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Full text of "Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände"

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ATE = This book may be kept out TWO WEEK: 
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Yltlgemeine # 


Naturgeſchichte 


für 
alle Staͤnde, 
von 


Profeffor Oken. 


Dritten Bandes dritte Abtheilung 


oder 


Botanik, zweyten Bandes dritte Abtheilung. 


Fruchtpflanzen. 





Stuttgart, 
Hoffmann’ihe Berlags: Buchhandlung. 
1841. 


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Dritter Kreis. Truchtpflanzen. 
(Fructuariae.) 


(Apetalae, Diclines, Polypetalae epigynae 
et perigynae). 


Kelchblüthen ohne) oder mit wielblätteriger Blume, 


"Hier verfchwindet fat. gänzlich der capfelartige Gröps, und 
es treten an. feine Stelle NRüffe, Pflaumen, Beeren und Xepfel. 
Die Nuß ift ein trocdener Gröps, mit einem einzigen großen 
Samen; die Pflaume eine Nuß, mit wenigen Samen und aus: 
wendig von Fleifh umgeben; die Beere ein fleifchiger Gröps, 
mit vielen kleinen Samen; ber Apfel eine mehrfächerige Eapfel, 
mit mehreren mäßig großen Samen und auswendig von bem 
oft fleifchigen Kelh umgeben. Im Allgemeinen fann man dieſe 
Früchte einfamige, wenigfamige, vielfamige und mehrfamige 
Gröpfe nennen. Die Aepfel halten das Mittel zwifchen den 
ein- und vielfamigen, ben groß und Fleinfamigen Gröpfen, und 
find außerdem in ber Regel vielfächerig, als der Complex oder 
die Syntheſis aller diefer Früchte. Schon biefes wäre hin- 
reichend, fie zur höchſten Frucht zu machen; dazu Fommt aber 
noch, daß fie auch der Eompler aller Blüthentheile find, nehme 
lid) aus Samen, Gapfel und Kelch beftehen, worauf gewöhnlid) 
die Staubfäden fißen bleiben. 

Mit der Hervorbringung der Frucht muß nothwendig die 
Ausbildung der Blume leiden, und es find daher Feinesmegs 


D. H. HILL LIBRARY 
North Carolina State College 


1450 


biejenigen Pflanzen die vollfommenften, welde die vollkommenſten, 
größten und beftriechenden Blumen haben. Bier find bi 
Blumen In der Regel Flein, chne Geruch, weiß und gelb 
färbt, oft unregelmäßig und halb verfümmert, wie die Schmets 
terlingsblumen, auch ganz verfümmert, wie bey den Apetalen 
und Kätzchen. Der Kelch trägt allgemein die Staubfäden, und 
zwar meiftens oben im Rande, immer Flein, mit aufliegenden 
Beuteln, oft zahlreich, meifteng jedoch 5 und 10, oft verfüms 
mert bis auf 3 und 1. Der Keldy iſt allgemein röhrenförmig, 
kaum je vielblätterig/ fundern fünfſpaltig / oft vier⸗ und drey⸗ 
ſpaltig, ſelbſt nur einſpaltig oder —— — wie bey den 
Kätzchen. 


Dagegen iſt er oft fleiſchig geworden, und enthält kräftige, 
chemiſche Stoffe in ſich geſammelt, ſaure, füße, gewürz⸗ und 
nahrhafte. Ebenſo iſt in den Rüffen der Samen groß, mehls 
und ölreich geworden. In den’ Pflaumen das Gewebe zwiſchen 
den Gröpshäuten faftig, füß und fauer, duritlöfchend, labend 
und heifend. Die Nüffe tragen daher ihre Kraft im Samen, 
die Pflaumen im Gröps, die Beeren im Gröps und Samen, 
die Aepfel im Kelch. 


Der Stock diefer Pflanzen Fommt unter allen Formen vor, 
als Kraut, Strauch und Baum mit faden, medicinifchen, gif⸗ 
tigen und färbenden Stoffen, wie es nicht anders zu erwarten 
ift, da die Degetation alle Kraft auf die Frucht perwendet, und 
außerdem biefe Pflanzen. die Wiederholung der frühern Abthei⸗ 
lungen ſind, die Nuͤſſe der Cryptogamen mit ihren Buchſen, die 
Pflaumen der Monocotyledonen mit ihren Bälgen, die Beeren 
der Monopetalen mit ihren Hohlcapfeln, die Yepfel der Bläthen« 
pflanzen mit ihren Schlaͤuchen, Capſeln und Schoten. 


Ebenfo Fommen die Blätter unter allen Formen vor, 
fchuppen- und fcheidenförmig, fett und trocken, ftachelig und breit, 
einfach, lappig und zerfchliffen, paarig, gefledert) und: zweyfach 
gefiedert; aber bey alle dem Fommen doch hier die volllommen⸗ 


ten Stämme: und Blätter vor, nehmlich die — und be⸗ 
weglichen. bi 


‚3 


1451 
Dieſe Pflanzen zerfaffen demnach won felbft in 4 Haufen, 
"a Nußpflanzen mit Nüffen und ohne Blumen. — — 
und Dieliniften, { 
b. Pflaumenpflanzen mit Pflaumen oder Hülfen und —* 
men. — Hülſenpflanzen, Rhamnen, Terebinthen. 
ec. Beerenpflanzen mit Beeren und regelmäßigen ein⸗ oder 
zweygriffeligen Blumen. — Doldenpflanzen, Eaprifolien, Reben, 
Epilobien, Melaftomen, Morten. 
dd. Hpfelpflanzen mie Aepfeln und regelmäßigen, mehr. 
griffeligen Blumen. — Eraffulen, Ficoiden, Steinbreche, Hama: 
melien, Pfeiferfträucher, Ealycanthen, Rofen. 


Drevzehbnte Elaffe 


Nußpflanzen oder Nuffer. 
Nucariae. 


Apetalen, Dieliniften. 


Blume verkümmert, Staubfäden auf dem Kelch, Gröps nußartig, 
einfamig. 


Der Samen hat hier dag Uebergewicht befommen, und 
daher ift der Gröps verholzt und die Blume verfchwunden; 
felbjt Die Staubfäden Flein, in geringer Zahl, gewöhnlich nur 
4, 3 und 1, oft ganz fehlend und bahet die Blüthen getrennt, 
ein⸗, zwey⸗ und dreyhäufig: 

Da, der Samen die wiederholte Wurzel in der Blüthe ift, 
ſo find auch diefe Pflanzen die Wiederholung der Wurzelpflanzen 
oder Kopfblüthen, denen fle nicht bloß in der Einheit des Gas 
meng, fondern auch in der Häufung der Blüthen ähnlich find, fo wie 


in den bligen Beitandtheilen des Samens. Auf einer höhern Stuffe 


entfprechen fie den Samenpflanzem, oder’ Polycarpen, den Mals 
ven und Magnolien, welche ſowohl in Verwachſung der Staub⸗ 
fäden, als in den vielen nußartigen Bälgen ihre Vorbilder find; 
weiter unten ben Rindenpflanzen oder den Gräſern und See— 


145% f 

rofen, mit ihren mehligen Samen; auf der tiefften Stuffe den 
Zellenpflanzen oder Pilzen, die auch häufig Fleine Nüßchen vor« 
ftellen, wie 3. B. die Sphärien und ſelbſt die Balgpilze und 
Trüffeln, deren Keimpulver das zerfaffene Mehl der Kerne 
darſtellt. 

Sie zerfallen ſogleich in 2 Haufen, in Zwitter oder Ape- 
talen und Getrennte oder Dieliniſten. 

a. Bey einem Theil der Apetalen ſtehen die Staubfaͤden 
auf dem Boden des grünen Kelchs, und haben Eyweiß und 
einen aufrechten Keim. Scleranthen, Melden, Amaranten. 

b. Bey andern ſtehen die Staubfäden auf einem mehr 
blumenartigen Kelch, und haben oft einen umgekehrten Keim. 
Wegeriche, Phytolacken, Knöteriche. 

e. Bey andern ſtehen die Staubfäden auf einem völlig 
blumenartigen Kelch. Nyctagineen, Daphnoiden und Gans 
talaceen. ü 

d. Bey noch andern ftehen fie ebenfalls auf einem blumen» 
artigen Kelch. Proteaceen, Aquilarien, Laurinen. 

Die Dieliniften oder mit getrennten Blüthen theilen fi 
geradezu nach der Natur ihrer Frucht. 

Wir befommen demnach folgende Zünfte, 


A. Npetalen, Zwitter. 


Ordnung J. Mark⸗Nuſſer. 
Kelch häutig und grün, unten und fünfzählig; Staubs 
fäden gegenüber; Nuß fchlauchartig, | 
1. Zunft. Zellen: Nuffer — Scleranthen: Kelch 
fnorpelig. 
2. Zunft. Ader-Nuffer — Melden: Kelch häutig, 
ohne Deckblätter. 
"3. Zunft. Droffel-Nuffer — Amaranten: Keldy 
0 mit trockenen Dedblättern, 
Ordnung U. Schaft: Nuffer 
Kelch meift bfumenartig, unten, Staubfäden abmeehfelnd 
und gegenüber; Nuß fchlauche, büchſen- und beeren« 
artigı a 


-1453 


4. Zunft Rinden:Nuffer — Wegeriche: Keld und 
bleibende Blume; Nuß — oder, Schlauch 
EN artig. 


5. Zunft. Baſt⸗NRuſſer — — Kelch 
blumenartig; meiſt mehrere Rüſſe beerenartig. 
6. Zunft. Holz⸗Ruffer — Kuöterihe: Kelch wenig 

gefärbt; Nuß Ddreyedig, 


re ; ; 

Ordnung II. Stamm-Nuffer | 
Kelch meint oben, bfumenartig, vier und fünflappig, 
Ruß oder Pflaume, 


7. Zunft, Wurzel-Ruffer — Nyetagineen: Blüthe 
I fünfzäplig, umſchließt die Ruß; Staubfäden ab» 

wechfelnd, 
8. Zunft. Stengel:Nuffer — — 2 Blüthe 
vierzählig, unter der Pflayme; Staubfäden ab— 

— wechſelnd und gegenüber. 

9. Zunft. Laub⸗Nuſſer — Santalaceen: Blüthe 
vier⸗ oder fünfzaͤhlig, Über der Pflaume; Ber \ 
füden gegenüber. 


Ordnung IV. Blüthen-NRuffer. 
Kelch unten, blumenartig; vier: oder drepzählig, Staub— 
fäden, Eapfel, Pflaume und Beere. 
10. Zunft. Samen: Nuffer — Proteacreen: Blüthe 
vierzählig, Staubfäden gegenüber; Nuß oder 
Sen Balg einfächerig. 
11. Zunft. Gröps-Nuſſer — Aquilarien, Penäen, 
| Hernandien: Blüthe viers und fünfzählig, 
Staubfüden meift zweyfach; Gröps capfelartig, 
mehrfächerig. 

12, Zunft. Blumen: NRuffer — faurinen, Muscate 
nüffe: Blüthe dreyzählig; Staubfäden gegen- 

über; Pflaume und Beere. * 


«1454 


B. Ditliniften: Dlüthen getrennt. 
Ordnung V. Frucht⸗Nuſſer. | 
Blüther getrennt, Gröps PR nußs oder beeren⸗ 
\ artig. , 44 
—* Zunft. — — ee Rüben 


mit Nuß oder Eapfel. 
44. Zunft; ! Pflaumen: Nuffer-— Neffeln :’ wenig 


Staubfäden auf einem: Fümmerlihen Kelch, ges 
genüber; Nuß oder Ganel mit zwey ae; 
a fein Milchfaft. 
15. Zunft. Beeren Ruffer — REN ebenfo, 
aber Milchſaft; Bluthen gehaͤuft al, einem 
NEO nun) Heifcyigen. Fruchtboden. | x 
36: Zunft Apfel⸗Nuſſer — DEE ld 
ſaft; Kelch kümmerlich, meiſt mit verwachfenen 
Staubfäden; brey, Nüffe meift pflaumenartig. 


——— 


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A. Avetalen— gruen * —* 


ee Marks Ruffer 


Scleranthben, Melden,’ Amaranten. 
Zwitter ohne Blume, Staubfäden auf dem Boden des Keldys und ge: 
ae; a, ſchlauchartig, Keim aufrecht Ay das ‚eoweiß 
| gebogen. 
Meift Kräuter mit umfaffenden Blättern, Wie oft ges 
musartig find, die Blüthen fünfzäplig. 
Sie wachfen größtentheils in Falten und gemäßigten Län— 
dern, auf Sandboden, Schutt, in Wäldern und Feldern, und 
enthalten wäfferige, fade Stoffe. 
Sie theilen fih in 3 Zünfte. 
a. Scleranthen: Staubfäden im Boden eines Enorpeligen 
Kelchs ohne Dedkblätter. 
b. Melden: Staubfäden im Boden eines häutigen Kelchs. 
c. Amaranten: Staubfäden ganz. unten. in einem trostenen 


Keld mit Deetblattern. ae 


‚1455 


an nyi fi \ st In - - ö 
1. — * lern ee. — Rampen, 
Scleranthen,' | 
Kelch fünfſpaltig, mit fo viel Staubfäden am ſeinem Grunde, ohne 
Blume; Schlaudy mit einem hingenden Samen und zwey Narben, 
im on Keim-um das Eyweiß gebogen, das Würzelchen gegen 
NARRION ER E den Nabel. Paronychien. 


Kleine, Enotige, oft liegende Kräuter, meiſt in demäßigtem 
Elima, in Feldern und Gärten. Blätter gegenüber, Blüthen 
— * umhüllen meiſtens das Nüßchen, 

A. Ohne Nebenbfätter; der — Kelch verhärtet 
um die Nuß. Scleranthen. 

1. ©, Die Knauel (Seleranthus). 

AL 2a. Kelch krugſörmig und fünffpaltig, mit’ 5 oder 10 — 
ide, umgibt die Nuß mit 2 Griffeln. 

DDr Sommers. (Sel. annuus). 

Fruchtkelch offen, mit fpisigen Lappen, Unfraut auf Fel- 
‚dern; kaum fingerslang und von unten an äftig; gutes Schaffutter. 
EI dani2t. 604. Schkuhr T. 120. a. 

I NIDer Winter⸗K. (Sch, perennis), 

Fruchtkelch gefchloffen , mit ftampfen Lappen und: weißem 
Rand, 10 Staubfäden. Auf fandigen Feldern,  ausdaterhd, 
mehrere Stengel aus der Wurzel, zerjtreut und 5 lang, mei: 
ftens röthlich, Blätter pfriemenförmig; Blüthen fehr Fein, in 
Büfheln am Güde. An ven Wurzeln derjenigen, weiche auf 
teodenen Hügeln ftehen, findet man die deutschen Kermes: Beeren, 
beſonders Häufig in ‚Polen, Daher Coccus polonicus, chemals 
vermieulus, und daher vermeil für die vothe Farbe, wozu man 
fie angewendet hat, ehe man die mericanifche Cochenille hatie. 
Das Kraut wurde ehemals gegen Krebsgefchwüre empfohlen, 
daher Krebskraut (Herba Polygoni polenici), Fl. dan. t. 562. 
Schkuhr Taf. 120. Sohannisfraut, "weil man die Kermes- 
körner um Johannis fammelte, 

B. Rebenblätter. Illecebren. 
2. ©. Die Knorpeibiumen (Iillecebrum). 
Kelch fünftheitig, mit Fahnfürmigen Lappen und 10 Staub: 


©1456 


füden, wovon 5 beutellos; SR) mit 2 Narben und oben 
zerfchliffen, im Kelch | | une 

1) Die gemeine db a 

‚Stengel liegend, mit: ‚rundlichen Blättern und, „weißen, 

nackten Blüthen in Wirteln. An: feuchten Orten, befonders im 
Sand; eine Menge liegender, dünner ‚Stengel, 3—F' ang, mit 
fehr Fleinen Wirtelbfüthen in — länge dem un ren 
„Fl. dan. t. 335...Schkuhr T. 50: sur)? 

3 G. Die Bruchfräuter: —— a rd 

Kelch fünftheilig und innwendig gefärbt, ‚mit 10 Staub» 
: fäden,, wovon 5 ohne Beutel; Fila — ‚mit 2 *Warben im 
Kelche, klafft nicht. RD ee he 

1) Dag gemeine (H. — * 

Stengel zerſtreut, liegend und glatt, mit ——— Blät⸗ 
tern und vielblüthigen Achſelknäueln. Auf Sandboden ‚aus: 
dauernd, viele Stengel aus einer, Dünnen Wurzel, nur fingers— 
lang und ſehr äſtig, mit faſt fehuppenfürmigen Blättern, unten 
gegenüber, oben abwechſelnd, und grünlichgelben Blümchen, 
Schmeckt etwas herb, und wurde als harntreibendes. Mittel 
vorzüglich gegen Stein und Brüche angewendet: Herba Herni- 
ariae ſ. pa Fl. dan. tab. 529.1 Schkuhr Taf. 56, 
Hayne IV. 2.37. TE ——— 


2 


=>, - HEN 
2 un ob Ader-Nußpflangen — M elden. 
m Ehenopodiaceen —8 
Meiſt 5 Staubfäden unten an den Kelchlappen, ohne Hülle und Shime; 
Griffel gefpalten, nußartiger Schlaud) mit einem Samen: auf. dem 


Boden, Keim um das ‚Eyweiß gerollt, mit dem Würzelchen gegen 
den Nabel. 


Meiſt Kräuter, ſelten Sträucher mit Wechſelblättern, ohne 
Scheiden- und, Nebenblätter; Blüthen kümmerlich und: grün, 
Zwitter und getrennt; Kelch meiſt fünflappig, bleibend und oft 
fleiſchig; Staubfäden gleichviel, frey und gegenüber, mit zwey— 
fücherigen Beuteln; Griffel in 3— 4 Narben gefpalten, auf 
einer fhlauchaytigen Nuß, welche ſich felten öffnet: und oft von 


1457 


einem beerenartiaem Kelch umgeben ift; der Samen auf dem 
Boden meiſt aufrecht, mit. mehlreihem Eymweiß, um weldes 
der Keim gerolit iſt. In gemäßigten und heißen Ländern, mei« 
tens auf —— das Frank oft eßbar als ——* viele 
ſtinken. — m 
A. Der Keim um —* — 
a. Stengel gegliedert, meiſt Zwitter in Aehren. 

1.6. Die Glasſchmalze Galicornia). 

Zwitter in Gruben, der Kelch eine fleiſchige — mit 
1 oder 2 Staubfäden; Schlauch häutig, mit 2 Narben und einem 
aufrechten Samen, in beerenartigem Kelch. 

- Kräuter und  Sträuchlein auf Salzboden , am Meer und 
an Salzquellen, Deren Daſeyn ſie verrathen; Spertgeh; faftig, 
blattlos, gegliedert mit Gegenäjten. 

1) Das frautartige (8. herbacea). 

Zerjtreutes Kraut mit zufammengedrücten und ausgerane 
deten, oben dickern Gliedern; Aehren geftielt in Achſeln mit 
ſtumpfen Schuppen, An Küſten, Salzſeen und Salzquellen in 
der ganzen nördlichen Welt, 6—12“ hoch, einjährig, blüht im 
Auguft und hat je 3 Blüthen an jeder Seite der Glieter. Es 
ift ein gefundes Biehfutter, jedoch mit anderem gemengt. Die 
iungen Sprofien werden als Salat gegeffen; liefert eine fchöne 
Ultramarin-Farbe, und aus der Afche erhält man. die Gode; 
wurde gegen Scorbut und Harnfranfheiten gebraucht. Fl. dan. 
tab. 303. Plenk T. 8. Schkuhr T. 1. Pallas, Ilustr. 
Plant. t. 1. 2. 

b. Stengel ungegliedert. 
Blüthen meift getrennt und gehäuft. 

2. & Die Melden (Atriplex). 

Keldy meift fünftheilig, mit 5 Staubfäden; der Kelch ohne 
Staubfäden zweplappig, wird meiltens ftachelig und enthält 
einen aufrechten Samen in einem häutigen Schlauch mit zwey 
Narben. Arroche, 

Kräuter oder Sträuchlein in den gemäßigten Ländern, unten 
mit Gegenäjten, oben mit abwechfelnden ; die Blätter meiltens 
mit Mehl beitreut und die Blüthen in Achfelfnäueln. 

