Skip to main content

Full text of "Allgemeine Literatur-zeitung"

See other formats


Google 



This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct 

to make the world's books discoverablc online. 

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 

to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 

are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover. 

Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the 

publisher to a library and finally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to 
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying. 
We also ask that you: 

+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 

+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc 
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 

+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of 
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe. 

Äbout Google Book Search 

Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs 
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web 

at |http: //books. google .com/l 



l3 



, Google 



db, Google 



db, Google 



r 



db, Google 



db, Google 



A LL G E M E I NE 



LITERATUR ■ ZEITUNG 



VOM JAHRE 
I 8 O O. 



ERSTER BAND. 



JANUAR, FEBRUAK, MÄRZ. 



JENA, 
in der Expedition diefcr Zeitung, 

und L E I P ZIG, 

in 4er chntfOrftl. f ü cb fi f c h e n Z>e{t u n gi . Esj^cd it^ftfl^^L^ 

18 0. - > ^ 






ii A [ IC <; y 



;■) ; A. '. 1 :i .. ;,ii.i 



! 3 • ! n n •! 1 i j ^ 



: inri^.i 'ii'-i-ijliLciS/Gbogle 



Numero i. 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



Slit-twDchs, dtn n. §anua^ :tSoo. 



SCHÖNE KÜNSTE. 

LRtKtG, b. GSTchcn: Kuyffrzit Whtand's ßmMt- 
' IkhmWevkin. XXXII. Blritter, welche bey dir 
profsenQuartaüsgabe die Titelkupfer eines jede» 
Bandes ausmachen, fonft aber in 6 Lieferurtg«rt, 
jefle zu fiiuf Blättern, nehJl einer Bevlage von 
<leii beiden Kupfern zum XXXI a. XXXII.Band 
herausgegeben v-orden find, Jtides Blatt ift ua- 
geathr 6^011 breit änd 8i Zoll hoch. 

Das fdiöwfte tvpographifche Werk, welches in 
Deutfcbland'noch erfchicRcn Wür, mufste bU- 
ligerwcife auch von der 1)ildenden Kunft ffhön gc- 
fchihfickt werden. Hr. Kamberg , . ein Kürtftler von 
anerS^nntcm Verdieiifl:, hat aU.;ni 28 Zeichiiung:en 
rfazu verfertigt. D^cy find von Hn. Schnorr, wcl- 
■ eher nicht weniger Talente befitzt, und W'eland's 
Bildnils wurde nach einem inciAcrhaften Gemiilde 
von. üj-af geliochen. >Aji den ratmntlicben Bfättem 
Jiaben eiJf gefthicktc Kupferftecher ihre Kunft bewie- 
fen: hauje. Berger, Geijfir^ Guttenberg, $ohn, Kk«- 
ber y_ Kolä ,■ Krüger, Lips, Pmzel und Schmitztr. Es 
gereicht dem Ganzen allerdings zur vorläufigen Em^ 
pfehlung, wenn wir amnerketi, dafs Hr, John allein 
acht Stücke geliefert hat, die meiftens des Bcyfalls 
>verih find, womit das Publicum büher die Arbeiten 
diefes KunlHers aufgenommen. Bevor wir aber jedes 
Blatt einzeln der kricifchenPrüfung unterwerfen, find 
einige fietrachtungen über die heideii Zeichner fo- 
Tvohl als Über die famjnrtichen Kupferftecher zu ina- 
d]<n, wodurch wir mts der Sache im (ganzen etwas 
utehr näbeni weiden. Es wäre höchft unbilüg, wenn 
loan von Hn. Rambtrg fodem wollte, dafsGiigenftün- 
äe vpa fo verfchiedenem Charakter, als er in feioen 
Zeicbniingen zu bearbeiten .hatte, alle gleich gelun- 
gen feyn foUfen; indelTcn hat er fehr viel gethan und 
damit den w'pitenUmfajigfeinerFähigkeiteu bewährt. 
An reicher Üiätiger Erfindungskraft,, ah Feuer und 
■^nergie fchelat er Un. Schnorr, faft immer überlegen 
z» fcyn; es ift weit mehr Lebhaftigkeit, mehrBewe-^ 
«iing in feinen Bildern; ja die fe beiden letzten Ei geft^ 
ichafien find ihnen nitbt feiten in einigem Ueber- 
hujifs erthcilt. Dagegen habcA 5cJi»o^'i Arbeiten 
durchaus einen lieblichen Idyllencharakier, und fin- 
den den Weg zum Heraen; ein edler zarter Sin» 
webt ta ihnen, StUle und Ruhe; er zeigt eine reine 
Anlage zum guten Gefchmack uiid SHl, die' freylich 
nicht ausgebildet ift, aber auch nur als Anlage fcW 
Achtung verdient. 

Jl. L. Z. J800. - Erßerßima, " " • ' 



Ütitör den Kupftrftechem wird vcrmuthlich je« 
dermnnn mit uas Hn. ^oHk gerne den ejrßen Platz 
«inräumeii,, uud wiewohl wir der pnnkiirteii Kanier, 
in weichet feine Blatter gearbeitet find, nicht unbe^ 
dingt das Wxjrt' reden mächten; fo mufs nifln doch 
geftdicn, dafs er Oberhaupt fehr wohl befriedigt, und 
einigemal Schwierigkeiten überwunden hat, die bey; 
nahe unbezwinglich fcheinen. — Nach ihm kömmt 
Hr. Kolli, der in Linienina liier fehr angenehm und 
zierlich, kräftig und zugleich weich arbeitet; mit 
Recht wird er tmler die heften Kujifcrftechcr in 
Dcutfchland gezählt. Das Blatt, welches lii: SchmW- 
zer geftochen, ift mit einem vorzüglich küSincn glan- 
zenden Grabflichei behandelt; er fchcint uns deswe- 
gen auf die dritte Stelle Anfpnich nacheu zu kdnnen. 
Hr. Kiauber fticht ebenfalls Ichön und keck ; nur ge- 
lingen ihm die Köpfe der Figuren nidit atlcinal. Die 
Hn. Krüffer, Guttenberg und Lips fcheinen ungefähr 
gleiche Verdienfte zu befitzen; zu ihnen kann maa 
auch den Hn.ßnv/V zählen. li\ Geyfir mag denfel- 
hen vielleicht in dem Blatte , welches er geliefert hat,' 
an lieblicher zarterAusPuhrung und Harmonie noch' 
vorgehen, erreicht fie aber nicht in der Zeichnung. 
'Hn. Uerger's und Hn. Penzel's Arbeiten können eben- 
falls mit einander verglichen werden ; der erfte über- 
trifft aber doch an Kraft und Nachdruck den letzte«,- 
welcher gewöhnlich nur kleine Sachen verfertigt, 
und fich deswegen hier in einem fremden Fach be- 
funden hat. — Allem Mifsverßändnirs'wfltiCchten 
wir IndefTen durch die Erklärung begegnen zu kön-. 
nen , dafs diefe Würdigung der Knnitler nicht wfiirtr, ' 

filt, als nur in fofeme fie Antheil an den vorliegen- . 
en Kupfern zu Wieland's Werkeft genommen; deöii 
es ift einleuchtend i' dafs einigte bey diefer Gelegen- 
heit das Möglichfto gethaii haben werden, andere ~ 
aber, welche gewohnt find' gröfsiere Bi.ltter zu lie- 
fern, wie z.B. Hr. SchrautzCr und' Hr. Baufe, konn- 
ten hier fchwcrlich ihre ganze Kuaft.zeigen. Ferner 
mfliTen vrir hoch bemeAen, dafs von allem dem, 
■was wir nun an einem jeden Stücke insbcfondere zu 
loben oder zu inlfsbilll^en finden, einzig dasjenige, 
fo die Erfindung und Aliordnung betriffr, auf den 
Zeichner, und w»s (ifaer die BcDandluug des Gr»b-' 
ftirhels und der Nadel vorkömmt, auf den Kupfer- 
ftecher gezogen werden kann; was die Wirkung, die' 
Zeichnung und felbft der Ausdruck, bey der Ausfüh- 
rung in Kupfer viellalcht in elnzelqen Faflen gewon- 
nen und in mehrem verloren haben ■mögen, läfst fich 
feiten mit Qewifsheit' eriircheiden , und datum gilt,' 
was diefe betrifft,/ uiiftr Urtheil all^ißal nicht den, 
einen «der den kndem Ki^nlUer, rofidexn blofs.das 
.-.^^ .... .... , , . , *■- y^^V 



ALLQ. LITERATUR-- ZEITUNG 



■vorlipffcndc Bistt. Erfie Lifftrung. I. Danae tanzt 
vor detn Hippias und jlgathoia, von Hn. ^aitibtrü ge- 
j-cichncl und von Hn. TUnafrer 'geßochen , hls Titel- 
kupfer zum erften Bande des Ac&tbon. Betrachtet ' 
man. die Anordnung diefes Werks ; fo nimmt fich Da- 
une als die H.mpt- und activeFign^ des Bildes nicht 
genug aus; von dem Tänzer, welcher mit ihr tnnzt, 
ift blofs das Gcficlit-, die eine Hand ünd"das"Ei\te~' 
f)ch;tar, das iibrige der Figiir wird vom Ralimeif des 
Budes obpefcliiiitten, welches einen fchr filmhi Etfect 
ina^lir. Der Panzer des Agathpn ftreitct gegen die 
pcrchithte, wie fie der Dichter erzählt. Danae cm- 
pfsngt zuar das IJauptlicht; da fie aber nicht in der 
Mitte des niides fti^ht, und die andern Figuren keine 
hinlänglichen MalTen haben, wodurch das Glcichge- 
wiclit.borgcliellr würde; fo ift die Wirlcung eben 
nicht fi'hr gcfaUig. Der Kupferftecher verdient in 
Hinlicht auf die Reinlichkeit viel Lob. . II. Auf dem 
TitclUupfer zum zweytcn Bande iA Pfijclie i'ki Hayiie 
Z'-ifDelphi dargeftelit, voiiRav^erg und Genfer, Lieb- 
liche Wirkung und ein fchön gedacliter tnndftharili- 
cher Grund mit Moadenfchein, empfüblen diefes 
Werli. pfychc Jiizt in einer reizenden S^t-'H^^S "'"^ 
mit dem palTenden, Ausdruck eines Tauften fchmach- 
ten<^eii Uücks auf A*:»\ Rande des Rnmuens ; allein 
lie ift fo wie die Nymphe, weklie Waffer aus ihrpr 
Vrnc tiefst, ujidA-adion, der aus dem Bufclie tritt, 
fehlerhaft gezeichnet. DlefeFehler hat der Kupferfte- 
cher durch fleifsige Ausarbeitung zu vergüten gofuchi, 
«rreichte auch feiiic Ab/icht durch, den hannonifcheu 
fanften Schein, To dafe . in der ganzen SamiiUung 
kaum ein Blatt beitec in die Augen fallt. III. Titcl- 
kupferzum^drittenB^ndevomAgathon. Alcibiadesver- 
' 'folgt die Daaae, weichein das Zimitier dcr^^A"^.^'* 
entflieht, von Hn. Ramberg und Berger. Die Qrup- 
pirui^ fchei'nt uns nicht ganz glücklich geratfaen zu 
Xcpi; auch bat die Danae eine zu vergnügte Miene, 
upd ihre fchwebende Stellung möchte wotl eher für 
Tanz als für Flucht erfchrcckter Tugend genommen 
werden. Afpaiia fitzt, Beine und Anne über einan- 
der gcfchlageii, und bltekt den Akibiades fpöttifch 
r^chehid an; lie konnte zwar würdiger' dargeftellt 
teyn , doch iü ihre Figur beffer als die andern gelim- 
gen. In der Zeichnung bemerkt man venia chläfsigte 
Stellen; die Gewänder find weder glücklich gewor- 
fen nvfh'Rut behandelt, im übrigen ift dieArbeic des 
Kupferftcchers reinlich und nicht zu tjideln. IV. Ueber 
das Titelkupfef zum vierten Bande wäre freylich vor- 
erH auszumachen, ob jene Stelle im neunten Gefangc. 
vom Amadis, wo diefcr Held nackend als Büdlitule 
iih Garten ftehr, und der Zauber, welcher ihn bin- 
det, von der Berilhrung der SchaluüioU gelöst wird, 
Überhaupt zur Dar^ellung für die bildende KunÄ 
faugt. Giebt man diefes nun zu, fo hat der Zeich- 
ner, Hr. Kimibergt die Aufgabe glücklich gelöst, 
und ficb inni:ihaTb den Grenzen wohlanftäiidiger 
Zutht lind Befeheidenheic zu halten ge^yu^st. Hr. 
Bauft fuchtö durch zarte foiifi zeriliefsen^le A^bi^'t in 
Kupfer dtinAugezu gefullen, und bat reine» Zy.'ctk 
]^oU errcidii j udclTen wfirdea einige fiuke Stticbc 



und dunkler gehaltene Prfrtien anftreitig die Wir- 
kung' vcfinehrt, und auch in RtlckficlU 'der" Ver- 
fchiedenheit des Charakters- der Theile gute Dien- 
&& gcleiftct haben. V. Hü Vermahlung und f/mwat»- 
deluHg dfr Otinde, von Rambrrg und Penzel (zum filnf- 
teii Rande oder zam zweyten Theile des Amndis). 
Es fehlt den Figurr;!! in diefcin Blatt nicht an Cbar.ill- 
ter, auch nicht an Ausdruck; aber die Braut bat et- 
was gezwungenes in ihrer Giharde, audi thut das 
Ganze wenig Wirkung aus M.ingel kraftiger MalTen . 
von Licht und Scharten, die Theile beben fich. aus 
t^ben dein Grunde nicht s<^nug 7on einander ab. 
'Zweite Lieferung. I. Die.Kindir derT^atur, zum e»- 
fteuTheüj vom goldenen Spiegel, yoaBjmtberg und 
Kohl. Eins der gefalligllen Blätter der ganzen äamm- 
Ittog. Die Scherte .und das Vergnügen der Kinder, 
diu an dem bärtigen Alten hrtngen, ihn umfafTen u. 
■C w. ; die frohe Zufriedenheit der beiden Mattet und 
des Alten; der verwundert fitzende Emir; dieLfiu- 
be , welche dem Ganzen zum Grunde dient ; die gute 
Anordnung, die mit wenigen Aenderungen gailz 
vortrefflich hätte werden mögen; die fchöne Verfchi«- 
denheit der Charaktere; die NairetSt der Rindert 
endlieh die Behandlung, dif nicht weniger geiftreich 
als zart und lieblich ilt, maclicn diefeS.Blptt zu ei- . 
nein fchr fchatzbaren Kuaftw'erk, und man kann Wn- 
zufetzen, zu einem der heften Kupferftiche, womit 
je ein Buch' geziert worden tft. H. Tifa» wuJ Dfchm- 
eis, alsTitelkupfcr zum zweytenTheil des goldenen 
Spiegels, von Rambtrg und Jlerger, ilt gut angegeben, 
ländlich und ruhig, die Wirkung befriedigt; weniger 
die Zeichnung, eben fo wenig der Ausdruck in den 
Gcfichtern. III. Der KorfesiacW. Zum Djnifehmend, 
kann olj Gcgeiibild zum vorigeft Stück angefehen 
werden, und ift audh von denfelben Kflnftlcm ver- 
fertigt. DemZeichncr gelaftg indefTen dicDifpofition 
der Figuren hier beiTer. und derKupferftecher hat in 
jeder Rückficht mehr geleiftet. IV. Mujarion. Ein* 
Scene aus dem Gedicht diefes Namens im neunten 
B.indc, wo die Gefellfchaft zuTifche fitzt, und Chh», 
die Sklavin derMufarion, demPbüofophen Theofran 
einen Kranz auffetzt , von Ramberg und Klaubn: Ge- 
gen Erfindung und Anordnung; fo wie auch'gfgea 
den Ausdruck, läfst fich mit Grunde nichts einwcni- 
den. FaBioi allein hätte bedeutender und edler dar- 
geftellt werden follen, wenn er als Liebhaber der 
Mufcrion erfchcinen und ihrer Wahl Ehre machen 
lull. Ift der Kupfcftecber hieran unfchuldig; fo hat 
er fich in diefem Blatt fehr zn feinem Voräieile ge- 
zeigt; denn der Stich ift fleifsig und kräftig, auch 
find diie raeiftcn Köpfe ziemlich wohl gelungen. V. 
Das Gedicht, die Grazie», hat den Stoff zum Titel- 
kupfer des zehnten Bandes hergegeben. Es ift, von 
Hu. Ramberg gezeichnet und von Krüger gefioehen. 
Amor iltzt m einem Korbe voUer Bluinen, äcn die 
Grazien hoch empor halten. DiL'fe Figuren find zwar 
etwas zu liielt ausgefallen; doch ift es iiil' übrigen 
dein Küniiler gelungen, ihnen Huld und Gemüthücb- 
keif zu erthcileii, ib dafs man fie wirklich fürGrazien 

erkemieu huiTk Cie Moi^aag erhält ia fofem nit- 

üent 



Kq. I. JANUAR 180» 



fem Beyrall, als. die Gruppe gedrungen ift, und Sber- 
haupc eine g^ute Form hat; nuch pjebt die Beleuch- 
tiinf; dem Ganzen ein pefalliges Ar.Cchen, indem (las 
H.TUptijclit breil und fchöii gefpart auf die Figur Rillt, 
welche in der Mitte ftcbt. Der Kupferftccher bat 
fleirsig gf arbi itct . rrinlicfa , nicht hart und doch kräf- 
tig. Die Köpfe find eben (o üngenehtn in ihren Zü- 
gen als fi« geiftrtich ausgeführt find. Wir zkhlen 
ohiii Bcdrr.kcn diefLsBIatt auch ;3ntpr die vorzfiglich- 
ftcn der Saiuinhing. Dritte Lieferuiiß. I. Zum er- 
fien Thcil;- der Abcnchcucr des Don Sylvia dt Rnfatva 
Äelk dasTitflkiipfer dieScene dar, wo Dovna Slencia 
mit dem Procuratar Roclrigö und dcffelbcn Nichte Ster- 
getina zu^tofiilva anlangt. Weil die hier vorkonir 
inenden Figuren, Don Sylvio ausgenommen, von 
dem Dichter als Carricaturen befcjirieben werden ; fo 
hßt Hr. Ramberg auch Zerrbilder gezeichnet. Der 
Atisclrudi lächerlicher Affecracion in der alten Tante, 
fo wie die Arofzende Behaglichkeit des dicken Pio- 
curators find beide meiflerhaft gcrathen; anch hat Hr. 
'hargcir auf dfefe zwey Figuren vorzjinlich viel Fleifs 
verwendet; fie fmd kräftiger, ausführlicher, felbß 
geiilreicher als die übrigen behandelt. II, Das Kupfer 
zum zwftvten Theite der Abentheuer des Don Sylvia 
.di Roralvä, führt den Titel: Erfcheinjing der Fit im 
.Pallafle dir weiften Katzen, und ßelltdie Stehe vor, 
-welche im funftcnKapicel des fünftenBuchs befchrie- 
bcn ift, von Ramberg gezeichnet und von JvoW ge- 
Aochcn. Donna Filizla iil eine edle mit Gefclimark 
'arappirte Figur; noch artiger das Eammeru^adcben, 
welches hinter ihr zur Tbüre herein fc&aut; der Rit- 
ter und fein Knappe verdienen nicht geringeres Lob. 
IndefFen könnten vien(?icht diefe Figuren fo gcflellt 
feyn, dafs eJn befriedigenderes leichter zu faffendes 
-Ganze daraus emßanden wäre, auch thut derGrundi 
"welcher ein rundes Zimmer oder, eigentlich n»ir den 
Zwicke] eines Tolehen vorftellt, keine gute Wirkung, 
weil die Linien alle fchi'ef laufen , und vornchmlicb 
der Fries fich in einem fpitzeii Winkel ubfchncldct. 
Von Seiten desKupferßerficrs iil viel gcfchehen, und 
man hat volle Urfache, fov/old mit demFJeifs als mit 
der Kunft, die er auf diefcs Blatt verwecdct hat, zu- 
■ fried«! zu feyh. IIL Zum dreyzehntcn Bande ift 
das Jitelkupfer aus dem fiebenten Abfchnitte de» 
NacblaJTes vom Diogenes von Sinope genommen. 
Daflelbe fteHt uns die fchöne Frau des Lamon dar, 
welche mit ihren zwey Kindern voll Unwillen uiid 
Thränen von dcrThöre des Cliärta wegcUt. dcifen 
Diener fie zurück zu halten facht , von Jin. Ramberg 
.rezeichnet und von Hn. Saufe geftochcn. Hätte Hr. 
Ramberg auch keinen andern Beweis feines Talent» 
aufgefteUt, als nur diefe weibliche Figur mit ihren 
Kindern ; fo wäre es doch fcfaon genug , um ihm die 
.Hochachtung aller Liebhaber und Kenner der Kunft 
zuzufjchern: Sie ift edel gedac]it und zart empfun- 
den; heifse Thränen vergiiifsend drückt fie denSäug- 
fing in ihrem Arm an den Buffn , leitet das andere 
Kind vor fich her. Das finiple Gewand wirft einige 
«Ute Falten; -fchade dnfs den Regeln der Kunft zu- 
wider das t^due Beöa diefer Fisur liinut dem Fufa- 



geftelie an der Treppe , welche fie herunter eilt, ui>- 
arigenehm verfteckt ift. Dem Diener, der fie zurück- 
halten und überreden will, fowobi als dem Chür«a 
felbft, der oben auf der Treppe ftcht und der fch(>- 
neq Unglücklichen nt),chfieht, fehltes am'Charaktcrifti- 
fcben und Geiftrcichen ;' auch hatten wir gewünfcbt* 
dafs dieAnordnung desGJinzen zierlicher feyn qiöcb- 
te; denn es fallt unangenehm in die Augen, daf» 
die Figurvn alle in einer Reihe ftehen , welche in dlor 
goi^nler Richtung das Bild durTchncidet. Ilr. Banfe 
hat diere Platte durchaus gut behandelt. IV. Der G«- 
genftand des KupJerftichs zum vierzehnten Bande ift 
aus der Gefchichte KoT^.iJc und Kikequetzel geitominen. 
Die Frau horcht auf das Lied der Vöget, ihr Man« 
blast die Flöte ; ein Kind fchläft ruhig auf Rofen im 
Schatten von Weinranken. Diefe Aufgabe wurde 
von Ilh. Rawberg richtig empfunden und dnrgeftcllt; 
jiur will uns fchcinen , die Gruppe hatte voller und 
eleganter werden können, wenn die männliche figur 
ebenfalls wie die weibliche ganz gezeigt und niclit 
zurHülfte hinter den Stein, an welchen fie fich lehntj 
verborgen worden wäre. Hr. Ktawber hat , was den 
Stich betrilFi, fchöne Arbeit geliefert., Einige vet- ' 
zeichnete Stellen kommen vor , woran er fchuld feyn 
möchte, z. B. die gar zu kleine linke Hand imd die 
Beine der Trau. V. Wie der ägtiptifcke Priefier ^btit- 
favaris nscktcn Weibern und Mädchen Im tnncrn- 
Afrika Kleider gicbt, nach einer Gi^fchichfe, die zu 
Anfang des fünfzehnten Bandes erzahlt wird, ift nach 
Raiifberg von KrRger geftochen. Man kann an die. 
fem Weit weder viel loben noH» tadeln; denn de» 
Gegcnlland war (Rt die fchöne Erfindung eben nicht 
fehr ergiebig, aus wclcbcrÜrfache fich auch dcrZeidv- 
ncr mn elegante Anordnung wenig Mühe geg^bcIJ zu 
haben fcheint. IndefTcn tli^; er fowohl als <ler Ku- 
pferftecher, was noth war, es kömmt nichts un- 
fchickliches oder beleidigendes vor, und die Arbeit 
ift überhaupt reinlich. Schatten und Licht hätte frey- ' 
licli kuuftmäfsiger vertheilt und dadurch ein bcfferer 
Effect bewirkt werden mögen. 

(Der Bejäitiif* Jolgl.) 

PHILOLOGIE.. 

Lsma«, in d. Schäferifchen Buchh. : UXevTapyfii} 

Tov X«jif «M'^*« T« 'H-J««. Ptutardii Chaeronenßs 

moralia, id eft, opera, excrptis vitts,' rfUqna. 

Graeca emendavit, notationem emcndniionuiB., 

et latinom Xylandri interpretationem caftigatam 

ädjunxit, animadvcrfiones explicandis rebus ar 

■ 'verhis, item indices copiofos adiecicD«mVi?f uf- 

teKbach, Hift. Eloq. t-itt. gr. et lat. tn illuftri 

At)}en. Amftelod. ProfefTor, Ad editiotiem Oxoninh 

fem eintndati%it exprtff». Tomil. Pars II. 1799. 

457 S. gr-S-' _ 

Der Zufatz des Titels, welcher eine gröfsere Co» 

rectfaeit des Drucks, als In der Originalausgabe, tw 

warte» IHst, ift auch in diefein KweylenThcilc nichts 

weni^r als ci'il tragendes Aushängefchitd. Rec. IiM 

mchrer^ Bogen mit der .^üfsteQ Genauigkeit durcl»- 

gelefeft 



, A. I>. Z. JANUAR I8P0. 



gf'Icfen , unrt flberal! Gelegenheit Rifundcn-, 0e im- 
«nnütltiche Sörglhlt des Leipziger Herausgebers, Hii. 
N. Schäfer's , mit Dank nnzuerkennen. Die Driick- 
■frhler der Öxforder Edition, deren Anzahl nicht klein 
ift, lind getilgt, ohne dafs £ch neue, wie oft zu ge- 
.fchehen pflegt, an die Stelle der alten eingefchlichen 
liaben. In'Kloinigkeiten der Orthographie, fo wie 
^«rAcceiituation, hat derHerausgcbcr, wie es Tdicint, 
«bltchtlich von der Oripinaledition nicht abweichen 
^vollen. Wit' rechnen- z, B. dahin , dafs in der Mitte 
des Worts, w^o eine Sylbe fchliefst, das t (ftatt des 
Uelneh c) beybehaltcii ; dafs vor einem Comtna die 
mit dein gravis bezeichnete" Sylbe nicht gefcharft; 
doTs auch die Abtheilung der Sylbea am £nd« 4er - 



Zeilen nicht -diirdiaus nach, de» ReiuTct -Wolfircheu 
Gefetzen getroffen worden ift. In der TJiac billigen" 
wir es, dafs in diefen Kleinigkeiten der Charakter der 
U'yttcnbacliifchm Ausgabe nicht verändert erfchciat. 
Der Druck übrigens ift^klein, jedoch fcharf und deut- 
lich, und greift das Auge niclit an, weiiigftens nicht 
in-den Exeinphuien auf SchruJbepapier. — Der vor- 
liegende Band enthält BchlPlutarciiifche Schriften'; 
von den iyuivx -rKfixyyfK-Lar.y (XI) fl" . b'S ZU den 
A^KiiföJ:' ä.ToC>^e-fiixTx (XVJII). VVIr wüiiichcn bd^ 
richtig diefer Ausgabe einen raTchen und ununtcrbro^ 
ebenen Fortgang, da fie gewifs bey dein anerkannten 
Werthe und der-Koftbarkeit des Og'ßiaals, der Äi>' 
ptrtas Gervtanica fehr zu Statten kommen wird. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



LÜKCharp, b, $tern : Spiri'.'egitiKi anmolalio- 

tiiforum graecarnm , q»ar Boettiperits f. C. »i- 

jiliratai decHt in t'bro : griechifche yajtnfemiildt, c«. f-Ueimar 

1797. FroluGo eA ftctum foleiinem ' euotore Ja, Frid. ff^ag- 

mtr, Johnnaä Direciore. 1799, 50 S. 4. I>\e Böiligerifchen 
Vaf^nerliiiiterunr«" dürfen ucb Ateftt Heylaft nicht' fi-liämeii : 
ße vcrrSih dwri\ Inhalt und Vortra|t fenie Kenntiiifs der AI- 
terthuirftwifleiirrh^rt . und empfehlt Gi'h noch ütrerdi es durch 
mri^rirfblofe BcfdieidcnhriL Wir wollen die Utbi-rfthrifteo 
der cinK«]n«i BetnrrJtunRtn ausicichnen, und uur bey den 
U'ichcigeru eljiire Au^eiitilicke verweilen, . l. De uru rquitanii 
hPtKlii el fropaputa qHaeßlovfi änar (zu I. S. loj.J* iJ'c erft« 
Yravx : Wie könnt« zur Zvi> des troifcheiiKrii^ee die ItciLknnR 
«tibcksiint feyh , da die S»ne von der Bezwingung der Cliimäre 
durch dpuÄriwrBelKTOphon fch»n verbreüet war? Ilr. JV. 
•nt-Aoriet : Entweder hat man fpSler erft deoi Bellerophoii den 
r^uhm bevfideH, der erfle Pfcrdehiiiidiger ^v-cfen zu fejp, 
cd.T die jtmufhieürriidonj Witb, wie' es lu p^hea nScp, eiiie 
'/,tiü»ni ohne Nacluhmei-. Die zwevie Yn^t: Wie kounle 
'Wftji die erden Verfuclu. wfltbe die Thcffalier in der U«iterey 
machten , fo bewuiideriiswiirdig finden , d.ils man flie Heilet «1^ 
ZwittergefchÖpfebetvacliicie, d* 1 ferner bereit; Kuiilltiereiter 
kannte? Hr.TT'^- hal auF diefe Frage nichts bcfrindi^i^naes er* 
wiedert. Mancher wrd dabey die neu« Frage »ufwerfen; Darf 
Überhaupt die artiftifche Darftellune <Ur CentJ-uren auf die Er- 
«nduiiederReitkunfl bi^iogen werden? II, P^^n/m qJ /outen 
riiptHf lanlMtn , nun jreno Inßmctar. Strabo's 6telle war aller- 
■ dings von Iln.Böfti^r (I, S. 113.) nicht richtig f!'^'"'^^ ■'"'^ 
den. III. Cbimaerim S»""' ** öriS-o<zu I. S.ii^.J. DieDeu- 
»ung von Cliimäre, welche Ur. Bbiiiffer auf die Amazonen be- 
zogen hatte, leitet Hr. J^.' von ^LnCr jorient^ijlfchen, uud befoii* 
ders äp>'plirthen Hieroglyphe her, welche erfunden wurde, um 
d;e HiupfkrJfre der Thiere, nümlich die StÜrkc (Löwe), Liü 
' (Schlatiee) und SchnelÜakeit (Ziepe), in-einem z^iamtneItgef^tz- 
teoBildcifarzufleilen. Wenn man daherdenpcllerophon put dem 
Fepiafui jenes Ung^heutr befiegt»! liefi! To wollte nun di« Idee 
•Ui.drüclieii , d^fs die Kraft* des Fferdcg aus);eze:chuecer «la die 
der ühriüsii Thiere fiiyen , und dafs der JHger über diefelben 
jnitttflfl des Picrdis alles renoöse. IJev-Iüuiig audi von dtr 
Etimologiu des Wurtes X',"«^- IV. De Tropfliipho coiyeMKrii 
(z<i r. S. iiS-J. V. 4n r*<-ie adliibili jurrini Homerki jHWum 
etfioroliani »erfnt (zu.I. S. utO- Ai'« ^"n Anfange der Ilora- 
zifclien Poüiik : >aii^erc fi veiit , wird von Hn, f-f' . xu viel cc- 
gen Ihi. Botiiper gefolgert, I>a» wlil druck [ kuiueswegs die 
NiViWJ^B* folchi-r Carricaiuren , fandern uMt ßegierilt, f'or- 
faU aus; fo wie such der m.'tielle Conunentatot;, Ilr. Rrgels- 
btrgcr, dss Wort richtig gefafsi hat. VI. Be vocabuli ax.if*» 
Boro finnificatii. Die von Hn, Bottiger (IT. S. 35.) dem Worte 
unteretViite Bedeutung ift unenvieftu ttnd überhaupt uiier»*is- 
]ich. Vgl. A.L. Z. il99-) VII. ^JHom.W^m (hor-rit^gj. 
wemtiiwtei dt/rriptitmeni natanimr ^NaeJoiH (zu II, S, Bo,; Ilr. l^, 
folgt difr roJS/rhe^Ueberretxuug, welche er gcfcbickt rerihei- 
dict. VIII. De <nii» Irldit »oii(o«te dubiuM (tu II. S. Jg.). 
isllaar der fris, in unau leichten Kasten feCcMiuig«), flat- 



tert noch etwas, zum Zeichen fwie Hr. BSttiger Cigt), daft 
^ie eben erti aus den Liften herabgeltiegen ift. Aber waruni, 
fragt Hr. ff^. , ßiefsi dann dai Obergewand mit der zierlichen . 
Bordüre fo eleichund ruhig herab? DleAntwon ift einfach: 
Weil dem Kiiuftler an jener Andeutung, die der Kutidige vcr- 
ftand, genuRie, und 'er im UebriBen des n.<uptgereties Ibinrt 
nuuft eingedenk war. fX. De Mercnrio riuimie attrihkilt, (x« 
Ji. &. jn.)- Bedeutender! Nur ift die Aflimilatiou der Ideeu 
von einem llcbel , dcrLaften empor hebt .. und einem St;:h otiev 
Scepter, den ijn Alicrtbnm Mäniter von Macht und Wichtig- 
keit {.rügen , etv^'a« iinnatiirlich. Treffender die Bemerkui)(;cw 
über' -die manmdif.iltifce ll^ienmft der £tübe bey den I'hout- 
eiern, namentlich dei Mercurftabes mit itvey Seh lau gen köpfen. 
Den Scblanmi Schrieb. das Alterthiuö überliaiipr auücrordeiM- 
liebe, txyitatie göttliche Kr ifte zu. An deuKaufmannsknoten, 
■neyiu Hr ff., von welchem Hr. Bottiger diefe Ver?.ieruiig 
•Ueileie, fcy nicht zu denken, w-eÜ derftlbe aoilut Hercvlk, ' 
nicht «ocliii'.Ä2erdiTirfaiefs, Kichtigl Aber deml^noieii- ui^ 
■NefteJki lüpfen legtt man ja überhaupt fabgefehcn voir den Uer- 



^ulng gefchieht, 
filhrlHr. fy. U. t, 3po. an. Allein hier, wo Hermes den 
Mars jus,'(lAii I^effeln büfreyet, ift doch nicht eigentlich vmi 
Svndung . ("viiaern von geleiftetem Beylland« die Rede. Scharf- 
(Liini)!er ift der Unterfchied zwifchen . Merkurs • und Iris - Ge- 
XchÜfien angedeutet. Diefe richtet die Botfchaft nur gleicMai« 
mecbanifth.mit den ihr aufgetragenen Worten auS; jener hin- 
gegen wird zum Söttergefandten gewählt, wenn die Auifiili- 
tung des Auftrags Kopf uiid Klugheit «rfodert, Da ^i^ Gri«. 
eben auf ihrem Rückzüge von Trtrja in die von phötiicifchcn 
Handeltletuen befiichteu Oerter kamen, wo Merkurs Name 
iiiid Tliaten'berübmt waren; fo darf mnn fick nicht wundern, 
Aite der Singer, der doch in lieiden Gediditen vorhandene» 
Veberli^ferungen tilgte, den Htrme», all Götterboten, in der 
Jiias fo ftllei) , in der OdyHee bingefirii Ib hiufig ^rwabnt, und 
man würde. zu voreilig ans ifie/eM Uuiftaiide fchlicfsen, djfs 
die Gedichte verfchicdenen Verfaflurn Zubehören. So gern wiV 
1in,.ff^. darin beyßrtnmen; fo weuig hat uns die letzte Ao^ 
Tührung XI. De iliadit »Itifst) libr» et pollariiiM prootrniii iw 
'■iNh>er/iirR , in wcldier er dit> Acchtheit der letelen lUiapfodie 
41IS dem Inh.ilt und Charakter des ganzen Werks und au» dur 
Denkart des heroircben Zeitalters zu reiten, und die Ankihi- 
diginig Alirjr «oSi, zu rerhtfertigett fucht , befriedigt. Offen- ' 
bar hat die hercebrachte IVfeyiiung bey dem Vf, zu ttef Wur^ 
eel geEaftt; deshalb würde eine Widerl^uiig der aufgeftelltCB 
Sitze in den Greiiaen dipfer Anzeige ein vergeblicher Ver- 
fuch feyn. ~ ' 

Angehängt ift das Leben des auch durel) Schriften beksnn* 
ten Hn. HülftmamH, dedenBinfiUirUng tDsLbuvburgcrRboaMC 
die angeteigte Abhandlung venolafit tut. 



" Numero a. 



U 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



MCttWaehi, dati, t. Januar i^on. 



.scHONEr Künste. ■ 

.. Lzirxio, b. Göfcben:, Keffer x» WietmePs ßimmt- 
tieki:» U'arliea. eic. 

(SeJrUufi 4rr Im vorige» Stücke ahfehroeluittK RtcaHfion^ 

\/ ierte LieferuHg. t. Auf dem KupferlUcV tum 
' fechzehiiteii Band , erblickt man dch i^urus, 
■^re er über fetnc in Act Schlacht tiingekonunenen 
WafffenjcAhrten mitleidige Thrüiien vergierst, «ad» 
der Befchreibunp im grcn Gefanje des Gedichts, wel- 
ches von diefein Helden denNaoienlulirt.' DifrFlucht 
der Feinde, die Verfolgung derfelbeii , das Schlacht- 
feld mit Todten überßet ; alles diefes hat Hr. Ran- 
herg zur deutlichen Afifchauung gebracht; nur die 
Hauptfigur ift ihm nicht fonderlich gcrathen. Nie- 
mand wird in dem Cynis , der zu Pferde fitzt, wei- 
nend fich zur Seite neigt , die A'-me vurfchränkt und 
. die rechte Hand aufs Herz legt, den Hegenden Feld- 
herrn erkennen; man wird eher venniithen, er halte 
eine empfangene fchwere Wunde zu, und fey im Be- 
griff, zur Erde zu Anken; der Zügel ift feiner Hand 
ent&Hcn und das RoTs fcharrt mit deinFufse. Uebri- 
gens ßlU das Gahze gut in die Augen , und ift von 
Hn. Gnttenberg fehr zierlich geftochen , die Scbatten- 
partien find kräftig und haben nichts defto weniger 
eine angenehme Barhejt. H, Zu dem Gedicht Idris 
und Zenide, welches den ficbzehntcn Band an- 
railt , ftellt der Kupferitich von Ifn. Rair.bei^ gezeich- 
net, die Liüix vor; fie hält den in einen Papagay 
verwandelten Zerbin auf der Hand, fdierzt und un- 
terhält ficb mit demfclben , während der Zauberer 
Jlftramond (doch ohne weifsc» Bart, den ibmder 
Dichter beylegt) neben ihr auf den Tifch gelehnt, 
eferfüchtig zuC-bl. Amor fchaut fchwcbend zum 
cfffen^n Fenfter herein. Es ift elo heiteres Bild im 
Gefchipackderfraft7.afifchenGaIanterieftflcke, rind von 
Hn. Baaje febön geftochen , der in dem feidenen Ge- 
■rtand der LÜla den mUe zum Muiler genommen ha- 
^11 "S**?; J*'^ Zeichnung ift an mehreren Stellen 
fehlerhaft. IH. Die Gefchichte. wie ßrwoVr Lutz,- 
, nachdem er der fchOneu Sei%efchaUiH vo% JqitUeia zu 
b«rchwerlrch geworden, in det WafTcrkufe baden 
muf^re Ift auf dem Kupfer zum achtzehnten Bande 
abgebildet, nach Rasnberg's Zeichnung ganz vor- 
trelHich von Hu. John In punctirtev Manier ausgeführt, 
fliefem wackeni KfiiifHer gelang es blofs mit Punk- 
ten den miterfchi-'denen Charakter eines jeden Ge- 
Senftandcs auszudrücken. Flcifch, Wafl*r. Steine, 
reugetftc. find auffallend 'verfchieden, und das ku- 
<• L- Z. ISO» Erjler Band. ... 



KC Werk IQ überdem mit fp viel Lkbe und Fteift. 
gearbeitet, dafs nichrs zu wtutfc'ien übrit>; bleibt.- 
.Aucli der Zeichner erhalt unfern B.-j'fon , Indem er 
■ alles gethan'hat, was die Gefchichte zulafst. Die 
fchöne Frau ift ruhig gelagert, und fi;heint dem id 
der Wafferkufe liegeaffcu Bruder Lutz feine Unart, 
fanft zu verwöifen. Diefer ftfcckt unterfinjiend die 
HInde empor. Der Charakter des*Kopfs fo wie der, 
Figur überhaupt ift trefflich gehalten, und die Wft-' 
kuHg des Ganzen, ungemein anmuthig. — -IV. Der 
pEiefter Arobulas, der einen gebratenen Pfou zer^ 
legt, und mit Goldmünzen ausgeftopft findet,, Kctgl^ 
licn auf dem Kppfer zum erften Theile der Abder^ 
t'en von Kamberg' und Schmutztr. Die Figur des 
Pneften ift vortrefflich ; fle hat einen komifchen Aus- 
druck: von Freude,, Begier und Verwunderung» der 
trefflich gelungen und hi^r.ganz am Platze jft; dfe 
Magd, welche ihm den feltenen Braten zum Ce- 
fchenk gebracht hat, geht weg voll Zufriedenheit. ' 
Der Zeichner mag wohl den RiAens viel in Gedaa-. 
keil gehabt haben ; denn mehrere Stellen erinnerten 
uns an diefcn Maler, worüber wir ihn indelTen nicht ' 
tadeln wollen. Hi'. Schmutzer hat das Werk mit ei--_ 
nein frcj-en glänzenden Crabftichel meifteibaft behan- 
delt, dem Miinierirten aber nicht völlig auszuwel-, 
chen vermocht. , V. SCüm zweyteu Theile der Abde- 
riten ftellt das Kupfer vor, wie der Efil, welcher 
den Streit ülier feinen äfhatten \'eranlaist hatte, vom 
Volk umgebracht wirdT Hr. Kaviberg hat "das Ge- ■ 
tüinmel , das Wüthen und Schreyen des Pöbels mit , 
heiterer Laune auszudrucken gewufst, undHr.Lip's 
als Kupferftecher mit Geift und Kraft genrbeitct; es 
ift keine einzige unter der Menge von Figuren , die 
in Mine und Gcbcrdcn nicht Leben und Beweglich- 
keit äufsertc. Der KclTelfUcker, weldier deii Haufen . 
anführt, fticht als die Hauptligur aus 'allen hervor. 
Fünfte Lieferung. I. SonnemoK zum Baden entklei- 
det , und vom Ritter GaAr^o/in bclaufcht, aus de^ 
Gedicht Liebe um Liebe. Sonnemon hat die anma- . 
thige vcrfchijmte .Stellung, die man an einigen Ve- 
uusbddeni Jieht. In der Zeichnung find ziemlich er- 
beblicbe Fehler, und wieivobl Hr. Kohl auf den Sllch 
vielen Fleif« gewendet, fo ift doch das Werk etwas 
zu düfter ausgefallen, such nicht durchaus von har- 
ten Stellen frcygeblieben, befonders in deö Wicder- 
fcheinen. Die Köpfe find geftillig. 11. Eine Scene ' 
■US dem zweyten Gefang vom Oberen, wie' Kitcn* 
gerüftet im Gräfe liegt und Kinder um ihn her fpie- 
len, ift von Hn. Ramberg zum TiteUtapfer des zwey- 
und zwanzigften Bandes gewählt worden. Ein an- . 
ziehendes BUd. Die Nnivetat, Zutrauüchkeit , und" | 



ALLG. LIXE-^^TU^-ZEiTÜNG 



H 

Uiifihiild der lieblichen KmiJer tun.ilen {chäatn^aa.- .^^lüfXt Vi~MaSün~ gehnlten fiiid. Dicfes nebft dn 
gen Ritter hemm, ift ganz im Geifte des Dichters nus- harten Manier , womit der Kiipferftcclier das Werk 
gtRihrf — Bcfönders Bnt mis dar laiidfclioftlJdio bchandettiiat , find Urfnchc ,' dnfs es 'uascichtft fci- 
,e«iiid wohrgefaltMi, fowc>iddcrEr!indiin»wcrren, n!s inr innem VAiiicnfte nicht gcRillt. !!. Zir dem cr- 
nuch weil ihn Ilr. John fo vortrclHich aujigc£iiltfE !;ct. ,^11 'J in'jlc „vom Pcrqgrjiius Proiciu (E. XXVII.) hat 
Es ift jLum Bewundern, «-ic er mit Punkten den Ton Hi-. ^o'j» nach Rambergs Zeichnung die Matnili» 
der verfdiicdenenGründe zu tceffe«, irjiddiuForipeu. X(«*u*ii{to. g:eft»«bei>i wie ftc als Veivus von Grazie» 
fo deutlich (inzugcbcn wufste. Ein Verfehen gegen umgeben dem jungen Peregitnus erfchtiut. Die vier 
die Perf^iecriv fallt jedoch beym nahem Anfchauen ' weHrtichen Tiefen madföirzurainmen emc'TJL'bTJcbe 
diefiJS Blatts uijangejicUm auf. Scherasniin n-iinlich, Grupp<; aus; nur eine von den GraHcn ift etwas ge- 



Äer weiter vom Zufchauer entfernt Hegt als Hfion', 
Wäre «ach dem VerhiiltnJfs , welches aus dieler Ent- 
- Ibmung entfpriiigeii mufs, ein ftattlichec Rl.?fr. lll. 
Zum zM-eyten l'heile vom Oberen oder zum drey-' 
andzwanztgften Bande ftellt der Kupfcrftich von" 
eben deixfffben Küuftlem die Amanda m der Grotte 
mit dem ifeugeboyien Kind an ihrer Bruft ror, Tt-' 
tenia entfchwebt, und Hüon, das geliebte Wert) fli- 
ehend, fcliaut eben zur OefBinng der Hole herfhi. 
SanXen voa Epheu und Roren Mimilcfcen und füllen 
Aa% Bilrf, fn deffen Räume auch die, Figuren wchf 
Verthcilr fiad ; "Amanda aber ift werter in Qeftalt noch 
Siellungfocdefgchalten, als man.lie fiel? gerne denkt; 
noch «'cniger befriedigt Häon , deifen Gelicht gempin 
und gcJftlos iil. Zudem fällt zu hcUesLicht auf fei-' 
ne Figar, welche um defswilten viel zu fehr ^-or-' 
<Mngt. und die Emheft de,r Wirkung hindert. Uebri- 
gens ift .dijsWeri fehr zierlich gearbeitet. IV. Dem 
vi«r und zwanT.igften Ban<Ic ift ein Kupfer vorgefetzt 
ifttt der Vnterfthrift j^rbeit tmd Zitfi-iedenlitit , von' 
M'amherg und Klauber. Ein junger JVIajm mit "Wcrlc- 
ztugen des Feldbaues auf der SchuTcer, in der Hand" 
tmcn Korb, werin er Eilen trägt, geht nus feiner 
- Htttte an die Arbeit; feine Frau liäll cäi Kind hin,. 
rfiis ihn nmhnlfec Ein Knabe hiet(H dorn Vater eiiicn 
Apfel dsr. Die ganze Scene ift im GefchinacÜ von 
(Jreuze geticcht; hirbfehe Gcflalrcn , naive Stellun- 
gen üiid Haiidhingcn, pita.ntc Wirkung yon Licht 
»nd Schatten» alles mit einem glänzenden Grabiii- 
etiel bdiandett, find Verdicnfle , wekhc diefes Blatt 
frrhr fchätzbar machen. Schade dofs die Köpfe des 
Mannes und des Knaben , der den Apfel reicht, iiicht 
ftj gut gersthen find als fie in VerhültniTs ra deia 
Üehrigen fvyn feilten . V. Jupiter uad ^uho , ift das 
T'teHiopffcr zu de« Götrcrgefprächen »n fünf und 
»WaüzTgftcn Bande. Jupiter hat im an^cmcinen Mine- 
und Gcftah, fo wie ihn die antiken Sratüen darfteN 
len; Juno aber, welche fich an ihn lehnt und etwas, 
vorjaffchwatzen fcheint , ift ziemlich modern geputzt. 
Wir find z^var weit entfernt, cÜefcm Siiick Verdien- 
Ste abzuleugnen; doch gehört es ffchcrüth tiicht zu 
«Ten heilen, dite Itr. B.[anbeTg und IK ^oh» gehcfert 
Iiabeo. .d«r letztere wendete auchnicht fbvrden Fleifs 
darauf, wie auf feine übrigen BlHtrer. Scchfte Liefe- 
rung-. ' !. Herkules und jidmet von RamBerg und Ltpr, 
zum 3CXyi- Handel In der ganzen Sammlung ift kei- 
ne fogiit angeltegte Gruppe wie dif-fe, und die ftreng» 
fte Kritik wiVd an der Anordnimir derfelbcn nut ein- 
whie KJe'i'S'''^'**'* ftuszufetzen finden, Scliade dafs 
Ii^dU nad äctuttea ü ztcftreut, und. ntcht^ wie fick's 



zwunt^cn uiid' \^rtlrehl, ' dagegen hahen die andern 
und vorzüglich die Mamilia viel leichtes und zr>jli- 
rfies .'ilj ihren StcHunge«. Petegrinus bückt fi^h «r- 
ftaunt.und geblendet. Sein Ziffland hatte iiideftcn 
beJlcE motivirt, der Sin p des Dii'hters richtiger aus- 
gedrückt und zugleich dem Bilde mirhr Wirkung ver- 
fchafft. werden könnt»*- wena der Zcichwei; die Ei?- 
fchcinungmit Glanz ningcben oder jjach dem EunA- - 
ausdruck in eine Glorie gefetzt hatte. Vennuthüclt 
hat er ftlbft das B^diirfiiirs eines pikauten Effects ge- 
fülilijuad deswegen zu Scldagrchaitci» feine Zu-, 
flucht genommen , dip fich nun ofc Nothhchelfe vep- 
ratlicn, weil keine Urfachcn dcrfelhea angegebett 
find. ' Dejn Kupferßecher ift aichts^ vorzuwerfen * cb 
hat in Hlnfidit auf Fleifs und Z;crlicihkeit der Aus- 
führung das ferne redlich geleiftct.. IIL Dasfolgei*- 
de Kupfer zum zweytcn Thejlt des Pcregrjnus Pro- 
teus (n.XXVIflO rührt zwafvon cbendgaltlhen Küiift-. 
lern her, h.it aber weniger Yerdieafte.. Fattß'iua ift' 
darauf abgebildet, welche ßcß über den Pcregrin-m, 
luftig macht, der einer Slütivia zi| Fiifsen liegt, die 
er für die KaÜcna felbft gehalten. Weder Erfindung 
noch Anordnung find fonderircb gelungen , Licht ' 
und Schatten zu zerftrcut. Dflher ilb die Wirknny 
gering und hev atfcr gaiiftfipit der pijnkiirtcn.Maüier 
doch nicht viel Ruhe im Bilde. IV. Zürn XXIX 
Daude hat Ilr, SehHorr- Ans Kupier geat;ichn<"f ; es ftcHt- 
das SifVtboi der ^vßd'tü-ung^.Uiitfir einer weiblichen Fi- 
gur. von edelm Aniii»nd mit "einer S.onne auf fter . 
Bruft, BikI ehiem befchiiebeaen Biait in der Ifäud' 
vor; der Grund zeigt uns- zerrifTi'nos Gewölk. ST«. " 
fteht fn fchöner Emfalt und Würde da , eine reizen- 
de Geftah; auch ift das Gewand fehr zierlid) ge\yor- 
feii. Ilr, Kohl flach dicfes Blatt in einer überaus zar- 
ten Manier; nifr gerteih der Kopf der flgur etwas zu. 
unbedeutend, uad wir wlljcn nicht, ob die Schuld'^ 
davon auf ihn oder auf den Zeichner fallt. V. U'it- 
land"! Bililnifs von Baufe nach Graf geftochen , dient 
als Tifclkiipfer zum dreyfsigftea Bande, Der Stich 
ift, wie fich von einem BilÜnifs \oii&Jufe leicht rer- 
mutben läfst, rein und gliinzend; auch fehlt. dem 
Werk die Aehnlichkeir nicht, fie wird „iiuIcIT'cn durch 
harte ümHfK und WJedcrfchcinc an der Nüfc und 
um den Mund' etwas gefchwifcht. Dicfe harten Stel- 
len find ebenfalls Urfache, dafs die Augen 7-u matt 
und erftorben misfeheti. Wir laÜiTen überdem- erin- 
nern, dafs das Ohr /.u tief fi»«,. und keine gute Foni^ 
bat; cia folther Fehler ift z-yar an fich felbft nirhi 
bedeutend, darf aber aa ci-inn Bildnifs um. fo we- 
niger überfrbcn werden, "weil eis cäizigpr ^^pf die 



.a'.Q. 3. JANUAR i8<S&- . 



H 



£997.6 A^iWaricfttmileijl'^fHi'B^fcbfmers' anzielten, und 
befriedig.^ mtif». Da Leiilc Haiid lielitbar ift, f^rfA- 
re es oliac' Zweifel flach hjtüet gewcfüu, vom Leibe 
■«•eiliger Za zeigen. 

, Etülage^^. "Pf^htj die voreiacrWeJikngoI ftriit 
Bnd.rcTti& iiitcljt}ei)X(;nil betvacluet. Zum. 3fXXI 
Bande nach Sckmrr van ^t>!m. Bujdc KöiilUcr ha- 
befioüt ciuaüjder gewetteiieit , dieic» IJMti zu einem 
der siigeneliuißea zu loachcu. Der ZeichntTgap fci- 
uiy i'l^cli«; eine rdilanlce 7,artc Ger^^lt, und amniithi- 
ge ßeweijiuii; j um ihren Leib win.d#t ficli ein V'i'-'i- 
ttr Streifen GcTvand^ dcHfin Ejide in der Luft flattert. 
Der Grund i& weKÜg^s Diikiclil; zuuüclili Ätiit *.in 
bJfilionderRbl'onflraüji, Die Reiiiricrüioit; die fii^ö- 
ne.Aüsfeiiri!iin:j',inft efncHi M'ort Kmift und. FEifs, 
. welche Tb,, ^uh'n ,-iüf die Aüsfifhrung in tiupffcr ver- 
Vfi^det liüt, Jiiw! des bellen Lobes wcrtlt. IT. Da» 
Kopfer zmn XXXII Rinde , ftellt da^ Jgalhailämo» 
mit dem Heg^i^Jiax ini Schütten eines Lorberhaums 
Ätzend vor, und KiJ/Moas reizende Tochter reicht ih-, 
iien zu. triutrn. ' Ebfenfalts von Sclmarr und ^oUii. 
Das Marfchcri ift fehr anmuüiig voIt unfcbuldiger Gra- 
... ije. Bi^^Jde Münner gefallen um ihres edcfti Cbarak- 
(ers wilfen \. man lUinn aber der Gefialt und SteUung, 
Sdiwöche und Steifigkeit vonverfcn. Die Gcirander 
bnbca ekle gute Aidage', und der Gnand mjt Felfen 
Djid ein«m'Bilch, dt-r hmtcn einen ikinpn Fol( 
»nacftt, iffwMBantifcfifchön gedacht. . — DieAjisi'ßb- 
, rmig eben fis zierifcfi ufe ua. Torigcn Blatt. 

Die Vereinigung f« vid*t brarcn Kflnitffir za «- 
«erUntomehmung'VBn der Art, wie die Kupfer -zu 
Wiiiand's Werlten find , auf*, wenn fie zweckmäfcig 
gckitet und ausgeführt wird, einen feDr gtTnfligtn 
Einflufs, fowoWauf di« Künft ftlbft ab auf di« nJI- 
eeroeine BiMang des Gefciimachs haben, und es. Bat 
auch in diefrr Hiitfitht ür. Gü^/im, z^rt^al wenn mnn 
die grofsen iin<i inaniiicliialtigen Scliwierigkeiten be. 
denfct, die fish i« Dei'tfchiaMd dagegen liervorthun, 
A'ic. Achtung und den Bank uafcrer aeitgenaffen und. 
^(.achliginiBan iterdient. 

ER]i4ÜITNßSSCBRTFTZK. 

TßBiWGRM, B. Sc&rjnnmi HaitabiSafffr Cltrißtwauf 
alle Tageäts HaHres.- Vom Verfager dtr Ubms^ 
geßktchte ^tju. Trfler THeiii welcher Betrach- 
tungen aufden Monat Januar emhaiL 1703. 320 
5. Zweißer TfleU, welcher Btetrachtgrtgen nuf 
f"''^^''""fF«f"-"nr enthält. 1793. 39t §. DrÜ- 
ier -nun, welcher Biitrnthtuiigen. auf den Mo- 
»KitMfirzentftiilt. 179.7. 413. S. Vi-erfer Theif,- 
- «"f den. M«,Mi April: i7cfi. 439 3; TilH/^i»;" 
Jr'/m" '"'^<*« Monat May. 1797. 408 S. fl- 
(4liUllr. 4^r.) 

Jeder TBeil diefer HondbibeF wird auch ru^lfeich 
«nter einem ftefondem, oder gar unter zwev titdn 
ousgcgeben. Der erfie hat den NebentitpV: 'Verthei- 
AS^UHjT derH^alirheit «mj QottUeJiieit 4er&tH^ioai der 



«wetjtei'DitgiofsiLt^vmt Gott. TiitAritter Üffi^- 
-Schijpfiii^ttnii Vorfehvng. DcT vürta und fünfte i Die, 
Sittenkhtt der Vemnnfi gtttd iti Cbrißettihmin, t» Bi-^' 
trai-htwigtn , und n«cii einen^iweyten: U»ffre ()hUe- 
genheitm alt Chrißtn vad vemÜTiftige Gefchiipf* Ä«T«*» 
Gate, lietraditv ttge». l. U. Theih Aus-dct» /Ä;»/iet» 
ttnd auch die (iebeti&etrachttmc^e» uxt^r demTiu^.■ 
Die vieluige LeUve v(ai Gtbet, befonders sbgcdru'jkc 
worden. Ber Verleger hat nlf© für feinen Vorthcil 
fchr gut geformt. Der Vf.; weither ficb unter den. 
Vorreden zu ciju^n Theiler felbft- genennt liat, llt 
IL*, ^o/i. 0aeofr Uraimann, Pfarrer und ConRftorial-r' 
saih zu liavensburg.. Er verfpricbt ia dem Vorbericbt 
zum.ecften Tiiei>, in zwött'Candcben, wttT-en ein je- 
de.« einen Jlpuprabfcbnitt der chrifllidicn Lefire «nt- 
hciUcn wird , die gOHzc cbriftHcbe Religion r derGIa»- 
bcns- und Sitteiüehce nach, abzitbaiidelfl ; fe daf» 
durch diefes Buch gewiflennafsea nlle and.-re Er- 
bau ungsbücitcr , l^redigUifidier etc. «mbehrt werden 
könnea.-weil der Clwift in drcfcin Wcrltc Betrach- 
tungen über nilo und jcdeWahrhciren der l^cligiea 
vorfinden wird. Nach feinem Plan (S- Vurberichr 
zum 4Mn Tb.) ^.fctldas Werk nicht fowohl furGek-hr- 
te , als'vidmchr für ungel'ehrte .tbrißen , fowchl' Ka- 
tholiken als Proteftanten , Erbsumigsfchrift atsr Bcfe- 
fli^ung des Glaubend, und zur VermelHunR der GAtt- 
friigkeit fcyn, und der gegeniv artigen Wanttflm^-" 
tliigkeix und Ungewifsficff im Gfaubcn, und der im- 
nie« melir überbandnehiaendcn bJofsen Venw^ifiron- 
gion, und daher emftehenden Lamgkeit im Qaubcifc 
entgegen, arbeiten. Ob er pl eich för üngelehj-te 
fchreibt, fo foliendoeh nufih Gelehrte, bcfender^Ca- 
teclkismiisprcdjger, angehende GciRlichc jederPartry, 
Caitdidaecn, und. Torzflgltch auttl» Schallehre r un<C 
Aeltom, jene bcym katcGhctiftbtn Unterricht, dicfc^ 
bey dcrhiiusHcben Etzieliung fein Werk' mit J^utje» 
gebrauchen können. — Auch auf Nithfproicftantci« 
hat er fein Augenmerk gerjchpet; siid dafs fie c»> 
wirklich ohne Anfttift- in die Hunde nehmen dürfe»,, 
das beweifet theils die anfehnlich» Anzirhl katholi*- 
ft'hßrQeiiUichen, die darauf fubfcribirt haben, iheils. 
noch, mehr der Dmftrtid, dzTf. das Werk in rnrigem 
Kiöfteni fo gor fehon Übpr f ifch gdcfen , und in ei- " 
nem auch den Studenten als Pntmiam gegeben M'oi'- 
den ift, theils voriiigiich diis Zeugnifs einer ksthol?- 
fchen Zeitung felbft , nämlich der beljobten Snlzbuf- 
gcr Zeitung" etc. Ohe jamfatis eß! Ein fakbar gcift- 
lichcr Marjttfchreyer ift uns in langer ZeitnicBt Tör-- 
gekomipcn. Ob er aber der Mann fey, der di« Ga- 
be bcfitzcr tkr gegenwärtigen WanieimütUigkait itnif, 
UigeuiifiliaU im Ühuthcn, med derimmermthr ühtrliand- 
iLehitieititin hhßen ^eimunftye''.igion, m(d äalier- entfie-. 
hmiUa. Lai*ig}i4i it» Ql^uben. entgegen xa arbtitemm 
(verlieht fich mit glüdtlichem Erfolg.) das ift «iiw ari- 
dere Frag,-. ^Wcnigßens bey Perfanen, die auchaiU 
^re Bt-ther fefen , und denken ,und nicht bereit?. 
P'i'ff'y forden Mann genemmen habe», der durcjai 
f^in Werk alle andere Erbauungsbüchei-. predigtbü- 
cher etc. entbehrllth machen will', wird er ftiiicm 

Zweck nicht efreicüeB* ££ düiüe vielleicht die go»- 



. A. L.Z.. JAGUAR igo». 



15 

f« Sacbe its GinAehAams , Ä&ndien fogar vcrddch- 
lig gemacht w«rden , wenn ge auf Steilen ftofsen, 
v-ie die folgenden find: fTb. I. S- 38- *£) -So iveifst 
(Po fchreibt der Vf. durchgängig an ftatt weijs ,) zum 
hxempel die Vernunft vom Verbot der Rache, und. 
von der Tagend, Ve'indesWiitia, fchlechterdings rüchts. 
Zwar ftehen dlefe Tugenden jetzt auch mit in den 
l.ehrbüdiani unfercr Zeit, von der natiirÜcKen Re- 
ligion; aber woher anders', als aus der Offenbarung 
abgezogen? Und eben daher fchreiben fich fo viele 
anaere Sitten vorfchriftea der Naturrell^ion. S^Ibd 
die letzten haydnifchen W^Icweifen, ein Seneca, 
ein Epictet, und andere haben hücliftwalirfchetnlich 
dicfe Quelle benutzt. Dadurch haben tic denn frey- 
lieh vor den altem Weifen den Ruhm voraus, rei- 
nere Sittenlehren TDigetragen zu haben, aber offin- 
har (vorher biefs es nur köclifiwahrfcheMich,) haben , 
fie diefva Ruhm blofs der näfacni Bckanntfchaft mit 
«!er chriftücheu Lehre , fey es nun dirrch mündliche 
Ueberiieferungen , öder dafs üe die heiligen Bücher 
der Chrilicn benutzten, zu danken." I^fach S. 60. 
Th. I. hat Lucas fern Evangelium dem Ijohenpridlec 
' zugeeignet. Unter die llärkfteii Beweife dtr Gött- 
Jichkeit diirLebre Jefu wird die ErfOltung der Weiira- 
pungen des A. T. von 4ein Mcflias gerechnet. „Die 
wahrheätforfehenden Ueyde» , (Th. I. S. 96.) /o fa- 
geij die erften Kirch;;nväter oininüthig^ erftautiten, 
da fie fahen, dafs die Lebuiisgefchichte Jefu fchon 
Uug£ voiiicr, che er auf Erden erfchicn, aufgezeich- 
net war, und dafs die Nachrichten der Propheten 
von den Erzählungen der Evangeliften in nichts an- 
dere iils in der Zeit verfchiedcn waren, indem die- 
(e erzählten was gcfchchen war, jene aber, was crft 
fjcfi^beben follte. Sie konnten der Gefchkhte Jpfu 
ihren BcyfaJl nicht verfagen, da fie mit dcmjcnigfln 
fo genau abcrcinkam, was viele Jahrhunderte vor- 
her von ihm gefchcieben worden; noch ziveifeln, 
däfs diefe Umftäiide in ihm eingetroffen, da Ac auf 
keine einzipfe Perfon in der Wett.aufser ihm pafs- 
tcn; und'diefes verurfachte die grofste Verwirrung 
unter den unglaubiee» Juden, und die feftefteUcbcr-' 
Zeugung bcy den Heyden etc. Nuch dea Vf s. Mcy- 
iiuug kpno zur ßcilätigung der Wahrlieit des Chri- 
,flenthums niclits Ucbcrzeugenders gefagt werden ; 
cnd nun werden die Stellen des A. T. durchgegan- 
gen. ScItOn aus diefen wenigen Pröbchcn wird man 
err&then, wie gründlich der Vf. die Wahrheit und 
Göttlichkeit 4ies CfariAenthums beweist. In den fol- 
getiden Thellen kommen zwar manche gute und er- 
bauliebe Stellen vor; man kann auch dem Vf. eine 
gewiffe nafiirlich* Ilared famkeit nicht abrprechen ; es 
ift aber überall Wahret, Halbwahres und Falfches 
VBtereininder {emifchr, und tias wird auf DAchden- 



kmde F^^fer keinen niteft BlUdruck oudiMi.' Wfr 
kännen daher diefcs Werk nicht empfehlen. 

Leipzig, in der Wolfifchen Buclthandltiag: Jlfu^ 
. Wahl iJo» predigUn über au^ertefenc Texte der evan- 
gelifchen Geschichte die wichtigitfin Angelegenheit 
ten des Menfchen betreffend. Von SaloiKOti Jilan' 
fer, Diakon am Grofsmünfter in Zürich. Nad), 
" feinem Tode berausgegebeh und auf Verlangeiil 
mit einer Vorrede begleitet, von D. Aug. Herrn. 
JVif««;«-, Confiftoririlrath und Prof. der iThcoI, 
zu Hjfle. Mit dein Rildniffe des VerfalTers. ajog. 
XX. und 342 S. gr. g. (l Rthlr. 4 gr.) , 
An dea PredigteH des Vf. , fagt Ilr. D. Niemeyer, 
i,f<%atzle man vornehmlich eine gründliche Exegefe, 
welche den wahren Sinn auf eine feht fafslidic Wei- 
fe darzuflellen wufste; die ausgezeichnete Kunft, wo- 
mit er den Text zu fL'inen Ecweifen und Biiyfpielen 
benutzte; di^; darin bcrrfcheildc ungekünßelie Ein- 
falt und Popularität nickt mir im Ausdruck, fondern 
in der ganzen B<:handlung und Darßellung der Sa- 
chen ; das Gcfchick fclbft abftracte Gegenßände zu 
verfui glichen und der FafTungskraft des ^meinen 
Manne; nahe zubringen; die gute Auswahl prakti- 
fch^T Materien und dia Behandlung derfelben in ei- 
ller richiigcn logifchen Ordnung," Wir untcrfchrei^ 
b..'n diefes Unheil ohne Ej-^fchrankunjg, und fügen 
hur nocli hinzu, dafs diefe Predigten, ohne ihren ei- 
gcnl'huititichen Charakter, eine edle Simplicität , zu 
verlieren, noch etwas mehr AVarme Hiid Lebhaftig- 
teit des Vortrags vertragen hätten , und dafs wir ins- 
befondere den Schlufs meißentheils zu matt finden.' 
Neu lind übarrafcbend ift aber die Art , wie der Vf.. 
bisweilen aus einem of^ benutzten Texte ein unge- . 
wühiMichei Thema ableitet, oder auch wie ereingC' 
wtifanliehcs Thema durch Benutzimg des Textes er- 
läutert. Vorzüglich haben uns in diefcr Rückfidit 
folgende Predigten gefallen: die erfle: über Luc. 4* 
3t — 37. Vo» der Gefumdheit des Gemüths und dm Mit' 
teln ZHT ErhaitH-ag 4eTf4!iheH. Diefechfte: Aber Luc. 
5, 33 — 38' Dre^ Regeln zur Bildn»g und Erziehung ^ 
der MenfcfteK. Die zwölfte über Luc. g, 3. 3- 'Von 
dfi« WertSie der F)%utki/E>Wj), iveiche ßch auf Hochach- 
tung, Dankbarkeit timi'Slrehen nach SelbßvervoUkQmm- 
uiing gründet. Die- achtzehndft. über Luc. q, 7—9. 
Vütider JKacht des Geinijfens. — An den Hcrausge- 
beni tadeln wir es, dafs Üe nicht genug auf Ver- 
fchiedcnheit des Inhalt« faey der Auswahl der Predig- 
ten gefehcn habi'n. So behanddn z.B. die erfte und 
die dreyzehnte Predigt d ä (Tel be Thema faft auf dipfel- 
be Weife. — Angehängt ill eine fehr gute Gedächt-, 
nifspredigt auf den Verftorbeuen , von H»tm. Htinr. 
ürtmur Pfarrer der Wliife»tkdic. 



Numero 3. 



. ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Donnirrtaes, Je» 3. ga%ua.r iSpO- 



MATHEMATIK. .- 

BERfciM, b. d. Herausgeber u. in Cöinin. b. Lang«: 
Aßronamifches Jahrbuch fiir das ^aUr igoa, iiebfl 
einer Sfluimlmig der ncueften in die al>rotv)ini- 
[dien Wiffeiifchafien cinrchlogenden Abhandlun- 
gen, Beobachtungen und Nachrichten. Mit Ge- 
nehmhaltung der konigl. AkiKl, d. W. berechnet 
und herjusgcgtfben von 0, £. Bode, AftronoiriT 
und Mieglied der Akademie. Mit 3 Kupfertafeln. 
1799- 260 S. 8. (i Rthlr.) 

I Jas Jahr 1802 hat Oftem am 1%. April, eine in 
•^—^ Europa fichtbare Sonnen- und eine fichtbare 
Mondslinllemifs ; Jupiter Wifd vienmil, die Pleja- 
den dreimal vom Monde bedeckt. Mercdr geht am 
O-NoT. vor der Soitneufcheibe vorüber. ■ Der letzte 
Durchgang vom 7. May 1795 '^'^'^ "^ feiner ganzen 
Dauer in Europa nclitbar; bey diefcm von igos wird 
gröfstentheils in Deutfchlaiid und im wefllichcn Eu- 
-topa nur d«r Austritt, Ein- und Austritt zugleich nur 
:ira ludöftüchenTheileDemfthJands, inRufsland, Po- 
len, Ungarn. Italien u, f. w. gefehen werden. Für 
-den Mirtplpunct der Erde wird Mercur eintreten am 
,9. Nov. 7Uhr 7Min. Morgens und austreten um oUhr 
. 34 Min. ICadimitragr mittler Berliner Zeit, der Vor- 
ÖbCT-gflng nlfo 3 Stunden a? Mui. dauern. Man ver- 
. wandle durch den unterschied der Meridiane die 
vorige Reriiner Zeit des Eintritts in die Zeit eines 
. gegebenen Orts , und fuche die mittlere Zeit des Sen- 
; nenaufgangs am 9. Nov. für diefen Ort ; fo fieht man 
rleicht, ob die fo rcducirtc Zeit des Eintritts vor oder 
nach dem Aufgange der Sonne fiiUt , ob demnach an 
. einem Orte der Eintritt fichtbar o^Ier unfichthnr ift. 
In der Einrichtung derEphemeriden ift keine Aende- 
, rung%-orgenominen worden, aufscr dafs die Zeit des 
Auf- uiid Untergangs des Motides aufs neue angefetzt, 
-, und. die ftändtiche Zunahme feiner geraden Anzei- 
gung wieder weggelalTen ift. — Unter den aftrono- 
. mifcfaen , dem Jahrbuche zugegebenen AufTatzen wer- 
. den fowohl Kenner als Liebhaber der Sternkunde 
wieder manchen lehrreichen und intercflanten Bevtrag 
finden. I) Prof. KlügH in Halle liefert den Abrifs ei- 
nes Verfahrens, die Btobachiungcn der Sonneiifin- 
ftemiirc, Bedeckungen und Durchgänge auf dcnMit- 
• tclpunct der Erde zu fibertragen.' Nach diefcm Ver- 
fahren wird niclit, wie fonften, die Limgcn- und 
Brckenpafallaxe, fondern dfcr wahre Zenitabftand bei- 
der Qcilirne für zwey Zeitpuncte, den* beobachreten 
: Ein- und Austritt, gefucht, und dann weiter die 
Zeit des itürzeftenAbftands, ncbft diefeui kürzeften 
-J. L. Z. 1800. Fr/?fr Eonrf. 



Abftonde feibft, und die ans dem Mittelpuntt der 
Erde fich ergebende Zeit de« Ein - und Austritts be- 
ilimmt. Der Vf. gicbt dafür mehrere BerechnongsCT- 
ten , welche , wenn fie auch nicht kürzer find als die 
gev>öhnliche Art der Berechnung der Längen- und 
Breitenparnllaxen, doch die Methoden in -dieftm 
höchftfchwietigen Theile des aftronomifchen Calculs 
vervielfalügen ; und dies wird immer von Nutzen 
fcyn, entweder um die Rcfultale nach verfchiedene» 
Rechnungsarten zu vergleichen, und den Werth ei- 
ner jeden zu prüfen, oder um fich bey getviITen oft 
unvenneidlichen und unerklärbaren Irrimgen, in d» 
mnn bey der einen Methode geraüien ift, wicd^irzii- 
recht zu finden, oder auch, wenn die Fonncln der 
einen Methode , z. B- bey fehr grofsen oder fehr klei- 
nen Winkeln unficher werden, um andere ficherere 
in Bereitfchaft zu haben. 3j Beobachtungen der Flts. 
cken , Atmofphäre und des Durchmeffers der Mars- 
kogel, von Obcramtmann D. Szhraltr in Lilientbtl. . 
In einem 'fehr giinftigen Zeitpuncte, der möglich 
gröfsten Erdnidic des Mars, fand. Schröter durch forg- 
faltige und wiederholteMelTungen die Abplattung de» 
Mars nur wie 80 zu 81. "'»' defien fchemtaren Durch- 
meffer ohne alle Irradiadon am i. Sept. 1798 — 2<S, 
17800. , woraus der fchcinbare in der Entfernung der 
Erd^ von der Sonne gefchentf Durchmefler 9, 91 
See. folgt: die Irradiation betrug Öfters nahe bey s 
Secunden.. Nach Schröter' s Wahni*hmungen herr- 
fchen umdenAequatpr des Mars vöUig ähnliche Win- 
de, wie. um den Erdäquatorj ein Streifen, welcher 
der Rotation des Planeten voreüte. iind eigwithiim- 
liche Bewegung verrieth, legte in i See. efwn ao Pn- 
rifer Fufs zurück, wie dies nxtch fasy ftärkern Erd- ^ 
winden der Fall ift. Es gieht Flecke« im Mars, die 
fich täglich verändern: einen befondern Glanz zeiete 
bisher die fiidlichc Polarzonc diefes Planeten, 3) Be- 
obachtung einer partialen Bedeckung des Mars vom 
Monde am 31. Jul. 1798 und des Mercurdurchgangj 
vom 7. May 1799 , von ^.htndtm^tVaen. Bey der Be- 
deckung des Mars , wo noch ein Drittel feinerSchei- 
be ficbtbar blieb, hatte der Planet ein orangcrothiich- 
tes Licht; der nahe Mond hob die Irradiation auf. 
und be^ünfijffte jienaiie Mefluugen des Blar.« itiMt 
feiner Flecken. "Uin den Mercur fah Sc^iro.'er bald 
nach dcM Eintritt in die Sonne einen fchwechin N,«. 
beiring, ein Viertel feines Durchmeffers breit j Bar- 
ding, fein Gehülfc. nahm nichts davon wahr. (Man 
fahe einen folchen Nebel auch anderswo; jcdcoh La 
Lttfule glaubt ihn li!.ors in einer Befchaffrnhcit doc 
Luft und der Femrohre , nnd vtm Zaeh in jener der 
Dampfcläfer gegründet ; Mediain bemerkte ihn zwv 
C "" ' durch 



19 



ALLG. ■LITE-RAtÜR - Z6ITUNG 



Jurch ein achroraafiCdicsFci-nrohr, aber iiicb« da- 
ivoii durclioiTicsvcnPlatina), i.) AftroiiOiiiifthcN'dch- 
richfcii,, Büobachtiingen des Mcrcürdurchgangs 1799 
'und eines neuen im AuguA defTulbcn Jahrs, eiitdcdt- 
tcn Komett^i , vov i'tJedicin, Mitj.;lic(l des Nnt:on;;l- 
inÜituts. Nach eiJafutn, Jii \v. wichen MLclialn mit 
am- M;?fi*iinEr des Mciidbnjrads im füdlidieij Frartk- 
WicJi' btrilirirtigt war, und nsclidüin er, wie er hier 
_wi Kode rdu-cibt, „nahe ainlc» Pforten einer andern 
.Welt gewcfeiiL »her 7.ti;ifckg(;'tiiickt worden war/* 
, arbeitet dicTcr bci-iifiii)lLd,'(jbaditcr des Himmels wie- 
der in l'.iris ; ..T iäflit auf der NntionaIftenn\aric, de-, 
^ ren Dircaicn ihm vorlaal'.T iiljertraf;cn ift, ein Mit- 
lajrefenirolir nebß zwc\. I\iauerquad'-nntcn oufittllen. 
5) Nach.idit von der Einrichtung und dem Gange ei- 
• iifr niidi guten Regeln nufgeführccn und mit einem 
.. Cpuipenfationspendcl vcrri:hLnen aßronotntfchonUhr, 
Yon dem geheimen Finnii7,rorietiir Seijffert in Dres- 

- den. Diefcr fehr praiiirdii:, fdiön 1792 ver/erti;Tie 
. . AiilTiirz, erfcheint liier viirboiTert, und üi-ngt von diti 
, , Einficbtf-n m\<X dejnm(.'chaiiii'chcnTuk"Tit fcinvs durd» 

- inebrorcKniiAuerkc rühmlidi bcliannten und uuidic- 
.fcuThtil des aftrouoniifehen Apparats verdienten Vcr- 

' -ftiffcrs. 6) Ucber geographifcbc McITongen, insbc- 
".foiidece über BeJÜVKimiig ticr Polhöhe, von Prof. 
. hennm in ütredii. .Die Auft^abeii betreffen: Redu- 
.•«iun der Winkel auf i^^n Horizont, hauptfacblich: 
. aus der gegebenen Polhöhe des einen O.'s. und dem 

- Abi^ande eines andern Orts von dem Meridian des 
erden, die Polhühe des zvveyten zu belliuimen. Die 

. yoiiLtgtnire in den Mcmoires de rAradi;inie de Pai-is 
- . 1787 ohne B-:'-vci's aufgehellten Formein werden ge- 
prüft; ftatt der von ihm gegebenen approximirtcn 

: Reihen (deren ang^hllchi" El.^tranz der Mathomatikcr 
nie der llt..ngern Wahrheit sur«pfem wird), liefert 

.'H, hier genauere mehr direcie Fnrmeln. G' Icgeait- 
lich'bt-wtift er auch (auf andcie W.ife, al.« Eiilcr in 

■ den Mem. de I'Acad. dv B. ■lin i-5'5} den L'hrfatz; 

- dafs die Fl^ehi: eines fphiiritchen Drcyecks gleich ifl 
. dl m U. berfchufie der drcy Winkel ühtr igo Grade. 

■ 7) B.'pbnchtung und Berechnung der Oppoßti'on des 
: U~üniis iin J. I703' yon dem Canoiiictis und Aftro- 
• un 11 DtrßiiHger in Kremsn-nnlUr. Um' genauere Re- 

(uiate zu erhallen, bat D- dic'fe Oppofitiun nach 
.-dr:yi:rl.^y Sonnefttafeln, von ZncA, Triestucker^s ai\d 
. Ddittbres berechnet-, g) Störungen des Mars durch 
.V(.:iij,t; Erde und Jupiter, berechnet von Pfarrer 
-Wm/biwi Gruihingen im Wirtein berpirchcn. Eine 

- Fortfetznng derPerturbations'"ormeln für die drvy Pla- 
nettii. iVI-rcnr, Venus und Erde, welche Yhon im 

■ ToHTen Bande des Jahrhurhs einfre-flckt und. Für 
M»-' hat hUr W. dn yrsi^- Argunii-nle^derStiirung in 
,dc ■ L.1n(»c und im Radius Vrrctor in R.^cbnung gczo- 
pen. und fi-inc. Refultatc mit jenen von andern Ä.tro- 
iU-»''n, fittrliJiariit, Sefiuherty Triesnecker, vrmZath, 
Liii.nnle, und nach andern, Mt shuden gefundenen 

■Ti'rlic'ien. gl Afironotnifdie B,'o bachtun gen von 
Triiinfckcr und ^-üfg* 's. k. Aflronoinen in Wien, 
Toui Jahr 1703. ici) Üeber die Kometen . w<lche 
die. Erde nalie roibeygehen ,' aus Lom&frt'f NadUsiTe, 



Kometen diefer Art find uns befonders wichtig, weil 
■fie, wie* /.(Mniert bemerkt,- beyeiner.betttchHidien 
Parallaxe uils einen Maatsdab fiir das ganic Seniidi- 
fyilem verfchafTcn könnten, oderu^s feibil die Son- 
nenpürallaxe genauer kennen lehren, und, man kanrt 
binz'ufetzen,wenn fieMaffe genug hätten, auch wegen 
ihrer llar]ccn Einwirkung auf die feftcn und flülCgea 
l'heite des Erdkörpers.. L. unterfucbt .*üt». relative 
Bewegeng eines foldien Kometen , indem er dieErd.« • 
in' Ruhe fetzt, tind ihre Bewegung auf den Komett^' 
ijbertr.fgt; fo läfst fich der Komet als vorühgr^ebender 
■'frahiiht "der Erde. (Sateüite Paffagn- neunt ibnL.) he- 
" trachten, der in feiner relativen Bewegung nm^dcn 
Planeten eine Hyperbel hefchreibt, deren l(rämm)in^ 
um fo ftärker wird, je näher er der Ei'de k«mmt. 
Die ftGndlichen Gefciuvindigkc iten der Erde , und ei- 
nes, gleicbweit von dpr Sonne entfernten Kauoetcn, 
beide in Erdhalbmefler, werden von L. als allgetnei- 
ner MaaTsRab voraüsgefetzt , und dann feiner die ' 
B.ihn des Kometen, luitRückfLcht auf die gcgeiifeiti- 
gen Einwirkungen der Erde und des Kometen, nä- 
her bcliiinmt. Schon die Gewalt eiuer fo gezeichne-. - 
teil, Hyperbel beweift hinlitnghch, dafs he za'febr 
von einer Elhpie verfchteden ift, als dafs ein Komet, 
welcher in einer Parabel oder fehr excenrrifehen El- 
lipfe um die Sonne geht, jemBl.s ein befiltmiiger Tra- 
bant der Erde oder fonil eines Planeten werden- 
könnte, ii) Ueber die Bewegung der Planeten im 
Aether, von dem Colk-gienrath Schubert, MitgUcd 
der kaiferl. Akademie der Wiffenfchaften in St. ft- 
tersbttrg. Der Aelher , oder wie inari die Materie 
' nennen will, in welcher fich die Weltkrtrper bewfr- . 
gen , kann fo fein feyn , dafs erlt nach mehrem JftfiT^ 
taufenden ihr Wideriland dnrch gewiffe Anomalie*» 
der Planetenbewegnnjj (ich vcrräth , ijachaem er bi»- . 
her, mit andern Pertuvbationen vennifcht, fich urt- 
ferer Bemerkung entzogen hatte ; der bisherige Maft- 
gol folcher Bemerkungen heweift noch nichts für- ei- 
nen leeren Raiiin; mau kann alfo einihveilen den Wi- 
'derftand desA^ fh.^rs in der Theorie untcrfuchen. L» 
Place in den Nemoires de Paris 1772. IL Partie fand 
vier allgemeine Gleichungen für die Bewegung der 
Planeten in einem widerftehenden Mittel; Schubert 
gicbt yns hier den B;wcis und die genauere Analyfe 
diefer Fonnch) , ans welchen fchon Ln PI. fchliefsf, 
dafs durch den Widerftand des Aethers in den Son< 
nenfcrnen der Planeten gar keine, ^aber wohl iii der ' 
grofsen Axe , dei- Excentridtöt und der mittlem Be- 
wegims; eine Secularänderung entfteht. Aus nnliem 
Untcrlüchungen findet nun Seh. folgende Refultate, 
dafs, iwie grofs auch Iminer jener WiderftanddesAfe^ 
thers feyn. und welchen Gefetzen auch feine Dichtig- 
keit folgen mag, die Lage der Apfiden aller Plane- 
tenbahnen dadurch gar nicht geändert wird, ferner, 
dafs durch jenen Widerftand die mittlere Entfernung 
von der Sonne beftandig ijud gleichförmig olmimmt, 
um fo tchneller, jenithtr der PMnet bey der Sonne 
ift. dafs die mittlere Bewegung von Jahr zu Jahr 
fchneller wird , bev den untern Phneten mehr als 
bey den obenti und eine dem Quadrat der Zeit ptp- 
- per- 



No; 3- JANUAR laoft 



■ portionnle, vor- mk rflc0wärt8lmmer'ad<Kdve. Se- 
Culai^lcKrhiing daraos entfteht , endlich, dafs die £k- 
eentricität" beftöndig abnimmt; oder dafs die Plan«; 
teil- und Kometenbäncn (ich iituner mehr deniKreife 

" nahem , und zwar um fo fdineller , je nüher der mn- 

■ laufende Körpec bey der Sonne , und je gröfscr die 
Excentricität ift. Noch zeigt Seh. aafeiwe fehrein- 

" leuchtende Art auch den phyfifchen Grund diefer nM- 
thetnatifch erwiefenen Sätze. 13} AlJgemeine Tafein, 
um die grdfsten Digreffiorien der Venus von der Son- 
ne, ibre'obem und unteni Conjunctionen und ihren 
gröCsten Glanz, für atte Jahrhunderte zu berechnen* 
von U-'nnn. Diefc Tafeln foUen eine leichte und 

' TchneilL- Ueberficht über jene periodtfch wiederkeh- 
rende Erfcheniungen der Venus verfchaffen, ohne 

■ dafs man nöthig hat, alles auf eine inßhfamere Art 
' erft aus den' Sonnen- und Venustafeln herzuholen; 

' 05 wirdflahey die mittlete fynodifche Revolution der , 
Venus, nnd die tnittlern heliocentrifcben Bewegungen 
der Errte und Venus vorausgefetzt. Die vierte diefer 
Tafeln enthalt das, was die AufTcbrift des AufTatzes 
'angiebr, für alle einzelne Jahre zwifcben 17S0 und 
l85o fchon voraus berechnet. Der gröfste Glanz, der 
[ nach Lambert in der mdglicfalt gänßigen Lage der 
' Venus bey zweymal ftärker feyn kann als in ihrer 
' Obern-' Conjunction, und der fcbon haußg auch die 
Aufmerk famkeit des großem Publicuras an Heb ge- 
zogen hat , tritt jedesmal , fo lange Vf nus Abendftem 
ift, gegen 19 Tage nach ihrer ölllieben grüfsten Di- 
. grenion , und , wenn Ge Morgenilem ift, > eben £a 
viele Tage vor ihrer weftlicben gröfstm Digrefiton 
ein ; eine eigene Abhandlung Aber diefen gröfsten 
Glanz hat der Vf. in den aitgemeine» geograpkifckm 
^pkemetiden von 179g. Octohetßück eingerückt.' DiÄ 
, gröfsten Dis^reflionen , die Conjunctionen, der giäfve 
Glanz der Venus haben einen regelmflfsigen Cyclus 
nahe von 2922 Tagen, oder von g Julianifchen Jah- 
ren, in welchen 13 tropifche und 5 fynodifche Um- 
laufe der Venus fällen. 13) Ucber den zweyten Ko- 

■ meten von 1798. von D. OÜ>ers in Bremen. Olbers 
' fah in zuerfl im Ceilierus rnn g. Dec Botnfird in Paris 

zwey Tage frfiher; «r blieb nur wenig« Tage fichüiar. 
Es iil der zwey und neunztgfie unter denen , deren 
l^bn berechnet worden;' Olbers hat zur Beftimiaung 

■ der Elemente feiner Bahn dre von ihm neu erfundene - 
Methode itiit glficMichem Erfeige angewandt. Den 
Nebt'I des Kometen fchätzte Olberi 5 Min. im Durch- 
mefler, mithin, nach den berechneten Entfernungen 
zu fchliefsen , etwa 4^ Erdhalbmeiftr grofs. Einige 
Agronomen glanbten auch in der Mitte einen feften , 

.Kern v«n 2 See. im fcheinbaren, oder, nach obigen 
'_ Entfernungen, von nicht mehr als 27 geographifchen 
' Mi'ilen im wahren Diircbmefler zu- bemerken; ein fo 
' kl« incr Kern; unfichiharfelbft durch einen fÜnfifüfc^ 
gen Dollond , in welchem die an fich fcheinbar klei- 
nem, und über dreyfsigmal fchwtfcher vsn der Sonne 
erleuchteten Jupfterstrabante« mit fo lebhaftem Lichte 
^nzen, ztigt genugfam, wie wenig man auch bey 
dt<f€m, fo wie überhaupt bey den meiften Kometen, 
4^ einea ftjien pUueCeoartig«» Sörj^er^deokea diuEe, 



oder wie ganz unbedeutendJii« MaJToi feyn muffen. 
14) Altronomifche Beobachtungen aus Neapel voii 
: d?m königl. Aftwhoinen Caßella. , 15) Einige Beofr- 
achtujii^cn bey der totalm Mandsfinftemi& vom % 
bis 4.Dec. ^797, neT>& Bemerkungen ßber die Be- 
fcbafienheit des Monds , von dem ErblandibaricbaH 
utjd Ritter von ^oAji tu Remplin. Sowohl aus die- 
. fen Beobachtungen , als sus andern Gründ^ti fucht e» 
derVf.-fehr wa^cheinlichzu.macheff, dafs d«rMon4 \ 
in einem gewiffen Zuftande der Pbösphorefceiw- ftÄ 
befindet. Die Natur, welche dem Monde ehw dich- 
tere Luft und Waffer gänzlich verfagt hat, frfaeirtt 
fu;h diefes Mittels zu bedianen, um docfa eine Ceüte 
Otganjfation auf demfelben zu veranlblten; die V*- 
^elatipn würde alfo im .Vollmond erfo^en, mäfsle 
aber dort fchnriler vor ijch gehen, und die organf* 
fchen Naturen mOfsten dort nächtiger und wandelb*-;- , 
rer feyn , als bey uns. 16) Aflronomifche Beobach- 
tungen in den Jahren 1796 bis 1790, von InfpecHnr 
HiiAln- zu Dresden; darunter auch der Mercursdorcb- ^. 
gang von 1799, vollftündig von ÄÖ/iIn-, Styfferf ^id 
dem Grafen von Gifster beobachtet. i7)"Hcob«cIi- 
tung uhd Berechnug der Gegenfcheuie des Mar» vnß. 
Jupiters 179g uiul des Dranns 1799. Dyrcbgane; de« 
Mercurs 1799. und Beobachtung das veränderhc^eik 
Sterns x '™ Schivan, von D. Koch in Dand^g.' Di» 
Lichtpcriode diefes veränderlichen Sterns im Schwan 
findet Koch aus feinen Beobachtungen mit altem ver- 
' laichen , von 407 Tagen , alfo zwey Tage Tanger al* 
SLariüdi und Le Gentit; nach Koch wird er wieder taa, - 
bellßen feyn 37. Tibi. igoo. 10. April, igai «. f W, 
xg) Glelcbungs tafeln für correfpendirende Spnnenhfi^ I 
lien, die näher als zwey Stunden beV deih Mjtta^ 
genommen worden, von InTpector fcnaufrach inMfl- 
nungcn. , Solche Tafeln können bevra Gebrauch« -der 
Spie gel fextanten ihre Anwendung finden. Am» den 
gewöhnlichen Tafeln lafst fich für Höhen fo nahe um - 
: den Mitfag nicht Hcher interpolireh. 19) Einige Be- 
flurkungen über Sonnenfiecken.'fiber den Mars ii.f.w. 
von Pa&OT'fritfck in jQuedlinburg, Ein aj fiifsiger 
Ramsden zeigte Flecken in der Sonne , welche ehtiK 
folche Bergadem und Ringgebirge, wie die im Mon- 
de, zu feyn fcheinen. so) Ueber den ptanetarifehen - 
NebelflecK bey ^ Wancrfcbtange , vom Ritter vot» 
Hahn. Die meiAen planetarifuen Nebelflecke ^ v. 
H. der Anficht nach , welche fie durch ftarke Fern- 
rohre darbieten , mehr f Jr einzeln« gcofse Weltkörper- 
zu halten geneigt, als für Sternhaufen, wie HerfiÄtU 
Jene Verinnthung wird auch durch die von Hahn be- 
merkte eigene. Bewegung des Nebelflecks Hflie bcy-^ - 
Wafferfchlange unterAützt; letzter fchemt eine dun- 
kele und eine helle Seite zu haben. 31) AAronon^- 
fche Nachrichten Tcn La Land«, aus den aUgemt^ien 
geographifchen Epbemeriden 1799 gezogen. 32} Die 
grofse SonnenfinAemir», Welche hn Jahre<tgo4 atn 
XI. Febr. einfallt, fSr verfchiedene Oerter. in Earopa 
berechnet, von dem FeldcapelEan , Pater Ig^tr. 
Kautfsh zu Leutomifchl in Böhmen. Diefc FtnÜernir« 
wird in Deutfchland 10 bis n Zoll an Grofae rnifi- 

d^, und io einiem Oitcn yo& SüddeatTcblaitd' mmI- 



35 



A. L. Z. JANUAR iMo. 



üu^ru ringförmig tejn. 23) Aßronömircbc B<?'oh- 

scbtangen *uif derliönigt. Sternwnrtc- in Berlin im J. 

i ' J798 .nn^fti-lU vou ßorfe. ünTer liiiiieru hat Bodc m 

I rfiiefcHi jaljre, zum Behuf reiiieriieuni grofssti Hfitn- 

I 'anclsXÄrten, tj^+SK^rnc, womuter BLch-verfrhicdtiis 

.fchoiibckÄimte, »inMatierqiiadranten beobachtei. 2^) 

.Vorinil'dKC aftroutmiifdie Beobiichtui^en und Nach- 

Tichccn , aiidi k^irzc aftronouiifchc Literatur yon 1790. 

.Herjüiel's Si-Ii^vcfter.liat in dicfein Jalire ein VerzeicB- 

~' .Ulfs der von Fi.iindecd bcobaciiieton, (ib?t in .feinem 

-Cataleg fcläenJpn Stcmc,' 561 a» derZaW, wie nitth 

ein Tasercgi!>cr 6£t Via mftectiftlien Beobjchinnf._ii, 

fammt ßjrichtigunp der Bcoiiadrtiüigs-, Druc^ - uml 

Schreibfehler bey Fiamfteed , ein rur Bt-nur, unj dir 

.Arbeiten dieCts verdienten AÄronomea f«lir b.auch- 

iatei Werk, heraosge^facn. 



ßEÄCHZCHTE. 

ILewkio,, in derWolGfchenBuchh. : Jügemeltu Gv- 
Jchiehte der ber&hiuteßt» KÖHigrricke uaU Fre^jßatt- 
ten >tt und aufserhalb Europa. Erfle Abtbcilun^. 
England. Drittes Bändch. 1798- 16B0R. Zwote 
{iwcj'ie) Ahlheil. Die vereinigte* noriiamerikani- 
Jchen Provinzen. Erlies Banddi. i^qS- *Ö Bog. 
*ZweytesR:nidch. 1799. asBog. 8- (1 Uttih-. lagr,) 
Die G«fchichte von England ift mit dicfeiR dritten 
.Bande gefcJ»lofleii. und i!as, vtIs Rec. bey der An- 
zeige d$!r crimen Bande fuglc, niinilicli, die rfcuere 
. Gefchicbte werde inülfen zu fehr ztifaminenjedningt 
■werden, wenn dnsBuch nicht zu ftarit werden füllte, 
. äft gefchchen. Dicfe neuere GttfchidiCe ift zu lununn- 
rifch erzählt, nU dafs Ihre Lefung den Nutzen ood 
«üeünterliaUung gewähren foUte, wozu die ^gJlfthe 
GeTchicbte bctbuders gefchitkt ift. VornchiuHcli trifft 
. dieferVorwurf Jacob^sl Regierotig, die äufscrft itian- 
gclhaft erzählt ilh Kein Wort von feinen Liehlingen; 
und die fpaiijfdicn VermählungsV>tt)dcl, um welche 
jfichdcr gföfstc Thcil der Gcfchithte ditfes Prinzen 
dreht, find luiuin eru'tihnt. BnlTer /ind die feigen- 
den Zeiten vorgctrascn; rhcr die ganze Erzühlung 
, ift trocken und mager. Die Schreibart ift ftir ein 
Ituch, das hlufi: zur Unterhaltung dienen foDi gleidi- 
J'alls zu wenig lebhaft, grammatikalil^cb richtig, aber 
. voller Provinzialismen. „Hüikle Lage," „ineiften- 
jnalfi," ,.fch'irfeft," „zwccn"n.o. DieUeberfctzung: 
. Freyhcrni der Schatzkammer, ift gan?, falfch; d«r 
Ausdruck: ft;iatsm!mnifch anlYatf ftaatsklug, eine un- 
, jiöthige Neuerung, Es gelingt dem Vf. niemals, wenn 
. er den Vwrgang einer Begcbenhcic anfchauÜch Jarftel- 
len will.. Toigendc Stelle mrig zum fjeyfiiicl die- 
iifii. Er redet S. 28S. von lUv.i Aimici-fdic des Pr.1- 
Uudentch isü£.L.Qndoa: »Da hatte man die Beftitr- 



lÄng^felieri Wien* ■trelchrdie'zaUrwdKn Bewohuer 
von London befiel ! In derganzen Stadt erblickte 
inaa nichts anders als die Merkmale Her Vcnvirrun^ 

-und Furcht. llJer fchleijpre man eilfertig Munition 
«ud WaiTeii ziifammen*; dort famraeltcn fich Trup- 
pen . zum Abinarfchc bereit. Rechtsgelehrte , Bürger, 
fogar Schaufpieler , äherbaupt Menfthen aus allen 
Stiinden eilten herbcy, als Frey willige dein Vaterlaa- 
dc zu dienen. ' Gieteh als wäre die Macht des Präten- 
denten zel^iuial gröfser, als Jie wlÄlich war; fo fSr 
fdiwebie alles in Furcht." An kleinen hiflorjfchen 

• Fehlern fi:!ilj es zwar nicht, eher unter denfelbep ift 
keiner, der ehiem Budie dtcfer Art, feinem Werth 

-raubte. Am mehrften müflcn-wiE tadeln, dafs der 
Vf. dco ßaatsklugen König Georg I gwz verkannt, 
und daher den CU^Aikter feiner Regierung audi v5I- 
lig.verfehlt Irat. Weit befter at« diefC'neue engtifche 
G.'fchichte ift dein Vf. die Gcfchichte der amcrikani- 
fdien Freyftaaten gelungen. MitRecht bezeigt er dar- 

■ über in der Vorrede feine Zufridenheit. daCi er der 
erfte ift, der die Gefchichte der Cotoiiieen von ihrewt 
Urfprunge an im Zu Tanimen bangt; crznhlt. Auch 
hat ür die Quellen, die ihm zu Gebote ftai]dcn. gut 
benutzt. Von den Entdeckungen der Norm^inner 
an den ^m£rik;inirchpu Kälten hatte mir weniger 
■Gewifslieit pefprochen- werden müden; diefe Soge;i 

- Und bey weitem nicht von dep Wichtigkeit und G^ 
wifühcit, «'ie fie hut vorgeftellt werden, in der 

- Erz&hhirtg des ata« rikanif eben Revoiutionskriegs fin- 
den £ch. mehrere Irihiimcr, und felbft folche, üb^r 

. welche ^vir uns wundem. So ift es z, B, un- 
bef^rriflich, wie er S. 287- «in hitziges Treffen 
zwifchen Eftaing und Ilowe erdichten kann,, v^o 
nicht. i^Inngd an Standhaftigkeit, nicht die Ermü- 
dung, foiidcni nur die Finftenufs .der hereintire- 

'chcndcn Kncht den Streitenden Einhalt getba^! ~ 

- W"ij iii.in ans verfchiedenen Ausdrücken fieht, hatte 
■er ja Ramby vor Cch, aus dem er hättelerpen 
•können, dafs ein furchtbarer Sturm die Schlacht 

verhinderte. Eben Cp würde er Bourgoyne's Feld- 

- zug anders erz.'ililf haben, wenn er die Remcrfchen 
'Anmerkungen zum Stedinan zu Rathe gezogen, hätte. 

■ Er ift in feinen Urthcilen über die amerikanifche Re- 
' volution,' auf der Seite f\ct Freyftaatcn , aber auf 

eine befcheidene Art. und ohne I-cidenfchaft. Da-, 
-durch, dafs er einen Thcil der Vorgänge im eiig- 

- lifchcn Paflemenie ujul Minißerium, diefe .Angele- 
genheiten bctreflend, in -der englifchen . einen an- 

' dem in der ainerikanifchcn Gefchichte erzählt, ent- 

- ftchcn LäckcA, die den Zurommenhang iuitcrt>re< 

' dien. So erwartet man z. B.Imit Recht, dafs Rö*. . 
ckingtinms Name in der Gefchichte einer amerikmii- 
fcbcn Revolution mehr als einmal werde genaiut 
werden. Hier ift es nicht gefchehen. 



yGoogle 



a»i , N um e r o :, 4. • - <*' 

ALI. GEMEINE LITERATÜR-ZEITÜNG 

■' ' Freytagi, Üe» S'- ^aiiuar 180»* 



ARZHErGELATJRTHElT. 

■ Pea«k»o»t, b. Vaireuttapp y. Wetmiir: Er/oltn«»^ 
j. gen und Btmerinagen aus dtr Arzntn- Wundan- 

me^- Uiid E-mtbinduHgswiJftnfctMfi, von G. TÄom. 

HelTcH'rBaimftüdrH'ciien Leibarzt. ITOO- Vlü n. 
. «64S.8. fiRthl.gjr.) ^ 

\iM wird ittimer feltner, «Jcht nor in DeutfcMand 
foadem ««eil in dee Uteramr aller uns bekann- 

.. teil YöUcer., dafe aiedicinifrfa-prakdfciie .Werke von 
QBbatt^pcTciieme», die die Refaltate einer lange fort- 
gefet7.ten und weit verbrfiteteti Aiisflbanff der Kunft 
dirfteHett, mit einer Ünbefengenheit, welche de« 
iMCht immer glücklichen Erfolg, nidrt immer veAehlt, 
dpa Gelingen dos Heilgefchitftes oft mehr treffenden 
Einf^len, als ei«er 'l^eoHe Ghcr die Natur de» Uc- 
bflli-ruCqiireibt, und iiicht zu Gnaden von Hypotke- 
ftn »lle» acllt «ad luvtet. An Werften dieferAtt 
Wrnoch m keiiior Zeit ein UctieMufs, und fie gaben 
ftBCsdoji «inften Gewinn. Hire Zahl wird man da. 
bar lieh immer gern Tcrmehren fchen , aber j:uiwi1 
jMzt, «ro der unsMckUche Wühn ftcts mehr um fich 
erwft, pur durch die Ällerneuefttn Vorftellungsarten, 
iHeaHes auf den Kopf Hellen ; fe^" am Knuikenbette 
■W« «u leiften. . Da Aan zu altem Schriften loidcr 

, «Kht gern zarfickgeht; fo ift n^r von eJnam Biieh 
von def l^tuoa Meffe zu hoffen, d«fs es diefcn fch;td- 
Uphen Irrthum hier und da zu verdrängen vermöee. 

.flfnii lefe alfo die anzuzeigende Schrift, und erlkune, 
jjelchc Zahl von Kranken, die an den gröfsten 
Uel^ln IJtteÄ". der Vf. herftellte, und zwar nach 
qruiidfatzent die jede dfir neueften Revolationen in 
4pr Medtcui umgoworfeti hoben wiU. die er tt-eiter 
«i#ch nicht yeffitbt,als dafs er zeigt, wie man die 7.er- 
riitlete Gefundheit der Menfchen damit herftdle; den» 
all« theor^üfche Räfonnemencs vermeidet er durchaus. 
E? ift ei» grofser Anhä.nger der Kümpfifchen Lehre 
voiaw/arrt«, welche er vielen zu weit ausjudehnen 
Icheiaen wird . zumal da er fie fögar auf Fieber , auf ; 
Mutter-.uodMaadormvorfiineu.r. w-, flbertr;irrt, und 
Riebt gern die Mittel in Kl\'ftier«?n. Schade, dafs ei . 
fo viele einzelne fälle und Bemerkungen unter b*-- 
%idem Rubriken aufitellte, welche fcltner befriedi- 
gen, und den. Eindruck der ausföhdidien Auffätze 
verdunkeln. Aber nicht Schade, dafs nicht Bilut io 
ahgerundct, vollendet, aufs Keine gcbraAtift; denn 
rteiv diefc Locken, welche (b vitleAerMe durch ihre 
Uenkknft, oder, 51-03 noch fcfclimnior ift; <lan:h ihre 
^ntaße airsfüUen* fiudBeweife, daf« der ^f. tMT 
**s darftrflte, n-aa er./iTU und iand.'i .- ,.. ^ ^i , 
*r. JU Z. igoo. Erfler Bomf. 



- CkTo%ifdte, hUateridite Rdft. Tiahten wU An- 
Sprung durch ausleerciwle Mittel geheut. . Je»e frfiri 
laäigen {[autSbel hatten [aeiin Jahre den BeioShungea- 
vieler Aerl-.te widerftBnd«!, und fetbft ein halb iaitei 
•' thirdi itnnnicfa&liigeH' wirkfemea Mitteln des. Vfsj'. 
Dicfcr fefste endlich die Idee vo» öeberftRang deE 
Hfimorrboidalgefafte und ii^rclns der Eingeweide 
Mos aas etwa« RilckenfchmcrMii , aus der fcbwam* . 
mrgen Conftitution and aus dem tniben , gelblidieti ■ 
A4tge: Er gingnun Wos darauf aus , aufudofen , zu 
fclimelzen, bey entfteUenden Turgefcenien ausK«-. 
fahren, und zuletzt zu ßöHten. Seifenkrauti Löwen- 
zahn, Graswureol, Weifsemlomsextract . mit eine» 
Mittelfalz verfetct, wechfelten nüt einander «b. D«' 
bey täglich zwiy Kly&iere ai;s <J)igen und «ndotn 
Wurzeln lind Kräutern mitSeife. Es ging zum Theil 
unter groC'Jcii Bewegungen ungiaublith vieler, luift- 
lirfier Stcffab, der in'Kämpfifclicr Manier befchfie- 
bcn wird. Die Rofe, welche fonft Cxh aHe vierzeh« - 
Tage einilellte, kam bey aller gegebner -Gelegenheit 
jetzt fear nicht, oder doch nur fehr fcfawach. Nach 
-drey Monaten frliicnen die Verreffenhciten gehoben. - 
und nun befrhIofilPynnonterBrunncn dieCur, welche 
«af eine l^rze Zeit durch einen kleinen Hnmorrboi- 
dalflurm geftört wurde. Zi:hn Jahre durch hau« Ik. v 
■ T. die Kranke noch unter Augen , während "welcher ■ 
Zeit die Rofe nie wiederkam. Mehrere folche Kmnk- < 
heiten hat er auf diefelbe Weife ny» dfemfLlbcnGiflck ■ 
behandelt. Die Gefchicbte eines achtzehn Jahre Uten,: 
Flechtcnausfcbbges, der einer'ähnlichen Cur und Bä- , 
dem wich, nachdem in Frankreich und England alle 
Kunft an diefem Uebel geftheitert frar, wird um- • 
fiündlich er7iählr. - Nun folgen Bemerkungen ;über 
Vi fccrnlkty liiere überhaupt. Einzelne Ausnahmen., 
ohgcrcclinct ; unterwarf er Perfonen über so Jalircn-. 
nicht gern einer Kh-ftiercar. Man erteiche mit ihr 
bey diefen feinen 'Zweck viel fpäter , öfter gar • 
nieht. In nicht wenigen Folien fey wahre Gefahr 
dabey. ' Die Ocfäfse find zu fprode, zu unnachgiebig.., 
d«r V«ru-achrufig zum ThSl fchonf zu ^tohe, ihreXbä-.'' 
tigkclt zu gefchwücht ; ■ die in den Gefiifsen enthal- 
tenen VcrfciTenheiten felbft find aber Tclwh zu alt' ge- 
worden. Die G<*felir fey, dafs die TurgeR-tSiz mit 
heftigepi Zufallen eintrete, vhü lüngcr dnure. Unter? 
ffiJnen Augen ftarb ein yojahriger an einer folcheii 
erzwuntfenen Krill» fchhigflüflig. Noch ein andere* 
ftrfches Bey^iel fey ihm bekannt. Z« diefcr Orart 
greift er auch, wenn dioksr Leib, airfgeü-iebene Sei- . 
tontheile, fiiUbare Ungteichhetteu am' Uiitefleib.feh- . 
len. Sitzende -Lebensaftt Mümorrfantlen , yercjrufst ■ 
vidw^eflaa/ 4ftaf«- Aii*fi^itMf«ii.Citv. findAurt- 



A-LLG. LITERATTüTf. ZEITUNG 



gm, die ihn leiten. Seht merkwürdig- ift die Erftih- 
runj, rffife ■tt-cimSrtmXbtiten'^ur<^ djefp* fsttpe- ■ 
fcfsfc lUiiWrkÄt auf derb Unterleib gaboben (indy 
die k/jrperliclie BcIchaffcTilic It cme eiifgeeeiigefetzte ' 
Welldung erhalt, zu "wahrer" Vo!lDlurTg!Keit Iimneigt^" 
uikI bey iinfsLalfcm Sommer »ichvlbken zu Ucbeh» 
cntz.tiiid liehe r An. Hr. T. fairt felBÜ,'' nicht j'etleHy- 
pocttondilii irciiJie . diefcr. UijUincttuule, , es Ic^en - 
oft (iiiderc Urfachen zu bekämpfen. Vifceralklvftiere 
feyiin'Vricht immer di« Haupfinittel-, 'oft nar Ncben- 
mihel.' wdjm auch: zu Zeiten d,ie krärtigiien Nehcii-' 
urittel.. In midem FälWn find ioneT-Rehe Ncbeoimfc- 
t>l'|;9r nicht' 7.11 entbehren. -Sind. aucb alle YeTfeiTen-. 
beit^n- gfhoilig mifgelöst, ^n-lehes dureb Klyftiere 
niobt jininei* gdfchelwii Itnilii ;- fo fetren iicb der Aus- 
ftihruiig zuweilen die gräfsteii Schwierigkeiten in. 
den W^'^j t) wegen Schwäche dfer EingcM-eide und 
Gefrilise, veniiö'^eiWelcher-Ictzten die Kraft' fehlt, 
fith y.4ifaMmcn zu zichnt, und den entiiaTcenen Stoß* 
aup/.ti leeren, imW m'die Gedärme Qbzuftt7.en, !Hier' 
bel;^ bittere Extrade,'. Rt/nbm-ber, eifcuhaltigc Sal- 
miakbhinicn, 'befonders ChiiWi In «mem Fall half • 
iloir Aul^l^fhhrgen ond Wafcben des Unterleibes mit' 
Jmkein "Watlir, imd Klviliere vpn kalicin Waffer.,' 
W(iniinltc:aii(lro?1iltrlfeIilfdi]u!:cii;- fo Haren Schwal- 
iKKhct \Ve'iiibruiirienwu>iTer, hrffer das Stnhtbrunncn- 
wafl'cr, am incütLii aber das Pyrmontcr WalTcr die' 
Mittel, worauf er lieh aiii ficherften verlafTen durfte. 
Mehrere feiner pati£ntcn,^,die et JahrLlang mit fluf-." 
Idf^ikden Mitteln und Vifceralklyftieren vergebens ' 
bohaiidrtr hatte, leerten beym Gebfancli des an Ort 
und Sttlle getrunkenen Schwalbacher Brunnens eine 
unpcbeiiro Harke Maffa verfefanei Maferien ans, und " 
keni-tt-n gefuntt nach Haure zurück. Bey Leuten 
»Iber 50 Jahren mtifs man noch überdem warme, er- 
weichende Bäder zu Hülfe nehmen. 2) Eine andre 
fehr wichtige Zürikkhaltung der aufgclöfcten Vef- 
fcfCenheiten find Krämpfe. 'Sie Und entweder Folge ' 
der Schwöche der GefÜfae mit widernatürlicher Reif- 
barkeit -rerbunden , und dann hilft ajjia foetida mit 
extractuta trifolii fihrilis, Flortt Jalis ammoniaci mar- 
ti^iUs und extraciuvt aloes aquofum. In den letzten 
4* Jahren, die Hr. T. in Dariitfladt zubrachte, hat 
er nicht eimn wichtigen Fall von VerfulTenheit gefe- 
hen. (Diffe letzte Aeufserung ift uns vis! worth. . 
Si^ beiveiftt, dafs trotz friner Vorliebe zu den Kam- ' 
■ pfifchi'n Anßchteni er ile nicht KberaU anwendet, - 
and nicht alles durch fie bcwirlLt haben -will. Eine 
Abweidiung der Erfahrungen des Vfs. von den unfrigi-n 
wollon wir doch nicht mit Stillffh^eigen übergeben. 
Rec. hat di'e Kampfifcbe Curmethode immer .für «ine - 
grofse Bereicherung der Kunft gi:halien. und mitihr .- 
die hnrtnäckigften und gsfährlidiftcn Utbel " bey gft- ' 
höriger Ausdauer bekämpft. Er fahe in, den Füllen,' ■ 
wo ihre Wirkfamkeit ihm aiti "nuffalleadflen u-»r, 
abcrg'rtide ivicht die pwlar&Qftftnfr itnd.«fnir«hrioHf* "* 
eriticap, wtlchen Kämpf U'ud. der, Vi. /d viel Ailf- 
tnerikramkeit widmen. ■ Es ift.'Qbtj-all di« Frane, ab ' 
■ da innncr infarctus feyu iKufltm vA dlä Kjimpiifthcn il 
Klyttiere/ 21* dpnciit Ji«qtil>:itcBahiwimB uiui-i«uiito.v 



fo grofse Aiineymiftcl nimmt, die Krunkhett heben. 
Aber ww bercchri??, f« -ungcbem« MflTetk' in <den 
Eiii^weidetii.dcs Uitteiltnbes .uud th^n £^JiiiCsca.t, 
fich anhüuftin zu laETen! Die Zera;ljedcrer mufften 
'erann''(loch'd'crf;Teichrn"ömrnOeiTr*^TJnd ift nicht 
«ioige.Stockuu^, einige Anhäufung fchon zureichend« 
grofjB Reihen von Unordnnngen nach Cuh zu zie- 
Wn 1 JDurch vvclcUe Wege (olkh di& grofseu Maf- 
fcn , die oft auf die Klvfticre ausgLleert werden, und 
zuniol in ,'def Fonrt , in" dir' wir (ifabgekdu fi-hc«, 
aus dor Leber, aus der vena fiartnrum u.f w, in det» 
Darmtn'nal kommen? Es hat alfo {^cwifs die grö^e 
Wahrfcbeiiilichkeit , defs die wuiiderbifren Stoffein 
den Stuhlgängen, die man uns mit itaturhittorißrhcr 
Genauigkeit nach ihrer Geftalt und ibrem>Ffti'ben^iel 
fchildcrt, nur ein Producr dar Klyftiere, hftgbllens 
ein Produ'ct der Klyfttere und der K-^nkheit felbft 
füul.' Rec. und'mchrere XerTxe fahen ihren hKuligen^ 
Ai^ng fehr oft ohne alie wekete Erleichterung, ohn'e" 
icgend einen Eihflurs auf das Beenden di-s 'Krmitferti ■• 
Und darf nläu,fich deriGedjtnken iiichtfrlaiibew.^VififlP 
Kümpf und der Vf. fo oft RelTcTung nuF dit?fe AiiWl ■ 
leerungen folgen fahen, weil fie fobald fi« ehitiiatenj ^ 
andere fo grofse Heilmittel, als' eifenhaltige-Waflef ' 
ij.f.w. lange fortb.-aochen liefsen?) ßrwt/r^fidtr aW 
der Lehre von den Gichtem der Kinder.' Dert^ Zah»' ' 
reiz lieht er jetzt nur als die entfernte Urfactt* an; ' 
der dir Säfte der Eingöweide febarf inachti uiKt'dieft'' 
wirken dann als die riäi^fte Uribche , und erre^rt'. 
eine kranke Reizba!^^eit, die in witWicheffclKer Öb(*r- ' - 
geht. Auf die Gichter von fchlethter Franei»«rileh ' 
wird aufu'ierkfam gemacht. Zweymal verbefSerte-di* ; 
Milcb ein Brechmittel, das ohne- Anzeige" gemVfct" 
wurde, aber viel Schadhafte« ausIceiTo. Di^rBri'y^^* ' 
aus gutem- Weizen- Ödi-r Spelztnchl mit Milchig*-' 
kocht, fry nicht fo (bhhdlich, als mnngpgl.'i'trt hib«.'« 
Seine Heilart der Gichter von gafttifchen Uifaehen,' 
verdient -Aufmerkfainkctt, uin fo mehr, da er d^rcb [ 
fie von aj Kindern, welche in dem Znftand v-aren, 
nuc eins verlor.. Wir hoben nur die Klyftiere ans,* 
von denen er anfünglich alld Stunde eins giebt. ' Sie' 
befteben aus einem Abfud von radix paeoniat mtf ' 
etwas Seife und Teufelsdreck , von dem zuletzt i« ' 
Eygelb autgelöfet, ein Qtinntchcn zugefctzf Wirrf. ' 
Hr. T. legt auch hier ein grofses Gewicht auf tfrc All»- > 
Icerung ichwarzen oder fcbleimigen, wiilernaförS- • 
eben ünraths, auf ptrtttibationfi- an<i evacuatinnes crt-'- 
iicts, obgleich fetn Heifverfalircn vonü^Ui li toge- 
nannte das Ni-rveniyftein erregende und umftimmert- ■ 
de .Mittel in ficb fchliefst. Rec. verkennt dre'B^Wu- • 
tung dicferStühk.iirtge nicht, fahe fie aber -doch zu' 
oft da, wo der krampfliafte Zuiiand offenbar andere' 
UrfHchen hatte, als z.B. Walfer im Kopt^ Und büu(tgk> 
ohne wi-iture Bdrerung auf ihren Abj^ang,- um nicht 
zu ghkiibeiL, dafs fie nicht fi^ltenein Er/.eupiif<: der.' 
Krankheit felbrt' find, das nur einefehf imtirgcord- 
nete'IiiHI« fpiela. Die mrffr pnpniif'fle, welclit- miin J 
in nieuem: Zeilen für nii\virk*iim aüsgep;'b,'n''ltsbe, ' 
haJKien Aiohtfalgofunilen.. fia wirkte mancbinalH'iel ■ 
üchetec, als ilei QaldiiBi^ .der otifenfan' neaMlii^rd^ 



2»t 



Ho. 4. 'JANÜAK iSoo.' 



ftS-keBUtfz mich^e. ' öUtUer, welche -nach (flm Ende) 
der.H'eOung'der Jtrvpfie entfiglim. ivin ca fchfiiiit, aus 
VTmacliWffigung: von-krinfchen Schwetfsen- E*" fand- 
Kirt*1er.vwi' weniger als (^ineni Vierteljahr, miteiiicin . 
diekenßaucb, Äi Aetm Pü(^^ «icht g*fthlt worden . 
W«n 'Erk*nne M'bnferth gwizen ArzneyvorrBtÄ kein • 
MWI. 'dasdieSrtfte-dflr äicheln beftfse. 'Nüch\ 
gtliobrneii Ürfachen der Krankheil und übriggeblie- ' 
bener Scbwäcbe des ganzen Körpers, öbartroferi ii« . 
da feint Erwartung, wo amlereMittel ihn verlicfsen. 
■R«h kai'm-flMlBM. nicht vie^ Gutes «achmhioei». ■ Ge- 
heilte EpUrvßeit. -MSn tuHW' auf gnftrtfche UrfBÄöli - 
mit mehr Geduld und Beharrlithkeit wirken. Diefe 

, Heilart muffe ajHrli'ifcAeV*^". .-wq K>äaftC?) FJ^chien 
lind Sci-ofulfcharfe im Spiel ift. Durch Krankhdts- 
geftlrioh'te« belegt uhd^ entwickelt. Rac.habwj-fciui- 
lidke .GiifichtRpancte fcbon mehrmals gHkklfcb ?elei- 
IM.- Nur- wir er Jn-diBfen päiten i»it Mitteffalzen 
fray^ebisrfen:. f.Migii''B*iKerk»ngtn- äbtr dit H^iüiag 
dct BUlitirUtknotn- heij.iSekwangern,- und ^ie it^tm 
nicht jutgeHnUtnüchtn- H*fl'"-.iinit Stlunk^fclrrnttken, 
Xi^z QedMikü, .dair»4«igL-&iaiReÜer;-' %'erLärtetap ^Un- 
. rath, und- nicht da« KinddU Orftdte Sty, Mefa ilun 
d» Abcwi^ v*n .jeiwin; und- fo Hi'ilfe bewirken. 
C^tumlfioiuH biy.'.eiÜBt- Satüvangam. '-ßey' derfelben 
Ftdu »igte tieh nw>Abgdnfr'd«» Mutvarkuchcns eine 
vot^efdllen«^ välli7'üin.^fl:ittptie €«bärlnutcer< -Vtber 
Jipfiitttrm^'. und- tlkttaiwirfSüe'^ n Ein. SahUimiuufiuJs 
am- der Hant»iii'1ii^:>mnU''i\woniMitmnnnd SchwSCiw, 
u^t ^erhaluicin> Urin arid (jiiausiteliltoheiib' Drirngaii. t 
. Attes war verg06)ith.i(nii das Udbel fcfaien in -H^rrik! '. 

Vfibtfizuffchch. . Sehr fchnclln-Hdlu duith Kl/lttcr« 
uad iTinrchUgevo« kaltem W^ffer^ Ei» Gebammt'' 

b«f ^raiuia.i^rmem- AU OwpJtie z«-mtti«iAm.: -Man*' 
kMercl^iecmiUidifl H'indi^uhd ^Mtnerke, i«b Jir-^n ■ 
Gemdi van. roiiem ^uerkolil . hatj InLzwev FüHen - 
fnndfes d«Vfc fo: 'H(i/*^B*/ci»«i(/«»g ^«geil'O««««? 
Z.w«y bcfondere Arten vwn «iKtebomer, fahcfatr i%t-'- 
«n/t«. E\ne SturrSMcht durclk Mulik grbeik. ■■\ae ■ 
-KiäiiiLheit liatce drey Tag« lauf VsranLiii^iig . «ihca . 
Tod«sfaU5ig«dBu>rr.: EwuJViMmitffu votv-Wärouni. 
'bfiKh^ücVe au d^ KranihtitsgefckiihtiU^mtt >{AWi«- 
ßK^e». -^ öran Pfawpbdr luil Bn^oli«*) 'goiftacbt^ 
und'im Ausgebrocbonen 'fccb' kU ixK Feuert}) ort^n 'gt»> 1 
zeig« haben. Eiektridtat als U'arwtmittei. Ein der-». 
Imt elckttircher Schlag 'atit' «l«n Luib gegeben, iw* 1 
VHt^M in «in«m Fall Abgang von Würincm, in dein > 
»Ue-vddeie Mittel nichts tkatea.: •EitlOneitat, ats': 
Breohmkttl.< GikMMfielttiHjinliakiga3'iU^affvi..nWbik^.- 
JdmiMtidw • Urjoih». der ■EnijltlMng .da »afftirkayt'F.'. 
-bcy drey Klnd^rm ein^r F-amtlie von eüieui' «af 04 ' 
^rm W'M'fcbnBH (?).gdi.-iltin Tripjter.dds Va-1 
. teri.'ider niid 34 Jahren plötzßcb Trippi-ror^n <am 1 
Hiiitcmr de« Vwert otztv^te. < (WahrlctiuiuUchiU'ard ■ 
Um:. -F. füi. W«hrh«it'>Yrliehlt. In ktrinem'Fütbka«- . 
ntUifUyiri jiA- 'tA^t-^kin» Iblche Udidie iikü -'W.slltt». . 
ktit'e^ikAeaiyT )UKiiffetiviii' liiii«*» Ortt >fiAUL(ntiin . 
Fi'II duer £iJfaMA>Uaillwltif!iqtitiudikioit^iia4ilfMi. 
H; pochondriUenJ ein Jchluf'macheiuks ^Jitt flf [(IbfüJt- ^ 



rnngmitid fiir Srmlnttwimfrittker: MKfbarlwr^rn 
Körnbramuewein, ruweileii, mit extt, trifoL fibr. 
Zweij Arten von Bieqtngift. ..Von ^er Q»<tjfia iil es 
fthon bekannt Steckt der vmtrifcke Speiehttxanr , 
Nkht beweifend gehng.. Eine Utiftrieit vo» ¥er- ■ 
.Utz*»g.der Sti»mnervin, iwar iM»ch naph (ieben-Jab- 
r«i da, ais er dia FjaB^iuimm^ «itdcr fah«. Vtr- . 
eiftung durch genoffene' Jltrcht». Mehrere Beyfpitsle . 
apvon -werden angeführt, und es ergitbt'fich die. 
Warnung, Kropf un<I M.igen der Lerchen nicht zu 
gMiiL'fGc». .Viellticht lüitten die Lercln:n Lolinm te- 1 
wmiöüuai gegefieo. Eine vjirieofe V.erfdiiiifsung des, 
Mi*^darms mitieinein. Steatom H»d.po>yp bey tinuWi 
aB' Httuutnhoidtn LeÜieiWen vargefeliidiaftet. Lei- f 
eViriJfwKwg dnea'Kind«, deffen Unterleib Spuluü/- . 
mer durehfrüffen iiotien. Ein halbes Jaht vordem 
T^(ie ioü kein Stuhlgang «fwlgt ft'yn 1 Die Leiche»- . 
öfiiilmg aeigie auf eine uierkwiirdigt W«ifc die y»-,; 
miJBlithkejt. Aber, wobLicbeik diu /tUceif t Der Vf. . 
boohaditete- dife .Krankheit iiieht, .,«inchi4'. nut.;(die-. 
Station.; . BeybilQg rfibmt «r:5'^wf^/<»>^o«>f(:J>iChr! 
narjils-daefceÄe.W^ririmitKl, fgMxlem audi alä auf--: 
lofendes Mittel bey aitüiigendcu lEud felbH. fchon . . 
wtiter furigerik-KjcB Atrophien 4 bis äWucbcndurdi« 
Abehds und .Mdrgeiis zu :, einer guten .HleflV-Tfpirte; 
vuUii £i«.cAijpit(/ir&rxiAJtWB.'tmftattd und. ward «n-, 
tsfhjltnilidDrdi.df'jifti&heJtDittel, 'ciju einb F^n-.ihrtiui - 
Marmeiin. <lifliSup0e tniftJit^):.Uin.-(hu' zu llaul'e.zu.: 
hülibii.'.' 'Einigg tßt^fpKit von rinen. dij^^h Vtrjttmng ■ 
der ÜKht.JdtiuU erjtügte» Toäg. ■ . ■ Ein «n -der Gicht , 
Leideiitter hekaia. unbedeutende Schmenän in d^n 
Gltedcni.: hat Abende erzeugte.fich eine Gefchwfilli. 
von dct- Gigliw zweyec gcball^t^r FauUe am bcbcnkel, . 
war.ia2«faii; ^lin^tcll.tof iüe-Ribbcu fongerüclit, ijnd 
ging -ului'<.<la uiltec jms^' ^^^ Vfs. .bey titidlichem,- 
Bt,'üildtniidea.Jiraukenk:ik'>z^n ^Mifrut«!^ bis. au cLcilt 
Hflls. Hkr v«i;fch'iwiui itifc jöffthwWi Ü*. und iiU, Au- 
getiblix'k wal'der.lS^m t<i(Itt,i< VtflitMaitg ■ der Krntx- ■ 
matcrit cu^fs acsiabiäiint. .i£)ie Vi;r(et:aung- iü nirjit« 
weniger als gewifs. Da '^& abef der^Vf. annahm, ^ 
hlitie er den Krankep. der Kratconfltciung^ ausf«tz» , 
feUui. ■ ..■■., ■■; - . .,■■■ .■.,.■ ■■ . . 

■ ■■ ■}_ <flfc»*tJMft*ifcA/«rgt.) ■ . ■ 

-KüisuBSRO^ k e(»bb<ilä>riAi2etc §wIX Hfletzger's. . 
Pibf. Mi Jiäügsb^,:'Aewt vmtijfehteSchrißetu. 
-■ !-Erltci,BoiHL;.igo<fci'^iaii>i g. ..(lögri) 
-Qem-Vf. Mik es nicbt',aa fideh^amkeit und Fä- . 
higkeit^,! laitn Liturstut:Mlit'luh<fdkhen.äi.'hrifteit 
zurib«rcitiiiäbi..'..NDav«ui'^ej^«ti) iätl^i iiBoter Spuuin*.- 
uiiU vcM((iglii±aa' luahi'VcrdieiMB. fifine Ausai^itiw«- 
geu7nus:^i~.gerilJltlichQii.-tArKilt:ywi{ic(ulid)Bft, zu <1<- ' 
nmor iinroh'.&Enti;iStLjie £» ofc Auiliiderung erhält, . 
fo vir fiiin. SjAoul der ge richd ichen AnuiBywüIen- 
fc-häit ein^fehr niitaüchis .\VerJi;;iä.t Aber er biat ficb 
vonjehor 3^'d.n) '6»f^rjfFluiU«r|i gofdir,- dci>en^2aU 
in Dcutfdikiiid jf« gn(ils.Ut,L:dit'rtaoi)ii£bfii; eu fcbcei- ' 
bei befliiTeo-iad-,' »tme-TiKl ijdtmnd Jyratte.daxjtiif 
zunMitsthdtBi^uhaB^ äUetkJQs^ttiäaarl .Ctef i!.iti/.u- . 
ddf'"li'iri Vh ll" dgenthüinliche Lehren grüudhclt :itxi- 



w 

zafulir^ , oder die Gedanken Anderer mit Kunft tu 
(•ittwitkel(i. Weri wie Hr. M. fich emeandcrni-auf- 
batiii \vähl.cn itotnue„ iiuMtit fieh durch ein IbtcUes 
Benehmen grofscr Sünden gegen die WilTcnfcliaitm, 
gegen dns P4ib1icuin. nhd am mehrflen gegen feinen 
«hrenen Ruhm fcbuldig. Diefe neuen venniMUen-. 
Schriften find noch ■gefaaltle«rer, «Is die fnifaem- 
SkmmlungeB, an die Re Geh anfchliersen loUea. 
Nachtrag zm meiner Top9gr*phie und Vergleidmng (?) 
ilerfilbeH mit der 2'apögraji!iie von Berlin (yanFormeif.) 
tir&risteitdiäils ohue allee InterelTe fUr den Am. Fuul- 
bfeit und AlüfTii^ng find Ctiaraltteruige det niedrige 
ften Gaffe der Känigsberger Einwohner. D^i reOft- 
rHche Ucbei w-fithet unter ihnen , «ad die fiebentt 
Üeburt in dif^rer Stadt ift ein« onehellcfae! Es fef ' 
ein {rrthuin. zu glauben, die Eiav^ohnci kälterer 
Lünder hätten nidir Meigung Kum TrunlL. «is zant 
' Beyfchtiift die Einwohner wannecer LSnder aber 
mehr zttin BeyfcUafr «ts zum Trunk. Eine ober- • 
AKchliehe Nachricht von der letzten., {dir tödUetten 
Podcenepidemie ,' Welche der fo kalte Winter niclu 
zu henunen vennocbte. ßewtis, deifs tt den- Aersu% ■ 
aütin txiikamme, *her Wahnfi^n und Varftaudeszerrüt' ■ 
tiMg SU »rtheUen, Aui - Zach. Plttiteri Opufc. über- 
fetzt. Dem Beweis fehle alle Kraft. Er ibuc nur dar. 
"^d aueh' das nnr nach ventitcten BegvifTen, und. 
ufcht votlftandig, dafs ein kranlur Zuftind. de* Kdf*: 
pets die Urfeche enthält. Aber ob difefor vom Ar« 
fo erkannt \vjrd, dafs darau« Art lind Grad desWabIl•^■ 
fitins u. f. w. gefolgert wcrdeik könne, wird lieln Arzt < 
«vn Eli^icht bAliaiipten wollen, felbil wenn nicht auf 
<ile Gewifsheit gedrungen werden feli, die etiles, wa». 
.auf Gflltigkcit vor Gericht An(^ru<;h nwcltt,' nothwen-. 
dig haben mtif&. Zur Cor ift >der Arzt. hiiutKXisben, 
jrtid wenn vielleicht in wenigen. Fallen Lbicheiiöil^ 
nungen erföderlich'£nd, d«rei)' inogiidie Biefultat«! 
aber ifickmä»n (f. dtifeh Utiiu Schriften) durchauai 
erfctnlttert hat. Aber dafs die Gefetzgebung grade. 
dem Arzt die rein pfjchologifchen Untcrüichiingen 
über die Wirklichkeit des Wabnünns u, f. w. zufchie'^ 
hta (Me, (Ufür faättbn Grande au^eßeUtiv^iden müF- 
,fen, vorzüglich wenn ein Mann wie Kant (Anlhro- 
pologieff.41.) widerlegt werden (ok.) GefchicIUe einer 
verheiiHliditen Sckwangerjchaft und Geburt, die in 
»Mecklenburg' vorfiel. Der Ditmfae iÖderte »iin Bfc- 
luif feiner DefcBli<»i das Gutachten der luiaigsherger 
medicinifchen Facultas und. erhielt, eine fthr gründ- 
liche Beurtfaeänng.- Ob e» nicht mehr erlaubt tiß, an- 
dtre alt neue Lthren vovxntragen? Soi.srg geht tu 
noch nicht hirr,' tidfe folche DiMrufHonen NoA.thun;' 
Ein kleiner Tadel eines Reccirfeuten-tatre' H». ffT. 
ht>ch0ens berechtigt, dia Frage auftuwerfi!»;' muf» 
iiian gangbar« Meyi>iuige% die einige Naierer oder 
alleiifails eine ganze neue Schale verwerfen, wenn 
infin fich bey-läußg zu ihnen bekennt, oder Üe gele> 
gentiich in Aii'wendunf; bringt, gegen die »orgetra-i 
gencn Einwarfe rertheidigcn , und iÄ ein... Vorwurf 
daranzu knüpfen, wenn nuui es «nterUtfs^! . Hr. M. 
't»$t einig«!, zamsi ttbei im Hif*t>i»udi 4er tamti*- 



A. L. Z. JANÜAH ;8«o> 



ftfhen fhilofopjiie in der Medtcin, dMn BeherKtcot^. 
TM wünftlicn wäre. Eine tiefere EEortorung ver- 
diente ^e t^cfficnde UntcrfcheiduBg zwiTcben philo- 
fophifcber Behandlung dxv Mcdtcin und B^handlu^g- 
der Mcdictu durdi di(t PhilfdbpUe. Ueiw lUcenß*- 
nt». Usbedeuuod. F.i»zel»f Bemtrkungen. Einigt 
ZurechtwtHrengfin der I(nn. IVübiuinns und Kau/di. 
Ucber die EiitModuag de». Herzens als Folge ober- 
flürhiicher Fleifchwunden •r~ eine Vertbcidiguug gf- 
ge» Roofa.- Der Vf glaubt, die Falle von gcAinde-' 
nea Vernarbungeu am He,r2en^ die SdirtAltelkr m». 
fijlirMi, Ueden Mif Täufchunc biauu. 

SCHÖNE KVNSTE. 

Lama, b. Vofs u. Comp, i GefiAmad»»tU D^rßd- 
Inngen tw Vtrfchiinemng der Gärte» und Offta»' 
. Ucken Platze; eathaltead auf 3:1 Ftattea ein« 
Sasimlnng in Kupfer geftochenar. Gehende, Tod* 
.pel. Denlünäbler, Brücken, Wegweifcr. Waflec^. 
falkv VogcUiivfer und Gartenmob«ln. ein Jagcr^ 
"Winzer-, Gewtchs- nnd Kimther Banemhatts. . 
cla^a Gothifchen Saal, Garteaetagang nndSalta^ 
.. «ine FirchcrttfUie, Mey«rey ,aad Eisgmbe, ois 
Badthaus viid Holzcabinet u.Cw. erfunden roa 
KUiuijf , aeh& einer deutlidvn Befehrcibunp 
der «bgvbildeteft fi«gcnlliinde, i7>go. 4. (Di* 
Bcrcbreibmig.ift auf itS.abgKitfit.) ^RätLsgr^ 
.Der weiiliLufige Titci macht es unnOthig, (Lbei dwi . 
lohalt dec Werks weitere Nachricht zu gebtn. B«f 
Purchfi(;ht der Abbildungen würde fich Bec. vor alle» 
für das gothifche Gewölbe Nr. 9. erklärt. haben 1 eia 
iolche» Gewölbe , artig verliert, aiu welchem mam 
]U)ch,(il)erd«ineiaer«4iten AuHIcht gaoöfl&. mflfsi». 
UDftneicig.ciit fehr aagenebmer AiifenifaaU fe>-n , wie 
fulcbea beixits au> der Wirkung des KupfcrÜiflu er- 
hellet. Das Kärnth« Bauerniüux fetzen wir eben- - 
falU unter die beOem Stücke, weil der reine Cha- 
rakter tinca folcben Gebäudes fidi zu einer IHllok 
Garcenparthie fcbr gut fchicken, und zugleich dürdi ■ 
Neubait reizen würde. Die R:uincn von Burgen und ' 
IUt>ileni, die Pyramiden,. Pagodent Grotten u, dgl.*.' 
die man überall fiebt, ängcn in der That bald an, 
UAberdrufü xu erregen. Nr. 17. i(i ein Tempel dar .. 
Flora von jonifeher Ordnung und.ge£alligemAnfBhe«. 
Nr. a, 3i ?• 12 und jj. befriedigen hingegen nkbt 
ganz; Me fcbeinen alle mehr oder weniger der Fonn - 
und des Plans wegen fehlerhaft: unterdeOen sntfs ' 
,inau dennoch dem Hu. hUnskif zuia Lobe nach&gMv • 
dafa feine Erfindungeic fich belTer. ausnehmen «t> di» ~ 
Anfichten tlreyer Gebäude (platte 29, 30 und %i.) aas 
dein Garten zu-Carlaruhe in Schleficn. Auf der iiataa 
platte beündea lieh die Abbildungen kweyer Den]^ . 
müblec vom Hn. Hofbildhaiier Petrich in Dcicsdra ent- 
worfen, welciie wir nicht loben können , am.weti^^ 
ften das mit der zerbrocheneu Pyraaaide. . Atlegoticn : 
dieferArt £nd aber freylicK jf tzt febr gesrdkilicA, «md ■- 
finden fogmc Liebhaber und Bewudiler«r. i», iabr. fia ■- 
auh 4«»S«tM GefchmM^ nivUtr 'fiadr ■ 



)i '' Nnmero 'jj. ' 34' 

ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



lien 4. Januar igoo> 



. . ARZNETGELAHRTHEIT, 

FftANBPURT, b. Varrentrapp u. Wenner: Erfahrun- 
gf» und Bemerkungen aus der Arznei}- Wundatz- 
»eij- und Entbindungiuiißenjchaft, von <x. Thatn. 
•^ etc. 

(IBtJsMnJt der im vorigen Stück ähgebracfunen Recenfimi.i 

i\ uszug aas einem vifum reperlwm Hier einen Selbfl- 
•^ ■*- entleibten, deffe» Sp*;iferuhremid Maftdarm wi- 
dernatürlich varenperr waren. Ei« angebomer, ver- 
fcklagewr After. UeberziMige Finger. Zweu nusge- 
riffeae Finger.\ Eine von einem Schlag ayf den Kopf 
ecfolgt» Verftandesverwirrung, weiche ditrcJi Trepa- 
lution und BlutJaffcn nas dem ßntii falciformis ge- 
. heilt worden. Ein in vielftclier Rückficht fphr merlt- 
würdiger Fall. Etivas über die Lnftftreifjchüffe. Ein 
hmch des_ Olferkiefers und einiger Gefichtsknachen. 
Bruch des SchmkelbtinJiaifes. Ein Kaiferfihnitt a» 
einer todten Scitwangem. GefchicUte einet Kaijerjchnit- 
tes. Man konnte nur fpät ihn untemrfiinen , fand 
dwKind fchon todt und auch die Mutter fl.-irb fpiiter. 
Viel Uefales kam von eiiicwi \Vun«e, der den Leor- 
darm durclifreffen liatte, und fich und nlltn Darnifeuch- 
tigkeiten einen Weg in die Wunde bahnte. Der Fall 
ift fehr lehrreich. Ein Fragment über Krankkeüscon- 
ßüution tn Giefsen von 1782 bis 1704, md m Dorm- 
fiadt von 171^ bis zu Ende des ^ahrs 1798- Der 
■wichtlgfte AufJatz, aus dem wir aber falos ausheben, 
was I befonders auffallend, oder unterrichtend ift. 
Einige intcrmittirende Fieber hingen ohjie allen be- 
«erkboren Fieberftoff blos von Schwache und Reiz- 
barkeit ab. Wir, Münfchtcn, Hr. Th. hiitte dicfe 
Fieber nfthct bcftiirum. denn China allein und mit 
Zufareen mancherley Art, half bey ihnciv gar iiichr, 
fondern. verlängerte und verfchlimmerte vielmehr die 
Anfalle, - Auf Kaffee aber mit Cllroüenfaure vor dem 
Anfoll gegeben, wurden diefe Fieber auf der Steile 

geheilt. Eins, das einer langwierigen Cur wider- 
anden hatte , wurde dadirrch bezwungen , dafs die 
Kranke gcjuetrchteit ranunctdui acris auf die arteHa 
.radialis bcid..T Arme legte. (Errö^rn er da eine Art 
lEiflammation? Man fifiht gern ai, diefo alte Curart er- 
innert.) Eine Epidemie- von Nervenfichcm , d?e 
durch die prcufsifchen La^arcthe nach Giefsen und 
iRdencnGcceiulkam, werden Einwohnern, felbft 
wenuße der proufsifriic Arzt behandelte, tödlicher 
ab den Soldaten und denen, -die im F.azareth waren. 
Dxa Bonennung entzündliche Schleimfieber wird vie- 
A. L. Z, iSoo. Erfter Bond. 



len anftöfsig feyn. Die^ufälleM'ünrclrten wir näh«: 
atigcgeb'en. Febres nervofai fine materie habe er nir- 
ppiids gefunden, fo wenig als <hronifche Nerven- 
krankheiten ohne erregende matCficUe Urfache. Er 
überzeugt aber nicht, dnfs die Obeln Stoffe, weiche 
lange nach übcrftandener Krankheit ein erregtes oder 
freyrtillig cntftandencs Erbrechen ausleerte, die Ür- 
fache der Nervenfieber war, oder auch nur ein üc- 
berbleibfe! der durch diefe Fieber erzeugten Verderb- 
niflc. Sie konnten bey noch nicht völlig reftaürictcn 
KrÜften auf kleine, vielleicht cpidemrfche UrfaVhe« , 
leicht entliehen. Wir begreifen nicht, wie fie ejfien 
fo heU.!n Kopf gegen feine foglücküche und bewahr- 
te Heilmethode mit roborantia und nervina mift- 
trauifch machen konnte. Wurde das NervenlTobei 
gehoben, und blieb ein fchleichendes, die Kräfte 
rauhe'ndee Fieber, wohl gar mit Btußzufällen und 
Schweifsen; fp half Selterfcr Waffer mit f Milch. 
(Rec. führte, in folcheii Fallen der forlgcfetzte Ge-- 
brauch der China doch auch zum Ziel) Er bildete 
fleh nun ein anderes Verfehran , das auf Wegfchaf- 
fung von VcrfeflTenheiten berechnet war, kniftig auf- 
löfen und abführen foilte, befolgte diefes unter -den 
nbfchreckendften Zufällen, fch äffte alle Erleichterung, 
und wufste dann fehr weife zu den antigaßrifcheM 
Mitteln Serl^entaiia and Va'leriatia hinzuzufetzen,od«t ' 
auch wohl vorher oder da^wifchen^ zum Mohhfaft zu 
greifen, und neigte es fich zur Faulhifs hin, China. 
Vitriolfanre und erweckende Mittel xu. verordnen. 
Was den Vf. beftimmte, eo diefer Cunnetfaode über- 
zugehen, fehlen uns falfch, und feine ganze Erzäh- 
lung füliri nicht auf genügende Bewegungsgrüiijie. 
Aber nun höre man den Erfolg: unter anderihalbhun-'. 
dfrt Jolrhir (äufserft geführiich. .danieder liegenden) , 
Kranken ift ilim nur ein einziger geftorben. Das ift 
doch eine Angabc, die den Browniancni in Wien 
und Bamberg entgegen zu fetzen ift! Und bedarf 
der Vf. jetzt einer, weitem Rechtfertigung ?■ Grofse» 
Lob des extractam Japonariae.- Erkenne kciuMittel,- 
das den Schleim fo kräftig auflbfet, die }^rämpfe- 
ftillt, und dabey die Tranfpitfttion zugleich befördert, 
die Expcctoration kräftig unterftützf, und»init ctivos 
RhBi'.-irbcr und Tartarus tartarifatus rerbundtn. den 
I.eil) öilnct, als er feit zclm jähren an dicfcm Mittel 
habe. Befondcrs gut wirk« es auf die Ausdünflung, , 
li^enn ihm Tartarus tartarifatus beygefetzt w,erde. 
Man folle es da brauchen, wo die Kräfte mehr unter- 
drückt ols fehlend find. Wo dünne, Zerfetzte Saft^ 
ftaiT haben, wo gewifle Schürfen, als Scorbut fich 
zeigen, da macht es d.is Hebel arger. In Fiebern, 
in denen Fäulnifs hpranfchleicbt , ift es äufscrft n.-icji- 
E- - tbei-^ 



35 ~ ' ' - ALLG. LITEHAT-UR - ZEJTUNG . M 

thei%. Im Winter, bey ftrfn^erKlItc.weTin etwas nnabhängige Krankheit, unt! da» bczireifeUflc T. 
' Infl<iimnati»ifthes fich den Kiaiikheitcii zugefcIU,. bc? - mit Eeclit, zuverliüTig efije Complitatioii der .Cholerq 
folidcrs wo fchkiiQjirtige , katar*lin!irchc oder rheu- niit der Ausfchlagskfdukhcrtt, tiu katarrhnlifclier oder- 
jnnuTche Coiilliturionen mit cnt/.üiullichcr Anlage rhcuijiatifclier ReU der Eingewerdc. Er hal>e itea- 
hcrrfchcHd find, da wirkt es imvcrbeß'orlidi-, zumal felben Ziifali ancli bey den Mwfemr dem Sebiirlach- 
in der fchon angefühlten Verliindurip, Oller auch in fiebpr und in. hitzigen DruMebcrn der Kinder, ja 
einem Anfgufs des Wolverley. Sch^vcifs und Aus- fchon oft allein für iidi beobathtct. Er wurde mche 
ditnftuug zu b^fikdern» giebt'uia]! CS in einem Auf- nur durch die aiifchuhdigflen Ktyftierc, foui'ern 
gnfs von Sonega. Bey kriiiiklicher Rci/.barkeit aufsor auch durch Ereeh- und Purgiermrttc! , durch VeikS!- . 
Fiebern, mit Schwäche, Sthteiin und Galle venbun«- tung, vor/.üpUch durch das iibertrtebt^ne kafte Verbat 
Aen, fetit man diefes Extract einem Aufgiifs von der ten in den Blattern prijczlidi und imverfehciis hcr- 
Cotümbo bey. NocbietHche Gran OcliJengalle hin/.u, vorgebracht, aber aash okm dirfe Vrfachen-(^), Was 
Wld luaa hat ein vortreffliches Verdauungsitiittel bey den Zufall fürditen hiTst und rcrhuteu kaan , xcigt 
Fotgen von uberladeii«in IVLigen, fo A:^'ih das Brechen \i\% Vogler imn «t> Er wrrd fich näher über ihn 
dadurch 4neift überflüffig wird, Schleimicht knrar-: t^nilich erklären. Es ift vortrefflich, dafs auf dielJe 
rhatirchenKelchhuHcn habe er in der HiilErc der Zeit Falle, die fo feilen nicht find, die Aufmsrkramkeit 
ATuait geheOc, weiche fonll nöthig war. (Hat der erregt wird. Wer Rheumatifiii und alle fe:h« Niiaic 
Yf. in allen diefen grofsen Ucbeln auch das Extrnct cen vollftändig keniwn lenicn will, der mufs nach- 
zum öftcni allein gegeben , um zu wiHcn, es habe Dnnnllade koifunen. Rhcumatifcbes Blutfpeyen wicb,. 
folchen Mitteln als Tartrtrrrj tartarijahis, Arnica, Se- unr es nvcb im Ajjtiwig. auf einige Gran Ejfenhiit- 
»egc, Columbo, grofsen Zuwachs au Kraft gegeben? cheiKXtrnct Merkwürdig ift die.Darfteltung einer- 
Uebcr die gemeinften Mittel mülTcn uns fo genaue, Epidemie von interaiittirenden meift«n!i ein- imd - 
atis Erfahrung gefchöpfte Angaben der FäUe, in de- drcvtdgigcn Fiebern rheumotifcher Art. Rlafem uiid , 
neu fic-nCtzen, noch äufserlt witlkoininen feyn. Aber , Rötheln nnterfcheide man mit Unrecht, nur das An- -. 
warmn untcrliifet miüi in den incdicinifchcii Schrif- fvhen des- Ausfchlages fey verfchicdcn. Wer die- 
ten fo- gewöhnlich die Beftinimuiig derDofen? ,Hterin eine gcliabt habe, fey verlier andern ficher. (Ift Hr. 
Hegt mit ein Grund, dafs nmlnnals Andere nicht daA T. ficher, das vor fich gehabt zu haben, was bcibn- 

ftlte Hefultat ethalten.) Gegen eingewurzelte leuco- ders die Herren Seite, Formet) u. f. w. Rtithclii nen 

pldegmatlfcho FoJgett des Schar! achficbcrs empfiehlt nen? Aber auffallend bleiht es Immer, dafs alle nicht- 
Jic jiHt «ini^cn Zufdtzen die Cur gegen Verftffenhei- preufsifche Aerztc von dem Unterfchicd zvriTcben 
ton. Er ei'7;alitt noch von einer öfteren Verfetzung Rötheln und Mnfem u. f. w. in dem Sinn der Bei^i-> 
der Schailachfcbärft auf die Gehörorgane. Si'e ge- ner Aerzte nichts wiiTen wollen. Man v^rgleicbBi 
A:li!<h-»)it Blitzesfchneliigkeit, ohne nchtfaare Veran- auch SAüffer'» Befchreibung einer MafemcpJdem» ■ 
lafTuiLg, und die gefchwinde ZerAürung dicfer cdeln in Hufeland's Journal, B. 8-Sr.2. Sollte das nicUr 
Iteitewar nicht zuriickzuIi-Jlten,. Nach 6 bis g Smn- endlich einen Arzt iu Berlin venmJaflV.n, eine genS- 
den zeigte fleh fchon EiterausHirfs, und im Eiter die gende Gngeneinaiidrrilellnirg von Seharlnch, Mafem : 
- Gefaürkiiudien. Kinder, die chtft atrophifch warcn^ und Rötbehi zu vcrfiicben?) Uebi-r die befondore 
katneu meTireiWlicirs in den Illattem um, Rec. fiiho, Neigung der Mafem fchnell auf die ßruft zuriickzu- 
wie fo viele andere Aerite , Kinder, welc^ie noch treteni befonders um die Zeit der Abtrocknung. Öa» 
atrophifch waren, die Blattern fehr- g»t übcrftehcn. Gefchäft des Rücktritts des Ausfchlages, war die 
In drey Fällen van Bliitteru trat auf ein Klylrier fo Sache einer Minute. Die vorher noch völlig rothei* 
augpiiblicfelich argeVetfchlimmerui^ cini dafs der. Vf. Au sfclilags Recken wurd'e» fo bleich, dafs nicht ein. 
den Satz aufitellt, wenn die Elattenx waffcrig, und einziger Fleck mehr zu entdecken war. Die fürch- 
rtndarch der Riicktritt ihrer Feuchtigkeit leklaer ge- terlitiften Auftritte folgten nun, und gingen, trotz 
ichehon kann, wenn von zerfetzten, fcharfen Saften, den wirkfamften, angcmeiTenften Mitteln in den Tod 
»der eigenen Scharfen bey allgemein erhoheter Reiz- über. Wobi zwanzig falche Fälle hatte der Vf. End-- 
b.'H'keit und Schwäche das Ein faugungs vermögen lieh lehrte ihm der Zufall ein Mittel-, dap wenn es 
■ erhöhet wkd, wenn Reize ohnehin im Danncanaf zur rechten Zeit augewendet wurde, nie mehr fehl- - 
Hegen, wenn die Zeit herannaht, w» der Eiter H;nig fchlug: Auffchläge von woMenen Tüchern in warm« 
hat, fiih in den Barmcana! abzufetzen. möTsfen Kh"- Milch getaucht auf die Rnilt und den Unterleib.. 
fii\!re vcnnledeu werden. Vogler habe fchon üi einer Man mufs aber in den erften 6 bis g Stunden dazu: 
nicht hejtannt gewordenen Gefihidite eiTur Blattern- greifen. Tympnnitis treffe man häufig in Darmftndt^ 
wi'jaifft^ioH. Wetzlar. »787 gefagt, er habe tlen Zufall feirdtm dpr Unterleib der Lieblingsfitz der rheuma^ 
eines fulchen Röcktritts von exanthcmatifchcm und tifchen Materie geworden ifl. DreV und vierzig folche 
midenn Krankheiisft«ff und feine tödtiidic Verfetzung Falle habe er in feinen Tagebüthem aufgezeichnet. 
auf dfe Eingeweide des tintcrrcibes , bey fünfzehn Da ihn feine Arzneymittel verhiffen; fo vcrfaHt er 
K'ankcn gehab*, und er fetzte iji einem Schreiben ins Theoretifiren. Er glaubt zuletzt durch fixe Luft 
an den Vf. hinzu, er fcv ihm feJtdein wenigftei>§ Hülfe leiilen zu können, und in einem Fall b»frie-: 
uoch zwanrir'ual vor^ekömmei». Der Zufall fey digte fic feine ürwartaag fdiou. 
-inte von den Biattera u.f.w.^mi vecfchiedtm; und 



No. 3. JANUAR 1800. . 



*H*i.i.E,-l»> ■G«'Ma«'": Vrrfitch einer pragmattjchm 
Gefchkhte der Arzneitkumh, von Kurt S^rengri. 
' ' Vi^er Vteil. 1799. X u. ,5648. 8- (iRthl.sigr.) 
Mit diefein Bande rückt nun, die ScCchithtc der 
Heil!tim<ie ihrem Ziel« knmcr tiahcr. Er geht im, 
aiiaMmift&cii , und zum Tboil auch im phyfiologl^ 
■ fcheii Fache bis auf Ilaller, und enthält zupreidi (äie 
Gcf^hicbte der varfcliicdciicii Sectcn untei* den Acrz- 
teu im. lyceh Jahrhiindert, .von dcnan die incifteii 
ins Igte Jahrhundert hinübergingen. Da mehrere 
Gelehrte die Gefehichte der Heilkuttde iin Alrerthura 
und Tui MiiteUltcr mit Gluck behandelt hatte», und 
Hr. Ä'.,.wenn auch nicht Im Ganzen, doch gc\yi(ii» 
einzelnen Theilen, bcy AbfalTimg der Gefchitlwe der 
Heilkunde der Vor/,eit giite Vorarbeiter hatte; fo 
hatte er in dem Zeitraum, den er Zujii Theil ii» drit- 
- ten Bande , und iu dicfem ganzen vieeten Band ob- 
handeUr keinen Vorarbeiter, imd er fiat alfo das Ver- 
dient der erfte zu fcyn, der,<Iie Gtfchicbte der Heil- 
. ktinde bis nahe an mifiT Zeitalter LingeSihrt hat. 
-Wenn er auch nicht verficfiert Italic, dafs die Schil- 
derung der trynamilchen und enipirilchen Schulen 
der neuem Zeiten, fo wie auch die Gefehichte der 
Chirurgie, febon grofstentheils ausgearbeitet feyenr 
imd'mMi alTo der VeHendung des Werkes mit6ruiid 
entgegen fehen'lKinn; fo Hefs c» fich fciron von fei- 
nem anltaltenden Fleifs und von feiner rafilofen Thä- 
tigkelt erwarte« , dafs er fein Werk gewifs niclit uJi- 
vollendet lalTen wcrd«. Diefer 'Pbeir enthalt im 
Xllten Abfchnitt die Gefchichfe der anatgmiiVhen 
EiitfJeckungon A"on H-nrvey bis auf HaHcr, die gonze 
grofse Gefehichte der Entdeckung des Umlaufes des 
Blutes und der darüber geführten Streitigkeit««, die 
6t-fcbichte-der Entdeckungen über den Bau und di« 
Vcrrichtur^cn der F.ungrn, die Gefehichte der ün^ 
^fnchungen über die Saugadern und Drüfen, der 
Eiitdeekmigen in der Lehre Tom Gehirn.,, den Ner= . 
ven, und den Sinnesorganen, and der Entdeckun- 
gen und Theorien üter das Zcugungsgafehäft. - Iju 
diefen Zeitpunkt lielen gerade die wichtigften unter 
' allen anatomifchen Entdeckungen. Bie v»n Ilarvay 
erwifefene Circulation des Blutes mufste den Dm- 
ftnrz der alten Theorie von einer in fkm Schlagadern 
enthaltenen luftanigen Ftüßigkeit npthwendig veran- 
lafPen, und die Acrzte bewegen, alte die Organe, de- 
nen man boy Bereitung des Blutes eine Rolle zage- 
theilet hatte, und deren Verrichtungen einer genauem^ 
fritfung zu imterwerfen. Der Baa der Lunge vurde 
iiün n^erimterAidit, und man fand batd, dafs die 
Verrichtungen diiefes- OrgaiiÄ ganz anders iich vci"^ 
liiilten, ats mim nach der äHeni Theorie angenom- 
mi.li hatte. Die Entdeckung der Milch ircCifsc durch' 
AfcHi, und der Satigadern durch OJSif Rudbeck und 
Th. Bartholin bewirkte endlich, daft die Theorie 
von derErzeugung und rfem Umlauf des Blutes voU- 
hommen wurde, ijidem es- durch diefe Entdeckun- 
gen bis- zur Evidenz erwicfen war, dafs die lieber 
an der Erzeugung des Blutes den. AntÜeil nicht-lMber • 
den ihr die iilteni Phyfiologen fo ausfchliefsend zu- 
fehrieben. Vottreffiich bat der Vf. die Gefcbicbtc de« 



Streites über den Umlbufdes Eltifes laicf (rcrQrjieni' 
grinide geliefert, die man wider diefe grofse Enr- 
deckung aufltellle; fehr gut hat er auch cnrvVickeltr 
wie l.inge es dauerte, bis mau die einfaugcnden Gc- 
JÜf-iC riibtig hcnnen und üe von den 5Jirchgcfaffi'T» 
unrerfcbcidiin lernte, und wie endlich dcrl.eber aller 
Antliei> an der fiercitang des BIut<ts ahgefp.rochcfii 
werden miifsie.. So find asch difFortfchrJlte, die in ■ 
der Lehre vom Gehirn und den Nerven von Jnlius 
Cafienua an bis auf >. F. Klcckci; bey dem Cfi^an des- 
GtTicbts von Kepler bis auf Zinn, beym Gehürorgait 
von CaiTerius bis auf CafTcbohm , und über das Zfiu- 
gungs*efchiift von Har\-ey bis auf Buffcn gcmachr 
Morden find, mit aller ßcfGhickllchkeit des- denken- 
den GefcIiicBfsforfchcrs angegeben. Jtldn findet kei- 
nen nur' einjgermafscn wicktigcn Mann üljerpongen^ 
der dicfc Gegenitiindc bearbeitet liat: überall liat der 
Vf. das Verdienft eiiios jeden gewürdiget und aas- 
gehohen. Der lÜlIte Abfchnitt begreift die G«- 
ichiuhtc der chcmirdien Schufen tlcs lytcn Jahrhun- 
derts. . Erft von den. Spiritualiften, den fp:iteni Ro- 
fmikretizcrn und incdicinifchen Scbwärmcni , voiv 
Themas Campanclla dn, .bis nu( Swedenborg. Bey- 
läulig handelt da d^r Vf. auch von den Bemil&nngerK 
mancher aufgeklarten Männer, den Glauben an Hexe-'' 
reyen.zu.entkrflften und die Hexen proccffe abzulcbaf- 
fen, durch welche fith endlich, wie bekannt. Chriftiant 
Thomafius den edlen. Ruhm eüics TA'ohltbäters der' 
Menfehhcir envarb, (Abet die ßryiühunfjen des. 
Friedrich Spe. eines gelehrten J&futten., fl cm Ver- 
brennen der Ift.sen Grenzen zu fetzen, waren doclfc 
nicht, wie der Vf. behauptet, vergebens : durch ferne- 
bekannte und feltene cciiäio mmritß/ii,,/: de procejfi-^ 
hus contra fagas, kam es dabin, dafs im Maiuzifchcw 
und Würzbui^ifchcn da,* Vei-brcnnen de;- Hexen- «b- 
gcfcbaiTt wurde. VergL J-lauber Biblioth. et actamaßic.. 
JiXV. S. 15.) Syfiem des vanlWmciit, des Cartefiiis,. 
des Syh'ius. Das Syücm de« van Iltlmcnt ift mit 
vieler Genauigkeit dargeftellt, und diefcs verdiene 
Hin fo mehr bemerkt zu werden, weil djefes- «ieh*- 
tige Syftetn nur mit Miihe aus den fielen und Jim- 
kergcfcbricbenen Bijcheni feines Stifters zufammcii- 
getragen werden kar.n. Die Gefihichte der ferncrin 
Ausbildung des ehemiatrifdicn Syftcnis ill yielleicbfr 
zu fcbr überladen; indclTen mufs man iininer dem 
Fleifs desVfs.,, der die undankbare Arbeit übernahmt/ 
fo Thiele Schriften zu ]i:fcn , und dasjenige, wodurclb 
fie Jich tuszeichnen, aufzubewahren, mit DartK er- 
kennen. Der XlVie Abfchnitt entbiilt die GefcKichte^ 
der iaiPomathent.Ttifcben Schule von Sanctorius undl 
BorcUi, bis auf Brendel, Krüger und Neifcld- 

SenÖNE KUNS.TE. 

Lfipkic, lii <i. Kavcnfcben BuchK. : JOw LeticJilfi 

oder W;e weifst Frau. Ein Geifterrnährchen sufl- 

« dem Ißt™ Jahrhundert. 17^7. 2Z6S. g. (iSgr-)' 

Huäeiitiich. werden die Geifter, Gefpenftcr und' 

wcifscn Frauen nicht fo lange ihr Regiment in dem 

Biichem haben , als fi& ea suf der -Erde, unter der» 

aißtb- 



A. L.Z. JANUAR 1800. 



Mcnfchea gehabt haben; denn Weit verlegener find 
die Rüchermaeher mit ihieii Geiftcrn. ijls efiL-mals 
dio alten Frauen mit den ihrigen; den« fie foUen 
am Ende des Buchs eine Art von Rcchejifdjnft able- 
sen, wie es mit den Zaubereven zuge^aji^cn ill, 
und das ift fchwcr, boronders da jeder Schrhtfteljer. . 
yondierer Art, etwas neues tjeben foll, wozu, denn 
IViteUhs natilrliche Magie nicht flets hinreichen will. . 
Der Vf. der heuchte h^at es fich in dlefem Falle recht 
leicht geinächf : er IHTst unbegreifliche Dinge vorge- 
hen und fagt znr Erklärung der/L-lbcn u-eitev nichts 
nJS; fic haften das fo zu machen gcwufst; fogitr ein 
Paar foichet gefangener Wicgleblaner inache.-i noch 
fulche Stüd^chen, da ße arrctirt find, wirklich aus 
der Tafche, wazu andere IVIenfchcn auf dec Erde 



lange und weiilauftige Zubereitungen maC&en mÖf- 
fen. In einem fo!dien Buche kann es eiufln nicht 
Wundernehmen, TVe»n öffentlich Menfchen, unter- 
den Augen der Policey-,. entflihrt und gefangen ge- 
halten werden, wenn Guttinger Studenten im IlrfB- 
fchen die JuUiz verfehcn, und Mörtlem liacbl'etzen 
mtHTen, wenn in Geutfchland eine verborgene Infel 
ift. die Niemajid k«imt, auch der Finanzminiltec 
nicht, felbft die Nachbaren- nicht. Das Spafshaf^efte- 
ill, dafs die helSfche Policcy einen Menfi:hen, der 
Mörder und Strafsenrauber ift. auf die Vorbitta de» 
Studenten , Tos und iodJg läfst. SoHte man nicbt 
auf die Vennuthüng fallen, ein .inge4iender Student 
habe das Buch gc^hriebeo, d^a fo voUer Ungereiau- 
heiteft iÖ? 



KLEINE SCHRIFTEN. 



ir*«;i««»OÄieK»B. Parh, b. PJa£Iin:.Z)'ln>"M d'oiiiJ^r- 
.t»re *i de dolurt Ju conri des animanx rcriibrei et n /oufj 
vouse. äannidiit* Ic Miir^iim iiattoual d'iüftoire niturdle, par 
U Cil. La Ctfide, de l'iiiftitKt naüo,iri ie trinoe , Vwi des 
profoiTeurl adümiiiiflraivurd du MiifcHiH d'hiAoiru ■ iiaitirdlc, 
«Mmbre de Is rtBublitjue Cij-irpiiie eic. etc. an 5. 57 3. 4. 
Der Vf. > deffoti Vork'fiiuRBn fonil nur flie Nitur^'eicliidiie der 
Ar-iphibim und Fitlie zum Gcjciißande habe», breitfi« ürh 
A\cttta\ iibcr die aame Kniir<[cl'c;uelite der Thiern mit \Yir- 
ixibeiiieii. aus, -und eroJfiiGLu diefelljeii mit einer U«dc über di«* 
O-r'öCre des Thierreichs und iirsb^-fondsre über den ML'ürihcii. 
Mau inlifs des Vfs. GcivAndbrit im Ausdrucke, dicfc Erh.-rtmi- 
Jipit mit Leichtigkeit verbunden, be-vuTidcrii. Jlcfonder» iil 
Ak En'iTickcliiiig dur mciirchlifbcn Vur/.iige und Rr.me und 
riiircr Af-nrntruiiiieii mrafterh.ift dw^.'^flellt. VtrraiMieii wir, 
■f4gt diT Vf. i.iJ. 3" einem Orr«, tv:;Ae Exiri'mc , ur.d fetten, 
.Äeii Wiid-.'n auf eii;cii ccmi'VLgieiiBodmi, gicich weit cntfri-iit, 
ron dei) Eiiioo'.«« und der Mittii^ltiiie, fciiien Kepf mit dicken 
flräubcndeii ll.iar huCuit-t, leiim Surii lait einer Art Mlihne übtr- 
tecfin, fetu K'on in it langem Birt, ivelcher in Vcrwirrunt; .luf 
liie behaarte Hruft fallt, fuiiieii gniiieii Kilrpcr mit Il.iarcn 
hcCv.U. Yt-iac Iläudc tiiidTilfie mit kuiien kr jlleii förmig gobu- 
eciien Nafccln cniftcllt.forehi-n wir in ihm blos d^iTIilcr. Die 
MajeftSt feiner erhabenen Gerirhtsbildui;?, die 'A'i^e äva Ver- 
ftaudis, d.is ;!?icif<'ii eines h<3hLTn WcfL-i«, d.>s Sle)i^-I dos 
Öwiics, allfs ill nutb fu tu Ciecn, vijrburgyn untur di/^ Hülie 
fiw* «'iWe.! Thiur». D.19 führt dcyn den Vf. zur VwRlei- 
».hutji; fi'intr m..-eh:ini fchen Fcrtifikeiien, foines Lmfe«, feiner 
Si:ir!;e, der Glieder und der Sinne, mit denen der Thiere, — 
Kr findet eine llesrluiieriM, Tein Wefun ill verdoppelt, vervtel- 
fjeht. Nu:i vCrfolt;! dur Vf. feine allmüli(<en Erfihru'^^en und 
' Pill [deck uti.icn uiid fucht die vcrfchiedencii Geli'^enheiien fuina 
iJi'Findiinqi'n zu m.icIiRn, HiTiu^eben, welches fahr fi'harffintiig 
OMjgeriiiirt ifl. Hleißuriiaft ift dann die Sehilderung von der 
Unterwerfung der Thiere. Milien in dum von Gen^iFer be- 
(jreni'.en GubÜfch, deflen n^iiirÜche Groiisiv noch die Woh- 
. iiuniTi-n dfir MiiiiMienfpccies büdcicn, drangt fich ein Tiiier 
ZH ihm, heijbi «ni: aursprordeniIii;ii feinem <:«;r.ich, durohdrin- 
V.<-ndi:iii (k'i'it'ht utid hiil^cM luftincten, von liebc;r.d>'r N.iinr, 
jiMitiiin für die Gtv.L'iiftjiide, -welclie ihin jlieuer Gndifuri'ht- 
Um tut feilte eignen BulürfiiUTe, hingebend uhiic Zuiiüfchal- 



Inng u. r. w. ein Thier, Tralche* felbft Undankbariieit duldet, 
tHes, nur ^Vl>hlI1Iatell nicht, vcrgiflit, treu bi( in den Tod, 
ein foldies Thier heftet fich an ihn , weiht fich ihm, um ihm 
zu dienen. itberlaC>t Ihm £;in gancea Wefci;, und giebt ihm fy 
diiTch dicfc t^uyivitüße di;uerh;ifie Verbindving das Scepter dcE 
(;:inzen Weil. Ilis zu diefem Auganblicke kgr\nte der Menfth 
nur Thiere zuriik.-ki reiben, TCrfolgen oder lödttn, ietit wird 
er Im resiertin ii.<. w. — Zuletzt folgt noch eiue UebnficIiC 
der Mcnrcieiiriäen. — Der Vf. nimmt v'Ur HsQptraffeu tu. 
Mcnfi-hcn mit ovalem Gefleht, hc»-oraehen'der TIafc, Ge- 
rK-htn.vinkel von ohngcfSilir 00 Grid} dahin rechnet n die 
Araber, Ah)ninicr, Möhren, Perfcr, ein Theil von den ««*<»*- 
nen Iitdiattcni, die Türken, Circaflicr, Griechen und ^«11« 
Ikm^hiicr Kuropens. Die zweite Raffe hat eine platte Stirn, 
fdiicf ^rtoiit' Aui;<'n, eine kleine Nafe. hervorftehende Wan- 
den lind grof'e l.lppe;i, der ^^■kl;:el ift n-eni^ter offen all bey 
don Eni-opacr». Zu diefer zählt der Vf. die Mcngolen. Kal- 
mncken , Chint-fi-r, Japonefer und mehrere Völker Indiens,*, 
leelclt« dicßi-ita des Ganges wohnen. Die rom Vf. zur dritun 
Mcnfcbtiiralli; eehrachurii Volker, bewohnen den m!ttÜgli<;))en, 
fildliciii-n und ÜfUichcui Theil Afrika"!, alfo vom Senegal bis 
ans rotbc IMcer. Man erkennt diefelbrn an ihrer platten 
Srim , ihrer aitf|:;cTi*orfeneii Nafe , vorftchenden \'\'aiigen und 
Maxillcn. l^er-GcfiLiitswinkel ift nach kleiner als der der 
Wongnkn. D;e oitrle bcjjrtifc die Nationen, welche am m«- 
ften n-irrliich wohnen, die läppen, Samojedcn, Oftiakcn, 
Tchatrhis. GröiiläiHkr und Eiqnimaux. dcfleii GeGcht febc 
pla». der Körper fbrk, iiHtcrfetzt, die Geftah übrigens klein 
ift.. Diefe KiKcn haben durch Vermifchnngen unzählige Va< . 
rietaieii hcrvorf^ebraclit, welche der V£. liier zu berühren , su 
weitliuFtiij findet. 

Die TVcde, welche der Vf. am SchlulTc feiner Vorlefun^en 
hielt, fafst fcinen Riii-kblick auf das ganze Feld der Naturg*- 
fchiehte. ein Qiii-htig hin^eworfienci aber deutliches SUd, vou 
dem wn« die 'i'hiitre zum -Kutten des Menfchen her vorbringen, 
von ihren FJiiliihuitrii und einzelnen VorzÜReu ihrer Sinne. \w 
allen ThierriallVu. Ein Rückblick auf alle rnnctionert, welcher 
mit vieloii SL-SiirffiTiii gcuHh't, uitd mit \vahrer philofophifchec 
Klirre d.irg.-ftdit ift. Dcii Befchlnfs macht ein Verzeichnif« 
von N.iturl'orfdierit, welche befonders in dem pbyfiologifcbCM 
Tbeile der Ndiurgcfchidite gaatbeit«! katwn. 



=oob,*^OOglC 



KnmeTO 6. 



ALLGEMEINE LITERATUR^ ZEITÜNO 



So'unabtnds, den 4. $a»itar xsoa. 



OEKONOMIE. niffen mehrerer anderer Meyer, fopat doppelt ittehr, ^■ 

als vorhin feit deai fiebcnj ährigen Kriege gewonnen 
■ Tihhs, Ind. Expedition u. in Coimniffron h'. Schul- worden. Mnfterhaft in Hinficht auf Scharfblick ii» 
ze d. J. : Annalen Her niaderfächßfchc» Landwirth- Forfchen und Richtigkeit im Beobachten, niid rcich- 
ßkaft, herausgegeben ron der K. Kurf. Land- haltig an ökonomifchenMerltwiH'diglteiten ift die hier 
wirthrchafts-GefeUfchaft zu Zelle dardnA.Tüaer angefangene Befchreibung einer Reife, die ron Hawi; 
und §. C. BtKccke. Erft«r Jjihi^ang. iftes , ates bürg ans in HoUftein nach Flotbeck, durch die Marfch 
und 3ies Stück. 1709. g. - "nach GlücklUdt.^on da über Breitenburg nach Dze- 

W, hoe , Ton da über Friedrichsftadt nach Schlefswig. 
as die Herausgeber tu der Ankündigung diefar m,d von da weiter nach den in der Folge angezeigt 
periodifcben Schrift zu leißen verfprochen, teji Orten foregefetzt wurde. Bey detiWeii(je der auf 
tfas habend in den erfteii drey Stücken treulich zu diefer Reife eingefammelteninterefTanten'Beinerknn- 
«rfilllen angefangen, Eine glejclie Fortfetzung wird gen «lüfTen wir uns blofs auf die kurie Anzeige de* 
daher nicht nur den Landwirthen in Niederfachfen, Gegenftandes einiger weniger derfelben ctiirchrän- 
för die fie zunachft beftiinait ift, fondem auch ande- ken. ■ Diefe beCrefFen den fich durch mancheriey Ei- 
ren deutfcben Landwirthen eine vQllftfindige und genheiten, und inehrenÖieiU Tonheijhafc auszdcii- 
richtige Kenntnifs der dnßgen maunichfaltig«! . mehr neiiden Haiisbalt des Hn^ Etatsraths i^'aght zu Flot- . 
oder minder vortheilbafcen Behandlung de» Acker- beck, den wirthrchafrlichen Zuftand in der Hjrrfchaft 
baues, der Viehzucht und der übrigen landwirth- Breitenburg, der Bewohner des Marfcblandes , im- 
-fchnfüichen Gegenstände, und überhaupt nutzbare Be- gleichen der in Ditmarfen wohnhaften Friefständer 
Jehrungen verfchaffcn. Nöthig und nützlich zu de-' und die Structur ihrer Scheuren, ihrer Vieh^lle und 
ren Verliändlichkeit find die vornusgefchickten Nach- eines bey ihnen gebräncMichen , nachahinungsnürdi- 
irichten vondenüWichftciiFeld- und Getreidemaafscn ' gen Werkzeuges, uin gute Erde und kurzen Dünget 
in Niederfachfen und von ihren Verhälmiflen gegen auf dem Lande gleichinafsig zu verbreiten , und um - 
Tcrfcfaiedenc der bekannteften deutfchen Masfse. das Feld zu ebenen , die an allen durchreifetr*» Ör- 

Im iften Stiiclu befindet fich derAniang eincrFt- ten' wahrgenoimnene BeffhafFenheit der Acket- und 
fcbrcibung der Landwirthfchaft iui Fürllenihuine Ca- Wiefencultur, der Pferde, d^s Rindviehes, der Scba>- 
.'ienbei^, hierauf die Gefchichte einer Kalkdüngung, fe etc. Die bey der Gefhllfchofl eingelangten und 
^ann ein Theil der landwirthfchaftlicben Betnerkun- mitgetheilten landwirthfchaftlichen Berichte bctrcAei» 
gen auf einer ReiPe durch HoUftein und Mecklenburg, äuerft die Aenjte des J. 1793. nach demEinfluffe der 
. nnd zuletzt ein Quartalsbertcht über wir thfcbaft liehe Witterung auf diefelbe, und ihren Ertrag an den ver- 
Angelegenheiten aus Niederfadifen. ■ Da fich der Ab- fchiedenen Arten der Feldfrücbte aus vielen Gögen^ 
-fchlufs der erftgedachien Befchreibung im nächftfol- den Niederfachfens, woraus hervorgehet, dafs dio' 
genden Stücke befindet; fo wird dcITen Inhalt dort fe Aernte iin Komertrage zu den guten, obgleich 
am füglichltcn angezeiget werden können, und hier nicht zu den vorzftgltchften gehöre. Hierauf Nüch- 
alfo nur von den übrigen drcy Auilatzen Nachricht richten ron den in verfchiedenen Gegenden inarkt- 
Ku ertbeilen feyn.. Die auf dcrFeldinark des benann- gängig geWefenen Getreidepreifen , deren mit jeneta 
ten l}orfcs folchergeftalt bcwerkfielligte Kalkdün- ^ETtrage im anfcheinenden Widcrfpruche ftcheildes 
gnng eines thonigten , leltmigtcn , fogenannten kal- ' Steigen aus dem Mangel an beträchtlichen ajten Vor- 
len Bodens., dafs man einen Morgen von 120 Qua- räthen, aus der vergröfserten Wohlhabenheit der 
dratrutheiiimBrachfeldemitgöHJuTtenfrifchgebrann- Landwirthe, aus dem fpäteren Ausdrufche, aus det 
teil Kalks in kleinen Haufen belegte, diefe mit Er- AufoewahruDg des Korns fürs Vieh, wegen des be- 
de bedeckte, noch 14 Tagen inöglichlt gleichförmig forgten Mangels an rauher Futterung, aus der ver- 
aber den Acker ausftreuetc, dan^ unterpflügte, und, mehrten Anzahl des Viehes^ befondcrs der Pferde» 
zur befferen Vermifchung de» Kalks mit der Erde, und aus der erböhcten, »lit den Kornpreifen nicht' 
das Pflügen mehrmals wiederholte, hat den durch ge- mehr im vorigen VerhältnilTe ftehenden Preifcn ver- 
richtliche Untcrfnchungen vollkommen beftäiigten fchicdener Wirthfchaftsbedürfnifle, zuverlälliger, al» 
, glücklichen Erfolg gehabt, dafs der Ertnäg im Win- aus anderen vennuthetcn Urfachcn , erkläret v/itd^ 
terfclde von vortnaligen 10 bis zu 14 Stiegen, im Nicht fo ergiebig ift, nach den eingekommenen Be- 
Brachfclde eben foviel, und ijn Sommerfelde von 4 richten, die Heuärnie ausgefallen., deren Ertrag faß 
bis zu 6 Stiegen i£t etbohet, und , nach den 2«ug- durch guu NiederfadtUim uu) flia FÜufthcU geringer, 
A. L. Z. igOQ. Erfter Band. F »iß 



41 



ALLG. LITERATUR- ÄEITUNG. 



als im ronfeti J. (iTO?) gexrefen. (Tlieraus un<I aus 
dem noch binzu^e^QHiuifnen MJ/sratb^n des Bauti- 
futfcrs, Erbreii , Wicken ete. auch dem minderen 
Ertrage an Snoh in den niehrften Gegenden 6fft.>i- 

• baret fich der Urfprang des aufserordentJich grofsert 
Futtennangels iih letztvefvviclieiien Winter.) Fer- 
ner «erden die Lefer von der Berchaffciihek der 
Hüri)ftfcl<ibeftellung,von dem Ausfalle des Molken- 
wcr^s, von der BenutzUng der Fettweiden, von dem 
Zullönde der Viehzucht, imgleicben dec Bienenzucht, 
von den Preifen des fetten .^ind magern Vidies , der 
Wolle, des Honigs, des Wachfes im vorgedachten 
Jahre , und von dein geftieeencn Lohne der Dienli> 
()otcn und Tagelöhner benachncbtiget. Von der Scl- 
lenlieit und Koilhark;;it diefer Gehülfen bey derl^nd- 
wirihfchaft lind in den eingelangten Verfchiedeiien 
.Jieri^lilen ao Urfochen, angegeben \<fcrclen. Nach,der 
Berriheilung der Herausgeber, ift die S(^l(cnheitfechs 
(ind die KuHbarkcit vier hier bezeichneten Ilauptquel- 
len bey^uineflen : von denen Jich jedoch einige blofs 
auf die bannövcrifcbeii Lande be:ziehen (z. B. S. 345. 
24". b und f.) und defshalb für ollgemein wirklam in 
fCiederfachfen .nicht erkannt werden mögen. 

Das 2te Stück li(:fert zuerft die Fortfetzung und 
den B'efchlufs der Bef<:hreJbung der Landw.inhfchaft 
im FLirllemhitme Caienberg. Sie enthalt, nebft cr- 
lliutrrndcn Berechnungen, ausfübrliche und genau« 
ßofiimihungen des gewöhnlichen daiigen Betriebes 
dar Landwirthfchaft in Ihren beiden Haupttheilen, 
AcktiFbau und Viehzucht, von dem gemeinen Land- 
manue, deren Wertb und Nutzbarkeit die Herausge- 
ber, durclr hinzugefügte, theils. zur Berichtigung, 
thcils zur näheren Kenntuiüi dienende allgemeine 
und befondcre Bemerkungen, vergröfsert hüben. Die 
den Ackerbau keniitlich machenden Nachrichten be- 
treffen zuförderft die vorfelijedenen Arten der dafi- 
gen Bauergüter, ihren- BeAand an Grundßtjcken und 
ihre ßewirthrchaftung Überhaupt, und hierauf die na* 
törlicheBi^rchafFenheit^es Badens, dieEintheilungder 
Felder, nach welcher entweder alle drcy oder alle 
/ünf Jahre Brache gehalten wird, die Düngung und 
deren gevföbnliche Arten» auch d[c verfcbiedenc Ord- 
nung und Folge fn der Beltellung der Feldfnicbte, 
das Pflügen und Eggen ^ die Bcfaamung der Felder 
und deren Ertrag nach den verfchiedenen Arten der 
Fröcti«. Die BefchafFenheit der Viehzucht ift nach 
dem gewöhnlicien dafigen Verfahren in der Zucht, 
Wartung tmd Fütterung der Pferde, des Rindviehes, 
der Schweine und Schafe, und nach dem davon ei^ 
folgenden Nutzungsertrage bcfchriebcn, und zuletzt 
eine kurze Notiz vom Obftbaue binzugcfüget worden. 
Der den Anbau des Sparhs, Knöterichs (Spergula ar- 
venßs) empfehlende AnfTjlfz gründet fich auf deutliche 

, Belehrungen über die Art feiner Cultur und Benutzmig, 
und auf fiebere Erfahrungen. • Die von dem Baue des 

■ weifsen Mohns enheilten Nachrichten find gröfsien- 
theils fchon bekannt, und nur, we^en d£r angege- 
benen belferen Methode fn der Einfammlnng der 
Mohnköpfe- Und ihres Samens, bemerken 5^v'e^th. 
Aus d«m Erfolg der jßit derStflinittenuigderl'cliwe- 



ren MarfchkÖhe angeftcllten Verfnche hat fich_ei^«- 
ben, dafs folche den erwarteten Voribcil iiichrEcI«i- 
Rct haha. Hierauf folgen putzbare Bemerkungen und 
Nachrichten aus Briefen-iiber wirthfcha Gliche Gegen- 
ftände. Im Bcrrtff der Schweinezucht find von der- 
felben gcwühnlichcn belTeren Gedeihen auf den Bauer- 
höfen, als auf den grofstn Lntidi^utem, Urfa eben an- 
gegeben. Eine vorzügliche Aufinerkfamkeit verdie- 
nen, der Vüllftändigkeit. und der genauen Beflim- 
mung wegen, zwey gutachtliche Berichte über den , 
Vorzug der Pferde, oder der Ochfen bepn Acker- 

,baue, denn in dem rinen wird diefer. Vow.ug Xjen 
Pferden , in dem andern hingegen den Ochfen , in 
beiden mit Anfuhrung der hauptfachlichöen Gtumde 
und dahin 'gehuriger Berechnungen, zugeeignet. Hl«- 
durch ilt fraylich djefe wichtige Streitfrage no(i gar 
nicht berichtiget, jedoch, in ein helles fcicht gsfetzr,- 
und von den Herausgebern ihrer Entfcheidung- da- 
durch merklich näher gebracht worden , dafs fie, das- 
jenige, was dabey >vefentlich in Betrachtung za zie* 
hen fcy, richtig bezeichnet haben. Aus den angö- 
führten Erfahrungen über die Wirkungen des Duxe» 
(und zwar gebrannten , unreinen Gviifes) in eiirigim 
mit Klee. Bohnen undGerfte beftcUten Aecfcem folgt 
nichts weiter, als dafs derfelbe zur Düngung n'cbta 
geholfen, und nur das Wachsthum der KlecpSanzen 
befördert hübe, aber keine Belehrung über feinen 
Einflufs auf eile folgenden Getreidearten. Die faiei^ 
näclift mitgctheilten tabellarifchen Berechnungen zei- 
gen, um wie viel der Ertrag einiger gedrillter und ' 
gepfianzCer Getreidearten, gegen deren Ertrag, nach 
ihrer Ausfaat mit der Hand, gewefen fey. In den 
zuletzt hinzugekommenen Quarialsberichtc befinden 
fich, Beobachtungen über den ftrengen Winter von 
1798 auf 1799 und den"en verderbliche Wirkungen in. 
Feldern und Gärten, Nachrichten von dem Stand* 
der Kompreife in den Hauptgegenden, und auf detti 
Hauptmarkten Niederfachfens im Durchfchnitte, von 
den Urfachen des grofcen Mangels an Vichfutter, von 
dem ZuHande des wirthrchaftlichcn Vithcs und dcflen 
Preifen, und von einigen widrigen Ereigniffen, wel- 
ch« dieLandwirthfcbaft betroffen haben. AmSchlufie 

. noch kurze Bemerkungen über die Drefchmnfchine 
des Paftors PefsUr und die des Prof. Karflen, näoh- 
lieh über einige Mängel der erften , und deren Abäi^ 
derung , und über die Vollkommenheit der letzten. 
Das erfte Drittbeil des ^ten Stücks ift mit dejn 

- Anfange einer Befchrcibung des Herzogtbums Lün«- 
burg, in landwirthfchaftlicher Hinficht, ang^tiUt, 
Wenn auch diefelbe, nach der befcheidenen Aeofs»- 
rung des Vf. nur die Grundzüge von dem dafigen 
landwirdifchaftlichen Zufiande ci^thäll; fo bleibt ihm 
doch itmmer gewifs das Verdienft, hierüber ungemein 
viel Licht verbreitet, eine Mengö in- und custandi- 
fcher irriger Begriffe von diefem als überalt äufserft 
unfruchtbar verfchriecnen grofsen Striche Landes be- 
richtiget, und die Fortfchritte zu einer volltiändtgen 
Befchrcibung ung(-mein erleichtert zii haben. Hier 
giebt er zuerlV deutliche Nachrichten von der'a^rono- 
uüfcfaeu Eiatheilung» von der Befcbaffenheit des 
Grua- 



No.6. JANUAR igoo. 



Crnnries und Bodens, Tön dem ZuRande der Cultur 
"im AHgemeinert , von den Gemeinheiten, von den 
Arten des Befitzes der GruiidflücJie überhaupt , uiid 
■äer cinTieliirn Höfe infonderheit, von der RefchafTen- 
trcit der Dörfer, von dem Beftande der Bauerbqfe, 
von den Koften der Wirthfchaft und dem Ertrapje, ei- 

■ ncs Bauerhofes, nach' einer dabey mitg-etteihcn aus- 
fghr^ithen und genauen Berechnung, von denNeben- 
jlewcrten, von der Weidc^ von d«il Wiefen, von 
der Culluf der FutterkrautÄ, von der RindvJeh- 
Pfcrde - Schweine, - Schaf - und Bienenzucht, voii 
ÖCn Düngungsarten, yom Pflügen, ron drn Frucht- 
»rten, -womit die Felder geft-öhiiÜch i^eßellt wer- 
«doi,' wnd 3fOn deren Ordnung und Folge auf ein- 
ander. In dem folgenden AutTatze werden einige 
Angaben in der'Befchreibung der T.andwirihfthaft des 

Sirftentbums Calenberg, die das ifte Stück enthält, 
eils näher erläutert , thetls berichtiget. Die dritte 
Abhandlung betrifft, die Verbe(Terungder|Wiefen durch 
reinen Samen der vorzügücliften Grasarten und die 
Mittel zuF Gewinnung dcffelben. Zuer/l ein Ver- 
Kfichnifs von 23 Solcher Grasarten, mit Bemprknng 
■idcr verfchiedenen Befchaffenheif des ihreir» Wachs- 
tbume zuträglichen Bodens. Dünn Belebrungen über 
das Verführen beym Einfaminlen und Reinmarhen je- 
. Her Art des Samens, von dem Betrage des dadurch 
eu erlangenden Samens, von äen darauf zu ver- 
wendenden K<)ften, über'die Anwendang der ver- 
fchiedenen Srimiireyen zur Verbefferung der Wiefen 
und von derfclbch durch Berechnungen enviefcnca 
fehr Tortheilhnflen Erfolge. Auch' in der ferneren 
Bcfchreihung der durch lioUöein nach Schwabftedt, 
Süderhoft, Cappel, Grumby, Loith, Eranip, Rund- 
hof, Söderbapwp und &ro<iesby fortg^fi'tzteu Keife 
findet der Lefer gemm bcJtimmte , ' Ichrferchc Nnch- 
richten von der dafigen Lnudwirtlifchaft überhaupt, 
»md der Verfchiedcpheit der Benutzimg des Geeft- 
und Marfchlandes infonderheit. Bitfonders ausführ- 
lich find die Erzählungen von dem wirthfchaftHcheH 
Verfahren zweyer vortrefflicher Landwirthe, der Iln. 
Iffw/fi zu Süderhoft, und Hn. Reiche zu Rundhof. 
Bey beiden werden die Bearbeitung und BtHellimg 
der Aecker, und bey dem letzten zugleich def Zu- 
ftand der SchSferey und Ilolliinderey uinftiäidlich 
befchriebcn. Auf die Art, wie der Eigenthümer bei- 
de, ohne Verpachtung, felbft benutzt, gicbt feine 
Schäferey von 400 bis 500 Stück Schafen , an WoF 

■ le, fatien Lämmern und Ilainmeln, zwifchen goo 
bis looo'Tbaler, und feine Holländerey von jeder 
Kuh 31 Thalcr as Seh. reinen jährlichen Ertrag. 
Der auch diefes Stüdk bcfthliefsonde Quartalsbe- 
richt enthält die beobachteten WitterungsereJgniffe 
in den Monaten April, May und Junius bis in den 
Anfang -^les Monats Julius C1799) mit Bezeichnung 
des aus ihrer ungünftigen Befchaffenheit in dem 
Ertrage der Aecfeer und Wiefen erwachfenen Naeh- 
theils, dann Nachrichten von dem Zuflande der 
Vieh - imgleichen. Bienenzucht, ferner von dem 

•Wacjjsthum^ einiger Gart^njcewüchfe und von dem 
femereji Steigen der Kompreife und deflen Uriachen. 



Ansbach, b. Haiieifen und Kracker; Verjuch über 
die Jitßiebune und Vertheilttt^ gmtteinfckafiUcher 
Hut- ttndJVeideptätze für Gemeinheitstheitungs- 
tommißarien und tjemeindm, welche ihre Hüfftud; 
ein unter . ßch vnftJieilen mollen, entworfen von 
Suliits Conrad Teüti, der Philo foß hie Do ctoij 
XfTeflor d«r Königl. Kriegs- und Domänen -Caiti; 
mer zu Ansbach ündProf.' der Math'. und,Pbyfil£ 
am iiluftren GjmnaCum dafelbft. 1799. 136S. 8: 

Der in der VorroAr .(S. VI. VIL) angezeigte ZwecK 
nnd Inhalt. dieferAbbnndlun^ begeht in derBeßimi 
mung der tey >darAii&ebung der gcmeinfchaftlichert 
HüihQn^.<tpl<(ize tu!id>derenVectheiltuig unter die ein*^ 
zelnen Weideiatereffeiiten zu beobachtenden GrciM 
zen, derGrÖfse des Rechts der einzelnen BerecbtigT 
ten zur Hüthnng. und danndes praktifcben . Verfahr 
rens der CommilTaricn. ■ . > . _ 

Nach vorgüngiger Erklärung dcslSegriffs Voi^Gc- 
Aieinheiten niid Anführung der im Betreff derfelben 
fowohl nach den gemeinen Rechten , als auch nach 
den prc-ufsifchen allgemeinen Landrecbte geljendeu 
GrundlUtze und einiger dabin gehöriger literarifcher 
Notizen, fcbränkt der Vf. feinen Vortrag blofs auf die 
Theilung gemeiner Hüthungen ein, bemerkt dabey 
einige dicfcrbalb für die pireufsifchen Staaten und be- 
fondcrs auch für die beiden fränkifchcn Markgrafthü- 
mer ergangene Königl. Verordnungen, und gicbt di« 
Ürfachen an , varüm , theits nach den befondercn Ei- 
genheifeh der Baucfgüter in den letzge dach ten Lan- 
den, thcils auch nach andern dafigen Localumftfin- 
dcn , die Gemeinbeit.sthcilungcn überhaupt in weit-- 
lauftiger Bedentiing nicht wchl beverkflelligct wer-- , 
de* kimnen. Da er alfo dicfc hier nicht, fondern ol- 
lein die ' Hüthungsvertheiluncen betrachtet, und da, 
dicfelbai haupttachiich auf die Euiführung der Stall.; 
fßtterunp des Hörn- und Sch.iafviebes abzwecken;' 
fo bezeichnet er zuförderft fenau , worauf es bey der , 
Ausführbarkeit und Niiiilichkcit der Jctzten ^'kom- 
me, dann die Gründe ihrer Empfehlung, und hier- 
auf die denfclben' cntgegenftehenden Bt-denklichkei- 
ten. Nach dem hieraus gezogenen Refultate .behalten 
zwar jene vor diefen das üebcrgewicht: es wird aber 
dorh hiebey hinlringljch ervviefen, dafs die Stnllffit- 
terung fiir die Schafe im Ganzen nicht zuträglifclW 
auch für das Locale der erwähnten Fifrftenthümer , 
noch picht pnJTend fey, und dafs man überhaupt bey 
den dallgen Hüthung'svertheilungen nicht nur auf die , 
Erhaltung der Schafzucht, fondeni auch auf den 
nothdürftigen W'eidegnng f'ür das Rindvieh Bedacht 
nebipen mülTe , folglich Totaltheilujigen der dafigcil 
Geineinheiten nicht geradezu, fondern nur Partial- 
theilungcn geftattet werden können. Die hcy diefen 
für den Viehfland vorzubehaltende fernere Weide be- 
Rimmt er für eine Kuh, oder für zehn Schafe, 
oder für ein Zugochfen im guren Bodrn auf! Mor- 
gen, im mihlem auf i und iin fchlechtcn auf i Mor- 
gen (jidcn zu 360 Quadratruthen gcrechneO- Hiei^ 
auf M'erden zur künftigen Einführung der Stallfütl»- 
ruiig, ohne fiir jetzt t^r Viehzucht und deui'Acker> . 

bau« 



^7 . 



A.i. Z„ JANUAR i^typ' 



baue zn fchaden, 7.ebn theils ÜTienll, theils m ^en 
hefagteii Lande» iiifoudcrheit anwendbare Mittel an- 
gegeben; und Öanii fowoM die von der T^eilung • 
fluszufchliersendcn, als auch die derfelben zu unter- 
werfenden gemeinen Güter beftiinnit. Da zn den er- 
llen die Käirimercygüter in den Städten imd, die 
Pachtgiiter für das- gemeine Aerarium auf.dem plat- 
ten Lande, ferner die mit ffolze bewachfcnen Plätze 
'._ ilberhaupc (von denen doch aber die einzelnen» blofs 
init Bufcti- und Straucbholze befetzten Plätze, nach 
delTen Wegfchaffnng , gewifs immer beffer genutzt, 
und daher fuglich zur Theilung mit gezogen werden 
können ,)■ imgleidien die gemeinen. Waldungen in- 
fonderheit gerechnet werden ; fo bleiben ta den letz- 
ten blofs die Hüihungs- und Weideplätze, und vor- 
züglich die Koppethüthungen übrig. Bey dem hier- 
ttSchft in Betrachtung gezogenen wichtigen Gegen- 
fiande: "was für ein Mnafsltab bey der Vertheilung 
4er gemeinen Ijfitbungen anzunehmen fey? bcfcbäf- 
tigc fich der V/> zuerft mit dem Urfprunge diefer 
Hütbungen, und dann mit dem Maufse der Berech- 
tigung je.c!es einzelnen Dorfbewohners zur gemeinen 
VV'eide. Jenen ßndet er in dem ehemaligen Noma- 
denleben der Deutfchen und in ihrem anfanglich ge- 
ringen Ackerbaue , und diefeh in dem Umfange cTe» 
■ ganzen Wirthfchaftsbetriebes eines jeden Intereffen- 
teu. Die ans dem letzten gezogenen Folgerungen 
find: dafs jedes Mitglied einer Gemeine das Recht 
-habe, fo viel Vieh auf die derfclben zugehörige Wei- 
de zu treiben, als er zu feiner Wirthfchaft bedarf, 
folglich die Weide nach feinem Wirthrchaftsumfange 
zu benutzen; dafs daher die Gemeinheitsthcilungen, 
von welcher Ausdehnung fie immer fcyn mögen , in 
der Regel nach dem Wirthfchaftsumfange eines jeden 
tnterelTeiitcn eingerichtet werden mflffen; und dafs 
der Maaftftflb der Gemefndereclite , in fo fem folche 
im VerhiltnifTe der Käufer ftehen , (bey den Dorf- 
fcbaften) gar keiner re<:htlichen ZulafTung fähig fey, 
vielmehr der Maafsfbb des Wirthfchafts umfang es, 
als der allein gültige nach der Natur der Sache und 
denGefetren gcmäfs, gelten könne. Da es nun aber 
- hieÄiach wcfcntlicb darauf ankonunr , den Umfang 
des ganzen Wirthfchaftsbetriebes eines jeden Intr- 
relTenten richtig auszumitteln ; fo unterfucbt der Vf. 
ob hiezu der Areal- oder Landfuö , nach dem Flä- 
chenmaafse, oder der Bonitirung ; oder der Viehbe- 
itand, nachdem Durchwinterungsfufse, oder dem 
FractionsfuCsc, oder dem actIveuViehbeftande, oder 
deuiDüngungserfodemiiTe; oderderBefamungs- und 
Aemlcbeirag , nach der Ausfaat, oder demKömerar- 
trage, oder dem Zeheutertragc , zu wählen fcy. Das 
Uefultat hievon füllt, in befonderer Rfickficht auf die 
beiden fränkifehenMarkgraftbümer, dahinaus, dafi 
keine von diefen Methoden da ganz zuUQig und an- 
wendbst fey. Nach des Vf. DaflitluUtea maO« man 



dafelbß nach den folgenden Grundfafzen TCrfahtcn- 
Auf dem platten Lande fiiy bey paitielien Tbcilun-" 
gen der Mafsftab der Geraeiuderechte^ als Thciluiiga- 
nonn, heyzubehalten; bey Totaltbeüungen abcr^ 
niimlich wenn, nach Abzüge der für das Schaafvieb^ 
für die Pferde, auch felbtt Vur das Rindvieh, , bis 
nach gÜnzUch vollendeter Vorbereitung zur StaIIfütt% 
tung, erfoderlichen Weide, alle übrigen Hüthangs^- 
platze getheilt werden foll^n, dein ganzen und Halb- 
hauer (Ackermanne u«t ilalbfpünner) in Anftdiung 
feines T hei lungs rechts gegen den Kdbler und klc»- » 
nen Gutsbefitzcr (KofTatben) fein Antheil, yie zwej" 
■gegen eins, und alfo dem letzten nur die Hälfte eine» 
gröfseren. Gutsanthejls , zu beftimmen. In Aifich^ 
der Landftädte folge aus dem vorausgefchickten Bs- 
weife: dafs das Recht zur Weide blufs an dem Be- 
Ctze eines Haufes in derStadt, oder deren Voräadtea 
hafte, die Regel: dafs der gcraeiue Antbeil fielt nach 
demVerhaltniiTe des Häurerbelitzcs richten, und der- 

{'enige doppelten, einfachen, halben etc. Antheil.be- 
Louiinen muffe, der zwey Iliufer, oder nur eines* 
oder nur eJn halbes Haus beßtzt ; wo^ey jedoch auf ' 
die zu Frohndienllcn , gleich den Bauern, verpflichr 
teten fiädtifchen Einwohner fo Bedacht zu nehmen 
fey, dafs diefen, wegen des zu unterhaltenden meh- 
reren Viehes , aufser ihren Anilieilen als bürgerliche 
Hausbefitzer, noch zum voraus ein Stück von der 
Hutbfciiaft, als privatives Eigenthum für ihr Vieii, 
oder wenigftens verhältnifsmiifsig zweyinal fo viel» 
als dem Beiitzer eines ganzen ftädttfcben Haufes , zu- 
gefUiideii werde. Von den biebey mit aufgeworfe- 
nen und unterfuchten drcy Fragen : oh von den he- 
foldetcn Bedienten, aufser, dem Antbcile auf ihre Hiu- 
fer, von der gemeinen Hüthung noclj.ei" befondcrer 
Aiitheil wegen ihres Dionftes verlangt werden köft- 
ne, ob der judonfchule eines Oi-ts , imgleichen dem, 
Eigenthümer der Brandftätte eines Haufif , fo wie 
auf ein wirkliches Haus^ ein llausantbeil gebühre, 
ifi die erfte verneinend, die zwcyte aber, unter der 
Bedingung, wenn die Schule den bürgcilichen La- 
uen mit unterworfen fey, und die dritte gleicbfali« 
bejahend beantwortet worden. Zuletzt handelt der 
Vf. von d«r tweckmitfsigftcn Are des Verfahrens der 
Theilungscoinmiflarien , um Gemeiahcit^thciliingun 
am leichteilen zum Stande zu bringeu. Hier fntd zu- 
erft die bey der Vorbereitung zu folcben Gcfchäften, 
dann bey ihrer Ausrichtung felbil, durch- Verlofung, 
Bonitirung, Taxation und Theiiung, und zuletzt bejr 
der Berechnung und Vertheilung der Koftcn zu beo- 
bachtenden Regeln, mit beygcfügten nutzbaren Be- 
merkungen über die anzuwendenden Mittel der Klug- 
heit und Vorficht, zur Gewinnuug des Zutrauens der 
InteralTenten und zur Verhütung fuwohl aj? zur Bey- 
leguug dei Str«ltigkeiu!0 , genau befliumt. 



Oüby Google 



«k " Nnmero 7. *5 

ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



■Montags, dt» 6. Januar igoo^ 



, PHILOSOPHIE. 
Altenburg, ind. SeidlerircheiiBochh. : GnMdrifa 
d&r SUtofh^k , von Karl Ckrißiam EjJiard Sclmtd. 
• 1799. XXIV a- 237 s: 9- 

äfi dfir VpxAusfetzuiigf cU/s es in lochrem Rückßch; 
■*■ tcn nöthig fey, Kritik vtiii Metaphyfik zu tremien, 
erfcheint hier ein folthcr Vcffuch , bey welcheio es 
mit yideiußcharniime däraiii* augelcgt iß, das, w.is- 

. blofses Eigenthum der JCricii^ feyij foU , vnn der ei- , 
gcntiichcnliUüphyiik, oJsßoctriu, abzufoifclRrn uud 
beide i» dereiucr jeden eigen in üinli eben Geftalt Buf- 
uiAeJlco. .Nach einer EiiiUütung, in welcher derße- 
^fF der Meiaphyfik bcftiuiint, vun deinliitcrelTe und 
VerhMcntls dcrfi:l{}en 7,ü ai^dem WifTeufchafteu , von 
iljrcr Metlu^e und Qcrcbjcbtc. kürzlich gehandelt und 
dwfelbe in ihr.-^nTheileii daigelteÜt wird, fchlckt der 
Vf. erftlich die Kritiken der reinen fpcculativen und 
. praktirchen Vernunft und der IJftheJJskr.ift , ne)(ll ei- . 
nem Anhange, welcluir aüc Kritik der OiTcnbarung 
e;it!\ält, voraus, und lüfst dann die eigenilicbc AIc' . 
ta}ibyÜk fclbll nachfolgen. £s ift nicht zu leugnen, 
dufs in dicfeinGruiidrifl'e dl^Reful^te der Kritik, al» 
MeUphyJtk. Ton der Kritik des Organs, nüuilich der-, 
reinen Vetnui>ft feibft, oder das Syftem der ganzen., 
philafophirchen Erkenntnifs &^& reiner Vernunft yon.- 
<l*r ünterfucbung des Vcnnogens.der Vernunft inAa-,, 
fehung jener ErkenntnilTc . glücklich getrennt wor-.. 
<len. Allein, es ift zu befiirchlen , daCs durch diefe 
Trennung, die Einficht des Zuf^inmenhangs di^r Rc- 
fultate d<r Kritik mit der Kritik felbft, wcnigftens, , 
l)sy Anfängern , Verloren gehen werde. Da es auch 
ohne Kritik gar keine wehre Metaphyfik geben wiir- 
ds, die Scheidung, der hypennetaphyllfthi-n Theilc 
ypn den ächten der Metaphyük nu ■ durch Kritik ge- 
fehietit, ond die reinen ßhilolbphifcbcn Erkenntnifle, 

■ welche den Inhalt der Metaphyfik ausmachen , fich 
aus den kritifchen Uriierfuchungen der Erkenjitnifs- 
v^nnägen unmittelbar ergeben ; fo fteht man ein, wie 
Thothwendig es fey, Kritik und Metaphyfik ungetrennt 
SU lalTtMi , und in einem fy&eituitir<hen GrundrilTe der 
gefammten ErkenntnifTe aus reiner Vernunft die me- 
ta'phyfifchen Theile mit den ibn^n correfpondirendeit 
Iheilen d«r Kritik zu vtirbindca. Kieniachll Tagt 
Kant CKrit. d. r. V' ateAufl. S.37.) felbft: „Dafs diefe 
l^tik Jiicbt i£hon felbA Tranjcendentalphilofophit" 
(di« mit der ratioiuleif -. Phyfik den ganzen Umfang ■ 
dßt Metaphyfik Tier Natur 'Businacbt) oder „Syflem 
aUcf Principien der reinen Vernunft, heifst, borulv 
lediglich darauf, dafs fic, um ein voUfiäntiigesSyHem 
tu feyn , auch eine ausfiün-liche Analyfir der ganzen . 
A. L. Z. _täoo. Erflir Bßmd. • - 



inenfchlichen Erkenntnifs a pWot-i enthalten rnüiTstc. 
Nun mufs zwar unfere Kritik aüerdings auch eine 
vollftanäige IJerzählung aller Stammbegrifle, welclu 
die gedachte reine Erhenntnift aitimachen, vor Augen 
legen. Allein der aitsffilirlichen Jnatyjis diefer Be-' 
. griffe felbil, wie auch der vollßändigen Rcc^nfioa- 
der daraus abgeleiteten (der prirdiciablien) enthält 
fie fich billig, thcils weil die Zergliederung nicht 
zweckmäfsig wäre, indem fie die Bedeiiklichkeit 
, nicht hat, welche bey derSynthefis angetroficu wird,' 
mn deren willeit eigentlich die. ganze Kritik da ifl, 
theils .weil es der Einheit des piaus zuwider wfire,* 
fich mit der Verantwortung der-VollftÜndigkeit einer 
folchen Analyfis und Ableitung zu befaiTcn, dcrcji 
man in Anfehung feiner Abficht doch überhoben feyn. 
konnte." Nicht deswegen alfo, weil die aosfuhrli-; 
che Aiialyfis der Stammbegriffe und die votlRändige 
Ableitung der Priidicabilien aus denfelben auf keine 
Weife in den Plan der Kritik eijigreife und fich mit 
dcmftlben gar nicht vereinigen Jafle, fonderii v\ cH es 
der gegenwärtige Zweck der Kritik, die es mit der 
Beurtheiluijg der ftfnthetifchen Erkenntnifs zu thua 
hat, nicht erfodcrte, in der Analyfis weiter zu_ ge- 
hen, als «8 dicfc Beurthcilung nöthig niacfatc,' heifst. 
die Kritik »ichtTransfcendinitalpliilofopln'c, Sie.;wV- 
de alfo to heifscu mÜiTen, wcpn fte jene Analyfis- 
der ^tainmbegriiFc und Ableitung der, Prädicabilieii" 
aus denfelben vüllftändlg enthielte; ja maii wiirde fie, 
fogar Metaphufik der Natur nennen inöfion , weiin fi?. 
zugleich auch die Principie» , die fi? als Xta'isfccn- 
dentalpiulofophie aufteilte, auf den Begriff dcf .'Via-' 
terie, als Gegen (landes des äufsern'Sjimcs, niiweHdcji*,! 
welches inzwifch^n von K""**» üus Gründe» ,'(Jie In, 
den metaphijßfdien Anfangsgründe* der NntiirwiJfetC-'i 
fckiifi S. X3U. angeführt weiden , nicht gefchebeij iä,'j 
Uebrigcns fchen wir weder dieNothwendigkcJi noch- 
den Nutzen der Abfonderiing der' Kritik voii M*^(?i-" 
phyfik ein, foiidern glauben vielmehr, dfifs decLeli-! : 
rec bey dem Vortrage derMetiphyfik , auch nach vol- 
lendeter Erklärung der Kritik, um dem Gadachtniße • 
und Verftandc feiner Zuhörer, 7.i;r Befördenmg ihrer, 
Einficht ia den Zufamineühcng beider /,u Hülfe zu 
kommen, immer wieder zur Kritik zurück zu kehren'. 
genöthigt feyn «erde. Der Vf. thcilt dicRJi'taphvfik 
in die AHol^tik und die Dialektik oder Ihjp'irphijfiK, 
von welchen jene die Wiflenfchafl der atlgemcinen 
und nothwchdigen Prädicatc realer Gegenßiinde , in 
fofern fle in den Gefetzen des Vorfteüungsvcrmögens 
gegrflndet find , ausmacht, diefe aber die verfchiode- 
nen möglichen hvperphyfi fchen Syfteme und deren 
Cenfur cBthäJt. ßie ^^iiai^fiA wird eiugetheili: i) in 
G die 



it ., , ALLG. LITERATUR. ZEITUNG . ■ ^3 

die Orttotoeis t oder WilTenfehaft HcrDinge and ihrer zu fcmcr Ai!.ilytik wicht wie Sp;cies zum Genus; (ijn- , 

Pratiicafe ubfcfHfmpt, in' fofern fie vorftellbar find, dem die Begriffe bcidqr lind Vjlli» iiciHifcl». Juth 

unti c^thalttigcntlicb eine-AnalyriJi der reinen Ver- der Grund der Einihriluiig der Aiialytili in tKe Out«- 

ftandcsbegriffe uQd ein Syftem der Pradicabilien des iogie , Metaphyf'k der «rlctn ii i>arcn K.iiiir und Mr«- 

■ reinen Vcrftandes, d. i, ^in Sydem der (an und fiir phyßÜ der übcrlijinlic!i,>ii GegenHilnde jn Bi ziehnng 
Tich blofs probleinatifchen) BegrifTe 4ei reinen Denk- auf Objecte der Erfahrung, will uns n'idn L'inteuch- 
vennögens. " 2) Mrtapkijßk dtr erkennbaren Naiur, ten, und es fcheint, al.« öli Hr. S. ia diefer Claßifica- 
d, i. der Erfshrungsgcgenftilnde und Kwar a) a)< eion der metBphyfifthen 'J'heile ilie Begriffe des rei- 
Icr Errahrimgsgcgenßünde insgeineiii — allgemci' ' neu Vcrßandes und (liefen felbll, nicht mit unter den 
ne JNal'vrIeUre; b) beroiiderer Erfahruiiffsgegcniiän- Begriff der Natur lilK-rhaupr habe fubfiitiireii , und 
de ~ bejundere l^itturlelire, welche in die meiaphi^- die Ontologic iiicht aU eilten Theil der Mekaphyßic 4"" 
fcfie liiirperlehre and SeeUiiUUre -zctCMt t wovon (ich Natur t dergleicben doch, nach der Kritik, alle Me- 
jene mit den Gegenfländen des dajsera, diefe mit taphvAk des fpeculativen Vernunfcgebrabctfs feyn 

. den Gügcniianden des innem Sinnes bcfchäfiigt. 3) foU, habe betrachten wollen. Wir willen nicht, aus, 

Üie Melaphijßk äer übevftnnUcfuM Gegmfiände , in Be- welchem Grund« er hierin von derKritik abgewicheik 

zieliuitg auf Objecte der Erfahrung , die der Vf. die ift. Da es, was die Metapbyfik der Natur, oder des 

. häliu-e Slftapfiiißk nennt, tetraditet a) die überfinnli- fpeculatii-eii Gebrauchs der reinen Vernunft betriffr, 

eben doikbaren Gründe von dcnErfalirungsobjccten, aufser-dcn Begriffen und Grundfatzen des reinen Ver- 

■ tt'clcKer Thcil die hiikere Metmghijßk der denkbaren Na- ftandes und der reinen Veniunfit, keine andern Ge- 
tu¥ genannt wii-d, und die metaphyrifchetiri/I«-(e/i«, genfländc für die Metaphyllk giebt, als Gegenitihtde 
li'e!tlelii-i und Gotteslehre unter iich begreift; b) die des Sufsem und des innern Sinnes, oder die hjrperr 
überfintdichen Zwecke, der Gegenftand der Theologie Uthe und die dfnfteni/e Natur (wiewohl auch vw» letz- 
irii wiiti-ra Sinne; unter diefer liehen : ?) die Teleolo- ter, da Mathematik , als vermittelft welcher allein ei- 
gie JGJ iieitern Sinne, welche es' Mit der Zwcckbe- ne reine Naturwiffenfcbaft ober bcfltjnmte Naturdin- 
ftiinihung der Naturgegenftiinde 7,u thun hat, und ge möglich ift, auf die Phänomene des innern Sinnes 
Itcli, in wiefern Jene ZwocJibcftimmung fubjectiv und ihre Gefetze nicht anwendbar ift, fieinc cigentli- 
odei' objectiv gcfehieht, im etften Falle zur glftaphij- che Wiffenfchaft,' fondem blofs eine Natnrbejchrei- 
ßk des Sdiünen.mtdEyltabeiieu, und im zweyceii, zur bang der Seele Statt finden. kann); fo lifst fich zvru- 
telefiUi^ifchea Naturlehre fpecißeirt; ß) die MetapUyfih allerdings der Grund der Eintheilung der NatHrmetit- 
der SiUd:t (reine Eiliik und- Rechtslehre) , als Zweck- phijfik überhaupt von dem Unterfchiede der Dinge,' 
heftiitiinimg des' vernünftigen 'Weiens; -~ c)den letz- als denkbarer, unter welchen die reinen Begriffe ver-' 
ten dcnl;hari-n Grund der Mügliclikeir des hiiehßen ßanden werden, und als arHeiwiai-«*, dergleichen die- 
Zwecks , welchen die Motältheologie zum Gegenftan- der körperlichen Natur find ; hernehmen ; aber vcmi - 
de hat. — Wir bemerken zuforderß;, dafs, da die übetfinnlichen Gegenfländen oder Idee«, von deren Ob- 
Kritik bereits das, was zur wahren und was zur jecten ßch gar keine innere und änfsere Erfahrung er- 
fcheinbaren philofophifchen Eikenntnifs aus reiner werben lüfst, und welche keine maieriate und theo-' 
Vernunft gehört, gefchieden hat, dieMetaphyfik des fetifche Erkenntnifs gewahren, kann kein Gehraucb 
blef^cn Scheins gar'nicht mehr einen conßttinrenden zum Behuf einer Eintheilung einer kritifchen MetB- ■ 
Theil der kritifclien Mettphyfik abgeben könne, und phyfik gtmacht werden , da die Metaphyßk der N»- 
dicfc lediglich eine Analytik der Begriffe und Grund- tur nUr die reinen Principien der theoretifcbcn o\f- 
Öt2e ^es reinen Verßandes ausmache; es wäre denn, jectiven Erkenntnifs von dem, was ift oder gefchiebt, . 
d^fs Kritik mit Metaphyfik in einem mid deinfrlben aufftelU, jene Ideen aber entweder nur praktlfcbe- 
Syfteme verbunden würde, da dann Dialektik , ata Gtiltig'keit haben, oder nur zum Behuf eini<s bcffem 
eigentlich iur Kritik gehörig, den ihr -durch Kritik Vemunftgebrauchs dienen. In fofern aber diefe Ideen 
ange\Tiefcnen Platz einnähme. Es «rhellt hiernäcfaft als Phänomene unfers innem Sinnes betrachtet tver- 
au5 den Begriffen, die der Vf.i von Analytik und On-- den, würde fie der Vf. rher zur metaphyftfche« See- 
töfftffi« aufltelk; der Unterfchied beider auf keine Icrilebre, ah einem Theile feiner Metaphi)ßk oder er- 
Wtil'e. Jnabjtik ift ihm die Wiffenfchaft der allge- hentitiaren Natur haben ziehen können ; eij^^ntlicb go- ' 
meinen und nothwendigen Prädicate realer Gegen- hören fie aber zur Kritik der Urtheilskrnft und der 

_ llifndc, in fofern fie in denQcfetzeii des Vorftellungs- praktifchen Vernunft, Jene Ideen liefern ferner zwar 

Vermögens gegrßiidet find. Diefe prädicdte können keine erkennbaren, ober doch denkbare, Gegenftände, 

keine nnjlern fern, als die reinen Begriffe mit ihren und (jualiiicircn fich alfo dadurch zu einer Stelle in 

Präciicabilien. Üiefe find aber blofs der Gcgenftahd der Ontologie diefer Metaphyfik. Auf rfer andern 

der Ontotogie in kritifchem Sinne, d, i. der Analytik Seite konnten die denkbannDmfre überhaupt, welch« 

anfefer Begriffe, oder der Transfcendentalphilofd- jene Onfologie fyftematifch aufitellt. init eben dem~ 
pbie. Ontotogie bcftimmt Hr. 5. als die Wiffenfchaff Rechte als die überfinnliehen , A»ifpruch auf einen 
tl er Dinge und ihrer prädicate überhaupt, in fofern' Pl&tE irl dem dritten Haupttheile (tiefer Metaphyßk 

fie vorßellhar find I und fie enthalt ebtmälls nur eine machen, da fie eben fo überfinnlich find als diefe, 

Analytik der Begriffe und Prädicabilian des reinen die zu d«r .iiiiliern Metaphufik, wie fie der Vf. ohne ■ 

VerlUndes. Die Oatoloeie -des \Sa. verhält üdi alfo Giund nenntj geboren. D« aucb eodllcb Naturmeta- « 
■ , • pbyfik 



Vo. 7. JANUAR t8«o- 



phyfik alle reinen Vemunflprinctpien ans biofsen Be- 
gri'fi'en von dem tbeprettTchen ErknintniTs allcrUm- 
ge, wie fie entwederVeritand und Verminft fflbft «n- 
mitrelbar an die I^jid geben, oder die Niinir als In- 
begriff eegebeiicr' GegeJiftände zur BetniLhtimg und 
Analyfe^daib'icteti -enthält ■ jene überfirtiilichen Ge- 
genftände der höhern Metaphyfik aber alles realen In- 
halts ziiinBeiiufe theorctircherErkenntiiifs ihrer felbft, 
■wie es doch bey itnenBegriflepiindGrundratzcn des 
Tcrftandcs und flerVfernunfl der Fall ift, ermangeln! 
ft> ^rbtUi-t aach hkraiis, dafs, fie keinen Th«I einer 
jdetaphyfiK der Natur ausmachen können. — Die 
Kletaphyjik der eriennhoren Natur,, odpr der Erfahr 
fUnßf.pogenftände, tbeilt der Vf. in dit; altgemtinitJi~ 
turlihrc , oder die Naturlehrc niler Erfahrungsgegen- 
Aände insgemein, und In die besondere oder die Na-" 
turlcbre befondcrer ErFahpdngsgegenftande, Erbat 
in fofern' richtig mid conregucnt verfhhren; dafs er 
der Ontotogie eins allgemeine 'NatHHetire hat ilBchfoJ- 
gen jiaflen, als er jene blofs auf eine fyftematirrfw? 
Aufftellung der reinen Stammbegriffe and PrädiiJabi- 
lien, mit Uebergehung der Gefetze des reinen Ver-* 
ftandes, eingefchränkt, und diofe Gefetze, lediglich 
W die allgemeine Nalurlehre aufgenommen hat. Doch 
halti^n vir es um der leichtern Ueberficht der ge- 
fammten'fiansfcendentalphilftfophiewillen, fürzweck- 
mäfsiger und btlTer, wenn dieGegenftSnde dieffr 
bfideii .genannten Theile, wie leicht gefchehen kann, 
mit einander verbunden werden. Unter metaphyfi- 
feher Seelenlehre verfteht der Vf. die Vlfiffenfchaft der 
Gefetze a priori von der Seele, als einem Qegenftan- 
de der tn^glidten innernErfahrung. Dndupch dafs fie 
Gcfetze rf priori flufllelU, nntei-fchetdet .fie fich Von 
der empmjcfien, und dadurch, dfffs-iie dleSeelehicht 
ils tlnen üegcnftand afl tmdfür fich fL-Jbft, fondem 
oIs'Gegeiiftand der mÖgUcheK (nicht der wirklichen) 
Erfahrung betrachtet, von der transfcendenteo Pfy- 
«hologie. Der Begriff von der Stele, als einer Er- 
scheinung des-innernSinnes (in der Zeit),ift empi- 
rifch gegeben. Das; wodurch der innere Sinn afficirt 
im'd alfo die Grundbeftimmnng des BegrifH' von der 
Seele gegeben wird-, ift Verßelhtng in weitenn Sin- 
ne, mit dem, was davon abhangt, dem Oeffllde der 

'Luft und Unluft, und der Begierde. Das DnfUM a 
priori m die Form der Zeit, mitcr welcher Wir jede' 
■Vorfteliung, als inneres Objecto anfchduen. Bezie- 
hen' wir bicraiif die Fonh des Denkens , Wodurch 
flherbrtupt alle Vor(lelIungen verknöpft werden , und 

' wodurch eine Natdr, alsGegenftand der Erfehruhg, 
möglich wr*d; fo i^ntflehen Gefeize derinnem Na- 
tur, d.i. Beflimmungcn derArt und Weife ^ wie Ob- 

.jecte des'inttem Sinns, al? foiche" (der Zeitform ge- 
mSfs), diirch den Verftand nothwendig gedacht wer- 
den. Di'e.VOrffcthmgV als'.innere Veränderung, hat 
eine intinjfüeGfö{k&, eineiKJradi der gänrfiche Man- 
gel an Vörftellung m-def Seele 'ift nicht erweisliirh; 
jerf«-Vo!^fte£lm)^ fthneftt die flndcrfe in derfetbenZeit 
und in demfelben Bewufstfeyn aus, d. h. fie erfüllt 
die Zeit. Widerlegung des empirifchen MflCerlatis- 
mus, 4^9 dogmatifchen SpirituaUsmus (md de» Otepti* 



fchen Idealismus. Diefes ift .der Inhalt diefer nteta- 
phvfifchen JRfychologie. ' Alles, was hier gelehret 
wird, gehört eigentlich theils zur fornialeil Pbilofo- 
phic, thcils zur Kritik; der GefetzC a priori, dere» 
Wiflenfchaft dceh, n:rch dcmViP,, der (Ägenflond der 
metaphyfiichen Seölenlehre feyn foll , gefchieht keine 
Erwähnung. Hatte der Vf. Kritik uifd Mctaphyfik, 
nicht getrennt, fondjem es bey .feiner MeWphyfik des 
fpeculativen Gebrauchs der reinen Vernunft auf eine 
ausführliche Darlegung and Afialyiis der Stammbe- 
gViffe- und eine vqllftäiMige Recerifion der daraus ab- 
geleiteten Begriffe und Grundfatze, nttch dem voit 
der 'Kritik -der reinen' Vernunft au» Principien ent- ■ 
wcw-fenen Plfin , angelegt; fo Würde die rationale Pfy- 
chologie ganz« weggeblieben ityn, und das, was der 
"Vf.- in der Peinigen dafür fubftituiren will, feine Stelle 
fchicklicher in der Ontologie gefunden haben. „ So 
fehr auch der Vf. allem Dogmatismus hier auseuwei-, 
eben Bemüht ilt ; To kann man lieh doch bey dem Aus- 
druck SnU des Gedankens det Behauptung einer vo« 
dem Körper verfchiedenen Subftanr nicht erwehreiN , 
und die. Pfychblogie erhält dadurch einen. Anfchein 
von Dogmatismus. So heifst es z,B. „die metaphy- 
fifche ("immanente) Seeleulehre ift die Wiifenfcbaft 
der Qefctze a priori von der Seele , als n«M Gegen- 
flande der WÖglichtH inniiv Erfahrung^* . Diefer Zu- 
fatz, der den Gedenken an Subftantiatität entfernen, 
fbll, entfernt ihn docji nicht, fondern läTst ihn noch 
immer zu ; ja er giebf' fogar , fo wie der gleich darauf 
folgende Satz: „Der Begriff vo« der Setle, als eines 
Erftfccinung des innem Sinnes (in der Zeit) jft em- 
piril'ch gegeben," weniger mit der Sache vertraute^ ; 
I-eferri zu dem Gedanken Anlaft, als ob fich' die See.le 
durch den inner« Sinn watmebiaen lafTe, weichet^ 
doch dcrVf. ausdrikiklich ftibft nicht wilL Die Vor-, 
fieltüng in weilerm Sinn Ift nuch eigentlich nicht di« 
Grundbeftimmung des Begriffs der .S«fc, oder das, 
wodurch dörielbe empirifch' gegeben wird; fondcm ■ 
Jle führet tminittelbur nur auf ein VorfteUuAgivenrtii. 
gen,' ohne ddfe fie den Gnind in fich enthielte, aus 
welchem fich dasjenige erkennen liefse, wovon tie 
dasPriidicitt ift. Noch behauptet der Vf. jj. 243. dafs, 
da jede Vorftellung jeinen Grwd der gröfsern und ge- 
ringem Starke habe, dtefe Stärke ins Unendliche ver- 
mehrt oder vennmdert werden könne ; folglich kön- 
ne ßc auch fo vermindert gedacht werden, dafs keia 
Bewufstfeyn von derfelbe« mehr möglich fey. So- 
naA fey der gänzliche Mangel an Vorfidliung in der 
Seele ; d. i. eine abfolnt leere Zeit eben fo weniger- 
weisÜch', -als'ein mägftcher unihittclbarer Gegenftand 
der Wahrnehmung. Wenn aber die Stärke jeder Vor- 
ftellung fich his zur gänzlichen Bewufstlofigkeit dec^ 
felben vermindern lüfst ; fo ift wohl diefe gänzliche 
Bewufstlofigkeit nichts mehr und nichts weniger als 
ein gÜtti^che^'.MaHget an Uo*ßeUiiMg. Ueberdies ^^ 
es auch tücht ärwiefen^. dafs kch die intcnfive Cr^f^ 
einer jeden Vorftellung- ins Unendliche vermehren 
oder vermindern laffe; fie befteht in dem Grade des 
Bewufstfeyns , deffen Grenzen durch das VorgefteUt»'' 
tmd deiTeu Merlunale beftiuUBt werden. Sobald dia 
'- Meik- 



*A..t. Z. JANUAR iSoo.' 



Merkir.nlfieines Ertcriffs flrTfhopft find , habe ich ei- 
Ren To douUichcB Bcgriifi (lafs Lk'Oilelben »icMs h'm- 
zügftfetJ'.t. '»-erden konn , . um noch deutlicher zu wer-, 
4cn. Diere Deutlichkeit ^liift ficfa ailuiälich m eine, 
gänzliche Bcwufstloli^eit 4cs Gegcnll,»ncles des Ba^ 
griffs.nuf, wenn eines dicfet Merkmale nach dem m- 
dcm aus dem Bewufstfeyn verfchwindet; und hier,' 
wo in dein Bewulstfeyn gar kein Merkiniil jenes Be- 
griffs mehr vorhanden ift , ift die Grenzp , über wel- 
äe hinaus fcehie Verminderung der iiitenfivcn Gröfsp 
' der Vorftellunp loehr Statt ßndet. und we mitbin, 
wenn diefes mit dein ganzen Vorralhe derVorftellunr 
gen eines Menfcheti dpr Fall jft., ein^uJlahd eintritt», 
der dem Zuband einefr günzlichen Mangels an Vor- 
- ftellmi», einer abfolut leeren Zeit, gleich ifl:. Zur. 
- fogcn«nnten 'hohem Metüphyfifc rechnet der Vf. die 
Mft^yhfßk der iiberfinnychen dtnkbarm Grande von 
den ErfaltrangK^jecten. Diefo Griijidq üiyd der GeÜi, 
als äbcrfinnlicher denkbarer Grund des Subje^s, die 
(TeJf, al« überfinnlicher deakharer Gr^tnd der Objecto, 
und üatt, als der überfniiiliche denkbare Realgrund 
voa nlUtn. Diefe Ideen werden , da nach den Grui>d- 
fj:7.cn der Kritik keine objective theoretifcheErkennt- 
niCs dorfelben möglich ift,,blofs entwickelt, um ihre 
Denkbarkeit einleu«htend zu mache». Voa ihrem re, 
gulafiven theoretifchen und p^-aktifchen Gcbraucho 
aber wird l'o wenig hier, als ati eincuk andern Orte et-' 
was geiagt. Und dies ill doch gerade daß, wprin fi«^ 
Beziehung auf ErfahruHgsob)ecte haben. In welcher 
Beziehung die höhere MetaphyJik nach ß. 253- ™it 
den Ideen der Vernunft von über/innlichcn Gegen- 
ftiinden fich- befchäftigcn foJl. In der Metaphi^fik der 
Sitten^, in weicher der Vf. blofs bey deiQ.AIlgemein- 
ften ftchen gebliehen ift . vermUTe» wir das ^yftem 
der Tugend- und Rechtspflichten., die -diefe Metji- 
phyfik als Doctrin doch enthalten follte, .Die Tren- 
nung der Kritik der äfthettfchcn und teleologifchen 
Ürtiieilskraft von der Motaphyfik des Scliönen und 
Erhabene» und der tekoiogifchen Naturlehre, griin- 
' det lieh eben fo,wie die Trennung dpr übrigen Theile 
der Kritik und Metaphyfik. auf die Vorausfetzung, 
' Hafs •die Kritik Hofs in'fofem Propädeutik zu jeder. 
Metaphyfik fey, als fäe die Grundlage zu diefer, 
durch Aufhellung der jedem menfchlichen Erkennt, 
nifsvcnnügen eigcnthümlichen Formen , abgebe. Al- 
lan jede Kritik ift auth dann fchon Doctrin, wenn 
und in wicfcni in ihr der ganze Vorrath der zu ihr 
gehörigen matcri.Jen Erkenntnifle a pi^ori fyftema. 
tifch enthalten ift;. und diefes ift insbcfond^re der 
' Fol! mit der Kritik der ÜrthHlskraft , von welcher 
K-ant felbft am Ende der Vorrede zu d,crfolbeis, ge\vif». 
aus keinem -andern Grunde als dem der Voliftändig- 
keit und Aiisführlichkcit» fagt: es vcrftehc fich von 
felbft, dafs unttr är.n Do^trinalfK, zu welchem er,; 
' uach geendistem kritifche« Gefchäfte , fchreiten wol- 
le, fiir die Vvtkeilskn'.ft kein b4»»äerer Vieil fty, weil 
*io Änfehung derfelbeu ^e Kritik ftntt .der.Xhcprie . 



diene, fonde'rn dafe, nach der EintheHong der-Pht- ' 
lyibphie in die tliroTslijJia und ^nak.ijiKc,, und der 
reinen in eben folche Theile, die Metaplipfik der 
Natnr und die der Sitten jene$ (doctnnale) Ge-- 
fchäft ausmachen würden. Es ift auch in der Thät 
kein Grund vorhanden , der diefe der fyAeinatifchen 
Einheit der WifTenfchafit felbft fo nuchthcilige und 
dein Lernenden fo befch.werliche Trennung nothwen-- 
dig machte, oder augh nur anriethe." Abgofthen aber, 
von diefer Trennung derKritJjc undMetapli'yfik, und. 
von detjiicht ganz zweckmäfsjgen {Inupteinthcilun^ 
djer letzteiii, hiingen doch die. einzeln zu ein,indar 
gehörigen Theile un{:cr einander _wt>lil z.tifammcn, ui^d 
gßbeq die einem jeden derfelben, eigenen Eegrüfe unq 
Grundfatze fehr richtig an j daher denn diefes allgie- 
meine Syfteui immer fehr verdieijfllich bleibt, s«cU 
weg«n feiner Kürze, und da es fich blofs auf die An- 
gabe- der erftcn wefentlichften Begriffo und Grunjd- 
fatte eüies_icden Theils einfchrüiikt, "und die weitere 
EilCwickelung uifd Ausführung derfelben einer j^de« 
btjandemf Metaphyfik fiberläfst. fehr gefchickt ift. Ali- 
fanger mit dem ganzen, Umfange derrcineii Philofo- 
phie und den erfieii aus reiner Veniunft gefchöpl'teik , 
Gi;ün4en jeder Ai't pies WiQ'ens bekannt 2^ ituichm^ 



SCHONE. KÜNSTE, /. 

LziFziB, b. Tauchniz: Handzeichnungm ündBrucfr* 
fiücke eitus Naturmei%fcbe». Ein poctifchcs, phii 
lofopbifcfaes, hiftorifches und fatyrifchcsuemengm 
fei. I.Band. 1797. 185 S. 8- (13?^.) 
Ein fehr unbedeutendes Gemengfel. i) Der blauf 
Kaxn,ilefs Rec. nicht viel Gutes. erwarten. Woz« 
dies Gemälde zweyCr verworfener "Weiber, wenn 
man nicht zugleich dabey lernt, wie fie fo.gefunken' 
find? Scibft die poetilche Gerechtigkeit, die fonJl 
bey elenden Erzählungen gewöhnlich doch fehr fireng^ 
ift, fehlt hier. 3) Louife MiiUer, die Verlobte ihrts- 
Vaters. Etwas beiTer. Der Ausgang ift iiidefs i^cb. 
unfittliche^., Kann man. mit einem Verbrechen eine 
U.Hvorfichtigkeitgutuuchen? ^ Catkarina IL. Huthft. 
unbedeutend. 4) Gedcuiktn eirw, vrakti'Scfien Wütjea, 
Die fpeculativ£ PiiitoJbphja wird hier geinifshandelr.i 
Der Vf. behauptet z, E. : ei fey ein Erjahriiugifatz, 
dafs der Geift auf die Materie wirke. 5} Weiblicher, 
Heroismiu, Unbedeutend, 6) DieBxMitprobe inRiifs- 
lai^. Schon beltannt, 7) Kleiner Betjirag zur Ef- 
faliniMgifeeleiik^nde. Sehr merkwürdig, we^n diefe , 
Anekdote w^hr ift. Ein S'^fbftm'iirder fcbreibt noch, 
da das Gift, das er g;enoiiuii£n bat, fchon su wirken 
anfangt, medicinifche 'Wahrnehmungen , über die 
"Wirkucg des Gifts auf. 8) Unbedeutend, g) Gemäl- 
de der Sympathie, Diefe beiden Briefe fipd noch dfi», 
befte im ganzen £uche. Rec. hat das Buri> gclefcn, 
feine Meynung gefngt: der Vf. entfcheide, ob «^r d^s 
Gemengfel fortfet^en will. - 'Wre -mioSiffien es liickj^ 
; ; ü^ii.zogby'vjOOQLC' .. 



9». 



Nnmero 8- 



ALLGEMEINE ^.ITERA^UR-^ZEITÜNG 



Dienitags, dm 7. g!a«uar igoo.. 



! RECHTSGELAHKTBEIT, 

'^": Göttingen, i>. Vandenhöck u. Ruprecht;' öeor^ .1 

' . Ludwig HofimeT-'s'auserlefent RecttisfälU aus allek ■ 
TTieitea der RechlsgeUhrfamkeit, nach dejffn Tode 
■ gefammelt und herausgegeben. Erfteii Bandes 
erde Abtheüung. 1799. 3Ö6 S. '4. (aRthl) 

Als Fäcultätsarbeiten und. Privatbeiefarungen all 
fich betrachtet, find dieft AuffUtze hier nicTit zu 
pväfeiii dnfs fie ats.folCfae kfin'e ferKcbUche Erinntf- 
ningen zulafTeii.'dafs man richtige Bcurthellung des 

facti, fo weit es fichwahniehinen" läfst, und gründ- 
liche Beffiinmung des darauf angewandten Rechts 
überall hier antreffen wird, dafür, Ift freylich fchon 
der f^aine des berühmten Vfs. Bürge. . Aber von 
diefer Seite haben die Unhejlc und Belehrungen 
für Richter und'Partheyen, die die Sacfien angingen, 
ihre DienlTe fcfaen geleiftet. Zur Geiiieinnützigkeit 
■ ift<t>v-as mehr eifodcrlidi. Und hief zweifeln wir, 
ob der felige BoAwer diefe Rechtsßfll^ bcy feinem 
Ltbcn fei bft würde dem Druck übergeben haben. B. 
überfah die Ausbildung der RechtswilTenfchaft feines 

'Zeitalters zu gut, um nicht überzeugt zu feyn, dafe 
■Uctheile nnd Belehrungen der racultäten eine grofse 
Und ftrenge Auswahl etfbdem, wenn dem Publicum 
mit ihrer Bekanntmachung noch gedient feyn foll. 
An einem grofsen Vorrath folcher Auffatzc konijte es 
ihm nntÜrTich nicht fehlen, und man wird dem Her- 
ausgeber es gern glauben, dafs die Zahl der Bände, 

'wozu er noch Hoffnung macht; mehr von feiner 
Mufse und dem Beyfall des Publicums, als yoh dem 
Vorroili der Materialien abhängen wird. Mehr aber 

'läfst CS fich bezweifeln, ob 'das Publicum eine gpte 

(Vorbedeutung daraus hernehmen werde," dafs der 
Vf.,felbft zu diefer leichten, und dabcy doppelt lu- 
crativen Art der Schriftftellerey fich nie cntfchlofs, 
fo nahe ihm auch Beyfpicle' derfelben waren, die 
w'ohl evnladeiid genug feyn mochten. Wenn auch 
der Schild merkwiirdige oder auserlefene Rechtsfalfe 
nicht au.^gehangen wird; fo iit es doch an fich fchon 

'cine-nothwendige Bedingung -der , öffentlichen Be- 
kaiuitmachung, wenn fie Beyfall linden foll, dafs 
entweder das /nc(i»w und der Gang des Proceffes an 
fich als iftcrkwürdige Begebenheit jnterefliren, oder 

_ die Schwierigkeit der richtigen SubTumCion unter all- 

fcmehie Normen die UrtheTlskraft Oben, oder auch 
ie Erortecung dabey eintretender zweifelhafter 
Rechtsfragen einen Gewinn für die Cultur der \S'if- 
fenfcliaft des Rechts und der Gefetzgebung verfpre- 
chen miifs. Wenigftens wird man uns zugeben, da/s 
''A. L. Z. tSoo. Erfttr Sand. '' ' 



die Rechtshündel der PrivatpeiToticn — oder wie 
.fitHer in feiner Solblthiograp'hie es nennt, äie getnei- 
BeM-Acfenarbeiten, fich von diöfer' lehrreichen unH 
nützlichen .Seite auszeichnen muffen, wenn fie merk- ' 
würdig feyn 'füllen. ' Die' Rechtshändel höhere? Art 
{caufat üh*Jtres) — pflegen deutfche Gelehrte, — die 
zu leben wiffen, — nicht gern an jene Regeln zu 
binden.. Sie intercffiren an fich fchon, find folglicli 
immer ausertejht, und es ift wenigften* für den Leh- , 
/er des Privatrtichu fehr heriertebend, das jws^j:om- 
tnitnsV freylich den coinmanfen/e des ginzcn Rechts, 
hier nicht verfchmähet zu finden. Zuforderft trifft 
auch diefe Sammlung, was fich überhaupt gegen den 
blofsen Abdruck der Urtheile und Gutachten in der 
gewöhnlicbcii Fa,cuTtät5form mit Recht erinnern läfst. ' 
Abgeßheri von dem. wJderücheii Stile, den man mehr 
und weniger bey dei^ Rcchtscollegien fortdauertid 
beybehält,' und \i'örin auch unter mehrpm andern 
namentlich die Göttinger Facultiften 'fich noch imm^r 
venichinen laffen; fo ift, es fcholi eine wcfentliclie 
Un Vollkommenheit, dafs wenigilcns die Urtheüe und 
Entfcheidungsgründe,'ohrtc vorangehende Gefchichts- 
erzäblung, nie einen richtigen und vollftändigen Be- 
griff der Thatfachen geben, worauf es anko^nmt; 
wiederuih aber kann es nicht fehlen, dftfs in derglei- 
chen Auffätzcn no.thwendig fowohl i» facto als in 
jure eine Menge von Nebendingeh, die Niemanden 
interefllren, vorkommen, die' man alle mitnehmen ' 
mufs, bis man eiiimhl auf einige erhebliche Bciijer- 
kungen Itöfst. Vorzüglich gilt dies von den häufig 
fo äufserft unbedeutenden und gewSltfaiQ herbeygc- 
zogenen fogeniinntcn Zweifels grün den , die m(>n 
allenfalls den Urtheilen, als Actenftückc betrachtet, 
zu giiie hält', m foferii fie durch das leere Qefchw.'itK 
der Partheyen und ihrer AnwSlde veraii^afst worderf, 
aber die man doch nie mit Anftand ins Publicum 
bringen kann. Es ift kaum zü verantworten, dafs 
die ohnehin tbeurenBücherpreife nun noch auf folche 
unnütze Art erhöhet werden follai. ' HStte die Kri- 
tik fich immer ernftlich gegen diefe Art der Böcher- 
inachorey erklärt; fo würden wir gcvifs fchon meh- 
rere Rechisföfte in dem Gefchmack haben, \(He fie 
Mevius, Leyfer, Pufenddrf, Struben lieferten , rfenig-' 
ftens wurde die Zaiil der Urtheile und Gut.icWen in 
der gewöhnlichen Manier ungleich geringer feyn, da 
.wir jetzt der zu nachfichtigcn , oder eigentiicb vec- 
jiachläfiigten Kritik, -gerade den entgegengefetzlen 
Erfolg zu Terdank<*n haben. Könnte man es d.'ihin 
bringe», d-ifs jeder Facultift, den die Luft anwandelt, 
mit feinem Vorrath auch das Pnblitum zu bvdienen,- 
üch nur auf Auszüge des wirklich MerSwürdigen in 
H ' «in .. 



» ALLG. LflTajlATSlSir ZEITUNG f^ 

einzelnen BeoIwcJitiineen , nflc» jenen Mufiem ein- Der Anhang, defiVn Inhalt fcbön im vollftändigen 

zufchr4ni*jj Mrtf: ;. Ja jft Rv. Büfte. ^afür, , (Jafe IJ-iieJ iipsegd^Jn jft» WW! jrii deOim ii:l.r {chia-. 

fc>onderyer|:uc^fotL&r. Auszöge ><n.feb^^ ■ baje .Älian^iuijrn ief H'-Tapegsfe« *?)M f- ^(h Ms 

tcs Mittel ftyil wurde , den Vff. über den "VV erth des 353. T. AffronomUcfie liLObacttiinEren zu Wr,'ii, von 
Inhalts die Au ^ui tu iHTik-u , — rnnt"«!» P wfcHgi i M^ ^^mt ii»mmg»i»wurvi9 ■bmA «n mi^.«i Orten ange- 

würde um geringem Preis eine tlefto bcffcre Aus- flelll;. Die Plane tciitjeo Im chtungen , womnier meh- 

beute erhalten, anftatt es jetzt eme ReiheToUo- oder "rereOppoBiioncii rom J. 17Q6, ijnd fehr forgfältig 

Qüartbande auserlefener RechtsftUe , wovon oft berechnet, und mit den Tafeln vergficheii. Auswfir- 

launrffcf'zchnteTheil et\vas werih'ft, iriit vielem %e'Bcöbaemuiig'en t^omrneiVvor: zu Ofen toh Ta»- 

Gelde «II ka.ufen hat- DccRfflitsJ'prüthe und-Giit- eher und^Butnif^ zu Pwg von Strmdt,ifn^.t)avid, zu 

achten, die im GatipeöTo erhehllth wären, dafs tfe Kremsuilinfte't von Caiiön. DerßlUger, zu Cracnu vom 

emcti üoi4flot(rft>m Abdpick Verdient hätten , findefi froC 'S»iaJecki\migcRellLi tnehrcM aui Gqili^ -»fnd 

Wir eigtiiElichnier gf'r Keiiie.; einige' hätten vietleicKt ius fremden Ötun hat vcf» 2äcH mitgetljeilt. In 

in kurzen Auszügen' zu nicht nnerheUlichen Bemcr- ^geograpliijclier 'RiiAücht bemerkt Rec. hier folgende*, 

klingen. Stoß" gegeben, .w-phinttrit befo'nders dIeAu»- — l^i Lande findet aus der Bedeckung Aldetjarans 

fiihrung über die ßerechnung-des PfljcbttheiJsNt. iQ, vom ßteii Nov. 1704. den Meridianunterfchied zwi- 

ühii' die Collifion dev Gefetze b©y EingepfatTten, dÜe fchen' Parts und Neapel in Zelt 47' 17", Parfs und 

verfchieäener Landesherm Un^tcrihanenlind. Nr. I3. Lilipnth((l aö' 19": (1er erfte Unterfchied i|t offciAiac 

iubcl" die geßenfeitrge S.ubftitütion ttiehrerefiVliterbDn um etwa 20 See, zu klein, wie auph v. Zach in Kj^ 

Nr/iä- dnfs Eiikei, W;cnn fie neten det Ugiiima aüch ämhwfß'i inathem, Archive ö. Stftck &. 240 fchon he- ■ 

' quartavH frefrrlftanrcaM erhalten, auf die letztere auch liierkt pit, \po übrigens für die Zeit der Conjunction 

die -Friichte der Erbfchaft in Anrechnung bringen zu Parig aj' fcitt 52' gefetzt ift. — Aus der Sonnci»- ■ 

jnfiffen NrL 16, dafs ^der Uebergapg eines jüdifcheji Biiflenilfs'am 5tcn Sept. 1793 findet 'ÖW» d«i Mit- 

JEhepatten Zur ehrilllkben Religion den »"'lern zur tagsuntcrrchied in "Zeit zwiCchen VätM und Q««»- 

.Ehcftlicidung berechtige "Nr. 33. dafs ein Withmn, wich p' äi", gerade fo, W'ie ihn die neueften Triaq* 

wenn es lW<//niteVerrprochen Worden, fich auf dcfi gf Kenneirmigen der Englirchcii iiiid FrbiizÖfiriiien 

Witvitnrtand nicht emf<hrülikc Kr. 25, über den ti- Altronoinen mit der Abplattung der^Erde -^J^ ergeben, 

geiitlidicn Z^'itpuiict ehles cröFiietc^ Lehns, hefon- und zwifchen Vatis und Go_iha 33''3J". — ' Ktihlett 

dvrB eines BeanWarteten ^•~ txfectivttrii — und der- |iifprclpr zu 0resdeii, fand mit etneui zehnzölligen 

Ten Anfprüehs auf die Früchte des.t-thiis Nr. sg, rech- Sextanten die "Polhötie (Miltenbergs Äi" Sa' 38'\ '64; 

nen- Dlt Satt', dafs ein protiUor auch fiir das ge- —■'—' ' — *• — ^-"^ — •-■— -■-- ' ■■■— ■^•-•■- *;.-T- 
iigjle Verfeht:n hafte, Wejcnqs Kr. 35- aus allgemei- 



nen GviindcJi "behauptet wii'd . hat deutliche Gefetze 
wider ii(h. L- 10. C. de ne^'. gefi. L.A. D. de eo qui 
,pro tut. die aber liier goV nicht angeführt fmdl Man- 
che Auflätze fmdeh ^ir durchaus ohne alUs IntefelTe 
itir das Publicum, ^um Theil find auch diefe Ar- 
beiten fchr alt, man findet lie hier von 1753, mit 
jllcn der Zelt noch curfirendcn ADegatcn. Auf die 
iihmittelft geichehen^Tortfchritte ip der Reihrswif- 



"hat fluch zur BejHmmuitg der Länge dieler ^tadt 
im Somrael: 17QÖ aftronomffchi; Buobachtungep at»- 
geßelK. — Mit einein dreyfij feigen .Cil«iz«(/cA«« 
■puadranten beftiumite Prof. Sniaiic(^ki im lüitiel ai>« 
188 ßegfenchtuiigen an SciiUi« upd Fixftei?ii.-n dicP^ 
höhe, von Cractiu 50* 3' 5V'i:4- Die Länge von Cr«« 
cau berechnet er aus der Üoniie'nfinficiiiifs 4ten Jun. 
1788 mit der Abplattung der .Erde ^ — i^.. lo' 2Ö," 
äitlich in Zeit von Farifj, und eben fo die Länge von 
U'ilwi i^'- 31' 47", ß; hiebey wird der ZeitMnler- 



/en'fehaft Irgend jEfickficht zu nehmen. 'w;as doch fchied voii Gre,<nwUh uiid Paris, wie oben, zu 9' ai" 



ichc Befichiiciingcn und lehfreidie Zulätze 
:aniarst haben Wurde,' dbrah WAf bey diefer tJnter- 
■ehmu;ig gar nicht, iix denken. 



■ausgefotzt. Dr. Trüfnecker findet aus :drey FiXr 
ftembedeckuiiBen vom J, 1794 die Länge v©n Craca» 

isi- 10' 22", 6 .... Sä'; I und 23' , 6- Miitcl i*^ 

10' 33", 4 wobey die Länge Wiens 56' xo", 6 nach 

MjITHES^JTIK. TrM/n/cierjBelliminung' zum Grunde liegt. 11. J)» 

la Caüle's Fixlleraverz«ichnifs . auf 1730. aus dea 

'WiEt*, b, 'Tra.ttnet; lEphemerideS Jflfoilomicae Ortgiiialbjohachtuiigen felbÜ genauer dargtftellt ,und , 

»ntit Xy^, ad Meridianum ViiiduSjoiii-ufem juiTu berichtigt vort D. Tri^necker, und III. Von Ebm- 

Ailgtllliliuni a FraHc. dt PaüliX Tiifßi.ecker, Aftro- deynfelben: Vcrgleichiingsiiifel des ßTadleyfclm mit 

jioino Ciief. Reg: Üiiiyerfitaiis etc. et Qvkanne dem (berichtigten) De In CaÜUJchtn Und ÄLttferfiltt» 

hürg. Adjuncto Aftron. rupputdisc, cum Appcn- Stern verteich;iiffu, lammt Bemerkungen über dieUn- 

-dice etc. iVp?- 552 S. g- Mi* einer Kupfertnfel, terTchiede und Kweiftlhaftc Sterne derfelben. In D« 

der Abbildung des' Mojides. la Caille's Verzeichnjffe ruhen alle Rectafcenßoncn auf 

Die Ephemeriden, Tammt der Anleitung ium Ge- dem hellen Sterne derLejcr und einigen andern zur 

brauch, lind fo^ wie in den vorigen B.iiidcn dkfcr Grundlage gewählten Kicrnen: allein Jclu: oft hatte 

vom fei. Hell angcfiingenen und nun ichoii durch 4a De la, C einen Stern blos mit einem ettizigtii jen«r 

Jahrgange durchgeföhhcn aftrcnöniirchcit Zcitfchrittj .GriindHi:* ne .verglichen ; Tri.-fnecker ßcilie eine Rcvi- 

ditfer er(le Theil des Buchs hat indefs von Zelt, zu "fion des g.nnzcii Catalugs an, und vetl'uchte die Ver- 

Zeit neue 'Vcrbeircrbiigen und Zufatzs erhalten. — gleichuag mit mehreren Gtundlienien. So entdeckte 



fy »».8. JANS*» ISO* f. 

« ibeOs IM»*« nixk «iittcttebliik«» F««" »«• Ocbmudie «m bea«» liäiltlKt-; wowo «t Jie Ausrnb- J 

«ed.dil.!» e.tjbg^ theil« zeigte ficb J!Ut dur ünKc ru»s imiwcytea B«l<le BCTeiel b.t. „Nur in ein- 

Ell.d twfcll.1. dirf.» und <i«n. TWailvJdu. .VfU ?«!"«» Fall« (fte^Hr r-). ^dle bey. StemJoOinln- 

««ringet «1« vorhin. Eine der-anitehüneten Vetglei- gen feradeain häuBcftm vorkomme» . wo mall eine 

Snnmlafd iUinliche Ai-büMiae D« Iw»!»« in dm Ueine Bafi« und ffütkere Krjur.mmig verlaofl, m«g 

,0»w* 1- 1»B»--1790 geliefert. IV. Susblerbre- die viate Hn><>*«f« "'*' Wteii de» Votiug verdle- . 

jcbiwg.fiir die saiei»il«b»iüide von » und 64 Gm- »en und i» von inir -bfteret angewendet worden. 

de», «M den Greeivwidier Beobachtungen uranitnlbar Dicfe vieite HypollKl« nbKml Ai '",''™''J'.I'°"?°' 

awrgekitet, famnu einer hierauf gegründeten Re- lilche .Segment «n. WI die ZwergBXe iin ROcKen d«_ 

*jicdon>»fc) von Mre- DUfeienieq iwi/clieii der ■ Deiches von dem Kiunme entfernt und der vemcuon 

■ Rclliefe dar Eciiptilt, d« fleh all« dem SommeFf und K»aiinlinie,t«rallei in. — ^^ 

■W>»le<lbUliz «tgeb .-werden «r B«g 4« Ailab, Nun folgen hjairauUfcb-BKBiKctonmiie Bemer- 

^i« Refriinion der QreSitwkheraeobatJttuiigen in den klingen ««f einer R«ife durch die Seeprovinzen vom 

'.vbEemiiinlen Scheitalablianden geiuraet tu UMetfu- AunBuffe der Scheide bis zur Wefer, un iMnimer 

«fclni erfend ran für den ScheiteUbftand Sa" <* J7S4- Sie Und Fottfetjung delTen, 1™ im dritten. 

Rcfraction I' 15", 57 und für d4' = a' I", SS. beide» • Bande diefer BejfcM« v«n 5.14 bis 37 Mit, und en«. 

im Mittel aus too Beobachtungen: BraiÄlj'j Tafel halten eben&lLi »Bch nur diejenigen Beobacbtifflgen , 

Viebi im erften Falle — a", 57 im aiweyten — 4', 88- ausgehoben «nd.mit _RcflexiQnen, die zum Thcirpo-, 

-Aas diefen, -fo wde aus einigen andern für dttf Scbei- lemifehen Inhaltes find, begleitet, weisse, nach dem 

lelftfaitande aS^ 38"- und 75" unmittelbar aus den Vf. flir die hydraulifc^ Aachitectur einiges, Intcreß* 

Creeiiw. Beob. hergeleiteten Refractiosefi hat Bii»:g haben. Diefe Reifebemerkung:en find, ulifers DefHr- 

.ieine neuberechitele Tafel der aftrosomifchen Strab- baltens, lebrceich und untetbeltend, fclbft für Leferi 

4enbrechusg för cinzell^ GuatU tier Hohe Zllüun- die dabey verfehiedenes InterefTe haben. Denn der 

aMligefetait. ' Vf. hat fowohi fiSr den WafTerbaiiir-ann als ffir dert 

- Mafcbiiicriinanu.gerorgt, doch, wie es Zweck war; 

V, V 1%, . 1. « . ■■ *. t 1- ßir jenen mehr als für diefen, uiid fiSr letzten nut 

^ Jch^n Mxtectur Aufgefetzt von.^ftfcordff'oJt- %^» fd.ät««. uilfeu, w« Hr. W. ihm von de« 

hamburg. Amte Rlt2ebrf»t?lii.f.W. -f?»- 4^«' SÄfcdsmatiica ; den Windmühl&Hflilgrfn. fowohl 

gf.g. un-0".J. ;. def .Thjwirie ab Aosiibupg. nach; von d«r WftffcTi 

JDSeTer Band ift, nach des Vfs. Aeu&emngt -wal)^ fduieekp.u. f. w. darbpftKt. . Di<fe Dinge 0«d be^ 

fcheinlicfa der letzte; welches mit R<:c. alle' Freunde kaniHUch aueH^.den .WsITciarchttecten; doch ei- 

-der bydraulifciktin Avchitectur bedviem werden, ßr gencÜch ^ihti: die Bemerkungen über den Ufe»*- 

.Hufgt init «inigi;n Correctionqn- und Erjnnemngefi Kyi a;n Ajisfluffeder Scbtlde uijd Hiiifterbau aiiiSct!- 

■us, dem erßeii und zv'cyteii Baude a«, welÄe A&i ftrande der tifcl, Ä^aleb««>; die oügemvine Bsftiw 

,W«irOTÜb.erfaU. hey Wehren, die Bt:wi.'gmij;.des WaT- imuig zum fyllematirrhen Hofterbaue an ''£aVidjgeil 

.liers in horizontalen Cajifilen und io .Canäleu .mit «c- S>^ellratiden; die «ioev.ogeiie tuid hier mitgetbetUe 

.cUv^o Bodtin betr^on. Auch theilt Hr. U^. ferner- Nachricht von denSchirnttidf^wn «tn Secflr^nde der 

Jutngen i^er feine Dof&rungslijtie in ei^em Briefe, ,Znfcl G6der<ea; die .Entßeliung und Abnahme det' 

v«n ei»4>a uii^nannteu JVUthcuutiker .aus Königs- PSncn und Mittel ^u ihrer Üiitcrhalrttiig ; Hn. &£■ 

betg, mit, welcher zcigl, daß Hi». W. Hof6ritngslirti« nin^'s Höfrcrbau am Sa^ftraade D...'lftlands ; der See- ' 

eine gemeUie -Paralu;} i^ wo dei_ Scheitel »her dem uierb^u idn Helder, (Flecken ouf der aufjeiftenX.aad' 

Kamm des Deiches liegt. Oieüer ungenaniUftMathe- zunge von Ilutliind, merkwflrdigi durch feinen See- 

BUtÜLer iU gewifäi kau anderer als Hr. Sdilfgtl, ifr aferb4u,, jet;^^ ab^r auch durch, die L«ndi^ng der 

iia sffeyteik Bande des Jahrj^aiiges a797 der &imm Englünder und Runen) ; die Bemerkungen Qber das 

,ltMg nAtzticktr ^ffdiv nad NofhrichUn. die Baulmi^ Neuo-Tief, (neuangelegter Seehafen oftwürts d«i - 

Itttrtfftnä, eine fqhätzbare Abhandlung über das Profil Hclder). und den da%en Wafftrbau., den Se«fnrrm- 

der aufsecn Abdachung der Seedeiche, bat einrücken, fral« and IVIittel dagegen ; über die nordholitihdifchen 

laflTen, wo im Ganzen genoinmen, deifelbe BeWetSt ^eedeUUe 9n der Süderl^e; die So'ettfchrifren über 

nnr etwas auslllhrlidjer. als in einem Brie^ gelche- die Vemet'ung des Amflerdamer Hafens; alles was 

hen konnte, ausgeführt iftr Sey diefer Gelegenheit Rr. W. über die fintwäfTcrung Ton Rheinland anA 

Ibcilt Hf. iV. über -die DoflirungsÜnic no^ einige das Uarleiuer Meer und was iSnft damit zufammen- 

Erörterungen mit. Nachdem Ht. If. vier, Effpder- .härigt, beybringi ; die fchönen Wafferbaue zwifch'en 

niffe der bellen Do/firongslinie au%efteHt hst, *nter- ArBbeim-undEÜirith am Rhci», der Yfl'elnndWaali 

iucht er, welche von vier parrabolifcben Linien die die allg«UMinen.Bemeil[nHgien.aber-den boUiuidifchen 

brauchbarrtc zur Abdachung fey; E-r findet, dafs fich Strombaai . Ober die Vertiefaag des Niederrheim 

das par^olifchc S^munt ein^r liegenden Parabel (wo durch vermehrten Zuflufs und über die Moor^unälej 

.die Zwergaxe hoiiionial unter' der B.ifis der DÖffi- die Reflejüonen die Hr. ü^., nach Anleitung des fei. 

r«ng^4md mit diefer parallel liegt; *a«n ' jligjtmiwnfliwi Hmn-tcht^ auJ^ dec.TaufiJn die^eidenborgüctw» Mar- 



63 



A. L. Z. JANVÄR isoä 



ftheii aufteilte; die Nachrichten ^n Jen beweflichen 
.ßuhncn zur Vertreibung der WcT&riände u. f.w. Ans 
dicfer kurzen Anz<'ige lafst fich fchon die Matiiiich- 
fqttigkcit und Reichhaltigkeit der auch hier mitge- 
theiiten hydraullfch - architcctonifchcn Reifcbciner- 
kungen abntrhineii ; vorzüglicS find fie deiicn brauch- 
bar, die nicht wie Hr. IV. und andere ^ Gilegeiiheil 
baboii. dergleichen Reifen tu machen, ftlbft wenn 
-fie fich fchon *u.5 andern Schriften, mit mancbem der 
hier aufgeftcÄteiiWülTerwerke bekannt gemacht haben: 
Eine thtiorftifch-praktifche Abhandlung über die 
i^efteCo^lft^^ct^on der Futtftnnaueni, zur ITnterihltzung 
der Erddäinme etc. macht den Befchlufs diefcs Ban- 
des. Sie ift Fortfetzung und Ende der Theorie vom 
Drucke der Erde etc. woron im dritten Bande ge- 
ffenwärtiger E\eyträge- der Vf. ausführlich gehandelt 
£at. Ein Unheil, welches citi cnderer Recenfent in 
A-L.Z. 1704 über die -zuletzt genannte Theorie ge- 
eilt hat, Neraiilafst Hu. W: zU einem ausführlichen 

- Vorherichte, wo er nachHn.Hofr. Ktt^Mw'j, Methode 
die Gründt feiner'Theorie kurz noch einmal darftellt, 
TorzflgliFh in der Abficht, um dieLefer in den Stand 
zu fetzen, fich einen deutlichen Begriff von den bei- 
den Rechnungsarten zu muchen, welche hiebey ftatt 
Anden, ^rweiierm*;; diefer Theorie fowohl von Hn, 

- Bramlcs als dem Vf. felbft und endlich Mittbeilung 
eines Briefes voii Hn. Brünings (einem Vetter des 
berühmten V^'aCTefhauinfpectors in Holland), worin 
unter andern lln- Ws- Theorie vom Drucke der Erde 

-aus einem teleologifchen Princip btwiefen wird, wor- 
auf Hr. Bc, durch Eulcr's Adhandlung: mHfiodus itt- 
vmiendi liinas.cwvas etc. giikommen ilt; macht das 
übrige diefcs Vorberichts aus. Die Abhandlung felbft, 
gehört zu den heften die wir Über diefcn Gegenftand 
baten. Man erblickt überall den fcharlTinnigen und 
durch die Mathsmatik gebildeten Praktiker. 

SCHÖNE ]f.ÜNSTE- 

■V^^eissäNfem ü. LeipziOi h. Severin u. Comp.: 
Mifs jirabeUä BloomviUe: , Ein rhapfodilUfcher 
Roman, von Ladij Harrtet Martow. Aus dem 
Englifchen frev überfelzt. 1798- aTheile. 246 S. 
6. (I Rthl. 16 gr.) ^ .i „ u r 

Sowohl Lady Marlow als auch ihr Ueberfetzer 
mifshaiideln die Recenfenten. der eine in der Vor- 
rede, die andere in der Nachrede, beide doch aus 
verfchicdenen Gründen. Die Engländerin klagt die 
englifchen Recenfeuten eines, fanatifchen Ariftokra- 
lismus a»{ ihr Ueberfetzer findet an den deutfchen 
hingegen die Ohren, die JVlidas einft ftatt einer Anti:- 



kritik für feine Recenfioii' erhielt. Doch Mr Sache ; . 
Der Roman der LadyMorlow, nach der Ueberfetznnj 
zii urtheilen, fchcint eine Satyre auf -die Miniftcriol- 
parthey, RomanfcSreiber, Dichter und Sitten der 
Wtltlpute Englands zp feyn.' Die politifcheSatyi^B^ 
die der üeberfctzep abgekürzt hat. nimmt doch noch 
einen beträchtlichen Theil dea Buchs ein, und ift 
wahrfcheinlich auch, wie die Nachrede der Lady 
zeigt, der Hauptzweck ihres Buchs. Diefer Theil 
defftlben kdnft für 'de« deutfchen Lefer tiidit intercf- 
farit feyn. IPe Satyre auf die Romane Weg dem Eng- 
länder veilländ Itcher feyn als'gps , da uns' durchaus 
die GegenftSnde des Spottes unbekannt find. Dfe 
Lady bringt nämlich eine ungeheure Mcflge Mei^ 
fchen auf die Bühne , hängt fie abfichtlieh mit nichts 
im Buche zufattimen, und läfst fie wieder, fieben Per- 
fonCn auf eimnal durch den Tod an einer zufällig 
vergifteten Suppe, zwey andere ebenfeUs durch Gift, 
fogar eine Hauptperfon, Lucinde, durch ein Gallen- 
fieber verfchwinden, ohne dafs man weifs, warum lie 
kameii und warum fie gingen. Alle Perfonen, f^bft 
die guten und edeln, handeln höchft inconfequen't. 
Da liebt ein Mädchen mit aller Heftigkeit eines edeln 
und reinen Herzens den Geliebten. Auf einmal 
fpringt ein Fremder aus eineni Gebüfche hervor, wie 
ein Faun, umarmt das edle Mädchen, das feinen Ka- 
men nicht kennt, und das Mädchen fällt in der er/ten 
Minute mit ihm. Eine Frau, die ihren Mann unend- 
lich liebt, die Heldin des Romans, vergifst fchon ein 
Paar Tage nach der Hochzeit, dafs fie verheyrathet 
ift, und ift voll einer fremden Liebe. Das geht yer- 
wirrt durch einander: hier bricht der Faden der Be- 
gebenheit gewaltfam ; dprt wird ergeben fo gewalt- 
fam wieder angeknüpft ; aus der höcbftcn Ekftafe der 
Leidenfchaft fpringen die Menfchen zu den g«ring- 
fügigftcn Gcfchäftcn über. Ohnmächten ,-Rafende, 
Nothzucht, Jagden, Rcdouten, das alles lauft ohn« 
Zufainmenhang durch einander, und fo wird diefc 
Satyre der fchlcchten Romane felbft ein fcblechitfr 
Roman. Mit den Gedichten ift es noch uhlcr. Der 
Ueberfetzer hat in die Stelle der englifchen Gedichte 
fchr gut gewählte dcutfche gefetzt; aber die Satyre 
ift nun ganz verflogen, und Satyre war die Einfrhi*- 
bung der Gedi^te, wie Lady Marlow in der Kach- 
rede felbft fagt, und fo hat .die 'Ueberfctziing noch 
ein feltfameres Anfehen erhalten. Unfer Urtheil, mit 
Ertaubnifs des Ueberfctzers, ift: das Buch, fo viel 
AufTehen es auch in England machte, inufste gar 
nicht überfctzt werden., Sonft ift der Stil gut untt 
gcfchmeidig, und unfer Tadel rrilft gant altein die 
VV'ahl, nicht die Ueberfetzung des Buchs. 



KLEINE 



ScHÜME KüKWE. ieipiif. b. Linke: Ferbrechcn aut 
Liebe, ein Schaufpiel in drey Auftil?en, »011 /. G. H^rk — i. 
04S. g. Ohne Jahrzahl. (6 gr.) Em Obrift, der «nifeuiicll 
Bucht, ein Hofmanii, der eiufetillch bosh»F[,ifl, fem Sohn, der 
entfetilich dumm ift, «in Paar Verliebte, die entrectlich lange 
MonoioBpn »oU verlieb erAbaefchniacktheiteu halten, ein^"-** 
der entfeiilich nt firwige Unterruchunj; der Verbrwht 



SCHRIFTEN. 

t auf Gerechtigkeii hük und 1 
I. im Dieiift auf dur Stelle mii 
beloh: 



1 unä 



^ford und einen Uiii^ehdrfam 
jo R(bl. und einer hübrchea 
_;tT, Jlt eiiirulzlich inor.ilifirt . ein 
Vater, der feine Tocliter" bey dun Ilanreti in die Kirche lut 
Trauung rchleppeii will, und di« Fatrouen diefes Stiictt, das 
entfeuluh langweilig ifi. 



«a ^. N Hin «TD. 9.'., . ^. 

ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Mittwoehs, den 8- $atn*ar i&op- 



' GESCHICHTE. Humor ihrer Fürftin viel zu lefdwi, tirid belland t6S7 

._ ■ aof ilire wiederholt gebeieiie EntlafTung. Der K«'- 

Litnto. b. Göfvhe«: Lmt/e, RangrafiH zu P^to, fürll , auf welchen die Reize der Dulderin fchon frft- 

gehortta Freyherrt» von Degenfelti. Eine uftthre hem. Einflufs gehobt hattt!» , fchliig ficli felbft in» 

tiefchUUU. Von dein Verfaffcr cl'^s Lebens Frie- Mittel und bat feine GemaHiii, entweder Louifens 

. dcrichs VOM Schomberg. , 1798, Erjicr Theil. tS5 .Bitte m gewähren oder fie beffei* zu bchattdeln. Aber 

S. Zwet/ter Tktü. 165S. Uritttr Tlieii. 16&S. 8- nun bcacb ein folches Donnerwetter über das Haupt ■ 

Mdes Fürbiiters Jos, dafs es bis in das Vorzimmer wie- 

(t einem Vcn^nügen, das wir mit jedem Frcun- derfchalltt, in welchem fich bereits der ganze, Hof 

de gut ecfchi-i ebener Biographien gemein zu verfaminelt hatte. Der KurfÜrft vCrliefs das Zimmer 

iiabea glauben , macben -wir qni'ere I^efer in diefer reiner ennül^cien Gemahlin , erblickte unter den Zl^ 

Schrift mit einer Familie bukannt, dct%n Schickfale hörcrn der über ihn ergangenen Strafpredigt, dai 

und charoktcriftifche Zü^c in mancbcF Jiiulicht ver^ Fräulein von Degenfcld, und Tie;f ihr zu : „dieKrjn^- 

^icnten, der fpütern Nachwelt im Archive derMen- „bcit fchcint unheilbar; es werden ßcb aber andere 

fthenkunde aufbewahrt zu werden. 0er Titel be- „Mittel linden. Habt Geduld und verlafst etich auf 

merkt zwar, nu¥ die Lebensbefcbreibung Louifen». umeinc fürllticfae Protection." Diefe allzulaute Schutz* 



-Baugräfm KU Pfalz; aber der zweyte und dritte Theil erj^larunj fetzte nun freylich Louifens ßefcheidm- 

.«Atbält auch die Begebenheiten ihrer Kinder und ib^ hcir in di^■ gröfste Vt;rlegenheit, Durch ihre Zurück;- 

jes ülteflen Bruders, Ferdinands von Dugenfeld, haitung, welche felbft die Höflinge für uii gebe äcbelE 

dfHeii eigene Schickfale, nocbmelir aber die treffli- erkennen niufsien, liefs fie es dem Kurfiirften füli- 

cben Eigen Ichai'ten feines GüHtes und Herzens eines leii, dal's es auch flirlUiche unverzeitdicbe Seleid|- 

gleichen Denkmab würdig waren. Der, durch eine gungcn gäbe. Karl Ludewig bat fie deswegen fchrift- 

Jihnüche Arbch vortheilhaft bekannte, Vf. hat auch lieh um Verzeihung, und aiefer, unter den Beylb- 

.hier den Pflichten eines Biographen vollkommen gen beändlicbe, Brief bewcifet, dafs, wcnigftenS 

.GttüF^e geleilict. -Lebhafte treue Bezeichnung der damals,, nnter beiden kein bericlitigtes Liebrsvei^ 

Chnvakierc, Deutlichkeit im Ausdrucke, vorzü£>licb ftandiiifs vorgcwultet habe. ItfdcfTen ent^edki^ nui. 

•her lichte und mit Urkuiwlcn belegte htflorirche der Kurfüril den Vertrauten feines Hofs, dafs er feit 

Wahrheit, geben diefem Buche einen Werth, den einigen Jahren mit feinep- Gemahlin in grofser UniUi« 

<wie die Vorrede fagt) der dflütfcbe GeJirhichtsfreund, friedenheil lebe, dafs er zur Ehefcheidutig hinrei- 

-«1er Pfälzer ui)d der Menfcbenbcohachtergcwifs nicht chendc Gründe habe, und dafs er fatt entfchlolten 

verkeimen werden. Jener Endet Ergänzungen der fey, Löuifen von Degenfeld feip Herz und fein«, 

deutlcbcn äpecialgefchichte, diefer einen Boyirag Hand anzutragen. Nach verfchicticnen , .nicht min- 

-jRum Leben des hurfttröen Karl Ludewißs von der dec intcreflanwn-, Auftritten, die der Vf.^S'.a?- ff. mit 

Pfalz , und derpfyciiölog wird ^aas den exzählten Be- manchen fchr -trefitnden Bemerkut\g*n begleitet, 

■gtbciiberten — ■ uüd d«n richtig bezeidmeten Cha- ftellte der Kurfiirft eine förmliche Urkunde w6er feine 

rakteren einer ganten Familie — Folgerungen ziehen, EhefcUeidung aus, und die Trauungshandlung wü<- 

oder gezogene beilätigen. SclbftLefer, denen es de am 6tcn Jciuier 1638 ta Frankentbai vollzogen, 

um weiter nichts qts um Uiiterbaltuiig.su tfaun »ft. Der Charakter und das l'anfte Benehmen' Louifens er- 

.werden fich wundern, d«fs es vollltöiamen wahre fcbeinet dabey überall im vortheilhaften Lichte. Erft ^ 

Ereigniffe gicbt, welche, ohne, in die Ritterzelten .im.IOtqn Jah^e nach der Verbindung wurde an ihre ^ 

.hinauf zureichen, durch das Abftechende von den Staijdesetl^Öhung gedacht,, iind Karl Ludewig btf- 

Sktcn unferer.Tage, hfsynahe joinanlmfi fcheinen. fcfelofs fpine Geliebte zur Raugräfin , und die Vnit i^r 

Der erße Tlieil enthält die Lebeasbefclircibun:! Loui- erzielten .Nachkommen zu Raggrafen dCr Pfalz zu ei^ 

fens , einer Tochter Chriftoph Martins Freybcmi von heben. Die Emeuening diefes — zu Ende des"l5fcn 

■Dtgcnfeld, ImJ. lü^^ wurde fie Hofdame oder nach Jahrhunderts erlofcUencn — Grafenge fchlechts gtliö- 

der damaligen Benennung, Kammerfräuliiin, bey des ret zwar unter die diploinatifchen Merkwürdigket- 

.fcurTüriten Karl Ludewigs zu Pftiz Gemahlin, einer teu; nur Schade, dafs die vonnals da*u gehörig gc- 

.gcbornen I^ndgräfin von HcflciJiaacl , düi-en, u»- wefencn Güter und Lelmftücke nicht wit ler voft 

Janfter Charakter und launenhaftes Temperament die neuem damit vetbimdcn werden koimten. Der Kuc- 

.Ge<Iuld des Kurfurfton febr oft ja Uebuijg erhielten, fürft halle weiter nichts als den Tit>;l zu vargehen; 

Auch Ixmife von Degcnfold hatte von den feltfamcn denn ob er gleich willens war, aus Atn künftig hefm- 
A. L. Z. 1800. ErßcT Band, I ftUen- 



.^- ALLS. *.ITT:ftftTrüR . feEITÜNG . «^ 

follenden Lchncrtund ans eAfluftcn Gütern,' lemerj ' ■ ' TTe'r zvi^li .Thiü befchüftiget ficb mit aen Le- 
Kinderfi eriie iietie' Raa^ofTchaft t]i errichjem fo 4wns^fc1|re]bitngeH der «eiwn llattgr^fcn wd.Rau- 
iefgtdoch die Folg:« dCT Geichielrte , dafe afr/ainea gjafiimöii von des Pfalz, So zärtlich, tyicli der KÖt-' 
Zweck verfehlLhabe. Diefes in To inaricbcrley Rück- fürfit feine, mit Louifcn erzeugten,- Kinder liebte, 
flehten felienc Band wurde 1677 tlurch' I-ouiTf/is TocT" nM To ^*frli* StffgftU erauf 1hrte Erzieftong vcrwc«- 
getrennt Ueber die Frage, ob £e wirtiicli, zufirior ^ciej fb- uiicntfcWofren und wandelbar war er in 

"den und glücklich gelebt habe, fuhrt der Vf. manche Rückficht ihrer ftandesmäfsig«n Verforgung. Erft. 
nicht ünerfiPbtirbR Zweifrisgrände wi. Dm Sel'ähl Juuk voir-icUwuAU«be» ({4^)_ wallte er. dea.5ötv- 
der,Üngleicbteit ihres Standes, die ungewi*^ Aus- nen, die, während feiner Regierung heimgefftUenen 
ficht auf eine grßndliche Veribrgimg ihrer zahlret- Lchjigüter in cin»iÄ fejerlidien Teftainente vcrichaf- 
chen Nachkommenfchaft, der ungemefiCTie Stolz der fen; aber der Tod übereilte ihn, und der vorlaut^ 
Itöntglichcn GeHiabUn des ' Kurprinzen , mit unter Siltwurf feiner Vert>rdft*«i; Wörd'o von tlifn*Wtitt(e« 
Such die übliTi^ Lnuneli des KurfQrften, liefern GnTnde 'Perfon*n der neuen RejjortingeiÄ vrrficgelr, dann"-^ . 
gt-niig, jene Frage zu verneinen. Von feiner Em- mterdrückt. Die zwar kurze, aber durch manche 
pfindtfelJteit liefet man S- ,'»3. folgende Anekdote; I<f&rrciche Anekdote nicht minder imereifantes Ge- 
Es. war cinft von Trauimgsceremonien die Rede, fchichte der fünf Raagrafi^, die ihren Vewer über- 
und die Raugtäfin rtiachte dabey die Beir.erkong, lebten, und Heb meidr^i^ dem Kricg=:d{enße widuM> 

• jdafs dicTc von ftarken Gciftem für die BtgräbniJS' Ten, marht den Inhalt des trfim AhJchniUs aiw. Si* 
'ft^crliclikeit dir Liehe gehaften Würden. Z'öm Un- ftarben nUe tinvennähk und Karl Moria befchlofs 

flück eriniiefte fich Karl ludcwig. wie fchwer ihm 1702 die knrze Reihe diefer fteäen Rairgrafen vo» 
iefe', nach feinen Grund fhtzen nur für das Volk er- der Pfalz-, die kaum 44 Jahre gebtohet hatte, Di» 
iflindche, Forihaütät angekommen war. Er befahl Schickfale der dray Raugräßnnen (die übrigen zwet 
fllfo plötzlich anzufpannen , und machte-, ohne Von ftarben fehr jung) erzählt äer xweifte ^bfchniet. K» 
der "Raugräfin Abfchicd zu nehmen, .eine Reife aufe rolina wurde die Gemoblin Graf Meynhard^ vrt« 
Land. — Ganz eigen in feiner Art ift eine von d«n SchoiBberg, ihre «wey Schweftem hingegen Amali« 
Kurfürft aiifgefetzte und in d^r Beylage Nr. VII. mit- Elifnbeth, und Louife ftarben onvermahtt, V©i> ä«r 
Ifrethentc EhefiandSabrecJimirtg, die von dein tiefen trt-ffliehcn Denkart der Letzten ftcHt der Vf. fcbätZ^ 
■Gerahl feineis 'Sehiner^ens über den erlittenen Verltfft bnre Beiveife auf. Merkwürdig ift die Beylage Nr. 
•feiner Geliebten zeuget. In det erften und zWeyten XVII., woraus nuin fleht, dsfs LcihnttK fögar ob« 
"XhtheJlung derfclben Ilellr er die Freuden und Lei- den wJchtigeh Gegenftand der Erbfolge deS: Häuft». 
Öen der, tnit Louiftn verJehton, Jahre einander ge- Hannover in.Qfol.sbrittanit-n, niic^r, als einer Ver- 
den Ober; In der dritteb ftbfereithlt er* feine Troft- brauten der Kurfflrftin Sophie von Hannover, Briefe 
.gründe uiid' in dot Vierten die 'VrfSdicn feiner Bk- gewechfelt habe. Eben dief« StaetscorrcfpondenZ 
tröbn'ifä.' ' Dicfes feltene Denkmal, worin die Spracite (heifst es S, ifti,) bewuifet, dafs die Königin Ann« 
iTes Hi'r/cns uriverketiflbarift, ergänzt die Schilde- den damaligen PrUtendenten für ihren rediten Bri>- 
rtiiig der Ü.i'iipfjierA'n diefer Leheiisbtfchreibung lind der erkliirt habe, f», da^s das Haus H.mnover, wl- 
ift uih fo glaubwürdiger, weil es nicht beftiraint war, der ihre Neigung zu diefer Erbfolge gekommen fey. 
Itekflnnt zu werden. Wir ßbergchen die Regräbnifs- -Noch im J. 1708 fchrieb (ie an die Rpugrilfin Louife.: 
fcyerlichkeiten , L eichen gcd i chte , Denkmünzen und „der Prinz Von Wallis (Jacob EduanI, der bekann*- 
aAdem Beweife der Zärtlichkeit, die der Kurfiarft „lieb -Von der englifcben Nation , als unäeht und im- ~ 
3in Grabe feiner Geliebten crab; w-lr hemeiiMb „tergefchoben verworfen Wurde) ift zu Dßnkirche»r 
,»ur noch jenes weit fchiitztiSrere Denkmal , wel- „Werweifs, ob Gott den nicht erheben Wird, d«r 
'chcs, ;nsch der VcrÜchening des Vf. S. "77. , in der IJ«- „fo unfchüldig Jetdet." 

*&<? und Ehrfurcht befteht, mit welctier der Rflugrtlfin Der rfrirte und letzte ThM enthält dteBiographie 

tis fluf flicfe' Stunde von Pfalzem gedacht wird, des Frey her m Ferdinands von Degenfeld, als'^lte- 
'j.'^äre die Vergleichnng (fagt unfer Biograph) an fich Iteii Bruders der mit dem Kurfür ften von der Pf.»tE. 
„nicht Schmhch för Louifens, Afche, fo ftürdenwir vermahlten I..Oulfe von Degenfeld. Als erdeaKiitga- 
jjfiier den Näirten einer Gilhftliiigin- zum Gegenfatz fchauplatz zum erfteninale betrat, chatte er vor dtfr 
■»nennen, welchen man noch heiitzutog- in ein^m, türkil'chcn Feftwmj Urana .das -Unglück, durch einen 
,^er praIz;T>cria<;hbarten .TL^ndc, öhneradir« ' »ufh Schufs, der Ihn In das rechte Auge <rBf, uud zum lin- 
,;'feit diefer Brrtbcnheit 'iliii hctr'ächiHchtr ZcitraHm ken wieder heraus drang, ganz blind zu. werden. Sci- 
„vecflofs, nieilV anders. Als Unter Verwflnfchungen ne lebhafte Einbildungskraft und fein prcifser Vct- 
„ausfpricht ^' däfs der Vf. hier 8uf das berüchtigte ftand erfetzfen ihm fehr reichlich den Verlull do^t Ge- 
Fräulein von Grävcnitz , TWätrefle des Herzogs Eber- (ichts; hauptföclilich »her war es fein vortrefflicher 
har^ Liidewig zii Wirtemberg, gedeutet habe, de- Charakter, der ihn in der Reihe mehrerer bi^erer 
ren drückendes MStreffen - Regiment 20 Jaln^e lang und rethrfcbaffencrMänner eines Vorzöglieben Platze» 
dauerte,' und dem Lrndc ungeheuren Schiden zu- wiirdig machte. Die Iiandlun<r*^n, die uns der Vf. 
fügte, dürfen wir wohl unfern Lefem, die mit der von ihm nicht nur erzählt, fondsrn auch init Ürkuii- 
■ neuem- wirteinbergifÄen Qefduchte bekaniH find,, den heJegt; verdienten es in mehr als einer Hinfithti 
iiidit erft'fageb. -^^ Nachwelt »uf behalte» und ihr zum Maftcr dar- 

".•■■■ .. E^ 



Ko. 9. yAiJVATi 180V ' 



^(lellt Wa inräefl. Tw-dinaiM*»' laale Pnzufrieden- 
hfiit, di*-er in fe derbenAiHdrücken über die Ver- 
Mndun^ fciner'SdiWcfter mit dcjn Kn^rften von 
der Pfalz Sufserte, — feine Recl*tfchnff«iibeit, die 
«r *U kurpßilzircbef Minift«i; aucliiioch da a» den Tag 
legte, wo die raugräßichün Kinder, als feine N^fi'en' 
und Nichten, noch ihres Vaters Tode vojr. pfnlzi- 
fclicu Ilgfe ünsnche Un^recktigkritetl'zu dulden hat- 
ten; — fein unermüdetcr Elfi^r, -zum Bcften d« 
Landes zu wirken und nndere Tugenden feines ed- 
len Herzens, find die üep;etilländei wtuuit der Vf. 
feiiie-Lefer auf eine fehr lehrreiche Art zu' ui^terliiil- 
HA. weife. fiincn-Auszug davon zu geben ift nicht 
moglieli, ohne das Ganze abzufch reiben. "VS'ir be- 
^^li^en uns daher, den Freuud der Gefclijchte darauf 
>infinerkfnm gcnwchl zu haben. Anfser den zujedem, 
Hieil gehörigen durchgehends h; renswürdigen ßrie- 
■fen und sndcm UrJtundeu, find nmSchlufs des Buchs 

■ »loch folgten de vier Bcy)ag«n angehängt: I. Kurfürft 
Xarl Luricwigs Fmucifeiminerordniing von iten Jcn- 
Mcr 1673; II. DefTcn Krititc Aber medfcinifche Ver- 
-ordnutigen feiner Zeit; HI. Eben dcH'etben Itillructieo 
für den Hof^eiiler feiHes Sohnes, des Raugrafen 
Kar! Eduards; und IV. eine Vorfcbrift der Lehnoe- 
thpde für eben diefen Raugrafen, von Dr. §oh. Lu- 
■4ttwie Fabricimj , vom 36ten Oct. 1678. Die drey er- 

. fften find Deytrkge theils zur CharakterTchilderung de5 
.. Kiii^fCrften Karl Ludewigs , rfaeils zur nähern BeliannI' 
JTchaft mit dein Geifte des vorigen Jahrhiinderts, Die 
vierte enthält einen Stüdienplan , der den hellen 
-%opf feines Uchebeü "Und zugleich die Fortfchrltte 
■^tw pfälzift^hen Aufl^lSning bcfbnders bl de»' Leht- 
and Erziebung^aiethode bcweifet. An der .Spitze 
^es Buchs fteht man das Porträt der RaugrüSn, in 
-v^clchem man (nach dem Urt&eil des Vf.) eine be- 
•wundemswflrdige Dehereinftimmimg mit der hiftori- 
.'fchen Schilderung derfelben entdeckt. Das Titel- 
blatt des erflen TneJls liefert die Sehrfeite der Qcnk- 
-mflnze, die Karl Ludewig auf ihren Tod prägen lieft. 

■ Da hingegen die Thelltnpfer des zweytcn und drit- 
ten Theils dns neue raugriHlicbe- untt'dann das De- 

jfenfeldifcbe Wappen darfteDen. 

Bfrlin , b. Decker: Handbuch eher Jen Rimigti^ 

PreußifehtH Hof- n»d Staat für das ^ahr I79(f- 

VIIL «md ^5^&. gr.g. 

Die vorigen Jahrgänge diefes «leifterhoften Staat»- 

fcalcnders fmd von deflen .Entftohung an in derA.L. 

Z. 1794 Nr. 171. 1797. Nr. 318.* «nd 1798- Nr. 1,^3. 

angezeigt. Auch diüfcr Jahrijang bleibt feintn Vor- 

:gSn:jem urfter fOrtwäbrendert Zeichen neuer Ver- 

beffeningen gleich. Zu letztem rechnet Rec. vorzÄg- 

lich S. 170— 172. den mit »cht - ftatiftifchen Kunft- 

• fieifse erweiterten , und auf die politifcheu Zeitungen 

aasgedchnten Abfchnitt vom IntcHigenz und Zcf- 

timgstvefen. Man erficht daraos , dafs es zu Berlin, 

Breslan, Danzig, Bialyßock, Duisburg, Halle, Kö- 

nigsbei^, Magdebui^ Marienwerder. Minden, Po- 

, tea, Stettin, VCarfehal, Aüricb, Ansbach, Ba^reatb, 



70 

Erlang, Fdrtli imd Hof,' affö^Ob^rlutlpt in, den ' 

Preufsifciten Staaten ic) fntelligenz-Biätter giebt, orw 
ter welchen aber die fünf letzten, in den Frünki- 
fcheii Färftenthümem gedruckten, »idit unter Kß- 
«iglichsr Venvaitgng ^chen. Die übrigen Intelligenz- 
Comtoirs £nd dem General - Poftamte untci^ordnet. 
Polirifchc Zeitungen giebt es 21, unter welchen zv/ey 
in Franzölifchcr und drey in Pohlnifcher, Sprach;; 
nümlich zwer ru Königslrerg, drey in Berlin, awey 
in Pofen, zwev in Worfchau, zwey in Wefelrund 
f«nl\e?/K in Bayreuth, Breslau, Danzig, Elhiog, -Er- 
Iring, Il.ilte, Lippftadt. Magdebui^, Stettin und in 
Thor«, Der Reftrent z;n Scbwabnch von Reck (179+ 
4.) iß nlfo eingegangen, fo wie auch der Magdcbuiy 
gifcbc Mercur von Lelmnann. Die grüfsteRtheib h^^ 
kannten Eigentliümer und Iferfaffer diefcr ZcitungeM 
z.B. Fahri, Zahn, Riidtr, Manjo, (Decker, Groß), 
Und aber nicht mit angegeben. Auch wäre vielleicht 
die allgemeine Amnerkung bcy dicfem Abfchnitte 
nicht unniitz gewefen, hi welchen anstandifchcH Zei* 
tüngen die Edictal-Gtationen und ühnlicho gericht- 
liche Bekaiiiitmachungcii, nach dem Gcrichtsgebräu- 
che, abgedruckt werden, weil darin die ObJervanS 
Itt^h tih nicht einmal nach' geographifdien Veilutt- 
nilTen. richtet uijd fehr vcrfchieden ift. 

Unter andern Vermehrungen und Zmräctifen. ift . 
S. II. die Zahl von so neuen Kainmerhcrm , S. s'j. 
d»s Ccnfur-JUnt der polidfchen Schriften, S. 395. yift 
Eranzofifchc Gcfand/chaft des iicrru'öieyes ua.i,Si 
39a. die des Selu)'wcr Effendi und fbiner Dollitier- 
fcher Peter Isko uqd Javkp Kopris zu bemerken. Di* 
mehreften Uerämderungen äts 1 793 lle Jahrs haben die 
Ansbach -BayrcuthCcben Lande bctrofieii, deren lio- 
beits- und auswärtige Angelegenheiten bcy dem De- 
partement der auswärtigen Gefcliäfte S.47. ehie neue 
Ünterabtheihnig veraiitafatcn. AU Auslaffung falh 
endlich im KiMifft^hen Haufe S. i. ein noch blühender 
durchlauchtiger Name , fo wie die bey der Abfaöung 
noch fubliflirende glänzende Congrefs - Gefandtchaik 
zfe fijaftadt. in das- Gedächtnifs. , 



SCHONE KÜNSTE, 

WlEW, b. Rcbin: Phitippmt auf der- Redoitte m 
Witt akr äie Vorfehung rockt die Ünfckutd d«- 
ToehtBT au den Ver^hungm der Stiefmutter. 1797. 
188 S. 8- (iPgr-). 
Diefes Buch fcheint vor 50 Jahren gefchriebeii z» 
feyn; und auch damals wtirde es das tl2iidefte unter 
den elenden Biichcrn gcwcfcn feyn.' Rec. wollcic 
kaum feinen Augen Trauen, wie er auf dem Tirol 
1797 las. Wir wellen nur, um den Boweis zu fdli- . 
ren, zwey Ucberfchriftcn des erllcn und neunten Ka- 
pitels, denn drey dieler Kapitel bat Rec. ficU nur 
überwinden könrun zu lefen, wunlich hier her fcizen i 
Erftes Eopitil. 'Phüippinens Aeltcm, Geburt nnd Er- 
ziehung. Sie verliert ihre Mutter; Ihr Vater ver- 
beyralbct Cell mit einer Peifc», "die da* Gc'senthcii 

de» ' 



ALZ, JANUAR igoa- 



?3 



d«pGtnraktcra ^eVScirg«! war, urtdJTe fehr hart be- Mat{eT'de(fc\ben. " Vörgmig dalbey. peflelben Beflc- 

"haiick'lre. Au.'trirte zwifrlierf beiden. Urfodien-wa- rmia; ßiebt Ahlafs zur, näbcreii Entuic^elung: diefes, 

mm? Ihr Vater ficht fich'genödiigt, um den Hausfnc. der FmiGrollshiindUrin par nicht xiMteiieren, Gebeim- 

d«D bf?y?.ubcfuiltcu, Cie zu reiner Suinvofter in die. nilTes: und in dieten Stellen lierfcht nocli Kbrhtiit 

V^vkoitung 7.11 {Tebeii, pte« Kspirel. Alberts" unver- und Bt^ftiinimbeit des SUl* geg^n das' Vebrlge, was 

Miuchete KcaiiUieit rerrath pbilijn>iQ£i>s Liebe dec Rcc. gelcTca bat. 



KLEINE. SCHRIFTEN. 



NATT-MF-scnicme. Göltmpt* , b. Dretcirfi : ^rrfuck ft- 
%fr tiiiiifi-gcffhicliie ärr Sinnet¥'erkie%gc he» Je» lajei-tm und 
ff^rurmerH von Franz Jafeph SrMner. ftiitgli.:!!« d'jr plivQcJ- 
lirdicii GfCellri-hnfi zuOöttiiigeii. I7s«8. VIII. und g|t S. g. liie- 
fe Sfkrift nin-di: durch die Preisfrage der mcdiciiilrth*-!! Gc- 
fillfth.lft zu Göuiii«eii vcr.liilafet, welche die NsturEtfchirbro 
nrr änfsprii Sinncswprkr.euae in Äen te^e;> Thiercl.tßrn. n'd- 
a.üc t;ewöii<iHcli btiitioA: Tbicre f^iiaimt werdrii, iiäiolti'h in 
«Ich Iiifuctcii und Würmefu zum CeKeiifLnide hatte, H<id er> 
hiilt Altich die dajnUifren Emifirichter (Ut Aftßt. Eief Lft 
riiic UebcT(>-tMiiig, iv«klw dLT VC Itlka vwimigte. Sie ift 

In der Vorrede fbrirlil der VF. iiber diCn aalÜttji^Meen Nutzen, 
ia-e'.oben die vcr^leii^eiide Aii^iomie icfondurs in Airweiiduiif 
auf ZPTSiieder|iii(reii di-s Menrt-lien laben kSnue. Dann ei- 
V-üS nbcr die rurtfWintie d<r AViffenrcltafc beTonderx durch 
tifl^inft iüaivoBisi £riiäefktii:p D'^UtiietTiicIuiitg dLT S'.it- 
ixesv.xrh.T-tusfi bty de» »x-ifuliiüligcn Thiercii war in der.Tiiit 
«in fcfir iiittri'ßaijjer Gi'cc'iüand der Niiiurforfcher , zumni da' 
-u'irfo -«^iii^ neobii-htuiii^ii ^rüUer aufuiA'cifcn hal>eii. 
DerVt h-.t tr*u (^ümttiek, afcsr wietiig wa feinen «Irenen 
feebacbtuii^n biO'fiefi'^t. Die Eiiileituii^r, ivclche g^nt pliilv- 
Aiulitfck Hr.d aai-h lichte'« Gran!fd[zen !^^U!tt. ift. em- 
, •n'ickelt den Ilegriü' oipiiiifirier j^örpcr und deffen Trennung 
in iwc)' €efciik'ehKT( dii-fe wirken m der Vereinignii^ für dw 
ErhaliuiHT Akt dintttr.. wie Ae feirenni »irkeu , fitr die £r^ 
häliunir ihrer liidiriiiiLilitSt. J}ic rn-di^gungcii . uuier welchen 
jene NauirkvSfiß ertüJk werden hijni'i'ii, 'Dnd mit den w- 
jaiiifcjM'ii N:n.tT»rodm.teii ciitwcdf:r dem Orte und der Zeit 
i:acU niKififh da, oder die Nsiiir trennce auch hier, To dafs 
fvA da» Thier xur ti.itiuiH; hiubewef^eti ntvfs, und traf die 
Xinrichtnnc der ArticuUiioa , wo jedtir Theil eine ei|^ii£ und 
■nit dem i;anzen gemeiiirL'hjfriicheBcwr^iig h«r. Aniculacioii 
iß nur d-iB Mitrci dt'r Ben-PEnnir. ISdie mufsie n^her be- 
ftiinint wCfdi^i , dies pcfciiieht durch die Sinnriit-sritenpe. Hx» 
Miitel, wodur»"!! idie Sinne wirR-n. ifl das NiTienlViU-m. i)ic 
J>ehc KenntiiilT,'CinHchrutiguiid Ik-ftiininuiigdi^rSinnt&werJi- 
«cuge hfibmi wir ^e-.vifs von dt'iijeiiigcii, womic dir Mcnfch 
verjelKM iß- Aber, iwifrh eil Men&hen uiid.Tiii^r (index. t-nnc 
Moeitdlirh itrofEi; Verfchiedenhdt ftait. womiK eine eben. To 
grolse Vcrfel^iedenliett in ihren Siniie.fn-criucufren hervorgeht ; 
aiur dqr MeiiH'h ift des Empündens ßbiß , ' er ilt frey ut'A vcr- 
tiiiiifiigi im Thierc hingeet^n hcrrdit durcluusNAibweiul'^^cit, 
l^Binr, mnn k»nn den Erfolg wie bcv der Msfohinc faericii- 
- »icn »1. f,«: *« weil Kam e.iUi Prof.' Fichte. Uer VerfeHer 
fanVii fflil der I3eir.ichiiji;,T de« (Tfr'iiblfiiins üii. Mancbi n Tliic- 
WTi' ift fin befondi'rt's G(-rilhUori.v,ii bcfi;!t;njt . dj« «ri t« vul!- 
Jirncninrr ift. je mehr die liber den ^juki-ii Kiirper ausirtJjrfi- 
tele Gerühl6f.ihi«keü gcfchiv-icht wird. lSi..}-den Inlectfn Icbei- 
iicii esd-l! filhlhfiriier, bev den WiWiucrn de lÜhlfa.'jin /Ji 
fryit. lieber die SieJlung der rülilhörner am liopfe wird ei- 
Viii weniges e^'fagt. l3ic Fiihlßdcn find hei-fci nKiniljchcn 
Cerclilcchtc immer grölter. Uebec den innern il.iu dufre>ben 
Vird uenig tK^gebnuJit. Uebcr den Nutten der Fühlhäriier. 
Es läf« üih iiieht a prinri behaiuiie», dafs es cine.IlHuptbe- 
jlinimiinif dti FiUilhörnir eübe, da ihre Vonn fo fehr verfdiie- 
^Lii ift Her \'f. büJt dUifelben filr Inflrumenu lujn Beiallcu, 



Begreifen. Die Meynunjien raehrerer Natiirfotfdier wer^tk 
anKtFührt; I.tdicig'tBchrift dt anirmili , welche luLeipzig er- 
Tchiencn ift, ift iibergMigen.- Die FühlfJden h«ben alinhchiw 
Nutzen hcy den Wünnern. Der Kaiurt«-eck in dem Orga« 
des Gefühls bezieht ßth vorzüi;iich auf die Ernührung. — Ge- 
icjimackrinii dürfen wir phikfibphtfch beirachtet, dtm Thier« 
nicht durchreiben ■ es hchi nidit dnrdi den Gefrhmahrinn aui, 
roiidcrn wird blofs von dem ^fuiräsrlichcn taingerifren , und di« 
Zun^ iftnadi dt«iVf^ ohne allen XweileJf?) mehr ein Werk- 
zeug des Gcrnhls . und des Ergreifeiis nls üiä Gcrchinict», Die 
t\'i>r7,f iien auf »kr Zunge Gnd daher oft knorpelartii; , bwften- . 
und (Lachelartig, bev manrheii Vötreln ift. fie hornartiger Sub- 
fiane. (Jeher äSogikiere feirt der' Vf. kein Wort hinui, a« 
welchen man doch wohl auffelleude Beyfpiele einer \Vahl diinrh 
den Gefchmitkdnii wicht verkennen kann. Hierauf folgt etwa« 
übet die Zunge der luCecien aus anderer noobacbtuiigen, Ueber 
die 2n»ge der Würmer ift eiwas «enigcs aus Swammerdam't 
"DeubaditMiigeii ge:;oi;eii, — GtrncUipiat, Han liÖniiC in den 
In(ccten den Gi-rtielisjinii nicht verkennen, viele haben die 
FÜbniörner xuin Siiz des Geruchs gcBiaeht. Bunsdurf le^ u . 
denfethen in die Baf tfiiiizcD. Baffer glaubte, dab er in ciot. 
OtffnungderiuflrÖhreali^. Der Vf. Tagt nicht» hieri'ibi-r. ■ 
lieber den Gernchsfinn der Wütiner iß noch alles dunkel, und 
-der Vi. hat keine eiuzige Beobachtung darüber angefiejli. , £• 
i()alkTdincs fchwer, Ueobacbiungen hierüber zu machen, aliein 
iehon das hrlfst in folciieu fchwierigen Fallen für die ^'yl^e^- 
febafige.ti'bdtet, mirsgeglückteVerfiiebe anfuhren, und die dar- 
aus KU ziehenden Re(ultate fthllden». Der foli^eiide Beobach- ■ 
ttr wird itiin einen andern AA'sg «infcblagi'ti , da er jenen al« . 
den nnroctiien vermelden kann., &iu Erfolg wird gUicklidier 
auäfyiilcii, und die IMITenfchak auf diefe Art gewinnen. -*' 
ULber lienGehÖrrinn und die Nacurforfcher nicht einig, eii^ifi 
feizendenfcMicn indicfühlhÖrner. BeyuiKrebCehM laandienK 
ben beflimmier entdeckt, er liegt iu GeftaU eiiter Jinochertir« 
Werfet deren dicke und harte SuUbinz von der düiinen Scha- 
le, Womit dfr übrige Kärjier fehr abweicht, am Knpfe, nach 
Untcrfiiclini;^n lon Fabriclns, Scar^ta, Comparetti, Min. ll'i 
Coniparctri find in dem GebÖrorgjr.c einen Knochen in Gellalt 
.«Utes fietiirchtcn, Tüirel* , an dem «ine-weiche.IUut befeAgt 
wsr. Unter den Würmern findet man diefes Org.üi ii«i deui- 
lichflen bej- dem Dimcnfifche, Welches ^rofse Aehnlichkeit mit 
dem in denknorplicbeiiFifchen hat.. Hier ifl Scar|ia'BBefchr.i- 
hnn- sciiiitft. — Bev dem Gefichtsfinn wird eine kurze D,j- 
•flcKuit« des meiifdiKAcn Ames gegeben, bieranf foWitdi« 
,vcn andern aiisi'lb-llipn Verfuchc, welche beweifen , äaf« die 
Iiifierin den Gtliol;[slI«& haben. Enfflich folgt eine Befch'tei- 
biiim dtr mf.immc-i^R'.-fetiien Aiigpn einiger Iiifccieit, wo be- 
f..i;d';ri die Ilccb.idiiiiiigen von Götieund ScbüfTer benutzt lind. 
Die eiufachni AuiTi'" wurden luerfl von Degeec und Kieetnatin 
entdeckt. Die Srslltiiis dte Augen bsy deu Spinnen jltausBi.d- 
dacrcgezorcü. LIelier die Bi-Iliiiunung der Au^en werden wi»- 
deriiin blofi altere Mevnunnen angeführt. ' Bey d» Eingeweid- 
wilrmcrn hat man niwh keine Spur entdeckt, — Dicfe Bchri(^ 
enthalt i^fu fo lieralich da«, was man nach fehon bekannter 
Beuhaehlungen darüber fagen konnte. Uebrigens Otid bekann- 
te Namen durch Druckfehler fehr eniRclIt ; LeeuurMhuick t, li. 
ift uidit eiu einzigesuuU richtig gedruckt. 



HuoiieT« «d 



A L L G E M E INE LITE R A T ÜR - ZEI T ü N G 

-■■■■'■ I I ' ' • r—'-r^-^ 1 . . - ; > I •■ , L II I • I, - 

AKZliErSELAERTItElT. i«f«nBt)ndem, ttcniMn-tkeln, demKn-Tenryftein, d^ . 

L«ivsi6,.b. Barth: 'Jirifs tMNatwHgkn des wtiifSk- ■■den- GpfäTsen,- Am 'Werkzeugan iXit Atibemholens 
ikhf^ Körpers fir die ^ft^tmä 1 in ^kktten.T»%i 'und'dcMtT.nngcn-,' ^den.Dceteä des Körpers, douV*r- 

. .Hät-^rfchitknj Eiahalwtul die -wüTenswÄF^fe- itm^fartgswerfcicu^CTi'wid deren Terrichnlng-, ?d«r.Kt- 
fteiiKeuiitrtifli; voa de«lBau,"<iflrB*ftiiriiiiaiig ■ nfihrung iihd ■(tea'Abfondenmgen^, ti-fonders dea 
und -den Et^lJungsinittefn unfe.r* Körpet^'.und Hnnis. fiey imefacfeni Lebren der Zerg^ederim^skuii- 
jTifiner Ttieito.- VanCJmfUam ÖofffitH tUitMm -de könnt« -er nobifiüdit aof As fSnzcltve eii^äfiem, 
Lehmann, ConreMor der MartiniTchuU BuHidbei:- -z. B. bey denKncichenv den MußkAj, dch Nerrem,' 
fiiidt. Mit 6 Kupfertafcliu 1799. XXXIV and den G.Httfsen ; tber xr fast alles'; was ^cfen TiMilen 
aöoS. p. (« gf^ '. ' ' ,! ' jinffWsKörpciis gemeiwfchaftiidlift, «Hd wodurAiifcli 

D. ., " ■ «iil^ulne (lerfetbaii unter ilitcn verfrfiiedencn Perhdt , 

er Vf. hat dieAbficht, die er bey AbfäfiTung die- 'ftinon-ftasieichiieii, fchr ffurans^hoben. iVIitdeyHc- 
fes Lehrbuchs hatte, dor Jugend eiii Buch in r:fchrtlbimg derTheile-hatdcr VJF. dit; Lehre rsn riaa 
die Hinde zu geben, welches lie mit den Wundem '^ijürzen derfetben über^l Tetbänden,imdinf dirfeArt 
ihres Körpers öetaniiter inachen, welches ib'r Ach- -'aje anatoinifchen Kenntniffe mit den pfayfiologiJchwi 
tung und Wertfarchätzung ihrer fo küuftüchen Ms- .ijn Verbindung ku fetzen ^fucht: diefes kounte er' 
ffhine und Ehrfurehf gegen 'den Bildner dcH^elbcn tum fo leichter, weil er ghicfa zu Aafiaifr des.WeA's 
eiallBiren , ihr zugleich die Pflicht derErfinltung Uircg - die Begrifft rtm den Kräften des *ch:bt.a -Körprrs ' 
Körpers als eme Sache «ron Wichtigkeif darfteB«« 'vflrausgefchickt harte. . Au diefe phyfioiogilciie Er- 
tind eine Auwei fimg «nthaJten föHte. die Gafuridhöit kÜningftBvrtn dfln- Verrichtungen -der Theije finddie 
des.Korpers gehörig zu befeÄigen, fo gut ausgeführt, -■ dJütctifchen' Vorfchlüge, die Integrität aller der tmxtl- 
daU Rec. demfelbeB unter den votaugU ehern Schriften - „o* Thaile «nd Syftcme zw erhalten , deren Bau uad 
dwfer Art eme ehrenvolle SteHc einräumt, ond «• al- ; Nutzen berchrieben -worden ift, angercihet. Vien» ' 
teil Lehrern, befonders zuni Unterricht in den hö- «b« dkfMaufdec «inen 5eite 4«i Nutten hat, dtffs 
hern ClafTeo, mit Grund empfehlen kann. DerVf. ift es die Ideen des jungen Maunes, der nach dtiMAa • 
c u .^ii".'.""""^'^''"'^*'^ ^^ bewöhrtcft^ii neuem ßudie unterrichtet werden foll. auf den Gepenflaiirf 
5-1 .iu?^^' ""** aacb im ptyMogifcben < näher hiivWtct, nttd ihm deuT.Bi^n focleichpraktifA 
IheitehaJerdiebeitenWwkedecNeüerWkufetRem -wichtig mticht; fo bot es doch dem Werke in fofdn 
A*^!^*, j M"^^""^*- ^^ g«**«!"* f^^ft. «iafs er . gefchadet, dafs mau viele tHütetlfche Vorschriften In 
^sfeld der Widenfchaft der koi^ertichen Natur des demfelben liefst, die als dienlich zur Erhaltung der 
-Menrcbni nicht weiter, als bisher gefchelicn, ange- Integrität eines einzelnen 5vftems augegsbcn wör- 
. "^VV^S^L^"*"! "l" '*'»»P'"'i' l»««i lieh auch neae : den, da fie es döcH ffir den 'g««n Köroer und Tlir 

^AuffchiaffeäbereineWiflenfcIiaftineinemLehrbiicte, «He TheÜc und Vertichtuittfen dcöelbcn find, »e 
w.;lch« rac Schulen beftimmt ift, nit4it fod*rn;.aber ■ XJrfaciic diefes Uebrtlllandesliept dariit, daf» der Vf. 
Oiefes Lob verdient er im Ga«zAi, dafs er die Mate- feefn« ilii*tcf{rclieh Rdp^ln zur Erhaltung- der Iiitigri- 
■«alien mit hettandiger Hmficht auf die B^^dfirFniffe tl(t unfws Körpers, als G«i7.cs betrachtet, gegeben 
«ter Jugend ausgewählt, des Wichtigere und Gemein- hnt; fondttii ddfs-er nur auf zweyten Seiten , S- jo 

, -niltziBe ausgehoben. In ein gehdrig; verbundenes Gau- u. 21. , die i.atflriidi« Lebensordnnng im AUgeinei- 

• «8 zuiawimen geordnet, and m einer fafsllchen Spta- nen angegeben hat, durch welche man fid» eine lah- 
N.Trn^n''j^*' ... *. ' e« Lebensdauer fiiheti» kann : bey den Knocbft,. 

M^^r j ^"^. ' aU.7»Bioinen Bogriffe ab*;r iMilsktln, Nerven und den. andern Organen umt 
Natortehre des menfchliche« Kflrprrs nm\ DKitCtik. " Vfrrichtuiiffen.^lie er behandelt, hat er dng*.gai ani 
aie er in. Veröindiing mit jener im ganzen Buche vw- -Ende die Mittel- tmrf WcRe angegeben , ^ie d«renr»- 
^etragen har, giebt crerft aHgemoiii.i Erlüiiteruhgen tcgritiit zu erhalten ift. und wie fie vor Schaden unfl 

'i-^V .T' .^«««»frhen flberhaupt «Ml dfln -NachAeil m verwahren find. Bey einzelnen S*. 

»ratten unr! Vernditungen 'dcffilben . fo wie aurti ftenieri, z.B. bey den Knochen, denBündcm, der. 
von aer l.cb^iskpaft und deren verfchiedenen Modi- 'Muskeln, |«ht diefes nocb erträglich: daui rs (riebt 
ncanonen. ■ Hi erauf fol?«« dte a)ia««iijfdieu Eihthei- da inehrer« RegHn , die auf Edialtung diefer Theite 
J fr ih *'"'P"s und die B ncnnnßgwvdör Holen -bcfotiders hiiizweckon, und <tie gröfstenthr-iis in Ab- 

«Gii. locn, und dann di(- L^;h-e von den Knochen, .weiMtung oÄ^f. riohtigjaf Leiumg ioecbanücher Ein- 



'73 



ALLG. I»TE8'ATÖ)l -'ZEITUNG 



16 



-JrQcke beftehen. Aber bey andern Theileh, .bey den 
- Nerven,' den'^eftifsenr'Yien ^rlg'CWvWen ^ b#ntiett 
•weitig- andere^ als (olcbe- Hi^ln ^e^ilieH wer-danj 
die nur Ge^enftiindc der Diätctjkjm Allgemeinen^ 
find. So wirken Leiden reift ftenT geiKTgeuetränte,'' 
und überhaupt Erreguniren aller-Art a »f. d(f:, Nerven, 
aber nucli zugleich suf dicGefafse, die Ab- undAus- 
fch«iduug«n u^f. f. Der Vf^.-tM!tracht«t'dJefe>'fo wie- 
»ucb den Schlaf, den er unter demArtikel : von dem 
r NerrenFyftüm abfiandelt . d^sgleidien »neb in g«^f- 
tem. Bctracht'tlie Büdery nur'iin Bezug ftpf d» Ner- 
veniyftBin. Daraus entlieht in ijeu diateti^beii Vor- 
fchriften eine l^i^e Eiiiränmgkeit i die nun beftm' 
-ders'bey den Regeln die Nerven, die Abfonderun- 

■ •([en und dieErniÄrung betrefffind^ <btebachtet. Ue- 

berfaaupt aber find diejenigen Regehi, die der Vf. 
. giebt, gut, in der Natiir geg^ündiit.' «nd für die Ju- 
. gejid, für welcbe ße beAimiot And , \rcder zu J^fengi 
iiocb auch KU fcbliifif. Bey 'den kaltea Badern ttiit er 
fehr richtig bcKicrkt, dufs iie nicln imuier nützcQ, 
und hat die Uinßände ati-egeben,. unter denen Ce 
Nutzen verbrechen: wenn ier aber , in TäHen, wo 

■ kalte Bider nicht anKendbar kecA , lauwarme . vorin 
man bis fcchft Lothe Seife aufgelAft hat, in der Wb- 

., ehe einmal zn gebrauchen empfiehk; fo möchte doch 
die erfchblfende Wirkung der Scifenauflöfiuig d«)m 
■Köriier nach und «ach fchadlich .werden känjicfi. 

. Von siaachcn diätetifchen Gi:wohrdieiten hat er das 
Schädliche gut gezeigt, z. B. von def Anwendu»ig 
tl«s kalten WaiTers unmittelbar an 'das Auge, durch 
die fogeHcnnten Augenbader. Hec. rechnet ea auch 
^lA Vf. zum Verdtenft an « dafs er d«)i Liebling»- 
* regenfland fe^ir vieler diätetifcher ' Schriftfti^ller 

. Kr die Jugend., — die-'Manuliupralian, ukht b<- 
führt hat. ' ' ^ 

• Die Theorie d«r Verrichtungen des *ne»frhlich«n 
Körpers ift vom Vf. gut und fafsllch vorgetragen, und. 
wenn bey der Lehre von den Kräften des belebten 
Ihicrifcbc'n Körpers die Rücfcficht auf das Brownifche 
- Svftcm ^, 12 n. ig- vielleJcht in>eineiii Buche zum, 
Unterricht, der Schuljugend vermifst werden könnte; 
■fo iü doch die Lehre •von der Lebenskraft und deren 
Tcrfcfaiedeiiei« Aeufseruijgen ■nach derVerfchiedenbeit 
äer Organe gut und ohne »Ui; Hypothefen dargeftellt. 
Er fchreibi den Fafem des Zellgewebes Contractili- 
tät, den Mu»kelfafem Irritabilität, den Nervenfafem 
SenfibiKtüt, und endlich deii Eingcweiden und Drü- 
fen , und mittelbar ollen K6rpertlleile.n zofawmon, 
, die bildende Kraft zy, welcher Utztuni er incbr, 3^s 
•ikIktc PJi)-fiologen , z. B. auch die Abfoiidtrungen 
der FtiHTigkeiten aus dem Blute iufchrt-ibf. Nur 
und dfefe Kräfte üu fehr getrennt, und als ihren 
Thcitcn zu ausfcbliefsend eigen au%eßcllt worden. 
per yt: gicbt z. B- nicht aHein S. 14, fondem aurfi 
S. Ö4 die Reizbarkeit als den Mulkel« aijsfchUefseiid 
«igen an, da fie doch auch inOrgnlien. in denen uran- 
kehie fogcnannccn Miiikelfafeni eiildc(:kt hat, ftatt 
iodei, und fich nur in den MnlUcln durch deren , 
wechreUeitige&' ZiM'''Uitt!iizit;hefl, . . Ufid - ^achla0to , 



eigens modifie^rt. Mit g. 87. S. S4. wo der Vf. eirteh 
Nen<enftft annimmt, der IMu, uniichrfcar, derEIck- 
tricititt (Ctebtrifchen Materie) iihftlMrhs die Fafern des 
NerveniTiarfccs durchl'trömeT und im Gehirn abgefon- 
' dert wertfer welches den Stoff dazu aus den Schlag- 
. 94'^">.#S'^'linis-erhake, wetdier in der Atmofpbä- 
re und in den fs'alirungsinitteln enthalten fey, weri 
■ deit nicht alle atifar« Phyfio logen zufrieden feyn. 
Zu den fechs' Kupfern, die bey dem kleinen Raum« 
den lie .'ehmehmen. inftructiv genug ünd^ find nodi 
eigene Erklärungen bcr^rjefügt, wo auch die lateini- 
'ftben Namen '»«gefubrt find.' Rec. ^Ohfrht (rufrich 
- lif^, dafs diefus, fehr ni^zliclie und brauchbare Lehf' 
buch lum UntenicUt in den hohem ClafTen der Scha- 
den fleifslg.getxaucbt'werden'-niögc, fo wie es auch 
-gawifs fü£ folrhe, die fich der Heilkunde oder der 
: Wnndarzney widmen wollen, ausgezeichneten Nutzen 
habe» wird. 

Leipzig, b. Kcinicke o. Hiiwichs:' iJandhnch ier 
prflftijjc/if n 4*'2«'y«>i««'i<'"!T inalp.babetifcher Ofcl- 
nung fGrötigehende Aerztc und Wundarzt»- tuf ■ 
dem Lande und in\kteincn Städten, von FriF- 
drifft Indwig Segtr-itz, d. A. u. W. A. Doclor. Er- 
ßer Theii. Erftcr Band. 1797. 262 S. Zwcyter 
^ ■ Bandt 1799. 433 S. .8- (sRihT. 88^0 

Freylich ift an Compendien und Handbüchern Aber 
die Pharmakologie eherUebcrfiiifs ab Mangel: indef- 

' fcn kaon doch ein H;i]idbuch . wie dieF<i&, für foUtiC •■ 
mit der Heilkunft lieh befaflende Mcnfchen , welche 
■weniger, KenntniiTe und Belefenheit hoben könnoii;_ 
als dazu eigentlich erfodcrt wird, z. B. für LanddU-' ' 
rnrgen, zu einem Noth- und Hülfsböchlein dfencB, 
das ihnen dazu um fo brauchbarer wird , da es in 
alpha betifcher Ordnung abgeftfsr ift. Der Vf. h«t 

, 'Wirklich mehr mit einander vereinigt, als in den mei- 
ften diefer Bflcher zu gcfcbehen pfleKt ; er gicbt in 
jedem Artikel die nateäiftorifche, phyfiktiifcbe, che- 
mifche Notiz, die Kennzeichen der Gate und Verffii- 
fchung, die i^hannacentifcbe Zubereitung, dam» die 
thcrapeutifthe Anwendung OTi: faft, aUes aiis andenk 
Handbüchern und Monographien, aber doch gflftz 
zweckmäfsig und brauchbar zufaiHmengetragen. Nur 
hatte der Vf., da. feine Abficht war, gemeinnützig 
zu feyn, und insbefondere den Medicis minormn gm- 
«iiM» zu dienen, zur/Minderung des Preifes, man- 
chen Artikel, zumal durch WeslafTung wörtlich ein- 
geTchaketer Stellen, ohne Nnchtheil abkürzen; u»d 
dageren in der AusIafTimg vieler Mittel, die Um 
wenig WiAramkei* lu'lKibeh fchiencn, minder fmy- . 
gebig fcyu foUen, VvTil das UrthelV der Aerzte wegm 
der fcho'n voiB Vater Hippokrates anerkannten „£*- 
perimtia fallax" zu verfchieden ift, und gcwifs nicht, 

-alle Aerzte eben diefg Mittel filr.unwirkr»ni halt«n 
werden, welche er dafiJr hält. Diöfer erfteBflnd eat- 
hält die Arzneymitte.l zum inntrticbeH Gebrauche; 

.über die zum änj'strlicbes vctfpriciit W einen-zwey- 

■len' zu Uefera.:, ■ • ■ 

0EKO- 



i.^'o. 10. .JANUAR igo.Ä 



OEKONOXIE. 



BREisLAir vnä LEiTiro , b. Korn A, J. : AUgtmii*er 

voüftämhgfr Adurkatfchismii i a«ch unler (leinTi- 

«1 : VoVfiäntiigfr Unterricht über dmAcktriimetc. 

Umgejffbeitet , und. wo esnülWgwar, bcrichti- 

p;t, Ton G. Britger. ErfterTbc». 1798- 327 S. 

Zwejter Theil. 1799. 522 S, 8- (2 Itt'»!""- SSr) 

Im J. 1776 gab der hcrahintc yf. der Berliner Bey- 

^trüge dieUrfchrift zuerft heraus. Nachdem Tclbige 

■ , bereits feit einigen Jahren vci^rifFeh witr, trug der 

.Verleger dein, wegen feiner ökonoimfchen Schrfften 

fleich/alb beröhmien Hn. Jlricger t welcher fernen 

ebeinatigen Aufenthalt in Schltiien mit'Siidpieufsen 

als Intendant der Intenci.itor Koftcn verwecMelt Iret, 

die Umarbeitung und Berichtigung diefes Werts auf. 

. Oft- unlongft verßorbene Präfidcnt von Umkendorf 

war auch bey diefcm Ackerkatechifmus , wie bcy fei- 

. «lep fibri^n Schriften, fchr oft m den Fehler der 

. GcfchwariigJteit »crfallen , den Hr. 6rieger, wie er In 

4<jr Vorredic fagt, gern wegeewifcht halte, wenn es 

. deia Zweck dicferneueuAufiage nicht zuwider gewe- 

f(« wäre ,' das ' Buch feiner Urfchrlft vnähnlicfi zu 

- ttacheii. Weil jedoch die Schriß,' wie Hr. ff. ferner 

fagt, keine OtcoKomia ttegantior , fondcm auch dein 

gtmeinen Landnia'njic geniefsfcat fpyiv. foll; fo wird 

?er Brauchbarkeit derfelben in derllnuptfache eben 

iüclits abgehen könn«». Dir erÖe Theil bcgrclft-'fol- 

£ende Haupiflücke. 

I. Eigtntlicht Gegenfteofde des Acierbaves. ' S. j. 
"Da der Acker ftift nirgends von einerlev Bcfchafen- 
lieit und" Gate rft, jedoch, bey feiner Verfcbtedenheit 
eine gewilTe Aebnlicbkeit hat, fo findet eine Ein- 
iheiluBg gewifler Claffen und (Jattungen -ftati i webey 
Cngleich auf den mehFem oder wenigem Ertrag des 
Ackers o4er itu€ defTen fchwcrere eder IcichteTe Be- 
flellung Rnckßchr genonmien werden miif&; welche» 

■ überall fehr gut ans einandergefeUt wird. 11. Beßil- 

■ Hngsgrfehäftt des Actum. S. ^9. In DeiitfcfaÜands mci- 
Äen Gegenden.bedienr man kch bey dem Ackerbrae 
entweder des Pfluges altein, od«r nar Ae^ Ackerba- 

■ kena. Es wird angeratjien., mit beiden umzuwech- 
fein, wie dies mit vorzfiglichem Nutzen ßtft durch- 
gängig in Sfidpreufsen und Schlefien £;cfchtehet. Wetm 
»an vorausfetzt, dafs der Acker Oberhaupt 41 Zoll 

■ gepflwget werden miine, fo ift die Einrichtung fo zu 
Hiachen, dafs der Pffug In der erften Beftellung ai, 
in der stweyten 3I, in' der d i(t)cn aber 4I Zoft tief 
gefteUet werde, wodurch fias Erdrrich die zum- 
Frychftrat^en dienlichftc Zubereitung ^liüc. Das 

'▼oin Vf. aB^eprief-ne QuerpfliTf-en macht zwar anf 
fchmaien Ackerttitckeii wegen dts 6ftera ümwcndcns 
▼tele Vcrramhnifle, dieft^weFden aber dadurch über- 
Trossen, • dafi ern eünnaKges QoerAberpflügon meRr 
den Acker beflTert, als wenn er Itatt deflfcn- neeh 
zweymal in der Länge gepfliigct wird. In der zwcv- 
*cn BefteHung ift «bor dfefes Qoerpflögeii ciullaup't- 

■voitheU werben b.fTBrcr Zerftörung der Quecken und 
alter Arteu des Untjaut», als vwauf Btin ein tütbii- 



''sesifcrvor(iggenderQiietKBrtberojBd(T9trfrfīnfflf^ 
HI. Bas 'GtfchMfü der Eggms. S-^»- "- ^'^ ^ ** 
se» des Ackers. S. 79. V. BedÜf^gHus .''^' /t/*' 
Sehr gut wijd gelehrt, dafs ein jinwer wtodcriK>itiM;» 
Düngen mit gchafinift eine» und eben delletbcn AvkeW 
felbigen, ftatt zu bcffem, fehr entkniftc , woslia»» 

,mil Kuhmlft von Zeit zu ZfcJt ahgewccM«" wctüLu 
foH. Der Hordenfchfag beweifet fieh nur m der or- 
ften Tracht vorzögUcli wirkfain, wogegen der iiii 
.Stalle erhaltene Rlift wohl in vier Tracbten widcrlial- 

' icn kann. Die Mirtfahrcn, welche durch den Ifor- 
denfchlag «rfjwrt werden,. find nUht hinreichend, (lie- 
fern Abgänge dits Gleichgewicht zn hajtcn. Eec. \via, 
da der Hordenfchfcrg in weil entlegenen FcIdem'Kc- 
meinigüch angelegt wird » hier eiiwn Mittelweg 3«- 
rathen , aäralich nicht mit dea Horden liiglich fort- 
zurücken, fondem in folcSen, wie in den StiiUcn, ■ 
fleifsig einzuftreuen, und f od an n den Schafinift asS" 
die anttifsenden Accker zu feiner Zeit hinznl^hrca, 
wobeV denn die weiten Miftfuhren gar fehr vteikürzt 
werde»." Wl. Richtige Beßang der fehier. In Auf^- 
bung des I..einf3mens ift Ree. mit dem Vf. vülliff eh^- 

.verJbmden, dafs der alte deni frifchen bey iveiiciik' 

"?oi2uaieh^n fey. Lafst man nftralich ;d/;n Samen 

■ 3—7 Jahre In feinen Knot«n oder Hülfen rulicn,narfl' 
dem ielbige zuvor gut getrocknet und foda»m wid^r - 
den MSufefrafs in Kiften oder Tonnen aufbcwflbit 
worden ; fo mufe er kurz vor der Ausfaat gedrofchej* . 
und gereinigt werden. B^y dicfcni Verfahr™ kann 

. man des auswürtigcn koflborcn Leinfameris voltli: 
aberhoben feyn. Auch' hieinit ifl Uec. aberdnftim- 
mend, dafsWaizicn und Gcrfte düimcr ftls Rogpin 

- und Haber zu fien fey , indem jcr»e eine prÖfscrcBe- 
ftaudongskraft bey /ich führen afs dirfc, fo wie auch 
den erften Gctreidcarten immer dJc bcfien A'jcker zu- 
geeignet werdm. D.-vfs aber der 8 — 14 Tage tw 
Michaeli« gcfaete Waizen «in heften gerathcn foli«, 
iRufs nicht, wie vom Vf. gcfjgt wird, ganz allg^ 

■ siein angenommen werden. ]WoHte man in den nie- 

- drig. gelegenen fogenannten ^^oorKndem fo ftShe 
den Waizen einföcn; fo würden die fchlccIWBftM», 
Aemten erfolgen. Dergleichen Aecker find zu grrfs- 
artig d. i. zjir Hervorbringanpallerley GraCer und üa- , 
krautet, und befonders des fbgenanntcn Windh;i]nis„ 

"geneigt; man mufs daher die EinTaat ver der Mitte 
des Ocro^ra noch nicht oirtemebmeni damit der 
Waizen f^mtücben Urikrämem den Vorgang nbge- 
winncn, and von feAigen in" der Folge nicht über- 
wältigt werden könne. VIL Die AerntegefdiafU, 5* 
2:17. Unter den hicbey zu-beobachteodtn Rc,:;clft Ui 
eine der haupirachtichften diefi, dafs die Kor»r<nfeft 
richtig gcftelk werden , welches immer genaue Anf-- 
ficht erfodert Es müfTen nSmmiich die Haken od^r 
Senfcnfpiefse mit dem Üücken d*r KTmge der};«ßalt " 
parallel bufcn , dafs fie Weder überftchcn, r.ocft zu . 
fuhr- cinwäi w eingebogen, foj n , weit üc im erftcu 
Falle mehr Hahne ergreifan, als die Snife ibfcImV.i- 

, den kann; im andern Fall^ aber die Klinge verhin- 
dertwird, weit gcmig einzugreifen, weshalb nath- 
Itcr iDc fteheugcbnebcjica Halme uiit YerCiomnife 



j;.ichpclidlt werden manen. Hey hocfaftpliendein "Ge- 
■jreKlc v.-ürdeii h{)cb/tch^de'Huk«n er/odert , -iwy kleU 
-in'ii und kuiv.wi ii1»cr"iMüdngfti?hRndc Haken. Aurh- 
iriüiTni If.'Y liithi gleich gewarhfenem Cfetreidc, z.Jß. 
iuy der tiKrftc, dieüirkca d(%£eur^ng:<^iH"iltc.s enger 
i-uiiiiniiK'ii gewEfCH werdep, fonft tchicrücn^die. kUr- 
i-iD IIrIiRi! und Aehreu zwifcbco den<lä.ikeii durch. 
:iiiid gc4i.ii fodann ineij^enG vcrtoren. VIII. jlniben- 
tlHitg und ^iffbelutkung der eingewoiuie%eK Atkerfräeb- 
/ü. .8. 332; 'Hier wird von dcinfirbreii- SHdV^ickeo- 
üroU pfcfitgt, (hfs bcy d^r Sciiaffülterung fölchca 
„Stroii mit midenn abgcwcclirclrwcj-den rolle, indem 
'Von'i die Schüfe, vnd b<ifoiulers die Jitbrlingfit die 
';Str;i:)giinc dttven bekommen. Rec. Juiiui üch nlcbt 
heliiiiicu, dafs in grafaen ^cliäfueyen^ m tröcbfl« 
'^xi EFtifun- fand Wickenftroh geiueiniglich hinter ein- 
.^Bilder wegvwftittcM wird, diei« Krankheit zum Vor- 
Ycliöin Rt'kiHnHieii ,■ «s infifste denn fey^, dafs die 
iSchäfe ncy der- ununterbrochenen Vi,'rfüticruiig des 
■,enviihutcHStrobes im Winter nicbf bey Iiohcm ScliTtee 
%a' V.'oidc iHisget rieben werden 'köimcn. ' Kur d»im 
IvUiirt man aber die Schädlichkeit üks Erbfevttrobes 
^cfonders, wenn fokhes nirf geilen Aeckem zu lang 
VcwnchTtn^ daher zn Ivagct gegangen, nnd *n 
^tntfrt^n und Blättern faul oder fcbimmlicbt s^wor- 

'ßcr zweijtr. THeil berchafti^^ RA ittk -der f'tWt- 
zvclitf «ifiviw^- ä'-I- *fc*TinKpt gehandelt wirdi H. 
J)ie PjtTiiezHcht , S. 13. Für SiaUpferde wird der ro- 

■ jhc <nl«r fpaiiifclic Klt-e rfs djis .eini(ig hefte ;SurMig8t 
^er JCorniüttorwns angegeben wird. III. St^mff^ 
nihd Mn^ilthUte, S.S6- IV. Die Rititlviekzucht , S.9S. 
■ l)i(^ KOhe. die zum Öftcm verknlbcn, unter weN 
.(■b«n Ausdruck hier das zufrflhzcitige Kalben var- 
itnnfloi vird, ('i)41ui wc^rigerblitch^lsdicjeitigen ge- 
i'i'ii , welctie ihre Katber zo rsehter ^^il aur M'elt 

'iti'in^.n. Drefes ift aber wohl mehr vatt der .eilten 
y.eit zu vcrAelicn, da ni.'<n geu-ahr wird, dafs der- 
'jflciclion Kühe, wenn die rechte Zeit'd» Kalbens 

■ ri])?eiretcn . iicli, wie man fagt, v£nnclken. d. j. 
ineiir Mllcb-und fo v[el,Ecben, als von der BefcbAf- 

VtfiiKett des Jiit'ers envarlct ^Verden kann. In eiiimn 
jrig«:ncn AbfthuiHe , S. 268- wird die ßruhPüttemig 
^Is eine zur WiiuerRitterung der Kühe nößiige Indji- 
ftrie aiigepriefen. In ßrandenbur? und den «ßfetji- 
tfchcn Provinzen wird in -den HoVliiudereycn fowotil, 
£ls in den kleinern Ku hwirthrc hafte« , auf warme 
J'tittemug f»r nicht geachtet , und man belindet iicJi 
4inb?v mit Erfpanmg des Ijolzes und vieler Mfihe gflr 
«litht'übd. V. Die Schafzucht, 5.413. Das Melken 
jjcr i-thafe verringert jücbt nur die ftbrljcu wichti- 

^ orn ScIiSfcreynutziiiifien, fondern mncbijiuch, dafs 
<!■(• Karhziicht nie O^rker und grüfstr .werden kann. 
J^uriji derK^fhe Eroi's':'"Stndtc, wo da& iluxfs Selinf- 
jiiilch zu I — 2 er. e us^;:;bracht wird, ^Lann die Aö- 
putzuag «iiUräglicti fw-yn. Wen» «ber nach <i«Bte- 



JL-L-^Z. .JANtrAA.x««». ., 



bt&ck sii^enomnsfn vrird, diifs ein.Schartäg)ict) nicht 

mehr als i Quart MHcK geben leünnej fo wird das 
mtUrere oder mindere von d«r Grüfse der..ScbaTe 
iidjüt (lue guten Wcide/nbhüngfn. Hat es mit der 
lonten A-iue UictuigLclt ; üt wird es doch für die 
Melkfch^iWreyen geraibcn feyn, tich-.aus «ndern Schä- 

.fereyen mk gröfswem Vieli« zu verforgen. weil von 
gemolltencn Schafen die Nachzucht zu klein ausfallt. 
Was zuletzt vom Warmhalten der Sctiafe in ihren 
St.1)Ien und tüchtiger .{Jcberzitbang der Wände mit 

Xchm ZHfolchcuiZ.weckgefagtwird, iß^eue^n Erfah- 
ruiigeu gpiiz eittgcgeti' Mehr kühle als warme Stil- 
le und &iir Abwendung ^er Verminderunc; fo man- 
cherley Schsfkcnnkheiten nngemeui dienlich. Wliie 
Hr. Bcieger mit-dem Ganzen der Schafxuikt von Get- 
uiersbaufen bekannt gewefeu , worin die belfere Pfle- 
ge der Schafe zur Erhaltung ihrer ,Ge{bndheit und Ku 
einem weit langem Lebenj nls man gew*bnlich fin- 
det, angcwiL^ftn wird; fo M-fiKie er da« Kapsel vm 
der Schafzucht ungleich m^ir 'haben beridxigen jLön< 

.neu, .-üebrigeii* datf>ß<x. im Nomen d« ifcoitoipiT 
fchcn ■PuUIicoins Hn. Brieger wohl bitten, fein Ver- 
ijprecben , dos ganze WerJt zu ToUendett . btid in Et* 
futlüng z« br^igeii, . < 

SCHÖNE JiUNSTE. 

iLEiTfio, •b..Sjuppri«n: ^Carl Kroidteiwi, em'BtfjtrMg 
zur Gcfchichte menfcblicher Verimmg und ßelfe- 
Tung, Fon H.F..van 0" 1758; 350 S. &. (iSE^O 

'tlr. -v. 0**Kecfichert in der Vorrede, dafs er weder 
Engel in MeafchetigeftBlc, uoch J^eichenfteine, Cei- 
Iter und Doimerwetter, reiche Erblebaf^en und^bi^^ 
brilche als Melden uud Zuthßten eiuesJRomaa« letdsm 
JLöuite ; fondcun nur M<^fchen in Mcnfchengeßi^t 
.'Uud nuinfchtidie Segebetfheitfn. Das ill gut 'U)|d 
daukenswerrh ; nur darrder Dichter, nie vergßffap, 
dafs, er bcachcite welchen Stoff er wolle , 'Langwei- 
ligkeit -der unverzeibUcbße Fehler deines JBuches i^ 
£s iA w:ahr, dcrLefer winl in diefemfiudte auf keine 
hindere .als gewöhnliche Menfchen ^ofsen , oufjieipe 
rudern Segebenheiten« als die alle Tage zu Taufen- 
•dcn vorfallen^ <uur zUletzt..er(chc)nt .doch ein ^^i/n 
XX awcAmo, der bfhon ftatt ein Paar reicher EcbCcfa^- 
;ten oder fiiAiffbeüche gelten kann, in der Pcrfo« des 
.Grafen) atx^r alle diäfe Alltagsgeftcbtcr 4ind Gegeben- 
heiten lind von Herzen langweilig. Da ift nichuf, 
was die Phanfafie in Bewegung bdngen, das Herz 
rühren oder den yeilland bcfchüftigen könnte. Dem 
Iicfer . Auch dem gututlitbtgften . mufs .dabey «iniä]- 
Icn, was ein Rauer zu feinem Freunde^ fagt^wie fie 
«um erßennuilc im Schaufpiel, nad einige Scenen 
hiHdurch gebliehen fnid : Uör! Lafs uns gehen; die 
I<eutc reden tU von Aitgekgenbeitftif <Ue uns-iiiclus 
Angehen. ' 






..by Google 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEiTüNG 

'■'_■; — ] ■■...... • . I ^ r ^"**^'^ !. ' ' . V '■' ..,' ' — - — r- — . 

Donmr'stags.'dtng-. $»ftiittrrioo.^ -■ , ' . ' , 



PHILOSOPHIE. 

■ {.EiMiGuad-GEith ,.b. HeinRoii.VerfiKh etHtr Tfuo- 
\ ■ rie liej . gtfetif/tKift&slie» JätHSchen- wn Philipp 

IS-gf.)' ■ 

^vl/ enn die Gefchj'chte der Menfchheit mit Cultur- 
' * gefchichFe- gleichbedeutend itt, und- die En(- 
.wkkelung des Monfchengefclüeclits , fejne»' Fort- 
.fctireiten» zm inlejlectuellei' uud moraliicher VolUton»- 
-meiibeit. ziup Qigen&nnde ihr«r Darftellung bat; fo 
.inurs tii dw Gefekithtf des geßllff}»tfilkbeti Lebens 
.(dtefes in dem weitKilen Sinne geuornjnen) als einen 
üiter wicbtigfteB and int^vßanteften Tlieile betr^icb- 
ten. Denn diefeliefert uns nicht nur die ficberlten 
-Data zur Befliinmung des Grades geiltigep und iicili- 
cber Cultur , auf welchem die Menrchbeit in eüier 
jteftimiiiten Periode ftand , fondern der jede'smalige 
Grud der gefetlfchaftlichen Ausbildung enthält wie- 
ües den fnicUtborften Keii» zur hohem Aosfeitdung 
der Vernunft und Sittliehikeit.- So wie die Refctaf- 
fenheit. der Cultur des Menfchea den CharaJtter der 
.Gerelirch.-^ft befiimmt, in welcher er lebt ; fo beflinunt 
.' fluch wieder die GefelKchaft den Menfchen zu dem, 
nvas-er. ift «nd werden folL Aber diefe -Gsf(hichte 
^es gefetlfchaftUcben Menfcbien ift in eben dem B*»^ 
^e fchwierig , aU üe wifJitig iit Wenn Jiuch die IJla- 
,-t« zu derfelben noch fo beftiÄmt gegeben wärei> ; fo 
'&id doch die Fäden dief«r Gefcbicbte fo verworrieni 
die Beziehungen auf das Gante und Auf die Zwecjte 
-der Menfchheit fo . manaichfält^ und doch fb ver- 
lockt ,' däfs die pragmatifcbe Benrbeitung derfelben 
^u einem vollendeten Ganz«n liau>n von dier Hand 
«fo£s Einzigen erwartet werden kann. Di«: vodie' 
gende Schrift giebt uns «ine <77iwf ir des gefellfchaä- 
Hthen Menfcben , in fa fem iie »1» Vorbtttitunß zu 
rwu^ G^Schüitf deflelben dienen kann. Si« will da- 
)kec nicht alles , was ficbüber Gefcll&h^ft uad gefell- 
' (chsAlichs Verhältnine fngwi )a4>t, .erfchöpfcn; fie 
will n^E dam Gefcbichtfchrcilier vorarbeite» und den 
Meafrben als gefeiliges Wcfen )n fo weit bqtrachr. 
teb . «U nötbig: ißk um jeaem 4<n Siandpiinkt anzu^- 
geben , von dem et ausgehen, da& Ziel , Ruf wetcbes 
«r fainfeh^ mufa, ■ Um die» zukönnen , ■ mufs fle in: 
der inenfchlichenKfitur die Bedingungen und Grün- 
de aoffucbeft, wnliSie den, Menfchen in die Gefell- 
IchoA führen, mtifs dann 'die verfchiedenen gefell- 
{chaftUchen VerhJiirmße. in wekh» 4ci' Menfch rsr- 
«löge feinec Natur treteti muff., .b&ftimm£n;und:äjisv 
WM ein >^» Jla^J^. Vöcnuoftgefetzejp weigdwtiwn^ 
- X L; Z. igoo. Erjltr BmuL 



fepi jbll , entwickeln, und niuls sndlkh zeigen, y^ 
und anter welchen- Bedingungen diefe GefeUtchafteh 
das .weitere Fortfchr«itcn zumhödiften AZiele Ave 
-MenfcJibeit zurückhalten, befSniera. und/^mOglieti anw- 
ehen kännen. Dio gegenwärtig« Sc&rift'iffkiettitlini 
:nua ivf^i diefe Foderutigen nicfar «i ihrtim gttittteit 
Umfange JKrfütU.za hvbeuj; die letzte hatlie, wo 
-nicht gMW- übergangen, doch nur flüchtig herQhrt. 
und andi.in HinHebt auf die erften bat fie uns noch 
Manches zu wünfchen übrig gelaiTen: jabecbey »Hen 
4em halten wie üe £Qr e» Werk, das gewifs niemand 
-ohne Belehrung und mannichfaltige Unterfultung 
Ton Cch legen wind.- Alles, was uns der Vf.'gieb^ 
ift fo gründlich und zum^ Theil fo originell gedacbf. 
das fchon Bekannte fo gut verarbeitet, and mit A 
mancbm neuen Anflehten durchweht , fa fofslich dap- 
geftelit, und in einer fo lebendigen geifiv'ollen Spra:- 
che vorgetragen , dafs wir wohl kein« Entfchuldi^ 
gung bedürfen, wenn wir die Lefer etwas nÜb» mit 
-diefer Schritt bekannt zu machen fuchen. 

Sic zerfallt in zwey Abtheilungen, von. welchaii 
die «ft^ di^ Beiiiftgv,Mem der MiigUeUkeit tttur Mek' 
fcliängffUlfckaft nach Nat%r - und Vertuuiflgefet^m 
entwickelt, die zwjeyte aber den wi^kkchen geftU- 
fihaftlichen MeKfchathßOaAret. — Zuvördem uti- 
lerfucht der Vf. dieuienfdiliicbe Natur überhaupt, hb. 
gründet dadurch das Aefuhat, dafs die Zwecke der 
Natur und Vernunft den-JüIenfchen für dieäeläjltfchiift 
beftiinmen, und geht et& dann zu d«r. Frage nai^- 
der Mögüchkeit der'Gefellfchaft (iber. ' Hiec ftetrir(^ 
tet er den Menfchen zuerft als InäUndmvm, als W<^ 
fen, das für fich felbft belleht, alles <uf fich-ffilbft 
bezieht und feine ihm eigeuüiämlicbea Gütar-und> 
Zwecke hat. Wie. können mehrere folcfaer Iildivi- 
duen zuCunmen beßehen 1 Welches ift olfo dio evß« 
Bedingung der Möglichkeit eine- QoCelifchafV ? '— •Vr- 
fprünäich ftehen die Menfchen nuc <intf Verhliltniffe 
der Wechjeiwtrkmrtg ! abbr das. Dafeyn' "eines jeden 
kaün fiSr das DaCeyn des andern zerftiirend feynv- 
DJefer zer^örenden Einwirkung wirkt der Tritb d^ 
Etkakung entgegen , der nur eine Modificatfon de». 
Bildüngstriebes überhaupt ift, und hier als Vertheidl- 
gangstrieb crfchpiut, .wodurch zwi&hen den Indivi-'' 
due» ein Verhäituifs de» weckfelfritige» BgfeArattlM^g- 
(»gründet wird. Als für fich buchendes und fe|b£>'( 
thatiges W^fen bedarf der Menfch -auch gewifler^ 
äufserer im Raum beftimmter Objecte, um die' Vor- • 
ftellung feiner Zwecke an ihnen reaHfiren zu- kön- 
nen. Auch hierin können die Individuen mit eina»- ' 
der collidiren ^ das Streben eines jeden gehe daher 
aq«h dsbinir^'lMtfscre Objecte f« in-ieijier fiewalt zn- 
L, - ha- 



-«3 



ALLG. L'lTEllATÜR- ZEITUNG. 



*f 



^haUen , dafs «r an der TfitlkQrlichen Behandlung der- 
lelbeit nicht geUndert werden kann! So \vi* der 
lUrpotmU aiien feinen Befiimmunpeii mit der Indi- 
vidualität eines Jeden imzertrennlkb Terbuiideri ift; 
to ftrebt er auch folche ütifsere Dinge mit feiner In- 
dividualitnt zu vereinigen, % zu Jtinpit GOter.zu 
machen. Dies gefciueht, indem ich lie ergreife, WO- 
duidi.idU üemit nieincv ludividualiiik; fo fem ii« 
üufserlich im Räume beftiinmt ift, 'vcreinigG und von 
-der indivJdbalität aller 'andern WeTen ahfondcrc. 
' -Soll die S^che auf längere Zeit mein feyii, fo mufs 
auch derjlctder Ergicifun^ fortgefetzt vFcrden, und 
.diefes fetzt. voraus,- dafs ich. die aufsere Spbare mei- 
ner Int^iridualität «rtvcitere, welches dadundi ge- 
fcfajcfat.'dafs ein beAtmsiteT Th^l äts Bode*s «um 
Heßniimtes Eigtuthmn werde, um jtnt Sat^hen in die- 
fcn meinen B«?zirk , in dicfe äufscre Sphine meiner 
I tiidivtdufllitiitauf«tticWifiie», und darin zu verwahren. 
Von der Orcupation und Theilung des Bodens geht 
daher bey allen Völkern , die Kotnaden aubgcnou»- 
men,, das Eigenthum nus. Das £ig«nthuiD an die^ 
fem Boden wird erworben, durch die hlofse Erklä- 
(ung, ifamaU mein betrachten zu M-t>llen, und diefer 

• Erklärung giebt der Erbaltangs- oder Vcrciicidi- 
gungstrieb Sanction. So bel^itnmt fchon die Hnnli- ' 
che Natur jedem . Individuum feine eigvnc Sphäre, 
die ober nur auf phyfifcher Kraft beruht , und blofs 

' unter dem Gleicbgewicbt der Kräfte der Ilidividuen 
befleht. Die nacärlicbe Ungleichheit der Krsfte matrhi 
»berjenes Verhälmifs prcCtir, und begründet einen 
S(.ind des Krieges aller gegen alle. Die Vcnjunft 
^ Ichiichtet diefen Strek. „DerAlenfch, den Frey he tt 
„über dr.s Befondere ei4iebt , foll fich felbftfar feine 

, „Handlungen Gefetze geben. Dann wird der blofi' 
^pbyJifdie Befitz zugleich ein gefetzmajsiger : dann' 

„wird der Angriffe auf Leben und Eigenthum Ande- 
.„per nicht blofs durch Fuccht vor dem Widerftande 
ATerfaiiidert ,- fandem durdi das Gcfetz verboten; 
„dann kbt der Menfch mit dem Mcnfcben lieber und 
«ruhip unter dem Schatze felbAgegrfbener Geretzc." 
ll'ierauf gehtderVf. zur Entwickeluiig und Ableitung 
d(»9 Recht*ge%t£es aber, das er in dein Satze ausdrückt : 
„DufoUfi dm Andern, oir m tut VerliäUnifs zu dir 
,Jr»ifes htdividmtiH, da fotlÜ ihn als ein Wefen be- 
^,lta»d«ln, defTen WUe, als ein Verni6gen, die Natur 
„2U beberriclien , dem Deinigcn nicht unterworfen 
„ift." Dicfgs Gcfetz ift wechfelfeiiig verbindend, und 
es wird durdi dalTelbe jedem feine eigene Sphäre. 
..Jedem ein htfonderes Gebiet, Jedem eine bcftimmte 
jJVIaile von Gütern , nämlich diejenige, welche er als 
,Jndivtduunl brnt, gefetxiick ^lerkannt." So wird die 
Coexiftenz e^ner Mehrheit von Individuen nach Ver- 
nttnfigtj'ttzen möglich, wie fie durch nbgcronderccs 
D^ofeyn, und durch Abfonderung der- nnbeflimintcn 
Güter nach Natwrgejttztn möglich wurde. Alles die- 
ics hat ntm zwar Trennni»g der Menfchcn von cin- 
andej zu feiner immiltelbaren Folge ; eber in dicfcr 
Tcennung liegt doch fchon der Grund zur Anniihc- 
r«ng , in dem ifoürenden Rccht&gcfetz der Grund dct' 
24ftlkweaiUgkeit ihrer Vercinigang^ Siiipu die V«r- 



ftdlungvon einemRcdttc r£[bft,nn(f der Trieb desEf- 

gennu^eS fetzt die Voillf'rtung vort eitt» Gemein fckaft 
mit Andern voraus. Nur idarnm erwirbt fhi der 
Menfch Ei^ciUhuin , weil er lieh Andere gegen »hm 
über denkt , nur in fo fem kann er fleh Rechte hey- 
Jegen, oIs er ficb auf Andere feines Gleichen 1:4- 
zieht,"" '„D.1S Individuum, felbft wenn es am eigen- 
„iMllaijiftgn -handett , wird-Aets diircb dte~RüdJtcht 
„auf ein anderes Individuum beilimmt, und wäbr 
„rend fie fich Von einander abfondern, werden fic 
„durch den Grund diefer Abfonderung felbft zu ein- 
- „ander hingezt^en'.*' Aber der Einzebie kann mcht 
' alles durch feine individuellen Kräfte r«aliftfen und 
feine eigennützige Begierde wird- ihn auch oft bc- 
ftimmen, dasjenige belitzen zu woHen , waB fchon 
in dem Belltze anderer jft , utid was er ihm nicht gt- 
radczii abnütbigen kann, ohne feinen Zwang ?.u fOrch- 
ten oder das Rcchtsgefbtz za öbertreten. Hiedurcb 
wird i) Tau/cÄ der. Sachen und Kräfte, und a) Ver- 
einigung der Kräfte- und Theilnng der Producte notb- 
wendig. Der Eigennutz des Menfcben erzeuget aber 
«och ein anderes Mittel zur Vereinigung. Er findet 
'keine Sicherheit der Erhaltung feines Dsfeyns und 
feines Eigentbums, a-ls in der Vereinigung mehrerer 
zu dem gern ein fchaßliclten j^wrcke der StibfltrhaUvHg, 
in der VerlheitligVMg eines ^eden Jwck Alle und Aller 
durch ^edfn. Daher, wie der- Vf. trefflich entwickelt, 
der Eintritt in die bflrgcFÜchc GefeUfchctft und de» 
Staat. 

Diefes find die Grüfide zur Vereinigung, welAe 
fich aus der Betrachtung des Meufi-hcn, als eines ^ 
fich begebenden Individmums ergeben. Aber der 
Merifcb iil auch Gat/tungsttrejen, in wiefeme er in fich 
und andern gemeinfcliaftliche und doch von andern 
Weilen unWrfchcidende Merkmale erkennt: und erft 
dadurch Ach felbß als Menfch erkennt,, „Nimm an, 
„dafs der Menfch kein anderes ineBrchlichcs Wefed 
„uad daniin (kb fclbll nicht nls Menfch erkenne; 
„fo kenn er nur mit den Pfhmj-.en vBgetiren, oder 
„mit den Tiiteren im WnW« des Leibes pflegen. S« 
;,ift das Dafeyn der Wtjfcn wechfeireirfg an einander 
„gebunden; fo mCHTen wir, um alsMenCcbeneu ex*- 
„ttireii, einer des »idem Spiegel feyn, Einer auf den 
„Andern dasBrld derMenTcbheit zurückwerfen. Wi« 
„ich in deinem Auge mein Bild erkenne ; fo erken- 
„ne ich in deinet Menfchengetlalt meine Getbd^ 
durch die Freyhck deines Handelns uleine Freyheit, 
„und indem -wir einander befchränken, geben wir 
„einander das Gef^l de» inenfchlichen DsfeyBCi** 
Diefes Bewufsileyn, Gattungswefen zu fevn, hfih 
dem c ige nnfitt. igen Triebe die Wage, und ift die jlaiipN 
qUelle der gefelirchaftlidics Neigungen und Geftthle. 
Aus ihm gebt die Sympathie hervor. derZuftand des 
Gemätbs, wo' das Bewofstfeyn der indivSdualität 
durch dits Bewufstfeyn, dafe der Menfch nur als Glied 
zu einer Gattung gehört, aufgehoben wird. Diefe 
Syn^patbie ifnfsert ftch eritens, wenn das Gcftlht-der 
Individualität dsrch die Lebhaftigkeit und Stärke der 
V<it4lellun^ von deOi Zuftande des Andern gänzlich 
Tonlrin^wird. '^ wird ^efes-durcb trcffljclre pfy- 
«äiolo- 



V5 



oUo. lt. jANÜAR tiöo. = 



86 



clvoibglfcb« ^Bemerkungen erferfert and i>eftätiet.) 
Di^re Sympathie iß yorzüglich wirkfam bey dem Ui- 
^n» eme« Andern, und tMgründet die Begierde zu 
tielfei^. Denn mir indem ich als individuellen Men- 
ichen mich von andern «nterfeheide , fchreibe ich 
mir eine individseJÜB. Herrichaf^ »u- Sobald daher 
das Bewnfstfeyn die/er Tritfiyidualität Tcrfchwindel ; 
Xq bört^BBch das Bewprstfeyn'des.EigenthumS auf, 
und der Unglückliche erfcheint als Wefen , welthes 
•iif Alles AnfprÄche hat. Aber es wird diefcs Mitge- 
fühl auch in allen den FSlIen wirkfam, wo kein drm- 



rfen gefälligen Neigungen eritKrt hat. — 2u dicfen 
Neigungen und GefüUen kommen nun auch GefetZr 
ond Pflichten der Vemcnft. Drefe giebt dns 6efctz 
des WohlvfroUens, das uns fo zu handeln gebietet, 
dafs dUTTttihe'a -Aer ganzm Gattung mit nnjerer Hand- 
tuti&jweife bejlehm Sonne, dtftt daß, wenn feint Mcai: 
me aUg^tneiH b^atgt würde, die Menfikheit zu etntr 
Gattung freyer Wefe» fich ittde» nträe. Wir geft«- 
hen , dafs uns weder dirfe Beftimmnng des Gef«(ze», 
rigch auch die Ableitung deflelben , fO rcharfEmiig fi«. 
auch ifti befriedigt hat. Eben föwenig befriedigcl^d^ 



eendes- individuelles Bedffrfiiifs vorhanden ift- Denn aber gleichwobl höchft finnreiA. ond fcharfÜHnig itf 
r^r_- f_ •Tn.;.-.:»^.;Mh■:»K v»;». knAimmroii 7.wp, e3,wenn der Vf. die Erfüllung jenesGefetzes ah eiiuf 



fofem mein Thattgkejtstrieb keine beftimmten Zwe- 
cke hat, oder fo lange Niemand demfeltien eAt^egen- 
wirkt.'flufsfwt'fich dcrfelb* als Wofaer Ttiefc zd *»■- 
<k«M und mrlmngtn aufzunehmen. Diefer TWitigkeit*- 
tricb niihert den Menfchen vorzfigUdi Aadern feiner 
Gnttnng, eben weil fie feiner Gattung find und der 
Menfch mit dem-Menfchen die meiften Berährungs- 
puiicte hat. „Wie- ich ein Verlangen nach leblöfen 
„Dingen habe ; ■ »tir damit ich Zwecke reaUfltwn köri- 
„ne ; wie ich fie liebe, weil fie ineku Product «der 
,,inein Mittel werden können oder geworden find; fo 
„trage ich einVetlfljigcn nach Umgang mir Menfiiien, 
„fo liebe ich Mcnfcben, weil fie mir Vorfellimgen 
„geben , weil fie meine Vorftellun gen in fleh auAich- 
„men , gefetzt, auch , dafs. ich. von ihnen nicht die 
„miiidefte Vermehrung meines äufsem Eigenthuios 
„erwarten könnte,?' Auf diefe WeMe eutfpringt tfcr 
Trieb' def GiftlUgkeit. Aus ihm entfpriogt die Freund- 
■feUaft und die-LiÄ*, welche beide- nitr eine Modiß- 
«ntion de* Mitgefühls überhsupt und msbefondere 
des GeftUigkeitaVriebes Änd. FTeundfchaft undLiebe 
■find an fioi ganzhoisogenc Erfcbcinung^ .in der 
-Menfcbcimaitiir ; beide find ein Stechen nach wedUel- 
JeitigerMittheiliing; aber'wi'r nennen es Liebe, wenn 
ki^fesjttreben' zugleich den GefcbtechCstri^ Begreiä. 
Dil; Liebe ifl dAber-nicht blofs geiftiger Natur; aber 
fie ift .-mcb nicht hiofser Gcfchlechtstiieb. . In ihrer 
idcntifcben Vollkommenheit betrachtet, iß fienichts 
anders „als ein Streben nach Vereinigung des ganzen 
AphyGfchen nnd geifligenDafeyns, nach Vcrmifchiittg 
,H>lIer pbyfifdten und getftigcn Eigenfchaften beider 
»Individuen; ^ein Streben nach wecbfcUeitiger , in- 
^nigAer, ««likommenller Mittbeilung alles deflen, 
j,was Jedes als freyes eben fo wie afs organifiittes In- 
„dividauin hat. Nichts foll dem Einen Individuum 
natigebören , was nicht mittelbar «der unmittetbsr 
i^em Andern, zu Theil werde; Jettes mufs geben 
Mwollen, was die Natur ihm verliehen, was fein* 
„Kraft ihm efworbcn hat, — Das meinTaufch, bey 
„welchem An keiMe Abibnderang gedacht wird: wo 
„Jedes lieb ireuet , je mehr es geben kann , und im- 
^ermebr zu bekommen meynt, als es giebt: wo 
,^.3n oicbts haben mag', ^eim das Andere nicht zu- 
Mgieicb bat ; vifo man ein Gut wegwerfen möchte, 
„veil es fich nlcbl auf die Individualität äts Andern 
„ver^anzen Kfet.'* Die Gefchlecbtsliebe erzeugt 
ciidltch die Jetttmtiebf, dber welche Ticb aber der 
V£>icltt£B helried^tnd, wie äbes die TOrJiergelwft- 



Ttechtspßicht des Ebizcbiftn gegen die Gattung dar- - 
ftellt, welche aber dennochwegen diefer Beziehung 
keine er«Miir7b6*rfVert)indlichkeir ift. Die gefamBi(e 
Menfchbeit Bat auf Erfiniang jener Pflicht gegen jo^ 
den Einzcliien das Rechf, well dJeGartung, Menftlv 
heit, die Gefammtheitfreycr Wefen ift, derenBegriff 
den Begriff einer Gtfamaithenffhaft Aber die Nattrr 
in fich fchüefst, und jedes individonni alles, was es 
felbihift, der Gattung zu verdanken hat. Trcfflicft 
hat der Vf. diefe Idee in entwickebi gcfucht; imd 
diefer Theil gebftrt in Rßckficht auf Dm-faUmig zu 
dem fcböiiftcn Tbcile diefer Schrift. S-,23Ö. : s.Wi» 
.■,haft,du, das du nicht dftrch -die Gattung empfangen 
„hnttefi? Ift nicht diefer dein Leib das Pn>du«t 
„zwcycr Ga;tui>gswefcn? diefcs Land, das du -be« 
,,wohneft,- diefer.Baum, deffen Fmcht-du genJcflefl, 
„fiWt ftc fliclw cip Theil de» grofsen gemeinfchffffll^ _" 
„ebetvSTbgnteS der Gattung, -der nBr dariim als dein 
„Inifii'idüclles Gut anerkannt .Kii'd, weil du-, wie je- 
„derAiiddfe, Tot Gattung gchöreft?. Die G^rttuiig 
„xi'flEde dich nusfchricfscff, und fobakl es tbr bette^e^ 
„dicb aus jedein. Bcfirrftünde verdrfingeni wenn fip 
„dich nicht als ihr felbftftiindiges Glied anerkennte, 
„und wenn du nicht jeden Andern eben dafür aner- 
„kciiflen wolltcft. Oder aöf welche Weife hoben fich 
„deineKrfifte entwickelt, hat ffdi dein Leib zu eitlem 
„Organe dcrFrcyheit gebildet, bat ficb derKreis doi- 
«ncr Kennmlife erweitert? Könnteft du je zur Scofe 
„eines freyen Wefcns dlrfi erheben , die Natlir b»- 
„hcrrfchen und ihren Mechamsmas durch freyerwof- 
pbencKunfl' bezwingen, wenn nicht andere 6attmig»- 
„wefen Tor dir und mit dir denfelben Weg zur Fi^y- 
„beit wandelten?" — ' 3-337- „Damm, wie auch 
„deine indlvidtrclletage fev; deine Pflicht gegen die 
„Menfchbeit "hört nfe auf: felbft die kemmendfli G<!- 
„nerationen fodem von dir; denn die Menfchbeit 
itltirbt auch als Glüuhigenn niclit, und m fhrsh Be- 
„gril? geboren eben fowohl die IndtvMuen, welche 
},ieyn Werden , als die , welche Waren. Haft du *Wr 
„pfan*en von denen, weldie vor -dir mif dciBah» 
„der Menfchbeit wandelten; fo gicb aiicli denen^ 
„Welche nadi dn- diefe Bahn betretet «-erden: luft 
„da geSmtet, weil jene gcfäet hatten; fo wirf ancb- . 
„du ein Snnenkom ans, das einft, wenn dl^ Pe- ' 
„riode diefes Erfcfaeinens vorüber i&., in derpbylV- 
„feben oder Geifterwelt Frflcbte bringe. Du wär- 

ifded Hiebt im Scbsttts dicftr'fi^aiBe Wasdchi, halt« 



A;/i. ■^. j.A.riüAiiji|5^ 



„nicht ein Wefen deiner ßathing, das ror dir yvtr, 
^inAbende feimrs Lebens fie gopDajizt und gepflegt: 
„du würdeft das Licht der Watriniit nicht um dicli 
„verbreitet fehen , hätte nicht der thätige Quift dei- 
' „aer Vorfahren. loächügQ .Irjthüinei: bekämpft, aj\ä. 
„die verborgeiieii Schätze der Erkenntnifs ans Licht 
„gezogen. Nur dadurch dauert die Menfchlieit als 
(Organififte (Gattung fort, dafs immer Generation an 
jGcneratioii fich anfphUefst, und die phyfifche B.il- 
|,dungskraft ununtvb rochen fortwirkt, und cht da- 
l^durch kann fie als Gattung freyer Wefe;! iaimarvor- 
■vi^rt» fchwrtten, .daft jede Generation die Producte 
^!der phyfifthen und gelftigen Kräfte you der TDrher^ 
^ «gpngenan empSiagt und-der kommenden überli«- 
"feri u. L w." Kann ^ns gleich diefe Idee nicht (wie 
wohl der W. will), den Grund der Verbindlichkeit je- 
nes Gefctz.es erklären , welches iiberhaript uiimögltcb 
. fo ift fic allerdings fehr gefchickt, um die Vor- 



eindringeil 



,UebeFÜcht erleichtert So wie die_^Sdirift, jetzt ein- 
gerichtet ift, kann manniir'nach 'inchhnafigenDiifcS- 
lefen in den Zufammenhang desGanzen e 
itfid deift Vf. ia feiner Ideenreihe! folgen., 

"■.•■ ;' KiiiDiRs'cßt^trTEff. ■ ,' :\ 

'"WiEM, B.Doli; Katechismus dir tMtürU'ctuh ttüUeifk . 
für die Landjugend. Als Vbrbereitung unU Ein- 
leitung zu meinem SoCratlfch-'^raktifcben Rc(J- 
gionsuriterricht, von f. C^Wiäermann, Landcs- 
liirlW. LocaUcapIah z'ü Re^elsbruftn Im Niedeifö^.' 

. »799., i33^i i. (ö'sr;}.- --!,,!,..,' '•'' y, 

■ finnfilElichesuddEwecknäfsi^^cftbriebane^Bücti- 
lei«, dss'föinem Vf., eiifem aHfgekliM'ten katholifchen 
Geifilicfaen, der durch . laehrere , auch «xegetifcbe 



At. , ; Roi..»^ j^-vr*™!, -• renden fljatenen.' Z?t»l«zt IctiliHflt der Vf. mit der 

Die aw«j«^*(I«,f.^ eröffne* der yr^iiiemer yorfadlung, ,dafs die natärütjie Religion der Hwlft 

Darft^Uung der pfycholpg.fchen ^ntw.ckelung des ^^^^ ^^^^^ Offenbariuife bedürfe, um" uns v«n Gott 

Menfchen m der frühem Periode fernes Lebens, als „^^ ^-^^^ Verdirung. d« ailcs recht bekannt zu m». 



in;, lu iji «w "■■""..-b- ■•-■- o --;■ — - - - ■ --. Schriften, bekannt ill, Ehre macht. Rec. ■wurdefcho» 

ft«u™e d.lBfl.cta zu tdebw uod üir aur<lc„W,t .d„„|,.i,„ Anblick d.. S«U, ,^ Cicero it N.t. D.. 

te,»Eing."S.t»«rrcl.sircn. Au.,dec,Pfl,cIUa»rd.. ,rfa„ „,. „. ft.„,i„ VomievoreefKL. haue, to; 

tncceft«. rortfthrewn.der GMl.raS lun^wirlen. let ih„! ,i„ge«„„m„, .„d diird. d«. ijftn fein«. Bud« 

J-d.iJ .b. .nd»« et »Ig^ d,fs Cime He dieMcfcte, gj,^^ , ^. ^^,^ diefcr Netwk.ttehi.a«. ,u, Xul 

.f,ch nicht J» freyen Galrnfswefe» tHden komen, ß.f „.tj,, „„ j„„ Leibe i„ Menrcl»,i;%c„ der 

„„d ohne (ie d,e kc.l,r,ru„g des gefetzmlfs.gen Vcr- g,^ ^age, .„d EinrichMng deffelben von der 

hällniires zwifchen de» J»d,v!dl.e» iwd der Geltung s„^ „„^ ftron Wirkungen; %on der nähern Ery 

unmöglich Jey. Xenntnifs eines Urweicns , und andern hierher geba- 
renden Marerien.' Znierzt fchliefflt der Vf; mit der 
[UiiiiBf um r.^. Hill einer 

Darftellung Ser pfychol9gifi 

' ■ • "rioae 
ohier Periode der Vorbereitung r.ur Unternehmung e.- .j^. h™s wir in dirfer Rilckficht glauben und thu« 
„CS beliimmten Berufe m e.ner beH.mmlen Moifthen- .„„m.,» „. „„e. für Kinder und gnneine Leute fehc 
gefdlfchaft. Hierauf betrachtet er de» Menfchen ertt f.ftiich und gut, nur mitunter in Ptovinziala.sdrä- 
in feinem yerhaltralTe als ö.ede,»reM.rJ™ («feil- ^^^_ „eiche dem oberdeutfchen Ohr zuweilen «t 
fchaft, dann ia dem u^lerMi«» und endlich m dem ^^, auffallen. :Folgetide trofflidie und allgemein z> 
Mrgrrfelen VerhWtnllfe. Er zeigt hier, was eme je- ,„t„,- ,j. Steil, aus. Nonnottephaofoph. Lexicon 
de diefer Gefellfchaften nach Vernunftgefetzen feyn ^^^ ^^j, ^__^_ _l^_ WerLhen ' .J).s Vo« 

foll, und giebt die Qrundzuge zu emer Gefthichte t„ aen K.tecbifmu. Und die Sthnme fehler Lehrer, 
derfelben an. In der Lfhre von der alterlirfien Ge; g, ^^^„f „;^, ,„^,. „„ g„„ch„ „„d gefelligt 
fellfchaft bat er zugleich die Grundlinien zu emer Er- ,„,j „„„delhafte Leute zu bilden. Be, Katechismi. 
zichungstheorie gegeben, weither zwar .mGanzen die j^,,, j„„ y^,^^ ,„^, erkennen , was den Bottos- 
Ro»le.»-/c/i.. Ideen zuniOr_«_i«le^begen^_d;e_ahej:_d^^^ .^ienft und die PBichten betrifft.. Man forfert herz, 

baft alle Philofophen auf, etn^cb izu verfertigen« 
das dem uienrcblichen-Gerdüechte fo laittzljch wire, 
als ein (guter) Katechismus. Die Stiitune derLebfec 
alsdann erklärt, entwickelt dlefe Lebten, trägt die 
Beweggründe vor, ynd gicbt alte Bew^ife an, die 
nach dem Begriffe derjenigen find , welche tonn un- 
terwelfet/ Jedes andece Mittel wäre entweder uni 
nütz, pdet all^'-befchweFlkb-, i>der gtnx mwÖgUcb« 
es luinnalfo niciunothwendig^'fey«*" 



e gegeben, welcher zwar im Ganzen die 
Ideen zumOruode liegeij, die aber der 
Vf. gans'nich feinen eigenen Anfichten verarbeitet 
hat. Ein beftimmtet Auszug aus diefEmThefle feheint 
uns unmöglich, aber auch unnötbig, dfl wir fchon 
genug angeführt haben , um auf diefe unterhaltende 
und belehrende Schrift attfmerkftoj zu «achei». 

In Hinficht auf die Fi?rm des Ganzen hätten wir 
gewHnfcht, dafs der Vf. die Uebergange nicht zu fein 
angelegt, oder dutch Vfrtbeiluag d«r Materien unter 
mehrere , mit Rubriken bezeic,h»ete Alifchnitte die 



y Google 



K u m e r 12. 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



Friytagt, den jto. Januar 1800. 



P H T S J K. . . ■ unter den hinteriafftnen Papieren eifi kleiner Theil, 

jer Fortfetijung zum Drucke #BSgearh«itet ^ind diefer 

GöTTiNOEH, b. Dieterkh: Georg Ckrifioph Lichten- ift den fchon fertigen Bogen mit beygefligt worden. 

berg's VerttüidigjiKg des Htfgrometers und der de' Zu ^löglichfter Ergänzung der noch immer Bruch- 

' LiU'fckeH Theorie vom Regelt. Herausgegeben ftück gebliebenen Schrift, haben dieHerausgeberauch 

«in Luäm. Cliriftian Licluenberg, S. G. Leg. Rath, noch die AbluuidhH^ über dmJlegen angehängt, die 

und Friedrick Kries, Prot sin fioth. GymnaüiuB. bereits in den Annaleh der PhyCk geßanden hat und 

t^oo. 328 S. gr. g. gleictifalls aiip dem UWrarifchen Nachäffe des Ver- 

.^— ^ ftorbcnen genoimnen ift. Hr. ZjHwi bat*nämlidi ^ 

-| 1'"^^ kleine Schrift ift' zwar nur ein Bruchftüclt feine Preifsrchrift in zwey Abtchnittc zertheUt, und in 

■*— ' von einer grofsem, aber doch ein wichtiger dem erften die Gründe der Hygrometrie Oberhaupt 

Beytrng zu der noch von vielen phylikem ziemlich unterfucht, im zweytcn aber die AnwenduHg davon 

vemacbläffigten Lehre von den damjifförmSgen Flüf- auf de Liic's Lehre von der Verwandlung derOampfe 

figteitcn. Sie kann das publicum einigennafsen in Luft und feine Theorie vom Regen, gemacbü Die- 

über den empfindlichen Verluft ihres unvergefslichen fer Emtheiluag war Lichtenberg bey Jjeimer VerAeidi- 

Vfs. tröffen, da fie bey.-längenu Leben, dcffelben gungsfchrift gefolgt; der Hauptgegenftand des zwey- 

wahrfcheinlich fobaid noch nicht erfchienen feyn ^gii Thqils ift ajfo de Lüc's Theorie • vom Rearen.. 

würde, obgleich ihr Titel fchon vor ein Paar Jahren Eben diefe Theorie abe? hat er auch in der gedachten , 

im Mefscataloge ftand, (f^ähere Belmclitut^ einer Abhandlung' vertheidigt und fie enthält alfo ecw'iCs 

merkwürdigen Schrift über das Htfgromeier und de die Hauptgedanken, die er ebenfalls in diefer Schrift 

Lüc's Theorie VOM Rcgtn. 1797-8,) Ihre nähere Ver- geaiifsert habei) würde. Wegen der auweüen ge- 

anlaitung war die voii der Akademie der Wiffen- brauchten etwas Harken Ausdrücke . wobey indeflen 

fchaften in Berlin gekrönte Preisfchrift (Berlin b. Mau- an keine PerlÖnlichkeiten *u denken war, t~ hat ftdx 

■ rtr I7Q5.) des iin..Zijlius, worin die -de Lüc'fche der fei. L. felbft, vertheidigt : „ich wei fs Üe, fagt er, 

Theorie vom Regen und die gcfatnmte .bisherige üy- mit nirhts zu cntfchuldiffen, als, leider ! mit derEin- 

Srometrie angegrüTcn, und dagegen die Lehre voii richtuiig der menschlichen J^atur. Denn welchem 

er Auftöfimg des WaiTera in der Luft ^-on neuem zu Manne roo Gefühl k^nn es gleichgültig feyn, ^iHf? 

behaupten A'crfucht worden war. üeber die Verjö- «er von groCse'm Vcrdienft in einer WÄenfchaft, wfl- 

gerung der wirklieben Herausgabe giebt ein Brief des von de di» eigendicfaen. Stifter iisd, und. denen £« 

fcl. L.'vom Auguft 1706 diefe Auskunft: „Mit met- einen grofsen Theil ihres Lebens gewidmet haben, 

Her Schrift Über den Segen, fchrcibt L-, hat es kurz von einem blofscn Anfänger (und llefcs ift -der Vf. . 

folgend« Bewandnifs: Als ich die Schrift widtr das der Preisfchriä in fehr Imhem Grade) als Schüler. 

Hygrometer, zu fehen bekam, fchrieb ich nicht allein und das noch obendrein mit Hautear, beliandcU zo 

fogieich nieder, was mir einlicl, fondem liefs es fehm?" —r Diefe Stelle ift aus den Papieren de» 

9uch drucken. £0 waren lange vor Weihnachten 9 Verflorbenen, die ausdnicklich zur Vorrede beftimmt 

bis 10 Bogen abgedruckt. Hierüber wurde ich etwas waren , •-■nommen, und es finden fich hierin unter 

kühler, und fand am Ende, dafs Manches, was ich andern auch noch fulgende Aeufserungen; „Ich war, 

gcfagi hatte, von Leuten als beleidigend möchte an- genöthigt, dem Ganzen eine Darftellun^ der de Lüc'- 

gefehen. werden, »n die ich gar nicht gedacht hatte, fchen HygrojniEtrie vorauszufchicken , weil der -Vf.- 

Diefes machte Uindruckung nothig, und ehe ich mich der fie beftreitet und mit fo grofsem Eifer befireitct, 

hiezu entfchlicfsen konnte , erkaltete mein< ganzer gar keinen Begriff davon gegeben ^ und wabrifch^in- 

Eiferfofchr, dafs ich die Sache liegen licf^. £1 tjch felbft keinen davon giäabt hat" — an einem an- 

wird aber aUes zuverläjfig erfcluinen" Was fich nun dem Orffe; „Meine Dsrilellung von Hn. <le Lüc's, 

hiervon fchon abgedruckt vorgefunden hat7 war der Gedanken reihe ift nicht gans v^lftändig, ich habe 

ganze erlle TbeÜ der erwähnten gröfsem Schrift und nur Huuptpuncie angegeben. Es wäre nicht der 
ein Paar Bogen vom zweyten- Gewifs find hierin Mühe werth gewefc-n, alles uinftändlich auseinander 
diejenigen Gedünken von der Jlygrometrie enthalten, zu. fetten. — — Daher verbürge ich nicht alles in 

die L. vornehmlich ins publicum gebracltt zu fthen feinem Nainen, aber durchauj in dem Meinigen." — 
wünfchte, und die Herausgeber dürfen .lieber auf den Endlich: , „Ich bitte alle Lefcr, der Pjeisfchrift fo- 

Daiik der Phyfiker rechnen, dafs fie ihnen diefelben wohl, als der Meinigen, auf das Tpwrey ."si^oi; zu 
- biet mitgetheilt haben. Es fand fich üherdiu w)tk achten , . wOfturch dtf größte Thcil der orAern .mit ' 
A. L. Z, 1800. Erjltr Btfnd. ' , ' M ein<;ni- 



ALLa LITERATUR --ZEITUNG 



9' 

eiiieminale ta ?iichts wird, und <iiefes ift, dafs der 
Vf. gar nifiht v'erftnnde'n hnf, wns Hr. deLiic mcyiir, 
■Wenn er pegen Auflöfiing des ■WaiTars oder der Düin- 

. pfe, in der- Luft, difpvtirt. Gerade die Hai^iterfah- 
rung, die erße vnter allen', auf die ficb o//i'i ftützt,- 
was Ilr. de Luc wider die Auflfirung^theqric (in dem 
Sinn gcnomincil, in welchem er fie nur allein ncli- 
ineo Jironme) vorbringt, -kennt der Vf. nicht; nennt 

, lie nicht einmal. Und diys ift der grofse Erfahrun^f- 
Tatz," dafs Dämpfe im luftleer^-n Räume wie im lüft- 
vollen, gleichen Drtieft' ausüben ,, alfo Hdi, mit der 

' Luft verbünden, eben fo verhaken, nls ohne I.uft. 