Okens allg. Natura. IM. Botanik I, 92 


1458 


a) Krautartig. 

1) Die Gartenmelde (A. hortenfe). 

Stengel aufrecht, mit dreyecfigen, gezähnten, etwas herz. 
förmigen Blättern, Fruchtfeld rund und ftumpf. Tatarey, bey 
uns in Gärten 3—5' hoch, Blätter 4 lang, 3” breit, ‚bie 
obern fpießförmig; Blüthen rifpenartig, Fruchtfeld 9,“ groß. 
Wird feit den älteſten Zeiten als Gemüfe gegeffen, auch als 
Fühlendes und erweichendes Mittel gebraucht; die Samen als 
Brech⸗ und Purgiermittel. Bladwell X. 99. 552%. Kerner 
T. 3855. Schkuhr T. 349. 

2) Die wilde (A. patulum). 

Kraut mit fperrigen Zweigen und fpigsdreyedigen, pfeil 
förmigen und gezähnelten Blättern, Fruchtfelch gezähnt. Ueber: 
all auf Schutt, 2° Hoch, fehr veränderlich. ——— T. 347. 

b) Strauchartig. 

3) Die Strandmelde (A. halimus). 

Straucdy mit filberweißen Aeſten und dreyedigen, fehr ver- 
änderlichen Blättern. Am Mittelmeer, mannshoch; bie fleifchiaen 
Blätter werden eingemacht zu Salat; liefert viel Sode; bey uns 
in Gewähshäufern. Cluf., Hist. I. t. 53. | 

4) Die weiße (A. portulacoides). 

- Stengel liegend, Blätter gegenüber, länglih und weiß. Um 
Europa am Strand, 1—2' hoch, Blätter 2’’ lang, Ya’ breit, 
werden wie Gapern eingemact. Plutenet Taf. 61. Fig. 4. 
Meer-⸗Portulak. 84 

3. ©. Die Spinate (Spinacia). 

Zweyhäufig, der Staubfeldy vier: bie fanftheilig, mit ſo 
viel Staubfäden; der Samenkelch bauchig und zweyzähnig, ſchwillt 
an, wird bisweilen zweyhbrnig und ſuie— das Nüßchen 
mit 4 Narben. Epinard; Spinace. 

Sommergewäaͤchſe mit abwechſelnden Blättern, knäuelfor— 
migen Bluthen in Achſeln, die Staubblüthen ährenförmig. 

1) Der gemeine (S. oleracea). 

Bläster pfeilfürmig, 5 Staubfäbden, Früchte ſtiellos und 
zweyhörnig. Kam durch die Araber nach Spanien und von 
da als Küchengewähs in alle Gärten als beliebtes Gemüfe. 


1459 


Wurzel möhrenartig, Gtengel 2—3’ hoch, Blätter 4 lang 
2” breit, Wurde als fehleimiges, erweichendes und den Stuhl: 
gang befdrderndes Mittel gegeben; aus dem Mehl der Samen 
fol man Brod machen fünnen, Bladwell %.49. Lamarck, 
Iustr. t. 814. Schkuhr T. 324. 

* Zwitter. 

4.6. Die Schmergel (Chenopodium). 

Kelch fünffpaltig mit 5 Staubfäden, er einen linfen- 
fürmigen Schlau mit 2 Narben. 

a) Blätter edig. 

1) Der gemeine (Ch. bonus Henricus). 

Blätter dreyeckig und pfeilförmig, Knäuel in zufammen: 
gefesten und blattlofen Aehren, Keldy trocken und die Schläuche 
aufrecht. Ueberall auf Schutt, über ſchuhhoch und mit Mehl 
betreut, ausdauernd, Blätter 4’ lang, 2’ breit. Die Wurzel: 
fproffen Fönnen wie Spargel, die Blätter wie Spinat gegeffen 
werden. Die bitterlihe Wurzel ehemals gegen Hautausfchläge, 
das falzig fchleimige Kraut als Breyumfchlag auf Geſchwulſte. 
Plentk Taf. 164. Schkuhr Taf. 56. Herba boni Henrici, 
Hundsmelde, Schmergel, Schmeerwurz. j 

2) Der rothe (Ch. rubrum). 

Blätter dreyeckig, herzfürmig und ftumpf gezähnt, Trauben 
aufrecht, zufammengefegt, etwas belaubt und Fürzer als der 
Stengel. Auf Schutt und Mift, 2 hoc, alt roth, aber nur 
einjührigz; Blätter dick und glänzend; fey den Schweinen tüdt« 
li, und wurde ehemals gegen Gelbfucht gebraucht. FI. dan. 
tab. 1149, Herba Atriplicis fylveltris; Miftmelde, Neunfpisen, 
Sautod. 

3) Der. weiße (Ch. album). | ” 

Blätter rautenartig und buchtig, die obern länglich, Trauben 
aufrecht, fait blattlos. Unkraut auf Feldern, weiß beitäubt; bie 
jungen Blätter als Gemüſe. Blaͤckwell 8.553. Schultes, 
Fl. bavarica t. 23. Kerner %. 547. 

4) Der giftige (Ch. hybridum), 

Blätter fpig-herzförmig und eig, Trauben rifpenartig und 
nackt. Unfraut auf Feldern, 1—% hody, Blätter 4—5' lang, 

92 * 


1460 


wie tie des GStechapfels, und flinfend; find den Schweinen 
tödtlich; wird aber ohne Nachtheil als Gemüfe gegeffen, und 
wurde chemals äußerlich als erweichendeg Mittel auf Geſchwülſte 
gelegt. _ Tabernaemontanus fig. 448. Vaillant, Bot, par. 
t. 7. f. 2. Kerner.T. 549. Schmweinmelde, Sautod, Neun: 
fpigen. Herba pedis anferini. 

5) Der Mehl-Schmergel (Ch. quinoa). 

Blätter oval und edig, die jüngern beftäubt, Blüthen in 
fehr äftigen Rifpen, Fürzer als die Blätter, Eine fehr wichtige 
Pflanze, welche wie Getraide angebaut wird, und zwar auf den 
Hochebenen von Peru, wo Roggen und Gerfte nicht mehr ge- 
deihen. Es gibt dafelbit bey einer Höhe von 13,000‘ unab- 
fehbare Felder. Die Pflanze wird 3—4' hoch, mit vielen, oft 
blutrothen Aeften; Blätter 3" lang, 2%. breit; ‚die Blüthen 
grün oder roth; trägt eine große Menge Samen, melde, aber 
häufig von fperlingsartigen Vögeln gefreffen werden, weil fie 
nicht zu gleicher. Zeit reifen. Sie find ein allgemeines und 
fhmadhaftes Nahrungsmittel, und zwar unter verfchiedenen 
Formen; zwifchen Steinen gerieben zu Suppe oder Brey; das 
Mehl geröftet zu einer Urt Chocolade. Die Blätter dienen zu 
Gemüſe. Meyen, Pflanzen-Geogr. ©. 361. Feuillee I. 
tab. 10, 

6) Der Trauben-Sch. (Ch. Beta); 

Blätter länglich und buchtig, die oberen — Blü⸗ 
then in nackten, vieltheiligen Trauben. Südlich im Sande, 
ſchuhhoch, Blätter 2 lang, 1“ breit, Blüthentrauben kürzer 
als die Blätter, mit glänzend ſchwarzen Samen. Riecht und 
ſchmeckt ſehr gewürzhaft, enthaͤlt ätheriſches Oel, vertreibt 
Motten und wird als krampfſtillendes Mittel gebraucht; die 
Samen gegen die Würmer: Herba Botryos. Blackwell 
T. 314. Plenf X. 165. Düffeld. XII. T. 24. 

7) Der Thee⸗Sch. (Ch. ambrofioides). 

Blätter lanzetförmig, gezähnt, Trauben einfach und belaubt. 
Mexico, Weſtindien und Südamerica, bey uns in Gärten, 2’ 
hoch und äftig, Blätter 3” lang, 1 breit. Riecht ftarf ge: 
würzhaft, etwas campherartig, und wird ale Thee häufig ge« 


1461 


braucht gegen Bruſtbeſchwerden und Mervenleiden, unter dem 
Namen mericanifcher, ungarifcher und Sefuiter-Thee. Plenk 
Taf. 168. Düſſeld. XXI. Taf. 313. Wagner II. T. 130. 
Herba Botryos mexicanae. 


8) Der Wurm-Sch. (Ch. anthelminthicum). 

Blätter länglichzoval und gezähnt, Trauben Äährenartig und 
blattlos, Nordamerica, Weftindien und Südamerica; ziemlidy 
wie dag vorige, hat aber eine ausdauernde Wurzel und einen 
Geruch wie Baldrian; wird ebenfalls gegen Mervenübel ge: 
braucht, die Samen gegen Würmer. Beide enthalten viel äthe- 
riſches Del, Kalms Reife I. ©. 283. Plenk Taf. 166. 
Barton, Mat: med, t. 44, 


b) Blätter ganz. ! 

'9) Der ftinfende (Ch. olidum, vulvaria). 

Blätter rautig:oval und beftäubt, Blüthen in Achfelfnäueln. 
Auf Krautfeldern, fpannelang und äftig, Blätter Faum zufllang, 
Samen glänzend ſchwarz. Gtinft - wie alter Harn, fehmedt 
falzig und efelhaft, verliert aber durch Trocknen die Eigen— 
ſchaften; gegen Hyfterie und Krämpfe überhaupt: Herba Vul- 
variae. Blackwell Taf. 100. Fl. dan. tab. 1152. Plenk 
X. 168. Düffeld. VII. & 17. Stinfmelde, Hundsmelde: 


10) Der Fiſch-Sch. (Ch. pelyfpermum). 

Stengel liegend, mit ovalen, glatten Blättern, Trauben 
gabelig, blattlos in Achfeln. Auf wüſten Plägen, Flußkies, 
ſchuhhoch, it den Fifhen angenehm und wird daher in die 
Teiche gelegt. Fl. dan. t. 1153. Fiſchmelde. 


11) Der Beſen-Sch. (Ch. [coparia), 

Blätter flach, fohmal lanzetförmig und gewimpert, Knäuel 
in Achſeln, Kelchrippen mit Furzen Anhängfeln. Südlich auf 
Feldern; ein jähriges Kraut mit ruthenförmigen Aeſten, 3—5’ 
hoch, als Zierpflanze in Gärten. Die Ehinefen  verfertigen 
Befen und Ruthen daraus, und brauchen es in der Heilkunde, 
Buxbaum, Cent. 1. tab. 16. Pallas,.Ilustr. Plant. II. 
t. 98. Herba Linariae fcopariae; Sommer-Eppreffe. Kochia. 


. 


1462 


5. ©. Die Mangolbe (Beta). 

Kelch fünftheilig mit 5 Staubfäden, verhärtet, um ben 
niedergedrätften Schlauch mit 2 Narben. 

Südliche Kräuter wie Melden, aber ohne den mehligen Bes 
ſchlag, Blüthen 2—3 verwachſen in langen Nehren. 

1) Der gemeine (B. vulgaris). 

Stengel edig und röthlich, Blätter lanzetförmig, bie untern 
oval. Wild am Mittelmeer , bey uns häufig angepflanzt in 
Gärten und Feldern; Stengel aufrecht, fait mannshoch, mit 
mehr als ſchuhhohen, länglich- ovalen Wurzelblättern. Die Wurzel 
rübenförmig, bisweilen über 10 Pfund ſchwer, meiftens durch 
und durch roth, aber auch gelb und weiß. Sie, wird unter 
dem Namen rothe Rübe oder Rahnen mit Effig eingemadt und 
zu Rindfleifch gegeifen. Die größere Art wird jest häufig unter 
dem Ramen Runfelvüben in ganz; Europa angebaut, und ernährt 
ganze Zuckerfabriken; außerdem iſt fie ein gutes. Viehfutter. 
Hin und wieder braucht man den Saft als Nießmittel und ab» 


führende Clyſtiere. Bladwelt Taf. 235. Plenf Taf. 169. 


Lamarck, IHustt. tab, 182%. fig. . Schfuhr. Taf. 56. 
Bette-rave; Bietola. 

—Der weiße Mangold (B. cicla) ift nur eine Abart, 
u in: den Gärten gezogen wird, bie Blauzr zu Gemüfe. 
Plenk X. 170. Kerner T. 242. ! 

6. G. Die Beermelden (Blitum). 

Keldy dreyipaltig, mit einem Staubfaben, ſchwillt beeren- 
artig an um den ovalen Schlauch mit 2 Narben. 
1) Die gemeine (Bl. capitatum). 

Blüthenföpfchen am Gipfel purpurroth. Südlich wild, kei 
gewöhnlih in Gärten als Zierpflanze und Salat, 1,‘ hod. 


Die Beeren gedrängt, wie Himbeeren, die oberen Blüthen fünfe 


zählig. Die Früchte werden zum Spaß gegeffen, ſchmecken aber 
fad. Knorr, Deliciae I. t. E.3. Schkuhr ü. ı. Gärt- 
ner &, 126. F. 7. Grobeerfpinat, Schminfbeere. 
DAB Campherkraut (Camphorosma). 

Kelch krugförmig und fünffpaktig, mit 4 Staubfäden, um: 
fchließt einen ovalen, häutigen Schlauch mit zwenfpaltiger Narbe. 


1463 


1) Das gemeine (C. monspeliaca). 

Stengel jtrauchartig und zeritreut, mit fchmalen,  zottigen 
Blättern, Kräuel in Aehren. Südfrankreich im Sand, 1—%‘ 
hoch; graulich, mit zahlreichen, haldzofllangen Blättern und 
Heinen Knäueln mit vothen Griffen; bey uns in Gewächs—⸗ 
häuſern. Riecht und ſchmeckt campherartig, und wurde ehemals 
als ein Harn» und jchweißtreibendes Mittel gebraudt: Herba 
Camphoratae. Pallas, Illustr. Plant. tab. 57. Lamarck, 
Illustr, t. 86. Schkuhr %. 26. 

B. Wenig oder gar fein Eyweiß, der Keim fpirale 
förmig gewunden. Salſoleen. | 

8. © Die Salzfräuter (Salfola). 

Kelch fünfblätterig und fpäter geflügelt, mit 5 Staubfäden 
ums einen papierarsinen Schlauch mit 2 Narben. Barilla. 

Kräuter oder Sträucher mit Dicken, fetten Blättern und 
meijt einzelnen Ad;felblüthen, mit breiten Querflügeln am Kelch; 
auf Salzboden, vorzüglich am Strände; liefert * der ai ae 
rung viel Sode. 

1) Das gemeine (8. kali). 

Liegendes und weitfchweifiges Kraut, mit pfriemenförmigen, 
itechenden, abwechjelnden Blättern, Fruchtkelch Fnorpelig: und 
rundlich, mit ziemlich großen Anhängfeln. An den Küjten um 
ganz Europa, 1.‘ hoch, fteif und weiß oder vorhgeftreift, mit 
zolllangen,, vundlichen Blättern. Fl. dam, t. 818. Plenk 
2%. 162. Lamarck, Il. t. 181. f.2. Pallas, M. t. 28 
f. 2. t. 29, 

2) Das langblätterige (S. (oda). 

Zeritreutes Kraut mit ziemlih jtumpfen Blättern, Feucht: 
feld) häufig, mit Furzen Anhängfeln. An den Küften bes füd- 
lichen Europas und an den ungarifchen Salzfeen, felten über 1° 
body, angebaut aber 2—4', glatt; Blätter 2 lang und röth— 
lich gefteichelt. Wird hin und wieder als Salat gegeffen und 
liefert vorzügliche GSode. Jaequin, Hort. vindob. t. 68. Plenf 
T. 161. Pallas, Illustr. t. 30. 

3) Das dickblätterige (8. lativa). 

Zerſtreutes, glattes Kraut, mit walzigen Blättern und 


1464 


Blüthen in Knäueln. An den Südküſten Spaniens, 1—2' hoch, 
mit fleifchigen Blättern wie Sedum; — die alicantiſche Sode 
oder Barilla, 

Bon dieſen Galzpflanzen werden S. foda et fativa im füd- 
lichen Europa häufig angebaut. Man ſäet im Frühjahr die Ga- 
men in Salzfümpfe. Schon nad 3 Monaten werden die Pflanzen 
gemäht, wie Heu getrocknet, in Bündel gebunden, angezündet 
und im Gruben geworfen, wie Kalköfen. Dann wird die Grube 
verftopft, daß nur fo viel Luft eindringen Fann, als zum Fort: 
glimmen erforderlich ift. Die Sode oder Barilla ift dann ftein- 
hart zufammengebaden, dag man fie wie Gteine brechen muß. 
Wird zum Glasmachen und zur Bereitung der fpanifchen Geife 
verwendet, Cavanilies, Ic. t. 291. Plenk X. 163. 

4) Das ftraudartige (8. aphylla, Caroxylon). - 

Strauchartig, gegliedert und blattlos, mit ovalen und ab- 
fälligen Schupperblättern. Am Vorgebirg der guten Hoffnung, 
im fogenannten Karroo; ein unregelmäßiger, mannshoher 
Strauch mit Blüthen bedeckt, enthält fehr viel Sode, und Die 
Aſche gibt daher mit Hammelfert, ohne allen Zuſatz, eine vor: 
treffliche Seife. Thunberg, Diss. II. p. 38. 

9, G. Die Klimm- Melden (Bafella). 

Kelch Frugförmig, gefärbt und fünffpaltig, in 2 Dedblättern 
mit 5 unten breitern Staubfäden,, umgibt beerenartig den Fnor: 
peligen Schlauch mit 3 Narben und einem Samen faſt ohne 
Eyweiß. | 

Windende, fleifhige Kräuter mit einfachen Blättern und 
Aehren in Achſeln; in heißen Ländern. 

'"1) Die weiße (B. alba). 

' Stengel windend, mit ovalen, welligen Blättern und ein: 
fachen, geftielten Aehren. Indien, eine Pflanze wieder Man: 
gold, aber windend, 4— 8’ hoch, mit abwechfelnden Blättern, 
54 lang, 3° breit, ehren fehr dünn und fingerslang, mit 
kleinen, weißen Blümchen und fehwärzlichen einfamigen Beeren, 
wie Holder, Saft purpurroth. Iſt ein in Oftindien überall be: 
Fanntes, gemeines, aber fchlechtes Gemüfe, das fehr mit Mans 
gold übereinfommt; wird durch Stecklinge fortgepflangt, die man 


1465 


in einen Kranz fliht und in die Erde legt. Die Blätter dienen 
auch als gelindes Abführmittel und zur Erweidyung der Ge: 
fhmwüre; bey uns in Gewächshäuſere. Rumph V. © 417. 
Plufenet T. 63. $. 1. Gandola alba. 

Es gibt eine rothe Art (B. rubra) mit einem purpurrothen 
Stengel und rothen Blüthen; die Blätter Fleiner und weniger 
fad; wird ebenfalls angepflanzt. Rumph V. ©. 417. T. 154 
F. 2. Sabbati, Hort. rom. Il. t. 98, 

10, ©. Die Kalifträuder (Anabasis), 

Kelch fünftheilig in 2 Schuppen, ‚mit 5 Staubfäden auf, 
dem Boden und 5 abwechfelnden Schuppen; befommt auf dem 
Rüden Querflügel und umfchließt beerenartig den Schlauch mit 
2 Narben. 

Meiſt gegliederte Sträucher ohne Blätter, bie Blüthen 
gegenüber, im mittleren Aſten. 

1) Der gemeine (A, aphylla). 

Stengel fehr äftig mit ausgerandeten Gliedern und brep: 
flügeligen Früchten am Ende. Am cafpifchen Meer, bey Tri— 
polis und im nördlichen Africa, Häufig auf Salzboden, mehrere 
Stengel, 1%‘ hoch, aus einer langen Wurzel, mit Gegenäften 
und weißlichen Blüthen an den Gliedern, deren Kelche jpäter 
röthliche Flügel befommen. Man gewinnt daraus viel Gode, 
reinigt mit dem Frautartigen Theil die Wäſche und braucht den 
Abſud gegen Flechten. Buxbaum, Centuria I t, 18. Ca- 
vanilles, Ice. Il. t., 284. Pallas, Hluftr. t. 8. Kali bac- 
eiferum. f 


| 3. Zunft. Drofjel-Nußpflanzen — Holfte. 
Amaranten. 
Keldy mit einer Hülle ohne Blume, mit 5 Staubfäden auf dem Boden 
unter den Keldlappen; ein häufiger, meiſt einfamiger Schlaud), Keim 
um das Eyweiß, Würzelchen gegen den Nabel. 
Meiſt Heine, oft liegende Kräuter, in allen Climaten, doch 
mehr in den wärmern, gewöhnlich auf Feldern und häufig in 
Gärten als Zierpflangen wegen ber gefärbten Hüffblätter; Blätter 


x 


1466 


einfach, gegenüber und abwechfelnd, ohne Nebenblätter ; Bluͤthen 
kümmerlich, bisweilen getrennt, in Knäueln und Aehren, mit 
3 kelchartigen, harſchen Deckblättern und einem meiſt trockenen 
und gefärbten, fünfblätterigen Kelch, wie eine Blume; die 5 
Staubfäden unter dem Gröps, bisweilen verwachfen, mit einem 
zweyfächerigen Beutel an der innern Geite; ein Griffel, kopf— 
förmig oder gefpalten, auf einem häutigen Schlauch mit einem 
oder mehreren Samen auf dem Boden. Sie enthalten wenig 
ausgezeichnete Stoffe, find jedoch erweichend und einige tauglich 
zu Gemüfe. 

A. Schlau einfamig, Beutel einfächerig, Blätter ges 
genüber. | 

1. ©. Die Kugel:Amaranten (Gomphrena), 

Kelch fünfblätteria, mit 3 gefärbten Deckblättern, 5 Staub- 
füden, unten verwachfen und, dreyſpaltig; Narbe gefpalten, 
Schlauch einfamig, Flafft nicht. Amarantine. 

Meist zuitige Kräuter mit Blüthen in Köpfchen. 

1) Der gemeine (G. globofa). 

Stengel aufrecht, Blätter vval lanzerförmig, Köpfchen roth, 
kugelrund, einzeln am Ende, in 2 Hüllblättern. Oſtindien, in 
Sandboden, bey und als Zierpflanze in Gewächshaͤuſern und Zime 
mern, unter dem Namen der sothen Immortelle; ein Kraut, gegen 
2‘ hoch, mit ausgebreiteten Aeſten und rothen Knoten; Blätter 
wie Borretſch, 4’ lang, 2’ breit, dreyrippig und wollig, mit 
fhön purpurrothen, aber geritchlofen Köpfchen am Ende, wie 
bey den Scabioſen, fo hart daß jie in die Nafe ftechen und ſich 
fehr fang unveränderlich erhalten, zuletzt jedoch bleichen, aber 
nicht welfen; die Samen fchwarzbraun, Feimen bey Regen— 
wetter ſchon am Stock und werden 1 lang. Wird in Oftindien 
in die Hochzeiifränze gebunden, das Blatt mit anderem Gemuüfe 
gegeffen und auch als Fühlendes Mittel gegen Huften und Hals: 
weh gebraucht. Rumph V. Taf. 100. Fig. 2. Flos globofus; 
Rheede X. Taf. 37. Wadabu; Commelyn, Hort. t. 45. 

2) Der gebräudlide (G. officinalis). 

Blätter fpig:oval, Köpfchen am Ende, in vielen Hällblättern. 
Brafilien, in Minas Geraes und Set. Paul, fhuhhoch, Blätter 


1467 


3" lang, 2 breit, Köpfchen 2 dick und gelblih vor). Die 
knollige Wurzel wird häufig gebraucht gegen fchlechte Verdauung, 
Durchfall und Schlangenbiß. Martius, N. gen, 1, t. 101—2. 
Aug. St. Hilaire, Pl. uf, t. 31. 

2. G. Die Sinotenholfte (Irefine), 

Oft zweyhäufig, Kelch fünfblätterig, in 3 Deckſchuppen, 
bisweilen verwachfen und ungetheilt; Schlauch einfamig, Hafft 
nicht, mit 2 —3 Narben. 

1) Der gemeine (I. celofioides). 

Stengel aufrecht und gefurcht, Blätter länglich lanzetförmig 
und rauh; Blüthen fehr Flein in gebrängter Rifpe. Birginien 
und Florida, an überfhwemmten Orten, bey uns in Gewächs⸗ 
häufern, 2—3' hoch, Fnotig und äftig. Sloane T. 90. $. 2. 
Lamarck, Ill, t. 813. Straußblume. 

B. Schlaud einfamig, Beutel zweyfächerig. 
a. Blätter abwechfelnd. tan 

3. ©. Die Knorpelfräuter (Polycnemum). 

Kelch, fünfblätterig und gefärbt, mit 2 Deckblättern, meilt 
3 unten verwachfene Staubfäden; 2 Narben, Schlauch einfamig, 
Flafft nicht, hat aber einen Deckel. 

1) Der gemeine (P. arvenfe). 

Stengel zerftrent, in pfriemenförmigen, dreyedigen Blättern. 
In Menge auf Feldern und Wegen, kaum fpannehod und jehr 
äſtig, Blüthen einzeln oder zu zwey in den Achſeln ber knor— 
peligen Blätter. Jaequin, Austria t. 365. Schkuhr T. 5. 

4.6. Die Tauſendſchöne (Amarantus), 

Einhäufig, Kelch Drey: und fünfblätterig, in 3 Dedblättern 
mit: eben fo viel freyen Staubfäden; Griffel mit 2—5 langen 
Narben; Schlauch einfamig und büchfenartig. Fuchsſchwanz. 
Amarante. j 

- Bey den Alten waren die Amaranten ein Zeichen der Trauer 
und wurden um die Gräber gepflanzt. 

a) Drey Staubfäden. 

1) Der Dreyfarbige (A. tricolor). 

Knäuel rundlich in Achſen, Blätter länglich lanzetförmıg, 
die obern roth. "Wild in Dftindien, bey uns als Zierpflanzen in 


1468 


Gaͤrten, 2— 3° hoch; die Blätter ſchön roch, geld und grün, 
auch nur roth und gelb; fehöner in magerem Boden, Knorr, 
Delic. Il. tab. A. 3. 4. 5. Rumph V. cap. 45. Amarantus 
versicolor. 

2) Der in diſche (A. BEER 

Stengel weitſchweifig, mit länglich lanzetförmigen, ER 
randeten und langgeftielten Blättern, Knäuel in Achfeln, Kelch 
mit hafenförmigen Grannen, Oſtindien, ein fehr geſchätztes 
Gemüfe in verfchiedenen Arten, 3—4' hoc, mit blaßgrünen 
Blättern, gewöhnli von Raupen zerfreffen; die Knäuel grün, 
mit fchwarzen glänzenden Samen. Rumph V. T. 82. 51. 
Blitum indicum album, 

3) Der wilde (A. blitum). 

Stengel zerftreut,, mit ftumpf vvalen Blättern, Knäuel in 
Hehren, mit furzen Dedblättern. Auf naffen Plägen, in Feldern 
und Wegen, 1—2' hoch, liegend und am Ende aufgerichtet ; 
der Stengel grün und roth; die Blätter wie Blumen dunfelgrün 
oder röthlich. Wurde ehemals wie die Melden gebraucht, auch 
von den Nermeren gegeffen. Lobelius, lcones t. 250. Rei- 
chenbach, Ic. V. f. 565. Herba Bliti. Kleiner Meper. 

b) Fünf Staubfäden. 

4) Der Thwanzförmige (A. eaudatus). 

Stengel aufrecht und ſchwankend, mit ſpitz-⸗ovalen Blättern 
und zufammengefesten, hängenden und rothen Trauben. Oſt— 
indien, bey ung häufig in Gärten als Sierpflanze, 2—3' hoch, 
mit langen und bfutrothen Trauben. Miller, Ic. 21. 

5) Der mehlreicdye (A. frumentaceus). 

Stengel und Aeſte aufrecht, Blätter länglich lanzetfürmig, 
Blüthen in aufrechten Rifpen, mit weiß gerandeten Samen. 
Dftindien, wild und häufig angebaut, befonders in Mpfore, 
weil das Mehl Häufig als Nahrungsmittel gebraucht wird. 
Stengel mannshoch und zolldick, mit vothen Aeſten, Blättern 
und zahlreichen Blüthenfchwänzen. Buchanan. | 

b. Blätter gegenüber. 
5. ©; Die Silberholjte (Achyranthes). 
Kelch fünfblätterig in 3 ftechenden Deekblättern, 5Gtaub- 


1469 


fäden, unten v’swachfen, abwechfelnd mit Schuppen; Narbe 
Fopfförmig, Schlauch einfamig, Flafft nicht.  ® 

Kräuter und Sträucher in wärmeren Ländern. 

1) Der gemeine (A, argentea). 

Blätter rundlich oval und zugefpist, unten filberglänzend, 
Kelhrand umgefchlagen und an die Spindel gedrückt. Sicilien, 
bey uns in Gewächshäufern, des Sommers im Freyen, 2—3‘ 
hoch und ausdauernd. Plukenet T. 260. F. 2. 

2) Der graue (A, afpera), 

Blätter birnförmig, "Kelch umgefchlagen und an die Spindel 
gedrückt. Oflindien, auf Felfen, bey uns in Töpfen, 2— 3° 
hoch und ausdauernd, grünlich und röthlich, und die Blätter 
roth gefäumt, die Aehren grün und geruchlos. Die Wurzel 
wird gegen Ruhr und Steinbefhmwerden gebraucht. Rheede 
X. %. 78. Cadelari. Burmann, Ceyl. t. 5. f. 3. Jae- 
quin, Eclogae. t. 74. 


B. Schlaud vielfamig, Beutel zweyfächerig. 

6.8. Die Hahnenfämme (Celosia). 

Kelch fünfblätterig und gefärbt, in 3 Schuppen, 5 Staub» 
fäden verwachfen; ein Griffel mit 2 oder 3 Narben, Schlauch 
büchfenartig und vielfamig. 

1) Der gemeine (C. crilfata). 

Blätter abwechfelnd, länglich oval, Blumen in länglichen, 
zufammengedrückten, ſcharlachrothen oder gelben Aehren. Stammt 
aus Ehina und Zapan, und wird ſowohl dort ale bey ung in Tö— 
pfen der Zierde wegen gehalten. Es entfpringen viele edige und 
geftreifte Stengel aus einer Wurzel, 2° hoch, zum Theil grün 
und purpurroth, fo wie die Blätter, welche wie die der Persi- 
caria Ausfehen. Der Blüthenitand ift fehr ‚fonderbar. Der 
Stengel iſt nehmlidy oben zufammengedrückt und bildet viele 
Fammförmige Lappen, wie ein altdeutfcher Kragen, ſchön cars 
meſinroth und ganz mit Blüthen bedeckt, welche fehwarze Samen 
bringen. Beym Vertrocknen behält der Strauß feine Geftalt 
und Farbe. Die etwas herben Blüthen werden gegen Durdfall 
und Blutſpeyen gebraucht. Rumphb V. %. 84, Amarantus 


1470 

vulgaris japonieus. Knorr, Deliciae tab. H. 5 6. Passe- 

Velours. » m — 
Die hochrothe Abart nennt man Floramor (C. coeeinea). 


Ordnung II. Schaft:Nußpflanzen 
Wegerihe, Plumbagineen, Dhntolacceen, 
Petiverien, Polvgoneem, 


Kelch meift blumenartig und unten, Staubfäden abwechſelnd und 
gegenüber; Nuß fchlaudy: und beerenartig. 


Meift Kräuter und Stauden, doch auch Sträucher und 
ſelbſt Bäumchen, mit breiten und Scheidenblättern; in Falten 
und heißen Ländern. 

Sie theilen fih in 3 Zünfte: 

a. MWegeriche und Plumbagineen: Kelch mit bleibender 
Blume; Nuß büchfen- oder fchlaucyartig. | 

b. Phytolacceen, Petiverien: Keldy blumenartig mit ab» 
wechſelnden Staubfäden und beevenartigen Nüffen. 

c. Knöteriche oder Polygoneen: Kelch wenig gefärbt, meift 
drehzaͤhlig Staubfäden gegenüber; Nuß dreyeckig, Keim krumm 
und verkehrt im Eyweiß. 


4. Zunft. Rinden-Nußpflanzen — Schlippen. 
Plantagineen und Plumbagineen. 
Kelch und Blume röhrig und bleibend, vier: und fünffpaltig, mit fo 
viel Staubfäden; Nuß einfamig, mit einem een Sawen 
mit Eyweiß. Ber cu. 
Meiſt Kräuter, auch Sträucher und Bäumchen mit 
oder knotigen Stengeln, Wurzel, Wechſel- und Gegenblättern, 
‚ohne Nebenblaͤtter. Die Blüthe iſt zwar in Keldwund Blume 
gefchieden, affein die letztere bleibt ftehen, vertrocknet und fehließt 
nicht feften den Gröps ein, wie ein Kelch; daher rechnet man 
diefe Pflanzen noch zu denen mit unvofffommenen Blüthen. 
Manche haben medicinifche Kräfte, liefern aber ——— 
mittel. Mahnen ſtark an die Primeln, 


x 


1471 


A. Blätter abwechfelnd, die Nuß nicht von der Blume 
umfehloffen, Samen hängend. 

Meiſt Fleine Kräuter mit ganzen Blättern in gemäpigen 
und warmen Ländern. 

a. Wurzelblätter, Blüthen vierzählig. Plantagineen. 

Kleine Kräuter, mit rofenartigen Wurzelblättern und ähren- 
artigen Blüthen an Scäften; Gröps bisweilen zwenfächerig 
und mehrfamig, Samen hängend, der Keim grad im Eyweiß, 
das Würzelchen vom Nabel abgewendet. 

1. © Die Strändlinge (Littorella). 

Einhäufig, Kelch viertheilig, Blume trichterförmig, mit 4 
langen Staubfäden; Schlauch einfamig, mit langem Griffel in 
einer vierzähnigen Röhrenblume vhne Kelch. 

1) Der gemeine (L. lacuftris). 

MWurzelblätter fleifchig, pfriemenfürmig und 'haibrund, da— 
zwiſchen geftielte, einzelne Staubblüthen und ungeftielte Samen- 
blüthen. Hin und wieder an überſchwemmten Orten , "Blätter 
Faum fingerslang, die Blumen weiß auf kürzern Schäften‘ Fl. 
dan. t. 170. Schkuhr %. 287. 

2. © Die Wegeridhe (Piantago). 

Kelch und Blume radförmig, vierfpaltig und umgefchlagen, 
mit 4 fangen Staubfäden und herzförmigen Beuteln; apfel 
zwenfächerig, ein: und mehrfamig, Flafft büchfenartig, mit einem 
haarfürmigen Griffel; Samen ouf einem freyen Kuchen. 

Meiſt Heine Kräuter mit rofenartigen Wurzelblättern, welche 
‚etwas herb und bitter find und daher gegen Wunden angewendet 
werden; die fehr fehleimigen Samen als fehleimige Mittel. 

a) Blüthen in Schaftähren. 

1) Der fpige (Pl. lanceolata). 

Schaft edig mit lanzetförmigen gezähnelten- Blauern, faſt 
eyförmiger Aehre, Deckblätter zugeſpitzt, Capſel zweyſamig 
Ueberall auf Waiden, ſpannehoch, Wurzel abgebiſſen und viel— 
faferig, Blätter 6" lang und geftielt mit 5— 7 Rippen, Aehre 
zolllang, mit bräunlichen Dedblättern; 2 Kelchlappen oft ver- 
wachen, Blumen bräunlihmweiß, mit dreymal längeren Staub: 
fäden und zweymal längerem Griffel; Capſel länglich oval, öffnet 


1472 


ſich büchfenartig unter) der Mitte. Wurde früher gebraucht wie 
der breite, befonders als Wundmittel und. gegen Lungenfucht. 
Knorr, Deliciae II. tab, P. 1. Plenf Zaf. 60. Sturm 
9. VO. Hayne V. Taf. 15. * | 

2) Der mittlere (Pl. media). 

Blätter eliptifch, kurz geftielt und flaumig, Schafe rund, 
mit walziger Aehre; Blumen röthlid weiß, Capſel mit 2—4 
Samen. Auf Waiden, die Blätter ausgebreitet, 3” lang, gegen 
2“ breit, mit 7—9 Rippen; dazwifchen mehrere Schäfte ſchuhhoch, 
mit 11/5‘ langer Aehre, wohleiechend, Staubfäden viermal länger 
als die Blume, die Samen am Nabel ausgehöhlt. Wurde ge= 
braucht ‘wie der breite. Fl. dan. tab. 584. Plenk Taf. 59. 
Hayne V. T. 14. 

3) Der breite (Pl. major). 

Blätter oval und glatt, Schaft rund, mit —— Aehre, 
Capſel mit 8 Samen. Auf Waiden und ſelbſt in Gaſſen; Wurzel 
dick, wie abgebiffen, mit ziemlich aufrechten Blättern, 4“ lang, 
2“ breit, fünf bis neunrippig; dazwiſchen ein Dutzend Schäfte, 
über ſchuhhoch, hin- und hergebogen, mit einer 3“ langen Aehre; 
Blumen grünlich, Staubfäden zweymal ſo lang. Wurzel, Blätter 
und Samen wurden gegen Wunden, Durchfall, Lungenkrank—⸗ 
beiten, Blurflüffe gebraucht, jest nur noch vom Volk; die: fchlei- 
migen Samen find ein gutes Bogelfutter. Plenk Taf. 58. 
Schfuhr % 23. Hayne V. T. 13. | 

4) Der Strand-W, (Pl. maritima). 

Schaft rund, Blätter fhmal und halbwalzig, am Grunde 
wollig. Am Meer und an Salzquellen, ſchuhhoch; die fleiſchigen 
Blätter werden als Salat gegeffen und gegen ——— 
gebraucht. FI. dan, t. 243. 

5) Der Krähenfuß (Pi. —— 

Schaft rund, Blätter ſchmal und fiederfpaltig, Aehre wal- 
zig, mit fpigsovalen Deckblättern, Eapfel vierfamig. Am Strande; 
Wurzelblätter fat fpannelang, */,” breit; dazwifchen viele ſpange— 
lange Schäfte mit 3 langer Aehre, Blumen fchmusig weiß; 
die Sapfel öffnet fih in der Mitte und zeigt einen vierflügeligen 
Kuchen. Wurde gebraucht wie die vorige, auch gegen Hundes: 


1473 


wuth; in den Gärten gebaut zu Salat. FI. dan. tab. 272. 

Bladwell T. 460. 

b) Stengel mit Fopfförmigen Aehren in den Achſeln. 

» 6) Der Slohfamen (Pl. pfyllium). 

Stengel Frautartig, aͤſtig und haarig, Gegenblätter ſchmal 
und gezähnelt, Achren oval, mit fpigigen Kelchlappen. Südlich 
auf Sandpläsen und im Getraide, ſchuhhoch, bald. einfah, bald 
mit ‚Fleberigen Gegenäjten, Blätter 2 lang, t’’’ breit; Aehren 
zahlreich, Ya lang, Bumen gelblih weiß; Samen länglid, 
kahnförmig und glänzend braun, ſehen daher aus wie Flöhe; 
ſehr ſchleimig und wurden in der Medicin gebraucht, jetzt noch 
im Orient; ſie dienen auch zum Schwarzfärben. Plenk T. 62. 
Hayne V. T. 17. Düſſeld. X. T. 19. 

7) Der Sand-W. (Pl. arenaria). 

Ganz fo, aber 2 Kelchlappen ſpitzig und 2 fpatelförmig. 
Auf Sandfeldern und in Frankreich angebaut wegen der Samen, 
die alg fchleimiges Mittel pe EM: Sturm 9. VIE 
Hayne V. T. 16. Düffeld, X. 

Ss) Der ſtrauchartige A —— 

Stengel etwas holzig, mit ſchmal pfriemenförmigen Gegen- 
Ka ovalen Aehren, ftechenden Deckblättern; 2 Kelchblätter 
oval, 2 ſchmal und gejtielt. Am mittefländifchen Meer, Stengel 
fahuphoch und braun, Blätter 2° lang, 1'' breit und dreys 
Fantig. Die fihleimigen Samen werden ebenfall8 gebraucht, 
auch zum Steifen feiner Wäſche. Jacquin, lege t 182. 
Dlenf %. 61. Hayne V. . 18. Düffeld. X. 

B. Blume fünffpaltig, bisweilen En mit ſo 
viel Staubfäden an den Lappen; Schlauch mit einem verkehrten 
Samen. Plumbagineen. 