, Ein Satz, der, wie man fehen wird, nicht blus die 
Bafis von Hn, de LaCs Einwend unsjen gegen die 
AuHüfungstbeorie ift, ftiiidemden auch die ncueften 
Erßihrungen beftatiget haben." — So viel ans dem 
Vdrberidiie, in welchem fich.om Ende die Herausge- 
ber nocif verthcidigen, dafs fie eine Schrift in,^ Publi- 
cum bringen, die ihr Vf. ausdrücklich zurückgehal- 
ten tut. In der Schrift felbft bezeidmct uns' nun 
Lichtenberg zuerft den von de Luc genommenen 
Gang fo kurz und bündig als möglich. So heJfst es 
hier unter andern.- „wenn die hygrofcopifchen Sub- 
ftanzen irgend einen Zug RPgcn aufgelüfres Waffor 
äufserh; fo findet diefcr Zug. wie die Erfahrung 
lehret, blos zw ifchen'' ihnen und dem ijn tVäruteßoffe, 
niiiltt in dfr Luft, nufsrelöftem' Wafier ftatt. Bios 
zwifchen diefen beiden liegt der Kampf um den Be- 
iitz, und' blos mit diefem Kampfe und mit Schätzung 
des Gehalts des jedesmaligen b e yd er fei *s errungenen 
Beützes. wenn es zwifthen iimeii zum Gleichge- 
wichte kömmt, befchäftiget fich, nach Hn. de Luc, 
die Hygromctrie. Alles, was daher der Vf. (Hr. Zy- 
lius) gngen Hii. de Luc von einem Zuge der hygro- 
fcopifchen Swbßanzen fprichf, wodurch fi< der Luft 
iien Befitz des Wärters llreitig machen, ja fie fogar 
darum bringen follen , ift blofses leere* Gefchwätz. 
I Hr. de Li'ic fagt und weifs davon fchlKcbterdings 
Mchts. — Und doch fagt der Vf S. 24: diefe Lehre 
fey allen Hygroli%en gemein. Das hcifse idi doch 
fürwirbr einen ungliickfeligen Widerleger, der eine 
atlgemein angenommene Lehre be{lreitcn will, und 

- unter allen Männern, die diefe allgemeine Lehre, fei- 
'' ner Meynuiig nach, angenommen haben folleri, ge- 
rade den zum Kampfe herausfodert , der ni? in fei- 
nem ganzen Leben fo etwas gefagt oder geglaubt hat, 
ja, was noch viel ärger ift, der fogar diefe Meynung 
fonnlich und mit den ftürkften Giijnden felbft beftrei- 
tet. Das wSre ja ober ein fürchterliches Qiii jfro.quo, 
werden die Lefer fagen. Freylich wohl. Ich fiir 
mein Theil wejfs darauf nichts zu ertviedern, als dafs 
es leider nicht das einzige in diefer merkwürdigen 
Pieüfchrift ift." — Nachdem nun unfi^r Vf. die de 
Lüc'fchc Lehre, dafs dnsWaffer aufser feinen andern Ag- 
gregaiftirmen, auch eine Lvftform annehmen könne, 
wo es in einen Zuftand gerjth, in welchem es fich 
gerade fo verhält wie Luft, kürzlich dargeftelli hat, 

— geht er die einzeJnenAeufserungen derPreisfchrift, 
wogegen er feine Vertheidigung- richtet , Stück für- 
Stück durcb^die er dann zu dcno belTcier Uiiterfcbe j- - 



: 9a 

dun^ von dem, wm er dflgeg-en Tagt, mit lateintfchen 
Lettern hat drucken lafferi. Ohnerachtet hier die 
Schreibart etwas leidenfchaftlich ift, und zuweilen 
offenbaren UnM'iUcn zu erkennen gifht, ftöfst man 
(loch njii auf PerfÜnlicbkciten oder fonft etwas uned- 
les, und dabey üv'd. zugleich die vomelimftcn und- 
wichtiijften Wahrheiten der Hygrometrie in das heU 
lefte Lifhf (jrfetzt. Z.B. 'S. 31. wfrd äardicfrage 
des Hn. Zylius: woher weifs man, dafs alle Dünne 
enf^ledcr von dem Hygrometer angezeigt werden, 
odef verfchwundeu feyn mülTen? — ; eine umftäsd- 
liche Antwort ertheitt, die (ich mit fulgendei'n Re- 
fultate fchiiefst: ,,Das Hygrometer hält fich aiif allen 
feinen Graden zw ifchen o und 100 nif/it durch feine 
VerhÜlmiflTe gegen freyes Waifer (denn freyes WafTer 
in der klcintten Quantitüt, bringt es allemal auf 100; 
für da.' frcye WafTer hat es blos dicfes einzige Zei- 
chen und kein anderes), fondem durch ferne Ve rhu U- 
iiifTe gegen den Dampf in feinen verfchiedcnen Tem- 
peraturen und feinen refpectiven Entfernungen von 
feinem Mazimo durch diefe Temperaturen, Das Gc^ 
genthrii behaupten zu wollen, jetzt im Jahr 1795, 
oder es auch fchon im J. 1794 behauptet zu haben, 
verrath grobe, unverzeihliche Un bekann tfchaft mit 
allem, was die gröfsten Mäimer hierin |;cxhan und, 
gedacht haben. Ich rede frcy. weil ich weif», dafs 
ich die Stimme aller für mich habe , die, wiftcn was 
fie fp rechen." 

Wenn man nuft diefe Dinge fo liefet, fo fteigt 
natürlich der Gc'danke auf, dafs die 'Akademie, die ' 
eine folche Schrift gekrönt hat, fcfir dadurch com- 
pronnitlirt werden muffe ; hier zeigt aber >L 
auf eine fehr glaubliche Art S. 139. wie eine folche 
Krönung gefchehen konnte, ohne fich dadurch ebeit 
fahr zu compromittiren. üar eine kleine Ermahnung 
an den Vf. hätte L. von der Akademie erwartet, — 
aber wer weifs, ob dicfelbe nicht wiikUch gefche- 
hen ift? 

Was min die angehängten BemerinngeH über 
einen Auffatz des Hn. Ilofr. Mayer: über den Regen 
und Hn. de Lüc's Einwürfe gegen die fr^inzöfifche 
Chemie betrifft, fo follen diefclben nicht fowohl einft 
Vertheidigung der- de LücTchen Theorie vmn Regen 
gegen die Mayerfchen Einwürfe, als vielmehr eine 
Rechtfertigung des Begriffs von diefer Theorie, den 
Jich unfer Vf. hey Abfaffung der Vorrede zu Erxle- 
hen's Phyfik gemacht halte, enthalten. Die Haupt- 
fache ift kurz diefe ; die'Hn. Mayer und de Luc kom- 
men beide darin überein, dafs die auffteigcndch Ditn- 
fte eine Veränderung in der Atmofphäre erleiden, wo- 
durch fie unfähig werden, auf das Hygrometer zit 
wirken.' Der Erfte fagt; das Waffer werde glicht 
verändert, aber doch chemifc^ mit einem andern 
Stoffe, (der Luft) verbunden (darin aufgelofet). Der 
Andere fagt : Es wird Zu Luft, auch durch eine che- 
mifcho Verbindung, (eineAuflofung). Hat es dadurch" 
feine Natur verändert; fo liegt die Schuld an der 
dieinifcben Verbindung, und jticht an deip neuen 
^ - Na; 



9J 



Ko. 12. JANUAR 180O. 



* Kamen. Hr. May« bewcifet feinen Satz nicht; Hr. 
■' dcLilc hingegen beweifet den"feinigen dntturch, dafs 
' «r.fagt; JcTi finde nichts, al^was wir .überall Luft 
- ^lennen.' und kein Waffer inehn, fclbft darch mein 
'■ Würofcop fTir die Feuchtigkeit nicht. — . Gefetzt 
' Hn. >tayer's Muthoiafsungfej: gegründet; fo ift das 
; VerffArpn des Hn. de Luc, (eigent|idi Dacon's), -clns' 
' «iiuige,' nach.» elchem dercin« aufgefunden werden 
■- -wird, dafs fie es fey. Wird rs aber auf diefcin Wege 
"^ nicht ausgemacht; ib wird fie iii^mer bleiben was. fie 
~ jetit ift, eine finnreicbc, verfübrerifche Mulhinafsung, 

■ aber immer njir ein Traum. Gegen- ^as £nde zeigt 
= unfes Vf.notfi, dafs, wenn fich de Lüc's Tfieoricbe- 

■ ftätigen follte, diefes ein gefaljrlicber .Streich fiii:die 
' 3ieiie£hcmie leyn Würde, .Auch tr^gt .jU ;ioch di* 

• lljpothefc vor, dafs die elektrifcbe, Materie aus zwey 
' Beftniidiheilen zufaminengefeiz.t fcy, deren einer mit 
e ■Wafferdampf verbunden, dia dephiogittifirte und der 
'■': andere mit eben deaifelben verbunden, die inßaimna- 

■ ble Luft gäbe ; woraus Wenigfteiis fo viel erhejlt, dafs 
d«s, was die franzöfifchen Cliemiften facta nennen 
wollen , keine facta find , weil fie ficlj auch anders 
erViiiren laffen, denn in dem ganieii - Verfuche mit 

'dein Flintcnlaufe ift nichts factum 3ls,dirtes: wenn 
ich Wafferdampf durch «in gliihipndes eifernes Rohr 
geben laße; fo kommt am Ende inflammable Luft 
zum Vorfcbein und das £ifen findet ficb zum Th'cil 
Terkalkt, Das Uebrige iä alles reine, haare Hy^othtfe. 



NjT'URGESCßiCHTE. 

FuErBEitc, b. Craz ; Neues bergmännifches ^oumat, 
bernusgegeben -von KiilUer änd Hoffman». Zwey- 
-terBand. 1799. 514 S. 8: (aRthl!). 

Der erfte .AufTaiz des erHän und. zwevten Stt1<;ks 
ift die Fortfetziing von Esmark's iuizer Beßkreibung 
einer tnineyaiogifchm Reife durch Ungarn etc ' Wir 
halten' eine kurze Inhaltsnnzcige davon um deswillen 
zurück, wei]*die Verla gslian diu 11 g noch Abdrücke- 
befoiidtrs davon hat ncliincn laften, wovon wir die 
Anzeige crwwten, II. Einige Anmerhunge% zu vor- 
fiekendent Anffatze, von eintin der Heraupgeber des 
bergih. Journals (Hn. Hoffmann). 'Da diefn AüSrier-; 
kun^n in jener Ausgabe jveggclanen worden find ; 
fo bemerken wir nur davon', dafe fic hauptrachlich 
die Ahfit^t haben, die „Esmaiiifthen Beobachtungen 
■ mit den Wcrnerifchen Bcftimmungen in Ucherejn- 
fiimmung zu bringen." IIL Auszüge aßt dem Jour- 
nal des Miius ett. Da Auszüge von Auszügen hier 
eben fo wenig einen Platz finden, alsRecenConen 
von Recenfionen; fo kann hier qur die Inhaltgabzei- 
ge mitgctheiJt werden, Sie enthalten eine Gefdülchte;' 
Jer Zerfetzang des Köchfalzes, nebfi einem. Auszuge 
^us dem Berichfe der Bürger Lelievre, Pelletier, Dar- 
tet and Giraud, über'die Mitrel, d,as Miner.'ilalkaU 
mit Vortheil daraus zu fcbeideii.- IV. Vorfchlag a» 
ein^ neuen Einrifhiung^des Kolbens. , In da.s Kolben- 
liolz,- oder den Kolbe'mlock'wirdi nach, otpn ein Eiii- 
fchoitt eingedrehet,' is Tixldteu ela äüs' mchrera 



' - W, 

Srücknn gemachte^' Kraiiz'TOfi harten\ Holze einge- 
legt wird. Unter denfelben bringt man «ine Spiral- 
feder an, die fdmmtliche" Kranztliicke auiwarts, an 
die Kolbenriihre luftdicht 'andrücken, und. fo die 
Ste]le einei;'Liedcnlng vertreten foll. Durch ^Ine 
/idcheEmrichltingwütde allerdings ein« bftrachrliche 
Erfparnifs gemacht werden können, \yenn die'innem 
Seiten der Kolbenröhren immer fo 'zirkelrund und 
eben zu erhalten wären, als dazu erfodert wird. 

Stficklll und JV. i) Geognoßifcbe l^ackrichten ■ 
über die Alpen^ in Briefen aus Ihlvstiert, von Hn. 
Efclier. Zweyter Brief, Profilreife vom Fufsc der 
Gotthardsftrafse Bis in das ürfeler Thal. - Im Ein: 
gange berichtigt d«r Vf. , der als ein genauer Beob- 
achter 'iiuftritt, n'oJi einiges aus dcift erften BTicfe. 
Hiernach befteht dcrAchfenberg nicht ausGrauiyacke, 
fondern aus feinkörnigem Kalkftcin, mit Thrn- und 
Kiefelerdo gemifcht. Auch entdeckte er noc& einen 
Punct, wo er iip Reufstbale alle auf den Gne^fs anf- 
lict^ende Schichten cntblöfst antraf 'ni.'d dcuilich beob- 
achten konnte. Eine einzige Schicht Quarz, die.dem 
Vf., noch inehr aber dem' Rec. eine Sandftiiiifchicht 
zu feyn fcheinti, geht ' zwifchf n den Kalkfehichten 
hervor. Er nennt fic Quarz, weil die zivtcn, kömij , 
ahgefonderten Stücke, \voraus fic zufammcngcfctzt 
ill, nicht genug abgoruiidet find, und kein Bindemit- 
tel zwifchcn ficb wahrnehmen laffcn. Indcffcn wird 
man bey genauerer Pröfuiig findc.i, dafs dies mcift 
auch 4*t ^"'^ bey andern Sjnd'.leinarlen ift. Da» 
Scbichtenprofil der Wndgelle gegen das Reufsthol, 
fo wie dps.der ftt-il abgefchnittenen Felfengebirge. die 
ficb von den UPem der RcuJs emporheben, wird auf 
acbttaufend Fufs 'angegeben, eine Hohe, die denen) 
die nicht fclbft die Schweiz bereift haben, crftaunen»- 
würdig vorkommen wird, indem «nfcre höchltcn Ge^ 
birpe, nsinentlieh der Brocken, diefclbev.on dcrMee- 
re,sll{icli'ft nn gerechnet, noch nicht zur HfilFte crret-- 
eben. Audi fcheint der Gnejfs Rce. etwas zwcifcl^ 
baft, irtdcm Hr. E. die Gebirgsart, wov,oii die Rede . 
ift, mehr nach ihrem faferigea Ücwebo (S. I97) als 
nach, ihren Gemcngtheilcn zu bc^rhcilcn fcbeinr. 
Man findst- Glimmerfcbiefer, de^o reichlich mit 
Quarze gemengt ift,' dafs er dadurch, dem GneTftc 
iehr.alinlich.wi.d. IndelTcn gedcfikl orfS. 20I.) Ao6lt 
eines Gliiiunerfcbiefers, der iii Gneifs ßberg'rhcn foU. 
Im GiieifKe des Tcuftbals ffreichen r'eiilihaUi^ Bley- 
glanzgfinpe, die eher unbenutzt gejaffen w<!rden. 
Bey der Cflpclle im 'Weiler pr)'chcint, endlich die Ge- 
birgsart als wirklicher unbczweife]tcckrumm[laferiget 
Gneifs und b^eht aus -nii!cbweif<em Fcldip.ite, grau- 
lich lüeifscin Qifarze und feinfchyppigcm Glimmer. 
Nitht.weitWon der Tf u fei s brücke wird der iit dem 
pneifse beiindliche Glimmer feltendr, das flafrigc Ge- 
wetcundeurlichcr, .uiid fr.n^t an, fich df'm'Grirtiitc 
zu niiheni. Nun wird das Einfcbicfscn 'der GüWrgs- ■ 
lager auch undeutlicher, das /bisher iiyimcr pciten 
Süden war. An den Schöllineii nähert fich die Qq-- 
bjrgsaM noch mehr ei'ipm grebkornigcin Granite, ^deii 
Stmjfiire i^anii^ve^v^-ii^.nnt., -'Jl. ilrjca'retbuii'g 'eines 
ntntn ^eräegupeii' (mÜcoiiirclicn Korbe), l&Si/i»Pi*ffii^ 
■ — ■ . ■ turge 



a-L..i. J.AJNUAK 1800. 



htrgi in Sckmeäm, vom ,Hn. »Berirmeifter Lindbim. 
Aus dein Sthwcd. überfetzt von Hii; BInwiAo/iiiGöt- 
tiugen, nebll einigen Zufätzen vom Hn. Prof. Le^on- 
mark, die eine Vergleichung des conifchen und des 
cj4i»d"rchen Göpelkorbes enrtialten. III. AuizAgt 
aus dem Journal des Mines etc. Sie enthalten den 
Auszug einer Abhandlung über die FabrtcatiDn de^ 
SclimelzftahlsL im .Departement de V Ifure, in Verglei; 
chnn" mit der im Deport, de la V^ievre M\ KSnifhfnJ 
von dein Br. hcüllet ,'Infpeeteur des Mines und R««- 
ba»ra, Hammerwerk sbefitzcr. Ferner den Bericht 
des Br. Picut, iHfp. des Mines,' iJ-bet den Wolfram 
von Pua-les- Mines, im üepnrt. de ta haute ■ Vienne, 

■ im Diftricte Leonard. Bomi-rkurigen der Bcrgwerlts- 
Conferenz.über die Eiicziindung der Stcihkohlenflörze. 
Nachriebt von der Bearbeitung des üngatg etc. und 
entUicb eine neue Befchreibung dts Departements 
vaai Mont'Blanc. IV. Vermifchle ch-mifche BemcT' 
knngen, in eiiicip Sendfchreibcn des Hn. Prof. Lam- 
padias an den Hn. Infpector Hofftitann. Sie enthal- 
ten: die Enideckang eines neuen FofTiIs fUr das Ti- 
liingefcblecht,' da» in Gerchieben in der Ker aiü Rie- 
Jengcüirge vorkömmt. Vcrfuche über die Anwend- 
barkeit des GlauberralzeS zur Berciruug des weifsen 
Glalej. Üeber die ßcllandtheile des rotben Braun^ 
ftciiirrzcs; fie find nur kohlcnfaurer Braunftciii mjt 
weniftcm Eifenkalke. Endlich Verfuche über das 'm 
den FotTdien cnthalttiie WaiTer. Hiernach glaubt 
Ilr. L. ein untrüglich.s Kennzeichen zut ünterfchei- 
dung der naffen oder trocknen Entltehung einCf 
Foffils gefunden iü hnben. 

Si V u- VI, I. Ueber die oberpfälzifchen Zerren- 
Uerdt in Rückßcbt der HütteHwirthßhaß, von Hn. 
Bcrjraintsoberverwefer von Voith. Nach gcn»U aiige- 
Jlellwh Verfuchi-n ergab fich, dafs die Zerren- oder 
Catalonifcben Herde mit mihrerem Vorthcil bcybe- 
halteii werden können , wenn das darauf erhaltene 
Eifcn vcrfrifcht und nicht ferper hn Löfchfeuer be- 
handelt wird. II. Ueber dk Berechnung des Faßungs- 

• ranmx eims Teiches, und Etwas Über deffen Avsmef- 
fuHS. vom Hn. Prof.Lwipe. Da derglcidien Berech- 
nuBgen bey vt.'^iMiiedencn Wa/Terftätideh beym Berg- 
bau pft vorkommen; fo hat Hr. L. diefeit Auffau 
zum. Öffentlichen Gebrauche mitgeiheilt. Er fand 
zwtr eine ähnliche Methode in Pro«f;*( neuer jlrchir- 
'ttctnralmtrai4ic<t, verflchert aber, vor mehrerh Jah- 
ren fchon fclbft darauf gekommen zu feyn. HI. Nacft- 
richt von zweg neuen von dtm k.ii.Berg- umi Ref(:e)ierS' 
Verwalter, Iht. Fraazena», zu Nngj.ig- in Siebenbur- 
een eKfandeneit Wafchwti-ksmajchinen. Der Gedanke, 
ob nicht mitielft vorläufiger Verwafchung der Pech- 
erM noch einige fchmclzw-ür(lio;e Erze n(||gcfchiedeu 
werden konnten, gab Veranlaffung zur Erfindung 
und Einrichtung diefcr nfitzlichen Mafchincn, ilie 
durch die ausfiihrUche Erkliirufig der beygefrtgten 
Abbildungen fehr anfchaulich dargcftcllf werden. 
Kach der angehäuEten Bilanz kömmt, ein Loth güldi- 
ftbes Silber »ach der alten Art fiehen und dr^yf^ig, 
nach dereinen neuen Mofchinc Wiif und zwanzig,' 
ntch der «ndem aber nur neunzehn Kreutter zu He- 



ben. ' IV. ErlättterungeH und 'BfMerkungep ^ber die 
gengnofiifchm RedbachtüHgen und Entdec' ungen in der 
Gegend von Dresden , von F. £. ti6» Liebtn-iftk etc. 
Eine etwas ftrenge mit vieler Saph - und Localkennt-' , 
nifs abgefaTste Kritik über diefes Buch; V. Aaszägg 
aus dem Journal der Sfines etc. enthalten Bepbaco- 
tdiigen Ober die Speife, oder den fpröden, Hclfscn» 
IciAt zerfprrngba'ren metalltfchen RGckÄand^ welchen 
man durch Wii'dereinlVhinelzurtg der bejr der Schei- 
dung des Glockenmetnll lallenden Schlacken erhalt.' 
Ueber den Gebrauch, den man von diefer Speife in 
denKünllen machen könnte, und die Fortfetzung der 
mineralogifchen' Bt-fchrei^ung des Departements vom' 
MontTÜlanc. Es wäre zu'wünfchen, dafs diefe Aus- 
züge, die allein im gegenwärtigen Bande Über 300 
Seiten ausmachen, befunden gedruckt, das ber^münni- 
fchejournal aber für eigen dazu beßimmtcAuffätzeunct 
Abhandtangen, woran es doch nicht mangeln kann, 
frey gel^ffen würde. Die ßefitzer beider Journale 
würden dadurch auch nicht in die Nothwcndigkeit 
verfetzt, fo vieles doppelt bezahlen zu malTcn. ' 

SCHÖNE KÜNSTE. 

Leipzig,' b. Linke: Sammermarge», von K. L. St. 
MütUr. 179S. S16S. H- C20 gr.) 

Diefes Buch enthalt f. chs AufTätze in Profa, und dann 
eine Anzahl kleinerer und gröfserer Gedichte; und In ' 
alltfn terrfdit derGeift der rebiftcn Sittlichkeit. Rec: 
■will dem Vf. diefer Sommcnnorgen nicht verhehlen, 
dafs die Gedichte itim hey wi^item dpr fdiönere Tlieil 
des Buchs geWefcnlind. Ein leichter Versbau.einehei-| 
terc, fanfibewcgtePhantaCe, eine müde Rührung, di» ■ 
der Hauptton allor Gedichte ill. ein philufophifcherErnft 
ohne Kalte, und eine zarte Empfindung, bczcitbnen 
feine Gedichte. Das Gedicht an die iVIufe dcsGcfängcs. 
hat einigcfchünc Stanzen. DerSdilufs ift rührend und 
fchun. fndefs darf derVf. durch diefes Loh nicht ver- 
kennen lernen, wie fehr viel zu der Voltkommenheil 
eines Gedichtes, befondcrs nach den Foderungen 
des jetzigen Zeitalters, gehöre. Von dem profai- 
frben TlieJle des Buchs kann Rec. nicht daiTelue 
fagen. Zwey Erzählungen ^«/ir und Mirza find 
nach (lern Fränzöjifchen gearbeitet und beide, be- 
fondcrs Julie, verdienten wahrlich kLiiicUcbcrfetzung. 
Louife U'atlner, oder die l''erfiikTUHg,-iA fchän in ilirflr 
Form unnatürlich. Eine junge tugendhafte Frau erzühü 
einein Fremden und gewifs nicht in den deccnto-' 
(tcn Ausdrücken, die Gefchi^hte ihrer verlornen Un- 
fchuld. Eben fo unnatürlich iß es in derGefcfairhtc 
felblt.daft'bcy einem fo jungen ond unfcfauldigen M.id- 
Aheti. filbft bey einer folchen Veranlaffung, wie fie hier 
erzählt wird, die Sinnlichkeit fo gcwaltfam «rwacbcji" 
follie. IP^erdenwirunswiedeißhenf u»d Suphrons ):r- 
innentngen, find Auffatze, die de n Vf. bci^^i geißele' 
find, als die kleinen Romane, zu denen nicht allein Ta- 
lent, fondcni vorzüglichErrnhruig undKenntnifs dvs 
Menfchen gehört. Die S-mche des Vfs. iß rein; ein - 
Lob, das bey dbr Menge vou elenden Schriften, anfangt 
bedeutend zu werden. "".- '■ "'VcA'" 



Nnmero 15< 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



SonnabeH$t, dtn ii. Januar zgoo- 



OEKONOMJE. 
la^mu, b. Rein : HnTiJfeueA dtr praktifcitm Land- 
u-irtliJcUaft , nllen Liebhabern dprft;lben gewid- 
' mct vO!i C. /^. H. Eo/c- — Vritttr Band, dci» 
■ Gartenbau, Fücherey, Cicncui^uciit und Seiden- 
bau cntUaheitd.. MIc einem Ki^i«r. 1799- SaBo- 
gcti. Vierter BuHil, die Hol/nutzung und die 
grofee und kleine Jagd cntlialteiid. 19J Bog. 8- 

Mit diefen Bünden, die zuj^Ieich noch den bcfon- 
dprii T'itel : Ucbe>ficht des jirafaifchen Garten- 
SijöM H. f, w. führen, bcfchlierst Ilr. B. Tein Hand- 
tuch, nachdem die 7.wer eifteii Bünde 1797 u. 1798 
«rrchicncn w«ren. Der dritte Band beginnt mit den 
KGeheiigcwächfeti, und zwar bauptßddich mit den 
(reineiiißen und nüfziichften. Den Küchen garte« bc- 
tHmmt er zugleich für Obft und Gras. . Weil dieBfiu- 
iiiß in einem mogern Boden nicht gut fortgehen oder 
beftefacn ; fu wir«! nnch vielen Erfahriingen gelehrt, 
die Erde jm'Herbfte aufzugraben, das Loch [doch 

. ohne Beriilirung der "Wurztin ) mit Mift auszufüllen, 
im iiüchflen FrShjabre aber die Erde wieder hineitv 
zuthun. Das dein Säen der Kerne S. 57. vorzuzle- 
liendc Stecken des gunzcn Kcmobfte!», ii-tlches Hr. 
D. Fauft vor eiiiigen Jahren zucrft in Vorfchlag brach- 
te, hat bcfage der Annale» der Mark: ökonomifcheit 

' Gefdirdiaft zuPetsdam bey den könipl Obergärtnern 
zw Sansfotjci ans defti Grunde keinen Beyfoll gefun- 
den, WoH die in ihrer pergamcn (artigen fehr feften 
Hülle befindlichen Kerne gar leicht darin vcrfthim- 
ineln uhd vcnnodem, und daher nicht zum'Aufge- 
-'Hen gelangen können. Wenn Sr227. gefagf wird, 
dafs cfi zur Beförderung derFnithtbarkeit derBfiume, 
bcfonders aber der Pflaumenbaume, fehr diciilteh fey, 
wefin man bey Setzungderfeüien in das dazu gemachte 
■Loch, foM'eit die Wurzeln reichen. Flachsfchöben legt, 
da denn Tön fclbigen, fo weit die Wurzel« reichen, der 
Graswuchs und die Wurzel« des Gräfes verhindert und 
crftickt,- und das Erdreich d.inintcr mild mid locker 
werde; fomufsRec, der diefe Erfahrung in einer 
periodifchen Schrift zuerft in Uiiitnuf gebrocht, das 
rcrhrc Verfahren fo angeben: „Wenn die in einem 
„Grasboden gefetzten oder fchoii feit geraumer Zeit fte- 
„bendeu junge B-Iume auf der Oberfläche ihrer Erde, 
„fo weit diö Wurzeln reichen (nicht alfo im Loche 
„felbft, um folches damit zu füllen) mit Flachsfchö- 
„ben bel^^gi werden ; fo mufs das Gras mit feinen 
„Wurr-eliL darunter rergehen, das Erdreich locker 
„und liiemit die Fruchtbarkeit der Baume befördert 
„werden." Innerhalb der Erde wird diefer Zweck 
Ton den Schöben, die langfam verfaulen und daher 
^- L. Z. igoo. Erfier BamU 



weniger dfingen, nicht erreicht, Die Aufbewahniiii; 
des Hopfens, wie folche in England durchs Einpreh 
fcn gefchieht und S. 971- befchrieben wird, verdient 
tiberall befolgt zu werden , weil der Ilopfe^ auf dicfe 
Art an 50 Jflhre dauern und in, feiner vollen Kraft er- 
halten werden kann. Nüchil dem cnglifcben Hopfca 
wird bey uns der böhuaifche für den oeften gehalten. 
Von letztem braucht man, wie der Vf. fagt, gerade 
einen SchefFet, vro man vom fachfifchen Landhopfen 
von der heften Güte zwey Scheffel nbthig hat. ' Unter 
diefcm ift der im Kurkreife bey Kcmberg wachfende 
der belle. (Der im DeiDiuiCchen bey dem Dorfe Ca> 
cau fehr ßark gebsuete Hopfen iil dem letzten vä% 
an die Seite .zu fetzen.) Von beiden kann man mit 
einem Scheffel fo weit kommen, als mit anderthfilb 
Schef&l andern Landhopfens. (Rec. bat nach e)^^ 
rien Vccfuthen beym Brauen verliingft gefunden, dafs . 
es, um den bellen Hopfen zu haben, nur au^eineii- 
gutenBoden, gute Cuüur dernopfcnpRanzc uml gute 
Witrtung des Hopfens auf dem Boden , - wo er einge"« 
prefst aufbewahrt wird, ankomine.) Die Teich wirth« 
fchaft wird S. 275 folg. fehr gut gelehrt. Sic wird' 
aber an vielen Orten nicht recht betrieben , indem die 
fnit fchwcren Koften hie und da unterhaltenen Teiche 
vie! zu wonig einbringen, und daher beffer zu Wie^ 
Ten oder dnem andern wirthfchaftlichen Behuf mit 
wenlgpni Koften anzuwenden w.iren, da man an- 
derswoFelder und^Wiefcn findet, die, weil fie nicht 
entwälTert werden können, ungleich geringer' ge- 
nutzt werden , eis wenn folchc in Fifchteiche vei^ 
wandelt würden. In die fflr Karpfen beftimmten, 
Strcichteichc foll man nach S. 282- keine Karaufchfcn 
mit cinfetzen, weil fie, <vcnn fie fich mit den Streich- 
karpfen begatten, eine fdilecbte Art, die man Huc- . 
kindcr zu nennen pflegt, hervorbtingen ; wenn man 
■ober Sehleilien mit einfetzt; fo entlieht aus ihrer Be- 
gattung mit den Karpfen , die überall fo" beliebte Art 
der Spiegelkarpfen. Bey der Landfifcherey aber hier 
den Fang der V\'alififche . Heringe , Makrellcn , Ka- 
beljaue, Ton- oderTanfifAe, Aullem. Hummern. 
Schildkröten u. f. f. befchrieben zu finden, möchte- 
woM in einem Ilandbuche der L.andwirthfchaft un^ 
erwartet fcj-n. Unter die Hon igblui'nen wird die 
Rofe mit Unrecht gel^cllt, und um der Bienen wil- 
len in ihrer K^he Blumengewächfe zu faen, iß ein. ■ 
Ratti , den man blofs von einem Stubenwirtbe erwar- 
ten foUte. Dem BiencnElande, wenn man damit nicht 
zurückbleiben will, iß nur dann gerathen, wenn ei 
aufser häußgcn Feltl-, Wiefen- imd Waldblumen' 
nicht an einer ßarkcn Ausfaat von Raps oderRühfen, 
HeidekorD, Wicken und weüsemKIee fefak, und der 
N Acker ' 



99 



ALLG. LiTEEATUR -ZEITUNG 



IV- 



Acket äfiTM in Beziehung auf i^ Gam» ^«f Fekt- - 
wirtbfchaft geugiiift feyu Jcatin. . Auch ift es, \rte 
Ä.fi^ff-. gelegt wirrt, nociriange nicTit aus^marlit, 
dafs Schwjfnne der Bienen enjftehen, wenn die jun-' 
^en von den ultra atnjifetfieben wsKlea.' MslurWahr- 
feheiiilichÜeit Enclet: fich bey di^m Güg:eiitheilc, da 
man öfters flügeriahrae Weiftr-vttrlc Jülirc nacl» ein^ 
■ndcr gefunden, und daher rchlit;fsen inufs, dafs der 
alti- Woifer mit feinem alten, wiewohl verftärfctcn 
Volktf, deö» jhngen Bdtt mache. ' Das angepriefene 
Klingeln mit metattenen Becken, kleinen Glocken 
U, dgl. wii-d nie ftliwanncnde Bienen vom Durchg»- 
hen abhalten. Eher und mehr hilft das Befpriucn 

. der Bienen von oben herab mit Wafler' uiirtellt einer 
Haii<tfpnf7.C. 

Die Th^-orie des Scidenbaaes S.g.'jpetc. ift unter 
•Den am wenigften ausCährlicb abgehandelt M'ordcn. 
Es wird nichts gcfagt von den Geltt-JIen zum Füttcm 
iiiid Spinnijn ,.Tom Sortiren und Ffltrer» nach den be- 
kannten Lcbensbcrioden der Würrtnir, von l^aaruiig 
d^rfcHien und Gewinnung des Sauu;ns oder derGrai- 
nes, von dcioSortiren derCocons zur guten und zur 
Floretfeide , yon der Art zu hafpehi u. f, f. Hier 
hätte der Vf.- fich aus den Schritten- eines Liberati, 
ficbnke und anderer Raths erholen fellt-n. 

IiR vterteiiBande, welcher die Holznlitziing ent- 
halt, ift'unter dem Laubholze der Eiche, ivie uiUigi 
der ertle Platz anpiewlefcii. De^Vf, niiaint diejir- 
iey Arten von Eichen an, dit Steineiche, die gemei- 
ne Eictic, die Zirneiche. l^ctzte kann matl aber wie 
tnanchc andere , die Hafel- . Loch- , Roclieichtm q. f. f. 
renannt ^Verden , als blors zufällige Vari^tSteft aiil%- 

. Iteh- und anfere ökonomifchä bchnäfteller- Tollten, 
wi.- lolch 8 in dem MiliH-hhaufen- und Germtrs- 
Üavlilchen HauiiVat^ g«rdKjb(.'n, unfere gtimciiia 

' Sd^nmetticht und unfere gemeine ■ IVintereicIie a's 
Ztvuy' von- einander uiitt:rl'cbiedene Arten all«iti 
«mc-limen, da Itlbi^e bslländi'i; unterfchiedcn blei; 
fccn , -fich durch Samen - fortpBanzen. und nie- 
mals aiisart..n. Aof gKicht^ Weife wünfthre Rec, 
dafs dieSchriftftellirrinAiifehung det^NadelhüIzer nti- 
ftni nowern Pilunzenlehrem zur VermeitJ'mg alles 
Mifävcrftfindniflei folgen . und fich ihrer li-nc-nnun- 
gen oder der wa'i en und nicht trivialen Nain<-n bc- 

, dx-mn mochct-n- bo vrrdt>'nt IWünchhaufcn mit 
allt:n feinen Nachiolgern allen BeyfaR. w<:nn er un- 
ter de« Piuiii.t^cfchlechtern dcnünterfchied aufs deut- 
li:hlte"zwifch(:ii denen, die aus zwey oder mchrern 
Nadeln am Fufse aas einer ^meiHfchaft liehen Schei- 
de waehCtm. beilimmt. Die gemeine Kiefer, Pöhre 
oder Kteiitipinn, Piniis f^lveftris« gehört Zu dem cc- 
ftün, und dirfictut oderRotliianne, Harz- oikrPtch- 
tanne, zu dem andern Gtfthli chte. Dagegen fagf 
yir. B.'S-4-. die.Ficbte wird auch die fcliwarze, in- 
gt,')chen die pLchtanne genannt. Ihre Naduln find 
fchioal , zwey und zwey wadifen allemal aus eine» 

. ^ttietde hcvor. Von der Kiefer aber wird liier gar 
nicht das bt-ftändige-üiiterfcbcidungszcicbfn angege- 
ben, bellte aber mit einander ven.vechA'h' dafs alfo 
viele L«re<. in Un^ewil'sfaelt bleÜKU^ .vou weldit:i|] 



j<ade*hoig e ige i Klieh dt« Rede fej-n foUe. ■ Inman- 
chtm Landen^ wird die Kiifcr ficht? .- und die£ichte 
Kiefor ^lan^l), vogqgen aber der SchriftffcJI^ mjc- 
und nach dein fiir'riclitig angPiicmmenenSyTteine 
-d«cb-Jprou bc n wtwfs. — D o <i<r-<j a ^i>g d es N.kUUioIzcs 
fchon im April ausj^efact werdtm foll, uiuL die Sonne 
bis dahin nicht wirklnin genug gewefen feyn kann, 
die Zupfen zum^Auf platzen und daher cntfichende» 
Aüflalten das Samens zu bringen; fo wird Uiozu fol- 
gende Methode als die bcqti^mltc ongeratlien : Man 
S^llt.Sitckc., die mit Zapfen angefiGIlc lind, u in .ei- 
nen Malz- oder Obftdarrofen, oder um einen Baek- 
ofeii, oder auch um einen Slfihcnofen, und hcirxt 
Tiilchen nur mäfsig; fo, diif? in dii-fer peniafsjgteo ' 
Iliizc die Sficke fo Inngc ftchen bleiben, bis die Za- 
pfen auffpriiigen tmd den Samen in Menge au.<>fallcu 
laffen; nur treibe man die Hul/.orfpnrung nicht fo 
weit, dafs man, um weniger lloli zu vi:rbrL'nm^ 
die Säcke auf din Dan-horden legen, oder foklic zu 
der Zeit an den Oi'en hcrumfctwn wollte, wenn d«t 
Ofen dcsDarfens oder Backens halber einmal gelfeittt. 
wird, Ijcides würde übel von Statten grh.fn. D im 
im.crllen Falle würde der Same auf den Horden zu 
dürre werden imd verh rennen, und im zw.evti'n. v.-üi^ 
de und miirnte durt^ die Feuchtigkeit, wilchc der 
Broden des Malzes oder das B'O'lfes vcrurfaeht, dep 
5amo ebenfalls viel.loiden. Der Vf. b.;nift fich anf 
ganze mit Sebwarzholz bef.tze Betöre in den giäil. 
.SchönBurj^ifchen Wuldcm, die alle mit äam^n, der 
auf (Hefe Art gedörrt worden, hef;ipt find. Uubri- 
gtn,- fitl! man, da der Same dos SchwarzhoI-iüS nitüt 
alle Jahr ^iTälh. davon ciwn Vciraih an einem tr<»- 
.cteni:n ifnd luftii^i n Orte in SncKen hi'igend wider 
die Mäiife aui^ewahren, um irwmer zwey bis, d-ey 
Joh-e zur Saat täohti(t<':n Samen 711. haben. D,i aber 
jdie ,Sl'nfnzapfen der Kii^fi'm un'' F«ht«i erft imNo- 
veiubiT des'zweyten Jahres rtif werden ; fo unteF- 
fcheidel man die reifen Zapfen an der Farbe, t^'n- bey 
diesen briiiinlicht, bey den unr, ifen aber grün ilt 
.D' '■ aurh erfl tqi October des z^wf ytan Jahrs reif wer- 
dende Tannenfainc fnllt nocbiniUerbi) aus, fuba}^ 
,er ^eif ift, we£shalb di^'.Zapfim >ii Zeiten zu brechen« 
und in Anfehnng ihr,.r Ri ifa gleich di-n vorhcrgeben- 
dimzu untcrfcbeide» . 1 und .wie diti/i' aufzuklin^t In 
lind-: Dtefer Same wird am bellen nach Michailis 
mit und tinier einer Rut^srenraat verrichti-t. ZurFkli- 
ten- und Kiefen>f3at hingegen, welche am heften 
mit und unter dein Hafer vollbrocht wird,, ifl- der 
April die bofte Z.it, wenn der Fink« n?.ug vorbfy ift, 
.weil man fonll zu bt'.fürciltfn hat, dafs diefti Vögel, 
wenn fie in Menge zugegen find, den SaiAen.aut 
, zehren. Wie der Tannenfamt; abtr gefatt wird , fo 
fcU man auchEichen-. Roth- und W''ishuchen- und 
Efchenfamcn im October mttKum, den Ahorn- und 
Ellernjamen im November und DeceUüier unter dn* 
flufgej^angeii« Korn, ohne eiiizoeggenj die Bi'te im" 
■ Januar auf den Sclmcc, und die übrigen Holzarten 
im Frühinhrc mit H.iPer, einiäen. ■ Wie diefijs aUej 
aber'gelchihen foil, kann, um W'ciiläufiigfceit zn 
Tecmcideu,' liier nicht angezeigt werde») wefähsH» 

dein 



dem Htrisaajiäaiizer jJas. eigene Nacblcfen^S- 34 ett. 
^ftens zu empftMen ift. Den Holzftfincten wt-'rdcti 
^ucb die Krallen vom Vf. bevgezälili, und von ih- 
^en gefügt , dojs IW durch ihreo Pferch", dcit 
^e, wo fie fidi zufammenhalten, in Älcnge falUii 
taflen,.. die guten B^umc fo Terderbeii, clafs aii 
thrftr Stelle IluJlundcrtiräuche Avaclifen. Die' Wipfcl- 
diicre der . Waldbäuino will der Vf. S. 33- von 
der Scbafhutung in den HöIz.tii herleiten, da der 
^harfe Unii der Schafe fleh beym öfteni Aufenthalte 
in felbigen hinunter auf die "Wurzeln ziehen, diirfe 
vertrocknen, .uiid.fodaim das ücbtl auf dieGipft! 
der Baume ausbrt^iren füll, Rcc, kann diefer Slcy- 
nung nicbi bt;\'pflichtt;n, ijuietn fein Scbafjliiü mit 

" einem grofseii , mit ■Obfthiiuiiipn bofetztcn Vor- 
hofe fo umrebcn i(l, dafs dio Schaft; tätlich bcym 
Au^- und Eintreiben darin .eine Weile unihergebeni 

-bis der SrtiWcr fie durchG^o'zUiU oder fortirt bat; fo 
wie fulch« auch ihre Sal/Iccken in folchem Vorhöfie 
haben, auch <b''in dem Gräfe nach^chi'n, ohne data 
die fcbr alten B^iume davon- fipHildüiTe geworden 
waren. Kann aber diefrrZufjll iler Waldblume fehr 
wahrfchciiHicb von der"\Viiczcl htTruhrcii; fo möchte 
e.r von lufecKn, befondcrs von den Maykafern, die 
^ch bis zujfi fiebcnten Jahre in der Erde ab Mad^-n 
RufUttlten und von Wurzebi der Baume und Kräuter 
leben, heczul-jitcn feyii. Was von Erfparutii» des 
Holzes S. 69 etc. gefaxt wird, kann nicht oft nnd 
laut ganup: ^frchgt werden. Dem Voifthliiije i incs 
beir^r anzulegenden Ofens in Bauer- und Gofind.ftu- 
bo«, iniileich.'n einii^er andern zu verbcfTerndfin Öu- . 
fen in den H.rrfchafVsftnbcn, ift ein Kupfier hcyge- 
fDgt,' mid Hr. B. verficherr, dafs man bcy Anlegung 
^cuer luid VirbelTt-rmig alter Oefen nach rein«n Vot*- 
fchliigen mit der F^ilIfte di-s bisherigen Ifol/.aufwan- 
des immer «Ine wärmere Stube als bi-^her wird haben 
können. - Eben So fehr zu empfehlen find die Vorfchlä- 

r zur bcßeni Einrichtung des Küchenfeuers, der 
auör<m. BranntweinÖfcir und der grofsen kupfer- 
nen Pfannen« >ii wdchen das Waffer für das Vieh 
wann !>e!nacht wird. . 

. Di^' iweyte Abhandlung des vierten Bandes he- 
bandell die grofse und kleine Jajd in vier Abfchnit- ' 
ten. Ditfe Und; i) dicErhalrangdes nöthigt-n Wild- 
prcts; 3) die Vertiliumg der Raubtbiere und Raubvö- 
gel; 3) die r;-chte B-.baiidlnng der Jagd; ^ydcrVo- 
Sflfang. DitiJagdbLTechtJirtenwerden dem Vf. vielen 
aiik wiffia.dafs er hii*r nicht nur nrohts'Wiffenswer- 
Um-'S aMsficiafT:«,, fondern ihnen manches gefagt hat, 
was ihneo zuvor noch unbekannt oder uiiät gciäufe 
genuj gtwefen fcyu kann. 

MATHEMATIK. 
' Luexic, b. Vofs u. Comp.: N«« Gartwi- und 
Landfckaflsgebmde: Herau.s gegeben von tl'ilhdm 
- GottUeb Vecker. Zweyte iJefenmg. 1793. 6 S. 
und laKupfenafJu. gr.Fol." 
Ans der Anzeige der erltcn IJeferung diefcs mit 
grofswr Schöübeic gedrückten Wtrks wiffe^ die Lefcr " 



;j<)..ia-,,JAN\UAB,.,a^<^ 



X03 

bereits, dafs dflr ^preck dcs_ Hnnnisg:ebeis darin be- 
gehe, Acn reichen L9iid|rütsbeiiczem; 'die die röhfe 
Natur mit Gefchmack verfc!k>nem. wollen, paffende 
Ideen filr Hire zu errichtenden Gebäude vorzulegen; 
DiefomZwccke gemÜFs werden auch in diafer zwcj- 
ton Lieferung grofie, ffhr deuttrcbc) Cirund- und 
Aufriffe geliefert, nach denen unbedenklicJi fcgleicb 
der Anfchlag angefertigt und gebauet "werden kann^ 
Die ßinmtlichen hier gelieferten Entwiirfe find wie- 
der von der Erfindung des Hn. Srhäfiri einen auf- 
genommen , der von \h\. KUnsku iA. Unter allen be- 
findct .fich ein Maafsltah in Ellen : warum nicht iii 
Fit&en? da das Fufsmaafs und nicht das EUenmaalä 
allgemeines Daumnafs ill, 

Auf der ncttnf^rtPlatre (die Zahl der Platten läuft 
durch iille Lieferungen fort) tA die innere Fa^ade ei- 
nes länglich viereckigen Gebäadcs, das als Gartciv 
eingang dienen fotl, in Form einer hoh«i Garten-, 
uinucr von Quadern mit Gefimfe und Attikc darübei^ -. 
vorgeficlll. in der Mitte ift die Tbßr«, '«1 dere«" , 
beiden Seiten eine Srrtiic der pomona imd Cents fle- 
hen. Das ganze Güb.iitdo hat inwendig drey Abdiei- 
lungen: die mittetile ift der Eingang, zu dclfen einet 
Seite eine Stube und auf der andern Seite eine Kam- 
mer und eine Küche fflr den Pfiirtuer liegen. D-is 
Dach zu verßecken dient die Attike, auf der ein 
Opfer der Ceres in Relief vorgefiellt \i\. Da diefi; 
Attike nicht die ganze LSnge desGebüudcs einnimmt, 
fondern zu beiden Seiten durch drcy'hohe und breite 
Treppenftufen zurückgezogen ift; fo hatten wobi dt<; 
Scitenzimmer als ilberwölbt in dcmGrundriße darge< 
fiellt werden follcn, indem für eine Balkendecke ftf 
fchw<;re itcineme Stufen eine unmliülmilstiiUsigc 
Laft (Jnd. 

Die zehnte Platte endiäU einen Pavillon m gotht- 
fchem Stile, deffen Entwurf dem Vf. aufserordendicH 
wohl gerathen ift. Alles trägt an demf<:lben das un- 
verkennbare Gepräge der Leichtigkeit , Düiinlieit 
und Hohlheit mit Spitzen und Zackenverzicrungcn, 
die cigenthümlichen Stücke des gothifohenCharakterä. 
Dahey ift durch Proportionalität und fymmetrifche 
ZufsinmenftclEung derThcilc ehie Harmonie desG^^i- 
zen bewirkt worden, die bezaubert, und jedem B^- 
fcfaauer das gerechte Urthcil ablocken mufs ,'dafs die 
gothifche B:mart zwar ihre eigene nber unbeftreitb.ir 
reizvolle SchönhL'it habe. Gedenkt man lieh dicfe« 
malerifche Gebäude, das einem Fecnfchloffe Ober ei- 
nem Bache erbauet gleicht, in derMitte eines freycn 
Platzes in einem Dickigt von .manch erlcy Ho!?-irini. 
und mir der FroTite gegen eine durdigehauene lauje 
Durchficht geftellr; fo kann fich die Phanrafie Aih&y 
nichts anders als eine der fchönften und fielebeiiil- - 
fteii Garron [lartiei'n vorftellcn. Audi die Btfchrcifaung 
von der im Innern anzubringenden Decoratioii iä 
nuiftorhiift. 

Auf der eilftni Platte fieht man den Gr»nd - uad ■ 
Anfrifs eines Badehaufes, deffen innere Einrichtuii<'; 
ganz zv.'cckmrirsig ift. Nur. gefallen uns daran dlt«* 
vier in deJi Seitpnwönden des Baderaales aiigehrjch-, 
ten Fcnfter nicht. Wenigflens uuiffcn diele bcj der 



lOj 



A. Ik Z. fAKVAR tSd^ 



»4 



Crfannan^ nur in (1er Hä^e mit Brüftnnjfen,. zu de- 
^les 'die icewöhiiliche Hohe cmes MenTtheiiaug:» 
n i L-ht^ i n 9 uf reicht, angebracht n'erdcn, um tlictU die 

- Kt,-af*ier(le der Vi trbey geh enden iiiulit zu Storüni;cn 
<lct. Radfiiiieu zu verdnlüffen, tlidls cÜcSch.irahaltig- 

, ki:it dcB Ijndcixleii alLr Furtht uud Aciigßlichkeit eu 

'(Mirr.iche)i. ^'eim fich ir^enflMO ßt^louchtuiig durrh 

^iic Decke zwockinitrsigliiufchickt j f<i iSt es in eiiieui 

Rndcfiiale. Auch tchn'int die liatb groncn.irtipfc und 

ländliche Verzierung derFai;ade an einem t'oIchenGe- 

^ hnitde.7,u trivial tnid nichts nusdnlckcjid zu fcyii. Auf 

uUe Fälle hiitre dasGurtgefinire ilbiT dein Quaderwcr- 

. iiir wegbleiben und nnr libcr dein Rilbliie üch erflrc- 

(1;on'^lten; an denScitcnthcilcn mul^tc dasQuader- 

werlt bis unter das llftuptgcfimlc hinaufgehen. Ree. 

, würde aber ftatt des Ijuadcrwerks lieber eine Abthci- 

' Inn); niit.vrMicfte^ Feldern, in denen auf die B.ide- 

' t^nndfuni^ ftch^be/.iehcndc Reliefs oder Malereycn aii,- 

- gcbratltt-witren, cnuvorfun habeir. 

' ■ .." .DickJyoiftc Platte Tiefert den Entwurf ru einein 
kleinen Lüudkiurc von der CnirteiiCeitc mit Sciien- 
llügelii, in deren einem der Fferdellali, im andern 
«bor die Kücbc, l^ich befinden. Hit der inncni An- 
ordnung möchte man Aufiieüeii leyii. da dicfc Be- 
^ucittlicMvCJt ;Hit Abwechslung füwuhl in Lage als 
(irüil'ü\erbjndi't, und dicConimunicatiun der Flügel 
nii» deiii.Haiiptg.;)iiui!e durch ein paar mit Säulen 
»ngi'iicUn» d'-^eurirte Corddors beHirkt worden ift. 
Aber in des Unheil des Textes von der Fa^ade: (jals 
<Ucfe dutcK ihre einfache Verzierung eine fehr ange^ 
iiehmc Wirkung mache, kann wcnigfteus Rrc. iiltht 
eJHltitivmcn. Ülefc gaji7.c ziemlich lange F.i^adc ift 
viel zu k,iü!, lind hat ein lodtesAurehcn. N.ur zwcy 
«irdentHthe Fenltcr zn jeder Sfitc der Thürc des 
ll.iuptgcbiiiides, eins und drcyMczonineii darüber 
find alle Fenfter, die man fiel«; aufserdem noch 
zwey liolie fcliinüle 'f hären in völlig k:i!iien Seiten: 
tnaiiem und ein paar Nifcbca mit Statiien in den 
Mauer« z\reyer kleiner FlügelpaviUoJis. Bey diefeni 
Anblicke vennuthet .man keinen Aufenthalt, einer rei- 
chen Familie, die ßch den Vergnügungen des I.aiid- 
tebciis obneA«f<?pfeniiij ihrer gewohnten ftädlilcheu 
nfcqucmlichkcit crgiebt,, foudern eine P;ichterwi»h- 
uung mitStallcn uud Ueuiifen 7.\i beiden Seiten, .A.n 
der Verzierune des hervorliegenden mittlem II;iiipt- 
gebäudes radelt die Kritik die fenfterlofen ffeyu^der- 
tcn Rückniaiicni zu beiden Selten des Uifalits; den 
Gurtfims an diefeu, von dem man nicht weifs, was 
'er hier foll, da er die Proportion der Höhe dirfiT 
Mauern gegen ihre Breite nicht verbeiTcit, fondern 
verfchliinmert , indem fic ohnc-Guiigefuns gefillen- 
«Irr erftücinen würdrn; und den Conlraft, in dem 
tfas zierliche mit Reliefs gefchniiickte Fronten zu den 
kidifen glatten Ilausuiancrn lieht. Ganz bizarr aber 
ii; das auf d^r Spitze des Gebäudes vicrcckigt in die 



Iföhe cc1]aacrc Obfcrratoi^m , mit einest ftäeunen- . 
artige» Gieheldache , tus deiTim Flachen die m den 
£ckinauern des Obfervntoriitms Mnanfgczogencn 
Schornllcinc "hervorragen. ^Xic gefchmacklos und 
vciunllaltLt hkdurch das Gebäude bckröiit ift, davoA_ 
kann fich joder überzeugen, wenn ermrt-dcr Hun«t 
die&s Obrcrvatorium zudeckt iind dauil wieder auf- 
deckt, Wenn man uiTZufrieden dicfe Pkittc aus der 
Ilitnd legt; fo wird man defto mehr durch den An- 
blick der drei'Zehnten fiberrafcht^ welche denEntworf 
icines äufserffromantifehen Gebäude*, das jraH7, eigen- 
Ihümlichc Anordnungen und Sclinnhelten befitzt, dar*; 
flcllt. DieferF.isrwuif gehdrt zn den wirklitlienPro-' 
ducten.dcs Gcniei,; a:i ihm haben eine leichte fcllö^ 
pferifchePhant.-Jie und Ueberlegung gleichen AntlieHJ 
Der Anblick des Ganzen tat etwas anlockend Myfte- 
riofcs. In dii^fer gefehmaAvoIIcn, fäft pr.'iehtigeti 
'Einfiedelcy kann man, abgefchicden von demGcräa- 
thc der \VeIt und unhclaufcbt, feinen Lieblingsver- 
gniJgungcn nachhiingen. Dtc Atiordnung des In- 
nern und Acufserii laden dazu ein. Die Architec«ir, 
hat bey diefcin Gebäude ans ihrem reichen Vorrathe 
gerade das paffeiulfte und fcbicklichftezurBftwirkung 
eines in den Tlieilcn inonnichfaltigen Schönen aus' 
gewühlt und angebracht. Ree. denkt Hrh din paffend- 
fte Lage dcifelben an dem Ufer einer kl(;inen. bloft 
mit niedrigem HiiTchwerke bewarhfcncn Infel in ei- 
iiem/.icnilich geräumigen See. ' JedeBefchrcibang ift 
viel zu maU, die Seufation zu bewirken, die feiti 
Anblick auf das,/\uge unddieHinblldungskraft mflcht; 
Das auf der viiTXehnten Platte ent^vorfcne einfa- 
che G.irien\^'ohnbaus ift von Ilh.Kitnjftu'j Erfindung. 
Obgleich c» mafiiv feyn föll, fo ift doch dasAnfchcn 
der Fa^adc, als w3rc es von Holz und zwar voit aof 
einander gelegten Balken erbauet, niefe nbfichlliche 
VerhK-ndiiiig einer folidern und beireni Bauart hinter 
dem Jichclu einer leichter» und fchlechtern fcheiftt 
weder Lob noch Nacliahninng zu verdienen. Dafit' 
iuau einem bülzcmen Ilaiife das feheinbnre Anfefaeri 
eines fteiiicrncn giebt, läfst fich rechtfertigen ,~ weil 
hier mit wenigem KoQen eine gröfsere AnnehmÜc^t- 
keit bewirkt wird. Aber ehicin ftciiremicn Haufe den 
Mantel eines hol/.ernen umhangen, das koftbarere 
minder koftbar rcheincn lallen, womit will man dic- 
fes rcchfferilgenf DIcfc architeetonifehe und itfthe- 
tifchß Unfcbicklichkcit abgerechnet, ift übrigens ge- .. 
gen die hinCrc Anordnung derZnnmcr und die ganze 
Anlage des Gebüudes nichts Erhebliches zu erinnern: 
Die/iiitfzcftnisI*Iatte zeigt die Entwfirfe von zwey 
Rnlcken, im gothifchcn Stile, tou denen befon de rs 
die gröfsere recht wohl gerathen.ift. Eben dicfc» 
gilt von dein gröfscrn Grabmale auf der Xechzehnteti 
Platte; das kleinere zeichnet fich durch N^tclUs aus; 
ietn Anblick ift weder gefallend. uQch. belebt er d>> 
Imaginntioji, 



, Google' 



105 N u m e f o i4- «« 

ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



-Sonnabenis, den it. §la»uar Igoo. 



RECHtSGELAHRTHEIT. 

Bahbers, h, Dederich: ErSrlentngtn Über den gf- 
meitttK Prncefs. Ein Ziifatz zu denGrundf;iczi.'n 
de» IIii. Piof. Danz , von t<^icuhus Thadfiäus 
Gönner. — 1799. ^H^- 8,- 

DicTe ErÖrteruiiEje« können, wie die Vorrede be- 
merkt als ein für fich beuchendes Werk . EugU kb 
aber auct nls der nveyteThcil der im J. 179,1 er- 
fchicneiien Abliandlungcii dus Vis. aageA htn wer- 
den. Den doppulteii Titel, den die Vorrt-dc in die- 
sem Betracht erwarten liifst, hnb;?h wir hty unrerUi 
Exemplar' nicht gefunden. Durch eJn7.eIiie Bjyträge 
und Beobachtung<:n dicfer Art, nach Anleitung herr- 
schender und beliebter Lehrbüchisr, können Och be- 
Jbnders nkudeinifche Doc<?nten «lu die WilTunfchaft 
fehr verdient inachen. AusfüIirlicUe Cominentare 
find nic&t Jedennanns Sache, und überhaupt ein Un- 
tcrnelnnen, \vobt;y gejcade die Menge der Vorgän- 
ger wolil am wenigllen zur Nadiahtnnn^ reizen Toll- 
te. Einem Lehrer , der es ernlllich mit der WüTcn- 
fchaft mcynt, die er iroriräft, müfTen aber doch von 
Zeit zu Zeit Dinge roikommen, die ihm Gelcgen- 
lii-it g>;ben, Begriffe jind Grmidfätze ku berichtigen, 
\vie auch auf L'ütkcn' iniSyricmc, unÄ, was befon- 
dcrs die Jurisprudenz anbi^t'rißt, in derGefetzgebung 
■/elbft, aufmerkfain zu machen. Die Form der gegen- 
wärtigen Schrift ili unllreitig eine der bequemltcn 
und zweckniäfsigftcn , um diefe litcrarifche Ausbeute 
.ins Publikum zu bringen, fo wie auch die Zuhörer 
dadurch in den Siand gefetzt worden, den mündli- 
chen Vortrag dcRo bcfier zu nutzen. D^-r frcmelnc 
.Procefs in Üeuifchland ift uullri'itig noch votier Bc- 
'richtigun^en und Ergiiniungen fahrg, und wir glau- 
tai, diefeAuffutze als fch.itzbaii! Beyträge dazii ein- 
pfthlen zu konneri. " Der Vf. iwt voi-ziipHch folche 
fccgenftände gewählt, wo es an ausdrflckljthciiHje- 
fctzcn mangelt , und eben daher der von einander 
abweichenden Meynungcn defto mehrere ghjbt. Da- 
bcy hat er immer gefucht, di-- Sache auf richtijre Re- 
Cdffe. undanfdL-n w-ahwn Gtfitht5puuct . welchen 
die Gefetzgehiinfr dabey vor Auceu ha«;, zurück- 
zuführen; unlirriiig der ficherfte Leitfaden', um den 
.Irrwe»i:n, auf wtldieman fo Itichtdurchdjä fchwan- 
kcntlcn Meynungrcn der Rechtsgel ehrten geriitii, tu 
entgehen. D 11 Gpnclit»{:ebrauch . der fo oft die Stel- 
le oller Weitem Gründe vortreten inufs, welfs er ge- 
Tiorig 7:u würdifr-n. Der Vortra? ift im Ganzen fafs- 
lieh und gut. Nur Provijicialriu.-idrücke. als: wn da 
mckr, ftatti um fo mehr, bcgitihfnigat, ßndern, Sön- 
M, Lw Z. 1800. Er^er linwi/. 



iferdn^, jtätr, eine Era^e die Jckon aKsgetraetn iß. 
Man ^rAfcimÜTt davon etc. filltcn nie in die Schrlfl- 
ftellcrfprache liberiragen werden. Der einzehien Be- 
merkungen find ßberliaupt 44., und um nur einige 
alp Beyfpidc anzuführen, zeichnen wir folt^nde aus,-. 
XVin, über die Rejliinmung des ßeweisfatzes beif dem 
erßen UrtheiLin der Sacht. Ciapfoth und Da»S, wei- 
chen hier in der Form etwas von einander ab. Beji- 
de dringen zwar darauf, dafs der Richter ps bev der 
allgemeinen Vorfchrift: dafs Klager den Grund der 
Kl.ige, und fo viel daran verneinet worden, zu be- 
weifen fchuldig, nicht bewenden laffen , fondern de»"" 
B-weisfatz im UrthcÜ beftimint vorzeichnen inüfle. 
Nur in der Form gehen Ce etwas von ein-indet ah. 
Der erfte findet nicht genug, das vo rg! geben e 'Ei- 
genthum, die vorgegebene Schenkung (der Vf. fchrcibt 
Scliaiikuttg) zumBeweife aufzulegen, fondern man 
müJTe die geleugneten Thatnmftände, wodurch das 
Eigenthumctc. begründet werden foU, aus den Acten 
herausheben. Danz hrn-jegen will den Bv'weis nor ^ 
überhaupt auf den eigentlichen Strciipuncr, Vertrag, 
Eigcntbum etc. gerichtet wiffen, und dem Bewcis- 
. führet die Freyheit laffen, die Gründe näher bey:£u- 
bringen, woraus feine Behauptung folgen foll. Der 
Vf. tritt diefer Mcynung bey, rechttertigt fie aus 
Überwiegenden Gründen , und erläutert die Sache 
durch einen Rechtsfall, worin auch culpa Uui^maj.u 
verantworten war. Bey den Verhandlungen wareil - 
viele cinzchie Thatumltände von beiden Seiten an- 
geführt, allein das Beweisthema konnte nur dahin 
lauten : ,,dafs der Beklagte wenigrtens den gering-- 
„ften Grad der Nachläfsigkcit bey der B^fchädigung 
„zu Schulden gebracht hahe," dem Klüger blieb die 
Auswahl öberiaiTen, dicsn.iher darzuthun ; jede-Be- 
fchrtinkung des Btwcisthema anf bcfondcre Umllän- 
de wäre ein unnöthiger Eingriff in feine Rechte gc- 
wefen*. XX!I. IFe»» die K%infiverfi,imUgeit verfekitr 
dener Metjnuag ßad, fo mufs der Ricliier nach der , 
Stimmenmehrlmi'tHtfcheitien. i) Kunflfachcn, fo weit 
fi* nur nach den Regeln der Kimft zu beurthcilen 
Gnd , gehören zur Sphiire der etgeufn richterlichen 
Bcurtheilung nicht. Wir fehen diefen aus dem Gciift 
der Gcferzgcbung gehobenen S.itz gleich bi.fli;tigt, 
wenn die KunftverHiindigen einer Mcynung find. 
Diofe mag dem Richter noch fo foildcrbar fclieinen, 
er mufs fie im Urthcüe befolgen. Die Disharmonie 
der Kunftverftündigeii kann aber dem Richter kein 
Recht ertheiloa, welches ihm die Gcfetze überhaupt 
bey diefemBeweismitrcl abgefprochen haben. Durch 
die dem Richter erthciltc Erlaubiiifs, der Mej-nung 
zufol'^'^i, welche ilm ricbtigec.rcb«t»t, wOrde die 
O Gc- 



. «or . . • ALLG, LITERATUR - »EITUKG , 4£g 

Gofctzgctiuiiginit {ich felbft inWMerfpruph frcrathen. - komuuiwn utul uiU'oUfcomnuncn Bcweifen , £rßii- 

a) QfüvVorz.ug'der'SÜiniiijenmehTlieit begünliigt L. i. lun^s- und Remi£iiii!;!>(.'ide, alles dicfcs verhüll (ich 

pr. D. ife iiifpicienJo vetitrf , womit L. 21- ß. 3. D. im fummBrifchen rroccfs,' wie im orderttlictcn. hAir 

(/e teßibits, weUlie jiur Ton gewöhnlichen Ztugen, bcy^ewiffi-n ranz'anrsprwL-fciitlithm Förmlichkeite« 

nicht ober von Kiiiiftverftünjigen redet, Uicht zu darf der Kiclitcr nach vorkommende 11 Umflanden 

verchitinr*'!» iit. XXV. — XXVJ. Die Refikutian et~ mehr und wenifjcr vcii der ijcwohnlichcii Regel ab- 

f^cH verahfdiimle Notlifrißcn der ^ppetlatian, vtid eben weichen. XLII:— "XLIII. Ürber die Eiathciiun.g dts 

Ja aiich.din P^khtigkeitsklag'e tnufs tintiter bey dem Ober- Cbi^cxrßs in de» allgemeineH und btfondnn gegt» Du- 

richter uadigefucht, -tind angebracht tverden. Iii einer ielotv. Die -erwiihniL-Eiiitheilung wnrd freylich von 

'Note hcifst es hier: ,. Schon die K.'G. 0., v. I53I. den Rachts^dehrieti (o uiibeflimint vorgetragen, dals 

.„knnntu dies Rcclitsmiftel, indem üc verordaete (i), Dcibelou; mir Rrcht inanclies dagepn crinnCm konn- 

„dnCs an den Unterg«ricliten, aus £inf:ilcigkeit, Un- {t. . Dafs Cie aber darum doch niclii ganz zu vcr^ccr- 

„ßtifä, oder bisher ptfibten Mifsbviiuchcn, nichtige fen fcy, zri.-^t dfr Vi". A^hr gründlich; die Zul'il^i^ 

„Proccffc mid Nullitäten je zu Zeken bcfundcit wor- kcir eui^s Particularconcuifes fetzt natürlich i)in An- 

.„den." VeforiUut hat fie das wohl nicht. XXIX. fehjui» dps Objects tinen Theil der Güter des Gc- 

■ Be^^deM Eetveife zur Gcwißensvertretung kann dis Par- intinrchuldncrs, ein bcfoiidcrcs Vi^rinügcn voraus, 

. tetfl Mitteilt den Eid zugeji.hoben hat, den ütgenbewiis welches von der Rcmeinen ' ConcursmaiTe getrvidit 

' Jihre». Duich die Gewiirensvertretuiig wird die Ei- werden kann und darf, 2) in Aiiffhung des^'w^'^Sr, 

dcsdcl^tion mit allen ihren Folgen furpendirt, und Gii^iiiiiscf , die mit eiiirr folchcn GüterntalTe !ti dein 

alles cinfttf/cilen in den Stand gefetzt , als vb der Co- Verhiilmiffe ficbcn , d.ifs fic Jn Ri-c!iten nach die AV 

gciinnnte Gewiffjcns Vertreter gleich den Beweis diircl> fottdcrung dcrftlh.'n von den übr!!!i;n Concur^gührm 

die von ihm gewühlten Mittel angetreten hä:te. Dem v^rlang.-n 'können. IQ nun <li»f Zuldiiijichkeit dic- 

andeni Theile mufs daher nnihwcndig der Gcgcnbe- fcs bcfondcm Vcrraöäsns i'i ihrer oll. r B'friedi^jung 

weis geftafcet werden. ' XXX. Ueber die Eigcnfcbaf- nicht ansrrcmachi, fondern eine ordentliche ClaQirica- 

ten der iKue»ThatuMjiäiideuadBew£ifebey demRechtS' tion derfelbcn erfodcriidi; fo laf^C f ch doä Djfeya 

«littet der Rejiiiittion gegen Vriheile. Dicfes Rechts- eines Partien larconcurfes allerdings behaupten. Nur 

mittel ift ein ganz gcrechtf;r Sieg des wir.kliclien in den, Fallen olfo, ko das eigendicht Sef^rcti-J»!- 

Rcchts über das föhnliche; in ihm liegt die Idee recht fiatt findet , (unter dtntn aber dis nusi^cdchiue 

xum Grunde , drifs aur Zeit des gcfjUtcn Au^fpruchs An\ven<Itins L. 3. ij. 15. lö- 1). ifc ti i/i. ort. in unfeni C'- 

dcm Richter die wahren Verhältiiiffe der S.icbe nicht richfön billig mit Stri;b-;n R. B. HI. log. %a verwcr- 

bekannt waren. Sein Urtheil wird, nach den bisheri- fen ifl) kann der Pariicularconcurs eintreten , der IcK 

gen Acten keines- Unreclits befchuldigt , fondern das wohl in Anfclituig des competentcn Richters, ols 

Refiitutionsgefuch damit genchtfertigt, dafs jetzt onch in Anfehuiip der Gcmcinrchaft der Gbubi(:tr, 

Gründe vorkojnmcn, die. wenn fie ihm zur Zeit Gfiltigkeit diT.NacliInfsvcrtrÜpe etc. und der ClaR'ift- 

des jrorigen Urtlieils bekannt Bew<'fen waren. Ihn he- catiou überl^ipt, fehr erb 'jlich vom aUgimeincn 

Wegen- feaben wurden, antiers zu erkennen; folglich Concurs fuh unteifiheidct. D.ulurch ahtr.dor* A\e 

^ann fchon nach der Nütuc der Sache, wie es auch 'Guter des G<nn-iHfcbiildiiers ' in vt rfthtcdcnen iJui- 

*die Reichsgcfeize deutlich beftimmen , ein R>.-(titti- dem (tch bvfntden, wird ein Fa.rioilarconcurs nuch 

tionsgefuch nur auf neue, erhebliche Gründe gebauet nicht begründet. Nach den in Dcufchtaiid giltcnden 

werden. Dies wirdJ"ehr gründlich Weiter oiispeführt gemeincii Rcthien, giebt dies ktini-nhiurLicliinden 

und erlauten. y^\^.Anmerhungeniiber den Salz, dafs Grinid , dicSepamtlou der Gtltcr zu v^rljusen , ohne 

im vnießi-.nmten Jutmtarifchen Prpcejfe BefchiiniguH- wilche dod» kein P.irticularcoucurs dcnkbdr Ui, mit- 

gia an die Stelle des Beweifes treten. .Unii:r dem No- hin mfifTen auch die auswärtifren Gläubiger an Aai 

inen einer Eefctieinigung koirunen auch unbeeidit'tc airgtnu'inc Concursgcricht gewitfen, und dahin such 

Ausfapen der Zeupcn , blofse Abfchriften cfc. vor; iVic Güter oder dcriüi Kaufyelder abgeliefert werden. 

ivie leicht könnte man zu der Idee verleitet werden. Hier wird dtr wohlthätigc, und nur zu oft vemacb- 

dafs alles diefes im unheßiiHmten fumm-irilchen Pro- läfslgtc Satz wirkfaui, dafs die vcrfchiedentn deuf- 
cefs als völliger Beweis hmreicfip. TÄns die Ge- .fchcnLSnder, ungeachtet fie einer bofondeni obcrften , 

/etz« einmal zur Begründung der jurißifehcn Wahr- Gewalt unterworfen find, doch nts Glieder emriStüats- 

leit Oberhaupt, und bcy jeder Art der ReAveisfüh- fcörpprs bfitcncbti^t werden rnüireTf, Ein Reithshof- 

Func; befonders wefeutlich erfordern, davon kann rsilisconclufiim wiid/ur Bjftatijungiuil angeführt.— 

weder im ordentlicJicn, noch im fuminarifchen Pro- Gegen einige Bi^bai:pti!ngin dua Vfs. finden nach uit- 

cefs' abgewichen -werden. Kein Gefctz tot den letz- ferer üeberzeugung uoch Erinnerungen flatt. Z. B. 

tenda-vonairsgenommc«. Die pcrciatorifche Eigen- III. dafs ein ganzes Ciiltegium, als folches , als mo- 

fcbaft des Beweistermins, (iiL fo fern fie In der Pro- ralifche Perßj»\ rccufiit werden könne, iil ein- füir 

■ cefsordnung fellgefetzt iR, denn, genau betrachtet, fchwieriger Satz, und durch das B;jyfpi<^r„ welches 

wcifs das gemeine Rücht nichts davon), die Einre- der Vf. anführt, noch Tange nicht au&g.-macht. Ein 

den fecgen die Zulüfsigkeit der Beweismittel, befon- Vormund brncbtc verfchicdcii« Poilcn in Aufgabe, 

ders derZeugan, überhaupt die Rechte des Pro- welche das obervormundfcluftikhc CcHcgium , ohne 

4'%ri^yt, M» AiUCähuDg dürfeUwax die licbre von tqU- eil« Erinnerung, geuciunigt«. Nach ecliingtei' Grtffs- 

itihrrg- 



I^ 



^0. 14. -JANUAR ••SOrO.^ 



^TO* 



^' f . jä^rigkeit \T0lite tler Gursnde- den Vormund, wegan 
' dieler Poften beliingeii; allein jenes Collegiuin war 
' auctiKÜe ordentliche Iiiflanz des BcKLigtcn. — „Nun 
. .^ft CS off<;nfaar, dafs auch gegen die Obervonnuiid- 
;^ „fchaft eine Regrefskfejre ft.ilt findet. ■ DasColltfpiuiii. 
^■' ~„a*j/oi(!Vj, ^pufsdarür hafti*n; derGruud cIlt Rcch- 
■^ Ration trifft nicht einfieliin GliedcVi ibiidcrii die wtv 
r ^fi-alifctie Perjoa filbfl, hier war alfu die Recufation 
" »>o'^:''''" *'" CüUtijiuin'Qffcnbar gcgriindct." DicVer- 
" ' -antwurtlichkeit dürfw doch wphl auch in dififem Fal- 
~-- lg genau hctrnchtet, iiidit das ganze CoIIcgiuMi al? 
;' moralifdie Pa-fon, fontlcrn nur die cin^'^Iiieii, wen« 
-■ gleich fäiymtlichen, Glieder, in fo fern fic fiflicbt- 
'■■ widrig gtiiandch hntrcti. troiTcn. Das Gegen t heil 
'■ würde in ALifeUung dir Nvicbfol^er im Amie.Vec- 
~ biüdlicJiktit'jn und Felipe» erzeugen, die innii den 
■" Richren nacli .unitrc-iüg verwerfen mafs. Man weif^ 
^' was Übcrliatipt gegen die Helicta unioerfiiatmn cinge- 
i" wandt wird; und eben das würde noch inancheii Ein- 
wurf _eegeu den Vf. an die llmd geben. ' XIV. 'Nach 
:.- dein Begriff, den der Redegebrauch riniaal mit dem 
Aytsdruck EJnredc, exgeflto, .verbindet, und, wel- 
dicr freylieb run dem lirertgcn römifchen Sinn, des 
;• Worts etwas abweicht, hat Dans (J. 155. den Ünier- 
tcbied der Einreden ynd der verneinenden Kiitgsbe- 
icliigung xytrefitrnd dargcflellc. Die von dem Vf. da- 
.pegcn. ycrfucbte Berichtigung fchcint uns nicht be- 
friedigend. Ob der Kitiger den Umfland, welchen 
Bi:kl»gtcr leugiiei, in der Klage nngeföhrt habe oder 
»jcbt, darauf foU nicbts ankommen, fondern nyr 
darauf, ob der geleugnete Umfcand wefentli*'h zur 
* Begründung' der Klage gehört, oder nicht. Iin. er- 
flen Fall ift es tintncr nur veriMinende EinTaATimg, im 
iwcyten Schutzrede, der UinSnd mag. in der Kla- 
, ge ongefijhrt feyn , oder nicht. Daher öce Vorwand 
des nicht erfüllten Cantracts eigentlich nie als Einre- 
de gelten kann. Dagegen tritt aber das Bedehkeh 
ein. difs. nun auch der.'Bi:grifF der EJnlafTung , litis 
tonteßatio, imhcutigen Sinne , ftinc Bcfiiimwheit we- 
nigllens täv die Anwendung ganz verliert, wenn ^r 
nicht auf dasjenige ejngefetiränkt wird, was der Kfö- 
ger xur BegrünJung dtr-Klaga im Vortrag derfclhen 
anführt. Die FM^e: ob der geleinnie^e-Uinfland we- 
£uiüich zur B;;grüadung der. Klage gshöre, oder 
nicht, wird- in mchrem Fäiien nicht immer So ausge- 
macht, und eben daher t'ine fcharfe Bcfiimmung 
deffen. was xar litis conttßatio imd zä den Einreden 
. gehört, noch dcfto fchwicriger feyn. Darum fchcint 
«sTichtiger, die Begriffe ,^ Aiv der Redegebmuch ein- 
mal fanctionirt hat, hier heyxubehaliie». . XXXVI. 
Ddr 3ntz, dafs der P^dtret keine Einweridongcn ge- 
gen die Zeugen, m-ehr vorbringen könne, wenn er 
vor der Abhörung fich feine Enrcden nicht vorbehM- 
ten^hütte, iil: durch kein Gefctt beilatigt, und Jtnnn 
wenigliens Ja fein« Allgemeinheit durchaoa lUclk 
selten. 

T^ATüKGEscnienr-E.- 

Pähm, b. Desray: DwlimtnAhe ^nmntaivf ttt B*. 
fcPHfiH o» exgoßtian giar orOre al^habotiqiit , de» 



pce'cejK« dt laBotanique tttU.tous Us irrmes idt'.P 
Fr!ini(}is quf lathis , confacr^s ft l'^tude de cctf* 
Scionce par M. hidiiard, Nouvelle editJon re¥ue c* - 
corrigee avec le plus grarid foift d'aprcs les bidi-' 
fations de TAutenr et ailfre» cfftbrts Bctani- 
ftes. — Lcs Fifrurcs , dorit cet ouvr.ige eft en* 
. richi, ont it6 deflln^es par M. Bulliard i et gr> 
vees efNhnpriift^es en couleurs ä Limitation d* 
pinceau dans le mSme geilrc qne fcs plantes quiS 
compofcnt THerbier de la France. 'An VI.-* 
■ 1797- 242 S. Fol' 10 K. wovon die nuißen iltiuiif- 

nii-t fiTn!.. (7 Rlhlr.) 
Da.', was diefem terminoIogifcAcnWörtfcrbüched«!' 
Krai; (erkunde vorzügliA zuc. Empfehlung gefticfir,. . 
lii das frhüiie Aeufscrg und die fchonenfdrgfältJg ge- 
färbten Kupfer. DtrVf^, ebender, wefcherdas-jrCT^ijrf 
de la Ftance herausgegeben hat, wifl hfer eine Ein''' 
Icilung in das giinze Studiiun liefern, die ftch ^P - 
die KiinSfprache der Kräufcrlehre, auf ihrt Priftci-- 
pien und die Methode erflreckcn folf. £r ha( deY af- 
pbabetifchen Ai-'^telluiig den Vorzug gegeben, tmtcif 
den Artikeln Vigetai, Pyincipes and Mnhade a^er'p?- 
ne vrilTfenfchaftliche DeberlTcht des Ganzen geliefert. 
Das Wörterbuch ciithält: juir dfe frsnzößfchen Bencii- 
nungen der Kunftwörter mid BagrHTe.' Eine alpfi?*- 
betifch geordnete Forge der rateimfclren AQjdriickei 
iß hii»tenangeh.angt, mit der Üeberf«tzDng jtdesAu:T-' 
drucks, und Hinwoifiuig auf das Hauptwör^rbücJ)-' 
Eine ErklJrung der Figuren fchliefst das Gffiize.- 

Das Wert einhält eine Menge vOn Kunftwö^ 
tern , felbü tifs der Gartenkunlt z. B. anbüiden ncci-- 
ler. Rec. hat aber keine neuen Ausdrücke dJarm b«-- 
merkt. Di« Menge von vortrefflichen Zeichmingert' 
machen CS fehr brauchbar; die Brauchbarkeit" aber' 
würde noch um vieles erhöhe feyn. Wenn der Vf.- 
ouch jedesmal Beyfpiele ai^s der ifafur antrcgcbeni 
hätte. . Hier noch einige Ünnehtigkcitea!' Öirataetä-' , 
res definirt B. fo; „alle Tliejle, tveltiie zur' Pflanr.e" 
natürlich" gehören , unj ivodurcb Cc ficfi cÜiand.T' 
ähnlich find oder von einander urtterfAeiden." D:*.-' 
rin, dafs, wi'c indem Ar[iker./iB(ifogw, die Pol^pm: 
zu den Pfl-inzcn geziihlt werden, wird der Vf. wohli-. - 
alle Küturferfchc? gegen fich haben, öenn diethier- , 
heil diefer Wcfon leidet gar keinen Zweifel. AucJi* 
ift der Vf. nicbt-dcm mir zu hüufigen i,oo(e feiner" 
Landsleute- entgangen, dafs ihm die lateimfcbc Spr.v/ 
che nicht fthr geläufig iftj fti findet man Labüie üaiC - 
iMbia, PifafcHi ftatt PiUus, Margo als Femininum. ' -^ 

Die. erfle Kupferraftl S. iia. gehört als ErEute-- 
rung des Toumef<jriifthen , diczweyte S.IIÖ-. des* 
J,inn«iffben Svftcins, Als Bcyfpict, eine PflanÄ'öi' 
fcHjft im SyfVf me aufzufinden , ift auf der drirten Tii-- 
f«l S: i-ig. Pediculs.ria palußvis gegtbcn, welche ß.- 
«Is eine verdächtige P4an&e feines Vaterlandes dftif 

ITcbrigcnff hält; es Rec. für ftöthig', tu' Ctklärttn. 
dafs er die orße Ausgabe diofi-s Buclls riidhr gefclitti 
hat, uBd- dafs,er alfo nieht anzugcbeni verltinp y Üh - .. 
wie weit fich diefe zweyto Auflage von der fii;liei<)U 
ontcrfchcidct. Eint foiCM KAlärUHC >ft desliall»'!*^;- 



A. L. 2. JANUAR rSoB. 



tliig:, well Pnrifer Biicbhändler, Tielleicht nach dem 
IS.;yfpUle einiger deutfchcr liinungs^eiiofTeii , alte 
^Ve^k^: lait neuen TittJn veriehn, als umgearbeitete 
AuflafTta ankündigen. Dies Schickfal foll neuerlich 
jiucli des vortrodlitlien Geogroij Hißoire abregte des 
J-.iJcctet.' Paris 1764 bctroSüu hnbeii, die unter ei- 
^iKin ganz neuen Aushänge fchi KI e erfctiicnen ift. Ein 
Ca vorziiglicbes'WcrkbedurAe löicbcr Nachhülfe doch 
ivoiil nicht 

Wien u. K^f.hs, b. Anton Möfil: Das Reith dvr 
Üiitur MirrMth dargcftelit und zur praktifclicn 
' Go((Mfce»H£ni/> aw^fewenciet von H«i»rfcÄ JViiti- 
%er. yTeiipr.Pi-ed.Bjiuef. an der ^t. Pliilipps ■ und 
Jakob sktrchc in Krems. DrcyBäncIcbcn. Krfles 
Bändchen. 149 S. Zwe^jttsBänlicUen■ 174S. Urit- 
Us ßiuuichea. 126S. »796. 3- (i Rthlr.) 
Die -Abficht des Vf. bey AbrafTungdittfes Buche» 
war recht löblich; er wollte dadurch, dafs er feine 
Mitmcnfehen auf die Wunder der Natur aufiacrk€i- 
Micr inachte, fie zu richtigem Begriffein von der Gott- 
heit und vemäufti'gem Religion j. heg riflcii hinleiccn. 
Zu dein Ende liefert er im erften Bändchen eiueii Ab- 
lifs von derGröfse und Einrichtung des Weltgebäu- 
tlcs.. Im zwcyten Bruchlii^cke aus der Naturbefchrei- 
hnn^ des Menfchcu, und überhaupt aus derNaturbe- 
fihrl-ibuMg der" orpanifchcn cinpfiiulcnden Natur, 
ivährciid das dritte B^iidchi:n Darltellungcn der Mcrk- 
wüxdigfceiteii aus <!cm Pflanzen- und liliner.il reiche 
enfhulr. Bey jedem Abrdiiiiite nimmt er Veranlaffimg, 
die Weisheit, Liebe, Gfite des Schöpfers zu prellen, 
tind ihn als das Aller vollkommcnlle und allerfcUöitfic (?) 
Wffcn darzufttllen. Abergcptn die Ausführung dic- 
f.-s Vorhabens lafst firfi manches erinnern, Bcc. will 
fith hier nur darauf dnfchrfinkeii, einige der wichti- 
c;ern Fehler hemerkbar TM inachen. In dem Abfehnitte, 
iier yxjin Liclite tiandeh , folgt der Vf. ganz der Tbeo- 
xie von EWef, während dtm er bey der TLioric i'ou 
den Farben S. Ja- tlcr Darftellungsart vOn Neiffo« 
folgt, Ürennfpit'gel \un Marmor giebt es nicht, ib 



Wenig von. vreHscm als von (chvarzem. Es ift »t»- 
richtigi^enn zuunfermSoniienfyßeincnurzehn Mor- 
dcn und vierzig Kometen gerechnet werden; w-enn 
tS.61-) gefagtwird, dafs dci- Mfccur nie mit vollem 
Lichte ctfcheine, dafs fleh die OberRüihcn der Kugel« 
wie die ChSi' ihii^rDurLhincfTer verhalten u.f. w. Ge- 
nauere Bcobaihiungcn des. Mondes haben gezeigt 
dafs die dunl^eln Fiucken auf dem IVTonde keineswe- 
gcs von WaflxT herrülircn, xvelcfacJ die Oberfläche 
deffi'lben bedeckt. Wenn S. 134. gefagt wird, dafs 
dit) Fixücmc ein gemninfchaftliches Fortrücken haben, 
'lii dafs die StornbUder, weiche, vor vielen Jahrhun- 
derten im Zeidicn des Widdors Jbnden, jetzt imZe^ 
dien des Stieiis fti^licn. und Uberliaiipt dafs jedes 
Sternbild um drcifsig Grade vot^erückt fey, welches 
durch eine Bewegimg des gef^immteh Fixßem- UimmeU 
heuiirht verde; fu harte der Vf bedenken follcn, dafc 
diefe Erfcheinungnidit von dem angegebenen Griiii- 
dc, fondcni von dem Vorrücken der Nachtgleiche« 
hcirfibrt, weldi.: eine Wirkung der anziehenden Knfi 
xß. , die von der Sonne und vorziiglich von detn Mon- 
de auf diff nicht völlig kM^rHrundc Erde bewirkt 
wicd. Im II. B. S. 14- fchcint der Vf nur ein* 
reine Grundorde anzunehmen, vereinigt fich diefc 
mit Of leii. Schwefeln, Salien ; fo cntflctien nach ihm, 
nwncberl::y Gattungen von mehr oder veniger za- 
fmnnieiu'fcfctztcn Er.ien, oder Steinen , die rinriHlisk 
zu re.de:i nicfif-s ah Erdit in Klwnpe» find. DerBeiPtir, 
dafs ('--eSe rä»ß Erde r.üt P!i:o^iJl^n die äUtaUe gübt (Ä 
ij.) iß ei^erd-jrfchSr.fitn in der Chemie. Korallenzinkeh 
■find ji^inige Seegeiiädife (S. 16.) S. i.fö. Wird If'aU- 
rath und grauer Ambrtt ganz mit einander vtrwecB- 
felr. Auch in feiney DeHnftionen ift der Vf. nicht 
glücklich. Phiffik heißt fovicl ah Natnrle!:re. Mo- I 
naden fi*d einfache vnthuilbnrc odit elementarifcln 
SiiM-inzun. Feuer, iß eine hcpmdtrt Mudijiftatioh 
des Acfhers, der dJirch feine ß:irke iieu.'cgnng»nftre Tief- 
ten plötzlich auidr.':nt , tir.d MocA dem l'erliältnifs deir 
Jvsdefmwig auf vnftr Gcjühi wirkt. Ei»-o9al nmder 
Kreis ifi eine contradictio in adjecto. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



PÄDAaoiMK. T-empe, in i^r Meyrrfchen RurLhancilmit;; 
p'arfMiifr ^a «'»"" brS'-iii EhirirlUiiiip'der deH-ßlien S^balcit 
in rion Stallten uiid gut' rinn l^juide, von eiuc-m Gt'iftüehcn im 
i-)iirniAadtif.licii. *7M- S^ ^- ?■ f J 'f.J i>"^ m.'ifc.i dicfei- 
"V orfthlSge ürÄ zwnr ua Grunnc Ungft bokaiint, .iIjit für den 
jciiien und dun awlt-reii , der fii'h von dur Nntiiweiidiijkeit ei- 
ner bi'flvi'ii SdiuHnrichtiing; niid bcConilci-s dtn £i'fadernifibn 
4azii iicn.il niciii ühiT«TiPin koiinre, veid-eiiieii fii; alleriiiiic;» 
in P(ilf!iii;-oii»'i' Kür-c nlj(riral<j;ili;i-(l:i'l!i; lu \c.;rdi-n. Süinail- 
liclio V'H-t'i-iil-icc haben 11111^11 Jl.-vi".i;i, lufoiidtrs Avi , dic- 
WM sim'S iPaeuinnicii dcu.fdie.i £dui!oicifa-rs i.idic dc-ra Zii- 
i'.'ll TU Hb«Hnn(.'ni fondi'ni fokhc l.cuip naiJi v'i.imt genaue« 
PriiftMiE^ ihrer ivill't:ird].ir;lie!Kn und Grclidieii UildiniE ui den 
Ilkht uiifa'jdowiendcil Puflcii eii;es ijhrer» dtr grölserii Vo'L«- 
»ntlTö aiiKunehjnen . die 111 Suninarien oder ai^rii AjifValrfii 
zu ihreni wichtigen BemCe vorterdtet wurden. Gleiche Be- 
Jwr/.icLiig verdient ei" aiuVr^r Vorffhiag de» Vf.: ßinnitllche 
Sdlvlkinder in <lrey Clnll'eii , Ktoiiterei Miidei^e und Gröbere 
zn [heilen ; die MLiÜcrLit und GrölEurcn mit einander zu un- 
tcrrichuii ■ die lileiiicun abti ^.iiiz vec ihimii abgefordert V<*f 



lind N.ich.-niin^B nnr eine Pmiide T«ri«nehniefl und in te 
Schule 11« bi-hjhe». Ein Vorfvhir.p, Arttan Ausiühmng E«. 
ichoii lau« fdinlidi wünfdjte, dor ab«r tu UnS" "'>*-'^ Hi"do»- 
iiißü liiult'ii Willi, .iU man die Sdiiiien nicht üirmoLilifdic uiid 
« iircnfdiiifihche BiidunssanflaliMi. fondern für einen Ort halt, 
«o man die armen Kle^iiun , deren Aur'tkht den Aeliern br 
' rdnvcdich ^JEi, eut >uf|;cl>obeH ßeht. Die vom Vf. voTg«- 
fdila:;rnen I.ehrbÜdier für j^dcaalTudec Si:-bu:ki>ideT ÜndKUW 
d'U- ALlU'ht Üeuiidier Si'bultn ancemeflen , und rh.'ii fo tuA 
dl.- n\: diu Sdiiii!>Mior:..-k iv<!i-i. Ories 3 n* ufdii.fltv.de I.dcbS- 
ciir-r , .ii:.i nencü Vur- und N.^chmiltas^ i'er-;ii d^n .Sdilufs d« 
LdirltiMidon dt-M iwey fr-il^eri. CL/lrn (■;■,;,. h;i!be Stunde tM 
Tur^jdclijii , und ihnen dMdui'i'n uiiil durch fdiickJidies AuUn- 
(..■n d« Nöiliii'B aus der lU-lijäious- Wdf und VaiMlaiidsg^ 
.fchidite, aue der Gtoar.ipnie , diT Ttdiiioloaie, der Namrg«- 
fciiichie, PhyTik und Gdundhe.isK-tirc aWeihldnd niA 
' di-tn L'^ccionEp14n foll beygebrjcht werden. Hecoiirent wüiiüht 
dicfen Vorrdita^'ii v.eic] .tl«ti Und noctunchr eine jodeOLl.«- 

"'"«"■"""*""""»"Bt,i,z5ob,*^OOglC- ' 



«II N u m e r o ij- *•* 

ALLGEMEINE LITERATüR-ZEITüNG 



M»»iags, den i3- S'aniHJr 1800. 



QOTTESGELAHKTHEIT, Oleicilgrökigkpit gegen das Cbriftenthum -^ das ift 

ftoch viel za uiibeftimmt. 3"« kann f^yn Glfichpöl- 

Zeiti. b. Webel: Die vomehmften UrSdchen des trirkeit gegen feine QSttlichkeit, ?ber auch Gleichgfil- 

Verfalli der Religio» und die ficherße» Mittel zur tigkeit gegen feine Leliren. ungeachtet des GÜBube«« 

WiederkerfiiUung ihrer etgetuhfimlkken W^rde. %v. feine Gonliclikeit (denn beides-Bndet fid» ^en fo 

1798- 207 S. 8- C14 f') ' ^^^^ bcyünDUxen , aU Acbtijifg gegen füiuc Lebren 

Dt>ey dem Unglauben an feine Göttlichkeir) ; Gleich- 
er Vf. fchickt feinem Buche ein iMJriehtiees B». göltigkeit gsgen feine theoretifcien Lehren injt Ach- 
iuwUniSs anftatt ier getvühwlichen Vorredt tot- fung gegei) feine Gebote; Gleicbgüldgkcit gegen 
«M. Er bekennt, dafs der Inhnlt fefner Schrift nicht ^iefe mij Anhängigkpjt an jene. Dicfe ^rtcn der 

t ^nz neu fey, und dafs ihn der Eifer fQr die 5a(rfae,~ Gleichg0|;ig)iei![ flad nicht auf gleiche ^rt hcrrfchcnd 

die er führt, bisweilen xti Abfchweifungen Tprleitct jnd^i rerfchiedenen MenfchenciafTcn ; es laufs aus- 

habe. Wir onterfcbreibf n dicfe SclhftrecenfiDTi . und einander gefetit werden , welch? Ä^t in jeder Claffe 

letzen hinzu, dafs f«i|i Buch zu wortreich und z« di.e dominirende fef. DabeyiQtts nicht genug., die 

jiiiTollftSijdig, und d«r Plan deffelben nicht genug böhpm .Stafld* der niedrigem Volkschirc entgegen- 

fiberdachl fey. Uiifem erften ZufaCz mag das flui* «»fetzen : es mufs yiel weiter in das Einzelne (rogan-. 

Celblt,. die beiden andern wird die kurze Anzeige gen werdent'am wenigften darf man den gelehrten 

feines Inhalts rechtfertigen. Unter dem Verfälle der Stand, und hefonders manche Claffen dcffetben, den 

£tJi|tioä werftebt der Vf. die immer zunehmende Stand des Handwerkers, in grofsen und wieder in 

{Jlcich^Itigkeit g«gen die cArJ/It/r^e Ecligion. Von kleinen Städtpjj, ynd den desLcndmaiioa Sftprgefien- 

tl}«f«r zahlt er fojwende Urftchcn anf: Die v^er- Dsbey tft es A&ihig, fo gen^u man kann, die Stiih- 

Werblichen Beyfpiele der Grofsen und der hohem mung der jetzigen ijejt mit des der Vorzeit zu TCt- 

^ Stände überhaupt; die fehler der Erziehung ip die- gleicneii, lijit gleicher Genauigkeit mjifs m^n dann 

' fen Ständen ; jdie Relr^onsfpöttereyen in Schrtftcni den Ürfachen nachgehen , den aögcaieinen fowohl 

idie durch die Unbehutfamkeit, mjt der fie rorgetra- als den befpndpm; denen, welche fich zu allen Zei- 

fcti werden, der Religion fcftaden , Wenn fip iiuch ten wirk^m gezeigt haben, und jetzt nm- m^r oder 

■ftur unwefentlicbe Dinge, inenfchlicbe Zufätze und minder, und denen, weiche unferui Zeitalter eitlen 

-ITeraiifi^tungeii betreffen; die Mängel und fehler find. Dabey bedarf es einer forgfaijigcn Prüfung, 

■der Volksfehulen ; die Immoral it.'tt, UnwiOenheit und ob ihr« jetzige Wtrkfamkeit in feinem gutm oder in 

UnbedacbtfftHibeit vit-ier Religionslehrer. Gegen feinem Terdorbenen-Char^ktcr ihrenGruiid habe. Als- 

, ■dtefe Urfacben des Verftüs werden Immer foglei(Eh die dann erft wird pian mit ficfaerer Hand xlie nligcmei- 

Mittel zur WiedertjerftellHng vorgelegt und^cmpfob- nen -Bnd die fpefi eilen Gegenmittel anffuchen kön- 

4en. — Das find denn doch gewifs die jÜrfachen nen, ^r- ßey einer folche» 17nterfuchung dürfte uh» 

flicht aHe. Und wenn auch keine eHsgHaften wäre, jn^nches Zeichen der Z^it in einein ganz andern, als 

vis der Verfall der natürlichen Religion; fo -würde di^m ge«'öfanlicheii Lichte erfcheinen. Es dürfte fich ■ 

■doth fchwi deren ■UebergehungdenVorwuifderÜrivplI. zeigen, 4«f$ die Gleichgültigkeit gegen dfe Gebote 

Bindigkeit hinläugijch begründen- Aber ganz ge- des Chrißcnthums ui>fer Zeitalter nwr dadurch vor 

■wifs wurde auch der Vf. weder diefc Urfache unbe- den frühern auszeichnet; dafs miin jetzt dfe Jfmtnora- 

-«iihtit, noch- daa ^rückwirken der-GlefehgidltigkeU litäi ungefcheut rechtferrfgt, und chier aUgeineinem 

gegen das £farjltenthuin auf deii Verfall der nptürlt- ^trafloiigkeit fich getröftet, Hatt dafs man ehemals 

eben Religion unbemerkt gelaflcn haben , wenn er auf religiöfe Abwendungsmittel derStrafen vertraute. 

Seinen Plan mit einem tiefem Nachdenken auf ^die — Aus djefen Bemerkungen möchte fich wohl crge- . 

Erfcböpfung feine» 'Xhea» angelegt hätte Eilige ben, dafs der Vf. uns jnit einem beffeni Buche hatte 

■winke daniber mögen un* wol^l zur weitem ]Recht- ^efchenkcn k^ntlen ; ob aber puch djefcs beffereBucb 

ferligung unfers letzten Vorwurf» eril^n.bt feyn, ^ Ehe JcrSftigejr dem Verfall abgeholfen haben würde, daran 

Äan die Urftchen des Verfalls der chrlftlichen Reli- zweifeln wjr fehr. Auch ift fein Buch keineswegs . 

fioo auffuchen kann, mufs man den Verfall |elbft «hi fL-hlecbvs; und .es würde Cchön grpfsen Nutzen 

•mk der nfdglichften Beftiinmibclt darlegen; mu& ftiften, wenn nur die .Obrigkeiten durch (eine Vor- 

seigen, daft Gleichgültigkeit- gegen das Chrtftenthuin JJchläge bewogen würden, für beffure Schullehrer und 

■in uiifem Tagtn fo gemein fey, dafs inan fie fiir eine pfarrer zu forgen. Schon das wß^de ein nicht nnbe- 

%Ugemeirte$tiininuig unfers Zeitalters' anfebraLöane. (räcbtUc^er jßeViim feyh,'watn sidupi« fbtcheLand- 
4i L. Z. 180* Er/lir Bmi. P T*«' 



115 



ALtG. LITERATUR: ZEITUNÖ 



pCarrcr, wie er ift, noch (einem Beyfpiele fich zur 
Ut-bemafmie des RcHgionsuiiferriclits^in den StliitJen 
eulfchlöir«». — Aber fre\-I!cb fukhe, wie er iii\ 
deaii die Sorte Von ihnen, die er felbfl mit unter die 
Ürfachen des VerHilIs zahlt, würde nur fchliinmer 
ir.nchen, was dio_ Schullehrer belTcr machen follten. 
Das Erbieten des Vfs. hat die Achtung eVhölit, flie " 
uns fein verftiindigcr Eifer für die gute Sache durch 
1"ein ganzes Buch cingefloff^t hat. In dieftr Stimmung 
wojlen wir uns auch von diefem ßuchc ireimen, und 
deswegen »oh der angehüiigten Pretlif^t nichts weiter 
Jagen, dls dafs fie von, dem ungiückfdigen Znßande 
'eines Menjchg» handelt, der nicht mit fefter UeberACU- 
gtmg des Verfiandes ati dit Religion glaubt. 

Halle , in der Cnrtfchen Buchh. : Uiher die Integri- 
tät der pvoplittifclien Schriften des alteh Bumes, 
Eine von dcrHaag'fchen Geiellfchaft zurVcrthei- 
digung des Chriftcnthums gekrünte Preisfcfcrift, 
Von Maan. ^(A.llaitr, Beckhavs, ev. ref. Predi- 
ger zu Gbcibacb im Ilerzogthum Berg. Nach 
der larcinifchen Urfchrifc vom Vf. fclbft bearbei- 
tet. i?(^. iV u. 406 S. 8- C I Rthlr. ) 
' Diefe von fcliöneoKenntnJfl'enzeugende.niir nicht 
durchgebcnds mit nüihigcr Unbefangenheit abgefafs- 
tc Schrift, iil in-der Haupifache fo geblieben, wie 
ße der Haae'fchen Gefellfchaft vorgelegt worden war ; 
nur hin ana wieder bat iler Vf. einige Erläuterungen, 
Bemerliungen und Zuiatze baygefugt, welche die 
jieüelicn Schriften über die darin behandelten Gcgen- 
ftjude notliwendig mychten,. Die Individuelle, päch- 
ßc BcfiiHimung diefcr Schrift für eiuC in lioUand he- 
ftehoiide Geü'Urdiaft, fo Wie des Vfs. Lage und Ver- 
liältnilTe, haben auf den darin hcrrfi-hendcn Ton ei- 
nen Jeider zU' grolsen Einflufs gehabt. Uebrigens 
wild dariii eine genauere Unterfuchung üher die mei^ 
ftcn btftrittenen PrgphetcnftcUen angebellt, und der 
Vf. facht aus mncrn Gründen, aus dem Zufammen- 
, hiingc und aus eigener Erklärung "jener Stellen theils 
mehr Licht über diefellje zn verbreiten, theils das zu 
entkrä^ften, was neuerlich wider fie eingewendet 
worden ift. In einem angehängten Üxcui-Jiw nimmt 
"^ er jedoch manches wieder zurück, z.B. d.7S, wns er 
zurVeriheidigung dcijcfaianifcheji Orakel, dieRück- 
kchr des Vulks aus Babel betreffend, gefagt hatte, 
und gcfieht es felhfl: in der Vorrede, dafs er in den 
. letzten Kapitehi des Zacbarias zu fpocielle Beziehun- 
geu ongcr.ommcn habe. - Soiift find alle dii-jenigeu 
Gründe, welche fich fürdie Acchtheit mancher Stel- 
len bej brin?eh'laffen, deutlich und gut zuiammenge- 
ftelll, der Vf. hat diL- Arbeiten fei»er V_orgängLT mit 
Auswahl uno BL'urthcilung benutzt, und manche Seite 
' feines Gegriur:indr» aus einem eigenen Gt^ficbtspunct 
betrachtet. Er gibt von dii."fen drey Grundfatzeri 
aus : i) Die Schriften des N. T. oder die Ausfpcüchp 
Chrifti und fehicrApoftol helfen uns bey der Unter- 
fuchung über die Integrität der pruphstifthen Stellen 
fehr wenig. 3) Nur ithen könni;n wirlii4ienfche Be- 
Wieife dab«y gebraachen. Die ganze Sache mufs alfo 



'tl6 

3) durch iflhere GrÖiide nnspemncht werdeti. Aufser 
den allgemeinen BetrachfHnycn über jei'cnPj'opbetey, 
aufsert fich Ilr. U. befonders Aber folgende ;?tellen: 
Jef. a, I — 4. Kap. II. 12. K. IS — 14, 23. K. 15. 16. 
K. 19. 21. 23. 24 — 27. 30". 36 — 39. 4Ö ff. befondcrs 
K. 3p. 13 — 53. Iß- 3ö. 68- 6S- 66. Ezech.40 bis zu 
"Ende. Daniel, über den prophctifche n Theil. Ucber 
die fccbs letzten Kapitel des Zacharias. 

Einzelne Stellen des ^ejaias werden recht gut 
erläutert^ dieGriinde aber, womit derVf. die diefem 
Propheten fnlfchlich zugefthricbenen fpätern Stück« 
dcrielben v^idiciren will, dDr/ien doch wohl, nach 
den »eueilen über diefen Gegenwand angeftcUten Un- 
terfuchungen , zu leicht befunden werden. Auch 
nimmt er fclbft im Ai^iange zu diefor Schrift manche 
zu übereilte Behauptung zurück. Ilbchft auffallend 
war es uns, 'S. 153. Ciue Weiffagung Males auf die 
Zeiten nach der Zerftöruiig Jerufaleais durch den Ti-- 
*l« gedeutet zu fchen! Bey diefer Gelegenheit wer- 
den auch „Th. Netirtitn'jAbhnndlungen über die Weif- 
fogungen, die merkwürdig erfüllt lind , und nach in 
Erfüllung gehen," eitirt! Die Orakel, welche man 
dem ^eremias h&tte ftreitig machen können, facht 
ihm Hr. ß. mit andern Auslegern, zu vindiciren. 
Nur das 33. Kap-, hidonfcbeijL Inhalts , glaubt er ei- 
nem andern Vf. beylegen ^u muffen, lafst lieh jedoch 
auf eine genauere Prüfung der Gründe ifir'di^e Be- 
hauptung nicht ein. Die fcchs le-tzten Kapitel «ies Za- 
cbarias fucht Hr. B. aus inaern Grfimlen dem enrkbn- 
ten Propheten zu vindicir^, wovon uns jedoch nicht 
^Ue befriedigt haben; alsdann fucht er die Eiawitrfc ■ 
Zf] widerlegen , womit man die Aechtheit tUefer AuS'- 
fprüchc wankend zu machen-gefucht ^lat. Auch hier 
jind feine Gegenerinnerungcn bey weitem nicht v^h 
gleichem Gclulte. Auch nimmt tr nur allKU oft cb' 
jpecicUe Beziehungen an, wo dar Prophet nur-allgfe ' 
meinere Ausfichten in die Zukunft eröffnen wollte. 
Wenn der Vf. künftig mehr üiibefangenlieit iHid Un- 
abhängigkeit von äufsern Vcrh:iijiiiflen bewcifei;, _ 
manche Wiederholung vermeideni und fich eines ge- 
drängtem Vortrags beflcilVtgen wird; fo d::rf jich da« 
theologifche Publicum noch viL|£iu[es voll feinen ge- 
lehrten Bemühungen verfp reche». Dafs der'Vf--äber 
unfern wohlgemuynten Erinne.iungen Gettdf ■ gebe» 
werde', dafür bürgen, uns dit Schlufs^MWtfi iVirter Vor- 
rede; „D^T Wi'hrheit werde ich gerne huldiget); 
und wenn ich auch, durch die Kraft dcrfelben be- 
fiegt, meine bisherigen Bchauptungea zurückneh- 
men müfite. , ■ ■ 

- BERtiv, in der Voffifchen Buchh. : ReligioÄ, «'tw 

Aii-^elegenhAt lifs Mcrffdien. Voii ^.,^: SpaUUnc- 
Zweißc vermi-hrte ji:'ßiige.' lygQ. ScöS. Diim 
A'.ißage, init eiiiJ^.n neuen Zuf.itzen. 1799- 
363S. 8-' (2D gr.) 
■ Wir haben bereits bey der Anzoige der erllen Auf- 
lage diefer iuili Vergnügen der Ereuudu der ßeligion 
mit eben fo grolsen BeylaiJe aufj:«uunmf;n«i., tfl^ 
vortrelHithen Schrili (A..L. Z. 1798- Nr. 670 ti»«» 
. .: kur- 



117 iNO. :^5- . JAN UAK -is.PP».. IIS 

ksrMn AtiHfa Hires Inhalts gegeben und ihre Vor- exegctifchcn Votlcfiingcn, befoi3(lersvVrsH.T. ein- 
zige flusciiiOntlEr gnfctxt, und fchrimken uns d», zurichten pflege,. — , WipderVf. für fiync Zuhörer, 
Üer gegenwärtig auf ein Fear \Vorte' iibep .die Z^- als folfcbe.ein foIchesHülfsinittelnöthigachtenkoimte, 
tätzc ein. Obgleich durHi diofelbeu rU$ ßujch in fchen Mir nicht ,eiij'; iüierlaffep es ubri;5ens,wi,cbitjig^'. 
der dritte» iuflrfge gerade noch cinipftj fti. ftarJf. ge- fciiitrr. eignen Rcnj-iheilung., lirlütr.tcr HjnfichC aber' 
.*.-ordei» iß, als es in der ctften war;, fo ifl dadi die geiVeh^nwir gern» dafe die M^thpcffe delTeiheu ijiiAUr ' 
Anordnung, und EiiicheJlung des Caiizen di«:nämii!^* Scin^iiipn olld» Beyfall ve^diciie. . Zwar findet raaii:. 

' geblieben. Dodurch verlieren aber diefe Zufäü-e beym;Vf. in vielen, ^telleri -ifie nclitigerii Aust(»giin-' 

jiicbts an Ihrer Wichtigkeit. Denn tb^ils, -zeigen; He gen nicht, wozu ^urcfi die Bemühungen der oyüern.; 

jipch genauer das Vcrhiiltai/s der Religion zui' Moral Bibelforfcher ; Jp vi«! Vorgearbeitet worden; zach. 

und widetlegrn Toiher weniger berührte EinwicpcUm- füllte die,JCn.M!( fcbärfer Ceyn ynd'fich Weiter ver-. 

. fc^n; .tbeib ei)thaltcn fie HiiiweiAmgeii aufUrijcben hrci^^p) überdies -ju^ dpr Ausijegung noqjt inpuchcr 

'der vennindcrtcn Acbtung gegen Religion. mid^Reli- punct .heriii^rt/eji,!-, 'rWelcber ganz «bergange'ii woe-' 

^iofi.tüt, welche iich erft aus den BehnupeutigqnT^in- Jen j aileih"dem"un5,eachtet werden angehende TheO-J 

lerer neucftea Moraliflen. entwicKeii haben; fit^Hf logen' aus dem Buche, Vtcl' Gutes lerHeii' feßiinen: 

Wamungen vor Ab^^-egen biiy der BefcliÜfFigung mit Unfer Urcheil zu betätigen, mögen folgende Beiucc- 

^cligion und der zu , beweil'cnden .Achtung, dagefen. kungen hier Jl)reil'-^bti iiabt^.^ . " '^ 
die lieh ebenfalts Huf den ncuelteu Zuftand der l(eli- 

^ioiiswidenfehgft beziehen ; (heils fchlag^n He endlich ' In " fiick'fTtfat..^ avffldie ;Ab^vcitfaung9n desGe.-. 
Tiocb ein Mittel vor, die Religion den Menfcbei^ an fc^cchtn<egäliM-s'i kMnTm'Mattilüus.von dem- beym 
■gelegentlicher ■zu ifiacbiait. Wir machen yorziigljfih Lucas hütte der Vf.' feine Lp/er r.nichr' fgwobi auf 
«ufinerh^Guntauf. d:^, was der Vf. S. 114 ff. der zweyr SpMiheims Ditbb. Evaugg^ ycrwciCoti, sls ihnen felbft 
ten Auflage und npcb errveüarter S. 134 ff, der drip- «tives fagen Collen; ,SjB aiicb bätteii d'ie 'Erftäieiriin- 
len von der. Gefahr fagt, welche dem Anfchen dcf gen der Engel fowohl im i ten Kap. bh fonft, nicht ohne 
.licligion a;ts dem f|bertriebenen Eifer fär eine^völlige Beinfirkung.,bl?lben.ipü(r?(J.' -t I" dein Allcgat Jelj 
iißhihait der'Tagend erwächft, nach welcjhem vo'^ 7, 1,4. find.öl'der Vf. e^ne eigentliche Weiffagung, 
verunreinigter und wpbl gän^icb a;ifgeholicncFMorf\- wiewroh! cf fehr, rlchtig.bemei-kt, dafs die' Scbriftftel- 
litiit gefprochen wird,, wo reügiüfe Gedanken Ej'nilufs Isr de? N". T^ ,häu!/g,; Vcrmittelft' der forme», »v« 
gebabt hoben odei: noch hah^n. S. sioff. d»r sweylei? t/,^.w5h, offenbare A'',cöini«odationenmhtHen. — Di* 
■und S. 2äoff. der dritten Ausgabe ift eine ga%z z«fr-' Üämonifchen finjl dem VK V'irJi'ith Bcfe'ffene — .Dei* 
gevniifse und vortrefflich gi;fagte Betrachtung. üW Ausdruck Menfclien^pl^, wotlurCbCch Chn'ftus wahV- 
dcn Mifsbrauch der Specnlaiion in der RcIigjonswi(- fchciijich als Mefliashezcichneii WoIIi'r, 'theilfi in'To' 
.fenfcliaft und in einzelnen Religionsl ehren ; und' d« ferjie /iie« ^li Chrifti Zeiten eine nichtiongewülmlichtf 
.Kunßfprai^ljLe im .fchrifilicben und miuidlichen Vop- Beiicnnuii^ des Melliss gewefen zu Tcv» fcbciiibJoR/ 
-trage fehr wohl zu beherzigen. Wo der Vf. Tsonde» ^2^34■ th.ciJs inii Gegen/atz gegen den erftbn Mentcften-J 
-Mitteln zur Beförderiivg der, Religiolitat redet, aufsej;t durchjvelchehdigSand.c Indle Weltgekdiiiinen, dieöf 
er auch S. 3jo ff, d«ij fronu»en Wunfclij dafs ajif hinwegfchaJTcii wollte Rqjij.s, ii. ig. vergl.'MaIth;i; 
,Gyimiafien m^hr.dsra.iif mochte gpfebeu.wcfden. ip 2^,'>:ill der fff/.oWf |die. Ei'nlcdft'gutlg ChHlti 'bezo- 
^tunden, an denen alle Schüler, . ohne -ünicrfchied gen haben, — " Öie AiiinerVüng lüKapliy, 21.- 
■ihres li,anftigen.jStande8,.Thcil nehipen.jniifsien, pijie vD'<^(e Art fahrt nicht aus, denn durch Taften und 
.inoralifche Religionslehre, voszutragen; aber freylicii Beten'' Ht zu iingftlicli, indem die Abfiehr Oiriftihej; 
auch fo, dafs die jungen t-eu^? fühlten, ;wie wichtig jencn'Worten wuTil iih Allgemeinen nuC dahin gehtJ 
«n folfher Unterricht für, ße; al» veniünfiige lUen- feine Jünger, zij einem JefiL'ndigern' /erirauen' attf 
-fchen -Sey., abgefthen vtin , jqder faürgerlichpn oder Gott, .und ^ur'Btyiyt^ung aller dazu difmlicfeeij Mittel 
wiJIenfphafdichen BefdvKtigujag, !iv^chcr%lich.piji- zu eniwmterri.,,— ' ' ,;Dq wifft eii>eh Statet'finden'* 
iBal widyoen wollen. Mochtq.d?c]i eines. SpaHfipg's Jiap. I7,27r-Öicfe 'yFpi^e:bedutfteJi^njfreitig,''flufser 
■AKcloritäE wirken, was bisber.Giainde jiicht verinot^t cIcr,jJabey*aiigebriiciit§ji'Äninefkün'^„noch citi&r'ttn- ■ 
haben. , , , dem. — Die j^nmerkuiig zu ^ftn. 2^ \%. in' welchef 
„ ■ ' ■ ■ -r. '-r-- ^ derVf. dus der Frage Chrifti; „Wie nennet ihn deftri 
. ^TpTTGAao, b. Cotla,: . D(M .Eöung'djttfli ^j ,Ae^. David aus gütttidierBegöiftorung odeftlingcbung *-t 
WatCiowj, aus dej*; Gtiec buchen, ftbe^fetzt /zfir- i:ich[igc,r im jjiJop^VtiriheQ Gcifte 'S'.' die' Aihrf. ftUfcft 
ghüdert und mit Aymerkungt^ erläut««- .von fl. ^, 'fehlen Herrn?" femdr'Metiiirig feirfi-rani-lritlli 
.,. Dowiwtf, T««pAi/, IhUaau. .Erftcr. 1|feil. ^7^^. tjg. fcIiJfti^t : i>Vdäfs der'iioCc.Milin Oa+id^-rtil« V^i ' 
- 422S. Zweytcr,Theil.4p(iÖ. gr.g.. (la^t^l. Agts,) fafler Mlvirc'iie iigeiifficheTVeiffdgutic' aijPXIM^ . 
■ P'B:A°ficftt.(^s,YfV'^y H<-f.a«JSab'^ (Uefcs Werks fium fey, itt ßbereilt. ■-Eä'kaVln.Sn bHder HinfiMit 
itt Iheds auf ferne Zuhörer boroc&iiet.dqnfi^nJiänejii wciTcf nichts, als die Meyiiuiig undErlilituiig-'de* 
ihren Bedurfniffen ni..tliig geachtete;. Hillfmittel 'ia damaligen X^\t dafaW i^rVC-iöfcn ■Ä-erd(n¥.-^— »-i Diö 



die Uandc zu gebon ; theil» will er .(l^'^urc^idem Pu- Erklärung der fogenannten BciEaredifit hat Recr vor- 

hbcirm feines VaCerßnd«^ eine gew.i,r,. R.I^.mfik'K^'^il^^jr gürallen. So auch ift dem Vf- die Anficht 

- TOn der Methode ablegen, nach welcher «r feine und Erläuterung «^es 34ten' und ästen Kap. fehr gut 

gelun-, 



^9 

gelungea. Er hfilet ficfc n'amHA f«hr mit Recht, 
den letzten Theil des a^ten Kap. Vom iptm Vs. an 
auf etwas anders, als die Zerftörung JerufHlems zu 
geziehen; vielmehr unterhält ^ch nach ihm Chriltus 
mit A;tnen Jäng;ern bis zum jotenVs. Das z^ieKap. 
aber denfelben Gegenftaud, die Zerftörung Jeruf«- 
lems, welches nach Rec. üeberzeiigun fj die einzige 
richtige Anficht der erwähnten beiden Kapitel ift. — 
DieDekonomie des ganzen Buchs iil idbrigcns dicfe: 
Nach der Einleitung, worin die gewöhnlichen Puncte 
berührt werden, geht der Vf. zur Erklärung felbft in 
der Are fort, dafs er den Text ia kleinen Abl'chnitten, 
die ihre eignen UeberfchrifCen haben, GbeM'et^t, tnid 
^e/nächftVers vor Vers, erläutert. 



SCHONE Künste, 

FBjkMXPdRT n^^'LEiriie: Dtt.Gatmer ^kn' imi 
jUne Qenoffm. Ei» komifcber Roauui. 179g. 
322 S, g. {20 gr.) 
. Dierer Roman Scheint auf das Gerathewohl, ohne 
Plan, gefchrieben zu reyn. Dar Titnl Gauner goAn 
nennt nichts, als eine Nebenperfon; der Beyfatz, 
iumtifcher Roma», b-'deutet gar nicht;. Rec. hat nichts 
komifchea gefunden, .^ufscr eine ziemliche Anlnge 
dazu / die aber der Vf. nicht genützt bat. Wird 
. etwaa John im zwcyten Theije die Hauptperfon wer- 
' . den?. Wir jnöchtpn dem Vf. das nicht'ratben, j'ohn 
^nichts sU eine verunf>l<'>ckte Copi'e des Shakespea- 
rifchen Fallftaffs, fein Witz iß eben fo fchwerfallij 
als Seia Körper. Was den FalUbff fo interclTant 
loaqht. ift wahrlich nicht feine Gaunnrey, Tcin Bauch. 
ifeJhe Lüderlichkeit und Grofsptjhlerey , foiiflern ftln 
Humor, fein leichter Witz, (eine unerfchfltEcrlfche 
Ewte Laune und feine cynifche Bonfaommie. So er- 
innerte St. Tron und die Obriftln. eben fo unc^lilck. 
heb f^r den Vf., gar zu fehr an di« beide» Haupt- 
perfonen in den Liaifons dängermjes. Die Dialoge 
des St. Trons mit der QtSfm , die et ncr fo feinen 
$phatdrung bedurften, find alle faOchft inifsnithen, 
fb' wie fall all« andere Dialoge in diefem Romane, 
weniger die Erzählung. Natürlich! die Erzählung 
befdurelbt nur ein Experiment mit einer menfchl!^ 
fhen Seele; Der .Dialog hingef^en macht das E^peri< 
iBcntfetbß. Wie bald bätt; die tiräßn Ilejoife den 
rerftthrer St. Tron und die Obrißin kennen leMen 
iDüfTen. da beide die Farben mit etner fo plumpen 
Haud auftragen! Im Ganzen genommen ift diefcr 
Vornan unterhaltend genug und Paülinen^ Jind Helot- 
fpi>sLi^be i,u Emilen fpan^l dteErtt'artungmit ieineai 
^mgenehmen {aterefTe. fo. w^e der Cbar^kter Emils, 
wje er ihn ii^ dem, Briefe an feinen Freund, imAor 
fa^ge des Buchs, felbß zeichnet, neu und anziehend 
ift, wenn ihn der Vf, nur gebalten faiitte. Die Ugion 
dn RottunOtzeo »ia. Ende des fiuchs, ift höchft lang- 



At. Z.''JANrÜAR igöoi 



IM 

weilig , Tielleicht aber dein W. nothwendig. om-John 
wiedef ins Spiel zu bringen. Das Buch ift nicht fo 
gefährlich geworden, dafs der Verleger, wie es 
fcheint, darum Teineh Namen hstte verfchweigen 
tnüfTen; donii während des Buchs hat auch der Vf., 
fo wie er dieChoraktere feiner Helden ändert, aucli 
fein eigMies poliiifches Glaubensbekenntnifs geändert. 

Dresden, in dem Mufeum von Arnold u, Pintfaer: 

Verfitch über dit Harmonie der QrbänJe t» den 

Landfchaften, von §, G. KUnsii. Mit fünf Kn^ 

pfern m og«o tmfa. Queerfolio. 1799. (i Rihl. 

■ 16 gr.) 

Ueber den Zweck diefes kleinen ,' aber fiir die Gap- 
Knbaukunft'nicht unwichtigen Werkes, will Reede« 
Vf. felbft reden laifen, der folgende« der fchriftiiche« 
Erläuterung-feiner Zeichnungen voranfchickt ; „Di» 
Harmonie der Gebäude zu den Landfcbaftcn über- 
haupt und zu dm Gartrnaii lagen fnsbcfondere, ift etn 
Cegenftfliid, der für den Baumeifter und vorzüglicfc 
fljr den GartenVänfllcr gleich wichripjft, wenn fi« 
"nicht der Natur und dem gvten Gefdimacke zum 
Trotze Dinge aiiffiihren -wollen, die das Auge belei- 
digen ond das Her* bey ihrem Anblick* leer l^fTen, 
Indiefe^HinOcbt habe ich es verfucht", mir zu de« 
Charakter von vier verfchiedenen Parthlen und Gar- 
tenanlagenGebiiude, die nach meinem Gefilble ge- j 

nidedrfJiin am ■ heften paffen , zu denken jjnd ärf . < 
.diftfe Weife dem Unkundigen eine- Anleitung zu ga- ] 

ben, wie er fich für den (geg«i dl<^öberw ahnten 
TeHer Verwahren foll. Das Publicum mag entfchet 
den., ob ich in der Zukunfi mit einer weitern Aua- 
ftihning meiner Ideen folgen darf," Rec. will es 
auf Heh nehmen, im Namen des Publjcums dem Vt 
zu vcrflch«n», dafs feine Ueberzeu»un^en undßruud^ 
fatze in Abficbt einer nothw» nd iijen Harmonie dop 
GartcngftbÜude- mit den Gartennnlagen richtig und 
^ll^emeia gfilti? find, und daf« er erwarten darf» 
durch Ähnliche Entwürfe, als die hier gelieferten, 
fich allgemeinen Bcyfall zfl erwerben. Oifinbnr trägt 
er dadunch zur Veredlung des Garte ngefchmacks un- 
gemein viel bey, «nd gfcbt Gelegt^)heiti dafs das 
von reichen Gartenliebhabem " oft fo gefebmocMo« 
verwendete Geld befler und angeneftmec benutjit 
wird. Ret. tr3gt daher keiTi Bedenken, diefe Weni- 
gen Blätfvr federn Garten^nleger iu empfehle». Dife 
Kupfcrftfche felbft find zwar In Ahficht der ArbeU 
nor von mitt^hnärsiger Gtite, aber doch fo befchaf- 
fen, dafs die ESobildungskraft deutliche und be- 
ftimmic BUdpr dadurch «npfiiHgt.' Die Innert fein-' 
tbeilung des Raums .der enPtvorfcnen Gebäude, die 
Sufsere 'Decorafion der Fafladen, die ProportTonall- 
tät der T^ieile und die Hannonie mit d<^r nmlt^ircn- 
Geg^d ift unfadeiftaft, und zeigt, dafs ihr Ürh.ber 
als denkender Kopf und erfthruer -Kenner dabcT »t 
Werke gegangen ift. 



üigil.zc^L^ Google 



Nnmero i6. 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG ; 



Dienstagit dt» 14. $aH%ar tgoo- 



PHILOSOPHIE. 

FnANiiruitT a. M. , b. Eichenbet^ : Poputäres Na- 
turrecht, von B- P. A. Leisler. Erftcr Theil. 
Beines Naturrecht. 1799. 146^. 8- (i3 gr) 

Vorliegende Schrift fbdert in zwey Rückfichten die 
Aarmcrkramkeit der Kritik. Sic will das Natur- 
recht ob Wiffenfchnft, uilt ilirenPriiicipien und wich- 
tigften Folgefatzcn darftcllcn, fie will fie aber auch 
zugleich in einer populären Darftelluiig geben, fo 
dafs jeder wiffenfcbofilich Gebildete , alfo nicht hlofs 
der Philofoph von Profeflion ; in ihre Wahrheiten ein- 
dringen könne. Ein in der That fchwicrigea Unter- 
nehmen, wenn man bedenkt^ wie leicht ea iß, der 

' VcrftändlicHteit das wiffenfcbaftliche Intereffe, oder 
dem wiffenfchaftliehcn Intereffe* die Verftändlichkeit 
aufzuopfern. Hr. L. hat diefe Schwierigkeiten gröfs- 
f entheils mit vieleui Glücke überwunden, und es 
wird ni^ht leicht jemand feine Schrift ohne Belehrung 
«nd Unterhaltung aus der Hand legen können. Er 
fucht die Fafslichkeit nicht in langen, ermüdenden 
Erörterungen , in Zcrfpaltuiig und langweiliger Erit- 
wicketung der Begriffe, cnier in blumenreichen Phm- 
- Ten, die nur. die Phantafie befchaftigen und den Ver- 
band verdunkeln . fondern in einer klugen Auswahl 
der Gediinken und Materien, und in einem klaren, 
flicfsendeii und in tcrelTanten Vortrage. Schon in die- 
fer Rücklicht könnte diefe Schrifl befondcrs jungen 
Studirenden empfohlen werden. Blofs in der Dar- 
ftellung der Principien des Naturrechts hätten wir et- 
was mehr Ausführlichkeit, wohl auch eine vorläufige 
Erläuterung durch Beyfpiele cewiinfcht. Aber der 
Vf. hat nicht blofs das Verdienit dcrDar&ellung; man 
ficht überall, dafs der V^ firlbii (gedacht und feine 
Wiffenfchaft durchdrungen hat. Wir haben taanche 

-«leue Anflehten und treffende Bemerkungen gefun- 
deni und wollen kürzlich den GcdaMi^engiitg mid In- 
halt dicfer Schrift auseinanderfetzep. * 
EinleiUing. Der Mehfch aufser allen Verfiält- 
Miffen mit andern Menfchen ift blofs dem Sittcnge- 
' fetze unterworfen, und er ift/re^ im weiteren Um- 
fange. Sobald wir ihn in Beziehung zu andern Mea- 

■ fchen, ond als Glied eiirer ä<;fcllfcbaft vernünftiger 

.Wefen betrachten, fo malten wir uns zugleich die 
Bedingungen denken, wodurch es nur allein mög- 

'lich iil, dafs er ehi folches Glied feyn kann. Keine 
<je&slirc&aft freyer Wefen ift möglich, wenn jeder 
fo nnumfcbrankt feyn will, als er es aafser der Ge- 
iellfchaft feyn würde, und nur durch eine Einfchrän- 
kung dieffr Freyheit in fo fern, dafs ttUe ftey feyo 
A. L. 2. igoo. Erfier Bawi. 



IcOnnen, kann eiite Gefellfchaft beliehen. Daraus 
-entfpriugt das Rechtsgefetz : „Unterlafs dlejent^ 
4, Ausübung deiner Frcyheit, die nicht allgemein« 
„[Lmdlungswetfe werden kann, ohne 4'^ ^'ig''^'^' 
fikeit einer freyen GefeJlfthaft aufzuheben." Aus die- ■ 
fem Gefett entfpringi die" gefellfcliaftliehe Frcukait, 
welche füivohl von der polJ{ifcben,..als -Von derFrey- 
heitdes cinf^tm lebenden zu unterfcheideÄ ilk Hier- 
auf fetzt der Vf. den Unterfchied zwifche.n dem Sit- ' 
tcn^ictz. und dein Rechtsgefetz , zwifchcn der Moral' 
und dem Naturrecht auseinander, erklärt die Mög- 
lichkcit , wie ein Gefetz etwas erlauben könne, wie 
lieh unmoralifche Handlungen doch zugleich als recht- 
liche Handlungen denken laffoni und giebt endlich 
die Maximen bey dem Studium diefer WifTenfchafl 
und die einzelnen Theile delTetben an. — Wir hät- 
ten geinikifchl , dafs der Vf. den Begriff von eriaU'^ 
ben, von recht (rectum) nidit auf das Gebiet des Na- 
turrechts gezogen hätte. Recht (adjective) und er-' 
laubt drückt zwar im allgemelneri jeden Nichtwider- 
fpruch 'gegen eine beßimmte Regel aus, und in fo 
ferjt kann auch in Beziehung auf das Re<ihtsgefetz 
von dem, was «cAt und erlaßt ift, geredet werdeli. 
Alleil) gewöhnlich gebrauchen wir diefe Worte von 
Aeia jittiichen Erlaubtfeyn, daher fie Rec. um Ver- 
wirrung in den Begriffen zu vermeiden , lieber ganz 
aus dem Naturrecbt, vorzüglich aber aus einem po- 
pulären NaRirrecht, verbanut wünfchte. Bey. dem 
Vf. kommt noch ein bedeutender UntcrlafTungsfefaler 
hinzu , indem er den Begriff von Rtcht (j«s) ,■ der . 
doch wohl cigenthüuilich dem Naturrecht angehört, 
übergangen het. — AhSoUites l^atuvrecltt. Die.Recb- 
te des Menfchen . nach dem abfolutcn Naturrecbt, 
•lalTen fich füglich unter einem' allgemeinen Recht, 
nämlich unter deiu Keckt auf geßllfcltaftliche Frei/- 
keit hegreifen, aus welchem ficb alle tlbrigfn Rechte 
ableiten laffen , daher es ein ürreckt des Menfchen 
ift. Diefes löft fich aber wieder in drey untergeord- 
nete Urrechte auf, nämlich i) diU Recht zu tebn, 3) 
das Recht frey zu kcmdeln , 3) dar Recht Saclun fiir 
Jeitie Zwecke xh verwenden. (Die beiden letzten Rech- . 
te erweifet «r daraus, weil fie Bedingungen, des Rech- 
te^ zu Üben find. Dies fch^int uns unnöthig, fie 
laffen fich unmittelbar aus dem Rechtsgefeiz f^lbJl 
deduciren.) Die angegebenen • Rechte find unver- 
äitfserlich , weil kein Menfch fich eines derfcjben be- 
geben kann, ohne auf füine M^-nrchhi'it Verzicht zn 
Ünm. Sehr gut erklärt fich der Vf. S. 3Ö. über die- 
fe Unveraufserlichkejt. -„Soll dies heifden, kein 
Mehfch kann ihnen entfagen , ohne ' in Rückfichl - 
deffen, dem ier ütJi fulchergeflalt unterwirft > aufzu- 
Q ' liöreit 



iM 



ALLa LiTEHÄTVH- itJEITUNG.. 



t^ 



boren du Mcnfch zu feyn, fo ift die Behauptung 
riciirfij; ßltcio verftebi man daruntfef, ääs RecMs- 
^eftt7. verbiete ehie folcbe Entlagun^, fe ift lio Uii- 
ricbdi^." Der Vf. -geht hierauf zu dt;r Frage über: 
in wie fenic äkla\crey Tcc'nnnät'-is; (cyl Er Üilter- 
' fchcidet liifbey fehr richtig das VLrhüitiHfs.4cr Sltla- 
■ ven und IIoiTn zii Qtideni Mcnfchcii Qiufseres Vet- 
bilittifft) und (l»».Vci-bälinifi zwifchcu Hdun u^id 
Sklaven Tolbfi (inneres Vt-rhiiltiiifs). In jener Rück- 
#cht iii die Sklot/crcy dem Ri"chts»efetze völlig g<- 
sasfs : auch in der letzten Hinficht bcfti^fat die Sklart- 
rey, absF nur fo ]aii{^c der Sklav will. Zwifchcn 
H^^rrn und Skla\-en lindet gar kein rcditlicbcs Verhält- 
nifs ftatt,' der letzte kann fidi daher iosfagen, wenn 
.«r will, ohne dafs der Herr von einen Rechte gegen 
Ibn reden dürfte. ,.D>'nn Rechte emfteh- n nyr durch 
-Anwendung des Rcchtsgcfetzes auf fretjt Wefeil, 
die mit einander in Wüchfelfaitigem Vertialtniire ße- 
. 'hen ; fobald alfo dt-r HL^rr von einem Rochtauf (bcITcr : 
gegen) den Sklaven fpricht, fo wendet er das R'^chta- 

■ geretz auf das zwifchen ihnen beidin obwaltende 
Verhhltnifs aa, erklart demnach äcn S-'ilovcn für ci- 
n-sn frcyctl Monfcbcn und widerfprlcht fich fL-lbft." 
Hierauf wendet fich der Vf. zur Ableitung des Zivangt- 
■¥ec!ifs, welche er in der That fehr fafslich und linii- 
-teicb fahrt. „Das Rechtsg. fetz , fagt erSg^a. , er- 

ftrcckt lieb nur auf folche Handlunfi^en, di«, wenn 
ff.- .illfri-mein wärden, eine frcye tieft; HJchaft unmög- 
lich machten, die Übrigen fiberl^fst es der Willkür 
eini;s Jeden ; der umfang aller der Handlungen , die 
der Wilikilr überlarf.n bleiben, lieifst die ^iellfchufl- 
licbi; Freyheit, auf ihrem tiebict darf alfo Jt:der han- 
'diln, wie er will. Wer nun gegen das ßi-clitsge- 
-fttz. handelt, und in die gffelllcharfliche Frc-ybeit 
eingreift , bepiebt fich auf (ins GebiPt der Willkür des- 
jeiiTgen , in deffim Fieyiuic er einen EingrilF thut; 

■ da nrtn Letzter hier handeln darf, »( ie er will, fo Unrf 
er auch phylifclien Zwang gegen Erilcn anwenden, 
ib lange er fich auf dem Gebiete feiner Willkür bn- 

.findet. Denjenigen , der in die Freyheit eines an- 
äem eingreiit, nennt man Verlet/er.'und den Ein- 

■ griff Verirtzon ; der aber, detfen Frt^yheit gokrankt 
wi'd , den V letzton. D^r Verletzte hat all'o dfls 
R^-cht, gegen 'en Veriftzei- foIangephyfifcheiiZwaug 
tnziiwen'-en, als die Verletzung dauert," — ^jjpo- 
Hietifihes Naturrecht. Diifes' enthalt nach dem Vf. 
I) di-j Lehre vott dmt F.igtntkam, 2} die L< hre von 
Ifc» ffertfäge» und 3) die Lehre von dtH tferlttxnn- 

■ gtH. — In der Lehre von dem ESgenthum hätte der 
Vf- i'or allen D'ngcn von einer Erörterung des Bc- 
frrHTs ausgeh' u folleii. Was denkt man fich unter 

■ Ei r.-nrhum? Was fti. M.-rkmale liegim in dipfem Be- 

f-iff? Diefe Frage mufste vor alkn Diniren mit Klar- 
L'it beantwotct werden. Der Vf. geht aber fogKich 
za der Rechtsfrage von der Mdglichkeit des Eigen- 
tums üb«r. Z-nerft prilft er die geWohrtWthe Ablei- 
tung des Et gentbums rechts und nachdem er das un- 
■»ui&nglifbe derfelbtn gezeigt hat, fo verCucht er eine 
ieigcne DcdartiondelT'lhen, mid leitet es fehr fcbarp 
'finnig, objj'lci«^ Aichtdorcbgängig.hetrittdlgend, aM 



dem Rechte, Sachen für fein« Zwecke zu verwen- 
de, fb, - Da» Rer^StSlift/ difrirf «crSorlfbUVjh <ätr 
ei^enAiolir Grund de»- Eigeiithwl^srei^t^ Ifegsf A4 \. 
diefe D.^ductian knüpft pr folgende Rt-chtsfatze an : 
l) nur auf Sa-:heH könne» Bigeit'hurAsrechte atageübt 
winten. Es gjebt ülfo kleine äklnverey, die lieh auf 
ferobürung gründet. 2) Nur ni»/ fyikhe Sacke» knwn 
ain daiumtUt Eigen th u m irw » v b*tnti*i'dtt^.rwiimi% ßanA- 
luitgeH dauerhaft tift-feniip/t wti'äen können. 3) Juf 
Sac'itn, worauf nicht giJtandelt werden kann, Aukimh 
Äeii« Eigentkuinsrechle ausgeübt ii-erdcn. 4) Dicjrni- 
gen Suchen, hotan.f nicht ^handeH wiriien darf, min- 
tun nickt ah Eigenthu-.n erworben. -werden. 3) Durch 
blnfse» tVilitn , . Siichen ais Eii-eatham ztt hab,en , . tuiril 
kein Eigenihum erworben. 6) Durch blojsen Defit)s 
wird kein EigentkuHt erworben, Diefes giebt dem Vf. 
Gelegenheit von dem Bofitz, von redlichem und un- 
redlichem BeGtz, von der Prafcription, Acoeflioti) 
Sp^ciücaiion u. f. f. zu bandeln. — In derLe/ire vorl 
,rfe» l^ertragen, nimmt der Vf. die ScUirnUzifche Vor» 
Heilung an , die aber' unter feinen Händen ah Klai». 
heit gewonnen bar. Es ift fehr beyfallswürdig, daf» ■* 
der Vf. an die allgemeine Theorie , auch das wich- 
tigft« von den Lehren der einzelnen Arteii vx>n Ver- 
tragen angeknOpft hat, Ergiebtzueritcinen beftimui- 
ten uiid klaren Bei^rifF jede» hefondern Vertrags und 
wirft bey jedem einige; wichihjc Reclitsfragen auf, 
die er kurz und fiberzeugend beaniworrer. Es iSi 
diefes nicht nur eine gute Ucbaug der Unheils kraft, 
fondem der Vf. erhalt auch dadurch die bequemit« 
Gelegenheit, die Anwendung der allgemeinen B.i'.chts- 
principien mit Klarheit zu zci.en. Zur Icichterft 
Ueberlicht ift der Sr'irift: eine felir zweckmäfsig ein- 
gerichtete Tabelle über die einztlnen Arten von Ver- 
trügen beygtlegt. — Die Lehre von den Vtirld?xms- 
gen bcfchäfttgt lieb befonders mk dem Bugriff der 
Sirafe und mit der Ünterfuchunge über die Rcch*- 
mnfsigkeit der Todesftrafen, die der Vf. nur gfge» 
lÜMiter und Tarannen für recbimiifsig halt. Nacfc 
einem fchicklichen ücberfang fchliefsr delr Vf. feine 
Scht-iflmit folgender Stelle, die wir, om von der 
Schroibart des Yfs. einen voUftandigen Begriff zu ge- 
ben , hier anshoh^n wollen, i) Vifl find der Weg«, - 
die zur Bi-förderung der Wahrheit eingulchtagen wuF- 
d n, aber nur einer ift es, der zu ihr^m Tempel . 
Führt, er heiTst ruhige leidenfchaftlofi UtberKcagwng: 
Esilt der Weg des Sokrates, ^efus. Kants und al- 
ler Weifen der verffbffenen und künftigen Jahrlaa- 
fende; mühfaihzwar, und nur allma'blidi führt er 
zu feinem erhabenen Ziele, aber auch ficber und un- 
aufhaltbar Ift defifen Erreichung. Sv-lten nur führte rar 
ziiyi Glücke, weit öfter war Hafs und Verfolgung die 
Br'lohnung derer, die ihn betraten, doch nichts konn- 
te die Erreichung ihres erhabenen Zweckes ftoreS, 
der nicht B^yräll der Thoren. fondem VMbreilbnfe 
der Wahrheit wafr. Wohltbaten bezeichiieten ihne 
Bahn, dirt Liebe und Achtung dar Weifen ward- iB- 
i^ien im Leben , der Dank und die Segnungen der 
NHthw.lt itn Tode.— Vielen dflnkte diefer Weg 
tu laoüfiunv lie verwarfen ruhig;e Uehcrtetfgnng und 

well- 



^h>ÄfPn intt'gffWsffhetei^ffinrf'dfeMlfnfcStenzutWahr; 
Iieit föhrrn. Ihr Drefeyn bezeichnete Zerftörnng , Ge^; 
ica!t waren ihre- Gefinde . urtd Barbarisihos das ZJelr 
Wohih ihre bliitiqc Laufbnbn föhrte. Sie wardeit 
•^ss Schpceken ihre* Zi-itäüters, d« fie wrvvÜHfclMef 
ein iramendes Beyfprel der Nachwelt , die »hr» 
Bltniihfiit bewein«, u. f. f. ■ 

-. '^XBST, b. Füchr^I: Theodor GtUmantu pttitojo- 
, , pbifdte APhandlirngm über du jtt^ge Irveligiofi- 

- , -tat and eine- viffnüaflig reUgiofe ^rxiekiing- Rr- 
fiti Uä%dchen feiner fcUriliittlleriicheo Verla ffiiiij 
Ithaft. jgoo. 340 S. 8- 
■ Ntfcbdein der Vf. luförderft die hä&flgen Klagen 
Bbirr Irreligiufität aus der Verwechslung dar w-abrea 
.Religion mit dem ftatutarifchen KirchenE^Iaubenber- 
grleitet'And frezeigt hat, dafs man diefe Klagen nicht 
mehr fo häiilifT hören werde, wetin Siitenlelwie (Sitt- 
lic'bkeit) und Religion nicht blofs als tiebeii.'iwerth, 
iondern voi-zögUch als ehrwürdig vorgeilclft werden, 
•wenn die StaMswiirL-ntVbaft und UntertljMie»cüImt 
eine Ahnung der Men leben wurde bekommen (ein 
ziemlteh gefthraubrer Eindruck), und eine gewifTe 
-««ir<fc Uiieigennülzigkeit als Haui^tmaxime Binpfofar 
len li'ird', wenn die GiRubensiyuiboIe nichts WL-iten, 
als tlie fitththen wid rtligiöfen Grundwahrheiten ent- 
lialten wertJen; To bahnt ef feiner Ünterfuchung über 
■die religiöfe Emebuiig durch ßeaatw&rtimg der Fr»- 
ge: welches iitder Hauptzweck des jetzigen Dafoyns 
-der Menfchen? den Weg. Die Mutbwendigkeit ei- 
ner religiöfen Erziehung zur Erreichmig des find- 
xwecks wird sus dem EinflufTe der Relif^i«n felhft 
ipuf Sittlichkeit und €ilückfcligkeit erwielcn, «»wird 
gezeigt, d^fs nur eine »noralifjhe Religion zu» Errei- 
chung diefes Endzweeka- behoUiich feyn , dafs d^ 
religiöfe Erziehung erft nach der praktifcben Ver- 
nttnftcultur fol^yen , dafs Jie nicht auf den Offenb^ 
rungsglauben gegründet werden dürfe, weil dies 
lum Abergbuben, zum Mifstrauen gegen die, Ter'-" 

• nunfi, zur Bigotterie, Schwärmerey und zum Secten- 
geift führ« und der wahren freycn Sittlichkeit Ab- y, 
brucb fhue etc. und dafs zum Bcfchtufs der religiö- 
• fet<^£nicbung erilt aber ja nicbi früher von -der fii- 
■ftel Gebrauch gemacht werden kwiine, wenn uum üe 
■för eine Stminlung teligiöfer Schriften halt . welche 
.BBS als Dvnkmalcr dei^Vorwelt von natürlich und hi 

■ »erfchiedenen Maa£s#, aufgekirirler» Mannen» hinter- 
IniTen^ Wordm Imd; and al» ibJcbe zu priifen gto- 
Aamt. Zulcrtt wird nöcb.dcr Endzweek. der rcli- 
giufen Erzichunfr, "iit-bft eiiiigcn Regehi zur Eirt- 
Wicklung und Unterhalt irng der reWgiöfcn' GefüliJe 
«niegi-'ben. Diefe , ^edeni au%eklärten Freunde der 
R»Iigionswifrcnfchaft bekannten und als richtig ctn- 
■Itpchtvifden So t?^ trfi« der , , mit der Kantifchtn V^ 

lA- und Rsiigisnsphirofophie «icmlich vertraute Yf. 
->fn «iner ij«f)tvn(4cN Ordauag, in gefälliger £inklfi- 

dun? uad Äifr Fr,'?,lic*tkwt mwl Freymu'tliigkeit -vor. 
' Nur an tinigty Qften hätten wir et^M flieht Kärje 

■ gewüiifcht. * ' " ■_ 



KZND£RSCi«t/FT£N»; 

BRXONscnwuo , -in den Vettage der Schulbuch- 
, ihandi. : Ulrich B»mtmg> E« kkrrekkti Ltfi^ 
, ■ .bntb für Kinder, iuHcUe geTn^dif(ieS<:''j<:lff'^^- ■ 

itittiBitchten, HcrousgtSgebtn von Cliriftian Cart - 

Andre und 0.i/i. Hwnricfc (iottU£b_Hcaß»&er. 1799. 

109 S. 8. (6gr.X 

" Auch unter dem Titel.- _ 
Verbereitm^e» am« ünUrriekt i» der Gefchieftte. 
- Eia Lefebiichlein herausgegeben von. C. C Atf - 

rfrt und §. H. ü. Heußngai. 1799. icgSiS- 
IXefes Blich hat abfichtUch einen gedopl>el*cn'TrtcT, 
da es tbeils als Lefehueh zur Selbftbelehrung. theil» aU 
Lehrbuch in Sdiulftmiden firr Kiader vbn zwölf bi» 
dreyzehn Jahrtfn fevn , mid fic auf die EiUraung- 
oder Vielmehr auf das Studium delr ^Wehgefchichte' . 
vorbereiten foll , wKichß die Vf. mehr von ihrer wek- 
als ft.aatsbt]rgertii:ber Anficht betrachtet, und als.CuI- 
turgefchichte der Menfchhcit pngefehen wiffeu wot- 
len. Diefcr Anficht itt , wie fie mit Recht glaoheiir 
die IVaatsbürgertJche, wenigftens von einer SeKcy 
nicht fo ganz entgegengefetzt , wi« man gemcia^ 
lieh anzunehmen für gut findet. JungeLeat« aiif die 
höthihvichti^e Cutturgefghichte der Menfchhert begie- 
rig und lie zo ihrer Falfiinj^ und fortgefetztem Studio 
gefchickt zu mochoa, tragen die Vf. in «ioer neue« 
Robinfonade. die fich fehr angenehm lefen ft&ir nnd- 
nur eininal S. 69. etwas gegen das Coftume Terftöfat, 
die iwithigcn Vorbegriffe ihrer beabfichteten eukuT^<i~ 
fchtchte vor. Dit bauptfachlichften davon find, nach 
der Vorrede: f^iäturß.tnl , Staat. Cnhur , •aUffewtiiiitS 
GeßtZy Gf-Setzseber . Regierer, hächfte Obrigkeit, l»- 
terobrigkeii , Perfajfang oder Co«^*t>iitoi» . die zii- 
fanunen In einem' kleinen Roman eingekleidet iufänT 
Abfchnitteii vorgetragen werde». - -' ' 

Im erßen Abfchnitte wird der neae Robinfo:» 
Ftamtning, eitt tliircb Kenntwift urnl-Erfahrung au,*- ' 
gezeichneter Dentfcher, nach vielen aBsgeftantfcnei* 
GefahfBn mit w'^izig GeralM-ten an den Strand einer 
Infel lii 'der SütlTee durch die Wogen hi'ngcfchleu- 
den. Imzweytcn Ahfclmitte macht er mk den Er!- 
wobnern diefrr Iiifel eine friedliche Bck^nntrehaf. , 
die im dritten zur Eingewöhnung wird, wobey er . 
mit fenici) Gefährten die Einwohner genaner kennen 
lernt., und Üe g^nz iii dem Nftturßftnde findet, dcr 
die &rrjfhtuH;g.«iner bargcriichenQcfellfchaft um f(» 
wüiifdienswejiher macht, weilfie durch Difbcreynii'l 
Mord einsrtiflep fglfaft fcbifdlich, and in der fo nu»-- 
fchenswerthen' Cultur hinderlich, tmd wegen ilireV 
Uiuhäügkeit und Feigheit den Einfallen m-ichligem 
Nachbarn öfters ausgbfetzt find. Ein erneuerter Ein- 
fall der letztim, die abe^ von den zwanzig Europa«!» 
tÖchtlK.ZUrücKgteflr&fcn werde«, ^iebt Flamuringin 
läie (chwUe tüflfs^iibeUri die hifulailer von der notb- 
^endificn Einßifaning .der.fo nehlthatigen Cefft-i<t 
uhd CKjrigkeitt^ zn' tibbrz«tigen. Zn diefer EinliSh-, 
tung wird im vierte« Abfctaitw eia VerfuA jeinacbr, 

Dltd ' 



127 



4.L. Z.' J4H,ÜAR ISO» 



f« 



unfl von flainmmg eine proviCotitths Re^ertmg aiif 
fsclis iVlonate zu ci/iEm Verfuche ang^cordiiet , uiid 
zujTleirh der Aii'fiMig in W^affenülmiigeii gemacht. Das 
Volk d^r InfelbeFand fich bey dielen Ernrichtuhgcii 
Jo woM, und der cj-iie durA üifcntliehe Kiebter im 
l'ünftoii AbTchiiiCTe g-efctüichtete, Reclttsbaiidcl fand 
fa aWscHieinen Beyfall, dafs man auf eine fortdau- 
»tiidc Regierung dachte , und ficli an die AlifoiTung 
fincr Conftitution maehte, irornjtcli alle Jahr die ge.- 
fftzgeheudeQewalt, ,Bus drc)'zchn Männern befteheud, 
"iijji dein ganzen Volke g(?iv'nlilt, von ihnen aBet'idie 
«xijciitivjC CSewak, aus d'eey aus dein Übrigen Voike 

. gewählten Männern beftetend, ^ruanut werdeu Toll- 
te, die djina als die höphllß Obrigkeit die Rcgieriuig 
in Händen hatten, und nach Beüiidcn Unterobrigkei- 
tcii fetzen konnten. Auf diefe Weife hatte FUnuning 
i'Ke Infuimier davch [eine kluge Ei/irjchf-ungen cöltur- 
tJh% gemacht, oberer fahe woTjl , d.ifs es ihm dnrch 
feine Gefundbeit^umftäade nicht werde gegönnt wcr- 
»leu , feinen , Cultiyiruugsplan auszuführen- D^hcr 
letzte er iueüiem'i'cilanieniefchrifdicUfeft, was iiocü 
aurCuItivirung dee Volkes zu thuu wäre. . D.isJIaupt- 
fachtichfte wus rr euipfieblt. ifl Erztchuiiq; der Kin- 
«icr, nnd Einführung, der Sdircibkunfl, tfie er ncbil 
«iner foridaurend*n guten Staat.verfalTung als das 
JiclicrltE Millel geßün ciuen Rörkf.\]i in die R-irbar^y 
iinlii'ht. Femer wird den Ilewohiteru der lufcl das 
Aufütchen der Metalic und derni nearbcrtuiig atibc- 
/bhlcn, ■«'»durcbHandtt'.crkeuml Küiifteiuandifir A« 
-»nöglich werden , weldie dann den l/ajulel erzeugten, 
doT wieder verfcliiedeoe Einrichtungen zur Befyr^e-: 
rungder Culoir hcrvo,rbringt, die faniuitlich angefüiiri 
.werden, und Gejegeaheit zu mancherlcy Erürwruri- 
^•n.der Hauptvorbejriffc zur .WeltgcrL-hiclitc geben, 
die.aufa^r den^obenxingegebeneu'in der Vorrede äuf- 

■ frezitlilt wrrdcn. ImfechltenAbfchnicte geben die Vf. 
in einem Gefpräch eines Ii(ofi;aeiilers mit feiiLcm Zpg- 



Im'ge, (deltea Erwitbnung in der Gerchichte felbft S. 
54. aufüecenfeuten einen foudcrbaren£indfuck mach- 
te) 2u verAehea, dafs üb ihre juagen Lefpr mit dec 
hier in einem .gnnz kurzen Auszug gelieferten .öe- 
fchichte Flammiaga ziua Studium der WeltgeücU^hte 
■varbcreiien «olUeH, dit: im Gronde nichts mehr und 
nichts weniger fey, als eine fortgefetztc Nachricht, 
^wie die culturfahigcn Infulan^r, nach und nach zu.fo 
cultivirteii Menfdien geworden, wie es beut ziLTjige 
die Dcutfchcn, die Frantofen und die Engländer 
Und, die ihre Bildung' den Arabern und Römern, fo 
\vic d'iefje d^n Griechen, letzte aber den Aegyptcm 
und Phönicicrn zu verdanken hatten, daher auch die 
Ciilturgerdiichtc von dicfcii anfongen und dann im- 
mer weiter fain3i]£lieigeo folt. Des AiifäJig zn dicfer 
CultuTgefchichte wird in einem zweiten Lefebucbe 
gemacht werden, das eine .weitere Vorbereitiu^ zum 
Studium der allgemeinen Weltgefchichte enthalten 
foIL Hierin foll nur vou fclir merkwürdigen zweck.- 
mäfsig au5gchobeuen Männern und Bi^gcbcnbeiten 
tiiachricht crtheilr, unddas Ausgt:hDbenä der FAÜungs- 
kraft der jungen Lsfer gemüfs vorgetragen,' und als 
Fortfetzung der im erften Xefehüchlein gegebenen 
Erläuterungen der aufgezählten hiftorifcheu Hanptber 
gritfe ' «ngcfchcn wienien. Je anziehender ^ir das 
Sereits angezeigte Lcfebtlcblein gefundenj , und je 
tauglicher es uns zur Vorbereitung auf di« WeÜge- 
fchichte zu feyn fcbeiuct, um fo mehr wüufchen wir 
<ine recht ^IdigcErfcheinungdes zwcyten Lcfebuchs, 
.d;is nAchdcm, was die Vf. darüber geitufjcrt, ganz 
der Idee entfpricht, dir wir qns vpn dem erften Voi;- 
-trnge der Weltgefchiclite von jeher gemacht bafaeii. 
Nur wj'üifcliten'wir, dafs dieVf., die beide' einen fchr 
gute» un'd felbß für kleinere Kinder fafslicfaen Vor- 
trag iifiben, in Zukunft die fo -fceitfcbweUige diilö- 
gifchc. Alei^mde verbsnajen möchten. - 



K t EI NE SCHRIFTEN. 



Ps».Q^Ol»«. D* ncminilmi Grateoraal iterurt praef.i- 
■tus — oratiuiiculas — h.ibeinU» iiulieic M. FriJerirus Guiliel- 
mos StHfiiui . III IlHih. Prof. Eloqu. i|oo.tl8. 4.. Mit gc- 
woliiiicr G«iiaui0l(«it lihrt der ^ehcte Vf. fort, liiie Alateiie 
BU behandeln, ieren er ficji in Fortgänge dw Arbeit immer 
fnebr beuächttj^t. ,Er bemerkt'iucrft, (was »ugleUh als Be- 
Eichligiing u!»fei;cr Änreigc vom erfteii Pröjrarem A. L. &• ¥JS9- 
Nc. 117- hier aiineführi iT«rAfii foufiij, «iafi vorHer fchvn 
ttauptHiaM mii Harlfs .lieh 'Chat Jiiifdlren.Of gen Hand in be- 
/ioiidr.rni kleinen Sdirifteo vetbreiiec h.iben. Sodann echter 
die iwc)i£ Am durch, wie man M^nfL-beii , äceeiiitrley Nanicn 
l'iihrlen, zu uiitcil'cht'iden fuchte, indem man nlmlich deirt Ei- 
ceniiimen nodi den iJxmeii des Volkei oder der Gegend , wo- 
Ser fie »hftunailcii. beyfiipe. Hier tritt ojEt Uaiikeltteit und 
Un beitiianiiheit ein. w»il diebii>e.Pex-fon wohl von iwcy oJer 
iny Gegendeiu wo &e gebaren wjr oder gelebt hatte., de» ZU- 
iiiJien bekam. Auch pflegte marfehfe' iliren Geburtwi« ib t«-- 
Je igiinn, und fich t>IA] eiiiKiu bevülisitcreD z« benennen. .Sic« 
alles weif« Hr. *. durch gewühlte Beyfpiaie]«l»rreid»jiB ma- 
«jeii. und seht altdun rou diefeii ilLincrkuDgcu auf die 



Pornt (W Eii;eniiaraon über.' Diefe w» niweUen »on PMrm- 
nnitiieit eiitlelmc, abwohi der, wcicherdeii Nawen führte, kä-- 
iieswegM der Sühn oder dec £ukel dclTcn war, auf den dfS 

{nfronuoiicKmiuriii-kiurübren fcheint, i. B. 'AyatS^jf "i'. 'A^fc- 
ut^iiv. ■A»eW«i.3/,f. Auch Ti^iiJ« ift nach Eryniot M. '«• 
xutammi'iii:eiO(^iie Form von 'Hj«(Siir, Wftfilrdie D*rcr 'Üj*^ 
hu (ebenfalls otn fiatroM!4>nf<3tni>.raeCeu. Zuweilen Guddio Bi- 
i;ennun£n ihrer Furm nach eemiUa , wiewohl die Perron , wel- 
che clnmi folcbcM filirc , iiic^t aus der Gegend odet Sudt ab- 
ftarauue, die dpii Namen gab, z. B; 'htyi'"', BtiWriec Ai>*r, 
tiixf.s. Auf ähnliche Art legen euch v/W mntwta Töchtern dm 
Namen Mvgdaltna . SirloHia u. a. bey. In diefcn Nuueit wird 
.«ginalr der Accciit, womit das i'exi/e ^zeichnet wat, tobald 
e« aU EMeniiame gcbr.mdit wird. Euriickgezocen , 2. B. *£^ 
lUnKut, Aäwär. Sblten itt die Form' der Eigen ti amen , wA- 

-Vbe im Grande den Oeniliranieipt: Ap«*'. md^^^^^l ü. (. w. 
Sie war vorzüglich denLacedfanMiietä eigen.. Kitdlichfiudet mia 

.Kuch dcnrdbeil Ei^ennamwfc in terfciiednen.FÖTiueti ausge-. 
di'Ück': "wie ^- H- der neunte archivifche Rnnigbald SthtmtlaJt 
ba\d'Stfifnc-0ti', bald J'ihnt^'w, blÜ Silientiam beiOt. 



! 'Halbe»« 1^ ' 



Ut 



ALLGEMEINE LITERATÜRsZEtTtrHÖ: 

■■ ' ■ -.-. .' ! I ... 1 II . . I 1 I , 1 " M ! . '. . . '■' 'i i », ■ • r.f ' ': 



JSATHEaATlK. 

■ÄuRRnt ,. au^KoftBn de» Vfs. r HmdhiKk dw Land.^ 

batAiinß, «onOglük mRückßcht «•»/ die Cök-^ 

fir^tettoH derWolM und Uhthfdiaftigebamte jür' 

oHgehendaCamer^bavmeißer und O^konomea, tou' 

! D-Gilly, köaigl. frfheiinenOberbaiirath. Zwey- 

' ' MrTheil. Mit s3 niuminirtduKopferMfrfo. 170«; 

' , 3255.4. (öRifalr. 6gr.) . 

InyüefeM» zweyt™ TfeeJJe, imit welchem das nün- 
- -»-ncheWWk ▼■ollüwdet ift, handelt der rerdicnft- 
VoHe-Viftdie noch röckftündii^eH Macprien>oii den 
Bttlkenta^n undDfcKen, von deirDächerii , von Be-i 
dofkung der Dächer» v.m iimeni Ansbau dw Gehäü-i 
de, inid von BrnuanfcMagcii , mit derfelben DeutITch- 
fceit, Gründlichkeit und VoIHVSniligkeit nb, d«rch 
wdcfae'fich Bucb dererfte Theil auszeichnete, , 

D« erfte Abfchiiftt: Von den -Balkenlagen und 
Decke», Gingt mit einer kurzen Betrachtung des Wi- 
derftandes oder der Tragtarkeit der Balken an, hr 
welchier das Wefrnriiehe. da« Theorie und Erfehriine 
bisher uns darüber ^lebrt haben , voi^trage« wird; 
&I«Ecn die blQisen Empiriker in derBaukunft, d*n 
ffrolsten Wider^villen gegen alle Theorie und alles eiqe- 
oe Nnchdenken hegen, das bcfaetzigen. was hierein; 
^t^rPr^kfikcr, derJichin Erfehrungskenntiilffelliaitiei 
dem Empiriker mellfen kann, von demWerrtie derTheo- 
- wein der Bnokunftßigt: „Wennnun gleich die durcfe 
„dergleichen Berechnungen und Verfucfcfe hrftatisge- 
^brachtenReruItatenichtgertdezufiirjedenFaHiiideP 
^raktiG-hen B^ukunft aiiMendbnr find ;ftr bleibt doc*> 
, ^wifs. dafs, (b wieuVrhaupt. Mo auch hk-rder^ 
^gltifhen Theorien die Einßchten ungemein: Büfltlä"' 
;jren ,f und dafs lie den Banmeift«- in ^jden'Stüclteft 
t^a einer gtündirchern Benriheilung der ßhtwflrft 
-rtund der Anwendung des Ilolzcs-in den' Gebilden 
rtWUrtn. als wenn AUes nur ifinz aneirfiaa^Epßih. 
«rungbMuh«", ObderVf.dieVorfphi^: difUM- 
tkn dbwethfiind der^ftait »» £^f < ffcr{s ttnet^ init rfc* 
Stammende, de* ^folgendkmil deti Zopfeuä'e-, ■der hP- 

fccA rfie Laß rf»- ßalke» auf beiden :Unter/Hif!^y,^sw^ 
_ ien i>der SUuern g&ichförwtm zn vertk^len, ^v"rk!idl 
tey vbn. ih« •»hdMetcn Gebäuden hafte bcobaiÜfe« 
tonen; «^cbte Hec. beynahe b.zweifelf,. .'da die Böi 
fülffune dlefer Vorfcbrift die Schwierigkeit h.Vt. daft, 
«n ettwiaS^^Sbodcn zu^erkTigen, «e-fehmlUem uh4 
. A. L. £. isoo. " Erßer Band. 



hi'edrigcm zopfendigen Bulkön mit HoteAdcken eAin 
tiet oder (in der ZMiiinemiannirpndie)«u{^'fiittcri 
we'rdfn mtfiTen. Eine Ib fehr gena(>e gUichibrInigv 
Vcrtheilung'der Deckenlaft dürfte atKh Wohl- in ka* 
nei^ Ui^bäude notiiwendig fey. ' Der Gebtauch euie« 
l^deü Gcbaudeä, Wdbey bald in dem einen, bald ia, 
dein andern Zimmer, bald «jf einer, bald atif dei 
Bitdern Seite, den Decken fchwerereLaftan aufgebär> 
det werd«! , rerSndert fiberdvm diefe gleichfüriol^ 
Vertheiliing der Laft. Ifier«uf kommt der Entwurf 
TU din Balkenlagen bey regoUren- Wotuig'ebüude« 
B'eym Vertrumfen' dei< Balken werden alle nöthig« 
Vorfichtigkeiten gelehrt; das Voturtbeil, aia wenn 
die Dachfparren ein S<lii^b9fl" gegen die tiauptwändc 
reriirfachten , W»d widerlegt : diefes Schieden findet 
hSffllich nie Statt, wenn die Dachbalken, ohne reii 
tntaift zu feyn, ganz durcbgeb^. und Mbit veiv 
trumf^ nur gehongund mit 'allem' Bedacht Teitaimft 
find. In Balkenldf^en über die tint^n- Etagen' br^m- 
trb^ti nur entgeBalken (diä iuf d«n Zwircfacdwä|u 
den zu liegen komineti) durchzugehen,- als Ankot 
fitr die Vorder- und Hinferwände des Gebäudes^ 
man kaiin die übrigen auf die Mittelwand üafseti 
und dSztt ibgar Itodikantige Bohlen, die. dans 
111 die Bätken eingelafTcn werdentn^men. Dieres 
würde jedoch , nach Rec. Ueberzeugung i fefar trocE- 
nes Holz und viel Bedachtfamkert des Ziinmermatuw 
erfodem. Des betchwerlicbeii und kdfihateii Einbiw- 
^ns neuer Gie^elbalcken im Dadiwerke iibertiobea 
zu feyn , wird empfohlen , ftatt des eigentlichen Gi» 
bolbalketis, ein Stichgebilke zd micheti, und auf 
diePes für die Gicbelfparren einen ^twa.t ftünem Bai»- 
keil, als dieübri^nlincfab^lken, zuilegen, da dnna 
die Gleichheit des Daches durch lUngBTC AiriETchkbliw 
ge «IV den Giebeln zu bewirken fey. -Würde ob^^ 
Wohl diefer fö gelegte Giebslbalken viel bec^^emu^ z^ 
repariren feyn? Femer handelt derVf; von der Di» ■ 
t>pfitIon der Balken bey Scheunen ,- von den Dad»' 
Uiülkefilagen bef galnzeti und halben Walmdächer)^ 
fon Stich-- und GitfdbaWßn, 'vom Kebllliciibalken, 
voii den fealknnlagen bey fcbiefwhiklichten Gehäudeiii 
yon <)eii fogenannten gerenkten Balkenlagen. - jHiat 
•wird (JoT ihkMnen Städten noch ble und. da übliche 
flebrauch: die Stiele durch Zwcy Steckwerke imGatk- 
zen liinau%ehen 'ieu lafTen, tind' die Zwifcfaenbalkeik 
der Etageti «uf die Riegel »1 legen , als. fehler&afr f^ 
rügr; VoinAuflager der Balken auf die .Mauer : Uer 
wifd viel gegun^den Gehtauch der M^uerlatteo gcfagf, 
vnd b'efbnders- behauptet, dafs'üc allemal in kurzer 
"^eit'Vertjiidtm ; diefes-goftUtifetiBbecJUur.» wem fic 

R von 



m ÄLLG. LJ^RÄ-fHIfft.>-S!ElTUNG ' / xtf 

von frlfcliem noch nicht aiisget?ocEireteiTr'ITol?,'e""g¥^^5'n?n \oti tchTHIWüen , die in Rozier's introduaio» 
wupwei), uadfnit-Jtsjfci^örtcl, ^clit.iitU^utemiün'.-^aHiH^ f^w^^f e«c. bffcbfieb^ei{ 

4pj)d4iiI^ehinei^.tn]ÜiUiucrt')veTden ; c» ilqdnttcr aUcl) .i unp eine eu .Jt^i'ft picrfurnj IH Ofl^neslanai o*gt*_ 

wobl zu fchr gegen den Maiigerrcheii VoiTcbbg;, (jie fiihrte mit uher Eck gel.^pten Bnlkeii.' Von -<;eii 

MaucrJattrn iTiWTTndig^iTtir derUtrron-bftitrttf^r» i* -dTf^Wtllün 'j^fwnibmi B?Tkrii,-'di?fi?"erfodeni Jchr 

ßcn, Rccifert -worden ;" fo wie a-ich dir Nutzen, der binrü'H'len^fo^leiih, erhärtenden Gips. Von einer - 
Maucrbtfen, dafs fie blofs dazu tft WaVciVbe^AiAufl -' i#hni.beA CöftfMüitiHtJ einer gewölbfen Di'c'kc: die 

, bringen der Ballien, deren richtige l.age ?.u bezeich- Forni derrell>cn ift einKugelli-ginent, durch die Wan- 
nen rfJtmTCTtig-^n^^ Iren Htf "TiD tre offenliBi'^H**' "^e-dt'B fthpnrtiiHL'Trftlj'HHi'ii abgurtlfnittcnr^'ue fla- 

dieiirn , drn Druck der Ratken gleichförmiger über che wirklicli kugeirürmigc Kappe , die aus den Ecken 

tUi* ^inKä^aitef ^u^vejthöilcn.; -dnswege» jpüffiyi fis von unten herauf |jJlTHliii eil Wird ;t io' dafs die Stcin- 

, kcfondej'E in iJSrßT H^flinie 7.« fcUw^cb ^muintncil fugen (\i-cnn mit gclirannten Steij:en gemauert wird) 
«rprdvn. .^B^y den 'holte nie n Gflimren .wird ftege» n»«^ 'd«4'J^Iittä> bv tila voHkrÄnmefif Quadrate, (Se 
.eiiiIgciZöiclniii»igen;.m...6'cfi>jn'(feii hflrgcrlkhem B^Uf ihr^LSelien ilcn E(;lien des Gew-ölbps- zukehren» er- 
mefiBer «uttHeftigkcitgecifert.1 Fehlurhaft fiiidaU^iH ftheiu»«. .und der Sdilnfs de» Gewölbes nnch eiit 
ding^ die^ier getAdelten Zeichnpngen > hart "b er das fpichcs Quadrat ift; drcA^ Gewtidbc hat eine dr^fa- 
^guneine Urtlieil ven den ScTv^^'d'J^cV'* .R.iHcn,:.diB cht, Sp?nitung , in jeder sjeraden Seite bis zu dae gc- 
bey ciidgeti Teblem unvcrke»nb?r vie) Gute? babep, gcniiti<^rftebcodeu > aus jeder Ecke iraclt der gegcn- 
mA e;cgL-n die Vorwurf d<a ger:ech(en EUe» fü;* fUc überliegenden , u.id Ii\ ü^k Sittichren der Steine (!C- 
■pute-Sache de9;Ba«iA-££etM »pcb immer an die lialt/ gen einnndcr fowobl als gegen d!c-|\Vandej nn feiner 
blutige' W'titelfett:! UKÜ Billigkeit -appelliroQ diklti)tf Fcftigkcit. ift «Ifo gar «ichr zu zweifeln; die Zeith- 
Vori UnteiAützung derBaJken dw(cl4,Unterziigf. V<ffl uung der Lebubogcn ift Icich»,' mid die Cünf;ruc:ion 
den- Spa^iinricgehit' dieCe »'erdott 'HU gröfst^nthcils ^rfodert n^r tlis ge\vühn)ichvn, Steine und .idcn ge-c 
iiberfltifsig , erklärt. Vorzügliche. Untcrftutzuiigsart ^^'übnlichcn Mön^l ; Gründe gentagV diefe Gewolbarf 
der Salken bey Kormnag^z inen .und andern fcbc zv mcUt alLin .fier.d'Efpicfchcn, .f^ndcrn awch deir in 
bchiftenden Gebäuden. Ui>terltiit2ung der Balken dem erftcn Thcile diefes Buclfs befchriebench düci'b 
dui-ch- emf^cbe und du.*ch Verzahnte Träger: . b>^cr Qifribpgefiabgeii]eiltciTKa{>peitge\vülbeuvor,tuzic^H.' 
hnttemit gelehrt'tvardeo köfincs-^wie.irwn aiigefAujtf _ ;■ i I , - .l - '. . ■ 
uaA. ^eienkte BaUücft, idutch .über die ^alkenlagf Der zwejtn Abfcfinitt; Von den I)äc!iem. Der 
enzubringende 'Träger, wiedec in ^ibre vorige Leg; Yi". «ftifehirfür nicdntie ffstbc'Diidbcr; weil firiveni- " 
bringen unJi anfchuhen kann, wekhe« in- gpwifien ger unangenehm -in^ Auge AHen unddenSturmwin-. 
füllen leichter -und einfucher. ift, als eineu neuen Bai- den . w^ittger: nusgefcfzt find, 'sls hr<he imd ficile. 
Jwn einzubi-ingen, der Daucrhafltigkeit unbefebadet. Auch 'foUen nach feinen Erfahrongett die iiiedrigr« 
Üeberhaupt . ivürd«! dicfes trefflich« Werk d^durcln DaclieriSclinee inid Engen eben fo jmld verlifrcn, nl» 
noch'eincn >böhcrn.Grad von VüUkommenlieit i.iind, die fteilotu w»von dokh R-r-c- und andere dnaßeg-ftt- 
'JlraotUxickert erlangt hab;;u, wenn es dem einficbts- theil beobacboet' haben. Auch ift«incaneefneine Er- 
vollen Vfi ge&illöi b^tte, auf die wichtigen Rupar^^ Ehrung, die nun vater jtdem Dache mitDachreni^em 
«oreh in. dtn alten Gebäuden, fo wie auch auf blfir uiA^ileHkOm-, daf^ der MT^nd den Regen vntl den 
areilige Umänderungen des Innern der Gebäude zu Scbne« durch die kleinen flachen Dächer der Dach- 
tpdem Zwecken , mehrRiickficht zu nehmen. Frey^ feiger iHigleicti leichter und mehr durchwthet. al» 

' Uch würde es alsdann auch voluminofer und .thenrcr durch da$ fttfitere Houptdach, wefm die Fugen nicht 

fe-wordenfeyn, 'Vielleicht dürfen -nir uns HofTiiuiig äitfht -verllriflbeu ftnd.. i>es Vfs. Vorfchrilt, die Hohe 

machen, diefeh Wunfeh von dem Vf.- in- einem Sup» 4er Dacber:iver einiDriciheil von dierTiijfo dc&Gebäiv— 

■ rfcmcntbnnde noch. erffillt zu (eben. JVIik Gcbjiud« des . einzurichten . dürfte Hahcr-nicbt unbedingt z« 

ntitzlich und dauerhaft rcpnr Iren und umünder» ift befolgen, feyn. Uebijwens lifit derVf. die Lehre. voi» 

JB dem -Staate und den Individuen oft ungeineid den Dächern nngcmefn vollftündig, iheorciifch nnd 

wichtig. Von Befeßigung der Balken durch Sprengr praktifcb, -und kririfchabgehandettv Dar Meynmig 

verke^ Von den Decken» and »war zuförderft voi^ d^s Vfs. aberi, daf» zu den fofreimnnteu Hopeiidcn 

AsB -Balken- und Bvhtendeqkeit: Standen oder Bob<- ItechftiÜiJen.eitie mehi eingebildete als -iv-irkli^'be Be- 

lern liagen qiler über/den Balken* ^ie Fugen wt-rdcu ^HCinlichkeit die VeroiiJafltiiig' gegeben Änbe. kann 

imit Kaißehin dicht- vefftriclten ,. eitt Lebmfchl^g wir^ flee. nicht beypdiebten i da es zu jn^cnfcheinlich ift» 

darüber gemacht. Von den fpgenaijnten Windclbii- d«fs ein liegender DachftuJd unplcitbfe-oyern Boden-" 

den. VonBreterdccken.idie in Prcufscn üWiqh fmtj* «tum, der.fMrb.Zn Anlagen von Dachzhnmcrn befle« 

aber -viele nsd -gme Brete» erfodcnv Vop gaftaa]^- beiiuticen ]tiCsc,> gewahrt, ais ein ßchender. 'Und 

ten und TerfcbaaltonDeckqn.- Von Deckcn'Uiit ein- danngiebt. der liegende D^^chiloM dtT gim^en Zii»- 

gffchDbencn Bockböizera. ' VonDockvu^ ,wol?ff.dv merang des Dachca einen" -ungleith feftom ßcwölbap- 

'FüHhcrls nadt dt:r Lringe der Balk.e^'f°ifig«lij^t yrird. t^g«n Verbtiiul. und bewirbt . dawider Pnicfe des P»- 

Von wiit Latte.u bekleidet««, Qecketu . Von- BBsgtv ßhes ipitiVesfcliOuirngi dt!r Scbiadwiirtdb mehr de« 

mancrceo Decken: .die in BeUäor'i IngenieurwilTeiir Jimuptwänden, die dazu.ltark gpnifg eliigeriHuet -*«in 

idutft «nvlUutea* «Ufl.Tom |ia. y^d palticrg em^fo^ im .oder w«JKleA kunue>ti zurollt. Die b<;fct)rieb«>- 
■ ' .•...(.■■'.. nen 



n«lt M^fiiH^lIffclitfr oii^e Dinrhf6iihr, > iii denen die uH^iHanm verurracheH , dsTs die dm-c)» VcrrfctiR^XtUTe: 

Sparreu ntctif in den Bakkeu, foudem in eine (|tte* und Berobrun^ geputzten Decken Riffe fiekommen ; 

Ütwir -alle Bvitkett wegliegende daraaf eiiigcisamiiaete er Käith daher an , in Wolingebejuden n«r ^''^ auffcr' 

S«liT*^lIei ein^«7Äpfc werdeiv, Jiabini nuf den erden ftcn f^Totlifan r.a folcben Werken feine Zuflucht zy 

Artblick viül-auipt'eatendes; aber bey.genaueriuNHdi- • nelinic», und felbft in Kirchen lieber die CfiorföiiT^'W 
doittteii darttbsr ficlit |hu)V, d.afs-das Eui&apftiu der- bis unter die Balken biiinaffejchcn,' und diefe mit- 

Soarre« in dieöcIUvelleun'din dasRahmftiielvSthwie- tolft arcbirravirtcr Unterzuge uhierftü tz.cn zu liriTcn-da 

r)^kciia« bftt,idnrE'2u' ddr Seliw'elle febr Uarkäs Itolz es dann für die zu'ift^hea, dl^e« Unterzügen fre^fie- 

geripininen' and-H^ auf dJe'Bnlkei) mit grofssr Sarg- genden Bnlken entweder gar keines oder nur eines 

fak »ufg:;kainmet werden inüffe, Rud» ddfs,, wenn leicbten Hu^igewcrks bedarf, DerVf. erklart ficb au» 

die Sparrcnfchwelle fchadhafc und durd» eine neoe rlclilig'eii Grfinden filr das VerzaBjien- rfir:nehot eiff- 

gai«! odL'rflEkhweifa'crfiitzt worden follie, dieEsptw ander ßeliendeiiHOIrcr einer zufamaMiJigefetrteiiHi'H' 
rattVT {t^rain4;!hdlicb werden dürfte. Von den:M'iln>, gefänfc; ivlier gegen das Einzapfen der Spsrrei» mit:' 
rsrdedOGbci-ii iiStte «ntcb i'a aligcuiefiien bemerkt wer-; Vsrfji(7.ung in die Hüiisefaule, weil tue dünnen, ItiiE' 

d«w kennen,' dafs' Tic hi cinfiodkigcn Gebäuden wor, freyliegendcw (und noch dazu betafteten) Sperren 

'geiv ■ihrer unverhÜlitiifBmÜfsigen Maflc nichi iMtffen.: fdUecl»teSti<cben obscben-. Bcy den Hängeeifen wwd 

■ Von den foj^enwmtQn PuhdächenK Von Zulagen empfohlen, ficfo'cihzw.ritht.en„dafs lie nacbgefctraübc 

l*y fchieftviuklichtenG^bdiKlen i febr deutlich und oder nacbgckeilet werden küiuien, weil fich alle I^a«- 

lehrreieh. Von den Da che ru über Rifalite otler auf! gewerke nach dexa Aufrichten In der Mitte'/eii^ii;. ' 

Hinten^eb'Uiden. weicho in Hiefljthfljthen des IlaupK (Deswegen ijt es auch nothwcndig, die Balken Vor- " 

gehjudcsalslaufen. Von Ücbcrbauung der Attikeii,, her, ehe fie angehängt werden , in der Irfftte teii» 

)iier ift bey den Sdiubbändcni v m der 7^ Figur mir wenig in dia llHUs za treiben. Bey den Iliingöeifeit 

»linerken, dftfs diefe. fteta hi.paralleicr Richtung mit Würde auch eine forgßhige Wahl des dazu zu.' g'c- 

den DnchfpaVreit auf ihrer Seite und-okcn und unteiv brauchenden Eifeus zu empfehlen Tej-n, weif K^an- 

mit Verfatrimg angcordnel werden uiüfTeii. VonAn- chcs EiJen dazu gilr nfclit taugt.) 'Hey dein IlSnge- 

legung der Giebel Hüben bey. (in) nicht febr brcttert werke des PotsdAtnmifchen Excrcicrhaufes tadelt der* 

fiebTuden. Von den D.ichfenftern , und zwar zufor- Vf. mit Recht die Stellung der die Spannriegel iTnfi.T- 

derftvondcngewöhiiüchrtonmitSeiicnwanf^en. Voi» JWitzenden lündec, welche dem Rec. ganz fVberflöf!:!,'; 

de*i fog'endnntenFlederinaafsdÜcbers. Von t>3chlenr ff hcinen , und, dicLage derDaf-hRutilfibwellen. Diihv 

ftem, die mit .der Dacbllache. gleich liegen. Vo» die Verfertigung der BoUleiidücbcr in, diefein Bliebe- 

fonftftm zulo entfallenden Lichte bey Kuppel». Be' voliftäudig und umflandlicih gelehrt werden' \v\ir'de^ 

fchreihung einer Art von fortlhufendcn Daclduken- war zu erwarten, da der Vf. der eFfte-deutrcheSchrffr- 

Von den Windeluken. Voin Schiften ; dkjfe Arbel», fteller ift , wolchar feine Nation auf die Vortbrire; d:o 

^ie nidit blofs in D.icheni, fon dem auch in andern diefoA« vcnD.ichem gewiihrt,. mit eiijer'Art vonKii-- 

Bauwerken, häufig Anw 01 iduag findet, ül hier ungo- tbuiiasinu? aufinerkfam geojacht hat. Man fieil daher' 

«lein deutlich und fafslich mach fchr em&icher tür- hier nichtMur d;tsWeCentlithc, das in dc,s Vfs.fjüfieriv- 

xet Vecf*brtingswBife gelehrt worden, wekhes um Ahh.iiialyug über die EriinduuSa Conliruccion utitl 

fo ntitzlicher ift, da inan .nLel Ziixunerlcuis,. befoiv Yortheile derBohkndacber etc. enth.iTten ift, föndcrft. 

ders auf dem Lande, antrifft, die damit nichtgehörig auch d.isjcnige, was ihm feit der ncrnusgahe ferfrr , 

mnzngi'ben wilTen,- und denen der Bauniif/eher da- Abhandlung über diefcn mterefTanten GegenitaTiii 
fcer mit Rath-tnrd ftc t e hni ng- a n dieHimd gel>en-Bwfe.~ « BcU ^ btfkamu geworden. Es wird-erftlich dcrBs"'« 

- Es wird umftandlich nach deutlichen Zleiclmungen griff der ßolriendüchcr überhaupt, fodann Anweifiin^: 

gelehrt, wie die Lin^e der Grad; und Schiftfparren zu Zeichnung ihrer Fiftur gt-gcben, das Vorth eil hafte' 

■ au finden, wk dieBdkenfchiTiifije'ZB ITßddnj ^lici. deifeSeH gezrigt,.*die Zufninmenfetzung der Spar- 

das AbfcfaiiVeii der Grad- und Mittelfparrcn aer Wal- ren umftiiiidiich gelehrt, die Anwendung derfelboit 

ine.'das Brectam derffaii«^ ddCr fo(;cnminte. Abfb. bey ^cheunejir, bey Scluippei», bey Reit- uiid Ejrer- 

Ten, das Schiften auf der Zulagen, Hierauf folgt eine eicrhaufem,- iey bürgerlichen. Wolinhajifern , bey Kif'. 

kurze Anweifung zmnMorlHIiren-derDiicher aas Kat- Chen und bey ganz runden Gebäuden geieigt^ f*»^ , 

«on oder Pappe. Alsdann die Lehre von den Hänpe- dafs man in jedem Tallc diefe an ficb Uicht tir tov- 

Tflnd Sprrargwerkpn/etiftlicb -iite'i^upfc, daiMi dasDer ftruircnde» Dächer nach den hier mitgctbeiftcn- Vor-' 

' jfail dbrbey denHiinge\Vcrken voFkotmnendcn cinzet fihrifien und Betnarkmigcn ohne Schwicriglici* «iftS 

Oeii Stucke, von den TTingeeifcn, T*ir zufammcng^ ihiffßliren laflen köimeu. Ilieriiuf'wird dosvonKrati* 

'letzten, Boikon' f,. von den zwlfcben den Bindern be- faci'us vorji;cfchla£cne Daeh befchrieben unA 'beRn- 

Ändlichen Freygebinden, von ganzen, ,.IL(ng«-'. und t.hi:ili. DicfcBeurdieilung Fallt nicht voTirieilhafemwi.. 

Sprengwerket»,' «f^JicIi- mit ci«cF HangjBfiJule r da«« Deinun(^each<et ha* dJefe^ Dach doch das fifr iich,. «fffft; 

mit zwey Hangeßulen , dann mit drey Hangefaiilen, nach einer febr ähnlichen Einrichtung geba'iiato,. jrift« 

Yon Hingewerken in Pultdächern,. votvSprsngewec- Schon, fehr alte Däclicr in mehrern Gegenden rranSv 

kcn. Sehr richtig bemerkt der Vf., dafsir.ingc- und reichs wirklich und, und dafs es mit den Dsicftsins 

-Sprengwerke, anch. wenn fTcaufs for^fhldgfte verfer- der ehemaligen. römifchcu Tempel, wie fie Vitriiirlis-- 

dgt werdenk,&ch docU jimnei: ein. wenig; aiedarfetien,. Cchieibt^ viel Aehnlicbkcit hat. Die fog'enaiiiuur« _ 



13:; ■ 

Wulfs- «der ^olfci^Tirclietmen werden tiefdirirfjen ' 
(tiid einpfotilen. Zuletzt wird ein Dach, wobcy nuf - 
f:m'ige durchsehende Balken gebraucht werden» be- 
füiiiebeu jtudr bennhc'ät. 



:; PHILOLOGIE. 

fj^Atzto, b.Scbwickert; Gramnfatii Her iaUintfeken 

■ Sprächet vom Mag, 0o/i. Gotttob Gräfsi, Cou- 

. roaor desLyceuiaa lu Wittenberg, Erßer TheH. 

Sclitmtitifche Spmdtleiirt. 1793, VIII u. 200 S. 8- ' 

(11 gr,) 

"Diim 4enkenden L'ebrer einer Sprache begegnet es 
im Uftterrichten «ft. däfs er auf ISemcrkuogen trifft, 
durchweiche enn^-eder die vorhandenen Grammatiken 
jbcn^hfigtt «der neue Regeln nöthig gemacht wer- 
den, und dnfs «r uinnrbe Vortbcile kennen lernt, ic.el- 
fhe," nach reiflicher Erwägung dcrfelben, eii»er Be- 
Kn»utB)ii.chung werih find. Kommt nun ilcüu noch 
jüic gläckildie Jlcmiühung , die Ilefultate einer befferu 
Spracbfhilofopttie 7m «ergleicheji und zu benut/eit; 
te Ift es in keiner Hinficht radelhswerth, diefe fruchte 
des FIciiTcs und Forfchens dem Publicum vorzulegen, 
BaJxer hal der Vf. gar ni<4it iiiirecht, xla-fs er die gpo- 
fse Menge der latcinifchcn Gi:amin«iken mit einer 
«cucjiyejinchrt.uiMicf verdient 1,0b, riofs erlich durch 
neun St'm'^t'" tfiglichen UsitiTtrichis nicht ermüden 
Ifefs, füjidem auch aufser feinem Krcifc niiczlicb wer- 
/Ifio wollte, Diele Abßcht ift ihm nicht mif&lungeu, 
UebeniH bJifktFlejfs, eigene frcyc Anficht der Dinge, 
lUid^R Forfchung.igeift hervor, der durch dasStu- 
iljuin dcrnciern (befler: kritifchen) Philofopliie ge- 
leitet, bemüht ift, Gröndllchkeii mit Dcudidikjeit zu 
Maren," und iiie vergifst, dafs die Graminatik eine 
JphiJofoptiie durch tiiductioa dcy. Dies h«wi;ifen uty 



A.L.2. JA-NUAR 180«^ 



Mr andern' r«me £inleihm|i;en in ^^Ibedetlfdl«, llt^' 
über -die attribativa, jaoui|>aradva nhd verba. und di«^ 
riiigeftreueten.' wiewohl nnr kurzen, Wirik« «11« die; 
Mettuide', GramaiAtjk zuli^liren. So hat ey ünfem.; 
B^yfaH , dftfs er key der rn-eyten BeclinatiwvdicEn -, 
düng «r nicht aufnimmt, wcü fithäf aus JaUtrM y«r- 
käfzt und etu üdjecnvuüi ift, dafa tief < vocattviu der-. 
felben Dedinaiion bey den DichCOTTi oft auf«« 'fLcIl 
ende, A»S& fort der infi^Ünius fratjtatis icy, dafs/<r 
nicht aU Ausnahme zu dea imperatiri) d^Tc dtu.fttc. 
gehöre, löudern g:ü\z nach der sIlgcuiemeR Kegel ge- 
bildet werde, nach weicher die letete Sylbe der tRß- 
niiivcn weggeworfen wird, wenn der Jtnperativus 
formirt M-erden ftiO , dirfs der pafmvxt» iLeiü, gradmt 
eompM'ationis ■ fey 4i. dgl. Kur bey einigen PunctacM. 
hatten wir gewuu-fcht, dafs der VC. tiefen eingedrun- 
gen , dafe £r z. B. auf die Bemerkungen Kifteinaker's: 
<S. A. L. Z, 178S. Nr. 4rb.) bey den Oeponentiea 
ItQckficbt genounujCH, dafs bey ^«t fuM^uoif Serviua 
zu Virgil. Acn. I. -93. benutzt worden , dafs geiegent- 
Uch die ijchnitzcr der neuern Latinität , als der unla- 
toinifdie Gebrauch. t\i.'a fiHcerrimus Für fitKsrißimia ge-; 
riigt wäre u, dg!. Zu den fiüif Conjuuctioncn ,. di% 
nldit votani^hcn dürien, gehört audt auitm, welches^ 
bcy enim, quidem, quoqut, vero S, 300. ausgelalfen ift. 
Vicllciebt Iiätte er auch heffcr gethan, loce^o, capeff»,' 
vifo^ arctjfo, faceffo, ineeffb zu den frequentativis zat 
rechne.), zu welchen iic Ihref Fonn und urfprünglii-. 
chcn Ucdi^iitung wegen g£hörc|; dilrfteii. Von tac^» 
rergl. z, fll, Ileyme zu Virgll. Aen. X. 9. Bey der 
FortfctKung wAnfchen wir unter andern^ dafs der Vf.' 
niclu , wie fonll üblich iß , die Fragen , wer, weCfenc 
wein, wen etc, unter di<! Regeln aufuebinen, fondertf 
gründlichere un<l dcudichere BclUnunungen w&hlat 
werde, dafs er die neuere iMitinitat bey GelegenheH 
r.H^cht wciffn möge, und dats er ftch aagelegeyi 
ftyn la^cn wolle, Hermann's metcifche Arbeiten f** 
h(>rigen Orts zu wücdigeff. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



, AlATisMATtK. Pran^uri a. M., in der An^Miifchen 
^uclth.f AllgemtMt i« äetttlicken ErkJärimetH und tiirz»« JU- 
g^ln hifietitndt kaitclietlfcJit Jnaieifmig i» itta Amfauptgrcuide» 
4er Rerhenkiafl , '.um bequemen Gebr:tiieli beym müii(Uichea 
Uulerricht lier Juvenil , von 'fifliaun GeOfrUd Realer , LehrW 
»11 dei: Siadifchule zu Ufii«;En. 1759. yjS. g. fs Rr.) Ein 
Ilecbciibucti i" Fcaeeii und Ai)t«i-arieii von ^nem Ucchenlch-i 
tf.r, (Ur ßLli ^T bier< im Druck üLuTgebeneu Meüiode rchoti 
reit vLebn Jahvea mit dem bellen Erfolge bcy -Tcineai Uilier- 
licbte bedieiu tM h«ben verlldiert, Ditd d^für hKU, A3U die 
lüte'chetif('he'l.^hr3rt in aJleu WiirrnKliaftcn die iiiiiElichlle 
^tad belle fey. . Bejrni crß«n Uiitorritiice iji denAnfangcgrÜiudeu 



möchte ^r Vf. ILecht haben ; alwr töAa , ««A«i er (li*&Z«hr- 
arx-aucli fiir das weitere I.erneii der vollftiiidigen W'iileiiAshaft ■ 
z.i\'eckinür»ig balieu V'U- Micbelfen't fukratifihe GeTpräch« 
über die Ariihmcdk koiiiieii ihm bey der ItecheiikunA dt G*- 
genbeweis dienen. Für viele R«cfaen»cifter kann didiii fiä^ 
chelebeii ein- niuzhnr«r Wepwnfer bty ihren «ifl«» Uni«» 
ridito der Kjiider ley» , .befanden für Schul mei Her auf Ae^ 
I^iide urTd in BÜrgcrrchulcn Meiner Stfliltf. Es werden d.trin ^ 
die gcwöhiiiicWen vicrSin?cies in cRiizCn uiid Erfrrochrnen ZanE 
len , und dieVcrhiitbiftresrel deudicfa und Mtt umCiAMUA f^ 
ifchri. ' fneineiB Anhange wirdciiieetwatweiiliiuftiseVorA.-hriA 
■VC Berechnimg des CubiluiibiiMC docBuibfiker (egdwo. 



™b,.*^jÖQglC 



Nnmero ifi. 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



^ Mittwockt, den 15. Januar i8aO- 



., MATHEMATIK. 

ßERi-iw, tnif'Koften des Vfs. : HandbuA der l.ani- 
bcailumjl, vorz-Hi^lich in Rückßcht auf die Con- 
flr^tion der Wohn - und Wirthjchaftsgebäude für 
angehende Cameraibaumeißtr und Oekonomtn, von 
D. Gili^ etc. 

(Be/rUv/f dtr in rorlgw* Stiiekt -abgtbroefmienAtfrmßon.) 

Der ärittc AbfcluiiU ; Ton üedeckung der Dächer. 
EufÖrderft von den Mnterinlieii zur Bedeckung 
der Dächet; hienächft von der Bedachung mit Bre- 
tem, ivobey vornehmlich zur Verhütung des Aufna- 
gelns u.nd der dadurch entgehenden. Nagetlucher der 
Gebrauch befolwierer Haken aifgerathen wird. Die 
Sefchreibung der in Danzi^ üblicliei) Sachen und 
dsch waffcrFeftcn Dächer von dreyzölligen Bohlen, 
deren Fugen mit githcertem Wei^e ausgefüllt und 
mit gethecrtcm Segeltuche bedeckt werden, veran- 
lafst den Vf. , des Ilii. €(uantin Verfahren , die aus 
Buhlen zdfommengefügten Pumpen iu den Ecken 
völlig waffer- und luftdicht zu machen, hitt mitzu- 
tlieilen, fo -wie. midi des Steinkohlentlieers , einet 
englifchcn Erfindung, nmftjtndlich zu erwähnen, wo* 
mit vielcB Lefeni diefes Buches ein grofser Dienft 
«rzeigt wird. Hierauf von Spliefs- und Schindcfdä- 
cbem , von Bedeckung der Dächer mit eichenen 
Sjiähncn, von den Stroh- und Rohrdächern, wobey 
mich das Goldfufsifchc Rohrftofsinftrument befchrie- 
ben wird; überdein werden alle nöthige Cautelen 
bey diefer dem Landmanne ib wichtigen Dachbe- 
deckung ohge Führt. Von Strohdächern ohne da- 
bcy 7.U gebrauchende Dadiftöcke , eine dichte, dauer- 
hafte » w^oblfeilc und leicht zu machende Dnchbe- 
. deckung, die nur noch wenig bekannt iß, es ^bcr zu 
werden verdient, Befonders ausführlich wird die 
Anfertigung der fo ungemein nittzUchcn Lehin- 
fcUindeldächer gelehrt, deren es zwCyerley Arten 
giebt, die aber beide fich nur auf Käufer mit Heben- 
den Giebeln, nicht auf H.lufer mit Walindächem, 
Icbicken, weil die Kanten oder Grade der Waline 
niemals recht dicht gemacht werden können , wenig- 
Äens nicht fo, al3_bey Ziegeldächern mit Hohlftcinen. 
Von den fogenannten Speckdachern und Speckfor- 
ften, zu (leren Empfehlung in Ab/icbt auf Dauerhaf-' 
ti^keit und Fcuer/icheilieit Verficherungen von Prak- 
tikiTii bcygebracht werden. Es foll ein Speckdacb 
4p Jähre ohne Reparatur liegen können.. Von den 
Ziefeldächem. Hier ftimmr Rec. aus eigner Üeber- 
teugung dem Vfi bey , ' dafs es txa DauertaftigteU 
A. L 2. sgoo. Erfttr Band. 



«Ines Ziegeldacbes vornehmlich auf die gote Befcliof- 
fcnheit und Dauerhaftigkeit der Ziegeln ankomme: 
denn Rec. hat auf fcincjp eignen Dache ZicgcJH , die . 
Ober zweyhundert Jalire alt und fo unyerfchrt find, 
als waren flc neu, nur dafs fie jetzt faß fchwarz aus- 
fchcn; fie find aber vorne, fo Weit lie inibedeckt 
lirgen , einen Zoll und hinten bcym Hakcii f ZoH 
dioi ünd-ungemein hart. Die Baupoliceyiedes Lan- 
des mufs ftfciig darauf fehen, dafs i« den Ziegeleyen 
beffere und ftiirkere Ziegcil verfertigt werden j fonft 
leidet der Staat liiehcy doppelt: einmal durch Ver- 
wendiMig gröfserer Capitatlen auf die GcbSude, die, 
aus fchlechten Mateiialicii erbauet, öfterer Reparatu-' 
ren bedürfe« nnd zu bald 'fcingeben; und zweytens 
durch einen unmafsigen Verbrauch des Brennlrolze»' 
und anderer Brennmaterialien bey Verfertigung un- 
dauerhafter Ziegd. die bald wieder durch ncueer- 
fetzt werden muffen. Dafs jetzt die Ziegeleycii iu 
vielen Gegenden den Bedarf an Ziegeln t^icht liefrie. 
digen können, obgleich fie mehr fabricircri a\s fonft, 
kommt nicht allein daher, dafs jetzt mehr. Gebäude" 
als fofft gerichtet werden, fondern weil die Hcnenr 
Ziegel nicht fo lange dauern als die alten und «Ifo 
blüs die Reparaturen-mcbr Ziegel erfodern als fonft. ' 
Möchten die Magiftrate , Kammetn und Baudeparte- 
meuts diefes beherzigen ! Alles, was zu vollkoinm- ^ 
nen Ziegeid äcTiern gehört, findet inan in- den h\cz 
mifgetheilten Vorfchriften. Von Eii^deckung der 
Boblendächer. Von Eiiideckuiig mit fogenaHntc^. 
Dachpfannen. Vom Eindecken mh Blech und Kupfer, 
fchr ausf&hdich und belehrend. Von Bedeckung der 
Dächer mit Schiefer, Von der fogenajmten Stein- 
. pappe zur Bedeckung def Dächer. Diefer kiinllHcb 
bereitete Dacbllein, ein Product de« iieuerji Klinft- 
lleifses, wird befchricben, eine' Menge Nachrichten 
von feiner Brauchbarkeit werden mitgeiheüt, das 
Verfthren ihn zu verfertigen, wird nach Georgi ge- 
lehrt. Auch von der neuem von Gardeur in Pjris 
verfertigten Steinpappe und von der Drefcherifchen 
Steinpappeiifiibrik in Breslau werden, gute Nachrich- 
ten gegeben, fo wie auch von einer Steinpappe, tlio 
ein Kaufmann in Thorn Secbizowskj verfertigt (lat, 
welche den Breslau ifchen, wenigftens nichts nachzn- 
geben fcbeint. Eine i^ Zoll lange und 10 Zot( 
breite Tafel hofft Hr. Lechizowski für i gr. verknti' 
fen zu kpnnen, Hr. Drefcher verkauft eine Tafel, ' 
die 136 Quadratzollc bedeckt, für 2 Silbergrofcien. 
Diefe Art der Bedachung verdient nochmehr Aufmerk-, 
Ihinkeit, als dos Publicum. ihr bisher gefchenkt hat, 
und 6s follte an ihrer VervoUkeaunaung uehr gear- 
beitet werden. 

S Der 



m 



ALLG. LITERATUR - ZEITUNG 



J40 



Dor vierte Abfchiiitt: Vnm innem Jnsbau der 
C'iiaud«. IlH°r wirif /.um-ß (lIcLrhrc von deiiSchom- 
iUinieti-i« fn^indhch unfl vclirtiiiidig vorgt^trspcH, fils 
iivT ZU u-iitircjicu i^. Diun Vi. iu alles bckaiint. was 
die TlicoFcrikcr und PrnktiktT t!arüber (jcrcIiHubcn 
hnbcn, und feiiie eigne lan^e ErÄihrong t-tzt ihn in 
den Stand, über die Anwendbarkeit der Vorfthläge 
ric'iiig zo urtheilcn. Er koniiie alfo von der Be- 
fchiilE:uh(.it der . Sehern fttin rühren in Alifieht dur 
^-«-eckmärij^en AbJ'uIirring des RbucIu-s und in Al>- 
ficht der Daiierhaftii-keit nnd Feucfficherlieit, vom 
AusfcKneJilen der Kehlliatkrn und Sparren wegen 
derSehomfteine, von den Kfleiteiirdiurnfteincn und 
deren Raueh:n^ntelii, Tu wie eiidlith von dem, was 
bey Veränderungen in alten Gebäuden in Abßebt auf 
Keuerficherheit zu betibnchten ill, den zweckniäfsig- 
■ften Unterricht' ertlieiien. In ilen Anmerkungen 
wird er?;;thU, dafs in Paris f.ift alle Selionifteine mit 
oben c'ffeneii, runden oder dac'it<')ruiigcn Kappen be- 
deckt find; da!s dergK'iehcn Kappen aufser der Bc- 
fdiürzung vor Einregnen auch den Raüdiabzug zu 
jeder Ztfit herurdcrn, weifs Rec. aus "eigner Erfah- 
,rung. In Warschau find die Tchiualen Schorufteine, 
WcKhe mit einem durchgezogenen B^Teii gefegt wer- 
,den, üblich. Auf -dip Anlage folcher Schofnilciue 

. füllte mehr gedacht werdtn. D^nn, wenn fie üben 
unter di,'m Dache inif enier OeiTnung, die mit einer 
blechernen Tliüre zu verfchlicf&eu ift, verfthen wer- 
den, kann ihre Öftere Reinigung ohne grcfse Be- 
fchwcrdc und ohn» Verderben des Dnchforftes ge- 
fchuh^a. In dem Zuehthuufe zu Danzig find für die 
■\Vi»düfcn Schornfleiiie von gebrannten ij Zull 
divken Fliifsen, diK im Lichten 6 Zoll brtit und j 
Fufs lang find ; fie lind älfo nicht hrcilLr als die hiil- 
Zcmen Wände, in denen Sie fich befinden. B.:)läu- 
fig Werden faifche Anlagen der Echomfteine in Zeich- 
nungen, die zu BaulehrLjüchern gehören^ getadelt; 

- dergleiclKn ift niitdieh, den Anfänger aufmerkfaui 
zu machen, damit er fich nicht durch die Aururiiat 
folciicr Blicher Zu Fehlern Terlerteii lafTe, und die 
VerfiifTer folcher Bücher, wenn lie Wahrheit lieben, 
können und werden dies nicht ilbcl nehmen , doch 
iTiothteTi üe das Recht haben zu fudcni, dafs fokbet 
Tadel ihrer Wetke ohne fcheinbare Animofitä't ge- 
fagt würde. — Mit »icht weniger SachkeniUiiiß, 
die ins D.:tail gebt, wird die Lehre von den Treppen 
abschandtlt. Es Wird deutlich gewiefen, wie die 
Berechnung derfelbcn anzufiellcn imd auf was für 
iiiancherley Umftf'iide bey ihrer Anlage Rückficbt zu 
nehmen ilt» Wie Frevtreppen uiid wip die hölzenien 
im Gebäude befindlichen Treppen zu conftruiren, 
find, — ^ Hietauf wird das Abpntzen der Wände mit 
Kalk gelehrt, ingleichen das Rohren und Putzeii.der 
Decken und Holz\vände , ivobey zur Verhürung de» 
Aufreifsens über den hölzernen Stielei» und Riegeln 
emp'foblen "wird, das Rohr nicht in der Lüngc der 
Hölzer, fondern quer übet neben einander fo zu. 
legen, dafs ddfen Enden zu heiden 'Sehen über das^ 
Holz überragen. ' Aiichßn das Werfen der Schal>. 
breter dadurch vei'hiitet weiden konn^Jä} ^dats liiaa' 



hin und wieder der I.finge naehmit der Aitt fic citi- 
hauet, ohne Tic zu fpnlteih Vt;ii den Inm'.'it Di-rkfo- 
gefimfcJn ; dicfc werden Kictiferr wenn tn dm zoc-rft 
«uf dfts Rohr aiigruag«neH ilkM^tl *.'l':!iiedi.kc')ilen 
eingedrückt werden und d.irn W.i'ttuek, drr aus 
zwey Theiien Kalk imd einem Tluile f.ihcn Gipfe 
bcllehl, aufgetmsen w-rd, [n einer Ainm rkmip wird 
das Wifentliche zur V^rfrriigung dis küiiftlicliea 
Gvpsmannors milgetheilt. und d^bcv iles Hn. Sa- 
to'ry in Pursdaiii GiifchicKIichk. it in iiUf^T Arbeit ge- 
rühmt. Vom aufsern Ahpu« der G<bi:ude, Wen 
den Fufshöden, fuwohl den gcpHafttrten , ali- Jen 
hüUernen ordinären und gti.iftlren, wobey Mirtel 

fegen das Stocken und den Schwamm in den uiiteni 
tagen empfohlen werden. Von Gyps-Eftrichen; 
diefe find fehr feuerficher. aber nur anzulesen, »■» 
der Gyps in Menge und Jiohc und deswegen woU- 
fcil ili; fic dauern lange, und ihre Rndera köiin» 
vermauert Merden ; fehlimm iß, (Infs fie kalte Fü.ie 
verurracbeu. Von den Stubcnofen, d«s brauchbare 
und richtige ohne Tändeley und Küiiftelcy in Abllchi 
aufUolzerfporung, die faft bey jeder Art Of«-n an 
ficherften erhalten wird, wcnrt iiuin dabey beobacb- 
len lüfst, dafs das vorher gehörig getrocknete Holi 
fchnell zu Kohlen brenne und dafs dann fugl- icb 
der Ofen fowolil mit der Klappe in der Rautbrehre 
als auch mit der bJechemeu Orenihfirc fo verfchlufTcn 
werde, dafs noch ein fchwacher Luftzug durch deit 
Ofen ßrcicbe: denn die Kohlen gebe« eigentlich di« 
gröfste Hitze und können bey dem fchwechen Luft- 
zuge allm.ilich zuAfche vcrgtimmen. Hierauf folgen 
BemerkunEeii, über dns zur Tifchler»i*cit anzuwen- 
dende Hofz ; dann wird von der Tirdilerorbtii ge- 
handelt und zwar zuerft von den Thüren, denn voii 
den Fenlleni und den Fenlierladen, alles ftht deut- 
lich durch gute Zeichnungen erläutert. Vom V.'rclo- 
feri der Fenfler. Von der Scblofltrarbeit. Zulaia- 
mcnftcUung der Tifchler- und Schlofferarbciten. wo- 
bey die in Berlin ablieben Freife beygefetit find. 
Vom Anrtreichen. 

In dein fünften Abfehnitt, welcher Mifeenaneen 
auch ZuDitze und Nachfrage zb beiden Theilen ent- 
hält, wird euch von der Form der Bauaufchläge gi- 
handelt 

TB7L0S0TÜIE. 

Halle, b. Hemmerde u. Scbwetfchke: Carl ^ 
cob ScJieußeUiuth's, Dociors der Rechte auf der 
Friedrithsuniverfitat, Grvndfatxe dtr »atiürlitlu» 
Ktchtileliye. 1790. 246 S. 8- (iSgr.) 
SiL'Kt man auf die heyiiahc zahUofi' Wcnge von Na- 
rurrechten, mit denen wir feit einigen Jahren b^ 
fchenkt Tvörden lind, und die immer noch mit jeder 
Mefie wie Pilze hervorfchieften ; fo möchte man ber- 
nahe verrucht wcrdci'udie gegenwartine Periode »Is ei- 
nen für diefe WilTenfchaft fehr güntligen Zcitpuncf zu 
betrachten. .Allein der Gewinn für die Wifehfchaft ift 
nach. Vcrhiiltnifs der Menge in der Thal nur f.hr 
geiütS'' 'ViS'mti&ea ibretVcriairei biüigen «tntwcLef 



Mi 



Ko. 18- JANUAR 1800. 



14» 

über das Recht am nöttiigften, es Toll -dmch des Na- 
lurtccht nicht bloä philofopHirchc ReAtsfätte bekom- 
men, i"on<)crri es füll tiatrurcti angeleitet Verden, 
über das Rrcht zu pliilöfopliiren. Allein Ifr. 5. 
wollte nalfrfchcinllcli ein JHriJlifchfs NaniiTecIit lie- 
fern. FnildssfTÖnzeBuchbcRehffliiB weiternichtB-ola 
aus dürren Definitionen atrd aus Eiiitheilungerf v6n- 
BegTiffen, die aus allen 'fheiTen äes ptyßtiveH Rechts, 
zufammengcfcliarrt find und, in Jangen l^fl. aus-c^ 
.efoniia- fponncn werden, Rechtijatze komiYien feiten Tor„ 
i'okhan nnd wenn ihrer ja hier und da erfclieiiten, fo find. 



r.cfer; 



die Wiffcnrchaft nicht weiter, indem fie das hundert- 
mal üefagte wieder fagrn und aus zufnirimengertup- 
' ptUcn Frnsjuentcn wieder tin neuos Ganze zufam- 
mci I flick en , oder fic rulircn die WilTejirchoA Torai 
rückwäits, indem ficciitwrder nicht das vwrlian'ltne 
Gatebeiiul'zeu und uns lange widcrlcsie Irnliömci 
ausUnwiffenhcit odevtiidoleni^ von neuem anfriiVhcii 

■ oder aber dm-ch feichte, .lächerliche Paradoxieu. 

- {die diirch drctatoijruTie Arroganz unterftützi, imnii- 
blinden Btvf::!! crwa'-ten können') fich dtii 

^tortitilziitVjafche.n nictu-n. DioFotsie vo-, ,,-,.-. .. , c 

linauPjörlichbn G<>rcl.rabrel fc'anu keiiie andere, als fie gcwülnihch weiter nrchts, als Satze, 
fiahfinn und EcKil an der AtHT^nfcbafc f.;lbU fcvu. chen den Beweis aufzufui'hen, dem peneigten r.cfei 
ftec wcifs, dafs M.^icUc, die woHl dcT> »i.iften Be- felbil üljcrlalTeii ift. — In eim?m Katurrechr futlt. 
ru/hättcn, über 'das Katiirrtciit ihre Siiimnc abiu- intiu dtjrh woJlt ftinc PfifurtfoM desEigAuhTimsrcchi:. 
lereii, .jetzt pcj-ade dcsweij.ii Tchwoigen, ivcU-ouch Öburhaupt erwarten: allein dief« fucht man liier vcr-: 
dos Gute imd trcfaicbo in einer Periode leicht über- gcbens. Dafiir erhalten wir in vielen wcitlSufligen 
fchen öder bald vtrsefTi-n wird, wo jede.r, der nur Paragraphen die AiweiiitindcrCcUupg defBegrifTe von 
*h(;mals ein coJUgium iuris naturalis 'gi^iiÖTt oder Ir-I i;oHfliitttum pojfrjforiuiji,' traditio fiitAbaÜdn, trüd. brevi 
gftid eijirn neuen kleinen Gedanken orhafcht hat, manti lind lo»;g(t «lana, von liuntiuiHm .i>[<:ii-m uud 
znr.AufttMtuiis ejnes neuen Syftems Bjruf zu haben minus pUiKim, dowinimn vtrwn und qinjuior.iiy.urm, 
glaubt. Auch die gegeiiwü'rtige Schrift gehört zu des Unri^ilchiedes zwifcheu figans'oiu\ hxjpothcca, 
denjenisren , wtlche gär wobl uju^efchriebeii hätten und zwÜchpn »/a* und if/Mi/ractiu des BegrifiLi von 

' "kftnnen, ohne dafs dadurch die WifTeufdaft Servitut mit ihren pofiiiv rechtlichen Eintheilungen 

M^at'wa MwA aß\rmatim, teiapo 
Vealii und perßimtHs u. f. w. Von ti*t 
^JoiM^•cnaigkti^ eineir Staat zu Ärrichten, hört raa» 
^aum ein ^V'tirt. AHein *irwtirt^ei» zur Eiitfchitdi- 
rfUiigmjt einer WefttaufVig^'h'L^hre Von PfivilegieH. 
befclienkt , ■ wo fidt jeder Po gut,- wie aus ferne«* 
HiH/fW, über den Begriff von ptiiMtegium reqte, fwr- 
Jiiniitf und pevfoHoliJfi'mutn ^ zwifcben prw. gratwii««* 
und onerofiiiR wird belehren köiim 



hlei 



ywar das BudücfiUfs' eines eigenen Lehrbuchs für 
fiÜHC iuriflifchcn Vorlegungen als einen Entf^hulji- 
gungsgnilid an; alleiiv dicfes kann um fo weniger 
ills Einfchnldigungsgrcnd betrachtet werden, je ge- 
■wifTer wir überzeugt find, dafs das gegenwärtige 
Lehrbuch in keiner Riickficht als Lehrbuch des N»- 
tnrrechts Brauchbarlceit. habe. Das. ei-fte wefcntHche 
Erfodernifs ift Ordtiang in den B.;gri£Fen undGrund- 
fäilzen. B,y 11»; S: lüuft aber alles ziemlich bun( 



lAir haben Ms jetzt ntfr.*on dem Geift« der PW- 



durch einander. Viele Begriff; und Sätze werden Tofojhi'e' in d'tfeiflLellfbnche Erhandelt: innn erlpultf 
t.„:v I.. 1 u. .....1 n. i.-,„ ...' c^ (],js vielleicht, döl^ wir'nticK etwas von ihrem In- 
halte 'anffiKn^ti:' §. ti."i,lf'illkiir ift das Vermögen, 
niit eiriervöllftSndigen Zufälligkeit < d.h. mit Unab- 
hängigkeit von der Gewalt eines andfem, und nnfers 
körjierlichen Meclianismus zu bandeln. Von ihr «nr 
tericheidet n^an die IVfy/fWtdea^yillenB, welches, 
das Vennögen ift, die ^^ iUkiir mitÜebtrlegwng «t>- 

Hierauf folgen' 5. rß. noch einige Arten von jfakdUviv- wenden zu können, -— Wrnn unfefe' Handlungen 



»jur fo ikey Qetegeiihelt hcy^ibracht und flehen 
Orten, wo man. de wohl nicht fuchen follte. Man 
lefe nur die Einleitung! — Zuerft werden die- Be- 
griffe von Naturtecht und feinen TTieilert, von Recht 
und Verbindlichkeit, Handlung, WillKühr uiW "Frei- 
heit etc. erftrtert, dann wird .gleich fi. 14 iind 15. ein 
fogenanrtter Grundfatz 'der Rechtslehre auigefldltl 



- gf;n (dies ift die Ueberfchnfr),. fluf dicfs.folg 
der Begriff von Strafe und Btlohnung und ihren Ar- 
ien, an diefe fchtiefst fich dann die Lelire von dct- 
Imputation, dai^ii kommt die Lehre von der Coll^ 
Ron der Pflichten ' und der .Nothwehr, ob'^teich noch 
kein Wort von Beleidigung, Recht der yerctieidigung 
etc, gcfagt ift. -^ ...Im nypbthetifchcn Npfutcecht 



fiii, daraus Ihre EigetifchaVten'bekomtftPnv Uafä Wi? 
freyhcit des Willens habeU; fo beifseh He . acüimes 
ad libertatem telatae." — , 5. ^4. „Man kann das Na- 
turredit^i in Hiirfichl auf die Art, wie wir znriwtüf, 
liehen ErkeuHtnifs. milVner Rechte undPfiichten. g^r 
langen, in öas aweboTKe^itnxt'itk dai kthißlicht w\^ 

. „ ^ . .._.___,._ ..j_ wipnfck^libhf!'' emtheMk-M " üeber «iew höchfee« 

kommt erft die feinthei.fmig in jus pei'ßtiHe ,upd renU Crundlorz'ällcr'Retiiee W^st- fi<3i Hf. S. folgeudergo; 
Torund t- in der Lehre von der gefetz^ebehdeii Aalt verlauten'; „Afife nattfflirfieCrefctee twfehle» uiw 
Gewalt erfcheint _ eliie lange Lehrö von error und «ZU thoA^was uns gut, und zu uriterlallen wis u«» 
ignorantia. — Alfter diefeii Fehler !n der Form; fi ,',tnichlhei% Ift. }Jiitn nimtht'dfbemh hÖcl^£tiQra*A- 
wefentlich er auch m einem Lehrbuche ift, wollten t-J<its des natürlichen Rechts den Satz an: 7Äiwr «jM- 
wir noch entfchuldigen. Wenn »«r Hfr-^.-p h rt fffa . .^<t i ii r g u t . Jfi ifMder: mache dick volHoinmen ; oder: «n- 
phirt, wenn er uns nur etwas der Philofopüie ähnli- „che dicli glücklich." Aus diefem Grundfatz lÜejVen 
ches gegeben hätte! Der Vf. fchrieb zwar vorziig- nun zwey untergeordnete Priiicipien , namlicb da» 
lieh nur für fein juriftifcbes Auditorium; allein ge- Princip der uoIifcnBrnneti Pflicht : veriünderc k.-in ver- 
lade diefem Ifi die Phiiofophiti tmd das Pkilajophire» »üRjtiges li'eJtH 6*3 ErrticHMngßitierZividie uud da» 

Pri»- 



A, L. Z- JANUAR igöo. 



'*4 



•Fiincip det unvoUkommnea Pflidit : Hefiirttere die Zwt- 
tie ßines jeden vernünftigen IVeJens. — Di;rVf. kennt, 
CulfFiide aiigebönie Rechte, von denen er In foltren- 
der Ordnung handelt: I. Das Reelit dis Menfchcn 
über ßch jtlbß (\i 280- 'Hierauf wird' gehandelt im 
Ö- 20. von den P^whten des Mi-'nfchcH gegen fick felbft 
iU)crhaupt. Diefe lind A. Pflichten desMenfchen ge- 
gen fetii« Seele, und zwar a) in Beziehung auf feine 
Willkür (IJ. 30.); ^) '." Beziehung auf die DenHags- 
H^aft 0^. 3I-) ; in Anfehung auf den. Willen !^. 33.) ; 
B. PRwrhten gegen feinen Leib (9.33-)- ^- II- ß<« 
R£cbt der nafürJjc/tf» Freifheit und Gleichheit (§. 34.). — 
JH. Das Keclit Wahrheit und Aujriehtigkeit zu verlun- 
gen CO- 350' — IV. Diu Recht om/ guten hiamm 
(&• %6-)- — V. Das Reckt auf altt erfcka£ena Dingt 

5CHÖNE KÜKSTE. 

Seki'h • ^- Hayn u. in Comm. b. Schöne : Blanio 
von Carranza, oder dit Liehe et» Abgrund. Ein 
Trauerfpiel von $. E. L. Pauhnann, heraogl. 
IiraimCchweig. CouuniflKmsriidi n. f. w. igoo- 
130 S. 8- ^ 

Ein höchli i'chreckliclier Abgrund lÄ das Gcdächl- 
«ifs des Vfs^dieffcr Tragödie : er hat den gnnzcn pu- 
fctw »owTarmt, netoftde» bekannteren Floskeln des Ho- 
raz, und einiger anderer Claffikjer, Verfehlungen, und 
riebt jenen nu«, trat dicfeii bunt veriniftht, au» 
deutfcher Sprache in eine wildfremde Mundart über- 
ftt7.t, hier zurück. Blanko, Ca^ilia, gwliitf. Guido, 
Afpermonte, der T&rft, der ErzbiJcJiof: nlle diefe al- 
ten g««n Freunde findet inan, obgleiA auf das 
Abentheuerlichße traveßirt, hier wieder, und bis 
juiu vierten Act folgt Scene auf Scene durchaus wie 
im "^uUits von Tarfiit. Nichts defto -weniger wäre es 
äuf^rftuMbiUig, den Vf. de« Plagiats tu befchuldi- 
gen, und Rec. mufs vielmehr bekennen, dafs ihm 
nicht leicht ptW3s Originelleres aufgeftofscu ift, als 
difcfos Product So i. B. bai er die , von Leijeivitz 
eanz Tem«chläf»igte Attention, feinen alten Farftcn, 
und deffen Prinzen , frfbft im höctfen Affect. von 
fich felbft durcb,i*'iV und Uns fprechen zu lalTeu; ja 
d£r Prinz ift fo wohlgezogen , dafs er in einer Stelle, 
wo es ihm nur Co ift i»ls fpiäche fein Vater mit ihui, 
diefeR ih" fragen hört: „Blando , liebft du uns?" 
Aach ift der Fürft im ^tUiuj ungleich nüchterner als 
der Fürft des IIa. P.» der in einer Tfinkfcene, die er 
mk feinem Bruder, ebenfalls einemErzbifchofe, hat, 
aus feincmHoraz «ifti, „ßv«ii, Ev«i! Schone mei- 
ner — Wohin, Badu«, raffll du mich weg?" Der 
ehrliche Erzhifchof felbft fcheint des Guten etwas .zu 
yielgetüau zu tiMbea^ ivds» er feinen Bruder w- 



rechJweifep'will, und, zu ihm fagt : „Bruder, fteh 
auf! Die Freude Und der Nektar berühren deine 
S'mne zu empfindlich ftark , und fehr" Wirkfoui. 
Drnn die Dinge, die empfindlich den Siifn berühren' 
und an den Sinn gleichfam anfchlagcn , " die Dinge 
ftdlcnmnd bändigen auch den Ekul." Dorh fpri^ch -n. 
alle Perfoncn des Stücks, ohne dafs' fie als betrun-" 
ken angegeben werden, vom Anfang, bis zum Ende 
eben diefelbe, und oft eine njoch weit bedenklidiere 
Äpraehe. Aufser dem berühmten Gleichnifs: Gleich- 
wie. der Löwe ein grimmig Thier ifl, möchte fich kei- 
nes in irgend einem Dichter mit dem folgenden, 
S- loa. meden können: „Wie eine von fcharfen 
Aexten bchauene Steineiche auf dem .an fcbwarzcn 
Wipfeln fruchtbaren Bi;rgc fallt; fo gewhint , unfc» 
Herz immer neue Wanden durch feinen Ve'rluft.'* 
Der VT. hat fehr oft das ganz cigi^e Schickfal , toii 
dem, was erohngeföhr imSinnc haben mochte, gerade . 
das Gegentheil zu fagcn. So wird S.31. Gyraldo, 
in einem Monolog, den er wie Gwit^o nach der Un- 
terbrechung eines Zweykampfs mit dem. Freunde 
feines Nebenbuhlers und Vetters halt, durch .eine 
Remiuifcenz aus demHoraz ganz irregemacht, wenn 
er fpricht : „Die Luft nach Schlacht foll mich auf die 
kämpfenden Feinde ftürren; als fcheue Rehe der 
Raub rei^sender Wölfe fink' ich herab auf die Frc; 
chen, welcluH zu entßiehctider prächtigjle Triumpf ifl." 

Mitunter find ganze Horazifche Oden mit wirk- 
lich unnachahmlicher Gefchicklichkeit in den Dialog 
ein gef ehaltet, z. B. S. 00: 

„Blando. — Es gicbt nichts, was die kühnen 
Sterblichen zu unternehmen nicht wagen, fie jagen ^ 
allem zu, was für fte Verbot ift. Nichts ift ans un- 
übfirfteiglich, felbft nach den Himmel greifen wir, 
und ihn beftürmen wir. Ja, unferc Thorheiten er- 
hüben dem Himmel felbft nicht, dafs er niederlege, 
feine erzürnten Donnerkeile. 

Zaffata. Freylich, das menfchliche Gefchlecht. 
das alles zu umeruehmen kühn ift, bricht durch Ver- 
bot und Unrecht. 

Blando. Vergebens hat ein weifer Gott das fefte 
Land durch den -ungefelligen Ocean getrennt, \vcnn 
gleichwohl freche Schiffer über furchtbare Gewäffer 
ftreichen, die fie nicht bcrnhr(>n folltcn. 

Zaffata. Der Zuwachs diefcr Idee erhob die 
Katur zu einer folchen Höhe, als üe nur immer cr- 
xeicfaen konnte." 

Rec. hofft durch diefe wenigen Proben lachluftige 
Lefer auf das Ganze neugierig gemacht , und feineu 
Au.-ifpruch über den hohen Grad von Origiualiriit 
diefes Products fo^ gut b^wöhrt tu haben, dafs 
andre Originale imfrer Literatur, welche zur Zeit 
berühmter find als Hr. Paulniat», keine ReclamatJO- 
nen dagegeu werden -eihebea kwmea. 



y Google 



r*Si 



NnmeroJig. 



t«« 



ALLGEI^EINE LITERATUR -ZEITUNG 



DiOHnerstags, den i6. $anuar 1800J 



OEKONOMIE. 

Keoeksbuho , b. Neubauer: Exprofgffor Herzer a 
■ voüftändige Gefchichte der BenutzuHg vUUr «ni»- 
nutzter deutfdier , bisher meifl vemachläfsigter Ge- 
wächfe,' fammt einer kurzen Gefchichte derMen- 
fcbeii- , Pflanzen- , Thierwanderungen und wah- 
ren Volksbildung: nach eines jeden Stande. Mit 
" acht illuminirten QewSdifen und zwey Mafchinen 
auf vier Kupfertafeln und dem Porträt Friedrich'« 
des Zweyteu. 1794. g. 

Wi rUdrich der Zweyte leiftet tof d«m Tiwikupfer 
■"- mit abgezogenem Huthe den Bairen Repara- 
tio» d'hoHneur, als er im Schattenreiche vemiiRrat, 
dufs vom Vf. in ihrem Lande feine Idee, inlandifche 
Tegetabilifrfie Wolle zu verarbeiten, ausgeführt wor- 
den ifl. Den dem zweyten Theile des Titels corre- 
fpöndirenden ganz fremdartigen Inhalt übergeht Rec. 
Von unbenutzten deutfcben Gewachfen handelt der 
Vf. riur die SamenwoUe tragenden ab (macht jedoch 
Hoffnung, auch über Oetpflanzen imd Farbenkräuier 
künftig etwas herauszugeben). S^ne Gefchichte Hl 
AH zu volJßandig; - Jie begeht beynahe ganz aus An- 
zeigen und Nachrichten von ihm und andern^ die 
fchon gedruckt fujJ, und'bey denen er nicht einmal 
«las (jierr" for feinem Namen auszuftreichen und 
Wiedetiiolnngen zu vermeiden, fich die Mtihe ge- 
nommen hat. Auch die hotanifche Befchreibung 
nnd Naturgefchichte feiner allgemein bekannten und 
kenntlichen Vegetabilien ift zu weitläuftig. Wer 
kennt Weiden und Pappdarten, Holz- und Sumpf- 
weiderich, Diftelil uudMooskalben nicht? Die wei- 
die Wolle, in welcher ihr-häufiger und kleiner Sa^ne 
«ingewickelt ifl,' hat längft auf den Gedanken ge- 
bracht, fie als Surrogat der theuren ansliindifchen 
Baumwolle zu gebraueben ; die Schwiarigkelt befiand 
nur darin, fie-ohne allzu grofsen Zeitverluft von 
den Samen und den Samencapfeln und andern Un- 
rathe zu trennen, und fie dann bey. ihrer Kürze und 
Sprödigkeit za Faden zu verarbeiten. Erftes foUen 
die beiden vom Vf. befchriebenen Mafchinen bewir- 
ken, and dann ift immer vieles gewonnen, wenn 
d4e inlandifche Baumwolle suck nicht mit Vortheil 
tnvermifcht gefponnen werden könnte : Der Vf. hat 
. üe dem Huthmacfaet' als nutzbares Materiale ange- 
wiefen, und leichte, wohlfeile und dauerhafte H^the 
geliefert, auch fchon anderer Orten (z.B. in Hanno- 
ver) Nachahmer gefunden ; der Superintendent Schä- 
fer hat 81 Verfucfae gemacht , iie ftaU der Luinp«n 

c« Papier zq vprarbeiten. 

A. L, Z. i8go. ErßtrStiidt 



Die erfle Mafchine ift von dem- D. Liungquift, 
(welclier Seidenwatte aus fchwedifcher Baumwolle 
gemacht hat,) erfunden, und befteht aus 13. ftraff an- 
gezogenen parallelen Darmfaiten, unter lyelche ein ' 
Roit von oben ^ugefpitzten , * Zoll von einander' 
entfernten Hälzern, zum Durchfallen des Samens 
und Unratfas eingefchoben wird. Diefe Saiten wer- 
den, (wenn die unreine Wblie auf ihre Mitte gelegt 
und mit einem beweglichen Deckel oben und an der 
Seite ein gfi fehl olTen ift,) durch ein feil ^aufliegendes 
Querholz, mit 13 conifchen Zahnen, in Schwung 
gebracht. (Die Befchreilmng, des Vfs. ift tier fehr 
undeutlich, man ftebtauch daraus nicht, wie. weit' 
die Saiten aus einander liegen uiüfleu, , uhd der. 
Maafsftab der Zeichnung ift zu klein (auch fchwc- 
difch) um die Entfernung zu melTen.) Eben diefe 
Angabe vermifät man auch bey des Vfs. eigener^a- 
fchine: diefe bat xwey Reihen Dratlifaiten über ein- 
ander; in beiden Reihen wird durch einen hin und 
her rollenden Facbrabmen, mit einem Zahne oben, 
und unten,, eine Saite v,ach der ahdern angefcbnellr. 
und auch der Roft wi^d durch unten angebrachte Ta- 
ften erfchattert, damit ficher nichts von dem darauf 
lieg«! bleibe, was durchfallfcn foH. Oberhalb, des 
Rades, (welches nach der Zeichnung auf jeder Seite 
eine folche Mafchine treibt,) ift ein Qeblafse ange- 
bracht, dcfTen Luftftofs über dem Rofte wegftrcicht, 
und die leichte Wolle, (in Verbindung mit einem fie 
vom Rofte wegfchieb enden Stäbchen,) 'feitxvärts in 
ihren Behalter treibt. Die unreine Wolle wird oben 
eingcfchuttet, und fondert fich nach dem Durchgange 
von fellift in drey Sorten; die feinfte hängt am De- 
ckel des Behälters, unter diefer vorn liegt die'mitt- 
lere, und die unreine liegt hart am Rofte weiter zu- 
rück [und wird wieder aufgefchüttet. Die Vorzüge 
der Erfindung des Vfs. fttid unverkennbar, nur' 
fcheint Rec. , dafs Zeitverluil bey dem e in^eln«» Zah- 
lte des Fachrabms fey , und dafs mit Vortheil meh- 
rere Zahne angebracht werden konnten, da die Ma» 
fchine des Vfs. von WaiTer getrieben jvird, es ihr' an 
Kraft alfo nicht fehlt. 

Der Bürgenneifter Hadelich in Erfurt will zvru 
1767 fchon eine fimplerc Mafchine erfunden haben, 
die nur vier Grofchen koftete und alles vollkommen 
leiftcte; fie ift abet nicht bekannt geworden, auch 
die Zeit nicht, binnen welcher fie eine gew>fte Quan- 
tität Baumwolje reinigte. 

Da ein Pappelbaum, nach der Er&hrang des 

Vfs., gegen 40 — 'So Pfund unreine, und 30 Pfund 

gereinigte WoÜe tragen kann ; fo ift diefe vegetabili- 

, T ■'^, fche- 



14T 



ALLG. LITERATUR.. ZEITUNG 



■ M»i 



fchc Wollt p;ewifs kein Terächtlichcs LariÖeSproduct, 
lind inart chut usredir, \'Wt!en Bn<l Felder von rf«n 
uf«rcf!!irtwtr4#tntai»enltatckcit VKidecbeu; uad befa- 
- »neu zu ialTeli. ~ 

l)PnAC, in der tJerrlirchen ißiichh. : Frattx Fu/t, 
- wiikl. Mitjjlicrf und Sccretar der fronigl. öfcono- 
niirth-patrioTifdien -GefrlKrhoft im Ktmigrcich« 
. ' . Bohinon i).f.w... l'erfitch einrf iekhtfaMkhtn Un- 
terrJvhtS ro« ifer Riadviehzitcht-, ihrer BeUandUing 
andiltrxn lirankhgitcn. 1797. 237 S. 8- Ciö*gr. ) 
* 4) EbendoT. ; Votlßändigtr Ünierticht von dam Schaf- 
vielie. daiinv(}ade>iZ.h'g(U; dem .Schw einet) reht 
elc nebß tinan^nlialige vail allen, der Landwirtk- 
fc'häfi Jrkäälivhen i'ierfv.fsi^en Tliitren ttttd deren 
fertil^Hugsmiltein-. Von JrtatiZ Faß-, wiritl. Mit- 
gUei u. f. w. i7«j8. 252 S. g. (lö gr.) 
Nr. I. ift kein öbelgeratliener Vcrfiich. Es find 
TPrfrhiedciie Werke -bekanntef- Schrifffteller und 
näclifiiit'm ziemlich darchfiKchrcAiifrätze von Mirg^lic- 
(lern jen^r ötonomifch-patnotircheii Gefellfchaft |^nt 
■ benutzt wofdeii. Alles fcheint indefFcn der Vf. nicht 
gfiefen zuhaben, was (Ibcr dicIlindvicbxueUc lünf^fl 
. vorhanden iit; daher üüch fein Vi;rftjch dciiLflndwir- 
tliciÄiufsiTlinlbliöhitten leicht entbehrlich fcyn därfte, 
Ei'ir das Küiiiirreith Böhmen mag er indctTen fehr nö-* 
tliij und nützlich feyn, weil dort die RindviV/t- 
Z'Hchi\ wie der Titel befflgt, wohl- maiicherley 
Kra'!)kl!eiten OH'.erworftn fujA map. Folc^ende nicht 
. 8n_r?ßlich gewählic Stellen werden unfer Ürtheil recht- 
fej(i['eii. S. .%4 f. „Wenn es im Sommer an vtjrrüihi- 
g^m H^u fthh, kann man die Ochfen mit Gras oder 
mit j'unf^cn Scliörsl inijf n und Bl^fttem von Efclien, 
tJiMjen , Eichen, Linden, Acazienbiiumen u. f. W. 
■füttern. -Es ift aber riöthig, etwas fpflrfam damit zu 
verfahren, weHße dtefe Nahntng aufierordenilich lie- 
ben, und vom Vebevßufs derjelben leicht dmlUvtkame« 
bekottmien," — Eichenlaub nnd Eichenfchöfslinge 
Jii'bt das Khidvicfa nicbt atifserordentlicfa, foadern 
zieht jedes anderp Laub und Ächors^vcrkjd'^'«" vor; 
wenn es aber vor Hunpfer darangehen inufs; fo ift 
das Bluthanien auch ziemlich gewifs da. — S.- 65- 
beirrt es aus einem AnfTatze des Iln. Kreisdirectors 
Pawikoivskij : „Sein Lucernekice Cey ihm nicht gcra- 
then, wfil die Schafe beym BL<liäten der Gerftenflop- 
pcl , in welcher er als eingefccbfeter <d. b. eingefäe- 
ter) junger Klee ftand, ihm fcbaderenü" — Wo 
die Schafe im erfien Hcrbfte, fo wie jedes Frühjdhr 
KlceHcker beweiden dürfen, da itt gewifs der Kleebau' 
noch in der Wiege.; und Wo diefes nicht abgellelJt 
werden darf, da lieht man faelTer vom Kleebau gänz- 
lich ah. — UnterOc/w verfteht der Vf. das verfeUnit- 
tene Zugßlick, und unter Siier des Zucht- oder Sa- 
tncnthier. Wir nehmen Oehfe iiir das genus und 5(1«- 
als das verfcbnittcne — EuÜe .ah dasiunverfchniitene. 
Thier für die fftecies. — S.47. fehlt dieBemerkung, 
dafs, wenn von einem Ringe der Hwier bis zu- dem 
nächflcn ein virf gröfserer ebner Zwifdienrauin' ifl,' 
Als die: andern ünfl, iblcher gtüftere Zwifcbanraniiu: 



für zwey Jahre des AHers ztf-rechnen fey. Die Giiw 
derMikh, zumTbeil auch die Farbe dücßütur hangt 
liif^t (bwphl noch alhio von der Jahrszeit, füiidim 
.■»uch und Imuiittnchliih von der Nahrung ab. Dein 
WeittSuftlgCTi Mitte) S. 104. ircg;?n dii' Liiufe an K'il- 
bern fetzen wir das ganz einfache entgeE:cn oder doch 
Un dieSeSte: Oet. Schade ift es , dals in eincmLan- 
de wie Böhauiu-, Wo die Rjndviehzucht fall fchwen 
zerifch betricb;-u Werden könnte, fok-he noch fo feht 
weit zurück iil, und zum Theil durch Aberglauben 
und Vorunheile zurückgehalten wird; dcrgellalt, dofs 
Aan erftamit»; als der Vf. eine Kuh dgrct einen vcr* 
nBnftig«n Wundarlt von cint-m Beinbrüche heÜeil 
liefs, welches inSn bis dahin blofs für einoSache de» 
RafenkncchtsgebalEcn hatte. WasdendortisenAber- 
glaiibcn anlangt; fo ill bekannt, dafs fad Cille Kräi)- 
tertrager, die fich mir fyinpatheti&benCuren, .welche 
IHllfchweigend u._f. w. verrichtet werden muiTen , in 
Dcutfchlaud herumtreiben) .ails der lUiuath det RA' 
bezalUe zu uns kommen. 

Nr. 2. Verbreitet fich über Schafe, Ziegen, Schwei- 
ne, das lainmrliche Ratten- uiid M.'iufevolk , MnuU 
wiirfe und Fifchotrem. DieferUmfong des Plans ep. 
regte bey uns gkich zum voraus keine ccünflige Mey- 
nung für den völlfländige* Unterricht; Qf\d wir febeft 
uns nicht getäüfoht. Vuh der Schafzucht ift noch am. 
bellen, tber auchfür das Ganze zu weir^üuftig geluui- 
delt. „Eine Merrfchaft iin Bmizlaucr Kreife fyemtt^ 
im}. 1770 zu Wenzcslai i474ätückSchafe ein. woran 
dieSebafineiftct den frehenten Theil hatten. Zu die- 
fer Schcfercy gehörten ,4 Hammel knechte, 3 MeiftcN 
knechte, 3 Lammevknüchte und 3 Zuirciber, alfo 
^lhnf^•die Meillcr 13 PerfOHen, welchen 2SS MutW' 
fcbnfe als Lohn gehsdten werden." Wenn 'auf jedet 
Scjiäferey in den k. k. Erhiandcn eiii fo za]ilreiches 
Perfonal eiibderlidi Ül; fo künntc, dächten wir, das 
Schäfervolk allein dem 'Grof^ttirken im Entllebungs- 
falle die Spitze bieten. — Aus u. U'iüb'Arg's, Wui^- 
arztes zu Grund, Ajlieitnng zur SchafziK'ht erfahrt 
mim hier, dafs gog^n den }Ierhfl die Augen der «it 
Egfln hthnjteten Schafe blafs'tverden. Mit.Eilaubr 
nilis Hn. v. W. , gnnz prächtig roth find fie, fo lange 
das Vith Weide hat , daher ouCh jeder Ankauf, wenn 
er nicht ^uf Treue und Glauben gefchehen kann , iia 
Herbfte gänzlich zu widerratben fteht , weil das belle 
Kennzeichen des Gcfundheitszudandes, nämlich die 
Farbe in den Augen dann truglich ift. ,— Die iseifien 
Krankheiten der Schafe füllen antleckend ieyn^i). — 
Vierteicht gerne in fchaftlicli erweidet. — Die Scbafe- 
(bllon beym lammen viel auszugehen haben (?). 
Vielleicht heckt kein Thier leichtfertiger.'. Rec. faba 
lie vielfältig wührend der Geburlsarbeit, und zwar 
nicht ansAngA, freflen, und gleich nach vollendeter 
Geburt ^icbt dann und wann vom Lamme zum Fut< 
ter, fondem umgekehrt vom Futter zum Lamme Iau.> 
fen. — . Die Dummheit der Schafe mag febr grofs 
feyn ;• -aber der Vt^ vei^öfsert fie noch mehr. Hat 
er nicht i)einerkl,daf8 ''', E. ihre E>'ini)erui)i!skraft vor- 
züglich fiark tey'i 'Die hier gmuuten Scbciftent — * 
.1 die 



No. 19: JANUAR iSoo- 



149 

die derVf. nieht immei- pMianftt hflf , find Berniecken- 
dorf, Bernhard, BüiRin, 1,, Hell, Riein', Strunz, 
Stampf u. ». — OU. die Kammer ja gerzunft viel aus 
~tiic{cm votlftMdigtn UnUmicUte crlernwi werde, be- 
zweifi:!» wir cbtuiülls, es muffte denn das nicht 
pinx unbekannte, aber hödift-fmgTiläre Mittel mit 
dfin zerflüekehcii und m Butter gebratenen Saug- 
fchwamme fejn. Wenn es blofs darauf ankömmt,. 
>iitt*^l anzugeben, die da hfliHjn foüen, ohn$ zu un- 
tcriuchen, ob, mid in wiofurn iic-prakticabel fi«d;. 
fo nimmt es Rec. mit dcip' Vf. noch, alle Tage auf. 
Alsdann, würde vi z. E. gegen' die MaMjwurfsverwü- 
ftungen anrathen, leine Garten mit. QoäderÜeineu 
RU5z.upl!aÜeni , we)<lies zwar einige Uiibctjucmlich- 
keireii nflcb Cfh zitlit, aber auch geuils hilft. — : 
Schliüfslich ift «uch für diejtnigen .Veclagshandlun- 
gen, welche eine» Viiilfchrpiber zu cniührcn haben, 
ein HondgriSF der lierrlijthen Enckliamilung anzuzei'^ 
jjcn , als welche laut «■itehütigter fräuumeraiionsan- 
zeige«uf ein imdcres WtrX des. Ws. „liflin«m d:tflelr 
he uasfd-gen v.ii\ , derßch nitht amxwtiff Miana^ au/ 
■die vorigen Schrii'ien pränumerirt Zu liaben»." Nun 
fo wird -dim» dem Kec. nichts ansgefölgt verden« 
Ütntemalen er ßth einer folchen €onduio fi»e qua' non 
•itiiJit »usuteije» kann. 



ERBAOÜNGSSCnniFTßl^,. ■ 

BEHi-rSt >. Vieweg: Ckriflian BÄfdirt Gliirfeld's, 
kbnigl. Trobfics. Infpectors und erden Predigers 
in Bernau, Predigten über J^t^ Texte, gröfst^Th 
ih^ls beu aufserordentlichen l/tranlajfungen geknU 
te«, nebll einer -Vorrede ■von'D. Wilhelm jlbra- 
harn Teiler^ könJgl. nreuff. OixTconüÄ«riaIratli' etc. 
II. TheiL 

'tAuc^ als ein Wfonderes Bucli iinter Tolgen- 
dem Titei:) 
■ Sammlung eittiger Predigten gröfstentheilj ^ber frtije 
Texte und beif -aufserrirdentliehen Veranlagungen 
■gehatten von C. B. GUirfeld. 1799. | Bog. l'itel, 
Vorrede erc. und 306S. Text, (lö gr.) 
Fr^ktifcher .Sinn und unverkennbarer Eifer förfi 
Gute, f« wie eine ausnehmend ifafslicbe und deimo.cb 
feiten ins Niedrige herabfinkende Darficliungsgabe^. 
find Vorzuge, die man diefen Predigren nicht ab- 
fprechen kann. Auch findet mau darin öftere Spu- 
ren einer liberalen, den hiftorircben Ge^ichtspunct 
glnckHcli «trifaflenden Schrifterfilfining; weswepe» 
man gWuben darf , -dafs fie an Ort und ^Stelle- nicht 
ohne Nutzen wcden gehalten Worden "feyii.; ■ unge- 
. achtet man fidi eben nicht von der Noiliwendigku^ 
flheczeugt, -dafs Ti« hatten .gedruckt werden roöfiV'i». 
Denn fcbon weil lie bey aufserord entliche« Vorfiil- 
Un gehalten wuwien, haben die mehrflen der ge- 
genwartigen Vorti-äge ron -Seiten ihres Inhalts Tiirr 
ein temporclles und localcs Intercffe, "welches, wenn 
es Mtte dauernd und allgemetn werden folten, durch 
fchr ausgezeichnete Vorzüge der Form und der eiu- 



.geftreuten ober die uäcbfte Vet^nlaffiing hinausgehen- ■ 
den Befacht nngen noch merklich hätte gehoben wer- 
den inuHen, um fuwuhl Predigern, bey ahnlichen 
Arbfiten zum Mufter xu dienen, als auch in einer 

' grofaem Entfernung der Zeil und desOris fic dem' 
Lcfer .noch in. hohem Giacle lehrreich zu machen. 
Das kani^tuan nun aber eben nicht davon rühmen.' 
Selten, d.^fs Sachen und Darfitllungswiife ruh über 
das Gemeine erhüben, oft genug, hingegen durfte der 
Lcfer Mühe haben, fith der Langenweile zu ctwcU- 
ren, was um fo ••rwarterer ift, da dicfe Predifilm 
alle kurz find.- Tjefaor.diefo Eiirze hatte e« k'.iner 
Entfchuldigung in der Vorrede bcdnrft. wohl aber* 
einer ricfaiigern Anwendung des Grumliäties, ^afs" 
man iiieiner predigt iikiit,j?/}fj, %VJS iil.er die darin 

■ enthaitene Lehre der Moral oder der Krligion zu 
fagen ift, muffe fagen wollen. Allerdings ift vergebe 
licTi, eine Materie von grof^em Umfang in ein« Pro- • 
di^t crfchöpirn zu wollen ; entweder ii;an wird artf" 
foichen Fall übertrieben lang wcrdfln, odt:- jiberAü^s 
nur ik.«1stt«nafäig k.ilt und trocken Iprichen. kgnniH, 
Zwt^erk^ mwfc fich aber der Prediger hiLib.^y zum 
Gefetze machen: trßlich t dafs er, je kürzer er 
feine Vorträge einrichtet, defto mehr iich bcn'ühe, 
den Ki«is deflfen. was er abhandeln will, recht eii^ 
sbzußerken, damit er wenipttens iunerlialb diefe« 
befcbränlvten Gtbiete.s vollftündig fepi, das, \\H>rübcr 
er zu fprcchön angekündigt liat, erfthöpfcn könne. 
So rede er z. B nicht im Allgemeinen davon,' wif 
■wichtig und iehrrcidi einem jeden unter uns der 
Gedanke fey, dafs Gott für uns forgt, 'fondent er 

. mache lichs zum bellhränktem Ziele , einmal die 
Wichtigkeit di^er Ueberztugung für nnfcr Streben 
nach' Vollkommenheit, ein andcnnal für' unfere g'e- 

. ipcinnüfzigeVriikfamkeit und unfern Brruf;*ifer, wie- 
der ein andermal lur uufere innere Heiterkeit und 
Zufriedenheit, endlich wieder befonders für un fem 
Aohen Lebcnsgenufs und die glüdtliche jlusführunj^ 
■der unfer eignes Wohlergehen bczielenden Entwürfe 
and Untemelimungcn darzultcllin -u. dg^. Denn das 
uHrd der denkende Zuhörer oder Ijofer. bey aller 
■AchtiinjT ftir die Gabe der Kflrze, dem Lehret nie 
■verzeihen, wenn er tinhefriedri^t aus defTelbenTer- 
iraije hiinveggeht, darin gewilTe ?lan]itmomente ve»- 
miffet, oder fie zu ftlcht abgefertigt findet: und <life 
Foderung bleibt immer gültig, dafs jeder Vortrag, 
■wenn auch kurz, doch ein gewiffennafSen in fich voll- 
endetes Ganze, dS9 zu beweifen oder eindringlich »n 
xnachen hinreichend fey,, was er fich ■beizubringen 
ianheifehig gemacht, oder wo*'On. er ftillferhwcigend 
die "EA^rtung -erregt hat. Zweytmj iKuicbt es das 
Gi'fsfz der Kürze zur unerhifslidilten ßsdiagungv i«i 
.tiaii/en. und in den einzelnen Parthlen aljcs JVufser- 
wefentliehe und Schleppende zu veraneiden, jene« 
-durch die ■ftran^l^eiRtcbtizksit. und wetJJEfle Oekono- 
nvie der OifpofitJon völlig auszufchlicfsrn ■ dtvfeui 
■chirch -Anftneiltfamkeit auf fich fdbft, fiark«B.lefeu»g 
der Empfindung für die Sache, wovtm man fp-itht, 
"in leinem eignen Gemürbe und eineo möglichftgTünd- , 
licheo, geradezu aufs Ziel hinfchreiieiideiild£eu£ai)g 



A. L. Z. JANUAR .1800. 



auszuweichen. Nicht immer hat Hr. ö. die erfte, 
■ noch yiel felrener die zweyte drefer Regeln befolgt. 
Man höre Difpofitionen, wie folgende Pred.Il. „dafs 
^.diejenigen, die fjch ungebürlich hart und gehaffig 
.»gegeij ihre Angehörigen, von welcher Art fie auch 
„feyn mögen, betragen, fehr 'fträflich und za ihrer 
„eignes Schande handeln." (welche lange und lang- 
weilige Enunciation des Xhema ! ) „I. Anzeige deffen, 
„was gewöhnlich am Verwandten- und Gefchwiiter- 
„haffe Schuld ift; II. dargethan, dafs es onerlaubt 
„und fchändlich'fev," — oder P^If. „Wie wich- 
„tig und lehrreich der Gedanke fey , dafs Gott auch 
„für uns forge," I. „die Gewifsheit diefer Behaup- 
„tung; II. ihr wichtiger Einflufs auf una." in bci- 
. den und mehrem dergleichen' Beyfpielen , wo das 
Subject des Hauptfatzes den GegenÖand des erften 
Theils ausmacht , entfernt dicfer veii der Verfolgung 
des eigentlichen Zieles (bey der II. Predigt über das- 
Strafbare tlea Verwandtenhafses hatte ^ füglich eine 
Abth^ilung von H. dem eigentlichen Hauptthema, 
wiefern darin ein Grund des Erweife» von diefem 
liegt, abgeben können) und wenn unnutze Wieder, 
holung von öfters im Eingänge fchon berührten That- 
facheu noch überdem den erften Theil eröffiiet, wie 
unter andern Pned.VI.; fo können die Bearbeitungen 
bcy ihrer Kürze nicht anders, als feicht ausfallen, 
und es ift dann kein Wunder, wenn ftatt triiniger, 
'wahrhaft dringender Ermahnungsgründe immer nur 
' folche Zufprüche: thut deck das — i»S^ doch jenes — 



vorkommen. — Manches Unrichtige und Schleppen- ■ 
de im Stil, z.B. S.ig. der gacob — wir Sollen für 
Hott eingenommen werden etc. , auch- die mciftens nur 
mittel- oder unmittelbar aus der Vorßellung ihrer 
Nützlichkeit hei:genommrne Empfehlung dtr Pflich- 
ten ündTugeaden, willRec, nicht rügen , kann aber 
nicht umhin , bey folgender Stelle S. 52. : -„Taufend 
„bilden es fich ein , dafs der Grund von allen EreJg- 
„niffen in der Natur liege, dafs Wärme und Kälte 
„blofs durch fich felbi) erfolgen, und von den jedes- « 

„maligen Umnändeil abhängen, ohne dafs die Gott- . 
„hoit erfl dazwifcfae« treten und den Lauf von dem 
,, Allen regieren müiTe. Kurz fie nehuten Gott ganz 
„weg aus der Natiir und bleiben bey einer unver* 
„meidlichen Notwendigkeit, bey einem blindem 
j,Uttgefahr liehen" — 4u fragen, oh die, welche das 
erlle glauben, darum auch von dem letzten eins oder 
das andere behaupten; ob' nicht die velmünftigften 
Gottesgläubigen aller Zeiten der erflen Meynung ge- 
wefen find ; ob man nicht allerdings, wenn man rfeul 
Vorwurfe der Abgötterey entgehen willi Gott aber 
die Natur hinwpgfetzen muffe; ob nicht die Vorftel- 
lung, welche Gott allaugenbl^cfclich als in die Natur- 
wirkungen eingreifend denkt, und feine Wh'kfam- 
keit fo auf Zettbedingungen einfchrankt, zu dem 
roheften Ah^rglauben Anl^ifs gebe, und ob eine fo 
feicbte kraftlofe Polemik eontra Profano^ \rolü auf 
die Kanzel gehöre. 1 



KLEINE SCHRIFTEN, 



AnzwETOEi-AKiWHEir. TüHngen , b. HefrbrwiÖt : Sup- 
plemeula ud hißoria^ embri/onis buniani , guiius acrtduMt ofc- 
fercrtW qmtdam circa patatum fiffum. veroftmmimumqae Uli mede«- 
dimetiioilum. Aurlore J. H. F. Auienrielh. Med.Doct. fjusqu« 
Tru^ oVa. Tiibiiigenfi. 1797- 733.*. (" S'O ^"'^'5^'"" 
kurzsn Bcirachiung Aer ZwiRUiiijsthconen berehreibt der Vf. 
im erflen Ahfehiiilie ftiiier Schrift die «nfsere Gtflalt einet 
Reihe roi» Embryonen, verfchiedcncn Alicrs, die er, jneift 
nachÄem fie fcho.i ei.ie Zeiüang im WuliiReifte gelegeii hatwu. 
Hcmeffcn und zetgüedert h»t. Durch Vergleiehune fltr Lon- 
oeu derer Embryonen , deren Alter ihm bekannt war, vei> 
fchaffie «r fleh; mit Reometrifcher Zeichnung und Abtheilung 
eines vechtwinklithten Dreyecks , eine Scale , nach welcher 
es, (in der Vorausfetzung , dafs die Längen der Embryonen, 
gcwiffe, auch aus Beobachtuneen beftimmte, Abweichungen 
ibaerechnet , mit dem vcrfchiedenou Alter in Verhiütnir» fte- 
hsn) das Alter derer Embrj-onen beftimmeii konnte, deren 
Zeuffungstermin ihm unbekannt war. Wirklich fand et auch 
nachher bey mebrern Embryonen . deren Alter ihm angefebeii 
WLirde', diefB Angabe mit der Befljmmune ihres Alters nach der 
SÄle übereinkommen. In dm oFrfen. Abfchnitte liefert er Be- 
merkuneeii über die innere Geflah und deren allwalich erfolgende. 
Auabildun;: d«h iHHumen hier auch fokho rot . welcha dia 



Cutis betreffen. In beiden iwgt der Vf. ßch nicht allein alt 
einen forgfiltigen Beobachter, foiiderii auch »U einen fcharf- 
fiiiiiigen Phyliologen , wenn auch eine und die andere Behaup- 
tung itt allgemein fcteinen mochte. Er fchliefsi aus .feinen 
Beobachtungen, dafi ungefähr der neuine Theil der Schw'aii- 
gerfchaft dazu venvandt werde, nur das Ey und die erften 
Anfange des Embryo auszubilden, dafs der fechfie oder llebent« 
Theil vergehe . thß die Extremitüten ffebildet werden, dafs . 
um eben die Zeit, wenn ilipfc fnmmt I'ingern und Zehen aus- 
gebildet er fch ei neu , die Verknöchernd 11; anfange. — Auch er 
nnd , dafs unter unreif abechenden Embryonen mehrere wtib' 
licken, als männlichen, Gerchlcchic fejti. Im zweyten Ab- 
fchnitte ift befon'dcr« umftändhcher die langfame BntAehung 
'und SchliefSunc des Gaumens betrachtet, wo denn die Beob- 
achtungen des Vis. diii Harveyifchc Meyiiunf! beftiitige», da{J 
die Mifshildung des gefpaHenen Gaumens an neugebomen Rin- 
dern nur von einer V^zögerung diefer Schliefsung herrühre, 
und eben diefe Speliuiig is jüngarn Embryonen natürlich fey. 
Die Art der ilUimpreflloii ,' welcie der Vf. zur Heilung diefes 
Uebcls vorfchlägt . möchte viel Schwierigkeiten haben, Aa. 
mchrern Orten fteht „rtperiit" ftitt „rejierii" und „vfrofk- 
mitlima" ifiwohl flic „«MifnidS mtduiMt" kein fchicUidü* 
EpiiltetoB. , 



y Google' 



Numero 20. 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Freytagt, den i7..0Bii«ar rgoo- 



VniLOLOQlZ, 



.. Lii'egnitc, b. Siegertr Qttwrti Hpr*tii; E(«c«_op<. 
TO. Ad escnplar BeiUleii rccudenda curavit) ac- 

., gumentis.pracmiins, notis criticis adiectts, ritfi 
auptoA enarnita, indicUit^que et vetit^ormn et 
rerum Jlluilnivii ^aan. ^hri}i\an. tri^emnt 

j K'(!ts«t, Pbilof. D., Lycel Priiaislavienfis Rector. 
f799- T''*''*^ jprÜNiu. XXym.' mid 433 S. To- 
wiu ofwr^ quo cajifmeatur f itd |>oötae , ^iflorla 
Romano per eiui vitam deijucta , itvdicesquf »t 
noinintun et rerboruui. i^S. gr. g. (2 RltUf.) 

J-tegierig nahmen wir dies Werk aur Hand< Denn 
.-V-* da in DeuifchUnd feit langer Zeit keine vplt- 
ftandige und bedeuifude Auigsbe des vflnaCnirchen 
Ptchtcrs erfchienen Ül; da Hr, . JTftzfl feine Fabi^ 
Xeit, eine fdlcl^e Ku liefern ^ durch frülieie Schriften 
liinlünslich erwiefen zu b«ben fchien ; dti «ndlich dl^ 
Toransgefsliickte Bncbbändleraii^cige uiclus germgs- 
res, als eine Edition yerfprael», welirbe ilie Bvntlcyi- 
fche nictit blofs .entbebrltcfa insdien , fondern ube(F- 
^ffun würde: fo.glaubren wir ettvfifi Vorzitglidies 
erwarten zu dürfen- Alleitt) feyes, dafsjcne pmn- 
kende Ankündigung unfere Erwartungen alteufioch 
£efpannt, odprViiCi der Herausgeber fdjtfl: dttrcb die 
,£uin Tbeil fehr bitteren und verachtenden Rügeb 
.dcrBentleyifchen Kritik r welche fich "»> beyin el- 
ften flüdtiigen Ourcfablüttern des Buches überall enN 
gegen drängten ; das Urtbefl tlber feinp eigene Arbeit 
gefchürft hat , — wir dürfen nicht rerbeblen , dafs 
.wir keinesweges mit der gehoifien B^&iedig'ung von 
der Lectflre zurtlck kehren, phne zii yergelSm , dafs 
-Hr- ^- d"^ ehrwürdigen Jtfajfoiv in der Zueignung*- 
jchrift eine coeiuim tvmnUfiaria antra wrßtam erwar- 
-teiL.läfst, zweifeln wir doch, dals Lc/^r, welche den 
Horaz und das Pubücmn ehren , fifb mit diefer £ut' 
fchuldigung werden abfinden ialTen ; und fehr ge- 
zeigt , alle Vorzüge anzu^rkcniuen, welche befonder« 
^cn zwcyten Ba^id diefer Aosg"^«. empfehlen, fmd 
•wir dg^ der Meynung, idflfs,.wer fu;h ^nilei^ngt, 
tftft Bentiey in einem fo vorpshtaes und finmafsenr 
4en Tone ru Iprechen , und ■*!?« trefBich^n Kritik* 
i(Ut Sentenzen der Art I 'iv ri .ToAXa.iv«tt/wr« a/v ßif 
ptgfti Kifirpirei (S.aST-). *wrflckz«weiiÄn , »uch l» Ab- 
geht auf Kritik etwas ipehrleiA».i müfle, i^s ^r. U!. 
«egtnw/irtig gfleiftet hat .fcdpch wir voÜen <rt« 
.berichten, wa« ipir ^fjun^^n bsbei^,. ^rfidi^. £afr 
ichetdunf daa Itief^r fvitiÜ, überj^ifen. i.> 

Wai zi^örderft 4i^,Xritt4 anlaßt:., lfo bfitffwar 
JlJr. IV., wi* fie<^;Tit# .fc^(fl»^BJtA9d^i*»,i4ifi-J3«M■ 
J ^. L. Z* igoo. Erfier Btmd. 



leyiCche Recehfipn befolgt, aber nicht ohne waticbaf, 
ley Abn-eichungert. Unter diefen fallt .dem an B«Mf 
.teifi Text gewöhnten L^fet das zuerft AUf 1 d^fs Hr. 
IV. dio'von jenem vx& HandfchHften eingefihrtc alte' 
Kechtfchreibung der Wörter (volgm, ftioof^m itipiu^ 
mit der geu öhnllchen (viügw , di^uait , impiui) ver- 
taufcht, und bey Colchei) , die ihren grlechitcban Utv 
fpnmg noch deutlich an lieh tragen, die grieclbifclie 
Orthographie (iafWfi»«, if^tva, cotium, eopwXbeöbaqbT 
tet h^t, Bey- der Üagejwirsheit der^cbe, ^tif die. tili 
Gcnndo fu w^Rig ankommt , und beydeut unge^v-JHä- 
rci» Schwanken, der gswohnlich^ Au^g^beiii wi<V 
nicht leicht jemand] aer /ich der Brgni^w* Besa^- 
ku;tgen in der Vorrede zum V.irgU ATinnfift , das Ver- 
fahren des llersusgebers »ifdbilligen. , St^laan iü Hr. 
W. kHch ii^ dur Auswahl einzelner Lesart^ nicht Xet 
jen von Btntiey abgewichen. . Pie Grmtde dieCsr- Ab- 
.weichi^ig Anroltti als der Bentleyifchen VecbelfertiA' 
gen liua, wvnigfteas gröfsteniheil* , in JLurze« Ait- 
tnerkunge«, beygebrafJjc, welche unter dem Texte 
flehen. Ite Kurse , .verbunden mit DeuÜichltcit, *ife, 
H»uptzweck'des Vfa. war; fo würde es. tinbillig.fejKr 
eine weitere Ausehi^derfetzung Ton iiim zu tbder» 
.Nur lafTe li(:h der Lefer nicht überreden , dafe et hier 
i^mmtUche füK und wider eine Lesart fprechexidr 
Grttnde beyfammen ßnde , dufs er die Bi>nt]eyifchefi 
Jteichter in elfter fchneHereii Ueberfichi prüfen, und 
mithin die Ausgabe des Rrjtten fägiich entbehren köii- 
jie. Bekanntlich ki>n>mt es beydsm. Wfls Üe^tkifi 
kritifdicrScharfhim hervorgebracht hat, oft weit u'«- 
niger auf das If^i, als auf das IVie an.. Die forgf^ 
tigfte^ zuweilen mit Schlauheit ausgeführte Eni- 
Wickelung aller Argumente, welche gegen die ge- 
wöhnliche Lesart roi^braeht werden können« die 
f^ine Dial.ektik:> welche 'auch das, Unwahrftheinlicfae 
wahrfcheinlich zu machen, und dfis Wahre in dett 
bellelten, überzeugei^dften Liebte dar^ultellcti ve» 
ftcht; die ungemehi glnckliehe Wshl der Parallelft^ 
ien, welche diefeio Kritiker zur UnterßUtzung oder 
Bcfchöaigung'leder auch noch' fo rerwegctien oder 
tn fM:h unwahrfcheinlichen Couje^tur' zu Gebote Her 
hcn. und deren Menge' wohl den Belefenllsn über- 
lafpht; dies find gewde die Vorzüge, die BeiuUtfit 
i^oma überdiefen Dichter auszeichnen, und. die lioh 
.von filtern. EpitoMUtor in campendiarircher Kürze 
•nicht wiedef geben l^ßen. la der That wüfsten wir 
Jkeioe Aitaietkungen, welche ihrer Form nach zu ei- 
ner fo l*fcriteich/in Schule ffir den ansehenden Kritiker . 
feeigiipt wären, als,diefe Bentleyifchen ; und wir 
)|>e£feiicn d»her nicht, wie lir. W-, wenn er diefen - 
.Q^((^tsp«lic.t gffBOuhiitte, dem^Brittea ein« <^ect^. 



1% . ' *ALtG.LlT?RATnt. ZEITUNG - '' xS6 

tioHem pittiiae et p%eritii Ailigmiicu iw eongerendis to- ganger beftreitet, nicht bej-pfliditcn.' So h^lt z. B. 
tji ei aipiqita ffmetis fgyiytoribiK (l'b^red. S.X.> vor- - aircbrer l..Ef^j, 5*. TU« Wart«: kartJo fufpinß likrt- 
itiJtr^n JMthntt. -'Wir IvoUdfi dimit Iwintswogesd«« tos tabulomqw lace*tA-mH Cuningati^ ■untfc SanmUiM 
beiiilnnten Kritiker v'on einer oft zu.weitgftriebpnen hier für eiiigcrchut)eii , und ärgcit (ich an P.enikif's 
VefbefTerungs/uclit frcy fprechc» ; wir wolleri nicbt " StumpfTTiin, '(Ter iiiclits'clayon aliiidcrc. Allein wenn 
teu^ien.rdafs er bey einem fciiiMcn Gerchinaclt und ,' man anc^ «icbt mit Gefstier den Sinn fo f.iflcn will, 
«inein zarteren Geiiihl für Dichterrcböiihciten lieh fei- dafe tcboA der ävfsere Aufzug^ diefer Jünglinge \ii\i , 
t^ner voA dem rccliten Wege entferat-liobcn würde;- G«H« Are Lieblingawetgung zu er4ieiinen-g<r^ , in- 
Wir Wollen gern zugeftehen, dafs Hr. W, ihn fehr dem fie, wie ScImHiJipben, zum mittleren Janus, al» 
JWStifip mit Recht, nur «ünfchtcii wir mit'mehrB*- dem Sitze der Weisheit, wallfahren: fo bleibt noch 
fcbeidcnhcit, getndett habe. In dtnilyvt feiten -dfifick- ein anderer und .belTerer Ausweg offen, (lern vor^er- 
ti* ftimmt des Hi^raiisgebers Uitbeil in dieferHiiiiiclit gehenden Verfe :■ liaec retin-.tnt juvrnei tßctata 'ftiies- 
iJcwühnKth mit '^ani's Kritikenöbereiii ; auch in An- tjue, mit Plarkland (Ejcplivatt. aliqaot vett. oiict. te- • 
'^hung Aer Verfe, deren Unachtheii diefer zuerA cht- tor. an Enrip. Supplices p. 255.) das Wörtchen tt an- 
deckt , oder doch Ithiirfer, als feine VorgSn5;cr, er- 'z«hängen , tind die verdachiigen Worte wirklich toü 
wicfen hatte (IH, 17. 2 — 3. IV. 4. ig — -a»-) In Knabn» zu verliehen- Nicht leiten ift jene Biiidepar-' 
_ licrerltcil Stelle hiitr« jedoch Hr. ff', die Beweife dw <ikcl, -wo das Metrum keinen Einfpruch that, am 
Vnächthoit nicht ganz mit Stillfcbweigen Qbergehen Scbluffe des'Verfea wep^elaflen-worden', wie' j. £p. 
4o\ier*, da er Ibnft bey einzclneii Kritiken dieCröri- 13, i^, -^ In-dwri zuletit angefithnenBriefeiviuimt 
^de, oftaach die Worte, von ^tmi ciiilebnt. Es-^-er- Hr. JT. v. m. die Vtiigata-: gwoe donat tt-aufert, 
Ifteht fich-,' dafs diefen Urtheileu'gemWfsder BentWyl- gegen' das aua denaltefteh Co*d. Von 'BrnHclj h«rge. - 
-Wie' IPi-re «rändert worden H\'. Mur"eiiimal ßiideh fteilte quae'pouit et.aufert, in Schutz. Jene Opp»- 
wir dwrch^bin Verfrhcn Bentleifs Lesart amici (III,' 2. (ition ley gewöhnlicher. Aber auch '.dichtcrifchcr? 
1.) bcybehalien, wiewohl die Aflifterkiiiig eine-ahde- Und wie Kam der Abfchreibcr dazu, das nngewohn- 



rthcidiget. — Ereiebiijöreti lind dank- Wehe, oder viel mehr febr*gew#li)te Wort Ihittdes e:t- 
'■ " ' ■ "■ "fllfc« ztt fetKen'^i— Diefelbe fj^e Itefse (ich 

» IT. CM«: iL- .A ■„r^.^.r.,.-. __ .i:-T .' .L 



biretti ShjIT ?.nr Benrtheiluiig g^ben dio'.SA««T» und Vfdhid 

Kfifinnati die Handv weit Hr.' li'.iti«,. wo ilita Buc* bef Hi 5^*; &, 4^. aufwcrfonv W^T die Le^art^ 



FiK-k»! der fefpeUM' (r*»ot«tio-vorletichiote, ftibjectior-in äiem' ei iuiram Imridiae' nofier (ftatf egö)i 

^vtb^ feinen ■Pftid'fuchen uikI verfolgen um f St*. Wir ijfdot J^eetaven't un» etc, i cbenftfHs auf diti- Atitort. 

. ikliKinkeii uns daher, uiiferi ■obigen fieUauptungän tut der Handlchriften' lieh ftützt. 'Gleichwöbl wird 

von Hn. Ift. kritifeh er Arbeit zo rcchthjrtigen , blofs von Hn. li^. die Vuljatih: InMdiäe. No^er ludos 

■ «if diefe G'-dlthte ein. -^— Ai>cii bier bieten fich nuB fpectavei-at un^, als/ermoBt vitat commimis (vielleicht 

kwar kdne dem Herausgeber eigenen Verbi-ffcruftiren Ubrariarujn ?) aylior bcybehattcn. ' 

T^ae/ib lehr "noch mamte Stelle den Kritiker zu Vef- .! ' - - ■ ■ ^ . ■ ( 

buchen dieförArrdnladet; «idef» ift dafiir arfmthM- Weim dief^ Proben, die wir ieiclit'vATnehrei» 

rcn Ol-ten 4ie Volgatä defto gefctickter gtfen die könnten , hinreichend ^nd, ■ Zweifrl zu erwcdtew» 

ÄeinleyifcbenConjecturenvertheidigct worden. 'Z.B. «b es mit der Ankündigung eines verheuert ff Benlte^ 

i: Ff. a, id- qitid Paris? ut falvus regnet vhaiqiie fii ganz feine Richtigkeit hitbe; fo dürfen wir ohne 

■bfulus, cogi pojfe negiit , wo (was hinzugefügt wer- Anitand den zweijten KkTgepuifct hinzufügefi, daft 

den kwnnio) auch Cuningam und Suitadoa dicfc]l»e iiämltch Hr, W. die BeK/ifi/i/c/imAnTierkuTigcn nicht 

■Le9artg«r;»Jn Ben tiey behau frter. Dest;leicbt>n U; Sal. eiimonl voUßändig gewsg ^kceqiirt habe. Gcwifs aber 

3, 4. at ipfis Satarnailihus'buc fugißi. Sobritts ergo war dies edoderiich', wenn Bentiqj's Ausgabe enp-. \ 

J)ic aliquid ett. vro Bfwffcy das Wort /ob vi« j iriit dem bcbrlicb gemacht werben" follte. i. Ep. 13, m. ivt- 

•trbi&ergehenden fttgißi verbinden zu miilfen glaub- fsert hentltif itiit wenigen Worten die ■iHiarfSnnigfe 

«. ■ Hr. li^. mej-nt , ee fey gleichgültig , wolrin rnrni -Vermuthung , dafs der Vers : bibuU media de noctt 

■es ziehe, doch fcbefnt er geneigter, es mit dum fol- Falerai Odernnt, von einem Abfchreiber mi^ i, Ep. 14, 

■^ndcn Satze zu vereinigen.' Diele Verbindung-ift 3«. interpolirt wordenfcy. Warum iiei^^Hr. W. deia 

»Herdings fcbicklicher, und gewährt, da fobrius Üch ^irittea, dem er anderwärts, wo unaihte Verfe vo» 

hier überbpupt auf Freyheit vom Taumel der Ver- iebten zu fondem waren, den Mangel an SagacitSt 

gnügtmgen und Zerftfcuungen bezieht , dorn ■Gedati- -zitimlif^ -bitter vötwirft , hier fo wcntg Gei-echtig1(e?t 

ton 'mehr Nachdruck, if'irlaiKJ paraphralirt die Siel- vriuerfahrefl , d&l^ er jenfen'fdnern W'i'k gar nicht 

le fehr gut! So benat'a denn dam Augtnbtiek der ISÜcb- fcOTchitteV ÖafUr wn^derhQlt «r üifsner's Erklärtirtg 

Unkeit, und mache was der Erwartung tv>äfdiges. H. -der Worte.; ohne den grammatifthen Beweis faini:'ti> 

fiat. 4, 37. bat Hl-, U^. zwar BentUys Lesart: cara «uletzeii, delien fie- noch immer fce darf. AbgefeheK 

fifces averrtre ««/«aufgenommen, aber richtiger v«ji den wehenden Zecherw (bihitli pfftores) , und dem 

-als lener erklärt.' Nur hiitte noch erinnert werUeÄ fclet ünllatfhaft«n ♦«ifdifl-tie*[)ctef''fir l&ftuch dasmehp- 

"foilen. dafs die id«e, -Wf lebe Brttfcy hin eintragt,- von. «nüigs dtfaruxt- fehlt ppeiid , hej dem raft-Öen Garf- 

■dem ßiciiter felhtt v. 38. ^. qvibiis aßis ~- «pom«, ge der vorhergebt nden Veife; Und- da jn 'melirereÄ 

"B^k femar angedeütel worclcji. -- • In änderten Siel- «Iftti HandfchVirten der Vers von fpilftrerUtiVid blofs ' 

■ kn »ber köoiMA 4ir-Hn. ff., w«iw «r-fäiueä-Vorf- am^ÄaiWe. *^i«l«litÄ^ ÄÄtj^ftf MdW ea"kau*k 

" - ^ ' ■' - ■'■•'■ '■ •- ■ -"eiae»- .' 



Uo. io.' JANITAK igbo.- 



157 

einen ^yfPifel , äafs Horaz nül' der Ibin eigenen und 
.liier dem Tone iJcr_ganzeu"'S(i;lle gcinäfseii Kürze 
jüÄneb : Votoris yorrecta rugnnte» fiöctila. Sichef- 
'iich war dies aii'ct", nttit?e^'f Mcynuiig, wie^robl fei- 
he Note nitÜt ganz tK'rdiumt p^faTst ift. — i, Ep. 
6* 5g- füjirt iir. W. von htntle^'i Corrcction 4iff«f- 
iura fratifire foittm ciffHpum^ue (ftatt pspHloM- 
^ H ty jjtiebat , Wofs.den' Grund an,, weil das Wort 

f>pnluia in dem folpen^en V^fe witder TorKomine. 
r. liieynt , .dit' WicdcrJiolMnp. fey abfiel) tltch uiid ha- 
l^^bier Njcbörtick.^ S,o weit giir, AiUin Be»tUif*s 
• IJaupt^ruiid, der zu.ei)tkräAen vv^r, 'und allerdings 
'eiiikruftei werden Kaiiiij fehlt gjinzlk'h: Atiuit it 
fmajtis. Tagt jener, qnod i^ re^eiita ' lectiowt jutacaßi- 
£BS. Quid ^nipi ilhid, Siffertnm forum üojjh- 
TiwqK*? qut tlifferium .trat forwn, tiiß pomtlo? — 
J)fmäe atrique rerbo .comntüs; cj'ff/irto« efi V ifft f- 
twm; hac iyfa onßmc^ö' ßugitat, Qiiisquamnt ait- 
Um Jixirft pop'Ulyfm,äiN'e_r'tp'm? u. (. w.,— ' U, 
S.U. 3, -.3^5. Dat,Hr. /r.' flinicWeigertd die liitct- 
pi:Mction fo ahgeSndcti i'JInie veflcm , utgnnlae, va- 
frt, anciltas partt , nurvm,' Wir geben dferur Ände- 
rung unbedingten Bt'yrall; iadcfs bii'tte die gc^'ölin- 
iJcbe , auch von Bentlrif beybehalteiie Intcrpunction 
mit drey Worwn Itomorkt werden folleh, ziimnl da 
iitf auch Wakefie'.iUn zu der hier nicit anjeföhrteh 
aind.aUprdingsfcheinbareii'Aendc'^ynS *'f g^'Sfi'f pa- 
tcf verleitet Jiit. Allpüider Bugrifl' des leizieii'Wor- 
.tes'liegt viel dichierifchcrm gttaiac tefcMölTcn.' 

Das ärüte", was wir an dem kritifchPn TheÜe 
diefer Aus^^abe 3u.'<zufetzpn haben , iß die«, dafs i& 
Tiek'ii Stellen Bentleij's VcrbeiTei'uhg' in den NotWi 
-aii!»egfben iß, qhiie Zufatz eines eigenen Unheils. 

■ Jür diejenigen ; welchen diefe: Edition zuflSehft ge- 
eifT'iet feyn kann, ift offenbar dadurch' ^.ii Wenig 

. ^forgt -worden.' Am fühlbarften wird das ßedür^ 
nil's einer eigenen '^ntfcheidung nach belliinuiten 
Gründen in.folchen Stellen, 'wo Hrl ir, die von 
Benlleij aufgeimminene Cprrectionatis' dein Text wie- 
äcr entfernt, üi'id mithin fdeini dies wiu hier einet- 
Jey fagen) das' von jenein Kritiker fiit'ziiverlli'flLE^ er- 
Ikannie als zweifelöüft öder' gar veWief flieh dartjc- 
ileHt 'hat;. So hat- z.,% Hr. W. 11. 'Sal. 5. ^9- die 
_göwöhnlicbe Lesart zuriickg'erufen.: Vtnit emm mag- 
num dnnahdri parca juventut , hiendchft JientUij's Zwei- 
fclsgründe dagegen, iiibll delTen VerbeiTeruiig (Ve- 
uit enim iniligwtm) .kiirz angegeben, ohne jedocS je- 
ne zu h?ben, oder übiT diefe zu entfcheiden. Uns 
fcbeijif di'u leTcJitc, auch ron Cihcingnm In (ler Vor- 
rede gebilligte Verbefferung des Simeon Bos: "Ve- 
mit .«am -'"g*". -i-oi. allen, .iibrigcp. d£n_ Vorzug _za . 
Terdienen; und Hr. W. hatte -diefe um fo weniger 
Ttrfchweigen foHen,, da felbit BeiUUg *rp T>eftidi- 
keit anerkennt. In derfelben Satire hat Hr. W. zu 



t» 



ren. Am wenigften die, welch* irine VerfpiBttung 
der Scherkunft in die Worte legt: wodurch Auguft, 
dem gleich in den folgenden Verfen- Tirefias das 
feinde Lob ertJieilt, fich nicht fchr gvfthmeicfaelt füb- 
kii'koiinte. ' Die Stelle frhehit virdoi^n , und tnnfs 
M'ohl zu Folge der Handfchriften , deren ab^'^jchen'- 
de Lesarten BcntUy (abei'iitcht Hc. tP.) nnfühtt, fo 
hergeitellt werden : ■ ' ■ 

^} Luerti^iäw; fuie^Hid ücani oM erir, onI *»n ■_ 
D'ninart mihi vtagiuu danavit-^poUa, 

JÖem paihetirchen Emfle, womit UerTire/iis tprida, ' 
.dLl]ik.t uns nunmL-kr der Sinn angcmelfen, uml fa 
Beziehung auf das Tolgcndc Lob Aiigufl*s fchict- 
Uch z» ftj-n. _ H. Sat. 6, 29. ift von Hn. W. die 
Lesart: quid vis iafanef et qnas res agis improbfuf 
beybi^balten, undieM/^fi;'* Aaiderung wiederum o^ 
ne alle Kritik in die NotLn yenvicfeTi worden, W^ 
Vain führte Hr. IF., wenn er die letzte nidit utnnlt- 
telbar widerlegen woJIrc, nicht wcnigftens die ziep- 
iiclie und dem Affecrt des Zöniigen fo enffprechen- 
de Lesart an , die drey alle Ausgaben bcy BentUif 
bieten, und welche die Beftreltung der Bentleyift^iMi 
fowohl als der gewöhnliCben Lesart uniiötbig mach- 
te ; ({tiiil tibi vis? infane! ff <l^(JS res? imptiAmt nm- 
f' et. ,Die Sache ff rieht filt fich felbft'. und H.'. IV. 
ontjte, bi'v genauerer Prüfung, diefer Lesart fchwicr- . 
lieh feim"n Beyfall verweigern, wenn ihm aueh um 
ttHonnt blieb, dafs Ccb' dicfcTbe attch in dem Alt- 
dprfer Codex, imd (nach C\inl.:gn^/i's Aeufserung S. 
J24) viellL-icht no*;h i» einer uiu' :>r anderen Hatid- 
fchi'il't btfjade- "Wir könnten noch mehrere StiHeii 
an'fiibren, vp unfere Erwartnnjj, einen kririrchcn 
Wiuk oder eih_ciiifcht*i(lendcs Umieil des Herausß^ö-' 
bers zu ündeii',. niibcfricirf^t blieb" (wie z. ^ ti F.p. 
4 . 59. vergi; , iti^Uyml's TJote und VetttrlH^'^s neue E»- 
iläiHiMgdcr Stelle jti Atinotatt. crit. injmguln auct'o*^. 
vett. luca p.59., ferner i. Ep. ig, 57. u. f. w.): aHein 
es ift Zeit, dals ^^ir zu dem evklärenäen Theile 
.diäfer Aijspabe übcrgulicn. Durc^ die zuletzt behan- 
delten Stellen,' bcy dmcn es zugleich auf Erklü- 
.rmig ankam, ift der Uebergang' oiinehio £chon fft- 

büii^tl ' ' ■ . • • 

Wir haben b>reitü oben angedeutet, dafs wir den 
«.«cegetifchen Theil iilr den vorzüglichem- diefer Aua- ■ 
gäbe hahdn. GK-ichwohl können wir uns hey diefcio 
weit kCrzer füiren, Weil es hier nicht foxtvobl die B?- 
hsndlun^ einidner ätelleu, ouf die (kb Hr. W. »rux 
feiten eingel':i(T'"n, als die Aiizcige 4ind Würdigung" 
des ganzen '^ Plans gflr,- ^uri^'-deireji. 8eAi)gj^f(g -der 
Her3us£e.bt£.fiir_ die Erklärung des Dichters hat for- 
gen wollen. , Znerft itf Jedem üeflic'hfeeih Argument 
T«rg«fettt; eiile an ficb fchr ;lobenswertheiiber bief 
nicht ganz zu unferer Befriedignjng »usgc'führte Idee, 



'Vers 60- Diüiuare etmim magnjts mihi dnnat Apnüa,. Jndem der Herausgeber darin dem Dichter Sehritt tot 



- ^r Qiciits tKoierkt , wiewohl ihn fchon Beniletfi Ko> 
ten aufmerkfam machen mufsien. Man wciJs lüch^ 
v<1<hc Erklärung er billigen mag: uns fcheint kci- 
jw roa alles eiiieu recbi f«hickliche& Sina zu £ew^ 



Schritt folgt, uuci felbft den Ton der Anrede .an die 
Perlonen, denen die einzelnen Gedichte g-ewidtnet 
find, imirerimdcrtttJfsT, Hefiirtcr mehrWne Skelttti- 
nmg lUc in f rtd« aufftdoletea Hauftgeda&lien , al» 



A,.L.Z.-JANUAR.i8o^ 



159 

iwabre Emleltang'eni Wer den Ünterfchied iwifchen 
'beideaund die v«rfchiedenen Wirkungen, die fie in 
J4.bricht auf Belehrung heryorbringen, rectt deutlich 
wahrnehmen wiÜ.^er vergleicfae mir ein foUhes Ar- 
gument bey luifenn Vf. mit eitier Wielandircfcen Ein- 
leitung in einen der Sennonen.. Abgefeben von der 
Ausführlichkeit derAetiten , welche oft an Redfclir- 
keit grenzt und die Hr. W. freylich rermeiden taafsr 
te - wie wird nicht uovermerkt der Lefer auf deft 
Swiidpuncl geleitet , von wo aus er die VeraniUaffung 
'des Stücks idi« Stimmung des Dichters-, deniindivi- 
AüeMen Cba«*tBr und die I^ge.der Pcrfonen, ^ 
idie esjgeriduet ift , u. f. v- gehörig bctrachtm und 
^eürtteiieu.Wann; wie liditvoll wird fodann der gaiy 
»eldeeugang ejuwickelt, uod die oft Tcrborgencrfe 
Tendenr anfchauHch gemachtl Vo» dem ollen .fin- 
4en fich in Hn. iV. A"«ume.nte« wenige oder keine 
Spü«a; die äftbetifche Würdigung fowoW. als das 

' Hiftorifche über die Perfoncn, ZeUumltande u. f. w., 
^99 lur Einßcht in den GebaU effodert wird, iftge- 
iröhniicU in einer Eweyten oder dritten Numpr dej 
Inhalts viel zu kurz , und gleichfam nur beyläufig, 
«b"«fertiget. Manch« davon ift freylich in dem Le- 
ben des Dichters, das den zwcyten Rand eröffnet, 
und in dem hiftorifcben Index nachgeholt worden; 
aber gewifc nicht zur Bequenilicbkeit des Lefers, 
welcher dos, was er mit einem Male zu überfchauen 
wflnfcbte. jetzt in verfchlodenen Stellen zafunmm 
foche» mufs. Ohiiediefe Rückßcht nehmen wir ger» 
nnd lait Dank an . was der zweyte B»nd in fich ver- 

■ einiget. Es ift folgendes : I. Das Leben des Dich- 
ters, nachSuetonius; 11. ein von H«, M'. nacbMnflbn 
■O i. mit Sorgfalt Busgearbejtetefi Le>eh,, 5-6. Hl-ge- 
dränttte Erzählung der Zeitvorfalle pus der röjjii- 
AihaTGerchiL'hte vom ). R.688 — 745-. als in wel- 
che Jahre d»» Uhcn des Dichters ftUt.. Di.efer Ah- 
fchnitt, unter dem Titel; Coußtlts H^minH per vitam 
fiarßtii (S. I9-) »ft vorzüglich hraucbbar , und klart 
«anche Dunkelheit in den Gedichten «uf- Auch in 
dem dazu gehörigen Anhange ; Stemmß gntis Octa- 
«{<u ab Afgi^ßo <^ No-onew. (S. 53-) erkannten wjr 
«jt .Vergnügen den fleifsigen. genauen uijd m Ar- 
heiieh diefer Art geübten Gelehrten Wisdcr, den wir 
fchon aus ähnlichen Ausftattiingen ejniger ciceronw- 

. «ifchen SchrKlf« fchätzten, IV- Dt mtrU Moratt^ 
«11 (S 6o— Ö4-); '^"'^ ^^ ^^'* ^'ft"* Anlauf g«nm- 
epti Das Ganw vollendet ejn dreyfacher InJfx. l 
^Whw«. welcher fllle Pcrfonen und Oerter, d^ in 
dem Dichter vorkommen, kurzbezeicltn«, dip SteJ' 
leu - wo fle vonkammen, wgiebt und im Zuf^mmen- 
hangeferiftirtert» mithip-d^eo Sdwiftaelifr. fo viel a\s 



.Ij6o 



■möglich, aus IJcb t^Ibft zu erklären Tiurbt. }1. Index 
fun'acticvs (ß. 95.); eine Zufamincnftellung von Wen- 
duiigpri und Ausdrücken, die der horarJfchen Dich- 
terrprSthe eigen find. Wir möchten mehr' wünfcheiu 
aif hofl'ert.fiafs diefes Rcgrfter zu dem hcabfichti^- 
Kn -KWecke'vtjn jungen LL'fem gebraucht werde.' 
"TIelte wiM gewifä dle'^Unbequemfichkeit des öftereh 
Machfchlagcns , dite durch fd verfchiedene Abtheilun- 
geft' in »eVfchicdeneh Äahltn vermehrt worden ift, 
«bfchreckei^, und we^ feine Erwartungen beym Nach 
^fchJage'n' ztt'ey — dreymtl getüufchf fteht , .wird fiÄ 
nicht leicht Ieu einbm vierten Verfuch entfcMiofseB. 
.BeJfer ri^Sre demnach eine kili^ Sämetkung delTeo, 
was hier kuUmmen gef^fst ift', an einzelnen Stellt^A 
in den Noten gCyrefen. lü. liidex verbarfm (S- roji) 
Die Worte lind nicht blofs aufgezählt, fundern nack 
den Bedeutungen g.eftellt, und, wo es nöthrg fchi^n, 
ikurz erläutert. _: — Auch wir haften dies ftlr die he- 
fte Artvon*Wörtr4glftcm. ' So horl fich übrig-ens Hr. 
W, in der Vorrede ijber die gewöhnliche BüfdiafTi^t^ 
ii«it folcfaer Regilter erklärt, uivd fo'fchr er das fcini- 
ge Ober das Tretar - Aveinannirche , das nach Ver- 
burg's Vermehrungen der ßi^ndeylfchcn Edition an- 
gehängt ift, zu erheben wei(s; Totnu FTen wir docb 
>uch h'er di?, buch gefpannten Erwartungen etwM 
Jierunterftimtnen. Vergeblich fahen wir uns an meh- 
reren 3tel|en , wo die Koten fchwiegen , in dem 
neuen Index nach Hülfe um. Wer rfeih z. B. nicht . 
wie verfchieden da,s folvmtur rifit taiülae tt. Sai' f. 
utt. erklärt worden ift? Allein in diia JnAei ift dib 
hieher palTende Bedeutung yon /oiui nicht angege* 
hen, und da^ . Wort rijus gunz durchgefallen, -r- 
Wif fuhyten oben die Tpn Sentit^ erhobene Schwie- 
rigkeit in differtvm forum populHmqite an. Auch dJef« 
hebt der Index nicht, worin das Wort dißttUa ebenfalli 
fehlt. —r' B<;y allein Beftreben des Itjerausgebcrs ,'di« 
verfchicditnen Bedeutungen jndciitJn^ext» fondern', 
ift doch noch manches Heterggene gemifcht worden. 
2u dciö Worte mitnuf werden j- B. die Stellen angege^ 
hen: j. fj;. i, 198. i, ig. 14. 1. Sat, 10, $- Gleidi- 
wohl darf in der zwpyten Stelle; fßrtti MitNfiiif tr^ 
ftare Jteu}uiaj , nicht jin eineij eigentlichen 'Mimert* 
fpieler gedacht werden , fondsrn der Dichter l^ezieht - 
das Wort allgemeiner ?uf Decbmation, und ActlcÄ 
in einer Tragödie. Piefe B^inerkung war iijer um 
fo weniger zi) vernachläirigcn , do dip Stelle von vi». 
Jen (Indern (auch von Ziegtfr ie ipiwis Romanor. 
p. 33.) falfcb verftflnden, jedo(h erft neuerlich wie- 
der von Hn. JUf/Ief iäe gfnip,'mQribi*t ft tuxtt av^ 
JTuodofiani 11. p.()3.> richtig erklärt vprden ift. 



DncifrhUr. Nr. I. aw S^»*to Z- rf. ft«« Äeifienwf der 9tü)w 1, reraiartfHg, 



by Google- 



Numero 21. 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



Sonnahen--4ty de» iS- 



atuaz i8oo> 



JRZNETGELAHRTHEIT. - 

Alton A :.Pif mont nud prö Gr/iinrfFrrwiNen tiR Salti- 
wf 1798- E""' Fr.igin.7iit zur Beheraiguiig und 
B.Iehrimg für Ea.Jcgäfte, Kmiike und Aerzte, 
voiii'Doctot YraiikaMit. Ads dein Däiiifchen. 
Mit Kui)fcrn und einem AnhniigG. i.t^ I^AS- 
8- Auf Velinpapier, (i Rlhl.) 

M ine Schrift, mit Unwahrheiten angefüllt, ohne 
*~^ Geilt von ciaein jungen Menfchen gefchrifbcu, 
er als Arzt mid Menrchenfaeobuchter grofsen Hnn- 
et an Rcmitnifs zeigt, und reich an tÜGkitchen, gro- 
•n Vefliium<Iungen der Einwohner von Pyrmont, 
ler dortigen Badegafte, Bruunenärzte und der wohl' 
hätigcn Quellen Wbft. Auch über den, durch Hebte 
Iiiinanität, grofse Einfichten und fellne Liebe zu 
Ich "WnnVnfchQfcen fich ouszeichiienden Förßei» von 
A'aldcck liiid«! man l^l^iudereyen und Urthoile, 
vclcbcnardcn, welcher Jie lieh fu leichtlinnig erlaubt,, 
»efchimpfen. . „Kaum, heifst es , wird man fich eine 
/■orltellung von djäW Biodncid , welcher wicer Pyr- 
nonts Einn'ohncm hcrrfcht) iimchen können V Die 
Jtuitnengiiftc find d«r Viavh, (?) den tnan wettci- 
"ert, (ich Einer dem Andern vor der Nafe wegzu- 
^chKappeti. Dies erllreckt Ach fugar fclhit auf die 
lerzte. Diefu fu)d niimlich fo E-iter iibtir (ienjindem 
ur, d^fä der eine einem Fremden feilen befcheidet, 
ffo ein anderer Arat, .den er auHucht, wohnt." O^'elch 
iiue Sprache? Vom Neid der Einwohner erfuhr Red 
Her fehr oft Pyrmont befuchte, nie etwas AufFaUen- 
ies. Die Gafic iind auch öfter, um WohnwJgen 
rerlcgen, als d;ii"» es diefcn au Güften fehlen füllte.) 
Die Bauern wurden aus der Nahe des Badehaufes 
jhne alle Bannheftigkeit vom Huttdevogt tiegge- 
teitfiht. (Davon faüe Rec. nie etwas, und es ill ganz 
^en de» milden, freyen Gtjift der Pyrmonter Ein- 
4chtungen.) Die Dien Ufert igkeit gfgen die Fremden 
jrefteht er ein, aber feine Menfchenkenntnifs fchrcibt 
^ dem meinen und laurem Eigennutz zu.- Die Weine 
(cären/cAIccAt und gottlos ilieuer. (Im nurdltchea 
D(.'utfcfaland findet man felLijn fo viele und gute Ar- 
ten von Rheinwein, als im Pyrmonter Bailubaufe, 
b dafs Fremtle iie ..ft da in grcfsen Quantitäten ein- 
^ufen, und n^ch (Ltmbui^ u. f. w. ilch fchicken laf- 

!i) Von den Mitglicr'em der ebeurraligen Grofäfflanil' 
len Schau rpieiergefcllfrhaft, fpricht der Vf. als von 
n Tollendciitcn KäutUern 1 M'uchcrjuden follen 
h h-iufig (?) in "Pyrmont finden. S. 90 heifst es i 
e gvlii;d.- Rvi/.faarkeit deffelbcn (des Dunftea) auf 
e Nvivdji, d'.'i elngebil'L? WiirinegetültL — ■ £r 
1, A. L. 'Z. r:.QO. Erfitr Bawt. 



weifslnichts von dem Gebrauche der fixen Luft m 
Lungenrchwindfuchten. Sehr nahe bey der Si.lz- 
quelle, fagt rr, fprudle eine andere QueHe, der NüUt 
brunnen Rfnannt. und v.'wechfelt d.cfrii. mjt d^itt 
von Tramptl in Gang gebrachten SalzwatTer. Di« 
WafTerfchiepperey (?) gebe in Pyrmont auf 9,Glafa 
jeden Morgen, ja bey vcrfchiedenen fogar out 16. 
(Das ift bey aflen verltändlgeii Brunn eng alten und 
bey allen, die einen Arzt betragen, gcwifs nic^r de^^ 
Fall.) Das Urtheil über das 'Unnütze der Pyrmontcr 
wannen Bäder, verdiente ejpe Stelle m dem geleliT. 
ten Bcdlam, «ozu der fei. Lichtenberg emft dea 
Vorfchlag that. Durch die Warme werde die holden- 
föureausdem "WalTer getrieben; das Elfen fal'e '» 
rothen Ockergeftaltcu zu Boden, und der Ocker bilde 
eine Rinde um den Ki-rper, der die Einfaugim^s- und 
AusdiinftungsciMiüIe «ler Haut verftopfe. . Wenn es 
wahr Ift was der Vf. tibcr die Nachthedc des Orts 
fagt.wodie grofse Douche nngelögt ili; /o crfodert 
das dringend Abänderung. Der Ueberfetzer hat noch 
einen Auffatz aus BakUnger's Magozm angehängt, m 
dem es heifst: es wohnen oft von den vielen Land- 
leuren, die uach Pyrmont zur Cur kommen, 60111 
einem Haufe. Diefe Menfchflnelane giebt den beftcH ' 
Beweis von den Heilkräften des MineralwafTers. öie 
kommen nicht des Vergnügens wegen, iMd wurden 
v-egblciben, wenn nicht viele von ihnen fich immer 
dort vo« grofsen Krankheiten befreyet hätten. 

F11ANKF1.HT a. M. , b. VarrcBtrapp u. Wenner : Ä 
Tit. Sommerring de corporis huntam fabrtca. 
Editio aucta et emendata.. TcnHus tertiui. 179Ö. 
333 S. TowtisqMrtus. 1798- 366 S. 8- (2 RtU. sgr.) 
Der ToTHits tertim , welcher der drüta Theii dec 
deaifchen.Urfchrift ift, enthalt die MwßcelUhre, der 
TofHHS quariiu , der fünfte der deutfchen Urfchrift, 
die ISlervenUhre. Beide find noch von dem leider za 
früTi verfiorbenen Ooi^iw ..überfetzt. Da wir die Ur- 
fchrift liingft oraftimdlich angezeigt haben; fo mer- 
ken wir hier nur die fchon bev den vorigen Theden- 
gerahmte Gitte der Ueberfctzung, und zugleich die- 
fes an« dafs der Vf. die, feit der Erfcheinnng der ür- 
fdirift von ihm und andern gemachten Entdeckun- 
gen, auch die feitdem erfchienenen neueren Schrif- 
ten, unter.andem die über di« thierifche Electricitäl 
und die in Ludwlg's Samintimg enthaltenen jieuro- 
logifdien , nachgetragen hat. Einige Namen von 
Tbeilen des Hirns fmd verbeffert worden; der P« 
HtpaacmM^bfiütPTOceßusetrebri lateralis, das PfcO- 
tmiHK — Sfotiwm «r^wMHP fimbriatum, die ^^'*^ 



,iöS' 



ALLG. LITERATUR -ZEITUNG, 



164 



tiae canJicantes — 7ubera eandkantia, die corf(ir.a. 
qHadrijsentitta — ^ Coryora _ biguminn. 0, 106- ift dia 

' Mcymin^' des' Tfs.', ftitier ieucrii iivpothefe wm' 
Ors^" dct Stele zJfdlgc, in äic^'VoINg enrijpgen'gc-' 
fcr/.te abgciiiiflert WQrdi'n; i» (ler'UrftUrJff hii^fs es:, 
„Met Nutze« der llimhölilcn ift wohl nicht fo grofs, 
irls ihn veflcliicdciie .iiifclicii ;" hier hingegen : „nftu 

' veHlriciilomth multo viaior , quam quibusdam 
vitigiur.'' ■■ ■ 

• VERMlSCHTk SCHRIFTEN. 

B'nF.sLAu : Kitwe Gffckichte von Urfpvnngs nnd 
Fortgange drs AnSthens, Krichthums etc. liw Geift- 
(icJiSfif, hejonders des n'mifchen Bifchofs: um 
auch \oii Ifidors faljehtn Decrttalen vtd deren 
Folgen, fowohl für die chriftliche Kirche als die 
weltlichen Staaten und deren Regenten. Bera- 
' fungsinittel AdpfUatio ab abuj» — . Kecurfus mi 
Principetn. Macht der wnltliehen Regmteri in 
kirchlichen Sachen, Concordatcn der bayerifchcn 
Regenten mit den bayerifchcn Bifchöfen und 
Anmerkungen über die z^vifthcii Kurbayern und 
■ dem'Bisthuine Regcnsbiirg hn J. 1789 gcinnch- 
ten Rcceffc, Aus den Papieren eines baycrifcheji 
LniKlpfiwrers. 1709. 408 S. gr-g. 
Der Vf. ha( die vorhegende Schrift vorzüglich jun- 
pen Klerikern beftimmt, um iie erftlich init bciTem 
Grundfiitxcn und SchriftftcUcrn bekannt zu machen. 
'Darum; und vitllcicht noch um fich bclfer pcgon al- 
lenfalfige Verfolgung zu dfcckcn, citirt er übct.ill die 
Quellen^ aus denen er gefchöpfc hat. Er hat.ficli, fo 
Tiel er konnte, katholifcber und insbefondere bayeri- 
fche'r Schriftfteller hedicnt. Sein zweyter Zweck 
gellt dahin, den jungen Goiftiichcn die von Ju^-o:h1 
auf eingefbgeiien Vorurtheile zu benehmen i\n<i ihre 
bisherige D^nknrt zu berichiiaeii. Wenn der Vf. die- 
fen' Zweck nicht erreicliC; fo ift -wahrlich nicht fein 
" Werk, fondern die, zumal bey Katholiken fo unver- 
kennbare Allgewalt der von Kindheit eingeprägten 
Ideen und Grundfatzc, jnfonderbeit der Untcrwüffig- 
keit der Vernmift unter den Glauben nllein daran 
Schuld. Dem(S. I — 174) vorausgefchicktmi hiftori- 
fchen Gemülde in Mufivarbeit (deim es ili, wie fchon 
bemerkt, aus Stellen vcrfchiedener Scbriftfieller zu- 
Tamincnjicfetzt) wilnfchen wir die allgcmcinltc Beher- 
zigung, befonders der jungen Kleriker. Von S. 174 
beleuchtet der Vf. die Benifungsmlttcl oder adpellatio 
ab ahuju — Recurfus ad Prinäpem nnch ihrer Ent- 
ftehung, dm Gründen der Vernunft und der Bibel 
und nach Biiyfpielen der erftun Chriftenheit, noch 
den Urtheilen älterer und neuerer' geiftlicber und 
weltlicher Lehrer und ! and es herrlichen Verordnrmgen 
älterer und neuerer Zeiten, w^srauf er die Nothwea- 
digkcit und Wohlthnt des Recurfes an den Landes- 
herrn zeigt. Zu dem Ende geht er ferner S. ao8 
auf die Darilcllung d«r weldichen Regenten in kirch- 
Jichen Dingen- über, und zeichnet die Grenzen der 
^idlicben und "weltlichen Macht., Hiebev lafster 
das Unwefen mit den BrüderfcliaAen, öiQfentlidien 



.Bitlghngen, Fafteti, Wullfahrten , Kloflerwefen, be- 
fonders den Hettelmönchen^ Feytxtagsn, Mefftlefeii 
"uins Geld u, f. w. nicht ungerO?:» und legt die Ndih- 
wemltgkcit wis Herz, rfo/Jt und, ici> diiifem Unwefen 
. ?u ftcuern rey,_ Indem er foUVrgtiftalt für die Macht 
der weltlichen liegenten in kirLblicbtn Dingen gc- 
Jlritten hat, .fangt, er yon 3,33;), nls bayerifclier Pa- 
triul an, das Verhaltnifs der bnyeiifcheii Regenten 
zur gegeivwariigen b»yerifthen Hierarchie- z» unter- 
. fuchen. Er geht von der Stiftung der chrilllichen 
Religion in Bayern ,(his, unterfut-hr das Verhiiltnifs 
der üeiJUichkej't xum S.taat von Jahrhundert zu Jahr- 
hundert. Kcigt deffen Steigen und Fa^lhn und riickt, 
irtit der FSckel der Gcfchkhtc in der Mond, bis ?,uni 
Ende des löten Jahrhunderts vor, wo die Concorda- 
ten der baycrifcbc« Rfgcnten mit den bayerifclicn 
Bifchöfen errichter worden find, welche den -Haupt- 
gegenftand dicfes Abfchuittes ausmachen, dem noch. 
Aumerkungen über die zwifchcn Km-hayern und dem 
Bisthumc Regensburg gcuiachten, hinnach (hcrnadi) 
aber nicht faefli'tigcen RecalTcn(c) vom Jahre 1739 ful-' 
■gen. Wenn gleich Über alle, in diefem Werke abge- 
bandeltc Gegeiiflande noch weit mehr zu fagen gc- 
wefen. wäre, als der Vf. wirklich gefügt bat; fo darf 
man dagegen nicht vergelten, tlafs. nach allen An- 
zeigen, der Vf. felbft Katbolilt ift-Ad mit einer edlen 
Freymilthigkeej nicht alle nchiiilumkeit nuf.^cr Augen 
fet/cn" durfte. In- unfern Tapon, wo diejefuiten iiuf« 
neu* ein mnchiiges, wir niö ehren lagen, 3ngr;wiilti- . 
ges Terrain zn gewinnen fchcincn, ift es gcwifs für 
einen köthoÜfchen Schriftfteller kein geringer Beweis 
von Freymßtliigkeit, wenn er unter .andern, S. r3» 
fagt :' „Bettehnonche und Jefuitch , wahre TRibantcn 
„und Janitfcharen des römifeh'en Höfcs. -:- Jene 
„Witren von jeher prjvilcgirte Tagediebe undVerbrei- 
„ter des gröfstcn Ahci^huibens und Unllnns; dieC« 
„aber verbanden lieh Aignr mit einem vierten Ge- 
„lübdc, Roms Despotie auf. alle mögliche Weife zo 
^,unterrtiitzen , crfaimen lockere, alle Sittlichkeit un- 
„tergrabende Lehren wie Bufcnbaiim und hundcrf 
„andere Conforten i ftellten den Pabft zum Souveroin. 
„in geiltlichen und M-eltlichen Dingen auf; «lachten 
„die weltlichen Regenten zu Aurt^üwten wie Bcllar- 
„miue, Becan, Bcrthiere etc. und M.nlagrjda Damicn ? ?? 
„ — ich erllaune, fagt bey F<'bronius S. 394. 39.> der 
„TilbingiJcho Univcfdt.its - Kanzler Pfaß, wie, ei* 
„Regent folclics Volk leiden kann, wclvhes unmittcV 
„bar unter dem Pabfte fleht. Auf folchc AVeife hat 
„der Piibft in a^tlen katholiftlienLiindeni cinlk-er auf . 
„den Beinen, das allezeit feinen Befehlen zu folgen, 
„fertig uud bereit fleht, und das fchon fo tnanchea> 
„Pürften ermordet hat? weil er deßcn Eigennutz ent- , 
„gegen gcHefen ift: indem es glaubt ,vdafs es .dn- 
„durch ein beiliges und verdienfiliches Werk ver- 
„richteL". Diefe Stelle charakterifirt zugleich den" 
Stil des Vfs,, der, wcrin er gleich nicht durchaus 
correct ift, doch zu den beficrn der katholifchen 
Scbriftßelicr gehört. Unter deii vielen Anekdote«, 
die das Intercflc diefes W^rks erhöhen, inachen -wir 
auf die CbarakterillÜL des hlfcbullichcit Semiiuriuins 



-'65 



.,Ko. ai. JANUAR . 1600. _ 



:i66 



zu RÄgenshurg S. 398 aufmerlifttn, und, indem wir 
den Wuiifch uicbt Tcrhehlt^n können , dafs der Vf. 
die Perfonolitiitmi, tefoiidcrs S. 370, wcgirolafTen 
haben möchte,' weil fievorT den Gegnern, als Blüfsen 
. des Werkes zuip Nachtheil defTdbcn gebraucht wer- 
den küniien, heben wir nur folijt'iidc S- 407 aus. Ein 
Plarrcr von I'cifirie, Dcdianats Pilftiiig. in Bayern, 
hat erll in diefein Jahre (1700) die, Summe von 
19.500 Fl- honr an das BisthuinRogensburg gefchenKx. 
Das bil'rhöfliche GoMfiftoriuio hat diefes Capital zum 
Bellen des Regen sbur«:ifchtn KlcHkalfoininarii und 
alter unbnmdibarcr AYoUprieftcr hcftimmt. Die'fe 
Anekdote veranlarst den Vf. , fein Wc-rk mit dpr, Be- 
merkung zu fdilisfscn : dnfs es eine der erfttn Pilidi- 
tun des bayeiifthen gciiÜichcn Rat.is jn Mimehen 
fey," die Amortirationsgefi'tze za handhaben , damit 
' nicht zu viele Gürci* zulnNachtheil dc.s Sta.tts adwanns 
mortuas ^(ai\ die Geiftlicbkcit überhaupt) kommen. 



Stockholm , b, Lindh : Kingl. . Vetenjkaps Acade- 

WIM« fiijn UandHngar. Tom. XIX. ' for .?i-i7q8. 

(N«ie jibliahälwnren der Akaiitmie der IVijfen- 

Schafte». XJX- Band. 1798-) 23 Bog. gr. 3. mit 

9 Kupfertafcln, , 

Da üiü crften drey Quartale dieres Bandes fchon 

im Maymonat der A. L. Z. I79Q' angezeigt worden; 

fo ditrfen wir hier nur noch blas d.is vierte Quartal 

nachholen. Es cntiiältf i) Etirai zur Erläuterung 

der Luge warf des Klima der-Stndi Umeä, einer Sce- 

iind ätapclftadt, auch Sitz des Landeshauptmanns in 

Weftbotlmien, eine halbe Meile vom Meer ab, und 

an der weltlichen Küitc des bothnifchen Meerbufens, 

.»uf einem vom Wafler aufgeworfenen ebenen Sand- 

riicken. Die Breitu ift 63" T5o' und fie liegt alfo 

29'*' höher nach Norden hinauf als Stockholm; 

Lauge ift g Mmutt-n und 34Secunden mehr nach 

Oi^cn hin, als die von.Slockholin. Der Boden da- 



3: 



herum ifl fall lauter Sand, eine Art gleir'ea, worauf 
kleines Nadelholz wächlt ' "Nur hie und da findet fich 
etwas Schwarzerde, nach Kalk und Mergol ober fucht 
mau vergebens. Die ganze Gegend liegt zwar '.icm- 
■lich hoch über das WalTcr, und ift mit Aeckern und 
Wiefen umgeben ; albin fit- i!l doch der grofsen 

^ j^iimpfe wegen fehr knlrgriindig. B^y trockncm Som- 
mer fchi,;fst io den Grüben und auf den Aeckern das 
Sogenannte Sat Omenft an. eine Art atcali miaeraie 
vitriölatum mit Magnefia vermifcht. B y dicfen kalt- 

I igrundigen Steilen, woraus oft ein Nebel aufilcigt, 
/angt eine Bergkette am, worauf man aber nur kleine 
Fichicu und Grener findet. Das Klima k(>miii8 mit 
dem zu Skalholt auf Island, in BaJs Revier auf Grön- 
land, Cap Charles in- Amerika u. f. w. fibercin. Der 
S. und SSO. auch der OWjnd bringt iin Sommer und 
Ilcrbft gewöhnlich Wärme und Regen, im Frühjahr 
Kalte mit lieh. NNW und NWind brachten im Win- 
ter und Frühling die iiiirkfte Kalte. Hoher iff Lapp- 
land -hcmuf l:ifst die KjitTe of^ eher nach, .als.an der 
Seefeite, wegen des tlort befinälicben vielen Eifes. - 
In neuem Zotten ift das Klima durch Coloniften, Aus- 
hsuuiig der Walder, Aufgratiung dec Moralle uiid 



Sflmpfe, und Neigung der EMwetncr fut Viehzucht 
und Ackerbau doch fehr vorbeiTeri worden. .Der. Vf. 
dicfcs Aufiktzes ift D. E. Na^in. .Von tbendemfel- 
beri ift ibiigelhcilt : 2) Auszug ow dem zu Umei iit 
der Icizlep Hatfie H. ^. 1796. gehalteHeit meteorologi' 
Sehen ^nurnal. Die Mittemöhe des B.iröineters war 

— + 14- i', und die dus Thcrmomcturs des Morgens • 

— t 3, 4, <lts Mittags + ö, 9, des Abends + 3, 5. 
Dicgröfsce Wärme den iStcn Jul. war— — 3i*3; 
die gröfste Kalte aber den afitcu Dec, zz + 36,0- 
Ini October fitl viel Regen und wenig Kälte ein. 
3) Ebendcd". Aiisziig aus dem metearologiSchett Qonr-' 

, nai gehulha z'.i, 'Ur.im, i-jiyj. Die JVIittelhöhs des Ba- • 
romcfcrs war :^ s.»", 58; die gröfste Warme deti 
pfcn jun. ~ 23", ..>, und die grüffttc Kälte ~ 23°, I- 
334 Tage war die Mittelhöhe des Thermometers über, 
und 151 Tage unter dem Gcfrierpunct. D.is.Geti-aide' 
gerieth ziemlich gut, und wegen des häufigen Regens 
war der Graswudis herrlich, , (b dafs 30 LiciBfunJ. 
Ilgu nur j Rllil. galten. 4)' Mnuralogrjche Bir.ierkmt' 
geil <über üattlnnil, von W. llifmger, mit. einer daz-u 
gehörigen Petrographifchen Karte. Dicfe Infcl fteigt 
aber 60 bis 100 Ellen über daJ Meerufer in die IlubcT 
hat aber im Ganzen ein flaches ebenes Feld, obgleich, 
einige zahc, fuhroffe Berge. Ein Ström, der »'; Meile 
überdieErdcgefioften, ftfirztfichmit cinemm.ilcin ei- 
nige Felshöhlen i und kommt erft. nachdem er ein 
Drittheil einer Meile unter dcf Erde /ortgtlaufen, , 
wieder zum V^rfdeiH. Der Wafferfall, den er jnatht, 
ift der hocBfte auf der. Infcl, und ift für fie von firo-- 
fsein okonomifchcn Nutzen, da er, fo viele MühbJi 
und Wafferwerke treibt. Der grüfste Thcii der Infel 
ift mit Holz bewachfen; das Erdreich bcfteht aus 
Sand und mit Kalk vcrmifchtcr Thonerde. Diife 
Infel, fo wie die in der Naliehorumlicpenden, bc- 
Reht.aus Flözweik, das aber nur zwey Schichten hat,. 
Sandftein und Kalk, deren jede fich doch ganz andferi 
als in- andern Flötzgebirgen verhalt, und daher- hii-r 
bcfondcrs befchricbciiift. Auf den Sand ftcinfchi eil- 
ten ruhet eine anfscronlentliche, an go bis 100 Ellen 
mächtige Kalkfteinfchicht, die gewöhnlichfte Kolkart, 
die das ganze Land bedeckt, beftcht aus einem weifs- 
graucn gliinineri<;en fchnppenartigen uut Korallen 
vertnifchton Kal'iiteJn, die ohne eine gewiiTe Ord- 
nung Drüfeii und Adern vonfli'ntartigeu Kalkftein ii* 
fich enthält, aber keine Verftcinerungen- Zuletzt 
»uth ein Verzcichnifs der dort gefundenen verftei- 
iierten Pflanzen- und Schajihiere. 5) Gimaetrus 
Giillü {zu Ehren ä,es verftorbenen -grofsen Beförde- 
rers der NaturgefchJchte, A. ü. Grill, fo ga»annt>, 
entdeckt und bcfchrJcben von P. C. LindVoth. Er^ 
ward in den Scheren bey Dfqntheiin gefunden, wat 
9 fchwedifchc Ellen lang aber imr 14 Zoll breit, und 
wog 9 Linspfund^^Hf ift von den bisher bekanntes 
beiden Arten Gy.nnotrtis Jlawkenii, den &0C''t be- 
'fchriebcn hat, und G.' ASeanii verfchiedcn, jener 
hat caiidam junnafiim/enifCunatAm pinna ventrali liiri». 
diata; dicfer caudam o&tn/ii?»,. pintia dorfi c^udtdi 
unita ventrali nnirculiata; die hier befchricbcne neue 
Art aber: caudam actiminatam , piima saudäü ttnlia. 



lÖ? 



. L. Z. JANUAR i8o* 



tÖ8 



veatrali imtraJiata. Der Fifch ift verkleinert nhge- 
zcicUtieti 6) DfffpJiagi.^ cliroaica a Bttlimia orta, von 
i). ll^ggßrotn. EinGürfnCr von inafcrerCoinpIexion, 
t\tT immer einen gewaltigen Ileifshungcr geliallt 
liHtc, fo dafs er Tjerm.il fo viel afs, als fciift geHiilin- 
licb, lind Jtcli doch bckbgtc, d.ifs er feinen grofsen 
Hunger nicht ftilten konnte, der aber auch oft Coli- 
nen and «iu heftiges Sodbrennen gehabt,' vier bis 
fünf Jiihre vor feinem 'i'ode auch an einee folchen 
Coük mit belhindigem Erbrechen ein halb Jnhr zu 
iJcite gelegen hotte, und der dabey feit uiehrcrh 
J:ih>en nichts anders- als Mos flüftige Sachen geiKifs, 
die ihm löffVlweifc in geringer Quantität eingeilüfst 
• ^Verden mjifsten, ftarh 1707 plötzlich iu feinem 62IC11 
Jahre an einer heftigen Kolik. Hr. D- HaggÄröm 
liatte ihn drey Jahre in der Cur gehabt, allein ohne 
flfilfe. JJcjr der See tion fand man Lungen, Lefcer 
lind Herzvüiüg gut Der Mn[;ea aber war dreynial 
fo grofs als fonft, und hatte eine ganz ungcftalic Fi- 
gur. Im Magen fand m.-ui eine Kanne einer Ma- 
Mrie, die wie kluin gehacktes hartes Ejdotter aus- 
" /ah, und den hiwhfton Grad von Schfirfc und Saure 
liatte. Im Mefenteriuin fanden ficb blos ein Paar 
kleine Vo'^änungen, noch keiner Erbfe grofs. Iia 
.Schlünde -vrac eine Stelle fo veiMrlet und eng, d&fs 



man kaum eine G^'nlefcder durchbring^ konnte. 
Di^ W«i»de diefes c.-iltöfen Cylinders rt'.iren §ZoU 
dh:k, und deffen L.Inge betrug , an aj Finger breit. 
Der Vf. glaubt» das (läike Freflim habe die Ausdch- 
nung des Magens und delTcn Atonie vcruffaclit, und- 
da nicht tjijmyr gaflrkns zur Awflüfung der Speifen 
genug vorhahden gevveftn; fo hätten 'folche jene 
Scharfe angenommen , woraus die Koliken i)nd das 
Sodbrennen entfimiden , welches befouders bcy des 
häufigen Erbrechen ,dic freffende Materie und die 
Exulceration in dem Ocfoph.ngus verurfacht habe. 

7) Bvcco atro-flavus, eine neue Vogelfpecies vott 
Sierra IJana, befchriebcn von A. Sparrman. Deren 
dißermtia fpxcifica von den von Lathani befchriebe- 
ilcn Arten, erhellt aus folgender Gcfchrcibuugc Ni- ' 
eer: Linea Japra et fubociäari, ^ugiUo pzctorrqna 
Tuteis, alis ßtivo -ftritUis . abilomitu fujco. Hr. Levins, 
wttfher neulich nach Neuholland abgereifct ift, hat 
dicfen Vogel in finiicr natürlichen Grufsc gezeichnet. 

8) AuszHg aus devt fr.fteorohgifchen Tagebuch auf dem 
Obfervatoriunt z» Upßita 1^98 gehalten, von D. JE. 
halfnqMifl. Di<^ Mittelhöhc des Barometers war 35. 
59 und des Thennometers des Morgens t 3> 6oi und 
des Abends -f j), 64. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



-NATiMtOEieaiCKiK. Leipzig, in ConunJff. b.'Rabeiihorft ; 
Erjfr jf<ifziiMumfr 3er bii' jrltt in Surhjm tntdtckitn Ufectcn. 

- 1-m Wiinrn "rler Liinitifctwii Soeietat her» "»gegeben von D., 
A'Üri.l/.iii FrleilHck Lmda-ig, Prof. zu T..eipiig. i-^^fh VHI u. 
fiäS. g. (fi^.J Mail erwirte hier nichts «Is ein trodciio« 
?<fiinr[ivcr[ticliiitrs der Iiifecien. von w-oldieii llr. X. zu wif- 
ftn :f;laubte. Aa^ Cc fich in Sacbfcn aiLniirlri-ii. Neue lufta-Uin 
find gar iiiclic mit ;iuf|^cfuhrt, uncMclitet Sachfeii deren nicht 
wenife ha(. Wozu eine folche Namenllße? wird tn«n fr«crii. 
Der Vf. win Ge ,.■(* Vorlaufer von ihm herauizugefaencler 
Jititiatittti Fattfat Saxomcae ui\^!ehtn-^nStn,iiVT ui feruern(?) 

. ]tericbugxiit(Kn und V<:rbe (lern n gen tii Betreff einer Faun.-i die 
bcfte VcrüiililTuns ^eben kann; vor Att llftiid Coli Üc blo* ein 
Vurzeichnifa für 4ie_E!iiomoloiren bey ihren Spatzlcr gangen 
untl Sammlungen abnebcn." Wie Jief« Njmenltfie ViTauTaf- 
<uiiir und noch dazu die hefte Vttraiilafiucig zu Berichtigungen 
-und ycrbeffpruiigen in Detruff einer Fauna geben kaun, ßeht 
Rec nicht ein: höch/iens kana man daraas Tcheu , welche 
^rien iiovh hinzugeftivt «-erden mufften. Und was dem 
Sammler txy ieinen £xcurrionen «in dürre« und unvolUländi- 
CPS R.agi(tcf ohjie Keiuiz^chen -und Erörterungen foll; nach 
.dioi v^geaie.er nicht aus zu Finden. UeberhAupt in die ganae 
.A-rbeit wohl nur. die Frucht einer jniÜIi^n SLundc, und rdblt 
jdie Vorrefle ir»f[ A»i Gepräge der Eile zu Gchilich, 4im diefe 
Vorniuchtiui; nicht zu belUirgen. £■ küngi etwas : ad ffiflend, 
wmn 4er \t. ,S. ri. Agi, ^.dafa er, der die NaTurgeri?bichce 
jSacMen« (<^*r. wie er fiqh )iutdräJ|^aJie rächfifdie N. G.) 
tuch alJvn drey, Reichen in öffenüicflliivorleruiigcn vorzutra- 
cen pfiege, .äeälieibw Wunfeh hi^, jüsf« iGalearikmkeit fic 



fein Vuerlcind in den fdfWidM Jabven au zuarbeiten:" 'S» 
wird t'S aurh n-ohl k^>"* ..Wunder,^' rielkicht hier -tind d* 
einige TeriinndiTuug err«gfn, dafs fo viele Trovinzen Du;tfeh- 
landa und ihre UnirerQiiten keine Faunen haben. Dm Rauin 
erlauljt es niilit, die von Hn. L.. in der Vorrede aufceftellten 
Sifrze vhn- die Erfodemiffe einer Infect<^n Faune naher zu prü- 
fen. ^Vif «ünfiiicn mit ihm, dafs SacUfen recht baUdufdl. 
die reruiiiten Uomühungen feintr NainrforTcher enie gtiK 
Thicrgefchidiie bekommF. GewilTemiiirscn könnte di* InfeD- 
tenfjune von Halle, zfi der uns Hühner fdion längft Hoffnung 
gemacht hat, als der wüedit^de Anßtng angcfehen werd^. f« 
Anfehnng der Aiifzahluiigen dei Vfs. ab«r wünfclieii mr. date 
diufe crfie euch die Icizia fi^ii möge. 

Dies Verteichnirs ift nach Fabridns Zfttomiilrigie Stlfi^foti** 
geordnet; die Vcrinderuiitjen aus Fabricltis Supplementen nttd 
die Verrei7.tiugeii, die in IllLi;en VencichnilTe der preuhifib«» , 
Hafer vorkon'uicn (warinn das letiierc immer unter dem^ N*- 
nen der ^ttter» angegeben ift, begreifen wir nicht, da doch 
mehrere Sihriftftcllcr auf diofc^ Benennung An^^ruth machen 
kHnncn^ find in Anmerkung«!! angeführt. Hochft auffallcüi 
war.es uns, Mtlulo-ntba ocriJnttalJs luiter den ßcbfifchen Bur- 
cern tm Tnidt-n. Die zekn Fabricifchcn OrdnuriRCii nennt llr. 
L. nicht -mit ilen Fjbricirchen Kamen, tondern mit den Name« 
einer Gattung aus diefer Ordnung, z. B. Srarabati für £/fir- 
therata, Lotufia» für ülanata n. (.w. Er mevnt du,rch dieft- 
Namen (dieser Syftem^iiker iibriai'ns nicht billigen 4arfJ di« . 
Benennungen dv <>cdjuu(Qit faf rttfitocwwl «wAüadlickcr «• 

JUCtw. 



=oob,tjOOgiC. 



l<«9 



Numero 22. 



A-LLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Koatagt, '<» 30- ^anuur jgoe. 



GESCHICHTE. 

LonOow, b, Faulder: The fcriptnral JJiJtorij oftkt 
Earth and of Mankiitd, compared uiith tke Cosmo- 
gonies, Chronotagies , and: original Traditianf af 
ancunt J^ationt ; an Ablhact and Review of fe- 
Teral modern Syrtems; witli an Attempt to ex- 
pUin Philofophically the Mofaical Account of the 
Qreation and Dcluge , aiid to deduce from this 
l«ft Event the CnUfes of the actual Structure of 
tbe Earth in a Series of litten. With Notes 
and lllultrationj. By Pltilip Howard, Efq. 1797^ 
VI a. 602S. gr.4. (8 Rlhlr. ig gr,) • 

• I JiefcsWerkfft eigentlich eine weitere Ausführung 
'•^r"^ TOn zwey Briefen sn den Marquis deMontigny, 
■die der Vf. fchon 1786 Iranzöfirch hatte drucken laf- 
fen. Die VeranlalTung' dazu war eine Reife , welche 
er mit dem Marquis , einem Anhänger von Büffon's 
Syftein, durch die Schweiz machte. Der Vf. fucht 
luerA hjlhtrifcfa zu zeigen , dafs der Urfprung der Er- 
de nicht fo hoch hinauf zu fetzen fey, als manche an- 
nehmen, UTiiidafs fic zu einer nicht allzu entfernten 
Zeit eine allgemeine Ueberfchwemmung gelitten habe. 
Zwar leugnet er die Dunkelheil, in welche die älte- 
■. ften Völkeriagen gehfiUet find, und die Schwierigkeit 
threr Erklärung keineswegs, aber er meynt gleich- 
■vohl, die ,hie und da durchfchimmemden l-ichtfun- 
ken könnten doch-^ur Aufklärung einiger Thaifachen 
dienen. So habe z. B: zwar Kationaleitcllieii vie- 
le Völker verleitet, ihre Gefchichte zu einem un- 
ermefslich hohen Alterthuin hinauf zu führen, Aber 
^rade der ümftand, dafs In ihrer älteftcn Ge- 
fchichte lieh alles In dunkele Sagen von ihren Gott- 
hbiten verliere, and dagegen die mit fichem Facti» 
belegte Gefchichte der Menfchcn fich auf einen fehr 
'kleinen Zeitraum einfchräake, beweife die Nichtig- 
keit jhier Anfprüche auf hohes Altcrthum. Auch fin- 
de fich beyl Bilcn alten Völkern , Indiem, Chinefen, 
Perfem, Chaldäem, Ae^ptem, P^rygiem, Arabern, 
- Tntaren , Etrufjfem fo viel U eberein 11 immung mit den 
Mofairchen Nachrichten von der Schöpfung und der 
Sfliiflflnth, dafs diefe letzte nothwendig tUdurch be- 
ftätigt Werden. Hierzu komme« die innen» befon- 
ders,ln Vei^Ieich mit and«ni frahcn Völkergcfchich- 
ten fo fehr cu Moles Vortheil ausfatteijden Gründe 
für feine GlaubwürdigkeiL Zwar laffe- fich auch aus 
Mof« Schriften, beronders wegen der verfchiedenen 
Angabe der AnzahJ/der Jahre bey den Hebräern , Sa- 
maritern, und LXX. keine völlig zuverläfsige Zeit- 
Üeßiimnunit, wider der Schöpfung der "Welt, nodt 
-if. L. Z. igQo. Erfier Raw^ 



der ßündfiuth geben , doch werde man üch in Anfc- 
hung jener, wenn man auch nicht mit dem liebräi- 
fcfaen Text gerade 1636 Jahre zwifchen ihr und der 
Sündfluth annehmen wolle, an das nicht verdächtige 
Refiiltat Baitly's halten, und alfo 3000 bis 2400 Jahre 
fürdiefen Zwlfchünrn um annehmen können. (GanK 

fenau ift faiemit BaiUy's Meynung nicht anffegnben. 
T giebt in dem Di/c. prjW«i. zu feinem TraiH dt 
FJfir. Ind. nicht gerade dem Zeitraum zwifchen der 
Sündfluth und der Schöpfung — denn letzte mufs er 
ja wohl noch höher hinaufTetzen, da er auch die zwey 
erften in difchen Zeitalter nicht für ganz ungegrilndifÄ 
Angaben hält — fondem dem dritten indifcho^i Zeit- 
alter eine Dauer von 3000 bis 2400 Jahren, und i«-- 
eleicbt nur damit die Angabe der LXX- und des Jo- 
fephus inAbficht auf dieZwifchenzeit zwifchen Sünd- 
fluth und Schöpfung, und fomit nimmt er leine vor- 
her in den Uttres a Mr. VoUnirt und der Hiß. de 
lAtlantide geäufserle Meynung von einem weit ho- 
hem Altpr der Erde nicht, wie unfer Vf. meyiit, flill- 
fchwelgend i^urück.) Genauer fucht er doch die Epo- 
che der Sündiliith zu beßimmen. Höchdcns meynt 
er, könnte man dies Ereignifs nach Bailly's Unterfu- 
chungen der verfchiedenen Völkerfagen auf das Jahr 
3500 vor der chriftlicheo Zeitrechnung fetzen , aber 
auch diefe Angabe fey noch viel zu hoch. Dies zu 
zeigen, geht er "zuförderft die Sagen der Aegipter 
und Chinefen über ihr hohes Alter durch, und giebt 
dicGrilnde an, warum man in diefe mid ähnliche Sa- 
gen überhaupt wenig Zutrauen iJetzen dürfe, und von 
ihrer Chronologie itisbefondere viel wegfchneid^ 
müiTe. Nun geht er zu der etwas bekanntem Ge- 
fchichte der griechifchen und kleinafiatifchen Volker 
über, findet es aber, bcfonders auch ausfiätrachtung- 
der anfänglich fo langfamen Fortfehritte der Bevölke- 
rung und Cirilifütion in dicfen Gegenden, mit New- 
ton wahrfcheinlich, dafs auch das Alter diefer Völker 
gewöhnlich zu hoch angefetzt werde. Er glaubt, 
man mülTe z.B. den Argotuotenzug , und die, Erobe- 
rung von Troja ungefähr 350 Jahre fpScer, als ge- 
wöhnlich, und mithin jenen etwa aufs Jahr 991, diefe 
ins Jähr 935 vor ChriiU Gebua fetzen. In dem Zu- 
Itande der alten WL'lt, wie er von Homer befchrtebeu 
wird, findet er, fo fehr auch das Dichtergenie ihn 
verfchunert möge dargeßellt haben, einen neuen Be- 
weis von dein jungen Alter derfelben, befonders 
auch von dem jungen Alter, oder Wenigllens gerin- 
gen Wachsthum derjenigen morgenlän difchen Reiche, 
deren Homer gar nicht erwähnt. Ueberhaupt aber 
fchliefst er, dafs man über di n Anfang der Olympii-' 
den, oder die Epoche des Nabonallars hinaus keine 
Y , fij:b«re 



■LUG. tlTERATUR - ZEITUNG 



ficliera Ctironologie in der ProfaHf^efcbkhte finde. 
Nor Mofii, fjer alle Spuren (Itr Gtaubwiirdightit-an 
l!:li trii^e; könne in di-n frii^.-ln Zeiten itns Liitn. 
Er;nit)ich gehören hicher die v.wcy Perioden von der 
Sii:)^IQiifh bis auf Pelpp;, oder die Zerltreuung der 
.Moiifchcn in die vcrfcbicdcneii Gegenden der Erde, 
iiiiil von d^ bis Abrabam. In der erjien diefer zwey 
P.riodcn ftheint dem Vf.,die Chronologie des hcbriii- 
fclicH Textes offenbar zu kiirr,. Stint; G'iiiide find: 
X'iiab Itbt^Mnnh der Sündflurri noch 350 Jahre, und 
\\un\c nach der hebriii feinen Zeitrechnung noch die 
Zcr.treunnj der Menfclien , oder die Theitung der 
Erde cricbr hoben. IIl es wobl wahrrebtinlicb , dafs 
dies foHte gefchrhcn fc^^n. ohne dafs man,- wie es 
fchcint, ihm' auch einrn Tlit'ii zutbeilte? (Ailcin be- 
kanntlich irt die dctaillirtc Erzählung von der Tbei- 
liin^ der Erde unter den Sühnen Nt)ah's fchr apokry- 
jibifch.) Sollte Abraham, der nach diefer Chronolo- 
'i^ie noch r>S Jahre nclien Noab zugleich lebte, Abra- 
bani, den, derfelbcn zufolge, Sem fugar ^3 Jahce 
üb-.;rlchte, nie weder den einen noch d^n andern b«- 
fucht oder gcfprochen habtn? (Hierauf konnte man 
wohl antH'ortcn: Wer weifs, ob es nicht gcfchah?J 
S<dl*e der Gotzendienft noch bey Lebzeiten Sems, 
di'r die ZerftörOng der Erde mit aiifab, und den aiie 
nfiatifchu Vülkprfthafrenals ihren Stammvater zu vcr- 
- ehren hatten, fich fo weit ausgebreitet haben? (Aucll 
\ diefer Gruifd ift wohl , auch aufscrdem , dafn Heb ge- 
gen die vorausgefetzte Allgeuieinhcit der Abgötterey 
in jenen Zeiten noch manches erinnern üefsc, nicht 
ftUr triftig.) Di-r Wnuptgrund , der dem Vf. entfchei- 
»li-nd fdtjint . Ül endlich : Sollten fich in 100 jähren 
die iMcnfchcn fo Termi'hrt haben, um es wahrichein- 
lieh zu linden, dnfs fie an eine Trennung von einan- 
der gedacht haben? Hiebey wird aber vorausgefetzt, 
nicht nur, dafs Gencf. 10, 2j- von einer Zerftreuung 
der Menfchen auf der Erde die Rede fcy, fondcm, 
mich, dafs^dicfe Zerrtreuung gerade bcy der Geburt 
<if.s*r«Irg5 Statt gefunden habe, und er in diefer 
ÄÜLküthr davon benannt worden fey. Wie ober, 
wenn fich dicfe Zerftreuung nur zu den Li;b/.cifcn 
Ptlegs, der über aoo Jahre alt wurde, ereignet hälCc, 
woim er ^Telleicbt hnupifiichlich dazu gerathen, und 
desivegen den Beynamcn davon erhalrcn hätte? So 
könnte ja dies Ereigiiifs ohne alle Aenderung des he- 
br<)i(clien Tiixtes fieh um 200 Jahre fpater zugetragen 
«fanbt.'n. mithin die Mcnfchenzahl um ein beträchiti- 
,chis höher angewachfon fi'yn.) Di.'m fcy wie ihm 
Wütfe; fo nimmt der Vf. zwifchcn der Siuidfluth und 
der Zerftreubng dcrMmfchcn nach der Samaritani- 
fchon Zeitrechnung 400 Jahre an, und rechnet die 
alsdann wahrfcbeinlicheMenfchcnmenge auf 2097153. 
Vo;i Pclep auf Abr.-bam bleibt er bey der hcbräifchen 
. Zi-itri^cbnung, nur Tarah lüfst er nach der Samarita- 
»ifciicn im 7()ften Jahre Nahors geboren werden, 
\v( d auch die LXX. eben darauf zu deuten fcheinc-n. 
Dlt Zultaiid der Bevölkerung in Canaan zu Abra- 
liani's Zeiten in Verpleich mit den Zeiten Mofes 
fchcint ihm die k4irze D.iucr des Zutrauens zwifchcn 
Feleg uudAbiaham zu belUtigcn. [Jebeiluupt findet 



er zu'Ahrshom's Zeiten etwa 2000 Jahre Tor Chn 

Geburt (tii' AIcnl'ch(# noch in der er.:e:i Kttitlhe 
und fclbA die fruihtbarßen Gegenden nur fcliwfich I 
volkert. Albs di. fes aber IVbeint ihm die ^iiver 
fai;;keit dir Mulnifchen NachriiUten zu tieilätige 
und wiii über alk' andere ■Ati: Sa:it n binaufzufetz. 
und fo naiQentlicIi auch feine G^fcbichte der Säni 
fluih, die er am wahrlebeinlicbften auf das. Jahr 26^ 
vor ChrilH Geburt fctztn zu können glaubt. Dieic 
Unterfuchuiigcii hängt er eine chronul(i::ifctiä T.iGi 
der mcrkwiirdigftcn Ereigiiiffe von der SündOuth bi 
auf dcnTi'd des letzten perlifclicn Dariiis t:iij[ahr S3 
vor Chrilii Geburt an. Um zu b.:weifen. dafs d« 
Zeitraum zwifchcn Peleg undAlcxander grofs ^enn 
fey, um die am Ende deßelbcn in die Augen faUtmi' 
grofseii Fortfchritte in derCuItur, denKilußcn, de 
Luxus, nebft der beträchtlichen Bsvijlkorune- bsi^Tiü 
lieh zu finden, berufter fich auf die grofscn in Kcrd 
und Wefleurupa feit Julius Ciifar's Zeiten rorgegn» 
genen Veränderungen, 

In dem zweytcn Briefe nnterfucht der Yf. ä 
vonBailly iii feinen ftüh^im Schriften , liefonilers de 
Hiß. de l'Jl'hnliJe vornetragcneMeynung, nach wei- 
cher all,.' , befonders jilrouomifche WiiTeufcha ft, vog 
einem f>;hr alten, bis auf feinen Naoien verloren ge- 
gangenen Volke, herftanimt, das vor jafarraufeiidca 
feinen Wohnlitz In dem damals hinreichend wannca 
und glücklichen Clima von Nordalicn gelubt bäbea 
foH. Er zeigt, dafs diefe ganze Hypotbefe, auf 
hächftunricbern Sagen, hochftgezwungcnen Er1i.\»- 
nmgen diefer Sagen , und einfeitigen Auficbien 
der Sache beruhe, und mit den altciien gewi/Iern 
Sagen ticy II(nner, und der nnleugh.ir mvcrlart.igcit 
Gr;fchichtc im oifinbarltenWiderfpruchc ftebc. Gans 
richtig ill belönders auch die Bemerkung. da.fs d'tc 
Menfchenfchwärme, die in fp.itcrn Zeiten, und 
hauptlacblich crit einige Jahrhundertc nach Chr. Geh. 
nu5 dem Norden ausgingen, tlieils überhaupt nicht 
die fchr grufse Ri: völke'rung des Nordens erwrifen, 
die man daraus herleiten mochte, theils ganz und £ai 
nicht zu SchlüfTen, auf eine in weil frühem Jahrhun- 
derten oder Jahrtnufenden dort befindliche uncrmefs- 
liche Volksmenge berechtigen. Aber aus dein näm- 
lichen Grunde üt man auch nicht berechtigt, m>t un- 
ferm Vf. aus den in der hinlänglich bekannten Ge- 
fchiclite vorkommenden AnsrifFen des Nordens durch 
füdIJchc Völker, oder aus dem fit Julius Cafar's Zei- 
ten milder gewoitlencn Klima Schliiffe gegen Ballly's 
Myputhefe zu machen, indem-]a diefe in unermefslich 
entfernte Jahnaufende zurück geht. Uebrigens leitet 
unfcr Vf. die mann ichfaltigen befonders aßronomi- 
fchen llKbcrbleibfel von Kenntniffen, die BaiUy roa 
feinem nordaüatifcben Volke her deducirt, von dea 
KinntnifTin der antediluvianifclien Welt ab." Damit 
hat er fich denn freylich die Sache, leichter gemacht, 
als wenn er erft die Richtigkeit jener angeblichen ü^ 
berbleibfLl von KenntnifTen hillorifch und ailroa»- 
mifch ^enau hatte unterfuchen wollen. 

. Ganz btTonders ift nun der liritte Brief dazB be- 
iUituut, di« vgrgeblidun «Arousnüfdieii BeweUe fiir 



173 



-No. Sä. JANOAR isoo. 



»M 



iSas Alter djr Erde, ftamentlicH BiillyV Angabe einer auf 

•ilroHOlfijrclicBt'ohitcliluiigcn ilch gründtnden Epoche 

-. äcr Indier Toin Jahr 3101 vor Chr. Geb. zu pn'ifen. 

Die B?obachninecn tlerChaldäer, ^velcllc Criliflhcnes 

d*;m Ariftoteles von einem Zeitniuin von ipo^]filiren 

- .fülle gcfcbickt hirben, will der Vf. nielit gcia.le ver- 

. Werfen. Diefe würden alfo etwa vom Jalir 2233 ^'or 

' Ci>r. Geb. her fcyii. Wwiiger gifnftig urtlieÜt er von 

den Anfprflcheii der Cbiiicfen auf ein ans aftronoini- 

fchcnDeobaditimgeii zu crwcifenfics hohes Alterthum. 

Aber freylich !äfst er fich nicht auf itühere Prüfung 

ihrer vorj^vWidifn aRronoinifcUenBcobachtunfrcn ein, 

Jaiidem fcrtii^c fie nur mit allgemeinen Gniiiden ab. 

D?r öbrige Theil diefes Briefs befeh.ifiigt (ich nun 

hauptfachlichinii der Epoche der Indier 3101 Jahre 

TOr Cbr. Geb. 

Der vtertft Brief ift hauptfrichlich gcjen BüfTon's 
Syfteia gerichtet. DieGtiiijdc dnfje^cn find gii^sten- 
thi'ilä nicht neu, fondem vorzüjjlith aus Duhic's und 
Sau/Ture'sBtJnerkungc-n gezogen, doch mit Deutlich- 
teu und SlSflte, nur manchmal mit einiger Bitterkeit 
vorgetragen. Weiterhin berührt der Vf. noch die 
Me^tiungen einiger andererQpIehrten, befonders de- 
rer, die tius den häufigen Spuren von eheinatigcn 
Vulkanen in Ländern , wo nicht nur jet/.t Iteine vor- 
handen find, fondem wo auch keine GcfchicKte ihr 
Andenken erhalten hat ,' nnd aus den verfchicdcnen 
ofc febr zahireichen Lagen von Pflanzencrdc, die fich 
bie lind da ztrifchenLa^en von Lava finden, auf ein 
fehr bobes Alter der Erde fchtiefsen wollten. Dafs 
diefw letzte Umtbnd nichts ervvcife, fchelnt ihm 
fchon daraus ^u folgen , weil die Vulkane fclbft fehr 
Terfchiedene Materien, in einem febr verfchiiidcnen 
Zu&ande auswerfen; fo dafs derfelbeiiDecompofirion 
in grorserein oder germgercm Grade, in längerer oder 
iürzerer Zeit möglich fey, wie deim wirklich in der 
fo Fufs dicken LavamafTe, die H^^rcuhnTim noch 
nicht igoo Jahre bedecken, ficben verfchiedene La- 
gen zerfallener Erde vorkommen. DieExiftenz ehe- 
maliger häofigGr Vulkane glaubt er feibft, findet aber 
den Mangel an hiftorifcheii Nachrichten darfiber bey 
dem damaligen Zuftande der Bc^völkerung gar nicht 
I>efremden<J. Eben fo wenig fcheiiien ihm verftemerte 
Seegefehöpfe zu bewetfen. Endlich bemerkt er, wie' 
■wie wenig Grund diejenigen Philofophen haben, die 
zwar für die Idtz^e profse Revoliitiowder Erde nicht 
üebr viele entfernte jahrtaufvnde fodern, wohl aber' 
für die erfte Bildung des UrilofTs, gleichfam des Ske- 
letts der Erde, gerade, als ob die Natur, die doch 
onter den Augen der Chemiker in ihren kleinen La- 
boratorien, mit ihres eingefchränkten Anzahl von Ma- 
terialien, und Kräften und Con]hinatioiien, oft in 
wenig Stunden fo viel Nene» entßchen lafst, eine 
nnendlichu Reihe von Jahren nöthig hätte, uin in ih- 
rer grofscn Werkftätte,,bey unermefslichen Hü Ifs mit- 
teilt gewilTe, nur uns ungeheuer fcheinende, Steiji- 
malTen kryfiaUiliren zu lancn. 

Der fiinft.' Brief enthält verfchiedene Meynungen 
fiber Licht, Hitze und Feuer. Zuerft zeigt der Vf., 
dais Bäfioo't MeyauBg TOa dem Centrsifeuer der Er- 



de , undfeincr beftändigen Abnahnie nldit inrr Biiep- 
wiefen fcy, fondern auch den Phänomenen wid'^''f^pi'ß- 
che. Da»n legt er hauptfächlich WaÜeriu's und De- 
ine 's Ideen vom Licht, der WSrme und dem Feuer 
.Tor, und zcisrtdie Verfrhiedcnheit diefer befondern 
Stoffe -oder diefer befondern Modificationen eines 
.Stoffs. Hauptffichlich fetzt er noch' aufeinander, dafs 
-die Sonne wohl kein brennender, fondern blofs ein 
leuchtender Körper, und ihre Strahlen nur die mit- 
telbare ürfathe der Wärme feyen, lie nicht eigentlich 
zuführen, fondern nur in andern Körpern erregen, 
und fucht hieraus einige befonders auf hohen Gebir- 
gen beobachtete Eriirhcinungeu zu erklären.' 

■ Im fucbften Briefe gicbt der Vf. einen Abrifs »Wi 
WaUerius Syftem über "die Bildung und den , innere 
Bau der Erde, womjt feine eigenen Gedanken grofs- 
tentheils harmonircn, die er nun endlich im fiebcnten 
Briofo darlegt. SJebeftehendei Hauyifaehenach infol- 
gendcm; Gott fchuf antiinglich die GruntlftofTe .iller 
Dinge. Diefe find zweyertey Art, Licht- oder hiioiiv. 
JifcheMiUerie und irrdifcheMfiterie. Beide waren an- 
fänglich in dem ChaoE. oder wie 'der Vf. lieber tagt, dar 
Tiefe (tke ahyfs) mit einander miordentlich vennllcht« 
und nnthälig. DerSchöpfer wirkte riufs neue dar.Ti^ 
una fetzte die unendlich feinen Elemeitte des Lichts in 
Bewegonfj, welche fich dann mit den an fich untha- 
tigen irrdifchcn Elementen in veifchiedtnen ffradei» 
combinirten, die ganze Maffe in eine G'fhrUng fetz- 
ten, wobey fie in eine AuflöfiMig o('er ^chmelzwigs- 
ziiftand überging, von dei(» fie daher Waffer hÜfst. 
Noch konnte aber das Licht nicht feine volle Frey- 
heit der Be-vegung äufsem, daher war noch al- 
les CinÜCT. Erti am Ende diüfer Periode , da die irr- 
difche Materie hinlLiiijUcb von Lichtinatcrie gefrfttigt 
war, trennre Gott den fiberflilfsigen Theil derfelbeii 
von dem Refte, und liefs Ihn in feinem ganzen »r- 
fprüngltchen Glänze fcheinen. So cntftand der crfte^ 
zwar nicht Sonnentag — denn die Sonne war nocl» 
nicht vorhanden — aber der erfte von allgemeinem 
durch den R.Tum verbreiteten Licht hervorgebrachte 
Tag. Diefe Trennung der grofsen Licbtmafle gab 
dem Innern der irrdifchen. Maffe mehr Ruhe; die ,■ 
darin befindliehe Subftenzen kryftallffirt^n fich. oder ' 
traten nach <)m G--fetzen der Afimität jind des Nahe^ 
licgens in erofsc Mnffen zufammen, wälirend andere 
kleinere Tlieile noch immer in dem Waffer aufgelöit 
blieben. Die ganze irrdifche Maffe aber erhielt von 
der Wirkung, welche die abgefonderte Lichtmateriö 
von anfscn darauf machte, eine Bewegung ni» ihre 
Axe, und nahm die Gellalt einer abgeplatteten Kuget 
an. Nun tfenntc Gott diefe grofse irrdifche MaflTc In 
Planeten von vcrfchiedenen Ahmeffimgcn und Be- 
flnndtbeilen, und wies ihnen ihren Platz iin Ramne 
an, wenn anders dies nicht fchori utiotittelhar durch 
die Explüfion des grofscn Lichtkörpcrs bewirkt wur- 
de. Diefe Trennung der Planeten von rfcrErde, die 
beide noch in einem aiifrcltisten , wTfferichten Z»- 
ftaiid waren, meynt Mofes in der B'-fchreibung des 
zwcytcn T»gs, die Planeten find dMjVaffeP über der 
Fe^. (Ue Erde du WaOer luitei der Feüe. DicRiv 
- . , taüoB' 



■m 



A. U ,Z.-./MK-UAIl i.fio«. 



t^ 



-tation-rfflriWmwteo-wurd« durch die Einwirkung d^ 
■Lichtkörpcfs berchlemiigt, und diefe Befehl euiiigimg 
veraiilafsie neue CotnbinKtionen und Ag^regitionen 
vuf den Planeten. Die in verfchiedenen Proportio- 
nen und Formen krj'ftallifirte Sabflanzcn , die bisWi 
oline Or<lnung in dft: fiülügen Malle heFtnfchwBtum»i, 
ftarztmi ficU im-Verhiiltnifs ihrer fpeciGfcheTi Schwe- 
re, ^und im. (doppelten?) Verhältiiif« des Quadrat» 
'. ibrer refpebtiveB' Entfernungen dem JVlittelpuncte zu, 
brachen aber öfters zufammen , und bildeten gr^fes 
liölen .im Innern der Erde. Granitfelfen gaben die 
ürsiuHage, doch blieben feinere Theile von äbtiÜT 
eher Natur , die zum Theil erft durch den Stofs und 
dttvAbftflben der andern entftanden,. immer noch auf- 

- g:elÖ£t, 4i*mten andern MalTen zum üitt, uxd bilde-' 
ten nachher neue Aggregat Ionen. Kalkartige Lage^ 

. in jeder Richtung folgten darauf, wiewohl auch von 

- fotdien Materien, fich noch Partikeln aufgelöst im 
WafTer erhielten, die lieh nach und n.ieh abfetzten. 
So wurde das Land feller, es eingeben Bei^, Holen, 
Pflanzen , Seegrfchöpfe , Vögel, Landihiere, endlich 
derMenfch. Noch bemüht fich ^erVf. von dcinZer- 
^ringen der irrdifcbcn MafTe in P^neien* und der 
Licbttnaffe in Sonnen einige nähere, eben nicht fchr 
befriedigende Gründe anzugeben, zeigt die Ucber- 
einftimmung feiner Erlilärung mit dem Text der Ge- 
nefts, nnd widerlegt einige frejüch nicht fehr be- 
deutende Einwentlungen gegen die JVIofaifchcErzJth- 
kmgk Der achte Brief entbitlt zueril Gedanken über 
die Bntediluvlatiircb£ Welt, und die durch dieSi]nd< 
fluth bewirkten Verfind erungeji. Die Erdaxe , jneynt ' 
der Vf. ; fey damals fenkrecht auf den Aequator ! ge- 
fianden. {Freylich wohl , und fo fleht fie noch. Er 
will aber ofTcnbar fagen : fenkrecht auf die Exliptik. 
Ueberbaupt aber verräth er hier und an andern Stel-, 
Jen keine grofsen aflronomifcben Kenntnifle, wenn er 
z. B. behauptet, die Dichtigkeit der Planeten fey ge- 
mn bi dem Verhättnifs ihres Abflands vonder Sonne.) 
Auch haben die Aflronomen noch an deinem andern 
Planeten eine Neigung feiner Axe bemerken können 1 



-Wafler und I^nd gleichftriiUKep verHirilt, mittejft 
vieler Landfeen , aus denen Dünfte aini^iegeu, di« - 
das Land ohne Regen befeuchteten, daher wirklicfi ■ 
der Regenbogen nach der Sündfluth zum-erftenmjl 
fich zeigte. Man wufste von keinen hohen jnit ewi- 
gen Eis bedeckten Gebirgen, nur kleinere Hügel g^ 
bcn manniehfaltige Abwechfclung. Kein Sturm «f- 
regte die kleinem Seen . welche die CoimnunicatiuH 
derMenfchen erleichterten. Blütfaen und Früchte zur 

fleich bekränzten das Jahr, das hohe gefunde Alt«^ 
eViihafterMenfchen vervielfachte ihren Genufs diifer 
goldenen Zeit. Aber gerade dies Glück verderbte die ■ 
Mcnlchm. Gott wollte fie und die Erde zerftörcn. 
ilin K/omet vielleicht inufste nebe ai^ der Erde vof- 
liey gehen. Er verdichtete durch feitie Kälte das 1^ 
der Atmosphäre befindliche Wafler, und liefs es ^i 
Hagel , Schnee oder Regen auf die Erde feilen. Sei- 
ne Anziehungskraft hob da^ Waffer der See zu einer 
beträchtlichen Hohe, und zerbrach die Erdrinde und 
die Grundfeflen der aufsem Oberfläche. Das Wfiffer ■ 
des Abgrunds drang mit Gewalt durch alle Otflhui*- 
gen hervor, und überfehwemmte das Land. Qanz^ 
Lünder lenken von einer Seite in den eröffneten Ab- 
grund , und der Stofs davon erhob oft ihre, entgegen- 
gefetzte Seite zu beträchtlichen Höhen. Wo der Bo^ 
den meik fenkrecht und gleichförmig tief fank, ent- 
ftand Meeresgrund , an andern SteÜen Infein. Die 
Gegend um den Nordpol fcheint geblieben zu feyn, 
während die füdliche fank. Dadurch wurde dieSüd' 
feite der Erde dichter, der Schwerpunct fiel nähe» 
an d^ Südpol, die Erdaxe bekam eine Neigung, die 
Bewegung der Erde um die Sopne wurde zitternd 
und dauert feitdem langer etc. Au« dem bisherige» 
erklaren fich nun alle Unordnungen, die man in den 
Gebirgen findet, die verfchiedenen Änfieiiten derKÜ- 
üen, die Seegefcböpfe im Innern des Landes etc. 
Auch lank die Alanosphüre , da fich das WaiTer erft 
fisch und nach imme^r tiefer zurückzog, zugleich auch 
tiefer, und damit wurde .die Temperatur kälter und 
abwechfelnder, das Gebirge Ararat z. B. trägt keine 



Damab tag der Schwerpunct imMittelpunci dsrErde,^ Oelbäume mehr« und die Lebensdauer deiuMenfchen 



und die Erde hatte «inen gleichförmigen Gang In- dem 
Aeqiuttor , (latt dafs lie jetzt nebfi dem Mond einen 
zhternden und unrcgelmäfsigen Gang hatl! In 94 
Stunden durchlief fie gerade einen Grad, und endigte 
mithin ihren Umlauf in 3Ö0 Tagen. Eben fo machte 
der Mond feinen Umlauf um die Erde gerade in 30 
'Tagen, ohne einen Bruch, denen der Vf. nicht hold 
za feyn fcheint. Daher das bey denAlten manchmal 
i.:orkommende Jahr ron 360 Tagen , das man noch 
von den antediluvianifchen Zeiten her kannte. An- 
ftnglicb war Tag und Nacht überall gleich , ein be- 
ftändtger Frifliling auf der Erde , und die Temperatur 
überall gemSfsigt. (Auch unter den Polen , welche 
die Sonne immer nur am fiufserften Horizont hemm- 
' fchweben fabcn? Auch, unter dem Aequator, über 
dem fie ftets fenkrecht ftand? Doch der Vf. kühlt 
den Aequator durch benachbarte Landfeen ab.) Ue- 
btrfaaupt vu die Erde ^tid^omüget, beloader» luch 



nahm immer mehr ab, bis endlich wieder eine Art 
von Gleichgewicht hergeflellt war,, nachdem noc^ 
mehrere Jahrhunderte laug, befonder« in Anfch'ms 
grofser Landfeen, die üch erll einen Weg in den- 
Ocean Öffneten, betrachtliche Veränderungen vorge- 
gangen waren. Den ßefchtufs diefes Qriefs uiacbt 
noch eine kurze Prüfung ron Hutton's Syftem. 

Der neunte und letzte Brief entlialt eine kurzem 
Recapitulation des ganzen Werks. Eine umßändli-' 
che Prüfung des Syftems unfers Vfs. möchte wohl über-- 
Süfsig, und auf alle Fälle fCr diefe Blätter zu weit-. 
IJiuftig fept. So viel erhrilt wohl aus der gegebenen 
Ueherficht von felbft, dafs auch bey feinen.Hj'pothfrf'eh 
vieles unerklärt bleibt, vieles auf unerwiefeiien Voraus- - 
fetzungen beruht, und vieles wahr fcheinl ich b^y ge- 
nauerer Kemitnifs der Natur zurvck. £a)onunen,w«^ 
den würde. jliiI.zuu L> — .^, ^-j^.V 



Numero 53. 



,.1 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZElTÜNG 



Jiitnst»gs, dt» 31- 0aN»ar igoo* 



KZCHTSGELJHRTHEIT. nungen, z. B. in der Schveäifch - Pomraerfchen Hnf- 

, • gerichtsordnung Th. 3. Tit. 6. das rogeiiaiinte Dis- 

GiESsEN. b. Stamm-. Anleitung zum Verfahren, ruflums - Verfahre». Schon der Umfang der Abbau*- 

. Concurspracejft abzuwenden , von George Happel lung v.on Moratorien, die nur 63S. betrügt, zeigt, \ 

HefTcn - Cafielfcben Aintsvervpefer au Grüningen, dafs an Vullftändigkeit nicht zudenken, fondrrn 

1799, 248$. 8- (lÖ gr.) nur einige rhapfodifche Bemerkungen über diefen Gc- 

Dgenftand hier zu fuchen find. Schon aus der Jnhalts- 
er Gefchäftskreis , in dein der Vf. lebt , liefs ihn jiazeig£ ficht man , dafs es der ganzen Behandlung 
manche pütztiche Erfahrung in Anfehung des an Plan und fyftemfltifcher Ordnung fehlt. So hä'tte 
Tone urs Verfahrens machen, und lehrte ihn manche gleich anfangs wohl eine Haupteintteilimg der Moro- 
xehrerhen, nicht fowohl bey .dem Procefle über den torien in eigeijtliche Anftandsrefcripte und yacta mo- 
tereits ausgebrochenen Concurs felbft, als vorzüg- ratoria nicht verfaumt werden füllen, lufJfui ehrte 
ich in Anfehung des Gebrauchs der Mittel, Concor- jüefelbe die Beantwortupg vieler wichtigen Fragen 
en Torzubeugen, kennen, wodurch weder dejiGläu- luimöglich richtig ausfallen Jiann. Es läfst fich Buch 
Jigem noch dem Schuldner gerathen, vidmehr dtfr nicht mit dem Vt jj. 31, u. f. ütuaehmen-, dafs'dcr- 
Untergaag des letzten befchleunigt, und eben da- gleichen Anftands vertrage jetzt nicht üblich find,' 
durch auch mancho der erften unglücklich gemacht wenn gleich Annandsrefcripte hau ßg«r vorkommen 
wurden. Diefcs bracbfe ihn zuerft auf t^ieldefe, für mögen. Im J. la. wird nur oberflächlich von dem 
junge Jurirten , befonders ^ngrtienie Praktiker, eine Verfahren der Römer gegen verarmte Schuldner ge- 
Anleitung zu ennverfert , der fic in FuUen diefer Art handd^ und was JJ. 18 — st- von dem ürfpningeder 
am ficherften folgen könnten. Das Hauptaugenmerk Moratmen aus dem romiCchen Recht vorkommt^ ift 
richtete der Vf. dabey auf fein eigenes Vateriand und fchon von Gnthofiftd, |jf. H. Böhmer pnä Pufendorf 
auf die dafelbft hierüber vorhandenen Gefetze. Zwar (2, 23.J gründlich erörtert Soviel ift immer gewifs, 
ift er zu befcheiden, um auf irgend etwas Neues, we- dafs das rCmifcfae Recht, wenigrtcos Tribonians Aen- 
nigftens für ältere Praktiker , Anfpnich zu machtin; derungen der bekaimten Gefetze | zu unfeni heutigen 
■Hein ein befonders Verdienft glaubt er doch durch Moratorien die VeranJaffung gegeben; nicht weni- 
die Behandlung von Nachlafsverträgen fich .erworben ger, daf»- moratoriae indticiae wenigftens zu Jufti- 
zu haben, durch welche er die Kritik wegen aller nians Zeit bekannt gewjcfen; allein die römifchrti 
übrigen etwa vorhandenen Mängel beftecheii zu kön- Kaifer ertheilten folche nur mit Vorwiffen und n.^ch 
nenhofn. Falls diefe nurnicht zu ftrenge ift, will Uebereinkunft der Gläubiger, und zwar nicht üBer 
er den ganzen Concursprocefs mit Rückßcht auf die fünf Jahre. J. 25. Ueber die Frage, job die Ertlitrl- 
HelTen - Caflelfclie Verfaffung hearbeiten. Das Ver- luug dei Moratorien ein Kaiferliches Refervat fcy, 
dienftlicheaioferB'Jinühungen verkennt Rec.fo wenig, Jiatten wohl P«tte»-'i Bey trage (I, XV.) befler benutzt 
nis er die ganze Arbeit flberllüfsig 'hall; denn bey werden (ollen. In dein Sinne, dafs der.Kaifer ef oli- 
der grofsep Menge yon Schriften über Moratorien ne Confens der Stände ausüben kann, ift es freylich 
fehlt es doch immer noch an einer vollftändigen Be- ein Refervat d. h. kein Comitialrpcht. Keineswegps 
handlung dicfes fiegenftandes; und durch die_ kürz- aber ift es folches in dem Sinn, dafs der Kaifer es 
lieh erfchiencnen Be^trä^e von i)fiiA( fcbeint lie nicht nur allein ausüben dürfte, es ift vielmehr auch ein 
erfetzt zu fisyn- Nach einer kürten Einleitung zer- landesherrliches Recht i anfser dafs der Kaifer es nl- 
ßlh die ganze Arbeit des Vf. iudrey" Abfchnilte, von lein Unmittelbaren erthcllon , fo wie auch feine Ver- 
Moratorien, von Nnchlafsverträgen und von Adml- leihung nur »gegen das /omw arrrfli, coiitriictus a. 
ntftration' der fchnldnerifchen Güter, als denjenigen f. w. /chützen kaim. $.30. ff- von den ErfodernifTcn 
'Mittfhi, wodurch der wirkliche Ausbrudi der Con- derer , die Moratoriemiochfuchen, und der zu dem 
cuffc vermieden werden foU. Die Einleitung fchil- Ende anzuftellenden Unterfuchung , imgleichen g. ^ 
dert kurz die Nachtheile der Concurfe und empfiehlt 37.fi'. von den für privilegirt gehaltenen Foderungen, 
eine Verordnung iift Heflen- CalTelfchen von I786> verdienen allen Beyfall. unter den 17 Fällen der letz- 
wonach mittelft Ausmittelung des fiatui ma^ae und tcn Art fiaden fich bey ftrcnger Prüfung derfelben nur 
fuminarifcher Unterfuchmig ein gütliches Auskom- a fo bewährt, dafa kein Moratorium dagegen fchützt, 
men mit den Gläubigern verfuchr wird. Aehnliche nümlich §. 30. luid 43", die Foderung eines eben fo 
Anftalien zur Verhütung wirklicher Concurs proceiTe armen Gt(fu1)ig>ers und deponirte, in Natur noch vor- 
findet man au.ch in andern Landes - an<t GeildiUord- £andene , Saäen. Der Vf. rechnet dahin auch ge- 
il. L Z. iftoo. Erfter Band. Z - . , Üel»eae , 



m 



-AtLG. L-lTEilATUR- ZEI-JUNG- 



/ 



180 



Itehene und vcfpfendfi.te Sachen' Im §. 43. Dü^fts piil 
jedoch eiEcivtlich, fo wie auch bey di'ponirteu Sa- 
chen', tiMi daim, Wsnh eine t!i»sli*^he, nicht aber 
wenn eine perföntiche K'i"?« aas dem Comract aii^e- 
fteUt wird (GmeiiM O. d. Gl. i , lö-)- Oa(s tiach das 
verfprochenc Ilyycathsgut gegen das ertheilte Morn- 
-torium nicht gefodert werden K&nue, 5.44. dafin 
plliihtet zwar Reedern Vf. bey; dafs aber dalTclb« 
auciiblofs chiroftrapharifchcn alteren Gläubigern nicht 
prtijudicire, läfst lieb wohl kaum rechtfertigen; Zo^ 
Ur hat dies in einer eigen en'Ahhandhmg crwiefeii. *— 
$. .Iß. Was die ZinfriiZalilung bejin Moratorio be- 
trifft, fo ift wohl der Grmidfatz richtig, dafs letzteres 
den Lauf derfelbc^i nicht fiftirc; ob aber Jic Auszah- 
lung derfelbeii wähtend dem Lauf des Moratorü ge- 
fodirt werden küniic, hüngt wohl von dem Zugart- 
gu da7.u,üHd den Uiöflünden ab, die dergleichen fei- 
ten erlauben, fi. 57. 58- Es ift ein Hnuptunterfchied 
unfcrcr Moratorien von den rumifchcn , dnfs fie nicht 
an füuf Jahre gebunden fiud ; vor Beendigung der 
verfiattcten Zeit aber Jtnnn zwar nicht der Richter, 
- Wohl aber, der Verleiher des Moratorü den Schuldner, 
dct- in gute UmftSndo gekommen ift, zur früheren 
Zalüung anhalten, fl. 5o^6(. Befondcrs fdiwierlg 
ill der PiuicC der SiChernellunE: der Glaubiger, und 
Rec. fcheint dicfeVue auch voliköinmen" gar nicht zu 
erreichen. Am Eiide wird fie immer doch nur auf 
ein gerichtliches Vcrfprechen des Schuldners hinaus- 
laufen , und der Richter mufs rfurcb genaue Aufzeich- 
nung, Verbot der Veraafserüng bey Strafen, f. w. 
«eh aufs befte vorfcheH. Wie aber liiedurch die 
Gl.iuhiger ein f^ectcllcs Pfand erlangen follcil, be- 
greift RcC. nicht, es müfste den» eine »iri^o in paf- 
/(;j7io«em erfolgen, wofür allenfalls die Beiteilung ei- 
' nca bePondcrn Auffehers gelten foll, 0.62 — 67- Dfe 
Anwendung, die der Vf. Ton der L. vlt. C q»i bonis 
eed.' .}>oJf. macht, hält Rec. ganz unpafslich. Diefe re- 
det nämlich von eigentlichen «acti'j «mratoviis , in- 
dem bey den Römern die Kaifer nie Moratorien in- 
eonfitkij creditoribui crtheilten. Der Vf. redet binge- 
'gen bltifs von den jetzt üblichen Anibndsrefctipten, 
die ohne allen Confen'S der Gläubiger unt#f den ge- 
hörigen Uinftanden eTtheilt werden. Hier kann nlfo 
die 'L. cit. wegen Einwilligung der Gläubiger gar 
nicht in Frage kommen. Die Vernehmung derfelbeu 
gefcbielit auch gur nicht in dicfer Abficht, fondem 
«ur tbeils tnr Ünterfuchimg der Fodcrunge« und ih- 
rer Sicherftellung, theils zur Erforfchung der wahren 
Lage des Schuldners. Alles dJefes hat der angezo- 
gene f:i/a/«r gut gezeigt. Ucbrigcns find auf den 
Fall eines pacti moratorü die aus der L. -cit. ange- 
führten GrundHitze unbczwcifelt anzuwenden. So 
wie nun in diefem Fall das Amt, des ordentlichen 
Riditers eintritt, fo hängt doch die Ertheilung eigent- 
licher Anftaiidsrtfcriptc nicht vom Richter, fondem 
vom Landcsherm und feiner Regierung ab; in fo fern 
nicht cxfter befonders dazu beauftragt ift. "^5.69 — 71- 
Die ftreitige Frage, ob das Mocatorium auch dem 
Bürgen des Schuldners zu ftaiten komme, beantwor- 
tet der Vf. , feinet Ausführlicbi.etl ungeachtet^ aach 



Rec. Meynung, jiicht richtig. Der Unterfchied , ob , 
der Bürge fich al:> SclbDtzabler -veirbiiidüch psmacht 
/oder nicht, ift hier, fu wie überhaupt ohne grofse ' 
Wirkung; denn diu Verbindlichkeit als Selbftfchuld- 
ner zu liafmi, liegt in der Natur einwr jeden Büi^- 
fchaft, dagegen die Bejfügung diefer Formel nie das 
bmef. e'xcvjf^ cntzi^t; wofcnie folthem nicht na- 
mentlich entfagt ift. Ift diefes aber auch nicht ge> 
fchehen;~fo ift folches hier doch für den Bürgen des- 
halb unwirkfam ; weil es nur dann dem Cjlüubiger 
mit Erfolg opponirt wird, wenn der Schuldner leicht 
zu belangen und z.ihlfähig ift. Dies ift nun-aber, of- 
fenbar beym Moraturio der Fall nicht ;Ma mithin der 
Böfgc nicht pn-'indirectiim durch den Gi-brauch jenes 
beneficii vom Moratorio profitirt; fo gefchieht es noch 
viel weniger directe, indem die exceptio moratoWi ei- 
ne blofs perfönliche ift, die bekanntlich dem Bürgen 
nicht zu gute kommt. Schon Uoet. (iu Com. ad 
pand. 43, 3, 19.) hat dies nach Rec. Einlicht unm- 
dcrteglich dargethan. Selbft die Einwilligung des ' 
Gläubigers in das Moratorium fchcint ihm fchwerlicti 
fein Recht gegen den Bürgen entziehen zu können. 
Am ausfUhrlicbften ift der zivetfte /Ihjchtiitt ron Nach- 
tufsverträgen S. 6S — 193- Was die Theorie betrifft, 
fo haben. wir hierüber fchon weit beffere Schriften, 
und dürfen hier nicht erft etwas neues oder beßeres 
erwarten. Allein dies ift frcyltch auch gar nicht die 
Abßcht des Vf.. fondern diefclbc nur auf den Unter- 
richt angehender Gefchaftsinänner gerichtet, dabei: 
hier blofs das Praktifchc , und zwar in Ilinficht auf 
Abwendung förmlicher Coneurfe zu fetsen ift. ^ 7g. 
Der Vertrag, den die Gliiubijfer unter Jlch eingehen^ 
und von ihren bevorzeugten Foderungen etwas nbch- 
lalTen, ift, wie fchon Einige bemerkt haben, kein ei- 
gentlicher Nachlflfsvertrag. — Zuerft zur Berichti- 
gung des Vermögcnszuftandes des Schuldners, von 
.Errichtung des Inventarii, Taxation des Vermögens, 
Manifeftationseid, Obiignation u. f. w. Die Art^wie 
eitizelne Stücke des Vermögens genau zii taxiren, 
wird 5.35 — o^. durch einii^e Bejfpiele erlaulert, fo 
wie das Verfahren der Tavatoieii, ihre Vereidung, 
Anzahl, Hauptrückiichtcn, B^'fichtigung u. f. w, aiige- - 
e^eben wird. Zur Ausmittelung de# Schuld enftandcs 
ift die Vorladung der Gläubiger ein Hauptmittet, und 
wird daher jj.95 — icg- weitlauftig behandelt. Die 
Auftbderung der Glaubii>er als eine Ausnahme von 
der Regel, Kicfl deren Niemand aufser in den jutü- 
ciis provacttter. zu,Ktii<ren aufgefodert werden kann, 
anzufchen, ift nicht recht paffend, weit in einem FaII« 
der Richter , Im andern eine Partcy die andere auf- 
foden. Im J, 97. wird der wefcntüche Inhalt der 
Edictallsdung beftimint -ar^egeben , und bey der Ge- 
legenheit 5. 09 — loi. werden einige gewöhnliche 
Fehler fowonl in Anfebung der onverftändlichen 
Schreibart als der unfchitklicheu Drohungen gegen 
die Glauhiger gerügt; es mufi aber im (j. loo- bey 
Vermeidung dQsl'erlvßes derReititmion gLltli.'n wer- " 
den, Ibnft fehlt der wahre Siim. Sfoen Iu richtig 
wird der gewöhnliche Irnhum §. lOJ — 104. biinerkt, 
als oh die Temifchea G«fetze Jcbon eine Friil voji ' 

drey 



St 



Nb. 03- JAN-UAR tgoo. 



Irery Monaten 6ey Ladungen nnd eine rfreymalige 
^'iedcrholim^ der leizMn vorfchrieben, imgleichen 
las unfchicklichc Benehmen mancher Richter geta- 
left, die Pcrfonen in entfernten Wellthcilen binnen 
venifj: Monnteii zu erfcheinen aufie{*«n. — (J.Zo3'^ 
Hei nützliches Jind brauchbares über die Art der 
'uWication der Lnr^iiogcn, und das Unzwetkmüfäi- 
;e des AnfcHags in drey Ländern. JJ. io7- loS- Be- 
kannte Gläubiger find beronders vorzaiaden, und 
hIIs fie unter fremdem Gerichts zwange wohuen , zu 
nehrerer Sicherheit durch Requifitorialeit. (J. ixo bis 
[30. Uebtr den Lqgitimationspuuct. Daf» auch Vor- 
nünder N!ichlai"si-er träge eingehen Jvoiinen, leidet 
wohl"aann kein Bedenken , wenn folches unter Auf- 
kht der Obrigkeit gefchieht; am ficberften ift es je- 
loch wohl, wenn fie fich bey einem wichtigen Nach- 
ofs mit einem befendem , Beeret der Obrigkeit Tcr- 
;ehcn. 9-123- Die Mittel zur Erzielung eines Kach- 
afsvertrags lallen fich nicht genauer detailliren , fon- 
Jern hängen meift vOn UmflWden und dem genauen 
irmeffen eines klugen Kichters ab. Dafs die Edictal- 
Bdung den Lauf der Zinfen hemme , ill nicht ge- 
Heioen Rechtens. — Die VeranlalTung der Nach- 
afsvertrage bey den Römern wird, Ij. lag. ff. richtig 
h der Bfgünftigung- der Erbfchaftsantretungen ge- 
Teizt, und dann ij. i38 — 147- erzeigt, wie die Aus- 
dehnung auf andere Fälle, nämlidi der Entweichung 
lind Bereitwilligkeit des veraraiten Schuldners Kur 
aüter-Ceffion, nur durch die Meynungen und Ee- 
Hühungen der Rechtslebrer entflanden. und dadurch 
icr nothwendJgeNachlafs fo vervielfältiget fey. Lau- 
ierbaeh's Regeln lind zwar nicht in den Gefefzen, 
»her doch in der Natur der Sache gegründet, und 
die neueren Schriftfteller , a)s Bühtner, von Viildern- 
äorf und Dabelow habenjene meifl befolgt. Bey die- 
(em allgemeinen .Gerichts gebrauch befchränkt iich 
denn der Vf. auch nur darüuif, den iVlifsbräuchen die- 
Ter Lehen möglichll abzuhelfen. Ö- iSa- — Er be- 
tchaftigt fich nun vorzüglich- mit de« nothweudtgtn 
Nachlafsverträgen , und legt, hicboy die Eintheilung 
Eum Grunde, ob der Schuldner felbft um Nacldafs 
nachfucbt, oder ob derfetbe, wo nicbt todt, doch ab- 
frefend, und fein Aufenthalt unbekannt iil. Mit 
dem erflen Fall befchäftiget er fich §. 154 — 190. Dafs 
4er Schuldner hiebej unvenn eidliche Unglücks. fälle 
äarlegen möffe, ift wohl fo ausgemacht, dafs dje 
tveitläuftige Widerlegung der entgegen gefetzten Mey. 
nung 5.135 — s6l. nur überfltifsig ift. DieJBercch- 
luing des grofsem Theils iit y. 162. ff- auf die ge- 
wöhnliche gefetzliche Art angeftrllt; was aber §. 
£05 — 160. von der bisweikn eintietc-nden Ungerech- 
tigkeit, Jen geringem Theil zum Natblafs zu zwin- 
gen, gefagt wird , möchte wohl zu den Fällen gebo- 
ren, die feiten oder nie eintrrtcn. Ucbrigens ifi der 
Vprfchlag im 5- Ö8- zwar ganz zwcekmafsig, aber es 
Fehlt ihm an der g«fetzl)chen Sanction. Dtt: Frage, 
welche Glaubiger zum Nachhifs zu zwingen, hatni«n> 
die Schwierigkeiten, die nach Rec. Eiiifichc vom Vf. 
jj. I^ö — 174 nicht .ganz richtig gehoben find. Dafs 
auch perfäjuiche privilegirte Gläubiger dem Kachlafs* 



yettrtge heytreten mÜfTen , ' ift wohl, nftgtaclitet def 
i- 58- Ö- I- iiaTidati, nicht-füglich wegen der klaren 
Vorfchrifi ijfir L. lo- ^ pattis ■zu leugnen. , Anders 
aber verhält es-fich mit denen , welche einen Btirgeo, 
haben. Nehmen diefe /rei^t^Ü^ denNachlafs ^ ; fo 
köünen fie freyJich wegen ihres Vcrlufles fich unmög- 
lich- an den Bürgen ballten, weil ja durch ihre Eifi- 
.wjllisung ein Theil der Hauptfchuld erlofchen ift, 
dadurch aber auch die accefforifche in foweit ceffirt, 
mithin der Bürge fich nach ausdrücklicher Vorfchrift 
der L. 58. cit, mit, der exctptio doli generalis fchützen 
Icann. Diffcntirt hingegen ein fo Ich er Gläubiger und 
fein Confens wird nur ab wajarem fartem gleich/nin 
fingirt; {b läfst fich wohl die Er)öfchung der llaupt- 
fchuld dadurch eben fu wenig annehmen, als dafs 
folcbes zur Begünftigung des Bürgen dienen folle. ' 
Dem Schuldner aber fahndet der Regrefs des Bürgen 
nicht, weil er dicfem, wenn er ihn au£fi Ganze be- 
langt, doch nicht mehr als die im Na chiafs vertrage 
mit dem gröfstcm TheilbeitimmteQuote bezahlt. L^ 
58. cit. Hier kann fich alfo der Bürge mit der exe. 
viicä Ttmijforii, als einer blofc perfönÜchen, zum 
Btjften des Schuldners verordneten, Woblihat nicht 
fchützen; eben fo wenig kann ihm das benef. excujf. 
helfen, weil der Schuldner nicht mehr das Ganze 
zahlen kann , und alfo der Gläubiger fich daran nicjit 
kehren, fondem den Bürgen fofort bclani^en darf. 
Es koiimit ftllb auch hier wieder nit^t auf den Unter- 
fchied des Vf. an, ob der Bürge fich als Selbfizahler 
. verbunden habe oder nicht. S. 144. Z: 17. lii wobi 
nocb HifJtt hinzuzufügen , fo wie S. 14g. Nr. i- und 
fi-' 178- "■ ff- ficb woU darin dem Vf. nicht beypflich- 
teii liifst, dafs- hypotbekarifcbe Gläubiger nie zum 
Nacblafs zu zwingen. Denn das gehe allerdjjigs an, . 
wenn 6cr grafsn-e Thcjl gleich wichtiger oder bevot- 
zBuglfir Gliiutjfger mit den übrigen cliirogr»pbari- 
fchcn einfiimmt, und unter dem kleinem Theil fich 
glejcbfalls einige liypotbeliarifche befinden.' Der'Vf. 
verlieht auch den dort angezogenen Dans ganz un- 
recht, indem dicfer ja zugiet.t., dafs /der geringere 
Thoil der hypothekar, Gläubiger zum Nachlafs gcnö-- 
thigi werden könne. Die vermeynten Ausnahmen 
der Sechtslehrer von dtm iiothwendigcn Nachlufß- 
vectrage ß- 174. 175- find ganz aus Dabeioo! entlehnt. 
ItiT'g. 1:76 — 189- fuebt der Vf. noch einige beym Nach- 
lafs bisweilen eintretende Schwierigkeiten zu befei- 
tigen, z. B. weiift die Hypotheken nicht mehr in der 
Maffe , oder die Fodßrungen nicht liquid find , oder 
kein bares Geld ia der Maffe ift. Diefes führt auf ' 
die Annahme der <]üt:er it^ch ihrem gefchätzten 
Werth 5.182. und'auf den Verkauf der Hypotheken. 
5. 185— 189- Hiebey ift jedoch der Vf. nkbt ganz ge- 
nau zu Werk« gegangen, indem er weder die FäÖ« 
untarJchieden.ob. hierüber etwas a4i^£mach,t ift oder 
nicht, noch auch den Unterfchicd des gerichtlichen 
und au fserge rieh fliehen Verkaufs gehörig bemerkt 
■fcat. Die S.169. Nr. 3. angeftihrte Heffen - CaffciCche 
Verordnung hat w«bl ihren Grund fchonim gemei- 
nen Hecht, wonach der Schuldner noch biimen zWey . 
Jahren lucb dem Verkaut der hypotheciftc» Sache 

dia- 



■A.U Z. JANUAR i8o«. 



»84 ' 



idiefelb« noch wieder einlöfen konn (L. 3. J. J.« C. 'dt 
Hre rfoJBin. iwiprt.) — 'Bey deyi, was JJ. igß., voh 
dem jure ogermdi gefagt wird , ift der Vf. fchweHich 
. 8iif den wahren Grund gekommen; Im JS- 190- ift >n 
dcF Note bey DaMoi« d« $. 335- z" fetzen. Iin (J. 
IQI_;lQg. ift Ton dem nothwendigen NacWafsvef- 

■" trage die Rede , wenn der Schuldner todt oder abwö- . 
fend ift. Hier ift befondera der Fall merkwürdig, 
wenn fiCh kein Erbe meldet ; ' denn alsdann Fehlt es 
an aller Veranlaitung zum Naehlafsvertrige, es kommt 

- ■ Wofs auf die Liquidität und die Vorzüge der Fodfr- - 
rungen an, und der Richter känrt Hur fuchen, hie- 
nach ^zwifchen den Gläubigem einen Vergleich zu 
Stande zu bringen. Die vgn def Prätlufion handeln- 
de» 55. 197- 108- fi"*i ™ Vechältnifs zu dein Ganzen 
fo kurz ausgemlen, dafs man deshalb oothwendig 
'Ttdbelaw und Trttfi^cWer zu Hülfe nehmen mufs. Der 
6. 181- enthält noch eine empfebtungswürdige Caü- 
tel. S 200 — 214. Von freywiUigen iingleichen aufsef- 
■ - gerichtlichen Na cttafs vertragen. Da jene überhaupt 
nach andern Verträgen zu beurtheilen find} fg m»- 
chen hier di? Gründe , fie wieder uiniuftofsen , eine» 
Hauptgegeoftand. aus ; doch möchte Rec. blofse Qe- 
hälTigkeit Budei^r Giauhiger hieber nicht rechnen, fo 
ferne nicht Betrug mit ins Spiol kommt. Dflfs die 
•Verletzung über die Hälfte hier nicht ftatt habe , wird 
fi.'3o6 — 210- fehr Rut erläutert, g. 211. 212. Hey ei- 
■ nem freiwillige« Nachlafs kann wohl unmöglich noch 
eine Nachfoderuiig wegen verbefTerler Uraftände ftatt 
finden. Bedenklicher ift der Fall bey einem noth- 
wendifren Nachhiffe, keineswegcs abeifo ausgeioojcht 
als der Vf. glaubt, und yoUends uarichtig, djfs die 
Glüubiger die beSeren Uioftände nur nben hin zu 
befcheinigen brauchten. 

Im driHm Abfchnitt Ton .der Adminiftration der 
fchuldnerifchen Güter S. 194—248. werden viele Ms- 
terien nur ganz kurz mit Bezug auf das.TöHge be- 
handelt. £s kann Vier bajd ein Tbeil des Vermö- 
gens oder auch der Befoldung, bald das ganze Ver- 
mögen «ur.Sequcftratidn gegeben werden; beton-, 
jjers vom GQterpfleger 5-221 — S24. von gehöriger 
Einrichtung des Jnventanj 5. 228 — 531-, »oiaVer- 
'' kauf entbehrlicher Mobilien , JJ. 233 — 240. , von Ver- 
pachtang der Grundftücke , g. 241 — 250. , von der 
Bechnungsablage iiberCeld und Frucjit, §■ 365— 283-t 
und den Pflichten des Gerichts dabey, g. ;283— 29g., 
. wird ausführlidh gehaadejt. Vor?;iiglich die beiden 
zuletzt genannten Punctc« enthalten viele fehrprakti- 
fche Anleitungen , die auch für andere Arten von Ad- 
niiniftratioiien, wobey viele RechnuBgen vorkom- 

■ men, fehr brauchbar find, üeberhaupt argiebt fich 

■ aus dem bisher forgfaltig angeführten Inhalte leicht, 
4afs dir Vf. awm i« der Emwickelung der theorcti- 



fchen Fragert nicht 'gewandt und ficher genug, auch 
nicht mit hinlänglicher Kenntnifs der uöthigcn Lite- ' 
ratur verfahrt, wohl aber die Art wie eine ^che gut , 
einzuleiten und zweckmafsig zu betreiben, kurz den 
eigentlichen praktifcheii Handgriff fehr wohl keimt, al- 
fo feilten Zweck erreicht bat, und mit Recht zu der 
Bearbeitung des ganzen CoiipursprocelTes, die er lifl- 
fern vül/ aufgemuntert wmien kann. 

. 5CHÖNE KiJUSTK. 

Cairo: Liebes - GefiändKiJfe galatUer Frauenzimmer 
nfechs ErzMungm. Aus dein Franzüfijeken dei 
gf. A. Rointj, Verf affer der Adelheid Mnd Ger- 
mevil. 1799. 133S. 8- Ci RtUr. 4gr.) 

Di« 6rä&n Eftounrille veifammclt 1 fünf Freundin- 
nen auf ihrem Landgute, denen allen die iinnlicbe 
Liebe nicht fremd und gleichgältig-war: fie erzählen ' 
eihajider die Gefchichte der erften Verirmngen ihrer 
Herzen , die der Vf. in diefen fechs Erzählungen auf- 
zubewahren , für gut gefundan hat. " Aber was für ei- 
ne ClalTe von Lefem foU ihre Rechnung dabey Ba- 
den? Dem Lüftlinge werden die zweydeutigen Sei- 
nen , die die Pointen diefer Erzählungon AusOüichen, 
weder ausgemalt noch unverfohleyerl genug feyn! 
Denen, '^ie mit reinem Herzen zu diefer Leciüre 
kommen, wird auch durch die affiectirte DelicaieUb 
noch zu viele Sinnlichkeit ujid zu viele unfitlU- 
che Tendenz durchärahlen , um ihren Beyfell m 
gewinnen] — Wer Empfindungen fucht fewotil, 
äIs- wer CharaktergemMlde, Zweckmäfsigkeit unä 
Haltung der Zufammenfetziing, .Confequenz der Be- 
gebenheiten fodert , wird weder das eine , noch das 
andere antreffen. — Die Erfindungen /ind vielmehr . 
gemein! Die Schilderung der Ereignifle ift fo flüch- 
tig, Afi^ fie keine Zeit bat, an die, höhern Foderun- 
£en zu denken : das G^nze ift, mit einem Worte, «in 
Machwerk, welches jeder mitteljnäfsige Kopf aus ei- . 
nem höchft eingefchrankten Kreife von Erfahrungen, 
in wenigen Stunden herzuftellen vermögend fevb 
würde. . — Aber wir yergeffen ganz,-dafs wir'«» 
mit einer Ueberfetzuug zu thun haben ! Auch von die- 
fer Seite lafst fich nicht viel zum Lobe der Arbeit ft- 
gen. Eine gewiiTe Ungelenkigkeit charnkterifirt durch- 
gehend^ den Stil, und mitunter fchlerchen fich felbft 
Sprachfehler ein, die nicht wohl verzeihli-rlrfmd, t. 
B. wie oft habe .ich dich anner aft, — .die Haushfl-^ 
!t\i,nvi beruhte auf mich — fie ha^en kaum einige Ev-^ 
uieiSiMgen der Güte erhalten — weil ich diefe Zeit da- 
zu angewendet, mich in G«ii(/> bcyihnenzu fetzen, — 
Biligene* ift dem üeberfetzer ein Diligenzwagen. — ■ 
Wo aber kommen die Namen; FouewiUt und Wit- 
mlU ta die fnt^öfifcbe Weltf 



y Google 



«Sä / i =iN n«.«!*. 14.. ttf 

ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

' Kittwockt, 'de% 22. ^A*utr IS&a 



STjlJTSlI'ISSENSCHAFTEtf., AbS. «ine« Depotirtm. »dien Toll; wnm d.» Ot- 

, , ^rbsft SieTfX Deputirten,' di« Conftitution und dit 

'*'*°*** b. Hitrameridij §t«^ 5i)i«(rj(x F«t4*tc«* darin beßimmte allgfoneme Verminderung der flv- 

«f- C. V(hn iter airvpii(fclte». RrpitbUL fim z« fcenden Heere, vottbracht ift, foll IcgislatiTe , ricfc- 

eiaem ewigen Fiiedeiu iMbft eiaeal Abrrrs^et terlictu: und ausObejid« Ge«'a1c getrennt und I« - 

Keciite der Vullwr und Staaten und einer £r]t)tt- jedem der drey CoUegien vtm je^em Staate ein ncnef 

ruog derfelben. 1796. 5448. ü (i atblj Mitglied deputirc werden 1 diefer jedoch in Sachen 

A„ . . feinea'Seaata weder Mandat noch Stimme haben. 

«I^w ^le^hch flUenriebetie. Bercfareibung der Dieftr Cdngrefa] (ein Latein redendea eartipaircfae» 

r« J P°'''*'^n Gebrechen unterer, Zeil <in dec *e- «eicbst^aumergericht nehft angehängte« ^'atione»f 

roodeta dar Soldaten und Diplomatliet , auch der tonveiite • In /roofoi/«) foU auch dl. Streiligkeite« 

vveloern.chteercbont.wiud), folgt de» Vfs. puetifck« der Maiorit« (?) jeglicber Netion «ut ihren Regen- 

Ansl.citm ein goldlics Zeil«üer:obne Mifsbciluche. teil entfcheiden. _ .Außer der TOm W. (IberhOpfte. ' 

welches anh*en wird, wenn durch OetorouCr allge- Schwierigkeit, wie diefer <i)ngrer» einziileites und 

ineine ^prache und den rei*eni:nen Tetagraph ei« 4a gemeinrchaflUche CnterwiUBgkeitaVertrag za 

ireyer und friedlicher Verkehr unter den Völkern Stande zu bringen unrl auirecht zu erhalten , möch- 

liergesellt feyn wird. . Dann fagt der Vf. einige» ten auch die Depurirten in der Terlajlgte« Maars« 

Aber Heinrirh de. IV. Plan (vsn dem er aber nur Mmi, fdiwer. aufzubringen feyn , da fte alle dref 

nie Austreibung-der Tjrken jetzt noch anwendbat , Jahre erneuen werden und die alten in neun Jahre. 

MUet), und Ober S(. Piern'r ewigen Frieden; fo- nicht wleder.wahUühlgCnd; da lie.iÄle fchr grfchici- 

oann werden, nach einer rogcnannlen Gefchicbte des u und gefcMtito ranz'unabhängigeLente feyn mäf- 

Kosmopoluisinu», allerley ÄetilKfcbe Bamhnuage* fe», dia feit nenn Jahren weder gedient noch PenCo» , 

aind politifche Prophezerungen geliefert, .ach wet »on einer Regiernnlr genoOTen h.lied , weder untet 

pncn nnlerin Wclttb«i» unter andern die gtölalen Jch „„ch mit den "Regenten der Nation verwandiv 

«lelanrcn von Ölten her, wo er an die VTiege der .„ch eigentlich nicht vom Adel- und PrieBeriJande 

wandernden Vukcrftirfsr, drohen, obgleich auch [d-m äMa,. Jeder' Staat mufä alfo in de. *r«eii 

Jeine aeekaaen künftig eminal vor den Einfallen aus ,„ölf Jahren (73 Subflitote» und die Menge der yer. 

anoem grolsern und machtigem Welttheilen nicht nngliicktenCandidaeen gar nicht geMchnelj Slihächft 

ranz gelicoert feyn ilurften, wenn er, wie fehr zu feltne Münner liefern und (da fte nicht wieder die- 

oe«rcJil«n ttebt fem politifches Uebergewicht erg „^ dürfen) entbehren; diefes würde wenigftens der 

verloren hat Bis dahin hat Rec. vergeben» nach „|cht übergangenen Republik St. Marino etwas läftig 

.ütem eignen Gedanken des Vh. gefacht (e, nüfste fsl|<,„. und vJrmutUich würden noch mehrere Sraa- ■ 

«ennoct Icjn: dafs die Potentaten den mit Frank- ten (ich nach frem.Ien Advooaten und Aerzten umfe- 

■??">. l""'"'"'™ SewifszukeiiMm ge- hen müfTcn. Nachdem Rec. da» vortreBUche Volke», 

wohnlicheii machen ond nicht mit einaiflernusUn- recht des Vfs. in 30 0«- gelefcn . bat , kann er nich« 

''.'. »nd Menfchen ..msckel," würden, fondern „dafa .öder, als nicht blos der confiituireiiden Vetfamm-. 

.uielet rnede «ach feinen Folgen betrachtet, alle !„„- fondern auch, dirpenfafionsweife, joder folgrn- 

«bisherige Urkunden der Menfehheit weit hhiter (ich den „Tribnnalade" den Beyfitz des Vfs. wOnfchen, 

„ j ..> 2' ?!■ '"»P,"f'*= Republik grilnden <l„„it fein Werk nnter feine« erieuchteten Auge» 

.„werde). Auch die DariieUung ift weder nco und vollbracht werde. 

intereiTant. noch alloZeit richdg, aber dagegen reich- ""°"™ """"• 

lieh durch leere Titaden (z. B. aber rejiHikaiirche VERMISCHTE SCBKIFTEN. 

„Kerngeifter" S. 115.) und Provincialiatinn e.t«eUI Bzmi», auflCofteiid.Hetausg.u.gedrucktb. Unger: 
(von denen Rec „auflickdg," Beflcitigte" gar initbt 5aini>iliuig ,«a(,V4<r Mßtia .n<J NocWc/itt», 

yerltelit.) . .lii. B«ul««>H).B»/r<wl. Fürjmgehcnde Bauioei- , 

leidlich tritt der Vf. nutxlenl Prejecte heryocs »er ondFrcnude der Arihitectur. Herausgcgobcir 

"f r j"" j '*''^°" Weltlleile noda ijick» »on rtehrer» Mitglirder» des königl. preulT. 

n k ./■ 1°°' , "'«Plnfehen Staaten Unter dia Oberbaudefartemenn. Jahrpinf 1798- Zwcytat 

Bothmafsigkeit eines CougrelTes zu bringe» , zu def. Theil, oder rierler B.ind. Mit Kupfern. 14«$. 4. 

lull conjtiniirender Verfammlung jeder unabhingige . Die Fortfetznng diei^s Werkes, welches nicht Wo» 

Staat, an einem neutr,li(itlen Ott intt« ja. Weh- snr Verbreitung gtündlickK ftiUliaiintuüJto und zur 
A L. Z. 1800. Erfitr B««<. ^ A a Auf- 



187 ALLG. L|TER.AlTUIC JÄfilTUNQ- i88 

Aufnahme einer den cnltivirten"5taaten fö wicfitiffcn 'Befchriebenen\Ar6eit pHähmen Manne herrüfcit 
WifTcnfeheFt rHiriiAtz4iFli-tft, fondnn ti«cE» üb erden D«wi jede» ManöverMf» ^cvtlkb and . utnÄündlkh 
■ -i» eineaifo gerchinaclivoUen- Gewßnd« etfcheineti befchriebea und durch fchcmc unterrichtende Z«idb 
■ivircl jeder Freund der Bauktind mit defto grofserein nuiigen erläutert worden, doTs «inn nichts Befferes 
Vcrgjuigen imnclnnen, 3a es fcTIemt," (lars'iJie Her- tpBufchcn kann. '"TVns itinii hier liefet, ■ inudit aof 
»usgeber fich die mcJirere VerT^llkojnnujmie ihres d^ jfjulgcnde begierig;- nur fchartr, dafj die Lefcr 
■Unternehmens crntltich und mit gIä"cKlichem Erfolge "diefcr Sammlung in derfeltaen dit-fes käaftis n'ieht 
Rngele^n feyn lfl(r«n. fenMr-li»d«n werd««. Der Vf. ntrynt, öafs'es fax 

Von den eigen thümlichcn Abhandlungen enthült den Zweck dtefes Jouniati (f full u'ohl p,«;rjodi- 
Nr.I. die Fo>%/<''zMng vley im dritten Bnnde abg^br«- f eben. '"Werk es heifsen) tti weirtunfVig fiO^faUci 
ebenen Darßetiwtg des Land'- und Wafferhauts i% wilrde, Rec. rncynt nber, dafs die belehrende "Weit- 
VMnmem, Prnifstn und «»»Ni Theiie der Nßi- und l»gftrgk«it oder vielmehr ümfliindlicbkeit diefer j%a- 
'Klmitati, von Gi%. M»n liefet hier die Erzählung wci&np; dem Zwecke eine» Uuches, <das atif ^rOnd- 
T«n dem, was fich bey Anfegtine des Hafens z.« liebe Weife unterrichten inid prsktifcb als got er- 
SwriKmniidc ereignet hat und zur Vervollkommnung Jiiiiute Bauarten allgemeinar bekannt madiern- foB, 
, «lefTelben noch zu bcwerkftetligen fey. Bey der nicht Tvwidcrfeya kön^e, und dftfs die Lefer diefcr 
Kachricht, dafs jetzt zu Treptow eine Reitbahn mit Sammlung es gern gefeben haben wärden, \fcu 
einem Boblendacbe erbauet wird , filhrt der .Vf. in der Vf. ihnen ferne Abhandlung nach and nach -vol- 
«hier Anmerkung an, dafs die Holzerfparung bey de« fii^ndi^ vorgelegt hätte. 

Bohlendächem nicht darin beftehe, dafs man fchwü- ■ Nr. III. Ueber dt» Anw'enttm^ des Witjkrs «i* 
chcres Holz brauche, lAdem' la bis 14 Zoll breite «nlerfcktächtiffe, infonderhek nhtr avffolcht Waffen* 
, Bretcr dazu gehören, fondnm darin, dnfs -loan 7 bis ö«r, rfi> i» tinem Geriinhe (Gertntu) gehen , mnet et» 
8'Fiifs laiige Enden von freiem, die weder fcbdui' gei Gcfalie, mithm JtygenaniUe Kriipfe, hahm^ vonß- 
gerad^nocb von Aeften rein feyn dürfen, dszuan* /«^n, Bcrgrath. Da es bekannt genug üt, dafs aninr 
wenden könne. ' Wotlte-manlauter gerade, .lange, praktifchc MQhlcnlMUkunft xoch grofser VerheOennK 
^te Breter dazu nehmen ( fo möchte bey' gewohnli- gen bedarf, und von nnftrer theoretifchen MübleR> 
%hei) Gebiiuden nichts erfpart, vielmehr der ]Coften> WilTcnfchafk bisher darum'Wenig Rath und IfSlte lo- 
Bufwand vergrr^fsert werden. - Infonderbeit lind fife habt bat, weil in der letzten PHncipien zum Grande 
\ vortlieilhaft bey Gebäuden, die keine Dachbüden gelegt wurden, die nJcht Anventiung finHen und 
erfodem, als bey Schuppen, Reithäufem, Scheunen, , zwar von Miinnem, die mit dem TetÄtiirrhen im4 
Und altenfaHs Kirchen, in denen ein - gewohMlicbes Phyfifcbvn der Mühlenwerke zu wenig beA an» r m»- 
Sparreodach lange, nicht unterfifltzte , alfo ein koft- ren ; fo mufs jeder Beytrag von Erfahnmgen fblcher 
fearcs'ßängewerii erfoderndc, Balken nothig macht. Manner, die VQnirtbi-ilsfrcy ihre Lage zu eigenes 
die ncbft dem Hängewerke das' Boblehdacfa entbeh- Beobachtungen und llokhrun^cn benutzen, uns ft-lir 
renkniin. Einige kurze Nachrichten von Colbt-rg wUlk«minen fcyii; um fo mehr, weim folcbe Rey- 
nnd den dortigen Gradierbiiuf<;m ; von Cöslin, vom irllgd, wie der hier vorliegende, t'ns Gepnt?« richtt 
GoUtnbcrgp,- von riöm laucnburgfcbcn grofsen Bruh gerlii obachtimgen und daniusrichttgnbpcliiteter V.ip. 
che, bey dcfien intendirter Austrocknuag unter Frt*- fcbrifte» nn fich trä|;t. ' Der Vf. , der an i3o Waffier- 
drich II. durch Ausführung eines unvemüiiftigt'n Pro- rjder unter feint;? Oirection hat, (ieht 4ibera)l ricbt^ 
}eccs viel Geld- unnütz verfchwendet wurde. und fcbarf, und achtet das Alle llerkommcn nur dann, 

Nr. II. Fortfetzung der praktifcke* Anweifitng wenn es vrmüiiriige Gründe für (ich hat. Ditdtircb 
zum Fafehwenbav, von Eytelwein. Zucrfl noch cini- wurde es ihm leicht, die gemeinen Fehler bey der 
gcs von 6en P.ickwerken übertinupt, wobey der V.f. Auordauni* der unterfchirichtigen Waflvrrä'der zu eal- 
Eumvomus erklärt, dafs feiiK Abliebt nicht fcy , hier decken ; z. B. dafs die Schätzen zu weit vom Uade ab- 
Unterricht für einen Bubnenmeifier zu Ittrtoni, fon- lier.en, und ihre Oefl'nung weiter als die Breite des 
den), einen noch nidit erfahrnen Baumeilter oder Radee ift, gemncht wird, dafs die Vcrkröpfusigen 
Auffi^her m den Stand zu fetzen, eihe folche Arbeit uiit zu grofsein Spielräume und dem Rade nicht aa- 
richtig zu beurtheilen and gehörig zu leiten. Alsdann palfend geformt werden, dafs zwifchen der Schfitxe 
Ton dem Bau der mnncberley Buhnen, wobcy unter und dem Rade noch ein Gefalle getaflen wird und 
andern auch grgfsc Vocüclujgkeit bey Vifiiirung des die Lage der Radfcluiufcli> der vortheilhafteften Ein- 
Grundes und bey Abbrechujig- odtr Unterbrechung Wirkung des Waffers nicUt «ngemelfen ift. Was diefe 
det Arbeit, und vorherige He'rbeyfchaffung aller nolh- fehlet^fien Anordnungen für nachtlwijige Folg(^ in 
wendigen Materialien, empfohlen werden. Von dem Abfisbtder WalTcr^-ericbwendung, der verminderten 
Bau der Spreutlagen auf den Buhnen, worunter eine Gefchwindigkeit fowobl als Wirkung haben, zeigt -er 
Decke voii Weidenreifem verftanden wird, die auf ganz einleuchtend theils aus Gründen der Theorie, 
die Krone der Buhne gelegt wird, und nachdem diefe rti'eils aas einzelnen Fiillen, die ihm felbjl in der Pra- 
fich gehörig gefenkt und zufammengefetzt hat, abge- xis vorgekommen find. Bey einem Pochwerke von 
glichen, dofürt und einen halben Fufs hoch mit Erde Vl«r Stempeln wurde durch des Vfs. Abnnderung 
bekarret ift. Diefer Anwendung Itefat man es gleTch jenerFehlcr die Wirkung von c^ncn Pochftempel ga- 
an, dafa üt Ton einen eiafichuroUenr und ia der wonaen and-di» W^afferconfuituion tun mehr als { 



i^ -W». 24. JANUAR 180Ä » Ije 

vcniiindert. Bey cinein GeblSfe ivtirde eben Co der rim die Röhre her eriic Wurff t«h fette« L'ebme nia*- 
■WafTerauftrand um ^ vermindert, und die Gefchwiit- gefrfilagen wird. Hierauf wird das in der Rdbr« 
dt^^keit um * Verraehrt, Das VerHienßliche dicfer und dem Bohrloche befindticbe Waffer mittelft eines 
tnFcreBänten Abhandlung wird durch die guten und an .einet» dännen Stocke gebunden«!! Schwämme» 
deudicben Zeichnungen noch erhöhet. herausfefogen. Das' völjig trockne Bohrloch wirii 

'■ Nr, IV, lieber die vorlheithafiefl.e Fo'rin der ge- ohngefübi' j feiner Tiefe lait Qi-dinärcin Pulver, der- 
ämckle'n Gewb'lbe am drnf Kreisbogen , von Grüfon. ' letzte Zoll nur mit fernem Puh^cr gefüllet , diiiin die 
Der Vf.' gicbt eine neue Vorfchrifi: , den Bogen za Zöiulnadel eingefteckt und mit ganz trocknen Lehme 
dergietchen Gewölben zu zeichnen, die fict vornehm- niittelft des Ladeftockes und Hammers amftopfet bis 
Kch dadurch empfiehlt, dafs nach deritibcn far eine etwa ein Zöll'liocb über das Bochloch. Die Zünd- 
gegehene Spannung und Höhe des Gewülbos , nicht nadcl wird herausgezogen, einSchilfrofar aufgefteckt, 
mehrere T-erfcbiedene , fondern nur ein einziger Bo- und durch daffelbe feines Pulver bis über den Lehai- 
gcn ilatt findet, der von dem gleichförmige» fZnge pfropfen ejngefchüttet. Zuletzt wird aufdiefes PuJ- . 
einer Ellipfe wenigitcn» den Schein hai und viel ver ein Stück angezündeten Brenn f ch warn me» ge- 
Höhlung laffet. Geomerrifche Conftructioii und arith- werfen. Man bezahlte dort fflr jeden Zoll Bohrung 
metij'che Berechnung, find beide deutlich gezeigt, inclufive Sijiarfung der Bohrer «jrc. i Grofcben, oder 
Aber es mufs dabey angemerkt werden, dafs die durch die Bank für jeden Stein i 'Hialer. Noch 
Gleichförmigkeit in der Krümmung des ganzes Bo- wird zum abfchreckcndcn BeyfpieJ ein trauriger Voi- 
ecnsnach diefer Vorfchrift nur ftalt findet, _wenn die fi^H erzählt, der fichr- ans Mangel ehrer kupfemSJi 
Höhe, de« Gewölbes nicht unter J der Spanttung he- ZüiidnUdel ereignete. 

trägf. ■ Schon , wenn die Höhe ~ f der Spannung Nr. VII. ü^er iHe hefte Art, der aßmütfge» Ver- 

iß„ leidet die. Gleichförmigkeit fehr und es .möcliie fdniiang der Piehnmg ditnh Dünenbau md Bepflcat- 
nach diefer Vorfchrift nicht ficber melir verführen witng mugliehji vorzabeugen , vom Pia n tagen in fpector 
werden 'können. Söm-Biöm. Ehe grofse Verfandang der Danzigwr 

Nr. V. 'Können SchaafftäUe im Witrter zu varm Nehrung, die ehemals mit Wrld bewachfen war, 
feijn? unißnd daher Stalle von' Fachwerk denen tfon anfzubake», -bediente jnan fich feit 50 Jahren i Füfs- 
majfiver Bauart vorzuziehen? von Kiedel d. j. Der hoher' Zäune von i^ichtenzwcigen , 'die jährlieh uro 
Vf. widerlegt das Vorartheil, dafsmalüve Stiille der Mffhaelis gepßanzt wurden. E.(n Vcrfuch Aracien' 
G^fundhcit' der Schüfe nachtheilig feyen , trägt aber anzupflanzen und ein anderer mit dem Samen dc& 
in einer weitfchwcifigcn Schreibart frhr bekannte Antndo armuria find ■ feblgcfchlagen. Da»! einzig: 
Dinge vor, die in den meiften äkonomifcben Äiubtl- wirkfame Mitrel ik, znförclerß den Sand de» Bodens. 
dicin*oft befler vorgetragen find. durch ;in ihm iflrtkoinmende percnnirende Pflanzen; 

Nr. VI. Befchreibvng einer Methode ,' grofse Steine feilzuhalten und mit cijier Grasdecke zu belegen, 
imter dem Waffer zu Strengen, wie folcke «lif Vortheil fodann Geftrituchc anzupflanzen, die künftig als 1«- 
fr«f Schi^armachung des AUeftujfei in Oftprenjsm an- bendige Zäune den bertfcten Boden gegen den Sand* 
'gewaitiü worden, vom Deichinfpector Kocftiaj. An- fing decken, und zuletzt Hölzer, die gleichfalls unter . 
|tbrachfe blecherne Pulvcrröbren, deren fich j«d och dem Schutze jener äCFäitchc^r fortgehen wefdem. 
rhunberg in Schweden mit glücklichem Erfolge be- Nach diefem richtigen Princip hat der oinfichtsv<ITe 
äicnt hat, v-'Ollten nicht gmthun. Nur feiten Ecr- Vf. den Anfong gemachtt jenes ficb in Gefahr bclift.. 
rprangen dadurch Steine von mäfsig dichter Maffe dende Land zu fchützeii : er bcfchreibt hier dtefctk 
and von mafsiger Gröfse. Ueberdcm hatte ihre An- Vorfudi, find bringt gclegf ijllicb gute Bemcrküiige» " 
Iclioffung fo, wie man fiebraucbte, allerhand Unbc- über die zu'fulchen Zwecken dienlichen Ffianzca 
luemlichkciten, wodurch die Kotlen vermehrt wur- mit Sachkeiintnifs an. 

fen. Ein anderer Verfuch mit 2 Zoll dicken Röhren Nr. VIII. Ueber FeiierlöfdmngsatiftaUen und /Ui- 

'On Hotz gelang nicht bcffer. Auch das Schemerli- wendtMg deffelben (des Feners) in dm Gebäude» y vöi» . 
che VerfahrcH liefs fich nicht anbringen. Alle diefe GtUij. Üa dem praktifcheri BaHmeifter 'die AmTAcIu 
ferfahrungsarten waren zu umft.indiich ; manmufste i'ber die Feuerlöfchung meÜlens mit obliegt; fö ge- 
;ine einfachere anwenden. Der Vf. fann daher fol- hört eine gründlithe Kemninifs. der dazu dFenljchcii * 
;ende rus': Nachdem durch Peilftaiigen die Geftak Mittel allerdings in frnve Wiffenfchaft. Daher, k.-mo 
ind Grofsc des Steines unterfucht worden , wird da, e» nicht befriuaden, diefö Abhandlung , die auf dcitt 
vo es nöthig erachtet wird, zuerä mit dem Kronen- erftcn Anblicke in die PoKeeywIfTi.'n.fcbaft i.a gehören 
ohrervor, nnd dann mit dem Siammbohrer nach- fcheine«, hierzu finden. ■ Der Vf. erzähh zuörft e»^ 
ebohret; das Bohrloch wird J der'HiAe des über «ige bey Berlin angeftellte Verfuche, mit den von 
em Steine befindlichen WafTers tief gemacht. Diefes Wci«» vorgefchlagenen Materien , uhd fügt die fehr ■' 
.odi.wird, oben mit dem Tri chterb obrer irichcertör- richtige Bemcckung hinzu, dafs im Grofseii und Alt- 
lig erweitert. Dai^^icd eine dickabölz^meRöhre, getaeinen von dergleichen künfilichea Mifdinnjreh 
ie unten zugefpitzt tmd mit Werg, das in eine Mi- iti^ht viel Nutzen zu erwarten .fey, zitaial da vitlC 
üiung voo Terpentin, Wachs und Talg eingetaucht Tolchcr Löfchungsmaterien die Mcubles und ZimaicE 
rwefen, omwickch lA^ aufgefetzt uiid -rorficktig b^chrnwaen und verderben. ■ Von der van Marurd- 
Uigettiebaij 'Vobey a0ch dicht suf 4eiB Stcise ru&d Jtlien Methode wird geurtbeilti dafs die AA^Vvadi^ 



' dcrfi^ben bey.g;rof<;en "Rtänien mir»Uch feyn clarfte, . 
Vv^W «)al>ey zu viel auf das Ueberifguiigsvermögen 
dir Löftlicnde« und auf - plaiiinäfoige Ordiiiuig ge- 
r^chnt-t worden imiTs. , Hiemuf werden mit SaL-h- 
krtimtnifs die wirklich anweudbaren mid mit Erfolg 
bj^leiuteii Miitßl empfoltloii. Nur Bauverftüudige 
maiTtfii' die Löfchuiig brenneiwier Gebiiude dirigirf h, 
nur Mauer- und Ziininerleute fie ausführen, Waifer 
"niufs nlch* gefparrt werden. Die Moferfchen und 
Richtcrfchan Eeiierleitern imlfTen bey der Hittid feyn. 
Auf Feniirlkberheit mufs bey Erbauung der Häuter 
fw^ieich Büddcht genommen werden ; aber nicht alle 
diSh^lb gefcheheiie Vorfchläge find anwendbar. 

"Kr. IX. Uei>er die vortlteiüiaftefl« AnwenduJig der 
tTinkelbänder, von Ittunniclt. Ein Paar unrichiige 
Bi-hauptungcn der Hn. Mninert und Gtlly ia ihren 
Bilchern üb«r dieLandbaukunft, veianlaffen den den- 
fcpnden «nd grilndliclie« Matheinarik^r , hier ftine 
Gi'daHkeii über die Anbriugung der Winitelbäiider 
itusfübrUcber, als in reinem Lehrbuche, mitzutheUen 
und xti Tcrtheidlgcn. 

Die vermifehtm Nachrichttn betreffen dlefesiual 
t. kurze iJotizen »rchitektoiufcben und literariitbea 
Intuitts. Auä PiroKX Moytnj de ft^ferver Us edificet 
rf-iftcrnJi« wird ein Kalkmörtel 9 us Ziegelinebl, gu- 
tem gclöfchteli Kalke, groben Klulsfaude und Roclen- 
«leble Kum Bewurf der iVlaiieni auf der Weite rfcite 
.empfohlen. Ein Bürger, Hr. George in Berlin, hat 
rin 76 Fufs lanpes, aiFufs tiefes, 2 Etagen hohes, 

' {l^iis ftuf inprafligera Boden ohne piloi*ge auf fol- 
pcA^e Wdifc prüiiden iaffMi: es find in dem ganzen 
Tluifanite des iGruades zwanzig Brunnen durch den 
Jllurr.ft bis.nuf feftcs San (Hager ausgegraben und'fblid 
vüHtieinauert worden; von einem folchen ftcinenien 
Ffrilor bis zu einem andern hat er Bugen mauern und 
auf dicfM» die Maueni aufTfibren laffen. Diefes Fun- 
*tamcnt foU krfium | der KoÄ*n einer ßrflndujigauf 



A. L. Z. lANUAR igtffy 



Pilotage erfodert ^iBben. Eia Fr&nzo^, NuMoA.Fra- 
min, hat aus Brocken alter Mauern, die er in eine« 
h(Mzcmcri Kallen fcbütten, und diuui die Zwifchen- 
riiuine mit gutem düiui.cn Gips ausf^iefsen licfs, grofsa 
Baußcine verfertigen, laifen , die iii wenigen Tag^ 
felu- bartsrurden, und zur Aufi'üWuug folidcr Mauern 
gebraucht werden konnten. IL Uebcrfetzu^g dcfi , 
Berichts, welche die Ha. Haife und ^nwuH» dem' 
Bureau de Conjuttation von den Unterfuchungcn dei, 
Clarelin über die aus dec SFadk ist JJuft. und da 
Feuers öbgeUitcten, bey Anlegung der Kamine c^ 
beobachtenden Grundricze, abg^eftsttet fai^lien^ F*^7 
fetzung. tlL Anzeigen zwcyer Bücher, 

KIJ^DERSCliRlFTEti. 

Q0T8A, b, Perthes : Fawtiliet^emaUte und EnäkUm- 

fm für dU fugend, von ^ae. Glatz, Lehrer ami 
ratehungsinftitate in Sciincpfenthal. Erjlef 
BäKrfc/Jrtl. Mit einem llteikiipfer. 1799. ^TO^- 
Zweites und letzüs Händchen. Mit einem Tittl- 
kiipler. 1799. iSiS. 8- (l Rthl. 4sr.) 
Schiiderunge« guter und früher Familien, Gemälde 
einr.elner freudiger und trnariger Familienfcepeq 
^vucbfeln mit einigen Einderliedaim nnd folchen Er- 
Zählungen ab, In welf-'bcn moralifch - gute und fchöne 
Hiincllungen als nachabinungsw^rtb, und dagegen 
Bjuyfpicle von jugendlicher Uebereiliug tand Thori 
heit zur Warnung nu%elleUt werden. Hr. G. weifk 
durch eine fafsliche jjEtrflelJung und gefkilige Aus- 
fchtniickung , feinen Vortrag nicht nur belehrend, 
fondern auch für Herz und Phantafie anziehend z.9 
machen, und dobey immer auf BegrüiiduBg einer 
reinen Achtung ftir die Pflicht hinzuarbeiten. Daher 
verdienen diele Familien iremälde empfohlen zu wer- 
(fen. Auch die beiden Titelkupfer find fchim ausge^ 
fallen. 



KLEINE SCHR 1 F T E N. 



■- OEironffMn. NeuifitJ, h. Üeiirs: Finiflohn, Schmierte- 
■jneiftür i" Lyndon , Der aitfrlchiigt Tufchr.nfrUmicd oder 1 . 
M,r„ktifr-he Jn-reifiinfr tum ÜcjVfc.'uFtw der P/crde. Aus dem 
F.iielifchen nich Avt fuiifren Auflnffe überftut .'Oii F. J. Fncklar. 
üiweyte verbefferte Auflüde. ITJS- ö+S. g. ftip-.) Das richiifE 
Kefchhfren d«r Pferde ift uufliciiig Rir «IJc Vfcrdebffiuer em 
fehl- wichtiger Artikel, da f» .Tide Pferde, blos durch den 
■fJhiecliten Befchlug verdorben utid lU ihrppi Diniifle unbrauch- 
ti»r gemacht werden. Es verdient demmeh du jcdiTt der gtu» 
AiilfitmiKen liiertv «[iebt, gcwifs ^en iufrirhiiffften Dank, (je- 
*üiiwiriiaes SihnftcheB iber, das in a+ Kipif-'l »büPilieitt ift. 
Tnodarrb dinii awncho davon |fatUrHehern-eile -fcUr dürftig aus- 
«efillen und , liefert -dazu iKinen fondei-lidien ileycmi: uiid 
baue. &3. wir Kerßingt .Ünt^riclit and Fretnoniu trefflii-he 
* Tiiipfer Jirtift defTcii Erläuterungen über deu BefchUf; der Pferde 
}iab«ii , ntilil uniiberfctzt bleiben ktiunen. Das Scblinimfte iQ, 
«laT« jrile diere Schriften serade denjeiiigcH nicht in die Ilaiide 
kommeti, -die am «lehrfteu Gebrauch dsvon^wachen foJlten, 
JIdc {la«ikt, -dab d^daKcli lim fache vMUiec a« Jtgautieti fef. 



wenn ein Sachrerftändifjtr «jne T»M «ntwütle, w» «Irtt kW 
die befl^ii HaiidgrifFd um Pferdehuf?, nach ihrer TerfdiiedMliek 

£11 cu beix'hlagcii.kurz alii.-r gerne itiverllünd] ich suf|[eA«U(, fon- 
rn auch vor den gen'öbnlifhuti Mifthr.iueheii z,. B. den 
^ujbrenne» der Zitcn, dem Srh^ride* Aar FUrse nach den Eifern^ 
dcra.uiiverftiudi'icn Ell tiefe Juswirkt* ctf, fehr erntUich ge- 



wÜrde. Diefe Tnfel lail&tu ilsdann rgn I.indfS|H)liea^ 
weqen an all« 8d>miedeii angBrchURBii wcrdeij! fo haua fl« 

'ledcrnunn vor Allgen. Di< S^b tu iede würde» d^dtitch beflÄc 



all« 8d>miedeii anEBfchlsRBii werden; 
juicrnunn vor Augen. Di« Sth miede würden d. 
beleUrt tind abeehplieii werden, den Pferden dia Fiifte fo, wi« 
bisher, zu mifHh.uulclii. Was bey diefer A«(lane rerbeffcrt i(t 
kann nicht aiiQei;eben werden, 4« Rec, die erde Ausgab« nickt 
zu Geficht gekommen ift. — Eiii MicteJi fand er hier, Aat ih«^ 

■noch unbekannt war, iiamlidi.: dafs man einem' Pferde, dj« 
di-h jiicbt bea-hbnen lafleii will. Biiiiden aiiffecien und auf 
einem unebenen Boden Co lahge «a der Longe laufen I>ffe« 

Toll, bis e« Tchwindlicfat wird, und e« Codann in diefeaTwd 

frafcUage» I6U, wd •• 'fitk nbif t ' ' 



üigil 



icüby Google 



f9? 



Num^TQ: : 25. 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



,Mi.tt«>oc1n, dew 32- §a»%\ar i§öa 



Fakis, b. Janfen: Jfi^otr« natiir«W.(i«/a MOfFtof« 

: 5'am»-i^iMd, »dinmiArateat et profeETeur de gca^ 
-logie au Mufeum national d1)tftoire«afi*reUe de 
Paris. PremitT« — irot^HMLiuca^/b». S. r— 104, 
! Tafel 1 — XVII. Jiebft ein Plan von der Gegend 
fcey Mwfimbti A» Jtmt At la rtpvbHipii fraur 
faife, 4. 

Da« fdiöne md btlehreitde Werk ifl' auf S4,Ta7 
fein berevbnet , wovon mtMiatUch fecbs mit der 
dazu gehörigen Befchreibung geliefert werden follen. 
Die Zeichrungen Gnd vonMarechal, Maler am Na- 
tionatgarten , und andern gefchickteiv Zeichnern yer- 
~fertigt, der Stich ill vortrelBich . ob man ihm gleich 
bey den Anflehten der Hole etwas weniger Harte und 
bey manchen NaOirfiWriidungen,w«nigef Manier wün- 
schen möchte. Die in den erSen drey Lieferungeit, 
Untereinander yorkommenden Ueberfchrirten find; 
Dijcours preiiMtHaire (S. 1 — 360i Pl"*^ topographi- 
^«e.. Vut gmtraU (37— 41OJ ^f" ^ t'en0-ee pri»ci- 
foi« des galeries JotUerraMes, PI. I. (42—44.) ; vue du. 
veftibuU iMtrinir,Pl.H. (45.46.); Gakriet intttitmreSt 
Pi;iH. {47— 380; T^ 4u arocodile, ¥\.IV. (59T-Ö7-)t 
Os maxiUaiars-dn MufiMtH äeüarlimt ßl.y.'(6B-r7i-)i 
MtlchinT« Jupmevn . Aroite , d» ggjaiv.ttde.i^ti'mptrr 
PI. VL (78—75.); OiK« vertthrtit PI. Vll- (76.)'. 
titvfvtrttbvu qui Jt corrtjpandent , Pl. VIII. (77-); 
' HMit vertebrts prtsq:u trvMgulairM , PI. iX- (?8-)l P* 
fm»rda»sl»pime, P1.X; (79-); OmoptaU, PL XI. 
(80O ; l>ti. tort%es de ta montagitf ■ de. fait* Pierrf , tt 
dts etiles qu'ona tromoe ^ fatßn «» petr^fiet dans. 
d'oHtrts litux (gi — 96.); ' ^e'»Jtfe tortut fojfile dt 
^ilatßrkla, PL Xn. (97. 98.); ^nbre torHue, PLXIil. 
(99. loa); Troifitme tartne de OUeftncJit, PL XIV. 
(tdJlOX-f; Boü d'un qmadraptdt ryiprothe d» l'ela»; 
Uvtc dMsJiamiis dans ü «leme blo(, PL XV. (io3- 1,04>)* 
Die zienUich lange £b)leitjjng, kü- felw .fcttän ge- 
fchrieben und reich an Ideen. Der Vf. lobt mitRecht 
dt9 8t«^tin~-lder NaturgefchJchttf , «U d«B, .wefches 
IBr den: MeiJfchen im allgemeinen amitwfrJiedigeafh^ 
St«fi Verden kann , nur fchjeint «r fic fehc unrichtig 
•dfKeäen^»ndcrer'Wii^enfchaflcn zti erbebeUi indem 
€t ffllbft dfin rettocftfiofichtspanct rerfeltlt, you dem 
Ans fie dgendich '«ne'MNÄfei.Wflrde «ihält. Ihr 
Wenh ift ibnti fehr Mgativ. Weil dicandernWinen- 
fchaFtcit entwMi^rStroh drefchcii,, oder uns immer 
M-die fatale meiiichliehe Unut erinnern, und.ärger- 
tfd miiciicnt fo fpU .uns die Naovs«j'cM«tiK U«^ 
' Jt. L. Z. igoo. ^r/ler Bwid. 



[eyn, indem fie einen Achtbaren feften Gegenfländ 
bat, und allenfalls, Trenn fie will, den Menfchen -. 
vei^ffen kann. Zu leicht und zu' gehüfsig iß es 
wphl, wenn der Vf. fagt: E» tffet, cette etude -fatis- 
JqifaHtt ne parte -t-elit pas J»r des bafu miiit fois 
plus foUdes , que ceilts df'.la potitique, dant on connoü 
tout U nc'ofit; que ceU.es de ta gaerre, qui, fous pretex- 
te de coafervcr, ne teifd- qit'a detmire; que ceiies des 
religionsi tovt e» contradtction tes unes avec les autri:s, « 
que Vetude. de lavtoraie eile -mime, ta-plusfimpie ä ta 
-veriii , pffirqw eile ne parte que für un fenl axiome, 
■mAis la.flas dijjicile a mettre en pratique, par,ce(!) que 
la plupart des hommes, Jont inju/ifs et — mecitans. 
Rec. bedauert den grofsen, hoehachtungswtlrdigea 
Forfcher aufrichtigft, wenn'diefes nicht Aufwallung 
einer höfen Stunde, fondem das fefte Refukat fei- 
nes Foricbens iß. . Gerade umgekehrt ift da» Vechält- 
nifs, das dpr Vf.^3ber nicht geahnt zu haben fcbeiut; " 
die menfchlicbe Natur leuchtet uns in der übrigen 
voftm , ile eröGTuct uns , im.Zufammenhange' mit die- 
Xer, höhere, unendlicbcAusAckten,. maa mufs diere« 
die fleh allein auf den 'Vy'erth des menfcUichen Gei- 
flesgri^den, mitbin feinen eigenen Werih, wenig 
Itennen und achten, wenn in:il die Menfchheit iin 
{lanzen fo fumutarifcb fls eine verworfene Race, ih- 
jrer Verirruagen wegen, vertUmmeii will. Rec, wur- 
de diefe Aeufserung nicht ausgehoben haben , wenn 
na ihm nicht nötbig gefchie»ien hatte, vor leichrfin- 
nigen und fchwaiz«n Voritellungen ditfer Art zu war- 
nen, die mit der Würde und Abfleht einer WifTen- 
fcbaft unverträglich lind , die nicht fiir Gelehrfatukeit 
alietn beilimmt iil, und. hiernach nicht viel u^thr Ver- 
dienft habqi würde , als eine Pfeife Tabak, mit der 
Via» fich die Grillen vertceibt. Gelegentlich hat der 
Vf- die Schriftlleller zuXammengezahlt, diu fcboii 
Plinius benutEte., ^nd wo von uocli früher« ägypti- 
fchen njchi einmal die Rede ift; fie -machen zuIbirt 
me»657 0"*- Seit jener Zeit, glaubt er, habe mjn 
^war immer auf die fofljlen organifchen Uoberblfib- 
iclAchtung gegeben, aber verbal in ifsmäfs ig nur we- 
nig Fortfchritte in ihrer Kennluifs gejnacht, itidcf? ' 
rfie andern Theije der Naturgefchichte wefeiii^fsi^e 
Pabnen zurück-qlegt hätten. . Ganz mochte inju ihm 
das nicht zugebe«. Wenn er frevlith die Gröfse' der 
VerzeichnUTe mcynt; fo hat die ijache einen Schein, 
aber das ifl: gegen de» inneni Gebalt, gegen dieGe- , 

fchkhte im Grofsen, noch wenig gtnug. Zwey ür- 
facnen find vorhanden, die den geringem Fortgang 
dar Keiuitnifs dor'Fofiilien (worunter F. S'. F. iücfat Mir ' 
neralieB verfteht) hindcrtifn. Die eine ili das uiivöll- 
l»ili»mne Sxftpn der Zyptomie^ ^as fre3Fli<4i. jedem ] 

ffl» ■ ' ' ■ Un. ' ^^ 



15*. ALLa LITERATUR. ZEITüNG - , " 190 

XJiiterructer der thierirchcn Uebcrbleibfel in den Do- terc Regeln für topographifche Befchreibnngen, wo- 

■ tuüiienteji der-'Urwdt auf allen. Schritte« bcKegnet. tO» aber Rec. glaubt,, düfs es. in den Sauffurifchcn 

fier Vf. lübint riabey die ^erdieitfte, äic4icb Coniper, A^endis weit vcdlkommiur sbgebandelt fey, und 

ßrKgsnnnnj midl'ic-ä'yizir in diefcr Hinficht er- zäblt Oerter und Schriften über die Kenntnifs der Fof- 

\vorbe» haben. Bey Vic-d'Azir fügt er fglgcnde filifn oiif, wobey "es JlecrVucht'klar i&, wozu die 

zurLc^W tind Warnung dienaid«BeraeiJuingen-übßE dufftigc Anfiiliuwig etlicher Schriftfteller dienen foU- 

'den vorlfefHichenAn^toiniker hinzu; „IleÜtJattfairt te, die weder die Hauptwerke begreift, und noch 

ungra«d pas d tafiimce, fi, Jeduit malhntreufetnent -rielwTntger die Licsratur errchöpft. Deutfchland 

|j(iv ki lattanges q«'o» Ini prodgiuoit, et contre 1er- fcheint ihm überhaupt aus der Welt zu liegen, er um- 

?ittUfS ah fie ßtUi-oit trop Je tetiir en garde , H n'int tu geht es rund- herum bey Anftibrmtg der O^ter , und 

ambition (f'affirer ä uke des premierts plncet de la wie- kennt nieinanil dort weiter , als ^.jper'n , da die Ar- 

tlecine et ö tenir ea ineme, (ffRj ä tontei Iti aeademiei betten vfan Geyer, Rofinus, ' IFalcii, Sehritier, Ktän, ■ 

ti Jocfe'-es literaires de i'Europe, et s'U nViit perdufiM Scheuchstr und inelirern, gcwifs nicht unbeträchtlich 

te^ns ä des 'objtts etrangers ä eeaz pour lestfutls la m- find. Bfty der -£rklüru:ig des Fiaus vom Cerersberge 

turefembloit l'avoir formt ; ce fut ainfi qv'i force de wird ein merkwürdiger Ünierrchied in den Foffilicn 

VOuhiirYiittacher ä tont,, ce favant ne put fe fixer fe- deffelben angeführt; fie ilnd an der einen Seite we- , 

riei'fsment n rtr». ' Trop en emdenct dnns le moment niger Kenntlich; inid mit Feuerfteih diuchzogen, an 

■oü le' füh'ite ßtoü va cyim'e , H tnourtit datts la force de der andern blpfs Jidlkordg, und zuweilen, felbft bis 

H'nj-f, a Uifuite des inqaietuäcs M dis perfecntions que auf die Färbung, ungemein wohl erhalten. DieHaupt- 

■ iui occajir,niittYent Jes fe\ijces denonciatettrs, qai aÜoient mafle des Petcrsbei^es ift in feiner Kaikfand, d^r 

U coaditire ä l'eehafaud ß ta «ort n'avuit termine fti durch' Zei'trilmineTting und Abreibung fefter Seeköt- 

peitibU exißefue." Eine andere Ilinderungsurfache per entftanden zu feyn fcheint F. Si F. fogt : „5i»frlf 

^ndct der Vf. in der inangplhaften , oder Tielmehr quarzenx a petiC grqin." Rec. fand' aber diefe Sand- 

iiichi genug .erleichterten und ausgebreiteten Kennt- art ganz auflöslicn, ohne das geriugfte Ueberbleibfel« 

nifs der Conehylirn , die uns die zahlreichften Ucber- was vielleicht von Abiinderungen verurfacht wird. 

blEibfcl ans ileinThierreiche liefern. Er bemerkt die üben gegen die Dammerde hin wird der Felfe^ mit 

Verdienfte der vorzüglichnen Conchyliologen mit einör La^'e von Klefclftcincn oder Feuerlleinen be- 

■AVarme, irtid vcrgifst felbft den äUellen Syftematiker deckt, die F, S.f. In dem Loche einer gefprungenen 

ilajor (der dem zu Kiel 1Ö7Ö von ihm heran sg^geV- ÖfterreichifchaiMine vortrefHieii unEerfuchen konnte, 

■ncn Fabiits Calumna de jmrpiir» eine Utberficht bey- Manche Lagen des Kalkfandes belieben ans grobem 

fügte) in dcrjleihc nicht, nur die neneflen Schrift- gchaalen- und KorallentrüiBincrn, oder nnch aus dem* 

fteller onfser Frankrdch, 0, Malter, Spengler, Chtm- liehen zum Theil in l'eucrftein übergegangenen Stü- 

nitz,. Schröter, Jüarini, Martyn, Bois und U'aiker, cken. F.S. F. glaubt, die letzten wliren in ruhiger» 

Pßli n. f. \v, fcheint er gar niclil zu kennen. Nnt ZwirebcnrSumen gebiliiet.jenedul'cbScliweinmune;.- 

JS'oHTni wird aus ihnen angeführt. Doch fehlt auch diefe fcheint aber in >cdem Falle' gewirkt, und. die 

diefes Verfaflers : Saggio orittografico n. f. w. Der Maflen feihft von eineiA benachbarten Orte fortge- 

Jcidor im \-origen Jahre 1793 verftorbcne Brttgvieret führt zu haben, wie fie felbige erhielt. AngCBehm - 

crhült das Lob, und Linne die Verehrnng, die fie zu lefen, wenn gleich nicht iur Naturg«fchidite g«- 

beide verdienen ; Bruguicres Syftem ift unilrehig mit hörig, ift die BefctKeibung der Ungeheuern nach ol- 

Wahr'heft uud Gcift behandelt , aber noch nicht forg- hen Richtungen gebenden unterirdiftben GiHige des 

fiiltjg genug verfchinolzen. Der Vf. kündigt eiire Ar- Petersberges, die durch uAzäfdige FeKitnpfeiJer. ge~ 

bcJt von Laffiarüt an , die gewifs jedemConchylien- flützt, und an, der Decke zwifcben di«fea gewölbt^ 

liebhaber nicht nur willkommen feyn, foiidem ancR die auFfällentlften AnficMcn darbieten, uftd eben ib— 

ftufi^erdem das Studium der Geologie, das ja an un- wohl zu menfchliche» Wohnungen dienten, alsLei- 

tühhgen Stellen auf der Erdoberflüche betrieben und chengrüfte abgaben. Sie mfilTen feit den alteftenZei- 

bericlitigt werden mufs, fehr befördern wird, nämlich ten gegraben, und der Stein, den iie liefern, muf» 

ein Handbuch der ConÄyüoIogle , mit zufammenge- weit umlier benutzt worden feyn, F. S. P. Öttd Hr^ 

drängten Abbildungen aner Arten. DeiMi was man ran Swiiulen fanden die Temperatur, (m Innern der 

jetzt vollftiindiges hat, fleht m einem fo unmäfsigen Hole zwifchen 7 ■..gGK nach Reaiimur. . 
greife ffir die meiftcn Natjurfreunde, dafs die Benut- :: : . 

znBg dadm-ch aufgehoben wird. So unleugbar auch DeriTToentdeckteKrokodilenkopf laffSoSi^ittac 

die Fremdmtigkeii der Ueberbleibfel von Conchylit-n rom grol"s#n Eingang' der Hole in dem FcUcn, feil» 

kl den Gegenden ift, wo wir fie finden, wie denn Belitz vem'rfachte Streitlgkfite» zwifchea dem Dr. 

F. S. F. felbll mehrere ganz beJlimmte Arten, die un- "Hoffmatt» und dein Canonikus ISodia, den.zaletzt dk» 

fprfingltch in <len indianifchcn und fBdlichen Meeren Franzofen von aller Sorge.^fÜDid^efci.Schatx bcfrey- 

za Haufe find, aus den Gruben Ton Courtagnon auf- tcn, indem Üc ihn nacbparis tianfportirten , wobey 

zSWt; fb ift er' doch überzeugt, dafs fie keine F. S. F. die Grofsmuth der. Natron gegen Godin, untC 

.Sch^vcmmwng berbeyführte , fondern dafs fie an Ort Wa* fehr gerecht ift, die militarHfchc fdtene Aclüfam- 

und SteHe wohnten, wo Wir Uirt; Schaalen jetzt fin- keit forden vermpyntfn Ort des Failil» wäbri;nd der 

den. £r gifbt stmii «cd Scblime- der Etaleitung wnr Belkgenwe, zu xfiJuaea «Icht vergi&t. Mw icbaj&e; 



s' forgfalrig aiif Kngehi nnch Paris. Die Knochen 
ind »icht verftct'ncn, fondtOm denen von Montmar- 
rc ähnlich, tfer Kopf, oder vielmehr feine Kinn- 
mckep, hahön vier'Fufs in der Lange, fie find et- 
rtis ans dcrLage'.uHd dein Zufaminenhnnge gedruckt, 
Orzftg-Iich d«r obere. Der Vf. vHrfpricht in der ach- 
pn lind neunten Liefftmi'g darzuthun, dafs der Kopf 
Inem Krokodil, und nicht, wie Camper wollte, ei- ■ 
icm Cetaceo zugehöre; bcy der grofsen Maxille aus 
'ainper's Cabinet efinnerr er, dafs diefer NaturFoc- 
cher fich'geirrt habe, wenn er glaubte, die Neben- 
;ähne , die innerhalb am GronÜe der Hauptr-iiline' fle- 
»eii, feyeh zurErfctzung von diefen heftimmt, wenn 
te aasfiefeu, beide blieben viehnehr 7,ngleich'ftehen, 
ind es iBiTChe diefes , und das Hervorgehen der Nfi- 
lenzähne aus dem Gründe der llauptzähnö einen we- 
"eiitlichen Oiarakter der Krokodile aus.' Die vorge- 
"undenen 'WirbelbeEnc haben fchr lange Fortfötzp, . 
teine fchr holen Flächen an den Enden, nnd^zuitl 
rhcil kleine Holen ffir dasRiidtcniniirit. VoEqpchcn- 
Eelbeine w'fifs der Vf. nicht, ob es einem Krokodil 
ftder einer Schildkröte zugchtfte; S'oin Schurterbhitte 
meynt er, es fey zu crllem, als föfches , oder viet- 
teicht noch mehr zu den Beckeuknochen einer gro- 
fsen Schildkröte zu rechnen, Key der allgemeinen 
Betrachtung der Po/Tilen SchildkröteH, wo er beylau- ' 
ßg erwähnt, dafs das Wort carapacc, wahrfcheinlich 
indianifcben Urfprungs, felblt da» Olir der franzüü- 
fchen Arbeiter beleidige, und von ihnen nicht ge-' 
Braucht werde , gönnt er fich eine Hcrzenserleichte- 
hing üter die neue Verderbung der Sprache dcrRaci- 
ne's , der Fcnelon's , Voltaire's" und Büfioii's, und 
propbezciht in Eifer, jen« Verderbung würde dem 
Auslände znrti Ekel werden , und die Franzofen ah- 
fondern von allen Völkern , qui nous prtndrottt ä la 
fin peür des hommtj t% dtlire, on pour des barbares. 
Die iSm bis jetzt bekannt gewordenen Fälle von 
«nfgefandetieii foffilen Schildkrölen werden ange- 
führt. Die Melsbrocker von Burtin befchriebenen 
Schildkröten Ctzen immer mit der Convexitüt am 
Steine feft, fie gehören, wie felbft Ctpede lugicbi, 
«1. Teitudo Midos; BurtiVf Zeiebnung wird geta- 
delt,, und feine Angabe, dafs das Schild fpathsrrig 
fey, verneint. Diefoffilen Schndkrütenfchilder za 
Aix in der Provence, die man falfchlicE für Menfchej»- 
icJifcdel hielt, paffe»- 2 tt keincHV bekannten Original 
»Mi zeicbhen (ich durch ihre ungemeine Wöfbcng 
aus, dteMaftrichter werden cbenfo durch emenAnn- 
kürafs merkwürdig, .der. wie Handhaben von beide« 
Seiten de» Vorderendes'abgebt. Höchft feiten findet 
Wen rfn> Spur von den Randfchildem. Neben einer 
KhildjEröte. vom Petersberge befindet fich ein Be- 
teaixxif. F.'S. f. ftellt es dem Lefer anhefan, was er 
fich von diefem Eeyfianmenfeyn für eine Vorftellting 
suchet] iWll, Es find vielleicht beides vertoren ge^ 
fiaivgeftlArten,. vielleicht leben fie beide noch in tm- 
befuchtäifGewäJrem , ün'd find Oberhaupt fctwer zi* 
Enden, oder dcrBelemnif flammt aus einem altem 
Ft-rtenah, der die Maffe lieferte, die die Schüdkröt« 
kegrub. - Wa* dos Eienngeweib« betrifft» das F. £. F. 



No. 25. JANUAR rfioo. 



*9» 



abbildet und befch^eibt'; fo kann See. Telne grofsen 
Zweifel nicht bergen , und die Hirfchgeweihe möcb' 
ten hier, beyfo offenbaren Anhäaftfngen aus dct« 
Meere, eben fo' wenig zu findeB leyn, als die Men- 
fcheflknocUen., von denenjesder Vf., felbft ausdrüclc- 
lich (S. 36.) hemerkt. Sollten diefe Eftpaio»«/^* nfd* 
vielmehr ausgefchnittcne T^eilc ftyn, die zu dem 
BruHbefne einer Amphibie, oder fonft zu leitwin wäh- 
ren innern Knochen gehörten? - — So ift vielleidit 
auch das auf der XVTI. Tafel abgebildet«, «och nicht 
befchriebcne: FTiigtnent d'nn Bois de Cerf, <«*,■ pni* 
itre, (fttwEoij d'Ela'n, dans itne Pierre-det'Clttrieres 
dW environs de Mc-firitht — • ein Stücli von efcflR B«- 
cfcenkiiodien. Die äiifsere Oberfläche und di« ganze 
HJcbtuAg der Schenkel hat auch wivklidt Sit weuifi; 
Aebulichkcit mit irgend ettieai Geweihe, ' 



. SCnONE E-ÜTiSTZ 

■ HoNfiKBURo, h.'Schmnann o. LkW^hj, h. .BnrtVr 
Neue Schwanke. I^dirt vo» F. X ti. Langlsift. 
1759. 1848- 8- • 
Der Vf. hat, wasYortrag und Spraehe betriflll, oB' 
gezweifeh Anfprnche fi«h neben l«in«n Namensveii- 
wa^idre» zu'ftellen, dem er in der Wahl de» Gegenc 
Annds folgt! — Aber »«* konnte er die hfcr gefaut 
melreo koinifchei>-£rz!ihIiingen nur in befchränkterer 
Hillficht nenne« , da ihm keine der Dichtungen , die 
tr auffteQt. der Erfindung nacbs angehört. Sieben 
von ihnen find La Fontaine, die achte dem Italiener 
Strftpparola Caravaggio nachcrzAh , und nur diefle 
letzte hat etwis an Neuheit voriras, obwohl Kee. ihr 
Inhalt doch auch bereits atu einer verjährten Erintie- 
riing Torfchwebt. Deßo bekannter fmd dictraveftip^ 
t«n La'Fontainifcben Erzählungen: Le tmtletier r-^ 
A femtut aoare galat« efcroc — tes oges de fi-ere vhv- 
hpft — la gagtttre des trois conuneres ■^- Le catenaritr 
Ats vieiUfirds — Le mart conjtßea* — On ne j-'unifi 
jamAis de taut. • 

Ein lerchtep und lebhafter Vortrag , ein flTeflendcr 
Versbau (mehrere find ganz — einige Erzubhingew 
weufgftens m emigen Stellen verfifiirirt), witzigtfr 
nicht btefs dem Origiiul abgeborgte Einfalle, maehen- 
diefe Nachbildungen des fcanzj^ifcheii Dichtecs uicbC 
nnwcrth. Nur Eine — ,,die GänfeT*' ift ü»er»chtet 
der Mühe, die fith der Dichter gegeben hat, durch 
«ine witzige Einleitung fie etwas barVorilechOTider ztt 
machen, matt geblieben, verzüglicb darum, weil' 
die Pointe, atiFtTcUhe allea ank«aunt, ihre Wirkung 
verfehlt, — wie uns döukt, ana Aem Grunde, weit, 
def Vf. feinen Philip gani aus dem naiven Ton« fal- - 
fen läfst, der feinem Charakter gehört, und den der 
franzefifehe Dichter fehr glücklich gefafst tat. VTw 
Lafontaine'« Pbiüpp ift deF Entzöckuag Äines Bep- 
'K«ns ausru^^ ._ 

tagrt!^U^liee*t , . _ ■ . t> 

Ci«, MMtl cAM(«M»f«*i vre /Mrtwfc (••««' - 
- ■ ■ Äff 



_A. L. Z. J-4/NUAR,i8öo. 



Ite fomrroit-oti point t4 eannoHrtl 
■ Mpn JP"*«» je voKr prie et müU et miUe foii, ■ 

3'tmrai fo'm Je la ivr^pallirt., i 

-liat fein deutrehes Nachbild folgende Hede : „O des 
.•««allerlieblten Vogels! «du liebes Gänschen! linp 
-•;dacb nur ein iwcnig, dafs Philipp deine Stim- 
ri.ine hiht; und faj, kannunan dich nicht näher kcn- 
„nen lernen V Befter Vater! ich bitte, ich_ befchwöre 
^,dicb^ lafs uns eine von ihnen mit in unfern Wald 
„nehnien; ich will fle hüten, füttern und pflegen!" 
— Die Worte find freylich fafst gan* wiedergegeben! 
«ber ungerechnet, dafs leere Einfchiebfel das Ganze 
.(chleppead gemacht haben , fehlt ikm auch der un- 
fchuldigeToa des Originals — eine Eigenfdiaf^ . wel- 
che man beffer fühlen, als, worin fie liegt, diemon- 
-ftriren kann. 

Gewöhnlich ift der Vf. feinem Vo'rganper, den 
Worten. liach, nicht fo'treu, eis in diefer Stelle : aber 
fflft immer läfst er, wo. er aiq meiften ihm folgt, die 
Urftbrift an Umftändlidikeit /o hinter ficb, dafs dicfe 



,30p 

iiichr feiten- in Weitfckweifigkeit- ausartet, die, der 
Lebhaftigkeit des Erzählers n.ichtheiligiwird , und 
matte Schattirungen auf das Ganze wirft. Fall muf- 
fen wir glauben, dafs fich derVf, auf diefeWurtfüUe 
etwas zu gute thut, wie einige von ihm In -^s>>^cn ge- 
Efbene Winke anzudejtfeji fcheineri. — Wir wiär- 
dei^ ihn hingegen für viel ^orrceter hatten, wenn 
er die üppigen Auswüchse feiner Dichtungen ah- 
zufcbneiden, und mit mehrerer Gedrängtheit nafh 
feinem Zwecke Ku.llreben, verfiüiide, .Aber auc^ 
in feiner Sprache opfert er zui^eileh die Correct- 
heit zu leicnt auf, indem .er Ausdrucke, die der 
reine Vortrag nicht in djefer Art. dulden wür- 
de , ' durchfchlüpfen Jäfst , z, B. Teudelindcn'« 
Beyfpiel mufs Jie alle »«■_/? «m t« «•—. vJn Ahndung; 
äurchdokht — leb|op ktHpraJfeln , — nerairkUcht ex 
den Plan, — Geweihe zu vertäfelten, — ^ mitGall im 
Herz u. dgl. — Aufmerkfam auf diefe Mängel und 
''efnflhafthemüht, fie zii vermindern , dürfte der V£. 
nur' fortfohreiten, wie er anfangt, um den gut^ 
deutfcb^ SchriftfteUern zugezahlt zu werde». Aber 
billig lollte- er dann auch einen würdigem Gegei\- 
fland wählen ! — "^ 



KLEINE .SCHRIFTEN. 



■ Pmr.oiootB. Oiejim, t>.Br*un: Siimt'bUe extfreiU* - crl^ 
■iicae'ad M. Tullü CircronJf de Ditinaliont lilvot ab HoUinger», 
■ IT. Ctt. eJiioi. OLiarufll .parteni priorem — invivatioiii prac» 
tniuiE Je. Frider. iioi.j. Philof. D. , Hiftoriürum P. P. O. et 
Vaeäsgäe^xrehs. 1799. 3*3. 4.. '-^ So Fein unddur^^cbt nufh 
'ä:c meifteii der kriiirdisn VerbelTerunfteii fmd, welchen Hr. 
"Hotimgrr bey feiner ü«berreiEitjif des getiaimten Cieeronwni- 
■fthen Werk* Refoljit ift, und , die er iiachBer in der .Ausübe 
■det Originale voMäiidjg darcelegi hat; fo e^ben üe doch" nicht 
■niiider , alt einige von ihm rorEebrich te ErklHrungen , einem 
fchärffiniiißen Kopfe noch nWnchen Anlaft lu ZwetMn und 
(regen bemerkun gen ■ Dies zeigt die vntlLeferide Schrift fehr 
deutlich, worin fich Hr, R. nur auf das erße Jluch eiiige- 
fchriiLkt bat. ..Mehrere feiner EliiWL'ndmigen find eiuleuchieud 
iiiid wabri Midcre werden neue Zweifel erxeuReu i alle aber 
Verratheti ein Renaucs^ Studinin derCiceroniaiiifclken Schriften. 
.Gl^ch im Anfange des Werks : «atnirm arsern etiam Jtefiplii 
ionginqnitate temporK/n , innumcratilitnr pat^e jaetn' 
, Ut, coHjecuii putanlur, hat Hr, Houineer die oeieichneien 
Worte uurichiig durch iiuotrna ebfemathne eMÜrt. Richih- 
ttet verlieht fiellr. A. von dem fabelhafieii Alterthume der 
a^yptifcheii ChrunoWie, worauf auch das folgende' inaiimera^ 
i'u'ibht paene faectilit &ch bezieht. (Verg).. Diod. Sic. II . 31.J 
Schar fmiiiig ift auch die Vermutbuiig , daf»K»p.io. quid ariß»- 
loirhia ad morfui fttpenliiii^ poßit, (quae NOHteH ex htvenlore, 
oder wie Hr. Hottinger. Vfili , ax'lm'tnta reperit, rem ipfatn 11^- 
ventof .ex Jomnio) viJco eu; , Atr «i"i;efchalcetf 3aiz, der den 
Auslegern fo viel in fi-haffeii m.ichte, von der Ipnd eine& 
.ßloffatörs herrühre. Aber «-en» Ihr. H. bald darauf die Worte 
'exiii enim omnet fere uiimur geeen ' lln. Uouinger . in Schute 
'Aimrati To fcheint er uns deii. Zufamaienluine nicht genau er- 
«o^n lu haben. 'Dm^^ iener ZulÄtz ift nach, den Beyfpieleu 
von rerfchiedeiien Arten der Divinaüaii, w'elche hier angefühlt 
werden , offenbar im «urschten Orte angebracht , und wit 



können nicht anders, als ihn mit Iln. H'. fiirCloSem äneaScbA- 
lialteu halten, der die vo riiergeh enden Worte : horatn-ptena v'ita 
e^, auf das Beyfpiel von deil Tbiereingeweiflen allein brzo^, 
und deshalb die Anmerkung bej-fiigie. DaCi , wie Hr. ^, Tage 
extDrum quaüdianm ad cibam ufar tfi, pafsl nicht, hifllier. -•-■ 
J, 49. ügt Quinius von der küitftUcbeu DiWnatiion: aßert a»- 
lem vetußar OTHniftuf in reftnc lonpiiqiia obfervationt inc'redi- 
bilent fcientiam. Fein ift ÄBHiiiPer'r Vermoibutlg , da Cs da- 
für credibiltm gelcfen- werden müJTc, Hr. J\. veriheidigt die 
Tutgata duECh ^teUen , wo incrtdibiiii fit, mgewü, ncrtdibüim ■ 
memoria ftir ex/mia vorkommt. . AUein diefer S)iracligi-braticli 
war dem Züricher Kritilicr geuifs nicht fremd: nur (Mfac 
eredibillsfeieatia, d.h. patabilU, «pinabilit , eine wahr- 
/eheinliciie KeinKnifs (weiche Cicero auch anderwäns d«r 
kiinftlidien JMvijiation sufchreihtj , hier 'it'J helFer in den Zw- 
f^nnmenhang, und dieAbfchTciber iclieiiien eben di^fe felteNera 
Jledeiisart mit jener geljiuligei'u vertaufchl zu haben, — , 

Mit Dank werden wir von Hn, A. die Tor tfeiiunj. diefe* 
Sfi'ni'erkurigeii siinvbmeni detien wir noch rtiti(cheBnt:encrun|| 
Jtnd Unterftüisunff durch Grüild« wünfcben mÜcbteai irin» 
wir nicht wafartiitimen , daf* der Vf; abllchtÜch in JüifeluiÄB 
der pTÜciUon mit Hn. IloUaiger gewettüfert hat. ' * 



VxnMtsfiRTS ScBntrrEK, ttänlgtbtxg, g«(h'iKkt,t& d<f 

Sroußifcheu HulLuchdruck^iey : Ucker die Beynhe'I^W .dpr 
[eligi«a. kaä zwar ubcrhnUpt Sruchjelne. *7ff5. t D.!- — 
Lauter kurze, nnter ctnMider baldmehr bald *Kn:)rer verbunl- 
dene Satze,. Paufeen, Sentenzen. lAÜe febr deutlicH fjft allfe 
wahr, mtiicbe ganz- unerwartet eiiileiichlepd. , Se^-iidcliay 
Verdieniten kann mau U )a wohl ilberfehen , dafs wci^i^ fea^ 
tenüös und prÜcit. aufgedrückt, und noch wcnlg^e [ie£ gfi 
dacht find. ■ ■ -, i\i-^(^'\/' ' 



Numero- 26. . 



lLLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



P'onnerstags, den aS- ^annar i8oa 



MATHEKJTIK. 

LisniKni t b. Jöhtifon : A practicat Introductiott ta 

1 ' SphMcs and Hsuiicaf Jfironowuf. Bein^ an At- 

teaipc to .fimplJfy thore ufefulL Sciences. CoiUui- 

. niit{>;, iwiong other original Matter, Üu Difcovery 

- of a Projtction for Clearing tlie Itinat diftantes, in 

'Order to find tlie Longit%d« at Sea , uiith a ntttt 

Mithod of calculating tkii itnportant Problem. 

• By-P.KeHj. 1796. XIV. und 310 S. gr.g. CaRdOr. 

■ la ffr.) 

Die Ältliche des T£ geht ronAgVich dtAm, dt« 
Auflörunff fphärifclwr Dreyecke, vennittsjll tler 
:«reographifcbea Projecüon dcrfülben zu lehren. Et 
;eht oabey: auf die erllen Begriffe der Wiffejifthait, 
bre Erklärungen , und die daraus folgenden Sfitze 
jitOdt , ohne Cch jedoch gewöhnlich auf Beweife fei- 
ler Sätze einzuladen, und man iieht wohl, es iil ihtR 
uehr um praktifche Üegriii , als um theoretilclie Ue- 
.'rOudung feiner Lehren iu thun. Befondcre P*äcl- 
ion darf mnn Auch von feinen Erklärungisit nicht cr- 
varten , wVTOn gleich die zweyte derfclben ein Bey- 
picl glefat I nach welcher die Spharijc fo definirt 
»fird , fie lehre die Bogen (von den Neigungen di,e- 
er Bogen , oder eigentlich der Ebenen , in welchen 
je Twgen, gegeneinander wird nichts gefbpt) der auf 
üner Kugel - OberBäclie bcfchricbench Krejfe inefien. 
Jie Säue f- Ibft ftnd llec. fo %veit er fie durchgieng, 
ichtig. Befooders aber wendete der Vf. rielen Fleli's 
luf d» deutliche Auseiaanderfftziing der Projeaion, 
f-^orzu auch die Taubern, nach eitiein nicht allzukltii- 
ft^n Mafsikih gezeichneten Figuren viel beytragen. 
Jnd, wenn gleich die Zeichnung nie ein eheii fo 
icheres Refultat geben kann, wie die Rechnung; f» 
ft doch kein Zweifel,- dafs durch folche punctliche 
Zeichnungen in' manchen Fällen, wo es m^hr auf einen 
leylänfigen Uebcrfchlag ankommt , die Rechnung er- 
^rt, und dem der Rechnung Unkundigen dadurch' 
ein Hülfsmittel angegeben werden könne, dfters init 
leichter Mähe aus den bekannten Datis hiiireicfacnd 
fichere SchlütTe ziehen zu kännca. Ja fier Theoreti- 
ker felblt kann fich der PMijcctioneni zu Abkürzung 
attd deutlicher Auscinandeifctzung fetner SeUlüfle, 
Öfters mit Vortheil bädieuen; nichts davon zu fagen, 
dafs man ohne Kennttlifs und praktifche Ueboiig in 
dcnfelbeii z. B. LaadAarten nicht gehörig Terllchcn 
iJer ruitftändig benutzen kann, iii fo fem verdte- 
nn alfo dergleichen Belebiukigeu immer Dank. Der 
Vf. fetzt aber auch üben fo deutlich, die verfchlede- 
luu Regehl zur ßereohtyung der fphürifcben Dreyccke 
J. L. Z. isoo. EvjSr Band. 



sas'eiiuindcr-, jedoch ohne Bewrife. und begleitet fie 
durchaus mit Beyfpielen in Zahlen, die his auf^e- 
(runden ausgerechnet find. Die Neperfcbc}) Reget» 
find , dem Gedächtnifs zu Hfllfe eu kommen , fogar 
in Rt;imea vorgetragen. In- der Schrift felUll Jind 
die Kegeln immer mit Worten ausgedrückt; der 
Vf. fchciiit Lefer vDrauszufetzen» dehcn es fchiver 
wird , eine Formel zu verftehen ; angehängte 1 Veln 
gebendienöthigen Formeln. Nur im 33^611 AbfchnJit 
kommen Fonneln vor, welche das. Verhältnis der 
trigonometrifchen Linien, Sinus, Cofinus, T-angen- 
tett u.f.w- untereinander angeben. Der Vf. lagt, er 
führe fie in der Abficbt an, damit man, wenn z. B. 
ein unbekaimtes Stück vermiitelä eines Sintis nti-b« ' 
genau genug gefunden werden könnte, fiatt des Si' 
nus eine andere trigonometrifche Linie Cubltitsiren 
könnte. Allein zu dicfeF' AbJitht wird' loau die Von 
ihm angegebene Formeln fo unmittelbar, wieiie da>. 
flehen, wohl nicht leicht brauchen können. Gfifctxt, 
ich habe e^jncn Ausdruck für fin. A, den ich :>beF, -vrcii 
A nahe -an 90' ßtUt, nicht woU brauchen kann, -w^ü 

nützt mir d^, eu wißen, dafs fin A:r — r. .'. A 

Rad. 
fey. Damit kann ich jedoch weder fang A, noch co- 
fin A für fich aileJ» finden. Der Vf. hätte aifo dieJ'« 
(eine ■ verbeflcrtcn Auftöfungen, wiecr fie aciint, wei.- ■ 
ter auseinander rcCi;cn follen , wie es von ^ndeni, z- 
By Cagnoli , gcfchcbcn ift. 

Der zweyte liauptHicil diefer Solirift enttuh eine 
Anwendung der fphiirifchcn Trigonometrie auf ailro- 
nomifche, h^uptf^ichlich auch t«r den Seefahrer wich- 
tige Probleme. Auch hier gehl der Vf. von Eiklli- 
rung der crQeii «-.fironomifchen Begriffe ans, giobt 
hierauf Regeln «ur Projcction der Sphäre iiaf den 
Meridian, den Horizont und den Acquaior. und. 
gfht dann zu den Aufgaben über. Uin fith diu Aut- 
gaben defto richtiger voizußGlIeii, und delto ficharor 
zu'vcrfahrcn , lehrt er fic immer zuerft mittclll eines 
Globus, hcinnch mittclil einer Projcction, und zu- 
letzt crü. miUelil der Rechnung aiiflüfen. Befunders 
lind von den, dem Seefahrer fo wichtigoi Aufgaben, 
die Hrctte und Lange eines Orts zu linden, mehrere' 
Aufiofungen angegeben. So fehr der Vf. die grof*e 
Vollkomuicnhcit- i'cb.1tzt , zu der man die Cbronoinje-. 
ter gebracht bat; Tu meynt er doch« «llronomifcbe 
Beftimmungcn fcycn vorzuziehen, weil die Himmcla- 
körpcr allein untrügliche und keinem Zufall unter- 
worfene Zeithaltcr feyn. Doch für den Secfaitrcr 
find fie wohl auch dem Zufall unterworfen, dafs de 
manchmal, b.cfouders hey fiünaifiJier Witterung, wo 



i»bj 



ALLG. LITERATUR - ZEITUNS 



%Qf. 



es Srt vrVhtJgftcn itt, recht on'entirt zu feyn , lan- 
ge nicht beobachtet -worden können. ' Statt des in 
fitf^lflnd -MUtncr -noch -fori dauern den ärgerlichen 
Streits über den Vorzug der einen oder der «ndcrn 
Methode zur LäiigL-iibeliimmung ift es dcsw.egen ge- 
wiTs für jeden Seefahrer bey wcituui das ficherftc, 
wenn er beide Methoden miteinander verbindet, fich 
-mit einem -oder ein pBftr g^nren €bronmnetem Ter- 
fiülit, dabey aber auch mit den a Uro nginif eben Me- 
thoden firh reeht rertrant macht. Unter diefen find 
nun allerfüngs in neuem Zeiten die Mefltingen von 
Monds-Diftanzen vorztiTtich zu empfehlen, und auch 
die Methoden zar Berechnung fiiid in neaem Zeiten 
hfiireichend vereifti'acht worden, Unfer Vf. fetzt die 
11,1 tiptpunctc,, worauf es hicbeyanliommt, im Allg«- 
ini:;ijii deutlich auseinander. Doch hätte er fich 
nohl die ftt]reo(;mplii£che Projeerion des zwifchen 
dein Z-Jnith und den beobachteten Körpern g;ebilde^ 
teil DrcYCCks erf^iaren können, indem durch diefel- 
be, wie er auch felbfl fagr, die wahre DitUnz höch- 
Iteiis nur gefchätztwefdeil kann. DengrölstenWerth 
fthfiiit er Jedoch auf zwey Methoden zulegen, die 
vcrbcflerre Mondsdiftanz zu finden, deren «r (feswe- 
ceii auch iVlion auf dem Titel erwähnte. Die erße 
DL'fti'ht in einer wirklidi fehr einfachen Zeichnimg, 
die er etwas Itneigmrlich Projectlon nennt. Man 
ntaclit namlifli einen Winkel gleich der beobaehtefcn 
fehl in baren Mondsdiltanz, und f^chneklet aus feineni 
Scheitel A auf feinet» beiden^ Schenkeln zwey Stücke 
A , A .v gleich den finus der beobachteten Monds- 
wnd Sternen- oder Sonnen -Höhe ab, aus dcnPuncten 
i:nd -f-- errichtet man Perpendikel auf die Schen- 
. kcl dos ^ViukeIs, die einander in einem funct D 
fclmeiden. Nun mifst man die Linie D )) auf einer 
Chordenlrijie, die dem nämlichen Kreis zugehört, tüir 
wichen die vorhin aufgetragene -Sinus galten, und 
zäbti jeden -Grad , den die Chotdeiilinie angiebt, nur 
fflr eine Minute, fo ift D die erfte und wichtiglle 
Currf^^ction der MonrUdiAnfiz, die der Vf. nachher 
durch eine kleine tiuf Parallaxe fich he zieh ende Rech' 
nun?; (eine blufse Reeel de Tri) noch verbeffem lehrt. 
Allerdings wnre dttfe Operation aufsPrft einfach, 
und der Vf. hofiV in der Vorrede fogar deswegen, die 
Beobachtung der Mond sdi flau Zen könnte dadurch an- 
tcr SL-eteuten häufiger werden. Nur möffen fich See- 
leute nicht verleiten laffVn , fis für fehr genau zu hal- 
' ten, was, wenn gleich auch der Vf. fribft fagt, fie 
fey nicht voßkommen genau, doch dadnrch gefche- 
hen könnte, ätSs er ^ey den angehängten Bey fpie- 
len vertichert, die ZcichtHing gebe das Refultat in 
d^fethett nur Um i", oder 2" oder 7 ' von dem Re- 
fultat der 'genau ge'ftlhrten Rechnung verfchieden. 
Dafs «"her diefe Verfieheningm unmöglich zuverläflig 
fevn köntn^n . fleht man fclion daraus , dsfs die Linie 
D )) gewöhnlich nur in ganzen Minuten, nur einmal 
noch mit ! Minuten, alfohey weiten nicht auf Secunden 
genau angegeben Wird , was auch äberhaupt nicht 
möi;lich ift. fJoeh iftehr aher erhellet es aus einff ge- 
«auem Uaterfuduing der Sacbe. ' £3 wird .j« oSea.- 



har die Correction Wofs vermittclft der beobachteten 
Hnhen nnd der jeOesmirKgen Moiwls-Parattnl»-, oh- 
ite alle Rlickrtcht auf Refi^oction bey dem Mond imd 
der Sonne oder dem Sten» , mid ohne Rückfirht auf 
die SonnenparalTaxe bcffliiimt,' wö'aüT doch bey ei- 
ner erttäglicb geiiaaeii Correction auch hütte Rfick- 
fitht genommen werileii miilfen. Aber fei bft in An- 
■fchung der~M<mds-Parftfl(Kte>'ctie fr«ylidi-dU;.Haiipt- 
fache ausmacht, erhilt iiian nicht einmid die Cor- 
rectfon , auch nur mit Rnckficht aöt" «lie erße Potrni, 
völlig genau. Man wcifs, dafs wenn 1 di>' fehi'ia- 
bnre Hübe des Mondes; s die fcheiiibgru -Hnhe der 
Sonne; d^die fcheinbare Dillanz diefer Körper, tind 
P die .Horizontal - Parallaxe des Mohdes ift, dafs 
Dann der erfte Tbeil der daher rührentien Correction 
__ .p(fins— finl. cofindj , ' . 

— ' ■■' - L ' iil. Wenn.' man nun be- 

fin d . 
merkt, was fich leicht ausBstrachtang tlar oben an- 
gegebenen Verzeichnung ei^iebt, ciafs die d»rtig« 
, . . ^ . fin s — fmL cofin d 

Lmie D ■ immer — . . _— ift; fofiebt 

fin d 
iBan wohl den Zufiimmenhang jener Linie mit der 
wahren Correction , man fleht aber auilh, dafs des Vr«, 
Verfahren* fic nicht völlig genau darftellt, 

_^ Für noch -wichtiger fchcint der Vf. eine, wie er 
Tagt, neue Methode zur Rerechnung der Verbeßerten' 
MondsdiAanz zu halten, die, wenn man feiae m 
Worten aus^ed rückten Regeln in eine Formel fafst, 
und dabey noch L die wahre, durch Parallaxe und 
Refracflon verbefTcrte Höhe des Mondes ; Sdiewahre 
durch Parallaxe und Refracfion verhoficrte Höhe der 
Sonne; D die verbelTerte DMlanz diefer Körper, und 
Z einen angenoinmenen Hülfswinkel bedeuten Idfst, 
fich durch ftJgonde zwey Formeln ausdrSckcn laCst; 

^^-|mi(L-S,-Vl.- ^„a,.l.e„lh,. ; 

wohey nliinlich in feiner filnften Regel, ftatt: ifte fi- 
fU of liOif the tnte zenith diftancn gelefen irenle« 
mufs: thefiiie of half the digermce of the trut zenith - 
diflancts, wie auch aus der angehängten ReChnHAC 
«rhcllt, und; 

finiD^T-^-V" ^SC<>4 1-t) flft j (a-* »-' I) ■co fin L eoflnSA 
■""* V coGuJ. coGiit " J- 

Kun ift die«Tße diefer TonnelBlängftbelanin, snd 
-namentlich von.Maskdyne, den der Vf. in «ier Vof^ 
rede feibft anfiibrt, %n der Einleitung zu Taylor's Ta- 
feln erläutert-, wid ftatt -der letzten ift .dort anevM- 
■ ritt l (L— -S) -■ 

be«: fin« D~ — — ■-■ — — ■. und aus diefer Jetztoi 

cofinZ . 
folgt nnnuuejbsr die Formel des Tf. "H-enn man ilatt 

finZ 
cofinZ fubftituirt - -r^. Das Verdienft der Erfin- 

tang Z 
düng, wenn es je eine ift, ift alfo nicht grofs. Au(3t 
ift wohl der Voiihefl nicht fehr betrsichrlich, den .der' 
Vf. darin findet, 4Bfs mau nach Xeinen Regeln. -aui^er- 
- -.der 



»••.gä6.-:i7ANU4R .ii8«fe-A 



^, 



dertflns 2 mrtlatifcr •Simlü'-zH' «Mmeii höbe, «ia 

rtc, iudem *'p Jülich von '^AnfMig ftoK-dar Hi'ieri 
■«ie ZonihftliftMiap^ in yie .Rethiiöng 'ciflfiVUn, uta«fi 
■was z. B. hier lieifsi 1(-«1 ^r-^s^) Xo vauswtrücia» 

iCtl+OO-— V-S*".""^!^. ~/9?''T.*^-. . - .; -. 
TfrirrB,*- Voll. Trrttrtifif ; ■•EjA«wt««:</F»-<»now«' 
' fäe-'Amii 17^,- nrf tnerfdioHuin VÜiwIöboiKMfeiÄ 

'}uffuAüg«ftilli*ilI a»"rttMttfM-(i(^RMrf»'/Vfe/*cker; 

■ ■ Aftroiiörtio "Carf;' Regio' UjiivMfifoti" . «c ^ 
'■ ■ "g^ontifcp-Bftrg^, ■Adjti.irtD AttroiiöWiae -Caef, R** 
' gia; /uptätarte; i^ect^l App«wdii).-^179e^' 430 
■■ , iSi ?. feiÖiBt'i Rupfc*i. ■_ -■ ■■■'' ■; -' ) 

. ,.Eb«n<laf. : EvhefmrUps ^firQ^tonMV ^^^ f^^' 

1799' 402S; 8- ; -_ , ., . ■ i, 

' T3ie Refcdmüng des HiinmeUloufc :b«* eb"» »Ü«f 
Elimchnmg, wie in *leii Mfibetiptnöündoa 'dielet' 
fchoTt ■rtele >hVe fortgefttfe-tei» :EptiBineriil«n ;. «ifter 
den aRrohnnUrch<-flHftlfeKifetil-. wricbe Tiftinif tclbar 
nach den Ephemcri'rfen Ajt^eWCTfcteAuJBbrimrim«*; 
das fchätBbare Brw*l*ifftfc©T'*KÄ«ttuteAe«hiw& Ju S«-J 
doppelter Gellatt, einmal, nach gerader Auffteiguiig 
und Abweichung, mit einem Supplemeiu Lacaille- 
fchcr Sterne, «of d«* Aiifw*« des.lauf&adcu jahli 
teftoUt , und dann der urrprüiigUche Eradleyfche 
Sterncatalog von 387StCTnen für das J.1760 nach ge- 
wdcr Aumeigung und Abweichung, fcä'nga liidtBnti-. 

, te der Sterne, fainmt den ÜHterfcliieden von LncaiU 
Ife und der jährlichen gröfeten Aberration iiV gerader 
AufHelgung und Abweichung. — Jeder Band der 

' Epb^ineriden enthält, wie bisher, mehrere bcfonders 
dem praktifchen Altrofiomew wichtige Zufatte, die> 
ihaa iheift dem Flcifse der beiden verdienten Her^- 

. au.--S''l**' felbft Verdankt. Die Ziifätzt 2« dem liaji- 
dt voi»>t799 ^"di 1} AftroiMMuirche BeobachCüngeuzu 
Wien und an andern Orten anquellt, ßie WJeoer 
«titbilteh befortderi mehrere F ix ftem bedeck un gen, 
die Boobachtung der Sonnen 8 nfterairs von» 24. Jan. 
1797, des (Jcgenfchcin des Uranus , Säiurns un'd Ju- 
piter» von sWndeiBfelben Jahre. Noch folgen intt)-; 
rere Reiheit neuer aßfononiifcher fi«}bacbTungen zuV 
Ofeir von Tauchir uljif Brtiiia , zu Prag Von David 

- und 5frf|[T(j, zs Krsmstnünfter von Drefflinger, ,iu' 
Gnchn ■vOR'Sniadtcki,' zu Padus TOn ChimmeliQ,' eirj 
ne AnziM"foWöhl eigtsier als fremder Beobachtungen 
hat auch non ZncA mitget^ieiH:. 2J Mercurs Durrfi- 
^ng durch die .Stnine am Tten Hay 1799 nach ver- 
fchiedenen -Tafeln berecbnol -vtMt ^Triifneeker. Tr. 
htt iiien.'eineii befmdMti fteif^a«P AMffa merkwitrili-'' 
.ge-Erfcheinung verwandt, und fie , um GetegeAteit' 

''zur leichtem Präfnng mehrerer Mercurstafeln zu ver- 
fcbaSen, nach fieben verfchiedenen Elementen und 
"Tafeln des Mercurs, niimlich aus den Tafeln v«o . 
}i'liey, von Caßini; den Mercurstaf.;!« von Tob. 
tlijerin den Wiener Ephemeriüen 1788» den Mer- 
cufMafc!» von La Lande in der dritten Aufgabe fei- 
n.^v Aftronomie, und deren Verbeflerungen in der 
Conn. d. tems , VI ann^e , aus Mayer's veibefTertea 



Mercursiafelnj laHs, feinen (Triesnecker's) eigenen 
Mi-rcurstafclü m'deri Wiener Ephdh'cWaen 178O. und 
«pfjlifh QBS Jieuw feMeiq VA" ih"i au fgefun deinen 
EleqicHten'^rj Sjcreiir^bäfin^.,. vgraus •berechnet; 
itach nufie tJetturhatibn -der Veüü's riafti'Orifli»' ift 
Rbch^icho' ^eqommen. DiJft^vrü-tiJäBbe 'B'pl*achlitng 
Ass 'Dunrhfaugs . estferrit sifiofc .fehr . vveaig von Jen. 
Trieshoderfcbeh Elementen; 9) .Die .geographifchedh' 
Längf^ (vffrfchiedener Oertes, fius Soniien^nnernifTeT^ 
anü SieKaSeiteckongeit'l'beradiltet , vQn TriesMcker. 
Schon vom Jahrgänge 1797 der W.iener EphemerjiJen[ 
aji ^fi^t^j^g^. 9^'rausseber, folche Beytrage; uian 
iennt fc^k^u ^iHiertiiüjl^Tcn'Ejfer zut^jirichttgunggco- 
grapliifichcr, ör^6c|pminu'iigfcn, 'auch aus 'den ■ ßUg: 
iMogT. M^Het^idefi., ' iVcsdi-lf find von ihjn 45 Oer-> 
tePj aus," aHdefthallitüihdert'BäobBchlijngen ili^u b«^ 
^miiii worien. So TqUvrierlg a*trojiomtfäte Berech-; 
ii^igen (liefer 4^rt4nd; f^^* .^"i^ % ^och, in Vcrbln- 
düOg jn^^.lVii^iiqmetprtheii'Me'niitigkji;- äw einzig«' 
lyliftel zy orurtdliciier VerbcfletÄiig |U^ I-andch-irlen'^ ' 
\ii«feil's., ^^.Xafel ftir d'en'P^'ÜfionswInkel^eT Zo-^ 
(lijiltalfteriVi;VPn Börff. Äie'chthSh diefe« "Winket 
vBot halben 7m halben Gra'den'dtJs gedoppclren ArgU-' 
menis' der ßrelte uiid det- gwatlen Aufftttgung des 
Sterns. B. zeigt den nützlichen Gebrauch des Fofi- 
- t i g ii ii^ '"l'^W inf t"-^"'lTe ii"rh zu dem E^idzwrck, 
om damit die jährliche Vcrinderung der Rectafc. und 
P^diiiation eines Fixflorns, wie auch um nus der 
gegcbenoni Afindliflicn Bewegung eines Sterns in 
Länge und Breite die ilündliche Bewegung in gera- 
dtrAu'ffteigUTigijnd Abweichung mit leichter M<ihe 
lierzuleiten. — Der Anhang zu den EpheiHeriden von- 
1800 enthält; ij Aßronomifche. Beobachtungen, zu 
wien, Ofen, 'Prag, Kretnsmüiiiter, und Cracau an- 
geftellt; vorfchiedcne" B'^elten- und Längenbcftim- 
iqungen' mittelft eines Hrfdlcjfchen Sextanten und . 
£meryfchen Dir 01 101 neters von Canonicus David; 
K'eslnuef Buob.ictttungen von den Jahren 1795 ^^^ 
1797. ' Auszug atlf-onomifchcr Beobachtungen *us 
d.er C^Htt. d, Vcms pour l'an V und aus den Berliner 
Jahrbücbenv von 3797 und 1798-" 2) Nachricht von 
der -nentrlumteH Stenivffflrte an Carlsburg in Sieben-" 
bOf^n. IMr Stifter ift der. edle den Wiilenfc haften 
indefe ' durch den Tod enhnffene Biftboff von Clau- . 
fenbun^f G':af Ignatz BaiiJitjani ; der IKrecror derfcl- 
hien, Martanfi ,aat ihre Anlegen und Initnimente be- 
fchriebcD m denlnitiU AllroRoinicis fpecutae Alben- 
fis , auch etvras von heobachteter Polhöhe der Stern- 
vrart^ erwähnt; ihre I-angeliat Triesnecker aus vier 
Sie ni bedeck nnge» fehr übcretiillimmend .zu i St. 24 
Min. 57> s-Snci-dlUich in Zeit von Paris beßitnmt. 
3) GrogrTphtfcbe LSngen aus Sonnenünfterniiren und 
Sternbödceli.Hn'gtii hergpfeitet, -Foftfetzun^ des Auf- 
faizes im vorhergehenden Bande, von 1 riestucker. 
Dieamal lind, «ufser neueren Beobachtungen, auch 
mehrere altere in Betonung genommen, und wie- 
der aus ungefähr niideriha'rbhundert Bfoljiirhtunreu 
die gcographifcben~Längen von 70 veriichi^cnen.pi5r- 
tem berechnet worden^ Jkiil'zcu by VjOt)^IC 

SCBÖ- 



1<3J 



A.I.Z. JAMVAR.i^«». 



ao8 



5-CHÖWH KÜNStE. 

' BiiEwei^ . b. WilinäQS : Reife wuines Vettin- af£ 
: SeiiuMZimmer. 1,797. ^I8-S. 8- (ißtU'- Se*^-)^ 
■ W^nn.dirfe Schrift gleich den Stempel d«r. Nach-, 
fllmimg an üch tfSgt; fo zeicjitiBt ße fick vortheii- 
häft. genug ftui, um «ich -deai gebBfleteif) Vublkum' 
la einer Leetüre eaipfbhlen 211 werUeai w^oba w«l 
nlgfiens nicht in atleit ikrenTkeiten ihre L«fer unb». 
friedigt iaflea wird. 

Bafs^c Foijiig-e'iM»to»r(I«(HaeÖ»<iWi. 'deren VR; 
ivoch nichr ganz gewils bekannt, ift, da/Vörbüd zu 
dicfer R^re gegeben hat, wifdifacTf-lHbft nicht 
iMignen wolle». Aber die L^une, init welcher er 
die Idee auffafst und beliarideJt, ift ihm' eigen. Die 
Meubeln feines Ziuuaers , ' die da aufgehängten Qe- 
»aide, die Awfifichten, AUS den';FenÄera, die Böl\i- 
chendcn , geben ihm VerahlaTTuhg zu phanttfien, R'i- 
foorieii^nts, Heriense;leiditerunj5eTi , die fö isinpfun- 
den üno gedBcbE..und fo vorgetragäii ft«d, dsftfi« 
luicht an ähnliche Saiten des Herzens imd 'der Den^L- 
kraft der Lefer anfchlagen und diefcn jilfji '- leicht Be- 



friedigung gew&bmq w«rd«\. Abw-ecbjebid £n4 
einzelne Erzlthlimgen z,B. die Qerchicfatc der Gattin 
des yf., Teines Freunde^Arbogaf^, des Barbiers Schnips^ ' 
Dtibotds von Kalw.-I eingefcbMtct, die alle» uiehr 
oder wenigere puteifialten. 

Was uns aber eSnigenÄnllofs gab, ift die Scblüpf- 
ngkett," die einigen; Scenefi eigen iß,, wnd welche 
«Ue weibliche I,e^weh nothweudig' von dieier Lectü- 
reeatfemen- ittüfs,, dicwir doch um fo manches attp 
riera. fruchtbaren Srnriipents \yiUett gerne in ihren 
Hähd*uiehfih wikden. e— Aijch ift die Gafchichte 
4c« Qar^iec.Sctaijp^.-gwlz ..anfser dem CWaktei: des 
Gan^&en: fie iSt eine m\ lieh i>icht unglücklich iuisg;e- 
fjihrte Satyrn auf die lUva Hofttätter, Jlcfii^ann umd 
ihre fVebn(!(e : allem der-beJfsend« Ton diefes E?n- 
fchiebfels ift fo abltechend, gegen den fentinen taten, 
ha'rmlofitn Btid ruhigen Toa, der in den «brigcm- 
Thalien der Schrift hercfcht, daft diefer grelle Con- 
mft eine ähle Wiritilng thul. , In eln«c wohl^eord- 
detail Bildergalltria Hebt Muq' üOfk gewifs nicht lU- 
jAids -undCoweggio's.. Weite 4«3 edlern Stils, ne- 
beo Doiiw'wad Hogacths JauncsTO^ea Naturfiäcke«. 



K L^ INE S C H a I F T Ä N. 



tnct lieaillW^rVing drtiier Fragen dat S^^wl' und ErxiikKngf 
/•tfcti hcreßendi i) welche fini! die llaupWoriÜR« der modern 



f. .— det Terjiihrlei; _ 

Ichnleniohan?'? 1) A<if welch« Art undHTeife.muf» tl«« 



näd«RPi;iftliei' Eriichung » 



Sisdinm der Clafliker mit der fehriaftdfthtn JWi*aä eiRentUch 
HytCieben werden? i> Welch*» ift woiil die Grenzlinie iwi-, 
fthen i:«!.i4,'4>4ir>:hen und akidemifchcn Uiitemehtc? Von jfJ. 
Hein/ tff'iikelm Zlmitiermatin , Lehrer »mGymMafinm lu Hei- 
AdbevP. 179«. 31S. p-.S- (3'pr) O" Trtel leigt hinlinfilicli' 
den liihikder Schrift, iind die geringe Antahi vaii Seilen iäf»t 
i'cWh erwirten, daft dibii hier keiue weiiliufuKc Erörteriin- 
«11. for.dern blofi eine kurze und gedran^ieBiwntwomiTig dgr 
voroelcp^n Fragen ttiiwr.en werde. JiiAefi läfst fich diefe gat 
IcCeu u id ceht keinen wkhtigen ümft.ind' aiibtrührt irarbejr. 
Die aniupiebeiiCTi Tragen wurden dem Vf. be/ 4cr Vacaut ein^ 
I.ehrn«iiC an demGyouiarium «ulic:delbere,vefgel,e){tf_ um aus 
ihrer BeantwoMung so fehvn . w_as m»u fltt voil fiiiw An- 
llelJunc iiiocbte lu verfp rechen haben. RrcftiaUAera Vt. daa 
ZeügiiTfi fi^bcn , d»f» er Geh mit Ehre aus «er Satbo geioMn, 
«iid die erÖen rrageo liemlich bflfriedrgen* .: die ie«»teit aberr 
trou rkrer Kü*«;, eiufebeiÄend .btMütwt^tct, _uii^ befoHdors 
<lie Grenaliiiit: iwifeben itera f>3ii.iK0|;U"L-lieii unä akadeinilchen 
■ üiilciTichi fo licoiiich ricliii« geinei'U li^f>e. Mit dem, wa* 
dtr V-f, iiber das Studium der ClalVikw auf Schoko fa^t. >ftr. 
Ret- Min Co mehr Vinvwilaiiden , da er es Tthoii mehre« Jaiire 
auf die anßeeebeno WeifemitangtiiichMnlicIiemNuueii tr^fit..- 
aiid dMiiii. wie d" Vf. richiig bemerln. die I-«ct<ire eiiies 



.deutfcheo Osfliker« rctblndet. lIf>«A fs nnverfUnSen find wv- 
mit dem. wa« voi^ Studium der Rhetorik und Poetik auf 
Schulen gefagt wird. Mit Recht rerweirst dar Vf. die Theo- 
rie der Hede- und Dichtkiinft von dtn 5i5hu1«n, und dringt 
dagegen auf elua rwliche Uebung m, Aufritzen, befand<.'rs m 
profairchu) , und auf eine '^fcbmick volle Erklärung dar Auto-. 
Teil. Aiif Boeiifcbe Debungen füll aaii, nach feijier Mcpmog 
rieht zu fehr dringen, »"«il ßch da mchti erzwingen lädt. .AT- 
lein Hcc. ift durch die ErbhFuna belehrt, daCs auch hiebey tä- 
iitger :5wang nichts ürhade, utuT ditb oft dadurch die Schälec 
an der Poefi« G«f<^mBck findM, ui;d einen Dichter aIs Dichr 
Cer tefenoind v erftshe 11 lernen , w<'-!ches befondt-rt furdeu künf- 
tigen Theologen von grofaem Nutzen ift, Demi gemeiniglici 
ßnd die Uneingeweihten in der Poefie auch fchlechee BriJarer 
der mctircbaa Uürher der heiligwi Sclicifr. DaA «ber der VC 
die rh/Ckr^n d<vi 3«lit(lcn verbaun^K will, das wdl un* ' 
iwclic gefallen, br/oudcra um dfiret willen, die keine Akade- 
njic beliehen iroUen. DieS konnte eher mi'i der KaiutRc- 
fohiditc gefHiehen; doreii hasGge-L.i.'fe- kiiAX«fariirKficr maa- 
fo ziemlich'Ohac einen leckrer vticlleh«)) kanii.. Bey ieeVjny~ 
fik aber hafc.maa b^foiifierB 14 den ExperittiaticeK mm münd- 
liche AnweiTun ff nöthig, uud mufs üfh mehr durch das Se- 
hen, als iiS Hcircii und Leftii belehren, ücbrig^iis warC im 
Wllfchen, dafs mau bey allen Selmluacanzcn. ahnliehe FV»- 
ganaufwwf«!), aber da eu auch iilmer folebe Ileaiitworter fin- 
den mcklMe, ala-üdi f.-, '* — 1 — it« in diefaji twcf Uagim • 

gBE«igt ilMI, ^ 



y Google 



a>9. ■ ■ ;Ntiiö*to 27.:' ^' . ■ ■»?• 

ALLGEMEINE I.ITERATÜR-ZEITÜNG 

. . 1^ ' " ' if^ll L ^»^— ^■■ n I . ..- T — — ■ — 

Freijtdgs, 4e* 24.,panu»r i'gob.' * 



GESCHICHTE. " ' 

LosnoN, b. Cadell: The kißory 0/ G^wce. By 

. WüUammicford^ECq.— llie third tdition. no-i.- 

Vol. I. 47Ö S. Voi. !I. 437 S. Vol. in. 435 S. 

VollV. 410S.- Yol-V. 415S; Vol.Vi. 454S. 

.gr.8- ' . - 

I J nftreitig das reichhaltigfte und gröndHchfte'VF'crk, 
*--^^ welches aüo neuere Nationen ober Griechen- 
lajids Gcfchidiie befitzen. So arthäilte Rec nicht, 
ils er fchoii die grölaere Hälfte des< erften Theils ge- 
^efen hatte, and die gedehnte Erzählung von der 
ächöpfung'des erflen Menfchenpaars; von der alles- 
jmfehliefseadei» Sündfluth etc. durch den durch fehr 
reichte Gründe unterftützten MBchtfpruch geendigt fah r 
„biblifche und weltliche Zeugniffe vereinigen fich al- 
fffimt dem-Zuftande der Dinge in jenen cnt fem ten- 
Zeiten, und ipit den Sptiren von den Denkmalen der 
Rohhait, zumBeweife, dafsCultur und Keiintniffe un- 
[pr Begüiiftigung befondercr l/mftfinde nur bey einer 
Ueisen Portion von Menfchenk indem erhfflten wur- 
icn , während alle übrige durch unzähliche Wande- 
tangen in wilde Barbaren ausarteten.** Als Schlafs- 
i-ird aus diefen PrümilTen geeogen, dafj nur die 
UTyrer, die Syrer mit den Phönieier« , and die- 
legyptier, das Lidif der Aufklärung nie verloren; 
lUe andere Volker hingegen, und unter ihnen auch 
iie Griechen, zu welchen uun der Uebergang ge- 
»acht wird.-in die lieffle Rohheit herabfonken. Nicht 
rröfseres Zutrauen erregten andere Behauptungen, 
lafs , z. B, die Epirer und Macedonier mit den Grie- 
iben cinerley Sprache nur mit vcrfcbiedenemDialekte 
utten,- da es doch fichar ganz verfchiedene Sprachen 
Ä-artn. Dafs das Land den Jacob und Efau nicht er- 
fragen konnte, in VerweChfelung mit Abraham und 
UOlh. Dafs er das angebliche hohe Alter vun Sicyon 
jezweifcU; freylich fehr confequent mit feinen vor- 
hergehenden Aeufserungen; denn wie konnte der 
Zeitraum von 330 Jahrep feit der Stfndfhith zu der 
gSiizhchen Ausartung m Wilde hinreichen? ' Lang 
ausgefponnohcRäfonnementB über Gegenftände , von 
Mielchen der Vf. die Dürfügkeit der voriitfhdentfn An- 
faben felbft gefteheii mufs, ».B-die ültefteGrfchichte 
iron Kreta, tragen das ihrige bey, von der Lectfire 
Jes weitläuftjgen Werks zurnck zu fchrecken. Ehe» 
Po die gefchuiückte Erzählung von der Einwanderung 
der Pelasger und anderer Fremdlinge in Griecheü- 
[»nd, wounfer Gatttrer zwar auch nur Wahrfchein- 
Üchkeiten , wie wäre dies anders möglich ? aber kurx- 
aad BÜt;rdurfemUnterfüchongsgflifte, ungleich bnn- 
A- L. Z. i$oo. Erjfttf Bamär 



iflger .vorgetragen hat. Ohne Belehrung geht man 
aiich von der ausgedehnten, und doch wenig fageiu, 
gedden Unterfuthung über die Eiitftchung dcs.Ora- 
kels zu Delphi , tJiid über die wirkenden Urfachen, 
-warum es alle übrige Orakel verdrängen konnte, 
und das Allgemeine für ganz Griechenland wurde. 
"Der natflrlichfte Grund kommt gar nicht zur Sprache:' 
die erften Bewohner der Landftriche zunächU ujn.'das' 
Orakel her waren Dorier^ diefe_ verbreiteten fich bald 
in alle übrige Theile Griechenlands, und brachten 
ßberall in'ilir neues Vaterland die Iiohe Verehrung ih- 
res einheimifchen Orakels mit. Gerade als fey das; 
Werk nur auf die Unterhaltung unbefchäfVigter Le- 
fer angelegt, wird bey keiner der alten Mythen 
von der Jo , Danae , dem Perfeus etc. dem Lefet 
das .ausföhrlichfte Detail erlaffen. Doch mit unter, 
fiöfst man auch jetzt fchon auf Auseinaiiderfetzün- 
gen, die fich anderswo in der nämlichen Güte und 
Schbjiheit nidit wieder finden, z. B. S. 201. die 
Erzählung von der Einwanderung der Herakliden 
in den Pcloponnes, ' und von der Entftehung der 
vier Hauptzweige der Griechen mit ihren verfchie- 
denen Dialekten ; oder S. 245. die als Appendix " 
gegebene gelehrte Abhandlung über die ältefte 
griechifche Chronologie, und über Homer's Zeitn- 
aher, defi er bald nach dem trojanifchen Kriege 
leben läfst, weil in feinem Werke noch keine Be- 
griffe von GotzenbiTdem und Tempeln,, keine He- ■ 
roen , keine Republiken und Tyraniiieen , k^ine Am- 
phiktyonenetfr. vorkommen; lauterGegenftande, vom 
welchen fich die Begriffe durch die Sache felbft gleich 
nach dem Eintritt der IFerakliden in den Peloponne- 
fus etitwi ekelten. Man wird an dem V£ irre, wenn 
man auf der einen Seite S. 313- die lichtvolle Entwi- 
ckelung von Lykurg's Anordnungen, und auf der an- 
dern 8.420. die gedehnte, undeutliche, in einzelnen^ 
Stellen fogar unrichtige Vorfteliüng von Solon's Ge-" 
fetzgebuhg einander xur Seite ftellt, und-norfi über- 
dies findet, dafs die letzte aits Potter's Archäologie - 
entlehnt "ift. — Diefe Ungleichheiten verfchwinden 
mit der Endigung- des erjten Bauds. Schon in"^die- 
fem erfcheinen öfters Citaten von griecbifchenSchri.fr-' 
ftellem, vorzüglich Ppeten', 'mit ausgehobienni^Stel-' 
len, welche Rec. aus übertriebenem Mifstrauen als- 
einen Aushüngefchtld zur Lockung tier Lefor betrach- 
tete. Alle folgende Theile bcweifcn aber unVlder-'- 
fprechlich, dafs Hr. JW. die Griechen felbft ge4efen,- 
mit Wiederholung, Gefchmack und Beürtbeilungs- 1 
kraft gelefen , und fein verdien ftliches Werk nur aus'. . 
ihnen zufamihengeifetzt hat. Er citirt feine Quellen 
genau und richtig,' ^vricht'ia denNoten von der gr?-' 
Dd ■ fser« 



ALLG. LITERATUÄ - ZEITUNQ 



Jsern oder geringem Glaubwürdigkeit feines 'Scfifift- 

'ftelters luU GTÜiicIlicb)[cit * tbeiU im AlIgeinGlneii, 
Hteits angewendet ^uf den vorlegenden Foii; und 
wo fichs nöt])ig findet, erfcheint ain Ende des Kapi- 

,tels ein , Anhang , weicher den Vonrffg des TcTWs «i' 
lier ürharfen , gereinigten Kridlv unterwirft. Der Fall 
kann fich leicht treffen , wo ein fincferer UnterfuCher' 
mit HiJ. M. verfchiedener JVIeynung'ill; eben tlesw/e- 
geq bleibt es ober äufserft vortheilbaft, diTs hier 
Gründe und Gegengründe vor Augen liegen. Wir 
kamen felbft in Vcrf uchung, ihn zuweilen cinerNach- 
läfsigkeit lu befchuldigen, als wir z. B. B. II. , wo 
von Xefxcs inüchtigcin Einfall in Griechenloaü die 
Rede ift, nichts von des Theiniilokles Lift den Mo- 
liarcben zum B-üikzug nach dem HclIefporC zu Brin- 
gen, nichts von dein Fifcherkahne fandi;ii, auf wel- 
chem er angeblich über diefe Meerenge nach Aßen 
ztinlckk ehrte. Allein am Ende zeigte lichs, dafs er 
o'blichtlich diefe Vorfalle, übergangai hatte, dafs er 
fpätem Erzählern nicUt naehrprechcn will , ■ was der 
ZeitgenolTi^ Herodot unglaublich findet, und in der 
That fehr Tiele Zeichen der innerlichen Unwahrfchcin- 
licUkeit an fich tragL Autti einem andern Urtheile 
de^ Vfs. milflcn wir nach unferer «idividütllen Ue- 
beneugung beyftiminei» , dafs in diefem Kiiege ein 
Verbind ungstrffctat zwifchen Perfien und den Kariha- 
ginienfern nicht ejrißirt habe. Die grofse Moiinrcbie 
zeigt kein Beyfpiel , dafs fie fich , zumal in der periu- 
4« ihrer erften Kraft, nach fremder Hi'lfe miigefelien, 
oder auch ntir um andere entfernte Staaten lieh be- 
kümmert habe. Sie ahndete nicht einmal die Mög- 
lichkeit von dem kräAigenWiderftande der Griechen, 
wvfste wahrlchuinlich äufserft wenig von den Colo- 
nii-n in äicilien, hielt iie wenigftens nicht für be- 
trächdich genug, um das .Mutterland unterltiitzen zu 
k.önjien. D^■r Grund der Angabe beruht olmehin blüfs 
ajjf di-m Sicilianer Diodor, der durch mehrere Bcy- 
fpieV-- zeigt, dafs er deoThaien diefer Infelbewohner 
eine iibertri' bene Wichtigkeit zu geben fich biihtiht. 
Pie 3oaQ bchÜTe und ^ooooo Mann, welche Karthago 
zum Krieg gec^en das einzige Symkus foll angewen- 

. d^f habiMt , überfchrciten auch aufserdem alles , was 
- diej'e Hand Isrepubh'k'felbil in den wichtigen Kriegen 
geren die Römer aufzubringen vermochte, wo Iie um 
dii Erhaliuiifr ih'er Exif^enz und mit Anlrengung al- 
ler Kräfte kämpfen mufste, Herodot's Erzählungen 
Iäf--t Hr. AT. volle Gerechtigkeit widerfahren ; et lobt 
die Unbefangenheit, mit welcher der Vater der Ge- 
Ychithie auch die Ereigniße nicht übergeht, nicht zu 
verfchleyern fucht, oie der Ehre f-yner eigenen Na- 
tion eben niihl zumVortheile gereichten; nur macht 
.er ihm den Vorwurf, er erzahle zuweilen, was er 
aus Mangel hinlänglicher Nachrichten zu eraählcnei- 
gentlich nicht vermögend fey, z. B. was im perjifchen 
Lager vorgieiig, während Leonidas mit leinen Spar- 
tfinen) den Pafs bey Thennopylä vertheirligte. He- 
^dot's Rechtfertigung möchte weni^ftens bey diefem 

, Fftlle wenige Schwierigkeiten haben. Hr. M. fcbeJnt 
Xt'ne RücRfichi zu nehmen, dafs Hetodot ein aßad- 

' i^r Gricdie war, vielleicht fclbA mit auf der Flotte 



ÄcB beftn^-, weicht des Perfer» Sache vcrtheldigte ; 
er konntein di£ferLage•£sh^leklH£^kuadi^ng'Von 
dem einziehen, was m d^m gfolsän Ijgec vorging. 
— Der ganze dritte und vierte Band behandelt die 

"QAWrtnd lies (leloponiiefifrfieh KriPgs,' wo Grie- 
chenland die. nun völlig ausgebildtten Keifte gegen 

■feine eigcn*nEingcwpide anwcjidete. und dcnGnmd 
Zunder folgenden .Schwache legte, welcli« die Nation 
unter die Oberherrfcbaft Macedotiiens und endlich in 
die Hände der Römer bratchte. Wir.dftrfen nicht vR 

■ erinnern, dafsThucydides der vorziiglichftcGewähra- 
maiin für die mit Einficht uikI Prüfung vorgetrage- 
neuThatfachen iSi; sbfr verflcbcm können wir, dafs 
äpr Vf. feine Quelle gründlich ftudirtc , jjnd fehr oft 
tiefe Blicke in die. ganze Verkettung der gri^cbifthen 
StaBtsverfairuiig wirft,, Selbft die zwey mit deo Er- 
eigniffen diefes Kriegs angefüllten Bände reichen Hm 
M. noch nicht hin; erft der Anfnng des fünften 1ie> 
fert vollends die allgemneinen aus dem ganzen Gang 
der Gcrchicfate mit Scharttmn abgezogenen Rcfuliatr. 
Als Probe von feiner Att der Behandlung Rehe hier 
die [JeberfetZung Tyeniger Perioden: &. 3. „Der pe- 
„loponncfiCdbe Krieg war. genau betrachtet, ein Här- 
„gerkrieg, nicht fowohl ein Kdmpf «uifchen Spurta 
„und Athen ,, als zwircbän «ier olitrarchifchen uml de- 
„mokratifchen Parthey in allen Siaaten Griecbenlanda. 
„In jedem derfelben fand fich eine. Parthey, wekhe 
^dem öffendich erklärten -Feind aljcs Gute wünfthte, 
»und mit ibia gttmeinfchafiJiches Interefle harte;- 
„nicht ein zufulliij(>8 und vorüber gehendes, fondem 
„ein auf Grundfaize geRiftetes und bleibendes-; fo 
udafs fleh auf das Glück des Gegners die politifch«' 
„Wohlfahrt nicht blofs der »lanzen PartUey, fondbra 

'^auch die befondere Wohlüiihrt jedes einzelnen Mit- 
„glieds*, innigft, nndiiu den meinen Fällen' imzeF^- 
,,trennlicli gründete. Die unter den ariüokratifchen 
„Staaten durch Athens wacbfendeci Uebergewicht er- 
„regte, durch feine Erobtrungsfucht und durch fei- 
j,iien H.ing die Oligarchie überall fo viet möglich zu 
„drücken, peinlich gewordene Furcht, gab die Tvthre 
„Quelle zum Ausbruch des'Kricgs. Der Zweck der 
„Pelopomiuüer war nicht Athen zu erobern, ob' iie 
„gleich wirkfame Mittel liiezu ergriffen, fondem nur 
„es zu dem Grad von Schwäche zu brhigen, der e» 
,iihm unmöglich m&chte,'an ihre Eroberung zu den- 
„ken." Roc. hat häufig einzelne Stellen nachgefcbla- 
gen, wo. ihm Zweiflet gegen die Richtigkeit der An- 
gabe aufftiefsen, ~und kann auch aus diefer Uifache 
liie.Genauigkeit des Vfs. empfahlen; er hielt es aber 
ttoch für nöibig, die probe mit der Gegeneinander- 
haltung eines ganzen Buchs mit feiner Erzählung an- ' 
zailellen, und wählte dazu im- fitnftcn Bande, den 
Zug der zel^ Taufende. Von der gewilTenhaftAi 
Treue des Hn. tl. liefert -wohl nichts einei) ftjirkem 
Beweis, als dafsRec. verfichem mufs, nur zweymal, 
und zwar in Neb.enumllandcn, Abweichung von fei- 
ner Qut'ile, dem. Xenepbon, gefunden zu haben. 
S. 175- erzahlt er, ,,die Königin von Cilicieii' hatte ei- 
ne Bedeckung theils von CiÜciem, theils von (ifit- 
then aiu AXj^ndiM. Dais ea (Riechen Varen , Tagt 
... . ^:. .. i Xeno- 



tii 



No. 37- JANUAR iSoo. 



S114 



KeiiophoTi nictit; Cs Wareti pifidTer. Und S. 376. 
leht der Schreibfehler „^vefllich von Heraklea- ftott, 
ron Kotyora. Der feclifte,Baiid enthalt die'zwrfchen 
len Satrapen Kleinaflens und den nun allgewaltigen 
Spartanern enlftandenän Streitigkeiten, nebft den 
Kriegen, vcehche der Druck und perfifdies Geld" gc- 
jen den Üebermiith derfclben erregte; die BeleKuiig 
ind Befreyuug Thebens, uud die Thaten des EpQ- 
ninoiidas, deffeii Tod wir erft üi dem nächften der 
»och folgenden TheiTe finden werden. Wir bemer- 
ten dies,, um den einzifren Tadel onbrintfcn zu kön- 
Ven-, der fich mitBiTligkeit gegen den Vf. machea 
iäfst; das Wohlgefjllen , mit dem er fich felbft fpre- 
:hei) hört«, und die dnJurchx^ntftandcpe iibermäfsige 
lusdehiiting des Werks. Eine fo fehr in das Einzel- 
le gehende Darrtellung erfodert freylich auch hey 
ief inöglichften Präcißon mehrere Bände; aber noch 
.ft von der griecbirchen Gefchichte rfickitündig, der 
wichtige Zeitraum von Philipp's des Macedonierä 
Kindheit bis zu feinem Tode ; die BefchreibuHg von 
Alexander'» Uitteritehmungen und den verwickelten 
unaiifhörlicben Kriegen feiner Nachfolger, die Qe- 
Ichichte des achäifclien and atolifchen Bundes, die 
Einmifchung der Römer in Griechenlands Angelegen- 
beiten, die Demiittiigung Philipp's und Griechenlands 
Unterjochung durch das allgemein herrfchende Volk ; 
Begebenheiten , welche nach der bisherigen Anlage 
die Zahl der fchon erfchienenen Bände zuverläfsig 
.verdoppeln m&fOn. — Rec.w eifs fichs nicht zu er- 
klären , waruin bis jetzt keiner unferer vorzüglichem 
Schriftßeller auf denGedanken kam, Griechenlands 
Gefchichte in ihrem ganzen Umfange ausführlieh und 
imtt^hflltend nath den Quellen zu liefern, da doch 
mehrere Gelehrte mit metfterhafter Auswahl und Dar- 
ftellung. die wahre Verkettung deiHauptbegebenfaei- 
len in kurzer« aber hinreichender, Ueberiiichc dar- 
zuHellen wufsten, welche allen Zweifel benehmen, 
äafs fie aach der ausführlichen Arbeit vollkommen 
gewachfen gewefen wären. Keine Gefchichte hat 
mannichfaltigere» InterelTe als die griechifche; auf 
keine andere kommen in unfern Tagen fo häufige 
Anfpielungen vor , auf fie führt mit jedem Augenbli- 
cke dieLectüre der QsSTikir zurück» es kann alfo ei- 
nem gut gefchricbenen Werke nicht an Lefem , nicht 
an Abnehmern fehlen. Bey dem alten fmd wir bia 
diefe Stunde ^cnöthigt, unfere Zuflucht zu Auslän- 
dem , zu üeherfetznngen zu nehmen. Auch diefes 
votuminöfe Werk , , aber gewifs das wJcbtigfte , welr 
xhes bis. jetzt über dipfen Gegenlland etfchienen ift, 
pfeibt bey uns woIU IJchwerlich ohne Ueberfetzung, 
und wir fügen hinzu, es verdient eine. Nur wnnfch- 
ten wir, dafs fie nicht das Machwerk einer Fabrik 
^ürde , dafs ein einftchtsvoller Mann üe unternehr 
»en, die Erzählung voltßjindig, das Rafonnement 
al^r mit beträchtlichen Abkürzungen liefern, und uijt, 
ftrm Vaterlande dadurch ^le Hälfte der Bünde erfpa- 
ren möchte. Unter die mit untor üppigen Auswüchfe 
de» Werks gehören die häufigt^n , freylich' oft durcK 
hervorrpringende Aebniichkeit iicb aufdrängenden 
Aaipielungen auf die EreigitHTe der»neue&ea Zeiten. 



Sie zeichnen-fich gröfstentheils durch das Treffende 
des Gedankens und durch die Bündigkeit des Vor- 
trags Aus;' niir wird man fie in einer Gefchichte der 
Griechen nicht fuchen wollen, Hr. JH. ift kein Freund ,. 
der franzößfchen Revolution, oder vielmehr feine. 
GeifTel erhebt fich blofs über mehrere Unthaten in' 
dem Laufe derfelben j mit defio gröfserer Hegeifte- 
ruiig fpricht er (ür die VerfafTung feines Vaterlands, > 
ftellt fie immer mit heimlichem Vergnügen den älter* 
in feiner Gefchichte zur Seite, üjti ihre Varziige durch.' 
dtn Gegenfatz fühlbarer zu nuchen; er wagt es,; 
Montesquieu's bekannte prophezeihung, dafs England 
endlich durch feine eigene Conftitution^ durch das, 
unaufhörliche Gegenftreben der den Staat im Gleich- 
gewichte haltenden drey Hauptkräfte fein^ FaÜ fin- 
den inöffS,' mit feller Ueberzeugung zu widerfprC- 
cben. Für den untrüglichen Probierftcin ihrer Feftig- 
keit hiilter vielleicht -nicht mit JJnrecht das Ausdauern 
gegen' die Anfteckung der franzüfifchen -^Politik, ..ei- 
nes Dings fo lachend in der Ferne , fo häfslich Tu der 
Nahe,'* welcher vielleicht k^ine andere unferer Vcr-' 
falfungen, *o fie fo leichten freyen Eingang wie ia 
England gehabt hätte, in dte Länge wurde wlderfta/»- 
den haben. ' Selbft die uiimäfsigen Schulden. uhdL 
iHe als möglich zugegebene Reductioh dcrfclbcn hält 
er nicht für vermögend ,. den kraftvolfen Ztifämnien- 
hang zu trennen. Seine Zuverficht ftiitzt (ich vor- 
züglich auf diis allgemeine Ineinandergreifen, auf deiv 
Unzertrennlichen ^ufaHimetih<ing der Kette, in wt'- 
cher jedes Individuum des Staats ein für das nächfr- 
vorhereehende und folgende ein ganz unentbehrli- ^ 
eher Glied wird; folglich kein JVJenfch Vortheil, je- 
der Einzelne aber Schaden bey der Zertrüiiimerun^ 
erwarten jnufs. Man kennt bey uns fo ziemlich dia 
Verbindung der englifchen Staätstnafchine; ■flher ei- 
ne» Punct lohnt es aber doch wohl der Mühe, de« 
Vf. felbft fprechen zulaffen. „Vielleicht ift In keinem 
Lande der Rang unter den höhern Ständen fo for?;- ■ 
föltig befthnmt als in England , und ^doch fteht kcinci^ 
gänzlich ifolirt ; jeder ift auf irgend eine Art mit derf ■ 
übrigen Jn Verbindung. Sey das erfte Beyfpiel des 
Königs muthmarslicher Erbe; als Unterthan fii^ht er 
»n gciheinfchafüichcn Range mit allen übrigen ^nter- 
thanen. Dienachgcbornen Königsfbhne folgen ^Ä-ä^ 
im Rang zunächft nach dem älteften, .aber dicfer 
Rang kann ihnen gefchmälert werden, denn des fit- 
teften Bruders Söhne nehmen den Schritt vor ihneif. 
DieErzbifchöfe, der Kanzler nebft den übrigen böch^ 
ften Staatsbeamten gelten vor jedem Herzog, dcf 
nicht vom königlichen Haufe ift, afier es ift nur dcf 
Rang der Würde, im Familienrangr fteht der Rc£*e(" 
nach der Herzog weit übet den Kanzler und Erzbi^ 
fchof. Diqs alles mag an andern Höfen auf gleichem 
Fufs gehalten werden; aus fchllefs ende Eigenheit Ht 
aber alles Folgende 63r unfere Kation. DiePaii^Sj int ' 
gefetzlichen Rang fich völlig gleich ," find veffchiedcfl 
im Range des Ceremoniels ; die Söhne der Pairs von 
der erften Clafte nehmen ihren Rang vor den Pairs 
felbft, die zur niedrigem Clufie g'ehören. Pagcgen 
ftehen iie tiefer im gefetzlicben Range; denn der 



3U 



A.L. Z. JANUAR iflo«- - 



ai6 



Seim jedes Paics, felbft vom königlichen GeblTite, 
■geTiürr uiiwr die Zahl der Gemeinen XCofmnbners). 
Noch oiii -iiiderer Vmftattd be\v«iA viillcklit nicht 
■weniger trcfFeud die weife MäfsijuB» unTersr Vorrat- 
«cn, wclcien \v\r den gegen wärtigeii Gang derDiii?e 
ZV verdanken halben. Keine Diftinctit'n 7-wifi!uiiUn- 
tertlunen ift wefentlicher , als ob inait ein Mitglied 
- -de« geCetzgeb enden Körpers ttdfae ■oder riicbt, and 
doch gicbt die Ehre ein Mitglied tm Patlaracnie zu 
ffyn, weder ejiien gefetziJthcn noch £eremotii eilen 
Karig. Unter den nicht titiitii-ten Itiirgcm liiYst licli 
in der That keine VerCcTilcdenheit des 4langs nngo- 
toen; und dodi bleibt immer ein iv^entlicberUuter- 
f^hied "in der tilfrnflidten Meyuung, welche tlicils, 
und Wähl nur Kuoft, durdi den Kdchthiun, theils 
durch die Geburt, Verbindungen undCb«nikter mo' 
tivirt, -Wird, und im'Ganr.eii, vii^eicht mehr als iii 
irgend einem andern Lande, die KumWohlfeyn gro- 
f&er£UstskärperunentbehdicheSubard>nati<ULei^lt." 



SCHOVE Ki/N^TE. 

Cf.ibzis, b. Meifsnef: Der Xärttfrer der WalaiieiL 

, 1799. 216'S. g. 

Gullav, derlleld dlefes Homans, hilft cmemFceua- 
<lc durch eine fehr grübe Bctrugerey zu einer relchco 
£rbin — ^orfälfcht ein Tciiaineiit, um deji Annen 
jci'x Ihnen zugccbdhtes Yürmüchtnifei zu erhalten, mid 
kommt dadurch ins Geningnifs — führt mit einer 
Dame Ton Adel, hinler dem Rücken ihres Viitcrs,ci- 
ntn I^iebeshandel, jind gerälh in einen Zweikampf 
anit ihremBruder, den er erfchiefst — mifrht fich auf 
eine hochft unkluge und nnkifche Art In dteNacbRel- 
Sungen, welche ein riter WolUiftling der tugendhaft 
icnlierardine macht, die-auf dem geraden Wege viel 
leichter ficlicr zu Jlctlen war, und wrd deshalb voa 
dem.crftei» durch Banditen verfolgt — unbecufeu 
drangt ex ficli dazu . einem Könige Auffchliille über 
die Lflge faines Landes jm geben , wofür er Verweife 
'ftatt Dankes erh^flc — und uiA diefcr Jjrofsthaten wil- 
len I .beehrt ihn fein Schöpfer mit dem Tit^ eines 
Märtyrers der Wahrheit 1 — Was derYf. wohlWahr- 
Sieit nennen inag^ 

Ob feine Begriffe 'Obcf das, was ein Roman heifst 
rond Fodert, richtiger find, dariibRr darf man nur 
■feine Eiirlcitung zu Rathc zielten, in welcher er un- 
iter andern über den Nutzen uad die Abficht der Ro- 
mane fitli folgendergeftalt vernehmen lilfst : .,Das 
„ridcnäo jcor^igo ift gUitilifam der Maajsfiah eines ach- 
^.tenEomaadidhters. 'Er iervArrt Geh in tfinem Ge- 
„■,wüh}e f^diiiaer Ziiföife des grofseji uiid kleinen Le- 
„benr, das" {w^al das fiewöMe o4er das Leben?) 
„er^eflilTeiiflidi znfammenleettet , uui allen Ständen 
«feiner Lefer gleich anzügtich(,! !) zu werden, und 
„düxb n«ue Btsebea^eiwn die Neugier upd Auf- 



,^erkfamkeit in Alken za ertiat.'en. Sciae Btiehraag 
„fliefst ungezwungen/Und ungelucht aus dem StolTe 
„fttlbß. Er verfitzt uHKtUtelb.ir fiinen H^Uie» in tat:- 
„fer'hitifilie Lagen, i» denfn-ßch alte lütnjcktn ix aU 
„leit Zeif^i vnd i» cUeu Orten beßnden , und er erb.ilc 
„dadurch den gemeinnützigen. Vortheil, dafser für 
„alle Mciifchcn zugleich fchreiht.- — „Am Ende 
„trollet er fich Über zuf:illige Mängel, die etwa das 
„Auge witzelnder Splitierrichter erfcbflttcm , und er 
„fagt trölllidt zu fich , dafs auch zu Zeiten u^ßerbU- 
„che Homtre a^tfchliOMKeni! " 

■So deutlich, fo beftimmt, fo riclitig denkt und 
fpricht der Vf .als Aefthetikcr : wir gäben zwar gerne 
auch einige Probchen von feinen pfychoiogifchen Be- 
merkungen: allein wir glauben, dafs Cdi auf ihreu 
Gehalt ohnehin leicht fchliefsen lafst, fo. wie auch 
von der Haltung der Charaktere und von dem.Stile 
das, wa^ wir bisher aufühctcn, bereits Zeugnifs ab- 
legt. Was uns rorzflgliih jioch zu bcurth.älen übrig 
ilt, — die Anlegung mid Verltettinig der Begeben- 
heiten, beruht auf grincincn, länglt verbrauchten Er- 
findungen , die grüisteniheils gar keinen iiinem Zu- 
läuimcnlfaiig haben, oder höchllcus durch aufserft 
loi^cce und "übelpatTendc I'äden Zufainmcn gehalten 
werden. Und fo ift^alfo dieftr Roman von allen Sei- 
ten abermals nicht«, als liaufwaiitc rou der fchlech- 
teAeii Gattung ! 

- Ko*BiiiiAGxii,:b.BniiiUBer:' ßnnecutrartaMnliifm 
i'ffi »»giifaken Gefikmaek, ntbfl J*meifiuig toia mos 
■JtlfiiMre Bartie* tmtheüeti (icd be^a,WU% Aoim. 
von ^, L. JUiUi/ffl, königl. Gactner in Friedrichs-. 
J}urg. jQuerfulio. XII Blatter geftochen von Q. 
N. Angela. 179a- f 3 Rdilr.) 
"Wenn de* Begriff richti^ift, dafs fchöne Garten- 
kunft die Jtiinft fcy , fich n\ jedesLocal zu fligen, ntri 
rn jedem die mögtichllen malerifcben .Schönheiten 
hervorzubringen; fo können Plane von Gartcnanla- 
gen, fo genau fie auch gemacht feyn mögen, doch 
Überhaupt der Kwiift wenig nutzen, weil der Zweck 
derfelbehln derSchönhcit der Anhebten beftehr, wel- 
che man fich aus deinPIaii oder Grundrifs nicht vor- 
ftellen kaitüi. AHein wenn dies «ucTi möglich wäre ; 
fo wird fich dcroungcachtct keiiie Pflanzung, die an 
fhrer Stelle gut und paffend ift, .auf eine andere fiig- 
Tich anwenden laffen , indem eine jede Lage iiuch ei- 
ne eigene Behandlung vertangt; es läfst fieb daher 
wobl fiir eine gegebene Stelle das paffende erfinden, 
nicht aber ffir Viele eine paffende Vorfchrift machen) 
Aus diefen-Urfachen -finden wir an den Planen dei 
Hn, M., die. ob er gleich nichts davon erwühnt, 
wahrfcheinlich alle von wirklieh ezlftireoden Gärten 
aufgenommen find, weiter nichts zu loben , als den 
darauf rerweildeten Flelfs nebft derSeutliclkk«:, txäi 
vreLcfaer JiDes bezeicbuet üt- 



jil.zoobyGOQgIc 



»l^umerp aß. - «» 



ALLGEMEINE tlTERATÜR-ZEITÜNa 



Sonnqbenii» de*. 25- $»n»ar 1800. 



GQTTESGELJHRTHElT. Preis fateen, und die gekrönte PrelSfchrlft dann tu 

' ieinem vorüiellhaAen , auszeichnenden Druck beför- 

Brriuih: Prem^kige Aeufstrunfen «fcw die Bibel ~äera. Befonders würde fie fcbon dadurch ei« ge- 

«nd ihren Werth , als RtUgions: und SittmbwJt wifTes Änfehen erhalten, wenn die Akademie hohem , 

für aUe 'Zeiten, 17^. 136?. &■ (l3 g""-) l'^*'" '*^" Befehl auswirken könnte, dafs kei« anderes , 

DBucfa in dem Fo^max. mit folchen Letiern u.f-\v. wie' 
er Vf. dierer Schrift, der in ihr rribft als Qeift- dlea gedruckt werden dürfte. Uin ihin fodann noch 
Itdier fpricht, rerinuthlich ohne dafs er's ift, mehr Autorität zu verfchaffen, ,follen (ich die Mit- 
letzt die moralirche Aufklärung in die DentiicUteit gUeder der Akademie unter pbrigkeitlicher Prot^ctisn 
ier Begriffe von den Dcünden iiriferer PBichtpn, an einem dazu anyekündigten Tage öffcutlich ver- 
nimmt rodann an, dafs der ^weck der Bibel im Ge- j^meln, und iint^i gewilTen Formalitäten (vieUeiclit 
iraacfae bujm Volke kein anderer £eyn dürfe, al» )inter Faükenfehlag ui^d TrominelkI{ing?) das n^Uf 
Jiefe Art der Aufklärung zu befördern, und fucht Religions- und Sittenbudi der Chrii^cn für tin beili- 
^erauf aus ihrer ganzen Befcbaffenheit zu beweifen, fe; und giittlichei Buch etc. fej'ertich declariren und 
jafs lie der Erreichung delfelben eher hinderlich sAt fo gleichlaai einweihen. Und wie bringt man nnd- 
FörderUch fey. Die gegen fie Torgebi;acfaten Befchul- ]icti dies Wunde'rbuch ohne Wunder,' in die Hände 
digiingen ßnd die bekannten, nur dafs fie hier mit des gemeinen Mannes? Auch dafür weifi unfcr Vt 
rcmUdcnder WeitLäuftigkeic hererzfehlt werden, fo Rath. Die AnfgeklKrten undQebildeten folUn in dta 
wie überhaupt iu dem ganzen Büchlein eine {(.edfe- Kirchen befondcre religlöfe Vcrfämmlmigen halten» 
ligkeit beriTcht, die das Lefe« deflelben höchft lang- jedermann foll frdven Zutritt baben , aus der neuen 
jjtreJlig macht. Nach vorgebrachfec Klage find ausr Bibel üoU ein Stück vorgelefeu, und von dem Lehrer 
gefprochenem Schuldig! thut der Vf. dann weiter eine acht ptiriiUicbe Red« gehalten werden. . Dicf« 
Vorfchläge, wie der Bibel als einem Seligionshuche Jlede jLurz ?ber kraftvoll, mit untennifchtemtiofang', 
fürs Volk eine zweckmäfsigere Form zu geben fer. desgleichen eine fchöne, "herzerhebende Mullk etc. 
Die? neue Reli^ionsbuch Coli (fö decretirt^r Vf.) ein würde di.e Neugierigen mjter den öugebildeten und 
chrißtehes feyu. „ZuforderJl alfo meyot ßr , müfs]:« noch mit Vorurtheilen rät^enomineneii öfters reizen, 
^rin eine fimple, ungekünftetce, allgeiiMis yerÜ'äud- diefer ketzerifchen Verfainuilung biiyzuwohnen, juid 
Jjche Erzählung von. Jefu Leben, Lehren ii#d Tha- jUes alles würde cndüt^i ifl ihnen den Wunfcb cr- 
ten, nach den vier Eyangelillen in ein harmenifche« yrsskeUf felbäcine folebe neue Bibel zu b^fitzen. 
Ganzes gebracht, den Anfang machen. Doch nuifste ' ' Rec. ift äberaU nicht gswuhnt, das Alte und. 
ifchlechterdin^ ^araus alles Wunderbare, Ahentheuer- Hergebrachte diirum iu Schutz zu nehmen, weil es . 
liehe und 'Myftifche wegbleiben. Darauf kunnte dann vom Volke für heilig gehalten wird; aber er war 
femer ein Auszug des Wifl'ensw;ürdigften aus den, immer und JA nach Überzeugt , dafs yorurtheilo da- 
Scbriften der Aponal üil^n, auf^efen etwn die Sit- ^ircih, dais man fie }vfg^^fchnlideli fucht, es fey- auf 
i^ngefetzc Mofes, dann eiiiige, der v9En^i^en l^elir- ^reiche Art .es wo)le, keineswegs wegge&haiTt wer- 

f «dichte und die jieflen äiUeaQrrücbe aus Davids, jjankän^eo. Wenn ^er Religiooslehrer Ceia B^md- 

«lomos und Sirachs Schriften, nebft den lehweicb- ben iu Lehre .und Leben nur immer auf das richtet, 

fibn Hifiorien mocalifchen lahslu aus imd^m Btichem was yecuüaftig, was gerecht -und gut ijl; fo wird 

des A- T. , und zuletzt würde; dünkt ihn, den Be- üem Volke das Hiftorifche , Wunderoolle und üeber- 

fchlufs nicht ganz unfchicklich eine Xnrzgc&fste.Ge- jiatürljche feiner GtbeJ naph und nach von felbft in . 

jCchicbteder ^rilUichenKeJi^ion n^c^ien- DiesLehc- dem pickte erfchelneii, woraus es jeder Rcdlichs , 

jtiid Sittenbucb für alle Zeiten könnteendlichw-Pgcn and wahrhaft Aufgeklärte beurtheüt. Das Praktifche 

-der darin entbaltencu «llginncin wichtigen Walvhei- Herder Bibel immer mehr herauszuheben und ihm 

Jen »przugs^veife «in hJsiligics fiuch, öder hcjlige beyni Volke 4/ierkenntnifs " feines ./elbllftändigcn 

Schrift genannt werden, denn fein Lihajc wücde VVexthes zu verfchaffen, Ift nach dem eigejien Ge- ' 

jedem Chriften theuer oder heilig feyi;i," fiüudaifs des Vfs. jetzt ziemlich allgemein, das eifrige 

■ Abar wer fertigt diefe neue Bibel aus? Der Vf. ReJäreben befonders der proteftantifchen Religions- 

wüafcht: irgend eine Akademie der ' Wiffenfchaften Itjirer, und.bereics Hie nüchfte Genernüou wird da- 

jooge fie nach einem verabredeten Plane durch eima yon die wohlthäcigen Folgen erfahren. Der Vf> 

jhrer Mitgliedet vecanftadten JalTen, -dder auf die möcht* i4ul£lTen gern aiLch i^och die gegenwärtige 

-^fte SeaVbeitiuig derielb«^ '<einen ^hr uUebiüifheo m da »ptaiiSfhpi A(t^t^timS i» HoU«n Ma^afts Tixeil 
. ' jj. L. Z. iflöo. Erfier Band. ' ; E « " " neh- 



219 -, 

nehmen kflen, und daher /ein VÖrfchlag. Aber ab- 
gefeiicii von allfin übrigen > wo ift das Land, ' vorin 
"er iich DHsführcn licfse? wo. find die Menfchcn, be- 
fonders nus de^-MUderik-VolkMlafle, die anch nur iit- 
direct i» ibti eingehen wqrden? Hftt wohl der Vf. 
erlebt, dafs z.>B. Katholiken «t«. wo fie aus Neugier 
den Verfaimnluiigen der Proteftanton beyv/ohnten, 

^ die Lehre dcrfclbcn als die vemtinftigere und ihre 
Lchrart aj&. die ziveckmafsigcrc. annahmen?.. Sind 
die Protcilantcn nicht in ihren Augen die Abtrflnni- 
gcnV. und wurde es feiner Geiueirie von gebildeten 
Chriftcn befTcr ergehen? Je mehr dtcfer ihre neue 
Bibel werth wäre, defto fefter würde das Volk an 
der'alrcn halten. Es würde ein Proteftantisinus im 
-Protefiantismus cntftehen, der ftatt die Aufklarun'g 

- unlor der jetzigen [Generation, in einem Sprunge zu 
befördern, auch die der folgenden hindern würde, 
indem er die Gebildeten (mit irgend einem Secten- 
nämen bezeichnet) von den Ungebildeten trenn'en 
und ihre moralifche Einwirkung auf diefe erfchwercn 
oder gar unmöglich machen würde. ' 

Ohne Verlagsort: Verfuch einer .pkilofophifclteft Bibtl- 
erkiavKng, U-elcher Pauli Brief an die Kijmer phi- 
lofopliifcli gepvüß, aberjetzt und erläutert enthält. 
'Zui "Wiedc-rherftellung des reinen Vemanftchri- 
üenthums. Von Evcharius Ferdinand CItrifiian 
O^tel. 1793. 668 S. er- 8- (2 Rthl-) 
Der Zweck aller Auslegung befteht ohne Wider- 
fpruth darin, dafs man die Vorßellungen des auszu- 
Icj'.cndcn Schrift fte Hers inöglichlt rein -und unver- 
fdlfcht auf/iifan'en und darzufteüen fuche ; wozu es 
— wenn der Sehriffftx-Iler an fich eigenthüniliche 
, VorüeÜungen hat, und überdies noch in einem frü- 
hem Jahrhunderte lebte — allerdings eines philofa- 
p/n/t/ifM Geiites bedarf. Keinen andern Zweck, als 
diefon, hat auch der biblifche Ausleger anzuerkennen. 
Die Frage darf nie feyn : Was niüfsten die biblifcben 
Sihrififteller noch richtiger Vernunft gefagt haben'^ 
fojidernf Was haben fie gefagt? Sobald es dahef 
ein Ausleger überhaupt, darauf anlegt, die biblifcheri 
Schriftfteller mit den allgenicineti Gefetzen tles .Den- 
kens , ohne weitere Rückfichi, in Üeber^inftiirimuitg 
zu bringen; fo geht er — gefetzt auch, er träfe hun- 
dertmal den richtigen Sinn — dennoch von einem 
Vorurthcite aus, und befindet fich dadurch in Gefahr, 
fich fcJbft uml andere zu räufcbcn. 

Wenn nun der Vf. des gegeiiwärligen Werk» 
feinen Zweck, felbii dahin angicbt. den Brief an die 
Ramer aus feinen urfprün glichen Grundideen philo- 
■ fophifch zy entwickeln, womit er wohl füglich nichts 
anders fagen kann, und, wie die Ausführung zeigt, 
uichts anders hat fagen wbllcri , als dJes : fein Zweck 
bey der Bearbeitung des Briefes sin die RölVier gehe 
dahin, ihn fo auszulegen, dafs der Apoftcl aiis feinen 
Grundideen in Gemäfsheit des allgemeinen Gefetzes 
des Denkens argumentire; fo Vendet fich das yorhi« 
Gefj; te von felbft auf den Vf. an. Dafs der Vf. fiel- 
Jenweis den Sian des i^pofteb riditiE' 'aufgeftftt 



ALLG. LITERATUR - ZEh'UNG 



250 

habe,'iA nicht zu leugnen; aber es ift ai^cb Rec. g«- 
wiis, dafs er'deii Gefft'dts A|Tör»cls liÄ GafizeiT vÄ- 
fehU habe. 'Paulus ift ihm -nielK Towohl ein'judaifi- 
reiidcr äduiCtftelkrj .fila. vie!ijit-!i.r,cm folcher^ 'aus 
welchem ein ganz "reiner, durch keine Zeit- "und 
Seelen voffi«lluug individualifirter Geift fpricht. Das 
möchte man nun noch hingehen laßen; aber dafs der 
Vf. die bisherige Orthodoxie -übwaH mit fo dwKrhfah- - 
rendem §potte beh.Tudelr,. das verdient eine Rüge. 
„Man hat durch die »nverniinftTpßen Rtifiäeutungen 
4<r Paulinijcben Grwiilhegtiffe , (ilaube. Gefetz, lie- 
Jetzeiwerk, GeyecJitigkfit, Sütitle, Vfrfvhnuitg etc. Gott 
und die Na(«r geüfiert , und die prnktißhe KeHgion 
XU einem jäilifchen GrimaJJ'enwirke herabgewürdigt." - 
Mit folchen Aeufs?rungen — was auch Wahres (hirail 
fey — hervorzutreten, ziemt am wenigfteii dem, der ' 
(Ich an die Reihe der Schriftausleger aufchlicfsen will, 
und'dem die Mifsliehkeit diefcs Stndü nicht. unbe- 
kannt feyn miifste. Rec. legt bey -tiieferRtcenfion 
Orthodoxie und Neologie ruhig auf die* Seite-, und 
beurtherlt den Vf. Mos nach den allgemeinen RegEln 
der Auslegung«- und Ueberfetzungjkuiift. ^ 

Die Ueberfetz^inglnfst fich, abgefchen von dem 
Original, fchr gut Icfen. -Aber erwägt irtan — bey 
der billigen Foderuiig, dafs eine gute Ueberfetzung 
das O'iginnl, felbft wenn deffen Wcrth auf äftheti- 
fchen Ausdruck beruhet, durclifchiuuiieni hffen muß , 
— nur im Allgemeinen," dafs man die Ueberfetzuh^ 
eines b^mdie zweytaufend Jahre alten Schriftitdlers 
liefet ; (tt inufs man dagegeit fchon mifsti^auifch wet^ 
den. Und vergleicht man gar das Original; fo Kann 
man keinen Augenblick anft:ehqn , dalTelbe felbft in 
den SiellLii ; wo der Sinn unfi:rciüg richtip; gerroffeii 
ift, für gänzlich verwifcht zu erklären. Doch dt*s 
konnte bey der Art, wie der Vf. ans Werk ging -;— 
indem er Telbft durch (hieher wohl fchwtrlich gehö- 
rigen) Rhythmus die Bahrdtifche Ucbcrfctzung zu 
fibertreffen fuchte — nicht wohl anders fej-n. Man 
wird von der Ueberfeizüngsärc des Vfs. am beften. 
durch eine Probe urtheilen, wozu Rec. folgende 
Stelle aushebt. 

■ Kap. 3. si — aö. , ■ . - 

2j. Nun ift aber in gegenWärtigfer AufklSruhpsepoehc 
die eigentliche — von aHetpnßtnfn Religion gat>£ 
unabhängige '■ — whhre MenJchefm'Hi de -^ wie fie 
zum Theil fchon die B'eifim unferer Nation ge- 
kannt und gf lehrt hnhen — von Neuem ansLicht 
' gebi-Bcht und 'zur allgemeinen l'olkslehre. erhoben 

32- worden; (ch meyne diejenige iHtu/HiMiatfräe, z» 
welcher ausfchliefsüngsweilb die ninralifclie Reti- 
gion ^fi/tt all' ihre treuen Bekennet erhrbir Hier_ 
im Chrifienthume gilt nun weiter gar kein PldHo- 

23.«ft(- o<i€r Seetenunterfchied mehr ;' dcini AIle-oh»e 
Ausnahme — die Qwlen To gut, wie die Htirfett 
— befinden fieh gegenwifrtig im kläglichfien wo- 

' ralifch - vr>-dorbetim Zvftmiäe, inWclchcni fie dem 

a^.'^iii'QMr unnHiglich gefallen können. Es ift dem- 
nach ein recht erwunfchtes und ganirutiverdientes" 

•■ ■ Gefchenk der Vorfehung,- dafs wir jetzt wied«» 
■■-•■■ -^ gatB 



Wi , Ko. «8.: JANUAR ';i5jc.p, ^ v «s 

^■' gute u'n^ g^ottETerallig« Mehfchöi gieworden :fifid» ft^on, an welche ,der.,Brief gerictit«t ift. 2) Hätte' 

P feitdem ^efw Cltrifiuj die. aHgeineinC' Befteyung der Apoß^l An beweife« gefucht , dafs «orn'i/V/ie K#-' 

!: der Mcnfchheit vom Watuiglauben , und Laßer ligiön und Streben nncti eigener Tugend die Mcn- 

n: fce^rÄ«(ie* hat. ■ •' fchcn gottgefällig njacii,e; fo kannte erüch ja nicht 

fe. Dicfen ^fut h« Gott ^befuRdtrs dazu beAiiUfnti ifepmjafst^finden %ap.6- den Einwurf zu bcantivbrJ 

. die Menfcbheit durcb den moralifcben tüauben an »eii,- als. ob foinc L^kre zar rminoraiitüt führe. ■ - 

'■ den Zweck ferner Hinrichrung nufzulilS^en, zu .R«. gfcbt gern. 2U, dafs di<! hofiere. Tenderilif 

l6".Veredeln und gottgefällig za aüchen.j — Ha^ des Chriftcjithums auf vernünftigen Glauben ati-ÖÖcti 

Alles hat Gott fo veranflaltct , welcher dic> bisbe- ^er im Geift und in der Wahiheit' zu verehren fey;, 

■'■• rige moToHfcke VeräorbenJoit der Menfchen aus gMichtet fcy_— ^ ja" dafc Paulus hierin die -tiar^r", +!js 

weifen und gütigen Abficbten duldete, aber in virt^oK ahnde, zy watcher fich nach ihm eiuft die 

der jetzigen Zeit Tchie unpartheuifdie Vatergüte Mrafcl^CTi, erheben- foUeni Abgr zu , eben (liefern 

dadurch t.ü vcrherriiehen bci'cblols, dafs- ec, fa Zwecke betrachtet er. das Chrilteiithum, 'als das von 

wie- er i'elbft weife und gut ift, auch alle feiiie der Vorfebung vcraurtaltete," 'einttweilige Tefar weifi, 

■ Mcnfühen weife und gut machen will. — r Alle, gipwahlte Mit^l. Uli Menfchen hingen' bishef in äct 

fag' leb,' welche die befeUgende- Wahrheit von^efits Verehrung Gottes allgemein am Offcrdienft, rt'ovori ■ 

._j u.r_i jjj,^ wenn fie zu einer hohem Mo^alit;it gelangen 

folltcn, zurüdtgefüiirt werden mufstcn. Da'nun dazn 



, annehmen und befolgen. 

Bey der Interpretation geht der Vf. ..'^'-'e dies 



liercits bemerkt worden, urld auch aus geg.'nwäriiGfcr 
Probe der UtberfctÄung erheilet, von dem Grundfatze 
aus; der Apoflcl Juinne nichts anders gefagt haben, 
i\s was die Vernunft im Allgemeinen als wahr aner; 
kenne. Deswegen widerlegt er die ältere Anficht 
lies Zivecks des Briefes : PiiuIms wolle dir ^tuien und 
Hi:iiien übefxmgen, dafs nickt die Beobachtung der na- 
tArlichenitnd geoßenharten ReUgiansrorfdtrifien,' fon- 



der Tod OiriJU", als eines fchuldlofen Menfchen, gffnz 
vorzüglich brauchbar war; fo weifen die AjvoUel, in>- 
fonderheit Paulus, mit grofser Weisheit auf diefi,-n 
Tod hin, alsauf einen fulcbcn, durch welchen eine 
ewige Erlöfurig erfunden feyi Nun Konnten fie mit 
Erfolg reine Sittlichkeit predigen; aber in Hinlicht 
auf den bisher in der -Welt- her rfohewd«» üj>ftT.Jienft 
mufstcn fie die Anficht des Todes Jefu, als eines Er- 



itmalUin der Glaube, d.h. die gläubige Ergreifung ^■S^'^^'^" Wribbrnnigstodes geltend machen. 
nwrfremden Gerechtigkeit uns gereckt, gottgefamg Nuraufdtefem Wege konnte- das Chriftenthum, als 



und feiig Htnch'e, unter andern daduttli; dafs er fa'gt; 
Es überzeugt uns fchon die aUiagliche Erfahrung, 
daß nichts, als eigene Tugend und Rechtfehaffen hei t 
uns glücklich macht; fo wie er hingegen folgenUe 
Auticht; 4er Apo/iel wolle befonders die Chriften amu 
iem '^udenthwmf üb erzeugen, dafi nicht iKep ofttiva. 
üafsere Religion undi die Beabaehtung der äujssrii- 
then Qebraiicke z. B. Bejakneiditn^, Opfern,, Fafien u. 
f. w. auch nicht der änfsrre Vorzug der Geburt, '^b- 
iammung, Secte etc.- fändern allein die moratijche. 
Innere ReÜgion und das Streben nach eigener Tu- 
Tend den Menfchen gottgefällig und glücklich mac]ie, 
lurcb Yerrturift und Erfthrimg als die richtigere er- 
jviefenglautt, indcin uns diefe fagen, dafs nichts 
ils Tugend, uns glücklich, und nichts als Lafter uns 
mglücklich" mache. — Eine folche Auslegungsart 
ft aber äufserft mifslich. Der dogmatilirende Sinn 
ints alten Schriftftellers kann nicht anders, als durch 
•ine forgfaltige Vergleichung der Denkuiigsart und 
les Sprachgebrauchs der Zeit, der -Nation, der Sccte 
!tc., W-clcher der Vf. angehörte, verbunden mit einem 
genauen Studio des Eigentbümlleben des auszule- 
(■endenScfariftttelierp gefunden werden.' Und auf 
liefern Wege erhäk R«c. bey dem- Bii^i! an tue RO- 
ler ein gan?; andere» Refultat als Hr,:0. 

■-' Paulus kann nicht die Abficht haben, deii Sa^ 

uszUfÜhren: Nicht po^dve, äufsere, fondern inora^'- .,, ^.,_ 

ther<,'ianere Re/igroM mache die .Menfchen glilcklidi ■^tn-i die-ai-^^.tJ!^ 
nd gottgefaUig,;. denn i) kannte diah.ih jenen Zet- . V«i Sü-^an'c /'^■■ni'rVxr 
■» (fiefcfft lÄitcrfchietl. M4chf ^. zum.i'ic--'-'^ - ■-=-" - '- 



als 
Crtchea, flb^r Juden- mid.Heidenthum, zur Befötde- 
r^)1g«jne^ re^nern QotEesverehrung, tviuiUghireu. — 
So dürfen wir uns denn aber auch,' iiÜht wundenri 
wenn die Appftel in ihren Schriften fo oft auf den 
Tod Jefu, als VerfohnungstoiniihVreuten. Und fo 
g'laubt|Rec. ganzjiuf Geifte jener Zeiten, den Brief 
an die Römer nir'eine Art von Lobjchrift auf dis- 
Orrißmtilum waxnMieii', infaferH es den Mmfehe^ eine 
'S{xx:osuvy!v d. . i. GoftgefdUi^eit anbiete , utlelie , wif 
iihß. JbraJtam Gott durch Glauben wohlgefällig 
ward, durch ein ähnliches Vertratien zu ihm zu erlan- 
gen fey. Glaubt ift ihm daher nicht der allgejneine 
vernünftige Glaube an Gott mid Tagend, oder die 
moralifche Religion Jefu;- fondern das Vertrauen, , 
vermöge delTen fich Verehrer der Religion Jefu »öii 
Gott alles Gute, um deswillen verfprechetv könii n, 
w'eil ihnen derfetbfe in dem Tode Jefu alle die Hoif- 
.nungen zufichcrt, welrhe die «» Opftrdieiift vormals 
gewohnten Menfchen in dem von ihnen dargebrach-' ; 
ten Opfer zu. gewinnen vermeyritep. — Dafs der 
Apoltel unter dem Glauben Abrahams, gegen wel- 
chen er den Gbiiben di»f Chriften wrgleicht, nicht 
die moralifche Religion Atirahnins, fondern fein ft-ftes. 
Vertrauen auf Gottea Vtdieifsung verftahtlen haben 
will, erhellet önwiderfprechlich 'ans dem Schluffe des 
4ten Kap. Wm i(S(tn Vs. mi — « Wf' i-Arri« i^v ik- 

" ' " ^n »'«J'CKf.v,«"'«»' -— '.«/« njv ivxyyehxv ra _ 



;iligÜon nictt ;ff,,v^v.,-r ,\fas rfer Do^märrker, vofi" dtefe^ AnficfTt 
«y den judea und bey der>eai8eUi.(^de.,-M^ Mea- .des Brieie^.für/^iyeji^liei^äHchfu inachen .habe, b«- 



■ «33 

k,amn»tt Rcc. nicht- Aber geretfet,''«- WklfTiteBUcft 
das ganze Rär^imement des-Apoft(tIs fficHütle und 
EinUeidung des Chriftcnthuins, öelTen Tendenz aut 
blofse moralirehe- Religion gthe; fo darf ' dies deri 
Ausleger nicht irre machen, deffen nächfteV Zvfvckiüt- 
mer nur der bleibt, zu teigen, was die Worte' dW At>o» 
ftela munittelbar Tagen wollen. ^ — Nach fügt Ret. die 
bemerkung hinzu, dafs er Kap. i, ig. das ävotfi^v' 
«nr«! ytep oprir -^leti nicbt nit dctn Vf. und den meinen 
Aastegem aiif das Evangelium beziehe, als bh dies 
die ifytiv &»ov offenbare ; fondern dafj er darin den 
allgemeinen- Satz aufgeßelU finde : iVlan-fieht, dafs 
Gott die iatßeixv der Meiirchen ftrafc, ' weJche di« 
'wahre fipttesverehrung, ÄhfSttx., durch Lafteriinfttg« 
keit uncerdtückcn; ja, dafs es ihm hDchil watirfchein- 
iich ill, d^s ÖLTt^iiu lind mSiAiU filr die co»creta üatßitt 
und «jixei' (tehen , und damit die Heiden gemeynt 
find, deren fittlichen Verfall er in dem unmittelbar 
' .folgenden aus der Vernacbläfligung der richtigen 
Gotteseckenntnifs herleitet. 

XJEPFZiOt b. Graße: Theorie d€r Jämmtlichen Rdi- 
gümsarten: dts "PttiJchvMs, dts UroMotheismus, 
des Antkrapo - .oder Herotkeismus , des . Monothfis- 
MUf und des moralifcltm Dtismns oder des Chri- 
yiianismus. Voi^efteUt in aller Kürze von D, 
Hfjytig. 'XLVin u. ig? S. 8- 

Die Darflellung der fünf Religionsarlen , wie fi* 
der Reihe nach eine nach und sus der linderA bey^ 



AX^tZ^ iÜKXiKK 1994. 



«M 



der'ftafenweifen EntrArickelun^ der menr^itkhen V«r- 
ftonft entflanden 'find," iSt kurz und gut.. Weiifl «her 
der VT. meynt, dafs Pbilofophie nnd Religion, als 
zwey Din^e, ,die aufeinander gar kefne Bi^zielving 
hibeh und haben* feilen, neben ethand<r unter jedem. 
Volke fortgeher. CoUi^n-; fo fL-beint er feiner e\gt)icii 
Theorie vton dem Fortgänge und ■dem Enülchqn. der 
Religion aus Beobachtung und citltivirtiem^Vexuuniit' 
- gehrauch (d. i. Philofophie) ungetreu geworden r.ii 
kyn ; .fo wie bey^ feiner Erlüärung des ChriHianisiniis 
oaer moralifchen Deismiu in feiner urfprünglicben 
Retnigkeit, die Fodening , es jetzt bey» AUp^iVi 
lalTen, ohne duEcb neuere Pkilofophiu die Reliigion 
niodemlliren zu wollen, nicht deutlich und beßimmt 
genug ausgedröckt ift. Denn weiche« Alte verfteht 
•rf den kirchlichen Dogmatismus als Volks- und 
Staatsreli'gion, wie es bisweilen fcheint? Nun fo ift 
wohl das, was er von nötbiger Schonung beym Volks- 
unterricht von der Vergeblichkeit und Schädlichkeit 
des darin von manchen unerfahmen jungen Männern 
iingebrachtcn KHticJsmus und Idealismus fagt, rict- 
tig und der Anempfehluivg werth: aber das BeSbe« 
ben. die chrißliche Religion zu der urfp hin glichen 
reinen Religion Jefu, oder wie er £e nennt, znm 
moralifchen Deismus zuräck zu fahren , ats zu dem 
wnhren aUen Ckrißianismus, wird er hoffientiieh nicht 
misbiUigen. Sonß ift diefe kleine Schrift ein Be- 
weis voo des Vfs. Belefcnbeit und guten hiftorifeben 
KenntnilTen der Gefchiebte der ReÜ^enen dar 
Meafdlten. 



KLEINE , S ,C H R 1 T T E N: 



TaBaoooik. USagMntrg, fa. Krili VerSwhiibfr die L^<r- 
■rt Kiirf d« inheU det Schulnaurrufitt für Kiridtr in. den klri- 
VM SfSdten nnd »uf J<n Lmudm. Von Fr. Cabr. Reftwiu, 
Abt des KJofttrs BerRe. i^jio. 84 S. 8- (S gr.) Refultsie eine» 
vjelj.ihrigan Nachdenken« uher JiiKeiirtuiirqrricbt, aus^prreder 
eines Vetwsiien in der Pädagopk, müllen denkenden JugenA- 
lehrern überauf wilH^ommeii Ciyn. , Dia PrüFuug derfelben 
veranlaftt »■eniRßeii« eine neue ThÜligkeii des menfch liehen 
Geiftec. In diefe» RückCcht ift aiuli die rpr uns tiegeiide 
Schrift ntcht abne Wertli. Si* renbnkt ihre Bii<ftehutiff der 
jeKt in den ^rfuflircheti St*atcn beabfich tilgten SchulrvfoTia. 
Nachdem Hr. H.eitiige 'g«ni bekauritfe Grundfltzc, d»fs.pdp- 
Itch dar frubei« Ju^^endunterricbt kun , aufchauend und piak- 
lifch fej'n tnüfle, in Erinnerung gebracht hat; fo theilet CT 
«inige hineeworfen« Ideen zu einem Eiiwurf eines firrlieh- 
religiSren Ünrcrrrch» für die Jutfend in kleine» -Siidien und 
auf dem Lande bis ins z«1iiice Jahr, Aiifings in kue^ietifchcr 
Form, dann iih ftwdatifendcn Vonru^t: mit. £r geht d^b^ 
von der j-iebe 8er Aehern lu dai Kindern und von der Gen 
damuf griisdcnden Crfigeiilicbe aus, kommt fodann aufdasV^r- 
hllteii Regen andere Meilfchen, «uF Gott, Jefu» und GevißeA. 
Reo. -rauCi tvMchü^ bekennen . Aid ihm dider Gang tiichc 
duTchaui natürlich fcheiue. Er buin. fich ntdit UbErzeugeii. 
daft der von Hn. R. eingefchlagone Weg durch Erweckung ifer 
natürlichen Empfindui>t;eii , Moralitat in hegnin3en , der ata 
üeherften lum Ziel führChde tey. Ihm feheiHt et nnciirlii^her, 
den Menfchen erft in ftch felbft lu fiihren , ihn auf die in 
RÜen MeHfchenfaeleu liej^enda BegriSe i-ou Kecht und Unrecht 
und auf die innere Ndihi^imB , jenen genüfi EU linndeln , auf- 
nerkCimi xu machen. Die erlle Anwendung von diefemrUicbt- 
bqiriff« Iciuiii ilüS -illndthKS -aiif -^M ' VWhahcn- d«r ~Kindfr 



p.eetn die A«ltern fenntcbt und in Pftichi^ebot, dnrcli die 
i.icbe der Aehern lU ihren Kindern uiUerftiuit werden. Das 
fiedlirfuifs 4iach einem Lertbuchci wclobcs aus GerL-htcht^ji 
und GleichnilTeD der Bibel und au» Rochoi^''s Kinderfreutid« 
luhnunflngetrafien Tcju £oJl, fcheint dem Rrc. nicht fo drü>- 
oerid lu feyii, wie Hr. R. ghubt. Rochonv und Tbieme li» 
lern dem denkenden Lehrer Stoff genug. Warm» CulJeit denn 
fchlechterdinf* G<:fchic1iu:n und Gkichnifl^e auch auBder^Bibsl 
«nilfihnt. feyii? Müflen nicht die meiltan erft eine andere- 
Einkleidung erbalien , wenn de uiiTerm 'Zeitalter ani den- 
Bedürfniffen des jugtiifllichfU Geiftes «Rgemefleu fcya /allcD? 
Zum UnierrtcKte der Jugend vcitt «wen bi« «um i^hmj Jabaa 
■tvünrcht der Vf. eine SohnlUbel, d'« Alle* da« enihiflic, w«a 
ider Menfch umimginglich iviflen (?) muCs, um mit Uebeneo- 
■guiig ein Chiift zu feyn. Sollte man nicht mit Vebnt^eiitmng 
ein Chrift Teyn können, ohne ni wiffen, wie die Jfracliiea 
nach Kanaan geknmmen lind U)id nandies Andere, wac Hc. * 
Ä. in diefer Sdlulbibct aufgenmnmf ii zu fohen wüiircbt.? 
Uebrigeiis Utes nicht lU leugnen, d-ifs eine Schulbibel, narA 
der AuRsbe diJi Hu. ü. , weiclitr lieh S-SS frhr frcymiii3ii| 
»ber dun NarhUieil erklärt, den das Lefen des A. T. bey der ' 
Jngend'und bcy Erw^chreiiaji Iliftete. weiiidUM Eur Verhii- " 
tung diefes Nuchifbdle Und «ur allfniligw. llnicrgrabang eine« 
noch fehr herrrchcadeti Vorurtheils beytragen könne. Inroflern 
v^ient alfo "Hr. R. Dank, d-ifs er Buch hierüber knie Stimme 
•t^b. Ein {ilr Schulen brauchbarer Bibelaustug niilrue, nach 
des Kec. Jlediinkeu, «uf wenige Bogen gtbrecht werden Itön- 
Iien. Aus dem A. 1'. dürften nur weiiig tuoralifehe 9entenc<n 
und Züge aus dem Leben garer Menfchen aasgebobeu. werben. J 
Aus dem N.T. vnirdeti die Lahveo j;caia.tiiÄ.(nHff.^ülar 
<Ue3Iau|Ulkcbaiti^i.nK&«. ■ ■■. ^ 



'5 Numero 29. , «5 

\.LI.GEMErNE I.ITERATÜR - ZEITUNG 



Slontags, den 37^ 0a*»«f. Z8«0> 



pur siK.- 

DnESttEN, In der Walthcrichen Hoftiucliliandhilis; 
^mnilung praJitifch - chemiJehey.Mhandlungen und 
^ennifchter Bmerkuvgen von IV. A. Lampadius. 
Zweyter Biutd. I797> 333 S- 8- 

Deerfte Abliandlung S.3 — sS- enthält veric^ie- 
dene Yerf uch« , welche der Vf. «ngeftellt hst, 
ft«i(r um die Brttatbarkeit des Dlatnants, thäi^ k« die 
Beftandtheile deJJ'elbett nah»- ZK b^imvte». Ein polai- 
«her Gra/ KoMiirzeiusTiy, gab die Draiaante'n her, mit 
welchen folgende Verfuche Sngeft eilt wurden. Ver- 
%Kh i. Ein roher DUuiant, delTen Gewicht 3 K»r. 6. 
[g Gr. betrur, und ei«, gefchlifferier, welcher 5 Kar. 
I, 7 Gr. wog, worden gSnxlith verzdirt, ohne ciae 
»pur zurück zu laflfen , als man auf einer ^öhenden 
tobt« einen Sfromvoü Lebensluft auffie leitete: Die 
Erfcheinung, dafs der Diaman* nicht kalt, fgndern 
lEifs gehlafen -wurde, eeigte deutlich, dafs bey die-- 
"em Verfuche keine V«rfiüchtignny , fondern wirkli- 
:he Verbrennung de» FoflUs fta« fond.- Verjuch 2. 
Ein roher Diainiun (2 Kar. ix Gr. fchw«r) wurde auf 
einer Kohle zum Glflhen eebracbt, In diufem ^uitax- 
de mit Schnelligkeit und Vorlkht nuf einen Teft ge- 
tragen, welcher Kwifchen glühenden durch einen 
Strom von Lebenslutl angefachten Kohlen ftand. Ein 
anderer Strom tm» Lebensluft wurde atff den Dia- 
manten geleitef , in Zeit von vier Minuten war jede 
Spur von demfelben, verlchwunden. Verfi^h 3. Ein 
Diamant von i Ka». 3, iGr. Gewicht, wurde forg-- 
fäftig in Kohlenpulver eingepackt 'm einem Platiiia- 
liegel eine Stunde und 31 Minuten 7,wifdien Koh- 
len, welche durch zwcy Ströme von Lebensluft un- 
unterbrochen angefacht wurden, gegltihet, der Dia- 
Kant blirb unter diefen Um (binden unverändert. 
Vfrfnsh 4. Ein anderer Diamant, 3 Kar. fcbwer, wufde 
an einen Eifendrath hefeftigt, vor dem Apparat mit 
Lebensluft auf der Kohle ent:röndct , und hierauf 
fchfiell in eine mit der reinilen Lebenstuft ani^cfüllte 
Fldfche gebricht. Er hlieb ungefähr zwey Minuten' 
glQbend, verbrannte aber nicht gänzlich, ßej OctF- 
nung des Stöpfels, mit welchem die Flnfche ve^r* 
Ithlbflen war, drang die atincfpfaürifche Luft fchnell 
hinein, Kalkwaffer, welchos in die Flafche gefchiit- 
te,t wurde, trübte fich merklich, und abforbirte eine 
beträchtliche Menge der in der flafche enthaltenen 
Luft Der Vf. drückt diefes fo aus: als die Flafche 
in reiner atmafpfa^rifcher Luft geöffnet würde, drang 
diefe rctuielt hinein, und vom dem Kaitwaffer wnr^ 
ein bcträckt^ktr ,Tlieil abßtrbirty^) wobey esfchr 
A. L.;Z. igoo. ^tfltr Bßnit, 



ftark getrftbt wurde. Virfueh 5. Ein in zflndendes 
Salzgas unter denfelben Umibinden gebcachter Dht- 
mant, brannte darin bcynahe zwey Minuten fort, i*-s 
entRanden häuligo Dämpfe von gemeiner KochfaU- 
faiire, die njit KohlenfSure verbunden waren. Uer- 
fuch 6- Es wurde ein Diamant, i Kar. 10 Gr. fchn'cr, 
in ein« halbe Unze tlicrsenden Salpeter getragen, 
hcym Erkalten des Salpeters fand man- den Diamaat 
nnzerAöhrt; jedoch wurde dcrfetbe Stein, da man 
ihn mit' lao äntn Salpeter eine halbe Stunde lang 
im Platinaüegel der hefrigJieH Wetsglühäitze ausfcte- 
te, verflüohtigt ohne eine Spur zurückzulafTfin. Der 
atlvallfche Rückftand des Tiegels enthielt nicEit dba 
minderen Antbeil von Thon- oder K-iefderde. 

Aus diefen Verfucben folgert der Vf. i) dafs der 
Diamant ein brennbarer Kürper fey, 2) dafs er eine 
betracbdicbe Men^c Kohlenffolf und keine Fliifefpath- ' 
füure enihflhe. Die Gegenwart der Flufsfp.ithfiüirt* 
glaubt der Vf. aus dem Grunde leugnen zu mülTen, 
weil, nls der im vierten Vtrfucbe cHinltcue Nioder- . 
fchUg aus dem KalkwaCTcr, mit Vitriulfaiirc über- 
go(r(;n wurde , fich weder durch den Geruch die Gc- 
grii-wart der FlufsfpathRiure bemerken licfs, noch 
auch, bey nachher aiigeQi.-Iltcr Doßülation die gläfer- 
ne Vorlage angegriffen wurde. Der heftige Gratl von 
Glühföuer, welcher zur ZcrJlöhruiig des Dianuimeit- 
crfodcrlich fey, künne der HtluiipiitiiiT-, dafs er - 
Kohlenitoff onthalte, uin fij u'cuigor eiir^'TLSii itjvii, 
da man inanuichfalrige B.^yfjiieie bainn, '.'.if,-. ^'u<.- {f.-ir-, 
ke Cohüfionskraft das Verhalten der KOiprr .-ilirn.le- 
te. Mangel an Diamanten hinderte den- Vf. Verfu- 
che anzuheilen , um die ÄTÄrtffB'dcs KohlenftofTs ku 
befttmtnen , er hofft aber diefe Lücke ausziifulli-n, da ,' 
ihm die Rückkehr dos Grafen Komarzewskij ans Im- 
licn die Auslidit erüfFnct, die angefangenen Vrrfu- 
che weiter verfolgen zu können, —r- Da tlem Vf. ''as 
für cIhci» deutfchcn Chemificr fcltüne Glück w Theil 
wurde, mehr als 65 Gran diefes theueni Fo^Tils zu 
Verfuchen verwenden zu können; fo hatte Kec, ge- 
wünfcht, dafs Ge auf eine Art genutzt worden wa- 
ren, wodurch die WilTenfchaft wjrltlich gcwoniieu 
hatte. Alle diefe Verfuclie beilütigeii nichts wWter 
als dfe Brennbarkeit des Diainairten. welchu wohl 
von wenigen Nattirforfcbcrn bezweiR-lt wird. Ui.ber 
die qualitativen Rcnandtbcile erhalten wir lu^r unbc- ' 
friedigenden und über die quanlitarire Menge det*- 
felben gar keinen Auffchlufs. Wenn der Vf. aiicfi 
Verfnch 4. S*. t8- darzuthün fucht ', dafs die Sättre, 
welche das Knlkwailer trübte, keine Flufsfpathläure 
fey ; fo ergiebt fich daraus keinesweges , dafs ii«Koh- 
lenfüurc feyti ntiUre , dcnil. dief« beiden Süure» ^nd 
-Ff Ewar 



ihr ALLG. LITEEiATUS - ZEITUNG. . »^ 

KWnr Opvößta Contraria olier nicht contradictoria. So zu vmnöth'en, un^Jcfn ^cm^fs-rlalfelbe »u tfcarbet. 
wird audi im 5ien Vergehe aliclit angegeben, lye- .-toH^ ivürde» ii»«fa Rsc. Ucilii^l xweckinjtfsigftr g<wf- 
(Inwli der Vf. ficb toh -der Qf^eiiwaxl der Koblfcn- . tfen^eyii, iVajJiiwl jdle MR9S«t'«ien 2Ü;i;lofeuitgsff^ 
faure vcrfichcrte. Fcnierwie Jeicht w:ire es gewefen, , ten feibft betriftf, fo eriynert Rcc. ge^en Jj. 17, S." 
aus der Menge KohlenHiure, die in "diefein ■Vfeffücfi'tf" S7. , dnfs tittTrh Ckts' ä lühew mi i t^emdriii Alkali die 
erzeugt, und dein AnthL-il Diamant,, wcUbcr zerilört Kicfel- und Thonerdc nie ganz attfgeiüft wird, auch- 
worden war, etwas über die verhiiltiiifMiiuisige Altfii- findet er es umfcuitlcU, wenn gefagt wird , Foflilicn 
ge des-KulitettJlofli.iu b^iüiaiuu'ii. , Es wird daäier aus dem Kipfelgefctilpchte werden mit JenluM'e auf 
joder Chi'inilicr geiviTs recht niigclegeiitlith wiin- naj[em und irocÄtu.» Wege behandelt, .ßas Verfah- 
Ahcn, dafs re<ht bald die Viirfudie, wcltbe neo«r- ren S. 91. jj. 21. mir die Schwer- Kalk- und Strcn- 
lich über die Zerlcguiig des Dialiuintpn in Paris an-, tianerde dadurch zu fchciden , dafs man fie zuerft in 
gi'ilillt urordcn find, bekanntwerden mögen. Die- einon'lufrfnorcnZuftaiid vet[(^Qit, da»*" geincinfchnft- 
icn zufolge foll der Diamant rHaer Kohli!nfio0 feyn,. lieh in SalzHiure auflöll, und fie durch Kryllüilifiren 
da wir den Koiilenftoff bisher nur als Oxide (in Ver- von eina'ndcr abfondert , würde zwar im Grofscii an- 
lindung mit Snucrfioll) kannten, dicfer reine Koh- gehen; allein im Kleinen nicht anwendbar feyii, we-' 
Itnllufffoll auch im Stahl vorkommen; denn Eifeu nigitcns würde man nicht genau' die vcrhaltnifsmaXsir, 
und Siamant cementirt gaben Stuhl. Der Vf. fieht geM'enge belljmmon können. Genauer vörde matt 
hier zu^leith feinen S. ö. geäüfsencn Wunfeh reali- diefe Erden fchcidoniOnnen, wenn man die bis ?.iir 
ftri, dafs man das Verhalten des Diaioants mit dein Trockne abgerauchte Auflöfüng diefev drej- Erden ia 
EriVn unterfiichen ihdchte. Die zweyte Abhandlung Salzßure zuerit mit Alkohol digerirte.. Dii'fcr würda 
5.37-^63- hah.dd! von diim Verhalten, einiger hürper die.Strontiflii - und Kalkerden. auHufcni hiügcgen dje 
ihdi-y Leben sin fthitze (Rcc.würde lieber gefetzt Schwererde mit SaljHauit Verbunden zurück. lafTeo. 
haben; iti der Hitze, welche durch i.ebenslufl her- Letzte" wird mit Knli zerfetzt, güglühet uad gewo- 
Torptüirnclit werden kann). Der Vf. wählte zu die- genV "Die beiden finde^ Erden werden au3. ihrer 
Ten Verfuchcn i) verfchiedcjie z ufammcn gefetzte (?) Auflöfüng in Alkohol durch ein fchwefclfjures.Neu- 
Mttnlhnifchungen , vorzüglich Verbindungen dts Ko- tralfolz gefiiljt, lind der Gyjia durch Kochen von dsr. 
bültln, des Nickels , u.f, w. mit andern Metallen -3) fcfavTefeirauteiiStrontianerde gefchieden. NachÜIaa- 
vcrfchiedcno Metalle, und 3) verfchiedene Foflilien, rof/i's Analyfe ift das Dafcyn der Aiiftralerde fehr 
, deren- Verhalten noch nicht unterfucht worden war. problematifch geworden, und der 22"T5. würde dem-- 
Wenn übrigens aus der Erfcheinuiig, dafs der ge- nath ganz wegfallen können. Bey den Eifeiiericut ■ 
fchuinl7.rne Sfrontian und Witherit nach dem Schmel- S. ^^. g. 30. ejnpfielt der Vf. Eifcn urtd BraunÄeip zu-, 
zen nii[ Lebhaftigkeit in die Kohle eindrangen, wo- gleich durch reiwf B/wf/nit^e zu föUea, allein Braun- 
bey ein deutliches GcKJufch zu huren war, vom Vf. ftein löft fich zum Thcit in -blaufaurem Kali auf. Der- 
gelcltjort wird', dafs (üefes'eine neue Aehnlichkcit- iiiedcrfallende Wisinuth S. loi, 5.33.40 kein reijrer 
dief^r £rden mit den Alkalien anzeige, and die Ver- Wisiauthkalk fondeni eine neutrale Verbindung des- - 
tniithiint; hinzugefügt wird , dafs man vieiUieht in der Wismuths.nijt Salpeterihure. Es inufs hier überdeta 
l'o.'ge gar die feuerbrßiindigen Älkatien und alkatifclten weder die Saurtf-pradominiren , auch mufs die Auf- 
Knien durch Hälfe der Kühlen werde zerlegen kOn- löfung ziemlich in die Enge gebracht werden , wenn 
nan; fo gclii-ht Kec, dafs er die Verbindung unter alles niederfallen foll. S. 104- g. 37. füllen Nickel 
dicfen Gt^danken nicht ciiizufehen im Stande ift. In und Kobalt durch Mächtiges Alkali gefchieden ■ Wer- 
der dritten Abhandlung S. 6.5 — IIQ. wird dtr Plan den, indem diefes zwar den Nicket' S. S^z- nicht aber 
ttnes Handbuchs ztt der chetnifclun Jaalijfe der Mine- denKobaltauhöA.alleinletstcresMetallwirdgleickfalls 
_ralkijrper mitgctjieilt. Gegen diefen Entwurf finden durchAinmoniakaufgelöftu.f. w. Vierte AbhandJung. 
wirniin manches fowobi der Fnna als der Mattrit Verfchiedeat Vtrfuche und Evfakn0%gen über das Tita- 
nach zu erinnern. DerVf. gicbi Vorfchriftcn, wie man «imwS. Ii3 — 134- Diefe Verfüche befiatigen iheils die 
die zum Kiefetgefchlechte . Thongefehlechte u. f. w. ge- Ei^ifchaften, welche Khproth an dem roii ihm eut- 
hörige Foftilieii zerlegen foUe, allein durch die Ana- deckten Kalke djefes Metalls auffand, theils emhal- 
lyfe foll ja erft ausgemacht werden, ob das FolTil mi- teil fie inehrerc fchätzbare Bemerkungen über das 
(er diefes oder jenes Gefchlecbt zu bringen fcy. Verhalten diefes Körpers in feinem regulinifchen Ztt- 
Aeufscre Kennzeichen belliminen hierüber nichts, der fiande. Uin einen König von dicfem Metalle zu er- 
genauefteu Befchreibungen der aufsem KenOzeichen hatten, vermengt der Vf. deiiTitankatk mit zwcy hü 
ungeachtet, fetzte man den Saphir, Rubin u. f. w. dreymal fo vielem Kohlcnpulver , mid-j;10h*-t ihn ei- 
uniM das Kiefelgcfchlccht, und nur Klaprotks <;he- iiigc Stunden lang in einem bedeckten i'orcellaniie- 
mifche Analyfen konnten ^as Gefchlccht beltimmen, gel. Wahrend dem Glühen, wird oft ein neuer Aii- 
in welcljos diffe Foliilien gehören. Eine Anleitung, tbeil Kolilenpu]\ er zugefchüttet , und fleifsig umge- 
welche gewilTeollgeineiiic Vorfchriften (die wenii auih rührt. Den aufdiereArtoxi(ft(f*«a(?J (foll es nicht des- 
nicht.bey allen (!och bcy den mehreren Foßilien an- o^tidirten heiläeh'^j Titan, macht man mit ditlteift 
wendbar lind) Ithrt, und durch genaues Aufzählen Leinöl zu einer Palte, und legt ihnin einen mitKoh-" 
aller dabey vorkommenden Erfcheinungen, Pinger- lenpulvcr au.spftitterten Thoniiegel, b.;ciecki die Pa^ 
zeige giebt, den wefeDtlicfaeji . CharaJuer des FoüUs: fie mit KohleApulyer , und füllt deu Tiegel bis zu ci- 



2P 



K«. 49. JANUAR 1800. 



330 



ier fchicklithen Hfthie mit wlneÄ gepulverten QJaft 
li. Naebdem der Tiegel gehörig verklebt worden, 
v,trd «r. in eiuea andern geltc-Ut, und anderthalb Stun- 
«n der Wirkung: des GebJäfes aasgefctzl. Iädi'eKe< 
ttiCtton gfelunjen; fo erhalt man den Kpnig in ei- 
icr 'Z.uriiinincnhiuigcndcn K°gL'l. Die/es Metall iA 
an dunkel kuyferbrauner Farbe, zeigt eine fchr gra- 
se Verwandfthaft zum Säiireftoff, ift /ehr ftreiig- 
üfäig, leicht auflüslicb in den Miiieialfnuren, und 
bneentcirter EfTigTäure., Der Kalk diefes Metalls ift 
«y wreiten uniuflüslicher , über die ■ Ver\f andfthaft 
>i^clbcn gegen die, Spuren giebt der VI. folgettdt 
?aiiclle. Öaliuafaur«, Phefphorßure. Arrcnikfaure, 
Cucker- und T^eiaüeinlciure , SchwefetfKvre., SiJz- 
Ihire, SelpeterJaure, Efligfäure. Einige Gran Titan- 
Bctall IbUrn.Jicb leicht . durch Kochen- in einer aus 
[all bereiteten flüfligen. Schwefellcber auf. An- 
lere Pletalle wurden durch den Zufotz des Titans 
Irengflüüig und uiillten lieh nicht in Körper fdnnet- 
;«n lalTen. Die zii dtefei) Verfuchcn erfodctlithe 
^cnge Titan hat fich der Vf. durch Zerlegung des 
&enakj.Jis und .N'grins rerfcliaffl. Beide Foiiilien 
Ut auch Klap-^nth analvfirt, tiasletzle unter dem Ma- 
nen das eifenhal eigen TitBnci-zes von Olddpian (Man 
ehe KlaproÜi's- liejftväge II. Band S. 236 — 232. und 
>■ 335 — 2"ft-)''- Vergleicht man die Refultate beider 
\BaIyAiu; fo IVöfst man auf einis^c miffaUende Ver- 
'clÜt-'icTihciti'n. Herr Lampadiiis. fend in 100 Thei- 
enMetiakan ^s.yTitankalk, 5i,oEirenkalk", 3,3Kie- 
elfrdt;, 2Tbonerde, o-SSchwefel. Klaproth hinge- 
pw» 45i 25 -i^'toiikalb, 51 vom Magaet ziebbareR.Ei- 
■enkalk, 3, 30 Kiofdcrde j 0.25 Braunfleinkalk, allb 
(eine Spur von Thonerde und Schwefel: ' Im TVigrin 
'ond.diT Vf. 87 Titsnkalk, 9 Eifenkalk, es bliebert 
I,3Rückllatid , 2.5Ver!uÄ. Ki sp rot A fand in riieftin 
Foffd Titankalk. 84- EiJenkalk 14. Braunfteinltalk.a. 
Gegen des Vf Aualyfe ift vorzüglich das au erinnern, 
dafs er auf die Verbindung des SauerftofFs mit dem 
Titanmetäll bey feiner Angabe nicht gehörig Rück- 
licht genommen hat , indem man doch fchwerlich 
vorausfetzen kann, dafs der Titnnkalk welchen er 
bcy 5*endigung feincf Analyfe erhielt, nicht mehr 
oder weniger SauerQoFF enthalten habe, als in dem 
FofTii defTcn vcrhältnifsmafsige Mungc der Bellaiid- 
theile, rr dcmGewichtenach beftimmen wollte. Auch 
nufs Rec. bemerken,_dars es. dem Ilit. Prof. garnicht 
glückt, wcBn ei feine erhaltenen Refultate In Deci- 
malbruchcn ausdrücken will. So machen. nadi der 
Art wie es dei" Vf.' bezeichnet , die Beflani^heile des 
Afcnakanits §.^i8. »ichi taufend Theile fondern nur 
ein Gan7.es und zwcy taufend Theile eines Ganzen. 
Ein gleiches gilt von den Angaben 5-123- i>- 212. S. 
ai7.. Auf der 115 Seite hcifst es : 100 l'heile Mcna- 
knu gäben 3 ThcHe Schweft 1 , 7000 Tbeikhen Kie- 
felcrde, 20000 Theilchen Thonerde, 519000 Theil- 
chcn Eifenkelk , und noch 21000 Theile Kiefelerde, — 
hier ift doch otfLMtbar der Thcit ungleich gröfscr als 
dasGJDz«, Fünfte Abhani^lunp. ChemiJ'clie Vcrfiifhemit 
dem IhnigfleiK i^oi» Artnn in, Tlivrin^tn S. 137 — 144. 
Der Vi', kotuito von diefem wirklich fuUcneii Foiul 



Qher 600 Grsn zu feinett 'Verf nehm -verwehden. Sie 
betätigen die brennbare- Natur des Honigfteins und 
führten zu folgenden Refultaten : KohlenftofT 85,^ 
Thonerde 3,50., Kicfelerde 3, 00. , Kryftallifations- 
waffers, £ß. , l^rluft_.ß, i. Dierer Analyf? zufolge 
grenzt (wie W. L. ftigt) difrfes Foffil, rein^üufsern 
EigenTcbaften abgerechnet, zun.'ichft an den Diamant, 
jedoch ifthier der KohlenfloflF fchon in einem vätlr 
tiommenen durchfidttigen Znßande aoi^löft. Von dem ' 
Bernftcin unterfcherd«! fich der llömgtkin fewoht 
diirch di'e aufsern IJenMzeicJien , als durch fein Ver- 
halten Jsey dftr DeftÜlatiun (alfo durch weiter nidiCi??) 
Auch Kia^talii (S. Schprer^'s jourual der Chemie jft Heft. 
S, 461.} hat neuerlich diefts Fotfil zerlegt. Seinei; 
Analyfe zufolge bf^ftebet der Hpt\igftein aus einer i-\- 
gentbüi^dicIien.Süure, die ihrer Katur nach zu den 
Pfianzen£aucen gerechnet werden mufs , aber Leines* 
Weges idcntifch .mit Benzoefaure ift , und nus AJanti- 
erde. Beyder Zerlegung auf trockneni Wege «aben 
roo Gran Uonigltein 54.Cubikzoll kohIeof:üfT'i.iureS[ 
Giis, , is.CuJiikzoU reines Wnfferftofigas, gg Gi-nn 
fchwach fäui^rliches, gijwürzhaftes WafTcr, i Gr. ge- 
wtirzLaftes Oel, 3 Gr. Kohle, jöGr. Alaiincrde {incl, 
ein wenig Kiefelerde). AufnafTem \Vc-ge, blof» 
durch Walter zerlegt, gaben 400 Grnu 3iüfes Foflila 
58 Gra« Alauiierde, 5, sKicTelerde (die ab^r nur zu- 
föllig ift) o..';£irenkaIk, das übrige war tiiie eigim- , 
ihfiinTiche Säure, welche in znrten Kaiein. wiowohl 
nicht leicht, kryfianifirte. Sie bildete mit Kali i.inge . 
Nadeln, *nit Nairum dreyfcitige Tafeln, 'mit Am- ' 
moniak fechsfeitige Prismen u. f. w, Wcjin man Hii. 
L. Analyfe mit diefer letzten vergkichi ; fo IchcinL 
anfänglich der gröfste WiderfprucU zwiCchen beiden 
zu herrfcheni Rec. glaubt übrigens dJefen anfchei- 
nendrn Widerfpruch heben zu können. Der Vf. cr-~ 
hielt, indem er 100 Gran pulverifirtcn IIonigrt(.in mit . 
860 Gr. Braunllein von Uefdi vcnnencte, und bey 
der Glühhitze überdeftillirte +41, 73 Cubikzoll koh- - 
lenfaures Gas', diefe fmd, wie in einer Note gcfagt • 
wird, franzöfifchcs Maafs , und enthalten 85,40^^««- 
Sbßfche Gran KohlenftofF^ und .betragen ungt^lrhr 71 
Gran cblnifcli, nach welchem Gewichte der Vf. die 
übrigen Refultate anges'bnn hat. Der Veiluft bcy . 
diefer Anniyfe beträft alfo , wenn man die oben an- 
gegebene 6, I Gran Veiluft niit in Anfchlag bringt, 
20 Gran. Der Vf. hat mithin olTciibar die Iloiiigftein- 
laure durch fein. Verfahren zerfetzt, und da fie 'ver- 
muthlich wie alle Pfljnzenfusren aus Kohlenfloff. 
"WaiTerfioff uiid Sancritcif beftehet, nur den ein^n 
Beftandtheil in Rechnung gebracht, w.lhrcnd ihn» 
die übrigen "entgangen find. . Sechfte Abhandiiing-, 
Beßätigiing der Tlieinte des Unterfchiedes zivifchen dem. 
Roh- vnd Frifcheifen durch einige Verfnche im Grofsen 
S. 147 — 164. Der Vf. haider bohmifchenGercJirdiaft 
der Wiffenfchaften eine Abhandlung hberfchJckt, in 
welcher er (die Theorie des .Uuterfchiedes ?) den Un- 
tetfchied ZHifohcn Roh- und Frifcheifcn genauer zo 
beftiiumen verfuthte, 'einige Gemerkungen über die- 
fe Abhandlung fo wie eine ausführlichere Darfst 
lung der Theori« des Vf. werdea daher bey der An- 
zeig« 



A. L. 2. JANUAR Igoo. 



*3» 



zeige jener veltläufii^era Abhandtmie fdglich etat 
SteHa"=fiiMlen. ■ \ 

(Der StfMufs folgt.) ^ 

EKnAUaNGSSCHRlFTEN. 

Erlaiiobn , b. Pilm : Bibettezte s» Leiefienpradig- 
ten banutxt tarn Gebrauch f3r Irtnrfpfuret tod 
G. H. Lang. i799' aaaS. 8- («t gr.) . ,. 

In der aiten Predigt dJefer Samndungr Ober Pf. 51, 
3. (bey- der Beerdigung eines Mannes , der in hohem 
Grade Bu$fchweifead und Krgerlich lebte) (iigt Hr, 
Lang 5. 143. »Eure Rede lej allezeit lieblich und mit 
SalE gewürzt. Diere apoftolifche Vorfchrifk will ich 
mir nichtumfonftgeragtfeynlafTen." Rec. aberkonn* 
- te nicht ßnden, dafs er in der genannten oder in el- 
nir der äbrlgen Wort gehalten hätte. Es find ihrer 
zufammea dreyfsig, theib vdllftäiidige; tbeils abge* 
kSfzte und ' theils blofs entworfent. Die Auszüge 
und £nt\vürfe Und die unbedeutenden , die letzten 
find fo willkürlich und dfirftig, dafs lie kaum den 
Namen der DMpofitionen zu Leichenreden verdienen. 
Man Termifj^t in ihnen das Salz, womit fle «U; , eis 
Muflcr der Nachbitdung fürPrediger (der einzig wür- 
- dige Gebrauch von Cafual- Reden für Prediger) ge- 
würzt feyn folltcn. Die voIlMndigen find die befTera, 
und würden allen ßeyfall verdienen , wenn ihnen 
nur nicht/ grürstentbcils die benannte Lieblichkeit ab- 
glenge. Diefe hat nur da ftatt, wo der Leichenred-. 
*cr, wann er .über irgend ein Lafter zu reden hat, 
mit moralifcher Strenge (las Lafter angreift, aboc 
forgfaltij vermeidet, gegen den Lafterhaften felbft 
7,u t'L'ldc zu 7.iehen.' Einen Vcrllorbcncn feiner Ge- 
brechen oder Lafler wegen in eiiiPin öITegtlicben Re- 
ligions vortrage tadeln, hcifst die Bcitimmung uiid 
den Zweck feines Amts als Prediger, welches nie 
das Amt eiiics Cenfors ift , durchaus verkennen. 
Und ,d<is itt in dtefen Leichenpredigtcn oft gefche- 



fcen. In der sten übet 1. ThelT. 4, rj. (bey Beerdi- 
-gunff eines Mannes, welcher ^en Trank liebte) heiTsC 
es ; dafs er (der Verdorbene) da er doch auch Untere 
ri?ht empfangen hatte, wie et, um Gott zu ge&Hea, 
wandeln foUte. bis an fein Ende immer völliger (<poU- 
fctminner) geworden fey-, dies wird wofal fein ße- 
fter Freund nicht von ilun fagen können. Dies Völ- 
liger werden iifl Chriftenthum und die Vollerer finA 
dann weiter hin, wie im Scherz neben einander £»- 
ftellt . und was , wie's in der Predigt felbft hetfslk 
allgenieine Sage war , dafs der Beerdigte , „der fr«y-' 
lichnoch für einen wacfcem Manspaflirt«, die,Mift^- 
kei* wader in feiner Jugend doch in feinem Alter g^ 
liebt habe ," das wii-d auf die Kanzel gebracht. Man 
vergleich« weiter die sjtc über den gtaiVets dea al- 
ten Liedes": Freu dich fehr o iaeine Seele — auf 
Verlangen der Anverwandten eines beerdigten rohea 
Säufera , die i6te voll halb veriieckter Ausfalle auf 
die Sinnes- und Han dl ungs weife des Verftorbeiwn; 
dergleichea erbauet nicht , es empört nur Lefcr oder 
Zuhöre»; wenn der Tod te denn doch von der Kan- 
zel herab getadelt we/-den aiufs , fo gefchch' es lie- 
ber oifen uud gerade heraus. ■ Befondecs zeichnet fioh , 
die Letzte durch ihren feFtfamen Gegenötz gcgeu 
die genannten und mshrere andere aus: aber Rdin. 
3. II-' (bey de« LeichenbegÜngniffe eiiies angefehe- 
nen iVIannes , der in keinem guten Rufe ftaad.j Hier 
verfährt der Vf. , wierecfat und hillig, gegen den Ruf 
'des angefehenen Masnes mit aller mögiichen Scho- 
nung , warnt vor bofcm Leumund uud dergL , aber 
warum geht er minder behutfam init dem Rufe de« 
rohen Säufers, des Leibreitknechts und mit der so- 
nannten allgemeinen Sage um?. Uebrigens find diefe 
Predigten populär genug, die Sprache darin ift bis 
auf emige Klemigkeiten z. B. S. H8- eine betrübte 
Leiche, richtig und fchicklich, aber dennoch ift Rec. 
auf ihre, in der Vorrede /u6 coiw/ijioiw flnffefc^^lldi£^ 
te Fortfetzuog nicht hegierif. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



ScnüTfE Rü«*TE, BerUu, h. Iliyli: Epi/cjie Ditktuitgs- 
ArUn , Uuitaiiti (Trioletl;) auec rfe Noti-i necfffairci oniter» 

.,. , j . ...i. .,i„ 'i'-htargt - GuUtttgen, von Pimlmann. 

Wr rdcri-.me Titel einos nocli-rdiri- 

js dtutMitH , eiigiift!ii-ti , IVanadC- 

ÜiiwR und ifalictülVhiNi Bt-tn-kcii bvlWbt, die der blufsv Zufall 
■lieh; llTiii1ur«r li.iue Au i-inaiidcr reiheil kömieii; 
Gcdii-hi, Jit erßc Liebe zur Probe dicueii mag; 

Pu Prtis 



O Cart ZauLer - Klaii!; 
Dil Ptei» im l)io— Rangt 

Ilüridola Gtläi>i;. . ■ ■ 

Ugi; S«Iinr.iclit Klicke Dir, Geh ZiM«. 
- Jiu Pruib im ajio — Ra.iß 
U Ztuber-lliid llumclirch welch Schiaea.' 

Fafl. foJlte man in Anfehaiig des Vi. »wf eine Vermutlivfle re- 
raihcn , fee/ welcher di«, ririük fugUich itu-llummeD muff. — 

Die MenSchlukkcit terknt ii 



nditjtm fWff ea ftherzem 



jizöüby Google 



Numero 30. 



XLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Dienstags, den 28- Januar igoo- 



^ p nr s iK. 

Dkesbem. in der Walthcrfcheii HofSuchhftndlungj 
Sammlting jjraitijch - chemijcher MkaniilMngen 
und vertnifchter Bemerkungen von IV, A, Lampa- 
dius. etc. 

{BefeU'ifi d'r int «prifes StUtke akgebrocheBeii Rtttnfiom.) 

5icbcntc Abhandlung. Verfucht über die Wirkung 
der Pfianzenßluren auf du bleihaltige Zinn, und 
KT die Scheidung beider Metall« auf dem trocknen 
>ge, S.IÖ7— ri94 Der Vf. fetzte dem Zinne ver- 
hiedcns Anthcile Bley zu, in dem VerhaltniiTe (des 
innesiuinBley) wie 10: i" wie 10:3 wie 10:3. Aus 
efeti Mifchimgen wurderü'latten von 4 Zoll Län- 
i; und eben fo rlel Breite verfertigt, imd der Ein- 
ickung der Sn der Haushaltung gebritucblichften 
[lanzeiitkure« bey verfchiedenen Temperaturen aus- 
iCe.tzt, und eine längere oder kürzere Zeit mit den- 
ibeii in Berührung getnfleii. Die Hauptrtfultate, 
eiche lieh aus rfiefen Verfachen erpeben, fmd foT- 
Mide: i)man mufs, wenn es möglich ift. ganz rei- 
es Zinji zu den Gefiifsen , welche in der Haushal- 
ing Kcbrnucht werden , anwenden. 2) Enthalten die 
rfafsp, welche man hat, einen Antheil Bley ; fo mufs 
ey dein Gebrauche derfelben" die griifste Vorficht 
igewendct werden, man mufs keine faure Speifen 
I dciifelbci) kochen, auch fie weder kalt noch warm 
I denfelbenanfbewnhre«. 3) Die ZinngiefsermViffen 
ahin angehalten werden, dnfs fie nicht mehr als 
i>chllen5 ein Zehntheit Ble^ dem Zinne zufetzen. 
liefe Verfuche leiteten den Vf. zu indem, um eine 
n gemeinen Leben anwendbare Scheidung' des 
leyes vom Zinn aui" trocknein Wege auszumittein, 
«Bijt Privartperfoften , die den Bleygcbalt aus ihren 
innen'ieii Gefafsen wegzufchaftin wünfchten, diefes 
uf eine wohlfeile Art bewerkftelligcn konnten. Zu 
,em Ende wurde das bleyhalttgc Zinn mit Schwefel 
ufatnmengefchmolzen, aQein der Erfolg war nicht 
twünfcht; fowohl Bley als Zinn verbanden fieh mit 
lern Schwefel, das rfickftjfndigoZinn enthielt gleich- 
alls noch immer yiel Btcy, und wnr durch die Ein- 
wirkung des Schwefels fpröde geworden. Eben fo 
renig gelang die Scheidung durch Anwendung des 
«aeritoffs, es fev nun, dafs dos bleyhaltige Zinn 
«'Verkaliong durch Luft unterworfen; oder mit 
idipeter oder Bräiinftein bebandelt wurde,' m allen 
lirtm Fällen wurde Bley und Zinn zugleich ver- 
alkt. - BefTcE gelang eine Scheidung, welche der Vf. 
Jircb. 'kaoftifche; Kali (nicht' Pottafch« wi« der V£ 
jl,L. Z. igoo. Erßef B«fuJ. 



fagt) verfuchte. Sie bcßa-iid darin, 'dafs man ein Ge- 
menge aus dreyTheilenZinn und einem TheüeBIey, .' 
langfam aber vollkommen verkalkte, mid dann mit 
12 TheiJen kauftifeher Lauge iu eiriem eirerneiiKcfTcl 
eine halbe Stunde lang kochte, wobey immer Waffcr 
nachgegoflen würde. Das Ganze wurde warm durch 
ein leinenes Filtrum gegoffen. Die durchgelaufene 
Flüfiigkeit wurde zurTrockaf; abgedampft, der trock- 
ne .Ruckftand mit i Kohle vermengt und rcducirt, 
wodurch man einen Zinnkönig erhielt ,-rfer 2\ des an- 
gewendeten wog,? ? und noch i^ Bley enthielt. Auf 
dem Filtro war ein graues Pulver zurückgeblieben. 
Welches i des Ganzen wog, Rec. zWeifelt, dafs diefe 
Verfahningsart im Grofsen überhaupt, noch mehr 
aber, dafs fie mit Vortheil anwendbar feyn werde. 
Uebcrdem bemerkt er einen beträchtlichen Gewichts* 
verlud an- dem erhaltenen Metalle, der zwar nicht 
in den Worten , allein in dem Sinne des Gef.igtcn, 
liegt. Hätte der Vf. 2} mal fo viel Zinn durch die 
Scheidung Erhalten, als in der gefcliiedenen Mi- ' 
fchung enthalten war; fo wäre es ja ein wahrer al- 
chemiCcher Procefs. Achte Abhandlung. VertKifchtt - 
kürzere Bemerliungen , Verjuche nnd Analyfeit S. 197. 
bis 233. i) Der Vf. empfiehlt den Gebrauch des Hy- 
grometers bey chemifchc« Verfuclieii, wenn auch 
nicht um das Quantum des WaiTers, doch die £xl- 
fienz deifelben zu beßimmcn. Zu diefem Gebräuche 
empfiehlt er das Retztfche Federkielhygrometer, wel- 
ches er fo verfertigt , dafs er einen rohen gut ver- 
fchloir«iien Federkiel fo dünn wie möglich fchabt,'ihii 
mit defiillirtem Queckfilbei; itült, und dann ein ge- 
nau aequilibrirtes Haarrorchen? einkütte^ 
Der Punct der gröfsten Feuchtigkeit wird befliinrnt, 
indem man das Inftrument in eine mit AA^aHerdäin- 
pfen angefüllte Luft briugt, und es fo lange darin 
Ufst, als das Queckfitber noch fallt; den Punct der 
gröfsten Trockenheit (nicht dun naffen und trocknen 
Punct wie der Vf. fagt) lindet man, wcim man es ei- 
ne Zeitlang unter einer Glocke in. welche ausgeglii- ■' 
hctes Kali gebracht worden, Heben läfst, und beide . 
mal den Stand des Queekfilbers bezeichnet. Rec. 
mufs übrigens jeden Chemiker bitten, fich jn keines 
aeriuilibrirten HaarrührcheHS, \yie der Vf. will, fonclera 
einer gewähnlichen gut calibrirten Tlicrmo^tieterröhri 
bey Verfertigung diefes Werkzeuges zu bedienen, 
such erinnert er, dafs Chiminello , ein Aflronom in ' 
Padua, ztitrß Hygrometef nach diefer Einrichtung 
verfertigt' bat, die'Iaee^ dazu "rührt eigentlich von 
de Luc her. S. 233. ■Ä'trden .die (Jeftartdthttle 4ea 
Po rcellan Jaspis folgende rmafse 11 angegeben 'jg Thou- 
«'de. 33, 3 Kiefderde. 4 T^ferdeand ^ EiÜndulik! 



aas . ALLü. Ml filiATUR'- ZEITUNG Jj|^ 

f^c. kennf etrie neuere AMljle des A0*eiror K^ i»- mi& GoU. und -SilbeFpuoben fowohl auf dem trocknen 

fieriin, welche ih inchrerta Srucken voa diefcr ab- als nalTen Wege anzaltelkii find. Zucrß redet er 

weicht, diefcr zufot^o entliüU gedücbtts- FollU 60. 75 von derOrdnuiig, welche man in denV^rdity-Aem- 

foclererde^ 27, 25 Thonerde-, a 50 Eifenkfflk, 3 Bit- tern bey dem Empfaiije der zu priifcndeii Gepren- 

«ercrde,.mul 3,60 Kali.. Dtefi;r AbhandUtng üitec diA ilanil«. mi4 b£y den. i^acMier aazullellendt'it vorläu- 

Z> rktrunii eics PorccUiinjäspis, find iioch einige g«o- figcn Arbeiten zu beobnditcn bat, dann Ton dcrPro- 

giiolHlche Ideen bey<refügt. um begreiflich zu mar bierwage den dazu gi-horijjen Geiäihlthalcen, und von 

chen^ wie die. zum Kiefclgefchiechte gehörigen Fofii- den Qi;\vichten. Hierauf zeigt ^r, wie man das heue 

Ben, auTnflfleiii! Wege Können, cntftaiiden feyn. Hr. Gewicht auf altes, das alte auf das neue zuriickfQh- 

£.mcjnt. das JHJheralalkaK fry d»s Auflöfungsmittel reu lionne. In den näcbftfolgcHden droy Abfchnit- 

fttr die Kjefek-rde gewefeu. bey alluiiilicher Vc-rdüii- .ten werden der KupeUenofcii, Jie Muffeln und Ku- 

ftunifdes. Waffers wareo dann aus diefeinAuflöfuiig^ pelfeu b.;fthricben, und es wird gelehrt, wie nmn letz- 

Ipilt^C verfdüedene Kryilallen augcfchoffen. Sparer- terc verfertigen foU. lllcrauf Zi-igt der Vf., wJemou 

ÄiiveiMihmddre Salzl^iure muf bildete mit dmu Alka- die SalpetSrfäure oder das Scheidewnffur reinigen 

S' Kbcbfidz„ wod^rth gleichfalls eine Mcnje Thou- könne, wie man die Süure fiir den Prqbierftein be- 

und FJ-felerde mcchanifch niedergefcblagen wurde, reiten muffe, wie die Kupellation im Allgemeine.!). 

EBecXcheiiit der, Vf. nicht bedacht zu habeiv, dafs u/fd dann wie fie in Iwfofttlern Fiilli^n bey Gold- und 

wenn maiv ihm' auch allts- einräumt, die ungeheure Silberproben anzuftc-IIen fcy. Betrüger bedienen (ich 

Slenge-IlAt^ifc/ieii Natnims, die erFttderlich wiire. um hüuüg des FlatLiimns um das- Gold ' und das S<1- 

«ufnaHem Wege die genannten Crdarti:n aufzulüfen, her zu verfalftbea; (Luch lii bey letztem Meuil)« 

das- fpüter» Entliehen der S:ilzfaure u-. f. w. doch im- nicht fo leicht eilte Vcrfjlfehung zu boforgen , io- 

iBcr Hi'efoEifeiteiuung unurklitrc bteibt, dafs i|i; dvi> d<;i|) wegen, dejii PrciCe des Platinums, dit:fcl- 

Iryftallen der auf dicfe Art gebildeten Folulieu keir b« keinen Vorth^iil gewähren wurde. Der Vf. z^\z% 

ne .'jpur von Natfuin anzutreffetL iit, «ft^tches doch ^Ifu-t wie man. diefen .Betrug entdoci^en, und di.^ 

der Fall" feyn müfste. S. 323.— 231. fifhrr der Vf. ei- w.ihren Gthalt'des Golde* nud Silbers a'iitfinde« 

f.'jic Verfuchs aiv, durcb^ dTe er die Gegenwart des könne.. Da dasPlacinum eben, fo yi'^ das Gold und 

alf äU wtßittiich nn- Alaun anerkeniU. Atif einem. ^iJü^T auf der Jiupulle fteiiüt, da es wiit-da» Gn'd 

lühern Wege gelingt die Abfcbeiduug dJefes Be~ nur allein von dem Köni|jswaffer angegriAen wird ] 

ffaiiiltKeift, wenn urair iii dfe Auflöfung d«-'^' AImiiis- fo ift eine nicht gem<-ine Aufmerkrawkeit von tei- 

eine Anflöfung der reimen. Schwererde fn Waffer ten des Probir rs nothig , uin.dit.-1'e Vcrt'alCchunf auf- 

tröpfelt, bi' ficH keinNiederrehlag mehr bildet, and zuftuilon. Dar Vf. giebt Aiileitung, witi iuan Ichow 

nacüdeiaEiltrireu,. die FWffigke'ic bis. znr Xrucknf aus d^m Verhalten des. Metalts während der KugeVa, 

. verdunßc; nie noeli vorhandiiw Schwererde wird tjon die Ge[>;eiiwart des V'auAums erkennen ,. und^ 

CJL-h. währeod.dem Verdunften niedertchljgeo, indem dem geniaCi die übrigfn Arbeiten einrichtet), könne - 

maui nua den IlticLftand mit- feht wt:uigem Waffer Bekainuüch Iah. man lieh in Fnndtreictt während der 

äliergiierst ^ wiiixl' moii das Kslf rein erbalten. Der jpevi.lutiqii wegen Mangel de& Kupfer» gcndtbigt, 

Gl' halt di:;s- Kall im -Alaun betrügt, mehr als 3 oder .^ das (ilockenincMtl und Rndere Metalliiemirche an^ 

frocenti- man k^nof 10 Procent in demfclhen »nneh- ftati dell'eroea.^n gebraucheir,. diefe waren aber mif 

wen.. Katruin anilatt d,e&- Kidi angewendet,, giebc foviel üeuidaxtlgeikr Kiirpern, als Ziäk, Zinn. Ei- 

l^niea AJiiim., wohl aber Auun^niak. fen u. f w. vurunrei^iigt, es- war dabvc nicht alleinr 

ßn der V£ zu den wenigen S.cheidekiinftletn ge- für die Münzea- fcwdeni für ^lle Künfte wichtig, Ver- 

B'^rtv wvt^ie d'ufch eigene Arbeiten das Gebiet der fahrungsarten hidcannt zu. machen „ durch, die juan. 

^'-jffi-nfchaEt T-Oi erweitera bemühet fnid ;, fu gbubte' das Kupfer iit feinci' Reinheit danuiltetlen MO Stun- 

ReG^feii*fA.ufmerkfamItritfiiHr diafes Buch nicht biffec de ilt.. Wenn auch uieür Fall in aiulera Liindtfr»* 

flu dt n. Tag legen zu können, als. wenn er mit der fich nicht fa feicbt ereignen, möchte; Jb^wird docfak 

piiifstpa Qenaujpkeit jeden Febfer rügte» derihm bi!y der Chi.mifl in dicfem Abl»;hnitte manche fcli^tzbara: 

irreder&nh1te:aDurrbIeren deffelbca aufÜel.. Da die Bi^merliung linden., dfe ihm d en leib vn vorzüglich in^ 

ineRreffen*on>derArt fin/J„,dflfs fie durdl vermehrte- tereffant machen wird.. Zum. SebluTs- wird gezeigt». 

A)ifincrk(binkeit desVf auf feijie Arbeiten: vermiede», wie man deiL Gehalt der Scheidi^munzen beUiinmen, 

werden kÖFDien;. (o hofft er yonder Liebe fär die Wif- das Silber aus iUnuLabrG)u:idei^i und endlich aus den 

ftttfcHaft-.. welch» denfelben. befreit,, dafs- er fowohl Sdi.;üiew4iifeE das eutj^clöke.* Sdbft siedeEfc)üa£cn^ 

Jlth- als ffeihen Eefern; das Vergnügen nicht vorenthal-. konnei. \ 
IfciL werde,, welches, eine vollendetere Arbeit gewährt., 

- Was diefe: Scfirift vorzfigllcti auszerchnet , ifi- 

' FARievfc d'.-E Wrnfltd'iriH'tiKiet'ditfEJßHnir;. Pac- dieSimplicitätrinit derfie gelchrieben iff,. DerVf.i.- 

Ic (Utoyem fauq.iwJt'tf Effayeur du Blireau de den jeder Cbemili al&euidkdejt vorzüglicÜten-. $chei> 

6anintic.du'D:''P«rtem^ncde- 1^- ^'kuw etMeutbrc- (lekunftler!liet)ui,. entuic^ejc biur dem^ ptaüjfiih^ 

. ' die ITfnlti^ut NaiMnal;. An.V1k 75^. 4,. Arbcü«r die wlc'hfigfVeu. Lehren iät^t l^imlt,. vyckt).« 

' pV:r yr.' enrvvrcliell m- cfiefem wenig'ea Bogen mi^;- er b«y f<;in;ea Opeutionen. befolgen, muf». i(iit «»W 

V^ej; KArzfi^d^ ^fi^omduit. ^ ^(; u»^ V^'eils^ IjeutUuHftij^ uui^^ßtiinmuilcit,, c^. wir. wüUiiiK.iA. 

' ' - -* ■ iiofe- 



' »0. 30. JANUAji. itoSi. ',• , 1381 

i^rer Maner^jche noch kein Buctr in diefem F«- Vtaemenme ScWei^i^e zu Bereiten', leBrt der Vf.'. 

;b«Ctzen, welches .diefelben Vorzüge in gteicilem' den Sdnvr.»'p!ttli mitzwey- bis ctrey Theilen vegeta- 

tde m fich yereinigt. biiirchen Laugenrakes zu gtühen, und dann mit 'war?- 

memWafler auszulaugen^, um den. erKaileiienvjtri»*)i- 

Lbipjk. , b. GräiT;' Clumfch, TarbmUlire oder aal- ^"^. Weinlci» wegzüfotoflen ^ dann die Schwerer-; 

fühylith^ (/»l<mV/it Kon Beml»i.g in FarbtH »»• ätLl'" " "'-' '"l'"* Erdartmutid vorzOglichmitT 

oHe» Ai™ der Mai^ra. Heratsgegcben vo.i E*m T^runrunigt ilt, mil Salzianre oder EiEsraure. 

Carl Tri, dTi,Ujl^g«/i Hocliiiimir.hn- zu n6e>jrefsen, in d.eAulBnmg aufs neue yitnolft»- 

gefetzt T«n M. Soinn» Chriflian Hojff- "'■" l^*"«™ , nin- einen, mn.» Schwerl^atirzu: er-- 

mann. Orftln- 7lKi(. Mil vier natürlichen Far, "«JT'n .d.efcn alsdann mit zwey bis drey Tlle.len. 

benmuftera. und einem Regiller über alle drey. Bit zu »ehan Jelli-, imd fo TOie rei». Schwererde, 

"Theile 1707 afiaS 8 {3t>er> aus ihm dai^uftellen. ■ — Dfcfe» weitläuügen nicht: 

' 'y^ °' ^ '' '■ eimnni ganz xum^weck führenden. Verfahrens wird! 

Die beiden erften Theile der chemifcfien Farben- (Tch fchwerlicl» ehi Cliemiitbedfanen. Erftlich bleibte 

hre waren von Hn. Hochheimer bearbeitet worden-,. Bey diefer BfchandI\Mig immer ein Theif unzerlegtetr 

8 Fortfetzung diefes Werltes, wckhe hier angezeigt Schwerfpfftb toriici, deifen. der' Vf.' nicht erwähnt,, 

ird , hat Hr. Ho0iBam mit BewriUgung HocIAei- ihdeur ifeinen-Äeuftcmiigeir nacb, dergiuwe ScKwcr- 

es-'s übernommen. Dicfer Theii enlbitt theilii Vor- fpath zerlegt-wird. Man kommt olftnbaritiTrzerdtUi 

hriftenznFarbenbereinmgen-, die von andern Sclwift- von-, weiirnnaiiidfen' nach dem Auslaugeji bitiben- ' 

eHeni. entlehnt und, theils hat der Vf. felbli; meh- den Rückftaiid init Salzfture übergieftf,. die aus der 

■ve Verfuche über diefen Gegenihmd angeftellt,. wel- Auflofiing- anfcbiefsenden tafebrtigBn Kryilalle fain- 

le er fernen Lefem m.ltheiU. Biy der Anwcifung,. meil, diefe rillet, denHückiland in. deSiUirten« 

eiche er S. 76. zur Bereitung eines Beriinerbrauo» VTalTer auflofet , und aus der AnHofung dnrch- reines» 

iebt, welches allezeit gleiche Gjlie hat, und mit kohienfaure» Gewächsalkali, die Sohwererde- fhllt.. 
«niger Kolten als bisher ohne den. genngSen. Ver-'-^ey Birehung der Schwererde in ffl»»»«, welches, 

ift dargcftellt werden kann, bemerkt Rec. , dafs die für Fibrikanten. vorzüglich wichtig fevn möchte , hat- 

eofterung, das Alkali ßiwmgirfßch mf bremiarm tf det Vf billig die vOn. Klaprolli angegebene Zcrie- 

•efen an, mit unfern jetzigen nditigtr» Begiiiffen- gung des Sclnverfpatbe.s auf Hußem Hege,, durchwie- 

icht zuTemmenminme. Eme Ermnernng- dagegen derhohBes Kochen, des Schiverfpathos mit einer cun- 

*eint Rec. un» r» mehr machen zu- inülfen, weil der cehlrirten- AullöDing des toblenfauren Alkalis u. f. w_ 

fanandern Stellen remes,Buches.ga»Z'entgegcn, diu t» enifchiedane Vorzüge hat, empfehlen Ibllen.. ' 

etemen Vorftelfungsarten fölgli fo-iigt er S. 187.: Das voimVf- angegebene Vorfahren S ,34; die P..- 

.«Mnjrl, Ae «ii( Rn./.t_m». i((«' Nene™ d.».N«».>» afche- zu. reinigen, indem, man Se in kochenden» 

er ;Ko*feijro«rj rrAaB™- SU.. Werni man einmal die -Biairer aullbft , die Auflöfung bis- zum IHutcBen ab-- 

iilinenzdes Phiogilions •nnimint, fo läfst. lieh da- dampft,, und aus der ert.alten.n tauge dadurch, dafs. 

«it dl.fe Vorfenungsart der. Niluem' n.clit gut.vet- man-lie vier und zwanzir Stunden an. einem kühlbi» - 

miigen, Die Regeln, welche bey de, Calcmation de.. Orte Rehen. ISfse, die fremden. Salze dnnji Kryflalli- 

Jal, mit dem IWute gegeben werden, .fnmaF, die he,- ren fbfonder^ 111 keinesweges hinreiirhend ,- um- fie,- 

liefer Arbeit lieh erzeugende Flamme durch embreni trey von alliai fceindaitigen SubSanzem darzuftellen.. 

tende, Faji.r,zu iu,«,h.l,e,,, dannfobaia dieElbm, 5S». S. «I. g.f.g.. wM, man bemerke^. di,ni 

?%S«'. ^ Ä/'^ uc"j'"''°'i7'„°"' AI««, vorzüglich zwey Frtfer einmal-, dafs er niclu: 

Jie rerfiehrung de Bllnftnre zu- Wndem-, HSIl Ree, «ifenfrey, dann dafs er nicht mit Aburierdi. geßttigt: 

„cht (»r nothwendig IVa erBe ij unnötbig ,_ w-eit fey ^ fo mufs Rec, gegen, diefe letzte EefcbuliUgmrg; 

ierT.e?e>or.nedies^,jidK.fc,.A-^«t mir Feuer um- b^nerken, difs d«l,wa».znr Natureines Dingelgot 

''■ S '".•J" f>'""'^"»f »ir» fch.n:dadurefrun.er.. hört, damfelhen. niohe als- Fehler «Igereehnet Jk- 

iahen witd , das zweyte ifi unnisthig-, weif bey die^ den Itösne. ■ ■- i,v»;c«inei. wcr,- 

fcr Operation Blaußure durch- dii;, Einwiriung des- 

Trtiftrs aerftährt wird,, weches die R-edecfcung des; '..;.-,. , ... , .. - 

TSegels nicht hindern. — Bty dem. S. ,i»'...ngege. ■ V . if.J^WRSSSeiflCWn.. 
beuen. Verhaltnifs- um flfrtJfogoW zubereiten',, wo em-. . - . 

pfobln wird: «-Theile Zlini. gegen 3 LotäÖueckfilber,. " i !.„ V ir- ki. ;„ , . -' ' -.:■-.■ „ 

«eh™ Loth Schwefel, - und drey Loth Salmiak zu* ' *-»™* " Kucblerj: lP»i^m»ig«i™il«en»iirZi«- 

neltmcn, iff der Anthiil desZinniazu-geringiindem ' d ^"^^ *?* J"^ *•<?>?' der-N'M^'JiliitKle- im 
man 13 Theile Zinn, bey dein angegebenen, Verhält- '""' .^"V, G^fticnK- fu" Kjnder.-. 1799. »n »- 

nifs der Obrigin IngTedienziim nehmen kann ,; aulS- - ""■ ™'' ' "upfer. 

Jj'*"j,-«* "l'rP'i'« Saipeterfiure gegen einen. Diefe Schrifl; i« eine Ueherfetznng- von: Sorfra'jt 

Theü Salzläure nicht das. fch.ckhchfte Verhilltnifs. Kmge an jurdi« der vtanti,; welch? wir zu nntleren- 

ftyu. nal em-Königswaircr zurAulTofung des Zinnes. Zeit angezeiiit haben.. Der Ueherfetzcr hat diefBlBei 

«ijafemEen.belTenlt es. wenn zweyTBeiie Salpeter- mit eiher Dodication und einer Vorrede vennehrr 

6iue gegen emenThcilSaUsfluregonouunen-werdeii,, undnur- da». Titelkupfer beybehallea, welches-voiii 



339, 



JLl^Z. JAGUAR i;S»o. 



Eiidnes Cehrtreu copirt ift; den« fdbft die Fehlte in 
den Schenkeln des Affcii , welcher auf dem Kninele 
iitzt, ftiid bcybctuftcn. Per Ueberfctz^r betrachtet, 
<lfls Werkchcii al ^ eiuc kleine iioturltUtonri-hc Üeber- 

■ ficht, der der Vi', den Tifei, WandecuitgeJ) opr zur. 
Hiille gefreben ; allei'i Rec. geAdu , tlaCs es f.ilblt zu 
AJnor klciiieu UeberJicbt uocfa zu wciiig eoitbälij uud 
ii» fiegciitheil wiederum eine Menge anderer Din^e 
aus (1er Cbeniic u.f. w. cimnifcht, welche durch die 
liier nothige Kürze nur verwirr«^ Ideen machen kön- 
nen. ImUfs kann mau ee jKiiidcrn init Nutzen iq 
die Hände geben,- iudem der Ausdruck fcfslich uud 
«in und dieUcbci-ifitzimg treu und gewandt iit , la- 
<lefs hätte doch der Ueberfetzer da, wo durch eia 
Äevwort Unrichtigkeiten in den Verftand des Kindes 
kommen konnten, d<^rgleichen yÄrn^eiden folien. 
Flügellose Fettgans kann msn wohl den Dichtern er- 

- laubeH) sbcr nicht ^iner^naturhtltori&hcjt U^herficht, 
welche wahre' BEjriß'e verbreiten' foJI. Der Peber- 
fetzer lehrt S-öt. dcjj. Unterfebicd zwiCcheu Kamtl 
und Dromedar-^, dafs das ICamcl zwcy, und der 
lar nur einen JIöLker hat; da« iü ganz gc* 



gen den deutfchen' Sprackgebrauch -wo-es ficb ge- 
^de umgekehrt vcrliült. Die berühmte Gäfdliicb- 
tc des Löwen und feines H(in(ldten« iil ' febt. gut 
erzählt, und hat durch die L'eberf Atzung nichts 
an AniichmlicUkeit yerluren. Zuweilen hat lieh der 
Ueberfctzer geholfen fo gut crVonnte. Wenn -er r.. 
B. von dem Federbiifchc Aas Königsvogeh fagt, „dafs 
es nict\t fowohl ein 6«Arf (bouquer Hebt im Original) 
von Federn fey u. f;w.*' iiolchc BefchreJbungcn von 
fcfcwer darzultellcnden Dingen find fchwer genau 
zu entwerfen , und üllerdings noch fchwcrer zu Qber* 
fetzen, ilcc. gellpht, dafs er in ditfer Scblldcrung^ 
den Vogel, den er of^ an der Stelle fnh, wo Ihn dec 
Vf. beobachten konnte, nicht wieder erkattnte. Von 
Anmerkungen d£s Ueberfetzers tindet Rac. im gan- 
zen Buche nur folgende, „dafa eben diefcr Vogel 
von den HoU^juiero Kronvogel genannt werde;»' da- 
durch bekommt gewifs kein «inzigcr Lefer eine^ 
deutlichem BegrhV von (lein Vogel, zumal da man 
eben fo Icich.t bey der blufscH Benennung, aa die C»- 
Uttnba coonata.dciiiken kaan.- 



KLEINE SCHHIFTEN. 



T.<tiotioiii fupplcmentum primum. Cullegil mcdici Buc<onr.ne 
con&riplk D. l'hilipfnt Jacoltut Piderit , Sereiiitt LantlurivÜ 
Hilliie CuuSliriui aulicus, CMegii mcdici lUlTo'C'Uri.-lRiii 
«iipinbrum tct i7p7. 1-3 S. 4. (y^r.) Da dicPharmacic feicilet 
ürfk-heiming dfr i'harmacia mlictiuHs iles Vf*. teirScliUitlMi 
VcAiffcrMiiSüii ii;"! Btreioberunucn f rti.ilii.'ii hat; fo ift es fchr 
-xn'celimäfsie , As^ eine Anw?iidtiiig ()crfelb<-)i fluf tlii , «raf 
^ii«s Apwheterbush ^eliefeii im, ludigcwa gen werde , bis 
«s i» einet Heuen, Ausgabe ujf brduclibarcrc VVeife dem Gaii' 
zea eiiimrleifjt werden kann. Im erßeu Ab^liiiine bat der 
Vf. einigen Xreiitymitseln , Towobl fimpticibui als rornpofilii, 
welche in üer PltorMario i-ntioBoIi» «utgufülirt »wen , den Ab- 
{chM erüieik, weil cuiwedcr Aereie vun Gewidit die Htür 
krüfce niclu 'bsiläiigt laiid^u, Velobe nui(i vot-maU an ibven 
ö^rühioi hatte, oder nach des Vf. Me>'mui!i andere in irgeiid 
«ini* Biickfichl vor/iigUchere Mittel Ce g,iuz erfcLsen kön- 
nen. Es ift di« iFmpf, ■ob andere Acni« mit allen diefcii Ver- 
abfchiediingm zufrieden fej-ii wecdizii; Rec. möchte i. B. 4Bch 
tlie Irii fiartHtiaa, ein recht Buws,miJi!c« Aualeiiiiciim u"dC»r- 
miiiaiirum behalten, und den hier abgedankten HJri\-ariHs ch 
ncrrut dem ftatt <eineT eingöfiilirtcn Mercarim folubilis Ituline- 
tnanpi •voTzteben , da )enes offenbar geliiider wirkt, ulchi fo 
leicht Erbrechen erregt, und doi'h als Qucckfilbermiitel hin- 
Jängliche WicWitfiKfilSiVt JftbeV4atd'K4t pöc. ich durch ev- 
«eiiu Vcrfiiche ilberzcuift, dafs der Il.iliTicniannifche QnfCk- 
Blberkalk. wenn ir, wi« vorgefckrleben ,ift. .nur roit Wafl^r. 
(licht tih JUkoh nnagtwatAe« \vordeii, itoclt' s^lpeWrfütTB 
hui, Diefsr äai jwei Arit iMcht« auch die Jiarfi« 4ryio- 



lorUiae rotuadat, den Jflragalut t:^capus, Hit Radix Canfolf~ 
dut majurii ficti nicht gern nohnion lilTeii. Im aweyten Ab»- 
fchniitc Citd eiiiiee neue Arineymilccl hinzugekommen; i> 
Simpliri'i., JnfltfJihaaUii, ßrtttnflein , fwegen der Lebeni^ 
Uijt) ScIitKerfpiith irvegen der Baryta miiriaucaj) l) Compo- 
dt3, unter diüCc:i .stich Hahucmann's /-/'Vinpro^e ttniOneck- 
JVIttrnUiici-fclil.^ , Äie Jahfaurt Schwercrdt. Ddn dr.iftirdien 
Pur^iff-pillcH S. li. aus Jalappenharz . AlicanicnreiiV, nnd 
Ter^if«t()in Quecktllber geniit Kec. ikrc Stelle in dietiun, fonft 
mit llei'hi gcii-hiitzten, Apotheker butb« nicht;' folche heCiige 
Mittel fchadeii £)ft immer weit mehr, als Ce inuzen, und 
(blkcn daher, da, ihre AnM-eudung nur fehr feiten fUtt har. ' 
nicht unter gebräuchlichen Milteln aufgefiibrt werden. Wie 
mancher Kranke , anch wie mancher Uorfbnder im H^llifdieh 
mag jptzt diefe FUnIm furgonHi niirEbrlucheii? Bey dem C^i> 
»ui-r<in<»tia(c & 15.' pQegt r>eii. niciii i£a CbuailknÜuBcn und- 
IrfinfamcH mit einander EU kofliiji , fondeni jene nur mit De- 
dendem Wafll* iii übers icl'Si-u ""« dicfeii Jujg11.f1 mit einem 
jthfml ron I^iif^en za mif<:he)i ; fotvoiil weil dann da« 
Fiüchiii^der CbamiUbn befftir arhahen wjrd.'ala weil das aÜK 
SchltHM und Ocl getränkt? Wafte? vom. den Chamülea nicht 

Snug aussLiehen Jcatin. Im dritten Abtchnitte ünA ver/chi«^ 
nc Ucrichcigungcn unX Ziifatze, unter andern Kenniei- 
riieii der Güte «rtd Aechiheit betreffend , bcrgefii!^. Zum 
rjquor aiiQtly9Hi mtneraiit das Verhältnifi des '^^'eingGifts 
zur N^p^tba wie to ,: 1 >u naboien , giebt doch -ejii zti fchw^-' ■ 
chcs,Mu:idi'dafVeThJltii.ir»5:i iß bel^. S. Ij. ift ftatt.Z«- 



»'«y Google 



Numero Si- 



LLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Mittwochs, den 39- Januar igoO' 



ERBAUUN GS SCHRIFTEN. 

i) Erfurt , b. Kfjfer ; Predigten über die Evawf 
tien cUer Sonn.- Fefl- vnd Afofteltage. Nebft 
einer Vorrede: iiber den Geifi des Prot^antinntts, 
von Friedrich Heinrich Gebknrd, Pfarrer zu Bien- 
ftädt imüothaifchen, ErfterBand. 1798- XXXVI 
a. (S70S. 8- (iRthlr. I3gr.) ■ 

3)Alto[ia, b. Hamincrkh ; Predigten über die gatt- 
zi chrifilichn Pßichtenlehre. Von N. F»»t , Predi- 
ger in Altona , D. Carl Vealurini, in Kopenhagen, 
u. D. ^. JB. Olskaufem Prediger in Oldesloe. 
ErfterBand. 1798- XVIII u. 39a S. Zweyter 
Band. 1799. XII u. sfio S. gr. 8- (Jeder Band 
I B-thlr. 6gr.) 

Dcr,erßcBand auch unter demTllel: 

Predigten Über dit erften nathwmdigtn Vorbtgriffe 
der ekrifilichen Pfiichttntehre. 

Der zvfejte Band : 

Prtdigttn Hier die Richten gegen Gott. 

J\j ir nehmen beide Werke zurammen , . weil fie 
" '' eine gieineinfchaftlicheAbflcht haben, und das 
weyte, wenn es vollendet feyo wird, eine Fode- 
ing; welche der Vf. des erficn in der Vorrede thut, 
afeine mehr fvAcmatirche Weife erfüllen wird, als 
r Telbft gethan hat; die Foderung nämlich: eine 
•iUfiändige , genteinverjiändliche , religiiife Pßichten- 
^hre hei'auszs^eben. Die gemeinicbaftlicbe Ablicht 
ber, welche beide Predigüainmlungen haben, ift: 
as, was die neuefte Philofophic für die Moral und 
Lcligion gethan bat , auf eine gemeinfafsliche Weife 
orzutnigen und es auch dem Volke — allen nicht 
irmlichen Selbftdeiikem f- nutzbar zu machen. In 
ciden liegt die Ueberzeugung zum Grunde, dafs 
ierdurch am Cch«rften fitüich-religiöfe Aufklärung 
lefördert .werden kann, worüber Jich die VC ia den 
ronredm erkJüren. 

Nach der Vofrede ron Nr. i. ISfst uns der Geift 
Ees Proteftantismus nichts flbrig, als die^ Annahme 
|r »eueften Phtlofophie. Zu diefer Behauptung 
Bmmt der Vf. durch folgende SchlüfTe: Der Grün d- 
te, welcher die Urheber des proteibntrfchen Lehr-- 
^bäiides leitete, warGlaube an das göttliche Anfehen 
ier Bibel und ihre hächfte Glaubwürdigkeit im Ge- 
fwifttz gegen jede loenfchiiche Autorität. Dicfer 
ihundfatE aber fleht unter einem höliern. — Der 
ilfotellajit will fich darum in der Religi«a AB die 

i. L. Z, isoa ErßtrBmnd. . 



Bibel halten, weil die Bibel Gottes Wort, göttli- 
che Religionslehre enthält; und nur im BeGtz einer 
göttlichen Reltgiondehre will er fleh bcfrfed,igen, weil 
eine folche ganz gewijs Wakri\tit ift. Folglich ift 
Wakrheitsfitm und JVahrheitsliebt der Geiß , der ihn 
zum Glauben sn ijie Bibel leitete. Hätte nun Luther, 
diefer- Freond der Wahrheit, die Vernunft in ihrer 
Würde, in ihren Rechten, in'dem Reichtbum ihrer 
Wahrheitsfchütze gekannt ; hätte er das, was ihtt) dre 
Bibel allein gab, auch her der Vernunft gefunden'; ' 
fo würde er ganz Freund der Vernunft gewefen feyiv 
wie er freand" der Bibel war, würde fich feft an 
eine ganz meufchlichs, aber defto göttlichere , de&* 
fruchÄarere , aus dem Herzen und zum Herzen ge- 
hende Religion, gehalten, die ganze Bibel aber ^wie 
er es mit einzelnen Büchern derfelben wirklich that — 
feinem freyen Urtheil untcrworfien hafaen. Gefetzt 
aber auch, das Wäre nicht fein Geift gewefen ; fo foUte 
es der unftrige feyn. Denn angenomiAen , es wäi^ 
bündig erwlefen (der Vf. fucht es «ber weiterhin aot. 
die gewöhnliche Art zu erweifen) „dafs die V^emurift 
auch Religio ns Wahrheit habe ; dafs fie die wafentliche 
Religionswahrheit, von der jede poGtire nur VorAel- 
lungsart, nur Modiiication feyn kann% uriprünglich 
und unabhängig aus fich felbft habe ; dafs mr die 
Vernunft den ReligioHSwafarheiten den feftcn Zufam^ 
mcnhang gebe , ohne den fie nie ein fibetfehaulichn^ 
begreifliches, haltbares und wlrkfames Ganze werden 
könne; dafs alle Bibetwahrbeit nur durch Vernunft 
-verftündlich und brauchbar werde; dafs die Bibel 
Ton der Vernunft ihr ganzes Axfehen und ihren Werth 
für den Zwet- der Religion erhalte; ■— was tuQrstem ■ 
wir als ehrliche, wahrheitslfebende , unbefangene 
Proteßnnten thunf" Die Antwort, welche wir fchon ■ 
angeffihrt haben, ift weiterbin diefe : „DieneueflePhi? 
lofophie annehmeri I " Wenn man mit diefeinRifonnfr* 
ment in fofem ganz einverfianden ift, als es denGeiS 
desProtcftantismus in Wahrheitsfinn und ^^'ahrhcit*- 
liebe fetzt, und , als es unfectn Zeitalter die Einficht 
Zufchretbt: die Bibel könne die Hülfe der Vernunft ' 
flicht entbehren , und es müfTe vorher aus den GefcCr 
nen der Vernunft entwickelt werden, was ^ir zu 
thun oder zu glauben haben , -ehe man beftinmien 
könne, was aus der Bibel zur allgemeinen PfUditen- 
und Religion sichre gehöre ; fo kann man doch, wenn 
man nicht felbft leidenfcbaftlich an der Känttfchen 
Philofopbie hängt, dteAnmafsung desVfs. nicht gut- 
heifsen. ■ Mufs denn nun uns Proleftanten allen, 
\venn wir fSr wohlunterrichtet gehalten feyn wollen, 
gerade die Aufftellung der Kantifchen Prmripien in 
der Moral, gerade die Bebauptofig der grofsen Verfehle- 
Hh denbeit 



e»3 ALLG. LITERATUR - ZEITUNG »44 

drnhcit jjpr thcoretifchcn Vernunft von der prakrt- -hSufig «ine Sjtracjic, wie wir fie höchftens fBr tno'ra; 

fcUea, fTCfradc die au&fchjicfsendb Gründ^i: aller Ke- Ilfche Vorlffungen biltigeu konocn. - Wir lieben zum 
lipjops^Iircui auf Mflraliiüt u. f. w, als allein ^ahr Bewns eine Stelle- aus, weluhe noch nicht ,z 11 den 

einleuchten? Der Vf. macht felbft von 'den Au 0(1 ä- fchwcrfteii gehört: ..W^'iui dieiciiigp Vernunft (heifist 
rungen, welche das Chriftenthniir-v«n {»imw »wd«™ - -es hi der di-fften Predigt S. gi f-)'.diL- iibex Recht 

Seiten l/er, jils durch die KBiitifcIic Pliilofophie er- und Unrecht, Gnt aiid Röfc anheilt, 'jenes gebietet 

halt^ hat, fiberall Gebrauch; or erklärt nch mit War-' liiid diefes verb^etef, das Ei(fenthtitn jedes Mcnfchen 
jne gepcn Kaut's moralifche Interpretatipn , imd er-.^ift; und wenn das achte Chrißciubuin in einer fol- 

teniit dadurch, an, daTs Wahrbeil auch anderswo als chen Gotteslehre beftebt, wejdie mit dem Unheite- 

Ifey Kant g-^ftnidcn werden könne; warum Tollen die und Gebote ^et fittlichen Vernunft übereinflimmt; fo . 

■Protellaiitdii übfirbaupt durch den Geift ihres Syftein* folgt unmittelbar, dafs das allgemeinc.Chriftenthmn 

zu ft'iner FhUofophte gedrungen werden,' und au£ser die Religion der anvcrfhirchton fitdicbcn Vemiutft 

ihm tein Heil fayn?, felbft ift> dafs derjenige, der lieh von der Wahrheit 

iji' dieför Vemunftreligioii übcr7.ciigt hat, 7,u»ti;ich die 

Die Predigten fclhft find allerdings im Geifte der Wahrheit des Oirifiemhams anerXennen mufs; und 

^ajitifchen Philofophie,- ohjie Mifsbrauch halb ver- dafs cHc Keiintiiifs des letzton di:f\o geWiffer und 

A'ndener Kaniifcher Ideen und Formeln. — Sie ßnd genauer Icyii kann, je mehr man die Vernunft» aus 

«ich mit Geift, d. b. nach des Vfs. eigener Erklä- welcher es entfprungen ift, in fich aus^cbüdet hat. 

rung, fo gefchrieben, dafs der I.efer zum eigenen £0 habt ikr deita, meine Freunde, den Gott des Ckri- 

Detiken dadurch Stofl^ und Neigung erhiilt, und ma- ß.entJiums nirgends anderi zu ßulmt, als in titchjelhfi ^ 

fsbcn einen Vcrfucb, nicht nur dieSiiten- und Re- 'und nur der Gott ifi exirer tieften, vnnigfienV er ehr»»g 

Ugiojistchre nach KatMifcben Pdticipien, fondern 'wKYdis, der im Lichte der 'Jleitigkeit'iaohnet:'' Und 

»uc!» die Refulinte der neueften Nachforfcbuagea diefe btelle fteht in einer Predigt, worin bewicfen 

Ober Cbrifienthum, die aufsern Boweife deffelben werden foH: auch der getneine Mann könne und foUe 

und die Sonderung dfis Temporellen von dem All- über Religion und Chriftenihuni nachdenken"! — 

g«taeingültigen geHieinfafslich Torzutragen. Laf- Doch gejlug d.e8 Tadels,.' den wir jn gutef Abficht 

A» wir dAbey gelten, was Hr. G. am SchluFTe der är den Vf. niedergffchrieben haben.- Beyrtheilen 

Vorccde fagti diefe Predigten foHen unterrichtende wir feine Arbeit als eine «ntcrricktenät Lectürt; fo 

|:,ectürc, nicht Amtshülfe in Nothfälle» fiiyn ; fo baf fallt jener Tadel zumTheil weg, und dann erwähnen 

. er feineji Zweck fehr gut errereht. Da aber diefe wir nur noch, dafs bisweilen die Atisarbeitsng eines 

Fredigten nach feiner Angabe auch wirklich gebslten Thema etwas anders leillet, als man ^u erwarten ^- 

Tltrd^ find; fo können wie nicht bergen, dofs fie reciiliirt ift, wie z. B. in der zwülftfm Predigt, wo 

dafür, felbft vor einer gebildeten Gemeinde, zum von de» aufsern Bedingnn-gen der T^tgend^bung g»- 

Theileine zu wiiTenrchaftlioheFurm bähen, und mehr redet werden Joitt aber mehr die Grundf^t/e eiitiW- 

JEürdenKitthederalsfürdieKanzel geeignetfind. Bey ekelt und eingcfchirft werden, n,U:h welchen ii^an, 

dicfer B'hauptung bringen wii: e.'. no^h nicht einmal gegen Menfchen überhau[)t; gegen Mcnf eben in en- 

Jft Aiifehlflg, dafs häufig (K:r Glaube an VYiiuder, gertr Verbindung; und g^gen de« Staat zu bändeln 

4\'eifl»gnnpen, Begebenheiten und kirchliche Lehr- hat.' — Uebngens vcrräth ]c3e Seite diefes. Wcriks 

fät;ze ganz offen und »hfichtlieh beftritten wird. Denn den Selbftdenkcr, und wo er die genauer entwicLel- 

^b ein Prediger daran wohl und recht thue, das hängt ten GrimdOitze anf das wirkliche Leben nnwendet, 

iron dem Grntle der Bildung unter feinen Zuhörern findet fich h:4ufig eine hinreifsende Beredfarakeit. 

th;' den jeder am heften kennen miifs. Und wenn Man wird nicht leicht eine diefer Predigten lefen» 

gleich Kecj mehrere Gemeinen keimt, die diefes iro- ohne feincAchtung für die Tugend vermehrt, oder 

gen, »her keine, welcher es frommt; fo befcbeidet fich von religiafen Gefilhlen btlebr zu fühlen; oder 

CT fich, dafs der Vf. bey der feinigen andere Erfah- ohne den hohen Wenh des reinen ChTlftcnthums an- 

rungen gemacht haben k^nne. Aber wie foll man zuerkennen. Ditf EJngaiigsgebete find inuftfrhaft 

glauben , dafs der gröfsere Theil einer Gemeine (und und verdienen von angehenden Predigern ftudirt zu 

ffir diefen foll doch eigentlich gepredigt werden) z. B. werden, denen wir überhaupt diefe Predigten — 

die Erkifirung der verfchirdenen Stufen der Bildung: nicht znr Nachahmung — ■ aber zur Bereicherung ib- 

• der Sinnlichkeit, de» Verftandes und der Vernunft, rer KenntniiTe und zur Beförderung eines praktifchcA 

•der des Unterfchiedes ^wifchen theoretifcber und Sinnes aJigelegenfUch empfohlen, 
praktifcher Vernunft verftehen werde, womit fich der . - 

-errte Thejl der neunten Predigt befchäftigt; Dm ^«- Die Vff. vo» Nr. a- äufsern ihren' Vorfatz, die 

dentkum war für undenkende «nd ßilavifch gefinnte, Refultate der neueften Unterfuchungen in der Moral 

das Chrijlenthum ift für - denkende unäfreif geftnnta auf eine gemeinnützige Weife in Predigten vorziitriK' 

JUinffhen, an ift die D-'duction des h^chften Grund- gen, mit weniger Anmafsung, fo offen lie es ü^iri- 

fatzes der Sittenlehre in eben diefer Predigt, und die gens als ihre Ucberzcugiing zu ericennen geben, daf». 

Entwickelurig des Begriffs der Ehrfurcht gegen Gott durch den Vortrag der Pflichicnlehre nach EantiJchen 

in der zwey- " und zwan'.igften , unftreitig zu fchwer Grundfatzni fehr viel dazu beygetragen werde» 

S3^ die {UiueL Auch in Jtürzer» Stellen herricbt Xönnei „den in uofurn Zeiten nur zu oft iicfatbareife . 

... MäÄ- 



a4ä ■ • ■ JJo; 31- JANUAR laoa ä*J 

Mangel ah feften, ricbti.Mn moralrfchen-erundflireen,' mufs dott — wciln es emnuÄ Ffedigtea feyo foHe«;, 
den immer »Hjjememer »erdenden feinem und grö- .der Ton beobachtet werde», der Geh für Predigten 
bem £goUiitQ9, fo wie äie pus demfclben iiothwen- fcliicktj und Wie gebildet aycb die , Lefef gedacht 
(Kg- eutiteJiende Irrelifris/ität zu entfernen, vremg- werden mögen, fo detrf man ihnen doch nicht wif- 
ftras zu mindern.'* Dtefe Prcdigtrammluikg ftill in -fenfchiifiUchc Abhandlungen für predigten [;<.'beTV 
arht Banden, wovonjeder achtzehn bis zwnnzi^Pre- .Dos ift aber bSuGg von.Hii. V. gefchel»en, woftir ^ir 
dj^reii enthalten wirid^^ die gaiue cfariAKche Moral frrylich den Beweis fcbuldig bleiben müflen, da wir 
.BUifafl«n, und diefe in ihrer Reinheit vortragen, wie fonlt gmize Stellen abzufchreiben genothigt w^r^n. 
fie in unfern Tagen gelehrt werden kann. Dadurch Indeffen %vird fchon eine kleine Sammlung ein^ehicr 
aiMcrfchcldet fie fich hiu länglich .von den vor iheh- Ausdriicke zeigen, dnfs feine Sprache zu winTcn^haft» 
rem .iahrej» in Giefsen herausgekommenen tnorali- lidi ift-uiid es ihr an Woblklansj fuhlt; Die wichjel- 
fthc» Predigten, wcIcherCoinpilation fic fchon dai-uiii Jeitige ll'hkiing mid Kraft der tilnn»ichfaUigen l'ennö- 
TorzUzieben w.lre , weil hier Einheit in iXq» Princi- gen ihrer J^atisr ; ^der Mettfeh fiekt atiein da , als Herr - 
■pien der Moral und in den Meinungen Über Religion und Leiter der J^atmr zu feintn Zwecken, Üttrck Fretf- 
u»d Chrilienthum herrfi:ht , woran es bey. den Arbf^i- heit ; beiß jedem' Siegs, den du nach fttälitifotls» KaiH' 
ten fo vieler und ganz vcrfchicden denkender VfF. pfe über -'— deiner rolien Smnetttri^e Anjodeningen 
Ccfalt, und wodurch die nicht gehörig unt errichte ten davon trägfl ; ohne frlbfilhätige It^iüensbeftiwmung »nd 
ond m ihrer Ui-'berzeii^ung bef^üigten Lcfer leicht freye Kraßanwendnng. — Wir Eugen hicvbey zU- ^ 
^RC gemacht werden. Von den angekünd igtim acht gleich einige Lieblingsausdräcice , welche wkler die 
fianden - — dncn jeder einzehie aber zugleich einen Wilrdc der Ksiiiiel vortrage ^nd; Frohn- und Lokth- 
befondera Titel bekommt, damit man nicht zum An- giaiiba, Pfa^enhelrvg, fmtier Sin»enjkiav§ , faaUVer- 
kftuf des g»pz6B- Werks genüchiirt werde — mthiih mtnft, veije!i»iitste Prißfier a. f. w. Schlira^ifr als- 
dercrfte: die nothwendigllen Vorbogriife der chrift- da; bistter Getadelte ifl in iÖ3]icb«n .Predi^cCeii der 
licbeii.Pflielitenlebre; der.zweyte mufaf&t die Püicb- Mangel einer logifcD genauen Ordnung üv der gan- 
ten gegenGott; der dritte and vierte wird diePflich- zen Eiiithcilung wie in der Entwickelung einzelner ■ 
ten gegen uns felbil; der fünfte und fechße diePflich- Gedanken. S<^hon in der erßen Fredigt: Von wei- 
ten gegen Andere; der fiebrnte die Pflichten des chen Menfchtn kann man recktmitJsigtrS:eife fagen, dafs 
Menfchen in befontlem ycihalnirfTen ; und der «chtc Jie ihre I'eßimniung i» diefem Leben nicht erreictienj. 
tlie allgemeinen Hütfbmilttl der Tugend und Religio- Hegt der erAcTbeU: was mülTcn wir willen, oia uiv 
tität oder die Afcefifc vortragen. Weitere Ediiute fercrBsftimmung gcmäfs zu Itibrn; gar nicht hi dem 
Etmgen, wärun». die Afcetik in die Pflfchtenlehre mit angegebenen Hauptlatze. In der zweyftn Predigt,' 
kinein^ezogen fey, und warum die VIT. ihre Predig- wo die vorzügHckflenllimlerniffe der f/ervnlikommaung 
ten, Predigten ilber die Pflichtenlehrc, und nicht im Gutm entwickelt weiden füllen, iind im an^rn 
aber die Moral oder Tugentilehre genannt haben, Theile ak ein folcbes : die irrigen V-oritelUingen von: 
and warum fic den P/JfcJlie» gfg«i» GoM einen ganzen dem Zwecke des mir n fehl ich.:« Ltbens angegeben- 
Band gewidmet haben — muls man in der Vorrede AnßatI aber zu zeigen, wie ditTe das Fortl'cbreiien- 
zum zweyten Theilc fulbli naihlefen. Die Ausarbei- im Guten bindcru, handeh der f^aivze andere Tlicfl: ■ 
ttih,T diefer Predigten fKiben die Vff. fo unter lieh ge- von den QucHen diefer irreren Vorftellungen. Die- 
. thciit, dafs jeder in jedem Bmide ungefähr fechs oder fer Mangel an Ordnung findet fich auch in den Pre- 
fieben Predigten Jieftrrt. Jede Predigt wird vor dem digteu des zwcytcn Tlicils von dcmfLlbcn Vf. wit- , 
Abdruck dcnübrigcn Hitorbcitorn initgetheilt *nnd der, wie loo« fieh durch Anficht von N^r. i u. 5: be- 
von diefen firenge beürtbeilt, doch, wie narärlich, lehren wird. Ilabon lieh hiervon die beklei» Bnd«:r)t 
die Annahme oder Verivorf^mg der vorgefchtagencn WST. frey erhalten; fo ift es nicht ganz von dein zu- 
Veranderangen jedem Vf. freTgtlafTen. Daher denn erft gerügten Fehler gefthebcn. Auch ihrer Sprache- 
auch jeder in den mit feinem N.imen bezeichtieten und der Eniwickelung ihrer Gedanken merkt man 
Arb>'iten..feme Behaiiptmigen, WTe die Darflcllung noch zu fcbr die phrlafophifi:be , und inj>befon(lere 
einzelner Gedanken uud die Eintheihmg des Ganzen, die Kanlifche Schute an ; und felbft bey dem beftiin- 
felWft zu vertreten hat. Van der Theihiahific an der djgen Beftreheu , ihre b:;r/.e durch Anfprücüe des-gc- 
Fortfetzanp ditfes Werks bat fich Hr. Ventarini los- fundenMciifchenvcrflaudes, ErfahruuKea de» genfci- 
gefagt, wplches Rec. in fofern bedauert, da er feine nen Lebens und SchrifiAeUcn «letitHch an machen, 
predigten gehaltvoll, feine Sprache, zwar bisweilen blefben fie doch oftmals zir fchwer. GemeinfHi.T ft- 
aberladen und aicht wohlklingend gcHug, doch gröfs- Uch, ift auch allen dreyen der Hang ?ur moraliithT?»" 
tentheils klüftig, und feine Daxftellungen voll Leb^^n Interprecation, zurBeftimmung a prion, wetches^ der; 
findet. Aber leugnen ^Vill er es jetzt, da fich die Ge.tfl: des Chrift enthu ms kvn mälle; die Unvorrich- 
Vff. bereits getrennt haben, keineswegs, dafs ija tigkcit Vernunft und Giriftenthum , GewllTen und 
Ganzen genommen Hr. V. am wcnigflen den Pode- Bibel einander entgegen zu fetzen r und eine Ucber- 
-rung'en einer guten Predigt Genüge gethan hat. treibung der Wirkungen, welche das Verhalten de* 
Denn oh f>leich die ganze Sammlung ebenfalls mehr Fflichtgebots , der Anblick eines acht Tiigemlfiafren 
zur unterrichtenden Leetüre beftimmt ift, and-.jneh- u. f. w. auf die Mfnfchen habe. Noch em übler Uia- 
tere Predigt«o gar _jücbE gehalten VKirdea Üiul^ fo kaud bey diefeu Fredigten folgt theüs aas der.Katnr 



A. L. Z: JANUAR iS9t>. 



=4» 



von Predigten über ganx l-CFwandte Mftterion, theils 
SU1 der Vertdeilung (licfcr unter' inchrrre ViF. Man 
imiCs Ikh (bs NJimlldie zu oft Jagpii laßin. Es iÜ. 
<l'(i;fi5. liT Predigten, V-o hinter einander die Bcgriffie 
von ßlilii-Iier (jitie, Frcjjheit. Verpßiftituyig zur Tw 
ffi-ni! , licfl if'iinimg des .' MeHfchen, u. J". w, odet die 
Keilie der PHiclitcn pegen Gott crl;iütert worden fol- 
Ifn, an fich Celir fchuer zu veriueidcn. Docli kann 
«rwBs mehr gefcheheii, wenn alle Predigten von ei- 
iicHi Vf. find. Er ■wird fich in den folgenden Vorträ- 
gen auf Manches ids iclion erliefen beziehen. Wo 
jiber mehrere aricitei», da plauht jeder gcwIfTe Ilaupt- 
begriffe weiti ^luftiger eiitwickiin zu mülTcn, und der 
aul'ifterkfame Lcfer findet folglirh bey fortgefetztem 
LefetLZu viel Aufe«thait bey fihou bekannten Din- 
ge«. Das wird «och «uflaUender in der Folge wer- 
den. Bin auFfatleadllen, wenn bey den einzelnen 
Pflichten immer auch die fiüJfs- und Erweekungs- 
inittel follen .angeführt werden, weiche fär die mel- 
Jlen- Pöitliteii , -wcni^ftens zum Theil dicfelben find- 
IJjid was werden 4ie Vff. für^lenBand, -wo die Mit- 
ttillehrc beTonders abgehandelt werden foU, öhrig be< 
halten, was üe Jiicht (cbaii meifteniheils vorher gc- 
f Igt hätten? 



IndcfieA wollen, wir dunV ?'.lc- dicfe Au^flellun- 
gen die ViF. voii der ii'urtletzuiig ihres im tianzen 
fchr wohl aus»^cführtcn Unternchmeos kcineswegls 
abfchrcciien. Wir wunrclicn vielmehr dicfetbe , und 
.inüfi'en doii Vff. das Zeugfiifs geben, dafs fie einer- 
fcirs mit grofser Waxme für Sittlichkeit und keligiofi- 
lat, und nndererfeits utit grQiser Achtutt^ gegen dits . 
Publicum gefehriefien haben. Ihre Predigu-n find in 
der That eine fehr unterrichtende und erbauende 
Lectiitc, und es kann nicht fclilen, dafs üe bey anf- . 
merkfamcnl^ferR die Anwendung reiuer.Rctlgion«- 
lehren und acht firtiicher Gi'undf;itze werden beför- 
dern helfen. Jede Leiire, joder Gründfatz ift in fei- 
ner Anwendbarkeit l'Ors Leben gezeigt uiid mit der 
überzeugendllcii und dringcndften Bercdfamkeir'ein* 
pfohlcn. . Jeder Hauptgedanke lii mit einer erfchö* 
pfenden VoUfiandigkeii entwickelt und fein Einfluß 
auf alle fall: mögliche Verhiiltniil'e des Monfchcn ^lar- 
gellcllt. Rechnet man ab.'dafs der Ton in diefeh 
Predigiren etwas zU hjuch gehalten ill; fokotmen fehr 
viele ftii muftcrhaft gelten, und wir wiihfdien ihnen 
auch utitec aNgeiieiidcn Pt'edig;cm,' weldie.verflcheii, 
wie man fremde Arbeiten auf eine erlaubt« Weife 
heiiutze, recht viele Lefer. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



rmithorKtm. JT^ei' Joftph Olimtiier, ma ätm S*- 
•ffnadignniri'ftlite d*i Regemeil. iVey Gejegeiihcit fciiiar «Iffeitt- 
licheu VtriheidigiiMi bsyijHlriickwr Salze aus ileii famintlichcit 
r.eiluK«'rfleiifdiafiPit zur ErlnniriiiiK der Dortorswürde. 179J. 
jS S. g. — t.'ichi» Xeuas utirr (liefen wichtigen noch lange 
iiickL errchopFieii'Gci!«ii(biid. DasBckuiiiie iß aber docK kun 
und lienriich gut lufammeiigftftelh, — Der Vf. vcrllehi un* 
(er der Begiiadigims Jie HaiMÜMiiir, -w-odurch dem Verbre- 
clier dirienicc Strar^- j^Jiii oder lum Theil erl.iffcn -will, welche 
ihn nach der Sireiiijs des üefeiie* hätw treiFen folleii. Er 
nimmt i-wiüttlich d>iiii ein Be[;ni4iguugsrecbt des Itageiiten 
al) , wenn polidfchc 'Gri'iixle es fuderii , däfi die nacb dem Ge- 
fetzt aiiBt^i^fpTOchene äirjte gemildert oder iufgehoben werde 
Dieresütu!e iieTonder.« in deiijenif[cii FüIleti-StJtr , wo die ftren- 
pe Vnlkieliung dtr Siri(t.-n ein Iliiideriiirs der allgemeinen 
Wohlfiihrt feyn w&rde. Die roUftindige AuMhlunj diefer 
lalle hük er iür uninoglicb'. und ^iebt nur foI);end« ■!« die 
wichli^ften *a: i> wenn der Thüler fiel fchr wichlifteTer- 
■diiiiftn um den Siait, «isgoitichiiete Kenntnifle nnd -Gcfchirk- 
liihkeiicii«r«-orbeii hat, wodurch er bej- einer {teÜndern Bc- 
]ijiidliiiig deiD Su*te noch fehr nüizliehf Ditiifte laillen Vnn. 
(Wie es einen Grund geben känne . ein erwürben«* V«rdienft 
mit .Sirail«nf;keii zu belohnen, \»U\. fich ft:hwer begreifen. 
Verdkivfl und Belahuung, Terbitcheu und Strafe —beide 
habeii iiirc eigene, f^enan *«a einander gEcrennreSphart. Dem 
Verbrechen mtir* reine ätrate folgen, .undiM JieÜ*t die rtcbt- 



liehe Ordnung umkehren, das Wefentlicbe dem' ZufaUigea 
.aufopfern , wunn ^naii das VerdienA als einen Grund dtr Aiic- 
fchliefsunn einer verdienien Strafe bctrachcei. Es ift nicht 
(Teehtlicti) no<hwendig,'dara der Stau das Verdienft bejohn^ 
aber t% iQ rechtlich noihwendip, dafs dem Virbreohen feine 
Strafe foljte. Durch ein Verbrechen wird alles vorher erwor- 
bene V>^rdieiin recliclich aufgehoben , aber das Verdienß hebf 
nicht, das Vccbrechen auf. Schon Machiavell zeigt in feine« 
AbhaiirtluiiBi'ii zum Llvitit , bty Geltfienheit des Sthwefler- 
mords des Üoratiers, wie Kcfahrlich es für eincnStaat fey, dac 
Verbrechen mit dum Verdlenft zu cumpenfireii. /KToc^i/ave/Ji}^. 
Läih.l. r. 04, — Was die Nütdichkeit des Verbrecher» für 
die Zukunft betriffi; fo ift lU bedenken, dafs die Gerechtip 
4i>.-it dem Kurzen vorgebt, und dafs kein Verdicnft eines £iii- 
.reinen fo Rrofs feyn kann , um i'jne Verleiiung der Gerechtip 
Jteit und fdbß den hier.-ius ernfpiingenden poliiifcheH Nach- 
theil aufzuwiegen .J ]) V\'enn eiiip grofse Menge an eiijem lait. 
dem Tod bedrohten Verbrechen Tiieil Kenorsmen bütie, fatg- 
lich durch. die fb-enge Vollziehung dera Staate ein wichtiger 
Nachtheil rerurfacht, und das Gefühl der Nation durch daa 
Schauhiel der Volllheckung geßumpft würde. <Wird abcc 
.dicht ourch fieKiiadigung dia Gefühl fTir Gereduigkeit abge- 
•ibmipft? AYo Klmun der Vortheil ? — > 3) Wenn man eu.* - 
gefährliche Rotte von Verbrechern nur dadurch -entdecken uii4 
unterdrücke» kann, .dafs man dem NTitgliede, 'welches durch 
.feine Anaeige ^u .SuM -ficher ileUt, TeracUiung'reriwiJiK. 



, Google 



;:' :.N n.J3i e ro 32. 



LLGEMEINE LITE fe ATUR - Z E IT ü N G 



,''• Xit'twoch's, d/)» 39. ^etnuär igoo- 



scEÖVE 'kVnst'e: 

libirr.t<^,h. Leo: Magäim fSr'/Vrewidt des gnteji 
Gsfefmacks. Dcr-erfte. Band i»i ■neugedtdneter 
. Anflage ciubält drey Hefte und ift vom Jahr 1796. 
Der zwJeyte, iJritte und vierte beliehen jpder aus 
«cht Heften und find in den Jahren 1796. 1707 
und - 1798 herausgekommen. Drey Hefte des 
fünften Ba'Ädes CTrctneneri i^^. alles in gr. 4. 
' mit vielen at^tt illumihirten Kupfern und dazu- 

.i;«höi%emTeS^»hJle Seitenzahlen. (57 Rthl.) 
1 ■■'■■''■■■ ■■ 

^cbon T<nr-«inig«n Jahren -Wurden die erften Heft? 
-^ diefes Werks in der A.L. Z. angezeigt: feit der 
eit ift daffeTbe i'ortgefetzf worden , ift zu mehreren 
ünden Bngewachfen,hat anUinfang, und, wir fetzen 
tit Vergntigen hinzu, auch Hn Gehalt gewonnen. Es 
:blt fre^'lith' noch-^ieldanm, um tlie Freunde des 
Uten Oefchmaclos vollkommen zu befriedigen; doch 
/erden fieauch manchem ihren Beyfäll nicht verfa- 
en können, und diefes ift, wie uns dfinkt, kein ge- 
inges Lob, Kützlich kann und wird das Werk ohne 
Cweifef feyn, indem es gute Formen von allerley 
ieräd^chafteit mehr in Un^auf bringt, undfelbftdas 
>chlechte, welches fich unter der Menge eingefdili- 
Mien hat, wird nicht fchMlIkh wirken, weil es dem 
BefTem gegenüber fteht, und iich durch Vergl ei chung 
mit demfelben. offenbart, Bcy Ueberfcbauung des 
Ganzen können wir uns jedoch des Wunfches nicht 
emhalteii, dafs in einem KagaziH für Freunde des 
guten Gejckmacks weder vom cbinefifchen noch vom 
tflfkifthen oder maurifchen und eben fo wenig vom 
gothifchen Gefcbmack die Rede feyn^ -möBite. M»n 
foltte dem Himmel -danken, dafs barbarifche Zeit 
und Sitten vonlber find; das Beftrebefi,'die Erinne- 
rliftg an diefelbeh wieder aufeufrifchcn, ift deswegen 
fehr zu mifsbilligcn. Noch haben wir einen fonder- 
baien Wider^ruch wahrgenommen , dafs nämlich in 
den Zferrathen der Tafel- Gffellfchafta- und verfchiede- 
Tier andern ZimÄiei' auf dieBeftimmung derfelbenan- 
gefpieltift,bingegen man zuweilen beyQeräthfchaften 
• und noch öfter Bit Gebäuden ^n Gäi'ten bemühet gt- 
wefen, diefelbe lu verhehlen.' Diefes fey tm Vor- 
beygefaen gefaeti und wir wenden lins ■nu'ii zur nS- 
fcem lT]it«rfifCBvng', werden aber, um allzugrofse 
■ftVitläBftig;^keit ia vermeiden, ims nlcit auf BtortÜ«- 
lung ekles ^eden einzelnen Blatts' «inlh'iTen, fondeHn 
'nutzte t>eftfen Stücke ausheben und einige Bemerk un- 
■gen über diöjenigehibeybringen-, welche am meift^ 
! tadelhaft fcÖeinen, woraus dann das "Gute fowohl, 
■is die Fehler derübrigAi, Aek' ers«t>e» -iaäir«u 
' A. L. Z. I800. Erßtr B«d. 



Gleich das Titel)cul»fer zum- erften Band« zeigt 
uns eine lehr anmutfaige Gartenparthie. Unter einem 
l'chönbewadhfenen Felfen' Öffnet fich eine Grott6 , in 
Welcher die Statue einer Nymphe. !iegtj aus ihrer 
Urne riefelt Wafftr in rfen mit Basreliefen gezierten 
Behälter, aus welchem es wieder fjillt, über Steine 
fiiefst und fich imVürgrunde zu emeßi kleinen Teiche 
fammelt, an deffen beiden Seit«« Gruppen von Bäu- 
men- ftehen.' Das Ganz« Ift niedlich ausgeflihrt, get 
gedächt Und aHemal loben^werth, man mag es nun 
blos als ein landfcbaftliches Bilö oder als wirkliches 
Mufter zur Anlage in einem englifcheif Garten be- 
trachten. Gleiches Verdienft hat auch die drirre Tafel 
im erften Heft, wo auf fanfrer Anhöhe, an einem 
Flufs, halb zwifchen Biumei» verfleckt, ein Gebäude 
von corintbifcher Ordnung ficht, ivelches freylich 
leicht ein kunftgerechteres Stück Architectur feyn 

■ könnte ; aber es fchmäckt und vollendet das Bild auf ' 

' eine gefällige Art. Di« erfte Tafel in eben diefetn * 
Heft hat uns hingegen fehr jnifsfallen, fie enthSIt 
ein viereckiges Gartencabinet aus rohen Stämmen 
gebauet mit Basreliefen geziert, mit einem chinefi- 
ichen Dach von Stroh bedeckt, ans defTen Mitte fich 
ein Stück von einer canelirten Säule erhebt, worauf 
eine Vafe fteht. Taf. HI. in*zwCyten Heft, Heen zu 
Tifchen, vdn'Welcheii Nr. 2, 4, 5 und 6 einzelne äb«r- 
•flüölge Zieiratheii «hgerechnet, voii ganz e rt rüg] i ehem. 
Gefchmack find. Eine halbrunde und eine viereckige 
Pfeilerconimode auf der zweyten Tafel nebmcii (ich 
ebenfalls gut genug aus." Die beiden Zimmerdecora- 
tionen Taf, Hl und iV.' im dritten Heft, werden auch 
die gute Wirkung nichtrerfehlen , ^mAl wenn die , 
Figuren der erften und die Landfchaften der letzten 

■ von gefchicktenKünftlem'ausgeffiKrtwffrden; hinge- 
gen -möchte wohl an »inem ägyptifchen ZiiVimer, wie 

' Taf.Xj einesvorgezeichnet ift. Mühe und Aufwand 
uiiifonft verfchwendet feyn, denn Niemand koiin es 
leugnen, dafs alle Geftalten, die von' ägyptifchen 

" Kunftwerkcn entlehnt find, einen rohen Bni fchwer- 
fiillSgen Charakter haben? wer aher wird ficli gern als 
ein Feind des Amniitbigen und SclH3«ien bekennen. 
■wer einen plumpen und ' ungebildeten Gefchmack 
■verrathen mögen? 

• Da* Titelkupfer des zweyten Bandes ift eine von' 
den figurenreiehen, fchw«- tu verftehenden un4- l^ 
Grund«' wenig bedeutenden Allegorien. Arif d«r 
fe^hftin Tafel im '^weylen Hefte- dicfts BanÄs,. fin- 
den fich zÄfe^ZeichnangenzuOefen, von welchen 
die «rfte einpfehlenswerth ift. — DieT Mufter lu 
eifemen' GelÄnderti auf der neunten Tafeh find nicht 
«nalt'ulM ^fiich geRUg.- V4er «rcUtcctc'nifcbe Bö- 
' li fcii 



■aji 



ALLG. LITERATUR - ZEITUNG ' 



S3a 



f<?n in» dririen Heft Taf. 7. nach Antiken gezeiclinet, 
iielinicu fich gut a^s^ aucU. haben ^i&diebej'dtfiE^it- 
vvjirftr za ^afc^ids auf cl)f?Dd«nl'4i{'^n, ßlaB. \Kpblibe- 
t-icdigt. — Tiif. V. iin vierten Hefe, enthalt eine 
febr niedliche Arabeske, die als Muftcr fflreine Wa- 
,'genbcrdüre angegeben ift; fit w;ird fidi aber cb«n fo 
,*(jrtheiThaft bey Zimmerdecorartonen, Wo man einer 
foldicn Einfaffunfi.bfidari^ :aiuteiiüeiijajleii. TafrVIL 
zwcy Zeichniitigenzu ausgelegiten Fufsboden, TOn 
. wclcUeii (Üe eine fiir ein Tundsa '/.iattfist beftimmt, 
(tauz liiibfch und zweckmürsig ift. . Auf der fechltnu 
' Tafel des fünAen Ilet'ts find ei» Psar Cuinmoclen 
wegen ihrer ^fälligen , Form zu beinerlcent befon- 
ders fallt die gröfsere gut ins Auge. 

Wir geftehcn freymüthig, dnfs wir den neu zu 
«rbaccndcn Ruinen i» Gärten Überhaupt nit:ht geneigt 
find. Donn nollte man wirkliche Riefte inerltw iirdi- 
ger Gebäude »iis de^i Altt^rthum nacbabinen und 
zwar ordcntlicb na«haha>enj fo. würd«- der J\ufwand 
unmitfsig feyn;. macht man aber, wie. ge^«'öbltlich 
gefdiicbt. alles niich verjüngtem Mn8f»itabe> ktcni 
und fi'hlechr; fo entQebeii kmdtfcbe, Spiclwerke und 
wahre Annfctigkciten. Diefes find die Gi"t«ide, war- 
um wir don fogcnannreii rüiaifchnt TriMnpkbogm auf 
d«r Taf«I Nr..j. itn fedillen Heft und alle andere Sa- 
chen vwn dicfci Art, wo.fie auch vorkoimiwn mögen, 
niibt fiir i-wcckui4fsige Wuft*r halten , obglcid» der 
Eä'cct der Zeichnung -oder des Kupferftichs zuweilen 
gani DLigcnchin feyii kann, \vic fulehes auch bey dein 
gegcnwarügeu Stack -der Fall ift. Die gute Wirkung 
und die faubcrc Arbeit abgerechnet, empfinden wir. 
ebenfalls wenig Neigung zu Nr, 6. in dicfein Heft, 
«o eine Caftnime der Frenndfcha-ft dargeilellt feyn 
foll. IR-'r^leiclien Ideen fin^ fchwach.wir iRüchten 
wohl fagen jämjnerlicb! Wir erinnern uns dabey in 
feificm berühmten Garten auch einen Seffä der Frtund- 
J'chaft gefehen zu baben. Wenn man auf diefcin 
Wege tttfch fortfahrt; fo wird die Frcundfchaft in 
kur/cr Zeit völlig ousgellattet fejii. / Taf. II. im fie- 
. bcTiIcn Heft giebt die Idee zu einer recht »rtigen De- 
coration eines Gcfellfchaftsziminer». Ta£ I. hat zwey 
Kamine vom vcrwcrflichften gothifchenAbgefehmack. 
. Die Aufrufe zweyer Gartencabinette Taf I und II. im 
ftchteiL Heft ,. fdieinen van etneua Anfanger entwor- 
fen, find ftibft, um getadelt z.u werden, noch zu 
fdtlecht. Taf. IH. ift ein reizeuder Profpcct, wo ein 
rifcherbauü am W^er. liegt, laicht minder' anmu- 
■big ift folgende X^l^^'i ^^ eliiem Pavillon — a ta 
Grec fagi die Erklärung, wahrfcbeinltcb weil das zu 
breite und unmittelbar auf der Thüreinfaffung auf- 
liegende fries mit einem M^an^er geziert ift, wel- 
cher keine gute Wirkung thut. — Mit der Aufsen- 
feite der hn erften Heft des dritten Bandes Taf, I. 
datgefleUten Kegelbahn können wir uns nicht b^ 
freuiiden; hingegen verdient die Decoratipn des dazu 
gehörigen kleinen Cabincts Beyfall. Aus- dem zwey- 
tcn lieft zfigen wh' ejn Todtendenkm^hV Taf. .VIII 
Bnd IX- feiner Sonderbarkeit wegen an. — Es ift 
«ine Pyramide, 'unter weltlifli' em Bogen fi*^eDurch- 
ficfat gefl»tt9^ Jw d«r JUittc defifetbw Jetit m Sarko- 



phag. Üer-Auslegfir rath im Text klüglich ao, ein fol- 
,d)cs WcrJi allejifaUs nur. von UolCjmfmb^i^ und mit 
S.ii)d btwerftiv^u/gfTgi Tind.in derlW^JOa« ffürijc. 
fehr übel thun, ein dauerhafteres Material daran zil 
■verwenden i-'deiin Zuf. Ebfe uüftTcr .Zeit darf auch 
Jlicht eioe-Spui'.VDn^ergleichen Mifsgeburten auf die 
Kachwetr kommen. • — Malerifche Wirkung thut 
zwar-'J^XllL.im;.djüttenJiefc, .xo..ia.jl^iM^tiHta- 
inanicr ein bedeckter Sitz in einer englifchen Garten- 
parrfalc mit eiii«r frcyen Ausficbt iu^^ Ferne ^nrge- 
lleJIt ift; iiidclTen gcliüVt äie Architectur dEffelben 
zu einer unbekannten Ordnung, übermüfsig lange - 
Säulen, deren Cnpiialc ßcb den corintbifcfaen .nahem 
und einen Fries unterihitzeii, -der mit Triglyphen ge- 
ziert ift. — Dae .Gebäude von joiiifcber Ordnusg- 
Tnf. J4 Und i.';. lieht nicht übet aus . aber man wird 
dalTelbe auf den erften Btkk für einen ermftenT.em- 
■pul, und oiclit.für ein .The3t«r anfcbcR, Ein gleicher 
, Mifsgriff gcfchab.fluf.Taf- XVI ,u«d XVII., wo eine 
Mühle die üufsere Fo^o^von einer gothifchen Kirche 
erhalten bat. Wfihrend die Kritik fich ahmüdet, da» 
Ch-irakteriftifcfae zu empfehlen, ds« Zweckmäfsige, 
die Bewahrung des Eigen (IiümHchen eifles jeden Ge- 
genüande», die Ubbere.inßimmu>ig des Ganzen als 
grofse Yonuge der alten Kunft ruber die nexere atif- 
zuftellcn, beÄeiffigct man. fich, Gibäudcm Gärten 
nicht nur charakterlus- 7.a machen, fordern ihnea 
• fogar einen falfchen widerfpreirhcudeni .nnterzufdue- 
. ben, ihre» Zwtdt. und BeftiiivnuHg geradehin zu 
leugnen. Und welche Abliebt will man damit errei- 
chen? — ohne .Zweifel. nngcoebm übcrrafchen. — 
i\ber diefe-s gefibicht nicht, viclifte^t^ wexdcn lart- 
ftibknde ^infitber, welche gerne- nackilcnkcn uod 
vergleichen mögen, bey folcben Sdierzen , WO Te0i- 
pe| in 'i'heoier und Mühlen umgefdiaßen. fcbeinen, 
a^ Begebenheiten erinnert werden, übet welche man 
Jich wenigftess bis jetat noch )iictu fehr zu crfrcbeo 
bat. 

. Im vierten Heft zeigt Taf. 1. zierliche Mufier z» 
Ofenfchinqen, von welchen Heb dAs zweytc ainhefteu ^ 
ausnimmt. Taf. II., enthält guteZeicbnusgen zuS^RC- 
geKahinen* und Taf. V. einige fchöne Trampen von 
Glas. Auf der zweyten Tafel des fünften Hefts ift 
eine einfache aber gefallige. ZimmerrerzieTung, grüne - 
Felder mit Streifen von bunten Arabe^k^n eVngefafst, 
und die Fcldeir felbft mit leichten Blätterg uirlnu den 
gcfchmfickt. Diefes gilt jedoch nur von der Seite 
zur Rechten, denn die Variation auf der linken Seite 
mit dem Altar und Blumentopf will, uns nicht fo 
wohlgefnlk-n, «ben fo wenig das Tbiirftück- zierli- 
cher ift hingegen die Idee eines Garteocnbiuets mit 
feinem Plafond Taf. IV. . welches, wenn es nicht gfo& 
ift, die Zierrotben gut au^^cführti und vielleicht die 
VerhultniiTe in .einigen Stücken verbeffert werden, 
ohne Zweifel guten Efl'cct tbim wird. Am:h die 
^«Ibe Decorarion eines Zimmers, Taf. V. wird fich 
mit Abänderung einiger Ornamente, die im Grofaen 
ausgeführt ein Icbw^ rfhlligesAusfehen haben duit>en, 
fut ausnehmen. Bey Betrachtung der fechften Tafel* 
vUt «4J14II S^UeHool im acht .gothUclien Coftum.h:^ 

... -4«» 



53 ' ■ Ko- .3i- JANUAR ifioo. sM 

en wir«n vriffeli geväüfAt, -oh ts wirklich noch darin noch imhierkeihc fcbickliche Artfpiclunjt cn«' 
oMie abffcfchmackte Ritter g^bt, welche Zimmer decken. —: Möchte dothdiefcs Be>-fpiel alle Künit- 
^ifdiefc Weife zu ftafireii LbA haben, oder wir hat- Icr, die itniner mit AUegorien bcy der Htnid iiml, 
en noch lieher venioramfti , dafs es keine muhr warnen und lehren , dafs noch ctwes iiu;br aU blos 
'icbt. Da» fiebcnte Heft liefert Modelle zu Ofen, guter Wille,' dafs auch Geift und ein poctifcher Talent 
ind "die bciderf ftuf der erften ' Tafel gezeichneten <Iazu gehöre, nm ftch mir Glück in diefes Fact\zJi 
laben überhaupt eine erträgliche Form, nur laffeii wagen. Bofetten zu Plafond r auf- der dreizehnten 
ich ihreZierrarfiengr^stentheih^.debi. Derz«-eyte, und vierzehnten Tafel, fmd leicht und aiedlich: £e 
ron den Holzerfpi.rofen.iiuf der zweiten .Tafel, alle werden gut laffen,, befonders wenn fie, nicht fchz 
Irey auf der dritten, der erfte, zwevte und dritte, grofs feyn uiüffcn. Taf. XVII. mit vier Kamtnvcrzie- 
Ulf der vierten , der erßc auf der fünften lind der rungcn , eii'ipfiehU fich den Freunden des gute» Ge- 
•rfte «nf der fechÄen Tafel, h:ibcn ein gefalliges Ans- fchmaeks als eine der ^-orziiglichften. — Von den 
iehen. ha achten Heft Täf. VII. findet man ein fcbö- Denkmiihlern , welche im feVhften Heft ficL Torge- 
its Bureau, doch werden die beiden Lftinpen fo wie zeichnet Rnden, tu&cbten wir der Erfindung wegen 
ier eingefehobene Stuhl wegbleiben kön^ien, ohne keines loben, obgleich fall alle fn ^'mo («fa fev.ohl 
lern Ganzen zu fchaden. Auf der zehnten und «ilf- »Is mit der Nadel foube^^ gearbeitet mid, und darum 
■cn Taft"! find Zeichnuugen zu niedlichen Pfeiler- gut ins Auge fallen. DasVerdienft guter Ausführung ^ 
roimnodcn. Die zwölfte bat ein Paar Vogelkütige, m Kupfer haben aocb die Tafeln Nr. XXXIX und 
vf>n welchen der eine I.it.B.befonders artig und von XL. im fiebenten Heft, von welchen die erfie eine 
einer Dame angegeben feyn foll, welche damit einen Menagerie, die andere einen gothifchcti Ürflciiea- 
Teinen Gefchmack gezeigt, und, wie wir hoffen, den- tburm darflellt; auch find beide Blatter, als Landfcliaf- 
fcibcn auch auf'wichtigere Dinge anzu\^endeii wifTen ten betrachtet, nicht öbei gedacht. Noch romanti- 
wird. Der erfte Heft des vierten Banden ift mitaller- fehCr finden wir m dicfer Hinficht, Taf. 'XLI.,' dfb 
tev Geßfscn angefüllt, welche uieiflens antiken For- fclfige Gegend mit einer durch HöÜen fieh^wiuden- 
m'en nachgeahmt zu feyn fcheincn. ' Die Zuckerfcha- den Trepp*. Im acUten Heft wird das- kleine Da- 
ten, Caffee-, 'I1iee- mid MitcbgefÜfse , auf der erftcn, iBefibnreau Taf. XXII, den andeni alle« vorzuzieheil 
zwcyten und dritten Tafel, find unfers B'diinkcns feyn. Gegen diu Decortition der Fenftcrwand eines, 
alle nicht ininder zwcckitiafsig äIs fchön. Der Yiita- Zimmers Taf. XVUI. im eriten Heft des fäiifteo' Baii- 
(itz Im gotfiifchen Gefchrfiock Taf. XXV. im zweytan des wenden wir ein, dafs die Rofenguirlandöi uiircr 
Beft, ift voQer Spitten und Giebel uud hat daher eine den Vorhängen und auf der LambrJs übetSüßig^r 
magere, unangenehine Phyfiogiiomie, wie alle Werke kleinlicher Zierrath find. Zwey Nifchen Taf. XIX. 
Ton diefeinfchlecfitcnGefchmack. Da indefiTcn felbft möchten wo] A' etwas zu bunt gefchmückt feyni in" 
das Schlechte fieh" iioct»' bJÄ zum Schlechteften, Ab- einem kleinen reichlich verzierten Cabäuct, dürfle» 
cefchmackteften nnd Verifchtliclien tteigcm lafst; fo fie noch am 'heften laffen. Die Decke Taf. XXIII. 
hat man wahrfcheinlich zum Beweis hießtr auf der en Caiffims mit der fch webenden Pallas in der Mitte, 
XXVIUten Tafel eine in einem crbauetm Felfen an- ift febr zur Anwendung zu eiiipfehlcn, vorzüglich <, 
gelegte Einfiedeley zum heften gegeben, ein würdi- du, wo der Raum es erlauben wird, die beiden Sirri- 
ges Gfgenftück zu den fcheinbxrcn Holzhaufen, Koh- fcn 2!ur Seite auszulaflen. Im zweyten Hjft haben ^ 
lenmeilern u.dgl., die zttweHe« in üörten^angetruffcn wir nichts lobenswerthes gefunden, im Gi^gentbeil ^ 
und vom Pobel tiewundert werden. Im dritten Heft' ein<M Wartthurm, chincfifche Gondeln, ein maurr- 
ftcllt Taf. VII. eine hübfche Wandverzierung ,eines £c)ies Hühnerbaus und einen türkifchen Pavillon. Im 
Speifefaals dar. Taf. X. ein Cabiöct gelb mitrotben dritt«n'Heft fcheiiien uns nur ein Paar Schränke auf 
Feldern und Taf-Xl. ei^andere«, welches nicht fehr der XXVlten Tafel Bemerkung zu verdieiieg, des- 
ron deiQ vorigen verfchieden ift; beide find unge- gleichen das eine von den Büffet's in Niicbtn auT 
mein zierlich. Die Gerüihfchaften einer Kindetftube, der XXXte» Tafel. 

wozu im vierten Heft Mulle rzeiclmimgen vorkom^ Der Text dJcfes Magazins fchrSnkt Üch. nicht 

men, verdienen gröfstentheils Beyfall, indem fie blos auf die Erklärung der Kupfer ein: es ift dem- 

Zwectnnäisigkeit und .gute Formen vereinigen. -^ felben verfchiedenes beygefägt, was fich auf den 

Dem fünften Heft ift ein Blldnifs des -Freyberm von theorctifcben ThcK der fchüncn Gartenkunft bezieht. . 

JldcJhiit« vvrgefetzt, zwey fchwebcnde Figuren, mit Eine kleine Abhandlung über die DenimahU ia Gäv- 

den Attributen der Malerey und der Bildbauerkunft ten m den erften [fefcen fpricht mit Verftaiid und 

rerfehen, hängen dafTelbe an einen antiken Candela- Sachkennrnifs Aber dtefen Geg'enftand. Eine andere 

her auf. fiiefe Allegcnrle können wir weder für rieh- im zweyten, dritten und vierten' Heft des zweyten 

tig noch für fiifstieh erkennen , obgleich der Tean Bandes über Timptt ete. ift mit gelehrten Eenntnififen 

fagt, ße Jprecke ßeb felhfl aus. Was bedeutet denn ahgekfst.. Im dritten Band im erftcn und zweyteln 

das Aufhängen eines BildniiFcs an einen Leuchter? Hef^ findet man, Briuhfiüekt a%s Reptotj Skizzen ' 

■of welche, Gewohnheit der Alten gründet Ce fich? für landfchaftUcbe Gartenknnft ; im dritten Heft, fo wie 

"Wir wüCen zwar, daüs bey &yerlichen Gelegenheiten auch im zweyten Heft des vierten Biindcs, ebenfalls 
die Candclaber in den Tempeln mit Kränzen tmd > Bruchßilcke ans Mafim'r Eßap a» deßgnät gardioittg. 

BlustengewiBdeu gefduBöclLt wurden^ kmuicu aber Beide SduftfteUer mitfleo, ' ig viel wir aus diefcia 

WeaK 



153 



A. L. Z. -JANUAR isop.' 



2j6 



Wenigen urtheilen können, VerdTenfte haben; der 
erlte fcheint rtis iiKieffen mehr eigciiiliches Talent 
für die Sache zu befitzen , der andere geht faft ein- 
zig aöf'inalerirche Effecte von Farben und von Licht 
und Schatten aus, überhaupt fcheint daraus zu erhel- 
len, dafs man in England über fchöiic Gartenkunll 
vorzüglicb Viel gedacht und mit grofsem Aufwand 
allerley Verfuche angeftellt, dafs man fich aber auch" 
bereits in Küniteleyen verwickelt habe, von welchen 
fflr wahre Künft und Qefchmack wenig Gutes zu 
hoffen id. 

L&I7ZIO. b. Meifsner: Ltbtn, Wandtmngm und 
■ Schickfait FerdiHaKds. 1799. i#jS. g- 
Soviel auch Rec. fchon elende Romane vor den 
Augen gehabt hat ; fo - ift ihm doch kauui noch einer 
oder der andere erinnerlich , der eben ü> planlos, als 
diefer, in welchem der innere Zufammenhang, die 
Darfiellung der Charaktere; das Verhältnifs derfelben 
zu ihren Handlungen, die Verknüpfung der einzel- 
nen Ereigniffe unter fich fo gänzlich aus den Augen 
eelatTen worden , dem fo gar nichts , was voh einem 
auch nur erträglichen Roman gefoderl werden darf, 
eigenthümlich war*. Mit der gröfsten Eilfertigkeit, 
die höchft feiten einige Striche zur Auszeichnung der 
Sceii*^und auch dann nur Andeutung der aller au- 
fserwefehtlicbftcn Umftände geftattet, reifst der Vf. 
von einem Abenthemer zum andern fort: ihm ift es 
nur um ein anderes EreignifB, nie um das Wie? oder 
Warum? zu thun , fo dafs man am Eude nichts ab 
die groteske Skizze 'feiner Etzahlung*-vor fich hat, 
wenn man das noch Skizxe nennen kann, waä viel- 
" mehr nur ein Gewebe von Strichen ift, die ohne 
eine neue Schöpfimg fchwerlich zu Icidlicheh Geftal- 
'ten "fich vereinigen luden werden. 

Als ein Pröbchen diefes Products höre man, was 
nur S. 16 bis 23 enthält: Ferdinand und fein treuer 



Diener David, waren auf der R«ife aus öberfachfen 
nach der Schwtii angefallen, geplündert und ihr^s 
Wagens beraubt, der Foftillion aber vQm Bocke ge- 
fcboffen worden: erftere Us^n ainifre Stunden toät aaf 
der JIcide neben dem in feinem Blute fchuimmeii- 
den Kutfchcr, bis üß ein FuJirmaiin fand und eine 
Wirihin mit Mähe bewegte , fie in einen Stall brlh- 

.gen und auf das t^troh legen zu laCfen. Der Fuhr-, 
mann naJim ein Schnäppschen und fuhr weiter: der 
Wirth etwas chrißlicher als feine Frau, gab, als. er 
nach Haufe kam , den Unglücklichen eine Stube, und 

-da Ferdinand noch einige Wechfel in feiner. Halsbin- 
de gerettet hatte; fo fetzte er und David ^re Reife 
zu Fufse fort. Ein pewitter / fiihrt fie in ein Ciiier- 
cienferklofter in den Gebirgen Tyrols, von wo man 
Jie auf die Strafse nach einem benachbarten Flecken 
bringen läfst. Dort findet Ferdinand einen Profeffor 
wieder, den er auf der Akademie gekannt und ge- 
liebt hatte und diefer mncht ihn zum Gcfellfchafter 
eines benachbarten jungen Grafen , den aber Ferdi- 
nand auf dem IVI^rcuspIatzc zu Venedig in etuem 
Wortwechfel über eine Serenade, erfchiefst. Er eiU 
darüber in fcfawarzer Melancholie von dannen, ftürzt 
vor der Hütte eines Fifchers- nieder und diefer bringt 
ihn zu einem Barbier, der ihm Ader läfst, wodurch 
ihm leichter ums Herz wird, fo dafs er feine Reife 
fortfetzt. Unterwegens begegnet ihm eine Maulefd- 
treiberin, die fich ihm zur Frau anträgt: er fchbgt 
kurz ein und heyratbet Lucindcn. — Und in -di<N 
fem Drange von feltfaiuen Vorfällen, geht es rafch 
vorwärts, nur da ausgenommen, ^vo ein Feenmühr- 
cben, das für Ferdinands Kinder beßimmt ift — dciut 
auch diefe raufs der Lefer erziehen helfen ' — an die 
Stelle der Erzählung tritt: für das' was diefes Mähr- 
chen feyn foll, hat es noch unendlich mehr Wcttji, 
als der ganze übrige Romnn, von dem wir, mit dem 
frohen Gefühl, nie wieder -zu ihm ziinicklcehreii zu 
dürfen , Abfcbied nehmen. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



ScHilKE KüNiTE. Leipzig, in d. Miillerfohen BucMi. : 
tanra voit Ingenof, Traii«rfp:el in ärey AufiÜgeii. Nach 
einet runifchen Origiml- Anekdote. 1797. ^^S. i. . (6 ^.) 
Diefe Aiiektloie, wenn fie wahr ift, was hier verüchert witd. _ 
ift traairch ReniKti «her nicht jeder tragifche Geeenftiiiid ift 
Stoff einet TraEÖdie. Die junge Gräfin Ingenof hat ijiren Ge- 
liebten, der unter ihrem Stande ift, heimlich bey ßcb. Ueber- . 
rifclit von ihrem Vater und dem Manne, den fie heyrathen 
füll, verdeckt fie den Geliebten in einen Haften, worin er er- 
fticlit. Um ihre Ehre tu retten, die verloren geht, ■wenn m»n 
den Leichnam bCy ihr tüidei, entdeckt fie d-is Geheimnifs dem 
Kuifdier ihres Vaters, einem verichtJieheu .Trunkenbold . der 
die Gfilin rafend liebt. Diefer fdilepptden I^ichnam Abenfls 
in die Niwa, kommt zurvick, foderl lum Preis feine« Schwei- 
gens der Gräfin Liebe, entehrt Ce. verrath in der Trunken- 
heit Tcineii Satiftrüdern fein Glück . und iwiagt nun die Gri- 
fin um nicht gelogen "» haben, feinen, Kamerad«! in einer 
beiiachbatten Schenke Ihre Schande ru eefteben. Die G;-afiii 
eeftebl und ermordet ihn nun. Das ift die Anekdote. Der 
' Vf gefteht felbft. er bab« wäbrtnd 'der Adnit «ft gctehen, iaü 



der Stoff nicht ergiebig fienujt z 
hingegen nie^nt. dtr Stoff ift 
Geliebten todt findet, da jnnfs iiotliwendi^ ihre.erfte Empfin- 
dung der höchfte Schmerz über des Geliebten Tod feyn. Nur 
nach mehreren Slundcii kann fie erft fähig fe)'n, der Nothn-en- ' 
digkeit, fich von der Schande lu retten, ^nachzugeben. Eine 
ErinliiunB. ab-«- nidlt di# Darfteilung in einer Scetie, koiiirie 
das möglich machen, fo wie denn auch hier, uMniiürlich genug, 
die Geliebte küiim einige Seufzer für den Geliebten bat und 
alles für ihr« Ehr« thui. Die Scene, wie dei: Kuifcher- fie in 
ihr Schlafiiram«r fchleppt, gehört nicht für die Darftellung, 
Sollte es ein Trsuerrpiel werden; fo mufete der Kuirrher mit 
feiner rafvndcn Li].ba für Laura und defn grüncenkiraften 
Hochtnuth die Haupiperfon werden, ■ Dann «(Jet vin Laura 
rielleicit nichts als eine wollüftige Heuchlerin gewoidMi. 
welcher der gute Name alles war. ütr iVIoitologen g'iebt e« 
zu viele und m lange, fo wie auch der Dialog durch die lan- 
een Perioden fteif und mattwird. Der drin« Act ift über* 

flttflig. Unter allen Perfonen hat d«r " 

und Individualität, 



hat d«r ^ut&faK^^däu~«alttBif 



Numero 33. 



■.fi3 



L LL GE M E INE LI T E RAT UR - ZEITU N G 

. .,.;, ..Donnerstags, <i«»-.,3o. ^itnu*r iSoo. 



. JlR^NETGELÄHRTUEIT, 

■^IRASBURC," b.I.evraLlt: EUmens de Nedicine tlieo- 
' ' rique et pratique, pär Etietine Tovrtelle. 1799- 
. „T(}nie.-I. 3863. T.IL 468 S. T-IH. 375 S- 8- 
- fsRthlr.) ■ ; , / 

[|ie S.ucht Theorieen zu bauen,' Tagt der Vf., hat 
'—^ die Arzneywifrenfchaft in. ihren Fortfehritten 
isUpr '.fehr aufgehalten. ' Hatte irian , anftatt deffeh, 
acli jjcin grofscn Be^fpiele des llJppokrates , ftch 
tir an R «üb achtun gen gehalten ,, und durch dtefe al- 
lin im Räl'onneinent fich leiten lalten, wie 'ßkgliv • 
s verlangt , und die Natur der Heilkunde es aHein 
erträgt: ficher wären wir alsdnnn , foVohl ih der 
Ugeinsinea als befonderii Kranfcheitslehre fehr viel 
/eiteKi als jAir es arijctzt find. 

Hier'" l'sgf gewifs fehr viel Wahres; das znmal 
Q unfprn Zeiten ernfthaft beherzigt zii werden ver- 
lient, -wo CS mehr als jemals "Mode" zu "vperden 
clu'int) ß jiriori feftfetzen zu wollen, wie es in der 
^atur zugehen und nicht zugehen folJ. Demuneracb- 
ct^aber inüchte es mit dem blöfsen Beobachten und 
leiR^iiyi«/«»nrdai:über brütenden Rafoniiemenl auch 
jicbcgethan feyn. So gut die Phyfili eiiien'Theü 
.hrer w'icbtigften Entdeckungen dem kühnen Fluge 
verdankt, jnlt dem ieinlge glückliche Genies der Er- 
Ta^rutig vprangeeilt Jind; eben fowotl ift dicfcs 
Tlticklicbe Elreignifs in iFlinficht auf die mcdlcinifche 
Theorie gedenkbar. Man felze alfo die Bemühun- 
jeh der Theoretiker nicht heriib , um fo weniger , da 
niemand, der die lleilkunft ausüben will, ohji6 ficb 
fclbft herabzufetzen, der Theorie gsnr entfagen kann. 
VV'ir weiden auch bald.fe.heif, dafs der Vf. mehr mit 
(\"orte(i ^Is iji der That dawider fffcilet, indpm er 
nicht uinhiii gekönnt hat, fobald er nur den Begriff 
von. Krankheit fellfstzen' will, felbft eine Theorie 
tufzuftellen, in der trotz feines Verfprechens, nicht 
üncn Fingerbreit von der Erfahrung abzuweichen, 
dennoch nicht alle Ingredienzien, Erfahrungsfatze ge- 
nannt werdcn'konnc«. Ohne Zweifel hat er fonft ge- 
glaubt, um'fo"vlel ficherer auf dem Wtgö Achter ße- 
obachtungtind Ejfahrnn^ einher zu fchreitfen, da er 
fall allenthalben vomHippokrates ausgeht,' und fo all- 
gemein deffen Spur verfolgt i dafs die Kfitik bey der 
Analyfe diefes W^rksi fich mehr, mit den Schriften 
des Altva,tors der Heilkunft, als ^nit dem' an'gegebe- 
lii^n VerfalTcr zu thun hiachen 'könnte.' Vielleicht" 
dürfte diefes auch nicht ülierßüCsig fej-ai, da btikannt- 
licli ,dje Mfäicine itilippocrate in Frankreich anjetzt 
ilode'gevtordcnifi, und zu trfiieirl gewilTeil d/i/fi) zu 
A. £«. 2. 1300. .fyfter Band. 



"'dienen fchcint, das bey der gegenwärtigen Krifein- 
' der mediclnifchen Welt, auch manchem ßaütfchpu 

■ wohl behagen möchte. Aus mehrem Gründen diir- 
fen wir uns indeffcn nicht hier darauf cinlnlTon, I^n- 

' nen aber doch das Bekeniitnifs nichfuntcrdrilpkcit, 

■ äafs, fö fehr wir überzeugt find, die Cultiir dorAfz- 
lieywlffenfcbaft werde Tinftreltlg fehr dabey gcwin- 

"'nen, w?im Ihr in jedem Zeitalter auch nur rin Hip- 
, pokratcs zu Theil werde , wir doch auch auf der nn 

■ dehi Seite feft überzeugt find, dafs es einen fjnf;»-- 
" fchräntten , odei* (ddrrh die Mode) irre' gdeitotfrn 
! Kopf >errathe,' die"Ausfprüche des'Hippokratcs als 

■ urttrflglicli bctiichtfeH , uTid im letzten Jahte des acht- 
[ zehnten Jahrbuiiderts ein pathoiogifches Syfteni nuf 

'fie gründen zu wollcii. Da def Vf. eine ■Ehre in dic- 
fein Vorwurfe geflieht zu haben fchelnt, da aber, wo 
er feibft urthcIlE , als ein richtig denkender, -wohlun- 
terrichteter- Kopf erfchcitit? fo wird'man in dein über 

'ihn zij Piilcnd»^i Urtheile nicht ungewifs fej-n. 

■' Vilr heben jetzt einiges Ihm eigenes aus," Hi^r- 
her gehört Zufördel-ß:' der Begriff voii 'Krankheit, wie 
ier ihn im erften Theile , welciier die .illijcineine Pa- 
thologie ahhandelt, aiifgeftellt hat. DasLrben, [wrl- 
phos, In foffem es vollkommen gedacht M-ird, mit 
Gefundhclt fj-nonym ift) bert^ht nachdem Vf. in dem 
ArfrwoKj/V/i;« Ztifärrnnenfläflb aller relatii-en Tliiitl!;-- 
keiien, der zu eineih Syftcine hn thierifchcn ICfirpcr" 

■ verbundciienOtgane. unter derLeitung eines ihnäi 
allen gemeinfchaftlicben feiifithen PrinHas. ' Dief» 
von deni fenfitiveh Prin'tip abhängige Weclifirl Wir- 
kung der Oi-gane,- äie theils confplrirenii , thcils nfj- 
iag-o«i^»/cft gedacht -wcrdtn 'müfs-, concPntrlrt "^ch 
vorzüglich in dröy€entris, deih.G*/«TO,' dem Kir- 
zen uild äerregioHeepighflHca,- unter denen das li''{/,. 

' te, befondrts'iriirreHt- des ZVergfrlls, eine vötj-üu.. 
licll wichtige Rolte'fpielt. Krankheit ift e'mv MtnHfi- 
cafio» des Lebens, wo dicfc harmouii'che '^^'cch^»;E-. 

' wirkuftg der 'Organe, dutch Schuld des ftnfitiveii 
Priilcipä, Welthes (ich alsdannin einer jlberratüm be- 
'findet , geftört worden ift. - Ift die ftbefrötion doffpl- 
bcii fogrofs, dafs die angegebene Harmonie nicht 
etwa riur geftört, fondem aufgehoben worden ift'; fo 
erfolgt (züvvfcilen nlÄtzlich) tler Tod. So wie die 

' Gefuliidheit S-orziiglich' auf der harmbnifchen Wecli- 
'felwirkung der in den oben genannten drcy Mittcl- 
puncfen enthaltenen Organen beruht; fo ift'auch das 
Krifnkfeyn vorzüglich in der Aberration des. fenfiti- 

,ven Priuclpi in einem diefer drey Mittelpuncte ge- " 
gründet, welche daher' als die bodf iitcndfteii foniri 

'der Gefundbeit und der Krankheit btftrnchtet werden 

"Diüffffil ;'fo -irie es Jclarift^ d«fs daffelbe-Princib, wd- 

Kfc eher 



559 



ALLG. J-ITERAXUR -ZEITUNG 



votio 



. cTics dotn Lehen und der Gefuntlhelt zum Grunde 
üt-gt (das Principt' ^ftnßtfo , bcy aiidecn X-eiCTuiro/t), 
r.DL'b die Hedipgmi«; 71er Krankheit entt^ttc, je nach- 
dem CS ha^iioniTch oder uiibarinoiiilch inittcUt der 
Orgaiie wirkt. 

Vei^leicUt uiaÄ diete Definition von Krankheit, 
und die daraus für die Pathologie refuttircndc Tiieorle 
des Yfs. Hilf andern;, fo kann inan »itht unbemerkt 
lafion, Avic ahnlich derllauptfatlie nach Mehrere über 
denfiL-lben Ge^nilaiid gedacht haben. Ohne Zweifel 
hat J'choii Gain, indem er die Gefundheit fißnmstrir,-r, 
die Kiaiiklieit aber ametjißm nannte, dielelbeVarilel- 
luBg (ober undeurltch) gehabt. Brown'j STÜem griiit- 
.det lieh bekanntlich auf die Idee vom GIejchgeM'icbC 
und Aherratiron der firregbarXeit , ui deren Stelle un- 
ter Vf. das Piincipt fenfitiv , und andere die Lebens- 
kraft nennen. Die Verfehl edenheit beruht demnach 

• vorzüglich in Worten, und fcheint mittelH kühler &*- 
ricbrigung und Austaufchung der HSUte!fieg^-iffe wohl 
fccygrcJegt werden zu können, iti weichet Gemuths- 
^linmung der Vf. dann audi finden wQrdc , dafs nicht 
al)(> SyAeiaatiker ohne Rüsklicbt auf Erfahrung und 
K*tur, und gteithfam a priori,' wie er es fich vorzu- 
ÜGKen fdieint, z» Werke geg&nf^en find. Verßeht 
er aber uuter erridinuigsmklsiger Theorie eine folcbe, 
in welcher durchaus kein Begriff enthalten feyn füll, 
der nicht aus. empirifcher 'Wabraehmung. unmittelbtir 
litrvorgcht ; fo mochte feine gegebene Definition von 
Krankheit, diefes ]^eywort eben fo wenig verdienen, 

. itidein es ihm fch^wer werden würde zu bevreifen, 
»iafs das iViacip» fenßliv, in der Maafse, wie er e» ■ 
hl diefclbe aufgenommen hat, Oiehr ein Gegcnßand 
der ßeobacbtuHg fey, als der andern ihre Lebens- 
kraft oder Erregbarkeit. Der Vf. fudu tum feine Qe- 
fijtitittit dadorchaoch fruchtbarer zu entwickeln, dafs 
,er den mödnm der Wech fei Wirkung der Organe zu 
erläutern fich bemüht. ' Jedes Organ , ja jeder Theil 

^ de» thierifchen Körpers, fagt er , befitzt eine doppelte 
KeweguTtgsfdhigkeit; eine cencetUrifehe , dur(:fa wel- 
che die Kratzte nach innen zn fich conceiilriren , und 
cijie mentrifeke , durch welche iie nach der Oberflä- 
che oder Peripherie fich verbreiten. In dem relati- 
ven Gleichgewicht diefer Bewegungen (welche fich 
vicUeJcht ftm Ende auf das dynsmifcbe Gefetz des 
Kinrerfunu zurQekführen laflcn), ift die Geftmdbeit 
gegrilndot. Wird dicfes Gleichgewicht aufgehoben, 
fo dafs eine von beiden Bewegungsfabigkejten das 
Uebcrgcwtchi lerhätt; fO entlieht fbfort die krankhaf- 
te Erfcheinimg, wetche tasai Krampf nennt.. £nt- 
fi<-ht diefer Krampf vom llebetgewkht der concentri- 
kben Kraft; fo iÜ er tanifik, hingegen atonifclt, 
wenn er vom U^bergewieht der exeentrifcben Kraft 
abbüngt. Beide iiiid entweder ^x oder noM, d.h. 
die Thät^keit der damit befallenen Organe wird da- 
durch entweder vtrvtehrt, z.E. beym Durchfall, oder 
Xtrwtmdert, wie bey der Verftopfang. Beide Arten 
ron Krampf bemerkt mjin gcwähnlich fuccefiTive bey 
jeden Fieber, wo zuerfi der tonifche und deinuächll 
der atonifche einzurreten pflegit Beide begründen 

ieu ei&fMhca iMfröfen Cbarafcler, wojjüt SKlurca- 



theils alle Krankheiten debfitiren., bevor fie mh 91»- ' 
tcricllen UinAanden fich coinjliciren , und beide bs- 
ben ihre bei)iinmten djagnoilifcben'^cicbeti, welche 
man hier angegeben findet. 

Dem wefenüichen »ach findet man hier dleEtn- 
theilung der Krankheiten in ßiertijciie und afiUtnifck» 
wieder, wie fie dnn aufmerkfaiDen Beobachter der 
Natiir fchwerlich entgehen kann; hingegen von der 
Unterabtheiiung dct Ittzten m direct und indtreft 
aßhenifche kourunt nichts analoges hier vor« dagegen 
der atOnifcb fixe oder mobile Kramipf d9s lauszudrä- ' 
cken fchcint. Was. man fopß Schwäche mit veoiÜB- 
dertcr oder erhübeter Reizbarkeit zu beneitneu ge- 
wohnt ifl. 

Der gröfste Theil Hnfcrer Lefer wird , nach u» 
ferm Bcdünken, fowohl mit der von deni Vf. aufge- 
flelltcn Definition von Krankheit und Gefundheit 
überhaupt, als mit feiner Darftellung der wefentli- 
chen Verftbiedcjibeiten der Krankheiten zufrieden 
Tcj-n , und den Beweis ' eines heltdenkendän Kopfs 
daiin gefunden haben.' Um fo weniger diir&n wir 
es ihm frey hingehen lafien , wenn er aus paradoxer 
Liebe zu den Alten, Begriffe unter einander ver^»'ir^r, 
die er zu berichtigen im Stande gewefcn wäre. .D»- 
hin fcheint zu gchiJren, wenn er behauptet : niitSy- 
dcnham könne man die Krankheit auch al» ein ^- 
Archen der \atur definiren , die Hindemiffe , welcÜe 
das Gleichgewicht in den rcjativen Functionen geAört 
haben, wiederum wegzurSumen. Oifenbar werden j 
hier Krankheit und Symptome mit einander verwecb- 
felt. denn in der Krankheit felbft kann ein (bVches 
Beftrebcn der Natur unmöglich angenommen werden, 
indem dies heifsen würJe , einem Subjecte zwey eiit 
gegeiigefetzle Priidicate zut^lekh beylegen. Dem un- 
geachtet aber kann ein folches Beitretten der Natur ' 
(vis medicatvix natarae) nicht geleugnet werden, wie 
der Erfahrung zuwider, von einigen Neuem g«~ 
fcbieht, nur äufsert es ficb nicht durch die Krank- 
heit an fich feTbA betrachtet, fondem durch die fog»- 
nanuten Symptome , d.h. durch diejcnigeir Thüng^ 
keitcn, welche die Lebenskraft (oder das PrinCipg 
JenßUv des Vfs.), in fofern fie jn den übrigen Oif>: 
nen fich unverletzt erhält, in Beziehung auf dfe M 
andern Organen erlittene Verletzung (^Jberration) rer- 
anlarst , von denen man immerhin fegen kann , dafs 
fie die Abficht haben, das geftörte Gleichgewicht wiie' 
der herzuftelTen , - und £efelbe in vieteo Fällen 
wirklich erreichen. ■ ' 

In Ritckficbt der bekannten £intheilu|ig der 
Krankheiten, in Mortni iMrvo/bj, humoralrs, acvtost 
shravicos, iiiiopathicos , fymptomatieos a.L'w. bringt 
der Vf. in den'cinzeluen Rubriken viele zum enteil 
vortreffliche, obgleich nicht neue Bemerkungen bey. 
Von denen Krankheiten , weFche gewÜTen Lebenspe- 
rioden und Jahrszeiten eigen find, führt er atleia de« 
Hippokrotes redend ein. Boy der Dnterfuchong der • 
allgeraenten Urfachen der ^Krankheiten , wird erfah- 

Zngsiiiafeig dvm EtnUufs der Witteraiig der gröfsttt 
iiheil zugefchriebpn, und tiamentfich der dmreh fie» 
•w'k durdi-andei« Utfadi«i yetanialsm^ SckwiitMig^ 



^ 



No. 33- JANUAR 150Q. 



a6z 



ArKr^ftt, Worüber decfa nk^t, w!« mancher erwar- 
ten ui'Jchte, Brown, fondetn Celßts, als Geuahrs- 
mavii angffiihrt wird. Von derAiifteckung als Krank, 
heiisurfarfie, bandetr ein eigenerÄbfchnitt. Cas Coq- 
Mgiuw inBeziehung auf.fiJbeitaftcKrankbeitcii theiJt 

■ der Vr in ein anivmlifelies und ßim^figeS. Letztes 
drürfct das Stas, was man eigeutlicfaer miasvia in der 
Pathologie zu nennen gewohnt i&, und bcAcht nach 

■ Ihm, in gewiflen Gasarten. Ein« weit ausgefpon- 
-nene Vcrgleichnog des Coiitagiums xait dem Samen 

der Vegetabilien , wie Jic hier yorkomuu, iß mehr 
langweilig witzig, als pjakcircb nutzüch zu neiuicii. 
£in vierter AbfchniCtbeAiinitit den Sitz derKrask- 
heiten. Alle Tbelle des Körpers künnen cliefen bil- 
den, am öfterftea aber iil es die regia tfigaßrica. 
Die Erfahrung wird (liefen Satz betätigen können, 
ohite deshalb . wie es auch der Vf. nicht thut, die 
ausleerende Methode zur einzigen Cursrt machen 
au -ffolkn. 

Je weiter der Vf. nun in feinen Bllgcineineu Un- 
rerfachungen fianfchreitet . dcito weniger E'genthiiia- 

. liehet tridl man an. £r ^ht daun allein durch Hip- 
prikrates Brille, für welche die Erfahrung neuerer 

-ZeiteOt in riclen Füllen ihm leicht ungefärbtere GEä- 
fer hatte leihen können. So ftellt er in dem Ab- 
fchiün« , wekher von den Stadien der Krankheiten 
handelt, das ganze altgläubige Dofina von Cruditäjt^ 
CociJon und Crife , ohne aile Einfchrankuiig, fTic 
. acute und dironifche Krankheiten wieder auf. Er 
snacht zwar noch>auf.cine Succeiüon iin Vcrloufe .der. 
KranJiheiten aufinerkrnmT die ficb auf die fiühere 
AiTection der ohem Orgaiw, vor denen in der Mitte 
und zu unterft gelegenen bezieht, welche S>uctc£[ion 
vian auch in Rücklicht der verfdiiedenen Lebenspe- 
liodcn wahmiunnt, und f;ewifs fehr beachtet zu wer- 
den verdient ; allein er fchehit diefen noch lohcn Be- 
oharhtunfsiloff' zu "deiner Theorie haben bearbeiten 

^u können. In des Abfchnitten , welche er der 
Cociion , den Krifen und den kritifchen Tagen befon- 

. ders gewidmet bat, fülut immer Hippokratcs allein 
das 'Wort. Eben fo wird der Einflurs der Witterung 
•of die Krankheiten, durch die i* extenfo wärtlich 
eingerdckre Lehre des Hippokrates , von den epide- 
nifrbei^ Ccnftitutionen erläutert. Zwar hat ihr der 
Ff. eine AnaJyie angehängt; diefe verdient aber mehr 
eine Recapitalation genannt zu werden, als ein Ver- 
füch , ' &e anf unfere Zeiten und »uf verfchiedene- 
Oimata anwendbar zu machen. ' Nicht einmal wird 

' dem Anßnger. für den diefes Weck doch beAiuimt 
i&r bemecklich gemacht, daft der Weflwind z, E. 
«der der Ofiwind für Griedienland ganz andere pa- 

.tlfoTi^kfche Eefultate^ wegen dcrTerfcbiedenen Me> 
ridianc tie&ra müfle, ais fAr Fttnkrercb oderDeutfch- 
biid, fondera es wird dein Leier äberhtlfen , dtefe 
fawcÄl wie andere ftatlfindende wichtige Verfchre- 
dcnheiten ttÜA auszugleichen. 

Den Befehtuf» t'er alTgeme&ten Pathologie irlac&t 
die Semiotik, oder eiigentticher gefiel, die Frögno- 
Jak , wieder ganz nach Hiftpekrates , den Jlbfchnitt 
T«m Fids «bgeiecbnet^ -welcher aus leicht Wgcei&I- 



chen Uffachen' nach neuem Ecklärnjigcn, derfti ei-', 
nige vom Vf. noch näher beftimmt worden, find, ab- 
gefafst ift. 

' Der bey weiten gröfsere zweyte Theif desAVerka; 
begreift die fpeeielle Pathologie in fich. AUe Krank- 
heiten werden Unlcr folgende fechs ClafleH gebrach«: 
I. Pt/rixiet. II. Fltix. 111. Sti^^effio-nr. IV. Nfvr»- 
/m. V. Cachexet. VI. I'i'crj, welche letzte, als ein 
Gegenftand der Chirurgie', hier n fehl abgehandelt 
worden find. Rec. ift /iicht geneigt , über diefc Ctaf- " 
"Cficntion und ihre ünterabth eilungen mit de« Vf, zu 
rechten, indeinr er wohl erkennt, dafs es in diefer 
Rückficht ungleich leichter fej-, rix tadeln, als beflirr 
Z.U wachen. Ueberhanpt würde es zu weit führe», 
dem Werke, wie, bisher gcfchchen, ms Einzelne tu) 
folgen. Wir begnügen uns daher zjj veriichero, daä 
diefer zwcyte Tlien im Ganzen gat ausgeführt fcy. * 
Manches ift freyliA wohl eu kurz, manches nnth, 
VerhälmifszuweitlSuftigbebaBdelt; allein derlliupl- 
, fache nach find die Krankheiten gut umd diag»toftil'th 
genau befchriebcn, ihre Urfacben mit Ftetis- und ei- 
üuhrungsiTuirsig entwickelt, die prognollifchen Mo- 
mente nach den bewfihrteften Autoritätcir angeführt, 
und die Behandlung, welche der Vf. im AllgeiUf inca 
hinzuzufügen, für gut gefimden hat, entf|tricht fa- 
wobl durcb die Einfachheft, ah durch ZweeknUi&iK- 
keit den geläuterten Grund (Sit?, en derKunft, wodarel» 
er noch beffer a?s durch nicht feiten »ngebrachteH^i- 
tata, feine kriiifchc BekannCfchaft mit den hellyrn 
Schriften der medicinifchen Ltteratnr, auch der des 
Auslandes fehr ehrenvoll bewiefcn hat: 



Z.SIFX10 , b. rieifcher d, j. : Abhai*dhm^ vom tflton»- 

«i/c/ien Feidtntifc», wie folches vtrmitletft iei MefS' 

^fchcj, ohni. Ziiziefiung eines aad.emWin1uiinfim- 

mtmts , fehr btqvem , acctuat nndricUtiß, fowoht ^ 

im ßaclien Lande, als in gehirgigter Gigeud ter- 

richtet werden kann , nehfi eiaem Anhange , m itrf- 

fhem gesfigt wird, wie man eiuzelKe. 1-lachen ete. 

durch Hülfe der Ketten ilnd Stäbe aufitßkmtn und 

»9 Gntnd legen kann; ingkithm eine um^atutUfli» 

HereeTmung der Flachen etc. von Ang. Gottiieif 

Rudarf, £. £. Raths zu Dresden verp&tchteten 

Feldmeffer. Mit i/Kupfertafeln. lyjjy. 290 5. 

gr. 8- fiRthlr. logr.) 

Oekonomifches Feldmeffen hat nach dem Vf. Äattr 

„wenn aus gewilTeii AbCchten -von einer Stadt und 

ihrem Weichbilde (d. d., eine Stadt mk ihaen Fel(|- 

befitzitngen) ^der, wenn von Gnuidftücken in Anfe- 

huBg- der Steuern , oder wenn dertn Grenzen anrieb- 

tig geworden, oder die in gleiche Theile- vertheil:^. 

oder nach BefchaScnbeit in veTiiitltnifsmäfsigeTbeile 

vertbcilt, «der gar gegen cünandcr vertaufcht wer- ' 

den foUen n. dgl. mehr, eine 'Ai>SnuffWn9.iMii^vQf^ 

genommen -werden." — Hieven .unterrcheidet ef 

hernach das mihcärifcbe und ttrpographifch - gcogn»- 

jhifcEie Feldmeflen, -KenntniiTe atu der the(»eti- ' 

fcheii 



36ß 



A. L. Z. JANUAR i8oo. 



364 



frÜen Arithmetik und Geometrie fetzt er, wie billig, 
voraus; erklärt aber gleich anfangs die hielier gehö- 
.rigeii Werkzeuge .fehr forgfältig, leigt auch , wie fie 
-vor dem Gebrauche geprüft oder rectificirt wcrtien 
":muffeii. 'D«* Gebrauch felhil wird für allerlcy ange- 
nommene Vorfalle umftändlich gezeigt und durch Fi- 
Jguren erläutert, z.B. wie man ihchrereSfäbe in eiiie 
'gerade Linie bringen kann, wenn man keinen Gehöl- 
■ftn hat, oder aus dem einen Entlpuncte der Linie 
•den andern i^ndpunct derfelben nicht fcheu kann. 
Auch bey der Dioptecnregel wird Auskunft gegeben, 
wie man fieh zu verhalten habe, wenn daiiiit Bergauf 
vifirt werden foll. und dgcb Üer Punci auf der Höhe 
• nicht erreidht weiden karui. Für diefeji Fall empficblt 

■ der Vf. auch den Gebrauch der Kipregel. Rec. hat 

■ füir folche Fälle an feiner Dioptemregel Pinnen von 
:vier Zoll Höbe und darüber. In diefcii iß die Ocu- 

lardiopter puf-uiid abwärts beweglich; Tcbiebr,irian 

<fie »un heiabvvarts, fo kann) man nach fehr hohen, 
und im Gegfntheil nach fehr liefeji Stellen vifiicn; 

-dife Objeetivdiopter ha.t ein feines Haar nach der gan- 
zen Lftnge der Pin«en. Befonders iiinßändlicfa ift 

-dur Vf. bey m Aufnehmen folcher PJtitze, wo krumme 
Linien an den Grenzen vorkomiqen, z- B; bey We- 
gen, Fiüiten, rieichen, wo freylich aurli manche W'e- 

'derhotiing zu bemerken ift. , Auch haben wir zuwei- 
4e^i den Vortrag nicht cpcht deutlich gefunden, wie 



z. B. S. ti3. Von .S. 123. wini in einem Anhange pr*- 
lehrt, wie man blof« mit Stnben und der Kette Fel- 
der aufnrehmen kdiine. da vorher immer der JVIefs- 
tifc-h dazu gebraucht wu^de. Hierauf folgt die .Be- 
rechnung des Flilchpnihftalts der Felder, Wo die Re- 
gel : aus den drey Selten eines Dffryecks defien In- 
halt zu finden, nicht bloß' erläutert, föndem' autii 
ihre Erfindung analytifch gezeigt-wird. Dies ift die 
einzige Art von Beweis , den man in der Schrifffin- 
"det, indem von allen übrigen Vorfchriften bl'ofs die 
Praxis gelehrt wird. Auch, von Ausziehnng der Qua- 
(Jratwurzel, Logarithmen ctc, fetzt der Vf. di^^araii- 
de ali bekannt voraus. Die FcldntefTer t^erden ihm 
noch b<?fondcrs Verbunden' fcjn, dajs fie aufs^r rf*r 
Verwandlung der Maafse , noch, was mnn'fonft hier 
nicht erwarten dürfte, — die Berechnungsmethode 
finden: wie viel man Ausfaat auf ein Feld vo« fo 
und fo'vicl Quadratrutben i auch je nach deiA es von 
diefer oder jener Güte ift , und mit ein odei< anderer 
Getreideart befaet werden foll, von nöthf.n hat. De« 
Befchlufs mncht da$ Suinmiren und Abziehen der 
Flächen von einander, und eine Anleitung zutThei- 
lung dcrfeiben , fowobl durch geonjeirilche- Conftru- 
"ctionen als Rechnungen. ZuS.24. ift «JueTafW über 
die VerhältniiTe der Fufsmaafsc , aus Mayer's prakti- 
fcher Geometrie . die übefbaupt der-Vf.an niehrem 
Orten mit Recht eiopfiehit, beygefflgt wotdvn. 



KLEINE SCHRITTEN. 



-^, !PĻJHK^1K. I.">i'>. iw Mafiarin fni- Jjteratiir :. .Kffier 
-mtlne. Methode bcfim crilen l\eli^l<j«s„niert;cl,i. F.iii Wwncr 

EeytraE z"'"" Jltrifhiipuiig' hcrrfchpridpr Votftt-lkuiBSnrtiMi. , 
"i8oo.3lS- I- fterO- 'Wir wollen .rieht iu J.bredt fcyn, 
-flSfs'&r Vf.' mit den TWiiluteii der luuerii lorrthungen im 
-Gii)iBte d«r.' prak(itL-hcn Philofophie eiiii^c Ilfkaiiiiifi-haft ?e- 
• tDwhts "Uli daffi er von dem rechten Wtgc, w.-lchcr hey dem 
. RclifiJonsunicrrirhl ciiicerchl.ieeiiwerflen murs,-w«iii lierfoib« 

rill Mittel iiur ErtvBCliunir' dtr Tieligiornat werdft« foll, eine 
*duiili'-1e"Ah'iruii!! habe.'- Allein -fei 11 i'n Ideen fehlt e» noch fehr 
"an 4»räctIion un'dftUrTiei'. D^hcr ift auch ivw lliifoiinement 
'nicht fity von Widerfprtieheu und eiiifcitigeii Beliaupiunijefl. 
.r.r bat m ciiiJjm BcwilTirn Simie pauz rCL-lir, wenn ■er S. 10. 
'von der Rfliyion fagi. fie köMitc niemals Saeha Ans VerJbindts 

rttrfleti. unifweiiii er, von diefem,' am dem iiincrn {wozu 
.'diefi-s Bejwöri?) moralifchen GeJuMe ritirpringendFii Glauben 
-ah.-OoCt uwl 8i9iT..(e*>d Cjc., S. IS^ behauptet . er krtiiiie jitcht 
■ «loü't .werden. : Xties ift fbcn fo wahr als e* Bewifs iß,' dafs 
-Morslitai iiiiit doL'vVt wordi-n kann.'- Aber wenn erllch ein- 
fallen liiTt!,-'d?i'fe'l!erT-»'iisrel1eion <leh .lOW«« i JctJeH irr .wtr- 
■Jf^Jeyiltrffl'bH''eiahaiirl,tn\ta woUfe-Pi-f 3,^13- Ji fo ift (iitf . 
■toi*« e^liiidtttta gefproclv«. BittnimhiRc Öcbi^-arinerey. Sic 
Aufti ausdem JlJor^e« des Me.ifi.han Wtft bervorcehcn 'Dir 
'■Eiii.-h6r und J.iL'i'üdk-bi-f» kann rtur, 'durch Wei-kun^ uiM 
Eildiihff der prakiifdien Veriiftnfr feiinr ZöRÜrtRe , dm Bedurf- 
'nif^darmcb iirrciTeiii uii4*(*rm diir*h rineü praktifcheii Uu- 
-lÄriiiai«id(rUaiiiiett*i^rsiWi,I^ü.fF kuuwncu. , Wenn der 



Vf. fr0 tiberzeuftt war, dafs P.eli^on nicht frelelirt werden 
'küniit, Vie könnt* er jtlt."ich«-ohl doch »in« Älethod« bvfta 
'RrliKioaeaiiterrichl .l'rfireibch , und ^'<>tl<'s-, l'Aiehten- und 

■ SetlrnlclireCi).a]s,Aas MalWiale (JüntlUn ang=beiJ ? Hier 
nahm er doch wohl Rcliijioii Fiir Reliniönslabre. oder Reli> 
Bjonswiffenrehaft , und diefe ift und bleibt Sache der Vpriiunft. 

■Es ift alfo BegriiTverwirrunB, wenu er S, 11 11. 13 behauptet, 
,,beVm R«]ißioii(untcrrichL käme es uii'ht fowbh} auf EniWidie- 

.luiig von llcE<riift!ii , alc vielmehr .auf Bdebiliig und Erliöliuvig 
btrtits alsTii-ufAdieh ypjhaiidi:ii<j-GBfiilili:ail. Giebt es dfu« 
einen andrrn "Wci; zum If.Tien des Minfi-hcu, aU *eif dnrA 

'Veiftand und Verliitnft.'' lind wohin andrt-s ,: als Eiit» Mj-fti- 

■ cixmus und -Eur Bchwnrmtrcy führen un eiuwi ekelte 11^ rrffe 
oder dunkle Gefühle? . Die Lehre von dnr yorlVhuug bleibt 
nach S. 13. aus dem-jldifiionsunierrichii: des Yfs. weg,, wail 
diefer Lihrfati fiir ijas kindlithe Aller nicht gemacht iii ttryn 
rdlbtiit. Allein di'r Glaube an ein» moraüfche ^Veltregierurtg 
oder VorfL-hnng, - ift peradc die Ilaiipiradi«' facf der noraii- 

. fctieii Kt'ligioii , und folglich c^i J|I.iii)i(Yai7'iii-,di:r moTalircb«,'!! 
Jli'ügiQiisJuhre, die,üU;r)i.'upt,üir das Kiiidi.saJiiT nidit Kp- - 
macht iii", d.ihcr m.iii es biii:1i bis zu feiner iieit daraii ver- 
•fchonen foll/e. Wviin u\it d.-r Vf. 6. ia. i-erfieherii'WiJl ; dsfs 
■6it! kaiet'hpctfche ftitthude tnnt.o/wri ins fil-iriiliteiide falle i fo 
' ksiiii ihn nbc. daRci^n verfieheni , dafs di« Si^uld ^aroir tiiclit 
an der kBtc.<he[ireheii Mccbodc, fondern eiu^i« und alipin an 
der UngvrL'hickliehkcit der fiiiecheien liege, der je^ie Bemer- 
kung EU machen Gelegenheit fand, • ■ . 



=oob,-Cj00gfc 



Nu m e r o 34. 



iLLG^MEINE LITERÄTUR-ZEtTüNG 



ri-tjfag«. <*«• ■Zl-.3ll»<f." ISO*. . ■ ■ 



' Q'OTT'ES GELAHRTBEIT. - kommen fmd. Es ift ihm feljr wahrfcheinüch, dafs 

.' •'" felbft Catvin Waldenßfchen Urfpruiigs gewcfeii fuj. 

ItEipiio, maetWeygandfciienBochfc.': EeMfcKe Noch .fteilt ef.ziemlich weülaufjiM Betrachtungen 
dtr mUr dail .KaW™ WaW.iJir tinikmli« Mni ab« Religionsverfolgung,, Ventaglichkeit. SectengcUl 






ooc/t bfßehttuUn Retigionsjecte, und ihrer, mehr- und *igenjnSch(i§e Zufafze zu der m aller ihrer Kurze 

fljj tiMHfjiV erdvldett» i'evfbigungm.; "Seit ihrer -allgem^iu fafslichen Religion Jefu an, woruiiter man- 

EBi/iWm«e 6if. «nf pn/pre Toffe. Ans , deqi Früh- ches gui gefaßt ift. Die jjmcnter S. 36, find wohl 

zöfifcb'en, mit noihigen Zufstzen. ErJ^er T/iei(. durcTi Schtjd des Ueberfewers aus ArmmianerTi, em- 

'oS- n* S. ohne die Vorrede ypn 4ÖS. — ftanden. , 

wtxtter.T)ieii: lyaA. n« bis *i6 S.- 8- . Vor der Gerchicbt« ffptt eine hmlänglichc Be- 

V J . .^TP , ;. ■ ', fphreibung der,Wal4enfifchen Thäler her. Es.fmvl 

on dem franED/Ifchen Onginsl ,diefes "Werks lagt ihrer drey : das Xuccpef, das fchönile und weiteftc ; 

uns derijeberretzer; wie es fich doch gebührt das ,P«rQuIer und das St, Martinsmol. Jedes begreift 

hätte, nichts. Aus der Vorrede aber des Vfs., wel- mehrere üeineinheiien in fichj es find zum Theil lehr 

che zu Utrecht 1704 unterzeichnet ift, fieht man, dafs fruchtbaTeCegeaden;. aber auch von Natur iiod durcii 

er fplbft ein Waldcnfer ift, und feit dem Jahr i787- Kunft fefte, mit Bergen, engen Paffen , Tiefen und 

da er zu Laufanne und Genfftiidin^, den Plan zu ßcotten'angefüllte; iio Grunde jiur der Reft von weit 

diefer Gefchichte entworfen hat. Er fÄtieb fie haupt- mehrerti Städten und BBzirken, , wo die Waldenfer 

lachlich ziiin Beften der M'aldenCfcben Jugend; Efi ehemals ihre rec^hriafsigen Pefitzuiig:en und Wohn- 

foil durch diefrlbe das Andenken an alles, was ihre platze hatten;' wclc^eibnenaber die Wutb ihrer Vcr- 

froinmeil Vorfahren fiir die Sache des Erangellums Jblger entrilTen bat- Jt-iie drey Thjaer im ^Vnftcn 

litten, auf die rlihrendfte Art erneuern, und zu ihrer von Pieinont, zw^lfchen dem Gebiet voa Brian^on 

Na<;habmung angefeuert werden. Dem Haöfe Sa- und der Provinz Pignerol, zwifchen denMartjuifaten 

voyen reebnet er die unmenfchlicben Graufaqikeitea, Siifa und Säluxzp, entbalten ohngefahr fediszebn bis 

welcTie es ebedeirt über- feine "Waldeiififchen Untei-- .Qibeiizehiitayfeiid Menfch^n, welche im Notbfall 

thanen' verhängtie, wenigerfn, als deaj abfchefilich^n 'gegen dreyj^ufend öreiibare Mannfchaft geben där'& 

Ketz.ergerictite, von ivelcnem dief^S Haus durch übel 'ten, 'Doch tinjien die ^Wuldenfer zu ihrer Vertlieidi- 

verftandcnen ReligionseiFer abhangig war. ■ Von den gung niemals über funfzetn^iinrderi Mann, auf^eftellt. 

Schriftftellem, welche die Gefchichte feiner Gemeine Von diefen Thilern nun leitet der Vf. den Natrien 

befchrieben haben t nennt und beurtbeilt er Pati», der IValiieufer oder IFaadtldnder (Ifandoii) ber, well' 

(wofür hier dröymal unrichtig Ptfrie gedrucjtt ftehtj lie. diefeiben in ihrer Sprache Vauic pcijneii, und iih 

Gilles, Le^erj.Arnattd apd Bou'tr. Von -dem Buche Xatei^iifchen ajUb eigentlich Ifaiißw/Vj.blefsen; nach- 

deS erften fagt er, es fey fo ftjfen, ; dafs. man es. in jher aber, me'yht' er,' fey, der Nainö M'al^eafer . aurfi 

feiner Bücberjaminlimg hnde; äUein BquHifi^arten hat allen dgnen bey^^gt wprden, welcfie dein (jilfiuhfn 

es in den Nachrjchte^l yon.tjer /einigen v)'ohl b^- üer Bewohner diefer Thaier folgten , aus welchem 

fcbrieben. i-cgmi nennt er denbeÄen Waldenßfchen X,ande fie auch feyn mochten. ' Doch btmcilit er, 

pefchichtfchrejber^ ,4er felbft eine grifse Rolle bey dafs die Waldeiifer diefen Namen wider ihren. Willen 

den meiften Begebenheiten, welche er fchildece; ge- zum Uiiterfchied ihres Glaubens angenommen haben, 

fpidt habe, und delTen'U'erk voll TooGelehrlamkeit, ,weil fie niemais eine 'beftmdcre Sectt ausmachen- 

aqch von unermeßlicher Arbeit fey. Aufser d)efen woHterj. Er geäelit, dafs .fslblit Pe^f^ und iiÜUs, 

SchriftfteUem hat der Vf.'aucti einige Handfchrifie^ /^^^ Theil alfo /Lehrer der VVa^dfnf^r fogär, ihren 

Und die von dein Haufe Sävoyeii bekannt gemadite Urffrung erft vöni PftefWaldas aus Lyon . herlcitej» ; 

SainiTlIung von Verordnungen wegen d^er Waldenfeii beha>iptet ober, ifichts fey ungegriinde'ter.als ditrfea, 

die keinem der vorhergehenden Gefehicbtfcbreiber mdeln iintcr den Urkunden, welcte fich vo» ihren 

bekannt war, benutzt. Uebrigens- trägt er fchoii in Vorialiren bis jetzt erhalten hätten, auch eine mit 

der Vorrede feine Meynung vor, dafs die Waldenfer der Au£fchrift: NoÜle Lei^on, vom Jahre iioo fey, 

dar einzige Volk find, welches die ckrifitiche Lehre un- worin bereits dei; Käme Waldenfer vorkomme, Be- - 

verletzt, ohne einige AendfritnStJeit den erften ^ahr- JcannFetmafse)t hat bereits Leger diefes (fcdicht, ii|a 

hunderten des CkrißrntkuKS bis.'»f*f. unjert Zeitai er- ^uazügt; zu einem folchffn Beweife gebraucht; und 

halten hat: Er ginubt,' dafs^die erften Funken der mifer VI. bat hier ebpniälls ("th. H. 5^.356 ff.) Fragr 

gröfsch Religion sverbefferung aus ihren Thälem ge- jüeiue daraus abdrucken WTen. Es iA aber auch 

A. L. Z. igoo. Erfter Band. . ■ ' Li" fchon 



3Ä7" ■ ' ; Atta LITERATUR- ZEITUNG a«S 

fkhon rfabe\- erinnere worJen ^. ea fiy noA nicht bc- Ailsartum; dcrfcTbcn habe JtJogen mBfTen , jetzt noch. 

■teit-ffitt. dafs (liiffclbc gerade ins Jahr noo. gehöre; mehr Urfac^ dazn vorhaiidcfl fe^. DfeGtrichishlm-. 

fönjcni es fcy hur lo Viel erweislich, riafs fchon dcJ (führt er zum Beyfpiel an) wcrdeti in eiiiigm Ge- 
eilfhaiidvrt, aucb'-waU.-iiwlu- Jahre verBoA«n waren, - ineinLeitoh luimfr iui:lu;-geu'äiuitkhj -Schwelgen und 

Bis es aufgefetst wurde , äberdics fey es outh in der Spii'lcii fcb>eitht fich ollmülich unter ihnen ein ; und 

fiL-iuen Provencalifuhin Mundart '(AgefEfst, welche wm Ainft unerhört \t:ir, xn^n zählt fchon einige- Fa- 

JUhWohl >h das füdlicfae Frankreich und in die Zeit milicn^ welche durch AIüiTiggang für Andere ver- 

fchiclre; afs die Nachkpmmen der -Waldenfer, «Ja- dcrblich werden. Der Eifer für die Religion ctkaket 

fcthl^ bedrängt, iicli in die benachbarten Gebirge zu auch mehr oder wuiiger iu den nächften Gemeinen 

Tiüchten fFnfiiigen, aber nicht in die piemontcßrchtju nii dem eigfniHch -fogtnannren Pipinoiit. „Aber die fe 

'ihater im Aufange des zwüEfteii Jahrbundcrts. Lbaii FJeckeu, fetüt er hinzu, ^nd vitlleichi nur eine Fulge 

fft wenig haben der Vf. und fein Vorgänger Leger der menrcHichrd GebrechHcLkcit ; — -vielleicht ha- 

dargethair, dafs das hier (Th. II. S, 366 fF-) leingft- ben wir auch dem allgemeinen Wohn mehr edcr wt- - 

'rStkte Wnidcnfifche Glaabensbekcnnmirs vomj. 1120 nigerGchö^ gegebgn-, da man feine Vorfshren immer 

• fi^y. f?och unbefriedigender find die ijbrigen Gründe für beffcr hSh, als fitfi ferbih Sehr gcwifs ift es von 

frfrdiis höchAcAllcnhumderWaldenCfchenGeiDcine; der andern Seite-, dnfs man vielleicht in ganz £u- 

z. B. weit ^ejtfas Sijlvias im i,>ten Jahrhunderte popa t«j> nnderes Volk finden wirii, wo noch jetzt 

fchrieb, 'die WaldcnJ'er waren eiue feit lattger Zeit To viele Rcdlfchlltit , Einfachheit, Frej-inöthigkcit 

TCRlainuite Rotte; weil der Apofttl Pnulus, indetn «nd Leufrtligheit herrfcht, nls unter den Waldenfem 

er norfi Spanien reifüte, gcwifs durch Piemont ge- unferer Tage. Sic bciialten eine Achtung für die . 

.kODirnen fey, trnd dafelbu das Chriflenthum gepte- Religion, eine Liebe für ihre PfttihteiT, eine Rehiheir 

digt, mithin jene Gemeine gqftiftct habe; weil /ßnrt- der Gcjinnungen und Sitten , ^yelche man vergeblich 

■ tvj (der Ueberfcteer hätte doch wilTen falien.^afs bey (Kn meijtcu Vötkern finden würde, die fich 

diefcs unfer Flacius iß,) den Clnudius von Titri» obriP.lich nennen." Hierauf handelt er von ihrer got- 

• im neunten Jahrhunderte, zu Hellen Dlocesaucfi jene tesdicnftHchcn und kirchlithi-n VerfafTuhg und der 

Tiiüler gehörten, als einen H.i;iptzeugen der Wahi-- thunit veihuiidencn Kirchenzucht; wobey freylich - 

bei'r wider die Päbfte und den Abergbiibe» aufge- auch monchei' Abfall der alten, flrengeii Ordnuiig 

.führt habe; (als wejin diefer Bifchof jemals die Ge- mciklith wird. Ihre Sjnodcn bcfchüftigen Ticb Wo» 

mrJRfcbaftnnd den herrfcheiider» felbubeu fcEnec Kir- mit jener Verfnitung, mit den Schulen und mit Be- 

thc, bis auf Heiligenbilder, Kreuze und Walifahrt*«, fetzung der PrcdigerfteUen. Ihre Prediger w,urden - 

verladen hätte ;) u. dgl. m. Die ^IrObrafiaifeT und die bis zum Jahre 1Ö30. Barben genannt : ein Ebremiftm«, 

«■J/naarfJ/ffH (vennuthlich füllen diefts Anhüngpr ^r- der bey ihnci^ eigentlich Oheiw bedeutet);, und Eer- 

wUi viiH Brefcia feyn; von diiirenülauhensmcy'niin-' fonea errheilt wird, welchen man Achtung bezeigen 

gen man aber nichts weffs.) verwandelt et geradfezu- wUl. Da man aber yon gedachter Zeit an Prediccr 

'in Wnldenfer. SteWbn voMends, wfe die folgende; tas der Frcftidü kommen lafTen jnufste; welche lidi 

^i'"frOH Küäigtr (EJiom Rüdinger) verfichert, die Meßicurs nenircn Reisen; fa gtebt man ihnen fcitdcm 

\laldenfer wären wcnjgilenfi 240 Jahre früher als Im Waldenßfthen den Kamen Xeffcr. Die roinifcb- 

^riiittnit Hitfs , welcher gegendtuEnde des di-njzehnten kaiholifchea fcheinen aus Barbe'ihr Barbei geusdit 

*iakrhmtdertt lebtet ! eine Berechnung, welche beifnaHe 7.n haben,, -n-omit fie die Waldenfcr noch iu gari* 

M liie Zeit des BiS^lioß Claudius fallt;! (S. 40.) hatten Piemont bezeichnen. 

nicht miberichtigt flehen bleiben follcn, wennanders Befouders ibcrfiat der Vf (S.g? ff.) die firünde 

tter Ueberfetzcr fclbft wufste, wie ffe zu verbeiTcm ausgeführt, welche fteweifen, wie norlmvndig es fej-t- 

li'y-. Hs könnte fcheinen, dafs'wir uns zu Itingc bey in, den Waldenfifthcn Thaiem eine hohe Schule zum 

»liefen fugenanntcn Bcweifen aufgehalten hatten. Uiiterrfthte der Jugend Überhaupt,, und vornehnilidk ' 

Abi-r wir haben gefunden, daffi manche GeTehrte lie dcrjenigert Jünglinge anzulegen, -werche fleh rleijk . 

wirfilich iu:n Theil t&r neue Beweife gebalten haben ; Predigen widmen. Ehemals gab es eine folche Lehr- 

dx.cs doch nichts als mit Eghlern vennehrce Abkfir- antlah zu Pre-dü-Tour auf einem hoben Berge, 

iimgcn aus LV^n-j Sefchichte find, Sobaht man nach durch welche Mos mit Ilfilfe der Bibel' und einer ftbr 

der ftreftgen nütorifchen Methode, und nach dek kleinen Anzahl anderer Bücher, eifrige Lehrercle» 

Zeuge« urtheih, die bis in Pet. WaldiLS Zeiten hfu €hriltenihums geljildet wurden.' Jetzt reifen die juij- 
4vichen; lokanff es nicht fehlen, dafs ioan den Ür-- gen Waldenfer auf auswärtige Uu^verTitäten; «nd 

fprunj-dCT e^enüichen Watdenfec nur Ton iTun her- alles, was fie daher holen, fagt der Vf.,, dient zo. 

leite-, weiter nichts, als immer mehr mucr den fbrfgca 

Befferift dasjenige gerathen,WBs dexVf. (S.4QfC) 'f^ne rührende und fp acht patriarchalifche Einfalt zi£ 

TOn den Sitten feiner Waldenfer fagt. Er rühmt verändern, in welcher ibie Vorfahren ihr Glück fan- 

(liefetben überhaupt. Und wie wir glauben, mft vol- den.. Die Sitten, welche fie in den grofsen StJidteih 

km Reohte; befondei? auch ihre TrCiie gegen die annehmen, (wiewohl es noch immer nnr dife kleine ' 

Werzog* v<wi Savoyea , auf deren Befehl fie doch fo Anzahl ift,) veranloffcn fie zu der thürithttp EittlkcJv 

«ntfetzlich gemifshandttli werden find. Dnch gefleht eine Grenzlinie zwifihen fich und ihren Schafen zie- 

•r auch (S. 61^, dafs, fo \ris Mca tegfr Ott» f isige bw ZS Woüeu, und i^ai io- e'uxem J^aade., wo keiiL 

, find»- 



No. 34. JANVAR igoe. 



4J» ' 



derer ÜnterfcbieJ ties Rangs Satt findet, als der, 
clctien fich einige de» Watd&nfifchen Namens us- 
tirdige fo unrer&hämt zueignen; ja cfnigc dicrer 
wdiereitdcn bringen fagarjLafter von dorther mit. 
;rto nöttiigcr wäre es, eiiiö Art Von hoher Schule, 
den TtaJernTclfaft anzulegen ; nnd die Mittel -üe- 
sn fich leicht in den nenn Stipendien ausfüidig: 
neben, vrelche neun lludirende WaTdenfer zu Lau- 
(ine , Genf und Bafel, gnrfsentheils von- der wöhl- 
ätige)\ Stiftung; der Einwohner der vcreinrgtenNie- 
:rIandG, gcnicfsen; indem fieben folcher Studiren- 
sn für die Tbaler binlangKcb wären; die beiden 
ulem Stipendien tber, auch etwas "von den Ein- 
tinftcn der ilbngen , könnten den beiden zh heftet 
nden Lehrern, w«von einer in der SprachkuHde, 
fifchichte und Philofophie, der andere in der Theo- 
igie UnterTicht geben morste, ertheirt werden: und 
e würden davon deilo eher ihr Auskommen haben, 
renn fie aus den Pfarrern genommen würden. 

Im zwej-fen Tlicil folgt die Gpfdiichte der Ver- 
ilgungen, irelchedie Waideufer feit dem Jahr 1400 
usgeAanden haben ; allein es find nur eiTf dcrfelben, 
'«Ichc hier befchriebeif werden, ncbft den Gefech- 
m, welche fie zu ihrer Vertheidigung mit aufseror- 
enthchcui Muthe und öfterSi auch Qacke, geführt 
aben , bis um dfc Mi^te des vorigen Jahrhunderts; 
3 -wie auch die zum Tlieitwirkfamen Verwendungen, 
/eiche proteitantifche Ftfrftea und Staaten filr fie aa- 
cfiellt haben. Der Vf. bricht aHer drefe ErxiUirung 
• SSS-ib, um deu Lefer nid» durch Cine zu lange 
Leihe tmuriger Auftritte zu ifrmüdcu. IVTan hat affb 
ie Fortfetiung davon alltm Anfthen nach in eimm dcsTnaKge Materie' einfehftgcnden Bemerktingen, Er^ 



fie ganz unterdrückt; wtAI aber, Jafs ße verbeffe« 
würden. Wer kann es leugnen, dafs in diefen Voi!-. 
würfen viel Wahres liege ? Aber envtts wjirrele doch " 
der Vf. fein IJrlheir gemildert haben, -vren» es^ibn» 
bekannt geworden, wäre, was kit AÜerti zur Verbet 
ftrung dcrKatecKsmen unter »ns g«lMfteew»rd«i.!ft. 

Ektukt, b. Iteyfer: Mat»inlüw zmn KittefUifirew 
aber die gnoukgiicfien Sonn- S/ß- toKt Ftutrtägs- 
rtang'efint,' nebft eiiipr vorangehenden Gelehicbt« 
der Sonn- Feft- und FeyettErgei in Hinficht ihrer 
»rfprröngiicbeir Benenmmgen , fo wie der Eva» 
gehen und Epifteln^ Ent Hiindbueh für SL-htd-, 
lehrer, lofermatoren und Schulfemiitariften, voa ' 
Gotth. 4nt. Eberhardt. itcs Stück. 17^~ 334a' 

In diefem erftcn Stfidt werd*» aufser- dem,. w»b 
der Vf. in' bcfondent Abfchnityn aber den Ut- 
fprung etc. der Sonntage, ferner vom Advemsfoii»- 
tage, dem Kirchenjahre, von Weihnntliten , dei» 
Neujahrs feite u. f. vi. beybringtr die Ev.ingslien Tonv 
erftrn jUly-emsfoniitage an bis zu ja Feile der Eeini-- 
guDg Maria erklärt, oder wie ers nenm, beleui:litet. 
Ware das Buch felbft in keineuii. befleru Tone- ge-r 
fcliciejjcn ,' als ,die weitfcbwciüge, geift- und go- 
fvhmirckloft Vorrede, dlie unter aiidierrr den Üwecit 
diefer Releuclttungeii' auseinander fetzt; fo muchta 
wohJ alle weitere Anzeige und Bcurtbeilung feines 
Inhalts äherira/irg feyn. • ■ 

Das Buch frlbft aber ISfst fit* befl&p t-fe"«. Ro- . 
fenuitillers, Hczcis, Herders und anderer, in die je- 



[litten Thefl.^ erwarten. Was hier davnn gcinr^Irfet 
rarden ift, findet man fteyiinhe altes beym Lßgfv, 
mdnoch weit ousfijhrlicher. Den übrigen kaum die- 
es Theifc füllen einige Urkunden , als Belege der 
'orhei^ehcnden Gefchidite; ein Tbejl (tej täetn ün- 
errichts, und des alten Glaubedsbckenntniffes- der 
iVüIdenfer; welcher zwey Scücte ohen gedacht wor- 
leo ift; femer dTe Verordnung' der Herzogin Tslante 
ron Savoyen, vom J. 1470,- endlich der von den 
RTaldenfeni im J. tioo- bekannt gemachte Katechis- 
. "welche Zeitbeilimmung aber auf keinem Be- 



Riiif<;Jii|igep u, dglL werdeit darin rum Thjil jnit 'Q^ 
äa^^ and Aiiswahl Benutst-, und bald iu den Test - 
felbft efitgcfthahet, bald itt bofondem Amneriiüngeni, 
vorzüglich: die voff Hcrdei« (drefe hin nnd wieder, 
nicht ohiie das eigne beygefögte ITrtheil' des- Vfs.) 
darunter gefetzt. &ey jedem' einzelnen ErangeHur«. 
werden' übrigens die Verbindung, worm die Bege- 
benheiten defielben-inir den vorhergehenden flehen, 
forner Ott, Zeit und ÜmflündB, unter denen fie vot- 
ficKeiL, wenn diclfe nicht mit im E\'ah!felium felbft 
enthaltest find, angegeben; w»s darin Bezug 0«f jt 



reife nüu. Bey Gelegenheit delTclben erklärt der difche §ilten und Akerthiftner , auf röjoiithe Ga- 



ff, obne alle Umfchweife, „et g^ube, dafs »IIb di^ 
^beiten, welche laan uns bisher unter dem NameR 
(on 'Katechismen gegeben har, zu den grüfstcn Gei- 
^Mln des ChrHtenihums gehören, den einzigen aus- 
kommen , der von dein würdigen Vemrs (vennuth- 
Bcb Kernet ?) herrührt." Denn fie Keferten eine Reihe 
unauflöslicher Rfithfcl, und gäben die dimkel'ften und 
feltfainßen Vorflellungen von der Religion; anftatt 
Jafs.im Erangellnm fclbfl alles hell, leic&t und für 
ien beiVhrauktefien Geift fafslich fey ; fie feyeo daher 
itiSht btes überfififfig, fonderu 'aucb geiahriicfa, Tveil 
Se die Köpfe der Jugend mit einem Haufen vohWor- 
len, Erklärungen u.dgllm. füllen, wovon- fie-dueeb-^ 
lus iHchts begreifeii , und weil fie ihr den Glauben 
lieybringea, die Religion beftehe nur in Wowen, 
lüclit ia Tugenden. -Er wfinfcht deswegen mtht, dafs 



fchichte und Iflm-ichtongcn hat, wfrd erklärt, und am 
Schliifs der Behnirfitung dtflTerben' werden praklifche 
Winke, die abermeiftens fchr dürftig und fehr eirt- 
feitig find , hihzugethan, tTeberhaupt legt der Vf. 
kerhc geläuterte imd gründliche Kenntnifs des Prafc- 
tifchcn iw diefer Schrift an den 'f ag, und weao man 
die Aumerkung S.yc ff. ausnimmt, die eine populäre 
und dabev gründliche Erörterung des Begriffs Auf- 
kl_Srung iit» f» enthält tflles Uebrige. die Moralitär, , 
die Religiofiiät und die fittliche Bildling devMen- 
fchen betreffend, nur fcbvrantmHle und fehp unb«- 
ftimmte Begrifi*. Auch weifs er fcine hiftorifcbdo, 
eiMgetifcben. End fonftigen Erläuterungen nfchtgeiiaw 
dem Zwecke aiunpalTen , den. er felbft mii leinün 
Buche hat. So verwelk er 2. £-. bey den Wundem 
diefes oder leuea Evuigeliams zwacjiicbt als bey 

dem 



*?* 



A. L. ?. JA 



. de«i Wichdeem , und. lam.religiöfen Denken und 
rHandeln Nothwendigüii, aber docb immer init Nach- 
druck and za lauge. So könnte er ferner in der An- 
gabe der mancherjey .gelehrten Mepmn^en über (lie- 
fen oder jenen evangelifcbenGefchidiisumHand etwas. 
fpBrfantcr zu Werke gehen, und. dürfte eben nicht 
.eine Menge derfelbeu hemennen, befonders da ah 
ihnen, was die hiftorlf^he und philologifche Erklä- 
rung der Bibel betriff!, oft eben fo wenig liegt, als 
an dem einzelnen Umdande felbft, den Cic zu b^ri'ch- 
■ tigen fuchen. Endlich tragt er auch wohl fein (j dog- 
jualifchen Vorflellungtsa ziuveümi in die Erklärung 
■des Evangeliums hinein , als wenn dalTclbe duriii (ie 
mit beleuchtet würde, \yie'z, B. 'wann er S.93 die 
Qrüade nennt: warum Jefus, .befchpjiten w,erden 
inufste i und unter diefen als den erften anführt: — 
-um zu beweifen, dafs er «in wi^l^lic^le^ Menfth (ey. 
IfVr wollte -das beweifen ? und .^vohcr weifs der Vf. 
-dafe er es damit bew^ifen woüU? 

IsjüRNBERO u. Wi'RZEüBO, b. Graten aucr ! Prakttjch- 

theologifch'es M<igdzin für katholifche G^iftliche. 

H- raus gegeben von' D. Michael Feder. Erften 

'Bandes zweytcs Stfltfk. 1799. 1448. 8- (8 g«"-) 

. Der Zweck diefcf für .die katholifche GeiftlichkeU 

-fehr nüt/.Mchen und einpfeblungswürdigcn Magazins, 

ift in der Recenfion des erlteu Srückes biiireicbend 

dareeftellt worden. Rec. kann ficli aifo bey der An- 

-tetge ^s vorliegenden Stückes um fu kürzer fälTen' 

Es enthält folgende Aufßtze. I. Ucber Btbel- 
■extfrefe. 1) Abhandlung üjuer die Parobd von dm /Ir- 
heiuntim Weinberge. Dicfe Abhandlung ift üben ip 
gut gerathep, wie jene iin erften Stücke über einen 
ähulichen Gegenfland. Es, ift fehr zu wiinfchcii, dafc 
die -Erklärung der biblifchcn Parabeln in den folgen- 
den Stucken, diefes Magazins nach der hier angefan- 
genen -Methode fortgefetzt werde. Es ift nach die- 
ien-'zwey, Proben .von dem Vf., der eine unter Katho- 
liken (fUene Kenntnifs der orieiitalirchen Sprachen, 
Sitten und Gewohnheiten» verbunden mit gel^ut^r- 
■ ten Begriffen über Religion und Moral, verrath, mit 
Grund zu erwarten, dafs er die biblifchen Parabeli^ 
in. da« fchbnfte Licht fetzen, ujid den kadiolifchen 
Predigern einen fehr wichtigen Dienft leiften werde. 
Man darf nur mit den Prcdigtßiuimlungcn, von Ka- 
ÜioLiken verfafst, :etwas vertrauter feyn, um ein^ufe- 
hen, wie viele Mjfsverftän't^niDTe und irrige Meynun- 
gen in Ahficht auf Religion ."und Moral unter denfel- 
ben daraus entftehen und durch Kanzel vortrjge uri- 
ter dem Vojke verbreitet werden, dafs man dcnGcift 
und Sinn der biblifchen PaMbeln grofstenthejls ganz 
unrichtig gefafst hat. Wie häufig und irrig wurde 
z. B. in der Parabel, deren ächte;- Siim hier auf eine 



NÜAR igo.o. Ti7» 

meifterhafte Art rnthüllt wird , die- Sto.lle :■ -Viele -find 
'b.entfen, abjer wenige austrinalUt, i-oji Treni;rem mifS- 
. braucht! — 2) /Inzeige. Die heilige Schrift' da altSu 

Tefiamcnls. Dritten llieifs erfter Band , w< Icher dje 



iiiiis vqn ^ 



Pfahntin enthält. ' Ikrausgcgnjben von. t)ot 
Brentano. Mit eben der ürifii()liclilteit , mit welcher " 
im erßen Hcffe .Bren/äno'i 'Arbeit iii'Änre'Uung der 
fünf Bücher Molis beurtheilt wordgn'.ift, ,wird auch 
hier [die tJeberfetzung und Erklärung der |Pfalmtö, 
welches die lützte Arbeit des |fel. Bj-mtaiw war, heuf- 
theilt, wnd eiiie Menge 'Fehler fiiwohl inRückficht 

^auf Üeberfetzuhgals Erklfrpng gezcigl.. -Rc^.'-hat 
bey einer geiiaueni Unterruchung diefer letztcij.ScliriTt 
von Brentano gefunden, dafs er vorzüglich d4e Erklä- 
rung der Pfalmen voii 3Iüniinghe benutzt, uiid oft 
wörtlidi abgefchricben Habe. Aber wie e,s beySamm- 

■ lern grofsentheils der Fall ift, dafs fie inconfcgucnt 
find, fo war es auch bey Brentano. Qft Vcrgafs' e;-, 
was er aus Müntingke abgefch riehen hatte, und wj- 
derfpTach (ich, indem er aus andern Exegeten »We- 
der ganz cntgege'ngefetzte Behauptungen tcböpfte. 
U. Moraltheohgie. i) Abhandlung über das l'erhäü- 
»ijs der Pfarrer und Beamten. Ein fehr wichtig^ 
AufTatz fowohl in Abficht auf feinen Inhalt als auciL 
auf Gründlichkeit deHen, was, gefagt wird. ,2) Au.- 
zeige eines Qebetbuches für aufgeklärte Chriftetj. 

III. Paßaratthealogie. ■ Enthalt blos einige Anzeigen. 

IV. Homilttili. . Die Abhandlung, die hieir fteht, und 
die Frage beantwortet, tvolier es komme, daß manche 
Geißliclie fchlecht dedamiren, verdient, Beherzigunc, 
und, das fieftreben, den Urfachen einer .fchleghten 
l)ec)amation , die hier fehr gründlich auseinanderge- 
fetzt werden', entgegen zu arbeiten. V. Kättcheii^ 
und Pädagogik. Es ift unter den Katholiken Sitte, 
dafs die Katecheten ihre Zöglinge mit allerhand Hei- 
ligenbildern, die gewöhnlich üulserfl fchlecht find, 
belchenken. In einer fehr lefenswürdigcn Abhand- 
lung wir4 hier derEinflufc, den f^hlechte Bilder 
auf den Charakter der Jugend äufsem,. gezeigt, und 
ein Vorfchlag fur VcrbefTerung diefes Mifsbrauch^s 

temacht. Die Anzeigen der Schrifieji; 1) Ueber 
ehnnethode in Volksfchulen, .vpn Faritet, uiicl 
.2) Lehrmethode in den baadifcheii Trivialfcbulen, 
.yon Akk, find mit vieler Sachkemitjiifs in pitd'jgog;- 
fcher Hinficht verfafst, VI. Litureik. Ueber deu Ur- 
Sprung der dveu^sig Seele umejfen. Derfelbg wird fehr 
natürlich aus isregars des Qrofsen viertem Buche .der 
'Hialogurtim C. 55. erkläret, woraus auch. erhellet, 
.wie abergläublfch diefer Mann .war. Vll. Paftoralc- 
.Verordnungen. VJII. t^achrichten. Unter diefcn ift 
die Befchreibyng des bifchoflicitcn M.ädcheninftituts 
in Leitmeritz, wnd der AufTatz über Kiegatrs Ver- 
dienfte um das Schulwefen in Böhmen merkwürdig. 
— Rec. . wüufcht fehr , daCs diefes gemeinnützige 
iMagazin die verdiente Üuterftiitzung erhalte. 



™b,*^jbogic 



■ i-tTftmete-.-g^ ■'•' 






PHILOSOPHIE. 

'tkiPM«, l(gBC^*o\<^'"-' Hvng^dfstes Lehrhitcti"Ar 

" .^»e« Ni»eri(/«itert aber rfie »nriifc'mtAfti Verbilin{ße, 
' Jtngttegmheiien'l Keehtg vtid Pfiidtten auf Eräm. 
" Vorne hui tich zum Gebrauch bey Kntechifationen 
. von F. (T. Wedog-.; 1709- M*^- 8- (i" S'"-) 

Wer keine Zeit oder VeranlalTungbat, iiberfich 
felbft zu reßectiren, dem heirst in -gemein 
Selbftdenken fo .yiel als (JriitjeJiij.Phüo'ophie fo Tiel 
als friichtloCeSireciilÄlienJ ir urtheSlt, vof.m er d«r- 
fiber nrthcilt , die Philofophie (ey par keine Wiflett- 
-fctiaft; denn fi« ndiiaB yhter den'UilT.'ni'chafCen,; die 
nfinKch ganannB.werden, weil fie immer irgend ei- 
nem . mehi oder weniger in die Augen fallenden Be- 
dürfnHTe Bbhelfen-, fchlechterdings kfine Stelle ein. 
'.Das letzte Iftwahi;; -Aber welchetn nicht in die Sin- 
ne fi)7leii(/en BedtlrfnifTe do^ philofoirfiifche 'Sw- 
""cliiimabholfe^n küniie fand werde, ift insbefondere 
aus dem Unterrichte zu «-lehenV den früher odfr fpÄ- 
ter vermöge defT(H)en das Volk, über Pflicht und Recht 
und üb« den Grund des religiöfen glauben s et^älL 
'Das %Orlf,fende Lehrbufh der Möra! giebt einen 
rähinlichen Beweis; dilfs Ar philorophifch aufgeklarte 
."Kopf. wCrtn'cr nur den Zweck alles Philofophireiis 
'freu vor Aiigfen bat, und unter 'den Me*"fchen, auf 
i die er wirken will oder foIJ, kein Fremdling gcMj'e- 
' ben ift, gerade dieyttieifte FÖhigkat befitzt, feinem 
gründlichen Unterriebt ioi-P.rBktiihen vor^üglidie 
Kbrhcit und Popularität iu geben. I Wwanf die kriti- 
fehe Pfaflofophie drir^t, dafsnämirfh'dleWiffenfchpft 
der Moral aufs fchärtfte von <ier Rellgiofisiehre abj^- 
Tondert werde,- Und dafs die «rfte derbftdcm zur 
Gründlage diene', fft in dicfemLehrbnihe zümUiiter- 
ritht fßr die nur elnigemufsen fchon geWldete Jugend 
mu vieler Sorgfalt ausgeführt worden. 

"Welchen Zweck diere popultae Bearbeitung der 
Moral h«be. und aus ^velcbem Standpuncte der Vf. 
die Äeligion^ehre anfebe und beprttieife, erhellt 
" fchon ii'ä der /ehr gut gefchrictencn. Vorrede. Er 
fagt darin S: VUI. : „Dafs ich den. junge« Bürger cter 
" moralifchen Wcit'in dicfi^ Lehrbuche die vomefam- 
■ fteti Situationen und VerbSItniffe im menfcblidien Le- 
ben gewiftermfirsen durchgehen laffe, um ihm da- 
; durch die nöthigenKcnnmiffe von den gegenfeitigfn 
' Ilecßten und Pflichten der Menfihpn , yon ihren An- 
■'. gHegenheiten' und Obliegenheiten Leyzubringen ; das 
' jchien uiif der n^türUdiße Wpg zu fp^-n; weil es 
auch diei^enige ift;*atif wektem fich-wdU'niie-Be- 
, A. L. Z. iSoo. Erfttr Bmrf. 



' giiße wn Verbindlichkeit und Pflicht von Attbegiim 
in den Menfche» entwäokslt haben. , Man wird h'oi- 
fentlicb' nicht ftgen, -dftfs! >ch airo die Moraliiat von 
- tHifsen in ddn Menfcbeä' hineinbrin^n uftd ihia lao- 
i^alifcheBegrifTe undQefühle einpfföpfän- wolle: dcn)t 
-ich weifs recht gttr,' dafb ich.diefes nicbt: Itann: aber 
das kann ich, und das wollt' ich auch nur — der mo- 

.r&Iifchen Anlage des IVXenfcben den erfoderUchen 
Stoff zu ihrer Enm^lckelung darbieten , oda mit an- 
•dernWortett; -auf- eine plaiv und sweclunüfsige Weife 
■die innere Thiiigkeit der Vemunfcznr EiitWickelung ' 
der Moralitüt anregen und unterhalten." TJndS. K.-: 
„M'^fls die ftrehge Abfonderung der Sittenli^bre von 
der Religio iislehre betrifft, welche mau in diefetn * 
Büchlein finden wird; fo ifl d«t> Qruiui d^von die 
Ueberzeugung, dafs ohne Moralität die wahre Reli- 

■gion gar nicht begcßndet werden isönne. Erft durch 
die Moralität erwaabt das Bedürfnifs und der Sinn 
fiSr die Wahrheiten und l^eliren.der Religion. . Es Ift - 
ein Imhum , wenn man glaubt , - die Moral fey eben 
das Praktifobe der Religion, und es fehle ihr ohne 
die Vorfrhriften der Sittenlehre an Interefle. Djs 
Prakdfche derfejben beflebt in ganz ejwas Andenh, 

'$ie iti gteichfam ein höhBrcF Standpunct.der Morali- 
iat.:-Sie erweckt -ondi nrinnritert denMenfchen: fle 
fliiriit retne> Verbiwllicbkeic zur. PSjcht und erhübet 
feinen Mnth darch'Assücbtxn. die das Hcrz^rwej- 
tern und die Seejeetheben," 

In der gegenwärtigen ßchrifth»ndylr Hr. IV. biofs 
die Moral ab. verfpricht aber, wenn fie.eine £tenein;tc ■ 
Aufnahme linden follte, ejn Lehrbuch der JReligiou 
iri derfelhen Forv) n«cb&lgen zu ialTen. Möcbti> der 

■inzwifchen-irfolgte-Tod des Vfs. , woffem dies, Lehr- 
buch bereits suspieafb^wt iH, wenigAchs' kein Hin- 
demifs feiner Hersutgabe feyn. üebrigensiift hi die- 
iein Lehrbt)cb aueh auf dje atidera Fod£ning der Phi- 
lofophie : die Rechtalcbre genau von der.Tugendlehre 
abzufohdem, Bückficbt g^enommen. U orden ; nur ßnd 
darin beide Arten der Pflicht, die Rechts- un^ die 
ßewiffcnspflicht^ , dursb -»hr^gagrlfEe nicht fo feharf .v 
yonieinandeif unt«tfcbied,eii., ?ls^ wolil| JT^lbfl für den 
geineiiten il!}^ (POpujären .Gebrijüeh diefer pegrifFe 
hafte gefcheben können u^id felltrt, , Von diefer Seite 

.verroifst man daher an der Arbeit'des Vfs. mancher- - 
ley. bie Rechts- oder' äofsem Pflichten fielker zwpj , 
nicht Unter diefer Benennung, aber doch als folche 
im erfien- und zweyten ^bftbnitt 'dar nhlei der Auf- 
Ccbrift: vpd ^er h<'iU^ichef\ md voit der -bfirgeriidhen 

' Gef&ltffhofl , i^nd-eben iii diefen A^fchnitien find, 
wei< er dfen ITnte'rfchled ■ zwlfchen äufserer 4Jtid innt- 

■ Ter Pfl«*Mridit'ftr«tfe-T(rf Aug«n4}ebji)t, ^i« jTeweg- 
M m gründe, 



a?5 



ALLQ. ]!^lTERATV»-iEEirUHG 



.«7« 



^rüitctc fGriene.niditltnmef-g'Mitii und beftnomt n» 

^g^i«n;- iif^MOfüiiSeh*- Trieb fad V r die.V«rfleUnug 
tiAPfUcbbAviÜ hJn;iii»L vinlsi'pil'Ütt rm^s äHf««>>n; 
Motivs , der Vorftellung irgend eines Kutzens oder 
8cbadc^ns, gfl>fa»rtit,"imrf die Leg a üi ü t d w HwRd" 
lungen errcbcint hier und da als gbhän|ig voo der 
Moralitfit deiGefitHinngen , worfiircli' für den jtijend- ' 
litbcii VefHiliid, d«r hier voreiü cia blofs .aufsorei 
KechtsverMIttiifs der Mcnfchen gegen i-inaiider be- 
-gfcifcB "UAi, nötbfpcndig Ver'Wifruag^^ efiT&eitt. Die 
Innern , adüi GcwilTenspHichteu w«»ilen iiri dniivit 
und viertfinAbrchnitt»bgehandc]t atiRr dehAutfcbrif- . 
icn: von der ineKibblicbcn (aefenfchaft und^ea Ver- 

-hültniffen «nd PSichreo der Menfchen als lyienlcbfln 
gcrren einander, und wn den Angelegenheiten und 
fftichtCM des Meufchen in^ Beziehung auf iliu felblt. 
ijtcr begegnet dorn Vf. aus dem- genamUen Qriiade 
r.uwcilcn d43 Umgekei^K , ein Sufsero» Motiv wird 

- hin'und wieder für die inndre Triebfeder, genommen, , 
-und fo enc&cht in den Begriff der (iswilXensfi0i«ht, 
■derefi Triebfeder es feyn foHi Verwirrvmß» er. wird 
ir.CT^Tt; 41 uch hat eben diefe nicht forgf^iltig genug 
vorgenoininene Itnterfcheidung »tun Tl>eil lünSuM 
Hilf die Ordnung gehablv worin die IwfuAdem PQiph- 

^ten vorgetragen werden ,• fo wird K- B. die Pflicht ge- 
■feen die Ehre fsinen guten Na>»en) der e<.'gen. das 
i.eben »acbgefenc,- glaichfain tÜB (ey diet- unter bei- . 
den das höhere Gw , da docb )ene tebon au i^nd üftr 
Ikb cm uioiDlifchiB9 , '-dira Leben abec nur eha pUyfi- 
(cties Gut ift. im finfren Abfchnitt endlich kommen 

■mcralifche Gnmdfttt^ und Kegeln tot, nehA einigeiv 
'1iV.ihrheiicn und Zweifehl cur Vovbereltung de» Qe- 
ninths iuiF die Religiooslehr«. ^eder diefer fünf Ak- 

'fchnitte Mrfink tibrignu in. b ef andere Puagraphp»,. , 
und dies ift eine ünhcqiieialtchkeit für den. Schaler, 
S»ie für den Lehrer ; fchickÜcber wäc's woht gewc- 
fim , dJe ZiihJ der Famgraphen ducdk& gatue Buch 
iinunlfcrb rochen fortlaufen zu lafien. Auch wDrdcn 
lUc kurzen Fragen Im Binde jeder Seite, die ßeb 
nu( den jedesinaligcnlnluilt derSeite beziehen, nicht 
üitiitiCz. fcVn , weiin fie nur nicht blofs Fnigweife uftd 
mit den Worten dcc Paragraphs , worauf fte geben, 
feinen hihftlt 8Bgiiben, .fmidcm wirUich Winke fär 
den Lehrer wären: wie er nicht etwa aut dem Pani* 
-gi'Mphen, fondern ans der Seele d^s Schüler«, der durch 
tten Paragraphen an^ die Antwort vorbereitet ift, diefe 
Aa.tw»rt terT€rk>dce» könne odet fottc. 

1.tM2^a-, t.Linclte: BTfcXe auf die menJckUde N«- 

I*»-. Nach La Bruyere. und Rouffeau. Erßts 

Bändehtn, 1799-785. Zwe^ttf Bänäehen. ij^ 

mS. 4. (lagt.j • ■ '^^ ■ 

„Wenn nftn RA etwas -vorlafes läfs*, fo wind 

ipan es »ürbt imnalürjiclt finden , wenq der Vo^efer 

a.inT«iIen XeMsen Vorir*g durch «igeae ReSexioneni 

i^fiterhricht, wd *mt. den Wiederfcbeindes- Gelefie- 

•a^n in feiner Seile zeigt. — I>ia ^ll. nichts meJir . 

•nd hiebt« webigeil', als was jedvr £tcj^ tmd Selbä- 

Aimt^ Me&fch ü äaet Gßie^ki^, die *c acht«^ 



ttittt, eine freye Mitthctlsng felmer Ideen und Gefübl«- 
äher einen eben bt;handclten Gegcnftajid. .. Aus dis- . 
Sern Genchtapmffe leuchte :1;ph meiite 'Anmerkunilfen 
in dlefetn Buche ahgefchcn'wTlTeii. ßie Cefcr e^näl-' 
''ten 4bcrdem' Ij*-Bniye«e» GhanJttaTC nicht in einer 
■wrtlftJindigen Ueberfetzung. — Ich h.ibe mich nuf 
■ah des gebahtn.'Was ein allgemeines Intereftie hat, 
und wovon ich eine gute Aufi^^time her dem dcik- 
kendcn Lcfer vorausfcizii z^ cFürfea glaabte.^'^- • 

So fagt der Vf. (K. L. N. ISülUr) In der^Vorrede, 
;Bnd wir iitanten die geg!pn.wartieei»auitt^ .ujUttTbef- 
iVr ci^rakteriHren , als init dielen ^^or't^n de'sVfs. 
.Ucbrigens haben wir diL'fe Schrift mitVfi;gnügi^ g^ 
lefen. Nicht blofs La Bruyere erfcjieintln einem ge- 
^fchinackvolten,. demfchen Gewände* auch felA Be- 
gleiter ifl nicht alkin feiner würdig , fondern er ruft 
ihn auch zurück, weun er ficb zuweilen vem rechten 
:Wege verirrt. " .'' -"" 



P}IItOtQGlE. . . 

SoKTK'&irs u.Lf.ipkiv, b. Bledie u. Comp.: NW. 

framöjifche Spraebltkrf, von gf. ß. Doulwifr 
■' franz. Geiftlidteji. 1797, .488 S-' 8- 

Es fefal.t zwar den Oeutfchen nn guten Grammati- 
ken der franzöfifcbenSprache nicht, thails weilWail- 
l/s Principes und andere bewährte Schriften dieler 
Art in wackern Ueb erfetz uri gm da find, theils weil 
felbft verfdiiedencOriginaUrcrke, die-mif den bcftei» 
fraii^öUfchcn wetteifern können, von Zeit zu Zeil 
über diefcn GcgenlUnd unter uns erfdiienen.- Docb 
fcheiiiE die gegenwanig^ Spracliiebrc gar nicht übcr- 
flüfsig, indem derViL di« herühmteilen AnweiEunge« 
forgßlti^ genutzt hat, und den Kern derifclben, mit 
feinen etgeuen Bemerkungen ond Grirndfatzen Ter- 
webt, den Liebfrubem der durch die Revolutio» 
noch mehr verbreiteten franiöfifchen Sprache m ei- 
ner laichten uiid fafslichen Schreibart mittheiTc Du 
Werk zerÄlitlin^rey Theile. Der erfte «mfott die 
Ausfprache, Orüiographie und die Redeihei}e; der 
z-weyte handeU von der Wortfügung, wo die Regeln 
mit wold gevföhlten Bcyfpielen erläutert we^deo; 
der dritte zeigt noch verfchledene Eigen diamlicbkei- 
ten der franzöfifchen Coiiftraction, nnd enthält an» 
Ende Aufgaben oder Uebungen , nach welchen det 
Lenifnde arbeiten folL Mit Recht hat de/ V£ die 
üebunge» luletzt gefetzt, da. es, wie er fcbr 
wohl heittfrkt, unüberlegt feyn würde, wenn 
jpan fot^eifh .iLberfetzen wollte, Jbbald man ein.» 
iiprachleltre äuflchlägc. In den erilea zwanzig Au^ 
gaben. mitcht er immer auf die vorhergegangenen Re- 
geUi auünerkAm, welche gerade angewendet we& ' 
den müflcn. 'Wortregifter iiivl-Gefprachc , "nach den» 
Zufclmitte fo vieler sken Grammaüke«, tifcht er 
nicht au£ Jene nennt er in dei* Vorrede nicht ohn* 
Gnmd ein verftümmeltes Wörterbuch , diefe eine ftu~ 
dirte SduufpielerivUej die niu IiOthAeAs dann ask- 
■wtüA- 



->r».33- rEBÄVAI-180* 



wmAar 'A, weani -MflflKger TTMfe di« Airiwortea 
«uf.die Fragen pafTen. 