Kräuter und Halditräucher mit Enotigen Weiten und abe 
wechfelnden Blättern, ohne Nebenblätter; Blüchen gehäuft, mit 
Deckblättern; Kelch röhrig, meiſt gefärbt, gefaltet und fünfzäh— 
nig; Blume geſtielt tellerförmig, fünfſpaltig, oft ganz getheilt, 
mit den Staubfäden an ihrem Grunde, und zwar den Lappen 
gegenüber, wie bey den Primela. Gröps mit 5 Griffeln; öffnet 
ſich bald am Grunde, bald an der Spise mit mehreren Spals 

DPens allg. Naturg. II. Botani? IL. 93 


1474 


ten; der Samen werfehet, ſteht ‚aber mit einem langen: Gtiel 
auf dem Boden; der Keim grad im Eyweiß, das Würzelchen 
gegen ben Rabel. Sie wacfen meiſtens am Strande. 


a. Blüthen auf einem Scaft, faſt fünfblätterig, mit 
5 Griffeln; der PRO trennt u am Grunde mit Bee 
Spalten. a an 
3.6. Die Grasnelken (Statice). * 

Blüthen kopfförmig, in vielblätteriger Hülle, auf ſpreuigem 
Boden; Kelch röhrig, gefärbt, fünfſpaltig und fünfzähnig, Blume 
fünftheilig; Schlauch einfamig, in bleibendem Kelch. 

Kräuter mit dicker Wurzel und Auer were ſchmalen — 
blaͤttern, meiſtens in Sandboden. 


1) Die gemeine (St. armerla), 

Schaft einfach, mit grasartigen, fteifen und flumpfen 
Wurzelblättern, und röthlichen Bluthen in Köpfchen. An trodenen 
Orten, mit brauner, bündesförmiger Wurzel und zahlreichen, 
fingerslangen Wurzelblättern, woraug ein oder mehrere Schäfte 
ſchuhhoch, mit Köpfchen faft zolldick; Blamenblätter nur wenig 
mit einander verbunden, Man braucht fie zum Einfaffen der 
Gartenbeete. Die etwas herben Blätter wurben als Gurgel⸗ 
waſſer und gegen Dursfall gebraucht. Fl. dan. tab. 1092. 
Schkuhr T. 87. Sturm 9. I. 

2) Der Meer:Lavendel (St. limonium) 

weicht ab durch, rifpenartige Aehren, Blätter länglich und 
glatt, mit einem Stift; die, Rifpen, an einem runden Schaft, 
mit bfauen Blumen, An deu füplichen Küften und in Salz: 
jteppen, auch als Zierpflanze in Gärten; Wurzel ſpindelförmig 
und holzig, mit rofenartigen Blättern, 4. lang, gegen 2“ breit, 
unten verfehmälert; Dazwifchen ein oder mehrere Schäfte ſchuh— 
hoch, mit doldenartigen Rifpen. Die herbe Wurzel wurde ‚gegen 
Blurflüffe gebrauht, unter dem Namen Radix Behen rubri. 
Blackwell Taf. 481. Plenk Taf. 246. Reichenbach, 
Iconogr. t. 751. 


b. Blumen an einem Stengel, und geflielt teferförmig, 
Griffel und Gröps an ber. Spige fünfſpaltig. 


1475 


04,8 Die Bleymwurze (Plumbago), 

Kelch röhrig, fünfkantig und fünfzähnig, Blume röhrig mit 
offenem, fünflappigem Saum und 5 Staubfäden auf dem Boden; 
Narbe fünfſpaltig, Gröps einſamig und fünfklappig. 

Schwache Sträucher in wärmern Ländern, mir abwechſeln⸗ 
den Blättern und Blürhen in Aehren; die am Grunde breitern 
Staubfäden bleiben um die Capfel als eine Hülle wie 
der Grund der Blume bey Mirabilis. 

1) Die gemeine (Pl. europaea), 

Stengel krautartig und ruthenförmig, mit umfaffenden, 
lanzstförmigen, ſcharfgezähnelten Blättern. 

Sm füdlihen Europa, bey uns im freyen Lande; Wurzel 
walzia und fleifchig, treibt mehrere Stengel 2—4' hoch, mit 
fperrigen Zweigen; die Blätter 3" fang, */,' breit, unten bley— 
grau, Blumen fait zolllang, purpurroth in gehäuften Entähren, 
Eapfel ſchwärzlich. Das ganze Kraut, vorzüglich aber Lie Wurzel, 
ſchmeckt ſcharf, erregt Speichel, zicht Blafen, und wurde gegen 
Zahnfehmerzen, Flechten, Krätze, Krebs und Blutflüffe ange: 
wendet; Die Blätter zum Heilen getrüdter Pferde, Sabbati, 
Hort. rom. I, tab, 30.40. Plenf T. 95. Schkuhr T. 36, 
Radix Dentellariae, Zahnwurz. 


5. Zunft. Baſt-Nußpflanzen — Girren. 
Phytolaccen. 
Kelch ohne Hülle, vier oder fünftheilig, meiſt gefärbt, mit abwechſeln⸗ 
den Staubfäden ohne Blume; meilt mehrere beevenartige Schläuche 
mit einem aufrechten Samen, der Keim meiſt ringförmig um das 
Eyweiß, Würzelchen gegen den Nabel. 


A. Blätter mit Nebenblättern, Frucht nußartig, die 
Samenlappen gewimden, ohne Eyweiß. 
1.8 Die Lauchgirren (Petiveria). 
Kelch vierblatterig, mit zweymal ſoviel Staubfäden und 
einer Nuß mit 4 bleibenden Griffeln. 
19) Die gemeine (P. alliacea). 
Blätter verfehre oval, Blüthen weißlich in Aehren mit 
7 Staubfäden. Wellindien und Südamerica im Gebüſch, cin 
93” 


1476 


Holziges Kraut, 24’ hoch, Blätter 3" Yang, 14," breit, 
Aehren dünn und 13,‘ lang. Riecht Fnoblauchartig und wirb 
gegen bösartige Fieber und Würmer gebraudt, die lange 
Wurzel gegen Zahnweh. Trew-Ehret T. 67. Lamarck, 
Mlustr. t. 272. 
B. Keine Nebenblätter; Frucht berenatig, je viels 

fach, der Keim um dag Eyweiß. 

2.8. Die Scharlahbeeren (Phytolacen), 

Kelch fünftheilig und blumenartig, mit mehrfachen Staube 
fäden (10— 20); 5—10 einfamige Beeren verwachfen, mit fo 
viel Griffeln. Kermesbeeren. 

1) Die gemeine (Ph. decandra). | 

Stengel faft zweiglos, Trauben gegenüber, rothlich mit 
10 Staubfäden und Griffeln. Virginien, jetzt auch im ſüdlichen 
Europa verwildert, bey ung in Gärten; eine aufrechte Staude 
mannshoch und roth, mit kurzen, gabeligen Zweigen; bie untern 
Blätter fat fehuhlang und */s‘ breit, Die. obern halb fo groß 
und glatt. Die Blüthen in 3—4' langen, geftielten Achſel— 
trauben, Hein und meift röthlich; die Beeren 4’ dick, ſchwarz 
violett mit fehwarzen Samen; Wurzel groß, fleiſchig und äftig, 
fcharf, dient als Purgiermittel und Breyumfchlag, ftatt des 
Senfmehls; die Blätter und unreifen Früchte‘ gegen Krebs und 
Grind, auch als Brech: und Abführmittel; die Samen wirfen wie 
Senf. Yung find die Blätter mild und werden als Gemüfe ges 
geffen; mit dem rothen Safte der Beeren färbt man ben Wein 
und bey uns die Zuderwaarer. Bladwell T. 515. Plenf 
T. 357. Lamarck, Ilustr. t. 393. f.1. Schkuhr 8. 126. 
Barton, Mat. med. t. 48. Bigelow, Med. Bot. 1.3. _ 

3. ©. Die Pflaumengirren (Bofea). - 

Kelch fünftheilig, mit fo viel Staubfäden und einer ein- 
famigen Pflaume mit 2 Narben. Mahnt fehr an Celtis, bey 
welcher aber der Keim verfehrt fteht. j 

1) Die gemeine. (B. yervamora). 

Strauchartig, Blätter abwechfend, fpiß: herzförmig. Blüthen 
roth in Trauben, Ein unanfehnlicher, aber immer grüner, mannds 
hoher Strauch auf den canarifchen Infeln, mit Blättern wie 


1477 


ber gemeine lieder, aber Meiner, bey ung in Gärten. Wal- 
ther, Hort. t. 10. Lamarck, Hlustr. t. 182, 

4.6. Die Beerengirren .(Rivinia). 

‚Kelch viertheilig, mit 4 oder S Staubfäden; Beere ein- 
famig, mit einem Griffel. 

1) Die gemeine (R. laevis). 

Stengel rund mit fpig-ovalen, glatten Blättern und ein- 
fachen Trauden. In Weſtindien, bey uns in Gewähshäufern, 
wo fie den ganzen Sommer blüht, zwar Fleine und unanfehn: 
liche, auswendig röthliche, innwendig weiße Blüthen, aber ſchöne, 
rothe Beeren trägt; der Blattrand purpurroth. Lamarck, 
Ulustr. t. 81. f. 2. 


6. Zunft. Holz: Nußpflanzen — Ampfer. 
Polygoneen 

Kelch und Fümmerlihe Blume dreytheilig, mit ein- oder zweymal fo 

viel Staubfäden auf dem Boden an den Lappen; Schlauch nußartig, 


mit 2—3 Narben und einem aufrehten Samen; Keim verkehrt, bald 
im, bald um das Eyweiß. 


Meift Kräuter, bisweilen Sträucher und Bäume, mit 
knotigen Stengeln, feheidenartigen, abwechfelnden Blättern und 
Dutenartig verwachfenen, trodenen Nebenblättern. Blüthen 
Felchartig, 3 und 3 Lappen in 2 Kreifen, die inneren oft ge 
färbt; 1 oder 2 Staubfäden unten an den Rappen, bald an 
alten, bald nur an den äußern oder innern; das Nuͤßchen ges 
wöhnlich im Kelch. Finden ſich in allen Elimaten, manche ef: 
bar als Gemüfe und Grüße, bey einigen bie Wurzel bitter 
und heilfam. 


A. Knotige Kräuter mit einfamigem Schlaud. 


a. Blüthen in einer Hülle. Eriogoneen. 


1. ©. Die Zotten:Ampfer (Eriogonum). 

Hüfte röhrig, fünfzähnig und vielblüthig, Keld, und Blume 
dreyfpaltig, die legtere Fleiner, mit 3 innern und 5 äußern 
Staubfäden; Nüßchen dreyeckig, mit 3 Griffeln, 


1) Der gemeine (EB. tomentofum). NEL ALT, 

Stengel gabelig, die Blätter unten filzig, Die untern fpatels 

fürmig, bie obern länglich in Wirteln, mit ſtielloſen Bluthen⸗ 

büſcheln. Carolina und Georgien, ein zottiges Kraut mit aeg: 
Blüthen. Michaux, Fl. amer. I. t. 24. | | 
b. Keine Hülle. we; 

2.6. Die Ranfen-Ampfer (Branniebis), 

Keldy glockenförmig und fünftheilig, mit S oder 10 Staub: 
füden; Schlauch dreyeefig, mit 3 Griffen und vom etwas 
fleifehigen Kelch umgeben, Samen anfangs hängenb —* dann 
aufrecht, Keim im Eyweiß. ss 

1) Der gemeine (B. ecirrofa). x wahr 

Strauchartig, mit fpis-herzfürmigen Blättern und * 
in einſeitigen Trauben. Nordamerica, ein kletternder Strauch 
mit glatten Zweigen, abwechſelnden Blättern und Nanfen an 
den Trauben. Gärtner T. 45. æ 

3. G. Die Knöteriche (Polygenum). 

Kelch fünfſpaltig, meiſt gefärbt, gewöhnlich mit 5 We 
Staubfäden und abwechſelnden Drüſen; Schlauch eckig, mit 2 
bis 3 Narben; Keim um das Eyweiß 

a) Zwey Griffel. Be — — — 

1) Der ſaure (P. —* 

Blätter länglich und glatt, Aehre länglich, 5 Stausfäden, 
Im Waffer and im Trodenen; jener mehrere Schuh lang und 
röthlih, mit ſchwimmenden Blättern 4 lang, 1’ breit, Aehre 
14.“ lang, und roſenroth. Die ftarfriehende Wurzel gegen 
Hautkrankheiten, das fäuerlichherbe Kraut ehemals gegen Stein— 
befehwerden; fol dem Wein, wenn er damit gährt, einen Ges 
ruch nad Himbeeren geben: Herba ange acidae. FI. dan; 
t. 282. Eommerlod., 

2) Der gefledte (P. perlicaria). 

Blätter lanzetförmig und gefleckt, mit —E— Neben⸗ 
blättern, Aehren Tänglichsoval mit 6 Staubfäden und linſen—⸗ 
fürmigen Schläuchen. An feuchten Stellen, befonders: in Mift: 
lachen, 1—2' hoch, Blätter 3° lang, 1" breit, weiß gebüpfelt 
und ſchwarz gefleckt; mehrere kurze Aehren, meiſt blaßroth. 


1479 


Das Kraut ſchmeckt etwas herb, und wurde gegen Wunden 
und Gefchwüre gebraucht: Herba Perficarias mitis. Plenf » 
T. 307. Schkuhr T. 105. Hayne V. T. 22%. Reichen- 
bach, Ie. V. t. 491. Flöhfraut, Nöthig. 

3) Der fharfe (P. hydropiper). 

Blätter lanzetförmig, glatt und wellig, Nebenblätter ſchwach 
gewimpert, Aehren dünn und überhängend, mit 6 Staubfäden, 
Schläuche dreyeckig. Häufig in Sümpfen, 2° hoch, Blätter 4 
laug, 1% breit, meiſt braun gefledt, die Nebenblätter dunkel⸗ 
roth, Blumen roſenroth. Schmeckt brennend und zieht Blaͤſen 
im Munde, wurde gegen Gefchwüre gebraucht, und innerlich 
gegen Stodungen im Unterleibe, Gelb» und Waſſerſucht: Herba 
Perficariae urentis. Plenk Taf. 308. Schkuhr Taf. 108. 
Hayne V. TiW20. Reichenbach, Ie. V. t. 494. Waſſer- 
pfeffer, Murchenkraut; Curage. 

4) Der Garten-K. (P. orientale). 

Stengel ſchlank und aufrecht, Blätter oval, Nebenbfätter 
borftig, Blüthen im überhängenden Aehren mit 7 Staubfäden. 
In Oftindien und der Levante, in feuchtem Boden, bey; uns 
häufig im Gärten zur Zierde, unter dem Namen Perficaria, 
mannshoch, Blätter wie Tabadsblätter, Aehren 3° lang, roth, 
mit Drüfen zwifchen den Staubfäden, Gamen linfenförmig, 
Dient zum Blaufärben. Bot. Mag. t. 213. 

b) Die fölgenden haben 3. Griffel und‘ S- Sraubfäden. 

* Blüthen in Achfeln. 

5) Der Färber⸗K. (P. —— 

Blätter: ſpitzevval und glatt, Nébenblätter abgeſtutzt und 
gewimpert, Aehren ruthenfürmig mis 7 Staubfäden. Daraus 
macht: man im China eine fehr ſchöne, indigoblaue Farbe, und 
man fängt auch an, es in Europa zu ziehen, 

6 Der gemeine (P. aviculare). 

Stengel liegend und äftig, Blätter-lTangetförmig) mie rauhem 
Rand, Nebenblätter mit wenig Rippen. In allen Wegen imd Gaſſen, 
ſchuhlang, wie dünner Bindfaden, Blätter zolllang, Rebenblätter 
filberweiß, meift fechsrippig; 2—4 faft ſtielloſe Blüthen in den 
Achſeln, weiß oder röthlich, mit dreyeckigem Schlaudy; ein’ gutes 


1480 


Vogel- und Schweinfutter; font als blutftiliendes Mittel: Herba 
‚ Centumnodiae,, Sanguinariae.. Plent * 309. Sturm 
H. IXx. Hayne V. T. 23. nr 

* Blüthen in Trauben. ER BER GE ee — 

7) Der windenartige.(P. esse 

Stengel edig und gewunden, mit at Blättern, 
Blumen jtumpf und weiß mit violetten Beuteln, Schlaudy drey: 
eig. In Feldern und Heden, 1—2' hoc; gutes Schaffutter, 
die Samen im Nothfall als Grüße. Fl. dan. tab. 744. Budy- 
winde, | 

8) Der Zaun: K. (P. — Da De" 

Ebenfo, aber die 3 äußern Blüthenlappen — Beutel 
weiß, Schlaͤuche dreyeckig. In Hecken, ſpannelang. Kann im 
Nothfall ebenfalls als Grüße benust werden. «Fl. dan. t. 756. 

9) Der Buchmeizen (P. fagopyrum). fi 

Stengel ziemlich aufrecht und glatt, Blätter fait ofeiförmig, 
S Drüfen, mit den Staubfäden abwechfelnd; Schlau mir drey 
fharfen Kanten. Kommt aus Aſien, und wird im öftlichen 
Europa in Feldern angebaut, weil er gute Grüße liefert und 
mit fchlechtem Boden fürlieb nimmt; das Brod davon iſt aber 
ſchwarz und ſchlecht. Stengel 1%,‘ Hoch und roth, oben ältig, 
‚Blätter 2 lang und faft eben fo breit, Blüthen blaßroth. Das 
Mehl wird zu erweichenden und vertheilenden Umſchlägen ges 
beraubt. Knorr, Deliciae I. t.F. Plenf X. 310. ‚Sturm 
9. XVIII. Hayne V. T. 24. 

Der tatarifhe Buchweizen (P. totarloguhn 

Ebenſo, aber die Kanten des Schlauchs gezähnelt und die 
Blöthen grünlich. Sibirien, wird angebaut größer, gedeiht 
auch gut im nördlichen Deutfhland, und wird auf ähnliche Art 
benugt. Stockh. Abh. 1744. 8. 4 Gmelin, Sibirien III. 
&. 13. 5.1. sen 

* Blüthen in Nehren. 

10) Der gewunpdene (P. bistorta). 

Stengel einfach und aufrecht, untere Blätter * * * 
ablaufend, die obern herzförmig, Blüthen blaßroth, in einer 
walzigen, dichten Aehre, mit 7—10 Staubfaͤden. Auf ſumpfigen 


1481 


Wiefen, 12%’ hoch, Blätter 6’ lang, 3° breit, Aehren 3“ Yang, 
Schläuche dreyfantigz; die Wurzel fingersdick, gebogen wie 
Krebsfhwanz, ſchmeckt fehr zufammenziehend, enthält viel Gerb— 
floff und Etärfemehl, und ift ein Fräftiges Heilmittel gegen bie 
Ruhr, auch in Bäder: Radix bis tortae ſ. Colubrinae, Plenk 
8.806. Hayne V. T. 19. Düffeld. IV. %. 16. Wagner 
1. & 3. Otterwurz, Schlippenwurz. 
11) Der fnollige (P. viviparum). 

 Ebenfo, aber Fleiner, die Blätter lanzetförmig und zwifchen 
ben Blüthen Fleine Kuoflen. An Bergen, die Aehren weiß, 
mit 6—7 Staubfäden, bringt felten reife Samen. Die dide 
Wurzel wird in Afien in Mehl verwandelt und als Brey ge- 
geffen. Fl. dan, t. 13. Gmelin, Sibirien IL. T. 7. F. 2. 

4. G. Die Ampfer (Rumex). 

Kelh und Blume dreyblätterig, mit 2 Staubfäden an 
jedem Kelchblatt; 3 zerfchliffene Narben, Schlau dreykantig, 
in der Blüthe verfchloffen; Keim um das Eymweiß. 

a) Blüthen getrennt, Blätter pfeilförmig. 

1) Der Sauerampfer (R. acetofa). " 

Blätter länglich pfeilfürmig und rippig, Keldlappen rund: 
li und ganz, unten mit einer Schwiele. Auf Waiden und in 
Gärten, 2—3' hoch, mit wenig Blättern, die untern 2—6” 
lang, 1—2' breit, auf handlangen Stielen; die Blüthen in 
Enprifpen, röthlidy, mit rofenrothen Narben und rothbraunen 
Schläuhen; die Wurzel lang und fpindelförmig,: bitter und 
herb, wurde, fo wie die herben Samen, gegen Durchfall ges 
braucht. Die Blätter fchmeden füuerlich, enthalten viel Sauer: 
Heefalz und werden gegen Scorbut und faulige Ficber als Fühe 
lendes Mittel angewendet. Knorr, Deliciae II. tab. A. 13, 
Plenk T. 280. Düffeld. VIL T. 16. 