Ree. bat dwfi: Gtonhnatik mit Vcr^nfigen gelefen, 
brid cmpfieWt fie fiaujitfachliijh'dcn'Lehrqm diercr 
■^rache. Fftr Lernende, liefonders fürKinder, dieot 
f<ttlg:en4*4' Bndi von eben di^fetn Vf. 

DoRTMiMt»,: 6. BlodiT i». Campafni« : lUeMM/r«». 

Kufifsht Sprachkhri lue Kind«r und junge Anfön- 

j ger, TOI» 0. B, DaiifwH. 1709. rao S. gr. g. 

E« foB diefe Gnmntiarik ils EinTeJning^ zu der crt- 
fcem f« eben anpezeigteit Sprachlebre eben drefes Ver- 
EilTers dJenen; diifaerhsrcrJichaufdic engen Grenren, 
weldte der Verfttmd und die Beurtheilungsfcrnft der 
Kindheit uirt^S^ Itann, olngefchränkt.' Seine Methode 
ift ^ktifcb, imd miirstc es dein Zwecke gemiifs fcyiu 
hl dier« flinflcht ift das Deorfche der Aufjafrcn ffbcr 

die Zeitwörter /ogpordn«, wie es die Conftractioits- , ,. t,rn- \- 

regeln der franzWlfe&en Sprache verhirtseil, damit ^2^"^"„ .'«_.' l-?' 
das Kind dt* fremde ^\'ortfagtnig unvermerkt »ifd 
leicht lerne. Ke hin nnd wieder emgeftreueten Re- 
geln, welche mit Idc in erti Lettern gedruckt find, firfl 
der Lehrer fo lange übergehen, bis da^ Kind dfe 
rr»mm»üf«l»en KunftwSrter verileht, und dtwAb- 
ftracte der Theorie fiaffen kann. Alsdemi werden ße 
eine Vorbereitiinj "üu der gföfsem Sprachrebr*. 

Mir diefent Ge^chtispuncte u"d mit diefcr Ein- 
richtung ifl Rec. vonkommen zufrieden; nur gcfarit 



<•«» 



-d*r Form der Hedctbeite-und der;;iU']U«Vinig heyg«-- 
brachten BeyrpTBle-, eine SiuniBlung kleiner Ge^^rB- 
che and Ersählungeir, welche Uine» aageiliehiQ unA' 
tehrieich feyn werde». ,' 

Leii^ic,, inConun.h.Kutnineri Tier grfiX^ fran- 

xöfifchi Stifiiir, zur Selb fihölfe fB? diejmigeitt 

die die frsnzefifche Sprache leicbt und an k,i«raöP 

Zeit verftehfiU, fchreibeii und fprechen' lemeft 

woHen. HerausgegeBen von Hn. Hofkai«iner- 

ntÜLabraife, und KumDviick befördert von lU^ 

F.IiezH, fiJrfB. heff. geh. Regierungsrath u. Pro- 

fcffor zu Gieften. 1799. 459 S. 8- ti RtW|. 

13 gf.) .i I ■ 

, Anfängern foH Üiefes Werk, als eine Mt von graqf- 

matlfchen Tnfehenwörterbucbe dienen, 111 weicheA , 

£e die Regeln, üoer die lie nach nicht bei- hit ]ii>d« 

leicht finden können, weil alles wa? nur mIc&Ci^ 

fcliicn» nach ulphabeiircFier Ordioing vn«j,',fl;v.T;;^' 

worden ift, felbll die vorziiglichilen IdiotiJ".,-», io- 

fofern fie etwas mit der Sprachlehre zn thun hjijiRn. 

R?c. llicfs beyia DurcbicTen au£inai>che trcftUdio U'e- 

tnerk|ingen und Winke, welche dein Liebhaber der 

fr.'vuzüiifchen Spradie fehr willkommen fcyn DuilTen. 

fj; entdeckte aber auch zugleich imndicFcbrer iiegcit 

di£ Orthographie, gegen dieAusfpraehc, und ^u^a 

den ächten Qebfaucb diefes oder jene* RedetheilSy 

von wetshen er hiejr nui-fö.tgende der erftcn Bogen 

anff^ren w;tll. , Sollte das übrigens l'obenswerthe' 

Kuch eine neue Auflag» kleben, woran Itauta, z» 



am "■•"fli" In^Je» 'fn Abfcbni». von d.r Aus, ^^.if.i„ ift ; fo-„,rd.rcli.feEr[,;nen.n<!en fchoi. «. 

.was zur VecbeireruQg.'tIcl[t!lJ>en-beytr^en, imd di 
h«s«Kht.äbel gedfidet werde«. 



fprfiche nicht. Bekaimtlicb ift die deutfche Sprache 

härter als die franzönrche: ^ mOfste daher jeue, Ver- 

anlaffung das Fr.inzäJlfche hart auszuCprechen, JTorg- 

flitig vor den Augen des Kindes enlCemt werden. ' .Gegen die Oräiographie ift S.i. eveque fir M/jitH. 

Aber loaa liebt tn&ttrö, appüijek, Aommöng, tUtiieh ffifus für u?e/J<J,' S. 2. «taittr für maiitre, riuerend für 

o. f. w. , da doch in dlefcn Wörtern der doppelte ricirend; 5, 3. religio» für rttigion; S. 4. fuüÄoife ttlie 

Omtoaant einfüch laute» mufs. — Auch ift oft ge- fUedoifi!; $. S- blä^iie tar bidme, rjtine t^t tfiime,, b««le' 

?en die Profodie gefehlt; denn S. 9. foll die letzte für briilB, batu für frntt«, bnton für häton; S- 6.' Utt 

ylbe von honnit , rifptct vie äh lauten, da lie doch (La^^te) für Utk, dejü'xer für ttejeuntr oder 4ejevnis 

stach piiver, WaiUy, Kguen^, Doinet^uef wie kuc- S. g-^f'^'''*"** f"'' feDirement; S. 9. JecoBrir für fe- 



s B klingt , aber im Plural lang wird. — Auf eben 
der Seite wird aimef durch ähiruli bezeichaet, . da 
doch nach allen den vorhin genannten Autoren die 
erae-Sylbe kurz ift^ — WelchenGrund mag derVf. 
haben mer wie ittkr und roi wie rva anazafprechcn? 
Nach jenen Männern lautet es titähr, vnt enjer, cuil- 
ftr o. f. W' Rec. hat oA von franzbUfchen Bauern 
tti^ Bedienten n^a gehört, nie von gebildeten Fran-- 
-zofcn. Es weifs wobl, dafs such Deinangeon es fo 
bexeidmet, allein die wabreAusfprache ift doch wai- 
W von ua als von oo entfernt. — Auf der lo- S. 
macht er pnse fo lang wie reine, da doch nach Do- 



. S. 10. fiaicr für ßatter, trpfeadri ßir apftm' 
^re;. S-Il- Tüejiii rue; S. ss- viutaril fBr viaiHarit;: 
S. 13- ferex für fetei, obligerez ffh obtigvrez, faeUrt 
(ütfächez; S. 14- Ji^eraNX fili liberavx;. S. 15. ia vtut 
iiki fliiie, agex. für Sga i S. 16» rtät fürreti'l Uwf.w. 

Gegen- die Aus^ra<chc ift S. S9- ff^toAs pvSa iiir 
paCi/i, f mit frä für frälf , jmre fiir' fkr Jdlir\ pJoiV 
plär' für plälir\ d/onnni domteÜ für done-, plaißr piqi 
für piähfar'r S. öo* accabter akaiUh fUs aiialibU, accw- 
fir akiif$k «r okiUifFr cfaM joboi fäxfcÜA a^Lvr. lÄ- 
berbniipt ift auf die KMR* und Läng« der 5yTbc», 



ujfd andern bewahrten Pr.fodblen da» erfte welche die Profodfc te»;^ (»ßc. meyn. dw pr»fodi- 



mergce 

ksn nnd das zweyt» lang Ift. 

dergleichen NacUäftigkeiien abgerechnet, Mdbt 
diefe -kleine Sprachlehre nodi immer jungen Anfän- 
gern, undfbefonders Kindern, nitftreitig ndtzGchy. 
sjbd ihnen emptieblt fie Aec SclUge Sii^, au£i«r 



fthen Vorfcbrrften vonWfcni^ ; lud rnittr den nen«» 
ften, ,ven Doniergue}„ wenig «dea ^ keioe &äck>- 
licht genommen. 

Gegen dje SprachUbrr in engem Terffand« ift 
S< 20- laf tu remtOrlaJitriiMi S. 39^ /« ii«- *^ 



■3?9 



A. I;. S; Fir&RUAR: leo'e. 



^8b 



" iBr j'ai c'mt ft«r oder Her flu ierit ; S. 38- fl on'n ftlt 
' ijf> .fo" »;"S. 40- «ne 6ov#«(fa «u «wt fiif «« fr JUteiW« ä 
«Hn ; S. 48- faiftnr dts peignes fllr faijeur de petgntM; 
S. 89- envotferai für enttercai; S. 90. e«t »iia potfe üör 
dans ma pocfcfl; S. 129. certains geittilih<nmwies qui 
'itoitnt vHm de frature iur «Mki u.f. w. 0er enge 
.Rffimi erlaubt nicht qjirfir djrgleichen FcliVr Biizdge- 
'ben; n.ur"wh]Rec. noch bemcrlcMi, dafs vcrfcUiedene 
iRegeln nicht beftimmt genug ansgedrQckt find , z. B. 
S. 4t u* 43- : nApres als Conjunction , nachdem , er- 
■fodert den Accufatlv des Perftcti und Plusqüamper- 
-ft'iii, i\a apris ava&ldin4 {tÜ%i)." Erßlithifl dieBe- 
.»wtTiniiag Acsufativ des Perfecti und, Plus^uamyerfecti 
fehr unverftändlich ;' iweyiens pafst diefe Regel liur, 
weup das Subject fich, nicht yeraudert, »h: nach- 
dem ich zu Mitrag gegeflen hatte'/ ging ich fpitxiren, 
aprks avoir dine, je me promtnai. Verändert fich aber 
.das Subject, Ib mufs man fagen: aprisque, als avris 
oKMleut diHt; je me promenai. Diefer wichtige" ün- 
teifchied wird aber nicht envähat, and das teraäbt 
man bey mehrefn Regeln, ■ 

.Bbemen, b. Wiltnunn's; Nettes voüßindiges'Tä- 
fchenwärterbüch der engtifchtn vnd deutfehm Spra- 
che, enthaltend alle gebra"uchlicheri Worte und 
Tennen der KOnfte und WifTenfchaften , aus den 
heften englifcheniind deutfcben Wärtecbüchem 
' ■ zurainmengetragcn von Friedrich lUviAard Rick- 
' i "lefs, mit einer Vorrede von $. g. Efcktnbarg. 
'" "'Erller TheH, engjifch- deutfch. I799- 4988- «- 
\ Öje' Vorr^fle des Hn. Hofr. Ij/cftwÄnT-g^bere cht igte 
Pjpc, zii giofjcr Erwartung von diereai Tafchenwör- 
ierbuchc , und wirklich fend er fie beym Durchleren 
rtifht getäufcht. Der Vf. hat fich nicht- bldfä «riftfer 
.Arbeit des Dr. Thomas NM^»t begnügt, food<>m 
gförsere Wörterbücher, verglichen , uno das zwedi- 
■■n'rirsigfte PUB ihnen gewjihlt.. Aoch Vhambtrs's "Eii- 
■tyUopäd«i,jN«>iiMcftV. Schiffs- und Wa«ren- Lexi- 



kon, und andere H^ffmiittcriillliMf An In S^nd" ^- 
fetzt, uialiche Wurter mitzuthf llen , Vtie' liii - geifM^ 
nenLi^eit oft Torkotnmen, ^uiddie t7a%dqqlf;tn an- 
dern, .fluch jn den grOfsten yiwrierb^cfeew .s-qrff« 
bens fuc^fti wärc|e. Es war Iniditfejivp^n', .^^.ßro- 
fsern Worterbüctier .enifjqhtlich 'pi iija^pn^',>Vi4c6is 
dein Liebhaher genauer' die AbJta'mmung/ <jte viel- • 
fachen Anwendungen der Wörter in Redensarten vor- 
leget} ; fondem ür arbeitet« hsuptfaclilrcrb Tiir dn'^e- 
dürrnifle -des conunerctrenden imd pröfirffiofühenden 
Publicums, verband Kürze mittet mÄglichftAiVott- 
ftaitdigkeit, zeigte die eigentlichen und d)^ mifTens- 

.wcrtliJten uneigentltciien 9edetU,u^i{^en,.iind.ie^icb- 

.np(e jedes Woiri uut fei^iejn zur ri^tig^ Au^priithe 
führenden ^cc«it. Diefe gute EipficiiWng -wird j«- 

-dein Liebhaber der englifcheu Sprache. fchr willkom- 
men feyii. In feiner eigenen Vorrede theilt er einö- 
ge Bemerkungen niit , wodurch inan Tich da , - vfo 
man ein gangbares Wort vei:mifst, leicht h^Iüen kann; 
deijn um das Buch nic^t zu flark, und dadurch }ßr 
den Gebrauch unbequem zu Dachen , lieljs eriZ.B, 
viele zurainmengefet^te Sobfiantive» ans, «luh dif- 
jenigen-SubJlantiven, welche ^m Englifcben dur^ 

, die activen Participien gebildet werden ; ferner active 

. und pallive Participien (wenn fie von (Ter Bedeutung 
rfcs Zeitworts nicht abweichen), Adverbien (venn 
fie in ibrer Bedeutung mit de» Adjectiven , von wel- 
chen Ce^b^iunien, übereinkommen), Comparatj* 
yen und, Superlativen '(w*nn fie re^elinäfsig göbildet 
werden u. f. w. Erfparung des Raums hat überdi«3 
mancherley Abkürzungen nothwendig gemacht, wor- ' 
über gleichfalls Erläuterungen gegeben wordeiv find. 
Der Vf. fchliefst mit dem Wunfehe, dafs feine Afbeit ■ 

jetzt fchon ihren Zweck nicht verfehlen möge; — 
nnd gewifs wird' fie es nicht, da der Vorzug, V<1- 

,icher diefem Tafchenwörterbuche vor fö vielen anderh - 
in mehr als einer Rt>ckficht gebühirt, zu fehr in dis 
Augeii fiillt. 



KLEINE ,JS CH RIFT E ??. 



PXmiaoQiK. Srenu*, b.Wito*n»: Elw« üher- Lehrm»' 
thode IM Trivialfchnlen , mit Rücklicht auf die Antwort det 

"Hu.' Katecheten Hütibe. T«n /. £, firoW. ittf. 5* S. 8. 
(4 gr.) Eieentlich ein« Slrciifchrifc Hr. £. hatte n TdncR 
PbiiitaCe«! behauptet, dafs von der neusrn , befTern Methode 
im Hamburger Waifsiihaufc nichts benutzt fey. Piefes ür- 
theil halte fir. Hilbbe dathircW lu widerlBgeiigefurtit, dafs er 
die Lefciafelti ils- uniiui»-Tetw«f, den altmi Hamburger Ki- 
t«chisiDU« und Hein'» Tyr«ci»iwB in Bcduts iiabm.- Dief-ver- 

vsnlafste Hii.E., wie er Crh S, o. an*drüc]it, den Geill einer 
(Uten Lebrtnethode in Trii^I^uleu itud ikren Nuuea daf- 



xnlegen, jed^di Hcb'bluTs aaCfiücbßabenufdn , gemeinlidaft- 
liehe Befi^äfti^ngen in den SchiJ«ii, .auf die NothweiüligkMC 

.des Studiums einer guten Mtihode uiid deriVahl guter L,eltr- 
biicher einzufchräiiken. Was er von dem Nutien der IXett- 
feln'Cret, Ml hi der Brfthrung gegründet. UeSer'die andeiia 
aiiieüefcenect Geg.>nnande irigter biofs feine Gedanken in AU- 
«eneifieti .vor. Wer daher diefe St-hriTt in, der Abücht Man 
.wollte, um daraus nu.E'f. '>I«iJiode bey dernJugendunirrTichte 
odfr die beÜKrii I^efirbücter kennen tu lernen, witrde liti 
ear fehr taufdieii. 



vuicjii^ooby Google . '. 



Vnmeto 36. 



ALLGEMEINE LITERATUR. ZEITUNG 



Slontagj^ dtn z,^Februmr'iZoö, 



ARZNETGELJHRTHEIT. lune Tertheidigte der verftorbene Vf. im Jahre 1755 

proloco. Sie mafafst vorzQglich alles Merkwürdige, 

Leipzig, 'in der Schäferfchen Bucht. : ^ah. Carl Was Geburtshelfer in ihren Schriften darüber aufge- 

Gehter's, d. A. D. a. weil, öffentl. ordentl. Prof, nellt haben. • Efngeftreut find fchätzbare eigene Er- 

zat.eijf2.ig, Klfihe Schrifltn, die EntbindunsskKnß fäbrungan, aus denen der denkende Geburtshelfer* 

Jitireffmd. ■ Aus dem LatisihHchen. Mit einigen überall herrorleuchtet. 6) Fo» dem f ehr zmeifilhaf- 

Zufätzeu von Carl Gottlob Kühn, d. A. D. und UnNuteen desZimmti bey der Geburt. Im Jahre 1737, 

aufserordentl. öffentl. Lehrer zu Leipzig. 1798. und vor^Qgtich gegen den durchMohrenheim's, Mur- 

M. K. Erfter Theil. 416 S. Zwtiftev'.Theil.. 1798' iinna's ü. a. Geburtshelfer Empfehlungen bekannt ge- 

2468. 8- (aRthlr. 8g''J wordenen, unzeitigen, und zu häufigen Gebrauch 

' , ; der Zimiattinctur, gefchrieben, welche der Vf. durch- 

ller Yf. der vor iin» iiegenden Wei«en hebfimlj- aus zwecklos und nachthejlig ffndet. 7/8) Von dtn 

•*-',chni Schriften, deren Snmmlüng Hr. Prof. Kii/i», Zuckungen der Gebärenden, einer zwarfchweren, thck 

" die Ueberfetzung aber Ur, D. Biedermann ih Freyburg ^'^''t '««"■ todtliehenKranihett. Die Verficherungeii 

befofgthüt. War «m eben fö erfahrner als geachteter mehrerer Geburtshelfer und befonders die ,von 

Geburtshelfer. AHe, welche den Verftorbenen in Pl«>ck, de Gorter und von andern aufgeftellte- Be- 

Leipzig kannten, fehätwen ihn ungemein, Von fei- öauptimgi dafs von zwölf Kreifsenden , die mU Zu- 

nen ausgebreiteten Kenntiiiffen im Felde d«r Entbin- ckungen befallen würden, kaum eine mit dem Leben 

diingskuiift, von der jnufterhaften Vorficht, mitwel-, davon käme, bewogen den Vf. im Jahre 177Ö, eine 

eher er ManualoperaiiDnea zu unternehmen pEegte,; eigene Abhandlung libcr diefenGegenftond zu fchrel. 

von der Fefligkeit in feinen hebärztlichen Grundfat.' *>eij, und feine Erfahrungen mit denen jener berQhm- 

2cn, und von der Richtigkeit feines Urtheils bey ten Geburtshelfer zu vergleichen. Des Vfs. Beobach- 

fchwierigen Füllen, zeugen die von Zeit zu Zeit er- tungeil liefern allerdings ein viel günfiigeres Refultat. 

•fchienencnAttflatze, welche hier demPublicum über- nach welchem, unter gehöriger Behandlung, bey 

ceben werden. weitem nicht fo viele Kreifsende an Krämpfen fter- 

ben , als man bis dahin allgemein geglaubt und ange- 

■ Der erfte Theil enthält folgende Anfißft«e : 1.2) nommentutte. üin dicfcn Bemerkungen noch mehr 

Von den Hiilfimittaln der ttatürlichen Geburt. Dies Gründlichkeit und Wahrheit iu ertheüen , hat der Vf. 

Programm erfcbien im Jahre 1773. Es ift in zwey' im erftcn Abfchnltte diefes AuiTatzps das hieher ge- 

Abfchnltte getheilt, und enthalt im erften eine genaue hörende Pathologifche angeführt, im zweyten aber 

Auscinanderfetzung der bey einer natürlichen Geburt die gegen Zuckungen der Gebärenden anzuwenden- 

Torhandenen wirkendenKrafte", im zweyt'en aber die den Heibnittel vollftäodig angegeben. 9-10) Vo» 

HüJfsmiitel, welch« eine Hebamme der Kreifenden ier Heriuufchaffung der Nachgeburt düreh die Gebar- 

bey einer Jifttflrlichen Geburt zu leißen verpflichtet mütter. Verleitet durch die Vorfcbriften feines Leh- 

ift. 3.4) Von der fchickUchen Lage der Gebärenden rers Fried;; und feines Vorgängers in Leipzig, des 

aar Niederkunft. Dicfe Abhandlungen kamen im D. Hartranft, hatte der Vf.Jn den erficn Jahren feiner 

Jahre 1789 heraus. Damals war das Interefle derfel- hebiirztlichen Laufbahn die fchleunige Entwickelung 

ben lebhafter, als jetzt, nachdem wir fo betrSchtlt- der Nachgeburt durch Manualoperation, theils felbft 

che Fortfehritte in der Hebarzney g-emacht haben, ausgeübt, thcils in feinen Vorlefungen öffentlich ge- 

Indeffen Geht man doch aus dem Inhalte diefer Auf- lehrt. Mehrere, durch dlefe Behandlungsart ungißcfo 

fätze, dafs der Vf. feinen Gegenftand gennu gefafst, lieh abgelaufene Entbindungen, erregten endlich die 

gehörig durchdacht , und hefonders die während der Aufinerkfamkeit des Vfs. , und bewogen ihn im Jahre 

Oeburtsarbeit mehrmals abzuändernden Lagen, auf j-^f^ diefe, in zwey Hälften, in die theoretifche und 

welche man fbnft weit weniger , als jetzt, Rücfcficht praktifche Hälfte zerfallende Abhandlung zu fchrei- 

nehm , als n»thwendige Erfodemiffe znr glücklichen ben, und durch diefelbe dife zWey Momente des Nach- 

Beendfgung des Geburtsgefchöftes angefebe« hat." geburtsgefchäfts: „in welchen Fällen die Nachgebort 

Daher dringt er auch vorzügUd» auf Hinwegräumung „könftlich und bald zu holen, odep der Natur diefea 

dar Hinderniffe bcym Durchgänge der Frucht, und „Gefchäft zu fiberlaffen fey?" deutlich und klar feft- 

auf eine genaue und zweekmäfsige Beachtung der zuftellen. Unftreitlg ift diefer AufTatz der durtSidach- 

-rerfchiedenen Arten von Geburtswehen. 5) Von den tefte und fchönftfc der ganzen Sammlung, und ver- 

qwile» des Btmffiuffes be^ der Geburt^ - Diei» AlAand- ^ent voÄ alUa Qeburtshclftto / gl'eiiaivicl Welcher 
- 4. L. Z. z8«a Erfitr BmA {]« ^ i^^. 



28S , ALLG. LITERATUR - ZEITUNG 



«&♦ 



MÄvniing fie beyiifiichteft , forgfölug belietxigt 20- die flaut* geplaKr^ren, nichts wefte« MerkwÜrdl- 

wrrdcn. II). To» der Lage der Frucht in det Ge^ar' jr«., li). Vo» dtv.JbfltiS'e -äät Kmdspfks unter dv 

^«tltr; imj»h|ei79i gt^fchriebert , Und voHlt prak- t^ie^erku^fi , als etnetit äweydeütigin ZtiglieH ti^er to(t' 

tlfcheii Delikfatze, denen man es anßeht, dafs fie ten Frucht, Als Fortfetzung: 13) Dafs der /Ibflufs 

gepröfte Refwlttt« mehrjähriger Erfahrtm^cn find, tfl dts Kindsptcki fir das Leben des ntügibornen Kindes 

Heilen des Vfs. Amt uiid Weitläüftige Praxis öftere nichts hiu^ti/e. Beide Abhandlungen kamen im Jahre 

, Gelegehheiten darboten. 12J Von der Schweren G«* i^^q heraus, enthalten ober nichts Keors oder be- 

bkrt wegen Wafferjucht det Frucht. Enthält oufser fonders Iptereffoiites. 'l^ VoH äer,Unterhinilimg der 

<Ien Vorkchriinpen, welclie man bey derEiitbindung ^aielfchaur; hiezü gehört aiifh dos "folgende Pro* 

«iiies hydropifchcn Kindes anzuwenden hat, auch gramm: ts) Von der rnhten Ztiit dir. }>iab^chnvr zu 

noch das Heilverfahren, den wahren Waßcrkopfti.-ch unterbinde». Man folle auch den mikterlichen Theil 

- der Geburt zu heben. Gefchriebe.n im Jahre 1762» des Nabelftcangs, und bcy UinfchKngnngen deffel- 

Blfo ohne befonders merkwürdige Notizen Und Er* ben, wo es nöthig, innerhalb der Gebarmuttet rni- 

fahrungen. . ^ terbinden. " Im Jahre 1784 gcfchrieben. 16) Von der 

, Mijthigeti Uorficht bet/ den Gt^raMht der Binden bea 

,Iin zwcyten .Theile nna folgende AufiuitZe enl* WQchnfri1^nen, • • 

halten : i) Von den Urjachen des Erflicjuns der Ktth n ^ j •.. tik ■» ,- i. .■ >♦ ... , v» 

• Arr M der künßkken Geburt. Diefe, imJaUfe 178? , °^' ?.""^ T*"»" ^"^ ^^'* ^"■.^''" ^''^ ^'^•■'"'^5^ 

verfertigte Einlad ungsfcbrift, ift eigentlich emeForf- ^''^ '^•"* Gehler'« Biographie enthalten. 

fetzuHg der in dem nämlichen Jahre erfChieiieneA In- ».,_ i /» ■ ,, »..,.,. » *.i >.* 

aiiguraldifTertation des Dr. Engelmann, Welche den ZuitiCH, b. Orell , Fufsli "..Comp ; M/cfi« tt»^ 

Tif^l hat : cur tarn rarum fu fubmirfos aui Suffocatot ■ fJB^hologtfakt GeftMchU nncr ßebmähng»». Ept. 

hKitanrevocari. Sie bcfchäftigt (!ch haüptlächlicK jf/'/"' »«> don Uen^fenen felbtt. uebft ange- 



«litdenUrfachen, wodurch bey der Wendüne ode( • bansi«,Beytragen2;ür körperlichen und Seelen^ 

bcyd^rFufsgeburr, die Kinder imzukommen, oder, d"ä tet.k fiirNetpen&hw.che. 1798. l.Th. 319S. 

wie man unrichtig fagt. zu erilickcn pflegen. Un^ "■ ^"- ^^^a- 8- 

mittelbar an diefcAbhandlung ftöfst die imjahrei786 Msn lernt den Vf. diefes Werks , das durch fein 

beKlusgegebciic und hier folgende Einladungtfchrift: Jtnrkcs Volumen abfcfareckcn könnte, bey näheret 

ä) VondenMütelA, das Lehen der Frucht bf^ dtfr kü^- Bekftnntfchaft als eineti ficht philofophifchen Setbft- 

tickin Gehurt fuher sfl .ßelient iii Welcher viel ttemi» beobachter hoChfthStzcn , der, Wenn er gleich mch- 

che,^ Und durch Erfahrung bewährte Vorfichlsregeln» Mntheils Von fich felbß-yeden muFs, doch immer be- 

deji jnngen GeburtshslFern bekannt gemacht werden, müht.ift, fich Zu einem faöhern BÜgemeinen Gefrfhts- 

3- 4- "i- 6) fo» der Jchickliciien Loßtng des bea der Ge-^ puncie zu erfaebent aus deüi er andern iHttziich wer- 

burtjcliiej liegenden Kopfs. DefVfi unterfucnt in die- den kann. Namentlich find es öhnlich Leidende 

fen rier,ein7;clnen , im Jahfe 1793 erfchienen«n Pro* wie et wat, d. Ij. Folche, deren Uebclhefinden au9 

grammen , die verfchiedeneii >*'irkcnden Ürfachen eh Schwäche der allgeixieinen Lebenskraft abftavmit, de- 

ner Schiefläge des Kopfs, und nachdem «r Hofer lind iien feine Bemühungen gewidmet find, denen «r 

Hinze wegen bebutfamer Anwendung der Zange, durch fein BcyJ^iel, Muth und Ho/^un^ zur Gene- 

Starck Und Mekel Wegen der in dieTem Falle anem- fang eiiiflöfTen, und durch die von ihm beobachteten 

pfuhlnen Wendung geradelt bat; empBehll er die An- und at^ gegebenen diätetifche« Vorfchriiten. fowohl 

legung d«r krummen Johnfonfchen Zange, als das in Hinlicht auf die phyfifche als moralifche Natur, (de^ 

vorziiglichfte Und jedesmal angezeigte Hülfsmittel bey ren nothwendige Abänderung nach Mi-iafsgebung des 

. der Löfung des fcliiefltehenden KopfSw 7) Von den Individuuras er zugleicli eingefttht,) eine Anleitung 

Vorzügen der johnfonfchen Zange vor lieT Levretijchm geben will, nacli welcher fie ihrem Arzt m die Hand^ 

«ml Smelliejcht*. Gefchrieb^n Im Jahre 1790. g) arbeiten , und zU ihrer Wiederherftellung mehr als 

Von VetttieidüHg der Zerreißung deS Damfnes be^ der gewöhnlich behQlflich feyn könrreA. Und allerdings 

Tiiederiuafl^ Enthält verfchredene gute, aber bereits mufs der Arzt iicl» Glück wünrchen , der mit folcben 

bekannte Vorfchriften , um das Zerreifsen des Dam- aufgeklarten, wtt fo anpaflender Selbstbeobachtung 

«des zu Verhindern. Im Jahre 178! berausgegreben. und mit fo grofser Selbitbeherrfchung nusgerültetett 

?) I^ö» Ztrreijsuiig der Gebärmutter unter der 'Nieder^ Kranken zu thun bat, wje der Vf. ohne Anmaf&une- 

anft. Mir diefer Abhandlung ftehen die beiden fol- und Sclbftgefalligkeii fich uns darftellt. Rec. aWei- 

genden^ *o) V(fn det iieilari beg drohender Zerrei- feit alsdann fo wenig wie der^Vf., dafs die meifisn 

Jsung der Gebärmutter unter der Niederkunft, und li) der genannte« Nervenkranken Wieder gene^n kbn- 

Von det Heilart der unter der Niederkunft zerrijfenin nen,_ da es In Rückficbt derfclben nur zu w:ahr ii^ 

Gebärmutter., in genauer Verbindung. Zwey diefer dafs bey ihnen ungleich mehr von iblcbf n Ümftän- 

Abhandlungen kamen im jabre 1783) die dritte 1784 den abhänge, die ihrcin Detail nach, aufscr der An- 

zum.VorIcbein. Doch ilt der Inhalt derfclben mehr -Ordnung des Arztes liegen , als von folcben, die er 

femiodfcb und pathologi'fch als therapeutifch, usd zu yeranlalTen vermag. Mochten docL alfo alle fol-' 

enthält auf&er einer aufgezeichneten Beobachtung des che Nervenfchwache , denen zu ihrer Gcnclung die 

Yfs., bey welcbei die '(ie^ärmitnet zcfcifs, ohne daf« Bedlneung uucrlüTsUch jA, Ikh zof^rdcrA init-ihrea. 

■■■•^ ' : ,, . " ■"'".■_■...:.■, ..:. ü^t- 



285 

Kri^ngen aiid "Begicrd«*! , Wanfclien und Hoffnnn- 
gen in da» gehörifre Gleichgewicht zu fetzen, mit ei- 
nem Worte ftuf^klnrie Sdhftbehenfe^ng ru befit- 
zen, aus dem BeyfpieiL- de* Bd»uiipswürdig:cn Vfs. 
diefeKunft r.u abdrabiren ficb bemühen, und zu dein 
Ende das Studium feiner Schrift, /«^nigitena Rapi- 
•elwcife, fidi recht empfolde]) feyn laden. Nur Scha- 
de, Jafs für viele derfelben der Vortrag ein wenig 

. 7.n ahftract feyn mochte, dein aber ohne grofscre 
Weidäufiickeit von dem Vf. nicht abgeholfen werden 
hontite. Auch dein Arzte ift diefesWcrit zu empfeh- 
len. Weit voIUiommner als eigene Auf ch^ju img, üdir 
die ungeübtere Durftellung der ineillen Kranken . die 
von deurtichen philofophifcfaen Begriifen mehr oder 
weniger entbtöfsl, ond zumal im Felde pficbologifcher 
Beobachtungen unbewandert fmd, ihron kranken Zii- 
fland nach feiner phyrifchon und moralifchen Seite ihm 
enthQlIcnlkönnen, findet er hier ein Beyfpiel dcffel- 
ben mit eiaer folchen VollHandigkeit und Klarheit 
entiyickelt. Hie ihm gleiibfam das eigene Gefühl de» 
Kranken verrcha/fcn, und ihn folglich in den Stand 
fetien , ähnliche Klagen beffer zu verßeben und 
^WeskmSfsiger Bedacht darauf zu nehmen. 

Die eigentlich medidnifche Behandlung, welche 
der Vf. während feiner Krankheit erfahren hat, ift 
fihrigens wemger lehrreich, da fie mehr empirifck 
Sta»' gefunden hat, zuerll um Würmec^ dann ura 
Hämorrhoiden, dann um Fiechtenfchärfe , die nach- 
mals alle fich beftens emf-chiildigten, ficu hemm dre- 
het, Hnd dann endlich za fogenaanten Jjwcy/ci'j (Koi- 
golo's ^Ivern) greift, bis Zuletzt, nachdem die Betlo' 
«oftna, verbouden mit der vorirelSichen Diät des 
Kranken, wirklich gote Dieafte geleiftet zu haben 
Tcheint, auf Empfehlung «iner Dame, Hr. U^eikant 

, iia die Confultation vetSochten wird, und durch Ver- 
anlaffuflg hiareicbend etregeader Patenzen, die -Cur 
yoUendet, 

FBr Päyfiologen «nd Pfychologen dflriFte die Un- 
terfuchang nicht unintereflhnt feyn, in welcher d«r Vf. 
der fogenannten Verbindung zWifchen Seele unä 
Leib naher nachzafpfiren bemüht ift,, indem er feine 
HypOtheife über die nfiehfte und fgrmclle Drfache der 
epileptifehen ZuiSlle aufttellt, Diefe ift nach ihm al- 
lemal im Kopfe 'anzunehmen , und beftnnd nament- 
Keh in feinem Falle, in einer Armuth an Menge und 
BlftftlcUSt der Lebensgcifter in den Nervenfcheiden 
»nd Jm Gehirn. Dies führt ihn in einer natürlichen 
Ordn9ng auf d&s -Seelenorgan, und foiuit auf die 
Sömmeringifche Hypothefe, welche er, 'ohne fich 
bG&immt dafür zu erklären, gegen einige Einwürfe 
mit yiele« Schnrffmn uni.fo ■grofser an-ttomirthee 
Kentitoifs vertheidigl, die beynahe den Laien vet^ 
dächtig machen könnte. Wenn er übrigens ,' wie es 
fcheint , mit gaten'Grflnden , die formelle und flach- 
fte Urfache des epiieptifcheii Infultus im Gehirn •an- 
nimmt ; fo leugnet er damit nicht Ihre Abhiiug'igkbit 
von entfernten ÜrCachen , und eben darauf gründet 
fich feine Behauptung , dafs die meiften Epilepfien 
heili)ar feyen, weil müiuUch miKr den miiwirkendca 



N^. 30. FEBRUAR 1800. 



Urfachen nar eine fehlen dflrfe, um dis Refultat, 
den epilepitfchen Tufuitum, uni^nttbaft zu machen^ 
welches einer zweckmöfsigen Behandlung nicht leicht 
-fehlfclilagen könne. In der Vorred^ zum erften Thei^ 
wünfcht der Vf., e» inüchten eben fo, wip für Taub- 
ftumjne, eigene Inllitute zum Beften der Epileptiker 
errichtet werden, deren Anzahl jiiDeatfchland, nach 
einet Berechnung der Beckerfchen Nationalzcitung 
auf 10.000 angegeben, wird. ' Er fcheint ptfo nicht 
zu wiffen, dafe in feinem Vaterlande (Franken) zu 
Würzburg, im Julius -Hofpital wirklich eine fulche 
Anftalt feit 1773 für acht Kranke beftehe ; allerding» » 
aber wäre es zuwfinfchen, dafs mehriJelehrendea 
darüber^ wie ebenfalls fiber (o manches InenhaV** 
im Publice bekannt feyo a^bte. ■ ~ ^ 



OEKONOMIE. 

LEifzio . h. Schwickert : OekiMamfch - tecbnilogt' 
Jclies Uanäbuch oder land- und kauswhtf^chaftB- 
eher Orajiel (!) Jür Hausvater mik* Ha*sniiLUer zur 
voHHeitkafter» Fükrmg der Wirthjcha-Jt in der 
Stadt and auf dem Lande, vok einem Lamdpredi- 
ger in Saalgntnde. ErftcrTheiL 1798- » III tt^ 
344S- 8- <i4g''.) 
Diefcr erfte Theil eines aus vielen ökonomJfdien . ' 
Scbciften gcfammelten Magazins der lieuefien land- 
wirthrchafdichcn Erfahrungen und Grundßtze, zer- 
fallt in zweyHauptabtheilungen, von deiien die erfle 
der Landwirthfchait, und die letzte der Hauswirth- 
fchaft ge-.;ridmct ift. Die in jener behandelten Gegefi- 
üande find; i) der Kclrlbau, 2) der. Gartenbau. 3> 
die Viehzucht, und 4) die Vcrimadcrung fchSdlicher 
Thiere. Die fechs Kap. der zweyteii Ahiheibing hat 
der Vf. mit einer Menge Receptcn angefüllt, die auf 
Anweifungen: i) zur Behandlung der Milch; 3} des 
Tlachfeä, des Garns und der Leinwand; 3) derWä- 
fche; 4) zurReinigung derWäfche, Tücher undKIel- 
dungsltücke von Flecken ; 5) zm- Fnrberey, und 6) 
zur AtifhewahruAg der wirtbfchafilichen Vorräthe ab- ' 
zwecken. Von den, im Betreff jedes Hauptgegen- 
ftandes, in zahlreicher Menge, mit heygefügter Be- 
merkung der Lfläeijpreife, i^uffirderfl angefiihrten 
Schriften hat der Vf. (nach feinem Geftändniffe in der 
Vorrede S- VIII.) bey feiner Arbeit nicht alle, jedoch 
die mehrflen, genutzt. Diefe V erz ei cbniflJe enthalten ' 
tiicbtüberaltdicbrauchbarften Werkzeuge, und hätten, 
mit vorfichtiger Auswahl nach ihrer. vorzügUdien 
Nutzbarkeit, auf eine weit kleinere Anzahl füglich 
eingefchränfct werden können.; hingegen einige darin ' 
mangelnde iSchriften, z. B. bey demFeldbaue, von 
Pfje(per'i Lehrhegr'iflF der fammtlichen ökonomifchÄ» 
und Cameralwiflenfchaften, bey dem Gartenhaue Jlef- 
Jens deutfi^er Gärtner und Lüders Briefe über dieBe- 
fiellung dnes Kücbengartens, bey den Pfenlen, Gar- 
fault Dntcrricht für Liebhaber der Pferde, bey dem 
■Schafviehe, f.Uis von der engl! fchen Schafeuftt fite 
mit angezeigt zu werden .gewtls verdient. 



XL. Z. FEBRUAR, igoo. 



^83 



An hinUngiiclier Deutlichkeit, genauen Befiim- 
Hiungen der Zwecke und der Mittel dazu, und an 
' fchicklicber Ordnung des Vortrags , durch üebetgän. 
ee von den notfaigen Vorkenn tu iffen zu den Verfiih- 
run=-sarteii . hat es der Vf. nicht ermangeln ioffen. 
Ueber einige Gegenftändc hat er bsfonders voiJftan- 
' Äiee Belehrungen geliefert. -Dahin gehört z. B. die 
Tabelle über den Anbau der gewnhnlichiten Kücben- 
eewächfe , nämlich : nach ihren deutfch^i und bota- 
njfchen Benennungen, nach der Dauer ihres Lebens 
und der Vegetation ihrer, Samens nach der Zeit der 
Ausfaal, nach der erfoderlichen Befchaffenheit des, 
Erdbodens, nach der Weite der Ausfaat, nach der 
Tiefe des Samens in der Erde, nach der Zeit des 
Autfeangs und nach Jer Zeit auch der Weite derVer: 
»aanzulg^ Von-demHaushattsviehe find gleichfalls 
Sie Kennzeichen feiner guten und fchlechten Befchaf- 
fenheit genau u«d richtig bcftimmt, brauchbare Me- 
■ihoden 7.at guten Wartung deffelben angegeben, ihre 
eewöhmlichen Krankheiten deutlich befehnebe» und 
Hülfsmittel dagegen angeraihen worden , bey deren 
Mannichfaltigkeit ond grofsen Verfchiedenheu in ih- 
ren Befiandtheilen man jedoch an ihrer gleichen ge- 
wiffen Wirkfamkeit billig zweifeln »ufs. Der Unter- 
richt von der Bleneazncht enthlüt in gedrängter Kür- 
ze , mit Benutzung der neuem Entdeckungen , die 
Ha'uptregeln ihrer "Behandlung. 

ZuweUen ift aber der Vf. durch die Quellen, wor- 
• BUS er gefthöpft hat , zu theils mangelhaften , theils 
unzuverläfsigenAnweifungen verleitet worden. Hie- 
■ron einige Bewelfe. Unter den Düngungs mutet n 
(S I o— la.) ift die fogenannte grüne Düngung, näm- 
lich das Unterpflügen einiger Hülfengewiichie kiirz 
vor der Biüthe, nicht mit angeführt. Zu jenen Mit- 
teln kann der Mergel (S. lo.) nach feinen Beftandthcj- 
len nicht gerechnet werden: weil er blpfe em dem 
fehlerhaften Boden mehr Lockerheit oder mehr Fe- 
ftiekeit mittheilendes Mittel ift. Durch das pflaftern 
d4 Bodens der Miftftäte (S. i6.) wird das Durchfei- 
^ «r» der Miftlake nicht völlig verhindert, vi'ohl aber 
durch defTen Bedeckung mit feft grftampften Thone. 
Um das Verfaulen dcrScoppeln zu bewirken, ttt das 
Uioftörzen derfclben durch tiefes Pflögen (S. 19.) al- 
lerdings erfoderlich. Dem zu den Gartengewacbfen 
eeWrigen Meerretlige ift fehr uneigenthch ein Platz 
Snter den Feldfrflchten (S.45-) zugetheilt; hingegen 
einicer zu den letzten gehörigen Handelspflanzen, 
als Taback, Krapp , Waid etc. gar keine Erwähnung 
cefchehen. Die Runkelrüben (S. 31) werden frey- 
Uch zum~Vichfutter genutzt, können doch aber ei- 
> eentlich nicht den Futterkräutern , richtiger hingegen 

Senfeiben die hier nicht mit angeführten Futterwi- 



cken zugezahlt werden.' Das Ausfaen/er Ohftkerne 
mufs nicht in einem mit vcrwefi*ten Mifle' und /et;ei* 
Strafsenkbthe guf gedüngten, fondern in eiiiem lo- 
ckern, nur Wenig gedüngten Boden gefchehfin: denn 
}cn^s hat gemeiniglich den nachtheiligen Erfolg', dafs 
die aus fglchem Boden in ein minder fruchtbarem 
Land verfetzten Bäume mifsrathen. Sicherer bleibt 
immer die Verfetzung jeder Pflanze aus einem ge- 
ringem in einen belfern Boden. Unter den Mitteln 
zur Veredelung der Obftarten (S. sg — 63-) fehlt das 
Abfangen. Des der Gefundheit der Schweine über- 
haupt, und bey ihrer Mäftung infonderheit zuträg- 
lichen Badens oder Abfchweinmiens derfelben im 
itiefsenden Waffer ift unter den Vorfchriftenüber die 
Unterhaltung dieftr Viehart (S. i83 — 187.) gleichfalls 
nicht gedacht worden. Bey den von dem Vf. cin- 
pfghlnen vielen Recepten überhaupt, und infonder- 
heit bey denen , die lieh am Schluffe der erften Ab- 
thcilung zur Verminderung fchädlicher Thiere , und 
in der ganzen zweyten Abtheilung befinden, würde 
derfelbe wohl gethan haben, wenn er diejenigen^ 
von deren Zuverlälügkeit er durch eigene oder htsor 
äe fiebere' Erfahrungen überzeugt war, kenntlich ge- 
macht, und diefe von denen unterfchieden hAtte, 
die er Mofs auf guten Glauben niedergefchrieben hati 
denn viele find gewifs nicht von der erflgednchten 
Befchaffenheit. So ift z. B. dem Rec. aus fein« ei- 
genen eh em al i gen jyii tau flicht über ein grofses, auf 
verfchiedene Boden veribctltes , landesherrliches Ge- 
treidemagazin ficher bekannt, dafs alle die von dem 
Vf. (S. 243 — 343.) angeradienen Mittel zur Verwah- 
rung des Getreides gegen die VerwüJlungen von deij 
weifsen und fchwarzen Komwiirmem angewendet; 
aber fammtlich unzulänglich befundsit, nnd dafs die 
BödeA allein durch ihre Einrichtung nach der Ding- 
tingerfche» Methode von jenem Ungeziefer gereinigt 
wurden. Dafür kann er dem Vf. ein paar nutzbare 
Recepte, das eine aus fremder i und das andere jn» 
eigener zuverläfsiger Erfuhrung mittheilen. Das er- 
fie (zu S. 259. gehörig) befteht iii dem von dem" 
Engländer jltuie^o» empfohlenui Durchknäten der 
Butter mit einer Mifcbung von zwey Theilen des he- 
ften Küchcnfalzes . einem Theife Zucker und einem. 
Titeile Salpeter, ipn diefelbe lange Zeit frifch und 
wohl fchm eckend zu erhalten. Durch das zweyte, 
nämlich durch das Anheften einiger im gefaoken. 
MenfchcHunne eingeweichter wollener Lappen in den 
Hiibnerilallen , auch das Befprengen der Wände 
inwendig dafelbft mit folchem Urine. und deffen 
Wiederholung von Zeit zu Zeit werden diefe Stallet, 
gegen die möiderifchen Sefuche voniHtifTeii undSdar-, 
dem leichter, als auf die von dem Vif. (S. aJJ.) ange-- 
gebenf Art in Sicherheit gefetzt. 



jiiJoob, Google 



,>«j ' , ■ Nume ro 37. ''", 

ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITüN-G 



Dienstags, den 4. Februar igoo. 



MATHEMATIK. und fie ihm dadurch jnfch«n1ich gemacht, in der" 

Tol^e dies nur bey fchweren Sätzen pethan, übrigens 

. Bkku«, b. Qiii«i: Die trfien AnfangigrüKäe der aber es ihm völlig überlaffe», diefe Figuren nach An- 

reintn Matketnalik, zum Gebrauch fiir den Unter- gäbe des Satzes ztt verzeichnen. Uie ericcn Bsvvciie 

. rieht, von ff. G. C. Küftwettfr, Doctot n. Pro?. 3« Lebrßtze hat er voUftandig gefuhrt, m der Fo Re 

der Philofopbie. 1700. 414 S. gr. g. nebft eilf aber, wenn der Beweis nicht lu fcfawer war, blos 

Kupfertaf. (die aber auf dem Titel nicht mit he- Fingerzeige zur Findungtles Bewe.fes gegeben, oder 

merk.1 worden find.) ihn auch wohl in der Geometrie ohne eine dazu ge- 

H zeichnete Figur geführt, fo dafs der Schuler d«U.urch, 

r. K. hat den Gefichtspunct beßiinmt angegeben, dafs er fich felbft die Figut entwerfen mufste, die 

aus welchem er diefes Buch betrachtet zu fehen hefte Geleg«nheit erhielt, feine EmbUdyngskrafl. zu 

wünfcht. Er bemerkt fehr richtig, dafs der Vortrag cultiviren. Auf eine ühiiliche Weife hat der Vf. auch 

anders befchfliTen feyn muffe, wenn man den Schüler bey den Aufgaben rerfahren. Anfänglich findet man 

"Uos mit den Sätzen diefer Wiffenfchaft au ander- bey denfclben Auflofopg und Beweis, in der Folge 

wcitigem Gebrauche bekanntmachen wolle, anders aber, wenn die Schwierigkeit nicht zu grofs war, 

wenn man überdies noch die Ausbildung feiner Er- blos die Aufiöfung ohne Beweis , oder auch wohl kei- 

kenntnifskräfte fich als Hauptzweck mit vorfetze. Das nes von beiden, höchßens ein blofscs Hindoufsn, auf 

öffentliche Amt, dat er bekleidet, fetzt ihn in die welchem Wege man zur AuSöfiuig gelangen könne, 

letzte Verbindlichkeit. Gehört nun die Bildung des Der Rec. mufs aus eignet Erfahrung bekennen , dafs 

; Kopfs zu den Hauptzwecten des Lehrer» der reinen 'fich ihm eine folche Methode eben fo empfohlen hat. 

' Mathematik ; fo mufs er zuTörderfl darauf fehen, dafs wie es der Vf. aus der feinigen verfichert. Üebrt- 

tn dem Schüler die Erkenntnifskräfte erweckt wer- gens hat fich Hr. iL in der Arithmetik bey denRech- 

deo und dafs fie InterefTe für die Wiilenfchaft be- nungsarten in ganzen Zahlen nicht aufgehalten, Con-, 

kommen. Gemeinhin will man das Intereffe da- dern ift gleich zur R«chnung mit Brüchen, und "be- 

durch hervorbringen , dafs man viel von dem man- fonders zehntheiligen Brüchen, übergegangen, Wo- 

nichfaltigen Nutzen diefes Studiums fpricht; allein bey er zugleich die Rechnung mit Buchftaben und 

diefe Dorflellung pflegt im^er nur aus ganz aUgemei- entgegengefetzten Gröfsen lehrt. Hierauf folgt die 

nen Vorllellungen zu beftehen und wird alfo nicht Rechnung mit Potenzengröfsen, Auszietung derQiia- 

eindrtnglich genug feyn können, da der Schüler die drat- und Kubikwurzel; die Lehre von Verbal tnifTcn, 

. Wiffenithaft felbft noch nidit kennt, von deren Proportionen, Progrcßlonen und Logarithmen. Da« 
Nutzen inan ihn überzeugen will. Um alfo feinen Befchlufi der Arithmetik machen die Gleichungen 
Zweck mögtichft zu erreichen, bat der Vf. fein Lehr- vom erften und zweyten Grade, die fehr ausführlich 
buch fo eingerichtet, dafs es dem Schüler zur Vor- und auf vielerley Falle angewendet, behandelt find, 
bereitung auf den Vortrag des Lehrers, und zur Wie- Fo der Geometrie hat er gleich anfangs manche Sitze 
derbolung delTelben dienen , auch dem Lehrer Gele- mit Beweifen verfehen, die man fenft als Grundfätze 
genheit geben kann , die Erkcnntnifskrifte derSchü- aufftellt, z. B. den Satz, dafs alle rechte Winkel ein- 
1er zu entwickeln. Um den Verftand zur Verglei- ender decken; dagegen hat er vom eilften Cuklidi- 
chung der Gegenfiände unter einander , und zur Ab- fchen Grundfätze keinen Beweis zu geben .verfucht. 
fonderung ihrer Merkmale, in welchen fie fich unter- fgodeni blos einiges zur Erläuterung beygafügt. Von 
fcheiden , zu gewöhnen , wodurch ein deutlicher all- der Geodäfie oder praktifchen Geometrie, findet, man 
gemeiner fiegriff gebildet werden kann, hat erz. ,B. gar nichts; überhaupt find hier die Aufg.iben weit 
in der Geometrie Figuren gezeichnet, aus welchen weniger mit Rechnungabeyfplelen durchweht, als in 
fich die zu findende Definition leicht ableiten liifst^ der Arithmetik. Nach der Geometrie folgt blos die 
oft hat er diircb Fragetv, deren Beantwortung dem ebne Trigonometrie, wo fehr gründlich und voUftän- 
Schülernicht fchwer fallen kann, die Begriffe deltel- dig gezeigt wird, wie man die Werthe der trigonö- 
ben zu erläutern gefucht. oder ihm Gelegenheit ge- metrifchen Hülfslinien finden könne. Ausrechnun- 
geben , algebrail|che Formeln in Worte zu überfetzen, gen in Zifem kommen hier faft gar nicht vor , fo 
_ nachdem vorher mehrere derfelbcn auf folche Art aus- wie auch die Anwendungen der analytifchen Trip,©- 
gedrfickt worden waren. Anfänglich hat er' ihm die nometrie auf geomeirifch-praktifche Cegenftände un- 

allgei)ieiDen Sätze der Geometrie an Figuren edäutert ^bertthlt seUiebok find. ^ 

><■ t. Z. 1800. Erfier Band. ., Oo . Gotha, 



»91 



ALLG. LITERATUR - ZEITUNG 



393 



Gotha, in CominifT. (I; Ettingerfchen Biichhandl. : 
Kuri^^e und leichte Anweifting zur Decivtal- »Hd 
BnchftabenrechmtiJfT , RepeJ de ^uinque, Ketten- 
rtchnutig, Geßllj'chafts • Vermifchnngi- und Falfi- 

'. redmung', nebft vielfii Vortheilen und ■ Abk'ürauii- 
gen der Aufgübeii, Auf Koften des Vfs. 

Auch unter dein Titel : 

. "Kurzes «nd IHchtes Rechenbuch für Anfanger , wie 
auch für Biirf;cr- und Landfchulcn , von ^ok. 
Philipp Schellenbevg. Dritter und letzter T&eil, 
1799- 330 S. 8- (12 gr.) 
, Glcicli im 5, 1. fagt der Vf. : „Decimalbrüche find 
folrhe, Hi-üche, die nach einer «jewiftcn Abkiirzungs- 
«icthode geichrieben und deren Nenner entweder 
10, oder Potenzen davon find. Sie fshen dein erften 
Aiilllicke nach wie' ganze Zahlen aus, -dem innern 
Gehaire nach' aber ftellen /ie nur kleine Tlieile einer 
"gcwiflen Einheit dar." — Hiebcy lufft Hcli verfchie- 
denes bemerken:" i) Die Methode, nach welcher diefn 
Brüche gefchrieben werden, mncht keinen wefentli-, 
phen Charakter von ihnen aus, denn es ift z. B, ,?^ 
noch eben fo put ein Dccimalbrucli, als 0.03 oder 
3~'.- 2) Es jll 10 ebenfalls eine Potenz von 10, 
aäinlJch die erfte; 3) man mag diefe Bruchei wie 
aus dem fii Nr. r. beygcbrachten Beyfpiele erhellet, 
auf dJtfe oder jene Art ausdrücken; fo nehmen lie 
(ich anders als gan^c Zahli^a aus, -r- oder man 
inüfste fonft auch v<in den gemeinen Brüchen lagen, 
düls lic dem erften Anblicke nach wie ganze Zahlen 
Rusfdhen. ' 4) In dem Ausdrucke: fie ftcllen nur 
^leii» Tlieile etc. liegt etwas Unbeftimmtes, indem 
' Zehiitheile einer gewififen Einheit als fehr grofs, gegen 
Mfllioncntheilc eben dcrfelbeii Einheit angefehen 
werden können, — übrigens gilt auch die Eigen- 
fchaft, dafs fic kleine Theile einer gewiffcn Einheit 
tJarftellen, eben fo auch von den Sexagefiinal- -und 
Überhaupt von allen reinen Brüchen, — Kürzer und 
beFTer hätte es alfo heifsen können : „Declmalbrücbe 
find folche, deren Nenner eine Potenz der 10 ift. 
Wir find indeffen weit entfernt, durch diefe Bemer- 
' kungcn den Werth des Buchs berabzufctzen, der 
gcwifs nicht gering ii%, wir wollten 'blos nufincrkfam 
darauf machen, dafs durch zu grofse Verdcuilicbnng, 
dcrWilTenfchnft oft mehr gefchadet, als genützt wird. 
Die Art des Vortrags ift fonft Pör den Zweck derFafslich- 
keit, zumal beym Selbftunterricht, recht gut gewählt. 
Bey den vielen Rechniingsvortheilen fiirdiePraxis wür- 
de es oft dem Vf. etwas leichtes gewefen feyn, einen 
kurzen Be\yeis davon mit beyzufrigcn ; der Schüler 
fafst fie dann li'ichter, beh.llt fic bcder und wendet 
fie innnnichfalligcr an. S.38 hoifstes: „fuche dann 
eine QiradratzahJi die fo grofs , oder wenigftens nickt 
viel k'-einh ift, als die Zahl der erften Gaffe j" be- 
ßimmter wäre es gewefen. wenn es geheifsen hätte: 
ma/i nehme aus dem Wurzel täfeichen die Zahl der 
erften' ClaiTe, oder wenn d'efe nicht Vorhanden wäre, 
die nächft geringere. Bey einer neuen Ausgabe 
wird der V£. wohl fliun, wenn er gleich mit der 



Buchftabenrechnun'g den Anfiing macht-und bey jeder 
Gelegenheit Anwendun^eh davon beybrijigt; der 
ganze Vortrag wird tladurch mehr Licht und Ueber- 
zeugung gewinnen. 

NÜKREERG, b. Moiiath u. Kufsler: Befdireibung 
einiger Univerfal- und Particular-Reehnun^sma- 
Jchineti, vorzüglich für Perfoneii brauchbari dia 
ihre Sinnen nicht anftrengen wollen, oder gar 
nicht' rechnen können. Von ^oh. Conrad Gütle. 
Aus dein zweyteii Theil der magifchen Belnlli- 
gungen befonders abgedruckt. Mit 5 KupfeiUf. 
1799. 86 S. 8- (13 gr.) 
Wenn der Vf. glaubt, dafs bey dem Gebrauche 
folcher Mafchinen weniger Aufmerkffimkejt, oder, 
wie er es- nennt, Anftrengung der Sinnen nöthig, 
oder alle Kenntnifs der Arithmetik unnothig wäre; 
fo dürften wobt wenige, die in diefer Sache. Erfah- 
rungen gemacht haben , ihm beyftitnmt-n." Was für 
Zeit und Aufmerkfaiiikeit wird nicht crfodcrt, um 
das, was zu folclien Mafchinen gehört, nur allemal 
erft in die gehörige Ordnitiig zu bringen! und wenn 
man dann fo weit ift; fo findet man Summen, DifT<- 
renzen, Produkte, Quotienten und Wurzeln. In 
Findung diefer Diuge bcftelit aber doch noch lange 
nicht alids, felbft niclit das iui Hauswefcn vorkom- 
mende Rechnen. Was uns injcffcn Hr. G, hier 
gieht, ift nicht blos Eileicbterung, fondern fogar Re- 
tiiß'ipmg. Die crfte Bcluftigung gewähren die Ne- 
perifthcn ReclienfiSbe. Sie find in -Kupfer vorgeftellt 
und ihr Gebrauch wird umftändlich hefcbrichen, auch 
durch mehrere Exempel erläutert. Dabey werden 
noch zwey andere Stäbe, einer zur Gold- und der 
andere zur Gewichtrechriung hefchrieben. Jeder hat 
drey Künten, wo auf dem erften die Zahlen 34, Aß, 
72 u. f.w. auf der zwcyten 21. 42 etc. und auf der 
dritten 12, 24 etc. für die Verwandlung der Grofchen 
in Tbaler, der Grofchen in Mcifsnifche Gülden und 
der Pfennige in gute Grofchen untereinander gefchrie- 
ben find. - Eben fo befinden fich Zahlen auf dem 
Gewichtsftabe für die Verwandlung der Pfunde in 
Centner u. f.w. Die zweyte Buluftigung betrifft die 
Nepcrifchen Rethenplättchen, welche, wie der Vf. 
felbft bemerkt, eben den Gebrauch, wie die vorigen^ 
haben. Dritte Bcluftigung Caspar S.chotts Rcchenma- 
fchine. Vierte Eeluftigung. Eine befondere Tafel 
zum Addiren und Subtrahiren. Fünfte Bdufti^gung.- 
0, Mich. Poetii Menßila. Fytkagorica , die nachher 
unter dem Namen Prahlls Rechnungsmafchine, be- 
kannter geworden ift. Sechftc Bcluftigung'. Neue," 
fchr bequeme Rechnungsmafchine zu den vier Rech- 
nungsarten. Siebente Bcluftigung. Grofse Pythago- 
rifche Univerfalrechnungstnfel, zu allen Rechnungs- 
arten brauchbar. — Die marktfchre^-erifche Univer- 
falitat erftreckt fich nur bis ayf das Prodidtt 132O aus 
den Grenzfactoren 40 mal 33. Üie iheiftcn von die- 
fen Dingfn find mehr Scheiben mit Zeigern, als ei- 
gentliche Mafchinen, nur das Schottifche Käftchen 
init den Walzen, .auf welche die Ncpperifchen Plätt- 
chen, 



493 



Ho. 37- FEBRUAR tQbO- 



eben ^eimt iiaö, vCFdient etwa diefen Namen. Am 
£nde kündigt der Vf. noch eine Concha Arithmetices . 
tnargaritifera, deren Tarif ~ loooo iü, an i wovon 
'\rir uns nbcrhier noch keinen rechten Begriff haben 
machen können. Ein Nachtrag liefert noch einige 
Bemerkungen über cbige Mafchiiien nebft Preisnncb- 
richten. 

FaAWKFuiiT a. M. , in d. Jägerichen Buchh. : Prak- 
tijches Handbttch für empiyifdi'e F'ldinejfer. Eine 
■ zweckmäfsigc Anleitung zu aljen bey Feidmefs- 
gefchäften vorkommen den a'rithmetifch- und geo- 
mctrifdien Aufgaben und deren Auflöfungen. 
1799. 140 S. 8- "ebft 8 Kupfcrtaf. u. 6 Tabellen. 
{13 gr)- 
Nach der eignen Aeufseiung des Vfs. folt diefes 
Büchlein weder eine Anleitung zur theoretifchcn. 
noch eine Anweifusp znr praktii'cheh Feldmefskunft 
enthalten^ Es bat vielmehr fein Dafeyn einigen Er- 
fahrungen zu verdanken, die der Vf. feJbll gemacht 
hat. Worin die ErfahnmgCn bcftehen , finden wir 
zivar in der Schrift nirgends erwähnt, vcrmuthlich 
haben aber die. allgemeinen Regeln für Feldnieflcr, 
die der Vf. als Zugabe mit beygefiigt hat, hierauf nä- 
here Beziehung. Z. B. der Feldmcffer foU jedesmal 
nach' einem w oUlüberlegten Plane zu Werke gehen, 
zu deflen Entwurf eine umdändliche und den Sach- 
' kundigen Mann verrathende Anwcifung gegeben 
wird.- Eine undere Regel ift: der Feldmeffer gehe 
ja nicht verfcfa>venderifch mit der Zeit um, aber er 
. geize auch nicht änglUich darnach. Femer: der 
FeldmelTcr nehme feine Gclchäf^e mit Rücklicht auf 
Zeit, Witterung und Nebenumft&nde, vor. — Er 
gehe (nit'Mutfa an ferne Arbeit, und vermeide doch, 
fo viel alj mdglich , eine zu grofse Anzahl von Ge- 
bülfin m\A dulde keine münigen Zufchauer, oder 
.voreilige Rathgcber bey feinem üefchäfte. Die Schrift 
felbf. hat übrigens zehn Abfchnitte, enthnit aber 
wenig von Befcbreibung oder Gebrauch der Feldmef- 
fef Werkzeuge , fondern faft durchgehends arithme- 
tifch - geometrifchc, unmittelbar auf die Theilung und 
Verwandlung der Figuren abzveckende Vorfchriften, 
ohne alle Beweife, jedoch durch Figuren und Rech- 
nung sexempcl erläutert. Es gehören dahin iter bis 
3tcr Abfchmtl die Maafseintbeilungcn und Verwand- 
"luiigen; 4. Berechnung des Inhalts der Felder; 
5. Theilung derfelben ; 6. Findung der Proportional- 
.linieii; 7. Verwandlung der Figuren; g- Lehre von 
den Winkeln; 9, Anhohen und Berge zu mefTen, 
- wozu eine Tafui berechnet ift, in welcher aus dem 
Eievations Winkel und der bergan laufenden Linie, 
die auf den Horizont reducirte gefunden wird. Für 
einen El^vationswinkel von i bis 24 Grad und eine 
fchiefgemeffene Linie von einer Ruthe, wird die 
reducirte ,'g Fufs grofs , gleich in der erften Zelle, 
S-115. angegeben; allein wenn in einem rechlwink- 
lichten Dreyecke die ' Hypotenufa 13 F'ufs und der 
Winkel zwifchen ihr und dem horizontalen Katheten 
f; fo iA diefer Kathete 11,519 Fttfs, bey einem Wia- 



39+ 

kel von 34* aber 10, 76 Fufs — ' foiiach dürfte v:oh\ 
dem Fddmeffer mit diefer verbefferten Methode, r.-ie 
fie der Vf. nennt, nicbt fehf gedient fcyn. Dct lote 
Abfchuitt befchäfiigt ficb mit Ausziehuiig der Qua- 
drat- und Kubikwurzel, wo ebenfalls eine Taft.1 bei- 
gefügt ift; auch findet lieh noch eine für Sehnen und 
Eugehörige Winkel.- Die übrigen Tabellen lind in 
dem Text eingerückt und enthalten Ziiern zu Maafs- 
einth^ji langen und Verwandlungen. Die beygefügten 
Kupfer find fouber und gröfstentheils inftructiv, ni^ 
die- zu §. 48. hat die Buchflaben nicht am rechten 
Orte, weklies bey dem Anfänger einige Venvirrung 
verunliifTcn kann ; auch lind in eben diefem (). S. 46- 
die Ausdrücke: dafs e/die Scheidelinie für Nr. I und 
11, fu wie die ki die Scheidelinie für III und IV fey, 
einiger Mifsdeutung untücworfcn. S.48 in der zwey- 
ten Zeile, mufs es heilscn; zum Quadrat der Linie 
ef; — dies ci^iebt /ich auch .aus des Vfs. Vorfchiiic 
felbS, nach welcher aus der gefundenen vierten ' 
Proportionalgröfsc die Quadratwurzel gezogen wer- 
den foll. 



PHILOLOGIE, 

Leipwo, in d. Güntherfchen Buchh:: Mgemeinrr 
franzof\fcUer SprachUhfr für Di'Utfche jedes AI- , 
-tersund Gsjchlechts. Erfics lUSt. ppS- Zweites 
und drittes Heft. 1797. 8- (D^^c Jahrgang von 
12 Heften sKthl. ögr.) 
In der Einleitung heifst es: „Mündlicher Unterricht 
hat frcylleh feine Vuriheilc; aber der fchriftliche, 
wenn er zn;eckmafsig ift, hat fie auch^ Wer beiden 
haben kann, verbinde beiden! Wer jenen nicht h.-t- 
ben kann, halte lieh an diefen, um nicht unwiflend. 
in einer Sprache zu bleiben, deren Kennniifs ihm 
i)icht leicht entbehrlich ilt." Und welche Sprachkinnt- 
nifs ift heutiges Tages niithiger als die franzofifthe? 
Sie ift noch immer, wie vorhin, die Sprache derHöfe. 
des anslandifchen Handels und der uieiften gebilde- 
ten Europäer. Dia Gründe, warum fie das iil, zci^c 
der Vf. deutlich, und fügt ein? Erzählung von dun 
Urfprunge und dem Gange der Cultur diefer Sprudle 
hinzu, welche gelefen zu werden verdient. Nan 
folgen in diefem Hefte Vorlefungen über die Einihci- 
linig der Wörter, über die frnnzöfifchcn Buchfiabcn 
nebft Regeln und Uebungen zum Leftn, über die Ar- 
tikel, und den Schlufs macht eine Ans fprncbsta belle. 
Die Einiheilung der Wörter in acht Claffen ift fafslich 
vorgetragen, die Erläuterungen jfind aus dem Dout- 
fchen genommen, und durch paffende Beyfpitio vtr- 
linnlicht worden. Aber bey der Lehre von der Au*- 
fprache findet Rec. manches fehlerhaft. Der Vf. frtzt 
vor alle Näfenlaute ein h, ais fr a n t frohng etc. er 
macht folglich keinen Unterfchied zwifchen den kör^ 
zerti und langem. Nach dem Gehör ift ja das o in 
front kurz, aber z. B. in antle länger; daher hatte er 
nur dann ein k fetzen muffen , weim ein ConfonMit 
mit item ftuuimen e auf einen Nafenlaut folr^t. .Aucli 
unter- 



agl 



A. L. Z. FEBRUAR 130& 



W« 



iinterrcheidet ^r die kurzen ulid lahg^en VocaltÖne in 
TiL'Iun andern Fätlea 'nicht; er fchreibt z. B. Kvrrt 
' büfch, uär, ta hä, gtw, ,tät' u. f. w. da doch Uvre, 
bic^he (nach ibm bttck^', verre, ta halt, gttepe, tite^ 
nacU allen franzüßfchen Profudien lang lind. Hier 
bitte das h, welclies er oft tat Unzeit anwendet, 
gute Dienlle leiften kunnen. — Auf der andern 
Seite macht er nicht reiten Voeale' lang, die kurz find; 
fo bezeichnei er z. B. bohngteh, päkn, Jakfck, abiht, 
ahiH, woahr, da doch bonte, p«'«f. Jage, habile, aimt, 
vtir ete. jiicht larfg genannt werden dürfen. — Man 
, ]i<;fet S. 30: „die vorletj.ten Sylben der Wörter find 
immer lang, Wenn die lct«en fich mit einem Vocal 
t^ndigeti , auf den unmittelbar ein ttuuuncs e folgt, 
r. B. atmet ahrmt, ftatue ftahtü, proitproka." 
Welche profodie lehrt das? Sagen fie nicht alle, dafs 
der Vocol vor dem ftummen e lang wird ? Alfo: 
armeU\ ftatäh', proaV. — Der Vf. fchreibt bonnÜ, 
donnth, altalMgtif, entiemi,_ krrtiärme, kommöhng, faf- 
Jfh, ahA^arri^th, fiippurtch a. f. w. Natärlich wird 
fler AntangiM", der lieh diefea Hefts bedient, beide 
Conrotianten'ausfpredien, weil fie ihm Torgczji ebnet 
lind; aber- er wird fich in der Folge über feinen 
blinden Glauben Ürgcm, wenn er mit feinen Ohren 
vernimmt, -dafs der gebildete Franzofe in diefen und 
vielen andern Wörtern nur einen der zufaminenfte- 
hendcn Coiifun.inten hören läfst, und den vorherge- 
henden Vocqi gewöhnlich kurz au^fpricht, duih in 
jrnjjir und manchen andern lang. Vop folchen lan- 
gen Vor- und Mittclfj-lben fagt aber der atlgewtine 
SpratHlehrer gar kein Wort, noch weniger von hoh^n 
xind tiefen VocalUuten, vielleicht wcJl'fo wenige 
Auslündor fie kennen, und daher das Franzölifche fo 
);imnierlich Icfen und fprechen. — Aufserdera findec 
man oft die richtige Accentuotion verfehlt; nls S.«2. 
Ciftron. S. 3?. gattau. S. Si. «tiMtM. %2. gtoUtr. 
33- wißn. 33. zeTe. 34. kajjteme, 33. execnter. 37. pvt- 
ferer. 37. empecke. 37- mijfrabli u. f.w. Itatt Ciceroif, 
gäteau, retinwr. g*ai*tr, nifere, xele, baptlnt, eiecuter, 
. vrifirtT, emphke, miferabit. — Vcrfcniedene Wör- 
ter lind Tiocn nach der alten Schreibart aufgetifcbt, 
«l5 S,. 32. oigntM, S.67. äpprentif; daher die beygo- 
fetzte fchlechte Ausfprache aaJmgjohng, apprakngdiff. 
-Heutiges Tages fchreibt untl fpridit iruin o^non, 
«fprmti. 

Das zweyte Heft behandelt die Form und den 
Cebriuch der Artikel, das Gefchlecht der Wörter, 
und ffigt om Schlufs einige Lefcubungen bey. An 
Fafslicbkeil iih^ Ordnung f«hlt 'es dem Vortrage 
nicht, do über viele« ein helltires Licht verbreitet 
wird, als in den gewöhnlichen Sprachlehren gefchiebt. 
Doch ift such hier maaches uavolUlüiidig und falfck 



vofgetMffeo, S. loi. fleht ^OHtirou, «»« bekomme« 
ein J im PluraL" Warum nicht auch tM«toH? Oder 
braucht der Lernende es etwa wenigerzu wiffen, ala 
jene drey Wönec? — S. 102. „Folgende bleiben 
ungcändert — «» domino, Us ^uMi'no, «n numera, 
lei Humero." Dafs malk auch- les dotuinof, les numiros 
fchreibt, ift den Kennern nichts Neues i^ aber fi« wer- 
den mit dem allgantinen Sprachlehrer nie mumero 
fchreiben, foiljlern , gewifs immer nüttteVo. — Eben 
diafe Seite zeigt „Ui arc-en ciels ;" die nKchfte „les 
fage /fm.uej, lei chef d'ocKvres." Solche grobe Fehler 
erlchejnt:ii ja kaum in einer der fchlcchtcflen Gram- 
'mntikeii ! Man fagi les arcs en ciel, les fages femmes, 
les Chefs S'ofuvre, — S. 103: „Einige find ganz um- 
regclinäfsig — la lai, Us loix." Allein die Acaäemi» 
fianquife (5te Ausgabe iip 7ten J. der Republik} und 
alle neuem Schriftfteller. K-hPeJben Us iois. S. 104. 
kommt vor chateau, imprriali S. I03. ivantail ; S. Io8- 
metitcin; S. iio. III u. m. tems. . £s folt heifsen ■ 
liUdteau, tvipirial, euentail, midecin, temps, nicht fo • 
richtig Snni, aber nimmennehr t'ems. ' Auch fchreibt 
man nicht uoki pa.riormis tte. wie S.111 fleht, fon- 
dern iioKi pardonnez u. f. w. iusgenommca voiuditef, 
vow etes, vom faites. — , S. iiö erblickt aan „rt on 
a a penjer." Wenigflens follte es heifsen H Von a A 
penfer, weil hier der öftere Hiatus unauafleblicb ift.-— 
S. 132 ftebt eerife; S. 133. Ü tte veut pas ajouter fois 
d ce que je dis; eben datclbft appetit ; ^.137. reßexioni 
^■ 139. harang, les capres (die Kapern) erc. da doch 
djcf« Wörter cerife, foi, appetit, rißexion, karengi 
'capres gefchriebcn werden muffen. — In den ange* 
hängten Lefeübungen faerrfcht diefclbe Unrichtigkeit 
der Aj&fprache, von welcher fchon bey B:;leuchlonf 
des erJlen Heftes Erwähnung gefcbah. 

Das dritte, welches von der Stellung de( Bey- 
wörter , von den Zahlwtirtcm , I rirwörtern-, Zeit* 
Wörtern handelt, enthalt wieder viel Gutes« befon- 
dera in Hinfirht auf Deutlichkeit, aber dabey atfdt 
manches Fehlerhafte. So wird t. B. von peti* 
(S. 206O nur moindri' und le «loitnire angegeben , d« 
fie doch nur in figürlicher oder uneigentlicher Be- . 
deutung vorkommen können. Der regelmäfsigen 
Comparation plus petit und le plas petit wird abes 
nicht gedacht. — S. 107 findet man qUatre vingts 
liH, quaire vingts dix ntaf, mü Jept unts quatrt 
vingts dif, Jept. Weifs der Vf. nicht , dafs taa» 
quitüre-vingt-un, /fitatre-vingt-dix-iteftf, mit fept 
eent quatre vingt dix fept fchreibt? Man hlingt^ »ur 
dem Cent ein i an , w);nn eine kleine Zahl vorher- 
geht, und keine mehr folgt, doch nur vor eincnn 
Snbftantiv. Und qmitre vitigt empfangt nur dan» 
cia s, wenn ein SubfliAtiv folgt, aber keiae Zahl. 



j,i,;ooby Google 



sNünit*ö 38. 



ALLGEMEINE LITERATUR ^ ZEltüNG 

ÜATÜRGESCHICBTE. Wirilidi der toh der Bifite aaf der Frucht znrack. 

bleibende BlHmenkelch (Calyx] Ift, AUein da das ' 

■ TtLkVKPVKT «in M., in der Aridifeifcben BucU>and- WortBI«»i»fdJeS»(ike ebenf« geuaa, undfaft^nauer 

» ■ lu"S: Verfneh einer jyftemiOifchm BeJchreibiMg Und ffe dm Layen repftändUcher ausdrückt als 

M Detttfchltntdvorhahdmer KetH-Obflforttn, Von' Kelch, au6b berwW der Ausdruck gewöhnlich ift. 

D. j1»g. Fr. Aärian Dki", Fürftl. OranienNaffirai- fo kftnni« Bi«ww ffl gl icher beybehihen w^Hch, das 

leben Hofrath,- Stadtphyficiis in ßicz. an- der rfeichwoM botanifcher ift aU Auge, Fruchlance, 

Lahn und Bfunnenartt zu Eins. Erftts Hejt.: TJinUe tK. iwch der gemeinen Spradie. — 5) Dat 

I799. ife S. kUs. (30 gr.) ■ ' Ktruhanst — Solcfaea bbfHinmt unreine ganze Fa- 

E' mälieoder CIMfc Ton Aepfeln, -wenn es irreguhir ilU, 
iif« lyftfttiatHche Fomolegie, -«in richrise» und wie die ^^alvlifen durch' feine «nrBerordentlicbc Gro- 
4efijim«t«s ■Sj'ftami der" OUUebri! tft ^roXseti- fsej, ganz «nbede^itend" aber "ift es, wenn es rege!- 
S«hwie«gkei«i. unterwort^ V wefdie der Vf. injierL rfjaftig ift. — <S> Gemeh dÄ Trucht und Hes FM- 
Einlentung richtig atiseiiMlideiieat. ' Di« zu grofs«' fi^ai. — Dsr trfAeriiahe Qeruch des FieJfches (i^efTen ' 
Aehntichkeit der TcrCchiedänen Individuen auf der «i- ifiAroder minder gewürzhafte Beygefchinack , Par- 
nen und die Verfchiedenheit nud Abweichungen in fri/mt) gehört eigenrlich zum Gefchmack , mit de« er 
der Form hey der nlivUicfaen Gattung auf der andern «tfs genailefte Verbunden ift. Und kann feiten durch ' 
Seite: <lio nicht wi bemerkenden U<bargXnge «iner dert Sinn des Geruchs allein empfunden werden. — 
. Familie in dic'andere, -die wie die Stf hat rifun gen de« y) Die Farbe und die Textur (les Fieifckei. — Die* 
Farheh in «inandcr laufen', und die z6 giWfae AUg*-- TextWr des' Fleifthes giebt der Vf*- als fehr wefeiit ■ 
wcinheir der Keniieeichen bey dfftlnteh vetißiiidfeP-' ik^k "bn für' die AbflannAimg der fruchte, v/cil fic' 
teil individnrtian ifpccififcben ünterfcheidun£;en ctc' JhÄreswitterung, Standorf, Boden etc. nie ahhndert; 
snchen es allerdings feht fchwcr, etwas bcftimmtea, vorzüglich feydie Textur desFleifches das Wichtigflc 
and richtiges feftzufetzen, ja oft nur die Form faft zSarBeftimmuiig einer 'Renette. — Das ift felir wahr be- 
zu heftiminea. Indeffcn inufs doch die Bahn gebw- ftintuu. — s) Di« Vegetation des Baumi. — Das 
eben werdoi, und der Vf., den feine Eiftfichteii und' Nbthwcndigfte , unter aiifterft ahnlichen Fmchten zh 
Erfahrungen onterftjttxen , bat dai Wagftack bagem unterfchei^n , ob fulche nur ztfctllig; et^^-a dinrh 
nien. Zum Grtmd leines Syftems- giebt- er anV erde- firtteren Boden etc. odei" Keßntlich verffchJedeii -find.' 
treue Monogmpbie det Frucht, mit de* ^ftluai^^*- Denn die wahre Vegetation des Baums ändert ficli' 
fie frug , auf der Natur gefeküpft, »nd mit ihren An-': „j^ , and wie z. B. das Blatt einer weifen otlcr roihcit 
verwandten in Vergleichung der y«rfchiedenheit ge- Magd&lenen-Pßrfchc die tiefe eingebogene Zahiunig 
ffielit. Die Hauptkennzeichen -und 'Unterfcheidüiigs- iu Italien bat, fo hat lie folche auch an der OR^c. " 
merkmitle , die der Vf. fär wefentlicba erkennt . ond Zn der Vegetation des Bniim» gehurt auch Grd(;e, ' 
darauf feine Eiittheilung ftfitzt, find folgende: i>- Fjtriit etc. des Bliitts, Farbe, Poncte nnd Stäi'kn der' 
Xeit der Reife und Dauer der Früchte. — Ob fchoB- jährigen Triebe , der Bau des Baum« und f.ine 
ftft jedes jähr hierto' v«eA:hieden ift, ft kann doch' StHlung derAeflw ge^en die Verticallinie etc. — B^y' 
der Obftkräner das xu Frühe oder dassu Späte nach- diefen Uiiterrthcidungs-Merkinaleni die der Vf. biL'r.' 
jler ihm bekannte» oft beobachtetei^ Reifezeit aiide- fehr wohl ausgefucfat , angiebt, hat er ohne Zweifel' 
rer Früchte berechnen. — 2) Die Abzeichen der Fräch' ■ Gtfchi*a£t uiid Form der Frucht ftillfchweigenrt \-or. 
it. —~ DazB gehörte die Rötfae der Soimenfeitc und ailsgefetzt, als worauf die alten Pomologen .jn(>ift 
deren Schattimng, die Puncte, BaumfletlkeR, Koft-' nur gebaiiPt haben, die abetkeine hinroicfiende Kenn 
mberxüge, Gnindfarb» der Sehale irom Bavm und aufj zsf^ben feyn könnon, obliefchon wcfentlich find. Dia- 
dem Lage«4 die Farbe der unbeftMiAte« Prilcht. — ■'. Gh««, DelikMeffe und der desfidllge Ü'erlh der Frachr '' 
.33 Die txröfse der Friitht.—^ So leichc Tei«fldertidi ^ kommt auf dcrt Gefehmicfc an', rferfreylichfo verrchic- ' 
reiche ift aacfaStaiid.'JubraswitteniMg, £rdrc4c^ete.' den ift unter den Menfchcn', als ihre Stimme : doch' 
fo lafst fie Cch gleichwohl nach ihrer natürHchen VelU werde« wohl zfehn feiwo Zungen die Butterbime der ' 
kooamenheit und nach dem Hochftamm heuriheilt, Robertsmusknteller etc. ob fie fchon auch gut ift, ror- 
angebeii. — 4) ßlume mti Stiel nach ihren Fmjen-' ziehen. Könnenbey einerCo getreuen und ümfaffcn- 
fcawgen, Hohlen utui Übrigen •'Rejchaffenheit.-'-- ■ Die! den Befcbreibung aucbdre Werke Her Kunftdunrh ' 
Blnme will der Vf. , -■ noch jsiiiem botanifch"' rlcltfi- = getreao AhtMlärnnge» in Farben nach der Hdtutt dazu ' 
eecen Auadmckft, :JUItft^ beneniU- wU]«»i-Wti)i'fi«^ fcWliMni <^ oA' jratf ■vbÜkouuucu*infclMallch zu' ms--' 
■ .**. 1» Z. igoo- , Fj'fier. Bsiuf. ' 1* p •* eben. 



299-, ALLG. LITEIldtUit.-.2£ITUNG. 3co 

eben", fworondteirncAi/or»!«iaTenHerahn'ndifleVör-*"ifi dieTe "ClalTe , dreT5r (ich fclhft keine «ifene Clafl« 

fteHiiüg-nacli derKawi üJi^O foHftÄS^dtUo^rwönCdi-. .ai*s^i#acl»|Ba i|i^-Sr^de tittd , ir ^-Tt^ir^epfin^ : -»^ 

tet iiijd unterrichtaiiclar. All»in, jla ^srg'aicbf n Wer-; (tli4 j^QcQ,naf:qL Äec. D^Pprljaftiii'eiiie. eigane 'Oxa-^ 

kc und Abiorinuiigen fchr koftfpiblig find , und nicht nuiig ausmachen.) ■ — iirdmtng: ■ i) einfarbige Re- 
nntfefs fcyh köniie »^ f u wil l d ti i ' Vf. Ul c ■ftfmolog?»' -TtWTWt.'- (BffftmThTrS«lTT7;Cfrbcn'i "habatf a) eine yoin 

allgemem mnchen, und den yiibciplttelten zu fci-. Griyien bis zum fcljönften Goldgelb, einfnche Grund- 

ncniStudiumdrirch einigeMiihe tbeni fb iiäiei' leiten", Ärlfi : bjitcfiie auffallende Farbe oder roftige Abzet-. 

als den Begüterten ohne Fle'fs. _^ . , . „t^H.^üf.^f-^ Spüneijfeite i ujui_Djir jüe^iieüuinten 

Sein SyfteinTiegränzt crUn folgende fieben Cbifeiv Früchte können einigen Anflug von ROtbe haben ; c) 

mit ihfeit Ordfiuneon-, Erfie QUiJJti'Kautapfü keinciroßige üobwAiige»" ""di nm yi^i^^hinal unbc- 

■ (licrcn allgemeine hennzei<;lie(| fmij, aj ^i^ipcA b) gcof deutende Anflüge'von RoftilreifLn.) 2) Ruthe Renet- 

tses Kernba-iis.) . Orämmg i) ^chteiCfliaill^u . CK«nn7' (^,i .(H^bti^ ßüe Eigetilfhqfteti ier einf.«r^gßti: l{e- 

7.eichen: ji) laufen crA übet der ^litterde^ lAp^'s g«- nefteni aber eine xsuie,, ni^t inif RoO. vc-firiirthte 

gen die Blume hl» gefpitzt zu;: )i}.iiab^ e^n^n BaFt,' I^arbe auf derSQunenieiitj.g^hört zi) ihrer Eigent^thn- 

fe inen Staub : c) %ttige Schale ;: d), J^ekeres Eleifch ;; Ucyteii.) 3) GraiK R^tn^«». (Befondere Kenuzei- 

e)Iliinbee{ähnlichen6efcbuiack.): .3) Schlotttif - AepfeL. cfaan: aj Uin Grundfarbe, ifl grön bis zum fdnüutzig- 

(Kennzeichen:' Sind a) «ifbt fe«ig';..b).cibae Puft;. cj gflb^ ^J i^^F« P.oftst»«?JÜge oder blofse RoftanSüge- 

von Form platt, cpnifcb, walzenfönQ.ig : A^ gine baU fintl fchr fichtbar: c) dje So»i>e"f^''.e 'ft oft brüun- 

famiJchen Ciefchipack^ ej von, L^ek&f^m FleUsh.,— 7. lieh roth.)- 43 GaldrenttUn. (BefontiercKennzelch^H^- 

A,ber docl; haben. m^brere ein. bartes..F]Bifch, wjie.^. Bt) Hndv ^£ .4ev:^i\Hen|eiK fcböa' .'cbriftofinroth ver- 

13. der AnhaltiJche..r Apfel.) r- 3), . ChtiderJ*)^*. ■ (Be- wafcheif »(Je» .geftreiJtV bi) die Grundfarbe wird itre 

fondere Kennzeieten: find a),-n ich I; baUaiuH^ch, wi«- Lifig^n fcbowcs bo^es-Qalb:. c) über die GrundEai^ 

Ordnung i. üindcni gewOrihaft von Qefchmack. .—- tmd die ,Can(iofiitFoEhe.:4<c üttnaeiifeite. yerbreitea 

Üicfer Uiitcrfchicd ift allzufiibtil, -7 b) Von feinem' ßct leichte dünne Anflüge, oder wabfc U«beixfige 

■ faft reneitcnardgem Fleifch : c) conifch oder pUtt: wwi BoJJ,J. — ,Bpydiefe)n. Schema macht ,der¥£ die 

dj nur uin die. Glumc gerippet) Zweute Cla//p.. Anuierkuiig, dafs, di« beiden Ggfchicchtec, 1) äekt» 

knfeniipfel. {Deren'3l;;^emeinB Kena^eichcn : l»abfs«. Retette%,-3)Pefiaiifgfi erit bey der talielUrifüu^n Auf-. 

a) i^nBaum ^inen^ blauen Duft; b) kein grofses I&^rn- IV^^Hg der Familien auftreteu werden, — t Fünf-. 
haus: c) einen ang^nelfmea Qeructi': d) keinB Fettig- *«.- CtaJJf. Streiß4nge, .('^"S'^meinA Kexaia'.ekhen. 
keit im An^blen : e) uin die Blume und oft über ^ie die&r CleSe :, a).ljjtd- famintlich u»d fall tiomcr «bge- 
Fruclit rcp:dtiuCsige Rippen: f) ein lockeres FleifcJi : fetct roih geftreift:- b).diafe,Streif(n kÖRncn um die- 
g) einen feofen-, Fenchel- oder Anisgefcbmack t h), ganze Frucht gelicji , odi-.t nur ftlir unbedeutend -auf 
iiiid mcift Sommer- oder Herbiläpfcl. Aufnahmen äwfSonnenfeite feyw ;-c) die Streifen kouneit entwcr 
iind die FarnÜien der W'nterconfinotten und Winter- der r*in fej'^, odv.r zwircheji deafe}ben.Auf der Son-- 
Tofünapfel,) Ordamig: l) zugefpitzte, conifcke oder Tiea&ice r<>tbe' Puncte hajseft, oder rein vennfchcn 

" walzenförmige: a) kngelfiirmige oder jptßlte: {beide reya» wenn (ich ni*r nach dar SdiaUcafe«« die Strei- 

. Ordnungen machen drey CcL'chlechter , ala: Rofen-, fen wieder deuilicb darfteilen: d) das Kccnhaus ift 

äpfel , Paffepommes, und Confinotten.) Drittt rcg^el^tüisip : n) der üefclunack kasn von reintofs bis 

GlaJJe. R.a»tpouräpfeL (Deren allgemein* Kenn- ztm weiafiiuerliqHen und fauern.'leyn: £) welken.^ 

zeichen der ClalTe : find a) die gröfstenAepfelformen.: ni.chL) — Sie Tiiathva ei»e grofte Claüe im wirtb-. 

b) meift von ungleichen Hälften, die eine niedriger, fcbafüichen Ohfteus- — OrdHung.-- i) plaite Streif - 
die andere höher; c) am I^lch mit breiten orhabe-, {fM^ .(Befonde^Keiui^cic)wn:.ifir«i a) inihrenWäi- 
nen Ripp» verfcheiii' dj Äeta breiter als bQch:. e) bungen nach Sti«l. und K0lch niciit febr verfchiedcn 
von lockerem, grobkömigtcm .Fleifch). Ordnung: imd breitgedrücKt 1 b) wenigftena ehien balbcn Ztitl 
1) mit großem saivüco'tigem Rernkatts: jt) Mit mgem hteker a}»h<Kb:.,äi} zugefpitmte SUaifii**gtt' (a) Sind 
Kemkaw. Vierte Ciajfe.- Renetten. (Deren lU-, ebenfalls breiter fllai Iwch; b) l^nfon von der Mitte 
gemeine Ketinzciclien : haben a) ein feiiies , kurz ab-; des Apfels gegen den KelcU fpkzigKu.). $) Läng- ■ 
knacksndes fcflesund dabey wciches-~ follteiieirsen, iitke oder tiMlZenforviige Streißin^e, (ai)8>nd an Hd-. 
zartes — Fleifch: h) meilt die fchpnllen A^pfclfor- h« und B>'eit(a,wen)g verfchied^ j b)' laufen vo».un- 
meni gegen die Bluaiij gewölbt; c) aUf^ graue JPunct«, ten^qllmftliphabneliioejKigegfen die ^^woe hin,- oder 
Flecken o^er graue Ueberzüge.: dj fi^d feiten fettig, c) Iiuft» -.y«* de# Mitte ider Frnt-bt abDehtn«»d , fo- 

, anzufühlen: e) h^bpn allei;i die erhpbpne Zucke^'f^u-; wohl gegf» d«n Stiel ais- gSgeit. die Blume za. 4) 

re, die:' wir RenettcngißliMfat:^ nennen :j f) welken i^ur : Kt^geifürmge St^e^iagt, ^) Di«, Wölbung derFructu: 

aOem.felir gerne, und miiftcii dab^r ^oilängÄen 4m. nfteh dem btiel und d^r'Bliime.htn j&iIkJi ähnliciis 

Bäum büngen : g) die eigentlich fäJseH , ab^r dabey h) die Breite ift von der ^öhe nur etwa J Zoll^ v*t- 

eewiirzhaften Aepfel kommen nur. Uliler die Zahl der" fchieden; c) io die Haiiid gelegt, dafs Btume luid 

fieiietten durch ihre Form, graue oder roCtige Ab^el- Stiel feitwäits flehen , haben fie eine kugeläfaRlicfae 

cl^n,- und, durch iht feines, oder feilos Fleifch. — ,, ffffv-) — Seckstt Ciafjt. Sf^itzäpfcl. (Allge- 

Sindeig^^'^b Ausnahmen im Gefdun^nk:? — h>f'n-. mnaS'fiieiinzetchenideB Clafle: . »)*habpi ein regel-, 

»es, feftes ^^Imackjet^des FleUfJ» briset |itii(h,FjMciU6J svM^«9'K;a)baii»:-h> Audi 1^6 tair Duft hcJauüeni: 1^ 
'■,.;.; ■■-■.■; _^,( . ;. .,_,,^ ^ .: „■ -^ ..l -.iiad' 



V)t 



Mb;3S-' FEBRUAR zgo» 



find nie geJlreift, viiä- entwfiier- eirtförbTg; odfef «uf 
der Sonncnfeit« roth VenVafcheti: tl) laufen ^genl 
die Blume ftets •wi^ürtpt zu:, e) find fiifs oder -wtfhi- 
ffioerllch bis zutieinert Säljrc: f) welken nicht leJcbt.) 
Ofrtming: j) tänsHchi, Wakei^örmige- oder conifefii 
iSpitzä0ii: (K*mi«lct«i f. bev OfdHung tri. der 
Str*iflm^.)^ 'S^iebfHfeClu'fSeyPUittä^l. (AH-* 
gwi'eine EenTJZeicficii.d«f Glifffe: ^j fi«dft*«» biw; 
ftr als' hoch; b) nie geftrtifti e) ortweder er>lfäj?M^ 
•'de[*aQfd€rSonnenrrite inchr oderweragej Krtb v^tw 
i[7afchen:' ~ -fchÜefst d»s ■ vocbf;rig;e verneinend« 
JitnuzeicSien. ein c — djliahen ein regclma/si^s K«m- 
■toHg:'e)'fiiid' nie fettig- siizcfiJhlen : .f) welkcli «iplrt 
Rjkbti g) rtiif! Von Geifcbmsck: rein Ifilfs bis zinn reijv 
fiiijren.) Öriläimg';- i) Wahre, riiri- filcttte Aepfei.' 
fiffefbnden! KennteitWn f «) die Differenz -der Höhe 
«w* Breite fallt ficfetba* in die Augen: b>dieBreitil 
iß Acts' einen halben Zoll mehr a!s die Hohe.) • a) 
Kugelfarmigt Plattnpfel: (a) das jUige entfciieidei 
Viter dieVerrchinleitlKir dei'.ijühe und Breite nicht 
Ifii^hti b) aie.ß'teitc ill MtenJ Zoll hirkvz al^^ie 
Hölie: c) dis FiUcbtÄwerg(Queer) in der Mitte diirch- 
£ctuiitren, i0«cht faft oder {Mir. gleicj) »vskhfmda 

■ Jörnen.) -,-..: ■ ..,-■.. . ^ ' . 

Sp uDvoIlkoRuiKn ntm i^war i(uch dieles Syftein 
3ft. wie der gefchlckte Vf. felbft bekennt i da maa 
bey einigen ClalTen die Familien - Charaktere nioht 
mehr tlusfindip; in-acheii' kann , und man ferne ,Zu- 
liucbr TU den Pormeii nehmon-mtifsj'fo ipiifs man ^a 
doch dem Vf. Dank Wiffcn , dafs er in dicfer fthwie- 
rigen Sache -jfo .vieles ffeleiftet^ und eine AnordniJng' 
gelJ^fert' hat", Woraninan fich halten Kann, uiiddie- 
die Familien nicht fichtbar untereinander wirft, wie^ 
es das Sj'ftem des fonft verdien ft vollen Män^ers thnt, 
das blofs nach Formen eingerichtet ift. Vielleicht 
wird fich «üch in Betreff der letzten fclaffen noch 

. Vieles berichtigten und die einzelnen Familien avs ei- 
ner Claffe Busheben lallen, um fieitiit iiii«Q;f^n^^ 
Differenzen tabellarikh zu behandeln, wenn der VT. " 
die mn Ende des Weiks yerfprflcfaene TalwUen ge^ 
liefert hat. — V - ■ , . 

' _ Die Gete dgs Obßet in Grai« einzutheilen , ^e^ 
höret zwar an fich nidit zum Syrern. Da es aber 
doch feinen gewifien Nutzen oat^ fo beobachtet der 
yf. bey den Beiciiifcibungen der Individuen eise drtg- 
faclte Rangordnung , um den Wertb derfelben ui he* 
flimmen. Im erflen Rang begreift' er alle Sorten zuin 
frifcben Genufs , Tafelforten: im zv/eyten, Rung die 
Sorten, fo^r ji> Küche vorzflglich find, die «udiia 
Ermanglung der «rfteit fürdie Ttfel dienen können, 
otferauchdie vorzüglich halfbar find ; im driftenRang 
itebet das uiirüifchafbliche Obfi,- fo Dlqfs zum Kochen, 
Tiocknei) , Wein ctc dienlich ifl. :~r In AnCebiuig 
des etä'en S^igesili zwar der Geschmack fekr ver- 
fi^ieden, doch kann man wohl anjfehmen, dafs 
fi<li die meiflen feinen Zungen Ar eine Frucht erklü- 
ren werden , die mit dem grofsten WohJ^nieh den 
meiften füfs rauerlicbcn Saft und das zartefte Fleifcb 
verbindet Da femer dtr Wetth des Tafelohiles ge- 
gen das Wirtlifcluftlicheimd dieies segen jenes fehr 



relETtiviA, dnd'as-hifebey'iuf dte .titficht« Benutzung^ 
Ditd Cebrnurfa. des Obftfreunde» ankommt,- fo WVX'- 
d« R(ic. fowohl fßr das Tafelohlt aU ihr dos Wirih-' 
feihsftlJehe eine befondere Rangorrhiung ■ -widmen.*, 
Z' "B. -Ein Apfel von tehr delikateuiF Gefdnnack, vle-. 
l^ti Gewürz, feinem Fleäcfa^^ reichlichen Saft -und, 
ffehr imigen Hofthorkelt, — gehöft in den erftnRaa^ 
d*S T'^f'Tlobfies, Ein ariderer, der zwa* fehr' gutJ 
iafiA angmehm zu eilend aber n|dlt von fb ceicheet- ' 
Parfüm al« erfter, 'docli aiK-h von lutger-Daaet ift, in' 
ZwetjUn Rang des Tafelobßes. — Ein dritter,, 
der dabey von kiirzar Dauer ift, Oder bey feinem> 
Wohlt^efchinacfc ein grobes Fleifclt totlet Jparfatnen; 
S&ft bnt, öder ihm fönlft'Äie «der mehc: ^mpfeks 
Icndfc Eig«nfehaFten »bgättcvt, -^ zunt dvittm Ra*g> 
4eJ-TaftUi^ße-t. tits '»it^ kfchaf^iake.Obfii 
könnte feine zweyfacbe Rangordnung iiaben: iti 
dieerfte gehörte folches, das bey frinem fibrigcn 
guten Gebrsuvh auefa zugleich den ^achtifch in £r-. 
^angliing des erften befurgen oder ein Tafelobß t&v 
den Landisann heifscn könjite, und Tehr haltbar-ift. 
Iit den zwftjUa £,9fi£ des wl^thfchafc liehen ObUes; 
(jaa nur hauptfädiücb .^ur Küclie oder Keller bcAJiiiimt 
.Verden kann. 

Die Bejchrt^ngen der ludrviduen ' einer jeden . 
Ordnung der Clatreiilind fehr gut eingerichtet. Voran 
flehen jedesmal die Cilatiancn der Autoren, welche 
die Frucht in et^vis bcfchrieben haben. Die Bcfdirei- 
bunjj felbft ift fehr vollflandig , voUIvommpn ujxtcr^- 
rithtcnd,. und nüch den vom Vf. angeführten Erfo. 
demiflen ein^erichfet. Sie z^ugt vengeiMuer, f«hr 
«fmerkfamen Pcitfung. 

Ni-xMBEHG, in, der Rafpifchen Buchhandlung; Fto- 
«« niräfMMtt i n eboa t a. a^ ^ RömtrMed. et Chir. 
Doc. I*.-. Fasciattus IV. 1799. 8- 
- Der Vf. hat den hier gelieferten Arten verfctiedene 
Beinerkungeri beygefflgt ; die Einrichtung dps nur zu 
langfam fortrückenden Werk& iü aus der Anzeige 
der frühem Hefte bekanpL Agrimonia agrintonoi- 
des. Hr. R. fragt, ob diefe Art nicht verdiene, al» 
eine eigene Gattung ■angefeben zu werden? — Das 
wird darauf allkommen , wie man es nehmen will; 
es üt gleichviel, ob nuin djefe wirklich' fehr abwci< 
chenck Art mit d«a Hange einer Gattung bezeich- 
net, oder lie neben den andern Arten, als' eine be- 
fondere, oder als eine Unterordnung der Gattung, 
aufftellt. Eilte eigene Abftufung bezeichnet fie ge- 
wifs. Letales ürheint R. natürlicher^ da aulser der 
Oberfläche uhd Theilung des Kelches, und dem Blu- 
jneiiftaade, mehrere Uuiftilnde filr die Annäherung 
zu den andepo AgrimonJen fprecben. Erica Dabo«- 
da;' Nicht das Anfeheo, fondem Anzahl der Blü- 
thentbeile , aud der Bau der Frucht bring«) Ce , -1» ' 
wie auch noch AndfOrneda drojeroida atiä roenitea, 
zu den Ericis, wie der Vf. bemerkt. Cldora perfotia- 
ta. Der Bcyhame ift eigentlich nur in dem Sitme- 
richtig, wie bey Craßtila perfoliata, und manchen 
andern ; gaa.it genonuBcn M et faJ&h, FcrfoltaiuHi 

gut 



■ gi\t nor voneinetti eäleig«n BIJäU. . ..In -der HtFiiuel- 
buiig follte CS beifsen folia consaia , qoafi perfoUa-. 

. to-pertufa.' Jldottü ver^atü. Sejr wahcEctieüiUcb von. 

' Adonis apenniiis nicfat wefentlidi verfchlßdea , da R.e 
bald bifitenlofe . bald blühende Zweige trage. Cy- 
friped'mn Caloeotut. Di« abgebildete FJlanze bat eC-' 
Va^ fremdartiges, gege» die -ütor Rec. ebenfalls le-t 
bend und häufig beobachteten. Antitrhufum \ atfi^ 
ttwui. -Ranuncvluf panfaffifo\iia. ■ Or^his SawffueitM. 
Sie werde voviigljcb durch ihre Qelbe ins FurpiiF* 
Eoth fall^de Btuinenfarbe, die feuchte Berglage, u«d 
did'friihe BlühezeiJ: von andern Orchlsarten unter- 
Jehieden;.V9ii 0. latifoHä weiche fie durtrheine min^ 
deie Blüthtfnsahl , durch. f<dmahje, zungeiifärinige, 
erft unter der Mitte des .Stengels ftehcnde Blätter, 
Und durch Nebenblätter ab, die die BUili^en nicht aa 
Länge äiertreffen. 

Bebi^in und LEivzro, in der Ver]ag;shandliiBg der 
coinpendtöfeu Bibliothek: Deutfche Flota. Ans 
nenern botanijche» Schriften ziiJamintngetTagtn 
«itii herausgegebti* voyi Georg Chriftoph Heim, 
FfarlreT in Gunlpelltadt bef Salzungen in dein 
' . Herzogt. Sacbfeo Meyningifchen Amte Altc»- 
^in u. f. W. Zweiter Tkeit, ader Fortfetzung 
des *n den neitn erßen Heften des Botanikers in' der 
iompendiöfen Bibliothek angefangenen .cUiJificirten 
' ' l'erzetcbnijfes der in Deutfchlana gefundenen wild- 

' wachfenden Geinächfe. 1799. -4Ö4^- 8- " 

Hr. -H, liefert hier die Fortfetaung der fchon bald 
nach dem Anfange etwas weideiafiger behandelten, 
und mit mehreru iuftruirenden Zufatzea verfehenen 



4. rL. Z. ■ :r iL B r<V AR I S o ft 



3** 

flor» von SeutCcfalan)). die awCpt^fiiick fit diext^nf-, 
pendiöfe Bibliothek ^efilmmt war. Rcc. uiulX gcile^ 
heu. dafs er von der fogena unten „DarfteUung alles 
'JYifTensvTurdigen*' ineinercompendiöfenund in klei- 
nen Heften zu liefernden Bibliothek, was die Bot*- 
nik.beti:if(t, »jp einen klaren Begriff ^häbt hat ; und 
er gl^ubfr, dafs' Hn. H. Arbeit.', fo wie üe fdrJich da 
Qebt, ohne auf ihren erftiea: Zweck zu febeif , allen 
Dank verdient;, und bey den PflanzcJiliebhabern, die 
mit dem tateinifcheu Ausdrucke nicht Tor-traut lind, 
auch.£rhalten wird. Gattungen und Arten find mdu 
Mir kurz de&iirt , fondem ausführlicher befchrlebea« 
was um Jb nothigerwar, da das.'V^erk. fiir-folche be< 
J'onders nützlich feya kann, denen die Gelegenheit 
fehlt, fich bey andern Schriften jlath zu boleu. hn 
dritten Theila foUen di^ Kryi^f>gamiften 1, nebft ^m 
Regifter und den St^ple^unt^ z« den dcey erflea 
ClafTen n«<hfolgeti. 

Drkboev ; MerkwtfSig« Qemieitfe ; litr Obttfietf- 

fehen Flora, Hetjl B^erknngen UJiw iJire» JVwt«t»\ 

in der Oelononiie, Technologie UHit Areni^hmdf, 

ron C. G. Etdmann. {blofs gtifchrMbener Tcnct 

eu aufgetrockneten Pflanzen) o. 10. n Heft, (in 

jedem Heft 16 Arten.; (aRthfr. frgr.J 

Es wird genug feyn yon diefeh Licferudigen zu fa* 

gen, dafs Ue fauberer bcforgt fmd, als die frühem; 

(S. A. L. Z. 1799. Nj. 64.) doch fleht Rec. nicht ein, 

warum die Pflanzen nicht nun ganz feft geleiuit iuid,, 

denn aus den Papier-Riegeln kann man £e doch 

nicfit m^rherausnehmsui und üe zerflofsen lieh nur 

jetzt um fo leichter. 



KLEINE S C H RI F T E K. 



An »Sero HAH «TB EW. Erlanget, b. Pdm i De fmnetlont 
|ifncma« Ht«-hiac. A(t vlrum iUuftrem fonhctcm Tkomam SoeiH- 
ihering epidola; fciipru B. N. G. Sehreger Prof. Chirurg. 
• Brhiig. 17». 97 S. ßr-i. (8 fii-.J N»chdem lUr ys. eiue ae- 
cnunc '£-:n dei-jeiiiristi llypoihcr« über die Verrichtungen nes 
Multerkucbeiis und deffeii Gefifse, welch* in der PhyücloEie 
gewöhnlich gelehrt, und fiir wahr «ngeriAitimeii wird, beyire- 

Eflichiei tuue, beftirnnten ihn eiidlich *nbaltend«f Nacltden- 
cu , mehrere atiilogifcbe Vergleiche, uni Uulige praktifche 
Erfahruiigcti , jene Meinung ils uiiÄaiiliaft fabiren in UQen, 
uiid ditiir folgende , als der Natur »niicmeflieiicro- Theorie an- 
zunehmen: „Alle Qtimeiiirfh;if[ der Sifie zwifiiieri Mutcer und 
Kind , wird {$. $.) dun-h Hülf« ier eiiifaugendeu Oefärs« be- 
u'^r^Äelli^. Alle Säfte alfo . velclie dui-ch <lte Aiurien den 
müiter liehen Theile ider P]aceiita zugefiihrt »-erdqn , wcrdt-n 
tiiclii ron den blutfuhrtiideii , foRdern nur jlleiii ron den ein-. 
fAutrtMiden Gefifficn des kindlichen Theils der Nachgeburt flu6- 
g«iiDniDieu , und durch dief« dein Kinde .uigehracfai. Ebeitf». 
werden die , durch die Arterien des Fowi in de» MuKevku- 
' cbeu ergoÄcne Sü&e, nicht durch did V«neu der Gebärmuiter, 



fondera durch die etnraflgepden ScKfM derUben , A»r Mutte* 
wieder lugufuhrr. Das venöre SyAmi der ^lueaca B» air*. 
darchaus weiter keine Ter rieh tun ^e« , als die derafelbeii ub*r- 
faaupi iia tbiarijclien Kürpcr zugeeignet find, dsi Blut au ^ don. 
a Mal tonioü runden Arterien «uliunckmen , und imückiu führen. 
!bie Nschgeburc ift alfo nichts weiier als *in au<^i;o(WL-ktiir 
Th«il da ikiwUirheit Korpers , durch wekhen der UluHunJatn': 
unier^ilten und furtgäCsUt wird. Ua» au dem Fötus iiicih;k> 
(Iriiinendc lliut wird dann von feinem Kpiiltuftoff;, befrect. 
und wieder Kur Ernährung des Kindes giifchickt geiCicht, Den 
iweyteii GrRd der Vct^eÜerung crhili das Bloi , wvnn eä, eur ' 
Lvber d»s Flhus j^ebracht , hej- der Afafu:Ide^anf der Galis -w-ie- 
def einen Theil feines Kehlenltoffea teriieri. .£)en driita« vMt 
letzten Grad der Vervollliominnog erhalt die BiuimaJle, iluri^ 
dk Beymirdiiing des, aus dev mutieilldien Lymphe Geh cor- ' 
wickeindüii Ojt)Ke»s, und durch die Verarbeiiunj diefer Mi-" 
fchBHf vermöge der t^iatt de« BiutgEifiir»e. Üiela Hypothafe 
bat der VL .durch .eiDi^ paOende Krfkl)runsan su, ttri.tuietti 1 
g^fucjit. und mitteilt: euiei nhilufopbifchtfii Kaifotineneuu jutt' 
Mtien ziemiioiieu Orad d«r Wahrri:uei(ilichk«,>u erhoben. 



=o„b,*^OOglC. 



.w 



;:'■.- ^i-^KTTtteiö Sg. 



SoS 



A LLGEM^IiSf EVtlTERÄTUR - ZEITüNÖ 



■■-.j „jB^iif Wftc'^i. Vff 5. F«i'f»ar ■ij.iBÖo.' 



' GOTTESGELAH'KTaElT. 

" ■• - NEftuBEBc: a; Ar-tnoM-, h.- MoAaÜi u. Kursier : Sii- 
^j(»j ri«Ma^||r«'j »weyte Apologfe üfid Be- 

- wei» der Altttnnercfchaft G( ttis. Griechifch und 
•■ . deutfch; mit erläutemdffn Aninerkurigeni. Nebft 

einem Anhange tiber das Leben , die' Schrifteh 

und 'Lehren diefes Kirchenvaters. Fär jung* 

Freunde der Theologie , von Johann Ji*in Giiz, 

■ ConrecKr Ar Sehalder Schme sa Nümbei^. 

■ I79Ö-' 230S. g.- 

- l/Y''ir »eten Hr. G, darin gern hey, dafs- folche ein- 
■ ■ " zeln«Ausgaben Dnd'Erläuferungenmsrltwilrdi- 
ir« Schrifren der vomehmften KirchenTä'ter, dasStu- 
dium derfelben überhanpt bey angehenden Theol»- 
gen aufregen und befördern können; fetzen ^b^r 
noch hinzu, dafs auch öffentliche akademifdie Vgrl«- 
lungen über folcbe Schriften, wie fte fonft auf einer 
und der andern UniverfitSt gewöhnlich waren , eben 
fo vfcl dazu bcj-rrogen würden- Die erfte der hier 
abgedruckten Schriften ^uftins hat er darum gewühlt; 
«ireil fie die Eigenheiten ihres Verfaffers fehr concen- 
frirt darftellt; und die zweyte, weil fie wenigstens 
den Ton und die Farbe ihres verrnnthlicben ZeiteU 
fers ziemlich getreu engiebt. Unter den Textdiefe* 
beiden Schriften hat er theil^ krltifehe, theila andere 

, Annaerkun|ten ; gegen übjer-aher »ine deutfche Ueber.i 
fetzung geiiclli, die etwas freyer gerathen tft; von 
der er g](;ichwohl in der. Vorrede wünfcht, (and das 
mit Recht.) dafs er fie ftrenger nach der Ürfchrift Tcr- 
fertigt haben möchte. Dehn Schriften, aas denen 
der Lehrbegriff eines Theologen hergeleitet werden 
foll , düvfen nicht frer liberfetzt werden. Uebrigens 
bat Hr. G. deh Sinn ftifies-Schriflftellers wohl gciroF- 
ftn; auch eben fo die griechifchen Verfe in deutfehtf 
übertragen; kleine Härten' ausgenommen , wie S. gl- 

■ Was hähfi du Gott? Was jene Verfe griechifcher 
Dichter betrifft, die in der Schriß von äer AUei%herr' 
fihaft Gottes fo liäufig vorkommen; fo glaubt er, 
<S. 73.) dafs' fie ^ßinus, fo wie fpitter Cinnens von 
itkxandrien, de« jungem Pythngoräem' und Neuplä^ 
tohikeni. (fbgeborgt habe. In der Nnehrichi' von ^üi 
yinw Leben und Si*?iften, (S-riifg.) wird feine ci- 
((eiife Erzählung von der Art, wie er von den Philo- 
fbpfaen Zum Chriftenthnih äbergeg^ngeii fe^, einge- 
rückt, -und dabey -geftanden, dafs er darin wohl 
manches, der dialogtfltfcben Form zu Geßillcn, verr 
fch&nert' haben möchte ;•' aber den Greis, den er um" 
Meergeftrde angetrolTen habei'-foll mank«<n*n Grund- 
haben, für eine etdrcbtete Perfon zu tnhen; «s ftll^ 
- ' vA L. '!Z. x89a ErfterBani. 



ein Judenchriftgewefe« feyn",- der den pkttoiufckt» 
Sehermit den Retigionsfchririen-der Joden, «nd mit 
dfera Verhaltniffe, 'in welcbefA diefelben geg^n die 
■GeTchlchte des'Chtiaefithiuns-und die Urkunden def- 
felben fteben, bekannt gemocht habe. Wir dachten 
^bei', ft) viel'GfUnd- man bat,"^j*iV/ Durchftrcifeiv 
"der philofophlfchen Schulen für eine Dichtung anzu- , 
•nehmen, fo-viel fey auch da, die Erfcheinimg-'des 
Greifes daran anzureihen ; es iit £iiv Ganzes. Billig 
-zweifelt der Vf. daran, ob AntoninnsPius jemals die 
an thn gerichtete Apologie gefehen habe ; findet es 
iSBch mit Recht viel zu hart , ihren' VerfäfTer mit .^m- 
Um zu bcfchuldigen , dafs er Vorfetziich dea Sana 
Sancus ii\ Simon Magus umgefchafFen habe. Wenn 
er aber gleich difmuf (S. 139-) behauptet, in der ge- 
dachten Apologie fey die Darltellung der Gefchichte 
Jefu, feiner Lehren, Schüler, und felbft der römi- 
fchen Gemeine, von der doch ^afiinits ein Mitglied 
gewefen feyn foU, fo ellgemein, bberflschlich, und 
mit fo wenig charakteriltifcher Individualität be- 
Jhandelt, dafs man fcbwerlich, wenn es nicht die 
Auffchrift vorflcherte , Rom für die Stadt, in welcher 
und für welche diefe Apologie gefehrieben worden ' 
fey, halten fotite; auch dje darin befindliche ganz 
krude (rdhe) Darlegung der heidnifchen Religion, 
wie fie ianije fchon von Phiiofophelt und dem befTern 
Tbcil derN.ition vergeht und vemcbteMSurde, gcb« 
einen Grund der Vennlifhttn^ mehr, dafs diefer Aui- 
fttz nicht für rämifche Gelehrte und Staatsmänner 
beftimmt feyn .konnte : fo haben uns diefe Grunde 
nicht befriedigt. Nicht blöfs die AufTchrift, fondern ' 
der ganze Eingang diefer Apologie beweLfet es un- 
Widerfprt^chHch, dafs dfegenöhnlicfa angcnofnihonJ 
BelMmmiitig'öerfclbendie'Wabre fey, Fdtfcrunni'rtr, 
lyie ^fiinns diefer-BeiKmmung gsmirfS *ätte fchrei-' 
ben (ollen, kann man emEnde d« afctitzehtiten'Jabr- 
hmide'ris genug- iiiach«n ; aber nicht darrhun, dafs (er 
fie' zu feiner Zeit und in feiner Lage alle habe erfiil-i 
len können ödörTnüiTen, Er glaubte feine Ablichf 
erreicht zn'habeni'w'enn er, .lufser dörÜnfchald dei 
Leberts' der^Chl-iften und der VoÄ^fffllchfceit ih«»< . 
Sittenlehte.: ^^rscf der rOkmlicheji Einrichtung ihfer- 
gemcWfchnftlichen Andrehten , ihren<Gl3uben an Qott- 
kurz dÄrgift;cllt;/und Öamit die widorlinnigenPab«hi 
des HeideiitHums ij-erglichen hätte. Mögen doch ' 
diefe von den weifem Römern verfpottet worden 
fe>*n; die üfFentliche Staats-lmd Volksreligion {thte- 
fr»gifi« dvifcm) mufsten fie doch'ftehen laden: und 
di^fe Hidb daher. imnier ein Vorwurfi den diÄ Chri- 
flien gegen ■fie gebrauchet durfterf.'' Dafe aber ^jK- 
)»^a«lMiiart-'ir«lig-ar'äenfcend««öpft-iiBter ih- 
Qq . ■" nen 






ÄtLG. LlTERATUÄ-.;CEITirNflf 



S«3 



fkr fifjfiracii^ «sif dem ^udtn Truphon erkeniit Hr. G 
Ki";lM"'nuiig platonifther Dialogen tey. T^IacE eine» 



Die Aeclitli^ 

■. G. 

„en ley. j\acn eineih 
kurzen BcgrÜf v«n ^tm übri^n^ Se li» i ft a« i , weUb» 
^fiiiCs Namen führen , und ihren Ausgaben,, (wor- 
unter .d'ie^Bcnedictincr ein^iri Liwetkim Sf(ir«n «u* 
pcftTirieben wird ; der iber Prudentivs Maran he'iCst) 
ticilt llr. ü. aucli die ahe Erj^aliluiig von ff inein To- 
A^ Hud vt)ih«iscbctidf UiiferireduD^ mft dem Raßicnf, 
fefcliCshater von Koin, auj der aocU vorbandeno^ 
Sriccbirthcn Ueberfetatii>g i»it, weil Ce tiidtts eat- 
tüüie, Wa« iK aus innein Gründen rcrdädiCig msdit. 

^jifiin^s Lehren getreu abzifbiUc)! > tut ficb der 
¥£ «hiie fremde Führung , nUr 5««ilmi ausgenom- 
men, viel I«beiUW&rdtgeiyiüIiie «geben- ■ (S.isgfg.) 
Er fthicfit zupril einige Erinnefungeu über den Ge- 
änJiu^piin'Ct voraus . aus wekbsiu ioan dJe Rcligions- 
ine') tiuit|:cn' und philbrupbeaae deffelben bctrafihun 
«üÄc^ h Svflinut lebte iiudeio Kindesaher der R«- 
ligioD'r luia hatte folglich alle die eingerchrankicn 
' Ideen undVorurtbeile^ welche diefem Zeitalter eigen 
waren . . z. B. von kürperlicher ELitiWohiiuDg der Di- 
inoncii; die £iinlicbe und eingefcliränkte Idee vom 
Moflia», aU einem bl^lsen ZerQsrer des Reichs dar 
I^Huiunen. u. dgL m. Ob die crlie Meynung nicbc 
von Jein Stifter des Cbriftenthuiiis Adlift herrühret 
darüber mögen andere mit dein Vf. üreltcn;. WiM über 
die xweyte anlangt: .fo iß es wohl gewifs, das ^«v Aiuzug dea N. T. 
fijnus. Chrißo uiibr als jene Zerftürung beylcgL 
„D^irch ihn , fchrcibt er, (DiaLcum Tryphoae c.^ 
„fti ti)l.«^ tilaranJ) macht Guti alle feiig, die fiucb>- 
ttWürdige Dinge begangen haben^" und in. ciiier aiu- 
dei-ii SteUjCi (ib. c. iii- p. sosO-^ »Durch, dsfj Bhit 
ttditifii werden diejenijC8n,-difl fouA Hurec und Un^ 
^gi^rechte wiaFcn , ans allen yölfeem feiig; iie ulaiiT 
Mgen Vergebting ihrer Sünden., uihd fimdigeii nichi 
\,mehT.'* U. hEt -«ermelute diefe Vorurtheile noch 
durch die befunder^Meynungen der Alexandrinifcben 
[üdifttben Schule und der ncuplatonJfcbenPhilufopbie, 
Der Leg.ox desr ^.ußinus ilt o^nbar nicht der ^uhaa- 
vfifoJüs;. fondem-eis 'Wefen,, das g^nz nach nettplato' 
tiifchfn Uftv modifickt ift Auch die Lehr.e vom Var 
tat, Sühiv und' hcU. Geifte iA mebc nach der Vörftrl« 
l«ng«aft',. welche Plato. iia Timäuj angiebt, vorgu- 
trageu i- -als aus bibltfchen. Begriffea entwick^t und 
bcwicfvn." Ohne hier Aber feinen Platoif^tiuis Pur- 
they zu nehmen., «bne es^lfn. 6.. vtirwerfea zu Hol- 
len , dsfs er beyia ^uftinus- in. eben derielbea. Lehre 
sugleicb VorßeUungsarten des Ptuto fslbft, und aucb 
tuttpltitatlifiheznniuuKt,. wlinfcben wJr doch, dnfs er. 
dasjenige baue benutzen luönnen-, was.Keti. über den. 
PJ^{OKtMtUjderKirchen^tergefcliri*ben bat; er wür- 
de lich-oledann- vprißuthlioh niclit fo zuverUchtlidi. 

ausgedrückt haben. Auch zweiftla wir gar nicht,. Auszjig gebracht, was '^ffyiiw'vM'deu^feverUch^ 
üaL'a.guftinto yomLpg« des gfWiojui« Gelegenheit HeJigioiLahandlungen der Chrift«n meldet i)ie wohl 
genommen, hat , zum fiebrauche feiner hei dni/chcn, angebrachte GetehTfamkeit und der Beobachtung 
Leferdie^Lehce-vo^i GAw^duKh.PAitonifcfteBegi'iiFe. gejft des Vfs. laiTen mebKre &dcUt üuternich^' 
■au erlüKtfxafc -afaue duutt die UbUfcbcn. £.1^ aus. Sf^ vim£üum^ 

, - i . ......,■. .. dRZ^ 



^ Aupen zir taffen. Dageffcfl eriWrt fleh niin «war 

der Vf. Hl decfolgcndcji ^j^inaeruiig. ÜJ. „Er f köpfte 
ftine ^«ligwnstutnjittiir» niir^ a^i» äin 'detu sjrßm 
EvaTigfltem limmt der Offmbiinmg, «nd kannte hftchft 
^» ■»rfgh e mh c h - «wt fa r d tw E vu r ^eti mm des §oAawius 
no(K du ßpoflohjchtn Bvieft. Man Bndet wenden» 
^ den. :beitlen Aprtopepn und den Tri}f&(m keine 
^f here Süvr, fia&fcr.liexekpnnlhabe; hier bcFuft ßch 
der 7f. auf Semlcrs iiftorifche Sammiung derBcwei»- 
^eUen def nogimtilt (a.-SKidtOr ir awbehrte alfo 
die remfle Quelle der chrifiücben Religion'; aus die- 
sem ^Mangc* laftt ßch, a»ch d« Kinfsitige imd J3e- 
UhrSnkte feiner Vorftellungsai^i tob». Logo», vo» 
derBeftij»mung des IVieffia« u.l^l-ni- «rklaren Utf. w. 
Allein es ift eriUicb unrichtig, dafsä'i*iwij die «vmh 
gelifche Gefchicht« Uokannis. nicht gekaamt habe. 
Er führt ja flusdrucMicK (Apol. I. c..äj. p. 7gO die 
Worte Chrifti aus Jjoh. HI „ 5. an j WenH. ihr nidtt wig- 
dtrgtboren periet, fo kÜMtt ihr mcht ifl das Reich 
Gottes kommen. Ilr. ü. will zwar tS..j870 «li«fes vor 
kein Citatnm gelten laiTen , weil es mit' der Stelle de« 
^pofteli nidtt yöilig übereiaflimmev e« ift aber be- 
kannt genug ,, wid oft ^uft. und andere Kirclienvätcr 
aus dem Gedächtniffe ciiiren. Gefetzt aber auch , er 
hätte keine Stelle aus dief« Gefchichte und jus den 
apoÄoIifcben Briefen citift: folgt denn daraus fo- 
gleich, dafs. er fie nicht gekannt habeV fchricb er 
denn für die Heiden, ein aindbuth der chrilllichen 
Glaubens- und Sittenlehre, zu welchem er einen 
Aaszug dea N. T. machen mufste ? Oder konnte et 
gegen dea Juden Trypjion ous dem N. T. di^utir 
ma'i Wir übergehen die übrigen torcrinnerungen 
des Vfs-, über welche wir mehr mit ibm eioperftari,- ■ 
den find. Hierauf folgen ^uflin's Reli-ionsmer- 
«ungen ielbtt:. fiter die Religionsurkmiden der Chri- 
«en i darunter aacb. ferne Meynung von der Aiexan^ 
drifchcn Ueberfeizung; (wo der Vf. die Acchthelt 
dtr EnHalMungsfdiriß an di* Heiden verdücbtig zit 
finden glaubt.) inglcichea feine bibljfchen Citata vor- 
kommen; über Weiffagungen und Vorbilder de» 
A. 1.; über den höchlte». Weltfchüpfer. Gbriftuofc 
wnd de« prapbetifchen Geift, nhcr die EngeL CAr*. 
ftum infonderbeii läfst $hJUiuii, wie der Vf. bemerkt ' 
hat, m^mittelbar vor der Eniftehung der Sinnenwelt: 
Ten dem höchften Wcl tfdi Opfer Mugen und her»or^ - 
bringen; duigb dieien ihm auch- gpttlicho Ehre zu- 
theilen; er ift ihm, der Gefinnung nacli. mit dem 
Schöpfer Eins; dem Range aber und der Zahl t 
der zwcyte. nach ihm'; - - - - 



tach[ 



r. <■ .?,. ,y . ^-' Bieicbfam das Organ der 
fchüpferifchen Kiaft Gottes , und ab der Logos die 
Urquelle der Vernunft; oder vielmehr das Ideal al- 
ler moralifchcn Vollkommenheit, und das perfonifi- 
etrte VentunftpHncip , durdi welches das reine Sit- 
teagejetz jeder vernünftigen Seele anerfchaifen wer- 
de ti. f, w. Zukizt wird auch dasjenige i« einen. 

S"PTbr*rhf. irns '^»S.'aur ..,„- J_., r i- • 



No. 39. FEBRUAR 1800. 



ARZNErGELAHRTIIEIT, 

LoNoou.li. Phillips: Hifidry of tbt iMcutation'of 

t&e fnt»B-fax in (b-eat - Britain , aomprchenSins 

a View iöf all the pufjütatfon^ tm the fubject; 

wlcli «n cxpeti mental' iHtjuiry iiiro the relative 

fltivantages . of etery incsfure^ which has bjen 

deemed neceffary iir the procefs «f jnoculation, 

.byMi«.iroorfi'iüe. ,M.a- V0I.I. 1796. 387S. 8- 

Dies Werlt ift Mriditig t-anvg, um auch aufscr 

firolVbfitsnnJei» bckiinnt za feyii. £s enthiilt.eine 

. vollftfindige und grifstnitbeiis jwaginatlfcheGefchkhte 

Aes Urrpron^s uiir\ Fortpangs der Impfung nicht nl- 

lein in GrofsbntaTinien, fuiidern audi in widern Liiii' 

Sem. hi letzterer Rücklicht hat der Vf. mit Sorgfalt 

die heften Quellen benutzt und mfiftcas unbezweir 

t-lto Tbatfachen vorgeyageil* 

Znförderft unftrfucht er, welches- die erftcnSpu- 
n;n der Pocken feyn, da man von ihrem Urfprungc 
fcl5il.iucht einuuil' eine ivahrfGheintkhe Veniu;thung 
wagen ianii. Er findet <li'e crlten Kadirkliton , wie 
Rtishe, in den arabifchen Öchri/tftelleni El-Haiaify 
andMaffudy, und. hält die gleiclizeitigcnNadirichteii 
TOXI vatiolisf in den' abendiftndifchen Schriftfttllem 
Mncius vwn Avancbesund Gregorvon-Tour-s für zwej- 
doutig, IndcfTen ficht Rec, keinen Gcund, w.irum 
man, es kolie was es wolle, dicpockcn aus Arabien, 
oder gar aus Hubeflinicn hcriciten'wHl', da wahrend 
der im Tech llcn Jahrhundert Jierrfchenden, unddtirdi 
die Vöücerwanderungen, wie durch dieBarbarey des , 
Zeitalters Jiilr noch mehr begünftiittenPeftBpidemieCTi' 
eben fo leicht im Afcendlande aU- im Orient dicfe an- 
'fieckende.Erai\kheit zu der Peft fich gcfellcn kwinte. 
, Uiibtrdcui triSt G^gor's von Tours Nachricht von 
dein Ausbrncb« der Fariatu genau mit denlfachricli' 
tm der orfchiTchen SchrtfiftcUer von- dem erften £nt<- 
ftehn. der Cbasbab in. Mekka- äbcrein. Beide TdUen 
«f» Jahr Sog, (Vei^i. ä» Ckejne kifior. Franc, fai- 
ftOT. Votl. p. 215-1 

lAerkwardig ift, wie aucfi der Vf. wi^rJcbr,. daf» 
die arabifehen. A«rate feit dein fiebenten Jahrhundert 
di« Krankheit richtig befchrieben: die griechifchcn 
»leichzeitigcn Aerzte aber de gar nicht zn kennen- 
lebeinen. Manm-, der crfle arabifche Arzt, der 
die Pocken befchreibt, lebte urit PaiU von Arpnm 
an einem Orte, inAlexandrieH, zu gleicher Zeit: der 
letzte aber ffiheint die Pocken gar nicht, gekannt z« 
haben- Hec. nndet fogaf, dafa fpötcre priechifche 
öeberdetzer der «gorwifchm Aerate (wie die Muham- 
mednier von de« fpätem Griechen genannt wurdenV 
fe oft fic auf das Wort Cha^ah (Pocken) kommen,; 
»■ entweder', wie Synefins durch- (pkv^rxn/na» »etrsc 
öd«r durcli da» nooh unbeftimintere tKCPKvyfet geben* 
und wohlgar geftffhn, dios-arabifcheWoM- nicht übe»- 
fetzen zu können, (dtt- Gange glaffar. med. tt in}. 
ffTMC 11: ivXfiyix. Vol: I. p. 448.) Düui ungeachtet fagen- 
alle arabifche Aerztc » Gklen habe die Krankheit fi'hr 
- gut hefchriebcn. Dies feltfnine Unheil rührt wnhr- 
febeialicta diLyxiD her,. da& die Araber keinen Galcu- 



fin Original', fondcm einen "arahlfcSenlaftiti, der hxA- 
dem Syrifchcn u&erfetzt war. . Die Neftorianirchew 
Ueberfetzer bat-ten nun manche unbeftimiltte Au»- 
fcbläge im Galen durch "fl'ortc n usi*ed rückt , di^dl« ■ 
Araber leicht für gleicbbe deutend mnilu««» €hasbii» ' 
halten konnten. 

Der Vf. prüft femer die NacBricfiten «>» d"«»" 
Entftehiing der Pocken aus Oftindien oder CWn«» 
«nd findet! fie, wie billig, nnzureicfiend.- 

Die erften Spuren der Kfanliheit ,iii GrofsliriVBi^ 
«icn gehn , wie ar aus der£otton'- Hnd Harley^fchea 
Bibliothek ejwcifer, über 900 hinauf. Die Impfiin^ • 
^Ibü wac unier den.geineineiiLeutefl von.Siid*allls, 
wie injedemLande, im Gebrauch, noch/ehe dieA^rzte 
fleh diefer Methode annahuMn. Bckaii« ward ab« 
die mcthodifcbc luipfung zuerft durch Tmon^s Anf- 
flicz in (Itii philofophifchen Transactionen. Len.ne44 
iS in fi:i!iem£//ai; ow txternal rasedles, g- Löndi 171« 
Dr-r erite «igiandifclle Srhrifritdler, u.id ftlion Qm^ 
cob a Cr.ßro emyfabl- diefe Operation in feinen d* 
oif the- ntethod of inocuiatingjhe JmalL-pox dTing^id', _ ' 
Barrir empfahl 1721 in feinem tr. d* pußf zuerli daa 
Impfen mit ciiLcmFadan , und feDwc, -der frihft voa- 
cinor ThelTalerin- geimpft \vnr , rühmte fie den tiigi 
Undcrn hi- foiner diff, de. irmi-^vlatatione v»riohr*tM 
an. Alicr.am meiftvn wirkte- das Beyfpäel Amd' ditf 
Empfi;hhing der cdeili Slonta^rue, die ilire 'fochter 
im A^iril 1731 »(iipfen Wefs, nwchd^m fie in Cotiftan> 
tiiiopcl-dcn gUicklichen Erfolg diefer Operation tUeils 
aa andern, tlicils an ihrem eiganen Sohn erfahTCH-, 
hatte. Doch wurde dieJaipfung noch für fo jnißHcit' 
gehalten, daf»^, «he Geh die pirinzeffm van V\alu^- 
eutfchlais, ihren Kindern die ßockcn Hiiiinpfen za 
hilfen, e/ft die Probe an Jcchs Verbrediei'n gomachß 
werden, innfstc , welche auch glficklich ablief, «o» 
ijn Jahr 1732 wurde erft wieder ein V.eiJ"uch u\ fihrf 
Waifen gpmaclit, iind dann entfchlofs ficSi die PrnV" ■ 
zeflin , ihi-e Kinder diefer Operation- zu. untetwcrfeiu. 
JUead prüfte die chinefifclie Art zu impfen, wo mart- 
das Gift in die Nafe bringf , »her - dffe Kranke ütt a»- ' 
fehr befeigen KopfTchmerzen bis zum Ausbruehcü- 
"Nettlcton impfte zu Halifax 40 Perfonen mit dem ge* 
wönfchtcji Erfolge. Man machte breite Ernfcbnittei- 
in die man einen niit Eiter getränkten F«don hineiO' 
legte, bereitete die Iknpftinge fehr lange und ftren|« 
ver, und wandte in der Krankheit di> jetzige gifV 
trcibende Melliode an. Diefe Umftlinde veranlafstem 
einige un"iilrkllche yorfiHe, die der'Iinpfung deft* 
mehr fch:idetcn, je begieriger die rechtglüubigeo. 
AerztE und die geilllichen Eiferer jede ^eJegannett - 
ergriffen, dieftOt)eration zu verMireyeo. Jjnch war 
ren die erften drey ttkllichen Ausgänge der Impfunff 
.offenbar Folgen von Zufallen, die nicht anf-Rcdmim» 
dfer kUnltliche«. Krankheit fidbft g«feb*iebea mtstii» 
Tkonmen.. 

Aller in dem engländifthen-JÜme^iKa impfte Bog«': 
.;fion mit fehr unglüokJichen Erfolge, woran ofFeator 
JÜne ünw-iffenlieit' Sdwld W". JJöcJi. jnacüte »^ 



A. L. Z. ..F.EBRUjlR 1800. 



wichtige Bemerkung, dafs die, Impfung den Aua- 
Jimcb um viec bis fünf Tage befchleunige. .Diefeyor- 
ialle benutzten befonders die GeiftlicJien, um ,von 
de» Kanieln und in Schriften diefe Methode als eine 
£r|indiMig des Satans, die er bey dem Hiob zuerft 
angewandt habe, zu verdammen. Maffei}'! zu S. An- 
drews. 1723 gehaltene Predigt gegen die Impfung, 
sus *tlchcr Aussäge geliefert werden, ift ein Mu- 
Äer tön ühwiffenheit, Bosheit und aberglüu biger 
FrÖHjmeley. Die Gegner der Impfung liefsen Jich za 
den unwtirdijfften und armfeÜgften Kunftgriffen her- 
ab , um das Publicum gegen diefe Methode aufzu- 
- bringen. So fchob Clinch einen Brief unter, worin 
feine erdichtete Nachricht von dem nnglficklichen Er- 
Jolgeder Operation vorkam. So legte ein Franzofe 
Tialjande ein lügenhaftes Zeugnrfs ab, welches die 
ßegner als fehr wichtig benutzten. 

_ . ^rifii Verdienlje um die Würdigung der nenea 
Mctbod« werden mit Redit g«priefen. In deii drey 
erften Jahren fielen von den aga Füllen der Impfung 
neun unglücklich aus. Aber bey einer forgfhltigern 
Prüfung ergiebt fich, dafs kaum zwey dleferFsUe der 
kßnftlichen Methode felbft uizufchreiben feyn. 

- Bis J738 kam diefe Methode fall ganz wieder in 
VergefTcnheit. In diefem Jahre aber wurden in Süd- 
Carolina goo bis löoo Menfchen geimpft, wovpn nur 
acht flarben. 1746 hebt eine' neue glänzende Periode 
für die Impfung' an, da durch Veranfiaitungdes Her- 
zogs von Marlborough eigene Hofpin^ler für die Impf, 
linge errithret wurden. Aber Anfangs verfuhr mau 
dabey auf eine abfchreckende und naehihellige Art. 
EineiiMönBt lang wurden dielmpfljnge in einem bc- 
fondern IlJufe vorbereitet , und fo bald fich der Aus- 
bruch fand , I« ein anderes Hofpital gebracht. Erit 
■ im Jahre 1752 ward ein grÄfseres und bequemeres 
Ilaus in jCold - Bath - fields zu einem folchen Hofpital 
«ingerichtet, und die Vorbereitung fowohl als das 
.ganze Verfahren wurde durch Daniff Suttofy fuif die 
Tortheilhaftefte Weife verändert. 

Hiebey bleibt der Vf. ftehn.'und giebt dann noch 
den Fortgang der Impfung auf dem feilen Lande an, 
In Frankreich fchricb Bogne zuerll J717 von der fm. 
pfung, aber erft 1735 ward diefe Methode durch 
Hqfttj und Troncbin eingeführt. In Deutfchland hat- 
(enzwar 1734 fchcn Maitland und Wrede« zu HannoT 
»er geimp^, aber der unglückliche Erfolg diefer Ope- 
ration m Berlin fchadete ihr ausnehuiynd. Wphr- 
f^heinlich ward diefsr, wie bey, den Kirjdem des 
preufsifchCD MiÄÜiers voq der IJorft, durch das hit^ 
lige Verhalten veranlafst. Erft 1768 ward imter In- 
genhoufs Leitung ia Wien ein Impfhaus errichtet,' 
In Holland impfte fthon 1754 Ti-omc/u« , in Pänne- 
auirk zu gleicher Zeit (f.^rgw»#, in Schweden Baart- 
mm iutAJwiviUm, i« der Schweiz 1753 ^inFrauen- 



3ia 

Zimmer, in Italien 1734 lUvirini ändern Spanien etft 
177a ein gewifler Gorman. ■ ■ ■ 

Der zweyte Theil diefes W^rfcs ^'^d die, Ge- 
fchichte der Impfung bis' in die rieueftcB Zeiten 
verfolgen. , 

Gross-Glogau, b. Günther *d, j. : AflniMAg- "awr 
Geburtjkütft fltr ^e Hebamtnen des Glogau^chen 
Rammeräepartements , von g. G. Gerdtffm, d.A. 
W. D. Prof. der Gebnrtiibülfe und Lehrer der 
Anatomie und Chirurgie, Stadtphyfiktts zu Glo- 
gBU. 1798. 175 S. 8. (Ögr.) , 

Der Vf. erhielt bald nach dem Antritte dieferLehr- 
ftelle der Geburtshülfe, von demCo/WJo medico den 
Auftrag, ein eigenes Lehrbuch fiir den Unterricht der 
Hebammen zu ejitwerfen. Gegenwärtige Schrift ift 
die Frucht jener Auffoderung. Die Materien finrf 
nach der Art dermehcjlen Hebämmenbücher in Fra- 
gen und Antworten abgcfafst; am Schlufle find eini- 
ge ArzneyfonneJn angegeben, welche der Vf. den 
Hebammea bekannt zu machen für nöthig hielt, ds 
das Land arm an Aerzten und Geburtshelfern \Su 
-Dagegen läfst iich nun freylich verfchicdeiies , und 
*ey Ätaneymitteln wie folgendes: 'S/. Fol. Senn. 
Alexandr. Jiv Rad. Ipecmaank. jii O^iii cri«di 5j CÖPt. 
Unnam, acuti Flaved. Cort. Aurßnt. ää 5/3 Spirit. Vini 
rectif, Vini hifpatUci dulciff. ää ffijj uond, civil, pttlwe- 
fij. tunc. infund. et in Cucurbita probe clauja digerat^ 
tur, quoHdie agitando , per iniegram fiptimanam . po- 
ftea pro rejrigtratione et fubfißentia fient per g ißes, 
dein cotent, D. iß. S. ßeburts. pnd Krampftropfen, 
mit noch gröfserm Rechte fehr Vieles einwenden. 
Wie viel einfacher , wirkfasier und empfehlflnswerr 
ihor find dagegen .die 5taj-*ijcftm Tropfen, welche 
iusTinct. Uiebtiicaanü Spiritus nitri dulcisääheäeken. 
Manche geburtshelferifche Gegenftände bedürfen 
ebenfalls einer näbeni Beßimmung Oder ganzrKhei\ 
Verbefferung, z. B. die Einthci|ui»g der Geburten in 
natürliche, widernatörücbe und vefmifcht«, da die 
letzte Gattung gar nicht ftfltt hat, wie Ofiander fobe- 
ftimiMt in den Grundzügen der Hcbammenkmift er- 
wiefen hat; die Vcrrjchtimgen des Mutterkuchens, 
welcher nicht allein zur Verbindung der Frucht mir 
der Gebärmutter, foadern haupdachlich zur EmSh- 
riing der erften abzweckc; die Kenozeidien der er- 
folgten Geburt, bey welchen wefentlicb« Merkmale- 
fehlen; die verfchicdaien Veränderungen am Mwter." 
munde und den Ljppe» deffclben während den 
SchWangerfchpft,. die hier fehr unvollüändig «Rg«> 
geben find; der Handgriff, das Mittel Beifch wahrend 
des Durchganges des Kopfs mit der ftramm angtlep--. 
ten flachen Hand hinterwärts zu ftreichea, und d«C-' 
felbe hiediirch zurück zu fcbjebeH u.-dgl, m, 



Oüby Google 



aj? 



Numero 40. 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 

'''.,.'■" DönntfstagSt At* iS. Februar iSoo. 



LnE,KATÜRGESCHICtiTt, 

^öiWBKEn, b. Zeh : AfOtaies tifpograptiici ab artit. 

; invejUae origine ad annum md , poft JUettairii, 
Penifii aliorumque doctiflimor. viror. curas in 
ordhjem redacti y emen'dati et aucti, opera Georg 
Wölfg. Panzer, Capitulj ecclef. Catliedr. ad i>. 
Sebald. Norimb. prae^ofiji etc. Volumen quar- 
tiHii. 179Ö. aAlph. i7Bog. 

— — ToJ. quintmn. 1797. 3 Aiph. j Bog. 

jtffMoief Hfpogmfhiei tte. ab atmo hdi. aJ aiiii. 
moxxxvi.'fOtitinuati. — Voi. fextum. 'x7t^. sA. 

Annates ttffograplnei'ete. 06 a«iio nci. 0J anM. 
HDxxxvi. coHtmiiati. — Fol. feptmum. 'X799- 
SA. 3B. 4. 

Wer den 'Refchdinm an llterarifcfaen Nottzen.der 
in diefen vier Binden'eines unfer Lob nicht 
mehr bedarfenden WerfLs enthalten iß, flberOeht uud 
«rwägt, der begreift kaum, wie der ehrwürdige Vf. 
bej feineai Alter und neben feinen fonftigen Qefcjiüf- 
«en, ans jedes Jahr fo regdmäfsig ein Volumen liefern 
konnte. Der fummarirche Inhalt der vorliegenden 
ift diefer: VbI.IV. das den Nachtrag««! zum fünf- 
zehnten Sahrtjundett gewidnaet ift, 'begreift I. die 
Brtcher mit dem Druckjabr aber ohne Namen des 
Druckers von 1469 bis 1500. 11. Die Bücher ohne 
Anzeige des /abrs, Orts und Druckers; die Schrift- 
Iteller oder jVIaterien nach dem Alphabet. III. Sup- 
plemente nach den Drnckörtern mit oder ohne Jahr ; 
iRg^eiChen einige alte Brücke mit dem Jahr ohne An- 
zeige d«9 Orts «der Druckers. IV und V. Fortfützung 
die/er Supplemente nach den Druck6rtern. 

Vol. V. enthalt die Regifter über Vol.I—lY., 
vnd zwar a) nach den Namen der Schiiftfteiler oder 
Materien. b}nach den Dmckartem mit uniergeordne- 
ven Druckern nach dem Alter ihrer Werk ßä tte, ic)-die 
Drucker aach den Vornamen und endlich nach den 
Zunamen. Man bemerk«, dafs manche fehlende 
Anzeigen des Orts, des Druckers und des Jahrs durch 
ScblQne haben ergänzt werden mfifTen, die aber meift 
die böchfle Webrreheinlichkeh ffir fujh haben. 

VoL Vi und VH. erfüllet das von H». P. gethaiie 
heroifche Verfprechen, die Drucke von 1501 bis 1536 
zn Terzeichnqn, beynahe ganz, und zwar unter der 
Rubrik der Oerter. Der eine Band geht bis £, der 
«ndere von F bis Parir 1513. 

Rec hatte (ich eine namh^e AnzaM alter Drucke 
voll 1468 l>'s 1536 nach eigner Anftcbt .aufgefchrie- 
Ben; diefe fand er bis auf wenige mit genau zutref« 
. jl. L. Z. 1800. Erfiir Zond. 



fender Piarakteriftik neblt einer 'bewundems^^rdi- ' 
gen Menge anderer in diefen nicht genug zu- fchätzeii- 
denAnnalen; wo auch die, vermöge des iSchickfals 
aller folcher Sammlungen nach und nach einzeln ein- 
laufende Bey- und Nachtrage, ujn Cch nicht alis der 
üeberficht zu verlieren , durch die guten Regifter in 
■ Ihre gehörige Plätze eingereihet werden. Wegen der . 
felbftgefehenjen Bücher aus dem ftmfzehnten Jahrhun- ' 
dert wandten wir uns an Hn. P. felbft und erhielten 
von deHen feltner Güte verfdiiedene Aufkläriingen. 
BI0& in Anfehung eines Cicttfinis rhetorica ad Heren- 
nivm ohne Ort und Jahr 4. mit ganz, eignen Letiem, 
die, obwohl nicht römifch, doch deshalb nicht got&i- 
fchen Schnittes, vielmehr Nachahmung handfchrift- 
licher Buchftabenfonn und in ihrer Art iiehr elegant 
find, waltet uns noch einiger Zweifel ob. Dafs er ■ 
in die Wiege der Buchdruckerkunft gehört, ift ficher, 
und er enthält überdem fehr vorzügliqhe Lesarten, 
"die dem Fleifse des berQhmten EriM/lf entgangen 
find. Minder zweifelhaft findet dtr-ebcngedachte 
Literatur den verfchwiegenen Dnickort eines andern 
von uns aufgefundenen Buches aus dem ijten Jahr- 
hundert: PhiUaridis tyranni epiftoie, adÜlüßrew pHn- 
tipeM matateftam per Francifeum 4retinum translatt. 
HCcccLxxi. 4. mit faubem römifcbcn Lettern, deren 
Un terfcheidungs zeichen ein fi mit rückwärts gekrümm- 
tem Arm ift, das dem b nahe kömmt. Er behauptet 
nämlich, höchft wahrTcheiuIich fey der erfte veuetia- 
nifche Buchdrucker ^endetin von Speyer der Drucker 
diefes Exemplars. Rec. vermutbete immer, dafs es 
um Florenz oder Rom herum zu Haufe fey. Seine 
Stelle gehört zu~ Anfang der Seite 5. Vol. IV. vor die 
italienifcfae Ueberfefzung deltelben. 5.433 eben die- 
fes Vui. W?re etnzufehieben ; Magiftri Gerardt Grema- 
ftenßi etc. tktorica pla»etantm. — Inf.Ezplicittben- 
■rUa ptaitetarunt Mag. Gerardi CremoHsnßs, ewindata" 
per eccellmtiff. Aftronomwn Mag. Pttrum Bonavi Auo- 
garium Ferrariet\fem. In Venetia, per Mag. Adam de 
Rottueil, 1478. (mit deutfchen Zaßleri) die 10. Sept. 
4. S.441. ImptratorMim romanorum tfitae etc. Inf. 
Venetüs, impr. p. ßeritardiHtun Novarienfem, 7489. 
Kai. Oetobr. Fol. ' Bey dem Tractat; Qoaniits Griten- 
pect de peßilentialifcorra, five mala de Fraazos, ohne 
Ort und Jahr, der S. 23a, des Regiiters (Vol. V.) aus 
Vol. I. p. 140. aufgeführt und dem Drucker Joh. 
Frofchauer in Augsburg lugeeignet wird , bemerken 
wir, dafs uns die vjorgrfetzte Dedicä.üon XV. Calend. 
Novemfrr., 1496. vermuthen läfst, er fey noch in dem 
namÜchen Jahre gedruckt ' Eben diefes Regifter 
(Vol. V. p. 319.) erwähnt ein Miffdle Roma»am, Vene- 
tüs 1433. 4. aber oAfw eines Ehruckers Namtn. Rec. 
Rr . hat 



315 ALLG. tITE-RATUR- ZilTUNG ^Ä 

hat In feinem Vefr.oichntis : Miffnle fecUnJiim morem LandsUttti. Sine nota antii. — Ifagoge in ttf- 

rcmane ecclefit. Inf. l/metHs,. cu-ra impeHßsq'nt Bern- - J!«m) cfstnographicimt /^f^ nafpam 'mn%di -fei wcfljtt) 
hnrdini Bgtrgomenßs: Gsorgii JjtlaKtuani tf PagaaCni.i.qiiam j^pianas Jttb iUi-.fl.riff. Juaxottiae Cncif a^rF»*» 

hrixienßs etc. 29. Kai. Januar. 1483. 8- Sollte diefcs praelo nuper demaniiari ciiravit. In f. Impr. Landshiit^ 

nicht mit jenem einprtei' feyn? * ' ' ' pfrffQ(mnem''Wcu^enliirgti; 4: " "DcT" BefchaiFenheit 

Zu den Drucken von 150t bis r:i56 im /«'ip» des Drucks iiacli, luifctiten dle& wcnigeh Blätter 

und ßehentea B.Jnde der Ann'iilen können ' wir" föl- wohl aus tleiil trßea Deceniiium des i5ten Jahrhun-' 

gcndfi Niiclitrage aus unferin vorhin gedachten nach dfirts fej'Ji., ..-- — .,— rr-,,^, — 

der Auiöptit verfertigten und mit jenem euraminen- Lipfiae. Arijiotelis lihri % de hijflaria, itnime. In 

EehiiJtenen Cntalog: Jieforn. , ■, f. Impr.j:.ip«k, per j3cobymTa,niifer,''7-Kftl«nl]. Junü, 

Antvevyiae. Crifpi Snlliifiii bellam ctttili»a- 1305.. Fol,' — AriJioteUf ,l!byi g- tU pUUUo _ ajiditu, 

riuvi. In f. Expl. Crjjpi Salhißii de coninratione - cf- Phijßcoram appeltati. In f. Iniprefl". LiptVJC,"" per Bac- 

■ tilir.f Vber. Antvr/piae, opcra.et impetifis Godifridtan xalariuin Martinlim HerMpoicnreia, 1506. Fol. -^ f^a- 
iQoiliffidi) Bac twpej/tw. ohne Jahr mit dcutfchcn Itrius Haximas ttc. In f. Liptzk, 1506.- 14. Calehd. 
i.etrern. a. Wir glauben es ins i6tc Jahrhundert Februar, per Bsiccalarluni Mnrtinuin Herbipoienfem. ' 
fetzen zu dürfen, -vvcil es fcbon ein Titelblatt hat, — Fol, — hvidii Nafouis triflia.' In f. Impre ff, Liptzk, 
l'alyrii M:ixiini dktorum factorH:none meniorabilium per Jacobum ThartHcr Herbipolitan-. 1514. 4. 7- — 
exrinvla. Antccrpicie in cciÜbus ^oana-is SleHßi, 1.-535. g. Sine nota anni! Stillvjlius de bello g«gartlii»o. 

Argcntorati. Am Ende des von uns gefehe- Liptzk, pBt Baecalariutn. Wartinüin"HerbiiK)le'ns.'FoJ. 

■ nen Exemplars von Paßlo Doiniw noftri ^efit-Chrifii . LitgduHi. Qitintiiiaaas. 'in fr impreffam Sbotr 
eU. 1:^07. Anna'., tijp. Vol. VI. p.%^. Nr. loo- fleht : .opus a. d, 1310. Kälcnd. Julii. g. Zwar wird der 
Joannes Knobloachits iniprimehat. — Valerius Maxi- Druckort verfcbwiegen ; aliei» da der Verleger Gorfe- 
wiKS. ArgeiHorali excüdebnt Qodnn. KnoblottcUitts, fredus Tovisi« in Paris im Vorbericht fagt, er habe 
I,')I4. »». ^änuaf. ß, — Philippi MdamUthonis com- das Bucji nach Lton zum D.'uck gcfchickt, and da 
Wentarii in 1 — J libros ctkicorum Ari^otelis et in alU äitf äciii Titelblatt eine Lüie ßehc.fo uiuf? es am" 
ijnot iibros politiconu>t. Argent'mae a^. ^oatui. Alber- letzten Orte in der Juiita'jfchen Olficiii gedruckt feyn. 
tum, i^^!). in. May.'io. — — — — (Vtrinuthlich ift es einerJoy- Ausgabe iilit ylu»«/: Voi. 

Bafilcae, Sciiptores aliquot gnomici etc. Baß- VII. p-3t:). «■4bö.) — Phgßca Anfiotelis cm« com- 

Uae ap. ^ö. Frobeniupi, 1524- 8- — 0- ^»venalis mtntario Averrois ecc. Lugduni apud Scipionemdo 

Aquinatis XVI. Satijrae cid exempiar Aldinum. Baß- Gabiano. In f. Lugduni per Jacobum Paucid^apiul1^ 

lea^, eXcndi'bat Uenv. iPetri, 1330, 8-. -i~ Canoties 1320. 4. Cal. Octobr. g- — Mord Gatinarie dt cvris 

Jupcr jjyL'HKi inflFuineuiiivt luKilntiriiini , doceates, quo egrituduiHm pariiciilatiitm noni Alltanforis practica 

pacto per Uliid iilueiiianiur S'Ais ac Lunae meiVti et '^errhna etc. Sebaftiaai Aquüani traitätus de tnorbo 

veri tno'.us nie. päF Sebaßian. Tdaiifleram. Baßleae ap. GalUto etc. Lugdi^ni per Joatincm Moulin alias de 

Attdr. Cyatandiuvh «. Mari. 1334. 4. — Q- CuHius Cambray, 1325- d. penult. 'Martii, 8- Dicfes die 

Bafitscce ap. 'Otoni. Uiiotßa^n, 1334. m. Mart. S- . — ältere Assgabe. Eine neuere fleht in ^A?tAl. I'al. ^/i. 

L'ticiäni diatogi aliquot ErasKW liotcrod. et Tlioma p. 353. n. 633, angezeigt. — ArißattUs dt «to tt 

Mora iaterpretibiis. Bitfileae, in olHcina Frobcniana, mundo cnm commentario Averrois etc. Lugduni ap. 

15.14- S- — Q. lloratii Flticct poemata — ^nnii^u- Scipionem de (iabiano. In f. Lugduni per Jacobum 

vc»aUs Sstijrae 16, — AuU Perßi Sat^rae 6. c. anno.- Myt, 1329- d. iS- Decembr, 8- — Etttifci Äugaßini 

tati-yniinfs in r.iargine. Bafilcae, in -aedlbus Valentiui Niphi et-c. in lihrttm defirüctionnm Averrois, commen- 

Curionis, 1334. 8- — — — — — tarii'etc' Lugduni 1530. Cal. April. I« f. Excude-- 

Cnleniae. Horologium aeternae fapientiac. In bat~ Melchior et Gisp, Trechfel. 8- — Arifioteiis 

f. ExpHcii horolagiwii eterne fapientie. Colonie per Etiica et PoUtica, ««n Cominemtario Averrois etc. Lug- . 
me Juhaiinem Ladcnfefn imprefl'um etc. anno d. i*iot. dum op. Scipionem de Gabiano. In f. per Jacobum 

' I. M. Decembr. la. — Enehiridioti artis namerandi. Mjt, 1530. d. «i. April. 8- -— Äioi Athant\{ii Ale- 

. Coloniae Ubiororii perEuchariumCerviComum, i523- xatidyini Epifcopi opera omnia, quae quidem hactetus 

g. — Annotnlionis Pdtri MafeUani Protogenßs in tätinilate donata fimt etc. Lugduni ex officina Mel-, 
. Auti GelUi Roctes atticas. Coloniae eXcud. Joannes c'hiorjs et" Caspnris Trechfel, fratrum, 1332, Fol, — ^ 

Spter, 1533. ib. Julio. g- l^I^er die Annotationes be- Ethica Arißotelis Argyropilo Byzantino interprute cum 

fonders. Anntu. Vol. VI. J», 425- «. 70p, in Verbin- ^acobi Fabri Stapulenßs aunotationibut et Leonardi 

düng mit dem Text im September ebendefl". Jahrs. — Aretini dialoga de moribus. Lugduni ap, hacredes 

Deß Erasmi Roierod. de ditplici Aiopia ««-ioiiiW oc Simonis Vincentii, 1333. 8- — — - ^- 

rervin comtnentarii 2- novis fornintis locupletati, c Mediolani. Trogt Pompeii hjßoria per ^ufii- 

commentariis M. Vekkirchii, Prof. Witteherg. "Coloniae »um in compendium redacta etc. In f. Mediolani 

ap. Joann. Gyinnicum, 1336. 8- ~~ — — impr-^p. Leonardujn Vegium, 1510. nonisMajis. Fol. 

FraneofuTti ad Moennm. Aduerfus <:iicufla- Neapoli. Apohgeticum opufculum Marco Bene- 

tum Minofaurtim Vitehergenjem ^0. Cocliltus de fai^a- ventano monaco Cctt^tHO authore aduerfuf ineptjas 

mentaria gratia, iterum. Francof. ad Mocnum (ohne cacafirotogi Anonimi Jabcenjentis receMiariims aßro- 

Drucker und V«Tleger^ 13. d. April.. 1333. 4.^ — ' — phiUlQ ae autumantii ,erratum 4ße in determinatione 



-srr 'f^' ä^o; febhuar ■•igoöv ■ äiS 

«tqiMitscriorvM tz Ephfmert^bus färiorvra: Hec no» den -^ und därfteti dAiin doch am Ende A;&werHcli 

traäitio nnva woftö octacat Jphattne fic^ndum receti- die Wirkung thunj die man fich davon Terrprecjieii 

liorvPi obffrenHonN. In t linier.' Neapolt , per Anto- möchte und die eines folchcn Aufwandes \verth wiire.'^ 

niuio de FHzrs Corinat'-|Ao, ifiai. o, t/. Martii, 4. Manche fiirU dein t(e:rfchendea Gcfchmatk , unfcrcr . 

^Titi*riinb'ergae., 'Dt vtro et eX(ji\iJitQ,'ieTnpare fo- Zeiten fjor' rt.iclir 'mehr angemeffen und bey einigen 

Utrii fvUpßi, i7K;ie itifpfr' imtto vt'trtettt-e 1^24- accnlit etc. ift die Befchrcibung,' Vielleicht aus Mangel der dazu 

exfroßtib'gphnHiir Sbhajifri.- Korimbcrgae per Frid«- höth ige« Kupfer, nicht fd deutlich, dafs man d^'niacK 

ricum Peypus. 4.' ■ 'i — ' ' -7 ■ . ' — — ■'"■ — «rbeitcii- kann." Eiil'e'"beträchlliche Menge flehen 

Parifiij. Berttfiit-BabiloKieitT dfhir, ^««e prae- übrigens auch fchon in and«ni, ziemlich allgemein' 

ctjftrunt iunndatiotitm itr¥ae etc. iniXA^n in Vol. Vlh bekannten. Büchern dicftr Art;' a. B- in WiegVh's 

p-.*f43- «'Sii- ge*«inte*i Anhangeii'bls zu: 'Al^'trca- Magie imd'jlöiiRorehlhalirchen'fortf^tzungeii derfer- 

ti& /Idriafii avgi(ßi' efEm'cficP(ßci. ' )tr K Pmpr.'Pof- Üen. 'Um lii^'/em hefepi 'eine probe von des Vfs.' 

ririiiis per Jöanntm ffinrchnri*,- iinpcTifisGotÖfredi Vortrage Zu-gebeh, '^i-öllen Wir die Bereitung cmer 

deMariief, iSto- Vlt.-Idus Maias. 4. Alfoeine yer- guten Dinte ausheben, djt uns wirklich fehr vorzilg- 

Tiiiwlefte i^uSg^be*ort'ifefler; «flehe 'letzte Rec In Reh zu'feVn fchfeint: '..Zu einem Vorrath von roMaafs 

"ihn '^etirackt' 7.a Üfn yennuthet.— Qlueßiancf fupff- Dinfe ift folgendes nöthig : -Manlnimmt 4 Maafs Re- 

fim- iibfOs'fhyjkcir'^-'AriJtottli's, ^c no'n fiiyer tibros genwaffer, jMoafsEffig, 3 Maafs fehlediten Wein, 

xte xtUfrt mumii« ^Annii Aulfnert d^ (ämtiiano'. In f. Ö Coth Galläpfel, 4'Loth'Eifenvifrrol ;- 4 Loch arab. 

■^»rrtiiftisf, cararteilbue Nicolai de pratis, 1306- 31- Gurtuni!" Dje Ziibereibing 'felbft gefchieht to\ rfafs 

TViiitil. Eol. ■' ' , ' iftanrMäafs WfltTer.iä Seidel Weil) und eben Ttf 

■ ■- Oftkorinten-TT-w: unS'-teJ- CTeberWickftng des in vi(;l Weift*fftg nntereinaiVdd' mifeht. DiefeMifchmtg 

den bisherigen Bänden derAnnalen; zu deren glöefc. giWse Kjaji' auf -die gedachten 6 Loth Galläpfel, wvlche 

Jicher Endigung wir dem würdii^en, unermätilich- klein- g^Ofsen und dßrch*efiebt find. So W'erden 

tbätigen Greife, Lrfben und Gcfundheit wünfchen, auch die 4 Loili Vitriol xerftofsen und man grefstdie 

«fithaltenen Schatzes, der 'angenehmen Voriieüun* Halft« des gemifchten ElÜgwalTcrs darauf. In das 

nicht -erwehren: 'Wie wenn e'tnVt eine Gerellfcbaft flbrfg^ebli ebene Gemiürhe des Effigwaffers fchfittet 

von Liicratoren uns einen «mftfindJichen Co^ilmenttlr «hafn die-4-zetih)fsenen Lothe Giiinmi. Dicfe dpey 

über diefe Seltenheiten, weni^ftens bis /.um J. 1530, Außöfiingen werden wohl bedeckt und drey oder 
entweder iiWer-Fenn w4e Clement, odermjcbbcs'Tnetn-'fage inng auf die Seife gefetzt, indem man 

quetner als Zeitblatt, lieferte! — Aber eingedenk jede täglich etlichemal drey- oder mehreremale um- 

des ümßandes, dafs dazu ein Briefwcchfil !m& !»n- führt.' Ain-ffiiften "Tage ftrllt mjn das Gefafse mit 

zä'bUgcn Gelehrten in gan; Europa, nicb^ nur.Btblio- den -Galläpfeln ans Feuer, doch ohne es liuden zu 

ihekaren fondecn auch tigentbümern wichtiger Prir laffenj anan feiliet durch ein Tuch in ein reines Ge'- 

vMbibliotheken- gehöfte, unter welchen allen gewifs ftifse, und zii dieffr Auilüfung glefst man auch die' 

nicht die Hälfte zu Gorr^fpondenEen nufgelegF (Vjt) beiden andei*n Außöfungen. Alles wird drey Tage 

■würde, und dcf UnmogHchkeit, alle die umher zcr- lang, «lann und \vann unigeriiiirt, und wenn fich der 

Äreuten undüch immer mehr zerßrcuendcn Düctv^r B^doiitatz iiiedergefchlagm; fo giefst man das Fluf- 

e'iAzufehen, von weichen zum-,Theil nur noch die %e ab., da man dann eine dauerhafte gute Dinte 

Titel eiiftiren,. — fchickten wir diefen Ti-Qum ins erhält. Der dicke Grund gicbt mit RegenwafTer hin- 

Land feiner Brüder zurück. ., geftcllt, einen Anfang zur künftigen Dinte." 

VERMISCHTE 5CHRirT£N. ■ tEiPwc, b. Meifsner: Bibliothek der feine» Welt.' 
■. ■ Mit (2) Kupf. (Sveibliche Bruftbilder.) Erfies 

WiER, b. Doli: Neitefies Zaabercabinet. Eine Aus- Bänjchen. 1799. 173 S. I2. 

wähl der briften und unterhaltendRen magifchen Das Ende diefcs, Bücbelcbens iß in mehr als einein 

Karten- RecLnungs- und Ökpnomifchen Kanfl- Sinne fein Bsites. Denn: ich tiahm mich vor S. gi; 

flücke. Zum angenehmen Zeitvertreib in Ge- für ihm den Rücken frei) hallen, §. joö ; wegen dem 

feilfdhaften j 4ur Minderung des Glaubens an Gerede, S- 143; keiner iin geringfien nicht .gelitten, , 

Zaubereyen und zum Nutzen für Hausvater und 8^142; man kalt ihn für viel fchlimmer., als er gor 

KühOler, herausgegeben von ^oh.Mich, U'agner. nitittifi, S^-i^ii^Hm eiiier kieint» Galanterie, S. 107; 

ijog- 242S. iTitdlkupf. g. 'U+R'O" jedes lndiüidii,S.j 27; ans Kaprife, S.143; draertirte- 

Die Anzahl der hier gelieferten Artikel belauft fich fleh, 8.144;' ■^^^tnzion, S.i47u,r;w., das ift feine 

zwar ziemlich hoch, gegen anderthalb hundert, allein Sprache! — (Niclit Druckfehler! Die „erbeblichften" 

He find von fehr verfchiedcnera Gehalt.e, am erQen find auf der letz.ten Seite angegeben.) — Und vollif^ 

könnte jnan hoch den ökonomtfchcn, . — vtm-lweh öbeceinftimmend damit fihd Gedanken, Gefinnungen. 

chenauch der Vf. verfichcrt, dafs er He aus mchrem und Handlungen. Es enthalt S. 1 — 46 ziemlich 

koftbarcn Werken gef^ammelt habe, ^- cincu uidtU- .JtcaiUoJÄ« Briefe über Dresden, worin der Vf. fich 

chen Nutzen zugcftt;ben. Die übrigen find blos zur über nichts ausländen will, als was auf Schönheit und 

Beliilligung, können aber gröfstentheils nur mit vie-' Vergnügen Beziehung hat, diesmal aber aufser feinem 

lef Mühe und beträchdiche;i Koften ausgeführt wer- Gafthofe nichts fchüdert, «Is eine Weinbergsgefell- - 

fchaft. 



tffr.u.£<- rü-uftUAH i^<m. 



■ fchaft: Solt^eSchilderungCti^,,«»™»! von lauter un- 
bekannten und ungenannte« Ferfonent firicl fchwerer 
anziehend lu ma^en, als mancher denkt. Man 
inufs den, Lefer mitfehen lalTen^ .aber hier iiör^ pr 
nur. Eine richtige Bemerkung» wie viel- guteinge- 
richtete Gefellfcbaften , Worin ünterredufig Ge(^eti, 
und Spiel ^erboten ift, zur V<;r;nehrung gegenfeiuge^ 

- Ausbildung beytragen können, kann nicht oft genug 
wiederholt werden. ' l ■ 

Von S. 47 — 67 trägt ein ft-anzöfifcher Peruken- 
itudier Pierre St. Jean der deutfch^n Damenwelt 
feine Gefchichte. und die Gerchichte,,der Perukea 
vor, die witzig und geiftreich feyn foll. Dann folgt 
bis S. 163 dei längfte AuffatE, dem.^u Ehren wohl 
,¥orz.üglicIi der Titel einer Bibliothek für die.feinei 
Welt gewählt worden ift : „Ejnige Scenen aus dem 
Leben eines jungen Herrn, Leetüte für junge Leute." 
Solche junge Herren mag «s denn freyüch genug ge- 
ben; aber junge Leute kötvaen in der Thit aus die-i 
fcn Scenen nichts lernen » njcht einipal j^ljinzendfi 
oder verführerifche Lauer. Die G»lanterien, um die 
fich die ganze, lange, matte Schrciberev herum dreht, 

. find alle ganz unfchuldig;, aber «ucb herzlicli abge- 
ildimackt. Was filr eine feine W«lt der Vf. kennt,, 
fiebt man daraus, dafs drey bikmifche Gräfinnen, diC; 
jflngften und fchönflen in Prag, auf einmal (yreun eq 
nuch eine einzige wäre!) auf einer Maskerade niif. 



^em Helden, eln^m jungen, ftärmlic^. HafenfitDs«' 
eine weitläufige, füfslichte „Intrike" anfangen,' wo- 
bcy Gefpiacbf vorkommen, wie folgendes : «0, hal- 
ten Sie, ein^ gnädige, Kvmteffe,. ich bitte recht fchän, 
t-^i^r Gnaden crfchrccken iricli!;' worauf ihn- Ihr» 
Gnaden „allcdiebll" finden, und .verfichcjm, -.„er fey 
ein artiges Mannchen ;" dafs ein, E?igel . von eineui 
jungen Fräulejn (leiblich und geiftig) auf einer Mas- 
.kerade. In dei et^ftanVieTtelftuade der 'Bekanjufcbaft, 
mit diefem jungen Herrn ein .fehr inniges Gefprücb 
hält, und gelegentlieh feine Hand feft an, ihren Bufcn 
drückt, iil^ f^lbft auifodcrt, jn<citx anderes Zimi|ier 
zu gehei), am fich zii, damaskiren < ypn ihm .umfaf&t 
uiid an f^ine Bruft gedrückt wird, -und.^cb ,ytjllig 
feinen Annen überläfst, und gleichwphl in itlleni 
Ernfte ein Tugenden^el feyn foU; dafs -rr doch wlp 
fieweife. dafs dies Bucbelchen felbft fOr die feine 
Welt im gemsiBllen Sinpft, wie leer und ahge- 
rcbmackt diefe auch feyn mag,, zu abgefchjnt^kt ift. 
kann felbll der Vf. nicht verlangen, wenjgfiens: hier 
nicht, wo alle aj^er^ Lefer gewifs fcbod ,zb riel 
lu)J>cn. , V . 1 '. 

Den Befchlufs macht „Ludwigs VerzweiSang,*' ? 
ein Gedicht In ottave rime,' und , wie es jetzt Mnle ] 
jft, aus eineni ungtdruckte» Rfiinaiu. £3 ift kur^ 
iindnoch Reicht genug gereimt. 



KL EJ N E S C HR IFT E N. 



KATW'">»»c»ieHt*. BranieMhnrg , in der Leiebfchen 
Suchh.: J.M.ji.Dmnktr't, FrcdiKcT* «u lUchanau , M>tro/t«- 
pifche Bliiitrr. oder BrfehfeibHngen und vergrÖjMru JhbiUHtf 
gm Atr Utimßm PVerke GotKi. Zum Niitiei. und Verifnü- 

£n für erwaL-hfene Kinder uud nugeribie Beobafliter, t.rfit 
[«feruitg. 175s- 24 S. und 4 Ülum. Rupf. %. (g gr.J pi« 
Schrift enifprichc ibtsn phyScttthetflogifq^eii Zwecke ratht fut. 
Der Yf. will der auf dem Titel angegehenen GlalTe-von liefern 
die von G6tz«, J>deTmul]er, Adams, Sikcru. a. geoiachtcn mv- 
ktDfkvpircken Beobachtungen raiuheilen und ihnen deu Ge- 
briucb der verfchiedenen Arten von Mikrofkopen ■iiicen. Hier 
ift der Gebrauch de» eiiva» vom Vf. v«r»inderten Juitkerfrhen 
GonneniBikTofkopc und de« «infach'fti MikroOiop« eelehri, imA 
die durch dtefelben betrachteten GegenClÜnde, dl« hier diesmal 
«bfebildei und befcbrieben find, find folgende : Ein fichmeticr-. 
lingiAügel.undder Suub deETelben; der I-'}ügel und Fufe ciuec 
^egc ; «Enige Titeil« einer dpiane und £i&giilchen. 



TenKiteHTR SciiiHrr«f, i) Leipzig, b, Küeliler : Jtlei- 
%tt Comptniimm dtr Pädagogik, rar Beherzigun^ für A«ltcrn 
und üofinelftet, hetauBgegefaen von «inem praLufcbeu Ersi»- 
her. 1798. 40S. g. 

3j Ebe'iuürelbn : Oh wir iinflirhiick find? Eine pbilofo- 

ohifche Predigt von K. Igoo. 34 S. 8- 

_ Beide Schrifien h«ben einen gefthieksen Heusichrcr in 

^.eipiig, Mn. K^jxlizura Vetftirer,der Oeb luch eu der erßeii 

im occ V«rr«dC n«ia«iiüi<b btkwuit- . Üift nun ron dfn Cur- 



Ctndium der PliJagegik nichtB ToU^nüiges erwirten dCrfe, 
ihrt fchon die^ geringe Boi;enzah]. Der Vf. begnüge &A, 
nur die «UerweEenilidiften Eedlir&iifllk dertri die fich mit der 
Ervehung beCchöfti^n, im Auge zu-f^en ; «r Tuche denl^i- 
ben to kurz iiiid gut al« siöglich abzi)lie]f£ji , . warnt vor «nii- 
gen berrfchfiideii Fehlern, und bcfchränkt ßch auf die noth- 
iMndlgftcn und bewahrteßen Grun^ftize der Brziehung. W'«s 
«r («Ri, ifi «idit neu, abet ^gut, deutUth und fnii Ordnung 
gebgt. 

tiie zweyte Schrift ift' eine fiitlicb-rcligittre Abtiindlunf;, , 
retanUfsi durch einen .Kranken^ der den Vf. bat, ihn dureb 
einige befriedigende T»ruuuftgr«nde voh der tjnflerblichkeit 
tnoralifcher Wefen iii üherEeugen. Sie ertcheint hier in dem 
(Gewände einer Predigt, ob fw ileich (Vic ita Vf. fjbfl ^gt) 
auf die Kauz«] «igentltch eam uiirf gnr kduen Beiug- her, - 
tioch weniger fiir ein Miifter eiii#T guten geiftlicheu . Rede 
gelten foU. Die Sprache ift fiftiiuh und verftandJich. und 
zilDüchR für diejenifcu berechnet, welchen, bey dem Interefle 
für einen fs wichtigen Gegenltand, et an Zeit wnd F«iii«k«t 

febrichl, lieffinnigere und voUftäiidiffefe Schriften äblilich^ 
nhaltes zu ftudiren. Die von dem VH vor^tragenen Glau> 
beiiigriinde laufen zwar, g«niii gfrncmunen, nur in «inen «iiw ' 
ligen reinen, prakofcheu^ Veruunftbewei« iuj>lämen; alleiii 
der Deutlichkdii halber Jb dLefcr hier in mehrere einzeOiie 
Gründe aufgelöfet worden. — \Yir verfprecJien uu von di«. 
fem Vf., der feinem würdisen Lehrer, Hn. Prot Co/ar in 
Leipzig, Ehre nacht, iioch «unGbe fchone Frucht «ines itÜm- 
xKi Nacbdeakens. - 



, Google 



^i ' i ' Numero 41; • : ■ ■ A 

AL L G E MEINE LITERATUR- ZE I T ü N G 



FrejjtagT. <*<« 7.' ■FebrvtH' ijo 



-. ' VATÜRGESCHICHTE. das MgtnAeheUst: AmphibiorumClaJßs OrdoSeeun. 

duf Gtntra tria complectens Ranas , Calamitai ei Bu- 

Jkma, 'b.FromDunn: HiftoriaeAmphibiantm nafnnt- -fiiHei ; dai letzte i Ampkibiorum Ctaffis Ordinis (^iiarti . 

, ■ tis et fiterariaa Fafäculus primus, continflns-- lU- •SerpenthuK Gettos II. tigdnts. ;Es fcheint demnach, 

- nas, Ulainins, Bufoacs, äfllamandras etHydcos d&fsd«rVf. vier OrdnimEren der Amphibien anneh- 

in genen et fpecies dercripios notisque fnis di- -ine, tbh deneo die erfte vabFfcheinlich die Scliild- 

rtirtCtoa. Auctor §oan. GottUA Stkniid'or, SÄrt. kröten, die dritte die Eidechfen feyn werden. Wr 

1799- 364 S. 8- «>•' zwey (opfern.' (zRtUr. venniffen hier ungern einen beflimmten Namen für' 

I2,gr.) 4 ■ ■ di« zweyte Ordnung, und fo febr wir ül)rif^ni mit 

Ddem SS. in diefe vtin Laurent! entlehnte Einriieilgi\j 

er um griechifche nad römircbe LiUratur und im Ganzen ßbereinftimmcn , £d müfTen wir ihn doch 

um Naturgefchichie g)«ich retdiente Vf. , dem -birten za erwägen , ob -nicht die Salatnander durcb 

die G«rducfate der Amphibien in beiden RückJicfaten ihre Venrandlung und ihren ganzen iiinbm und au- 

f<ehon fo viel vregen feiner Gcfchichte der Scfaildlirö- fsem Bau eben io fehrvom Crocodil und Andern fj. 

(en'- and beider Spteimina f^ijfiologtae Amphibhrum dedifengattungeii verfchiedeii find , als ^■an den frü- 

Terdankt. der unermüdet im Sammeln eigener t;nd fcben. Auch wäre es wohl gut und nützlich ^ewe- 

fremder Beobachtungen, und ihrer Anwendung zur fen , wenn Ht. S. zu Anäng wenigflens einige Nach- 

Erklarung der Altern Naturfbrfihcr ift, will durch -rieht von feinen angenommenen Ordnungen gegeben 

diefes Wcric, wovon wir das erfte Stück vdr uns ha- -faätte, ftatt dafs man fie jetzt erra^ien mufs, und 

beu, durcb Auszüge weitlauftiger Befchreibutigen «ben £a tnoclite man auch wimfchen, dafs er, falls 

-der Arten (wie er fich zu befcheiden in der Vorrede ea mdere ohne Nachtheil für das Ganze gefchehen . 

»usdnldLt, da fo viele ci{teiie trefüicke Beobachtun- könnte', der beftimmteo Ordnung feines SyAems fol- ' 

gen eisen wefentlicbenTheitdiefes Hefts ausmachen) gen möchte. 

eine Gefchichte und Ueberficht der Amphibien heft- Die Kennzeidien fowphl der Gattungen als der 
weife Uefefn, worauf in einem befondem Hefte die Arten find keinesweg;s da« was fie feyn follten, näm- 
-ZersjViederungt Ergänzungen und von dem Vf. felbft licli blofse i Kurze, deutliche Anzeige der wefentii- 
verfer'tigte-Abbildungen: neuer oder bi« jetzt fchlecht «hen, an verändert ich en die Gegenftande binliiuglfch 
»bgebildetet Arten folgen folleu. DiefeS Heft legt und jederzeit unterfcbcidenden Eigenfchaftcn , je- 
Ht". 5- als eine Probe feiner Arbeit Tor, mn dieVr- deijj , der nur die Sprach» kennt, rerfiiindlich. 'So 
theile £ichkundig«:r Männer dariiber«zii vemehmt^n, giebt der Vf. folg£ndes Kennzeichen derSalainander- 
und in die/er RiickGcht balbm wir es für unfere gaRungan;. „Corpart nuda ,porofo . falivam feu ma- 
Pfticht, bey der Anerkennung des wirklich grofsen „cum ex/udanU, capitt deprejjo, ranino, cauda pltTttw- , 
-Werths dlefer Schrift und unferei Hochadhturig für i,qut,aHcipite, ttjmpani defecta et vnguium fädle 4 
dm uns nur durch feine Schriften bekanntet V£. of- .j,»»ltquü difirngtutur, Larva pHyttwH,- crifla et bram- 
Ccner, als wir- es fonft al« blatte Referenten gethan „xbiis SKtiu ptutpendeatibut aueta in aqiiis v!vit;'qu^t-' 
baben würden, demfelben anzuzeigen, worin Wir ^dam etiam iHjiemm egrediuntur fpecies." Hier hin- 
-nidic mit- ihm gleicher Meynung find, oder Abände- dert i) der Mangel sll^rAbfätze und der Verfcbieden- 
Tungen wünfchen; wir bitten aber ihn und dasPv- heltin den Typen den fcfanellen Ueb^rblick deffen, 
hlicum, diefe Erinnerungen nicht als Tadel anzufehm worauf es bey der Unieif chcidung ankommt , wel- 
' da wir li« nur in der gcdacbtcm Rückficbt gelogent- «hes bey :den Linn^ifcken Kennzeichen , die fiets ein 
. Ikh vorbringen werden, ohne welche wir diere Schrift trefHicbes Mafier bleiben werden, fd leicht in die 
- als das erfte kriüfche Wcsk über die Am|ifaibieai , als Augen füllt. '. a) Die Warte facilt s reliquis diftingui- 
.das vorzügiichile, wichtig&e und befle, .welches Aber ■tur £nd jnüfsig, denn es verfteht fich von ieltiü, dafs ^ 
die gaazeCtafle gsfcbrieben ift, falt unbedingt gelobt - faier nichts weiter flehen foUte, als wodurch die Sa- 
nad enpfblilen ^ben wfirilen. laufender leiffct zu untctfcheiden findl 3) Was foll " 

Diefes erfte Heft enrtiält, die. auf dem Titel ge- taput roMinum. beifsen? ein Kopf wie bey der Rana 

ndnnteo Gattiingen, nurin einer andern Ordnung, ffetätmtaf oder wie bey der Rana Pi^a? oder «rle 

indem die';^lamsnder, durcb ein Verfehen in d«r rbeyder Ra»m cbtuuüi? oder wie bey der Rami act- 

Drudinty den Anfang jaachen. Jade Gattung hlt pkaiaf die doch alle der Bildung nach feht verfehle-, 

ein belbäderes Titelblatt. Das der Salamaiider führt dene Köpfe haben. Soll man etwa zu den Kennz«!- 

: ^c üebttiAiitt'. Saiamimdra. tsgeHafw^gevuL ; ,«hen.ilerFröIche Jjaina Zuflucht nehmaa.? Nun diafe 
: A. L. Z. i8o9> F.i'M' BiHNi. äs babeji 



ALLtS. LETEÄÄTÜR - ZEITüNa 



?»* 



baben nacfc dem Vf. „Cauirt cnmrnrm , ftmbäu rotttn- 
- rf»," (fffejfft,« Aber Hr. ,!f'. "ziehe iH den Früfehcn ' die 
Wp», welAe weder ein Cfli>«t CBnvexmn, noeb cm 
enpiif .ö»i6it» roiwinfo devexa tat. ^üaciiier der Vf. 
tlie EigeiifchafCeu einzelner Arien in die Untcrftliri- 
tltipgskennz eichen der Gatmiig; aufgenoiuNMii a1& 
cnurfa plei'UM^nff anci^'tt und quatdam etiam in 
ßccKM tgrfdUmtHT.- Das letzte ilt noch- dozH- weder 
ein Kennzeichen noch ein Untcrrcheidungszeichen, 
«fcini entweder leben die übrigen Eidedifen befiän- 
li'iQ ia£ dem Lande, oder f^cticn doch H'enißfteus zu 
JSeitei* attfs 'iVackcite. Die Kennzeichen der Arten Sud 
Hin niclUs i>c<Fer, tiiid noch dazu gtöhteatbeih Ttm 
der Farbe, die, wie der Vf. fclbft bey mehremAr- 
teu, ^g er üe dennoch anwendet, böchlt vcränder- 

^ Hch iA, entlehnt. So fangt Ach das Kennzeichen 
des Lnt)bf>ofcbc& Calamites arioreui fa an: „Corpvs 
,..fup^ tieiiß'iini vivide,^ und g>eK'h darauf lagt dar 
Vf. : ..Cohrem viridtwi foß tatium, et pufluf nondwK 
^duitw foepiuT, com t»le mittat, pmtn« iM./u/»/cnt' 
„ttuti demdefufco tt griftayüriü», pofiea in gr^enm 

' ,,tilbR:aHtCT»" u. f. vr. m dicfcn Zuftänden Ul airo der 
Laubfrofdi kein. Cniamites arboreus-, denn diefer-faat 
«in Corpus /upra hetijßnu viride. Wie Jicb der Vf. 
Rranchfiial deshalb wenilen und dreh«» mufs, erbel- 

-ict .1U9 dem feL^enden. Keimzcidien der Rima.trm- 
pOJ-ciW.- „Cahr corporis inler fufsMVLf rujwm tt (»- 
^traM variatur, MRcaltu nigrica-ntes Mo» iMagis cos- 
„ßant wnntre ftgnruve ; mnzuia ohlanga ab otmlo f*r 

■ „f i/mpÄHMW duata , nigra fufea evnßantiffiiKa omdium 
■„«ota p nevibrana iniar di^ttas jiafiicus erptnfa articn- 
y,lam jioyirnnum nan avtylrcnn-.r," Ein Kennzekfaew, 
welcTifs faft alle Fehk-r' des der Salflinandergiattiing 
bar. Uüs Kennzeichen der Ran» tjcultnta fangt €&- 
gor fo an : Caput prhre maius it aailitu." Wie viel 
belTer,' logiÄ:her lind dagegen bey ihren Fehlern die 
vm\.l.iitne, dtlaCepide, LatirenCi angegebenen , ge- 
gen weleben letzten der Vf. im Anfang diefcs Werjts 
ib hart, vrir möchten fagen, unbillig iü,. da erihm 
(|«ch cffenboT üeiir iiicl verdanti, und derfelbe ib 
grause Veidienllx inn die Auipbibiea bat. 
. Der Vf. Tei^richt nach dam TiccLeine naHirläht 
.mni literarifche 6«/c/itWif£. der Amphibien , und nach 
der Vorrede, wie wir fchon vorbei bemerXtea „ex- 
„crrpfoM ex verbofiorÜMts fpeciemm notitüs fUßorimm it 
„vrluii Stfnopfin JtiijihibiorHm." ■ ZuverKfoig wird 
daher ei» jeder erwarten, Hr. S. gebe nicht narToh 
denSchriftfteHem, bejt denen die Arten vorkoinmeR, 
■nd ilirer Behandtong, derfelben eine volläündige 
Miid kritifchäe Nachricht, fondera crerthcile aucb eine 
ms Kurze gezogen« BeCchreibiing der Arten utid. 
>jacfarichl von UÜerLebenfiäTt,'weniefteiw fcfaeint es 
dem Rec , da& der Titeli und, die Anbn^worte der 
Vorrede «ichts- anders tagen kännen. Mandier 
könnte dadurch Teranlaf&£ werden, in: liieteia Buche 
«ine kurze und vritAändJge GefcMctate der Aiapbi' 
frien, etwa wie die der Saugthiere vo» ErxUbm, m 
fucbe». Aileia mir hej den Sf dien and einigen an- 
4tm Arten hat derVf- Befcbrei bürden gelieferr, die 

ftcy 4en. Utucn scvroiuiticb ftliB lUTcUkoniaca-iiad, 



und faey denen narfeltcn ^ic Gröfse aa'ge^efien tft- 
Bey deir FrOfckrth ift das, was liofcf-voir '<'ihr«r Lie- 
bensnrt meldet, ausgezogen; bey deA 4»de»i.JUDiaiat . 
wenig, 'was dahin gehört, vor. Bey den Wafferfa- 
laAandem b.it Ilr. S. die LDoreutirc^cn BefcUreibuti' 
g«ff nicht bey detr Arten, fondern in der aügcmer- 
nen Gefchichte derielhe» eingerückt, welches eine 
unan^Tonahin^ Ungteicbfücim;^«!! glehtr. .Dagegen . 
kommen monche tieffliche Urtheile und eigene Be- 
merkungen vor, and das Werk hat dadorch für d(*n 
gelehrten. Natiirforlcber, doch fall für ihn allein gro- 
fseo Werth. flieftr aber wird irieUcidit wOnfcäen, 
dafs es ilim allein beftcmint. nnd daher das, vas 
ihm längft bekannt feyn aiuts, weggelaHen fey. 

Endlich müHcn wir uocfa bemerken, dafs diefc 
Schrift des Ho. S. , wenn gleich in einem geringem 
Gcade, abeedocb^berbaupt den FeBler der Undcut» 
lichkeit iijmnnchen Stellen mit feinen oudemSchrif- / 
ten gemein finbe, z. ß. mag gleich der Anfang -^li»- . 
nen) ,tSatMKindrae gfnits a fritoke fejfarattttn Laitni^- 
t,tüu ita dißiwcit, vt' hitie corpni aaqi^al'e, tirt» 
,Jübverruc6fuKt, alepidotm», catidamqn« 
utompreff'am lanceolatam., in aq-ua- elt- 
r^anttr agit^m tribu^rt ; UH vtre corpus mot- 
,,1«, /«cfu/entBM, etitta-fpltndidn, tat fnw- 
„dsAtt abstjUM fqMam.it. In quibus matis nihÜ 
,^ß, qKod non Itabtat triian commsvat, niß fori» CH- 
„tem fplnMdam exceperh r corpus aiittm atriusqtit 
r^entris^ aequale at teret efi. StquniUtir notae Stia- 
„mandtarvM: eitpitt atrinque datfutn- vero ai- 
„t ernr tnberofttm".u.(.vf.. (Seich das erfte giebc 
eiii4;ii Dopp^lUnii, denn es kann Xowolil heifsen: dw 
S.'tbmanttergattiinfr, Welche vom Triton verfchieden 
iit, untcrfcheidet Idurcuti Sa u. l. w. , als auch, die 
Salamandergattinig unterfcheidet Laurenti dadurcb 
voinTriUtn, rou dem et fle trennt, — das letzU 
foU' es heifsen, man miif» es aber erfl aas dem Foh- 
ganden einfehe». Ferner wird jeder glauben,., bey 
„absqas fqnarnttr betten die Laurentifchen Keiu)u:i> 
ehcn ein Ende, audaiit: „cnput nirinqiu" ik f' W. 
fingen, ücb vera Vf. gegebene Kennscicl)C{h an, und 
gkichwshL find' dies liaoptzuf atze za dem Laarenti- 
Khen VntmicheidDngsineclunal, die in. E.aiirenil 
'felbft luimittelbar kifi dos-zucrü gefagte ungetrenat 
folgen. ... 

Dies mag r'tm dicfem Werke ün allgemeinen g«- 
«ng feyn , wir gellen jetzt die bier aufgeftelken Gat- 
tungf^ durch, und machen nach dem Titel und dor- 
Vorrede mit den Aüpftoidcn- Amphibien (amphibia fm- 
tientia nennt iie>Qr. S. (elbil einigemal) den Anfang, 
. Bey diefcr Ordnung .geht der Vf. zueift tten Kör- 

E erbau: ibi .aligemeiaen ihirok, um hernach fo viel 
flrxer feyn ziLkdnnen. Doch fchrünkt er lieh hibr 
auf das, was zum äuEiern Bau gehört, ein, snd ver^ 
^risht die Fliyriolt^e (dies foU wetil die Befchrei- 
hang der Eingeweide,', und lielletcht derantlem wei- 
chen Theife, ^fs Spianchnologie , Hdfralogie m..£, w. 
-heifssn;t und CHleologie rn, der Fo^'xy liefern. .Al- 
ls auch' hier verfahrt Hr. ^..rhapÄMtifcfa, ondwiae» 
.Aec icbmt^ ob^ViUh ä» hte> tebon he; derLehse 



SS5 No. 41. FEBRUAR i8o^' fc* 

Ton der Bewcgunft der Frfifclw Ib viel OAeologirobes Hmen verfbfaiedeh ift, nnd Hr. 5*. Mbft «ingeftcbe» 

Torkouimt, wcicbes alles viel rieutlicbcr, ordentfi- aiufs, daTs Lanrenri ^^iclui^e Grlin^e zu diefer Tren- ■ 

chsr uad «liiie Wwdcrlioluiig^n borte gcf:)^ werden n^ing hatte,' die er felbA noeh vennebrt. -Waruiii 

Aöancn, vem die OfleoluQfic Torim5rgiin!»en wÄrc. frennte er fie deniv nidit? Ueberbaui« hat aber doch 

Hier ik nun ui AttgemetrHrn das MeHtwürdigc uml uiilVividg diefeZcrtherlung derLiiiR^'irGhen einzij^eH . 

AusseftJmende i» der Bildiinc^ desKopfs, der Au- Gattung Rann in inchrereGattungen nteht wcnigetie- 

(en, des Tremoielfelb , der Nafenlöcber, des Mun- denldicb^eiteti. Die Unke oder Feuerkröte Rann 

ies, des fMTei Angezeigt. Ute Lendenwirbel ftih- bombäta desLimt^, Bufo i'^mu des Vfsi., hK fe viel 

ten nach lin.S., io wie nach (Ierj\ngabe anderer Na- van der Qattnng Rana slb der Gattuni^ Bn/0 laL«* 

iwiorfcher'den fpringcntJen AmpWbieH, wenn man bensncc »nd Bildung sn fieh, dafs man fie als el«e 

•her Mfa*i£cbe Dinge mit Mnilicbcn Namen belepcn wabreMiiteUrt anreben miils; gleicbwobl nnterftfeei^ 

Will, fo haben doch CoitCr und andere zKverlaf.-ig dct fie (ich von beiden in n^nohcn wefentHibcTi . 

lecbt* 'die Ihnen Lciidenwfrbel 2iilchr<?ibeth Nun Stucken 1 fu' dals Rec. cwctfelhaft ift, sb inen lies 

ket&nM der Vf. auf die B.;wegung und Bcwcgungs- Natiir geiufffser verfahre, wenn man* di« LinscitL-iM 

Werkzeuge dieferThiere, welches doeh in die Phy- Gattung in i^cbrere Gattungen, und dann iil ui« 

fiologie gehört bätte,. und hat zuerft dasjenige sl>- viele? oder, wenn man lie blofs in Familien odec 

drndteo lane», x^tm er darüber bereits fowobl im' ep- gat nisbt einthciit. Da'Br, S. doch in derFul^e nvuh 

ftea alft xvoeytvn SpeciiKva Phaßoleftiae AmphiittonaH van der Pb^'nolsgie der ^ringendea Ampfaibictr. rtt-, 

gefagtUaKe. Naeh eine» Tadet eines franzüliAbe« den wird, tb- wüiifcht fiiec„, dafs derfclhe bey dir!ii;r 

fiefokwtiCz:e» des rfe la Cepede, der die Stellung eines Gekgvnheit auf diefe BciHerkungeu »inige RüTkfi.it» , 

iftzenden Frofehe« artig findet, ril eine Stelle fiu« nehmen, und vor^.ügUcti die Grund* eatwi«kt;lii wö- 

Sarikesi tiomveil» ATnÄamaite des Mtmutituns , %Tclcbe ge , wiwuiu er die Pif;a zu ftiver Gattung Kana rvch^ 

tch.auf diefeTbie^e bezieht, abgedruckt imtV gciseigr, nete, und dis hambina fb ohne Anllofs zu den Kr«- 

dafs dcsrfdhe lieh- irre, wenn er ^ag^, d^tfs da» Ku- teti. Auf feine Kcnozcichea- wird er hier niclit ver- 

kuksbein beym Siiringen der Frdfche lieh ausOrecke. weifen, wollen ; denn., wie wir fchon. vorhin bemcrjt' 

E* letgt ferner, dafs Liune und Pallas unrichtig -den ten, ijh darnach dij; 3?ifa keine Kon«, wegen '>if:' 

Fröfcben ftchs ZehfM an den Minterfitrspn zufchrei- Bildung ihres Kopfes, und der Notwforft^hsr inuis. 

hen, da das, wa»lie fär den fechlten Zciien anfahiis . die ICenii zeichen der Gntniiigen nach de» Arcen, iiicbt 

ein AlittelAjfsbein ley , und demnac'h Cuvier um fo diefe nach den Heniueichen^ fondem nach ihrer, 

''mehr fehre , wenn er als Ecnnxetchen iai ganae» mehr oder minder wefentticben Verfchicdenbeit und^ ' 

fiattuR^ fechszehigc Ffifse-, angiebt, da auch keine Aehnlichkeit im Ganzen ah Gattungen heftimisen,. 

Spur' de» fogenannten > fecliilen' Zehes beym Gras- und daiux ecfl die Unterfcheidungsmeikmale au£- 

ftofch und efsbaren Frofche iieh zeige. Die Locker- fuchen. 

keit "der Ifcut dien* foivobl zur Befbidermig^ des Die zu d'e^ Vft, Qattun^r Rnna- gch«renden> H- 

Athembolcns aU des Springcns,. und der Sditciin trMporafiavnd efi^Mlfnls und nicht hefchricbcn, fon^ 

derfclhen, nadb der Meynuiig des Vfs. , vorzüglich d«cn n>ur ihcc LahensarC Tehr verkürzt nach Rbfebt. 

diefelhe vor dem Austrocknen zu fchützen ; er fchcint erzählt. Bey der oeellata find Fehler von I,juirenti. ' 

ihn bey den Kröten für giftig zu halten, Rec. ift eher und Linn£ mit Recht gerflgt und verbeffert; es wird: 

durch mehresc- ErfAlu-uHgen. ibwobl «oti. tlerUnTchad- eia Exemplar aus dem I^-ampifcben. CabJ^et in Han^ 

"Bchlteii diefes Schliiims als des Urins dcrfelben über- nover, und eins ans dem herzoglichen in Braun- 

zeugt. Dfer Schleim, womit die kletremdcn Laub- fchweig berchriebcn. Dir Piu« bat der Vf. ohne 

frorche lieh fellhalten, ift nach ü. 5. o^l>e KWcifcl Grmld etnt^r'AbäiiQeruug den Namen DorJ?g«Ta g«-* 

von gleicher Art, und Laurenti wird mit Recht wi- geben. £r dachte wohl nicht daran, dafs die alten 

derlegt, d'al^ dies Klettern durch Ausdelmmig der Römer fremden GcgrnßSnden' ihren voterländifchcn 

Zehenipitzen gfrich einemMunde- eines Bluti^eK^e- Namen, freyiich oit ä ia B»Jfon verRitmmelT, 'lie>- 

Jthelte; ünreät aber gefchieht demLaurenti, wenn fsen,. wie die Benennungen Dllbn, Vrus', AIce v^' 

' ahm vorgewerien wird, er behaupte: „HanaM f. w. hinlänglich beweifcn. Ree. glaubt daher, daf» 

^fuctUma cotimribus Kdhaerart ,-" davon fagt Lautend Hr. S. ihr lieber den* ainerikanifchen Naoten Pipm 

ieinWbrt. Ehdiit* redet derVT. nosl» vom derStim- hütte taflen , als ihr den iichier Ihteinifehen rforjSg^en»' " 

'me, «nd d?m äufsem Gefehlbchtsnnterfchicdcder (eben foU'cn., jtu gafdiweigeiv dafs jener bereits all-- 

fythageBiea Amphibien, -widerlegtLaurcnti, der ib- g^tsein bekannt und eingeftihrt ift.. Mit Recht zeigt 

SAR Mt Zähne ahfpncht , vnd fiimmt Hermann bey, Hr. £k Laurenti's lirthmt»' ait , der ihr an den Pnuter- 

dab-'^ vollendet fleifchävOead . als Kaulquappüi i^fsen Nägeln zufchreibr , da fie ihr, wie alli-*n^'ait^ 

pfianztinfrefi^nd find. demlpringendtfn Amphibieir, fehlen>; doch komite- 

Hr.y nimmt in dJefer Ordnung, wie Laurend L., wie Rec. an einem eigenen Exemplare wahr- 

imd- d« la.'Cepede, die Gattungen iU«s-, £«/» und umhsc, Ibichtzu- diefemlrrthume verleitet werden;. 

Jiifta, welche letzte atCalamites nennt, an^ dieLau- Von der Aana contufa ift ein Exemplar der Bitrbif- 

aentifebe Pjjm al»r, dfe de ta Ccpede zu den Kröten Jkhen Naturalienfaminlur^, und die K.. fpinipes narb> 

z^lte, hat er mit den FrÖfchea vereinigt, ob fie Shaw beichrjehen. Eine Alrt: R, fufca, deren h'.olv 

l^eh^ gewUi ipeüMtUcher als die liaobitöiebe -wa itn> Vnzeicluuls du VioceiuUches Sätwolung £r\vüh^ 

MUlf 



-isr 



JU U E; FEBIttrAR i SoÖ- 



Jj3». 



flung gefchieht, und die Hr. S. im LainptA:I)«n Cabl* 
»et fand, beftimoit er fo: „Carftti ftifcmn litita » 
iitimribw ad /dmijra ducta äiflingiiit," und eine aiV- 
dere R. ovMs, die er mit Gronov. SluJ. ll. Nr. 67. uiid 
dejffib> Zotph. Nr. Ö3 u. 65. »nd Linn. Am. Ao»d. l. 
p. 303- vergleicht, fo; „CaTfttt breve, raflratum, naß 
,,iorfor£ globofo ctmfiijum,, oculi parvi.*^ . Von der A. 
fipiens ift einige Nacbricbt nach Cttesb7 und äch^e^ 
bem gegeben. . Dofs Linn£ die Raim paradox» nicbt 
ohne Schwanz geEehen , und dadurch Giuelin, Blur 
menbach undLaurejiti zu ihrem fritbum , fie ftets als 
gefchwänzt anzufehen, verfeitet, weniEfteni dafs 
Linn^ äs noch bey deI^ letzten Ausgabe feines üy&em» 
hfl vollkouunnen Zuftande für gefchwanzi gebaiten 
habe, widerlegeft nach de* Rec. ^eynang hinläng- 
lich das Linn^ifche Kennzeichen und die hinzuge- 
Ülgte Annlerkung. Die Kofia gibbufa des LinnS hat 
Hr. S. hier. :weil der Ljan^iTche Name unrichtig ift, 
und zu felfchen VorftellungenVetanlafTung giebt, un- 
ter Htn KainAi K. breyictps, und die R. vantricofa 
unter den ~R. acephala aufgeführt ; beide möchte Rec. 
Keber zu den Kröten zahlen, wenigAens koouncn 
deoi erllen, der ßdi in des Rec. SammluHg beJindet. 
gewifs nicht eorpitj taeve , noch auch ptdts pratcipme 
pafitriaT4S Umgi, zu. Aufserdiefen finden wir noch 
fc« "nde drey neue Arten:. R. Cyanopbltfctis, 
„Corpiu tx caernlto fuftum, ptdibus faJciaXii, color 
„infra attndutfafcp itiaculatus , plantis pAlmatis, Je- 
„Tüs pvftitlaimm catruleitrvm utrinqur ab oeulis ptr 
„IfUtra ad anum usque, infra ad peetus et dtinde ptr 
„latera ventrit vtrfut anvm ducta " aus Oilindien { 
R. lim ata. „Corparis ptdumque fupra vrracae Mt- 
^mviae dtn^iffMaat , color ex ntfo fitscus , linea atk» a 
„karibiu per palpabrai et latera ad pedgf Mßeriores 
„tvcta, digiii oinnej libtri" und R. Syftama, 
„Corgiu ovatiHH, numHorevm , femora cMtt eoryoris ■ 



„craffa et laia itutvfa , f loenruM rnfra fiolticem tatU 
,jtuo magni, ricttu angirftus" aus, Öiluidieo. DJeTe 
letzte Art würde Kec. iiacb der Be£du:eibung höchr 
ftens'für eine Varietät der R, UretHeps-tU^ltfii} 1 weiin 
Uf. 6. nicht Gele^nheitL gebäht itjitteH'ti'^/de 2u ver- 
gleichen. ' Noch lind ab zwci^elbai'c^- Arten Ljqn^'i» 
R. «ar^tnirfa , Qiaelin's K.,^t^aj, di«( biet peirfico . 
heÜ«t, und.Wbite's KiAn^roS\ae «ufgcfjfUirt. 

Auf. gleiche Weife find die beiden -and«m Gatt- 
tui^en CtXaimiUs.wad Ba/o behandelt, nur der leOr 
ten eine Kritik denBradleyifchcn wid Laurentifche» 
Kennzeichen votaMg^fchickt. "Es fiel uns auf, unter 
den rerwarilichen- in dm Iftzt^n das carfTu« ^ihicv^- 
tare zu finden , weil-dies vielmehr der Rana ^biffitt 
fyfioma und ovalis zukomme; aberLauJFenti recbuew ' 
ja diefe zu den Kröten! So verwirft auch Hr. S. den 
Ausdruck corpus ftrum, weil einem Naturforfcbet 
aichtt tetrum foedntuve feyu dürfe , quod »niifrrfi ptat'r 
tem facit. Wer aber nichts für garftig eridäreo darf, 
darf auch nichts für fchun erklären; denn bdde« ift 
Ansdrsck der Vergieicbting fin n lieb c r Eu^pfin düngen. 
Hr. ^. felbft fchreibt aber den Calamtii „eorpvs calo- 
ribiti pnlcherrimit pictun" zu. Auch könne» 
wir nicht unbemerkt Men , dafs Hn. S. Kennzeichen 
um nichts richtiger find als die getadelten. "Capitit ~ 
„laterä anU oeitlos ctmprejfa 9t angulata" hat di« 
Feuerkröte» die Rec. vor fich hat, nicht. „Pedss 
„j^aeciput pafi^iores, breviores, ad fi^llutit mtiUM 
nidonei quam in ranii, palmantm poUex dinaricatHt, 
„index kreviffimiW' findet alles bey feinen Ranis gii- 
boftt , fyfioniaand ovalis, aber nicht bey feinem H«^« ' 
igneus, ftalt. Ußbrigens fmd die Arten diefer -beiden 
Gattungen in literarifcher Hioficbt treüAich bearbejteb 

IDer BtfrUuP folgt.) ■ 



KLEINE SCHRIFTEN. 



OBKÖltOHrK. Trottbfuri a, M- ,' b, Guilhwnln : üebtr- 
ficht der nturjlen PamolegiJcheH JLiteralKr, Erfler Hpfu ~ 
Literatur vom Jahr i»7- 1193- 8° S. . g. (ggr.J Die Vff. 
diefer Ueberüi^t zeigen reOic gute KeiiMUiifTe ihres Fachs. 
Dl» erde Mrft eilthült Reeenfionen vor fechiehn Schrifien. 
^Ihneii Anänoch Pufolog^ckt AiifceUe» «ngehangt, au» weU 
'cheii wir einige« auaieichne«, ZMerläftiges Miiul, rnnt mtkr- 
jährJgeu H»lz heg Ohfibüumen Holttmgen, odtr Tuetiießetn 
f/itchtiiugta hv'atitzutrtibe». — Man [chneid«t im FriThlutf 
aber di-r StclJ«, wo im alten Holi «in Auge Reffen, ^Mt' 
übar i,ia Sunun oder A(l hecütwr eiiie Kerbe in Ave ffin^ bis 
in* UoU au«, und füllt diefa mit 3aui&wacb« zp. tCie« wird 
■Ifdenu dec auQteigeitdsSaiunC'ft aufgEbUieu, und trabt ««bta 



Atta ekcmili'icF.ii Auge ein Auge heriu« . das der SKhrarfiändk- ' 
fe durch gehörige« VerAu^zen wciier l^enuuen k^iia. Btf- 
trag in tmem im D. P. Germer vorkommeKden I'arfihlag'xk 
Vergröjitrung der Buuntfruchia. — Man Cthiieidfft im rvüh- 

Iahr, wenn dl» BUiihc' aufbrechen will, einen Mefierriicken 
irviten Ring von Rih^ *ui dam Aft und vorbindet die VVnnd^ 
Iftit Moo*. «- Em/in, das Octdiri* d»r Pprjrfien miV jlprikor 
Je» D«/ dai fcklaftnde Jugt betreuend. — Weiin pian dat- 
Btamoicheii fo nahe an der'Erde ortilirt. daf« miin SieErd« 
Sber das eiflgefetse Auge anhäufen und daflfelbe damit fu^eiti) 
bedbcken kann.' Ce wird es weder ioi Winter noch bey dna 
S*f(trieb erfrierpti. — Beym Ftro|rfeK in dur Erde weaigfüu^ 
hat Rec, jedesmal den befün Nutzen gefundea. . 



y Google 



Numero . 42. 



33<> 



ALLGEMEINE LIT-ERATÜR - ZEITUNG 



' Sohnj^bends, den 8;- F'irHmr igoo. 



. NATURGESCHICHTE. 

^ Ieka, b, Froinmaim: Hi^o/iae jJmpfiifetorttMBaf*- 
^^/Urcilis et litnariae Fafcicidjti frimus, Itc. AilCIor 
^aan. Gottloh Schneider, etc. 

^BefMmft d»r im nrige» Stück* ahgebroekenea Rer^nfiam.) 

ItiAbficbt der Satamaruttr ftimmm wir dem VT. toII- 
koimnen bey, dafs der L.nndrfl]!)inaT\der mit den 
■Wn/rerfabmandern m eine Gattung zu Tereinlgen fey. 
Nachdem der Vf. die Kennzeichen der Laurentifchen 
Salamander mit ftrengem T^itl»! geprüft nnd verwor- 
fen hat, geht er die von T.nureiiti aufgeführten Arten 
durch, wobey er zugleich die Laurentifchen Kenn- 
zeichen und Befchreibungen gewöhnlich wörtlich ein- 
rückt, fie noch denfelben mit der Natur oder den 
■von andern Schriftäellern aufgeführten Arten ver- 
gleicht) und dns wiclitigRe beybringt, was inAbßcht 
der Eildung, Zergliederung und Gefchichte einer je- 
den derfelben bis dahin geleiftetift. Rcc. fcheint es, 
dafs der gröfste Theil von diefem aHen fchicklicher 
bey den Arten folbi^ feinen Platz gefunden hätte. 
" Aeufserft fchwierig , und faft unmöglich war es hier, 
eine Kritik , ohne zu fehlen , auszuSben. In Wien 
fclbß, wo Lourenti faminelte, würde man nur mit 
Zuverfüfsigkcit ihn commentiren können, und es 
wäre in der That zu wünfchen, dafs ein dor- 
riger Naturforfchec dies Oefchäft übernähme. Wir 
-wollen hier dieSalamanderartcn nach der vom Vf. an- 
genommenen Ordnung dertelben durcbgebn. 

Der Erdfalamauder S. titacutafa macht den An- 
fang; Hr. 5. zeigt, dafs Lautcnti's S. Candida durch 
einen Irrthum defTcIben für weifs ausgegeben wer- 
de, und tiiobts anders als der gemeine Molch fey, 
"Was von dilTen.aus Gefsner'n entlehnten S. fujca zu 
halten fey, fagt er nicht j aber die S. atra und exi- 
ffua hält er ilir Varietäten der S.inacuhta. Die letz- 
te hat Hec. vor üch, und ift vollkommen überzeugt, 
, «iafs fie eine eigene Art fey, die nicht viel grüfser 
. vrirdi als die Laureiitifclie Zcicbnung. Er würde fie 
, ohne Bedenken mit ßlümeitbach für die Linneifche 
■ L.acerta vulgnris, nach der Befchrcibung in der fnit- 
•no-fuecica, Jialten, wenn Linne nicht bey der wohl fechs- 
Mial gröfsern L. aquatica fri'lge : „La>-va an praeceden- 
tii." Warum Hr. ^. Blumenbachen gar nicht hierzu Kä- 
the zog. wifTen wir uns nicht KU erklBren. Die $..atra 
kennt Rec. nur ans dem Laurent!. -'Abbildung und 
Befchreihirag fAeiheu aber doch hinlänglich daiilrzu 
reden, dafs fie eine befondere Artfey; aber flir die- 
' fe oder eine Abänderung^ derfelben , oder deä fo ffhr 
■ A. L.Z. I800. E^er BimJ. 



in Zeichnung und Menge der Flecken verfchiedene» 
Molches hält Rec. dei) Gesnerfchen braunen Salaman- 
der. — S.criftat»; Hr. S. ift gegen die Meyfiung 
des Hn. Hermann , dafs die mit einem Kamine folcfas 
feyen , die erft kürzlich ihren Larvenzulland v&rlaflen 
haben, föndern iiölt fie für die Männeben. Rec, der. 
oft diefe Art gefangen , traf fie immer mit derjeni- 
gen ge feil fc haftlich auj die Hr. 5. unter« dem Namen 
S. yruinatti für eine neue Art ausgiebt, aufser dafs er v 
■fie für Laurenti's von diefem i^icht gefehenen Triton 
Gesneri mit Recht erkläret. Er hnd in fehr ver- 
fcbiedenen Gegendeii Deutfchlandes immer beide bey- 
fitmmen, und ift fiberzeugt, dafs die mit dem Käm- 
me das Männchen und Hn. S. Salantandra f>rvinaia 
das Weibchen von Lfturenti's T. crißatut, Linne's 
Lacerta pahtJMs , Blumenbachs L. laeuflris , wenig- 
ftens nach derMeyitung diefer Naturforfcher, ffly. — 
S. tatniata ift Laurenti's Triton parißnus. Hr. S. 
fchreibt ihm. wie der criftata, Nägel zu. Sollte dies 
nicht rieUeicht ein ähnlicher Irrthum feyn-, «rieLaa- 
renti bey der Pfpe beging ? Rec. fah diefe Art nie, 
aber defto öfter den crifiatus, und fand keine Nä- 
gel ; wenigftens haben die Gem&lde, die erdsvoa 
machen liefs (in der Natur hat er ihn in diefem Ab- 
genbück nicht) keine Spur derfelben, und in feiner 
Befchreibung hat derfelbe deutlich bemerkt, dafs fle 
ihm fehlten. Auch nach Ltnii^ hat er ,ipedes Mstj- 
CQS" — S. paiufiris nach Hn. S. Laurenti's Triton ps- 
taftris und Rafoumowsky's Laeerta palujiris: Siitd. 
aber diefe beiden wirklich einertey ? Die Rafomnow»- 
kifche L.pahiflris, und zwar die VarietSt /übt»; ignea 
hat Rec. vor fich, fie ift unten ganz feuerftrben, oh- 
ne Fici?ken , nach Laurenti aber, delTen Befchreibung 
.Hr. <S, genau nennt, bat der .Bauch runde Flecken; 
"S- 146. fagt Laurent! i „AbdomeK palUdnm fubcroceum, 
„mncitlis in quatuhr yhalaHges dijpoßtis, intermtdiis 
„dißcintibui , lateraiibus iti linea-m conttnuam/iiAeo»- 
-„^jiejrtiftMi,". woraus Rec. fchon ehemals allerdings 
den Schlufs gemacht hat, dnfs die Art, die er häu- 
fig in Niederfachfen in flehendem Waffer fimd, der 
Laurentifche Triton palufins fey , da der Salamander, 
den er vor fich hat-, an jeder Seite nahe- am ßnucbe 
zwey Reihen fchwarzjicher Flecken befitzt, dieilurdi 
■feinen hellblauen Streifen von -einander abgefondeft 
find , und' das , intermediis dißanlibus ," Tür den ganz 
gelben'Bauch nahm. ■ Diegr*fste5cIfWierigkeit mach- * 
te dfes, dafs Laurinti hitizufetzt, „eaudae acies infe- * 
rioi ohiitr rvbeiU."; Bey ' diHpi Art deü Rec. ift diefe - 
aber, wie^beym THiO« a'lp«^»^i-fchwarzgefteckt; fonft 
ift der Kbrper derfelben füftgtMt; und ftimmt in Gr*. 
■fse-« Sifdung, DidW' (Itr. kS. luenntdie Laarentifcfu 
TV Zeirf- 



-S31 



ALLG. UTEaATÜR- XEFTUNG 



333 



Zsicbnung zu dick ,) Farba, worin He .jedocti nicht 
bttiandig iA , mit der I^aurenttfchcn Befcbreibung . 
und. Abhildus^ ,iind den da zu. gelieferten Zudt^eii, 
des Vf. übeifiii. _ Hätte derfelbe'hier ejne vollftandi- 
ge rcgehnäfsige Befchreibirng gegeben, fo WilrdeRec. 

fewifs wiiren, ob er die von, yi»n angegeben»»- An 
ennCi fo wie er überzeugt ill, 'dafs er die Linnei- 
fche i,. aqnatica vor fich habe. Hr. ^. erhielt im No- 
vember cirey Larven feiner S. palußris, von welchenr 

-wichtige Beobactitungen mit Rückfitbt auf ihreZei- 
gliederungmitgetheilet werden.. — S. prüiitata, wie 
- Svir fchon vornci bemerkten) utiäreitig das Weib- 
chen der S. erißata nach Linne's ^nd anderer. Mcy- 
niiBgf ob Eibur wirliUch ? das getfqm lieh Rec. nicht 
zu behaupten. — S. alpeßris nach I^urenii. Sollte 
er vi<;lleicht eine Varietät des patuftrit feyn? — S. 
tarnifex, auch nach Laurent!.. Hr. 5. weiis nicht ge- 
wifs , ob die von Merrem , in den Schrift«)! der Ber- 
tinifchen ■Gefelirchaftjiwurforfchendcr Freunde, be- 
fclirlebene. und abgebildete L.gyrinoides, nicht wie 

.Sellinaim vermuthet, diefe" Ü. carnifex fey. Rec,, 
der beide gefangen-, gufi'hcn und belchriijben, und 
von dem iei/ien t-ine Abbildung nach der Natur bat 
verfeiti^-en lalfi^n, kiiun mit eieudither Zuverläfsig- 
keit behaupten, dafs dies nicht der Fall feyi eher 
wnrile derli'lbe die L.gtfrinoides für «ine Abänderung 
des T. .aljn-jhis , den Rec. nicht gefehen hat, der 

, aber nacif Lnnfenti'ä Zeicluiung viel gröfncr Ht, oder 
der S.^abfßri^, doch .iiniHer am (iehllcn für eine ei- 

• gej*e Art halten. — S. paimata nach dem Giafcn 
Kafoufnowsky. — S. ^apoaica nach Thunbcrg. Dic- 
l'e-ift die einzige hier, aufgeführte ausiandilchu Art. 
in der I^inleitung find die von Houttuyn befchriebe- . 
nen-aucb angegebcij ; warum fie hier fehlen,' wird 
»irg*««'? B^^t; -viclieicht werden iie in einem fol- 

. Kunden Heft«.ji8chgehohl,t. Solche Brucbftückevon 
. Bruciifiacken -vertnufchte man gern gi'gan «liaen fe- 
Jteu Plftn, und gegen Fe itigkeil in der Ausführung. — 
Lourenli's Pratfuj tritoKius hilt Hr. S. mit Recht für 
die Ii/Brve des Triton appeßris, fo wie de« P. angui- 
mu für die Larve einer andern Stil B«ipn derart. Hr. 
S. zeigt, dafs des i^riftoteles- xapiv'kTi <iie Larve der 
' WaHerfabmander fey;, und man dieie daher in der 
Folge Cord^lui zu nennen habe. Die Siran Ucertina 
llält lir. S- .mit Recht für ebie Salaaianderlarvc ^und 
widerlegt mit grofser Belefenbeit und Kenntnifs die 
iit Abficht derfelhcn begangenen Irrthümer; auch hat 
er einige andere . amerikapifche ^alahianderlari-en, 
die i\ch in Braunfchweig in den Helwigfchen und 
üeyerrchen Cdbinelten befinden, ' bcfchi-ieben. 

Unter den Nameii Hijdrm hjil endlich Hr. S. die 

' ^rcitfchwän7.(ge(),,W.>iflerithJangen. iiiimlich.Linjie's 

Coit\ber taticfMd»tus und.-^gw'^ t,aticaMii», FcJi^er'ß 

^nqiUs piatnros, einen«u«demAcrochordoii veri'yan^- 

te Art HjfdruJi granulatHs ,iCorp9rt fcabray fw- 

• „ligiaofo, fafciü albis in-vmtre tßtiaribus fiiuto,".dlt 
n^b dem Linne'izur /Gattung ^ngtiis sei^Öten wurde, 

^Pallas's i^wq-wij. Co/pitti-, und noch vieriJnRufft^l's^fir- 
ffntsof huita beff:Erieh«ne tfnd «hgebildsü.- A3';en.vec- . 
einigt. Biefe Gafiniag; ift_flll9, jüfftÜL* , .J.ip LwifeiiV 



Laticaitda nannte; nUr hat der Vf. mit Recht ihrih- 
ref) alten griechifchen Name» gegehes, und aus vie« 

.len SteUen der altem Schriftfleller ihreKeiiutntfs die- 
fer Gattung bewiefen: auch fein Unlerfcheidungs- 
merknwMft, wiiibcym Lauren ti.d^rSchiA'aiiz, Schwer- 
lich iß. aber diefcr hinreichend, Gattungen 'feftztl- 

' fetzen, fo wenig wie Bauchfchilderoder Baucbfcbup- 
pen; auch nicht der Auifenthalt im Wafler. Dann 
würde' Hr. 5. wohl den vierzehigen Affen und das 
OpofTuin in eine -Gattung vereinigen,- -weil beide 
Wickelfchwänze haben, und fich bfeide auf Bamnen 
aufhalten? Von -andern Gründen feiner Iintheil*iiig 

. giebt- er aber Jceine Nachricht. Rec. glaubt nach defl 
von dein Vf.' hier gegebenen befleni und ausfrthrll- 
cbcrn Befchrelbungen, und den darin mitgeiheil- 
ten Nachrichten von der Befcb äffen hcit ihrer Zahne, 
dafs diefeGattungHifrfcMjünter oder vielmehr iumeb- 

. rere Gattungen zu vertbctlcn fey; 

Aiii Eiide iP: auf zwey Knpfertafcin ein'in feioe 
Theiie zerlegtes Gerippe der Pipa abgebildet, und 

jireftiith iwfchriebe». Wenn gleich die aichitektoni-. 
ftlie ZeichiiungMirt, deren Thforie der Maler , gar 
nicht gekannt zu hauc-n fcheint, oft die Abbildung 

- undeutlich m.-ichci In t(t doch dies ein fclutzbar^r 
Beytrng zur K*;iniUHis (liel^?s merkwürdigen Thir.rs, 

• fo wie die Bi,-iibatlitinu;i'n nn den Hydrwi. die der 
Vf. fahe; die'ßtfchicibung der Larve des Sumpffala- 
manders, di^ vielen eingertreutt-n einzebicn trcflii- 
<Jien Bemerkungen, die wir unmöglich alle ausheben 
konnt^i) fu M'ie die AufKlarungen mancher dunkler 

- und wichtiger Stellen der alTen Naturforfchcr, to 
manches fcharflinniges Urtheit diefcs Werks, da* 
wenn es einfi vOÜHiindig feyn wird , {und wir wün- 
fchen , dafs dies bald geicheh*,) den erftcn Rang über 

-ulle ander-e bis jetzt erfdüeiiene amphibiologifche 
Werk« behaupten wird. 

LOMBOT), b. Vf. und Rivington: The NatwiU TU- 
■■ ftortj of Britißi Birds ; or a Selection of the mofi 
rare, beautiful and interefting Birds which inba- 
bit this Country; tbc Defcriptioni from tbe Sy- 
- ftema natiirae of Linnacus; witb general Obfer- 
.vatiani, either original', or collecred from ihe 
iatelt and moß efteemed englifli Qmithologifts; 
and embellifhed with Figures, drawn, engraved, 
ond coldurcd from the original fpecimens. By 
E. DoMovan. Voi-llh ng6. Vol.lV. Ijg-J. VoU 
V. 1798. (Jeder Band ,enth;itt 13 Stück ,■ jedes 
von 2 Küpfern, mit 2 bis 4 Blnrtcrn Text, wel- 
che monatlich etifcheincn. Wir haben vor uns 
Nr. 23 — .50. und 5npp/mie)rt Nr. r — ^"7. Der Preis" 
jedes Stucks ift sSh. ßpence.) 

Diefilbe Schönheit, dieselbe Treu«, die wir.bey 
den erlien Stücken diefes Werks, (A. L. Z," 17QÖ. 
Nr. Aa4.) ^Is unTergleichlicji, i^ngegcben haben, on- 
det auch bey diefcn itatti.^fo.tuie liherhauirf di^fel- 
be Einrichtung.; . Es folhe.nachder AiiküadiguTig nur 
.epe -30 Stücken beächeii, die-gute, AuEuEhine hat aber 
,^i^ Verleger bevro^ea , ■ tia iS^ppltv^itt h^f-aiiszuge- 
' , ■ lien. 



883 , ■ '"Ko. 4». FEBRUAR i&öo- - -»34 

6en,- welches den filnften Band tusnwchen und aus z» efitrchenjeti, da dieAbbnflinis iri denPt. ttlf. \iic- 
laNumem- beliehen foll , von denen wir die erften nigftens manche' Verfchiedenheiten enthält. Diefö 



■l 



Tor uns haben. Wegen der Koftbafkeit di^ffs Wer- Abbüdungeii find aber fo fchlecht, und fo verzeirU- 
„es zeigen wir euch hier den Inhalt on, mit de» uns net, dafs man fich diirsuf nicht vcrlaiTen knnrt. Ob 
pi^enthümtich fcbeinenden Bemerk unE>;e». Hn. Latham's Alauda obfciira eint Verfchiedenheit 

P(a(e 45) Chiiradriinvhiviatis. DieFarbeiftdodi der Fcldlerche fey, ill fchwer zn beftiinineiu Hr. 
nicht ßnuz genau getroffen. 46) Lantt batmf. 47)- Becliflein hült fie in feiner Ucberfetznng für ein Piep- 
fako Milü%s. 43) Mßtacilla faliccu-ia. 49) Mtrgns lerche , dagegen fthejnt aber die Gröfsc — ,,71 polli' 
'Merganfer (das Männchen.) 5cö Ewbcriza Miliaria, ces tonga'* ftgt L^thain. ■ — zu ftteiici». Auch die 
51) Falco Timmnenlui (das Miimichcn). 52) Mergns hier ahgi-bildete , die wenigftena mit der Latbsin- 
^ninutHs. Hr. D. hält ihn füf-eine eigene. Art, hat absr fchen Refehr^ibung ganticht ftimmt, war ober 7X^1 
■nicht nutdiefelben Synonymen, dieLathain bey dem lang, und fchcint Rcc. ein altes Weibclieii ^rFeld- 
Slergvi miitatus, fondern auch diejeiitgcii^ die diefer lerch« zu feyh , nur find die Krallen der hintem Zehe 
als zum Weibchen des Mergvs aibtÜus gehörig an- etwas^ zu kurz und zu ftark^eJvrüinmt. Sie ift unter 
iufart, hier vereinigt. Beide gehören auch untlreitig der Keble und dem ganzen Bauche btian gefleckt, 
znliiitimen, aber als Synonymen des jungen JVIaim- Die einzige Berchretbung feines Ejtcmplars, welches 
cliens oder des Weibchens von Mer^s albeUus. 53) in Schottland gefchoffen war, die der Vf. giebt,..be- 

■ Fako feregrimif offenbar ein alter Falco gentüis. 54) Hehl in folgender Vergleichuiig : „One in thc Brüißi . 
Avdta minuta. S")) Charadrini IHmantoyus. 5ö) Po- „Muftam is ofafM deep blick thrmighoM, and tltsit 
diceps tpinulut. 57) Värus coerulens. 58) CobjMbus ,Jjovi which thcfigure in onr plate is copied ^ ii of a 
glacialis. 59) Falco cijaneiis. Der Vf. inufs dasjeni- ,iigkttr culaur in manif parts than that feews tö- kaoe 
(je , was Lathnin über dii^fcn Vogel im Supplement- „beenfrom mUtch Albin engraved his pliite." 77) La- 
baiitJt; fagt, nicht gelefen hoben, da er ihn für eine iits hybemui. 73) Caliimbits feptettLrionalix. yi)} Pa- 
■voin F. -PygwgT« verfchiedene Art halt.- 60) Moia- rus aUr. go) Conus Canjoeatactei. Ri) Sittci enro- 
cilla Rubetra. 61) Turdus torqu^ittfs (_dzs Männchen), paea. ^3) Motctcilla Phaenicurut. i:i) Tvnx.TorqvUla^ 
62)« Ifaejnntopuj OftraUgits. 63) FaUa FinnuncitluSt 84) Zjmiwi n*/w' (das Männchen). Er'itt inEn!;Liiid ' 
fem. 64) AkaTorda. ö'j) Mergiis Merganfer Jem.)?. iufserft: feiten; da» hier abgebildete Exein-plar war 

_ Der Vf. ifl zweifelhaft, ob er den rothkopligen Rache aus Deutfchland. 85) FringiUa Mo'ntifringilla. (das 
als das WeibchL-n des fchwarzküpfigen aiifehen foll. Mannchen), gö) Motaeiüa Si/lvin? Leffer White — 
6<S) Reetirvirofira Jvocetta. 67) Cavrimulgtts «tro- throat. Daffelbe Exemplar des Vogels nnd Nefles, 
paevs. Ö3) Pvdieepscrifiatas ; der Vf. behauptet, dafs welches Hr. Latbam uniet dem zuletzt angef^Vf^'^ 
er im Ftbrüar die glänzende Farbe verliere» und zur engüfcben Namen befchrieb, und abbildet^ , diente • 
Brutzeit die Bruft g»nz naekt fey. Diefe letzte Be- auch dem Vf. eu gleichem Zwecke. Vergleicht man 
haupthng ift zuverlaffig unrichtig;' -rielteicht erhielt beide Abbildungen , befonders die desNeltes, fo foli- 
der Vf. um diefe Zeit ein Exemplar, bey dem die te man kaum glauben, dafs dies der wögticbe FaM' 
Bnift durch li^;«nd einen Zufall eiitbtöfst war. 6g} gewefen fey ; fo verfcbieden find fie , und nur in der 
pArHsmaior. 70) Falco Haliaetus. -ri) Anas Tador- Stellung gleichen fich die Vögel. Hr. Lathamaufser- ' 
nd. 73> N«t«enii*J Pbaeoptis. (Von diefem fehlt una te die yennuthang , dafs diefer Vogel Linnens Mota- 
die Befcbreibung). 73) Ardea cinerea. Hr. D. halt cilla Silvia fey. Ilr. 1). bemerkt aber richtige „tt'e 
mit Hn. Latkam den Jrdea motor unrichtig fflr das „have quoted thejpecific dtßnitim of M. S^tvia for 
.Mannchen. Rec. hat von beiden Männchen und brü- „this bird with dijfidence, for it cUart^ appears lUat 
tende Weibchen gefunden. 74) Stenta fijjipes. 75) „tlit tatl in our Jpecinev. does «ot exaülij agree with bis 
Scolopax Aegocephaia. 76) Jhitda obfcara. D*s}^ „charatter of that bird."- Hr. Btcbfiem hiitt diefcn 
Lari. Als Synony«ien führt Hr. D. an: Alauda oB- Vogel für denjenigen, dem er den NaiAen Motacilla 
fem-», lUakg Lark. Lath. Ind. Orn. 2. 494. Black iVtt(ice*J gegeben hat; xlie in feiner Ng. Deutfchlauds- 
Lark. JlbinVot. 3. pl. 57. und Briffon's und fiitfu«'* gelieferte Befchrcibnng oad Abbildung fcheinen aber, 
Alouttte noire, «ebft pl. enl. 650. f- i. Er fügt hin- nicht vollkommen zu fttmmen. doch ift die let/.te zu , 
zu': „It feems; undetermintd whether we cmglU: fo coa- fchlecht, wie alle nach der Natur verfertigte, i\ie 
j^der tliis oj a differtnt jpecits, or ovltj ay a vfwiet^ of dies Buch entiätt , uin einen Enifcheidnngsi,nind nb- 
„rte Skg LarjL Mr. Latliam, in his Stjnofßs, cvnfi- geben zu können. In einem wefent liehen Stucke- 
„dersit a varieti)." Dies ift nicht ganz richtig. Die weicht die hier gelieferte Abbildung felbft von La- 

. Lerche, welche Hr. Lathamin feinein Jtniex Qrnitko- tham's Befchreibung- ab, denn nach derfelben hai 
iegicus Alavda obfcurit nennt, knmml in feiner Sij- diefer Vogel dunkelbraune Füfse {Itgs deep irown). 
napfis gar nicht vor, und er Hebt fie als eine eigene hier (ind lie hräuulich gelb, g/) Lanins Excubitoi- ' 
von AlbJn's Bticifc Lark und Briffon's und Buffon's (das Mann chen). gS) Tringilla montana. Die Farben 
Almutte noire ganz yerfchiedene A^t» diefe aber ai- find zu hell, gp) Tttrao Urogaltus (das Mänöcbe^i). 
lertlings, und wctugftens Albrn's Black Lark, welche 50} Stris pajferina. 91) Falc» Sabbutea. 93} Mata- 
BrifTon's j4Jow«eMoir£ift. gewi'fs mit Recht als eme ciUa Ruhicota. 03) Aaits atg^ptiaca. Wir woUeu 
Abart der Feldlercfae, {Sky ~~ Lark) au. Ob dies die mit dem Vf. nicht darüber rechten, dafs er diefcn 
Boffonfche auda fey. wagt R4C. nicht mit Gewifsheic uifprfinglich afrtkaiiifthcn , fo wie andere ausländ!' 

■^ fche 



33S 



A. L. Z. FEBEUAR iso». 



336 



&*« "HäoFragt?! Wer anMlAin. 94) Folco Aefaioit. qsT 
Corvitj Picä. 96) Äerns «iiwBia. 97) Telrao Tetrix 
(Mäimchen). nS) ^riea GarzeUa. 99) Col^mlif« /m- 
we»^. IDO) Alcedo i^da. loi) PAo/itmi« cokhlsut. 
I05J >i»nj AUrifrotH. 103) Irtw^giü« CariMiu. 104) 
, 'Rn/iiu aqHtiticiiS. ro5) i'"<i(eo OJftfragiis. Die Ab- 
bildung iß nicht von Fatco ojjifragtu, f-ondcm yom 
Faico fiilimf. 106) Fnlica atrit. 107) Colnmbn Oenat 
'(Vinago), 108) Wotaci/ia L«/ct»ii>. 1*9) Pawo cri^a- 
:tu!f, die geileckte Abänderung. .Ueberacm liud npch 
^abgi^bildet , ^her noch nicht befrhriebeti. iio) FuU- 
.caßtjca. 111) Anat glfioialis. m) Tringa JiriM*. 
iiSii StrixSamnua. 114) TrinciUn catlnaSiaa. 



ERBJVÜI^GSSCHRIfTEK. 

BResx:Au , b. Kom dem Jätem : Exercitia 5fSrif«ft- 

Jia, ad uCuin-CJcricorumSeeularium accoinaioda- 

ta, aactore Ilenrico U^alier , conegii Clericorum 

Secularium PatreSpirituali, et Capellae Elccto- 

ralis S. S. Sacrameiiti nd Cathedralem Eccleriam 

S. joanois Saptiltae Beneficiaco ac Poenitentio- 

rk>. 1798- 570S. 8- (l RtWr- 45^-) 

Es ift in dea kaiholirchen Kirche» grüfetentheÜB 

Sitte, dafs jeder Geiftliclie, ar fey Münch , oder 

Weltpri»fter jäkrlich wentEftens auf drey Tage (unter 

Möncken find acht Tilge befiiiBiiii) lieh d«r EinCim- 

keit widme, and di* Zeit, blofs mit LeCung geiftli- 

«her Bücher und Beteachtung reUgiöfer Gcgcnliandc 

anbringe. In der BresLjuer DiöceJc werden die Wclt- 

«riefterfogarduwh eüienEid verpflichtet, jührfichwo- 

nigftraisdrey Tage oul' iükhe Art mzubringcn. E» 

werde» tügfich drey Ws vier dergleichen Beiruchtuii- 

' gen a*igciicjlt, deren jede gewöhnlich «iuo Stunde 

lang dauert. Diefes lind die fogenannt«n txerätia 

fpmfttftiitt» die dem IgncUins van Lo/uis ihren Ur- 

l&tunK verdanken. .Sie foUeu eia Mittd feya, die 



GeiRüchen theils mit Hiren'Pflicfaten.recIit v 
machen, und ihnen diefclben voll Zeit zu Zeit recht 
lebhnft wieder in das . GedifchtniTs zurückzilTufea> 
Jbcilfi üe zur ErfutluRg derselben mit neuem Eifer zu 
beleben. Diefc Einrichtung wäre nilearalls zii ertra- 
gai, Wenn nur dergleichen Uebungen auf eine zweck~ 
ui:irsige Art unternommen werden. Aber eben darnn 
fehlt es; und das iil der Grund, dafs diefe Uchu»- 
gen gewöhnlich mehr Schaden, als Nutzen ßifteiU 
Rec.ltat'die vgrtüglicbften Schriften diclier Art, die 
feit der Zeit des /g^Maliitj vonl^ajolazn diefemZwecke 
verHifst worden iind, gelcfen und gefunden, dafs in 
denft^lbcn Commt und fonders die uuHnnigfle $cbwär- 
metey und MyiUk. herrfchet, wodurch der Verßand 
nicht erleuchtet, "(bndem verfinflert, und dns Herz 
durch wilde Affccte verftimmt wird. Es wäre wohl 
ein grofses Vcrdienft für die katholifche Geifilichlceic, 
f>efonder£ füi- di<!jenige, — die noch in Semin^ricn 
gebildet wiid, m-o dergleichen gciftliche Uebungen 
gemeinfchaftlich angeßcUt vverden, wenn ein jVann 
von geläuterten Ginindfutzen t;i Beziehung aufKeli- 
pun und Meisl ein Handbucli verfaG-te, in welchem, 
die fruchtbnrden und wtchtigflen Religionswnhrliei- 
ten"in Verbindung mit den vorzüglithften Pflichten 
der Religionsichrer in befondern Betrachtungen' ent- 
wickelt, beleuchtet, und auf eine rührende Art dar- 
geßellt würden. Es war aber, leider; bisher blofs 
das Gefchiift der gciftlofeflen Schwärmer, derglei- 
chen Exerdtienbächer zu TerfalTen. 

Unter diefc gehöret auch der Vf. der vorjiogendeii 
Schrift, die fich vor den übrigen, fcbon in grofser 
Menge ^rfchiencncn , Geiftesproducten diefer Art nur 
dadurch auszuzeichnen fcheiiit, dafs der fcolnftifchc! 
lind myflifche Unflnn, der in jenen zerflrciiet voT- 
koiamt, hiermit groTsem Fleifse gefammelt und zu-. 
fainmeiigeflellt iü. Wie äufserft verftimmt an Geift 
und Herz mufs der Keligionslehrer werdea, drr 
üch nach dfefem Buche zu bilden focht ! 



KLEINE SCHKIFTEK. 



JWofMii- *i<d Jbeniania^UU swf alle Tage in der fVockt 
Ar ä)lclie.iie fich'« in der Welt raUlIen lalten fiuer werden, 
»on M. G/r. ifeinr. Schatltr. Pfarrer zu Nfuiihufen, fljpj.j 
Vlir lind 80S. %. Es Bereich t dirfen Ändachw-ii, dei^ii jede 
,nit einer SelMlbetnchtuiig »nf-iiiRt. welche crft iin.Schlu^ in 
den GcbeiHo» übergeht, und «nii -ciiitm Uede endiet, aum 
tobe itis in dciifclten nlles .ini Beförderung der Rechüi;baf- 
fenhait und Erweckunj? ciiics gute» Wiüeus (utUi*jefi»hM ift. 
Aber Reden Sirtc.i. wie folKeiidc^ S. g. dem Trotte der Verien 
I1U11C Mta J"!"" willm Raum »erfchafteii , S.4S. «u Gottes Er- 
banauiig in£tvilb» JeCu feine Zmfiuckc nehmen.. und.S. i<. 



Jefu«, derjetzt ztir RechbM feinei Vatcn Giu, foUien dean 
doch in einem Andachcsbuche fitr die «uf dem Xitel nidit ^e- 
ma genuf bezuichneie ClafTevon L^fcrn, deren GeiflesbildHiig 
auch dnrdi ein Tukhes Buch befördert werden foU, verniieden 
Ceyii. '^ugToCavi IteÜreben populär x.u feyti, verleitete den 
Vf. zuweilen eine Ilediinsari a«fzunebii>eii, A:i für «ne refigio- 
fe Uncerhnlnini! iiichi edel gcnuic iß, als S.17. w»a ich heu» 
mit dir, mein Gute uuigimauki habe, und S, 30. die Gefchirt« 
Verden dcMi Mu'nfchcH fTfüti/irli «rfchweri. , Soiifl zeugt diel^ 
Schrift von eenatitr BekMnntfchaft ihrei Vfa. mit dem Geifl« 
und der Sprache des f^meinen Mannes und darf Geh d«herh»f- 
{cMdich be/ diden cui£ gute Aufm hat ver^ccheu. 



™b,*^jOOglC 



Numero 43. 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



o%tagi, itn v>. Fibruar i£o0. 



RECHT SGELAHRTHEIT. 

Eblanors. b. Palm: Gatlvs Alays Ktmfchrod'i 
Hofrarhs und Prof. der Rechte auf d. Julius Uni- 
verfitätztiWQrzbur^, AbJvandivnge» tw dfm pei»- 
tichfn Rechte und peinlickr» Proceffe. Zweyter 
Theil. 1798- 4^5 S. g. (iRthlr. agr.) 

Aucli djefer Theit enthält tehr fchätEfaare BeytrS^ 
zur Bertchtigunf» und -VerTollftändiguiig des 
peinlichen Rechts. Alle zeigen den gründlich gelehr- 
ten, felbftdenlcenden Mann, der Miit Liebe feine 
Winenfchaft bearbeitet, und für fie nur Wahrheit 
facht. Einem folchen Mann iß es aber fo wenig uin 
unbedingte, grundlofe Lobfprflcbe zu thiin, ftls er 
I durch fireymflthigen , mit Gründen unterßOrzten, Ta- 
' del beleidigt werden kann. Dtefer Gedanke wird 
an« bey der Anzeige des vorliegenden Bandes leiten. 
Er beßefat aus folgenden Abhandlungen. VII. 
l/ifber du Aufzeichtamg der Güter eines Verdächtigen 
oder Verbrechers. — S.' i — 60. Die Auizeichnung 
der Gäler ift fcbon durch das römifche Recht begrün- 
det, theils zum Zweck der Confiscation, wenn der 
•bwefmde Verbrecher fich innerhalb Jahresfrift nicht 
Aellte, theils un den Süchtigen durch Entziehung 
Jcines Unteriialts zurRückjcehr zu nötbigen. Der er- 
fte Zweck , behauptet der Vf. , habe feit der Nov. 13^ 
I c. 13. sufgehört, weil ile die Conßscation aufgehe- 
i ben habe. Diefesfcheint uns ganx irrig zu feyn. Die 
r beriihrte Nffi;. hebt nicht alle Confiscation , fondem 
nur die eonfiseatio tacita auf, welche eine ßillfchwei- 
{ende Folge der Capitalftrafen (im weiten Sinne des 
römifcheii Rechtes) war. Die durch Qefetze ausdrück- 
lich beftimmten Confiscationen (canfife. txprejfai), zu 
welchen auch die Conliscation ab Straib des Ungehor- 
fäms eines Süchtigen Verbrechers gehört , blieben 
[ noch in ihrer vollen Kraft — Die C. C. C. Art. aoö- 
verordnet die Güteraufzeichnung nur xu dem letzten 
Zweck. Allein fehr richtig bcheupret Hr. K. gegen 
Böhmer, dafs fie nicht blofs auf diefen Zweck noth- 
W'f^ndig cinzufchränken fey; fondern dafs fie auch zu 
andern Zwecken — um Sicherheit ffir die Procefs- 
' koflen, für eine bevorßehcnde Geldbufse oder Con- 
i fisiratioR r,n erhalten: oder such um dem Angefchul- 
digten felbft fein Eigenthum, das er im-G^fängnifTe 
; nicht Terwaltcn kann, zu bewahfen, ja felbft ftatt 
i einfr Caution — mit Recht angewendet werden kön- 
ne. Allein wir wünfchten , dafs der Vf. feinen allge- 
meinen BerrilC von der AnuntiUinnt bonorwn die- 
fe vcrfchiedenen, unter demfelben enthaltenen At^ 
ten adtiquat bcftiuimt faätte. Denn der Begriff S. i. 
A. L. Z. 1800. Ei^er Bwuf. 



„die Aufzeichnung^ der Gflter ift eine gerichtliche 
„Handlung, wodurch der Richter mittels des Actuars. ' 
„ein Verzeichnifs der Güter des Verdächtigen oder 
„Verbrechers verfertigt, und die freye Ausübung des 
„Eigenthums und GenuiTes deffelben befchränkt, da 
„mit eine peinltciie Suche zum wirk&men Ausgange 
„gebracht werde ," ift nicht nur zu weitfch weifig, 
fondern enthält auch ©ffenbar nicht den Fall, wo der 
Richter zum Beften des Angefchuld igten die Arm»- 
tatian unternimmt. Richtiger und pröeifer dürfte 
vit iUicht diefer allgemeine Begriff fo lauten : die Am- 
noiatio b. ift eine gerichtliche Handlung , mittelß wel- 
cher dar Vermiigen .eines Verdachtigen oder Verbrtchers 
inveniirt und das Dispoßtiansrecht darüber befchränit 
wird. Die Angabe des Zwecks , der fehr verfchie- 
den feyii kann, gehört nicht in- den Gattungsbegriff 
von Güterau£teichnung; fondem befUmmt die ein- 
zelrien UntcraRen derfalben. — Zur Förmlichkeit 
bey der Aufzeichnung wird in der Regel die Gegen^ 
wart des peinlichen Rechtttrs , welcher die Präven- 
tion für fich bat, und unter delTen Gerichtsbarkeit die 
Güter gelegen find; der Vertragserben r< zuweilen des 
Verdächtigen felbft und endlich zweyer Schoppen und 
des Actuars erfodert. — Unter den Freunden, deren 
der Art. 20Ö. Erwähnung thut , verfteht der Vf.. ridi- 
tig diejenigen, denen zungchft die Erbfolge zuftiht, 
In geringeren Verbrechen gefteht et dem bürgerlichen 
Rii'hter das Recht derAnnot. bonor. zu. Eshatte aber 
auch der Fall hiehergerechnet werden follen,wefin 
die Annotation blofs in der Abficht gefchieht , dem 
gefangenen. Inculpaten das E igen tbu ms recht zu 
fiebern, wovon Hr. K. das Oegeiitfaeil anzunehmen , 
fcheint. Denn diefe AufreichMung ift kein Mittel ZUt 
Ausübung der Criminalgewalt, welches doch allein 
Grund der Annotation ift; und defs die Sorge füir die 
Erhaltung der Güter nicht ein unmittelbarer Zweck 
der Criminalgewalt feyn könne, verfteht (ich von^ 
felbft. Mithin kann in keiner Rückficht der Ciimi- . 
nairichter hiezu berechtigt feyn. — Sehr richtig her 
ftimmt der Vf. den Gegenffcind der GüteraufKeicb- 
nung diihin, dafs er das gegenwärtige und künftige 
Vermögen des Angefchuld igteiy fo weit es in dem 
Gcrichisfprengel des Richters negt, umfafTe. Nur 
diejenigen Sachen find aber der Auf^icbnung unter- 
worfen, über welche dem Verbrecher das volle Ei- 
genthum zulteht; mithin kann eine Sache , über wel- 
che ein anderer das Miteigenthum oder den Mifs- 
brauch hat, nicht invenfirt werden. — T)ie allge- 
meine Annotation findet nur tirpcinlichen Fällen fiaCt, 
wenn entweder eine Confiscation berorlteht oder ei- 
ne andere Strafe gegen den Flüchligen wahrfcheifllich 
Uu XU 



33&- 



ALLG.- .L1TE;RATUU\- ZEITUNG. 



3j)o 



- zu erkennen ift, welche ndth^cndig fehie GegenWitft ■ 
ecfQdert. . Zu dicCen gehören die, eigentlichen peinli- 
chen Strafen (an Leib gäer keben), v'che fcei/ies- 
' wegs (wie Qiiijlorp u.a. bfihauptcii) zu Gpld'ange-' 
fehlten und dabcr, inhtelft diefes Surroj«» aat^am^ 
Ah^ki-'nden voll/ireckt werden köimeii. Beis'.es fetzt 
abc'r voraus, dafs ein bii'ireichenrfcr. Verdaclit ^gen 
den An gefchiild igten vorhanden fey. Die Aufzeich- 
nung einiger Güter tritt ein, wenn die Annotation 
flarttdcrCaHtion, oder zur Sicherung der Procefsico-_ 

■ ften, desScbadenserfatzes des Beleidigten oder einer 
künftigen Qpldbufse gefchiebt. — Öas Wcfen der 
Annotation bcßebt in Verfertigung eines Inv^ntarii) 
de« Verkauf der Sachen, die fich nicht aiifhebep' 
l»nen , der Niederleguiig der Güter in dein Gericht 
oder der Beltellung eines Verwalters. Wenn die Ver- 
wandten hinreichende Caution fielleii, fo mufs der 

' R^ichter ihnen die Verwaltung^ übei'lafTen. Sehr rich- 
tig bemerkt aber der Vf., dafs Frau und Kinder des- 
Fliichtigen zu diefen Yenrandtea , die die Verwal- 

■ tung mit Recht., von dey» Richter fodcm können, 
nicht gehören.. 'I>enn der . j^'t- 2c6- verpiliclüet die 
Verwandten, welche die Verwaltung übernehmen, 
der Frau und deji Kindern Alimente zu gehen. Den 
Grund von jener AusfehlieCsung hat der Vf. nicht be- 
oi£rkt. Er' fchejm uns darin zu liegen," weil Frau 
und Kinder an den Flüchtigen zu eng gebunden iind, 
dafs man mit rtecht fürchien inüfste, iie würden, der 
Ciution ungeachtet, den Flüchtigen aus den Gütern 
unter£lüt7.en. Die .Caution , weiche der Verwalter lei- 
ften mufs, bejfreift das Verfprcchen, i) die Güter 
wohl zu verwalten ;. 3) dem F^ichrigen nichts davon 
zukommen zu lalTen; 3) alles dasjenige zu leillen, 
was ein künftiges ürtheil befehlen wird. — Was der-, 
Vf. öfter die Wirkungen der Güteraufzeichnung fagt, 
ift grörslentheiis Wiederholung des vorhcrgefagten. 
Zuletzt handelt er voii den Arten , die Güteraufzcich- 
nimg aufzuheben. Er bemerkt unter andern fehr 
richtig, dafs weder die Freyßaue, noch eine Verthei- 
^igjing die Güteraufzeichuung ausfchliefscn. 

VIH. Ueber den Begriff, das Weft» und, die Be- 
fiirafung des DUbflckts-. Eine treffliche At^ndlung, ^ 
die einer Bu»führJichen Beuftheilung bcfonders werth 
ift, und zuerfi unter dem Titel, dtfurti vere talis Ho.- 
tis characterifiicis, eonfimimatione atijie Jupi'ticia. Wir- ■ 
ceb. i75)2.'i»erausgekofninpn ift. Sie zerfallt in fechs- 
befondere Betrachningen. — _ Die erfle Betrachtung 
uoterfucht, wnüK der Diebßaliijür vollendet zw liaU . 
tenjeif. BeLirenilldi /iiid die Rtcbtslehrcr hietüber 
fehr aneinig, indem eiuigc fchon die blofse Berüh- 
rung der äflche für eine VoHrndung dicfes Verbre- 
cbcn.*« hatten, s^n^cre a^er die We^iringiuig der Sa- 
che von dem Ort des Diehftahls zur Confummation 
deffelhen erfodern. Die eine Behauptung ift fo irrig, 
wie die sndere. Dafs die Wegbrin^ung der Sache 
nicht erfodert wird, zeigt fchon der Unterfchied, in 
f ur tum inanifeflum, und nee manifeßum, welchen fo- 
wohl dos römifche Rcclu, als dieCaroliua anerken- 
nen. Dafs durcil blyfs.e Bi.Tühraiig derDicbftaltl nicht 
volleiHlet werde, .(eine Mi;.young> die au^ i^£m mif;- 



verftandenen Worte , coHtreetatio ent/pmngcn ift) cr- 
gieijt fleh aus L..2i. 5- 8- -D- t^'^ fiiriis. Zur Vollen- 
dang des Diebftabls gdbort daher nichu tvcitcr,: aEs 
der Act der Ziieignungeiner frerntten Sachs, inithm" 
AppreheHlion , verbunden mit dem ^Mwiis, rem fibi 
habendi. Dies Jll iin Wcfentlichcn die Moynmig des 
Vf.- üebri*«rs mud« er die Entziehung des BcJitzes 
Überhaupt zum Wefcn des Dicbliahls, ohneMeu Ci- 
vilbefitz von dein NoturalbefitK zu unterfcherdcii. 
Es gehört ,3¥o: nicht zunr Wefen des DicbftnUs/'daJs 
die Sachen aus dem natürlichen Bcfitz genomnicfi 
wwdar fchon, die Eiitaiehiiiig des biofscn Civilbe- 
ÜKzet reicht i)tm zum Begrifl' des DiebftabU zu. Da- 
mit h^Ngt denn die eierte Betrachtung; ab die Uarer- 
fchlagtiirg eines aitrertrauten Guts ei\i u-ahrer Dieb- 
fiahtfetj? UBzertreiHifich zufamnien. Der Vf. bejahe 
natürlich dicfe Frage, Was das römifche Recht he- 
frifit , fo ift diefes völlig gegründet. Nach diefem iA 
der natürliche Befitzer «ier Sache (z: D. der Dejiofitor^ 
fogkich Dieb , aJs er tlie. Sache unterfchlagc oder als 
fbs Seine behandelt. Allein nach dem druifche» 
Recht l^fst lieh diefes nipht durchgängig annehmen, ' 
w.eni^ftcns konnten, wir uns ^urchiHts nicht überzen- ■ 
gek, dafs die von dem Vf. mehrmals angeftihrten 
St«len der Spiegel , befonders des Sachfenß}. L. ix, 
Art: 20. nicht die Entziehung des natürlichtn Befitzer» 
zum Wefen des Diehftahls fodem foHtea. Diefe Stel- 
le fagt, dafs derjenige, d^ ^"^^ Sache, die ihm der 
Flufs zugeführt hat , dem Eigenthiimer vocenthältr 
diefelbe $w.ar, i«it Bufse und Wahre" zurück gehen . 
mülTs , aber dennoch nicht als Dieb «der Rauber be- 
ftralt werden könne, ,, alldieweil er es nie di^blich 
,.uecii räublicll aus'jencs GewoJiren brachte." Unter 
, Gewahre können wir uus hier nichts anders, nach 
altdeutfcbem Sprachgebrauche denken, als den Natn- 
ralbefitz, — Nach der CarnliHo, aber Art. 170. , ift 
allerdings auch derjenige, der oiivertrautes Gut ua- . 
tejfchlägt , ein Dieb, und wir linden die ErinueruR- 
gen eines andern Rec. gegen Hii. KL. hier ganz uiige- 
grundet Diefer Art. fagt nämlich zwar nur, dieCe 
Veruntreuung folle „einem Diebl^ald gleich beftrofc 
werden.". Aber darau.<i kann man nicht folgern, daf& 
diefes Verbrechen numnch den CrMtufjoi««! des Dieb- 
ßaläs bL-ßraft werden fbUe, keineswegs aber fei bft 
ein Diebfiahl fey. Man lefe doch nur die unmitrel- 
bar vorhergehenden Artikel , wo ea auch von dem 
Holzdiefaftahl, dem Fifchdiebftahl etc. heifst, iic'foll- 
ten „dem Dit^bftahl gUich beftraft" werdpn. Diefe 
Verbrechen , die noch dazu felbit vom Gefetzgeber 
DiebilaaL •jencnnt werden, wird man doch- wohl nicht 
deswt guu von dem Begriff def^ Diubi^.ahls ausfchticfsen 
wollen, weil diefe Artikel ficb jenes Ausdrucks be- -- 
dienen? — Der Vf. fcLränkt feine Behauptung {iia 
allgemeinen mit Recht) auf den Fall ein , wenn je- 
mand eine Sache in feincin natürUchem Belitzc hat,. . 
und der Civilbeütz einem andern zufteht. Er.nimmt 
daher Schiffer, Boten oder Fuhrleut« aus, welche ei- 
ne Sache ^mterfchlagen , die ihnen gegeben -wurde," » 
um fic an einen andern. Ort zu bringen- iiicr kann, 
nach der Mej^nui^ desVfo weder dem, an. welchen 
'■,'•-. die 



341.: 

die Sache komnKnfoU, nocbtftcb^m^ der (ie über- 
geben tuit, der ßefitz entzogen werde». AHeiii die- 
Ics dörAe n'oht eüier aahent Beltiininuiig bedlir- 
-Ten. — - Ztfeute Betracfatuiig. Giebt es daen cii/^o-, 
Je^Dübßahl? Nach dem rÜMifche^ RcciiC. L. 46. ß- 
3. D.iite furiis, ift diefps allerdmgs zuverniünea; 
BÜeiii.diir Vf. fucht diefes auch pus der Natur der Sa- 
che zu beweiien, B»d diefes fcliemt ihiii- nicht fo 
[ Bnzgeglückt zufeyn. „Will man jemandcji, heifst 
es S.90., des Diebtehls befchiifdigen, fo inufs be- 
wicfenfcyn, dafs er den'Befitz fremder Sachen, aus 
Gewinnfuclit^ßch bey^elegthnhe. Wirfeteaii bi-y ihm 
Toraiis, dafs er wajfste, äafs die Sache, welche n^ er- 
greift, frrmd Jeif, «reÜ ilttn heia Rieht, fie ßch heijztt- 
tegen, zitfiehe ; wir nehmen an , dafs er die Abßeht ha- 
bt t-ävrch fremie Sacken fidi einen J^utzen zu ver- 
/cfcijg««." -Aus dem letzieji- folgt liun freyliqh dieUu- 
ntö^iehkeit eines culpofen DicbQ&hls. Denn Wffiin 
der Begriff des DoIm, fcbon in dem Begriff des Ver- 
• breches&.li«gt, (wie es den n. unter diefer Vuraus- 
fetzung feyn würde); fo ift aucli eoipfo die culpa von . 
ibm ausgcfchtoffen. Allein zu jenur Voraustetzung, 
find wir kemeswega berecbtigi. Diebibhl Ut uagh 
aUgemeincn Ginndtatzen nichts weiter, als Zueig- 
nung eine» fremden benreglicben Sache, in gewinn; 
rächtiger Abficht. DJefer animvs Itteri faciendi fctzl 
den «foluj- keineswegs nothwendig voraus. Es kann 
l^ie culpa f ehr. wobl mit ihm beße^n. Denn die Ab- 
gebt, (icB einen Vortbeii in Anfehung des. Vermögens 
zu Tcrfchaflen, iil eine an ficb rechtmüfs>ge Abficbt. 
Wenii nun jemand diefe AhTicht hat, und deswegen 
eine fre'iB'Je S^he /ich zneiguet« ohne, zu wlOen» 
dafs er dadurch eine rechtswidrige HandUing begehe, 
2. B. Weil er nichc weifs , dafs die Sache iia fremden 
Eigenthnmc ift, oder weil er glaubt, dafs der.Eigen- 
tbuuier in die Zueignung einwJlUge ; der begeht eine 
Handlatt^, diealle Merkmale des Begriffs von ei- 
nem Diebflahle hat, utid die ein culpofer Diebßahi iSt, 
Vfinn er die K" cht ein ficht in die Rechtsmdrigkcit 
feiner Handlung verfchuldethat. — Der Vf. bemerkt 
an dem SchtulVe diefer Betrachtung , dafs man, aus 
der blofeen Wegnahme einer fremden Sache noch 
nicbc eineB Diebßahi (d. h. nach dem Vf. dotofe Eat- 
Wtndung^ anzunebonen berechtigt fcy, fondern der 
doluj erft durcb ein mittelbares, oder uainittclbaxeä : 
Gefländnifs er^viefen %terden müHe. Denn kcn.e 
Handlung:., fie fey befchaffen , wie fie wolle, bcweife 
den böslichen Vorfafz. — Die dritte Betrachtung be- 
ißimmt den Unterfcbied zwifchcn dem römifchen und 
deutfchen Recfrt in der Lehre vcwn Diebiiah^ Die- 
fen Unterfchied fetzt der Vf. darin , i) nach dem rö- 
mifchen Recht ift die Zueignang ei»er gefundenen- 
SsL-he-DiebAabl . nach dem deatfchcn lücht. a) Die 
wiflendiche Annahme einer N"ichifchiild ift Diebftahi 
Aa^h dem römifdien, aber nicht nach dem deut- 
fchen Recht. Davon konnte uns aber der Vf. nicht 
öbc.rzcuf en : ' „nimmt man, fagt er S. 94- , eine Nicht- 
Xchald wifleuUicb an , fo begeht ma» keine fofitivt 
SaniJlnng, wodurch man jemandun den Befitz enP- 
zö^c, man nimmt die Sache nicht widet dea Wilkn 



No. 43. - FEBRUAR^ iaoo4 



S+2- 



des EigenthSmers r fbiiderniiian betrügt nur den Be- 
zahlenden, weil man den Irrtbum wejfs, ober nJchl 
hebt.'; Allein hier fcheinen uns doch alle Merkmale 
des Diebftahls vorhanden zu feyn. Es wird dem an- 
den^der Befitz entzogen und zwar fowohl der Na- 
tural-.als der Civ'ilbcfitz, es gefchieht diefes auf ei-' 
ne rechtswidrige Art, es pcfchichf aus gewirraföchti- ■ 
ger Abßcbt. Dafs diefe Zjieignung erft durch Be- 
trug veranlafst wird, ändert nichts' in dem Begriff 
des Diebftahls. Wie Twlen Diebßalden, denen ge-, 
wifs niemand dicfen Namen ftreitlg macht, fiegC ■ 
nicht auch Betrag zum Grunde i —- Dafs 'hier keine 
pofitive ?liiiy.!lii»Q gefchchc, -»yelcbe dem andern den" 
Belitz entziehe, davon will uns die Bcweiskr<i|t 
nicht ciitie'jchten. Ift denn die Handlung, welche- . 
der trculofe Dcpo/itarius begeht, nitfit bey wettem 
weniger poficiv , oder doch ivemgßens eben fo pofi- 
tlv, als die Handlung desjenigen, der eine NicbC- 
fchuld wilfeutljch annimmt? Diefer untcrniiiimt eirte' ' 
Handlung, durch welche er fich In den Befilz, einer 
fremden Sache fetzt, und' auch jciiör. Der Unter- 
fchied ift nur der , dafs jener an einer Sache , jn 
welcher er fclion den NaturafbcTitz bat, fith nini ncctt 
den Civilbcfitz zueignet, der Aimehiner eir>e'r Nicht- 
fchuld aber, fich durch cüie, gewif;^ pofitive , Hand- 
lung, fowohl den Civil- als Kaloralbefil/, cnylrbt; ■ 
Sollte daher diefer Grund des Vfs. cnifdiciden, fo 
dürfte noch weniger die IJ'nterfcbhigiV*? i'ijies anixr- 
trauten Gut^, zu dem Dtebfi&bT gerechnet werden. , 
3) Wenn der fiilfvhe ßevolhnacbtigte , die ihm be- , 
zahlte Schuld unterfchlägt, fo begebt, er nach dem Vf. 
nach heutlgei^Grundfatzcn fibcnfalta kernen DiebiUh!, 
wie in dem römifchen Recht.' Er RütTt fich theils ' 
auf die fchon vorhin angeführten Grunde, thcits auf 
die Praxis. AUein jene haben wir fthon beanrrtiOTtct 
und die Ictzfe kann hier in keine BeCrachtnng kom- 
men. Auch 4) m Hückficht auf die Verhennlfehung- 
des Diebes und der Aufnahme der geftohTenen Sa- 
chen unterfchtidct fich das heutige von dcuv rymi- 
fclien Recht. — Fünfti' Betrachtung. Von Berau- 
bung einen Erbfchaft. — Die *oi» einem Mirtrbcn, . 
anternoituuenc Entwcnd iinf^ au s einer fiaereiÜtas Jacew , 
war nach rumifclu^m Rechte kein Verbrechen ;. fon- 
dern es fand dagegen nur ein« Civilklage ftatt; die- , 
fe Entwendimg, wenn fie von einem fremdeik (Nicht- 
Erben) gefchah, war xwar Verbrechen, aber keiri. 
Diebflahl, (weil hier nieinaiiden der Eclktz eutZOgci»y 
wird) fpnileruein befoiidercs Verbrceheö , criincn ex- 
jüTfttiM haereditntii, gegen welches härtere GrundfätzCf" 
»Is-gegei» denDiebflai»! ftati fanden. Diefes ift eben; 
fo wahr, als dafs, wie der Vf. gegen die^gcmeme 
Meynnng hemcrkt. auch heut zu Tag das crime» ex- 

E!tatae kaeredilaiis , nicht tu dem Verbrechen de^ 
iebftahls gehöre. Aber über emi^es hö'ben T,vir Bc- 
dcnklichkeiten. Der Vf. glaubt , dafs der Art. l6:)r 
CC. C. von dem Fall rede, wenn ein Miterbe etwoi. 
aus-der ErbfchoftsmatTe. eiitwendet. AUt^in Rec, iil 
mit Leyfer Sp. 555. M. 1. vüllig überzeugt, dafs in 
ffrefem Artikel nur von dein FamiHcndicbÄabl (/ar- 
ten, ^meßicu» proprium) geredet werde. Die* er- 

{icbc 



343 



A. L. Z. FEBKUAR^go«. 



344 



giebc (ich fckon i) daraus , dafs der Artikel die cnt- 
wendfiton Güter Colche nennt, deren der Dieb ,.fi*nft 
,;tin »uchlter Erb lA." Diefes Beywort tjunfi'* leigt 
docb deutlich, dafs yoii einer Pt^rfon nicht geredet 
werden könne, die fcSion wirklich Erbe der Güter ge- 
worden ift. 2) Wie fonderbar würe ts doch, wenn 
Cart, wie es tn dem Artikel f^cfchehcn lü, in einem 
und demfelben Satz von der Entwendung des Miter- 
ben ajis einer Erbfchafi und von dem Dieblbihl zwr- 
fchen Ehegatten handelte. Das letzte zeigt offen- 
bar, dafs er nur von dem, wegen dem Familien- 
verhalmifTe des, Diebs zudem Belloblenen fich aus- 
zeichnenden Diobitahl handelt. 3) Wenn von deoii 
von Hn. K. angegebenen Fall geredet .würde, fo liefse 
fich gar nicht hegreifen, Avaruin Carl yerordnete, 
dafs der Richter hier nicht von Amtswegen verfah- 
ren foll. ttimint man den Familiendiebftahl zum 
Gegenfl^nd des Artikels, fo ift all« klar. Derfel- 
be Grtiud , der es in Hem romifchcn Rechte verbot, 
bey dem Ehebrtidi nllc Bürger zur Anklage ztizuiafTen, 
findet auch hier Anwendung, nämlich dafs nicht 
diirdi folthe Unterfuthungen die Familienverhälcnüle 
zeri'ülict werden. 4) Dafs der nächfte Erbe (Carl 
dachte vorzüglich an die zur Familie gehörigen Inte- 

* fiaterben) einen wirklichen Diebftahl begeht, indem 
er eine ihm nicht gehörige Sache fich zueignet, ift 
allerdings wahr; diefcs läfst fich aber (wovon der 
Vf. das Gegenthcil nhnmt) fehr gut damit vereini- 
gen, dafs die C. C. C. hier gelindere Grund fätze, wi« 
bey dem gewöhnlichen Diebltahl, aufllcllr. äie imhin 
mitReditan, dafs folche' Entwendungvn, wie der 
Artikel ausdrOcklich bemerkt, „aus Leichtfertifrkcit 
,^€rUnvcrftand" gcfchehen. Sennin diefcn Wor- 
ten der C. C. C. kann Rec. «"eiter nichts finden, als 
die Büftimmung der ralio Ifg'S, welche, der nachher 
angegebenen Verordnung aber den Familiendiebft.nhl 
zum Gruiide hegt. — ' Auch darin kann Rcc. dem 
Vf. nicht bevltimmen, dafs das deutfchc Recht in der 
Bellcafung des eigentlichen erimittis exvxl. Iiaer. gelin- 
der fey- , als das römifche Recht. Nach der Praxis 
wohl, allein die, Praxis begründet kein deutfches 
Recht und Gefetze finden fich nicht. Der Artikel 11J3. 
C. C. C. fpricht nicht von diefem Verbrechen , wie der 
Vf- felbft avsdrücklich bemerkt. Hirter kann zwar 

- bey uns dieCes Verbreche« nicht betraft werden, als 
der Diehftnhl. Denn nur in fo ferne finden tn dein 
tümifchcn Recht härtere Gmndfiitze bey dem er. e. k. 
als bey dem Diebfiahl fhitt, »Is diefer wie tteUctum 



privatnm, }ehes wie crime» exfraorJncarJwM beftnft 
Wurde. Heuteu Tag, wo der Diebftahl ö&nttiches 
Verbrechen ift , mQfste daher, wie uns Scheint, dss 
tr. e. h. dem Diebibihl gleich beftraft werden. — 
(DU Btrtftxmg Jttft.) 

KI^D ERSCHRIFTEN. 

LsirsFs , b. Lincke : Di« WmuUr det meufcblicktm 
' Kiirfftrs oder fafsliche BcgrilFe derAnatomie z,uiii 
Gebrauch. der Jugend. Nach dem Franzöfifchen 
de« Uli. ^iiußrrt , von K. L. M- Mitter, Heraus- 
geber der Lebensbefchreibungen merkwSrdiger 
Kinder. 1799. X. und aigS. g. 
Acht Unterhaltungen eines Vaters mit feinen Kin- 
dern über den menfchlichcfi Körper überhaupt. Ober 
die Stntreswerkzenge, Knochen des Rückgrades und 
Kopfä, über Arm und Hand, Athcmbolen , Blutum- 
lauf, Muskeln, Nerven, Verdauung und Ertu^rfm^ 
machen den Inbnlt diefes Büchelchens aus, wch±es, 
nach der Vorermnerang S. IX., nur ein Bändchen von 
üen fämmtlichen El ementa rhu ehern diefes Vfs. ift. 
Neue Auffchlüffe über die Anatomie wird man billi- 
gerweife hier nicht fuchen. Auch gegen den Dialog 
laßen fich diefelben Erinnerungen machen, zu wel- 
chen man fich bey den meiften , in dicfer Form ah' 
gefafsten Kinderfchrifien genöthigct fieh*. Die Zwi- 
fcbenredcn der Kinder find nicht mit dem Ganzen fo 
genau verwebt , als es in einem durchaus gutem Dia- 
loge fejTJ füllte. ZuweHen zeugen ihre Fragen and 
Bemerkungen von fo tiefem Nachdenken , wie man - 
es bey den mehreren Kindern kaum vorausfetzen. 
kann, z. B. S. 183- > wo ein Kind zum Vater fagt: 
Denken Sie nur, dafs Sie mit Kindern fprechen. Zu- 
weilen iii ein blofses: Allerdings, welches doch kein 
Beweis ift, dafs fie den Vortrag des Vaters verftandci» 
haben, alles, was fie zu fagen wilfen. Gleichwohl 
aber trifft man in diefer Schrift manche, wenn auch 
nicht neue , doch ganz artige und tiefer gehende Be- 
merkung an, als 5. 133. über die verfchiedenen Ar- 
ten des Lacheins und S. 144. ff. Über die mannichfal- 
tigen Verrichtungen der Hände u. f. w. Üeberhaupt 
fditiiien , nach unfenn Gefühle die letzten Abfchnitte 
interetTanter ausgefallen zu feyn, alsdieerften. Aber 
warum fchreibt denn Hr. Bf. Hä'nfier, Gräfser, Dt*- 
Jsenu.t.w, anftatt: Haufer, Grafer, Orüfen? 



KLEINE SCHRIFTEN. 



EHBAtnnieHCBniVTCK. DrtiJm, in d. VVtldi«ifchen 
Ho{bu«hb.i Jüredrm o« dit tionßrmandtM , am Palm&nntiga 
17». Gehllten von M. Martia Herrn. J^mee , PiÖor in VVU«- 
4ruf. 1799. 3B 3- 8- <l >!r.J ■ ScIiluCiwd« uiiilScliluricrtMt konn- 
Mit WHiifot wMu«[.-fa Icjm. Uehiigtnt ift der Ton in dieCn. 



Reden banlich und iht Inhalt hat grSfsteni^ieils ins Frakti- 
f che im ClirLfl«iiihunie zum .OegenlÜntU. Aber irgend «ine. 
Auiz«ichnuDg,di«fiedM I>rucks wank aia^t«! Lüdumi wir 
nicht ctitdwkea. 



=o„b,»^OOglC 



34* Nuita«TO 44. 80 

ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

"^ " , Dienstags, den 11. Februar 1800. 

RECHTSGELAMRTÜEIT. Aber wanim ift denn wohl der Diebftahl durch Eiii 

fieig«n und Einbruch gefetzlich ausgezeichnet, weiin ' 

- Bri-anoeK, h. Palm: Gatlus Alous Kleinfchroi's « es nicht wegen der, rfus den Waffen entftehcnden 

Hofraths und Prof. der Kechte auf d. Julius Uni- Gefahr, einer Verletzung; des zu BeÖehlendcn , ift? 

verfitätzuWörzbnrg, Abhandlangm aus ttempeifi- ^^- begnügt lieh hier, auf das Wörtchen „geßjfen" 

tictun Rechte und veiutichen Proctffe. ett; aufuierk&m zu innehen. welches bisher ganz überfe- 

hen worden ift, und' uns, wie ar an ei nein andern 
{F*rtfMmifa€rim'wigenStmti»bgtirochtm*mRßttnß<>u-y, Orte zeigen wird , zu einer neuen . vollffändig ein- 

S' leuchtenden Bfcantwortüjig jener Frage führt. — In . 
ecA^e Betrachtung. - tWw die Natwf des gefiUirtichen Aesfiebenten Betrachtung fucht der Vf. zu zeigen, dafs 
Diebftahls. DcrVf. unterfcheidet zwarnnch dem dieC.C.C. k«ine Art des Diebftahl s abrolut^mi'c der 
X59 Artikel zwifchcn dem Diebftaht, der durch Ein- TodesQrafe bedrohe. Bey dem dritten DicbttaM 

britch, durch Einileigen und mit Waffen gefchiebt; fcbeint uns dicfes doch fehr problematifcb zu feyn, 

aber er nimmt doch an , dflfs bey allen drey Arten Achte Betrachtung. Ueber die zweckmäfiigße Befira,- 
des gefährlichen Diebftahls Waffe« erfoderlich feyen, ßtng des Diebfiahis. Der Vf. fchlSg't für die fchwcr- 
und nur dadurch erß das Einftelgc» und Einbrechen ften Fälle' das Zuchthaus oder ülfentliche Arbeit anf. 
SU einein geßibrlichcnDieb'^iihl werde. Daronkonni bellandige oder lungere Zeit vor. Zuletzt beineckt 
t^n' wir uns fchlecbtehltngs'nicht überzeugen! Denn «reinig Mittel, Diebftahle zu verhüten. Es foU 
i>Carl unrcrfcheidet ja nusdiA'cklich dreiy verftbiede- allen Untcrihanen ernftltch befohlen werden, dafs je- 
ne Arten des gefUhrltihen Dicbftohls'. und die dritte derBeftohtenc fogicich das Verbrechen, dein Richter 
Are fetzt er tlorin, dafs (ie mit Waffen gefcheben an»ige, und alle diejenigen follen fchwer beftraft 
fcy. Sollten nun zu alle» gefahrlichen Di ebftiWe» wvdeu ."Welche .den Dieben HCilfe und Bcyftand lei- 
W»Sen erfodert werden . foUie von diefen Waffen ftea. Die Quellen , diefes Verbrechens find aber zahl- . 
tes Gefährliche' des DiebAabU abhäugen; <£a würde rejeherund verAeckter, ala dafs diefe Mittel alldii. \ 
ti yi nur eine Art de« gefährlichen Diebftahls gehert, auf die Verhütung des Verbrechens einen bedcuten- 
nämlich den ; welcher mit Waffen gefcbieht, ■ iir.Kt. äta Einflufs haben könnten. Aileimvir dürfen vo» 
wendet zwar dagegen ein, dafs, wenn auch nHe in dem würdigen Vf. nicht mehr fodem, ab* er ft^lbft 
dJefem einen Ponct ttbereintrüfen , dannoch ,drey uns zugeben verfprocben bat. — 
rerfchiedene ModHlcarionen des gefährlichen Dieb- 1 

Aahls blieben. Allein Hr. Kl. wird uns folbft. bereit- IX. Verfuek emer voÜftdndigen Theorie dtr Lehrf, 

willig eingeflchen, dhft unter-feiiier Votaösfctzung vom fiebern Gttette von S.i^iiy — 270. Der befcheide- 
d&s Einbrechen und' Einftei^n gar nicht bey dem ne Vf. nennt diefa ' Abhandlung nur einen Verfuch;}' 
Diebftahl , in fo famc er ei», gefährlicher ift, in Be- er koritite fie aber mit allem Recht geradezu eine vtill- 
tracht kommen könne; dann \erfteht.ei -ficb aber ftanclige Theorie vom fiebern Geleite nennen. Wir' 
von foibft, dafs es nur eine Art des geffiHrlichon Dieb- kenneu keine Schrift, die diefen Gegenftand foi uia. ■ 
ftabla geben kdnne, welches dem Ünterfchied , den falTend b«handel[c,'die ihn fo fehr ine Einzelne verr 
•^[^irtausdrticklich zwifdiendem Diebflaht mit. Waffen folgte, uitd im' Genzen fo - befriedigend darfteilte,: 
iHtd dem Diebftahl durth' Einfteigen mid Einbruch wie die gegenwärtige Abbamdlung. . lu dem erfie» 
letzt, geradoBu widerfjwiAt 3) E* ift gant irrig iCipttd^bandelt.iler Vft von tiem Begriff und derEin- 
ujid den deutlichen 'Wotten'dor C. -C. C- widerfpre- thcilitng des lidbern Geleits,' Er elrklÄfr diefes fiir 
chend, wen» Hr. Äi, behauptet, dafs ficb die Wo«-, „dasjeuige Gefchäft:, worin- det- peinlich Beklagte, 
te: „fo ift in dem Diebftahl, der mit Waffen ge- „dein Richter verfprjcht, er wolle lich>iuhig verhal- 
„fchieht, eine Vergcvfaltigung und Verletzung zu be-, „ten. perfunlich imGericht erfchoinen, und dem Ur- 
„ftrgen," anfalle drey Arten- bezogen würden. Der. „theile, das in dtefem IVotef& erf^l^en wWd.Gte-.' 
Artikel' 1S9. giebt bey dtih Diebftahl durch. Ein-' „inigelhnnit vogegeni^lemfelbetf ^aa^eri^^ht diö Qe; > 
Iwuchumi EiBlloigeri einen andern Gtund der gefetz-, „freytmg vom^Gefiingniffe gewäh'rtJV DifiCec-B^g^lfl . 
liehen Au5zeicbnung<en,'al3 boydeih Diebftahl mir, ift'zwa^ beftler, ajs die Dafmitioq«» der.n»eJtJ^a|t-;, 
TÄ'affen. Voti jenem fagter, er fty „ein gefliffener,'. dem Crt]ninalißen,4ndeui'er* stkaiuHi 'det,V£i »usri 
£^eflüiriidieT Diebftahl" Und nur von diefem, in de-., gefuhrt bat, eine genaue Unterfcheidiingi des fiebern;) 
gtnjatz von jmem, fagt er, dafs von ihm eine Ver- Geleits von andern verwandten qderduch >-erwaiidt-' 
gewaltigtiQg und . Vfrlet»ing ^u befolgen fey. — • fcheincAden.jBegrifieji^ z, ^. ^dvf fauvfgarde , dem. 
. JLL.Z. xgoo. Erfier BamL X k: . ^ . - Schutz . 



347 



ALLG. LITERATUR. ÄEITÜNG 



. '946 



Scli.ut7. gepen.ungertchre Gewalt etc. »ögliclL ntacbt. 
ülfichnobl ift er erwis Mjtelcnd, theils weil er das 
Ucktirc Giitii »in GeftUäft nennt, theilsaber, w«U- 
Ja* Wefeniliche lo tlierem Begriff gleichfam verfteckt 
UHtl in den Hintergrund geftcllt ift. Die [Inuptfaclie 
bcy dem f. C. ii\ nictit, wie es aus diefer Deimitton 
Rh'eiiit, dos. Verfprecheii des Beklagten, Condem d^s 
Vcri^Ecchen- des Richters. Wvit ricbti;;«! iA «a dir- 
her, iTenn man fügt: ßchcres Gdeit ifi das Verjpre- 
eken der Befreiung vom Cffängniffe unter äer Bedin- 
gung, dafs der jreitäuhe Beklagte u. f. w. — Der VE. 
tublfituirt mit Recht der höi.bfttweydculigcii Ein- 
tllcilung in aUgemeines und bejonderes Geleit, die Ein- 
thcihiiig in villi hotnmeHes und uifvoUkommeitet , nnd^ 
verwiffi die Etntheilun^ ip ausdrückliches und ftill- 
fcliwe irrendes , beftündige« und vorübergehende« 
flclieres Geleit. Hierauf untcrfiidit Hr. K(. die Com- 
pctcnz und das Recht des flichters , cih ficheres Ge- 
leit zu erlheilen. Er zeigt richtig, dafs die £rthei> 
hing eines fithern Geleits fowohl dein Landesherrn, 
als BLch dem Richter ziillehe, und nur die Sphäre 
der Wirkfoinkeit dc-ßelbeii'verfchieden fey, je iiacU- 
dcin es von jenem oder von diefem ertheilt worden 
ilt Wenn cm Landesherr inehrwe Lander bar, £6 
untetfeheidet derVf. (5-12. in Rückficht auf die Wirk- 
£iinkcit des fiebern Geleits, ob dieTe Lände auf fier-. 

' fiinliclie oder nuf reelle Art mit einntider Verbunden 
find. In diefem Fall foil Tich das fiebere Geleit auf 
alle Länder, in jenem nur auf dasjenige erßrecken, 
in welchem die Unterfuchung ill. Diefe Behauptung 
fchfcint uns nnge^ründet. Jener Uiiterfchicd in der 
Vereinigung mehrerer Länder bezieht ficb btof^ auf 
die Sltia>-sverfa(fung, aber tiiuht auf die Staatjrtgie-' 
rung. 'Auch die Wofs auf pcrrdnlicfae Art mit einan-'. 
der vcrbund€i>cn Länder find doch nur einer und 
derfelbcn Gewalt unterworfen, jede Aeufserung der- 
felbeii gilt daher für Alle , die derfelbcn unterwor-. 
fen find, wenn diefelbe nicht ausdrücklich durch 
Orund^efene, Vertrjfge etc. oder durch aiifdrfiekli- 
che Erklärung de« Regenten' felbil fQr das andere 
Land bercliräiikt Worden ift. Eben diefes mufs auch 
vor» dem fiebern Geleite gelten , welches durrrh die 
Ausübung einer -RcgicriMigshandlDng begründet ift, 
und fich daher auf alle Lander erltrecken muh , wel- 
che derfeiben Regierung gehoreben. — Auch darin 
können wiribm nicht beyfliminen-, wenn «r §: 14. 
behauptet, dafs, wenn ein PatrimpiiialgericlHsherr 
mehrere Güter befitzt, welche Jurisdiction haben, 
aber In vcrfchie<]eiieA Ltinilerk lirgen, das fichere ' 
Geleit nur auf die Güten fich'besieben, die in dem . 
Lande, wo die Unlerfuchung ift, liegen; dafshin- 
gegen, Wenn der Gerichtsherr in dem nämlichen.. 
L«nd« 'iiMhrtre Gdter bcfit», das fiebere Geleit, das 
er-«uF'dact« GuM- gicbt, ftucfa-anf alt« aiuj«rn üdk , 
eifÄftckfe. "Wir glluben , dafs« in dem 'iMzten ^Fall, . 

^oU •ßthWe'Geleit nu^füc.da•^■en^^« Gut g*ke,'inw«l. . 
ehern efi'ge^b«»i»ftV'»nd ewar au):-dcinfelbcivGrDn<'' 
de, AUS' wfetchom der Vf.'in jenem Fall die A'usd«h' , 
nilng- des fieberen QeUits »erwirft. JDer Gutsherr, 
der mehrere Patrimonialgericbte befitzti- iAnicht mit - 



einem Landeshetim zu vergleichen, d<^m mehrere 
Länder unfL'r\rorfin fi|>dr: ' ..Jedes-' Cur ipfl cht e^ $r^ 
„fich bcllehotdes Gaiizefi aus ; die Gi^rickisJÄrUeit 
„mufs auf jedom Gut nach eigenen Gefetzen und 
„Grundfätzcn ausgeübt werden. Der üeriditsherr 
,~befiUt fo viele GerichtsbarkeiieH , als tr Güter hat." 
Diefer Qrund .gilt von jedcin Räfiize vcrfchiedcner 
Patriuutnialgericht&barkeiicn , fie'mögen nmi in «i- 
■ nepi oder in vcrfcbiedenAi .Landern liegen. Wir fe- 
hen gar nic^t ein , wie die Vcrfchiedenheit des Lan- 
des, itr welchem fich die Güter Deltiiden, hteranf 
nur den gerijjgften Eiuflufs haben können. Aach 
hat der Vf. nirgends hievon einen Be%vets rerfucbt. ^^ 
Vollkommen infricdigcnd zeigt der Vf. fi. 15. gegen- 
Bülnntr qnd Meißer, dafs die Erdleitung des fichcm 
Geleits Präv^iion begründe. Der Richter der De- 
prelicnllon kann in der Regel luiin ficfaeres Geleit er- 
theilen. Auch die höchllen Reichsgerichte köimeo 
in peinlichen Sachen der mitttrlbaren ReichsuurcrtJia- 
nen , weder in eritcr noob in zweyter Infhiaz ein 
ficheres Geleit, fOndern nur mandata de admitKßns^ 
da j^ßitia erlalTen. — Die Bcantwortinig der Fra- 
ge: wann and welchen Verääclitigtn eiti ficheres Qeläi 
gegthen werde? tidngt von der Bellimmung de« 
Grundes d£r Enheilung eines fichern G<eldix ab. Dta 
Gunti der Vertbeidigung ift, wieHr. Kl. siuführrllch 
zeigt, diefer Gruad nichti er liegt in der.sbfolut^ 
nöthwendigen Gegenwart des Abwcfeaden , den mat) 
aufkeiiie andere Art erlangen kann. Es folgt dar- 
aus, dafs es erlt dann erthdlt'W^rden kann , wenn 
der Richter andere Mittel., den Verdäditigen oder 
Verbicther äu erlangen, vergebens verfncfat hat, uni} 
dafs 8E Bdfjdsn Unterfchted der beigitmgenen Verbm»! 
eben bey Ertiisilung deflelben nidit anLowinea 
kinmi— . In' der Lehre von der Cantto«; welche 
bey dem fichem Geleit vorkommt, weicht der VC 
mit Grund von der gemeinen Meyniing ab. indc«i. 
er annimmt, dafs fle nicb.t lAoh cautio de judicio ^fliy 
foiidem. auch juttcatuin /olui fey. WeAa -diefe Cau- 
tion durcbBtii^en geleiitet wir«., fo vCnTprechen «Ue- 
fe auf jede gerichtliche Ladung dsn Verdächtigen zu. 
ftellen, oder wenn er aufsen bleibt,' eine Summe 
Geldes dem Richter zu erlegen, oder den .ganzen 
daraus entgehenden Schaden dem Gericht zu er- 
fetzen. 'Darin ftimmen wir dem Vf* völlig bey ; jber 
wie läfst fich die Behauptung S. 193. und an andern. 
Orten>Eechcfertig*n, ttiA die Csuiion.-in fo £eme fie 
caweu) JHdtfaluw>Mift,:.deH Bilrgvn auf jed«n,Fa]l 
fo lange verbinde,- bis dem Urtbeil eintvälUges Ge-i 
nüge gefcheben ill'? dafs fie alfo. «idt hoch dänfi tak, 
Entrichtung jeiiec Geldftnnihon Terpflidieet feyeii,- 
wenn. der. dem Gericht i^wdieflerte Verbrecher wieder . 
entwilcht, oder gettorbQn ift, and aus dcfien Qü^ 
tern : die Erfüllung des ,üftheUs nicht erhalten wer- 
den k«nn? -,-1 ,D*c Vli beinarlit fclbft, S.fioo*. dafs . 
der ZwTck' deriCMitioa^ d6rcb. Bürgen k«in gnateaen" 
fey, -als' '.„den Rjehler.zu fichem, dafa'tfr k«iften 
„SehadeiL davon zu 'beforgbn iiatf, iuenn. er deM i'tr- ■' 
„dächvigtn ein ßdteres Gelut gab.*' Die Caution der 
^ttrg:e^ Jtaiuij .'VUiDöge diefes gaaa Euhtigang^ge' 
■ 1 . 'i . . . . -■ : benen 



j^ Ho/ 44. FEftltTTAR igöo- ' SM 

lienen Zwecks, nur «Hf die ^Ttetzang disjmigNt ipraef. Ba((ft. H«icÄ«() Tiijf. de fitlvo condmtu^ '-Ifit- 

■ Schade»s geheii. <ler tlcrn Gerichr"ö((j der-EHtieihtng teb. lÖiö. — 
rfM^cÄw» Öe/«(J eiiifpringt. Aus (kr ErtheiJatig: ■ 
d«s fichem GcWts kann aber fttr rtas Gerreht hein an- 
■deier NadMheileiitftehcii; als dafe der frey umher- 
gehende Verbrerfier fichtlciii Gericht gänxlich »nt- 

■ Ztclit, iiiiet'(jarf«rcri die Vollziehung des Urtbcils Veiv 
«irelt. Nur auf dielen Fall Cind tldicr die Büi^en 
veirnUhtet. Eucfpringt der Verbrecher »U9 dem Ge- 
ftftgiiiffe, iVirbt er vor VolUiehung des Unheils; fo 



iDtr Sefehhfi fotgt.) 

ilANNOVEn, b. Ilahii : Meditationtn Über verfchie^ 
_4eae Reoi:ts%nat^>i(n^ von zwnven Rechtsgelehr- 
ten üebrüJer Overbect. Achter Band. I79J)- 33<S 

. S. 8- Caogr.) 

: Das in diefem Joiimale über die vorhergehenden 
find diefea Zufnlk. dieiiiicbt nus der ErtheÜungdes Bande geRilite-Urtheil pafst auch' auf den vorÜegeiii 
fithertfii Gcleit3 fclbfl: fritfpiingen, und dnher -auch ^den feinem ganzen Inhalte -nadi. Die Vf. und fich 
aie Bürgen mchrs nngeheft können. Hoben lieh die in HitiJichc auf Wahl , Darftellung unä Ausführung 
Bdr^n atttäfüeklfch «umthr vcrpHtchtes, fo verfteht völli^j gleich geblieben , und werden auf die \^i?i»e- 
es fich froylkhi dafs HtfdiefeS auck Iciften möfTen. — ren Eiiiweiidiuigcn und Erinnerungen kritifcherZeit-' • 
In dem fiafttn Krifitd handelt der Vf. von den Ar- fchrifton um fo weniger achten , als die wiederhol- 
ten, ein fieheres Geleit zu ertheiien; Ton den Wir* ren Auflagen der erftcn Ri'nde ihres Werkes bereits' 
kuiMjcn des (Icherti Geleits , wenn es ein incompe- bewiefen haben , dnfs ihnen der Ileyfsll eines be- 
renterRichi*T gegeben hat; von den Verbrechen, träL-fitlichen TheÜs des rech tstrel ehrten Publikum» 
tfekrbo unter dem ficbeni Geleit begriffen fi«d ; vcrt niibt entfteht. — — Zur Probe iiiftt^cn hier die 
der Art der AusU-gang, weich« bcy dem ficherii rte- UeberfchriftcVi einiger, der TorzÖgH ehern AuffatZe 
teit fUtt findet u, f. w. — ' Das Jechße Knpitei bn- flehen. Nr. 395. linnn jemand, der ohne Befiimmimg- 
fchäftigt (ich mit der Bitte am ein iieheres Geleit, Und des Miethgelites feinen Artveriramltcn zur Mitbewoh-. 
4er Auseinanderfetiung derjenigen Punct«', welche nunginfein Havs nuf nimmt, dafür in^Jer Folge BS' 
der Richtdr und Befchuldigte dabey zu beobachten zakUmg verlangen? Nr. 3Q9. Tier Dienftbnte verliert 
haben. — ' Dct Vf: nimmt im fiebentenr Kapitel fol- wegen fei-nes Litdlolins im' C'önc«rfe dai Varsugrrechtr 
gend« Arten der Aufhebung des lieberen Gfeleifes-»nl wrKn er denfelhtn feinem 'Dienßhtrm, aitch unter Er-^i 
j^ der *Mbii/ der Zeit, bis Zu weicher es veillthen uiäin-ig ali riickjiandigei Dienßf^eUi , auf Zinfen ge-. 
««Fdftn ift, i) die ErörFoung eines jirinHchen tJt4 Utiieh ft.it. Nr. 40S- Ei» Rechtsfall^ in wekhem de* 
AeilM^ Mit Recht nhmnt er an , dafs das fichert G«^ SpoHanl; rfuj* uniernonimeni Spolinm durch die Einr«d0 
teit /«gleich mir de^ -Bakonntmacbung des Ut-theils der Cnmpenfation rechtfertigen wiU. Nn4iS; B«f 5*»- 
erlöfchen, und daher der Verbrecher foglekb gefaiw ditn, diu nach Wäiw, Eilen und Giv>ieht verkauft 'wer^ 
gen gefetzt werden könne, ohne' das Decendimn ab- den-ytifirdanf das Maas., die Elle, oder das 'Gewicht. 
zuwarten, oder, wie Carpzoto , zwifchem dein An- eefeken, was in dem Orte des Contrnttes eingefüliri iß. 
Jclsge- nnd Unterfuchungsprocefs zu unterfcheiden. Nr. 431. Es iß kein hinlänglicher Grund, jemanden 
Daher mufs auch" der "Verbrecher bey der Bekannt-^' feines Atnies zu entlajfea, weil die mit Sem Amte ver- 
nuchtmg des UrtheiU im Gericht gegenwärtig feyii. — bundenen Verrichtungen wegfallen. 
Geftändatf* und Ueberfüfarung endigt das fichcra Ge-; " ' ; T 

leit nichL 3} Der Betrug des Iinpetrantes. Derjeni- 



VERMISCÜTE SCHRIFTEN. 

Lcipzior, b. Giäff: Die Würde eines Ltfndtage^. In 
eijiigan Reden, Xandtagswksnden und Gefän-' 
-gcwdargeftellti bey gegenwänigcm fächfifchen, 
Landtage dem Vaterlande geweiht von M. $oh.' 
Zaihar, Uerrm. Hahm SoHnabend£t>'^^i§^c' ä" 
., der Thoinaskirche in Leipzig, Erfles Htft, ent^ 
haltend die Reden. Zwetjtes heß, enthaltend- 
. die Landta^surkundfn undGefange, nebft eini- 
:. geo charak^eriftifchen Züge» ffus dem Gemälde' 
... guter fathfifcher 'Regenten, als erläuterndem An?. 
. hang&zu iden (kfangen. i799.zuf«minen 306S. g-i 
-^Gcwifs .war .es. ein .jatriolifchjEr Gedanke, dea 
darch mehrere Schriften fcfaon vortheilhaft bekannt 
hung nener Anzcijjen, vorausgefet«, dafs fie an und tcnVf. während des vor einem halben Jahre ge- 
'fiir fidt Qark genug find, am dif IncarcefoTioffTEU' IHIWliyilt'h'InrpnfFTifSfchen Landtages zuerft in eini- . 
be^&ndea. — Am Schlufs führt der Vf. diejenigen gen Öffentlich gehaltenen Predigten, undfodtwindurch 
Schriften an, welche über diefe Lehre erfchienen die Bek.inntmarhung deifelben und verfchiedene 
ifid, und welche er nicht bat benurzen können. Rec. zweckmäfsige Zugaben, das Nachdenken foiner 
cana noch folgdide bitizufeizen : Albirtus a GTÖitn Landsleute auf diefe merkwürdige Angelegenheit - 



ge. Bepng vemiditet das' fiebere Geleit- ganz, wel- 
ches im Richter die falfche ifeberzeugung faerl'or- 
brmgt-, als f«y«ji alle Mittel, ^tn Verdächtigen in 
feine Gewalt zu bringen, vergeblich; und' nur durch 
etil iichcres Gelelt könne, die FortCet^img ite» I?ro< 
cefle» bewirkt werden. 4) Unzulängliche Caution. 
5} Ein nenea verOhtes Vfrbreche^. Diefes hebt das 
Schere Geleit fclbft in'Hihißcht auf dajje'nige Verhr«-' 
. c^en gänzlich aufi wegen .wtiche» es verliehen wor-, 
den ift. Deiui durch Ai neaaa Verbrechen , es mag- 
nun grofs od«r geringfeyn, 'Wchf 'der Vergeleitete 
feinen Vertrag mit dem' Rlchler^/indem er diefeiR 
T.errproeheh hat, fich geleitlich' zu' yerhalten. 6) Die 
Ueberfchreitiihg der heygefügten Bedingungen. 7) 
Der- Un^horfam des Verdächtigen, g) Die Entße- 



A.-L.-Z. F&B-RÜA'R isoö-- 



35«* 



ihres Vaterlandes zu Unken, und ihnen zu zeigen, 
welch einen innigeh Antheil fie an derfeibcn alsMen- 
ftheu, als Chriften, nis Btirger zu nehme« Urfacte 
baben. So wie Hr.' H. fchoii mehrere Male gewiffa 
Zeitmnftändft mit Schickllchkeit benutzt hat, die 
Kcnntnifs des Wahren und den Eifer fürs Gute'ZU 
fördern , Wovon feine im J. 1797 bey der Einfüh- 
rung der neuen Leipziger Liederlaminiung gedruck' 
te'Predigl, und die im J- 1798 erfchienene Betrach- 
tung bey Gelegenheit der öffentlichen Hinrichtung 
eines Mörders namentlich zeugen; fo ift ihm auch ge- 
genwärtig die Ausführung feines Vorhabens, deffen 
nähere Anzeige für diefe Blätrer gehurt, wohl gelun- 
gen; und obgleich diefe Schrift dem erilen Anfeheiii?^ 
nach Hofs erti temporäres Interefle hat, fo wird lie 
doch ihre Nutzbarkeit auch nach geendigtam Lsnd- 
■taee behaupten." — Die Prtdigten empfehlen fich 
nidvt-Wofs durch eine logifch richtige Anordnung 
jind deutliche Entwickelung der Gedanken ; fonderu 
fie zeugen noch überdies von einem warmen , leben- 
■ digen Gefühle , das die Wirkung auf die Herzen fei- 
ner Zuhörer gewifs nicht verfehlet haben wird. Nur 
xuweilen wünfchten wir, dafs der Vf. di« Periodeu 
weniger durch eingefchaltet« Satze gedehnt odtf 
«rfchUngen, und dafs ihn das Streben nach Deut- 
lichkeit nicht zu flianchen mßffigen Wiederholungen, 
einzelner Worte und Phrafe« fowohl als ganzer G«- 
'dankcn, verleitet haben möchte. — Was die Vr- 
fcuiKini anlangt, welche das zweyte Heft befafst ; fo, 
bat der Vf. dabey die bekijnnten Schriften von Schre' 
h*r, Wtijsr, Hansmann, WetA, Lionhardi und li'wrmk 
benutzt, und aus dem. was jene voUitUndiger lie- 
Ötien, hifir.kur»« Aaaziige gegeben. $ein Zwffk 



bey BcfiTbeitung diefer Urkunden gieng nämlich da- 
hin, nur foviel daraus mitzutheüen , als jedennann 
und für alle Zeiten interelTiren mufs , und als nöthif 
fehlen, dea-Geill das kürfachfifchen Landtages kety- 
nen.'ZU lernen; harmoiiifch riiit dem in den obigeu 
Pced^ien ^efafsfe» höheren Geßchtspuncte, und be- 
legend für die darin aufgehellten Refultaic. Wir fin- 
den,,' dafs der Vf. dies glücklich geleillct hat, und 
köniieii feinem rühmlichen Bemühen, das Zerllreue- 
te unter gewiffe allgemeine, zum Theil moralifcbev. 
Gefictatspuncte zu ordnen, und überhaupt blofs m\i( 
.die JVürde eines Landtages zu beziehen , unferiiBcyr 
fa^l nicht Tei:fagen. Ucberdies herrfcht, wie aucft 
dbr-Vf- felbA bemerkt, in d«u älteren Urkunden ein 
£6 eigener« edler, biederer Gcill, dafs ihre Lectiirc 
zu gleichem edlem KüiderJinn, und zu dem regen 
Streben, der Grund verfalTung Kurfachfeus und der 
aufgeteilten eht^vürdigen Muflet würdig zu denken 
und zu handeln, begeißern,, und eincrorzüglicba 
Unterhaltung gewähren kaim. — ■ Die von S. 153. an 
folgenden Gefange haben uns miter allem, v^'As die- 
fjES W^i'k enthält, am wenigfteh befr^diget. Wir 
glauben behaupten zu köimen , dafs die Begeiferung 
hier o/t in U^erfpanaung , dia Fülle gewöhnlich i^ 
Ueppigkeic und leeren Wortfchwalt , die-SiuiplicititC 
iu.GeuHinhett ausgeartet fey. Jedoch gietu es. Stel- 
la,. welche dichterifohes Gefühl verrathcAi, nuc dafs 
diefem die gehörige Ausbildung- fehlte •Jti/i Auge- 
hnagten Chankttrziige aus dem Leben edler ,facfall> 
fcber Füräeu klären tnanche Beziehungen in den -!Be- 
dichten au£. Sie und iuterellant; gewählt' und- gM 
dargeftelU. « 



KLEINE SCHRIFTEN. 



OiKOKOMiE. HildbHrghouJen, h. iUnilcii :' Kurzer Vk- 



{6rdcr*«f""'hreVer- OemeiiinuliigkeH, dem löbl. Sch^femiih- 
t.„ in mijli„>-ehiiuSen gewidinet. von ^rm/lFrid. Schulßr. nfg. 

^!1rmi;m"ri77u,i>j findec dis Quelle der Hiiidenuffe luFdrderft 
in dea Mlcthtcn WJldlhieen.'die aus Aen Waldungen geholt 
■w«rdcn, d«'detinT,-«een ibrcs feltenen Gerachen« , jmg&meu 
Wacbfihiuili und fpätom f ruchibarkttit der I.ari4au>in olt 
«iftinuthjg darüber gedacht wird. Sodann giaubt.« dAircli 
SiV^sgefe^^n öbftbaume auf fruchLf.ldern ... v.rf P!aw für 
Trüchie ZB verlieren. »L^fondcrs fi-hreckt voji. dem Obftb«ti 
„anche rurückdcr nhbitM. «*»^bt-fo wöH der lu-.g^n.ius- 
gefettteii BäuoK feltft, aU iwch fflrfit- IR danObllfriichicii, 
wenn hernath die Bumoe tragbar fiiid. llici- mullen nun al^er 
fce/lid) die Obrif teiUii Hand eiiifcWdgefi uiSd fluftl» eine fchw- 



fe Feldpolicey das «llgemeine Befte etnei Ort« auch hierin be- 
heraiiisn, ■— Der Vf. etnpliett .biersuf rodion vorztiglich d*M- 
Öipulveii, und r^get mit ^i'^fsti^ Hecht, eine lehr gewÖhiäi- 
chii und uiiverEeihlicke tJai-iilaliJ^'lieit des Laiidmanrii, dafs er 
^en Baum, d^n er eintoal auf "il.ii Feld ausgefeuei hat, feinem , 
Sehickfal ÜbsrlKlsi, ilim-wedit-eiffeli Pfahl fiesen den Wind bej- 
fetzt , nofbihivi&it Dornen t'^gc" dia A«fcb«ai;ung dn Viehc« 
und Wildes umbindet, nocb iimdje .epnvedtr an^er W^unnel 
bisw«ilmi BUMreibende junge SeholTe. nach, die A^ubcr aflu ain 
Stamm von Zeit zu Zeit il-cjjrehtjcldet FcrHet. luigi er felir 
stit , 'wienan die Aeftc^cir >m Stamitie cinss'iungen Baums 
okTiaVerlet^ung dtai:l^incii. Wultes, der am Aen A(l am' 
Schaft« b«ti|j41ieb if^„ H'eCfc^l)eid^n müQ«., weil fodaitti dt« 
Wunda vloj JeichtW /iiid.baldcr ■■vMwo;bi uiid imyachit, uq^ 
der 4Iai-/eurs Üey-^Sleinblft .vfihTubt wird. -ZuViti- wird noch 
aine guie Kiiitc M"S Bäitnnvirolit angegeben, and »on dei» 
Ffropireirern der nikhige UuKrri'clit erthtilt. 



,'Öopg'le 



- , : . K.I1 m'e r a ■ -45- -■ 'SJ4 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 

Kittwochs, den la. Fcbrvar tQao- 



RECHTSGELAHRTHEIT, Öer Grund von diefer gBfetzlicIwn Unterfcheidung 

■ ' ■ - leuchtet itun gleich ein. • Durch die Erlaubnifs de» 

Erlarcss, b. Palm: Oalius ^laijs Eleiftfihrod't, Acdils wurde die Ehefrau förmlich ihrer V«rbi(idiich- 

Hofr. u. Pr©f. d. Kecbte auf d. Julius - Uiii ferfität keir zur ehelichen Treue ledig, mithin konnte weder 

KU Wflrzbur^, Abhandivmgen aur 4tm püftUditn fle, noch der Concumbent die Rechte des Ehemanns 

Re^tt und fmUtdun Procegii itc. veHetr,#u ; pan* anders hingegen in dem entgegen- , 

, * Eirfetzten Fflil. Aber bey allen dem. erfcheint doch 

lUtJMuft Jtr tm »origt» Siiidt mbgt^ofhemwn Kten/Uii.) dicTe Ausgleichung bey dem Vf. mehr in der Qeflalt 

TT» ehipr linnreichen , befriedigenden HypotJrefe , als. 

yLi^r^träfre zur Ltkre vomEtiebrvck. S.273~32a- einer erwiefenen Wahrheit. Er zeigt zwat, daf^ . 

■*-:' Erfdiien zuorft unter dem Titel; Oft/miotib- auch Eheweiber fich bey dem Aedil angeben, (lyfl- 

mes td Legem ^«iiam de aduUerüs coercendis tiuiqiir von man kaum begreift, wie es ein Rec. des V&. be. 

mfvm tiod'wrtuum. Wircet. 1755. Sie hat hier einige zweifeln konnte); aber diefes beweift noch nicfal; 

ZuHitze erhalten, indem der-Vf. auf einige, eben, dafs jene Rückßcbt den angeföhrjen Gefetzen wirk- 

n'uii.t fefar bedeutende Einwendungen antwortet. Die lieh zum Grunde liege (der Vf. citirt fowofal in det 

eifte Obfervation befchiiftigt fich mit dem Begriff de» OtlTertation als in den gegenwärtigen Beyträgen fülr 

Ebcbtuchs nach heutigem Recht. Es wird aus der jenen Sare Taeirtt* /i«»iot £.. Xi. ein CitatioBsfehlar, der 

Wanir der Sache, nus dem G«ift des deutfchen Rechts, wahrfclieinlich durch iM»tt/i«mj i. r. tw.ff. «ranlafst 

was den Worten des Art. lao- und' aus der Verglei- wurde. Die Stella findet fich Tacit.Ann. JL. ZI. c. 83-) 

düng d«r C. C. C. mit dem Art. i^g. der Bamberg. Rec. kann dem Vf. einige Stellen anführen, welch« 

fercigt, dafs der Begriff' des casonilchen Rechts vom feinen Satz unmittelbar zu beftqtigen fcheinen. Snt- ' 

,hebrQch der C. C C. zirni Grunde liege, Kaum be- tOKiia i% Tiber. c.XXXV. Tagt: tjoeminae famofae,- 

durüEe es dtefer Ausführlichkeit, da die Worte des „nt ad evitandas legvm pomas iure at digni^t« mtttro- 

Art. I90. fo klar und deutlich fprechen. Die zweyte „nati txJoivertntiiT , Imocindum frofiteri cotftratit^' 

Obferradon befcfaäfiig't fich mit, der Interpretation Matronen, fo verfteht Rec. dicfe Stelle, gaberi üch 

dmiUer oder einander widerfprecfaender Gefetze, beym Aedil zur Hurenwirthichaft an, um fich fejbft 

Wöber wir mancherley zu erinnern gefunden haben, preis geben und den Strafen des Ehebruchs entgehem 

Die L. 13. $. I. D. ad L~ 0nl. de aduü. , welche er- zu können. Die Erlaubnifs zum UnociHium enthielt 

klärt, dafs auch an einer «xor it^ußa ein Ehebruch auch die Erlaubnifs felbft als meretrix za leben. Auch 

begangen werden kdnne , verfteht er von dem Fall Papinian in L. lO' ad L. ^ui. de adtiU. beltatigt jentf 

einer völkerrechtlich gi)ltig:eii Ehe, alfo von der Ehe Erklärung. „Mulier, qnae evitaudae poenmt 

Hiit einer Fremdni^ und widerlegt gründlich ^en „adultirii gratia, le*aciniujn fecit, aut operas fiita 

Maihmns (de crim. Z.. 48. iit. 3. C. x- nr. 7.}, der ,Jcmtte locavit, adnlterii aceufjn damnarique Scto- 

unrer »xor m/fi/la auch folche begreift , die in einer „pot^yt." Vordief«m5cfawar es «Ifoherkpmmlich, ficli 

fcbl^chthin unruhigen Ehe Ifben. Diefe Erklärung beym Aedil anzugeben, wx der Strafe des Ekehrmch» 

des Vfs- iitubcr nicht neu. Schon Vott Conm. oS zu entgthen. Aber hieraus entfpringt auch eine 

L.XLV'IIL tit-S- nr,7, hat fie ai-genuinmen, indem- Schwierigkeit. Wenn fVrhon zu Popm««'* Zeiten et« 

•r unter wior i,ipißii'eine fokbe verfteht, „quae folo Sctum vorhanden War, welches die Ehefrau, die fith 

eonfenf» ßjit vUa poatpa fcjlivitateaue foeiata fuertt." beym Aedil angab, den früheren Gruiidßitzen entge- ' 

D«iiii bey der völkerrechtlichen Ehe wurde die fol- gen, fflr eine Ehebrecherin erklärt; wie kann die 

lentis Heimtührung nicht beobachtet. — Neu und L.23. C. , die von I>ioc(eti*n und Maximiu herrührt, 

tretend ifl aber die Eiitrclieidiing des endlofen StrcitS' gerade das GegetitJieil hievon erklären t Mnn luüfste . 

über die L. 13. §. 2. i). ad L. §ul. du adutt. und L.23. . annehmen ,, hiedurch habe jener Senatsfchhifs aufge- 

C~ eod. von welcheji die erfle den Beyfchlaf mit einer Jioben werden follen, welches auch nach Gründen, 

wHa Hure lebenden Ehefrau, für einen Ehebruch er- die in dem GcifVe der damaligen Zeit liegen, nicht 

, klärt; die zweyte gerade das GegentheH vertnrdnet. fchwcr anzunehmen' lÜt. — Dafs en einer Braut kein 

Die letzte erklärf er von dem Fall, wenn die Ehefrau - Ehebruch begangen werden könne, behauptet der Vf- 

' fi<h.bcy dam Aedil formlich als Hure angegeben und JJ. 10 "nd 11. mit' allem Recht. Aber der Grund, bü»- 

vcMt ihia die ErtaubnLfs zu dieleuiGewetbe erhalten welchem er diefes behauptet, Ift keineswegs bcfriedi-' 

hecte; die erfte hingegen von dem Fall, wenn die- gend. Die irrige Behauptung des Gegentheils AQtzt ' 

EJBAfrau olme diefes Privikgiam jene»'Cieweibe'ttieb. Ucb auf L. 13. 6. 3. D. od L, $fnL de aduit. Dm 5e- 
,..i- .4^f^J^Wl9- Et^fitrSamd. Yy «"« 



»55 ALLG. LIJEBÄTÜR- ÄtiTUNG . ^3Ö ' 

verus ei Ant. refcripfer%nt, ettam in fponfa hoc idtm namllcb das Recht des beleidigten Ehegatten auf ans- 
9i»dicandvm etc. Diefes „hoc iiiem," glaubt Hr, K*.-, fcfafiefiend» . Beyfrl^af init dem ctrsbre?ftertfch«l 
hetiohe lick auf das vorleua Wort Jifiitfrum" in dem .Gatten.. -^■' -. Wni die.6trafe des EkebmcUs (lacb de« 
unuiirttlbariorhergeliendeiiPora^rapheiidesGcretiie«. Julifcheti Geretze betrifTt , fo nimmt er die richtige 
'LieTet man aber'dieren g. ;' I&Tieht iiian'd'eudicli das Meynüng an, ääts fie 3ie filegatio iü'infutam gewe- 
äufscrft Gezwungene diefcr Erklarungsärr. J.ai ,^6ed fen fey. (Der Vf. hätte hier Ertift. Fr. Haupt Diff. 
et in ea uxore potcjl maritns adulterium vindicare, de poeHa adutterii ex L. ^ui. dt coerctndis aduUeriiS' 
gnae vulgaris fuerit" .-r~ . Hier fleht nun oiTtubar, L^. I797- anführen 'Xö»neu4-' la dez-Da^äeUung 
dafs .der (j. 3, dei fo emphatifch das Verbum im An- der JuÄinianeifchen Verordnungen und der Frage 
fenge des Vorhei^heqden wiederhoh, bl«» der Gel- über die .heutige GfilÜetLeit derselben, glau1>en wir 
grafatz Ton diefem fey , und äoi hoc idem ficb gar den würdigen Vf. auf bedeutenden Irrwegen zu fehen. 
nicht auf das beyläulig cingemifcfate "Wort ftupr um. Er behauptet, dafs hfiut zu-Ta^ta dem behaidigten 
Sohdtm auf jenes Hauptwort adnUeriitm bei&ieben Eheuoamie die (fonaCio prapt^ «u^inf, und derBraut- 
tnülFn Gluichwohl ilt es wahr, dafs ^ks Gefetz lyut fcfaatz nicht zufalle. Denn i) die Noc. 134. 'habe 
vom ßuprum leiie. Mit dem Wort adulterium vrird diefe Verordnung der Nov. X17. c. ^. aufgehoben, 
nämlich nach der Lex StUta und nach dem Sprach- indem fie verordne, dafs-das Verinojjcn der ehebre- 
' gebrauch der alten Rechtslehrer nicht bles der Ehe- cherifchen Gattin cwifcfaen dem Kloßer und i&rett 
bruch bezeichneL Sie nehmen es in einem weitem Verwandten gethellt werden folle. 2) Das canonifclio 
Sinne und bezetchiien damit pfomißm fawubl den Recht, welche« Cap. ^ X, de dnnat. intet etrutv tf 
£hebrudl, 845 auch das flMpntui. Diefcii Sprachge- «rorftn jene Strafe der ebebrecherifchen 6artin~ be- 
brauch bemerkt oui^drückUch L,6- jj-l> D. ad L. ^itL ftimme, könne keine Anwendung finden, „weil di« 
de aduU. L. lol- D. df V. S. uiul nipn braucht nicbi Frage ganz bäi^erlich und weltlich fey, wo das cano* 
lange nach Stt'llen zu fuchen, die diefen Sprachge- nifche Recht nichts entl'cheiden konitc, wenn es nicht 
brauch beßati^en. So ilt ohne den geringlten Zwei-, ausdrücklich angvnommmtfey." g) Carl berufe fWti 
fei in der L.7. pr. und in der L. u- $• !• H- ad L. Art. i30> auf das lömifche Recht, ii;ithin auf die de* 
§«l. de adult. unter aduUerium hios Schwächung zu rogirende Nou. 134. j[) Jene Strafe fey nicht als. 
Terfteben. Ein Süldat, lagt das leute Gefetz, der Strafe des Ehebruchs, fundem als 6iatH der EM^ 
Bit feiner Schwefter Tochter in (»«twAentia lebt , ill Jihiidung eingeführt worden ; da liun in katholilcbe» 
^s aäUlterii fchtiUlif;. An Ebehruch lafst lieb hier Landern die Ehe wegtun Ehebruchs, nicht gicreuna 
' gar nicht denken; aber wohl ilt hier Schuiächang vor- wtrdc; fo könne jene Strafä weni^ens hit-r keine 
benrlen, weil jede Ehe mit der Schwerer Tochter Anwendung ßijden; 5) die Verordnung der^ov. 117. 
nichtig, mithin der Beyl'chlaf in derfelben nicht ein fey ohne praktilcbcn Nutzen ; üeim donatioues propter 
ehelicher, fondem aufserehdither Be^fchlaf ilt. In itmptios feycn feiten, und was die Verfügungen we> 
diefer wetten Bodeutong bedient lieh nun auch der gen des Bmutfchatzes betrefTe; io feyen fie daruirt , 
^ 2. des angef, Geietzcs deS Wort« aduUtrimn, Io nicht mehr anwendbar, weil- die Gflu'rfeuieinfrhaA 
dafs man. im folgenden (j.. wenn tuan auch das /10c an vielen Orten den lirautrcbatz vetdriniirt .bah«. — ' 
idtm, auf oiintferiMiii aiebt, gar nicht einen- Ehebruch Der wichti^l'ie Irrtbnm betrilTi die ^vftiiUtiiwifche» 
zn vcrftthen braucht. Fragt uns etwa ein Vertheidi- NovvUtn. Die A'ov. 134.C. 10- hebt keinesweges Jen* 
ger de» ««eig-wUlicA« £A«*»t*cAj CqKo/i-adMiierui), wo-, frühere Verordnung auf. • Sie fagt zwar, dafs das 
her wir es liennwiüen, dafs diefer Sprachgebrauch Vermögen der ins Rloller vcrUoiseiicn Gattin zwi- 
kier Anwendung find«? fo antworten wir; weil Ehe-, fchen dem Kloller oder ihren Verwandten zaüUen 
irucb, adiäterium itn. engem Versande fowohl nach folle; aber unter diefem Vermögen ift nicht. dssHei- 
•ilgcmeinen Principien, ab nach der Erklärung der rethsgut begritfen. Es mufs das übrige Vermögen 
Geietze felbft, (z. B. L.6-- Q,i, ad L. QuU deaduU.) der Ehej^aitin darunter vertlanden werden, da die 
eine Verheirathete vorausfetz^ und weil ein deutli-- frühern Geft^tze das Heirathsgut dem Ehemanne za- 
che? Qcfetz, welches aber Hr. Ä^ für feine Behaup- fprochen und JuAini^n .hiegegen nicht das geringfte _ 
nng nicht ongefuhrthat, den Ehebruch an einer Braut, ausdrücklkli verordnet,, niicliin die fortdauernde Gül- 
weni:;ßens impUcitt für undenkbar erklärt. Die L.ji. dgkeii der frühem Verordnung anzunehmen ift. Aber 
f.7. Ü. end. fagt: dafs niemand' feine Braut deswe- die A'ov. 134. beltatigt fogar ausdrücklich den Vertuft 
gen des Ehebruchs anklagen könne, weil ije einen, des Heirath^gtits und deryoiiaftaprepfn' ew^tftu. Sie' 
andern g<.>hi:lrathet habe. Würde von den Gcfetzen verordnet: vt per ownus ca/iuj viro pacta 'dotalibuj. 
' das quafi - aduUeriumt anerkannt, fo war der Begriff illata iußrumentis fervtntur. Dem Ebemaane 
delir''lben hier valikoimnen vorbanden und die An- füll alJb alles unvermindert bleiben, was hi den Ehe- 
Wage köm\te nicht verworfen werden. -^ W'enn der pacten beftimmt ifi. Wjirdje denn aber nicht in die»- 
Vf. (J.I3. behauptet, dafs die ledige Ferfon, w^che fen Ehepacten vorzägUch das Heirathsgut beJhuiaitt' 
nutderVerfaeirathetendenBeyfcblafvollzieht.nacbder. — Sollte die Einwendung gegen die Verondnung deü 
Natur der Sache keinen Ehebruch begehe; fo können canonifchen Rechts gegründet- feyn; fo. würde foU^ 
wir ihm nicht beyilienmen. Der Ledige ill zwar nie- gen, dai« d^s canonifche Recht in' bürgfcriicben uad 
manden zur ehelichen Treue verpiliibtet, wie der Vf. peinlich^qrSa.chef| gai Jiicbt lals gemeines Recht zu' 
rkht% anführt», «ber et .Tcrjetzt aüerdisg^ R^cbt?» r betracjit«)l^y>weIcbea.iUr.Aii:dDclt'gewiIs nicht he-' 
• • . ' . .. . \ Raupten 



357 

bftapten Wird: — . Giebt nai) aiicb zii, 4ih der Ver- 
Ififi des Heirathsguts und der donatio pr. ». vorzüg- 
lich ah Strafe der EKefcheiflütife einKeföfwt fty; fo" 
kann man doch fctllecliterdia^s hichc' zt;Igen, <la/s 
diefes der einzige Qriind, 'und gar iiicbt auf den £7ie* 

. irMcA fetbft RacKficht geifOinmen Cef. Ks kfiiin. da- 
her in katbolirchen Ländern jene Verordnung' n[eht 
biaw«gfallen; denn liur per totuvi ceffante legis 
rittfone ieffät tex ipfa. Der Einwand ge:gen. die A»- 
wendBär der Hiaiifchen Verordnung dQrfte' wpM am 
fAn^ctiften ftyli. ' Defan die GatergeOleinfchoft We- 
nigfiens, ift an'fehr vielen OrLnDüalfcKtandsChicliI? 
angeführt, am wcnigften die vollllandige Güterge* 
neinfchaA; , welche allein nur die -. Beßelluiig eine« 
Heirathsguts ausfehlielst. In den zwey letzten Ot)- 

• fcrraiionen Sandelt der Vf> von - der. Frage i ob der 
Vditer b^ dem Ebebrudk von Aintawef^n Tcrfahren 
könne? nad von der. Verjährung des £bebmcfa&. — 
WeAn der Vf; 'S. 3ig und 330 fa^t,' dafs der Vater 
«der der Eiiemann erä nach.eiiiolgrer Scheidung auf 
den Ehebruch antragen konnKn, fo tlt dies nicht 
völlig walw. Nur dann mufste die. Scheidung der 
Anklage' voriiergehn , wenn die Verbrec herin such 
in deifelben Ehe lebte, in welcher der Ehebruch ge- 
f^ehen war. Lebte fle zur Zeit der Anklage in einer 
andern; fo Kalte Jhr- Gatte nur die Verbindlichkeit,' 
fich nach erfolgter Verflairiininon^ zu. fcheideii, wie- 
iich aus Z_ii. 5. 13'. D. «d L. D'ttJ. da aduJt. ergiebt. 
Mithin mufste- h^er wahrend der Ehe die A.nk]age 
möglich ieyn. — Auch iit es wenigilens fehr unbe- 
beftimnitt wenn "Hr. Kl. S.318 fagt : iure jnariti accu- 
Ja« fey fo viel als, mit der Wirkung anklagen, dafs 
er (der Ehemann) andern hierin voi^ezogc-n ward." 
Der Ehemann klagte iure inäriti, wenn er innerfialb 
fichzig Ta^n, von dem T^ge der "Ehufcheiduiig ge- 
rechnet, die Anklage anftetlie.. War diefe Zeil ver- 
floflcn ; fo konnte jeder ixtraneuj auftreten (L.^. ß. I. 
L.6 et II. 5.5. L. 14. 5.3 «>i.) und auch der Ehe-, 
mann felbfi durfte die Anklage übernehmen, jedoch 
fp, dafs 'er vor einem Fremden keinen Vorzug hatte. 
Von einem AnklägVr nun, der nach Verlauf von 60 
Tagen feit der Ehefcheidung die Klage erhob, er 
mochte ein Ehemann oder ein anderer feyn , wurde 
gefagt, dafs er ii*r> pwfcHco j^egen die Ehebrecherin, 
klage, weil hier jeder, innerhalb des beftimmtenTer-r 
Qiiiis aber nur der Mahn oder der Vater der Ehebre- 
cherin anklagen dorfte. 

XI. Ueber ^ie Ntittr und ErfoJarnife der Stedk.-'. 
^7f/e i» feitUicheA »t»rf m.ler,ty F,ätleti. S. jjl — 404. 
„Sc.'ckbrijjfe neniit dar .Vf. Ölfcntliche, unter dem Ge- 
ridiCsfiegel erlartene' Urkunden, '\vorin' der Richter 
»ndfernWricliten'ß'effehtCodtfrrte bittet, einen FlücV 
t^n, den man genau befchreibt, zu fniigi^n, und 
diefen entweder aus Schuldigkeit oder Gefnlligkett 
auszuliefern, wogegen gewöhnlich die Erftattung, 
und ein Revers, dafs dies dem aus.li^erpdfiiit-Gfe ^ 
rieht nicht präjudiciren foll, nebft einrr Verficnerung 
crtheik wird, dafs man in ähnlichen Fällen das näm* 
liebe beobachten will." Kannte nicht diefe weitläuf- 
tieeSefchreibun^, uut Weglaifuiig des ZofaUigen, ■ 



K'o.'45.''^kBB.DÄlt"*i8^ii; 



»53 

f^hr ieicbt in pinen" bflndigen' Begriff zufaminenge- 
fafst werden? Ueberdies ift diele ßefcbreibung nicht 
Äeftimint, da ihr das weEenrlEche Merkmal fehlt, dafs : 
Steckbriefe fich nicht auf ein 'hefiimtntes Gericht bc- 
iiehen und inan fle alfo durch die angegebenen Mrrk-< 
inale hocb nicht vonRequifitöriaHchreiben unterfchei- 
äcn kann. — Die Quellen der Steckbriefe find nicht 
fowohl ausdrückliche Gefetze,, als die Praxis. Sie 
können fowohl von dem Kaifer und den höchften 
Reichsgerichteii, als von den Landesherrn und ihren 
Gerichten erlä'rfea werden. In der^ Uegri kommei)- 
fie aber nur dem peinlichen ' u'nd blos in wenigen. 
Ausnahmen dein bürgerlichen Richter zu. Sie finden 
daher'in der Regel nur in peinlichen Fftllen flnti, und- 
»war dann, wenn die Gegenwarf des Angefchuld ig- 
ten fo nOthwendig 111, öaTf d«(fen Abwefenbeit dem 
Proceffe und der Vollziehung der Strafe fchadea 
■fa-ürde. ■ Doch können auch gegen einen flüchtigen 
Leibeigenen, gegen einen flüchtigen Schuldner, wenn 
in dein Lande der Scbuldthurm herkömmlich ift, 
gegen den Uiiterthori, der fich fchon fälligen, per- 
ronlichen, öffentlichen Laften entzog, oder gegen ein 
Verbot auswanderte, Steckbriefe erlaflen. werden. 
Nach Verfchiedenheit diefer Ffille ift die Stärke des 
Beweifes rerfchieden, welche^ die Vorausfetzung zur 
Erlaffung der Steckbriefe erfodprt. Sötl ein verdäch- 
tiger Verbrecher durch fie verfolgt werden ; fö ift ein 
zur- Incarceratfon hinreichender beweis nothwesdig. 
Hierauf Werden 0. 17 — 33. dieErfodemiffe derScect- 
brtefe entwickelt und die Arten, Steckbriefe zu ver- 
breiten, angegeben. Hierauf ünterfucht der Vf. die 
Wirkungen der Steckbriefe. Sie hegränden nacÄ 
feiner Meynung jj, 34. keine Prürehtion. Dean zar. 
Prävention werde eine Handlung «rfodert, welche 
nicht nur gegen eine gewifle Perfon gerichtet ift, foa- 
dern auch wodurch diefe Perfon bewogen wird, vor 
Gericht eine Handlung vorzunehmen, und wodurch* 
der Anfang des ProcefTes bewirkt wird. DJefes 
komme vorzüglich hey der Citation vor; aber Steck- 
briefe beträfen zwar einen gewiffen Menfchen, jedoch 
nur als Wdetider Subject.' Di^. vom Vf. angegebeneri, . 
Bedingungen zur Prävention, fcheiiien uns zum' 
lliei] willkürlich. Zur Prävention gehört ' weiirr* 
nichts, als eine gericlttliche Handlung, durch welche' 
der Anfang des ProccfTrf gegen eine beliimmte Per-' 
fou begründet wird. Dafs diefe' Handlung gefrtiche, 
um d*n Angefchurdigtcn'felbft unmittelbar zu bewe- 
gen, vor Gericht zu erfcheinen, dafs fie fich auf die-", 
fen^ nicht blos als^ leideMdefi Sif^bject bezieben mäffe, 
davon' können wir. durchaus k&ineii Grmi'd einfehen. 
Die Erlaffung von Steckbriefen ift nun allerdings' 
eine gerichtliche Handlung, fo .wie wir.fie obenan-, 
gegeben Jhaben , und uiufs, vs'enigftejij ebeii fo gut,| 
■rfle "äie'Citaiion', als eine die Prävention bcgrüiiden-" 
de Handlung betrachtet werden. Diefe bezieht fich 
|u£«U3« hcfliiqtxue Perfon, fo wie jene ; diefe ift ein 
Mittel, den Angefchuldigten vor Gericht zu ftellen, 
fo wie jene. Der Unterfchied ift nur: dafs jene iii 
der Abficht gefchieht. damit ah dem Verbrecher etwas ■ 
gefchebe, näuüich die lacarccration ; diefe, damit er 
feihft 



m 



A.L..Z-FS>RÜ4R.i8cn^ 



360 



felbH' fitw«s tbu« , nämlkh vDr Geriebt - ]t.oa;iioe> 

Allein vo ill der Bi^woia,- dn& diefer, ,an Tich ganz 
unWcileuteiide Viiterfclirod, vo» jener \yirk4iig ^^''\ 
Hiüflii? — Ucbrigeiis Jjcwjrltcii StcckÜriefe in An- 
feiiiuig delTeu, der Ce erj.ifst, die Verbindlichkeit, 
dc,n Gffiiiigeiien sii7.u»etiinen , flie Koften zu.erftat' 
tcn, das Recii}rocuiiL zu Icillen und unter gewiOen 
VorausrctziHigen , Revcrfaleii nuszuflelien- Der re- 
quirirtc Richter mufs die Uinil^iide derGefangenneli-: 
■mng zu Protocoll ndiinen und, kann sucfa. ein, Tum- 
maiifcbes Verhör mit dem QefangeDeit audcUe.n, oluie ' 
dafs jcdecb -der Richter, der die Steckbriefe .crlafTeii 
bat, verpfirchtet Svare, den Acten in der lctr.tcti Iliiir 
-.ficht Glauben beyzumefTen und Tic bey feiner Untef- 
Aichuujt zum Grntide zu legen, Hey der Darftelluug 
der'Fällc, in w«lchen die. Auslieferung nothweodig 
iA, bleibt der Vf. bey der gi^naiiien Äleynung und 
videtlegl 55,33. die Griindcdps IJn. Gutjaltr gep;en 
die Auslreferuag der V^rbrecticr überhaupt. yon 
$• 34~"39- ^vird von der Iiitcrprefation der. Steck-- 
briet'o, vpir der Dauer derfelbcn, von der PSicht des. 
Richter», djs Ende der "Steckbriefe aniuzcigcn, von^ 
dem Erfail dar Kaßcn, welche durrh Steckbriefe 
veräiilafst worden find, von der Edictaicitation uod 
deren RcnandtheileH, und endlich von dem Unter-i 
fchied zwif£hen£dlctalcItaiion und Steckbriefen ge- 
handett. 

Xn. f^och etwas Hier das Verhreilitn dtt WM- 
aiebßaltls. S. 407—415- D«f Vf. liefert uns hier 
t'ieils Berichcigiingen, thcils .Erweiterungen feiner 
Abhandtimg, über das Verbrechen und die Strafe des 
^'ilddicbflahls. Zuer^ berichtigt der würdijroi^^iibr- 
ieitslicb.-ndc Vf. ftine fibenuil* aufgoftellte Definitio» 
vom "U'ilildiebfbihl, iwtli U'elchef' diefes Verbretken 
iät „die B:;rit7,ergreifuiig eines wilden Thiers, ohne 
^da7.u bert'ciicigt zu feyn," erkliih wurde. ' Er be- 
.inerkt, dafs lüefe Definition zu weit fey, d.-i {icaucb 
- auf den Jagdherrn felbfi, der in verbotenen Zeiten 
jagt, unter fich begreife. Er deßnirt daher jetzt d«n 
Wilddiebftahl dahin, düfs er „in der Befitzcrgrei- 
„fung e=nes Wildes beftehe , welches dem J.igdver- 
„böte eiitgeo;en von demjenigen gefcfiehen ift, dem 
,„eat kein jacdrccht jn diefer'Ge*end zuJltiht," — 
i'lieiauf zeigt er voUkoinraen befriedisend gegen ei- 
nige Eimvendungen, dafs der Wllddicbflahl kein 
wahrer Dicbß&hl tey, und diefes bedeutende recbt- 
iifihe Fols*»J ^^^' J, . . , . , , 

WÖtlhoigcmVergnüfenTehen WirderFörtfetzung 
dJcfer vei'dienftlichen Schrift entgegen,' io wie wir' 
mit herzlichem Dank und thit wAfc-fer.Itochachtung 
fatdenVf. , die zwCyerften Thcile von uns legen. 
Nur wüiif<htea wir, dafs der Vf. auf den Stil mehr 



Soigfelt wenden niwd dafs in _ der üeberfetxop^ nicht- j 
zujfehr da^ latöinifche Original durchfch einen uinchte. > 
Tn einigen Perioden /öiideu wir,, dafs.dcr Kachfatz ; 
fehlte;- 7,. p. 3.311- „Aber, wenn die Ehefrau ficK | 
cin^ Ehöbuicbs fchuldig mächt; fö bekommt der ! 
Ehetpanu den BrautfcK-itz nichts fondern diefe Güter ; 
bleiben entipeder in ihrem vorigen Stande , 'wenn die 1 
Ehe wiedfer hergeflellt Üt Bleibt aber dio Ehcbrc- 
charin etc." Manche Auitatze hatten auch' Tiellcicht 
in Rückficht auf die Ci^ipolitioii des Ganzen einige 
TeTanderungen bedurft. Qf^ würden dtidurcb Wi«- 
^orholungenypriaieden, worden feyn. , ' ; 

PjlEDjt&OaiK. 

•• NvRHBEiiG, im Vertag der Stcinfchen Buehh.: jyer - 

mtgehendt Katechet, Verfuch einer praktifcfaeR 
~- Aliweifung - den kloinrn Katediismus D.Lm- 
I (her's tioch • neuem ] ^Katechismen cinfänoig, 
leicht, fafslich und nätclich durchznkAtechifiren. 
Hera US gegeben von Wolfg. . Hier, . BaiftTdorfer, 
Gräflich und Freyheirtich von Eglofl^inifLhea. 
eeineinfchafttichein Pfai'rer zo ASaltertlial. 1799- 
XVI u. 4boS. 8- (I RtW. 4 gr.) 
Hatte Hr. B. den weifen Ausfpruch: wie kann ein 1 
Bender dem anrIeiTi Bühden den M'eg zeigeli? be-' 
herzig; fo wOrdd er gewifs nie den Einfall gehabt 
haben, fich zumWegweiCer im Katechifiren aufzuwec- 
fen, da er nicht eimnal das Abc dt-'i'Katcchetik verlieht. ; 
So h^rt fluch diefes Urtheü Jüingt, fo kann es doch mit 
Belegen von jedem Blatte. diefes Machwerks gerecht- 
fertigt werden. , S. 363. Liebe Kinder! ihr habt doch 
fchon .öft'copulircn fehen? ja. Was werdcadenn' 
da fiir Perfonfen.eojiulirt? Eine Manusperfon und 
eine Wejbspcrfon. Wie werden folche Peribnen 
künftig gencnnt? Eheli^ute. Und ihr Stand, darein '. 
fle mitcitioiider trerten (treten) heifst? Der Eheftaad. ' 
Und da u-o]len.fie denn Zeitlebens miteinander hau- 
Jsen, die Kinder erziehen und verforgenf Ja. S« 
werden ße Hchauch allen Beylland, Liebe und Treue 
durchs "ranze Lebtn verfichern? Ja freylich. Erridi- 
t*n (?) Ce dfefes VerfpreL-hen miteinander erft in der 
Kirche, oder fchon Kuvor? Schon zuvor. ' Wer itt 
der Stifter des Ehefiandes? Gott felb^efi. Wie -wol- 
let ihr mir das bcweifen? i. B. Mof. 2, 18- 34 etc. 
Auf ganzen Ulattcrnfindet man keine andere Frage, 
als, dje mit .^a oder N^i» beantwortet wird. Nach 
S.Vni. foll derltatcchet erft v(^'rtragen , dann abfn- . 
^eü, and nach 83^ follen aUe Kinder zugUiiji atit- 
werten. SchwcMich kann der^ katccbetifche Unfin« 
weitet getrieben werdea. als '.iä diefelQ, Budit £e-- 
fdiehen Ut, , , - 



..■'.,',.'■ ^Dlgit.z'cdW-GÖÖgle '' 



■ 36'- ■ . KnmeroT46. •. , asa 



ALLGEMEINE LITE RATUR - Z E I TU N G 

// ■' ' 'Jttitni'oeftj, den la-' FifSrVär :'i8oo. -'• 

CHT TV c r* 17 f ,*-ir 77 T o 17 r T etflcm freyen V<irtrage,als einem Compendiuin gleicht, 

GOTTES GELA-HRTHEIT. fo ift es Buch zur PrivatlMtüre zu empfehle«, befonl 

■ d^ilun T^ßaJnt,, oder Mrifi d.r reUg_u}L J^t, m wcjcbem. d.e:/«,«t(,cfcm Rel.gicnsthcor.en 

, B^/« d«- aft« H.6ra... V^ drn filfcfen 5" "!?■'*" f« »"f^^-Rengpftejlt. fo de a. Hirt, uad 

- Zeiten bis nu£ den Ai»fang der chriftlichcn EpO- -f'^^ ^^''l'^i'''' ^'^PT "^^ ^'»Jf^ßhcfaßen Ge- 

- che. Zum Gebrauch akadanifcherVorlefuns^n. l«b"en .«ft foi.be«lenGefinnuBg«n benutzt worden 

XVIu-'ioS er« fiRthLstrrl waren. Der GelefarW, der «it d^n neuem rortfchrit- 

Ä.VI u. 430 ö. gr. 8. tl Ktw. sgr.;^ ^^^ ^^^ Üie«logifchcn. Studiums gleichen Schritt halt, 

D\ ■- . I - vrird freylicli nicht viele neue Auffchlfifle hier finden i 
er Vf. erklärte die fogemnntni Dida clajfiea aberder junge Studirendß kann Cch hierdurch defto 
Crty Tf^., und n«fani d^TOn die Veranlaffuflg, fchnrflcr im weiteo Felde der Dogmaiik orientiren, 
die religiöfea Begriffe der ajien . Hebräer von dm» denn es iftgewiffermafsen eine Dogoiengefcbichte. — 
frühefien Zeiten big auf Chriftum hifiorifch lü yerfol- .ffach einigen Vorerlnnemngen über die Quellen des 
gen» und ihren inutbmaislichen Uifprung und ihre hebräifchen Religioasfyftems^das A-T. , die Apokry>- 
•llmäliche Ausbildung zu entwickeln. Auf djefe Art phen, Jofephus , usd mit gjwilTen Einfchrünkungen 
faütB tx gerade denjenigen Gericbtspunct auf, aus Philo, der. Xhalmud und die chaldaifchen Paraphra- 
weldiem ein CollegiMm über die Dicta ßlgJfKa Vtt, fen) über die Mittel, die in diefen Schritten entbal- 
Tryi. ftachtbar wird , und dein jetzigen Grade der tenen Jleligionsideen richtig zu faffen, ßber den 
iheologifchcn Cultur angemefleo ift. Min inufs ge- Nutzco und die Schriftfleller In diefem Fach.e, theilt 
äuhen, d»fs der Vf, diefen PJantnit Einficht und der Vf. fein Buch in zwey Theile ; I. Theologit, d.i. 
Scharflinn, mit Ordnung jind Beßimmthelt ausge- die Lehre von Gott und feinem Verhältnifs zuinMen- 
-fUirt_habe. Wenn man blos einzelne Biet« J^et. Tefl., fchen, uxit einem Anbange von der Angelalogie und - 
»eiche in der Doginatik als Beweisfiellen angeführt' Hätnanologie, Lehre yon guten und böfen Geiflern, 
m werden pfiegen« aufreihet, und' ihren Sinn zeigt; ^Is. Mit^elsjierfoaen, dur^b welche die Vbrfehuiig 
fd heUst das meijt nur den th^ojogjfeben Zögliitg wirk^ und II. A»thropologif ,^ ä. ). Lehre vom Mcn- 
xam künftigen iCaodidaten -Examen präparire» .und fchen, ^iid feinem VerhältniCs zur Gottheit, ncbft 
«it der dort nöthlg^i hebrttjfchcn Gelehrfamkeit ans- eii\cin Anhange vqix der CJiriJlologie , der Lehre der 
.ruften. I Aber der .von idem Vf. eingefchlageoe 'W^g jB^ten Hebräer vom MeHias. Der erfte Tbeil, itfie 
Vreitct trefflich auf die Ublifche Theologie des U. Theologie, zerfallt iii zwey Abfchuitte. Der erl^e trfigt 
T. vor, lehrt altere und neuere Begriffe im Cbriften- die Vorlleiluugen yor, welche fich die Hebräer rot» 
tbum fcheidfn, und zeigt, 7on welchem Grade reit- Gotf genucht haben, j) Von den Namen, ;t)' von 
gi6fer Aufkläjungder Stiftes dea Evangieliums at^- .^^n Eigenfchaften .Gottes: (Monotheismus j Alter 
gmg) und -bis zu welchem, f uscte er jie fortführte, diefei Lehre nach der Genefis ; Entllehung des Poly- 
in gleich diefer^Weg, dcr^dadurch den angdieuden thejsnuis und Spuren der älteften Art defTelben unter 
^Theologen vorgezeidinet wltd , etwa» lang und «ft den Hebräe™ ; Fefthalten der Juden anr-'MonotUt.'is- 
fcfaw&erig; fo führt -er aUdi defto ficherer zum Vtabr mus liachdem Eicil ; anthropomorpliiftircbe Vorilel- 
ren .Sinn der chriätichen Religionsfchriften , weit lungen von Gott, als eines Hausvnicrs, und dann als 
-fichercr, eis wenn man, ohne Rückficht. auf Gefehich- eines Königs; Aliecten auf Gott übergetragen; Vor- 
Is, jene Temporal« und Localideen .nadi den Moral- zug der bebraifchen anthrnpomorpbillifcben Vorflcl- 
printBpien zvt jJewten. fuchr. Zu. diefem Studium der Jungen voti Gott .vor den griechirpben und roniifchcn; 
fijHTtdliyen Entwickeln n^ der iYiigiöfcn> Meynvogen .,fauunilichc Eigenfchaften und deren. Perfoniticalion 
-nnd znrF.erUf^itVi^ltere und neuereBegriHe in dem .u.f. w. , Von diefen Gegenftanden werden die Re- 
' Chri^nthum Itetlicb- EU fcheiden, giebt diefes Such ,griiTe., wie iic im ^lofes , deu propbeien , nach dein 
■fchr'gute« 5te£ Der Vf. hat es zWar ^unachlt zum Exil in einzelnen spokryphi fchen Bikheni, im Jufe- 
-GetffUKli flikadamircher Voricfungen beftinuttt; d»cs phus, Philo, ThfiJuHjd und den .chnldaifchen p.ira- 
tberaofser den ReCuItafen von dem, was der Vf. in phr&fen vorkommen, und fich nach und nach vcrän- 
-deri-atten hebraifchfen.Docum*'nien ;fand, auch, erlau- derten , vorgetragen. 3) Von den Bi^wcifeii für das 
Icrnde Noten und LteratifchqNachweifungen enthalt, .Dafeyn Gottes in diefen Schriften.' Deren girbt es 
-und, wie die jSeitenzaU zeigt, eine ziemliche Auß- "bcfonders dreyerley Arten: a) göttliche Erfctuiimn- 
'iÜirliclikfit bat,. Sä daä: es ;hia...und..Vr)Cd«r fiwtir genuntl Ofienbarungeo , ' b) die Eituichtungrn in 
. ■ 4, UZ. igoo- Erfter BßMd. %i ' ' RGc*! ■ 



'*SS ALLS. tlTERATITR. ZEITUNG ' . ' Sfi4 

■ SütÄffcfitJesWeTtbaneauij Je) dte erfüllten WeifTa- nn die kfeinRcBen Bi» ms Jundifclia- ectiertdcn Bte^ 
■äuiijeti.-Öafe die Tteophanien nicht eigentlich gt- fehle, wiftfeina Verehrung, in- (Im- .{«gsnaniHPii iktifts- 
' ueuMiUMi M'cril(;n köuneiv, \fird'«bei* riv grttmllicix. .bu&e geTckehe« foU, \w% l'üi -HoL^. iui den Brpum, 
bewii^fen , als die Queilcji, woraus dicfe Sa^n flof-. was für Fäden ru den Vorbanden ii. f. n^. ftcnotninen. 
fciv beliicdTgentr ängegelicnJ Ebeji Co weidtm dfe werden follen.lenier a« dfeffcääwabrfn Gotthödifl: 
Gründe für «ul wider die 'uaraiUelbare fufpiratlou iin.vrärdigen UpgriiT«, ditf« die tiefariüfcbe Gottheit 
cnvogcn etc. Der zweytc AbfchnTtt bpndelt von dem diä Menfcben, die fich nicht belTem, in der Bosheit 
Wnhm Gattef. i) -Ven der Sebopfuitg dar Welti abCchilich bei^^lLC iukL , butaückig uuit^^ ja fie 
vünncrnifche, mofaifcbe und fpätere Lehre davon, zum Böfeii reize, um iic deßo üri^r flrafen 7.U küiv- 
fiic Ko5mont>nt£~tn d'er Genedi ift tred«r GefcbichM?, lies, 7.-8. den Pliar;io,.dHiv~Qj«id-bcy der yolkszüb- 
MiK;!» At^egerie; foiKlern ein MyUifts, 6edichU Bfc- lu»g (doch fchrefbt der Vf. des i.B, derChron. S2, i. 
' grifle V9II- d«F SchupfMn^ n» den apekrj-pfaücheo dicfc Atireiziu^ stiin JS^fen dem Satau zu. df^ l>e 
Bücbcm und denc Philo. 3> Vor dtr Vurfehunff. der. Vf. des 3- B. Sam. 34; i. id«r Gottheit fäüj ft Key- 
' VorftelhuiFT ai» den äheftcn 2Seiien> Vtirfleltungen miTst). Und wlfi vTcte ondcre BeyfpJele I^pen Cch 
- von den Wirkungen d*s Segens fFWMUter^Perfoncn 'nicht famcneln, [wenn es hier nöthig w^rej welche 
' suf flRdcK. Ai>ftm de» tdekngang des Vfs. weiter beweifcti, dafs die alten Ifcbrücr, iui Ganzen getuna- 
tusr.^rÄaixH, der in dem nacbfol^genden eiue« ahnU- mm, abf einer niedrigem Stufe der phnofophifchen 
ciie» Vfeg nimmt^ witl' -Hec- ehkige Bemerkungen Cultur ftaiitleh. ids jene Aeufsermig desWts. ^eftattec 
tf^cr etnzelVie Ptincte Itleberffltaen» S. 9!S u-^ d. a. 0. Obgleitb manche nach unfsrn Begriffen unwürdig 
' ineyitt-iier Vf. , def~GIaube:der atte« Welt b» die Vorftelking der Hebräer Von der Gbttheit, dMJis.in 
. 'KI'uhi:n*s- leczfe dca ZabftiswKS (Vetftbriing der Sonne. IbrDr iH>gebilderen inorgenliindi&hett Eiuderfpnirbe 
. dtts Mondes imd der Geßime) voraus, ,^tm», ttft er, Kegt, wobey fich deir gebildeten* Tiieil der Nation. 
^dic Eluhtin'9 jind die GctAer, wetehe- die Gefiime -etwas befl^res denken mochte-, tbcils in der Khigfacit 
Hbcwohneu -and beberrMieir, iai Himme> und in der Mofistind anderer Demagogen gegründet if^ wclcbc 
rtLuft ^cl» aufhalten , nncT ven da die Sebirkfah; der IVI:inncr tVir ihrZcitalti.>r and für ihre Nation gdtttichc 
„Menfshsn ofducih Daher CM2Wi1 >OjC mcb foltbe Gefatidten waren, die eben desfaatb ku mehrern Hutr 
^Ibhim^ «der D-^OnSo aK&n. m, 10. (Tbfl heißen Artordnungm die Autorität Huer Goiäieit h«iurftiän': 
hl Kön-, au Drucltfchh-rnift überhaupt kein Mangel) fo ift doch nicht zu ieognewi' daft jene Sprachwei/>. 
„bcd^uKt." AUein es m unerwirftn, dafii di# Hc- »nddiefc Politik in rohen VopftelluBgeirihn; firflnde 
brürr gegraubt," Sänne, Mond ^«l Sterne wurden *iaben. ~ 8:46 beöaBptet d"Vf.., (ttfs, obgleidi 
, voi* den Elohim hew-olmt. hn Gegcnihcil behaupte- di* Hebräer in dem. palnerchaKicben Zcjtoltec um 
waji«. dar^dieETühimvorderSchipfiingdorSontic, von drr Bwigke« und UnverütiderlichlMik geijfMW. 
d<s inoadfs,nnd der Geftime vorhaiKfen gc^ycfeh; «!*«»• he -d o«h den BognlE %■»» der iwjgkeii nnd U*- 
Ciott ging ja «Mt ihnen üBerdie Schöp£m>g des Meh- verftnderBchfceib Gottes gehabt hätten, „w«( fen« 
fchen zu Kaihe, und riach Hiob 37-, i, >ut6zren dfe -BKift«»»» *«r der Wen Torausgefetzt werdeJ' Dor- 
Elohnn über die SihöpEung. Waren ftj nun' frhon aus folgt nur-, daft man die Gottheit fär äker ah difr ■ 
Tor der Schöpfung da, f« hatten'fie auch, eben fo Weh hrhen- mufat», «bernichts fiie d«n Begriff-««. 
.■wi£ Jehova, ihre Wbhiq)riit2e vec der Schöpfung, Äe Ewigkeit nnd ünveranderlichkeft.. Etitfa« anders ift: 
fie doch w^hl auch nach der Schöpfung der Spnnj, «. wenn Tom IktvidHchen Zeitalter die B<ade ift.. 
da> Monges etc. werden, behohen haben. ' S. 44 fagt •'E*- ^ß^'^-'t "^ \.°' "^ ''=* ^^' "* ^S»r dun 
d«E?f. „Wenn man. cTas abrechnet, dafs der GottheFt »)*behftifcben Born» der Sephiroth aufgenommea. 
^lar He-bi-aer eine Reue, Ilnfs und Rache zagefchrie- TVenn.dicftr «mmai kbt EnämeruDg des Eeifonifica- . 
„benwird; fo hat fich übrigens nichts ünwih-dfge» tion der göttliohen EigenfcterftöB aufgenommen wei^ 
„iii ihre Vorfclhing eingefcIiHchen, uiid die Gottheit ^«n *»'•*«» *« «'" "«"^ *'"*■ l^""« Erklanmg wenig- 
Jft dem Hebräer das ollraächtigfte, gdtigfte. weffeffe fNnsder hebrtif«hen Nnnen fflr -riete. Lefer wah^ 
' „und'rcinfte W^feo." Diefes ift von dien Vorftclhm- fehenswerth; doch kann- hlte der Vf. üagen,. driü «i- 
E«n <rcr BebrSer im ADgcmeÜicii zu gut geurthciJt, •* oer mündlichen Vorlefung. verhehalten h^tth. -r-. 
■Wird denn der Gottheit der Hebräer nicht auch Scha- 'S* 24F-wftrd behauptet, d^r Hebräer hcäu i«. foimr 
Jenfrcude, EiferfucSt, Grauftmtcit und Befchrünkt- " Sprach« kein Wo*t, welches, demin imd tAarUgam 
heitzuEcfthriehe«? Man deute nur an die Befehfe a«s4räeke, daher er dafilr iauner «» ifcraew/pwofc«» 
xur Ausrottung der fieben kanaaitifchen Völker mit f^t^- Heifst nicht auch ?litl denke» md überlegea.?. 
Weib und Kind und Vieh ; an dTe PttrrBeynchkeit fflr 'V" «*'■« ■=<* "«^1»» ^"^ «™« Badoawnff^ /« ift «« 
die Afitahanritcn.; an den ffafs und die Liebe und aii ' doch die »bgeteitete; f» wfe der cbot gedacblxn hfei- 
alle andere Leidenfchafren , nach werchen Gott boW <*«" deutfcbe« Zeitwoftc. — - S* zaMrodi nndlaog 
ToÄfende zu Würgen, bard" den Äegyptetn ihre gol- «!'« Atimerkungan hier Und, mdem man in dcnüdbcn. 
denen und Clhemen Gefäße abzuborgen nnd nicht ^"e Beweisftillco aus.dec.Bibekund ander» Sehr ificft 
wiederzugeben riirii (wrr nennen es ffehrenj, bald in^tx^tnfay die er&ern deutfch, die asdem im Otigi- 
- JakobV Lift und Bctrugerejen billigt, wenn dicfcr naT abgedruckt, theib philoIogirche,-d«|;m«ilitbe, ha- 
dern Laban «rü fleckige, dann weifte Schafe entwen- ««"fche und «teranfche NachweiAiagen tindett fo 
du» deuSnKhi£&uioifsltauukIku.£ w.. Mto dfaft« ^*^ ^*^ bebjweo die utenrifcbea fich. ücfar «ft- 

. . - ^leidk- 



'.■'an- . .;N:oi 4t. PEBRUAJt iSofr ^ .30«-'. 

'glefcK' BeycnaMlKn'MAferient idsd«n Lehren Tfti . L^irxio. KjCrafES: Z)i> fiiW(ü'7c/tm Sf^j^pJ^f« i^ 

^c UaftsTÜicbkcit der.Sccte, vom Meffias ■. f. ir. Schtifte» itj aktn Tejianttnts, ex'rg/itifeh , hjh- 

■ fk die Ltterttur ziemlich vollf^itdigfr aber «idit Ige- ! v c&t'^^|/&b intd vxäktijcli bearhtittt ^ angefiA' 

'i «rthret^ b«y andern Gegehßändcn ift fie dagegeiiu*- rfcn Prt^i^nn, .i§fQn^s. Katedttttu., CandJi/*> 

'" frlcicb dArfilggr, r. fi. veia- Monsthcismi» un<l Pfdy- < ' b«;«i((i SdutUrivem beßimtfitt '\ca C. R. <Z0^. 

I ',- tiieiMna»,-Yen dm- ErUärsngunen ötw Scbäpfviig»* .■ ; -Kcfter'Ijbfü}- 538 S. & (pUüe die Vorr^d«:^-) ,(1 K^**- 

«nd FalTsgefefaiffate , beft)i>dcra von derjenigen Claffe : ; ^i gr.) ■ . ' . 

"h^l^?T'-irlr.^"«£r'^r''"'ir<^ '^nScGimmtHt. foUte «,a« fci.r nicht.- »ier'^rwaV 

Si;m'« ' emfichuvclleT,, Vf: «elir^ei^r arten- ■ i„HTste«^tfueh «it gehftriee« K««n»iff« .«.d «i&r. 
-^ W«o fiad «icirt emm« di«^et«M«en^- ^jg^^ Arbeit def Fall gar S'ä ^' Dip AusfiL 

4«m. r«d«n Vf. erg«tb.«id.rf» ift, fet^e Ree. nur . j^ ^ ^ ^ ^ ^ ^j ^^ q^,_ 

. £:^5ä':SSJ;^etuKi::i^-^.5:L'X'r£ ^ ^t^^- r.eSr^ E^vÄ;«- 3.ff*..^ ^ 

T<mGotft>iidil«rW«ltreßi«r«>Hr-«tfrf«lihM,er*n-.,.?? der ^41^6 betet:htigt. ,, , 

• dv dsl&ri. Ehdier'.ücmm kein. Hebriicc.deA liiol»; i|i» . ; Ge^eDWäni^eS' erllc Werk ifl nicbt Ton der' Be- 

- £aecbielf dw'iiBi; Cfcabojas iin ^ü lebten iDicft^^Tie .jft^bjdrenhci^.^ic vorui gehen de ETnleitang fiber ^ie 

knftreUe Spndi« ift ihm kern« Einnvadimg dfge- j Er^derRilte z« ciuei {olcbeu Arbeit, ift i^-evifeliirei- 

gefi. Ahgereclmt^ dsf* aubrcr« •G«J«h'«e. , fcli^n . £g juid verwoniiMi. Die.exeg:enfcheii Annierkünf;^n 

Ite^ft ArmiidHamtn dariM. Uemriten., £p.balM ja der Cn4 pnnfitzi denn für den Geleri'rten find fic %n dSrf- 

■ Vf. Tim Jef. i3 nadi^iuml^o— t-66J dbenrftU»iiM|£xiI tjg, und für ScLvl^ehter 'und Karecireten trtlVtrÄSlM-' 

. geVte, und.dscb d*fl reinflefliiül AieTsmctAc.Jtie. licl^.,, iudem Ce loeAr Sprach- und Ut^faiiUh!e^%.*nnt- 

fataiblic eeTcfaBlebeti.'. ,l)ie.gMiz*iC<M«po<liCKnk'i»y'tia uni^e yorausfelzcM, aTs diefc feclitzen kütinetll -;8ie 

Kiob zu känfth'cb , ab daT« nun da« WerkitM: gnttit . 'babea ^nz^'da^ Anrehen, als'.Vvcnn il« nos' yMem. 

JUtertbam hifiatxtTücketi könne. Die chaldäifche En- Co^icgieubeft? »ber ,da* erfie BiicÜ Miteohrtfc' Ats- 

^IspfcüoTophie fcfaimmert äberalt durch etc. Der, Wahl un4 ^eiirtkeilüug würrn zafammen^efiop^tlt. 

Satan im HMb> tA ^ib Vf. 4i<ifi ^iter'Engel, Reichs- ,;\)<orden. Hiervon ein Faar BeT^g^; Wie fift' th>^ 

fiskal, Ce»fot: «onotit oder. StttuiaufTi^r, wi^. Af»- .lAi^ffchJ^^geu tii>|[Iie.'Iläiiäe f^Ucp^ 'S. 43, „¥.» frä^i 

;A«tfu, Herttirl £ieAfiorW,; itgtit a. i. ÖT'^fe Tdee-'aus^ ■,rJ^^f.\ob ctks budi'fiatijjc^ vwii f'rtiefi MenfÄe^^tätfre 

_ fdnaScktai, fmiäem craft rtoti.ho's&dfter.febadeB- i.,asg iferiiel»?h ^cy; (^ /Qott'ww^tich Mrf' llAil Mtt»- 

' fiofcer .Anklaget, Tcbfet, wie'.beytt Zachariis, ii» _|^che)>.^efpr(}Qh.^ni f^ö (le^- die' äefchic&ie^iles'lMTfc» 

'den- Bffcbem der Kifiige imd Chrono: Ebett fo in- ■.Jb:l>H!chißäblu:tv^2UBetEa3:ep,'tiabc? HifcV Aeiteif'iSch 

«ereflbxie Bemerkvngeii .findet ina» 'S^itj.' flher di« -, dte.Me^ung^ der ^usl^ger; tntwe4it utoft- ifäht 

■ KeiAoÜattgr daf» CMt aU« tnwaltrclM) -Handliw^cM,^ , ^ym. ^ft.'l^ f':"'^"^'^'^?!. Sinii« ddcr nJchr. Die 
, 4tm Me»fc&«n wirke.' efft- &■ 193 a<)er! dM tEfffte- ■, letzten, die ny|bt'beyin gnrrqjiMnfchen Sinne blei- 
..kang:^r IdM voi» cMrAu^ritebane- «ntM d«» He- .,.bepF, fwd ,wUtkjr 4»pP|M^ Meynang^f "''ir^'^'^^'* 
.:tetem.,.S.977daf» .Pi^j.. TO»f Ai«»«dl.BäiKliiif»,(»«r ;i ffetaehen,BffcrWige»aiA^ .^ ß. Päi^dfci f^ *^^^ 
.'3Uchb«rtcrVätfcfr gegen de«litgfi>tcb«»I)awidb>sdler .H-BÜd c^ie»^sIt}äK)ii:h«ii;ZtifUn;^e.i, der 'B^ftiii' fey'iAie 

■ «laxeilAaCdlltie« Tfitfeitelrwerde« A^Og». . e.'3fri,4)f» .:"Ällegori«.j,3je Schlange (ey eiij Bild der'V<ifähi'ti]*g, 

■ Je£ 3» J— 4», TWil«*«« «*fi» ■y«rhiadl»Bi.l»if ..d«» .;,fl«i: AWpBuc&V^Me» f^X einc_.finnliehe iTarftdWiig 
fiklgendenf d2 ftehe. »a» Wnk*4f tii— H3.f dwt^Vfr* |der »atMrltcbtn Tvlgj? de^ möraljrcfacii Uebels u. f.-w. 

■ jn«^Wc*»w-Vtr^ebe»'i»donJef»i«S:g«toiie«tikfey.T-- - Einig« meyfirä,j.Äftyiänze,^y,aji> e'tner HierogJypIi« 
lInAfa9RM^e«^>ftufijtMlif^Wc.Ler«c;f«cbi«fttw|E^9 .vffiußmtle« Dn4.wq prcbter^liäbe ^^ tnterpretitt f 
finde», wehiws fieb Rec. zwar angeÖncban hatte, ,^er jf^fUre j^en'/^ & p'SpVäcQe'der lUndert^lt. 
aber, nrn nidit noch wcidäuäigu zu wetdes,. hier ''Üic tltefte Welt'.]tonnr(r'^. E." gStfTTcbe "^'ifkdfigte 
ftbeigrii*a'<iKa£ik — ...-fc«Äfht_FQ.<Ie«. ah durch den Assdnick S'prfckn aaa- 

dfßekco. Wena ein Menfcb Lafter heghig, fo Tagte 



"367 A^Lt Ä-PEBHqAR,. isäo. - -S48 

'jnzn.'Gott'le^le dAiTlucll ^aratiF,' otine atlf '^ie-na- Mnn.alleurtriftnUn.ffDf einfeJAesge .gedsAeni^ichei 

' ,Srlicl\e ' Folgt des ■moralifchen'U Apis in' fehea" Siellem, die den feinften Brabacbter; den elegantc- 
'S.43. «Die 'Rippe ißochte rifX Schwierigst :' Man ften Schrbiftcller verratteji'; «u£ gsnza 'Seiten, detcn 
■^J^iputirtB-fefir öarülier', ob deilB-Adnm-ehieRIppe zu ftch:cinuiollikojer , ein "^tTv/olem,' ein Hirdn-, ein 
■'vi*I getiäüt 'baiet Einige h^eh ja, zmlcrin^n, Jonft - f^i'äne^n nidit tdiämen dürftet ; Scbade' nar.; .ctaTs 
(wiedeViiiY'Wdnh'Ci^Tiichi Ja und-Neiil ffeftgt hat- -tiem.I^fe* mitten in faichert Stellen; die Euipfindiuig 
tert?) hätte*r einen monftrofcn Korper gehabt. Za- ^dtic^biBiiienrufieiwBrBet^ bareckifdien AuId^uck.-Be^- 
-ch>rier 'fii\^'^>cUon» ndimcR einen Traum an' >h»<J leitet fvird. „Unrermeidlkh ift es — Tagt iinfer Vf. 
faginc-^v^ fcy zwar .mit dem Atlam zugleich ga- '■'*^tJnft'drrirfni5B,d»r jetireinneuea Werkübeticge«! 
•fchaffen «orden., habe ßch aber an. einem bejofi^tyn 'einen Qbnjiftand« der^in dieipraktlfcheThcolagieeMt- 
'Orce ^) anf^ehälten.; NDnifuchte. jVdam eine i^^fon : fchlöRt, IchrEiht.' nicht micfdinen Vorgingem in vie- 
''(^in^ft GeCcblechts, legt. £ch en&iidet Filter «inen - lenStL'«ken.zu£aiilmnltrairen follte, vnduramm foXce 
■^uAtV-ii'e' Frau,' die eb«iftlis ein Ge^höpf Jfjrps "cr-aucb ihre Spwr.vetmeiden Vfo\tVa, .(ohiü ihm Ar 
'■^fchle^ts. facti; findet, den Adain. I^itr (?) ; uud 'Weg;, deo-fie gdwätlt! haben, dtr.betfKemfie'.and bt^ 
AÜam erwachte: «»rf f»kr. auf (\yun4J<^tij das, IQ ru feyn fcheint??.* Um fichs nun rei^t -bcqaea ta 
-'■ddf^fc TMrch ven in^ui«m Fleifc-ji und Beijii yon inci- utactien, hat ersil» den SchrifVon dee zin-or gemmtm 
'heittBeinl i>/5 uatl .andere tte/jfn dfa Trauui ti»^ (?) Ideologen, desgleichen aus Htfi o.a. wörtli^sh»- 
' ond-nahinen es elshdicbteriüche Vori^elluttgsart an>" -: -f<£farieb^,;w>H ihm ght dünkte, oibcals oha» »fielt 
1«_'$i^t dies ailes,ini^jif Tnllkoin^nfl^F'/o' -aus , f^ls — nrtlieilung. uodRiicluKcht auf denZuAiniiie^ian^ ^ 
.«^nh CS mir ksIberAufmerAfainkeifipiiorjgl.eHtljcb-i/jsd ^ih- liJi;gteicfa' S. VIU u< IX. Hetder'm entwandet irv- 
■ •ffagigentariCch inicinfim ColJegici..frä«e nachgefch^e- 'dehJ Was iiianSi(J4'— 59 liber-die Knift« undFrti^ 
'ben' wotdeii? -tUnd-.wer fujl Jus.djffem Geroeiigfel -^k^iteu'des Mnifehen liefet; ift ntöitlick aas 'etaer Pc- 
"'etwäs lernen?' Min .pnd iWieder ->verdep, gelebpe "■ digt v6n ZoUikafer' äitet v^e Würde-.des Menfi^Ka' 
" oder relreiUßWetke mit vieler:UuiAaDdlichl^^it,citirt, abgerchritiben^ jftdochKb, ääd mironm -Haapr^odMt- 
' flueli die Vomomcn; ;der .tfff. urtug^higec W«ife Ä«- "ken weggeliffen,. und. NebcMgodanien i^eyti^iaii 
■'IKrtMit^ widere;> bey. «-eichen, es ipö^bigor -■»yar,, nur r-iveträen. 'So geht es durch das ;pmie Bach, Wsi 
obci^hiii erwähnt, vennutblicl^^' weil: deriiiifigeiMann "jrt'ßnffWeahiiV, ift grradbt; das SchiÜlende, SleidiM, 
'.i^oftfeineij Heften, nicht beffer bedient wurt}|.' Die Ah^iftU, ^hbendem' Vf. eigeiithfliiilich. Mit MnMttt 
,„j,etiiaif5ien .uiid gripchifch'eh Wörrcrfind oft ganz «'Stilb kbnn tibi» wohl ein folcher unvenfl:bämter Seri- 
\&h)ech^ft gercurieljen, wäs'Ecc' g<*m ffl,i''DrQdrfeh- ''hlfir Nacfaficbt foderni /ich, wie «t« in der Vorrede j^ 
,i}er halten .wiirde'., '^tfcÄn ihn nicht (Jas' ganze 'BÄi ■ tbon,,'jnit /einer Jugend, «ilt feinen Oefcbüften ssd 
.feerecptigte, cfeii'jüngci^MaoiA för-nDch fehr-lwiwif- "ÄofAreuunge« entfchukOfen, u«d das bey iiun gm 
\fendanfiiiKhnien. '.yrer Von (tiefem Allel« Beweife • ■ineiilSfligeSprüchelehani Si •dtfiaUvins, xu. Teina 
._fqtJCTt^;det,Tc,hlige'nur^äs*j8lic6' felbft hath:-' tFgber -Sfibutze airwejiden? - Nein, ^ec. muf« ihdi vleliaAr 
/;dieV/ltfW(>e'F'**'f'""<^'^^^ * ''^*^ W-ortedes Pcopher«n VoiÜalt^- 1 Wer fodertdu 

i'jdituug.dps Vfs.^'felbft fföVert.' /S. Xf. 'Vori'. „tfie ■ -ton^uren H#«den»'..DBr'Kipf <h«kyr'(Aoe*M bk^ 

• „ . -. ' .K,.. *i-/.„'-_i... ^■.„:-,i ^■, We tand- <la ^ ■" ''" "~"-'' - . - - 

[mfifa otdin- - 



jl-etw^.,fB«rraip^,ctget)en Hntlen ; nver mpt ^mutstTtaiH' -'■ ■•- i--- ,.-_■.■■■> ,-. . ., r 

..JtdM dafs das pti-^biijpgirche StudS'niit des Mehfcben ■■■'■■ - ' ■ ''„^-■~' ■' • • .: ■ 



oder fchwkfaare Scbatjinlne^., Ndawce» *«rf-iriif"H : !■ Zuftllfg iit-*iiM da« twvym Bcft-diefas Wfite fi*- 
■ff) «^ &«i(^«( f«*;ff^.'^lS^!^'^*" wereten , - (irt/j- t«aii -■■her»l»i(J#!i erftwiz« 43enchte.griwmjMn,. wmI -«lal^ 
..rBV, WW ,'»<")#i»<» '"^^ •', "'i 4.^ .AWcÄf* i>ff'Ä-" ■ "ftbon Ä. L; Ä. 1799.' Nf. ■ 322. ■ «ngnei« 'W«nl«n. 
„iWriii wieJe^ae**^«^^'^^"- 1^^ --^Jtn<S9'Üffhttt mag ivuln-srnfeh"! hle^ getenL -WifUtt 

^ilig» keiiioa' pe^fiff v6n Ptyduftifgje. hatj! be-ipeirer. -' iien: daariWet* nkbt »loben -.und ''nMlt VmpfphUb, 
'.|rtlei&ine,f'p;iiena»h^cn Beili^rfcui^^^q ai<!(*r Artj-zrB. - Üeftn deV iJ3er(3liRktk fatt -irllpr-. dann' erltbaftaticn < 
- S.»r-.Vo di*'^"'sf aufge*or/enAv.ird,,ob^r<;'Stfrttiir- «'Miiftw-tu .8riekeBrj*fcn ,. ift-teta^miftig. ; . -Da* bat' 
' Ä^ einen anderpJStäfflm^ater 'illsldte Eirt'öpSet'fta- •'■'uds 1?B£ane«ianttigifii«tfienHtfi gÄfcbi^ieB, daW 4it 

ben, „diefe ^leyhüii^'ift vo^A ien'fßjcboi'offtn (} !) FaiAert jn:deiu i^untirtiften-fKupfertafehi" bunt 'md 
"Ver^irfen worden." 7)iB ittöt^lfthem Srtrte?toffgtn -etwtfs '*tfft»Äiawl'n«b^*ii»aMder^g«rt« Uiid, f^ 
V find reicht .mia,<*b*'iM:%h,Wi*fie']ede¥nl<!htgrtii ^ tM«-«« iti'«lidk gcftk^^-blduUKhtrWerdei).. ' ' 
:/«l«d«,Do(S»i\eÜtfer aud^^d*^ :■■•. .,}! -. -■ .r ' .■ ,. ._ 

■ "^ ■. "^-■' '^'^ ;" ■*. ■■- • i"'- ■■■ ''tta l'-.-a .r.ji.;;^ bi; .',,.. 4... 'w; ::,i,fr <Iii. .;:•.• -^ 



3<S|> 



NumcTo 47; 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 



ponntrstagt, d»m 13. F^trutr igoo- 



VEKMISCHTE 5CHR1FTEN. 
London , b. Cooper and Graham : The oriental Cai- 

Uctiant. forjanuary, February and March i^mj. 

fi3 S. for April , May and June. Sold by Ed. 
I^rding, Nr. 98- Fall-Mall. S. 93—196- 4- 
(Das Heri für Subfcribentenf Guinee, iurNicbt- 
iubfcribentcn 13^ Sh.) 

Das NationalinterelTe fQr ein nicht blofs gelehrtes 
Studium der snbirchen und periifchen Spradie, 
retbreitet ücfa in England durch die neuem ZeitHm- 
iände fo Tebr. düfs Hr. W. Oufeletj, Efq., der Her- 
ausgeber diefei orientalirchen Sammlungen, He im 
Aeufaem meht: fär reiche Subfcribenten als f&r Ge- 
irrte von minder künftigen GlücksutOßänden berech* 
nen konnte. Der Pro/)) (ctuf hingegen empfielilt das 
Untemebmen durch Auszeichnung der gelehrten Vor- 
äaeile jener Sprachen. Der Holniing: that ihoje 
h>9b of Livu'i liißory. Ja long wifliedfor by adMi- 
rers of cigjjicäl ttarning are not tkt onlu borrowed trea- 
Jkret, dtpofited among the MJf. of Arahia, ift eine 
glücktichece Erfüllung bey andern wichtigen Auto- 
ren ui wänfcben. da fie1>ey den inSieilien zuinVor- 
fcbein gebrachten Supplementen des Livius fo auf- 

- fallend getaufcht worden iit. Dem Recenfenten \rur- 
de, bcy^ feinein Aufentbalte zu Oxford, von dem 
febr gefSlli^i Bibliothekar, Mr. Prici, verlichert, 
dafs auf der Bodlejanifchen Bibliothek eine arabifche 
Ueberfetzong von Arißotelts Poetik mit derAuffchrift; 
fimüU, durch Hn. Uri, während er den Catalog der 
orientatifcfaen HandfchriFten verfertigte, gefunden 
worden fey, die fich fpÜterUn nUr wieder durch ei-. 
nen Zufall unter die Menge von Monufcripteii ver- 
üeckt habe. Vielleic4it ift ihreWiederauninduiigbey- 
einbcümifcbanNacbfragen nicht unmpglich! — Dem 
Plane nach enthalten die CoIIections lauter unge- 
'.druckte Beyträge üSr-orientalifche Literatur. Der bi- 
halt wird nicht durch, befondere Beziebungen einge- 
fckräRkt, Um fo mehr konnte ein über das ganze 
ungeheure Feld des Arabifchen , Perlifcben , Chaldüi. 
-fcben, Pehloif(:hcn und Türkifchen fich ausdehnen- 
des Spicikgitt» durchaus nur das interelTantefte aus- 
wählen.' Jedes Stück erhält eine Kupferplatte von 
Aufgaben für AltertfiumsForfcher und Kenner exori- 
fchcr Schriftzage uiid für Uterafifche Anfragen ^ No- 
tizen und Antworten einen eigenen Raum. Auch 
geograpbifche Karten, Ausßchten, Mulikftücke, zoolo- 
gifche und botanil^ he Kupfer u. dgl. verzieren (ditt«^/y) 
diefc CoÜtetiont.. 0*3 CeJicliiin DeutfqhlaÄd: iazkri' 

, fcbcn nicht weit 'V^erbreitet zu haben fcheinen, (el»M 
wir. Nutner fifr N'uiner, die InhaltsUueige. 
v#. L. Z.- lÖooJ EfM3a«Ö. ■ ■ 



Das etße Quartal gieht, tjacli e'mtta.Ai!eniJftment 
und dem wieder abgedruckten Pro^rcltu, aufweiche 
fich das bisher gefiigte grfindet, t) eine biografkifsliM 
und titerärif che Skizze , denAbni Ta^ AI Sittanab- ■• 
hi betreffend, mit zweij Gedichien deflelben auf die 
Krankheit und WlcdergeneruRg des Saif Uddaula. 
Von the Rw. ^ohn Hadddn Uit^ev, M. A- Die his- 
Igraphifchen Anekdoten enthalten nie und da mehr, 
.als Herbelot. Schade, dafs Hr. Jhndleu foine, wie , 
es fcheint, arabifche Quelle nicht anzeigt; welche^ 
um fo nöihiger gewesen wäre, weil das erzählte 
enkomiaßifch paraphralirt ift. WirwUnfchea, dafs- 
die Bitte S. 7. an die Delegates of the prefs «uf der 
Univerfität Oxford , um Unterftützung einer Ausgabe 
von Motanäbbi's ganzem Diw£n mit arabifchtn Scko- 
lien, nicht ohne Wirkung feyn möge. Von den bei- ~ 
den in ihrer Kürze gehaltreichen Gedichten üod j« 
zwey Zeilen in fec ha gereimte englifi^e übergetragen. 
3) Von der „ßulbulofBeneal," welche auch als Kam^- 
vogel abgerichtet wird. Mit einem (fchwerlich ganz 
richtig) illuminirten Kupfer. Nach der BefehreihuQf 
follte der Leib grau fe^! Das Volk in OlBsdlea 
halt diefen Vogel für die eigi^ntliche Nachtigall der 
perfifcben Dichter. Hieran zweifelt der Ueberümder 
"de* bey Calcutta gefcholTenen Eicemptari. Von der 
ferßfchen Bolbole giebt Le Bruya in feinen Relfea 
eine Zeichnung, nach welcher ile kleiner, .als di« 
indifche lä, mit diefer aber dfich durch die gnuie 
(grauißi) Farbe des Leibes, fchwarzen Kopf und 
weifse Puncte am Schwänze fibereinkommt. Rec. 
hat von einem eben fo gelehrten DTalurfiDrlJcher' als 
geßilligen Freund folgende ClalTification dJeÄs nocll 
picht tunreichend be)unnten Vogels etitaltea. 

Fighting BitOml of ßengoL 

„Auf den erfteo Blick zeigt Seh die AelialicUMlt «1a 
äet G^itunf dei Würger (LiMiit*y WahrfcbMulidl ift«c 
eine Yarieciit ren ZJnint £nw/M ■ den JLmh battauu i 



diere X,iimtirchc Art faridcEH Laniur' htagj^nfit Snjnii, 
B»i f o n^Rongf-mttmt, A thin B*'gaiil*^~rt,£iii'ar^ 
ittdtanRiiißart. tatham Beitgal ^krlk»: 0«c Mmnu-s« 
. 6clieiiel und Hiuurkopf , die lu-iuiimen Linien tm Halb 
ftimmui jnic dtni BhIEmJ übercin. die aHÜern kleinen Vei- 
fthiedeiih«jten in der Firb« JWieinen die Hauptähiiliohkeit ' 
nicht »ufzulMberO Die beiden Bulbuli und der bengalifcbre 
Würger mögen daher drey Varietiwn ein« Art odac ilrajr 
B«])« Teiwandt« Arien Ufa." 