2) Der Fleine Sauerampfer (R. acetofella). 

Ebenfo, aber Fleiner, Blätter lanzet- und ſpleßförmig, 
Kelhblätter oval und ohne Schwielen. Meberall auf Gras: 
plägen, nur fpannehoch, ſchmeckt ebenfalls fauer und dient 
zur Gewinnung des Sauerfleefalzes. Knorr, Deliciae Il. 
tab. A, 14. Plent T. 281. Ä 


1482 


3) Der römiſche Sauerampfer (R. feutatus). 

' Blätter oval pfeilförmig, Blüthenwirtelientfernt und blatt⸗ 
vs, Blumenlappen herzförmig, ohne Schwielen. Auf Bergen, 
fonft in Gärten; aus einer äftigen Wurzel viele Stengel, — 
hoch, oft röthlich; Blätter» 2" lang, auf 4 langen Stielenz 
Rifpe einfach und fchlaff, aus halben Wirteln, meiftens getrennt 
und röthlich. Die Blätter find ſaftig und fauer und werben in 
der Küche als Zugabe zum: Rindfleifch gebraucht, unter‘ dem 
Ramen römifcher Sauerampfer. Bladwell T 506. Plenk 
%. 285. Jacquin, Rar: 1. t. 67. 

b) Zwitter, Blätter rundlich oder — as — 
pfeilförmig. 

4) Der Alpen-⸗A. G. alpinne); 

Blätter herzfürmig, wellig und ftumpf, Bläthen in — 
faſt blattloſen Riſpen, Kelchlappen herzförmig, ohne Schwielen. 
Auf den Alpen, beſonders um die Sennhütten, 3—4 hoc, mit 
fchuhlangen und eben fo breiten Wurzelblättern; Wurzel 3—4 did, 
äftig und innwendig geld, ziemlidy wie Rhabarber, bitter und 
herb, und wird auch ſtatt derſelben als Abführmittel gebraucht, 
wirkt aber ſchwächer. Plenk Tafı 2861 Kermer Taf. 203. 
Düſſeld. XIV. 3, 10. 11. Radix Rhabarbari monachorum, 

5) Der Waffer- A. (R. aquaticus), FORT 

Wurzelblätter. oval und herzfürmig, mit rinnenförmigen' 
Stielen, Rifpen blattlos, Blumenlappen herzförmig, ganz und 
ohne Schwielen. In Gräben und Teichen, nicht außerhalb des 
Waſſers, faft mannshoch, Blätter über ſchuhlang und Ns breitz 
aufı faſt fchuhlangen tiefen, die Rifpe ſehr groß; Wurzel: 
3-4’ did, innwendig: gelb, bitter: und herb, und wurde ebenkı 
ſaiuls gegen Scorbut, Geſchwüre und Ausſchläge gebraucht; die 
jungen Blätter in Italien’ als Gemüſe. Radix et Herba Brit 
tannicae. Bladwell’ X. 490 Reichen —E— IV. 
tab. 369. 

6) Der Bach⸗A. (R. — ⸗ Ih 

Blätter lanzetförmig, gekerbt, mit flachem‘ Stiel, Riſpen 
blattlos, Blumenlappen dreyeckig und affe mit Schwielen. In: 
Sümpfen und langfam fliegenden Bäthen, ziemlich wie der vorige, 


‚1483 
die Wurzel ebenfalls unter dem Namen Radix Lapathi acuti 
in den Apotheken. Plenf X: 289. Reichenbach, Ie, IV, 
tab. 370. | 

7) Der Blut-A. (R. fanguineus, nemorofus). 

Wurzelblätter herzförmig oder fpiß:oval, Die andern lanzet= 
fürmig; Zweige aufrecht und ausgebreitet, mit blattlofen Wir— 
teln; innere Kelchblätter ſchmal und ganz, nur eines mit einer 
Schwiele. An feuchten Stellen in Wäldern und um die Dörfer, 
die Abart mit rothes Adern häufiger in America und daher bey 
ung im Gärten; 2—4 hoch, die untern Blätter &— 6 lang, 
über 2 breit und geftielt; etwa ein Dutzend Blüthen in jedem 
MWirtel; die Wurzel möhrenartig, innwendig blaßgelb, wird 
auch im den AUpothefen gehalten unter dem Namen Grindwurz 
(Radix Lapathi acuti). Reichenbach, Ic. IV. tab. 367. 
Düffeld. XI. T. 16. Die rothaderige Abart bey Blackwell 
T. 49%. Plenk T. 283, 

8) Der Spig-X. (R. acutus, conglomeratus, nemola- 
pathum). 

Wurzelblätter herzförmig und länglich, die andern: zuge: 
ſpitzt; Zweige offen mit belaubten Wirteln; Blumenlappen 
fhmal, ganz und alle mit Schwielen. Ueberall gemein an feuchten 
Plätzen, 2—4' hoch. Die Wurzel fürbt gelb und iſt auch im 
der Apotheke unter dem Namen Radix Lapathi acuti. Blade: 
well 8. 491. Plenf & 290. Reichenbach, Ic. IV, 
t. 168. Wagnerl. T. 126. Wilde Rhabarber, Roßampfer, 
Hungerfraut. 

‚9) Der Öarten-W. (R, patientia). 

Wurzelblätter oval lanzetförmig und wellig, Rifpe länglich 
und blattlos, Keldylappen rundlich herzförmig, nur an einem 
eine Schwiele. An naffen Steffen im füdlichen Europa, bey ung 
in Gärten, 2—5' body, oft purpurroth, Blätter fchuhlang, 4 
breit, ſchmecken fäuerlih und find im Frühjahr! ein gutes’ Ges 
müfe, Die möhrenartige; bittere und herbe Wurzel führt gelind 
ab und wurde gegen Ausſchläge gebraudt. Plenf! T. 282. 
Kerner % 720. Schkuhr % 10. Gärtner T. 11% 
Lapathum hortenfe, f 


\ 


1484 


10) Die Grindwurz (R. erispus), BR 

Blätter Tanzetfürmig nnd Fraus, Trauben faſt blattlog, 
Kelchblätter oval und etwas herzförmig, alle mit einer Schwiele. 
Meberall an’ feuchten Orten, befonders auf thonigen Feldern, 
2—3' Hoch, oft roth geftreift, Blätter ſchuhlang und 3 breit, 
auf langen Stielen. Die möhrenartige, innwendig gelbe Wurzel 
fhmedt bitter und Herb, enthält Gerbftoff, Stärfemehl und 
Schwefel, und wurde häufig gegen Ausfchläge angewendet; die 
Samen vom Bolf als Abführmittel. Radix Lapathi acuti. 
Plenf T. 2387. Kerner & 576. Reichenbach, Ic. VI. 
t. 575, Düffeld. XII. €. 15. Mengelwurz, Ohmblätter. 

5. ©. Die Rhabarbern (Rheum). 

Kelch und Blume dreytheilig und gefärbt, 6 Blumen: und 
6 Kelchſtaubfäden; Schlaudy dreyfantig und geflügelt, mit 3 
Narben; Keim im Eymweiß. 

Ausdauernde Kräuter auf ben Gebirgen Mittelafiens, mit 
großen Wurzels oder abwechfelnden Stengelblättern und fehr 
bitterer Wurzel. 

1) Die ächte (Rh. rhabarum, auftrale). 

Blätter rundlicd und herzförmig, etwas wellig und flaumig, 
mit gefurchten, oben flachen Stielen, Blüthenblätter oval. Auf 
den Alpen der Tatarey und des Himalayas 10,000‘ hoch; Wurzel 
möhrenartig und äftig, innmwendig bunfelgelb, Stengel 3—5' 
hoch und gefurcht, mit faft 2’ großen Wurzelblättern, rothen 
Gtielen und Rippen, Narben purpurroth. Liefert feit mehreren 
Sahrhunderten die berühmte Rhabarber: Wurzel, welde theils 
durch die Mongoley über Kiachta nach Rußland Fommt, theilg 
durch China nah Holland und England, theils durch Perfien 
und die Türfey. Sie enthät ein purgierendes Harz, Gerbitoff, 
fauerfleefauren Kalf und ein flüchtiges Del und wirft fehr 
vortheilhaft auf die Thätigfeit des Darmcanals. Düffeld. Suppf. 
V. 8. 5. 6. Rh. emodi. 

2) Die Handfürmige (Rh. palmatum). 

Blätter handförmig, zugefpigt und rauh, unten herzförmig, 
mit runden Stielen. Tatarey, Thibet und Nepal, bey uns in 
Gärten; mannshoch, Wurzel größer als bey der vorigen, Fnollig, 


1485 


innwendig gelb und roth gejireift und unangenehm riechend; 
Wurzelblätter auf 2° langen Gtielen, faft cbenfo breit, mit 
5—7 gefpaltenen Lappen; Rifpe fehr groß und gelblichweiß, 
Nüßlein roth. Wird jest in England im Großen angebaut 
und unter dem Namen ber englifchen Rhabarber gebraucht. 
Linne, phil. Trans. 1765. tab. 12. Blackwell Taf, 600, 
Plenf Taf. 322. Düffeld. XVI Taf. 6 —8. 

3) Die wellige (Rh. undulatum). 

Blätter länglich herzförmig, ſchwach behaart und Fraug, 
Blattitiel oben flach, mit fcharfen Rändern. Ehina und Sibirien, 
bey uns in Gärten, ziemlich wie die vorige, mit weißen Blüs 
then. Wird in Franfreid, im Großen angebaut und unter dem 
Namen der franzöiifchen Rhabarber gebraucht, it innmwendig 
mehr geftreift als marmoriert, riecht ſchwach und ſchmeckt herb. 
Plenk T. 321. Schfuhr T. 110, Reichenbach, Hortus 
I, t. 117... Wagner IL X. 241. 

4) Die herzförmige (Rh. rhaponticum), rrike 

Blätter oval, herzförmig und glatt, Blattftiel oben gefurcht, 
mit abgerundeten Rändern. Kleinaſien und im ſüdlichen Ruß— 
land, am fchwarzen Meer; bey uns in Gärten, 3—4' hoc, 
gefurdht und roth. Die Wurzel die, äftig und ſchwer, auswen— 
dig ſchwarz und rothoraun, innwendig gelb, mit braunrothen 
Kreifen, riecht ſchwach, ſchmeckt aber herb und wird ebenfalls 
angewendet unter dem Namen Radix rhapontici, Rheon der 
Alten. Knorr, Deliciae Il, tab. R, Plenk T. 320. Rei- 
chenbach, Hort. I, t. 129. Düfed. XVI. I, 1 —3. 

5) Die dornige (Rh. ribes). 

Wurzelblätter rundlih, graulib und warzig, Blattſtiel 
oben flach, mit abgerundeten Rändern, Nüffe etwas fleifchig und 
dunfeleoty. Am Libanon und Earmel, fowie in Perfien; bie 
Wurzelblätter 2° lang und 3 breit, faft nierenförmig, Man 
macht aus dem fäuerlichen Safte des Gtengels eine Latwerge 
(Roob Ribes), bey Entzündungs » Kranfheiten.  Dillen,, 
Hort, eltham t, 158, f, 192. Pococks Reife T. 84 
B. Sträuder oder Bäume; Gröps nuß- oder pflaumens 
artig. i | 


1486 


6. 8. Der Baumampfer (Triplars), vw 

Blüthen getrennt und gefärbt, Kelch und Blume dreytheilig, 
mit je 2 Blumen und 1 Keld » Gtaubfedenz nn. mit 3 
Flügeln und 3 Narben in der sen 

Der gemeine (Tr. americana). Kir u 

Blätter abwechfelnd, -länglic und ganz, Blachen in arm⸗ 
förmigen Trauben. Guyana und Carthagena, ein hohler Baum; 
40' hoch, 10“ dick, mit pyramidaler Krone und hohlen Zweigen 
voll Blätter, 9 lang, 4 breit; Blüthen in gedrängten Mehren, 
faft wie bey Polygonum perficaria, und röthlich, Nuß wie Erbfe, 
Wächst auf Angern und Anfeln, und die Höfle des Stammes 
iſt fo mit Ameifen angefült, daß man davon bedeckt wird, wenn 
man daran Schlägt. Aublet I. 347. Jacquin, America 
t. 173. 1. 6. Rottboell, Diff. Surinam. t. 3. 

7.8. Die Trauben⸗ -Umpfer (Coecolobä)) 

Zwitter, Blüthe gefärbt und fünftheifig, mit 8 Staubfäben; 
Nuß dreyedig, mit 3 Narben im beerenartigen fit Are im 
Eyweiß. 

1 Der gemeine (C. uvifera). Nr 

Blätter rundlich hHerzföürmig und glänzend, Blüthen in 
Aehren, Im mittleren Mmorica , ein Baum 15-2300 hoch, am 
Strande und oft im Waffer, mit zerftreuten Aeſten, 6 Sof 
großen Blättern und ſchuhlangen, ſchlanken Trauben, mit einen, 
weißlichen Blüthen und purpurrothen Früchten, fo groß wie 
eine Kirſche, faftig, fänerlichfüß und ſchmackhaft, Fommen dep- 
halb auf den Marft. ‘Der Kern des Steins tft herb und wird 
zu Tiſanen gebraucht bey Durchfällen und Blutflüſſen, ſo wie 
auch die bittere Rinde und Wurzel. Das Holz iſt hart, ſchwer 
und roth, und wird zum Färben und Brennen gebraucht. Durch 
Auskochen der Zweige foll man das americanifhe Kino erhalten. 
Catesby, Carolina II, t. 96. Plumier, Ic. 145. Gloane 
2.220. F. 3—5: Jaequin, America f. 73. Hayne X. 
T. 4.  Düffeld. Suppl. I, X. 9. 'Mangrove- Grape:tree. 

2) Der flaumige (C. grandifolia ‚"pubefcens). 

Blätter rund und flaumig. Martinique in Bergmwäldern, 
60—80° hoch, mit 2 großen runzeligen Blättern. Das Hol; 


1487 


iſt ſehr hart und roth, wird vorzüglich zu Balken und Pfählen 
gebraudt und bleibt Jahrhunderte lang unverweslich; der Theil 
in ber Erbe wird jteinhart. Plukenet, Phytogr. p. 222. 
f. 8. Jacquin, America p. 113, Bois & grande fenille. 
3) Der weiße (G. nivea). | 
Blaͤtter Tänglich oval, fpihig und runzelig. Weitindien, 
an Bäcen, wild und angepflanzt, 20° hoch, Blätter 6 lang, 
Blütden Flein und gelblich; werden dick, ſaftig und ſchneeweiß, 
bedecken aber die dreyeckige, ſchwarze Nuß nur bis zur Hälfte. 
Dieſe Frucht ſchmeckt ſuß und wird ſammt der Nuß gegeſſen. 
Jacquin, America p. 115. t. 78. Raisinier de coude. 


Ocrtdnung IH Stamm: Nuffer. 
Nyctagineen, Daphnoiden, Eläagnen, 
Sanmtalaceen. 


gelch — blumenartig, vier⸗ und fünfſpaltig, mit ſoviel oder mehr 
Staubfäden; Nuß oder Pflaume meiſt im Kelch. 


Meiſt Sträucher und mäßige Bäume mit Gegen: und 
Wechſelblaͤttern, ohne Nebenbläster, in wärmern Ländern; Blü« 
then einzeln und in ehren; Kelch Iangröhrig, meiſt gefärbt 
und zart wie eine Blume, mit einfachen oder doppelten Staub: 
füden in der Mitte der Nöhre. Die Frucht eine Nuß vder 
Pflaume, felten Beere, mit einem nicht genießbaren Kern, ber 
verjchiedene Richtung und Bau hat. Die Beſtandtheile find 
oft harzartig, fcharf und biafenzichend. 

Sie zerfallen in 3 Zünfte, 

m Myetagineen: Kelch blumenartig, fünffpattig, umfchließt 
bie Ruß; Staubfäden abwechfelnd; Samen und Keim aufrecht, 
biefer um das Eyweiß gebogen. 

b. Daphnoiden und Eläagnen: Kelch vierfpaltig, oft mit 
biumenartigen Schuppen und 8 — *— Nuß pflaumen- 
artig, Samen ohne Eyweiß. 

e. Santalaceen: Kelch oben, vier: und fünfſpaltig, Staub— 
faͤden gegenüber; Nuß pflaumenartig, Samen verkehrt, Keim 
aufrecht im Eyweiß. 


sa hi een BIT 07 TIEre EL TH 9 >. 759 
, vu van: 2 RRA 
7. Zunft... zu naelı Rufier, — H umen. 
Ar Ryan [er 
Keldy fanftheilig und — Blume kelchartig, röhrig und fünf⸗— 
zähnig, mit gleichviel abwechſelnden Staubfäden auf dem Boden; 
Nuß einſamig in der verhärteten a ala aufrecht, Keim 
gebogen um Das Eyweiß. 
Sträucher und Kräuter mit knotigen Stengeln und Zweigen, 
Blätter gegenüber und abwechfelnd, ohne Nebenblätter; Blüthen 
einzeln und gehäuft mit einem röhrigen Kelch, dem man als 
Hüffe betrachtet, und einer röhrigen , gefärbten Blume, Die in 
fo fern Eelchartig ift, als fie den Gröps bedeckt; fie Staubfäben 
ſtehen auf einer Scheibe unter dem Gröps, find aber au die 
Blume geflebt, der Griffel mit Fopfförmiger Narbe. Sie 
mwachfen -augfchließlich in heißen Ländern, liefern Feine Nah: 
rungsmittel, haben ‚aber oft knollige Wurzeln mit — 
A. Meiſt Kräuter mit Gegenblaͤttern. 4 
1.8. Die Wunderblumen (Mirabilis). fen 
Kelch oder Hülle fünftheilig, Blume trichterförmig ‚viel 
länger,  umfcließt mit dem erweiterten Grunde — 
5 Staubfäden; Nuß mit einem langen Griffel. zo 
‚ Kräuter mit fpindelförmiger „ fleiſchiger —“ — 
Aeſten und einzelnen Achſelblüthen, welche untertags geſchloſſen, 
des Nachts geöffnet find, und daher franzöſiſch Belle de nait 
(die Schöne bey Nacht) heißen; Staubfäden und — länger. 
1) Die gemeine (M. jalappa u mn 
Stengel aͤſtig, Blätter oval-herzförmig und — * 
am Ende gehäuft, viel länger ale der Keld. Südamerica, bey 
uns häufig in Gärten als eine ſchöne Zierpflanze, mit gehäuften, 
1'/a'‘ langen, faft: eben’ fo weiten, lebhaft ‚gefärbten Blumen, 
rothgelb, weiß und bunt, welche ſich des Abende öffnen, mähs 
rend der Nacht fehr wohl riechen, aber ſich des Morgens wies 
der fchließen. Wurzel dick, Spindelförmig und fleifchigz Stengel 
3 hoch, mit Blättern 4° lang; 2a’ breit, auf int/a' langen 
Stielen. Die Frucht oval, von den ſchwarz gewordenen Grunde 


1459 


ber Blume umgeben, im Kelch wie in einem Becher, mit einem 
Samen größer als eine Erbfe. Man hat die Wurzel für bie 
ächte Jalappenwurzel (Convolvulus jalappa) gehalten; fie wird 
übrigens ebenfalls zum Purgieren und in der Wafferfucht' ge: 
geben, ſchmeckt aber ſehr unangenehm und wirft ſchwächer. 
Rumph V. T. S9, Bladwell T. 404.7 Plent T. 137. 
Lamard T. 105. Schkuhr T. 41. ‚Belle de Nuit. 

2) Die gabelige (M. dichotoma). 

Wie vorige, aber der Stengel dicker und knotiger, Blätter 
und Blüthen Feiner und die legtern ziemlich einzeln. Weſt⸗ 
indien und Mexico, auch bey ung in Töpfen, öffnet fi) ſchon 
um 4 Uhr Nachmittags und fängt an zu riechen, daher bey’ den 
Franzofen: Blume von 4 Uhr (Fleur de quatre en Die 
Wurzel wirkt viel heftiger. Plenk T. 139. 

2.08. Die Kletterhumen (Boerhaavia). 

Kelch fehr Klein und ganz, Blume trichterförmig, —— 
aber kaum eingeſchnitten, mit 1—4 Staubfäden auf dem Boden; 
Nuß vom Grunde der Blume eingeſchloſſen. 

Kräuter und Sträucher mit Wechſelzweigen und Gegen: 
blättern; : Blüthen Flein in armen ——* Die Wurzeln 
erregen Brechen und Purgieren. | | 

a) Rrautartige. 

1) Die raude (B. hirfuta), 

Stengel rund und weitjchweifig, mit ovalen, unten meißs 
lichen Blättern, Blüthen purpurroth, mit 2 Staubfäden. Wells 
indien und Südamerica, 1—2' hod) und meiftens zottig. Die 
Wurzel wird als. Brech- und Purgiermittel angewendet ,. der 
Saft des Krauts gegen Gelbſucht. Plufenet T. 3183. $. 7. 
Hermann, Paradifus t. 237, Jaequin, Hort. vindobon, I. 
tab. 7. 

2) Die veränderlidye (B. mutabilis).. 

Findet ſich in Auftralien; die Wurzeln gleichen den Haber« 
wurzeln (Tragopogon), und werden ebenfo gegeffen. 

b) Straudartig. 

3) Die gemeine (B. feandens). 

Stengel aufrecht und Fletternd, mit oval: ——— aus⸗ 

Okens allg. Naturg. II. Botanik II. 9 


1490 | \ 
gefchweiften Blättern,» Blüthen boldenartig mit 2: Staubfäden. 
Weſtindien, auf Klippen, bey uns im Gewächshäuſern, manng: 
hoch und glatt," Blätter 1 lang, Blüthen zw 6-in einer'ges 
ſtielten⸗ Dolde⸗ grünfichgelb, Huͤllblaͤtter borſtenförmig; wird als 
Brechmittel angewendet. Plukenet T. 226..5.7. Jacquin 
Hort. vindobonenfis t. 4. Lamarck, Hlustr. t u. 
B. Sträucher und Bäume) mit Wechfel- und Gegen: 
blättern. | ae c 
nm 3. & Die Klettenhumen Eiſonia). 
Blüůthen getrennt, Blume glodenförmig und fünffpaltig in 
2-45 Schuppen, mit: 6—10 längern⸗Staubfäden; Griffel ge: 
fpalten, Nuß fünfedig und rauhen mn mn un Dr 
or 4) Die gemeine XP; Aenlenti).r mer una ruejerunmik 
Achſeldornen zurücdgefrümmt, Blätter breit lanzetförmig, 
Blüthen in Afterdolden in Achſeln. Weſtindien, ein baumartiger 
Strauch) 9° hoch und überhängend, dreht fich bisweilen mit den 
Zweigen um andere Bäume; die Blätter fat gegenüber, ! 24/2 
fang, 1” breit, mit 'gepaarten, krummen Dornen in den Win: 
fein, Die Blüthen fommen vor den Blättern, find Fein, grün 
lichgelb und riechen wie Hoflunder, haben meift 6 Stanbfäden. 
Die Frucht ift von der Blume umgeben, und voll krummer 
Stacheln, wie die von Agrimonium. Auf den Boden gefallen, 
hängen fie fi) fo vet an die Flügel der Tauben und anderer 
Bögel, daß fie Faum flattern können; daher ſuchen fie ihr 
Buster nicht auf dem Boden, warn die Früchte reif find. Der 
Abfud der Wurzel wird gegen Schleimflüffe gebraucht. Pluke- 
net, Phyt: t. 108. £. 2. Plumier & 227. F. I  Sloatie 
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1491 


N‘ un — 
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8 Bu. Srenget Buffer — Beidein 
NN: ‚ Daphnoiden, Eläagnen. 


Keich unten, le röhrig und vierſpaltig, bisweilen mit Blumen⸗ 

ſchuppen, meiſt 8, ſelten a oder 2 Staubfäden in der Röhre; Nuß oder 

Pflaume ‚mit einem hängenden Samen, ohne Eyweiß, Keim aufrecht 
dber, das MWürzeldyen ‚gegen den Nabel; Samen bey den 

r ! Gläagnen aufrecht. 

* Reit zierliche Sträucher, felten Bäume oder Kräuter, mit 
zähem Baſt, runden, ungegliederten Zweigen und einfachen, hars 
fchen, meist abwechfelnden Blättern, ohne Nebenblätter; Blüthen 
einzeln und in Aehren, ein gefärbter, meiſt vierfpaltiger und 
mohlriechender Kelch, oft mit 4 Drüfen oder Schuppen, vielleicht 
derfümmerte Blume; der Gröps urfprüngfich einfamig und bie 
Narbe Fopfförmig. Befinden fi) größtentheils am Vorgebirg 
der gufen Hoffnung und in Auftralien, enthalten fcharfe und 
blafenziehende Beſtandtheile, aber feine Nahrungsftöffe. 

A. Samen verfehrt, ohne Eyweiß. Daphnoiden. 

a. Kelchröhre ſehr lang und fadenförmig. 

1. ©. Die Spabenzungen (Stellera, Pafferina). 

Kelch gefärbt, trichterförmig und vierjpaltig, mit 8 Furzen 
Staubfäden über einander; Nuß mit dem ſeitwaͤris PN 
Griffel gefchnäbelt, einſamig. 
nr Sträucher, bisweilen Kräuter mit abwechfelnden Blanern 
— ———————— der zuten Hoffnung. = 

'D Die gemeine (St: palferina). | 

Kraut mit fhmalen Blättern und einzelnen, — und 
Bluͤthen in Achſeln. Ein Sommergewächs im Ge 
traide, aber felten, mehr füdlich;; fieht aus wie Thefium, ſchuh— 
hoch, Blätter */a lang, wie Spabenzunge; einige Meine gelb: 
liche Blüthen in Achſeln. Gouane, Fl.;monsp; t: 3. Jac- 
quin „ Rar. 1.68. Schkuhr T. 107. | t) 

2) Die Färber⸗GSp. (St: tinctoria).: FAT, 

— Zweige wollig, Blätter ſchmal Fanzetfürmig, Blüthen gelb, 
einzeln, mit 2 Deckblättern in Achſeln. Im ſudlichen Frankreich 
v4* 


1492 { 


und in Spanien, ein Sträuchlein, welches als PR 
gebraucht wird, die Rinde zum Gelbfärben. 

3) Die rauche (St. hirfuta, metuan). ER a αα 

Zweige hängend und filjig, Blätter oval, oben ii 
Blüthen gehäuft an den Enden, haarig und bisweilen getrennt. 
Am Mittelmer an dürren Orten, ein Heiner Strauß, 2—3' hoch 
mit immer grünen Blättern, 2 Tang; Bluthen auswendig weiß, 
innwendig gelb; wird in Africa fuderweiß, ſo wie der Rosmarin 
in den Städten, zur Feuerung verkauft; iſt ſcharf wie der Seidel⸗ 
baſt und wird auch ſo angewendet. Sana munda tertia. Cluf, 
Hift. t. 89. Re Cent. t. 19. Wendlande Ber 
merfungen T. 2. F. 16. 


4) Die beißende (St. thymelaea). | 
Zweige ‚steif und ‚glatt, Blätter ſpitz⸗ melliptiſch und graufic 
grün, Blüthen blaßgelb, ftiellog, die obern gehäuft. Im füb- 
lichen Franfreih und Spanien, ein Strauch, 3—4 hoch, Blit⸗ 
ter ,“ lang, 2“ breit, Nuß gelb. Die Wurzel und bie drachie 
als heftige Purgiermittel in der Wall jerfucht. Die geldliche 
Rinde wird angewendet wie die vom Seidelbaſt. Plutenet 
z. 229. 5. 2. Daphne. ee EEE 
2. G. Die Nadelzeideln (Gnidia).. ee en 
—* gefärbt, trichterförmig und ne mit: 4 Blur 
——— und 8 Staubfäden; Nuß mit ſeitwärts ſtehendem 
Griffel am Grunde des Kelchs, der Samen mit etwas Eyweiß. 
Schlanke Sträucher am Vorgebirg der guten Hoffnung, mit 
immer grünen Wechſel- und Gegenblättern und wohlriechenden 
— hin und wieder bey uns in Gewächshäuſern, in Heiden⸗ 
2* Das Landvolk braucht die Blätter zum Abführen. 
41) Diegemeine (G. pinifoha). "| een sitan 
' Blätter zerſtreut und pfriemenförmig; ; Wlüthen gottig; filber: 
— in kopfförmigen Dolden. Strauch 3 — 4° hoch, mit ſte⸗ 
chenden Blättern, .“ lang. Blüthen büſchelförmig/ am Ende 
9 fang, von Blättern umgeben. Burmann, Africa t, 41. 
f. 3. Seba, Mus. II. t. 32. .6. Lamarck, Jllaftr, t, 291. 
Wendlands Benerfungn 2 F. II. nn 


3 4 


rn) 


1493 


2) Die etnfache (G. simplex). 7 

Zweige ungleih, fait einfach), Blätter Ra hohl und 
graufich, Blüthen gelblich in Endköpfen. Kleiner Strauch, bey 
uns in Gärten, nur ſchuhhoch und warzig von den Blattnarben, 
Blumen 6° lang. Breynius, Cent. X. t. 60. 

2.83. G. Die Kreuzzeideln (Pimelea). 

Kelch gefärbt, trichterfürmig und vierfpaltig, mit 2 Staubs 
fäben;. Nuß einfamig, mit feitwärts jtehendem Griffel, etwas 
Eyweiß. 

Sträucher in Auſtralien, meiſt mit Gegenblättern und Bits 
then in Köpfchen. 

1) Die gemeine (P. prostrata), 

+ Blätter länglich und fleifchig, Freuzweis auf einander; Aeſte 
grau und gedreht, Bläthen am Ende gehäuft: Reuſeeland, auf 
trockenen Bergen, ein Sträuchlein mit vieredigem Stengel, nur 
fpannelang, Bfätter wie bey Thymian, 3—4 grünfiche Blüthen 
am Ende. Lamarck, Ilustr, t. 9. ££ 1. ®ärtner T. 39, 
Passerina. 

4.68. Die Spagenfträucder (Struthiola). 

Keldy gefärbt, langröhrig und vierfpaltig, mit S Schuppen 
und 4 Staubfäden; Nuß mit feitwärts ftehendem Griffel, Same 
mit Epweiß. Sträuchlein am Borgebirg der guten Hoffnung, 
mit Werhfels und — und ** — 
N 

1) Der gemeine (Str. virgata). 

0 Zweige fraumig, Blätter lanzetförmig und geile, ie 
obern gewimpert. Ein fproffender Strauch, 3—4 hoc), mie 
Heinen und gedrängten Gegenblättern; Blütden ährenförmig 
am Ende, mit mehr als zofllanger Röhre, weiß, mit breis 
tem, rothem Saum; riechen im Auguſt bes Abends fehr ans. 
— urmann, Africa t. 147. f. 4. Lamarek, Il, 
tab. 78. 2 

uw ne — 

6 = Die Lorbeerzeidein (Dais), 

> Blüthen in einem Knopf, mit viertheiliger, Hüfte, trichter. 
förmig, unten bauchig, Saum vier> big fünftheilig, mit 8. oder 


1494 


10 Staubfäden; Pflaume mit einem largen — 
Griffel, etwas Eyweiß. ® rg! Er e"' 
Sträucher und Bäumchen am — — Hoffnung 
und in Aſien, mit immer grünen Wechſel- und Gegenblättern 
und zierlichen Blüthen in Endbüſcheln und gefärbten Deckblättern. 
Bey uns nicht häufig in ge: —XT Kb 
1) Die capifdhe (D. cotinifolia). re? es y 
Blätter verfehrt oval und ſtumpf, ee zottig et wand 
fpaltig; ein mannshoher Strauch, mit Gegenblättern, 2“ lang, 
1° breit; ein Dutzend fchöne Vlathen in BREI 1" fang. 
Lamarck, ll. t. 368. £. 1. Bit — 
2) Die javanifche (D. octandra, laurifolia).. RE 
‚Blätter vval lanzetförmig und rippig, Blume vierfpaltig 
und glatt. Indien, auf Java; ein mannshoher Strauch, unten 
fauſtdick, mit lorbeerartigen, gejtielten Gegenblättern, 3 fang, 
Blüthen wohlriechend, weiß mit rotyem Saum, in einigen Ends 
büfcheln. Die Fruchte werden als Abführmittel ug), 
Burmann, Fl. ind. t, 32. f. 2. EN * IT. 


B. une * R a ui Bfonmen. 

6. G. Die Lederhölzer (Dirca). jo 3.00 

Blüthe gefärbt, glodenförmig und abfälig, mit —“ 
Pr Staubfäden über einander; —“ WORD mit faden« 
fürmigem Griffel am Gipfel. ARSESEZ 3 2277. 

1) Das gemeine (D. palaftris).. ET Ro 

Blätter ſpitz- oval, Blüthen blaßgelb. — in Suͤm⸗ 
pfen; ein mannshoher Strauch, mit braunen, glatten, knotigen, 
zähen Zweigen wie eingelenkt; Wechſelblätter wie Weidenblätter 
1%, fang, fommen nach den Blüthen, welche zu dreyen an dem 
Knoten hängen, 5” lang. Die Zweige find zäh wie Leder, 
und man macht daraus Körbe, Stricke und anderes Flecht« und 
Bandwerf, auch Pfeifenröhren. Ale Theile find fcharf, wie der 
Seidelbait, ziehen Blafen, führen heftig ab und erregen Er» 
brechen. Hält bey ung im Freyen aus, Duhamel,  Arbres 
l: 6 — mustr. t. 203. — — 37. 
SuimpelT. 49, TE EI rzee — 


1495 


een Die Spigenhölzer (Lagetta), 

Kelch gefärbt, röhrig, vierfpaltig und bleibend, mit acht 
Schuppen am Grunde und fo viel Staubfäden; Pflaume’ zottig, 
mit 1—3 Nüffen und einer zweylappigen Narbe am Gipfel, 
Kein Eyweiß. Sehr äftige Sträucher und Bäume im heißen 
America, mit fehr zähem Baſt; Gegen: und — ———— und 
Blüthen in Endfträußern. 

02) Das gemeime (L. lintearia). | FIR WR 

Blrllätter fpis:oval und etwas herzförmig, Blüthen weiß in 
Endrifpen. Auf den Bergen von Samaica und Gt. Domingo; 
ein baumartiger Strauch 12—20' hoch und ſchenkelsdick, mit 
glatter, brauner Rinde und wenig Marf; Blätter abwechfelnd 
a fang, 2°), breit, Blüthen 4 lang in faſt fingersfangen 
Achren, mit filjigem Schlund. Das Sonderbarfte an diefem 
Baum it, daß der Bajt aus cinem Dugend weißer Häutchen 
befeht, welche ſich fehr Leicht von einander ablöſen Taffen, 
Dehnt man diefe Lage mit den Fingern aus, fo bilden fie ein 
feines Reg mit rautenförmigen Löchern, dünnem Muffelin oder 
einer Gaze ganz ähnlid), fo daß man Manfcheiten, Cocarden, 
Kleiderbefag und Halsbinden, jedoch mehr zum Spaß, davon 
macht. Wenn grade Muffelin fehlte, fo trugen ſchon Männer 
und Weiber diefen Bat als Trauerlinnen. König Carl H. vor 
England hatte eine Halsbinde davon, weldhe ihm der Gtatr: 
Halter von Zamaica verehrt hatte. Um fie zu wafchen, ſchüttelt 
man ſie in einem Glas mit Seifenwaſſer. Die Neger machen 
auch Matten und Halfter davon. Der Baum wächst auf man» 
‚en Infeln in großer Menge. Mebrigens befigt er vie feharfen 
Eigenfhaften wie der Geidelbaft, und wird gegen Glieder 
fchmerzen und veraltete Anfterkungen gebraucht. Browne, Ja— 
maica X. 31.5.5. Sloane T. 108. F. 1-3. T. 169. F. 1. 
Nicolfon, St. Domingo 8. 1. 3.1—5. Gärtner T. 215. 
* — Bois dentelle. na“ 

80 Die Zeidelbajte (Daphne). ; j 

Kelch ‚gefärbt, trichterförmig, vierſpaltig und abfällig, mit 
—* Staubfäden; Pflaume beerenartig, mit kurzem rs 
am ®ipfel, Fein Eyweiß. Kern 


1496 


Sträucher und Bäumchen in der ganzen Welt, mit Wechſel⸗ 
und Gegenblättern, und oft wu — — ann 
nehm riechen. —E— hart | 

a) Blüthen feitlich. 

„BD Der gemeine (D. mezereum). 

Strauch mit lanzetförmigen, abfälligen ecſelblattern, Bla 
then zu dreyen an den Zweigen, roth, fo wie die Beeren. In 
Bergwäldern zerftreut und felten, meiftens in Gärten; ; ziemlich, 
einfacher Straub, 2—5' hoch, mit glatter, grauer Rinde und, 
Blättern 2/,'' lang, 2‘ breit, hinten fhmäler, fommen nach, 
den wohlriehenden Blüthen im Frühjahr; dieſe ſtehen längs 
der Zweige, da wo bie vorjährigen Blätter ftanden, und fü nd 
5 lang. Die ganze Pflanze riecht beym Reiben fehr wiberig, 
ſchmeckt brennend und zieht Blafen, befonders bie Rinde; zum 
Blafenziehen und zu Haarfeilen wird fie vorher in Waſſer eins 
geweicht; innerlich gibt man ſie gegen eingewurzelte Druſen⸗ 
krankheiten, aber in ſehr kleinen Doſen: Cortex mezerei. Die 
Früchte (Semina coccognidii) find noch viel ſchärfer, und wur⸗ 
den ehemals gegen Keuchhuſten, Ruhr und Waſſerfucht gegeben. 
Die Landleute nehmen ſi ſie bisweilen zum Purgieren, ſie machen 
aber heftiges Grimmen; auch thut man ſie in ſchlechten Eſſig, 
um ihn ſcharf zu machen. Knorr, ‚Deliciae t. K. 6. PlenE 
T. 302. Schkuhr pi 110. Sturm 9. vin. Guimpel 
T. 48. Hayne III. T. 43. Duſſeld. II. T. 5. Wagner, 
T. 85. Bois gentil. it 


a 


4 4 
4 


2) Der immergrüne (D. laureola)).. * 

Bläatter ausdauernd, verkehrt oval und zugeſpitzt, achfel⸗ 
trauben fünfblüthig. In Bergwäldern des ſüdlichen Europas 
und Deutſchlands; Strauch 2—3' hoch und ſehr äſtig, Blätter 
3 fang, 1 breit, Blüthen grünlichgelb, in zofllangen Trauben, 
Frucht bläufihfhwarz Ninde und Blätter fcharf und blafen- 
ziehend (Cortex Laureolae), 3—4 Früchte purgieren fehr heftig. 
Jacquin,/Auftr. t. 138. Schmidts Bäume T. 10. Plenk 
T. 303. ** II. «: 44. une T. urn — X. 
Zaf. j13. il er SE 


2497 


) Blüthen am Ende 

8) Der Stein:-3. (D. 'cneorum). dis, ” 

Blätter fchmal fpatelfürmig, mit einem Gtift, Blüther 
flaumig und büfchelförmig am Ende. Auf Bergen und in Wäls 
dern, vorzüglich ſüdlich; ein Sträuchlein Faum fpannehoch, mit 
immergrünen Blättern, %s” lang, 1“ breit; S—10 rothe 
Blüchen, ſehr wohlriechend mit etwas gefrümmter Röhre, faft 
wie Taufendgüldenfraut, Pflaume gelblichroth, zulegt braun. 
Blüht im Frühjahr, bisweilen im Spätjahr, und wird von 
den Weibern als Zierpflanze auf den Markt gebracht, auch im 
‚ Gärten gezogen. Duhamel, Arbres II. t. 94. Pollich, 

Fl. palat. t. 1. £. 4. Jacquin, Auftr. t. 426. Trattins 
nids Urhiv T. 134, | 

4) Der ächte (D. gnidium), 

Blätter fhmal lanzetförmig, fpitig und gehäuft; Blüthen 
in Endtrauben. Ums Mittelmeer auf Bergen und dürrem Bo— 
den; Straub 2—3‘ hoch, mit gedrängten, zofifangen Blättern 
an ruthenförmigen Zweigen, wie Wolfsmilch; Blüthen Flein 
und ſchmutzig weit. Pflaumen länglich, fait wie Die der Myr— 
ten, corallroth und faftig, wie Kirfchen; werden gern von Vögeln 
gefreffen. und wurden ſchon von den Alten als heftige Abführe 
mittel gebraucht, unter dem Namen Cocca five Grana gnidii; 
die ſcharfe Rinde wird wie die von dem gemeinen gebraucht: 
Cortex gnidii ſ. Thymelaeae. Ciuf., Hist. t. 87. Plufenet 
Taf. 113. Fig. 3. Hayne IM. T. 45. Sain bois, Garou; Tor- 
visco; Cneftron. 