Die peWifche Bolbole liebt die Rufe fisJ». Dir pei^ 
^feher Beyname ifl Ha:fardafitio Ü^**"^^I/* V°i^ 
4tr Mujend Qtfim^ 8) £«• P«^//«*« üi^ha», ^ 



rmw ALL6. iT^TfillXTUR - feEITUNfl V37.3 

pafs das Wort ofjJb hagdaä (ocTcr iag'- däi zu" woliVrda& erden Artikel de commmtKationt iJjo«»- 

filireibcii fsy, nicht inJt Major Bavy Bfg/idauA s)' ttm vorder SchlndiMjpy MobntlfA beflcr» hatte fta- 

' 'htmerkungtn emeS eng-IKcheii OlficrfVs i^j einttK€iSe direii foUen. Znelcicli wird ein« Stelle ufe Wi 0«- 

»M der Landjüiajt Jes ^izäms von v ' ..-.--, 



1 der Aufnahme ain 



iToi. Äli'irt di*j »ej'j on tftf Hods bf Gretcf, Italt] und Jndia aii^e- 
Hofe des TSiimms "(Shni'tlie MuSJeltit ans aye -alreadtj n JoH oj he- 



Gowohiihcit 

betrcffoiid. Iii einer Audienz. J>ey ^c« Ni/pu^ Sohn , ttco.rf.ajc ChriStiajif. Thetj nri Clts-ißinnt , 4/ 
fnfs biiiter diefcm der Minifter uiit einem Bvjdiel Lote reafons jtßly, hecanfe Iheij.fii-wly helüve tii£ iin- 
Pfimfedern, m einer filbenie» Handhabe peftfst , d«r*-*^i»iM:tf(nte cmtcrption,- jiivme ekaracter and irÄracles af 
er aü I'ücher für den Prinzen eci>rauchte. (DicFigu- ttie MfßiiA,.. bvt th'B are fie(fi'prfci,c ja ,tffHi)Utg feile- 
ren mit Fächern hinter dem Könige auf pedifchen mently hh eijuaiittf ar' God with the Fathcr 0/ all, 0/ 
Di.nkn\alen niöfTen alfo nicht immer Leute von der mltäfe »nit^j and attrihmtes thci} mtertain aud expiefs 
niedem Dienerfchafi bedeuten!) Die OlUcice (Sir- tb£ moft anJuHidtas.^ ^. hebt hier die negative Ue- 
dars) des Prinzen tvameji mJtScbildeii auf denSchuI- bcreinäiinmung zwifcheii LucLe und dt^n M(>sleinen 
tcrn zur Audienz (Dorbar). Durch Adcommodaiiori -^icrsrns. Nur darf der grofse ünterfcUied.'dafs Tich 
-nach JTrhcht und Sitten' erhielt der Vf. einen fohr iin- «em Locka Ptc. nicht alt« die Infallibilltii des' Korans 
terhaltenden Umgang mit den Moslemen dtefcs Hufs, binden zu lalTen Lull und Grund faaii, nicfit überfe- 
in der Armee waren auch mogulifche Tataren, T.a- henuerden. ii^Kinige-VnriaHteH zuSddi'i Gi-Mßan, 
faminenfilzend mit ihren Ifelheriv ahnt- Schleyer. Die von welchem der Hutaüsg;. ficbcnMfcp't, hititEt> wor- 
Ordres zum Marfth .«'enles nicht anders "als durch | unter eines mit Atuiieikungen vo» ttiarifi) , .ein an- 
tieuigkeitsfchreiher (S. 28) gei^^ben, welche jedeii ' deves von Ed.W. Montnfrue etc. iXic fj'ff He roa ^ätfi 
Abend ip d.;sMiniftcrsZcU'dic>.Vuig^seifen' desTfl'gs find 1791 in CaJcutta fdbßifi Toi. in (lerOri^:i;Et:jtra- 
fitffnmcln. 6) Eine Kupterplatte von dcn'bey den ju- che' gedruckt, li) Eüi arabiTches Gedicht eines Ver- 
den im gemeinen Leben gewöhnlichen Schrifaügeii, "liebten an feine Fackel, von Sclieik Saphi EdtVm AI- 
VOtfJOa dfiÄi/cfttBa genannt. ■^) Eins kiijifdie Iiijchrift hlllay, englifch überfetzt von Prof. Caylifle. 13) Tfte 
vo'ndrW nicht vftllßandigen Zeilen, iw/criM on o .R«»"- B; Ofrrani, TeacUer of ths Pcrßan tz«d .otUtf 
faflebaard (papier cole) in poßeffion: 0/ W. ÖufeUij, :^":»"'' Langnagnei and Maßer of the ylcademi^ in 



tlq. 8) Fragment eines perßftliea i-oblicds ai'f ü.»U 
■^iis dem Tärieh Moadfchcm. W.:gea einiger ppciilch- 
ethabener Zeilen derüebcrfeiznng werih. Es heifst: 



Fenchurch Street bemerkt, dafs nach' cincin Mfcpt. 
Achmed Ihn Afen vonKupha die T.tobr.va^ voaZ,nos 
durch Moayja bcfchricben haben foUe, dat.- abei- uti.- 



tet diufeni (J**J;J'^ uU^t etwa die Infel Cos oder 
Chios zu verftehen fey (wie dies die Orthographi« 
ohnehin fogleich zeigt) fondem dafs dafür Bhodfws 
(j**^p zu lefeo fey. Der Text ifl S. 64—69. «fil 
, «hier Ueberfetziing abgedruckt, Chaltph Osman, da 
erdeuMoavia dieErlaubnifs giebt, Rh. anzugreifeR. 
fchreibt: er werde den Schild der Tor/jc/it ergreiflT^n 
und den Mantel der Tayfe})ieü tunnehinen müiTen. 
.ii.-.«:i, ^u» iLi'i:r ..Uli u<;vvuii^i.> ..™ ^.«-. *"* J' 53 *^" J'^*''^ vcrhefsen die Mosleine die er- 

Aus'dBB^ThrllncTdHf Wolken bVw« Er di« kofliarc Perle., oberte üifel wieder, nach Moavia's Tod und nach ei- 
^ _. « -ff ret. - ■ -i-rt.— nem Befitz von meV »1* 2o Jahren. lÄ) /Inekdoten^ vm^ 

?> ^" Sottnet von Sadu perfifch mit einer enghfchen j^,-„a„ ]^,ji^^ vom Ilerausgeb. Er bcfitzt em Mfcpi. 
Umfchreibung. Der Dichter fingt die ■Wiederkunft überperfifcheMufik. t^eiches wahrfchemlich Clutrd in 
4e5 Frähhngs und feines Madchens m der erilcn fro- befclTcn hatte (f. dieQuartausffL feiner Roife 1735. HL 
hen FrühlmgsnachL 10) Steilen eines angar.fchen .Vol. p. ijgOTicbUmehremperJifchen «nsdemSaiifcFit 
Renegaten, ItUtrad Beg , über den ülaubm der Mo- "^ . . -^ 

hammedajier von ^efui Mejßai. Dem guten Ungar, ; überfetzlen Ilandfchriften über die fechs rowgj C^» !* 

Rdk) andireyCsigraugtues (^^Slj, Roiittit). ' Hier 



Vcrnuufi- nnd Lcbctiskräticn gicbt Er die Erfcheinung, 
Und dem Vci-ftajid fciu Fuiidamnit. ' ■ 

i>«m Meii(H>'.'ti- blifS er den Athcui «iui ' 

begabt es mit Vemuiifi und mit Akt cmpHiidcnden Seelt, 
I>ui' Tu^C Wange hat mit imlh-n larbcn £r bi'iualt. 
Tir.iiiii-utiü,'[i zum Schmurk gegdiL-ii dci' Iiorpnkuorii«; ' 
Er krriirt mtt der Sterne Diadem des Himind» IlrifKii,' 
und nirTi den Feuerfunk» in don bnrten. Jlu&'ii' d<is 

ll«l>illS! 

Jlen Moinl hat Br aneexündct, drr Kickie Leuchte, 
Und dtn Iltiitheiii;«rien durrfidufiet Et wie mit Weyhrauch. 
• "- ^--•— -■- iijicr den Gewoffcrn die '^-'" 



welcher bey Mokadfch in tiirkifche Gefangcnfchaft 
gekomcnBn, und alsdann luch einer harten Gefangen- 
'fcheft'von 30 Monaten bey Sultan Soleyman Inter- 
pret und einMosle«! geworden war, lag es 1367 fehr 
-am Herzeit, zu zeigen, dafs dii; Mosleuiifche Lehre 
■von jefus als dem höchfien J'ropitctcn aulser Mo- 
'hanraied , die ächte fey. Die Wunder Jefu lind ihm 
emfchieden gewifs , weil dcrielbe „itithe time of th 



'ober werden aus Briefen von ■deui.ßruderdes Hcr- 
ausg. , Mr. Gore- Oufcl^y, welcher in Indien war, 
einige Nachri<?fiten von der Tonleiter dir" Hindus, 
ihren murikalilchcii Ausdrücken, Anekdoten von der 
uralten Kraft ihrer MuHk, ein Blatt mit drey auf 

"europäitchc Art gefetzten. Meib'dipn und ein anderes 



Wu^ iXixlUiityhiffipians" gelebt habe. Der Reaeg»t ipperfifch-Iihidoftanifcher Bezifferung gegeben. Aucli 
,a>nete. was zu einem Wunder «u/fti^wUre. Dagc- .^er.ihrer Inftrmta.nte, d» T^mba^Cnj,^^) , 



gen rüronnirt er aus" der Stelle : ■ Miv ifl gegeben alle 



>v^*^ 



) d-ie 

Gewalt' etc. ,,f/£Ärr/t jv« feOiI^,GofltWR/<if, kewouLi 'Serincfa ocler ijcngal^fche Viulin, die Bfl/irf oderPfeife 
ma haue joiä: it hat bie» given." — ^{aa lieht des Krifchua uncl .cio^ on^cc Pfeife, Tümeri, 'find 



srs ' . 

abgeblRßt.' ''ig} CÖldiiei- Tr6nßie gfelÄ'T(*i''tift(*ta 
KxÜnrüjA Baume JJ'ächricht, welchcrgi Fals ini'Üi»- 
fang bane. Man hielt ihn fSr yfclAM/unta LiMil. ' t^ 
Nathricfat ven cbtn deinfelben üfeör eiricii IJrtw^tm- 
^iim,' defTcn pyt-oÄiiÄiIiirt^icHö/temim f:cht («igtifdiff) 
JÖeileri weit l'ah,^ I>erBniiinil Wächfl' öfters Co, dafe 
er eineri'PalrtibaUm f!:3nz -umfcblingt uiittritcfer SOS 
feJuerMirtcficbhervQTtebr. UiiftrdembifrclWlefeeneij 
■fafs einEaiKr, deffen Selßbde -war,- i)i de« vier k(il- 
teßen Monaten bis an den Hals im Callges zu liegen, 
und in den vier beifseften an einem gmffcn Feueir 
j.\i fitzoH. i'f)'Einp(frfifches,SvnhttvöitKhx>ni, thiw 
BcaHJeinmg. iS) G</pfacA« r« rf«r>. fHärocdini/c*- 
■mtifcAM f'offildifi/ect von Mr. U^--Ptitt, ffösWöre«' 
fter, welcliar den Uingan^ init gcbornrti ^Irabeme«!. 
inLondqii benutzt liat. Der UnterfchicH die&fProbe 
Von ilem'gclehrtarabifcheniftfäft imfflerkUcIl. Mehr- 
mals wTrd dei^Naine Gottes emgcmifcht, z. B. lafst 

mms gA»n ^ f''^*^ ^i wörtlich:: eGott, wipwoUen 
gcftcn ! iajst nns i» dtn Garten geheii O^Äc^bV)' S.\Ki 
»k»rtlicto: oGott, in die Garten! /Die' TVbrttf: 
■<AMct«t ^>J( iC werden äbtrfttzt : piit- priifsum 
Vergnügen, als Complinicnt. Im. letzten Wort ift 
«ineVerfetzungond ^i i-XÄä vKit^a, d.h.fcbr gern, 

m Icffeit. |>te zwey erften- Worte ßnd Betbeiiruiig,: 
ptr Drmii potentem. W^ter unter ittDutchmen {Hot- 

iämtler) oberfetzt ^^M^S, Ift dies etwa «uch ein 
pruckfehlef fBr (;>*3o. ij,) ErneKupferplatttf, wel- 
che enthält a) eine Kupfermühze' mit dem Bilde der 
Sonne und einer Urarcbrift; h) einen fchwar/.en Agat, 
mit einet Infchrifti c) eine Hieroglyphe, dieHr.Hlnd- 
ley auf einem Blutflein befitzt; d)eine niulere oiis 
Hr. Townlcy's Sammlung; e) arahH<:hc Infchrtft "ei- 
nes Tfirkis. Alles ohne Eriilärung, nis Aufgabe; f) 
ein Reuter, mit einer (gewifs nidit pcrfifcben) Uin- 
{chrilt aufeinem Jafpis. Major Onfeitg lieft darauf 
''->nT^ njSj Baigeß jejdani oder Vologtjes der Gütt- 
hcAe ; ond halt ihn filr den Zeirgeooffeu des K. Zeno. ; 
Zwarbsmft fich.MaJot-" Onr/f% »nf ('ie vortreffliche 
Hemoires Jnr diverfesAidiq-witis de iaPerfe, von de 
Sacij. Aber ^rade dfefe zeigen, wenn man z. B. 
auf der, Küpfertafcl zuSi 203. die Münze des BalaTÄ 
Nr. 15, vergleicht, dafs die Scbrfftzflge keineswegs 
die näiiilichcii find, äo) Mehrere Anfragen. 

Das zweyte Heft ffir April, May, Jimhis 17(^7 
enthält' in fortlaufenden Seitenzahlen folgende Mrfcel- 
Ten. i) Eine Siibfcrideitlenliße^ wolthi; das eijjen- 
thCmlicIie baf, Liebhaber der orientalifchen Literatur 
MUS alfen WelrthciTen zo rereriiigeti. ' 2) Einige Ver- 
iejferuiigen vnn Cliardta, zur lateinifüien Ucbcrf«- 
.zung von Ä^di** Giili/tan. Nach 3. 96- ift Ayfad 
U/iji oder^Yezd Ori autiqtia tiitgua Guebrörum, Deus- 
ples erinnert ai> d'e S cte d^r ^qßdin^ . 3) Einige 
Auszüge aux nn«M Tagebualu, in Oftindien 1791 ge- 
Ichri.beM. ÜnftrCchied des öetiutsi-fMig/ unter. den 



iN«.:4$^^-TlSILCAK ao*. 



Seid oder -Jöft- (»ps'a«m'-Syr.-.«]ä/) Sthiüt, Mogul 
Aitd Pirta»> knf wclohö» fehr gehalten \«iid. Wer 
Seid oderSchcikift, fetittdies immer feineinNamen 
.Ywr, wie Seid Allum, i\lir. Ifcbmaet Die Frauen er- 
'luilten^f/joli *tcSi'zöÄ?:hrt-n(itel ; Ilabib Schah u.dgl. 
Dlt mgjii nctiiit (frh'Mifzjr irnd Bcg;z: B. 5iir«ffl 
■Juftpliilrg':' 'bit'Fl^u'-eHres. M«g«ls hat Chanum 
-f*kjl£^'zuih.fioj'näinen7fUfdiritChanuui u. dgL . Die 
Tatans nennt maii C/«wi yjVi. ihre Frohen .Ckatii 
yAS., z.B. KahamGhaii, NofrmChatu. Die VcrmÜ- 
■jung etiles SciJ^ Wenn er,auchMiniiler ift, mit (lex 
iTochter ci|ic> nocli'ftJ fehr verannteh Patan tmt (S. ciih) 
'gi-pfse ^chw.rceigkeitciJ. Von df-ti Amlrs tmd Sirdars- 
deii EitlelTeutcn irt derProviiu N"zain.macht S. icb- 
iU i— .aiifrflllPude''r-B','"<'J»reibung: Ihr Betragen 
^£Qiti6^'mli:.w<!der ßjliif und cerenmniöj , wiel>ty-den, 
DeitlScken (netthvr JtS ßiß and formal äs the Germcin) 
noch fo maiiicritt ühd k'ichtfiiuii*» als gewöhnlich 
bey den rr3",?.üfen u. f. f. Der Vf. Wclfs die unge- 
zwiinn-eneTeinheititi ihrem Umgang, fclbft'bts rti 
den Kindern herab, nicht genug zu rühmen. Vtrti 
der Entfer»uirg des- weiblichtfii Cofchlccbts aus der . 
GelellfchalV leitet cf die Herrfchfuchl und die Tapfer- 
keit des Orientalen ab. Von Mohammed* wi^rden 
Kinder weiblichen Gcfdilcchcs, als untauglich zum 
Krieg, häufig getödtet. S. 106. Die Polyp.amie des 
Korans wurde ibnfen Wohlthat. 4) Pr'jfrrw'rf«- aratn- 
Jthtit Volkssprache in JUdtrorto. Fortfetzunj. Häul^ff 
findet fich hierda*hebr:iifcbc-U»_1 «jt. otr/b rjÄjj 
« ifi (in der Wahrheit) wahr.- jiw ^yji+w {^y^^j 

iß (es , infs) rftt g^iirt haß die N«iigft<it? 5) JJrabi- 
fche^tul yerfifehe Ableitungen dir Sdnifterfinduag von 
_ Dämonen. 6) Eine nrabifcbe Steininfchift. Ja 
KupCergeftochcn, aber ohne Erklärung. In der \e- 
fclii-fchrifr. 7) Ein paar Worte vonCoIonel Irojfßde 
ilbereine fehr. rmfcor«^«(M,. von welcher hier rire 
Zrtcknnng tines BlaHi. 8) I« einer Stcl)e ,des pcrfi- 
fchen Dichters Nizaini über die Schlacht des Alexan- 
der» nt»dD»rii'S keifst die Sonne Bt-äMtigii"iV"Q/ieA, 
.wici'f. ig, 15- fie auch mit einem Brintigam ^'cr- , 
Tglkiien wird. , /\uclve><^i't Her perfifche Bräutigam 
eiii Brautgcfcliiiahf.Moaat: wie der Ifebracr Gcnef. .-54, 
II. 13- g). BefchrcibungHftd Anficht der Gi'oWoo/C'ft- 
.ntanti zu Macao, von Enlns Irwik, Eftj. Einc_ anijcnch- 
me Dccoraüoii. lo) Motiz von einem perfifchenMfcrpL 
der Wuader der Sehoffung oV^Xse*-/^ e-ijVas; 
des Zattayift "Ben Mohammed, Ben !H(tchmnd AI- 
Xdmuti, Alc.iiivinit' einem Gemifrh vow Briichltft- 
cken wahrer Naturgefchiclite tmd von morgenlülidi - 
fchen Wumlörthicren. Da wir die erfte leicht viel 
richtiger kennen ; fo wären mehr die letzte, f&r Er- , 
Rlüruitg clerDithter, derAufmerkfainkerr wcrth. Es 
^iöbr Äbrchriften mit gcsralfcri Fignreh. ii> Vu» ei- 
nem türl4ifchenH1fcpt.ähntichen Inhalt? auf demßrit- 
^tiflfMiifeiim, Ilariej. j.Vsa J3> Gramvillc-P«twt'T. Effj. 
Vermuthungcn über den' ägijptifckcn ürjpniug des 

-U'örts TVfi- Ilfee« ia tütßfhrons Caflimdra Vs^. i4iS 
- ... , .--.-. . j» . . 1 ^j^ 



37$ 

wir^ Si>naeSbettein«»tS.dBm'i%ypt\[ch'eit riftfSMiit. 
CU'oiJe'Ä Lex. 4*ffijft. p. 8%, oder ^lomky Put*. 
aeg. Protrgg^ p. 82- Lycophron hat mehrere Üpyptl- 
fche Worte, wie i^Tric U-''eiK, .ßxpii; ein gejlochteiljt 
AWi^cÄf«.- Hepodot-it.flfi- Win^ltJJ. 7, 3Ö:. Man 
inijfs es dcfcVl-^ ßtaeriafftn^, Pyramide a)ie dem k^y- 
uMieu rv^'und T&l^ SmU, ^dlicb auch da« grif- 
f liifche :v;A{/^fc «ben dkbec ibmleUeii u.!f^£ I3>£iic- 
lifche Ueherfetzuog «dn UT. OimfcM'j lat. Epitaphium 
auf IV. Snntt. 14^ Gifrronj giebt «us jJeUmed Ihn 
AJtm dyi perfiicken TeKt über FUtcbt uMi Tdif. des 
•ktztm Saifanidt», . ^esdegerd , mit feiner Ueberfet- 
zuiiff. EiBeriler wilfltoinincnften Beyträge. Andere 
laffeiv dicfe» pritnjen hn Ti^effea uinkoininen. Hier 
iOirbt er durch .Treulofigkeit eineCMüUer«; dir ibh 
auf der Flucfat gaft&eiindlicb aufgenommen hätt^ 
15) Doj Alo/cAiijrtin* vo» N»pal, nach einein von Cc » 
lonel Ironfide emgefeodeten Gemälde, wo^^» hier 
ein colorieries Kupfer. Auch von dierem Thier hat 
• Rec. das VergBigen tiier die Eriauteninj feiaes ni- 
CurforiJchfsden Freundes -einzuräcken. 

„Maik" Vter of'Nayai ' ' 

, J« wiÄerfpriehl tut* ü« jeut bexiiiiiten Bcf^munirn, 

d»r« ein' Motchuithiw , ein wie darkäu ende« . der BeSpi 

fiach , wie AitJ\.äBiet, mit (noch dazu v-orftebectdtnj EdU 

zähii.eii verftheiiei Tlii«r. «eh iMpleich Udriier hubeii 

tollte. Hmt Gull betdf UrafUüid« sleicli deuilkh zu fcJie«, 

die ^ii&cb» Enühlung h«» nicht fcn ijeMTigll«! Ariflrich 

von int«ndinwn Hetrug, und die t«ftiinm[eii MLlIuiinm 

kontiteii pur voa ctiieai Au([«nEcug«n gegeben wwideii. 

EiM«-B-»liM riturhiftDrifcke Novitik, iibv deren. Annclig- 

tirkeit oder Verwerflichkeit bey Co weiii§cu Daiis tiit.-fit 

mtfdiieden werden knun." ■ . ■ . ' ; 

Di«fe BeiMtheHiuig giebt vi^Ueidit dem Herausgeber 

^r of ienralircfaen CoUettiont felbft zur Einßiintäiunf; 

genauer Koftsen Ton diefein merkwürdigen Tliiere 

Veranlagung. HS) VA^ die Alterthiimer vo» Pe*fi-po- 

lit. Der Vt, welchftr fi<A P.D. i'. onterzeiciinet, 

li^t daifiber im Sinn« einen befondern A.uFCatz zu 

fcbrciben. £t hofft auf den SchlGlTel It-tbftdn' bts- 

liar unentfätbrelten Innfchriften. Die Figwtn erklärt 

#r fich BW FiriiiiH^ 5c/inft-Nama, «der Gefchichte 

«Ict tÜt^en perfifchen Könige. Diefer Dichter be- 

fchrcibt dieEntßehuncder iVbhnung-d^s Dfckemfciiid; 

«nd ge»d£ fo. jJ4iil*"> i^J&äöi werde ein grofier 

thtil der Auiccn noch jetM genau lit. Den F^ut^- 

dUitfi, ekigcfiihrt von H&ußitng und die Cerciaonr«^ 

daa ZertüHpU befcbreibe die dortige Sculptur, wie 

jder perfifche flicbter. Di» monflruffa Thitn feyen 

«hae Zweifel die nämlichen, mit Firdaufi's Azhdie- 

has , Deers , Siuorgbs cK, Die Proctßon fcfaciae 

ein Fefl ättt^vr»faAi fcyn, yon DrcheinfcWd au die- 

7 0«ai iPlia .angeordnet. Dar mit eiaem farchtb;iren 

Thier käfOP^oq^c Held Tey Kuit&iii , kämpüend mit 

dtm Dir Arahenk oder ^efüd. Parallele Nachrichten 

vom Sehtofs d*i weifen Eufe», finden {ich in P. An- 

gito iSfOfkyUu Perf.JP' 127., welches ^Herdiugs Ver- 

glekhusg verdienL Uer Vf, z^gt an, ^us welchen 

AisiMimifchen QiieHen er fcli^fen wf rde Jind macht 

■«f ei&e gründlich beltgte Ausfiiluijng Ceiner {ehr 

. wahr{cheiuU(^<» Anficht gewiTs mit uns jeden Ältec- 

thiuas&rftitcF fehr begierigi 'WitWäv^^u, dafs 



A. U Z. FEBSVAJL; Uoi«- 



P7i 



ßi^m- Htrdtr't &> fefa^äbiiljcho EntTJithfelitngHi aber 
audi die von Heeren (Ideen über die Politili etc. der 
Toniehmften Volker der alten W>lt. II. Tb.) zur Vcr. 
(leithuiig genau bekannt feyh möge. . 17) Nacfaidit ' 
van Cafcitmir, • Au» dem PeritfcUen des Raßeddin, 
MÜt Kachricbten von dicfem Dichter voailajor Ouji- 
Uff. Einer der bellen Auflatze. R& Üivan beßeht 
^u4 .ungefähr i.ltooo Diiticbcn,,. mehr hiftorifcb al« 
poetifch merku-ürdig. Cafchmir erhebt er über Irak 
,und Indien, ^eraflan und Ferilen.. Das .X^and de» 
ewifen Frühliiigs. ..Auf feidcnen Folftern verleben 
die CafchiairL^ ihre Zeit .in Frobßnn und Scherzen. 
Hier gjcbl ee n>uf<?nd Jt'ingtinge, (fcbön wie Jofeph' 
iH>d f^uüuid Miidcheii rciz.cnd wie' Zullka etc." (So 
t^imen, die .Onentaleii Potiph^rs Freu.) ig) Eine 
LiebUngsodf des Kbosrv, unbedeutenden Jnhalts. 19) 
Eine Sentenz in zwej hobrüifcben Reimen, von R. 
.Abrahaw Depan. 20) Bemerkungen vier die Potfie des 
Hafez. Älit UeberfctKung einer feiner Oden. H. fiibn 
'in das Trirntlcben des Perfers ein -und ift daher dar - 
.Dicfatar .des Volks uud i» jedem JHuudu gdte» leius 
.Zeilen wie.Or.Ti.el. Der Vf. des Auffatzcs, jcfzt init ■ 
einem Werit übe^ Iran befchäftigf. ieigt feine Nei- 
.-gauig. des Hafez mit den nötbigen Aitmerkungeji «u 
.^iren. Es ift fehr gewifs: tkat »■ füblication of tba 
Perßan ttxi wiüi ufeful notei and an accurate tränt- 
.UUion WovM da fKore than a tttou/and fffayt to tbe dif- 
ifufiiM of orierUal UarfUn§, Möchte doiirb diefer Plan 
huM reicliiich unterftützt und gtüadlich ausgefGhrt 
werden! Der Abt^ruck^vonCnlcuita ift fclbft in En^- 
'Innd fo feFteri -ali euiManurcript. 'Wir wünfchennui, 
dafs der Plan , auch lateinifche Dichter etc. in dea 
Koten zu vergleichen und \-icIc Msiiufcripie zu colU- 
,ti0niren, nicht da^ WefcntJiclie ftören möge. Ein 
.guter T^-xtahdriick , eine genauf Ueberfetz^ng 
und blos die nut/iigcn Erktanmgcn- ifer Jnfpielttigen 
des ll»fex auf Laiulrsfate»t j^nekiiolt» etc. ift Arbeit 
und Verdienl^ genug.; und fo viel kann m.-in doch 
noeb zu erleben hulicn. 31) Ein perf. Sonnet von 
^oMi. engl, (iberfeizt von Major Ovfeletf. 22) Ein 
.türkifcfaes von&äki. 33) Ein perf, von^^unar^. Zur 
Debung. 34) Eine Kijpferpl^te giebt a) eine perii- 
bhe Steinfchlvudcr; b) das Blatt der oben angegel>e- 
.nen reizbaren, Pflaiize; c) Itifchrift eines Sigtils; 
d^ Amuiet eines Arabers mit einer Infchrift. ,(^3n 
.erfäbrt hier hcyiüuGg, dafs auf, dem Brittifti SJttfeum 
Kr. 3023, in Sloanet Collection ein Memoraadumlntck 
van Kämpfer enthiilf. ..Sind ecwa'die übrigen FrütJite 
der IvämpferifcheB Reifen, welche zum Unglück von 
Sbm ni.cht luegca^bcitet und zumDruek gebracht ^viir- 
deii, aufh unter den^Schützen des Brittifli Mufetim ? t) 
ej Aoibifcbe Infchrift eines dortJiufbcivahrten Steins» 
in erkitbenre» BuchAabeji. 33) Fragen tmd Notizen. 
/Unter auderii eine AuÜfoderung, einige deucfcheorien- 
taliftiCchc Schriften, ins Engtifcbe zu überfetsen; 
f cage nach Aechtheit des von JJgde fehr benatzten 
perlifchen Werks Sadder; nachi Aecbtbeit der Fort- 
fetzung von den Grobian t^ight'f EntertainMentt. 
Nachricht, dafs die von Colone! Doiv fiberfetzt« Tat^s 
of IpntuUa «cht feyen. £ie iind ungefähr der dritte 
Theri des Werk« fji^fj j^Qi Hwtkdtr Kemtnifs. 



^Tnmero 4(3. 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZELTÜNG 



'Freytagt, den x^ Februar J^oo- 



PaiLOSOTRlE. 

. T«MiEiio, ,i. d. Crar-ifchen Buchh..: GemeHifaftlicht 
DarßeUtmg .4er Katitifchen Lehren über Sittlich- 
keit, Freykeit, Gottheit und ünfterbUckktit , ' vo» 
4mbroJias BethtHatw ßcnjuvü- Zwejrter TheiL 
ip- BogQi. S- (ao gr.) 

■ I ler Torjiegende Theil rerdient denrelben Beyfall, 
*-' den wJr dem «rft«! (A. L. Z. 1798. ßd. ül. 
S- 361.} segelten habeo; aber es trifft ilm ^uch. der- 
felbe Tadel in Rückficht der Form oad der Oarftel- 
Jung. Auch ftier }inc der Vf. im Ganzen das V«i> 
dienft derXIacheit; al;er er ift zu kalt and t\x trockcQ 
■nd hat iiicht die Kunft in feiner Gewalt, den Lerer 
ßr reinen Gegenftand zu interefliren ,. ihn mit tich 
fortzazieben und zum Nachdenken aufzufodem. Die* 
fes-warin dem Torliegenden B"nd.e um fo Jeic'bteyi 
pfo Gegenllandfc behandelt werden, Ais mit den ba- 
türlicbm >4eigungen uad dem nothwendigcn Ver- 
nunftin tercITe des Mentchen fo eng perflochten find-- 
Der Hauptgegenftand deffelben ift nSmlich die Lehre 
Ton dem Daleyn Qottes und der thi&erblichkeit der 
Seel«. Zugleich aber enthält er auch noch die Fort- 
setzung der L^re Ton .den Frincipien ^er JVU^rah 
Er zerCjJlt ^»her in &A^nä9 Abfcltpltte : Van dem 
moralifchen GefühU, alt der Triebfeder der praküjpheu 
yemttirfL — Von dem moraUJchen Gefthle, als dea 

S)ulie angentkmer Gemütkizuftände. — Fon dem auf 
oraUtät gegtündetm Glaube* an daf Bafeun Gottet 
und die UnßtrbUchkeit der Stete. — Darfialnng und 
PrUfang aUer fpeeutativm ßeißeite für fU^ Dt^fe^ Got- 
Us und die üttß,i!rbl}cliifit der Seßle. — yerpmigung 
mlter moraiijchen Grundjätze. — In xlsm erAe» der 
Migeführ.tenAbfchnitte fucbt derVf. den Entftehunga* 
enmd des Gefühls der AchiuRg* ats eüiet 'f^tie\)igdet 
der pt^ktifchen Vemoiift ausf^rli^i za e;)twickeln< 
-.- Alle liefere ünnlidh« Neigungen laffgu fich unter 
zwcj ^aupcdarTen brjiigen, das iVohlwoUtn gegen uns 
(elbft i_SeU>fHiebe , SeWflfueht) jund das WtA^efatkn 
mti uns felbft (Eigenliebe, Eigenianli^t). Oipfes Wohl- 
Ce&lleo ift ohcie Beziehung .auf das ^ittmgefeiz un* 
begr^zt, «Hein dieres fshrankt es auf die Bedingung 
ein . dafs wir feine Gebote .erfüllen. Wenn jmn die 
fielblUieb« zu einer g«|etzwiddgen Handlung ^reizt 
■nd lieh das Bewuftfey;!! der PfUcbt dJefer flcizong 
entgegeoftellti -io wird das Wobigefa^Mi an ans 
feiwi, (das, infofem es keiiie Regel anerkenot. Ein. 
■gendinkel heifst »ad »n und für geh unbegreniit ift. 
fo dafs es alles, was uni angeht, aUe'unfre lidgua- 
■«gl, Oemhle und Handlongen^blDO-ffl £e,ww aO- 
A. L. Z. igg«; Erft^r Bund. 



gehören, »Is «inen GegenAand der Luft h«tracbtel>' 
durch die Vorllellung des unbedingt gebietandeij G«' 
fettes befcbränkt,- indem es unferer Neigung, In 
deren Befriedigung wir uns ebenfalls gcfhJIen, 
JcÜjcchthin den Einflufs auf das Begehren vcrfagt. 
Dtefe Befchränkung ift'nun Ja Beziehung auf die ge; - 
Rankte Eigenliebe Demüthigung , . aas der , in)v-ie- 
fem fie auf das Gefetz, als ihre Urfacbe bezogen 
wird, das GefUhl der Achtung entfpringt. Und die- 
ses Gefiihl der Achtung i& nun die Tnebfeder Kur 
HerTorbringung eines gefetzmäfsigen Begehrens. -«• 
So denkt fich Rec. diefe Sache und djes ift auch am 
Ganten die Vorteil ungsart des Vfs. Allein dlefer 
fchelnt un» doch den wahren Geficbtspuiict fchr zu 
Tcrräcken. Er fagt nämlich S- 334- ..Wird das Sit- - 
„tengefeu einem Menfchen vorgehalten, der im Be- 
»igrijffeift, etwßs Böfes zu thun, oder etwas Gutes 
„zu imferbfTen.; fo wirkt der Schmerz über den Ver- 
„Infi, den er durch die Befriedigung feiner Neigung 
„an femer Selbflfchätzung leiden würde, dem Schmerze, 
„wüehen die Aufopferung verurfach$, entgegen, «ftd 
„bea dem daher entftehende» mligfichen Quiehgewichte , 
„wnd das Silitengefet:^ nicht mehr gehindert, Jfn-tVit' 
„(m «KM EnifcMufs nnd zur «Apt zu hiftitttmen. 
^,Oenn dB ohne denWider^nd der flimlicfaen THehe 
„die ^andlpngsweife der VemuoFt ^ets befolgt wA- 
„den würde; fp kommt es bey der Erklürong, «-le 
„da^ Sittengel^tz Eingang gewinne, nur darauf ayi, 
,izp zeigen, dafs es felbft jenen Widerßjmditieite. 
„JEj bebt <A» aber auf die angeführte Weife, indem es 
.riefue Neigung der andern e1ttgtgenßeUt,'u»d das WoH- 
„gefaifen an unjrer Pßifou, phne Aufopferung alibt 
^mre^htmafsigen Genufis, unmügUeh macht." ■ 'AOi 
'fltfs.Art nahm« das iSittjengefetz ' die EigenUA'ei'Ai 
Anlprudt, um die Selbftliebß zu befipgen iind übet- 
wfinde den Antrieb zu geferzwidrigen Hai>dlung«n 
durch die Fuwfht ydr dem. unangenehmen Xi<i{Hh] der 
Selbftvemchtimg. Dann würde aber der Wilte zur 
■Gefetzmafsigkeit }»at£ofogi/cA beftimnt und der An- 
trieb zu derfelben .«ntfpränge nicht aus einer im^-äÜ- 
fdien, fondem aus einer /uinfic/;<fi Triebfeder. -Dar 
Vf. würde wohl zu diej'ein Mifsgriffe dadurch verlU- 
4et, dafs sr nicht blps da« .Gtfühi ' der Achtung erkltf- 
reo, fondem dar<iber hifiamsgebn und die Frage be- 
antworten wollte : wie denn die BlalHminuttg - de« 
Begebrens iluTch dlefcs Gefühl der Atbtung ntögltch 
fey? pt^es ift aber .eben fo unbeantwortltch', al> 
die -Fta^ i warum denn Lnft und Unluft eine THeh^ 
fedet des Bcgehrungsre«agens feyn könnt? -^ 
£•445 n. f.'fucht der Vf- den Grund &nni.9abea*- wari 
um Tugend zugleich Glickswiüdigkeit fey. Wir 
Bbb . haben . 



?79 ALLG.LITERA1*UR- ZEITUNG , S»o 

hahcn 0ies t&, wie-ons fcbemf, der Hawptfaden die- Dbmdew b. Rabtadt: Genchtigkeit,' oder ins Sehm 

for ^i'2juucjitatt«n] finulklte -Triebe , ■ A'ic zu irgtmd ■ eiMm-^ieden lOftgcdaM ,—vgK *mnK VmttriaiMit- 

■■^«i»ci» Zawrf» iJtt Icjit uiüilen." Diefer Zweck i-nn» ■ ^/rJwiKie.- 1^5. 15H S. gr.ft :(iö (Tr> , ^ - . . 

riitweticr außer dein Meufchen felbft liegen, ^«ler Weder d4efi;r uiibeflimmte, niclitsfagendc Titel, 

' firh auf ihn frlh/l beziehen. Das erde ift immöglich, noch auch die Vorrede geben u>ra emc bÄfrredi^enile- 

weil der Wenfcli Zwef It an fich fqlbß ift, «itliin nwlf* . Nachricht, üb er die Abficht des Vfe. So viel man mufi 
das letzte feyn. „£s knnn dlefcr ZWeck, (auf den der SchriTtfehen kann, fo will er verfchiedene niltz^ 

»/iciidie fiitoUchc Natur- bezieht) als doppelt gedacht UcUe. Wahrheiten ^ Wi^Kbo di« StaatSTetwtbwig nnd 

^werden: er.iß entweder an fich gut, oder wieder insbcfondcre die Gefetzgebung betreffen, den Reg«*-, 

r^uor afeKKttd au eih ein hohem Zwecke ansu&hsn. ten ans Herz leg«n. -Das iSueb zeff^Ut in folgende 

. nin der letzte» Uflckücht kimnen die iinnlicken Rubriken:,!) EmieiivwT', wo der Vf. allerhand durch- 

»Triicbe des MenfL-hon alJerünfs als Bcförderun**- -einander üher die Eatachang drr üefetzcv ober Uie 

»initleL zu Erreichung feiner hohem Zwecke be- Ccfchicbte der Geietzgebung-iaDeutrchland eil. fagt. 

«ttraclUct-wärdcB, ■ indem Ce den Stoff liefern, an s} Ifas ifi Recht un'd Gefetz f i} It^ü watfi ein Qefa* 

Kwekbcia fich feine rerntlnftige Natur äufsem und tufchaffen, wai mvfi fein Inhalt fin/n? Ä) Wer hat du 

ftetww ick eilt kaiin. — ^Ulein da ihn ils einem ^«n- Macht Gefetze zu geben %Kfd aufzwithtn? -5)' Wod>^tk 

„tich iffmÜK/l^rM Wefen, die Zufriedenkeit mit fei- wird das Jafehm dtr Gefetzi beivirkttutd erhaltef^ 

. »,iien iijnem Zuftand nivtit gcnägeu kann ; fe fodert 6) Machen viele Gefetxf ein t^ad fftäcKUekf — . Der 

»die pxakttTche Varnunft £ürihn. wenn er das Sitten- Vf. fagt felbft in der Vorrede tott leiitein Buch: „Ge^ 

Hgc&tz erfUllTf die Glückfeligkeit aus eben dein Grün- genwärdger Verfäcb, die Arbeit ^rer S^oidcn, wcli 

■ ^e, AUS welt-factn £e auf Erfüllung deffelUen dringt, che Brodgefchiti^ bcy einem kränklichen Körper mir 

, JOenn ein .Wcfen als eiend, und doch als Selbjizwtck Abrig liefsen, blähet meinen Stolz .nicht. Doch vcr- 

i.„(yn fuh betrachten , ift tm offenbarer, Widerfprucb, Üchere ich mich als Mcnfcb, dafs auch der firen^e 

^v'cun das Sittcirgefctz fich nicht felbft üvtt die Beurtheiler meine Abficbt nicht verkennen, und, 

.,»yt'ü<de bringt, zu der CS von der Vernunft erhoben wenn dief<r Verfncb, Oy'a ascb mittelbar, euf da? 

r,i&.V Der Gedanke , der dtefer Argumetvration zum -Wühl meiner Mittnenfchen , und, wie icb besonders 

'. Grunde zu lieg^ fcheiitt, ift allerdings richtig: oHein :wiiijfciie, ineüier Land^leute,. nur Ctwas wirkt, mir 

. die Darftetlung deffelben ift etwas Tccworren, fodafe danken werde."" Auch. wir Terkennen diefe Abfitbt 

wir zweifeln , ob Jsinend hier Hn. B. vcrftebcK tand keineswegs und gefteben e» dem Vf. zir, dafs feit» 

,au« /kh CeHtft erkläres känne, — In der Darftelhuig iäuch inancbc nützliche, wetm a^ich fchen ofit genug 

dc$ Qlaubemgriuidea an-Unfterblichkeit können wir gefagte Wahrbeil, entholte. Ln-ßbrigen aber.biel- 

..di^n Vf. iiicbt b«]rftiuHiicn«. ob ei gleich von den al. fen wir es fftr. eiaic Funitenz , dieftt ScfarJft Üs aA 

.itera-JVatt^'oiwr» laA nJl^eiPein augcnoHimcn wird. — da? Ende durchlcfen zü uiüffi^i. 'Nirgends findet 

Hannenic zwlfchen Glückfeligkeit' and Tugend 'ift J&an einen beftimmten Bcgriß*,' -oder eine auch nor 

•iite notbU-endigc Federung der Vernunft: aber in enajgeimafjeo: Weue Anficht einer Sache, alfca, aurb - 

lin^ U{ett ift diefe Harmonie nkht zu finden; ü]£o das Geineiirfte/ift mit unerträglicher WertfcBweifig- 

. iButs es naefa diefcia noch «in anAres Leben geben, kcit ausgefponnen und die Materben hiafen fo bunt 

.w«diclii VemnnfkordnHng wirklieb ift, — So ai^a- »nd reiwirrt durdteihnider, dafs man kaum einen 

^.flMiUiFl jQui und «ben f« «nterinideni Hr. B. 3.463- anxlem, ab den Faden der zuf^lligften Ideensf&ici»- 

Abcr wet erbnbl uns deon, dtcfi! Welt voncmer tion zu entdecken fähig ift. — Uebcr den Unter- 

ikünft^ettZK trennen, die mor^ifcbe Welitoi-dniiu|; fchied von Recht und Gcfetz fagt der Vf. S.9. „Wa> 

.Mbi dtefer au Tcrbattnen und tiui in einer andcn^u das Rtcht an'd was ds^ Gefkx fey ? doTon hat mir 

-CucElKii ? ., £• gtchl nur tim .phyfireb« Weh ^ fs wie noth kein Gelehrter einen gea^güchcn Begriff gegc 

es nur eÜKi meralifcbe giebt. Diefe aeialifthti Welt ben: ttmherwird eiiu mit ^m andern verweehfielc 

i& nicht aa eiucn beftimnitea Ort oder «n eine be. Wie ich mir das R/cAfdcnke, f« fft es die Uebtrznk- 

ftiramfe Zeit (n««h dem Tftdc) gebunden: fie- ift g»^ mekus VerftandeS, «ocfc wacher ich gegen «iwA 

»feeroll, wo- »etiifinftfEc Wefen find- ^nes Vemiinft- vind aüe ihnfc/i^ni xu denken mid xn handeln verbm- 

bedEirAiib sötbigt unseiue BteralifcbeOrdnung fiber- ätn bin. Das Gr/äte hitigegen halte ich ftlr dtr for» 

battpt vorauszufetzen» 6ii un»> ab die einst^. £«• fohrift der Pfiiihten "gegevmrch und andere^ Vva ron 

disgung ihrer Mfiglichkeit, nif einen e«tl^ als ifaren der Ordnung und d«ia Zufamaieuhäng einen BcgrIfF 

Vcbeber führt: und da diefe Weltmit der itaeh dem m geben, brauchen wir nur äbei: dea fiibält und 

Todf'aur ein« und dieietbc ift; tu kann nach deiit die Folgenreihe der zweyten Rubrik zu referiren^ 

IJniktilche« Gleubea- «ueb unfcr gegenwärtig« Le- Die äsfetzc eines Landes muffen i) in Ar LantUi- 

lea, Ton der BtrifchaA einer moraKfcben Ordnung fpratAe, und mit deutlichen, auek dem grmeinften- Maimi 

•icht aussefebläflea ftyn> Dafs fie fcy, können wir verßändlicken- Worten abgtfafst feyn. 'Davon niuimt 

sieht vtiffen,. l».wie wir ea aut^ nie wiAWn werdett, der Vf. Gelegenheit, über die Nacbabmungsfocht der. 
weH wir Ibnfi uiwsdUche Weien feyn würden ; aber , Qeuticben Betrachtungen anzuftellen-iind eine M«ng« 

cbendftmm das sraktiTcb« Bedariai£l und dei au* TMi.tuteinirchen od«r mdem ausländifcben Worten 

ttna bcr^o^dwsJe Gknito. ' »nzufilhren, die msm fäglich deatich ansdrOcke» 

- - Wteate. 2. &. mUp IlaUeluj*, Kyri« eleifim-efc^ 

;• '• ■ - ■ ■; ^ 



.-«Si 



N«- 48- FEBRUAR iffo* 



i6i 



■'a^ üer Wovtragf di^er.mufs tu kurxif» richtigm SitziH 
iä*^m'**tjain*iie»hangmder Ordnung beßekgn. i) Dtr 

- hhak ity ücfetxts wu/i aUgemeitMS MenJchenrKht 
rtiT^tt. An diefe» JletiHifit knüptt der VC emen bao- 
' irii, v«rworreheir Faderi von imzählig vielen R»- 
ilti&ioiicn'nn. - Aus ^et einen langen Betracbluiig ver- 
liert er fidi wieder in die «ndere. Es folgt nacfa dem 
Vf. au9- jenkr aoUrn-mdiven Etfcti/chsft; a) di« 6e- 
FeKe dSifm nicht riic GlattbensfTeyheii befcbränkeft ; 
b> Gefciic, wekhe 6ie Kachfintcr odc*" dto. Abf^fi 
gebieten, SnA unpececlil; c) gcwattfavie WerlHiHgt» 
-nnd unt:Tlaabt. £5 iLoiiunt Uier maiicbeFlcy über 
Luxus vor tmd ven ät wkd «r zu langen declamate- 
iifchen-ReflejL.ionen über unxwcHümfsigc und iinfe- 
rcchte IKenßbeförderuBgen gctnebcn. t-Sagt uns - 

, nicbt die tügUcbe Erfahrung, dafs Macht und Anre- 
iten der Grefseii f»& itoiner demt Unwürdigen, dem 
Speichellecker, nur hnem dem Verdienlh'ollen ,■ der 
feine grJndlidic' Krnntnifs mft Tugend «nd nicht 
tnii Kriechen vereinigt TTobhvollte nnd Erod gab? — 
flu- Vener, eis Mann von Stande, hat »r auch weiter ' 
nicbts gclcrrvt, «Js JcineirNmnen fehrci^en iii»d eine» 
Hafen betzen , bat er mich durc& Spiel und andere 
Lafter, — welche Mcnfcbenv-cniunh ciUebren, ihn 
mnter das Vieh herabfeizon, — fcin ererbte» Verm&- 
gen erfthöpft, feine QefuiKtheit {gemordet, Ihr Kaw- 
nterlie'rr, vorher SaB- oder StalJjunje, der ihre Hfiare 
irtufehv Itre Schuhe putzen «nd "ihr* Tafel au ber 
dienen, dabey Ihren Spion, Ihren Merkur zu machen 
Terftand, und eintge Jahre a. f. f." m diefem Tone 
predigt der Vf.troch Seitenlang' fort , Ms er «ndllA , 
•wieder At&cm fchöpft und aus jcHcr ETgenfchaft die 
-Folgerune zieht, d} dnfs Ehen nicht befchrankt Wes- 
tes dfirfen and e) dafs kein Gefetz die EbeJjcfaeiduug 



«rfehweren dfirfe, f) dar* LctbeigenCeluf) kein Ge> 
genJland eines Gefctzes fsyn könne und mdlich 
f^ data der Fürft Ui^tnöndige nicht ohne Voranind 
lalTen dürfe. — Diotrierte Hnupceigcnfchafc der Ge»- 
fetze ift 4) Gifetse. muffen nicht unraciitmafsi'ge Anß.ä- 
gen gebätm, Jandem dmrgleithm ahScUage». Wt«(Ice 
«in reiches Feld za Uetrachtungen ! Der Vf- fprid* 
hier nicht nur wieder mancherley durcheinander über 
Terfcbiedene 'Arten Toa Auflagen; aber die Stener;- 
freyhcit der AdeHcken etc. Es koini&en hier auc& 
fegnr Eetraehtnngen über das Verbot derGetpeidcau»- 
fuhr, ja fogar £-44, lange De cTaiBationen über Thee 
und Kaffee vor. 5) Gifetse müfftn für Geiß^ Gefuttd- , 
heitr Ltbeny. tiiiter und Ehrt eims }*dm UfOertliant»- 
btJoTgtfeyn' Eine noch ausfubiiiehere Relation wesr 
des ana hoAniüich mifere Lefer crlalTeu. ' 

PHILOLOGIE. 

GöTTiSGiM, h: Dieterich 1 P. OeÜK ^afonh- liptra, 
omHU» e recenfioae Huruiuuii : cirnvit, indicc»-' 
c;uc' rerutB et v^rbornm phUologicos adiecit 
Chr. Gitil. ilitfckerlidi. Tom. IL 1798. S4SS. ^ 

triefer ßa«id enthalt die fflnf Tetzten ßüchcr der 
Mitamorpliofen , die Faßos, die Libros Trißmn ,. die 
.Evijitlai ex Poaio-, die Ibis uud eisige i'ragtnentc. 
Wir wiffen zu der Beuribcilung des erfteii Bandes 
(ALZ. 1797. Nr. 141.J, welche auch auf deugegen^ 
wärtigen genau paEM, nichts- als d¥n Wunfch hinzu» 
zufüge« , dafs der gcrehrt» Üeratisgcber uns b«ld>mrt 
der v«rf^rocben,in. da-m hefchenkei», und dadtnc& 
feiner Edition, die fich aur Zeh' Mos j-arch ihr Aeu^ 
fsercs cmpfiefah, a;ucb inuCrea und ttlsibendrn 6e- 
halt 'verleihen m&ee. 



KLEINE SCBRIFTER 



i ltce«ne«EA«Kr«Hf. ErTamgtHt gedr, b. Jtuint: Siff. 

! fhrid. Dr netieitt pttKaram farenfiam (pro löco iiv ICtor. oi* 

1 AnetiteebiinenditJ aMet. Carabn Henruat Groti Tii.ttJ.tt. 

\ - V- hwutaat Prp/. P. 0. rtjS. »S.,^, " Jn dieCar kleinM 

Schrift erkaniir buii einen achlphaarophir^en Recbugclehf- 

Minder von dcA Bednrfmfle fefttr Gt-undffue imrert p«Gii- 

ren Crminalrechtf «ben fo innig üheriixi^t jfl, aU er die 

Crenzcn licnnt, welch« dj« Ihrtrchin ^«r PJiilD<bpbie auf An» 

Sebiet cirltr pvfltlrwn RecbuwifTenfabitft befrbrü»k>n. Em 

fcfter, 'fiohfrer Gang, KUrhcIl und Pr.icilioii iil den BaarifftOt 

fttcng«! biindiKeUiilCTfurbinif und Darfteltnnr der ■ufgeltell' 

|«tiB«)Muirrane#n,-zetchnni dier« klein» Schrift vor videnAb- 

lt*aAuIt«I1JnaDl^IAaneher anferer CojdirannnphUolapbifchaa 

-^MraicMliften aus.' Htc. niinint an ih^'Uln fo inaigcrn JlHf 

' lli<<l,. iß* *V- in' ihr durCh Bbbaupcun^n itbemrcbt vurda, 

[ «hirch vdclA! allein, wie n- (ich IJngft ü^zeiigt hat, da« 

I Cnimnrirtch^ lUeicitige ' Confeo.uenl (u- erhalten TCrmiftS 

I »hne di« M eben fo-^wenif dm ii»m#n Itiftr Wiibnfclitft 

verdlcnm , «If der Praxi« iura' lichern Leicfflden dienen 

kjnn. — Der »rßa A-bfthiiiu bt/ihafcigt lieh mit der Abki- 

WDK ^es Begriff! der bürgerllclila f"^'; ir-) '\tT rrt$.tfi ftrlll 

4i« Foletnuifta dttniu dac 



»ret, 1. ZfMrfi #c MerKmafe 4e»G«tlHngiIlcri'iffE, Straft, 
'■«ddie verfehitdcnen «fflügUcWn Juun der Stiifc. — Du 
2ulMMn«nhang ein«» bcflivanati fiiiMiulMii 'BcbtU Mit tinae 
▼oHiergekeadMi f.eUvr^iArifK» Hwtdlnnff, Ül «uiweder iniok- 

S'Jcb, wann die Handlung mit den Uabttl nur in u*laehliclitt|i 
tif8(n«ienb«i>gc Aeht, oder te/ealD^/rt,'w<>u) diayepknUpfun£ 
d(> Uebcls mit der Khndlunf cur Vutßiivntaig «inea bewinm- 
•tn Zwc^n ^fchiehi, . Jene« beHimsu de» Schiff der StraM 
■ta (iiwr m»ra|jfi:bm T«rs^(uns uiij heibC denlTf, ^eiributife 
Straft. Du leixte'iß aaf z^lve^erle/ Art wS^cV it> wie fectie 
die.TerkniipEutlg eiKwedcT'.geTehiehi, zur BeS«aBi{g des Wil- 
MftM f«lbft (Mopa/f/UM Strafe) oder %ut VarhiadaruTig der äit- 
hin UuiW^n^tat (fragtnätifrht Sttvfa)- DiciMzre zerfaUt 
-wieder iikA« r»rrtviori]U^ . uad in dia- eMmiflarifck* SÜafCr 
in wie farnC fich d«r Zweck auf den Uebe^lreiet, fflb&, oder 
«irf ander« betirf». — . Eine fitrafc, welch« durch die WüV- 
hührdar bürgerlichem Oerdifchafc btgrüniiet ift, heifx bürgt»- 
Ucke StrmU. £3i« der Tf. v» der Beitiwmung ies Natur du 
iüiferiich«A Strato. äboiteht.. beantwortet (r .dia. l'rag^: & 
tf ein watiirlirfui Su-atrcchi, falfo ein Sirifrecbt aiirtei^dcr 
rjicb^Ti .(jEfflirchafi) «be? Er^vernejni Ce u^deiebe 



!Dkii«o nu dia &mi auf Schadcnstrfstx und Vir 



a;giui£. 



- 38S 



*. L. Z." TEBIÜAR isoo. 



884 



<lieui( im waitern tHrin, weTctic« lu ttedil icr Pni^tion U 
(iA beiireirt. litbty bemerke er feht ricbtig, ddCi SLraf« keL- 
~ nesweg« BiU der Frarention zu rerwechrsln hy, wie v^rfchie- 
dcne äliwr und neuere Recktslshrer cechtii haben. AJlei 
(cheiiit uns, clafs »at dem Recht der Tcrt)> 



I dem Recht der fcrtheidlBune, überhaun* 

ilrafem (d~~ = ■" o.-i:. r-iLn, f.. 

cTnnöimie du Vtt. ^noiumen} I 



Kh das Rächt zu ylra/ea (den Begriff von Stcafc TelbA ita 
~ M Vf6. ^iiommen) Geh votlftÜndie ableiten laße, nit- 
1 natürliche« Strafreckt «fiiunchmen nothwendig 



(ej, doch dnvon weiter unten. So viel ift gewiTi, - dafs unter 
diefarVora^firätzung die Ableitung des b&Tgetlichen Scrafrechn 
"bei weitem weiiif«r Schwieri^nwn kat, und man wiele, njahl 
Ireniee» Zwwiüia und 8cfwierirkait«n untcrworftn« Ümw*- 
■fe^ (cl«iien such unter Vf. iiiclit ausweichen konntej leicht 
caibehrcji kann. — Durch- den bioCt*n Eintritt in Sie hiir- 
i;erlit;lie GefeUfi'haft, dies ift kürdich die Ar^mentation des 
Vft. I kuin das Strafreckt ntciii begründet werden.' 'Denn 
' liiedurck wird die Summa der tucürlichen R>eki« nickt, rai^ 
Mcbrt) foude^i das Zw^ngsreciit dec Einzelijeu wird nur der 
Girfellfehaft&gcwalt übertrafen. Bl«i 4er allgemeine Will* 
kann ilfa dia' (Quelle des bürgerlichen" Strafrechts Teyti; mit^. 
bin mufs Äa bürgerlicher. Orundverttag das Recht ku ßrafen 
befunden. Dierei.lft der UncerwarfuH^svertrag, der, wie all« 
andern bürgerlichen Vertage, nur als eine läet, nicht all 
«in fWOHN >ü facErackiitn (fL . „^a»do fistus c'aiüit origiuetH 
m patla r*füjant, niftim« i/lxm a pacio, Itmpori quo dam 
Ariiini e^c afferiatiu^ ftJ tatuaofmodo nt lanq»a7% a fnctn 
„i-IairiJ«/ eo^itori r-tjoji« fffil. r^quirimmi." Di« 
Frage, nach dem Grund de* Recht* lu ftrafen. löftt Geh daher 
-in die Frage' auf: ob Geh Bürfcr durch Yertug tur Sirafa-aiif 
sBwiffe Handlungen trerpilichteu koniHcn und ob 4>e Sicherheit 
der Rechte, als Zweck des SiaatE, nothwendig Strafen fodere? 
_ DaC* der Jetite Theil der Frage beioht ■ wetzen fanSf. 
leuchtet föuleich ein. Afcer :wLc der «rSe? — Per Afeufcb 
hatte iml^tiurftand kein Recht cur Strafe , \v'eil fgnft der am- 
4era als Mittel zu fremdeii Zwecken beliandeli wjCrden wCrde. 
ilieCer Grund gefien das 3irafrecht fallt aber hinweg,' fobald 
ivr Menfch in eine Webe Bebindlung eingrm^Higt hat. Dibay 
■wird abtf* ToniH«ge(eti* , dafa der Menfcfi rtchiUrh aiaw^ 
wtu könnt»' 'E*' konunt ^aber 4iur nock auf die Frage an : ob 
■jaf Bürger, reiuer vollkommuen Verbiudlichkeiien unbafchadei, 
Unterwerfung unter die Strafe tur Erreichung desSfaaiszwecks 
. rerfprecben koiinteJ JJud dicfc« ma/s .dvumjMJa^t ww4*n, 
weil wir varpfiichtet find in den Staat eu treten, und der Staat 
ohne Strafen Jiiebt hefteheo kann. — Ans diefem Gniiide 
- kann man nun auch über die Natur und den Zweck der bür- 
geriicheti Straf»- wnftliaiAen Stckatm Jteine rwrift winf . un d.. 
keine Moraiiftht, fondarn nur eine pragniBtifcke Strafe feyn. 
■V\'»B den Zweck diefer pragmati feilen Strafe betrifft, fo mufs 
man genau xwey Rückfichten »nterfeheiden, die gewohnlkfa 
mit «iilander varwocb feit werde lt. „Ft«jf fMajwimK, tagt de? 
Vf- J.I3- '■" cum«'««!'""« 'fi corrtheriun gmimi aimtti- 
nol i» it^'uta pronot mela cohibewdoi cooiparalut i Jifiit tartM- 
■iem'n exer'iifiokt Mjt'fximftarit, .^ai h> *P »ar/aflio i" 



j ro/« öftWa od ._ 

■rfef/Bture. PbtUa igtmr fore^ 

, pettjiate civili in ardaaem fifä 

commföotar, jlomtam." Rac. wurde durch 4icres Reftikat, dal 
mic feinen eigmten Uebarieugunnn aiiT das voUkotiutmnB» 
wbfireinftlmmt, feht freudig übwrafcht. Abar der «durOianiga 
"Vf erlaube ihtt in Rüukftchc anf die AVätunf de£Ub«u aipiea 
Bemcrkunfert: - r) Der Vf. laRgnat aitf natlirÜcBea Rocht 
lur Stritfa . wril der BJenfcb dur<d> diafclbe all Mitiet xu frao». 
de» Zweekai» bahaHdel« würde, und ar gaftabt dem 5aat diaOMl 
Recht' «u, Wieil. wen« dar Meiifch n iÜ* Strafe «inWÜIi^ .ar 

-durch dielUbe niaht aia Mittel -bAanddt wird. Diefe Einwit 
ligung gaCdileht. -wia di« .AtgwqwataciAn ,dM yfs. bewai^ 
durch den tJ«»(erwerfi»iif«r«rtiajr. AUeiitjaaei fatii dock Ur» 

■fträtig voraus . idif« .*>• BiBWifligHnB wir Wie* :f«/«fcafta«> di* 

■Ufiterwerfung «»ter,«» Sirria. »iclwfcloi um-das Staacazwadu 
Wi^ nodmndiKahAada» uckwiriUidwr Wilim iMjintr 



gen (by, ■ Öiefei konnenwir^ber nicht innahmMi;'wir nüfc- 
tfti denn deji Unterwerf uniisverirag felbß fdr ein wirkliche* 
FariHifi hallen, wovon der Vf. Wb/t auidrikUicb das. Gegew 
thcil'behauTitet. 2) Kimmt ntan die Behauptungi 4er nürgec 
hat )n<d)e Strafe im n>raus ein^willi^i. dar Naiur des Untere 
w^fung^vertra^t gemJtfa , in dem Sinne : der Borger kan»tt 
jBphtliuh in die Strafe einwilligen, die Str«.fe^ Jtoita als' Object 
eines Vertrags cedacht werden; fo hnben wir )iierlti nocb 
nicht den Grund der Rechts «ur Straft feltift ; . fOndcrii e€ ttt 
dsduBcb rrar gezeigt, dafs das Stra&ecbt' ein ntftpJichar Rec&c 
jdea Staau fcy. Dafs es dam Staat wirklich zuftefae. diefea , 
köitntan wir aus diefer möi;lichen Einwilligung der Bürger 
nttch nicht erweifen. 3) Der Vf. erkeant den Zweck der 2«*- 
füroug der S(rafe«Is betHnft durch eine Straf irohmtg , derea 
'WirkCiinkeit nitf jeneZufugung möglich machen, foll.' SoUtB 
sAet iiicbtfcbon dtefs Ai^ohung Rrrhngründ.Aet Zttrügiirif 
uud Sichtrmg dtr Ratku überluiipi, ohne Baxiefaung auf dea 
^taatszwQck 1 Rechtsgriind dec Aiidrokuug. Ce)'n? Jeder bat 
mit dem unberwei feiten Rechi. feine Rechte zu lichern . auc% 
das Re<^t, diefelben durch Drohungen WiUkürUcher Urbal ek 
fchünen. Hat er diefea Reriit, fo \{t der Andere, dar diefb 
^edinguQB feiiwr rechlewidcigea Handlung kennt und fchlecba>- 
bindiefclbe zu jjiiterlairen verpflicblet ifl. eben dai'jum recht? 
lieh getiÖlkigt. im Fall Aer wirklirhcii B.(^ehuitg darfelbpu iene 
Bedingung anzuer'kennei>, mithin der gedachten Strafe Gck ^ 
u IT ter werfen. Auf diefe '^^'eife müfsie es auck ein namrli,rbaf 
Stnfrecht gebti). Das. Strafrecht beruhete auf damf^beK 
(Grund wie tua natürliche Sir^frecht. und unterfchiede Geh vom 
^icfein nur durch folgende Momeiiie : aj daa Subject des na^ 
türiicheLU Strifirechts tu der Einzelne, das äubjeot 'des bür«ep- 
liehen StrafrechiB ' der Staat; b) dia Strafdrofaung utfset oem 
Suat kann gerichtet feyn gegen. £uii«dne, die Strald^hung .ia 
dem Staat Jturgegan alle Glieder deiletbeui c) jeuc kano 
nur die Freykei^ de» Drohenden, djefe mufä die Fceyheit Aller, 
als Zweck der büraeriLcheiV Vereiiii«n:ig £thützeu, dj iiiOt 
mufs t^fcbebeii in nrr Form eines Gnfct^ea, nicht abar Jen«. - 

SecU IL — Der Tf. 'leitet'hicT ans der angegebenen Natoc 
dar Strafe vonüglick Folgerungen in Riicklicbt aaf die Milde- 
rung und St'härfungdtir Strafen h^. Das Gefeti kann b^A 
dann volle Auweudung linden, V-enn dit^enige Handluiig der 
Gcm.üthsfUmmuiig voUftBndiB vorhanden ift, w^cbe das Qefelz 
IraraUs gefetzt, bat. Sowohl die eb^ectivan als. "dlbiecUveii M^ 
deriingsgründe können daher weiter nichts feyn, al« Momemaw 
durch wvkhe die Anwendung des Strafgefetzei baftimmt wird, 
DatAiu-'tliefat .denn dia Falfcbheit mehrerer Mildern ngtgrün da, 
.jf^k^j; der Vf. m.'t. Reicht aus dem Gebiet_des Criminil rechte 
EU verweifen fucht. Gern hütten wir es gcfehen, wean wir ' 
unter diefer Zahl auch den fo w«it um Heb «reifenden Milde- ' 
runosgrund — die verrimgerte Frtyktit bey oer Handlung g«,- 
^itden hvten. D«n[i weder aus .der Natur des StraFgefetiea 
'überhaMi«, noeb MS poliiiven Gefetiett, lifitfich, uiiferer 
innigftenOeberzeugung «lach, die pleua libtriai alt gefetzlich« 
Votausfeieung ku der ordemlidieti Sirafa erwaiCiii.. — \ Üer 
ÜuterfchLed zwifchen dam Swfrtckt .und f rävearioatrarfn Atp 
Staats, befteht nach dem Vt in FolRaitdem l ij .daa.Pr&ren-' 
tioii^ecbt kijtn auck gegan Manfobeii aLieewendvt :w«rdent 
.denen ihr* Handlung nicht zugecechnet werden ^nn. Nicke 
fo di« Strafft - i) Jede Strafe fetu vollkommen Beweis des 
yatbcßcfaens trpraui, nicht fo die Prävention. 7r*nichp fi^ 
markttogeD über; die .fogenaniHe ^fserordentliche Strafe hwf 
^urollkqmwaeti 3t'Wti4. ^i Strafe und Sicharutig^Biitiel köi»> 
nen wegen eines und dcIIelbeirVarbiechene Eacriulijiit wenltf). 
4> Sie Zuarkannung aiii^s Sicherunpfaitteli Aebt jiickt d*fB 
Richter, fondern der hochUcn Gewalt fnlblt mii — 'TÜfBick 
JAdt« BssKekangJ«* Vfs. i^i%, dafi o»fnwr .jann mu Schar* 
{luigsrecbt gebe, wenn Verbnicben coiimirriTeti nder «io. O^ 
/stx ausdrildilich eilten Scharfungsgrund bcttim^t, 
: . Wir rchlibfseo ^it dem Wunfcb, dafs der Vf. &A i»m 
^mtilicban Recht ^bt jOntztehen und uiia iccbt bäu irirdaf 
nit AhabchM ^wif tau McfuHkw migfi.. 



-;, •.,«,!,..„ b,*^opg 



IC 



34} Numero 43. • ?I* 

J^LLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Sonnabeßds. den iS. Februar Igo*' 



THILOSOVHIE- 'tflrlichen Stasttsrecfate ober. ' Dides lltibm Tb. T. 

!S: 77. dii WijfetiJcJiaft der nathwnäigeK Leifiiln- 

■ j t4T jru B 1.1. H- I ö • S9*<^^ Stqats für die Bärger und der Bärger fiif den 

I^rpzio . m d. Wcygaindrclien Buchh. : Km-I H«»- . ^taal, wie ferne fie aas dca hlafsen Idtemdes Z'4,eckes 

rieh HeijdtMretcki Prof. der Phil, zu Leiprig:. j„ Staats erlimH werden. Die wefentlichen BsÜim- 

Gnmdr«rte Ai-nntÄcIicfc» 5foaljr«/.fj und femer mungen des Staats entwickeU der Vf. aas der Idee 

Anwendims nebft em^ Anhange Itaatsrcditli- j^^ j^y Gmn d vertrage , und ordnet nach diefe« 

eher AJjhond^iSeB. I.Th- 179«. 202 i. U. Th. 1^1^^^ das Ganze des allgemeinen Staatsrechts an. 

aoiS. 8- (1-n.tUr- lögt) Diefes zerfallt ihm daher in drey Haupttheile, i) in 

Kdie Tbeorie von dem Fereinigungtatrirag, 2) in dU 
larheit der Varftelluiigen und einzelo« treffende Theorie' von dem Staats- oder Verfaffungsvertrag, " 
Bemerkungen zeichnen auch diefe Schrift des 3) in die Theorie vondein l7»f«rM'er/«Äg'Ji'er(r<*g-. G«. 
V/s. aus. Ä'ber mehr Itönnen ivir auch nicht xu-ih- wifs ein fehr glückliches und durchgreifendes Ein- 
rein Vortbeile fagen. Die Weitfchweiligkeit in Er- acilungsprincip, von welchem Rec. fchoulängft voH- 
Örtemngen, die gar nicht in das Staatsrecht gehören kämmen überzeugt war, dafs es dem Staatsrecht 
«der doch mitdßr AusfilhriiHg bejr weitem wichtige- wenn dicfes auf Einheit Anfpruch haben fotl, iam. 
rer, diefer WilTenfchaft eigenthümiichec G>;genilände Grunde gelegt werden muffe.- Dm To mehr ^äre es 
In einem zDungleiichenVerhalinflTe flehen (wohin z.B. daher zu witnfchen, dafs Hr. K. auch in den Uater- 
die Controvers fiüer die Gültigkeit der Verträge Th. I. terabtheiluiigen mit mehrVorJkht und logifcherRich- 
S. 36. gehört), die flflchiige Berührung oder gitnzli- tigkcit verEnlircn wäre. Aber da ift aUeg Ib wHUcär- 
che Ucbeirgehung wichtiger, aber freylich fchwieriger lieh , fo durch einander geworfen, dafs man fich 
■üateriJ^chnngcn (z. B; ob es ein Recht des Volks kaum^nus dem Labyrinthe unnötiger £ubdlvii((t^ " 
dein Oberherm zu widerßehen und eine Revolution -nen und falfcker Vertheilunj der Materie« finden' 
«nzufangen gebe etc.), endlich die grofsen, indicAn- kann. Nuc einiges zum Beweis. Die Grund^efetxe 
■gen fallenden FeMer .gegen die fyßematifche An- des Staats, welche durch den VerfafTungsvcrtrag ent- 
ocdnong des Ganzen und mehrere .andere Mängd, fiehen, beftimmen, wi* ^er Vf. Th. 1. S. lo.l- *i!- 
«eugen von der Flüchtigkeit des Vfs. and erinnern Bierkt, i) die rechtmäfsige Form der Verfaffuiig, t^ 
uns bpftandig an die Melfe , -vvelche den Schriftftel- die rechtmüfsige Form der Rejicrung, 3) di« retl«. 
iez drängt. Der erße Bond ^■ch!icfst mit dem Anfait- mSfsijc Form des Widerftiind* gegen rechtswidri"« 
ge des dritten ICap. des dritten Abfchnitfs, und. der Regierung, ^) die rechtmiffs ige Form der,Ri;fortricu 
s.weyte Band fängt nun mit dem Bejchtwjs dicfes drit- des Stnats. Dnyon nimmt deim der Vf. Veninlairutig 
ten "Kapitels an. Lehren, welche wefentliche Theilo unter der Rubrik: genauere EtUwickslung der Priu^- 
des Staatsrechts find, und fehr leicht in das Syftem ple» der Grundgtfetzgebung für'die Form der V er-' ■ 
fflbft «rtlocliten werden können, hangt der Vf. fajfung. i) von der Vcrfchiedenhcit der Stande, • 
pleichfam, als wenn er nicht wtifste, wo er ihnen 2) von der Anordnung der Acinter, 3) von der tJ:i'- 
einc Stelle' anweifen follte, blofs als Zngabv an. terkaltong und Auwendung des Staatsveriaögcns , 4) 
So -werden z. B. Th. II. S. a3- die Sätze, daf« die van den Militärgrundgeferzcn imd -3) (von S. 124 tiis ' 
Staatsgrundverträge Ideen und einem ^'eden Staate 151.) von den Crintimlgruiidgejetzen zu handdn, wo 
cum Grunde liegende 'HiatfachcnC?) feyen, dafs ein er vollftändig die Lehre von Verbrechen und Strafen 
Staat iiri Staate dem Zweck des Staats widerfpre- vorträgt. Wie kommt denn die Lehre von, Verbre- 
che , a. f. w. ufttcr dem Titel : allgejneine Bewtfriim- chen und Strafen (dpnu die übrigen Mangel woHph 
■en über die int ohigen Jbfi;bnitte jntwiekeltett Grund- wir gar nicht beinerkü.ch machen) unter diefeRubrlk? 
Jttze hingeworfen und S. 107. wird das Ve^altnlfs ift etwa das Strafrecht, ein Ausflufs des Vi;rf«lTungs- 
des Staats. lur fiirche ebenfalls Ma Anhang abge- Vertrags? oder findet etwa darum diefe Lehre Viw 
handeh. eine Steöe, weildie Verfaffung zugleich Strafgefotze 

nnd die Art der Zufügung der' Strafe boftimmcn 

Das Canze eröflnet eine feir ansfBfarllche Ein- mufs, welches nodi gar fehr zu bezweifelafteSet? — 

leitung, welche, -wenn man den richtigen Geßcbts- WJriinfcrs Theils mcynen , dafs die Lehre von dem 

punct fafst, und nicht AHotrra einmifcbt, in weni- Stnifrecht an heften in der Theorie von dem Üutor- 

gen Sätzen (JargefteUi werden kann. Hierauf geht wcrfimgs vertrag feine Stelle findt. Wenn aber auch 

der V£. zur Betthniimng des Begriffs von einem na- Hr. H. fie gentde w der LeWe Tom VeffäffuHesrcr 
A. L. Z. 1800. Erj/ier B*nd. Cc« , ■ ' »pj. 



^' 



38? ' - ALlG. tlTERAtUR . ZEITBNS. ä8B 

"frag iinftle'llen Rollte; tq wfirde es doch wohl -weit denn tnfainie«Uie fo fchwere Strafe? "Sh tteht, •n»ch 

»fttßilicher reweren Teyn, iht unter den Äeftrtnmijn- ■elncrVichtigeiiTJcfEiirtintiniE.di's TerhSiniÄef'aer'Str*- 

peh der recuimSfsigcn Forfti der Regierung ein Platz- fett , auf diiPfriRr unterih-n Stnfcn), 3) fie ■fcy ttmgtf 

then ai\7-u\vei[en. — Dit Recht« ÜJnr hödaSien Ge-, *«it,-^i;m Verbrecher itöhne ewige InfaiiiiG verdie- 

v.-aU rheilt Jlr. II. iii das Recht der äuffehtadtn, der „jven , ilit:fcs Uebcl ftche in keinem VcrhaltnifiTe relbft 

gtfetzgebenden, der beurtluHetnlta und die r voitwiehem- ,^^en eine Meiigt itjtmnraiifcher (J?) Handtungen, 

de» Xj'.-walt , eine fehr richUge Eintheilung,' wckhe „von der gröfstcn Schadüclilteit" (diefes Argument 

«bar. urrprflnolich Hh, TTufetand angehört. Die Leh- heruht äuF derfelben fiiirchenYoniusfCTzimg, dafs In- 

re von dem ünftrtverfith^'ertrag , zejrfnilt nun dem famie eine grijrsere Strafe fey, als felbft der Tod. 

Vf. naeli dieTen vier tJi^valten in vier verftrhied^^iie Auch fcheint Hr, H. hier zu v^rg^fTen, dafs ibiri die 

Lehren, weiches ebtiifalls fehr glflcUlch bcinerkf Strafe Mittel der Abfchreckung (»itrfn-er von4enVer- 

i\\. Aber fey es nun Schuld des Vfs. oder -des Ab- bcecÜeh il!),, 3) „jedeiaMenfrlien fey es durch- fein 

frhceihers oder des Setzers- — gentig, es kommt Th. Gewijfm verböte», fich, im Falle eine* Verbrechens, 

'iL S. .64. ff. die Lehre ron der 'beHrtheüenden und einer Stwfe zu unterwerfen, wdche uiiau«bteihtieh 

iiülizieiienäen Gewalt als Unter abtlteilung der .Lehre 'feine Mornlität in Gefahr fetzte, und'ihn geunfs vet- 

i^on der. ^tfetzgebenden 'Gewalt vf AT. — In der Theo- nuedle.'** öiefes, 'gewifs, ift fehr precür-angenom- 

rie Viru ücrgefctzgebeiiden Gewalt ift die Lehre voft men. Von den meillen andern Strafen getraut fich 

der Volicejf eingewebt, da doch alle Gewalten fich -Rec. zu beweifen, dafs fie in eben dem Grade ver- 

als PoJicey äufsem leugnen. — Auch.Xommt in der unedlen« wie die Infamie. — Während verJcbiedai 

Abtheitung yon der 'voUeiektnden Gewalt (S. .74.) die ne neuere tlechtsldirer behaupten, dafs der Oite^ 

Crünmalgewalt Vor, und zwar deswege« , weil die- 'herr Wine VerbiHdiichkeiten, foudern lauter Hecbfe 

fe.mitder 0a/It«g-ewiBK zufammcnhtnge, Hat denn 'habe> fo behauptet der Vf. Th. 11. S-Si. -um^^efati,, 

iiiLlit.wie der Vf. felbft bemerkt, diegefetzgtbtnde dafs dcmObcrhel-ni nur Verbindlichiteiten aber kei- 

Gewalt, eben fo viel. Antheil an der Criininalgewalt ne Rechte zokomtnen Ttönnen , weil «IIa feine Uand- 

als eiie. execuiiye? 'und wanim findet denn die €ri- luugen und Unterlaffmigen durch den StaaL-Äwuclt, 

ifinalgewalt in der ausführenden eine Stelle, wenn itpthwendig beftimmt würden, das Recht aber tfi« 

fie luitderJuÖizgewalt'foeng ziifammenhäHgt? Auch .?tügHcfiieit des Gegenfheils in fich enthalte.. Der 

in deul Eiuzelutn kommen mehrere Behauptungen Vf. verWechfeli liier die innern Pflichten des Oher^ 

und Beftiiainungcn vor, von deren Richtigkeit iich "herra mit deii iiufsem Verbindttchkciten äefifelheit,' 

- iiidic leicht jemhnd Mbcrzcugcn dürfte. Th.I. S. fsä- und das fittliche Dürfen mit dem ät^fsem Recht. Hef 

„tiu Criininalgefetz ift die 'Erklfining des atlgamei- Oberherr. hat allerdiiijis Rechte, in wie ferne ihm f^ 

»ön "WiUcns Ober die Art und Weife, wieder durch ne ■ünterthJuen,^ ili'die freye AusübuNg feiner Gs^ 

Verbrechen der ÖüCger den 'Eittzeluen und di^in -Gnh- walt nicht eingreifen, und von ihm durch Zwang die 

. zön .ziugefüjite Schaden erfetzt, 'und durch Verknu- Begehung oder Üjiterlalfiiitg einer beltiinmten Regie* 

jfung vtJii TJebcIn init d(?m Verbrechen die übrigen riirtgshaBdlung fodem dürfen. Er hat die> Gewalt, 

-fopdenfelben abgeCcbreckt werden füllen." Cle Cri- alle Mittel zum ^Staatszweck zu wählen und ausza- 

•minalgefetze thdit er.^ tvieder ab , t) in Gefeize für fuhren. Weichet diefe Mittel feyen^ hat er .allein zs 

tr'fatz, vinäicative Gefetze , 3) in Straf gefetzt , iPii- beurtheilen , dt eis ift die freye Sphäre feiner Witk- 

nttigeje^e.- — Kiefer SegrffF Von 'CriminalgefeCZ ift famkeii als Obcrhefr , 'in welcher auch die äufsere, 

■wel JiM weit und ift nicht nui- dem ^Sprach gebrauche rechtliche Möglichkeit enthalten ift , dem Staatszweck, 

ztiwider, fOndem giebt aucli eine gant fehle fe An- enfgegemvirXende'HaadlungenvorzuneUmen. Durch 

ficht der-Saehe, Itomint denn etwa Schaden serfatz ^innere 'Pflicht ift freylich jede feiner Handtiingem 

Bilr bey Verbrechen vor , dafs wir die Gefeize für daß notbWendig beftimmt. - — Ueber die Nothwendig- 

'Erfatz, als eine Art von Criftiinaigefetxen aufftellen keit derEintheilung der hächften 'Gewalt in die vier 

dürften? Und giebt es nicht zur Verwirrung von'Be- untergeordnete Staatsgewalten drückt -er'fich feto 

grilFcn tinvenneidlich Vertiilaffung, wenn wit- «wey unbeftimmt aus. 'S. 3^. „In Rüekßebt Her Seeienver^ 

dem Wefen nach 'fo fehr von einander verfchiedene mögen, welche bey aem Gefchäfte -der Regierung 

■Begriife in einen ■zufammertprefTen? — 'S. i+jj. han- zuin'Gtunde liegen, theilt man die Gewalten in das 

deltderyf. yon'der "Rechtmäfsigkeit der Tofiw^^ra- Recht der Aufficht." etc. Nicht in Rückficht det 

fen. Er bejaht lie aus dem Grund, weil derMenfch Setleiivermögen, fondemin Rückficht der Form, ua- 

bey feinem Eintritt in den Staat fowdhl nach iiu/Jter^, ter welcher fich die höchfte Gewalt aufsern kann, 

als auch nach innnv'Gefetzen ve^fprechea dürfe, fich 'Zcrfallt diefe in jene vier untergeordneten -Gewalten. 

•«nnordeii(?) zu lafTen, wenn er ein gewifles Ver- Män'ka'hu fie wühl der Erläuterung wegen mit den 

breche hegiHge. 'Gleichwohl foll der Staat , nach S. 'Operationen jener ivler Seeleiivermögen vergleichen, 

133. , nicht berechtigt feyn , mit ewiger 'Infame zu welches fchon Hvfthnd {LehrJ. des Naturrechts §. 

ftrafen. -Und warum nicht? i) fie fey ztueckwidrig;' 474.) geihan hat, aber beftimmt wird -hiedurch jen« ' 

■denn wäre es 'möglich, dafs ein Bürger fie verdiente, -Einiheilung keineswegs. — Zwifcten einer jiotefias 

fo müfste er ein vollendeter Böfewicht 'feyn, und infpedoria univerfalis und fpecialis,{S.36-), von wel- 

Sr müfste'dann wCnigftCns mit der Beraubung Aller chen jene im allgemeinen ujiter allen Uinäüjiden tles 

■jiüfsem ^Freyhflt -bettraft 'w«idsu. v(Soßdefbarl -Ift 'Staats, 'diefe nur ont^r-befondeiQ'Zuiklligen Uvftän- 



den iich äufsem foll , könnpn wir uns teine beftinjm- 
tc Grenzt (lr.nt«ji ; \('ejiii;fteps fclicint uns Uiefö Eiw 
Üieilung fruclitlos zu fcyn. — ^ - 



Ne. 49.' F£,BRUAR jgob. . , 3^ 

fie Fcbanf itn nlctit a\r Ttr^^ecke-r , fondcm' als BäV- 
.ger «fcerAÄiyrt." Der Vf. hStte aber genauer beftira- 
men fotlcn, ob dicfe AbrcliredvungiinmitteiftardBrch 
iie Zu/ägvKg der Strafen, durch den AnMirk der 
Schihcricii des 'VVrbrectierg , oder nur dndurch-be- 
wittt werden foH, daß die in dem Geffetz enthdk«- ' 
ne.Orohujig diirc!i iliewirkliclie Zirfiismicr derfea«« 
ficflüät nrtd dädyrcji (Ho AWcbrecküng erll tnittttb'ani 
bcgrfiadet WPiden foH? Beide von einander -wefenf- 
Hch verfdiiedcTife Fragen fchefiit der-Vf.' nicht genaa 
unrttfcWederi roShabnen. — Die von. dem Vf. Mifg«? 
ftelltc Beilinamüng: und Einthcilung der gejetzgtben- 
4ta .Gewalt wörde uurcrn vollen BeyfB» haben, •Kenn 
er nur füinen Begriffen mehr PraciÜJn gegeben IJÜtte. 
f,Q'\R gesetzgebende Gewalt im weittrn Sinne, ift die,, 
dpiiv ;0tfcit'<?!i1I^>!f»!ee des UnterwerfiiiigsTertrage» 
zukoinmende Pflicht, den Unterthai.cn ihr für Äen 
Zweck des Swar» nqthwepdiges Thun und LafTen 
!ro:zafchrpib''n. v«rbur»d«n -Tnit der Pflicht ^ die "&&■ 
f^lgung füiiier Voi-fchriften im Fall der Weigerung 
täeriw'iugen." . (B;;fren und präcifer: das "Recht da 
Q^erhertft^ die liandiwtgm der UntetHiaveft fÜv den ■ 
StatUtKmeek a» beßmiinen. — Dals dief^ Redit^^a» 
Obdrhcrni vermöge- -des Unterwerfungs Vertrags lu- 
ftehe, gehört rticbt in den.BcgrifF, und den Unter- 
thon ifii Kftll der Vcriveigcruug des, Gchorfems zu 
EWingen ift -keine P. licht der gcf(;t7,gcbgiidei\, foii- 
äetn der ausöbender* GäWalt.)- ' Diefc peCctzgebaRd« 
Ce^va'lt begreift ui.iter fleh , i) 'die mordne^ule Gewalt 
mi s) die g^tligfiende G^altm. engem Sina, dl^ 
in der Pflicht befteht, «dem Will«» tC?r Unlterthanen 



Sehr ausführlich und gut befreitet der Vf. (Th. 
1. s.^7._53^ die 5c/imi»/i«r'^i*'» Paradosieh aber die 
Gründung uud den Begriff des Sraats, iiach^eldicn 
der Staat fcMechihin ein gäfchloiTencfibemmintesTei'- 
ritöriuwi vorausfetzt, und nur Ackerbßuerunter eln- 
nnder einen Staätsvcrlrag fchUcfsen künn-ffn. ' ,;!«■' 
der, fagt Hr. H. S. 52., -weicher Mittel in feinem 
Verjnögen hat, .durch welche -für den wefeiithchen 
Zweck des ^aats unuiiltelbar oder mitm[bar gewirkt^ 
werden kann, llt der Jlurgerfchaft UHTSlcn ihren 

P8ichten'und Rechten fähig. iJur'derjemge, der 
auch nicht einmal Kraft befitzt, k?WH,lir*ht aki wank- 

licbes Mitglied diefer Veibinduiig augefehen werden, 

-w ift falofs ein Gegenttand de« Erbarment." So we- 

«ig auch die .S£hmal:vfa!te Behauptimg "hi^tbat ift, fo 

wtnig läfsr fleh doch' auch dieicr allgcmeme 5Bt& 

des Hn, H. ii» feinem jauzen tljpfange; rechtfertig 

gen. Nach der Natur des iUüi^ervertrags iisju* dip- 

fer nur von Tolchen Perfonei» abgefcliloifön wef ilem 

die (nicht der LihtHsän , ionäem) dem Rächte nach 

felbthundig find. Kann wohl em Meufch, welcher 

■darrechtlich-'n Gewalt eine»,ondertt.unt,e'rworfeh iit, 

•\s Milpflcisccnt bey einem BürErerv ertrage getbcht 

werdeu? Kann mau fleh einen' Knecht, kaun taaa 

£cli einen Miinfcben , der noch unter älcefUcher Qe- 

Ti;altQeht, als vollen Staatsb&rgerdenfiai? ZurThdl-, 

luhmean demSürgeryertiEgill^s ujpht blofs genug, 

4afs injn Kräfte habe, foiidern man mufs auch Aber fflr beiiimmte Claffeh fleh gteichblEibendc FaUe, und 



diefe Kräfte frey difponiren können; denn dem Staat 
wird vop jedem Einzelnen das Äecht der' unbe- 
fchrankten Difpofwion überfeine Kräfte, ja Beziehung 
.auf den GefeUfchaftszWeck üb«tragen ; diefe Ueber- 
tragung läfst fleh aber nicht bey demjeuigeji als recht- 
lich möglich denlcen , deffen Kräfte fchon der Difpo- 
fition eines andern unterworfen find. — S. 91— loa. 
föhrt der Vf.- mit vieler Klarheit und Gründlichkeit 
diS Sätze aus, dafs der Vereinigöngsvertrag fich auf 
all« in der Gefellfchaft durch ihre Mitglieder erzeag- 
« Kinder -erftrecke, 'dafs diefe -ohne Einwilligung 
delfelbcn nicht aus dem Staat'treten dürfen, und dafa 
aar unter diefer Vorausfetzung der .Staat" eine ewige 
Gefellfchaft feyn könne. — Au^h über das Strif- 
-rachides Staats finden fleh mehrere treffende , -und 
-noch nicht fo ganz, wie -es wohl feyn fällte, aner- 
kaimte Bemerkungen. 'Er bemerkt, dafs "weder die 
Harmonie zwifchen .Unfittlichkeit Und Ueöel, noch 
■die BeffuriHig des Vorbrechers, jio.ch blofsc -Verthei- 
dfgung, .Zweck der Strafe feyn^könne. „Derüaup«- 
.»wpckalkrbihter^chen.Straicrt, "fagter S. 132. IT0., 
iä,weniiwir ihn rein aujTaffen, Abfchrtcktrng ailer 
Bürger von :demfelbcn Verbrechen , welches di 



einzelne vorübergehende Fälle, diejenige Handlungs- 
weife vorzufcbreibcn , welche er als d^e zuträ^liclifte 
für denZweek deg.Staats.aaeffcennt, verbunden (hit 
der Pflicht, feine Vorfchrifteni wenn es nöihig, durdj 
Gewalt zu unterftütsen." fWie 'viel Worte ! wie- -*-iei 
uiinöthige Merkiaalel) Die gefetzgebende Gewaltig 
tngern Sinn zerfallt -wieder a) in die gejetzgebrndi 
(tewatf-itn tngßen'Sinne, welche Vorfchriften fürmeb; 
rere wiederholte H.iudlungen zu erthL-ilen hat, b) m 
die htfthUiide Gewalt, welche Vorfchriften für eiftzel- 
:na voxilb«rgehe»de Haadlung^n .csthtiilt. ; 

:Lm*»iö, h. Gei'h. Flelfdier d. j. ! 'Zußeifte iPoßtU 
von C. F. Sintenjs, Confiliorialratfa und Paftot 
, ,zu St. Trinitatis zrp ^ecbft- .Erfltir:Thtil. jypp. 
■ ^376-S. _8. . >^,. ■ :.., 

■ OrlginäTiföt imü :tre(!eiiÖo ■DarftelluBgsfconft -find 
ünTfirkennbarc Ei^cnfthaften -der .Sh^enis'faiim Vre- 
digren, welche die aufmerkfamen X.efer auch .:' 



befttafende begangen hat, Abfchrockung des zu ftra- lliefer Samnllung nic'ht vermiffen werden. Zuwei- 



fenden ift nicht wefentljcher Zweck, denn die. Stra- 
fe kann auch in.feiner Vernichtung als Menfch, oder 
^als Borger beltLthen. Wenn aber "auch die Atfchre- 
-^ckuug'flcb-auch'-zugleich-auf ihu .bezieht, fo .bezieht 



len fcheint freylich der'Vf. ein Publicum -vorauszu- 
fetzen, deffen Kenntnifle weit über .di* KenntnilTe 
gemeiner Zuhörer und .Lefer der Predigten erhaben 
.fmd ; denn .er.erwähnt.ältere.und .neuere pbilofophi- 

;fche' 



■ 39* 

- 'tCÜe SjSxme ii. f. w: Bey der VorauGfetzuri^ eines 
ganz gebildeten Publicums , hat Rec dagegen gat 
nichts zu erianem. Senn wenn man die Materie 
und Form der Kanzelvortrage in' gewlffe, von der 
Väter Zeiten her angenommene Grenzen, einengen 
will, fo darf man auch von- der religtöTen Belehrung 
in Predigten) wenig oder gar nichts für, das Fort- 
Schreiten der Menfchbeit zu einer höheren Smfe der 

' Cultur. erwarten. Inzwifchen fcheinet es doch, als 
tnüfsteii folche nhd ähnliche ^usdrüclu nach jetzt auf 
der Kaaxel Tennieden werde». Im Ganzm Aber 



A. L..Z.. F-feBR-V-ÄR j&oe. 



mii& Rec «och ober dicfe zwayte Poftitle das «Ilge- 
meine beifällige Urtheil wicderhoton , welches er 
über den- erften- Thell der (erften) Poftille in diefer 
Zeitung (Nr. 31.) gefallet hat. Wir heben mir.einl- 
ge Themen ans: Das GernJlde des Lebens, am Neu- 1 
^jahrtage; von der Amtstreue; Sympathie; über den 
kirchlichen Volltsunterricht, von der Erziehung de» 
Herzehs ; was waren wir in grofsen Widecwärtigkei- i 
ten ohne Religion; die wahren Kemnz«chen virf- '| 
T«tfprecliaaderj«ngfcn Leute. «. f. w. - t 



K L E i N E S C H R 1 F T E K. 



AnEKEroKtAnimiaiT. Jmb, in der «kadam. JluchhiTHt 

lurg: EinrichtuTig »*d Gefeua 4tT Hert^gU medicinlfck - du' 
i-HtgiJchen Kranken/mßalt M JeMa , von X>. ff^. C. UnfelarnJ. 
oidenii. Prot der Med. unA Miidirecioir des IiiftituM. 17«. 
3i Bog. g, — (4gr.J 0«wifs wird im Jublioum diefe ße- 
IVhi-eibune eines kJinirchen Inflicutfi, dns in alkii RückDcfa(en 
fo mufterSift ift, i"it dem wärmften Binka toh ernam Sckrift- 
fieller f [tnEbmen , dcc Cchoii lange ~iu (stnen Lioblinecn ^ 
hört. Dio. "lertt vom Hu. geh. Uk.. L*J»r geilifwte, Pri- 
v»e«uHah wurd« 17g[ durch laude shtrrJ ich 0. Anweifui^g. eine« 
jährlichen Poiids ein bff*iilliche« Iiiftitui, dem bi» 17513 Je- 
ner nlltiii verftand; Ndchher bekam -der Vf. aitdemfelbwi di« 
T>ivectioi( fremein feit af euch. Jeder voo ihnen hat eisten Afli-, 
ftenteiii ftCE'^nivärtig des lln. Cr- Surroii/ , im mfediciiiifchcB, 

' und Hn. HofchirurRiii Henßeiii im chirurgifeheti Fache. Die 
Mitglieder , die Oftcni und Michjelis eintreten körrnen, (kei- 

, len Geh in «urcullirende und ^ rakiicirende. Yen den leiitui 
lahlt Jeder hiib)Shrig »wey Ceuisd'dr, -wafiir fie auch bu- 
■rleifh iu da« chirurgirdic.Klinikiun zugdaflen werden, und 
wenn Ge ^ulleiu ^ie -chirurnfclic Praitifi Celbfl mit üusUben 

'•XÖnuen ; die ertleu trai:en Jeder halbijhrigdie Hülfte beif. Eiit 
(reifliches Cefetz verpflichtet ^ie Mitglieder latr yerfchwiegui' 
keit über alle«, w*» in» KUnikiim vorBeht: de9w«geii darf 
luck , ohns bttoiidBre ErJaubuifs .e::ie« der Si^eciorcn , kei- 
ner * off iiiren. Alle Tage, den SotiHUj: äusäem>mnief»,:'rer- 
fcramelu tch die Miiglieder auf eijic oder anderthalb Standen 
in Gegenwart An Cirecton: e« w*rdeii dinn neue KfankeH 
au^eno^men und examinirc und darüber fyßematlfch couful- 
-tirt. AJle Beoepie werdeu von .den prakticirenden Micglicdern. 
Cp . wi* de in der Reibe folgen, verfchrieben , darauf Uul var- 
leCe.i, wöbey Jüdrr Jeiiie Ueynuiig darüber fcgen kanu, und 

. «lädanii in der-, mit dem-lnihlut verbundenen , ApWhalui von 
de« Mit^iiederu deffelbeu. die nach der Reihe diufe BefchaE- . 
ligungarifft, bcreilet, wodurch die Anditlt offenbar einan 
JiociiflwefeiitircTienVDr«u^iiiefaT.vw maifchon andern gewinnt. 
Die Apotiieke'wird von einem Auffelicr, der, fö lairge «r di«- 
fe Stelle verÜeht, von den halbjährigen Beytragen frey ift, 
VCnvaUet «W jedcsiMl eins hnbe VV«cl« hindurch rou einem 

SJikticirenden und eiucio au,fi:uJ(ii-ciideB Mii5Uedej ohne, dafs 
bifio biilbiidcre JKoflen dgvoit .habtn , befargi. Jeder 'Kran- 
litv , der ukbt ftlbQ iki^Ktiuikii«! Jiöiawen k:iiin , erhalt aus 
der Zahl der prakticirenden IMitelJeder feinen tpfondern Ar«, 
der feine Gcruiidhfeit beforgi, ihn taglich fo oft, iis es die Um- 
ftaudL- ecfodeni, Berücktj uiid ilrlich Jon ihm i»i doti V»r- 
Acialungen tafvirt: Jwy iiefw ütfiicteti k»iin*(i ihn iwe/ 



■ufeultirande Mitj^liedec bereiten. (£s iMflet fewift, ob « 
gleich nickt aosdrucki ich angeführt worden, keinen Zw-siüi, 
dafs b«y dergloichen Befuchen, wo es nÖihig ift, der Dirsccpc 
oder deffeu Aflillcni den FraktLcatiieii ttiit ulu^r begieireA.^ 
Ei« pcakiicicendes Mitglied, weiches fieh das Zutrauen der 
RrimkEn »or «nderU erworben hat, fo, daJ"s ihn melirereacc- 
CJnlich um <Uit«tt Be}'fi»nd erfuchfn , kann mehr «U «lucw 
ILrankan cu^icb auf diafe Art iu dar Cur haben , allein die 
Zahl derfclhffi darf Cch (S. 4a.) nicht über vier beUufeii : dock 
wird S. 33, erwähnt;, d«fs mauche Miigüeder ruweilen Ewan' 
cig und makr folcher Kranken zugleich gehabt h^ibeu , inde« 
(S. 3(.) auch nehrer« Eufatomen wohnende Kranttcn nur ei> 
oom'Fritkticaoic übBTtraien werden. Stirbt der Krank«; (f 
wird, weon es GcH irpnrt möglich machen lafst, die Scvtieu 
«rrkhtijt. und zwar äuri^h deiijanigen, der ihn , a}a Arzt, be- 
forgt hat. Nach Hndigunff jader Krankheit wird dieliraiik^n- 

äBfchichce im ZufammenhAuge aufgefetzt , und am die Zfh in 
en klinifchen Verfimicluneeftunde» zu fpar^n , in deu Sitzun- 
gen der Gefellfchaft correfpo^idir ender Aente und Wundinie 
verJefen, Fünf der prakticirenden Mic^juder find Secrerira. 
die (S. )I.) alle halbe Jahre, fnach S. 51. aber alle Vierteljah? 
»e-,) ernannt werden , und wovon vier di« KraukeRgefcfaich(4>n 



n die < 



r ilaupibücher , deren jedes den vierten ThtiJ am 



beiorgl., und Jeder lich'einrn AlTiftentBii wJhJcn kann, 
Jahre 1798 betrugen die KoCtflJi für «lo Kranke nur 504 Tha- 
kr. — Der Vf. hat den Wer*h diefei.- Schrift iiod» aufceror- 
dcmtlich durah die 8.4 — 11, »»geaellteZrörteruiigerhÖlict; lÄ 
llofpitäkr oderklinifche Änftalten iweckmäfsigcr und voriheü- 
hafi»r fcyii? Das fiefultai dcvt'Jben ifl folgende« t ,jJie letzten 
„fiiid mit Bildunit des junRcn Atzic« vorthtjühaftcr, al* llo- 
„fpiläler, aber die vAllkomraciiAe Einrichtung ii) Abficht al- 
»ler ZwsEkeift, wenn beiderJey Auftahen an uiotm Orte zu- 
^,^leich exiftir«!! und nit «iuandcc verbunden fnid." Jicv der, 
mit eiltet folchem Wärme für das Deftc- der Kranken uiid.dis 

Sraktifche Bildung des jacigeu Arecet aitsgefubrtwi, Auseinsn- 
erfetzung i«ner Frage vermirgie Boc auls neue, wie »r m 
fchon oft vermifst hat, ein Wwk üher JU; /riiJitrt £rsUkmir 
dtf kiinfüßen frakllfalm ArZitt, der oft mehr, als irgend et- 
iler, mit Vorurthaileu , Albarnb«Licn. Praceiillonen , etc. a»A 
überhaupt Monftris aller Art lu kämpfen iiat, die er, fo lan- 
ge er vor dem K.itkcAsc tut, vieUoickt kaum •kudel, Van 
wem liefse^iiie folche Delchrung Geh gritndÜdjar ttod zweck- 
mäfsiger 4ind qtit aUganKiiuirem atyiüie arwartca , «1« von d- ' 
tum iiyidaud^ 



»Google 



$»■ 



Knraero go. . 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Kgntags,', itif 17. Februar i809- 



RECHTSGELAHRTHEIT. füS«*^ DerVf.beftimmt zuvörderft OBClid«nSprach- 

gebrauch äie. Strafe als ein .Uebel, weldies ain einer 

-EitPintT, b. Henmngs: Revifiitn der Gr%iuifatsi begangenen geftrawldrigen Handlung, und zwjir blo« 

- «ntf Graaitbegriffs Hei poßtiu^n. äeinlklten Rechts, um diefcr willen, einem Subjecte ZBg«fägt ivirirl, fo. , 

von Pnul ^oltaan A»Jdm Fenetvacli, d. Phü, a. daTs die heEcansene Handlung felbft de« Grund und 

h.'R. Dr.,ii. PrivBtiebrer zu Jena. ErfterTbeH. Gegenfland der Zufagung des üebels ausmacht. Durch 



1799. 4mS. 
'Cksknitk, b. Tafchfi: Revißom rtc. — Zvreyta 
Tbeil. 1800. 470 S. 8. 



3iefe nat' die Vcrgangenbeit eingefcbränltte Beziehung 
untcrrcheidct Ücb die Strafe fowohl v«n der Zächti- 



gung als von der Verthcidigung und Prävcinion. Dt-i 
GatjtUDgsbegrilf der 3trafe mnfs lieh aucfi im BügtilV 
■g- der bärgerlichen Str.ifc, d.h. derjenigen, welche voi» 

In itloem Thei! der pofitiTCn RechtBwiflenrchaft. der hftahftcn Gewalt im Staate den Bürgern ^ugeRi•:^ 
■■■ lut es bisher fo fehr an beftimm'ten Begriffen und wird, wiederfinden. Wie .mufs nun ober das Ucbol 
Ccßen GrundfäCzeB gefelilt, und in kcjnetn tut lieb berKÜaireii feyn, das die büi^erlfche ^efcnfcbart als 
diefer Maagel durch eine fchwiaktindc und willkflr- Strafe zufiipen k^nii 9 oder mit andern Worte» , wt« 
liehe Prftxis auf eine auflallcudcre Weife gezeigt, als itl es deui Staate me^^lich, um einer fchon bcgange-' 
wCrimtnalrcCbt. SvlbH ilber-den Dcgriff ntidGcund nen rechtswidrigen Handlung wÜlen Üebel zu^ufü- 
der bCtrgerlichenStrafgcrechrtgkeitünd die Meynun- genl Aus, der Natar und dem Zweck des Staats ef- 
jea noch getheilt: und doch iftgeradc dietderPunet, giebt fich, dafs die bflrgerliche Strafe nicht «incrley 
von welchem man nothwcndig ausgehen mufs, um mit der moraürchen Strafe feyn kann, weil der Sta'al 
fttftc Principlen fltr die Theorie dufzufindcn. - Aber nicht in das Gebiet der Moral eingreifen darf, weil 
auch von dicfem S^andpiinc^ ant inüifen die Fow- 'mbialjfche Strafe d«ra Zweck des Staats, welclicr ftch 
fdiritte zur Bildung einksS/fleos immer noch böchä auf rccbdiche , nicht suf littliche Ordnung bezieht, 
nafche'r feya, fo laNge man den Unterfchted zwi- nicht nur nicht ongcmefTcn ift,- fondem' ihiB-fog^r 
fchen moralifcher und rechdicher Itaputatton, zwi- widerfpricht, und endlich weil ven einem menfcWi- 
fehen fittlicher Sthuld und bürgerlichem Verbrechen chen Ilicbter weder der Grad der ImmoralTtüt noch 
entweder ganz verkennt, oder .doch durch {jtconfe- ein damit in Proportion liebendes- Ucbel bcicflniit 
quenz verleugnet. Zwar würde es Undank gegen werden kam». Nur in dem diir^b den Zweck rks 
die verdienftvoUenBemühungen verfchiedencrneucrii Stants unmittelbar begründeten Rechte, tlcin Rechte 
Crirainaliften feyn, wenn man jeiignen wollte', dafs der Sicherung, kann die -bärgerliche Strafe; ilirüH 
durch fie manche einzelne Lehren des peinlicheti Grund haben. Durch den Zweck des Staats wini es 
Hechts aufgeklart und berichtigt ^vorden feyenj'aber nothwendig, ein Mietet itusiindig tu machen, (Uirch 
nur durch eiiic befriedigende Deduction und confe- welches Bi-isidi^ungen ülierlianpE verhütet wefflcn 
Quente Entwlckclung der Prinetpien felbft kann die können. Prävention i(l nicht hin1än.L;tich; denn dii-Te ■ 
VFitfenfchafi iui Ganz«! dem Ziel ihrer Vollendung lichert nur gegen einen gewilfen be^immten li. Iciiti- 
näher gcbracl»t werden. In diefer Kückficht ksnn ger. Physiche Hindcrnrffc den Bürgern cntF;^-^«« zu 
das vorliegende Wert, als das Product eines- vorur- fercen, ift theils unmöglich, theils rcchrswiärig. Es 
theilsfreye» PräfungsgoHtc» und riefeindringenden bleibt demnach nichts öbrig, als aiifdos Bogchrunf;s- 
Scharfriints, auf den Dankjiller derer, welchen die vermögen d*r Bürger zu wirken, mithin die Sinn- 
Cultur des Criminatrcchts am Herzen liegt. Vollen lichkcit durch Sinnlichkeit zu bcküinpfon, und dJo 
Anfpruch machen. ' Der V£ bat hier eine ausführliche Ni'igunjj durch entgegen pcfetztc Neigung, die ftnn- 
Kiitik der vornchmfte« Grundbegriffe und Grund- liehe Triehfodcr zur That durch eine andere fiHnlJcUa 
fStze des peinlichen Rechts unternommen, und, durch Triebfeder aufzuheben. Dies gefchieht, n-enn ^Jcr 
die Art, wie dicfer Plan von ihm ausgeführt- worden Bürger gewifs wcifs, dofs auf Beeidigungen An-Ieri^r 
iii, ficb ein bleibendes Verdienft um die Wiflenfchaf^ ein grüneres Uebel für ihn fulgen werde, als dosjc- 
envorben. Eine gedränjte Darftellung des Hauptin- nigc iß, welches aus der Nichtbefricdigang des üs- 
halts wird unfere Lefer am beOen in den Stand dürfniflcs nadi der Handlung (als einem Objew der 
*"fe££«n, lieh von der Wichtigkeit der hier aofgvftell- Lull) entfpringt. Um dicfe Uebcrzeugung zu bswJr- 
teti Theorie felbft zu überzeugen. ken, mufs die Verknüpfung des Ucbels mit dem Vcr- 

CrfterTheiJ. £rltes Kapitel. Udur dtn Begriff brechen durch ein Gefetz angedroht fern. D^^rZwecT^ 
d*r bürgerlichen -Strafe, vnd das Reiht , dießHu Ktism- des Gefetui uad 4te in demfcihea enthaltenen Dio 

4, L. Z. 1800. £rjl«- BonA . D d d hinter 



39i' ÄLLG. LITERATUR- ZE4TÜNG ; 30-' 

hiinp ift daijet Abfchreckung VOn der mit äem Üebel , gen, diefer ift kein linderer, nis dofs dem Gcfctt Ge- 

_ betfrobtcn That. Daüiit aber di« Drehung Hfireii nOge gefchehe. ■ ftec.' ift hierin fätre-nMtdpiirVf.ein- 
Zwptk niclH votfeWe, muls fie in e!lti«m TOrkoiAmca- . verßttndcn, und Cnidet in der Unterreb^tdu^jeiier _ 
den FitHe wirUich vollzogen Werden. Der Rechts- ■' beiden Rücksichten das einzige Mittel, die abwei- - 
gniiid liiezu liegt" darin , well, der Staat das Recht theiideii VorftclTungsarten'Bber den 2vVeck der Str#- 
har, rethtswidrige fljndlungen zu unterfagen, mit- fen lol^einander.zii verBinipcu. D-'f Zweck del-Slraife- 
bin auch folche durch finnliche Üebel zu bedirtgen. ift (rechtliche, nicht tnoralifche) BefferuHS durch die 
(Reo. katin diefer Vorftellunf^sart des Vfs. , dafa die Drofauag; Abfclmcknag unmittelbar dur^ die t)ro- 

. recbtswidngeSandluAg dutch dieStrafe bedingt wer'- hung, mittelbar durch die Execution, PraseHtio» 
de, oifht beyftiuimen. Der Vf. fagt: „jeder, dct _ durch die Drohung, in fo fem diefe dem Vcrirechen, 
das voUkuiniörtie Recht hat za fodcrn , dafs der An- nicht dein Verbrecher zuvorkommt. Eben fo untfr< 
dere tisndlungen völlig lanterlafTe, hat das Recht« Icfareibt Rec. mit voller Ueberzcugung die BetÖ«^ 
dieBegehungder Handlüngenwillkiarlichzubedingeii, tung des Vfs.» dafs bey unvtlUkommenem Beweis- 
d. h. was immer, fflr eine ßcfiimmang^ feftzu'felKen, keine auTserordentlicbe Strafe erkan{Tt, fnndern älleti- 
ohtie Welche diefe Handlung nicht gefthehen kwn. falls eine SicbenmgsraaaCs reget getmife)! Weisen 
Dei) 'Staat hat daher aich das Recht, rechtswidrige könne. — ' In einem Anbange zu diefem Kapite) 

- Hand'ungen durch Uebel zu bedingen ; 'urrd dies thut werden zwey andrere ThcoriecB über das Straft-ecbt 
er wirklich, wenn er.^ine Handlung mit gefetzUchen geprfift, die Yogenannte Präventiunstheorie, welche 
Drohunp-en verfolgt. Die £inwil)jgimg in das recht-- das Vertbeidigungsrecht mir dem Strafrecht fiir 'ei- 
lich Bedin£;Te fchlieftt nun aber zugleich die £mwih- nerlcy hält, un4 diejenige, welche den Zwecfc def-, 
ligung in dje rechtliche Öediiigim^ in fich ; ohne das ■ Strafe tn uimiittelbare AbfiiireCkung durch die -bloffie; 
eine kann das andere rechtlich nicht gedacht Werden. KniSgung des Uebels fetzt. Gegen jene witd «in- 
Denn der Äiidcre hat das Recht, die Handlang mit nen , dafs «us einer begangenen Rechtsverletzung 
diefer Bedingung iu verknüpfen; ich mufs mich hdchftens die VTahrrchenilichkeit einer neuen Rechis- 
daher entweder der Bedingung -uAterwerfen , 'oder ver1eti:ung^ entliehe, eine blofse Vi'ahrfchölnl ichkeil 
ich mufs die Handlung unterJalTen." Allein die Ab- aber kein Zwangsrecht begründe; gegen diefe, dafs 
iiclu des 'Staats geht bey Androhung von Strafe le~ «In vernünftiges Subject nicfat als -Cache gebraucht 
diglich darauf, dafs die Handlung unterbleibe; nicht werden dißrfe. 
pber dat'äTif, 'dafs der Bürger "entweder lieh derStrafe 

unterwerfe "öder die Handlung unterli'ffe, -etwa Wie Zwe'ytes Kapitel. Btrichiigung der Begriffe bt% 

es bey «intr 'Ctniventionalllrafe dem Contrahenten einem Strafgfftt'i;. Der yf. zeigt hier, dnfs der we- ■" 
einerley fcyn kann, üb diefe entrichtet oder derCon- fentÜche BegriiF eines Gefctzis aufgehoben werde, 
tract gehatien werde. Aufserdera ift der V'orderfttz wenn man fich unter, einem Strafgefetz hlofs ehicii 
unrichtig, Derjeiijige, welcher dieXlnterlafTung einer beyläußgeii Maafsftab zum richterlichen Ur-theil , eine 
IJandhmg vom 'Andern £u fbtlem berechtigt Ift, kann Regel denkt, deren Gültigkeit tmd Anwetidbark-eit. 
d«r um 'nicht die Begehung der Handlung 'willkürlich' vontjründen, die ^lufscr ihr liegen, abhütigt;' daß 
bedingen« fo, dafs der Andere fich diefer Bedingung vieltnehr das Strafgesetz, wenn es den Cbarakter ai- 
untcrwer'fen müfste. Oroheii kann freylich jener, Yies .'Qefetzes behalten feil, als eine kategorlfche, 
foviet er will; aber, wfis er auch immer gedroht ha- d. t. unbedingte und durch fich felbft gültige Erklä- 
beii möchte, fo fteht'ihm doch in einem nachherigen rung;" von der recfatlkhen Nothwendigkeit der Ver- 
Falie nicht mehr ZwangWedit zo, «Is zum Schutz kniQpfung eines finnli'Cheii Uebels mit elher rechts* 
feines Rechts nöthig ift, Tind als er 'mtthin ohne Dro> widrigen Handlung gedacht werden muffe. Er t*- 
hung auch •ge'bobt hätte. Wellte man auch jenen delt -daher das Verfahren dcrjeaiigen , welche durch 
Satz «uf die Einwilligung des Andeni einfchräidwii ; irrige Tbeorieen ilber den 'Grund der Zufügung des . 
fo, ifcann öiefelbe doch nicht »uf das Strafreeht jm Strafubels verlehet, jeden concretenFall nach befon- 
Sraat angewandt 'werden. Denn "diefes gründet fich dem fiet^mmnngen , welche der Gcfetzgeber ■weder 
nicht auf Eiiiwilliguilg Aller , foni^tii auf den allge- vorausgef^ben hat, ^och hat vorausfehen können^ 

' meinen Willen, vermöge -deffen die faöchfte Gewalt beurtheilen, fo, dafs das Strnfgefetz unter ihren 
zu alleuMitteln, ohne weiche die-Sicherung der Rechte Händen zur bedingten Vurfchrlüt hera'bfinkt,. dervK 
nicht erreicht werden kann, mithin auch zu Ijrohun- Anwendung einer hohem über -das Gefetz fclbß hin- 
gen, und, da diefe ohne VoUzithung eitel feyn wür- ausgehenden und von anderweitigen Prihcipien ab- 
den, zur-Vollziehutlg dcrfeibcnbefuglift.) .ius ^dem hängigen 'Beurtfaeilung untergeordnet ift: ein Ver- 
Bisherigen ergiebt fich der Begriff der' -bürge Wichen fohren, -wodurch "alle beftimmte Straf;^ofetze unnärz 
Strafe von felhfti -fie ift ein vom Staate, "wegen -einer und zwecklos werden, und ^ein Unterfchied zwi- 
begangenen Rechlsverletaing Zugefi'igles, durch ein fchen djefen imd den iin belli mmtCn mehr übrig bleibt. 
Gefetz vorher angedrohtes finnjiches Uebcl.. Bey ■ • 

der Frage': , Was ift der Zweck der hürgerlicheU' Drittes Kapitel. Begriff der Imputation. DarfleU 

Strafe? unterfcheldet -der Vf. den Zweck, der Andro-. lang des Prabkms, Vaekhtj AUfer Lehre zwm Gruwte- 
hung der Strafe und ■denZweck -der Zufögung det- Xiegt u. f. w. Imputation im weitet'ten Vei-ftande ilt 
Celben j jeaet ift Ab{ctueckiu)g voo. olku BeleuUgun- «ia Uitheilj durch welches ;em Subject Äir die XStS»'. 
■ ■■ ■- . , . .che 



39?' 



tf«. 50. FEBRUAR x^oe. 



39t 



cbe«ines t^ctnms eHiläri wirdt im cHirem und ei- 
gentticlicn Sinne, wodurch ein Subj^ct fär die frnft 
Urfeche eines Faciuuis erklärt wird. (Rcc findet diefe 
"Befiiinmung dem Sprachgebrauchs niefit jingeinef- 
fm. Auch hn wcItcÄen Verbände genommen) ift Zu- 
rechnung niemals blol^ ein Urthejl, dars ein Subject 
flberbaupt Urfactie «iner Handlung fey> fondem man 
denkt ßdi bey der Zurechnung immer die Handlung 
als in der 'Willkür des Subjccts gegründet. Eine 
Handlung, die man einein Subj^c^ iinpiittrty \vird 
iinuier aufFreybeit. fey es nun auf moralifcbe (treiifr- 
feendentale) , oder auf pfycholugilche {>'reybcil , be- 
logen.) Denstn^egeberien engern Begriff n«nnt der 
Yf die reine lut^ut.itiün (fünft imsnUatio facti ge- 
nannt). Die rchre Iinpnutlon Ijchiief^t noch kein« 
fiüdLficfat auf Belohnung od«r Strafe , Verdieiilt oder 
SdiuÜ in iich. Diefer BegrifT entßeht «rft durch Be-. 
- üebung derThat auf ei» Pflichtgefet« , dcITen Ueber- 
nctung eine Schuld, rtaims, und dcHen Befolgung 

' riir Verdi«M*ft »in W«i*em.Si»rte 'beiff.t. Hierauf be-- 
Tubt die Zurechnung zum Verdienft oder zur Schuld, 

~u'e)dbe daher BUS zvrey Urtheileo beigebt, dafs das 
Sübjert Ireye Urfnche der Tbat fey, und , dafs da» 
Snbject wegen diel«r Beziehung der That auf Frey- 
heit, in Schuld oder Verdienft fcy. (Dos letzte Ur- 
tbeil ift dasjenige , wac man bisliqtr imp^tatii) jlfris 
SenanntJiat. DerVf.findet dlefcn Ausdruck bedenk, 
^icb, weil man leicht dndtirA den Satz erfrhUirben 
könnte, da& die Imputation,' von welcher hU>r dje 
Bede ift, jurKÜfch -fey uimJ in dasGebict des äufseni 
&rkbts gehöre, oder dafs die freybeit, welche das 
Wefeii icnerlmputation ift, zugleich dif Gcund der 
äufsem Strafbarkeit fey, Rec. ^iidet. den .angefähr- 
Ten Ausdruck glerchüiils nicht prfflcnd; ober er ^auht, 
da& der Vf. den 'zwe)-tenfießandtbeil der voUßändi- 

■ gen Isyputaiion -eben fo in eÜKui zu engen Sinne ge- 
flounuen babe. wie 'den crften. Eine That kann 
nSmlich nicht blofs auf ein Pflicbtgefctz, fondern aucb " 
auf ein Rechtsgefetz bezogen werden; der angeinef- 
lenfteAusdruck alfo, bey welchem vor der Hand von . 
keiner Seite eine Erfchlelchung an beforgen iii, wäre 
diefer: imputatio ad tfftcitim ießirlim). Das Problem, 
welcbes der )tnpui«tious1t.'bre im peinlichen Rechte 
zum -Grunde liegt, wirct fo ausgetlrückt: welches 
find die iGräude aer äufsem Strafbarkeit? oder wel- 
kes £ud die nothwNidigen Merkmale -einer H.md- 
Itrag, aus weichen Hie aufsere Strafbarkelt. derftlben 
erkannt werden Itann ? Der Vf. bemerkt, dal^s «liefe. 
Feige ^ar nicht zu verwechfeln fey:mit der : .weldies 
find die Grande der.lmputnbilität der Handlung? 
{FreyliA niclit, "wenn man Imputation in dt'm voni' 
Vf. angegebenen engen .Sinne nimuit. Wird aber", 
der Begriff von Jmpu^Mon fo belUmmti dafs darun-. 
ter nicht blofs Be&tebungauf translcendenrale Frey- 
beit und auf innere inornlil^cheGefetze, fondern aucti' 
Beziehung auf die 'Willkür des.Subjects uud auf äu-, 
fstre, juridifche'GefefZB begrüjin .ift; .fp.ift »iu«^ 
Handlung auch' nur in fofenie aufscrlich lirafbar, als 
üe imputabel ift.) Der Zweck der ImpgtajiowslqtltS.« 
ift.- nKht nur dem Richter Normen in 4er AJiwen- 



dun» der S'rrorgefetze zu Käfern, nach Wegeilen der->- 
felbe theils bey unbeftiinmtea Strafgefetzen die Grflfse 
der Strafe eines befondem Falls befilmmen , theiia 
beurthcilen foll, wann die Strafe ih^r Natur nach 
Statt habe? "Icrnne , fondern auch die Principien an- 
zugeben, nccb welchen der Gefeubeber abfolute und 
relativ« SIrafbarkeit zu beftimmen d. b. ^u beurthei^ 
len hat. ob und in welcher Quantität eine Strafe Statt 
haben foll. Die Gründe abe^, nach welchen der' Ge- 
fetzgeber, die Strafbarkeit beurthcilt, giekea auckals^ 
Normen für das Urtheil des Richters. 
i,Q^ F»rrfttttaigjotfl.) 

'.PHlLOhOGl-E. 

. 'Bassano, «US d-Remondinifcheb Dri^lterey: Di»--'. 

nis Caffiihißoriarum RoMtwioru« /ragffvnta« : 
, cumMovis fantudem lectionibiis a ^aeoh» M.tt^ . 

rtllio, Bjbliuthecae Venetae Praefecto-, «t«i«-. 

prmtim edita. 1798- i6<SS. 8-'" 
Bey der immer mehr finkenden Hoffiiung, Ter- 
lome Werke der Alten, oder auch- n*c einzelne 
Theile derfelben wieder aufzufinden, mufs jedes 
BmchHrtck, das eine Ij,eicke ausfüllt, dem Freunde ' 
der alten Literatur ejh doppelt ,ingenebmes Gefcbenk 
feyn. Der würdige Abt Mortui zu Venedig hat fich 
in diefer ilhiHcht durch die EntdeclLune und Heraus-' 
gäbe von Ariftidis orafto adverjns Lepinem ^die 
wir nunmehr Auch iu der Wolßjchm A.usgabe Ton 
Demofthenes Leptinea betitzen), von Libanii Be- 
itiamfüÄo pro Socvate (welche der R^lijchtn Edition 
nsch niciit beygefugt ift) und von. Ariftoxeni 
rlitfthmicorum elementvrum fra^gmcnta fchon vor tnA- 
rern JaÜren ein fehr namhaftes Verdienft erwocben, . 
und jetzt daffelb« venoelirt, da er *ine feicher un- ■ 
genutzte Handfchiifjt des Dio auf der Markusblbiio- 
thek mit gewohnter -Genauigkeit unterfucbt, und' 
nicht blos yerfchicdeiie , dem künftigen Bearbeiter' 
diefes Schriftftcllers wichtige Lesarten daraus aus- 
gezeichnet , fondem auch einige in den jetzigenÄus^ 
gaben fehlende Stellen aus dctfelben bekannt ge- 
tnacbt bat. Die HandfthriÄ felbft. welche in der 
vorffusgefchickten N«clu-icht forgfä]tig befchrieben 
wird, gehörte ehemals dem berühmten Cardinal ßef- 
farion: fie ift im eilften Jahrhundert verfertigt, fängt 
von der Mitte des 4oteM Buchs Cp.404. In- 86- ti- 
Reimar.) an, und endiget im .ßoten Burfie (p.<)(S5. 
t.930 mit denWorteni »ai ö^era kiyoi ni; ^' rS 4u^. 
Jedoch fehlen hier und, da einige BUtter. Uctrigens 
Ö'in'JJl lie zwar jiicht mit dem Cod. Medieews, und, 
W,o diefer .aufhöri, mit dem Cod.yaticaniK fiberein; 
iadefe ücfert fie jiicht feiten bedeutende Lesarten,* 
welche TiQ vor den genannten beiden Handfchriftea 
auszeichnen. Dies gilt bcfonders yon dem SJten 
Buche, wo fie theils beffere Lesarten enthält, theils 
einige Äliinpel ergajiZL . -Die «rfte .Ergänzujig bctrifii 
die Nachricht von dcrEiiiweihung des T«npHs,weI- 
,chy».A(lt'ift. dcimUlars beftimmt hatte, und von den 
Spielen, die zu Rom und Neapel angefteUt wurden. 

Sie 



A.X. Z. FEBRUAR igoo..' 



S^etwzwhtfick nXfa «uf Jua f.753-T. E. d. St., wie 
nun Hus'dcr Inbdltsaiizeige des 55 Cen Buchs erfehen 
kan,»i w '^^" fiatt lEfi« nicht tblx, fondern a-msjc 
(vgl. Siwto». A^snß. c. 20.) gcjefe» 'werden inulSi. 
Die EreaUnng (cTbll geb^t in das jote Kapitel des 
gedachten Buches', und fchliefst Cch dort au die 
Werte on^ x^w ii ii (gewöfairiieh ^Vre«) Uvkfav r^» 

' J^uyxrdpa. Allein da you S. 780. 1- 16. *d. Krimar. 
KW^f Bt:itter in der Handfcbiift ^len; f« iß dadurch 
dec Ao£an£ -diefer Erzählung Terloren gegangen. 
Doch kann iian daraus üherhatipt die hetrtfchtlifke 
Lücke beurtfaeileiy welche iich auch hier Im Dio (in- 
de^. — Die zweyte ErgEitizung geluut in das i'iite 
Kapitel deffelbeii Buches, lu den "754 und 755., 
■tid betrifft den Krieg, welchen DonirtiusAenobarbus 
mit -den Herinundern in Marcoinannien und mit den 
C&erulkeinamBhein führte, fodatui die Regicriings- 
^^äiiderangen in Annenien,' und Cajus und Lucius 

- Qi^. "tod.' Die letzten beiden Nachrichten hat Zo- 
■Mirot AmuU. 10, 3ö> ^il; diefer SteUe des Dio abge- 



kürzt «ufgenömme«. — ^ "Deir dtltte und letzte- >e- , 
deutende Beytrag füllt eine Ldcke im iitefi Kapitel 
des .56ten Buches aus, . und hat den Kriegt des G«t' 
monicus ju Dalmatien xum Gegen fian de. ' Hier er- 
scheint eine dcnGwgraphenfciiher unbdunntc Stadt 
"ETkawov , aufweiche lieh Fielleicht iu einer zu S>r 
lona gefundenen Infchrift die ^'orte- bezieiien : Cti- 
ratori reipubticat Splonifianmt. — Alle diefe £1^ 
gäazcuigen li»t Hr. M. mit gelcfa/ten Anmerkungen 
eusgeftattet, welche meiftentheils die Gerch/{:bte'auC- ' 
klüren, und von feiner gründlichen £inücfat lA die- 
felben., fo wie von feiner Bekatintfciuift mit dm 
Schriften deutfcher Qelehrtcn-einen neuen riifamlichc« 
Beweis aufftellen. — - Zum iScfalufs tbcilt .der V£. 
n*ch eine kurze Kachricht von einer andern, aber 
minder bedeutendeu und fehr £Bhlcthaft gefertigtes 
IJaadfchrift des Dio mit. Dieferj^weyie Codex il^ 
TLeuern zuverläfligen Nacbrictiten zufolge, in Venedig 
zurOck geblieben , der crße hitigegen iqit andern 
Schätzen der MarkusbiUio^ek nadi Paris gewanden: 



KLEINE S C H R I FT E tf. 



■f»I..W rf" »m 3+/*- J*a-x 1797- iV-<-k«i««* cii.Ä*f«I«i« 

^uiBhnbarktU der Sotme nnd rfM Monier nath den nenrßtm Eni- 
d^ri-nfT". VOM D. jI. T. Gemiiner. Stwi.phyCc«* u. Girm- 
fm.Mnrficu* 111 n«^c:isbwg. Mit e.wr Rup/fruW. .7p|. 
«+S. R. fssr.) Wir Urnen durch .i.^re kl<mo Schnft««« 
' »«iVbitkl"!! 'il.iiin keimen, der die «■emfitnibm von remi-m 
BRriif''«fcli»ft übriiten >Iebeiiftaiideii auf eiinf riihmiicheWtifc 
mit Ätm Studium ^«r Aftrwiomie iusiirfUllen , vnA Hch uw 
lieh herflilKemein intereföiue HenntBilTe voa dcrfe.ben er v«- 
bwü«> ftcebt. ■ AI« Eudeitung au dem Bc rieh i Oin er Beob- 
achtung «liitilt er auf eine aiifyrucblofe neife knrr die frufce- 
Oe-x Veranlafluneen. weiche die Mciiftiien zur Beob.iehmns 
Aet Hiaiine's ttiid der «ii xlemfdbeii fich ereiBiienden Erfchei- 
„nn*ei. hinui.be». und »ach u..d B.ch die Beobaehiu..a«i 
loiBWi: msbr veri-oJikonunncn Jährten. In Anfeliulig der beub- 
aAtwfii ÖonneiifiiiKeriilft felbft. bemerkt er lucrft (pui rich- 
tig dnr* di« in dem bcrliu. «Ironom. Jnhrh, fiir i-Tg? äh««- 
~ fcjiteii ßllndlicjieii UwegfliiRen Ana MoHfls tii feinflr Bahn «ü* 
kl der Ekliptik beide um 30 S*ewden iw gci-iiic BiiBetetit 
revcn Bey der BMbachtuiig fclbft jn.idit ir iiidit geratte »tif 
dW«nof=ifcheGeiiJa«lteitAiirpruch.ui.d hofft, fciiieBemer- 
ku»!len werden mehr dem-um Äi« Kivlik de> Sonnen- und 

'MocdkScper» fidibekiliniiiertidcnÄatnrfortiilMr, iIe de*i mit 
dein Calcul fich bcfcbü feienden Aftronomeinnerkwui-diü feyM. 
BefoiiderB wurde ihm die Zwd>e(li«miing fchwer. da er Uine 
aftr«-iomifL-b= rwiduluhr bef.ut fer beuWhurc alfo wohl nur 
Mth ciiif-r Tafche.i-Seciiiit!-iiuhr?) Doch hofft er «rmif- 
tSrt m^-lrerer einige Tage nach einander Bcmeffener Soiineo- 
hdbcu die Zeit bi. »uf g bis W Seninden geuau btlbmMt ut 
haban. Er branchtc hierau einen igzollieen Sonnen txianten, 

, »fl «inen iweifchuhieen in U%:h<: Grade abjethe.lteuQuadr«.- 
tta »n dem der Mikrometer nolb einteliie Secu.iden aiigiebt. 
Er beolwchieie dip erfte Berührung des_ SonirenrafiAes »nwi 
äotide Mit •in«n -r«tr«fflishM «w«ffuÖ'aa> adwwaatiftkeu 



Fcrnrttkr, mit drrriKbfpi Objcctir «lid acbtii^Kulifer Ter- 
ItrörMruiip r«hr fanau tUi 5^ i(' so", JaaiEnde der I-'inflaiv 
ni(s mit eben dieretn Werltieuft um 7Ü j' 30" bjj juf elntce 
wenige 5ecuriden gen-ir*. Den ÄbOind dpr Hörit^T im melTLii. 
fand er nicht Zeit, weil er während de» Verlaufs der Finütr- 
nifi «wev klei:1e deaiUcbe Ftecken atif der Soni.etiriheibe mil 
ebiem üchwarten Kerti and iieblichMit iBand' erblickte unj 
weiter verfolgt«, wevon dtT ei«e frdfMrc hinter einem zu dem . 
Rtiidgebirpe Lcibiiiiz r^höri^on Mondsbarg verfibwand, nach 
3 bis 4 Secntideii wie:l«r zwifciten diefein und cinnn beii^ch- 
borteTi ßerg herrortrar, und crQ wi<^ernsch 4 bis £?.^ciindcii 
gänilith beiUckt m-urde, auc!« zm Eud« der rinAernti's nirht 
mc!ir zu fehen mir. So wenig auch lir.D. Cemnaerdie Zeit- 
feiner Beobacbtuni; für zuverlaüig bäh ; fo kaim üe doch wohl, 
wenigHens als "Annäherung zur jL^nganbeflimmuni; einn' 
5t»dt dienen -, von dar man (otift keine KilrDnOfn!rt:hen.Aeob- 
achtungcn hzL Vielleicht dürfen wir hoffen, dnrcfa lln. Ge- 
meiner' bald nodi CcherereJWßimmtin^enzu erhallen. Kin.Ai>- 
. h^ng enthalt i) einige Bcmerkuiigeij 'liber die 8uni:c «.id ihr« 
Flecken in eiiiera wehicerslhcnuji Aujiup cus den Sthrifieit 
Iterfchel's, SciirScer'S, r. Habn'a Dud Kodt's-, jj r-nva» «iicT 
den B.1U uud dio Btm-obiibarkieit .d<.t MonBcs, ridi SckrotCE 
und Fil'cber; 3) eiike Aukiindi{;ung einet iteucn Kunftwerkc. 
djB in iwey JängJicbieii, aua einte fefttn Maffc verfertigiea 
coiivexcn Platten bcfltbt, , welche eine der rchönflen mit. d«« 
ahweoh fei nd [teil und auffallend ftiw Geilen ftändän begab ic&loiid*- 
landfdiaä. uach dcii -(.(itaucften Abtreßiingen m erbahciifr 
Arbeit vorllFileii .werden. So ww lieo. dufo. Ankitul'cung 
verfteht, fcbetnt es nichl, dafs diift riaiten , die fre^lkli die 



rolißjJidiHlJc, und be) der grofscn Ilobe der Mt 



■iiffaHendllc Toi'lVelliiii^ ron Mtind^laiidfiliafien geben mülTeii. 
vcrrielfiilugt werdet füllen , fte werden mohl nur bef (Hn. 
GMieüurzu feheii.terii. fo wie elna ahnlitlis VorfteHuiw der 
Sdtweizergebirg« bcy General PtjJFer zu Lucarn, Ea foU 
iknen aber eine Befchrcibung «iner Mondreife -bevgelegt, fuiil 
ohne Zwaifel gedruckt) und die Kiricil. befoniti-ra von de^ 
Gegend dcfi Hart Vtctmrit^ i« Kt^fn: tt>A«Cben weiden. 






.ob,*^jOOglC 



*5« 



■ .Numero gu 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

DHenstagi, den j8. Fehruar 1800. 



ÄE CHT5GEL^ HR THEIT. 

EuiDSTj .b.' Hennings : Rei/ifion der Grun^dtxe 

. und G^imdbigriffe des .pafttivm pemliehiit Reebtt 

V<m Paul Julian» JnfeltH Fetterhach, ett. , . ' 

CHEWNifs-i b. tafchöi RwJ^D» etc. — ■ — ■ ;' 

(ftrtJtttmMg, dtrimtiorJgtMSliieka6g»iroeke%enR»ctnfioii-i . 

Viertes Kapitel. Tefc«' Jen G«6rftiie/t diefer Lehre. 
Es ift keinem - Zweifel ■ «nterworfen ; dafs die 
Grande für die Strafbarkeit überhäuft fow«bl bey be- 
A'mimen.Bls unbefiimmten Strafgefetzen ihre-voUe 
Anwendbarkeit haben. Eben fo uiibezweifelt itt es, 
dttli» bey willkürlichen .trafen auch die Gründe für 
die Grade der Strjifbarkeit in ihrem ganzen Umfang 
anwendbar find. £s fragt Cicb aber : haben .die Grün- 
de für die Grade der Strafbaxkeit auch bey eineiB~fi«- 
jlMlwtMiStrafgeferz Anwendung? Mit andern Wo r- 

' (er: Änd bey gefetzlichcn Strafen Milderungs- und 
Sdüirfaiigsgrände , n-egen verminderter oder erhob- 
ter Zurechnung', zuläfiig? Milderung der Strafe ift 
Zueitennüng eines Uebels , Welche*- geliqder i ft , als 
das mit dielet Handlung voi]i Gefetz verknüpfte Straf- 
übel ; Schärfung ift Zuerkennung eines UabeU, wel- 
ches härter iil, als das mit diefer Handlung von dem 
Gefetz verknüpfte Strafübel. Dafs fich nach diefer 
Bettimmung b^ willkürlichen Strafen keine MiWe- 
rsng' oder Schärfung denken Joffe , vcrfteht fich von 
felbft. Eben fo einleuchtend ift die ßeuierkung, dafs 
diefe Begriffe nicht anwendbar feyen bey Strafen, 
welche auf verfchiedene Arten von Verbrechen, oder 
fcev einem und ebendemfelben Verbrechen nach ver- 
fchiedencm ansdrpcklich angegebenen Voanipfetzun- 
-genim Gefeu felbft verfcbieden beftimmt lind., ioll 
min jene Ifrage bejabt , und dem Richter, die B^rfug- 
nifa, eine gcfetzlicbe Strafe wegen ^s-befonderB, 
Grads der Strafbarkeit in coaeretg zu mildern oder zu 
fchärfen, beygelegt weiden, fo muCs entweder ein 
Gnmd hlezu in- einem ausdrücklichea psCtiven Ge- 
f«tz ■ enthalteii feyn, oder es muf» gezeigt ,werd«n, 
difs die-N?tar der Straft Jind ^e» Sttafgliftjtze/S eine, 
tdiche Befugnifs notliwendig begriwije. •:J)ie,Uiu:er- 
fiMiiiing zerfallt aüb in 2w«y TheHe, in eine» (of^fi-i 
tfr) jurittifche» und einen philo fophifchen. Bey, dem 
pbilAfbphifchen Theil der Unterfuchuag tinterfcbeide( 

~ dÄ Vf. zwey^rley Arten , den Gebrauch der Jmputa-. 
tionslelire ^luchbey der Anwendung beftimmter Straf- 
g«fetze zu tetJitfe(|igen. Einige, fpgt er^ Aellen ge- 
ndezu die I«i|iWa!ieB?*«frre -über .die Gafctze. und 
nacbeii fie iKiV«dingti:;u9i,i)fiqF<Pv d^fBeitttoeüfing', 
..^-4. CZ. 1800. E.rjitr Bamt 



-ihrer Gültigkeit iaflonweio; andere hehmehdi» Recht - 
der Interpretation zu Hülfe, -und gefteheh die Impu- 
tationslebte nur in Beziehung auf die fubjectiv»« 
Gründeder Strafbarkeit zu.- Jene legen dem RicK- - 
.terdie Befugnifs, eine gefetrliche Strafe' zu modifi- 
ciren, dämm bey,, weil die Strafe nicht gerecht und 
nidit zweekmäfsig feyn würde, wenn fie nicht den - 
Allgemeinen Principien der-Strafbarkeit angenielTen 
und nach dcji befondern Umftänden des Verbrechens 
beftimmt wäre ;. diefe deswegen, weil der Gfifetzge- 
ber. die volle Strafe nur auf einen gewiffen Grad der 
Gefahr gerichtet h»be, und alfo der Richter das Ge- 
fetz nur dann anwenden könne, wenn diefe (ob- ' 
gleich ftiUichweigendo) Voraus fetz ung ik cnncret« 
wirklich exiltire. Gegen die crfter» wird mit Recht 
bemerkt , dafs ihr Verfahren fowohl dem Begriff ei- 
nes Gefetzes überhaupt, and eines beliiminten Straf- 
gefetzes insbelbndere als dem Wefen der richterli- 
chcn Gewalt entgegen fey. Was die letztem tetrlfil. , 
fo räumt der V£ ein, dafs fie von einem ganz rJchfi!- 
gen i'rincip ausgehciii, davon nümlich, dafs die 
Nicbiexiitenz der Bedingvrtg zur ^«zlitücn Strafe' - 
in conoreta, es möge nun diefe Bedingung in der Be- 
fchaffenheil der Handlung felbft, od,er in einem fubi 
jecüven Grunde dci -Strafbarkeit beftehen; Grund 
zur Aufhebung oder Milderung der' Strafe fev. Aber; 
fragt der Vf. , wo ift der Beweis, dafs volle Frcv- 
teit iu jedem Sirafgefefze die ftllUchwcigefide Bediii- ' 
gung der ■ordentlichen .Strjjfe fey? Man aucuorrptr " 
das mit Völler ZurechniMig begangene Verhrpchcu ' 
fchwebe, weil es das gewöhnlichfle fey, bcv Be- 
ftiuamung der Strafe dem Gefetzgeber vor; diefer 
denli# dabey nicht an das Ungewöhnliche imd Aufser- 
ofdentiiche, wjedies der. Fall bey einem Verlirechcn ■ 
■»d» verringetter ZöTechnung fey; mithin könne 
auch die gefe«Liche Strafe auf diefe von dem Gcfeti- 
geber nicht beacht«en Falle nicht angewendet wer- " ■ 
4<lu^ Der Vf. wendet dagegen ein, dafa mäii'^usei-- • 
nerblofganVennuthung den Sinn eines Gefetzes, der ' 
in; den W^prten offen da liegt, nicht befchranken dÄr-- 
fe. pie Gegner werden erwiedeni, dafs hitr nicht 
von einer WofseliVermlithung. foiidem von einer in' 
der NtKar d« Sache liegenden, und als folche durch' 
die/Gefetzfi' feibft Z. B. L,. 5—3. 10. 11. B. de'LU 
anerkannten VorausfeUu^g die Rede fey). Aber ■ 
fahrt der Vf. fort, wewies dann .auch mit Euklld's' 
. Strenge demonftrirt wäre, dafs nach pfychologifchen 
Erfahrimgen der Gefetzgeber nur auf den gewühnli- 
dien vollen doius gefehen Äube, ja dafs er nur dar- 
aufhabe fefaeif. ikoüneit] wie.:kann daraus, dafs imi 
d«^ Gemiitk«. du Gefetzgeben die& Votftelltlng ge- 
£ e e geo 



40S' 



ALLS. LrtEIlATCR - ÄEITUNa 



fciwärtip rfar, (refolgert werJcn , dafs- nur für die- 
- (eK. Tan i\K POiialfimctionX^gpben fcf? pie'Gcshef 
üerrlöH aAi\mr[fii-, dflfe u-iuer jenes Vöraiftfeuang ■ 
<]w Vorft^'lwi'g des Gefetzgebers zwar nicht als Grund , 
vun dor Strafe überiiaitpr ^ ober doch als Giund von 
d.iefer Quantitüt der Srrafo anzirfeben f«y^ yad dafe. 
. tspnmiihinv um den GefctzpeVcr nkht mit fich felbri 
m "^VülAT^ticb-zu bfiiigani für «in««- gariü^sni-Graff 
Von dQlHS eäie geringere Strafe als dem Willen des 
Ä^frtzgebers genutfs annctitncn mflffe.) Atidcre ge- 
brauchen fal(»cniies Arf^uniem; „Es mh/j, os iann 

■ iyir fiir den Fall disQsfaw pcgebcn werden, w« vol- 
■ Ic V'reyheii die Uriachc d«r That Ut. Denn die Stra- 
fe fori g»re«ht fcyn, und die% kann fic nur dann 
lern , wenn Ge 4iuf ein VtTrbrcchen gcrichtoe ifl, das 
mit voller Freyheit begangen wurde. Ein Gefetzge- 
.b«r ivöWc fich ftlbft «iilÄrf^irechen ,- wenn «r das 
.Gici«TZ' weiter ausdehnte; denn er will ftrafeii : da 
jMuv abor Strafe nur- dann rechtlich inöglitta ift, wenn 
Äe dem Grade der concrcten- Ütrafbarkeit, welche 
eben durch- den Grad der Zurechnang bcißinimt wird, 
»f!Cemeireii:ift;.fo folgt, dflfs die eefettlichi? Strafe 

" nur auf den Falt des mit voller Zurechnung began- 

■ (Tenen Verbrechens angedroht, mid daher unter der 

■ Bedingung fcilg^efclzt fej-n miiffe ,~ dafs die «rdcniU- 
ehe StraJ^e dem Grade der Strafbarkeic üi- concreto aii- 
p-ni-cllcn fey." Der Vf. antwortet, die Strafe fucht 
nicht eincuri künfiigcn' Vorbrecher, wegen, der au- 
Krchrcndcn Belei»liRii«g«n i uvorzu kommen ; c« ift 

■ riahcr ftll^th, <Sats der Gcfcftgcber die ordentliche 
fairafc iiii bt Quf oiie Verbrechen derfi-lben Art andro- 
hen, iondern nur unter der Bedingung androhen 

■ Irüniie, wenn dss'Vötbrecbnn ,init voller Freyheit be- 
gangen würde. (Itec. lieht hi.;r die Cwnfcquen/, nicht 

' t'ii). Obgleich die Strafe fich nicht auf den elnzcl- 
»nvVcrbrecher bezieht, ft bleibt doch immer geWift, 

' dafs ein Gefetigeber im A!l[^enteinen. die Quantirät 
der Strafe nneÜ' der Gefiihrlichkeit der Handlung be- 
fitinraen aiiiirc. Wenn man nun im Altgemoiiicn 
niclif annehmen Sann, dafs .üejenige, welche z. B. 
im Aflecc unter demEinflufs heftiger Aiireizungen zu- 
einem- Verbrechen' hingcriflen werden-, cbon-fo gc- 
führlicb feyon, als Andere, die eben daffelbe Ver-* 
fcrccticn hl dem gewöhnlichen- Zuftandedes Gemüths 
begehen'; fo I&fsr ftch aocb- bey einem beiiimmton- 
Strafgefetz dam SeTctzgeber die Abfieht nicht beyle- 
- pen, c»f beide gleiches Maafftven Strafe feftzufetzeni 
Wen» dahervom Richter wegen eines geringern Grads- 
V«t\ (pf^'cholögifthcr) Freyheit auf eine geringere ah- 
die gefeialich beftimmte Straft erkanht wird; fo ge-- 
fciieht- e» nicht dasiim, als ob die^ Zweckinäf3tghe^^ 
der Strafe nach den biÖTondera ümitänden , 'woruti^-- 
ler das Verbrechen erfclieint, bcurtheilt würde; nicht- 
darum, weilaUenfalls- -ein, g«ringores üebei'hinläng- 

'ttch ift,.uui den jetzig«! Verbreoher abzufbhreckefi-:' 
Ibndem esgefchieht deswegen, weil' die Gereohtig-"- 

Iteit- der Strafe ih ihrer Anwendung nach' jenen b«- 
ftmdem 'Umftändon beartteiitwird;- und die i*ch(-- 

4k:he Nothwepdigkeit dtefer Beurtbeitung beruht- dar-- 

, aoCt, -dafii^ «Ur. Btil, dte tibftBu-iutr biM- an. «isna go- 



404 

wilTcn Grade vftrhnndcn, taid mitfilrt «Dcb die Stra- 
fe itur bis zu feinem geWin«« Grade dfetn Gefttz *c- 
iirffs ift!) D<*rdireete Beweis, dm <ftr Vf. fflr feiite . 
Behauptung fi'ihrt, dafs bcy einem bc&immten Straf- 
gcfftz piii geringerer Grad to« l'reyhcit kein Milde- 
lungsgi^nd füt ÜeA Richter fey» könne , geht voa- 
dcmZwetk der ftr.ifciiden Gewalt aus. Diefet Zwcct.- 
■ Gftgt 4*r-Vf., wird doreh'dM SteafgefctZ ^rrekht, das 
nicht die Abficht hat, das Uebel hToft Torber zu vct- 
kündigin. welches nach Ptinei^i«»!- die ntkfser dein' 
üeft^lze frlbi): liegcfi , zugefügt werden foil; Sonder» 
durch die Androhung einet bcftimmteii Uebel« von 
möglichen Verbrechen nbzuitihrecken fucfat^ und da- 
rum auch' das P.riitcip f«yn mufs, -vtm welchem die 
wirkliche Zufügung dea Ue|iels düenuinirt wird. 
(Wenn wegen eines geringern Gradh von- pfychologi' 
ichcr Freyheit" eine geringere Strafe zugrfttgt witid; . 
fo gefchieht die Zufügung der geringem Strafe k/i^ 
Hes^vegsnacb Priiieipi«iv , die aufser dem Gcfct?. lie- 
gen , fondern zu- Folge und nach Mnafsgabc des Go- 
ltzes felblt, weluhcs auf einen Fall ia- conct'eto angc* 
wandt wird', fo weit dicfer mit dem hn Gefetz enl^ 
hjUenen Fall tn abßraeto überein ItiifliiHt. Das GefetX 
ftlbft nlfo , wenn fchon dalTelbc eine beltimmte Stra- 
fe enthält, ill das Princip., nach welchem die Zn- 
fügung eines geringern Uebtis detunninirt wird> 
freylich ift dies, genau genommen, keine Mildc' 
ning; e* giebt aber auch keine filr deit Richter gel. 
tende Milderungsgriindc im ngtntlicfien Sinne: in- 
zwifchen kann man denAusdruckbeybehnUcn, wenn 
ninii nur iiieht vergifsf. dafs b:ry unbcIlimintenStraf- 
pefereentHildenrhgsgi'iinde- lilH-rhairpt nitht denkbar 
find, hey beilimmten StrafgrfeizRR »her die der ge^ 
fetzlichen BciltiAmung fulbft .ingcraclTcne .Gründe; 
auf eine geringere Strafe -ta erkennen, unter jenem 
Atisdruck. veriUnden wenden. Wie aber durdi ei^ 
folcbes. Verfiahren- mit beäiminteii Stmfgefclzen der 
£werk der Abfcfareckung' vereitelt- werden- foUte, 
iKfst fich' nk^t einfchen ; denn die Drohung wird iio- 
mer in ihrem ganz*T\ Umfang ausgeführt. Soweit 
die bedrohte 'l^at rorhanden ift-, wird lie mit der 
gedrohten Strafe belegt; über die That ltifstJic4iiitclit 
vt)m- Thäter trennen ; der Gcmfithszuftand , wotin 
diefer handelte, gehört mit zu den Momenten-, wor- 
nvch heurtheilt wird , eh und in wte weit derTall 
dss -Gcfefzes vorhanden Ift oder nicht. Der Vf. fuche 
2war den letzten Satz durch verfchiedene QVünde tu- 
fi'idetlegcn : Rec. glaubt aber, dafs fle fämmrlicb' ihr 
Gewicht verlieren , fobald man die fagenannte M»K 
derung liey einem beftimiAten Strafgefctz blöfs als: 
eine verhältnifstliäfsigu Anwendung d^elben bt- 
trachtet. Der Gefetzgeber ifl genöthigt, VAn denv 
hocMen^ade der Gefährlichkeit auszugehen; wärv 
es ihn möglich,. die niedflre Grade tv fpecifich-en ;■ 
fti könntcerohneüngerechtigkciUtir diefenicht gMW 
che Strafe feftfetz'en': Indem cf aber für den höcb- 
Jlen- Grad die Strafe beftimml, uiitirwirft er ehew 1 
dadurch, 'vennbge des Grundes «ller Sul^eni Str.i^- ! 
harkek,.dle-rAcdem'- Grade emei'-vvrmittnifi-uiiirsjgeii' < 
Stntfc Iler&i^wt JiaadcJt- tOfti deM MOäypMi^Mi' j 



405 



JRo. 51- rEBRBAE'ieoO: 



:411s 



Vf'Ulcrt d«s Ocfcrz^GlIlera gcanüft , Trenn er die ptra- 
£i des ItötiilVen Grafts nur nach VcEliältnifs auf die 
(!f*Tiii!*eren Grade nnwendft.) In AiWcliatig decScbär* 
fi»»* d«r geftftziSch bcäiminrcn Strafeti. bemerkt der 
Vf., dn1's die gegeu die. Mildcraiig vor^bracßtcüriii)- 
dc auch gegen die ScLifrfDiig gelten;, dal's es aber 
jiucb einige Gründe gebe, weTtlie befondersdie recht- 
Kche Uiiinügh'Chkcit der ScliJitfung HewciCiii. .(Rec 
^i'uTuit vollKowuicn. tnU dem Vf. dnrin übcrcin, dafs 
ein Richter nieifiats bcftist fey, eine gefttzlicli be- 
ftitninic Strafe zu fchürfcu, und*zwar nus dein eiii- 
fiicbcn Grunde, weil ohne ein Slrafgefttz , mitbin 
oucli über eiu Strafgcferz biiiauit, keine Stmfe redit- 
tkk inög]ic& lii, liiit andern WTorten, ^vcil es k-ei» aa- 
t&lithM.Strafireclit giehr.) 

Fünftes KapfteL üeber das lUilderÜHgt'. »nd'5c&or- 
"fwngr- Rt(*t wegen eiufs giringfm Gmdts dtr Straf- 
. harkii: in conoreto nctch poßtiven Gtfrtztn. (Der Vf. 
Bat biet init fuineni gewöhnlichen Sdiarffinne die 
Nichtigkeit mancher für 'beweifciid ausgegebenen 
Stellen gezeigt; |«dot;Ii lil er, iiacli Rec. £racbtcn, 
nt Hinwesp-ämmun^ der berühmten L-ir. i); de pom. 
nido-t gläcKIicIi' gewelfen- Diefc» Geletz fpricht altge- 
ncio, oJine zwiA-bcn criminibtu' ordinariis und f^ 
'trnordin^ zft uiiterfcheidcn ;, nacli einer bckannfen Ke- 
gel ifl csirifo von beidtri 7a verftebcn. Zwar wird 
foiclies in L. 4. g. i. D. di ine. auf ein cHmex' rxtra- 
ord. angewandt;, wie kann aber bicraus gefi^Igcrt 
IV^erden, dafs es nur auf diefc Art von Verbrecben 

.anwendbar fey , da. die eine A)iwci;iduiig die andere 
nicfat ausfcblicfst ? Eben- fo '.wenig belriedigenti ift 
dflsienige, was der Vf. gegen L. 3. C. ex quib. eoMf. 
Vemcrkt, zumal' wcmv man- d^mit Huic cigone Erin- 
nerung gegen üie Einfchrtiukuiig der L. 14, D. ad 
£c> Silan. -wrgleiciiL Auch üadnt Rcc. diii Stellen, 
Mrelche der Vf. für feine Tbeorie anführt, nicht über- 
jteagefld. Bey tttige» fallt der Mougel an-Beweis- 

'kraft-fdgleidi-in die Au^en. Dahin gebort z. B. L. 
14. JD. ad Se. Silun,, wo die Frage: ob einem un- 
mündigen Sklaven in dem FalU , ß ejus reiintellectum 
taperf pojfit , Celn AiivT zu Hatten kummc ?' Terneiut 
■wird ;. L.i. C. fi^adv. dii. wo von d"- reßituiio- tu i«^ 
tterptn ia Criininsjfacben die Rede iH; L. i- D. ad 
"Sc. Ynrfil. welche Stelle, ficü auf ein crimen extraor- 
*"«. (L.3. ß. eatt.) bezieht. Diejenigen Stellen abe« 
worin dem Crimftialricbter genaue Befolgung uud 
Jtnw'endung des Gefetzes zor PÖicbt gemacht wird, 
keweifim nicltts für die l'beoric des Vfs. , wenn man 
die Jbgenajinte-,- Milderung fclbft Ali Eol£e -von, da 
Anwendung* des üef&tze dadlellt.}' 

Zweiter TKeii: SechRes Kapitel. TUfuiiat. its 
Vortiergtke»deli. _ — Nach wekhnn Maafsjiab mufs 
4U ordtidUchö Straf t , v»t» gefetzlictu Voransfetzuit^ 
gen'in conerettr mangelay, gerädert merden? üieb't is 
abjectivo taründt der abfalitUn. Strafbarktit in dent po- 
ßHvan pAnÜcfadi-' Redit»? — Deduction' des oherßen 
GfiMäis dtr nb/oJwtcn- Strafbarkeil der Ua^lnngen. 
ll»«^£eiultaL<lÄfii9tieri£c» ift«. daü die Luue.voa 



den (Suhjectivert) Srflhden der Straftfai-kciir itfie**««];* , 
eip Priucip der Anwendung fowohl dei* beftimmteft . 
als unbcftimmten Strafgefetzc , hiiijegea dip Lehl« 
von den (fubjcctiven) Gründen der rdntivcn Strafbar«-' 
keit nur ein Prijicip der Anwendung bcT unbeftimifr- 
t^n Stro/ijüfctzen fty, Ücmnach. beliebt das Gc/ch.ift 
de"» Richters bey hcäiinmren Strafgefetztn nur darin; 
die gcCetzlicben Bedingungen (zu denen; nnch dcut 
Vf. die plena Ifberias nicht gehört) in dem gegebene« 
Eolle aufzufucUen, und, ^v^cnn divfe voUfiäiulig-oxi- 
flh-en, auf die gcfetzUchc Strafe ohne Einfcbräiikiihg 
ptlW ErxveiCerung.zu erkennen, weim> (wiche , aber 
nicht, Toliftändig vorbanden Und, die Strafe nach" 
(lern gefct>.licheii Maafsftab zumildbrni Dies \ci/a& 
geRIiicht dadurch, d^i^ von dcmhnGcfetz angedrobt 
teil Üebel durch dos rtchterlfche Urtbeil' f»»icl abge- 
zogen wird, als den f\;hlQndcn Bedingungen corr«! 
fiiüiitlirt, fo, düfs ?lfo die gefetzlichl! Strafe fclbfi in 
Vergieichting mit den geferzlicben Vorausfctzimge» 
das Princiß der zuiuiugejiden gcljndtnr Strafe ift. 
Was nun die Grande der StraAarkcit betriiU,- fo Be- 
merkt der Vf. febr riebrig. dai's die «bjectiveft' Grün- 
Sa der abfoluten SErafturkeit Pur den pofitiven Gri- 
minnliRen, als folcbcu, nicht gehören, weil-dicfeT " 
blbfs nach den. Gefetzen' zu bcurtheilen hat, ob eine 
Ilnnditing ilräfbar ift, oder iiichr, ujjd w«R"< dei^ 
RicThcr ai;cb die Befugnift, eine Ifhndlung^ wegeo' 
bloßer Aebniichkeit mit einem in deti Epfctzen: be-^ 
nannten Verbrechen' zu beflräfcj>', nicht heygelcgt 
werde;» kann. Es ilt allb im pofitiven Criininalrecb. 
te bey dtr abfoluten Strafbarkeir Höft die Rfede Vo» 
dtn fubjiictiven Grflndcn-derfelbeivj dkfebeftcheft,, 
Vermögft des übfolhtnoth wendigen' Zweck« eine» je- 
dcnStrafgefctzes, itv denjenigen EigenfehafVen' den' 
Perfon, »JS ürfache der ftraffearen Handlung,, dkiroh- , 
welche die sbylifche Möglichkeit der Wirkfamkeir 
des StrnfgefLtzei begnlndei ift; Hieraus zieht de*" 
Vf. den Sditiris , dafs jedes Gefetr trad jedfe Straf«- 
als Bbdibgirag- vornusfetze, j) BftVufstftyn und:\ 
Keuntniff des Strafgefbtzcs, a) SuVninfion- der I^ht» 
unter das Geferz , ^3 difs dtis Factuirt in d«rri Bcgebi- 
ren des Subjects gegründet ft'y. Diere^Erfffdemifl»? 
kömien ancb üuf die GHi^o-jnijewan dt- werden, iiii 
fo ferne bey einem culpoien Verbrerfieri .eiO'GefetZi. 
Welcbcs Äufmcrkfamkcrr auf die niitöclicile Ft^crt' 
einer Handlung yorfchreibt,- durch den- Willen 3es' 
SiAjects übertreten wird! Ällfc drey Erfodsniiffe- 
vereinigen ficü in def FormeT; die Beßimmwijg der 
Begehren? xnr Ucbertrefung^ eines StrsfgefMtts , niJC 
dem Bewiriatfeyn- der IJcberrrrtung , ift der tiöchffe;* 
und lötrtß Grand aller äufsem Strafbarkeit". Die ju-- 
ridifche Jinput.-itioQ befteht daher blofs in Beziehung' 
rines rccbtsHidrigeh Fnctoms-- Kuf das Begehrunf^»» 
Tfermögen des Subjeets. Sie umiaf&t weiter nicbisj. 
als dos Unheil, dafs die Pirfon- dur<:h ihren "WHi- 
.len (BbgeHrungsvermögeii) Üria.<A\c Act rcoHtsivii- 
drigen Factums fey, und dafs die j)fycKolJgiroheai 
Bedingungen vorhanden waren, unttfr welchen- die- 
mögliche AbiVÜreckufig, durdida» Strafgefetz begrfti>.- 
4« Witt- • ^ 

Siicbctti 



V>7 

Siebentes Kapitel. Cenfur d*r verjehitdfy^en Meifr 
nnngin über die abfoluitn Grüade der Strafburkeit. 
Hier werden zuerft diejenigen, welche den Grund 
der äufsem Strnfbarkeit in dem trinrcendentjlen Ver- 
mögen der moralifclienFreyheit fuchen, mit den ein-. 
Ivuchtcndften Gründern widerlegt. Södnim bctirtheilt 
der Vf. "die Theorie derer, welche nicht metophfß- 
fche Freyheit, fonder/i WiUltür zum Grunde der 
StTAfbarkeit machen: Er gtebt zu, dafs diefe Vor- 
fleUungKa« der Wahrheit näher (ey, und den gro- 
fsen Vorzug habe, dafs fie die 'mirenfchaft durch ejn 
in den Grenzen der Erfahrung liegendes Factum be- 
gfiindci. Aber er wendet dagegen ein, dafs die 
Willkür cAtein der einijge und köcfaAe Grund der 
Strafbärkeit nicht (ejn komie, Diefe Einwendung 

' beruht auf dem UnterfchJede , den der Vf. zwifcben 
ttii«ifcbemund verftändigein Begebren macht. „Bey 
„dem iliierifchen Begehren, fagt er, werden wir 
.durch einzelne finidicheVorftellungen und uninittel- 
",ban &ndrü4:ke, und zwar ohne Qazwifchenkunft 
"des vergleichenden und'wählenden, Verbandes ba? 
|'ftimn\i.i bey dem verßdndigen Begehren (welchem 
„der Vf. allein den Niiitiin Willkür heylegt) werden 
^■wir beftimmt durch Begriffe des Verftandes, der. 
„nach allgemeinen Regeln und Grundfiitzendas Man- 
nicWaltige der ITiöglichen fuinlichen Zwecke ordnet, 
"und mit diefen Regeln und Grundfaizen die wirkli- 

' "chcn Zwecke vergleicht. Ein Act der Willkür, ei- 
„ne Handlung, die in diefor ihren Grimd hat, ge- 

■ „fchiebt "daher i:niner mit Uehcrlegung und Wahl; - 
|,em Act des tbierifchen Begehrens gefchieht ohne 
„W'ahl nndUeberlegung, auf den unmittelbdrenEin- 
'.druck einer chizelnen finnlichen Vorftellung." (Rec. 
bemerkt hiegcgei» folgendes. Willkür ift, wiefthon 
die Etymologie andeutet, nichts anders aU d«r Wil- 
le im weitem Sinne, in fo fern er wählt , oder das 
Begehrungs vermögen als Vermögen, (ich zwifchen 
entgegcnge&tzten Vorftellungen für die eine oder die 
andere zu beilimmen. Nun nimmt der Vf. felbft an, 
dafs, wenn auch Handlungen aus thierifcbem Begeh- 
ren ftrafbar feyii folUn, vorauagefetzt werden muffe, 
dafs fich das-.Bewufstftyn des Strafgefetzes jenem 
Begehren entgegenfetze (S. i6i-). dats auch in dem , 
Zuilande des thierifchen Begehrens Ueberwindung 
der auT That antreibenden Triebfeder durch die aus 
dem Strsfgefetz.bervargeheude Triebfeder möglich 
fey (S. loa.), «lafs auch hier die Pbantafie, nach dem 
Gefetz ihrer Wirkfamkeit. die Vorftellung der Straf«, 
an die. Vorftellung tler Tiiac knüpft, und den An- 
lockungen des Verbrechens ihre künftige Drohungen 
gegenüber ftellt. (S- i6S-)- Ferner wird auch bey 
dem thierifchen Begehren ein Gefctz übertreten. Der 
Menfch aber kan»,. wie der Vf. S- 304- fagt, aur ia, 



A. UZ. FEBRUAR iSe* 



409 



fo ferne Gefetze-fibertretsn., als er dief« Gefetze des 
Beftiininungsgrönden der Natur unterordnet, unddie 
Gliickfeligkeii höher achtet als das Uechthnn. Es' 
irt aifo auch bey dem vom Vf. fogenannten. ihieri- 
fchen Begehren eine Aeufserung der Willkür- vor- 
banden, nur dafs hier diefes Vermögen glcichfam ei- 
nen eingefchränktern Wirkungskreis hat* als bcydern 
rCrftändigen Begebren. Ob aber das Subject nacfa 
einer einzeli^en Vorltellung (bey dem thierifchen Se- 
gehren} oder nach mchrem Vorftellungen , die durii 
den Verftand im Dicnfte der Sinnticbkeit zur Einheit 
erhoben werden (bey dem verftändigen Begehret^ 
lieh gegen das BewufstfejndesStrafgefeizea beAtmiu, 
macht in Rückficht auf Willkürlicfakeit überhaupt keU 
ncn Unterfchied. Blofs alsdann, wenn die thierifcit 
Begierde einen folchen Grad erreicht hat, dafs 5e 
fctdecbterdingi keiner andern Vorftellung RaumiUf», 
ift keine Wahl , mithin auch keine Handlung d« 
Willkür mehr möglich, weil alsdann kein Entgegnt- 
gefetzles mehr im Gemütbe vorhanden ift ; in ci- 
nem folchen Zuiland aber fallt auch eile Strafb» ' 
keit hinweg.) Gegen die von Klein, hauptfarhlidli 
in deffen Grund/ätzen der natürlichen Ruhtswi^ai; 
Jchnft, aufgeftellte Theorie wird insbeTondere die 
Grundlofigkeit und Unanwendbarkeit der feltfi- 
men Unterfcheidung zwifcfaen heroifcher und gamei: 
ner Freyheit' auf eine nach Rec. Erachten treffcade 
Weife gezeigt. 

iDtr BtfeUufi /ol/t.) 

Nj^TÜRGESCHlCHTJi. 

X^BiFsid, b. Linke: T>tr Ueint Voge^ngtr. tm 
Buch zunJJchll tür Knaben, welche Jüg^ odef 
Oekönomen werden , und ihre LeibesknAe ^i^ 

einenätzliche Art üben 'wollen ; auch für die-' 
jenigen brauchbar, welche Vi^lÜRbhabn- find; , 
ZwetfUi Pintkhth. G. bis J. 1799. iiaS..S' '■' 
(16 gr.) 
Wir beziehen uns hier auf dasjenige, was wir in 
der Beurtbe^luhg des erften Bändchen (1799. ^■'■9i-l 
von diefeui Buche gefegt haben. Manche Artikel z. 
B. der immn- geboren doch wohl juicbt für den klei- 
nen Vogelfänger, andere , ,t. B. Ge&i-, (iehecke, Gi- 
rtge, Hegezeit), H^imlemfen , Hühnerhund , .v. f. w^ 
hatten dagegen nicht fehlen follen ; der Vf. fand fie 
aber vielleicht in lln. Beckßein's Schriften, die er in 
diefem Bindchen fall allein ausgczogeu zu habcii 
icbeint, wenigftens, da wo er nach Xenmnolpjie 
iufchte , nicht , und fo blieben fie weg. 



db,Go.oglc . ] 



«>■ / Numero 52. ' 41«' 

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



. Mittu/oeks, deu 19. Ftbritar igoo. 



RtCnTSGELAnATHErr. 

Erf tTR r b. Hennings : ü^vifion dtr GnindfdOt und 
^umaegrtffe rf« }>oßiivtn peiiriidiea R^clitU ron 
Faul golianit Jnfelvt Fnterbach etc. 
CaK^uNiTz. b.Tafche: Revifioft etc. 
(Bt/cliUft der in, vorigtn Stürt 'abgebrotÜMigii RtctBß^m.) 

Ä chtes Kapitel. GmHdfätse der retativen Straßar- 
ieit IUI Allgemeinen. Anwendung derjelben auf 
Ä« objtctive» Gründe der Strajbarkeit. Bisher wurde 
nntcriuchi: wann eine Strafe üBerhaupt Statt finden 
könne? Hier wird unterfucht : wie grofs und Ton 
welcher Befchaffenheit die Strafe fem muffe, wehn 
lie dem Verbrechen angerafflen feTii foli? Dafs die 
Beantwortung drefcr Frage nach des Vfs. Theorie 
nicht zur Anwendung allerStrafeeJetEC, fondem nur 
zur Anwendung der unfaeftimmren dienen Coli, er- 
eieltt üch aus allem. Bisherigen von felfaft. Da die 
Gefahr für den rechtlichen Zuftand der Grund der 
Strafe überhaupt üt, fo wird auch die Gröfse der 
Strafe durch die Gröfse der Gefahr, die letzte aber 
durch vier Momente beftimmt: i) durch die Wich- 
tigkeit des bedrohten Rechts, 2) durch die Mannich- 
ftUigkeit der bedrohten R(5^chte, 3) durch die inten- 
fi7e Stärke der Gefahr, 4) durdh die Dauer und Fe- 
fligkeit der Gefahr. Diefc Momeftte der Gefahr hän- 
jten theils von den objectiven Eigenfchaften der ge- 
fetzwidrigen Handlung , d, h. von den ihr ah fich in 
der äufsern Erfcheinung zukommenden Prädicaten, 
theils von den fubjecliTen Eigenfchaften der Hand- 
lung, d.h. yon den durch p fy c ho legi f che Grande 
im Subject beltim'mtcn Pradicateft derfelben, ab. 
Die Anwendung des erften Moments rechnet der Vf. 
aosfdiliefsend «yr objectiven Zurechnung. Er un- 
fcrfcheidet aber auch hier wiederum die Bcfthaffen- 
heit der Handlung in Anfchung des Obj'ects (deffen, 
worauf fie_gerichtet i&) und in Anfehung der Art der 
Wirkfauikeitder Handlung felüft, der Art, wie fie 
auf jenes Object hinwirkte. In der erften Rückficht 
«eilt er foigenden Satz ais das oberfte Princip für 
die objectiven Gründe d^er Sfrafhackeit auf: dieStraf- 
barkeit ift um fo gröfser, je mehr die ungeftörte Aus. 
- Übung des Rechts , weichem die Handlung wider- ' 
fpricht, die Bedingung zur Erreichung des Staats- 
zwecks und zur Exiftenz des Staat» ift; oder: je we- 
niger die Verletzung eines ge^vifien Rechts , als all- 
äemcine Handlungsweife der Bürger gedacht, mit 
eui. Zwecke des Staats 7.ufamaienbeftehen kann. 
Nach diefem Gründfatz macht der Vf. folgende Ciaf- 
rf. L. .Z. Igoo. Erßer Band, • 



fen: i) Handlungen gegen die abfolut^nothwendl- 
gcn Rechte des Staats, 2) Handlungen gegen Privat- 
tcchie des Staats oder feines Oberhaupts, 3) Hand- 
lungch gegen Privatrechte der Privatpcrfonen im 
ftrengen Verftandc, 4) Handlungen gegen Policey- 
anlblten oder die bedmgt-nojhwendigen Rechte des 
Staats. (Den Staatszweck hält Rec. für^uutauglich 
zum Manfsflab der Wichtigkeit der Rechte, Da der 
Zweck des Staats in Sicherung aller Rechte befieht, 
fo find in Rückficht auf dicfen Zweck alle Rechte 
gleich wichtig; die Verletzung des einen Rechts ill 
dcmfelben eben fo fehr entgegen als die Verletzung des 
Andern. Freylich ift ein Staatsverbrechen gefährli- 
cher, und darum ftrafbarer als ein Privat verbrechen, 
ein Mord gefahrlicher und Jtcafbarer als ein Diebftahl ; 
der Grund liegt aber darin, weil ein Staatsverhi^- 
chen alle Rechte aller Bürger in Gefahr fetzt , - und der 
Mord eines Menfchen alle Rechte dcffelben vcruich' 
tet. Diefer Grund bezieht fich auf das zweyte rooi 
Vf. angegebene Moment, welches überhaupt nicht 
auf.diefubjectiven Eigenfchaften einer gefetzividrigen 
Handlung ei nzufch ranken ift. Auch geftehtRec. auf- 
richtig, dafs er nicht im Stande il^, einzufehen, war- 
um 'die Privatrechta des Staats Qtkr feines Oberbpupts ' 
wichtiger feyn foUen , als die Prtvatrcchte der einzel- 
nen Bürger. Zwar kann die Verletzung jener Rechte ' 
gefährlicher und mithin auch ftrafbarer feyn als die 
Verletzung diefer; aber aus andern Gründen, als we- 
gen grofserer Wichtigkeit, z. B. eine lajurie gegen 
den Regenten als Privatperfön ift allerdings weit 
ftfnfbarer als gegen eine andere Privatperfon, jedoch 
blofs darum, weit fie wegen der.fo leicht möglichen . 
Verwechfelung der beiderley Perfonen weit gefährli- 
cher ift. Was die Art der Wirkfamkeic betrifft, f» 
unterfcheidct derVf. directe Wirkfamkeft (auf Seiten 
des Urhebers) und indirecte (auf Seiten des Gebül- 
fen); erfte theilt er wieder ein in' Vollendung unü 
Verfuch der Rechtsverletzung, und bemerkt in An- 
fchung desli^tzten, dafs derfelbc nur dann" ftr.ifbar 
fey, wenn die Vollendung blofs durch äufscre Urfa- 
chen \'erhindert worden, nicht durch eigene Reue 
unterblieben ift. Der Urheber ift entweder am:tar in- 
tellectualit (z. B. durch Auftrag, Hath u. f. w.) oder 
aiictoT jjhufice talis. Jenem fchrcibt der Vf. einen b(>- 
hern Grad der Strafbarkeit zu als diefem, und be- 
fliiBKit fodann die Strafbarkdt der rerfcbtcdenen' in- 
tcllccmellen Urheber in folgender auffteigendcr Qrd- •■ 
nung: Auftrag, Ralb, Befehl, Drohuijgen und Zwang, 
(Aus der angegebenen Eintbeilung ergiebC fich, dafs 
der Vf. VC«, dem Begriff des Socii die Möglichkeit, 
eines Verfuchs Mufchli«fst. SeinGrund ift, weil der ' 
Fff ßegriff. 



«'« 



AI.LÜ. EJi-tE-aATUR. - ZEITUHQ. 



*»»' 



■l^rijf elsss Ver0ic1^ itenur eine I&adltin^ vor^ui- 
letze, welche iituniUeRiar au£ die Hier«orbfinguiig. 
^itif» gcfetiwidrigeiv Erfclgs. gerichtet ilk^ and da- 
iei^ Buf die lEiotitüng des ^ocii'nfehc- angewandt wef- 
«len könne . durch w&l<Jie]i. nuc dLe H^iuUitiig eines- 
■ Anden> befordert werden, foll',. und dTe alCo bluf»- 

' UjittvHiai auf da* Verbrechen gericHrer Üfc Allein, 
ftiant! fchuibc- einem MfnfcUen. einen. V^erfuch zu, iii. 
wiefema ec die Händjung^^ ^vrlche- er batvoUbrin- 
SeifWoHen, nich^ zu 3Uiule g;eüracht hat, dief^ mag; 
i^cILnuniBtifeiiie frcmtte F&ndlUng als Bfcförderungs- 
oiittetbeiiehcii.odec iiichr. Der 5u«i»i kann freyllch. 
nichb dap Ftuiplverbeeehen- TOlttnden;. aber wnrirat 
feilte fich' nicht bcy. feiner Hlmdlung ,. die an. fich' uii: 
tnittclbArauf die Hi^rvorbringuiig eines gefttuwidri- 
genEffccM; d.erErl'eichterung^dea HhuptverbrechenSi- 
gerichtet ift, eben- fo gut ein, Verl'uch. denke«. fÄlTen, 
als- hcT, declfendlungdes Urheber»,, wenn: jener- mit 
«leinjenigen- r. waa. ep zu Bfeförderun» de^ IlSuptver- 
. ftrefihsns- tbun^ wollte,, nicht zu Stande gekomuiea 
ai? Ein. ondferer ZVeiftl- des- Rec. betrifft die Fe- 
ftjminung dts Begrjfla vom Auetsr. Dtr Vf. deKnJrt. 
rfen Urhebeif als dunjenigenv deffen Ihndlung dep 

- iiretfs Grund der Exiilenz des Verbrecheiis-ift, delTen' 
B^dlbngt unmitteliar- au£ du Ifervorbringung' des- 
techtswidrigen Erfolg» gerichtee ift. iRteltfeMuelltn. 
ITrfteber nennt er dei i jsiiigen-^ dclten liändlung, den. 
Wollen, cijies-andeni zur wirkKchen Hervorbriniriing 
de» reell t3 widrigen. Erfoljts (letsrmtnSrti hst;. piivii- 
frhen Urbeber, defftn ICamirung nichtdurch das Me- 
dium desBegehrenseihe^ Andi-'rn, tbndem.uiimitiet^ 
iar felbit dea rechtswidrigen, Effect hervorge bracht 
bat;, Vennöge de* ßegenfatzes iil alfo^ die Hfandlüng- 
de». IntclfectUfUea Urhebers nicht unmittelbar auf 
Htrverbrmgang' des gcfetzwitlrigen Erforgs gericiitet:. 
Wie pafst nun. die Eintheilung unter den. Ekittun^s- 
begriff?.- EiuHich. findet Rec. den Bfeweis- der ße- 
tauptung-, dal's-eih auctor tntrlltctualis: in einem; hö> 
.flsrn Grade- itrofbar fey,. alS-etre auctor ghgßce- tatis^ 

'*eit in- jenemi ein, ftürke rec Grund für die Kxiftenr- 
4es Verbrechens. enlhaHen fey. afs- in diefen»,. nicht 
auf alle Arten vor. inJellectuellen: ÜTbeherm anwend- 
bar. Wenn es-, wie-dei: VfiT felbft bemerkt^ vorder- 
sigenen. vollkommen, freyen, Wahl' des~ Mandatars ab-- 
Äangt, ober den Auftrag annehmen; wtll'tidec nicht;; 
1b ilt ijv. ihrtiiein eben fO'ftarkerGriind von derWirk- 
Bchkcit (le'i Verbrechens- enthalten.-, al^ in dem- Man- 
danteiv:, wie- dann- aucb- wirklich* uniere Gefetze die: 
Sirafbarkeit beider glbictt' aniiehmen.)^ 

NeontBS- Kapitel:, Kritm- ür ßthjectivew GriOute 
4ir-reliitiveti-Strafbarktit;. DerV£ zeigt, hiBr„ dafs- 
iie inaralifche Freyheit', dB^fle- üherbaupti nicht der 
firiuid der, äußern Strafbarkelt ift", auchfceih: Grun<fc 
der-gröfsern.odeB gerihgemiäufternStrafburkeit feym 
Sonne;. Er behauptet ibgar-, dafs- aus- dem- Dhfliync 
voit AbhaltungsgründeiL nichc gröfiere- WiiJfcürllch-- 
KeibderThnt; fondcrn hlori grrlfserQ Stärke der fiim- 
BiibeafricMeilcr gefolgert- werden- KiMne-. Weil'die- 
Wenjgften.^ei:bre^ecau»UcberIfegung bandeln-,, fotk- 



der».faftbe^allen.die Ghnllctie'Efcgierde dadurch das 
Begehren befKmme', dafs fie alle andere Voräeltun- 
geiv in. dfr äeclc fibcrwiade,. die Stimme der Vet- 
nunftbetäubp-, die Gfünde gfgen die Thal, welche 
&Jr uiiwillkilrlich aufdcaikgen., iii. den Schatten. jtelie 
a: (: w.. (Rec. hjtie gcwÜHfcht, dafs der Vf. fich 
hier weniger bildliclt.nusqfe,driu:lu hatte.. Was heifst 
dies L- die Begierde bcftimmt das Begehren?: Wie 
gefchiehr durcb. diefblbe die U<!barwindung anderer 
Vorftelllnigen ,. die Betäubung- der Stimme der Ver- 
nunft, dii; Verdunkelung der Gründe gegen die 'Chat? 
Dies-altes-gcht-docli v.or in. ei im; in ^l)>:ct, welch» . 
durdi'finnllcbe Antriebe zwar afticirt, aber nic&t b^ - 
ftiinoib wird;, anfserdem- wtfrde auih die pfS'ciuilo- ' 
gifche Wirkfamkeit der Strafgcfctze überhaupt Hiebt 
inöglichj feyin Man denke fich- mit dea^. VJf. einn. 
M^nfchen, dergl^ichfam durchs die Natur zur Knecht- 
fchaff der Triebe und FhitincJe verdammt, der durrk 
Exziehung oder andere NiitururfAchen.g]eichraiir zna 
Thiere verwildert, und. dci* tutbedinglnt. Herrfrhaft^ 
feiner BCgi«rd«i hingegeben ift {S'~3;^6.)r dcmdw 
D^ang liiiHKchcr Triebfedern Lull und Kraft ninüil 
fich. in feinem £.aufti zum Verbrechen- aufz^uHaitn, 
der, unf:tliig die Stimme des- Verßandes und dn 
Vernunft zu. voriiehmtiT',, dem jedesmal gen Antriebe 
der Bl-gierde folgen- muß.(S. l^dp: )-u. f. w. Iftehl 
fulchi-r Vurbrocher, fragt der Vf., wenJeer- ftrafbar,. 
W«tiig«:r gefilhrticb-, alJ; ein MtiUch-, in wolthem die 
Wülkür- herrfcht?" Roc, antwo^te^, ein- fultlicr 
Menfch ilt ^lerdings höchtl gelahrllcb-, ab<;r keines- 
wegs- ftrafhar-, weil: der Gsfetzgcber das Straj^fet»; 
auf. folche Subjeerc, bcy welchen die pf^chulogtliAe 
Wirkfanikeit- dclff lbt.n< unmu^lfL-H. ift,. vemunftijr«^ \ 
weife nicht' berechnen, konnte. Mim Rann ein Ge- 
fclitöpf ditfer jVt, wie ein fcBädliches- Tbier «inn- 
ren, odcn imNbthfall^ vernichten, aber nicht ffrafen.): 

ZebntesHapiteh Kwrxo'Darfiellknn iltr fnSJee^ 
vem Gründe der ÖufsertvSlraJharkeit. Die dartb die;, 
vorhergehende üiitfrfuchung -vorfoereitete 'Eheorie- 
de» Vfs. ift dein. Weientiichen nach fu!g«nde. De» 
fubjective Grund rechtswidriger Himdlungen lie^ in- 
der Sinnlichkeit,, und in den- finnlicbeni'IVitebredenfe 
dfes- Meiifehen-,. wtiche mittelll des- GeftfhIS der Luft 
die eR[gej;eiillehende Bcweggrffnde Cberwindefli. 
und' das Bfsjehreni zur Tbat determinirem Dicf* 
finnItchenTricbfedera begründen daher die Gefafir fie 
das Rechh Es fulgc allu, dafs die Gräf&e der Ge^ 
fShrltchkeit f. und' der von. diei^r- abhiingende Grad" 
der auf^em Struirbarkeit durcHdicre flhnlichetiTÜeb- 
fbdern begründet werde. Die finnllchen Twcbfedent 
ontcrfcheiden. fich- nun^ i) nacK ihrer iHtenfität. oder 
Siärke, 3^ nach, ihrer Feftigkeit und- Ineorrigibilitäli 
3) nach ihrem Umfange^ Es mölTen daher die Grade- 
der Gefährlichkeit nach- dieten-drey RStkßcbten. be- 
fiimmi^ werden:. Hfebey tft^ aber nicht aus- def Acht 
zu taffen, dafs- der Grad' der Strafbnifeit eines be- 
ftiiniaten. Verbrechens durch> die- Sitmine bc(UiEninr 
U-itd, welche ius- den Graden, der G#ßihrlicbkeit noch. 
dieCeii: drejr vcrfdiiedeiien. Momenten,, einzeln ge- 



4^3 



Kq; 33»..F£BJi:UABiiaeo^ 



4H 



naintteti V refaltim. (Aiis-die&m.G«ltcHt9puiu«e bcr- 
tracUtet, zeigt fidkdicfc fi im refclie Theorie gar nicht; 
fo- paradoYr sIs ße viellkicHt; daiiv. «rßen.. AnbLickä 
iiacb. Jehemen. möchte: auch ift es uiiveiKeimÖar, 
d^r^ £ctkdiefe tlbeorie dbrcb Eühfachheir und Felligr 
keit der ßi-mcipien vor allen bisherigen T&ctrtair aus- 
f^ichiiet.}. Wa» nun-die eihr.eIni:i(.MÖineiue.betcifIt; 
to- wird; die Inttnßtat der Triebfeder gemefTea- nacbf 
der-Ajfsahl'iind Qröfse- ider den- fiJMiliche'nAntriebea. 
cntgegenwirkeiideii. Kriiftei, hie zwey Häw|rtgrade- 
£od:. Verbrechen aus thierirctfeni' Begvhrca und Ver- 
brechen, im». Willkür-:- das erfte ift ( wohlzu-inerken^ 
bloß der-lntenfitarder Tnebföder-iiaob'^Ätrachtet}; 
terafbarer al* diefes. IJie GroTse de/-.äiifseni- und ini-. 
nera l-nndenufie, w«lcbe- duccb- die/Hiinncbe Trieb- 
feder' überwunden.' worden , beftiinim. die MDcIißciiT- 
tiönen-jcnerbeideitllauptgrade.-. Die grörsere odec- 
germ»ere Feßigkeit. der. Iriebfeder- ergiebt fich , jV 
~ nachdem «in Verbreclwu bejL gpriiigeii, aufsem Veran- 
Lirrungen-,.af«ct wenig- äuiseni- Reizen^ alfii aus in- 
flenn jintiiebc begMifreii wordeit. ift, oderaber zu- 
£*il;ge^ außerordentliche Umftäud^, und bcfömlers 
ht fn'ge , ungewöhnlichev äufsere Reize zi»- dem V'er- 
bfLcben^determlnirt haben.. Htcraiis folgert derVf. :: 
l) dafs Verbrechen , die aus- Gewohnheit- gefdiehen^ 
in eiheun. weitfiöKejrn Gradeftrafbar feyn. als andere ;^. 
a) dafs die Strofbarkeit. des Verbrechens- durch fchtfech-^ 
le Erziehung, erhöht,, durch, gute yeruUädert werd?~ 
(per VF, tiKlcIr hier die Cri ininalifteir,. welche gerade 
das Gcgentheil annehmen,, wcitfie,, wie er bchaup- 
trt,, hiefdie inoralifclie Strafbarkeiti minder, rechtli- 
chen: Terwechfeln. Alleiu-nach'des Vf», eigener Theo- 
rie «ürd^ j». die Gefährlichkeit der- Triebfeder nicht-- 
bVofi nach iKrefFeHigkcii, fondem. auc& nach ihrer- 
buenfiatb«ftiinmt.. Nun. find, aber die. durch- eine- 
gute Erziehung beygebrachten.Grundfiitze und Fertig- 
i[ßi(«iaJs ^hntiun^jgriTnde und Hindeniiffe zu be- 
trachte', die der Verbrecher öbcrwindeitiö'jft, de-- 
ren üebcrwiiidiing- alfo bey demj^nigcn-v der eine- 
guts Erziebungr genoflen' har, auf eine gröfsere In- 
tenÜiät der ÜHiiirchen Triebfeder' -fchJiefsen-- Fafst.. 
OHnebin kaiimdcrVf hiec unter einer guten Erzie- 
'Bung- hlbfs dia tnoniUR-ile, nicht ditf tnicllt-ctuelle^ 
TWftcben ;. fonft. würde er- mit CcÜ felbil iji Wider- 
k- rjiruch- gerathen> wenn er anderswo fagr, däft Mäti«- 
'gel'an Rtligionseinfiehten,. welche durch Unterricht^ 
. Ytrfchaffi werden-. Könneji ,- Man^ttV an- foniligen.- 
Kemuniilen-, WL-lcher alS^Gruiul der K-Kiftciiz des-Ver- 
Örecbens betrachtcr werritn kann, "ürähde fftr eir»tf 
[ griladere Slrafe fey»;B.)' 3) Dafp, "ja ine ift in noth- 
«-cndigen-Ecftintmungcn des- Körpers- der- (mulicba 
^ .Aitricb- zu- Verbrechen- geiiriiiuiet ilt, uui. foinebr' 
die Sttaffiorkeit, erhöbt werde. {Der VR" fagr,. daf»- 
die ATodificationeili,iirtrerer Siniiliohkeic gröfstentheilS' 
von unferai-Kürger,. von: indlviduetleiis b&ußg- iui-> 
bekannter)' Beftiirimungen. deAVltreu- abhängen: — 
"Wie foll nun der Kiehrec das Vcrhaltnifö eines finnli^- 
chcn Antriebs- zu. diefeii Belli muiungeii- erKenRCn?); 
4>'£)a& natürliche SchT-wldje der höbcnr GeiAeskrtJfte 
die äufsere Strafbarkeit: erhbhej. ihre Sjürka. fie. retr 



mindere:. ^TSeds SstZ Kana* nuc von dem Mbmenr 
der Felligkeit, fiir' fleh betrachtet, gelten; denn auf. 
der andern Seite zeigt: die tTeberwihdung, ftarkercr 
Gcifle^rafte-eine intenfiv ftärkero Triebfeder an-, als- 
die Ucberwijidiing fcikveeWerer. . Auch, kommt es--. 
Kiebey- auf die-Al-t der Triebfeder an;- W«nn z. B.- 
Jt^inaiid durch Triebfedern,, die,, ihrer K.-iiur nach,, 
»uf Lognlttat abiweckeir, zu einem Verbrechen rer-^- 
leilet worden- ilt, fb w.ii"d' feine Strafbackcif- bey flSr- , 
Kern ßeillC-skräffen gröfser feyn als bey- fchwächcni,> - 
Der üwfanff; der Triebfeder wird, durch dioHtmge- 
der R'cahtsrerletzurieeu', welche durch-fie b'cgj'üijdet 
werden^ beffiinmt-. l>en-geringften Grad vonGefthr- 
licbKeii- hahcn. folchc T-ricbftdern-,. die ihrer Natur 
iiBcB euftegantüt^gcrrthtet-ftidi. ünJ'nurd'nreReiije' 
misgeltitctt» UrtheirsJirsft oder, durchwandere belbii- 
dersUlnllands eihe falfcÜe Richtung hekoniinetT,.z. B^ 
VerbrecSenffus Mitleid, ausLiebe, aus misverftarld" 
nor Pöicht; Triebfedern Bingogcrv, die- ibrecNatur ■ 
narB zir gesetzwidrigen Haiidltiii gen.- führen', begrün* 
dfer* einciK erhöhten Grad der Strafbarkcit. ünt«' 
diefeni macht der Vf. folgende Gt-aäati»air i) VJerbre^- 
eben au&MenfcUenbafs,. ^aus f^id',. :i)3usRachfiicfati. 
4)'8u» Eigennutz, .5).aus Zorn. — DIji' Anhang ent-* - 
hält einen- Beytrag zur Gefchichte der llehre TOii-dem 
relativen- GrüiideR: d'ee Strafbarkerr.. 

Wir fcblfefsen die A!nzeigo diefe> gehaltvoll eai 
Werk* mitdcm-\Vuiifchc',. däfs daifctbe einen rinor; 
Wichtigkeit angeme/Ienen Einflufs auf jede hilnftig«' 
Sf arheituQg der geiiilichert S.'Cchts-faabeA möge.. 

EitFiTRTr.iii d- HerniüigsTcKen B'uchh. : hleue Sattm- 
tttng. auserlefextr GHtachtett und Urtktlsfprüche der 
Exfurtifehtw- ^jtrißtnfaculfat.. Hferauagegebeni 
von^ Ds- Chri/ftan Friedrich: Immanurl-' ScKorch;, 
dfer Juriftenf. alteften Beyfitzer u.. d. Dfecret; orv 
dentl,.öffentR Eeürer. 1798" ITaS- 4r- (l.Rthh-.X' . 
Nova coilfotiä.- Rtfjmnjoniw it ftnttrttimruf» XtUctio- ' 

rumetc 
Schon im Jahr 1770* gab' derrwardige Ilr. S'. eiii«' 
fehr ftarke Sammlung Erfurrifther Ürthcilfe and-'Gnt- 
achten.untftr-dem' Titel": Ineb/lae FacuUatii- juridicae: 
Erfotdieaßf Refponforunr et- JeHtentidntm^ fdectiarum' 
eoiUctib; IL Part, foll herausj. Vön-diefer Samiiilung- 
ifr. die votltegande eina Fortfetz^ng,.doch-fo,--dafs- 
(re aucb'-als ei» felbitftändigesWerk betrachtet- wer- 
den-k'anni. Es finden-^fich biar drayfsig Urrheile und:, 
Gntochten., walehc' gröfsrnnthoils- da^>Civilrecht be- 
trefFcl^!.vonlCrihuna!föJlen( befindet fich keiner,, und. 
nureinigabetreifen'Streitigkeiten-, die in das Ilehiu 
recht und Kirchenrecht eiithitlärgen; Di« möifte» hal- 
ben. IIb, 5..felbft;zam Verfafler', und zeii?hnen. ficht . 
durch- G^lebrfauikeit imd. Crtihdllcfakei^ otw ;. uür-ift.' 
derStÖV deraucb üv Urtheilfen ihgöwitTer Rückficbt' 
einsutn- Stilfeyn kann, hefonder» in den UrtheilfiT 
desHltrausg. tu tadclin. Wir find keiiieswegs* der 
Meynuiig'. ali wenn wir hier die von.der Hnlli/c/ie»; 
JEicKtto* eih£cf^«e Form, yermifsien; wir fiiid-vicl- 
. «lehr.-- 



4IS,. 



A. L. Z. FEBRUAR igoö.; 



416- 



,mchr übew-engt, dafs die gewöhnliche Foitn jener 
iieuen zwar an Gcßlli'glCeit. weichen inülTe,' gleich- 
wohl an Bündigkeit vor ihr de» Vorzup hnhe. . Niir 
können wir von der letzten mi»> Recht verlajigen, 
däh fie in reinem, nicht mit larcinirchen Worten 
überall durcbwebtcn Dcntfth auftrete. Wie leicht 
war es z.B. nicht folgende Periode in ordentliches 
Deutfeh itinzuiehiifFen ? S. 5-: «und-wiewoM von ei- 
„nigen das Gegenlhei], und.dafs di? CUrici, wenn 
„fie gleich Kläger und petitores find, fofort ad judi- 
jict'um eccUfiaßkum zu provociren berecjifigt. behaup- 

' ,t£n zu. könne» venneynen, jedoch die in diefcm 
,vC(niO«e ungezogene fonftitmion des Koifers Theadii- 
_/i( für üdit niclit 7.n halten und allenfalls die eheina- 
„li'ge Befchaffenheit der jttdiciorum evifcopaÜMa vor- 
j^usfctzt, \v ov'in ßne ftrejjito fortKfi et ßiu vtagn» 
-famtti die yorkoinineoden Streitigkeiten ab Epijco- 
;,vis more arbitrorum beigelegt , und folcbe dr/her 
von den iaicis felbfi gar gerne als amictbÜiit dt ar- 
y^itrxria angenommen worden u. f. f." Es kann 
tiiefeßeinerkungdcin inncmWcrth und der Nützlich- 
keit "j^^nw artiger Sammlung niclus benehmen, abet 
es fdieint u«-s Piliclit eine« Jeden , bey jeder Gele- 
genheit liaraufÄuftnerkfam zu inachen, d^fc es fchick^ 
lieh und nothwendig Cey, auch liier den Federungen 
einer fortfchreitcnden Aufklärung nachzugeben. Die 
r«nhe Geßalt unter» ActcnÖHs hat gewife fchow man- 
chen guten liofi der Wiffenfchaft ealzogen. 

" Das AeuCsöre Ecichuet fich vor <Ur ükem Samm- 
Ung vortlicilliaft «us. Das Fonnat ili bcqueiner, 
und Drück nnd P^piör find bey weitem beller. 



VERMISCHTE SCHRIFTEN. 

ZviiKM, b. Orcll, Gefsner, Füisü u.Comp.: Geiß 
des Grotius Oller leichte und siufamnienhängtfnäe 
- ' Durfltllvtig des mtüriithe» Krügi - vntt Frtedek^ 
rechts einzelner IHjenßihengeftHfchaßeii and i/iJlher, 
von Gottlob JvguftTiitel, hochfÄrilL markgtail. 
B&denfchen »irkL Kircbennttb und der PbiloJb' 
.phie ordentl. Trof. zu Kailsruh, Zu Vorlefun-, 
gen. 178g: VIII 11.3938. g- (20 gr-) 

"Wünn^dicfes Buch den Titel hätrc: perippe dn 

Gratinf, lo könnte man noch eher erratheil, was- 

man zu erwarten hütje , deim unter dem Geift eines 

ScbriftAellers denkt man fich die (dcei\', die ihn lei. 

-tefen, den Zweck, den er'beabfichtigte und dasOri- 

. ginelle feiner AnfiAten uik) feiner Darftellung, und 

keineswegs einen utagcrn ta bell enmäfsi gen Auszug 

aus feinen Schriften , wie man hier aus dem berühm- 

' ten Werk des Grotius findet. Aber auch' in diefer 

. /Lxt d«r Beacbeitung bat Ur. T. nichts Vorzüglkhes 



gelciftet. In der Vorrede ftgfc Hr.T. S.6.: „Meine 
gegcnwürtige Abficfat ift — jenes herrliche Werk des 

■ Grotiu^ filr'jedei», der es iius ihm felbft lludiren oder 
Untei-richt darüber von andeni nChmmwlil; auch 
für den, deP aus der Quelle felbfi nicbt fchöpfen 
kann und mag, auf die Icichtefte Weife gcniefsbar 
y.u machen." Wenn der Vf- den Ausdruck: auf die 
Icichtefte. Weife auf lieh felbft bezogen hat, nSmlich, 
wie fein Buch am gefch windelten fertig wurde, fo 
mag er'Recht haben ; Menn er es aber auf den Lcfer 
bciieht, fo xvird keinar dcrfelbtn feiner Meynung 
feyn können. Er hat \»eder die Genauigkeit in det 
Sprache, welche fchon im Groii:is hcrrfcht; nocit 
hat er für jemand, der den Grotius noch nichtlienm, 
die gcringfte Deutlichkeit." Beyfpiele des crften Vor- - 
Wurfs fmd gleich auf den etltcn Seiten zu ßnd^ii. 
„W'as üfKrieg? Eine gewaltdrobcnde, kampftibenr 
de l'erfajfwig^* Status per vim certantiuiH gito talei 

Jitat, fagt Gr. — „Unterfchcide man — natürliches 
Recht; in Act innem Convenienz oderMifsftlintnung 
derHandlungniit der reniOni^igeii Natur gei^rilndetes 
Rcdit. , jlijn in Cejieftnwg- auf das ivas anßehßtbß recht 
öd£T veruierfiich : (per fedebitum.vtlillicituviyuni darum 
ansT^olhweudigltrit geboten oäet nnterfngt iß, Gr.: ^cfui, 
dt qnibus tale exßat dictatisin debtti, Jutü aitt ilUcitiper 
Je , atque ideo a Deo neceßario pratcepli oMtvetiti («■ 
teUigiintitr. El» Staat ilt eine Vereinigung ^coetus 
perfittvsj froycr Menfchen oder Familien unter eirief 
regierenden Gewalt. Gr.T Civitas efi coehts peifeetSt 
Kberonttit"ho»iiniMi , fitrii fmendi et commvnix lUiUttt-' 
lis caufa'focialits. Auf wclcheArt drrVf. filf diejeni- 
gen, <iic aus-der Quelle felbfi nicht fchöpfen kötmen, 
deutlich jft , mng audi ein Beyfpiel zeiVgen,*' „Rfccht 
als Eigenfehafr, und zwar:, bj der Perfpu zukommen- 
de, Eigcnfchaff (q^ttaültis morälis perfonae five jus) 
v«rinöge deren eine Perfon gerechter Weife etwas in- 
nc haben; oder handeln kann(Befugnirs3, vollkoitiin»- 
nes oder uiitoII kommen es Recht {facaltas vel aptitu- 
do) gemeines Recht (Fnlgare) ratione fingulorum^ 
oder eminentes {rationt vniverjitatis) (oderwer dii 
Totalität repräfentirt) z. B, dominium etni'nenf — Auf 
iltc erfle Unterfcheidung (das Vollkommene und Un-! 
Toilkommene) Jich beziehende Eiritheihmg der Ge^. 
rechtigkcit (ifvoad perfectum), z. B. Reilitutioii des 
Meinigen und attrinuirendc. Gerechtigkeit (qaoad im- 
ptrfeetatB), z. B. AUmofen: ohne Rückficht, ob «s 
res fingntontTA oder cominunxs. Auch weim das Indi- 
viduum jemanden ein Legat ausfetzt, oder die Com* 
munitüt jemanden, was er fiir's Giinze gelitten, er- 
fetzt: ift jenesnun jufiitia attributrix und diefe ex- 
ptetrix (unterfchieden voh der jußtia cotnmittaliva; 
bey CoHtracten , In Rück ficht auf den Gütervalor und 
Dtftribution: bey Belohnungen und Strafen in ROdc- 
ficht auf das mtritum 4jst Peribii).** Wer kann am 
einem ftrfdiei» Vortrag nur das g«ringfte lernen ? - 



izoübyVjOogie 



*'? 



.;>."• i',N u mefa- Sä- 



m 



ALEGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

"• ';._ , .' . J/Iitt'w'othj, 4e» i^ Februar igo». 



GOTTESaELjlEKTBElT., . 

.■ -CaTTinozni b. Diet«rich: GriteMfA ämtfehes Wör, 
■ - ttrbuch det naum Ti^ammts vou Dr. Eueharius 
( - Oert$l Lehrer >ip Kömgl. Gynaiiaf. tn Ansbach. 

Bey (o manchem . Sber&anig:«! Buche , ms dif 
M«Se bringt, mufs unter SachKenneni die na- 
türlicbe Frage, eatfteheo : ob 4ann jung« Gelehrte in 
ibrem Fache fo wtetg bewandert lind, daCs fie gar 
«lirhr wifTen, .was nochsa thim übrig ill, und durfb 
welche Arbeiten fie ihr*r WilTenfcbaft aufbelfett und 
ferthclfe» können? £5 ift bekannt, dab wir ein fehr 

SateS'Handkxikon über das N.T. für Anfänger durch 
reis und Spoh» haben, und.dafs das rolUländigerf 
von SchUuftnar nicht wohl ilbertroffen , wenn gleich 
hia und wieder befonders in HinCcJit der logiichen 
Ordnung und AuseinanderfeUung der Bedeutangen 
reriacttelft der nöthigenSptacbphilorofhie, ft*ch »er*- 
beffert werden kann. Wozu bedarf «9 alfo.'gleicb 
wiedereines neuen Handw&rterbucha des N. T. und 
wt&.^r ein Gewinn läfst tich daron für die tbeologi- 
fche Literatur erwarten? Giebt es nicht noch einen 
anertneCstichen Stoff in der' biftoriTchen Theologie, 
der yeiacbettet zu- werden verdient, und warum 
/ucEitinaiinicht. durch die Bearbeitung del£elb'en det 
TTiflTenfcbflft weiter zu helfen?- Der'Vf. befindet ßch 
feihft in einer nicht geringe» Verlegenheit aber des 
eigentlichen Zvreck feines Buchs , wie man aus ft^ 
gender Stelle der Voretinnening liebt, worin er deik- 
fetben anzngebefc.bemOht ift. „Bey der Autarbelr 
„tung diefes Wörterbuchs hatte ich dia Abfleht. aAr 
v,g^henden Th«riogch «in leichees Beförderu1lg5mi^ 
Vtol des freyiMi ffibelSudiums iii die Hände zu lie- 
„fem. Nach AeBtÄ'eWeM/jHcn/iAeii.MeJi^erwerke wird 
^s doch nicht ^atiz überfidiTtg- feyn. Ich fuchte die 
Mdrundbedeutung zuerA auf, zog die. abgeleiteten 
«.Bedeutungen kurz znlääiincff. evUuterte fle eut.hel> 
UniBifilieu Parallelen aus dem A. T-, und fucht« 
UbefcHidars die dagmailifchen Gnmdidten-füi denGeift 
ikttnfen Zeitalters zu entwickeln.'* Man wird aui 
diefem Winke fchon' abnehuicn', daft SchteufsHtr"! 
trefBiches Lexikon diefer Axbelt durchaus zum Qrun* 
de liegt, wieesauch wirklich.der Fall iftt allein man 
wird auch zugleich bemerken, dafs.der Vf. felbft fei- 
ne Arbeit zwar fQr überflüffig, wenn gleich 'nicht fär 
gowz fiberfidlCgihiilt.., £9 kommtalfo daraufmn, zu 
Üben , 'woduri^ er das ganz Vtbtrfiiiffigt zu entfer- 
nen geglaubt hat. I>ie Grundbedeutungen und Oibger 
leiteten Bedeutun^^snjfind von SehUnffmtr fibtüSü^ 
J, L, Z. lacfo. Mrfitr Band. 



angegeben, und nidit blofsdurch den beUenifli&hen 
Sprachgebrauch «rlfiutert.rondem «Uch durch die 
'CCMY^pondirenden-'hebräifchen Worte* fo wie nicht 
minder durch deli clafEfchen Sprachgebmoch , wovon 
der Vf. leider vieles weggelaffen hat, was fbgar noth- 
wendig 3! ur Erläuterung war. £5 bleibt alfonur noch 
die Entwtckelong . dogaaatifcher Grundideen übrig, 
wodurch £ch Hr. 0. unterfcheidet: allein dicfe ge- 
Jtört gerade! gar nidt fOr ein U^iirterbuck, und tfi etwn 
deswege» im höchftcu Grade fiberflüITig, weil ein 
-Wörterbuch keioe.-Dogduitik feyn foU. Dies iß eiibi 
«ontradirtTo m od/ecto, .wie ein jeder ieicht ejnfelien 
-kann, der nur den Begriff eines Wörterbuchs logiCch 
richtig auffafst. Will man aber wiffen, was deian 
das für 'eine Entwickelung dogmadfchcr Grundbe- 
griffe tft,- die biet faerrfcht, fo vernehme, man zu 
Probe den Artikel „BwryviXisi' i) gute, erfreulich» 
».Nadvicht • Sam. i^ . so- 37. 3) erfreuliche Reli- 
wgionslehre , Gluckfel^keltalehre Jefu faiutarit ^fu 
„doctrina Matth. ^, 33- und öfter. Diefe Benennung 
„gründet lieh auf den höcbft erfreiulichen Inhalt der 
„Lehre Jefu von Gott als dem gemein fchaftlichen 
„und unveränderlich liebenden Allvater der Men- 
„fchen , und von ^r allumfaffeuden Menfcbentiebe, 
,;als der einzigen Retigioa. Tugend und Seligkeit. 
;43ie predigt un's ^ineii atlliebcnden MenTdunvator, 
^dier keines Zorns, keiner Rache « Jtciner Verrdtr-. 
-«^hung fthig ift (nur ei» varte^ijcktr ¥.xegtt kann Ja 
^twidir den U'ortßtin des -N. T. urtiuileH) fondern j^ 
„den nur bey redlicher BelTerung und Tugend bef& 
„ligt; fle predigt eine durch Fleifs, : Wohlihatigkeil, 
„Nutzbarkeit, Gefchäftaeifer, thstfge Meuftbenlicbs; 
„als di« einzige gottgefällige Religion und Seligkcüib- 
ntfaelit. .Mufs nicht eine f*lcbe Religion -mehr ati 
„irgend eilt Lehrgebäude den Menfchen aalbcitern, 
„beruhigen uutl bcyui Gedanken an diefen.Cott be- 
„feligcn? Unfer altesSyltetn,' das noch Gottes Zorn, 
„Rache, Strafe, Verföhnung, fremdes Verdienl^ 
y>wige Verdaramnifs u>f.w; enthalt, ift kein Evaor 
4^Iiuln, keine erfreuliche Gotleslehre, fondem-ofran- 
■tgiäuHfehei, xUrikkfchmekMtda 0udräl/iH<H n. C-w^ • 
1,3,) Verkündigung der. Lehre Jelu., chriftltcbes Le&i^ 
t,amt MbiMM traäütd^ religioMU Rötn. 16, 35. i Kor. 
1,9. 14- 4) Gefchichte Jefu,' Denkwürdigkeiten aus 
;idem Lebeii JäSa Mattb. 36, i3- Mark. 14, o. fo be- 
i^fMiders in den Auffchriften der vier Evangnicn.'*— ^^ 
Rec kann in janer rüfonnirenden Tirade fo wenig 
£.mtaiickehine.,i aJs dogoMtlfcbe Grwudbegriffe finden, 
denn eine £ntwicktflu«g Ul eine logUcue Auseinan^ 
derfetsung abfer. keine Tinide, krid der erite dogm^ 
tUich«iGriutdhfcgi^kBaakeiii«ndeiwrfe}FB, als de f» 



4t» ' ALLG. tITERATÜR - ZEITUKG.' ^ 4» 

*s ^iwa öott, moratifchen Gtfetzgeier und Kichiir wer<>n die BcdeUtangtn TOn T\t^t-^K tb atigege' 

gitbt, Vfotoii n«hkivr nichts findet t fondern eher beii, i) «volle Ladung F;«bei», ;^vo11e« Gaitügp lei- 

fi«$ Gccouthefl , in Td t'cui fter Vf. die Strafe GottfS ^c^, gjenau geArilTeiihaft ausricliten , beofafditn), 

verwirft. RcfTer würde Hr. 0. gcthaft hiben, wenn „erfüllen ptrfeele prärßo, tx äffe fatisfacio xk^pax a. 

er dafür die Bedeutungen des Wortes gi/syyfJue:' nach. „Tim. ^, 3, 3} "PnJ^. volle Bcweife haben, gewifs 

der Philologie und Sprachphilofophie volUtändig ent- .^iiTerlälTis überzeugt fcyn von Perfonen mul S*- 

wickclt hätte, irclches aber iiicllt gefchefien iß. Hie-' „eben inditihatitt , perJuafitS Lue. i, 1. res noiif 

ticy hiutc-cr sui£ iolgeude Weifu zu^Werkc gehen ,^om^tifftm»i ßöm. 4, 31- vo|lkQinmcn überzeugt." 

niiitTcn. Kuay^tAMv JTliiün ^''^® frohe Nachricht 2. u, f. w. Dies ift immer eine erträgliche logifche Ab- 

'Sain-gi 26. Odyf.V- ▼• '50- JinHehenbtgnt fnli-'A leitung dar Bedeutungen, nenn gleich di« Ssche el- 

aber rfarcli daii Sprach gebrnuch verloren geguigea, gentlich Co zufamuien häiiijt. JU^j^ffofaw ftenam 

mnd das Won keifst Buch im IwtlenilUfchoo Sprach- mtnßwant affera attevi , nt nihUdeßt. • lÜes nirdüun 

.f>:ebmidi nichts weiter ab NaehricJit, L«/ire. feldecht- ouf die Seele attgewandt imd Hieh.vftB &änden ge- 

hin- Daher x) die Nachridtt voii Cbrifti Lsbea und breuffhi pltnam menfuram argunentarmm nßer» 

.'(.ehre, DetiXnrürdigkeitenCciiwsLebeiisin denUeber- mlteri. llK);p^'<popMfi»i , mihi affertur ptena eofüt wtgttr- 

.frbriftcti der Evitngelien mttiyftX. xjtra Vl^rä. u. f. w. mentorum. Davon ift es nun eine nntärlicne Fo%n 

-3) Die Lahre Chrifti fctbft iactrina chwißiama, mit d»fs ich inicb von der Sache Aberzeuge. Daher -r}:^ 

^iH zufaminen gefetzt Gottcstchre göutiche Lehre, fr,!T)ep(i^ai prrjuaßjjimum ßbi hnbera, dic^röfstcjjeber- 

■eiiu UtnfcbreihunfT oder aue^ nur ein befouderer zeugung und die v'ollofie Zuverßcht habe». Femet 

Ausdruck fürchriftliche JLehre Röoi. i, i.. 16, a5- wird von xpyfr«yysX7i.täai gefngt, „linigft A:hon (w»- 

if- Kor.9, 14. u.f. w. — EcheiCstnäinfich da»Wi>rt „rumniehtjehon tängfi?) ankündigen', lehre», n/tck 

•ia den beiden ^etzten Stellen nicht chiißUches. Lil»- ,^imH (irundfiitfan vortragen (em' ganx uillkfirlich 

' immt, fondcxn in der erlten daren- bedeutet «uxxy«^»' ri^inzugefefzter Begriff, der gar nicht in dein Wort« 

-ßtv nichts weiter afs die chriiUiche Lehre oder Chri- «Hegt) annuHtio, trada, wie efay. Rpin. i, 2." tl^of 

jfinsliBhrc, mit ich fit klare, und ii\ der. zweylea TxvtiUtS^ii heifst eigentlich multa aitt» promitt^rat 

feiilL-cktbin chriftiicht! Lehre, ,-r*. U«beriiaupi ilt dia- fteht aber im hellen iftifclicn Sprachgebrauch für tont- 

-&!' Wörterbude .luf der einen. Seite zu unvulilUndi^ ^t aiUta''praeäitere, So helCtt BvayyiKXnv fehr lüu- 

lind auf der andern Seite zu nnzuvcrbOig d. i.: nicht tig aimwtUiare, Allein das Medium iiTxyyt?i.ktt9»jit 

mit der gehörigen Philologie und Spraehphüofephic heffst eägeBtltcb promittit«. Indeffen fallen die B^ 

gefrbc;itct. Die Bedciitungcu der Worter lind bey griffe VorhcrverkundtgungundVcrherveiiieiläungfehr 

ncitcirt nicht fo auseinander gefetzt und geordnet, zul'aimneii. Unter dem Worte fiyiaffxtiv wird au^ 

.dafs fiC'Wie von felbfl auseinander ßierfteu, und dem die Bedeutung li^n^maw) -aufgeführt, welcfae-ineb^ 

Anfänger das SpracUftudium erleichrem; fo4td*m die fere Eitegeton ilw» geben 1 allein Rec. mAcluie doch 

.Reihe der Bedeutungen ilt iheils iinvollflündtg» theii» de» Sprachbcwefs^ von dietci Bedeutung fehen? Di» 

.wHIkOrticbi SoImM aber diefer Fall bey einem Le- fer Ufst fi<^ (cbwerlich befriedigeml geben, denn di* 

xikon eintritt, fehlen ihmfcbon ein paar tüuftto- Begriffe verirren lieh nie fo fehr an einem Wortew 

gcnden; und deshalbkann man es nicht fehr empfch- dafs kennen, erkennen und lieben ffir. eiaerley gehat- 

fcn. Diefcs ürtheil ecfodert einen Beweis, den ReG «en \verden feilte. Bey tfxau.ai ^ Hl^ vergliclw»* 

■nun geben will, und durch eine noch weit voUIt&u- und koamen, atc die erile Bedeutung angeuommem 

digcce Induction. geben könnte-, wenn es die Qreu- mit leinen Ncbenbedeiitun£«ii, und dann f»lgt 3) 

aen euier Recenfien zuliefsen. Zum-Bcwcife obex, hiagekei^^ abire, ^roficisiA u.. C w. Altein die erfte Ber 

4l^ ersteht kn^Uicb nach dem Beweife fucbendurf- deutung iil gehe» mifallen feinen Nebenbcdeutuit- 

«e, greift er s«f gutes Glück, in alte Seiten des Bu- gen , alfa auch hingehen; und davon ecft ianmnk. 

«bes hmeih. nid findet ihn allenthalben. Solühtt Wer die ültcften griechifchen Dichter g«}efen hat, der 

- der Vf. z. B. unter «■p»x*«T»i' die Bedeutung ende% kennt die urfprünglicben Bedeutungen diefiü Worts, 

diif,,und überfetzt Röm. bj, f3<. ^vv^ irpo»\tf<pty di« und werimhebrtiij'chfnmit eignen Augen lieht, dtt 

Mac^t der Barbarey endet. AHein Rec, provBcin auf wciis , dafs es fteli. eben fo mit dem Worte NID ver^ 

y:deä ächten Kennet der griecbifchen Sprache: ob hält.. Denn 3N ttlDliin heifstnicht jbl tienit, foftdern 

««-müglicb fcy, data wp^xo^reiv entLn. (ßnire) htittl^ abit ; die Sonue gehe weg,, unter. — Doch BeweU 

kinnei? In der angefiluien Stelte beifsl ts^naxta^ genug, dafshier nichts, reiflich Durchdachtes und ^ 

gäis fM-ocfifit 4e Nacbt (des LaAers) gebt fort, weicht Vollendete« zu fucben ilt, alfo auch das Ganze ohne 

zqrück, vergeht. Wer ein grie^ifches Lexikon allen 'Verluft f^r die- tbeologifcbe Literatur hatte un. 

^b^reibcn will, muls etwas mehr als eine obei6äcbr terbleiben können. Da man fo häufig auf Willfcfir^ 

liehe KenntDibder gciecbifchen Sprache haben, fonft ücbkeiten und fcltfame dogisatifrhc Häfonnements- 

«■Meift er ein qviiä pro qtu) von Bedeutungen. Frey. Aöfst , welclie mehr vfro-irren als aufklären ; fo räd» 

VA iftdies in ua&ni Tagen bey den Tbe*logennichta Biec. den AiifitngGm, üch lieber anfangs dos Uand^ 

jelaenes^' altein isen wird dies, iihmer tadelu, fo lanr lexitsen des iirebs über das N. T. 'n«ch den Jctztei» 

ge die ächte Kenntnifs der griechifchen Sprache «erii Ausgabe von .fj^oAisBnzufcluifSen, bis- fie (ich. Sihleufsi- 

Jeft -fleht, und mUteidig ühec die i^uachwidtigen £c* ner't Lexikon kaufen kdnuL-n ,~ wob^ lie das voilie^ 

Uotenmgea ttdes HabetterKuea tflchela. Feroei gcnde Wöstexboch S^r nidic veimiflen werden. 



■'Wo. 53- FEBRUAR I80«. 



' OEKOKOmE. 

Wien, b. WaHisfeirofscr: Bnßrägt zur BthanO- 

hmg. Pflegt and Veiftehrung äef Fruchtbänmt 

■ fir l.iabbaffr dir Gdrtnerm. Verftfet von Frey- 

herrn TOii Heiafu , ti.ii. lIofnKb und-Kitter des 

katr. königt. SftpIiansArdena ete. 1798- •94S. 8* 

Der Vf. — ein in der ManaeiipIiyfiolDgie luödi- 

jer anA bcrcLHdener Momi — erwirbt ßch diircli 

diefe Beytrsge den- gerecfiteiiDBnk vieler ferner Zeit- 

ScnoflcB. — Was er, von dem Werth und Nutacn 
er ObflcultBr fagt.'täfst fich jnit GWuide noch flar- 
ker ausdröcken. jyHr köiuien es für ein 'Glück uBt 
ferer Zeit {die'otmedeiB bey den Erfchöpfmigien des 
Kriegs ftllcAufiOierkrämkeiesHf die zugewiunende h^Or 
iesproducte erftdert,) erkennen, dafs-dieFruchthaum- 
zachtdjid Obftcuütir inerwfittrchteAiif'^^il"»!« kainmt. 
la dein "W'filiijorte des Rec. find dieCes Jahr (des Soitt^ 
sierobÄes nfcbl za gcdcnSeii) in einer benadibarten 
5täJibrofs zii Zider oderAt pfelwcin, (der bey <leo rhe 11- 
jes Weinen und wegen reiuerGefuiidheit bey Reichen 
■undMicdrigan fehr btÖebt au werden anfirngt,) fSr mehr 
a\s.fitbenzig tauftnd Gulden innerhalb fedis Wochen, 
rerkauft worden , welches gewÜs für einen einzigen 
Flecken und Landftäd tcIieugroCsc LmereiTen von dciten 
JObAbüiiiKen und zwar nur von dem g^öfsten Thuü 
derTelben für ein Jahrbelfsea küimCu. — 1 

Der Vf. dieilet feine ijedanken [n 36 Apherfsmen 
■ift. — Mit R«cftt giebt «F für^ume einer natür- 
fi(A kiaftvoUeti Erde in einem übrigens gefunden 
Dunftkreife den Vorxug ror allen kflnniicb zidbm- 
nengefctztcn Erdarten wnd Mlüdüngungen. — Di« 
fc«fte Erde wirke ni<ht überall .noch allezeit mft glei- 
'«bem Erfbtge, und unterließ der Entkr.lftung. — ^ 
%inn Beweis" des erftem fßhw Hr. V. IL das Beyfpiel 
•nm Montrcui], Bagnolet uni eiilige« benachbarten 
BOtfem nnw^ Parisun ; wenn 4lt Gärtner' ihre jun- 
gen Plirfdien- und Abrikefenbaome- in die eus ifaren 
«■g«aen Garten nitgefÜlMYe oder übertragen« Erde in 
«inigerEmfernüng anderswo felbft pflanzen, und nach 
ihrer Art bthandehi, fe ftlintn«n ^ennocli a^higtaub- 
-«Bntigen-I^aebfit^tteit überein, düfsBauai iindfrüch- 
tB.anFor^rig, Datiertand GötedenjuMgenaö Mön- 
*renH ete. fear »nerkiich nacMtehcii. — lyetr Erifafi' 
fc^ «icht eüietfey für «He PflanBen. — Biefer Satz 
'tftnoch nicttt^ms R.«i«e gebracht. So febr indeffen 
<Ke Behauptungen ni«n«her neuem Pfi'anzen PhyfM»- 
togeri nnd Chemiker denrfelbcn entgegeil lind, ft> 
%kn dodi die beßändige Erf^farnog, dafs aHe Er- 
2cugRn{>en der nXm1i<:hen Gattung Fflsiircfl Ohne Zwi- 
fthenzeit und Abwechslung mit addern in eben deiti 
Erdbodetl -naA- Dnd nacb an 9tirke, Scbftnhelt und 
Wac&sthtttB attnebmen. bisüe «jKflich ftMeckte G^- 
wKchfe tperden. — Richtig bemerkt der V£ , dafs 
Fruc)itb#'tiine fckinge keine Düngung heAÜrten, als 
fie kräftig «i'\^"achsVbum. von- ^wmtBrtMh'T rite be, g«- 
Ainden An^hen und fVuchtbatiJiTtd. Ja die DfingviVg 
«lehraineii in fotchem Zuftand-dfen Brand.^HatzIltirs 
«d«j>pl9taycbekAlbAerbieii fcBV dtt-'ittf« Itrtit^ 1ib«t< 



Tpannt werden, nnä ihre SahgefUfse dl« fiberflöUige 
Nabrang gleich Ann nicht verdauen kdnnen.— Wen« 
der Vf. (Aphor, n.) von der tuft, den Ifimkn, Nnd 
iir hiernach e« treffenden Wahl der Lnge /«r Bät»iM< 
«Brf Ftüehte redet, — fo Tergilit ef von der Hob« 
rf*3 S«kaffe5 derfreyftehenden Bttuine desNiJtingoaii' 
''mmerkcn^ In Ländern unlj G^eiHien, wo die Win- 
de häitSg und ilark wehen , inufsder Schaft um ein 
EtrittheJl -niedriger feyn afs fonH, Zieht man z. Bi 
bier zu . Land einem Apfelbaum einsn Schaft oder 
-Stzunui von (JFofs oder an Wegen, ui^ Strafsen et«.. 
\on T-Pufa.fo darf er in Dänemark nnr 4 Fuf» b» 
hen. tii er köfacr.'fo werfen di* bäufigen Wind« 
nidil nur leichter dt« Frücbtfe ab, fondemdie-Kro- "' 
«e, die der Wind ttäritar greifen kann, ift vi«tia«h« 
d«j Geßiltr ausgefetzt i z«rriflen und ab]gcworfsn n» 
werden. — Die Verwakrun^r der Ffirfchvnfpoliere 
(Aphor. 13.) an Wänden und Mauern \('tdcrdeii WiUr 
teffreft durch Vorftellung der Strob - Schilf - oder 
^willigdeckeitetc. will'Rcc,. tär manche Lage» von 
€JTr[en, zumal bey zürthcUtraogmen Uäumen-^dtt 
die aus eintm warmen Klina vnd Mcbteat Boden 
Yei^cbriefcen worden, gar'nicfat abraAcn, («b-erfclUMi 
in dein letztem unerhört kalten Winter von 1798 auf 
1799 ^"^ PHrfehenFelhe von 5» uieHt grofs erwackfo 
ner Spaliere -an einer bobeu Maucfr wie jedcrrei^ 
•ganz unbedeckt galslIeM , und nur einen einzigen 1k»- 
-faen SpaKcrbnuifr durch die grimmige. Kalt« Tcrierefi^ ^ 
die übrigen auch n«^h Arhone Frflcbte gcliefart ' h»- 
lben-,)"fo kaiHi' er dock ilurcfaaas iiicbt ÜUigen, die 
-fteuokulirton PfirfchcnfHinuncben bey annähendem» 
'Froße bis über dia eingclctMen fchlafenden Auger 
mt Strofa au überbinden. Solche werden ameh«- 
-tteiV «ntwedar d»ft;b' dal Glottaii, fo fi«b imr£troIi 
-atn Mcktelbin anfttzct, gerader,' odor die Augen ev- 
ftickt oder v«n Mfiufen ausgefreflttn. So fah er eiua- 
mak mehnrc loookufirta PßrrGhenftämm«, dicman 
■mit Strtfhftflrzen. wider die Külte fcliützcn woÜtB, al- 
le v«n Mäufen aufgefreffen. Dief«H fcbadet dierFrofc " 
hauptfächUfb nur im Frühjahr, wenn die Augen an- 
-fangen in Saft zu treten, und nach «twatgen Regem 
Frort einfüllt : noch mehr aber den okutirtsn ApmkH^ 
fenftSmmen , die noch friiher in Saft treten, — Macb 
(J. 7. iÄ d«f grmacbto Rauch in Gürten' biey- Fruit- " 
'lin^sfröllen^zar Zeit der BlilM mit niditen.«in leerte 
GefchWäta , fonder« von bcfter Wirkung. Und Avaa- 
g.g. von Mebl- und Honigtbau, der bey hellem Son- 
nenfehei« aus der Luft fällen foll , gefngt wird , ifr 
eine unordcntliclie Guhrungmder Pflanze, die frey- 
iich durcfa die Cuft verurfacbt wird. Noch wenig« 
können nach (J, 9. die K«bel im Frühiinge einen Sa- 
Inen kleiner Würmer mit Jieh führen. Denn aus«!- 
iiem uaorganifbhen' Wefen kann nimmermehr ein- ot- 
gönifcher Körper nach föften Regeln der KaturiehnC 
entftehsn, Dicfen Samen oderEyerchen werden von' 
Fliegen' mit Legltachelu tK- dia Blüten-, odci> von. 
fttliViHkäferthTn M diefe«ben angelegt. — ^ Im rtten' 
'Aphor: g«ht der Vf. woU zu weit, «»«in «r die St- 
fchneithing .der Herz- «der^fahlwurzrin ''fthlechth«!' 
ravilrHi ii»4 zwm kiika* tistecfcbaed btj allea, und 

'-■■■■ - ■■ .■ .-..,■.,:!..! 1 . jpdvUi" 



4=1 



.A. L, ^, FE-aH-U-AR-jc^^ 



*H 



jeden Obftarten , Und ohne Rä(rkficht inf ihr xtrtes' 
Alter oder wenn üe fcbou febr erHürfct.iind. Davon 
ahjetzt, um den Raum zu fpahren, nicht zu geden- 
ken, d«rs öfters 4ie Pfahlwurzel Urfa*:^an,Ü»ifi:pch^- 
barkeit zuma^ b«y Zwergbäamen ili < - und diefi:lbe 
luin in Holz undJ^ub treibet, fo wird z. B. e^i'iun- 
ges Bimbüunichfla jeder<«it eine fchönefe Krone .vo(i 
Wurzein ziehen, und mehrere NabrangÄWurtelfi zu 
feitiein künftigen, freudigen Wacbstbuin und Frucht- 
•barkeit erhalten , wenn man bey femer Vefpftanaunff 
die Herz- oder- fifabivrurzel Qbec dje Hälfte w«^ 
fchnetdet, als wann man ft^lche ffprade ^infcuet, 94er 
iA det Erde eti*a»ii««beuset. ^Waldbiifii»«, rnidßäu- 
ta»i d.ie lebaoalängjkh njtf ibrtin. E»*ftebungsort Weir 
bin,' haben ein ganz .andere^ VarbBltnM*. -r- .Ii» 
tUttm Apboiv vTO ron dex Lfitung .und ßbenwM'sisev 
Vertbcilune d« Bauinfaftei.. durch deii Schnitt, vo» 
Abkneipung überflüdiKer. AusUiebe ond dem Brechen 
der Zweige "Seredet wird, dringt der Vf. auf das Be- 
(chneiden. der Spaliere: und vorzüglich der pfirfchen 
iM Herbji, ■und .v«»wicft das BftCcbneideiv iip. Früh- 
jahr. Damit weiden nber.die wenigfteu (iitta^r in 
nnferem nbrdUcheril Kliwa einHimmen.. Denft fallt 
ei» kalter Wituec ein . (das man doch nickt zurar- 
Uffig vorher wiffen kann , ob er kalt oder leidlich 
werde,) fo. inufs man die Bai|iae nicht ohne Nach- 
"■Aail wieder fchneiden. Es.ift iittmef . ßcher«r und 
Aeffer, zumal.'bey dert Pfitfcben, im Frühjahr zu bt- 
fchiwiden^;jtt,jJer letzte uHerhöct kalte Winter uä- 
^ Thigts de» -Gärtoet , feine Pfirfcbenfpaiiere , diewoW 
* «mganzen Reich notbgelitteii. fail We »ur Blüte, ua- 
*efcbnitten zu laOen. um fodaun zUTÄrlafliger febM 
eu können, was tauglich war, und fith nach dem 
•Verlaft der verfrorhen Zweig« -zu richten- iJ^bri-- 
gens zeigt (leb der Vf. ali einen gründiichen. und psak- 
tifchen Kenner de» Bauittfchiwrta ^ uud giebt d^von 
■ die ächten GrundHfze an. -^ Zur Baitmlalbe ba- 
dient iich der Vf. bloß 4aaBaumwqcbfes, od«r de« 
■Rtndviehmiftcs mit verraifcbtem Lehm oder zarter 
Erde , und- verwirft alte äbrige Baumfalben und ÄIö»- 
tel.^ D« «her das Bnumwachs bey viele»! Baumwun- 
-den zu Aener, die Salbe aber .von Rindvielunift ete. 
flicht hinlösgliche Ye»iv«hning wider tlen Rc^en auf 
- Jabr und Tag bey beträchtlichen Wunden giebt, und 
nidit alle. Wunden mit Lappen kdnnon. verbunden 
■werden , fo hatte er mit gutem Gewiffen eine iich 
ftütker verhärtende Salbe oder Mörtel, wie %. B. den 
forfithiCeben Mörtel oder aberhaupt eine mit unge- 
löfchtem Kalfh oder mit dicken Terpentin vermifch- 
te Salbe empfeWen fcöidien. D^nn fo gut an fich diis 
Salbe von RindviehmiA mit Ycrmifcbtem L.ehm .odw 
Iiatt iil, wenn ein Lappeil Tuch, oder Wachstu»* 
dämm gebunden wird, fo nJiöAit er doch bey anhal- 
tenden Regen die NSffe und Feuchtigkeit. zu fehr an, 
und bcfchützt nicht auf Jahr und Tag gcn,¥gfam.ivi- 
der die Faulnlfa; AuCscrdcmniften gar gerne dieOk- 
ren Würmer und ander« infacien unter . folchen Vet- 
bnnd, die. neu« J3efi«ungert in .die Äiade macheo, 
.und das VerwacWen binden. — . Im 33ten Aphor. 
redet der Vf. voa fchÄd«ch(R JufccIpO. . Drp ^-K»/« 
Ter^ehret kerne Blattlätife. foodem beleckt üa aur 



um des Honigs wtllere, dp\~Iie Top fich fpritzeri. Die 
Auieife hat fluch keinen SaugAnchel, fondern zernagt 
mit Ihren Frcfsz^gen. — Was der Vf. den iSUcker 
jiennt, iü der ^itettfiither (curcuÜQ: iongiroßer oder 
nach Fabr. AtA!la|>ua-bacchus} der in den ß^ntimrcbu- 
Jefi -iu>d an den Ahrikof«! uiid ^"der» Frücbti-'n fo 
.unao^eaefasv iit , -, als in . de« .Waipbergpn, —^ Die 
U'efi)e^ unä JJurniffen find von den Weintrauben djijch 
Ti-irn nicht wohl abzuhalten,^ beffer dOfch Papierfäck- 
chert', dirf mit Ocl« öder Sdiweinefchmalz getr^if^t 
find. ^ Die, Baamwoffit ifV-unfch^dlich ,- und' dA 
■Gärtner foll iie iif cht beleidigen*, ■*t^l fie ein RadB- 
infcct fft, iiiid ficii roft' Blattlau^n' und andern li^- 
■fecten nährt, die fcbädllch find, -i- In Jetzen Aphor, 
T^n Baumfchtilen-, 'Wahl tmd Vereälimg der' WilÜ- 
ftäiäme. — ■ thni der Vf. dem Copuliren'zu viel, daft 
et es unter die Bemühungen fetzt, die Wenig von^- 
ten Erfolg find. — Birnen und Jepfel zb niedrig^ 
Bäumen auf Quimn^u äugelp, wird v^ohl einDruck- 
fehlerfeyn; und heiffen f6tl$n: Bifne auf C('titü, 
und Aepfel anf ^ohuKnis oderParadieSftdmmchen, etc. 
Wir haben unferer Grenzen eingedeiik niir diejenigen 
Aphorismen ausgezogen, bey Welchen fich SelegwA- 
heit zu eignen Bemerkungen fand, Aufserdem aber 
enthält das Buch fehr viel Gutes, das wir den Preuii- 
.den der Fruchtb.iumzncht als Refultat eiher langen 
■E^fahI^]ng liiit grofsem Rechte zut'ErwSJuftg Und 
Befolgung eihpifehleA können. ' ■ * 

■ :', / ,, MAT'HBÜJTIK.,' -■ T 

Halls, b. Renger: ErfieAnfangsgründt Xer. Fet4- 

mtfskunß mit allgemein fafslichen und populären 

Beweifen, furLondwirtbe,. Forftbedienien, Gärt- 

l ner u:id jeden, der fich felb&darinn untetrichten 

will, von G.. Qrpjst. ,^26S. g.' iipt beygefilgt^ii 

Holzrcbnitten. (i^thlr. iagr.),' , ' ' ;^\ 

Nach den eigenqv Worten ^sVf^'foU diefesBucfi. 

keine fttenge und voUftandigefyftetnatifche An w«ifunc 

zur ausübenden Geometrie in weiten Verftande, foi^ 

ilem nur fq viel fafsUch' vorgetragene ^ifoe aus dipb^ 

.Wi&nfchafV enthalten, als zureichend find,- fokh^ 

Liebhaber gi^bprig und auf-fii>e,leiclt^,Art zu luueF-' 

rictit^ .-w«}<;he.keiHen,JBeruf , lieh "Ut gru(sei).-r*tf- 

'."vickelteR Meifungen abziigeben,' in ft^h lählen^auc|i 

.wed«f'Lufi, Jioch Zei;:, auch manchmal nicht Gadulfl 

und Taient:geQug haben, die Tiefet^ der ostfacaut^ 

.fchen Lehren zu ergründen; foifdern nur Ja yi4.4.w 

.wifi'eu verlangen, idnfsfie ein yo^gegeb^ties F^Mi'^ti- 

-ttg ap.fhetut)cn> berechnen f 'Uiid, erfo{l(:rJichen Fatjp 

tnit. verhjilt(rt(sinüräige> Geuauigieit., ^iftheil«» kü^- 

jneii. —r '■ Unterdieft^ Clalfe zäliieC tlp.cffilbf.Ockonomef^ 

iForftbMiflUt^ Giini)4f , Ricbtai:, Gautenhliftep, und g«- 

meine'Feldpiffrer; ^und trägt .itir diefälbe aufser dem 

,FeVl9i.^$ei|.,i|Wflbey£r die WinkelfcheibezuiH Gninda 

:legt,:aQch t^ ^CereomctTie, durchaus in A^msndung 

,. uncl ErkÜutorHAg d«<£igeBrcbaAei) der L'uieui , Wink^ 

-und ,Fl^^«b , 'auf; w-?lch*n! Opewipnen niiÄ Berecjl- 

^nunge9L:b.eniih«n.rnul'.«le< für die,Clairf) rou.Laf«ni» 

.jTcl^htl.^ V£..ii»jAHt ft<ut,e. ]|^4uc^;peutM^ 

keit TOI. 



4V. . N u m e r o 54. 4«« 

ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



r 



•Donnerstags, dtn 30. Febrnar igoo. 



JRZNETGELJHRTHEIT. , - freffenderThitreieu bösartigen Gtfckwürm. (Aas Dun- 
can's annals of ntedtc.') VIlT. Hammick wo» deiif keil- 

ERLAsaEN, b. Scbubart: ^mtnlen der neuefien engti- fatnen aufiertichen Gebrajicke des Hopfens hesf übelarti- 

Jchen und ßranzußjcken Chirurgie und Gehurts- gen Gejchwüren. (Eben daher.) IX. Simmons Be- 

hüLfe, heraus g;eg:ebeii von H. Bernk. Nath. Gott- merkungen über Baynlon's Methode, die atten Gefchwire 

tob Schreger und D. ^oh. Chrift. Friedr. Härtet, der Gliedmaßen zu heilen. (Ebendaher. Bagnton, 

Profefforen zu Erlargen. Erßen BcMdes erfles defTeh Abhandlung im zweyten' Stücke .diefer .Ajina- 

Stück. 1799. laEöf. Zweutes Slvck. 12 J Bog. len [wohin auch diefe Bemerkungen befTer verfpart 

mit fortkofender Seitenzahl, (jedes ig gr.) worden feyn würden,] fieht, empfahl UefipJlaller, in 

D4er Meynung,. dafs fie' durch Aneiiiandemäheruiig 
iefes Journal foll , nach Erklärung der Heraus- der getrennten Theiie wirkten. Simmons glaubt, fi^ 
geber , vorzüglich neueren periodifchen Schrif- wirken erftlich als Binde, die den Theilen Ton gebe 
len, Samiiüiingen von Beobachtungen, kleineren Ab- und dadurch die Verhärturtg zertbeile, und zwey- 
hxndlungen und Monographien englifcher und fran- tens dadurch, dafs fie die nlccrirte FUche jnir" de* 
zu&rchec Chirurgen gewidmet feyn , wobey fie , bey fie umgebenden Haut gleich machen , ebnen. ]Bey 
zweckmäisiger Auswahl, nur auf das Merkwürdigere, reizbarer Haut thue das emplajlruni UthargyHi eben- 
Neue, und entfchiedene praktifch Nützliche fehen falls gut und mache die Haut nicht wund.) X. Cot^ 
vollen. Jährlich wird ein Band von drey Heften tomb's Beobachtungen über die Um/iülpung der inner« 
erfchemen, der 33 bis 36 Bogen ftark feyn foll. Die Haut der ' Gdtürmutter und des ßluttermnnäes. (Aus 
in d*m gegenwärtigen Stücke enthaltenen Abband- deften Oeuvres medico - ehintrgicaks.) XI. a) tlejfelben 
lungen, in deren nähere Anzeige iivir uns wie bey^ 'pferatfon des Käijerfclmitts nach einer fim;^hnmoTi4t^ • 
andern folchen Sammlungen, dem Plane unfers Jour- Uclten Schttiangerfckaft. (Ebendaher. Es -war Äne 
nals zufolge, nicht einlalTen kfinnen, find folgende: graviUtas tubaria. Die-Kr^nkcngefcliicbte uod tcl. 
t Heuliger's Bemei'kungen über die NaehthMU ' der cheiiöfTnung find lehrreich. Die Operartion des Kai- 
iiinßltchen Vereinißung getrennter Darmfi&cke durch ferCchnittes iber würde Rec. unter den beßtriebenen 
die hvagination, ^us ävn Memoirei de la. Jodete tne- Umftanilen gerader.u verweigert haben. VicrzehTV 
dicide ifentulaHon. Der ganzeAuffatz.der wenigflens Tage nach der Operation ftar}) die Fraii, die, bey der 
nicht verdiente', an der Spitze'diefe.r Annalen zu fte- Erleichterung, weldie fieVorderrelben(S.io30 durch 
hen, ift nach Riskter's des grofsen Deutfchen Lehren Arziieyen erlangte, doch' wahrfchrinlicb 'cv^nigficni 
fSr uns Dcutfcfae nicht neu. Die Herausgeber hiaben noch länger, als vierzehn Tage, ohne' jene gelebt ha? 
einen fchätzbaren Zufatz zu diefer Abhandlung hin- beri wurde. Das Kind war feit dem jichten Monate 
zttgefügt, wbrin Tic auf .Sc&ma/ftdlfbfM neue Methode ^od.) XI. b) üuerin Benuriungen über den vorßehen' 
zur Vereinigung durch Brand getrennter Darmftücke den Auffatz. (Aus dem Recueii des art. de la Joc. de 
ind zur Heilung eines künAüchen Afters fceforiders, Jante de Lyon. Ift mit Recht gegen die vorgenoin- 
aofinerkfaiii machen. Aber man Xaim doch nicht mene Operation und die Art, wie iie ausgeführt 
fagen, dafs Richter's Lehrfätze «eK«- find als Heyli- wurde. Statt derfelben bringt er, jedoch bis jetzt 
ger's Gnindfaue, wie ein Ausdruck S, 32 leicht mifs- nur noch aus tbeoretifcfaen Gründen, eine hinlänglich" 
zuverftehen ift.) II. Worte, über die Merkmait der grofse {nci&on in denjenigen Theil der Mutterfcheide 
E.indringung der elaßjchen Sonde in die SpeiferoJn-e in Vorfchiag, der den fhier fehr tief ih das kleine. 
eder in den Larynx. (Eben daher.) III. Petit' s neue Becken her abgedrängten] Kopf bedeckte, uAl. Jauf 
Methode, Abfiejfe durch den Stich und durch Schröpf- dJefem Wege die Theiie des Kindes, die ,fich nach' 
köpfe auszuleeren, (aus dem Recueii des actes de la und nach dargeboten haben wfirden, ganz langfam 
Jotr. de fante de Lyon. Nebft einer 7weckmäfsigen herauszuziehen. Der Vorfcfalag verdient allerdings' 
Anmerkung der Herausgeber.) IV. Martin der jün- nShere Prüfung.) Xll- Petit BeoBachtKug eäitrvoli' 
gert wo» einer Verrenkung des iintem Endes der Speiche ßändlgen und chrnnifchtn Uniftülpung der GeSSrtnut-^ 
iber du vordere Flache des EUbogenbeini. (Eben da- ter, die für einon Poltjptn gehalten wurde und den Tod' 
her.) V. Dujfa.nfoij's Bericht an die Societe de med. uerurfachte. (Ebendaher.) Richtiger gtM-edet , venire 
iber Martinas (vorhergehende) Beobachtung. <Eben fachte die Unterbindung den Tod: Ei«. Arrt und" 
daher.) VI. Mitrtin der jüngere über eine Ansrottung' eine Hebiimme hatten zu verfchiedeaen Zeiten; jeder 
des Ohtranns ans dem .SchullergeUnke. (Eben daher) «}ingef^hr drey Monate nach dem andern, das- Uebel- 
fU, Uarneff 0)er dea.blntzen des Magenfȧs grajs' flir einen Muttervgrftll erftahat. Nachher fand unfer 
A. LZ, ijoo. ErJttrBand. "^ ' ,* ' -Hlilr Vf.-' 



437 ■ ALLG. LiTEIUTUR -ZtlTUNG. -, , 4!« 

Vf. in der Mitte der Scheide und nach hinten zu ge- Tliätigkeit vcrmebrt hatt», oder mit einem andern, 
gfca fRa HÖSfluiig des IlcÜigenbcins 'einen, weichän, ihminüglichil ähnlichen, bis die ThStigkclt desTbeih 
gle'ichgeL'bncten; glatten, birnfürmigen Körper, der 'von ihrcin" uii^wuhrtlichen Grade ÜufeiiiT-eHe zo- 
„inic JL'iiieni. Stiele iii deir lylitte des Mutterlialfes". ihrcja gewöbnlicbsn und natürlicben. bcrabgeflimmt 
zicmlicfa frcy hing, und in dem er einen Pol; pt;i zu , ift." Der Vf. tbeilt die Verb renn ringen in zjvey Ar- 
ericenncH glaubte, der „iin Grunde des uteri« erzeugt ten ein^'r) irt folche, ww die Tliatigkett eines 'fhci- 
, worden" und durch delTfn ovificiam bis in die Scheide les blos ubermäfslg' erhöhet ift, und 2) i» folche, wo 
heraBgclliugcn wäre. (Dann liJtte, doch, zumal ftey tnntgff-Thcile In denfelbeii'Zuftand einer flbermafsi- 
dem ungewöhul/cli laugen Stiele, wie er der Befcbrei- gen Tbätjglteit verf^zt, andere hingegen ganz zer- - 
biingriacfa wohl biitte fejn mtüTen, eine Sonde niu Üürt find. Jede derrelben hat ihre verfcbiedeiien. 
bpften. Licht gegeben.) Fünf Wundärzte urtbeilteii Grade in. der Behandlung, die hier mit vieler Weit- 
eben fo, und die Ligatur wurde vorgenommen. Der fchweifigkeit befchriebcn werden. - II. .Heilitng emes 
Operateur fagte, „dafs er in der Tiefe oder im Grün- Ge ficht sjchmerzes dnrch dii Zerjctintidung dtr leiden- 
...dc des Polypen auf etwas Feftes träfe, dos ihn zu- dm Nerven, von gfo/iann Haighton. In einem Zu- 
rüclvftiefse." Dennoch mächte nur ein Schrey, den fatze (S. 371 — 375.} geben die Herausgeber fchätzbür« 
(iie Kranke in dem Augejiblicke ausitiefs, als die Li- Literarnotizen über dieft Krankheit. III. 'David' Pa- 
gatur zugezogen wurde, i"o wei^ aufinerkfain , dafs terSon's EvfahrtMgen über die varthülhafit IVitkung 
man fich geirrt haben kümje. Nun erft „nahm man der Salpeterdämpfe auf alte GefcTuvüre. IV. Tliöniat 
fich.vor," die Untcrfuchuug inittelft einer Sonde zu ßaijnto»'s neue Sleiljode, die atten Gefchwäre der nntfr» 
verrichten ,. und machte die Ligatur los; allein Jiefe Gitedmtißen zu bekanJeln. V. Evenird llome's praktt- 
. Ünterfufhung unterblieb am folgenden Morgen, weil fche Bemeriimgen über die Behandlung 'der Fußse' 
die Fraii zu ichwach war. "Den fimfien 'fng darnact fchu:ürt. BekaHntlich ifl von Hoaie's Werk bereit» 
Ttarb fie. 'Die Leichenöi^uung bßftiitigte den Irthum, eine deutrche Ueberfeizung' vorhanden. VI. U'itder- 
aber yon.der, durch die Ligatuc wahrfc heinlich ver- Vereinigung des Schienheins durch eine Art van Liga' 
urfacbteii, widernatüdicheii Bcfchnffenbeii: der Geb^lr- tnent, nach' ii'rgnahme eines heträcktiichen cariofen Sttfcks 
mutter wird kein Wort gefagt.) Xlll. VefiUamp's aus diefem Knocken, von Ridiard SmiLk zu Bfifto!. 
iiemerkunecn iibtr »ine neue Art, das ächte Anturt/stna VII, lieber die Cur, des H'ajferbruchs durch di» Ei»- 
am obertfTheile der Schenkelfcklagader zu witerUnden. J^rätzung, von ^. R. Farre. VIII. TkermovttlrifcUt 
<Xus dein B^eueü pet-iod. dt ia Soc. de med. de Paris.) Verfuche über die Vermehrung der thierifche» Wärm» 
Xl.T- Ftige'.i -Beobachtung eines 'Bruchs, der' vot^ einem bey äufserliclu» Enttündungeih von Goupi'i.— Jedem 
Aiilkange des H^rms gebildet wurde, Qtw-nie apjiendi- Hefre find noch eine Anzahl kurzer Nutiz«n beyge- 
«K^iöire., - Ebendaher.) XV.-Tenon eine Trevanation fügt. Einige kleine Unrichtigkeiten ih der Üeber- 
. 4es Schenkelknochens. (Aus den Mein, de fiiijUtut na- fttzung könntAi gewohnlieheB Chirurgen Idcht Irrung 
ii'mal des Je' ei des arts. Die Trepanation gefchah yeranUffen. Ein englifchcs Quart (S. i(>o. 347.) ift 
' miteigneii, nicht-ganz deutlich befcliriebenen Inltru- Wohl kein Nörsel, und S. 347. vritd eine Pint zu. 
inenten wegen einer Knochenfiftel, die unter dem einem halben Pfujide> hingegen S. 233. zu einem 
Hälfe des Schcnkelkjtochens anfing and niit dem Ca- ^fund« angegeben, 
nale des Rückenmarks comraunicirte.) XVI. CoJo«i& * 

Beobachtung und Heilung eines ' Aneurysma anf der FhAnkjort a.M. , in d. Jägerfchcn Biichh. : ütOi- 
ZuHge. (Aus (leffen Oeuvres med. chifurg.) cinifcke tmd chirurgifcke BeinerKtingen über dfts 

Das zweyie Stück enthält haupträchlich Auszilge Klima, die Lebensu^eife utrd Krankheiten der Eift- 

aus cnglifchen Schriften. I. lieber die Verbrennungen, wohner der hollänilifcken Coloriie Rio EjfequebOf 

die die Arbeiter in dtn Bergwerke» durch die Explojion von Ernfl Carl Rodfchied. 1796. 320 S. 8- 

des entzündbaren Geis (jTydrogen Gas) erleiden und Dem gelehrten Arzte find dergleichen Beyträge 
über eine neue und zwickmhfsigere Behandltingtdrt der- «ur Kenntnlfs der kranken Natur ii( entfernten Län- 
ßUieniS.iji-- 247.) von Eduard RentißiiaNe-wca£üe. öern immer fehr willkommen, weil der Eiiiflufs de» 
Die unglücklichen. Wirkungen der bisherigen, inner- Klima, der Nahrungsmittel und der Lebettjart auf 
lieh und aiiCserlich fchwächendeu Methode, bewogen die Entftehung der Krankheiten dadurch recht ein- . 
den Vf. , eine ganz eiitgegengefetzte zu vetfuchen, Jeuchtcnd wird, und weil auch die allgemeinen Kur- 
aümlich eine innerlich. fbwohl als äufserlich reizende ißethoden om licherfte» durch die grofse Verfchieden- 
aiizuwendcn, um fo den Organismus in der Ausito- heit zufälliger Abänderungen derfclben benimmt wer- 
^ ftungjdcr verdortenen Theile und iii der völligen den. Gegenwärtiger Verfuch einer medichiifchen 
Heilung zu unieiftützen. Erlegt, bey der Behand- Befcbreibung jener Provinz von Suriname wurde den 
lung der yerbi;ennungen folgendes Gefetz zum Grün- Kenner gewifs nach mehr befriedigen, wenn der 
de,: „Jeder Theil des Organismus, deffen Action Vf. mehrere Jahre dort gelebt* und mit Unbefangen- 
durch irgenfl einen heftigen Reiz bis zu einem fehr heit und Wahrheitsliebe ein'e grüfsere Menge Erfah- 
hohen Grade erhöhet worden iit, mufs noch ferner- rungen gemacht hätte. An Kenntnilfen fehlt ts ihm 
hin nyt Reizmitteln, nur aber von einem geringeren gar nicht: auch ift fein Urtheil meiftens gerade und 
Grade, behandelt werden; und zwar entweder mit richtig: abi;r drey Jahre feines AuFenfliaH:s konntea 
dcmfelben Reize, der ur/pränglich d^» , organiTcbe u&möglidi hinreicbeji; ihn zu iiiiein wprdigea ScbriA- 



4»> 



M«rs4.- rEBRUAR igoo.; 



ftellcr aber jenes Lan^ 'zn'WlÄen. Daher kommen 
snnnctie Unrichtigkeiten vor, die um fo nac^tUelliGTcr 
Verden kömicn, je mebr /ich neu aiikomineiKie 
^erzte in hcifsen K'.iiiinien gröfstcjitheils nach aiiiein 
o^er dem .'indem SchriftUcUer nchten und- deHen 
Methoden durckgebends "befglgen. ; 

Verous geht die Aufzählung der nierkwiirdigftttB 
^hiere und Gevvachfe jenes Landes. Es Jit ange- 
nehm 7.U bemerken, dafs dem Vf. die verfcbiedeficn 
Zweige der NaturEfefchichte nicbt fremd find : aber 
feine Kennruifs ilt nicht ausgebniiet gcji'ug. Er 
fpricht Ton X'gem in Süd- Amerika, wo er ficb 
fchicklicher des . Ausdrucits Jaguar biiftc^ bedienen 
mülTcn. Denn dies Thier ift eigentlich Felis 0»ca. 
Bey der Schilderung des Ahvvi yrtcatorhts lieitst esi 
die Bohnen /eyen am Stiele fc hwa rz : 4*^'" f'^''"'^''""^* 
Fleck der purpuirothen ;Bobi)en ift aber eigencüch 
dits fttIvtnJ Was er als Atnijrif 6a{/o»Ji/«-(i aufführt, 
Jft eigentlich Amifris ftmhrufinca, ' deffen Stoff als 
Wundmittel gebiaucht wird: jener Baum wiichft 
tilchf in GunJBtia. AruM feguinum ift ein ibrkes 
Git''t. Afclepias cwraßavica wird in' ihrer Wurzel als" 

■ ein gutes Brcchmitfergeniitz.i: lle ifl die weftindifche 
Ipecacuanha. J'.aUota difticha ift ein treffliches Mittel 
(tegeii Rheumatismen und andere Krankheiten. Das 
Ö.eccct von CaJ^a accidentalis iÜ in WaTcffnchteii, 
tis urtutreibüntics Mittel, uuPserli: wlrkfam. , Sline' 
neue Caffia befchreibt der Vft, die er jjWcm'nenHt,' 
S. 20'— 30. y«ffW) föliol. 06/oJtg'ij, ,obtv,fis, gldntUda 
itUer infiiKUVi var ßibulata rtßexa, j/edunculi's hirjwtis. 
Si£ hat jleich^ Wirkung mit der Semia. Eine an- 
dere Caffia, die er v^nfni/erci nennt, fcheint demRec. 
bir/ufB zu feyc. Die Saaihe'ii der Conijza antkflmiti- 
thtca bewährten fich als eiii trefiliches wurmtreiben- 
öes Mittel. Vondedi Nutzen des Cnpwvobalfams im 
Tripper weifs er' nicht, waS «r halten foll, "Rcc. 
dächte, die Anzeigen zum Qebraliche dtflelbpiv wSrcH 
m den verfchiedeueij Arten .diefes FlulTes lielTinimt 
cenng^. Vom Uibifcui efcultn'tvs werden die Frucht- 
Lapfeln als ein vortrcfniches Gemüfe auch fiir Europa 
empfohlen.' Rec. zweifelt, dafa die Vcrfuche gblcken 
aiöchtea. Die Pflanze wächft zwar aiich auf den 
nördlichen Antillen, aber'iic fudert doch immer eine 
Temperatur Ton' öff* Fahrenheit. und lüfst Ach folg^ 
tich nicht im Freyeri ziehen: Di« Pifangs tadelt er 
als hörfift unverdaulich und leitet von ihnen die met- 
ften Krankheiten des Unterleibes her. IndelTen iil 
diefe Idee tc^ den nacbtheiljgen Folgen des Genuf- 
fes diefer Frucht übertrieben, ds ganze Nationen in 
tiopifcben IJindbm bey Pifangs . ^efunder: Qnd nnd 
tirer iverden, als manche Europäer. Ein Gewiich$ 
Kympliüea glanduliftra i& ficher keine N. ,Kcc. halt 
es für Lecytkis läatimo» Aublet. PhifüeHtkus l^itwn 
ift ein trefiliches Wurmmittel, auch vertritt es die 
Stelle des Löwenzahns, als bitteres Auflöfungsmittel. 
Dafs der Zucker die Zahne nicht verderbe, fchliefst 

'Hr. R. mit Recht daraus,, weil die Neger, die doch 
beftandig Zficker kauen, die fcböhften Zahne- babetr, 
Vir¥e«o cwujfitviea Hefftt den allgemeinen Tlieci 
^4'ift ein gutes «töfliiMiUes Alittfl. ' ', , 



Er'koiDmt hierauf zu den Sitten' und dcf Le- 
bensart der Einwohner. Den Nomen der ETngebor- 
nen Eocfte» leitet er von der Verwechfelung-mit Bocio, 

■ M'fnfch, her, ' Den Namen desLandcsGüojtma (nicht 
Gujana) von dem Stamme Guajana', wovOii auch Ca- 
yenne hfirkömmt. Eine der allgemeinftetr ÜiTachen 
dei; Krankheiten in' Suriname liegt in der.Miinaiai- 
gen Begierde der Europäer, fich iti diefem Ei-Dot'ado 
fo fchnell als möglich zu bereicheHi, um nlsdanji 
wieder roit ihren gefammclten Schätzen nach Europa 
zurück zu kehren. Daher wird wenig auf den daBei-- 
haften Anba'u'des Landes gefcben; daher werden 
wenig Obft- uiid Gcmüfegarten angelegt: man lebt 
tu fparfatn und fchlecht,' und quält die aniitn Skla- 
ven, durch empörenden Geiz und durch unmenfchlU , 
che Härte, Man hat fchlechte franzijfifthe Weine, 
die lueiilens vcrfalfcht'find und die trocken^ Kolik. 
I)rtf - helhj - ach, Tcrahlaflcn. Die Negcrlkiaven wen- 
den zwar an fich nicht allgemein mir ^u grofscrHärte 
bebandciti aber ihre Hfitten find fo elend und ung». 
fuud, ihr Mangel an KJiidungea und guter Nahrung 
ili'fo grofs, dafs hieraus vorziigliA ihre Krniikbeiten 
zu erklären find. Der Vf. thnt fehr vtniiinftigJ Vor- ■ 
fihlage zu beJFerm Trinkwafitr für die Neg-er, indem 
er ti;\s FIurswalTtr durch Sand zu filt'riren,nach Lind'j 
Meibodc aiiräih. Auch emplithlt et die Hanseinat- ■ 
tcn, da die 'Neger gewcihnlich auf blofser Erde fchla- 
fen, und fich..da3urc!i ErkäjVtin-en lind den Starr- 
krampf zu^ieb^ti. MOihtch doch diefeweiirchen-- 
rreündliehen Vorfcnlitge dehör finden ; möchte doch 
dadurch das ßchickfil der unglücklichen Sklaven iii 

*Weftindien erkkhtert werde»! Dicfos-ift fchon um 
deswillen "bis jetzt fehr traurig, weil die Ausübung 
der Ktmft in den jKänden der Cowmoiirfoctovj, unwil- ■ 
feiidcr Baderburfcbe iit, (]erc4i ganze Qelebriamkeit 
iii der Leciüre von BMe/tiwi'jnausarzneykQnde'beileht, 
und die felbä nur nach Suriname gehen j nni firh in 
einigen Jahren fo liel zu fammeln. dafc fie bemtdi 
in Europa gemächlich davon leben köunen. 

, Der Vf. führt fiun feine Bemcrkutigen .über ver- 
fchicdene Krankheiten (»n, worunter wenig wichtige, 
aber manche unrichtige, vorkommen. Einmal beoh* 
ächtete er' den Uebergaiig der Gicht in GeftAwure» 
Iv'dcm jlort fehr häti|igei>. Äeiiifrafs iliat ihm das Eu^ 
phprbiehguinmi die heften Dienfle:' in der Ruhr die 
Mofeleyfthe Methode, die auf dieAusdünftung wirkt: 
Von dem Ansfatze bat der Vf. , fehr dunkle Begriffe. 
Htndy's und Rollo's Drtifenkrajikheit fey nicht an- ' 
-fleckend, feylniait der Ausfatz der Alten. Es ift 
aber der locole Ausfatz , den man auch im Miitclnlter 
bemerkte. Unter dem ArtikeT Framtmeßa vcrwech- 
felt der Vf. die Yawe mit den Fians. Kermte er die 
Iftztcre Krankheit, fo wüfde er den Namen Ffam^ 
boeßa nicht fo unfthicklich finden. In der Behand- 
lung der venerifchen Kr^kheit folgt et allein Girtan^ 
tur, das iii doch wohl ein zu grofses Zufaaue'n. . 
Doch ift ihm d^r amerikanifohe Ürfpntng der Kranfe- 
heit z>f*ifelhafr. Voih Abreifsen tfes Fodenwurms 
{Go'rdi^e Mtäiwiifii) ivill er keine üble' Ffllß* beineri« 
-■■-.- haben. 



A. L.,Z.. FEB|tüAR igo«. 



Laben, wprin er olfenbar allen Erlaliriinge».wider- 
fpricbt. • . , 

' Lairzic, b. Feind: $ohH Ferriar's, Dr. d. AW. ii. 
■ ^tzt am l^rankeiv- und Irrenhaufe zu Manchefter, , 
«MW Bemerkangen über Wafferjucht , IVahnfinn, 
Verändervitg dtr Krankheiten, Heilkräfte der ver- 
fchiedt'nen Luftaritn «ttrf attdere medicinifche Ge- 
geHßdnde. Zweyler Theil. Aus dem EngHJchen 
Überjitzt. 1797. 164S. 8- 
Der Zweck des Vfi^ Thatfacjien zu fammeln, um 
nach deren Refultat die gangbaren Theorien und 
Heilmetboden zu beurtheilenr ' »ft gewifs trefflich, 
■denn durch forgfältige und wiederholte ErfahrunjJ 
muffen auch, die glänzendften Theorien gcjirfift wer- 
den. Der Vf. nutzt feine Stelle um folcbe Prüfuags- 
beobichtungen zu machen ; die er uns bisher mitge- 
' theilt hat, rerd jenen zwar allen Dank, ße würden 
aber zweckmäfsig«r und nützligher feyn , wenn fie 
initider kurz, fondem uuiftaudlichec erzählt wären- 
DeRJejiigen, fagt der Vf. , welche fich init der Hoft 
»ung fcWeicheln, dafs eine neuö. Epoche Jn der 
Heäkitnde anhebe, dafs man den Quellen der Leben 
«rtheilendan Natur auf der Spur fey, und dafs det 
«hemifche Ant, die MiUel fie zu .leiten in den Hän- 
den habe, werden wohl gegenwärtige Bemerkungen 
eben nicht angeineflen und ziemlich «bfchreckcnd 
finden. Rec. mufis gefteben, dafs-,ihm die Erfahrun- 
gen und Beobachtungen, welche nicht fo genau wie 
der Deckel auf den Topf, auf ein neues Syftem pafj 
fen, immer intercflänter und lehrreicher ttacen, denn 
ßc hatten für ihn ein natürliches Kriterium der Wahr- 
heit an fich, und Wahrheit ift heffer als jedes Syflein. 
i Heber die Verdndtning der KranJAeitm. S. i — 57; 
Aufser einigen guten praktifehen Folgerungen und 
Regeln, welche der Vf- auS leinen nur allzu ober- 
flä'chlieh erzäUten Beobachtungen gezogen hat, findet 
dec deütfche Arzt hier wohl nichts Neues. Der Vf. 
kennt nicht einmal Lorrus grofses lateinifches Werk 
über diefen Gegenftandl II. Üeber den Walmfinn. 

S jg 78. J^ine Fortfetzung des Auffatzes im trften 

Xheil diefer Schrift. defTen Original A. L. Z. 1792- 
R,IV S Sia-- umftändlich angcaelgt ift. Man findet 
hier "manche nülzlicte praktifche" Bemerkung z. B. 
wiederliblte Bredimitlel und die Ekelkur findet der 
Vf beym Watnfinn paffend, weil die dadurch erregte 
unangenehme Empfindung, der Aufmerkfamkeit der 



- - 433" 

Kranken. wieder ihre regelmäfsige Richtung zu geben 
rcheint, allein in der Melancholie würden folche*un- 
angenehme Empfindungen, nur zu neuen Grillen 
Anlafs geben; jedoch erzählt der Vf. einen Fall, wo 
ein Melancholiker, der den Urin an fich hielt, durcN 
ein Btechmitrcl von diefer fixen Idee befreyt wurde, 
weil der Reiz, welcher dcreh die. Wirkung des Vo- 
ihltivs plötzlich der ausgedehnten Blafe beygebrüchtr 
wurde, feinen bisherigen Entfchlufs iit)ermannte. 
Der Vf. empfiehlt den Kalomel dringend zu weiterer 
Unterfnchung, ohngeachtet er ihm nur in einigen 
Fällen nützlich war, und in mehrerii feine Dtcn&e 
verfagt liatte. Man mflffe es fich zum C^undfatK 
machen, mit den Kranken zwar gelinde aber pünct- 
lich zu verfuhren ; wenn fie boshaft und unbändig 
find, fo pflegt der Vf. anflatt fie züchtigen zu lafieü, 
fie in ihr Bellältnifs zu fperren, die Fentter zu vetfin- 
ftern und ihnen blos in Waffer gekochte Habergnitze 
nnd trocknes Brod zu geben , bis fie Merkmale ron 
Reue zeigen, die feiten lange ausbleiben. III, Mittel 
wider die Wafferfuckl. S. 70^119. Auch Fortfetztfng 
eines Auffatzes jm erften Theil. Is find 5Ö Fälle, 
leider aber nur fehr kurz erzählt, wovon ai diircfa 
U'einftiiarahm gehoben wurden, der' FingwiMt, half 
von 29 Füllen in 11, Bachtr's tonifche Pillen, von 
12 iti 6 und die Chinarindt mit Rantkäridentinctür ]ei- 
|lete in drey Fallen Hälfe, wo die Wafferfucht aus 
einer Ktankbeiteänderung entliand. IV. lieber die 
Verhütung der Fieber iti großen Städten. S. 120 — J43. 
Eigentlich eine AdrefTe an den FöUceyausfchufs zu 
Manchefter, welche der Vf. auch befonders hatte ab- 
drucken laffen, um die elende Lage der Arbeiter in 
den dortigen Manufäcturen, befonders Baumwollen- 
mühlen, die eine 'befländige Quelle anfieckeitdec Fie- 
ber abgiebt, zu' verbeffem. V, Fonder Ditatatio» 
des Herzens. S. 144—149. Auch Fortfetzung eine» 
Auffatzes im erlleu Theil. Der Vf. ersahlt hier Vier 
Fälle, aus welchen cr^ folgert, dafs ins befondere 
harntreibende Mittel und locale S^ntzüiidung, fie ent- 
ftehe durch eine befondere Krankheit oder werde - 
durch Zugmittel gemacht, diefe Krankheit lindert^ 
können. "VI. Von dm HeHkräfttn der verfehiedtnen 
Luflarten. Acht Falle, in welchen der Vf.. das Ein- 
athmeu des entzürid baren, zuweilen mit Kohlenfioff 
yerfetzten Gas verfuchen liefs. Einige .KranKen 
fchiencn dadurch palliativ erleichtert zu werdeij,' ^ber 
jLein einziger wurde gründlich gebeilt. 1 



KLEINE SCHRIFTEN. 



■ PiDAöOOi«. .Lcif>i;& h.Temi: E<-fi<< Gründe d« «ioro- 
Ifffh - relieiäfea Ünterrirkti ; fiv die forgfaitiger enogeiie Ju- 
pi'^^i zum Pri»..t--M äff«(Ü.fc« Gehrnnch». iSoo. (iS. S- 
Öirf^« Werkcbw. liegt ei.w tna^ößkh, Schrift: Inftrt^üom 

f«^ris a.i 7, ruw Grunde" E. ift ebenfalls, was der tiiel 
«Ic'ht bemerku il> F"Ke.i und Ai.nvorien gefafK. ..iid i«ch 
-ifr VoS G^.*^«r uib.rit™r. eirt verdi«Sft voller Gefcbif* 



™rtn und der Hertusgeber wefciiUicb verfehiedeiw Der 
letzte lui*-betond«rB Aen im fr«nid(ifchj8n Originil herrfchen- 
. ^Eudimwiwnusgewildm. und «hne den KrLuc,»mus der 
SchuU certdehfn ftbftnuiren ±m wollen ,, doelr fehr TtdM 
dirin nich fei n«r [Einfiel« berichtiget, ende» gefteUt. unft 



daher gern lugebon, duü wip ru» AeiiifttaeH PÜagOften WaU 
vollftiiidigere und forgtald^r aiit^qrbeiiete Element irwerk« 
diefer >.tc erhalten babeiii fu. diirfen wir doch auch dtelev 
Schrift, (U de ridiiig gedachte JSegrrfFe leicht uiid deuUicl« 
entwickelt und ohne Beyhiilfe der Bcfeiilfpraclie , EaÄlich Aar— 
fteUt, mt* in der Tiiat bey aütt Kütjx fehr viel in Cdi ver- 
«iiiigecc lUifrre EafpfehluAgiiiciit verfigvii. £ihua «fchickte^ 
Hofmeißeri der .feine Eleven-oii»« FieusiniK u^id Fcdatii^ca)r' 
ku bÄuchbarcn 'Mitgliedern der bürgerlichen GefcUfcluifL i« 
ersiehen verfisht, Ktnn'di«! Werixben' zu eineinttüixlidlct. 
IJeitf*deR dcf Omerrichts diraui. ' 



Numers 55. 



aIlGEMEINE LITERATUR-ZElTüNG 



Fretjtags,, dtn ai.^ebrnmr 1800. 



aOTTESGELjIHRTHBtT. 

JiHA, b. Göpferdt; I%trod*ictioms in N. T. capita 
JeUctiortt , quibtvt m c»igi*em , JcopJMM «( arg»- 
mtnl^im Evaitgelioruwt et Actuum Afiofioiorw» dt 
novo in^wiritur. Scripfit H. E. G. Pauhu , TbcDl. 
D- et Prof. ordin. ^799. 308 S. g. 

1 Im des Titel lichtig zu rcrftehen, mufs man 
^*-' wifTen, daCs die gelehrten Abhendlungen des 
Vis. , welche hier noch dem Wunfche des Verlegers, 
zt)£iBunen gedruckt lind , fchon einzeln Torhanden 
n-aceH. Doch unterwarf fi« ür. P. einer neuen Revi- 
fion. und gsb der Simtniung den neuen TOrftehen- 
den Titel. Es iü. hier alfo nicht ganz dalTelbe , was 
nun fcbon hatte, fondem gewifT^nnarsen eine zwcyte 
tevldirte Ausgabe. Nur werden die Käufer der ein- 
xe\nen Abhandlungen wänfcheii , dafs die Ausgaben 
nicht b fcbneH auf einander folgen möchten, denn 
da jetzt nach jeder AlelTe fo viel gekauft werden 
mafi, welches den Seh riftftel lern' felbft fchwer ge- 
nug fallt; fo erwartst man es such von ihrem eigenen 
Gefühle , dafs He felbft zu der nöthigen Oehonomie 
hehülfltch fcyif werden. Wer dagegen jene Abhand- 
lungen noch nicht beftfs, wird ficb freuen, (ie hier 
zufsminen tu erhalten. Da fleaUe von der Art find, 
dafs iie auf die Envciterung der Wiffenfchnft ausge- 

- hen , und dabey viel Neues mit Gelehrfamkcit und 
ScbarfTmne ausgeführt enthalten; fo verdienen üe 
eine etwas, vollflündigere Anzeige and Kritik, als an- 
dern Schriften zu Tbeil wird, die fich mit einer 
neuen Zufammenftellmig bekannter Sachen begnü- 
gen. Eine fotcfae genaue, mit den, gehörigen Grün- 
den unterftiitzte Reccnfion, ifluls dein Vf. und den 
Lcfem gleich anseiiehm feyn , in fofem beiden Thei- 
len die Frage gleich wichtig ift : was man von neuen 
Unterfuchungcn als ausgemacht .innehmen kann, und 
w«s davon nödh /.weifelhafr bleibt, aber auch eben 
deswegen noch nicht annehmlich genug heifsen 
mufsf Die Beantwortung diefer Frage wird zwar 
bey den vorliegenden Unterfuchungcn in fofem 

.fchwer, als fie fich auf die frühefte Periode der Kir- 
ch engefchichte beziehen, yto häuitg die alte hillori- 
fche Tradition und die neue hiftorifchc Hypothefe 
die Lücken 'achter Documente ausfüllen mülTen: al- 

- lein eine vcrfdiiedene Anficht der Dinge wird da- 
durch iiur um fo möglicher, . und eben deswegen 
Jtann es dem freiehrten Vf. gar nicht auffallen, wenn 
Rec. fich häufig veranlafst "glaubt, von feinen Be- 

■ haupiungen abweichen zu muffen. Die beiden er- 
ften Abhandtungen flehen in unmittelbarer Beziehung 
A.L. Z. 1800. Erflerßanit. 



aufeinander, tind enthalten die J/t^ortaM CerinÜn, 
worin der Vf. dfe ganze Gofchichfe diefeS in der Kir-^ 
chengefcbichte berüchtigte 11 Mannes aufs neue ana 
den Quellen mit ftrenger -Kritik uiiterfucht, und za- 
glcich gegxn Storr zeigt, dafs fo wenig das Evange- 
lium als die Briefe J^n/janKij gegen ihn gerichtet find. 

Rcc. h.llt fich überzeugt, dafs es durch die tof- 
liegende Kevilion der Gefchichte Cerinth's völlig uns- 
gemacht ifl, dafs diefer fogenannte Ketzer ein^lu^B^■ 
ckrifi war, der fich in eine Gnnfis vertiefte, welche 
den ändern Chrißen nicht anflandig genug fehlen^ 
und dafs gerade hledurch feinem angeblichen Lehr- 
begriffe, welcher aus Judenthum und Gnofticiumis 
gemifcht ift, das hellefte Licht aufgeht. Er holt «s 
ferner durch diefe Unterfuchung für völlig erwiefen, 
dafs fo wenij; das Evangelium .als die Briefe Johan* 
nis gegen ihn gerichtet feyn können; denn es 6hd«t 
lieh darin gar kein Gegenfatz gegen feinen Lehrb»- 
griff, fo weit er fich noch mitWalirfcheinlichkeit her- 
aus hriitgen lafst ; foudern weit ehei; im Anfange dea 
Evangelii eine Aehnlichkeit , denn die Vorftellung 
von einer iu-JxfiK oder einam irvtvunt welchesCerinth 
unter demNamen XP'''"'^ ^'^^ aufjefum bej derTaufe 
herab fenken lafst, hat aufserordentlicfa viel ähnli- 
ches mit dem ko^oi;, den Johannes (i, 14.) auf Jefam 
herab kommen und fich mit ihm verbinden tafst, fo 
dafs er dadurch zum %fi5oi; wird. — Alfo in der 
Hauptfnche Aimmt Rec.'mit dem Vf. ilberein, und 
nur in andern Puncten weicht er von ihm ab, mbey 
er es dem Hn. P. überlaficn mufs , ob er noch einige 
darunter findet, die er mit zur IJnuptfache rechnen 
würde. Auf jed^nFalf mufs der Epiplianius ijmichSt 
an die Reihe kommen. Diefer Mann ift in der neuem 
Fatriftik und hiftortfchen Kritik ftft einßimmig fäv 
einen auctor Jubleßae fidei gehalten woj^den ; für ei- 
nen unerträglichen Ketzerjäger, der feinen eigenen > 
Sinn verleugnet, wenn er nur feinen vcrmejnten 
Ketzern fortwährenden Unfinn andichten kann; dcf- 
fen KetzerrQllIuimmer (ilgvuptov') in einer fo entlege- 
nen Zeit (375) angelegt ilt, wo man nichts zuver- 
lafsiges Neues mehr von den frübeften fogcnannten 
Ketzern wiffen konnte; der, wenn er gleich felbft 
unter den Gnoflikem eine Zeitlang gelebt hat. und 
*hre Bücher gelefen zu haben fich rühmt, dennoch 
ftift nur den Ireniwi ansfchreifat, und allenfalls noch 
die hißorifche Tradition feiner Zeit (welche fich mit 
dem Ablaufe der JabrhunJerte wie eine herab rollen- 
de Schneelarine vergröfscrt) , zu Hülfe nimmt, oder 
fonft woher etwas zufammcnrafTt , aber ohne ctle Kri- 
tik und Angabe der Quellen, fo dafs er tief unter 
dem Eufibiut ficht. Daher ift die richtige kritifche 

Itl Regel 



439 



ALLG. niTERATUR - ZEITUNG 



436 



Regel entftanden, dafs, wo Epiphanias in feinen 
Nachrichten ifotirt bleibe« ihm nie mit Zuverläfsig- 
ftek zu trauen fey.. Hr. P. hält wirlUich im Ganzeit 
felbft nicht viel von defn Epipbanius als HilloHker: 
altein er g-laufit doch , dafs man ihm gerade in der 
Gefchichte der Gnoftiker trauen inElfle, und legt des- 
■weRcn feine Er7-ählung von Cenmb der Gefchichte 
deflelbcn auch da' zum Grunde, wo er ganz allein 
ficht. Dagegen wird aber Irenäus, dem man fonft 
lieber in der Gefchichte der früheftim Ketzer folgte 
(wenn gleich mit der gehörigen Kritik , ' wie es bey 
jedem einfeitigen Harcliologen nöthtg iß) weil diefer 
Scbriftfteller doch .wcnigfiens ihrem Zeitalter am 
nifchften war, gegen den Epiphanius fehr herunter 
j^fetzt. Diefe völlige Umkehrung des bisherigen 
Urtheils mufste natCirlich fehr auffallen, und bat bis 
jetzo. noch keine Zuftimmung, wohl aber Widcr- 
fpTiich gefunden. Auch Rec. kann lieh nicht dafür 
erklären , felbft wenn er auch die flrenglle Riickücht 
auf die Hauptgründe des Vfs. nimmt) dafs i) Epi- 
phanius unter den GnoMkern felbft gelebt, und 3) 
die Bücher dcrfelben gelefen habe. Hieraus entfteht 
doch blofs die Möglichkeit, dafs er mehr von den 
Gnoftikern wiiTen könne, als andere; allein wenn 
saan nun ftlbft an feiner Nachricht von Cerinth fleht, 
dafs er vorzüglich wieder dem Irenäiu -folgt, und 
diefeu beiniahe ausfchreibt, zugleich ober ihn fo er- 
weitert, wie eres niiiliülfc der zu feiner Zeit fchon 
' fehr vergröfserten Tradtti«n zu tbun pflegt, -fo liegt 
fchon darin ein Beweis, dafs er während feines Le- 
bens unter dcnGnoitikcm nicht vielcAuffdilülTe Ober 
Ihre Gefchichte gewonnen hat, und dafs die Bücher, 
welche er unter ihnen las, wohl nicht gerade- die Ge- 
fihichte und Li-hrmiifHuneßn ihrer verjchiedenen Par- 
theifen, als vielmehr die .äpcculation und MylUk der 
Parthey, wozu fie felbit gehörten , enthalten haben 
mögen. Dem ungeachtet ift der Judaismus und Clii- 
liasmus des Cerlnihus als ausgemacht anzunehmen, 
denn er beruht nicht blofs auf der Ausfage des Epi- 
phanius allein, fondeni hat noch andere hitlovifche 
Autorität für fich, wie der Vf. fehr gründlich und 
nit vieleui Scharfiinne gezeigt hat:, allein dafs Ce- 
rinth ficb lange in Patäßina aufgehalten, und fugar 
dort den Hauptwiderfacber des Paulus bis nach An- 
tiocfaien hin gefpieli habe, kann Rec. nicht auf die 
einzige Autorität des Epiphanius als ansgomacht an- 
nehmen, befonders da das letzte ganz als hillorifcfae 
Hypothefe nusfieht, um eiuige Stellen der ApofteTge- 
fcbichte deilo betTer erJiläron zu können. Diefe hiAo- 
, rifche Deufung auf einen beflimmten Ketzer wollte 
■ Rec. der Ketzerfucht des Epiphanius gern zu Gute 
halten, wenn man hur den Aufenthalt des Cerinthus 
in Paljßinn retten, und durch eine andere üchere 
hiftorifche Notiz belegen könnte, da iJch der ganze 
Judaismus diefes Mannes fo vortrefflich daraus erklä- . 
ren liefse, wie es Hr. P. gethan haC Er läfst ikn 
nämlich als JudenchriA von Palüflins nach Kleinaßen 
gehen, und ihn dort fich der Gnolis ergeben , wo- 
durch fein ganzer angeblicher Lehrbegriff den toII- 
ftündigften Auffchlufs ethaic. AUein d» felbfi Et^e- 



Uns in der Gefchichte Cerinth's (H. E. 3, üSOäP*"* - 
von feinem Aufenthalte in Peläftina weifs , . -un||^$tie 
treißiche Bibliothek des palüftinenltfchen Pamphikis 
forgfältig benutzte; fo ift diefe Nachricht woW in die 
Claffe der Legcndcrj des Epiphanius z« fetzen. Al- 
lein mag Ccrinth auch nie in P:;l;iftina gewefcu , fon- 
dern gleich von Aagypten nach Kleinaften gegangen 
feyn, welches bey der unmittelbaren CommunicBtion 
zwifehen Alex.indrien und Ephefus fehr gwt angint^; 
fo bleibt er doch immer ein ägyptifcher Jude -und 
ein Judenchrift, der zugleich einer An von Gnolis - 1 
nachhing. Dies ili für die damalige Zeit^ in derber - 
gelebt haben foll, fo wenig zu verwundern, dafs 
man gar keine Urfache hat, mit Storr den Judaismus 
zu verwerfen, um den Gnoflicisinus zu retten, .oder 
es mit andern umgekehrt z,u machen. Was, war 
nämlich die Gnofls damals anders, als überßni^d» 
Specniatio»? und welcher Charactcr der Speculation 
läfst (ich angeben , womach jeder Gnoitiker g«n?geU 
werden mülste? Man nimmt dieAeoncnl'ehre als foU 
eben Diftinctivcharokter an, "welches allerdings bey 
den fpatern Gnoflikern 'angeht: allein hiernach ift 
der frühere Ceriuth gar kein GnoftikCr zu nennen, 
denn er gebrauchte Jn feinem Syfteme keine aio:m* 
Beßimmt man ober den all^emeinften Begriff. des 
Gnofticism^ durch überfinnlicUe Sptiviatio», fo i(f i 
Ccrinth alA-dings eiiiGnoliiker; aber er kann elabey. . 
auch eben fo gut ein Judenchrift feyn, als der Evan- 
gelift Johanne.^ beides zugleich ift. Man verwirre 
nur nicht die Begriffi; der fpätem Zeit mit denen der 
frühem Zeit, und mache die erßen nicht zu' einem 
Kriterium der letzten; fo Siefst alles von felbft aus- 
einander, und man wird den Cennth als JudencbriQ 
und Gnoftiker zu^lfich fehr gut ertragen können. — "^ 
jetzt wendet lieh Rec. noch zu einzelneu Stellen die> 
fer beiden Abhandlungen, bey denen er anfiiefs. Es i 
fcheintihin, alsucnn der Vf. in feinen Emendatio- 
nen etwas zu voreilig und nicht behutfam genug ift. 
Es gehurt ein feines Gehör für den Tact der Sprache 
dazu , wenn man mit Glück in derfetben VerlHlIerun- 
gen machen will, und der Genius der Sprache mufs 
mit feiner Eingebung dem Emendator nicht von der 
Seite weichen, wenn feine Emendationen Beyfalt 
finden follen. Ob fich Rec. hierin irrt oder nicht, 
fibejtäfst er den claQifchen Philologen, fo wie auch 
das Urtheil über die Einwendungen gegen einige 
verfuchte - V?rbeft"erungen des Vfs. , die er jetzt an- 
heim geben WÜL S. 31. wird eine Stelle des Epi- 
-phanius a}X ^ av ruTU fitvov sv rw vpurfy/'* ^^' 
verheuert durch itXX' ti tv rsro itovor: allein die 
folgenden Worte, die in derfelben Conßrnction fort- 
laufen, zeigen fehrdeudich, dafs «. rwrai die ächte 
Lesart ift, und eben fo die vorangegangene Con- 
ftruction mit dem Dativ. Von S. -56. au befchäfiigt 
fich der Vf. mit einer Stelle des Eul'eb. 3, 31. raftp 
TKVrd! Ttfi Kifpivdit ypxlpii' akka * « i ^^jpo^of ■ i il 
»XOKt^vil'fMV mc ive art'igKn ftsyaKu ysyfiuflt-Jtiv, «• 
TpakayDit ^!*iv äi i' a-'-taktav iLvri? ät6siyti,t./x<; w "il/tiiioof 
foc livctyfi, A&raii'. Die Stelle liai an fich eben keine 
vicliwicrtgk.eit> fo bald die Conftruction nur fo ge- 
. . üifsi 



4S^ 



No. 55. FEBRUAR i8-oo. 



43S 



Afst wird, als fie Rec. durch die tiiterpunction ange- 
geben bat,, and Acywi' fc. c?i-für Ksysi iiiaunt oder 
auch folieii; aHeifl der Vf. findet hisF Scbwlerigkei- 
ten, denen 'er dadurch S. 58- abzuhelfen fucht, dafs " 
er eeigl, tM» nai belfse nicht feil eliam, foiidern aUti 
eüaia: .Alsdann mOfste -aber ,tai «U.« da Aeben. 
Itt- -der g^fenwärtipen Verbindung kaiiB es nichts an^^ 
dMs l^itaenpiiS' ftd eUnm. Uebrigrns m&chte die.fe 
Stelis doch wohl auf die Apokalypfe Johannis gelten. 
Vgl- Strotk^ deucfdie üeberfetzung diefer Stelle und 
die Anmerkungen dssu. S. 85. wird eine Stelle des 
ircHöus; confentiitnt nHÜlim,' ea aittem, quae funt 
irga ßommum, *pn ßmiUter ut Cernthus et Carpo-- 

cntu opinantitr fo verbeffert non fimiliter. Ui 

' Ctr. et Carp'ac. opinantur , und das foll iin Griecbi- 

fclwn.geheifsen haben ■ ^ öuaiw^, K«*« öKi?p. 

^tetKafr. iaiHV:. Dies iÜ nicht wahr fcheJnlich , denn 
M^ die Negation fr ü. f. w. folgt geWobnIicb akkai 
alfo wärde hier im-Griechircfaen geftanden- hal>en- 
tcXX w,- und im Lateinifcben fed ut. Dagegen hat Hr. 
P. gegen Storr fehr gut gezeigt, dafs man nicht com- 
ßmiliter für «a» fimiliter lefen darf. S. 90. mnfs es 
fÄr i^ßtispyov wohl beifsen 'jpmtfyov um zo ii/aiap- 
Tftf zu kommen , welches Wort fibrigens nichts wei- 
ter bedeutet als einen Werkmtißer, Känßer, Erbauer, 
Fabricator nach dem Jrenäus, in fofern der etymolo- 
gifdiel^ebenbegrifFdes iiffentUcken durch den Sprach- 
gebrauch verfcfawun'den ift. Beyläufig erläutert der 
Vf. von S- 138- an die fchwierige Stelle i Job. 5, 6—8- 
und bringt eTuen Sinn heraus, bcy dem Rec. fürch- 
tet, dafs mehr in die Worte hineingetragen ift, als 
darin liegt, fobald man fie aus dem Geüchtspuncte 
"des poptüäm Sprachgebrauchs betrachtet. — In der, 
dritten Abhandlung De confiUo ac fine ^oanni Jpoß. 
in }eribe»dis fnis evaHgtUcii commentariis pra^oßla 
aeigr Hr. P. fehr befriedigend für <len uneingenmn- 
meneii Lefer, dafs Johannes feiaEvangelium, weder 
gCfiTn Johaiinisjüneer gcfchrieben habe, die den 
TaufL'r für den MeÜhas hielten, noch dafs er darauf 
ausgegangen fey, Supplemente zu den übr^en Evan- 
gelien zu liefern. Es lafst fich nämlich nicht erwei 
ien. dafs es damals fcbon foIcheJohnnHisjCnger gab, 
welche. ihren Meifter als Mejßas verehrten; fondem- 
es iit vieUnehr die ganze Zeitgefchichte dawider, 
denn theils wurden J^bannis Jünger Chrijli Jönger, ■ 
ond verehrten Jefum als den wahren Meßias, wozu 
/•haones felbft gehört, theils liefs der Täufer Jefum 
,BOch aus dem GeiangnifTe fragen ; ob er der fey, der 
'da kommen foile? Es konnte alfo diefeii Jiingern- 
gleich nach feinem Tode nicht wohl_ einfallen , dafs 
ihr Mciüer derMelTias gewcfcn fey, d» er noch kurz 
ypr feinem Tode deutlich genug zu erkennen gege- 
ben hatte, dafs er es nicht fey. Auch würde diefe 
Parihey iii den früheften Kirchendocupienten vor- 
kommen , wenn fie fchon damals folche Grundfatze 
gehabt bitte, als jetzt die Sabier am Libanon: allein 
es kotniat nichts davon vor. Wöra-es ferner die Ab-' 
■ ficht des EvangeliUen Johannes gewefen , Supple- 
mente zu den übrigen Evangelien zu liefern , fo ift 
CS aufEaUend, dais ec ik oiclu geüefett hat: deiux 



die drey oder vier Stücke, die er mehr hat, wlr4 
ican doch' keine Sup^leut^ntenfemmlung nennen, 
weshalb er das ganze Evangelium gefcbrieben hüt^? 
Vielmehr mufs das Evangelium aus fich felbft erklärt 
werden, und die Abficht, wozu es gefcbrieben ift; 
wild auch dcutlfch genug 20, 3l. angegeben. Sie 
ging j) ituf das Ti^euaiy, hjtruv siviu rov yfiisQ-j, und 2) 
iiuf das' (ffc-jjL' ixftv fv ™ ovouar» »i/r«. Der Vf. zeigt 
durch eine Analyfc des Evangelü felbft, daft Johan- 
nes diefen doppelten Zweck bey derAhfalTung def- 
felben ftets ver Augen halte. Vielleicht ift hiebey in 
Hiaficht des'zweyten Puncts etwas zu viel bewiefen; 
und auf das ^oiVfj »xtn mehr bezogen, als nadi 20; 
31. darauf bezogen werden kann, fobald man diefe 
Stelle auf folgende Weife iiberfetzt; „Uebrigens hat 
„diefes Evangelium die Abficht , euch zu überzeugen; 
„dafs Jefus derMe-flias oder der Sohn Gottes ift, unA 
„damit ihr d-arth äirfe Ueberzeuaung (zUv auch durch 
„die Annahme und Befolgung feiner Religion) gliak-- 
„Uck -werdn." — Drey neu Jiinzu gekommene Epi-^ 
metra von S. 214 — 30. machen den Befchiufs. — ' 
Die vierte Abhandlung ift flberfchrieben : De origitt 
Evangeliorwn trmm prioritm e eoHatis aetiMM apoftoli- 
coruM indieiU aliistfut obfervationibiis hißoricis cer- 
tius definitnda. Zuerft wi^d Eckermann widerlegt 
und dargetban, dafs die Evangelien fammt der Apo- 
flelgefehicbte nicht erft zu den Zelten Trajan's vcr- 
fafst feyn könne», deiin man würde alsdann die 
Apoftelgefcbichte unftreitig bis zum Tode Pauli fort-, 
geführt, und noch manches andere von den fpäCerii. 
Schickfalen der Chriften erzählt haben. So nbec 
führt diefes Buch feinen Helden, den Apoftcl Paulus,, 
gerade in die mifstiche Lage nach Rom, und bricht 
alsdann fchnell ab. Ein ficbcrer Beweis, dafs wir. 
hier Zeitgefchichte haben. Nun vergleicht der Vf.. 
den Anfang der Apoftelgefchicbte mit dem Anfange' 
des Evangelii des Lucas, und beweift aus dicferVer- 
gletchung theils , dafs das Evangelium früher ge- 
fcbrieben ift als dieApofielgefchichte, theils dafs der 
Vf. einer und derfelbe ift. Hier ift dem Rec. S. 249.' 
noch etwas dunkel geblieben, und die ArgumciUa* 
tion hätte wohl noch etwas näher auseinander gefetzt 
werden mögen. Denn man fieht nicht ein, warum- 
nicht einimpoftor, der die Perfon des Lucas* über- 
nahm , den Anfang des Evangelii und der Apoftel- , 
gefcbichte'in ein folchesVerhfiltnifs zu einander hätte 
fetzen können, dafs alles mit der Pcrfon des Lucas 
und feiner Gefchichte harinonirte? In Hinficht des 
Urfprungs onfer zwey crften Evangelien halt es der 
Vf. mit LeffiKg's Ilypothefe in dcffcn theologifchen 
Nachlatre, dochfo, d"afser_fie näher begrcoAt , und 
durch Wegröumung einiger Schwierigkeiten nach 
annehmlicher macht. Das Evangelium des Marcus 
lafst er aber mit Oriesbaeh als einen Auszug aus dem 
Matthäus undLncas entftchen, wobey dem Rec. aber 
doch die Erklärung der Art, wie es an dem Schreib- 
ttfche^ies Marcus entftanden feyn (bir(den Matthäus 
auf der ehicn und den Lucas auf der asdem Seite), 
fSr das Alterthum zu künftUch fcheint. IndelTen ift 
das Feld der Hypothefen hier grofs genug, um ver- 
fchie- 



4^ 



A. U Z. FEBRUAR ifioo. 



4¥* 



fdüetteoe VorftelluogMi über den ÜEfprang witetttt 
drey crfien Evaugelifin zu vecTuchen, wenn man 
tlcicli aufricbcig ckbey geliehen inofs, daf» eine jed^ 
ihre Stil wierigKci teil buhalten wird , wie es der Na- 
tur der Sache »lach nickt woW anders feyn kaun. 
AiKh die Vorftellungsart d«s Vfs. ift nicht gzut frey 
lUii&tt. Rec. aber, der auch noch ein Wort über 
^ai ürfpruug der Evangelien «i veriiercn gedenkt, 
und hier nicht wehr Raum hat, veifpart feine Be- 
«lenjtlichkeite« lieber bis dahin. Die fünfte Abhand- 
lung endlich bandelt ; DeconßUa.tjwfcrijitorinJaibw 
apofioUcis eonciinnindit ductm fiterit, tieq^e ioco et teui- 
fore ßripionü. Die Apol^elgefchidite ift wahrfcheia- 
Lcb XU Rom gefchriebea, J>der doch dort beendigt, 
-wie man 0U6 ag. 3o> 31- ficht, ut>d 4amfich richtet 
£cb denn auch 4ieZeit'ibrer AbfaH'ung. UieAbiicht 
derfd-bcn ift \^rtüglicfa , den Apofiel Paulus als Zet- 
fiörerdea jädiri:hen Pafticularisimia, welcher zu An- 
lange des Cbriftcnthams noch fo viele Anbänger 
taxid, SM vtrt,luidi£ta, .viul blonden nur dts zu ei^ 



zahle« t iru «i;ic -SezlcAimg' avf 4i«fe J^ologi« lu* 
bea konnu. Deswegen kovint fv tvenig r«n d^ 
Gercbichte d«r übrigen Apoftel darin vor, vnd des- 
wegui bereitet ihr VerfulTsr in der votaagshcndea 
GeXch lobte oder gewifternitEsen in der Einleitung ta. 
der Gefcbicbts t'auU alles das vor,. was dem Apoft^ 
(}er Heiden und feinem Un^erjälismus zu £tatlaa 
kommen konnte.^ Wie Lucas ^efes bewerjcfteüigte, 
ivird .mit vieler Kunft gezeigt. Dem Rec. ift blolft 
jdie Uedeaklichkfit entftandeo, ob t»cht riefteU^ 
lu viel Eunft angewandt fcy, usn es aafcfaatilicb wi 
machen, dafs Lucas auch in der Einleitung dieA^O-, 
kjgie des Paulus Aecs vor Augen hatte; und ob der 
£cbUchte X^n der Erzählung im Anlange der ApvAd- 
geCcbidite eine folcbc durchgängige künitikbe Anla- 
ge erlaube? Dech die fchüfßnnige IJypotbeCe dea 
Vfs. -wird, auf ]ed.en Fall die Aulmerklamkeit doc 
Tbeologca fo reizen, dafs üe diefejbe einer n2ben 
f ritfung uaterziehen , Vekbo fie £ewi£> rardicnl. 



KLEIM£ SCHftlFTEN. 



CKicRiniT«.- Cohurg, nit Ahlifchen Schr'rfteM •. ütber 

?U Al*tr J'r iÜHfil'irken Jalomaten. Einladutigsfcbrift zur 
tyet de« Stiftiingäiages des CnAmiriaiiifcheii «)udenii(ch?ii 
^minHüm« — vfflrt Johann Friedrich FafiHt, ordeiiü. l.rhrer 
4. gricfli. Sprariic und AufTeher d. BibltoUiek. 1^99. tH S. 4. 
£in tcbäicbar«r Beytrtg lu <kni, w4> in Beftwitinii'l Gf 
Jtkichit dtr Erfndiuigtti 4.% i.St. EL, lei- über die küiiAli- 
■eben Jutom.^lttn^ oder über die Figuren , Puppen und Mi'fc^i' 
4ieii , nie fich ron fettilt lu ben-egeii fcheincii , ihrf Utwegung 
flbiT<lurph verfteekte Rjid«rj^G*\vicht oder F*d«rn' «rhslten, 
Vmirkc worden ift. Hr. fi «i?t «ui mehrevn N»chrichien 
dür dien Sdiriftftiilicr, dafs die fc AuLomst« fcbon in Ana eiit- 
fcrmefteH Zriten bcy den Griechen erfunden und bakiiiiM wa- 
ren. Die hcphnllrfchtn DroyTüf« dürfe joait zwar nicht hie- 
bet ziehen, v»i1 denen Homer fll.2. ip.) i*ftU „Villcan li»- 
ic zwarnig dergleichen »crferrigt, und goldene Rnder -am« 
fie gemacht, damit fievo« /««.JI f «vr»/j«TM J lu dje V»rfaniHt- 
liiiig der Gdder hinein und wie<!er zuriick^ehen konnten, fo, 
^afs es wunderbar anzurehen geweCen iey.^'- WeiJ Federn und 
IlÜderniThiKiik. für jeiie Zeiten zu ticI Kuiift vorausfetzt : r» 

Ilaubt Ilr. f.> ds,ä Wotl wire^urM fey damak von folcheu 
(tngcii [iibraucht worden, die, wenn ße eiinna! von Meu- 
fchenhändsn in Bewegung gefuti* worden find, fich eiiiiEe 
Zeit von felhft fonbewefien. So tejcn diefs mit Bädern ver- 
ftheiM Dre-, fiir»c hin« in (rerollt o<ler gefihubeii , und dak*r 
«wre<M<rci , jyji frlbS hetveptmde |renaniit worden. Rec hielt 
Tjier Imiaer blof.i die Didneriitce iuO.. und dachte dibey an die 
hephaitifcheu Waijeii der ho(i«-n Olympier, welche inaje- 
Tammt auch Automile, uder durch die inwakumde Kraft {weil 
fle ran Hepliillos herrühren) tu l.nftwage» geeiRnet wäre». 
■ Weni^tlen* kann die Stelle ät-t Philoftratus Jfk. J^tle%U 
TaoMmjh VI, 10. p. aip- «d. OJfar.) desVfs, Erklärung nicht 
ccchiiertigen. und die aiidcvc, wakhe er aus demfalbeii Schriü- 
ftellor (I-UI. c. 37.) aufiihrt, rpcicht mehr fik die unfricc 
D-.^nn auch hier wird, wie Hr. F- fcJbft bemerkt, Wofi eine, 
fVu^d'rfc^on KerchiUer^ — Richtiger erinnert dar Vfl> dils 
Jis fich fflbli bewegenden Statüeh des Da dal us nicht, au dea 
£lgsuiJicIu:a Auicunaieu ichorcii.. Uiar ift blof« eine allcpKt- 



fche Einkkidung der Kunft diefea Maifters, vonu «r ^erft 
Siacuen mit freien Händen und Füfieu , und iu veTfchlsdenen 
Swüunven verfertigt hat. Vgl. Rttkinvnn IV, 1, S. loo. — 
Vielmtht «lufs zu de» Autbmateii der alten {.«i jerecfanec 
werden: die ßiegende hBlzcr na Taube dei ArchvMS (Gell. X 
13.>, diiT fcherzie Adler , drr durch nechaaifche Kraft Geh em- 

torfchwang (PiiHjan.Vi, ta. 0,20s.) , die kriechende $chnecJta 
cy einem Fninkaüfzu«!! desDemcn-iui Phakreu» fJNjly6.Xri. 
13- p- tot. *<1. Si'hweifh,), ein grörsares Automat vun menCch- 
lichtr-GcltaJt bty der baccbifchtii Feyerlichkeit, die Pcolcmiu« 
Philadelphua in Alexandria «-eranßalteie (Ätht».y, 7. p. isl-X 
vii.')leicht auch die maimicrlifiilLimn Figuren .mit ntberiiea 
I.mchtern , welclie nach einer Befi-hreibitnj; des AthenÜBB 
<IV. I- "<'-) W einem prüchtigen Hochwitfellc, nach Weg- 
ziehung der Scheidewände, durch -rarfteckte MafchinrrieeM 
»um Vorfchein kamen. Su wi« Ilr. F. alle die angeführte« 
Stellen der Alien'kurz, jedoch fi>r Ceineu Zweck hinreichend, 
erläutert hat: fo temerki er namentlich bey dar ktzien anit 
Oruod, dafs Vli« Worte: dutflt vcrflerkte MafrbiniTit f*-J(« 
iturm jttixfiir ) auf die ^rfcheinung der leuchtenden Figarcq, 
aber nicht (mit dem neueClen Ilsrtmageber det Athenöua) auf 
das W'cguehen der weifaen. Tirtcb« würde bezogen warde« 
müCTcii. — Deis Schiff, welches an den sroften Fanat^eBiea 
in Athen, als Herodes Alticua die AufQcht darüber führte, 
über'dieStrafs« hinglitt (J^i/oj!r«.fi(.jDpjB((. II . 5, p. Sjo.^ 
-war wohl kein «ifiantliches Automat ; denn es war ii>rht II»- 
.tieres Rüder- und I'ederwerk, was es forttrjeb, fondent M*- 
fchiiicria unter der Erde, wahrfcheinlich in «inem foulaiifen- 
den Grabea , die aber von Menfohen in Bewegung gefett« wmr- 
d«. — Zuletzt, noch ein Wort aber die Afn na aeliM (kk,-»«-«»- 
r«J und MiriMiettfwSpieltr ( (iii;«n«c-w > des AlLerihnm». 
Vialleichugafillt es deia gelchrceii Vf. , auch diefe letzte M*- 
wrie, die nach BtHtlty (ad Harat.li. Strm. T , |l.>und 
Bieymann (Briir- "' Gefrh. dtr Erfnditign. IT, I. 
S. p6 — 98) i" Bc;:tig auf mehrere Stellen der Alttm lehrreich 
behandelt werden kann, küaftif durch eine weuliaitic<re Sr- 
irtervng aufmkiüfaa> 



™b,V^OOglC 



Numero ^6. 



ALLÖEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Sonnaiends, den 33. Teiruat i^oo- 



XATHESIATIK. ' 

Cambridge, b.Burges: A camplete Sijfiem of A/lro- 
Homg: by thcRer. S. Vime, A. M. F. R. S. 
FluinUn ProfcfTor of Ailronoiny and Experiinni- 
tnl ' Philofophv in the UniT-erUty of Cnmbridge. 
VoI.I. Mh Kupfern. 1797. 58iS. gi-.4. (lo Rthlr. 
8 gl--) 

Grfindlichkeit und Vollßändigkeit find die Haupt- 
foderungen, die man an einem Werk, diefer 
Art machen darf. Zur GrüiidUchkeit gehört deutli- 
che Darlegung richllg gefafster Begriffe, und gute 
Methode in der Zufammenftellung derfelben. In 
An&hung des erften Puncrs wird gewifs jeder Lefer, 
wie ftHi auch von einem Vince gar nicht anders er- 
warten liefs, iich durchaus befriediget Enden. Auch 
auf Methode ift in Anfehung einzelner Abfdinitte 
diefes Werks viel Fleifs verw^endet worden, und es 
würde eine genauere Vergleichung in diefer Hinftcht 
mit einigen andern gröfseni Werken diefer Art ficher 
mm Vortbeil des Vf. (lusfallen. Doch glaubt Rec. 
dafs in diefer Rücklicht noch etwas mehr hätte ge- 
Tcheben können und foUen. Strenge geometrifche 
Methode, bey der nichts vorausgefetzt wird, als 
was bereits im Vorhergehenden erwiefeti wurde , ift 
^r den Geift fo befriedigend, dafs rnnn ihr auch in 
praktifch-mathematffchcii Wißentchaftcn fo nahezu 
bleiben fuchen follte, als nur immer möglich ift. 
Zwar ift diefe Federung, gerade bey der Aftronomie, 
der Natur der Sache nach, ganz vorzüglich fchwer 
zu erfüllen. Die erften aftronomifchen Wahrneh- 
mungen, theils, wie fie dem Gang der WiffenfcUaft 
nach, anfänglich mit noch grobem Werkzeugen al- 
lein gemacht werden konnten, theiU, wie lie, da 
man doch nicht altesauf einmal fagen kann , anfang- 
lich allein vorgetragen werden können, gehen norh- 
wendig nur auf die auHallendllen Erfcheinungen, 
mit ZurücklaiTung noch feinerer Wahrnehmungen. 
Schlöffe, die auf jene erfte Wahrnehmungen ge- 
gründet werden, können deswegen auch nur in fo 
weit für wahr angenominen werden , in fo weit jene 
Wahrnehmungen felbft keine Modilication nüthig ha- 
ben. Man müfste alfo nur entweder gar keine 
SchlniTe ziehen, bis man alle, wenigftens bis jetzt 
gemachten Beobachtungen über einen Gegenftand ge- 
fauunelt bätta allein gerade Schlüffe aus- den frü- 
hem, noch unvollkommenem Beobachtungen gezo- 
gen, veranlaff^n manchmal fpatere feinere Beobnch- 
tnngcu, oder" fetzen erft in Stand, weitere Scülülfe 
daraus I.U zieb«n — ' oder man müfste bey allen 
' Schlüffen {ein. faUiO errore oder defectu objtrvotiomm 
A. L, Z. igoo. Erfier BandL 



hinzu fcbreiben oder denken, und dann bey berich- 
tigten weitem Beobachtungen auf Berichtigung fei- 
ner SchlüITe zurückkommen — was freylich das rich- 
tigöe, nur aber vielleicht hie und da zu abfcbreckend 
oder ermüdend wäre — oder man mufs hie und da . 
ptr prolepfi» ciiie erft fpätcr vorzulegende Wahrneh- 
mung und daraus gezogene Schlüffe bey früheren 
ScblülTcn benutzen, und fle dadurch modiliciren. 
Dies letzte erlauben fich nun manche Aftronouien nur 
zu häufig, auch in Fällen, wo es-woh! hätte ver- 
mieden werden können ; auch unfer Vf. ift nicht ganz 
von diefem Vorwurf Frey zu fpcechen. Dahin gehö- 
ren die manchmal vorkommenden Ausdrücke : ü wiä 
be erplained , it will beprovrd; die fcbon in den erfleN 
Kapiteln voraus gefetzte Begriffe yon VerbelTerung 
wegen Strahlenbrechung, wegen der Llchtabirruiig 
und Schwankung der Erdaxe; die BerufFung auf den 
zweyten Theil feines Werks, und fehon in den er- 
ften Capitelii auf den Naucical Almanac, und die Re- 
quifite Tables. Einige Eutfchuldigung, aber doch 
nicht völlige Rechtfertigung, könnte dies Verfahren 
durch die Bemerkung erhalten, dafs ein Werk diefer 
Art doch nicht für die erften Anfänger gefchricbcn 
Cey, und bey andern auch fpater vorkommende Itc- 
griffe u. dergl. fchon als bekannt vorausgefetzt wer- 
den können. Aufscrdem müfste ein folches Werk 
an Mediode und an Kürze gewinnen, wenn man iui- 
mer beftimmt voraus erklärte, welche VorkenntnilTe 
man bey feinen Leiern vorausfetze , und diefe Vor- 
ausfeizung dann unverrückt vor Augen behielte. Auch 
hierin fcheint der Vf- hie und da gefchwankt zu ha- 
ben. Bald erklärt er z. B. den Wechfelfeiiigen Ein- 
flufs kleiner Veränderungen iiv fphärifchen Drey 
ecken nach Cotes Weife aus der Figur, bald fetzt er 
die Theorie davon aus Mauduits Trigonometrie als 
bekannt voraus; eben fo werden aus der Fiuxionen- 
Rechnung, und aus der Lehre von den Kegelfchnit- 
ten hie und da Theile als bekannt vorausgefetzt, und 
andere wieder erft erklärt. 

Voltftändigkcit bezieht fich tbeils auf die Ausein- 
anderfetzung oller einzelnen zur Wiirenfcbaft gehit-' 
rigen Materien , theils bey jeder einzelnen Materie 
auf forgfälti^ Angabe der verfchiedenen Beobach- 
tungs- und Berechnungs • Methoden , und auf aus- 
führliche Entwickclung und Erläuterung -diofep, Me- 
thoden. Was die Auscinandsrfetzung der einzekien 
zur Wifrenfchaft gehörigen Materien betrifft: fo wird 
man fich fchon aus der htenächft foljtenden' In^lts- 
Anzeige überzeugen können, dafs Hr. Vince hieriu 
alle geliebte Wünfche befriediget hatie. In Anfe- 
huog der Allgabe der rerfclüedeneii Methoden ber 
'Kkk ein- ' 



443 



. ALLG. LITERATUR - ZEITUNG 



chizcliien Methoden und ibrftr Entwickelung mufs 
bvoiCrit werden , dnfs der Vf. eine befoiidere prak- 
tiÜL'hc Aftconooiielierausgcgc^en liac , und iniihin in 
Aiifuhiinp alles praktifchen Details mit Recht darauf 
viTwcifen konnte. . S"on{l aber Enden überhaupt i» 
Anfeiiung der mehr oder weniger voUftandi^n An- 
gabe und Eittwickeliing der eiitz.elncu Methoden ge- 
M ilTe Grenzen ftatt, die durcb den Zweck des Schrift- 
Ittfllers beftiinint werden miHTen. Es giebt IVIetbo- 

' den, die nur vörfefchlugen , aber' nie in Ausübuu^ 
^ebraeht worden find, entweder, weil fie nicht wohl 
JiyAusübmi"; gebracht werdei'i konnten, oder weil ea 
nur on Idiicklichcr VeranlalTung dazu fehlte; darun-r 

- ter auch folche, die , wenn Jie auch felbfl nicht in 

, AusiibnHg gebracht wurden, doch Veranlafl'ung ga- 
ben zu Diidem, die wirklich gebraucht wurden; Me- 
thoilen, die an und färCchnicbt diebequemfion find, 
doch aber eine Zeitlang, in Ermanglung anderer, von 
Aflronomen gebraucht i^-urdeh; andere, die nur un- 
ter gcwifTen Umbanden brauchbar find u. dergl. Wie 
viel oder wie wenig uns nun der Vf. eines vollftäa- 
digen SylleiAs der Aftronoinie von folchen Methoden 
It^hren , üb er durch häutige titcrarifche N.ichweifun- 
gcn auch auf folche Methoden aufaierkfain inachen 
will, die er feinem Zweck gcmafs, nicht ausführlicti 
b(^ljahdcln kann, darüber können wir mit Niemand 
n:viirL'n, wenn feiac Angaben nur hinreichend find, 
die Grunde der Wiirenfcbaft daraus herzuleiten, und 
hegreiäich zu machen; alles übrige gehört mehr zum 
' g.-l-lirfen, wiewohlübrigens in mancher anderer Rück- 

' iitht nicht zu verachtenden, Luxus, als zur Noth- 
wcndi^^keit. In diefem Betracht war unfer Vf. zwar 
nicht karg, und gab öfters mehrere gutgeordnete, 
und in verfchiedetiem Bezug brauchbare Methoden 

: an, doch war er auch damit ehen nicht verfehwcn- 
«rtrifch, fondem begnügte fich, die Methoden , die 
ihm die brauchbarften fchienen, auszuheben. Dafür 
nber liefs er /Ichs um fo mehr angelegen feyn —und 
dies iA wirklich ein eigenes und ganz vorzügliches 
Verdienft feines M'fljts — die einmal angegebene 

I. Methoden voIlfiündiPzu cntwiclieln, und durehBey- 
fügung deutlich auseinander gefetzten und gut ge> 
ordneten Berechnungen zu erläutern. Hiedurch dient 

I fein Werk, wie vielleicht kein anderes, eigentlich 
praktifche Atlronomen zu bilden. Zu diefer Abficht 
lind auch mehrere Tafeln eingefchaltet, und es Toll- 
te noch eine Sammlung von vielen andern ange- 
hängt werden, die aber für dtefen Band zu grof» 
wurde, und nun, nebft einer Einleitung darzu , be- 
fonders und zumTheil als Anhang des zweytenTheils 
erfchemcn wird. L^tcrarifche Notizen lind zwar hie 
und da angebracht, 'doch fleht man wohl, dafsHe 
dem Vf. nicht Hauptzweck waren, und dafs er von 
Afttonomen des feßen Landes, zwar nicht aus- 
fchliefsungsweife, doch vorzüglich nur Frafizofen 
kennt. 

So viel alfo im Allgemeinen von dterem Werk. 
Nun noch etwas von den einzelnen darin enthalte- ' 
nen Materien. Dec gegenwärtige erde Theil liegreifl: 
die reise Aflnmomie (pkmt or purt Afironomj) , was 



man fonft' fphäriirhc und theoFifche Aftrpnomie eh 
nennen pflegt; der zwCjtc wiri die phyfifcfae Auto- 
nomie enthalten. Nncli' Toreusgefcliikten Eriüacntk- 
gen werden die Erfeheinungen an der Sphäre ejklärt, 
und hiebey fclion viele dabin gehörige Aufgaben ge- 
loft. Nun wird gezeigt, wie die gerade Aliflleigung, 
Abweichung, Lange und Breite der himmlifcben Kot- 
per bcftimmt werde , und hicbey in Anfehung der ge- 
raden Auffteigung befonders Fl.i.afteed's Mtfbode er- 
läutert. Nuf begreift Rec. nicht , ^rte der Vf. Tagen 
kann, dief« Meihodd fey noch von keinem Schäft- 
(iclle'r erkjärt worden, da fie fich doch nicht nur Sey 
Flamtlecd , fondern auch bey le Monnicr, ^e la Cnil- 
le, und la Lande findet. Aach fiel es ihm auf, dafs 
die RegeLi Maskelyne's , die Lange und Breite nu» 
der gegebenen^ geraden Aufftcigung und Ab\(-eicbun^ 
zubelUmmen, und umgekehrt, fo energilrh otiim-- 
rabU Rnles genannt W'crden , da fie doch nichts an« 
ders find, als ganz gewöhnliche Aiiflöfun;;en recUt- 
winklichter fphärilchcr Dreyecke. Hierauf wird vqti 
der ^eitgleiciiung gehandelt, alsdann gezeigt, wie 
durch Beobachtungen die Länge der verfchiedeneo ' 
in der Aßrenoniie vorkommenden Jahre , und die 
Vorrflckung der N.icht gleichen beliimmt werde, auch 
eine Tafel der zu verfchiedenen Zi:iti!n gefundenen 
Schiefe der Ekliptik angehängt. Bey der darauf fok 
genden Erklärung der Parallaxe werden verfchiede- 
ne ältere und neuere Methoden angegeben, befoii- 
ders die Sonnen- und Monds- Parallaxe zu heftiin- 
men; die Längen- und Breiten - Parallaxe herzulei- 
ten; und Rilckfitht auf die fphäroid ifchc G.f'alt det 
Erde zunehmen. Die Strahlenbrechung, ihre Bco* 
bachtung, Theorie, und folgen werdea in dem 
nächäfulgenden Capitel erläutert. Alsdann werden 
die hauptfächlichflen älteren und ncocrenVorßellungen 
Ober die Anordnung des Weltfyßems vorgetragen, 
hierauf Kepler's Gefetzc, und die Art, wie er darauf 
gekommen, kürzlich dai^fteUt, wohey der Vf.,audi 
feinen Ideen von der ' allgemeinen Schwere Gerech- 
tigkeit widerfithrenlafst. Bpy der Erklärung derBer 
wegung eines Körpctv um den Brennpunct einer £k 
lipfß werden für das Kcplerfche Problem vorzilolicli 
de la Cailles und CafTmls indirecte Methoden, di« 
der Vf. für die Praxis ain brauchbarfi:en findet , mit 
Beyfpielen erläutert, dann aber auch die einfache el* 
liptifche Hypothefe, undKeil's directe Methode angef« 
geben, dann wird noch von det gröfstcn Mittel- 
punctsgleicbung , und der ßündlichco Bewegung eii 
nes Planeten in feiner Bahn, und nach Länge* und 
Breite gehandelt. Hierauf wird kürzlich die Beilim- . 
mun^ der OppoCtionen und Conjuncttonen der Pla- 
neten gelehrt, und dann gezeigt , wie fich befondera 
aus Vergleichung folcher Oppofitionen und Conjuncti», 
nen, die heynahe auf eincrley Stelle des Himmel« 
treffen, vorzüglich, wenn die Zeiten der Beobach-'^" 
tongen weit von einander entfirnt find, die mittle- 
ren Bewegmigen der Planeten herleiten laffen, und " 
dies auf dieferhs älteren Planeten angewendet, auch 
von derSecuIar- Bewegung JupJter's and SaturiVs dos 
Äöthig« T»rgetrBg«i. Femer wird gezeigt^ wie aas 

Bco- 



44< 



M«. m. FEBRDAS isas. ' 



44« 



Beobachlangen die grÖf*e MffteTpuncts - Gleicblmg, 
die Excwilricität, und der Ort äer Sonnenferne der 
Planctcnbalmen gefunden Werde, wieder mit An- 
fvetidung auf die. ftrchs ättereh Planeten, auch ge- 
lehrt, «if diefe Elemente yon-Zcit zu Zeit gestuft, 
unil die nöchigenCorrectiOHendabeyaiigcbracht, und 
wie die. mittlere Lötige, und die Reduction auf die 
Eiilipiik heßiinmi werde. Die aus Beobachtungen 
hefgdeitetc Bewegung der Sonnenferne macht den 
I GegCTiliflnd der niichrten Unterfuchung ans; worauf 
h der Ort der Knoten, und die Neigung der Bahnen, 
ncbli der Bewegcing des Orts dur Knoten aus Beo- 
; bachtungen- abgeleitet wird. Dem neuen Planeten 
. ift ein bcfonderes Kapitel gewidmet, und darin die 
f * ötftijichte feiner Entdeckung, nebft den erften Be- 
l muhungen, ff ine Elemente zu beßimmcn, haupt- 
f fachlich durch Hn. RoHnJon und la Landi, erzählt. 
I Hierauf »erden die fcbeinbarcn Bewegungen der 
Pbantcii, ihr Vqr- und Rficikwärts - Gehen, SiÜl- 
fland, Phafen erklärt, auch toh ihren Zufuimncn- 
J^ünfien etwas g^fagi. Nun kommt die Reihe an den 
Mond, wo gezeigt wird, wie der Ort der Mouds- 
fcjioten, die midiere Bewegung der Knoten, die 
Neigung feiner Bahn, die mittlere Bewegung des 
Monds, der Ort der Erdferne, die GUichung dc^ 
Bjbn, die mittlere Rtwuguiig der Erdferne ncbil den 
übrigen gröfsem Üngleithheiten in der Bewegung 
desMondci , die Bercbleunignng feiner mittlem Bfr; 
wegung, und fein DurchmefTer durch BcobacHtun- 
gea gefunden werden, femer ift die Rede ron den 
Phafen des Mopds , feiner Schwankung und Axen- 
drebung, der Höhe der Mondsberge, und den Er- 
icheinungen des Monds um die Zeit des Hei;b(l.aqui- 
noctiums, und nohe am Horizont. Ein neues Ka- 
pitel bandelt die Umdrehung der Sonne , die Lehr« 
Ton ihren Flecken , BeAlmmung des Orts dcrfelhei>, 
Ort der Knoten des Sonnenaquators, Ni'igung deffel- 
ben gegen die Ekliptik ; und dann eben diefe Uuter- 
Aichuiigen in Aafehung des Monds nach Mayrr's M«' 
thode, Bildlich noch die Umdrehung der Planeten 
•h. Ausführlich ift dieLehre von den Trabanten vor- 
getragen; zuerJ^ von den Jupit^rstrahantcn , ihrer 
Ubtlaufszeit . u»d Entfernung von Jupiter, ihren 
Glfichungeii. Finfterniifen, Knoten, Neigungen der 
Bahnen, Gröfsen, Epochen der mittlem Cuiijunctig- 
sen, Stellungen, und noch einigen andern ihre Er- 
febeinungen betreffenden Umlianden. bcftuidcrsauch 
ihrer Lichtabnahme he y den Finfternifi'en. Ihre Stel- 
lungen gegen Jupiter genauer, als durch Jovilabien 
XU finden», find Tafeln ihrer mittlem Bewegimgen, 
der Lichtgleichungen , und für den Tieften Traban- 
ten aurh uoeh der Mittelpunctsgleichung beygefilgt. 
Aehnlicht nur kurzer ift die Abhandlung über die 
Sammstrabanten, ncbftTafeln dermjttiern Bewegung, 
imd befondern von Maskelyne berechneten Tafeln 
die Stellung aller lieben Trabanten lu finden. End- 
lich noch rtwas wtrniges übor die zwey znerft ent- 
deckten Uranus - Trabanten. Nicht fo ausführlich, 
als von den Trabanten, wird von Satums - Ring, fei- 
aeo£ifdieinun_geo, Gröfse, Ort der Knoten und Nei- 



gung gehandelt. Umft&idlicli, gröfstentheils mit 
des Entdeckers eigenen Worten wird Bradley's Entv ' 
-deckung der Abirrung des Lichts befchrieben , und 
gezeigr, wie die AbirruHg in Länge und Breite, in 
gerader Auffteigung und Abweichung für Fixfteme, , 
Planeten , und Cometen gefunden werde, wOzu auch 
die nöthigen Tafeln geliefert werden. Nachdem der 
Vf. femer die Flainfteadfche Projection zur J^erzejcli-' 
nung der Sonnen ünfteniifTe gelehrt hat, zeigt er die 
Berechnung der Mondsfinftemilfe, und erläutert fei- 
ne Regehümit dem Beyfpiel einer pärtialch, und ei- 
ner totalen Mondslinfternifs, gicbt auch noch kurz- 
liirh ihre Verzeichnung an; hierauf lehrt er die Be-' 
rechnung der Sonnenfinfterniffe für einen befondein 
Ort vermittelft des Nonagefimus , erläutert lie durch 
ein Bcyfpitt, wendet nun die vorhin gelehrte Pro-, 
jection auf Verzeichnung der Sonnenftnrtemifle -an, 
gieb't einen Wink, wie aiich hieraus die Berechnung,, 
wiewohl minder genau, hergeleitet werden könnte, 
und lehn befonders noch die Pimcte der Erde be- 
ftim'mcn, woeine SonnenUnfternifs central, odervon 
cbier gewiffen Gröfse erfchcincn mufs ; giebt auch 
noch ausfühilichere Nachrichten T»n den ErfcheiniAi- 
gen bey der totalen Sonnerifinftemifs vom säten 
April 171^ alten Styls, und einigen andern zu diefeuz 
Gegeniiaiid gehörigen Merkwürdigkeiten , wobey je» 
doch die Regel, dafs, wenn in einem Jahr fiettcnPio- 
fterniffe feyen , nothwatdig ffmf Sonneil- und zwey ^ 
Monds - FinftemilTe feyn miffTen, nicht richtig ift; 
endlich lehrt er die Stembedeckungei» berechnen, 
und durch Zeichnung- ihre Erfcheinungen beftiminen. 
Bey der Lehre von dem Voriibergang Merkurs und., 
der Venus vor der Sonnenfeheibe ift die Berechnung, 
befonders nach Maskelyne's Methode , entwickelt, ' 
und ausführlich aUf den Vorübergang der Venus von 
1769 angewendet; am Ende werden die aus den 
KAvey letzten Vorübrrgängen der Venus folgenden Ee- 
fultate für die Sonnenparallaxe angegeben , auch die 
für folche Beobachtungen nölhigen Vorfchriften «r- 
Cheilt, und die Beftimmnng der Oertcr gelehrt', e» 
welchen der Ein -■ und Austritt, fichtbar ift. Von den 
Kometen kommt erft eine aUgomeine Einleitung vor, 
dann wird nach kurzer Darfteilung der Bewegung ei- 
tles Körpers in einer Parabel gezeigt, wie aus den 
gegebenen Elementen der Bahn eines Kometen fein 
Ort für eine beltimmte Zeit hergeleitet, und umge- 
kehrt, wie aus den Beobachtungen die Elemente def 
Bahn beftimmt werden können, mit Anwendung üuf 
den Kotfieten to* 1739, es wird njtrch einiges von 
der Natur und den Schweifen der Kometen beyge- 
filgt, und dann Tafeln, befonders die de Lamhce- 
fche Parabeln -Tafel, mit angezeigten Gebrauch, und 
ein Verzeichnifs der Element von 78 Kometen ange. 
hängt. Ein neues Kapitel handelt von Fixfternen, 
Doppelftemen , neuen und veränderli.chen .Stemen* 
Nebelftemen , Netelflecken , Sternbildern , Sienivep- , 
zeidiiiiflen, eigener Bewegung der Fixfterne, und 
dem Zodiacallitrht. Ueber die Beftimmung der Län- 
ge der Oer;er auf der Erde werden verfchiedene M«- 
ihoden vorgetragen, imd durch Beyfpifele erJäuteit, 



447 



AJL.^ FEBEUAR iSotf' 



.44« 



■Bämlich durch gemeffenc Diftifi"Xeii des MOnds von 
der Sonne , oder einem Fixftem , wobey mehrere Be- 
te chnungs arten gezeigt werdes; durch den beobach- 
teten Durchgang des Monds und eines FJxfterns durch 
verfchiedene Meridiane; ducch Fixjlernbtdeckitn- 
gen; durch SonHenfinÄernilTe; durch Uhrwerke;. 
durch Monds- und Jupiterstrabniiten - Finftemiffe. 
Der Gebrauch der Erd- und Himmels - Kugeln wird, 
nefaft einigen dahin gehörigen Aufgaben , in einem 
befondern Kapitel erXlart. Einige Nachrichten über 
die EiiitUeilung der Zeit. Tcrfchiedene Arten der. 
Jahre, Epochen, Sonnen- und Monds-Cykeln, die 
Indictioii, die Julianifche Periode, den Oftorcykel, 
fiebll ei^i pMr dabin gehörigen Tafein mn chen den Be- 
fcblufs von dem erften Theil diefes lehrreichen Werks, 
das zwar feiner Natur nach eben nicht fehr viel Neues 
enthalten konnte , aber durch die forgfaltige und aus- 
führliche Behandlung des Ganzen , und die überall 
iichtbare praktifche T^^nd^nz ßch ganz Torzilgiich 
eijipSeblt, 

Gi£SSEK, b. Heyer: Lehrbuch der praitifchen Geo- 
metrie , imbefondere für FOrfler. Von Chrifiian 
Wagner, praktifchem Feldmeirer, 1790. igä S. 8- 
II Kupf. (1 Kthlr.) 
Auf dem Titel ift noci^ beygeragt : tiebfi einer A*- 
weijttng, mittelft der Bovffole foviohl Waldwagen als 
eine ganze Gegetid aufzwuhmen, wie auch den körper- 
lichen Inliatt des HofawJ auf eine praktifche Art kurz zu 
ierechnen. Voirtheilhaft ^«re es , wenn der Vf. fich 
auf die Beweife gar nich< eingelaffen, und dagegen 
mehr für die Ausübung brauchbares beigebracht hät- 
te. Der Förftcr oder Feldmeffcr, welcher iich nicht 
ohne die Beweife begnügen will, wird fich leicht ir- 
gend einLehrfcuch der Geometrie verfcbafFen können. 
Der Vf. fucht den Förftern dieWerkieuge recfatwohl- 
feil zu machen. Sie foHen fich auch der Bouflole an- 
ftatt eines Diopteniiinials auf dem Mefstjfche bedie- 
nen können , welches er zwar felbft einen Nothbehelf 
nennt. Der Deckel der Bouffole foll auf das Statir 

' gefebranbt, darauf ein mit Papier bezogenes Bret ge- 
legt, hierauf die Bouffole geftellt, und mittelft die- 

■ fer .die Vifirlinie gezogen werden. Zwey Linien auf 
deia Felde unter einem rechten Winkel zu ziehen, 
fetzt der Vf. auf dos .Stativ ein Stück Holz, das zwey 
unter einem rechten Wikal gemachte Sägen fchiiitte 
hat, die flatt der Dioptern dienen. Zur Abtragung der 
mit der BouiTole gemeffeneti Winkel auf das Papier 
gebraucht er den Transporteur, nicht die Bouffole 
felbil. — Was in Abßcht de» theoretifchen zu erin- 
nern war«; mag übergangen werden. Nur diefen 
Zweifel, weil es unmitielbar hieher gehört, (ey 
uns erlaubt zu aufsem, ob man die Nadelholz- 
bäame als Kegel anfehea , und danyich ifaren Inhalt 



boredtnen dürj« , wie der Vf. es thnt. Sie möchten , 
fich ineiltens nicht gleichförmig wie ein Kegel ver- 
dünnen , fo dafs anfefanlicbc grot'bc Bäume in eiutge 
Abfcfanitte^getlieilt werden müfsten, die als abgekürz- 
te Kegel zu berechnen wären. . 



LITERATURGESCHICHTE. 

Weimar, imVerl. desIndufl:ne-Comptoirs: y^(lf«- 
meinei Repertoriunt der .Literatur für die Jahre 
1791 bis 179,5. Erfit^ B<m4 enthaltend des fy- 
ftematifchen VerzeicImilTes in- und au^Tündifcher 
Schriften , Erfta Hälfte. { Zweyte Abtheilung.) 
1799. Beide Abtb. zufammen 9g Bog.' gr. QUarf. 

Der ausdaurende literorifche Fleifs des Heransge- 
bcrs Hn. D. Erfck, welcher nicht nur die bey dem 
erflen Repertorium für 178.I — '79" ^"•"^ Vortheilc 
der Literaturfreunde beobachtete Genauigkeit, Voll- 
ftfindigkeii und Bequemlichkeit in den Nackwetfun- - 
gen auch in diafer Fortfcrzung getreu beybehalten,. 
fondem fie noch auf mancherley Art erweitert und 
Termehrt hat, ift hereirs bey der Anzeige der an der 
vergangenen OftermefTe ausgegebenen «rfteii Abthei- 
lung diefes erften Bandes gerühmt worden. (A. L. Z. 
1799. ^^' ^'SO Wi^ fugen alfo hier nur hinzu, dmf* 
anfser den dafelbft angegebenen Fächern der WifTen- 
fchaftskunde , Philologie, Theologie, Jurisprudens 
und Medicin der nun vollendete erfte BÜid noch fol- 
gende Fächer begreift: ^ 

6. Philofophie, enthaltend 1186 Artikel. 

7. Pädagogik — — ~ 358 

' 8- Staatswißenfchaften — 3933 

9, Kriegswiffenf chatten — soÖ — — 
Angenehm war es unszu bemettcn, dafs diefes Werk, 
eines ausgezeichneten und zweckmäfsigen FleifseA 
auch bey den Ausländem anfangt gefchätzt zu werden. 
So hat in Rückficht der fyllematifchen Anordnung, 
Hr. Camus . in feinen Obfervations für ta dißribution 
et te claffement dei' tivres d'une hibUothäque (im jfteii 
Theil der Memoirej de i'Iitftitut NationiU S. 676Ö fol-' 
gcndes UrtheÜ gefällt ; ^e ue connoit rien de mimx 
oräonnt et de phis camptet pow le devetoppement des 
iranckes de la bibliagraphie que l' Extrait dt la Table 
eneiiclopediqtte d' apres taquiUe eß ordonne' le Syfttai* 
duRepertoire Generaide \a Lit^erature pour les An- 
nees 1785 » 1790 imprime a '§tna 1733. u. f. w- 

Da der zweyte Band jiächftens vollendet fern 
lyird.fo behalten wir uns vor, bey der Anzeige dellel- 
be» noch einiges beyzubringen, was die vorzügliche 
Brauchbarkeit dellelben für die Literaturkundc ins 
Licht fetzen, und es der Unterßützung aller ihrer 
Freunde von neuem empfehle» könne. 



j,i,zoob,*^j00g[e 



Numero 57- 



4» 



ALLGEMEINER LITERATUR^ZEITÜNG 

iIo9tagt, d«n 24* Ftbruar tsoo' 



,- JRZNETGELAHKTtlElT. 

llBDsT«EtiB, V d. Hofbuchh; Michaelis: Archiv 
der Verh'aKitungm einer GefeUfchaß von Aerzten 
zur GrSnduHg einer durchaus zweckttiifsigeit Votis- 
itrzne^kunde , für Aerzte herausgegeben von D. 
A. F. Nolde, Prof. zu Roflock. Erften Bandes, 
Erßes Stück. 1796. XVI u. 407 S. 8- 

llttfet« VoUuarzneykunde Ift bis jetzt noch ein 
^^ Chaos von guten und zweckmafsigcn I.^bren, 
Bathrcbhigeit und Vorfchriften , und von vielerUy, 
fchlechten, halbwahren, fnlfchen, unpaHendea und 
imbeßimDiten , das in unabfehllcheF Unordnung um- 
b^rpetricben wird , und den ächten Werkmeifter zu 
feiner Ausbildung noch erwartet. Dafs ein folchea 
(baos viel mehr Schaden' thut als {Nutzen ftiftet, wird 
wohl Niemand bezweifeln, und die tägliche Erfah- 
ning liefert dflvon oft fchreclLliche Beweife. Es war 
alfo ein trefBicber Gedanke des Hn. N. , zur ächten 
Atlsbildung diefes Chaos, eine Gefellfchaft von vor- 
Küglicbeh Aerztcn unter ikh zu verhindaiit und eine 
.netiodifche Schrift zu veranßalten , durch welche die 
-Bemübnng diefer Gefellfchaft befördert, und auch, 
andere Aerzte zum Nachdenken über diefe Materie 
-ennuflteit werden foUten, Ein grofser.Theil der auf- 
g«foderten Aeizte gab diefem Unternehme» auch fei- 
■svnBeyüHi and verfprach nicht nur den bellen Wil- 
len t fondern auch die möglichfte Unterftützung. In 
'dem vor una liegenden trßen'StiLck diefer Zettfcbrift, 
hat Hr. N. den Anfang gemacht, den kurzen Ent- 
wurf feines PloKs,^ welchen er der Gefellfchaft.An- 
.fängB V'orlegte, weiter auszufuhren; nicht um eio 
Toltftündiges Sytlem der Volluarzneykundo zu Ije^ 
fem, dies fchten ihm jetzt a^ich noch nicht ausführ- 
bar zu feyn, fondem um den Mitgliedern derGcfeU- 
fcbaft, weit He es gräfstentbeils wünfchten, feine 
Gedanken überdiefen GegenlVand etwas ousführli- 
cher und befiimsnter zur Beunbeil^ng und zur Ver- 
.anlBfTuttg eigener Arbeiten darüber vorzulegen, Diefe 
Abhandlung des Herdii^ebers, dber VoUcsarzneykun- 
.de, kcMptfdchiieh in ^esi^ung auf den Zwcd des Ar- 
ttkivs, nimmt d^n grK*ten Tbeil diefes erften Stücks, 
■von S. 1 — 37Ö. ein, und ift noch lange nicht geen- 
digt. Rec. kaim den Inhalt diefer äufserft d«taillir- 
ten und fcbarffinnig ausgearbeiteten Abhandlung hier 
nicht umltändlich angeben; er empfiehlt £e jedem, 
dem das Bedürfnifs einer bcHerit Volksarzneyk unde 
am Herzen liegt, znm ^milen, ßtudium, und,, vei?- 
fpricbt ihm im vonus , dafs er maadieo AuüTclUufa, 
4. L.Z. Ig» Erfin Bßmd, 



«umche Belehrung, manchen Rath darin finden wird, 
des liisher im Dunkeln lag. oder überfelfen Wurde. 
Nachdem er die Quellen d^s vielen Nftciitfaeils der 
bisherjgen'Volksarzneykunde unterfucht, die Schwie- 
rigkeiten , welche der Verbefferung derfelben entge- 
gen Heben, dargeftellt, und dengröfsten, Autheil an 
beiden den Aerztea Jelbß beygemeiren hat , giebt es 
die Puncte an, worauf es bey der Verbefferung der 
Volksarzneyk uude vorKÜglicb ankömmt, erklärt, daTs ' 
die Aerzte, die Obrigkeiten , der geilUiche Stand und 
dieEnieher, welche, wie der Vf. vorher erwiefen, 
dertlusbUduug der Volksarzneyk unde die nleiHen 
Hindemifle iu den Weg legten, gerade such die find, 
welche zur Befürderung derfelben das meiilc beyzu> 
tragen vermögen , und Hellt vier allgemeine Gefetze 
auf, die lieb jeder diefer Stände zur Richtfchnur neh-, 
mcn mÜfTe, wenn es ihm Emil iä,. die jetzt fchadli- 
che Volkiaianeykunde auf .die Stufe zu erheben, wo 
iie wahren Nutzen ftiften wird ; befondcrs fchärft er 
den Aerzten ihre Pflichten dabey emftlich ein. Für 
einen Hauptpunct zur Vervollkommnung der exoteri- 
fchen Medicin hält er eine Vereinigung der Aerzte zu 
einer gemeinfchaftltchen Thätigkeit, wechfetfeiiiger 
Mittheilung ihrer Erfahrungen und Ideen, und zweck- 
mäfsiges Hinwirken aller auf einen Punct. (Der Vf. 
wird nun wohl aus Erfahrung wilTei], dafs ei,iie fol- 
che Verbrüderung ein fcbönes Ideal üH} Auch ftellt 
er febr zweckmüfsige Gefetze Tür die Mitglieder ei-, 
ner folcben Gefellfchaft auf, die eines'Theils auch ' 
jedem einzelnen Arzt zur Vorfcbrift dienen foUten, 
der in diefem Fach feiner Kunfl irgend etwas bear- 
beiten will. Hierauf will der VF, feine Gedanken 
über die befondern Gegenftände, welche von den ■ 
Aerzten in diefer Angelegenheit zu prüfen und zu 
unterfuchcn find, mitthejlcn, und iney^it, dafs al^ 
leg, was biornuf Beziehu^ig.hat, fleh auf die dreyfa- 
che Frage redudren lalTe; i) Welche Art und wel- 
ches Maafs von medlcinifchen KenntiiifTcn darf und 
kann demNicbtar^t ohne Gefahr initgetheilt werdenf 
3) wekbe Methode und Gcfetce hat man zu befol- 
gen, wenn die. Art undWeife be^imuftwcrdeii foll, 
wie diefe Mittheitung g^chcben .ipufs 'f^ uiid 3) was 
b&t.derArzt.von.feinerSeite zu thun. um,dieNicht~ 
tirzie auf die beuVrichtigte Vcrbelferung der Volks- 
artneykunde . vorzubereiteti und alle lliiulenüire 
derfelben aus dem Wege zu räumen? Die crftc, 
imd wohl auch wichügHe' Frage, hat der Vf. hier 
in gräfstet Ausführlichkeit beantwortet; wir kun- 
»en aber ron diefer A^ndlung hier nur das 
Gerippe aufllellen, donfit der Lefer .w:enIglleBs 
dm Uniftoe d«r Malte daiM erkenaen nöge, die 



45i 



A1.LG. LlirÜATÜÄ -'ZEITUNG 



*S* 



fich der Vf. bey feiner Beantwortung gab. . Der 
potitWe, wftte, einzig -dinWb^ ^wect d* Vblks- 
drtnei'kunrfb fcj: *-i) (teti UTchtatzt durih einen -an- 
gpmeffenen IJiiterric,li.t ypr deri^Vorurt heilen lyid Irr- 
tfaümern zu w orneh^ »eichen er tich Towohl gefund 
als krank iiberlafst; diefer Uiitcfpii^ii iA,»8türlich- 
gnnz negativ; 3) ihm fein pofiiives Betragen in ge-' 

neu; um ihn zur Befol_^un|j diefer Verfchriften auf- 
fnihüittei^ , miffTe man ihm ^gleicli iucti das Nothi 
wendigfte von dein Bsd und den Vert-ichtangen des 
gefunden meiifchlichen-K*rp(>rs und eine zwectai^- 
fsigfe üeberficfet der gewöhnlichften KraiiUiewsuFra- 
eben tnltthcile»; und ^y'thn mit dem, was er in fei-^ 
ner Lage als Kranket -oder als Fvmnd und Beyftattd 
der Kranken und bey Todesfällen bmbecbten mufs, 
bekannt zu machen ; diercr Unterricht, möfie ficb auf 
die Beftimniung a) des VerbaimifTes zwifchoi dem 
Nichfarzt und dem eigentlichen Arzt, b) einer fchick* 
liehen' Lcbpnaorfnung für Kranke,' c) «Inigar »iul- 
leicfat erlaubter Heilmittel, und d)'feines Verhaltens 
gegen fchcinbar- oder tvahrhaft todte beziehen , woi 
bey man 'ihm auch e) den Zweck *nd den Werth 
der ArzheywifTenfchafr, und feine eigene UnHiliig.. 
keit, ihn zu erfüllen, begreiflich siacban aiiiiTe. Vob 
allen diefen Gegenftinden dürfe maa thta aber nur 
fo viel anverrnruin", als ihm als adsgemaehte Wahr- 
heit mitgetheili werden, als er felblt, fowohl bey 
inündlichen als fchriftlichen Unterricht, faffcn and 
begreifen , und in jener Lage geralle brauchen und 
anwenden kann- Noch diefer Beftimmung tbcilt der 
Vf. den Volksarzney Unterricht in den mttatoniifck' 
ph^ßalngifchen ,, pathologifcketi , diätttijchen und 
praktifclieH ein, und ei*liirt fich «ber jeden ^liefet 
einzelnen THeilfe fehr ausführlich. Das Maafs- der 
medicinift-hen-Kenntnfife, n-elcbe man, in belilmdi' 
ger Hinficht auf die'wlrklidjcn Verfchiedenheitcn ki 
der bflrgerHchen G^fellfchaTt, deniNichtarzt mitthei- 
ien könne und dürfe , laffe fich am zweckmafsigften 
1) nach dein Utttfattg der Ktnntnijfe einer jeden Claffe 
der Nichtarzfe, beuimihen 2) nach ^der Art diefit 
Kemtnijft , 3 u. 4) -nach VerfcInedeUhfit des Fajfungs- 
vermogeiü und der eigenthümlicken Bigriffe diefer 
oder jenerMenfcheiidaffen, 5)nachder Qwwtfita* 
undQwnfität'der fchori zur medicinifchenAufklSrun^ 
getroffenen- Vorkehrungen, <S) nach VerJchiedSnhnt 
des Standes und Gewerbes , 7) des Ge/cfcfcc/i«, unti 8) 
des Alters. Hierauf fncht der Vf. eine jede Claffe 
mir ihren Ordnungen und Öattungen näher zu be- 
ftimmeii, und fügt zugleich das ungeßhre Maafs- 
ärztlitfcer Renntniffle bey, -das fiir jede Abtheilung 
hinreieheild'feyn möchte. Der Vf. ift io diefer leta- 
teoBeftimmiing fehr ausfühHieh zu Werke gegangeny 
fie nimmt 230 S. ein! T^ach des Vfs. Plan ift die- 
fcr Auffatz noch lange nicht voUöndet, daher auch 
eine Fortfetxung verfprocben wird. Wie es fcheint, _ 
hat das Publicum des Vfs. ^ten Zweck nicht begün- 
. ftigt, denn das zweyie StäWt diftfes Ai-cfeivs ift je«*, 
flach drey' Jahren', «oCh'rticbt epfchienen; es "Hrtns 
maclid6«'ll«<!.'*Vrtfa^ fdr ^«''t^eorie dn* VcUlsKS' 



ncykunde ein wahrer Vcrluft, wenn die Vollendung 
diefer AbTian/llUtiE' in de^Vft. ^utr1)«^rehcÄ bltibA« 
ftAitef WöciHe es doch deißVf- gtfaHcn, Örf» End« 
dcrfel})en <lidj;.'&.jAj»fang,_niit Wegliiffung der drey 
fremden Auflatze , noch beydrucken zutalTen, und 
diV-GanzQ ob «in'^ eigene Schrift ins Publicum za 
bringen. Es nahm ^unker's Grundfdtze der V-otks- 
■m v m n i i tfkm n d» tfeitDwHt tmf,- -MMd-gewifs -wflrde es. 
auch den Werih und den trefflichen Zweck der Not- 
difelun, viel si^rindjyidQatiflrten^ttteii.Ioicht ver- 
kennen. Rec, wünfcbt, dafs der Vf. bi^y der Vollen- 
dung diefer Schrfft^ auch ilich< verB^(?(uui,en möge, 
die zweckmafsig'ßen und aukfiitirbuÄcn Sicherun'gs- 
inittel gegen die Ueberfchreitung der von Utm felbft 
für die Volk sarzneyk und e fcftgefetsten Grenzen an- 
zugeben, fonft mochte die m'edicinifche Aufklaninf 
das bisherige Schickläl mancher ihrer ScbweAern ha- 
ben, dafs fie, ftatt Lob und Dimk einzofirntcni Ta- 
del und Verwünfthuiigen enipfinge, weil einige ilfr 
tet Diener oder^rieUcr ihr ticht inisbm lichten, .unji 
es an Orte hintrugen, wo'es, ftätt zu erleurhien und 
«TU nützen, Btand ondVerheerung verurfctchte. hto. 
feeftehtgern, dafs diefe Mittel fehr fchM-er anzuge- 
ben, und noch fchwerer anzuwenden fe^n werden. 
denn fehr viele der blofs in der Vo]liJor?neykuTide 
unterrichteten Nicbtarzte werden entweder ails deft 
Schriften fßr eigfetitlicbe Aerr.te die Grenzen ihre« ÜJ^ 
terrichts zu erweitem fuchen , oder wohl auch glau- 
ben, diefer Erweiterung nicht zu bedtirfen, und lA 
beiden Fallen das feyn , was die- jetzigen Volksärzj« 
irudi -find , fchcidliche, verheerendeQuackfalber! IL 
V-erjH'cheiner ClnffificrliBn der Vo'ksctrzjuifkunde. Vm» 
Hn. D. und PhyHcus Ketk S. 377—395. Der Vf. 
Vabridrt vier VolksdafTen, weMien, nach Jbfcn «4- 
|rentbfimlidien Fähigkeiten, mehr oder weniger 
Kennrnifle aus der ArKiie^-wiffenfehafl mitgetbeilc 
werden l«ll, -imd-giHit-eincn Ui'bcrblick öber'dito 
jeder Cl»ffe ihitzuthe^lende Uiiterrlefatsmane. E* 
fchlagt einen viel einfflchern Weg ein , als der iik 
vorigen Auffatz gewiefen wurde , ob iich dabey aber 
nicht noch mehrere HindemifTe Bnd Abwege finden 
möchten, woHen wfr hfef nirhtunterfhcbAn. Illr Fm- 
^en 'Riier Qeginfiände ■dtr VoUtsarzneijkimde. Vom Hn. 
Leibarzt und Prof. lltnp S. 3()6-^— 99. Die letzte Fr»g« 
wird vielen aufwartend feyn : „Da dieGefundheitund 
Kr,inkheiten des Staatskdrpers mit jenen des thieri- 
fcben Körpers fo grefse Analogie baben ; frarum ve^- 
nachlafsigen DäuUchlands Regenten; noch bis ailF 
diefe Stunde, würdige Aei^te 'zti Mitgliedern ihrer 
Landesregierungen zu Wählet!?-*'- IV. Des Hn.Prof. 
FMitfcK Jkizsirte Gedanken über d^ Ziveek nnd Um- ■ 
fang der I^oiksniedicin. Aös einein- B.Hef des Vft. 
'«ni den'Her«asgeber. N6^b des 'Vfsl Dafürhalten 
werde es doch immer leichter feyn. eine hinrri- 
chende Anzahl von gefchickten- Aerzten und Wund- 
ärzten im Lande zu bilden und zu vertheüen, zu- 
■mal wenn man'die GetfiJichkeit hierzu ehiigermsfsm 
jnilgeUräucbe ; als der ganeen VolksiYiafTe die erfo- 
-flerliclieJt.irzdkteR Keiintnüfe beyEidH-ingeo. 

■■"■."•- .Gör- 



45S 



^ Vo. 50. FESHÜAR igeo-- 



454 



GÖTTraöEW, b. Schröder : Bfwn'Äun^«« ihn Arx- 
negtdxtn itud Acrtn Veränderung , vi^ajtlafst durtk 
die neueßen über diefen üegenfiand erJchieneHen 
Schriften, iusbefoiiders dttrch die Preisfchriji des 
Hn. Rürgermtifiej nnd Tioctar Krügelfteiti. Auf 
ausdrGckliche VpranlulTung der kdiiigL Societät 
der Wiffcnfchaften (zu Göttiiigen) verijifst und 
zum Druck befördert von goft. Friedr. Wt^rwnh 
— 1797- Vlli u. 118 S. 8- 
Der berühmte Vf. will diefeBo^en nicht alaWicler- 
fprOche, fondern als folchc Bemerk ungcti aiigefehen 
wiüfen , die er theils als Apotheker, "the'd^ aus feiney 
nihem Bekantttfchaft mit dem Locale der hätiiiäveri- 
fchra Lande gebeii tfiid öfTentlich damit hervortre- 
ten zu mülTcii glaubte. Er hat feine Bemerkungen 
■uch der Reibe der Paragraphen in der Krügelßeinir 
/cAtM^Preisfchrift', und mit jedesmaliger Ilinweifung 
•ut diefelben, geordnet. Rec, kann hier nur die 
«rcbligften anführen. Ans der vun Hu. K. aufge- 
jRellien Parallele von deii Gt^wiiiuprocenten der Ki'H- 
'mer (8 Prozent), Kau&eute (ajProceni) und der 
Bttchbandlcr (33 Proc). lafle Ikh keine Unbilligkeit 
der böbernApuibeker-Procente herleiten, dicfe Haiv 
' delsleute brauchten keine NebcnkoQen anzuwenden, 
weil bey ihren Waaren keine Mailipulaiioncn und 
2nbereituHgen ftatt finden; Hr. W. erinnert auch, 
''dafs. felbH diefe Handelsleute liöhcre Proccnte zie- 
hen , von den Buchhändlern bat mau ihm 66', Procent 
genannt; ein Cohditor gewinn« bey feinen Lecke- 
tej-en wahrfcheinlich mehr als 50 Procent. Gegen den 
$. 8- des Hn. K. wendet Hr. W. ein : a,) dafs die Preife 
der iDebrften MedJcamence fchwerlicb geringer als in 
Utem Zeiten, Tielmehr aufserord entlieh geftiegeh 
find; l^ dals die Menfchen Twa* nicht weniger, aber 
ein&cbere Mittel brauchen, imd dafs die vielen |irzl- 
Jfcfien Volksfchriften die Quackf^ftlber^ vermehren. 
t/lit Recht bemerkt der Vf. , dafs derGrumlfatz, man 
müfTe die Arzneypreife verringern , weil die Lebens- 
bedörfiiiffc gefliegen,' und der auf fixen Gebalt ft^- 
hende Diener mit feiner Einnahme nicht mehr aus- 
Ridu, ungerecht und unanwendbar fey; der wach- 
ende Preis der Lebensmittel drücke auch die Apö- 
Atker, wenigßens millTe man nicht blofs diefe da- 
. *ter-bfifsen laffen, jederGewcrbtreibende erhübe feine 
. jLrzeugniffe, fellJft die Gertcbtsfporteln feyen erhöht. 
': 'Die Woblhabenhcit der^otheker inOberfacbfeH fey 
jj'Jtem Beweis für die Gerechtigkeit des Tarifs von so 
••Trocent. In Niederfachfen feyen die 'Lebensbediirl*- 
' nüTe auch viel tbeurer. Der den Krämern erlaubte 
■ Afzneyhandel könne uumöglich für die Apotheker 
vortbeilhaft feyn , es fey'denn, dafs Hr, K. bey die- 
tetn Glauben auf fotche Orte hiu7.iete, wo man den 
Apothekern reciprok auch den Handel mit Kauf- 
'^tftahnswadren geftattetj "auch beweiß' Hr. IV. unwi- 
derfpreditich die Schädlichkeit diefer Unordnung für 
das Publicum. Gegen die von R: den Apothekern 
berchiedenen 50 Procent, proteftirt W. hier ernftlich, 
beruft fich deshalb auf feinen eommeiütir der ^ugle- 
rifclurL Coneurrfnzfckrift , erinnert nochmals, dafs 
die Haud^spriacipien fokher Stände, die unter kei- 



nem öHentlichen bcfetze flehen , and d"« fich na<A 
dtn Umlländen richten', nicht auf die Apotheker an- 
gewendet werden können, vedichert. dafs inNord- 
deutfcbland ein ilädtifches Einkommen von 3 bb' 
400 Rlhlr. fchlechterdings nicht für eine Fam;i:« hin- 
reiche, zumal für einen Apotheker, der fremde Tifrli* 
ganger, Gehülfen, Lehrlinge, Slöfser etc. hallen, 
fie gut falariren und gut bek&ßi^an miiffe, alfi»' fei- 
nen Maushalt nicht nach eigener "Willkür elnfchrjfn- 
ken könne. Gegen die von Hn. K. vorgcfchlagen« 
BcftJmmung der Arzneytaxe aus den Datis des ver^ 
fchloirenen Decennii für die zehn folgenden Jnhte; 
erinnert Hr. U'., dafs auf zehn wohlfeile Jahre, zehn 
tbeuere folgen, dafs in einem Dccennio dürclj Han- 
delsrevolutionen und andere Vorgänge folche Epth 
chtfn eintreten können, die eine für zehn Jahre be- 
rechnete Norm fchon Im zweyten unanwendbar ma- 
chen. DerVorfchlag, die jahrlichen Ausgaben für 
Kohlen, und.Holz, blofs auf deftilürte (Vaffer und ab- 
gezogene Geiller zn repartiren, wird mit Recht gp- 
niifsbüligt. Drcjfsig 'nialer Keßgeld für eUien G^- 
bülfen fey viel zu wenig, fchon vor iB Jahren hahb 
man die Kofi für einen gewöhnlichen Dlenflbolen 
30 Rtblr. anf,erci!lagen. Hr. U'tßrumh berechnet fein 
Dienftperfonale (3 Gchdlfen Gehalt, Gefchenke und 
Koft 340 Rtblr. , Koftgeld für den Lehrling 60 — ei- 
nen Arbiitsmann an Lohn und Beköftigunj; 84* ""d ■ 
eine Wafchrrnu ao Rtblr) auf 504 Rtblr. , wnbrhaftig 
ein anfehnlichi-T, aber doch wohl nicht übrrtritibener 
Aufcblagt Auf die Trtxa ia&nrin« und die Zeit, wel- 
che zu Beendigung einer orler der andern Arbeit e*- 
fodert wird (IJ. ^1—43- TaöfK.VI. VlI — ), läftt fich 
W. hier nicht ein, weil er eigentlich, wie e'r fagf, 
ein fehr grofses Werk über diefe Materie fchreibcn 
müfste, und 2) weil die Arbeiteiji wovon K. Proben 
dac/lellfi die wahrfCheinlich auch in einer iSuite an- 
gf Hellt find, zu keinem Schlufs aufs Allgemeine be- 
rechtigen. Die Difpenfirgefalse habe Hr. K. zu gering 
laxirt, denn m Hnmcln kotlen 100 Stroh Glas liitht 
I Rihlr, 8 ggr. , fondem 3 Rihlr. 4 gr. , und überdies 
fey der häufige Uruch derfelben überfehen. Um W{ 
.zeigen, dafs vcrfcbiedene Apotheker in Niederfach- 
fen mit Recht über «lebrere Abgaben zu klagen Ui- 
fache haben, theilt Hr. W. hier den Anfchlag zum 
öffentlichen Verkauf einer Rathsapotheke in einer ge- 
"wiffen freyen Reichsliadt auf Erbzins mit, zufolg« 
deflen die jährlichen Abgaben'631 Rtblr. 3"Mgr. be- 
trijgen, iufser welchen noch für 120 Rtblr. 27Mgr. 
Neujahrsgefchcnke erwartet wurden! Rec. hält es 
.für Recht, hier den Gefichtspunct anzuführen, aus 
welcheinHr. Wi?//rii»pfc.dtn Apotheker betrachtet wif- 
fen will; er fey ein unentbehrlicher öffi'utlichor 
Arbeiter oder Fabrikant d.-s Staats , der ihn billig fflr 
feine Arbeiten' ernähren multe, aufserdem aber nucb 
Kaufmann'und'Detailkrämer, der auf alle Rechte lind 
Vortheilt des Kaufmanns en gros und en detail ein 
volles und ungezwcifcites Recht habe; er könne da- 
her durchaus nicht nach den Regeln behandelt wer- 
den, die eiwfeilig auf einen diefer Stände palTen, 
vielmehr bedürfe das Apoihekaw-'fen einer ganz be- 
fondern 



«5 



A, Lj Z. FZB&ITAR isep. 



4ä« 



fbndem Behandlung. Ver^cHe man das, und drin- 
ge man lediglidl auf niedrig« Taxen, Co (ej zu 
föccbten, es werden Apotheker das alles begehen, 
■was fie nicht begeben follcn. ■Schreckliche Dinge, 
die viele jttxt bey. der verntej/ntlich hohe» Taxe nicht 
ttiiterlajfe» ; die aas Wohl fo ^mancher MenAhcn un- 
tergraben, Heche Korper machen, den Staat entvöl- 
kern« die Kirchhöfe fitilen etc. Am Ende feiner 
Schrift hat Hr. iV, vonS. 63^ — 113- ein Formular ei- 
fus pharmaceutifcken Tagebuchs, oder Darßelhmg ti- 
»«'&"■ (25) "Bespiele , wie betf Jusmittelwtg der QuMinti- 
' täten pharmaceutifcher, pUarvtficaitifch-ckemifckerPrä- 
vai-ate, des Verlufles der bey diefen Arbeiten eintreten 
kann, und bhj Bejlimmungder Ümftände zu verfahren 
ffjfn würde, die dabiii in Frage kommen können. Al- 
lerdings würde eine hinreichende Anzahl folcherBey- 
-fpi^le oder Rechnungen bey Abfaffung einer Apothe- 
kertaxe von gröfsten Nutzen feyn, indciTen glaulirt 
' fiec. doch, dnfs manche AufTätze in dcnfelben fo un> 
beErd^htlich feyn würden , dafs {fe gar nicht in An< 
fchlag gebracht .werden können , z. B. für den Ge- 
brauch der Gerätbe, bcy allen Abkochungen, Auf- 
gitften , OeAillationen , DigeJlionen u. dgl. , wer mag 
es wohl übernehmen, z.B. bey dem KraufemünZ- 
wafter mit Wahrheit und Billigkeit zu beftimmen» 
wie viel für den Gebrauch der Deflillirblafe etc. ge- 
riechnet werden darf? da diefe Blafe bey einer Men- 
ge von andern Bereitungen, z. B. faft allen abgezo- 
genen Waffcm, Geiftem, wefen t liehen Oelen u. dgl. 
gebraucht wird, und wohl 10 — 13 Jahre zu diefem 
Gebrauch dient. DerfelbeFall tritt bey dem Gebrauch 
der Kapellen, Preffen, derKeffel, Pfannen, Mörfer, 
Siebe u. f. w. ein. Oft wird es auch unmöglich feyn, 
die Summe für den Arbeiter wahr und genau zu be- 
ftimmen,2.B. bcyDefljUationen, Digcftionen', Ab- 
kochungen, weil • derfelbe neben diefen Arbeiten 
. noch manche andere bcforgcn kann und wird ? Dies 
find zu fpitzfindige Details, welche unmöglich ein- 
zeln berechnet werden können , fondem in die Ge- 
winnproCente mit * erngefchlolien werden müfTen. 
Am Schlufs diefes Tagebuchs giebt der Vf. Siebzehn 
Puncte an , aus Welchen der Caldul zur Taxe einer 
'Arzney gC7-Ogen werden mfllTe. Warlich aller Muih 
zu Abfaffung einer Apoihekertnxe mufs dem vei^e- 
Uen, wem IVefirumb's Name Autorität iQ, und wer 
feine beiden Schriften darüber gelcfeii hat. Hn. IT. 
Benerhungen haben fo viel Schwierigkeiten und Fe- 
derungen flufgeftcHt, dafs Rec. überzeugt ift, es fey 
noch nie eine Arzneytaxe fo abgefafst worden , aucn 
werde nie eine fo abgefafst werden , wie darin ver- 
langt wird. Es mag feyn , dafs der Apotheker, als 
Fabrikant des Staats, d£r vom Staat ernährt werden 
mufs , und auch als Kaufmaun (der Capitale famtneln 
will) betra.chtet werden müfs ; der Staat braucht bey 
Abfaffung einei Taxe aber blgfs auf den Fabrikanten 



zu.fehen, aU Kaufmann mag der Apotheker beyfei- ! 
»lern Handvwkauf , Gewürz.-, Wein-, Aquavit- und ! 
andern MaEerialienhandel , die Handdsprincipien der 
KauQeute und Krämer hefolgcii, und für den Fabri- 
kantendes Staats werden fich 3us ^itgter's, Krüget- 
fiein's- und felbft Weftrwmh's Scbnlte« dann fchon '• 
leichtere und ausführbarere Priiicipien zu einem Ar*- j 
ney -Preis -Tarif ausmitteln lafTen. 

Unter den angehl. Dryckort Pisa : Aeslulof in den j 
Tempeln der papbijcken Gattin. Ein Noth- und ' 
Hülfsbüchlein fürFrendenmadchen undihreKuii- 
den. 1793. 138 S. 8. (16 gr.J ' 
Da die püdagogifche Behaiid(ung des werdenden, 
nnd die politifcbe des wirklichen Staatsburgers fo 
wenig conforra zu feyn pflegenj unfere bürgerliche 
Gefctzgebung und GefeUverwaltung fich nicht, wie 
es doch feyn foUte , den' gröfst- möglichen Grad der 
Sitdichkeit und Veredlung derNation, zum Vorwurfe 
macht, und da der Staat weniger auf eine zweck- 
niSfsige Abftellung der vorhandenen üebel, als aut 
Verhütung der Folgen Bedacht nimmt; fo kann ei \ 
auch niemanden befremden; wenn 'wir uns vergct- j 
Jich bemühen, manche fcheusliche Gebrechen d«r, 1 
Jlenfchheit, namentlich den vernunftwidrigen Ge- | 
brauch des Qefchlcchtstriebes zu verbefTem, oder ' 
ganzlich zu vertilgen. Daher vermögen wir auch nur, 1 
den böfen Folgen jenes ausgearteten Naturtriebe» 
Grenzen zu fetzen , und eben daher kann für jetzt 
nichts weiter gethan werden , als den Layen über dto < 
GeOihrlichkeit der Lußfeuche zu belehren , und ihn | 
mit den Vorilchtsregeln und einer vemünftigeH fie- 
handiungsan diefes Uebels — doch nicht in-medici« j 
nifcher Hingeht bekannt zu mochen. 1 

EntfprKche nun die vorliegende Schrift diefen ' 
bemerkten Zwecken , wozu es auftJen erftcn Seiten, ' 
welche eine ziemlich richtige Gcfchichte der Entde-, [ 
tkung und EntRehang des venerifchen Uebels, fei- 
nes Ablaufs, und der Erfcheinungen deffelben am. 
menfchlichea Körper enthalten, den Anfchein h$u 
■fo würde folche heilfam, lehrreich und von grofsem 
Nutzen feyn. Aber leider hat Cchder Vf. auch auf 
die Heilung der verfchiedenen Zufalle, welche das 
yenerifche Gift hervorbringt, eingelaiTen, und alfo, 
indem er einem Uebel Heuern wollte, dem' andern 
weit gefährlichem — der Quackfalberey und dem 
Selbftcuriren -- beide Hände geboten. Daher kann 
auch Rec. — ifind gleich die pathologifchen und the- 
rapeutifchen Vorfchrifiten wahr und gegründet — 
diefem Buche feinen Beyfall nicht ertheilen, fonder» 
mufs es in djc ClafTe fchLidücher Volksfchriften fef- 
zen, die um fo nachtheiliger find, da ein anlocken- 
der Titel ihnen noch mehr Käufer verfchafft, als S^ 
des Nutzeus und der Brauchbarkeit wegen eieestlich 
rerdienea. 



Cigitizcd by 



«f 



;; lüujn eJiBif 



m 



:AI>LGEM.EINE LITERATUR i ZEITUNG; 



äL. 



'" Dfiaitdgs, rfifn:' 3S-*£^ifri»*-r ;,i^o**-' 



:£ RD B£ 5 CHR£ /Bt;W,a. 



' ' 'jl6haHittiii!S üblr^ie l^ajfjr, (nach der fleJ/cftro» 

Mit dierein kleinem türkircfaen Werke bat die feit 
-rier Ji)hrpn in Coi)Äanti»opel wi«d« auflebea- 
4e Biiickerey^' }hien Anprij jgpmocht." Nacli dpm 
To.de »Jes gelcÜrteii i^nd fiir ai^ W.ilTenfchaften eif- 
•1 " - ■^tnir s",%aSctiitl ,' der nncli ein^r lausen 



#^'- 



rc^frc«|Wieder.1n Tj'iiaiigk.eit gefefEt hatte, 



■ frhidtj4&iJMrr(tfuRan£^«»ijfi,, ein in vielen, befonderf 
aber iu dea maih«injtirctien WifTeiirdianen fehr ei- 
Uhmäc Mann, ^er bey der letzten Granzberichti- 
Ijun; .uüf dein kaiferlicheii Hofe, zaiu CoininilTar 
«incBiiet ward.! die Obcraufftchi. über 4i,e >>eu ange- 
legte tijrkifche Ingenieiiraliademi^, Hn4,dje'I^^lchd»l- 
, ck«reT.,. Beide findPH ficb^dcrm'ql^Stuntei' itnü, Inder 
ojc^feits des Habens Uegeiiden Vo'rftadi von Coii(b'ii- 
Cinop.cl , CliaskÖi in einem .Gebäude vereint , So dais 
nnten die.. PrefTeii arbeiten , und qben die CoUegieo 
über die Geometrie gebatcsii werdend, , 

Da' die' Unkoflen ', wetchedie Regiening darauf 
»«rwendet, nur fehr- gering .finÖ; fo geht die Ar- 
beit noch iangfam fort , imd M; diefen rwey Jgbi-efi 
Und nicht mehr' ab vi«r oder fänr Bilcher aafig|eH*n 
*^ordeii. * 

. Das erfte derfelben ' ift diefer kleine TracWl, 
Äeffen Vf. £6« Hefid- cinDprwifch und Sobn des vori- 
ge« Unßii-iü. Dieiecften fünf Seiten ßnd mit den 
gewöhnlichen u^i^^' Tacris oder Encomiii virontm 
ittußrium arigefullr. . ■,' "^ , 

,-• Das Wefk beginnt siit den Texten aus dem 
. Coran : 

i-*— ^ Cs — "*t}-~^.^ — *^ t/ — * :l~Ä-i-«-T^J 
■tXnii darimpen fimd Waffer- *\' '/•* 'Samtm 'Qottes Hei 
MUerharmmde» Er&armers. • Und durch dasWaffer 
haben wir alte Dingt beUbt, 

. - Nedi einer Eihleitung. di» in der aUgemeinen 
4^iUzAhlung der. verfchiedenen trinkbaren oder nicht 
triakbaren Wanfer beßeht , und der Befciireibung 
des gewöbalicfaen Waffertneffi^rs . an daffen gröTse- 
ter- oder minderer Einfeqkung die Schwere dei 
. J. U Z. isoo. -Erfier Baivii 



WaiTers beurtheift wird, kömmt er zu derausführ- 
lichen Nachricht ^er am Confta|itinopel befindlichen 
befsten und* rei rillen WafTer, d{e 'uen Stoff feines 
kleinen Werkes ausmachen. Die Quellen, von de- 
nieVi effpHcht, 'dci^n£tge'Rfth8fte»^-ie4icbreitlt',^ÜHl 
deren Schwere ^r lUtch Hftaem WitferBisfli^ anhebt, 
find fo^;«nde: ;'■ '. ' i-' - .. 

"ZU^EÄ^ t> £l/cfta«iItdrc^inAiten&mCanaI< Er 
bemerkt als eine allbekannte Sache, dafs wenn es 
weiter aU zeheii-Mfhiltdn'getrdgaJi wtede-,* cb fitfoe 
Reinhei r vertiere. ■ ' . • . i» 

.-. «^Xi Ur TJOta tfMM ■benfalls.amCanile^iif'dM 
«Gatifchen Seite. . . ■ ■ ■•i 

(jfSyis^ ^J^^D^.M SnUm Tfch^tii^, eine Stunde 
ron'der Conftantirtopel gegenölttr hi Alien gefcgeAen 
SlMdt'Sknd^. '■■ • 

StX^.ßi , Cara CuU^k lax Caitale auf d«r,alUti- 
fchen. ^te,\„nicht ganz gegenüber von Bujuli^ere. 
(£m ErlüjliguHgsart , nach dün Jowohi die Einwohner 
Bajsikdere's ,' als die im Canate wohnenden reichen Tür- 
ke», Griechen und Armenier manche LußJaSrt an- 
ßelie».} ., „ 

'•■ (j\JK*oS' Caßaflli. Eine der berähmteften'Qne^ 
tei am Berge "Biiiffiirl« in Afien, (der wegen- Jeintr 
Kirrliehen Ansicht onf die -beiden Meere oft befit^ 
wird). ■ 

CS^C*^ j^^f /A* lUm'tlthoriiifeltki an , de« 
Ende.des Hafens wo" die AifTcii Waffer hineinfttöaMtHi 

(jif^y (jM>j Gimifcb Suji dietiis ift das. Silber^ 
wnßer auf der Spitze d«9 Berge*am Flecken Sidtamim^ 

ui%ta K^Uiya TokiiuU5Hj*Bnd«malIatii'clM» 
Ufer des Canals. ' " . 

{^ J^ SXVä HolJli»(t 5if in dem drey Stunden 
von^onfumtinopel entlegenem Flecken Halkali. 

(jiyo S.Cä Tfcheh'Suji drey Stunden von Nt- 
komedta auf dein Gipfel des Bergs. 

(;_j-J 1^ (j^^ 1^ Narchdfchi Suji eines der zwey 
SciilöfEer des.CanaU des fchwarzen Meers. 

^:»jfl ^IäJ yi* Tttroiwl/cfili 5fi;t zwey Stunden 
yWi Contbintinop^ bey dein Mayerhofe Turwu^ckli. 
Mmm Hier- 



4S* 



ALLG. ^TBE;ä,TIUl • ZtlTVÜQ, 



Hierauf Iwfchliefsi er mit d«m SenvilTer. wie er inlt 

. 40m lU^rtqvvfer fli^gfcfaMcn haft mid hängt noclt 

«faug* 2uka<Lube feines .vKafl^nctate» in febr wäle^. 

ri«liren Reünen zufammengeftoppelte Chronogrsphi- 

«an. ~ ~ *^^' 

Das Ganze kann einem Reirejiri««, .der^^dte 'Va'&ri 
um Confiantitiope) chemifch und uedicinifch unter- 
fucheiii wotüte, Xaia nOrzUcbem Wegweilec diene£ " 



GESCHICUTE, 

: U^PLB «S^. L^nwts , I^ RufP:, Pr^ca gtiu. THifatr 

ms. &p^äavni ifi^irs^ta^oniß Mth^« in ^fu»* 

juventntis, Tapplemcncis et addit^inenti? ««^aHi 

^ ctuia.äh Andrea Gotttob ITit/cAel , Tbi C. 1800. 

-■ 3tVt. äiid 938 S; g; " ■ "■ 

' Wena der Bwrtheiler diiefef äfJirift d$n Zweck, 
den der Vf. fich dabey vorgefetzt , . itnd dje Qeftiui: 
mun^, die er ihr snzuweJfen {gedachte, im Auge be- 
MtcrtAv^': A>-inüfs' er-n^Acbc «ont.SeiWn des Vor- 
trags als der Torgetragenen Sachen zu. wilrdigen ftir- 
cben. Um jenen zu charakterifiren.. wird es für den. 
J^BtuCK'ititKeickea.'i &^ya, wenn Wir den llauptin- 
Italc vp9 diefen , (o wie.die AbJJcht ^tj^es Yf», jmm 
Theh mit feinen eigenen Wöriirii darleg^Dr ...pürdi* 
abrigea Lefcr darf das Refiiltat, das fich da^vs er- 
gi^bt. nar rernefamlicfaer ausjfe^jFoehen j^werdert. 

Hr. Wy iJl in der Vorrede mit der gAwöHhllchert 
Uelhpde , ■welche man beym "Unterricht junget Lcij- 
Jip in der laceinircben Sprache beobachtet, fuhr we^ 
riig zufrieden. £r Thifsbilllgct es, dafs man Ihnen 
die Alten fo bald in die Hände gicbt, und fucht zir 
4«g^> d^.wedcE die biftorirchen.:S<hrift.ßeller, die 
fMn zu diefeUL Behu^ .geaaeiniglich wablt>, ^en 
BtX^tigakiak.uM.d dem'GefcbMHKk^def. Aiiftngcr an-!, 
gemeSen feyen , noch Cicero's philofophifchc Scfarif- 
ten. und Briefe, di« man dann, insgemeia folgen 
Wßrf , ' di«fem AU«r hinlähgUches' Intcreßo gewah- 
Mfb . Scipe ivid^vidi^ell^ Ueberzepgung djückt er fq 
aus : Ut intbecitUores difcentium animi tatinhatis tat- 
lKotihtrentuT;-et ad tinguwn latJMam di/cradota Ofu- 
«Mtar, difäfii^t ^ in.fckolis trivialOmt aitf 
m^ediis. gtfmnaßorum clajfibus ultra grammaticam tt 
jrrHna eitmenla lotini frrmonis pouUa tongms pro- 
greßi ßtnt, ejiismodi liheUos purioris latüutatis prof»- 
tnros > f^uidam cenfeo , quibitl , facÜi pariter ac conti- 
nuamateria, ajjaeti, protinus auctoribits etaßieis in- 
tiiügendis präepärentitr. So wie bekanntlich' Hr; 
f^chard .die Gefchichte des fiebenjfi.hrieen Krieges 
von Arcfaenbolz , für Schulen ins Lateinifche ilberge- 
tragen bat: fo fuchte der,Vf. zu gleichem Zweck ein 
jpinUches Buch, und iand es in der Schrift, welche 
In J. ITOI- zu Wien unrer den) TitL^l erfchien 1 JDiw 
' üUe Votk Tniskon's , von einem Cherusker. — Q^iiibitt 
rehxs ßäductus, fahrt der Vf fort, iUam materiam hi- 
ßoricirn,fatijprobabiliterfcriptatn, ad verba» i'e- 
retK iatinant iinguam transferindamt mihi prapofui^' 



' eu!%s (welTen? wird der AnfSnger ftagen, l(ng%ae?9- 
oder matrriae^ Dds srftt ift. faffcK. d*3 sweyge fekleS^ 
ametoKemComitai iOnfiiiJßmitmLippiaey pnußtUMSik 
eietatii Latinae ^enenßs eße, cn/u eomperi. Nach ei- 
ÜSßferter BenriTTigüDg vöü dlcfem, fuhr Hr, If. in fei- 
net» Uniemehuien- f«rt; er wendete den forgiaWg- ■ 
ifen Fleifs'aiii' die Ueberfelzung, die Cch, nach fei- 
— I » ■Will«»> yH« ein - OrigiiMlwerk follte lefen 
laflen; utft Ungleichheit des Stils zu Termeiden, be- 
tete er lieb fogar,- die clnilU'chen Scliri^eller , auf 
die fich der Vf. derUrfchrift hin und wieder bezieht, 
väbrcfi'd'd'ar Jabcit zf\ Tergleicbe», utiA Sp- w^nfcht 
nr.nun mehr, daf» fein WerXchen, d;i;s ihm von Sei- 
ten des Inhalts fehr braocbbarzu fcyn, ujtd Stoff 
genug für jugendliche Untcrhattuhg'zu liefern fcheJnt^ 
in., öffentliche Schulen eingeführt werde. 

In derThat ift nicht zu leugnen, daTi Hr. Graf 
von der Lippe die öltefte Gefchichte der Deutfcben; 
wenn gleich nicht mit «Ingreifender Gründ4icbkeit. 
doch mtl einer Klarheit, PrÜdGön und Fafslichkcit 
dargeftellt hat, dafs der wenig' unterrichtete fich; 
durch 'liefe Schrift angenehm' belehren kann.' In 
diefer Hinficht wSre, gegen die Wahl der Materi« 
wohl nichts einzuwenden. Auch gehßrt die Ueber- 
fet*ung keinesweges ^u den fchlechteren Pfiducte» 
nnfercr neuen Lateiner. Allein wenn wir uns aoctt 
Überzeugen könnten , dafs es übertmupt gecathen fey, 
ftatt der fonft, übliche», verfteht fich worägeuOhUe» 
Schriften der Alten, oder der daraus foereiteien Cbre- 
ftomathieen, der Jagend lateinlfche Werke neuer 
Gelehrter in' di« Hände zu gebeir; fo könnten \Fit 
doch das vorliegende zu diefein Gebraucbe nicht 
-mitg^tem GewifTen einpfebfen. Der Stil iftiin.'giin- 
ze» zu mtitf und fdilcppead; der AifsdrudL-, wi»- 
>irQhI von erheblichen Fehlem frey ,, und unter fo'viev 
Jc;^ jetzt erfcheinetiden Prodifc^ii der (c{iiönthuei^ 
den Barbarey alter Empfehlung werth, doch in eiiy 
zflnen Stellen nicht rein und gediegen ^enug. Die 
ausgdiobenen Proben werden dies Urtheil zum Theil 
fcboii erwiefen haben. Hier nodi einrge änderet 
Tantum — paritatem prae^ fe tmlerimt , ittßcorta irrt' 
fbre, aptitfrims mer^trieiis joeofe iiceret fibi /«m» 
ret tt arrogaret nemo. Schwerlich ift hier arrttgarg 
das fchickliche Wort. Verfione tali Kedo äbfoluta — 
eam de ufu ejus mecMm eogitaffem, Hoc,in ment^m «e- 
niti Accideri fciticet paffe eic. Das fcilicet Tctv 
rüth den Deutfchen. Eben fo das tarnen in folgen- 
der Periode: BBm-mores tipud mutieres iiermanonim 
M tanta iaudeet honeßate poßti «rat^, ut eis mikiori 
tßent omametuo, quam venufia forma et pratdara 
facies, ^ua tm.mtn fuptTfffe Romanat fimimu M^ 
«vntuy. ..■:/' 

Schätzbar find die von S. 117. sngeMngtefi Sup- 
ptemenu et iOnfirAttonea, eine eigene Arbeit de^ 
Ueberfetzers , wodurch diefe lareinffche Bearbeitung 
vor dem deutfchen Original ebien tlamhafren Vor^ 
mg gewonnen hat- Hr. W. bat hier theils die Que)- 
)«ii nwci^ewiefeu , woraus die eiozeliiCQ. G^cbicfars^ 
data 



««cM' t^EKKVlAiK^^jJo«. 



462 



«niMlne NvMrieii gettaver tiind' Toüftimfiffffr ' bear* 
hüte^ Aurb ns 'ier rfiittt^m uf^f ifettern Oeft^Mk» 
it« der Dentfcberr (nach -Uve^ ^nibfhei- Jes'ttA'iften^ 

trtrihier iuBticfarglwjrijebrnrfit.'waj Sitte* '"»d'©*- 

Ifräucfic'dcr ültereli Z«iten auiltiarcWkoniiM'^'tMbtrli' 

•gens »eigt der Vf. auci'ni dir neuerenjjwratüf 

'«fc^ (fiefen Qegenftniid «ttifr' adttimemetilis-Bclw- 

frdhvif: wfnrofat ficb filter «inzctut» Mateftet)';^z;iBl 

itflier die'{)rM'ifeM, •dii 0i■däHi^^ ih. r.'V.>T(och KMlU 

'. ehe von ßnn- if idil' bemj^M wit-bti^ -Scbrift' 4MC&» 

< tn^en ließ«, wenn hier 'der htt äaett W)<re. ^^ ätrhs* 

tef -' d^9' das kleine Buch durtii tSn^ ^tHtmiM^M 

. Menf^ Blhairkfshier ^tfteRt'iä,' weh^e, -««i^ifi« 

gleich gröfstentbeihflaSchltiRe ane^bflto.lHMI,-doch 

l^sade. den bsabficbtigt^ Scbl>lj;i>ti^^£h tio<%;jmelv 

': stj^^wernt. wei4cn. , '. .^ . '[ _ ■'/, " .■ .. ., 

• :'■.■'■ :j^ti:tpj:^:Gj's; -;-' ^i;;^';(:^^^ 

d. i.) 1798.55«. 'SriS-'' ■ '■■■' ' ■-■■ ■■' 

X^ ^rejiste perijU'cl^ tärftiö^e Wörterjiifey' dt» 

- &ÄaAüit w&r bis j^tju^dis allgemeine EJeii^etitarbnch^ 

j^efTen wecfarelnd.Mis- pfrfifi^ii. und türVifctien Woz' 

tem befiebetide 'lletine den Kindern. ron den lürlu- 

■ ^chen piodkha's oder Lcbrem fo langevorgefag^t wur- 

: den, bis Atr Knabe endlitib das &tnz« «inwendiff 

. V:U<lt,-ohne rielleicbt don halben NtiKendavoÄ 

zu litben , den er aus dem einfscb** Aöswendiglei«- 

■Aen safieiiuitdfrfolFeiider Worte gehabt ' Utfte« ' In- 

dtSat wird doA dlefeff Werk nls: rfne zat Edemnng 

ifes Perfircheo tmang&n^idi notb«'end>ge Grundh^ 

et angefofaen, und wer hat je die mOrgenländifche« 

9^ch*a nadi der in Conflantinopel fiblicben Lehi<- 

■it geleroet/obne das bmaMi >zi('d Mnrf durur u. f. 

W, bey der geringften Vf ranlnflung anf der- Zunge 

ZD haben? Wefibr SnnHlfaite , der ndchjcttt in Con^ 

ftjintniopel a!s Rje/iter üiigeftellt ift, hatdiAfes-Bllgö- 

Weln beliebte imd'beriUiinte Eltmontarwerk nahiW- 

oft Terbeffert, berticb'crt, und "hr emef ganineaen' 

¥brm nnter dem Titel Td/ifri WehK d. i. Gr/cAenk 

'' its WehM- der gelehrten türkifcben 'Welt dairgc- 

j kadtt. 

>-..&}'!& TOnAafas^e bist xw:£Qdft ge^ÜMtiL i» 

; -km "Zwecke -ftriKnider .gereiaitBr. Qeog^ai^aft, . Hi- 
; 4BOCa.it- Xj.w.; ■;— ? . In der Vftrredii filgl ec^ .^srik er 
mebroials ganz Perfieii du^trhrei/iBt, i^fi^um-MiKi^Sshih 
i ras, das Grab Uafijri^ni, und ganz Fard als das 
Land wo man am reinftun Perilfcb fpricbt, befudit ba- 
be; dafs ec lange darauf bedacht' gewvfell te^^9W 
Früchte dierer feiner Buife in ein Qattzes za bringen, 
und dafs er diefelben endlich in diefem Werklein 
zum Nutzen aller Lehibi:gierigett gefuomelt habe. 



ndt-Güft'.'iisA'üjdt^äSunef:.<i¥' Gitjfnpefii»* den) 

fj-.dalftlb.« darbringt^ gndliph fchliefct er. die Vor; 
rtBe mit einer ^feirfci*uiig übel- den *f ild 'feines Bu» 
ttfes. -Diefe- ädbF^ürkiftfiDn Vcdb .1^ Id» wftrtUcli 
ufid fEtriQlich'in,^n j[o^«ttden.d#iitfchen Kuittelref 
iJÄ^Q ubcrretzt. ''.*.', " 

Jdi( Recht batt kbt (jgi BkcA) (enannt; die Perlt »«* 

t. „i yJ|äl^^'!>**."''"^?rtT" dieSchMiwlü .Vfn Jafahav 

Ailein Äni^iMtAi eiiiß &» Ntnctis «iei> gedenk* ., 

~^., ^BU^icbi eelMfrne-SBHia9%Jr'T 19^eh6r«.6^JÜ^fe > 

' ' Von d^. der« lefen ibai. iinf Dui) lu hoffeii'iieht 

£r w«lle Ulis verleihn fein' iiomp\t* ilerzgebet ; ' ' 

' Sertic^ b«Mh^«« nur ^riltciir Fehl 'wtdTri«. 

- ■■'. Wjir "»♦"•: <««« "«^ GHI,. •»'* J|« (I* •** gfCg- 

.. 'vH«r?uf %igt #s W^rtfrbuch.M», ',deffe* t(?^ 
fchiedene Abfcbnltte nach den letzten Bucbftaben ilF- 
Pir ^TuTtiMnte-lnRli^abetifch« ''Ordn'äilg aRfeinsAdct 
■folgen, das ift ohne den gw-iqgftefr fizug'auf di^ 
in dem Abfcbnitte felbft enthaltenen übrigen türki- 
fcfaen oder perfifchen Worte, In deren' UHordiiuiiij 
Itein^ andere Regel befolgt' ifti als dafs öfter» Worte 
♦oti äiinlichen Gegenftftnden i.- B, von Mtn^chm und 
allen feinen Gliedern-, Fai^keitdn> Eiget»rch«ften, 
WniHfciiwcJ, den'Stertiten, Lufterfeheinimg«n"ii/f. w. 
zufammengeftellt werden. Eine Probe, eintet- feach 
du: Cür^jfcbei|\AIethad« 'gemachten UeberfetKung, m 
^r.die perlifchen W^rte beybehaliMi-, m^d ftatt idef 
tvckilcl^^n deutfch^ gefetzt find* wird diefe^ beflie^ , 
Y^rTinnlicben , i.' B-.' tUff. Anfang des Buchi&abeii4 

ififhißi., , ... .,,. ■ . , 

Bdn I^'MJbi; heifst db Gttndfth'i den-5eftate hiw- 
gegen Gtndfch.- Ein inngerMenfch-beifst fiewdJUmi- 
»OKv -fo viel aH (xewdfck: K&mft d«' i»* iSbleir «« 
auf JS(«/; fo fage PmtHi*. Eh» Ga^, und aucS »eti- 
fdlfckt erklärt fich dutch Sfgendfch ti. f. w^ 

Diefes ift gei^ugiiuJB die Manier des Vfs; begreii^- 
licb. zu lofict;»). J,^gieichen feinen ift 4^r ^^^1,^ 
gefchüi^bey ,, der "^mil.ff^r.^t gewählte äA^Bjyiig 
vo»^a(^d(cbfij VC'oit?» .tiijrf Redenjarfe^,, enthält, 
uii^er: ^^en ,HUn4>f-..4''F^ 4^^><^hi«. u^d^^krit^voli^ 
vofk*Hfl«*fin; , ., . ■ . • .■ ■,':,■ ii 

;. . So Äeiftf ^B. ,|^;^ V^ Abmniem d. i. Statif^ 
waJV fov>d!'ai*R«A*'g*<*'-'''»;^*.U)J^'^; Clüit^i^ 
WM i.kiHt Fmk a«r ^«fcw fe viol al* «B Kaba. 
iJA^y','-*'/ Siil^emm d. i^'Äie ^cke derp^de l)» 
ndl als die Nueht. jÜa. c^Li gui TJ^dkar d. l 
'AhönuiürXe fö viel als "tin fdir alites Ding, jii^'^ 
.MuJM- Chtmir d. K Haar und Ttig ta fiel «la 
Etwas felir leichtes. sji^/jr'^\ Aku g«fiSckt d.i. 

det Epjeh ifi eatfiohu Co riel als die Gtlegtnhtit ift 

•ör- 



i^^üß^';äi,rä:^. ■üfO^M^ifü.iTÖ.kii jfÖS;^*^^*^;; 

fifs gtiegtM fo vM rit^ErhatJim Gelieim»ift geaffem 



461 - Aci.i.Z8^£mt:lMa;y8«» «^ 

M 4i,.Bö>^«Av^;.i..v;^ ^,,;^^;.,;^^^ SÄÄ!.:» äÄTifelSiK 

" ' " ■ ' ;.!,^P»fi»wi«, Sdilagbettta; 

.... . - . . i'**MSfi4(i*'r, B-ülttilBi 

„ .'.:'■,:, ■■■■{' <-' it^-tr ' h' i'-is - ■ c Jy -, «rtv^iUti^-ÄW^HiihetvI-. AuJ^B^W .ton»!», D^' 
Att .ILtt^tiMd.: JhlWj^ Tfcttar£b»)t a.ii. Üierho- g*i\.R»4iiiE*.!)fliWrhiB:g*.-iifie(:l*: fanEofifchetW 

bffde^- .pSii^^rfir^t'XjtihariniA d^ i. i4erS<uk.}ii^gi}^ fei feiaer Uiivcrftliamrheir , und blinden Unwifltiibet 



kann nun fith kAiacu .i^rto Bttri 
g«nden Stellen rdnWTfertrfrÄi^ttSer 



■iS, als luiif 
Bkt, hfe, 



.1. ■ ' ■:- 1 .■.,!.« n .' 1 ■^'.'»'i* ".■«?■} j|loi*ij( Je vt'flaken for a wm compitai 

LojiBON ii^ wartife poti^.' dictianarir^of tjif. Itodiant 'vfJeA-hrmii'exirr.c'tfdjrvm SaftHfsl Püiiiicm'J.lt 

;, Spani,ßi^_ Porivgtieje aud Germaa Utg»agf(ii.^itk «n'rn'^.f'didfö.L^uJi bi*tLnli«ti.iKIt.gaTlKU)e,t>efr:Ts- 

..■ tt» ^^iißr.frfitch.an^ Jireaeli r,E%eiifli]in4efn mini, und von den weuis«V #, ;faH Jt^ii filJJpi 

■; ■ f-anÄUOgs%-. J7W- -S- ., . .. , :-•".■■.:; 

' 'Ketne'Nalitrti kat ron 'jeher «m*^ Vt-rachtöt^ g«« 
|;en einen''|'Isgiar geseilt, -als die fc'n(^l'i'^'ch^. Es'ift 
«laher öribewreiriii/li, wie hier ^iti Engl»iider>S *rogti 
aie Atbeit eines Dentfcben Wefs^.u^opifren-, tand ihir 

^cr. unvetfcbäaxfeftcn Dreiftigkeit fie als die Peinig* „^ ^...,—,„..r~T-n ;—-■.— rr •> 1 -• 

dem Gr^lfi„SvenQer; edtcti Lo,Td 6er Adi%iff^'nät, mut>ttk^^ , 01*4^ ^^SS^>*g*' f.u^iJßuii bifMr.M^>t 
. auzweig-i^en, ^bcii'fo uabeg;rei1Iich iftes,^ie,iaL 
düeä ii> einem L|3^de,, \yo <Ue.Scc7t'iQenrdiaft ^igcuc- 
ü<^ z$i :lJaH£e gehpri, ungerigt bloibeu luinn, we^ta 
man es nidhr dem I^i^ogi^LiiB^Keuntnirs mit der aus- 
lündifcjien Literatur zufcWiben will, KatJ ftlicuW 
jer Name des Vf s. -nnd deflewT^e! >*gfnt fvonUvcl- 

■chein Höft ftehcitfchttlaliev) )iü>^ei?en ,- ^af» er ir- ^ ,. , ., rr-Tu j ■ ■ 

-gehd ein "-ans Deudchlaad'naclt XAndt^n- verw.eheter iattsuage.- Diis iti Jticb gar zu arg, «od cinofeatt 

Hfllbgrflclirter Tey.' Doch ■Üe'at €ty-', Wit ilim^WoHe; xpr Jlew«Jp.. r dals cr.yoa diefcji Bacluni nidu » 

üas'ganie-'Verdieiift'd«» AirtorJ-'fffnn/ Nf«MO» be- jeiüiuges weder geTeben hat, xiot\^za beurttwlni» 

ficht darin, dafs er aus Rodingj allgeineitlrttiWörf ;big »&■ , ^ glaubt in feiner Blniribeii, dalseinl^ 

verbuch der Marine, die italienifchR, fpanifjche^ und jwie d^c von^St/nU, wovon er la E^ighnd "'eliwj' 

'pö'rtugHirirKeNbfrienfloturabgelcltrieberi.'tindSii'rtlan- .gebiJ^t tjnbf« nwg, und weldics bjofc jr^^'l'*' J^ 

■^eJ,an.Sll£ai;hKenrKiufs mit «iu?r *^ly^eu^i,lict^en. Mcn; kiarimijen von tecbnifcben Ausdrücken enthaii, dura 

ge von Druclrfelilemliat'abdiucfcen lalfeii. ' li'ey']«- ^iefe ijianifche Werke, welche bloft von nuth«» 

^«nl dfefen ,fiJB*»de« K>*nftw«rtw hrt M jut «eM ilircM« Wiffeftfohiftm" handrin,"uBd «kbt eiiiWrt 

Hai^twerive des Rödüigfchpn Wörterbuch^ das eng- VaHiNoMl"rortt«'»»th*6n/ ergiim wä^*" •* 

lifchc K&hfirfÖi'f hen'br^efucht.' • Da ihia älie? von rte! Bp'Äieyiue *«■ gana äther ta.gEAHi, vtai» 

Aietci»W:^ä Hur die .«iftcu' IJcfefmigen Ms dn dra fe Wsrke in R<>diHgs LitCTMur ^ler i/limt mit "^ 

liihcbflakni L. zii Häp^^- S^i-omaxm fejn müfTea, |rcz«ickHniB Lobe bcHr^eiU fiiuL 



rifhtig ijberfcjit) , and other DiciioHaries, pMm 

'Sm tr!älü"i!Mdl6oli 'UHili c^tjßHeila! tu tfie vträitt (f« 
■fliJiiflj'/tril'pTi&fit." Eew'JS 'ÜÜferfriiiiuiteres liWÖ 
inlt nichr denken. ''■'-• ■'■»." 

VÖuieiuerUnwi&qiieit Aber uistfol^tÜi^ 



kefUatiun topronauace tlie btjl Kinii .n tsuigiMt 
tmiinaval t(u:lks , Jiillicrto pubifßted i» aij^vo]»« 



>;■- 'a. ~2. ix. 



Sie 



*a. 



Numero 59. 



*i« 



ALLGEMEINE LITERATüIV-ZEITUNG 



Kittwo'chs, d*n- z6- Fibtuar' i8o6' 



PHILOSOPHIE. 

■ Fbahkfdrt u-T-Eif ZIG, i. d. PerrenonifchenBuchfa. : 

' Verfttch eines fijfieinatifchen Abriffei und einer Er- 

, ■ täntemng des Qyündinkalts alUr moglichtn Ge- 

' Jetze für MeafcheH , nebft eineia Änhonge über 

Jie natürliche Freyheit des Menfchen , von 00- 

. fefh Bertnan Reifcktl. 179a. 170 S. g- (9 gr-) 

Es ift dj«fe Schrift , wie uns rcbeint, nur wenig 
bekannt geworden» ob fie- gleich mtiit als man- 
<be unferer zahlreichen naturrechtlicben Schriften, 
bekannt nnd gefchützt zu werden verdient. Der Vf. 
hat zum Zweck,, das Wefen eines Gefetzea ilber- 
fcaup^genau zu hrfimmen,' die verfehle de neu mög- 
lichen' Arten von Gefetzen voUftändig und nach Prin- 
dpien anzugeben, und dann die Eigenthflnüichkeit 
öner jeden bcrondemGefetzart zu entwickeln. Diefe 
Aufgabe ift an und für fich von grofser .Wichtigkeit, 
md möfste, gehörig aufgelöft, befondcts in Bezie- 
hung auf die Gefetze der bvrgerlichen öefellfchaft, 
fehAedeutenden Einflufs haben. . Eine fjftematifche 
Eiutbcilung aller möglichen bürgerlichen Gefeize wür- 
de die Grundlinien zcrGefetzgebung felbft, diePrin- 
ripien ihrer Vollftöndigkeit und Einfachheit in fich 
enthalteri. Der vorliegend --Verfuch fcheint uns nun 
iirar im Ganzen nicht gelungen , theils weil der Vf. 
tonPrincipicn ausgeht, welche nicht die Probe hal- 
ten , wie wir nachher zeigen werden , theils weil er 
iie Eintheilnng felbft nicht gehörig durchgeführt, 
nad durch Anwendung fruditbar gemocht hat. Al- 
iein der Vf. zeigt fich hier überall als fcharffinnigef 
SelbÖdwiker, der feinen eigenen Weg einfchlägt 
und denfelben mit Feßigkeit verfolgt, und verdient 
In diefcr HinGcht alleAufmunterung undAchtung. — 
Wir wollen erft kürzlich <len wefentlithen Inhalt der 
Schrift felbft auszeichnen,, und dann über das Ganze 
«inige allgeuieine Bemerkungen hinzufügen. 

/ Üec Vf. fucht fich feinen Weg zuerft durch fteff- 

UAe Betrachtungen Über das Begehren und dieZwe- 

«ke des Hcnfchcn überhaupt, befonders aber über 

4Je Glückfeligkeit des Menfchen zu bahnen. Die 

Zwecke find entweder (#tzt« Zwecke, wenn fie ohne 

weitere Beziehung uin ihrer felbft willen verlangt 

werden , nnd unter itordnete Zwecke, welche als Be- 

dineunecn letzter Zwecke verbngt werden- Jene 

-werden entweder durch diu Sinnlichkeit oder durch 

d^e Vernunft gegeben. Die JinniicÄ letzten Zwecke 

nd EmpfiRdungen, und zwar entweder angenehme 

der unangenehme. Ein Tri^b, d«r auf finnlicb- 

d,L.Z. 1800. Erfitr ^tmi. 



letzte Zwecke abzielt, heifst In/TtHTf , und die Be- 
friedigiing deflelben Gmujst während ein befriedig- 
tes Bedürfnifs, d. h, das Srfehen nach einer Bedin- 
gung letzter Zwecke, Zufriedenheit giebt, „Alle er- ' 
„reichbaren Zwecke gewähren Zufriedenheit, lie'mo- 
„gen reelle und wahre Bedingungen feyn oder nicht. 
„ — Wenn alle eitle und leere Lebenszwecke deiä' 
„menfchlichen Beftreben entriffen werden könnten, 
„fo ftürbe em guter Thell vielleicht der glütklichfto» 
„Menfchen vor langer Weile. — Nicht der Schweifs, 
„Heu wir f5r leeie, keinen Genufs TcrfchEffende 
»iZwecke verfchwenden, fondern die faule oder ur- 
„wi/Tende Aufserachtlaffung wahrer und ret-tler Zwe- 
„cke macht uns unglücklich und unweife. Der ge- 
»wöhnliche Fehler des Menfchen ift wahrlich nicht, 
„dafs fie 7.U viel , fondctn dafs- fie zu wenig verlan- 
f,gen. Wenn wir auch noch fo viele eitlie und kin- 
„difche Bedingungen unfers Qenufles zur Wirklich- 
„keit bringen, fo vermitteln wir uns zwar dadurch 
„keinen Genufs, aber wir verlieren auch keinen, 
„und können uns auf der andern Seite für iinfere 
„vergebliche und kindiCche Mühe einen reineij Ge-. 
„winn berechnen, nämlich die Zufriedenheit, die 
„nach der Natur der uienfcblicheti Glückfeligkeit (wo 
„es mehr auf die Arbeit, als den Lohn, ankömmt, 
„den wir dafür erhalten) weit h6her anzufchlagen if^, 
„als der Genufs felbft." Von diefen Ideen und Bc- 
flimmungen geht der Vf. aus, um' das wefentÜchc 
Merkmal von einem praktifchen Gefetz im weiwm ' 
Sinne (der Vf. nennt diefes: moralißhes Gefctz iitt 
Gegenfatz von einem Naturgefitze) zu finden. Die- 
fes allgemeine Merkmal ift ihm kein anders , als ditfs 
fias Gejetz der Ausdruck und die' Beflimmung eines 
menfchlichen Zweckes fey. Daraus ergiebt fich fogleich 
die Eintheiiung in bedingte oder unbedingte Gefetze, 
von welchen jene einen imtergeordneten, diefe einen 
letzten Zweck zum Objcct habcp. Die wtbedingtett 
könnten wieder enfU-eder nnbedingtet Gefetz deri/er- 
minjt, oder unbedingtes Gefetz der Sinnlich fieit kyn; 
allein von diefftc letzten Art giebt es in der That 
keine, weil uns diefe Zwecke unmittelbar gegebeii 
find, und wir um fie zu erkennet nicht erft eines 
Gefetzes bedürfen. „Ein Gefetz fär die Inftincte 
„wäre ein Wegzeiger auf einer Sfrafse, die gerade 
„ausgeht, an die keine Seitenwege ftofsen, und wo 
„alfo auch für die unbebut&mften Schritte weder Irr- 
„weg nodi Neben gang möglich ift." Es giebt dem- ■ 
nach eigentlich nur zweyerley Gefetze , nämlich :~i) ' 
das unbedingte Gefetz der Venminfl, und 2)'idie be- 
dingten GefHxe. — ' Die Darßellttng der letzteii he- " 
fcbäftigt den Vf. in dem grofsten Thetl der Schrift, 
N B n ' , Ton. 



4«7 



ALLfl. LITERATUR - ZEITUNG ' 



4<S8 



Ton dem elften hdndrlt er nur' in emem fehr kurzen 
Abfchuitt«. — Jedes bedinp^tc Ceretz mufs eine Bt«. 
Äiimiiung des men,fc1inchen Betragens als BedingBn'g 
*i«H Zweck des UtUddMden feyn. Norjnen. wclcl»C 
<tns Betrage» eines oder mehrerer bcüJinniten MenT 
fchen , aber nicht als Büdiiigongr -mm Z,vr«ck dterer 
•MenfL-hen. fondem als Bedingung zumZ-rteek eines 
ftiidem enthalten, find keine Gcfctze, fondern blofse. 
Eefeläe, di? an uud fwrfieh gar keine Ve;-bindlicbr 
kcite» begn~w)dcn, fondern um verbindlich zu werden 
rrrtjinrer ein Güfetz fubruniirt «erden mülTei), uji4 
daher nur reluice Normen, imGpgenfaiz dcrGeret'ze, 
als abfolufer liortncti , und. — Die Möglichkeit et- 
iles biäiagten Gefotzes erfodert i) einen Zweck, 2) 
die Abhängigkeit dieies Zwecks von dein Betragen 
desjciiigen, der ihn erreiclit haben will. Daraus ent- 
fiiringt cine'Grundabtheilung aller bedingten Gefttze. 
Es giebt näinlicbnur drey verfchiedene F;ille, V.orin 
' das ßetrageij eines Meafthen Bcdingur j feines Zwe- 
ckes feyn kann i) wenn das Beitragen eines einz.<- 
nen Meii/cHen Bedingung zum Zweck diefes eiiizel-, 
Tien ift, 2} wenn das B^'tragcn mehrerer Menfchen 
Badiiigung zumZweck diefer mehreren iß, 3) wenn 
iias Büirüi'eii aller Menfchca Bcdingiing zu einem 
Zuutke aller Menf<:h«i\ ift. Djcaus ergehen fich 
'denn drcy Gcfctzarteii , nämlich i) das Gefetz de$ 
Enuri»?», 2) das Gefeiz eintr llefellfchaß', 3) das Ge- 
fets der DJenjfcliheit. — Erfit Geßtzart. Das oberfte 
Priiirip diefer möglichen Syßeme und Codex und der 

- Bllgeincine Grundinhajt der GrfüK« diefer Art hetfst: 
'Bejirebe dish deine Zwtcke «m errtiehi*. Diefe G^^fetze 
bctiiinmen entweder das Betragen des Einzt^tnen als ■ 
Bc'diii^uixg feiner fmatiehletztpn Zw»cke, dann hei- 
Tsen ne- Gefttze der SaÜsßliebe'; oder /ie beAtminen 
Uie Bedingung Zu dem durch: tlie Vernunft gegebenen 
letzten Zi^eck, diefes fuid die Gcfeize der MoraL 
Die Gefetze der Selbßliebe beftimmen entweder das 
Bringen des einzelnen als Bedingung feines Ver- 
gnügens an «Jen Wohl Anderer, oder als Bedingung 

■der übrigen Zwecke feiner S(.'tbÄIUbe. Jene machen 
' den Inhalt der GeJelligkeitiUlire , diefc den Inhalt der 
Klugheitslehre auß, — Die Gefetze der Moral find 
iuine endem , als die Gefetze der Gefettigkeitä lehre, 
unH von dieCen nur durch die Gefinnung und den 

- Geift untcrfchieden, mit welchem fie befolgt werden. 
Dort werden fie als Bedingung der finnlichen Zwe- 
cke, hier als Bedi^une des höchden Vernunfrzwe- 
ekes, den das Si.tt^ngeletz benimmt, betrachtet. — 

. Zuietjte. Gffet;iart. Das ober&e Princij> diefes Ge- 
ffties faeifst : E^rtbe dick die Zwnke deiner GefelU 
Jchaß z* erreiekt*. Bey jedem Zweck kommen Be- 
dingungen des gefetzlichen Zweckes Tor, und diefe 
tnÜlTen am ineiften bey diefer Gefetzart in Betracht 
kommen. Es giebt zwey verfchiedene Arten von 
JSediiigungeii, nämlich materieUt unAformeiU. Die 
' materielle Bedingung iü der Inhalt des Gcfetzes, die 
jormeüe» Cmdi j) d^s £rimne». des Gcfetzes , 2) die 
•Befolgung deffelben, S) die Ausdauer des Subjects 
äes (jefetzes. — D^s Erkemien des Gefetzes ift bey 
«ii^^ni ^oUectirea Subjecf grofsea &chwiejri£k.«itea 



- untera'orfen , weil hier alle einzelnefi Glieder defliel- 
ben es einmCKbig erkennen miHTen, wann es wirk» 
fam ftyn foll.' Um diefeEinmüthigkeh zu bfewf^en, . j 
lAufs (Us Erkenuen derGefcItfcluftsgefetze Einigen 
oder Einem übertragen wefden. Solche nicht nn- j 
niltalbat vom &ubject, fonderh vomGefcizgeberNa- j 
mens und aus Auftrag des Subjects erk.inntt und ge- j 
gcbene GCfetzc,' heifsen yofttivt Gefetzc, während i 
unniirtetbar vom Subject erkannte Gafetze natürUehe ] 
Gejetze heifsen. Diefc Eiiitheilung' bezithl ficli da- ; 
h^r-gaf.nichtaiif dunltihalt, fondern nur auf die Art 
iie zu erkennen, — Da bey den Gefellfchiftsjefet- 
zen die Befolgung delfelben Bedingung zur Errei- ■ 
cbung des Zwecks jedes Einzelnen i(l, fo mnfs jed«r 
Einzelne gewifs feyn, dafs auch alle andere es- be^ 
folgen werden. Dies wird bewirkt durch ^anctiofi 
dos Gefetzes, welche d»rch Zwang gcfchieht, der 
entweder ph^ifchrr oder moyalifcher Zwang iff. -» 
Üie EiitzVilnKb kunuen de« Zweck des 'Gefcllft4iaA>- 
gefeüzes aufgeben, und daiui hört das Subjcct des 
Gefetzes auf. Dutch die GcCellfcbaf[9gef<;tze felbft 
kann diefe Ausdauer des Subjects nicht i]cftuiim< j 
werden; denn diefc beilimmcn nur die Bedingungen i 
. zum Zwecke der GefclKchaft, nicht aber den Zwtcfc 1 
felbä. Die GcfL-ltfcbaft bedarf dahOT aufser jenen Ge^ 
fetzen, auch noch eines Schiüzgefetxat , welches dei^. 
Einzelnen die Verbindlichkeit auflegt, in der G«fel|- 
fcbafk auszudauern. -« Dic-drtU« Gefetzart bexielt^ , 
fleh nicht ä^fbeftimmte Zwecke, fondern fie bezieht J 
Geh auf alle phyfifcheiV Bedingungen der «enfeliti- i 
rhen Zwecke übei'liaiipt, und darauf beruht auch iiire 
Möglichkeit. D^t Naturcodex t der die Ge fetze der 
Menfchh^it umft^fsr, zerfällt in gebietende und ucrbi*- 
tMM^Naturgeftitze, diefe, «"eiche die Unterhillüng det. 
VerhiHdtruag nienfchlic'n.r Zwecke, jene welche die 
ßeförderuHg menfchÜcher Zwecke gebieten. Zer- 
niolU« kriiu BcdiMgwng-, die zu irgend einem Zwtckß 
d^s andern bereits exißirt, ift die oberft« Norm der 
Natttrverbate. Da hier von dem Betragen aUerMen- 
fchen die Erreichung d» Zwecke jedes Einzelnea ' 
labb^ngt, fo folgt, ^afs, wenn ich mich in einer fol- 
chen Lage befinde , wo ich das Intercfle des Andern 
auf keine andere Art unverhindert zu IfifTcn weib, 
als dafs ich mein eigenes IntarelTe verhindere, das 
KatHrverbot in Ahficht meiner, feine Gi^fetzUchkeit 
verliere. In diefe Lage kann der Menfcb verfetzi 
werden ^ i) darchden blo&en Lauf der Ntttur — hiec 
tfitt das fogenannte,7Vof/irfc/it ein, Oder 3) durch 
den Angriff eines andern Menfchen — hier entfleht 
das VeHlitidigunesrecht. ■ — Das oberfte Priiicip aller 
Katurgebote ift : ikue und laße {äles, ■ ujodnrch die Bt- 
dingungen des gefetzticjun Zweckes bewiriS werden kön- 
»en, das oberlte Natnrgefoot felbft belfst: tfme und 
laffe alles, wodurch das Intereffe des Andern befördert 
werden kann. Allein aus- der Natur der drinen Ge-- " 
fctzart ergiebt fich, dafs diefes Gebot auf df« Bedin- 
gung hefchrdnkc fey, dafi nicht mein eigenes InteN 
effe Unter der Befchränkung des fremden intereftes 
leide (?!) Es mufs daher jene Formel nSher fo he- 
ülumE werden: befördert dat hUereffe des Jndnn- 
' - ' - üheraH 



4«9 



•Ho. S9*' FEBRUAR igoe:' 



^titraU , WO" ^iti «nhffchajet 4ei*ts eigHun Intereßes 
gefchebnt ^ann. . Auf dittle A^t nun erlchehu das Na- 
turgebor als Bediji^uiig uieiiws InterelTcs und deslo- 
terciTes allcrMenfchcii. Wenn tritt nun aber dicVft- 
bindlichluit jeiies Gt'Telzes ein? In zivey Fällen : j) 
'weini es an uftd für ßck allen M^nfchen eiulcucbtcnd 

i ift; dafs daä Intercne d.es Andern ohjie NacÜtliell deä 

I Bt^iurdcr^rs beföfdert werdcu Idönne. In den Übri- 
gen Fallen abei\ wo dicfcs nicht für ficb fdbft ein- 

; leuchtet, kann die VeibJmitichKeit 2) «ur dann ein- 
tMtrii, wenn fkh der Andere im voraus vhn die 
kfiiiftige üülfsIeiäUHTT erklärt — ite vorfpxaehak hnt. 
DeiiB nun TalU aller ZvreiM über dit^Vertrsgliehkeit 

, ^r liiSIfe mit dem Intercfic des üefördertr». ivtog, — 
•Was die fubjectiven Bedinguns^eu. des ^igeineinen 
lleu&beaintereflfs.bctrlfri, fo kommt hier irorEäglich 
die Befolgung des Mcnfcblf^fsgetotzes In Betrach- 
tong^ die, uut geßcUort.zii fcyn,- einer Sanciiuu-be- 
am. Diefe wird gegründet di^cfi dcnEiiitrlit in den 
„Staat, eiiie Gcrelirchäft, deren Glieder Hebuf der 
vSaRctütn dcsKaturcodcx vere^Higt leben.*,' Der V£ 
ftelil nun über diüfe Gefcllfchgfr nähere Betrachtu«- 
gen an. und berLbaftigt lieh zum Tb«il mijt der Aor 
Vcnd^ng der vq^hin d4rgeltellten Ideen. 

Schon über einzelne yori dsia Vf- »uf&eftellte ße- 
'griffc und Grnndfitze liefscu ftch vi|cJe gegründet« 
£rJnnerqngcn machen. Wie üborgch.en fie, weil es 
))ier vorzüglich darauf ankoinnitt über den fcientifi- 
" leiten Werth drr ganiKn Anficht ein beßimmtes Ur- 
thei! zu fgilen. — 3chon dai iSXfiio Tehr grüfserF:eh- 
lor, .da(s der Vf. die EtMheilung in ZivangsgcftiXi 
Ufül'M^fOiBe Gturijfeusgffetzet welchpa die eigeiuliche 
'Grundabiheilung feyn foUte, nur ganz im Vorbeyge- 
tien berührt oder viehaebr ganz übergangen bar. 
Aber ^e vom Vf. gegebene Einthcilung felbll iA such 
falfcb, weil -fieClieder enthält, di« unter dorn abzit- 
iheilenden {lattungsbegriif ftblechlerdjngs njcbt ent- 
halten fejn können. Es nlhrt dieies von dem viel 
zu weiten Begriff eines Gefetjes her, den er feiner 
Einthfiüanc zum Grunde gelegt bat Er bat zwar 
ganz reeht, wenn er e» als ein wefcntliches M'erfcmal 
aller Gefetze betrachtet, dafs lie der Ausdruck oder 
die Beftimmung ein^s meufchüchen Zweckes feyen, 
denn ei:i Geietz i& die Art einer pirakifchen Regel i 
aber er irrt fehr , wenn, er umgekehrt alles was Aus- 
druck oder Beftimmung eine,s menfchlichen Zwecke» 
iß.'als ein Gefetz betrachtet, und dahijr auch btofse 
frcgmatifcke Regeln, oder nach dem Vf. Normen fdc 
die, Bedingungen ^»«/{fA-letzter Zwecke aU Arien 
4eni Begriff von einem Gefetze fubordinirt. Wir fin: 
4en durch die Eförterung des Bvgriffs von einem Ge. 
fetz, dafs diefes eine Norm für den WüJt'n fey, die 
4en Grund ihrer Noibigung in lieh hau Dies ill nun 
aber bcy praktifchen- Regeln ganz und gar nicht der 
FalL Sie enthalten gar keine Nöihigung des Willens, 
tiefer wird nur durch den Zweck- angetriebtUi zu 
Welchem" die Retrul das.. Mittel "enihäljj, und d^rum 
find jene llegeln weiter nichts als ibeoVetTfche Sä'tze, 
die durch eine von ihaen ganz verfchiedene Urfache 



auf das Begebren Eiafinfs erhaltefti WSnm CoOcb» 
Regeln Gcfetze,, fo müfsten 'lie ancb VarbindlicHfuit 
begründen, und wirklich dehnt auch der Vf. S. 37. 
de» Begriff von VethiHdlichkeit auf dleN(ithigung,bey. 
fotchen empinfeh-bcdinjten'Regeln aus. Aber daim 
fucht man in der Thatden einen Fehler durch einen 
andern zu fanctionlfen. Denn der BegriiC von Vor* - 
bindlichkeit hat bey weitem diefen Ubilvng njkhfc 
wie ebenfalls die Erörterung deffelben. zeigt.- Bloff 
durch diefe Erinnerungen fallt fehon das; ganze Ge-: 
bäudc diefer Eintheilung. zufammen. Hiezakomm* 
gber noch, dafs felbft die Unierabt'heilungen nächk .. 
dit: Probe halten. Gaiij; willkürHch ift esv wenin der 
Vf. die Gefctze der Moral blofs ots Qefetz* des £i»i-. 
zdnm, lind iwar Hofsal* Gefefz« de« Wohlviolbma. 
gegen andere djirfteHt, mithin fowohl die P-llichtei* 
d«r Gerechtigkeit , als auch die Pft»diten gc^en Actr 
feil) :i von ihrer Sphäre ausfchliefst. ^m wcnigOen 
befriedigt das, was der Vf. von den ijtjetam 'dtr 
Miükhkät fsgt. Diefe GvTetze bezEdien äcb zwar 
allerdings anfalle vernünftige VPefen, «boBwir ve«- 
ftehen es nicht, wie fie dadurch begfündet werden^ 
fallen , diis ein betUmintes Betragen AUerBediagua«' 
zjir Erreichuug der Zwecke Aller iä. Dann ift es 
auch ganz irrig, wenn der Vf. dIefe Gcfetee, die 
wirklich unbedingte Vernunftgefetze find, als btofa« ^ 
eJnpirifch,- bedingte Regeln, als Mittel zur Erreichno g 
rmnÜchcrZwecke darfteilt. Drefes-widetfprfclM nicht 
nur ibrein ganzen Wefen', fondcm mufs lech m der 
Darfteilung ihres Inhalts nichts als Irrthümer b«^vo^- 
bringen . welches der Vf. durch fein eigen«« BeyffiJek 
zeigt. Es greifen endlieh die "Sphären mehrerer Üfir 
terobtheilungcn in einander. So üiwl z. B. die Ge- 
fetze der gloral, weiche der Vf. blofs mf die Pfliclkr 
ten des Wohlwollens gegen andere befebrjtnkt,. »»d 
als GefetKcdes £i)«el««( betrachter, nicht blofs anic 
Aen Gefet?en der Gefeltigkrit, wie der Vf. frtbft fagt» 
fondern auch mit den Natnrg^baten, atsOefeizen ditr 
Menjchheit ganz deffclbcn Sba^lrs. Die Sprache de» 
Vfs. ift durehaus krhftrg und beftrmiai; «ben nicbc 
ganz rein. Die Worte: vtnnächtigftt, woUbar^ ent- 
jagbar, Etkuf welijier u. a.- dürften- jßcb wtibi ni«hf. 
rechtfertigen laSen. 



Hop, in Comm. in d. Grauifcfa; Bushk: Ttfcft« 

Brake, gefchiUert nach feinen (m) L^btn, (feinen) 

Stetfnnngen um/ Schrifun, ein kaner biograiihi- 

fchec Verfuch von 0. Th. B. JJeifretU, Reit« 

am Höfer Gymflafinm. iTpS- XVI u.. 173 S. 6- 

mit einem Porträt und einer Vorüelluag des Ty- 

chonifchen Syftema. (12 gr.) 

Der Vf. hat die Nachrichten, dieG(»l&ndi und 

Philander von det Weiftritz von Tycho's Leben ge- - 

liefert haben, und noch mehrere gute QueUetr bt« 

nufzt. Er erklärt, dafs feine A'^beit-nichifürGetebr' 

t'e,- Ibndemfilf ürtgetehmr, befo^diM» ßlr d««- Ja. 

gead> beßiiuuu fey. Diefer fey es nützlich, Bey- 

fpiel« . J 



4n 

feide von MKnnMft aafgeftellt za fehen , die durch/ 
Ihre ThätigKeit ei»c Sit ihr Zeitalter grofse VcHkoiii- 
menlieit erlangten ; ,ep fey für fie lehrreich ihre.Tii- 
genden und Fehler kennen zu, lernen. Zu dJefcr 
'.Abrichtift.tycho's Leben feht gut gewühlt. Der Vf. 
hat bey d«n eingeftreuten Beinerhuiigen oft auf den 
befondem Zweck feiner Schrift Rückficht genom- 
men.- Von dfin Meynungen und den Schriften des 
Tycho wird- nur fo weit Naciiricht gegeben, als es 
hier nöthig war. -Denn der Vf. behält /ich vor, in" 
einem folgenden Bande davon umftandUch zu han- 
ildn. Alleia wir möchten kaiiin dazu nitheji. Die- 
fer Theil würde nur für Gelehrte und /afi nur für' 
Aftronomem biauchbar feyn.. Denn es raäfsre darin 

, geseigt werden, in welchem Zufiande fich dieAftro- 
nomie beftmd , als Vycho .auftrat, was er tu diefer 
Wiflenfchaft geleiftet habe, und wie er dazu gelangt 
fey; Der hi«r geUefijrte biographifch« Verfuch ift 
eine populäre Sdirift , welche Rec. mit Vergnügen 
^elefen hat* und fie empfahlen ^zu können gbubt, 
auch Gelebtien, von welchen, die meiftsn mit den 
Lebensnmftanden und den Verdienßen des Tych« 
nur obenhin bekannt feyn werden. Es tfi insbefon- 
dere der- Einflufs, den der Charakiet des Tycho auf 
feine Sdiickffll« und auch auf feine Befchüftigungen 

'karte, gut- gezeigt. Die beygefügten literarifchen 
Notaenvon den Gelehrten, mit Mjclcheri Tycho iii 
Verbindung ftand, find zur Erläuterung feiner Ge- 
fchickte zweckmäfsig. Yof Kepler aber wird das, 
was ihn zutti Stifter der neuen Aftronomie macht, 
«nd ihn w«it hber Copernicuß erhebt, nicht ange- 
zeigt: ea wird fogar eine ungflnftige Voritellung von 
ihm erweckt, weil er manche fonderbare Meynungen 

'.geäüfsert habe. Diefe find einem Manne von fo gro- 
Ibf^n Verdieiiften, bey feiner lebhaften Einbildungs- 
kmft, und bey dem Zußande der Phyfil^ in feinem 
'Zeitalter leicht zu verzeihen. Von der Hypoihefe, 
die Tycho zur Erklärung des Laufs der Planeten er- 
dachte, hat der Vf. in diefemBande nicht nöthig ge- 
ümden- «ine VorfteHung zu geben. Er glaubt nicht, 
dafs Tycho dadurch der Mevnung der Geiftlichen , 
habe fchmriebeln wollen. Die zu feiner Zeit ge- 
wöhnliche Erklärung einiger Schriftflellen war frey- 
lifch nicht fein einziger Grund; allein in einem Briefe 
an Rothmann, der -gefagt hatte, die Schrift richte 
fich nadi den Begriffen des grofsen Haofens , erwie- 
de« er, man muffe das Anfehen der Schrift heiliger 
halten , als dafs man Ihr folche Täjifchungen Schjdd 
geben dürfe. Die Abbildung des Tychouifcfaen Sy- 
ftems ift nicht ganz richtig. Die Bahn des Jupiters 
durchfchneidet auf derfclben die Bahn der Sonne. 
Si« mufs.aber:di*fe ganz einfchliefsen . wie in der 
Abildung desTychonifchenSyöems, in dem Werk«: 
iemHndiaethereirteetUioribnsfhaenommis'L.ll. p. 189. 
oder in Tycho's Lebensbefchreibang von GalFendi. . 
Vom Mars -fand Tycho, dafs er* in der Oppofition 
mit det Sonne der Erde näher feyn mülTp als die Son- 
lie es ift, welches ihm «in Grund gegen das Ptole- 

' ntüfcbe Syfteu ytu. Darum Uefs er dl« Bahu der 



A..L. Z. , FE^ERUAR.ig»-^ 



.Sonne von der Bahn des Mara durchfchnitten wer- . 
den. Die Grofse derB.ihn des Jupiters konnte er nur 
inuthuiafslicb annehmen, fn Betraofat der viel grö- 
fsi-rii Uuilaufszeit delTelben unter den Fixilemen 
.jniilste er Buch r(;ineBAhn c'rweiicem. Dif Stelle S. 73. 
Tycho habe zu bemerken geglaubt, da{s~ die Erdbahn 
den Zirkel von der 6akft des Mars in etwas dusele 
laufe, inufs heifsen : dafs die Sonnenbahn, von der 
Bahn des Mars durchfchnitten werde. 

Jsiiit, h. Cröket: Ausfiiarliche Befthrnbung »itui 
zum Anfnahmen der Winkel eingerizlOeten l'ifir- 
zirkelt vtul der voUßändigem EinrKlaung da SU- 
larometer - Fernrohrs , zum Gebraudi bey iniliti- 
rifch-topograpbifchen Mepfungeii,' von ^okmmi^ 
Laur. 0vt. van Gerfienbergi. 1797. 303 S. ■ g". 
mit 5 Kiipftm. (14 gr.) 

Nach dem Erfinder vertritt der Vlfirzirkel die 
Stelle eines Diopterlinials ! Er hat dab'fy die g^ 
wohnliche Conflruction eines Zirkels mit Spitzen uiid 
fiewinde; nur ift da eiii Schenkel oder die Objcctiv- 
diopter der Länge nach durchgebrochen, und iii det 
Mitte der Oeffnung ein dünnes Lathell eingcfetzt ; 
der andere, oder,Ocu1arfchenkel, bar deswegen aubli 
den eingetieften Vifirfchlitz. Bey militärffchen Auf- 
nahmen wird der Objectivfchenkel in derMitre des 
Bretgens auf eih allda eingelaffcnes Elfenbeinplätr- 
cheii gefetzt, und durch den Ocularfchenkcl" und je- 
nem nachdem Object vifiret, Und am Ende durcb. 
die Puncte beider Schenkel auf dera Brett eine gera- 
de Linie gezogen,- welche alfo mit der wirklichen 
Vifirlinie in 6ineHey Verticalebene befindlich ift, ift 
fofeme der Zirkel rertical beym Vifiren ftund. Ue- ' 

hrigens kann man auch ein Glas dabey aufdecken, ( 

oder wobl gar eiii Femrohr in einem Bügel anbrin- ' 

gen , der ßch um den Nagel, des Gewindes des Zir- i 

kejs dreht. Das Mikrometer -Fernrohr, welches in 
der zvreyten Abhandlung befchrieben wird," ift ein 
gewöhnliches auf irrdifche Gegfinftäiide; es hat fta« 
des Glasmikrometers ein abgeändert KiVcft/cft« Mikro- 
meter, wobey derGegenftand zwifAen zwcyLamel- 
le, die durch Schrauben fich in der Axe des Rohr» 
vcreii)igen, gefafstwird; nur fleht tlaffelbe außer 
der Brennweite des Objectiv und ift demfelben fehr 
nahe. — Mit diefem Femrohr löfet Hr. v. G. die 
gewöhnlichen mikromctrifchen Aufgabeji fürMeff'un- 
gen aus einem Stand ,• wobey auf den Aböand de» 
Bildes hinter dem Objectiv Verzicht gethan ift. — 
Die Verbindung des Inftruinents mit einem llalh^ir- 
kel und einem Niveau, veranlaiTcn nivellatorifche AuP. 
gaben j und verbunden mit einem Brett, um dcften • 
Mitte fich eine mit einer Magnetnadel verfehene Re- 
gel dreht, wird dafleibe auch zu planimetrifchen Anf ' 
gaben gebraucht. — Die dritte und vierte Abhand- 
lung ijl gaijz mllrtärifdi, und zeigt den Gebrauch des' 
Quadratnetzes zur Aufnehmung der Sitaationsplaue 
nach dem Augenmaafs und dem Gebrauch der per> 
ff ectirüchen Projecüoneii der CebirgUgen. 



• NäÄero 6ix ' «4- 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

^^ : ' ' • .^ ■ . 

JKZNETa$L*HRTHElT. den mi UtAetebMdit EtmBxitne Krweit<n,ief 

«fehr reizbaren Subjecten, grof« uml g«ffiliri!che Qe- 

EKU«, b. Rottmsnfi j BtfierkmtgeH Hbefdie natSr- fthwTire veranlaflen, «der rs fcbwitM,. wenn fie nop 

licIititnMd tJKwwörMn Bidtiem, pri/clitcrfn« Kw- kleine iKascben ge2T)gen !iabe«.EB.TV«nig SeroM-Äuap, . 

i*«r*rB«Wei»e» »nwl/owoÄlfiirfwtiitfiAe-Bjj difltrfi- «Is dafs der an <ienStackhon Faden ftingende Ehw 
J^a BafMmdJ»»^ ijer Kfxijar-, von Dr. Cfcriyiojifc- zeitig genug aufgeloft «wd znr. Einfti^ng ^chidkC ■ 

U^itktim Hvfehitd. Dritte /ätr 9lrmiitrtt Auf- j^inacht werden kaRti.undalsdann winl duiuipraa^. 

Ugä> iTJjg. XVI. u; 504S. gr.B. oft mifsling^n. Nach dee Ree; Erfahrung ift d». 

D L « AufÄreichen eines fiöffigen Eiters, das nicht über et- 

er Vf. hat auch diefe dnltp AuBage feines mit; «ige Wochen alt, und nicht überreif feyn tiarf, ei»» 

Serechlem und ffir aUe, die den Werth dtrr ^gü- nainihedingnirs Mm flehe« Gelingen dieferlMpftitiV 

las «.dinnifchen Kindenncht i» fehäKen vllTen, der auf die kleine Im)«l<Ilo an(ge«ridiaie Oüffige 

erftcnIid»mBeyiiil>e, «if^nomlnenen Meiüenverks; Eiter bringt fogliHch einen Reiz herror, denn die 

nu der FSIIe Inner Gelebrfainiteit intd ErfthTnng, Khider fliUennn Hommt des AnfAreithens Sehnerv 

roicUlch vermehrt , d. i.üe lehrreicher und nütali- und fchreyen, wenn «e «uch yorh«. noch fo rnhigj 

eher gemaoht. , Höchft wahrfehelnlich ill diefe neue wiren. und »ielleieht i» eben diefer alsbaldige Reü 

Aasgsbefchonmdn Hinden der meiden Lefer die- eine MiturTache, dHs die Impfling getlngt j die klein* 

te Anntga: eine umfiindlirtie Angabe der netten Excoriation bleibt langer offen uniltlcr Elter amalga» 

ZillltEa,^»IttaI«s.hl«rUaherflnrs,aUeiil einige hier' min Pich auch «Ohe« mit dem anrcbollianden' Se. 

aiaufuhren. kann fieh Ret. docl nicht »etfagen. Was' film, wodurch ' pWifs ftine -BIntagong erleichtern 

der Vf. S. 39. in einpr neuen Anmerkung «bar üa. wild. ZU dem SatlSvi?», da6 die MorBlitäe der 

' f~J""""P'™»'*™'«" «'»"•. <P*»ifchA Fliegen- Aatilrlichen Slattetn ,'ru der der geimpften, fleh wia 

pnalteca fagt, Itimmt TÖUig mit des Ree,. Erfahrung 50 an t verhalte, führt der Vf. jatst einig« ptaktifche 

abernn, das öMckchen PIhfier, das er dazu nimmt, Belege an. I. B. der GR. Ho/F»««» habe aoM, und 

» aber noch kleiner, als das, deflen ^ich der Vf. be- der Vf. felb« bis jetst 500 Wimpft, «hiie ein «inin» 

dient. Reo nimmt ein Wachsplattchen ohngefahr lu verlieren 'etc. Ric. glaubt, dafs folche Belege Ick 

von der Grofse eines Sechfeh, macht in der Mitte nur höchft einicln werden «uffindan 'laffan, und data 

' S^r^ VJ" "«'""»t "•" ''«t '■"fä« ame» grofsan fie gegen die Menge Minder glllekUchcr, nic^B.lie« 

Stecknaifelknopfc niid füUt fie dicht mit fpanifchem ■weireii. Das grofse GlBck derS««o»«und fiil^iihilH' 

FliegenpBalter ans, fo lieht das Plaller ein Büschen, darf hier wohl nicht inm MaafsHab angenoniine« 

obngefabr nur einer Lmfa groü. Er hat nähr an werden , »der man mefsle baweifen kennen , dala 

hjmdert Kinder fall jedes Aller, auf, diefe Art geimpft, die vielen andern Aerzte, welche das Unglilcfc ha» 

ntd bey keinem irgend ein giofses oder gefahiiiches ten, bty einer viel mindern Zahl von ImpüingaK 

Oefchwur erfolge» gcfebenj auch fingen den. auf doch elntnod«r einige zuverHacen. irgend einenFek- 

diele Ar« gaimpiten Kmdeni, die Blattern insgeinein lir begaiigen. oder nicht ves^üler hatten 1 die Wakr. 

fchonM achten oder neunten Tag an, aussubrechen, heit iU^fteSen, feheint dem Ree. dieaVethaltniB. 

«nd kamen immer nur in mafsigec Menge ; auch zo hoch angcTetzt. S. ifl hebt det Vf. noch den- 

rdreibter dieferlinpfartdas qiückzu, dafs die Im- Einwurf: Sie Inoculation bildf eine erawungemi 

pfnng jederzeit anfcfaljg, eine einzige ausgenommen, Krankheit, welche alfo eben deswegen , entweder 

tro aber das Kind rieh dem Eniftreichen' des Eiters unvollkommen odergefahrlich ausfallen kenne, durch 

mit dem Pinfel widerfetzte, wodutrh das IHntam die Etfainrng. d*(s ohne 'vtÄbandene Difpofitioh. 

«er Uetnen Blafe ganz_ abgerieben wurde, fo dafs die Impfling nicht wirke 1 follle aber die Anhigr 

bB>< der kleinewunde Fleck bepinreltWecdenkotinre; nicht auch nwhr oder mindtr ausgcl ildel fn-n kbn. 

«hrrcheliillch klebte lidi nun der Wenige Eiter Uli nen? S. 3ii wirdüher die -Auswahl dealinpfeifts- 

«»••ulgelegte Eyblniehen an. und die kleine fixe'«;" noch die'Regtl beygefagt. dafs man fälliges Gift- ■ 

rfctio« vertrocknete früher als er eingefogen werden, nicht zu lange und nicht ta der Wärm« aufhebe« 

oaet den «rfoderlicheif Nervenreiz hervotbringen ftille; am bellen feT es in kleinen teil TerrchlMaie». 

2""";-.. .' j "!?• *«°'l"'"''Men Faden iin- utd mit Pech oder WacBsveaklebitn Glafen. »nfto-, 

pfen, fdlemt dem Ree. diefe tuipfttfwbhl iiichf fö btWaSfcti, «!e marfiBÄh-Bterdlesii« kakes WaHir' 

fthicklreh. entweder hedOrfcn lie eiiiFs gtölÜM Jf.h- Itellt: ajichijliigfdcrW. TIUeiAi Ralhi Him esiüi;». 

thündenpfiaAers , imd dann inar TieUeiWir <»ii><«^ TWpIlt»-Illyi*«3it*t«»t.*.«o»üf<i.b;.f. ixirn^ a( ■ 
Jf. L. Z. Igoo. Erjitr Batut. Q«9 ja 



4*iS ALLG. LJiTERATlJIIrr »4ITÜNG - ' _ ^je>^ 

ja lo Wochen noqh ziun Gebrauch d'enen , SlMrcs-*-tlP!MVE:B genom m gri. S.461 tlieilt der Vf. aHchtier 
Gift fey ujAcaftigerund bey getrocknetem, gehe, die d« liarfchri|l tu^.BvtiiigifylLtn.Kiafhfiridentmaiüön 
Anfteckungskraft noch .früher verloren. ■ S. 239 er-, mit, tintt räomt ße ab eins dcr.l^rk^n 4^uretirc&^t{ 
klärt der Vf. : noch bleibe es ausgemacht, dafs der Mittel, das zugleich als reizendes und durchdringen'! 
Zeitraum vom gtenbfs zum raten Jahr der gefchidt- des Aiifl>ftmga m <tte) bey-Lnhinimgm;-bcronders der 
tefte zur Pockenimpfung fey. Das ^te Kap. (S. 24:;— Elafe , (wo ße Rec. erft vor kurzen mit außallenden 
335.) «&«• die auf die 7»ip/«»g/oIg'MftfcB NncÄÄrattk-^-^NiÄzÄ bhrntfit?)' ' chronifchen Rheumntifm, Fluor 
hiUtn imd Metafiafe», JSi ^3.iii..gins ueue 3erei,ch8- 0^).. y.fj,^,bejiutzt werdejLAönne. S'.^Tl hamcrkt 
njng diefer Auflag«. Man fchreibe mit Unrecht die der vi., er finde feit einiger Zeit bey den vi-andem- 
Nttfhkr^nkheiten b!« der Inoculfttion zu,; fcpy den. den Convnlltoiiefi iu(«(U,o)ulenXlichJ- Wirkungen vom 
natürlichen Pocken, feyen ile noch häufiger und zei-t Eichenmillel, tügUch zu eiiicr halben Unze in Sj^ 
ftorender. Uuoar deli vom Vf. naiMtaft gemachten: {Unz oder. ^u.i^jnc» ganzen. In Abfud gei}cuifne», tiWS- 
Illachkrankjiejten' vermifst Rec. die HinuneFaftafe,' gleichen aucli vom gr>iiifchwpren Piliiin pus dreyThei- 
oder. daa hydiocepbaltfche Fiebori . dasi zwar iiber^. Ufi. Krah«ndUg^nextract, i)nd ejneni Theij weifäen Vi- 
tuupt «ine nicht ungewöhnliche Folge der Ausfcbiags-^ tni^lc iWey ^'üpk, des Tages, dreyin^l.und U.slicb 
knhkheiten bey Kindern.ift, aber doqli gewifs auctv Ibig^hd.gebUHcht, bifrUeblichkaiten entftehen. See. 
Hiebt fetten »uf die Pockenimpfung folgt-. Der Vf. wünfcht, dafs des .Vfs. Erfalu-ung; von dem Nutzai. 
theik diefe Krankheiten in vier ClafTien; f) einige der auch )i>er angegebenen' Tinctur aus StCchapfeW' 
find blos örtliche.ZufaIle,diti< idiopaibifche oder con- f^ai^ei^^ich aUgem^in hetlätisea inöge.^er Zagt von 
ienfuelle Folgen des Keiaes rler Jippfwnnden , ^ an-, ihr.'. Tie y.ber'i?r^ru:„ nlg. narcodfches Mittel, oft das 
dere find :Folgen. der allgemeinen Schwäch^nR upd' Qpinm.und habs dajtey de(i Vowuguidit zu erhitzen- 
Ueberreizung , welche dieBlajtenikrpnhheii thpils in. und »ichf zu -tfir^opfentt en.bdbe diunft alte hart- 
. der Haut, tbetlsijn ganzen KflTper'herv.oreebratrht hat;': ttüc^üge (iematJifktpnkbcken und. ccnrulTivirche Zb-'^ 
S^ einige find nodi wirkliche Ueberrefte des Blatlcm-' fülle. geeilt. .Der SteGhapfelfeme wat bisher in der 
Aeffs odet- Wirkungen einer unvollkommenen Krife,. Medicin nicht gebräuchlich, verdieiu er.djes Lob;' 
oder eine nicht vöjlig aufgehobene, B'iLttcrkrankheit,' f» füllte er Ibitt desKrauja otüchlell gemacht werden, 
wobey der Vf^ fich fehr prai-tifch urKi .fphwj^ir.nig. Zum Schliifs diefer Aiizeigeffthrt-Rec. npch «n, dafs. 
über.die.Jüifwand Meraflofqn 4e».;^j)ft"" «'''l^rt," diefe dj:il(e Afjfln«e,i!Hfiih «« Je*U..s*ß»ilige» Anfeho« 
und 4) könne-anoheine .«ndpre /ciMn.dmiKürper ge^ befitjt. - ,,, ,1, , i,i.,,i,* : 1 , J , . 

»rgene KranJcheijsiiniagfi v«*'!S»oCti'>r<;t:ote Blatter- .. 1. ., „ r.y ■.■ •■!.< ^ ',..•-' „;'., 
krtnkbeitn«»iuTb«tigkeit,geretzt undfT^veckt-wcr. . K'jitÜ.RaESCMlCM,TlL 

d«>, wo d^iB auch Nachksaivkheiten ejitftehen, von ; •■ . . . ' t 

welchen aber die Blattern niciii die wefentliche fon- Zümcnt K Orell, Füfsü.u.,C0in|iiii. fufoiko^gM 
' dem nar eine EußiUie gel^tintUche Urfache find;, . , Ifeiuetiqut ou Cfttfiiogue, da biSeftes de la Saiffi . 
Üeher,T«ct(netiieri'£ 4i«:iSkroffJrtiun<^ J<ec möchte; ■• fOMgw d>»|M;«>«,»uweV<> »vt/iorf* avec dejcrig- . 
hieherauclkdftshydrocepJwiMfcfce/Jcber »atlen, Nach, tjonstt jiswa.__Jo\.l. 4798. 

diefer ,bcftinimte*f fiirttvi<**^lo«g .der Eiullehungsarl, UtltetiScUe E^omMogie oSer Verzeicfmifs derfchwei- 
itr. Nacbkrankheiteni wenden auch dicM'ttel fc|lge., xMfcIlen l^ljetten ^«ft einfr netten iUhoäe-geordf 

&tz(. wodurch fie verhütet werden gönnen , und, net mit ßtjchnihunsm uni Abbildungen. %rtkei 

Winke zun, Behaudlungiart derfelben gegebeiu Die, .- . Thfü.'iTOg. 140S. gr. 8- mit 16 ilIum.Kupfer. 
VartülungamittclbeKiehenfiob f»ft alle a^ ein? gut«^ ^j-^j^.^ ,,„^.1, ^f, ^j^^^ in Kupfer geftochenm 

und gehörige Betandlung der, yerfchiedenen ZeU;, -.. ;'j;^„i. Untwmhgie Hämiaue — Hehetifehe E» 
HÜiae.inidenBlaltfirw;, der Vermeidung ei^err^iaent, ; , (»«tfioPK, -worftuf eine Vignette-ftchf, welche 
deii Diät in der AblnMliiUingszeit, «lijfhtc Rec, auch.^ ,,. .j^erfeeugezuih Fangen, Zubereiten uhd Aufbe- 
, die.Vt;rbütiine*i*ier,i*den,Erkiiltuuebeyfus^Ö.SQ:^, ; .^hi^n der Iiia-cten abbildet. ■• ■ - 
rechtfrrtigt.jetzt^r.VfwmU Recht feine.Empfehlifng^ ,._ . .. .^ . . ■ _ ; ■ . -. . 

d«r Kalchc gegen feine voreiligen TndJer durch, die. Diefes aa( khaaem Pjpier fchon gedruckte Werk, 
neueften Sätze der nniipbjogiftitchen Chemie; befon- das den deutfche» Pexi dem franzofiichen gegen- 
ders beioerhe Rec hier die Warnung ;. der praktifche über liefert, verdient die Aafmerk&mkcit (Igs lu- 
Atzt Jaffe fiehidodi «,k«He rHf^ifch^p.,S3n« ak' f^f;tenfreunde6ju,inehr,fls aiiver Rijckfichu . Schoa. 
Zwanffscefetze .aufdringen; fpi^al.4i Jüe mit feinen als VodüuferejMer.Inf'^e^eufauue der ^ Jnfecten rei- 
«chtiEenpriktifchenErfahruflgea lycbt überpiaftim- chenSdiweiz darf es auf einr gute Aufiiahme r.?gji- 
laeft- bios^der ieiebte Jlprper iii?4. f^'n Verhalten. nsn,,d{i das Ve^eicbnifs, welches Füf-Uj gab,, theUi^. 
mee»a Öufserc BoWnzen "bleibe für dqn A^zt immer uijvolUtandig, t^eila nach dem alten- Gattungsfyfleinff 
Sil oberfte I»ft«nz. ^ Wahr u|\d trfipendj ,und wie geordnet, thpils nur Namcnliftp iü. AUeiu ehe» fo 
MMandeis als 4a» von T«i/« wilf^e jcizt ein wichtig Ul es uns.^ weil es uns mit eine^ neuen $y- 
^mtnTimoroßmtervet^^mref^tdi^rm1^9<^a^rnf;{tehl_ ftemebekapnt macht, das bey der infect^fauna.de» 
Chömifc"uAll<»?^.I».Kei4hiwl^u,fü^i«t 4cf;,Yfr, S,chw?jz zum Grunde gelegt .w^njen^ 
i«tzt auch da3;Ke»il«iaup?- ivi4.dap.,^ot^Wa.tfflc^; d.^,^^,.Üben.ll uls denivendcn J^axurforfcher- und.aJsf 



.«U«t»B<Ja«l^iMJJ«a.fe(S..gaVW..feW:«!«^^re«V^ Bepliaditer,,/«gt, ha«^^ 

OOü . - . - - . fin 



t . .- 1 : . '^"^ 



lJo/(%). FEBRUAR iSö«. , 



473 



d«m Tor-iti» HeB^tiäfi» Httfibe eine Prab«- feinei j\Ie- 
tUode an den (uccalionennrtigea Käfern geliefert. 

j Bey dieferMethotle, welche man die t erfleh nuer- 

I te Linncifche xennen konnte, geben die Fiüilliünicr 
1 die Huipikeun zeichen, abcr.nicbt bJos datlurcb' dals. 
L ihre Hauptfotm im'Gaiizen betrachtet wiid ,' foiidom 
f dafs auf die Geflalt, Anzahl, das ge^enf^iiigc yer- 
i haltuifs der einzelnen Glieder und auf die Einfügung 
der Fühlhörner gcfebn wird. Den endei-n Tbcil der 
Gattungsinerkmale bilden dlfTarfen oder FufsgHedcr 
nach i.hrer Anzahl und Geftalt, und die Augen. ' In 
dieTer Hinficht bat'der Vf. in der Einleitung auf man- 
che zum Theil noch nichtgehörig beftlinnitc, an den 
Ftthihörnern und, Augen vorkommende Unrerfchiede 
lufinerkraiti gemacht, und /ie genauer beltimint. Rec. 
■ - wyrde von den Kolbigen rüh]hörnern,\/fn£eHna£ cU^ 
vntat, noch die knopngcn, A. capitutdtae unterfchei- 
ita.. Zu den kolbigen oder keulenförinigcn ^'enn 
qiandiefe beiden Namen niclit auch an gewifle be- 
flimmte B<5grifFe binden will) rechnet er nur diejeni- 
gtn, jvelthe wirklich dem BtgHfTe ' einer Keule ent- 
fprechen d. h.. cfie den gröfsten Theil ihrer LÄnge 
£ch nach dem Ende zu verdicken und am Ende 
fclbJl wieder verdiinnen ; zu den knopfigen aber'die, 
Teiche eine völlig oder beynahe gleiche Dicke behal- 
ten und nur am Ende' plötzlich und unverhältnifs- 
lOärsigTich verdicken z. B. die. Fühlhörner von Sca-'' 
rabaeus,' Cimbex OIiV. (Tenthredines ctavicomes 
Auctor.) u. f. w. , die man dauii wieder io mehrere 
Formen eintheilen kann. ' 

Die Hanptabtheilmigen oder Ordnungen der'In- 

■ fMten Rettt der Vf. in einer an^^ytifchen tfeberiicht 

anf. " Dielnfecten find; A. Pt'eröphora geflügelte. 

li Mandibutata mit Kiefern, ■i)Elt)tToptera6chtal- 

fflgler; 2) Dtratäptera, Ledetflägler; g) Dietijoptera, 

Netzfiögrer; a) Phleboptera , Aäer&ä^leT. II. Ha«- 

yifli^ata mit äaugrüflTeln, 5) Halteripter'a, BalaiictCT' 

i fiügler; 6) Ltpidioptera , Stnubäügler; 7) Hemime- 

I npter», gemifcbte Flügler (d.h. wo ein Tfaeil dunkel, 

der andere durchsichtig iÜ.) B. Aptera UngeSü- 

gdte, I. Ha-nß.eilata mit Siiugrüfleln ; g) 'B.opho- 

I tm« Sticbfauger, II, 9tandib»lata mit Kiefern ; 

9) hidodwura, Üufer oder Vielfiifsler. 

Die Schaalfiügler begrfif»n nicht blos die Käfer 
' foüdeni auch FabricifcheUlonaten. Die Käfer .werden 
tn.zwey Untcrabtlieiiungon zcrfallti wovon bey der 
, tf&e-a die, Fltigeldecke» langer als des Leibes Mitte, 
bey der andern kürz«r -find. Deii Schwierigkeiten, 
die bey dtefcr Eintfaeilung dadurch eniflehen könm 
4», ^^s ^i\\\^e Gattungei^ 7,.B; Pfelaphus und wenn 
^n. iJiit' d^n- Mplorchen flie Necydalij rufä und 
fwgr^ vtrjbinden will, auch ÜfoWc/iiw Arten mit hal- 
ben, und Arten mit ganzen Flügeldecken begreifen. 
kann durch Nachweifung abgeholfen Werden. ' Von 
der erifen Unterabtheilung, den Ganzdeckigen, ent- 
käli diefes Buch die ertto Ordnung der, Rüileltrager, 
RJitfndiaphori, deren Kopf mehr oder minder in Ge- 
fialc eines Schnabels oder RüfTels verlüngert. iÜ und 



dir meiftena ihre Fühlhörner auf diefcm Theii« tra- 
geh. Dahin gehören von Fabricifchcn Gattungen , 
Curcwiio. Jttelabus, Rhinatnhcer i Jatliribus, Brachti' 
certiS, Brentus. Müfste man nicht eigentlich auch . 
tifcns^ wegen mehrerer Arten dahin zahlen ? 

, Die erftcn vier jener Fabricifchen Gattungen, 
Cürculio, Atulabus, RJiinotnacer und Anthribus, denn 
die andern beiden kommen in derSchweiz nicht vor,. 
lö,fet der Vf. iß folgende eilf Gattungen auf: i) Cof- ' 
Jonas {Cure, linearit Fahr, und C, ferruginrnts neu, 
wahrfcheinlich aber Abart des Imeai-it) — 3) Cultndrs 
(C. gycnariiu und abbrcv'iatui Fabr.) Beide Gattun- , 
gen verbindet Herbft mit feinem Rhyiichophoros. 
Von Coffonus ift das Hauptkennzeichen die aus einem ' 
•Gelenke beftehendc Keule. Rec. glaubt am Linearit ' 
bemerke zu haben, dafs die Keule wifklich aus drey 
dicht zufanimengefcbabenen Gelenken beftehr. — ' 
3) Cionus ( Cure. Blattariae Fah, Ltjtkri Fab. ) — ' 
^ Ki;«c/iaci;iiJ (die fpringendcnCurculionen ; R.XtJ- 
lofiei ift C. Salt. Lonicerae Herbft. Dann ift auch 
C, Popttfi Fab. befchrleben und abgebildet,) — 
5) Curculio, wovon Abtheilungen und Unterabthei- 
lungen nach den VerhiiltniiTen und der Geftält der ' 
Gelenke gemacht werden. Alle dabey zum Grimdef- 
gelegten Beftimmungcn fmd durch Kupfer erläutert' 
(C««. Imcatus Fab. ovaIuVus neu Colon Fab. corriiffw» 
der TrigKtitifiij der Schriftfteller, niger Fab. calcara- 
tus Fab. Ccvdji Fab. Tartrix Fab. pM-ayiecticvs FaK' 
anguin^i Fab, Krticarius Geoftr. , der FabriciCchc Di-' 
dumus, und ifürier^Tab. — Zu diefcr Gattung find' 
diejenigen gerechnet, welche eilfgliedrige Fühlbar-" 
ner mit dreygliedriger Keule und viefglicdrige Fufs- 
blättet haben , deren drittes breiter nnd bis nn dio 
Wurzel herzförmig gefpalten ift. — 6) Ramphis hM 
nur eine neue öufserft kleine Art K. ßavicor»is. Die 
Füblhömej find gerade und auf demTCopfe felbft ein- 
gelenkt, das zweyte Glied ift länger als des crfte. — 
7) Rhirtovtacer (die meiften Fabricilchen Attelaben : 
J. fruintntariHS Tab. Alt. PopvU Fab.) — g) P^ 
ttfrrhiKKS (die eigentlichen Fabricifchen Anthriben," 
cufiiroßris, der Fßbricifche A. latiroflris und fnfciro- 
Jlris, wahrfcheinlich Fabricius 4- SepicoU\.) — g) At- 
Uiahtis.{A. CoriiU Fab.) — lo) Anthribvs (rvficoUis. 
Ganz richtig Amh. Roboris V^b.) vorzüglich dufrch 
fünf Tarfen unterfchiedcn. — ix) Mijcterns (RAino- 
mactr curcHÜaides Fab.) Rec. kann an den beide» 
Hinterfüfsen durchaus nicht mehr als vierFufsglicder 
fehen, an de» vier ^ordern aber bemerkt Cr aHM*- 
dings fünf Tarfen. Alle' die in Klammern angegebe- 
nen Arten find, gcjj.Tu befchrieben und abgebiidet, 
auch find die Füise urnl Fülilhönier vc^gröfsert vor- 
geftcllt. ■ Die Abbildujigen find von Schelleiiberg 
trefflich gearbeitet und die leichte Manier, in; der fio 
gearbeitet und ausgemalt' find, verdient Nachahmung, 
Angehenden In fpcten Zeichnern^ und auch geübten, 
empfehlen wir, was -der Vf. in der Einleitung über 
Infeetemnaleray fngt, zur Beherzigung. 
'" '~Weim man diefe Arbeit nait Aufmerkfamkeit be- 
trachtet, und fie mit der Natur vergleicht; fo kann 
man dem Fleifse des Vfs. und feiner Genauigkeit im 
Beob- 



A. I« 2. FEBRUAR «Soo. 



■479 ■ - ... 

' Beobachten den ficT&II nicht yBiTagea,imi es Ift febV 
Tiel Nutzen fir ^le Entomologie wnii dem gröfseni 
'V^'erke zm bofTca , -delTen Vorläuier dlefes ifl. Rec. 
legt dem uugenanntra Vf. noch «ini^e ticdanken ' 
vor, für die -er tich oiA fo' mehr die Aiifinerkramkeit 
dys Vfs. verfpricTit, do fie tlos aus dem Wunrclie 
flicfsen, einer bedeutenden und wichtigen Umeraeli- 
' mung vietlstcht noch einige Vollkoramenhelten me^ 
SU verfchaffeii. Vorailglich wfiiifchen vir, dafs liA 
<ler Vf. itej -der Errichtung der.Gnttun^en «iid bef 
'«1er "Angabe ihrer Kennzeichen nicht blos aqf die 
fchureizerirchen Infecton befchrüiike, Andern dafs et' 
dabey auch die übrigen aiisläi>dU'cben Infecten vir- 
' f leiche', die er zu CAcn bekoBunen kann. Wer die 
fiatur und ihre UKbcrgänge kennt, der welfs es, dals 
oA.die deuäiqhllen Gattungstnerkuule , wetche eins ' 
^tVfiSe J^Kahl von {nfecten vortr^ich ond «bne 
iV^snahme uoterfcheiden, g^nz unbcauchbar find, ib- 
bald ■fie auf das ganze Infcctenbeer angewandt -wer- 
kle» Xollen. Esift mit den J[iatMng5keiin&eichen wie 
asit den Kennzeichen der Art. Seide lionnen TiUr 
durch Yergieichung -gefunden -werden. Je weniger 
Arte» «iner -Gsrtung wir vergleichen können , defto 
ScichtM kommen wir hi den Fall, Merkmale fkt cht- ' 
raktenlHfcfa zu^halten, von denen wir Sogleich ober- 
xeugt werden u-ürdea, dafi ü« «s nidit find, wenn' 
wir in der Yergieichung mtSirerer Arten beobachteten, 
' -wie diefe Mcrt.malc allmällch Dbergeben. — Dann 
^räre es vielleicht «uch zweckmafslg , mit den voti 
^m Fühlhörnern und den Fufsg^iedem -genoannnmi 
"Kennzeichen «uch die von -andern TheUen «ntldui'' 
ten Merkmale za verbinden , da diefe oft To fehr ia 
die Augen fallen, vsd da nach Rec. Dafilrhalten die 
^ttuit;;cn erft dann natürlich find, wenn fie In der 
-weftjiulicbeji Befcha^euheit aller .Thelle QberemAim- 
teen. Dals Fühübömer «uid TaiTeh za den wlcbtig- 
Aen 'Heilen derlnfccten gehören, lehrt tägliche Er- 
fahrung, aber auch die Mundtbelle ^eben oft fehr 
< - JcliciiJ und wichtige Kennzeichen. -^ Endlidi bitten- 
■wir dan Vf. bcy den Vamen dee Xiattungen und Ar- 
ten lieh nach dem zu richten, was jetzt allgemein 
angenommen wird. £hi Mann , -wie der Bearbeiter 
4ieie& Werks, verfährt Jilletnal «ach Gründen ; «her 
-Mrenii es au«^ oft w^hc genug ifl^ dafs nuinche der 
gfigeiiommenen Gatnm^namen nicht ganz fchicklicfa 
«Ttheilt find, oder dafs ülterer SchriftJlclIer Benen- 
luingcn ^vegen ihrer Güte den Vornig verdienen ; — 
des Vfs. -und aUerFreunde dpr InfectenkimdeWunfch 
ift Einffimmigkeit In der Nomenclatur, und wie wdl- 
Ion wirdah'in gelangen, wenn nicht eine fefte Balis 
.angeiMmmen wird? Lafst uns Fabricius Gattungs- 
nnineti flls ^llgcmem geltend anerkennen, wenn liicht 
ganz befoiidere Umftände dage<;cn flnd, und in- An- 
sehung der Namen .der Arten mit Fabrichis den Un-' 
««f^iea Matae» de» Vottug -ainriiiuneA .und da, "vra 



lAnnt das tnftct nicht >anifte, 4en f «bt^iltihn oder 

4cs exflen SeCiAretfacrs Taimen voixldkeii. 

PHItOLOGIE. 

Lttrsro, b. Rabeitborft. und Loiidoh, b. Long' 
' «nan vnd Re«: Tkt Nw Rieket-'Xit^onani of 
the EngUPt and Gmnan Ltutguagei. In Twtt ' 
Parts 1. EngUßt -and'Gfrmai^ IL GenniOt «m(' 
^nglißt, Coinpofed ^AAeßy after the DictiMiatie« 
ttfMelang ^dlinjon and «thers «f the beft-Aa<- 
thorities.' In wbich tha Parts ofSpeech, «nd tke 
Oenders of ^e Germen Nouns are properiy di- 
iUn^ifhed; «ach Word «ccented accordlng to.: 
its juft nid natural Pronunciatlon i and the Irre- 
£:ul3rities of the £nglirh and Gennan Verbs doly 
»naAed. — With an alphabetlcal Lift of ttae 
tnoft ulual CbrifHan and Proper Names , snd of 
ihe inoß retHarkablePlaces In the knuwn World; ' 
Igoo. 231- nnd 146 S. in Tafchenfornlat, 
Auch diefesTaCcbtru Wörterbuch ift wie das'in^ glen 
chem Verlage crlcbienene franz^fifche ^S. A. L~ Z. 
1751g. ^'"- 90-) >n't-fel"' guter Ueberlegiingdts Zweck.- 
tnäisigen angelegt, und auch in typographiicher I{Ia< 
ficht fibeEBua bequem ausgeführt worden, Gio Be- 
deutungen «Ines Worts £nd lurz, ^enau, beftnnnu 
angegeben; leicht verßändJiche Zufammenfetzun- ' 
gen, odeir abgeleitete Wörter, deren Bedeutung ficb 
fggleiA aus den Stammwörtern «rrathen Isfst, ebea 
fo die von felbft Tcrftindlichen Englifchen' Partici- 
pien, die fichauftW -endigen, und auch als Siibftan- 
titw -g^boMidit werden", weggeUUeh , auch nkAt al- 
M Kun Ba MidrüAe v^ Pianzen und MinesaBen anf- 
^enoinaiai werden. Dieaalles finden wir demZwe- 
cke<eines-TaTc1uRiw4rtaitecIü, das man auf ReUea 
und Spaziergkngm, auch mehr bey Lefinig derDick- 
ter, -Gefchichtfchreiber, Reifebcfchrettier, aU bcy 
wilienfäuftlicher- Leciure gebcmdit, ToDkcmmMn 
«ntfpre^^end ; und «ben dtefe gut« Oektmowc in 
Auswahl der Wörter, hat doch on^Mchtet der (ehr 
cempendiarifchen Fonnzu einem fslchcn ReicbtAui- 
■ron Wörtern Platz |;^fllen, daCt LeCer wie fi« fo 
•eben angegeben worden ßnd, nicht leicht felbft tm^ 
fehr langem Gebraudie in den Fall kommen werdea,^ 
«in Wort vergahefis aHfzufuchen. . Acccntualion de« 
Englifdien , Genus der Hauptwörter im Oeotfchen, 
4igürltche Bcdfutang u. f.w. find forgftltig faemerkl; 
und deutlich bezeichnet. Der Druck ift ungeaAtat 
die kleinfte NoinpaFeiIfchrifl gewühlt worAen, d<)cll 
«nit einer Correction, S«uberikeit und Eleganz aas- 
-gef&hrt worden , die nichts zu wünfchen fibrig lüfst, 
fo dafs das Werk eben fo wohl den, "wemt auf 
Dmckimd Papier ankömmt, -Üppigen EtiglSttder-alÄ- 
■den genügfamem Seutft^en «neb von diefier Seite 
rOUig beirtedigea vlrd. 



.cby Google 



m 



Huiueta' Ci.^ ■ ' a 



48" 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

■, •'.' ' Donner sla^sl,,.din 27.'Fj&r»«r iSoo- 



Weisak. iniYert des inda^ie ..Cotciftolrsi -Ukr- 
hmh tmer mtj»liare»;Sttt^iMd0 ßtaeh dt>n 89g<*- 
wmnigeH Z»flim4t der Wifftf^ehflSt; för 5(Ji«l- 
und akademifcb«^ Unterricbt, ftucb> SelbMu* 
dium der Liebhaber ; - mit Beziehung auf einen 
vienoUigen HiinintlsglotHis , und «run Scem- 
adas mit dBp^ltcnTchwBrMn Eartfii; y«n p. 
. H. I^o)£<, I H«m>sl. &..Wei«»F. Uoftath, Pro^ 
feSbr der Matheauttk zu J«na ax.S.yt. Mi( Ku^ 
pf«n.-i?99. XUi.usd458&<8-: >"- 

In «htem Bucbe dierer Art i deflen Beftimmuitgf b»: 
fonders auch f9r- Dil«itaaten , die fich felbft unter- 
rithten wollen , der Titel utid noch mehr die Vorre- 
de denriich ^nog angieM, IstTen fidi begreiflieh kei- 
ne neu* BereieheriHige« und Erweiterimgen der 
Wiffcnfchaft felbft' erwarten, und der Vfl einer fol- 
ch*n Schrift hat fich Verdien* grenug, Hnd manch- 
mal nach Beilegung inrfirerer ScHwierigkeften , als es 
dem erften Anblick nach fchemt, erworben, wenn 
^i eine xweckmäfsige Auswahl des allgemein Inte- 
rcflin»l*eT» uwd P»fs!ichften «u treffen weifs, und 
das dahin Gehörige richtig und-in guter- Ordnu»e 
Tortr«gt. Dafs der Vf. der (>c£en Wärtigert- Schrift 
"fich um feiii Pnblicnm (worunter folche, *elcto'die 
Wiflenfchafi eigentlich zu ftudiren anfnageh Wclkn, 
allerdings auch gehören) diefes Verdienft etworlien 
habe, dies laflcn, 'was die Richtigkeit des Vortrags 
■nhngt , theils die bekannten fiinftcliten de» Vf., 
Hieils der Umftand , dafs e* fich an die 'g:effchSti!te- 
ten Schriften der gröfsten AAronemertiSieit» 'im 
Vorans erwarten , wA geöbte Lefei- #«rdeB b«y g<- 
nanerer Durchlefuhg de« Buchs ihße ErWartimg- tin- 
reichend beftätigtft finden; was aber die gute Ord- 
imng und zweckmSfsigeAuswBM betrifft, fo wer- 
den fie fich fchori'^us ^genwSrtiger korzen Inbalts- 
anzeige davon öbiirzeugeti k&nneii. 

- "Itatlt den allgemeiiiefiBegiWeii VÖrt'dei'-^BferfJ- 
Innöedem VV^tWraiime dnd den W«I(k6r}wrft ' Oh*- 
'liaupt, wird dieUeziehtirtg dtf'H*nnrtrt9k*rp«raUfuti- 
fereErde gezeSgti und dabey die merkwQrdigften in 
der Aflronomie vorkommcTiden Puncte, Linien, 
Kreife erklürt, alsdann' dffr vqrzägKchften Wterk- 
sedge so aötombinirchirfi Meffiingwi alisfahrlicA fÄ- 
fdwiebeii, aücR dleijejr ihrem" Getrauch- :nötMgeii 
Yorfichtsregelii und Berichtigungen ^lng^gebcn. Öann 
veM«n züMftai« ^f)Ntei>ae dBber<Mtiackttt,^niife 
A. L. Z. iSoo. Effitr Bamk 



'dabey Torkoauneade beföndere Merkwürdigkeiten 
Ton der MU'chftrarse , den ■Nebelftemen und rerän- 
"derliijhen SMPhen ansgeboben , die Angabe ihrer La* 
■ge nach Rtctafcenfibn and Declination, oder nach 
Lfinlre Ünd'Breitte, nebft den dabin gehörigen Bei 
jg'riffen erklärt, -und hierauf die einzelnen Stemhit- 
4er dorchgegangen , und naeh ihren Merkwürdig- 
keiten, befonders auch ihrem mythoLogifchen Ur- 
rprung erläutert. ■ Weiterhin werden die Hill5mittel - 
zur "Sternkenntnifs, Kugeln, Sternkegel, und Stern- 
karten angegeben . ferner die rerfchiedenen bey den 
Alten befonders üblichen Artih den Auf- und Unter- 
gang der Sterne zu betrachten, die rerfchiedenei 
Stellungen der Sterne gegen die Sonne, und -daher 
Ttlhrende Conjunctionen , Oppffitionen u. f. w femer 
die Strahlenbrechung mit ihren Folgen, und eben (o 
dFe Parallaxe erläutert. Hierauf wird die Beftim- 
snung der Mittagstime, Folh&h«, Schiefe der Eklip^ 
tik, ferner der Declinatieh und Rectafcenfion der 
Sterne gelehn, ufid hiebey das Zeitmaafs, die ver- 
fcbiedenen üblichen Ar(tn die Zejt auszudrücken, 
und die richtige Zeit zu finden,- befohders auch die 
Uhrwerke erklärt. Dann wird noch die Aüflöfun^ 
einiger Aufgaben der fphärifchen AAtonomle gezeig?, 
nnd endlich vom Vorreden der Nachtgleichen, dewi 
WatiiceH derErdaxe und der Abirrung des Lichts dift ' 
nöthigen B^gilfTe uhd Erläuterungen mitgetheilr. 

Im zweyten Hatrpttheil des Buchs wird nun zu- - 
«rft fm Allgemeinen eine Vorftdlung Ton dem Welt- 
gebände, befonders nach dem Kopcmikanifchcn 5y- 
ftem gegeben, und- die vomekmften Erfcheinungen 
am Himmel hieraus trklärt, und dann ausführlicher 
die Sonne, und das,- was Aian von ihrer Gröfse, 
'ETitfcnitmg, und innerh B^fehuffeiiheft Weifs oder 
liiuthmarst, uftd eb^tf'fb -die Planete« jedet einzelrf, ' 
nebftden ihnen ku^ebötlgen Monden, u.a. endlich 
die Erde n*bft <fehi, Mond betrachtet-j und hiebey . 
die Bedeckungen der Himmelskörper unter fich, Son- * 
nen- und Mona-Finfkmiire , auch Durchgänge der 
"i^ntem Planeteu' durch die Sonne' erklärt, und zo- 
Jfetzt noch vfln'den 'KöAietert gehandelt,- wo dann ei- 
'higeS v^W derTheori"* der;Pla»i*ten,' das fich früher 
■nicht fiiglich efrirchalteft tieft', namei}tlfch von ihreft 
Perttirbationen , den vcrfchredeaen Anomalien, he- 
liocentrircher und geocentrifcher Lunge und Brei- 
te u, dergl. als Nachtrag angehfingt ift. ^ Eine gant 
eigene Y'"^'*^'"'E> ^'^ derVf. in fliefem zWeyten 
TEetJ fefties; BaHis über d!t RsweSttagder- Piarieten 
'jim die -Sonne,' und ihre'öinäreBüiig'wm- ihre Axe 
ToWrSgtV feltobt *e«. faottii(AW''^räftfl zo-mflffl». 
Ppp Er 



m 



ALLG. LiTEaATÜR- 2EITUNa 



Er fagt §.259. „Wenn ein Planet den Strahlen der 
Sonne ouagefetzt ift, üp wirken di^fe auf ihn, ^*ie 
Pfeile- QretUp £ch nun dtt äocnc'niidit um ihr« 
Axe, fo würde der Planet von den Sonnen Urahlen 
filcicbfurrais narh' Öffr -fitcliTimf r "iVIT fie auf Ihft fal- 
len, von der Sonne wegw.irts geAprsen. verdan« und 
nur feine Schwere gegen die Sonne ,' und feine Glieich- 
ge-wichtsfteUe iii.iljrct Aftnofphäre ^ilrde iljn an fei-, 
liein Ol"! erhalten. Da fieh aber die Sonne iim ihre 

'. ÄxC dreliri to xy^ides diejenigen von ifar^n Strah- 

. Ißn,, die ■am ö^Ücben fheiti dp* Plattetea, ,eder.an 
-den jedesuialigen, Stellen, wo bey.Hun die Spnnf 
flurgeht, iht) fr^b^r iinrl flärlicrtrcf&n., ete ^ie übri- 
gen , und am n'enigften i'ie an ,d(!m: wtftlicben The^ 

. ' ]n,wodie Sonn^ untergehe, -weil ^cb: diefe ifi eben 
dein Moafse durch die Axendrebung der SoRne ?u- 
rü^Ji^iehen. mö« jene den tindcrn voreilen. Mao 
kann Geh diüfe» ohngefähratl einei)i Rade mit def 
Schnur deuilicbec Hui<;ben, wo das gröfsere Rad di^ 
Sonne) die ScbiiuTrauf'der einen S^itc die Yoceilcn'- 
den lattl auf der änderte dfe z u rückte > eben den St ra)i7 
len, und der 'VV'Ürtcl den fich nach eben der Rich- 
tung um die Axe drebendeti Planeten vorftellt. In- 
dem lieb aTo ein Planet tun feine ^ae drehen inufs, 
Äfid zugieieh mit der ganzen Somienatmofphiire, wie- 
wolii wegim des- fcbwB(;ben J^.ufammeiibangs mit ihr. 

- vi^l langfamer ab, 4er.,&antienkijrßer beruingefdhrt 
Avird-, fo mats «r eine rolirende^Beweguiig um die 
Sounc .crlialten 1 and wenn er , wie die«, natürlich 
iü, nicht «uf.feiner Erd- "und "WanTerfliiche, fonderp 
«uf der Grenze feiner Aunofphäre rotirt, fa ninfs die 
Ürofse feiner ßabn uüi die bonue , nus dein Product 
feiner V"'^>*f^2^'t ii> den Umkreis feiner Atmofpbä- 
re. b eft im ait werden könnert,*'. — -Was nun zuerfi 
«tie Axenörebuiig'dei- Plaiwtenbctria^ fo, will Rcc. 
nicht darauf befteben, ^^fs di< .grofae-den Sonnen- 
■ ' Itrahlcn zugcfchriebene bewegende Kraft eine blofse, 
aoit nichis erwief^ei' Tiehnebr manchen Beobach- 
tongcn zu widerfpre«hen fcheineade Hypothefe fey. 
Atrch diefe bewegende Kraft der Sonnenflrahlcn zu- 
4^geben, liebt er nAab nicht ein, wie fie die vom Vf. 
Angegebene Wirkung heryorbriqgen follen. Man Ter- 
^leiche lie ^Inuner mit Pfeilen .. fo werden diefe Pl«i- 
le, da fia^suf flic ganz« dec Sotyie zugekehrte Seite 
^es Planeten trefien , fcblercbterduigs nach keiner an- 
dern Richtung, als n^ch der, nach welcher He auf 
den Planeten fallen , nie aber zt^leich nach «iner 
Scitenrichtiing auf ib» wirkep' können, Es.^il wah^, 
■dkfe Pfeil« werden, da fie^beyibreiaAbfcbjefsen aus 
der 3<^')^'^ durch die Axendrebuitg der Sonne ^- 
cirt wurden , einea von ihrer.Tfp'^öiigli'Jien Rieb- 
«uBg, die ]ie g^bt hätten , yretu) di^ Sonne rubte, 
yerjcbiedenen Weg befcbceiben, aber doch leinen 
, indem, als die Diagonale des Parallelogramms, delTen 
Reiten durch die urfprünglicke Gefch windigkeil und 
|l.ncbtung: des Lichts, und durch die Richtung d^f 
(Tangente, d*r Stü^e am.. Ott Ährer ^jarculaiiou un^ 
die {««fcbwindigkeit d.^ Ai(e^dr^hui)g:d^ oonae be- 
Jlimmt wejden,.i;pd luir^n^di der geraden £.ichtuH£' 



es fey auch, dafs die Sonnen ßrablei^ einen Seite»* 
druck äuf^m kö»i;»ii, Ibkönnteman Üe fich if\ die- 
fejii F*U WPhVftbirqrlith iiehr^U.voq, iejc gqntie .a])- 
gefchoffene , und jetzt in keiner weitern Verbindung 
mehr fffirlhr ftehende PfrÄe denken ■; dies fcheiiif 
auch der Vf. felbit g^hlt zu haben, weil er fie des- 
■ wegefl jetzt init der Schnur an einem Rade ver- 
gleicht. Nuf will diefe neue Verglcichung fchlechte^ 
dings nicht paflTen; Die-Scbnur am Rade fetzt zu- 
aächft und unroitteibardi^ von dem Rad ahgikehrtt 
Seite des WürtelS ' welcire'fti berirbrl, in Bewegung, 
und gerade durch diefen Umltand erhält der Würtel 
die BifinlichsKi'chtung.'tt^t! -das'Räd^. Die Soniien- 
-ftrtfblen hingegen treffen dit'det Sonmf -«»gekehrte Sei- 
Erde's Planeten, und Qiäfsten in diefer Rücklit^ eher 
mit den Zähnen eines Uhrrads, das. in ein anderes 
Rad ciftgriffe, veigli^bcn werden.' lAhet' freyücTi 
•auf diefe Weif« müfsten, wo» gegen die Erfobrans 
tA, die Planeten Ach in einir Richtung um ilin Axf 
örohei» , die ierJAHigen, gchide^mtgegengefetzt. witrc, 
nach- uicldwrTicb die Sonne 'ust ihre Axe dr^t. So 
lieht Hec. vaii kcintr Sfittf'^ine MÄgijChkcit, auch ' 
nur das Allgemeine der Erfcbetnang der Axendrp- 
iUng der ' Planeten aui der Wirkung (ler Spnnen- 
firi^blen Zu erklären. , Und ^dann vollends die befoa- 
dei:«u Urnftiinde ,, 4^ ^ge dffi A^^quators jedes ein- 
XeUiän Planeten, die .Gefch windigkeil , mit welcher 
-er Hell mn feine Axe drebt« wie ^-aUcc nun die& 
■dl^raus hericlteii? ■.2,wn''in Anfehung dcc Zeir der 
VmUjfehuBg um fejns^Axe ftelll der Vf. noch -den 
.Satz auf, dafs, (wenn man diefe als Einheit gn- 
niimnt). die Grofse der Pahii um die Spnne glcic|i 
fey dem Product feiner Umiaufs^eit in den Umkre^ 
ferner Atwofpbör^ ,, odpV überhaupt, d;ifs {ich dU 
Zeit der Axendrebung. eines Planeten zu feiner Uni- 
laufszeit um die Sonne verhalte,, wie der Umkreis 
CaiiKF Atwiofpbäre zur Grofse der Bahn um die Son- 
.ne , oder , wenn nun die Bewegung Kürze halber in 
einem Kräs vorausfetzt , wie der Haliiaefler der Al- - 
mofphä're vom Mittelpunct des Planeten an ge^cb- 
,net^ Xu» HalbmBlTer der Planetenbahn. Hiedur^t 
hatte man 4lfo ein-MiUel, wenn unter diefen -der 
SlüclLen 4»J bekannt find, immer das vierte da- 
durch <zu benimm«), un4 in fo fern wenigRcns diefe 
lettte Behauptui^ ^u be&ätigen , wenn tnan aiimlidi 
unabhängig davon auch fonA alle vier Stücke findep 
könnte. Aber zum Unglück i& darunter der Um- 
kreis .oder der Halb^eiTer der Atmofpbäre immer eip 
an und für Itcb unbejuraites SttM:k, und u^in fin- 
det nie eine eigentliche BeAätigung ßätt. Nach ei- 
jacr'iirejtem Üy^tfaefe des V^'''chwimmcn'zw«f iin- 
jta^er.ä^. SateUjtefr in dejr Atmofpba« ibres Hauptnle- 
neteinj weiin n)an «Ifo die Entfernung des äu/serUGD 
Satelliten eines Planeten wiifste , fo würde man we-r 
nigften's die Grenze kennen., bis \v-obin wenigflens 
ficb.die Atm9fpb''cf; eines, Planeten ausdehnen mulf. 
A(ic^ glaubt, er ^irlilich,. unter dieff^ Vorausfetzuaf, 
.wen^gÄens f üf aa&Tf. Erde jene , P,ro]wirtion bewsif« 
^u-könifen, den^esiA: |M , 

^f r.aÖ5i«af:^.5*'75r£eo«i^^e^ ;: SQ'fXitH 000 gS' 



485 . t^9- öl- KEBRU'AR isoo. - , ■ ^ü 

nnn ift ober gerade ao'ooOtOOo'^eogr. Meilen unge-. Nachricht Ton'dem zum Gebrsuche tltefes-Lellrbacbs 

geftihr die mittlere Entfeniuiig- der Erde von dfirSon- vennehrt und verbefTert herausgegebenen Flamilee- 

iie,.(ind 54.737'Ecogr. Meilen nicht viel grofscr aIe difch - Foitinfcfae» HiminelsatUs. 
die Entfernung der iürde von) Mend, odor nach dem 

Vf. der IlalbmefTet der feinße» Erdat'mofphare, auf . », n _ •' v ^ ,. n. . ; „n- 

welcher der Mond, .wie ein Schiff auf dem WaiTer ■^7°"*: ''■ H^mmench: Grft«rfi.cA. ««d mMn^ 

fchwänime, oder in fie eingetnucht wirce. wie etwa ^'% th.oretijch prakufche AnUtturtg_ zum Feld- 

einAeroflat. Allein, nichfs davon zu fagen. defs "'■f'^' oJer zur praktifche,, Geomemc ron Tlio- . 

>ucb1.eyd^Krrie die Zahl 34.757 init der Entfer- Ti^uW ^us dem Dan.f.hen nberfetzt von 

nungderErdevoin Mond nuriingefahr zutrifft, und , L^dolf Hermann Tobi^J,». 1793. 373 S. gr. g. 

ein iiodimehr, beyliiufig uin j des Ganzen, abwel- ' '/ "P ■ . 

cliendcr'^?crth wiicde ^lefundeo werden , wenn man pieTe Anleitujig ift eigentlich ein TheÜ ,des erften 

^nau die mittlere Entfernung der Erde von ■ der Bandes des aiisführlicheK Lehrbegriffs der gejamtnlen 1 

Sonne lu, Grimd leeen wellte; fo. luijfste doch,. die Mathematik, welche Hr. Prof. livgge zu Copenhagcn 

Hypothefe, wenn ße fich als wahr eiprobcn follte, im J-, 1795 bereits heraiis^egebpii hat. Rcc, der die 

nicht b]ofs etwa bey einem FJnneten ungefähr ein- geographifchen Bemühungen fi^s Hr. Jiugge- vtrehrti 

tteffen, iondern fich bey allen Planeten gleich bewahrt etgntl" deswegen begierig, die Ueberletzung jenes 

■inden. Nun weifs mau z. B. von Jupiter, dafs erfich Stücks , in wekheui der Vf. feine durch eine j6 jäh- 

iQ pStvnden 55 Mineten , oder in 0,4133 Tagen ut|i ngc geographifeh geodätische Praxis erworbenen Ma- , 

-feine Axe, undm 4330 Tagen um die Sonne bewegt, xiuen und Erfahrungen auf eine allgemein verlldnd' 

ond etwü 196000 Erdbatbme/Ter von der Sonne ent- liehe Art dem. Publicd mitzuthcilen verfpridit!, lu ' 

femt ift. Setzt tnaa alfo : 433d:o, 4133^136000 :x der Tiiat iß es deinfelbon nacU unferer Ucberzeugung 

fo findet tnau x.:=i2,o34> Mio nur etwas weniges fo .weit gegliicltt, dnl's nur der Wunfch noch übrig 

vbar 13 ErdhalhmeHcr von dem Mitteipunct des Jif- bleibt, durL'h den würdigen Ucberfetzer auch die 

pilers entfernt wäre die Grenze feiner Aunpfphäre, Fortfetzung der Buggifchen Sl^rifien in diefcm Fa- 

■wirfowäitentfen« könnten üch nach der Uypothe- che recht bald zu erhalten. Denn fo-fehr auch Rec^ 

•kdta Vf. Trabanten .von ibto finden, dicja-in fcj- felbft eine Vorliebe für den Calcul.hat, fo ift er doch 

Bcr Atmolphär« fchwimmen Collen. Gleichwohl \&. in diefom Stücjc mit Hr. Bugge einig, dafs de^fclbc 

ichon der innerfte Jupiterstrahant 6 Jupitcrslialb- bey Schriften diefer Art,, die allgciqein iititzlich wer- 

meffCT,' oderweil ein'Jttpitershalbmefl'er.ii lOal fo den fallen, aus bel^anntcjt Gründen möglithft vcr- 

gcofa iß, als ein Enlbalbmeflcr, gegen 66 Erdhalb- mieden werden müHe, .und gewifs erhalt eben da- 

meflcr, -von Jupitets Mitteipunct entfernt, "^md. der durch dicfe Buggifche Anleitung um ein defto groftc- 

äuEserfte gar 2^03 Jupiters- oder gegen 203 Erd- res Publicum, da der Vf. ficb bemüht hat, .die 'i'Ueo- 

'halbineffi:! entfemtu- Wie will noR damitdes Vf. Hy- rie nur in fo weit Vorzutragen , als man mit der ele- 

"pothefe faeitehen? Eben fo wenig aber kann Rec. ht- mentaren Trigonometrie ausreichen ma/r. Dicfe macht' 

greifen, wi« die SonnenBtmofphürc die Planeten, daher in ihrer ganzen Ausdehnung die Kinlcitujig dir- 

iind die PJaÄeteitatmofpharon ihre Trabanten* und fes Bandes aus; deffcn theoretifch praktifchcr TLetl 

iwar immer längiämer , als dJefc 'Atmofp baren- felbft in acht Abfchnittpi;! Anleitung zum Fcldmcffen 

lieh' umdrehen, mit ficb herumfähren follen. U» giebt? — Unter diefen behandelt. der erfte das Ab- - 

von manchen Bnd«rn Einwendungen nichts zu (m- Äecken gerader Linien, wie fie eine geübte Praxis 

gen, mäfstedenn nicht eine Iblche Atmefphüre« nach veranlafst, in Verbindung mit dein Grad der Zuvet>- 

lUen Regeln der Bewegung,, dem langfamer in ihr läfligHeit, der.bey folchen Verrichtungen zum.Gruiv 

bewegten Körper fo lang fortgefetzt BccelerirteBewe- de liegt — ^ec. der wahrend einer 35 jährigen 

ping mtttheilen, bis «r-fieh gleich g^fchwinde UMt geodatifchen - Praxis in folchen Djngcn fleh geübt hat, 

-ihr felbft bewegte t Und ift die« nicht gegen alle Er- und aufserdem Gelegenheit genug hatte , auch die 

Mrungt Ueberdie Vorfteilung des Vf. von der Lauf- Zuverläfligkeit bey Abftectung longer Linien auf jc- 

btbn, eines Kometen erlaubt der Raum Rec. nicht, dem Terrain durch einen mannichfaltigen Wechfel 

aoch etwas weiteres beyzufetzen. DenBefchlufs des zwifchen Perfoneii von ausgezeichnet gutem uitd - 

Budts ■machm nun noch einige Lehren von der Chrp- Jctlechtem .Gericht , zu crforfchen , freuet fich feine 

Tioiogie, einige kieirte: nätzlicbe Tafeln, bcfonders Erfahrungen mit jenen des Hr. 'Bugge übereinftim- 

aber aftronoraifche Tafieln der mittlem Abftande der mend zu fefaen; obgleich feine Methode den Winkel 

SonneinZeit, vom erften Puncl der Frühlings - Xt J" undeutlichen Sehens bey einer abgefteckten Li- 

and NBefet-GIei(*en und toer "Baittiem Bewegeijgen «'« zi^ erwahren, von jener des Hr. Bttg-gf.abweicht, 

äc Monate und Tage zur Verwandlung der Stern- indem er nicht aus einem ^reis von fchwarz auf 

leit in mittlere Sonnenzeit und mugekehrt, die nach weifs, oder wcifs auf fchwarz, fondem- aus' derNn- 

emervortheilhaftenEinrichtung Toneinem alsKemier tur der Sache durchs «erftrccken der Stangen felbft 

»nd Beförderer der Aftronomie rühmlichft bekannten abgenommen iit. — Sehr lehrreich an Erfahrungen 

Pürften berechnet, anfänglich als Manufcript für über die Mcflung gerader Linien mit derKatteund 

Freunde gedruckt , und aus demfelben hier wieder . Stangen auf ebenen und geneigten Boden iö der 

t&icgetheUc fud. und euiUicli ciM aosltUuIicbere zjveyte-Abfcluitttj nur vemiilst hier Rec. den Ein- 

/ " ' flufj 



48? 



A. L.Z. FEB-RUAR J800. 



p(88 



flufs der pyromctrifcheii Ausdehnung bey erftern, 
(He njcb.dem Wäfra«- Grad bey einer Kene toii ioo 
Fu/s betrachtlich ill. . Ohne diefeh differirten au£ ebe- 
HCl» Boden beiderley MefTungen , uin 1503; auf ftei- 
g«Tidetn Boden um nss; auf u;iebenem Boden d-. des 
gansen. — Der dritte Abfchnirt befchreibt die Eln- 

, rlcbtungi Verification und richtigen GebraucH des 
Mefstifcbes ; und der mit ihm verbundenen Werk- . 
zeuge. Sie find Ciintlich von 4er aller einfachften 

■ Conflruction ; und der Mefstifch hat die Bequemlich- 
keit, diifs ein Punct auf ihm fehr leicht in die Loth- 
linie eines andern auf dem Boden befindlichen ge- 
bracht werden kann- Die folgenden zwey Abfchnit- 
tc erläutern den Gebrauch dus Mefstifches bey geo> 
datiCchen Operationen In Verbindung mit demZuver- 
UfTigkeitsgrad derfelben. Mit Recht räumt hier der 
Vf. dem Mefstifch grofse Verzüge vor dem Seheiben- 
inftrument und derBoafoJe ein; er beftiitunt den Zu- 
verläjligkeits Winkel zu drey Minuten für den Mefs- 
tifch ; für ein Scheibeninftrument vom i Fafs Durch- 
meffer mit Pinacidien ku 4 Minuten, für einen Traa- 
fporteur von 4 Zoll beym Auftragen zu 6 Minuten; 
fo dafs alfo die Genauigkeit diefec Inftrumente fol- 
gendermäfsen neben einander flehen. Mefstifch^i; 
Aftrofab = 1 ; BoufoÄtr h Rec. der diefe Verglei- 
chung der geometrifcben Werkzeuge in einer eige- 
nen Abhandlung bekannt gemacht hat, die vermuth- 
lichUn.Büg'f'e nichtauHändengekommenift, frbätzt 
zwar auch den Mefstifch, als eines der vorztiglich- 
Iten Werkzeuge, er bedient iich aber dabey ftattder 
pinacidien eines Femrohrs , und eines Tifchblatts 
von dürrem Schiefer. Bey folchen Umfläniien wird 

, nun die Genauigkeit b«y dem Entwurf eines Netzes 
aufserord entlieh grofs, und mit jener eines Infiru- 

- ments von aFufsDurchmeflergleichachtig, und doch 
fteht gegen diefe» Mefstifch die an ihm angebrachte 
Magnet-Nadei von g Zoll nur um das dreyfitche in 
Anfehung der Genauigkeit zutüok, Bey MelTung gan- 
aer Fluren wird aUt Recht die Parallel - Methode fehr 
empfohlen; fie ift auch nach Rec. Ueberzeugung die 
hefte unter allen, und gewährt um fo mehr Vorzö- 
ge, je länger -und ficherer die Par^Ieien laufen. Der 
7te Abfchaitt ift der Praxis auf dem Papier gewid- 
met, und enthält vortreffliche Bemerkungen über das 
Einlaufen des Papiers , und flber die Vortheile beym 
Auftragen. Jenes belauft fich auf lie xder JJinge, und 
es mufs diefes bey Berechnung des Flächeninhalts in 
AnTcKIag gebracht werden, fo wie auch die Zuver- 
liiliigkeit -bey der Flachen - Bereohnung ausgnmittelt 

-trir^. Auch das Jfopiren der Karten, ihr Aufziehen 
und Reduciren mit mancherley Vortheilen wird hier 
gezeigt, und dabey das Eingehen der Karten be- 
merkt. Der letzte oder gt« Abfchnitt handelt von Ni- 



Telliren, welches hier im Bezug auf die Figur der 
£rde , und die terreftrifrh« Refraciion in Anwendung 
auf grakttfche Fülle, mit vieler B^itimmtheit voi^b- 
trageii wird. ' . - , 

Noch hat Hr. Tohiiefen dipfem Band eine vortreff- 
iiche Abhandlung über die geo'metrifclie Vcrtheilung 
der Felder beygefügt, um demfelben nichts brauchi- 
.bares abgehen ra lalTen, wofür ihm das geodütifche 
Publikum gewife danken wird. 



GEscHicnrz. 

Basel , b. Decker : Recueil des Ppriraiti des Migl 
fires Tiepntis au Congris de Rafiadt, en 1797. 
1798 «t 1799- I- Livraifon. 1799. ''■l-f"'- 

Der verfpjitete Anfimg einer fchon während detk 
CongrelTe angeordneten Bildnifs - Sammlung sait bio* 
graphifchen Skizzen. Diefe erfte Lieferung enthalt 
drey Mitglieder der Reichsdeputatioh von ÜA^f», v. 
Gatzert, und v. Pßummern, uad den (canzöüCcben 
Gefandten Boftmer ; ohne Seitenzahl , und völlig vtin 
einander abgefondert, fo dafs am Schlaffe des Werks 
jeder nach elphabetifcher , publiciftifcher oder eirter 
andern beliebigenOrdniuigfotehe» binden JalTen kann, 
übrigens mit typo- nndcfaidkographifcbcrFrachtf von 
Hof gezeichnet und von (lumit' geftircbt«. . , 

Das Redmfeke Bildnifs ift ähnlich , aber zu IJn- 
fter und mürnfch gerathen , die Biographie ili rich- 
tig. Tteffender und unverkennbar ift der Kupfer- 
fiich des Hn. v. Gatzert und deJTen Lebensgefchic^- 
te vom Gottingifchen ProfdTor- Stande an, vorzüg- 
lich wegen des Aufenthalts in England, der tbatig- 
praktifchen Gefchäftshahn- und wegen feiner Scbriften 
fehr interelTiint. Unbemerktift d^^ey geblieben, dafi 
Hr. V. G-, nach 35 jährigen Dienften, und bald nach 
dem Ende des Congreffes , Ruheftand und Penfion 
gefunden. - Unähnlich ift dagegen das ^ildnifs Hr. y. 
Pßmmmem ,' utid fein Lebenslauf mit fech; Zeile» 
abgefertigt. Bonmer ift überaus ähnlich, ab« ailt 
dem heitern Blick begabt, den er nu>'hö(:hA feiten aa* 
-nahm; der f[änftler fcheint daher einen günftigem 
Augenblick getroffen zu haben, pls ein SiÜauetteur, 
dem :£oMnt<r einige Minuten ruhigen Anblicks zur ' 
Auszierung .des Congrefsf lm*i)«ch«. unerbittlich ver- 
fagte , und der daher den Moment pines entfernten 
Profils im Schaufpiet häufe wählen raufste. Von fä> 
ner Lebensgefchicbte ift noch nichU, felbft nicht ein* 
•mal der Sterbetag, angeführt,, obgleich jene in meb- - 
-rem deiUfchen und fran^ofifcben Blättern eb^ [o gi/ 
nau »b roMündig Ungft «umgeben iworden. 



Oüby Google 



Nnin«r«: ^ 



ALLGEMEINE LITERATÜR-ZEITÜNG 



Freitags, de» ^aS- ftirnär i8o». 



GOTTESßELAHRTHElTm ten MftL SiegrOndet fidi aueh rorzBglidi nor mat 
rfie ändert fchon ahgrfUhrte Hypotikefc toh derN«A- 

GilTTiifQKV, b. DictericJi; 14avum Ttft. gratet, per- ahmiBig unA- Grundlegung der Patrtinifchen Briefiei 

petiu annotatiotie lUullratuin, editionis Koppia- wovon fich Rec. nicht äberzeu^en lunn. Der V/.. 

«■e V. IX. comirfpcteii» epiftolas cadioltais. Faf- facfat-zwar durcb eine Inducrkm v«ti üfanltcben Phra- 

de. I. «diilt«« tfißoüm^ambi. Contiauarit Dr. ttn so ervreiftn , dafs Jacotm* «md Patnia die Brieft 

$-. Sott. 1799. »70S. 8. Pauli, wenn auch nSdit afle , fi> doch «inige daro» 

Dgclefen haben mflOfla: aHein wenn Rec. dieStdle. 
les ift eine zw«tI« Anigabe ^es Brief« Jic«U am End» des zweytcn Briefes Petri {deiCen Aechthcäe. 
von Un. P(t^, dk »her mit dem veränderten dlMT hemrdfclt wird) abrechnet, wPetras derBriefe 
. Tiiel auch io durcb^Ba- verändert oder vtelmetir ver^ Faotj nanentli«h erwälint, fo findet er die Aehnlidl- ' 
heäert ift, daffttfi« ci»«,ganz neue Ausgabe hei&^ iMJtnioht groftgenag zu dem Scblufle. dar» durt^ 
ban. Die erilvAa^b4«iKbiett nUFsoS^-/ umraas^ atu'elni^e Bri^ PaoU'bena Jacobas und Petras {tw 
fith fchon die zat^ictivn 'Zürätne ergeben, welche -et&en Briefe) zum Oronde gelegen luben mOfste^. 
mm grörctentbeiia aU e^en fo viele VerbelTeningen «Is ße Ihre Briefe abM'sten, da Och die vorltandefw- 
ea betrafrhtcn haL Dlea liefs Geh aach nicht wohl Aehnllt<U[eit, die in der That nicht fefar grofs >äv 
wders erwarten 1, dctui.- die crfte. Ausgabe war die durch die Gleiehfaeit derMaterienndSpEat^, fo wie- 
Probearbeit eiitas Jüagltn^s, .diefe-aber ift die Fracht durcb perfönlicbert Umgang Ad mandlicheNsc^riii'. 
(Knes gereiften Alters.« Oahar find den» auch auf der tan eben fo gut erfclfiren Ittfst. Wie weit erftredit &dk 
wnee Seite vorig«! «ihaltbare MeynungeB regen rieh-- j; B. die WbrtibiHichkeit zwifchen Jacobns und tä- 
tigere VorJlellungtti ausgetaufeht, «nd »f der andern IkB wohl ? Rec. 4ill 'gleich die «rftcn Beyfplelc 4t' 
Seite ganz neoe Ideen Ünzogehimmen, wodurdi da»* von berieten , <Ua der Vf. S. % aufführt. Jacob«« 
Ga^ze mehr Haltbarkeit niid Tollftändi^^it gewonnen ftgt r, 3. ytwftavrttt ör* ra io.»puw^i»»v t^ rman 
hat. Die Arbeiten anderer Gekbrten feit der erflen- x*rfYttitrmi vts/mv^ und Paulas Agt Rom. 5, 3. uif 
JUugabe.üBd ziemlich. Willdiodigbenimt, vorzOgUeh ri(, in 4 ^Kr^/is vronavifv ftmrtfr^^trmi — alfo kam- 
«Ml Storr, <iaMer, A^udiw and Meyfr, wenn gjtokh men fie in dem Ausdrack vv^^tOvirt' itmttfra^aStu läm^ 
itffch liiit and wieder einer zoridt geblieben ift, wor- ein, und auch in Htnficht des Gedankens. Das ria* - 
anter Rec einen der grofsüen Interpreten unrercrZeit, ift fo wenig als da« ander« von der Art, dals ea dtt ^ 
dimfieLJIfartMButieineiiVortefuttgenabeTdiefenBrief, Armfetigkeit des Jacobas erft aus den Briefim des 
von DoMat herausgegeben, am uagemften vennifst. Paulus hStte entlehnen ndiSen. lacobus fagt femv 
Schade, dafs Hr. P. ntbkc damit bekannt geworden ü 4. » aifitvi Kttrifutai ut<d Paulus iCor. i, 3. 7. 



bM, auf manche ErklMrun^n dicfes Meifters in der. iie^dberetn in dem Ausdrucke §v /t^tm» und in der 
&n«fe befooden zu reflectiren. Gleich der Anfang Aebnlichkeit desGedankens. . Wenn nun ans fetclffft 
der Einleitung in df« knChDlifctKn Brief« Gberfaanpt,' Acbniiofakelten fchon folgen toll, dafs einer dieSchriS. 
ift neu hinzugekommen , und d6r Vf. hat jetzt die ten de» andern g«lefen habe ; fo flbeniimmt Rec. ge» 
Hernuttg derjenigen Gelehrten anigenommen, welche trofi den Beweis , dafs alle SchriftfteUet des ti, T. 
bebannten, dafs die hatholifclipn Briefe aus einer einander gclefen haben, und dafs keiner von ihncM ' 
Nechalbmung der Paulinifcben entftanden find, und eher fchrieb, bi« er die Steiften der Andern gelefe* ' 
dafs diefe. zum Ttteil bev jenen ziini Grunde gelegen - bitte. Doch der Vf. fetbll, der «m Ende wohl fiebt» 
hoben. Daber wird alsZvv'fick der knthoUrchenRriefie wie wenig ftreng diel^ Bcweisart fey, geftebtS.it, 
sngageben „nt Chrißianontm facirtnter ex - 0ailwn> dafs fitb dlefes eher /sMe» als satt- Ü^mten inveifm ■ 
rjatr».P^«eßmiiint praecipue in, Jßa minore collectas,' taßi 04 ^»od Umm ptrtipi magis^ quam vtrbis iU- 
,^nrffis -irttK itmnwn f»rtim fanaticonttlt wartimi' mo^Jh^ari poteff) und entwaffnet dadurch eUe Kridfc, 
„Mn^Aorani mummn, ^i turiiaba»t Chriflia.ii«s,- d«nn wo ein ftrengnr VemunfU>eweis maf^geU, da ift 
i^dotjkrinnM^ue .Pa-uünam f*ifii opinfoni.- keine Ueberelnftlnunnng möglich, infofem fich elm 
jfti tt intetpreimmentis quafi in/*«*- fubjecrtrCs Gefilbl nidtt erzwingen Ufst Kechac 
„■■•M t." Das «rftft.ift immer als AbÜcht ditfei Briefe- zwar zum Uebci<ffufs den flrief Jacobi iiOch eJnmiA 
angegebeni allein da» lente, wotiacb fie zur Wie-' fchnell dupchgetefeAr am es zu veriudieh, ob er di» 
deikerfteUung der ächten PaulinifchGn Lehre dienen ^ fmOeflltd ge^AnMi kannte : allein er findet vmAi 

Mes. ift eine Hnwchtfe^die^ctiklHMittohnnTCi'^ rinr jrhftn ftrlMiÜrlittrU In fllntrtit tir *Hi "^'^ 

■ J. L. Z.. I800. ErJUr Bmi. Qqf nnd 



"4^ , * ALLG. L'lTEllÄ'PÜRyzllTÜNQ , 49« ■ 

und Qichterirchen feines Stils mit der fo^enannten ten firieTe |ohaiini9~3cin 'erften tiinzagef5gt wurden.' 

BCTgpr«ih;t, al^ennBretirt fchwpcjiq Aehnkchkm'tiB ' ^^^ie-Methtrierdcr ^IntfflrpVeWtiejr Ä« V^, **.'>% 

Sazehwn Wortehv uaS Gedähkcli mit Paulus. Docb ■■Jtaart^Älaher-fc-ifiLTiBh'Rec «icbt Iiiji|e'-dftbey.aut- 

*in Ganzen ift Jacobus^ ZS}1^3 felbftftrindig und^ fägt, halten. Sie ift im Ganzen fehr gut und die einzig 

^inen eignen (übarakter -an 'ficB. "T^ehn nun aber 'wab'rd .'"»('"tTeir eigeTüTIcEeii "STiTn der Schnftficllcr 

aucb Aridere eine grofsei^ Aehnlipb^cfit ^oJt. faules > ^es.-^ferthpiiif^ jieiaiis zu bringen. Sie .rührt noch 

entdecken, alsRec. ; fo entfteht doch die natürliche 'von dem gräfseA Philologep £r tw^i her, ging Ton 

Frage: ..ob^uun dcjia-in diefer .HinÜebt goc nichts. 4iefun.£u Htytu, MoTMS.m\i.~'lio-wu-ätat-, un£ von 

•uf die perronlicht BekannEfchaft und Beratbfchtagung dem letzten wieder eu unfehri Vf, Kein Wunder 

Beider Manrier rerliiien ^arf '(>'«rK)- 'G"'- )• H.- AfiolK: alfo, dafs-^cb fer (tdi ih'der Vorrode geg«ii'die Kau* 

Qfcfcb. i5 und at, ig. 19:^ Condecti'flllcs.aus.deTfLcti tijckt moralifcbe Auslegungsmetbode erklärt, und 

tiice der Schriften^PaiiHabltuten lUuTs.i da dock dit': iif^T^itnJiehil'mit liein MortfinUe 'bcgiiü'gti v-elcMr 

Srbwiaeigkciten'.hiebeyi. ' wie Ae.fe fchnell am denr doch l^bll der laorjü&iien Attslegdng^ VOrtin geben 

Jacobus kainaii,- tmendUcb find? Paulus fandtesfehie'L liiüffe. -«^. R«a läfstes «htigenaitiöbin-'gfcfteirt^teyii: 

Privstfchl-oiben ari die Geweinen oder Peri'oneu.j' %»., ^ ohinic^t vieüelcbt iu. (%' oniiö^Mta -jjn-ptfm 'zu'-Viel 

die fie gerichtet und, uud^egingen ab^ ohne, dafs. Triviales mit aufgenomia£n-ift,' ivns eitiem jcdth in 

eine Kopie davon genoiumen wurde.- Wie Itam nun , der gri^chifchen Sprache wohl Unterrichteten bekama 

Jncsbus dazu, der nnnter zu Jeru&lem blieb, ^yobin: feyn inuTs? ".Z: B. die.Hemerktin^eii, dafs nxtai^tf 

keiii Brief des Pknla? gefchriebeii wu/de,' fo^y^ wir, dem accajat. ahjolut.-üi^^ürtvt erden miiKt','ätti»yaf , 

WjfTen^ Am wenigfteii -empfiehlt il^h'dieftt HypO-i oft ein« bJofie jriM'(icaf«;tiw«ji'Mit(ff "ift tjid.iöi AHein 

thefe deT.Naduhitiiing, wenn fie fo w^it ay^gqUehnCI wenn-man.^uf denandem. Seite bedenkt, wie viri 

wii^, als es der Vf. thüt.S. aix ■■,,<t»(<i«W>'*9l*'dCTii, sngehende , TJwologah' einen- rfar''/chrpcbt*n- Unter-- 

ijam NttKc rem perfpactam habeä,, tpiftola ^ticQbi et rieht im Griecliifcfaen erhalten' hib'eA; fäma^ es filr 

„mitera Petn ßtnt. imitationes tffpi.tpißolki iPfiitlinit^ dieife garnicht ÜberBü/Iife iVyti. auA folcbe Kleinlg- 

„prima Petri vero et^udaetpißolaimitatiottmm.,iiiii-'. Iteiten zu. bemerken.) Defotiders i»' Nted^fachfen.' 

litationes, qnippt. ^wtntth iliaitd epifiola* ^hcqH, ha^c Um aber doch «uch-ainerr Beweis l.n g«ber(, wie der 

„ad alttrnts.Petruiae «x«ifcii«w, »»«(«? t((«lM« tijpQ Pai»-j V£ dfe fchwierigfteniS&llen.fllrferi Briefes jdkt ev- 

,Jmo frGtrftts nugiecto, eßumtata Ä(*>)wAm^itnr.;' In- Jüffrtjp.wiü fiec:.;dle.ETktai*niei> vdn e*>iigeTi defW- 

Utrietn ichreibfeligen .Zeiten wäre. es wchl.der jyii)he. ben^usbebcn;- Jinp. ^'jS fiuded'fifch die- ftbwierjge 

werth'uhd wörde- ein interellantes, SchaufpieJ liefem», Stelle %m % o-Aiu)»«'«! («jf^ii « k9*;Ioc '¥)j5''kf(K|fl!( 

»a^b jeder Leipziger' Mclie die .NacbahmuHge.n der. welches Hc'P. entweder ifür omwiiMHMi oder mn- 

Nachahmungen bis zu ibcer.erllen Quelle zuveffol^-: plMwf tmpirtotu jiimnlt , Aiitf üch 'Im zWeytÄiErcitfs . 

ge».: allein weil im AlleüTtHumikelij folchcr Zufland., niüjer for -das' letzte crklBre. R*c, (ft'nuch det Mey- 

der Dinge e3£ifticte , als hout-z!» Tagej /o-kann fich- nurt^.nur.dtfs-erdeji'Ausdrock iats"pecHfphfln AoS— 

Recii ßudi lucht.jvon der M*yMng des -Ha- A. iP.'f dfwck; (na(i..dec Mariier des 'Ja^ebüs) aofFafBt' „die' 

iawraeugen, wenn er gJeici den B.ief Judri gröfstea- , Zvnge ifi eike li^€lt'ma-lil%g9ttekii^tif' fü**J(len pte- ' 

theHx für einen . Abs2ug' ittts d«"»' zweyten Briefe; firifchen Gednoieit: fieift efn'SammelpHitz -TOn l/tt- 

" Betn,jaber tiuch oben deswegen, beide für höchÄ ver-v gerechrigkeft ; fle i ftiftet ■ eine M»*ge »oft Uebeln! ■ 

■ dSchtig halt. Inddfea veclüfst er diefes MeeriVon ; Die einzige Schwierigkeit macht nur tiöch -der Arri- 
Hyiio^efen gern , und begnügt fich, damit, diefaph-, kel e,. welche der'Vf; nlcbf beriüirt hat. .Wieinder 
verÄandigcn Forfcher auf einen Gegenftand der Pro- _ Artikel fcbeint hior- axj^cativt oder appofitive «u fte- 
fang mid nähern UnterfiLchuog aufmeckfam gemacht hen, für xai gri<, fo'wie gieichdoraitt' hi* ffiriX«« flfr' 
zu haben, welche der Vf. ebenfalls vinhifchl. EjFfreu-. KvranmXifra oder .tKt trrAft. -^llrilt. Sttiudlm b^\M' 
licherift es für den Rec. gewefen, zu. fehettidafs.-. lisgpgen, dje garize,StelIe fey eine Afcfplelimg arf 
Br. -P. liun auch den Jacobus, genttnmjnßus C^iHmcO . deft Sündcnfäll, fo^afsles'heifse: die Zurtgehat-^ie 

, fiir dert Vf. unfers Briefes hält, zu welchem Pradicat : Welt mit Sünden angefüllt ; lie iit die ürfnche , dafs 
fidrder Inhak fo vortrefflich pafst, und dafs er nun . die Weit mit Sünden angefüllt ift. Allein -^iöfie Er- 
such die Meyniing des TImdoret in, Hinfidit des . klarung wird. mit Recht für annnnehmlich befunden» 
Ausdrucks xa^jkw angeMommwi.hot, wekhejinmep-. deiHi fie ift zu-gi^fucfat und zu gezwungen. ' Gleich' 
die:M^ifffchei}iUchfte bieibt, wonach diefeBeiwiintmg darauf heifei es v«n der; Ziinge- 'nat <pj.a'figäff»'¥tt » 
gleichbedeWpnd ift mit «yM«A«*. au mebi^rp.Geinei-', T-jtojjoV Tir« Yiv^waws-'^iebiAusdrtide, d« tfbeh T*' 
nen gerichtot, im Gegenfatz der P«uli«jfcben Briefe, ,; fchwjerig -ift.. Hr. P. überfetzt '«n iniMndittotitis «rt** 
w.erche.faftaIlÄ'«ine.fpecieUe Richtung haben! Jpo-": deCmtfim fü-fttfcitanrio oiüonm,- A^idiwum, fliiitU*- 
tiorifit d^owt»»tiu, und Jwenn«ueh der aweyte ijud., num incendia i. e. «fri ab: iinagiitt \reitgeT*S' ~ vittM^ 
dritte ■Brief' Johannis eine Ausnahme iMcben; f* thut . tutßram perdit, \iti\ferrimajn'«itdSt,-'«^ «rktart fic* 

' dies'nichls zuT'Stche. Allein !W«B,ff*gl. PDS, dafs die,, aueh hiöriibrt. näher im zweyten'EKcurs. Dcp V^ 
äw der iatbolifoheh Briefe .¥bn..jpl(ec wlJ jifbfnher' afcentuirt oJfo Tpoxov nirj-KKÄtm itftiirfV'wdcbesjödoc^' 

■ ftanden habe? i£t(/eiiiM- w^ft,ni<;htft da*»B:..Jvnd,f»,; ">tiit bem.erkt ift, - Atfein.jes fconimriiier *Or»«glh:^* 
kteasn «s fehr.gut urfpriinj5li(^[«BSi fÜBf ^W(i(£n > aitfd.is ßild.nli,. undda firtige R*c. : ob ee \irwhl «i^^' 

7eyn(oderw«iiwif».wi8itwtyjW*.:*K:Jliei*la»'.ietjhj fc|wAi*Qtef;ilild.fey.— dieZstog^ifllecktuÄfeBti«***' 



■ 49^ Hff. «3. fKB-RUAR igoc 4^4 

^«»s/aitf in Briiriil? Das ßild fc&cint vietmehr fa auf- Ucbcrrct7.iing begießet bat, ill em äctites Tettiies 

gef^f^t. werden ZI] miliTcn: die Zunf^ ilt die Axe im Denkmal von Menfctienliebe und Befcheidenlieit. 

Rade unfers Lebens, Jie treibt äas Kad herum) dnd Rec. kann (icb es hiclit verfngen, den Schlufb derfel-^ 

enti^ammt es mit ilirtm verzehrenden Feuer. Verg]. ben hier nnzufuhren;' „überhaupt hofft der Uebcr" 

^nacTtön Od. 4- T. 7. Tp;;toj ap^aro; Yj;p ö.« . ßxrat fetz'er , dafs wenn et, nach einigen dem Studium der 

■rpex*"i^'^"^^'i' ~~ i'f^^'i ifl hier zu nehmen, vie Mcdicin voi-z£glkh gcwidtaettn^atiien, feine Kiäfre 

ii 23- unfere natflrliche Befchaffenheit , lebendig« in diefem* Fache veri'ucht, es der W:thl des ßcgen- 

Jjatnr ^i)ji('i. q. ßis;- — . Auf diefc Weife könnte flrandis und der alleii wahrhaft billigen ßjchteni 

Rec- noch mehrere Stellen nnfäbren, wO er von der eigenen Nachficht daiilen zu dürfen, wem» man 

ErUärung-des Vfs. abweichen zu niöfTen glaubt: fein eifriges Beßrcbeil, — nichts Schlechtes zu li<P ' 

allein es -\vUrde blos die alte Wahrheit dadurch be- f^rn und feinen bcifsen Wunfeh zur ycnnbiderung ' 

ftätipwerden, dafszjvey Exegeten fchr häufig von von Mcnfthen elend beygetragen zu hnben , bey die- 

einsnder abiveichen. Dagegeii will er lieber noch fcr Ausnrbeitaiig haiiptfachlich in Anfchlag bringt. 

^merken, dafs wir Hoffnung haben, die Arbcir des Es ift vorzaf;lich die untcrArichene SteÜe.^ic dem 

Hn. P. bald in ununterbrochener Reihe fortgefetzt zu Rec, ditffcn Schlufs def Vorrede ,fo intcreffont und fo 

febeUt und dafs zunachd die Briefe an die Korinther lieb ntacht; er wünfcht der Staats^rzneykunde der 

folgen werden, welches gewifs dem Wunfcb des Pu- öflerrgichifchen Monorchie za der Aus'ficht GlOck, " 

Micoms völlig entfpricht. Doch erwartet man billig einen Mann einft an einer der erften Staatsftellen-zu 

von dein Verleger bcfferes Papier für die, Fortfetzung beGtzen, der d?n Werth der Arzneykuiide nüs cig- 

toles Werks V denn däs^ gegenwärtige erhebt fich nein Studium kennt, al^o ihrem Eiiiilufs auf da& 

«lebt viel über eijie gtwiffc Sorte von Löfchpapier. Wohl der Menfchheir und des Staats gewifs Weg« ' 

eröffnen und bahnen wird, die ihr bisher oft von 
"" ' Einfeitigkeit und Vorliebe für andere Zweige d«r' 
. JR'Z^ErGELjIHKTHEIT, Staatsverwaltung verfchloffen Öder doch effchwert 
'■ '-.'-"' . wurden. Saurau und Harrach t welcher Arzt, der ^ 
Wie», b. Schauraburg u. Comp. : UeberKranihei- die Wohlthätigkeit feiner Kuuft in ihrem ganzen 
'■ tm dfT GefängMWe nnä Armenhauftr', eme von l/jrtfang keniit, und dem Mcnfchenliube.. dos Herz . 
derJ.ondonerinedicinifchcnGefBlIfchaft gekrönte! erwärmt, den Geift erhöht, würde die Ftrro's 
Preisfchrift. ' Atis dem Englifilien des §oloi Ma-- nicht beneiden, die unter ihrer Obhut und Leitung- 
Jbn'Gopd, F.M. S. überfetzt und:mifAnmerk.un- für das erfte and wichtigfte \yohl, für dos Gefund- 
gen begleitet. ,1798- 190 S. g. (so gr.) heitswohl des Staats arbeiten können ! Der Abfchn. I. '_ 
Wir haben diefe- vortreffliche Ueberfeizung eines der preisfchrift fclbft enthält: vorläufige BemtrliungcH. ' 
trefBichen Buchs einem Menfchenfreund jnd Kenner und kutzerAbriJs der UiehergehÖtlgen LiterärgeßhkhU. ^ 
itt Ärzneykunde aus dem höhern Stand der Staats- Die Ann enge fetze und Armcnanllalten find in keinem' , 
Bftger,. dem H». ' Grafen Carl von Harrach zu dan- ' Lande fo zahlreich als in Grofsbriiannien, ^tc erftern ' 
iShi; das Origifiai: A Dijftrtathn Ott the difAfn of- fcheincn fdgar ein för lieh bellchcndcs Syftem anszu- 
Ptifonf and Pooyfiowfer, pubtifhed at tke Reqneft ofthe machen und weder voii irgend .einem Volke berge-' 
'Mtdicat Soeitty etc. Tq which is adäed'a ßngttlar holt, noch von irgendeinem nachgemacht zu fe'yu; 
tafe of praeterniiturat foetatiofi ttc. B^ 0. M. Good, drefe Einrichtung fcbreibe fich offenbar Von der Auf- 
kam fcbon 1795 zu London heraus. Der Hr. Graf hebung der Klöfter unter Ueinvick dem VIU. her. ^ 
hat die letzte Abhandlung mit Recht uniiber/put Der Vf. theilr auch einige, frey lieh nicht vollftandig« 
gelafTen; weil fie iwar für fich phyfiologifch merk- und genau beftimmte litcrarifche Nachrichten vonden 
wflrdif, dtfch nicht jenen Grad von Gemeinnützig-' Armen aiiftalten bcy dtn Acgyptcrn, Jodcn^ (iricchen 
keit hat, fder fie zur" Uebe»fetzung eignen konnte, und Romern mit, die aber für feinen ZwMk hiurei- ■ 
Hingegen fagt er von der erIVeu : „die aufmerkfame chen.__ Die mehrern uad beffcni Armeuhaiirer und . 
Durchicfnng erllerer Schrift iriachte den wohltliätig- Gefängniffe bcfitzrEngland erft feit 17Ö0. Ablehnen, 
den Eindruck auf mich; fie fchien mir ein achtes t'on dm gewiilmlidißrn Kraniheiten der Geflingnißv ~. 
feiterie? Denkmal von Humanität zu feyn. Ich ge- vnd ArbcUshauJer. Dar Vf. theilt diefc Krankhci(t:« 
wann den Msim herzlich lieb, der fo warm und in zuey Clalfcn i) die, welche von aofsen hcrcinge- 
dcbtig für Untei-ftüizung undiKcttung, phylifch uiid. bracht werden, wovon die hanptfächlichl^en Gejcliii-ii- 
loonlifclj . Unglücklicher fprecten konnte; er ver- rc, die Ltt/(/>wc'je und die Krätze litid, und 1) die, 
dre*iteH«wW(fjFrefand zli feyn und er war es ailch." welche durch ünrcinlitlikeit , ungcfuufle Luft unÜ 
Ree. -möchte hinziifetzen: und verdieate einen Ver-:- Mangel an Bewegung innerhalb derfelbcn entfprin- 
■ dcQifeher von Uoivard's Geift zu ßiiden und fand gen, welche wieder in drey Ckffcn eingetheilt wer- 
ilin »ucb.. DeulfchiaBd beJitzt aun feine wichtige, den: i) Hautausfchlage. 2) englifche Krankheit und 
Sthrift in cinOT treuen, correcten, wohlklingenden WürHuir und g) Fieber verfchiedencr Art, welche 
ÖeberfefüTjng, otit fscSkundigen, treftenden, kennt- entweder von Verftopfung, Etkültung, unreiner AIt 
nißteif^hcii; Anmerkungen bercictett , und fn einer in,pfph3re , Nicdergeltblagenheitdes Gemöths. Tnm-, 
Äein iinpc^,£iehält. chtfprqcheiideh äufsern elnfachea ksnheit etc.. eiiillehen.' Der Vf. klagt fehr über die 
Schtobeit. Bie V»rzedi> .wouül dMitb Ccal ft«a« - viel«» Mangel und Müsbräuche. welche in feinem 

■-■ 1 ...... . - . vatttr- 



«x 



A. L. Z. FESaUAR igca. 



*^ 



V^terlsnde in RSckficht der GebSad« felblt, der Yer^ 

wattting diefer Anllalten, ' der innem Einrichtung 
und der Lebensart in denrel))en herrfclien, er nennt 
namentlicli viele GeföngnilTc und Armen häuf er, deren 
Bffchreibung fchaadertiaft ift, und der brittirdien 
£inficht, Humanität und Edeluiuth zu keiner Ehre, 
gereicht. Die Gebäude find aUe SchlöITcr, Klöfler« 
Scheunen von durchaus unzweduaüfsiger vild oft 
fcbädlicherKinrichtungi die Wohnung der GefÜng- 
ntfswarter, ift f ehr oft ein Brannteweln- odfer Bier- 
haus, und das Gefängnifs felblt, ein eigentlich zur 
ihtlicfaen BefTerung benimmter Ort, eine Schule der 
ISrmendften RucÜofiskeit und der VöUerey, doch 
Rec. braucht hier das abfcbeuIicheGemälde der engt!-' 
Ichen GefangiiKTe nicht wieder aufEuflenert; man 
kennt He aus Hoivard's hiß. of Lazarettos etc. wor- 
an^ buch unfer Vf. die liieillcn feiner Beyfpiele her- 
nlminr. Gegen die Gefchwflre rühmt der Vf. Ruhe 
und Nüchtenilieit. und wenn Jie durch eine lange 
Dauer bartnfickig geworden find, Milchdiät, Queck- 
filberarzncyen und einen mäfsig knappen . Verband ; 
gegen die KrÜtze, den Abfud der weilsen Niefswurz 
oder die Londner Sckwefelfälbe mit etwas milder 
Seife. Die Kleider der Krätzigen folle man wegwer- 
fen oder, wenn He etwas werth /ind, in einem klei- 
nen Zimmer mit 3 bis 4 bürgerlichen Pfund Schwe- ' 
fei sBsrÜDchem. \Jnter den HautBusfchUcen der 
Kinder ley der Kopfgrind der gewöbnliefaue , und 
entliehe aue der Nachläfligkeit den Kopf rein zu hal- 
■ten; der Ueberfetzer behauptet aber in einer ^iim«r- 
ftw*g, «5 iniilie non^i eine andere Urfache mitwirken, 
und glaubt fte in der fcrofulöfen Anlage zu finden. 
Ge^n die Rathitis lobt der Vf. die kalten Bader, 
welches Lob aber der Ueberfetzer widerlegt, und 
dafür laue Bäder cmpfi^lt, auch giebt er bey £in- 
ftSbmng der Bader als öITentliche Anwalt,, den lauen 
den Vorzog. Der Vf. hat «hngeacbtet der VerCchie- 
JiejAitit der .Urfachen doch nur eine Gattphg von 
Fiebern iu jliefen HSuCem gefunden, nüuüich den 
Typhus CvU. oder Umham's fchleichendes Nerren- 
fi^ber. Gegen die in GefJingnKTen oder Arbeltshau- 
fem ^ewöftinlidie hartnäckige Leibesverftopfung 
empfiehlt der Vf. durchaus, f-owohl bey fchlechter als 
guter Koft, Aarke Abführungsaiittel aa? Jalappenwur- 



zel und Weinfieinrahm; fie koame-Ton dkfflUai^el 
und der Entfernung der gewöbniichen Reize her. 
Die Urfache des Kerkerfiebers beftehe nicht hlo» ia 
Mangel an ^fcher Luft und Ritnlichkett , fondern 
die Niedergefchlagenheit des Gemütfas, Ipiele dabey 
«ine grofse Rolle. Aus alten und neuem Schtiften 
flucht der Vf. zu bewetfen,' dafs das Kerkerfieber 
der Pcft g«nz nahe komme. Der Ueberfetzer bewelft < 
in einer jlmmurkung, daf» der Vf. die Anwendung [ 
de« kalten Waflers und der Kälte überhaupt imTyphus 
zu unbedingt ausgedrückt habe, und ^g* febr gelehrt 
feine Meynung über die Anwendung der Kälte i« 
allgemeinen bey. Abfchn. III. Vm der Lage und 
E^rickt»>^ der Gefangniff§ etc. Sehr gote Vorldüäge. 
woron aber die meiftcn fchon fehr bekannt iind. 
Der Uebm-fetzer billigt zwar in einer trefflichen'.^»- i 
nurAimg' die Beweguiig durchArbeit, dringt aber audfc 
fehr auf das nrgut\orum iHfrrvaUs oUo difptm^n^ 
auch widerlegt er in einer andern Priwle's Übertrie* 
benes Lob de:r PQsazenkoft gegen fauticnte Krankk«!- 
ten. Wir fügen noch hinzu, dnfs der Vf. die einzi^ 
in dem Zuchthaufe zu Marlborough, in den Arbeits-' 
elmmem aufgehangenen und aufgerollten AbwafUi- 
tOcher, mit damnter flehenden W^erfonnen, al* 
fehr zweckmafsig zu der fo nötigen ßeinlichkcic ' 
rOhmt. In einem Anlia»^ S. 174= — IQO. hat de« 
Hr. Graf die iCieHtr Stn^- nU BeffenrngsanfiaÜm 
gut und meiAens mit verdientem Lob befchrieben. 
n4iniich Abs Polüetfhiau,fäi poliiifcfae Verbrecherf dl« 
Schetaaia für laquiJitf n und Gefindel aller Art , und 
auch zum Criminalgerangnifs; fie errege den WuiilSi 
zu wefentlichea Verbe0eningen , die aber nur duidi 
eine Ümftaltung des Ganzen ausfithrhar find, dM- 1 
Zuckütaiu, das blos ein StraAKt^ für GrlminalTeibttt* I 
eher ift, wober der Vf. auf die Schädlichkeit d«r 1 
zfthlreieben Gefeljfchaft in den Stuben in moralifcber 
Rücklicht auünerkfam macht; das Findd- und 2^«*. 
Jtntiaus, welchen der Vf. noch eii> eigens eingerich« 
tetes Bad und eine naturhiflori&h« und technologv< 
fcbe Sammlung nebfl dem dazu gehörigai Unterri^ 
wünfcht, auch i& ftn« TiAelU b^efiagt^ welche dtm] 
Bedand diefes Ilaufes darAellt, dec nfolge dies Haas. , 
von i7S$ bis 1797, fowohl in als cufser AemfeÜtem, 
16470 Kinder verpflegt lut. wovor iwr 308 ftMb«Bll 



KLEINE S 

TÄAAOodiK. Ijtlpztg, %. Burnefter: Soeratii '&^*fintfi«- 
leCuKtn pueril «aH' lemtre nminmtrfamfa rxpUralitme loci -e 
XeTiatth. MemoT. S^.IV. *■. iL « %.Xl. tjtrti — Frid. Gut- 
litlm. Llirenff. Jloßiui, Scholie Thomitite ftecrar. iSoo. tftS. 
4. .Der Vf. diefer kleben Schrift, welcfl« fich Idurch -eiupn 
iFiiten lateKilrfheti Sitl «mpficlt, Tucht zu »igen, -AiTa avclt 
Xeiiopheii''a UeiikwürdiKkeiitn luiigen Leuten nur im Aus- 
zug erklärt -und zma ^igmea htCea rapfoklcn werden foUtm. 
Denn lufserdefn, dif» ixy niindieii fitellan aufh :da» Atme 4e» 
Mann* utchc gern lange verweilen werde, wail fie ^M 'Gefühl 
~ia Sittlidikeit -uitd' Söhsinkaf<Jg1(«it beleiÄiiM, [b werd« -ntB- 
cbe* andere, tras ■'na deiti Innern der Phuofophi« tierpleiteC 
fey, jungen X^eTem -unverltairdlicfa bletben, und -duieniie, -was 
mtmder Socr>tM in fpiner ironifohon Meaier voctrag«, «der 
WM Xen«p)nin iden iphtSt^igea .Sophtflen «Itne ItWfefigta 
feiia^ift« Wideciecmig ib.den MuhSI^«, koHw1«l[Ae L<m 



CHRIFTEW. 

fo(!ar irmwirren und ihnen 'N«chth«l bringen, —7 .AQcrfiaM 

S'ebt ei auf wt^ileiiinricfateten Schuled aufscr Xenepbo^l 
etAwilnligkeiten 110^ to Tlele« «irdere von |riecliilthcn Ao^ 
1*ren ,zv lefcn, 4tti aian fich« im Jiiftr SimßAi eerri w\xA g^ 
-feilen laflen, yremx ia jen«i «imge Hapittl iiberfcb&Mn werde«. 
IndeCi kotoBit, wie uns dankt, bey 4er aafeMvoi^iiaa Fngt 
all«! tlieils auf dasAItetäerLeraran, welcheHr.it. hier-jiBcrM 
nennt, iheili auf die Ohigkeit und Methode' dei Lehrer». Wir' 
-WifTen •utEr&hrun«,«bfidieM«u>riMlielt, inSchtüen »wf Mg 
Art behandelt, welch« Hr.fPMAe in feiner fchaixbtiwi <M>ef 

_ retzuBff des Budii irvrfaEeichnet hat, auch in Jen tos Hn. A^ 
"itjee^KnenStellen keinen Nach theilltiften, und wir fcbcii mii 
Vergnügen. dafiJcr 'VT. felbft itieiihd^adeii Ifiigrund dialerd- 
fdur S^icaflndiriteiim, weldie "OagtOu v tf wtf rt tt tmuOem- 

, - «HfiMHiiMi iiirfdMwU»* »aritofci. 



Numero 63. 



4!« 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Sannmb*nds, d»» i. Jlfäre -igpo- 



XATHEmATIK. 

, -FaAliKPVRr B. M. ► b. Varreiitrapp a. Wenner : An- 
fangigriinde dtr MathtmatüL Zum Gebrauch auf 
Schuli-n un«i Univcrfiiaten , beraus^gfeben von 
G. G.Schmidt, Prof. der Mathematilt ru Giefs«n. 
Zweiten Theils jwtifie Abtfuihutg. , Hydraulik 
«ad MafcAinenliehre. opoS. ffr.g. mit-0 Kupf. 

W flr die auf dem Titel des Buchs «ngeecbene Be- 
■■■ ftlramung ift m riel Wneingebracht ; auf Schu- 
len kann es gar nicht gebraucht werden, auftJniver- 
;* Cimcn kann es auch nur für »enige znm Unrerriehte 
r dienen. Uebrigens aber find die Materien gut abge- 
j haadrft, and der Abfchnitt von der Mafchinenlehre 
V jft vielleicht das Brauchbarftg, was wir in deutfchen 
StAriflen in diefem mäfsigen I/nifange haben, da das- 
■ IVoreiircbe und praktifche gut mit einander ver- 
enden iftj T^enn auch jenes wegen des Abganges 
^ der hohem Analyfis noch etwas mangelhaft bleibt, 
oder einige Erinnerungen /ich noch machen lafTen/ 
In der Hydraulik wird von der Bewegung 'des aus 
Gefiifsen fliefsendcn WafTers nur der Fall betmchtef, 
I -da das Gefäfs ftets voll erhalten wird, und die Aus- 
Äufsö0iiimg klein ift. Der Fall, da ein Gefafs von 
• irgend einer Geftalt fleh ausleert, i& bey Seite ge- 
^ ^etzt. Weil er ficfa ohne Inte^rakecbnung nicht ab- 
\ kandf In licfs , und weil der Vf. keinen prakrifchen 
Nutzen davon kannte. Allein bey Pruckwerken 
j "W.ird jt der Stiefel ausgeleert, und bey Saugwerken 
I 'angefüllt, fo dafs doch jene Theorie hier nützlich, 
, -WHrd, wenn fie gleich, wegeil einiger Umftande, 
fficbt ganz befriedigt. In der Tliat kann die Tlieorie 
1' der Druck- und Saugwerke, und der Bewegung des 
' .WafTers Hl Robrenleituagen, derlühem Ansly^fis 
mI^ entbehref). Den grtrfsten Theil der Hydraulik 
niinsu die Lehre yon d«r Bewegung des WafTers in 
•jlöhrenleitungen und in offenen Kanälen ein. Die 
j JBüstiCcbe Theorie von der gleichförmigen Bewegung 
des ^l'afTers in Kanälen wird vorgetragen; die vor- 
theilhafteße G^lt dgr-Eanal- und Flufsbetten un- 
terfucbt) und gezeigt, wie die Krammungei> der 
'FlülTe und Kanäle am beßen genoitimen werden. 
'Zuletzt yoin Stofse und Widprftau^e des Wafliers ge- 
gen fette Körper. 

Den.grdfsem Theil des Buchs nimmt die Ms- 

•fchinemlebreeln voii 6- 109 bis 290- Allgemein von 

v-Blafcbinen und d^n bewegenden Kräften; von den 

- Hebezeugen, -Kfn ^^n Mahlwerken umflündlich; 

v.Ton de|t hydrsnlndiai Mafchinen , zu 

.., A.L.Z. jgoe. Er^cr Boiuf. 



-die pampfmafchine genoniinen iA, nach allen drey 
Arten, der alten, der mittlem und der neuen; zu- 
letzt von Uhrwerken. D'« Beobachtungen , welche 
der Vf- an einigen Mahlmühlen, unteffcblacbti^cn 
und oberfchlachtigien gemacht Jbat , und dre voIHliin- 
dige Befcbreibung der Einrichtung, nehft ihrem Effect, 
verdienen vielen Dank. Deigleichen haben wir noch 
febr wenig. Die Mähte zu la Fere hat über ein hal- 
bes Jahrhundert zum aUgemefnen Exempd gedient, 
fo mangelhaft fie auch gewefen feyn mag. DieGröfse 
dar Reibung zu bei^iinmen, liefs Hr. S- das Schutz 
eines ftilläehenden Mahlganges aufziehen, mit einer 
geringei.'n Ethähung als an dem mablendm Gange; 
aus der Bewegung, die jener Gang erbfeit, berech- 
net er, dafs die auf die Reibun"g verwandte Kraft 
~ 0, 412 der bewegenden Kraft war. Wäre die 
Friction ein Drittheit des Drucks, fo würde fie m» 
der Maffhine ~ o. 6t der bewegenden Kräfi gewe- 
iet\ fcyn. Der Vf- fetzt bey einerley Gefälle die be- 
wegenden Kräfte dep WaOermengen proportional. 
AUeiq es mürste hier noch beachtet werden, dafs die- 
zu der bewegenden Kraft gehörige Höhe, die bey 
dem mahlentlen Gange drey Fufs betrug, bey dorn 
leer griienden gröfser ift, da das Rad langfamer um- 
lief. Der Vf. nimmt Klügei's Theorie der unter- 
fchlücbtigen WafTerräde« an , weil diefe ihm nach fer- 
nen Erfahr an gen die Natur der Wirkung d>^s Waf- 
fers bey unterfchinchtigen Rädern am befriedigend- 
ften darzuftellen fcheiiit^ Allein es wird nach derie!- 
ben zur Grundfläche des Drucks nicht fowoht die 
Schaufelfläche als vielmehr die ÖefTnung des ScÜUt- 
■zes z» nehmen feyn , und eben fo bey jeder andern 
Theorie. Die Schaufeln andern ihre Lage jeden Au- 
genblick, und decken fich auf mancherley J^rt, fo 
dafs die einfache Vorausfetzung der Theorie hier 
nicht mehr Statt findet. Auf die WaffermaiTe, die in 
einer gegebenen Zeit das Rad trifft, kommt es aller* 
dings an, alfo. nicht hlofs auf die Gef cfa windig k^ii 
deffelben, fondern auch auf die Schutzöffiiung. 
Wenn man in dem von dem Vf. berechneten Falle, 
da der leer gehende Gang in Bewegung gefetzt w.ird, 
die Kraf^ am Waffervade eben fo beredmen wollte, 
wie es fCU den mahlenden Gang gefchehen ift, fo 
wfirde fie für jenen gröfser ausfallen als für diefen, 
weil doa Rad langfamer ging. Es find noch gute Er- 
Ehrungen an Stampfmüblen nötkig, woran der Wi- 
derftatid fleh beffer berechnen lafst, — Bey der Ef- 
ktürung der Veracfchen SeÜmafchine thut Jjr. S. ei' 
|ien guten Vorfehlag zu ihrer VetAürkung, nämlicji 
mehfere Seile aeben einander über eme Walze gehen 
zu.laffen. . . -■ . . . 1. . 

Rrr Hin 



4W 



ALLG. LITERATUR - ^EJTUNQ 



. Hm und wieder fcheint dtefes überhaupt fchr 
brauchbare Buch noch einiger BejichtL|;un^n zu he- 
därfen. Der Beweis des Satzes (S. g.) , dafs die üe- 
fc"hwindigkeit des aus' «iueiri immer voll erhaltenen 
prisfiutirchenGe^iirse durch eine kleine OelTiiung- ous- 
mereenden "WafTers der Höhe des Waflecs zugehfir«^, 
hat gar keln# Bündigkeit. Es ift eine wiilkürliche 
Annfhine, dafs die belieb leunige>nde Kraft in dem 
austtiefseiideti "WaiTer fich za der Schwerkraft verhal- 
te, wie die Höhe des Waffers zu der Länge der ausge- 
laufenen Wafferprisma; und wenn auch diefcs zuge- 
geben wird, fo Und ja die in derfelben Zeit durch 
beide Kräfte. erzeugften Gefchwindigkciien nicht die- 
felticB, wie in der Rechnung angenommen wird. 
Ohne Integrnlrcchnung kaim man hier nicht fertig 

■ werden, und es ift bclTer, in einem elementarifchea 
Werke Satze biflorifch anführen, und fie durch Er- 
fabrun^n .erläutern * als unvollkommene Bewcife, 
.die nur vcm'irren, geben. Auch die Anmerkung 
■5' 9- welche crktiiren füll, wie bey einer Oeflnung 
von einer endlichen Grüfse noch dalTelbe gelte, was 
^n jenem Beweife für eine unendlich kleine darge- 
thnn f?yn foll, bedarf einer Berichtigung. Wenn 
•alle Tropfeii fcnkrecht zu derOeffnung hcrabraiiken, 
fo machte es einerlev ffyn , ob fie cril in der Oeff- 
nung ihre ganze Gefchwiudigkeit erhielten, eder 
zunv Theil fchon in dem Gcfufse. Allein auf die Sci- 
tenhewegung wird. Kraft angewandt, die der, nach 
verttcaler Richtung nicht zu gute kommt. Das ifl die 
Haü})turfache der Abweidiung der Erfahrung Ton 
der Theorie, .welche die Seittinbeweguiig der Rech- 
nung-nichc unterwerfen jiann. Die Adbäfion des 
Waffers nn den Rand der Otfl'nung oder an die Wand 
der Ausfiufsrofare, welc&er der Vf. einen beträchtli- 
chen Ei ufiufs auf dieVermint^crung der Gcfchwindig- 
keit zufchreibtt möchte nur wenig dazu beytragcn, 

< da die WalTertheilchen eine unabhängige Beweglich- 
keit haben. Manjtounte iie als eine Reibung an den 
Ungleichheiten der Röhre betrachten , welche der Vf. 
für unbedeutend hälr. Die Adhafion oder die anzie- 
hende Kraft der Röhrenwande lieht der Vf. als eine 
der varzüglichften Urfachen der Verzögerung des 
Waffers i» Röhrenteitungcn an. Sie mag ein weni- 
ges dazu beytragen , allein offenbar rührt der Unter* 
fchied der wirklichen Gefchw>:idigkeit und der zu 
der Druckhöhe gehörigen von der Meffe des beweg- 
ten Waffeis her, auf eine ähnliche Art wie die Ver- 
zögerung eines fallenden Gewichts, das ein anderes 
in die Höhe ziehen muTs. — U&ber die Höhe des 
aus einer langen horizontalen Röhre durch Oeffnun- 
-pen auf dcrfslben hervorfpringend^n Wsffers, in d«m 
zugleich Waffer aus der Röhre lauft, hat Hr. S, Ver- 
fuche angeftellt. Er findet , dafs die Langsdorfifche 
Berechnungsart den Druck auf die verfchiedenen 
Stellen einer Röhrenteitung ungleich genauer dar- 
ftellt als die gewöhnliche Theorie, welche ihn auf 
alle Stellen einer wagrechten Röhrenleitung gleich 

irofs macht. Von welchen Vcriaflem hat Hr. S. die 
1er als die g^ölulicbe angegehene Theorie genom- 
SLen? Wet die fundunentaUormel dei^ydiauUk 



kennt,. H'ird dergleichen nicht b^haupfen. Die". 

Fcrmcl S.,133, weldie dicÄnr mrlhenriaflefin Qt- '■ 
fehwijidigkeit gehörige befchleitnigende Kraft bev der ' 
Ueberwucht bcfiiiunicn fpU, bcziL'ht fich nicht aaf 
die vortheilbnftclte, rcndcni iA ganz allgemein^ — 

•Einer Kurbel kaiQi man kein Bch^rniogsvcrmögm 
zufchreiben, das von irgend einer Bedeutung wäie, ' 
wie S. 193- gelchiebr. — Das m*eclianll«b»>Mcnnei)t 
wird S. 139. und nchnnals in, Pfunden angegeben; 
es ilt eine blofse Pri<porlioiialgr(>fse, — Der Carie- 
fifche Grundfatz-der Rewegimg möchte bej- der Be- 
rechnung der Reibung zwifchcn Zahn und Gctricbf 
nicht auwendbar feyii. £9 ilnd hier auchRechiiung;- 
fehler begangen, die Cch aufheben. — > Es wird ' 
S. .163. richtig bemerkt, dafs die geineine Ttieorie 

.den unterfcbtächtigen Rädern zu wenige Schonfefn 
giebl, allein die Vorfchrift, welche der Vf. für^die 
Anordnung der Schauf<;ln mitilieilt, ilt 'undcutUdi 
und nicht berriedigeiid. Die leichtcfte und Jicberlte 
Regel möchte fcyn, die Schaufeln fo nahe an einan- ' 
der zu legen, dai's das auffallende Waffer nirgends 
einen Durchweg finde. . Nur wo ein ganzer Stnii 
ohne Schütz auf das Rad JEallt, wird man Qe weiter 
auseinander zu fetzen haben. — Als vortheilhaft 
wird es S. 1S7. angegeben, dafs mehrere Zahne det 
Getriebes (Triebflecken) zugleich in das Rad einsei- 
fen. Das kann aber leicht Klcimnang Terurracheit 
— Ob die Formeln zur Bercchnuiig der Saug- oui 
Druckwerke für die Praxis hiiUanghche Qentm^^keil 
haben, hat Rec, nicht unterfucht. — Von den Zu- 
bringern bey Feucrrpritzen fcbeint Hr, J. nicht die 
rechte Vorftellung zu haben. Er verlieht dsru.iirr. 
ein Saugwerk, das mit dem Druckwerk in des Et- 
ilen der Spritze verbundc-n ifl. Diefe und freylici 
nicht anzurathen. Aber die abgefondcrten Zubtio- 
ger, als Saugpumpen, weiche das Waffer aus einen 
Knnjl oder Behalter pumpen, und durch Leitfcblaa- 
gen es der Druckfpritze beyin Feuer zuführen,- find 
fthr nützlich, daher in Hamburg jede Feuerfprita 
ihren eigenen Zubringer hat. Man findet einen fol- 
cheii Zubringer in KarflensLehrbegriff Th.V. 3j.Ab-, 
fchni« befchriebeo und Taf. VIU. abgebildet. 

GÖTTniGsii , , b. VandenhOck und Ruprecht: A»- 

fangsgrinit der Anaitffit des Vntndlickm, • Von 

^br. Gottk. Kdfiner. Der mathem. Anfang5|;r. 

niter Th. zweyte :Abth. dritre , fiark venaebrte 

, Auflage. 1799, XXXVI. und 876 S. 5 K«pf. (i 

. Rthlr. 13 gr.). / ■" 

Die zweyte Auflage, welche 1770 herauskam, vu 
611 S. ftark. Die Anwendung der IiitegralrechniinS 
auf die Keplerifche Theorie, am Ende der erften bei- 
den Ausgaben , 20 S. lang, iß dabey noch freggt- 
läffen. Dagegen find die daliiu gehörigen anatjth 
fchen' Lehren , abgekürzt und verändert, mit Anzei- 
ge ihrer Beziehung auf «Ke Aftronomie , in die Mit" 
des Buchs gebracht, wo auch die Recd£catioiieii der 
Kegelft^nitte beygefügt find. Dia wicbtiglleii Za- 
iiiti« ia'dicXer. neuen AufiBcc ßaU -. Nachruhceit »r 



Soi 



Nö. 63- MÄB.Z 1800; 



Sta 



Gefchichte des Streits Aber die Erfindung der TUffc- 
e^ntialredinDiig; über die erften und letzten- Ver- 
fcälrnilTe; über deii Zur^mnieiihaiig der Neperiichen 
Lpgoridiiaen mit dennotiirlichen; Maehins Reihe liif 
tlen Kreis; die fchon geiuiijRlen Rectificatkniettf «'; 
was Yon den piM-tialen Diffe'rcntiaJen', aber fehr we- 
sUg, ohne Anwendungen und Lttcratar ; Berechnung 
der Ober&ächen., die. durch Umdrehung der einzel- 
nen Kegelfcbnitte cntfieheii, von S. 695 — 718-, wel- 
ehe in den erften Ausgaben nnr im Allgemeinen vor- 
getragen iß; endlich- die Variationsrechimng init ih- 
rer Anwendung, der ftär.kft.eZuratz von S.yiSo-r-Syt^. 
Es ifi uicht iiütliig, diefes rt;ictihalngeXehrbiich 
den l,iebhabcm der hohem Mathematik zu empfeh- 
leitj da die beiden crimen Atisguben jTo lange Zeit 
■j fcbon efne vorzüglich« und allgemein gebrauchte 
Quelle des Unterrichts in der An^jßs des UnendU- 
'-■ eben fBr die DeutTcheii gewefen.flnd. Wer die höhe- 
'■' re Mathematik nicht blofs erlcrut,|fondem Cm fulbä- 
-j' tbätig fiudjrt, wird fchon die darin vorgetragenen 
Lehren nach der iUtn bequcmßen Art anorduan , und 

- ihre Beweiic bisweilen fibiinderi} können. Einige, 
aber fafi nur zufällige Bemerkungen« die hier fol- 

^ Sen, mögen zain Gebrauch des Buchs nicht undien- 

.' JictfeTTi. Sie betrefFen fnil nur die Zur;itze. 

'^ Zur Erläuterunp der Ausdrücke, erjii und tttzte 

^ Verhältnis , wird 5.53- angeführt die Verhaltnifs 

* fin(^ '• fini^. Diefe ändert Jlcb ron 3:1 bis ]/'2- 1, 

' ihilem fich der Wtotcl « von o bis 90 G''- ändert. 

Betrachtet man alfonur diefe Reihe von Aenderun- 

^en des Winkels <p, fo kann man, nach unrerui Vfl, 

fageri: der Sinuffe irfte Verhältüifs fey, 211. letz- 

te'Va : i. Allein die hier gcHiachtc Anwenduiig 

des Ausdrucke, letzte VerhültniJJ, jA dem Sinne 

Newtons nicht ^eiti^rs. Diefer gebaucht ihn thoils 

fcey der Ve];eleichiing endlicher Grofseii, deren Ver- 

bMlinifs ßcb emer gewiCTen beßimmieii immer meta 

nähert, (dergleichen auch das hier, IV- angeführte 

Beyrpicl jft), theils bey der V^rgleichhng ohne Ende 

abaehmender Cröfsen., — Wegen des Differentia}- 

zcichens' d wird-S- 51- be«tterkt, dafs Euler rorge- 

\ Schlagen hnbe^, den Buchftaben etwas anders zu bil- 
den, damit er nicht für einen Factor engefchen wer- 
den möge, Hr. K. Tagt, die Mifsdeuturi^ lafTe.Jich 
' leicht rerhütes, wenn inau nur annehme, als Factor 

- ' werde der Buchilabe d nie vor einenandern . ge/etzt, 
' Jds mit dem Puncte . dem Jk^uItipUcationszelchen. 

•' ^Sieles ifi freilich ein Aiiskunftsmittel , wenn man 

;' clen Budiliabcn d iiebft andern aus dem lateinifchen 

JüeinenAIphabet'Ziir Bezeichnung eines CoefüciesEen 

ji l'soChwendig gebraucht ; allein es ift doch der Ge- 

g ^Inaach desMuItiplicatienszcicbens in diefem Falle et-. 

t f'wr'as von der Regel abweichendes und btfreindejides, 

■Tclali^ Eulera Vorfchlag allerdings befolgt zu werden 

l verdient, und auch leicht ausgeführt werden kann, 

'f .-da es nur auf d«i Gufs eines einzigen Buchftabens 

( fÖr Druckereyen ankommt. Auch findet man fchon 

f -fii neuen franzöflfchen Schriften ein anders gebilde- 

f tes d üa Differential zeichen, — Die Aufiöfung der 

' Aiif£«t>e $.98-> <U« VukiüaiDs der WinJul, wetdw 



die. Linien aus den Bfennpuncten einer ElHpre an ei- 
nem' Puncte des Umfanges mit der berührenden Li- 
nie machen , zu finden, kann viel kürzer gemacht 
werden. luden Dreyeäcen FNM und GMN erge- 
ben ßcTi die VTerthe der Sirius der halben Winkel 
bey N lind M durch eine bekannte Formel aus de» 
drey Seiten, und -das letzte VcrhäEtnifs der "Winkel 
bey N und des äufsem bey Min demDreyeckeFNM 
ift die Verhaimifs der Gleichheit, — Von dem Satze 
über di« Uebereinftinimong der Abwechslungert und 
rolgen der^eichcnvoiiden Terminis einor Gleichung 
mit der Anzahl ihrer pofitiven und (negativen Wur- 
zeln, wenn iie alle möglich find, hcifst es, wife in 
'der vorigen Ausgabe, man fchreibe ihn insgemein 
dem Karn'of' zu, daher er aiich unter dtm Naineii 
Harriots Lthrfatz bekannt fey. Gua aber eigne ihn 
dem I^^scartes zu. ,£3 wird auch hier nicht entfchie- - 
den, welchem« gebSkre, oder ob keiner -Jon bei- 
den der Erfinder fey. In der GeJcUkhtt der MattU- 
imatik, Th. III, 8.43.' fdgt Hr. ;K, er habe damals,;»!» 
er d&n'Beweis des Satzes in einer befondem Schrift 
(17.1I>) gegeben /den Namen> aus der gemeinen Sage 
■bej behalten , Jetzt aber, da er Hnrn'of J Werk kenne, 
■finde er den Satz nioht darin , fondern gegtntbeils. 
dafs Hairiot an remeinte Wurzeln nif^t erdacht 
,LaJ)e. (Ucc. hat den Satz auch nicht- inHarriots. Ar- 
tis aü?l. priixi finden können. -Sein grofs'er LobretJ- 
ner , Wallis , felbß giebt z* , dafs S. die Regel nicht 
vorgetragen hnTie, fie rühre vom Descartcs her, fey 
aber truglich, Harriot geh« zuyerlüfligere Regeln , die 
Anzahl der pbruiren und negativen Wurzeln zu fin- 
den. Von dem Begriffe, negative Wurzeih, findit' 
Reo. bey H. auch keine Spur, , Er hai zwar Gleichun- 
gen injt negativen Wurzeln, "die er aber als pofitive, . 
oder a}k abfulufö Gröfseri behandelt , da er ihiiet» ein 
anderes Zeichen als denpofitivcii gicbt, und jedch 
Fqll befonders entwickelt,, alfo das Negative nicht 
nöthig hat.) — Dafs Nepers Verfahren feine, Lota- 
rithmen zu berechnen in einer nach deffelben Tode 
1719 hernusgekominenen Ausgabe erklart fey, cwini . 
S. 2^^4. nur aus Karbens Lehrbegrüf ange/tthrt. Da- 
her iitblofs aus deiTclben erften Werk, der defcriptio- 
ne canonis Logarithmorum, die BefchstTenlieit der 
Neperifchen Logaritlimen erklärt j und daraus durch 
Integralrechnung ihre Vorhälmifs gegen die natflrli- 
chen dargethan' worden. Die Neperifche Methode zur 
BerecbnungderLogarJthinen ift aber fofinnreich, dflfs 
man fie auch in einem Lfrhrbuche der neuen .Analyfis 
lieben den neuen Methoden zu hab«i\ wunfchen wird. 
In des VL Gefchichte der MaiJiematik gtem Bande iÄ 
das Nepeiifche Verfahren befchrieben. (In der Ein- 
teilung zo Urßni magno Log. Canone ift es auch zu 
finden). Die Schrift : conflructio LogarithiQ. iil fei- 
ten, da auch Hr. K. erft 1798 fie erhalten bat, und 
nur einen Nachdruck. — Die Rectificatien der. 13- 
lipfe wird bequemer als in 0. 346, Torgenommeo wer- 
den können, wenn in derDifTerentialformol blofs der 
Zahler in eine Reihe verwandelt wird. Hier ift der 
Bruch felbft in eine Reihe verwandelt, welches ver- 
aiüadit« 4uii »ur zwey Glieder der ßeilie angegeben 
' ■ ÖBd. 



iL Ia..Z, MÄ.RZ iZo-p- 



fio8 

üijtl. -Aach die Bectification -der. Parabel, fcheint 
durcl^ die Verwartdlunff der algebraifcten Difftren-, 
«nilfuTictien in eine circulare nicht erleichtert zu feyn, 
wiewohl die Int'egralfunctiön durch diefe Uitiuand- 
Jung an Nettigkeit gewinnt. Man möchte ^daflelbe 
hey der Berechnung der Oberfläche eines paraboll- 
fchen Körpers, entftanden durch dieUindcebung um 
die Tangente am Scheitel, bemerken. Es ift hier 
beuueiaer dieDifTerentialfunction aus derAbfcifTe auf 
der Äxe als au* der Ordinate zu formiren; worauf 
■das Integral mit Vortheil in eine circulare Fimccion 
verwandelt wird- — Die Berechnung der Oberflä- 
che eines gedruckten Sphäroids S. 701. hat Vorzüge 
jvor derjenigen Ausführung, die der Vf in reinen 
Anfangsgründen der GeggraphJe ^wählt hat. 



VERMISCHTE SCHRIFTEN, 

' KüKilBERä, b.Craz: ÜnttrkaltKmgtn fitr imgrlttnit 
CiuialUrieoffitiere liier ^nerfchiedene GtgenfiämU 
tUsDiettftet. An Reitkwft tmä J^dekenKtHifi. 
Herausgegeben von Ssfffert «o« Tennteier, Lieu- 
tenant beym kurläcfaf. Hufarenregimente etc. 
ZweyWs Heft, 1758-" «^o» «4 — 200 S. -8- 
'■ Diefes Heft beßeht aus vier ünterhaUungen. DI« 
-iechfte Unterhaltung: jinleitvng zu einer WnterhiU 
timgsjltinde, die tnilitarirch-flitlicbeBilduag desMan> 
jies betrefFwid, macht' hier den Anfang. Es ift die- 
fes ein wohtgerathener Auffatz, der Beherzigung 
verdient. Zu wünfchen wSrc fehr, dafs die Qfliciere 
'fich in dierem Stocke zu dem gemeinen Soldaten 
-berabliefsen , und ihn, aufser dem, was der Vf. ftgt, 
auch noch von dem VerhäUnlfs, in welchem er mit 
dem Bü^crliehen flehet , genmu unterrichteten, und 
ihn fiberhaupt zu mehrerer Befcheidenheit und Höf- 
lichkeit gegen andere ahhielten. Es wflrden als- 
^dann weit weniger Exccffe auf Urlaub rorfaltcn, 
denn der gebildetere Mann, deflfen Ehrgefühl keine 
- felfche RichtiBiE hat, Wird feiten Jn Streitigkeiten 



■504 

verwickelt werden,. Siebente UnterhalUmg, Regeln 
von der guten Politur zu Pferde, als eine Anleitungs- 
ftunde über diefen"GegenJland , für angehende und 
■wirkliche ünterofficiere. Diefer Unterricht läfst fict. 
w-ohl am beftcn aaf der Reitbahn felbft geben , ' ds 
diefe Art Menfchen weit leichter durch das Sehpn,^ 
IbIs durch das 'Demonilrireh 'und Lefen begreifen. 
Zeigt man ihnen hier oh die gute Stellung zu Pferde 
neben der fchlechten, fo gewöhnt ßih ihr Auge bald, 
das Richtige von dem Unrichtigen zu unterfcheiden. 
Acku UnterlMltnng. Ueber die Kenntnffs de« Pbf- 
dealtets. Ift das fcbon bekannte ganz richtig ang»- 
^ben. Nur dürfte es doch,, bcy manchen Pferden, j 
wohl fo leicht nicht, feyn,' ihr Alter bis acht Jahre 
ganz genau zu befiiuiihen. - Nevnle UnteTfiakitng. 
^eber das Zureiten der Remonteprerde. Eine Un- 
teriiattungsftunde für angehende und wirkÜt^e Vn- - 
♦erofficiere. Was der Vf. unter angehenden ünte^ 
oflücicren verfteht, darüber hätte er fich dentUchrt 
erklären Tollen. Der neu zagegongene ünterofBclet 
ift wirklicher Ünterofficicr, Oder follen dies virf- 
leicht Leute feyn, die zu Unteroflficieren vorherdt« 
werden? Audi diefe Unterhaltung gehört auf die 
Reitbahn. Rec , der Cch eben in dem Fall befinde^ 
Ünterofficiere in dem Gefchäft der Änweifung zo u»- 
terrichten, glaubte hier Belehrung zu 6nden; eBein 
er fabe fleh fehr getäufcht; denn es Tvird eigentlich 
garnichts von demAbrichten der Remohtepfierde %t- 
^gt, fandem nur to» der Sufsem Fferdekenntnifi 
'und den verfchiedenen Gängen des 'Pferdes gehan- 
delt. "Wozu des aberY Zeigt man dip Gänge ond 
den Bau des Pferdes an dem Pferde felbft, fo belehrt 
dies weit gfefchwinder, und der Unierofflcier uiufs 
mehr praktifche als tbeoretifche Fertigkriten haben.- 
AHcs, was ihm ge&gt wird, mufs in kurzen und 
fafslichen Setzen befiehen, die er behalten und auf 
andere wieder ibertragen kann. Bey der Wcitlaaf- 
tigkeit, womit Hr. v.T- die GegenftSndfe behandelt, 
werden wir noch viele Unterhaltungen zu gewsrten 
haben, t»ii er fein Cavalleriepferd /ettig abgeripb- 
«et hat. ■ ' * 



KLEINE ÄC^ R IFT El 



Mavhihatik. Ltipii?. in i, TSchÜferifchen Buclili.i 
/. H. Lambert'! ÖruHdrfgeln der Per/pectia, aut Belrachi*»g 
■ einer ferfoectw^ak gezeiok*tun Lauifchait abgelötet. Zum 
UtikSi. befördert von C. f. Himdmbmrg, »79», Si3. g- i Rupf. 
i6 gr.J Die« iß «in Abdruck piiies in dem neuuisti lief» 
dcl Mckivy der Mathematik beRiidlkhen Auffaizes, der ■!■ 
BeyUge lu det freyeii Peripeeur de» Vfi. gehört. Er ift den- 
jenigen zu empfchlan, die eiim-«d«r blof« «inen allgemeinen 
Begriff von der Perrpactir haben, odti (ich bh ihren Swdium 



Votbereiteii wolleii. Die wichtiKAMi und branchba^^n Grvn'- 
fäne diefer Kunn werdeci aus gm« KOnetiien Begriffe» tbgr 
leitet , und durch Torleguni; eines iiilb-uctiv. geeeicbnettn Her 
(prell finnlich gKnmcht. Der Wt« ift aUb gtrjtde der um««* 
kehrte von dem üblichen , wo nie Zeichnung bui den Tat- 
fchrifien hcrfclettei wird, gieichfam ein «nalytifclier, wo da'" 
}enige. was auifref^hrt werden Toll, als auflgduhrC betraf' 
let wird , um darauf dw VvrfchtUMo füt die AiufSbrOW 



™b,*^OOglC 



K u dl e c p 64- ■ ' *>* 



ALLGEMEINE LITERATUR. ZEITUNG 

' .. .ilontag.it .d«» 3> Aar« 18 ob. 

' • ' ■ : — ' ■ • "i !'•••. 

AKZNETGELAIIRTHEIT. . eine taiihe Haut, Nicder^efcblagenheit , träger Stuhl- 

■ ^ ■ eangf «ine immer karnoifinratbe Zunge, «tc> 'dl« 

~STEln>AL.f b. Fnnxen vnd Qt«fsmvÜ. ^o^tuuiCftri- n> ganz mit RoUa"! Ctiarakteriftik diefer Kcankbeii 

ftopk Fahmvft ■ Königl. LandiffayfikuS- der Graf- Äbereinftimmen, dafs es aufserft zu bedauern ift, d»fs 

fcÄaft dohenftein und Stlfuphyii&us zu Ilfeld. der Vf. damals das WerJi. dieres Schriftftsllers. nisA 

he^tri^i zttrfrattifiken and geritfaliektnAnfut/- -nicht kennen kannte. Seine Krankengefchichte wf^ 

tnnäe. Erfiev BlbiddiMt. i^g^. ■io'BegHi. S. 'de fonfl unendlich an Beftimaidieit gewonnen iiabetl^ 

(l iUUr>) nmd er hatte nm f« bequemer, nadb des erßen Bey- 

Dfpiel und Ratb, von Zeit zu Zeit den Ham cheinifch 

BF Vf. llK^t hier dem PuMioim 12 praktifafca Diiterfuchen können , da hej der SieUe, welche er 

und ig gertcfatüche Fälle aus Teiner £rfiihran$ bekleidet, die (foviel Rec.weirs keinem andern Arz- 

«it, von gröfiterem oder ^ri«fg«e>efn>G^lte. I. £m te int Kür --Hannörerifcben zugeftandene) VergünlK- 

mtrk»rardtgei Steatoma, tor eihemFaltemtt devreck- gmig Ifi, eine eigene Apo dicke unter AufScht eine«'' 

ten Scluamleßie auf einen Bk«n'»1^hBiKm«n StnoHB. bMydigien provifors zu faalccM. ' Ef flelltfi , nadi an- 

-£s kieng bis auf das KA)e beFtinter und fieng an: zu dem Mrgeblicben Verfueben, die Kranke durch-Stahl- 

Aulen, ehe die Kranke Hälfe fachte. £9 wurde feft wein mit einem Zufatze ron peruTtanifcher Rinrfe 

nnterbonden und dann äbgefchnitten , wog zwöVf und Zimmet, nebit wannen Fufsbtfdem, die her- 

Pfund, fah inwendig ganz weifs au«, war nicht kör- sach in kalte yerwandelt wurden, wieder her, dt« 

i^, und fehlen ein reines coMgalmn-adi^fitin zu er in der Abßdil gab, die verlorene Reinigung uä«- 

liefn. II. Einige BrmefküHgen und BeohachtuHgtn, 4ler-2u bewirken. V. HarnvtrkattKng (bey.fSnef tta 

dieUtzttRicken^>idmieaufdtfHUnterkarze (va^iyoS,) fcohften MoAate Schwangeren. Sie sbortirte , und 

tttrrffend. Eine Blatternepidcmie kömmt bier feuen der Harn flofs, nach V^egnshmt eines faltigen,, fchlaf- 

efter, als- alle fieben Jahre, M dann aber auch ge- Jen «wachen, und die ganze Scheide 'auafülleiiden 

-wöbntich allgemein, Diesmal waren fie katarrhalifch Körpers aus der Harnröhre, (der mit Grand überHietzu 

und tn ihren Folgen böfsarlig. Einige bekamen nach- fe^n fehlen aiid den der Vf. für die nerrigte Haut der 

her harte Answücbre, wie HÖmef, von ein«n Zoll BIsfe erkannte,) nun unwitlktlrlich aus , und in dem 

im Durchrdmittc und *wey bis drey Zoll Liing^ Bey hinzu tretenden fchleicbenden Fieber war, surser'Aal- - 

«inem Kinde ven drey Jahren , da» die halbe obefe kern Dürft, frage Leibesöffhung, einiger Appetit, (ind 

Kinnlade durch Kn'ockenfrafs.T^rloreN: hatte, half die eine reine, fa£ rofenrotbe Zunge. Die Kranke ftarb 

T*rdütuit% Pbofpborfäure , und es regenerirte Ach ei- am Brande in der Blafe.) VI. Ein grojses GeufäiJU 

ne neue Kinnlade, die Anfangs wie <!jillus war, aber im iif%ktn Eyer flocke bat) einer alten^vngftr. VII. :E*ii 

nach drey Jahren ganz dl« Feftlgkeit des Knochens It^gchfiilßebn mit Wahnßnn nnd andern nurktifdrdigen 

hatte. In zweyOertem, Bennekenitein und-Tanne, Symptomen. Durch China gehoben. VIII. Eine gaU 

Sarbeii, meillenthttils aus NachTäiligkeit und Quack- lopirende Schwin^ucht, veraninfst durch einen unbe- 

tilberey, in 9 Monaten aber 400 Kinder. ' Der Vf. deutend fekeinendtn Fall auf das rechte Knig, (Rieh- 

Vetlor von 53 Kranke« Einen, «ndg von a? «n den tiger:'durch eine, aus Erkältung entÄandene, Ps- 

Folgen der Krankheit. (Er fübeint bey'dem, was er ripnäiiuionie.) )}C. üngcmüknlieba Folgen d*i zurtch- 

S. 17. ff. gegen die rnocslation fagt, manche andere -j^etrittnen Seknupfem, (auf die Verdaunngswege, wo 

Vonheile der letzten, z. B. die Zeit ztir Vorberei- jedoch fdbll derSchsupfen Wohl nur Symptom des 

tong , wo A«-n4thig.Ift, die jftuwoUder Anfteckungs- zKrückgerriebenen Fufsfcbweifses gewefen war , und 

materie, 11. f. w. zu überfehen und das eine Extrem auf die weibticfae Reinigung. Periodifch^r CO M«i- 

»it dem andeim vertaufcht 2u haben . de ^er fonft, f;ehkrampf ebe«t daher.) X. Ji^ahnßnn dnrck Frnt 

Wie er felbß anEj^ivt, zur fnocnlatlön -Wohl' beredet de- und fujüge' ßkn/itckCsvoUe Liebe vert^tUafit , (uual 

tat.) ill- Einige 7\üle vom Qe^Jkcbf, durcb'die Chi- durcbCamplMp in grofsen Gaben gehoben.) .XL £». 

Mrindemit tsriUrifirtaWWtittAeine geheilt, [Si af. «0 Sh>ig» Hpdatiäen in . einem grofsen Saeke, mit 

iHiten^rnnsvnfininofiu.) -W. HOmrukn (Be watdie Schwamgevjchaft verbunden. Der Sack lag auf dem. 

Honigartige. Die Kranke li^ in rier Tagen 384 Pfand Magen. Auch in der Gebahrmutter landen fich WafTeik 

Urhir dtx gelbbmub Aesfdb. Es traren »Werdern blefen. ^as' gelbe Ptinrtchen^ das ^ felbigen ■ 

hier manche Zufalle,! z. B. ftajrker Dnrft, jUnahine' fchwaUim, Jtnden Wir nÜcbr mikrolkapifch untet«- 

M'Krääenr eine-'äeobende Bfflpfin«^ng' in dtr N!e- -fucht.)' XII. Sxkvafferfneht des Darmfiili,^ ans Hi/- 

We^ni<d,'ieia-fchlU)llef Piilt ..aieatUotef-Aj^tit, imidm'^^ Aeflifttnd, un4 durch VeftcstorUti auf den 
.XL.-Z.isoo. ErJlerBmd. . Saa Uüter- 



^07 



AL'LG..,L.ITßHAT;tJK,- :?EITÜNa 



Unterleib, gehoben. 5Clll. Secdavstrericfit ' ett.'tfaf"' 
ttne gläi^i-4M<:ihiUr NieJtwft«"/* ^u ZcrE,eirsu»{j..der 

tionsbericUt vnd lirankengejclikhte, eine SeßftentU-ibnng 
hetr^end. (Mchincholie ntrs-TirehrcrltTj-fcörpertt^wi- 
Fehlern. Aber der Umftaiid, „dafs der retlite Piifs" 
des Erdroffelieu ■nqcli-ii> der, uH(eil-an -dem leinene]» 
Bande, \>ßlchea_ai>..(Us. .d££"JÜt(lP-3rricJt..lJ£^JEjJig!L.. 
■\var, befindliche» Oei'c fleckte," iii doch bey vieiteu 
-Itocti kern ,iofliSnbiur«r";Beweis' vört AutocUifiö,} XV. , 
Soriefit ets. eiae- — .Krankit/nitiu^ter-iiem Uarwifkn be- 
triffend. . (LetzKre ill, nach .Rcc, ü^erzeugwig, feür 
rkttip f»r eine galUchte Ruhr erJUtirt» Ak. Gelegen- 
•h«itsuriachen giebt der Vf. .„d^s *rwirfene z.u frühe 
■Austreiben bey flo.rken Thutier;,.,«!«»: JVIangel an gf>- 
.fundeni uiid frifAem ,Wiifri;r,.tiey «der zeltherigev 
-gr«fsen'Qiirre, die icilfaerigc:grt»fee äpnnenbihw, das 
<iü ßarke Trtibcn undjagen des Viehes,' iBid das dar- - 
■auf vergönjite >S[iuft:H eines, fiunpfigen, fcUtcchte« 
.WaOers" an.) XYl-Hmtlit utid Gutaehtm.wegM dff 
-Üejdmldigimgdn, iHe dem ürauuteijter G. z».Ni wegM 
v.l'er.füifcl^ng d^s BreyU/nu gemaeht iiwrüm. . (DasPa- 
bWcilm gab ihm Schid(d,fiatt binlängüchen -mtd 'giulen 
-ilefens.-ilübnerdreck., gonoiouien und- tlen iBreyban 
hcmacli durch.'ciHe Alsimfolution al>gck']iirt '2u habe». 
-Die üntcrfijchuiig, ergab Nichts, . Der.S. i57 vdrgfl- 
■f4hlagenc Eid des.B«iuineiftcrs über die Vci^nnge^t- 
-tejt jft' deich i'^u Ljirt und fchwö'iichs'on -einem- Ge- 
•nchtc zuzuerkennen.. Warum lictMete ihn der V/. 
Inidit lieber au^ äia Zakuiift ein?) XVII. Ärwift/MlO- 
"gufchkUtc vitd Stctiot^sherieht tmes (von «ineui) , Man- 
■ucl, (Mann*) -rfer an einer ■ ¥erii-uHdnitff dti-U^zetti 
,erß am eilftm 'Fftge gtftorben iß, XVili. KrankUeiu- 
'^gtj'ciiickle--und Bericht über eine l'ergiftimg (durch 
-weil"3(?n AcfenÜc. Bey der SesHon fsnd.-fich ein4ttt- 
-let. LangenflügelO Xl-X. Gutacbteth äbeti fine-angif 
iXeigie Schwangerjchaft. (Sehr, unbedeutead.) XX. 

' •Gutachten über den GeMütlaaitfland eines ManSc}ien. 
iXXI. Seetioniberictit ete. über, eine SeWßentleibHHg, 
XXil- :Gutachien iiher cmgeblieUe Dienß^ergehung^n 

' 'einer Hebamnte, und XXIII. Berieht i^er einen tnit dar 
Heugabel Verii-timieten, und -XXIV. XXV. XXV'I. 
Seetiotubarickie über einen uo« ei'ttm Baume £rjehla- 
gentn, tUtd zWiv.in die Bruft Gejclioffene-, ■ und allf 
:Hnerbeblkb. XXVII. Obdu^onsberickt über einen 

■ -plützlichgi^orheMn blii4ß»nigtn Menjchen. ' (Er war 
.jnjabre'flk, Hir dies Alter ungemein isAein undinage^ 
4Hld-batte einen. Jkleiiien fpitzenKopf, ^er nicfat gr^ 

' feer war, dis hey-einem fünf- bis fechsjährigen K^- 
'b«n.~ £tie Hinibäute waren faA kiiochem mit- dem 
■fchr dicken Cranium vetwatlifen. . B.e>- der Abnaii- 
nedelletben drang die-Subftan^ de«>Gekimfi olaftifcb 
» die 'Höhe und wurdft wenigftens-'nai dpndritSep 
Tbeil in feinem 'Umfange igröfsQr'j und in.5iem AjJr 
.|;enblickc -bekam der-Leichiiam «ttch eine .^an« ajv 
<|ere -Pbyfiognomie, niiddie Elutgefüfse desQ^hirna 
.erweiterten fiefanadi und nach .jind w-ujcden .roUer. 
Bas Gehimma^k nar weich uiul tfchnUterig-a^auf^lb- 
I«»., undbattc einen 'fp.eGiflfcäwi-eköniäften Qeiucb. 
In 'dieiti -Adejgeflecbte 'bildtttn Jkb 'tiKdi -tnd jM^b 



"WiTfltrbtafrit; DPTjIeichen fanden fich auch, ptett- 
.gcdi;^ckt. untcjr detU^ut» dje.^iu,klpjjie Gelutu be- 
discw. t>ie ZirbÄfriifo \varBeyu^e-ki»üclK;ni, liid ■ 
cndiTelt verftliicdcnä kleine Kuriier'Cnes." 'ZwUtTiini 
'^■HipiJ-' tii plw nffl teet wtd dem -IlabKeHkamme waren 
in,ehrere .nicht, ^nbctrüchtllcbe, Kuocbenausn-ücbfe. 
' Bifs ^or-WeTr'oram (AfaiiafiuM fehlte ganz. DieGe- ' 
iu;nmaJBi,lie&. üsjf jiiAtx^W? wi_edcr in (Ue-Kopf- r 
höhle bringen, fondern es mufstc cJn beträcii'diclier < 
Theil d?r/eilbeii zuradcgeinff«ii.w«?l'J«^ "Bie in de« 
übrigen Cavttüten bemerkten, mukdcr wichtigen Um- 
-Aändfl raufe Rc6. «iheiig^cu. r- £ii\e Anme/kung^'ebc , 
von einem fiinfvicrtc'fjilbrigeii Kinde. Nachricht, in ! 
,idein; iicb siei<-be Ericheimjngen -(i^igten^ ■ XKVIU. 
. Obd*iftio»iberielit eioff lUkbfiwalHffykeinlieb iodtpbo- 
ret^n Kitufef. ^(ifon .e^ciugeir, .B^f^tOung.) i^X. 
Desgleichen über ein heimlich , oben lebtndiffi £«&Dr<- 
- nes Kind. XXX. DesgleichcHöfr«- etitemit Grüi^pt» 
4^eittluru''Verg%ftUAgi (dahcb.Vitsbot|fceij „ die-in ei- ' 
«em'unverzftltUen kMp:fen^n KelTel gelUnduii hatten 
undiin .demfelbpnf-aiit zugctuiCcbtem £0<S? fx'ntt^t 
aufgewärmt waren.).: — Öer Stil ift, ofi: ^wdeiiv, 
.nicht immer bcftünmt ..^del. und «ein, ge^ijgi «vi i 
mk manchen i'fuvinziali8iHeji,dujr£h>frebt,- 7^.]}. S-ifi. j 
'dlc<Gelchicbtc zum ßej^eu' galiCn,; S./S^. luchtig;; S. 
78; Jchweifsig^ S.Sl- MadtuBei^willt es üch — nicjit 
-gefiillen'laffen; S.J43. MehUaufen; S.474.-I?re^kbe- 
;-dea; .& ft33. iu .fäiiiem Kotpfe zu.rpuckmij. S_. 26h '. 
.■der Rifs 1^0«: fcblaiigJicbC; iwJk'W. S..iiDO- .l(p «cd oÄ •- 
wvtdiiidit die Erhöhung,, fondet» der.gati«« Unici- 
leih mit dcrfelben, dveyEUert im Un^u^e. _\ Acuf^crit 
-auffitlls:id war«« öhfigcns- Rec. -die plt zu.g«debjie^, 
i'ängftlicbe Foiin der Übductionsbericbtc . di« in üh- 
dern :S»llcu zu unbeftimmte Lrtv&Unuiig gewifler 
FonoalitMeR, «nd -die' Neigung , die dcriVf. zu ha- 
l>on icheita , d.em Richter gew^ecm»rsen, vofzngrei- • 
'fen. etc. bey einem. Maniue, d«T f(4bft' eis Syficak 
■der gerjclidichen Atzneykwa^ h^ausgiebt R«. 
-'will'des Beyv/ovtes-: ^ef'BÜig,- da er ftft immer der 
gericfatlicheii Retiuiiiuon vtfrl^t^t., nicht -erwäbneii, 
-obgleich felbtge oft den Obrigkeiten in deppelteia 
Vflrßaude 'jährlich nicht' gefällig ifi. Aber 'wdzh t 1 
B. S. itÖ. -der.Zufatz,.dars.das benannte D(»rf unter ^ 
.'die.Jurisdiciion d^s angezeigten Anitas gehöre V $. 
;-l83- Jiäfl. werdas ProitdtoI>ggführt? .5.5,50. dKl-ol>- 
^rede auf denBroyhän?'S. iE8*■■^f-djeweitlauftigeE^^ 
-fchuld>gung, dab der .Unterleib zuletat gieöffnet' 
.7worden?.S. 18a. die ganze erlte Hälfte der Seilet 
'Anderwdins, z.-lI.S.ii6.i65>> fJndetmanhlo&die Ge- 
.genwart „der dazu ni^igcn" Gencbtüperfonen ange- 
fuhet, da diefelben .doch, :WiB> S. i^i., hatten m- 
laendicb genannt werden 'inü(r«n. ä. 353. 'gehörte 
flie .friiAtauar^e des Majutes und <4^r Jchon. gefauj- 
4icb -eiijgjttogonen Fs»u-doch,.nieht ,»« -deti' Wiin4- 
•und- Obductionsberichtt 'eben fo.wenig■Jrals^S.^äS• tE^ 
■und -S..^S7o. die GefchiCbte des ächuSes.und die.N'a- 
igung»» etc. des Verftorbcneft^ -S-flgs — aST'- die Ge- 
'fcbicbüeder SchwangeKcbaft- und Ci^urr, undytvt- 
.Jirein^.das.'Kind-gieboraii. und'S.s^z^ 'Äl- die.Gefeiitcfe' 
,'K Ti^tLAlUtlUfe 'ibi.' Uuttex« b«)' der.fqgcr ibicW. 
.-....;. ■.■-.- '.; .i- .1 .;3eJWt 



j09 ~" C -No. 04; MÄRZ i8oc ' . J» 

■fclbft hmzufe'wHj ;,es 'th&ge w6H fetir rfel üiwnhr- ■Jen ^ekörigcn Orten *indh za trtjgrti gewoliftt fln^ 
.ftbeinlictnes in (kWeltMn Üej^n-'i Ein AiidcMs ift Die A-bfchnitte,^ ia die der Vf.'djs Budt gethciltäat, 
ej, wenn zu dergleiclicn Er-MTWirnigcn den Obdu- find M^ettäe, i. AUgemtine, bey jeder gerichliUhem 
tenten^ die Acten vom Gerichte mttgetheilt worden Ltühejüiffiaing zu beobachtende Regeln. {Was S.. ix. 
bnd ; v/ic vieUeiehl S. 3^3- der Fall gen'efen ift, vd- roü den Erkundigunpcn gefagt wird, die der Arzi 
:dM-icdoch slsdan» ausdrücklich halte angcf ubitwa-- über v«rher«^egangene Uvftiinde tH. von dem Rieh- 
■riea mifleii-; deun'fiaaftlduiri eane foicfie pfycbtrio^- ur cinzuzi^cn „-recfavndöi feyr** n»d S. 34. yo« 
■kke itdwterung^Atat Cnaä^ientio.', nadr deu iUin- v,TiKttfaclen « die ihin ivO»-anderii roitf[etbeiU And»"* 
täitAm-, -aDen&Hs VMantwortsn^ zuziehen. ' Sehr hätte ein« nähere JBeftimkiiing and Ei^cbränkunc 
anbeftiinint '«Irücitt £ch deT.'V£ S.a66- aus; „Aeufser- am fo mehr evfodert, je mAr alle -dergleicben ErJüti' 
lMi~ war ^tichts am Koller u> Jindcn; ah — blaue terungrn, felbft (]ie.:roii dem Richter «in gezogenen, 
-fleckent'* — da er doch i^eicb' darauf die üurser^- nur ^votnachrichien bleiben, aui' die k.el» Obducent' 
-«ii« Wunde befvhreibt. . &eylpieic, wo der Vf. oü'en- in feinenJiundllrbeinen fufsen ^nnd Ech bera&o dart^ 
4arbiaen WiriLuugsltrciis- tibeitfcfarittäii,' findfcnfülh iogetuauth gewöhnliche £bAnirgetk.'fehon Yina,.fuM 
■^157- t^' ' i^ V^rSdaiag S.aöS- ond die<£itte um -ielbß liliefa Aawetfoiv^ »b befolgen pflegesui . Nur 
'Wstiumg-ä. 3*^4. li^Mn<doch:iitil den- ObductibiK- sus 'g'miAlIiefam ^ctÄ/ftfcivK »üls ^i^d. darf der Arzf 
>benchie keine ueineiHäfaa£t,-rsndeoi hätten wenig- düsjeiiig^ nehmen, 'ft'as ihmisiir nditigeti Beuftbe^ 
Iwt in ciMe 4>etbnder«''0(bcisbnzeige .gefaürt. . Cje Jiiiig'des verUegendcji Falles >etwa unentbehrlich ill; 
Znrückfendtmg gewifiec Je^itcr uaterCucbtor otltfr odec &blcii dergteidie» Actenftucke; £0 tumti er 
nufecirten Körper gefundener ecc. Subltanzen an das dem Inquirenten die nötbJgen Fragen fuppeditiren, 
<iericht magda, wo der Vf. lebt, ausdröcklieh vor- damit tliefer die Antworten zu Protocoll neh«»c, wel- 
fridtnebeii "fiy', föÄftlft "fie (wie hier 'S. si^-söf^'^cim j»?nMn fodann' i irit zu ttacifen ift. - f imge und un- 
fehr fiberfiaiTig ond die Redlichkeit ujid Gefdiicklicfa- geübte Gericbisperronen pflegen freylich gern di* 
ieit der beeidigten Ohducenten v.<;rlUeiuenid. , Oder, i»öthig«n Actenltücke blofs, wie fi(! fagen, dem ge- 
[oSitea letzte nicht ehinial fo vie\ci\ "Gfiiiiheft haben;- ricKflif^heii A'rzTt JJfiuadM miTzuthri]en, und fich wt)b3 
dafs Äe z. B- eine« Flintenpfropf und Hagelkörner gar zuweilen . dabcy abufiye auf Claproth (fumuiar. 
zo iinlcrfcheidcii verflflnden?' Proc. §, 5'23.) xu berufen: uizuifcben können nur 
' ' . ■ Änfcingcr libh dxidurob irre machen litfTeh , und Hb6r- 
Bbebien, b. Wilmans; tajchenlu,1tfä>- gtricktlicTts ^"P\ kominen Fälle- von fölcber Wicbtif^it doeU' 
. ^Alzteund W^drzte blj gejetzmls^^ LeiclZ vefhalm.r.mUfs.g "ur reiten vor. 0,e Verlefung d.^ 
^S^^ngm, Entworfd)^ voVd. 'Äö. G«,rfr Sechonspr^ocolJs & ifl. jft a Ienln>gw... einpfeWen. 
lueufRoofe, Profeffor zu Bräunfthweis- l8oa «b« ^1^« Ui.terrchftt-des ArW*s untr^undarr. es rfes- 
^n » fj, „. > . ;«» " wegpn doch nicht nothwcndig, auch, fo viel Rec 
Xl.öQB- 5- <.HU^-J weifs, nicht fiblich: nber mehrerer Umftände wegen. 
Der Zwedk diefesTafchenbnclis ift „durchZufam- die hier nicht zu erörtern find, kann beides oft nicht 
-■nienfteUung Jer voraiehinßen Regeln für tjie wich- «oders , als da, wo ein anflipmifehes Theater einge- 
•tigflen in der jnedicJnifch- gerichtlichen P/axis. vor- -richtet üt, gefAeken. S. r9. wäre ee wohl nicbc 
■kommenden Falle' den gcFichillchen Atzt- auf Einen liberflafsig ^wefen , zu erwähnen , dafs beyninbe^- 
Slick an das Torzflglich dabcry zu Beobi<chtcnde zu Rannten Körpern auch auf die Lange und Corpolenr 
erinnern, damit er oder der Wyndarzf nicht, wie deaXeichnams, Farbe der Haare und Augen, Aire- 
■»ft gefchiebt, .bey der Unterfuohung irgend einen Zeichnungen in jjet Phyfiognomie, etwanrge Karben, 
widitJgen Uinftand überfehe oder vergeffe und ver- Warzen u. dgl. zh achten fey. ' Zu S. 30. möchte 
'föume: jedoch ifl der Gegenftand diefefUegeln blofs Bcc. nödh da» Genick und bey Jöndem die Fmitanel- 
dieDnterfnchung und Beobacbtiuig . nicht dds, was Jen und die Herzgegend hinzpfetzen', tjbglcich davoi^ 
-aus deia .'Beobachteten zu fchJioCsen iü.'.' ■ In dicfer an andern Stellen .z, B. S. 37. ^54. etwas erwähnt 
■SOekfidit kann es bey Manchen-, die ohne gründli- -wird. Die S. ai «. 38- »ngerathene ecfte Unterfa- 
che VoirBfereitangiliKl. Erfahrung, oder zu jung etc. cÜung einer Verletziiifg mit dqin Finger möchteRec, " 
in gerichtlich-medieinif<SieGefchfifte treten, foi«en 'fo allgemein hergebracht auch'ihre Empfehlnirg ift, 
-grofsfnJNutzen haben, obgleich tlie, ^egenVflrgefe- i^nz .widerrathen , da manche Chirurgen felbft den 
Jichkeit etc. fchfltzende, übiigens febr gründlich .ab- .Finger plump <gpnng fAhrcn; wenigftens -leidet Rec 
ge&fsle, ■üeberficht ■•fi dadurch erfdhwert worden fietiie bey wichtigen Verletzimgen, um demDefen- 
ift, dafs die Zufammonftellung diefer RregElii" imt« Tor aiich; jeden Schcin^tuhd zu benehmen! und wo- 
zu aJJfMfiniw Kapitel gebracht ift, da ea zu jenem zu foll fie auch nützen , cla die eigen(lidic"B*frchäf- 
Zwecie bequemer und JeichKr gewefen feyn würde, fenheit der Wunde durch die.Secfion der Theilc be- 
wenn ■z.B. die Kegeln nach den verfchiedenen 'f hei- ftjmmt werden «iifs und weit genauer beftimmc wci^ 
ten des Körpers und deren Verletzungen geordnet den kann? Sollte der S. 30. Küfthlicb erhenkt<3o-' 
■worden wärei»,. Daher wird geübtere Aerate, zlB. glaubte kein Zeichen an fich gehabt haben, d.ifs der 
PlniA'j^yftem fcEon hinreichend gegen wichtige-Ge- Strick erft noch dem Tode umgelegt worden? Dann 
■dacbmifsfehler ficher Hellen, zumal wenn fie neuere läge der «rrpi-Öngliche Fehler der'Obduccnten Tchou 
Seiidttieuitfefti WaJu»«taningeu , Zufatsc «c. -^ Wgfs in mon^eüiaftfn Jtenntiiiffen bey der.aufsern 



«Il 



A.L. Z. MÄRZ iSöo- 



Beßctitig^Tig'- ' 'Und wtctt wiiUtdr äle Stelle des i hk 
■^em'„nBA viel* Jahren" ausgegrabenen Kopfe ge- 
fundenen Nagdis fo, dais erwehrend der Zeit durch 
ksinen Zufall hatte hineingerathen können? . Dal, 
was S. 33 f. gegen das Cifinen von Schriftftellem an- 
gefttirt wild, difs nur roa. ihnen bcobachttate Thafr 
fachen, rtitiht gciiegte Meijmntngen, Werth habe«, . 
leidet doch in roftm-ge^änöatfrEinfcbrankiuig, w«nn 
der ' angeffthrte Sckriftftsller feine Meynung bevsfc- 
Jend 'erMiert, und 'TiefteichC bcflier ausgeführt hal^ 
■ als der Goncipicnt des Gntachttns Ae aaszufüfaren im 
Stande fern mochte u. f. w.) II — VI. Regeln bnf 
der lh»*rS<itekmgdmR*ckmwirh€lhöUty tkiliai/'MKiMf 
der WtmdhöUe, dtr Bmß, des Vnttfüibts. (S. 94.^ndet 
man bl«6 des Maafses: und Gewichtes der Lcibes- 
fVu'cht erwihnt , ^vdbwr unenigften'a «ne Hfaiweifong 
auf die übrigen Zeidien4ea. Alters &. jäx) f. nicht 
Übel angebracht gcwefen wäre.) VIL Vill. Rtgetm 
tty *'dtr ÜHterfiK^tng erfttcUtr vmd vergifttttf Pw/»^ 



«^ nuhefintdere. (Eine Ve^rftunff dutchAnfteckung 

'S- iri> >ft doch.niehtbh}rs''einep&(£al(*^fche Section, 
fondern ofV eine wichtige Policeyangele^enheit, die 
gerichtlich wird. S. 1 30- hatte es roti der Verwab- 
niHg deffen, was Och. in der ..Wohnung des Verftot- 

-benen Verdichtiges 'Ifindet «i'.cichtiger.gehei&en: ' 
„dardtJas Gericht On Sichirfccie brin^nzu kirea^f 
deander gfetiebtiiche Ant h«tk«inie>Jti£isdMtioni IX. 

■Regelnbmf dtr üitUr fkiAmu g^ l a dtg afi u t de nfTiiatgAonh 
utr Kinder. (Aus dtia e^il StOcka von den Bey-- 
tragen etc. des Vf«. hier wieder abgedruckt.) ■ — Meh- 
rere kleiue Beriditiguiigen ; g^taaere Belli nuiElRgen 
Q. dgl. werden deitt Vf. felbß .nicht entgehen. Was 

<Biea.^ berübrtlMt, foU blofs zuB-^ewitife dienen» d»b 
•c das Bodi min AtaftnerUinakeit. d»f thgdi$fen he\te, 

-indem er dem Vf. feine Häcfaachtukig. Üer nicht diSA- 
ger bewei£en zu kortnea. gkohta. 'its dutch einek , 
kleinen Beytng zur Ecfailung- feine«, amächlufl^dtt 
Vorrede ^ulseEtai Wunlche». 



KLEINE S C H R I F T ETC. 



7kk.0I«»HI«.- Cörliit, i. Anton: PVelch' Zeit ifi et im 
' liihhe der MtnfchheU? RefultEM einei roii Fanaiismu» und 
■nnkalvDtircher BchwännCTey «ntfernwn Beaiuteht«-!. igoo. 
t?^9 R (y er-) Der Gedlnke. AaU d»r Seh«r TVp*» in D«- 
tiriiTBk' weichet. fi<A durcfc fein« Schriftt «/tUk' Ztil ijei rix 
SÄ6W?xum unb^roiaeLer, S.ui.d.nruf« aufwarf, Beffer 
«ELban hatte, fleh im Beiehe der Meiifchheit umTufthen. air- 
Kit racfc if^ Ul»'" ^"■^ Reichs Gölte« lU Wicken, die ifam d«ck 
viel lu tioch hieng, als A»it er auoh war ^« Ztfferbtatt disan 
«rlcennen konnte . TtTriaUrsie Ami VI dicfer Schrift , ilie Feder 
au erefeifen. Seine Unwrfachung, welche mii dem gCfenwür- 
tineii- Freyheiiskriege und mit der von t\nigtTi daher genom- 
^len Behauptung einer wstirfchanlrehen, lIftie»7oohuiiB A* 

keit und Öeiftasptlnir anhebt , ToU fieh au^ 4t^ r r*e« bexwhw i 
«b » wehrfcheiDlici fey . d»fc Ae Mbie, der MenfthWl au^ 
immer xiiUerdrÜcki werden k<inn.n »- nfid. ob eS vernünFtig ity, 
lu Blailbeii, daf» et den T^.uonen belbmmt fey. von def m 
«iiier Reihe v»n Jahrhunderten mii Müh««r(bei!eneii Stufe der 
Cultur wieder fn Barbarey luid FinfternU« herabzuGnlten 7 Dw 
derau«. hwvorgehende Befuliai ift kein ander» , al« : in der N»- 
lur ift RreisUuE. aber verminftfahige irefuti Surfen nicht den- 
felben Gefetian iintinvorfen werden, nach welchen Aietaiech*- 
"■ nifch phyfifche Be^gungin nirhi frewr Kärprr erÄlödl Als 
«MJiren und Fallen eine« endlicher! fteUtee hiftfe vom. dest G^ 
biauch. Äer ih« «rlieheoen Krüte ab uS. w,- Wach 4ie£erB •- 
»TtetuBg keoimt nun derTf. zurBeautwortuug d«rFra«H; üb 
(ich die Menfchheii im gegenwärtigen ZenpUncte tm Biei|en. 
oder Fallen befintfe? pder; ob es zu «rwawölfey, tlifs fie)eiEt 
4u«h Miiwifhuns der Zmumaimle, ^«olich fall««) , oder lic^ 
erheben werde? XJer Jteaiuwortunidiefer Fragen werdea IICicIl 
»wer andere vorawageCchicki : «b fiiie «JlgMietiie Auaiiirui.; 



nung der gegenwirtigea Zeitepoche .bereit! dieltr allgeneinca 
Aufklarung fo nah« waren , daf» ei nur diefer iiw* Iwilur^ 
um unfern Geift mit dem Geilte wahrer Aufklärung verbunden 
SU fehen? Weil, nwh dei Vf. Annahme, auF JLrAvn kein« 
allgemeine Aufklärung eintrei*n kann, wofl- die Zahl «1er *irk- 
lich AMfgckliicten, (wokhe S. so. fwq<;. naher kenndidi gemacht 
■werd«n>-bey genauor Anficht fphr »ufaramenfchniil« ; fb itan- 
nea aud) die gegenwärtigen ZeitereignilTe nictitdaa letlte feyn. 
was nur noch fehlte, um jene «lI^eDieinc AulklÜrungtchiteJim 
bewirken. Aber eben fo wenig aiirf« man den jetzigen Krieg 
fiic die Lofung *Mta »llgeneiiien Verderben anfehan, u« die 
Menfchheit von IJchl iiud Wahrheit um Jahrhunderte zu em- 
fefneii. HiebtjrwcrAeo zugleich die Urfachenaufgerueht, Avrdk 
-Ivctthe f« viele fooft acbtungailerüie Miinner' abgofenlten wer- 
:dcn , mit deai Oeiuiu itaree Zeitalter» faflEut-üfjMVr Aus dH 

{inten Schrift leuctitei ein «41ef Gefiihl filr \Vahrheit und 
Lethi hervor. Die Sprache ift im Ganzen "edel und nachdrück»- 
vetl. Nur zuweilen ftdfit man auf ein<!il Aitadruck. wie S: 11. 
und gg. aglrfti und auf eine Redensart, wieS.j)i.: e« fteb« 
URiet dem iiukm Knopaoche nicht richtii; Alloin der Oegn- 
SaitA iflviel lu «iofeiug und nicht in f^ehöriser Ordnung be- 
handelt. Bty den am *U'cge licgpnden I^trBeniäeen v^rwoiii itc 
Vf. oft;iu laiige und verliert darüber nicht feltpu dli! HauptO- 
che ati« dem GeTiehN. Um fmii Theroa-f;ani phntnübi« «beu6aM- 
deln , itii»:«r nictiikuinar Voi«u«l«iii(Jaiiigider PrülMtoanMi. 
,4ev Staff d*«u vorzüglich aus der CuJiHrgelchichta entlebuui 
und dabey leinen Blick auf die vier wünfchenswürtiigüen Gv 
ter der menfchlichL'n Natur. Aufklärung, Sittlichkeit, KunB- 
geift itml Gl<ickft;ligk«i« richten foU<Mi. Biki« in- diefer rierO- 
dten'tLiidiGchtaii^fl«Uie,Verglcichuiig.dM-Gt^enwanB]it d« 
V4rga.if«*Wn. würde ilm,.ait». luiVivK .VfawwfrtHNf teLmm 



. Uigit^e^l*ySL^Q.Og|,C, 



Numero 63- 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 

Dienstags, d'l» 4. Marx igoo. 



^ PHILOSOPHIE. 

L«ip«TG , in ä. Wolfifchen BocUi. : Verfnch einer 

■ntnen GnmdU^ng zitr allgemeinen Rechtstthre. 
' Von gohann Hoinridi Metfer. 1796. OI^S. 8-- 
(äo gr.) 

Es bar die ToriiegeMde Sdlrift vorzflglich die Anf- 
ruchong und -J>arftellunc der Principien der 
' JUdrtslchre zu ihrem Gegenftande ; Rugleich befcfaaf- 
' (Igt fie ftch mit der Anwendmng derfelbeii onf. die 
Lehren de» abfolntmi und des hypotbcdfchen anfser- 
, gefcflfchafllichen Nitarrechts. Der Vf. -eröffnet fie 
r mit emer Einlrihtng, jn welcher er ^erft feine Zwti- 
f /«* S'S"* **'* ^i"**«** ^"' ^'*^fßt* Philosophie m An- 
\ ftttuig des StOurreehts TVTtTÜ^t , und endlich den /or- 
male» fittlichm GrunOfaiz der Kantifchen PWloibphie 
ejncr Cenfur unterwirft, um diirch alles diefes die 
fiothwcndigkeit einer neuen Prilfung der Bjchts- 
grunfffättü zn ertv-eifen. Die Schrift felbft theilt lieh 
m drey Bücher,' von wHchcn das erße die PßjehtiH 
und Rechtt reinseminftiger Wefen, das zwegte die, 
laichten und Rechte ßnnUckverninfiigtr Wefen, da& 
drifte die Pflichten nnd Reckte des Menfchen darftetlt. 
Jedes deifelben iertallt wieder in zwey Hauptabtkei- 
thngen, die erfie, welche Tor den Pflichten und Rech- 
ten des Subjecta in Be^ieh«n^ nnf ßcb felbfl, die 
xivegte, welche 'rtin den Pflichten und Rechten in 
Bexie!ivng aiif andere Objecte liondelt. — Wir rech- 
nen es dein Vf. keineswegs als Fehler an, dafs 
ihn die Kaniifch» Grundfätze der Sittenlehre nicht 
ganz befriedigt haben j vielmehr hat er manche Er- 
iimerunsen pemacht, die zwar nicht Ka«t, aÄer doch 
die fnihcrn Kantianer treffen, und zeigt iich überall 
wenigftens als feibftdeiiltcnder Kopf. Allein fein 
Vprfuch, die R»cfc(jW(« zu begründen , fcbcint uns 
gänzlich mifslungen , wovon fich ein Jeder flberreu- 
gen wird, der mit den nothwendigenFodcrun^en 
an einen folchen Verfuch vertraut ift. Der Vf. fcheint 
an die erfte luid wefentlichlte Frtige, wieift Natur- 
recht von der Moral , v»lc find die Grundfiitze Jenes 
■nn ditfer uflterfchiedeft?« ganz, und gnr nicht ge- 
dieht, und daher nur' auf Geratbewohl feine ünter- 
fachun^n angcftellt en haben. Nirgend« ierwiihnt 
i ihrer dei" Vf. , und dieSctrii*! felbft zeigt zntGenüge, 
' "iafs Hr. SI. eine Befchr.iHkimg der ßechtslehre auf 
. etn ihr eigentWimliches Gebiet zur Exiilenz der Wif- 
fcrfchaß nicht lilr nüthig {jebalten habe. Dies er, 
eiebt fich fchmi aus de? Etatherlnrig. ,d«r Schrift. ■ 
%i(! können Pfiichfen und zwar Pflichreh gegen ^ 
Aftfi. w« kpAHcn RrfcWr aurset-JtUerBMiAwigdas- 
' jl.i. Z.J80O. EvfierBand. 



Subjects auf Andere, gedacht »erden, wenn- matt 
nicht Recht mit dem Erlaubtfeyh für Eins piid daf- 
'lelbe nimmt, und jede Scheidewand zwifchen einer 
Rechts- und einerSittenlehre niederreifst? — Abbr 
- nun etwas von der pffTflelluug .des Vfs, felbft. Zu- . 
erft bcßimmt der Vf. die Begriffe von einem Wir- 
ttuvgsvermögen (?) , Trieb, Begehren xind Heulten, 
und geht dann zu der Frage, iiach der Resliiüt der 
fittlichetv Begriffe Ober; die er durch die Beftim- 
mung diefer ncclicheii Begriffe felbft einleitet. — 
5.4. Die Abhängifikeit des Willens von eioem denfet- 
ben durch das Bewufstfcyn bcftimmenden Gfunde, ' 
nennt man I/erbindüchkeit,Veri>fiicktuMg. — DieOiihh- 
hängigkeit des Willens von einem folchen denfelben 
beftimmenden Grunde (dasjenige VerhäUnifs des Wil- 
lens , wo er nicht zu dem Gegentheüe verbanden ilij 
beifät Befvgnifs, Berechtigung. — ElnOruiid, wor- 
aus eine gci^^ffe Art von Handlungen , oder enie ein- . 
zige Handlung als erlaubt nach dem SittengefeiE er- 
kannt wird, oder auch der Inbegriff diefer Handlun- 
gen felbft, heifst eiii Recht. — Diefer Begriff des 
Vfs. von Recht wird noch einmal 5, 23. wiederholt. 
— Der oberllc Grundfatz der Sittlichkeit lautet: Ma- 
cht das vsmünftige IVefenfelbfi mit ailem, ttai ts ift, 
znm cdifoluten. Zwecke deiner HaHdtungtn, uud dtcfeiu ~ 
iff der Satz untergeordnet: Mache die VailkmnmeKhei^ 
uitd Stligkeit des vernünftigen U'efens znm a^ftAtiie^t 
Zuifcke dMner HaniUungen. ~- Hätte der Vf. diefe 
Sütze BlsGrundfatEe derSitilichkoif alfeiii aufgefteilt; 
fa wArden ■Wr blofs gegen deii Vf. bi?haupEen kön- 
nen , dafs dtefe nicht als höcbfte GrundlÜtze der Sit- 
ten und der Sittlichkeit betracbtef werden künnc^i. 
Allein — wer Tollte e« glauben? — der Vf. bleibt ' 
bey ihnen ftefeen und nimmt fie geradezu nuch für 
Grundfiitze der liecktslebre auf, ohncuuch nur <!rs- ■• 
wegen eine Rechtfertigung zu verfachen, "ohiie dar- 
über einen Zweifel merken zu laffen : wie denu 
GrundHitr.e der Sittlichkeit auch zugleich GrundfdtzR .. 
derHecbfFlchre feyn können? Es fSllt mitfiiii nicht ' 
blofs in fefem der Unterfchied zwifchen Moraf und ■ 
Naturrecbt nach Hn. M. Vorßellungsort hinweg,, in . 
wfefem« das Sittlichertaubte mit dem Recht nit- . 
gloiehbedeittend genommen wird j.fonderM alle:, was 
Pflicht und moralifch Erlaubt ift. macht den Umfang 
des Nactirrechts aus, fb dafs fitr die Morat fcblech- 
terdings nichts Eigenes übrig bleibt, und man in 
dem KaMrfec^t die Moral, iif der Moral das Natur- 
recht lindeL- Diefer Vorftellungsart, in welcher der ■ 
Vf. fehoH Hn. Abicht so ftinein Vorgang« hat, iftot • 
ficb aucb'hier »i^nlicb treu geblieben. Denn derVf. 
erörtert- nittbt nur ji)>«all die Bflicibtsii.sf^^en.. fich ' 
Ttc , • felbft 



515 



ALLG. LITERATUR,- ZEITUNG 



SKÜ 



ftlbft und andere, die neben den angeblichen Rech^ ■ 
ten immer in friedlicher Eintrncbt A-rhen, fnadcrn 
es werdpn ijueli alle rechiliybi? Begriffe noch diefeln 
iDorflUfcbt-n Slandpunrte inodißcirr. ' — So bemerkt 
der Vf. (j. 33., dafs ein endlich -vemwnftisps Wcfcn - 
nicht alle ihm möglichen Pflklitcri und Ri cbte cr- 

- krnnen könne, weil es fonft nicht nur olle foiiiör 
vernönfiigen Natur anf^emefreiien Zivccke, fondern 

" oi:cli o priori alle denfclben an?cinoni.'rten Mittel ken- 
nen inülfe, und daher ein endlicfa-veriiüiiftlges We-. 
fen zwar keine Pflichten haben iiinru, we es keine Rechte' 
hat, aber wohl Rechtft wo es keine Pßkktm hM. 
Denn da , wo er j^nan Zweck oder jenes Mittel nicht 
erkennt, tft-er gnr nicht fitilich fcenätliigt, es ift al- 
le die Hnndlung blofs möglich , weil auch des Gegen- 
•Aeil dcrfelben tnöglicb ilF, Daraus ergiebt fich denn, 
der Unterfchied zwifchen verauJserUckem und zwi- 
fchen vnveräufseilicheni Rechte , wo¥on das erße auf 
Handlungen gerichtet ift, die der Mcnfch bloß darf, 
<Hs zweyce, wo er nicht blofs darf, fondern auch 
Jolt. — ^ Die veräuficrUchen (!) theilt der Vf. wieder 
in voUkommne und uneollkumMne .' jene werden dutdi' 
aus be&iinmt als Rechte erkannt, die letzten wer- 
den nicht g»nz heftiinmt erkennt.' Wir geßchett, 
dJif» wir uns unter dieferEiiitbeilung gar nichts den- 
ken können, und daf» uns ein Recht, das nicht ganz 

. beßiinmt erkannt wird, gar. kein Reebt za ieyn 
fcbeini. Wenn der Vf. fagr: man pflege die oeräu' 
füirlicfit» Rechte in vollkominne uud unvollkommne 
Rechte m theilen, fo irrt er fehr; Rec. wenigftens 
kennt keinen Eechtslehrer, der die letzte Einthei- 
lung als eine Uiiterebtheiluitg von veräuTsärlichen . 
Reihten oufgefltllt hätte. Utbrigens behauptet aber . 
der Vf. $.31. in Beziehung Buf die unvcraußtrlichen 
Rechte , dafs fte nicht fcbjednhin und in allen ein- 
zelnen Fallen unveräufserüch feyen. Denn unver- . 
äufserlicbe Rechte hängen von PnichCen ab , welche 
aber mit einander cdllidiren können; es können da- - 
her auch unverüufserliche Rechte collidiren ; dann 
mufs das ^ringerc unveraufserliche Recht dem he- 
bern nachgefetA' werden, und withjnkann nur das 
hfichfle Recht, welches dorcb die h6chfte Päicht 
beftimmt ift , abfolut unvetikifserlich feyn. — 
Nach f«lcheR Gnindfätzen und Beflimmungen wa- 
ren wir neugierig, wie der Vf. das Zwangsrecht ab- 
leiten würde : denn diefes ift in cin«m moralifchen 
Natucrecht eine verzweifelre Klippe. Der Vf. gieb* 
in dem erften Buch (J. 63. folgende Ableitung. De.S 
Sittengefetz befiehlt den Willen eines jed«n vernänf- 
Mgen Wcfens , In fofeme es durch da« Sittengefeii 
verpSichtet oder berechtigt ift , zu achten. , Aber es 
kan» unmöglich wollen, den Willen des Andern oh- 
ne eile Rücklicht auf das Sittengefetz zv achten, weil 
ES fonft auch befehlen könnte, dasSittengcfetz nicht 
zu achten, und ficfa felbft vernichten würde. £s 
Terpftichtet ^shei und berechtigt eine Ferf^n., den 
(vom Sittengefetz) vorgefthrJehenen Zwecl^über ih- 
ren und aller Perfooen WULeti z« fetisTi , ufid fUg- ' 
lieb audifein Recht £fig«i» den hlo{^«H Willen' einer 

jeden aa^n^VstSta aoszuübai» widfüj^ üiadentide j 



zu entfernen. — Die Summe Ton diefer Beduction 
wäre Jteine ander«, ah: du foUil und darfft Z-wanf 
gegen ein an'lerc* vcfjiüi(fii:ics Wefoi gcbraudiciw 
wenn es dich an eiiitr Iluiiillnni; Jiindern'will, zn 
■welcher dir verpflichtet bift. Da geben wir aber dem 
V£ nur zu bedenken, dafs es unter diefer Voraus- 
fetzurtg blofj^ein ZwAugsrecbt bcy den von ihm fo- 
genannten uuv.er.1uiserli£heu, nicht aber bey den 
veräurserlichen Rechten geben könnt«. 

Für die Principien des Naturrechts ifi alfo w:ohl 
durch dicfc Schrift nichts gewonnm. Uebri«-en^ 
machte die atx fich fdton ft;hr fi>ndeii>flcc-£inth«i)u«g 
d«s Buchs viele Wiederholungen nothweadig.,- wei- 
che eben pictu ^efchickt find, es zu einer ang^elf 
luen LectQre zu machen. 

. , p H r 5 ; K. ■ . ; 

Paris , in der Drwikerey des WohlfahrtsausfchuHes i 
DefcripHim 4» d^ioers prott^s paur txtrairx U 
foude in Jti luarin, faite m tiicution d'uM ■ arrttt 
'dn comiti' de Saint public Un g PiMvioJe , an. 2 dt: 
. la R^pnhlitfiit Ftangaijt. Imprim^e parXlrdre du 
. Comite de Salut public. goS. gr. 4. uÜt 2C1 Ku- 
pfern. ■ An 3 de ta Republ. 
Eine totale Revifion der über die Zerlegung des 
EochCiUes angofti'lken Verfuche blieb eben fo fejir 
allgemeiner Wunfcfc, tils, dre^ Ausführunij derfi;lben 
nur der HHpnrtheyifchcn,dui:chindiv)duelli;s IntrrcITc 
für den Ger^enilund fetbit ein^nommcn, iiod durcli 
hinlänglicheUnf«-&titzungbegünl);)gtenUnt«rfuchiin^ 
vorbehalten. Die Vcvfuche Vüh'imiis, Murggtafs,, 
Stheele's, lifrff-nann's, U'eflnunb'i u.a.m. waren nicht 
von dem Erfülle, .dnfs man durch ifie dem grafsen 
BedürfniCfe der Republik, Natron fiir ihre Bau mw-oU- 
farbereyen, Suifenriedcreye)). Glashütten u.T. w. zu 
verfchaSen, hätte abhelfen können, f\» war genötbigt, 
jährlich für 4 Millionen Llvres fpanifche ^oda zu'im- 
portipen. Dies be%vo[r alTo den Wohlfahrtsausfcbufs, 
die Unterfuchuiig diefes Gegenllandcs zu veraiilalTen, 
wovon vorliegende Schrift den ausfuhrlicliften ßiv 
richt liefert, der nachmals abgekürzt thuils in den 
gangbarften franzöfifchen Blättern, der Heeade, deiB 
Xagazin tncyt:Uiptdii»u , und ausfQhrlicher in den 
Annales de Chimit t. XIX. S. SS-^lSä- unJ den 
^aamal des Mines Nr. ill. S. 77— go. im Austuge- 
aufgenommen worden H\. Der letzte und zweckmü- 
fsigife, von Coijnehert, ift uns auch bereits aus dem 
Nenen Bergnidnn>f(hen ^«nruate R. Ul. S. lai — i'm 
bekannt. Bis S. 32. der vorliegenden Schrift geht aas 
Gutaditen d«r Büi^er Lelievrtr- Pelletier , Darcet und 
GiroiU äber-d^e von den Bädern Lej/iane, Dise und- 
Sehst (verutlftelft deriKreid« nach vorhergegangeiker 
Verwandlung des XochfaUes durch Schwefel^ure in 
Glauberfak), Alban (Welcher das Natron nas dem 
Gl'auberlhlze durch Eifeu abfcheidet), IßaUurbe and. 
j4Ht;hM(u.(vermiiteIft:deä£ifenri'triols), Chitptal nnd 
BaVeni, (durch flleyglötte), Gs^ton und Co^MrCver-- 
mitjelft..Epd«n, befonders der.,'Schwecerde), Kihanj . 
tiw^ (durch £ifeB , Sehwefalkies wri Kohle) ttetalg^y 



517 . 

JriSren die des B. LtUanc fiir ^ie *n alten Orten* uüS 
unter jcdr», UinÄänden aasfiih^barfte. Im Supple"- 
Bicntc befindet fich die Prüfung derjenigen Vorfchla- 
p, die nach dem S^chJulTe jenrä BericBrs deinWuW-" 
fabrtsausfctiulte fbergfibrn worden \v:rfert. ' Dir BJ. 
Sonlon fcblug Kelk, Duhtyscqvnd Hiton die Afcti*' 
Ttrfdiiedener Kräuter , ariä Valentino f^ridiiA dle5\ft-' 
kguiig küiifilicher Sodagritben , - in denen indit (tllcs, 
«■M das Meer uns Ufer wirft, siifbewafirf^'und ver- 
Ufefen lälTen folhe. Den SChlofs diefer Sc&rift macht' 
crni S.'59. an die Befchtejtnm!*''def verfchiedejio»' 
■ffetkfiStni, OePeu u. dgl.xiirAusrchefdung irtül Cnl-: 
ciufttion drt Natr#ns; — *- ' Re*! ferzt huf hiii/u, dafs^ 
er in Schotttand mit dem bellen ETSetgf die^^rle^ 
gung rfpiTfin-hfal7.f.i v»niiiit^lft HpuMaftirf^t'i Jn^ej.nf.r^ 
fehr grofsen Anftntt gefehcii h.ibe, ohne dafs dsbey 
fdbfl die'heuerUch von Cufadau Torgcfchlagone- Mi- - 
tbade btSoigt wurde; ' 

* ■ ERÜ/lVaNGSSCHRIFTEN.. 

■ Wi;KzBu«a, b.^tahel'feL Wittw-e ü. Sökn) tlebtr' 

,, dU' widerwärtigen Er^niße- im tilZ(e»' ZtiMtei, 

ia aehtnebmten ^altrhuttiUrts , Faftenreden:. »aS 

»wCy Jahre, von P. VinceriT-von Ehtm , Prediger^ 

am Hofe, lind in der CoUegiaikirche xutn NCu- 

, müi)iler in Würzburg. Erße Sammlung, I79i8-' 

rrgS. .Zurt^ Samiiiwng. J52&. 8- (i6gr.) 
- So wenig Buch die Sonn- und tFeAtagst^Kd ig- 
ten, wclclie der Vf." vor einigen Jahren heraijs- 
gegcben faati auf den Beyfal^ des fachver^Hindi-' 
gen Pablicums Aiifpruch maclkcii können, fo zeic)i- 
Brä fich doch roriicgertde. Faftcnreden fehr vortbeil- 
haft aus. Der Gnind diefes ffehr aufTaTIenden TJn- 
ttift^edcs fcheint in der Verfchiedeuheit dep Inhalts 
ZU liegen. luden Sonn- undFeftcag.opredigten Jisn- 
deh der Vf, laurcrThemata iiber bkfs moralifche mid; 
dosioadfcbe Gegenfiände ab. Da es nun dem Vf.an 
geläuterten Gilindfaizen der Moral, and der eigent- 
lich ea Religions willen fcbaft überhaupt, welche der- 
geoffenbarten Religion felbft voniusgefetzrt werdcnr> 
»Offen, fehlt, und derfetbc auf das Statutartfdie 
und PofitiTe einen zu grofsen Werth legt; fo ift es 
kein Wunder, dafs er auf dem Gebiet«: der blofsen 
Moral und Dogoiatik dem vertrautem Kennsr der 
'. Temen Moral und Religion swÜTenfchoft fehn ttft nkbt ' 
Genäge leiftet Hingegen find Torliegende Faften- 
predigten eigentliche Cafualpredigten ; der Stoff iß 
aus den jetzigen ZeitumftAnden genammen. DieUr- 
theUsfcraf^ des Vfs. ift daher weniger durch die fdinei ' 
deode Form-der Jtirchlichen Dograatik und Mönchs-! 
morBleingcprefstjUnd findet foi^ch ^uf deuigrofsed - 
Schauplatz der jetzigen Zeit liegeben hei tMl «inen, 
freyem Spielraunii. Die Thetnata fmd alle- fehr gtif- 
und zweckmäßig gewählt! indein iße fich auf wich- 
tige Erci^ifTe vna Bedtirfnifle ^unfers Zeitalters be- 
zwWp. .Tier Vf.- gehört g»r nicht zu den heutigen 
jatMricrpMphflten , die nichts als' Srfi recke« pttßen Xn ' 
de»' Thronen- der Ffirften bnhgtni,- diö AAfldärung'l 
allnfltn"-Gründ'alJerpoliyJ'cii'en;ujj4 Tfiy%{ök^ l^ji0fi^^'^ 
nungca angeben, und den füräen noch weic mebr 



Kö.tf.5. MkSfZ- iBc9r 



«'8 

ÜnJit-ii vorher TerkOmkn. wenn fie dife alle Nach^ 
der-UTiwHTenheit nicht meht bcAeyzuführen- fucheii. 
Er focbl Tiebnchr gew-ehnlich den .Grund dar üe^ 
bei .wwöber alle. ÖBtgefiimfrn klugem, -da. apfj wf\- 
erzfl finden ift, »Umlrch in de^Sittenl^figkeii, ifl 
<l«ih -ilbertl-itbtn^ Hait^ zjun' Vefgnögett, jpde«^ 
nhT^rhSIiniiifeftiäfsig*li Ljkus aller .Stände, «i.jleai 
SfulZ'Uud bOTea BeyfpJaTe der JiD^iern: ßtfinii^ Jjir ^; f-^ 
Vorrüglich Z^tch**« fich die I»rHlJigte»'der.Äwexte!%, 
Satnmtuhg durch E*rtft undWÖnde, durch Krait ei- 
ner baannlicben Beredfamfceit, -durch ßjchligiteJt des. 
R^foniieineiU«, und'tluroh eme-erben fo .e41^ (4f 1?^ 
fcbcidene Fr<y«tälhtgkcU. atis: ::.<]cftützt:«uf'!unuia5 
flöf^li«h& Watwbeltcn.rder: MPoralk naudfiBflU^QSMHgV 
..?£..*'?■? Grofsen Wahrheiten ,_ die ihnen vorzüglich zu 
unfern Zeiten noth find, üiiJ^tirc, (lürch dai Enlge- 
gcrißctbäiabflchr^ioller, und nur ihren Vortheil be^ 
»ecbaendcr Hufii)igc und. , Schmeichler zurückge- 
fobeufhi, nur ftilten bis wi.tlen T^ironeo und Pal-. 
lÄfteV der-Groftdh vafdringeri können. Esift «rder, 
That inlercfljnt, Hii^ravls d«n Munde eines <:apuci-: 
ners das ijjigeTcfacut und init Nachdruck , und' zwar ■ 
irt Gwenwart eines geilUichen Fürßeii, feiites'Höfe's' 
und der Bikgerfchaft fagen zu hören, was in man-! 
<Tienan!itTn Gegenden, die im guten Ruf der Auf-; 
klärüng und der Lehrfreyheit flehen , der Philofophr 
dderStnatSJuann nur fcitüchtern iagen darf, uia nicht 
des Hochveirraths beschuldigt zu werden- ■ Wen»' 
auch in diefen Predigren nicht fo ganz der Gcift ei- 
nes ßrrg und Zirkel hcmfeht, fo' wehet doch ein' 
ähnlicher. ' . _ 

Mit eben der Wahcbeitsliebe, niit welcher !Reci 
die Vorj.üge diefer Predigten überhaupt dargeftel^t' 
hat, will er nun auch im einzelnen auf die Mäng^- 
aufmerkfam machen, die ihm bey dem' i)Qfme'rk-fa- 
men Durcblefen derfelben aufgeftofsen find. Der Vf.| 
!&gt ein -zu grofses Gewicht auf yrillkürliche poftive 
B&flimmungen, fewOhl in derReligionslehre als auch 
in der Moral, liifonderhcit ift feilte Moral ein Ge-' 
miiehe von Rationalismus uod Eudämo^pmus^ Da- 
her fchreiben fich die m«i&en Fehler, die Rec. be-,1 
merkt hat. S. lo. Ift'dcm Vf, Aufklärung . weiter; 
iüdit$, ^Is ein nach den Jtbf\thteii deren fde'rer}', ■■^^■ 
cka.fie mit hockfiem Anjalian. beforderit « bafferer Unter: ' 
rl<^ in ^lle* dem , w«« uns an Leib und! Seel&ciUr^ 
Zeit und Ewigkeit glflckfulfg' ma-cheii kann. Aber: 
Aufklärung hängt' weder von den Abfirfltin der Fün- 
ften ab, noch ift fie Wofse Glückliligkeiislehre. In^-. 
fondrrheit fie «ts Gliickf^igkeitslehre : darßellen , ift 
iA unflsrrt retoiUtiOnären Zeiten fehr gefährlich. Denn ' 
dasVQÜs fieb^ nwr gar zu-deutlich ein; dafs dÄsQläck ■• 
fehr ungleich vertheilt, und oft in den'jfl^ijden dcF- 
j«nig«i ift^die es. am -wenigflea verdienen, JEs'itt" 
daher nur gar zu lehr geneigt, eine unpalTendeGteicl^' 
faeit^u Jbdem, und. fich aij den gegrüri^elen Rechten 
atldcrei; zv ^ergreifen:, um eine allgemeine GRiekfe- 
l))fk&it herber «u'/ühren^ wie es in pr^nlf reicÜ ' der 
FMi'wa^. ■'Zllr Zeit';Jefu war unter den Juden -«ine 
ä^nlicW 'G^eyn*'ii^.. '.Begierde -ftacR tSSckfrfigkeit. > 
Jefus, 'der g«wil8*nichß anders zyt'aiißrtriji3Tte,=-ill» 
wbIuc. 



intir^ Anfktäriii^ za- Terbratefi , drang «icht auf 
das Streben nach dfickfeUgkeit , fondem jiseh -mora- 
liftfaef Güte, und b'gte daher, um den revolutionä- 
fpi Gefinnungvn feiner Zcitgenoffcn entgecpn zu ar-" 
fceiten, fehr weiäHch: Dar Himmatrekk ift m auch} 
fs katimt nicht von aujstn. : $. t6. Tagt der Vf. , am, 
das GWckfeligkeltsf^ruem zuverthsldigen, TomK^<^: 
ge,' ,fif ivf eine poUtifche Aderldfs,^trodurch die 
flbeiÜwTte Menge des ungefunden Bluts in dein 
StastskArper abgezapl^, d.h. die Menge mancher un- 
- i^vttv und fchüdlicfaer Meofcheh , dje Itcb am Ende 
einander lelM aufreihen müTstent vemindert ww-! 
de." Valien den» im Kriege nur die-uundtzen und 
Terdetl>Ufh«aMe*ifdienf S. i6- wird auf die jlufeera. 



SelJeions9buns''eia za grofserWwth gelegt Religton 
iftwas ganr anders als der fogenannte Gottesdienft. 
S. gl- werden die Bücherverbote unbedingt in Schutz 
genosuoen. S. gg. ifi das , was von dem Nafarratear, 
Jefu gefagt wird, aus der Luft gegriffen. S. rso.' 
heifst e5: „Alks Sittlichböfe enüieht grqfiteatßieüs 
(immer) aus befolgter Sinnlichkeit." 

In d?r zweiten Sauiirduiig haben Rec. die zwey- 
Predigten von dein Gott fchuldigeu Dienfte am we, 
nigften gefallen.; ea herriebt. hier £a ganz die Idee 
eines allmächtigen Defpoten und eines ihm fchuldi- 
gpn Sklavcndienfies , die d«m Judevttuun eigen 
war. . Manche Fehler in ßdckficht auf Sprachnditig- 
keit Obei^U Rec. 



KLEINES 

' Govr£IBst.AHnTHEfT, p T t i w w iJ, b. Bltxhe u. Comp.? 
Vritr die liUfttre Einriehtmag- dar iHlhrrifchfn RelieionigeftU' 
fehajt hl dar GrnjfrhaftMark. rT^g. «(S. g. — MilderEilt- 
ftehunR'Äieler Schrjfc hat »^Isuide l^oH'audnifs. Nach ei- 
' nw kpiiig). preufsiCchen Verordniuig follcii auch flie Pi'ovin- 
ciikeEdc durt;ti|:rerchii, geprüft, und di> Gute und NützÜ* 
che ixx"" bej-bebiUen werden. In dem Provincttlgehnbacii 
für &e Graifcbafi Mark wird daher über die berondcrn Rechte, 
SlMULcn und ObCervancen eincE jeden Oru uiid «ner, (edeu 
privi legi r teil GcrelKchirt ciitCrhiediJii werden. Ol sun jeder 
tuierihaa in ^cr prcurHifelien Monarchie die ^rlanbiiirs hji(, 
iiier Eiiirichtiiiicen "i"' Gelerte befcheideiic Vorfchlage wid 
Killen an die GefütifTtliiinft Eelniipini m laüeii: fo ^-emniirRte, 
diefe» d«« evsngelifih -Inihcrirthe Minißcriuin der Grft^cbsft . 
Ütr.k, einigen fuiiitr Miigliftlcr «l'^n Auftrag lü gebiin , fem* ' 
Ijjsherige VerfaffunR und die'Vfi'fafrung der Gwncindo ,«»if«u-' 
fucben und dariulrücn. Diefpr Auffali , der fich auf die Kir- 
ch i;n Ordnung vom J. 1ISS7. «"f neuere tlmls alleemäiie oder 
fqr dat UiHifterium iiksWondefe gegebene Gefcue, auf die 
tAfervanz in da» Gemeinden und auf S/iiod;iibi'rcyüfre griin- 
ißt, wurde an dje Clcvitch- SlrtrÜfchp Rrgieniitg, welcher 
ütfi rrovircialiiefetzgebuna übt'firaf'n -ifl, <iji|tgfandt ; und da' 
«uB niThrere dtton Abfrfiriften verlangten, fo eiitfchlttT* man: 
Sie\, ("hnMurdi dp» I>ruck bvkannur 2u iitacbeii. Der Aufti 
fall entiiaic auch, das llauptficblicbfle von der biit jeuo befle* 
hfindeu EinricbiVB i" «i"" g-^cänyieii Kiiv?.e . und tuwn ins-' 
befwidere Tir anc'-'bciif'.a Prediger und Cajididaici niiuhch feyn, 
dU ßchmii dc#Verf«ming iB-der Groffdufc Mark überhaupt 
V''>iiuic machen woUcn, Maiicbc würden tu aber auch gern« 
■efeiieD-liabtn, d«fB der ^uffiu. da er itai Druck üburoebcit. 
WJi^e . bi" «««l wieder noch _»-4rc eiw-dttri iKOrdcn. Kach 
der Eirifitu!ife'liii^"">^" hier i) die Kntflphuug der eva)lgf^- 
li'rcb-liuhoriJ'ehcn Gemeluden -in der Graflbhafi Mark und ih-. 
ter Vepfafruttg.'-UitCtrAbfdiniit iftwfterjt kurz uiid«itjiat. 
Iiür das .Mleertei««, Die hii jetio gtbräucblithe KirL-lLenitrd- 
IU11I2 wurde suwfl von Tlioniiis Davidia . Prediger zu ITniia 
iß6 eniwor/.." ««d uaehber «vidirt. 2) Anzahl d<;r lutheri- 
tdwn üenieii'dro und der Prediger an d«iireiken. Die Zahl 
der inlKiidifcheH auf ^larkifchemJlodeii uoduncer preufsifchei 
I 3nd«*ioheii fiolec«nc" tjemeindeji beirügt 89, und ^rän ßt- 
»,«n.iii.rrodieer; mit diffey haben tli'h aber nodi piliite uii- 
,'t Ar Ilth'eil fi.hcnd. G.«ci«deu vcrb.,nd«> Vp daft' 
das eaiize Minifteriwn sii» 8* Gpjnemtfen Hiid 119 Predi-;«n 
bEtleht 3> Von *eri Subdelegareii «derSpecialtnTpcvtofeiidilcr - 
vK-fJ^lticäeiien ClalTvn. ihren Gefvhafwii uiul BL-chuu. .Sic, 
werxtt-n alÜ dreyjahrc tue de» rrtdigeni der Claffe gewählt. - 
■ *) Von den Claflicakonventen und ihrer EiilriChtuiif!. 3j Von ■ 
Jim Verbäliuiffe der ClnHen zur Synode, pet S»hde'e([»t. 
nebft xwey Depuiifteii niid den fe« .«wey Jahren in dai Aj« ' 
«AoMOvnen Vredip-TO . Rehei. zar HbTHch«n Sypode SJVtr > 
Ecr dai Amt •"»*• tieiieralinfpettors der )iirch«n uh^ SqiiuJeji 
in itt eiaffdafi H^k, von fciatc Wahl, .Ciiaaa &«diteA . 



C H .R I F T E N. 

und PBifhten. Er wird alle drer Jihre gewühlt , und 4ie ft«-' 
gierung lär«! ihre Befehle in Kirchen- and Schiüfichm in ihn 
ergehen , um Qe den Subdelegaieu , . und >dUi'ch diefu : den Pre- 
digern, P/nsbytei'ien und Schul lehrern miiiui heilen. Er; i{l«ufk 
PrüTesdtr Synode, und mufs eine genaua CoiiduiieiiJiilf über 
die Prediger und Sehlülehrer an die Itcgierufig einfenden. 
Von der Gencnifyiiodc und wa* darauf abgchanddt wird, Sie 
wird iahrlich im julilia zu Ilagen Behalten und das PratocaV 
däroil wird zur Kegierung eingoJ'anaN "ü Von de» Wituren- 
cafTe des luiherifehen i>JiiuflCTium«. g) Von Sebulen, C;:[echi- 
fationen und Ceti firaia honen. Hier bleibt noch manche» za 
wunfcheil übrig. {l> Prüfung dar TheolofrieSiudirVtldeHBnd 
der Candida!«!!. Jeder JüngUug, dar Ci^h der Theologie .wid- 
m$i« wird von dem Subdelegacen der ClalT« mit ^u^ictiung n- 
nes gefdiickLeu Predigers in Anfeliuug feiner Gefchiiklicülieit 
und Fühigkcit geprüft. DieCe Prüfung ift allerdiiigii fifhr iiütZ' 
lieh , weilh ße euf die rerhte Weife von geTchickteii Ma'niiern 
^fchiehii aber Kec. würde doch aus mehreru Grüikdeu äirfU 
Gefchafte den &chullehr«-n lieber übertrageu haben. Djt Plr-' 
thcyliclikcit derfelben konnte ja dadurch vorgebeugt wetdcn, 
IJ-ciin die Piiifuiigen nach einem gewiflen J'Jan unter der Auf- 
ficht einiger fachkuiidigen MaiineT gefchähen. Die C-Jidid>- 
l<n wurden, wenn üt Eclaubnifs zum Predigen haben wollen,- 
vag dem Generali;ifpe«or , mit Zuzidiuiig eines Predigers, g«-. 
priift, uud niiilTen, uin wahlfähig zu werden, auf der jährli- 
chen Synode von dem Infoeoior und vier Picdigtrti exaininitc 
Verden. Sollte aber wohl bcy diefer Getegenbeii , da doeh an- 
dere Gefcliafte abznmadien und, eiucm l'olchen Eumci)- die 
gehörige ^eit gewidmet werden? Ein paar Stunden find doch 
iiifht geiwc , wenn diefu wichiißc Prütung zweckiiläfsig und' 
giUndüch tcyn foli. loj Von den Kirchen- Und ArmeAvor.*!«- 
hont ~ VOR der Ver^ffun^ und Einrichtung der Preihyierlnt 
oil*r ConGftorien bcy^cinzelneo Gemeinen und dem Amte Ati 
}iufter, ii> Ueher die V/edigcrwjhleii. Au de« tueincn Or- 
ten denowiiitirt das Prcibi unutn zur ^Vahl , ujnl dia Gemein- 
de wählt aus den denoitiinine«. WwJ aber felir goM-ohulich 
über die in die Wahl sii füllende Subjccte und über die Art 
Geh die Stiinaenoiehrheit' zu verfrhiften Streitigkeiten «titlü- ~ 
heil , fo^werden tiiec zu(;leicii V^jrilhiige g^bui , wie dlcTnn 
U.ebel Juinnie vorgebeust werden. Vuwr dicfeii Vorfcbl.igcii 
ifl manche», wtlchci eiwögtii zu wcnien und eine'geCetüiibe 
Ki'jft zu h.ibcn verdiene, uj Uetjer die Arm«iiTOtforgt!n". 
IXb Eiitrictiiuiig. wcdohcaiazuliic. Gemcindeit in Anl4;hung<lri ' 
AnBcnwefena gemadii haben, vucdL-nt auch m» andern nai-bg«- - 
■hmt zu werden. DicGruiidraue Knd eutfjch und biiiruicbeiid, 
um d.is unerliubu' Bi^Uälii ganz ah^ufchal^n , und die Arjneu ' 
in, der Gpmeinde dofh zu vcrTurgcn. rj> Ver^eichnifs derCe- ' 
bührcn Tiir IMiirifteriali-srriehiilfigcii. Uec, bcmerkt'uoch, daA 
dieiYorredo vou dem.Kttigtai G<.-ncr.^iiifp.'ctar der Itttherifcbaii 
Kirflicii undSfhuJcji, und Pioditjor zu K.igcii, B.n.,Daftle^ , 
kämpf uiiterrchriebi;n fcy , ohne iSn'eifel itt ausL iigü^ wfthj 
«4 äcr'bi(eulicfaf Vf. tfec'Sdurift aiwalbb?«.; ,.,..'' 



Numero 66. 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Mittwoths, den 5. Mö^rz "1800. 



JRZI^ETGELAHRTHEIT. 



' httniQ, b. Fleifclrer d. j. : Neitei Edinbwger Dw- 
venfatorivm. Nach der vitrten Ausgabe avs dem 
Englijchen überjetzt und mit AtimirkungeK begUi- 



welcher die Anfangsgründe derp^arntflceutifchen 
Omnie vnd dieMatena medica enthält mit drey 
Kiipf«rt«fleln.. 1707. 583-S. Zwrifter und tetzttr 
Tfuit, welcher die einfachen und zufatntnenge- 
fetzten Ztibtr«kungen enthält. i7q8- 638 S. un| 
. 18 BUttcr Regifter. gr. g. (3 Rthl. lö gr.) 

Der erfte Vf. diefes allgemein bekannten im ä ge- 
rühmten Werks, war der englifche Arzt Lnvü, 
und fchcn 1768 erfchien zu Hamburg eine Verdeut- 
, ibbung von der erften Ausgabe deffelben ; Hn. Dr. 
Kapp zu Leipzig verdanl^t CeutfchUud ejne Üeber- 
fetzun^ der Tierten vermehrten vnd verbeETerten 
engÜTchen Aasgabe, welche r.u Breslau 1783 — 178Ö. 
in drey Banden mit Tieien Bereicherungen -des üe- 
berfetzers erfchicn. Nach Lewis Tode wurde dem 
Ediiiburgifchen Lehrer' ji. Dtmcoit eine neue Terbef- 
Jerte Ausgabe übertragen, djefe Jura unter dem 
-Tite^: tht Edinburgh new Difpenfatortf 1788 zu £din- 
burg heraus, dMeDunCMMifcke Ausgabe des Ltwijchfn 
W'HcS) wurde feitdem mefarioals und jederzeit v&r- 
.beflert wieder aufgelegt, und jiach. jjet vjertan Aus- 
gabe bat Hr. IL die vor uns liegende Veideutfcbung 
gemacht. Sie ift treu und läfst iicU gut Jefen, ob Ite 
bey den ähnlichen deutfcben Werken unfercr ffafm, 
■ Qrm, tf^«^r«in6nc.thig war? diefe Frage kömmt *u 
, fpät, und wenn der Werth und das Verdienft einer 
.Ueberfetzung nur fiach derHothweBdigkeit derfelben 
abgemelTeT) werden follte ; fo würden, zu Deutfch- 
Unds Ehre fey dies geliigt, nur wenige beftehen. 
Dies Werk ift eigentli<:b eine Fharinacologic , die 
' feb* viel unentbehrliche und brauchbare £rläuteruu- 
, gen, Lehren, Nachrichten, Regeln und Vorfchriften 
- enthält, fehr voUßändig und überdies gut geordnet 
ift, Nutzen ülfo kann die Ucberfetzui^ derfelben 
■allerdinysfcbaffen. und in diefer Hinllcht verdient 
Hr: li-Dank für denFleifs, welch«» er darauf .ver- 
wendet ^t, obgleich, n»ch des R«c. Urtbeil, das 
^hnlicbe, eigne Werk das H"- H. , fein Apothekur- 
Uäeon, den Vorzug vor diefem verdient, und.gewifs 
■Bcb etiiält. Die Amaerk^tngtn des Ueberfetzers find 
fciuz und fpatläni, aber alle feiner wertb , wer .kann 
zffeifeJn , -daf« er noch manche Stelle des Origin«ls 
hätte erläutern oder verbedem vnd noch manches 
-oeaetulttebey^en können, wafarfchciaUcb w«U^e 
A. L. 2. 1800. ^rfitr Band. 



er aber dies brittifche Werk nicht zu- feht germanifi- 
ren? Einige Anmerkungen will Rec. hier zur Probe 
des Werths aller herfetzen : die EJJiggä{irnng könne 
zwar nie ohne Zutritt der atmofphärifcbeu Ltbft zu 
Stande kommen, aber die weinichte bedfirfe dorfcl- 
ben gar nicht, wenn die Flüfligkeit fchon irgend eine 
Gewachsfaure enthalt; die ScIiiMmetgkhmng fcheine 
eine vierte, noch nicht gehörig geachtete Gührung zu 
feyn, welche alles vegetabilifch-älzbafte der Gah- 
rungsfubäanzen vernichtet, bey einem Ucberraaafse 
an Gewachsfcbleim am leichteren gefchicht, und die 
Wein- und EQiggührung hindert; die ölichtm Äm- 
MM bleiben von aller Raiizigkelt frey , fo loirge lie 
noch zum Wiederkeimen fähig find, die Verletzung 
ihrer Suhllsnz mache He (chaell erfterben und raii- 
zigi das Kimigswaffir löfc doch blos als einzelne 
Säure, nämlich als dephlogiUifirte Salzl^ure, du» 
Gold ßuf; das dfutßhe Glas, welches kein Bley ent- 
halte, fcy d^n englifcben T.a Eirzncytichcr (pbarma- 
ceutifcber?) AbfiCht J>ey weitem vorzuzieUfn. S. 120 
bflt Kr- J1- Äatt der Eilerißhen im Originnl, tine 
ganz neue fehr reichhaltige Tabelle über die Jlvß6sh,ir- 
keit dtr Salzt beygefügt; die Abdarttffut^gen dtfA-uf- 
lojung auch noch fo wenig fiüchtiger Saize fey immer 
mit anfahnlichen Verlufie verknüpft, wenn man die 
FlülTigkeir in llerkem Wallen erhält, weil die WaJTer- 
dünfte alsdann einen bstrachtlicbeii Tbeil Salz mit 
lieh fortreifsen , auch viet^Flüfligkeit verfpriitc wird, 
es fey alfo bey keiner Abdampfung eine zu üarke 
Hitze zu rathen. Von achtbereiteten AcanitertriKt 
konnte H- in 34 Stunden nicht über zwey bia urey 
Gran geben, ohne die Kranken in Todesaugft zu 
fetzen, da er hingegen von diefem Extract, auch nus 
fonll renomirten Apotheken dies mit einem Qu(>]it- 
chen zu gleicher Zeit nicht ausrichten konnte 1 ! Ga- 
gen laugwierige Hartl/ibtg^'^it erreiche unter allöu 
Palliativen die Aloü zu J bb 3 Gran die ^bficht am 
gewiffefteii ihren Zweck, fie wirke er A binnen 10 
oder 13 Stiniden, und fchein;: blos den Inhalt der - 
dicken Gedürme auszuleeren. Die BtUadonna wirke 
am beftimmteftcn i'm Extract aus dem Saft der wild- 
wa«hfenden ganzen PQanze bereitet, und blos an d«r. 
Luft bis zur PUlenconfiftenz verdunAct; gcwühnlii^i 
bat Hr. ]l. nur einen halben Gran zur Gabe aufzwey 
Tilge für Erwachfenc jiöthig. Das Kirjehguwnni fa^ 
weit gerin^altiger an eigentlicher Schleiiofubthmz, 
.als das arabifcbe. Hom überhaupt und Hirfchhorm 
' insb<fondere, befiize einen gröfsem Antbeil onPhot- 
phorHiure und reniHithlicli auch an thierifchem Oel 
•«It die weifsen fifiocfaen. Das KaÜMx^ßer fchlage 
.sröbHnt,b«ils-nur-4«D odftriagirqadw^toff afis ^r 
■ ' Üttu Chi- 



323 



ALLG. LITERATUR - ZEITUNG 



5H 



CWnnrintfe nieder. Kaffre Fex, naehft d^m Kampfer, 
rfas W'irkfamftc Gegengili gcRCii Molinfaft, innerlich 
und in Klyflieren, aucli gfigcn die wrifsc Nirfswui'- 
7el, und vermuthlich auch gegen andere nat-kotifchc 
Vegctnbjlicn-; er fiefitic eine fpccififch^ Krnft die 
Kci/.barkelt der erften Wege zu vcnnelireii; KafFec 
mit Mohnfnft TCrbundeii , gcbe^^ins der (lürlifcen 
bamircibetiden Mittel, (Rec. fand dies niobt, doch 
wirkte das L.nudaiiuin in grofscn Gabrn in I'.svken 
KafTee auch nicht narkotifch.) Ilr. H. habe das Zeit- 
/(i/Vti/jowig- nllcmal wirkfain gcreben , fo oft er es iii 
Wien gegen das Oedem nach Scharlachfiebcrn gab, 
wenn es unwirkfain fey, möge die SclMjld wohl an 
der unrecfiten, Zeit der EinfaiHHilung oder aii der 
ungefchickten Zubereitung liegen , welches i» Jelir 
^ vielen Apotheken bey Arzneybereitungen der Fall fey, 
wenn die Heilkraft in einem flüchtigen Grundwefe» 
liegt. Man könne dus tebentligc C[ttecf:Jüber für günz 
frey von allen Metallen anfehen, wenn es mit einer 
Ceiattigten Auflöfung reinen Queckfilbcrfalpctcrs eine, 
Stunde 'Inng gekocht, diefe Auflöfung mit keinem 

fremden Metalle fchwängert, ein Precefs der auch in AlCenbui^ ift, il): fchon iro IncelligenzbtaU ttid', 
das bcfte Mittel zur Reinigung des Queckfilbers fey. Zeitung 1797. Nr. 143, abgedruckt; Rec. glaubt ai 
Dan urfprünglicbcn Schanker weggerechnet, könne ihn hier nicht wiederholen zu dürfen. In die&l' 
man die nachfolgenden venerijchm Gefcliivrire leicht erften Jahrgang ift auch dicfer Plan in allen feiiA 
van den ^utckjilbtrgffcliu-iireu unterfcheiden, well Rubriken ausgeführt und bcynahe in allen gnt.» 
letzte ftufserft fchuicrzhaft, erfte aber unglaub- vielen fehr vollftündig und in einigen meilteiiifL 
lieh Uli feil merzhaft fiftd. Man brauche für Kinder Die neuen mcdicinifchea Syftefne Broun'j (Nr.fi— 5.- 
von d^r §niappeKwurstl gewöhnlich eine weit grö- und 10—31.) und Darwin's (Stippl. Nr. 3 — 14^ 
fserc Gabe, nach Verhitltnifs zum Purgrren als für ReiCs Fieberlehre (Nr. 10 — lö.) Riifchlanb's Pili» 
Ernocbfene, weil die hnufigc Siiure bey Kindern ihre geaie, (Nr. 40 — 48) ^tnker'i PockenansrotliiRf, 
■WirkfamKcit fcliwfiche. Der Molmfaft werde mit (Nr. i. 3 uiid 32 des Suppl-Bds.) die GePchichte ia 
dem geringften Verlnil feiner Kräfte durch Pulvern Galvanismus {S.W. Kr.ij — 17.) flnd volIftändi*Btf 
im Kalten in einem hölzernen Mörfel und Durchfchla- deutlich dai^eßellt ; fo ift aucli von den neuen HtJ- 
gen durch lein feines Haarfieb gereinigt. Die heutige nuftgen oder Ideen z. B. WicAwiaiMi'j über das Z«h- ; 
Praxis ohne nicht, welchen Nutzen die rad. ptfrethri nen , Xftflivs über das Milch'fieber, Schmitt'! öier die 
bey verfchiedencn nicht ''«ntzänditngsartigen Bruft- Pathologie der Nervenfleber und nerrö/en EntzSn- 
fchiiierzen , innerlich gebraucht, habe. Gegen die düngen, (^uatrrmere Disjoiufals Aber die Spinnoi ils 
frhüdlichen Wirkungen vom Mifsbyanch hrttiMbarer Wetterpropheten, Seijbtrfi über die Blutnolnib im. 
Geifltr, verdiene das Kirfcblorbeer waffer und d*r lebenden Körper, Bmnrftj über die Metaßjttn, Fal- 



t^uglich, ein Theil Grüiifponpulrcr mit drey Thril« 
pereinlf^c'n Weinßein gpJtocht, ge1)e ein zerilieAam 
Salz, weiches rturchgclcihct und mit zwölf TbtBn 
Hunig verniifcbt, die gl'jitliiüunigfte Grünfpanfilbe 
gebe. Hr. II. rrkJärt fleh gegen jeden Gebrauch des 
SuUimaU in ViL\e». Die befie Mercarutljalbe le^ 
wenn mbn ein QucnFchen auflösliches Queckfilber u 
eivrer Unze Mifchung aus Hammeltalg und Scbweint- 
fett nehme. 



Altenbl'rc, in d. Comtoir der medic. Naiionakti- 
tung und in d. Rtchterfchen Büchh.: JAtAlam- 
Jche I^ationalzeitung für Devtjchland nnd die 
fdbigtsn zwiacUfi verbtMdenen Staaten. Erfb 
^alirgnng. 1798' 52 Bogen der Zeitung, 36B1 
des Siipplcmentbandes und loi Bog. des !ni 
ligenzblatts uebft 3 Bogen Repertorium oder] 
gifter. gr. 4. 

Die Ankfmdigung und der Plan diefer medtd».; 
fthen Zeitfchrifr, deren Redncteut Hr. Doctor Fm« 



Kampfer als_ Gegengift verfucht zu werden- Diefe 
Anmerkungen find alle ans dem erflen Theil genom- 
men, in welchem auch fehr oft die vom Vf. falfch 
angegebenen MuMcrpßanzen verfchiedener Drogu«n 
berichtigt werden. Auch im 7,weyten' Theil find 
mehrere Anmerkungen fehr iiiterefTant, allein Rec. 
d.irf nun nur einige wenige hier anfuhren, damit 
dicfeAnzcige nicht das Manfs überfchreite. DieSage, 
dafs die kalkerdigen Putver im Magen zu feften Maf- 
ien würden , beruhe nur in der Einbildung und lie 
wütdcn, wenn.fie fehr fein bereitet worden, gewifs 



coner's über die Semiotik des Pulfes, Portori üW J 
die Rachitis o. f. w. aus den Schriften, worin fie W5 
kannt gemacht ^vordcn, fiMftändlidie Nachricht g^: 
geben. Hufetand''s and Girtänntr's Kritiken nt 
Marcus Prüfung de5 Brownifchen Syileuis , auch <W. 
Erinnerungen eines Rec. in der tnedic. '<^ruTg. Zeh 
tung gegen It^ichmann's Mej'nung über die Unfckdi 
des Zahnens, Setimidt's Kritik der Rrilfckin Fiel 
lehre, und KaK/WintV Bern etkun gen gegen t'akoiuA 
Lehre vom Puls, lind auch mitgetfaeilt. li'eßTvmi 
aber die Topfglafur und defTen chcmifche Uiiterft: 



uch vom Magen verarbeitet. Der Zinnober fey nicht chung des neuen kochfalKfaaltigen GefundheittFafin^ 
als ahfolut kraftlos anzufehen. Das Kalkwajfer (ey in in PyTmont, Lentin's Beobachning der blauen Knnlt 
dem überempfindlichen Zuftande äufsererTheile vor- heit und Erfahcungen über die Phosphorfaure, litr- 
trefflich. Wtin fey eine Art verfäfster Gewächsfaure • ' • • " 
und lafTe fleh ,weHigergut, in Abficlit feiner innem 
Natur und Auflöfungs kraft, mit verdünnten Weingeift 
vergleichen. Man dürfe zu Arzneyen nur ganze 
Mandeln brauchen, befchädigte feyen ranr.ig. Die 
bisherig« Voifcbrift zum nngnent. aegypt. fey un- 



holdi's Bemerkung, dafs beym Foetus die Lnßrolue; 
mit Liquor amttii erfüllt ift, Pearfon's chemifche Uii> 
terfuchung des fleinigen Hamahfatzes, MiraitUi Un- 
terfuchungen de» Harns der Gclbfüchtigcn etc. ' Tn- 
viranus Vorfchlag beym Q u eck fit bert^eb rauch äta 
SpeickeÜLoTs cu TeriiiKen, Wtthmavnlf Diagnofiik der 
-BmÄ- 



SJs ' " .Kb. öS. .MXRZ igoft. 'S<^ 

Bniftbränne und des Herapolj'ps, K*«iet Voi-rrhUg dicinifchen OrM- oodLiiitlerberchreibttngen finä febr 
lur Anwendung des Toürniqueis lin kalteiv Fiebpr, nützlich. Rec. vetfagt-es ficb ungern, die eigen^ 
mbft Terfchiedenen Bemerkungen dariiber, Kaujch AaiTatze IFiakler's iib^r einen cpidemifchei\ rhcumdti- 
kririfche Untcrfuchung des calx antim. falph. iiebft fchen- Tripper und über einen eildeinifchcn Magen- 
yUfcland's QegeHbemerlcungen. ThiemanH's Unterr»- fchmerz, Piere/'s van' einer giftartigen "Wirkung de» 
chung der Caftoreumartcn , Pwfei^'j Pateiitgichcna- Gi^nufTes biucrcr Mandeln, 'l^ebeVs üjjer einen wei- 
dein, SiegUng's Tiene Decantirmafthine, kurz, fall fsen Ausfatz, 5c/jn_^rr von einem Steatom der Hara- 
jede in den Jahren 1707 und 1793 bekannt gewor- biafe, ffnf/er von einer Maferncpidemie, Zmfr'r über 
deiie ihtercnante neue Nachricht, Bemerkung, Erfoh- Nervenzufalle von dem Tragan -eines Mutterkranzes, 
ning, Beobachtung, Meynang, BerichEJgunp u.dgl. Hager's über die Prognofe aus halbgefchlofreneu 
Towoht ans der Pathologie, Sciniotik und Therapie, Augen u. a. hier umftändlicher anzuzeigen. Aus 
als auch ans der ArzncymJttelJchre, Pharmacie, Dia- diefer Anzeige crgtebt fich die Mannicbfaltigkeit und 
teiik, Chirurgie, Geburtshilfe etc. find hier entweder Nützlichkeit des Inhalts diefer Zeitfchrift , und ohn- 
■as den eigenen Schriften; worin fie bekannt gemacht geachtet zwar Rec. zugeftehen mufs, dafs Aerzte, die 
wurden, oder aus der reichen Quelle folcher Nach- unferc beffern Jouniale und die einzelnen heften me- 
nchten, aus Huftland's, Tromiäorf's, Tode's,' Arne- diciaifchen Schriften lefen, der Lectiire diefer inedi- 
mann'i , Kaujch's, Creli't etc. Journalen, aus dem cinifchen Nationalzeitung nicht bedürfen, weil fie 
Journal der Erßndnagen, den med! cinifchen Commen- mit deir. grufstcn Theil des Inhalts derfelben fchon 
tttritn, aus Giittling'sTnfchenbitcU, deta Wiltenbergi- bekimniJind; fo gbubt et, doch, dafs fie' für viele 
Sehen li'ociienblatt, felbft aus den fcltlefifchm Provin- andere, welche ihre Leetüre einfchränken mflffen, 
zialblättern, dein Reichsameiger, den berUniJchen Blät- das Bedurfnifs mit der Zeit einigermafsen fortzu-, 
Utn, der nevejien H^eitkwide u. f. w. angeführt und fcbreitcn und nicht ganz unbekannt m^t den neuern 
mi^etheilt. Auch die Mcdicinalpolicey ift nicht EreignilTcn in der tir/.tlichen Erfuhrungswifrenfcliafi ■ 
fiber^angen; befondcrs umlländlich find die Nach- und Literatur zu bleiben, fehr gut befriediget und> 
richten von den Planen, Antrügen etc. zur VerbefTe- dafs der Rodocteur und feine Jlitarbeiter ihren Zweck 
rang des franzölifchen Medicinahvcfens, von der eine treue hiflorifche Darfiellun^ aller derjenigen einzet- 
jetzigen MedicinalrerfnlTung auf dem tmken' Rhein- nen Züge zu liefern, die in lerbinänng viid gegenfei- 
tifrr. Auch der quackfalberifche Oeheimnifskr^'mer tiger l'ergl-tichung ein vollendetes (ieVtalde des gegen- , 
und doctorirte MarktfchreierLcnliardt paradirt in den u-artigen Zuflandes der Arzne^unffeafcliaß , infofern 
Nr. 23. u. d. Sappl. Bd. Nr. 3 u. Nr. 21. Die König- er ßdt von dem der vorigen Zeiten eigenthümlich unter- 
fetr und SalfHdifchen Laboranten und Otitätcnkramer fcheidet, darbieten, heyn«he erreicht haben. Da aber 
find dneh aufgehellt, ebeii nicht z«r Ehre ihrer Obrig- diefe Nationalzeitung vorzüglich den Zußand der 
keiten. Aufserdem findet man noch mehrere Schii- deutfchcn Heilkunde zum Augenmerk hat; fo fehei- 
dcrnnge» vom Mcdicinalwefen verfcbiedenerLSnder, nen dem Uec. manche in derfelben mitgetheilte, um- 
Nacbn'chteii von Errichtung und dem ZuHand medi- ftandliche Nachrichten von ausländifchen Mcdicinfil- 
cfnifcher Bildungsanftahcn, von msdicinifchen Ge- wefen oder Medicinalprojecten. z. B. die Vcrhand- 
felllchaften, von medidnifch-policeylichen Verfügun- lungen über die Verbefferung des, Mcdicinalwefen» 
gen und Verordnungen, von Med icinalgeb rechen, und des, medicinifchcn Unterrichts in Frankreicb, 
von medicinifcher Volksaufklärung, PrcJsaufpnben (Nr. ar. 22-) die Beytrage zur Charakteriftik der frtn- 
und deren Beantwortung, von Beförderungen, Ehren- zöfifchen Heilkunde, (Nr. 27. 31. 37- 3S-) der Unftig 
Bezeugungen und Todesfallen der Medicinnlperfonen der Parifer Quackfalbcreyen und die Ueberficht dbr' 
und andern ärztlichen Neuigkeiten, auch ganze vomehmftcn Hofpitäler in Paris, die Nachricht vom 
Lectionsverzeichniffe und Liften vom Medictnatper- Londner Seebad für Arme, von dem Medicinalwe- 
fonale verfchiedener Oerter , find eingedruckt. Vor- fen im jetzigenAeg^-pten,. in Rufsland, in Schweden, 
züglich haben uns die Ueberficktm der neueflen in- hier nicht an ihrer Stelle, lauch gehört Barrfow'jMey- 
itnd ausländifcken medicinifchen Literatur gefallen; fie nung über die Zauberkraft der Kbpperfchlange, fsibft 
find gut geordnet, reichhaltig und die UrtheiW^ber auch Disjonval's Araneologie eigentlich in keine «te- 
die angeführten Schriften kurz und mchrentheils diciaiftlu I^ationalzeiivng. Der Raum, den dieic 
treffend, befonders lehrreich, zumal den Aerzten, fremden Auffötzc füllen, konnte für den dautfchen 
welchen es an Zeit oder an Geld zur reichlichen Arzt zifcckmafsiger benutzt werden. Eine Idee zur 
Leetüre fehlt, ift die Ueberficht der vamelumjien .in Ausfüllung diefes Raums will Re«. doch hier bin- 
den nenefien mtändifcken medicinifchcn Schriften enC- - Werfen , ob fie des AtifbebcDs, werth fey, werden 
hakenen Erörterungen, Bemerkungen und Erfakrungtn, ■ Andere entfcheiden: in verfib^denen R'ecenfioneu 
in fo weit foUhe in diefer ^ationalzeitung noch nicht' ärztlicher Schriften fowohi -in Zfliiuagen. als in JoUr- 
henvtzt Korden^ Eigenthümlich Jind diefer Zeitung nslen, werden von den Rec. zuweilen Gedanken, 
die medtcinifch-praktifclien Correfpondena-Naaluäth- Winke, Bemerkungen, Erfahrungen u.dgl. geaufsert, 
ten, welche gute Bcy trage zur Gefchichte und auch die meh'r oder minder Aufmerk fainkett verdienen, 
zor Klinik vieler Krankheiten liefern, und wovon und es wäre wohl der Mühe werth fie auszuheben, 
einige, einen beträcbtlichen Grad von Intereffc ha- und in r incr biiündern Rubrik anfzuftellen, um fie 
ben; audi die vcricbiedenen, darin enthaltenen me- der Vergcflunbeic zu entreifsen, und vielleicht man- 
chen 



537 



A. L. Z. MÄRZ Ige«. 



dien Faden, den fie geben, weitet fortzufpiiuieq oder gleich bey der Verg*eicliung mit dem Ori|inil ^ 



inanchcn Wink beffer zu natzen. 

GESCHICHTE. 



Jena, b. Mauke: DenkwArdigluitm da CardiHaU 

von Ret«, verftochten wtit den wicHUgJUn Begtben- 

■ hiitm der erftm Sahrt l^dwigs XlV. Erfier 

. TW». 1798- lAlph. 4B0E:. Zweiter Theü. 1799. 

430 S. p-8- CJeder iRtfil. agr.) 

Die Memoiren des Card. v. Ret» gehören bekann- 

tcrmafseii. zu den unentbehriichcn fiüchem für die 

Zeiten der Minderjihriglwit Ludwigs XIV. Sie ver- 

dianten alfo allerdings durdi eine neue deutfcbe Ue- 

b'erfeeung bekannter zu werden, denn, wenn Rec. 

hiebt irret , fo haben wir *ine ältere daron. Auch 

ift diefe Ueberfetzung von Tonüglicfaim Werthe und gerifTen hinten bingeretzi, auch fleht S. 7. die Fi 
gehört ■ nicht tu. den >Iefs - Fabrikwaaren , ob- wir für den Gefahren. 



I7SI (fie ift nach der Ausgabe von 1710 verferdnl 
einige Abweichung«n gefunden haben, z. B. i.Th,S,ii 
Fiesco ftürzte ftch nicht ins Waffer, er fiel hin™ 
{)'( /» notia}, S. 19. „und überhäufte michnimiiii 
Lobfpnichen, welche die grofsie Bitterkeit jühmik,' 
drücKt d?n Spott des franzDJifchen Ausdrucks: ^j 
fit mon tloge tout dt nowvcau, avK un «[gnti» 
croijablt" nicht gehörig aua^ ebend. „über in 'A 
in unfern gelehrten Streitigheiten unUugb»« V» 
theile erhalten hatte;" das Original fagt ntlbcB» 
dejier; /ur lequel, ü efi vrai, qnc j'ovoif h fdfM 
avcMtaget da%s les difputes, S. 3i. paraKÖiji 
Eßafiers, hcifst nicht durch eine feiner Sufenen, II 
dem, durch einen von feinen Leuten, öebripoij 
die Sprache in der Ueberfetzung rein und gut, 
wird das SchlufsTerbum zuweilen zu weit unil 



KLEINE SCHRIFTEN. 



PkrtoiooiE. Leipzig, in ttr Güiulictfchtii Buchhandl. : 

' lafB «1 allen ilte« und neuep JraKiQlirtheii gprichkl»« 
TcrAicb < 



1" ^. F. ÄrteJ," FÜrftl. teffifdien Geh. R. Ilaili 
iniPraf. »"f i« 1^. Ludwi^s-.lfiiiverfiüt lu e..rson 1798- 
78 S 8 (8 g'O DerVf. fpäheldM urfpruneliehtnBildung«- 
weif« der fMnrofifrtien Sprich« n»ch , wodurch . lach feiner 
Meynutie, die ri«Un feltftmen Wörierformen und Aiisnahnwn 
Ton den in iw Gr»niauäk« befindlichen Regein erWarbar 
werden. Allerdings mache diefe UnterfuchunB da« Siudtun, 
der frinaÖGfcbe« Sprache anRenohm und »ntereffanr, ob 6e 
Bleich niir grÖfsienibeili «uf Hypöthefen -beruhec, welchsn die 
Bvidenz, «der mit aiideru Worien B«w«ife der iurfpruiiRlicheii 
Bchreibirt fehlen. Doch kann man nicht Icujnen , dafa man- 
dic feiner Hypothefen fehr glücklich find und einen hahln 
Grad dar Wahrfcheinlichkeit fiir fich babci;. 

' Züerft tagt der Vf.: ..Dag e ( CidilU oäer t Ä ^mfut) ift 
■•Ui At tiitßanden, weiin nÜmlich da» c ror b,». «wie Sf 
tÜnan Ml. Man iÜngte aber das ., inftitt « neben dai c lU 
fcbreibei. . unten tn-das r an- Durch fthneUe» Schreiben er- 
hiek *B die Geftalc eine» Heinen 6ehwanMS, Ira Brncke 
ahmte man die Figur, die dar Gafchwindi^eit ihr ^aEey n «r- 
dankt. nach." So finnreieh .diefe. auch klingt, '<• S^»"'«» 
wir doch . daft die Framoftn diefes f (Cedille) aus dem Sp- 
nifcben entlehnt haben, wo eiJilla ein kleines c oder, beifeu- 
Wt, denn e lautet wie i vor «und i. Die altern Spanier 
wollten daher diift* f bl<w ausdrücken, daf« c »or a, o. • 

■ wie rin fcharfes j «*W«n werden foUie, .Jeut /etien Ge 
■d«rdt«ebeiid4 * dafiif- 

Fern« ftfft der Tf, : ' ..Weil "tu der -Zeil , a]« «ch die 

■ fMniiäCfcha'Spr»«*« WSder.^n Gallien inebi aocb th In-I^a- 
lien.'s^rdtrbwn taieinffithan Sprache .büdm. baynahe kerne 



' [0 gat all ia iWrl 

oan denDiür-Mi>| 



Spur v«n Dedinacioii oder belliinfliten nfiha mki 
war; fo half nan Geh, zur Bildung der übrifcn i^ 
durch die zwey PrapoGtionen de und ■. KKi Ji bUiti 
ätn Geniiiv undAblatir. weil beide cafm üdi lUtrinpH 
einem eimigen denken laffen, und fdbft 1 * '"■ 

Latein, in vielen Falten der -Genitiv 

?;erctzt werden kann. Mit o bildete a 
cheinllch weil man in der Korruption des Liieiaifikia ' 
Gallien fs -weil gekommen war , dar« man a antciuliitant | 
ttii dem DaÜF conltruirte." Rec. glaubt, ^h iinitah j 
teinifdien.adanilUiid. Di« Gallier und andm ibsWlöHbl 
Völker, zu welchen die Riimer hiiidringen a^ itiien»l 

.den, nahmen die laLeinifcheii Sieguti^sfiüt uklun, 'xihi'^' 
weil man Tchon damals fiihlte, dafs eine urckJoiteniii SiAof 

.(TleKioiO.das Verhiltnir* nicht kUr iirsdrükK bia. 6CHf . 
man nahm Praporitionen lu Hülfe, ife um Ju^ Gonwara 

>blati» lu bctctcbnen fd«nn bey den Gri»chpilili»*".H 
nitiv Anfing« der ganze Terninai a ovo, i. b. dttlitdiW 
Genitiv una AblalivJ, und h (ad} 'um den VtUf fnu^ 
Sehr natilrlti-b .wühlten lie ad, a, da bey dem Diür Dnll< 
gang dei Obt«c<fe, TcmitRlIl des Subjcm undto U)»<^ 
lu einem enifeTatern^&efenßande lum .Crunite iitt[t 
im Italienifcbeti ,und Spanifchen ,a, in Eu^hrcbui 

^deutfche zuj. 

*.6ani gewifc ift .der Artikel It. U, T»n ^« 1«» 
proK. demoKjIr. illr, Ukt entfUnde», wie der Vf. fbuh. Ü 
;Ableitung der Fürwörter und Zeitwörter v»n hreia^ 
'Origiiialcji., ifl eben fo plaufibel; »b Gc ei tb«riurli 
ficht der Pluralendünfen eewilTer Subftantive laf iwi 
= fey, das üb«rUf*t Rsc An Eriifcheidwag tiffem Svn* 
ifeher. JOiefe <««erden übrigen». . die ^amnultM« iw* 
init Vet^iüigei) lefen, und die in der Van«de 
.. FOTtfeUungeu bald au felieti wünfchen. 



j,l,zoobyGoOgle 



s>i , ,' . ' Nnmero 67. S3« 

ALLGEMEINE LITERATUR^ ZEITUNG 



Mittwothr, rf>« '5> ülüf^c xiöo. 



VERNtSCHTE SCHRIFTEN. 

Hblvstast, b. Fledceiren: JUtmfchtnftoUs u%d 
. TliierqualeH , eine Vertbei^i^ng der feufzenden 
Kreatur vor dem Richterftuhlc der Mwifcblicll- 
keit. 1799. 331 S. 8- (iS gr.) 

^ehi- gern geben wir dem Vf. das Zeagnirs , da6 
*^ diefe Schrift eineil nicht unwicbtigea Geigenftand 
zur Sprache bringt. Wii' verkennen auch nicht fein« 
fute AbCcht. Aber wir können dagegen auch nicht 
bergen, dafs die blofs empirifche Anficht, welche er 
Ton der Menfcbheit nimmt, ihn zu manchem über- 
kWxj^ SchluITe, der wenigftens den Schein einer Ün- 
^recbtigkeit gegen unfer äefcbiecht hat, verleitet 
fcabe. So anziehend auch diefe Schrift durch flie(sen- 
den Vortrag, und neben der Benutzung mehrerer Be- 
merkungen eines Bpnnct, Reinaru.^, Smith a. a., 
durch eingeftrcutc Itterärifche, hilorifcbe u.a. Noti- 
zen wird ; fo kann doch der Vf. von dem Vorwurfe, 
dafs mancber, befonders auf den erßen Blättern an- 
gebrachte Witz etwas zu gefucht fey, dafs er die, 
nach feiner eigenen Behauptung gemeiniglich in der 
Mitte liegende Wahrheit zuweilen über^hen, und 
durch zu raffibe Sprünge auf Trugfchlüffe und auf 
manche Extreme gefallen fey, nicht ganz frey ge- 
fprochen werden. Der erAe Abfchnitt ill überfchrie- 
ben: Dif ^efüUvoUJle Gtfchöyf in Jtiner FübUqfigkeii. 
Syinpatoie ift der gemeinfchaftliche Stempel der Thier- 
heit. Auch Menfchen haben iie. Oft geht Jie aber 
bey Menfchen gegen Menfchen und noch öfter gegen 
Thiere verloren. 2) Verfü%äigungen der Erzielter klei- 
ner vni grofser Kittder. (iraufamkeit der Menfchen 
gegen di« Thiere fchreibt fich fchon y-om MuEter- 
fcboofse her. Mütter geben den Kindern Thiere, un- 
ter die Hände und laffen fienach Belieben damit um- 
gehen. In Kirchen und Schulen ift tiefes Stillfchwei- 
«n Ton den Pflichten gegen die Thiere, (Die Be- 
hauptung möchte doch wohl etwas übertrieben feyn. 
Wir 'haben Predigten , Katechifationen und Liecler 
über diefe Materie und in den neuern Lehrbüchern 
der Pflichtenlehre iil diefer Gegenfland ^uch nicht 
mit StiUfchweigen übergangen.) In der dänifcben 
Gefeczgebung ift eine kleine Spur von Billigkeit ge- 
gen die LaSthiere. Die mofaifchen G'fetze gelten 
bey den Chriften nur in fo fem fiir götlüchc Gefetze, 
ils fie lieh zu Sporteltaxen brauchen laffen. ' Jeder 
fcbwatzt daher von Rechten dtr Menfchen gegen die 
Thiere, aber von Pflichten will Niemand wiiTen. S. 
45. ff. iäfst der Vf. ein Reit- und Zugpferd ihre von 
Menfchea ausgeftandenc Quaalen einander erzählen 
jt. LZ. I8O0. Erßir Bourf. 



ond erklärt beyläu^ Kntit beym Paulqs Rörä. Vtll. 
S5. für den Inbegriff der thterifchen Schöpfung. 3) 
Menfckendünkel. Diefer ift der Grund jener Geriag- 
fchälzung. Es ift zwar Werk. der Natur, dafs wir 
Anlage zu einer v ortheil haften Meynung von unsha- 
ben, aber die falfche Richtung diefer Anlage, um 
nns auizublähen , und alles, was nicht Metifchenge- 
ftalthat, Ulis verächtlich zu machen, ift Weck do^- 

■ ip fich verliebten Menfchen. Sich nennen die Men- 
fchen nicht blofs vorzüglich, fondem aus fehl iefsend 
vernünftig, alle andere Thiere ?förfen daher nicht ' 
eine niedere Vernunftfähigkeit-haJjeh, fondern müfTei» 
ohne Gnade unvernünftig ftyri- 4) Menßhenvernunfi. 
Fragen wir in Hinficht auf MenfcUheit, was Ver- 
nimft ift, fo. muffen -ffir nicht fragen, was abfolute 
oder idealifche Vernunft, fondern was hypöthetifche, 

, die mit der Menfchenorganifation verwebte Vernunft 
ift. Schon daraus, dafs unfere Seele mit einer Men- 
fchejiqrganifation gemifcht (?> ilt , ergiebl fich , dafs 
die SeeSiräufserung , die wir bey uns Vernunft nen- 
nen , fchwerlich reine Vernunft feyn i-ö^ne. (Diefer 
Behauptung liegt offenbar ein imricbtiger BegriiT von 
dem, was die Pbitofophen reine Vernunft nennen,' 
zum Grunde.) Selbft.die Kategotieen, die von der 
Reinheit unferer Vernunft zeugen foUen, exiftiren 
blofs, nach Sulzer, vermlttelft Inrer Zeichen in dem 
Verftand? und würden eben fo wenig darin exiftirei», 
wenn wir keine Zeichen hätten , fie feftzuhalten. (Ei- 
ne Berichtigung diefes Feblfchluffes würde uns zu 
weit von unferm Ziele entfernen.) Keine Sprache 
pber drückt Sachen aus, fondern nur Namen; auch 
keine inenfchliche Vernunft erkennt Sachen, fon- 
dern fie- hat nur Merkmale von ihnen, die fie mit 
Worten bezeichnet. Selbft die Kraft, die uns belebt, 
iiL uns d^nkt, fühlen wir zwar , aber wir kennen fie 
nicht. (Freylich wiffen wir nicht, was fie an fich 
fey, aber dies tragt auch zu dem hier ür Rede fte^ 
hcndenGegenftande nichts bey.) Keinen Zufammen- 
hang zwifchen Urfache und Wirkung vcrftehen wir 
alfo , da wir weder das , was wirkt , noch was ge- 
wirkt wird, im Innern einfehen uml vom Seyn ei- 
nes Dinges durchaus keinen fiegriff habe«. (Wieder 
ei« Trugfcblufs. Die Einficht des Zi^fammen banges 
zwifchen Urfache und Wirkung fetzt kcinesweges 
eine Einficht in das Innere deffen, was wirkt und 
gewirkt wird, voraus. Hätten wir vom Seyn eines 
Dinges durchaus keinen Begriff,, fo könnte ja äiick 
die Sprache kein Wort dafür haben.) Unfere arme 
Vernunft ift alfo nur eine bezeichnende Rechncrtn, 
die nicht einmal qiit ^en Merkmalen felbft rechnet, 
foiidern fie nur m wiUÜÜrliche , ' ihnen gaiiz unwe- 
Xxx , fcn- 



*^ 



ALL6. LI'^EKAXOK - -ZEITUNQ 



hnbafte Laute TCrfarst. Abnduitg tft vicUsicht-atUs. 
was die Meiifchen Ton reiner Vernunft haben , und 
Wit dürfen iwöffil fefif'ziiffie4£'> f^y", körinen , , wtpn' 
lÄirftntt reinef-Vei-nnnft,- ein GeutiTcll voti GerftAmd ' 
Sinnlichkeit, ehcdeirLesfinideJ[feniunfl.-geuajmt.hitij 
ten. (Eine Aeufäcrung, die offenbar wieder bcM'ei- 
fet, dafs fich der Vf. einen ganz foaderbaEen Begr^ ; 
von reiner Vernunft machen infitTe.) Daher wird es 
mit ReJHiarns , S. ög- *ör eine phiiofophifche -Dicfc- ■ 
tiug erklärt, wenn wir unfere Vernunft für ein Ver- 
mögen, den Zufainnienhang allgemeiner Wahrhf^ 
len einzüfehen , erklären. Und fragen wir im PraR- 
iifchen, ob im Streit der Tilicht mit der Sinnlichkeit 

■ der kategorifche Imperativ oder die Sinnlicbkeit deh 
Kampfplatz behauptet, fo mufs felbft ein Paulu« ge- 
sehen: Ich thue nicht, was ich will etc. (Dafs der 
yf. diefe Aeufserung gerade ::u für ein Geftändnifs 
inßeht, das Paulus von fidt felbft ablegt, dies mag 
er bey denExegetes verantworten. Aberfglgt denn 
hun daraus, dafs,,,wetl dieSiniihchkcit oft die Ober- 
hahd behält , 'der Ißerifch fie fcWechterdings nicht be- 
berrfchen k&nac? Safet- nicht einem jeden fein Be- 
Wufstfeyn das tJ^E^it'»^'!^) Mit einigen Stellen aus 
Fri«drich''s lies Weife» Werken will det Vf. noch am 

- Bchluffe diefea AWchnitts , die Behauptung begrün'- 
den, dafs der Mcnfch wenig Vernunft hat, dafs 6t 
iwar gern veriiünftilt, a^er nicht vemUnftig: ift. 
(Der weift FriedricbfelbiJ. widerlegt diefe Bebaap- . 
tul>g-J 3) Verniti^ß und InfUnit. Reimarus fcbeiilt 
bey Erklärung, was; Vernunft fey, der Wahrheit ain 
nächflen gekontm'en zu feyn,' wenn er fie- für die Fä- 
higkeit der Seele hält, Aehnlichkeit und Verfchie- 
denbeit, oder Eiuftlmtfiung und Widerit™ch einzü- 
fehen. , Dafs auch die Tbiere die Fähigkeit ha^ 
ben,' wird daher erwiefen, dafs der Affe 'fich einer- 
ley S cfclingen ^1 ichr zweymal legen iäfst, dafs der 
Bibi^r anders an Flüffen , anäcrs an Seen bauet etc. 
Von S. 77 — 91. wfetdeninehfe're Anekdoten vonTbie- 
t^erz'ählt, daraus auf ein Abftraction^Vem5gen d^r- 
felben gefchloffen wird. Entweder, führt nun der 
Vf: fort , ift Infiinct die vOn keiner vörgängigen An- 
Weifung, Erfahrung und Üeberlegung abhängige, 
•fondeni bJofaorgähifohe Anlage, Trieb und Gefihick- 
lichkeit lu dehi.was jeder Thiergattun^" zur Lebcni- 

' etiiatning, Fortpflilhzung etc. nötbi'giff. ]äis aber, 
was Geh Über diefe organifcbe Anlage erhebt, mufs 
Verjinnft feyn , oder wir haben von die^fen beiden, 
in den Schulen einander entgegen gefetzten , Worten 
verwirrteBegriffc. (Dies ift etwas zu rafck gefchloffen. 
Kann nicht zwifchen Inftinct und Vernunft etwas mi^ 
teh inne liegen, was weder diefes noch jenes tft, ,nnd 
woraus fich doch die, beyThieren aus Annahme des 
Inftinctes nicht erklärbaren Erfcheinungefi erklären 
]«ffen?) S. 93. erinnert der Vf. wiederan gewiffe Er- 
fcheinungen bey den Thieren, «ach Bonnet und Buf- 
fon, die ihm einen Schimmer von Intelligenz (aber 
das ift doch imöiernoch nicht Vernunft im ganzen 
Sinne des Worts) zu verratheri fcfaeinen, z. B. dafs 
iei Affe durch ^ihe nicht unÄweydeutige -Stellung 
>rleder ZD eiaea^ Klj'ftieref das ibtt ebeUnn Wem 



S3a 

.beluun,.auflbderA, dafs ein Fuchs fein Halsband' ia 
der Nacht übet den Kopf abftreifte, auf den Raub aus- 
gieng;,und vor TagesMibruch fich da^ San/:! wietfer 
anlegte et6 Es lalfen f^th ja, nach det Bdiäirptotig 
unfefs Vfs^, yiele ßrade der Veriiunftfahigkeit den- 
ken und wie? wenn Jelbft die hücbfte Menfchenver- 
«)inf[ in gerfidet J<inie von dein Inftincte abflamra- 
te? Hunger und Gefchleebtstrieb find die grofsen 
Triebrüder in der thierifchen Welt, Notb imd Liebe 
in der Menfchenwelt. Menfchen und Tbiere bekom- 
men ihre VorftellQngen'uiid Ideen durch die Sinne, 
beide vergleichen' fie nach dem angehorncn Ordiiuos?- 
gefühle , bey bfciden bewahrt fie dssGedächtnifs auii 
bey beiden geben -ähnliche Eindrücke Eri^hriing und 
aus vermehrter EHähning entftebt nach und nach die- 
jenige Thiervernu/ifti bey welcher das Mehr oder We- 
niger, durch das Mehr oder Weniger der BedürftiftT« 
jeder Thiergawung zu ihrer Selbfterhaltung unddurck 
eine zwec^mäfsig dazuangebUdete Organifatitin be- 
nimmt wivd. 6) Kunjltriebe. K.ium batte man bey 
dem Studium derfelben gefunden, dafs die Raupen 
und Infectenwilrmer, die fich einpuppen, ihre Hüile 
aus blofsem Kunfttricb fo zweekinäfsig als mÖglicli 
machen muffen , weil fie lie in iKrem Leben nur ein- 
mal machen , ft) war man auch mit der Behauptung 
da , dafs die Probeftücke der Thiere jederzeit Meiftcr- 
ftücke wäreil, und dafs eben deswegen, ireil die 
Thiere ohne voi^'ngige Irrangen; gleich mit dem et- 
ftenmale Meiiterftücke machten, und immer bey der- 
felben Verfahrungsart blieben, ifie aus blofsein In- 
fiinct und ohne alle Vernunft handeln müfsten. Aber 
Beobachtungen lehren, dafs auch die Infecten nack 
Befinden der Uinftäitde abändern, dafs auch fie irren 
und ihre Fehler verbeffdni. Dies wird durch da» 
Beyfpiel der Spinne und Tapeziererbiene etc. bewie- 
feit. Daher wird mit Reimarus angenotnthen , dafs 
die Kunfttriebe der Thiere nicht fo gänzlich^ imd m 
allen Stüx:ken determihirt find , dafs auch die Thiere 
der hohem Ordnung ihre Kunftfertigkeiten nicht gleidi 
in ihrer Vollkommenheit mit auf die Welt bringen, 
fondem dafs fich such bey ihnen die Anlagen dazn 
erft nach und nach entwickeln. Viele werden von 
denAlten erft zn ihrer künftigen L«?bcnsart angcftihtlv 
wie der Storch , . die Katze und Spinne, Auch der 
Satz,' dafs die KOnfte der Menfchen auf- tind ab- 
kommen , die der Thtere hingegen immer diefelben 
bleiben, wird durch das Anlegen der Wafferkfinfte 
des gefangenen Zeifings and Stieglitz, durch den 
Sperling,. der, wenn er auf einem Baume niftet , fein 
Netz mit einer Kappe bedeckt, und durch andere Er- 
fcheinungen der Art widerlege. Die Behauptung, di« 
menfchlichen Künfte waren liachNatiOnen unterfchie- 
den, die thierifchen hingegen in allen Landern die- 
felben, wird, nach Bonnet, durch di? nordamerika- 
nifchen und deutfcfaen Biber, durch d&n Straufs, der 
in den heifsen Gegenden vom Senegal nur in der 
kühlen Nacht auf feinen Eyem fitzt, auf dem Vor- 
gebürge der guten Hoffnung 'fie aber Tag und Nacht 
bebrärct, etc. und dafs jede Thierart in der Haupt- 
einrichtiui£ auf eiuerley Weife vtrlabre , -dies wird 
durch 



Mo. 67. MÄRZ tjäo. ■ 



53i 

docch ilen ^ndalirßrcben Stier widerlegt, Bey der 
fiehauptuns, die Thiere zeigeij bJofs in ihrem engen 
Wirkuiigskrcire auffallende Klugheit, -sufser demrul- 
ten aber fey» fic äufseril duiilm, rcrgifst man, dufs 
derliiRmct zu dem engen Wirkungskieife der Tblere 
Jich mit mehrerer Stärke i^igen könne , als in dem 
fo lehr wcitlauftigen der Menfchen. 7) Spracht. Man 
erklart die Thiere für unveniünftig, (doch nicht al- 
lein darum) weil üe keine Sprache (nümltck keine zu 
Bezeichnung von Begriffen) haben. Dies fchliefsen 
wir daher, weil wir zu ftumpfuhrig find , um abzu- 
iaufcben, durch welches GefumTe fie fich «ir Rache, 
zur Flucht, zuiB Aufbruch aufTodern. (Ein aiidcrtf 
aber ifi Ausdruck der Empfindung, ein andirs Aus- 
drück der Begriffe.) g) Logik. Die Kunftvernunft 
vilrde vielleickt zwlfchen uns und den Tbieren eine 
Scheidewand machen , wenn He fich bey allen Men- 
Dcben fände und ihnen wefentliche Voi^theile verfchaff- 
te. Aber beides läfsi fich nicht behaupten. Der Pe- 
fchärrah uod Neiifeetender, und der gemeine Mann 
überhaupt weifs nichts von Barbara und Celarent. 
(Aber liegen darum nicht die allgemeinen Regaln des 
DEskens eben fo wohl in feinem Veritande , als fie in 
dem Verllande des k (in fUi eben Logikers liegen?) Je 
höher wir das babytonifche Gebäude unfererAbitractio- 
pen bauen, dello weniger vergehen uns andere, und 
irif veifteben uns am Ende felbft nicht mehr. Alle 
millTen, endlich mit Socrstes gefiehen, dafs ihrA\'eis- 
beit in cler£rkenntni(s beßeht, dafsiie nichts wilTen. , 
(Eben diefe Erkcnntnifs, aU felbftgefundenes Reful- 
cnt im Felde der Speculation , fcheint uns ein Jlcherar 
Beweis zu feyit , dafs die Denkkraft des Menfchen 
fich weit über die der Thiere erhebe , die von objecti- 
-▼«e.^^hrbeit und ihrer Unerkennbarkeit für einge< 
/chränkteVemunftwefeii gewifs nichts ahnden.) Aber 
der arglitlige Mifsbrauch der Kunflvernunft, die So- 
pbillerey , welchen Schaden hat fie noch überdies in 
den Köpfen, Familien und Staaten gelliftct? (Wel- 
che. Vortheile, fragen wir dagegen, hat aber die reA- 
|e Anwendung der Regeln des Denkens in den Kö- 
pfen, Familien und Staaten gefliftei, wenn nun ein- 
mal Gewinn und Schaden derallerdings fehr trügliche 
Maafs^b ihrer Würdigung feyn foll?) Als den ge- 
iahrlichften Schaden der fogenannten KunlWemunft 
Jubrt der Vf> die zum Stolz verleitende Folgtning an, 
jKcit die Thiere keine Kunft- und Schulvemunfi ha- 
llen, fa find Ae ganz- unvemiinfiig, und fahrt nun 
fi>rt, zu fragen: mufs denn alles in fjllogiftifcher 
Scbulform gedacht feyti, was Gedanke heifsen foU ? 
<Wir antworten ; die Regeln des Denkens mülTcn we- 
nigHeo^ allem, was Gedanke heifaen füll , hell oder 
dunkel zum Grunde liegen;) Wenn die Thiere in 
ErwarEung ühnllcher Fälle handeln, fo aiGlTen fie fich 
nicht allein vorheriger Fälle erinnern, fondem auch 
den gegmwörtigen Fall mit ihren vorigen Erfahrun- 
gen vergleichen mid daher auch eilte Voräellung von 
StnOimmane und .Widerfpruch des gegenwärtigen 
Falles mit ihrer vorigen Erfahrung haben. . (.Wenn 
wir auch dies zugeben,. fo folgt immer noch nicht das 
B.«fult»t* hU welcbem ^efec AbTcbaitt geCcbloffen 



534 



wird , dafs die Thiera fat ihrer Art «n-nO^tfCt^ find, 
wenn \vir nicht mit Worten fpielen wollen. 9) BiHi- 
ge /r*i»'rfer««^ (Würdigung) der Menfchen- und Tliitr- 
vei-Kunft'. Mcnfcheaflulz bindert uns, die eigentliche ■ 
Aetutlicltkeit und Verfchiedenheic zwifchen uns und 
unrcrii Mitthieren eijizufehen. Es ift ftolze Veratcffen- 
beit, wenn wir das, jedes Gefcliöpf belebende gei- 
Hige Wc fen inuflem und in dem unbekannten Lande 
der PfycholQgie abmarken wollen , in welcher thieri- 
fchen llülle das.fi»/ac/te Wefen,' das wir Seelo nen- 
nen, (woher weif s denn der Vf., dafs die Seele ?itti 
fach ift?) einen Ziifatz(i) von Veniunft habe und i» 
welcher ihm dieferZufatz.ganzlich fehlt. JedeH^nd- 
lung, die fich bey uns nicht aus dem Mechanism des 
Körperi erklären läfst, kann auch bey Tbieren nicht 
daher erklärt werden. (Das heifst offenbar den Streit-" 
punct verrücken. Sind denn die Ausdrücke : Inftinet 
und iUchaniim des Körpen gleichviel bedeutend? 
Dann müfste man ja auchvou^einemlnllincte derUhc 
fprechcn können.) Im ganzen folgenden Raifonne- 
ment laufen viele petiiionw pr^ncipii mit unter, jo) 
Kückblick auf dU organijche jtehnlichkeit itnd Veifcfiit' 
dtitheit der Menfchen und Thiere. Hier macht der VK 
auf die Entdeckungen aufmerkfam, welche die Zer- 
gliedcrer in Abliebt auf Aehnlichkeit der Hauptforin 
der Organifatisn, des Knochenbau's , der Verthei- 
lung der Nervenpaare im Gehirn aller Thierarten etc. 
gemacht haben und leitet die Folgerung daraus hc!> 
dafs der Menfch, vermöge feiner leichlichean Gehirn- 
mafse, fich fchoo bey feinem Leben, durch himmol- 
weit feinere Seele näufserungen vor dem Stiere uhd 
ander» Thieren auszeichnen müfle; 11) Philojaphi- 
Jche In- und Conjequtnzen. Alle Aeufserungen eines 
und delTelben geiftigen Wefens lafTen fich aus dem 
gröbern oder feinem Sinnen- und Nerv^nbau efkla- 
rea ; der jugendliche Scharffinn eines Menfchen au» 
der Fülle und Leichtigkeit des Nervengeiöes , und ■ 
der Scumpffinn des Alters aus der Abnahme and 
LangfamkeitderätherifchenFlülTigkeit. So laffenfich 
auch die nur um eine kleine Stufe verfchiedene See- 
leiiäufserungen von Menfchen zu feinen Mitihieren 
noch natürlicher aus der fichtbar bis ins Unendliche 
abgeftuften Organifation erklären, Diefe Erklärung 
haruionirt mit dem gangbaren philofophifcben Satz; 
jede Seele ftellt fleh die Welt nach der Lage iäres 
Körpers vor , mit dem, durch die ganze Natur herr- 
fchenden Gefecz der Sparfamkeit und entfpricht auch 
den Begriffen, die wir von Materie und Geift haben. 
13) Letzter HinUykalt des Menfchenjlolzes. Dies iftdie 
Perfeciibilitrit, die der Vf. zugefteht, aber dagegen 
behauptet er, dafs die Natur auch dem Menfchen die 
Corruptibilität gab. 13) Gang der KienfehHcken Ver- 
vallkammnung. Voftelluntis - Nahrungs - Eriinltungs- 
Begattungs- Pflege- und Vergnügenstriebe find allge- 
meine Inflincte der gefaramten Thierheit. Nach Be- 
friedigung derfolben bleiben dem Thiere noch Zwi- 
fchenrauiue. die es 'nicht ganz unthätig ausfüllen 
kann, tn diefer llalbnihe beachtet es die fich feinen 
Sinnen darbietenden Gegenäände. Sobald es eine 
Bezi^ung derfelben auf feia Nacnrbedurlaifs wahr- 
nühmt. 



A,U Z. MXRZ ISO«' 



53S 

nimmt, wird äU Aufa»erkla«ikeJt gefpannter. Die 
, AufHaerkftmkeil des Menfchen iKufste aber noch freyer 
und ausgebreiteter feyn, wegen feiner aufrechten 
Stellung, und weil ibn die Natur nackt und hiUflos 
, geboren werden liefs. Das Gefühl fetner gefchickten' 
, Hand leitete ihn auf die {tfachahtnung deßcn i was er 
foh und das Gefühl feiner gefchmejdigern Sprachot- 
gaiie auf-die artikullrte Nachahmung der Tone, die 
er borte, und hiemit legte er den Qrundftein zu dem 
Ideengebäude d^s Konftguten und Kunftbüfen. das 
' feine Kacbkommen ftusbauten. Dafs wir in unferia 
luigleicb weiter ausgedehnten Lebenszirkel erll inüh- 
fam lernen nuiffen, ift blofs die Folge der Uiipartey- 
licblceit dfcr Natur- Je befchränktcr der WirkuRgs- 
• kreis, je kijiniaerlicher die Wirkungsart und je kür- 
zer die Wirkungszeit ihret'Kinder ift, defto reichti- 
<l»er ftattet fie diefelbe« gleich bey der" Geburl au». 
Selbft die Vervollkouiionung des Menfchengefchicchts 
iicheint aber auch ihre Grenzen zu halben. 14) Nutz- 
Anwendung des Vorigen.' Der Rath wird ertbeilt, den 
Sprachgebrauch, nach welchem wir die Tbiere, dte 
' doch unfefc erften Lehrer waren, unremüiifiig nen- 
nen , lieber abzufchafTen , da er ein So gefährliches 
Gefolge hßt. i5) Bffcklujt- Der Vf. warnt vor Em- 
pGndeley, erlaubt die-Thiere zu fchlachtcn und zu 
Arbeiten zu gebrauchen. Nur Tbicrquaaleti foU fleh 
der Menfch nicht erlauben. Welcher Vernünftige 
wird diefcr fchon tänglt bekannten Wahrheit nicht 
von ganzen Herzen-Beifall fchenken? 

LoiTDON, b. Wattker; The Court aiii Citif Regifier ; 
or GentLeman's caviplete aanual KaUndv , for tlie 
Ttar I799> containing L Liä's of both Houfes of 
the.eighteenthParliament ofGreat-Britain, which 
met, for thcir firft S^fTion, in SepteMber. 17^. 
IL. The Court Regiller. HJ. Lift's of the Arinj-, 
Napy, Univerlities, public-Oriices, Hofpicals etc. 
. Wich nuny Improvemcfits > a»d the Addition of 
lainc new TJft's. Csrefully correcUd at the re- 
fpectire OfÜccs. 179^ 6o- und 331 S. g. (Preifs 
. 4.Sb. mit dem Alinanack von tioSeiten.)- 

.pnter den fünf zu London jährlich Heb erneuern- 
den und alle Staaten dei Königs von England (mit 
Ausfchlufe der DeutlJchen) umfafÜenden Staatskalcn- 
dern i& diefer der ültefte und gewifTermafsen der 
brauchbaräe, wenigfiens dem in der A. L. Z. 1794. 
Nr. 337. recenfirten Lando» Caletidar vorzuziehen. 
Der «rße Jahrgang erfchien fchon im J. 1736 im glei- 
chen Format; jetzt enthalt er fumtnarifch alle engli- 
fchcn Purliai -StaatsverzeichnilTe, uml namentlich auch 
die in der A. L. Z. I709- Nr. 301. angezeigten Arrny- 
und Navu - Lifi'i. Leider fehlt aber bey diefer aufser- 
ften Voll U und igkei t , die fich fogar auf die Befoldun-. 
gen und den Gefchäftskceis erftreckt, eine fyflemati- 
fcbe Altordnung, ohne welche der geübtpfte Auslän- 
<lerden prsktifeben Nutzen nur mit grofserMfihe und 
AnSrenguBg' herauszieht. Dafs die hannÖTerifchen 
Lande nicht mix inbegriffen find, liegt an der ganz 
eigenen poiitifi±en Anficht ; nach welcher der kur- 
filrlUiche in London anwefende Staatsminiftsr S. loS- 
mitci die auswärtigen Geüuidten geftellt wird. 



. , , 53« 

Ohne die -fcfion bekatuite RekbbaldgtcU dicfeft 
Staatscalenders darzuftellen, und ohne flie Andmalien 
- In der Atiordnung und Form dabey zu rügen, hebt 
Rc£. nur in Kürze die Eigen th üuilichk ei ten diefes neae- 
ften Jahrgangs heraus. — DieBefoldting des Hofzel- 
tungsfch reibers iV. fraftr und des Gazettt- 'Printer, 

A. Strakan Esq. ift nach S. 104- auf 300- und sgo Pf- 
Sterlingerhöhet — Unter 4en fremden Gefandtfchaf- 
ten ift S. I03- zuia erftenraal als permdneitt die Türiü- 
fchc nämlich Ismail Fervo»h Efftiuli als aufserord«n(> 
lieber Gefandter und beTOIlmachtigter Mhitfler aufge- 
zählt. — ■ DerPrinz TonWallisftehtJnderArmeeliftc 
S. 156. als Oberfier feit 1732 unter dem FeldniarfchaUaf 
(eines Jüngern Herrn Bruders, -r— Zwey meue Codi- 
milTiDnen kommen S. 173. inBetreffderpolitifgbcn Ver- 
hältaiiTe vor; die eine zuVollziehung des letztetiCom- 
merztractats laitNordaraerik::, und die andere m Be- 
ziehung auf Holland unter der T*rlichtigen Benennuni; 
for the care , manngefiieHt and tlifpofal of Dntch Pro- 
pej-f (/. Auch gehört zu der Rubrik der aoswäYttgen Ver- 
BäituifTe, dafs unter den SovertignPrincet S.-^o- Lud- 
wig KVIIL nickt genannt ift. — Wegen defhäufigeo 
Bankerotte find vierzehcn verfchiedene Abtheilungen 
(iifit) unter den Commijfionntrs ofbunkrnpts. S. 19Ö und 
107. vfiranftaltet; einige andere Rubriken betreffen 
ebenfnlta die merkautilifcheKrifis, wohin auch S.357. 
feq. die Bankierslifte gehört. — Der AM'chnitt toib 
Poftwefen S. 317— 328- 'ä nach den Kriegs verhältniffen 
herriich erläutert; der Fremde, der Reifende, der 
Brieffchaften VermrlTende, flndetdariurelchliche Aus- 
kunft. Für Terlorne oder nicht abgegebene Briefe ift 
ein eigenes hureaut das dtaJ and mis -fent Utter - OßtM. 
Die Namen der nach Cuxha reit gehenden iiPakethÖ- 
te und ihrer Capitäns find mit dein Briefporto unddeut 

Sacket ' aßice wegen der Reifepijft angezeigt, deren 3Jn- 
unde fchon Ib raaiieheu rufenden Deutfchen in Ver- 
legenheit fetzte. — DieStaatsbeamten in den erober- 
ten BefitzuHgen eu Tol>ago, Martinique, zu Ceylon; 
auf deirt Capderguten Hoffnuiigu.f. w. find S. 302 bis 
3ot> unter den Britijh Governnunts in Amerika, Aßa, 
und ^^fta aufgezahlt, webey fonderbarer Weife, Neu- 
Süd -Wallis zu dem letzt genannten Weltth'eile geord- 
net ift. Als Probe ron der FfiUe englifeherBefoIdungen 
verdient hier angefHkrt zu werden , dafs Graf SlficarPi' 
neu als GouremeHr des Cap jährlich zehn Tausend 
PmndSterling, und 1200 Pfund Tafelgelder bezieht. 
Einige den Holländerii abgenommene Befitzungen, e. 

B. Berbice, Demerary, find hier nicht mit aufgefOhrt^ 
woraus man einen Schlufs auf die Ablichten desGoo- 
vernementa zu ziehen berechtigt ift, was e» berin 
FriedensfchlulTc zurückzugeben gefonnen fcy. — Di« 
vielen neueften AlTociationen ftir WilTenfdiaft und 
Wehlthätjgkett , z. E. dM EUctrieal Difpenjaru feit 
1793, das Stebathing - Infirmat^ feit 1794, der Mtm»- 
ry fnni feit 1790. die Freemaßns- Ckarw/ feit 1788, 
vergröfseni ebenfalls diefen Jahrgang, und mit der 
Lage der Fteymaurerty auf dem fafteti Lande, contn-. 
ftirtesfehr, dafs ^ie St>hne, derBrcder^ondderNeffe 
des Königs biet öffentlich (S. 314.) ala patrons der f« 
•be» erwibatea frMM|(«w< Cmt«^ geMaat werdea. 



537 lIum,»ro 60- ,938 

ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 

• - " ' ■ ' . ' — ii I . . • -:'■ 

■ - ,.' " Üonntrstckgs, 'den 6. N&rz igoo. ' ,^', . 

NATifRSESCHlCBTE. tengium araneoSdes.- Pallas inj fadlichen Hnl^nde. 

■ ~ BBKLm , "b- Lange : Naturfyfiem der ukgtJUgeiem N«*» «f"«" Nachricfateii foH fie auch in AlgaAien 
■ -Inr-cten von mk. Fried/- WW,. Herhfi. Ertes »nd wahrfchemhch atfch .m angrenzenden Spanien. 

H^ft. ITOT.-VIH. imdSsS. er.4. «nd6iUum.K. ■ftyn. -r- 4) 5. cAebcorBÜ (a.bgebildet) phflbn^trpi , 

fiHthTr s grO ■ ■ / -«wneoides Fabr., der die Vorhergebende' aamlt'zu- 

-•^*^* > , ' ' • fammeawarf, in dem Supplement aber uriterj'n/pKffft 

'1 %)ere.i Werk ift als «ine Tortfetzung der TOn Hn. .araneoides des Vfs. arach%9des verKeht, tind diefe 

f3-J Her6/t .bearbeiteten Gefchicbte der Krabben und rkrticornii unter eben -dem Namen außuhrt.. Die ni/Ä 

-Krebfe zu betAchten; es Xoll die übrigen uailugli- folgenden Arten . find weit welliger bekannt : '5)5. 

B^Jnfecteft enrtialten. Das Verdien*, dasüchder jf/ricaiw (wozu Hr. Herbft die Abbildung nach, der 

■ Heraösgeber um dicfe verwaiTete lufectenftmilie er- -von Petivec gegcbe»en geliefert hat) aus ^d-Afrika. 
wirbt*- iftuin deftogröfser, da man fia bisher fo iehr -Das Phalangium tetragnathos dtes Ag^lliarcMdesi 
▼emachläiBget hat, und da der Anfang ups von Sei- Aelian Aaim. L.XVII. Cap-.^o. — ö) S.Sc'tinica'Aiz 

-teftd« K^Hftulld der Öarftelluag der-Infecten, et- prylia de« Arißoteles , Phalangiam Xenoph. Mein. 

■ ^ra» Vorzügliches erwarten läfsl. Denn man würde Üb. i. C«p. 3. Plin, Hjft. nat. 1. II. fect. 2g. Cetg nat! 
/ich fahr irren , inftnc^ man hier eben fo kraftiefe uad -Hift. Sardin. III, p. 55. In Griecbenland , Gre^" und 
£^robe Abbildungen zu finden gfaubte , wie fie in dem Sardinien. Die Benennung des Krehsjchndens fch^nt 
Krebswerke gegeben wurden. Die Abbildungen ma- Mloch eher von dem immer weitergehenden Einwärts- 
chen dein Zeichner, dem Kupferftecbcr und dem II- 'oder Rdckwärtsfeeffen* and von dem Rijckwiirts- 
Jmninirer Ehre, Uiid dadurch fowofd wie durch den igehiider Gefundbeit, als davon herzurühren, dafs 

.f^^Änen Druck und das gute Papier hat .der Verleger -maa die von deii Krebsfcheepen der Solpugeiv v'^f- 

" gerechte Anfpfüche auf unfern Dank. Das Publicum orfachte Wunde zuerS fo genannt und -nachtieraib 

i^ivird' daher gnwKs mit ans wünfthen , dafs Hr. H. -Benennusg auf ähnliche Schäden öbergetragtn- hä- 

"»(■Hch von feiner Seite diefer Arlieit gleiche Sorgfalt, ^)a. — - 7) S..tar.da., das Phalahgion nothrari Ariftö*. 
^leicKe Genauigkeit und gleichen Fleifs widme, um- tvielleicbt auch delTen Mygale, das eine pbalmigiijiri 

'di'efe Unternehmung, bey der ft) viel Ehre einzu- .Plio. HÜL Nat; I. II. fect. 38- und vicIJeichi nueh K«i 

- afcndten ift, mit Würde fortzuführen. ' <r£Mi«j Plinius. HiS. Nat. lib. g. fecf. 83- "ml die aiv- 

An der Spitze dxi Werk« äeht die Gattung der . dere Solpuge des Ceui. a. a. 0. In Griechen larirf, 

Gift'kB-iiiLtr ,■ Saipvtga. Dafs es^dicfeai Auffatze nicht Sardinien und Apulien. Sollte nicht vielleicht- die S. 

.an Interelfif' und Gründlichkeit fehlen werde, ver> arap/iMod» in diefen.Lbndern leben, da fie nürer er- 

,bB^ ifchiw»'. der. KÜme feines Vfs., des Drs. LicAt«- »cm fo verwandten Kimmelaftriche , wie Sudportii- 

■jSräi, den man als einen fehr belefenen, in den AI- ^äJH ift, üch aufhält! 

rtcn bewanderten nsd mit Uebs und Kenntaifs der Auf die Giftkanker folgt die Gattung VHhltiH- 

-Sacfa^orbetteiulen NaturfijrXieher kennt. Er bat das ^»tn. Hr. H. neniit fo die Gattung, welche FobrK 

-Verdienft, diiefe^us fo'merkvrürdlgeniund furchtba- cius Tarantula ;gcnannt hat. Unter den Grüriden, 

Ven Gefchöpfen heftehetide Gattung zucrft feftgeiCetzt -warum er fich diefe Namensv-eränderung erlaubt hat, 

zababM.- Nach der I^enswfirthen Einleitung, und iö der unftreittg der befle, dafs man die ■'f ai-ailK-t, 

'Befchreibung der Gattung führt Hr. L. folgende Ar- die man dem Namen nach in diefer Gattung vermn^ 

tenauf.'äie^^r theils- felbft gefehk. oder von denen eben würde , darin vergeblich fuchte; Qb mtin'G,)eicfa 

«r Nachrichten aus altem und .nea^n Angaben ge- «vieder einwenden könnte, dafs die Erzühfungen 

'' -nMpft bab: -i) So^g<^ /«taüti Aue Bengalen.' D»s von d«m Rilfe der 7'aranteIiL; nicht blofs von dof 

' .^pbalanifium cyanonm von Nicander, bey. Plinius -lifo. £piitiienart , fotident, wie Licbtenitein kurz Vorhe> 

- -SO. S.37. Aranairs' lahugiinofus grandiOinui capite onll gezeigt bat, .wuhrfcheinUch mehr von Solpuijeri' g^|i 
--Tctragnätbium i:ap*tis' medio linea. alba et Crsnsverla Cen. Da£s die Alten tnehrenthetls mir Solpugen un- 
■^Itera (abgebildet) si) S- Perjiea. Nach Lerthe in ter dem Naman Phalangtum verltandi!n, geben wir. 
-PalUs Nord. Beyir. H. p. 345. aus- Perfien und dem gern zu^ allein Hr. Herbft ift uns den Beweis fchul- 
^^rigen^^ttlemi Aitt^ii. Der .Vf. telt diefe ftli: den dig, dafs fie such feine Phalangicn kannteri , und mit 
•fttlibar der' jAdifehen ScbiifVftfeUer , welch«! (nadi diefera Naineti' belegten, lUnd , wenn dies auch wä*- 
l'Smn. C»pi.5,.ö-) die poftbenlen tvmrfafchte, iworm te , fo liegt es fo ganz-in der Natur dtr Sprachen, 

'^Ec Philißfir wa^ltatbcn. Luther hat Acbbar durch dafs der Naime zUnacbft den in Griechenland allge: 

•ttpusüber&tkt. — ^ S. ^tradmodss ia3a%thüäat)9iia- »ein fidi. fiiiden<ieD gemeinen Weberknechten ,' wte 

,ii. (.. Z; 1800.- ErfitrBand. Yyy ile 



ALLÖ. LITEHATUB -ZEITUNG. 



fie m der Spraclic des gemeinert' Lebens hcifsrn, ge- 
ge^n uud daun &uf iftiinde dMifalbeu aJiiiJi^'UivlB- 
teftanjite^-gelragei* jvurtie. D(r N^imc Ptvibuf^iuia 
£.'oiitint ziemlich gewifs von den langen Beingiiedem 
diefcr TUierc her, imd ernfpricht dem "irt "mchreft^- 
Gegenden gebräodilichfu Geineinaamen Kuluhtin, 
welches fi» viel wie Langbein bedeutet, indem innn' 
einen tinigbeinigenj^jcuichtii 3;idl wolU. KaXs, und.,, 
fchmal und langbeinig kakßg ntnnt. Für Fabricim 
fpric^it T>9ch ein anderer änpid ,. wuruin er de» „wi- 
.bedeutcpdcii" ArjeiL den- Nnmen Phabngium lieft. 
Nnfbder Regel^ bleibt den gemeinem, einheimirchen. 
^alilreicb^ini Art«» der Gattun^MMine, vrcnn einige 
Arte.n..davnn.abgefendert werden, fobald di« Gattun- 
gen beide gleiche Anfprilche auf die Bedeutung des 
Namens machen können. Rec. ^ der übrigons felbft 
j^en Namen 'Farantuta nicht gewfiblt haben wurde, 
fvoUta rin. H. iHir zeigen * daTs mnn die Sacbe atss 
' mehieru Gelichtspuneten bctrachtsn kann , und dafs 
pmn bey Veriliulcfiuig der Gattungsnamen alle Grün- 
de wobi erwägen mufs, weil diefe Ve runde rungcti 
für die Bearbeitung der Naturkunde nleht gleichgül- 
tig Und, und v.'q nicht Verwirrung, doch Laß fürs 
6udjcbtnir5 herbeyijibren. iBcy diefer Gelegenheit 
£cy CS uns erlaubt , eine andere Unart mflncher heil- 
4|igejr ^aturbefchreiber zu rügen, die mit jener Vec- 
. autlcilichkeit in den Gattuiigsbcnennungcn iik d«r 
nachflen Verwawdrfchaft fieht. Es reifst jetzt felir 
die verderbliche Sitte ein , die Namen der Arten zu 
veEändem. Bey einigen gefchieht dies aus einer Art 
.Ten. Dünkel, äie f«hn »ur ihre Schrt/len fls clnnifch, 
als allgemein gefetzgebend an, und achten der übri- 
gen; Schrifcft«U<^p i»ic!i[. fiey mancliein iil dcrkleirt- 
liehe £itztl, friii Ith recht flcifsig felin zn laflcn, und 
neb auf diefe Art die Uiift^rbttcbkeit za Hchcra. cia 
unvviderAiohlJcheT Seiz, dem er suah nntadelbafte al- 
ttfiQ Namen, opfert.. Auch aus der Quelle der Be- 
quemlichkeit tK die Willktirlichkeit in den Verände- 

' £ung«n. der Artnunen abzuleiten. Denn es ift doch 
.warlich- bequemer,, ei« Infect für neu auszugeben^ 
als- genau und forgfältig nachzufehu'. ob es nicht 

^JUibon' äUeiii SchriAftellefn' bekannt ift, und die An- 
gaben der Schrift.ftell«r , die oft itv nulhfame Untei^ 
£Üchungen> verwickeln , prüfend zu vergleichen. 

Jetzt kehren wir xa unfenn VT. zurück. Die Be- 
icbreibung der Mundlheite i& bl«f» von Fabricius ent- 
lehnt r der fie nur von dem' PhaL rtnifarme genom- 
meir hat. Bas- was der Vf. Cirrhi nennt, fcheinen 
Kcc doch die Vorderfüfsc zu feynt Von denübtigen 
JTüfsML w^bfln üe boiiptJlJGblicb nur in der gröfs«rH 

' Ajizahl derTarlen abi Der,GebrsuGh zum Gehn kann 

tpdit alleifi'beäinunen'. Msntis undühnlit^«' Infccten 

^eebn' ja auch gewöhnlich nur auf den^ vier hintern. 

^üfsen und braucbeivdie beiden VorderfÜfee als Fangt- 
werkeenge. Die Analogie mit den Spinnen i& ilaüif^ 
dafs ße Fäfse und , und dagegen, dafs Üe Fühlltün- 
1. follten. Aufder fechten O^afal ßnd die eln- 



oder Kopftheile (wenn wir fo fagen dffrfen) im ifc^ 
Lage {in ülu>abgebildet,i«eB^(*i,. weit,die> obi^t, 
diu Cloflificirwi^ mancher IJieile alleJo eutfci^i« 
Der Vf. hat fol,^cnde Arten , die alle abgebildet finX 
I) Ftmlangimr litnatvm, die T-Trantuta lanaiaFilir, jj 
Ph. medixim neu, 3} PA. rtniforme, Tarantula reiifor- 
mis Fabr. ^) Ph. ftaim<u%nt, neu; und 5) Pfe, «uJt 

.JtMi.,.dM laarMUuia coudalaFabr. 8ey diebi nimni 
der Vf. den Hn. Fabricius gegen den Rec. derfti, 
Syflem. deiTelben ia der A. £. i 1790. N. 233. a 
SetuUZ. £r behauptet, „der Recen&Rt habe Fg^tnim. 
„tadelt, I, dafs er dies Infect mit den Torigea (T*. 
^hmat» und realform.) KU einer tiud ebendetftibei 
„Gattung rechne, da ihm ll. ehrt tMter 4e» Stom. 
„nen fein Platz angeaiiefen werdtn müjfe als ftttr." it 
lein' Her. behauptete', „Pabr. hditc in der G. Jam 
„txla mehrere heterogen« Gefchöpfe vereiiiift, ü 
„noch einer nähcrnUnterruchung beddti^fn. T.» 

■ .sdota feheine eine eign« Gattung ausziBDUcben." - 
Dies ift aber auch atles was hiervonr T; cauiotajf 
fbgt wird. Von ihrer Anftell'ui^ anter deaScof^ 
nen lieht auch hier keine Sylhe. See. be|mlT A 
gar nicht, wi« er dita komme, hier in einer Strit 
und Bufspredigt den Vorwurf ei»ei itJtgertehtm h 
tleis, und eines Urtbeils über ein Infea , du er »# 
«j« iH-ntttttra gefih» haben mtüffe, anzuhören. 

Leipzig, b. Glerlitfch :* EMropai/cA« g^wa/ogiSfo 
Handbudi auf das ^,ahr igoo. . Ausgefeni^ w 
Mr. Chrifiiari Friedrich Qacubi, Gamiforipraa^ 
zu Dresden, igoo- Th. i. 579 S.' (oline Viaä 
und Dedicafion) Th. 3. 49«S. (ohne Inbepiffto 
Regifters). g. 
' Die letzt« Ausgabe diefes Handbachs tm i^pf ^ 
nebft defien Gefehichte und innem £inrich>^>ä» . 
befondere in Räckficht auf die Verfchiedtnkita t«b 
dem Parrsniwapp-WeHnerfchenli»a^MiAt,{^^'^ 
1794- Nr. 314.) beurtheilt worden. Hr. gM^**" 
de feit dtefen^iecbs Jahren dUrcb JiidGere l^dbdM, 
«fagehalten, eine, fonft wegen d«r fdHPn,l796 üna*, 
4icii vergri&nen Exenplaren an iich fo ««h*»* 
■ge, Erneuerung &äber. zu ■Feranftalteni deflowifr 
ge> nehmen wir. fie jetct von ihmon. Av&trB"' 
zweckniäfsigen Abkürzung de» Titels &ni »d"* 
VerbetTerunge». darin erfolgt, obgleich die ZeiilMW, 
-die Anwendung, anderer Vorfchlägs ■FeriiindHB* 1 
Ifer erjle Tfaeil und insbefoiidcra deiT» gnJise« ö*) 
tÄ fteht deaimve^tm an Neuheit ond V(dlfcB«''g**- 
fehl nach; und wahrfcheinlichirt er-vlel frfifc£r. f^' 
ftcns im J. TTOg , abgedruckt worden. Durdi m. 
WL'iilauftigen Zufätze und Berichtigungen im w*^ 
te« Theil.. S.44.5 — 400. hat man (Wdfea .Uebelfo»- 
de abzubelfcM gefacht; fn-ift z. B-^ das Anhäiiftl»" 
S^fita^d S. 44s— 46r. unmittelbar in S. 175--^ 
.gehörig. , Der mährame Fleiii des Vf., deff^nM* 



nee üayn. 

■zelnen. Theile einiger PfaaJäiujien abgebildet. Dl.- i^-^m^^^^. . u>i .hihhiuuis > >euo »..^ >... — . ' 

gleichen Ahbildungea c£h«Jien die Brauchbarkeit dier riCcb.- äatilUfch«r Kunftfleifs. imd die BeBaizii^<" 

fits Werks. ^EecMlinicht^ daf»dab«.y.»DcÜ di« IVluodr ibn. ßiixdl ,Jxü Jtnkird dvr' LsHi^rJchtw iS ^ 



«i Jfo. 08- ' MÄRZ I 's CTO. f^ 

fiript-FoUolä'iiie mit (^efcittcfiiS' Nachrief liev eröffne- Wirmfen undüie fr^herreii EVtfia'/retzteT' wegen 
teti. reichiialtigen Quellen find iiideffen in beiden tfes BeSKes'der'Mainzifchen Kor, werden nech veif 
Tkcil^i gleich unverkennbar. Die Berichtigung der mffst. ' Untec d«)v in ' Deutrchlantl' unbekannten Fa- 
d>ro*oio^S<;be» Angaben imtl tlie Bemcrluii^ d«r mtlien zeichirft fieh Grüf JEm* 81195., un<l' untet 
DimßstTkältitiffe oiidBienßznteit, TeidletMii eine be< den dcAi Eviorcben nahen Gral O/lfiM S. ii3-.nus. — 
feHdere Empeäiiung. , , ÜebrigcHs Weiben äle St«lung der Stan«mafeln ih> 

&öri?.ontalen Parallel - Linien , und die ZufammeB- 
Der Baum erlaubt uns nicht, fiffe Nachträge tu falTung des Corps D^iovtMti^ut noch immer ?Wey ei- 
itm trfit» Theile , deren faft jede Seite bedarf, Wer genthümlkhe prakrif«fae Bequemßchlceiteu lind Er- 
_iu beiuerksH. .Dieneu« Regxntfdtaft in Portugals, feichterungeft d«s G*PcMft&^. Gebriuahs., 
SQ., ili auch im Nachtrage noch niofat erwähnt., .Die ..... . ' . . - 

Directoriai -Regierung von Frankreich S. 50 — 51* Ift Scfiliefslich IcaiWi Rec! eine in drefeiw 'find iiv 

feit dem igten BniMaire. — Der Bcaintenftand . in andern genealogifche» HandbücherB vorhandene Lfl- 
Schweden S. 97 — 1«8. . in Neapel S. lai- . in Kür- «ke nicht «nbemepkt laffen, deren AusfüJlong fawoht 
pfllz.S. »^7;, i» Toscana, in Rem, S..541., in Mo- fiir den jetzige» als auch f«r den künfrigen Gebraudi . 
dHiä und m ;Wirtenbcrg feit einem Jahre, — der An- nöthig ift; nämlich der Emigrations - At^enthait der 
hajig Tou dcB fogenannUn freye» Republjlüeii Bata- regierenden und farftlicbefi Perfenen , äml fodaiih 
, Tien, Ilelvetien „ Ciaalpinirn und Liguri^i S. igo-, deren feierlicher frcywüliger Uebertritt zur Bnnokrtt- 
• fo wie du IfotHf tfchfche Grofsmeifterthum : vwn Mal- efe, -1' Difs.dn Cöti raug^-bdet heftiindig gewiihltet 
th», S. 182. feit Paul's I. Kegieruiig , find ganz und ausTirärtiger AufeWrhalS bewierkt wird , z B beTitt 
gar veraltetj EinteBchtender kann wohl kern ßey- Marggraftn ^an j^ii^c/.'itL London, (defTeh Charali- 
^Iren.derWandclbarkeitdieferBeamtenliftenfcyti, terifirung ah regierender Qraf von ^Sa'im - AÜtnkir- 
»\s difs dei Titrinfche Hof- und StaiUscmlendn tat cften S. SJ4- noch hfttt« benannt werden foJlen) otler 
d« }. rgoö ohne Eimfiekuiig des^ Sardinifche« Kö- beym Grafen von Bentkeim - Btntheim , S roo zu Pa^ 
«ip-8»amfris abgedruckt worden, Bey Tielen A«i- «jv frerßelit> fich von felbft. Btv doppelren Reiidefl- 
ieta feHwn frcylich die Quelle« f. bcy ander» blit*en aeii, in f« fem folche in der Roftei befthnmt find 
£e Bitfaeklinnt; fo z.B,. fifKieu ficfa xuin neuen Beam- würä mich dde Abwcchfotung anzuführen ■ r B dafs 
ien-VeneichnWe des Maltbefevordens die Materia- der Herzog van Oldenburg fieh im Winter m Otden- 
Jien ToUftäiKli^ in drey neuem Druckfchriftea , d^n frurg'Vitn Sommar xu £wH»aufkake, — 
Annatis ttißoriqws da l'ordrt de St. $ean (Petars- 

*urgr799) i» der tmrxgefaßten Nncfmclit vm Pa»t I Was den Emigrations- Aufenthalt betrifft, fowä- 

GiIangiMjg-rtö. (Regensburg 1799) und in dea Kaifib- re 2. B. S. tSl. bef^^gapti äiv\erf€gmv JerRefidenr 
JAt» Gefctitehtie von fflatOm. (isoo. %■)- — In Anfe- «ach Palermo, und baySorifwie» 9 ifW der cinÄ 
tnmgder Otddtms bemerkt Rec.^ dafs di> TreBtuing- weilige- Aufenthalt d*r ganzch t&nigtrchcn Familie 
-rni Ungarn, Böiime«jmdi»ron.O«äerreicäv(£.i.af. zu.Bor«» (hü, au£ dennath'Prtm £em»«rcnc« Priii- 
i^ü 195- •!«'i320.}-^die Beyfügung yo« Franko- ren yon Savoyen - Carignan) anzuzoigen gewefen.. 
«fch- Lothringen (S.37.) u«d von der Reichsgenerali- Bey dem zerßreuten BourbanfckenHaaU: ä ja—ao 
m (S. aSO «ü Oefterreidi ftatt ax refp. Frankrefcfr find der thef urid delTen GemaBlin, Jer Duc'Jid die^ 
■nd dem coUectwm Dcutfchland, «n letzten Abfchnit- Ducheffe d*Angoul&me zu JUün» - Monfteur fd'Artorsi 
te des iweyteii Bande», fo wie die EinrJiuinung.eLr ^nd, der lUic deBourbon zjt Lotidott- die Prinzeflin 
»et etgeiien Rubrik unter den etühenden Reichert art VicToitfe fcey TrKß ,- der Duc de Berry Prinz Gond6 
pQjen. S.J08. UDdjnRuiJaod, 8.315- (letzteres nach und-puc d-Enghiea hey der R^ifcb/a. J,m£t ■ der 
dem Kurfäfhfifche» Staats - 5yRem,) den Gebrauch- :Prii.z Conti, ^e pSffe d'oSV «nd dilVri^ 
»ehr zu erfchwcreo Xchemt, als ihn das zwie^che, zefs Gonde fCüogewwj) in Bifrzeliaua' die drcv SiA- 
nicht mhpagijiirte, R^iüe» erieichtert. In der Or- ne der Herzogin »on Orleans, bisher in Nord-'Ami- 
AosrnhieMt lAechtenfitm Kr Lichteiißein auf, und wika; dit beiden Prinien- »on LDtfirintee» he/rfer 
muer den-AusIfliTengen die Zahl der aujser- tUropät- QefitrreichiJchen.Armgei iuf.T». — Öe» Maü^i^ wi- 
■Sthtw Sürihtk-. -und DienerfchaftoBi. unter welchen, ne der Auftuuhol* dos Ex .- GrofsmeHters von Ho« ~ 
dieTheilung.dM-Kppo'SaiWchenftei**»* daaKriegs- ■f^^ch f5. jg^') -^a ±o„doh , 'snd des gröfifem Theifc- 
.Terthdtnifs' in AÄgypten und mit- dtn- Bsrbanfehen vom Orden^capiffil'Zu Pettrstws an7UiiierJten ^X 
Sttateft,, die ijyllü^tioj von MarocM , die Borger- .Naltau . Orani^ S.; 401- dep. 4 £rSSers S 
«riege in. Petfia», und die Regienrngsversaderuns; Jiew bey London. — BeyModena S 1« iftIderHeT 
« Cfciiui-«ii.neu«'lat«r«ffe geb«n. xog als i«. Ungarn; bey Armberg der lLta,g afe in^ 

*. ^». r,,.^,-, v ^ "««Aen.derBuc de Croy ah iir JUn,>6Myff ^ bev 

Ber zwiytf Theil.hat ausfohl.efsl.ch de» VorzUtf Naffa« - Weilburg S. 401. die fürftliche FamiÜ« als i^ 
TOn umgearbeiteten Einleitungen bey den gräflidj^n _Bpj(reH(A, Salm-Saliu in Jn!toÜ , und der unmüiJ 
Hkufem, und von acht neuen Arrikeln, Glomm, dige Fürft von Salm-Kyrbnrg (JI. S »q ^ mit fdnir 
ifterhazif, maßer, Scbaek, Sichngenr, Tkun- «nd Tante als in Porw^iwefend zu bezekhiien Üacb 
Taxis, tt^aidtrSM nnd Zetwtt»! anebSmd Lasberg ani allgeoMiner ifl die Auswanderun-- hey de» katho 
iadwtf wjed« erftihiea«% WefißhuUn, bg^ihtiiPj. üXcfaca fliwaiclye VQ« JabÖe Ä- 54t uiid den sr 



543 



A. L. Z. 9iARZ igoo. 



Conelaviften des CmdiriRts ^ Cc^egiums zu Venedig 
an, J>is zu den Aebt^en und Aebtiflinnen. Unter den 
nicht nach Venedig gekomiueneh lo ■ CardinSlen 
ill 'der Aufenthalt der drey TranzofeB , MoniHÖrency 
in Mitan, Rohan in Kegensbarg, und de U Rocbe- 
Äiucaiild in Spanien (?) merkwürdig. — Die dr«y 
geiftlichen Kurfürften (S. j83 — igi.)iind, der von 
-Mainz in AJchagmhvrg und denen Domc»pitel in 
W^irxbvrg, der von Trier in A^*gshuyg, der von Colin 
in EUinge», nnd delTen Ponc^picel in Arensbtrg. 
Unter den Bifchöfen der von Lüttich (S. 38I-) i™ 
Htflftttinircben , -d:er Ton Bafel in Fteyburg ; der von 
Chur «nd der Fürft von St. Öalleii;(S. 317.) in Schwa- 
ben , der von Speyer S. söo- in ftegensburg , die 
Aebtifiin von Effen und TJiöm S. 3ai- >" Augabu^,, 
-die Capitularen der feditvaGanten SttAer Stablo und 
(Matmed/ S> 267- in Hanvu. 

2^tt weit würde es freylich f^Üreil , deii Emigrt- 
dons- Aufenthalt der Wetterauifchen- und Weftphi- 
lifchen Reichsgrafen Th, II. S. 5.— 33. tind S. 10«. 
bis tz7> fpeciell anzugeben , d« f«lche gröfsteitthciU 
«m rechten Rheinufer geblieben find. Diefesift wenig* 
> jftens dcr'Fall mit Leiningen- Dürkheim zu Mannhetm, 
mit Ifenburg-Birfiein in HcuiMt, mit Baffenheim S. 
^190- in Carlsruhe, mit denGrafen Leiningen und den 
-Wild- und RJieiiigtjifen c. f, w. Nur wenige haben 
fich weit entfernt, z. B. Le^etf S. 53. nach Prag, 
W^rtenberg. nach Müathen, Bretzenheim S. 501. ' 
trai* Wien. ' 

Die Flucht der CisaTpInif^ten Directoren nacb 

' JChambery, der Piemontefifcben und der Partenop^i- 

fchenlnteriins-Regicrungen nach MarfeiUe und Gre- 

nwble, des Kömifchm - Confiilats , d«r abgefetzten 



Helvetifcben Directoren nnd Cantons - Haupt« wäre 
f(^ iBanchen- auch ein nützlicher ZuiaFZ. , 

Bey den italienifchen Fürften S. '^ST—sfj.-nni 
fogar bey einigen Cardinälen ift, aufser def Depor- 
tation, noch die Annahme desNeii-Ri-pafelilranifchen 
Bürgerrechts in Italien ein bemerkenä'wcrthes Datum, 
fo wie foUhes einige BQurbons und auch Monaco S.553. 
Charles Utjfe u. a. in Frankreicir Hell errtielle^ üefsen. 
Zu den Artikeln norghtje S. 5?4., Santa Cfntt. S. 
571. ,'Cliigi, Barberini, Colonna, Örfinl, wurde die- 
fer Seitenblick Bevträge (iefern , welche dieZeifge- 
fchichK fonift in' ihrem fchnellcn 'Fluge fOr Genealo- : 
geft nicht genng aufiiehmcn möchte; ■ 

Gotha , b. Pcrtlies : Ueber den Sinn fttr htßqrifibt 
ITahrheit und über einen Auffatz in 4emhiftm- 
Jchen Journal des Herrn Knegsrath (imt«, dii 
Ermordniig der Frdnziißjchen Gefaniüen ietrlf- • 
.fend. i-^g^. 1408. 8- \ 

tft gegen die .isufserung d<s Herrn Gentz gcndi- 
tet, dafs die überwiegende Mehrheit des Publtcaos 
«Jen Vorfall nach Ptra/uMttonm beurtheile und. audi 
fo beurthieiU wiflen wolle. Logtfch wird Tom uitg«- ' 
nannten Vf. dagegen entwicMt, vr»$ ücl; ^us jeder 
phyfifch- oder xteralifeh erwiefenen.einzc)luea That- 
fache .und auf jedem ein7.elnem Uinftande nach d^r < 
gefunden VemunA f^t ein^chlufs und weitete Fol- 
gerung ziehea lalTe. So «achibeiltg . djef« EiU- 
Wickelung für das öfterreichifche Militjtr ausiiUt, 
fo behutfam ift dagegen der Stillftand, bey den yor- 
handenen Anzeigen nnd die ausdrügld^he Hinaus- 
fetzung eines definittven Urtheils. voizücUdi itbci . 
die entferntem Triebfedern. bi5 zu>der fi^aantw» 
^ung'4er dfierzclchifcfaen Comiaifiiont -.Actea. - 



iCt'E INE. S (.H R i FTEK. 



' AAm'kToAurJftBKir, Zeiptig, b. ßorn'J'cbeln u. tomp, : 
Veber ^«.orWtfr.'lYw.'a Bogen. «.(3 gK) )ime Ri(ts«raeyn- 
te, aber oberBiifhliciiu Auseinaaderretzunf fltt Urfocktn ,- wi- 
ruBi fo wcH'qe lariiciideuiid cöiiditioiiircnäe Api(theker mU ih- 
»einZiUfiiiile Eufrieden fei-n, DerVt. Tucht &e in derBüband- 
liliig der LriirÜHgB iimi Gfhülfen , fwor-iil er fr^Jich laider ofc 
Rei3it genug b*b*ii mag,) 'in deif KHfchbsfiJgkeit vider jun^ 
Sögliiige . /diMi BeirügUct^en mliicher Triuci^äJen , dpm'tt'C'di- 
fcireiilgeii MifsirAueit zwi&b^d -den leitceii-tiad den Oebütte, 
dan lu ein'ori-hräHkten I^bFri,- und Am aÜ .OtlarifcheH Df- 
p^ndonz, dem Yotiif tlMile , ds ob do^.5t«nd'iiiviit gcichielge- 
■ mig fe^, dem bu ^ermgen G>-h»J» uhd deri'ftiilechteH Än*- 
fichieu SU eioar iiäiiftisrai VerforRuiig. - .Rec.Iunii Jen Vf. 
Hiebt ^aiu dei Uur«cb[« ze^i^en ; «lleiji.der ^ntuOelVe' Grund su 
jener Voiufriadeniieie liegt. aufM;!: dem beluuiucBu Honxi* 



fchen: 3111/1, Maffinas , u. t.vf. ijFoM JünptfaebiTeh mrtlD 
der Erziebiuig hüliftiger Lebrllripe , irämcr-ntehr einfüfttrAr 
^eigunc; zu Alis feh weif uiigtui 'naDcbprlay Art. utiddarln, ^' 
it-ie VVeftrumb irgendwo iagt,'iuch die jüriccrn Gthülir» l*'" 
. .früh} gern ibreeigenen Herren feyu.mocbtru. BeyiUai i\\m 
-aber laf^t fleh daraus doEh kein. Beiveis fklhren , &iU &. H') 

■ Salimaftii^ menfchlichcs Elend mrfii "iiber-riebcii 'ky.' P*' 

■ Wenig*. wssS. ^. ff. pegen dMshJuÜM Bmdittm *rAtib1~ 
-kunft van Seiten. der A^uibcker («rjpt. Virtl,-it««U«iU|* 
,Ortiiidi aber dead.fcbiefer.uud g*tEH» .'V^eml ucil.Eidfimi»'' 
'der'aidür Kath. (5,i7.>-«'iedtr Utfllillfe fivb irej-halwi) lolle- 
"wenii iitr pViilcip.il ill^ .betrüsi-rifcht -Ö^ref[u^e«n 'iiiniuLTw. 
'■'S.» grebfit docli*td(-re' Apitlheker eenil^, die eifteni *''/*' 

Urfache balber stwi dienftios gewMdeiMHt .CebiUmndkiickl 
ÄtÜ.0 liebflr auuehoten- würden. 



,*^oogic 



N 11 m e r o Cg. 



5|< 



ALLGEMEIN E JLITERATÜR-ZEIT ÜNG 

F'rf^tags, dtm J. Marx ,1800. , 



- GESCHICHTE. 

ÄisTATiT, b. 3pnnz!ng; ProtacaÜ- itr Reichsfrie- 
densdejnitation zu RafiadL Herausgegeben , mk 
den OrigiftalJBn genau vcr^Iictien and mit euii- 
f:en erläuternden Annierkimgea begleitet yon 
Heinrich Frtifhervn JJii«efc von hellingliaujen, 
kurrüriU. inainzifchtm M'irkJIcfaen Hof- und He-' 
fiierungsraihe ond Directorialfecretär bey der 
ReichsfriedenjdepntalKin. 170p, (Erfier. Bamd, 
eotbalt die Protocolle der eriien bis vierxigften 
Sitzung incl. S. r — 543-) Zweißtr hand^ «nt- 
bült die ProtocoUe der 4iteti. bis 7pten Sit7.ung 
incl. S.i — 672. Pritttr Band, enthalt die Pro- 
tocolle der 8ot«n bis 97ten Sitzung incl. S. i — 
Sit. Vierter Banji, enthält die Beylagen roa 

. Ziffer I bis Ziffer CLXXV. ind. S. i— 45a. 
Fünfter Band, enthält die Beylagen von Zmer 
£LXXVI bis Ziffer CCCII. incl. S. I — Soi. 
SeehßtT Band, enthalt die Beylagen vor Ziffer 

. CCCm bis Zifler CCCLXXXVIL incl. S. i — lao- 
in 4. 

I tiefes ift die FortTetzDng und ztigiejch der Be- 
. ■»—' fcUufs der zwirdieii Deutfchland, als Einem 
StoMUkörptt , und Frankreich zu Bailadt vorgefalle- 
nen V'erlrandlungen. Der erflc Band, der hier pa- 
rentliefirt ift, wurde unter den fettdeiQ durch den 
Haupttitel verdrängten ijpecielleii Hefttiieln nebft 
4en drey erJlsn Bcylagehheften , welche hier die 
HälAe des vierten Bundes ausmachen, in Nr. 149, 150. 
151. der A. L. Z.'I7Q9. angezeigt. Nachdem alle 
fecb3.^Ande abgedruckt waren, fügte derHr, Ilerausg. 
noch eine Zueignung an feinen Landesbcrm, ein 
(unvol) händige«) rrÜBiimerantenTerzeichnifs , eine 
kurze VotJ'ede'und ein.futnmarifches fieelrepertorium 
biirzn. Die diplomatifcbe Treue des Inhalts und die 
. iiiöglichfte Correctheii des Drucks, haben (ich bis an 
das Ende erhalten. Rec. fahrt daher mit fulcheii 
«och ungcdnicktcii erläuternden und ftreng unpar- 
tbcyifchcn Bemerkungen über die einzelnen Proto- 
colle fort, ohne welche dereiL Inhalt und AhfaiTung, 
ganz unverftitndlich dntl oft /ait unbcgreiHich ift. 

In der4iten und 42ten Sitzung (16. u. ig. April 
1798O ^•'"' ■^''^ Deputation mitBeantwQrtutig einer 
. ftanzöfifchen Note befchaftigt, in welcher die äeut- 
fchen drey VorausfeUungen und achtzehn Puncte 
wegen der Abtretung des linken Rheinufers mit 
Uebennutii eludirt, und durch einen Anwurf uegeu 
der "Xtiulartn und der Kntfchadigung^bafis das Ge- 
tchäft na weiTentlichen aufgehf^eu wiude. In jeder 
1.. ^. L. Z. I800. Erjier, Band. 



^bflimmung liegt rwar die Ahndung zu Tage, dafü ' 
noch andere franzöfifche Forderungen in pnto wa- 
ren; mehrere Nebenuiuftande aber,- von denen keine 
Spur im ProlocoU ifi, hemmten den Gang der D,pu- 
tntion, (lieDircu(rion zwifchch Oefterreich und Baden,' 
ob die Beglcitungs- Weiß der kaiferl, Pienipotenz als 
ein Beytritt anzufehen fcy, nicht einmal ipits:ercch- ' 
net, indem aufser Bayern (S. 4) die übrigen fich da-, 
bey leidend verhielten und dtimit begnrtgten, durch 
das Eplthet:.i;arijen(: in dem Condufo {S. 33. Z. 4-) 
das Princip zu falviren. Jene Kebenumftündc -waren 
die bekannte Gaukeley des Parifer oflicidlen DIatt?, 
(e Redacteur in der iphraf*: Banaparte va ö Raßadt, 
welche ihren Zweck bey dem CongrclTe nicht vcr- 
iclilte, — die mit dem Benehmen in Raftadi nicht ' 
vereinbarliche Berliner Ndchrith't, dafs der Kopig 
ohne Nebenröckfichten auf der franzölifchen RSu- ' 
mung des rechten Rheinufers beftehe und — dnttcns 
das aufkeimende Project von niiindIich«iiConferen- 
ren und von Subdeputationen. Zwifcben dc»i tie- 
fandicn von Mainz, S^cfafen und von Bayern Helen 
über letzteres Befprechungen vor, nach welche» diu 
Reichsintlruction weiter nichts als ftilirchweigcnd 
diefos zuläfst, dafi, einzelne Subdelegirte in einzelnen 
Fallen und in Geftdg und im Sinne verfaffungsmäßiger 
DelJberatiiinen miteinander Erlaute^myigen yßeireH dfir- 
fcn. Letzteres hatte währ^-nd dem Cün^rr^ffe feiten 
ftatt, und nie jenes. — Bey Abfaffung: des Condufi 
kam nocli ein vierter Nebejipunct, die Beniadottf~fche 
Cfltaftrofhe in Wien, hinzu. 

Am 5fen May trat die franzöfifche Gefaiidfc!;.Tft 
mit ihren empörenden weitern Fodennigei» auf; mit 
der, fowobl dein Völkerrechte als dem Bcyfpitle rfts 
Art. 4 und 10 von Campo Fonnio /-uwidorlauA-iuItn ' 
Sclm!dtntiaiufen>tnig,dcn Torts auf dvmrechl.sKhtjin- 
ufer u.f.w. Schon am I4icj) kam deren Bciinlivur. 
tung zu Stande, in wrticfier die Gc^tifiheitjJer Con- 
fjjrenzen von Setz und die Coi>:ii ;c/fcheh Aeufscrun . 
gen übüc Deutfclilauds Neutralität bey cinein etwa 
nigen Kriege, kcinesw^ges die angeiiieiTene Bcharr 
lichkeit uiiierdriicktcn. Die Energie der rjchrifcbcn ' 

Abftimmung und die be(li:timte und zwcckmiilsigi- ! 

Ah&iTuug der üfterreichiCdien, trugen dazu- vieles ^ 

bey. InAnfchung dcsUheiiilircms entbklt d.TsD.irm 
ftädtcr Votum, durch Ifiebeking't Lor.iikeuntiiifT.: 
' viele fpecicllc Nachrichten. Die reii-^isritterfchaftli i 

eben Angelegenheiten , bey welchen Wiirzburg R, 3. J 

S. 33. einige publiciftifche Verfi-hcn iich zu Schuldeii -■! 
kommen liefs, wurden durch einige Reichsiitter bw - ] 
der franzörLfchenUefandfchafl verdorben. Die Nach- 1 

giebigkeit vonKuruiainzui^d vonBaJen aufcha^ au'h ; 

_ Zre V - - _T ;^^' j 



34? 



ALLG. LFTERATÜR. ZEITÜNfl 



54 



iii dicfe AntVöJtt ^«r Deputation zu viel Weitfchwei- 
fig«» CS-9l-rlo5)' tia* BliJCs.ci> gab.- 

Die durcli ^«<"> D'^t^f vcrftjirkte fnmzöiirctie 
tiefaiidfcbnft warbalct ifiit etiler Gegtnnote fertig, 
welche, bis auf vier minder wefentJicUe. Puntte, 
uji[erd,er faft ifonifchcD Verheifsung eines- baldigen, 
d^mnhaßeA uiid ehrenvollea .Frieiii'ns (S. il5) yiriora 
«iederholtr;. Wegen der Selzer Conferenzen und 
der preiifsrfchen Verbaiid]unge« , dt« in Berlin mit 
den KatTerhöfcn und zu Radadt in befondcm Noten 
tnJt Franki^ich betrieben wurden» fuchte die Deputa- 
lign mit Recht zu temporifiren., Si« wurda darin 
durch die Auffoderungen von 0«ftcrreich Zur reiffie» 
VfberUguüg und durch de^eli gleicbfam prüoctupato- 
rlfche Motionen (S. 126— 135J beftärkt. Auch kam, 
jet« di« zögernde Idee bey vielen auf, dem Frie- 
dcusrroclate einen bcfoiidern UandehDtrtrag beyzu- 
gefcilen. Am tften Julius wurde jedoch die Vereini- 
gung über dasConclufum, wiewohl mit grofsct Mähe, 
erzielet. Sacltfcn zeigte fich darin nitht einiuiii fo 
nachgebend als Oefterrclch, bey dein der Abbruch 
der St'izer t^nferen^^n gar ni^bt zu beuierken war. 
Wegen Ehreitbreitllein coutraftirce di« Nachgiebigkeit 
van Mainz (S- 171) mit dem motivirten Widerrpruche 
' von. Bremen (S. 147). Diefes trug dageijen allein 
(S'.i!i3) ^luf die Freiheit der RbeinrchiflArth in UaU 
' iw»A an, und näherte (ich bey den De^eiuiancei txdt- 
fidftiqitei an Pfalz, Wegen dtren auch, und awar zum 
etüenmal, Kurcölln mit einet Note hervor;ging. Sehr 
fpuerfan^end ^va^ der Zunder , den Dannlladt und 
Raden nunmehr protocvllarjrch mit dem Vorfchlage 
mündlicber Conferenzen hinuarfen, und .den felbtt 
die k^iferl. Pienipotenz crgrliT. Die Majorität war 
Wohl mit Recht dagegen, tlieils wegen der deutfcher 
Seits heforglichen Furchtfauikeit, der ßlüfsen und 
SprachiTchwierigkeiten, iheils auch, weil man im 
HauptgeIckSüte' noch zu weit zurück war. 

Die rranzfinfcbc Note vom igten Julius zeigte 
zwar in ihrem mildem Ton -die Spur von dtrt Mit- 
trirkung des neuen Gefandtcn Rofti!fjof,abcrder hin<- 
terhäl'ige Inhalt derfelben rechtfertigte doch niclrt das 
BeyWort des j^nge dt yais, wwmit ^enit Deftti) fernen 
Collegen ankündigte. Von deutfcher Seite brachte 
der Plan eines Friedeitsprejects neuesZaudeni hervor, 
.■ Weshalb am 37'ten ftilius die Deputatioli zu mflndlt- 
■chen fiefprechniigtm zufammenkam. Das Project 
wurd« zu fchnell und flüchtig, faft ohne S^Hleni, «nt- 
worfen, und ftatt fich darüber vertraulich 2u befpre- 
chcn, fcbon 'Dm 3oten Julius der <jegehftand eines 
ProtöcoUs; frevlich öhneConclufum, welches einzig 
ip feinev Artjft, Die kaiferl. Pienipotenz fah -das 
Albinifche Vetfthrefl als einen EingT-iff in ihre Rechte 
aH> auch wurde Von der -bremifchen- Subdelegation 
«in anderes Tiel voTlendcieres Project aufgebraebl; 
daher «s denn kam, dafs die BenätKung -des Directo-; 
rialentwurfs, der hier vom Hn, Herausgeber ^n ■den' 
JVnmfrkungen^. lo(S — aiS^^yS^f^?! wird, von def-- 
fen «igeneai Verfafler gcwiflerinarsen hintertriehes,' 
und daher «^Mittet ^viz ttefeitigt wurde, das!Yon^ 



an fich ztfr Beförderung und Präcifioit des GefdiäTts 
Ttelts hffttc be^rmgcn können. ^ ' - 

In der dcntfchen -Dcliberation voÄ ^^ten nikd 
7ten Augiifi, zeichnet fich <i]e D^nnftädtifcbe Ab- 
Äimmung durch.thre Annäherung iJn O^^iVerreich, die 

■ bayerifche durch die Bearbeitung di:sS(^uldenpunct» 
und die badenfche durch das Detail über diellbein- 
•^mtza au».. We^fCA des Thalwegs^ der BrüiJuD und 
der Infeln, herrichte eine grofse Verfchiedenheit der 

' Meynmigen. Auch mochten die- Bewegungen der 

■ Particularabge ordneten, das Verhiiltnifs einer grofsien 
königi. Gefttndrchaft unter firh fclbft^ und de^M Con- 
nivenz 2ar Schleifung rtin Ehren breittlain gelwime 
Au/TdilülTe zur Gefchichte des ConclulHvpni'ytenAu- 
guft entbahen, das, fo wie es da im Proto coli liegt, 
kaum erklärlich ift. Das Benehmert derJtaiferl. Pie- 
nipotenz bev rferafelben' (S. J97) war, nach See. Mey- 
iiung, der fteichslnftruction Lit. M und N zuwider,' 
es wurde auch felbft durch die Öflerreicfaifche kutze 
Abftiimnung (S. aooI nicht h;erc(:htfertii;t, obgleich 
Bayern, felbft wimrend derSitsujig, aaf öilcrrcichi- 
fthe Bitte ohne ImerlocutJen fein Votum .ündrrte. 
Die .Abficht dabey war blo5,^eit2ii gewiimcii, daher ' 
die Deputation noch tot der ^gten Ätzung einen 
Ausweg, mit einander freu ndftbaft lieh coiicerttrff^. 
Nun gab die Plenipofcnz, wieauch'ifachher um ;;[eii 
September, wiewohl nicht fiir immer, (f. 5. l^iJ. Prot.) 
nach. Schlau fuchte die franzäfikhe üefa&df^ii 
diefeS Mifsvcrhültnifs xu benutzwi,' um Haupt und 
Glieder von einander Zu trennen, ohne dafs jedoch 
deren Gouvernement auf Krieg zun.ichft duchte. Zo 
diefein Zwecke dienten die Eingaben der Particulor- 
abgeOfdneten um Fricdcnshefchleunigung; am'sStcn 
Anguft w*r bey dem PfaUrweybriickifchcn «ine Zu- 
fammehkui'ft, m der- einige lieh vergebens bMoÄe- 
Ten, ein geHi#i»/c/in/(lic/iej' Anfuchen zu Slarulc in 
briiTgen. Die von Wirtemberg, vonPtalzawsybriitlWft 
undvon NBfffflu'verwttgeflen dazu die UiUerTchrift. 
Es blieb alfo bey den »MKlnfn Eingaben S. 3)7 worin 
felbß ein TeirhsconRirurionsmarsrger Antrag' auf hö- 
here Verwendung zurutkj^halten wurde, weilB.Bo»* 
nier ßch gegen -dieAniiahmcciiierkönigl. jM^ei^Aijfebnt 
MediatKin mündlich erklärt hatte. Eben l"o Wenig 
konnte fich die konigl. hungnrifche 'Ge&ndfcbafr mit 
■Act preufsifchen i3beF eine geineinfbhliAIlch an -die 
franzOfifche ^u erlaffende Note damals -vereinigeo. 
Jener franzöfifche Plan gelang indeFs nich|; das Co»- 
«lufum vom 29ten Auguft -ift Im- Wefentlichen wie 
das vom yten; nur war die AbfaiTung nach de» 
Votis von Mainz und von Sachfen mit lebhaften De- 
haiten verknüpft, und blieben -daher .auch einige Ne- 
Tbenpuntrte, z. B; dir terminui a quo des Thalweg^ 
nämlich von «der pfillÄifchen 'Grenze an , unkelUmmL 

^ Die Deliberation'der <i4ten Sitzung fuchten die 
franzofifchen Gefandten unter neuen mündlichen febr ■ 
trufilichen Verficherungen hinxahälten , aber v(*?eb- 
lieh; denn die SubdtJogirten waren faft oHe mitneoe» 
Jnßructionen verfehe^i. Bayern und Würzhur* er- 
hielten fogar'durch Cöuriere clen -Befehl zur'Einria- 
mmi^-ÄtfetersAu«- b*!y MainBi £0 wie !Oliiui&»^ 



SHf 



K«. 69- MiARZ J^oe- 



5J0. 



zu nock mehrerer Nachgiebiglcett. . . Baden lenkte ' det Etoflü^ jtnd "1^11« TOfi. Jlu&UMd Q^tkcr ond, 
zwer etwas ein ;- aber ohne Sacbfen wmI OeAcrreieii oucbliger. Beides brachte eine &ft rinfiimmlge, ' 
würde* ^as Conclnfciin voiti igten September noch £eftp, mir Würde imd wcifcr Mafsigung verbundene, 
kblalFerunA nachtbeUfgcr reyi»j(S. 384^ — JS?)- B^ 'WeigerBitE in das Conclufnm vom fiten Noveuiber 
der Ebbe und Flu/h der franzöiifchen Laiune &nd- hinein, -wklches der Deputati«n f(;1b{l am RciLhst.^pe' 
'die Dcpnrjition die Note vom sgten Frustido¥ dstta.' einen lauten Beyfall zHWege brachte, der de tilr die 
September) w^gen der hüaicbernSpnche^ wegen der Apsdn'iclie eines mächtigen Mitvotanten (S. 384'— SSfi)' 
mit StheingrOnden übertünchten Ahnüfaerang in desu einigenn^fs«^ fcbndio» hielt. Di« 'M""pi»£|fibe' AI)-' 
Puncte von Rebl und CifTel , und wegen der An er* ■ flimmung, ii*/i mak deii Krieff fo arg riidü' Jürchtea- 
ketmung dcp Waffen ftillflaiKisl in ie tröftlicb. Mnn. dürfe, (S.öoß. Z-ia-) führte, dem Freyberrn von A1-- 
bernbigte fich lifo dabey, bis dafs duicb die Nute: bini einen Befacb des Gefundtm Bonnjoi; zu.,-der 
vom laten Vendemiaire (jten Ottober). das Privatin- fich damals feiner langen Einfiedeley ■wieder eiitrirs;, 
terciTe einzelner Stände wiedcvum mehr re^e gemacbt übtrhaiipt tr,3tTmn ein Moineot vofi dcutfcÜtr'Selbfr-' 
wurde. Dannßadt z. ß. verlbr'nacfa'diei'eT Pri^ofi- itändtgkeit ein, ^n .das Zufamtlteii(tatf?n U'Of^n 
lion 139 hrfeln, dagegen Ojitloti «ur eine; bey den; Ehretibreitftejn, das- ^inverl^än^nits. in "Vyjen und' 
itfndttiices eccJeßaftiquei\waT Platz rorzü.^Iich wefjen- Berlin ivegeii Entfeiyiung; der Tranzorcii %-oih rfichlcij' 
der Univerfiiät Heidelberg intereftirt. Auch die Han- RhcJnufer ond vorn der Eimnifchiing i» den Indfempr-- 
feftadte kamen nunmehr in Bewegung und wandten lätenpuncf, die; ^uffifche Yat^verfuTig aller bisher zu- 
liefe geradezu an das JJirectorium. Aller -diefcr Ü;n- Raßadi^crbnudelteu CefH^nen, und.end1ich(tie Kriegs- 
ftände ungeacbtet, kann mart die TOte Sitzung pro-' fcicceflb der Krone Eiigluids herl»;j,f0!irrciv Vsrqfb- 
äpilirt nennen;, die Ausführlichkeit. der AbftiaimuHi' lieh ÜJclitetJ dje ^i'^ef . (V^nzofifditn Gcfandten fich- 
gen darf dabey dtn Mflafsnab nicht geben, obgldclr durch gel'elllcbäfjJicbß Besuche und- Eipladungcn ta 
hiebe eine fechstagigc Dicratur «rfoderteiu . Jcnesl näherii :lmd< dndunfU, ihren Noten vom siten JJMt- 
heweifcl nicht allein der Inhalt des mainzifcheu Voti, iiioiv«' (latfti Novftinb.) voilitr cinitn güiiltigen 'Ein- 
fondctn auch der Eingang der7iten Sitzung (S. 53?). yangzu vÄrfehairfn. iDtf uiibeflimmte FafTutig der- 
Fm Conclofum rühren viele Puncte aus MotiTen licr, (elben ver?.iilnftte fi.lu:.vielc Eingaben von Partitnlar- 
die iih Protocoll nicht liegen; z. B, dafs <iie fcönlgl.' aibgeordneten, \;ud (Jfs tD..t,iil uiul diu Dunktlheil 



preufsifche Gefandfchaft wegen Budarich und der 
Waal ganz fl"hfchl3gige Antwort erhielt , dafs i» Ber- 
lin die Gonffcrenzcn mir den Kaiferhöfen wieder an- 
geknüpft! wurden, dafs man fiber Paris Nwhricht von 
gewiffen Anerbietungen wegen der-römifchen .t.eg6- 
tioi\ei\ h^tte u. f.w. Daher der Ausdruck bey-Biide* 
rieh (S.55X- Z-'<j.) XU des deutfcUen Reiches Befitni 
daher dieOiriiilkm wegen der Titel und wegwi dt-r 
ligiirifcben Republik. Zu dem Refultat wcsjcn der 
Heicbn-itTerfchaft, liegt der SchlüfTel hnxHlerreichi 



.b^rüjlrfrtden Gurrcnftändc, fb wie die 
Verfcbietlenheit des rf^ihsftündiffhcn Iiuerfffe .bey 
denfcEben, .»ta<'tite djf! .y^te Sitzung 7.u, einer der 
itAm-ieti'gHeti , obgleich eine Prüdejibcratiön^ vOr'an^ 
gegangen War, ' Sß Zl B. war die Anführung, dafc 
die V'anI er'it. bey def fmnzöfifcb- batnvifchen Grenze 
ihren Anfang nohipe-. geographifcb unrichtig, dflher 
auch die dunkle Fnß'uiig vcgcn der.büdcricbtr Infd 
in Cotuclufe vom aofes» NovfJmh,, iii'wekhem' die 
k-önigl. preüfsifdie l'trii'etiJp»^ uiibcriArt blieb, ■We!- 



fcheh Veto (S.^ßg. Z. 4.) indem, -wie Rec fchori ijen' der neun Infelfi am .Ohcjfihein fand fich,' dnö 

bb^ engedeutet, einige Beicb«ntter felbft «n der SärraiUdt: nie .Hubeitsrcchte cütrauf. befcfTen hatte, 

Einziehung di°r X.ehnrechte und an der Uebertragunf folglich das in Cond.ufo V^oW r5ten Ö^tob.'gtfodtrte 

der Kammerfcbuldcn arbeiteten , «m ihre Entfchüdi- «ciprocui« unftattbaCt war; dah" die Danii&ükifche 

gimg zu fichem , imd die trausrhenanlfdi«! Befitzer Abkiinmung aui'Beyhehml.mng.des Eitrfiithuins giege« 

von Schulden zu exiiniren. Der punct vom Ehren;- Mainz. Wegen der Schulden hiiJlt Bayern denUiI- 

breiiftSin wurde durch die Separate in tnifchungen der |terfc4»ieA .ewi^h^H i^Kni^intt^- 'und Landes -Kriegs- 

kiiferl. Pienipotenz (SefT. 72.) und durch die VArfpä- Jfehuldea jm!B.4icJi£chl «tff Ü?£ache lutd .'^wcck, abe^ 

I tong der-prcufsifchen Eingiabe (S. 571.) venserrt; je- wie ftrc^giaubtv nicht mit Grupd, für ivitUdiTUcfi^ 

doch beredet« der föchfifche Gefandte noch wühreixl viel ;beflbr-wari darin dfls badenfche Votum bearbeitet, 

der Sitzung feine Collegen zu einer zwecknriifsigaa -Wrginl.des^Eisfledier Zolls.: wurde lehr viel »ujser 

Behandlung dcffelbcn. 3o' nachtbeilig fiit das 6e- Aein ,&t\i<io(s^ Aei DeiHirrtion , zum Nachtheil- des 

fcb&ft vorher das Hin- und Herlaufen einiger- Pant Cefrhä£tsl niegocürt;' flMth,inif^fiel die nafhdrücklithe 

tularabgeordnetet» lu der ftnnzöfifchen Gefaudfchaft -kän%lk ptaufstiCdK ,N«tp den .Franzofen -wegen der 

■>!tT\ fo fehr -wurde auith jetzt die gftriillche Spen* idarintaiig'ifcogenön jGatqntif.der Trördlüihen Neiitrall- 

<!es gefenfcha&l«*en Umgangs zwl£ehen DetUem und stLt..'£in N^dtrdg-'iler..'«1t!enburgifchen Gefandfchaft 

den Subdrfegirten wichtig, zumal bey A%t Epoche, Wd :die.Grtieijjt*e»t. vo».lKarjiuina, hrachlen in da* 

■ da Graubiindien von <len Öefterreichem occupirt £wiclAfvrii^ä.ASß'lZ.'i!o-J'r^S.^Würtlcin;; äeymaMgn, 

wurde. Dazu kam , dafc die franzöfifche Note vohi welches mit der Erklärung vom isteti Auguft nicht 
Tten Brwmaire (27ten October) von dea J)ireciöreu„^yiz_verrinl)at1ich ift. Der fthwJerigfte Punct lag 

durch einen Courier wortlich vorgefch rieben wurde, m den £,nlfc^iädi'ffU7tgm. Bayrm fprach folcbe am 

Man wufste-indcfs, dafs Frankreich den Krieg noch nachdrücklichüen an, als ein ivs quaeßtu-m,- fo auch 

nicht wollte noch wallen Itomiie; -auch zeijfte fich Baden^ DarmAadt ujtd die .Städte Augsburg und 

fiank.- 



. A-C-'a. :M'aR£ ISO«:-. 



Frauhfurt, bey .denen a1fe'(Ii^AöVßc'ht auf geifttdie- 
Parcellen intra Xuros alle Ihliert naher liegenden Bfi-' 
forgnilTe verdrilii^te. ' Bef'diefer Parirät traf man im 
CoucIuTim den gefcheuten Ausweg einer Nichterwäb- 
luuigi zuinnl da man ftiche im SchlufsCatz« (D. 3.' 
5. 670O gleichrmn rechtfertigen konnte,' So kam- 
^ann eine conciHatorifchrf, und-nur ia Anfebiing der. 
nictufi^dtifcben Sadie nielil: geQug^ ablehaeHde Note 
beraiu. 

Die frmnxößfclie Note vom 3teii Frimaire (ayea 
^oretäif-)^ wit welcher hier der dritte Band anhebt, 
Stftchttc BUgenblickHch kaHm fo viel Senfation, als 
die gleichzÄitigen Hhgntien ron Prcufsen, vqji Dän- 
»emarlt und von Oldenburg, wegen' de» Elsflither 
Zo^t wei^ •"'' deren, Form, AbfdfTün'g^ und de« 
publiciftifchen Ihhalte, die blterreicfajfctlifcb« Subde- 
^gBtion vorrügiich unzufrieden war, wie zwey Stel- 
len in deren Abnimthung S. 15 und 16 deuj^h an- 
zeigen. Da es fogar als ptoblematiTch nngerehetk 
wurde« ob das ganz« Reich über dJcferi Zoll dliponi- 
Jen könne; fo blieb es bey dem Conclufo vom isten 
Octeber. Im EmigTo(iotwj;«nrt« 'beriefen fich Dann- 
itadt, Baden und Frankfurt auf den oteh Artikel von 
CampD Foriiiio, deffen Anwendbarkeit noch nach der 
giteii Sitzung inüiidiiche Conteftatrorien erregte; 
Bayern (S. 30) zeigie nebft Augsburg und Mainz 
dabcy viele Biegfainkeit. Mit dicfem Einigtations- 
(S.64) unti deinSchuldenpuiicte wurtlen'aiich (3.63) 
die Eig^ntbumsaiifprßche deutfdier Förften in Fraftk. 
^ichCzcB. von Ahremberg, vom Prinieh Xavervön 
iSojchfcn, vom Prinzen Georg von HefTen-Darmftadt) 
- jcwiflermantch falvtrt, ohne dsfs jedoch deren im 
canzen Protocoll nur mit einer Sylbc ausdriicklicli 
gedacht wird. Die Wemlung wegen der B'tf.imcft«- 
I»(Vf" iS.ßS)', welche man tnrf preufstfches ^rloRt 
trcn" auidrücklich nannte , worde von 'Baden' ange^ 

-ajjen/ In grauioiarifcher Hinfirht ' findet Ret 

iwey fonft gut und jiur bisweilen zu blumenreidi 
abeefafste Vota durch einigt Ausdrücke entftellt ; 
z. B, Anfl'ifser ftott Grmznachbarth(S. 40. Z. 3 v. unt) 
und gthäckett ^.48. Z- l7-i 1^" verwkktü. - 

Das fi^m-fefifdie tUtimatwh (». 3. 6.68— 7»-l 
brauchte eine-Schreckensepoche und-Sciffiön «m'CoÄ- 
greffetervor, von Welcher da* .SS» ProtM«ll nur 
ein fchwachss Abbild Ifi ; wentgftens hütte darin ' die 
Regiilratur derPraliminartonferenz vom TteifDeceub. 
diic^rh eine Note angemerkt werden foHen. Mit dem 
ÜJiimanin»' kamen von detrffcher Sefiedi« Plane vaä 
neuen N'eutralifJtsvo'rtrhgen ', und von einet ASacia- 
lion des ffldlichen DeutfcMönd« auf das Tapet; die 
Mtnoritat fah und beh#ndfelte «ich foglieieä. dief« 
Uitimatum als eine Folge iMfchtr Ehrgehiingim 'oaA 
als einen U^üf. wodincb, im Kuoftnusdrueke ^er 



5*1 

QyiAmfßik, dW fnu&öfifchÄ GcfartdfchaRrJieA ÜtJonn- 
tiige fetzen svollfK. Ohne die VerfpStungdes', königl. 
pTeufsifcJien Pramemoria (S. I08) mid der directefi 
ofterreicfaifcben Inftructionen' g«^en das ÜitiHuituin, 
würde die kaiferl. Pienipotenz vielfeidu^mcht mit- 
einer- i wenn- gttich befchriinkten Referva^ion bey^ * 
getreten fejti. Nun war aber das. Feld den SücuUri- 
fanten oSea^ und ohne Hehl ging der Markt mit 
Bisthömern. Abteien und geldlichen Parcellen an, 
fo dafs auch wegen Kriegifchääen jetzt Indemnitäten 
und fogar flir vftdorne L^tmre<Ate, von einigen. Lantl 
und Leute gcfodert wurden. • 

Das. Jtht 1799 hob mit der tfrcnzöfiffhen Note . 
eegen den niflifcb«i Truppenmarfth an. in welcher 
die Minorität den Keim eines neuen Krieges un4 
d«r Congrefsauflöfung entdeckte, ftstt dafs Andere 
fich mit dem Glauben in befondejre XitjverftändnitTe : 
zwtfchen Oefterreith und Frank^rejch, oder qn preufsj- 
Mie Sjicularifatiousbegüjifligungen bethörten. _ Ans 
diefem Gefichtspunct mufs man Zweydrictbeile des . 
Wer voriieeenilen dritten Bandes, fo wie ollts vor- 1 
heigdhende ans der Anficht dpr berliner Convcntioa j 
von sten AUguft 1791^ des Mebentractats von Cainpo ! 
Formio vom lytcn October Z797, der raftadter Con- | 
vention vom ^renDecember 1707 und der gehetmea I 
Tractate mit Wirtemberg und Baden beurtheilen. i 
Vergebens harrte ma» auf die Vorlegung des franzö- 
fifchen Enlüchadiguugsplans,' doch wurden während • 
der Epochen der GefchäfisfteHt fogar Afobandlungea 
^■faer die Ausführbarkeit des obenerwähnten Neurra- 
litatsfyßems vom füdlichen Deulfchland ausgearbfi*. 
tet. — Zu S, 188 hätte hier wohl die Confcrens 
vom loten April angemerkt werden füllen , worin, 
wiewohl ohne Protocoll, von derMajoiitat derGrund- ' 
fatz angenommen wurde, dafi nur du litiehsvrr- \ 
/amtwiang dof RecUt habe, die Deputation aafsuUife^i 
S. IÖ3 — IQ8 I"r Ht. V. m. tue Regiftratur über die ; 
Conferenz vom loten April und S.ars die vom asten 
-April eingerückt , welche letztere mit den Sedionen ■: 
nicht numerirt wird. Von dem, was vom ssren bis' 
zum iQten April am Congrefsorte vorfiel , findet inaa 
bier, und aueh in den BeyJagen .nichts. ■ 

It) let):tarn Üt jiüdoch mehr, als bey dem Ibupt- 
tejxtfl, auf -die Erl^arung des Raums und auf kurze 
Besicfeuiigien anmerkungsit'eife Ruckfichc gcnommeiv, 
auch inancbe nicht quad/angulirte Urkunde beyge^ 
fiigt worden. — Der A. L. Z. 4790. Nr. 149 — j.U- 
mit ircceiiRnte Deck^rßlie Abdruck des Pro^ocoUs, 
-worvo^nurizwey Hefte erfchieiieii, wirdtnicht fort- 
.geÜBtzt. : Daher die vorliegende Sprinziitg -Mincli» 
fchei Ausgab«- die üazige voilftäiidige und recht- 
jnüftig« -ift, ' . 



d5y Google 



iii 



Numero 70. 



ALLGEMEINE LITERATÜR-ZEITÜNG 



■ Stnnahtnds, dm &• März igoo. 



j . STJATSU^ISSENSCHAFTSN. 

.Koblenz, in der neuen IJnchh. : ^ahrzdkler des 
Deparunieiits von. lÜnia und Moßlt eins der pier 

, neuen Departements auf dem liAken FJiemnfer, 
"v O [i A. Vanr ekitt», Zentral Verwalter. Jahr S d^f 

j . Republik (igoo). S. 1 — 157. Tafchenfonnat. 