5) Der hanfartige (D. cannabina). 

Gegenblätter länglich Tanzetfürmig, Blüthen doldenartig. 
Cochinchina und Nepal; ein Bäumen 10° hoch, mit gelben 
Blüthen, rothen Früchten und fehr zäher, hanfartiger Rinde, 
woraus man in Nepal Papier macht, und die man auch als 
Abführmitsel gegen Waſſerſucht und Berfchleimungen anwendet. 
Loureire. | 

B. Samen —* Elaagnen. 

9.6. Die Sanddorne GHippophas). 

Zwenhäufig, Stanbblüthen in Kätzchen, Kelch — 


1498 


mit 4 Beuteln; Samenblüthen einzeln, Kelch röhrig und zwey⸗ 
fpaltig, — mit einem Griffel und einem —— Samen 
ohne Eyweiß. ot ernn rene * 
1) Der an (H. rhamnoides). wen 
Dornſtrauch, mit ſchmal lanzetförmigen, — Aberglan 
he Gegendlättern. Nördlid am Strande, füdlid in Den 
Slußbeeten auf Kiesboden, befonders im Rhein, daher Rhein⸗ 
Dorn; ein fehöner, ſtark wurzelnder Straub, mannshocd und 
felbt baumartig, mit 2” langen, 4“ breiten Blättern und 
dornig endenden Zweigen; die Blüthen fehr Klein, grünlichgelb 
und flielos, am Grunde der jungen Zweige, im Frühjahr; 
Beeren rothgelb, wie Erbfen, im November, bleiben den ganzen. 
Winter und find dem blattlofen Straudy eine große Zierde, bes 
fonders in ber weißen Winterlandfchaft. Wird Häufig in Ans 
lagen gepflanzt, und wird Dafelbft ein Bäumchen 2 Mann hod). 
Die fauren und unangenehm fehmedenden Früchte werden in 
Zinnland und der Mongoley als Gewürz unter die Speifen ges 
than; der Abfud der Blätter und Blüthen gegen Gliederreißen 
und Hautausfchläge. OIuſ., Hist. t, 110. Duhamel, Ar- 
bape H. tab. 49. Pallas, Fl, ross. II. tab. 59. Schkuhr 
—— Guimpel T. 199. Argouſier; Olivello Marine 
10. G. Die Olivenzeideln (Elaeagnus). | 
Zwitter, Kelch glockenförmig, vierfpaltig und — 
mit 4 Beuteln; Pflaume mit er BR — vn 
Nuß, Samen ohne Eyweiß. ar: n 
Bäumchen mit re Haaren —* Blätter ab⸗ 
wechſelnd, beſchuppt, Blüthen — ie ** Im wärmern 
Kuren und Aſien. ‚ger int rn 
1) Der gemeine GG. — — bog ie RE, 
i - Blätter lanzetförmig,. unten mit filberglänzenden Schuppen. 
Ums Mittelmeer und im Orient, im Böhmen angebaut in 
ganzen Wäldchen, Tonft überall in Gärten als Zierbe, wegen 
der ſchönen Blätter und des Wohlgeruchs der Blüthenz wild. 
ein mannshoher Straub, zahm aber 12—20' hoch und arme: 
did, mit weißem Flaum und Dornen hin und wieder an den 
ruthenförmigen Zweigen. Blätter 3 lang, '/a' breit, „oben 


1499 


graufihgrän, unten ſilberweiß; Blüthen 1—3 in Blattachſeln, 
Hein und kurz geftielt, auswendig filberweiß, innwentig gelb, 
fehe wohlriechend, befonders des Abends, im Zuny und Zuly. 
Frucht wie Fleine Oliven, gelblich, eigentlich eine Nuß it dem 
fleifchig gewordenen Kelch; ſoll in der Zürfey und in Perfien 
gegeſſen werden; ſetzt bey uns nicht an, hält aber den Winter 
aus. Wurde von den Alten gegen Blutflüfe und Hautfranfz 
heiten gebraucht. Die Blüthen werden häufig von den Bienen 
befuht, auch bereitet man daraus eine getjtige Flüffigfeit gegen 
Faulfieber. Duhamel, Arbres t. 89. Pallas, Fl. ross. L 
tab. 4. Rerner 8. 561. Shfuhr 8. 26. Sturm H. V. 
Guimpel %. 4. Chalef; Olivier ‚de Boheme; wilder Oel— 
a —— 


ar LaubeNRuffer — Felben. 

—E Santalaceen. 
Kelch * —* und fünfſpaltig, mit ſo viel Staubſaden an 
den n Lappen; Nuß mit einem Griffel, zwey- bis vierfamig, reif einſamig, 


Same ‚verkehrt an einem frenen Mittelfüulhen; Keim im Eyweiß, 
mit dem Würzelhen gegen den Nabel. 


Sträucher, bisweilen Kräuter und Bäume mit runden, uns 
gegliederten Zweigen und einfachen Wechfelblättern, ohne Neben: 
blätter, Blüthen Fein, in Trauben oder ehren, nur in einem 
Kreife, doch bisweilen mit MRunkhuiBen. Die meiſten in wärs 
mern Ländern. 

7A. Reich oben. 

a. Rüſſe, meiſt Kräuter. 

16 Die Leinblätter (Thesium). 

Kelch vöhrig, blumenartig und fünftheifig, “* — 
und Scheibe mit 5 zottigen Staubfäden; * mit dem Griffel 
und dem Kelchrand gekrönt. 

—) Das gemeine (Th. linophylium) 

EEE mit ſchmalen Blättern und weißen — 
Auf ‚trockenen Bergen, ausdauernd und zierlich, mit vielen, 
1% langen Blättern und Meinen Blüthen in langen Ends 


tifpen. Fl. dan. 4.1205. — — — 
Schkuhr % 51.0 nn on ae © Ba 
2.68. Die Jasminfelben (aus — a 
Kelch fehr kurz und vierzähnig, Blume Kangröheig auf 
einer Scheibe, fünffpaltig und abfäfig, mit 5 Staubfäden am 
Saum; Nuß einfamig in leberigem Kelch, urſprünglich mit. 
3 Samen am Gipfel des Mittelfäuldyens ARE NT 
vo 1) Die gemeine (®. chilense). 

Blätter fchmal und zeritreut, Blüthen * Rietiofen End: 
köpfchen. Pern und Ehili auf Sandhägeln, ein Sommergewächs 
mit einer krummen, verzweigten, 6 langen und federkieldicken 
Wurzel, woraus mehrere fpannelange, runde und grüne Stengek 
fommen mit 9 langen Blättern; bie Blüthen wie Jasmin, .“ 
lang, die Röhre röthlih, Saum gelb, die Frucht rord. Mahnt 
fehr an die Wunderblume, hat aber abwechfeinde Blätter und 
hängende. Samen. Der Abfud des Krautes innerlich genommen 
bey örtlichen Entzündungen, öffnet verborgene Sefchwüre. 
Feuillse, Perou 1, tab. 44, Ruiz et Pavon, —* 
viana IH, t. 107. f. 6. Lamarek, Mustr. t. 142. 

bb Ruß —— REN: a Bo baum: 
artig. | 

3. G. Die — — ER 

Keldy bauchig, mit vierfpaltigem, abfälligem Rand; mit 
4 Staubfäden und fo viel Blumenfchuppen im Schlunde; Pflaume 


einfamig, mit gefpaltener Rarbe, halb im Kelch. 
Bäume und Gträucder, mit —* Gegenblättern und 
kleinen Blüthen meiſtens in — a RN? 2 en RE 


1) Die weiße (S. album), m 0 mn 

Blätter länglichoval, Blüthen ‚in Mhfels-und — 
die Schuppen rundlich mit einem Stift. Oſtindien, auf der 
Halbinſel, in Malabar, auf Timor und den kleinen Sunda= 
infeln, an freyen, trodenen Stellen; 'wie Rußbaum, Stamm 
kurz, aber 3—4' did, mit brauner, riffiger Rinde, ausgebrei⸗ 
teten Aeſten und 4 langen unb 3“ breiten Blättern; etwa 
6 Blüthen in einfachen Trauben, fürzer als bie Blätter, anfangs 
gelblich, dann braunroth, Narbe vierlappig; die Frucht wie: 


1501 


Klirſche, ſchwarz, ſehr abfälig und unfhmadhaft, der Same 
weiß. Liefert das weiße und gelbe Sandelholz;; das erftere ift 
ber geruche und gefchmadlofe Splint, ohne mebdicinifhe Wire 
Fung; das andere der rofenartig riechende und gewürzhaft 
fhmedende Kern, welcher ätherifhes Del enthält und Fräftig 
auf die Verdauung, die Schleimhäute und die Blutgefäße wirft, 
in Europa aber nur noch zum Räuchern im Gebrauch if. Im 
Handel wird es aud —— als eng Agalloch⸗ und 
nn verfufe 0. 

> Heißt in Oftindien Ehandama, und es gibt 3 Arten: das 
* weiße und blaſſe, welches in den Apotheken gelbes heißt. 
Sie wachſen in fehr verfchiedenen Ländern: dag rothe (Ptero- 
carpus santalinus) am Ganges, nicht auf Timor, woher das 
meifte weiße und blaffe fommt. Das rothe Fommt felten nad) 
den portugiefifchen Befigungen in Indien, und wird nur gegen 
Sieber gebraucht, oder man fchnigt Götzen daraus; unterfcheidet 
fih vom Brafilienholz dadurch, daß es nicht färbt und nicht 
füß ſchmeckt; übrigens find beide geruchlos. Das weiße und 
blaffe kommt zwar jenfeits des Ganges vor, am meilten aber 
auf der Inſel Timor. Der Kern hat vorzäglih den Wohle 
geruch, das Holz darum taugt nichts. Das blaffe ift Das befte: 
allein von 50 Stämmen hat es faum einer. Dean behauptet, 
ber Baum befomme erft den Geruch, wann er abgefchält und 
ausgetrodnet fey. Der Gebraudy des weißen und gelben Sandele 
holzes ift in ganz Indien fehr groß, weil fat alle Zunländer, 
Möhren wie Heiden, dajfelde in Steinmörfern flogen, in Waffer 
weichen und den ganzen Leib: damit einfchmieren, um. fi) die 
Hige zu vertreiben und! des MWohlgeruhs wegen. Bon ben 
Stapelpläßen Codin, — und Calcutta wird eine große 
Menge ausgeführt. 

Mach Rumph it — nur der Kern des Baumes, 
und wird erſt wohlriechend, wann es alt und troden iſt; 
125 Pfund Foften 40 Thaler. Die arabifchen Aerzte Avis 
cenna und Mefue erwähnen feiner zuerft, unter dem Namen 
Macaffari. Die Früchte find wie Furze Oliven, bläulichfchwarz, 
färben beym Kauen den Mund dunkelroth und werben gern 


von ben ee TE —— —— 
_ 110.) MI) Tre ee 2 1772 
ph Beet fagt,) ——— —— daß das 
— die Rinde liege und dag gelbe gegen den Kern. 
Es unterfcheide fi) nur durch größeres Alter und ‘habe deßhalb 
einen färfern Geruch, was. von alten wohlriechenden Hölzern 
gelte. Ie. rariores. 1739. ea an rege x. of 1. 
Düffeld. XIV. T. 1. BL U N BL Ni BE Br, 
4. ©. Die Ruthenfelden Motel). Ba 
Kelch biumenartig, fünftheilig, in 3 Deckblättern, 
1 — ie Pflaume länglich, einfamig, mit 3 Narben. Sa 
—1) Die gemeine (M. obl VE ESHUERN ERBEN 1er 2,22 
> Blätter Länglich, zugeſpitzt und * Blüthen voth, 
— Achren. EhHili, auf Sandhügeln; ein manns⸗ 
hoher Strauch, mit ruthenförmigen Aeſten und gedrängten 
Wechfelblättern, 2 lang; 2—3 aufrechte Aehren in Achſeln; 
Pflaume wie Erbſe, dunkelroth, wird vom Coypu gefreſſen. 
Blätter zum Abführen ſtatt Der an Ruiz et Pa- 
* peruv. stone: inet TÜRE 
de! md ee raue f ee * 
oe. ‚Blüthen Bat re RR Rt ber 
or G. Die Oelfelben (Comanda), Ei Wi jylr 
3witter und getrennt, Kelch glockenförmig und fünffpaltig, 
innwendig gefärbt, auf fünflappiger Scheibe mit 5 Staubfäden; 
trockene Pflaume birnförmig, einfamig mit Fopfförmiger Narbe, 
BD) Die gemeine (0: weiters ginn a ae 
Blätter langlich, Blüthen im flaumigen Aehren. Nord⸗ 
america, in ſchattigen Bergwäaͤldern; sein flaumiger, mannshoher 
Strauch, mit 4“ langen Wechſelblättern nnd kleinen, grünlich⸗ 
gelben Blüthen, in zolllangen Endtrauben, die Frucht faſt wie 
Miſpel, grünlich mit großem Kern; heißt Oelnuß (Oil-Nut). 
Michaux, Fi. amerie. U. p. 281. Purfh, Fl. amer: t. 13., 
nur die⸗ Frucht. Feaa 
6 —— Die *——22 ran rn von 
füben aut nn, Baise; Maume un, geteiat ee 








1505 


—— we Same * am Sipfel bes 
Saͤulchens. r 
| Slatte Sträucher am ‚Mittelmeer, mit PR hats 
‚Then Blättern und Staubbüthen sn Zrauben , Samenblüthen 
einzeln in Achfen. 00 | = ao 
DD Die gemeine (0. anna RE, 
Blätter ſchmal und fpigig. Im fünfihen Europa; ein 
Strauch mit ruthenförmigen Zweigen, 3° body, fieht anfangs 
ganz fhwarz und garftig aus, wie cin Befen, dann kommen 
aber Fleine Seitenſproſſen, dicht befest mit zolllangen, weißen 
Blättern und rothen, wohltiechenden Blümden, wodurd er ein 
recht ſchönes Anfehen gewinnt. Die Beeren wie Erbfen, corall⸗ 
roth und. fchleimig; blüht im Zuly and reift im October. Al- 
pinus, Exot. t. 40. Lamarck, Illust. t. 102. mer 
* +lÜRfine ; mi — — 
ri. Die Tupelo-Biume Myſſa Ai 
ro Zwitter und getrennt; Kelchrand fünftheilig und abfältig, 
mit 10 Staubfäden, bey den Zwittern nur 5, mit einfächerigen 
Beuteln; P Pflaume mit ediger Nuß und einfacher Narbe, der 
Same hängend vom Gipfel. 
1) Der gemeine (N. villoſa 
‚ Blätter länglich und fpigig, glatt und — Staub» 
Hlüthen. in Trauben, Samenblüshen zu dreyen auf Achſelſtielen. 
Nordamerica, in Wäldern; ein Baum 60—70' Hoch, mit weißer 
Rinde, hängenden Aeſten mis. 6 langen Wechfelblättern. Blüs 
then Flein und grünlich, Pflaume wie Kirfche, fhwarz, Stein 
mit 4 Furchen. Das veſte Holz ift gut zu Wellen und Drechsler 
arbeiten, läßt fich aber, wegen der gewundenen Zafern, nicht 
fpalten. Wangenheims Bäume T. 16, — 39. Michaux, 
wenn t. 21. Sour — tros. 
— TEE? 
uk. Pflaume frey. —— 
+ * G. Die Cypreſſenfelben — | 
Zwitter und getrennt, Keldy vier» bis fünftheilig, mit fo 
viel Staubfäden am Grunde; Nuß einfamig, mit Fopfförmiger 
Narbe, flecdt in dem beerenartigen Gtiel, Same verkehrt, 


1504 


Baumchen ‚und Sträuder auf ben Moluden und in Aus 
ftralien, mit eingelenften Aeften und Zweigen, zeritreuten Bläts 
tern und Meinen Blüchen in Aehren. Der Blüthenjtiel vers 
längert ſich nad der — wird —— und uns 
Schließe Die Nuß. - 

1) Die gemeine (E. — we. 

- Baumartig, mit runden Zweigen, Blätter klein, — 
ſormig und dreyeckig, Bläthen in geſtielten Aehren. Oſtindien 
und Neuholland; ein ſonderbares Baäumchen, nur wie ein 
Strauch, Faum armedid, mit hartem Holz und vielen unregel« 
mäßigen, runden Zweigen und Fleinen Blättern, wie bey den 
Eypreffen; manche Zweige find am Ende blattartig erweitert, 
und fehen aus wie ein Wedel. Die Früchte in den Kerben 
diefer Zweige find länglichrund, wie Lorbeeren, aber hart’ und 
grün, und ftecden in bem erweiterten und rothen Stiel wie 
Nägelein; fie fallen leicht ab, und enthalten einen Kern wie 
ein —* der ſchmackhaft iſt, wie die Haſelnuß. Rumph 
VII. T. rg ceramica. pe ‘Voyage L 
p- 118. — we Ya — oe —— —V——— 


1— vu Jan 


Drönung IV. Blatyensnuffen 


Kelch blumenartig,” kurzröhrig und tief geſpalten, mit gleichviel Staub⸗ 
faden gegenüber; Groͤps frey, nuß⸗, balg:, capſel·/ pflaumen« und - 
a ea er RN 
Ränder und Bäume in heißen Ländern, mit abwechfelnden, 
Vederigen oder nadelförmigen Blättern ohne Nebenblätter, mit 
blumenartig gefärbten Kelchen, oft in Köpfchen oder Zapfen ver 
einigt; die Nuß oft fleiſchig, pflaumen⸗ und beerenartig; der 
Kern nicht felten eßbar. Die Beſtandtheile oft Hansi. Sa 
Sie zerfallen in 3 Zünfter 
a. Proteaceen: Kelch viertheilig, mit aleichviel Staubfaäden 
an den Lappen; Gröps nuß⸗, balg⸗ und Ron ven Samen 
und Keim aufrecht, ohne Eyweiß. ER 
b. Aquilarinen, Penden — *— Kelch vier» und 
fünflappig,, mit ein⸗ oder zweyfachen Staubfäben; Capſel grad⸗ 
furchig / je eiſamlg. — —— — —— 


* 


1505 


e. Laurinen und Muscatnüſſe: Kelch drey⸗ oder ſechsſpal⸗ 
tig, mit mehr Staubfäden gegenüber; Gröps pflaumen- und 
beerenartig, Samen verſchieden. 


10. Zunft. a eeſer — Alben 
Proteaceen. 
Kelch unten, blumenartig und viertheilig, oft mit a Blumenfchuppen, 
4 Staubfäden gegenüber; Balg oder Nuß mit einem Griffel am Gipfel; 


Samen ohne Eyweiß, Keim grad und aufrecht, hraeigen meift gegen 
den Nabel. 


Heidenartige Sträuder oder fihtenartige, mäßige Bäume, 
mit ausdauernden, lederigen vder nadelförmigen Wecyfelblättern, 
ohne Nebenblätter. Blüthen ährenartig oder in Köpfchen, wie 
bey den Scabiofen, meiſt filzig und ſchön gefärbt, bey ber Reife 
zapfenartig, mit harfchen Derkolättern. Ber Gröps ift ein 
Balg mit geflügelten Samen, oder eine Nuß und Pflaume mit 
1—2 Samen. Sie wachſen vorzüglicy am VBorgebirg der guten 
Hoffnung und in Neuholland, und find unter dem Namen ber 
Silberbäume befannt, weil die Blätter der meijten mit filber- 
glänzendem Filz überzogen find. 

A. Bälge. Cmbothrien. 
a. Balg vielfamig. 

1. ©. Die Mehlalben (Embothrium). 