I,'- DafTelbfr untbr dem franzöfifchcn Titel: 
■■ Jvniairg du Dt^artemtttt du RJiin etMofelü ete. 

|Z lief CS ift der zweyte Special -^t^tskatender Ton 
^-^ den, deutfchen Landen am linken Rheinufer, 
WT, ohne ihre forailiche Abtretung abzuwarten, auf 
Terlangen desMiaifiire de VIhtirieitr zu Paris, heraus- 
%pmiiit. Den criten Verfuch in^hte der jetzige; Col- 
iegc des Vfs. B. ü'afferjall mtt dem fogenaniit«n Karr- 
dcparteuient. Diefer vorliag^nde umfafsC das Land 
am ß,heinörohm von Bingen nach Bonn, fovvie es 
J»ey der frauz^örifchen OrgBuif^tion von 1797 in drejr 
Bezirke oder ein und drcyrsig Cantone abgetheilt in. 
Voran die Zekrec^tuung des an VIU de la Rep. vom 
Sepumher 1799 bis jSoo. Darauf die flutiAifche Be- 
tc^TKibung der einzelnen Cantons, in neufränkifcber 
Manier nach eheinjli^cnMaarseii ajidnacbMifTicunitreSf 
wozu in gröfferin Format noch dctaillirte abgefon- 
*lerte. Tabc/Jen über die Zahl der Familien und See- 
Jen, Pferde, Hätifer, Mühlen und der A«cker nach 
JßorgeH (arptns) von den einzelnen Gemeinden bey- 
^egeben find. Die Befchreibungen des Forts und 
JDenJtinals itlarcejiu, (S.10-) der lam Bellen des jun- 
Sttn Ftirßen von Sabn-Kyrburg eig^nds abgetheilten 
Pouaäiien -Verwaltung (S.71 u. 72) und der hurgeftelUen 
feftung MontFoyal (8.^3.) verdienen bcfoiidere Auf- 
Quckramkeit. DieBeaintenliAc ill mit dem Gefchäftsbe- 
Eirke der Stellen ilatiftifch verwebt, und gewahrt fchon 
im fich ein mannichfaches IntefclTc. Fiir die feque- 
ftrirten Güter, Etabliffemetits und Penfioneii ift zu 
pobleitz ein Dbrnänenbüreau. Die VerwattiiHg felbil 
Iwi S- 128' ganz franzöfifches Gewand und Namen, 
jC<B. die Bürgerin Heifuet ift dabey TonrnefeuilU, und 
Übr Mann Timbreurl In der Rubrik des. Perfonale 
]tfiy den NaüonBlwaldungen wird deren Morgenzahl 
fn dtefeni einzigen Departement auf 94078 angege* 
ben, zugleich aber über die.üufserfl fcblechte Forll- 
«rinbrchaft geklagt, ^ey den Steuern findet man die 
raceveurs der Lotene, der Paten teagel der und Taxen 
»Mf Fettfter oSd Thüren, auf.den Tabak und zarUn- 
<erhaltvng der Strafsen. Letzte wird wohl mit ge- 
xin^tt'B*. Wid^i-wHIen entrichtetj. indem fqgar die 
Stnfse von Coblenz nach Simmera repBckt ytordtu. 
4. L. Z. 1800. Erfitr Band. 



Die ehemalige Univerßtät zu Bonn kommt hier aU 
Centrätfcliüle vor mit .acht Lehrernj das cheraaligB 
Collegium zu Coblenz als Mittclfchule nehft den fanf 
$vrtfs des öffentlichen Unterrichts. Dia N.itional-. 
gendarinerie S. i33- I53- ift bis dahin eilie der wich- 
tigften Rubriken. Ueber die Un Vollkommenheit der 
proviforifcben Pofteinrichtung befchwert fich der Vf. 
S. 196. ebenfalls mit vieler Freymathiskcit. Eirien 
grofsen Theil diefcs Perfonale enthält auch d« 
Coblenzer Quartkalendtr. aj 

.ERBAUUNGSSCHRIFTEN, 

Jewa u. Lbipzio, b, Gabler: Fredigten fär Freund 
der rdnen Sitte*lebre, ron Bonath»n Schuderog. 
Diaconus in Altenburg. Erfter Band. XVI 0. 
. 358S. gr.g- ^ 

Da der Vf. fchön durch mehrere Schriften fich ri» 
Freund und Kenner Jer neuern Pbilofophie bekannt 
gemacht hat, fo werden feine Predigten fehr unglei- 
che Erwartungen erregen. Es ift bis jetzt noch im- 
' mar unter uns ein zwtfydcutiger Ruf eines Predige», 
ein Bekenner der neuen Philofophie zuheifsen: wäh- 
rend der eine Thcil aufdie Bekanntfchaft des Predi- 
gers mit diefer Philofpphie einen unmäfsiffcn Werdi 
legt, und alle wahre Aufklarung über Religion und 
Pflicht ausfchliefseiid nur von ihr abhängig glaubt, 
fucht ejn anderer Theil auf alle Weife fie , wo nicht 
als irrgläubig und feelenvcrderblith, doch als kopf- 
verwirrend und unverßändlich, und für den Zw«ck 
des Predigers ganz untauglich, verdachtig zu ma- 
chen. Beiden Anfichten liegt etwas Wahres zu Grun- 
de, was wir hier kurz auseinanderfetzen wollen, uo» 
das' ürtheil über diefe ganze ClafEe von Predigte», 
die doch unter uns nun täglich zunehmen inufi, be- 
richtigen zu helfen, iind zugleich über die vorliegen- 
den Predigten des Vfs. ein beftimmteres Urtbeil vor- 
zubereiten. 

Allerdings mufs man der Bekanntfchaft "des Pre- 
digers mit der neuen Philorophie einen entfchiede- 
nen Werth zugeftchen: aber nicht aus ddh Gelichfs' 
punct, aus dem es von den Anhängern dcrfclben fo 
haiifin- gefchieht, nämlich als wäre alle Wahrheit und. 
Einficht von diefer Philofophenfchule nicht nur erft 
entdeckt, fondem auch fchon in allen ihren Theilen 
vollkommen aufs ReiiJie gebracht, fo dafs man ein- 
zig diefe Sfhule für die Fundgrube anzufehen hatte, 
aus welcher alle ^Wahrheit m beftimmten Sätze» 
and Formeln fcUoa'aüsgeftrtigt herroi^etwlt werd^ 



10 - ALLtt LlTERAXUa - ZEITUNG 5Sti 

könne and mäSTc. 'So wird nicht leicbt eiimVerftÜtt- «igener Schuld hinter der Eindcbt /liEcs Zeitalters ru- 

dig'u*, d«r fich über den bcfchränlttwj BJick des rück bleiben , und die Verbruituix^ reinerer Erkennt- 

SectenpbiloTophen zur wahren uinfsiTeiidcn Aiificbt hih der Rcligioos- üsd Pfliditbc^rifT^,'!^ viel cii ibn^t) 

der Eptwickelung des menfchlicben Geifte» erbsberi ift, hindern. — Allein, fo entfcbtedCn anch derVer- 

kmti , vcrn dtin Werth der fogenaiuucii neuen Phi- ftändige , von diefer. Anficht aus, den Wcrth der 

lofophie urtheili;». Dennoch wird er KenntnÜs der- neuen Fhilofophio für den Prediger anerkennt, ft> ift 

felben'detn Prediger zur uiterla&Iicoen Pflicht jna- . er doch weit dwtin entfernt, alles, was nicht kri- 

chen; aber, in keinem andern Sinn, als er Kennt- tircbphDofophirche Form trägt, unbedingt herabzu- 

niis der Philofophie in jedem Zeitalter flberhsuptron fetzen, imil noch mehr doron. die Formrhi dicfet 

^dcDi Prediger fodem wird. Ih'm-ift Pfii(o/opA»y nichts Schule fiir ein Evangelium zu halten, ^ts von den 

anders als das Streben des menfchtiehen Geizes' , fich Kanzeln »«pkAndtgt werden iQülf« , und von dem al- 

der höchftcn Reinheit und Richtigkeit des Denkens lein das Heil der Welt erwartet werden könne. D'*-. 

nnd der Erkenntnifs durch richtiges AuftorTcn der fes Fehlers machen aber unleugbar viele unfercr io- 

Principicn (les Denkens und Erkenncns überhaupt gcitannten kritifchpbilofophifchenPredijjer ficb fchut- 

anzunahcm; und es giebt für ihn nur Ein« PItitofo- dig; und indem Üe dadurch die gerechten Klagen' 

phie, und jede fbgenannte neue PhHqfophie tit für ihn veianlalTen, dafs ihre Frerligten unverlliindlich, un-. 

nichts ander» als ein neuer Fortfchritt , den der erbaulich und zum Tbeil felbft ungereimt fefen, den 

oienrchlicheGcillzu jenem Ziele getban hat. In wie- Zuhör<;r in feiner Ueberzeugtmf^ irre machen, nnd fei* 

fem nun jederneue Fortfchritt in dem richtigem Auf- ncn Widerwillen erregen, beftiirken fie das Urtheil 

folTen der Pruipien des Denkens- überhaupt in je- der entgegengefetzten' Parthry, welche bemilht ift, 

dem einzcIneTGeblete des WilTensBenchrtgung und die Prediger nach Kantifcheii GrundOilzen als bdcbft, 

ft:härfere-B«itiiniiuing der BägriiFe zur Folge haben tinbiauchbare und vruhl gor fchädlicbc Subjecte- z^ 

mnfs, in fofem müfsderVerllüindige auch die Kennt- fchildern. Es ift alfo allerdings etwas Wahres an je- 

Ulfs jeder fogcnannten neuen Philofophie als wichtig ner Behauptung, welche den Wcnh des Studiums 

für alle die erkennen ,■ die irgend iine WifTenfchaft der neuen Philofopbie für den Prediger unter Null 

' XU bearbeiten oder fSr ihren Beruf anzuwenden ha- herabfetzt; nämlicb eben diefes Factum, dafs es fol- 

. len; In foferti aiufs er diefe Kenntnifs insbefondere, che Prediger aus der neuen Philofophenrchule leider! 

anch für den Prediger als wichiig erkenne», er mwfs wirklich giebt; und die Klagen über die tTntauglich- 

.-'fie von ihm fogar als Pßicht todavn , da die rciiilte keit der kritifchpliilofophifchen Predigten find in Co- 

Erkenntnifs der Retigiona- und PßichtbegrifTe , die fem nicht ohne Grund. Aber was b&weift denti die 

in einem Zeitnltcr möglich ift, von dem Lehrer 4er Thaifache, auf die man lieh beruft? Es Cnd einzelne 

Keligion tind Pflicht >nJt Recht verlangt wird, er Fülle, auf welche man doch wohl nicht wird ein ab- 

aber diefer Erkenntnifs fich nicht anders verlichem fprtcbendts allgemeines Unheil bauen wollen? »Man 

kann als durch Bi^kannifchaft mit der Phüofophie fei- mufs itch billig wundern, dafs gvrade die über die 

nes Zeitalters tind ihres EinflutTes auf die Religions- (Jnbraucbbarkeit der Kantifdi-Reinboldifchen und 

bnd PflichtenwÜTeiifcbaft. So war alfo zu allen Zei- Fichte'fchen Philofophie'für die Kanzel am ineillen 

Cen jede chrilUiche Gemeinde berechtigt, von ihrem Gefcbrey erheben, deren eigene Pbilufophie, die 

• Prediger zu cnvarten, dafs er mit der Philofophie denn doch zuletzt die auf unfern Kafizeln noch domi- 
fcHie» Zeitalters, zum wenigften mit dein EinSufs nireiide geworden ift, die Leibnitz- Wölfifche, ta 
derfelben auf die Wiflenfcbaft der Religion und manchen Zeiten eben jenen Vorwurf in reichem Mi>a- 
Pfiicbt, vertraut fey ; fo gewifs fie berechtigt Ift , die fse verdiente. Ueberhaupt darf man , um fich über 

.nAglicbft richtig« Erkeimtnifs von Religion und jene engherzige Anficht zu erheben, nur «irf den ei- 

PHicht, die der Zultand der WüTenfchaft in einem gentlichen Grund feben, der jerte Mußer afrerkriti- 

Zeitalter anbietet, vtm ihm £u fodem , und «r vcr- fcher Prediger wirklich untauglich macht. Sie find 

' pflichtet ift, fie geben zu lernen. Gerade fo verliält untauglich, w^eil ihre ganze Kunft darin- beflebt. For- 

• M fich mit der Kenntnifs der fogenanntcn kritifdien mein der kritifcbenReligions- und Pfliditphilofophte, 
' ^ilofephie oder des neuen ForilVhritts in dem Auf- und T\ohI gar der Philofophie überhaupt, zu einem 

faften derfrincipien des Willens, der in unfennZeit- von ihnen felbft kaum i,%rftandenen Vortrag zufam- 

alter gefcheheu ift: es ift Pflicht des Predigers, fich men zu reihen: wie follte doch ein folches Gewäfch 

damit« fo weit es möglich ift, vertraut zu machen, Erbauung bewirken odn- irgend etwas Gutes Aiften- 

fo bald es ihin nicht gleiehgiiltig ift, wie er feinen können? Aber dafs fie die Formeln, mit denen fie 

Beruf erfülle. Damit mufs alles bedenkliche Hinfe- gteichfam wie mit magifcben Sprüchen Andacht b«r-' 

hen und gehälTige Hindeuten auf die Befchiiftigung vorzaubem wolleni felbft nicht verftehen, ift nicht 

des Predigers mit der neuen Philofophie , von felbft einmal der einzige Grund ihrerUntauglichkeit: felbft 

weg&lleii: es mufs in den Augert aller Verftandigen wenn fie diefe Fonnefn ganz verfttinden, und aus 

dem Prediger Ebre bringen, wenn et ans eigenem dem Geifte ihrer Phil«ftfphie gefafst hätten, konnten 

Antriebe bemüht ift, diefe PhiU)fD,phie za fälTen, fo fie'dech noch wtit Von dem Ziele entfernt Peyn, 

wie es allen denen Schande bringen inufs,';^die ans gute Prediger rn fe^n. Dazu gebort uie^r, als bibfs 

Trägheit fie verhachUifsiEch'. nntf ß^.^ini (liefe Trag- die Krtintniß de^'Pb'ilöfo^hie, oder gar nur einer 

beit^u befchönigen, vet'fchrej-EM,' dadärdi' «Ifo aus Schule derfelben i abgehört dazu duch', dafs «krPre- 
■ - ■ , J- *■-■- -'_ _ : ■ digef 



»7 V No. 70- .MÄRZ igpo. 5» 

i]iger-voraUen.Diagen mit dcniHtirzen-(les.Menrchen GefchU^ und Intereife, dier» ^retnigtem Einlichlen 
bekannt fey, und die Zuhörer in ihr eigenes Innere dem Veritsnde feiner Zuhörer eigen zu machen. £s 
hineinzuiunrcn , uud die naiärliciieti Vorftcllutigcn Jäfst-ficb daher'mit Grund be&aupten, dafs diefe Fr^ 
yoli Religion und Pflithi, und die damit verknüpf- dietpn be'y allen Lefem, die dasBedlirfniTs einer be- 

teil eigenthümlicbenGefuble, die in jedem Menfchen ricbME^rcn Aiißrht-der Iiöliern Angelegenheiten dea 
liegen ,) aufziifaffen. und eus ihnen felbft ru entwi- Menfctien ffihlen, eben den*giinftigert Eindrucfc ma- 
clceln. die Kunft beÜtze; es gehört auch nicht wen!- cfeeh werden, den fie bey dein Auditorium, für dii* 
rär dazu, daf» er die unter feinen Zuhörern vörbatl- fie berechnet waren , nicht woht Terfehlt haben kun- 

dene Verftellungsart von Religion und Pflicht, alfo nen. ' Es läfst fich danm um fo weniger zwaifüJn, 

nicht nur die natürlichen, fondem «uch die eigen- da in denfelben auch ein« reine gebilüece Sprarha , 

ihümtichen ihnen 'angebildeten Vorßeltungcn über herrfr' n die ihre Wirkung- fehr verftSrhen hÜtti 

diefe höhere Anyle^enheiicn des Menfchen, fonsch Den Vur/.ugder Ptypistaritit wSrdeinan freylicb A'int 

auch die mancherley 'unvoUltomincnen Vorftellungs- fen Vortrfigcn abfprecheii irtäfTen , wenn- man. Popu- 

■rten derfelben, die Lücken und Fehler in der ge^ lariiät eines' Vortrags nach einer einfeitigen Anficht 

steinen Art, die Rifligion' und Pflicht zu denken, nur darin fetzte, dafs et den BeditrfnifTcn (fowohf 

kenne: denn diefe Kenntiiifs ift es, die ihm erft der Verftandes-, als der Willens- als derGefchinack». 

(tie Puncl» anzeigt, an die er <\Je aus der Wiffen- bildung) einer nieder« wenig cultivirtan VolkaclalC» 

Tcbaft gef<;höpften Rtfuttate einer berichtigten Reli- angemefTen fty: aKetn, wenn die Federung der Fa- 

giooa- undPttichterkenntnifa anknüpfen inufs, um fie jptil'irität (wie es nach efner richtigen Anficht feyn 

in den Gcfichtskrcis feiner Zuhürer zu bringen, uUd mufs) darauf befehrünktAfird, dafs der Vortrag*, nn 

4ile ihn auch altein die Art und Weife lehrt,- fie der verftanden zu werden, keine leiffiitßhaftliche Bit- 

Denkart feiner Zuhörer angemeffen darzuitellcn, und düng fodere , fo dff rfre wohr auch Pepnlariivi diefeit 

dadurch ihnen verl^andlich zu machen. Auf diefe Predigten nicht al^efprochcn werden können. Vin 

Weife wird freylich fehrviel dazu erfodert, dafs die aber den Charakter ihrer Popubritat.'CdadieferBegriffv 

neue Philofophie auf dem Felde des Predigers reine wenn er auf die angegebene Weife nur im aUgemei- 

Mnfd reife Früchte trage. Allein die Zweifler, die nen und ttegatir aafgefafst wird, unbeßiufmt bleibt,) 

gern die Meyiiung verbreiteten, dafs die Zeit diefer iiähe^ zu beflimmcn, nttifs man noch bem^fkenv 

Aemte nie kommen werde, haben unrecht; wir wer- dafs Popularitär, als Angeme^enhcit Eti den Graden 

den darauf um fo üchrer liofTen dürfen, je mehr un-- der Bildung eine» Auditoriums', in zwef Haüptarte« 

lere Prediger es Heb zur Pflicht machen werden, dem ein^theilt werden müßte, dir man vleUeic&t U» 

hier angedeuteten 21ieIauachzuilKben. votnthmt \ind gemeiKe bezeichnen könnte: wo denn 

die predigten des Vfs. zk der erfteii CIofTe gehCw 

In diefer Hinllcht darf Rec. kein Bedenken tra- ren würden, indem der Yortrag auf eine höher* 

£n, T«rliegende Predigten des Vfs. zu empfehlert, Stufe ron Bildung des Aadirorimn» bepechnei itt» 

gereicht dem Vf. zum.Ruhpie , dafs er die Pflich- Durch diefe Anfichr ift auch, zugtoich die (ung^^rän* 

ten eines Predigers i)v unferiii Zeitalter ~k^niit, und de(e) Bedeifklichkett, deren die Vorreda 3vX. eri 

£ch em&Iich beßrebt'^ dem angedeuteten Ziele nahe wShnt, wegeii de&Gebrauehs gewiffA Ausdrucke* 

zu kommen ; feine Predigten dürfen als Eeweife toi» die nicht popuISr feyn folhsn ( z. B. Charaiier, Inttf' 

chier verßsndigen und gröfstentheils gelungenen An- ejfe ttc.) auf den richtigen- GcfichtspuncT der Beanti 

-Wendung der kritifciten Philofophie auf den Bezirk wortungziiruck geführt: jeder Ausdrnck ift: in dem 

der Predigt aufgeüellt werden! Zwar find Re nicht Auditorium populär, von d«m er in die Spracttcde» 

alle von gleichem W^erthe, und felbft von den oben Lebens aufgciropimi^n ift, und feden folcher» Au«»- 

im allgemeinen gerügten Fe(ilem find nicht alle frry; dryck darf der Ani^Hchtsrcdner tot einetfi fokheti 

«s finden fich- Stellen imd Fonneln', die nur in der Auditorium gebrauchen, fobafd nur der Ausdrurfc 

Schule verßanden werden, Z.R5.48'- ,;urer kettitt nicht durch gemeine- unedfe tTcbenbcgryFe för d*n 

die Verknüpfung der Natw mit der Freyheit ? •* oder Z*erft der Andachtsrede ftörend wird. Es verd irnt 

S. I0I> : ,J'e IVtxhr kettelt, die unfern Vtrßand befchüf- noch befonders geröhmt ttu werrleir, dafs der hier 

Ugent v,nd «nfer Herz veredeln föllen, müjfen etwas bezeichnete Ton in Tillen diefen Prf^ligten, deren e»' 

»wigdauemdes in'fich fitbß haben , ihr Inttatt und Um- ein nnd zwan/i(^ fiiiiJ, dBrch^^.ingig gehalten ii^. 

fang mrrfrbhft-iiriier wn e n d tie k a n Zeit et/tWp/» «i«r- . D«r Inhalt. derfctben ill nicift nus der Sicteiilehre ge- 

dtmklmnen. Wäre dies ntcftt, fo würde keine Wtjfen- nommen. Dies hat verinutMicb aacb den Vf. bewe- 

fikafi eine WiffmfchaftSwr uns *tc4' -— %evaz^e\inA .gen, die. Sammlimg auf dem Titel: Prediglm für 

fogar unrichtige '^etaphyfirche Sätze, z. B. S! 96.: Ftiimde einer. rtiKtnSitterthliTe, zu'neiinch: es möchte 

■t,g*Hngt er um »Uer Anßrtngnng unerachtet nickt -7- aber wuht zu rathen feyn , dnfs entAeder diefer Zu- 

tief tmzint^iigtK etc. Ja ift zwoerläfjig eine kiirper- fatz ganz w-epgehüifen , o<ier in den eitter reintn RrK- 

lich'e Vrfachf SehtUJ ^aran" etc. oder S. lo^. : »die ; gfoni- und Sittenlehre verwandelt würde, weil jener 

rnnsti» MMJcken^ nieht aStr zut.agetKund'riinehGei' ' ^rif^i dbritasfchliefsend frheint,- nur zu gebä£R- 

ßetn beftlnvKtf* it. dgl. Allein e& herrfcht im Gaif- gen Winken Gelegenheit geben kann , als gehöre der 
zen eine reine Anficht von dem wahren Wefen der""Vr"ffuch zrr denen, diedicReligionsIehrenfchtinda» 

Relifiion und PSicKr, and der Vf. zei^t gleich Ticl . Gebier der Fredigt Rafoehaiea, welches in der That 

' Ton' 



559 



A. L. Z. MÄ'ttZ iSoö. 



von dem Vf. nkht gelten kann; da CelbÜ dief« Samm- 
lung Fredigten über Geg^iillande d^r I^liglonslehre 
«mbiilti z~ B. die xwcyCe ; . d^r Gfavbe daft die ge.- 
- fiuHniie XmJiJitit ßdi Hur RtUgion-xnd Tagend, erhe- 
ben wirie ais dar *lträftigfie. Mittel , den Aatritt und 
■die Fahr»%g des Lehramts sm heHigen; die zwanzig- 
fie: 1^0» de» üitglaabcn an dieTugend; die neiijUe; 
tlur.diebSfi Geßnnung vtrdamMt den Menfchen , a. a, 
üater den Erinnerungen, 4'^ B«C- gegen diefc 
predigten noch 'beibnders zu ina^ben bätte^ ift die 
bedevtendfte (Ue, dats das HedürfiiiTs der ZuhäTot 
nicht iittiaer detuüch genug auf^e^fst, ulid gehürig 
beariitet IfL Kcc. möjchttr daia}i£., sU aul «juc dc;^ 
etflen Foderungen, die aa den Predigpr geintuibj; 
werden nuifs, hier^uch um Andcref willen uifmerk- 
fun. macben. Wenn z.B. die Predigt sun i. A.dr. die 
Frage abhandelt: ob .der Beßtz der Volksgitnfi ein an- 
verdädifiger BfiveisS^S von dew faulifhe» Wertlie eines 
menfaiien'^ fo ili dd/;Jer Gi^lanke beylXck . durch den ■ 
Test veranlpfsE; allcio , Tg ausgedrUclit .cn^piitbl. er 
kenieHi pcaktf/cben'BedCirfnjiA'e einer .Gcinfitie: e^e 
Abhsndiung «her .dicfen Qegenfland iLOiint« eigent- 
lich n«r für einen Mcnrchen; befiiinuU werden. d.er 
ein auEgezekbneter Günltliiie des Volks wäre, und 
.daduKh ßeh verleiten iicfse, über £etueu. iUtllchcn 
Werth.etn zu.günflJgefi Urcheil zu CüUcu, und luu ei- 
nem falch«! iöuaite cii^gpfcli-Tifc werdicn,, wa# dpr 
Vf. in diefer Pfiadigt S- 256. üigt : ,^erde »iclU'ßolz, 
Off den Bejitz der l'ailugnitji, und veyu.\ecl\feL!.p<^i. 
aÜmälig dns.UrtheiL deixes GMvißias mit d^ Unheilf 
des erofsen .Haufens. p'aHugvnß ßfi eia gefaKrlfcUef^ 
GtjStink" ei£. Auf »^en in üer Gemeinde mag dies 
anwendbar aeweieu feyn? iWau Xiebuber kiaUc, 
yffAcr iieCc rer^jike An%bt gclunmea i^: nait)-^' 
lieh diabcr, daCs der Vf. £di.3n d&s Faotwii dee Tex-; 
tea zu eiTf^ anCcbiiefseix woilis, muL d&sbalb den 
AmdrueJL Vi>JtcsgLtn(l -bcybekielt ; dies M'üi'de niclu. 
baben gefchebcn luinnen , wemi der Vf. s,icbt h>er 
die Hauptriickl^cbt avs-deuAugen vertoEeu, hätte , ob 
dem Factum des Textes ein ^knlicher Zußand Zitier 
Geabeinde eNtffireclie. So in derpredigt am^fecLßeri 
,£«niMiige nach Trinitatis iß als Hai^tüitz ausgeijjhrt: 
flttr die iiijie ßeßiMvug vefdaiaint den .B'Ienfchen. Tüe 
Behandlung diraes ^jödanken^ , der ebenfalls djitrfU 
den Text veranlafst ift, würde Jlcker eiHem fekr we- 
fentlicben fiediirfmfs der Zuhörer entfprefkend ge- 
macht Verden könaen > weiw er Auf den iv^it vjer- 



breiteten Fehle»-, ober Menfcten nach dem' blofseii 
äufsernAnfchcin ihrer irandliingen ein Verdammun^- 
urcbeil nuszufprfchen, bezogen ■n-^i-de. Ufer ver- 
riiokt aber 'der Vf. fthoh' im Eliign'iig fjchuncf (einen 
Zubörern dieTen pralgjrcIiehGeiichrEpunct', indem et 
viJn ciijc:* ganz mdividuelleii f'all.'aiisgeht, nämlich - 
voi» der VerdaiiiiViuiig Anderer, wegen ihrer Relii 
gionsmeyjiunßen: es ift dies frej-lich auch ein pral^ 
tiJ'cher Geficbtspunct , in wiefcni' es eilt Fehler ift; 
Andere piehr nach einem fogcnahnten Glaobenf^ck 
Jten'ntnifs als nach den GefMitiungen, d'eiich in ih- 
rpm Leben zeige.i , zii beiirtheiienf aber es fft dies 
ein Fehler, '£egcn den zusprechen in uuferm Zeital- 
ter doch wohl' fchjverlidh' vor einer Gemeinde (wie- . 
wohl bisweilen noch vor deren Obeni) noch Bedürf- 
»if« feyb möchte, und der alfo nicht mehr auf die ' 
Kanzel gehört; oder füllte wirjcüch der Vf. in feinem 
A"ditoiiaiti niJthig gefunden huben, vor der veralte- 
ten nichts w'ürdijgen Dentart zu warnen, die jtnStan- ^ 
de ifi, jem;mden wegen eines vermeyntcn Irfthum< 
iji feinem QUmbeHsbghenntniJs zii va'daKweii? Der 
ßrad von Büdung'j den die Gbrigen Predigten de« 
Vfs. bcy i'cinem Auditorium vorausfetrcn , fcheint i 
dies, ganz miglauWich za nlacheo." — Es üefsen fidi , 
;iui.ch einige. Beyfpiele diefcr Art aufweifen ; Rec. be- 
gnügt ilch aber, (Iffrclr die angegcbctien jiuf "eirtcii ! 
HauptpuhctAufmcrkfani gemacht zülialien, denfler ' 
Prediger niebt einen Augenblick, ans dem G^Cchtt 
yerlieren fojlte. In'sbefOifderc muis' Hec/nocÜ deri 
Vf. warnen, folche Anflehten In feine Predigten auf- 
zunehmen, dergleichen derEiiigaitg zur achtzehnten 
Pted^t-enthiüt, indem CS abfolut unilattha/t iJf , et- 
ij-aaiin eiperPredigt vorzubringen, was nicht einem 
religiflfea oder mOralifchen Bedürfnift der fifmeinJt 
pntfprictit. — Andere Erinneningen,' wiez,E. daft , 
in der jctiten predigt S. 135 1- der ßegriff von Gif- 
Icllfcliaß überhaupt mit dem Begriffe vort gefe^fckaH- 
lifhem ÜmgiUig, vOn dem eigenthilmJich die predigt 
haiideJt,, vermengt ift; dafs S. 174.: oberflächliche 
Vic-Iwiflerey, die der Verjland neben hundert LüAen 
füUet, ein mifslongeuer, 8.187. ^TMff^'weGeftält <vpn 
.der geCagtwJrd, dafs fte -Gifi v/yperge) ein. unrlcbri- 
fiej Aus'druck ift u.dgl. -r- werden hier fTiglicli mit 
StilUcb.weigen.übergangch, da -foldie kleijie Fleckeji 
dem Ange de« Vfs. felbft iip;n«r fdicner entgehen 
werden, und die FortfeCzung dicfer Arbeit, die wir 
^rwarteii d;ürfeo , auch davon irey feyn wird. 



. VetheieruKgeit. Jn Kr. 31'»- yw :J7aj»- -^^ Sa?- Z. iR. ApL auR. .S. Jag. Ä. 11: flm rictift^ I, «irirf/jj, S.tfrj, Z. if. 

ftuttBafreff. 'l.^efi.r*i(M«|r. Nr.^ig. 8.4^. Z.j. von unten ftatfbWorEKrtl. brfel-zirn. 5.48. Z. 33-ft»«'(iBm 1. rf«. " Nr-aia 

■ S *o Z-8 flau fiiinnuiii-he i. /üwiBfN'rfc. Z.-2. v«ii tijittii Ihit ijsl. j»S. 5,Si. i^.£.^. 1. vin demSteeiiticff — jaiUciar, «rm«. 

V.W3. -S-PS- 2.4. «3" ö»us 3. «pur. S.R>r. Z. 14. ffatt ausweicliiiid L tmtrmthfi*- Nr, 31«. 8.10«. Z.%. üitt erliutem J, 

rflaiihen 'Z. »9. ftit't Maurer 1. Meiirtr, 6. IV7. Z.^.. Ibtlt «iTtwor/en 1. aMerimrfew, Z. 40. ftaCL rect. ]. ptt. S. tag, Z. 13, 



"üigilrzoti'l^yi^O'OgK 



Kumero 71. 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

Montags, dtA xo. SImrz t^oo. 

. GOTTESQELjIHRTIlEiT. ■ weltlickcn Ffirften, d«r Ifnel ein blähendes Reich 

- wiedec verfduffen und die Heiden IwÜegen werde. 

.. AmernatAKu. Haao, b. ^Allart n. Scfaeutieer: Vtr- Diefe letzten figen aber zugleich , diefe Veriieifson* 

handeiiitgen van het Genaotfclia^ tot yerdtdiging gen feyen unerfüllt geblieben ond würden auch 

va» •den cltrifteHjkeKGodsdien^opgtricht in ^sHcuge wohl unerfüllt bleiben ; Cbriftus habe (ich aber die- 

vor het 0ur MDCCXCVII. 1798. XCVUL 346 fer VoiksbegrUTe bedient, um als Gef«ndter Gottes 

u. So 5- 8- ' Eingang unter den jaden zu finden, und die göttli- 

Ache Vorfehung habe diefes Mittrf gewählt, um die 

ufeer dem gewöhnlkhfen ppograntm, worin die Juden vorzubereiten und zur Annakioe einer beflem 

Preisvertheüungen .in. der Veriammilung em Religion hiuzuleiten. Der Vf. fucht nun zu zeigen,' 

3ten Augult -1797 angekündigt und neue Fragen -zur dafs in dem A. T. wirklich Weiffagungen gefunden 

-Beantwortung uifgegeben. wuiden , findet man hier werden, die allein und beltinunt auf Cfariftum gehen. 
die Rede, womit der Prediger Rümmtrink aus Dor- In dem erflen Abfchnitt wird der Xjrundfatz unter- 
brecht die Sitzung eröffnete, und zwey Abhandlun- fucht; worauf die Meynung derer, welche die eigent- 

' gen, wovun die eine mit der golderfen, die andere liehen Weiflagungen be&eiten, beruhet. Der Vf. 

^^t der fiibemen Medaille gekrönt wurde. Die An- redet zuerftvon denen, welche die Vorherfagungen 

rede des Pr. RütiMiurink iß enniidend wsitljchwelfig, der Propheten aU FrUc^t« ihres erieuchteten Vcrllän- 

and-befchaftigt fich mit dem Satz: Jefus Qiriftus, de» oder als ein kluges V;Orherfehen betrachten, wel- 

als der Hauptinhah der Gefcbic^te der Welt, in fo ^hes die Unkund« der alten Welt einer hohem Ein- 

fem He m der Bibel enthalten, ift, ifl uaferer-Auf- ' gebung znfchrieb. Er bemerkt, dafs diefe Gelehrten 

merkfadikeii vorzüglich werth. Der Redner holt fefar zwar von götdichcn Vorher&gnngen der Prt^beten, 

weit aus, befcbäftigt fich langt mit dem Weibes fa«- als Wericzeugen der Gottheit reden, in der Thal ' 

mcD, der der Scbinnge d. i. dem Teufet den Kopf aber dtefen Weiflagnngen' das Göttliche nehmen: 

' KerttetenJUlte und bleibt ganz beyden «Iten anhält- denn auf diefe Weucifeyen nur die Propheten in 

. bacea Tarflellungen fteben, woron wir nichts veiter dem Sinn göttliche' jQefaudte oder Werkzeuge , wie 

' berfiaxn mögen. man esvon allen weilen ui;td ver&ändigen Männern 

Die rr^* Abhaodlang.ift von Hn. Pred. Reg'm- fagen kftnne.- Der Vf. hemöhet üeb nun ferner zu 

- tmge» zu Fcancker und befchöftigt lieh mit dem Be- zeigen, dafs .dieferGrond&tz, tnch welchem alle 
weis, dafs die Schriften jdes alten Bundes eigentliche beSrnrate Vurhetfagungen vonChriflo von felbft weg- 

. befliauote WcJfTagungen von Jefus Chrifins entttfl- fallen, willkürlich und ohne alten Grund angenom- 
. ten. Sie' ift gegen die Behauptung mehrerer neuem men WMde, und vielen Schwierigkeiten unterworfen 
£xcg«cen und befonders gegen -Konynenburg gerich- fey. Er bgt, «s fey höchft unrecht, wenr nmn di* 
. tet, und enthält einige Bemerkungen, die Aufmerk- Propheten mit den heidnifchen Priellem und Wabr- 
Jamkeit verdienen , aber auch lehr Vieles, das eine fagerh in eine Oafle fetzen wolle, da fie ^ocb' fdbft 
.nübCTe' Prüfung nicht ausbuhen kann.' Der Vf. geht ihreWeiffagnngen einemgättlichenUrfpraDgzurchrte- 
Yoga dem Satz aus, dftfs es unleugbar fey, dafs man benund dadnrrb die Wahrheit der jüdifchen&eligion 
: IM den Zeiten Chriili unter den Juden und Samari- und das Falfncbe der Abgötterey bekräftigten. Als 
. tem d«n MeHias erwartete, und diefe Erwartung auf Beyfpitde werden die Stellen Jef. 43,9. 45, 31. 46, lo- 
die Aasfprüclie Mofis und der Propheten gründete, angeführt Der Vf. fragt, viras mufs man bey foldien 
Eben fo gen'ifs fey es auch, dafs Jefus diefe Aus- Ausfprüchcn denken? Entweder hielten. dtePropfae- 
- rpidehe auf Geh gezogen bebe und dafs auch die ten diefe VovberfagungeH für götdich oder menfch- 
. Apottel-<lie ErfäHnns davonin derPeHon Jefu fm- lieh, "im 'erften Fall waren üe alsdeiin -prahlende 
idtn. 'Dn-üch nun aber bey derVcrgleictmngScbsrie- Schwärmer. (?), ttn andern aber, anverfcbümte Volks- 

- figkeiten finden ; fo nimmt man , wie der Vf. t>e- betrOger, beides kann man aber doch den Propheten 
merkt, verfcliiodene GrimdJaize an , wodurch man nicht zufchreiben. Es wird femer angenihrt , es fey 
jenen Schwierigkeiten zu «ntgchen focht. Einige flieht zu begreifen, wie die Propheten durch die be- 
nehmen ihre Zuäuctit zu einem bucbOäbticben und ftiJndige Wiederholung, fo /ftrsdit der Tjen-t ihre Vor- 

'' geißtichcn. Sinn, andere nehmen die Accoinmodatioa berfagungsds göttlich ausgeben, nndes zugleich auf , 

xn HAlfe, undwied^ ander« behaupten, es fiinden das ftärk&e wrfrcheni ' konnten ^ dafs das, was ^e 

i fich .wHkUei buob^J^äbUche' WeifTagungcn von dem werffagtetK, irtGoaes RathbefcWolTen.fey, da iiees 

MelBas an 'dem A.,T., -Voc^erfagungen TOn-Ainein 4gcfa-KU>ft '«^iflcn si«I«t«D, dab der Ausgang nicht 

A. L. Z. 1800. Erfitr Band. Bbbb immer 



.* ALLG. LfTEHATUH -ZEITUNG. ^ 

!r der Enrarloiig cmfiirecfie ^ nnd dafs «nvor-'Tderi 'Weltrcvolutic'n ffarin rorlLommcn. Zugleich 
^ruhene UuMtaHdf ein«- Sache eine gdnz' aiKlere wird auf'rdcn, ■Etmv.uHr yoih. Konjuiönbiii^, folcha 
diHisjtubjjfi fcOiuitfn.-. Mofciliatteübtrclein iI«H;..:Waliriä5ung:tfn,f«ye:i wirklich ganz fri*cl«IoäßcwrcJbto, 
n;n Prüpheten, deren Wciflaguiij^pn nicht ein-' indem fie mit dem dnuinligcn Gcift der jüdifchen 
■n wür(tcn, ausdrücklich den Tod goflrohct. Nationn|fKt zUfainrnPilBtiiimtciF; g^caiimoriet. ^ Rec. 
)ionnren es« alfo die Propheten vvgg.'n, zutünY- findet Kwar manches in diefein Einwurf übeitrreben; 
Dinge, die von dem Zurammenlriut' der Ercig- aber eBert fb, wenig kann er auch die ßeantwortung 
uud Umllönde t die nixlit in ihrer Macht linu' . voiv.disifiiB. Fehler ficy iju-cdicA. Auf dvn-£iawuri, 
ganz abhingen, To fichcr yorherziifagcn? Und dafs die Juden allgemein einen irrdifihen MelTias 

I gerc4iabe di<;^ ; und d Je Vorfierfagungen war- crwarKfj Yirttt. diiJel^'äytiing" aiif ,djc j^äsfprQche 
aucb etfiiOt, welches gerade bey folcben Ikgc- ihrer Propheten gegründet hlitten, M irJ geantworiet. 
teicen, die von der ge\T()fanlicheii Ordnung dtr dafs di«'Jüd4» za ChrMti Keitenlond naohber'^ zu 
if nbweicheit nndiicb auf keine Weift vorberfe- febrfcjen verdorben gewcfen, als dafe ibie'MeTnuug 
Iafi«H, am »uiliiUendtt«!! ift.. ,tScr Vf.-bernft Heb to» dem MäfGa« zur Regel diciien kBRiie^idic WcilTa- 
Hf, dnfs Nuivh vieLc Jahre vorher die Ueber- i gongtiv ehcnfi) zv verütelien und zu erklären. Der 
reismui^y Jofeph die lieben- unfrucIuhareB Jahr«, dritte Abfcbjiitc fuhrt den Beweis nus' deri,ehi« Jefu 
es die Plage hi Aegj-ten und die GeCetzgetHing fclbft, Jefus habe (ich auf Mofes und die Propli«teii 
äinol. Elia» eine drcyjahEtge Ditrre u. t*. vr. vor- ■■ beruiDN' 'und t»» iiirenAiisfprücben fo gerc'fcr. ttstfs 
:cfagi hattcRt und fcfalrefscl daraus, -dafs man manbckenne» inuire, isr habe fccb über C'gviirhctie 
de bey futcben Ereiguilfen die aafscrtirdentlicbe Wcijbgungen vmi ihm nicfit snders dusdriickctr k'ba- 
.rifchentunft der üotthek »icht wegerklären nön, Jlier fticbt nun der Vf. dem Eiinvurf m ie- 
ne , wenn in«i die Hegeln einör gefimdep Aus- - gegncn : Jefus habe die Ausfprüche der «lien Trophe- 
ngf^kunde nicbt verleugnen wolle. Aber erfodern tcn sur Beförduriiug feiner guten Saeha auf fick. or- 

II nicht elieii diele Kesjeln, dafs tnaft bey der |re^andtj oknc den gan^.eii Sinn davon zs übrmck- 
Buptuiig, diefer oder- jener Ausfpnich ley eine tnen. Es wird bemerkt, es fey weder nöcfaig nach 
utlkhe Wciflägung, auch muffe neigen kömncn. »lötsiieh gewifeu, dafs Jefus einen fuklien Gcbraudi ' 

die , Weiffagung eher, als .die Begebenheit- ar- . von dtn Aunfprüchen der Pcophcteiv »emacht habe ; 
IC, wirklich .tusgefprocben fey, lijnd Und nicht es- ftreite -'gegen .die gcwübniiche FiandlAiqr>'^^*^il^ 

dkfe MigefiibrtoH BeyJpklc tu ftilchen Bücbcm Jcfuiftttf erdichtete Gründe feine G7.iubwüid^keii zu 
;e7.eiclmet, die unleugbnc fpäter gcfchriebeiKÜnd? ' bauen; es fey imit feiner Eiirlichkcit und Anffichitg- 
r bürgt uiu dafür, dafs der Vf. oder dJc-Traditiotir keri nitht in Tereintgcn, venit er fith auf Vorhcrfa- 
:bc fie- vor fidi bottfai, die Vorfiexfagung nicht gtiugen berpfe, ven -^ercn U:irkhtigkeit er iethic 

1 dem wirftHcbcn Factum dnrgeft-ettt habcnS B«y wboraeujt »aa »..f. w. Bey allen diofem wüd aber 
i Glauben ftti Bmuititlbare , Ölfenhcrj^ng vor .es -. dorb dü> äacbc nur eiuTeiiig hctmcbtet, und «smE «^as, 

2 leicbt möglich, tl»fs'inan cme.gewii& Aeufae- was man darauf geantwortet hat. /.u wemt^fiäcküofat' 
X eines ffamiaen od4r angelehenen Mdnties in gent'miBnt Dm fünfte Abfcbnitt ehtlcfant einen 
J'olge auf einen beäiinmtetiFnjR'zeg-unil davon Beweis aus dem Zengnifs der Engri and frouuner 
arte. |)ie Frage, wie es.koaiine. daf» die auf Ifraoliten, die vomhM.Geift getrieben wurden. Der 
r nredern Stufe der CuUur Hebende jödilche Na- , Vf. bentft {ich. auf die- erzahlten Engelerfcheiuungen 

lulcbe grof»c Genies bervorbrijtgen. konnte, be- und auf die Jlcgeilierung; womit ZacbJrias-.SiiKeon 
nKtet der Vf. dadnrcb,' dafs. nun an.citv« hi/bere mi-d Johannes fprocbcn ; iitdeiB diele wirklitJM Weift- 
nbarung denken -mäffe, und bemerkt d»i*er, dlifs ■ gungen theils voransfetuwi iheib beftairgen..- Billig 
Gegner die Frage, wartnn von Mabiehias bis auf- b:itte er ^ber auf die Svhwi^rigkeiten,- welche dfe 
ftus, in 500 Jahren» kein Prophet oiifgcftimden :rbuchiiäldicBe Erklätung diefer Stellen ^hat, und auf den 
nicht beantworten iiuiniten, indem liech die iSpradigebrnucb des Zeitalters' loebr Rücklicht neb- 
rfä wiacifa, oder der IVotoff/piu des Mofes, woraus nten follen. Ir 'dem fecbftcn Abfcbnitt berufi ßchv 
i Eichhorn alle Prupbetcn gefchöpft bähen follcii, . der. Vf. auf das Verlangen frommer ffmeUten naeh " 
landen gcwefcn fey. In dem zweyten Ahfchnttt . dem IVIeiBas, wovon ücli kein etg«ntticber Grund an- 
t der Vf.den Beweis a yriQri zu fidirea. dafs in - geben laffa ,■ ; weiin man Jteine wirkliche, belUminrte 

A. -T. eigentlicl» WeHTagungon wf Cbriftum jWeifiiigunge« annehme». Ihsr^ccbtleAlifcbnitliMavlit ■ 
indcn;feycn.. SchwerHcfa .dürfte aber -dieffr Be- -.«ufidiii WeiffaRBDfeeii.d«« .A. Jj' von der BekeUfimg 
: vielen BeyfaU finden, obgieicb mituote» einiges de« Heiden aufmerifam. Der Vf. fagf,- e&.fey ihm 
ommt,Worfluf auch dieGe^enpartbey billig mehr unbegreiflieh und rüthfeUiBfl, dafs die alten prsphc- 
tficbt nehmen foUte. - Hr. R. gebt von dein Satz i.utt die Erleuchtung unÜ Beffcrung der Heiden foH- 

das A.T. enthalt docb fo viule wirkliche Weifln- ; *en vorher verkündigt haben, obne dafs fie e»wn& 
■«n von dem Scbickfal einzeluer Perfonen , Völ- davoir gewufst und im eigenriicben Sirin von Jefu 
'Königreiche .-dimI .StädU/, die aUC'. getrau lind - gewteiOagt halten, da Mus doCb cigentlieb^das Liebt 
k worden, und deswegen iftes fcboö zu jerwtu- : zt>r E-leuc^ung der Heiden geWsien fey; mm könne 

dafä auch WetSägangenveuidcr i« ^nerkwiirdi- .-aucl^nicht fagcu, dafs die AÜs^nücbc der I^opkeMn . 
Peifoa Jeiu nod dec durcbiba XD ftiJtauteil.gtiD- .äavwtt JOÜ^atefi atUurt -werdet da& viele aetOcn 
^ , , . ..:..■...,.,,■;-. .... nach- 



' 5»5 ' No.'7i.'. I*ÄRZ xgoö. ^ T^l^ 

nach JerBGckkeiir.der Juden aus dein Exil die jötli- riglcpitcnhabc; JtfiK 'Würde dabaj' immer rUl ge- 

' fcbc Re^itnon annahmen , rudem ficli die Proplwten ^wngcliabsn. und es fey nucIi'.gaKiiuchi walirfchein- 

Öhcr.dJc Erlfuchfunn; der Hl'ide» fo ausdräcLcn, daCs lith, dafs Jcfiis mehrere Jaliru binduich alTc fr^iiie 

'man firh iioflfn-eiidi;; luelirbcy ihren 'Wijrtcn d«^- Zeksenotrcii fo habe hintergehen fcüJMitii; -de"" Ä 

■ kei» inufs , ob fie gleich Öirc Schild er« n^cti von dem fcT i.i.lir wohl zu deiikeit , dafs unter dioCiti ..tciH , 
indischen fiiittesdienft enrlchncii. Der fu-ticntc Ah- einziger gcwcfcn fey, der die Saclic gciiierk,! babc, 
fcbiiitt entbült eiullicb einige all^eineiAe Anmerkiin- iii^wn. nicht allein fehr angefelicme und kluge Miitt- 
gen zur Bcfttitigiftifr der YOrh ergebenden Bewcife. ner, foudera auch die verfebbgcnficii und ffindfe- - 

'Es wird hier noch Yerfcbicdenes bemerkr, litii zu ügfleii Gegner, Zufchaucr Ovaren;' auch fcy die ganze 
zeig-en, dafs die SrfiiTterigk(?iteii. worituf man fioh A^t und Weife, wie jefus litb bcy diefcii Ilandtun- 
hcrofr; ötn bcfcheidenfn und Wahrheit fachond&i gen benahm , völlig ciUEregen, , Ucberdcin wird gc- 
Auf-leger nicht gefen di# Ansfprßthc Jefuinul dör zeigt; daß' dcc auf dicfc Weife, gcltHirt« Beweis für 
Apoßel cirnchiMfn-BiiKVrti, DerVf.hat mit Befchei- das göttliche Anftlicn Jefu nuf fchvvachen Gründen 
deiihtit feine Gedanken vorgetragen, ob<rr er liüttc .berub« : denn lycim . jefus keine Wüjidct verrichtet 
billig tfcfeir ciiidringeivutid manches' nicht fo einfcr- bnbo; Iü fey auch kein Grund vorbanden, ihin'cift 
»ig anfehcn fgllen. ■ grofseres Anfehcn bey/,u!egcn, als jedem andern 

grofscii Wchwcifen und Keligionslehrcr, und feine 
Die zirf^iffeAMtiindtiing entbfflt eine Beurtfaeiluag Lehre hürc notbwcndig auf pofiriv ?.u ffiji; fjlbft 
«Ics Verfuchs, die"Wmidi,'iv«ffbichten des noreu Tc- der innere Beweis för die Wahrheit der tbrißlicbo« ■ 
ftantents ans natfirtirtcii Urfirchen -zu erktitrcn, incl- Xclire', verliere ferne KrAft und das Anfol|cn und die, 
eben Hr. I'.ck i79j'>;b Berliii herausgab,- van yf(. JT. 'Ghultwürdrgkeit der biUifchcn ßiitlwr gewinne dn- 
P, JHöI/fT, Dott. n. Prof. der Theologie zu Duisburg, durch nieUrfl, fondern iie würden che» dsdureh v-u 
Der Vf. hat das Vhhaltbare dorEckifehen BehaDpfudg fabelhaften Legenden bcrabgcwürdipt. rcnicr « ''Vf^t • 
fehl gut gezeigt. Znerll; werden die Grundfatze, ganx richtig bemerkt, dafs wejin die Wunder Jcfii 
woranf jcneMeynong bernbet, genauer crwogtt» und blos Scbvniwunder und Botrng Avoren, i'm für uns 

■ 'ilic Hauptgedanken ■»ug dem Buch fetbft anfgcitellt. - onf ktiue Weife ein Betreis der gütillchun üt'fand- 
Kach Eck find die Wunder Jefir bUrs natörliche Er- ' fchnft Jefii feyn küinite«. indem feine AuüicLliskcit, 
cigniffe, Jefiis wufste CS ffuch'fcibft fehr H%]ül, dafs Bocbtfchaffenlieit ubd Glaubwördigkeit auf dicfe 
er keine wcrfire Wunder vprHchtt, ergtrb, ficb ober Weife ganz verdächtig werde UH.d mon ihn kaum 
äaa Ajifelien eines Wundcrtbüters. um feino wunder- für einen guten Mann halten könne ; auch fey gÄc , 

' f&cbti^en 2eitgenDfren, die feine Thaton als "Wunder " nicht zu envarrcn, dafs diejenigen, die an der Wobr- 
anfiaunten, daiini zu bringen, daCs He ikn dis cii^n heit'des Chritienthums zweifeln, durch eine folclie 

•■^tUiehen Gefflndtcn anerkannten und feine Lehre Erkl!*rnng könnten jrevvonncn werden- Der Vf. hat 
annabiÄen; diefctwnr-anch" die Abficht der göttlichen zwar die Eckifchen ErkWrunge« der W«nde:^cicti(T»- 
Vorfctrfiig, dJe alles fb eingerichtet hatte und fenkte, ten nicht im Detail verfugt, abet mitunter koiivnen 
dafsVieies d« Aafebeh der Wunderwerke b^to, am dtiih uiebrerc Bemerkungen vor, welche dasüez-wun- 

■ jenen Endzu-ctk tu errclrben ; aber dennoch wird gCnc, Willkörliehc mid Jncon^ue»«' iu cinzeljicfi 
das göttftcbe Anfehen Jefu u»»d Iciwer Lehre iwid die Ei*läröngen auftatlend nat:bcn. 
Ganbwfirdfgkeit der Evaipgeliften- dadurch nidit ge- 

#AwBcht,Tondern"d<'r Beweis kann auf dfefe Weife ■ ,, - .»ja v. t\^ »il 

net «cfich.rt «erdei,. Hierauf ,.eigt nun Hr. M., ■ »" '■ f 3'f" Cfriß, ynllln, n S. 0m«». Ernr,^ 
retten„f»cHte,i, Ä»««l,' i« der cgi,, Vcrbind.is ■ . %/ ;•»/-'«•«( Tro «rare co.ranen«™ .tj.|l.-, 

fey, <lofs dil nalürlichc Etki5™„5 dt.. Wunder ,.il •• , M»S- ,Uiu.erfit«e Prußffore. foin. 1. ,7^. 
der zugleich angenommenen trafserord entliehen Vor-- -■**'' ■ o- , , . , 

fcbung nicht wohl beizeiten könne,Jndein man, wenn ■ Als Veranlaffang za diefcm oeucn Conuncn^ar ßUtr 
dipfcr Ausdrpek. einen Sinn hLiben fotlc, nuf den ' das EvangtfliBnf d«s Johannes, gicbt der Vf,,ii), der 
BegtrlT eines M^ndcrs zu'rflelCks^ftie^ -mÜffl ;.Idafs^ Vorrede' folgendes an : Er war mit der Uerausgatic 
ei mit der Mec MirtfQott iilärf ru vereinigen fey, i*dcs Cowmentarlui iuiitbros N. T. uaa aiin uxlu'cön- 
dflfi GotrirlleS ffbßehtlfÄ fo foWe eingerichtcfdiaben, tiniK.,ron jUttoiiiiii Vogt, bis zu Johamtis Evan^c- . 
■'^anHt.die Zeirgcnflfleh Jefn durch fokbe Schcinwnr»- ■ liain fortgerückt,' und \yt)ll[c auch lücr, nur die jiurbi- 
der geleitet'-ÄiidiiinteTgaitson wünienjidafses kaum -gen ZfiftU^.e und Exliiuterungen zu Vogt'* Arbeit 
denkbar fey, wie durch diefc Scheinwunder das liefern. Allein unter den Iliindefi wuchs dfe' Men'g& 
götibchc Anfehen Jefuk'onne erwi,cfen und beftütigt von Materialien fo flark, dafs er zwar jenen C«u- ■ 
werden, indem die Behauptung, dafs es glcrc^vicT' Jriciitar',' mit fuincn Verbefferongen herausgab, iKh 
fey, ob es- wahre oder Wos fchcinbare Wunder wü-, aber zugleich cntfchlofs, «in eignes Werk über dic- 
ren, werni die Wirkung diefelbe fey, jrof»« Schwie- fes biblifdheBuch zu Üeferu. yOei/rße Tluiil dtfill- 
^1 be» ■ 



367 



A. L. Z. MÄRZ 1800. 



j6S 



ben liegt nun vor uns. Er ciitHäU die Einleitung 
urid di« Erklärung der fechs erft«n Kapitel, giebt 
feberüi beltlen nicht viel Neues: SfracnerlSuteru«- 
ecn fehlen ftft gamt. und die Ehtwickelung des Sln- 
iies bleibt gröfstentheils auch bey deul fttihen, was 
fcbon Michoelü über diefes Buch geleiftet hatte. AU 
die Arbeit eines römifch - katbolifchen Geißlichen 
verdient jocloch diefe Schrift immer Leb und Aiu- 
zeichnung. 

NJ TÜR GESCHICHTE. 

yfiM, b. Schaumburg u. Comp. : EntomotogifcHt 

(VJWcftc. von Ckf^iaH Crtutztr, SecretSr des 

k. k. Feldmarfchnlls Grafen von Lacy. Mit drey 

ausgemalten Kupfertafeln ron Hn. Sturm. I?^^' 

143 S. u. 16 S. gr.g. 

' Dies flnd die Erftlinge, welche ein aufmerkfamer 

Beobachter der Infecten und citr cnthufiaftifcher und 

gebildeter Freund des Studiums derfelben als Schrift- 

Heller dem Pulilicum mit beynahe an Furchtfamkeit 

grenzender Befcheidenhcit übergiebt. Wir danken 

ihm für 'diefe Schrift im Namen deffelben, u«d find 

überzeugt, dafs es diefelbe mit defto gröfsarm Ver. 

gnü^en aufnehmen wird, da Verleger und Könftler 

miteinander gewetteifert haben, du Aeufsere nett 

und zierlich zu machen. 

Dies Buch enthält drey Abfchnitte; der erfte ift; 
KleinM- Ueuträge zur näherii ßerichtignne emiger K*/»»'- 
ortrt überfcbriebcn , und bezieht fitb auf das bey 
debftuer herausgekommene Verzeichnifs der JKäfer 
Preuifsens, deren erft« Gattungen Jpkodius und Co- 
pm Hr. Cretrtzer b«fonders durchgeht. Er unter- 
fcheidet manche Arten, die Hr. IHiger als Abarten 

, zufammmfafst. Nach Rec. Er&hnmgen, und nach 
der Analogie find manche diefer Arten nur Abarten, 

- anein U-ic flberUfleB den Beweis davon dem Vf. jene« 

. Vcrteichniffes felfaft, da es hier der R«um nicht ge- 
mattet , nnfere Meynujig darüber -auseinander lu 
fetzen. Der Lateinei, aber fetzt fein ai nur da, 
■ wo der Grieche » hol. Der zweyte Abfrhnirt; 
Etwas aber Art «Mi .4tort,' Ift auch gegen das 

. VeizeichniiÄ der Käfer Preufsens gerichtet. Wif 
'dürfen uns um fo weniger auf die Beurtheitung 
iiefes AufTatzes einlaffen, da Hr. Cr. felbft in einem 
hinten angehängten Ifiderrufe latd AbbitU erklärt, 
dafs diefer Auflatz durch einen «ngiScklichcn, Siho 
verkehrenden Druckfehler in der Vorrede jenes Ver- 
xeichniffes erzeugt Ift, und ernan,4a derSinn durch 
die dem Worte wtfentUchen vOrgefetzte SyU» m» fcar- 
gefteUi ifl, dem Vf. jenes Buche» beyftimme. Dem 
von Ha. Cr. bey diefer Gelegenheit >u%«llBUteii 



SStzen üb«r den Begrrff der- A« (Jpeeies) in der Na- .- 
turgefcfaichte , kann Rec. nicht beyftimmen. Kach - 
feiner Ueberzeugung i& die A:t nicht eine nach Meck- 
nulen willkfirlidi beftiminte Abtbeilung, fondern von . 
der Natur felbil feftgefetzt. Wir köiinen nur aua 
Aeobachtungen über die frucbtba:re Vermifchung der 
Individuen und Abarten untereinander beftimmen, 

. was zu einär Art gerechnet werden mufs. Der dritte . 
A^fdiuitt enthält: Navae Infid^rutn fpeciei .Dtcurimt 
inat, worauf lieh die beiden letzten Platten bezie- 
ben. Die befchriebenen und lehr gut ab|;ebiidet*n 
Infecten find: i) Carabut Gigas, bey Idria in Kam- 
dien einhcimifch, der gröffte Küfer diefer Gattung. 
Wahrfcheinlich einerlcy mit Oliyicr's 5ca&rq/uf ,'der 
ans ConftcnliiiopeL befcbrieben Üt , doch zeigt dia 
Abbildung ffon Olivier im Brußfcbilde einige Abvt^i- 
chung, die aber vielleicht auf Rechnung des Malers 
komtfiL b) Cttr. «oiltiio/M.-'der Fabricifche Variolo- 
fus, fo aulTaHeiid et auch Jedem feya muts, -wie 
F^bricius einen Käfer aus der etften Familie von dcnt . 

. Bau de» Gramulatus Clfithratut u. a. zipn StvioUh. mt- 
tiUUtus u. tn. fetze» konnte. 3) Car, agrtßs iA gnie 
r^cher Ollvier's Scabrittfcutm 35. 47. 50- üb. 4. Rg. %. 
tab. II. fig. 38 h. — 4) Co»-. /o/Viatopwirtatiu. - 5> 
Car. blsvoidft foll nach dem Anhänge nach Fabricius 

. eigener Erkliitung .deffen Bt^ts fpittiftt {ejn. 6) Cor. 
MAu. 7) Car. arMlatus. g) Siif>hiL nigrita. 9) A»- 
tkrtnus vtrfitolor. 10) Ctßida amata. 11) €<^. Lt- 

. neola. 13) Criocerit adufla ifl, wie Rec. aus iichern 
Quellen weif», Ntcudalis notata, Fabr. fie gefabrt abier 
zu Crioceris. 13) TiU%s fiUfornut hält Rec. für ein» 

' Melyris. u) Buprefiis Hyptrici. 15) Saperda gr^ 
eiiis. .16) Leptwu thoracic». 17) Orekeßet fignifrr. 
Ig) H^paphlotfU femtgiucHt. 19) StaphtfUmn l«^*- 
«otHJ. ao) GruUns cQtlmmatiti. Sollte «icht dc^ 
von Sulz. Gefctf. d. Inf. 9. 4. abgebildete Gn itarii- 

?>tuj Ceyn? bt den Addiumeute« i<^ir<i C^rabiu 
chtidleri, der ia Panz. Fu. Germ. 66. »igftlldat ifl, 
genau befchriebcn und zugleldi «v«rdcni Co wie in 
den NukeHnnarw^M , mehrere Biemerkungen mit- 
getheilt. Des hinten angci%ten WUtmifs, m. /chm 
gedacbt. 

Die Kupfer fiiut vnji StmrmU^ fctfglälUg und 

iauber geaibeVtet und gm iHa^ainiri. -~, WiV^fodern 

' AtnSi. au^v Cein#'B<obachtung)«u|£itrtaifetzen. uud 

fie dem Publicum iattzuth«ileii, Jsmz» ^v Bö^nng 

" igegehen Iwt. ■ ■ . 



.Litrtia, b.. Rf(be7ll|orft.: ,l/t(inj^.^er €tebftrtshiiffi 

mifdun G^bietti voji . f>. ^hana . , iff<i|u^km. jte 
unveränderte Ausgabt:: :I798- <302.Si 3. (12er.) 
(S. d. R8C. A.L-Z. ^796- Kr-XTU-) 



dj^y.Coogie 



!>^ ' , Numero ."fi. 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZEITUNG 

I>itnit»gt, 4»n ti. Jtf»r« igoo. 

■ ■ — — ' " !— — " ' ■' " ' ■' ' ■ . I ." "" »^■^p— ^™- 1 ■ ' 

.. JLKZtiZTGELjnKTlttlT. fdimiere, ond die Theile fchirellen an; man mufs 

, " - '^aher erwreicbende Uinfcbläge auflegen. — Die ^ti- 

'WlbH, b. Schnapp:' Vmtkolagi» oder KrcmkAntr- fhigcn Ausleerungen foll inan geflifleiftlit^ zurüct- 

tthte. Sfjfin Tkeü, Herausgegeben vom £. H. lialten, denn daraus quellen oft ge£ihrltcbe Krank- 

,- S4^midti ^ach 4eaL Geifleoer akadecüfcheti faeiren — und Verhahung desSamens bringt yorzüg- 

VoEleruagßn 2u Wien. 1799- i38S. 8- lieh die „Tiaitoragiuin utert" beyfrauenzimatcmhei- 

•WyT- . . Tor , weWhcr, wenn ibnen kein Mahn gegeben wird* 

cB^ein VademecuDi für luilige. Leute kann Icftiger der Tod folgt. — „Efipenemifia." Bey der Ent- 

n- *- feTit, als' diefc Pathologie, die ficber nur ein zSndungdes Mittelfells fcböpit man fchwer Atbem 

. Scirfftuk ift. Als Iblchen mufs iie auch, die foaft fo können bey einen Pwtan'tto die „Qtandviat Jitbtva- 

^b^nge Wiener Cenfur and Akademie angefehcn ha- lavts" anlaufen; man ISfst dem Kranken ein oder 

■'Aen; weil jene fie erlaubt, und diefeTtch nicht daVon zwey Stunden vor «tid nach Mittag baden, Aoan 

Ag^geragt hat. ücberbaupt erwirbt iich Hr. Schnapp kann man unter den Achfeln ein „ttUaptasina tmot- 

.pUircb Herausgabe verfcbiedener Schriften der Art, ümu" auflegen. — Dem Staare geht Verdickung d^ 

■ 1^, B. wahre Gefciiichte der Höli« , des Teufels, des KryftalJinre, der Peft aber Verderbung,der Säfte ^or- 

..'Frgfsuers etc. ein bleibendes Verdienft um die Inte- aus. — Bey der wahren Entzündung enfteht oiV 

«rität des yerdauungsgefcbiißs; denn wer diefe /ebris topUa -'- - man mufs zur Ader lafTen, dann 

^^^Jirift gelefen ha^, und nicht Schmerzen in der *■#- aber intrmt catopIaJMiita geben. Das Kitzeln '^run- 

'.munt emgafirica fühlt,, der mufs kein .Zwergfell hi- (w)'',entfleht , wenn der Menfch keine^ein« Wäfdie 

'Jmppi , Hechtet auf den Dank aller Lefer aus allen trägt. Man giebt daher — reine Wäfche, gÜubteReft 

'^^juisit und Facultaten, ja felbft nuf Hn. SchuBpp*is — „ein Purgntu fodann Malcaik pro ffi«;." ~ - - ^^t 

-OMnk,. wenn er ein Sträuschen aus' dicfem Blumen- Athemholen wifd zufällig erfthWert ' durch E!infclila. 

Jumbe aushebt, uiid dadurch Jedermann nach dem cken fremder Körper. Bey der YamUcU ntxH Ckinm 

Gnnz-KitJim fe liiftcmer macht. Um dasGaiize durch wird es gehindert. — Die monatliche Seinigua^ 

alte SJnfeffiu«^ hoch droHigcr zu machen, h&t äa fliefst xuweilen durch ungewöhnliche Wege. DieUr. 

«ülb^bieHr-. Schnapp (denn Rec. glaubt an kainen fache davon beruht auf einer verkehrten Lenkung 

ö«. E^ H. Sohraidti ajle medjcmirchcn Kunftwdrle'r _ der Bewegung, und in dem Lauf^ des monatiichei) 

_^bC4uiich »erdrucken laffen, welches' einen unbe-' FlufTes und bedarf keiner weitem Erklärung. Nact 

fttuf:! blich komifcben Effect macht, z. B: ,";NoJbtoffi'a, der Lehre des Hn. Prof, von Ltbi* kann fie auch uer 

\,^thiologi<t,.'rberopia, Hiumaeia, Flaxitas, rtexobiti- tnteßinum rectum gäfchehen. — Die Meibtidie Un- 

-ÄS, Jl^uris^», TapOTf PlnutUtat, HarrnfaUigt etc. fruchtbarkeit kann fluch daher kommen, daf» dw 

"Iftöch zu*'SRch«! Mann nicht mehr nihfg Ift. — D^-r Abort n-ird dnrch - 

-.Hören ^d'e Verrichtungen des Menfdien gäfnv *o mannichfaltigt Urfachen veranlafst, dafs verfchie- 

!jSch::8uf,, fe pAegtiaan ihn todt zu seHi)en> Natur deiie Sachen nbthwendig find, damit die Fracht zur 

iij^ kranjiheit ift —i z. B- bey der Steifheit eines G^ Reife kommfr. — Sfelbft nach' dcF- Geby« werden 

^0*1^ ift die-.äieifbeii als die Natur der Knmkheil dieFrauen nicht feiten niittlfclt. Zejchenlehrt. Diirth 

^u betrathten, — .' Krankheiten der ftften Theilej dasGefiebt.erfahren wir, ob „ap%fiuUu -oAtr aphtt^'t 

VVeicbheit,E.B.bey„cafitiCchen*' Kindern. Diefcdiir- zugegen find. Durch den Gertieh, ob „oitiei" oder 

^a keine Mehlfpeifen eflen , keinen fchwarzen Hut „Cti»igT*iia" zugegen ift, fo auch bey Petetfchen. 

mmiSietiern auch gebe man ihnen ^imcturam mteae tfn- Auch durch die Vernutiß (ratiociJii'niNj lafst fuM oft 

l^twmJ* — Die Veränderung der Lebenskraft biingt die, Krankheit herausbringen. — »CcmiicaftV ift 

««a den äufsem-Emilfindungcnab, die man Leiden- da^ Mittel, wodurch man- die Krankheiten erkennt 

fcAaften beifst. — Wir fehen den mif der Angmä Die HeiUmg'sart gefchiehj entweder per iintcanj oder 

ll^^tetm Kraiikctt durch nährende Ktyftiere erhalt per iudicutum, oder Äfer ptr cotUr» indieatum. 

«n,- nachdem vorher der „Arätus inteJnnHS" durch Die .„efiumrgiat* wird eingetheiltL a) in Vorberei- 

reitendeKlyftiereauageleert wurde, umnurdieL«- tungswiffenfchaft, b) c) in die eige»\tlich'e W.Aii d) 

b»n«kraft zu erhalten. — Die Luft kann warm - - - e) »» d'<^ SelbftheobachtUn» , und endlich gj-is die 

fftndigt ttyn. Sandigte Luft macht Hiiis- und Au- Atzneyfeefchichte. Ein „ChifTurgiu» kann und muf» 

genweL, z. B. in Sc|ilefien jenfeits der Oder muffen bey. dem Kranken- fcagen: i) wie alt et ift, 2).wie 

^wLeBUiVrenKoTer «nitWaffer reinigen. — Bey die KJaiikteit angefangen , und 3), was er bisher ge- 

irWfit»»*«» MjmiiJM-n verdickt fich die Gelenke braw*! hat. Hieraus kaw» er ienucb auf dieKraSk-" 
_ jlL.Z. lioo. Erfitrßani: Cc c c ' - i,ei, 



57« 



ALLG. LITERATUR - ZElTUNfl 



beit Ychliefteti; und mafs fodan« lyoH öfcerlegen, 
ui|t welchen 'l^itteln er den jfrankrfn -beile» 'will. -^ 
Die- „Torahdat* i^'-eMcni pns Charpien gemadit. Der 
^rüparirte Schwaima Wird bej-u'iSclmeiden gebraucht, 
um die Schinerzeiv xii lindem. — -Es gicbt ver- 
fchieäme Binden: der theorelifcben' Binden iü Cttb 
nkbt viel zu bedienen. FefleB^indagen undScfanier- 
mieder bt-In^en VerßopFu^f^en , Eiitzilndiingen üiid 
Tod; im>tztcii Falle »urs man durch Ktylliete die 

-dic]^enEntzihV'Ii">gEn ausleeren, und dann von oben 
laxantia gc\icn. — Es I;.oiiiienGe\viiclife in de^^3afe 
entilaben, und diinn h\ fchon fchwerer durchzuito- 
fscii: man ftöfst alfobüchflens zwey tiisdreymalhiü- 
>in, hält den StuliI offen , und §iebt anch nach Be- 
rchafTenticitOele; ja felbit ein Titcoctwn emoUieni mit 
Boräir; wenn dann ein Gebrauch gefchieht cder ent- 
ftcbt. fo fetzt uiim aus, tind giebt etwas aiiders. — 
I>ie Gefchwütfie werden cfngciheilt in harte, weifse, 
rotbe und in blaue. Flr, Prof. von Lebsr theilt fle 
weit Xürzef ^n, nämlich in liitzi^e und katte. Einige 
hitzige' t alten Xeine „Statiüt" als „j^urruncvlus , coir 
hvncjituj, Antlirags, ttrlfifpelii.." Zu den kalten ge- 
hören das WafleraHg («Mgirta Jir»/aj „fliJt-atiU , Hi- 

" drnsctiraftoderllidrat)S antiOlli. '^ — „ räfagmo," wen« 
er Dtdit gut behandelt wird^ endet in „Styrktis," in 
eine ,;Sttpt)razionodeT ahfcejfam," Veßcantin Ciad nur 
thunh'th, werin l^ie Entzuna ang zu heftig ifi; ^Bfigc 
ratbeiiauth „Stabifieation." Bey Reichen ni«iint*ian 
Tbyiriarlnthen, bey Annen Hollilnderfalr; aurdeitt 



Jambvci. 
- - ehi 



l.sthäe TlotU fambitci , in der Si^dt funtputn 
2iiin EfTen „Scorconerra." ■ — Aeu/serlicb 
,.F.mplaßrum de taginibtu, Exicniceiiw , faenum cfa- 
ciiw , mttilata, tiachilum, tmgw<KiHifH artey, Jalitrie, 
atbiattt mm kann nuth paii}^^» Jucvmi fpiritui vini 
ehitmpkorat*' däronter inircbcn. " Die Ocffiiung ge- 
fdtient iiiit einem ^ifirU ; iti Büchern beifst es Lankett. 
Auf diefe Art iß der Kranke curirt; aber oh fügt iicb 
der Fall i» IVaxt, defs es in fechs bis acht Wochen 
iiicfar gerchtebt. Ende dts erfttn Tktili. 

Rix. fiebt mit Sehnfuchi dem zweyCen Theif« 
«ntgegsR, und' bittet Hu. Scfanappf bey einer, g«- 
' wifs bald nüth^en zweyten Auflage, in nichts än- 
dern , fondern diefen erften TbeS mö^khfi conect 
weder abdmeke» zu laffen. 

PHILOSOPHIE. 

Lf.if!Eio, tr. ReiniAe it.' Hinrichä: Philofo^i/che 

Rechtskkrr xar Erläuterwug übir p. G. TiiSite's 

Grundlage des Natarreektj, ncbft eintm Auatiigt 

. derfelben. Mit Ruckficht aaf J, Kme« Entwurf 

znm ewigen Frieden Hn4jpietaphy/i f che Anfangs- . 

, ■ grftnde der Reditslehre, Ton CArl^ionFHeiirtcft 

tÜchaeUf, Lehrer der- Riil. zu Leipzig. Etfter 

TheiL 1797. XXn ü. 236 S. — ZwevterThen. 

170S- 224 S. — Dritter und letzter TfaetL 1799. 

160S. 8- 

. Ein Gewinn für dfe Wirfenfchaft ift hier fcMecb^ 

lerdings nicht zh fudie», weH eine WWreii/chBftBtir 

dnrcfcSeUifide&JitjijewIaiiHiiJKut. DcrV£wiII nur 



Jantpfarafiren un'd «pitoniiren , vnd fein cimnes Ge- 
thän ift) in 'fremde 6edankengei^ebe tin^dringtte, 
und fie, 'recht breit nusgcrpoimcn, feinen Lefcrn hi 
die Ilaöd zu.Jlopf(ui. lilim uaurigts Gcfchüft. das 
man noch zu geljnd niit dem Namen einer gelebrren 

- HondtiligervT bezeichnet: Denn diefes Nadibetcn 
gelernter Gedanken bat hier nicht einmal den Nutzen, 

' 'den 3€t blDfse Sammler und Ccmrpitator m pofitiTen 
'VS'iiTenlcluften gewährt. Diefer erleichtert doch dem 
wahren üelchricn die Arbeit, und -.trägt dfe- Materif- 
lien .herbey^ . denen ,dief?r Form i^nd I/iben "giebt. 
Aber wozu das blofbe WIcrferkäuen'in pbilofopbi- 
fchen Wifftnfcbaften?. wgz;tl diefe A»bci( bey Hn- 
FicAir"* "Natitrrccht, dfi derI{nuptfh>lFder vorlrrgeii' 
den Rechrslehre Ht^ Dem Ptihjfdphen.im rigent- 

, lieben, ^inne ift damit nicht gedient; denn . die fö^<r 
braucht folche Krücken njchr. AIfo<}encn; die riic^t 
Kraft und Miifsc haben, feTbft zu denken und In Hu. 
Fs. Syftem ehuudrin^en? Aber für dic'fc ift Hr. M. 
zu abltrns, da er feinem Vorbilde immer kiiajvp auf 
dem Fufsc nachfofgt, oiid Heb von ihm bfois durch 
Wortfcfawall, durch ctnen-fcbläfrigenGang und nmtie 
DarflcUuiig rniterfcheidct. -;— ' -Der wj!» Band ini'l 
^□cb' noch ein Tbcil des ziettften, fo wie ein S>tick 
des dritten Theiis befteht gröfstehtheiL« niis crlän- 
temdcn Abhandlungen desFichte'fchcn Nurarrechu. 
X-^ vitii hier hlufs die fremden Gedanken nach allen 
Sehen hin und her, -uiid die' Gcgenftändc felbft Lib- 
fen ziemlich bunt durcheitlandeF.' fijid weHenld^en 
von Fichtif, bald ein paal- Kapitel von Ka»^, bald^eln 
paar Getinnkt'i» voll Reivliotd ptfniphrafirt, welche» 
letzte befonders iin dritten Theile gefchehen M. ■ Die 
erläuternde« Abhandlungen werden im erften ond im 
zweyten Theile von eincin Auszug aus der f icM- 
fcheii Recttikbre unterbmchen, durch w^elchen Hr. 
JH. diefer Rechtslehrc, geWIf»- w'der feirirn WiUen, 
einen fehr fchümnicn Picnft erwiefen hat. Die rie* 
len witzigen Einfnile, ans derteri'diefesBueh'^IMi^. 
verletzen, mit dem Firnlfs einer lehendieei«, berede 
tcnDarfteHung t!L)erzogt:h, hi eine Art von Taufehimg, 
daCs man wirklich auf einige Augenb!i«ke glaubt, e* 
'fey liier grandlich' phiTofophirt worden, wälirend nur 
die PhiTsfophie in witziger) Cbmbinattoäen gefpfetc 
bat. Diefes alles läfst iber Hr. M. in trsdiene ;^ra- 
graphen zufaminenfchnrmpfefl, wo man denn mit st- 
ier möglichen Giitiuüthigkeit ausgerüBet Jcyii nafty 

-wenn mffn nicht airdaäf Gleich wir der Lüwt'n. L~V. 
erinnert werderi fett',' z.B, Th-Il. S.-181.: .,d« der 
„Charakter der VeniDuft abfolute Selbßthätigkeit ift, 
„fo ift es gar nicht entgegen, xlafs'dts märailiiAeGe- 
„fchiecht die Befricdignng feiges Triebes, weü fie 
^fdorch Thatigkeit tdögtith ift , Heb als Z^eck toi>- 
„fetze. Da dies aber bey dem wetbticVen der Vernunft 
„wderfprechcn würde, ^»eTl fie durch ein Uv^es 
„Leiden möglioh ift, fojnnfs det-Trleb bey ^bin ftibft 
„al* Trieb znr Thätigkeci crfchcinen, und zwar -als 
„charakteriflifcher Naturtriebzu einer nur diefcmGe- 
„fcblecbt zukommenden Tliätigkeit" u.'f. w« 
■ Wir glauben in der Tbat, dafs Bt JK. etwas b«t 

ieres cisil ÜD'cJi' etirss 'nai3:Ii,<:be»s leii^eii jkönat«. 



973 

wenn er nur einonfil den Mutb hätte , Gcb tuf feine 
eigens Färse 2u ftelkit , weiiigftens nicht ganz unq 
gar biofs durch das Wiedergeben fremder, und 
fthon weit belTer gefagter,. Ge^'n^^^ '^^ uneudllcbi« 
MalTe des bedruckten Psfi«r$ zu ^veap^brcö. 

NATükStsJaBlCttM.' 

~Rs9znBmt3üc ,' b. Muntag -u. Weif»: VerfiKk tines 

Uandbifcks iir UaturgeJckichU das Sl^t^cjieit, nebfi 

einer attg^tinmT.iRteitu>yg,.i» JU I^ntHrg^ellickte 

des Tkierreichs. Zu Vorlcfui»geii über Naturge- 

fchichte on der k. *. l'hercfiahifcheo, Rftteroka,- 

demie, entworfen, voti^i A.'SciiuÜts,'M-t}- iv 

Prof. d. >Iaturgeirch. an diefer Ak&demif . X7^ 

231 S. 8. (,i Rthlr.) ' ■ . ■ 

Der Titel dlefes Buchs und die Vorrede fcheinen 

JScb m et^ös zu widerrpredien. In diefer rog,t'döt 

Vf.; «Da die Zuhörer »leiiier Vörlefunijen ober Na- 

»■tucgergbichte.fn keinem Vorgehenden Lehrcurie na- 

„lurhiftorifchc Begriffe abtr den Meurchen erhit^tteii, 

„und in keinem folgenden erhaltfh werden" u. f.^V. 

and es fcheint daher, dafs Hr. S. wcnigfteiis den 

Theil dlefes Buchs, der dcihMenrcben gewidmet iü, 

ifeiilen Vorlefungen nicht zum Grunde lege, fandern 

Ihn blols zur Privatlectöre fiiner ZuliÖrer beftiinint 

)i3be, da dagegen der Titel ein Hinidbuch,' welches 

"den Vorlefttiigen ober die Gefcbi^hte des Mcnrchcii 

zumGruhde liegifn föJI, zii vertprechen fchcjnr. Am 

Schluffe diefes Bandes ficht ;' „Eiide des erftönTheüs," 

Dies vürde nach dem Titel Ende des t^Ren Tbeils 

ider Naturgefchicbte des Menfcbeu feyn, nach der 

Vorredeaber fcheint der Vf. cinHandbuch ober die 

• evJännnte Naturgefchicbte Tiefern zu wollcii, da' tr 

Aeh entfchuldigt , dafs ernach Becktnaiin, Erxieben, 

Lesk« H. f. «. ein neues Lehrbucb fchreibe, und 

. hinzufügt: „hier", bcv'dielein Theile, " welcher die 

„Umtnrgefckichte des Menfehen enthält, nur folgen- 

^,dc9 zur Beurtheilung" U. f. W. Folgende fcfar.^ich-, 

rig gedachte Stelle deP Vorrede, die wir, weil wir' 

foganz jhEeWahrbeit füMes, iiler cfncückcn ; „Es 

„fcheint mir, dafs man mit einer nach diefem Begriffe 

„bearbeiteten comparat^vcn Naturgefdüchte des Men- 

„fcben** (worin nämlich der Menfch b)ofs alsThitr 

cngefehii, und aus feinem Baue erklärt wird, tvie er 

das ift," was er wirklich iß). ,.die fogenannte allgc- 

„ifieine Natnrgefcbii^te am bequeuilten verbinden 

' „könne. Man viinneidet dadurch WtcdeAolung, 

„man giebt demGegeriftande, tndeua man denfetbcn 

„auf «feil Menfchen bezieht^ nnd mit diefem vör- 

„tjiieiÄt, interelle, und verqgwidet ^dtircfa den nicht 

irganz .imgesrilrfdetcs Vorwurf von Unvetltandlicb- 

„keH und verkehrter Methode. ' Es M-oltte jrtir we- 

^nigfl^nfi nie einleuchten, Safs itlnn, tvfe In den 

„meifien 'naturiiiftorirchen Lehrbfichem zum Tbeile 

„gelchiebt und gefchehen mufste, bcy einer blofs' 

„anfchaulicben Wiflenfchaft von dem Attgeincincn 

„auf das Befondere fibergebe, nnd Urthcüc un4 

„SdiUifle fibes ,£i£ibrtu^eo des £i£4uon£eii JelbA 



Mo. 7». MÄHZigOÖ. 



„vorausfcMcItc." Diefe' Stelle' der yorrede,. fagen 
wir, Tergllchcn mit der Aenfsenmg des Vfs-, do&. 
„die mit des M*iifcheB Vörpei^i«^?» yioUkommenhei- . 
„teil in.V*pbindiiHig Äeh€ii(i(Vi.;jjj^igan Fähigkeiten. 
„d"B.Unterfti(Jiu)iE«»üb?rf¥ipoiiffnmitiyeii (urfpriing- , 
lachen) Ziuftarid.:»Ü»-p!id>e.frage».' ob er Inftm« 
HOAM.KlinftKlrt« )haji«,,[wip er zur Sprache kam*» 

• u. f. w. jiicht hieher geboren, foudern.ca (Tciji Na- 
tufforfchCTgenjigc , „den JUcnfchei» an' beiden Polen % 
'„■wie unter der JL^nie in GefBlIfcbfrfC zu findtft, fo 
„wie er guth imdfere Thiere in Gefcllfchafr antrifft/*- 
'\t\id er;ijch beüiüfie „"nirr den Korpcrd« "niffTes uär' 
'jiqr J^eluicfi zir fethen," «mi'rfeM Buche felbÜ be- 
recKtfäen'utis'ijl' drcIbm'Tbefie diu Nanirgefchtclite 
'Aes McnftbeiiBU WitHi^ anzinfehn! welch«« w'v 
Tpnft nicht frilfde^i 'pcflian BflbftF, ds offonbat die 
NiiiursefcbiditS des Slenfchen ganz unvollöändij ift, 
.und es «ich der oblg^en Aeufterung lies Vis. »erdeiii 
.i;iiifste, denn linftrcjtig' tenügt «5 der» NDturforfcbw 
liichl', i-B/dcn Kar»tr'feintr'RrSÄer'7,u kennen, zu 
wifTfu', daf&'flc m Orfettfcbaft Uhe, 'er inufs -zd.eincr 
Üim '' ^ezifiirienAen Ktfiinfrtvfi de(lfrlb>^^^ aock ■ die AjK . 
und Weffc f^rcs geJ\;lifchaf(Ilch«i Lebens i ihr« Ehe, ' ' 
die Zeit 'aer'Schwangcrfchflft-,' die Zahl der Eyer, 
de'« Bau ihres Nefles; fhre SÄmloe, ihr Vetmöpeo 
die t>)elirV:blicfae Spntche TiBfhzaahittenT ibre.Natl- 
'rimg, iJfrbcnsart, Triebe, und die GfUtfde« wai'um 
"iclas altes fo iÄ,' kennen"; und ebeß'fb' gewifs ftböpt 
aüifh üUes dies zur voUftändigen Natu^efcfaichte de» 
ÄlenfcQ^Q, Und wir'follten d^er biei« die Erfabruii' 
giin v6n' der VerfAcdenheft in' der Sprache, deft 

.Jve'rfchie denen Arten der Ehe, derDaucr derSchwatt- 
ge^-fchaft, den Ycrfchie denen Arten der menfcblidieB 
Getetlfttiaift, den SItttn n. f. Vj n(dit TieriptiSm. 

Wir liefern hier t'^rzlich den bifaatt diefes TbeilK. 
Den Anfang macht eine allgemeine EtnUitiing, worin • 
der Begriff der Naturgefchicbte und' ihrer Gegenßün- 

•7rff"feftgcfttzt, -der ünterfdried-der «f^aiMfchcn und 
unorgDiiifchen Körper, der Pflanzen und Thiefe an« 

g;gebejj,. und di^ Schwierigkeit gezeigt wird, fefte 
renzen zwifchcn- den Reichen, befonders denPSan- 
zen, und Tbiercn zu ziehen, fowpbl in AbCchc des 
Lebens,' als der E/npfinniing'i der Ertiährong" und 
des Wacbschiims , der wiUk'üHichcn Bewegung, der 
Verawhrung, des Körperhaires. Sodann giebt der 
Vf. die trahrCcheisiiche Zahl und Verhältnifs- der ni. 
türlichen Korper an. und betrachtet näher die Ober- 
-flache der Erde, die Verhättnifs des Landes zum 
■Wafier, die Lag« der Weltihcite, die Befchaffenhcit 
'derKilften, die Höbe der Berge, die VerfchiedenhcLC 
der Gcwäfßr als Au^ntbaltsürter oi^mifcber Körper. • 
die Klimate und Temperaturen, die VerhSltnifs der 
Tlüermengen in den verfchiadenen Welttheilen. 

Hier folgt die Ueberichrifi : i.MfdAitt, Thier- 
Vefchichte; der wieder eine Einleitung hat, worin 
derGegcnffand, Zweck und' die Schwierigkeiten der 
Thiergefdbichte nnd die Zahl der bekannten Thicre 
nach dem Linn^ifcben Syfteme angegeben, von den 
Syftcmcn äberhoupt. ihr^m Nutzen und ihren .MSn-' 
e;eln gebändelt, aas Luiniifclic SyAem der Thier« 



♦v^, Z. .-^I,j,RZ.i3i>/!. 



zergliedert iphrd, wnd jidetEt \?«I d'^y^'s Jabelle 
der org«nifcben Körper veaaehrt abgedruckt iß. 

Unter derUebürfthHft: i.HawpM*tAe»/i*^. I.Cfci/> 
k SiwstMerl, Cinl*i'i« *«« ■<iie;allgeii>eiali».UiUei> 
^heiduilgsmcrkmale detrelben wiederflerttuid ange- 
Aeiet dnrs'aas; \Ms' fie''tait tf«ivMenrotleit.Beiiiii* 
hlbeii, i^ der NanlrgerehicMfe dlirelbe;i;il>eira<!klel 

f ,wer4ev föÄe.' ^ ' ' . .■•:%-,■• 

. unter der' Ueberfchrifti i. AhtTüüins-] i. Örit- 

' •Kliffr'find die Kennzeichen der Priuiatep und der 

«5>ttiing MenTch anjeselie;!, und nw folgt die No- 

' ttirgtfdticliu! Je» J!e»/eto> , in .wcl9hec ziierft, die JH. 

■ftere Befcbreibuifff. avs dem Lin.H^ üjjerjetet, Pemer- 

kungw» Ster dießlölWi VerfcHicäaiSeir^erBildünt 

' die EintheiluaB iivAbaXen nach Lninc , UMnter un^ 

- Bliimenbacb, dieiäründe dieferAband]ecwngett, Nacü- 
ricbten von d«n Gnaden der Warme und Kulte und 
VIes nnterfeWedeneOiDwk" .der );.uli . die . def 

' Mcnfch. ertragen kam, de|( Nahrungsmitteln die el 
zu Äch nitnmt, fei^t Befchpaeiaeit .itn wilden lind 
halb wianreZlvSande, iirf.«ine kurze Vcrjleifhiine 
deOelhi» mitdemiOranj-Outang ipitgetheiU wirl. 
Dar«!« handelt d^t, Vf. Tom Kreislauf des 81 itts,. dem 
Athonboleit un* der Stimme, dei. Verdauung und 
ihren .Werkzeugen, der Abfouderung, Eniahru^ig, 
.««sfanderunB,! der Haut, de» Nageln ,ui«l .Haaren, 
derfuttilüanziMIg, W9 Hnfsfetwas yenige. yon^dem 
llntetfehled in4ef.?eue"ns ofS'^'fA" ^Vt^' »"* 



Allel was die Naturgefchichte de$ Menfchen b«-' 
ttitft , ■ ift ans bekannten Schriftrtelfern gut zuTauiineA 
Jgetragen , und geivötmüch das' Abweicher|,de' der sn- 
tiern Thicre dabey »ut angegeben. Die '«Jlgeineine 
Etirtcirnng fdieitiftnelir' gftii; Eigenthüiii 4es.V6. rii 
feyn ,- fit! Jft iWt- «äch- fehlerilrf(er', odtr v*ir finden 
doch darin. minder richtige Ausdrücke r z. B. gteicb 
der I. Q. vTonacli, «^lle i^ufid -fuf .unTei^rErde vor- 
„handenen Äc^er, airfdBrcn innere uiid äafseteBe- 
Vjifchjifrenlieit die Kuolt noch keinen oder einen blofs 
„unmej-klictten Einflüft hdchftetis nyr bey ihrer Ent- 
„ßebäitg oder. f^lU-derting zum Geb^uche ge^bt.hat, 
„GegeoftäniÄ der ^Ianl^gefcl^<:hte findf" denii dar- 
i}acb 'i^lue daS filefeiii (jeg^fti'nd der Naturge- 
"(chichte, da' dieKifnCituYEfnflurs Tj'tr der'Entfte- 
fcuiig undj^orderuiig yeffi^beti' zuih G^thuche ge- 
habr hA(l Soift's'auch f^ircii, /wenn iin 3...-{Jl. gefagt' 
)vird :. ^£s ilt oft fchwe^., oft unmöglich, zu befliin- 
„öäeii, ob die Natur die Kunft/ oder dicfe die Natur 
,,t)£cbgeahinet habe." VFfe kanu dieNatüt dieKuaft 
iiacb3Dtoen?. ÜerVf. ufitcrfcbeidet^izbarkcit tticht 
genug Voii.^mpßVdurigsviifiüogtn , ., welches, ex uo- 
rit:hrig;^p»pßlidllchkeit neiiiit,' fiirichr iiianchenXhi«t 
X'en den J^lliiid ab, und tat auciti keinen ricbt'igenB^ 
griff Von willkiflictiei Bewegung. , Wenn. der 'Vf. 
den Menrcben iiä wilden 'und halbwilden Zuftand al} 
.ßark.bebiiart an'giebt,.^ö'iiat'er«ft die ^rf^hrung ge- 
gen fich, z. B. ^iey,'(Jen amei'it^uircheli.^ilätn , uiid. 
wenn er ihn unbew^net fe^n'/ uiia'gieichwolirmit 
pteinen, ^"urfp feil eil j Prbgein'p.'r'w. ITiiere crle' 



lJntetfd»ieain.asr.^euBi.fiE ■rrs-"""--'" V iw ■ TT 

41. M« Theorien etwas WieiUKes Helagtilll, Üeri"^S'^F*- v — • .■■— ,-r- :-i - --o-i-- r-. v j" .'-"ir,"— ,- 

W^^und.d«.K.x<iie„,VN.rv.ri de^iBS- eea Ufst , & widerfjirlcht e, Seh ßllt Doth iliire» 

himdfm Sinnealt dem Schlafe, ond befchliejäl mit ßnd feinere Wange! j . dje v^ejleicht zum UTieil' ven 

^Ueenieinen Betrattwwgen über die Lebeiisperioden, zu geringer^ Aufinerkfainkeit herrührifn, und itnQan- 
äeli-Altet. der.Menfilbenzahl.. item Tod« »ad itf 
AnthioptilitheiH :, ; I '; .' .:' ..>•■.: 



. geringer Aufinerkrainkeitherrilliren, undiinGan- 
zeu iß dfls-'Bucb iu)uier als,eifk£iites. und ^lätzlluteV 
Händbuch' zu enipfehlejv.''/ ..' '. 



i^L-JiX^»- J^ lUfladt efiäe fes cin-iröiisj e«ei>i^ fur-U 
ST.SS.dr' Slvn. .<,■;».) :»*.». T' Eeihäirto 

:i'±.,!l,i, °a£ um«t<ieii"«). '" Iiärg»i,i.B.«'!li.«r 

j j - k„;.4» Qi^i^rrlfhln- . äer LsBAlUtnt- 



. K I. E IN E j? C H R I> t E Ä , 






Zeit, »och in IJfüirchlaiid bli^b.' unf"üt«r Stut^td (il|fA' 
rrhnkfn'rt eiidlicb iiafh I^rta'zurScKi-eifetfe: ■ fH diefen Aif. 
fätun, 4«raii OrigiiMllünv drf'Vctrada.kttlU.;«.,- Och. üi J«m 

kleuillr i>euiil-aui)(v7.£icliui:t , und ^islieüjudcTe.dieEizaiiiuiie ' 
^ti;l)rinoi&lle finairr Dttry^ iinereCain'. Iii den aii^jogi^enei» 
Uniftiindeu ift J;fin"\Vrci*ripiTii;h'iii fcc4afrkeVi, "dagtiic!! «b*!* 
län'nche n#)!ative «inU kbridillicli «Titrtmi ():£{« ■ Bemerkung 
,3efie licftinDi« Ifi nrli <ler.Jiihilr4«i OfM-fa vom Lijpinfri)!^ 
Cc&u^tei^ liperafdi IR den d<anattf>«»X>i«^tMr Tr^Ukard , .wel- 
che lieii Siliitife dieftr SjnifnlujiH mat-ht. ' .Auf dfm he)-ne(T(3- 
'tcii fcfiBiieii jiiidTicIi'tiKMi Ktipfcrftfehi u'iel eher die "Stadi und 
■fti" ■■ ■" ■*■'" ■■ ■■ - - ' ■- ■- ' - -• - 

.(jatmiglw .__....__ 

Jii«uut. bcEckhiiet. Die.Auriciudeb.lisrrl4iJui» ^chloOis-jft 
fb«ti£|Us ettt.|CeraUicit>ii,4,v«aie^ienbPMa« «Vfif^o^tni ' 



iL .VB.',i,£,»,UöOgK! ' 



L.^xumtiio: i73f 



A LX GE MEIN E LITER ATUR - ZEITÜN G 






■ '■ .^■■..■•y : .-■ .-■■ ■:■'.) ■■A ■-.,-... .: .' -.^g . /ritHcd/itf. frutiqueus; ca»(»i jfrirtjV(i/»r äberieut \ 
■ Paris/ b.DägortV'T)flrandmM!G4bAn:Bicrf()iiffl(^ «ian-Jfldoch lieber, tige tignn^e j g;Uiucvs,\lauqUt • 

eliriterüaffe-' m botmiqttti pBrBuMf<irä , V^>o'rt -ftiferai, infete^cöroUeinftrcovuire'iHJrrr; iHvolutit's.'~ 
pmqvt «nkit*€w:tnt''fef(^tib pir'TaiXs'-^ ßäude '-Hkvihttg; rotile ift dfePfir geh-öhnlidier r. B. Wmrgo- 
• ■ RtiA»'«!,! PrftSefItar ij*^' liothnfV*' ä-llecoJB dtr -iÄiioli»fÄ,'*ot'df fowlr mi deßiu; muUifiäui, multifide; 
Wltdtnine.- an Vil. (1763) 'I^H S- «S" lirteinirche • orific%latvt, orbicule; tauhger «rrondi,* fefratui, Jet- 
Wönetbuch; jaÄS.'der-eigenriicbe Text, obiie retii dmti \8. gewöhnlicher; »nd fo unzählige an- 
cHe ErWäjiutig-der XX Küpferta/rfn. Jn'S- ' Ahtt. - Diefe Worte machen Ereylich «ine neue Er- 

•r-mj ■ ' • •■•'•i-- ■' ' '>'•■ ' -' * jLllii^iig< fVbr<tf^iiötfaig, allein durch die grofse AebÄ- 

l/V/ «iii'«nan iglrfch dett'Frenzoreil in HWbrtiN-h lichlceJti diefer Wort« mit der Uteihirdirfi Kihift- 
~ » ■ TbeHvn - *er WiilWfchafteti GrftAÜlicftkefc fjffache ftftt'man gleirfifam zw'eyNomeftclaturen auf 
ni«bc abf]prMb«nidarf ;'/<) lieöen ■fle'doeW'iiialli'n ieinmal. — ■• Bey dein ei^enüiiflieh bdtariTfchen 'Elfe- 
Drag«», •fslhft'in^ ^den-wiffenfr'hB'ftlleiten, dds Be- -iDentar-'WöWetbuche, welche* aag Seirrt 'enthalr. 
(|iMBie. Dahin glaubt R&1-. 'die Neigung rechnen &u dachen diä 'fratizüfifcben Worte 'den An&ng; die 
dfirfcH. alle»'iniF«rtn v(»i'-W6^rbachern'-Eu'z'AMn- Iriteinifcbeü- find 'indcfs inuner wieder beigefügt. 
gen. Da* verilcgande bonnifcbe WörteHjaeh kcicIl- Wenn in idnn vorigen', di« Be^fpiele von den Din- 
get jedoGh'fioi f»hr vortheflhkft M*, tmd hat b*ftJit- igen hergenomaien waren, welchen uibk jen.^Beywör- 
(I#rs durt* *e -BeHiwItiin^eii -liÄd "Z^fäote <I«'Äti. .tef^ytegte; fo fthdet man hl«* im Gegentheil die 
R«:fi«r»i,«in««>frh)r-"fchai^llhnhtei1 Betanl4te*s,"-WBl- .PSahBini min TeIbR-gtiiärtnt;bey- weichen die'be- 
'Che* ,»*t ftinen ^eiftfn fehr' fAStZ-batle -BMbicfHun- ifchrlelilenen: Eigertfchaftea' oder Ding« vorfcoimneti, 
■gert gefammelr hat, dl« ihm die^ETiuftand« bis )«T2t -XJm dieBegrilTe' vnn aigtiiUotts z. B; uhd tpiius (aeutti 
bekannt za machen hindert«^, «<el gewto^ed. Er mid fpiiuu) defto deurlicbfer zu machen, <etzt der 
bat den Efktfl»ung*ninehr"Deut»thkeit'uriaG*MaU^e- Vf.' noch »ufser der fehr verfbindlicWn Erfasruhg 
VeU gegeben. — • Di» erften 53 Seifen diefrs Werks 'hineu, ^afs-man di« erften bey Rvbui idaevs , Rofa 
-ft/Ten eiR'-i[uriei''Wdi<HA'bDph 'MofV iaterinirefien 'bo(&- .cencifeiidj^ die tetuan hingegen bey Ottonis jpinofa 
nirclK-nÄimfl«15dnVken. ' Dib'fii'klärtin^nfindöhÜe'' WiMKimt cattm^iatsi Ilex »ifui^plittm^ Datnra ßramo- 
WeiflähfVigkett, jeiJoch dedrtich' tbgefafst. DIejem- '«i««,' CkrJmitJiellatMs,-oHoptrd^ arnntfirMn fiinde. 
^en Wörter, ■w«ltfhe ifi dAn teVf^ehtlichen boti(nif(1i*i ■<Q't,(s- man diefe Stacheln für-Waffen der Pi!anten 
Wörtefbuchc noch-tiintiMrl-Urtd weifläiiftigtr' Erklärt ' ausgegeben ,^ ■ die einen mit deri ttftmel-n , die 
vorkommen, fiitti durch gröfsett» Druck angedeatet, andern mit den Kreltan der Thiere Verglichen 
T)en Erklärungen find fibHg«ns Iminer ineh^erc Bäy- -^habe.'iß bekannt. St»ud«n (wbußes, fousarbriffeaux, 
fpiete b«yg«fügt, die die gegebene ErklÜrun^- wläu- -atbvfculae vtl fvffrutices) unterfchelden fich von den 
fern.' 2. ^^ ncitle^ku's, aigniHoni mit' Stacheln 'ieiit- 'StrHuchem nicht nur'dufrkihre Bähe, fondeni äueh 
be)i\ diefes kiomW lltan fn"<te4n-borftnireheii VS'^rter- ''durch den Mangel 'an Knofpenj «s ilndfo iii f»geii 
■buch«'unte»d«miArr*kel (lig^i/fcnr- vor. Hidf ftehtfn i'Pflönzen, deren .fcolzigie ^Sräinine incKr^re Winter 
Bcyfpielc *nB' *c»JeiK«j: tnuKtJ '««i/fSM/oK»; tuk- -;ausd:>uern. Vtiifcfaiedene' Artiket 'find- befbndcrs 
leatus fedunp<tt»s; aculi^tus petiohts. — Was die ' weitläuftig abgehandelt, wie boHrgions, Knospen, 
franiönfche ■fiOfnnlfcbe' Nbirtenclatur heftmiers «r- hracteet; bey diefcn die befondere ßemerkfing des 
leichtert, iil't dafe ttian fehr vielen lateinifchen'Wor- Herausgebers, dafs äieCb BliSthefibtÜttchen den Bota- 
«e« eine tHnzdiKSftafe' Endung 'gegeben. And Ui ta ' ntften mehrere Ketlnzeit^n-suT 'Uiiterfcheidnng der 
fsgeu^^-la*^!^** ft^Oiocntlatur auch ^n dti)' frailt*&- • Gattungen' an' die lUnd gtben, Welcbe- kergenomJncn 
-flfchen.&prBühe,- -in WtjfcheP •'ei fw* ■freylidiieichttr find; bald von ihrer Faub», hbld^Von ihrer Loge, Aft- 
-tt«w- ii"« »1»' in «ftier öridem i btyiEulWBalteÄ'gefuCJit :eaW, fttfoeir, bald von''ibret 'Vprfrhiödenheit oder 
-hat. Um einig« Be^rpleled^ziimhi-efi von Worten, ' Aebnlit^hkett d. f. 9f. ZwitbA (bulbt)' Aennt der Vf. 
von walchen frcW fetbft andere in -der'£prtche vor- die Wurzel eitler Pflanze , wenn fie aus «inem Sei- 
fanden; -MlUticeui, alHice; \»ltitiius, dlttmt ; andro- rcbicbteh mehr oder weniger runden Körper bcfttefat, 
gyiMif, andrngifni,'- anatdiMacnis; anmäiiuiee; attemM- idefleiuSubA^ns zart und wichtig ift, und naeii aufsen 
t»s, <tttemur; higeminitr; bigm^fni ; bipi^natus, -M- mit einer öder mebccrh Häuten bededit ift. Einige 
finnis'; •bwacirifffrMii, hracteifäthti* f cirrhifrr, tin^tis, Sehriftftelle[> baben dteBed^ntimg diefes Worts w<i- 

■ ärrhißi**, *«*«/ «**»(*«< cirifc.- ■4O^HnttUt0t te*utttbi; ;".|#r »usg«d«h«, wie#Bich*d«t Herausgeber in -eMeih 

A. L. Z. 1800. Erfiir Bmrf. D d d d Zu- 



Zußitee bemerlt. — Tue EcftimmÜng' des "Begriffs BctracBtet- 'TJerZüBtz des- HerausgAerä -»«Hlcbert, 
-t^»/yc,-wekfc»-faivt«ier&ch-w'iCTi3fc«iBerii3(, i^nöA-r-dy« «• VüH^ geJw,T^W*^»fwfre füp wffeiulidter 
hiferrniflu^egilicli^fiiwictelr, . Di» cigemlicia. Ddfi-Xunliidlwe'te« c'tttii^T S3lül?)ixe('iey_, /dgri^ iplf\ zy 
Tiitioii, welche der Vf^ davon. giebt, i(t diinket, bcy- Uaterfcheidung deräattiuigc» anweudeniiöiine. Die ' 
Mähe unvcriiiifSniJliT'tniT 7ire"'fi'?Tfe're''^?rdSf¥ffiim'^^Wani!BllJllg lies Butfwiir, Giileliuiig der tieivächte 
inacbt es etwas deatltcher, was jJer.Vft t>e^ wiU. iq-TreibhäuforpiHjocfce beträchtliche Veraaderung*»! 
Er fetzt hinzu , dafs von zwify" fiefclüecLtsliiiiren Tii 'deii FffftieA. Wäre die Sorge der Gcwä'chA der 
.immer die Jiufscre_ der JfOl^^ Ü^iififiW-.at'fi^a yp, Ji^^yr allein Jtberlaffen ; Jb würden nicht fo viele 
diefe einfach wäre, fchwer zu fagen fey, ob es dann iViomtroji taten , iiiclit-ib viele Veräiidernngenln den 
- Gabfx oder Coralla genewn *«ni«n dfirfe,. D«x Y/. Cattnngen yerkompwn. ■»—, , Art.; erp^game. Der 
hält e» übrigens Kr becjuemer fürs Studinm mid fijr Vf. glaubt,' es 'ley der Wahrheil gemal'scr, wenn man 
-weniger willkärlich, wenn inaii'>;bereiiiLilp<».. iMa^ -^[^ . ^YV^tP'fP^'i' 46^^^"^ Mftnt« ,--\rvii:dle-it$tar 
finfachi^ Gefcblecht^hülle immer Califx z» h^ihwji/ ^enrp|l»en Iteinc.ZcugungiubeiJe geg«bui hatten -^iefe 
.IndcJlen habfoeinige neuere Botaniker diele Xbeile wdfd«a,fli»en auch, feiner IViryiuing nach, ginz uii- 
-durch ihren iimcrn Bau zu bcftimo)«!, Dfld ^-on dif- nüüfeyn, 'd,ent> i) f^eioc Are ihrcf Erzeugung er- 
'fen die Merkmale ihrer Veifchiedenhciteii iierzun«b- Jieifcbe.dic Gcgenwvrt von Gefth^eclVstheiWi ; 2) kei- 
mon gefucbt; indci&diefelben den Kekk, Caii/rjodar .nes^ihEerTerfcli^deneti^rten voa eraeijgfttiden-'l'beit- 
hefTer die ältere iiefiUUcktihütU als eine V«rlftnge- rfien, liqb* ,4<^, *'oß"Tl'^ '^"S*"^!«'^" liieim, oder 
ruHg der Rind« des BUitheHL'tiets betrüchtete«v fietfl Embryo, und könne alfo nicht die Folge ciue&.^ 
in dm wciiigften fltatizou gefUrht, in d«|i ifiehrften /fw^^tiu^ /eyiL.'; R,ec;;'will' dief«i]deen nkhl widfr- 
t'.ti'uruloLS , oder £rün ,- weiui itksn lieb^ «ill. Die ,lQg«n,, d> dicjCelben mit zu bekanrUeti «nd wfbder- 
Corolit im. G^ervtheiU" etler die innert JätlehWeltts- ihot^i^: Beobacfatnngen mehrerer Kryptegjsminen in 
Inlüt, welche uninitlelbar die. Stauj)fad«nimf€bJie6*. Widflrfpruch ftoh«, — . Der Art. B«fdWeibimB,.d«r 
ift gewöhnlich gefärbt und hat eine fahr nufammeo- Gewächfe (Dcfcriptinii) welche. der Vf. »Is- «iiiwöttH- , 
frefi^tzie^tructjir^ indem fie asa eißeriBHide, eiivn .£b«&Gein;üde de» Geg«nitand«s betracbtet.- bat ein« 
\rnbren Parcnchyma und au> Qefafspn .befteht. .-i- -:wei(laufti.ge ßchandlang erhalten! diefcr ift zu.ghji- 
Zufatijp des liprpüagoberi!. findejk; ßdi fen\« b<y <*w Zeil ein« Fo^iijcl'.angehftngr, , i» tw-olöbw^die 
,_Cii<^«'{Coi:(/frfi(4,de«ni"Michtargatfi bey den Mopofe», .'ilieÜB, welche in die Bef^hroibtHig. :«in*r Pßanz* 
'liergenainiiien von feijtcr Fpn«, Gröfse, Farbe.^L,^«, . gehören, ^Hgefübrt. werden. Bey dem Art, Staubfli- 
feiiicr D.^uer and feirtcm Anf»tze. Feqaer bey d*r deniiE*«*!»«**) Jßgf«<ffi»v'iiMeyBu*ie-flb*^ die Infer- 
■}iül(e der UiBbellBn, CoUerette beff«r InvoXvcr* (invp- ilion derfelb«! .s««, dpi» Mmunrts de .fAcademie ent- 
tiicrumy, dafs diefelbe beftimiute. Kennzeirhert ge- lehnt. Artikel ^cti/ifuiio», t^ngeatbeet der Vf. de« 
ivähre- in .Anföhung ihrer Form, der An,z«bl. ihrer k»yp(ogaioifchan Oewirebfen die BqfrUchrut^ ganz 
Ilinfthnitte^und- der An^bl ihrer 'I4»eile überhaupt, abtji;icht,;, fo »gt.er d(jch hier^ dafsi-Uiefeftw-b«!? 
ausweiche» fie. befUht. — ,Bey dem. .^rtlkel Cp- diefen fiieHfäcbfrii. in .Bitdung Vo» ^Korjiwcfaen bc-- 
■ jo/fe find«n ticfanoch einig« icHwikungen, welche" ftände , darch welche , fie ficb wieder, etzeiigtcuj. 
»icht zu übergeheo f(nd. Die Erklsn«»« d« Begriffs Hiera.uf werden .bey einigen Pflimjen die Befruch- 
an fich ift ni«bi viel deu[)kher «Isdie von ^4^«*. lungs<H^ne aufg^fucht fmd gefchildwt» z. M- fcey 
Ucbrigen«brtaupt«ti*erVf., dafs die Qegenwart der den Farrenkräuteru, den I^aubnoofsen , den Leber- 
ComlU immer die des Cat^ erftnlere, ohne dicfe »loofscn, Flechten, und Schil'Smmfn- Zpweileq .feh- 
Vorausfetzung fey die Belliminuug beider Begriffe le» »(ich Erklärungf» von Begriffen ; hier wini i. B. 
wicht möglich, weil iiDmer die Anwendung deffel- -,voi>- Befrticbruiig der Flechten gefprochen, ohuge- 
be» willkttriicb, feynwfinde. Data das nicht ift, er- flehtet im- ganzen WTörterbuche- ^n keineni Orte, der 
hellet aus'd«m.,TOrigiin. Femer die CoroOe hange Begriff von diefcn Gewüchfen («ig»«». «(gM) em- 
.nienuilainit den Ränderr» ^» Cgiifx zufammen j anin .wickelt wird. -- Veber , 6mmaHim[od*t fotüuiim, 
könne diefelbe betrachten als einen Fortf«tz oder Am- «Ije Faltung oder Lage d#r Blatt*», iji. den Knospen 
■ Jbtz der Staubfiiden (npfeniüee ftarnttnt}- i> weil fie find fehr gute BemetkuBg«! beyg«fag(, welchedurcb ■ 
immer einen gemeinfcbafilichen ürfprimg mit -den . »wolf Figuren, DaTflelluiigen. von-ebtsi fo viel ver- 
Staubfadc« habe , 3) weil die Grenzen des Wacba- fcbicdenartigen Durchlehnitten von Xni>^>en «Mthal- 
ihum» beider Organ« gleich fey; S) weil fie .■immer ; lend, eri(iutert werden. — . Htrbler Päanze«faawu- 
fehle in voHkooimen bios wejbUthei» Blstjien u.f.w. Jung; d^r Vf. untei-fcheidet die »aiürHAe Saaunking, 
iJief« Vemandfcbaft heider Orgm« ftK*«. der Vf. .welclie getrocknete Ex^mptore v«n Pflanzen zilfai«- 
' durch einige B*yfplele vonpfianzen ju beftäfigen; raanbriagt, vpn der kijnÄlich^n, welche nur a8i<h- 
»a^der Datem Lin. z. B. /md vier Blöihefibl(itter;Hiit .nangen »iid Kupferftichje van Punzen faaipelt< — 
den Staubfaden gegen die Milt« derfelbjn verwacfa- Infertian, Anfatz .der Csrolle .und der StaubTadeu; 
fen , fo dafs diefe die CoroUe tragen , anÄatt von ihr hier werde» nach Juffieu drey Unfeifchiede gemacht. 
Betr:^C» zu Werden. .Aehiiliche Beyfpiele gaban in/ertto» li^ogi/niqiu, perigtfni^ue und Efigifuiqtu, 
Petaloßemum SUcbOM; (Dsiea $i»ßeu.) B^jfda^tlteva .flaehdem die CorolJe gder di« Staubaden unier dieni 
nich. und Taonra AubUti. — Art. ; Go«i««r- Die ... Frucht boden , ifM denfelb<u» kenm öder €ber dcnfal- 
Jafb* der Pflanaenift tt«b:4«i Wea«.:«» Lmnk t>6» Mefti«t find. , D«r Vf. »«bt noA einen fitfet 
Ij L .. ■.: ■ ' " --■-- .■: .--: -CO:,: ..'.. ..; .. fci- 



381 



Ne. 73- MÄRZ igoo-. 



JUnem UaierfiUcd-zwiJUleii der lAföhtm und krfo- 
tiven Iiifertion. Zu den Artikehi dicfes Wä)rttrt>«cfas, 
welche felir gut aosgeatbeitet ftad , gehört vorzüglich 
>Ieffto<lr, .oder die. Abhandlung über die Syfteme iir 
der 'Botitnilc. -Zuerft werden einige BeinerkiingeA 
aber narürtichc und köiißlicbe' Methode in der Bot» 

F nik angefahrt ;h?cninf das Toijntefortrtiie Syftem 
(etun eiitwicWlf. Diefem folgt eine tvcitlätiftige 

j iuseiDJindeifctmng (IcsLiHncifchenSyftcnis, weichet 
dnnn die kritifchcii Beincrkunficn des Vfs.' folge ir. 
Von dem Syftem eines Jußieü ivJrd jiithts erwähnt, 
'HährrchehitJch; "weil es fich ■ der Methode Tonme- 

, fort*s n\ inehtem GruitdHitT.cii nähert; — l^cbEr dcft 
Blüthenilnub, (polUn) hat der Vf. fehr fchatzbare Be- 
merkungtiT,' welche fich arrf feine Reobacfatungm 
gründen, beigefügt. Sie betreffen rorzfljjlich feine 
- Geflalt. Bldthenftaub oder Ge Fehle cht 6 fia üb fe^ liicht 
der rcebte Ausdruck fat.poUdn, -dd er nicht allemal 
einem. Staube ähnlich fuy. £r iii. zwar oft rund, oft 
IphSrifch, ober in den Orehisxrtcn zum Beyfpie], 
bildet er in der Antbereiikapfel , Verbindungen von 
kleinen zu&mmeiihftngenden. TtictUhen, zuweile;i 
findet msn hiagegeu nur vier oder fünf kleine Kör- 
' per Tcm einer beAiinmten Form. Zahlreiche Beub- 
adum^en haben den Vf. gefehrt, dafs der Blmnea- 
Aaub nicht natürlich dem Zcrfpringe» uutenvorfen 
fej, welches zuweilen, der liegen oder die Kunft ver- 
anlafst, uftd auf welches einige Botaniker ein Syfteia 
der Befruchtung gebauet haben. ■— Von den Aus- 
, dünßnziBs- u^d EinfBugungsöfTnungen (fores), fucbt 
der Vf. die Verfdiiedenbejten anzu^be^i, und, felbft 
darch Abbildungen deutlicher zn uiaciienV Der Ar- 

h dhel Gewäcifi {vegeta^ kann als «ine befdndere Ab- 

' bandlung betrachtet m erden. Man findet hfergteich- 
Jäis in eine Gefchichtc ^es GnvüchfeS;, alles was lieh 
an derafclben bemerken läfst, zufainmengedrängf. 

k HiemSchft auch die allgemeinften Begriffe Ton Bota- 

f f)ik ibefbaupt. Der Vf. betrachtet in diefer Abhand- 
Jimg das Gewiths vom Embryo an , geht alle Grade 
des Wadisthom» durch, bis zat fiefmchtang, der 

„ Wiedeihcrv orbring un'g« dem Alter der Gcwäcbfe und 
dem endli^en Tod. Einige Bemerkungen über "die 

^ Anzahl der Gcwiichfe, über den Nutzen der Bctanik, 

■bei das, was den Mcnfcben notbigte, fich dcrPfian- 

I xenkunde zu widmen, über die Erfindung der Mc> 

\ thoden. Ober boMni f che Gürten mid Pflanzenramm- 

t hingen befchljefsen diefe Abhandlung. — Die Hülle 

I der Schwämme (volvt) nimnt der Vf. doppelt an, 

d. fa. er «nterfchcjdet eine voUkommene und uqtoII- 

kommene« nachdem— diefelbe den Schwamm ganz 

innfcUiefsr,imd fo zu tagen feine eigene Haut macht. 

Diefe mufs Hefa fpalten, wenn der Schwamm hervor- 

kootmea folk Die nnvonkoaunene umfchliefst den- 

felben bey weitete nicht ganz. — 

Ifei dritte Hauptdiell des Buchs fafst eine Skizze 
. eines melBodifchen botanifcheti VPörterbuchs in fech- 
X«k> IVbellm. Mit diefen TabeHen verbunden mit 
,dem bota»ifchen WOrterbucbc , ift jeder Stttdirende 
im Stande« fich Ober jeden TheU der Pilanze eine 
£uf»ameii£iiiigeiide l;ect|oi]ii:u .geben. —. Eo^ücti 



folgen die Abbildan^en, welche von Stüigr mit im- 
. gemeiner Schönheit und Heutücbköt gcftocbeti fmd, 
neblt d4p~ ErkläniQgen derfelben. 

tciPziG, b. Gr^tf:- Ünäcftter Ac&tiaithaiiim tte. rOfi 

F. C. ÜTedicus, 'Regienihgaratbe etc. • VterieuBan- 

' dts fechßu Stück, Mit eiiier Kupf«tafek 179g. 

373— 444S. 8- C5gr.) " 

Im «y^m Schreiben diefe» .Stucks tritt ein neuer 
Vertheidiger und Beförderer diefer Holzart, der Hr. 
Graf Qofiph von Mnttnfchha auf. Er giebt die Me- 
thode $e anzufäeii und zu verfctzcii, an, und eifert 
gegen die Widerrprüche, die diefe Unternehmung 
Jelbft von FortUnäimern crbplten^hatj und gegen da» 
gewöhnliche Erlernen des Forllwcfeiis." Damit bey 
der Beiiandlung der jungen Pflanzen nichts vcraü- 
iauuit wcrdel legt'der Ilr.Graf in eigner Perfon mit 
Hnnd an das Werk, und hat 'daher gelegentlich die 
Bemerkung gemacht, dafs' die grofseii Regenwünner 
denfelbcn duft^h ihr Beiiagcn Schadin tbun, diefelbe 
aber fogleich durch -Beftreuen des Beetes mit den 
fcharfen OeFftengraimen vertilgt werden können. Im 

' ZKeißen Auffatz theilt Hr. Metiiais Bemerkungen über 
dies Schreiben mit , und zeigt zugTeich 1) dafs inifs- 
ratbene Verfuche iijchtnbfchreckeii dürfen, 2) daf» 
der Acacienbaum einen hoben Grad von Kaltt;, wie 
im Winter 1798 aushalten k&nne und 3) in weit eni- 

.legenen V^'aldungen am unfchickllchen. Orte flehe, 
weil es, wie er fchoii mehmialcn gefagt hat, in- 
Deutfchland nicht foi^hl an Holz gebreche, als vM- 
mehr eigentlich Holüthenerung da fey , da das Hots. 

. durchFuhrlohn ^ndWucher zu.eiaetn fo hohen Preܫ 
hinaufgetrieben werde. Aus dem Schreibrn des Hn. 
Putri (Nr. 3) erficht man vorzüglfdi, dafs die Anzucht 
diefes Baums in Ungarn und Oefterreicb fiarkc Fort- 
fehritte macht. 



VERJH1SCHTE SCBRlFTEli. 

Lciriic, in CoinmiiT. b. Graff; ^nlirbnch xnrBt- 
fordevung der (iluckftligkeit vor und in drr ILhe 
fSr das ^a/mgoo- Den Lefem und Leferinnm 
der Lafontaimfcben und diefem (diefen) fthiili- 
chen Sclirtften gewidmet und zur Beförderung 
der Glifckfctigkeit eines fich Ijebenden Paars her- 
ausgegeben von Ineonnü. 340S. %. (i'Rthl. 4gr.) 
Der Vf. wird fehr wohl thun, nicht nur die, fSgi 
den künftigen Jjhi^ng diefes Werks zurückgelegte 
Theorie äei Kükens, zu welcher S. 29 die Grundlinien 
gezpgen find, fondem aäch äie Fonfetzung der hier . 
at^ebrochenen Erzählung ^Ictm in feinem Pulte zu 
bebakrn. Die Munier diefes /«connu oder, wie wir 
ihn lieber Ji,ennen möchten, diefes IncreyniU, werden 
folgende aufs Gerathewohl herausgegriffene Stellen 
am heften kenntlich machen: „Endlich, nachdem fic 
^wohl eine Stunde hindureh fich nur von ihicr Liebe 
„unterhnlten, fiel ihr Blick auf den gedeckten Tifih; 
„fif'.ldiiitUe^Achcijiaader an und Jutchen faug : 



A.L. z. nälz^aso» 



M» 



AcH (lie Liebet ac* di« -tlebet" 

•■■ ■■ -Ach (Se Liebe tttiÄt mhA'fa«. 

der heitere Ton, iii welchem Julcken fan^, braclite 

i'itlie bt$hiN'-yOH Liebe lietftafehten Ijebensgeiftec wie- 

■j.der ins Gleis, die Ehb« wechfei« mit der Flnth' ab 

.;!iind Edwins fa.gM.:., Nein, Jukhcn, das lege i^h 

nicht ; komm, laft nun auch den Magen ^ntheil an 

."imjWm GUcke nthtntn. Eduards trank mehr, euch 

."lulchen liefs fich den Rebenfaft fchinccken. Noch 

|!einmal ffilite er die Gläfer an, fajste mit zwtij Fin- 

^«erfpitzen hthenäe das Glas, fah Julchen traulich an, 

fprechend : Kun auf Du und Du. Schnell er^iff 



„JuU-hen des GMs.fi« ftterseii itJ -lind fitbern tön» 
»der Khng^ ' - . - * . \ ' 

Js, Herr «rhier. Du' folift kWri • . ' ' 

^arih^^urd« getrunken anä gejiüfst. KqcJi jft'k 
j,Z?it, fpracti Eduards, heute weifs, ich eiv^,pa{reiide$ 
«iStück. KoiiUD^ Herzchen, /piele axir no^b HaUj/ 
a.und Holda. — . So lebten fie ganz fo zufrieden,' 
^,vie ein gliicklicbcs Ehepaar. Um ganz fo zu leben, 
„fehlt«, nJMts, als dafs ßt noch betf einander gefihlaftu 
Ratten." Und. um länger fo elend fortzufchreiben, 
fehlt dem Vf. iiKcbts, als dafs dergleichen Plattheiten 
Käufer ^iden. ,, . 



KLEINE SCHRIFTEN. 



VtAKiiGM» SeBwrrmw., l) Erfurt, b. GÖrliilg: M, /•- 
tiM» Jaackin. BrlUrmtmw-i, orilwitl. Prof. d. Theo!. . «ufsÄrord. 
J- Pbilor. uud Dicector« Ä» Gymiiarit «uErftirtetC. tmeijtv 
Proßraiii« übir die En'?*^*^? d** vorzligfichfiett hibliaihekm, 

'NaluraVif »"•' fiKifilaminlmmf^tti in.Etfmrt, bafoaderi übtr dit 
K»"fffc*""'«" '■ •'"' """W'i/'-'«™' fV-ifenf^-ft: neba dw 
titrit» Nackriiiit von dem Fortgiage dtr fürs hieugc R»ih4- 

.grymnftfium neu «ngslegieh Bibliochek und dei Miireuna. 1758. 

'''*'2)*jaf>endifelbft; M. Jah. Joach. 'Belitrmann'r -^ DriWi 
profff""''" "**' '"'' E"'^''"*'? «•'• — nebR ixT Setißt» Nack- 
rJcli* Tön dem Fortfange »IC. i7j9, ii-S-, 4. 

'3) Ebendafeibft : Aefigrr.atum kebraietrtan hechrhu ttr- 
«imit «d P""- 30, 11 — 15. autiote Vl.Jo.Jmtch.Belltrmumii — 



rj99- 



1 s. *. ■ 



Mii Ver(rn(if*n und TheilniiMk an dem wschfenden Flor 
,jl^j Ig^irirr .Haib^iyntnailunii, welche"' e» theil» dem Eifer 
feine» »«^»enftwille» Diieciors, theiJs den vohliliätigen Un- 
«rfbitiniigf»'--^!".^''."^'^^*" .verflaTikt, «iRfn wir AJe Fort- 
feizuiio der Pi-ogramm« in , von d«-en Werihe und Inhalt 
'^tr ihi vorigen 5ahr(iaiig» (Nr. 17) unfem Lefcrn B«cheiifi.h*ft 
Ibireleet bibaii. N*cWcili ^^. J(. in.eiiiftn jener früheren 
PrLr7nime von der Biblioihek und dem Mufeiiin ^ler kaiferl. 
AUdeniie der Naiurforther m Erfurt g*handeli hatteVeeht 
er teut lur Befchreibuin der foRenaniiten KunfikunniieT in 
demdwiisen M'«i[takauSe über. Nach einet voilauliecu Em- 
ihwlunÜ «« Gegenftinde,'iSie foeil überhaupt in den» Cabinet- 
ten der Merkwiirdiitkciien lu zeigen pflegt, fehildcrt er luerft 
fiu tetiiÄe» Be{Uwldj»fer.lt"iiftk«nmer , und fuhr: dieji-or-- 
miieJicbflen Merkwfirdig keilen daraus namentlich an ; fodanri 
liefen er einiee Bat» lur Gefchichte der Entßchufig diefsr 
Sammlimlt. uVid h.bt llefonde« die Namen des Siifters. Sitn- 
m««d FriW.ÖniJv i«!i.) Wild der wKb.igftenH«forderer tie- 
fes R.biiiei« »"•• Ä«'«" Z"tck. das A.^nken derfelben 
■ . di^urch EU ejiren, hat er gewtfs iiiehi verfehlt. — Der «inie 
Sdiaw der Mark würdi (ketten hi dem evangel. W<ifeHiiaufe 

' ;ft hier in folaehde' fiebe» Fächer .rerthcilt: I. A'n»i'«JieB- 

-f'm»;u«ff. "«'' ^«n» Tbier- Püanien- u.id Mineralreiche. 

*T)iL- SanTmluHg «nrhÜlt fehr Viele», obwohl nicht eben viel Sel- 

reiies H Kvififaehen überkaxfi. IlL GtruildtfyanUiig, 

'S.;brfchaaUrI Vn'cr den ki^i.ieii Gcmilden find miiimier 
fchr felienemidkoftbareSiiicke; «berdies liiid auch die gi-(^ 
{^Z JimSlde bMÜhmi. welche die Bildercallerie auf dem ^b- 

■ftni Wi'ireiifiiJle ausmachen,- und überhaupt der 3'udu»taiiz 
B 1 aimt ncrHei». ' IV. Anli^iiililen. Einige alle Urnen. Gr*- 

-£Li-.™n^n ThraiienseHrse; überhaupt nicht viel er heb! i ehr«, 

••V M«-"/""^«'"-«- Di-^ S.mrnlu.ig'l/.r^Xi/rfcer Mun.e» b.-- 
- ™.-ift manche feltine Stücke ; »m gröfsten aber ifl die Aniahl 
?^?, Medaillen und Sch^nftÜcken , aurh Abgüfft von «rofsBo 
MSn"tr die in ZWn und iJIev geferdyet fiiiä. VI. H'^gen. 
VII Dario» LMktri Zelle. Von dem dreyiahngeiiAufeni- 
li.Ue Luihari in ÄSa AueuftinerklolUr ui Erfurt, leigt wait 



Die Winde derfelben h«' man en Ende Äe« Twifeti Jafcriiaip- , 
derta repariN, 'und die kurt* 'Leb«iisb«lclimbiuig Luthcrt, 
b wie auch,*«rrchieden.c bibliCch^ Stelen auf die Yantiblonc 
in inehrern viereckigen AbtheiluiiEen augebrncht.' .Unter den 
Sachen, die Geh jeui in diefer Zelle betenden, tiiid die hier 
der Reihe iiach Bilfgefiihrt n-erderf, zeidinet' fich bcToodert 
Luth^t BlMiiirain Lebeiiagräfse aus, da ■;. wegen daffen ro»- 

-EÜglicherAehittichltett (ehr gerchatic wird. 

In hin. 3. vtadit Hr, S. .einen neu^u fe!irjfi:barfGi]o!c;n 
y«fuch, eiu dunkles RathTel In den Salomoneirvhen Denk-. 
ibriichen zu cnfwickelti. Er wei'rh.I in der A.bthfi1ung d^r 

' Redeglieder Cowolil, ^la in der '\'Whl derLMartcn und der £r- . 
kldruiig einzclaer Wort« ran aUaa feinaB iVorgängcru alt. 

.und man kaiiii'n*enigfbi;ii» nicht fagcn , difs feifia Jiitarpreta- 

,iion gezwuneener oder üiibcfliiieLcr, .iU die der.iibrlceii n-dre. 
Da Meine Schriflen diefer' Art fo wewif in Umlauf kommen s . 
fo gUuben wir den' Freunden Atr bibÜfchen Exiwefe einen 
Dienft au erieigcn , wenn wir die neue Erklärui>( der Vvrf*, 
«US mlche>'Gch audi.ihre rhytli«iiri:be AbtlieÜuug- Jdtifat *b- 
nehnen Idfft^ hier hushebeu^' 

'i Qu-atfti.v aewXgtikvtie*. 
Quid koc cfl? 
II. Sbm'i giti patri mjp^iütHttt, nee iaatr! fnußa grrraKlur t , 
JS. S*«t, tjvi jmri fibi vifi, ntc tarnen a'fordiblis lot'i : 
13. iSmif', qnl erHlit ■gaudenl altiitjue'fupertitiii ilata-: 
;., 14, .^iiat^ OKI rfeatei kofreM ea/e*, taninmqae atliroi, 
' Vt cemjKinaiit fanpfrfitrr ler/om Jac^ iiniga« agrof. 
ßilntio. 
15. LocMßaruTa .larbat tiwacer. , , 

Ohne Zueifel vcriäher es die v 

fie die Verfe 11 — 14 von dem let 

dem feienden Rjiihiel cofren. So inango4c«.fri!^i<h,)l;tiaiuTw~ 
fender ar<pn-Kte. NaehCitz. - Auch.Ztrflfer {liliitf die Scbw^a- 
rigkcii, uiiB kam auf den Gedanken , i£tts jierJJichier die Xö- 
fuug des Ralhfeh dem I.eCer felbfi (i|)erl.\lrcn h.tbe. "itt-Lt t<;^t 
diefe kUr vor A-vfeii- Eben fo richüe- bemerkt Hr. B-, dafs 
V. II. 'y\'y gaieraüo , ui<4it immer falo« v»» -Erxeuguaß dm 
Menfchen. fondem ittwaiten im »«item S&t» tur VMlütiii«. 
coeius, tongrrier im gemare 'gebraucht werde. So hipr uii^ 
Eiei-h. 14. 5. Weiii] alfo iu dieftm Vcife nicht vbii Mvl^iheu 1 
die Jlcde ift; fo dsrf.Tiich v.u. "MTTQ nitht vöfi der Hein- i 
'tieit der Srtlftr. oder \-«n deni honeßo rerRaiitten wMIkn: vi^- ' 
■mebr i& von ph0fct«r AeiniskjBK und Urtrein^keic dicRM*. 
Indetlen wählte der Dichter hier und v. ij. abUcbtlkh rulctM 
Worte und Redencanen, die mAn theils im phvQfcheii, thel^ 
im moraüfchen Sinne nehmen kann, um die J-üfung de» Riih- 
Teii einig« Aucanblicke fchwcbend zu erhalten. 

Die van dem Vf. erregte Ht^aung, dafsee' Geh autjt in 
fiuReD künftigen Progtammen mit di^tm a<K^ weiiif *u»- 
bauetcn Theil dee biblirchen £«cge[j), bcfchaftigeii werde, iß 
fo erfreuend, daff wir Ce g^N auck ^ulUern Lefem 



*5 - Humero 74. 



[ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Kittwoihs, itn I3. Narz i.Soo. 



' VERMISCHTE SCK^t^TEN. ''■•■ liehe Arbeit, ob fiegleicti ihrer Natur nacli. Kein«« 

j' , Ausziig leiden.- V.. Statißifcher Zußanii dar (irap 

DoRTkuvb: b. Blothe tinü Comp.: ' Magazin Jnr Jchaft-Mtu-k i«i,|?aAi;e 1732 i» (äfte//ari/cf«i- Uebtr- 

U^eftulialen. Jahrgjuig 1797.. 5(W und 6tes Stück, ficht , nebß einigeti ^eographißhm 'Sachrtchte». Dee 

J76S. Jahrgaog. 1798- iftes bis gtes Stück. aSO Flächeninhalt der ganzen Graflchafi wird. hier za 

S. 8-, (i RjWr. 16 gr.) ' . "• ■ 3ii Quadratmeile angegeben, die Zahl der Einwoh- 

^ ner auf 135 bis 140009. Ueber letzte, fo wie audi 

lofo-gang- 17517, ^ünties Stäc%. , \. FiJrt/rieu»^ von über die Feuerftellen, die Abgaben und den Vieh- 

ll ier Gtjchicide (M- H^rfcliafi vnft Familie von Votr fland , ift eine tabellariTche Ueberficht beygefiigt. 

mtfiei* voii Kindlinger. Oie Entftehiing vonderßurg Sechftes SttUll.' I. Fqrtfelzung dir Gejckichte tUr 

Völiiieäeiii ^ab VeraniafTung . dafs {^cli verrchjedene Herrfchaß und FamilU voji Volmeftein. Zur Zeit aU 

fcnachbarre BefitMr von Oberhöfen, die nicht felbft dje Edeln von Volmeftein mehrere Oberhöfe erwar- 
te Bttfg erbauen luinnten oder wollten, an den ben, haben Qc auch allem Anfchein nach, den Be^ 
Burgherrn derfclhen n.ihcr anfchlolTen. So entlland fitz eines Grafengerichis erlangt, und der damit ver- 
km die Burg allmiilich ein Bezirk, ^er fpäter das bunden^n RegaUeii, welche in der Verfaffung de» 
jülniefteinifche Gebiet oder die H^rrfchaft Volme&eia Heerbanns,. d'C Grafrchaff,('Co«itaijM) oder die Vog- 
jenemit wurde. ' (DieTerUrfprung einer Dynaftiever- itey (JdBOcatiäe) hi^fscn,' und fpäter in dep Lehiibri«- 
lient Hin fo gröfsere Auf^nerkfainkeit, da die mei- fen unter den Ausdrjicken von SfanftleAiu» und 
Ich Dynaftien oder Herrfchaften in Dcutfchland auf Fritjinftühlen vorkommen! Dafs übrigen&die iterrem 
iiMlere Art, nämlich durch groftes Landeigenthum, von Volmeftein aufser äiefen Regalien auch andere 
mtftaiiden find, welches von dem Befitzeran Vafal- Gerechtfame aus befonderer kaiferlichcr Gnade wie 
en und Bauern vereinzelt wurde.) Hey diefer Ver- die übrigen Landesherni erhalten haben , ift nicht ^a 
mderung blieben die Befitzer der Oberhbfe nach wie tezweileln , ob fcbon djeUrkunden hierüber, fo wi« 
ror dem Reiche verpflichtet, d. fa..,ric . hatten die über die iJelebnuugen, nicht mehr vorhanden find. 
VerbVndVicUteit bey jedem Reichskriege perfönliche ll. Etwas über die ehemalige Vereinigung des bifchöf' 
Jiricgsdicnftc zu lelften; auch hob das freye Lehn* liehen pailerbomifdten Archivs mit dem Domiapititl»- 
band das Eigenthum der OberhÜfe keinesweges auf^ rlfchen , vjui die ncchkerige Ahfondentng deffelben von, 
fonJem knöpfte blofs die Belitzer derfelbcH deige- diejem. Die bemerkte Vereinigung dauerte fo lange 
talt an den Burgherrn von Volineftein, dafs. diefer als das gemeinfchafdicbe Leben des Bifcbofs mit def 
!er oberftc Hauptmann wurde, jene aber nur gemei- an der Kathedral - Kirche angeftellten Geiftlicbkeit, 
■c Hauptuiänner von ihren Mann fcha/lcn und Com- dauerte. IH. KeiSebemerkungen hiftorifck - to^ogva^ 
agnieii.. Zuerft ßndct man diu Burgherrn von Vol- ^hijch - ßatifiijchen Inhalts. (Forif(tzung.) Pie hier 
tellciii in der erO^cn Hälfte des laten Jahrhunderts i mitgctbeilten Nachrichren lind gröfstraitheils fa&kannt^ 
nS gewöhnlich lianden fie damals in genauer Ver- und betreffen vorzüglich Mülheim und K'iln. IV. 
induiig mit den Erzbifchöfen zu Köln, welchen fie lieber eine tnjcttrift auf Landegge. Ein Qedicht vot» 
ueh die Vogtey bey Soeft und über das Stift Herdi- Dr. Kliintrwv. V. Von den beträchtlichßen Mätißel» 
ie, verdankten. ü. Eine auf Billigkeit gejlütztt, und Gebrechen m Bijsthiim Paderborn. Viele diefer 
b'etiß unbillige und «ngerechte Gewohnheit. Dur Mits- Mängel findef man auch in den meiilen andern geift- 
rauch,, gu^.-n welchen hier mit Recht geeifert wird, liehen Staaten* als z. B. den Hang zum Müdiggang, . 
etleht in den bäufi«;en Ausftandsc'i-ihciluitgcn (eine zur Bctt^ley, zu Wallfahrten Ai-.f w. ; eine befondcre 
.Tt von ^toratcfrien) zu Guniien derjenigen, wekhe Rüge .iber verdient die fchlechte Regienmgs vcr\val- 
acb entfcbiedencin Rechtsltreite dem obliegenden tung,- welche der Vf. auf folgende Art fcbildcrt: „zu 
%eiie. zur Erfüllung des ergangenen Urtheiis verbim- meinem nicht gerifigen Leidwefen mofste ich un- 
en find. 111. KranlUieit der Seele,- ftiii Gedicht. IV. längft erfahren, dpfs man den Bauerii wegen rfick- 
'.htige ^«/atze und Verbejferungen zu der bey van ftandiger Steuern, alles Vieh geiiommen , /eibiges aA 
tteinert im ^ten.Theile der IVefiphälifchen Grjchichte den Meiftbietenden verkauft, und dadurch den gaa- 
►-1S28 — 1582- gedruckten Bejekreibung rowi Sihlojfe zen Hof rijinirL, auch den Befitz^r auf Lebenszeit 
rohner/I^fi (Vol«neftein?) und der davon dependirei^ unglücklieb gemacht hat. Die Rentkammeni fcheinen - 
«w vorr^aU Votmerßeinifcken , jetzt Rekijcktn Reichs- überhaupt nur darauf (daran) zu arbeiten, den Ünter- 
thnkammer. Dergleichen einzelne Berichtigungen tbanen noch den letzten Blutstropfen auszuprelTei^ 
OB allgemein bekannten Werken fmd eijie febiuätz- den ihnen ihm Vorfaiueu Andacht, nebll der kl&-' 
jI. L.Z. 1800. Erjttr Band. Ee«e ftw- 



S«! 



ALLG. L.rHiB.^i:UU . ^EITUNG 



fterlichen Geiftlichkeit gelaflen -trat. -Bey der«-JttAi» 
T^rd über ünrichtijkeh , Vcrfchwejftin^ (Verfchlei- 
fiiifeL.'Sporttli'uthl uif-H". vielfaÄfc cftlagt, üntjge-'. 
w£miini*h>crntTi.d'er)iJiitg(? in Verfall Teiiier Nahrüng," 
(ler das Unglück haLt-eiagn-EgclttJtand&t. ancvoUp 
piittclinäfsijifr BeträclitUchkcit zu bekommen." VI. 
Status der hoclifürfllich - münflerifchm DoTttaine'n ohne 
SubßJien und GaidegeUier. Der jährliche Ertrag; wird 
ungeßhv «r 60.887 ■R'Wi'. 23 ?r: 1T)ft, die - geirofanH^ 
clien Ausgaben zu.36.OS1 R^Wr.. öi gT- fijff-, ang?- 

■ g^ben. ■'■'.'.'■'' " 7 

.''Jahrgang 170g. (Erftis' Stüek.' S. A. fc. Z. ' 
1709. Nr. 17.) Zweites tmi drittts Stück. ' I. Bry- 
trag zur GefshicJite der OfetminAs . «nrf Drcithfubrik. 
( Fortfetzung. ) Von der 'Oremuridsfabrilt ift fchon 
in" dem vorhergehenden HeFte , "Nachrichr gege- 
b(!n wordei;!. Die Drathfabrtk befindet fich in' den 
Städten Liidonldieid , Alt^m und IfVrIohn.' Zur 
Vcriiittiduiig alltrConcurrehz, haben fich die da' 
iSeeii Dräthfiibri kanten in die verfchicdcneff Sorteo 
dureh , Verglfeiche gctheilt', doch' ift die Zunft zu.Lä-- 
de'nrcheid dut-ch TCtfcbiedene. Urhftande f« kl^irt ge^ 
worden , dafs jetzt ein grofser Theil der LüdeuTchei- 
der' Sorten zu AltfiKB mufs Verfertigt werden. Die 
älfefte' "bekannte Urkunde, iu «welcher 'die Dratbfti- 
bHk iii Altena erwähnt wird,- ift von Wlg- B'^ zu 
Ende des vorigert Jalfthuriderts aber hatte fieniih.t 
die| Hälfte ihrer jetzigen" Wichtigkeit erreicht ^ die 
fie erft teir dtr Zeit erhielt ; als man anfing vier fei- 
nere bisher unbekannte Seiten v'on Dratb zu-ziehon, 
dereu Abfatz denDebit aller übrigen überfteii;r. Die 

• Krazendraihfabrikzulferlohn verdankt dem djflgert 
Bürger H^-rtHann Schmorte ihren Urfprung, der den 
etilen KrflZflidrath/ichct^ii/inBM Lindlnh von Athen 
nach Ilerlöhn brachte. Zur Aulnahine der Draib- 
Fabrik. dient die'StapclVerfaffung, woUbe zucrit 1722 
bey "der KrazeftdrathfabriX m irerlohnzu' S'ande ■ 
itaiti, Ond darin bclltht, dals-fich eine gewiffe Gc- 
fellfiiiaft verpflithtet hat. allirn zu 11er!ol>H vtrfertig- 
len KrazendratU ffir beltiinmte Preife zu kaufen i die 
Fabrikanten aber vertiuncleii find, ihren Drath an die 
Gcrellfchaft abziiliefern. Eine ähnlicheEinrichtung 
ift 1744 auch zu Altena getroffen worden. H. Qt- 

- fchiekfe der edlen Herrn von l'olmefiein. (Fortfetzung). 
pier wi'rd z.uftrderft von der altem Rcgicrnngsforui 
der Hrirfdioft Volmeßein gehahdell. die fich mehr 
nach hißonfther Analogie ftis nach ficböm Nachrieh- 
teii beurlhciloif läfst. Ferner werden dJC' Urkunden 
Jjemerkt, worin, die Herren von Volnieftein theils 
im Gefolge der Kaifer iiiid der Erzbifchofo von Köln 
erfdicincn, theils als filbfthandilnde Pcrfonen. (Die 
letzten nthMieu erft feit 1218 ihren Anfang.) III. 
Biograpiiifche Nachrichten von Cafpur Zumklilj von 
'Schiiter. Diefer merkw flrdigc Mathematiker ift «lei» 
irren Nov. 1704 zu Mifnfter geftorben. IV. Ueber 
tlnerfang und '^agä mit Rüc^ficht auf .die Graffchnft 
Na' k und d-'ren GeJ'cfiickte. Nach' einer kurzen Daiv 
ftclluijg 'I-'t- zur Jagd gehörigen Thiere, die ni^n in 
der Grnffchaft Jlark linder , bemerkt der Vf. fuhr 
richtig , dafs fc!ioi( feit der Zeit als die dcutfche Na- 



•im» i1»re-W«futfifE« flicht mebr veränderte, die Jagd- 
uiid Fifcherty in dem Privatcigenjhum befyiffcn w»-' 

"r^if;'' Hiertey'ßcbi'eifdeil fcbumWräTAViSeripruch 
zwlfcrfert dem-tfÄjar*{ir«'6cü. ü:i/t.""^.Vi.rnn'c!i weJ- 

Cfap'n iV'^ J^f"'^''}^''n "MlFn grnftHnThjJI ihrcs LebcHS 

auf der Jagd zujjrachtun , und Tacilus {de ill. G. ifl.) 
Ti'ach. welchem iienicht vieloufdicjajjdgingen, durch - 
die Vennuthung zu hebcii, dafs erftcr von den Duut- 
feheir^berhaupt , letzter btoft von dem Gefolge der 
FärftcT^ ajde- , (liüch Bec. MejÄung-dütft^ djoch *iie. 
Vermifthik^ anderer Geflchrttn (z. BÜi'nC^i'a^ Ta- 
«tawi.T. 3.,p. 437.) dca Vorzug verdienen; dafs di«. 
in der beinerktcH Stelle des TocitHr e'iith.iltine Ne-. 
(SsrioTt wcf^elalten werden mufj'; Wcd fchoii die vor- 
hergehende Sehitdärunj^ nicht btofs auf das Gefblgc* 
fondertv auf die ^au7.e Nation, zu paffen fcbeint.) Ob- 
gleich die .Jagd ein Zubehör des Pyivatcigcntbums 
M'ar,' fo böfafsen doeb die Fürfte(i noch vor Kiyl des 
Grüfs'ea Zeitert,' ■rfEitlaufüje Wildlj ahnen'; auch ge- 
bahrrc jene Gerechtigkeit Biofä den Oberhüfcn, die' 
fich von jeher Tör den Ünt.erböfiin durch verfchiede'r 
ne VotTetite iuSZe ich tiefen. D'urch das Lchnsfyftem 
erlitten die Obecbölu wichtige Veränderungen, wel- 
(ihe auch auf A\b Jagdgerecluigkeit grofscn EinSufs 
bufserten. £ald'blicb lie bey dem in ein Auithaus, 
fiittergut, StadtoderKIofter verwandelten Q'^crbof, 
bald wurde fie von-ihm'abgeriflVn, und einzeln ver- 
-liehen, vei'kouft und verfdienkt. Y. Sollte tt^n dem 
'Scltullehrern nicht mit G'Walt denfchwarzm Ruck M-ie- 
der anziehen? von RectOT,Seidenfl ucker. D«'fe durch 
einen Ämzelncji Fall verjulafttr Satyre geg.-» den 
Glauben an die Nothwendigkeit des. fcbwarzen Rocfc« 
bey t\en Schutlehrern dürfte wold jri'genwaro'.T nur 
'noch auf wenig Orte Anwendung Icidrii. VI. fon 
den betrachtlichjltn Mangetit und Gebreck^n im ßifj- 
(im« Vaderbotn. (Bcfchlufs.)' Die SchÜdenmg. wel- 
che hier befonders von den Lehrai.lbilien diefes Iloch- 
ftifts gemacht wird, ift in derThat traurig, und ver- 
dient die grofste Aufnierkfaiiikeit der daügen Regie- 
rung. VII. I/erieichnifi der m Herzogikitm Clevt 
»nd in ■der Grafschaft Mark vor. der dafelbft in de» 
^ahrtn 1-711 und iji± befohlenen allgemeinen Einfüh- 
rung des Berliner Scheffels, im Gebrauch gewi'fenen 
und zum Theil noch in Gebrauch feyend en (iibli- 
chcn) Kom-JHai/jf«, »H,i was diefe an J^erlintr Kan- 
nen, deren .^6 auf einen Scheffel gehen, halten. VIlF. 
■Provincial Matricul der Graffckaft Mark vom I3ten 
Oct. 1661. IX Wahrheit und Liebe. F.in^ Gedicht 
■von D. Kläntrup. X. Üerzeichnifs der vomekmfitnAt- 
nunßiftungen zu Muußer, (und) ihre(ry ja/irtu,« ^i») 
Einniilime und Jusgabe XiyöS-) 

DoBTWuwn, b.BIothe: Der WeflpkalifcheAnztigfr. 

■Mottat^nlius-~Dectmber. 17^.^16$. 4.(iRtlüif. 

. lagr.) ', ,,' - ' 

Monat §anuar — ^leaius. 1799. gagS. 4. (i Rthlr. 

' 12 gr..) ■ , . ■ . . 

DicfcZcItfchnft, welche vorzüglich die Verbreitung 

gemeinniic«iger Kcpntniffc in Weßpbalfn bcübfichd- 

get, enthält fulgtfnde Rubriken i i. Eine geUrängtt 

. ' " - ' . Vebir- 



989 No. 74- M-^^2 iSoo- ' V» 

Utbaßettt itr wichtigfien poUtifchm Ertignifff. Dieft, und Gefchwaia» •befnfltnd. (J. l-,ä< 43S-)' Ein Ga-, 

könnte wob) den .vielen poünichen Zeitungen und fundbeJiskalender <J. 2.. S. 5?7>> ' Ueberdies verdie- 

Journaien überlalTen bleibm, und andern nüli^Jicbeni iicn auch befotideFS von Seiten der StsBrspbllzey rer> 

, AuHatzen Platzjmtciien. U.- Das allgemeim! Intereje fchiedeue Abhandlungen AijfincrKraiBkcit, welche 

U^eftiilialeHf iitUeffeniU h'tuhrichtitn. ij fiH-iralitat. die inedicinifcbe Quakfatbcrey und' Pfufcherey bft- 

Als z. S. von herrfcbenden FthLem und Mifäbräu- uofTcn, unler andern die octcnmafsigen Beyträge zur 

chen. Higher gehört der Autfatz über die Mir^bräu- Utirchitlice der Medicinal - Polizey im V^ße Recküng- 

cbc,, welche, iftit den Aufzügen der Bürgercoinpag- . bfaufen (J. 3. S.738.). 6) (Jekonovtie. In diefe Klaffe | 

nien in einigelt Gegendcu Weßpbalcns getrifb^nwi-'r«, gehören folgende Abhandlungen. Ueber die Bren- 

den i (o fttU d^s kleine Stadtchen Uerdeck^ über 1500 ntflc), und ihre Vortheil'e. <J. i. S- 130- Unter «nderi^ 

Rthlr. auf einen fokben Aufzug verwendet 'haben, bat tnan in Schweden beobachtet, daTs alles Vtek,>k 

<f. Jaht^ang; i. S. Ji2&-) Ferner wird (J. i- S. 492O wHches im Frühtphr NcHUn eefrcffcn hatte , itn Souvr 

eine fch^dliehe Gewohnheit £erü^l, die üch unter mer von der Vielilcuche verfehont blieb, UMd felbft - 

dein Nain^n des Austronunalns in einigen Gegenden bey der nusgebrocbcjien Rindvtehped alle -die vcr- 

der Gntrfchafi Mark erhallen bat. Wenn nämlich fchont blieben , denen man zeitig genug vor der An- 

ThätJichkeiteii in ciüer Familie vorgeiaUeii find , fo fteckung NcfToIn an frelTen gab. — Vtm dem Nutz^iv . 

verfauiineUt ficb den folgenden Abend eine Menge derFLichbfchabcn fürdieObitbaumzucht. (J. i. 'S. 40-)-'' 

Kinder, die fulgende Worte öfTentlich ausrufen: N. Ut^her die Stcinkohlenarche als Dünger (J. i. S.go.). 

N. kiät ßit IVihf (odei Schweizer) gejchlagtn dat weil Der. Nutzen der Stainkoblen in diefer Hinficht wird 

«i'A dem Kiddev kUtgm. Unter der näinliclieu Ruliriit hier beAritten , dpfär aber der Abgan; von Holzkphr; 

foUcn auch Lebensbefchreibuiigcn von Weltphälinr k,i in den Diftrictcn , wo Rohbainincr find, empföh- , 

gern mitgetheiit werden, die lieh durch gute oder len, wenn folcher iii den lieerVicn verafthct wird» 

böfe Handlungen ausgezeichnet haben, allein wir ha- Gegenbemerkungen hierüber (J. i- S. ijS-)- Ucbcrdie 

ben in diefen Stücken keine gefunden, man müfftt« Eichelgärten. (J. i. 5. igo.)- Von der Cultur de»- 

denn die Gefchichte des Grafen von der Mark £nr Weifsdems Q.-i. S. 235.). Wie kanb fich Weliplin- 

gelhen in. hierher rechnen (J. 3. S. 133.) die abcf len herrlichen und wohlfeilen Wein ziehen? (J. i. S- 

eiocb, eigestlich iHe!tr in ein hifiorifchcs Journal ge- 396.). Vom Urfprunj des Bntndes im Getreide und 

hört. 3) Eyz'thiuAg. Diefer Artiltcl ift einer der er- über die Mittel ihn zu verhüten (J. i. S. 'Soi.). Ueber 

giebigßcn gewefeu, und wir haben uns gefreut, hier die Beförderung der Dauer bey 'den Gebäuden (J. i^ 

fo viele Nachrichten «ber die VcrbefTernng Weiipliä- S.736.). Ueber lebendige Hecken (J. 2- S. 427.)- Von 

Itfchcr Schulen zu lefen. Man vergleiche unter an- dem Nlitz^ der Heuerbänfer und Heuerleote (J. 

dem de« neuen zweckmäfsigen Schulplan füc das j.S. 64o-)- Unter den letzten werden folcbe Lnnd-. 

Lutberifcbe Raths - Gymnafium zu OFiiiibrück i (J. i. teute verltandcn, die oi-m in andern Gegenden Neu- 

S.476.). die Nachricht von devSüdarliindifchen Seiiwl- bouem nennt, und welchen einzelne Grnndßücks 

lebrer-Gefellfchaft (J.3. S.362.)> die Vcrordnungdes zur prürscni Cultur überlaJTen werden, ff Handlung 

Kurlilrßen von Köln in Betrefl der von den Geiftli- und Fabriken. Diefe Materie ift nicht fo. ergiebig gc- ■ 

chen zu führenden Aufficht über die Schulijn des Ve- wefen alt die vorigen, obgI>-'ich ihreBearbeitungeben 

fles Recklingfaaufen vom loten Auguit 1757 CJ- 2- S. fo fefar zu wunfchen wäre. Vorzüglicli gehört bier- 

^44.), die neue Einrichtung der Schute in der ISauer- her ein Aufiaia über die Schlcflfchcn Eifcngufs- Waa- 

Aliaft Oekinghaufen. (J. 3. S. 724.) Audi verdient ren (J. i. S. i.li-)- Die Bekanntmachung der neueii 

hierbey eine Antwort vom Hn. Pred, hlijller zu Elfey Cattun- und Leinewaiiddruckerey zu Apierbeck (J. 

auf die an ihn von einigen Sthullebrcr» crfangene i. S. 172.)- ^in Vcrzeichnil's der in dem Gericht Ha- 

Eiidadung, eine Gefchichte der Grafrchufi Mark zum gen (einem zur GrafTchaft Mark gehörigen Diftrict) 

Gebrauch der Schulen zu fchreiben (j, 3. S. 55) E^- vorhaMdcnen Fabriken, welches Nachahmung ver- 

Wäbnnng, indem wir ganz mit feiner Behauptung diente (J. i, 5, 3320- Uobor das Tccklenburf ifclie 

Abereinftimmen, dafs miin zu diefeni Behuf blols eirt- Linnen (J. 2- S. 746.). Die Wichtigkeit diefcs Indu- 

zelne Stücke der vcierlrinfü/chen Gefchichte ausheben ftrtczweiges Iflfst heb fchon danrns abnehinen , «lafs 

Tollte. 3) Vornrilieile. Nuth den vielen hi diefe jiufser den vielen andern Lcinewnnds - Sorten Mofa 

KlafTe gehörigen Auffärzen zu unheilen, mufs der gegen 8cx>o Stück X.öwendlinnen in der Giaffchaftgc- 

Aberglaube in W'fftpbalei^ in Anfthung der Gefpai- macht wenUn, die über 140,000 Rthlr. am' Weiih 

fter, Ahndungen (oder VorgefrfiichtenJ T.:ufi.Isban- betragen, g) ^ütziicht ErjLmiti,nof.n ailer Art. Als , 

ner, u.f.w. «och grofser feyn, als in de» meillen an- z. B. die Befchreibung derLüfcberfchcn Wa (Ter fehle u- 

d«m deutfcben Provinzen. - 4) G«'f VolkibAcher, Be- der (J. i. S. 3Ö4.). Ueber die Erfindung des Ncbna- 

tanatmachunffund Emffehhmg dtrfflbf». 5) Gefund- delpapiers (J. 3. 8.397.). Von der Schürinannifchei» 

keiiskunäe. Z. B. von dem Nutzen der Lohbiidcr (J. Kratz- und SpinnmaTchine in Hagen (J. 3.' S.773). 

I. 5. asO- Ueber D. Lenharits Trank für Schwange- 5) ISJütziichi: AnftalUn. Hierbey verdient befondcr^ 

' rßx (J- !• S.37,)., Ueber den Scheintod (J. i. S- 84-) ausgezeichnet zu werden das ncueße Feuerfocietats- 

Eine Kritik diefes Auffatze» (j. 1, S. 345.)- Voriichts- reglemeitt für die Graffebaft »arkCJ. i. S. 234,), wcl- 

regeln bey hcrrfchetider Ruhr (J. i. S. 376). Nach- ches verfchiedene intereiTante Abhandlungen vccan- 

ricbt an Aerzte die Ueiluug krebshafter Gefchwüre lafstliat; unter andem aber den Nutzen grofser, und 

' \ de» 



591 



A. £. Z. MÄKZ ISO 



S99 



Sien Scfaiiden Meiner Vetunffteamn - Qefellfrharten 
O- 1- 'S. .^Ö5-}- Auch findet nun (J. 2- S. IJ29O einen 
Vorfcbla^ die Errichtung einer WafTeratlfCuratisge' 
fetirchnfr in den Rheing^egenden, und befond(-'rs tn 
de« Königlich Preufsifchen Landen betreffc-nd, Eud- 
Öch gehört, hierlier die ofHcieUe KachfJcbt v«n der 
Vieli-AVzneyfchulezuMßnfter (J. r. S.699O. 19) Va 
tetländslitbe. TJnter dieHer Rubrik foHen N'achrichten 
von dem VerliülinirCe der Unterthanen zu ihrer Regie- 
türig, von patriotifchen Aufopferungen u. f. w. tni:> 
•' fretheilet werden. Aus dicfer KlaflTe bemerken wir, 
. die patriotifchen Vorfchläge, wie isan am zireck- 
vmäfaigfien die ÄHwefeiiheit des Künigs vonPreafsen 
in der GraF/'chaft Mark feyern könnte (J. 3. S. 274.). 
Statt der gewöhnlichen Aufzdge und Gelegenheitsge- 
dichte empfiehlt der Vf. eine frejwiilige Öntorzcich- 
iiujig zum Beften der allgemeinen Schulverbefferung. 

- n) Geogrnphifclu tiiui ßatxftiftke ü'^ramienutge». Die- 
.'fer Gegcnftand tndchtc großtenthetU f<^n unter den. 

Qbrigea begriffen feyn. hefonders unter der falgen- 
ien'Numer. js) '^nflitx; folizrtj, Camtrale. Unter 
den vielen hierher s^chängeaAhbRHdlungea heben wir 
folgende aus ; — üeber die VerbeflTerun* des C»n- 

- ton-WeFejks in der Grafrchaft Mark; worin der Vor- 
schlag getban wiri, die Werbefreyheit nicht auf ein- 
zelne Dillrirteeinzurcbränkcn, fondem auf allenütz- 
Ittrhe Gewerbe der ganzen Provinz auszudehnen; (j. 
I. S. 54-) der viele G<;genbsiiierkuiigeii nach ^h ge- 
zogen hat, — Ucber die nach theil igen Folgen der 
Leibzucht (J. i- 5. 422.), welche auch aufscr VVcft- 
»halen fiatt £nden. — Auf eine ähnliche Weife wird 



von dem Zehehtcn gehnndelt, {J. i. S'.4?S3> ^nä tu- 
gleicb der Vorfchiag getban; (der aber blofs an Tol- 
cben Orten ausführbar wifre, wo lieh der Ltandtnann 
in grofsetil WohlftandeTwfindet) daft die Zthentbe- 
rechtigten ditfe Grimdgcrechti^ett dem Zehent- 
pftichtigen zum höchflcn Wcrthe entweder verkau- 
fen, oder auf eine Rtlhe von Jahren verpfänden inö- 

, gen. Gr6fseni Beytall verdient der Vorfchlag , der 
in ehiigen Gegenden Englands wirklich ift auagefiih- 
ret worden, durch verhsltnifsmäfiige Vertheilung der 
Zeheiitbaren - Grundfiücke zuifchcn dein Zehent- 
herm und Zehentpflichtfgen, die Zeben'ten ganz suf- 
Kuheben. — -Circuiar-Verordnung fü^ Cleve und die 
Graffchaft Mark Aber die Verlegung der BegräbnifTe 
aufser den Städten and Dörfern voin-gten Sept. 1758 

. nebit einigen Ideen zur Erleithterung ihrer Ausfäll- 
rung (]. j. S. ($05.). Ueber denfelbigen Gegenftand 
findet laatt auch verfchiedene andere Vorfchläge, S- 
6g3 »nd 773. — In einem AutTac/.e (J. 3. S. 363.) 
wird der Schaden gezeigt, welchen die Morkthcilunj 
der Holzungen geftiftet hat. — Noch verdient eine 
Anfrage wegen der Kettentortur in der Grafschaft 
Mark (J. 2. S. 735) bemerkt zu werden , welche da- 
rin beßehen foll, dafs ve^rdüchtige Leute^ fo lang« 
und fo oft mit Ketten gclclilag^n werden , bis iie ihr 
Verbrechen g«ftehen. III. FamHiM und andere Nach^ 
■riekten oon Ueifrrtthen, Gfbnrten, Sterbefällea 1». f. w. 
Wir fchliefsen diele Anzeige mit dem Wunfche, dafs 
auch in anderen deutfchen Provinzen , ahnüthe Intelli- 
genz -Blätter , wo dergleichen noch nicht ilod , entftel- 
len mögen. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



jircbcii Buchli.: Veber die yerierbttijt der fValdangm inf 
ttfanJer* fiV/jfriKrortnji/» md Ratpenfrafi mit Hinftrkt «nwr- 
ticiur und angtunaidter Mittel vttn J. J Ewig, UenOßl. VU\z- 
Zweybriickifcheii Oberförfter in nöiimen. 179^. 7J S, g. fßgr.) 
NKh dem Vf. iufsei-n fidi die VerderbnilTe der VVaWiing.^ii. i) 
durch die Ti^rfcbiedenheit des Enlreicha nach I.age und fozifli- 
ger Befi-haffenhiit , 1) durch uiiwiirfarchafdiche 3ehand]uii$, 
und 3) durdi MiCirerbälinifc dei- VViLteruns^ Wenn dah«r die 
fichteii niclit deiirechienBoden haben, nichf pehdrigbeirirth- 
fchafcel werden, und Hiw« und Rilie nachiheiliy auC üe wir- 
- keiii robelinden Tie ßch in einem kränkelnden' Zuflünde, Cnd 
äanii blof» fähig, dnf» der Borkenkäfer eindringen kann, und 
fo cntftsht die FidHeHirorkni/t. Her Vf. leugnei „foiiar den ge-, 
rin '£eTi Grad von Walirfclteinlichkeit , dafs der ^urkenki'fer 
eijii^mdnrchi'aT keinen Zufall geftdlirten ^ani c.-J"miil^'n ISaiimo 
Co rdiaden könnt, dafj die« die nacbfte Urfiche xu feinem nach- 
lierieen Abltehcn Tev: e* Diöchle Aa« in einem TanncntirU 
1 (Fichtcnartej liegenacHolx hinreichen die fcitwarmandin Käfer 
»»ufiBtirfimcu odur iiidili fie möchten ferner Coh in eiKer ge- 
ringen oder grofÄen Anzahl vorlinden."- l>ie Mittel dasegeii 
lägen in einer iweckmnrsigeu Forftwirthrchaft, damit der Wald 
Äichc und gefctloffon btetbe. Auch der RaKptnfra^i folJ nur in 
einer uiircchun Behandlung feinen Grund haben, indem erim- 
iBCT in UaiD«a YVäldcheu xwifckeu AckerMdern ■ die der Son- 



J 



n» immer lusgcfetzt find , oder in «asvelicbteten Hölzera _- 
fjnge. Es werden dann folgende fchädliijji« Waldrauyen': iie 
Rini'elraHpt, die linupe der ForfluarMfrhtnentTlin^, die Pr^ 
etßivniraitpK , der FLci-httuJpinner , oder die Nonttt, die groftt 
rimcke Kitjtrnr.inpc, der FokrenffiM-atr oder FoßiflioM , der 
fjVi-jtfüu'irit/ir Mnd Ficktenjavger aiipegeben, Von 'der Nomne 
fagtder Vf. fie vei'mehre lieh glüehlidierweife nicht fo li(iu£{ 
und werde audi nur einfam auf den IJaumen Angetroffen. Ate 
Gegenmittel 'de* Raupen Cra fie« führt er mehrere bekannte Iv 
fecuniri«», dieScbweinehikung, die kleinen WaldrüceJ au& 



burfchen, damit die uÖihif(en Vorkehrungen ^leit-li anfangs ge- 
macht werden können. Dies ifl der Inhalt diefcr StfhTift, in 
welcher man einen .^lann kennen lernt, der Geh .durch ma»- 
cherlcy Kenianifle i-<ji- feinen Aintsbrüdcrn vorchetlliaft aus- 
leicbnei, dCr aber ficherlich durch feine Grüiide und' Krfali- 
rungen für die Behanptmtg , dafs der Bcfrkenkater hiots kran- 
ke Bautne nngreife, keinen von denen, die ent-gegsngefeii'.ict 
MeyniuigtJnd, überzeugen wird. Die WabrtieicliKgt, nach Ret. 
Erfahrung, hier in der Mitte, bcy kränkelnden fängt er ai^ 
und bey gefunden hört er auf. In der Befchrelbung der Raupcü 
1Ä er fo unvollfUiidig und kurz , difs bey T-icIen .dar gr4f$(w 
Infectenkatnner batim im Sunde («yn wird, eu beftimnenj vHt 
«r für eine meyiie • 






«b,*^OOg.lC 



39J '" Numero 75- , ?** 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Do»ntrstags, 4*m 13. Mär* i8oo> 



OEKONOKIE^ «Urs es, wenn d«a HafertnaBfs ebenftlls durch das 
Gewicht beftimmt wSide, «Isdann wäre es überall 

K.itKt«. VSomme«: HanihHtktmm maaUOim <k- rerftündlich. Hie Behandluns der F<riilen be7 d«r 

tnueheflirPferttetigmtlHhiirT,ffttd*»trUiktri»4 Geburt nnd,bey Ibrer Eniehua;, tft gut aosfcßtirt. 

fürStodt- mi DorfSckmHdt, oder: GrAtdilictar De» Fohlen foll nun hey der Gebart l^gleicb das- 

Vnttrrieht, wie gmtt Pferde a» enäehm mid wit fosientnnte Fobleiigift aui dem Maate nehmen, dkmit 

di< gewölmUeken KratUheüen düefir Thien ge- es diefea nicht, als etwas felir fchli<Uiches htnunter 

Jehwindwmdßeher /cmkiitenßmd; äeegkidun, wii febliBee; dasmufs aberwotd fo sefährlichnidit reyn. 

«w« Hy dem Emktmf der Vferd« fitk t» verhökern üti eine Menge Fohlen ohne die Anwefenhelt eine» 

habe, ißm piekt ««s den Roftluutälem trtngw *• Menfchen geboren werden, wo diefes «Ifo nicht ver- 

ifierde». AUes dorch vielivhtige ErbkrifnjS ^ hindert w«den luinn. Das Folgende, betrifft denBe-, 

fiätigt gefunden und niedergefchriobon roa C. Ichlag der Fohlen und der Pferde OXerhau^, und 

H-Miümer. 1799. VllI ».3998. gr-S- <l&thls. enthalt ganz gntt Regeln. Was der Vf. Aber die 

$ gr.) KMätkiersutIa vorUäp, ift der Erfahrung angemet 

FJen. £r!giebt verfchiedene Arten derVerpaamagani. 

Ar die PfeidceigenthOater Ift diefes Handbudi wo auch ein Pferdehengft die ECelftute bedecke« 

wohl am mehreften beflimmt. Der Vf. Tcheint mufs, wovon aber fchledite MasUhiare «der Mbd(. 

nrsr hierunter romemlich die Landicute zu ver- «fei 1 wie er fie ssm Unterfchlede nennt , Allen fot- 

ftehen , allein die aus hohem Ständen h&nncn tinen ]eu. Rec kennt nur die bdTere Art, vro nXmiich der 

eben fo nützlichen Gebrauch davon machen. Die Efelbeneft zu der Fferdeftate gebracht wird. Wen« 

Schmiede hingegen finden (aufser denen, die etwan der Vf. behauptet, dafs es nidit Cd nöthig fer. aus« ■ 

fich mit Pferdecuren abgeben) hier nur das Wenige lündifche Efelbengfte kommen zu li^eit. londerii 

was den Befchlag der Pferde betrifft , .und den Pfer- man nur einen der gräfsten gewdhntidwn Efel dir ' 

deverleibem fdltt der kleinfte Theilzui denn da die zn auszuruchen briiucbe, fo lünn ikm enqiegenjn. 

«rmleVigc ClaCTe von Thieren, die ihr trauriges Looa fetzt werden «.dais es fcliwer &tlen wird, einen AI. 

■u AliedtpfeFden beßimmte, weder sof Reinlichkeit, dien zq finden, der tauglich hlerze i^üre. Die ita- 

noch auf die übrige hier rmpfohlne gute Pflege An- .lienifchen und auch die fpanifcben Efclbefchiler find ' 

fpräche machen darf, fo bleiben für diefe bochfteus von weit gröfserm und fchftnenn Baue, und folglich 

nur die wenigen Heilmittel EurUnterftützung ihrer, die vorzüglichllen za diefem GefchJfte. Dtefe wer- 
durch Mifsbrauch zerrütteten Gefundbeii, übrig, zu. den aber auch febr iheuer und oft zu 100 Louiad'or 

deien Anwendung aber ihre hartherzigen Elfenth^ dasStück bezahlt. Was derVf. noch weiter ron des 

mer leiten aufgclügt find. , Maulthieren Tagt 1 dafs fie weit dauerbaiter als Pfer- 

Öer Verfafler hat keine neue Entdedc^ungen ge- de find , bey geringerm Fntter mehr arbeiten kän- 

mfcht; auch ift feine Schreibart etwas fch^eppend nen, lünger leben und weniger Krankheiten ausge- 

und zum Tbeii altfränkjfchi allein dos Bekannte ift kat find, das ift wahr, und ihre Anzucht verdietue, 

gntfstenthcils gut geordnet, befonders ift die Ze^ wie es auch in den bannöverifchen Landen bereits ge- 

chenlehre der Pferdekrankheiten febr deutlich , und fcfaieht , altgemeiner gemacht zu werden. Bey dem 

demZwecke des Vfs, für die niedere ClalT% zu fcbrei- Kafirve» bemerkt der Vf. mit Recht, dafs die zn 

hen. ganz angemelTen. Dafs der Vf. nicht immer jung gefchnittenen Fohlen nicht gehörig heraus Wach- 

iMchbVtet, fondem aus Erfahrung ^richt, leuchtet Jen und in der Folge matblofer bleiben. EinHengft 

deutlich hervor. Das Werk zcrtallt in^d^yAbfchnit- der gerißen werden Toll, inufs wenigftens g — 4jBhr« 

4en. fai.dem erßt» wird Tcn dem Jftan,,dem Alter «u fcyn. Der Frühling iftUeizn die befte Jahrszeit, 

sJer Pferde, wie Zuchtftuten bd'cfaaßen feyn ' folliei^ «po die gefchnitienfn Hengfte, bis zu ihrer Heilung, 

and ron demBedecken derfelben gebändelt. DerVf. liglich in fljcfsendes Wafler gefülhrt werden können, 

cnacht S. So- die Bemerkung, daf» man die.gtöiserf nnd wo fels» andere Arznejrmittel nOrhi^ find. Vom 

Munterkeit der Stute einige Zeit nach dem Sprangt, Englifircn ift der V£ kein Freund , da es aber eine 

als eiii Zeichen der Trtkhtigkeit anfe^ könne. Modefacbe ift, fti wird die nOtbi(e Anleitung dua 

yo» der IVartuHg der Stuten ^chaupt. . Für eine gegeben. 

Stute die arbeiten mufs, wird 8.'33,7wocb'ent]icb ein Der zarqr'<^/FiKitt ift flberTchriehiEn: wie maa 

Drefsdner ScbefleJ U»ter und tüglich «p— la^fuad lieh bey dem Einkaof der Pftrde tu rerhatten habe, 

Hea als binteicheqdes Futter anfreg«b«li. Sehr eut uoi nidit roa dtBflaflMwiWT^ beUgg«a,'ZB werden. 



59« 
^1 



ALLG. LITERitlfR.- ZEITUNG 



Sg6 



und zu ntelirerer Pferd*keniiMifs zu eelangen. Man 
ftaft rf (ftiftTf Ti»cfifligftn*,_dafs er |a& Vfer^eichnifs " 
litt Äemi^ej+n TikBt zii febt -Vertfliig«« bar. Da»- 
(^dücbtnifs jg-i iiii*-rrahrii»fj K jj tffa t jLgiut dtiefes 
auch ohnehin nicht failcn, und es macht ihn beyii^ 
Handel, nur noch vervvirrter mi4 lilieatfid;H>fl<aer4J 
Dagegen'hat er das Gute und Fehlerhafte immer ge> 
nörip'" neben cinffiiuei'~ "gcitriif»' ' öw öcJtupeEBBHg- 
S. I20. eines braven — und die S. 130. eines fchlecb- 
teii Pferde» irf fefif ti-eRferttf. -VöH' letutem -ftigf ert 
»',rchl«fchcrt>d 'be^rtnhe' unl>faiKhblf Wt dag^gtfft eürt 
„I*feiM, *enn''^i* (»ehfey'fb find» ddfc fi* MgthAtt 
nBefchrei^uh'e gr^icliKdlnmen. E« Ift fclilFmm, wenn 
^tcin PfBfd-'iHi'Öehei» «Ke.Naft vortritgf, 'mif Köpf 
„niTd Kau nicht hoch rehet, fortdem herunfeffiillt,! 
',.dt« Hfmd Aicht und licli hntcini fngkichtn »tif di« 
,;SchuUem lejt. Schlecht- ift e»^ w«nn et oft «n^ 
. ^.reifet und iuf dem Pfliflef gtiilcht, ift»fflche«-d*« 
■,-,Kftieflitht bi<Fgt, foirderrt (oYtfrt .ßehf, *(s wem» 
■„*B -fteif-wifre', oft; otine zu ftAlp«m und anzuftöJ 



wirft. Die'Rccq>te find zu mehrerer VfifflündKcfc- 
Uli dbrclgärtgig ifei»f<^ge*cfci*I»enO ' ' 

-*- - 1- ■- fc-E ' i .. 1 i ^ I - V t. V-/ 1. i l . ^» 

- X«8J»*JCU.,l'. .Sc^Scr; VtriinJgte Wijftnfchafi d^ 

Pfrrdtzucht, für Liebhal/e*^ der Pferde und iltr 

' -,SfiikM'0^L.voH'iSetffi^t vonTenHechtr, Lieutenant 

bey der kurf. fachf. Cavallerie. V. Heft oder 

Hi Bw ii* I»-Heft-.-ryya;--*M^-fr-' M*i"-iUuaünir- 

ten und fcbwarzen Kupfern, ' ^i Rihlr. Sgi^-) 

Da bey dec An'acig« des'^I.-QdA (-A. L. Z. I7p0- 

Nr, 1^7.) die Eiilriehtung diefer Scbiift hiniängitCB 

.«n^Creb^ift, telciknnetvwIriUttB btcr b'loft'aärJe'n 

Inkihdlflüas' Heftr eitifclR'3)'lk«n: Ift < der Vovrcde 

ftgt d«r-Vf. , ob nan' l^tn' EWar jolzt noch mtt Kecht 

"den Vetwrf maclMn kürtn^, d^fs er die Materien 

gan^ durcht^andttr gewwrfcn -habe, fo «'«rdc er 

So^hamEnd« z«ig»«. dkfs alles gehörig; zu einander 

faffl?.'-^- Zoerit - bÄchäfcJgt- ftjrt'd^r Vf. mitd«, Be- 

ft<far«ikifHrd<^«»rft«»i£'>ftlefol«^Sj def dalin', nach 

4er 'gnWmAlichenAyt,' hier ptfiiK sergUederr ^ird, 



'„tStn ift die Knie knikt^'-wenn «s fTeFäfse' nicht feti wid dAb«y «ul^ d<e litehfefte» (Ktiretrhen , deiKn er 



.auiTetzi', fbridern nur fo ttihrchl^in,' auf den Zehen 
„gebt, oder üe in die Krde fchiebt und .anftofat*« 
o. r, W. Was der Vf. S.- A6. *on dftin 8chweiffcnoi 
«n fagt, umzwifelien diePen und den-Leib denFini 
ger »u Jcgen und das AFfer zu erkennen, ift un» 
verllitndltcb. ' ' ' ' • ; . .' . 

t)rttfM'j<e'/c&«Sfe. Von den gewöhrtlichftenKrank' 
hellen der Pferde, mld vrJe diefelben gefchwmd und 
ficher zuheilen find. ■' H^er wäre zu wfinfchen gewe- 
fen, dafs derV/. tfifehr Ordnung beobachtet, und die 
' Kraukktiten «nfer g?*jffe Rubriken gebracht hättet 



}g«i%nt -m'y:.ang<geb»t> n>eF<;^l.' -'AlstlaniTiwrrd 
Toti den RaiTcn der Pferde gebandelt, vi laii) der 
3efctircibuiig da mcklcHburgifcheix nn^i des poin^ 
fchen Pferdes der Anfanggemacht irird; DtrVf. ift 
fchif g«Bei!;( in girfiiki"«,- dnfs allepferde, nlTStacli- 
■fet der VerfcWedcfflitfit'der Landcsartrti.wn eine*", 
Urraffe Ibttameien , bfjd fttit (Hefe noch Afieii. Ef 
firfht rtrfcbit'dciie'Griinde für feine Meynuhg bey* 
zubringen, dieubsr nicht zureichend find. Und wo* 
zu nützt audi eine folche fpectilativi! Uhrerfurhung! 
^Tenn inittt den Beweis nicht- aus der Arche JSoä hvn- 



denn fh ftehftfVhi»ieHi che und auf lere Krankheiten all« iMän' wilU wo von jeder Thicr£.n nur e|p Paar auf 

dut-cbeinandeh ' DefVfi hat, wie er felbft fogt, da» 1>eh«|ren wurde, fo ift nfdht abzufcheni ^Krnm ^.\e 

^ , ,„.i .— . .. - . ^»fcide; nach H*rehverfchiMkiicnRafF.;n, nichfcheft 



Mehret »fe» Sndent 'St^iftft^irem geXogcn"; Mcb 
Aud "die ■ArzrrtTjrtiirtel gröftientheüi-zWeckdienHch, 
Dur TCkfebiedene fl^cepte, lierondün die suLatwer: 

!;en find zu febr üherltKfen. Dnfs die McnfcfKn ott 
elbft flfi den Knihliheiten Ibrer Pferde frhdld und; 
bat fehle Richtigkrit. ■ Zu einer ordentlichen Be- 

, Iwndlung Mebiiet der Yr. (>mcbt zu giofte AniWfen- 

gung, 1) gutes' unverdorbenes Futter, aii«l gj Hfeiw- 

. liebkeit fowohl des Pferdes felbft , •tfs auehr der gtal-i 

' lung. Was der Vf. gegendas Arzney geben und da» 
Aderlaffen bey gefunden Pferden, und g«gen in«fich^ 
tngertimte Nachahmmjw detEngländer fagt', ift fehr 

' »errifinftig. ' Zh ätn Urftcben d^rlVtauIfperre ».■so?'- 
hätte auch noch das fchnelie VerkaJten ihetner'Zöj--* 
laft n^cb einer ftarken EiWtzung des Pferdes g«> 

- aühlt — und bey derSefehfcibung desKAHers 9;3l:><.- 
jiocb als Zeichen angegebew-werdenTulTeii, dafs d^'s- 

, Pferd bey dem Reiten ■EieW6hti*itli iuiiritr nacii e!;»f 
Seite* hindrfngt und ficb febwer noch '6et anderh' 
Vendcn lafst. Diefes find oft'fcbön'-fHAerfVörho- 



Ib'gut, -v^ie andere Thiert, gleich «uf dein' Erdbo> 
Üeft T«rtl>eiH feyn, ' und crft durch eine lauffrine 
FortpSanzung hervorgehen und fichdaim verÖrefre» 
follten. .Wenlgftens kahn das"pro und tonfra hef 
dieKrtocheijSrfiChiidfo'lirfi bewi«fen werden. DtiA 
Meklenburger vflpi alten Sehiage. giebt der Vf, "-mit 
p.Bcbta^nVorting'untefrffen'dentfdwn PfeWin.- An 
läcffeA' Ausftatfnn^ ftng "aber artch die Phöntafie wvH 
«Inen W-ofsen Atitheil baben.'' Rec.hat viele mckleir- 
>urgifaie'Pferde'iirttei den Händen gehabt, *uch da* 
^.and efnigctnaT* durchreifet; allein erhatnichi Itidit 
»nfe dittfe VoHiioiAmenhrifen-'ao einem meklenburri- 
'fcMenWerd^ V*rei^if t geffcrjden. Dnspoliitfrbepfrrd 
WAgfc^ijvfcWWt d-^t-.Vf.rtälicr ru kennen'. Werdicf^ 
Aft Pfefd« heohachtM haK, Wird es dem 7/ zugtftei 
'WtfirlBffVn,^ dafif.er Birrf EigehK^ircö abc^ bis Hilf 
lflm'?iflÄtfcri' Zdg'ange^ben hfff, ünd-uran' konri 
tltefetf Aiffatt fttr teftie Wfthre' diarakterift^k* dfei 
fer^jrife gtlteii InfEen.- Dafc 'aef FolilKe fich'VilcBt 



ten des Roller». S. 345. bat der'Vf. Hbmfpatt uhdj Öttertan tut den PrirttmaWn tum''Rt- iljjferü VcIiicV^ 

Homklufk ■ffir-elna-gcAoftwninv'-'d* doAtnWfcfitn' d'arW";!!!!!!!« Hee. dem VT.' vMUcofnmS^ tey,' di 

beiden eine merklicbeyerfdiiedeiiheit ift. AteEnUtf lHiin fita ge'gert'^*#pi\- Belmlitlie Tuiflce nur dürdS 

ftK^rt itoch'Reeep**'VirB*eVm»fcW«fc'itt, dl«' abe^ Hrte' f'nitemeiren^^MiandHirtE''S)T SicVei-heit'Vcizert 

■Wolftcin Wy «nhiühdeteil BAaimr,'»urtaffeii We^tl' kAin.' 'pCTlWeftrH^uH dieft.-'Jttfi:« macfjt eiil. letJoti 

Jit wum eebrtuebt werdewi^hü'^ii örirad)?^ Vfei^ tofcWüE weW«'&wJfltey;|Un[.errithraüt44S:'bi'if3 



Ä97 ' ISi. :^5- MÄRZ'Tjoo.'' ■ |J8 

l'olitar zn Pferd faU Fortretziing der niedem ReitJ ta'zäumfn. Wenn »5er aucVdieFaiift.nilfitznlioHl 
' kunit). Als Mufter ejner" (juten PofiCur zu Pferd iffl gf föhrt wird,' fo kann fie ja desweg^cn doch tuf mww 

_ der üiUTerfit3isftalImeift»;r, Hr. Sichrer, kü Leipzi* Aertcy Art fyjfch jefOhr« ^erden. Dief* »iw»«** 

in einem Kupfer aal^ItellC; und durch das »ndere gep hatttf der Vf._Mer eine pute Gelffg*näeiti '■-■"Wie 

KüpFer wird der TcfilVchtp Rpiter in dem Bilde eineJ <e aber Hn, v.T- ?üweilen begeprjel, dalV'ef mil'f«-' 

Predigert, der^uf das Fi Hat reifet ', vorg-etellr. ■ Die ifen Worten nicht den richtigen B^g;riff vwbindti:. 'f* . 

witzig feyn ■Itnentle fiwyfJfche feefchfenyrfn» -'rfabey Kat er'auch hier Steüimg mit F&hn*ng verwccifeWj 

hzite fäglich wegbleiben koniien. pje hier wieder- Ünt«r Stellung denkt man Geh haiiptflicblich-dew-'OcB 

faoli gebrauchten Wörter :»«/ftrti/cÄ, Mänik; fo wie -Ao dTe, Fnuft^ftehen Toll, dann aiich ihre^ Gcftiit^unA ■ 

aucb & 47. dein, Pferd eiiie rtine, Pj.il( , jnftajt ei^en Rrcbturtg. Unter Fil/rt-iiiig aber rerfteht mim die BÄ 

rtchtigeii pli geberT, ürA-^ai tieil In der Re"?tkunft. ^egonecn der Fauit um dasTferd i« lefiJ«h,'«nU 

^ '■ ■■ ' ' • darüber hat £r gerade lb'vie1'\7ie TKcfats IgeiV^r. Vdii 

^ tciFMö^ b.'SeegTer:- Tfttfjgefchenk'^zHr beleftrknden ätr- ftbr gefthmiilnen' niwl- verkariftsken- Schwltarf 

Ifnteriialtting f&r IJebliabtr der Pferde. Heraus- des Vfs. hier nurEiHC Probe (S-äi.): ..Dafs die Hynd 

geg«b€ii_ von Sejfett voa Tennecker , Lieutenant j,nic erhaben geführt werden darf, wenn man nicht 

der kurföriftl. fächf. Cavallerie und Vorfteher ei- „dein 2weck dcs'GaiVzen entgegehtvrrlreii will, da- 

nes Privatinflituts der RoTsarziiey und Reitkunit. ,,rer fpritht nicht nur eine beobachtende Empirie, 
BrittefBändchtn: 1799. 172 Sr.-g- i^'IU.'Uu'"''»*''-; fifOHtUr« ^s .ft&t flch auch fchon avrioti »u» dcf 
ten und fchwarzen Kupfern, (i Rtfilr.' fj gr. )" " .^fpecVlwtneri'ZuTß^uienßeirung der Wirkungen BßJ ^ 

__ I)a».erfle,Kupfe»,fl;pIk.einßrt vom Vf. verbcUertcii ^dts durch. fie erregten Ge(ph!s beweircn.-" .Welch 

p^lburi^arirchen Sutttel vor, der vorne den Gau de^ ciucS'pfacbc für blolse "Liebhaber, denen diefesMefs- 

rnslilcii«n und hinten den des ungätriCchcn Satiel* gefcbenk einzig gewtdinet ilT? — Eiographic ntri^J 

bftt-Rn4 fehr angeröhmt wird. Was wird, endlich ntr ^Kgenär Dafs es. ei« fehr mifsliches Untemth-^ 

noch ins diefemSaitel werden ! — Das zweyte Ktt- mcn -fiiy , fcirie eigene Lebensgefchichce zu fclireibeif 

pfer liefert die Abbildungen Ton den däz,u gchöri- und (ie dem Publicum zu fi.bergeben, ift fchon fchr 

gen Ünteriegedecken t die. aber, in Farbe den Vor- gf^ g^efagt worden. Hier uuteFhatt uns der Vf. ntfn' 

eieran^n »bgeandert werden, je nachdän e» die g^r mit biufseu KimiprpivfTcn feiner fritljcrtenjugeiid^ 

Bjftellnngen fodem. . Diefes Bändchcn enthält /iDi^ ^cnn eiticr ungefähren Bsrecbnuns nach, ift eranrf 

Abhandlungen von verfchicdeiicm Inhalte. Die erße 47 S. n«ch nicht über das zelmte Jahr hinausgekom-: 

ift üöerfclrriebien": £.tuias über lia* fßvoir faire «r men. Wen andtrs, als höchflens die, die als K'"-| 

9ftir4^itbli»btr vmd Reiter. Der Vf. gjebt hier, mit- der mit ihm gefpielt haben, kann fo etwas hrtcrsffi^ 

anter den Reitern und PferdeHebhabem eine fcfearfe ren? Die ForfJetzung foH folgen. Praktifcke t/rfwr-' 

tection, wie. fie ficfc gesen KunftVerftändrge zu Tet*- ßcht des Roßttmßlterrechti.' Ift belehrend , und dic^ 

Wlt«n tuben ,. und dafs Üe inif ihren U^lheilen nicht jenigen . die fich über diefen Gfgeniland unterrich> 

«u roreilig feyn füllen. Er'Tagt biorabe» viel Wah- ren wollen, werden diefen'AufTnlz nicht ohne'ln« 

»es. Ob aber bierdnrcb viele gebeffert werden, ift tereffe It:fcn. per Vf. hat fleh D, (lutjnhr untet^» 

ka bezweifeln, und manfoUtft den. Liehhabern im- fcbrieben. ^ 

'Sfter das Vergnügen erlauben, von Pferdecuren und ' 

der Reitkunfi, felbft mit einiger ARmafaung, za r«- "Bf.bi.is, b. Weverr Abhanillang üier das theoreti-. 

■den;, denn dafs e* nicht fo emitlich damit gemeynt ; fche und praktifcfu Fprjlwejfn, von Hr. D. «.Zn»J 
Tey , imd fie (ich iiitht einbiWen alle diefe Keniimilli thirr; mit Zußitzen und Anmerkungen herausge-« 

erflndlich liibefttz«!, bc*eifen iie ja dadurch, dafs - geben von- C. IV. Heuneit. Erfie Sammlung: 

Jie bey >edp«-Vor&lle,. ßcb gleich nach fremder Hülf* ■ ■ 379 S. ii Kupfer. Zwetfte SammUng. 21Ö S. 

«tnfehen. Kot» Ai» Vetkatten lihmer Pferde,'mla ; "ii.Kupf. u. ri Tobellen. 1790. g- (sRthlr.) ^ . 

Fortfetzmig TOn dem Fetyialtea kraftnker Pferde im " Immer werden die Schriften des Hn, vonZanthier 

Allgemeinen, Warum fa&l derVf. nicht lieber: Von durch ihre Bro.uchbarküit im Prjktifchen, bey dein 

.dfT- Se&avdiu^ lahmer Pterde^ Das Wort ^crWt« ferlHichen Publice in Achtung bleiben, und Hr. H.. 

i(i febr unbefttmini^da man aucbdas Bmehmtii dar» bat (}ch durch die vortrefflichen ZiÜitze, welche er ' 

unter verftetitn kann. ' 'Diefer AuifTnte bat zwcy Ab- tiefer AnITage, der Zanthierfchen Schriften beygefägt 

iheilungen , wo in der crften Taii' demVemj^Cld, .ift bat, um diefetlie fehr verdient geniacbr. Da der Vf.- 

der zweytfcn;ftber von den Falkti, w» üc^daspf^rd fchan- vor efn und zwanzig Jahren verQorben, und 

Nsgel,.GlHS and andere' fchadliche Körper in dsa Mn^Schrif^en bereits melirereAußagen erlebt haben, 

fa(s getreten hat, gebaiidclt wird. Hicröbfer.hat der ortd affq in; den i:üh.deo vieler find, fo beg^üg:t liclr 

Yf. manches l^aizlich« gefagt. Eiu;ax Übm^ die T&k- Rpc. von d.Wfe'r neuen Auflage , nur die wichtigHeft; 

nmg dir Fau^ b#y 4«/ Lfi*uög dej.J'Egf^e? i^U^d^aj der'toa Um ü. beigefügte« Bcnerkungen anzi^föTi-, 

Stangenzauin. Diefes£fwoJ rll fehr mager ausgefal- ite. r 6t»'rtftj*ek<^.(idi- bey dein v, ZantlMWffchej»; 

len. Der Vf. macht liier blofs die Bemerkung, dafs^ Forflcalender auf jeden Monat des Jabrs', und wer- 

viele Reiter ihre Fauft zu buch fiihren; and dafsd«r den befonders durch dfe entomologifcbon Iieinerkun- 

Stangezaum: nicht daZu geeignet ift, dem Pferde den gen über die Raupen, und durch die ou« huiifi'Tt- 

Kepfempof zu riclUei[> fsndern denfelb«ii herbey Jährii^nBeobadiiungen gezogenen mete»rologifebeit 

fefcr 



»9 *- *- ^- "' 

fthtwi<Mg.-^1^An^*'^wi'l^ zo4cn Adrigen Kk- 
fik€\n erläutern und ▼crbeflem ibclU He Grundbegriffe 
TOfi Inftrudlenm der Forftbedlentcnimd die Regslii 
des forfUicIieR Betriebs, der ii{iö|rlichften Nutzung einer 
Waldung. dcrClai&Gmion demÖlzer und des Abtriebs 
derNadelwsldungm; theils erOrcdLcn l^ch diefelben 
auf dieCuUur, in BeHmeng und Pflanzung derRerie- 
ee,w»bey btfkmitn die Ber<Aieibttng und Abbildung 
der Sonnen - und f euerdarre fehr wicblif Ut. — f a 
der zwtjUB Sammlung Ut das Tiettc Kaj^el . in wd- 
Axm Hr. v. Z*9Uü«r einen GrondrHa der forfilicbea 
Eintheilung giebt, ala eine« der «ichtigften. mit 
TVrtcelUcheii Bemedwie«a etlintert. Oaffeib» «Uc 



sucb von der Itlrite «nd Ulme ; und wsan fcbni n 
und füir Cefa das zehnte Kapitel TOm Torf ZKnUck 
Tollftündig war, fo bat cs'dOLb durch Hn-ffi-Z» 
Oilze nocb beträchtlich gewonnen, fo wie du Üg» 
de aber das Verkolilen der Hölxer ineifteni Hn. E 
angehört , welcher hier auch die nencftm Edikn» 
fen fiber das YerkoUen bcjgebtadu hu. 



Paus . b. DIdot d. Ut. : Otmrm dr Qm Sk^ 
Edit. Stereotype. aT. 1799. 317S. 5.X.aA 
CS. (iocr-> (S- «■ Km- A,L.Z. 1799. Ni^ 



XLEIJ7S SC HRIFTEK. 



Bffmtaaunnenu*. Tiftfc^Mi , b. H»«fc«ndt r B— - 
<rU tmr ErUäruag itr foMbtl mi iäm wMrMAlM BamAal- 
f,, Lttk, itf. 1 — 13- «nh RJkkfichi auf rUti's Mancin Kr 
ckrUU' D*B»«tik wiA Mortl. IV. 8». V«»- M, A*. /«v 
Aisr, Di«c«nii» wi Ebtnean. i|oe. 3J~8. |. — Wir fa«bM 
£■ wcftnllicken Dmcrkungcn diefeüAuflkt«*« «us. In|.Vt. 
A liiM fs M«»r T»n" **«/"»"€" «*»« T«,»»"' « ••'« '^ rw 
ynf>, Ht tmtrt' tn wird iteff c roM«I« tyfiotiym aiii TIp^P 
«rUS«. Sil MtiifeUneb-ffe . Mnfflunfmtlm^. Tgl 3 BM. 
K , 41, Jm«w. S . 3- Zachar, 14 . 17. ig. Himi h« lucfa im 
V T «Uerdinf« &iß Minn diafe Badeuiuug, «nd «fenn gleich 
4 'yt»i alf die kürte« Bcdeiiurl für £vn ^ ft»« Wie Ztit^" 
MfM/fWr betleuun kann, fo würde d«ch hier, wo *i m*i 
Ilcida0ial '■« vnbeftimmic« , in allen Zciwn vorhandene« Sab- 
Uet bcMichne«, die £rkläru»f : dafa dir Welikindcr klünr 
»BeiiehunitaBf »ite Z«if«iniSni lu feyn p««fen , ala dt« 
G5uliH)aa%eUärtcn I in d«v ZuTaimeiibanB' «er Hede kmiw 
Belliiinnf finden. Hr. JB. nimmt d»fcer ali Siim an i di« Irr- 
üfcheciiiiniaii kauen f gcwiibnlicfa 1 San. ] , «. 7. L) Eröfter« 
lUiigbcii Rcc^ W>«« Reichen, d. k. «e^cn die. welche eitt 
' ihnen eleiHi t» Einer Tanilie gehören , tut die Tugendkatten 
Mvcn iltrei fleichen, — So fmri& yiM- Mmftlunrlaffe , Fo- 
«inie, faedeuiM , fo kann fich dock nach den Gtnt dar _Ptn- 
%•! dar Sinn fca Worte hier nickt auf die den TVeltkindern 
mhiüiehf baziehen. Denlt der Haiuhcrr, in Beziehung auf we^ 
rteii (ter Hauihaller feine arfliftig« VorGchl bewiei , war j* 
nieht in diefev Terfiand den Hauahalter abnlwh ; dieCtr |^ 
bttrtc nicht zur Galtung derSoburken. (yn« in »ß pwira 
*im Mnfclfnalitr . Jr Itngt eiat Mmjcktagntrcliak » d^Mrrw 
rfta. l>er Sebelra von iriuihilfer war für Geh fo ¥OHJditic 
auf fein« w«i>*na Leben tiett hinauf, wja ea «aandier recbt- 
(chtffciM Mann aiebt id. Die Parabd «uiUlt alfo Von b'.bft 
die Bemerkung < Bianckcr Schelm iß far Ticb vorficktifcr Air 
diefe (eine Ztit hieniedrn , als «ancbor laollcr denkender Bi» 
derinann Ctr feine irrdifcbe S»bli(tena nicht *u Styu pHegt.) 
Sin« twejrt« Bemerkunf iftt dafa fM/t^t äMtMlMi nickt eU 
ttttreckl rarwolixe*. fondern em »arteht trw*rh**tt Tem«gm 
'bedeute. Gegen Jene Bedeuiung entfekH^et fch«n di« Fictima 
in der Parab<j, welche nickt« ran unrecbtmifatger fWwültaM' 
da wahraagiebt, rielnekr «in >m4A<iH t^ttt. Nach Hn. f. 
deutet JeOis dtncn ttnttr bincn Z»btircra . welch* ajaa ihrer 
vorieeo Lebensart unrecht erworhciiM TefMügc« beUan, 
im ZSIInem u. dgl. danuf bin , dafa Re fleh «Mch w«hl[hft> 
«(oTcrwaodttfig deWbea (ciaer Au^abr 4*r raicbt> wugliiifc 



vcrfchaffen k&nntrn, M die UmterftutEtcn ■■ twipnFmd 
■H macfaoa. EJnwcndungm, ala ob derflcitkcn tGnrfJi 

SB auf die aua der PBichterfüllua^ enritebaadta trhnliiall 
eile nkkt in rottcr Hamoni« utdcr rciatn chriftlicka 
Shilofofkifchen THfeDdlefare Runden, töß dctnoii 
«rgÜt, welche «Igt, dafa nan in feinen Otfmjait! 
ficht in den ZuCMunenhauf awifcheD den WdlcmMiH 
«nd dön Hlndcln-nit gewtfler VonwaUchi venkcÜMerl 
gen noch au« Tbail fchwcr Gnden nül&. E^ b btae. 
wir auch in dft ga»xen Abkandluug die lür jcacGefä^i 
charaklCTJßirche An. «He theülD|rirt-he Unurfadöpi 
akademifrbe Streiiühuiifen su behandeln, in dcM ■«>■:, 
irgendwo behavpictc Taefi« wie «>n< aUcn LetniÄMfl 
vor Augwn liegende, wdibckaant« Sache rMuMha^ilit 
diefta und ienea, ohne nähere Anzeige, alt «ÜifMl! 
aua de« dort znracbaMn aunchea, «fane ■*".*% 
und wie nan iwrinitck bgt ■ uHtiur acceprin, awJ Uagi 
in eben diefcr individorilniBeaichiing, dirit oaljMMM 
Aufftdlun^ nacht , welche nicht auf die lentn AM*- 
Sache unmittelbar zurtkkgtfükrt werden, fontea Ua^ 
den pwäblu-n Gegner, da, wo ihn etwai miakdeW' 
mdchr«, faertindreken. DiÄ Methode fuhrt nrdi n# 
Wcttfchwttfigkeit nnd imt CJnrcrftjindltchkcit für die ifV 
ge, wakbe onnoglicb den gr*FiUt«n ^iMtfMn^iM 
genau kennen, wieder wider ihn anfueieniaitMnl 
nfcr. Dl« (chlinnfia ift. daf« dicCt peknilUt TTtit.' 
tie dieFrige nicht an fich, fondern nur tx nu^hln 
euch den »ufrithtigcn Uuiernickcr der Subrrpata. df^^ 
mtn Gtgncr rorauagefet^te oder xi^pgrtene ikokn. 
wahr rarBu«uifetEen rer, allzn Mehl aKifci«. W""^ 
Scbrircftellam. welchen djrch kloth diaUkiifchcDi^Diia 
nnd eine pohsiifireDde GciSe^ildung diei irrlScV 
geworden Tcth nag, das Feld der CaiRfacbof 
Kx wio einen Kanf fylata zu betreten , nicht eria«» 
«e. ilaMhic ar ber eintvi Tf.. welcher, *idi den Wrf 
eben diete kUtnao Scbrift beurtbeilt, durdi fl>it««f 
lUnntnifle, Sckacfltnn nud Wahrheittliebr ni'clit vtnl; | 
T«n &ek «iwinen Kfat, nicht ohne Nutzen binwrUar^ 
nn kdaneiit fo wie rr mit Vargniigcu jedee, tx^n^ 
wwn rtfH fo guten Grnndlaecn zeugenden, Bona n>H 
der goMirter Uebung und AnifaüfhinK htj Mauaem, H 
tiirsE populär« Amt'C*'^bii6« ci^>e AbhaJfna|«n hitW< 
1 — A..C — TUBg wnrdif erkenn^ 



G,\ 



™b,*^j00gie 



-Jf «-m«r o 76. : 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



^regtagt, dtm i^März I800. 



GOTTESGELiiHRTHEI T. 

•BoKTikowo, b. Rtorfae n.Cvmp.'. Vttur Aas ^eU 

' und <Ue yerfßichtmng anim eigene» ürthnil i» der 
' -' Rmü^iam-i odtr Bem%twortung äer Fragw : wukan» 

• -miKM den GnmdfatK 4er Proteßantm: dajt ein je- 

der Chrifi — der- feines Verftandar mickUg ifi — 

das Reckt imd die Vervßicktuitg kaii, i» Rrii- 

gionsfaeheK füf fteh filbft .mt wtiteileit , ■ avfi dewt- 

t ikh^ erUaren vnd deJfmAnaiJmUchiuit aitji bmn- 

• di^ebeweijeitf von .i^whu. w« Hemert, Prof. 
d« Ptiiiof«iAie aiti Stfminariiun derRemvnßran- 

'Cen za Ain&eriam.- Eiue gekrönte Preifsfchrifi 
I «Mcr ^migtr VträmderwKg aus demHuUandifelu» 
■ 'Merfetxt. 1798- xSS£- ohne die Vorrede. %. 

jWcbon rot etwa 13 Jahren gab die TeylerfclM tbeo- 
.L^logUehe Gefellfchaft die *b£ dem Titel' bemerkte 
{VeiTsfiage suf- Dieeingeiäiidte Abbandluag des Un. 
nn Hetnert erbiete den"Piwi£s, und wurde in deu 
XlTb- der voft der Gerdlfcliaft herausgegebenen Ver- 
lujuMiMgen raakemt^ äe» uatyriifke» ek geopmbaarden 
Godttttiytfi abgedriiclLt. Als rot einigen Jahren die 
neue Snatsveraaderun^ ^ den Niederlanden erfblg- 
ttt und die Reuten ftcanicn ihre proteftantifchen Brü- 
der zurVeteiiiiguageialuden, piab derVf. diefePreils- 
frbriftnicb befon«Jers beraus. Dadtirdi kam üc stehr 
in Ujnlaof, und «li«l«s veranlafste aucli ge^nwürti- 
f^ Uebrifetzun^. 

Unceacbtei die Schrift eben nichts Kfeuet en^ 
ijbat. und der darin abgehandelte GcgenlUnd auch 
tm mehtercndculfcben Gelehrten, beroiiders feit der 
^cbctnua^ des- preufsifcäiBn Religfionsedicts , bin- 
ÜKllch iH ins. Liebt gefetzt worden : £owird es doch 
Kemand gcceilen. diefe Schrift gelefen. zu hibeh. 
ie verdient der lüften Schriften, die über diefcäa' 
^_mt erfdrieoen find , fo wohl in Anfebun; der Grfind- 
friikett als auch den DarAenung' an die Seite gefetzt 
n werden. Der Vf. hat feinen' Satz gehörig erwo-; 
;en und fOrgfalug befiimmt, dieSachc felbft g«nau 
usd in gedrängter Kurse entwickelt , und die Ein« 
r^ndungen und ächwlecigkeiton mit bcfcbeidenee 
treymütbigkpit wi'lerlegt. 

In dem erftcn HauptAück wird zuerfl gezagt, 
i(s der Gndid&rz, ein jeder Chmiß mit gejnnder Vet- 
I^Hn/f t^ hrre^ttiett nnd nach JHnen verjckiedinai Fi- 
higkeiteti. vetpßmet , in hiügionifmcken fit'. >JioA Jttbjl 
qt urthnfni/mit Biedit.ats der üauptt^undpfoiler anJ 
gefebAi werd«« worauf die prateftantifcbeKlrche und 
(bs Tim ihr an^aifsenfe Werk der Reformation be- 
{iib«j ood d«f5. dtendahcr .a«ch die «teiden fiofor. 
Jl^ L. Z. SQOO. ErJUrÜMÜ. 



mirten in den Niedettanden angenommene Confei&oa 
von Guido de Bres ebenfalls diefen Grtiodlatz ent- . 
tialte. Hierauf wird diefer Gruhdiäcz naher erklärt. 
Ztiförderll wird gezeigt, dafs die Bedingung , ohne 
welche man kein Recht haben kann Religi uns fachen 
zu hcurtheilen, der Gebrauch des Verbandes fey, in- 
dem der Begriff von Reche und Freyheit etwas t« 
verrichten, verlVandesftihigkeiten vorausfetze ; dafi 
aber auch zugleich daraus erb eUe , dafs dtcfes Recht 
nicht allein dem Maafse der (Jrtheils- and FalTungs- 
kraft IntifTe angemelTen hjn, foiidem dafs auch äa 
Verpfiichttmg des Menfchen tisch der Gefchieklich- 
keit und der Gelegenheit, dtq er zu feiner Bildung 
und zur Unterfuchung der Religi auslachen hat, ab- 
zumefTeii fey. Darauf wird der Grundfatz der PrOr 
teftanten in Bezug auf einzelne Fälle. betrachtet, und ' 
genauer entwickelt. Die Proteftanten hslttn die Schrift 
far die Richtschnur ihrca Slatibans, .fchreibra der 
Lehre Jefu einen göttlidiefi Urfprung tu , und ob Itc 
gleich Niemand zn diefer Richtfchiiur zwingen, fo 
wollen fiedoch , dafs ein. jeder, womit lie in kirch-' 
lieber Vereinigung ßehen wollen, an die Lehre Jefa 
glaube, und iicb delTen- Anordnung unter\verfe; — ^ 
He unterfcheiden fich' dadurch von den Katholiken, 
dafs Ge die Lehre jefu und derApoftcl fiir die ein' 
zige unfehlbare Uichtfebatir ihres Glaubens und Wan- 
dels halten, und glaiiben, jdafs alle gefetzgebenda 
und richterliche Gewalt über die Gewißen mit der ' 
Natur des Reiches jcfu ftrdM; — He fchlieCsen da- 
durch keinesw^egs die Vernunft aus , fondem find ei- 
frige Verfechter einer vernüiii'tigen Religitin und ha* 
btn TOD ihrer Hochachtung gegen die heiligen Rech- - 
te der Veinunfl hi ihren Streitigkeiten init den Ka- 
tholiken die ftärkften Proben gegeben'; -~ fie ver- 
werfen 'fgwohl d4s , wa's- mit dem unfehlbaren Grund- 
i^z des .Evangeüunu nicht übercintUmmt , als ät», 
was den Vemunftpiincipien ^ugenfcheiidich wider- 
fprichl; -^ die wenigen Wahrheiton, welche in.d^ 
Schrift deutlich beftiunnt werden , hnlten die Profe- ' 
ftanten altein für eise. Autorität , die da£ GewilTeVi: 
bindüt. Alle&abe'r, wa& Jefus. lind die Apotlel un- 
entfehtüdem geiaßün oder, nicht deutlich erklärt ha-, 
ben , überladen fie der' unparteylfchen Bcurtlieilung 
eines jeden Cbriften ; — He geben einem jeden Men-' 
fchen vollkOmmsna E'feyheic, die Religion im nnter- 
fuchen, und alles.,' -was -man. afe'LehrAück des Glau- 
bens angiebt,' nach dec- unfehlbaren Ricbtfchnur der 
Vernunft und der cbFilllichen Olfcnbanuig ^u prtlfen.T 
Was mit diefer Regel nkbti überemftimmt tnvfs.etn> 
jeder nach ihrer Denkart verwerfen und in- allein 
dua^ waa Jgfu» und .di6jAjoftel nifiht hijUäiieüd» er-- 
GgC6 JOirt 



«0« 



ALLQ. . I^ITERjWTÜ'a!. ZWTUNa 



te4 



kUrt haben, fein Urtheil frey behahen; — fie geftm 
Miermeb ihr» Gtond^zen aucii silea Cbriften, f»- 
fcM' ft^ i'ii*^ ui ihräi .AkyiniHgen ahweicli«n , ^aa 
TOllkommcnfte R.-cht, dasjenige v-as fie als Wahr- 
heit und ü&erefrtftiimneiid mit jen^r "Ricbrfchnarer- 
kennen, öftentlith zu bekennen und .gcj^cn die-Ein-;^ 

' wärfe der anders DeHkenden befcbeiden T.a Vettfiefc-" 
digen/ So Mahr und richtig diefes.Jjn AUgemeloeu 
ift, (o eldubt doch Rec. d^rs man bierbey, um allem 
Mißbrauch bey der Anwendung voriuüeugea , »tick 
die befonderfc Einnchroa^en und Yerpilichttuigen, 
welch« einzelne Rcligion.'igel'eUre haften haben,, nicht 
gann aus den Aogvn verlieren dürfe. :Ulerdit\gi 
^d die ausführlichen GlaubensbekenntnifTe, «roiia 
qunehe» näher beftimmt itl , eigi;i\ttich nichts weiter. 
■Is eine Erklärung, was die AuffteDei- derfelben fÖr 
Wahrheit der cbrifllich^li Rcligiun hielten; aber f* 
lange nuti die Gcfcllfchaft Itch jene Seßiuininngaa 
als ilbf reinftimmend init der 3nerk«iuitcHHichtrchntir 
der Vernunft und Offuivbnuug gedenkt, fo hat ü* 
aneh das Recht zu verlana^en, dafs fich ein jeder, der 
Üch'zu ihrer Gefellfckafi kiüten will, nach diefen Bot 
itinunvngcn richte. Ein jeder hat' freylich auch däa 
Redit diefea altes näher zn anterfuchen . und er kana 

- auch das Refvltat feinarUnierruchung befchviden mi» 
tbeil«! ; aber er darf ca dach der GefcUfcbaü nicht 
•igvnmichügv. utul ohne' die Sache init ihr übeflegt 
w haben* .gerffdeza: vamwen tmd gleichfain ou& 
dringen. Will die Gefellfchaft ihre' angenominene 
Beftimmuniren beybeboUen, fo bleibt ihm die Frey- 
h«lt den Rechten der Gefetlfchaft zu entfagen, und 
^ch an die Partey anzufchliefsen , die mit dem Re> 
fultat biner Üitterfucbung zufammenßimmc Bey dem 
aU«m kommt ab^n" auch vieles auf die B^fchaHcnheit 
der einzelnen Beftiinmuiifren an. Unteii &87- bat 
der Vf. f' Iblt gewilTa EinfcbrankDngen gemacht. 

Djs i^-eyvi Hauptlhick erweifet die Annehmlich- 
keit des proteltaiitticll<-'n Gnindfatzes . und hat /.wt^y 
Abtheilun^en. In der erften wird gezeigt, dafs der 
aruitdfaiz der Proteftanten deswegen verdiene allge« 
nein angeno«Tinien zu werden, weit er vollkommen 
wahr ift. snd auf unnmilölslichen Prhicipien beru* 
bet^ Zaerft beweifet der Vf. , dafs jedet Cbrift ein 
•otlkommene* Recht habe, die Religio« ZBimterfu- 
flbeti . und unabhängig von an«iem mit Freymöthig- 
JtPit aber das, was wah^ 't&, zu uitheilen, weil die 
Nttsr fe(hft einem jcdpn diefes Recht zuerkenne, «- 
dem. in dem, uriprün ^'liehen Naturftando ifle M*»-. 
fehen vollkommen gleich find, -und auch in dem gfi~ 
renwärtigen Zoftan-*©- der Döige, die Antegcn, die 
Kariir und Eir^nfchaften des Menfchen mid andere; 
Grflnde ihm dicfe» Riecht auf das ftärkfte zufichem. 

'Sehr gut wird- bey dicf-r Gelegenheit die Meynung, 
■ der Katholiken von der ünfehlbarkait der Kirche ge- 
WÄrdi-^et, a»d zugleich gezeigt, dafs aach die Men- 
fdien°bev der Errichtung der 'börgerlichen Gefeit- 
fcbaft (iieffs Recht nicJit abiie-treten h.iben , indem' 
die Veriufserung defTiIbeo fo wohl moralifch als phy- 
fficb amnüglicfa fey. Hierauf konimt der Vf. auf die. 
VeryUclituAc vü eigeaen Uatelfiidiaaf . mad Stmü 



ßttnattB äüt QhlQtftnalefaren. Diefe wird au* dcrNa- 
tur lyid Be&ivwutng de» Uepfcbeti.tiiU. dof Bclrhff- 
fenh^it (ler chtiftlk^n Religion, die die Faeylwic üi 
der Ünterfuchung auf das ftärkfte begönftiget, ab'ge- 
Iwiet. BcY die fe r G ctege n heit wird auch der Ein- 
wyrf bcanni'ortet, den man vgn der allgemeinen 
Fehlbdrkeit <Ier Menfch;cm hernehmen könnte. Der 
VC » igigt, dafs.dieie kjüueawegs den MenlctuA von 
der Verpflichtung , der Wahrheit felbft itachzufpüren 
hefreyc» loui^Tm ia» Q^entbeil Qm ^eittSrkE. Unter 
andern heifsC es S. 76. „Inthmn als Irrtbum betrach- 
tet .'unaebtdtA Menfchen.nMit ftr^fbac-rvettdAs Ur- 
theil nicht uitBMi. dem: WiHen Aebet. Strafe fetzt 
MiJTi-thet TsraM, und Miffetkat ift nieaudi ui Ver- 
sande, fimdam i« Willen zu fachen. Wertir'rCt, 
kamt aber docb iit fo fem fchuldig feyn, als er die 
Gelegenheit muthwillig verßumt « dem Imbuoi vo^ 
ubeagea. Die in Aftfehonc der Relifton ■rrcl^ ms- 
ebcii lichaUo fcliuldig, wenn fie gleichgilhig gegen 
die Withrkeit. ftch befragen, andern Uofit nacJkfpre- 
chen und aus FatiUielt aUa Untcrfnchung tchcuen. 
Fürchtet alf« jemand .diu Gefahi- zu Irrea* mid da- 
durch fchuldig ujid ftrafwArdIg zu werden, fotinnf* 
er nicht audera blindling^iblgcn, fflndemfdhft nn- 
terfuchen. Wer diefes nicht thut , ift fchon von dar 
Ver auiifr TCianbcik/ W^r es.hingegrea thut, und 
aus jichtung var Pflicht in diefem -sutcn 'V^'erke be- 
liorret ,. iit £erccfatfer>igt und braiiotK nichts De betea 
«u ftirchten." Zugleich wird aach gezet^, dafs u». 
-ter ge\yilB-n Einfcbrihikungen ein jeder Menfch Tcr- 
p&ichtet fey. .feine Retigioiiaaicynungen , die er de« { 
Tugend zutr:)g)ich hält, (o viel er kauft inilzuthsMen^ 
«ud lisch dem Beyfpiel der^etoriuaturen, ilie Lcfara | 
der Religion jelänger'je.m(>br zu lüitterii und £u vut* ] 
▼ollkoinrnnun, indem die Vemitnft, die wahre Quet- , j 
le der Gefeiz^ehong und Verpflichtung- för den vet^ I 
nünfrii^en Menfchcn ,. und'die Lehre dns Chriftent 
thums ihpi da7.u verpfl'cht^n. D'e r.weyteAb'thcituaf j 
macht darauf aiifmerkffttn., dafs die iWfotgun^ des 1 
proteQamifchen Grundfalzes den Flor and die Wohl. | 
fahrt der menfchlichen Gelirllfebaft hoflirdare. Fir { 
den einzelnen Menfchen ift die Religimufreybeh in j 
ibreia ^anzien Umfan^g eine Quelle < von tiliiik und "1 
Wuhlfahn. indem die Möglichkeit den 2)uftaiid iei. 
aes Gflftes ui v«rb«ffem unftreitig zU' dem Begriff 
von GlflckfeHgkeit eines vemfaiftigen Gefchdpfs ^ 
rechnet werden mufs, diefe Möglichkeit aber deflW 
grafser ift, je gröfserdie Freyhi'it !n der Religion ift j 
ein jeder h.it auch Miten natärtitAeh Trieb nach de* 
Freyhoit undder Mt-nfch kann nur alsdann dauerbafr 
te Zufriedenheitund«in g^acküches Leben gen iefaen, 
wenn fein IJltz zur Tugend gebildet ift, die Tugend 
mufs aber auf Rettgiotil gegründet fey», allein ohne 
Rellgionsfreyheit kennt der Mcnfch die Religion nichk 
in ihrer wahren Geftalt u. f. w. Auch ift der VortfaeM/ 
welchen 'die RetigiensAityfaäit dar meitfchlichcn Gew 
blifchofl fiberfaaupt wrtfciiarr,' fehe wichtig. Rcli* 
gionsfreylwit bringtvain^nftigefihilichtfn indrrRe- 
ligionhervor, befÖrideM aütrtey g«fetlfcluft1iche T>- ' 
saultn uul 'fiberkaajW dW rcJi^aCen Qiaraluar eine» 
Valis; 



-.tos- Nft. 74. UÄRZiftofc. «06 

. ■Volk«';' iU'#ellA^'tuelt' mit det Qelehifiinkclt ,'. rfeH deruhg akis dem Tfo1^4tfi<brtt d6erfi>tzr, fb h^lt» 

Kfinfisa' wid Wiffcarchsften in- Verbi^Klun^. Indem dor Ueberf^tzer ficli t^itlig dsrdber in d<^rVorf«de nS^ 

^cr UntarfndlvnsgeiftdalM^luineFemhi findet u. f. «r. Ii«r erklären fehlen. Auf dis von dem Ueketferzar 

:&»beff diefea Mes äk fcfir rie\ StUnn ond Lefens- verfprocbene Maurialieti zu einer praginatiCrhen Q«k 

<Mvrri»e. e«f Bgt. . fchicbte rier Remonftr»nten Hl ftec. begierig. Binig* 

-I>M dritte' HufptMtk bontworfM zuleut dlever- nähere Nacbricbten Ton dein in der Vorrede erwitliii- 

-äefatnftfi» Einwürfe. "-^ ' Die EinwGrfe, dofa die UK- tcn Brief der R*!i»onftrspten an di» Lehrer und.Vor- 

. Mrfocbuii^ d«c Religion füt deo gemeinen Mann un- Heber, der proteftantifchcn Gemeinden und die da- 

Möflich fey.'iind cU& die Retigi«» der Proteftanteii durch' veranlafsrvn- inancberl^j Schcifiyn würde -tE«- 

-fick auf die V ammfr Mid heilig«! &chrif): ^riSnde, wiCi rielcn ftbon jetzt erwOtifcUt gewelen fe7n. 
-Mid uns'Ton'den Reforoiatorea g;eFeinigt fibcrliefeh 

»an b«r d«! E'"r«f.^"f»^« *^*^i. " 'r!^ V h? "" Kindem.von 12 jZ^n »nd .dröbe-T-übcr 

%D uneerfncben und ZHibeunbeileii, cht« gefahrhcbe -ar^k-k-iro«-« 1 v^^iCt, !P, ^a d 1;^;^« f=t .i.-=i ■ 

de, d«ls eine fotche L«hre vr^flglich da!» eing.ricb- S.^TÄl« Ld H,«. fS.^ R^« M^: 

tM r.y, di« Ruhe dar ffirdi« .u ftären. die Zahl der f "*'*'»" '" .^"^*'^ L p i-?,f ' fe^!: 

ffr dfc bürgerikhe Rub. mid fl da» Reich dar Tu- P^' •>(* N'^derhcffifchen. ,799., XIV. -und 144 S, 

fend gtffvbrHch find , und zum Indifierentismus An- ^ ^' ^'^ ^^''' 

lab frcbe, ireAkh zKrückg:ewlef«n. S. 134^ koatunt Die Vf. kennen , nach der Vorrede , die bereits ' 
d«r Vf. auf die Fra^, ob auch die Atheillen , odcf TOrhsndenen -heften Arbeiten im katecfcetifcbcn Fa* 
McBftlieni wHclie wirklich glauben, 'dafs keine fitt- che. Weil abep .diefelben immer noch flieht fo-be* • 
lieh voilkommaneeciteUt-fache dieferWelt aufier der- nutzt werden» als es gefchehen fotUe, fo enifchlaOTen 
ielben da ftfy, ein- Recht 4iaben , ihre Meymingien öf- fie lieh zur Ausarbeitung der gegenwärtigen fech» 
/enüicb zu verbreiten , oder ob man ihrentwcgen in Katechifationen über folgende Gecrenltände : i) Uebet - 
dem erwiefenen Gruttdfuze eine Ausnahme machen ^dic Wahrheir, dafs 'wir bey unfern fiefinnmlgen, Bnt* 
tuäffe. Wir können uns nicht enthalten feine cige- fehl ieftun gen , Handlungen und Hoffnungen nicht .. 
fien* Worte hierberzufet^en. : £r antwortet darauf:' auf eine, foiidern auf alte Eigenfchaften Gottes Ritck» 
„^11 diafem letzten hafc» ich noch keine voUkoinmc: Acht nehmen mflA'en über Mark. 14, 30. ron Mn* 
•e Ikfadie. Warum' foHten (ie doch weniger Recht KieJsMaek. 3) Ueber die AtlwilTenbett und Allge* 
ab andere haben , ihre Bf griffe öfiamlich bekannt zu E^nwart Gottea über Heb. 4» 13. und Pf. 139' l< fE 
macbenl Dies Rectit gründet fich ja nicht auf den von Hn. Hjhm. 3. 4) Von der Notbweiidigkeit der 
Nutzen, den die Meynun^cn haben, Tundern auf die eigenen Tbättgkett bev unfenn Gebet zu Gott. Jac. 4, 
Vernunft felblT, deren wir aTIe fhfilhaftig find. Ha- "S- vonHii. K. 5) Vom Wachsihuin in der Erkenne- 
ben fie den gröfsten Irrtbuin? Lafst andere ihren Irr- nifs und Liebe Jcfn 3 Pet, 3. ig- von Ha. R, 6) 
thum ans Liebt bringen, und lie-zu überzeugen fu- Warnung- vor Undank gegen Gott, Luc. 17, n — ig.' 
dien. Sie meynen gewiTs die Wahrheit zii befitzen. von Hn. X. Für vollendete Murtcr, die allen Re- 
Oaterdrackt man ihre Meyiiungcn- mit Gewalii-fo ift gein der Katecbutik durchau» eRtfjirecIren , köunen 
das-gewifs niditdi« rechte Art fie zu erleuchten, aber dieTe Katt-cfaifationen zwar nicht angefehen wcrdeq* 
wohl, lie und andere immer mehr auf di« Gedanken Aber gleichwohl gehören fie zu den belferen Arbei- 
zu bringen, dafr alte Rclif,ton blofs Politik f« y , die ten in diefem Fache. Hn. K's. Ausarbeitungen em- 
das TagesHibt nicht vertragen könne. Man fch^nde pfehlen (ich bufonders durch Planinäfsigkcit und Be- 
dah«r nicht tfare natürlichen Rechte , fondern gebe ib- üimmtheit der Fragen, obgleich eüiige disjunctiv* 
Ben Freyfaeit,' ihre Begriffe «flvnilich mitzudieilen: und fogenaunte Ja- und Ncinfra'gen vermieden w«t^ - 
Hindurch find fie auf dem Weo;e 4beraeu*t, nnd den konnten. ' In H«. R'j-. Arbeiten vermtflen wir 
durch vemünfn'ge Gründe zum Glauben an den gelei- die flrcngere Ordnung. Aber er weifs dafür feinen 
tm zu werden* in dem wir leben weben und find. ->- Gegenßand gehörig zu dctailliren und durch Be^fpic- ' 
' Daher follten diejenigen, welche die Macht in Hän- te zu erläutern, unter welchen jedoch einige nicht 
den haben, dem Volk viel Anleitung zur Religiofit<lt gut gewählt zu feyn fcheincA. Fragen, wie folgen- 
geben , und die Schriften der Aiheilicn von den ge- de: S 45. was dciikt und thut'd^nn wohl jetzt Hr. , 
uliickteften M&itnern , di« fie befitzen, widerlegen N.N. der Nachbar deiner Aeftcrh-? ftreiten offenbar 
laflWi; damit, wo WifTen unm^lirh ift, ein vev- £egen die Würde öffentUcfacr Religionsbelihrungen, 
ndiifriger' Glaube an defTen Stelle komme, und über Aach das S. 36- gewählte Beyfpiel vom Ey, und B. 
Gutiesleugnung und ZVvcifeLtriuinphirc.*' ■■ ■ ' 53. und 37. der Ausdruck: verltrieetitH ift nleftt edel 
ReC. bat keine Gflegenbeit , das Original mit der genug. AeufserungeiT, welche leicht bey Kindern Lti- 
UebcrfetKung zu vergletchenj letzte lafst ilcb aheZr' etwa erregen können, wie S. 31. Gieb mir doch, 
fan Ganzen genommen, recht gut lefen. Da es auf mein Sohn, jooRiblr.; Behauptungen, die nicht all- 
dem Titel twifat, die Schrift fey mit einiger Verfin- geneio währ find, vfie 5.37. dtft dar Trüge, Muffige 

C^ngar 



ÜDT 



S,UZ. ^ARZ igöto. 



i6» 



-eingw mwi VerfchwwnÄer lulettt zcrtilSme Kleidet 
■tcigen unifle , follten auch nicht vorkommen. XJnge- 
-achtet dinier £ritiaeraiigcii, wctdra doch immer^ii«- 
.-fe Kstecfaifationen defi AaBiagfitn im JUtecbifir» 

PAEDJISOGIIL 

CernRT , b. Keyfer : AtmailacH für SchvtUkrer in 

Stadt- und LMdfshnUn, die Kiutes wollen und 
gerne thun, auf dat^ahri^ijo- Herausgcg;. von 
M. Gfo. Aii tiorter'i Superint zu W«ii«Miflke. 
1800. VI. omd 1^8 S. S. ^i3gc.) 
■ Auch von diefem Jahrgänge des HorrOfJeUtn ^chul- 
Bltnanacfas gik Im jGanzoi Aäi (Jfthell, wdfhes wir 
über *leB Torigen, Jahrgang ,(ß. ji. L. Z. 1793. Nr. 
■376-) ßlleo latifs^n. Wenn der Zweck einet fol- 
(Äcu pädagoglfdiea Zelt&hrift Iceiu uiderer i(t als, 
neue-, teflere «nd «nweiidbare Ideen über zwMk- 
■näfsige LehrgefcnQände . über den dabe^ zu beo- 
hacfateiidein Stuf ansagt 4iber Metbedik, DiCi:i(>lln«tc. 
ia Umlauf Z41 bringen, £q entfprecheu die wenigftea 
Aufl^ze ihrem Zu'ecke. Denn es werden hier Aur 
Uiugft ■bck^nnie und anderwärts wek befler gefiigte 
Ding; wiedeclwlt, aiurh wohl gar ganz veri&ebru 
LchrvocTchi^fE«» ecthcUt. Gtekh <ler .erite Au^tz; 
tberdtn (itbr«.uck lUr keiiigf» ^rfir>^ (in 3cfatilen) 
k»m zum GeJeg« der letzten Behauptung dienen. 
Alter geCunden Vernunft undtiUeo, ühe>r die nady 
tfaeMigea Fingen des frBhen BiheJlefens gemaichtien £r- 
Ähnmgen 2um Trotze wird darin behauptet , daft 
man nicht fcih genug den j&n&wg machfn iLcÜnne» 



^e Jagend Hol dA Bibel bck«nnt zir nech«^ Difc 
jiiilgetheiken Beyfpiele zur katechecifchen Behand- 
lung .der geitUneif biblifchen AbfchnitU; yerratlMa 
£iaen StOisper ia der jM-aklirchep EttechetiL D}fe 
Art dts Sth^vnterric^as von Ün. CaM- Tofctemirr f /ir 
«Ag in firthanglaug eiacr i>efiem. hiagehea. .A^r 
«iue Bckannunadiung .durch der Druck .ve«dienee fie 
nicht. Koch .ain heften und die ycrJuche de* Ha. 
.Opitt 3U£gefallen, der eise Awwtiftmg .«wv Verftrti' 

SHg u»d «MB Gebrmulu änet l^femafekäu , giebC, 
oe MeÜtodt,' den Uindtm (die Jünder) die Rrndt- 
ifekrtibung .sa tekrm, hakaitnt macht und eise Kai»- 
-chifaiioii : übfr die Falgm der CattUuit mmd, Trübheit 
liefere jSie bem'^ifcn , dafs er die befljere .Methode 1 
■gut «o|Hrt habe: £tiK xfazige Probe wird hlnrej- 
<faend fcyn, die Masi«r des Vf>. dar Ü»iatTt4umf ' 
miilKlaintn natk Spricbworttn zu charak^erifiren : £ 
SOI' JLehrer. Mach' jdscE eianud den Schafen ihr« 
Stiiume nach. K. Blä, biälj Xint Schreiben dis Ca»- 
■tort » Rafiwiotf übdr OmtUtbieh'i Kntik alUer na^ 
•«flier Lthrtn He. BOthigt jeAem ü-eCer viin Kopf ei^ 
-unvitiküdichesLüchtfln uberSc^tdouifterftalz, ujt4 J 
die ■damit verbundene /oncta ^MniifitH jh, £a was- • 
4e unnütz i^jn , die ueherf<^riueii d^ .übrigen Anf- 
fätze faierherzufetten , da w«r in keinent tleiifelheft 
«rmk Aufgezeichnetes dufia4ea köanea. 



Lmu«. h. Ltnefce: To» 4Ur OOa mmA WäOuät 
Qüiba i% der JVae«r. Von H. iSander, Ate rerbelL 
. AvSage. 180D. 4195. .8- (flOg'^-) iS< «- lUc A. 
L. Z. 1790. Nr. 3990 



KLEINE fi C H R I FT E K. 



. GMCirrCÄTF,. Ohre Druckert ; Ltitti e'met guten Ma^ 
.Ttet. — Von feinem 6ohiie. 1758. JS S, S- — D« prcMf«. Le- 
gauoiurccwiär Kr. HimJg flifi« liier (einem \tUT, 4eia 1755 
■ verllarbeneii henogl. braunfctiu'iug. G^htiit/en-CMamCecce- 
t'it, elti Ut^iikmil kiiidlidieT Liebe. £s iA wohl zui^JiR uur 
für eiiLca klciiiEn Zirkel wn Verwanilrau und freunden be- 
rechnet, und da ift denn du hfliisre Wurme und Bmpjiudfini- 
4ieit. dir. duTtdi Ju ^n» verbreiMC tft, «iif eneOeiier , ah 
-^venn-inan *b Uofs. wie für dii Pablicuni'bcrräjinei, anCehb 
jvclches bärondei^p der Art vtui Myftik. mit-dtr maiichaial ge- 
ivöholidie, inaiichmfll nicht ginz wahre Gedanken umkleidet 
find f);. 11. grstn den SchWs 5. jtS. f tf. ul a.) , nicht giiii aii- 
•Tp reell an ridchie, Sonft ift der Verwse aii den m»- 
llcn -Oricii keiitesweffM «cm-ei-Üicb , uiiil die enahlien 
TliJifache« fcllift nich* ohiie InierciTe. U» J. J?]? eu Crf- 
ni^v oeburen verlebte der ycrllorbeiie H. durch die Itedrückun- 
■geli einer SüefimiHM eine harte Jugend , -einige Jahr«, die er 
.am BielmliK bcy {chwei2«rifthcn Verwandten zufat«ch(e, su<- 
gcaiomaien. ^r murstc jegen leine Neigui)); KriegMÜetiitenek- 
üiwaj ^iid ieitit ei^iiia Bety r eib m g .rou dun Zuge äcr .&aa- 



lörrfcbea Arme« tiicIi den Niederlmde», -den er «ütiuAM. 
- Mt angenehm , mtd wfßen dar ihm sruigien Theilnahae der 
tiBiciete und fltmein«« »uwcileti Celfaft rilhsend. AiA de« 
fnniöCfcben Ditnitakam er nach JcreUeii, unter diewaldeck^ 
fthün Truppen , von dort gieng er nach X.ondou, um den ottiti- 
difchen Dieii<lzu verfucfaen; und da ihm die* an Ort und Stel- 
le widarmhen ward, nach BraunCcbweie onl EmpfehtungNi 
der Pdniefün Heniieue utrück , wo er aU Ingenieur hey der 
LaudegvenaefTung, und m der Folge, nachdem er Ccbon in Oe- 
benjihrigen Rciige lu Unterhandlungen mit den Franzo&n j»- 
braurhl worden, 1771 als -Geheimer- Cibinatsfecretär ange- 
ftelU ward. Dk Bcicltreiftuiig Eeiiiea ba*aUclien I^bens mh 
feinen HiBderii. tu.deueii dur bekapiit« Arit ^eiiiu Ntmmts 
-sehert, erhält du rcli manche indii-idudle Züga, befonders auch 
durch die An eine gi-ofs« Anmuih, wie er fich bey einet im- 
mer wacbrenden Hariborigkeit nicht nur durcli Freuden » . 
f fUDLdi und Vdgeln , durch Bcwentiig in feinem Haufe uii« 
dur«h Leaüre imDierbefchatigie, iondern felbQ einer beydie* 
ftm kornerlichen l'ebler fo feltencn HciKrheit WU flincc HM 
uauoMrerocIicnut Frabluuis geeob. 



™b,^O0QlCi 



«w Numero 77- 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



'Sonnai*nds, ^den ij. MArx /iQoo. 



^RZNEtGELAHRtüEIT. entfallt die Jrxneifm dtr oßerreich. Fror. iik4fiRiic: . 
welche bt^xtäfthaltm und wefeke derfelbeu verSeffanmgS' 

PuEBURs, b. SchfiufF: Htm xm V.erhegtnmg der ßähig wären; Kec. würde rön den bpyzubehaltendea 

öfierreiMfclun Pr^uinzialpkarmatopöe, befonders Hoben Arzen^yen, noch allii baib. rad. aßragalü ßoK 

im medicmifch'prBtctifchen Qefichtspuncte, von aurattt., cerafa nigra recentia, kerb. cl\iilnaedris, herb. 

Dr. Zack. (sota. U^Jftij van Raff^ntja. — 1797- eichorti und eicvt. vuXg., latx», teji. ofir., herb. Jap»' 

■tijS. 8- ' NOT., und von den zubereiteten oder zufainniengc- 

E fetzten aeet.' mniifept. . l»ve%d. rojdr. rvtat, rub. idaHt 
ine gatcSchrift, die l»ey der Abfeffung einer fitmbui., aq. rvtae, cart. citri, ftor. ^urant., caßorei;. 
jeden PhBrmiicop(>e flucb eine Stimme bab«t croe. antimon., ^mfl. angUc, empt. aromat. de.ninio^ 
fblUe. Der Vf. befitzt GelebWamkeit und Errahrung, - extr. cichorei, krpar antnnon, , olavm deft, ^acis, ^. 
und er hat geprüft, ehe er urtbcJlte. Autoritühbe- fynth. falviae ; jmW. dt ß^act, fpir. taajlich. «ompcX» 
streife haben bey ihm kein Gewicht und vollkommen Jpir. fal. avtmoniac. lßvand»lat. ; Sy^rvp. acet, colcfiia. 
wahr tft fein AÖopfaihegma : f j ift wenig fo mgegrünr onA JeilUt. , lierb. menth. , fem. foenic. , fol.fenn> , tiict. 
det, wetckts nicht je hrr0itnte Männer zu VerÜieidigem, macii, tort. titr., rad. emul. .Jtrpent. virg, , laccae; 
MMdumiigfo evident, welches nickt ^en Ja berülnnte mng. contr. vermes, de foUk. und den merc^pkofykov. 
JfäiMieft a« Gegnern gdtabt hätu. Ihm fcheint hej im Appendix ausflreicben. Mit deji vom Vt. vergä- 
llen heften und neuälen Difpcnfattinen der f^emi- fchiagenen Verbe0erungen diercr oder jener zuberd- 
fche Werth derfelben, den nedicinifch - prtktifchen tetei) oder zu&nnneagefetzcen ArzneynUttel, iA,R,ec. 
weit zu übertreffen; er hat feine Auswahl der Arze- voUkoionien einverftanden. Im dritte» Abfchnitt 
neyen mehr in der letzten Hitificht gemacht, und werden die Arzneytm namhaft gemacht, iveUlu in der 
dies JiBch auf dem Titelblatt ausdrücklich bemerkt. Pharmac. auftr. prov. nickt entölten ßndt aber darin 
Nach einer Einleitung auf go Seiten, worin er fich enthalten fetfn fällten. Faft alle hier angefahrten Arz-- 
Über den Zweck eines Difpenratoriums Oberhaupt er- neymittel find 'fcbon in die bedern neuem Difpenfa' -- 
lüi[t,die£igenfchaften eines Laudesdirpenf&torineis torten aufg«iommea , doch ßillt unter den voi\ un- 
zu beftimmen, und die bey der Vetbefferung und ferm Vf. verlangten dem Rec. ^attwM^antfers/utn tf^ 
Ein fchrln 1(1111 g deflTeiben gewiihnliufa obwaltende« pnrat«in auf. Die in der Eiiilekung aufgeftellten 
Schwierigkeiten und ^edenklicbkeitcn auszumitteln Grundfatze fmd allerdings richtig 'und zweckinä^ 
rerfucht, endlich ^4>ch die Modalität zur Ab&fTung fsig, allein die «teifien lind durch Erweiterungen 
«tnes öffentlichen -Dirpenfatoriums. kfirztich erwügt, oder.durch Einfchninkungen, fo uinftändlich modifi- 
^wndct er feine in diefer Einleitung feftgefetzten cirt, dafs fie hier nicht wohl einer beftimmten An- 
Gruiidflitze auf die Pharmacopoea anßriaca-pmin- zeige fähig find, da fie aber einen grofsen und naclr 
Cialis an, und Zeigt im trßen jibfck)iitt, wdcbe Aru- Rec. Meynung den wichtigften Theil diefer SchrifÜ ^ 
neuen in der ößerreickifehen Provinzialpharmacopiie ent- ausmachen ; to raub doch einiges davon hier ange- , 
behrlich find. Rec. möchte unter clen 118 vom Vf. als fuhrt werden. Für wefentltche Eigenfchafien eines 
entbehrlich verurtheilten rohen Arzeneyen, doch für Lande sdifpenfatoriums erklärt derVf- i) Realitatoder 
ßor. actuiac, herb. änagäU., rad. ari, half, copaiv. und Uebereinfliinmung des Dirpentutonums 'mit den '. 
ftimv., tapid. cancror., com. cerv., euphorb., fol. Grundfatzen einer dem Zeitalter angemefTencn, ver- 
toAar., funr.h-ijperic., kerb, kyffapi, rad. irid. fior.,- nueftmäfsigcn, ein&chen Heilmethode, geläuterten' 
rai. lapatk. acut, magnef. vitrtar. , kerb, marmi. alb. , Chemie und Pharmacie und einer gefunden medict- 
fäA. paion., capit. papav. alb., fiir. papatt. errat., ntfchen Policey und Politik; 3) Vulllländigkeit; 3) 
rad* pimpineU. alb., foLfabinae, rad. farfapar. , kerb'. Verkältnifsiaiifsigkeit, oder VoJlfländigkcit nachMaafs- 
Jieordii, fuccin. htrb. et ßor, tanacat., ßor. verbafc.und gäbe mehr oder weniger hartnjickiger, gewöhnlicher 
mfe. quere, eine Fürbitte einlegen und von den 136 oder feltener Krankheiten ; 4) PravinxiaUigenthnatHck- 
subereiteten für aq.f»enic., txtr. ktltebor. nigr., rhei, Uit; s) DentlidAeit und Btßintmtheit ; und 6) gute 
wnulae, fcülae, für ol. deJHll. tanac. earyophylt. roris- Ordmmg. Die zweyte und dritte Eigenfchaft lind 
mar., fal faccin. , fpee. Ugnor., fpec. pectoraL, fpir. fchon« wie auch der Vf. bemerkt, in der erftcn ent- 
romMsr.-Von den md<!m Appendix der f))umfi.iM^. haltenj in dem Befitz diefer drey Eigen fch-iften bt* 
frnit). angeführten Arzeneyen, erklärt der Vf. fnngi ftebt alleFdipsa dcrHauptwertbieinesDifpenfatorJuins, 
melit-, mofch. artific.,' p*Uv. antim. und Jap. antim. und es mag für viele ärztliche. Lcfei hrilfam feyn, 
ftim r^n. jalapp:.f&r aiitbehrUch. Bttaweifte Abfeiritttt hter uifers.Vffl. nfthcrc Befiiuimung .derfelben anzu- 
A. L. Z. ]8oo< Erßir Band- Hhhb geben. 



ALLG. LFTERATUa -ZEITUNG 



öil 

^ebem "Ein gutes Difpenratorium Jbll nicht btos fb 
vMp AtTineyt» enthxlteit, defs damit nllen wahres 
lluilanKcigfla gea^ig gexlian werden käiuie, Jbnilem. 
PS follt-n auch ■diejenigen darin aufgenommen wer- 
den, welche "wir b1bs einer vernünfriEcn Euipirie 
verdanken, oder deren Wirkfamkeit noch unbeftimmt 
ift', wenn keine beftimmter wirkende gleicher Art 
vorhniiden^ ßnd ; ßk jed« [{«Uanzeige TolLa tax An«- 
wähl und Abwechfelung mehrere Arzneyen vorr^ithig 
lt-^ii,Un{t aUcb von TbHig gleiahvirk^udeii immcn 
fu vi«*)!?« dafs dem Wucher daimt aiugefficheh we^ 
den kann; such die rohen Proi^ct«4 "woraus erfl» 

' a'ji^ii unmirtelbar, Heilmitict bereitet werden , Inäiüeai 
nfigexeigt reyh; auch Toll airt' folche Arzntfyen und 
Mittel Itedücht' genommen werden, die dem- Ge-i 
ithmack artgenehm find , oder zur Gefchm&'cksver- 
belTerung anderer angewendet werden können , unil 
fluch auf folche,' die zur Bildung fcbirkticheir Arzncy- 
fttnnen nuihi^ lind. Hingegen folten ntle onwirk^ 
irame,'»ullbtlend imbeHttmmt wirkende, abfolute, fpe-. 
«ilifche M>ltet aua- den DtfpenfMorien verbannt wer- 

. den, fif mich alte veraltete oder neue noch wenig 
bekannte obfchon wirkfame Mittel, welche hochz- 
iehen gebraucht werden, und fich »tcbt bog anfber 

- wahren bflen, weit hergeholte dieuere, wenn eben 

- fb wirkfame woh^ilere zu haben find, alle die ins- 
getne'in verfalfcht werden und doch vor andern ifd»- 
teren nichts voraus hoben, alle Hausmittel im ftreng-< 
flen Verilond , alles was in die Xattria »limeutaria 
und culinari$ gfhört, Alle Leckcreyen, alle deren Be- 
reitung oder Mifchung de« Grundfliizcn einer geläu- 
terten Chemie und allgemeinen Heilkunde wider- 
fpricht, bey Welchen das Menftniuiu wirkfcOier ift 
als dieBafis, deren Dofls,wegen'de3Gemirche9, anter 
welchem fie ftecken, od«r Wegen der Form und Con- 
filbenz, in welcher fie aufbewahrt werden , nie gen» 
beRimmbar ift, alle wo es -Ton der ongebkich heften 
Bereitungsart abhängt, dafs fie weder unwirkfam 
»och böt^ft unbeftimmt wirkend find, und alte fehr 
zufamnaengefetzte «td doch nur feiten gebrauchte 
Arzneyen. Alle« was blos pharmaceutifche GerBth- 

.fchaft, oder blos fegenwirkendes Mirtel ift, gehört 
nicht in dos Verzeichnifs des Arziieyvorrathsr 
doch raufs dafilr, in einer befondem Anleitung im 
Difpenfatprium geforgt werden. Audi foll ein gutes 
Difpenfatorium eine Anweifung vegetabilifche Arz- 
ncven zu fammcln, zu trocknen und überhaupt Arz- 
neyen aufzubewahren, auch allgemeine pharmaceuti- 
fche Segeln und Vorfchriften enthalten, welche nicht 
wjohl bey einzelnen Präparaten angebracht werden 
können, und für die den verfchieden«n Jahreszeiten 
angeraeflene Arbeiten, wie dies alles im Difpmf: 
(ippiae. mufterhaft ansgcfOhrt fey. Aufser den Merk- 
malen der Güte. AechtTieit und Verfalfchung der 
'Arzneyen und die Prüfungsmittel derfelben, ver- 
langt derVf. hey heroifchen und draftifchen Arzneyen 
auch die BefHmmung und Anzeige der gewöhnliche« 
Dofis. Ueberdies foH- ein dem Difpenfatorium -ei». 
Terleibtes Gemein - oder HandveHtaofsnormtttiv 
genau bcftimimtv, waa def »Usetneüieft fiitterthak 



612 

wegen rircht gemeinverkSiiflich feyn darf, Jelbft folche 
Mflterialieii, welche nicht o(ikiual./i^ d4< offtcin{»lei| 
aber und befonders die GifVs Jiilf^tei| üb^^ies. neql^,, 
durch unterfcbeideiide Schrift, au:;gezeichnet fe}ii. 
(Rie. gpftcbt, daft er ein fötthes'NBrmativ für kein 
pifpenfittor~iuui gecigijtet -findet; es gehört vielmehr 
zu den rolizeyverortrhoiigen; wegen des-Handver- 
. kottj« kann, wobl io. tien Hüjumfatocifn. keiaa andere 
Fürforge getroffen werden, als wie im Uppijehe» 
Difpenfatüm^m gtfcbehia,: die . handvädituirbaren 
Mittel durch ein befonderes Zeichen zu bemerken.) 
Ifdcb-TerEIngtiiücbder VK.. dnf» dut dem Difpenta- 
toriam ein demGegcn&and angcmeffeiicsVerfirfTungs- 
Verwaltungfl- und Vi fitattonj normativ verbanden 
W«rrde. Näher hat d« .V& dies Kormatir nicht be- 
ftimmti'wahrfcheinlich ibll es den Auszt^en aKa tier 
Landesmediciiialordn-ung analog feyn, wie lie drto- 
LippifchcA Dif^enfatorruin vorgedrurkt find. Dii 
für kleinere Afiodseken durcbmis nothwcnd^a Arz- 
neyen, füllen, lin allgemeinen Bif^enfaiortuin dtirchi 
Zeichen angedeutet Verden, (im Lippifche» ift auch 
die« giefchefaefi,) für Oeiterreich könnten, wie der VE,' 
mit Recht glaubt, die kleinem Apotheken auf die' 
PbamtKC mufiriaca • cafirenf. verwiefcn werden. Iii- 
Rdckltcht der Ordnung, in welcher die Gegei^ftitnde 
des Difpeii&toriums verzeichnet werden Tollen, zieht 
^r Vf. die pharmaceutifche nach den gebräuchliche» 
Theilen der Producte der natuiiiitiorifchen und der 
^Iphabetifcheivvof, oluie jedoch bey einzelnen Pro- 
ducten die vorletzte zu verndCbla/Sgcn. Zur Annab» 
ine der antiphlogiftifchen Benennungen hielt der Vf. 
(1793)' die mcdicinifchc Chemie noch nicht für reif 
genüge Bey jedem rohe'ii Heilmittel foUen die o^i- 
ualen Präparate und Zufainmcnietzungen, welt^M 
daran Theil haben', angezeigt werden, damit der 
Apotheker wiffe, warum dafielbe da, fteht ; anch bil- 
ligt er die Betlimuiung des medicinifchen Gewiche- 
rerhältnifres in den Difpenfatorien. Mail (ieht wi« 
fcbwer et ill, die Bedtngnifle eines guun Difpenfato- 
rinins febon in Rückßcht der HaopieigenfchafDen, 
nimlicb der Realität, VollfläBd^keit und VcfbUtiül»> 
inifsigkcit zu erfüllen. 

PHILOSOPHIE 

Leipzio. b. Taucbnitz: TheoUei, £im Gejprmek 

«W diA.GIanfrm an Gott, zur Kenntnifs der 

neueften Vorftellungsarlen deffclben. 1799. VHI 

u. 275S. ki.g. (18 gr-) ' 

„Diefes Gefpräch, heifst es in der Vorred«, iftnidit 

für fogenannte Philofopheti.von der Schule gelcfarie* 

ben, fondem iüir Meufchen von tuntäoglieh. gebildft 

ter, gefander, v«n alleub Syltemz^ange Und allein 

Schulftolze freyer Vtmunft, die eine Kenutnifs von 

den neuen zum Theil uur neu aufgeltutzten, und oft 

mit der gröfsten Aninafsung,. Frivulität und dein li^ 

chertichnien Eigendünkel vurgetra^cncu Meymingen 

Ober einen Gegenftand zu haben \vän<chen, der je^ 

den Me«4chin fa nahe angebt, und uäer: den der 

$tAia4^. V^cäond ±ia ricbtigtres UrtbcU i^Uet) kaoai* 

.', . ;^". ." als 



*I3 



ll»„":7. ' MÄRZ 1800. 



«M 



als «ine 'fiSerrpamite Speculifü^, w*leBed«MnOGliinit 

der~VervHrmiig, welche fie durth Ihrt muthwilligen ' 

Spränge , dlnrcfa' neite , unerhöiti Tenninotogie und ■ 

Paradoxie, einen Scliadeii anftiftet, "rcn dem inBn> 

das SchlfrtifdfVe ßrchren imuftte, 'wönninan liichi' 

von öer Verplinft des ailffCineliieA Menfchenvefftan-' 

\ des tieo Sieg- über d«» SyÄM» dM-philoibphifchen 

I fl^roismijs erwarten nnd -l^trifen kSMite. Für jensni 

I Zweck war e* flatwr iteeh nicht nöthig^ die oitiz«!'-' 

' rien Schulen zu lAnneti, deren Meynni^eri- dorge- 

ttHitHud} ts ift geriirg, W*nii ein Jeder darin Veran- 

»iiminS filitTet , öb'enfiSTorfteHttw&en, wekh» jttn, 

den Gtiotten des pfalMfopUr^deii PubUcums mk flchi 

l ^bft uneinig inacfaeni^ ^n-Urtbeil'zu fÜlleu, d» er- 

\ '^erlangt, urtdwodurih crfitA^P wird, hiebt- von' den- 

fartey ■ fliehenden gtreiterfl flbirliffet und durch gldn^ 

i ^nde Worte und Veriprtchawgwn'gethdrt za wer- 

; *en.* ' Auädiefen angcfifHrten ^'brrtn erh»li«r, daf» 

öieleS^Ufifr durch die hcäern BfeWeeiingen imd-Strei^ 

l tigkeiten Qjier d«n Grund d«*' re^giöfen: GtautjeA« 

verantafst wprdcn'; aber gieicüwobl' wSrde man iich^ 

irren , jrtnrt man den Z'weck derfelben darin fetKtoy 

i,\iKicbSiAtxtiS^ibprr eine SchuRwehr gegen die vor- 

ineynten atheiiliIV:b«n Vor tlcllun^s arten zu errichteti, 

■welche in den rrcnriftcn Zeiten fo viele Unruhen g»- 

navbt. tiaben. Denn -<rbgleich auch diefer Zweck 

hicht au^efttloHbri ift. fo geht die Tendeiia diefe» 

Schrift doÄ ^l^entllth* dahin, die EntbchriichfceU 

' iind SchSdllcbk^r aU" jS,pecuIation übfcr den religio* 

Iren Glanbfin darzhihun, ^;u zeigen, dafs der gefun^a 
iinTerdorben« Menrcfcehßiirt über alte phüefopbifth« 
Itäfonnements triumphire ; daft es nichts als An^ 
tovKUung fey, wenn ein Philofoph den Grund öieM 
GtauKeHs totdeckt zu haben glaube, und nun meyne, 
I liüf auf dem'voft ihm gefundenen Wege könne ^nuui 
j ia demfelben gelangen, WeH mehr als ein Weg zu 
' eben deiBfelben Zieleftihk«,' Nur in diefer Hinßcbt 
werden die neiiefn Vorftelhingsarten dargeilelk and 
beftrltttn. PhiTaret zeigt 'die I^tanglrchkelt elneA 
' cosmologifcfaen ße^nifts, tind entwickelt- den saen- 
lifchen Glauben) grün d, wie ihn Kant aufgefleltt bat; 
'. diefen zu entkräften, wendet. Theokies eipige Grund- 
.ßtze des FichteTcben Idealismus an, und endlich 
i facht er darzuchiin', dars'deT'QJaübe airöOTtatrfmA-'-' 
reren Wegen, durch die äufsere Natur und die in- 
nere Einrichtung des Menfchen vertnlafst und ent- 
t wickelt werde. — Gegen diefSfi IdaengÄifi und» 
überhaupt gegen die ganze Tendenz diefer Schrift- 
inQ,0en wir einige 'Erinnffrungen macben. Sie ift, 
wie die Vorrede fagt, nicht filr eigentliche Philofo- 
phenffondem überhaupt für gebildete AXenfchen ge- 
fchrieben. Nunfcheint uns aberfiic diefe überhaupit 
auch hiebe die Discuffion Über philefophifche Räfon- 
nemens pälTehd z(i feyn, #eU ihnen diefelben nie in 
' ibrer ganzen Strenge vorg'elegr, hoch weniger voh 
ihnen beurtbeilt werden kqnnen. Zwar hat fich der 
Vf. rühmlich beftrebt, die neuern Religion s p h il« fo > • 
pheme populär vorzutragen ; iibcr gegen die Richtig- 
keit der Darßellung läfst ilch manches mit Grund ' 
erinaem, wie wir hemacli zeigen werden. Doch 



gefetzt, diefes wäre adchnicht' der rall,. fo Jie$Et der. 
ganzen Schrift eine unrJfbiig« An/tcht von dem Ver-. 
hälrnifs des ftemeinen ]U cnJc he n Verbandes zur philo-, 
fuphirenden VernuiiÄiZum Gfuiide,- ind«in jener über 
die&'als Richter in leUter liiämz ai^fgeiftcllt wird. 
Es.ifti^anz recht, wenK-der^Vf. ^g^n da^ JpiizGndige 
S^eouliren Ober dleicm Gffgehiäaiid ip.it Wännc und 
Eiffir.f^cht; .aber erhättieietifflfjolchpSpecülation'und 
achtes Philofophiren nJjcht' ^i Eins inengen .feilen, 
N«ch feinen Aiifich^ Ifi (tJnow der Verriicb. <ten Grund, 
des Glaubens r.u «ribribheiit einp leer«. und yrrgetiHcbe 
Specuhtioh. Dbi.Glaube 6eIbltift,«t(¥qs,yorül}erman. 
ni.Ghc philDfiDpharen; kaou u^d foH, 'u,-ei^ ex keines 
Atgriß fiahiy ift, ^it^'ttvrch kBtne SjctrlufTc at^eltitf t 
wvrdea kann, - Ift> ea.iilögli>:b, heifft e« S, iÖ9, mit 
Volten eijch'.danafi«)jeQ,, W9^.mei»,iu.i^re5 , goilii- 
g«9-,Leben. apstUachti Ich. £Ql)t^ut<h,ujei,nea Glaubci)' 
dacOelien; aber ift d«r. Gl^uJ^e: mit \^arten auszu-, 
diiicken., wie.ieisie inatbenju^iireh« WahibetL? Sage 
mir.'ßbJlM'eli' iWiartiii <Ju"( innere, ,dcr Punct liegt, 
von tvaioheiQ (iei]i helfen ausgeht« knniiA du es dar- . 
ftelleik, '«hn^jdas LebdosulvivmiqhqBtt? Vn4 ^vas ift 
itx- Glaube an iivtt anders, als dfts Pcwcip des gsiiii- 
f;4n Leti«usi>der höchftei'ua^t, auf dem wir durchs 
das i^einftc^Aevruiktfeyu' uuEerez Ttufigkeii, uj^fercs 
unendticken Strebeus geführt , unfep Iii^icrcs e^-! 
Micken? < — ' ^gtunea nicbi nlle die ecw^s Viürwgj 
liehet, welche Religioa und : Glauben a^ G,oit «\i\ 
Begriffen daräelleu, deäniren. rieinonfuüeii, v^ollen? 
Oabei komuit es» dafsdWiMei^ftihen lidh iTo. weit von 
einander Äu exUfen)e& fcheüif^ , itj^deir^ fie iib'erelu- 
ftimmea, -weil iie das Lebep^'S^ Biit todteu 'i\'orteii 
einbalftiinirini, und das. ' wof^ t;s. keinen Nai^e^ 
^iebt, als der die That ausürücVt., durch Begriffe 
b&ftimmen;' durch .SchlüiTu h^W^ifi;^ ,i$:oUe.^i. ' Äely- 
l^on,' üiauhrä an Gott il^ ficfalt^cbti^^iiigs ni^hla de- 
Hicmfirirbues, es lafst iichftich^ fagen.V^a^ >^ es od^ ' 
4Qn.<i'„Ea ift" (Us.iä bIIss Vüofi -»ir, fag^s. köimen; 



faernecb Theokies, obgleich mit vielen P rote Nationen, 
den Begriifdes Glaubens, und des Glaubens an Gott- 
>..»«ä.j*Mi-r '""«J '^i'' fir nn tlf i^f . t, (ila^ihpiig entwickeln 
läfst Wäre jene Behauptung richtig, fo wäre der 
Glaube etwas MyRifcbcs, Unerklärbares, worüber der. 
Yf. f<^ft; ^iefcs ^G^präch hatte ungefchrieben laflen. 
mülTen. Der G)äube ift eine Ueberzeugung aus fub- 
jetiiv »ureicheHdfnr Gf (|n(i^ V die 4f h^reylifib zuerft 
durch ein 'Gefühl auf&em. Spunten keine Giüp^ 
angegeben werHew.'.fo *äro es kein Glaube, wenig- 
,&^}& r^iclit für verjitinftige Wefeh. * Als unentwickel- 
tes (lei'üfai. gebort e^ der attgei^ein^h gefunÜen Men- 
'£chenvenius£t Am dieGciindß (le/Ielbcn ^^ entw^'kefn ' 
ift dTCSach^i'der phih^pliiaendna Vemunfp Ss^.j^fst 
iicb gar nicht abfehen, wie diefe Uncerfuchungcn als 
•tHe-Jasre und überflülTige Spcculatioii verworfen 
werden können. Bey diefem fchwankeiiden Begriffe 
von Speculation ift es kein Wunder, wenn Kaut's 
Eotwickelung des tooralirche» Glaubensgroudes falicb 

ver- 



A. L. Z. MÄRZ -t^.tai 



615' 

Tcrftanden nnd fcbief dargeftellt ift, wie nun rdtan 
daraus erfehen kann, dafs Theokies durch folgende 
zwpv mit ficgrekhem Tone Torgetngei^ Sätze fie 
ums'eftofscn zu haben glaubt, i) die Glückfeligkeit,- 

■ die zum vollendetem Gute gehört, mufs und kann 
durch die Freiheit hervorgeliEacht werden j a) .diel 
- nothweiidige Herrorbrlngoa^ des höchften Gutes, 
durch die Freyheit, macfeft die ihoralirdie Wekregie-. 
runs ielhti aus. Das Kauptmoment , wpruif hier 
alles ankoBuuC, nämlich die Proportion zwifdien 
Glückfeligkeit und Tugend , welche die Vcraanft 
notbwendig poltulirt, ift fsft ganz voberührt- geblie- 
ben. Zvrtr heifst es S. 84-' « fey inconfequent, w^nn- 
ein Philofoph lehce, der Menfch foik nach TKg-c»4 
Jlrebm okne ^e Rickßeht auf Betohmnngf und doch 
hlnzufetze, der fiimUcht Menfeli ftrektvilrnAnftigtrweif» 
nach einem Zußanie desßimUchen lPohlfey%s, worin er 
ehenjo vielgeniefstalserverditnt,- aUein hie^ ift der 
Sinn des Philofophen nicht tein «ufgefiafM.- Den 
Menfch, «Is finnliches Wefen, ftrebt nach Wofalfeym 

' ohne zu fragen, ob er «B arer^ene;. jJs morAÜfchea 
Werenroll er nach'Tugeod ftreben, welche idleRück- 

' Acht auf fielofanuitg ausfcbliefst. Die Tugend ift nuA 
auch WQrdigkeit der Gläckieligketl, nicht als wenn 
inan durch-Tugend etwa* verdieaen könnte, (dieCes 
w^rde ein Widerfpruch feynj roiMlem weil nach dem 
Urtheil der Vernunft' es nur dann rech* ift, dafs ein« 
glflckfelig Hl, wenn er fich wohl verhaltm bat, Tu» 
gend aifo nicht ein modut adquirfitdi, fpndem ebi rf. 
tHluj, die Bedingung ift, unter welcher ein veraanf^ 
tiges V^efen fich in dem Zuftand dea Wohlfeyns, 
offne Vörwörfe, mit Zufriedenheit erfjltdten kann. 
Man darf aifo nnr den Sinn diefe» Poftulata «cht 
raffen , fo liegt ■ in der Behauptung , dafs TuBe"*^ 
■Würdigkeit zur Glflckfrtigkeit- fey, nicht nur .kein 
'VVIdeHprucb , Tondem gerade der reiniu. moralifch« 

' S'mn. Die beiden entg^engefetzten Hehauptunge« 
können nicht, ohne der menfchlichen Natur GeviU 
aniuthu". bewiefen *erden. 

' Ungeachtet diefax FeUer ift aber dennoch diele» 
Gelpräch nicht ohne philofophi£cben utu) äftketifchea 



6x6' 



Werth. Die.neucften VorftclIongifiarteB fmd.'wirk— 
Heb fbftlicfa.dargiftellt tind..mit Befcheidenbeit ge> 
pcüit, der BegrjfF ^s Glaubens, und imbejbndere ' 
der des Glaubens. an Gott Jehr g(»t'ent>pick«U, und 
der Unterfctu^d zwjrdicn E^rkcnntnil«- und Glaube 
trefTeiid austttnasde^i.giiljifzt. Sebreif^leuciiteiid wird 
gezeigt, dafs gi)g<r4(:^i,et Gott uiii; eine I4e£-'ift., den-', . 
nocib der Glaube dir; objectivp.Realipt ei^ies. ihr ent.. 
fprechendenGegenftandea a|iniuitat,'dafs diefes fchon 
in dein Begriff des Glaubens lieg«, d^fs Ctptt als wirk- 
liches Wefen nicbt-anders «1^ zwar nicht. CFkennbare. 
aber doch denkbare Sqbftaiif gpijacbt,' werden auifte.: 
Dtei neuctdings erhobfiHea ^ i$c#wierigk^iten gegen 
dieIfcVoj-ftelluHgpa"rt,,w<rde^ befriedigentl gehoben.* 
Der. Vf. inufste die r^ue^. Streitigkeiten fiber, den. 
Atheismus^ den man .eitii£cn Philcr(ophen Schul4^ 
gegeben hat ,, beriihrf»,,, .^od es bwrjägl.fic^ Oäbpjr. 
mit riel .Mafsigung. ' £>• uitUrfcheiaet ganz richtig, 
5. 337- z.vvii£heA Atheismus, und GottlottgÜeit, idic' 
lelzte >4ziehet Cch-anf Alaxiinen , jener auf .die. Be-' 
htaupt-utigen und Lebrjaree, welche den Begriff, von 
Gott aufboberi. Uebec den Athfism^ aUb laf^t Cch 
ein entfcb^idendea Urtheil fallen aber ri>1^t. iU>er die 
Gotiiofigkeit eines Philofophen. In Rücklicht auf 
den erften heilst es S.at^- ,£9 ift nichts als 'Wort- 
^iel, von Gott zu reden, u^d den Begriff der. Sub- 
fianzi d. i. des eignen Seyna aof^ulieben. nichts aU 
Wortfpiel vom Glauben an. äqtt, ,yon Rejigion z« 
rptechen, ohne ei)i WeCen aniun^hmen,. deOen Da* 
feyn »an für wahr hält.;' Pas tiitereffe des Gegen- 
ftaodes itt durch die B^bandJAfiig iind die Fonn des 
Vortrags erhöbet worden. Die Sprache ift rein, der 
Vortrag hat Kraft und Würde, die untetredended 
PerfAien chaEakteririren..lIch, durp^gÜngig s1s ver- 
fchiedene W^efen, Tie, .leben, handeln und denken in 
dein Gefpiäcb. Mit ein^iji Worte, ungeachtet lüan 
mit manehen Behauptungen und Maxünen deS:.V&. 
vielleiicbt nicht einftinunen- wi;cd, fo hat er doch der 
ClaiTe von Lefern^für welche er fchrieb, eijie ia- 
tsttflante und belcbret^de Lcctüre ^eliefbrt^ ' ' . 



KLEINE SCHRITTE H. 



ScBßna Run»«. AOmia, iirf BoOmi »■ Deberftner« ; 
•Dle\Märqiiifi* M" Sei^lgnt. Eine tcene «us det frarwöfifcl 
Reiroluiion, von H. Irfmoir». 




Dtber&iiiri weniger IckwarfÄIli^ uirf ungelenk wäre. 9« 
heifst e« £. 8. S.itf. .)Die MirqHiGii konuie nickt die 6runS- 
^.riUL' der) ClaSe von MeDfchcn , lU .welcher üt der Getnir'l 
„nach schone, roii der* lterir)uu«n billigen." Einein Meo- 
fchen, der ßch int Wtffct ftüczt, wir4 uichgerufltn: „Ach 
;,fG«ut eiii nieiifch d^ fi^h erfMC' .Nicht fern würden 
wir ShcJi eine Dame van pttem Tqne im Deutfdiwi Tagen ItX- 
ien; «Ich fiake Iknra i- -"-^ '" 1^!— «• •* - 



I allW xu CiMta*." 



jiziüby Google 



MumeTQ, TS.. 



tit 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

•Bamtagtt. dem if. IT*»« f6i>e* 



EKDBESCUnEinaNG. •.. 
Olnw Dru<k«rt, (DAiieto, b. Trofcbet): StehttiRei- 
fi int itLiu Ländcktm, nAtt Bemet^mngtm über. 
Danxig. —' in Briefe« la eiüeii Freimd^ l?^-- 
I70Ä. 8- 

I Jsr -Herausgeber, Hr. F. B*rau zu Grünheide he j 
^—^ ILenigaiteTg in Preurfen,, ^veid das Publicum 
Mut eine.ntu iw.ueArt für f)«» Ueben.fe'mer Freunde 
ze mterelGrci^ Dena fterben ile ; to fchüctec er dem 
Btu^licHia Uiren brieflichen Kä^bbfs in deti ScÜoufs, 
wenn (üefer auch uir Ehre des Vertturhenen gewifs 
befler ewig vergraben gebliebeu wäre, Qb das nicht 
TOn die&r Brieffäuimluiig gelte, mögen untrere Lefer 
■utheilen. — Ein JOngUng (S- 7'} 7Uit achtzehn Jah- 
nen <ß. ^.]. vielleicht ein Junker you 1/tthaiiifchem, 
Aflelv macht über Königsberg, ^Braunsherr, Marii;n- 
bcrg. EJlbing, Panzigeme Reife, tiatdi, dem blauen 
Lftiulchen, das die Herren und Damen dariü nicht 
^ni iüi^Wfrn» nennen hören (S.61O' befchreibi ein. 
paar Jahre nachher, was er fchlecht genug beohach- 
tfte, und fpricbt dann von Dattzig, wu erJichduch 
nur einen Tag aufhielt (S- 3o0 vnd wo er lücht ei» 
ui>l in die nu^ für folcbe Rt;ilende fdiwjer ziig^ngli- 
Aen Refieurcen, fondern bloCs in da^— r ineiileusroh 
jungeu Od^ciercq Jbefovhte — GotziJche KalFeeha^a 
iLain, (5. i$^. ligi-). gerade am laiigQen von S. 
ySf. bis 170- &eiue treuliche Erziehmtg. u^d Voibe- 
r«itHng zu einer reichen Reife erz:iidt er tf\ii& iS^^-)'- 
^in frühen Morgen gab^ für einige Pfennige Brifit^ 
„and danm giogs in dii;. Schule. Während den Pau- 
.,Jen in de« Schulilundcn -t- iflr iwey bis drejr Gre- 
,Jcte« &vttertpis-, — ^1 ^iijHaiife ein kuiilUges Stück 
t,M^ttterbroi^ mit Graten, ^lue hajbe Stunde drauf ei- 
.JU tücbtiggMUtagVKCÜdztii; uiidAaum war dcrlcu« 
,^ B'iifen an fcinein ürt . i'o begann, auch fch»n der 
fJaurt üe^Kj; iit> ,dit: ädaule-; um vier Uhr einige 
,?ra.(ren. The« <^der ]t^V>te vtit IVeifibro^^ um fechs. 
^hr ein Dacajjo~s}i}ilSvltfirJ)rodt , <ungeTCchnet des ! 
yjibßti). und atfi ac&t Giii)CQ«Tj>I'tlKj Abtm4mal.~^ So.' 
„5«iig< tag./!,c'> mtit ^ai)pdeuD;iidffn VjEr^^erungen 
,anM weJMNi fieienttn- bti a-cktfehimten $akre." 
Da wicd es dann begr^flich , wie er , weuii auch das. 
nettrnuls TurWirtu^ende- Wert empjiiftra^ijth (S.34. 
m. a.) ei» Druckfehler feyn folite, von Medidnapotlu- 
tun (S. as-. H. a.) Ipcjecliea,; Kf^uiartdt (&. t.ia. u. a.> 
ftatt Ruhmredigkeit Stit», glauben, kaita,, dafa die . 
^dt Braunsbeif nach devi Btfchbf Bruno'«i/ |i«(- 
nijch Brunsftrrf g^naiuit wsrdeu' (S. tö-). u. I. w. 
E^t Magen, der an fqlch« Fücterungaportioneii (S.4.) 
gewöhnt i&, vlrd d^in «ach Puriodrä uw üdgcau 
A. L.Z. tioo. £rA»r £«»(• 



riit c«n(lruirt.findeii : (S.63.) „Zu den Torzl^lidi-- 
ften GebSudeii (in Laueutmrg) gebort btoft das alte 
Schtofs;'* oder (S- 165.): „Danzig hatte vor der Oc- . 
„cupetion dvrch Preufsen ein Terrirorium vpn ^o 
„Quadratineilen, üni beßand aus dem Werder, der 
„frifchen Behring, der Hocfate, und der Siadt tind 
..Infel Hl-Is,'« (Das Territorium Danzig beftand frey, 
lieh daraus , aber Danzig nicht.) — Ein folcher Ma- 
gen (denn vom Kopf Itann da die Rede nicbt mehr 
feyn ; der ilt bey einem fo gut unterhaltenen Appetit 
gewifs Ungft mit Verfehlungen) kann /ich denn frey-' 
lieh auch in den Befchreibungen nicht wohl zu einer 
grofsem Beßimmtlieit erheben , als z. B. dafs (S- si.) 
der Ertrag derElbinger Werder »mgeheuer grofs fcy; 
oder wie fie zu hunderten in der ganz r-inzigen, ob- 
wohl meiilrns aus Bemoulli entlehnten, Befchrcibung 
djes N^aturalienkabinets der naturforfchenden GffirR- 
fchaft in Danzig (S. 144. flg.) vorkommen. :— Eirt 
folcher Magen verdaut denn auch Uiinchtlgkeiteit 
nicht blofs in Rechtfchreibung und Ür'uck.. wie £0- 
liebkem(,S.37.) Sckitztnhatü ßatt ScHöppenhaw ($. Q^ 
u. EL , (onder» auch in Behauptungen von Wicfattg^ 
keit, z. B. (S.siO dafs, „feit Danzig unter Preufseni 
„Sceptor fteht, ^il^igs Flor itcb Vielleicht, zu Dan- 
„zigs Nachiheil lAebre,'* (da gerade vurhar dufch 
Danzigs Einfchiii^kui^g Elbing gewann, uncTdafTd-' 
bc' eben durch die Vereinigung Daiizigs mir Preirise« 
nothwendig in eben dem Maafse wieder verlieren 
mufste), vieler andern zu gefchweigen. Nur bejr el-, 
nem folcben — Magen . endlich wird begreiRich wie 
man einen fo faden R-oman nüt einem Kaffubirdieft 
Fjräulein fpiclcn, und feine Lefer damit 1^ rdilcchl 
uiiterbaUen iunn , als hier S. 44. ff. gcfchieht. S<^lhft 
(^e acht -kaiTübifcli- nationale Emplindfamkeit, mit 
der er (S.,56) ,.den Küfer» feine Nith kljgt," kann" 
das luterefie daran fo wenig erhohen; als der Ei- 
fer gegen die alten Tanten r die feiner Liebe iin We- 
ge nanden. und gegetidieernochfoe bittert iß, da£i 
er ßch faft „d«rcb manchen Zug an einer jener Da«' 
njbB ißc) rächen" möchte ; „aber doch will er fi>! nicht' 
„auf Ihre alte Tage druckin lafTeu." — B^ylufig er- 
g)ebt itcfa denn doch aus dicfer SteTle , fo fprachnu- ^ 
richtig fie auch üt, dafs der BrtefUetli;r an den Drack^ 
dachte , und dafs die Vorrede des H-rausg.bers leicht 
leere Vorfpiegelung, aad dieCe nurbii:r wie an andern 
Oitea fchlecht verueckt feyn mächte. — Um deft» 
genauer mülTen wir denn doch feine fchrli^ftetlerirqbeii 
TaL^nte unfebi Lcfem bekannt machen. Vielleicht 
dienen gerade hierza folgende Stellen am heften , in 
dienen der Vf. iich ofTeobar feLblt guilreich dünkte: 
C$>3a'}: „Fia&enüs deckie das Laad^^ia der Feme . 
Uli .Aett. 



6i9 



ALLQ. LiTEÜA'tT^R^: Z'EITDNS 



6sio 



„brlltpn Hua^e; , ein fiir' mein Ohr fchr ane^nekmer 
„Jon. Es licE;t rfaihi (in dieftm Von) io .ein Etwas 
„von Treue, Wachfamkelt und S^choruiig gegrn äl- 
„le G'^ahr, und Te'izt inicb zu ebeH d*H aa^ettehiOfa». 

'»Gifuhlen, Bis das entfernte Krähen der Hahne in 
„^erFiflhe. (Welche Gcföblp? man höre !>" Man danlct : 
„den fernen Wächtern aus dem weichen PHaum, und 
„wendet Sich, doch mit Behaglichlceit auf die' andere 
KSeiie, um — den herrlichen Anblick der inajeßäti- 
, „fchen Sonne zu verlicreii" etc. — S- lip- IieiTst' 
es von der freylich in der That hbcTift, fchens- 
wflrdifen ^rofsen nnrl hohen Marienkirche in Dari- 
JUg; ,, Ich bin o/i hineingegangen, um anheifsert Som-' 
iiincrtiigen" (wie viel Yfn folchen fafsce denn der 
einzige Tag feines Aufenihalts in ficti ? ! !) ,.vohi wohl- 
„thätigen Schatten der ßotzen Pfe i te r mich erquicken 
,^u birin. Zu Häufeni der Gottesvefehruhg ift die 
„gothifdie Bauart auch die linzig ziaeckmäßige. Die 

' „hohe Wölbung zeigt den erh.ibenen U'olkenßtz des 
„Wefens.das wir verehren; man denkt fich' dcn'dfl- 
„ftem Hayn unfcrer Vorältern, wo Wödnh Sagenden 

' „Feld fruchten und Gtück den Wa0en hihalrträufelte ; 
„<Jie riefenhaften Pfeiler find Stämme vorzeitiger Bäa- 

'„•me, verwebt am hohen Gipfel im. unendlichen Zick- 
„zack; die Ffnitem' ftheinen hdtrirliche OefFnungen 
„des Hayns. von twiger Ddmmeruug umZogen.f " 

■ OS'phl 7.Ü merken, die Marienkirche ill iine der hi;U- 

' (ten, "die man. finden kaim.) ,iEln heiliges ßebener-- 
„füllt den Hcreintretenden , fein Merz öffnet fich den" 
„"EindrÖckcn derGottesVerrhrung. er verlafst'den go- 
„ihifdhen Tempel mit/e^evn Vorjdtzen der Bejferting ; 
„denn ein Jchiteidendes Gefühl eigeneir [/hwrornü- 

-ufät durchbebte fein Kiieres. O* möchte dbch onfcr 
„uiudt'mes uiid modemifirendesZeilalier winigeraitf' 
i,p-,imft und Zieriicilktit lehcn als auf Würde umi Er-\ 
„hahtnheit ,'* (dje-frtyüch nur gdtliifche Kirchen ha- 
ben können !!)_ 

Das Incherlichfte ift, daf» er in der aus allerhand - 
g-edrucVu'n ii. a. Quel'tn zufaimhcngeltoppciren Nach- ' 
r^clit von Danzig auf einer Seite die Kltfamtl« Pär- 
|^\Iichk('ii gegen die Einwohner, und auf der andern' 

' Seite ÜnwilTenheit in den bekannreilen Sachen zeigt.' 
Adel und Milittir gehtn ihm ßber&tles, und dafs iie 
dcnDjnzigerniHcht tbenföviel gellen, ill der Haupt- 
grund feiner Erbitterung. Den Adel verthcicigt er 
zuwtilen auf eine Art (z.B. S. 137), mit der dtemei- 

■ ftea.AiJlitheit, frtbft in KaffuK-n ,■ wohl nicht i.-hr zu-' 
fried.n feyn Inöditcn, Vom pttufsilclien MiMtär in'' 
Danzig heifst es: ,,UeberbtfuI)tzeichnetfich ua» hiefi-' 

- „ge Militär durch niufterhaftcs BiUra^en äufsei'H vor- ■ 
„Hieilhaft aus ; man hört nie von Befchwttrden flit- 
,.Jer /frt." (Das wäre!) — WichÖchlt lächerliche 
Befchuldigungcn er lieh zuWelleh gegen die Danziger'- 
erfaubt; zeigt unter andern folgende Stelle in der 
Befcbrcibun([ des Danziger Zeug hpufcs, (S. 93.)- i-ßi« ' 
„alten hölzernen Ricterftatuen haben ihre "verft eilten ■;', 
^.unfönuigen Geltahen, an denen bcriMderi' die uh-* 
^geheuren gepulverten Naftltmerkwürdi^fmd. wahr-' 
„fcheinlich dorn Haffe der Üanztgtr zu verdanken' 
„gtgenaüth wnRitter hUJs." — Sontt ab« giebi er 



der Stadt nur. 30000 Einwohner (S. ^80. <*» ^'e ^e^^ft 

kutK vbr dir preufjirchfcn Occupatloh »«Jügfleris u« 
die'HStftefaehr hatte, niid feir derfelhenfcedeutend 
an VJalk&uaen^ ^ewonoQA bat. -r- -Von den ehema- 
ligen BefchiaiTen des Danziger Raths , Gerichte und 
der-Böri[erfch«ftsflepmirten fagt er, mit Spott , daf» 
fie Willkür hiefsen (S.77.). da doch nur das SCadlga- 
felzbucb diefcn Namen fährt. — . S. 80. fprteht er 
von dem Thurm aiff dem Langgaffenthor, das keines 
hat; er hat den auf der» ^naetbarteh Hallfr daftr g«- 
nbminen. — ^ Nach S.&J. .ift der( von aiUsen utidjn- ' 
nen merkwflfdige Jq'ukeibof. „nichts ulchr als ein 
„DenkmaU ehemaJi^er- GefÄÜiRkeit Und Ca*'"''^"«!- 
„icbafi der Kaufleute, und dient zu einem bequemen 
yDurchgajiije." Der VE, wjEiTs.^Ifo nicht, dafs erzp^ 
gleich dieKaufmanhsb&tfe,: und Twa'reih* ijerbtftent 
Und bequeibften ifl,.dte irgend exiftirt. — .S.i^ 
iÄ d's merkwürdige Zuchthaus, da'^eiris -der bcfteiv 
Anlialtcn zut' lieffervng' i&.xnit dtin infamirenden- 
Und harten RaJ)ielk,tiii fflr fchwere' Verbrecher in eins "•. 
geworfen, weil ße in fortlaufenden Gebäuden find. — . 
Doch wir mögen" uns bcy den Unrichtigkeiten, nnd 
dem nififtens eben fo lächerlichen als grundlofen T«- ' 
dcl nicht länger aufhalten.' Wir haben letztem faft ' 
nur bcv dem Steihpflalrer ^.141.) getjriiivdet pefun- 
rfeh',' welches' freylifcfc "Weht kawm fchlt-chter ftj-n^ 
kann, wrnrt ^feiini 'die üriti^rhalhrtg deflfelben in ei-* 
ner fo lebhäfftn Hdndebiradt wohl ihre' Schwierig' 
k'ejt haben mufa. Wenn der Vf.'feineTädelfüchi ein- 
mal hütte befriedigen wollen , fo wQrde es ihin wohl 
an Stoff nicht ganz gefehlt hAben ;' nur milfstit er iicb 
e^twas genauer belehrt, und überhaupt fchon mshr j 
kt'nfihiitft mitfrebradit haben.- Hätte er es nur ge- | 
\i-ulst; fo Wflrde er wohl fchwerlith (S. ral ) ennan- 
geli haben ^zumerk|cn , dafs die dofr erwähnt»: der ' 
Rathsbiblimhek legirte bi-t nächtliche Schwarz! ft^hC 
Mflnzfammlung nup fchoniiberzwanzi*^ Jahre unent- 
iicgelt ihigrofsen KaiVen da lieht; es ilt wenigftens 
ein Glöck.dafs fie nicht £u denäachen pehört, ^Kit* 
firtmitdo non /'rvantiir^ — ■ Djs felrfamrte ift, dafs 
fehve zufainmenceftüppelien Nachriihten off aus den 
verPchiedenitcn Zeiten berröhren und' die ulmerel«,- 
barlicliften Anachronismen enthalten. ■ A« deutlielH 
ft^n !lt dies 5; tjr. , wo das mannome Grabmal Jö- 
hnns fll von Schweden als noch im Z-iUchaufe vor- 
handen befchWi^bcn wird, da es dpch fchoii" feit 178» 
nach St-hwede« aTigegongeri iJft; und der Vf. foliit im- 
lA^r Voii dereZttten nach' der'eVft tm^ 'frfwl?ten 
pi^ufslfthcn ftfclitznohm* fpricht: -^ Vii-!Mcht irt es 
aüdh folch(*n .Wachronisiiien 2Uzdf(*rHbtn, dafs (S.' ! 
133.) »»Regeben winl.^e Kr^itJe WötH« iinS^endei' ! 
häufe' (Waifenhaufe), da doch unlinüft d^ui-cK, eine, 
V-ercinigung mehrerer Privatleute die ßeßreiiung des' 
Au^andes, alle alten Betten zu verbreflnen, und an-" | 
(lere an-dife Stelle zu fchaff*«, neblt andern Anüaf- 
te^'mdglioh -ward", Virqdurdi idnes Üebel ^Si>7.]irh' 
veAanrit"Wbrden;> wflche'S dtAii bi-vlSotig auch ein'' 
Beweis ilV, dafs der G.ift der MihfthiftJgkeit noeh" 
nicht' ftferftorben fey, alsdtfr Vf. WÄ' bL-fchwercnd 
pntaljFt, Eben fo 'wird such liuy Giiiegeuheit der 
■ - ' .1 Klage 



tfn . N#..78- MÄR2 i$o«k , «Wa 

Klage tbit di$ bt«teme CasiB^tenhoas (S. 11S3) »ocb ricfa flammt dis grlülic&e Familie Ten WeM^I i» 

Kein Wort von «ler l^gft vorberekuten Subfcription Fiiräeiibeif «b , Wie bu» einer Ufiuinde feines Sobns 

getagt, zufolge welcker doch fclion feit einem Jahre johsn^ ron iiqq bewtefstt wird. IL Kiart 3pi»git ■ 

tf«r Grund zu einem grofsen fteineroen Gebüude , dar v6n DeeUnbrrg. £4*r miftn ^cnw Am dm Kiftfircr- 

der 5ndt keine Sclitnde machen wird; ^legt Ifjt. ten des ilitteUütert. Z« Anfang des 14(60 JabrhandecU 

DocB wenii wir uns vollends iaf Auslaffungen ein- TcfalolTen 79 pnderbomirrbe Ritter ein Bu»dKil»:ger 

bitten Wollten, fo würden wir gar kein Ende fin- gen die Aniiufsungen AreaBUcboft. Der -Bund fiu;^- 

den. T- Eins der bellen Stücke in diefeu Buch \ä te einen Freund delGtIbenRurt Spiegel zum Decfen- 

Bocb der Tiebente Brief (S. 64. — 74-) und die daris bei^ in fein IntereGTe zu ziehen, und in diefer Ahfurbt 

C«gehene Nachricht vsn den Anpflanzungen und Gär- mufste ihm ein Mi^lied defielben feine Toditer tat 

ten auf den Krockow'fchen Gütern, die bey Tnaiicheit Gemablih anbieten, die' Kurt fchon längft geliebt 

. Ucintichen lind iltcht ganz gefchmackvoUen Anlagea hatte. (Diefe gdnze Handlung wirddrämatifcb dar* < 

dvch wirklich Aufmerkfamkcit zu verdienen fcheinen. gefteUt, weichet Rec. nicht bHIigen kann.) - Kurrwur* 

de wirklich hierdurch gewonnen und brachte endlich - > 

äv e f tri n tfTv durch feine Vermittlung einen Vertrag zwif^bcn d(!U& 

u ü J o « i l. n J t. Bifchof Bernhard V. und feinen Standen zu Stande. 

fnAHKFuHT und LeiFKi«. in Commiffion t. den Seine Geliebte aber wurde ihm durch Meuchdmord 

Gebrüdem Hahn iu Hannover: Uytorifch ■ g^n^a- IT '' "«" '"«'' «'K^'"«"' <'.'=°^ Temme^ von Patt- ■ 

- . togifches Magazin für d^d^tScIi^nMelJyzüg. be^.- jl^rem cheüial.gen Btaut^m , zur Laft legte. 

gangs erftes-QuarUl uül vielen Kupfern und Ur- ^'^'"f^f\^' ''*'^r"i'"*'^Ä^? T"f-\^ HJ* ^"a 
Lnden. Herausgegeben von rriiiwch liW^tlm ^'''^'f^/"^^*^!'«"'«^'^-^ ^"^'«l ^" ,"^ 
. C<./«<w«Hofg«ld.ts-Beyatzer in Paderborn etc. f^-^'^t^^ ^%'''^f'^vi'^^V^^'^?''A"f I^"^ 
™o »T-»; e Emige der \*1thngften Anikel deffelben find folgcn- 

1798- I74'3- »• .de: i: D.^r Bilchot bL-fr*yte die bey den Kirchen auf^ 

Die Gefcbicfate der adlicben Familien in Deutfch- gebauten Gebkade- (die gewöhnlich Zar Bequemlich* 
land ili fo genau mit drr Landes» elcfaichte einzelner keit der Pil^^r angelegt wurden) r«n atlenAuflf^n. 
deurfcher Staaten verbanden , (iafg lie Ichon in die- 3) £r leiftete Verzicht auf eine Trankftcuer, womit 
Ter' Hinficht eine bcfferc Bearbeitung verdient , als er »u»or die HiiuerfaOen. des Adels und der GeiftUcb- ■ 
fie bisher erhalten hat. Das gegenwärtige Magazin, keit belegt hatte, und verfprach zugleich den Adel- 
welches befonders fürWeltphalen und Niederlacblen drireh keine Pfattduugen mehr .zur BewitLiguhg der*, 
diefem Mangel abbelfenfoU, und dem ein gutvr Kurt- feigen zu nOtbigeo. In der. Folge gab diefu letzt* 
gang führ zu wünfchcn iil, enthalt folgende Abband- Pun« Anlois zu fenderbaren Mißdeutungen; Ib be? 
lungen: I. Hiflorifcli ■ diplomn'ifchf Genealogie der hauptcte die Ritterfchafl 1532 vermöge deffelbcn von 
reiehjgräßiche» tamilie van U'ejlvh l ia Hrßenberq, — "allen gerichtlichen HüIFsvollßrf^ckuiigcn htfreyet zu 
-Als der erße Stammvater dtt Familie wiid der Tier- feyii. 3) Wurde dem Adel erlaubt, feine eigenen 
zog zu Sacbfen Herrmann Bilung ^ilgeJitfift;. ; DtHeii ■ l^ute, die fi«h in-den Städten angefiedelt hatten, 
Sohn Bt;nno hatte zwey Sohne ; i; Beinbard, dtT wieder zu vindiciren. _ 4) Wurde der Ritterfcbaitzum 
ihm in dein' H«irzdgthm»-Sa»-bren»foli.-ia,.. und irrig, erftenuicl die PatrimoniatgeridHsbatkeir ausdrpckliA 
T«n>cinigen neuem Gefchicbtfchreibern (al»--z. B- toH' zugeüchert ; auch verfpracb der FttrÄ fich felbft bey 
Seinrich iä der ftchtifdh^ GefcMcHie 'fh.'^; S. pi).)'. den -Pmrimeiiialgerieiten einzulalTcn, wenn er itogeli 
mit fi^inem Vate^ verwechfelt \iiurdej aXP'.'i'rmBnn einen HiiittirfaflVn klagen würde. IV: Soit^b»r. 
■»onjW«ftphaIenGB»f zu;A^»sbecg,.vBm wieltheari die' jährliche Beßatigungsceremotfie 'des vorßehendni' Ver-' 
■maeiJiopi füritÜche» and grnfilebten H::Uf«..im ehema- trags im Dom zv, l'aderborn. Öer angeführte Vertrag ', 
ligen Sachfen ihrt'n Urfpnmg aMeittn. 'Als Ure-nktl folUe feit 1427 Jährlich am Grflncndonnerstag öffent- ' 
des letzte« werden nicht. nur Htinricb von, Ardegha lieh beitati^t werden. Sta« deflon aber wird gegei»- 
und Friedrich der SUeJik^re, der den aresbergifcben. wärtig ein Privilegium defl^lben Bifchofs beflfiti^t. 
Stamm fbrtpfiaitzeev ttnuiern ^mrh Gottfried von Kuick' welches die EiHeifthaft von dej-.Gerichtsbarkeit der - 
iilid Hetmiann von Rüdenberg angegeben, die man' damwligen Landnerichte eximirte. V. Sehveiben eintS<. 
.bikher gewdbnlfCh nicht zu de^felbi^on Fairi'ilic reth-J ÜiigeHdnnten an den Heravigrier , die Landtagsf&kig' 
iwK. Gottfried orhieltilio Gra,lkhat> Kuick.viJii. dem-' keit des nUlii voUbüriigen JdeLi betreffend. VI. Hani ■ 
«binsllgen Bifdiof von Utrvtlu Andreas; leine,. man-: Chrißoph SehiLitget van Echthauftn, Jßtrkwürdige fc»Q- . 
Jitbe Dpfnmdfltiz aber fcheint fcban gegen Ende des.. gra^-Uifchebiacbiiehtetwin Um fe^ß gefdmeben (1^65)^.' 
T^ten Jnbrbuhderts erlofchen zu icyn. , Hc.-niiann er-- Dii;li; Biographie, die aus dem lateinircben Orrgiiwl» 
baute lieh «iuc^iirg^m arnsbergifchenöiamiiihauf/e gezogen irt, vilcfaes Aber 14 Begen beträgt, enthält 
C«geniiber, welche vofi dem Bege,»ufi.dem 'Xm au-, eine lo abendibtu^rlichc Gefchichte, dafs {ie fehr gut 
jelegt wuMte,-- Rwienoder Rwäenbprc genannt war- den Sieif zu oinbu Ritterremane abgehen ■könnte. - 
de, und zu welcher fietrSchtlctte EH%mer Schönen, yil' ü^ekl^critnOthHeHten dtr fmetOit vo% Do^t 
die vorher einen Theil der üraflchati Arnsi'Vg.^ÄV,. JiHLJU'."- liofuiarfchall Freyberr« von Donop in Drt- ' 
{emafht ^tteo. Von eiucu iunkelHerruuum's ücia- mvUt, V«a 4ieiun zaÜKicken Gcfchlecbte werden 

ntfch 



*iS. 



A-l-Z, ÄÄilÄ it*«^. 



<^. 



kofen ker«(fed , Ct Wt«~ di« lEinerfitze Maspe , Blom- 
berg. Wftbbel, Elitorf. Schäbo«, &MtwctL, »rgkr , 
fAitfUAt, in-BetmiAd uitdeuMJiihnidi imLippU'cheNki . 
HinnaSchaufen , Erpantrup uad LMigelattd im ,Hoch7 • 
fiift'fi«lerbMn;' Hdligencodc und ZÜied^niilurt' ia 
Htffen ; uad VTiueniniikr in .der M«rit fiiHiid(;iiIiut-g. 
'Her HHefte derFainilte empCingt'iiiil^atDeii plU-rUlie- . 
«Ler 'dvrfdlteii die Gefammtbelekaung von den rec- . 
fchiedeimi Iiebciiböfini, und cftlueUt der St^if Blom- 
tuerg -und dem adlichan Gefchlectit« von Lofsberg Af- 
«ert«iK. ' — £Ur erfle , mmi dem mao uxit Gewib- 
''^tt rtne ununterbrochene Abkunft dtefeH GäfcUftcht» 
■Weiten kann, iit Lambert vofi QiHtfpa def in d«4'. 
Jahren ifl4oatid laäoroikoiAwtt. fn dem idtenjqbc- 
tranderte d»iUe üek'dt» Gefchjecfat in z»ey jlaupJC- 
Jclie I von «dckan hier UoTs dW Gt^fctrictue dts «r* 
. Ani-eritiaiert wii<I, deOenätaiamv^atcr Anton von Do- 
nope.wsr, iiad welches lieh wieder ja vier Zweig:«' 
tüeilte, Ä»n Alten DonOpen, den Scereriuaicben; 
äen W^etCchett. nnd Lidenhote. VUU Vmm\iekr 

-^Eirzio , 1». Fleifeher dt J. : JtUgmim»K MjttMfifl- 
JcAef tftMid-L«JcMOH, niinGehcauchberd«fI^t(i- 
^re dcncfUier Dichter, wie Midi iUr &aiiA1er und 
■ SunflÜebhaber,— Äemusgegobe« von gr»!!. f «- 
'■ MwnadKoth, Diakon an der Uaoptp&rrkiccIieKu. 
St. Sebald in Nftniberg. 1799. ^MÄ. 8- (lÄß''-> 
~ AJidsre frflhere'Wönerbächer fuwUcbenlnfaälu um- 
fallen UoCs <tie Mythologie der GrieclM» und Rcmvr, 
' dM ge^wKKp^ abcT' aii^ich.aucb di« M>thoU>gic 



Au Nordeiiff, 4« Hn. GrüAn-lr S^^riften ;cvf«ainett-r 

getragen; cjiftulchi füiGcIoUrt«, fondern für Frauen-; 
uinmer, Kiinliler etc. belHmmt, und vermeidet aD«| 
Weitluißf kek , Areil es Hand- Lexikon werden (oQ^c. , 
Aus ^^ftiB GefichUpunct, wekhen-der Vf. felbä an-' 
giebt, betrachtet, wird man mehrere belehrende, «1^- 
giäich, kurze Artikel nui Dank «rkenuen, und and^^; 
in eineni güiiltigerii Lichte betrachten, welche ai|- 
fserdein den gerechten Tadel aHck einer nachGcbta-. 
wllen ^ritik nie vermeiden könnten. Hr. R. faiitt«, 
doch etwas mehr nachlefen folleo , ehe er Artikel wiQ.' 
legende niederfchrieb- „jäfcoriginef , die ^rften Be- , 
i^oba^er der Erde." Doch wphl utdit Adam -i^id Eva t 
Italiens, wollte Hr. R. fagen. „As^ulQ^ts — Verwan-" 
„dcite (ich in einen Srier, Herkules fafste ihn bej 
^eui rechteii-Horn , drekete lolc^a ^rum, und flber- 
„wand (hnalfQ JurchdiefaVerwandlung. Atgis, Atgi- 
tMe, war eiü ungeheures Tbier, d^rfT&i Rachen i3i- 
n'iner Fäuer ausfpie. Es wurde von der Minerva er- 
liegt, welche au3 ctcfFen Haut einen Bmfthamifch 
„mac^ite. Aegophagus, ein Zuname der Juno , n'eil 
«.ihr Riegen (loyc J geopfert wurden. AeJ^xv oder^s- 
f/ür, in der Sprache derEtmscer, Gott, jetzt heifst 
„vs STrckins.** So viel aas den erften Seilen ; nun. 
mit Uebergehung Ubiificber Brüder,' noch den l«cztea 
Artikel. „^aro(t|t«r , der crtte Kiinig der Baktrianoc, 
„erftnd die Kuntt der Magie , und wurde von dem' 
„Ninufit dem Konige der ACyr«:, in einer Schlacht 
tyinngebiracbt. Z.oro3fter foll fchon au feinem Ge- 
„burtsuge gelacht haben , d^ alle Menfcüen erft am 
,;twtj und fectoigJUa Tag ludi ihrAr Gebutt^v ]*< 
i(Chen pfle|;en.',* 



ff L E I S £ S CH R I P T £ M> 



' '^eKMpiBitTB SexittTvair. Obna Z>rad(*rt: üth^ Sit ah 
mi iiltfn mU ihre NocMamnM^Jkn/t. -^ Ein« PruslUurifii. 
w4eteber><lfl(.Miuift«rL«lakadem« euL.** da« AcctJtit fr^ioU. . 
SSi*s.'9#9. 8- *- Daf« die« ein Frudttct d«r Lauoc fey» folL 
«^ich na» woltl aus dem TIul ; noch mehr eigiebi t» das S. 
i^»uTg«lt^lke ächenu der nielgiuneui 

'. J, Htihnat — cft«T %fiitii\nt ^uiürücki Siefen. 

II. Wahre <'ii«/ilirfc*) lUefen., die Könige hti« BerrTAWf. 

' jll. f^igandr,' iieCämanhttmi nieVotiKiHea uni JAd»' 
tKicfeii beifabten SterUicheni 
£s Ion &ber«ii^ liickt biftb e'rti PtuSui^dtrlMui* fe}'n; 'fiiD- . 
der» ea i& es in der Thax. V*r&ai>d,. fteUIVitlHiit uii(l,\l'it|t 
- liabeii jedar liireu (lichi ganz unbed«Liiei>dL->t AJitheiL d^r^ni ei 
ift auch ga;ij m.bBleiäigeiiö für *leii Gefclimsck fowohl «1» ^ 
in andorer Hiiifichl; a^er dennoch immer nur ein mictehniCM- ' 
«M Prtduct.ürnen Tendern min' imnwr wohl lieb c, ahn* d.och ■ 
iriä Wiiknug Saron i^f UcbcrzaiMun« «tdor aacb auf daa 
ZJLrerffteU «u euipt'iiden, Der^iize Vttrirai[ ift tait «in«; Mtn- 
n Sielieii' biUireher und claiBTclicr ,, , »ortiigÜch lateinitcher, 
flArlflfttller^am miiflea aus den Tragödien Senot»*«^ damTa- 
cilu» und S^üuft diircbwebi; oder Tidrteltr oft bt^jaowwifoda»- 
IM lUbaanMfvfatzt . und in der Xlut Maiftctis BW KanntniCi 
■9* tt>b«rlai>uv- T- «w «aufWbfchtHP« &>&: Aligimtiaa . 



Otirkicktt daß fiitft»^ Mriftma ü» lb«hrKbM ▼•« *• 

Oi^ieti, Bit«i>)«TallaK«rt&:k«HAu&^«^'>K. — I ^«f^^JUr- 
/cptfv/rUdbte «der I^fancd* vn .rfcM o/tryte« ^w/ei|. X>i» 
BibliltbeiiS^chridiwii tnlt SriuiaiiwciiduiiD. — 'Zveatt ami 
JtiMt Ttriod* 4trfitbtw. IVi* fie 'bis ra ^iriqclifei) hErabce-' 
funken ftyit, derSeltealMici^Mek JaellaAMtMrerbieLwn:«tc— > 



J>ari*da dafMmßä<^k*u AFfflih Zw» irb«i;'aiu«i 

über die yuchveudigt^tt d^4i« uucrlaubie Aawend _ .. .„ 

GeiHeskräfie ebeT> <o der guten .'^^& chao^li die liörpeclidti^ 



SÄ 



der Geiftesflärke-unterliegeB «ÜB«. — yom'dnf^i^ämJta.— 
tirfarhe dti p-erfitmi itt ah»» Birftägt/M^cktet vüW wakf 
ftkKioiklvn e*dlipkttSrhicififl4er^ngmiStii^mi*frlir^.--i. 
V»n dt-e Einftuhung , iff l{»äi<iMi »■fi-hi^^.igjiiig, 4«f la«i«ea 
Lage und den lu erwartenden Sdiicklale^ ^.Adela.. w>«. nuis, 
.es lUili der tarliei^nde" A bricht;^« ifi^i'« «rwarien VirA* 
Nidit &be- iAu<i«rr MeliCern loWlda f «hf^an «e-VerMe»' 
der KifterMituiiiK f3.(i.)t ^Man Ait. dü^Ml^äck. dicllaMM 
KÜMd 2«ilett deraitea ll,[[cr uudOrafMi bcrm^fangaanftuba, . 
uSchrifieu uud Eri.luiunt^n aMcr An gelubt uid gmniefea.M 
„nüriu: voniebi' pHttKin Voril^ile r«<n. wenn nun Ikfa dh 
„^Ähe filM, UHU aacbdie La^ttndda* Scbi(fcM des Land-' 
„iMnns, ie» JlindfMker« jonar JleiTien ii, finahhutgMi ■■: 
„AHiiUerä. Uiefe wih^i den 9«nius>K«if " ' ■ ' ■ ■ 
„gß Xiebt itetjan*. 4u tM,*acdiattea.V fic,^ 



rüiiW^^OOglC 



Nuuneio" "g.- 



ALLGEMEINE LITERATUR- ZEITUNG 



Dii»stagrp .i*» IS- Kötk igo*. 



Ire CHT5GELji HR TSE IT. 

Letrzid, b. Beer: Die öründjatze des Natur -"' ««(^ 
Vötietrechfs , des at^eineinen Staatr' xnd allge-' 
meinen bUrgerUcfieH Recktr, entworfen Ton Dr. C. 
Gottlob Rü/jig. des Natur- u. Völkerrechts und 
d. Philöfophie 60enil. Lehrer zU Leipzig u.r.w. : 
Erfler Theil, frelcber än& Natur- nnd ^ätk^rrecfit 
«nthat. 1794. yorttXVh Inh. VIII u. 24ö5. 
ZweyteT'Ttien, Welcher das aügemcine Staatsrecht • 
und atlgemeine bärgerh'cki Rieht enthält. 1^14. 
Yorr, u. Inh- XIV. u. 144 S. g. (i Rthi.) 

i 1er Vf. geht von dem Priticip des Natarrecbta . 
^—^ ans: Störe nicht die abfoluce Menfchencxißens , 
deioes Nebenmenfchen. Er leitet in der Vorerinne- 
tang die moralirchsn WilTeiirchjiiten aus der f'ode-, 
nmg, die Exillenz de« Menfchcn als folchen zu . 
~ fidiem und zu vervollkomuincn, ab. Das Naturrecht 
des Vfs. kann fich daher, in der Anordnung und den 
RefultBten , nach feinem Princip wenig von den Sy- ; 
fernen, in denen vom Princip; die Vervollkoinm- : 
nitn^ anderer aidit zu fiöreii, ausgegangen wi<d, un-, 
teffcfaeiden, nur da des Vfs.' Princip heßimmter di« 
Spliäre angiebt, in welcher ich Verbindlichkeiten ha- 
ben mufs, denen auf der andern Seite rechtlicher 
Zwati^ entgegen fteht; Ib ill das, was in das Natur- 
recht gehört, in engem Grenzen ringeTchloflen , die 
er aber nicht fo enge fetzt* »U Sa tfach feinem. Frin- 
cfp hätten Ceyn «ü0en. 

Das Naturrecht theilt der Vf. iQ dft$ abflute Na- 
tnrrecfat der einzelnen Menfchcn, in dns-hypotheti- 
^fttf Nattnrecht und das Gefellfehaftsrecbt. Zu die- 
fer Eintbeilang vennifst man nfaer du Princip , und 
e« wird dies um fo auifaUender, da er unter den 
erftcn Titel Sacken bringt, die nur im gefelUgüen, ?u- 
flond von Wenfa find , (z. fi. guter Name) oder eh^ 
fo gut unter den zweyten gehören («. B. Recht ai^ 
feinen gerethten Erwerbtmgen). Pen Staat erklärt 
der Vf. „er iß eine ungleiche Gefellfchaft mehrerer 
Famil'^n °^^ einzelner Menfchen um unter einer 
Wßimmten Uegierujigsfonn die ößientliche Sicherheit 
Ihrer Perfon , Sachen und Rechte fo wie di*-Giückfe- 
li^teit der erßem im hohem Grade zu befördern, 
«ts ea «ufserdem -möglich i&." Defs diefe ErklJirung 
Tiele nnnöibiKe Mi^rkjnale enthalte, füllt ohn&Erläu- 
terunK K^^°^ ^^'^^^' '" '''^ Aueen, und Rec bcmeckt 

>. L. Z. j^oo. Erfttr ß'oMd, 



nurfo viel, data der Zufatz heUsen mufs; wel- 
ches auJserdem (dem Staate) gar nicht möglich iß. 
Das Staatsrecht fchränkt er nur atif die Sufsere Si- 
cherheit ein, tlas Staatsrecht des Vfs. nnterfchoidef 
fich wenig von dem gewöhnlich i« Compendicu 
vorgetragenen. Gelegentlich fährt der Vf. die zur 
Erläuterung uivi zum Na chlefen dienlichen Schriften 
au, «her »nt f« viel Druckfehlem uod frrthümem in 
d«n Ticein. fowohl als in demi was in Beziehung auf 
fie gefagt jft, dafs man die Eilfertigkeit gar zu deut- 
lich Seht, mit welcher er abermab bey der Ueher- 
nahme eijies neuen akademifchen Lehramts ein dar- 
auf fich beziehendes Lehrbuch zufammeiiÄoppelte. 

G8tti»ce». b. Vandenhöck u. Ruptecht: Hetnri^ 
Georg Wittich Dr. principia et fidtßdia Herme- 
. neutifite iuris. 1799. 103 fi. fl. . . 

Der Vf. will hier ein Compendium der Hermeneu- 
tik fflr Vorlefungen liefern und -dazu mag ihm denn,' 
in Ermangelung eines befTern, diefes Bfldilein immer 
dienen. Die Wiffenfchaft gewinnt aber dfldurdi 
nidus : alles iß fehv obekflfiehlicfa , <Us allermefße |ft 
aus Eckhard und andern Schrfften zufammengetra- ' 
gen und das von ihm felbö Erfundene, yon- w;elch«m 
ex in der Vorrede fpricht, findet lonn nichts, was 
einer Erwähnung verdiente. Der allgemeiue Theil 
beßeht aus 16 dürftigen ^§. in denen man nicht die 
kleiifße Ahnung allgemeiner und beftimmter Gmud- ■ 
Cätzp der Hermeneutik findet, auf welche doch alles ■ 
ankommt und, ohtie welche eine anRebÜche Hu«ac- 
neu(ik nichts weniger als dJefen Namen verdient. 
„Quafi clabem iHriscientiae omnis, fagt dr.r Vf. (j. i. 
■Hon immeyito dizerit aiiqais leges interpretandi artein f. 
hermeaeuticam iuris. Citrus in eo ambitv, ,p,i hodie 
VQci tribuititr , officium efi. invffiigart geiiuina teguvt 
verba, verum qut verbis intfi ßgmßcfiiam et volunta- 
tem legistutoris cum verbii no» ubique mjri paffn am- 
bulantem." Jß da nicht der ÄegrÜ^ den Efkliard 
iSßrm. iur. ed. W^atch. §. 16 u, aj-J.giebc, weit be-', 
ftimmtec und betfert Di? Ptindpicn der Hermeneu- 
tik follen wohl nach der Abfitht des Vfs. in den' 
5. 1— ö. unter der Rubrik: de verifimilituditie vrin- 
cipia quaedam , enthalten feyn. Da wiifd uns nun ' 
wie folgt gefagt, was Wahrfcheinücbkeit fcy und' 
woraus man fie wi erkennen habe. jj. 2. vf « patet ' 
de rebus, quas nulha Uuquam a priori cagnofcet, ideo- 
me prima hermeueutieat fundamenta tatert in reruJü' 
•' »«JjfiwitoMÄ«, Af tuK wedemmtibtuyrrimcm^.- ve- [ 



Ö27 



ALLG. LITgR'ATöRi- ZfiiTUNQ 



«38 



rißmÜeefi, quoä pturmuiH fit. — ' (). 3. Pondus c6»- 
fnetvdinis,.quaejik n^ratwue ptigütiv^ Sacit,^augtt^r_ 
ei lümimiiiMi , .frinti iea^grofifj eJljfulHeetii f jcuiiir 
faclum afferitur, aüt'ab ea remottör, Itique optmani' 
norutam Juppeäit d t flflr j Kfe jM J . J ii h itcti t ft fii t t . , i w^ ita A-. 
.Jieri pittefi, ad temporum inUrvaUa refpectu, infe^Mtur 
proxitne confwtudo loci etc." Es.^st Iklf.irt:. deti 

, That fchwer begreifen, warum diercs hier ftehe? 

. was es hjer zu bedeuten hab^ ynd .3fie, \9?ii datui . 
ein Fundamimt der Hermeneutik fetion könne? — • 
Auf diefos folgt .4'^ gewü)mli(;he_E.iiitheiluiig. der 
Auslepiingikuiift und dann fo giere li, dii^ beJo'fideTt^Kl-' 

. mtititiutik, \to 'i) felir weitlouftig tön dfrHbrtneneu 



~ BtJtTHEMATlK. 



'• Vtimbwcfr äe/ » e^f Hilde für tfliAiifghan,hEir»-^ 
- t»^ft^J^r^g"g/if-\q .Pj'''f<-hen des 5'ufc.;)r gi/cAf» Ster- 
nen katcchtsmi, luTt einer~VoTrctnrüT)d aufs neue 
,,■ ilurcbger^Iieft und mit Zufatzfn vermehrt TOn 
Th. Bugge, k'önif;!. dün, Juftiararh u. Prof. der 
. JiTathematik «. Artronomiir: Ucbtrfetzt , umge- 
ändert und mit ticiien'An'rierVuiVgcri" Begleitet 
von C. G. Z»kU«. Mit 7-Kupfenaftln. 1708. 
XL».«.. 18^6. 8^ ' - " 
■ Rec. ift' fler vor ' ' 



10 Jaarcii nerau: 



tik des römifchen Rechts. 2) tics can«riifchen Rechts' SternenkaiKkimHi-des Seti^uWifcb^ ?r(;dJ5^cs,-5'ae- 
■ und endlich 3) der deutfcäcn ParticulargefecM gebari-' ^^^g zwv niclit zu Gefichit. gekoinmrn ;■ ^fi>' yicf /ich 
delt wird. Eckhard liegt überall zum Grunde und' aber ^5 der gege'nwärtifftn Ueberfeuuiig, und .Um- 
bin und wieder ift nur die neuere' Literatur nachge- arbeitung detfelbcn urtheSen Iäfs(, war' allerdings die 
tragen. Manch« Dinge, die biehqf.gar nicht gehör-- Hau|Wf^che der für'verinifchte Lefer intereffaAten 
ten, nehmen 'in diefem kl,einen Bflf-hfeirreinCn un-' Himmel«er(chciiiLi(iEen< kurz. und faJ'sUch ■darin rt'or- 
WrhältnifsmäiTs.ig fehr grofs^n'Raiim hihwe^l "Wozii' geBrägen. ,und aus Jfn «rbati,Qiien Icfeeii, zu welchen 
z.' B. ein länge's Verkelchnifs' der claflifchert 'Auttireh, fie-VcranlsJiriüig geben, biäuthe religtöfe" Empfindung 
in der langen Note zum jj:3(i? wozu erft Namens^ fchickjich abgeleitet worden, worunter >edochjdie 
yerzeichnifs der rönilfchen juriften in d'er Lehre von letzt*,' iii welcher von den. Vurfinftcrnngeti der Bttn- 
dem Stil des Corp. iur. J5.3Q? und andere' dcrglei-- melskörper der Uebergntig auf HÜerhaticrErdenTcbidc- 
chen Diilg«', deren Platz weit befTer hätte ausgefüllt fale, Krani^heiten , Leiden, hämifche Nachreden- n.; 
"Werden köiiop;*, ■ " ■ /' ;; . - -, ,■:; f.'"t*^. gemacht wird, ^Potil ilicbf gerechnet ■we.rden. 

;■ .,',.'. , iV. ,, dJtfD/ni Herausgeher fiti. ZWi/w, war das Buch 

*,. .«.''. .«V .rt-r 1 irr,- ^ t -t *a tim' deSwillfert fehr fchiitzbsr, ^r-wilnfchte 'es äher, 

^'^'!',hH''f}'ß'"/'-^''VF^'l!'^ r^'I feinem Zweck gemSfs, deutfeh, ^«uch nichf ih kat^ 
, rtchtlicke G^fplHißf. Zum CebraBcli.m Gerichts- chetifther Form zu haben, und fd entfchlofs er ficb 
. ftuben und bey Amtsvernchtungen.^ Herausge- ^^ ^.^^^^ Üeberfet7.ung lind Umarbeitung defTdbeii, 
geben^»m^fiMnkrasmuimnHomttfr,Püa^ Wbbey er das Ganze in binen zufammeBhänJeuden, 
- ger,derhoc5furftJ.BriKenfchen HerrkhaflAwa». i„ .p^ap-aphen abgeheilten Vortrag brBtkte. doch 
-, im.Jyrol. i5'i.a:43.aS-Fa. (* ftlWv W gf.) , , aberrfu^'die HaiJptfache des-iri jea^m.fi. emhahenen. 
'Schott, «aA Mn Kri^, '~iini' lieuertich '■Kupper- düriih .Praxen aufiiierkrani,mflcbte,die am Rande bey-' 
. «foBÄi-haben uns beMts fd giite iuilftifche' Wörter- gefBgt find. Zugleich fachte er die oeueften Ent- 
hücher gelieftrl, daft ein nocnmallges üntcmehmeii de'ckungen tind Bemtrkungen der Aftronomen , hl 
der Art nur dann Entfchuldigung und Beyfall.ver- Anmerkungen', die er, wo nicht aus den'eigemlichen 
^ienti Wenn CS in Vergleichun^ mit de^r fthon vor- aftronomifcheri Quellen, doch meiltt;tis aas guten 
handen'en Werken merklich, (ich auszeichnet. Dies Handbflchern entlehnte, beyzuhringen, auch einzelne 
ift aber bey der vorliegende^. Schrift in keiner Hin^ Begi'iffe'; 'die Itiiii fdhweier dünkten, za erHjiren. 
- ficht deV Fall.''' VicIe'Ärflkel kommen hier vor, dfb' Auch veranlafste erHn. Juftizralb B«^g^<, ihm-einig«, 
in ein jari^l/cfl" Wiirterbuch gar nicht gehören, zTB.- wiewohl jmrfparfameBemerkun^'enmitzuthcilen. Dies 
Ahonnemeni, Ahowniren, Attachirt, Aüaquirm, AHeni, ollJchfe ilün atl h#d fqr^ fieh'alJes recht gut ftvii, 
Aüuiiiren, Äb'flracl, Cölporteur, Commandant, Cönfi- wenn ritir Hr. Zahlen nicht fo gar viel Unzuverlalfi- 
quent, Delim, Infirmitas fexus, Injicirt, Locaütdl, ges, Unv^rlländliches, Unbefriedigendes- und Falfches- 
monfntos, Offertum, Perfuadtren, Pertnrbiren, Quali- mit'cingemircht hätte, was in einem folcb«n für Di- 
tät, Quantität u. f. w. Die/Üeberfetzungen fclbft lettgftten beftitiimtcn Buch am wenigften' d^r Fall 
find- dameben" häufig unrichUg. auch nichtVeltcfi fö-; feVn' ftillte.' Ztt-ar verwahrt ei* (icfii in dem Vorbpricht 
cherlich, z. B--Actia%andati directa, die VoHrnachti-' fehr 3age^n,mftn mochte bruckfehleriircht auf l'cine'- 
klage; ÄcMom'ixth, erriö- gennifchte KlagqV^Wi'o n^' Recb'nimg'fcftreib.eii, und allerdings find der oft lä- 
gotiörvmgiftor^M difectd, die gerade Göictefr^kJägB- chertfchcn «nÄ -^nnintfteHftiiaeil 'Druckfehler- fehr 
des Gefchafisherrn wider den Gefch^ftsführert .^aio' v7ele;-aber alleswird doch aoch die inaChfichtigfte 
ehliqua, die mittelbare "Klage; AboUth generalis, i?ie' Kritik nicht fo ■erklären kölineii. ' Soheifst z. B. in 
auf ein ganzes. Land bÄopE^e AufKebuftg eines fi&-' der Ueberietzung von Bugge's Vorrede : das Onu'friit- 
fetzes; Argumenta Ug/s, itich Maäfs*ähc', -iijch filin'' dw^ote'ns, weFches der Mtmd in feiner Lauftiahn ' 
lieber Anwendung' de; Oefetfees-; ^^fiodib/;^ t'efbajiH-' in ■eirierS.eciindfr'durcHinife, fey fo grofs ali'dtr- 
fr^vi-bOrdenfrey', ' .^cSiy,' leJn -SchrifteiV^tfwoIbi? u;-' rechfe'^'Winkel t^Pfetfbar.daJfR'^ctnngel oder Rechteck). 
tlw. Adth-i'n Bciiehifng aitfYollftäni!fi*kf;it 'fndlicV des 'DiaiÄAteVs der MondSbohn, und' dasjenigr . Stück- 
ftehi Hr. Äir-ftteenVorgJn^'htttütbsi^iiacliJ^'' "» (Aesjeai^n ßtüda)- weliAe» «r währAid - eiiier S»-» 



N«. 79. HARZ 1800. 



629 

cuiide^egen'il^ Erde fallen folUe. tSaA S. 33 fiiui 
venigßens einige von deiv djnheta Flecken im 
Monde W«4rerra'aiialun^cn ; und deeh und .fie^nach 
der AiHnerkiirig S.as kejne M*0M, Toa. denen man 
ONrbaapt JccIr Merkmal «uf -der- OberSdcüe des 
Monds. Auti'ifEV..' S. aS'heifst Nftwtop's Lehre vom 
Ljt^t geradezu das ungereimte Syftera von der Eina- j 
nation. S. 30 werden wir belehrt, die Urbche von 
dem Blau des Himmels liege in der.Undurchfichtig- 1 
I keil des Aethers. .S. 39, 'die Kometen feyen vielleicht 
zuweilen des Spnnenbodena? zur S/arkunff bedürf- 
tig, -in welches jeder nach fejiier Bcfchaffv'nbc'it,. der 
' eine tiefer, der andere flaclicr eintauche. S. 8q vyircl ' 
die jährliche Parsllajte deij, Fixtt^rne, eVklart diircn!' 
I den Unterfcht^d des l^cheiiibaren Oris eines Siarns. j 
wie ilu> der Beobachter von der Erde aus, Jli-ht, Von 
dfm wahren Orte, wo man ihn aus dein Mittelpuncte,^ 
dpr Etd« feben würde. S, 109 hatte Hr. Soeborg ' 
, g^fagt: Damit die Elahctenbewühner .fich der Wohlr ^ 

di3E,vci'n Tag'.und N.Vcht erfreuen jnoc^teii, wollte ^'s 
. deb'Schöpf<;r, dafs .£e -lieh uui ihr« eigene Äxe. drehe- ' 
l tciii. üiid, der Üeberreiier ^cht die Anmeldung:, 

„Was, der Vf. hier zur Urfaclie der Rotation aiigiebt, 
' 'A w'ohl vielmehr eine Folge. Rec. Vann nicht erra- 
f thm, was bey dem Ueberfetzer Urfache heifsen mufs, 
Hr, Soeborg fprach ja gar nicht daron , fondem von 
der Abficht des Schöpfers. S. 177 wird vcriichert, 
I dl die Uhren (es ift von den bellen die Rede) rtoch 
[. za keiner VöUlMmiBenbek gebrft«fat f«T«n , hnb« mau^ 
zur BeftimmURg der Lange die Mondfinßernifle ge- 
braucht. I Die Genauigkeit der Chronometer fcheint 
" Hn. Zahlen unbekannt zu feyn. ' Sonderbar ift es 
auch, dafs der .Ueberfetzpr feine Worte mit fremden 
.Anmerkungen fo V-erinifffat vnrträgf,i dafs man nicht 
weifs, wem fie zugeh&ren. So wird in einer Note, 
die mit Bugge bezeichnet i&, er felbft mit dem Aus- 
druck citin: unfer verdimfivoUer Kopmhagiier. AJiro- 
«MB, was gewifs Zufatz von Hn. 2.. ift. Eh.n fo 
lyird in einer Note S- 49. die anfan";lich als Anmer- 
kung des Vfs. und am Ende mit Bugge bezeichnet 
' *ftt gegen Bode's Vorßellung von der Sonne unter 
; inderu.die Einwendung gemacht, man würde bey 
1 derfeiben die eigentliche QrÖfse -ihres Körpers nicht 
1 beftimmen kennen, und gefchloHcn: daher feyBotiii's 
l Meinung nicht annehmlich. Diefer Scldufs ilt viohl 
j .fchweriich von Bugge. Dicfe Vermifcbung der Be- 
I. hauptungon' verfchiedener Vff. lafst dann auch Rec. 
im UngewilTen, ob er einige im Text vorkommende 
' Fehler Hn. Sqeborg oder Hn. Zahlen zufchreiben 
' foll. Dahin gehört Z.B. die BL-haiiptimg 8.7^, die 
, Erde könne, wegen ihrer ruiidcn Gertalf eine weit 
gröfsere Anzahl Gt.-fchäpfe fafTen . ala wen"; fie bey.. 
gleicher Gräise Bach wäre. Da hier ofTenbaE von le- 
■ bendigen Gefchöpfen auf der Oharflache". der ErHe^ 
die Rede ift; fö ift d^r*Satz falfcb; lin Gegemheil i 
iey gleicher Gröfse Wt gerade dif.Kugel'die kleinfte.; 
Oherflüche , iind kann folglich; vf>» .GefcHopfen , dio- 1 
aufäirer OherlUücbe lertMi^.'.-am-Uiaili^Aeni euübrenk.! 
Eben fO die S. 135 ff. vorkommende ~fonderbare Be- 
faiaptung, bey dea der Sonne nahem Planeten, bey 



630 

' denen die Attraction der Sonne gröfser fey, verbin- 
det« ihre gröfsere' Dichtigkeit und Feftigkeit, dafs 
Jie nicht gai^ io die Sonne hineingezogen werdi-n, 1 
indem der dichtere Körper der Attraktion gröfsfrn. I 
■Widerftand entgfJgenfetie, «Is.eiij lockere:. Welche^ 
Verwirrung der Begriflfel Wer nur ein weni^ jiiit * 
unfercr Literatur bekannt ift, wkd aus dem bisher!- ' 
gen hinreicheiid erfehen. dafs wir langj^ mit weit' 
beflcm populären AftronomieiL: verfehen find, ■ "^ ' 

GüTTiNor-iJ, b.Vandenhack ii.Ru|frechrr Vraitlfihe 
Jbkaiidtung 'üpm 'N^MtlÜreii-^' däir- Ifißtiru-ägen,-- 

- in beronderer'Hinlrcht 'auf das :rWedtHifcl':^!;i:e:, 
"' Verfahren das Refnltät ^iner 'Abwögufig untrüg-.; 

'■ lieh zu beftJmjnen; Verbunden mit der^ Anv-ci- i 
fimg zut Verfertigung der Berg- und Moorpro- . 
file, von Gdttkdrd Chrißoph Müller, i^og. igÖS-. 
g. IX Tafeln; VI Kupfer. ; ; 

Hr. Ingeni04r)ObriAlieQfelfUirJtfü//£r Jn Göttitigcn ' 
te^^urch d^efe Abhuidli^ng aherpials einen Buwels ' ' 
feiner ausgezeic brüten thegretifr^ praktifcheh Kehnt- 
niffe und eine^ fcbarfünnigen Beurtheiluiig nivellalo- 
rifcher Werkzeuge sb. Sie tft zun^chft dem Piaktl- 
ker gewidmet, welcher hierl gleichfam in einem; 
Coinmentar, jene Handgriife und Vortlielle kennen | 
lernt, die er gewöhnlich in den theoretifcheM'Anwei- 
fungen zum Nivelliren vermifste. Ganz praktifch und • 
ohne Einiiiif(J)ung_des. Calculs find daher nuch die , 
Lehren über die Gröfse der Erde, über fchelnhare . 
Horizontallinien und über die irdifcheStrshIenberech- 
nung Torgetrateit und' tabellorifch erläutert; wobcy 
Rpc. nur den Wunlch äufsert, dafs die Meihode die 
Strähtenbrechnng zii finden',, auch hier möchte einge- 
rückt feyn ; da diefe fo aufiallend nach dem Wärme- 
grad uud nach der Mifehung der Aimofphäre lieh- 
äudert. 

- Tlie hierauf folgende Theorie der Fehler bc-i 
fchränkt fich nifr auf die Correction des Inilruments 
ulid der Meflung, wenn diefes nicht berichtiget ift, 
und über die Senfibiliiät der Libelle , die Hr. Müller 
in das AusfcIUeifen. Rec. aber aus vielfaltiger Erfahr 
ring, in ihren Krdmmungshalbmefter, in ihrer Weitc- 
iu'ud Rotunditüt fetzt. Allerdings tragt das AusA:hlei- 
tVti zur Ofcillatiwi der B'afe bey, da es die Cohäfion' 
mindert. Brander fcbliff feine Libellen auch für Nt- 
veltirinftrumente nicht aud; er'fucbte unter mehrem 
immer die heften aus, und caflirte jene, die keinen 
Ofcillaiionspuncr hatten, oder wenn lie gar zu träge 
waren. .Uebrigens zieht Hr. M. das Nivelliren aus 
zwey StandAn jenein aus der Mitte vor. Rec. Jtennt 
die Vortheile und Nachtheile beider Methoden, ift 
auch mit dem Vf. hierüber eihverftanden ; er b*dieot 
fich aber eines ' Inftruments, delTen*Bafis unbeweglich, 
und mit .einer Libelle vou i( Fufs auf 2I Secunde 
Ausfchlag ,verfehen ift, während der Achromat bis 
auf 4g Grad elevirt, und als folpher auf jener, Balis 
verwende^,, werden mag,, wodurch das .f^ivplüren 
nicht nur gefiebert, fondern auch erleichlerl "wird. 
I n Nr . VL oder in d« 'Anführung der NHrflir^erk- 
"•■"■'- - ■ \ zeuge 



631 ' 

zeücc trifft rir. ^l eine fehr twedcihlifsige AnswaU,' 
und die in Nr. Vil. folgende Praxis des Nlrellirens. 
in einfachen und zufammeneefetzwn Fällen und die 
•Aufnahme der Strom- Berg- und Mootproßl«, wird 
«ufser dem fafslichen Vortrag, auch noch dadurch 
um fo fchstzbarer, dafs dabey I«utcr wirkliche Falle 
eum Grande liegen , wobey fich Hr. M. der vortrtff- 
lichften WerkMuge bedient hatte. 

In einem Anhaag» befchreibt der Vf. noch ein 
neues Nivellirinftrument von Hn. Schröter in Gotha, 
nebft den VeriBcalionsmethoden defl*!ben. Die am 
SchluITe beygefügte Beurtheüjuig diefes Inftruiaents 
'ift fehr ftharflimiig und paffend. Rec. würde dahey 
auch noch vermiffen, dafs die Libelle nicht durch 
«inB Mcbanifche .Vorrichtung in die Verticnlebene 
derV"5rii"»e des Fernrohrs gebfacht werden kann, 
und dafs dal Ganie felbft nur nach dem Geficht tur 
Seite waagrecht geftellt wird, das auf die Ofcillation 
derBlafe »m fb mehr Einflufs haben mufs, je ga- 
druckter die Libelle (hrer Figur nach lit ■ 

Den Ecfchlufs diefer vortrefflichen, jedem Prak- 
tiker zn empfehlenden Abhandlung, Machen IXTabel- 
len Über die Abweichung der fcheinbaren Honzon- 
ttlllnie, mit und ohne Beziehung auf die irrdifch« 
Strablenberechnung; nebfi einigen im Grofien ang»- 
-ftalUen Nivellirungen. 



.RZ taoo- ' ^ ort . 

■■ FERAi'lS^HTE SCBRIFTEH. r :> 

GoTBA, b. Ettinger: TogUdus Tt^tlMÄvch für 
' Framtnsiiwtmer auf Au Sßhr igoa Mit dem Por- 
trät der Heisoghi -YonVork. 173 S. 13. (16 gr.> 

M"n findet hier: drey üiid fünfzig doppeltb liniirle 
Seiten, zur Einnahme, Ausgabe, ' und Anmerkungen 
auf jeden Tag des Jahres rgoo eingerichtet; Berech- 
nungstabellen vom Centner, Pfunde, Lothe, N&fsel« 
Ellen u,f w. ; einige befondere Zahlenbenenn ungent 
Tabellen, wie /ich das ftchfifche gegen RcJchsgeld 
und das Reithsgeld gegen Cächfifch verhSlt und eine " 
bfetrtichtliche Anzahl von Auffätzen, die, in ökono- 
niifcher Hinficht, fehr belehrend und ctfprietlich 
ftijnJcönnen. Auch der Verlegenheit, worin fo man- 
che ehrbare Hausfrau durch die plötzliche üeberrei- 
chung eines Srammbuches gefetzt wird, hat man 
durch eine Auswahl deu[rcher und franzönfcber , zu 
diefem Behufe geeigneter äentenzen, rorzubcug^ij 
gefucht. Der fn den rerfchledeneu häuslichen Re- ' 
cepten herrfchende Ton, nähert fidi mitunter zu fehr 
dem Stile der alten Kochbücher. So Singt z.. B. eins^ 
detfclben Cü an : „Man kaufe roa der Apotheke Spü 
„ricui Vitrioli'H- f- w." 



KLEINE S 

cae.od «rxm -midiS*»™ Puwlum =o«H»«crt. (17«.) liS, I- 
n^„ fJ^nM Vaterhude« rin... rtrenvdlen R.«f behi«pt«-. 
LYte.fci«""«-»''"'^^» ?"'* glücklich«! Erft^everrurlit.d» 
rjfl.iwen. Im J. I7sJ. »rtchitn von .hm «i» groCiere. Lehrje- 

Siin« R.ihe r„n kl^mern . .uo. Th..l fehr ««bchsn 
GdMenheusgedichtcn, die jwellrchf DarftellunR de. Rsutifthen 

„Xr^r Lutr«iß:lien%l. d« Virplifch«.. S« «iteh^c fijA 
£,«h WirheU, Kr.fc de. Ausdruck, und ein« oft wurdwoll- 
V«rn«bläff.guaE Hufterer Zierriiben »us. V\^ ^J""""* " 
IZ a«szudriickeu Terileht. »nag foleende Probe tafmi 

Ec «Hit m»n quatrt mod"W . tibi 9»i fit hahndai 
Vt b**t prtctdar, (ft/W« fc tsMfuU « «arf». 
Secia Vtat navit R'tio vtium'ma paHdot; 
Dirizat et curfkt jKirtiimque rtduiat amt^mm»^ 
NhH»! odfß meliora tibi pranejfta 4atarat. 
tUIiar «bebi er fith in /olgendet fchone» «telJe> 
i^btrlMiii «■'■" *■"■» "<« "fi^ ümarit 
Ptrftqninir, redditque ßhi qua* dona trtfPtWK 
Se« pur""""''**' /'" F'f^ "• '»^'Pt"'"^' 
X.tf»eit*da 1 no» facienda fibi impniatmii! 
Jil«n limtl inter'itum, no» Orci horrejcit avart 
SßMTlmt, irifttiiiu negat diuf4ertmmit. 



GHRIFTEN. 

Si q^d imagikihat velit imiulgttt renmflit. 
I,a«« TifrufraMU eneli f« toUit i» orut, 
Set/iie pniat ljbr»e tel Orioait /«roJo f*rri, 
Aeitrimmqae dtam propriort acctdare f'S'* 

Terzualich wohlfer»tli«n itnd «u.fcieich'i« fthS» ift S, to Ä. 
6ts Gemälde ätr I^eideufchiftBU und d« Madil. VL-elche ^« 
über da. Geoiith «usüben. Wir hebcii nur eiiiise Zeüen cui 
diefei SicUe «u : 

Jini twJt iptmüt pecuditrM cRm faeva libid«, 
frat»a reeufat tq«a , et circiimralot iamtmor ke»iaa 
Pafrmt lau, aemuiquc />->-ax hinaitänu imfileju 
Calrt fatigatU tamJtm prncKJtlbit l'a orri», 
Kec'JlabiitiUH exaidmata faum r.tc pabula qKneri'M 
Haad aäter priatir imrmtm, jMem tepit in o»"i» 
Dnlui omoi-, trepidat reJKg'rjxe fvvclqae ealorcit, 
F^term qui peneltui, fotrnuitique expeUii am'iciuH. 

V»n «emfelben Tf. ift «ns noch' folgendes Ged-cht tn Ai: H3nite 
gfkwnmen; Ai Johtäatm Rarlolphiim Oeimait, Aledic. trieb. 
<«M AmtamH I^mmHt l^vaifitrü admirabiUl M «rt< flumUt 
tfragreßar M-B(ia«e ti^Hcuffet. Die Terdienfle des unftcrblt- 
cheii ili»«ia«r werden hier Jii elegirdieu 7etlen kute ange-e- 
iMn und rem «ti^lückhchas Schickral bekbgt. Die Bewontle- 
Ydnü uod Achtung, die er diefuirt Schlüchtopfer der Tyraune)- 
nDcb«Tt. ift UiBhc Pvtgkt^luog tüiäom. Suä* uc^e«M^ 
jyil.zuüby VjOOQ IC/ 



tu ■"'-■■: Nn'mero -'ÖA- ^ ■ '' •*• 

ALLGEMEINE LITERATün - Z^ITÜNQ 

^ Kitlügths, rff«,i9..-M»<'» 1800. 

SOTTESGELAnRTRElT^ wenn man die beüigen Schriften phiWogifcli, bifti»- 

fifch und phiföfophirch richtig erltläri;". Mit diefeni 

FKASKFWKTiinilLEiTxiG, (Marburs;) in derErieger' Von katholirchen Briefen' nufg^ellteu Ideal« verglei- 

fchen Buchhandtiifi^: Jjie kathohfcknit Briefe neu che man t.'B, den gröfsem T heil des zvfeyteh Brieä, 

öberfetzt, philofophifch praktlfch erltrfrt und al- Petri, des Briefe Jndli , das im, letzte» erzählte Gti.' 

lea Vcfchrerri der reinen Relig-ioii gewidmet von fchichtcheti , vom StteU ^wifcten Michael und Sata« - 

Dr. Sott. Vadw.Wi&i^ 'Scherer, Pfarrer zu Echzel) liin den Leichnam Mofis, u. f.w.! — Den J.i^obu*- 

im Heffendarmftädtifchen. ErfierThwl, (wel- hält der Vf., mit K/rrfer," fflr den leiblichen Brud« 

cSerdenBrief des^oÄo&Äf enttält) 1795. j>;Bo; J^cfu, Er vermathet, mit Wehrem Auslegern , daß; - 

^ geh. gr.gl " '' , Jefus in Aegypteri Weisheit gelernt iiabe, OiJt Philo:: 

V^ ■- - "■' ■ ■■' ■■ •- ■ fophic. NatuHehre, ArineywiflHifchaft und Poliailc' 

§ I« Vf. wiliaoreh liiefe Arfitit' t,nlc!tt Hofs deai dafuJbft vertraut geworden Tey.^d dAnt feine "Be- 

•■-^ Gelehrten nfltzen, fondem jedem, dem' die rei- faauptutig dahin airs, dafs^aÄ'oftiw.'als jüngerer 8 tit' 

■eReHgion Jefuam Hftrzeh lie^, Belehrungen, "Vitn- der JeTu, während des Anftuthalbjbfeph's in Aegyp^ 

■it mittbeilcTi , wie diefe ganze Rtllgion auf die ten, "geboren und zum Theil erzogen . elnerlej IJik 

Cmndfttzc der fittlichen Vernunft gebauet ift — wie terricht und glflckltche Gefelifchaft mit jefu io diele« 

Äefe Efgcnfchmft ihr dann AUgemeinhcit, Braucbbsr- Lande genotfen' habe, Und diefe Hypotheft fucfat er 

leit unter allen Himmt'lsflTidicn, eigentiichen Werth denn noch weiter auszufchmückÄiJ' Jerilfalem gie^ 

Biul GöitlicUtcit gi^bt ; und die Anlii^nger derfelben er als den Ort der AbfaiTung des' Briefes 'an , uAv 

in Verehrern einer wnhreri , moralifchen Religion, iii glaubt, dafo t^i" zu-ifchen denjihren 33bU63 g«-' 

treifsen und guten Menfchen erhebet, die nach einem fchriebeh worden "fey; ' Als ZWe'clt, jiäch dem Jako^ 

evrigen , göttlichen Sirrengefetze denken und han,- bus hinarbeitete, giebt er die Grünänag- tAner S^^ 

dein , — und fo ihrer Beiiimmang richtig entgegen tiekkeit , dwrvh die tnoralifclu Religion ge/w a», Wa« 

gefeeti." Von feiner UeberTetznng fagterfelbft, dafs Hr. S. Seite lö- der Eiiüaitutvg f»gf; „dit Chrittea • 

fte nach iertfaigtef Sprachkejmtnif3(?) neu bearbeit konnten (ich, bald nach dem Tode dey Apoftelä, vo%. 

fey w und dafs all« diejenigen Männer benutzt worden reincr(dtsBriefei)a!*th*itr»/cfte»»J?ei:Äf/j«t(?J nicht mehr 

fsyeit, deren Verdienfte um die Eiiläning der" Bibel genug überztugen, und recbüeten ilin uiitet dleaicc^ 

anerkannt find. Der Vf. fchtügt RA zii den morali- fethaft apajlotifcheti "Scbrifteii'^Vi. f ^v. bedürfte docK' 

(chtn BiftUrklärern; ob nun gleich Reo. kein Freund e^nes Beweifes , dehn 'ift der" älteren '' Klrcheng»^ 

V«ii diefer Ausicgungsart ift, die in den Text zu viel fcfiichte ßndet fich keine Spur davon , dafs. man de»" 

Wülkürlicbes bineintrSgt, die de* Bibelfchriftftelier Inhalt diefes Briefe anftöf^ig gefanden hSWe. 

^en heffent An«- unterlegen zu mfllTeh glaubt, als Die Vebetfetzung des BWe/« "ffl fm Cianzen nitht 

K wirklich dBntt'ZU entdecken raeynt, und womit Abel geratheh, in einigen S^^leftäber haben wir d»*,' 

Bit einiger Zeitriel Milsbrauch getneben "woriicnift; erforfprliche Treue v^ermJfst, und hier und da bätte" 

ib-n\afs er doch Hn. S*. das Zeugiiifs geben, dafs' fei- dl» Verdeutfcbung aucTi gqfchmeldiger und fliefseä-* 

■§ Auslegungen gtöfsteniheiis nicht fo gezwungen" der aüsfailcn' Tollen.; So wird K. ij'g. «tW flieri' 

^d, als'maf) Ce foriS bey dtefi^r. Auslegiingsart' ßtzt : ö'i« Ein/chrätiftMBg K. 1^4. werd'en die "Wof- 

<Jct^ ' ■ i ' ce: 'if 3e v~apii^'v' epvev ' Tti.eiti/ tX'TS n.f. 'W. fo geg*. 

'' Voran Seht eure EftÜffttiÄg-, worin Triblt Ar N«- ben: ..diefe Beftäfkiing niDfs aber nach immer grd-' 

^ der kathoHfchM Bt*/( ihorirtifch 'inferpi'cfrrt Wird,' fscriit VoltkÖmmenheif ftreben , untf auf felche Art' 

(telches Tlns bey Bfn; 5. aufgeftllen iftl „Kathollfche werdct'ihr endlich höchfc rollkopinieh werden.« K. 

JrSef*, fag't vr-, ünd-dib ^anze Menfthlei'c betreffen-' i', 45. Obet/ct2t der Vf. die Worte: f^s äiL^Tixairf, 

le Briefe, wtil' die' H-^upt^mnäfittzt ,' die in Üinel^ r6ktt^fiTÜ ar»-wii ■9xviriiv, „alles Üngiiict ift die Fol- 

ftrTgetragcn werdcii', FödeTuiigen des reinen Sitten- ge der vollendeten Sflndt';" K. I,, 17. '-vm-^f r(tV$»-' 

ftfet7.es enthaltet, 'B*letfr(mgen 2'ut Atiffirtinngd« twv. — .»Vater der Jlvfjtläruag ;" eine Bedeutung,; 

Äenrcheiiverflandes , lui" Beriditigimg moralircher die weder von dem Fturali t^vr« gebrauchlich il^ - 

Je"feriffe In fich'fa(ren,'-die diefepchftc Vpredinng des noch in den Zufauunenhang paffet Diefe fienen- ' 

Xerzens bezielen, Dafs jene karijolifclit! Briefe die-' »iing V. t. (fi.'.-. folJ entweder U(nfchretbii|[g der jffl-" 

ikrs fcetwerken wollen , wird nicmuid bezweifeln, —r. inac/i( Gottes fi*yn,'det"alsSdtÄp^'r der jGemmeV de*'! 

Axiddäfs fie es tiochfetzt m iht«a ganze» XJmfangr "Wel^attsbetnfchtet^vird , odertJiiächreibtiiiig d«rg*tt-' 

ietwecken können, !ft"«heü -f* -wenig ta leogriMi;^ lidi^^6iltr, tfetfa We (!eftitn«'i|fi^<^<9 fpSibolHi*eJ»* 
jf . L* Z. X900. £*^ Bandf LIU - nebr- 



«91 



ALLG. , LITERATUR - ^EITUNÖ. 



^i6 



■ tnehrinals Gottes Gate , indem dwSmtAe w#raKr-b*- 

frocfatet, d^r Mond bey.J^achl leuchtet, u.r.w, K, 
i) 3I- wird fif ge^tbsn: ,. Leget alfo jeildn uhanftän- 
«tgen 2lvswitt:tis von fittlicher VerÜorbenheit ab," u. 
f..w. K. 1 . 37. „Wer fich abmt- <Us UngUUks der Wit- 
. wen und Waifen angelegen feyn läfst," u. f. w. K> 
3t i5> ..Wenn z. B. ein Cbrill oderXhTifltfi,"uvf. wj 
Das Wort ein pafst aber nur zu Chrift, und Tor Chri* 
ftin h^tte ttbch eint gefet/t werden müITeii. .Derglei- 
ctien NacbJäfligkeiten kommen mehrere vor. K- 2* 

59. foit-jouiTi — „fie zittern davor." K. 3, 23. wie-j 
erfahrt der Rahab i» der üeberfetzung offenbar zu 
Viel Ehre, \>-enn esheifst: „Ein gleiches Bcyfpifcl 
bähen wir an jener Heidin Raha)). Errchien fip nicht 
durch ihr edles Btträqen(7) a\3 eine tugendliaftt Per- 
Jöh, da Jie die KundFchafter aufnahm?" u. f. w. Wa- 
rum trügt Hr. S. Bedenken, Tcp^j) durch Uwe, Buh- 
- ttrin ZM äberfetzenV. Dies pafste freylich z^ dem ihr 
geliehenen edfm Charakter nicht. £.3« 14' ,,Wena" 
uir.aber Eiferfucht mit Bitterkeit verbunden mid Zank-' 
fucht nähit : lo rühi^t eiich ja nicht !" — r — Hier ift 
der Ausdruck keinesweg^s concinn. VV«''HMi nicht 
~ lieber fo : „Wenn, ihr! aber bitten) Eifer und Zank> 
ibcht in eurem Herzen heget, fo rühmec", u. f. w-? 
K. 4, 6-— „aber l^ohlgefallen giebt tr feinen Vereh- 
remi,'.' Wir haben mit Fleifs einige von den Stellen 
alisgehoben, die uns nicht befriedigt baben, um den 
\t, Btifmerkfamei bey Feinen kiinftigen Arbeiten zu 
mächen , dergleichen Flecken j.\x. vertilgen. Mehrere 
Stellen find dagegen recht gut, dem Geifte und der 
Würde des Originals angemeflen , Üb'erfetzt worden. 

Auf die ÜeberfeKung folgt; VhitaJo^hiScK -fvair 
tt/c^ie ^■r^vwng^nd,Älme*\v,'nget^i wonn maiicbes' 
Gute, und Beher^^igungswerthe, aber a^ch vielAIl- 
bekanntes, in einem nicht immer torrecten Stile und 
•ft mit zu grofser WeiT!jiuftig)Leit , und in einem er- 
müdenden Kanzeltone gefaxt wird. Auch werden' 
Hiancbe der Kantifcben Schule abge^o,rgte Tenninelo- 
' gieen zu hiiufig wiederliolt. . Bben fo werden hin 
■ptd wieder Ideen in. den Text hineingetragen, wo- 
ran der Schriftfleller fchwcrlipK gedacht haben nug. 
Als Probe des, Commentars. und des Stils ftti^en wir 
die SchIiif$-Anmerk:L]ng des Vf. hierher: „Schon je- 
de Arbeit um "Vefdipnft ift wirkliche Belohnung — 
äas Gefühl zum Segen des Andern mit beigetragen 
Kit haben, ift gÖttlifh — und die Gedanken an da« 
£ttlicke Vemunftgefetz: dafs es Erköbimg der eige- 
nen Würde ift, iiiid dafs die Menfchenliebet diemo- 
nUfche Vollko/ntnenheit des andern möglichft zu ver- 
b'efTern ftdert, — dafs eben ^ies letzte nur. allein den 
Sinn, die Achtung fürReligion und Tugend beweifst, 
die mit der ^öfseri^ Verbreitung derJelben auf das ' 
tagfte verknilpft und dafs es die wichttgfte Ehrfurcht 
gegen Gott ift. defTtn morallfche Zwecke allgemein 
zli machen, fein moralifches Reich und das höchfte . 
6ut, ,das notffwendjg Tugend bedingt, zu beför- 
dern -*- diefe GerfaRken, müiJett etich über alle Ve'r- 
jkennung imd tJnti^kberkLit deiivV't^lt erbeben, und ' 
•)ick in <^w Bewiii^fe};!^^, ^e FlU^tea al« JUcjtfcli. 



tnch>de« gftttlidm^ Sittengefetz aüigeeM, and fir 

Unfterblichkeit und Vergeltung des' moralifchen yjlAti- 
rt^iereCs' wärdig gelebt zu haben, beruhigt, ftark 
und grofs fnacben r' Hier iind d« ift der StA dek V£ 
uich-iüdu correct.- 

t.EHC0, in der Meyerfchen Buchhandlung: Üale> 

' räMm SM Beförderung eines rei»-brbUfche»präk' 

tifekea_Volks- Unterrickts in der chrjMiicIteh tilatf 

bettj'lelire f«r Prt.iiger und KateeheleX yah D. ^o- 

kann Georg Bechtold. . Erfter Band. I799- 524S. 

■ jj.'CiRthlrO \- 

Nacb der natüriicfaften Erklärung, Welche der Titd 
. des vorliegenden Werltes rerftattet, wird man licli 
darunter eine Auswahl deffen denlcen, ü/as aus dec 
gefammten biblifchen Reügions lehre vorzüglich praJc- 
tifch für die nieder^ VoHtsclaiTea vorgetragen . wer^ 
den kann; Was den niedem Ständern, (denn ilieHa 
nennt man fchlecbthin: das Volk.) cur Beförderung 
und Unlarftituing - ihrer Morailtüt -zu wifütB nAtht^ 
ift. Und nach ijen Forifchrittcn , welche in den leter 
ten Decennien in, der Hermeneutik und £xeg«fe ge- 
macht worden find , wird man unter dem Prtidicfite : 
rein-bibUSckr einen Unterricht verft^en, der aus. der 
heiligen Schrift nach einer richtigen Anficht derfel- 
ben , mit unerläftlicber Räckficht auf xlic grofse Ver- 
fchiedenbeir der biblifchen Bücher von eiitander, und 
nach richtigen Qrundfätzen der Erklüung, abgeleitet 
ift. Man wird mit einem Worte diefes Werk als ei- 
nen Pendant zi; I^iemeyrs populärer und praktifcker 
Tieologie, betrachten, nui dafs hier die Ausrwabl d^ 
Praktifcheii und Populfiren nicht fowofal ans der gan- 
zen Wifrerkfchaftliclii.'»^ fowdcni- blofs auf der bibli- 
fchen Theologie gemacht wäre. Mit diefer Era'ac- 
tnng wird meh fich aber fehr getüufcht fiuden. Zwar 
fogt der Vf.', dafs er diefe Materialien ausgearbeitet 
habe, damit fie der evaiigelifche Lehrer zur Torbe- 
reitung auf feine fömmitichen Religionsvonräge, be- 
fonders aber zu den lu^echeiifchen .Unter wetfmigen 
gebrauchen könne; und man wird diirch die Vorre- 
de überhaupt ito der Msynun^ beftärkci man wer- 
de in diefeii Materialien eine zweckmafsige Anlei- 
tung bekommeit , das Gemeinnützige und Gemein-, 
iäfsliche der biblifchen Religiom'lehre von dem foa- 
dem zu lernen, was blofa ^eu^.Gelelirten, dem Jii- 
denchriften und denen Unter den Gebildeten, die mit 
der Entwicklung religiöfer 'Ideen bekannt werden 
wollen , zu wiffen nothtg ift. Der V/. zi^get nän^lidi 
fehr richtig un4 nach drück Heb», „d^ Volks lehrer wer-, 
de bey feinen hvaiiletifcbeo und katecbetirAen Ar* 
beitei^- fei^i Amt nur d^nn vorzüglich fruchtbar zufau-' 
eben Termögen, wann er iiph jedesmal vorher die 
Mfiterie, worüber er UutexriohteFtlieilen wolle, nach 
ihrem ganzen Uiufange Vergegenwärtige und gelan* 
ftg mache , n(Kh(i«M ^ das, ujüs ausjQhliefinngswei- 
fe rmr für d,en"güehrte» Vortrug detJdbeH gth6ret,i 
U'ohlbedächtig abgefondert kaiie." Zu einer TukbeH 
Üebec^chit jjnd Kenntnifs der AVterieit des Volksunr 
terricbu woUc* et den Fredigcrn und Katecheten ^e- 
'" :. ■ - . , - hüjf." 



«37 



N«. 00. MAfiZ iSoe> 



ä38v 



hfildicb feyn. Diere* erhaltni aber mit iliefeai eiften 
Buid^, der Maierialien den AnfsAg einer dickleibigen, 
dem Inbnlte nacb , fcbulgei:e<^ten , der Form nach 
it-hr unbequemen Dogmatik; and werden bereits 
nicht wenig Lebrweisbeit buiitzen «DÜlTen, uni.(lic 
Sonderung des Gemeinnützigen rondem Schulmäfsi- 

K'n, des Gemetitgattigen von dem Tem^rellen in 
!Tniingcn und der Üarllellungsart derfelben vorzu- 
nelünen. In drey Tolcben Bünden , wie der gegen- 
Würtige.'fol] die Glaubenslehre und in einigen fol- 
genden die Siitenlebre bearbeitet \^-erden. Diefer er- 
fte Band Kcrf^Ilt in drey Tbeile. Der erße handelt 
Ton Gottes Oafe^n , mehrfacher Erkennburlieit , £i- 
cenfchaften, Einheit und innerer Verfchiedenheit. 
Derzweyte: Von der Srliöpfuagf Erhaltung, Regie- 
raag der Welr, Der dritte :. Von der Sund« der er 
-ften Metifchen, der Sünde überhaupt und dem Elen- 
de derfettMn. Unter der Kubrtic : mehräcbe Erkenn- 
bsrlceit Gottes findet man ganz nacb Art der altea 
dogmattfchen Lehrbücher die Lehren von der untnit- 
teibaFCn OiTenbaning ; der heiligen Schrift ; derTbeo- 
pnenfiir; den Wundem und Weifsfii^uiigen.' Wenn 
■terron einiges , billorifch behandelt , allerdinga an- 
' uifftfaren war , fo ill hier alles weiilüuftig und ganz 
dogmatifcb vorgetragen) das Hiftorifche aber hin und 
wieder fehr unricbtig. Wie konnte der Vf. z. B. fol- 
gende Stelle fchreiben : „Iti fo fem die Kirche dicfen 
oder jenen Bachern der Bibel dos Anfelm einer trug- 
lofen Quelle, um daraus ihre ReligionskenotnifTe zu 
fch&pfen , beymifst . in fo fem find (tiefe Bücher zti- 
funmengenBinmen der Kanon der Kirche. ' — Apo- 
fcryphifcbe Bücher find folche, welche in der Kirche 
keine Bewekkmft für die Religionswabrheiteo baben. 
_ und deswegen awä) nicht ülfentlich^iii derfclben vor- 
gKlefeH werden.'^ In diefeji äützen iJl ja fa.& kein 
Wort, das nicht fatfch ocler.fchief wäro. — Unter 
der Rubrik : Von Gottes Eigrenfchaften ifl die kirchli' 
«b^, Lehre von der Dreyeinigkeit abgehandelt ,. und 
'die Gottheit Jefu felbH aus Stellen des A. T. bewie- 
fett. An eine retM-in^li/c/ieDaiAellung derLehrevon 
Vater, Sohn. und Gfüt iß nicht zu denken. In dea 
beiden folgenden Theilen tragt der Vf. wcitläuftig 
▼or, was die Qibel von der Kcböpfung der Welt, der 
Ausbildung der Erde^ dem Urfprunge des Menfchen, 
. der Engel, dem. Falle jener und diefer, dem Fara- 
diefe o. f. w. erzithlt. Wenn er hitfr manche -gar zn 
crafle VorAellungsart der alten Dogmatik etwas odl- 
dert, fo behandelt er doch durchaus jene ErzXhtun- 
ftn alsgfittlicheOfreabdi'Ujigen und teilet daraus Uog- 
snen ab. Ill diefes auch der Ueberzeuguqg des Vf. 
ganz angemelTen , und in fo km nichts dagegen zu 
Agen , fo foUte. er doch nur wenigftens bedacht ha- 
ben , daf« Predigcj- und felbft Landfeh ull ehrer mit el' 
ner ganz andern Anficht der Bibe] durch beynabe al- 
le Lehrbücher, die in ihre Hände kommen, bekannt 
gemacht worden find, und er darum verbunden ge- 
wefün wäre , auf neuere Vorftellungm ROckficht £0' 
nehmen. , Ein wahres und gröfseres Verdienft hätte 
er fich allerdings um junge Katecheten erwerben kön- 
nen. vM abec bey foiaec iadividiwUenU*b«ncuguuc 



nicht wähl möglick war h- vrmn » gewfgt hätte, 
wie die biblifchen Erzählungen von der Urwelt für 
die Religionslehrc zu benutzen würen, ohne eii^er- 
fcits dem gefunden Mcnfchenverftande, der auch in 
den niedem VolkscUffen die Windeln des kindlichen 
Alters loszuwerden ftrebt, Gewalt anzuthun, noch 
andererfeits das Anfebn der alten Rfiligionsurkun^en 
bey dem gemeinen Manne zu fchwächen. Doch ge- 
nug von deiA Inhalte dieles Buches , von dem wir 
nicht gut 'Bbfehen können, wem es, da wir auch 
fOr die kircblicheDognVatikbe^ere Lehrbrtcher haben, 
nutzen folle. Das gegenwärtige wird auch durch.fei- 
ne Form höchft unbequem. £s ift in Frag und Ant- 
wort gefchrieben , die fahr uneigentlich auf dem in- 
nem Titel, Dialogm genannt werden. D»efe Vornt 
ift deswegen beliebt worden, weil Hr. D. B. diafe 
Arbeit zunächll fpr diejenigen feiner akademifchett 
Zuhdrer beliimmte , die lieh unter feiner AufÜcht In- 
der Jiatechelifchen Praxis geübt hatten, und weil er 
meynt, diefe und atich minder Geübte Wfirden da- 
durch in den£tand gefetzt werden, diefe Matcrta- 
iien leichter zu diahgifirm. Das bezweifeln wir nipt , 
freylidi , wie wir denn überhaupt in den Fragen und 
Antwortendes Vf. nicht die geiingfte Spur von kafe- 
cheiifcber Kunfl finden. .Der Antwortende ift hier 
durchaus, wie in den alten Fragebüchem, der Leh- 
rer, und meifienthe^ iH Frage und Antwort weitet' 
nichts als eine forttaufeode Periode, in deren Mitte 
der Fragende ftecken bleibt und die nun der Antwor- 
tende endigt. Am Rande find mit kleiner Schrift kur- 
ze Anzeigen des Hauptinhaltes derabgehandeltenMa- 
terien, dir wir fehr zweckmafsig finden, und die 
von neuerem SchriA&cHem wiederum «ingeführt z« 
werden verdienten. .. Unter dem Texte flehen häufi- 
ge Noten , welche gröfeteatheils für dm Religionsg^ 
Ic^en beAlmmt fiad. 



^JEDjIGOGIK, 

GiEasBir , In der Kriegerfchen Biichh. ^ Dtr Lihrtr 
-in Bürger- untl Landfekulm, was er. ifl änd was 

■ er lelften fotif Predigern und Schnllehrem ge- 
widmet, von D. Ck». Heinr. Chftph. Sotdmit, 
zwcytem Prediger zu Dsuemheim in Heffetif' 
DarAftädtifcheh. 1800. XII. u. S37S. 8- (iVfr-) 

Weil Hr. S. keift Buch fand', das ganz f^r hwi- 
fchullehrer geeignet würe , fo entfchlofa er fich zor 
Herausgabe des gegenwartigen. Es enthält in ig 
Briefen Bemerkungen über den erften "Unterricht iia' 
Lefen, Schreiben, Rechnen, Verftandesilbungen, Aber - 
die Bildung des GefOiblvermögens , Über fitüiche Ef> 
Ziehung, Unterrichtsgegenfiände , Gaflei/abtheilung* 
Schulbefiich, Sommerfchulen , Betragen des Lefi« 
rers, Belohnung und Bcßrafung, Verachtung des 
Schulftandes, Aufklarungder Alten (Erwachfenen)eta 
Der Vf. fagt in der Vorrede S. V. : „Man wundere fiA 
nidit, wenn -man auf Stellen ftofsen füllte, die man 

Ja Nid«» Scbrift« fthsn b«mcdu UUt*. Vorzfl^ 



A. L. Z. MÄRZ 1800^ 



■lieh ■benntzte icti dns treffltclie fiSdigög^rche Werk: 
Nii'Uieyers GrundfÜtre der ErziehuDg etc. Es je- 
JVhahe aber auch unit Genehmigung diefes grofsenGe- 
li>hrten." Zugleich verfiebert der Vf. , feine eigenen 
BeincAungen und Erfahrungen hin zu gereut zu ha- 
ben. Wir haben «her blutwenig oder gar nichts da- 
rtn gxifuitden, was- fär wahres Eigendium des Vis. an- 
^leheji' werden könnte. Das Mcifte als: aber Ver- 
Itandesttbnngen , Bildung des (iefUIils und litttiche 
Ereichung S. 88 — *4Ö- Tiber Scbulbefnch nnd Som- 
Blerichulen S. rgo- '& gani wftrtlich oder im Auszu- 
ge mit BeybehaltuHg, der im Originale gebrauchten 
Worte , aus Niemeyer Tb. I. S. 242. «nd Tfa. H. S. 
103. <tc. Mehreres ausZerrenner'sdeutfchemSchiil- 
freund , die Bemerkungen S- 159. ff. dbcr Wunder 
Jiiid aus' 3tUe£ Abhandlung in Fuldner's Material. 
B. I- 5t. I. 5.34.. das Kap. von fiduh»ung und Be- 
ftr^fung aus Albanu« Ober dicfen Gf genlland entlehnt. 
Die Ideen fiber dt-n Plan des Katct;hismu5 S. 155. 
find das Eigenthum des Rec., der fi« hey Anzeige 
des StrclthorfiTchoi Religionsunterrichts (A. iL. Z. 
1708- Nr. %0-) zaerfl mit denfelben W-orten vortrug, 
Wir -wundem uns daher mit Recht, wie der Vf. S. 

' Vni. tun PrOfiing Sdner GruntHÜize bitten kann , da 
fein ganzes "Buch gröfsten'theils <lie Grunditee Aade« 
rer enthalt, die fcfaon längft gepräft worden find. 
Eben fo fehr wundem wir uns such darüber, dafs er 
fo viel ans derbekauncen Schüft Niemeyer's jibfchrei- 
be» kortite , die doch , nach Hn. S. eigenen Wun- 
fcfae S.j.oi.1 Itemem ScItnUtkr er fehlen, Joüte. Mit der 

. neueren, feit der frühern Ausgabe der Nietneyei*- 
l<iJj«n Schrift erfchicnenen pädagogifchen Literatur 
fcheint der Vf. nicht £chärig hekvnnt zu feyn^ wie 
wir aus den empfobleiten Schriften fehen. Der S. 
i>;'3: ertbfilte Sato, dafs, wenn .ein Kind eine Frage 
witt. tteantworten kann , fie endlich der i.ehrcr felUt 
beantworten fbll, Iftfst luf keinen, geübten Kateche- 
■ ten fchlie&cn. Der Vortrag ift übrigens Aielsend, 
welches Aber dem 'Vf. nicht zum Verdient angerech- 
aet werden kann , 4a er «MÜlentlittils «ait den Wor- 



ten der Mannw IpricAt , deren Schriften- *# 6enutMe. 
Nur S. 44. und 153. findet man ehender fät tktr aad 
S. Z99. hüt« ditif^r (twr) u.£w. 

1.E1PZIQ . b. Graffe : Die Hawpt^neU« itr Tthler Ur 
ferer ^tijfifihen und moralifihm Jündtrerziehune^ 
Ein Buch für gebildt;te Aeltern von F. G. Ai 
, FieUz, dem jung. igoo. 173S. 8-, 

Obgleich die möglidiJt helfe Erziefaanf nicht all«» 
das leilten kann, was man /kh fo oft Von ihr vcr^ 
fprirht, fo bleibt es doch inmor verdienfttlch, auf 
die gemeinden Fehler, die dtrbey begangen worden^ 
«ufmerkfam zu machen. Aus diefem Grande ver- 
dient auch die vor uns liegende Scbrifi, die anniBii- 
che wichtige Wahrheit erinnert, gelefen zu werdet!. 
Sehr richtig findet Hr. F. den y»rzüglichflen Grunit 
von der verkehrten Erziehung darin, dafs unfere Soh- 
ne und Töchter Vüter und Matter ff-erden , «hm vor- 
her zu Vätern und Müttern gebildet worden zu feyn. 
Dafs der Prediger jedes verlobte- Paar ein Jahr vor 
dem Eintritt in den Ebefblid aber Erziehung beleh- 
ren iWI, fS. 167.) ift ein zwar recht gutgeine; nte*^ 
jber vor der Hand wenigßens nicht ausf^rbarer Ver- 
fchlag. Mit Vergnügen hat Rec. bemerkt, dafs Hr.- 
F. feine Gedenken hier geordneter, als in feinen frO«' 
fasm Schriften vorgetragen fa»t. Indefien wOrde eine 
jiocb ftrengcre Ot>dnimg die Ueberfiobt des Gaasea- 
Aoch mehl' edeichten haben. 



^mtMus L^ 



Erlahsbit. In der BEbelanftalt: At^M 

bncHfar-4e» »ÜrgB^iuid I^wirf»«»««* i,„.™.„»™. 

joun (itbratkck in Stadt- und LaMd/OtMim. Von 
- D. (j. F. Seüer. lote rerbefT. Auflage, i'^^ XVt 
■ u. 600S. 8. Cpgr.} 
Ehendafdbft^ 2^eius BnchßaÜer- nndtefehnck, wdt' 

der erften Grundlage nunjchiicher FrlunntHifs. gte 

vetbeir. Auflage. T7P9. &jS. 8- <2Sr-) 



ICLEfNE SCHRtFTEK- 



■■ ■KlimMOMiwT**». BerHm,h..SA6tK;£rfierOtiterriiti* 
inf J>/<fi. ««W* itfeclmO^igfn Utbungiflurken van Jiari.jti-- 
6»«fhfc Mit Tuben Kupfern. i8«s. 51 S. j. <8 er,) Von der 
V^rfeniKung euies £!Etneu(irbuctc« zum L«feiiUrii«n Tdteint 
Hr. j*. fuft fbeii fii Ich» Betriff a lU hibeii. wi» ße dorjenig« 
itfm C«atpoiiin!ii ^tte, «'«Icber.jBeriite. es Jcäne dabc^- nur 
auf -CHI fttrheS Au*rprü»«n der Feder an.^ Se Icbeint Ilr. A. 
tu elaubeti , es'Jtiine -bey ycrferiigung -eiiwr Fib^ blofs auf 
d*ft HinTckcciben ^ler-erÜtui IwIkBii Womaii. dere« .Selben .tuS 



daKerften Bläacmawdard StMfhe-nffatmntwenlea 2äif-. 
ien. Nur.Jiej'.'dierer Vttrju^feixung können wir un« Mgttt- 
de Satze : ä. %6. : Star,, kr der See „ te ifi der aa1i„rt Pcm,'r' 
S«r dts fV^l„}r»m\A S.ao. Vrr „ttiei„4i„gt Jn (dit Vnhr- 
ii«il) 6i/i« rfM Tad-,i(iattii/ird mt 4ir ftum , in dnen £1».- 
mtntar.fcHc^ vua LLefenkriieii «rUJrcn. Alte wcilere Bewaife 
für die UiVfWflckinirsiekGit.dieA;«. durdi X)rnckfeUer cjuft^ 
itea Kisdnbueiu werdeu «as die Ijtüit if/inSt ^tSS». 



yGoogIc 



6«, - Numero gl. - , 4» 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 

Mittwoäht, de» ip. März l8oo> 

-' KtilEGSWlSSENSCBAFTEN. wahr, und wie frfir der Anwendung werth auf d« 

, . ' neueften EreignilTc unfrrrer Zeiten. S. 68 werden 

Lm^ßio, ^..FWifcher d. jfinS-:, Beiracbtuttge» Hier unrichtig die rufljfdien Einhörner mit den vom Ge^ 

4w Kriegskufifi, üittr ifwv Faptjciiritte, üire Wider- neral Scktnuoloiv eingefübrren Haubitzen verwechielt. ' 

. . Spricht »%A ihre Zuverlä^igkeit. Dritte Abtkei- J«ne unterrcheiden fidi von den Kanonen blas durch 

f*^gt trfier und zwej/ter AtifelMitt. J7Q9. aiaS. g. Jbre keilförmige Kaminer, und fchoITen eben fof 

D' wohl Kugelu als Granaten; die letzten hingegen batr 

e beiden erflen Abtbeilungen diere* Buches ten eine cylindrifcbe^Kammei; und einen, der Breit^ 

und fchon.von eijjiem andern Rec. mit gebiih- nach, ovalen Flug, wodurch fle Tich von allem, Itiis ' 

rendem Lobe Angezeigt worden, such hat fcbwi die dahin bekannten Gerchütz unterfchiedcn. Bios zu 

Haidiche Stimme darüber eiitrchieden; fo dafs jede Granaten und vorzüglich zu KartetArheit beßijatnr, 

fernere Anzeig« £aft überfiiiffig feyr» würde, wenn erweiterte (ich ihre Mündung tricbter/urmig, ujn da- 

wir ons nicht verpflichtet erachteten, einige auSal- durch ^inc defto größere Ausbreitung der Karte tlrlt 

lendc Paradoxen zu rügen, die bey dem. angeneh- kugeln zu bewirken. Ueberbaupt Tctieint der Vfl 

pwfV Gewände, worin fie erfcheinon, leicht nicht ge- von der Einrichtung und dem richtigen Gebrauche 

nng unterrichtete Lefer irre leiten könnten. Der Vf., des Gefchützes keinesweges fo unterrichtet zu few, 

der mit Belefenheit und Kennmiflen eine treffliche wie man bey feinen übrigen militärifchen Kenntnilfen 

.Darfiellungsgabe verbijidet, fiellt uns hier imXIXten erwartcij follte. Ein-Hfehler, den er mit mairchem 

und XXcen Abfckn'tE ein Gemülde der Ruflen und Taktiker gemein haben mag, und der oft fchon die 

ihrer Fortfchritte in der Kricgskunft von Peter dem Urfache der nachtheiligften Mifsgriffe ward. 

Orofseohis auf unfere Zeiten, auf. Mit wenl*;en, ' „ c -~ t- - l r ji- l « 

.b«r tr.ffen<l.n Zug«., zeichnet e, die Uofchaffune . D" ™n «• 78 bi» m bf'»«"'*« A<"^"| »"? 

S.r Rrif» dmch P^; pUftifcb, H.nd und die Ur- p^ noch unEsdruck,™ T.eebufhc des pr'f'fchel. - 

fcche itet Si.6» über die in der nüliarifchen Cullv Generals. Cr.fen H»J.I «,, D,™-si«arfc Ober den 

^, rück. 1. ™,w«rls fchrei.e„den Türken, wobey Turkenkneg von iTfe ,8 e,n fehr feh.Kbarer Bej- 

«r TOrzigüd. ft»^'. B'bfsen Verfienllen volle Ge- "'S"' Kr,e^ercb,cT.te „nd w,r können ms mcil. 

wuthendenAnffiUe der türkifchen Reute«, 'Äcbern, ■"«ir«..>e Tseebocb gedrnck, ,„ fehen. D.& <1,. 

»■»rd™ in. Treffen vor jedem BeuiUoi rp.nifche Fbn.e ».t dem B.JOnettein boch« unbequemes , ,a. 

Renter bergemgen und .iit.fl^llt, fob.ld Jrae lieh »• ° k"™ ''S'', »ntenghcbes Haudgewebr zmn e.n- 

näherte. Der Vf. empEeUt dies .K ein voriaglid... "'"™ «^"f"", f''r ■."" ■ "•.."SV"'™" '""^1° 

MiBel, demfeindIichenAngrilfe2i.widerllehen,von <?• H'K"" "fl'/'* ""'''"'''•'?" • T"£'"^'^l 

«eSr Art er aucb fey, dSrch w.s für Truppin er !>■" f"b«>tulren kannte ^^""J'>" "^1.^"^"^ , 

Tuch »osgeföbrt werden moee. Er rergifs. aber de. "»«!' ™.' Jen feindlichen Reuter >J«cki.lt™, 

FaU .isSnehmen, wo der Feind Gefcbüli bey Ccl. '"""TF'.'S' ".." "^T W" ^'^' .""'f- 

i^. und dalTeibe «bürig ru gebrauchen weift ; denn »«"en Infentenfien . J" ■«« der In.ken Hand , w.. 

, • ^"f "*" *- 6 »'' c i. c- j _ :-j Kio ,„r dort bey der Bnionettflmtie ; den Stofs ab-wetfen und 

±.Tl"^" f "; h', ff„^ f,.,ÄS ie^ ^^if'b«" <«« Kitten eindringen kann. Bey allen 

&» Schntt heran ge&bren Kne» u«ube^e,gl.che g^f ^ ^.^^ ^ „„f, „othwendi. das iweyte 

«,ndern,f. m, wenjgen Schüben aus dem Weg. rau- | ^,„J^ 

Sr",-, «J^'^'^f ^f h wS.läir S. ?^' F'"". den,,erilen ro Hülfe können, wenn nie». .<- 

rchaU a«.«cj 1739 bey Stawutfcham dhir d,e Tur- _^.^, ^^I^^^^ _l^^p_„ .^ _ ^^^ d«,„tf.l,ert 

ke. erfocht, f'B'derVfj De Austb.de «der S.e- ^ ^^j,, F.ITung Verlieren, und den. Feinde fm 

::rdä'ftTlL"AnJfr,„tr DÄe.'^htr"" h^V «..S....."d«e„ AugchUck, d.„ Rück« eukehre. 

a;ten fie ihrer Klugheit viel beyzumeflren, ohne grofsea Unmi>gUch können wir das Urtheil des Vfs. über 

»Venlienß liebt ae zu heglückfeligen. Vertrauen zu die leichte Artillerie billigen, die keinesweges be- 

^r und Muth foll der Günftling haben, bey Un- ftimmc tA, die rafchen Attaken der Ca\^llerie über 

^gnade aber ntdit mit Combinationen Abgötterey Stock und Stein mitzumachen, Ibndem diefer viel- 

Mtrelbea. Springe nur in den Kabn und fürchte mehr blos zur Unterßüczung dienen foll, um ihreil 

•■nicb<9, ertragt Cäfar'n und fein Glück! wofalver* Aufmarfch oder Rüciuug zu decken, fcÜnell einen 

.«Jflanden r fo lange die Gunft dauert." Yfi» febr f often zu befetzen u. f. w. Dills eis biena oft nftthig 

Ji, L. Z. iSoQ. BrA*r Baai, Muiaa ' ' i& 



&4y AtLG. LlTEHATüK. -ZEITÜNQ^ «H 

id. inlt 9em Hürtc^r als gövt-Öhnlicb befpannten Qe- lichs .von felbfl. verftrÜt,' Franlircicbs Revolut^nr - 
fcfaCtz eld« tieii^chtlicbe Entfernung iii votljßm Xf^^^A Alftt „w»s var Euro^^-nirt- atien foiri^m'^bfalftigH 
»u/itck SU le^eit; lehrrdle ErfaCrqnir. Wo ■And «bei ..igen iliffilen dufrija beyni Akislxucbe jfn«rtRp«FOk 
woUl die Arfülerillen , die bey_ elnei* folchen Qe- „luiion , und was ill es Jetzt bevm Schlufs des Jahr; ■ 
fchwiiidifkeit ihren Künonen, laufend nur aood' «1798?" 'Die Lufung diefes tKeiiia macht den ▼vr-' 
Scliritt za foJtren, und — felbft tUessyipegcbert, -yt^ u0^chi\e.^ ^'>^U .^es gegenwärtigen Thpils' aus, 
iie olsdanti noch mifder gehörigen PracifTon zu bc- Die VenoderunRen des letztyerganpenen Jahrs, und' 
, .dipueirim Sfande-witren. - Sie werden aifannk)! utH^Me iiB fctafe -^tTtrlbetr friigttencftK'TintTri ffi f ,— liMin 
errchöpft, ankommen, und das fi^i-fdiütz kaum. ab- dfis Buch iiie liefern, düT'« zu "Ai ÜBfl. uip bljjläng- 
ptvtzent VielyVMilgef ein g^f gencbteres otid lehhaf- lieb und ficber gi^ug'bekanni zu fey'n , Ja^dM^am- 
tes Feuer ünterbalteii kbiinen. Dein Gebrauch einet mein. Ordnen, Drucken, einen beträchtlichen Riiuai 
{^^•Xcv^atmwh Wafjl ■ oderGi^rellfcbaftswagens zu Fort* des nänili<^en Jahrs Immer wegnimmt. Ws »in 
bringunT der Ariilteriftcn aber; liehen zwey wichiig« Reize der Neuheit dadurch verloren geht, erfetz« ficb 
Nichtheile entgegen: tfflfs nach dem Aufprotzen da» mit Wucfawdnrch Umfang und-GentniigVeifc -Mehrere 
GeTehtitz nicht gleich abfahren kann-, weil man der Qelefaf (e aibeilert mit Itn. G. z-uirleich an dem -viel 
, Mannfchaft Zeit tafTen mufs, «ufeufteigen, da der umfaiTendcn. Plane. Daj qllgeiaeitie Gcmjlde voff 
Wagen .flafscrdsm das fchnell fortfahrende Geftfhüii dem Zuftande der Staaten Eurapens vor und zo der 
iÜIcIä einholen konnte; zweytens, dafs durch die Zeit der Revolution, Itehtan'der Spitze diefes Ban- 
Wurftwagen der Zug einer Qerchfltzabtheilung um des; ein Gemälde, wie Wir bis jetzt noch kuins ge- 
' fehrvicl^s verlängert "Wird, während die Artüleriften» funden haben; in der gedrängtcften Kürze vielomfaf- 
wenrificj beritten find, faft ohne Ausnahme immer fend, belehrend, unterhaltend, mit einer Sächkennt- 
(teben ihrch Kanonen fortkommen können. nifs, tiefem Blicke, und einer Sprache- voi^ctrageit, 
■ \i' i i ■■ ^ * ■- j- n _■ 1 • i.» _ . 1.1, die wir in dipfer- Ausbildung bev Hn. G. nicht zii er- 
Noch k„„„eo wir dl. Be».rkünB „ich. Zürüclc ^.,„„„„,e„, ob er «„, glckh .»s fd„e„ ß.oE«. 
.Wtt,I.,<l.ft d..Arl,,,.desv«d,enft.o)le™Vf,. ..nen .f^^„ sllrifta.äh guter ,>„d deu.lkhcr Schrtft: 
»ochs™rs"M Werth haben wurde, wenn er Cch f^,,^^ |,^„,„„, „„: ^jr li.ferl bier die inwidfr^ 
.l.ai«fien kilK. inehrer« Seicen U^te Srellen au; rp„chliche Probe ,- rfaf, fein «akre, Fach, zn dem 
. .ll««n«n, l>fk»"ll'"n. Werken : Wl, llla.fi«« ! ond ,g j,^ f,,,^^ ^. ^^^ Grfchichte und SntilMk 
Tom,lcwxk3! N.cbrlcbten .„Eü/alueo, w« »«cj ,„ Die Lefer rollen vi« tferW.hrheildiefe.Urtlieil, 
fchon .n dfr »*ej,le« Jh,hnlwg mit ioWen.. und ,„, ,,„^_„ y^, .j.,,,,,, „„Frankreichs SchildeL 
yi^l' .^''y;"''";^^ Cerdlchen ».r Jr. er doqh „„ „^ „,„. D.rFallwi.d fcfetzt. ein gebildefM 
^ew.fä n. rein« Leftr Handm yorauafeuen konnte, ^„^pä.,,^.^, feine Zeil von 1788 bi. 17^ verfehl.. 
r-" iß'E-ct^ut fUT-c '*"■ S. 13. „El* geht nach Frankreich, lälst lieh di« 
,■. , .. -ütÄtHiCHi t. , neuefte Karte vorlegen, und lieht fichumfonft nach 

m,^«-«rtvWftHe;-Comp|ir.^n^ S- ffÄeU^iÄfcn^n^^^^^iSÄ 

. »«cl dX' G.og#apl.« «nä. Smhfi,\ fit da, >lir ^,„^„ ;,,„ ß,en«n nicht mehr. Hundert nen« 

■ if-°?; ~ "^,""'^'^°^'S^fJ'f^3"Li7 Nam^n neuer Provinzen kommen feinem Gedächmiß 
; MiiKarten, PUnen und Kuffem. 1800. äöfS. ff .„igejen. , Er »ibert (ich dem üppigen WohnBoe 
[ DiA-Keiti^keit^BUB d^r $4iiti{tik und- Geographie des mächtigllen Monartiiet) 'Europens, und findet 
in Jhreta. weiteftä) Utnfange, nicht blps von Europa, ihn arm, bde und die piüclrtige Königaburg leer, v«r- 
ibndeün Wnrde^ ganzen Erde zu rammeln.zufammeu firllm. . Er eilt nach der Hauptfiadt, undhörtmlt 
zil ilwllM und dem deuifchen l^ublicum jabrÜch. mi^ Cntfetzen, dofs eben das Volk, das fonfl: der AjiUick 
Üitbeflen, dünkt dem Hcrausgeberoiit vollem Bjecbt^ feines Kdnigs zum höchfteri Tanmel der Freude be- 
ttln niitziicfcfis tJnternehmpn , ein dringendes kediirf; geilterte. eben diefen König, feine Gemahlin, di* 
■ nifs.firr tlie Lei"ewelt zU feyn.- Durch ein folche.^ Tochter and ' Schwefter des erften Monarchen ~da 
Vif-erk bleibt der Mann von Bildung iin beftandigen Welt, und feine Schwefter, das Müller der leidenden 
PoftfduJtte in dieDen ihm unentbehrlichen \Vi%-n. Unfchuld , hacb unglaublichen Ernicdrigung^en und 
Miaftsa; ergebt ficb den Weg zu gefunden Urchei- Mifshandlungen , öffcntlicb hinrichten liefs, dlFent- 
tai ühar ^itifche yorfalle geebnet» und felbjl dep lieh mit kalter Glcich-^illtigkeit binrirhten fsb^; daß 
Sntift-iker von Pr^eflion erkült durch eine folche die ältefte Krone Europens zerbrochen f der filtefte 
2ufainmen£etlung Erleichterung, feiner mühfamefi Königsftamm verjagt ili; da'fs man das Andenken 
Arbeit, ..Dies.ift im Allgemeinen der richtig durch- diefes Känigsmords mit einer iinbegreißlcben Scham- 
dacfete Plan des wichtigen Werks bey aJlen feinen lofigkeit jährlich, öffentlich und feierlich begeht; dnfa 
künftigen, mit jedem Jahre wieder erneuerten Thei- man nicht blos Anhänglichkeit und Treue der Repu- 
Un- Für das erfte Jahr mufste ein feiler .Punct zur blik, fonclcm auch Hafs dem Königthume, IfoFs der 
Ücberficbt der allgemeinen Lage Europt-ns gewiiblt monarchifchen Regierung, im Angeiiehte all4r Könige 

£ erden ; ^r' follie von einer wichtigen ßfgcbenhcit Europens, Qnd. allen zu Trotz"Tind Holm, öffentlich 

■ginnen, welche allem hishetigen einen andern Um- Upd fpyerli<;hfrhw<irt." Mit gleicher Lebhaftigkeit uitd ' 

fcbwung gegeben iHt, und diefe Begebenheit ift> wie Wa^eit fchildert Hr. G. auch die Lag^ der Übrigen 
- ' ■ - ; . . ... i isätaa- 



«4* 



^Käi. MÄRZ^'ig^oo.' 



6^ 



Staaten nfliers 'EräÄpÖs;' ;,ä{e Idfe kr^nkfiliide Ver-, jnnd iHnificm Menfchcn in AnfAhß geiracht ift. Etf 

IhlTiiiifr des deDtichen l^üichs.uitd Ütine' linbehHIfitcbfe rerior 7gi Quadintmeilen mit 3,350,600 SeeWn, Bieis^ 

Vtrra'frun?, das allinäctf^g ftheinehde'Fränki'^ieb, fiau mit fehlen 'l^0.obo Bewehnerti n\i Verltfren dn-' 

iftiilich.*In«m Kfanifii'riil ■l»ar9.Sisiiiii*V'.^'e TTt-bcr- «noirnnen \ uWä bat auft^r dem writ'fiberwtegeritleit' 

^jniiuji'g:' vetrctwiftdet, iifld'det; ferwike iBHt ßch Gi'Wiiiiie in' der tiftltlei^öfse .*Trd. Menfrhenza^I/ 

fiur deftö ktänker,'' TJnd dlcRefid^ate auk detf ^ntiien rtOch den' wlchdjjBrt Vorth^,des ■ Airondiffcin'en'tS' 

Voi^eiJungiibgei(igefttWe'gern'eihÖchreH\Vir fie W« reiner fdiÖneri Staaten 'erfinhert. Pretifsen - mncJrtff 

VollftSndig nli;deffchl-eTbeii.' JWpii ßrtt da einen Staat; f'meiJGiTfirmfn Polen , und dorcb die ari^etreten«' 

del'rtft denWaffcnlii "dei'ViiieO;Hhd.mIt flemneueri EfWttiaft \xf Frahfccil, welcher es durch Heivövfil-' 

Evangelium in der mdem Hartd, feine an^inglück- Aatig Terjahrti^r Arifpräche gepen a:T!e -N«c)»barenr 

Iktunacfaende StaatsrerfafTItiii: predigt, und utn fich rt'orh Einige Äißdrfinuti'^ va ■v-eVUb^ff'rti Wufste; 'Säd-i 

her jicun.jtn Werd?n , be|H-ilFene, l^epuWiKen . zii|i1t, pfejnfsiji ^nd'Neü-Oftpreöfstn ^[halten adf \fKf' 

denen das Glück der' pfjütifcheii Rfforiiiation ihrtn Quadrafm'öifefl a.foö.'ooo Eiti^ohiirir, und die frtiB-* 

jaii?*n Wohl/lartd^oftet'; neun uiigerp gehurchcnde klfihert Befltisuiigcfi dazu ce?echnet'2,500,CK» Biii-* 

Wohner, welches FünfeWolftel feilet ginzen ^'origeil? 

Volksmeiigp, und meti' als die HäffVe feines Fhlchen-: 



Töchtef einef allzu Ijarten Multer. "pegentibi 
Staat, der auf dem Waffer die üufeÜliarkfit jener 
neuen Lehre mit uyAberrt-iiKlircKer ' nar'j'nacki^kcit 
leugnet,^ Efuen antJerit Staat, deui es leidi'ibuf, fei- 
lten AMn eine!* Xe'bre'ieihenZu'tniiffen/.'die et ver- 
^bfcheuet, und^de» di« Furcht, SfU TJe^ uoa zii Wepig 
au Ihun, "gleicS; ffarfe- quujt.,. ^ Wipdcr* eiii^u aiuWrn, 
der zuerft dai .Scbiveifd .zog,,* „und wieder \A die 
^ 'Scheide ftecktej.uhd der'ii&nellcijEmfcheifhtiig, die 



inhiilts becr.-igt. '— Mit diefen Gabtn feiti Buchaiiiv 

fU^rittct zu habere, ift Hr.' 6, noch nkht Kufrieden-.' 
s'Pilgeii von S. ijt) die iieuert'Entdeckun^cn in-HÜrrf 
Th'öllcu ^er Erde; S,'ro8' yieErweiTcning^n, welche" 
(Ic'r infffheigatifcB'eil' iiiv' phyftjclien Geo*raJ)lJl*" wöht' 
t^irfdg Avlirrfen, ficbft ifen '«'i.chtigften iit A^'-an^e^tt 
heilten Periode erfchlehenen Originallf arten. EirieiT 
in feiner Gewalt- wäre', 'tals' unbekannten' Gröiiden ■vfichrtigen Gegenfiand macht S. irö die Bäfobraibiiik^ 
SU£«-eicht. (Sollten fie fo unbekannt feyn?) Staaten, der Sternwarte Sscberg bey Gotha, vielleicht der 
die nicht können wie fie wollen , und^ andere, die v orz ü gl i chicen unter allen bisher vorhandenen, duich 
nicht wolleiTwie "fie kiinnenT'— ' Aber inehr'äls 3iLTe''*TRreXa|ie,'Ernrtc!ntmg:;-^drthTheit,HTtftrtiinente, y^nA 
abgeriFTcne Skizze zu geben, erlauben die Grenzen durch den herrlichen Gebrauch, welcher von diefen 
einer Ri.'cenfion nicht. — Von 5, 3J .tritt xjun der Vorzügni durch die Arbeiten desHn, O.Vi.vanZach 
Statißiker mit der (peciellen UebcrfiSt Ijedes AiieW tum iineruiirtet'lVhdiellen und allgemein verbreiteten 
tien.Landes auf, und berechnet .Gewinn und Verlult, Fortgang der Agronomie, und der von derfelben 
;den 'Europens Staaten'm dem bisherigen Kriege g/ äbhitngigen WiK'enfchäften gtpntatht \t'ird. £rft dnrch 
habt haben, init den Verand«iungen, welche fie 19 He erhalten wie oiehrere zuverlSflig bellimnuePuncfft 
-derZwilclieDzeit'erlittfiri. - Auch hier Aeht Frankreich auf unfer«r Erde, und .dadurch zijvcriafTigrrp Land- . 
mir fernen dreyConftlt»tionei»'[biJt7()S') ah derSpitze'; barten.. Wie tnan »inft iadeu» Mittelalter Bologna 
ijer Lerer findet RfC|henfchaft -von' dein ritoen'Steuet'- ats.die Mutter 'der Studien vuVchnc^ann diefe Stem- 
wefen, Kalender , Religion 1 und der Eintheilung i* warte der allgemeTYie" Mittelpunci Europens firrden 
£S Departement» , die firh durch den Kcieg bis au^ Atlronomei} jedes Landes werden. Die ^eicbinittg 
,101 vergröfscrten. DiÄ Volksmenge der neuerWof- des fotiden und mir fürAlicheu Koi^en gefchinackvoll 
lenen Theile wird berechnet, in den Niederlanden angelegten Gebäudes, ift ans. Hn. ». Zach't tabulat 
und den. unmittelbar von Deutfchland abgeriiTeiieii motuniri ,Solis enttchnt und dem Werke beygetügt't 
. Stückej) muf 4.541,781 ,' und in dim &hrig«n, Gegen- fo wie zwey Statt v»a Karfefi , welche in lauge Ab; 
«*«n auf 806,876; folglich* der Zuwachs der Menfchei»-' jchuUte gethetlt, die Reiferputei^ von Leipzig «"atli 
menge auf' 5,343,657^ SchJitzt inan nun nach' d^ 3t. Petersburg, und von Leipzig nach Wien enthaj- 
gtofsten'Wahrfcheinlidikei't mit Hn, ß. die Volksial^! "ttn. Die zur ErkJärUnj nftftiTge Sefcbreibimg im. 
Tor dem Ausbruch der Revolution auf 25 Millionen ; Buche liefert a.u{^cr den einz'elnen Stationen mit ili* 
fo beträgt -fie jetzt eirca 30 Millionen^ wenn, beym ren Entfernungen noch die Einrichtungen der tc^ 
'fioffentlich nalien Frieden der Rhein noch Grensfe fchiedenen Poft:en, der vorgcfchriebenen Taxen , die 
;hieihen müfste, und Frankreich hat feiner Bevölke- belern und fchlimmern Wege, die Hindemifle und 
rung J hinzugefügt. Die.Daräellüng der übrigen yon Vortbeile ,. welche diä Strafse 'uild ein Ort mehr all 
Frankreich abhängigen, oder vieiitiehr ihm unrerge- der andere darbieten, hehll den nötigen aus ETfah-- 
bieiien; jetxt zum Theil fciion wieder verfchwunde- rungen abgezogenen Vorfichtsr«geln. 2ur Verfchö- 
nen Republiken, wird mau als Autifjuiiift auch" in neViing und dem erhöheten Nutzen- des Werks gchö- 
Zukunft noch interelTant linden. W'ir überleffen dein reh noch dife neuen "Plane der drey grofsen Haupt' ' 
Lefer die Entwickelung jede« einzelnen Landes ili ftädte, Paris, Wien und St. Petersburg, mit der beyV 
benutzen, und riehen blos noch die Berechnung voA gefügten Erläuterung. Uin allen alles zu werden, 
Oefterreichs und Eräufseris GeUinn und Verl (ifte.du^. ift dem Buche 'artfser einer allgemeinco >flxtiltiffbeit 
Atl Flächeninhalt fielen auf Oeftcrreichs Aiilbcit i'iS4 Tafnl, von der Gröfse, Volksmenge, Scliuldet), Ein- 
Quadratmeilen und flut'denfelben 3,400.000 Menl'ehwtf ■ fc üw f^ty-Kciegsmacä t jedes Staats, auch noch ein fehr 
webey aber Neu-Gallicien mit 334 Quadiatmeiiea genau ausgefertigter genealogifcher Kalender aller 
^ regie- 



«4f 

tegierenden HÜa^r Eurtpen^. twy^fBgt. — ,ün4 
nvm^ Hat denn die Kritik, hier nichts zu Ucteln 
g«fuiuUn? -T Wenig, de^ i&, bcrn&hq fo viel 
«U ^ichU. - Dffin wer, würde, «ucn bey eiiieitf 
Tsldien yferkt mit dn Kleinigkeit aiifcreteif,. dab 
die Unna nur jn ^inem.-lLleiiien, Theijf: jur^s. jL^iui?, 
die^Cren^e zwiCchen Cnntien ,und Bosnlen'i^, ubd 
dafs fie es nicht erft durch den letzten Friede zwi->' 
CcbenOeäerceich iuid4er £/brt^ wur^e. wie S-Sl,' 
Terfichert wird. Mehr möchte rielleicht mancher 
Lefsf einzuwenden haben, da& ^ach einem Toi>e, 
den nun freylich lange .genug von aUen Seiten an- 
fUnunen härte,, auch hier.S. IX' jede» wichtige £r-, 
eignirs, welches unfere Urvater erlebten, z. p. di« 
VöliÜerwanderung, Caliar*s Thaten etc. gegen die fnn- 
zdfifche Revolution al« wahres Kinderfpiel befrachtet 
,witd. Nimmt man dabey plützUche Umwandlung 
^T Verbälmiile und Denkungsart zum Maafsftob, fo 
war die durch die Völkerwanderung hervorgebracht« 
Wirkung ungleich auffiillender, ausgedehnter, und 
wix dürfen fichcr dazu feuen, bleibender; i& aber 
Ton der GröTse des Wiri(ung)k reifes die Rede, dann 
fterfcbwindel beynahe Frankreichs bewirkte Erfchflt- 
; lind feine Eroberungen, felbit ia der glän- 



A, JU Z^ j^I^JjtZjiSo^ . 



iiei|^ft<an -Perfod* Ao. 1797. -gegen ■,Cäi'at\'piatfu, 
SpiiWiinühfune, mit unge^vx>llnIJc)lell Anffren^^ungcii 
bej we;nigeri Hülfsmittehj verbundene gänzliche Ui^ 
ierj08hu;ig des nämlichen Stjiata,. de0ei>jetfipe Rie'- 
(eäptatiif f9^fehr erhoben wird, ipachce nur eine^ 

S' an? kleinen Tßtil. von C»,l^> in allen Theilen d<rf 
QUpaU ^^ekannten Erde fch^ell und liahn ausgefufaiv 
tea'MiiterhenuiuBgfn aus. .' Man fchliefjit gerne aul 
dem, was hatte gefcheheh können, auf das.,, wag 
wirluicÄ^geJchehen ift. ,^ ' 

'.' 'r '!"■•• ■■ :*■■ '■' '•'■ ■ ■ -':■ 

Augsburg, b. Rieger: lÖer praktifcke ITothpreiigtiL 
nacTi dem Gtiße des Chrijmuhumj iiitd dtr rtinem 
. Sittttviehtt $efus. Auf alle Sonn: und f'cfttage 
des Herrn und feiner göttlichen Mutter, wie 
auch mehrerer Heiligen Gottes. Von einem Prie^ 
fter dps kaiholifchen Deutfchlands P. R. W. P. 
aterjdhrg. i.Bd. 1798- JisS. a.Bd. «iaS. ft. . 
(3 R'^i-). \' 

LaiFxio, b. Baumgärtner: pieues kifiorijch -iiogr»~ 
phififus HandwÖrterb^Ji, ■ Herausgegeben von Sf. 
G. Grohwta*m. yur Th. 1700- 75i S. 8- (aRthr.> 
(S. d. Rec. A.L.Z. 179«; Nr.4Cp.J 



K L E INS . 5 C HÄ I FT E,N. 



Vr-KHaean 8crri»»«». A*Jb«k u. Leipzig, h. Stillet: 
tfebtr dn ktmligen Nitiztn ia Sutdinmi tmd dtr gifcUchlff 
cht* UnltrfMchu,g dtr JV.SJenM-Iir' Jet a»« f?"'" \i^T 
Beanwortuiig der d^rfiber von der knTrig>. Ak««einie der Wifr 
fmfiliafMiv lu BmÜh BuffcseUnvB frtmfnft, von' Saviwel 
Siitini TVMt, hensgl. Mucklenlk Kpfi»^ u; Frof. lU-Roßock. 
I?Ol ?=S. 1. Üie^r^egeben« PrcU&age : „e^ .. ungonchlct 
air von »Utn Wiffeiirchatien in den naMfixn Zeiten gemiehien 
Farti^liri"e uitA fles Gnde« von VoU kommen hait, woiil foldw 
sdinEt find, dai Studium und di« gefthtchtliclM UntaTruchung 
S«s Ätdlwide».. wori« ßch diefdUn bey den Httn Völkern 
blfanden. h«utips,T«5Bf iiodi niitilich' fcjD koiiiien : 'in w«: 
«hen WiÄfnfchifieiit «nd in welchen befondern Zwetgen der 
Wzten Ge e» können, und worin IhcNutieh belle he ii wiirtc," 
_ dief« eben fo'Vleudirt «üjgedrackt« als wotil gelJwiIl« 
FrsR«, krt'i ^O" "»*■■ doppelten äe«e, «i»inri von Act, fhil». 
IdtiCcheii, wnd U»a v«n der fhilotophifchen , bettjcktet wer- 
den Allerduig» fcbeint e«, al» bat« di. Aküdmie bej- der 
AufKabB iVJr «uf diephilolojirche Sene ihr Abfthen genclit« 
«hÄit: ihdefs hatte Hr. PT. feinen guten Grund, wwnni et 
Re von der philofophifcbeu fafwe; weil e» nümlich erß von 
"4ef*r Seite (lermlfchiedeii werden mufs, ob und wiefern dta 
Bwnwonuiig der Prdsfr^ice Statt finden kann. — Nach einet 
imge«>eiuforsfii"|{<">A»"lyA^t^B«friffe. der wir i" liefet 
Auieiee nicht r«Jfi«i können, und mit durche«iigi?ir Hi.ifitht 
rufdi-«Benwärti|[t Lage der PhUofophio. wir^ Hr. fT au 
fehr fruchtbaren RcWiawn hingeleiiet. mii deren kurier Au& 
«ihluflgwir um hifir begnügen rnnffen. Da» Scudiiun un« 
die eer'hLchtJicbe Unterfuchung der Wiffeiifchaften der alten 
TdlUr. hat zuförderft einen iiuSiem Nmien , e>n«n Nutien 
Seh für andere mit ihnen nicht gkicharüge Wiffenfrh.Fteu 
Qn< Beimuiiffe. und twar O «r Um -te&«mu Uaratur und 



Gefchichte der Wiflenrchaftcn im Ganccn, UR^ dadnrcA tntöm- 
derheit für dieGefihitAte der MeirTchheit, 7) Für äie GvCfbiehn 
der alten Völker (eibÜ und ihrt TerfaHung, i) für alle danric 
verbundene- Wiffenrcbaften , Alicrthunit künde-, SprachwifTci^ 
/chaftcn und telbfi die (tbänen Aünlle, berondorc aber für di»- 
)«n)gcl) pofitivvn VViBenrchaften,: welche von. den Alten ai^ 
die Neucrii Ut>ergeganBen , und deren Gründe telbfl in'ihret 
-Gcrchichte, in ihrer Yerf*nuRg und/Gefetz^linng enlhklteA 
Cnd, deren Erhaltung folglich tikh, Ca wie ihre Vcrbcllerun^ 
Tan ihnen abh.ingan ntuf»; fj für die Gefchichte der tieuern 
Wiffenfcbaften, Tofem diefe aua den WüTenTcbift«!! der AI teil 
entfprungeii, und lu Terfcliiedenen Zeiten, unter mancherlei 
AbwechWung wieder erneuert ivorden find. -— - Allein eben 
dies Studium tmi cbca diefe Unterfuchung habeiLin An&hiinig 
-der iicueni .Willenfcb alten glciflier Art ftiimem tmmmamitt^ 
■^Hitet in Abficht der isiMrea VoHkoniHieiiheit derC^Jben, und 
.'zwar wedsr einen .(irikürciieii Nutzen iu AnTehung de* blofsen 
Gebrauche, noch einen theerttifdien , tit AnTebung der Ec^ 
Weiterung utid YervoUk^iamnung relfail,.w>du' in Betracht d« 
Methode, noch der Theorie, necii itcr Technik «der des&uc«. 
Dias zeiget der Vf. durdi die Be>-rpiclc dir iMjtheiHtik , der^ 
Philofopbie, der phrCfcbon und der poGiiven Wilfenrchaftan. 
— Das Studiuin und die gerchichtliche Unterfuchung der Wif- 
fetiTchaften der alten Völker ift endlich noch roK ti»»m Immo- 
menftn tiuizai für die Lei:tigen IViOenrchafcen in Aiifehuii]^ 
ihrer tiu/rer« Tolikommen hei t, IbGern Gc ein venüriiches !&m- 
fördcrungsmittel ihrer Cu'tiir oder Vertdlung und des wißen- 
tchaftlichen Gelthipicks'ßiid. 

Die Erwägung der einaelnen Moment«, weldie in diefar 
lehrreichen Abhandlung lait vieler Kunß zu eiiwm innig vct- 
fauodanen logiEchen Ganieti vereint find, nwAen wie dar cif«- 
neu Leetüre uufarer LWvr überlilfe». 






«b.^jOOglC 



«if 



Nuiaero Qa, 



«» 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Donnerstags, de» 30. Mirz iSoO. 



JKZNErGELAHRTHEJiT. 

Sdinbdkcb t h, Mudie u. Jobnfoo : The amatown/ of 
' ike Ba*es iffuftiej and^mntt, bjr $akn Bell, fur- 

geon. 17^3. XXIXU..459S. gr. 8- (liRüilr.) 

I l-f a ilt hohe Zeit, dafs wir die Anzeige eine« Werk« 
■■— ' nachholen, welches deiuZwecke derBelehrung 
junger Aprzte und Wundärzte gewidmet ift, und zumal 

i für das Land, wo es gefchrieben ward, ein ^rofsesSe- 
dOrfnifs war. Obgleich bekanntlich die englifchen und 

I fchoEtlifndifchcn Zcrglicdcrer um mehrere Lehren der 
Anatomie {ich aufscrordentliches Verdienft erworben 
haben, fo dafs die Schriften derfelhen über einzelan 
jGegenftäit de diefer ErfahrungswüTeiifchaft einßm je- 
den Anatomiker und PbyCologen unentbehrlich fmd: 
fo w*x doch noch durchaus kein zweckmäfsiges,, die 

[ ganze Anatomie umfanendesLehrbuch, in englifcher 

[ Sprache vorhanden;, welches dem Anfänger doch zur 

l Erleichterung des mit manchen Schwierigkeiten veiv 
knüpften Studiuiss fo unentbehrlich ift. Einige kur- 

' ze Handbücher gab es zwar, dieCe aber können nW 

t in Rücklicht der wiederholten UeberJicht dein r«hon 
Geübtem zur Erinnerung, oder bey fchr anhaltender 
und gen au er All flicht des Lehrers zum Leitfaden die- 
nen, während ein Cch felbft uberlaöener AnfÜnger 
febr oft in Verlegenheit gerathen mufs, wenn ihn 

* das Handbuch vermöge, der demfelbcn eigenthdmii- 
eben AUgeineinheit und Kürze im Stiche läfst, wo 
er im Gegentheile hey einem vollflündigem Lehrbu- 

[ che weit mehr Befriedigung findet. Bey diefer Re- 

i 'wandniGs war es ein fehr verdienftliches und zweck- 
miffsices Unternehmen des Vfs. , feinen Landileuten 
ein folcbes Werk in die Hände zu liefern. Bey uns 

f in Deutfchland fehlt es daran nicht, und das vorlie- 
gende mochte fchwerlich mit ähnlichen deutfchen 

i Arbeiten eine Vergleichgng aushalten. Der Vf. giebt 
ohne ftolze Befcheidenfaeit in der Vorrede freymü- 

: ihig und mit Schätzung feiner felbft, welche den 
Mann von Verdienfte ziert, die VorzüM an. welche 
er feinem Werke zu geben gefucht. Deutliche ein- 
~ftche Sprache , Vermeidung der vielen pedantifchen 
iionöthigen KunSwcrtBr, Vollftandigkeii und Rich- 
tigkeit des eigentlich anatomifcben , Freyheit und 
Allgemeinheit der Erklärungen und ein richtiges Ver- 
haltnit zwifchep Kurze undWeiiläuftigJieit des Stils. 
Aufser de"h eigentlich anatomifcben Befchreibun- 

. «n der einzelnen' Th'eile hat der Vf. auch phyiiolo- 

gifcUp Bemcrjt^unge« über die Oekonomie der Theile 

im Allgemeinen beygebracht, wodurch das Ganze 

luiAreidg anzif-hender wird , und der Leii^ende Zinn 

A. L. Z. igoo. fjf^f B»«*. ' r 



weitem Nachdenken Anlafs erhält; «Joch w^n- 
dertTich Rec. fehr, warum der Vf. die Muskellehre 
fogleich mit der Befchreibung der einzelnen Mus&eln 
beginnt, ohne auch nur ein Wort von derD::finttiont 
allgemeinenBefchafFenheit, Geftalt derMuskeln über- 
haupt u. f. w. YOrangefcbickt zu haben ^ da er doch 
bey den Knochen fehr iweckmäfsig dias allgemeine 
vorher abhandelt. Was der Vf. noch in der Vo^^^de 
über die beygebr»chten Theorien fowehl, als auch 
über die zu frühzeitige Hypothefenfucht junger Aerzte 
und Wundärzte fagt, wodurch diefelben von det. 
mühfamern Erwerbung der ^o wichtigen und noth- 
wendigen Erfahrungswiffenfchaf^en abgeleitet wer- 
den, ift allerdings fehr wahr; aber ein zweckinäfsi. 
ger Unterricht vermag gewifs in Rücklicht der Ver- 
hütung des einreifsenden Uebels ^ufserordentlich 
viel; nur mufs der Lehrer fich vor feinen Zuhöi-ern ' 
nicht felbft in eiteln Himgefpinften gefallen; und 
dies kann Rec. dem Vf. auch nicht vorwerfen; eher 
möchte er lieh hie und' da etwas za. lange bey den ; 
Theorien anderer verweilen. In der bis S. 34. ge-' 
benden Abhandlung über die Bildung und d.is Wachs- 
thnm der Knochen, gebt er zuerft einige der vor- 
nehmften Meynungen über diefen Puii^t duieS. 
Der Glaube der heften altem Phyfiologen unfers Jahr- 
hunderts, dafs die Knochenmaterie ein gerinnbarer 
Saft fey,. widerlege fich fogleich, wenn man nur be- 
denke, dafs im thierifchen Körper gar die Gefetze ' 
nicht Statt finden, welche wir aus A^n Wirkungen 
der Subftanzen aufserhalb deflelben erkennen. Ge- 
rinnimg könne daher nur in folchen Säften thieri'^ 
fcfaer Körper entftehen, welche durch irgend cme 
krankhafte oder zußitlige Urfache aufser den^irkel 
der Organifation gerathen feycn. De Heide's Mcy- - 
nung, dafs der Callus nicht aus einem gerinnbaren 
Safte, fondem aus dem Blute felbft entftehe, kann 
aus eben difcfet Urfache verworfen werden , da er zu 
bemerken glaubte, dafs allinälich durch Exhalation 
der dünnen Theile das Blut zu Knochenfubftanz ver- 
härte. Eben fo wenig WahrfAeinlichkcit habe Dtf- 
hamel's Theorie, welcher die äufscre Beiiihaut rail 
dar Rmde der Baume verglich, und aus diefer den 
ganzen Procefs der Verknöcherung und Wiodererfet- 
zung der befcfaädigten Knochentbeile erklärte, IIjI- 
1er fand bev feinen Beobachtungen gerade dasGegen- 
theil von dem, was Duhamel durch die Brille der 
vorgefafsten Meynung gefehcu hatte. Nach diefer 
kurzen Parfl^llung geht der Vf. zur B-^rachtiiiig der 
^rfcheinuugen über, welche fich dem unpartheyi- 
fchen Beobachter bey der Knochen erzeugung darftel' 
len. Rec. kann hier in eioigeB Behauptungen dem 
Nnan Vf. 



«3i 



ALLG. LITERATUR - ZEITUNG 



tisa 



Vf. nicht bey pflichten. So ift es zum Beyfpiele wohl 
ilich['(;«ßründet, daTs,' wie S. 7« i)ehauprct wird, die 
SclLiJdi'lkii«theii zu ihrer GmiidlaiT« k^ine Knorpel, 

"fondemniir Hijure haben; auch fcheini der Vf. lieh 
I'tibft zu widerfprcchpn , wenn er gleich S. 9- fagt: 
„ttile Knochen rfes Körpers lind vor der Geburt bleJ«e 
f.KHtrprl.'' Fi;rner wird S. lo- gefagf, dofs die 
Sch]iig:adcr, welche in der Mitte der Knochen hiitein- 
drinirt, ficli von diefein Mitrelpuiicte ftmhlig pegen 
clio Enden hin v.'rbreite: bey [jetiauerer Rotrachtmig" 
wird man {j^wifs kcineik ftrahligen, fondern'übcralL 
«inen liriiiicii oder net/.l'onnigt'n Dau diefer Gefafse 

' linden. - Bey Erwabfiuri^ der ErfchcinungeB aiiKno* 
«hen folcher-Jfhiere, die mit Krapp oder Färberröthft- 
gefuttert find , kuinint der Vf. nuch einiiul «uf Düha- 
wel'ä unAatthafce Behauptungen zurück, und i^igt, 

.wi^grob und handgreillich fei«e Irrthiimer waren, 
wenn er mehrere abwechfiihide Lagen von gefärbter 
and n;ige/itrbterKuocbenrubftnnz gefehen haben n-oll* 

-te, da er Thiere in abwechf^lnd^n Zeiträumen mit. 

, Farberrötbe fOtterte. Bey der fi^biirllen Abfetzung. 
und WiedersufTaugun^, welche, wie bey den weichen 
Thcilcn, fo auch bey den Knochen in gleichem Grade 
vor Cch gehe, fey ein folches Phänomen gar nicht 
möglich. Knochen haben Leben in eben fo hohem. 
Grade, als jed*r andere Theil des Körpers; die ün- 
eiupfindüchkeii derfclben fey durchaus kein Beweis 
^cgcn diefen Satz ; den^ aufscr dem Gefühle erfolge - 
jede nndere Gegenwirkung auf angebrachten Reiz, 
und man könne daher Tagen: ,rein Kn»chen kann 
„febr feiiiibet feyn und doch keine Empfindung, von. 
.,, Schmerz verurfachen;" das fey aber leicht zu er- 
klurcn; der Knochen fUlik zwar, das Gefiiht werde 
aber dem Hirne nicitt initgetheilt. Erklart he if st dies 
dpcb woh! nicht; denn es fragt fich nun immer wie- 
der, was hindert di^ Fortpflanzung des Gefühls hls 
zum Hirne? — Da in dem, was der Vf. von den 
. Verknncherungsjiuncten , von der hinem Structur, 
dem Marke , den Gerdfslöchem . der äufsero und in- 
tern Beinhaut, und yon den Knorpeln fagt, nichts 
neues (htthalten ill, fo überheben wir uns der nähern 
Anzeige. im zwcyten Kapitel wird vom Schädel 
überhaupt gehandelt ,.wubey auch hin und wieder 
praktifche Regeln für den Wundarzt eingefcbaltet 
lind. Zu lange hält, üch der Vf. bey den Meynun- 
gen fiber den Nutzen der Ncithe des, Schädels auf, 
zumal da am Ende doch weiter keinftefultat erfolgt, 
als dafs die verfchiedenen Knochenitücke zur fchnel- 
lem Beförderung d^s Wachstbutna der Schädelkno- 
chen überhaupt und zumNachgebeD wahrend deifie- 
burt dienen. Dagegen lind dieFontanvIlea gar nicht 
befchrieben , und es wird nur der vordem bey Gele- 
genheit gedacht. In jene unnothige Weitfchweifig- 
keit bey unbedeutenden Dingen verfällt der Vf. hin 
und wieder. So wird z. B. bey der Befchreibung 
des Oberfc henkeis S. 148. eine ganze Seite ober die 
alberneu Meynungen ron der Krümmung diefcs Kno- 
chens verfchwendet , die' nämlich von. einigen als 
widernatürlich, von andern als erft^ach der Geburt 
citv;cU das .Gewicbt 4^s. Jiwftxs ^ervorgdmclu mge^ 



jehen wird. Bey den in dem dritten und den fol- 
gifwden Kapiteln entbalrenen , fheift -ziemlich- zwieck- 1 

mafsi^cn, doch off zu kurz ab^eferri^tefi BeTchrei-' ) 
bungen der einzelnen Knochen find«! Rec. vorzüg-. 
lich Duszufetzen, dafs der Vf. viel zu oft und zu 
weitlanftig von andern weichen Theilen des Körpers 
fprtcht, welche mit diefem oderjenemKiiochenttieite 
in Verbindung il-eheir, rnid folglich em 'Uffi,9 ^ert- 
pti/ macht, -welches Anfiineern nicht allein unver- 
fiändlicb feyn miifs, fondcrn auch ihre Aufm erkfain- 
keit von dem gegenwärtigen Hnuptzwecke ableitet. ' 
So- fagt der Vf. z. B. bey Gelegenheit des foraminis 
fapraorbitalii : „Die Schlagader, welche vom A'uge 
„Homoit um zur Stirn hinzruirrhen , hcifst da, wa 
„fie durch das for, Jupraorbiläte geht, Ofeeco«g<n/ii>Ä- 
„Un- und weifer hinaut' Stirnfchlagader : ne be- 
„wirkt eine Gemeinfchaft zwifchen den Innern Ali- ! 
„genrchla^adern und den aufsern Schlagadern der i 
, .Stirn und Schläfen ; " mit ihr geht ein Nerve u. f. w, , 
alles Dinge, welche gar nicht hieher, fonder« in die 
Gefufslehre gehören; h^chftens hätte ganz kurz an- *| 
geführt werden mögen: es geht eine Schlagadi^r .j 
durch diefes Loch. Rec. i(l überzeugt, dafs diefcs 
Vorgreifen in anrlere Zweige der Anatomie durchaus 
unftstthaft fey, ohnleich es fehr oft gefchieht. DagCr 
gen erwähnt der Vf. der innern Thi-ile des Schläfen- " 
heines, welche als Gehörwerkzcuge dienen, bey der 
Befchreibung diefes Knochens gar nicht, welches i 

doch weit eher flatthaft und vielleicht fehr zweckmä- j 
ftig gewefen wäre; denn obgleich der allgemeine Ge- . 
brauch diefe Theite zu der befondern Bofchreibung 
des Gehärwerkzeuges verweift, fo fcheint doch .die- , 

fer Gitbrauch nicht tadclfrey; denn warum fuTl Aas, ' 
was BUS blofser Knochenfubilanz gebildet ift, nicbs 1 
mit demKiiochen, wozu es gehört, befchrieben wer- 
den? Weder die Verbindung, worin diefe Tbeile 
mit andern fieheil , noch die Lage im innern der ' 
Knochenfubftanz felbft kann dagegen ftreiten; eben 
fo wenig inäfsten wir fonft bey dem Stirnbeine die 
Snmhöblen befchreiben. Bfylüifig facht der Vf. den 
Nutzen diefer eben envahnten Höhlen einzig und al- 
lein in der Verftärkang derSihnme, wogegen lt(h 
doch mir Recht noch mäliches erinnern licfse, wenn' 
hier der Ort dazu wfire. Fflr die Behauptung, dafS 
die Befchret bungen des Vfs- nicht imnler »ollftündtg 
und ganz ^weckmäfsig fej-en , luhrt Rec. 7". B. den ■ 
Theil des Hinterhauptsbeins an , welcher das Halsvp- 
n^lOcb bilden hilft, welcber faft gar nicht befchrie- 
ben ili. Von diefem Loche felbfl fpricht er erft bey ^ 
dem Schlafenbeine. Ferner erwähnt der. Vf- der .' 
obern Keirbein.Tflüp-el gar nicht, odet befcbreiht fie 
wenifftens fehr fchlecht, da er die prOteffus clinoi- 
deos anteriores, welche mit jenen Flügeln zufan.meit ' 
himtren, blofs als kleine rückwärtsliegende in zwey ' 
flache Spitzen endende Knöpfchcn (fimirtpi) angiebt; 
in der Folge verfällt der Vf. in einen ofleiibaren Irr- 
thum, indem er behauptet, diefe vordem procejfus • 
clinoidei feyen da, wo fic^fcharf und fla'cb nach au- '■ 
fseii laufen (alfo die obern- Flügel) von TngraffiaS \ 
WeHwfWgwi ^geoÄÄni worden: es irt aber bekannt ge-' 
' • • nug, 



6S3 



tti. 83- MÄRZ iSoo- 



6!i4 



«Bg, dafs die aiae parvat tngrajfi/KU'me SpUzchen' andern WeifJieaTIieilep gehen, trennea, W kefoiiT! 
find, welcbe nefien der Sp*»» attg^lßT% i\mäitrzgßn„ ^«rs, befchreibeii. Das .oeunte. Kapitel enibält eiiM^ 
S^hr fonderbar finiiet Rec, (Jicr BehaiiptBiig.-dfff* da» Al*lwndlung über dieJVluskrfkcait, woMn:aber;ifichtB, 
Tiiräneobein vielleicht nur ^Is ejp TJwU dea..Si«b.,. neues vorltomint, aU dafs d«t Vf. einen >V'(llen, des; 
beins Qnd nicht als ejn ■ eigener Knocben betrachtet, thiecirchen Syftems imd eiaei» W;iUea.deaiQeifl«s an.. 
werden m^lte, weil es in. Erwat^fenen iflM»et;ain., nipiint, .welche .Ausdrücke er. aber dodi felbft lopje. 
Siebbeine hangen bleibe, und niebde»«« abgeriflfell and in4tfi%ite aeant : „DerWüJe dcsSyftems," heifst; 
fey, die Siebbeinszeilsn bjols laffe. Re.c. Q(inn«Tt es, t,b,eherrfditjund leitet vermittelfi der Neirvea.iiwl 
fich nie einen Kopf gefprengtrxu haben, woran.tiicbt iider ;weit verbre)t«ten Alttleidung alle ubfireinOüBr. 
da« Tbräneiibein losgelaffen hätte, welches. rfqgaF,oft „menden icaKfenting) Vemcbtu>geii des K&rper«. P^f-, 
der Fall .an uHgcfpreiigwn Köpfen ift, wenn diofel- ,^gert.Miid erhöhet ihre Kräfte naeh^Maarsgabe der 
"beo nicht felir forgfaicig Gehandelt werdem Au«h HSchwäcfep .oder. Stärke« der Atifilluns oder daa- 

■ die Terminologie, des Vfs. bedürfte einer inanni(Jifal-, , „MaDge^ iiin Körper, wabJ"end der WiUe.^esGeifteJ ■ 
tigen Berichiigung:, um fo mehr, da er in derVwfe- „dl?- wUlkärlichen Bewegungen beherrfcbt." ■ Ma^ 
da fich um.diefe ein Verdienft zu.i'cbreibt , in4«n er fiefet, d^ifs durch diefea.Wortfpiat jiicKis. erklart wird.- 
TOfziiglicIi thi tedioits tecknUal terms vermieden. Z,u . Unrecht il^.es, .dafs der Vf. in diaTer Abhandlung gar ^ 
haben glaubt; fo nejuit er z.B. die mUtlernKeilbdiia-; nichts von dem Baue der Muskeln Oberhaupt bay^, 
Rägcl thf atae pr wi^gs and ^ie umern tht. jlttragHiii -. bfiiigt. da..(jas Werk ^ch mehr Ajiatomje- als Phy- 
froceffcs, and geftchi Joch felbft in cjncr Aniaerkung, , fioJogie ziim Zwecke bat , und dafs er die Ausdrücke. 
d»fs diefe BeBepiiungea zu Vervirrungen Anlöfs gB--. Cantracl-ibüitai _ai\d.,lrr\>ttbiiität ajs gleichbedeutend '. 
ben können, da beide Fiuffei, bedeuten; wie leicht/ gebraucht. Im zehnten Kapitel fafsi der Vf. das AU— 
hätre derVf. , zumal da er öie obeni Flügel gar nicbt gemeine von den Flechffn , Bindern^ gehle jmracken ' 
anerkennt, jene beiden verfchiedenen FortfäWP durch; und allen den Theilen zufammcn, weiche zu ^ta 
4JeBen«nnungen gro/jB und U«i»M oder obw«. und «n- Knochen oder Muskeln gehören, oder zur Bildung - 
Ure, Flügel .bezfliehnen können. . Das riflntm Jphtnoi-,. eines Gelenks l)eytragen. Sehr zweckmäfsig ifl: das, 
4^ü nennt er the azygous procefii ofe Spitze der. .was er hiär Voti deii v^rfchtecIenenGeftalten fngi, die 
^»Kd anguiarit, welche am Grund? des S<^bädels das Zellgewebe annimmt. Das dritte Bucjh handelt ■ 
hervorragt , procejfai ftijloidtus, . die z.wifchen den von den Ocfenken insbcfsndere ; es werden hier die - 

•obern und ijiittlern Keilbeinsflügeln befindliche Spalie verfchiedenen Bander karz befchrieben. Bie einzel- 
nennt er fehr unfcbicklich forawun facrruM,- beide nen Schiteiinfficke gisht der Vf. nicht ui^ welches der 
letzten Benennungen verwirre» dei} Aniaviger nur VoJlft^ndiglieit wegen doch w.ohl bey den Muskel» , 
wegen der gl e i eh n am igen Xheil« 4m Schläfenbeine, hätte gefcbehen müCTen. Schliefslrcfa bemeriu Ree. 
lÄas^opEbeio der Handwurzel nennt e.r ojwagwtfft; nur noeb, dafs. ihm bin und wieder die unricbüge 
ila doch pj capitotüm ungleich bezeichnenderift.. Bey Orthographie des Vfs. -aufgefallen ift, fo z.B. fchreibf 
denfiefc^reibungen der J^uskeln ver^njfst .man aucb er imaier prßctjfits ctynaideus , da das Wort dQch voa> 
liin und wieder die nöthige Vullftandj^«;! «nd Ge-, . x\ä^ hedwjmait, ferner, fleht fünf^ial «I{o duyie«:. 
fiauigkeit. So fagt der Vf z. B. vom ürfprunge des ftatt/eJla — und ifl im VerzeichnÜfe der Druckfehler 
fevBtor palpebrat fnperioris blofs : dafs er vom Rande nicht bemerkt. 

des oehelochs komme; er hätte hinsufetzen follMii — Der Vf. hat^o dielem Werke felbft Abbildungen 
Tom ofrem Rande, oder vom ohtrn Tkeile des Randes, geliefert, welche am Rande derBefcbreibungen citirC 
Bey dem untern ScblundkopfTchnilrer heifst es blofs : ^nd, doch macht das Werk auch ohne diefe ein fGr 
„er entfpringt theils vom Schild-- und ihei!» voiri Jlch befleh'endes Ganzes aus, und man kann daJTelbe 
„Ringknorpel,'' der Vf. hätte mit ein paar Worten den ohne die Abbildungen in denBuchlädes kaufen. Sie 
Urfprung ungleich beftimfiittir angeben können. Ue- Jind aber, wie wir aus eigener Anficht verflchern 
hrig;ens befchreibt der Vf- hier alle Muskeln des Kör- können, noch weit von der 'Genauigkeit und Seu- _, 
pers, auch die, welche zu hefondern Organen gehö- berkeit entfernt, die heyAtheJIen dieferAxt ia von- 
ren . aufser den Muskeln des Innern Obres. Um ' fcheh wäre. 



ganz confeqaent za feyn, hätte er auch diefe befchrei- 
ben foUen , ■ welches fflgUch hätte gefchehen können, 
wenn er das ßchlSfenbein mit allen iunera Theilen 
erWärt hätte. Im Ganzen ift" aber diefe Anordnung 
-des Vfs. za tadeln; denn es werden nun zur nöthi- 
gen Veiftändlichkeit mit den Muskeln Theile abge* 
bändelt , welche nicbt in die Muskellehre gehören, 
z.B. das Zungenbein , die Knorpel'des Kehlkopfes,' ' 
der Schlundkopf ; andere hingegen, deren Muskeln 
-hier auch befchrieben werden, als die Zeugungsthej- 
le, find nicht erklart. Man foUte, um diefe Unbe- 
quemlichkelten zu vermeiden, die Muskeln welche 



ERD^ESCURSlBVtSa. 

WEfWAR, im Induftrie-Coinpt. : Lehrhucfi Jer Eri- ■ 
befctiveibung ^r ExiäuUrvng dti *ttueii wthodl'' 
JfhoiS^ulatiaffes^ VMtiAibivi CJitifiitLH.QafpaTi, 
Doctor der Fhilofophie und Prof. der hiftorifdien 
Wiflenfchaften am Oldenburg) fcben Gymnafium. 
Erfler Curjui.' Vierte verbefferte Auflage. 1799. 
3l6 S. oluie die Vorrede und das Begifter. — ■ 
Zuemer Cvrjat. Dritte verbeiTerte Auflage. 1799. 
717 S. 8- 

Ueber die entfchiedenen Vorzüge diefe« brauchba- 

fich blob aa Kaocbe» befeftigea, «ad die welche zu fcn Sadu hat üclt Eec. bey dei fieuriheilung der 



6ii^ * 

zirerten Ai^&S^ hiRlänglich .crklärr. Das FuMicum 
fcheint mit ihm gleicher Meyhun'g zii feyn , da diefe 
Anteitiing^ zur Geifgraplite fOr den Anfanger fchen tn 
vielen Srfiiil^ eingefähn ift, und whf die vierte Auf- 
lage des erfien Curfus vor un* haben. ' Sie zeichnet 
fich ron den vothergebcnden , aufser eiiizedien klei- 
' nen Verbeflerungen , durch die neue OeHalt von Pau- 
len aas, welches hier.jriicbt mehr als felbSft&ndfgea 
Reich, fond£m unter den Rubrilcen Itufeland , 0«fter>- 
reich und Preufsen , nach der Theiluag vam Jahr« 
1796 vergeftetlt i& Die Fortfetzung des Kriegs er- - 
]aubt ntx^ keine t«fte Beftiinmung wegen der dent- 
fchen Befitzungen am litiken Eheinufer, und wegen 
inderer Uaiwandlnngen , welche der künftige Friede 
geben mufs. CÜi« Verlagshandlung verfpHcbt den - 
Säufern diefer Auflage die unentgeltliche Nachliefe- 
rang dct dadurch hervorgebrjichteu neues Beftim- ' 
UDflgen. 

Von der dritten Auflage des zWe^tfen Curfas gilt 
dalTetbe, was wir bey- dem erßen Qurfus erinnert ha- 
ben. Schon aus der Jahrzahl ergiebt Jlchs aber, dth 
die cisalpinifche , romiCche, ligurifche Republik als 
noch beftehend in beiden «afgefOhrt find, Hiezu 
(«hört; 

' "WEiHax , Ua Induftrfe - Compt. : J. C. Gafpmri 

neuer metbodifcher Schulatlas , entworfen von 

Gafftfeld. — Zwtyter Curfus. 1799. ^-""e* 

lichl Quart. 

JEs (irid 35 Blatt , ■welche nnferSonflenfyftetn, die 

ftftrdliche und die ffidlkhe HemifpbSre imferer Erd- 

kagel. die einzelnen Länder Europen's, ^Uch OiHndien 

uad die vereinigten nordainerikanifchenStiateni und 

-dieKreife un fers Vaterlands begreifen. Durchgängig 

ewhalten fie nichts als die Grenzen , das Gerippe der 

Berge, den Lauf der Vlü&, und die ^esaichneten 



A,.1-. Z, JWAP-Z 1809.; 



65« 



Stellen einiger Hanptorte, aber ohne beygefcbriebene 
NatAeh'. Wir billigen dieft letzte Vörk^irung. voll-' 
kommen^ ' Soll der Lernende, nichtblofs durch Na- 
men ohfle- weiteres Denken fein Gedifehtnlf» allein, 
nitht'aber leinen Geift beretehera ; foll er Aas Btld' 
d«s vorgetegfen Landes , die {{Achtung feiner Flüflie, 
die ibM von der Natur gegebenen Vorfbeile öder 
Nachtheite^der Lag«, feine Verkettung und Verholt 
niffe mir den angrenzenden Lindern, foll et di« wirk- 
liche Lrige Aer angegebenen Städte £ieä halten ; kutx 
foll er von allem diefen ein kbluftes Bild fich iÜ 
feine Scela dr^tcken , and eben dadurch wirklich Gee- < 
gtaphie lernen ; fo ift eine folche Sammlung von Kar-' 
ten hiezu, wo nicht der einzige, dodi gewifs der 
kürzefte und ficherße Weg. Der Scbfiler mag nun 
nach feinem Belieben die fehlenden Namen dazu fe^ 
zen , oder nur mit Fertigkeit lernen , jeden derfelben 
auf £rf<>dera angeben zu können ; immer hat er nicht 
Hofs far fein Gedächtnifs , fondem zugleich ffir fein« 
EJnbildusgskraft, and durch das Aufdrängen lieh 
zurainmeiirefbender Ccdanken zugleich für feinea 
Verftdnd g-ewonnen. Emiges mOchte fich mit Recht 
gegen dia Ausführung beirierken laflTen. Schon Hr_ 
Gafpari hat vielleicbl: fBr einen zweyten Curfus, w* ■ 
ziemlich weit gehende aftroodmifche, phyfifche und. 
ftariftifcbe Stitze vorj^etragen wecdeti, zh wenig Orte 
sufjgenominen , manche wichtige Stadt übergangen; 
und der Zeichner halt fith nun vollends nur an die 
Namen mit atisfübriichen Befchr^Hbungen, und läfsr 
die fibngen nur ganz kurz bezeichneten rollig weg. '' 
In der Karte von Frankreich erfcheint alfo z, B. kein 
Verfailles, kein Luneville, Cnen, Cbßlons, Valence, 
kein Chambery, die doch wohl tin Crevelt, Rocre- 
monde etc. aufgewogen hätten. ■ Manche Lünäet, 
wie das türklfcbe Reich , machen auch keine gute Fi- 
gnr; und der Kupferüecker , ein AnßingM, bat Ur> 
Äch« fich noclt f«r zu beflem. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



. RacHTMEtABiiTwai». Ohre Drucfcort 1 Kann eineMu*- 
Ur , /o ifc«» rtthten Kindtm nach dt* Fatert Tuäte (Toie> «- 
m<u erblich ««h«ir*/oiÜ, heW« Hock von i(«c NntznUffiing auf 
BtfMoffin w«rd«» ? vOn.C F. H. 179Ö. 15 8. S- — Sihriften 
5ier«rArt können unmöglich irMiid ein« Wrlfenfth^fi Gf 
Winn briiireu. EinDoRe" (voji dem noch n Seiten Einleitunff 
find) ift für eine fo mitielmi feige fehlerh«fi gefchnebwie B<- 
fc«nd!uiie noch immer zu viel , für eine griindlithe weit «i 
veniB. Tffrßi, «us der iwifLnen Vater und Mutter nach 
ieutfc'beu Rcehien" getheiken viierlirhen Gewalt, h'fgeiiojn- 
m*na Areu«ent fiir den miiltcrlichen Niafsbrauch , ift f.i!fi-h, 
oUaiifill« ift dii» Lsiidesgefe« , ni» .aber aJlpemein geltMde« 
Oaftt« Die röraifche väierliche Gewalt liif« lieh nicht «uE 
tw MjitMr «utdsliiicni itnd dit dcatfthe ilterliche Gewilf g»- 



wifhrt wohl fchwerÜch erpen WiefrfjTtuch di*f«rAM, Weniü- 
ftens nicht ohne eiiLen bqfondern Bew«i*. Das sveifte Argu- 
ment, d^fi Ccbon näcji aJl^emeinen Grundräuen die KtzIc- 
liuDR und ErnibrunK der Kinder aufhöre, wenn letzte Geh ' 
felhlt den ürtrrhalt zb rcrri-lir.ffen im Stitidc Cnd , möcfit* 
«her M Drh Dicht blab in der Bmigkeit, fontffrrn auch in den 
HechKa gcflründct h/H. Nin- beweifcc m itnmer den NicGi* 
brauch nicht, foudern nur fo viel, dafg die, nicht aus der 
väterliclieii <5ew«li. fondern nur .lus der njihen Bluisirerwaiia»- 
fcbift entfteheiide Vefbindlichkeil eut Emährunff ,d«f Kijid« ' 
nunmehr ünwirkOm wii^; denn fonlt WürS« fbl(^ , dnfs dt«' 
Mutter auch dieieiti^eii Einkünfte der Kinder, die die Erxie- 
huii^Bkoften über(l<:ieen , au ücb uehistn diuft, wekhea }»■ 
dadi d«r FaU hjcJii ift' 



=o„b,*^aogie 



^ ' N.n m e r o CS- ^ 

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



Friytag^, äin 21- Jttars iS-OO- 






' GESCHICHTE. ^Peteponnefiis und In d»s Qebiet J«r Sp»r»Mr. Dirf« 

G. Ä«/««-. I79S. 354S- 8. (1 R'hl. 16 gr.) S^S«n kur«/zeiCramrie feiner glänzende« P*rio<U 

•nge war es des Rcc. Wunfeh, dafa «iner unferer zum Gegenftande der Ertühlunff gemacht, uod den 
I beflam SchriftfteiSer merkwürdige auch fSc das Epaminondas als die wichtigite der handeladen Fet-- 
gröfsere Publicum interefTame Begebenheilen der fönen, an die Spitze peftellt hat. . Alfo findet nio» 
Virkliehcn Welt ausheben, fie mit gewtffeiihafter hier den nöthige« Aoffchlofs Ober die Veranlairung. 
Treue behandeln, und dabey fo Tollftiyidig ausma- welche Theben in den ßefitz der Spar»"« *'*j*'^?' 
len möchfe, als es die vorhandenen Angaben rrlaa- und auch die Befreiung Tom unbilligen Joch diirck 
fcen. Die Vereinigung diefer Vorzöge »it einem die uAveriDuthele vomPdopidas Torzüglkhbewjrktft 
WOhenden Vortrage können , fo «Jachtc Rec. , den Revolution. Ueherhaupt ift in diefem gansmflandj 
Sefafsten Zweck kaum verfehlen, Liebe für das Stu- die Rolie-des Pelapidas nicht «Inder hervoiAKtKn«. 
diam'der Gefchichte zu erregen, neben der Unterhai- Als die Rolle dea Haupthelden felbJL Eigene, oitAt. 
taug «upieich BelehruBg und betrüchtliche Bevhfllfe gefuchte, aus dem Gange der EreigniHie ungeewun- -, 
zur Wenfchenkennfnifs ru verfchaffen, und allmälich gen abgeleitete Bemerkungen, dl« fich me^ . durch- 
die kindifche Lecriire fader Alltagaromane mit etwas ihre Körze en^fehUn, laden den Lefer nicht fel^ 
Beflern zu erfetzen. Genaues FeflhaUen an dem Fa- zum Nachdenken ein. Z. B. S. »02- (wn "«r Vf. 
den der Gefchichte gehörte aber wefentlich zu dem nur aus der angefangenen Allegorie ge^lien in))- 
4dcale. welches wir nna zur VoÜkominenheit einM „Hmter zwey Schutzwehren pflegt Feigiuü "ch «e.. , 
folchcn Werk» entworfen hatten; um nicht Halbro- „wohnlich zu verbergen, wenn fie Bedenken tiMgt,- 
mane in den Händen des Lefers tu fehen, welche „4ii ihrer eigenen verächtlichen Qeftalt becverznire- 
Thfltfiiehen, da» Handeln ausgezeichneter Männer „ten. Untcmi Schein der i'wTicfct naht ße fich de« 
der Vorzeit zwar zum Grunde legen, aber da , wo „klOgem Theile der Menfchen, unterm Paniet d« 
die GtTchichie auHiurt. ihre hol f reiche Hand zu bie- „Aberglambrns der srökßm Menge.". Und «nterh^. 
teil, dos in ihrer Seele ftfaon fertige Bild nach einer tcnd v<»fgetfag«no kleine, aber »uf das ^^^*, wit- 
Toroosgefetztcn Wahrfcheiiiliehkeit vollends ausma- kende Nebenumftönde tragen zur Lebhaftigkeit de« 
' K-n; wohl gor diefe B^andlung fflr die einzig rieh-' ErzeUung bey. Unter die Hindeniiffe . wekbe doa 
lige halten, welche das Ineinandergreifen alle» Fe- glücklichen Ausgang der Beircyiing ihebens t^tahr. 
dem der Mafchine" anfchaulich macht , i« der That zu drohen fchienen, gehörte z. B. auch der verlorne 
aber den Wifsbegierigen irre ffihren. Von dem Vf. Zaum. S. 77. Einer der Mitverfchwonien verlangt 
des gegenwartigen Buchs, war etwas Aehnliches um Auffchnb der Ausführung, und um die fibngen an 
6> eher zu befürchten, da die meiften feiner bishcri- der Groiiz« lauernden vom weitern Vordringen abzij- 
gen Schriften ihrem Zwecke nach Kinder einer leb- halten, fcbickt er den Stallmeifter CUidon »b. ^-CW»-, 
" haften Imagination waren, und der in anderer Rück- „don fattdte fein Rofs, das flberdie» nocb für dwi 
fichf lobenswtnbe Akibiaies Recblfertigung für den „fchnellfle in ganz Theben galt. Alles war frertitetj' 
Argwohn gegeben hatte. Diefer Argwohn ifl Aer „nur an einem Zügel fehlte es ihm noch. *'''-^'*f"*. 
ginzlich migegründct; Hr. M. fcheint fich eine neue „demfelben von feiner Frau; fie fuchte zum Schei» 
Bieracüche Laufbahn gewählt zu haben , zu der wir „lange, und gettind endlich, ab er ungeduldig ward, 
iiim^voii Herzen Glück wanfchen. Jede Gattuftg yon „dafs fie denfeJben geftem- Abends erit emer Norh-- 
L'tfem legt das Buch gewifs erft nach vollendeter „barin geliehen, «nd noch nicht xurflck erhfjtcii 
Leetüre, und dann mit dem GeOBlTe der Unter*ial- „habe. Hierüberkam es zum Wortwechfel und bol* 
tung und mit erM'cttcrtcn KenntnilTen aus den Ilän-- „zum formlichen Zank. Die Frau vergalt den ihr 
den. Bcy allem Schmuck der Erzählung weicht Hr. „gegebenen - Verweia mit dan, härteften Sdunähun- 
W. nie von feinen Quellen, die er gründlich ftndirt, „gen, der Mann diefe SchmShunpen zuletzt unfc 
oft gegen einander gehalten, ihre verfcMedenen A» ,;Schlägen. Hiedurch erbitte«, «fefa fie gegen diefe 
gaben, nebß der gcöfsem oder geringem Webrfchein- „Reife, gegen denjenigen der fie unternahine, und 
lichkeit derfeiben geprüft hat, öfters mil ^zlehung „^e|^n jenen, der fie befol»t«n hebev die .Wrkfteji 
auf kleine Excurfus, wrtch« indem fWgendftn Tdeile „VerwÜnfchungen aus. Die Nachbaren famnwrften 
eis Anhang erfcheinen werden; denn dieflsr «rfte „Tich teV dem Getflmmel; wotd rine Stundcivertief 
reicht nur bis zum erftea Einfall 4erTbebaM*te4e» ^jvngeniltzt. Odidait 6u>d- ilt l diefam fe i f eh lh a l te, 
A. L. Z. xSoo. £rje«r Barnim O o o • »^^' 



'63ll ALI-a LlTERATua. ZEITUNQ Mo 

„•ml mehr ft«ch in.den Wflnfclitn feiner Frau,' eine' BtaHef n gegefcenT Jämit ein jung«r tatenrv*npr chrift- 

^flble Votbedeiitufig; dBTganze Ritr untertilieli," — .liclier firediger Zii)iörer habi. weichen, er ¥ork-fui|. 
*e UntemehinunB wurde in der nachfteii NatAl aus- peii aber ddn Schritt der jddifchen H^usrSier ift 
geführt. — Bey plk-r VorTicbc, mit der wir diefea Berlin, zum Chn'ftenrlium überzupeheii, halten konti. 
fchbne Werk durchgelereii haben, Tcheinen uns doch Vielleicht hätte der Vf., U-.nii er feiiieGeriHi;k<:n tiitlil 
eiaige Ei-iniiPruup.-ii nicht Sberflüffig zu feyn. Die- ineUiein BJufiichLn philo fcphifehcn Vortrag darlL-gen 
HaiiptquL'lle für die frühem Thcile diefer Gurchichte," wollte, hcffer den Dialog , als die Fi.rin des Koinans ■ 

ift Plutoich, üjwohl ia feinem Leben des Pelopida», für feinen. Stoff pewaJiIr. Aber deffea ungeachtet 

alsiin ütnius des Sokrates; wo diefcs nicht hin- verdient dies Buch nicht blos desh.ilb Aufiiicrkfam- 

reicht, Diodor. Xenophon im Leben des AgelTlaus keir, weil es /ich mit einer Eifchehnrig der ticuftlcn 

und in luiuer gn'echifchen Gefchichre, wird bey eini- Zeit beschäftigt. Man wird dein Vf. eincH fcbarfen, 

gen nicht uHnicInigei) Puncten mit Stillfchwcigen richtigen Blick und die Gabe nicht abfpredien, feine 

abcrgantTPn, oder mit einer Widerlegung abgewie- treffenden Gedanken durch eine edle, wanne Sprache' 

fcn. Hr. 3/. hat ihn gclcfen, dies ill'üchtbar; und zu verfchönero. ■ 

ein grofser Schein des Rechts, ihn weniger als an- Der Charakter diefer Schrift ift iimiife Achtung 
dcre zn benutzen, liegt ia feiner unverkennbar^ gegen die jAdifchcn Hausväter, welche rfns bekannte 
PartheylichkeiE für den Agefitaus und dadurch für Sendfchreibcn an den ehrwürdigen T*llcr crliefsen," 
alle Angelegenheiten der Spartaner. Aber noch ficht- und glühender Unwille gegen diejenigen, welche 
barer wird Plutarch's Parthey lichkeii für alte feitie diefcAngelegenheit mit neckendem Huhn h -'hoDd'^Iii. 
He]den, und nameatlich für den Pelopidas. £r lebt Die Zahl derer« welche mit den Stützen ihrer Eitel- 
itocb Qherdieff 400 Jahre fpnCer, und beruft lieh in keit über Ihr Jahrhundert wegfchreiren wollen, pHijs' 
4l«a den Fallen, wo er ehicn Beweis für feine An- lächerlich- finden, was dem hcfTeraTheile i^cfrelbeii 
faben nöthjg zu hahen glaubt, nie auf einen andern ehrwürdig ift, und ihr erbärmliches Wefen zur Un- 
-«ts auf den gleichzeitigen Xenophon. Wer IfOrgt endlicbkeit ausgedehnt glauben, ift nie fo grofs ge- 
' Htm für die Zahl feiner äbrigcn Anekdoten? Ab- wefen, als jetzt, da erfchfirternde Begebenheiten die 
üch'tikhe Verffilfchung der Thatfachen 6ndet über- Welt aiis ihren alten Fugen rcifsen. 
haupt Ree. bey Xeitophoa nie , wohl aber abficlvtlt- ■ Nicht- ohne Grund geht der Vf. , um j«ic Ang«- 
«hcs Vcrfehwcigefi inanthcs Umfirnde«, den er Boih- legenheit ^liörig zu würdigen, bis' auf die uiofjirche 
' iRfendig wilTen mufste, ein zu günßi*es Licht, das Gefetzgehung zurück.- Sieht man mit ihm in JeIio-> 
»t über die Handlungen des Volk«, mit dem er in, vab das h^ichllc Product des abilmrten Denkens ; 
fo engen Verbindungen ftahd , zu yerbreiten fuchtR. fo war freylieb der übrige Jude ein Nichts gegen den 
Er ift üttrJgens fo gewilTenhaft, alles fpätere Unglück. Rang, welchen er als Anbeter der Gottheit behaupten 
der Lacedämonier aus der treutofen Befitznebmung konnte. Allein dafs Johopah nicht diefe Gottheit der 
lliebens, als e4ne'Strafe derGötter abzuleiten, nimmt Vernunft, nicht wegen eines meralifchen, fondern 
«Hb eine eifetibor fcblimme Haniihing auch hey. feinen nur wegen «mds' politifchen Bedüi-fiiiires der einzige 
IVeunden nicht- i/i Schutz. Nur zur Ergänzung, zur Gott derifraeliten und höher ah alle Gegenftände der 
v<ri^ündigecn. fintwickclung, würden wir Plutarch's Anbetung anderer Volker feyn follte, diefe Anficht 
Angaben wältteii. — Den Stil des Hu. M. kennen der mofaifchen Lebren möchte wohl' die natärJichfte 
w1r alle; man lieht -ihn mit Recht, einiger Eigenbei- feyn und ficb am gründlichften durch die Interprera- 
ttn ungeachtet; in dem gegenwärtigen Buche wer- tion bewähren laf^n. Die Idee vom jüdifchen Ai- 
de« auch diefe kauin fühlbar. Nur die Periode S.a. terihum wird dann TÖllig verfchieden von d.er-ki«r 
^Sjpäter näebtitr hatte Aniptiion Theben erweitert, aufgeftelhen ; aber darin wird man dcffcn imgwachtct 
uftd «lie zerftreuten nachbmrlichen Bewohnet der Wül- mit dem Vf. übereinftnnmen, dafs die jüdifche Nation 
&St und Gebirg« durch feine miichtige'Beredfanikeit weh hinter dem genialifrhen Fluge ihres Geferzge- 
Acb'-hier zu famineln bewogen," wollte uns nicht hers zurückblieb. Das Bild eines MefTias, wie es aus 
gtftllen; Tielleicht- gefallt de auch dem Vf. nicht, dem NnCionalftolz der Juden hervorging, vrar, nur 
wenn er üe wieder liefet. — Das Buch ift auf fehr etwas gröber gezeichnet, ganz der Abdruck Tom Ja. 
ichöneuB Papiere und ohne ftren^ Rdckficht auf hovah 6eA Mofes, und Chriftus nildcrtä daflelbe, 
Oekonoinie, gedruckt. Die beygeffigte Karte hat weil er mehr politifche Einficht als fein Volk hattet 
Wenig Werth, nber Ar den Zweck 4es Vfs. ift fie. und recht gut f«b,' wie die gegenwärtigen Wcttvcr- 
^ureichend. hältniOe die ^tu/nt gänzjich zu Grunde richten mufs- 

ten, wenn fie :nicht mehr JUenfchtn wurden. 
VERBIISCSTE SCBRIFTEti^ - Aus diefer Anficht von dem jüdifchen Alterthum . 

and ^^r Reformation deiTelben durch Cbriftos , lafst " 

- BeiiLtK, b. Unger: .CkartoHt Sampfim, oder Gt-_ fich die Behauptung des Sendfehreibens recbt/ettigen,'- 

fikichte eines ^ifchen.Hatavaters, der mit Jeiaef.. dflfs cUs Chriltenthum in der) Zeiten des Mittelalters 

Familie dem 'J&mtbi»f einer Uäter ttitfägle. . ^i^eo- . »ocl^- tjtjfejr g«f(ii>ken war,< als vortfr die Religion 

34o~S>.'' g. -'.'i;' ■ ; -' *^" jiidflnl,;.Bfli*iC(W«t=en ohn« Zweifel auf 'poUtifeh& 

~'.A|>'<>fthetircbeK-Prodaet ,wird:d,iefe gchrift, it^np, Zwecke berecjinet, und dief«- wurde« bey beiden 

JUfiwächsjDacfaut. EiAejOo&lücllif.Üt ■iff.V^i^«, i»Mf ^wAwul^ , fi«ti«r ^Itf« £ota"*u^- Iti <ien fpü- 

.. .. (, ,1 . " tcra 



601 



Ho.-e3- MÄRZ 18*0. 



- Mm ZeihiJtem der irraelirlfcfaeit Reiche und viele 
^hrlninderte uufer«r Zeitrechnung hindurch, ja fclbft 
noch in utiferer Zeit haben fich an die urrprflH^li- 
cben politifchtn Ideen des Jiulaismus und des Chri- 
ftianUmns ffeuidanij^e politifrhe Abfichten ^elin»gt, 
ttnd daher ihre Verfinöerung. Wenn man dagegen 
ii«h der gewöhnlichen Anficht, wie der Vf. , in je- 
bovah den Vemunftgott. und im Chriftenthmn «lies 
^3 flehe, was eine geläuterte Vernunft lieh von fitt- 
lichen Verhültniflen der Menfchhcit denkt; fo ift es 
freylich wnhr, dafs das Judenihum fchon urfprung- 

1 lieh der Gottheit nicht entfpmch und der chriJllichen 
BrligiMi dagegen die Schlacken gar jiicht zugerech- 
net werden können, mit welchen üe ecfchien und 

1 zum Theil noch jetzt erfcbeiut. 

Nach der bisherigen Exegefe. ift such die Be- 

kaoplung gegriindet. dafs die Wahrheiten, weUb« 

[ die jüdifchen HausvSter aufßeilen, nicht fo ^iinz in 

[ ihrer Religion liegen, fondern das Chriftenthum gro> 

fscn Theil an ihnen habe. £$ käme darauf an» ob 

Ge in beiden gegrfindet find. 

Nach feiner Anficht vom Chriftenthum kann der 
; Vf.. den jSdifchen Hauirätern leicht beweifen, dafs 
'■ Äc an geiftigen und religiöfen Vorzügen nichts voraus 

härten, wenn fie zu einer gewiflen V^munftreligion, 
l nicht zum Chriftenibum, fibergingen. Wiewohl, 
I wenn «uch die praktifche Vernunft wirklich in jenem 

lag«, verlangt der Staat "nicht etwas mehr, als blös 
I diefe, von den Bifkennem der chriftlicfaen Religion? 
I und wird er es geftatten, dafs der freye Geift in den 
I wahren Sinn der Bibel ganz cindiinge? Der aufgc- 
' War« Religion sli-tirer wird es erlauben, der Staat, 

A-Ibft v/elkirbt f!i-m Schriftflpller ; aber auch Gemein- 
. den, die fleh oßeiulicb xa dcinjcnigen bekennen woll- 
I ten, was fie nacit Anleitung eines ausgezeichneten 
I Kopfes, ChriftenthLim nennten möchten? 

. Vortrefflich find im GcfprSch zwifchen Sanipfon, 

! nnd Markus S. 119 — 135. die Urheber des Send- 
(chreibcns weges des öfFt^utlichen Schiittes. welchen 

[ üc in derafelben thaten, «jder aUc Befchuldigungen 
vertheidigt, und eben fo iß .viel Wahres über das 
Verhaltnifs zwifchen der chcifrlicheii und jfidifcben 

l Muralität gefagt. Auch ift rias Refultat keinem Zwei- 
fel unterworfen, dafs der Staat, in welchem einmal 
eine herrfcbeude Kirche ift, die Vorrechte dcrfelben 
nur folchen zugeftehcii kann, die Geh ganz zu ihr 
bekennen, die Juden alfo, weiche der chriftftchen 
Vorzüge gcniefsen wollen, durchaus Chrißeu werden 
müften, wie die jüdifchen Fcrfoneti diefes Romans. 

Bekli5, h. Maurer: Jrcfiytas, oder 4at WUhHgftt 
für de» SJenfchen. In Dtnjo^cn über Gcgenftande 
au« der .Naturlehrc, Seelenlehre und Lebens- 
weisheit, von Dr. Geltfr. Schmid. Erfier T}ieU. 
S799- XX u.. 285 S. 8- (so gr.) 

Der Vf: will in eine» Reihe Dialogen verfchieden« 
Gtgenfläadc itu des Naturlehre > Auüuepolpgic ud 



662 

praktifchen Phn«fophie be«ripe>te« , und frfne Ahrdit 
gehet dnliin, Männern, die lieh in ihren Nebenftun- 
den mit jenen WifTenfcbaften befchäftigen, und keine 
ausgebreitete Leetüre darin haben, eine angenehme 
und ndtzitche {Jiiterbaltung zu verfchaifen. WilTen- 
fcbaftliches Verdienft darf man nach feiner eigenen 
Erklärung hier sieht fuchen; er fuchre viehnchr-nur 
die grofste Popularität zu erreichen, daher das allge- 
main Intereflante und Verftändliche auszuheben, und 
fo viel als möglich, das Nützliche mit dein'Wahrcn 
und Angenehmen xu verbinden. Die Matetialten 
find, wie man von felbft vcrmuthen kann, nicht das 
Eigentbum des Vfs^, fondem er hat fie gröfsteRtheila 
aus andern Schriften entlehnt, und mit feinen eige- 
nen Beobachtungen verwebt. Was ihm an diefer 
-Arbeit allein zugehört, ift die Form. Er wählte die 
dialogifcbe, als die za folehen Schriften zweckmä- 
fsigfte. Weil aber dergleichen Dialogen defto mehr 
Intereffe gewähren, „wenn man die Hauptperfonea 
darin /cfaon von andershsr, und zwar von guter Iland 
kennt;" fo gab er einem Manne, dcflen Charakter 
ihm von jeher das Meifterwerk des WiclandTtrhcn 
Genius fehlen, dem alten Archytas von Tarent, die 
Hauptrolle. »Das Ganze follen vertraute Usterbal- 
tnngen des guten Greifes mit feinen Freunden und 
einzelnen Gliedern feiner Familie über die oben he-' 
rührten Gegenftände feyn, und ich habe hier dcik 
Anfang mit zwey Unterred un!*en gemacht, wevQit 
die erfic verfchiedcne Gegenftiinde aus der Seelen- 
kunde, die zwcyte aus der Naturlehrc (fiber das Licht 
und die Farb«i) betriift." — Diefe Einkleidung ift 
nun unferes Erocfatrns in Rückftcht auf. dicfen Stoff 
'nicht fehr glücklich gewählt. Dafs auf diefe Aft 
eine M<^£geAnachroninnen nothwendig wurden, daf» 
Kenntnille, die Frucht des Nacbdenkeris und der Be- 
«bachtung weit fpaterer Zeiten, und mehrere Bege- 
benheiten, worauf der Vf. fleh bezieht, z. B. aef 
thicrifcbc Magnetismus , Gafner's Geiilerbefchwörnn- 
gcn 11. fw, in das Altenhuin verfitzt werden muff- 
ten, die demfelhen fremd lind , gefleht der Vf. felbfl: 
und cntfcfauldigt ftch mit der gew^hlIcn Einkleidung. 
Aber, k.-tnn man mit Recht frq:;cn, warum mufste 
diefe auch gewählt werden? War das Intereffe der 
Uiiterhaliiing, welches der_Vf. doch hauptfächlich 
beabfichtigte, fo einzig an die Perfon des Archvtat 
geknüpft, dafs es nicht erreicht werden konntei' 
wenn ein anderer, felbft ein - erdichteter Nnnie di« 
Hauptpcrfon bezeichnete? Es dflnkt un* widerfia- 
nig und unnatürlich, werin Archytas die Lichttheori*' 
des Newton und Elller vortrügt, ofler'wenn er ein« 
Stelle aus S'iakespeare mit den Worten anführt; 
„Einer unferer grofsten Scbaufpieldichtcr T^icttas vo» 
Korinth hat diefe Bemerkung genutzt. S- 67>" Auf 
diefe Art find die Namen mehrerer neuerer Schrift, 
fteller mit fei bflige mach ten griechifchen vertaufcht, 
z.B. Demokratei von Korinth für Newton, Artflarchiu 
für Euter, MenoH fSr.Gcfsner, Epicharmiu für Graf 
St. dermain. Wozu foll diefe lllußon, die noch 
dazu durch Noten unter dem Texte gleich wiedar 
zciftdrt wild ? &. 318 giebt Archytu die Eat^ounr 

4ä 



m 



A. L. Z. MÄRZ tSo«- 



604- 



der Sonue von der Erde «uf 6oÖ.6od Stadim an, und 
lügr, das Sonnenlicht Uge diafen Weg iii g Minuten 
and 7^ Secmiden/ zurück. Dies klingt für alle dir- 
jeni^en Sonderbar, welche wifTen. dafs Archytas 
Zeitalter noch nicht einmal etwas von der lEiiittiei- 
-lunf -des Tages in Stunde« wufste. Der Dinlog zeigt 
weder in der AnInge noch Ausführung, nocli in der 
€harakteriiirung und Haltung dt-rPerfonen viclKunft. 
- Theilü ift dferStoIF nicht für diefe Form giiiiilig ^nug« 
^ denn der Dialog erfodert mehr einen berchräiikteti 
Stoff, ab^ dei^ auuFührlichere Bearbeitung; thclh 
i& der Vf. , -der hier feinen erllen literarifchcn Ver- 
ftich liefert, noch zu wenig Kviiner und Meiller die; 
fcr Funn des Vortragj. Die Unterredung fpringt bSjr 
der Men*e ron Materialii'n, womit das Gcfprach - 
"flbetiadeu ifl, von elhcm Ge£enltande fchnell zum 
andern ab,^ find ftfcift nur an der Oberfläche der 
Erfcbeinungen w«g, mit wdchen der Vf. zu unter- 
haken fu cht. fiey dem zweyteu Gefprach ift die^r 
, Fehler weniger fichtbar. Dar Vortrag hat IndefTen 
dock einen gefalligen .und lebendigen Ahftrich; auch 
weifs der Vf. du^ch Einwebung mancher erdichteter 
UinHäade und Begebenheiten den Vortrag zu bele- 
ben, und bey derMaanichfaltigkeit de/ Gegen&ande 
den Uebergang von dem eitKn zum andern gut ein- 
Ztileilen. Zuweilen verfällt er in fade Witzeleyen« 
wofäc ihn {eine r«ifere Bcurtheilungsktaft i» Zukunft 
kswabren wicd. S.83 iA dJeRt;«|fl von Bllidüimigen. 



Giduktm, Sage mir, lieber Vater', ift dies iiudi ein 
Menfch? Oder ift es ein Wiiuley, eine Schale ohne 
Kern, «in Rumpf ohne Kopff ArchUtoj. Du haft 
Recht. Es ift der erfte Tbeil des Kfenfchen. Der 
Verleger wollte den zweyten nicht abemehinea, and 
fo entflatid das Werk, (bs du gefehen haft, ein 
kümmerliches,' halb verhungertes, halb verfüttertes 
Dins, das nur in die Welt geworfen zu feyn fcheint^ 
um den Schriftlteltcm ein warnendes Beyfpiel tm. 
geben, fich vor balben Stiefeln und teeren Spicken zu 
JGüten." S. lo.) Mcynft du nicht, data ein ^ofser 
Theil des unzähligen Heers von Kvankheitan, unter 
denen die Menfchheie feufzt, in diefen ZerrQttungem 
t(er Sijele fernen Grund hat? Wena das Uuterfuiter 
fo'zerrifren und zcr(;uetfcht wird, was mufs das 
Bruftwamms dazu fagen? S. 33 „Ich bin überzeugt, 
kftniite mancher Pudel feine Empfintiungen !aus- 
drücken, wir würden fchaamroth werden, und.«A' 
Ende wohl g'ar an PiidtUugMd glauben, wo wir vor- 
her nur an PudelkunRflücke dachten." %ey allen. 
diefen Felibnt zweifeln wir doch eben fo weHl^ 
dafs einer ^ewitTen Claffe von Lefern rfiefe'Schri^ 
welche mit einer Spatzierreife verglichen weideh 
kaim, Unterhaltung gewähren, als dafs det Vf., dar 
nicht ohne alles Talent zu feyn fcheint, in Zukunft, 
bey reiferer Be urth eil ungsk ruft vollkonunnere SdtrJf- 1 
ten der unterhaltenden Art Gefem werde.' | 



KLEINE S C H R I F T t H. 



AftsitKToatjiMmKai«. Srlflot, b. Cottle ntid LimJon.b. 
lahiifos : A leeturg intr^Jueta^ii fo a <enrfe ef popiitiir hnhu- 
ttlafi OB tUe totijiitwticm and nanopcmet't of ttle human bodii. 
By Thamat lieJdaat, M. D. »707. 73 S. g. D.t "dunh 
«auch« kiilitie llypöthefe, befonder^ durch «iiie nicht felreii t» 
ttühu« Aim-endiiiig cheiniffher KeniiutilTt! auf äit Ar'iifykiind« 
■ach unter iiiK btrühmie Vf. , fiebi in diefer Vorlefun^ eiiTe 
Ucbcrlkht ^s Katzen« , den «tu popalnrer Uiiierrii'ht 111 (trr 
^Tz-iieykinide' ßihe» kniin. Er bthaiiddt feinen Ge;;nirtai!d 
mit Lebiiaftigkeil und Wärme, uiM gewinnt ihm iujni.'he nicht 
^nvÖhli}iche Anficht ab. 60 micht ir i. B. aurniei;};ram «uf 
«CH 0«winn, den'die.Het]ku]ii1e bllilt durch eine falche Bear- 
beuwig -derCelben erhalten niür«e. Je allgemeiner und weiter 
irgend eine- Art von lleiintniflen verbreitet in, de&a ri'hneüera 
f ortCchrjtte können wir in ihr erwarten. E» kiinn nicht feh- 
len, dar» nicht ihre Btirbeiter durch das Intereffc , welche* (o. 
Viele VI ihre« Bemühungen nehmen, in Thätigkcit t^fent 
yeiden. — In der OeA-kichte mancher KrünkJiciicn, die fehr 
alinialJdi entflehen, fehlt noch 'Vieles, Hm deii ^w'fi:h«iimtiH 
AuitulTillen. di-r Kwirrhen dem Znftundc i-dtUmtimiier G^nd- 
heit und Cekoii völlig KcbiM^tei' Krankheit ScJit b'ii . in wel- 
tkam ZwiCAturamtne der Arzt irar Tehen befragt wird und bey 
IturMM Befttchen ntir wenig beobaWiien kann. Wichtige ITm- 
fti^id« «der ^uftUu eiitflehe«, ohna iata Keiu)tni& wa ihiUH 



«ncntmen vird. und cntweiabeit, Ant eine Schere Spur xm _ 
h'iiitKTtafliin. OiiraaU find ße für die Wifien&hafi Tedorvn« 
verloren mit ihren, iwöfÜcberwcife firr den Krank«» wehltki> 
d^ii Aitzeigea. Und weshalb andere. «!■ woil das Abc« di(> 
fen, ^r Ca Gaht, nicht belekrt ift, cu fehan r 

Dadurch, ^fg Hr. fi. die torbautnJt jirXMtfii^ät (pre- 
vtntive ot profktilatiir meilichie) als den ijweck Teiii^ VoUcs- 
uiiterrichts aiifltellt, benimmt er, nach unrarur Uebarfeucun^. 
richtig die Grenzen deßelben. Nur wülifehen wir, »nltkittf 
gefailt, den medicinifchen Volkiuntarrichie I^hree, diri lirar 
die edle Wiirma ttnrori Tf«. für das Gute, aber nicbt Taina 
Torliiibe für ein« einfeiiige Sarfidlung neuer, und gewancr 
Hypoihefen haben, Dan gierten Haufen der Nichtat>le-4acf 
man, unfers Dafür h aUena , ohne Furcht nacbtheUign- Fe^en 
und unreifer VeKucha nur . von den a]i wahr bereits Aner- 
kannten unterrichten. Doch rialleicbi uiiMrfcheidel Hr. B. 
relbli niiter reinem LehrTi)rtr:ii!e fiir Aerzte {der Wkannilidi 
nicht fcheu eiwjs «n-ap illj lii.d für Nichtarzte (dem wie 
cnehrRuhe undVorUcht H'ri;:rchen.alBienec hitj; «tnWunfch,- 
dcii wir hier um fo mehr L<ut werden laOen, da wir aus der 
Sciirit'cfS.1?) mit V«r(>nii![eii fchen. dafaierVf. aadi deattclie 
kti(ifci(e Zeitfchriftea lieftc 



, Google 



«ü« 



Nnmero- g^. 



<» 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



S'Vitnaitnd.s, d€» ». Xmrz ifioo.' 



PHILOSOPHIE. 

<i6rtiliSBJr, ft. Rofenfaufch : Lehrbuch iis Natur- 
_ ttchts von ^okan» G<tUlieb DuJ-.U iUfentl. or4. 

:' Prof. d. Ptultfi: zu Göttinnen. 1798. 393 S. g. 

: , Xi Rihlf.) • 

;' I 1er Vf. tbut ia'der Voire^e feinein Leier ein Ge- 

i' ■ * '^ fiimdnirs , das gegen feine Schrift eben nicht 
y. -dn gän&igAe Vornrlhieü «rregt. „Den Principieii, 
*: iju^ibt es S. VI-) die von mir zum Grund gelegt lind, 
^»tu tcft mdiiS wtniger als »podiktifc'ie Geuiifsluit zu, 
^t*d fetbß uiikrtnd der AusjuktHng des (ianztn ijt mei- 
',^ tite VebtTzmgung von iiirer Gültigkeit fich nickt im- 
"; ' jKur gleich gcbUebi;». Ich wujste aber dermale» keine 
\ ,^jbeff'ere^ an ihre Stelle zufetzem. Vielleicht wird man 
I „eine Smäbnung einiger neuecer ni tu rre cht lieber 3y-: 
„{EemCi^Behauptungeti und Fol^ei'ungen daraus, ver- 
„mjjlen. leb habe Tic abßchtltch vermiedcui weU 
yich jeiu Si/fteme felbfl noch »iclU bimiangticb geprüft 
„hatte t «itd nicht mit mir einig darüber war." — Es 
macht diefes BclLenntitiCs derOilenherxigkeit des Hn. 
B. alletdüigs viel Ehre; allein Tie fährt untaittelbar 
xüh «ieiVtage: wozu fclireib^n, wenn man über die 
SAcbc, worüber man fcbreibt. noch nicht mit fichei- 
3tig ift? Hr. B. eifert in der Vorrede gegen diejeni- 
gen, die in dem fchwankenden Zuftand der Widen- 
.tdiaft und der Uneinigkeit ihrer Pfleger, einen Grund 
finden wollen, das Katurrecht ganz aus der LTiile der 
'philofophil'chcn Wiffenfchafte» ouszuftreichen, und 
äa Gemengfet von Politik und Rechtsfätzen, die lie 
ec Himmel weils, me bewiefen , an die Stelle die- 
r Wiffenfchaft zu fetzen. Und gleichwohl Ul es Hr. 
, felbft, der durch jene» Geftdnünifs, das übrigens 
ider Natur der SacW gewifs keinen Grund hat, ein 
eyCpiel giebt, w.ie es noch kein Na turrechtsl ehret 
geben hat. Uebrigens zeigt die Schrift felbQ un- 
,derleglich. wie wahr jenes Geftändnifs fey. Klar- 
lit in der, Darßellung können wir dem Vf. nicht ab- 
ecben, aber fobaltf. man auf den Inbalt fieht, fo 
man ouf fo fonderbare Ccblechthin willkürliche 
ehsuptungen * auf fo ^ugerfcheinliche Iiiconfequen- 
jt , und fchneidende Widerffriiche, dafs man fich 
^Hes alles wirklich nur aus ttem Zußand einer vöUi- 
^cn Uneisigkfit mit fich felbtt erklarei; kann. 

Das Ganze wird durch eine Einteitung eröffnet 
«««id diefe fängt mit' Erklärungen ap. Hier hat der 
Vf- e>ne Menge von Begriffen aufgehäuft, d.ercn' 
fcäotzenwiran dicfer Stelle durchaus nicht begreifen 
*ttuneh.' Ea iß zworfehr nötzlich und nothwendig, 
^griffe. 4ie in einer Wiffenfchaft zur Anwendung 
J. L, Z, 18P*. Er>I«r ßaaJ. 



kommen , ohne in, ihr emheimifch su feyn , tier 
WifTeufchaft vorauszufchicken. So ift es z. B. fehE 
lebickUdi in einer Einleitung' zum Naturrecht dteBe- 
griffe von //andei», IVilUn, WüikAr etc. zji hc&loh- 
mcn und zu erörtern. Aber wer wird BegrifTe, die 
in der Wiffenfcbaft felbft einheiatifch find, die In iW 
eiue iieOimmte Stelle haben, und nue hier verito». 
den werden können, an der Spitze derfelbeii zuftm- ' 
piauhMufen ? Wer wird , wie es von unfere«! ,Vf. ga- 
fldiehen ift, vor aller Unterfuchung , den Unterf chic* 
iwifchen innerer und anfserer^ juridtjcker Gefetzge. 
bmn^, zwifchen innerem und äufierem Recht, denge- 1 
griff von reehtlichem Stand (ßatus juridltu^ von retht-' 
Ueh bärgerlidtem Saad, von valontt general \i { t. 
aufiielle« ? — In der zweyten AbtheiUng der E^n\ti■ 
tung fteUt der Vf. den BegrifF und die Eintheilune 
des Naturrechts auf. „Das Ndturrecbt überfiaupt ift 
„die Wiffenfchaft von den Rechten des Menftfien. 
„weiche durch die biofse üiifsere Gefctigebunr der 
„Vernunft, fowoW im natürlichen als bflrgei-Üchen 
„Stande, ohne die Da zwif che nkunft eines fremden - 
„Geretzgebers.begriindet werden.« So wcitfchwei- ,^ - 
^e diefer Begnff .11, fo unrichtig ift die EintheHung. , 
die der V£ von dem Nafurrechte giebr. Wir unfern 
Theds geßehen wenigftens , dafs- wir uns in diefelb* . . 
nicht finden können. _ () Wenn der Menfeh als 
einzelner unabhängiger Menjch (hämo foläarins) iHi 
rechtlichen Verhältnilfe gegen andere MenfchenV«^ 
geftelll wird . fo entfteht daraus das jus natttrot pri- 
marium, oder das abjolute Nattirrecht, weit die Rech- 
te, welche in diefem VerhiltnJlTe exiftiren. ' kein 

^''^Tu''°.Tu^^^^''- r t^ ^^ *'^"*"** J^«"" ^-lä blöfs 
gefellfchafthcher Mcnfch (homo fotiui) in rechtlicher 
Verbmdung mit andern vorgeßellt werden. D r In- 
begriff der Rechte, die. ihm als folchem zuftehe»,. 
machei, das naM/tfc&e G*/rf<fcAii/*«r„i, „„s, u»d da ' 
jede Gefellfcbaft cm Factum vorausfetzt, fo ift das 
Gefellfchaftsröchtein Thfii-l des hjpotkHifchen NaW- 
reehts. 3) Derftlcnfcfa kannols Sürger im Staate be- 
trachtet werden u. I f. - Weich eine Eintheilungl - 
Der Menfeh des abfoluten Naturrschts ift hoMo toUt*. 
«ttt, als. wenn nicht aUe Rechte Gemcinfch/ft mit- 
andern Menfchen vorausfetzten! Dsm abfulutcn Na- 
turrecht fteht das Gejeüjchaftsrecht entgegen. aU, 
wenn Eigenthumsrecht, Vcrtrogsrecht etc., das doch 
wohl nicht zum abfoluten Naturrecht gthort, fchlecht ■ 
hin. eine (M/eü/cAft/t v raus fetzte ! Von den. hypothe^-, 
tifchen Naturrecht überhaupt wird nur gefatt dafa 
das Gefellfchaftsrecht eine Art davon feye . als wenn 
man dadurch wiifcte, was hypothetifch« Naturrecht 
la , ond wo CS w dem Syftem feioe £teUfe bat ! Was 
P*P* ' die 



66? 



ALLG. LITERATUR - ZEITUNG 



est 



. die Prlncipi«n der Retttslehre betrifft, ffl will Hr. B. 
- dieflruhdrälze detjeirigen' befoJgf hafcen, die das Ka-' 
tnrrctbt voh, der Moral ftfen^ urrterfcheiiTen, und je- 
ne auf die äuTsere Gefctzgebung eiufchtänken. Meh- 
rere. Begriße und Sätze reipfii dies such deutlich. So 
pit'bt er }{. Sj. dett Ünterrdiied tTvifchen Mcirar and- 
Naturrecht ganz richtig an , und fchreibt dibey' ein« 
l.inge Stelle au« Kant's Recbtslebre ab. So fagt «r g, 
gl. ..der B<;8;riff einer aaf die Bedingung eingr- 
„fchrniikten aiifseni Frejheit des jäenfcbfn^ daTs tie 
„«Vi der Frej heit der abrlgei» ycrtr!i|!icb fey , iS der 
„Begriff de? Rechts," und ftellt $, 85- dert Satz; du 
darffl dir hurjolche Handlungen erlauben, die mit ief 
Fretjheit. alUv übrigin vtrnüi^tigen Wtjen nach einem 
atlgeiÜeiain Gtjets terträgUeh find r h\s Grundfstz de» 
Netucrechis auf. ManCeht hier deutlicfi, daTs er mit 
Kant ein^ blors änfsert Gefetzgebung als Quelle des 
"KüturrCchts annimmt. Allein dies fcheint Hr. B. 
ttlbfi immer nieder zu vergelTen. To dafi man bty 
nahe glauben mufsi er habe, indem er den Unter- 
iichied zwifcheo iuißeretn und innefent Geretz'sngAb, 
fleh felblt oder vidmehr feine Vorgänger ganz und 
garTiicbt rerttanden. Denn durchgüngig fpricbt er 
TÖÄ einer fitilieken Nothwendigkiif , Venn et Ton ei- 
ner RechtspHicbt , und wn einer J^»(f che» Erhubnifs, 
■ Wenn et von einem Reche reden will. In der Ein- 
leitung giebt er fogar Definiti«iten , die ganz aus den 
frühem Syfteinen , wo man noch nkht das äußere 
Forum von dem innem unterrchied , hergenommen 
find. So beiTst es §. 29. und 30. ..das fittUche 
Erlai^MfsgeJetx vorgeftelU in Beziehong aufeine^ 
einzelne unter daH'elbe zu fubfümirende Handlung 
gegen andere Wefen beifst eüie Befngnifs'ificuHat 
utoratii) — dSs Gefem eineBefugntrsil ^- *!« £*- 
f^gnifi eines veinünftigen Wejens , fo ferne daffelbe 
beüm Handeln im Verbältnifs zu andern vernfinftigen 
Wefen fleht, die mit ihm eineriey Gefetze der Frey- 
heit anerkennen , alfo vernlöge diefer Gefeft* jene 
Befugnirs nicht aufheben oder einfdirSnken darfeti; 
lieirst ein VitchU" Ganz die gewöhnliche- Definition 
der vonHn.- fraerbach Togenannten Vorkantiftben re- 
Itaivtn Recbtsdeduction, die mit dem Begriff' der «4- 
JaUittn Recbtädediiction amalgamin ift. Die Befuge 
nifs wird beftimint di>rch ein murälifchet Erianbtfepn 
und das Recht befteht in dielem moralifcheni Erle übt- 
feyn , bezotren auf die Pflicht des andern. Diere Be- 
griffe ftelltHr; B. auf , ob er gl.fi cb fogar in der Note 
zudciiig.g3. erklärt, dafs er von der Fickte'Jcht» Recitts- 
i^ductionäbetzeugt Tay, die gerade den Fehlerbat, dafs 
£k das Recbtsgefetz zu weit von dem äittengefetae- 
trennt, und es als ein NatMrgefeOt , als ein Produ« 
rier theoretifehen , nicht der prahtfchen Vemutift be- 
. trachtet. Das Wefenriiche der FicIttt'JtiMn Deduction 
bat daher anefa Hr. B. in den j. 80. diefer Schrifi 
übertragen., und . — gleichw^l nennt er nicht nurdie 
proiäifcht Vernunft als Quelle desRechtsgefetzes, fon- 
dem fagt fo^r im $.87. mit Kant; „Der Grundfatz 
des Rechts il^ an und ffir lieh evident, und im un- 
ntittftbaren .Selbftbewufstfeyn gcgrändeT, fo dafs 
«&ltur derRcflexim bedarf» um ibo zu «ntwickela. 



un4 ficli von feiner.- GATti^^cil zu aberzeB«:en. Da- 
her läßt fleh 'fticA Ä eUef jM» fc^Wj: vfit ih^ ftfrtm, 
und erifi Jeliietkthht «{»"eiif' prnktiftknatinvettdiges Po^ 
^uliii anzunehint-n.*< Wiü tldcb H^. ßl Ib bald .ver- 
geÜL-n liann, daU er ftch kura vorher für die fo ganz 
entgeeengefeczte Fickie'fcbe Deäuction erklrirt hat! 

Nacbdem der Vf. iu dem iften Abfchnitt des oft- 
fatitten Naturrechts auf die oiiigegebene Art ficfa der 
Princtpien verlichert bat , fo fcfareiteter im 3tei) Ab- 
fchnitt lur Anwendeng derfelbeti, wo er zuvürderft 
die abfolitten Naturtechte (fo fpricbt Hr. B.) zocnt- 
Wtckeln'fuchl.' — „Das abprUte A»g/iorft« MenCcb'eii* 
recht iftdic p*j-_/ünIii:*e Frey/irfi des Metrfchen fclbft, 
kuf die Bedingung eingehrhrAnkt , dafs fie mit dei 
perfonlicbcn Freyheit — anderer Mcnfcben vertrug- 
licb fey." A"s ait-^fe"! .Riecht, (djts doch wuhl, weil 
es den gvnzen Umfang des Rechtsgefitzes hat, alle 
indem möglichen Rechte wtier lieb begreift) werden 
nun nicht etwa die -äbrigen Hechte o^^i'ieifTt,' fonj 
dem diefe werden ihm — wer follte es glauben ? — 
eoordinirt und T^war fo , M'ie (ie dem Vf. vor dinHanA 
kommen. Rec. hat ihrer zwölf gezahlt und diefe 
heifsen , r) das Recht auf das Leben, 2) das Rcchl 
auf Erhaititng des Kürperj und der Gf/nndlieit, 3) 
Recht au! tliubildang dir Simte und Gli^ii 'rtajsen , um 
dadurch die inifllectiielle and finlichpraitiilctic Vu)U 
koimnenheit vorzubretten, 4} das Recht, feinen Kiir- 
pflT s« mißhrautlien , 5) das Recht , die intelltctuei- 
lenFahigkeiun auszubilden, 6) das Recht, feine Ide^n-. 
und Kennrniffe mitzutheilen (Rede- Schreibe- und, 
Dradtfregheit ,) 7) das Reelit auf^iit^icAi: VeruoUÜowm- 
"»"g* 8) das Recht vnßttlieb sin handeln, (f)dasRatbt 
auf die ErhaltTM^ ulid dert üebräwk der ihm' an^ 
. borken Mittel zu feinen Zwecken (Recht auf iMtürtf- 
che Ehre), 10) das Redii auf den. Erwerb äuf^rer 
Mittel, 11) das Recht, Cefa mit einem andern zu ver' 
binden, und endlich 13) das Recht, einem andern 
heuzufiehen. Noch muffen wir bemerken, dafs der 
Vt. Ji- 99. das änßere Recht auf Selbßmord -leugnet, 
obgleich nach feinem Grundfatz alles Re'cht ill, was- 
mit der Freyheit anderer beAchen kann, und daf» 
nach 5- 100. Injurie eine Handbpng ift, „welche durdi 
ihre Folgen die rnn« Fdhigkcit Jemandes, fkh eine 
günilige Meynmig von ein^m iiul ichrech ttichc» Wil-- 
len zu -erwerben aufhebt oder vermindert^" obgleich 
niemand wird begreifen können, was eine reine Fä- 
higkeit fey , und wie nur überhaupt die Fn/n'gAm za 
einer foichm Meynung durch eine- Injarte «ufgeho- 
Tien werden könne. — tn dem dritte» Abfchnitt de», 
abfoluten Naturrecbts wird von den rechtinafstgvn 
allgemeinen Arten dez Venheidignng der Rechte ge-- 
handelt Dor Vf. ftellt J. lag. den Satz auf, daf&unJ 
ter den Mitteln zur VertheidJgung eigener ffilter von 
einem fittlicben Wefen die gelindem öcn iiärte>^ \-orri 
anziehen fi-yen. Jene gdindern i/'ertheü^iguitgiwittd 
zshher nun der Reihe nacb auf, und diefe Und —' 
man höre!— folgende: i) der Bruw ^cs Rccbt^ 
aus Gründen, (§. 129O a) die gäPlMhe Se^tegn*g dus- 
Rerlitiftreitt, ((). I5e.) 3) die' liahl ein^s Scl.iedsricn-- 
tfrs, <j. 131.) 4) die Vermittlung dies Rechtsftpeiis, yj.. 

»32-) 



^ * N*.»4. M&fiZ iBo». ■_ tlTö: 

133.) j) die fnf/cXerAMig: fcreA (ftu IÜmi, (jf-i33-) dem Streit Ober den' Zw^ck der Eht fnAt-ficb-Hr,' 
e^ der Zweikampf. — Alles ditfes- find ,Ve*thei4i- B. dfldurdi.^u zi'dbfil , dafs er der Ebe gKf keincA 
c^fi^fMittei und wir winiTlenen bn» frfir, dats' Hr. ttftrklicAm, fondem liur einen redu^ich mögliche«,; 
B. hier nicht auch der Kren*- »der Wtffefprobe eirt Zwesk giebt. Denn ,>die £/w ifi', ii*ch $. 264- •^nie. 
Plätzchen an^wt«ren bat. . Unter jJcn hfirtem Mittel»! „Gerellfchaft zWiCchen PräfcNfcej) «ec(thi?tl<nea.Gi>j 
kouunt die^tiritj% vor, wo auf ehie hÖchftmerkTrür- iJfcblecbts, bey welcher die 'Sefriedigung de.s Ge-. 
dige Art das Recht zur Todesfiraft erwtefen ' wlr^j ,;fcblecbtstriebes und die Erzeugung .uniä Erziehung) 
Xt^ Redit Bbf d*s-L«b<» ift, wie wir wohl' zu be- „Tön Kindern, wo nicht als- wirldiiAtr Zweck fiatt- 
merken bitten, ^n. B, ein mnveräufsertichts Recht. — „findet, doch immtr «b ei* reclüUek niiglittiir gedacht 
„Aber wenn , hcifst «s jSj-146. dN Stcherkeit uiiTcr- „wird." Üas ill nun lo «ine Definition der Etae. die' 
äurterlicher Güter es erfoderi, fo ifl eip jeder befugt, ichlecliterdings nicht um' eine Sylbe Jnthr ^gt, Slsi, 
äen zii.färc3itendiHZeTA6nT dfnielben, z.-B.'einünvf- die£b'e'tt — «Ine Gufellfdiaft.^die jedifn: Zweck h3% 
feilbaren MÜrder-oder einen Meucfaehnörder, laitidein, ben kann, den tie will« wenn, eri'recltfipärsig. iit.' 
Tode za brßrafen." 'Hier alfo leitet Hr. H. dasReclit Aber man erflaunc ganz, wenn man dennoch zwey' 
mit dem Tode zu ftrafen, aus dem Recht des Sira- Jjjj, weiter Herst: '■ — d«Ts 'die Ebe'eihen wefentti-' 
fendenäb, (ich \-or dem Verbrecher zu Ächen^. In cbew'Zweck habe, lind da(s gleich w»hl djefer, - 
der Note zu diefeni §. fagt er auch ansdracklicht „Es tt/vjentii'ifhe Zweck dtr Elit }Ltit^: noth.w endi^^ 
wird hier weiter nichts als ein Recht des Zuvorkam- gtr Zweck fey. ^. 266- „Selbft der der Ehe we- 
neiis zum Scliut7,e uni-eruufscrlicher Rechte ausge' „fentliche Zweck ift kein noihwendiger ; od'cr 
aiJt." — Allein pieich im i}, 148. vergilst Hr. B. uie-, „ein Vertrag über Ehe i:ann gefehloflen werden, 
Jen Grund des Strafrechts und giebt uns ein anderes „ohne dafs derrelbe als nothwendig zu realifiten be- 
Argtimcnt für das Recht einen Möfjler tpirilfjm Tode ,',iliaimt werden- möfste." Das freytich nicht, aber 
z\^ Arafen, das wirklich zu den nqturrechilichen Süt- dann hört tiie Ehe auf Ehe zu feyn. Denn der we- 
tenheiti'n gebort. „Weiin naitiüch jemand von ei- fentliche Zweck der Ehe ift pin ÄOthM;?'?'''E" Merk- 
„Wm andern frcrelharter Weife ennotdet wird,/» mal ihres. Begrifis. — In der Anmerkung zum JJ. 
„gab ft ine Perfo», als Inf elUg fitz, das Eicht der Ver- 273. kömirit in Beziehung auf verbotene Grade der! 
^Skeidiffikng . nicht a%f ; wiemolU ts ihr durch rfr« \Mov(( - Ehe noch fo. etwas von, eirtcirt hortor »B/«faI« vor, 
„drs itorpfi-j u»tniiglü:h gemacht wurde, daßelbe fer- weiwegeu wir Hn. B. auf Michaelis ^fHuJaifches Recht- 
„Her eiHpirifch musz'Küben. Diefer Begriff iif in dem H Th. it..[04. verweifen wollen. — Religion heifst 
„ucaken äpruch enthaften : das Blut des Erjthlagentn dem Vf. $.296-, Erketmtnijs des Verhi.ltniires,,>vo- 
tjfkretfet um Riicht , wenn man dalTelbe nach feinem rii^ der Menfch zu der Gottheit fteht , und von ihr. 
„wahren Sinn auslegt. — Der Mörder daher ift vo-, fagt er.0.ag8- «Jede Religion, fo fem Ite mit der 
jXAirey'. d. i. ein jeder ift berechtigt und verbunr fii^Khen Bi^llimmung des Menfchen zufamHienhängt, 
mWO, ib die Stelle der erfchlagenen Parfim m treten, _^nkw eime ErkevUnijs ihres iiegenfiandes nicht nur,,, 
„mid. da die'fe ihr unveraufserliches Recht auf Le^ fondemiuch eine freyeUeberzeugung von der Wahr-. , 
„ben nicht geltend machen kann , es für lie in der faeit derfelben vuraus." 

„Erfcheinung dadurch zu behaupten , dafs er de» Das allgemein» Stcatsreckt_ hat der Vf. zieinlich 

„Mörder wieder tddtet." u. f. f. — „Die Todesftrafe ausfdhrUch abgehandelt. . Aber auch hier fteht es mit 
„ilt ügentlich nichts weiter als fortgefetzte Vertheidi- den Gf und begriffen fehr fchlimui. Der Staat, meynt. 
„gitsg -des ^fchlagenen , der zwar als Menfch auf- der Vf., unterfcbeide Hcti dadurch von «llen sndeni 
„gehört hat zu exitliren, aber Ms denkbare Perfan Geielirch»A«n , dafs diefe nur auf eincii beitimmten 
»einteilige tizj feine Rechte nie aufgegeben hat," — Zweck (ich erßreekten , der S^aat aber, alle vemfluf- 
Das Eigenttiumsrccht gründet.der Vf. tj. 136. mil tigen Zwecke umfaffe. Daher ift. ihm nach g- 3si'- 
mahfem andern Rechtslehrem auf Fortniitie»; «bef „S'titoj ehw Gefellfchafi von Nenfcbes , die fich zur 
keiner von diefen hat wohl j'e'dielen Grund fo ver- „atöglichen Kealifirung aller erlaubten Zwecke," 
ftamleo wie der' Vf. „Indcm.ich eine Sache iv Be- „und deswegen zum Gebrauche ihrer KräAe, um je- 
„fiiz ii^me um fie als Eigenthum zu behandein z. B, „nen Zweck n&thigen&Ds durch Zwang zu fiebern,' 
„einen Apfel breche, und ihn zu verzehren, giA „vereinigt hat.** In wenigen Sürzeta viel Unwahr-, 
„ich ikrdie Form meiner Perfäniiehkeit. , — Wenn ei- t>ejt; denn: i) es latlen Geh gar viele Gefeil fchaften 
^ne europfiifche- Nation eine unbekannte infel entt denken und «3 giebt deren, in der Erfahmug wiA- 
„deckt, eignet fie fich diefelbe dadurch zu, dafs fi« Ikh, die mehr als tinen Zweck haben. öegei> dl« 
^br Wappen auf derfejhen aufpflanzt. DadttrcJtÜieiit rechtliche Möglichkeit läfst üch hier wohl nichts ein- 
T^ff der infei gleidtfam die Farm ihrtr PerJÖniicMuU wenden. 3) per Staqt liat nicht mehr als eine» '. 
„mit, und die Infel wird ihr Eigemhum:" — Es ift Zweck ■*- nämlich die Sicherheit der Rockte, Die« 
nach 5. H4. Anm. dari»w*1ittlich verboten, an Thie-' ift auch im Grand, die Meynung des.Hn. B., wie 
ren Muth« illen auszuüben — vueM „die Natur hier man aus dCfii fOfgenden fle*it-raber weil diefeSicher- 
„ein, wiewohl uns unbekaruiter. Zweck an fich heit die Erreichung aller erlaubten Zwecke der Inrff- 
„(V]bft, fe>a kann." ■— lies fungibile's find (5;36r;'"'*7JartfTrf •deT-fi^fellfchafi möglich macht, fo glaiibt 
Sachen, die vermöge ihres gleichen objectiven Wer- er — dafs der Staat fclbft eben fo viel Zwecke ha- 
lbes für eiuaader gebraucht werde» kouneii. -^ Aus he, .als es erbubte Zwecke das EiaxiluBn giebtJ — , 



6n. 



Kcuz.^nk^z ji-s.»» 



^^ 



.. fcrC^^^^i- ÄRrlct der^«' dafi das üU^meine Sfatts- 
(fecht*iiCbt-a«s Äep'liiftsr^eht» Erf<iliniäK<(ßc) a]>^a- 
l^tet werden köiiRei~-. Ei wäre unsleicnt, aus dem 
■ätaatsroite d«s Vfs.iioch eine Mange ähnlicher fiacza 



dem BegFlff, In. den Pceblemen dierer W*^enrchaft. 
uad in deuGmndiäizen feinem Vorgänger durcliaus, 
d^cb-fii, d>f*:i^<^'deutUcll fieht,', er babe i1)n we- 
nigßens, ia der, Haupt&che iiiclit y-erAanden. .Wie 



■uS£uheb«Äi Nur noch ein^r mag tiicr feine Stelle ItduM*! er.fonft dif^fe^ ^Igemeine bürgerlicHe Reclit 

finden' 5-,48'' «"' 44»- — • D'* UHterthaaai dürfen, in 4«s J^ioaUrcfhi fgJbft «Hifcbiehen , und_ hier voi» 

den Regenten idcbt neänfeu, Wenn fein Vecbreet)«n. dem Verbrecfaen ' des vorsätzlichen AJxreibienS der 

kein Mord Ut, iidd er fich im Fundaiuentalv^rtGsge. Frucbt uad desSel^Qmof^ei iu[i JS.}ii. bandeln? -7—. 
lEi^er Stufe auf denFalf begaagfener Vetbredien ua- ■ , ■ - ,. '^ - 

terwo/fen bflt. Wegen eiaes Mords darf der Regej*t. , ' * « * 

mit dein Tode^bcftraft werden. — Min wird > die- 
fes begreitidi' finden, wenn nnn an die »&cti filiu> 
fdirejeöd« Imelligenz dea Yfs. denkt. 



Aufaer dem ^IkdrreiAt und Weltbitrgerrecfac 
«{mint er uit HufeUmA ein allgemeines btrgarUshn 
gMitt als beüMkdere WitCeatcbitt an. Er folgt m 



Z/tT.T^v fiivi Letrsu,. 1». ScRöps: CkrißUdttt T«- 
-ge^ck evr ^ufilcAfK jEriauvw^ in den Morgeit ' 
iffut AbtHdßunden a»f atU Tags im ^akre. her-. 

, .ausgegebe^n yati M. C. F. toiidius und M. §. p. 
ff. Cramer. atevcrlicGT. Auflage. iTIl 1799- -744 
$. 8. Ci ÄtUf. j^grj 



KL E I N E S C HR I PTE N. 



AaiirnBaiAHMRaiT. Paht, fc. Fuchs ^ DefcrtfHtn a*a^ 
iDMique «r««« t?« ftimaiK» *xtro«rrfi«iiire, fttiTie n'aii cAi Air- 
rorigine tUa iierf» [ fr J. Fr. If. JadtUt, Medecin an Tfl. 
fl7«-)S>S. S> (mit iwey Kiroferuf.J (g s^.) Der Üufierft 
IcerkwüriÜge Ropf, weichen deV Vf. hier «iner nhhereil'Pril- 
funa linterwirft, würfle fehon vor mehr »Is «e Jahreli in itt 
tiesen^ von lÜieim« im Dorfe Saci ftinf«h» I-uTi tief tasgf 
EMbin. fr ha« buld darauf in itomord jMjSeKVSanimlurtg.uIrd 
Siefer gab dem Vf. ErJaubtiir», die RehÖngaii 0iiierfndiuiigen 
damit aiiiuftdlcn. Die BefuUsie ßnü: daiGewichtiiber fechi- 
mal erofsei- als an einem guwöhnticten Sdiuielj die Maarse 
imGanieii Sber viermal froher, aber eiiii«loe Theil«foM* 
ItUintit a!s tiatÜTlieh, fo ift di«. Grundfiicha ^p Schädda bc- 
[niihtlich in der I.äiTge veraiinden , und hat docJt auch an Jtrei- 
le nur wFiiie lugefiominen. Die Siibftaua der Sdta'diJkiiocheM 
Ul mipeheuer dick, «!' ciRigen Scellen bis iu an(!eriha!b ZuH. 
Was die fieftalt "betrifft . f» hebt Ree. iiar du werk würdig fte 
uuf die ]ocfib«fen machan «inni fta*keii nach unten porfofttt- 
«iid«n ^Vi<ikel . die AuaenbÖhlen und fchr kleui , dai Sehe- 
BBrMfOotli. ^ie o'«''« u"«! «vtere Spalte de rfelbeii ganalicli ga- 
fcUlafcn, eben fi) wie der von der Thrinenrinne veTlariKeite 
Nafenkaiial, die Nafe ift eiHBedrttCkt, die birnfortnigEKafei*- 
öffr.ungpir nitht da, furalrtn lütt deren nur eine kl«««, 
dreieckig« Veriiefüng. Ai.. der Grundflad.«. dea Schals Cd 
to „.eiÜen Oeffimngeii ginil.ch vettcliwunden ( fösar^oin Ra- 
■ «tisUnale ift keine Spur, diiä lraKreHei,)dchcr find fthr ver- 
tTäiian- das grorsu liititerhauptsioth ift rauwnfortnig, liegt «u. 
2hcT vertitftcn Stelle, und hatneben floh iwejr Furchen ..wel- 
che deutlich den Eintritt der W(rbelfchiagid«rn bcieicUnen :, 
dies «-areo auch d^a eipiigeii, welche ü«mgaiiien Hirne Blu» 
s^fiihren Iiiuf8t«n. Aus 3er che.n.febei. Zerfegung der Sub- 
«i,,i diefcs ScUädela . worin l^MTcroff und 7 ufNclj« dem Vf. 
hiivftaiideii , ergab ßeh , dafs weit weniger, durch UalcanatMii 
VK^'orcii eiena , mehr koHeufiura Mid viel ,ivwiig»r phMp^ef- 
ßu« K.ilkerde' votiaiiden war , als in anilaru. ScSadelknochf n. 
Aus aüeii dicfem tthünfit der VL mit lleclit , daffe eiite krank- 
baüe WirkuoB an dißfcm Sehndel die nwrkwiirdigen Teriinde- 
cu.-ireii hervoTcebiMcht haben miifle, ui\A iwar miiAe diefelbe 
ia änct widcrnaiiiiJichen Erwcicb«nB Air hnoch^rt beOaiiden 
haben, bcy welehec bokaitniliel» die SuMlans rft au Picke febt 



zunimmt: «b«n dal bswnb aack 6te glniliclia Eindrückitnc 
dea einen üWig gabtiebeoeit Eckaahues in die Subftanz des Kie- 
fers, daa auranrneiigEdrückti! der uniern Tkcilc dea Schlidel« 
mr. w. Der Vf. ftellt hin und wieder Vcrgleic|iuiigcn mit der 
bekennten von Morand befcliriebencn S«ipiot an, welche übii- 
tichs, nur bey weitem nicht fo becr*ehiiidie Wirkungen soik 
Ihnlicher Knochenerwetchnng erlitt. Der Kopf, wovon hie» 
die Uüde ift, kann, wie man an der Krone eines üb rigge bliebe - 
neu Uatkaniahnei Tieht. niiiit attgewef^ii fe>'n. Uer nursiT« 
Gehürgang an der linken Seite W4r atiL-h gan£ rerfthlo/Fen. 
Schrecklich auf leiden und AnUick der feffou im Xieteu ge* 
wefeu (ityn. ^ 

Der Vftf»«h übet den ürfpru:ig der Nerroti beitilTt btofk 
die Räckenmarktiieri-en und hai weiter nichts aar Abßiht, 
als fo grniu wie mSRÜch zu benimirien , wo jeder diafer >Jvr- 
veii aiilaon an der Wirbblfidle cum VorTcbeliie kouimi, uikd i» 
weldier Gewand dcrielbe inndu am . Kückeiim.Trkc felbQ ciit- 
Aehe. Die Schätzung diefea inni^ren Urfui-uiigcs gcfifhiebc 
nach den Dorn fort fatzen der Wirbel , der Vt. miifs aber doch 
am Ende fetbft geftehen , i^t» dielelbe nicJit qiic t'öliiger Gc- 
aauigkeit beftimmt werden könne, da «rtUicb die Dortifurt- 
Citxe der Ilalawirbel von auf»en iiiirht zu flllileii find, auch die 
nichtuu)! der übriscii', wie mau es be)- Vergluidjung mcUrerer 
iikelettc fleht, niclit.fo gani befUndrg iff, dafs fleh gaiw gli-i- 
ehe ncfuliaie daindi er« arten' licfsen. Dt« erfte Idee za die- 
f^r Arbeit gab dem Vf. «ine Lähmung, wo-er nahe mu üi- 
^range der Nerven , wilclie lu dem gelal^mien Xbtik ciBiijcn, 
einen llrcDnE/lindcr anzubringen wiinfchtc. - Kr gicbt nach ' 
pnierfudiungen an uielircron Leichen eine Tabdie, welche di« ^ 
gegenfeitige Lage der Nen-enurfpriincpund der Dfirnfonflitz« 
andeutet. Die iwcyteRupfcrtafel fweich« übrigens wie die er-- 
Ae, deai widetitacürllch vm-äiider^ijn SchaieL vorndleudc, blor* 
(Tmrilb .eiuhiilt) leiyt dmi Ui'lpiHiig dti- ivrickenmartsnerven 
au einer i-oii der Scice aufsebrodieiKfi Wirbirtfäuk, wo nSi»- 
lich blofs die linkm Schettkd- dvr Wirbelbogvn vom Wiibe:« 
kÖrper bis an die DMnfurtfacze b eg^nsmuieji find. S« müh« 
fam auch die [fnierfuchung geWefen fsyn mag; fo fckeint doch 
dadutdi ^ir die WiHenfcbaft, und vurxüJEltcii in ptakd^hef 
Ilinficht, gar w«itig gewonnen za leyri... '• 



jii.zoob, Google 



in Numero 85- ' ■ ' «74 



ALLGEMEINE LITERATUR -ZELTUNG 

Montags, i$m 34. Mar* i6oo> 

G-OlTESGEVAnKTUtlT. • Geift deffelben in ih'r zu geben. Diefer fcWug ihn 

durch einige Difputationen niedcri worin man den 

Ltirzio, b. Crufius: Gffchichtt der proitflantifchem fcharfen nnd den heilen Blick des Mannes in glei- 

Tiieologie von Luther' s Codi bis «n der Einfakrung chetn Grade bewundern mufs. Nicht iii^r die uiiwj- 

der CoHCordienformel , von D. G.^-Pianci, Con- derlegliche Kraft diefer Difputatloiien, foiideni aiich" 

Morialratb undProfetror wiGöttingen, Zweuttn die Furcht, diePenfion 7,u verliuren, die er vom Kur- 

Bandes erfierTh»ii. 1798. 430 S. ' Zwetflen Bon- filrften genofa , wirkten fo auf Johann Agricdb , dafs 

des xwtijter Tbett. 1799. 633 S. 8- ^^ ^'^ beynafa jeder DeraÜthigung unterwarf; fo wie 

Ualle feine nachbcrigen Schritte zeigen,, dafs ihm an 
efcet den Cbarakrer diefes Werks Überhaupt h*- Wahrheit wenig lag, olles an Befriedigung feiner Ei- 
ben wir upi in der Auteige des erften Bandes telkeit, welcher er nur, durch äufsere Norh getrre- 
in diefen Blättern -»crbrcitet, und der gegenwärtige ben, Abbrudh that. Diefer Charakter des Mannes, 
hätt uns in dem Glauben beftärkt, dofs wir deiifelben d(e ^rt, wie Luther die Behauptungen deiTelbeti ent' 
dsrt nich't gflnz unrichtig eufgefafst habes. Im vier- ' wickelte ujid zu fchanden machte , und die Gründe, 
ten Buche Jft hier iuerft die Gcfehichte der Antine- warum es den Wittentfergifchen Theolugen darau ', 
KUÖifchen Streitigkeit abgehandelt, wozu noch zu lag, diefelbcn in ihrer 3löfse nufzuitellen V05 der 
Luther's Lebzeiten Johann Agricola von Eifsleh«» ganzen Welt, find biet fo befchrieben, dafs ihan 
deo erften Airfafs gab , ohne Zweifel nur aus Begier- diefen'Abfchnitf , welcher dem StoÄ« «ach nicht zu 
de. die Aufmerkfamkeit der rheologifchenWeit auch den anziehenden des Werks gehört, doch nitht ohne 
«uf feine Perfon zu richten. Sein ganzes folgendes Vergnügen betrachtet. Keine Kunft möchte uns die- 
L«benveträih den unruhigen und ehrfüchtigenMana, fes bey den weitern antinomiftifchen Streitigkeiten 
^r walchen es unwiderfteblichpsBcdirfnifs war. Im- verfchaffen können , welchen ein ähnlicher Reiz, wie 
Bier eine Rolle mitzufpielen. Die Art, wie er gegen er dem Anfange derifelben noch Leben verlieh, n^im- 
^e\a«i4iton denStreit begann, bewcifet zunlichft die lieh Manner wie Luther und Melancbton gegen ei' 
Richtigkeit di«fes Urtheils. In dem Unterricht der nen Charakter, wleAgricol», zu CfAn, ganzlich ent- 
Tifitatsren fiir die kurßcbfiCcben Kirehcn-hatte jener ftebt Di« wilden Gegner der antinomiftifchen Irr- 
vortreffliche Gelehrte darwif gedrungen , dafs diePre- rhütfier gewöhnten fich an einen «ben fo unfehicküeh ■ 
diger nicht immer das Evangelium ollein treiben, engen 'Begriff vom Evangelium, als jener Begriff 
> «nd die Leute zum MofsenGlauben daran auffodem, to« Gefetz gewefen waf, von welchem Agricola zn,- 
fondern auch durch das Gefetz die Sünder erfchüt- erft ausging. Der ganze Streit blieb alfo ein Wort- 
"tem , «nd durch fein« Schrecken zur Bufse dringen ftreit. Man eilt gern mit dem Vf. zu dem ungleich 
folUen. Durch eine Cenfur , die Agricoia .über M«- grifsem TheHe des vierten Buchs , welcher mit dem 
lanchton's, Schrift ausitrente, gab er nicht undeutlich Anfang des fechften Kapitels beginnt', und unftreitig 
.in verftehn, dafs man durch eine folcbe Lehre wie- als eine der fchonften, aber auch mühfamften'par- 
tder geradenwegs, zum gottlofenPabftthum zurückge- thieen des ganzen Werks vorzögliche Aufmerkfai«- 
(uhri werden könnte. Sobald es nur fo weit gekom- keit verdient. Er enthält. von S. 75 — 330. die Där- 
men war, dafs derKurfürft et für nöthig hiclr, durch ftellungdes Lebens und der Meynungen des fo häu- 
tuther'» Vermittlung Frieden zwifchen Melanchton fig verkannten und noch i^ie fo richtig, wie hier, 
und Agricola zu ftiften , legte fich diefer gerne zum beurtheilten CafparSchwenkfeld von.OlImg aus Schle- , 
Ziele I denn er hatte feine« eigentlichen Zweck, Anf- fi«i. Wir wollen zuerit das Bild befchreibeii, welches 
fehn zu ertegcn , ganz erreicht. Seine Eitelkeit war wir uns von dem edehi Mann und feinem Syflem nach 
dadurchJb gewachfen, dafs er fich InEifsleben rüöm- der gegaiwärtigen Anleitung entwarfen, und dann fa- 
ce er- werde die Wittenberger noch in die Schule eben, unfere Abweichungen von der Anficht des Vis. 
nehmen. Diefe Drohung fc1iien«( im eigentlichftcn zu rechtfertigen, deffe/iDarllellung .auf die Weife dem 
linn erfüllen zu wollen, indem er fein Amt nieder- Lefer diefer Blätter nicht unbekannt bleiben wird. 
cßte und ohne bcjümmte Ausficht nach M'itteaberg Aiis einem alte« adlichen Gefchlecbt in ScMe- 
ting, wo er nach dem Verflufs von zelin Jahren fej- fi*i\ entfproflen, gekörte Schwenkfeld zu den w^ 
»e« äntinomiftifchcn Streit wieder aufnahm. Daa nigen dcutfchen EdelleUten , welche fich in fei- 
^ifebn des mofaifchen Gefetzes bekämpfte er jetzt nem Zeitalter «her die Maffe ihre« Standes durch 
a einer Kraftfprache, worin er offenbar eia Nachah- Bildung und Kenntnifle, mehr noch durch 'dn 
nej Luther's war. ohne den lebendigen und tiefen gtof«en Getft erbebeB* niil w^IcheiK £c in Luther's - 
A. L. Z. 1800. ^ßtrBawi, Q q H ' &»., 



^3$ ÄLLG. UTERATURr ZEITüNCi '-,.'' 676 

_&eftnrtatTon enigtff&rr. If r befurdcrte fie in feine» hei'fie Portbie Am m roller chriffliclier Reinheft er- 
Kreife zu Licj^icz ; aber nur in der HöJirtiiiiig, dafs , fctuen. 

• %e die VoiiäuferiÄ eÄier- nach reifiein Yeyi» watde-i Nocfa war ScbweaKietd in keine nähere V^erbSn- 

dT;nn Blies, 1VRS Lnther getbati und gedacht hatte, d'an^ mit Luther gtkoiiimen, und TeitJer war die 

«ncfprach nicht ganz dem Ideal ciucr Kirche und Re- Veraiilaffunp , wekhe fie cniUich xufauitneabrachte, 

tigien> ^vulcbcs nach reini^m GTaubcn in die Wirk- nicht Ib geeignet, dafs-fie Ach leicht in einer imb^ 

tichke^ eingerührt vperdeu ktniiitn Es wollte eine fangeaeiL StintHinng gepen einander hätten erhalte» 

lliligion, (leren beffcmder Etnilurs fich fogleicb im künnen. Der hel'tige Streit ober die Einfctzungs- 

M'aiidcT aller derjentgcn V.ftgte, welche /le .iu%c- Worte des Abendnubls , wodurtli das Leben des üf- 

nominnvIiiiUcU', ui^d fnud Ge i» der Lebi-ejuru, wo- hebers der ß«f«innation eine Co fchiefe Richtung er- 

>.er er dann mit'RjecTtt folgcrrc, dafs es demjenigen hielt, vhätte auch Schwenkfeld's Nachdenken über 

aii der Ufchtigkeit der Erkenntnifs in ihr ftjhJe, bey diefelhen vorzüglich, gefponnt. Nach ft in« Erklä- 

V-elcbeiii efne Ibiche Wirkung ausbleibe; denn er run» hatte Chridna «it±ts fagen Wolfen; als dafs feia 

fiiU/.te fich auf die grofse Wahrheit, dafs die Reli- Leib und Bii«, ^yelche £&! die .TTenfihhcit hingege- 

■gion prakti'fcb Teyii, da» ganze Wefen des Menfchen ben würden., eine tutche niihrcnde Kraft fiir die uit- 

«pgreifcn initfTe, der fic erkenne^ derjenige ober we- 'fterbltchc Seele haben füllten, als Sp«ife und Trank, 

»ig von ihrem Geifte vcrj^lcbo, welclier durch eine fUr den irfdifchea Leib, hätten. Er gijig alfo nocl» 

iheoretifchc EinÜeht fie ergründet zu haben glaubte, einen Schritt weiter, als Cnrlltadt nn'l die Scltwetzer^ 

aniiatt ijn Flerzen de ivie ein Kleinod zu bewahren und war, weriQ er gleich von ihrer Auslegung der 

und feinen B?£tz durch Handlungen zu beurkanden. £in{etzungswort« et»'as abivich, mit ihjieii ein Geg- 

in der Letirart der Rcforinatioif ujid ihrer Anhänger uer Luther's. Dicfem iiufsertc er auch unverholen^ 

glaubte er einFIindemifs zu felin , warum eine fol- als er ihn im J. 1333 , voiu.IIcrzog von Licgnilz ve»- 

ehe wahre Brligion fleh fo wenig zeigte. Eben die anlafst, i* Wittenberg befucbte, dafs feine Lehr» 

Weife, wie viele von Lutber's Hauptiehrcn vorgetra- v»in AheAdaiahl ihm fo gefahWich fcheitie, als d^ 

> gen wQrden, z. B. dafs der Glaube uns rechtfertige, papiClifche von der Brodt Verwandlung, Luther be- 

^af9 der Menfch keJneti freyen WiUea habe , dafs haodeke ihn mit mehr Schonung , als ihm fonll '£>- 

nnfere Werke nichts &yen, Lebren, die in einem geavrar, niewuhl er ihn fühlen Ücfs, dal» er Hdk 

'gewilTen Sinne , unter g^ewüT^n Eihfchrankungea al- zn ihm, wie zu einem Laien herablaffen. müfle.. 

l^rdings^wahr wJfren, ksnne das ächte Ghriflenthum Wichtiger bis der Streit fiber die £infetzung^sworte- 

'ftey der i^hen Menge unmö^ich machen. Eine Bit- war für Schwenkfeld gewiss das Gffprä'cH über du- 

terkeit aber die Prediger, welche durch ihr Betragen Ideal einer Kirche, welches er mit £ch hcrumtro^.^- 

den Nacbtheit, der aus jenen Redensarten flofs, noch Auch in Luther's Gemöth 'war das volle gefubr def- 

Bufserordentlich vermehrten, wie fie nnr eine h«hc fen» was Religibn feyji. foUe, ohne Zweifel ^eItoui-< - 

.Seele fShlen kannte, die dss^Höchfie ganz- kennetf' fiten; aber ilun wat es «ich« fo> fchr fiedürfnifs , itk 

nach T^heRt die ibenfchllchc Natur fkebea i|»trs, Idealen zif lebe», and- er kannte zu gut die rolie 

^ufserTe er in einer Teiner erAea Schriften. , . Ha Gegenwart, neben welcher fein hettecer, AarkerSinrv 

i^tzeiv jetzt alle Bierbiufer voll unnützer Pre4iger, fiets wohlgemathet blieb. £5 ift nach unfeierfm- 

"feflen fich bedünken, fo fie nureüien Z-ank mitGet- pfindung eine der erhabenAen.Scenen in der ganzere 

les Won anrichten,, Widerpart halten könnten, iinil Menfchengcfchichte , wie er von Schwenkfel'd's idea- 

iehf fchreycn, 'fauffcji und alle Eitelkeit treiben, es üfcher Stimmung übcrmamu, üeh herzlich zu ihin 

fiilndä gänc woM in der Chriflenhelt, man redete neigt, und in die Worte ausbricJU: ^a, lieber Co* 

Itets yOH Gott, und fägen, fie ftehea bey Gottes Wort. Jpax! ei ß»A frt^ich diu- redite CbTifign noth nitJit ati 

Wenn fie al)M''(£m Spruch Chrijli zu Herztn nahtiuttr zk geweiit. hh tudckte ^ern iÜTer zxeen Binmal k^ 

ileint Wovtt^nd Geiß und' Lehen! fo würden fie uieht einander Jejien: nur wexß ich mir noch nicht tiim! 

Jb MHßhicilich Munt würfeb^ Jandn» t» anderer Weife Rec, kennt kein herrlicheres Schaufpiel, als zwey gr(j- , 

dmt ü'ovtt wichlracktiH ! ! ! Einem. Manne von ei- fse Menfchen^ die beide für ein Ideal fiulicber Voll- 

«emfo hellen Sinn, welcher einfah, wehin eincRe- kommenheit alles aufopfern, demfelbcn vielleicht 

Tormation , xlie der menTchlidien Natur wGrdig feyn näher find ^ 8i.s alle ihre Zeitgenofltn , und mit Riilk- 

und ibr hbdifies Bedürihifs befriedigen foUte, £elei- cung fühlen, wie tief fie unter demfelbcn fichen. 
tet wetden mufste', wares freylicb eine widerliche DerEindrudwwelchen Wittenberg und vielleicht 

Erfcbeinung, dafs man anfiwg,. fich nacb Lutber's Luther felbfl: bey Schweukfeld binterliefsen, hatte^. 

Namen zu nennen, diefen dem X>ablle gegenüber- wahrfcheinljch bey ihm feine alte .Furcht verftarkt^ 

Seilte, und fcfaon Äat, als wäre mBn«m Ziele, tn- dafs die neue Lehre ein zu ängßliches und vcrderb- 

"feinen Augen muffte nothwendig dieler Soctengeift Vcbes Kleben an Ccremojiien und am Buchftaben im- 

eine Entweihung des gottlichen Gefchöfis feyn, ohn» iner jnelu zum Charakter der Reformation macheit . 

•dafs Eiferfucht 'über Luther's Ruhm den geringfliBa «wge^ uad er predigte nun lauter wie je gegen (lieft 

linflufe auf feine Anficht batte;, und wenn er aucb Richtung des Geilles der Zeit. DaCs die {Inad'e Got- 

l^ätethin faüniig erklarte, dafs er zu keiner Secte ge- tes oder die ächfcHeib'gkcit dei Seele durchaus nicht 

Store,, fich an keine Parthie anicbliefsen wolle: fe an die Sacramente oder irgend etwas üufserlichcs ge- 

Uieh «c^daaa fteu i» teifi£^ ^r^jsea Gsiüt, weiO. XoCfft Cej, Cfiii äsfi Usedige» des Bucbßabens des 



«77 



. Vto. 85> MÄAZ £go«. 



«?« 



cbriftliclm te&rt «fler d« äafe«m Wortes von ge- 
ringen Nutzen fey und ein leerer Schall, foba'ld in 
«1er Seele felbft nickt dieBelcehfun^ fchon Yorgegan- 
gen wäre, diefe Behauptungen verbreitete er mit ol- 
leai Feuer feiner Beredfamlteit , und E»b dadurch fll*- 
ierdinfs zu erkennen, daft-Wele Luther's Verdienft 
lim die Reinigung der chriiUiC&eu Lehre fiberfcbätz- 
«en. Die lu-bicterung des Wittenber^chen Kefor- 
nuters hierüber ward durch die Vetbindtiag, wel- 
che Sth. zn derielben Zeit zwiCcbcn feinen Gegnern 
in der Schweiz und Schwenkfeld angerponnen hatte, 
febr veiHärkt. ^^ch möchte ger» wiflen , fchrieb er 
von alle», wekhe wie diefer über den Nutzen dos 
aafsera Wertes dachten, woher üe dotb haben, dafs 
eia Gott fey, dafs man glauben infifTe, und alle »n- 
dere Artikel des Glaubens, welche doch nie in kein« 
Vernunft geiätlen £nd , ob Jiediefelbige gewufst h» 
heil aus desi Geift, ehe denn £e leiblich und iiufscr- 
Üch dsvon gehört oder gclcfen haben- Wie _foIl 
- denn nun fotch aurseriich Wort kei» nütze fcyn, 
durch welches der heilige Geift gegeben wird mit all 
/einen Gaben? Ach, es iß die blinde H»0brt, dafs 
£e Chriöiiin zur Rechten Gottes in ein Gemach vep 
Ahiofrcii haben, und glauben nicht, dafs er fey ge^ 
genwärttg^in feinem Wort und in auf serKchen Din- 
gen, da Tein Wort Toa redet ; darum wiiTen iie lelbft 
nicht, wo ron ßr reden, und was iie fetzen, woHen 
jer Schrift Meifter feyn, und üud unafUze Wäfeber 
^worden." , ► 

Mit weit nthrRube ondWärdt,. al» Lstber gc- 
aeigt hatte , antwortete Schwenkfeld , dafs er W9ht 
.wiHe, aUe UngunA fiele blofs deswegen auf ihn, weil 
«T ^cb nicht wie tnrdere , dsn leeren Buchftaben fäc 
Cottes .Wttft verkaufen laße und keinen Schanm fiatt 
^gtlücE^er Kraft anaehme« wolle, und fiptadt ann 
laut von einer MittelfttaftCr (^e man zwifcfaen den 
pübftb'cben and lutherifchen Lehre fudken mfifle. 
Der Herzog von Liegniz verlangte um die£e Zeit von 
Sitn eia Gutachten Über die Reformation., die er in 
£eiiiem Laride vwmehmen aiöchte, und nie iA mit 
mehr Wahrheit und Schärfe, init einem fo grofse» 
Blick über Lndier und- feine Arbeit von> einem' feinet 
Zeitgenoßeo geiirtheilt wardeur als in- derAiUwort 
£chv*enkfeld's an den Herzog, die zugleich, ein Bt- 
weis ifl, dafs er an Reinheit und einer mit Kraft ver^ 
hundenen. Eleganz des deutCchen Stiis .alle Schrift- 
fieU^t leiner Zeit iiberir.af^ Allerdings hetre mim, 
Xriirieb^er, Urfache gehabt, Luther als einen Boten 
Gottes aufzuaehiaenT weüer die GewifPen Ton den 
anerträglichfien pabftliches Barden entledigt habe; 
aber in der Förderuiig feiner L«hre inüITe doch dasi 
was menfchllch fey, wieder wegfallen., lund allein 
das göttliche werde bleiben. Jetzt wolle er fchoQ ei> 
ae neue Tyrannei Errichten und die Menfcben an 
feine Lehre binden. Die meiften der lutherifchen 
Frädlctnten ftrebten wider den Aufgang der vorigen 
göttlichen Wahrheit, damit Sc n»r nicht Ihrer vori- 
gen Lehre halber dürften zu fcbanden werden. Den 
* SuchAaben hielte Luther für denGeiA, ai'fo dieCrca- 
' lue iML&HL wd 4ie£r<U £9r deaJÜi^«!; dopU^ 



iah« er offenbar auf den Sand getan«, ohtf dAer , 
fey es -auch gekeriimen, dafs fo viele Secten uni 
Spaltungen aus feiner Lehre enlAaAden würcn. Hoch- - 
fiens könne ihm deswegen dos Terdienft gelsETen 
werden, dafs er uns aus Aegypten durch das rothe 
Meer geführt babe; aber da^r habe et die Kinder 
ifraels in derWüAe fitKen toffen, Bad fie nicht iii 
das gelobte Land gebracht. 

Wenn Scbwetikfeld hier hmzufetzte, daifs ei^ 
nachdem er dieWffhrheir erkatint habe, lieber wieder 
zu den PapiAen als zu den LotheriAen treten wolle;; 
fo fcheimjins dlefer Zuforz freylii-h b«rf. Wir-fte=- 
taen jetzt auf einemPuncte, wo wir die ganze reiche 
Fhir voUFrüchta überfcbauen, <]ie wir Luther's Pflaib- 
Zungen verdanken, trotz allen Gebrechen uiulGrcuel^ 
▼on welchen feine .KefcHinaiion hegleitet Wfir. Abte; .■ 
naitten unter denfelben, gedrängt von der täglichen 
Erfahrung; dafs Luther filbft. fo krtiftignueh er auf in- 
i%ere Üekebrung drang, doch ku febr bemtiit war, ain 
SyftemderLehre imd imfscm EircheaufKUTichCen, ,wo^ 
durch man Hcbfo leicht verfuhren laffen konnte, die 
Religion an deni tedten BuchAaben wieder zu knüpfen^ 
Ton welchem man ficb kaum losgerilTen hatte, eine Ver- 
führungt welcher die meiAen feiner Anhänger fchon 
wirklich erlagen-; wie Sonnte da der ganz unpar^ 
thcyifcbe Mann nicht lc>:bt auf den- Gedanken gerat- 
then , e* fey doch befitr gcwefen , weim «um beyni 
alten Softem geblieben wäpe, da man durch die Äbt 
weichimg von dcmfelhen 4iiebts al« Verwirrung ge- 
w-OHnen za hoben fcbeine? Luther habe, fchrieb 
£chwenkfeld, einen Häuften toller vn£nniger Men^ 
fehen, die «n der Kette gelsgen', losgcmadlt, füf 
die es , fo wie für das Ganze, viel beffer gewefew 
fey» witcde , wenn er Ae an der fiette gelalTen' hätte} 
da Ce nun jait ihrer Tollheit viel wet» ak tfodtep 
Ikhadeten und fchadenJtöiintc». 

Bald machte er die Erfährung^, ifals maa zar 
Zeit grofser Stürme im gefellfehafilichen Leben nor 
mit def aufserordentlichAen Gefahr gan7.3inpartheyifcM 
gegen die Partheyen ru feyn hefcbUeften dürfe, den» ^ 
yon. der l'utherifchen und kathoUfcben- GsifÜichkeit 
vecfolgt,. mufste er ftia Vaterland «erlaflen. Da er 
ficb nun nachGegenden wandte, woerin den~3troin 
der Lutheraner- gerieth; fe bekam er natäriich weit 
mehr Reizung,, lieh wider denftlben zh Aecofluni. 
Die MeyniingeRr welehe er verbreitete, ftanden nicbr 
nur im Widerfpruch mit dem herrfchenden-, erfk^for 
kürzlich zur Herrfchaft gckomnesen, ellb au^dieAl- 
leinberrfchaft noch befonders eiferfüchtigen Siaubenv 
ibndenv hatten auch Aehnlicfakeit mit -deft fi^aup* 
tungem einiger von den gehafsteAen Ketzergattungen'. 
Rechnet man lHn:>u feine' ununccrbfoehenen Aeufse^ 
fungenüber d£B Werth der BeiUdhungen der Ilith«i' 
rifdben Prediger, wodurch diefe m)n der empfiiid- 
lichAcn Seite angegriffen wnrdenr fo murst» er er- 
warten-, dafs die ganze orthodoxe Partbie der Theo- 
ibgen^auf das heftig Ae fich wider ihn- erheb«; 

So fchnell, als man es nach der fonAri^ea Reiz- 
barkeit der Theologen hätte vermuthen foUs« , Aan- 
(tefr üe doiuKtcti joiciu wider ihn auf j uad der Grund 



<» 



A- L. Z. .MARS igaO' 



davon Ijj wohl theils In demUmftande.dafs er nkl« worio bebauptet wurde. A^ TeuM habt «wft f« t«.. 

IQ Ihr«» Stande gehörte fie deshalb weniger Ge- ntm.Kai^rJem U'ejen-fo mHfterlith ^ciubt, »h in der 

^hr von feinen) Beyfpielfürchteren. weniger Mift^ ftinUaden, impuisen tun« »weiiun Kachtt, CatMr 

gunft über das AuiTehn empfandi>n, das er err^te^ Sdiwenkfeld. - 

theils aber auch ii} dem uiibefchalteneii Rufe, wel- Hier fügt der Vf. über die irrfachen der Erbt«, 

«her fonft über dem Mann fcbwebte. Aber fcinp terun« der ,lutheri&hen Theologan wider den ver- 

fanfteftenVorftellungen vermochten auch nichts Biehr, folgten Ma na einige Bemerkungen hjii/.u, die eben 

fobald einmal der Sturm erw-acht war. .Ueber lein« io treffqnd und Jcharfli^mig, als voll Billigkeit find. 

Meyming, dafs Chtiftiis auch feiner Menfchheit nach „Einmal blieb SchwenWeld felbft keinem von atle« 

ticht als ein Gefchöpf betrachtet werden «tillfe, lieä den Gegnient, die wider ihu auftraten , eine Ani- 

Athec drucken, dafs auch neulicji ein toHer Geift wort fghuldig[fond«m jeder, felbft die FtatTfus und, 

grofsen Liirm davon gemacht hübe, wie gefährlich Mörlins, bekamen TOn ihm ihr voHes IVHafs, und 

wir Chriftcn lebten, weil wir eine Creatur für Gott meiftens noch mit Wucher xurück. Sie konnten alle 

anbeteten ; aber der unlinnige Narr iefe keine^chrift xufaimueii , und dies war doch tum Hrgem , den ciii- 

Aoch Bücher, fendem träume aus feinem eigenen meinen Mann nicht überfchreyen , und' .nicht über- 

tollen Kopf ron folchen hofieu Sachen, und fey eio Schreiben; aber fie konnten ihm auch ^ fo «inzetn ei 

felbftgewachfener Meifter und Kiügel. Dennoch bat da zu flehen fehlen , auf keine andere Art bevttem- 

ihn Schwenkfeld in einem Briefe auf das demüthig- men, denn auch ihren vereinigten Anftratigungexg«- 

fte, dafs er feine Meinungen mit GelalTenheit prü- lang e^ niemals^ den altgemeinen- Volkshafsgegen 

fenmöge, und diefer gab blofs demBot^a, welcher ihn zu reisen, nad die Menge wider ihn in Qewe- 

ihm das Schreiben überb-uchte, einen offenen Brief, gung tu bringen. Wenn 4ie es auch dahin brachten 

lATorin er den Boten anredet, und feinen Herrn, Ca- dafs er aus einem Ort gewiefen oder atis einem Land 

fpar-Schwenkfetd, einen uufinitigen Thoren nennt, durch obrigkeidiche Befehle vertrieben wurde* fo 

.der vom Teufel befeffen fey , und nicht wilTe , was konnte ihm der nachfte feiner Freunde, die er be'foa- 

er lalle, und ihn mit feinen Büchlein , die dar Teufel- den unter dem oberUndifcfaen Adel hatte einen 

aus ihm fcherge, ungehciet lafTen folle. Nicht nur /icfaern ZuÜuohtaort vcrichaßen , weil die Verfolpuna 

wiederholte Lmher sum öfterfi lolcha Schmähungen gegen ihn nieauls uud nirgends Volksfache wurd^ 

wider Schwenkfeld ; fondem unter der Menge, die Hingegen hatten fie mehrmals doa Verdrufs zu ef- 

Wider dehfelben {türmte, aufserte auch Mclanchtun f'hren, dafs ihre Verdanunungsurtheil» i'iberSthwenb 

fich wider ihn mit eiqerBitterkeit.-die fonft nicht in feld und ihre Warnungen ■ \0r dea'QHt feiner Irrfhü- 

feinem Charakter war, und welche er fonft nie wider taer nidu nur bey dam Volk , -fondera such ber eiaf^ 

. Gegner bewies , fo dafs man fidi'der Vermutfaung e«n Gco&e». felbft bey einigen ihrer FärAen eine ent- 

nicht erwehren kann, beleidigte Eitelkeit ley nicht gegeegefetzte Wirkung hervorbrachte« , dafs der u»- 

ohne Einilufs in fein Verfahren wider einen Gegner Matfidiche £i£er, womit fie ihn verketzerteti nur 

geblieben«' we)(;her den Werth des äufaem Worta, mehrTheilnehntuag für ihn erregte, dafs man i'adia> 

wofür gerade er vor allen Thuoiogon fo »iel gethait fcr Stimmung riele von den Vorwürfen, die er ihnen 

hatte, fehr gering anfcUug; denn allein ausMelanch- in feinen Schriften machte, an manchen Oerteni nur 

ton's Abneigung gegen alles, was Schtväruaer hiefs, aUzugegriindet , uud manche der bittvreu Wahrhci- 

läfst ücb diefe Bitterkeit nicht erklären, weil et auch ten, die er ihnen gefagt hatte, nach weniger bittet 

die gr()blten Schwärmer Ibnit mit Sanfhnuth hehaa- al^ wahr fand, ja dafs fie ihm durcii Ihre Stunspre- 

delthatte. Er vergafs den bisher behaupteten Cha:» digten gegen ihn nur mehr Anhanger gewannen, und 

rakter weit genug, um lieh von Schwenkfeld die ^m* zwar gerade>aua der Claffe der' belferen Menfch» an 

fte und dcmüchigeode Rüge zuzjjziphen, dafs aäch jede«. Ort gewannen,- welche- fich die Religion znr 

er Ach z'i dem unwürdigen Muthivillen tLerabgelalJea erolUiafcaren Angelegenheit nnchte«. Diel^ letzte 

habe, feinen alten ehrlichen adeltcfaen Namen £u ver. Erftrheinung war feiir natürlich ; aber mehr »1^ natAr- 

kehrea, und Ihn imm^r Stenkfdd zu nennen. Eia lieh war es auch-, wenn fie befonderä dea Hafs der 

Mann , welcher mit ruhiger Gröfse , die er nicht ver> Prediger gegen Schwenkfdd bis zum Üufeerften Qrad 

lor, wiewohl er allen den heftigen Ausfallen feiner cntflanamte;, denn in jedem Anhänger ans diefer 

' zahllofen Feinde begegnete , felbft neb^n elneaa Me- CiaiTe , den er an «inem Ort gewann , bekam der Pre- 

lanchion fich hinflellen konnte, mulate die tieffte digerdes Orts, wo nicht elnenGegHer, der ihml^bt 

Verachtung gegen folche Theologen fühlen, die eins nachcheilig. doch olasa AufTeher, der Hutt fthr Üb 

Sprache führten, wie iin. UrtheH des gafammtcü filg werdöi kooute." ' 
btaunCcliwejgifclMjiujidbaBniverilchenMiaiAmttmii CDtr B^cUnft fttgQ 



y Google 



6U 



Numero, Q6. 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Ditnstags, d$H iS- ^»rx jgoo. 



• fiOTT£5GEL^HRTflEIT. 

Lcir»«) b. Crnlius: (uSchichte Aer fTOtefiaiUifcitm 
Theologie vom Luther' f Tode bis zu drw Einführung 
der Concatdieuforwet, TOii D. G. §. Plank. etc. 

(Be/chhjt der im varigem Simtk ahgehrochenen Htcenjlvn.) 

Auf folcbe Weüe wifd es begreiflich, ifia fcbon 
dieaufgeregtenLeidenrchafteii der Theologen fie 
bilidertea, Schwenkfeld's Meynungen richtig aufzu- 
falTeii; aber die gröfste Schwierigkeit bey Entwick- 
luig feines Syflenis liegt iii der fchwer zu falTenden 
Fsiin, welche gewItTe Meynuijgen in feinem Kopf 
aonatuaen. Von dem Vf. liefs üch erwarte«, dafser 
bey diefera Tfaeite feines Werkes , welcher TicUeicht 
der allerfchwierigfte war, feinen ganzen ScbarfUnn 
aufbieten werde, um Billigkeit auszuüben. Eben 
weil Scfawenkfeld fo originell dachte, und nicht 
-wifTenfchaftlicfa genug, um lu feiner Originalität nicht 
fanderbar zu feyn : wird es durchaus Pßicht bey Be- 
uctbeiluRg feines Syllems. daflelbe nicht nach dein- 
jenigen, was er wirklieb fagte, fondem was er b- 
£en wollte , zu beAimmen. Diefer Pflicht ift biec ge- 
nug geth^n, und die Ungcwifsheit , welche wen ig- 
ilen4 über einzielile Meynungeii Schwenkfeld's iinraer 
ihrer Natur wegen zurücli: bleiben mufs, iA nicht 
■durcb gewaltfame Hypothefeii verfcheucht worden. 
Erleichtert ward'einigerrnafsen die Arbeit dadurch, 
dal« mit Recht vorzüglich nur auf diejenigen Be- 
hauptungen SchwenWeld's RCcklictu genommen wur- 
de, über welche die Vcr&lTer der Concordienfonuel 
ihrÄnatheina flusfprechen. 

Die Eiitwieklong des Syfteai« von S. 141 — Ü5., 
kann nach ihrem Hauptfaden und ihren NebeniSden 
uiiinöglich verfolg werden, wenn man nicht eben 
fe weitläufig wie der Vf. feyn -will. Hier nur zwey 
Bemerkungen, die Heb uns durch dicfclbe aufdräng- 
ten. Der «omehmfte Grund der fgnderbaren Mey> 
Hangen Schwenkfeld's lag darin , dafs er Facta , wel- 
che wir blofs als gegebeu glauben foUen, weil wir 
ihre Quellen nicht verwerfen können , erklären und 
begreifea wollte. Daher entiprang feine Behauptung 
von der Menfchiemiatur Chrißi, die keine Creatur 
fey, und von der befondern Vergötterung Chrißi, 
die bey dem Eintritt in den Stand der Erhöhung mit 
ihm vorgegangen wäre. An fich waren die ortbo- 
doJt- kirchlichen Vorftellungeo übar diefePuncte frey- 
lich nicht weniger fonderbar, als die feiiitgen , aber 
fie hatte» den Buchftaben der Quellen für Cch. Zwey- 
tCDS war die VeranlafTung zu mauchen feiner Leb- 
A. L, Z. 1800. Erfitr Band, - 



ren, wie r. B. über die Kraft des äufsem ' WorfM, ' | 
durchaus zweckmfifsig, im BedUrfnifs ^er Zeit, i» ' 1 
Fehlern feiner Gegner gegründet ; aber er verdarb He | 
durch Ueberlreibung, und der Gang zu diefer ent- | 
fprang nicht fo fehr aus feinem Charakter^ der Sucht 
zu glänzen, als aus dem Bedürfnifs feines Gaifles, ! 

aus allen feinen Anflehten «in Ganzes zu bilden, und. 
dem Unvermögen detTelbeti, feine Syf^etne auf 
eiitfl gelehrte und hinlänglich pbllofopbifche Weife 
zu bauen. Weil ihm wifTenfchaftliche Cultur und 
Gelehrfamkeit nicht hinreichend zu Gebote ftimden : 
fo überliefs fein Verftand eigentlich feiner Phantafie 
das Gefchäft , das Gebäude zu errichten, 

Uebrigens bezieht ilch die,Verfchiedenhelt unferer 
Anficht des Lebens ßchwenkfekls von der Befchrei- 
bung deffelben iu dem gegenwärtigen Werke vor- 
züglich auf folgende Puncte. Durchweg findet man ' 
bey dem Vf. den Gedanken, d^ifs Sichwenkfeld mit 
Efferfucht gegen Luther und vorzüglich von der Ei- 
telkeit getrieben, das Haupt einer Partey zu feyn, 
gehandelt habe. Allein hiefür fpricht durchaus nicht 
ein einziges Factum. Der Vf. gefteht felbft, (S. «5o.>. ■ 
dafs diefer verläumdete Mann durch den Ernlt fei- 
nes Chriftenthums , feinen reinen und uneigennützi' 
gen Eifer für thätige Religion , feine edle Wahrheits- 
liebe und die ruhige Grüfse, die fich in der ganzen 
Gefchicbte feines Lebens noch olFaer darlegte, als tn 
feinen Sehrißeu , fehr verchrungswflr'dig crfcheine. 
Verrätb ein folcher Mann nuR hiebt auf bpllimmte 
Weife, dafs Eitelkeit Ihn vorzüglich treibe; wer 
möchte ihn derüelben wegen der Gebrechlichkeit der 
menfcblicben Natur überhaupt anklagen? Wenn der 
Vf. blofs darum Ihn der Sucht ein Parteyanfubrer zu 
feyn, befchuldlgt, weil lieh alleiithaften doch eine 
Gemeinde um ihn Ihmmelte, die ihn fchwarmerifcb ' 
verehrte: fo llt jedes Geule der Anklage ausgefetz,t, 
dafs es Haupt einer Factlon feyn "wolle; dcnnkel- 
nem werden fchvvarmerifcbe Bewunderer entftebn. 
Giebt es doch In Schwenkfelds Leben nicht einen 
einzigen Zug, dafs er durch ein anderes Mittel, als 
die Gewalt feines Genius und feiner Wahrheit, Ein-^ 
druck auf die ZeitgenolTen machen wollte. ' Ein zwey- 
ter Grund, welchen der Vf. IQr feine Anlicht darbo- 
tet, ift der Widerwille, welchen Schwenkfeld dawi- 
der zeigte , dafs man fich nach Luther's Namen naYin- 
te. Eine edlere und natürlichere ürfache eines folchen 
Widerwillens haben wir oben fchon angedeutet, und 
der Vf. kann In ihm nur dann einen Beweis für feine 
Bcurtheilung fiadeK, wenn er durch entfehiedene 
Tbatfachen feine Behauptung erhärtet, dafs es Af- 
fectation voiI Schwenkfeld gewcfen fey, kund zu diun, 
Rrrr er 



(S83 



ALLQ. LITERATUR T EEITUHO. 



•84 



er .wolle durchaus 7.u keiner Parthie gehören. DasLe- 
ben und cber Chnrakccr des JdatUics äbcrbaupt, 'mc\k - 
der eigenen Schilderung des Ws., Sprechen für uA- 
furc Dorflellung. Mic tJiefcr wenigßens rcbülnbarcii 
Unbilligkeit des fonft fo milden Urücb "s diefe^ Wer- 
kes hängt danTt auch die Stelle zuTalnmen | dafs 

■ Schivcnkfeld , fobald er unter lauter Lmhefaneni leb- 
te, eine immer ftärkere Begierde fühlte, lieh durch 
eigene Meynungen auszuzeichnen, indem er jeden 
Tag einen neuen Irrthum nnzug^b'sn wufste, welche» 
Lucher in deinl.ehrbtigriff gelaften, oder in den Lehr- 
begriiT gebracht hätte. Allein auf der Bahn, dicinan 
üchfelbftin den Winenfchaftei» eröffnet hat, fchrei- 
tet man täglich weiter fort, und um fo eifriger, je 
^nebr Hindemiffe in unfern Weg gewälzt werden. 
Auch abjjefchiejen von allen n^ireinern Antrieben, 

. inufste Schwcnkfeld unter Lutheranern Cch am mei- 
fien ifidcr Lutheraner entflammt fühlen. 

Zweyiens haben wir iifters Winke gegeben, dafs 
Schwenkfeld aber fein Zeitalter in verfchiedener Hin- 
ficht erhaben gewefen fey; der Vf. findet ihn viel- 
mehr unter demfelben. Freylich gefteht er, dafa vie- 
le Behauptungen des Mannes die Meynung erwecken 
Könnten, als wäre für ihn fcbon dieMorgenröthe un- 
feres heileren Tages aufgegangen ; aber kein Unheil 
kannte ftlfeher, feyn. ■ Als Schwärmer habe er alle 
Ideen aufgefafst; aber weil er nicht blofs über einzcl- 
' ne Puncte, fondeni ilber alles fchwitnute, was eran- 
fah: fo fey es natürlich gewefen, dafs er auct man- " 
che veniünftigi Wahrheiten aufgefunden habe, die 
iich feinem Syilem mit, fcheinbarer Lcichti^eit an- 
rchlttflen j und blofs de^wegeu , nicht^ als Vernunft, 

■ bätte er iic liebgewonnen. Allein einer folofaen Be- 
hauptung Itchcn diefe Gedatiken entgegen. Man kann 
recht gut ein Schwärmer im SyfleiH,'uud ein £ufserft 
aufgeklärter und denkender Kopf in einzelnen Lehren 
feVli. Schwenkfeld aber äufserte eben die grofsen 
Mevnungen , wodurch er fich über fein Zeitalter er- ' 
iioh', anl frühften und fchon zu der Zeit, als feinSy- 
ftem noch nicht erbauet war. Es i& wahrfcheinlicb, 
nicht blofs deshalb, f«ndeni auch wegen feiner wahr- 
luftig grofsen S^ele. dafs er vielmehr aus Liebe zu 
jenen edlen Lehren, fein Syftcm, als wegen diefes ' 
jene Meynungen liebgewonnen , und mit äufserftein 
Leben, nber doch ftets , mit Wurde, befchütist hat. 

' Wenn wir gleich glauben, dafs derVf.zn einer tei- 
len Farteylichkeit wider Schwenkfeld durch feine gro- 
fee Abneigung wider alle Schwärmerey, worin er 
dem edlen Mebnchihon, "wie in fo vielen Zügen glei- 
chet , allerdings verleitet fey ; fo. fiimmen wir völlig 
darin mit ihm überein, dafs jede fchwärmerifche Idee, 
4ie der Menfch unter ferne religtöfen Gruadf^tze luf- 
nimmlf aUmdich zum Grundfatze werden, und dann 
•nch auf feine Moralität nachtheilig wirken mfiffe, 
eben darum aber auch die belTem Gegner Schwenk- 
fclds wegen ihres Eifers wider ihn gerechtfertigt wer- 
den mögen. Mehr wäre es freylieb noch zu wün- 
fchen gewefen, dafs fie vermocht hütten, das wahr- 
liaftig Grofse In feinen Ideen mit mehr wilTenfcluft- 
Kdwr Bildmifi, mi eiBCT beftimimtBiaDenKkiaA, Uj ~ 



er l>efaf9, auE^ufaffen und zu einem Syftem zu bil- 
den , wodurch es vor der St^wärmercy des fcinigen 
bewuhrt würe. . . 

.DenNebenftreit über die UülLenfährt Oirifti, wel- 
cher uiit keiner der andern Lehren, über welche 
nianfo leidenfchaftlich kämpfte, in Verbindung Hand, 
hat der Vf. mit K.lrze im erften Kaipitel des fünften 
Buches berührt. Er ward- veranl.iftt durch die Vor- 
Ucllung des Predigers Acpin zu Hamburg, dafs Cfari- 
ftus noch nicht in den Stand der Erbühuug getreten 
fey, als erzur Hülle hinabfuhr, fundern vielmehv 
dadurch zu der untejflen Stufe feiner Erniedrigung 
lieh herabgelafTen habe, Uebcr den Ort, vro-cr ent- 
fianden war, kam der Streit nicht hinaus. Tn dem 
Gutachten der Wittenbergifcbeii Theotogen, welches 
der Magistrat von Hamburg gcfodert hatte, entfcfaied 
Melancbthoa durchaus nicht überAcpin's Vorftellungi 
über welche mau nicht fchnell und beilimiht ahur- 
thellen darft&, ohne der Kirche voreilig einen neuen 
Zwang aufzulegen. Dagegen rieth ar, dafs fo wohl 
Aepin als feine Gegner unter den Predigern der Stadt 
angehalten werden follten, die Itreitige Vorltellung 
im Vortrage an das Volk nicht zu berühren. Als aber 
die letzten vieiinchr fnchteu , diefes durch den Streit 
in Aufruhr zu bringen, jagtie fie der Maglßrat aus der 
Stadt uiid dampfte fo durch' einen Schlag das FcHer. 
VülUg verfchieden von der Natur und dem Gan- 
ge diefes Streites, war derjenige, welchen Fhidus 
wider alle Parteyen, felbft wider feine bisherigen 
Freunde durchzukämpfen hatte, und woran er nch 
im eigentlidiQen Sinne tädt kämpfte. Swnen erften 
Keim harte er in der Behauptung , wekhe Flados. in 
der Hitze des Öefprächs mit Strigel zu Weimar, tvnd 
mit aufgeregter Eitelkeit wagt«, dafa nämlich, die 
Erbfilnde kein Accidens, fondem die SubEbanz d«s 
Menfcheh felbft fey. Seine nachherigen Verfolger, 
Wigand find Mufüns, damals feine nächften Colla- 
gen lind vertrauteilen' Freunde, waren bey dlefem 
Gefpräch gegenwärtig. Sie nahmen nachher von" dem- 
felben ihre tödtlichften Waffen wider ihn. S. 291* 
,, Strigel aber, der in Flaciiis feinen Todfeind vor 
fich fah, der ihrials den Urheber und Anftiftcr der Be- 
fchimpfung und der Drangfale anfehen mufste, die 
nun ihm zugefügt hatte, d«r es zuverläQig, auch 
wenn ihm nicht Hafs gegen Flacius das Auge ge- 
fcharft hatte , weit lebhafter, als jene fah, .was aus 
feiner Meynung herausge folgert und herausgedreht 
werden könnte, und der auch mit allen jenen Kün- ' 
ften, die dazu gehörten, weit beffer, wie lie bekannt 
war. ■ — ■ Strigel verfchmähte jeden Vortheil, den er 
lieh dadurch in feiner damaligen Lage hätte machen, 
und fährte felbft feinen Todfeind von dem Rande 
des Ab^unds hinweg , in den er ihn mit dcui lelch- 
tellen Stofs hätte flürzen können. Dies aber, und 
darin lag eigentlich das edle feines Verfahrens; dies 
that er deswege n nich t, weil er überzeugt war, dafs 
Flacius nur in dWIj nbefon n eaheit des LeichtCnn», 
der Eitelkeit oder einer falfchen Schasm an den Ah- 
.grund bmgeralhen war, da& er ^ch in fthie Ba- 
hABptim£ t^eiogeftOizt habe, ohae den UiaCing und 
■ ■ die 



die Folgen ätron zm fiberfehen , und d&ft «r bey nach Luflier's Tode ' der Krieg ftber den ftrehigen - 

-nreiteiii nicht alles, was in feinen Aas^rilcken Ib^, Fonct derNachtsinahlslebre fo DeFtig wieder entbren- 

behaupten wolle,. Strtgel fah, 6ak er aach durdi nen würde. Uns fehlen aus feiner Dar&ellnng als 

die rithtiEften Confequenzen , welche rr aus diefen rerzüglicher Grund davon -bcrvorzu gp ho , d^fs auch 

ziehen möchte, doch nur einen iinredlickcn Yortheil diejenigen Theole^n, welche (ich zar fch*eizeri- 

-fiber feinen- Geg;n«r gewinnen könnte." fchen Meynung: hinneigten, ficfa föfmlich zur Augv 

Der Streit an lieh ift bej'Bahe ekelerregend ; aher burgifchen ConfeßUm bekannten« ^dem Jlelanch- , 
das Spiel der menfchllchen Leidenfcbaften, welche thon diefelbe fo geileilt hatte, dafg auch die Abwei- 
auf ihn Eiuflufs hatten, ift nicht ohne anziehende cKungen Ton I.utber's Lehre über das Abendmahl in 
Seiten , und der Vf. hat mit feiner Kunft alles aufge- ihr Schutz fanden. Daher war bey den öj'engen An- 
boten, um diefelben fo vor unfer Auge zu bringen, hungern der lutherifchen Dogmen der Glaube entftan- 
dafs wir die tinangeneHmen P&rthien diefer Gefchich- , den , dafa jene giinzlli^ derfelbec Ueherjeucung mit 
t* faftüberreheu. Entfcheidend war es für die Wen- ihnen wären; und in demfeUien Wahn mochten auch 
dun»-; welche fie nehmen follte, ' dafs die politifche die verborgenem GenoHen der fchwetzerifchen Mey- 
Fein^fchaft zwifchön den Höfen zu Dresden and zu nung ftehn. Als es fleh nun entdeckte, dafs ^ch b«-, 
Weimar in neue Flammen ausgefchtagen war,- fvbald de Partfaeyen in einander betrogen hatten : fö bafste 
- der Herzog Johann Wilhelm die Regierung des Lan- man fidi um fo tödtlicher, je mehr man glaubte, ficfa 
des Hberuommcn hatte. Er zog fogleich den PUn gegenfeitig der Heucheley ankhigen zu dürfen, 
wiederhervor, Wittenberg durch Jena zullürzen, und Unter den Theologen, von welchen fowohl die 
fchSckte die Theologen fort, welche von diefer letz- ächten Lutheraner als - die Anhänger der fcbweieeri- 
tcn Univerfitiit berufen waren, als Flacius, Wigand fchen Lehre glaubten, dafs lie ihnen angehörten, fpi^- 
und Judex von Jena verjagt wurden. Der erfie hat- ten Petrus Martyr und falirin eine ausgezeichnet« 
te die gröfste HefThung zurückgerufen zu werden, Rolle. Aber beide glaubten nun die Schiniung nicht 
da Wigand fchon wieder in die theologifche Facultät mehr nötfaig zu haben, welche fie bey Luther's Le^ ' 
gefetzt war. Allein der berüchtigte Tilemann Hefs- ben bezeigten, und eritlürtcn fich beAimmt wider 
hufs hegte wahrrcheinlich den Wunfeh, felbft nach feine Lehre vom Sacrament. Calrin nannte dieMey- , 
lena berufen zu werden. Darum mufste er die Or- nung, nach welcher der Leib Chrläi unter demBrod 
tbodoxie von Flacius verdächtig- machen, und der im Sdcrament empfangen, oder mit dem Brod ver- 
'Weitnarirche Hof konnte ihn niät anders als fflr fei- einigt feyn fotlte, entweder mit der Herrlichkeit fei- 
ne Abfichten völlig gefchickt glauben, da er ein ganz ner göttlichen, oder mit der Wahrheit feii^er menfch- 
(o eifriger Zelot als j»ner war. Sobald aber Hcfs- liehen Natur unverträglich , und eben fo ungereimt, 
hufsei» Wmifch gelungen, mufste man von Jena her als die Brodyerwandlungslehre der rümifchen Kirche. 
, wtdci Tlacius flürmen. Weil die Wittenbe^er es Allein «r fowobl als Martyr hatten für das Auge dea- 
fcbün angefangen hatten, und man fürchtete, von jenigen, der ihre Schriften ganz verftanelisn Karte, 
ihnen ffch diefe Gelegenheit, grofses AufTehn zu ma- fchon immer ihre gegenwärtige Aniicht dargelegt; 
eben, entriffen zu (eben. In welches Elend ward jetzt nur gaben iie diefelbe beflimuiter hin. 
Flaciu» durch die Heftigkrit der Jenaifcfacn Verfolger" Ein Charakter, wie Joachim Weftphal, Prediget 
betrieben , und wie fehr diente fein Tod im Elend xn Hamburg, war ganzdazu gcfcluiffen , in ihrer Be- 
iind die Freude feiner Gegner darfiber, um die Flem- wegung eine Herausfoderung für Luther's Verehrer 
men des Streites noch böhier zu treiben! Uebrigens zu fehen, die wahrhaftig niciit darin liegen follte. fr' 
blieb diefer Krieg ohne verderbliche Folgen für Leb- beobachtete in feinen Angrifien eine Taktik, :welcbe 
n und Lehrart der Proteftanten. In der cralle« Idee datstif berechnet war, den. Krieg ungemein heftig ?o 
von der Erbründe, welche Luther von dem alten Au- machen, und nach allen Gegenden zu verbreiten. 
guftin aufge&fst hatte , ward man durch diefes Streit Sie ift hier meißerhafl enthüllt , und in ihren gehel- - 
nicht mehr beMrkt. Sie war fchon läng* herrfchen- men Gängen aufgefpflrt. -Zugleich ift jeder Z^g, der 
dtf Grundidee im ganzen SySem der lutherifdien zu feiner Entfcbuldigung dienen kann, benutzt wor- 
Theologen geworden. ..... den, und- dia Ünparteylichkeit des VPs. gegen ihn 

Der zweyte Theil diefes Bandes enthält die Ge- und feine Mitkämpfer erfcheint darum fo liebenswur- - 
fchichte des erneuerten Sacramentftreit* , wdcher.in dig, weil der Gcift Ceines Buches zeiet, wie >videt' 
alle VerhältnifTe der lu±erifchen Kirche nnd auf ver- Uefa feiner Natur Menfchen der' Art leyn mOlTen. 
/chiedenen Selten in das p*iitifche Leben eingriff. Was aber in dem ganzen erneuerten Kampf über 
Dies Acts bemerkbar zu machen, war das einzige Mit- - die Lehre vom Abendmahl der flrenglutherifchen Par- 
tei, den verworrenen Spiufindigkeiteii , welche uns tey eine befandere Haltung gab, war die Wahrfchrin- 
hier befchrieben werden, einiges luterelTe zu rer- lichl^it, dafs Melancbthon felbft fich zu ihren Geg- 
leihn^ Dennoch mufs ten Zwifehenftreitigkelten, wie nem hinneige. Gegen diffen nachtheiligen l3m0ahd 
der Zank über die Ubiquitäi nur wenig berührt wer- fich zu fichem, nahmen die onhodoxen Anhänger 
den, wenq- trotz aller Kunft der Befchreibung nicht Luther's voraus ihre Maafsregeln, und dies ward 
tangeweile und Ueberdrufs erweck.t werden feilten. VeraidafTuag,, dafs in der lutherifchen Kirche felbft 
Vortreflicfa hat der Vf. die Urfachen entjvickclt, der Streit über die Lehre vom Abendmahl aus- 
-wuiUK wwi dnichaiis nicht Tumutbea Kroate, dab Vtub, 

Ein 



»87 



A. L. Z; MÄaz.iSee- 



Ein locales Intereffii «rieb den Predie«r Timann 
in Bremen , dla Weftpfaal's Mitftreiter wider Calvin 
•zu erfcheinen; feinem CoUegen Älbrecht Hardenberg 
feilten die Streiche gelten. Die Gelehrfamkei.t , Sit- 
tenreinheit und dös eben fo kluge, als gefallige Be- 
tragen Hardenbergs gaben ijuo einen Ruf, welchar 
ihn der Ehre werth prie», «in vertrauter Freund Me- 
Isncbton's za fe^n. Hie£u kam feine lange enge 
Verbindung mit fchweizerifchen Tbeologeii , um ihn 
in Verdacht i>e7 den Zeloten unter den bcemifchen 
■ Predigern tu bringen. Die AbCcht derfelben ging of- 
fenbar fogleicli dahin, ihn aus Bremen zu vertrei- 
ben ; aber ein« -der angefehenflen und würdigften 
Männer der &adt, der BBrg«r»eifter Daniel von B*- 
ren, fialun ficfa Uardenberg'a an. Nungefchah esfo- 
gleicb , daö der theokigifcbe Streit xi^leich ein po- 
litifcher wurde. In des rpiduftädtifcben Republiken 
war die» letduet, als in fürftlichen Staaten, und 
felbft die Heichsverfaffuag k.(Bin[e in theologifche 
Zwifte innerhalb der Mauern der Reichsftädte noch 
leichter emgreiCen. 

So edel Bucen dachte, wu&te er doch theologi- 
fche Handel nicht mit Spitzfindigkeit genug zu be- 
handeln, um nicht der Sache feine» Freuades zu 
fchaden. Seine Erklärung in voller Veriäinmjung des 
Raths, dafs weder er noch Hardenberg je eine foi- 
cfae fleifchliche Gegenwart Cbrifti,, welche feine Ubi- 
quicat voraasfetzen mfifste, geglaubt habe, war .es 
eigentlich, wodurch «s Timann und feinen CoUegen 
gelang , bey weitene die Mehrheit das Raths ffir &e 
in Bewegung zu bringen. "Wie nun vorzüglich die 
Hanfefiädte, ein grofser Theil TsnDeutCchland u«d 
felbft Dänemark an den Uninhen geg«n Haed«nbfrg 
und Buren Theil nahmen , ift um fo anziebcndel- za 
betrachtan , je ftärker der Edelmuth und die Müfsi- 
gung und Standbaftjgkeit jener beiden Freunde eine 
dramadfchc Wirkung hervorbringt , zuuial da der 
wfldiende Hefshufs wider fie nach Bremen kommt. 
Man weifs nicht, ob Hardenberg, welcher feines Am- 
tes entfetzt und aus der Stadt, ails deaiKreife verwie- 
fen wird , aber unbefcfaadet feiner Ehre , oder Bu- 
ren , der «ndlich durch Klugheit und fiewalt über 



feine Feinde ji]i.Magiftr«t und die wfithendm Aeolo- 
gifchcn Iiegner feines Freundes ileget, einen herrtt 

,chem Triumph feyein dürfe. 

Im fiebenten Buche lernen wir endlich den un- 
geAnmen Hefsbufs, welcher in den vorhergehenden 
Hfindeln fchon eine bedeutende Rolle Ipiclte, näher 

.kennen, wie er zuerft auf dem Kampfplatz erfchiefi. 
Als ein junger Fremdling hatte er die erfle geifUi- 
che Stelle in den pfalzifchen Landen erhalten; die* 
vcrgafsan die Pfalzer ihm nicht » und feine Natur 
war nicht geneigt, irgend eine Reizung zu Feindf^ 
ligkeiten ungenutzt hingeben zu laffen. Der weifsen 
Mäfsigung des Kurfürlten Friedrich III. von der Pfalz 

. fich zu fügen, w^r zu viel von dem Brauskäpf gefe- 
dert j, aber Auch zu viel für die Ruhe des Landes, ihn 
länger in feinet Würde zu dulden. Eben fein wü- 
tbender Eifer gegen die fchweizerifchen Meynungea 
wardUrfache, dafsderKiirfürftdenfelben fich geneig- 
ter fühlte, und auf die weife Veranlagung, dafs der 
Calvinismus itis zu einem gewlifen Grade in die pfal- 
zifchen Kirchen eingeführt wurde. Das Gegeiitheil 
dlefer Veränderung, die gleichzeitige im Wirtembcr- 
gifcben durch Johann Brenz, welcher ftets der ücht 
lutherifchen Nachtmahls -Lehre treu geblieben war, 
vermehrt. die Theilnahma an der Gefchichte der Pfal- 
zifchen Umwandlung. Was aber diefem ganzen Ban- 
de eigentlich feinen Charakter giebt ■ i(l die geKaiie 
£ntwicklung der Schwierigkeiten , mit welchen Me- 
lenchtbon während des verneuerten Streites ober das 
Sacramept zu kämpfen hatte. yVer es auch feiner 
Katur £emäfs wUrCfcbct , dafs derfelbe offner und 
^ilbner Jich gezeigt hätte ,. wird dqch mit dem Vf. da- 
rin über«iniljmmeo, dafs keine Unredlichkeit auf je- 
nem edlen Reformator baiVe, und bis zum ToAe 
deffetben die Geiftesäfanttcbkeit verfpären, welche 
zwifchen .dem, welcher dargellellt wird, und fei- 
nem Gefchichtfchreiber . «bwaltet. Darum vurmifst 
man gleichfam etwas m der Gefcfaich'te der Händel 
nach Melaachthon's Tode, wiewohl man (ich freuet^ 
dafs er nicht mehr lebt« , als fein Kurfürfl durch ei- 
ne Siegesmünze fich zur Ajtsvfittons des Calvinifmus 
Glück wünftJtte. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



NAtiriwitciiicnTS. Baltt, b. Dreyfie; Itaiutliißvri- 
kkti ABC fliirJi UtT JUlUangt» *<*■ mertwÄrififfe« Thit- 
rn nehfl BekhreibKUg itirtr LebetMrt v»n G. S, Klugel, 
Profeffor der Katurlehre und Matheautii wi Halle. Erfte» 
Bindth«". Ohn» Jihrsaeit. «S S. fflit 6 Kapfertjfelji. g. 
fC.) Man find« in rtiefe- "-' — 
nocb ein« Aaieitung 



■nicht dartu f eeignet, daCi Gm Kindarn, die lieh Im Lc&it üben 
fallen , felbft in die Haode gwaben werden kdanea , Tondern 
e* find Befohreifoungeii roB der I.et>«nuri ig abgei^chuetei 
Thiere, die Riiabeu von g — il Jahren mic Verpiilge« und 
Kulten lefen werden , oder die Aeiteni \iiid Lehror «ui« Wi*- 
Schrift weder ein Ä BC, dererzäblen benutaen I^OHnen. DU Abbildiiupu Cud Übt 



LtTenlernen, auch find die AufTiiie (diieckt geftochcn, »»ck raU«ckwi «bat aiuminirt.^ 



y Google 



«9> 



N«mer» 87^ 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG 



r^RMlSCSTE SCHnilTEN. 

' ■ f^Anretla ,■ in der'nrteitAademliPucIlK, : Hejfxft^ 

''■ Denkwürdigkeiten', ' Heniis^t^bfra •^On^RärtWil- 

■ hei* B^ffli üM^ob.'M f Ichiof-HartmaUn', tir, m'A 

vtA. PTvf: AtT-PhiMopVia iuf def üniverfiüt in 

MhrljilrK- 1799. 2938. 8- ". ' 

Uel«r tkn Werth v»n dei^leidien Sammlungen, 
'%reklK der Gefchichte und Staatikunde- einzrf- 
te« deutfchen Stnaten geitidmet find , -hab^ wir nits 
fckp" *'^'"'"'*^*'"*'^'''*'='"Sl'"^'' erklärt.' Die gegitn- 
■wSTtigc betrifft einen Staat/ der fo 'reiclj ah. hürorf- 
fchni uiid fintiUifcben MetfcWürdfgkeiTtn ift;' dafstJr 
Stlerdin^s fein itefomJ eres Artiiv Terdicnt. 1. Deu 
SMafs 'Nordeck in Oberkejen, von K. W. ^vfli, Prof. 
In Marburg. Na«h einer angenehmen Bei'chreibung 
von der roinantifchni Lage diefes Sctdeffp s , - das 
■nad» einer infchrift über der Thüre de» Flügelgebän- 
lfle5 Ton dein- Freyhcrni Philipp Adolph von Ran, 
dem Stifrtjr der Nordecker Linie; 1575 wieder hef- 
geftelU und TerbefTcit worden ifl ; werden Nacb^icl^■ 
ten -von den äheftcn Beüczem deflfelben mit^theilt, 
die Heicbsherren oderDynalten waren. — ■ Der erfte 
Herr Ton Nonieck, von dem mit Gewirsheit etwaa 
tefagt werden kann,' hiefs'fhimo, deiTen fiemalin 
lUe Gräfin Hildegard, von Thüririgeir;- eine Tochter 
Lodwig's des .Bartigen rind Witrwe des Gräfe» Pap^ 

foVIII <Popi>o) Von Henneberg ivar. Zt. der don- 
ein Gerchich« feiner Nachfolger werden Terfchie- 
.dene brauchbare Materialien geliefert, die aberbeflet 
hüÄen .geordnet werden feilen. Qefrenwfirtie pehött 
das Schlofs der Familie Ton Rau ra Ilolzhaufeft. 11. 
RttKs un» Diirnhtrg, kein Vergifter, von H.'v.-D. 
Die' Anklase diefes merkwärdi^en Mannes {Lartd» 
^ofmciitrrs bey Land^afen Heinrich HI zii Ä^nVbufgij 
wegen der beabficbügren Vergiftnng dtr jurigepG«*- 
iotalin Pbit»pp*s des Letzten, Grafen von Katzenelln- 
bogen, Aiina vonNalTau, gründet lieh theils auf ein« 
>lte Kdlnifche Chronik vomj.' 1499 (f. Ifnifs hefli- 
Tche LandeSgdVhiichte B. I. S.663.),' theils 'auf jrfne 
DeUrtdationsütkunde d^s^Prieflers JöhaAti Ton Bor- 
nich -von '1474, der Tisch feinen» Rifkennttilfs' t«1 
dem Hans von Dömberg und andern' Perftinen zur 
Vergiftung der Gräfin von Katzenellnbogen ibll er- 
hiufr worden feyn (f. A*oWi'j Mifccllsneeh zürD(i 
^lonräHk ond Gefcbieht« f h. 1. S. ißo.). DlefenThat- 
ftcfien kannen fol^endeGefeeBgrande.iinljegBngefrtzt 
*^r^cn; i) Ein Mfcpt. Voo»>tire-rtTd' V"I=' •^"** 
TlMl: Stamb'ach des Gefcftjfechts Aeret Vi>nDdn(+ 
b^g, welches- jn^ iti- den« Archire diefti 'FfanHitS 
■-' 4. UZ. i8oe. S.rfitT BwkL 



''«nfbewahrt, ond w*rin eineErkUnmg jeneaPri^ftew, ' 
erwähnt wird, dafs Hans ven DAmjiers nnrdiuld% 
ifW. 3> Ger a\i9' andern NacbriehMn bekannte nnb«- 
•ftholfeAe Cfiarakttr dea DOrMherg. ■ 3) Di« ^rfnge 
fihBtwSrdfRkeit der gegen -ihn ahgeHkrten Zeag-' 
nilT«. 4y Das Stüirciweigen -anderer gleichseitigsr 
ScbriftdeUer. 5) Das Zutttoen, wrichee Lattdefrtf 
■Heinricli während fejner ganzen Ragienuig und nOA 
'In feinem Teftamente dem Angeklagten fcfaenkte. 
in. Zur Gefekiikte dtr GefvueenfchmJ* Land^af Phi- 
-Ifpp'T des Grafmiakigen 2« HtJ^i Von g. Amotdi, 
■Regierfingsrotli zu Dillenbu«;. Die Aecöthoit de« 
'Schreibens , worin der Lanagt«f das Interim aner 
kanhc haben föll, wurde bisher von TVrfehiedeneh 
Gefchiditfchreibem bezweifrit. Hier werden niclit 
nur diele Zweifel widerlegr, fondem auich das Schrei- 
ben fclbft mitgedieilt, das tMch nie im Druck ef< 
fcbfenen war. Be^geRIgt ift- der Beriehl eines Zeit- 
genoffen Philipp'« über deA tetttert Verftioh, deft rtr 
tSW machte, iich in Preyheit zu feteen. IV. Be/bty- 
Hi{fe Landgraf PfciHpp> det QrofimtHiigm mt Htjß» 
wegeft der Kriegirü^ngem des PrmiMi IVith^mfi va» 
Ormim, im^akre 1556. von'^- ^»^oWi. 'Der^aitd- 
graf Philipp befarchtete, dafs der Prirtz von Oranien 
die AitTpHSche feines Haufes «uf die GrafTchaf Katzen- 
elinbogen , die fictt auf die Uennäliing der fichwefteV 
des 'Landgrafen Wilhelm'« llt oder dei jöngem thit 
djcm'Graftn JohBnnVvbnNafTati gTflndeten, untcr- 
ftfltzeft mSjc^te , und tieft ficfc in dief« Abficht J55Ö 
m verfchiedene Untertiändhingen ein , d(e hier zu- ' 
erft mitgethejlt werden. ■ SÖion aber' in dem folgen- 
den Jahre müchte der zu Frankfurt ewifchen Heflen 
DÄd Nafläa geftWoffene Vertntg dem ganzen Streite 
etn Ende, ' V. tanägiaf Heittridi HI 'a* liegen mil 
fei» Knsier ^ohannn Stfii^. Tn'dieftm Aafhftz "fin- 
det man denReftallungsbrief des Kanzlers vom Jahre 
1479, der allecdinga ein meikwürdigesD^jikinfll ron 
den Sinen 'des' damaligen Zettalters ifh t^t£r an- 
dern werden zwilctien Ihm und dem Fürfien Schieds- 
richter auf dfen/Fall feftgefetzt, wenn er in Ungnad« 
firtien foflte. ' yl.AnfkdaW ^o-m Lanägraf Herr^onn 
Am Gthltrten,'' von E. t. Nefttl, ' Betriffl- eihetVer- 
J^hwÖrung ^fCTi deiiLandferaffen; dic'votv einem 
Einwohner Vonßicfsen Kdlrfjihjjher entdedtf wurde, 
det dafür di? B^reViing feines Haüfe* eriiieiF. ' VII. 
Zitr GfSchifihte dfsKtoßers ßana in Heß'en ,„vbri ^ufiL 
Der Landgraf Philipp ?ter GtpfsmftthigB vertrieo dfe 
ttägen und tijrpi^en Mönche des Ciftercienferklölterr 
211 Haina , '^d verwandelte dtefes in^ efn Hofpitat. 
Der ebe^naligeA'bt def[lHljen, Mcinolphus, hefthwerte 
SdrfKr^m-lÖdftrfiatlVr deh einer Cö^uiiAoä ien 
S 9 1 • Auf- 



■^ 



AtLS. rrTE«AT1I> 'ZEITBHO 



<»» 



jluA[^*g8l>, ihn Vnä die zerftreuten Mönche KJeVler" nachthcTB^, inaÜiTrcB. Unferr «elften Svmmliin^en ' 
'«iftnHbrev. ^AtbeivdifrtioninilTimcnirvrdcn ^^ret»- -fiMdifo gß<iankeit]jfee^ i4.tr«clK». fo -«ihnarGeiSi und 
«dUn/Asbtülk der anglücliaicte« Cmfthdcr das HttfpV leben', fibtjdas. i^t/iijc^c.Jogir«}:t-i^itie>£ei>td^, 
Uls bewogen, toh ihrem Vorliaben abzußehrn. — und der Stil ifl gTJ>rstentheil5 nicht einmal corre«, 
In ÄerSeyragcTInHet man~eirie EiiFzc GelTHTcTife des " T&, diftiHif dwteflep,- der ^rfr Nahrung vertragen 
Klofterä, die aus einesi Herichre der li^ntfctieaRädie^ Mnn, üch oucIl gegen diele nicht Ih-anben wird, 
-an K. Karl T vom J. I?>49 auf' die Gcfchwerde "des Schwerlich Wir«l in irgend einem Fachie fe abritt- 

yT^r/iirftfn Vfmjlflniny tyi^^rn VfTJngiii;f jfj; f^.faWXI' 3yfliV^''iC £P?r^^i'CtL.'>1l >" .^.^'^i'^C^^'T^^I- Kaum hM 

r.o^cn ift. VIlI. £in«j [/»genuHnfi-n Nachricht uo» maii^er Prediger eine inttteluu!ri>i^c Preiligt, die 
^■ieiHOiJtftfe^it»HkrLtndgtf^tnfioK-ll*0'cyt,.-bt/imde^ nur eioe« feha geringen £inüiircfe auf dir^^uh&rer 
.,«ion iTrr L/iiKJgTÄ^n £/i/ll{)e(/^ lüfmaii» ü>-q/^0u/ia)i»'{ V machenkoiime, gehalten, fo crfcheiiit Jie auchTchon 

eu ^mgmu, A>ifi .ei»^ l^anäSöuift de^ jjecuen De- .iviad» io ^iiier;äauimhipg,.^nd-.«s.S'c'"^ ^^^-"^ ider 
-cvntM«)«» Kies AmfiMltmten jahrluiffderts. .'fX.'Z^r -^epettyrieh., .Magazin«, Archive, Pfed^tcnnvilrfe 

&ßAitllitt-,^^chl^ß^\Liiwtifi8iMiin,t<iedtrhf^^ ,H.'S. w-Yo viele, d:^s aucK «tU mittelmafs^Ö* Pre- 
-X W- §Mß*. {^h'.einigeti, >ift«rifclL«n Bemeriiun- di^t irgeudwo ihr,,lJntcrJ[Ouiiiiefi fiudec Ref. er. 
. %een M(!r<lenU«fprungdicfvsSchloCres folgt: •i}£itiie fchrickt jedesmal,' io oft er eine.uclie AnlUta^igung 
Vrkiende v«ii 1:433) da&'MuJTeläfcn^um LuwcnHuifi von dergleichsnHaifsmittclu für faule Fiedtger lUfi^ 
^tVei^Bd. 3) Ein Vartrag dssbtiiiwn adelichen die^iefeuiStcnrchenibre, ^flfehr gvrirjgenGefchaite 
StBinfBe von l'ÜweiiAein tiatl voa Scbweinäburg im ^och nubr erleichtern folleu,.^ aiij4 fie zifgjeieh vMi 

.J< J3>K wegen d#« 2^hutcu& für .Ijiw.Qniteia' un^ allec v;eitcm geüj^ch^ BiUIung ^«riick. Jurten. -Z^ 

lÖbenüf, um «i*en ^edigcr avf Löwt-'Bftein zu b«- guteip Giüc^-werdeN, )iul(»Jl«(i die i^eüi^n diefcrge- 

.^U^n«. X-'<Z«r (ießehithtt_ der Ifnimr-fitai SHarbiwg, ^ajdofeu Prcducte hotd witder vergcflcn, und dür^ 

^ou £.bendemßli>*it- .hnj. 1630 wiu-de 4i« bisherige -ten- fifb £chwecLich ütNir die erltenjolire ie» kam 

/beiren-d»r»iiadt^che' Vniverjiiac* die feit i63,t i« .msncWn JahrhuiidcKts hinaus etisalteo. Auch diejcni<- 

. MarbaiggewAfcH wac« .nach Giefsen zurflckrerLcgt, gen.,Pred^cr forgcn wenig. für die Bedürftrifle ihror 

«nd dea 19 Febr. d. J>. wegen der Gefälle und aude- .Zuhorei, die jicti nicht von dem fiuchAafaen des 

.«p ZubehörungW ein:.Vergieich zv/'ittAu^n. licffca- ^euefte» iihilofophifchen Sthuje «nticmen, die ein£B 

4)uniLfiadt oiid. lief^ta-C^e^ gefclilaifen ,; der hier »lIgsmeinei)tLiuptiJtznurrpecuktivi)iid.fcbu^eFech< 

.»ucrftmitgetbeili wird- XL üeberficiit dtf im^ahM bearbeiten,' und nebenbei: die grofste Un^elunnt- 

179$ von kuffvfchefi- GeieHrteik trfyhiennea ScJiriftin, .{cl^&.jaiit der nchtigen Bibelerklöroiig. Terrathen. 

tixd Btytrag srnfiunffitm Qtjdiiehie der Landetitaivet- Muc wenige voicrcilliche Kajizelnidner unferer^Zeiv 

jEtötm, TOu Hartman». - DicCerAufTatz kann in f»- .dt*£ch au einige elwwürdige Teröorbe;ieJlIäiiner snr - 

/ern ancb f^r den St'itiftUieT intercfTant feyn, als er fcbllel'sen, und dielt: aa iuneunGehaltundanSchäi^ 

daraus die litcrarircfae 2'hätigkeic in HefTca bcurthei;- beit Jcr Sprache xuin Th^if noch CbKrtrHreu^ we» 

^ttH.kaa»r- -XU- VtnächiüSs dar .im S<»f*^e 1798 "« .4fn.di^£;hre der letztenDecennien retten, und fidier 

vhßrjiitßt^amiii*ffimy CafftUfc^^ Antheüt , ^«bof- ^uf die Nashweli konunen. Uafer.Zelralter kennt 

ata, Geftorbmm imd ßtttiUtfv. -Ei» 'Btt/trag..zvf j^aSm acbtungswerthcn I^anua! 

^cktichen Bifckreihung- Hijfrns, von E^^ffdtnfflba^. .. Der Vf. der hier anzuzeigendes Predigten, der 

- &1U. Daiffieilungen tiiugp' der Ättert^anUfUn mrtbie» w&rdige I^fs , der befcits in vieler HinScht f&c iichl« 



£JtBjfFUNG55rHairTEK. . 



■Jer WilkeUiUibJiht icy Cßßri, .von ^nfti- Sollte viel- JELtiigiougcwiik-t hat, fchliefst iicb ohne Zweifel aa 

^ehr hcifsen; ^lotreiSang v«B. den Kfjpferfbcilx^ jdip vorzüglichem Käiizelrcüjier unfcrcE Zeil an. Das 

Aex Eni. Nai^i, und Seluiideri, .yueif^^'^ int^üifanf«^ t^rzllche und Uitg^fuchte, (j.ns alle feine Predigtea 

41es Puilriea/ dfs Wi^iCtiesAf ins «der 4cr W^UwItosr «^c^kurifirt^ die trefflichen Bemerku»gea über des 

^10^' dtaftelhiik ..XIV- JJfitfaü^ . . .... ^ . . «unehliche Uerz., die hohe Wärme firReligioa und- 

. , . r ' .. I- . , , .... oiMli^hkeit, diei^anlnfeiMeaabcigenKeligionsTarträ. 

jgeit walu-iiimw't. findet man auch ia diefra, fich anf' 

dcaerllen,Zi;itrauin der f^hweizerilchenRevoludans^ 

. eefchichte bez,i«hciulenpredigten, und ilberdas zeichf 

1irtJtTEi.THuit,. Ija, der SteinetiCchon, Bucbb..: Per aenfi^ diyftiben nocb durch eineuieinen Patuoti^ 

Chriß beif.- GjifßhreH. 4ts Vatifrla^tfes. . , Psedigtea mifs und oine innige 'HieibiEihine'ati dem Wohl nad 

. zur ; -B*Tdhn^Mi8zeit gehaiteii von, ^ofti ^«cof 'Weiie feiner Mirt)ärger, durch eine genaveKcnataife 

■iffJSr^ iatiftes. der Zi^chetifchan Kirche, fj'fln dec Bed^lr'fnific.fciaier Zuhörer, mid ein emftlicie« 

fiändi Mic emer hiftorifchen Eiiiteitimg, X^ Beft^hen^us,, dieicQ Rt/dii'iJ'niifeB möglichU »hzuhei- 

^."404*. 8- (iRtblr. Sgr.) . , . ien- Djer V£ fucht die Gemüibcr feiner Geinetnc 

■Wen»., eiomri dai. kommende .Jp'KrhuiidcPti dea durch di^tß^ieder iKifceroüaiftandegläcklich Kn.- 

^rad'-dec'BUdiiDg^unferfir Votkslebrer in denletuei^ ducck,jUL ftitu-en^ Ein dem Gegenßande angeiac&> 

'^ecamiieii. des foEisiden^enviuiitKehntenjebfhuaderts^ xLerVortc^^ zeicluiet diefe FDcdigten-eben fo vojuVih 

^tickdangKoJfU^ (Theile ^er vaaTäg, z4 Tag aumi iaft,aus.. ,. Hr. .H.. iiimiat eine. i^hailiehe Stelle ajilet: 

^radL WördAiten: 'Fredigtfai^plui>gem. heiirtheile» 'defxValki)ehrecaein,; ^e eio^ 'wohl'ihätigen -£iik> 

<&ttre%'%3U£uattL;d^al{it&if:M(^a^^ %^,«^j|lf.Z^ixa^c {etua)tiubea..r £c zeigt in die^ 



«» 



V*. 87* MARZ lioä' 



«»♦ 



feti FreJfgten , wie rftr Rrift' fleh bey Äen Sefafireh 
des VMerlond«* bemtgep müfT«, und wie nothweirdig 
feefonders fßr feine Niebürger die Au frech thattiijig 
^er ReJigion imd Sittlkhltcit ley» Jede i^ichtige Staat»- 
Tertlnderunff, bey welcher der Porrtieygeift «ntt fei- 
■nereBnzenLeideHfchafllictlseitwirtfffin und gefchsf- 
■tif Ä,' mafs , wie Hr. H. richtig banerfcl, nothwenv 
-dtg «u<ft auf Aie SitÜichiteit und den Religionizuftand 
'dos Vonc5 ihehr oder weniger Eiaflaft haben. Dies 
wur aacb der FaU bey derjenigen Stsatsamwähung, 
■weldiedle Sehwirs, nJid brtbndtrs de» Ranton Zilf tcAi 
*adi drtn Modell der VerfBffimg der frMizöfifehen 
RepubKk, ■ umfchaffen folU«: ' Diefe Veränderung 
hMt« febr viel Efgentbtimliches;,- was dte Gefahr für 
Sittvn BTidReligKin Ttrgr6fsert«, mid was tbHU v«m 
dem ChonlCter und der Deokart des Volks, welches 
rf^'Sciiwcizern «ine neife Conftitulion g»b', theih 
■»OH der Natur diefet Conftitutlun' fei**; theits -van 
der Art -und Weife , wie (ie ernfcführt WHnJe , her- 
tQhrtc. Diefe eigeiie tage der tiarche, die d«n Pr(s 
digcrfr trlif det «iiien Seite Schwier ^eimn iA den 
Weg regttf;- dtenfe ihnett »n/ der andern Sekc' Wie- 
der -gewiflirtalofseh Ru «Jiiem l>ifftern, und zei^e 
Anen, wwraiiffie iür Augcnnrerh hey ih^en Leiirvoi* 
trSgen zu rIchMn hatten. Der Jtanptltoff «ligiöfcf 
Betrachtungen ergob^fich au» diefent Verbaltnirfe des 
fditifcben zu. deM S^ttKebeil urtd ReHgiöfen von 
fclbft; der von Zeit zu Zeit — oft i« wemgön T» 
(en — ficb Kndemd^ Gang dcp Sfichcn mufstc die 
Auswahl u«d di« Öehandlungsarr der jedesmuIigcA 
Xebmwtene IVefthnuieno Ein weilca Lehrer miifsM 
feilt Augenmerk auf Erhakung, Rettung, Belebung 
m\d KcEeftigURg der noch vor^ fanden ei» religiöfen 
Ge^nntmgen richrei>, auf deren Schwächung der Seift 
des Zeitalters nur tdlzu flchtbar" wirkte, er mufste 
•of die Lage; StimtBong utid' Bedürfniffe feiner Ge- 
meinde Rücfeficht- nehmen^ DieStimtnung der Ztirj<- 
ebei Gemeinde geftattete dem Lehrer neA befondera 
•inen böbem Grad TOijk Fregmüthigktit , and diefer 
hat fich der Vf. derYorliegeuden PrediT;ten auch mit 
Würde bedient. Man Tergl. imtiet Bndem S. 98 — loo. 
„Ucbtigen9-cffe<}erte"'{'wie es-äidei in<«reflauten b¥ 
ftorifchen Einleitung heifst) „die ftete Abwechslung 
der nunnichfal|igäen EreignüTe bald etwas IVIuther- 
köhendes , HaTjI' etwas KabTendes oder MäßigeRÖ«;'" 
Wld etwas iüT B'efchifmang der Anmafsniigen des 
Parüieygeiftes, bald etwaa wider den-Leichtiinn, der 
auch, bey immer fieigsnder G«fa1tr, 1i(.ii fbff unhdlv 
baräufsepte^ bald etwas wider Argwohn, Lü^e, Ver- 
Uendutigsfciinft und' Verleumdung. . die ^ das ''Un>- 
Ibfauldigfii anxutafien, das Geradere zu verdrehen, 
das Wabrfte zu verfälfchen^, das Aufricbtlgfte in Ver- 
dacht zu bringm , fich nicltf entblttdete; - - . -. Der 
Prediger mufste icin ITerz rede|i WTen ; er durfte 
andmu/ste ficb von- dei» Eindruck, den gewifleVor- 
falle &)4feifi licüiches Qefübl macbten , felbA auf dif 
Gefabr, midadeiuetzu. werdm,- laitsn.' l«ffe>n. ' £r 
kennte mal durfte- der Klugheit nur in foweit Platz 
gAti , in wie weit fie ficb mit der Pßicht, auch nh- 
aa^mehjiwt Wabfltait iRit trfodcrikbwp -Machdnrefc 



' wi fogcn, vertragen konnte." Wie bfÄoirTfcb^tJtber-; 
. ffcbt der Hauptertfgnifl'e, wclthe denviUdige Vf. 
S. IX fg. der-EinleiC-. Jnit Hinww'fanBr awf die oii»-> 
zelnen fich darauf bezieherHlen' Predigten^ gicb{r 
mufs im Buche fcftft-nachgelefen werden. 

Manlertit'dnrBUs, fowiettuedendnrauf folgeftdef» 
Predigten-, worin der Vf."bBldniitAVärine Religion 
ui¥d iSitffichkeit eirtpfiehlt, bald ror Irreligitifitftt ' 
warnt,' bald zur Danitberkeit, zam Vertraue» auf 
Gott, SU uherfcWiiterlicherPfiichtürföllung ermuntert 
u. f. w. den niit Weisheit Und Vorftcht handelnden, . 
ontl ii'jeräll-aiVs dem Herzei» rpte«hendenVo]isiehr*r* 
-rt-ahrtiaft'hocbfchalSJen.- Wer bloPs fchulgerBcbtc Di- 
fl*dfitKmen fliehen wolftc ,- M«Jrde' i» iMHichen dielv 
Predigten , ■ welche miehr fei^iefsengen des Herzen« 
frnd, feine Rechnung nicht finden. Wie zumGruad«- 
^fcgten Texte find grofsfenthcits fchr glücklich gq- 
wabii. Einige Predigten find jedsch zu kucz, aJp ■ 
d*fs die darin iihgehandetten Materien fafitKH- -ei- 
fehdpft. ^vertieft können. Sisweilen beliebt der Vf. • 
i'einen Vortrag- auch durch QleichniiTe, dJe er dciu» 
nachher fchr gefthicki auf dio gegenwärtige Lage fei- 
nes Vaterhinds anzuirenden weifs. Eben fo gut W,«lf- 
den ^'on ihm manche bitdlicbe Sentenzen dea Evan- 
geliums weiter ausgeführt, nnd, dem nüchften Zwa- 
cke gemäfs, angewendet. Unter den Pajßo tu predig' 
tm zciefanen ficli einige frfir vortbeOhaft au«i . Äa^ 
an Jane frühem merkwßrdigc»iEreignilI« weife Hr. ii 
beber^igungsWertbe Zerd'leen gefch ick ranKuiuiü pfeift 
Junge Prediger kennen aus diefcn Vorträ;^ lemeiv ^ 
wie man im Gedränge potitrfcber üca&änäe-votfiitlHg 
teyn , und denno<:h R-iner Ueberzeugung von U'aJip'^ 
Heit getreii bleiben könne. Den Grad der tbeoiogi^ 
fchen AufklSruitg des Vfe. kennt inan librisena g»- 
nugfam aus feinen frÄhem g^mcinnfiw.igeii Scfariftet;,. 
und es ift hier der Oi-t nicht, die dogmatifchen' und- 
exegetifchon Verdienlle des Itn. }L goitnuer* u wüc' 
drgen. Einigemal find die VorJtellungen dee Rec 
ini< denen des Vfs; nicht VbereinftimmemL 'S* dürft« 
fidi die Vorausfetzung, dafs David Verfaflfcr de»:». Sd 
angefahrten 46. Pfalrns fey, -f-ehwerlreb begrBnden 
la^ii. Eben fo wenig würden wir die Stelle H<bc-;b 
g. 9. zum Texte einer Predigt aber „dkt- Berur 
higende der Lehre von der UnverämUrtkhiuit dtr Rt^ ■ 
giemng (lotfes utttf Chrißl tetj itüe dtm-¥trä)täertit3iew 
menfchlichtr Vrrfajfungen umt RegienmgsarteH" ge^ 
wählt haben.« da es andere und pafleiidere SreUea is^ 
■diefer i^nficht gi*bt. Der Vf. erklÄrt -indcffen den' 
45. pfalm, woraus dieStdle iinBriefe an die Hebräer 
genranmen tft, geradem .„vim der gdKlNriKB -tegie- 
ruag de»Me/n3S." S.^. wird ntker den Beyfpiele» 
dea- ,,au6LBrreiidiBn>If^iu4nu und floffens" aucliBaWil 
angefahrt, uRd-uhtcr.andem von feii\ei'',i'tFenipcra)- 
mentsw-lrme" -geredet; — ein A«sd«»ckv, ■-den wir' 
Tn einer rVedigf nif^Üt g%braudtt haben wöttlem A^irf' 
*&.-uffeben erregte die am Ao/ie» Doutterjtngv gehaltene 
iPredigt r <iiD-'g«wiirer StpUcii-'WiÜac ; .S. XM^^y^Üiy^ I3> 
diefe zogen dem Vf. Verweife xu, wetcbe ab*r docb-- 
-keine wch«m Folgen für ihr, hatten. Ucy den ftuP 
^ttiifteltutisi • und aimmetfnbrt^rcdigten ürgM dije: 



€9S 



A- L. 2. MAUZ li^p. 



eaiK gewöhrttichcn erefetifcbe» Vorftellungen zun 
Grunde. Eben fo herrfcht in deo Pfiiiffftbeirachtu.i- 
g«n ein gewiffes Helidunkel, du ivwir -vielen Lefem 
-gefallca wird, wodiirctaber in rferHäiiptfachc nicht 
virf aufgeklärt werden dürfte. Ucbrigens koiomen 
aiiclr in diefen Predigten viele tre/fliclie, und dem 
Zettfoediirfnirs vollkommen angeineiTeiie Ideen vor. 
Gerne folgt man deia würdigen Vf. d», w« er uüt 
-edelm Emft und Nachdruck Zeitfehler rflgt, und auf 
praktifches Chriftenthum dringt. Schöu find feine 
Betrachtungen über WahrhtltiUibt , als ein Hauptef- 
fodemifs detTen, dem die n^ere Bekaimtfchaft mit 
-Jefu zum Seegeti werden Ibjl. S. 306 fg. üiefe Pre- 

■ di't war ein treffliches Wort zu fehler Zeit. Der 
Chlinkter des geradedenkeriden und trugtolcn JVo- 
t&aniul verdiente die aaaführlichere Dartlellung , die 
ihm der V£ gewidmet hat. Mit Nachdruck wird 
S. 353 fg- über litc HMliffibtt da Bürgatüies, ange- 
wandt auf eine befoaders angeordnete Feieriichkeit. 
geredet. BürgereidAfi dem Vf. eineAeufaerung oder 
Einwilligung, unter Anrufung Gottes, als Zeugen, 
inr BeÜüiigung delTen, waa Bürger, als folche, cin- 
inder verfprechen ; nämlich, dafs ii« der einmal an- 
genommenen Verfoffunt,- mithin d<:*» Gefetz, und 
denen, die es g$treiUich handhaben, getr«i bWiben 
-woll-n. S.330- „Frey J««» beifat : nur vom fiefetz, 
•und denen, die dos Gefetz getreulich handhaben, 
weht alwr von irgend eines Mcnfchen Willkür, ab- 
*angen; thun dürfen, was das Gefetzt erlaubt; a»- 

■ fptecben und genlefsen dürfen, was- es bewilligt.^ 
■ GMchheit heifst: mit allen andern Stastsbüi^era m 
fo^"eit inglcichen Rechten flehen , dafs m^ zu al- 
Kn den bfirperiichenVOrtheilen, dazu men nitht von 
Natur unfähig ift, oder fich felbft untüchtig machli 
Zu"!" habe, wie dUe andere Bürger« Der Vf. er- 
Wärtmif Frevmüdiifkeit die wrgtfehrubtne Eidtffar- 
wet. Was er von dem „unfinnigen GefcUrpy derer, 
die die abgetretenen Regenten geradehin Tyrannen 
nennen dürfen/' foete; foll dem in der Kirche anwe- 
senden RegierungBflatthfliter fehr misfallen haben. 
■Viel Gutes enthält die Auffoderung zum Gebruicb« 
4er Fifeyheit in Auswahl oder Verwerfung chriflür 



^ 



.eher Religion, ßker Johiö,(Sß---S9, (S.377-)- , Nach- 
drücklich redet der Vf. i» der S. 389 fg. vorkom.mef%' 
d«n Auffovenmg a» die , weicht bereüj tutfehtn T*f- 
g'enii %»4 LaßtT,. Reiigion und GoUeiuergefffitheii, 
dit U'^^ g^offm fiabeM. Aeiden fteltt der viTs-nach 
Anleitung von Otfenb. Joh. ta. 10—^1^ tot, da(# 
es kein äti^tftehen wede; im Gute^' noch im Böfe^ ' 
gebe, fundern immer ibr^elchritten werde» mü&c, 
fo wie fi.ch das Ziel vpo beiden nähert. Hier und. da 
fprtcbt Hr. H. mit eben der Salbung ond in der BiiU . 
derfjirachsr'die. das Biich auszeichnet, worau er.de^ 
eben erwähnten Text gefuimmen hat; AI^ eiqe fc«- 
be des Vortag« , zeichnen wtf folgende 3. ^3. v»» 
Jtom^ntnde Stelle aus-.: ,,— . — . der'irrdifche Sdiait- 
platz wird bald vertchwundea feyo, wir Und bal^ 
«He da, wo eine new Ordmutg dir J3imgM, die. allf 
irrdifchea Staaten und B#4>phc überdauern ^U , -, a^ 
fangt! Wie bald iA*a an dem, dals auch die birgmi- 
iidu Geftßk d^tr, WtÜ vergeht! £r kommt ^ der a:^- 
Jes erft in's rechte Glekh^wioli^ fetzt, und^ V^d^ 
dem vollgewordenen Maafs dep Tugend Qtid de^L«r 
£ecs , auch hiuwi^4fir ein poUss Maafa (jer Vfieder- 
vergeltung zumifsL" „Er bat feinen-Lohu (fur4»et 
des} in der Hand, und fein Werk fahrt- vor ihs 
her.'* „Halleluja , wird es dann heifsea» jetzt find 
die Reiche <und auch die FrpyftaarenJ der Welt Gkc- 
tcs und feines-Gefalbten geworden* und er wird voa 
Ewigkeit zu Ewigkeit regieren ! Un<«^dcfs feyeni 
~wir fein Andenken, und kündigen jSsin^Tugende« 
fius , bis er kommt 1" u. f.w. Den Vortrag des \£». 
'A bekanntlich — bis auf einige ProvinciiJismcn, ei- 
nig« kleine Unrichtigkeiten, und zu la«ige und ven- 
fchlungne Perioden — corrcct und angendmi. Gctn« 
wünschten wir daherAufdrii«^, wie folgende üaiiii 
Vcrfuche hatttn (ft. wa ren) mijtla^gtn, i%'s Gegentbcik 
it mGegentheil,ffrr/cAätu, ^Xwr/t ft.yeiitiH.yiuHif 
ft. ftand, tUvekht, ei» tmd attderi Ueberiegong, Noolh- 
reugejible Ui f. w. hinweg. Auch kommt in einer Pre- 
digt der Ausdruck: „auf den Fall hin*' «llzu Qft vor, 
und die3enennung.^l^(Mlem werde» viele Lcfer nicht 
vergehen. Uebrigenserlaubtun^dergrofseReidtihitia 
dQr angezeigten predifiMi kfiae weiiemAttSZäge. 



KLEINE SCHRIFTEN. 



&ofÄÄ fc ^t° A... ,1^;, Jour>,«rf.ir l» P.rft- u„-l 

•«. UhtrkttBPt, btfondtri "W dal mit dem kow/gUch d^n-fckeu 

' F^üZ^rJf rU^i,i»' F^rj'inßi,., f^r Bildung ku^jUg^y 

F iiit^UntttT Im trjten werden tau «cMlicher Geniuigkeu 

w,d VelMUiidigUit die Füll« »ge«*«* . w*u« . wa UuJ »^ 



die AnpfUuiuiie der HaXiMttn ^er.SMt roriuuefcen (ey. unf 
im aait^ie» wirrt titr Kutzcu, und Sit iNM]iwendit>keit Akt Ant 
ßalten tiir ITiijliiiiR Art Forftmäiinfr gfc?mgi, 'MilalrnitUB Icir- 
»iKvarziigtich die EIiiHcfatuiH' k^m^mt , S» (3r f« witrrri - 
FurltbedUiMeijnellen.indt'H dBUtri-lieii dünifchcu SoMira mu«F- 
in\ Ut. i).eld£ Abbtiidluiiscii eiitl^aUeii VVahrh^iwn, d4 vor- 
liielioh von üeiiicuigeii Kammern 'und Vorc«retzteii über das' 
Fcriiwefeii ^le^eTE^gt ru werden vcrdii'iicn , die au» oft uoer- 
ktärbareu' Urbcbeii inclita van TeftrSÖTungea der Jax^ ia ib- 
«ai Waldengcii «ad für dieWbcn- niflca weUea. 



• üiaii 



:^.-ßj;C300g{C; 



«ff ' ' Ktiiero 88- 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Üittwinits, 4<« tß-'^i'x iioQ.- 



JRZJ^ETGELJHRTHEIT. *irt angemiirt. Obgleich die Muskeln im alleemek 

- ' »en befchrieben find, fa Terfteht es fich docii bey 

EoiNBURGa. b. MundelT, und Glasgow, b, Mun- dem Zwecke des, Werkes v«n felb^t, dafs alle nnws. 

dell; A.Sjiftem oj dijp:etiont, exptaintag tJie a»a- CfiitlicäenKl^liiig-keiten weggtlalTen werden mufstea. 

tomg oj the hwnan body, maimer (^ iisylatjing Dafs der Vf. auf die Bauchmuskeln gleich die Eiiig«- 

,$he farts and tkeir varitties in difeafe. With pUi- weide des Bauches foIg;en liUst , ift fUr /eine Luidt- 

' tes. ' By Charles Bell. 1708- 37 S. Fbl. Part.-1[. ieut£ rorzüglich deswegen nützlicfa, weil es in Bmg- 

(London, b. Jshafon und RobinronJ ; Centaining land und Schottland Sitte iSt, defs jeder, welcher 

tke aaatoiHu and difeafts 0/ tht thorax. 179S. mit Anatumie praktifch üben will , eine ^nze Leiche ge- 

lartlaiifmoer Seitefizahl bis 43. (£3 Rthir.) gen einen belliuamten Preis zu feinem Gebrauche er- - 

D£au&, und daran altes arbeitet und beobachtet , vn- , 
*s reeliegendeWerk, (deflen Vf. weder mit dem tu er Luft und Fähigkeit hat UeherhaupV aber em- 
dorch fein grofses chb-urgirches Werk bekamiten pfiehlt lieh diefe Methode f&r den erllen anatomirchen' 
Ißtnjamim BiU, noch ipit John Bell, der auch ein theo- Vortrag allenthalben ; nur verfteht es fich, dafs durck 
retifch-anatomifdies Werk gefchi-ieben , rerwechrelt allgememe vom L«brer rorangefcbickte ErkUrungen 
werden mufs) iftrorzö^ch fowobi dem blofsen Ana- und Definitionen der Schalet' gleich Anfangs in, ai* 
touien als auch dein Chirurgen in praktlfcher Hin- ne folche Art des Vortrages eingeweihet feyrt ihoft. 
Gebt natzÜcb, und füllt eine Lücke aus, die bejr pie Befchreibung der Singeweide d«s Unterieibes ia 
den verfchiedenen Sltem und neuem Anweiflinged lhre^Lage Ift faft durchgehends zwecfcmäfsig. Seht 
zur praktirchen Ajiatoinle hnme^ noch offen blieb, nützlich ift der Wink , d&fs dtan auch vorzflglidh bey- 
■weil diefe nur far Anatomie ohn« Rücklicht auf Pra- diefer Betrachtung der Eingeweide dnraofbedadrt 
xis dex Cbtnugle geeignet find. — In der Eiidef- {ejn folle, fieh die mannichfakigen Richtungen vo« 
tung giebt der Vf. zuerft einige allgemeine Vorfchtif- Wunden und ■Stöfsen za denken und dabey anfchaS- 
te» über Einfpritzungen, tmd einige andere praknTch- lieh zu inachen , Welche Eingeweide in diefem oder- 
«natomifche IlandgrifTe und Verfahrungsarten. Bey jenem Falle leiden küiinen. Auch merkt der Vf. 
tlec Einfpritzung der Yeiicn empfiehlt er fehr, das zweckmärsigah, dafs ungleiche Ausdehnung der vfir- 
vorhergehcnde Auswafchcn" derfelben mit warmen, fchiedcnen Theile des Dannkanals dutch entwickdte 
'Waffer, fo dafs wenn z.B. die unteren Gliedinaarseu Luft, die gewöhnliche Lage der Därme fehf oft Ter- " 
eingefpritzt werden follen, man aufser dem Röhr- ändere , welches der Beobachter leicht durch Henius- 
chen am Fufte noch ein Röhrchen mit einem Hahne laflung eines Theils derLuft aneinerSfelle undktoft- . 
in dievcfw iliaca einfetzt, und den Hahn öffnet, wenn liehe Aufblafuiig einer anderen verbeffem kann. Da- 
durch das untere Röhrchen der Veiienftamm mitwar- rjn dafs der Vf. das Netz als ans vier Platten befte- 
men Woffer gefüHt ift, welches dann oben theils von hciul angiebt, ift Rec, durchaus nicht mit ihin ein- 
felbllj theils durch Drückep und Streichen wieder Vtrüandcn, die vordere Platte komptit roin Mnge«, 
ausläuft. Um Knochengcfäfse glücklich zu fi311en, die hintere vom Grimradarme : aufser diefen, welche ' 
vrendet der Vf. eine Zirkelbiude au, welche Ton den beids einfach find", giebt es ja keine. Der anatomt- 
2elien oder Fiitgern bis zum oberen Theile der Glied- fchen Befchreibung , welche fchon manche guteprak- ■ 
mafsen hiitaufgewickelt wird; diefe verhütet, dafs tifche Anmerkung enthalt, folgt noch eine eigene An-' 
die M^Ife zu fehr in die Haütgef^fse dringe, doch darf ficht der krankhaften Erfcheinungen an deii-Eingtf. 
ße nicht, zu feit angelegt werden. Den fonderbar weiden der Bauchhöhle, welche felbft mit kurzen ein- 
^cheinendün Umfland , dafs bey EKtravafaten der Ein- ze Inen Füllen erläutert, und dem Anfänger fehriiützJ 
• fp ritzung smafTe die gröfseren Gefafse gewöhnlich in lichjft. Mit Recht warnt der Vf. vor dem fehr g;e- 
"der Mitte und. nicht an den feineren Enden terriffen wöhnliGben Irrthuine, dafs man, jede ftrotzende An- 
gefunden werden, fchreibt der Vf. mit Recht der zn fQUung derOefafse an den Eingeweiden für Folgen^ 
faeir» angewandten Maffe zu. Uebrigens enthitit dar yon Enteündung hSh; femer Iwinerkt er, dafs, ob-' 
erfte Theil diefes Werkes die Zergliederung der Mus- fchon es auf den erfteh Anblick fch'iine, als wen» 
'lieln und Eingeweide des Bauches. Bey den Mns- Entzündung vondemPeritonäum leichter auf die DSK" 
Icein tft der Bauchring. und das LeÜtenband Torzü^- me als auf die Muskeln übergehe , der wahre Gnind- 
lich wichtig für den Wundabzt, avegen der Brüche dlefer Erfcheinimg doch wohl darin liege, dafs ditf 
luad der Heilung derfelben. Was hiebey aus der Ge- Därme felbft zuerft fich entzÄden, und dann' erft die* 
TUfslehie dem Wundärzte wichtig 'i&, -wird gleicii Krankheit dem Peritonäam Mittheiten. TrdiaaweU 
^. L. Z. tgoo. Erfier Band. ' T 1 1 1 fuchc 



ALLa L>T>£qjl,Tq&:^ a^EITUNQ 



{acht softer dnt Dfirmpn in der BBodibätrie Mbfr 
hält tier yf.mit aeqht für blo(se. EsJgp eüitr, eiiige- 
tKienen Faulnifs. Was bey- den eintclncn Eiuge- 
weiden beineikt wird, leidet keiiien Auszug. Der 
VI. gebt nun fogJeichzur B«l<breilHing d»r KiiiljiriLzui»-' 
een über, welche man T-omehincninufs, um die zu. 
den' Eingeweiden derRoucbhöhlc gehörenden Gefafte 
Iceniien zu lernen, und befchreibi diefe Gefafse felbft 
in der Kürze. Endlich handelt er mich vom Zwerch- 
' 9»ukel- und von den gpofs^iv St3mm«n der Gt-false 
i^d ihren Aeften im Unterl&ibe. 

im rweyten Theile folgt die Befchreibung der 
äufserca uutt inneren Tlieile derBruft, wtil (iitftl- 
"b«n mit den Xl^^''^" "Iss Bauches auf maiichcrlej' Art 
in Verbindung flehen. Die erfte Zerglitderung der 
Eiiuft bi'grcift die äußeren Muskelii, nebft dtn ober- 
. Sachlichen "Gcfarsen, welche a«f und an der Brüll 
Vjorivoinm^n. und deren Erkliiruiig hier um fo noth- 
,_weiidiger,wird, da der.Auianger vorzügitth oft bey 
(oithen TheiUa fehlt,, welche feinem Maircr gleich 
^y den crimen Schnitten fo nahe liegen. Zugleich 
Ipacht der Vf, auf die Achfeldrüfon> und auf die 
Veiblichm Brüfte aufmerÜEam. Die zweyte Zerglie- 
derui^ beijreifi die OeBnuug der Brulihöhlc : derVf. 
¥Kth 6as BruQbein mit de» Ri{>penknarpeln untenam 
Zwerchmtiskelabzufchneiden., , ujid gpgen-dcn Kopf 
bin zurütkiufchlagon » ifiidgiebt die ejut^ugeiigcf'etz» 
(e Weife gar nicht ajit wo namüch djisBrui'tbdn oben 
ganz Abgelüll, und gegen den Bauch j^urückgefchla- 
gen wird, welche doch auch zuweiliin vor-i^üglich 
nützlich f«yn kann. Wenn die Leiche nachher noch. 
%u Eiiiiiiritznjigen der Bruil gebraucht werden foUi 
fy rsfh er das Bi^uftbeiii durcbzufägen, und von bei* 
dien S^'iiän gewaltfam auseinander zu ziehen ; dies 
billigt Rec nicht; denn i) bekomoit man hier doch 
Mffser dem caoo miiiiajiini antico nicht vi<fl zu fehun, 
1^ 2) wacht auch das Durdifugen ftihr viele Scbwie- 
rigkeitj da das ßruilbein der Länge nach zu fiach 
-li^gt; überdeiu iaiißen~mflni;he kleine Gelafee doch 
Xfrfchnitien und zerrilTen werden. Ut-brigens be- 
tchreibt der Vf. die Theile in- ihrer Lage ziemljch 
futi Die dritte Zergliederung begreift die Oi ffnung 
.^^ Hcrz«ns und die DdriUllung der Scbijgadcrbäu- 
ICj Dieler Ablchiiitt ift vorzüglich ^dem Antiinger 
fyiiT iiützlichi Den Schnitt zur Oiffinuiiü der rtctucn 
Herzkaniiner räit der Vf. zuerft von der Wurzel der 
Lungeufchlagader zur Spitze des Herzens nvben dcc 
Scheidewand wegzuführen , und dann ein«!, anderen 
Schnitt an der Gruiulflache des eigentlichen Herzens 
neben dem Rande der rechten Kebenkamincr zu ma- 
chen , welcher v«a dem er{len unter einem fpilzen 
'Winkel abweicht. So erhalt man eiiu^rnfpitzen Lap- 
pen, welcher nach unten zurückgcf^bJagen wird. 
and findet dann keinen fleifchaap^en verletzt. Das 
(j^n£n der rechten Nebqnkaininec gefchteht durch 
ekien Einfchnitt in der Länge der unteren Hohlveije 
^s %ar Spitze des rechten Herzohrs. D^f . Vf. hütte 
a^cit noch eine andere Art der OelTnung angebe.» ful- 
len^i wo nämlich nach einem Sclinitte durch beide 
, UÖblvenon« twul die TOfderc Sei» (l«r,Ki:bouk9in>- 



merre» eben AarA äu ofin» wtmofim 6ei Ben* 

kammer zwifcben zvrej valvuHi triempidalibus daaik 
am. rechten Rande de&,Herzeaig fortgefchnitten, und 
dadurch NiibL'ii kammer und Herzkaihiner zugleich 
gt-tüiuet wird, wohey. manches deuibcber erfcheint^ 
Der Anfänger uiufs' beide Methoden kennen und h«- 
ii»itzen,.»mi die Theile in verfchiedenen Lagen zu 
fehcn. Mit der linken Herzfeit« wird nach beiden 
Methoden auf diefelbe "Art verfahren. Di« kleine« 
Vertiefungen über oder. neben. den valaiäitJemUun», 
ribns der Aorte dienen nach unferem Vf. dazu, dafs 
dieleKUppen nie ganz flach aii die Wände der ScHUg- 
ader angedrfickt werden können , weil fojiH das ßlut, 
wenn, es etwa ziirückürömen wollte., nicht die Kraft 
haben würde, die dicht anliegenden Klappen wie* 
der auszufp^nneii. Die Vierte Ze^licderung begreift 
die Einfpritzung ood Bearbeitung des Herzens., und 
der in der Nähe liegenden Gefafse. Die ffinfte die 
Dai-fteliung def BrulK und Hais-Nerven. ' ii,,enmf 
gi.:bi der Vf. einen allgemeinen Ueberblick der* Wir- 
kung des Gefafsfylletas und.des Zwf rchmuskels , ix 
fo.fern diefcr Bezug auf das Herz h.it; dieser 'dietit 
als Einleitung zu den Bemerkungen üb*r. die krank- 
haften ErrcheiHung..'ii an den zum SySeme des'Ereis- 
laufes gehiirenden Thellen , und enthalt einige fehr 
interellajite .Bemerkungen. So z. B. macht der Vf. 
mit K^xht aufmcrkluin But iücbisher'gewifp zu fctir 
fiberfehene Wukuug des wediajliniim auf das Hcrx 
hey ftark zufamnieiigczog'eiifinZwerthniuskel; wenn 
nämlich der Zwe^chmu^kel biy erweiterter BrulUiöh- 
le tief gegen den Unterleib hinabtriit, fo wird da* 
meiiiafiini*m ttark aiigcfpannt, und mufs fglglich mit 
feinen beiden Platten das dazwit'chen enthaliene 
Hdfz verbal [nifsmafsig zuliimnonpreflcn. Daher 
ghmbt der Vf. bilTü heb das Harke Heben der Bruft 
bcy heftiger Anllrengung, welche auf irgend eine 
Art das Biiii fcbncller zur rechten Htrzfeile treibt^ 
erklären; durch das ltark«re Heben der Rippen näm- ■ 
lieh fucben wir das tiefere Hinabtreten des Zwerg- 
muskels zu verhüten , welches zufolge der oben ge- 
gebenen Erkliirung bey vorhandener Uiberfüllunr 
des Herzens zu ijachihcilig auf dallelbe wirken, und 
unsgrofse B^äutirtigung verurfaeheii würde. Ftruer 
div obüre und untere Hublader feyen im VerbiilinilTb 
zu den Schlagadern nicht fo grofs, als die Venen an- 
derer Theile ; daher mülTe natürlich Jas Blut mit grft- 
fserer Kraft oder Gelcbwi^digkeii in ihnen forrge- 
getrieben werden. Die Valveln am Efide dtr inne- 
ren H.ilsvene dienen nicht dazu, dos Zurücktreten 
des Blutes, bey der Zulammeuziebung der rechten 
Nebenkammer zu verhüten, denn fond iiiüf>tcn der- 
gleichen fich auch an den L,unäenvenen finden , fon^ 
dcrn uin bcy heftigen Bewegungen als Hüllen u. f. w. 
da» Zurücktreten des Blutes nach dem Kopfe zu .ver- 
hindern. Die BruA- und Bauchvenen leiden in al- 
len Fällen gleiche Grade \on Zufammep.ini dt ung; 
.daher waren auch in der unteren Hohlrene keine Vaf 
▼ein BÖthig. Der 2\i-erc(iWHfkcl kami durch, feine 
Zufammehziebung ksinen Druck auf die Huhlrcne 
ättCaenv. .Die Art dei Fottutübungdes Blutes durch 

das - 



Ke. 88< MÄKZ i8oo» 



?» 



d^ Her^, «e Sd)l^i4«m und Venen |^t der Vf. 
«reidlußg an , fo dsfs wir uns hier eines Auszuges 
ciUbakeH ot&ffeB. Seine vorzügliche Abficbtlft', vt 
xeigeit, dals das Blut io den Venen nicbt durch dif 
üartgefettte Wirkung: derZttrtmDMnziehangder Herq- 
Juniiner and der SchUgifdem feJbA. fondern blofs 
darch die nschdrflngende Blutinenge fortgetrieben 
.irerde. Der grofse Unterrchiedzwlrcben Schlagadern 
asä Venen IwftBht in Rütkric^E ihrer Verrichtungen 
4»rhi, dab in jenen da> .Blut nnif gröfsetex Schnel- 
ligkeit dan:b> 7«rengerM Kanäle dringt , dahingegen 
dAffelbe ia den Veueit in gröEsererMenge angehänft 
ill;, und Hur langram foTtfiiersL Bey den Arankbaf* 
«m ErüJieinungen der Kreislaufs Werkzeuge bemerkt 

' (ler V£ gleidi an£ings , dafs das Herz felbft weit of- 
fer der Sitk der Krankheit fcheine, ata diefes fich 
iMchher durch Erfiihning heftStige. Dies erkläre lieh 
aher leicht ans der- lebb^ten Senfibilität des Herzens, 
nnd aus der genauen untnittelbaren Abhängigkeit 
deflclben von den gcgcnüaiügen Wirkungen des gan- 
cen Syflcttis. Der Vf. bandelt die krankhaftes £■> 
ft:heinun^n unter folgenden Rubriken ab: Kronlk- 
kafU Erfchtmungen in dn Wa»Am der BhUgefäJsei 
-Verkärtungtii , lie find zweyerley ; entweder dicker 
vnd mit weLchererMafTe uinf>i:ben, veldieliberdurch- 
«us nicht eiter»rtif. ilt, oder mehr gleicbförmig aus- 
gebreiter. und Iti lochen ähnlicher, ürfacht der Schlag- 
mdevgefelaiülße. Hier führt der Vf. kurzLnur Zweifel 
eegen «ini^e der gewöhnlichen Meynungcn an , und 
facht die Urfache'der Erweiterung -vortügiich in der 
Terlehren gegangenen Elaßiciiät der ächlagaderhüa* 
te. Bey den Schlagadergefchwülßen der GUedmorsen 

' »bet kommt auch die mechanifche Wirkung der Ver- 
härtungen als Urfache hinzu. Die Schlagaderge- 
fchwulft fey niemals gleich anfangs ein ortliches Uebel, 
VFcun fie bis auf einen gewiflen Punct gekommen 
ley . fo nelune fie fchnell zu : wenn fie das Brullbein 
berühr«, fo hemme diefes zwar anfangs ^uf einekar- 
ce Zeit das fehnelle Zunehmen , werde aber nachher 
Ikibft angegriffen u. f. w. Krankhafte Erfeheinitagen 
ifu der OeffnuTig des Herzbeutels. Nichts nt-ucs ; krattk- 
hafte Erjcheinnngen am Herze» Jelbft. Bey grofser 
SchlafPiieit , Schwache und Unthätigkeit des Körper* 
findet man auch rfas Herr gewohnlich fchlaff. weich 
and vcrgröfsert. Hat die Ausdehnung des H:?rzens, 
welche» unvenAögcnd war. die erhaltene Blutmeh- 
ge.init hiiilänf^lichcr Kraft fortzutreiben , Jauge ge- 

' dauert , fo findet man die Aorte mt^rklich-kUin , ih- 
re Häute aber nicht verdickt, fondern im Gegen- 
theile fehr dünn und hart, welche Erfthcinung fich 
leicht von fplbfl erklart. Krankhafte Erjcheimingeii 
teg der Oeffnung des Herzens Jflbji: das bekaimte 
ganz kurz angegeben. Krankkajte Etjdifinvngm in der 
BrwjJAuW«. welche mit dem Herzen umd den grufsen üe- 
fäfsenin keiner l/erbindung flehen: auchhior eine ganz 
kurze Darflellung der gewöhnlichen Falle. 

- Was die beygeföglen und zum Theil von Y£. 
fefeft geitzien 9 Kupfertafeln beirifit, fo mufs man 
fcier nichts fehr genaues oder volleniletes erwarten. 
Sie foUcn stv ün allgeuuiinen als Zurechtw«ifuDg des 



A»föager^ diente, #elch<fr nicht' an «len Abbildinw 
gen, fondem in der Natur Iclbfl fich belehren. £b11* 
Wer di^ Abbildungen ohne dit^fe Rückficht heiivfbeil« 
le, würde freylich mit Recht fehr viel«« Ca$leln Ji,^ 
nen, aber dem Vf. auch fehr Unrecht diun. Hey ^ 
ner Ueberfetzung , wie eine folche fchon tqii Leip^ 
zig aus angeköndigt wordeil, wäre für den Teict wohl 
das unbequem» Folioformat zu verneideti. D'* 
Abbildungen' können ja b0f(>nder»geb«ftet~ werden. 

EKBAVUNGSSCEKIFtEK 

Serlin. b. Rimburg: LtsMrus vonBetfiame». Be^ 
trachtungen über Krankheit, Sterblichkeit nn<| 
Fortdauer nach dem Tode, von ^akob EUdsTrü* 
Jckel. Dritte verbelTerte, und miPzwey Beyla- 
gen verrtiehrre Ausgabe. Mit des VerfäPrers Bild- 
Tiifs. i79(). XIV. u. 497S. gr. g. (i Kthlr. lagr.^ 

Diefes fchäczbare Werk erfcheini in diefer neiaen 
Ausgabe wieder unter dem Titel, den die er^ roi^ 
J78S führte. Die zweyte Auflage' hatte auf dem Ti" 
tcl den Zufaiz: £im rnn-dbn^licA« LtfA^fik fürLei^i 
dende u. f. w. „Die ZeitomAlfnde der thealogifche« 
Welt in einem TheileDeutfchlands," heifst es in de* 
Vorrede aur gegen Würt igen Ausgabe, „veranlafsten 
im J. 1791 einen weitlaufdgern Titel , So wie , zur 
Warnung vor manchen damals aufs Neue zur lanteik 
Spnche gekommenen yerjahrteu theoretifduen \utA 
praktifchenlrrthümem. tlie Aaseinquderfctzungmanr 
eher mit der Hauptmaterie verwandten Lehre 'der 
chriftlicfaen Religion.** Gegenwärtig, fagt der V£. 
weiterhin, wo die Hierarchie iit der proteflantirchen 
Kirche der preufsifchen Lünder ihre Kraft und Exi- 
ftenz verioren habe , fey der Zufats auf dem Titel 
der vorigen Ausgabe nicfatmchrndthig gewefen; aber 
weil jene Hierarchie fo viele , entweder aus dem.Veri 
dacht, dais die Erfindungen afiatifcher und afrikani* 
fchcr Bifchöfe die wirkliche chriltliche Religioaslehre 
felbft wSren, oder aus dem durch das ReligionsedicC 
veranlafsren Argwohn; die Prediger lehrten, weil ft6 
Brodleshalber müfsten , manches , das die Verftündb- 
gern untrr ihnen felbft nicbt glaubten, vom Chrifte»\ 
thume entfernt habe; indeffen doch eu hoffen fe^ 
es würden nicbt alle fo ganz wider dalTelbe entfcbie* 
den haben, und nicht andere durch die künlilichefl . 
Verfinßerungen der Adepten; R«fenkreuzer , Magn*' 
tifeurs und Gpiftcrfeher fo erklärte Feinde des rein-. 
evangelifdien Lichtes geworden feyn , dafs nicht ein . 
Wahrheirs freund jene aus der erkältenden Nacbduft 
des Unglaubens in die erwärmende, belebende At- 
mofphare reiner Herzensreligion, diefe aus dem un-, 
gefunden Schatten des Fanatifmus an das Sonnen- 
licht reiner Wahrheit führen kannte ■» fo feyen jen« 
Erklärungen ytid Beßatigungnt reincbriftlictbei l<ebl^ 
Wahrheiten in diefer neueiiAuSage beybehalten^ zum , 
.Xbeil 4*eiter erläutert worden. 

Die ganze Schrift ift übrigens noch einmal von - 
dem Vf. genau durcbgefehen, mit Rücklicht auf ge- 
gründete Bciaetlumeeii über die rvrigc Ausgabe, ver- 
beflertK 



?öS 



A-'Lu'Z.: MÄmZ '1800. ' 



f«> 



ItefPett, Her mrAJlM dnrtlh ZiHKtze -terclckert , und 

.ituAcheii Stelle« eine tnclir UHZweydcutige Beftiinlnt-' 
!ic«'gfcg((b«n worden. MU V.ergnflgen hiben wir ge- 
ftibsiv, daCh Hr.- T. atif die befehej denen Erinnerun- 
gto', dle.e^n siulefer RecenfeiM in dier^r Zeitfdnift 
(A.'.L. Z. Apr. 1792. Nr. 109.) gegen maadie Stellen 
|ieninclit fadt, aufiaerldam gewefen ift. GewH's ift 
«iutcb die gemadttai VerbelTeriingen fein Werk, des 
faeyRB^ iiUgcmeiufln ßejüUs,' und <der grofsen Leb- 

' fprüclic ,' welcbe ibm In der angeführten Beurthei- 

^ lung erth|pitj| ward«« £nd« soch wOfdigcr geworden. 

" Da wir uns aber mit einer nähern Aaf.tige jener Ver- 
■ birf"eriwgeii wegen Mwigel .des B«uiti& nicht befa&n 
k.öiuien', fo verweile» wir nur noch fjcy d*jj beiden 
Qeylogeu, welche zur neuen Aasgabe hinzuge^om- 
Xaftx und fiir4icBf;lj[7.er der rarigei) in deta Format; 
^cfielbea befonders ^bi^edruckt Jind. Die erfle Bed- 
inge enthält eine ZvS'^mancnfttHm.ng der ijieorttifchttt 
^tinnJtßrvitSe fUr die ünßerblickkeU der Steti ; die 
an6ert m tine, MhandUiw Mber die UnaMiäßigkeit des 
ßelbftmordti. Der Vf. bt-Kennt es , dafs die Er«sr- 
tuMgsgF&nde einer Fortdauer nach dem Tude , w^- 
ctie di^ AeoretiCche Vernuafc darbietet, Jieiite «igent- 
>tche Qemon&ratiaa der {Jnfterblübkeir ausmachen, 
and de« , der feineu Glaiibcn .dartn nur aiuf ein« De- 
«nonfh^tion gründen wül, nicht genugthun werde«. 
Et Hl aber auch übeizengt, dafs die prsktifcbc yer- 
Aunft tkilch ihr Poilulken der Uiiilerbli^hkcit ia ni«- 
iaanden einen feÖenvnd wirk£iiiken älauhen daran h«:* 
vocbiiugeo' wird« der «icbt ickoa uuralificii ^t ift. 



und der Ii<li fticlit Uitkt Vbetwafen Ufst, *«il-«» 
flberzeugt zu ftyn wönfcht. Nach feiner Meynung 
iSt es ditber.rathram, die Gründe der tkeoretift^ea 
Und praktifcben Vernunft einandef zur S^te gchvnUi 
fatfen , und jene ja nivht zu titf herabzufe^en. „Ein. 
prakrifclief Glaube an die Partdauer der Seele, heifs^ 
es £-439. als eines inoralifcben Wefens, Mch dcat 
Tode, wird mid kann hey vielen nicht crfoigcm, 
wenn nidu theeretifehe VemunMbetZeagmg zum 
{jrunde liegt. Mit diefer Meynung-des Vf.. ftimmca. 
«die Erfahrungen des ftec. Cberein. Er hat durchgäsr 
-gig gefunden, dafa der inoralifehc Gtaubensgrand 
(üz das Dafeyn Gottes und die UnlUrMicfakeii der 
'Seele fSr Leute von Mojs gefunden Verftmde zu w» 
nig Eridenz und Knft hat, und durchaus die iheO' 
«etifcfaen VemunfEgrflnde erSoderlichlind, ihren Glau- 
ben an Gott und ihre Hoffiiusg auf Fortdauer zu b*: 
lebe». Der Yf. hat daher gewifi'wohlgetban, in et 
tiem Bu<he , das nicht für Lefer gelHirieb«n ift, wct 
«he wifTenfchafdiche Belehrung fudben, das zufsOr 
«lenzuitcllen , wodurch dia theoretilcfae Vemutift der 
Fortdauer nach dem Tode (&t dan gefunden Mea.- 
fchenreräand den höchßeit Grad der Wahrfchsialich- 
Iteit giebt. Die Abhandlung über den Selbfimord ift 
freylich ntcht 1« fdithi' gefcbrieben , als der bekaniic 
-te vortreffliche Brief in Rouffeau't Hchtife'; daAlr sbw 
behandelt fic dJefe Materie ««Itftündiger mid wird j»- 
den Lefer in Stand letzen, ibai jeot mwalürü^f 
That gehdr'lg xu luchaile». 



K'LE 1 S E SCHRIFTEN. 



, ll»c'BT3o«.*H»tÄ»"f- t^tipZie, fe- JaCobSer i DißeH. 
Me ConJtiliOiutiit Corolina» */« i« f^rum Siixa»!eum intro- 

' dlK*« »hftnaiiilitt ilißoricae. FrRef. iihriJÜajiO DaaUlt Er- 
furda dtlmtdtt Cgrnhu Chr. Garbe. i7fy. jdS. *. — Zuerft 
gT^ihhier VL CS.j~»i.) dieGBCchü-hte der IleichiUgsvei- 
>aiidluiigeB wegen der Errichtung einer gemeiiieti peiiiTiriien 
'<GeTicht$orJnuii)! und'die Gründe der FroMftaüOneii metirerM 
iuichsfUHite Bcfi"> dier«lbe[i, — TTclleietit «twta zu weitliu' 
ßie, it ä»s Mfiiü* (titou »MS Krt/i uild JUalbioni bekutnc iO. — 
jfie C. .C. C f«iiil al» ILoichsgereti anfangs teiii'en Eingang in 
"Rurfichreii. Die MSngel der Gcrichcsver&lTung , deusn aie- 
fef Reiehsgeftlz entjjeg^iirbeiteii fiiUte, dauerun ^ort. Die 
traMaetipnei ä* radbueniti i'it» traten )MufiK< und oft wurden 
Verbracht r'iinflCfWn& .enilalTen , wttij d«r Beleidigu oder ÄtSea 

' ^iben HichiieJcIi g«:iiuE,'*'aro" . "ni die Garichukoftcii tragen 
^u könn«!!. 3Ja<li ikr C. C.C alseinem Iieii*igefelz rjchute 
jn»ii Geh nirgends in den <ieri»*n«n ■ liönift thut in fei»«^ 
-telitift : fralai<a »nd froftjt der Üerii^iisUiiJ etc. der Carolin 
tut g» keine ^fwahiiung. — ISmer den Üurfurßen flJorUt 
uaSÄ''M^ *'^r -<''' -Carolina ivm^i keineswegi als Tuhridiari- 
fches-Reciu in Sachfeu anerkanut. In den CoKjtitutt. El. Sax, 
^^rcMen xwar metirere'Atlikel -der CC C. beftäti«. Allein 

' fiko» daoiu «thcUw« ^fii sau die C-C. C uur a<«tMrlwiv 



ncHwollte« wo üe dnrch aHsArücrklidicVerArdnnnsen AesLa^ 
flesherni baritdii^t wir. Hiczu kommt noch, äat» man ßcb b«|r 
Aen in Jie rachuc^e CsnAitution aufeelitunmeiicn Artikeln 4w 



Jaiirbelieml roi den Confiitttlt. £/. f av. »chBien £war a)b:ialif 
.^I« Diciflerien auf dk C.CC KückQeht; »hgt, wenn lie 4*- 
Sflke anführen, lo berufen Üe ficls auch cugleich auf das f«clir- 
ftfche , TÖraifeiie Recht etc. und ecjclirun fegur ius4riickl)cfa im 
ihren Berichten an den I^ndeshcfm« difs £e in BeftrrfiHig 
mehrerer Verdecken , andere 'Gr^udScse alt die C. C. C, be»- 
bachceten. £r(t ia dem . Kw«y teil JalcrEebend des XVil. Stee. 
iMCraehteten dieLeiazicv Sciioppeu die ifaligerUhisprdnmng^tiM 
ein garetms fubCdiarifchei Kechi, wi« aus einem Qericht 
derfelbcn an den Kurrürfteii vom J. tSlS erhellet. Cttrpenw w*c 
alfo , wie der Vf. »ichtig bemerkr, nicht ^arorile, welcher d^ 
CC.-C. in diu fdchriTcheii -Gericlue einfiUit^i vielisehr war as 
Cafftow , As-i durch /eine wLllliilriiiUien Jii teilet ation^ ,dv 
-Ajiteheii derfelben Untergrub. Diefer Rechngelelirte ]ial nur 
den Vorfdiriften der C. C. C über den peiolKhen. froceft JB 
den Cciklifchea «jeriditeR das (Iä>er8ewi«iit venftfeiffi. 



Jll.ZOiJ by^ 



oog 



sie 



7oj ;;NiitBero 89r 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Dountrst^gt, de» tj. Marx igoo- 



STAATStriSSENSCHJFTEN, , tlebereinSunft zu bewirft«!, belielien, ManTjetrati- 

«eie aber dehWorfchlag TOn verfchiedererr Seltrt» als 

<itiTTii<ae)f,.b. Vandenbßckiupvprecbt: Hattjcka . couJlitutiens widrig und das Kriegsgläck änderte fid 

' Stȧtsiaag^n: Ucrausge^^en TOi> Aem, pio-,, huld darauf; d^ber erhieU d^er frankifche Kreis von 

... fef[or-vo»Berg. Exjler Band. ,17^ .S^ S.': deii ühwigen Kreifcn theÜs rerrögeinde , thdls unbe- . 

Ztvt^ter Band. 334S. Dritten Bfindps,^ er Jlts und • ftiiiitriteÄntwortei>. IV. AlUenßHelte, Ait ^rreeintng. 

xwtytaUeft, 360^ 8- (4 Rlbl.^ ^' ' \ da Herzog.' zweybrüciilchen Minifiers voa Sainbni 

U. L betreffend. Sie enthalten die BefchwenJen, Welch« 

eber den Plan dlefea MagaztnV erklart fleh' <{er' der Herzog von ZweybrScken liber die bekannte Ver- 

Vf. feibft auf folgende Art: „Es ift var%iglich _ haftnehmung feipes Minifters durch den k. k. FeW-" 

der aeueften Gefcbichte der deutfcheo . Staatsverfar- ' merrdiiill Crafen von Wurmfer, bcy dem Reichstage 

fung in allen ihre» The'i)eu gewidmet.,- Duri^ d?f- ■ gelllihrt bat,' neblt den 4^Ta gehörigen 'Bcylagen. 

fstbe ibll die Uebcrlicht dec-fttr dcucfdbe Verfaffurig Zu letzten gehört aucb diefterzög-faV* twijJrÄci^/cf« 

und deutfchcs- Staatsrecht meirkwürdig'm Erfcheinun- ' füott ^e initendirte Neutralität thr Stadt Miinr^eim^ 

gen eileicfatcrt, eine eetreae und pragmatiiTch« ErzÄh- btfr. (Nr. II. des folgenden Hefts.} V. Reichsftdn- ■ 

long der wicbtigften EreignifTe uiiigctheitt, un|i'eine' difche Injolvenz lUr iGiehsfiadt Nürnberg. Eigeiitlicli 

-für immer brauchbare Sammlung der wichttgfteii und zwey Vorftellun^en der Stadt Nflmberg; eiiie iin die 

latcrerTanteften Urkunden, geliefert werde«. Ab- Reichsvcrfominlung, die andere an das Reichsober- 

bandiuiigen über ftaatsrechdiclie GegesibiNde , bejöit-' haupt* .worin um die Befreyuns ^^n den rOclilVändi' 

dert Solche, die dQrclt.diq,ZeItinaftäiMle ein allgewei-' gen Kriegspräftationen getteten wird. VI. fon den 

nes und unmittelbares laterelVc haben, werden von ^ Lanärätheiiy vorzüglich itn Heffen- Caffeljchen. Vom 

Z«it zu Zeil eingerückt werden. Auch die deutfche' Regieruogsrath Kopp irt CalTel. (Fottgefetzt Nr. VI!. 

SuacsIiteratQr wird eine Stelle tifaiUen." Der Plan des folgenden Hefis). DiefeReBinte führen eiiteOIpcr- 

Ä Eieylick etwa» weit angelegt, und wSre wohl' aufHcbt über die Policey, befoiiders auf" dem pl.ittca 

lMircr,blos auf dieGelchkiitederneucßcn fiir Deutfeh- ' Lande.' Sie wurden zaerflln dem Landtagsabfchiede 

J^cd wichtigen EreignitTe, und auf die dadunch ver-. toi» lotcn Febr. 1774 angeordnet, und können von' 

anlafsten ilaatsrcchtlifhKn Fragen eingefchraiikt; bct- grofspip Nutzen ^eyn, livenn fie diejenigen PflichtcH 

fenders ift die dcutTrheStaacslIteraturpon zu groj^ein mit Oewilienhaftigkeit. erfüllen , die ihnen in ihror 

Umfang, um eine blofsc NefaejiroUe za.fpielen*. j Inflruction auferlegt worden. 

Des iteti Bandes erfier li^t enthält folgende Ab-. . , Erfien Bandes' ziveijtts Heft. I. ütber KriftgsfchÖ- 

hpndlungen. I. Kurze GtJchUhte der deutfchen Reichs-, de*i vnd deren Erftattuag, vorzüglich in RUchßcht au£ 

verfammtiung im ^. 1795. DIefcr Auftatz, der wie- Deutjchland. Mit diefer vorzüglich för unfere Zciu^it 

dci in vcrfcbledene Unterabtheilungen zerfallt, kann ptaktifchen 'Abhandlung, find die iieucrn Schriften 

fefac.gut neben dem bekannten Ueichstagsdlarto hefte-' von Weher und Bf>d\Kän% zu vergleichen. Dns römi- 

hen ,.da in diefem nicht die Gefchicbte des Reichs-, fclje 'Recht leidet keine Anwendung, wenn von der 

tages, fopdem defTen Verhandlungen felbfl^ geliefert Vetbi^dlicblicitdes gerammten Reichs "in Rückfichr' 

«fcrden. IL -SUe und twwe Kimermoruite gigtn einatt-: auf die Kriegsfchäden, welche feJnö Glieder getroffen 

dergehaüen. NeatJU durch den Rcidisfchhifs vom 2gten\ haben, die Rede ilt, dagegen in Ermangelung poHn- 

^art, i7(>ä. Das Refultat geht dahin; dafs der deot-, ver Vorfchriften die"Nalur der Sraatsveclilndung und 

U:hc Pairio.üsiniis jMjch nicht, lö. fehr gefunken fey, die" t^efondcre Befchaffenheit der einzelnen Kncgs- 

a\3 Klan gcwühntich glaube, weil die Verwilllgungeti Cc^äd^en entfchcidcii mufs. Ob fich aus dtefen Oitpl- 

ia dein^eueftcn Reicbskriege bcträ^fatlichj^r gewefen lep eine attgemiine Verbindlichkeit des Staats ablci- 

Imd, als.in allen vorhergebenden. ' IlL Kreis-Trie- tcn laffe, alle'Knegsrcbädcn ohne Unterfchicd zu er-' 

i££nr - Ajfofiatiimsprojtct, Dei frankifche Kreis machte ftatten? Zum Schadencrfatz ift nur derjenige ver- 

T.a Ende des J. 1795 den Plan, eine Verbindung mit pflichtet, der durch unbefugte Handlungen öder 

dein Tchwäbifchen, . kurrheiiiifcheu und oberrheini- durch Vertilg fich dazu verbindlich gemacht bat. 

fchen Kreife in der Anficht einzugeben „um ver- (Die pofitiven Rechte ki^nncn doch «och einen Grund 

fafTungsi^äbige Maafsregeln za ergreifen , wodurch der Verpflichtung zuih Schadenserfajz , dämlich Be- 

flein cinrcifcenden Sjromc des immer weiter uut'rich reicberung mit Aei Andern Sf^aden). Aus fopiden 

g;reil»niden Verdeibcns einftweilen Einhalt gethan Gründen aber lafst Iith jene Verbindlichkeit des Staats 

W-flrden könnte." Di^fe ßlaafsregehi folltcn in ün- nicht erweifen ; denn die Untemr.hmiing des Kriegs 

terltandiuogen mit dem Feinde, um eia« proTifehfdM roa ßeiten desSu^tS bembt auf äfleia Hobeitsrechte, 

J. L. Z. rfiMi. ^.rJUr Band. ' TI 11 ■ ^ A^e. 



■707" ALLG. LITER AttfH'-- ZEITUNG 708"* 

deffen^Ausübflng: nicht als eme unbefugte Handlung gründliche Nachricht toti flem Urfprnnge der Nota- 
hzhn bctracifiKt vterdcn^ ""j}*^ feüiSi dann» ■vt^phn.def rieii", arfd Jtirein' Verhältniffr ftf^ir 'die--l,aTgt\e^o*, 
Krieg ohne rechTtnätsig«? UrTacheii' ni>g^Fangert_ iff, heit;- befeftders'ltndet inaii liiur den .Unucrdued*. 
hn heil- die Staatsl»ürgcc kttitt.£.«cli:, luejriiiicr^zu ur-, zwiTchen jdf n äliem und heufijm Nofaricn fehr gut 
ihfilcn; auch j'ft der Staatsvertrag nur auf die uiög- entwickelt. 'X. F.firns wfcTr'fTTi/üän'ilTw/fdl/nt'/i zw 
llclic Verrfaeiiligung der aufscm T-«tik(AiIuLnm;Itech!«i üAtfcMawi. lU^ Bfdeiikhdikeitcn gegen die rufUlche 
nicht aber auf i;eineinfdiaftliclien Gewinn und Ver- Einmirchüng in die deurfclieii Angelegenheiten, die 
tift gerrditet. EüenTö wenig ilt in'gTiftryelltfMRrrt '*tWrffttwfantet;-fiTid-a H T ; -e m gi n he ka nii t; fgArie-iwich 
S)>nr?rechce-fiHe venfcDiiunne und unbedingte Verr die Nr. XI. luitgeihcJltc .rjj^/i/ie £rRivung- a« d(> 
hiWdficUkeit. diefer Art g'egrflndet; dtcH hat man deutfcherf Reiihsjiäitdi; \-ofiii s^ttfn JUnV 1796. XIT. Ue- 
vpn jeher diejenigen Reichsftändc, deren Länder' bcrfic}it dfr buvggidßich KivcMiergifchen Reeurs^- 
u;itp'r feindliche Gewalt ffPrio'Lhen', voil dbn''Kt\cgi' fchwen^ gegnt Hat Khmmbrgertcbti Vt>*z1lsTi«fc 'ge- 
freytrageu eutwodei'g'änzllcli «der tuiri'^I'heillffpjY'^" S^" ein"merfc-\tÖrdigei kainmcrjerichtliiJhesErfcennt- 
fprofhcn, • I'ii'derfonifet/.ung'(die iri de* ati^nEf. 2rert; njfs n»'Saclwn'det'Etnwohn*t des'GriJntleärSteT- mnd 
Hcft>e enthalten jft.) wird yo'n'd'en beiden füllen "ge-- Burrtfl'tÄ gcgtfn den Hn.- Bur*gGif('ii zti 'KirtAbvrg, 
liandell, tii welchöH der Staat die Kfiegsfch ädert zu' Grafen zu Sayn-Harchenburg. trndürch Jei>en. wegen 

. erfctrea verbunden iit , Erliens wenn ifin bcfQj>de-' der.fn,nrf^MCTi(fo verweigerton Rechtshiilfe verftancfr 
rer Vertrag deshail) ifl abgefchtolTeni trdr Jen ; und,' woril^, ihn?. riickdäitHigew Änrf lanfcitdeh Abgibeir- 
rwejtens Vw» üctidJe hüchtte Gewalt' durch, äew nur allciri dtt Keichs'- und Khwpt'äftandSi dÄsgenom- 
KrieR genütltiget fie^t, .dns Ergcnthuin otiei',' andere' nWit; fo'Uti^e x'ompnifiniönh iure inntf zu hchaliei»,' 
■\\-ohk'rworbene RecSte Jef Unterthancn aüftöopfem." bis (te'^äilzlicbiefriedljt Tej-ft wÄrrfeii. XÜl. Ns»*f- 
nr. Reichsgeiteralitht im ^pfil i7^6. IV. Jlijjtrßg'xnr'-' ßi' 'VorScUS'U^'^n ihr Sfclihffelfnn^ des' *iiyMiäim^ 
Geßnckte iler_ Vtrka.Ihiiff,i_ei»Zt-tner deatfdUr RtkhS- ^ DeutfcliInnJt. ■ STliTckltrhCT n-äre" TJie'AuFfchfift ge- ' 
.iiyjfc geg0n das Retck'sgencraleOtDmando. ' Differenz wefeit:' Utrzoglich BrarmfAwtIgifrhc Efklärvng'anf 
aes fcHiL'ahi[chea..'KreiJes mit dum ^eichi^en'itcik(Aninan-' dfin'Refdisrage, wodurch' l^htViirkehninf^cil gerecht-' 
do wiPen VerlegtMig der, fchwäUifdien hreiJnip]re» an. ferrin-et wcrdtn; XIV. Zwcif-rnttttrüniT^e- Gejitze, ' 
de» Niederikein im Miirz, und A^rit 179S. Aus Kyns-- i) Kurpftlz- Vfrbot, anoirj'iiiiTiihs Voffdilf^e. rom 
itden "gezogen. . (Fortgefetzt im 3ten Heft Nri V.)' Beften ^^s Ltfiides zu'inachcn.'vonf ,t5ten'7«il- 1795- 
Die itnatsrethtlic'&ea fragen, welche jene fiifTerrtiz 2) ' Ueffcn-CafTtirchc 'Beflrhihitiifg des ' BeglrifiTr und 
v^raiilaXtren,- verdienten eine ätrsführijche Urtt^rfu- der' Strafe des Hbchvcrraths'vnm r^teh TcW, 1703'. ' 
chuiig. '^.''Beße\lung und lafirMdiott der 11» Ar* htr- Erfien Bandes drittes Heß. ' i. Ifiederhobt Früe- 

nf.iliijckea Landen angeordneten Präftdiatverfajnmlungi' densivünfche der deatßkm Reidisflände, rennlatst ' 
Ijicfer Vcrfaimnluiig wurd«n ycrfclliödeiie Staatsge-' durch (Nr. tl-) Reiefisgafacliten die baldige Eialtitvng 
fchüfte übenragf n , die »orlie'f. von dem gsheiineu^ zum Frt-^den fielreffrnd, vom goten JiiI.iTyÄ. lU. Vor- 
Staats- und Conferenzmirjiitcr GTafeu von' Obcmdorf hltrangm xjt^ STcherjlcUang' der ReieksverfaMtmlung. - 
warvn befcrgt worden. VI. Uiber den Z»flih4 der (Fort/rt:«»g- Nr. YH.) Betreffen die feöon aus öffent- ■ 
tteidrsnperat'onscaße. VllL Nenefie GeJchicftCt- drs: litheii Blättern teiiinnten WaafsregeJn , welche der 

' %aiSiri. und Reichskarnmergerichts in dem gegenwihti- Reichstag itti Somriter I?pl5. hey dem Vordtingen der- 

Sen Reickskriege. Man findet hier 1) eine von dem franzÖflrchen AniJee in ifeulfchland «cgriff ' IV. 6»- 
cichstagc an das Kainnicrgerifht eingegaivgerte Alt-" fcliichte des Knifefl. ün'd RdebskammergeriHas im ^, 
■ weifuiig vom aaren April 1706. „bey Annähermjg iT(>5- Einer de^ Tor?,fi;;Tiohffen Aufliitft in di»frn>" 
eines feindlichen Ueberfalls, für fich felbft, mit Klug-i Maglizin, der eine Fortfrtzung wrdfcnte. VI. Kö- 
bcie und verlalTungsmäfsiger VorficUt, oTFe diejujligcn. riigl. .pt^etifsifdie' Relinioneti in'Fmnken. ■ B'k A«<n- 
JJaafsregelB zu wählen und anzuwenden ^ die, vi' flScXe, \t*IUic unter dicfe'r'aufTchrift' hier otwi in 
für den Zweck feiner hmlänglich'cn Sichefirctt: aitt den' folgenden HeWrh (B. 2/ -H. i. Nr. h H. 3. 
wirkfamften und ausfiibrbara«n findet" . 2) E/iV' Nr.' XX. H.J. Nr. XX. B-H. If. 2. Nr.FX.) mttge-- 
Schreiben des Etrzherz. Karl an die Hti. Kammcrge- thciltwerdcnjfind f^-kdii aus andern Werken groft-- 
richts-Aflefloren von Eremtr und von Sleigrntefch als tentpeils bekailnt, tierondors ztisHiittitHTs nnti Krttfch- • 
Dcputirren des Kaumiergerichts vom soten JVJay 179^;' matm's Stdatsarchj^' der'k. prenff. Fiirfbüutiuiiier in 
worin diefem eine gänzliche Bc-frcynng vdn'. alten I'tanScn. ''.''.''''■ ' ' 

Kriegsbefchwerdcrt. und Lallen auf dep Fall zugefi- '■ II.'B. 'iH.' JI. ^"ig'' W'wftdf«* SepVrmt^Frit- 
cbeit wird, wenn «s eine ähnliche Erklürong Voii densfddlijfe- einzelner Riicfußärrde.' Die Rechtnift&ig— 
iTraniÖfifchtr Seit?- erhalten kann. In dem Nathir^g' kcff derlelhcri fuclrt'dtr Vf. itus dfr Natiir eines ru-- 
(Nr. XVI.) wird diir franzüfifche-. durch preufsifclle' fa in menge fetz teil Staatskörper» zu er\reUeß, iiidem 
IlUerrenion bewirkte Erklitruiig mitgcfhcilt, wo(!ur^h' ifl dieftth ein jeder eihrerntf'kegi'nt r.vnüchü l'Qe- 
aber blosSicher&eit für das kauimc'rgericlitüchc Archiv d'ie Erhalt« ng feiires Siaats 'mwl daim erftfftrilns 
■«^ffprocben wiirde.. IX. Ueter daskaijfrt. f<:otariats-' Üfliizc förgen tnuffe. ' So richtig »iicb diefw Gelicbis- 
rf/iruat, *on Hn. I^ofr. R«H(ff. Diefer Äuffatz. ift aus puiiciift; fo ftatte'doth dabey bcmerRt ^trdcn fot-' 
einem 'Berichte an.dasKajninurgirieMin SatHtn ver- I^n^'dafs diq'lTuMfiugtichScIt', beide- Pflrcfet^n iniic'in-' 
fchTeden?r Hildeshphjiifthef Notark'n 'widW 'dflnUf-' srider «Bf'v^htnIjtcB , klar am Tag» Itcgcf» mufs". 
"cboii v'ui HiläeGheiin gezogen r* ITnü' ehtfiilr '«fl^ Itl. 'Stha^äiifikh'ilf^fMeixerÄreim^beKtyom'S- ApvU 



709, 



N». 89- BiAEZ laoo-. 



Wfzam 4: ffny 179^. ttiwr'den hier tfaltg^heilten 
K'reisverbimdtiingen- fii»d vorzägiich diejmi^n über- 
die Handelsi^licey des Kreifes wichtig; fie vecdien- 
Wn efn« genauere Prüfung' Dach flantfire^IuHchan 
CrundJ^l«!! . als mart hier Endot. ■ IV. Gefchichte des' 
.' vhtn 13. 3«fi t»" 13. j^wff. ly^d •»* de' Reiclisfiddt 
Aa'gsbüTg, geitaltenen allgemeineH fchw'abifckeK; Kreis^ 
ednvmts. Auf diefcm Kreistage w«rden dreViiriiärid- 
]ungcn Wegen des Wulfen 11 i[1tt«n«l«s m\i prankreicb 
Süd der bekannte'n EiitU'nSnuhg dcS' fchwäbJIcben ' 
I&ciscorps {jepflogeri. (Dit Beylngert hiferau f. m dic- 
f^m StCtck' Nr. IX. und in den. folpe'itdenNr. XIII.) 
V. UehtT dlf CanzUrswürde im-HejjiJcktn." Vom Rp- ' 
gletungstath Kopp- zu Caflel.' VI. Bgytnig aatr <r*- 
fdlilchif der letzten KKmmergerichtSvißation. Ein Be-.: 
rWbt des taiferl, Concoiiuiitfrarü a» den Reichsvice- 
Irtmzlcr d. d. Regensburg den 9, Aug. ^776, deaftig- ' 
Kch hiftte weggcIjfTen werden können, da er, suinal 
oTtncEinficTit imdi'erAc(ei)fVii<kt,'nhcSt gnnz verftätid^.] 
YxcM ift. Vir. VoHaußffe XrtMvicftt 'i-rtw dnd lIMdes--, 
h'eimifchrn- CÖnvenU. VHl: M-'iedffcy'^iiung der Rticlci- 
tagsdeülrerätidnen (vapnvc nicht fteraibfchlagungcai?) 
tind ^eyträff'zK deT'if'li.eicIittags-'CtrtMomät.- Dir 
Karmainz. DirecWrioIgerandte erlJefs am J, Oct. 179Ö. 
einCircuTar wegeii TlSldigfer Fortfetinni; der Berath— 
fthlagurtgeti V weldhes »n (liimmlklie ' 'vorttefflithe 
Gefaudtfthaftert dnd' Bfvoitmäctitigti- gericbtet war- 
Der ReichsftadtCÖlTnifcfieGerdndte Ut. if.WUilulmatiH. 
zog den Jetzten Ausdruck ntvf die Rtichs^adtilcheu, 
Gefandten, und wurde hierdurch yera^nlafsf/ Fragtn, 
wnäBedertktn ibtT die ßenenrtttng, Gtfandifehaftea itmdt 
BevollmäcAfigte, bekannt zu machen. • ' ■ 

■ B.n. H. 2. XI. Etwas über die Frage: /^giiBS 
Elfafi von Rechtswegen franzt<ßfch? Verfehiedcne 
«-hebii'che^ Zweifel gegen Htl. Prof.L«;^ Behauptung 
0n 'reinem Traet. de PatisRtiswicenfit articulo qwirto), 
dafs gunzElfnfs durch den Ryswick.ifehen Frieden an 
Ftankreich fey übcrlaffen worden. Unter ander» wird 
fehr richtig bemerkt, dafs bey diefein Frieden an 
etne, fliJlfchwefgende Wiederantiahrae des zwanzig- 
jährigen WofFenftillftandes von i634< dnrch welchen 
Frankreich den Befitz der m Elfafs rounjrtcn Orte er- 
baiten hafte, nicht zu denken gewefen, fondeni viel- 
jnebr der WeiljM-alifche und Nimwegifcha Fried« zur 
firundfage in allen Puncten, die aian ntchi ausdrück- 
Ucfi' tbäaderte', fey angenommen worden; — dafs 
/ferner beide Tbeile beyAbfalTung des gedachten Yier- . 
ten Artikels mh Fleifs unbefthmnte Airsdriicke g* 
•Wäbiet hatten, umfich gegenfeitig au ihren Rechten 
nichts zu vergeben : — und dafs endlichdie in dem 
Badnet- Frtedeii erfbigte Rückgabe von Lanciau an. 
^I^nlu-eich in Beziehung auf den S. F. deswegen 
nÜT&ts gegen das Reich erWcife, weil diefe. Beziehung: 
Cch ^los darauf gründete, dafs Frankreich Litndau 
in fernem befeßigfeH Zaflande bcfcilten Sollte. ' XII. 
iFeitburg «nter den Frmtzofen. Eine Tf>in gebRc-: 
gierongsiäth Medicits abgefafste Vorfteüung-.a» den 
Äte»ren der fr-mzöfifchou, Na:tioii' hey d«r S8inbi*o^ 
-^(3 Waasarmee, webender i^i^"f<h\, -^raiTauiWeH- 
l't^ grftjderlcn Cwntirbution ■vtyn- LTobctf Livre»j 
^,y, Einige Bftturkuifge» ^Ütr di€ Ji)imßmtaijlßmff 



d« Htt. vm- Berte fifchi'' Zugleich Antwort -flHfB^., 
Hofr. Haberlm's- Schrift s fioek- ein Wort an U'diir' ' 
heüsJ^eKude'in Beziehung .auf die Recjit^che det Hx. " 
vQtt Berlepfck. (Von dem Herausgeber.) Dje genannte 
Schrirr des I?n, H. war gegen. Iin. von Berg'j Receft- ; 
noh^cinec erfien Abhandlung Aber die. feerl^pfchifclie'' 
R«chtsfache (in den. GöKJ gel. Anzeigen^ gerichicT, '. 
Gügeii wareiget;: Aufüitz enthält, e/ne VenSeiiligüng' 
jeAer Kritik, and zugleich, als Beylagc Nr. XV. eiiie • 
fchon- vorher beliAum gemachte Erklärung PßfWf'r-* 
über einige Aeuiiserüng«» häberlin's. XVli .yoH üif [ 
R,eiclispoß m Ventd'g- Der UtTprcrig derfeHielV faßt • 
waliri^heinlich in die Mitte des' jöteii Jahrtuhdtft!:,' 
woil damals. Eeonhard von Taxiseine beftändige t^^i-* 
tende Poft.voit de«| Niederlandeji nach ttalicti an-' 
legte. ■ Eine Nebei^linic dicfesHaufcs hat fie aiicl»''^ 
nachher. behauptet, LMid Kaifer und Reich zu Leb^ ' 
aufgetragen, wabrrtheinlich um Schatz gegen "(fie i 
Venetianifche Regiero.ng zu 'erlangen. , Durch deii ' 
1793 crfolgteii Tttd des Grafen Carl Fe.rdiriand »-öi»l 
Thurn und Tasis, wurde diefes'Rekb.'^lihn eröfTncti ■ 
und i'odadn deua kaiferl. l>bf tl^kammerer Grafen Franz . 
von CoUoredo wieder v^rlicheii. iDcr Ertrag ÜdfTel-' 
b«»ti wird jährlicti »uf 10. bis- 13000 Giilden berechnet.'- 
XVHI. Uebtr die Unterwerfung der Stadt Gilnhaufen' 
wnter die He ffeiiemgtlfche Hoheit, üeber die ReUhsuh- . 
mittelbsrkeit (Jer Slo.dt Geinhaufen, Afclche durch 
Pfandfchatt HU Hanau gekommen war, ift feit 1549 
ein noch nichteötfchiedcnernec&tsßreitteyjnReicli»- 
kaiBmcrgcricbt anhängig.-. Als nun in dem-leizteif 
Kriege (den igten Jiil. 1796) die Franzofen eine Er^ 
kJärnng verlangten, ob Gelnbaufen eine kairerlicha^ 
Reichs,- oder lleflifche Landfladt fey; fo erklärten 
die dafigen Ruihsgliedcr das. letzte, imd fcMckten '' 
wirklich eine (in doj-AuTag« boyget'ügtc)S"bmi(Iions. 
uriL.undc lipch eaffel, wogegen aber diu Bürgerfchaft 
protcAirte. Auch wandere fich diefe nachher an das 
Heicbskaminergericht, als man die kairerlic-he Eis-' 
quffrtirang unter dem Vorwaiide rerhindern wollte, 
dafs GelnVuren eine HefUfche Landfladt fey. XIX. 
Heber. d:e. kaiferliclifn AnfprüeTtt auf Krbnenfieuer uni 
Opferpfettnig von den unter deutfchen Reichsßänäem 
ßifrjftmn ^uden. (Vom Regierimgsra th Kopp in Caffel.)" 
lu Dr. Mich. Fried.. Loekner's diß'- de refervato «npero- 
Utris etigendi aurwn ^aronorarium a iudaeis etiam i» 
^iomm ßatjtum imperii terris degentiljas. (Altd. 1726^ 
rec. I7.'jo^4.) w.ird behat^tet: dafs dem' Kaifer die 
Befugnifa, die Kronenfteuer und den Opferpfennig; 
vom alieti Juden im deiftfehen Reiche zu' fodern, alft 
«in Refetvotrecht noch jetzt, zuilehe: Dagegen ift 
dicfer ÄnfTotj gerichtet! worin zugleich verfcfriedene 
arcbiratifchr 'Nachrichten mifgetheilt Werden, die 
fielt .auf ein Mandat beziehen, das K. Matlri3s-i6l7 
wegipn jener Steuer an a^e Juxten i» ganze» Reiche 
crhiHen bat. ■ , 
' 11. B. s- Heft, XyilL ^olite hcifscn XXI:) £.11 
Beijtrag Z«r Beurlfieilung der Schrift des }Jn. Uöff, 
Haberiin über die i)ieaftentlajfitfig äcsKurhunJf.iir. Ihi. 
üufricbi, u. LR. w>w F.erlcpjdi. 'Eine Btrichtif^aivg: 
vxrfctiedcn.er in der I-Iiibcrlinfchp» Schrill S. 39 er- 
zählten Vutiulle' vcr der ÜieuüsiUlaflung de» ll:i. v. H. 
- XFK. ^ 



A.-L. Z. MÄRZ i8oo.> 



7J? 



XTX. Gefckichte 'der im September, November und Dt- 
cember 1796. i* der Reichißaät ÜPm gehaltene» engem 
nttdatlgemeinen fckwäbifcken Kreisverfiimmlung. Aus 
Krefsdktaten gezogen. Diefe Kreis Verhandlungen 
betreffen i) den von dem fchwäb. Kreis beabficfatig' 
ten WaiTeiiftittlbind mit der franzöt. Republik; 3) die 
bÜulSigen Requifirionen des k. k. G»ncra(coinmando'3 
. »n die Stände dlefes Kreifes ; 3j das in die öffeiitli- 
' eben Blätter eingerückte froclaina des Beictufeld- 
tJUtfcbtJis. nach welchem untar Confifcations oder' 
foodigei fchwerer Strafe k^lne NatHralien, Vieh u. f. vf. 
aber 4ie deulCd^eÄeichsgreBze geführt werden foUte; 
4] die Befchwerden der ^eichsnadte Diiikelsbaht und 
Halt fiber' dl« königl. preufT. Beeinträchtigungen; 
g) das Betrajen der Kreis (ruppen bey deia üebergaag 
'der ■Franzofen Über den Rhein im Jan. 1706. Hiezu 
- eehdrt aucb noch Nr. XXII. die bekannte kaiferl. Er- 
l^rungvam Siten Dec. 4796 Hher die UnterhandUtii- 

fn des fcftwahi^cben Kreifes mä de» Franzofen. XXI. 
lewfle SicUerbeitsmaJsregetn des KammergerichU. Iin 
Jan- 1707 fafstedasKG. denEntfchlufs, fein (iefuch um 
dievoUkommeneNeutratitatfewohldesGericbtsfelbil, 
kU such der Stadt Wetzlar uamittelbar bey dem Di- 
. tectorio in Paris anzubringen , und zugleich deshalb 
■ die Verwendung des "preufsifchen, dänifchen und 
heffcncaffeirchen Hofes nachzufuchen. Die Vermltte- 
Inng des erften bewirkte eine Erklärung des franzö- 
fifcben Directoriums , die für Kaihmcrge rieht und 
Stadt aD Aeciuivalenr einer voHflitndigen Neufralitat 
gelceji konnte. Sicherheit d«r Perfonc» und des Ei- 
genchums ward unbedingt. Frtfyheit von allen Con- 
tributioncii auf den Fall vcrfprochen, wenn die Stadt 
WcizliT kein Contingerft weder an Menfchen noch 
au Geld leiftcte. ObEl«^ich die Stadt die Erfiillnng 
dicfer Bedingung leicht darthun konnte, fo hörten 
deffcn ungeachtet auch nachher die franzöfifcften Vo' 
derungpn nicht auf. XXIII. Kaifert. Beeret an den 
Reic'iskojrath uom.iaten April 1797, worin wegen der 
Annäherung der Franzofcn die reicbsbofriithlichen 
Seßlonen auf den Fall fufpendirt wurden, wenn fich 
der Kaifcr von Wien entferne» würde. XXIV. Von 
der nruerliclien Legitimation der grafiich frankifcken 
' Ci-:iatßimme. Nach dem Tode des IIa. von Fifclier 
wurde die von dem proteftantifchcn Theile des fran- " 
kifchen Grafen coli egü dem Hn. Von Mollenbeck er- 
thcilte VollmacTit nach vorhergegangener Befpreehung 
des kaiholifchen Religionsiheiis und mit bcygcfügter 
Verwahrung der den katholifchen Grafen an dicfem 
V'gto cKviÄio zuftündigen Rechte, wirliüch angenom-, 
inen, -und auf diefc Art ein weitansfebender Streit 
Eliickncb hcygeleet. XXV. Etivas VMr ßtrukigvRg 
vfsrenneKtr Seciilarifatjonen. Eine Erklärung des 
kurbrandenb. Couiitiatsefandtcn Hii/ Gr. v. Görz-vom 
4,ten Oct. 1795 die auf eine Note des kön. preulT, 
Kreisdirectorialgefandten am fräiikifchen Kreife Hn. 
Gr. V. Soden von- sten Oct. d. J. erfolgte. XXVI. 
Etiras von den Reckten graduirter Kanfieute. Der Vf. 
■diefes Auffatzes fudit befonders zu erweifen, dafs 
die in Hamburg mit der Doctorwßrde verbundene 
"Befrcyung von O0iciis pnblicis aucb gntfoirten Kaiif- 
Icotts zuliounnen mau«. 



■ HLB. i.H. LPritd^fctitufrzwifcUenOefierreick 
und Frankreich, mü einigen ^nrnerkuitgen. Diefc be- 
treflfen gröfstcntbeils die venetianifchen Beiitzungen, 
wriche durch den Frieden zu Curnpo Forraio tbeils 
das öfterreichifchc Hau», tbeils die cisalpinifche Re- 

Sublik erhielt. U, Etwas aber de» niederjackßjclieit 
.reistäg, . Gefchriebe» i« September ,1796. m der 
Einleitung Zu diefem iiUereiTanten Auf&tze, dar durch 
den 1796' zu HildesbAim gehaltenen jüederfächfifcben 
Kreistag veranlafst wurde , fiadet man einige Nach- ' 
riehten von der Organifation delTelben, die deswegen 
befoader^ mcckwürdig ift, weil mit demfelben eiu , 
Convem anderer ReichsJiände verbaudcn war. Hier-,- 
auf wird von dem in dem niedcrfUchrifchen Kreife , 
üblichen Präliminarconvente decDirectoren; von der 
Ansfchreibung des Kreistages; von der Zeit, dem 
Orte und den KoAen dt^Heibea; und (Hefts. Nr. IX.^ 
TOti der Ankunft der Gefandten und ihrer Legitima- 
tion gehandelt. IH. Oraßich CaftelUfcliesHaus-Grimd- 
gefetz. Eine 1794 gemacbce Erweiterung des Hau5 
gefetzes von isööt worin folgende auch von. dem 
Herausgeber ausgezeichnete Functe vorzügliche Aui^ ' 
inerkfamkeit verdienen : -die Erftreckung des Veräu- 
fserungsverbotes Auf die Verüufaerungen in der Fa- 
milie ; di« Mittel zur Sicberftelluiig des Landes gegen 
Schulden; das Veib«t des frhändlicben Dienllhan- 
dels; die Errichtung eines Erwerbungs- und Ver- 
beßerungsfends ; die allgemeine Verordnung wegen 
der guten StnatswirthAÄsft ; und die Yerp^'^'*"'ff 
der Rjithe und Diener auf das Ilausgcfctz. IV. Hiin. 
prtujf. Rennionen in Scltuiabe». Unter dieferAuiTcbrjA 
werden verfchiedene die preufsifchen Beeinrräcfiti- 
gungc» derReichsäadtDinkelsbilhlbctrefl'eiiäeSdircv- 
ben des fchwabifchen Kreifes mitgerhcilt. V. Ueber 
die Svßentation der Kamwergerichtskansdetj, Betrifft, 
das bey dec Reichsverfaiamlung durch den Proteno- 
tär Hq/cAfr angebrachte Gefuch gedachter Kanzley um 
Unteräütziing, welches auch fcbon aus andern Schrif- 
ten hinlänglich bekannt ifb. 

III. ß. 2. Heft. VII. Beijtrcig zw Gefchiehte 4es. 
Ueffencajfdfciten Landtages iw ^. 1797 und 1798- Die 
HeflencafTelfchenLandllände vcrwilligten ihrem Fü r- 
ftcnzumErl^tz vcrfcbiedenerVorfciiiilTe^ooooo-RtlUr., 
von welcber Summe" ihnen der vierte Theil freywtJb'g 
erblTen wurde. "Vlll. . Beiiirage zur G^fchictäe des 
W^irtembergifchen Landtages'i» den ^. ijgy und 1798- 
Die Actenftticke dps bemerkten Landtages find fctiun 
jr mehrern bekannten ächriften dem Piifalico mitgc- 
theilt wordeil. X. Actenßücke,dieneMvworbene-R.eidis- 
und Kreitjhtndfchaft des gritßidwn Hmijes Sickin^en be- 
trcßamX Der Hr. Graf Frajk/- von Sickingen wurde' 
1790 in das Reichsgrallich fchwäbifcheCollegium und 
179s in den fcfawsbifcbcn Kreis aufgenommen ; nach- 
dem er zuvor die reichsgefetzIicbenErfodeniilTo hier- 
zu geleiftei hatte; 1795 Wjcndetc er fich wegen Aner- 
kennung feiner Reichsftandfcl»aft an den Kaifer, die 
auch durch ein Hofdecret voai iQ.Fcbr. 1797 wirklich 
erfolgte. XII. Btiftrag zur Gefchiehte des ÜerUpJcla- 
ßehtn Proceffes. Eine kurze, aber vielleicht nicht ganz 
unpartheyifcbe Erulilung des beym Reichskamtpei'- 
^ri^t BiiUBsJ^.be)ta«itea Kecbt^fireits. 



: N n m e r o goJ 



ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG * 



.Frtiftags, rf«« «S- MirK i&oo.' 



GOTT^SGELAHRTHEIT. 

t-KiMic , h. Weidmami's Erben : Sam. Bocharti, 
' Rhotumagciifts, eccleiiae CadomenJi» olim Paßo- 
ris, MUrosoicon five de animalibus S. Scripturae 
receiifuit fiiis notis ndiectis Er». Fr. Car. Kofen- 
, mülUr, Phil. D. AA. LL. M. Tom. I. 1793. 820 S. 
T. ir. 1704. 870 S. T. ni. et ulr. i-ymS. 1092 S, 
4. <i9 R(U.) 

Filr die HülfskenntniJI% des ScbrifMbrfchers insbe^ 
' fondere, und in der Tliat für nlte Fächer der 
ErfahrungskenntnifTe wflrde es ^fscrft Tortbeilhaft 
Sevn, wenn dergleichen claflifche Hauptwerke, wie 
das Bachartifcbe Hierozoikon in feiner Art. längft war 
und bleiben wird, von allen Gelehrten als Grundla- 
gen angerehen würden, deren Wefentliches und blei- 
bend Gutes man für immer beybchalten muffe , uni 
neue Entdeckungen und Verbeflcru«gen darauf zu 
bezicken und nur als dankbare Nachträge daran 
fcbicklich anzuknüpfen. Die Zeit, welche durch un- 
Tollfiündige Umarbeitungen folcher Scfarif^an, die 
M>an wahre Magazine in ihrer Art nennen mäcbc«* 
-vcrfcliwendet wird, k6niite, zu cigenthömlicben Un- 
terfuchungen vcnvendct, dem Fache felbft neuen 
Zuu'cchs und dem Bearbeiter den Ruhm der zwcCfc- 
mSfsigen Nützlicikeit fiebern. Wie viele Koflen, 
welche fclbft den Umar1>eitcrn, weil fie wieder fßr 
fo viele ähnliche Umarbeitungen Anderer ihr Geld 
hingebe» muffen, nicht Teiltet werden, und wie 
vielen, noch weit koftbarcrn Zcitnufwand würden 
fich die Gelehrten erfparen, wenn fie, ftait fo vieler 
ffmfonnungen und Zerrpütcerungen deffcfi, was be- 
reits mit Gründlichkeit und Reichhaltigkeit irgend 
jit ein Ganzes gebracht ift, den Vorfchlag unter flcli 
geltend machen wollten, dafs man in denen Fächern, 
für welche der Siminlergeift der fletfsigeh Vorffhren 
brauchbare und leidlich geordnete Hauptwerke her- 
vorgebracht hat, fich an diefe halten und mit allem 
eigenen an Co anfcbltefsen, ftlr«ndere Fächer, wel- 
chen ebenfalls durch Saminlen nach richtigen Grimd- 
fatzen Gcnflge geleifte^ werden kann, .'ihnliche Haupt- 
werke hervorbringen und dadurch zu künftigen, ver- 
beffernden Nachtragen gute Grundlngen herbcyfchaf- 
fen, alsdann aber deßo mehr die fchönen Stunden 
und befte» Kräfte für diejenige Kenntniffe anwenden 
milffe, in welchen die geizigen Fortfehritte' nach 
Inhalt und Fonn immer neue Scbäpfungen hellerer 
Begriffe und Ideen um fo gewifTer hoffen laffen wür- 
den,, je wenigef derGeift unter der unnöthig gehiüif- 
teji und anglflcklich zerftückelten Mafle der uaenl- 
A. L. Z. igoo. tJtfim Bond. 



bekrlichcn , doch aber blos materieUen Hülfskenat 
ttlffe unterläge. Um diefen guten Ratb, befolgen zu 
ftönncn, — welcher bey der erdrückenden Lnft von 
Schriften , die wegen weniger Beracrkungön und Be- 
richtigungen das zehnmal Bekannte in neue Phrafen 
uingeftalten und felbft ibr eigenes unter der Maffe 
erfticken , mit jedem Tage noihwendiger wird, — 
wären dann möglichft wohlfeile, -bequeme und car- 
recte Abdrücke folcher Hauptwerke, aufweiche man 
alle andere fremde und eigene Beyträge und For- 
ffhungen beziehen könnte, anentbehrlich; fie kdn^ 
nen aber nicht durch unkennerifthe BuchhSndlerfpe- 
culationen, auch nicht -wohl von folchen, die felbft 
erft durch die Herausgabe fich in das Werk hineirt 
zu ftudiren im Sinn hätten, fondem blos von Sadi- 
kundigen mit wahrem Nutzen ausgeführt werden, in- 
dem diefe .ilfei« es verftanden vqn den alten Haupt- ■ 
werken überflüffige Ausfchwejfungen wegzulaffen. 
cntfchicdene Unrichtigkeiten wenigftens abzukürzen, 
dagegen aber das hefte neuere, wenn es in gangha-. 
ren und bleibenden Schriften enthalten ift, mit kur- 
zen Anzeigen des Inhalts nachzuweifen , wenn e« 
aber in kleinem Schriften oder vielleicht an "»be- 
kannteren Orten zerftreut und verborgen ift, mit hin- 
reichender Vollftändigkeit und Priicifion einzutragen. 
Schade, dafs der ptan zu einem alles Bekannte umfafleit- - 
den nrabirchen Wörterbuch, welches init Caftellifchen 
Abkürzungen cxotifcher Worte oder nach den Vobieyt- 
.fcben Vorfchlagen (und deren Verbcfferungcn f. A. 
L.Z. I7Q(>. S. 9.) gedruckt, den jetzigen Preis voH 
Golius nicht überfteigen würde, durch das Unzeitige* 
alizugrofser Anfoderungen, welche man an die Her- 
iiusgebcr machen wollte, zurückgefcbreckt worden 
in. Dafs doch fo oft das M-ahrl«ift nützliche Ergän- 
zen eines Bedurfiiiffes unterbleiben foll , weil es fö 
viele leichter finden, Priitenfioncn der yollkommen- 
heit in den Weg zu flellen, als die-mSchften Stein« 
mit eigenem Fleifs aus dem Wege zu wälzen ! Aber 
auch das Hierozoikon felbft erinnert wohl jeden - 
leicht an ein fehr verwandtes Hauptwerk von der be- 
fthritbenen Gattung, bey welchem eine weit gröfscre 
Seltenheit, als bey den Bochnrtifchen Schriften fich 
gezeigt hatte, einen ijcien Abdruck noch M'ünfchens- 
werther macht. Wir mcynen Cdjii Hicrofco(a»icow ; 
(Upfal. 1745.47. gr. 80 ""d find überzeugt, dafs Hr... 
Prof. ZlojWmwHrt-, deffen unermüdeter Fleifs feit der . 
Herausgabe des HJerozoikons in altem hiezu erfo- 
deriichen noch beträchtlich weiter fortgefch ritten ift, 
eine den angegebenen nöthigcn Foderungen gcraafse 
Ausgabe deffelben fehr genugthuend zu bearbeiten , 
im Stande feyn Würde, weim er, sifitten unter den 



ril - ALLG. LITERATUR. ZEITUNa 710 

HQIfsqneHen , die ihm zv GehorftBlreir,- WT fCMültfg (Hwtt rt« g r amHuB g t u allen Nat^befllerans«»' in de» 

fUs Abdcuclu für die erfodjtrlJcheq ^locliVeiruiisea Q^ndcii aller SchriftfgrTcber zu icyn, To ]hat anch 

«nd Nachti^gtt nlte Materialien TorzkbelvittB »4(1 xb <liele.rtiiier,Bei)iflhtiiifen ihr Veitlienftliches. : 

Ächten flberDÜhme. Der Herousgribe des l}icrB7.ui- Der zn'Cyte Band eiuhält den Kell des erfleh and 
l^ns, wplche i in i n er f e h e i i m ntt t fu i n ei t l w i ri te-rorK"' ^te 4<«H»e ■4g»-gwrytCTi TbeHt rvae^riErinat. Im 

eher Rückficfat gewann, \rürde alsdann dasVerdienft dritten Band find die /ehr voUßäniKgem Kegifler des 

zu^fchrieben werden mflflen , eine iwfh Vollkcnaift- dH^nals to vereinfgr, dafs man nicht wehr für jeden 

nere und zweckmärsigere Ausgabe eines eben fo der beiden Theile delTelben an eiHem andern Ort 

irefidichen und nocB ineSi: entoe&rteh fiauptrt'erks Ba'chiüTblilägeü ^nSffiigl iSt. AucB bat Hr. K. noch 

feranlafst. uud ein faft ganz rerfchwundenes gruad- XII Seiten ^lUi/MMMta^nadiSetragen, wricbe, ni« 

gelehrtes .HülfstBittel des Scbriftforlchers bclTer und feine deiri Tbxt tuSr ßfi'er als in deu trübem Thctlcn 

bleibender wiederbergc Hellt zu haben. ; unteigeletztenAnmerkun^enToa feiner bekannten Be- 

Bev dem Abdruck des Uierozoikons iA die Frank* lefenhelt in dlefem Fach«- den Lefern einige ausge- 

- fijrter Ausgabe von Clodius, weil fie aii Cörrectheit wählte FrSchte darbieten, äol) übrigens die eifentli' 
die Londonfclie Ton 1663 und die Leydenfcfie von che Abficht. das brauchhare grofse Werk in Vieler 
1693 (ob auch den Abdruck -in den Optfibiü Bockurtt. Haiide zu bringen, erreicht werden ; fo muls nnn 

' Landen i7o^-~i39) äberirim, nach neuer Rerifioa auch die Verlagshandlurig ilas ihrige thun. Müf- 

zum Grund Fel^gt, manches dogmatifche, myfiifche fcn fchon fiSr die z\vej erilen Bünde n Rtbl. fSr 

und polemifcne , nebft überQüiEgen Recapiiulationeh den jjritten g Rthl. bezahlt werden; fo übtrQeigt 

U.dgl. weggefchnitten , lind eine Menge clafllfcl{er dies dbnPreis, welchen manfäc die ältere^ noch bey 

- Stellen, wenn Ge als BeweiTc angefahrt waren, weitem nicht fo feltenen Ausgaben zu zahlen pfiagt* 
zut Berichtigung der Cicationen nachgefchlagen wpr- Die Preife neuer Abdrücke von diefer Art können, 
^en. Die Soitenzablen dar Originalausgabe find, wenn der Buchhändler feinen eigenen Zweck durch 
wie in fcdchen Abdrücken wegen der früfaem AI- Beförderung des gelehrten Zwecks felbß befördern 
iefationen immer gefchehen follte, am Rande nach- will, der Billigkeit und Klueh^ic zufoljre, durchaua 
getragen. nicht nach der fonüigeit Berechnung der Alphabet« 

Bey dem ungebeuem Aufwände von Gälehrfain- calculirt werden, 

keit, welche Bodi. bey jedem der gewählten Gegen- An Raum und folglich auch an Koßen }& bef 

Itände angebracht hat , wird unßreitig der eine dies, dicfem Abdruck nichts für die Kfiufer gewonnen-. 

der andere junes der AuslafTung werth achten. Rec. .Was die vierte Ausgabe des HieroznUon Lu d. 

gefteht, dafs er vor dergleichen gelehrten Collectio- Batav. bey Boutcftein und Luchtman?~MDCCX{I. an 

lien, welche uns fo oI% einen reichen Stoff darbieten, Text und Regillem auf 3153 halben Foliofeiten auf 

uin aus dem, was der Sammler blos des Smmnelns fehr gutem Papier geliefert hat , erhält saati tu« «uf 

wegen angebracht haben mochte, etwas weit BefTe- 3733 Quartfeiten und auFDrockpapier. Die Anmer- 

fes als erdachte, hervorzubringen, nicht anders als Rungen des Heransgeb^rs betragen bey weitem 

mit einer gewiffen fiounenden .Vheu hinzutreten nicht fo viel, als dieftr Ueherfchuft. OfTenbat 

wagt, und weil von dem grofsen Vorrath, fobaM er halte auf eine fpacfamere Anw.?nduiig des Furmau 

itOr richtig excerpirt und ins Fachwerk gebracht ift, zum voraus gerechnet w«rden follen. Nurwenn der- 

dem Einen dies dem Andern jenes zur unerwartet gleichen neue Abdrücke bleibender Werke mit Coc- 

iiützlichen Fundgrube werden kann, nie mehr als rectheit und hinreichender VerbeiTerung durch Nach- 

dle Wiederholungen, leeren Wörterfchtvall , unnö- träge die möglichfle Koäenerfparuifs vereinigen, «nt- 

thige Paraphrnfen und entfchiedcne Fehler wcglalTen fprechen ße Hirem Zweck volliländig. 
würde. So hat auch der Herausgeber im "WeglafTen 

jieber zu wenig äU zu viel thun wollrn. Nur im p^^^„,„„ ». M. ,' b. GeWiard . auch Giessb». h. 

Zufetzen von Nachweifungen und Nachträgen hfift* ^ Kurze, abtr hinlingUch VoUßäniiqe Erkli- 

freylich betracltflich mehr gefchehen können Platz J rf„ „b„„ Tr/iam«», «dcft LiUhtr'i Sibrtüb^.- 

pKirde fich dazu gefunden haben, wenn theda dem Jazlng. Zunächft fürBDrger, Landleute und Lefc 

Verleger fem wahrer Vor the.l begreiflich gemach^ -j^, niederer Schulen beiÜmmt, aber auch l^r Stu- 

theils manche we.tläirfiige , offenbar unrichtige und dirende und Prediger brauchbar, ite Aufl. itöo. 

auch an gelehrten Vorrath zu andern Entdeckungen ate Aufl. 1703. saoS. S. 

leere Interpretation weni.'^flens ins Körzerc ge/.ogcn, ' iV ■ ■ 

manche unnöthig worireitbePJnafeologie od* r Ueber- Eirt zweckmäfsigerVerfuch, das aiisgemachteße ans 

fetzungleichtTCrftänJlicher Citate weggellrichen wor- der verbefferten ScbrifterklSrung kurz, hinreichend 

den wäre. /Was hier durch aufsere Uuißäiide dem imd wohlfeil den ungelehrten und unhetnitt€lten B»- 

tierausg. unmöglich oder allzu bedenklich geiHacht beUeferri bekannt zu machen, manches ünverfland- 

yrorden fey, kann Rec. nicht bcurtheileh. Nicht nur liehe in der lucherirchen Ueberfetzung zu verdeuili- 

Bücberchen, fondem noch mehr folche grofse Werk« then und mit wenigem viele gewöhnliche Mifsver- 

find oft eigenen Schickfalen ausgefetztl Wäre aber ftändniffe bibJifcher Stilen zu heben. Die zweite 

auch was Hr. R. gegeben hat, blos correcter und be- Auflage befiirumt den Zweck noch etwas-nulier als 

fluemer Abdrueii eines Werks, weloh.es io fahr ver- Ertldrang äunlUr SulUn, Ifiirltr und Iiedeas.iTttH 



TZt Ho. 90. HAUZ it4«> 7<f' 

ie forfhaAMtden kmft^ BnneHcmte«n zu 4en jedeA- Ami McynnnRe» «nd arStide aber das Zwdfelbufte 

■Ml aiig«mfanen Worten der luthcrifdien Dlbeiaber-. fefar erleichtern, während fie das Auts«auchtere kun 

ftauaff. Rec. kann vcriicfaem. dafs der Vf^ welchen and mit den nöthigeii Bewcilea belegt, nacbweilL 

. das PubÜcuni als gelehrten und bigwniöfen Schfiftt Der gegenwärtig neuefte Theil erhält durch die Zeit- 

tbrtchec aus feinen txtgttifektm Be^tragm ss den nmftände ein beronderes laterefle, du er Aegypcea, 

Äe)irt;^e'»(frjN. T.kennt,auf eine fehrbrauchbareAn Aetbiopien, Libyen, Klein-Afrika, Nmnldten und 

kille, was der Tita) reripricfat, und daTs die Verbrei- >]auritanien umfafsc. Atggfie» oiuTste am voUftän-, 

tung dierer Schrift (löBagen derfelben find nach der digflen behandelt werden, und dies jft auch gercbo- 

Vorrede nidit höher , als zu 10 Grofcben oder 45 Kr. hen. Der Vf. nimmt häufig Kückficht aof die bekanh- 

betechuet) unter dem füx fiegenannten PubÜcuu fär ten dortigen alte Monumente und vergleicht bereits 

jeden, wt^lcheoi biUifdies CKrilleutham lieb ift, vtt~ z. B. Aber die /«genannte Pompejusräule , di« Pyrs- 

dieiiilltch fey. Das jetzt gelieferte um&fst die riet miden o. dgl. die ncucllen Uiiterfuchungen nach 

Evangelien und die Apottelgefchiclite. Wahrfthein- Norry u. a. Atn Ende ift eine Ünterfuchong über 

lieh wird es mehr Schwierigkeit habe« , . auch die OpAir. Diefcr acht hebräifche , nicht nrabifche Nam« 

Briefe in äbuiichen Scholien Vers fiir Vers zu erläu- (ein so«» hiphelicumt das Rtiehmaelim bedeutend) 

tem. Der verdorbene Prediger Haiin zu Echterdin- wurde, nach der alten Gewohnheit der Seefahrer, von 

?en im Wirtembergifclien, bat einft das ganze neue den dia SchißTahrt verfuchenden Hebräern unter S^- 

'eilament »ach Luther*« Ueberfetzung fo abdrucken lomo und JoCajihitt dem Lande gegeben, das Hir lie 

lalTea, dafs et durch kurze, dbcrajl parentbetifch ein- reichmaehtnd war, ohne RücJülcht, wie es den Eiiibiii- 

cerfickte und zum ungehinderten Fortlefcn eingeparkte laifchen heifse und wie weit es ijach feiner Verfar- 

EililEirungen alles noch feinem, damals noch mehr, fung zufaminen gehöre oder nicht. Es ift daher nicht 

ali fpätcrhin, opokalyptircb myfiifchenSinn verdeut- zu fadem, dafs man diefen Namen ii^endwo ßnde; 

Uchte, Jene Form wüi-de beym ganzen N. T- für fondem die Frage ift diefe: WelcfaesLand bcfudi- 

den Gebrauch der Menge, welche nicht gerne in ten die hebrgifcken Schiffe als reichmachend f und 

zwey Bücher nebeneinander fieht, fondem iingcftört hierauf antwortet S. 437 Hr. B. nach des Rec. Einficht 

fbrtlefcn will, noch anwendbarer feyn und, in einem das WahrfchebUichfte : dafs jenes Uferland in Süd- 

mehrlesbtren Druckausgeführtnach derScIirlfüvenikt' afrika und zwar an deflen Oßfcite gt:]egen habe. 

sifs und Popularität des Vfs. wenig mehr zu wi1u~ Hier finden fich die Arten von RcichtbSmeni, welche 

fchen übrig lafTen. Denn fiber einige einzelne Erklä- die Hebräer zurückbrachten und hier, fetzt Rec. htit- 

rnngea von ihm abzuweichen, wird freylioh jeder zu, waren arabifche Colonien, bey denen, verinnTO' 

Forfcher eigenen Anlafs ßnden. Der Zweck des der Verwandtfchaf^ der Sprachen, Phönizier und li<.>- 

Ganzen aber, den feine Arbeit gut erreichen kann,, bräer oluie alUugrofse Schtvlerigkeiten, welche ein 

fchUetst ein folches Kritiliren sus. — S. 3 auf der folcber erfter Vcrfuch nicht zu iberwinden vermocht 

tettteoSeite JftflattNerdo^/riiezulefen: Süäwtfifeüe. hätte, Eingang finden konnten. — Das voUfländige 

Btgifler erhöbt die Rreucbbarkeit des Handbuchs gar 

' Ekfort, b. Keyfer : Handbuch der biblifckem Litera- telu. Mächte doch kein Gelelnter irgend ein Buch,. 

t»r, enthaltend i) bibiifche Archäologie, 3) Geo- welches zum Kachfchlagen beftimmt feyn kann, ohne 

graphie, 3) Chronologie, 4) Genealogie,- 5) Ge- diefe allen feinen Micbrüdem fo viele zeitgewinnende 

fcbicbte, 6) Naturlehre und Naturgcfchicbte, Ausßattung ausgeben lafTen. — Wir wünfchen fehr, 

7) Mythologie und Götzengefchirbte, g) Alter- dafs keines der in der Vorrede bemerkten Hindernifle 

thümer, p) Kunllgcfcbichte, lo) Nachrichten Von den rühiolichen FIcifs des Vfs, Je wieder an der bat- 

den biblifchen Schriftflellern . von ^ok. ^aack. digen Forifetzang feiner nützlichen Arbeit ftireumt^e. 
Beilermann, nrd. Prof. d. Theologie. — Vierter 

TheiU Befchhtfi der bibl. Geographit, AfriXa, tjun ncnntri* 

Hehf dM fcg>J8„ iib^ üiS, ,4 ■n-ik. .799. PHILOSOPHIE. 

bf^thu. i«,A ein folehe, .^udofmcha *r*;;' D^^mÄ» Ä^jZ'ÄS'lj 

ftmdb^ch <fcr UblirchnHltfmiir«Lfai.fai iA erlind- '"'" "S^irä ^ •«« g/ta WahrhiM, in 

Gefchicht. und Relirioiisbudll lu beRjtdem, war ^;„?- «"/""««'T' "^ ^f: ?'• »■ ™- ^^ 

Wühlende Fleih. mit welchem der ¥£ nn„ L jten, •7» '"' "' ^^- «'S- <- R*!) 

Jten und 4ten Theil delTelben die im Alten und Neuen Rec. bat die erfte Ausgabe von diefem Werke nicht 

Tellnment vorkommenden geographifchen Notizen ^urHand, um fie mit diefer zwey ten vergleichen zd 

durch Verglcichung unter ficb und luit andern Quel- können; er findet aber um fo weniger Urfache, tn- 

ren der alten Geographie erläutert hat, macht diefe dieVerficherangdesVfsH dafs fie fiark vermehrt wor- 

Arbeit über die gefammte bibiifche Geographie un- deki, ein Mifstraneii zu fetzen , als er dte neueften 

Arettig zu einer der brauchbarften in dicfeui Fach. Schriften Kant's benutzt findet. Die Hituptlatze der 

In die Bibliothek angehender Schriftforfeber •■%•- Kritik der reinen und praktifchen Vernunft, find in 

nommen, wird fie die Uefoerficht der wabrfcheiuJich- der Tbat fafslich vorgetragen worden. Mit Recht 

wSU 



ri9 



A. L. Z. MÄRZ 1800. 



wäiilrc 4fit Vf. daza die analytifche Methode, die 
auch Kpnt felbft mit Vortheil gebraucht hat. Die Uit- 
Mrfuchung der'Fragen: was kann derMenfeh wilTcnt 
was if)ll er thun? was darf erhoffen? macht alfo den 
Inhalt des Buches aus. Es war übrigens keine leichte 
Aufgabe, die Rerulcate diefer Forfthungen für Un- 
ciugcweihete fo z» bearbeiten, dafs fie theils ihr I|i- 
tcrelTo behalten, theils nicht als Machcfprtichc ehics 
Phllofophen erfcheinen. Beides hat der Vf. fehr gut 
geleiftet. Er zeigt nicht nur in der Einleitung, wo 
er auch von rfem eigcnthitmücben Charakter derKan- 
tlfcben Pktlofophie auf-eine populäre Weiie handeltt 



' 720. 

die Wichtigkeit*^ctier drcy Aufgaben, welche lils das 
Ziel der Wifsbcgierde jcdos rfftnüilfiigen Wefena 
anzufeheu find, fondem unterhält auch durch die 
Ausführung die Wifshegietde durch''Vermeidung zw 
vieler Tcririinetogieen, durch deutlicheKntwickelunj>^ . 
der Begriffe, durch paffende ErläuteruHgen und durclx 
• iiieo pliincn, reinen eher fchiimcklofcn. Vortrag, £s 
iü dem Zweck diefer Schrift ganz angeotefTen , dofs 
alhis Polemifche vermieden ift; weder Einwürfe 
noch Widerlegungen derfe!b«n, ßnden eine Stelle, 
BcfTer war es, dals der Vf. gleich in der Datftellans 
allen AlifsreriiändniiTen votzubeugen fuchte. 



KLEINE SCHRIFTEK. 



„„ .;iAHIlTnriT. Z.eipz!g ! Seahiai Udlciarum cri- 

mlmilium a.-f Legem Curollnam pcenaletn ilefrripti. DifTecULia 
miam Triict. Henrico UlUmnero drfeiidct Jimeflus Dlümtier. 
1700. So S. 4. . " UiC» dicfc rirhduluire gelelitte DiOeruiion 
iiK-ht mic der bEkaaiiien B^amtHeriJchcn Abhandlung (de fco- 
hliiiiweM aeiri ei rccetiiiorif, in liranmerianH td. Oc. Beuer 
AV. Ji.) nicht <larP in Pirillel« ([tftcllt waraen, «eiBt fclion der 
Titnl dcrfolbei». - Bie hat cißieBdtch nur die ScltöppcB der Carolina 
zaihwm Gcfienftande, während Orummcr die KiitllebuiiB und 
Veränderung diefer in der tjefcinchiedts dentfclicn Jultiiwc- 
fens fo merkwi\rJn!Cii Ferfonen , crriiiJt. Gic;chwoLl ift dia 
Kciiiinlfj der Schippen der Cirolint nicht leicht ohne di« 
Eiiifichi in ihren fvilliercn Zullind möglich. Ef lerfillt dahct 
«udi di« pc'ciiwiirtiee AbhanÜlnng in zwey Kapitel. Cap. I. 
dt ScakiBorum eonJiHait» utile legem Card. rnm. latnm. Der 

' Vf Bitbt hier nur fo viel, als xur ErliutcirunK der C. C. C. 
diiiu ly.iA frlinpfmisrchliflfslich auc den olteOen Gtttizeu d«r 
dfulfL-';«!! Viil~erfcbaftcii und aus dun nechtBCnnmlBimeii de«, 
MiSlclalters, dj, wie er fehr richUg btmcrkt, die anecblichen 
J>atA aus den friiheru Zeilen zu fchwankejid und uiigewifü 
find. IiJ einer Note zu dem }: 1. btmerkt er, äaCt m der bc- 
luniitcii äiulle ins Tuiilut: C e nie ni fin^uUt ex plebe romi- 

- trti foniitiina fimnl et aartoriiiit, luljunf, nicht von SthBpftn 
ftiii Bcdi! fey ui^d nimmt die ümpm'fdie EinendatJDn iObJer' 
»atioHTi 1-er' et aat. Geriaan. et llomita. p. ^lo) an, nach wtl- . 
eher ftaic Oaltiii. C«nt««l« lu kCvn ilL Diefe Kmendjiion ' 
»isdc freylich unter allen andern, den Ifcichteßen und «rnuIl^ 
llafteii Sinn ; nur fdicint uns da« ex plebe uoeäi «ini« Schwie^- 

' riclicU Ml haben. — Der Vf. lianduh luerft von dein Swiid 
fl«rältellen Schoppen, dajin voa ihren ßefct7.1ichiiothvrendi3eB 
EigCBfchafteu, von ihrer Anzahl, ihrer WaU.ihranAmtspöich- 
Mn ihrem £inkoinnie» und von den Strafen derfciben. £• 
hitM diefcfl aber, wie un« fcheinl, nicht nur känet, fondem 
auch lehrrcidicr abgehandelt werden -können , wenn der Vf. 
feixe M.iterialicn mehr verarbeitet hätte.' Statt deflfen ex cer- 
nin er »nmer «usfiUirlidi die atif jeden Gefcnftand Ceh hezie- 
lieu'^en Su-llen auj den altcnen Gcfetien und äe». RecbtsGimni- 
. ian^a drs Wilielaiwrs, und ruiht dieCe unter den ai,)FCßebc- 
Tien Uubrikcii iif'jen einander, Guwif* wurde e» auih fehr 
m'itrlich gewclou füvn. wenn un» iiicr der 'V f. die aus der da- 
lAaliFon Stoatsi-erfaffunti und dem Charatrcr der Mation her- 
vorrL-hendcii Griinde der Elitüchiiilg folchur GenehisheyCtier 
Äir.'cftellt und entirickeli hüile. — Cflp. H- De /cabinis indic. 
crii:ü». ad Leg. Caral. accommodate dicül. — Mit Tielem 
rk-if» ift hier allts in dera-ib^ii Ordnung . wie in Äemvor- 
kcrcehendaH KapiMliuianjmviiai: Hellt, w*s uch ui der Caro- 



litin über die Schö)<pM] findet. Am auffGhrlichnen ift der Tf. 
in der UirlbEllnni; ihrar Amtlverbindlidikeiten. Die Carolina 
fodett ausdrücklich ihre Gegenwart i) bey der Anwendung dee 
Tortur, fowolil in den diefelbo vorbereitenden, alt ihr liach- 
.folgenden geriditliehcn Ilandlunften. 1) Sie miltfen die I£ea- 
gen abboren, w«Iiho« di;r Vf. fehr richtig aus dem urt. ^i 
£oigt. Die Darnberfifclie und Brasdeiiiurg. H. ß. O. weiche*, 
fo wie die beiden Projcctc hierin von der C, C. C. aU Dec ^ 

Grund diefer Abweichung fcheiiit uns aber n cht fowohl in ^ 

dem giSfaern Zutrauen z\t liegen, welches die \Sf. der C,'. p. C. ' 

in die Schöppek ihrer Zftit fettten , wie Hr. !>. «ngiebt, ita 
vielmehr dann , dafs Ge diu WeidÜuftigbeit und'dcu zu gn>- 
faen Auff«hub der Sachu ^fürchteten, wenu fie das Zeugen- 
verhör in jedem Fall an ein höheres Gericht vcrweifen woll- 
ten. Für den Fall der Unianglichkeit der.Schöppen hatten fia 
fchon durch die urt. 71 und 73, hinlinglich getirgr. 3} Sh' 
beßiiumeii die in de«) Crimiiialprocefs verkoinmeMcn Cautio» 
Iinn. Mit Grund erklärt Cch Hr. ü, gegen die i-VaUhifciu 
ErfclSvnng de» an, i}, wciclier fi'mroJ. in ;ei-*ioaew C C C. , 

inimmt, die ISiir^fihiift für den 
... . _ . tikOl VOM vier Gerirhtifcköpf 
Wo/l/i fiihrt für feino Meynung gar kciMcfl Sriuid an, 1 
(owohl die Natur d<!r Sache, als auch die deutliche ErlUaruny 
Aas unmittelbar vorhcrgebendcn art.ii. zeigen unwiderfp rech- 
lich . dafi die Worte : ,,f'>ll dar anklSper — nach — erVant- 
,,ntifs des richters, fampt vier goricbtspcrfonen , oder Cehöp- 
„ffen, nach nouurffl verpürcen,'" nichts weiter hei fse n - kön- 
nen, alsj der Ankläger foll (ich nach Erkeniitnifs de« Richters 
und vier Schoppen verbürgen. 4) Sie bciUmmen die Gericht»- 
koltcn , 5) liiid bey der Aufzeichnimg der fiiiter des niiehti- 
(cn Kegcnwärtig, fl) unterfucheii, ob der Aukläiier gehörig fei- 
nen Beweis geführt habe. 7J Sie ciiliTeii bey der Befichiiguns 
des Leichnams gegenwürtig feyn. 8) Sie muffen den Pärtheyaw 
ilire Ret^tc und Terbindlichkeitsn nach der Carolina, auf ihc 
Verlangen bekannt macheii und muffen endlich g) das Unheil 
finden nnd abfaffeii. Ihr VeihäUnifs «u dem Richter ift, wt« 
Hr. It. riehtii; bemerkt, nach ^er C. C. C. nicht ganz fo , wie 
ehem^s. Wahrend de ehemals unablüingis von dem Richte» 
bloE.auf dcffcn Befragen das Unheil f.tnden, welches jener 
fchlccbtcrdiiigs anerkenRen wufste,-fo ift nach der C. C, C. 
das rinden des Urtbels ein dem Richter und der.Urtheilcr 
gPineinfehaftUches Gtfcbilft, welches fich ronüglich aus dein 
art. gl, ergiebt. Noch verbreitet Geh der Vf. hier über dia 
VerfenduAg der Acten und dss Recht der Partheycn, Gell 
einen' Schoppen zum Advocaten zu erwählen, wdcliet er Cefar 
gut aus den iüt«rn Gewobnbcitea. eslütitert. 



™b,*^jOOglC 



ftumcTO 91. 



ALLGEMEINE LITERATUR. ZEITUNG 

-^ r ' , i" ,_ — 



SlATüRGESCUteRTS. 

DÖ35F.i.&nnF> In der DSnzerichfn Bnebh. : Der 9't- 
feUfchaft tiatwfo^SchetiUn freitnie WtßphaMs 
*t«ie Scht-ifttn. Ssfttr Band. 1798- iTiJ'S- ;4- ' 



Bie Cefellfcliaft' naturforfiAena^r Fi-eüiide Weft- 
ptalens hat , wie aus der Unterrchrift ' der Yöi- 
rede und der Gefctze prbellet, jhren Sftz'zu B^ck- 
häufen teyUnna. in derGraffchafl Mark- Sie beftcht 
nach JS- »Hl- tl^r pefetze : ,^U9 einem DirCCtor" (Hrt. 
Kriegs-, l)omänrti- vhd Fdrftrath Jffeyo^ ,veiiiffltaSe- 
„cretär und einem Regiftrator," wahrfcbeinlich auch 
aus Mitgliedern, ^enn &.J/1. wird angegeben, wie 
diefe gewühlt werden roileh; und jene drey wählen 
j^iutp, engerp. Au.f fchnfc , der die drucifahigenSdaTif- 
ten ausfeilt iiijd herausgiebt. Der Sciftungstag Kfst 
£cb i'phwer ausmitCeln, denn die Gefetze find „den 
.^l9.M>yf7b$,|;(Iie SiiQu^igsrede im Anfang „(797." 
«m£nde „oen ifj. Jeiiner 1796" und eirte andere am 
erfit;» Tftge der ßefel^cluft gehaltene Rede „den aS' 
J«uiier''4797" dwirt. 

Die mebreften Au/nttze , deren in allen tf find, 
find von dem Hn. Dir»tor; nämlich: t) Attgtmeine 
BttTachtv.v^ HbtT die t^aturwi^enfchaft.- 3) Gefetxt 
■der natwforfdiendtn Gefeafcknft U'eßpHttleni. 3) Äj/- 
tnet- -viU EitÜaduÜ^srede. 4) Btiitrrig über die gt- 
:HfchaßtiCiie Verh'iniiüng tiaiurforfchindtr Freitside, 
(j am crßen Tage der natmfo'^Jshendtn titfeUfchaft 
Wefiphateni (wir hallen dies wörtlich abgeffhrieken). 
5} Üeber das Einwtiehen da £aamens mit Miß-, Afch- 
ttnd Kalku/aß'er. „Man nimmt ntfmlieh zu ijSchefTel 
„Koni Bertiner Jliiaafses eine halbe Tonne Mtäjauche, 
„einen Scheffel Holrafche, drey Metze^i ungelöfch- 
„ten Kalk , fo wie ih Ernungelung dciTvlben s^löfch- 

- j,ten in einer dopptlten Quantität, und wenn es zu 
„haben iil f Pfund Alaun oder | Pfund Salpeter. 
„Hiervon wird zuförderft der Kalk in der Aliß^auche 
„gelöfcht, und die JatKhe oder Düngeriake umge- 
„räbrt , fodann wird die Afche mit dem Alaun zer- 

. „ftofseii faineingethan , auch w«bl eine UandvoU Kü> 
„chemfalz hinzugewtirfen , und die Lake wird wie- 
derum gut umgerührt i Üerauf läfat man du Lake« 
,r*enn ec immer mvgHch ift, 34'Smnden ftehn. fo- 
^dann obige isfich^l damit anfpnengett. .einlBfe- 

--„margnt umTdiippenv und- sachVerifluf vott'UStuti- 
„den ausfaen." Bey trockenem Boden und' Witte- 
rung fotl die Hälfte des Samens 3 bis 3^ Zoll rief un- 

' ^rgepftOgf, die anders Hälfte- abeit ebemid%efiet 
■ud uniergtteg^et treriün. Rec. fieht aiiht -cio, 
ä.L.Z. J8Q0. £i^»rBaiiil. 



» 



Warunt m^n nldit mit dem ganzen auf gleiche 'Vfelfe 
verfahfen foll. Bey nafTeot Boden and Wetter wifd 
alliis ^eigget. Der Vf. will auf einem ungedün^ten 
.AcI^eE, der mit dem fo eingeweichten Korn beHfet 
war, welttefferts Korti ^rhdhen habevi , als von ge. 
jiffingten AecRefta , die mit urigfcweichten Saiten be- 
^(ifllf Wareh.' ^ Zain^ihwfeidien des Weizens -feVljmgt 
'er, dafs man ztir. obigen Mifcbung j Pfimd'ICreTde 
(das ift Ja aber Kolberde , die fchon in weit gröfserer 
.Menge darin ift), J Pfund FederweHs (alfo poch eih 
JBifschen Kalker^e. und Vitriolfdare mehr als fcboH 
' darin' ift, w*nn itia^i Alaun zugefetzt hat) und ;Pfuji\i 
^Sallniäk hinzuthue., I/S) Vebtr die Bnißekvrl&, IM- 
duig und Witdfrepie^erung' der Stein- 1 ~Erd- uid 
Eri&otzkohletig^iirge', etne phyßtuäifeh - clitmifcke TheO' 
'Tä-d^fdiin. -7) Vo* difr Okerfiache. des IftUkörmers 
undßiintn Verind/rungai. 13) Unvargreifiiche Beami- 
vrartmng dir wicktigOt Frag* zum niliem Nackdenlu* 
der Herren Naturforfcher : In »ekhen der bekannten 
'Haufttkeiie Jünes Gewaekjts, Rinde, Holt ^»d ßlari, 
'ßeigt dir Saft t» den GiJi/äcttfen anfwätts? Geht er 
■•in der RiiU«. witder almgrtl nack der Wurzel zu, nnd 
bis (* diefe^f »ni wcHi» dießes iß, durch weiche Wt- 
ge gelangt er inis de» mnem T/ieilen in die Rinde? 
i^)EetraebtKngeu dat Steinreich oder die Foffilien ht- 
treffend. Alle diefe Abhaiidlunf;:en iind mit Aasnah- 
■ me der vielleicht richtigen Beobachtung in der fän£- 
tcn, die wir rnkgetheilt babeo. .voll falfcfaer imd 
nnverdanter Sätze. Zur Rechtibttiffune onfera ür- 
th'eils mögen fblgwide iwey Stellen diinen. Giei^ 
der Anfang von Nr. i. ,.Es iü aus dem Ürfprunge 
üdes Worts Natur eine bereits bekannte Sache, d^fs. 
„es fo yifil anzeigt, was ohne der Menfchen Zutbüi 
„auf und in unfern Weltkörper von.felbQ vorgeht* 
„daher die Natorkenntnifa al» eint Wifienfchaft der 
„GrfchÄfte.zur «wigen firbaltüng ihrer felbft botroch- 
„tet werden kann. Diefe Wiflfenfchaft von derKenib- 
jjiifs der EinHchCung Jer öefchafte" (ift dies WoJl 
vielleichtr hier and vorher ein Drucltfehler, und fall 
Gefchbpfe heifsen?) «,zur fiefurderung - ihrer Erhai- 
„tungsabfichten ift die nähere Kenntnifs der Beftand- 
,,thei!e ihrer Natorreidie,. die Verbtndung< und ün- 
„tethalHiHg- derf«16en, und dioEdienntnifs der R«- 
^,geln , wofnach di^ Mittel eine Abftcfat za ec Gnde* 
„auszufaUen und izur wtrklicfaen AusfuhMing dir 
„Abficht rowohi die 8«g«ln.aU auch die Mittel arizft-^ 
„wenden fnchen." Von Nr. 6. die Schlufsfulg« : 
j,pa nach obigen (näm!kh durch ;die Ausdänftung 
„des Meeres) die ■'Erden, Saize omd Oele in Ewir- 
y,keit fort «as dem DahflkieiEe von den höchften Ber- 
■yige»,- de>Bflfliea , ¥i^iemmdttli»iem , zugeCUirt 
Yyyy wer- 



iTwerde«; Ib %vir(l *s auch. KcTo weiterer Zwfttrer "eriT?fich"lR*(re. ' "Rcc "behandeJr fie bisher wie eine 

V^n/i«iiiArUuBlerun.a:%urGebia'u«h der ren«nJJi£- llyftJlEl»!. . i' :',..." \ ■ ^ _ 

„für die Mcnfchen aus dm Gebirgen frebrncht »or- " 

r4en, nach 'vitleii JabfhunaerTiJir infr TTTriCT •itKrhr- " Wte-»ie»-»eifer , «di«^ .»üteUelier wäre es ge- 
„oder weniger gute» Kohle wiedfi qugemiU:-- w,er- yreten, wciro Hr. M. feine Bcobachmng fiber das 
.den foUtcn" c. f. w. .. ^ . . i • -.■< -■ . .■• £inveiHie'n' des Samens benachbarten Landlcuren 

i. - T . ,.-„.„ - - - 7.um Verfucb oder zur wirklichen YerbefTening mtt- 

Nicht beffor fiuiTiT) igyrTuorriifiHl »''1™?«^«^ glScüt .'mJ" we'HircF'a.inirTnira wiederhol» Er- 
.«»■dl* l^Ktw. Jer ^i£f ^ Äuürti. .wid,.nHnf{fjfu'iit fahrangcn »tm <l«n Nuf^en «t«iff-ib,eii fich fihcizcattt 
,Mi Bcatg «w/ vir/cÄ««/«»« ir./«i/c/wj>r« HO« 5. P. T. h^^e ^ ^^ j^it prunKrofrii Wortrn in ircend ciiicm 
,iiul dem Mona : .Jlabe i;cb UHrcthi, fo bcMeif;et ,|s ia„dwircWckafrÜcheii JourH»,V dem Publicmn müge- 
.jair, habe ich recht, fo fclicliet iiitht." Eec wjll jj^^jj^ „„j die H;». 11 und TÜrft iure AbbandfcinRcn 
jRatt dc^Bewejfcs unr f^ffendc Stelle» au^hebeil; durch •iwyoUiBJfhrin; geipfOuiüizigfie>nacIit iraüen, 
.J)L:rgflnzeMiiielpiwctuttCer.MErd.e ades twf^cUn als'aafs jttzt oniet dem'a»rpructsvoneri"i7tcl vo« 
„ihm )iiid derKruÄe der PeniAepö, i^. jiU hcft^ ßcbfift«» cuifr ii»turfQr£d)cnden.,6£feUfehaft (fi<« 



.'..brenweBdes Feucraae«».' , Üies 'bfvrt-ljei}, die jvieleh 

„V'ulcanis' der Erdperititerie' mt altpn SeJten der Ku- 

^gei." — ,jiat Diiuftkrcis der Erde bsfiBiniex glei- 

„chen Abflond vom Mittelpiinct" — ' „Holz ift bcy 

„TÖBigerWiodflUle nur «Jurph lieh Ii;Ibft zu bewegsrt, 

«AÜmlicb durefa .den Sivfs des St^erruder» ,' odf r 
.„des Körpers d'e»rjidenidrn'Scbiiri-is" (dip alfonacfc 
'destfii.t". Meinung das HoU felWiÜtid). '. 

4 ' UnsUtct^ tMffef ßml liifl tbrt^^n AMnnfthmfe» 

in diefem Bande. ^). Uon der B^fchagenknt der Luft 
'•» Btzieltang avf die ^tufehUdu Qtjntuthnt. p)D»s 
.JogtWiWiUe Verfiktn der Schwängern, beide von deai 
.Hn. Confil>orralrath ulid Supcrintend. U., wie, mcb 

15) Usher die Rechte der TkUrv, u«d lö) rfn i«JaAr 
.jiraftjetbfi Unreeht lutd Sünde», wenn- akeh ieiwfhr»- 

femder Qoti d» warg , beide ron iln. jHb-A. in Elaibi;- 
-Juufea. Dief« AnfTarze würde» in einer Unterhäi' 
- tHOgsfchrifc eiiw niitzltcbe Lectärc gewähren. Die 

vcn dem erfisn bcrrahrenden : kv) Eitrige l^grßhläge 

au neue» Aufgaben for die NaturforJtAtr, von densn 

die rrfte „worin befteht aigetit^bdie SchtvetrktaA 

,^«» Erde?" wohl »Is^berei»» längÄ heantwirtet im- 
igefeUn werden kann, and dis'nweytei „Wie Itffen 

^ficb die reifebiedenen BIMungsarten orgaAiFcber 

„Körper erklären?" wahrfcbeinlich um- einige huö- 
.^crt Jftbre .zu frOb kemint , niid .ii) GniRätrgia^ zur 
. tfiitenaigjkhTe verrMbeR- einen denkcMdon Manu. 
-Hr. Tirk b« n»ch la) «inen VorJtMag gslbim., wie 
. ' mmfeimsr etüdie SlitudM: hrtittn ehtntn Geigend gej*«- 

da rtima hrunnenma^' 'ta mrfchaffr» fnj. £r ver- 
tagt man folle einen verbohlten Stolleu bis aaf Fe;!- 
^feti oder andere harte Stetnmaflen treibe», and in 

«tiefen bohren, bi» man W«fI«F erhielte. Seilen ift 

^ies Varfabren nöthtg , nad in manchen Gegenden 

wüi^ man bis aw einer imfebnlicben Tiefe des 

Schade trribenr <■>& bis ^auf FeUen.». kommen. 

Kur i», «M »an fonft kein triidchaie» .WaOer habe» 

ksimffcsim dies VerfidKen von Nntcenfern. End- „ __ 

• liefe fantaisch Hr. JAmUco «nlBbeln im Meiibafchen Theil, welcher nur eine gatn km^ Anführung der 
.17) die fwAJta eoednea kwz bercfarieben, ihren Ai>- Refidcatr dt>r ScbUcbt«^ ua4 der eiagemMuneacn 

Iwu nacbMilleni ang^ebe», nnd crxahk, dft£s c> Gfi PÜrlse' eWhäb^ . 

nicht im Treibhanfe r Amdeia imtljohbeMc «ndvoUK -: ... 

IbKks an in cuiem • oSEniea l^mpcl erzogen bab^, - Hacfa dieftM angemeioen Bemerlnngen woTlM 
. ^_ .^^.. r..^...^..^^^ {.jüMfct ja dcrToJfc z)i ,Vk». vm dkLefcinit der ficichMtigkeit des Wer^ 

\ k«knst 



(fiefJi 
.dazu neutr, phiie dafs, ro'viclKcc. :hat erfahren kün- 
_neii, ältere Schntten dctfelbcn Gcrelli*efiaft vorhandci» 
find) ei» ein Alpbiibrt flarltcs Buch gedryckt, WO\-ab 
eis 'grofser Tb>iil ganz , unbraachKnr ift, unddas 
'JibifiCe für dert Naturfctrfchfit wenij titerdß hat. ■ " 

'"■','■'"."'.''■ ff£'5tfirjci;Ti;; -.,. ,:"■-.. 

Paris, b. Lareaux u. M«utardier; -Lfj AmattT i» 

Ic R«pfi(tiqiieFraN;3iJe dtpws VetabUßmeni de Im 

' conßitufion d* fo» trdis: pcaienairt lies- anriMfs 

eiWles, poliliqueSf.niiiriaitts, inarftihies . taio- 

»[ales^ cbnunerciales , litteraitts', des Scienees« 

"de'i Arfs"etc. avcc lüs ■Mettioires, Note». Meffj- 

ees, Difconrs, DircufTLunsrLettre»^ RapfMAtv, 

' ' f roclsmaiions , Traut? de Pat:c et de Commerce; 

Dißerntion« . Notices, Analyfes, Extnits, Cü- 

tiques, Tables, Tableaux etc. propres ä faire 

connoitre cbaifue obiei ä,food et ä te prefencer 

.., fous toua fcs.points tie vnS, An IV. Tomd. 

5TO S. T. H. 474 S, ■ T: IlL ä75 S. : T.IV. 409 S. 

T-,V.469S. .T. Vi.. 478S.gr. 8- ; 

Eine un^mem nSKlfcb« Sammtnmr der wicht%- 

; Ben MarcHaliet» a»r Gefcbicbte der franzd*ifchen Re- 

' publik. (Vi-Wiirünfchaften undKünile )aFraiiki;eie)i* 

■ während «tes erJtcn Jabces der Dtrcctorta Ire gier Rtig 

nach Einführim^ der zuletzt beßandeneiiCoDlUtutioi). ' 

Zwer-darrman in dem politifchen TheiL keine Ent- 

wickeluiig der Triebfedern luid des innern Zut^uD- 

«enhangs der Begebenheiten erwarten, f« wenjg- 

wie in der Ct^fdikbre «ler Sitten und Winüenfchaiten 

tief eindFtngcnde Beobaclitun^en : allein fchon die 

"Zufammendfllung der blofsen ThatÜachen, welche 

- da , w» fto heh auf bffeßtjiche Autwität beziehetir 

•ncbnnmer mautbcntifcher Fon» vorgetr^en Sn^r 

■Htft 4ein Liebliaber derGeftfeicfate {ehr willkooiiaeik 

feyn. Am Mtvoßkommei^len ift der militärifcbe 



-7« 



. Ko. ^- MÄ^ t^ot. 



■m 



Iwkantrt ZI madint, den&n&alt jtdes Bandes etwas 
genauer angeben, da-Au&z%e bey Schriften 4.itStt 
Alt sberbaupt ni«^ zwee-lxnlärsrg nnd. 

B.I. K*c« prelifuinaires. Coochet Bericht über 
die Lage der Republik am 36- V<^iKlemiBire, und Bar- 
13) und Cheniers. Bericht äbec di« Lage am sg. Veiv 
jidcniiaire (jenen bek^nnteq Tagen,: an, welchen die 
i^ngeblichfi Ver^ebwö^ung ^gcn.dte ReptibUk X^urz 
. Tor Einführung der neuen ConQriutiott Mes dritten 

- Jeihrs HBierdt^ckt ward, -wobey Eunsßarte üch au- 
.. erft.bob). Die Conftitution, nebft den £ch darauf 

- beziejttcndcn orgsnlftrenden Gefetzen. Kurzer Abrif 5 
. der- Kricgsthaien der FraaÄofen va» 3. Sept. 1793 

bis ?iim aS- October 1793. Fried easfehtüfTe siil Spa- 
nien* ätfi Tcreinüten Niederltindeo, Preu&en und 
■Tolcäns. Fmnzöufche Minift^ undConfuU ia frem- 
den Ländern, undMinider und Canruls auswürtlger 
Staaten in Franlrcich. Gcfetze ilbrr die neuen IV|aa- 
. Ise und Gcwictue. Gxiingueue Analylb aQcr bcy fiaa 

ge fetz geben den VerrainiaTuni^en feit de« AiiTsni; der 
.evolutiDn liber den Öß't.'ütlichen Uaterricbt iiberg'e- 
benen Memoiren (ein fehr intereffanter AufTatz) Jfi- 
MoUr poUtJßtui et Ctrtiej S. 33g.-r:5pJ. eine^kurze 
cbronel«gnche' Darftellung der wichtigäen m den 
Sitzungen der gefctzgebendeu Verrainmlunp vorge* 
komnaenen Sachen and auswürti^n-VeahaiidliHis^nk 

B.II> Amates militures , txarittm» et coloniaUs. 
JSnnaXis-i^tteriirei des Sciences et iei ans. S.67. Ver- 
. f^iede^e Vorfalle, der Zeitfolge nach, aus funzöfl' 

- fchen JöumaTen-- mit Anführung der Quellen. Atuc- 
' Ä#« rt/aifjdiverj. S. 1371 ^nesdüttsniilitairts.&.isS- 

Traits de ävisrae, gnetoßti, bienfaifance , hamanite 
£■174. otle aus dein Lauie des oben genannten Jahrs. 
Dann folgt S. 197. das Kegillcr aller in dem buUeiin 

■ tUi loix ' (tine omcielle Sammlung, irelcbe von der 
Regierung Ihren diplomatirchen Agönten zuifefandt 

. wird) aufgenoRfmenen GefetK und BcfchlÜfTe dts 
vcIIziehendenBirecterii. S- 333. Tabellen über das 
Steigen und Fallen d«r Affignste und des Wechfcl- 
ceurfes. S. 2g6. Notiz der AusficIFungeB iraSaal des 
MufeuKs. S. 364. Schriften, welche in Frankreich 
im Laufe des vierfen Jabcs erfchiencn JInd (eine bto- 
fse wiffenfchaftliche Noinenclatur. in Hlj^abetifcbber 
l>ntererdnung). S- 307- Scbrificn in fremden Spra- 

" chen, die Tn Frankreich angezeigt find. S- 43z u.£. 
Verzeidinifs der aufgeführten TheaterMcke, der ge- 
druckten Mufikalkn, der geographifchen und aßto- 
B«mifcfae]t Karten und der KupferiHcbe. Zul«tzt die 
täglichen TVetlerbeobachtimgen anf dem Obfenratorio 
Xm faria tter den Stand des Thennometeis , des Bj- 
ntmetcrs,. die Winde and Veränderungen der At- 

' snefpbttre, nebA einer Tabelle fiber das Refultat 
cler zu Honrawrency vsu Cotte BifgefteHten Beob- 
'achtungea- 

B.IIF. Püaspo^fuet, Beybgcn ra (fem erf^ 
JB^ande. Der «rft« Abfchnitt enthält 60 StScke,' die 
tcb auf die Verhandlungen der NbtloiialverfaBuahinf 
feAzieheni Bkbt blefi anf die ioa*m GefcbäAcy fgn» 



'dem'ahch aaf aaswürtigf-^sel^cnheken. ä. ^bfcÜRv 
Friedens- und Bunds rerträge. 3. Stantswirthfchaft, - 
Intereffante Berichte aber die Finanzen. I>ann eini- 
ge ftatiftifche NtHi^en. Die Volksmenge von Frank- 
reich betragt noch' einer autlientiTcfteh -Berecbnunf 
i6-54i.^iS Menfqh^n i» de*, 88 DeHarteru,e(its , und 
■'flt977.Sgi in den Ni^dtrhindeu und Lütticb, zufam- 
.men alfo in den p/iDeparEements ag>ßi9>^c9> alH> 
doch weniger, als man gew^nlich annimmt. .4.' 
-Verhandlungea der Nation alfede. 5. Vermifchte po- 
^lidfche Stücke: Notiz von Sierra-LeoHa; fibcr dicI.B' 
-ge FraJikreioha ; Nachricht vdn Uii Fayette und fci- 
-nen Unglücktgefahrten ; Parallele der de;itrchen urid' 
Aanxofifchen äoUdiau; Beuerkungen über England, 
■ti; OaHentliche £iiwlchtiui^at vier Auflaize' fibtc 
ZieicbenhieggngstiiSi^ -;' 

B.IV. PiteetNUüaires,JJ(ien derQeHerafc.-äe- 
ne,raIadjui.iAtcu und* Diviiionschefs der verfchiedi- 
nccAruiiie»; I'rocTaraationen , umftiindliche Berlelne 
.und alliiere Nacliri^h'teä , weTche Ach auf die'^At- 
meeif beziehen^ ■ ■ ■ ■• ■ . »i 

B.V, Pieiis LHterairts. i.Abfchn. VerfcKedene- 
K»c4iFtcbten , wekfa« ü^auf-di« Orgaiiifacion der üf- 
fcmlicben Schulen beziehen. 3- Berichte, Nachrich- 
ten und Anzeigen ober das Natioiialinflrtut der Wif- 
'tenKhiftclit aoA Küuftc. 3. Kritik der Kunllwerke» 
welche im Mufeum der Künfte öffentlich ausgeftelfC 
frimlen. ■ 4. Oireirittti?>iit des Mttfenaa der Namr- 
'gcfehrchte. 5. NütionältnMiothekcfti. 6^ Berichte 
wen den freyea Gefellfchaften und dem Lyceum der 
Künde. 7 Nnchrrcfatea über fiegenftände der IiiHb.. 
ftrie, tfet meckanifcbenKmifte, des Handels und d;fr 
Manui'actilren. Am ScblufTc diefes Abfcbnitia findft 
man ein intereflantes alpliabcfifclies Verzeichnifs det 
JUanafactanen in Frankreich, mit BetnerkUngfllter 
Städte, wo fi{b folche befinden, g- Auflatze. ober ^ 
den Zußand der L»ndwirthfrhaft, worunter fi«h 
manche fiatinifehe Nachrichten naszeichnen. Die 
Anzahl! der 'Schafe in. den gS Departement» war 
24.307.728 "Bch «IficieHen, aus allen DiftrieteH ein- 
bezogenen Berichten, Sehr hnereflant find auch die 
alphahetifchcn >^omeucIaturen der Ausdrflekcr de- . 
ren mau fich in rerfchiedenen Departementen! bey 
der Landwirtkichnft bedient. 9. Biegrapfiifche Naclf-' 
richten Y«n merkwürdigen Verßorbenen, befondep» 
Gelehrten: dem General La Ilarpe, Vandermondep 
KayiuU dieSchaufpieleriflDangaviHe, PJngrfr, Flon- 
drin, C]i<iuot-Blervacbe> Lavoi£ec und dem Khb- 
ler Bestaut. 

B. Tl. JTnwf XftrmRTM.' Fortletzaug'. le. A&^ 

fchnitt. Vermilehte Aufliitze ans^ dem Qcbi'et derbi-' 
lerantr, der WiSeafcbaften und Efinfia. Sie betref- 
fen hauptUfeUlch PhyCk «nd N^tur^efchichte. Nr>* 
19. ift eine intereÖinte £rziblung der mertwürd^- 
ften Vorfälle auf der Reife um {.«fnyEaufc wied£r 
aiifznfuchcn vonLakiitardiere. 11. Literarir;:he Nach- 
richten and Kritiken. Aehtzrtin lleceniionen, oder 
Tieltnebr Anzeige» sit Aaszägen, 13, Gedichte 



A. Li. &■ ~iKI.il.A4t IrOWV 



von TerfcBieÄenen Gultimetn, worunwr viel mlt- 
telBiäfsige» ift. 

KINDER5CHRIFT£N. 

■ ■Lzntxo , b. Linlce : Anton , oder der Knatt wirf Ar 

Entdeckt man aach in di«fer Zeichnung, zu wei- 
cher wenigftens die Idee toh EUfe und Robert ent- 
lAnt ward, keine Melßerhand. die ihr GemÖde 
vom Anfenge bis zu Ende, ohne alleh Verftofs g«- 
' ohvfirch«. äfthetifche, inte»e««lle und moi»- 
fifche Voflkommenheit.gläcklich dnrcfciifahrm wiift- 
te .- fö kflnn.doth diefe Schrift lMmer«U ein kleihir 
ReVtrae zurBelehrung und UntarfuüronreinesThelb 
J,r Tugend «ngefeheii -werden. Jß' """ g"f«" 

iSTverlorc« zu haben, dafs der Held diefer Ge- 
.fthifbte in den gelehrten Stand tr.tt. Dafs Anwn s 
S^twr »15 eine^rerachtualswertte Perion «afgeftellt 



wird, dafs AntoA feTbft, als ScitOlec einen sWtfr 
niciu unJtttlidten t aber doch r«-tciuten Umgang mit 
der Schwellet eines fetner Scbnlfreandc enTninnt. 
findet Rec, in einer Kinder- und Jugendfchri/t an- 
fiorsig. Junge Gemätlier k&nnen durch den zuletzt 
errrlthrtten Umfbnd fefar leidit auf den Gedanken' go- 
bracht werden , ■ ab gehSre eine folch'e ft*Qhe L<e.6- 
fchaFt (denn dies 'war es Im Grande d«cb) zu deH 
wefentlicben Erfodenliffen eines Kntben, wie ei 
feyn foil. Das Muller roii SelbAbeherrfchung , das 
Anton bej diefer Gelegenheit giebt, Tb bald Ihm' der 
Rector diefen Umgang unterfagt, dürfte fcbwerlich 
den erftm Eindruck aus ju^ndlichen Herzen n^tiz 
Buslöfchen. Zuweilen ift der Vortrag ziemlicn well:* 
fchweifig und gedehnt. So fiHIt die AbfAiedsefiriBh- 
nung des Vaters von S. 5ifol^..fecb£ebn Völle Seite^. 
Von Sprachfehlern bemerken wir nuf einige. Tb. IL 
S. II. weil er fich daför (davor) flirchtete und S. 66. 
wsblrr. Diefer Ausftellungeu ungeachtet, wird die-, 
' fes Buch doch gebildeten Jünglingen eine lehrreicbe 
und intereffante Leetüre gewähren. ■ 



ELErNE £CHRIFTEN; 



r.^, fcVin Tri.ir iöi» Profrffion , wricliei in«« «weh .*.r.:h 4.. 
ßgt . "L"" J"?^ ". rew«hr wird . dl er kein Wort au« ih- 

!r 'k, .t„I,,,; »"'«r J. " bd.1.™. will. f.na.r„ n« 

^,r S nibl..rji8" ■■"»' bA.n„..Dl..J.. urf ,„,. toA"- 

^,TO,,rÄ.»tS.Ö,.n, .rh.lfen. W.nn d,rlnl,.l,b,lfct 
(l#r iniere.oie.äiuB „b^ffhen wäre, uiid dieBeBbec^tWl' 
p.,a„« u,d le.cbm • YK,1X„ und r.r.islicb Mi. d.« 

InfÄbr; \.S.'Sed.b.y..'Shjed.ldifu„d,„M,2 
Sl„ »at. - a.. sewStolirke vom Jigdje»«!... Pulver u.J 
ir, - il. die J.Jd ei" «iJchuld B. u„d jetunäe. Versiiu- 
Itiet mi« , \T-^ ^„ [jaiur dabey in Gott erbebe ii. f. w. 
V" ?,;,;;;,fi»fS?' "erde" die dreyerky A„t„ de, WM 
Jlf i.,en'"urchÄ'.SeV erf de™ Anita,«!, «i. Iln.den n»l 

„. unb.k...n». S jn .1. &~jb » . j„ ,„^ „„. 

' "tenf'Ädi™^ €■''«■!;■''• **'/;?.*rf.™ 

Steilen e..«ek«n kön..«.. denn .. fthien. unnidsl eb «u %» 

■ .f,rtoÄ«.U«.,6nd.» .ulMinb.... Altan d.e Z.r- 



elt(d«ninf; J«r G«tu«)iswtckteiice tn ]enea 'thieren bciveiB 
ja ihran* fcüwn Gerücll ; . lu gcrchwei^an ; dsfs «s ßlbfl Jafcr 
gitbt, di* ihr« Geruch «orp de (b jeübt hufcen , dafi fle WiM- 
pr«t und iti^Te Ditite, dl« t\a (twÖhn lieber Jaf^iifahafacr 
■m ulcfat riecht, von nviccin n-itierii. Hieriuf aiwa» ron der 
lle^«z«ic. Iai drlun Abfclai, wird crft etwis ron der Ge- 
fchichie der Ji^ aitgefilhrt. AUdann f«l^en 3'ie lagAtVier'« 
und zwar erfUich der Ho/e. Diefa Rubrik. «nthSIt da« Merk- 
«■Ürdi|üc lut der Naturgerchkliie deslla&n ,-wie min «■ Von 
eriMm Minne, der kein Jager und NaiitrfiirrcbeT >-«h Profitf- 
. Tmiii Tevii u-ij], «rwart«B kann. Nur ift«a iiicbt zu rerceiben, 
Ai-h vieles ohne all« Ordiiuiix uiitAr einander geworfen iIL 
So heifsl e9~». B. S- 44-' wo vorher von der Ji^'d des HzAn 
di« Rede ^weren ilt: Ei«) funger n«Ie ift ein gittei xarfet 
£[Teir etc. , und dann folRt wieder : Im Felde Echicrat laan die - 
Ilaren vor dem Hühnerhunde, Hierauf: der vordere TbeJ 
des Ilaren, der eben nicht febr fL-hmackliaft ift, wirdjn ein» 
Brühe gekachc, und das Hinlcrtheil gebraten und mit Speck 
(eikrt. Und hicrMif: der Ilafe flnc gern in einem fir^ben 
a. r. w. Nach dontellkrenfolgnt Vucttt, ßaeki. Reit, Hir/ek 
. nn'^.wiUe/ JrkuNtn. — Vonfagalmilitfrct kommen #rft»'ie- 
derum einige oUjrenienie £<merit<M^M über df* l'aogzeit, dl« 
rcharfe Geticht und Gehör, dtn Strich u. C W. vorj dann fbV 
gen die Jagdvo;el : die Schnepfe. Sur tm Verfolg fiehi wa> 
erft, dar« die W'aldfchnepfs gemeynt tiy. Sie rotl auch , wt« 
hier gerdgt wird, den. Saft und die DiJnfte aus den Sfimpfen 
bagen. Da» Ftldhtthn, die f'f'adiiel , t^rtke, der Kranmfi- 
vegrl — der Ileerd zum KrimmwvQ.teirang wird gar zu fehü- 
lermifsig befdlricben. Die Schneafrnviigel. Ths Weibchen 
di.r Schwarzdraßel iciM fiir eine' befon^re Art AmMii tst- 
«ugeben. fim vei^biednAn an4m .Atien woh[frtaiierlcaiilfT 
%'6gtl, als vom Kir/rfapiVrbar und ron den Geldniintcrfi. fr. 
nige minder uiohtfthrntckenJa f^ögelarlm , aU AiageJ-, Bgit- 
und Turtetraubeii, ^ptchtarttn, Sp*rlmg* und Saarm Bttdtt« 



;o,Jb,tjQOglC 



■ M u: mg r o . se- 



ALLGEMEINE LITERATUR - ZEITUNG 



Mo'Htagi, deti ii. Btirt rgoo. 



GOTTESGELJBRTHEIT.- Die ron Hn. H. iMarbeiteten Pfitlmen find fol- - 

Xclß.nifckin und mehrere I^atur - ?/"?'-"!.«;>• b^^ b«y pf. yß. H„di., ü.bcrfeauag, die er yer- 

Gy..mafien und Schulen Cberf«m und in phdolD- ^mJ nichl tn^icht* Zu können gUub«. AU- 

gifcU^n unf aftheffchen Üem^iungen erUatert ^j^ ^ gew*Imlkh »och L»tWi Uebetfe«sn& 

Toii F.W(^^tcÄ ir.Ifcer« Hagen. 1798- ind hierauf ffiebt der Vf. EckUrungen e,Uu€\wr WÖ^ 

' - Auch unter dem Titel: ter und Sackes* nnd zuletzt äfthetifciie Bemerkun- 

F IT. Haff*«, biblifch-prophetircheAntholeeieflr E*"- Die rhythmifches UeberfetEungea find demVf. 

GvmnaRen und Schalen. Zmeutes BindcHt». a. «"Q-mMn wohl gelungen , lad nieht ohne Dichter- 

f.w. 1798. 109 S. 8- (I4E>--J Sf'»- An einigen dürfte .uch d« ftrengere Kntik 

Diyv r-, -w nicht TWl ZU tadeln nttden , in andern hingegen moch- 

as erfte Bandchen dieler, mit Auswahl verfafsr te man den Ausdruck noch gcfcboieidlger und poeti- 

.len Anthologie (f. A. L. Z; 1797- Mr..39o.) er- fcher wAnfchen. Bisweilen erlaubt e» fiah auch der ' 

ftreckte (ich blofs über den $4faiaK; anfänglich well- Vf. t Erklärungen iu feine l/eberlcCKiuig aufzuneh- 

tc der Vf. im zweyten Baiidchen eine Sammlung man, walche zwar der Urtext nicht verwirft, die et 

iTchÖner Abfcbnittc aus denkleinen Propheten liefern, aber doch audt nicht ausdrftckL Die Ueberrchrift 

wozu denn freylich auch der Titel: biblijck-propfuti- eher den zwerten Pfalm lautet fb: Eine KoHtgstnie. 

/eÄr^ntAoIogi'e beffergepßfst haben würde, als zudifr DU Mackt da G»ttesk6nig$s fchrtctut die ReheUt» 

fcc Sammlung ; mehrere Schulatäunerwilnfcbten aber, «o» Jttfndtr «b. D» Vf. theilt diefen Pfalin , mit 

«acb der Vorrede, lieber eine Blumcnlefe aus den andern Auslegern« in Chöre eia; V. 7. kommt auch 

ffaluDcu. Der Vf. verbindet mk einer Ueberfetzuncr «in „Solo" r«r. Der z. V. wird- fo ütferfetzti 
Worterkliirangen und Bemerkungen über Zeit , Ver- 

anaffune, Inhalt und dichtenfchen Werth der mitge- __, . , -.,, .' 

Aeilten Geßnee. Er liefert Proben »on verfchiede, ^""Jf" *^'"'"'' J'»^,^"^^''"«* 

nen Liederdichtem. u«i Jünglinge mit der verfchie. ■ W.« Meereswoje« h.r? 

denen Art und Kunft diefer hebräifchen Dichter ver- iMTt, fagt der Vf., werde in andern Dialecten vom 
traut zu machen- Bey den fogeoannten mclTiani- Schäiunen de9,A{ecres gebraucht, itn'd P^^ leitet et 
fchcn Pfalinen überliefs er die Erörterung des fX^eUish ab , von pp prMfwr«, effundert, )fnd üborfetzt es 
nifchcn Gefichtspunctes den Lehrertl ; allein nach- durch t^ujio, oder als Adverbium -effufe. Rec hält 
denkende Jünglinge würdm doch auch übeiL diefen CS nicht für nöthig, das Bild von Meereswogen in 
Punct den Vf. gerne gehört, fasben , und gerade die- die£e Stelle hineinzutragen , da das njl Im Ara^i- 
fer Gefichispuuct verdiente in unfern Tagen eine ge- fchen eigentlich von dem gebraucht wird, was vor 
Dauere prüftiiig, um das Haltbpre vom Unhshba- Hi^ae fchXumc Dem eiÄen Chore foll nun ein zwey^ 
Ten endlich ab?'.u fori dem.. Die den meiden Pialmen ter antworten, defs es ejn Rebellanmafrch der be-. 
beygcfügte lutberiTche Ueberfetzmig follte dem Jung- nachbaiten Va&Uenkönige gegen. Gott und feinen Ge- 
linge zur Vei^leichung dienen, und ihn zu neuer falbten fey, was wie Meereswogen braufend herfträ.> 
•yVirsbegierde ermuntern, wenn er den Sinn mancher me. V. 4. D''0«J3 31)1» wird Qberfetzt: der Hirn' 
Stelle' beffer gefafst hat, als derfelbe in fetner Bibel melsthrontr. W.6. ^^ip 171 meiner Hoheit Sitx. Nach- 
ausgodnlckt ift. Dies 'k(>nnen wir aber keineswegs dein V. g. |3 Sotut, liciaüg durch Stellvertreter Jeho- 
billigcn. Wozu foIcheunnötfaigcVertheuerungen von ren's. erklärt worden war, konnte der ZufaCz: (^i> 
Schulbüchern? Wer Vergleichungen anftellefi will, on«uS<koifa»Vfuglich wegbleibe»- Ohiie Noth kün^ 
dcV wird au(^ leicht eine hithtfcifche Bibelüberfeteiing it:e}t der- Vf. an dem ^"^1,. und tiberletzt: „heut 
crtialten können. . Ueberhanpc wfinfcfate Rec. « daÄ wardll du mir geboren;'* .di« Ueberf^tzung : er:tAgli 
dies Buch, da es doch fÜtSchtileH beAünmt.ift, mefal fey nicht ganz richtig, denn .der erti erzeugte Sohn 
aus dem philoiogifcken Gefichtspuncte abgefe&t feyn iey uoch nicht geboren , , u- f. w. V- I3. "jll '^'f« 
müchte, wieWotaUattcb des Vf. Bearbeitung für maii' Zt^r Murfeh, Den VerfafTer des .3 pf. wagt Hr. R. 
che Jünglinge nützlittb feynkawi, weilfie dadurt^wer eben fo wenig, als den gewählten Monarchen, an- 
■igftrns^auf eine gefchmackvollere Behandlung der 2Ug|3bi;n. £r rückt zw^y Stellest ans Pai4iti's Clavii^ 
bebrailcbea Dichter. aufnerkIkiB gesucht. WCrdM and. Jwim»»'s Chriftologie wörtlich 'hinter einandei 

k.«|imen ■'.''.. .1 . .. :. ^. i «ift. .W4<i#r V£> felbft ÜheiCo den B^tifctun Gehalt 

ot X t. Z. 1800. £ryi«rB(Mid. " Zllz - die- 



Y3^ aLLB- cirfi-K-diDK -zuixuNO. nr 

tiefes Pfahtw lägt, "ift trciffertd oMgiit. 'Zuletzt wird AnhängHcfiteit an den Götzttidieüfl , wodorcb dfem 

fToch ihrikr^s ^Mtts^anct himugeßgt. Pf. ß., J. SchMzg^it Ifraels von feti«!i»Elir«,. und' v«n -frii^n 

ift ven. Xtnddijotin uiul ÜMniii kniftig.tr nntl poeii- Qpfer^aken vi«l cntz.ogen v ürde.. Dther babe- tcma» 

fcber, als vonllii. U. überreizt worden. In der feyer- nach dfein Exil, das CarUnoniel, nlfo auch d«n Opfer- 

lUl)^ Ape&rej7hc an «K-n Sanier (litiTes- Pfähns rcr- dienft, als etwas Ileilt^es and Unrcilirildilicbe» -wim- 

fudil f s der Vf . , fein . durch das Sc)iOii£ und Krba- der hereefteUlt , die Natiu» (ty Uiy diefer Aufsenfet* 

bene aiilfefcgrestiefiltil aucb mtdem mitzutfieireii. PTV (e Üän^eir geblieben , dU' Pwefter liütten ßcb wobt 

löt ^ wb«c£itJvt«E fu.^ -n ^i „ aucfa in derNai^t'^bsy b«futidcii, u. £.«. Dief« QarßcUung Uart rI- 

7.wingl miLh inebi Htrz 7.um Lobgefaiig.;' D<3m Sin- lerdings einige Dunh^JIieiten, welche in diefer Sa- 

' iie na^r' gut! Dem Origiiidle noch angenicB'ener, che ubwalträ. auf. Uebri^ciiü fmtfet iiia» -in dicfer- 

JibiiAiu Mianfo übcrfetzai: „Auch Nachts fdlil' leb Qi JV^tbologic nicht blofs^f^Cddiclite. Auch denfif^Pf, 

metnein {itn<-ni 'frieb dazut" (namticti zum Freife nahm der Vf auf,, und urtheilt davun, dafs 'ein 

leboTens. wovon im erRenOlicd« des Verfes dieUe- Icb^ccbter Dicbter im babylohifcben Exil diefes Xlag- 

-de war.) — Wenn es li«b «rweifen llefse, dafs. die üed aus Fbrafen von David's Gelangen zufammen 

■ger^eiifrär^gcn jädifcbcn 'i'rauuiigscercinAmea auch gefetzt liabe. Mit dem TiKl Jnihologie muh- man- 

ftton zur Zeit dar Abfaffung des i9ßfaliiu gebrauch- es- daher hier, wie in mehrerm andern Fällen, nicht 

üch waren , fo wilrde die (iniirciclic ErkJtirune das fo genau nehmen! D*r 90 Ffi^lm-fft, bis'auf einige 

Vf. von V. 6' atmehialichcr fcyn, als lia e» wi»lieh minder' poetifibc; ^teilen, gut 'überfer^t. Die äfÜEti- 

ift, wenu man a(ich-.4ie noch nicht «rw^cfena Uebcc- £;hen Excuf^^ff erden gegen das £iide diefes Buches • 

felziir.g von Tiin TrauungsitU gelten kiHen wollt», feltiier, als ii)äa «s wünfcben. machte. So hütteu wir 

¥>er Vf. meynt, die» Wort zeige Yiellaicht den Tran den Vf. ^eriie Jelbß itber die poetifchen Schünbeitcn 

himtnel der Juden mi, und ä'igi £!n7.u., dafs nach jetzt "des t04Pt. hören nfögcn. Sott deffen- werden hlot& 

die iadei» unter ftcyeni Himmil unter einer Zelide- einige Bemerkungen aus dem Rainlerifchen Batteox 

cftsfr«'''^'''^ würden. Bisweilen, erlaubt üch. Hr. H- gegeben. In dem fenil gut übcrfctitten no PA hätte 

do - E-iifienen , w* ße , nacli den Gefetzen- uoferer die Ifärt« im 3 V. „v^n Scboofs der Morgenröth^ g<s 

&nni<hc, nicht Itatt finden können, z.B^ in dem übrJf boren*' leicht vermieden werden können, da Hr. Ih 

gfnsgiitBbsrfclzten 33 Pf. V. 3. „Ich ru/des Nachts." ohnehin aftec voin^ambifcheiiäitbenmaafsf abweiche 

G'er fcbüiic 23Pf. iit von» Vf. auch- dirbterifck- fchaii Statt des w&rtliehen Abdrucks des bekanntet^ Her>- 

nbi^rfetzT' wordenv V. 4..fal»t er die Worte QSV und der'Fchen Bemerkung über dicf«n- Pfalu , htitten Wit- 

r;3*C'12 zuiammcn „ und tibccfetzt; dein Hirteaflab, Jtebcr gi.'wünfcht, dafs der Vf. «Iftige philologtfcb« 

oder: dem ßhütztndtr Stab, svio- er in Aeu Anmct- Schwierigkeiten^ der letTiten Verfu gehoben haben 

kunfen vorfchlagt. Allein vielleicht wollte der Dich- möchte. Obuehiit bsdarf die /tnnr«iohe Erklärun^^ 

ter in dicftHi fchöses Uirtengetneldo auf den doppol- die zuerft. MmdeUfohn- von dtc^n letzten Verfo» gof 

tca Stab hindeutien, wekben die Birteii zu irihren geben.ltet, uopheii^rgenauanen Begrändong. UeWi>' 

pfiegten , und woron fie den grofsea cum Schjaccn g«ns erhelli fdnn aus dem bisher Gefegten, dafe der 

Jer Milden tliierfr, 4*11 kifcinenhiugegfe« Mm-fflll^ gefchickte und filbftdenkende VerfafTer zur Fort» 

len, Zuf'mmenhalten und Forttreiben der Sdiafe ui Ätzung feines Bibelßudiums aufgemuntert zb vCf^ 

f.w. s^braiTcliMn» Der „Mw^Mfrwtor" !»■ der Uebet» den verdiene. 
fibriTt des j^ Pfnlms iftzu modetti. Ucbrigensift die* 

for Pfalm init Gefchmack überfetzl. V. 14. „Gane LXTER'JTUll GES CHlCliTE' 

SdiÖnlifftf ift dts Künigsbraut.'* Hier müfste es ent= 

wedvrhwf'cn: Oet' Königs ^BtaM, oder die Künigs- i^ürnbehc,. b. Grattenauer:, AtÜefie BiwArfrwrfc»- 
Jwitt. V. ixjt^rden wir da« -g nich. mit dem Vft gfichühu von Bamberg , xvo dieh Kw^(i, neben 

m,rch ja übetAtzt habe». ■ öcn \^«"-Th^'' d« T?.'- jtiami . voe allen übrigen Studien DoutfcWands 

frhieden «klarten 14' V. hat der Vf. fofiberfettt^di* ^^^^^ gecriLbrn worden, aus der Dunkelbeil 

Königs ■B«ut->"''ft>'n, Verborgenen, vid glänzend«» her70rgezü:;en. und bis 1534 fortgcfi-ihrt, auch 

Üb ihrt^f Klerder 6oid." Noch^ gedrängter konW« uiit ein Paar AbhniuIluniienverrLhcn v-onP.Pla.- 

mnn, i.«chd.ererErki^™ngflb*irfctz«n:,Jhr Innres. ^.^^ 5j^««r, BtiiediktiHtriuyl BibliothtUr dtr 

überttrfflt d.e go Wcne Feyerkleidung !'•■ ^^ "'^''J'« . MUu ianz. igoo- 84S. phne Vörr. und Regift: 
Poeiie diefes Pfalin»g«fi»gl wird, ift von H«rd«■'l»ell^ J 00^^, 

tehnt, mit deJftn Worten der Vf. beynah jede Pfat .*>-** 

«ien-Erklfirong%efchIieJbt. Bey Pft 50. ftgt Hrl H*i Abermals ein rehützbarei Beytrag z«r Gefchicbt« 

•ntcf der Äuffthrift: über den InhaU und (die) Fot» der Erfindung und weiten». Verbreitung derBuchdtu^ 

iieJesPf-, manches Beheniigungswerlhe. Um es zU ekerkunft, die noe dedurcfc der mügiichilen Voll- 

«rkUren, warum fe lielle Ägriffie, wie man ße ini ftandiekeitimmernaher gcbnocbt wcrdonkann, wenn. 

Kn Ff. findet, in der Folge auf die Opfertheorit kei- man fich die .Milbe. nicht rerdriefseii. lafst, dasjeiü* 

nen Einflufe hatten, mndu er -auf die-Wcigiiahnme ge, w« nicht n« in> ganzen. Prov}n»<;iw fondem 

des Volk» in'» babyloftifche EmI auhnerkfaih. Die^ «ueh;in einzelne» Städten-, nach und. nach gefciic- 

fes National - Ufiglücfc . fagter, habe man bh Feig« ben ift, mit dem, mÖglicWten Fieiü ba&.ufiidj«n und 

«er UAtrvne g«eea jeliov«» bcu««bM. tut ^9ig«4tf bekafun zu nuctiea. Iliefes hst nun Hr. Sftemge* 

- ■ - -• .t .-..,. ^ ...: , -b^ 



Ro. gx. lUA-itz;- igo-«. 



73i^ 



fai der TOrifegenie« $thnh in 'Rar^fidlt airf B»i«6«-ff 
■ geth^B, welche Stadi n«h vor wenig Jahren anter 

die foft tuibekannlei) Dmekorto au zählen war. Denn 

•5 verfloflen rweyhwidett johrcv «h« jemand daran 
dachte, die VcrdienÖ«, welche fich riiefelbe «m di«- 

fc Kunft. und zwat fchoh in den aikerfirüiefte» Zfi- 

t' -n erworhen hitK , aus der DunkeUreit herrerzuziV 
en ; und felbft dw , was bty eclegenhsit der Ja- 
bclfeyer im J. 1740 gefchab , war T«n fc«iner fesder- 
Kchcn Bfedeutwig. Di« VeranUffanp, nihero und 
gröndlich«« Uh«rfucliungenaniiift«llen., g»b dem 
Vf. die, von dem-M. WirnF Steiner in AKgjyurg g«' 
machte Entdccitung eines Bambcrgifchen Druckes 
von i4if3 , wCMlurcl* der bisherige Streit üb«r dts be- 
kannte BonertfcÄe- FabtUmch auf tniixhl geernJig«, 
und ein. j*(fcfK/it Pfifitr, aW frflrr D^udter in F^«- 
herg aufgeftellt wurde. Sch«n in den }. 1704 und 
»791 lieiferte daher Hr. Spr. in dem Z,*i«nr. Magazin 
für Katholiken einen VerJ^ch einer ßaMfr^Fi/c/rta ßucft- 
drucker- GeJchicUlt, (S. A. L. Z. 1795. «r. aSl-^ der 
nun in. der gegenwnrtigeii Schrift aufs neue bekannt 
gemacht , und mit verfchicdenen %atin.en bereichert 
■■worden ift. Den Anfang' macht, nach einer kuszeu 
Vorrede , ein fo genannter neuer Vefjuch tintr kurzen 
ISefchichte vom ürffnuig and FdrtpfianzTtng der Buch- 

- druckerkttnfl , welcher in gedrängter Kürze alles das- 
jenige tl«rfteilt, was bisher darüber gcfagt und- ge- 
■ fehrieben wwden ift. ■ Nur bemerkt der Vi... dafs dia 

' Wsherige Behauptung, aU habe fichdie Bucbdmcker- 
kunft erft 146a von Wuraeaui weiter verbreite^ 
flicht ftatt finden könne, weil Pfifler fchon vor die- 
fem Jahre zu Bambarg^ gedruckt habet. Es müfTc dem- 
nach angenommen werden, entweder diefcr Pfi/i*r 

' Vbre früher, sU GKttenherg mit Fußt» iB^GefeUrchafc 
trat, Buc deflen Schule aufgegangen,' oder Gutten- 
tterg habe fich nach feinem AJbgang von^ Strasburg, 
.einige Zeit bey diefera . .al» einuu berühmten Ilolz- 
Itilder, vielleicht auch Stempel Gchneitlm eu Bamberg 
anfo'ehalten ; und mit ihm Aber feine nue Erfihdung 
Coininuniicatton' gepflegen , oder Pfißar habe durch 
«inen Dritten von Gtttenberg's Verfuchen mit be- 
weglichen Buchllabeh m- drucken gehört , und ala 
4in gefchiokter lüinftler fich feibft eine Bahn gchro- 
«ben, dafs er itach. 14.^0? imStande w4r, «n feiner la- 
teinifchen Bibel zu- eben der Zeit zu arbeiten, da 
Sutttt^erg, Fvfi »nd Sthöffrr, an- dem Pfalter arbei- 
teten, ohne dofs beide Theile etwas von «inander 
wufsten. — £s gebühre demnach der Stadt Bam- 
berg die Ehre, mebenMainz ah MUerfinderin derBuck- 
iruckerkunft zn glänzen.- &ec. gennet dem- Vf. die 
Freude-, diefes zu- glauh^n , gar gerne;, nur möchte 
er, -wenn eigenriiche Beweife für eine foldic B«- 
ftau{>tnng gefodect werden f'olltan^ feinStelliertne- 
ter nicht A^yni Dsnn.folgtcUe Gefchiclite derBocIi- 
druckerkunit zu Smmierg felbä. Dif» Pfijler hier den 
•rfien-Platz einnehnen werde , ül leicht zu vcnnii- 
ihen. Wahrfcbeinlich flammte, deifelbe aus Nüra- 
tere tibi Wenigitens.war ein Albrecht Pfifier, Apo- 
theker dal^lbft, der i5Qa,Eeboi"eu wurde,, und 156g 
ftacb. ($. VTZ$ieh. vmil^ürnb: 1pbyttAtilit\&. li^i^. 



\ |b)fta«w Pftffier von NfirttSir^ ertSett JSij. 
titulum menjae. Ob derfelbe m Bamberg g«- 



Auch ein ^ 
zu Banz titnlam » _ 

blieben, oder weiter gexogen- fey , wird wohl eiir 
Raehfel bleiben — Po, wie fchon dicfes Rüthfel lii, 
imtt bleiben wird, dafs von den Produae» feinar' 
Kuiifb— befondcrs von der ikin zugefchrieben«)! lo- 
ttintfckeH Bibel nicht die- geringfte Spur in und u^t 
Bamberg mehr änztitieg'en iih. Nach «iner ziemli- 
chen Pauf^ wanderte endltdr einer der erßen Drucker 
Nürnbergs. Johann Stufettfelemid nach Bamberg (zu' 
welcher Zeil !j iä ungewifs) unddruc^r -ilaidblT 1431 
ein Jüißale prditiis faneti Remedieti, (o wie er bis ge- 
gen 1491 in GefelifctuCt Heinric/r IV«er>/lf iikt*; (vop- 
PitXenfiem einem Nürnisrgijehem Vßega*nt) bloü It- 
tnrgiSQhe It'erbo ^— meiHeiis pradu.vull druckte, VQ' 
zu er ficb , da er vorher nichts derg^eichttn in Niirn- 
ber^ , unter fbiue und Friefsiter's PreSV^ zu geben Gi>- 
lügeaheit hatte, irr Bamberg noihwendigci'wetrc ei- 
naji ganz ncaün Drucker- Appar.it anfchaßen inufsto.- 
.N»ch ^ahanii Senfenfcbmiiffs um 1490 erfolgtem To- 
de, feute Lorenz Stnfet\fclimiU ana :Heimich Petzeu- 
fimaer-r in Gefellfcltitß. ^vhami Pfetß'i die littiigirchcu 
Drucke bia 1493 forti, nach welcher Zeit Johann 
Pfeift slleiik der wichtigße Drucker bis i^lg zu Bant- 
berg- blieb. Die übiigen- Drucken, . welrlie meillrn^ 
nur kleinere Bro.''chüren druckten, WZTen}lc.ilm-}irie.f: 
Mc/fbr, wohnbafclUater S. Martin, H»H>it. Beintcker 
hinter dem nach beute fb genaimtcn ZitikeH'.i;eitr wo)^- ' 
neiid, ^l»rxi Atfrer , der auch in'Kür|)bcrg druckte, 
uttd Qeorg ExZw^n-,- welcher lieh aber, um der Re- 
ligion wBIcn, «ine Zeitlang in Wertheim aufliielu 
nachher aber wieder nach Bamberg zurückkehrte. 
Nun folgen die jtfxaalrH felbß , die bis 1534 gelteu,. ' 
in-wclabem Zeitraum in- allen nicht mehr als 73 Pro- 
ducte der Konft aufgeführ.«! werden konnten. Her' 
Vf. glaubt freyücbr dafs in, der Folge ücb noch inso- 
chea Stück aus dec Dunkelheit- werde hervor zie.- 
hea laJÜBn, woran Aec. slfer f&H zweifair, es iniil't- 
ten denn einige kleine FlugCchriften {ejn , ii4 oben' 
genannte,, uicht.vicl bedeutende Drucker zum Vor- 
fchein brachten. Voran iteben die bisher bckantA' 
gewordenen höchfl felienen Pßfier^chfa Dr^iokc,' hqi 
^eren Spitze die J>er3hinte tatitaifite Bibel pranget, 
die man gcfehcn haben inufs, weun man Aah voji 
der Prefle, die fix fihon fo- frühzeitig lieiem, kennte; 
«inen Fiotüigen Begrüf machen v/Hl. lii FJlftcr der' 
Drucker, wie jetzt fsD allgemein angcuoinmcn wird. 
So hst die£er eiitzelne Hann- ■ — denn keinen Getiülfim' 
hat man ihutbishernoch lücht gobcnküiuicii — weit' 
anehr geteiAet , .als von ihm erwartet, oder gcfodect- 
werden konnte. £iiie Probe v%a feinen gabroucb*- 
.ten Typen ift zur S. 1$. auf einem eigenem Biat bc^ 
gefügt worden. Sanftnjekmrd, Pctsrnfteiner ai}d Pjev^- 
idruckten Uofs litargifeh^ Werke fßr Bawihtrg, Ireg- 
fiagea nnd Sitgensburg.; nqr gohasta PJnjl hivt üdl» 
unter ihnen, durch lun, im Jahr 1.^07 befqrgtep 
Öruck, der, .von.dqiD 'Kreyhjirta vc». SLbvifarzrnbt^r^: 
entworfenen BrnnbergiSiketi Halsgericlilsordkitng aus- 
gezeichnet, von welcher hier , aus dun Panüerijchtm 
'4i»U^ü'*' AMfÜm, ' äuSfiifarUche Nadukht gi^obem 



, 7J3 



a, L.. £.. ItlAU^ I8Q0. 



trird. ' Derfelbe drucltte tuch 1311 mit Holzfcbiitt- 
ten, die Legende tUüer Heinrich's und feiner Ge- 
mahlin K«B»gi«»da. Die Ftugfchriften , wclclie Hans 
Britjmaler, Berneeker und ji^rer druckten , find ge- 
genwärtig gröfstentheils Seltenheiten. DerVf. konn- 
te datler keine derfclben im Bambei^ifchen auskund- 
fchaf^en. Er mufsie ßch daher ganz an die gedacb- 
len deutfchen Annaltn halten, deren VerfefTer diefel- 
ben ßmtlich, bis auf zwey Stücke felbft befitct. Ei- 
ne der markwüfdigiten unter 'diefen Scbrifti^ iß die 
Legende von S. Sebald , die 149J in 4. zu Boifitffg- 
Ton Hans Bernecker und RIarxtn A^rer gedruckt wur- 
de. Dafs der Vf. übrigens alles geleitet habe, was 
von ihm , bey der Bearbeitung eines, an und für üch 
gröfstentheils fterilen Feldes, nur immer gefodcrt 
werden konnte . mufs iedenl , der diefn Gefchiclite 
durehzugehen Gelegenheit haben wird, leicht in die 
Augen fallen. ,Waren es gleich meifteas fitttrgi/cAff 
W^erke, Miffalia, Breviaria und Agenda, welche die 
vorzüglichlten Drucker in Bamberg , nach Pfiftem, 
zum Vorfchein brachten, fo gaben ihm doch auch die- 
ie Veranlaffungen genug, die ' Liebhaber der Kir- 
- cheiigerchicbtQ , befonders durch den rollftändigen 
Abdruck der, folchen Werken beygcfügten Bifchöfli- 
cben Schreiben, und durch manche, eben fo ge- 
gründete, als freymüthige Bemerkungen, fo wie er 
folcbes auch in der Vorrede zu tbun verrprochen hat- 
te, auf den Geift der Zeiten aufmerkfam zu machen, 
nm damit (lie Dfnkimgsart der fpätem vergleichen zu 
können. Man wird fiiulen, fagt, er, dafs ehe der 
Glaube an Hexen und Zauberer überhand genom- 
men, und unberufene Ejtorciften den Teufel über- 
all mit ins Spiel brachten, die Agenden fehr ein&ch 
■waren. — Man wird finden, dafs jegliches Bifsthum 
über feine eigene Tagzeiten, MeiTen und Kirchenga- 
bräuche gehalten habe, bis die deutfche Kirehenfpal- 
tu»s "^'^ Veranbffung gab, üch immer an Kum, auch 
ju Difciplinarfachen enger anzufchiiefsen', und end- 
lich mit Verdrängung des einhcimifchen Cuftus. dit 
ganze römifche Liturgie einzufahren. Endlich mufs 
Rec. noch bemerken, dafs er erft vor kurzem Gela- 
ge iiheit gehabt, drey der Teltenften B(M»i6«'g-CT- Drucke 
r.u entdecken, die «icht nur Un, Sprenger, fundem 
vielleicht allen Liebhabern folchcr Aiteribümer unbe- 
kannt geblieben find. Der erße hat den Titel: Der 
Vertrag vnd ricktnng iatjferlicker mayeftat Mit Hertzog 
Albreehtm von M»nektn. Van wegen der Stat lUgen- 
fuuvfrk u f w. Am Ende fleht : GedmeXt zu Bam- 
bergk Am tag nach-Viti im «SESESE^II. (93) iare. in 4. 
Der ziveute ift ein Nachdruck eben diefer Schrift voa 
dem nämlichen Drucker, wo es am Ende btofs 
bcifst ; Volendet am tag nach Viti Im ^TiS^lM. Jare. 
Der dritte endlich hat folgenden, mit fehr greisen 
JiKTalbuchflaben gedruckten Titel. Hie anfsrufftu^e 
deshochwirdignheilietkumsdesloilKkeKHfiifts znbatH- 
berg. AuiEndeheiTsles: Gidrücit noch ein mai naeh 
d*r zeigung des heiltktms 9» BbnOierg - (fu) IiB* 



. 7^0 

iS2iS3t.til. (1493) lare. ' Di« HeiUgthüinef . der«n 

fehr viele find , find in HolzfchniiteF)- abgebildet, in 
diefem Werkchen, .welches in 4.nuri2Bl.ftai'k ift, zu 
febpn.. Der Drucker diefer drey Schriften tft Uams 
■ Briefinahler, odst BuckJmeker, wie er fich zu nennen 
pflegte. Und auch von diefcnt kann Rec. eine bis- 
her unbekannte Nachricht geben, diefe nämlich, dafa 
derfelbe in der Fo^e, mit den nämlichen Typen, Ku 
Erfurt gedruckt habe. Rec. belitzt gegenwärtig von 
demfclben drgif Drucke von den J. 149s- M99' "'^^ 
tSoo- 1 von denen er an einem andern Orte ausführ- 
liche Nachricht zu geben ge<)enkt. 

ERBAÜÜNGSSCHRIFTEN. 

ScRLEswio , b.' Röhs : Homitetifckes Handbuch über 
die in der nevf » Schleswig - Holfleinifchen Kirche»- 
agende fir alle Sonn - und Fffitagi des ^xhres 
verordntten epißolifehcn Trjrte , bearbeitet von M. 
Detl. ^oh. ifilk. Olshaujen. Des erften Jahr- 
gangs, erfter Band. 

Auch unter dem Titel : 
Homiletifehet Hnndbueh 'über einigt der geuiahnUthe» 
Epifiehi und aber freue Texte, bearbeitet u. f. f. 
Des erften Theils, erfter Band. -1799. VIIL laoS. 
8- (16 gr.) 
lieber dan Werth oder Unwerth, Gebrauch und 
Mifsbraucb folcber homiletifchej Hiilfsmia«! hat £ch 
der würdige Vf. in der Vorrede fo richtig und beftimmt 
eri^Iärt, dafs Rec. gegen Untemefamuugen diefer Art 
überhaupt, zumal wenn He mit fo viel KenntAÜs und 
Befonnenfaeit ausgeführt wJerden, wie das gegenwär- 
tige, nichts zu erinnern hat. Da es einen febrzweck- 
mafsigen und würdigen Gebrauch fulcher Hülfsmitt«! 
gicbt: fb fallt die Schuld ihres JUifsbrauchs nur dann - 
auf den Vf. . wenn diefer durch die Einrichtung fer- 
nes Werks den leuten felbft einigennafsen bcgunmgt ; 
ein Fall, der faier keinesweges eintritt. Der PUa 
ftimmt im Ganzen überein mit einein ähnlichen Hand- 
buche diefer Art dber die Evangelien von Hn. Probft 
Wolfrath , woran fich diefes. Olsbaulenfche über diff - 
Epifteln anfchliefst. Hr. 0. liefert zuerft die Stoizi- 
fche Ueberfetzong des rerordneten Bibelabfduiitts, 
hin und wieder etwas berichtigt; dann allgemeine 
praktifche Bemerkungen über den Text; nachher adv 
bis neun Predigteiitwürfe zu jedem TcKte, von grq- 
fserer oder geringerer Ausfuhcltchkeit, beglditet von 
bomiletifchea Winken über die zweckmäfsigfie Me- 
thode, die vorgelfhbgenen Materien nach dem ver- 
fchiedenen Bedüräiifs der Zuhörer zweckmässig auf- 
zuführen. Der i^nntnifsreiche, aufgeklärte^ felbit- 
thäti^-, h)gifch ordnende, und mit reifem praktir 
fchen Urtheil auswählende Kopf des Vf. verräth' lieh 
auf jedem Blatte, und zeichnet diefe Arbeit vor dem 
grofscn H;)ufen foldier Vorarbeiten, gar meF.ktich zu 
Ihrem Vortbeil aus. Ditfe* Bünddien gehl von Neu.- 
jähr bis zum ftillen Freytag. 



^ • 11 a, {tdruckt.bej Johann Michael Ma4ilt'J^t;y 



c> 



db, Google 



db, Google 



db, Google 



db, Google