Kelch viertheilig und zerfehliffen, mit 4 Beuteln in den 
hohlen Lappen und einer halb ringfürmigen Drüfe im Grunde; 
Balg geitielt, mit fadenförmigem Griffel und Samen an der 
Spitze geflügelt. » 

Ölatte Sträucher und Bämden in Südamerica und Neus 
holland, 

1) Die Hodrothe (E. coccineum). 

Zweige fhuppig, Blätter länglich, glänzend und unten ger 


. fürbt, Blüthen in gedrungenen Erdtrauben. An der Mage 


lansſtraße und im Zeuerlande, ein fchöner, glatter Strauch, mit 
vielen weißlihen Blättern und hochrothen Blumen, über 1 


lang, bie Bälge hängend und 1°” lang. Forster, Gen, 


Okens allg. Naturg. IM. Botanik I. 95 


1506 


t.8. £ G—m. Ruiz et Pavon, Fl. peruv, t. 95, La- 
marck, Ilustr. t. 5b. £. 2. 

2) Die lanzetförmige (E. lanceolata). 

Blätter ſchmal lanzetförmig, Zweige nackt. Chili und Peru, 
auf Bergen, Strauch 2 Mann hoch, mit rothen Blumen und 
fehr langen Griffen an den Bälgen; im Jahr 1770 haben bie 
von den Inngeborenen in Peru umzingelten fpanifchen Soldaten 
wegen Hungersnoth aus diefen Samen Mehl und Kuchen ges 
macht. Ruiz et Pavon, Fl. peruv. t. 96. 

2.6. Die Härb- Alben (Lomatia). 

Blüthe unregelmäßig, vierblätterig, mit 4 Beuteln in ben 
höhlen Kappen und 3 Drüfen im Grunde; Balg geftielt und 
laͤnglich, mit ſchiefer, breiter Narbe, 

1) Die fürbende (L. tinctoria). 

Blätter zweymal fiederfpaltig, mit fehmalen Lappen, Blüthen 
in verlängerten Trauben. Neuhoflaud, ein Strauch, über manne: 
hoch, mit fchnedenförnigen Blüthenlappen und aufgeblafenen 
Bälgen, worinn 8—16 geflügelte Samen mit Staub überzogen, 
der das Waffer rofenroth färbt. Labillardiere, Nova Hol- 
landia #. 42, 43. 

3. ©. Die Hetfalben (Oreocallis). 

Blüthe unregelmäßig, gefehliffen und vierzähnig, mit 4 
Beuteln in Gruben an der Epige, ohne Drüfen im Grunde; 
Balg geftielt, walzig, mit geflügelten Samen und fadenförmigem 
Griffel. 

1) Die gemeine (O. grandiflora). 

Blätter abwechfelnd, länglich, unten verfärbt, Blüthen 
hohroth, in Trauben. Peru, auf Bergen, ein anfehnlicher 
Strauch, deffen gequetfchte Blätter gegen Zahnweh gebraucht 
werden, Ruiz et Pavon, Fl. peruv. t. 9. 

b. Balg wie zweyfächerig, zwepfamig. 

4. G Die Fiederalben (Dryandra). 

Blüthen auf einem flachen Boden, mit Spreublättern in 
fhuppiger Hülle, Kelch vierfpaltig, mit 4 Beuteln in ven hohlen 
Lappen und 4 Drüfen am Grunde; Balg holzig, zweyfächerig 
mit 2 geflügelten Samen. 


1507 


Niedere Kräuter in Neuholland, mit zerfireuten Zweigen 
und firderfpaltigen Blättern, faft wie bey Centaurea jacea. 


1) Die weiße (Dr. nivea), 

Blätter fchmal age unten weiß, mit ſchief drey— 
eckigen Lappen, Deckblaͤtter ſchmal und gewimpert, Kelch rauch; 
ein Peiner Straud, Labillardiere, Voyage t. 24. 

5. ©. Die Honigalben (Banksia). 

Blüthen in Kätzchen, paarweife, mit 3 Deckblättern, das 
übrige wie bey Dryandra. 

Sträucher und mäßige Bäume in Neuholland. 

1) Die gezähnte (B. serrata). 

Blätter länglich Feilförmig, gezähnt und negartig, Zweige 
filzig, Kelche zottig, Narbe walzig. Rruholland, ein Baum, 
20° hoch, mit 4” langen, “ breiten Blättern; Aehren am 
Ende, 4” lang. mit mehr als 600 gelblichen, zottigen und zoll— 
langen Blüthen, aber nur S—10 Bülgen, größer als Caſtanien, 
in einem Zapfen. Gärtner T. 48. %. 1. Cavanilles, Ic. 
1.540. Lamarck, Ilustr. t. 54.1.1. Trattinnicd T. 469. 
Gartenpflanzen T. 2. 


2) Die hHeidenartige (B. ericaefolia). 

Blätter nadelförmig und zweyzähnig, Käschen länglich, 
Blüthen ſeidenartig, Narbe kopfförmig. Neuholland, ein manns— 
hohes Bäumchen, mit 3 —4 gabeligen Aeſten, faft ganz mit 
Fleinen Blättchen bedeckt; in den Gabeln eine Aehre, 1%,‘ lang, 
mit 600 — 1200 Blüthen, 9° lang, in Zapfen an 40 fcheiben: 
fürmige Bälge mit braunen Haaren. Die Sungebornen fammeln 
aus den Blüthen, fo wie aus mehreren andern, den honigartigen 
Saft, um ihn zu genießen. Cavanilles, Ic. VI. tab. 538. 
Trattinnids Archiv T, 450. 

3) Die welfe (B. marcescens), 

Blätter Feilförmig, an der Spitze gezähnt, Zweige filzig, 
bie Blüthe unbehaart, bleibt verwelft jtehen. Neuholland, ein 
Baͤumchen, S— 10° hoc, mit fehr großen dunfelrothen Aehren 
am Ende. Die Wurzel wird wie die Brechwurz angewentet, 
Andrews, Repof. t, 258, 

95 * 


* 


1508 


c. Balg zwey: bis vierfamig. 

6. G. Die Höderalben (Hakea). 

Blüthe vierblätterig, mit einem Beutel in den hohlen Lap- 
pen und einer Drüfe im Grunde; Balg holzig, zweyklappig, 
mit 2 geflügelten Samen. 

Steife Sträucher und Bäumlein in Neuholland, mit ver⸗ 
ſchiedenen Blättern und kleinen, weißen oder gelben Blüthen in 
Büſcheln. 

1) Die gemeine (H. gibbosa). 

Blätter fadenförmig und flaumig, Bälge höderig, Kern 
geubig und geflügelt. Neuholland, Straud über mannshod), 
mit hängenden Zweigen, Blätter 1'/‘ lang; Bälge fat wie 
Nuß und holzig, Samen ſchwarz. Cavanilles, lc. t. 534. 
White, Voyage t. 22. f.2. Gärtner T. 219. 


7. G. Die Etinf-Alben (Rhopala). 

Blüthe vierblätterig und umgerollt, 4 Staubfäden mitten 
darauf und 4 Drüfen im Grunde; Balg Holzig, mit 2 beyder- 
feits geflügelten Samen. 

Bäume im heißen America mit Wechfelblättern und Achſel— 
trauben. | 

1) Die gemeine (Rh. montana), 

Blätter geftielt und länglich, Blüthen filzig. Guyana auf 
Bergen, ein Strauch, 8° hoch, mit 4" dickem Stamm, 3" lan⸗ 
gen und 2 breiten Blättern, Blüthen unten gelb, oben weiß. 
Das Holz ift weiß und flinft mie Schlangenholz. Aublet 
‘&, 32, Lamarck, Ilustr. t. 55. Gärtner T, 217. 


8. G. Die Niefenalben (Knightia). 
Blüthe vierblätterig und umgefchlagen, mit 4 Staubfäden 
an den Shiten; Balg leberig, mit 4 geflügelten Samen, 


1) Die gemeine (K. excelsa). 

Blätter gedrängt, länglich und gezähnt, Achſeltrauben 
ftiellos, mit filzigen Bälgen, Neufeeland, ein Baum, SO‘ 
hoch, mit ppramidaler Krone, Blätter 5 lang, Blüthen 12 
und roth. Rob, Brown, Linn. Tr, X. t, 11. ; 


1509 


B. Einfamige Früchte. Proteen. 
ec. Nüffe. 

9. © Die Wirtelalben (Aulax). 

Zweyhäufig, Blüthe vierblätterig, 4 Staubfäden mitten 
darauf, Staubblüthen in Trauben, Samenblüthen in Köpfchen, 
mit 4 Schuppen im Grunde; Nuß bauchig, bärtig und vor« 
ragend. 

1) Die gemeine (A. pinifolia). 

Blätter fadenförmig, mit einer Rinne, Blüthen in Trauben. 
Vorgebirg der guten Hoffnung, bey uns in Gewächshäufern, ein 
glatter Strauch mit Wirteläften. Burmann, FI, afr. t. 70. 
ft. 3. Boerhaave, —— II. t. 193. Thunberg, Diss, 
Nro, 24. t. 2. 

10. ©. Die Silberalben (Leucadendron). 

Zweyhäufig, Blüthen in Köpfchen, vierblätterig, die Beutel 
in Gruben, nebft 4 Schuppen im Grunde; Nuß oder Flügel: 
frucdht in den Zapfenjchuppen. 

. Sträucher und Bäumchen mit feidenartigem Filz, am Vor—⸗ 
gebirg der guten Hoffnung. 

4) Die gemeine (L. argenteum). 

Baumartig, Blätter lanzetförmig und weißzottig, Hüllen 
und Blüthen filzig. Sübafrica, an Bergen, ein Bäumchen mit 
ſehr fchönen, filberglänzenden Blättern, was befonders den Reis 
fenden auffällt; it der gewöhnliche Silber» oder Atlasbaum. 
Dlufenet I T. 200. $. 1. Weinmann, Phyt. t. 900. 
Lamarck, Mlustr. t. 53. f£ 1. Gärtner T. 51. 

11. & Die Eh: Alben (Protea), 

Blüthen in vielblätterigen Hüllen mit Spreublättern, fait 
zweylippig, 3 Lappen verbunden, mit 4 Staubbeuteln in Gruben 
und 4 Schuppen im Grunde; Nuß behaart mit dem langen 
Griffel in den zapfenartigen Schuppen. 

Anfehnliche Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung, 
in Abyffinien, mit gefärbten Hüllen. 

1) Die Diftel- U. (P. cinaroides), 

Blätter geftielt und runtlih, Hülle feidenartig, die innern 
Dedblätter fpisig und bartlos, der Griffel unter der Mitte 


1510 


flaumig. Tafelberg, ein Sträuchlein, kaum ſchuhhoch, das End» 
köpfchen wie Kinderfopf und weißfilzig. Boerhaave, Lugd. 
IE. t. 184. 199. Weinmann, Phyt. t. 892, 

2) Die prächtige (P. Ipeciofa). 

Blätter länglich oval und glatt, Deckblätter feidenartig, 
bie innern bärtig, fo wie Die Grannen der Blüthe. QTafelderg, 
ein baumartiger Straub, über mannshoch, mit grauen Xeiten, 
6 langen und 1/,' breiten Blättern, an der Spitze ſchwarz ge— 
fleeft; die Köpfchen fauſtgroß, mit rothen Schuppen, enthalten 
vielen Honigfaft, welcher gefammelt, zu Syrup eingefocht und 
gegen Huſten und andere Brujtfranfheiten angewendet wird. 
Boerhaave, Lugd. t. 185. Weinmann, Phyt. IV, t. 893, 
Kerner, Hort. t. 337. Trattinnick, Thefaurus t. 12, 


3) Die füße (P. mellifera). 

Blätter pin zungenförmig und nackt, Huͤlle treiſelſbrmig 
und kleberig, Blüthengrannen weißwollig. In den Feldern um 
den Tafelberg, in Menge; Bäumchen über mannshoch, mit auf⸗ 
rechten Zweigen und 4 langen, 5 breiten Blättern; Köpfchen 
wie Gans-Ey, rojtbraun, die Blüthen braunrot), die Nuß 
mit 9% Langen, gelblihen Haaren befegt. In den Köpfchen 
iit viel Donigfaft, welcher gefammelt und wie bey der vorigen 
gebraucht wird. Boerhaave, Lugd. U. t. 187. Sloane, 
Phil. Trans. XV. p. 666. Fig. WBeinmann Fig. IV. 
%. S96. Kerner, Hort. t. 44. Wendiand, Hortus t. 13. 

4) Die großblürthige (P. grandiflora). 

- Blätter länglich, itiellos und glatt; Hülle halb Fugelföre 
mig und ziemlich glatt, Blüthen filzig, mit kurzen Grannen, 
Auf Sügeln, am Vorgebirg der guten Hoffnung, ein Bäumchen, 
über mannshoch, Blätter 4 fang, 1'/a' breit, Köpfchen fauſt⸗ 
groß, mit weißen Blüthen. Die Rinde iſt herb und wird gegen 
Durchfall angewendet. Weinmann, Phyt. IV. t. 891. 


12. ©. Die Zepter:Alben (Nivenia), 

Höfe vierblätterig, ohne Spreublätter, Blüthe vierfpaltig 
und abfällig, mit 4 Benteln in Gruben und 4 Schuppen auf 
dem Boden; Nuß bauchig und glänzend. 


1511 


1) Die gemeine (N. fceptrum). 

Blätter oval lanzetförmig, mit Drüfen am Ende, Blüthen 
feidenhaarig, Hüllblättchen vval, Hotientorts- Holland, auf 
Bergen, ein Strauch, 2’ hoc), die untern Blätter fadenfürmig, 
zwenfiederig, 3 lang, Köpfchen ührenförmig, 3° lang und fils 
berweiß. Sparrmann, Schwed. Abh. 1777. T. 1. 

d. Pflaumen, 

13. ©. Die Stern: Alben (Brabeium). 

Blüthe vierblätterig, mit 4 Staubfäden am Grunde und 
4 verwachfenen Schuppen; Pflaume troden, mit hartem Stein. 

1) Die gemeine (Br. (tellatum). 

Blätter lanzetförmig und gezähnt, in Wirteln, Vorgebirg 
ber guten Hoffnung, an Bächen; ein mannshohes, fehr äſtiges 
Bäumden, mit fingerslangen Blättern zu ſechs; bie Blüthen 
weiß und büfchelförmig; Pflaume oval und behaart, heißt wilde 
Gaftanie und wird fehr von Wildfchweinen aufgefuht. Plus 
Fenet 3.265. F. 3. Breynius, Centuria t.1. Lamarck, 
Hiuftr. t. 847. 

14. ©. Die Schmal-Alben (Perfoonia). 

Blüthe vierblätterig und umgefchlagen, mit 4 Staubfäden 
in ber Mitte und 4 Schuppen; Pflaume gejtielt, beerenartig, 
mit ein= oder zwepfächerigem Etein. 

Sträucher und Bäumchen in Neuhoffand, mit Wechfelbläts 
tern und gelben Blüthen, einzeln und in Trauben. 

1) Die fhmalblätterige (P. linearis). 

Blätter länglich und glatt, Achſelblüthen einzeln, aufrecht 
und flaumig. Neuholland, ein mannshoher Straud, mit 2—3' 
langen Blättern, gelben Blüthen und ovalen Pflaumen. Ker- 
ner, Gen, sel, I, t. 20. Ventenat, Malmais. t. 32. Trat⸗ 
tinnid %. 475. Gartenpflanzen T. 8. 

15. ©. Die Hafel:Alben (Guevina, Quadria). 

Bläthe vierblätterig, 3 Blüthen umgerollt, mit 4 Beuteln 
in Gruben und 2 Drüfen im Grunte; Pflaume mit hartem 
Stein. 

1) Die gemeine (G. ävellana). 

Blätter eine und zwepfiederig, Blättchen oval und gezähr 


1512 


nelt, Blüthen weiß, im langen Trauben. Chili, in Wäldern 
an Bergen; ein Baum, 3—6 Klafter hoch, mit Dichter Krone; 
Blätter, wie bie der Mefche, vier» und fünfpaarig, mit einem 
ungraden; einige Blättchen dreyfpaltig; Achfeltrauben fo lang 
als die Blätter, Blüthen fehr Mein und meift taub; Frucht oval, 
9° fang, 7“ dick, geld, dann ſchön roth und nad) dem Pflüden 
fchwarz, hat wenig Fleiſch, fehr Herb, darunter eine Nuß, wie 
Hafelnuß, deren Kern ebenfo ſchmeckt, aber härter und füßer 
ift, wird auch verzudert und liefert Del. Die Innwohner 
fammeln die Früchte, trocknen fle einige Tage und bringen fie 
auf den Markt. Das Fleifh wird wegen feiner Herbe ftatt 
Granatfchalen gebraucht. Das Holz ift fehr Hart und zäh, gut 
zu Rädern und Brettern. Feuillee, Perou Ill. t. 33. Ruiz 
et Pavon, Fl. peruv. Il. t. 99. 1. 6. 


11. Zunft. Gröps-Nuſſer — Vippem 


A. Kelch gefärbt und vierfpaltig, mit fo viel abwech— 
felnden Staubfäden; Capfel vierfächerig, mit einem Griffel und 
je 2 Samen an Rippenfcheitwänden. Penäen. 

Ammer grüne Sträucher mit leberigen Gegenblättern, ohne 
Nebenblätter, am Borgebirg der guten Hoffnung. 

1. © Die Leimwippen (Penaea). 

Kelch glockenförmig und vierfpaltig, mit 4 Staubfäden In 
den Spalten; Eapfel vierfeitig im Kelch, mit aufrechten Samen 
auf dem Boden, Griffel fadenförmig mit vierlappiger Narbe, 

1) Die gemeine (P. sarcocolla). . 

Blätter rautenförmig, vierreihig Über einander, Deckblätter 
gefärbt, Fleberig und gewimpert, Blüthen in Büſcheln. Vor— 
gebirg der guten Hoffnung und Aethiopien, ein fleifes, fehmies 
riges Sträuchlein, 1—2' hoch, mit abwechfelnden Aeiten, Dicht 
mit Blättern bedeeft, 5 Tang, 3 breit; Blüthen gelb, in 
purputrothen großen Dedblättern. Aus der ganzen Pflanze 
fhwigt ein Fleberiger Saft, welcher unter dem Namen Fiſchleim 
(Gummi sarcocollae) zu uns fommt, in Fleinen, weißlichen oder 
röthlichen Stüdlein, welche füßlih, fpäter bitterlich ſchmecken, 


M ' 1513 


mit Flamme brennen und fich in Waffer und Weingeift auflöfen; 
wurde ale Abführmittel gegen Wunden und Ne gebraucht. 
DER Phyt. t, 446. f. 6, 


B. Kelch gefärbt, langröhrig und fünffpaltig, mit 5 
oder 10 Staubfäden und fo viel Schuppen im Schlunde; Eapfel 
oval, zweyfächerig und zweyflappig, mit je 1 oder % Samen 
an den Rippenfcheidwänden, Samen aufrecht ohne Eyweiß, Würs 
zeichen: am Nabel, Narbe einfah. Aquilarien. 

Bäunichen mit runden Zweigen, zähem Baft und abwech: 
felnten Blättern ohne Nebenblätter, Blüthen büfchelförmig in 
Achſeln; in Indien. 

2. © Die Adlerhölzer (Aquilaria). 

Kelch krugförmig, fünffpaltig, innwendig rauch, mit 10 
Staubfüden in AReihen und 10 Schuppen am Schlunde; Capfel 
holzig, vval und zufammengedrückt, mit 2 Samen an den Rips 
penfcheidwänden, Narbe ftiellos. 

1) Die gemeine (A. malaccensis, ovata), 

Blätter oval und plöglich zugefpist, WBlattitiele behaart, 
Malacca, ein Baum, 60° hoch, mit zottigen Zweigen, Blätter 
3'/2'' lang, 2“ breit, wie Atlas glänzend, Blüthen in Dolden, 
federig und geld, mit Furzen Staubfäden; Eapfel 19,“ lang, 
zufammengedrüdt, 1 breit, mit länglich ovalen, fehwarzen Sas 
men. Das Holz Fommt feit den älteften Seiten nach Europa, 
unter dem Namen des unächten Aloe und Paradiesholzes (Lig- 
num aloes s. agallochi), auch Adlerholz und Garo; es ijt 
ſchmutzig gelb, harzig, riecht etwas nad Bifam und zeigt weiße 
Düpfel auf dem Durchſchnitt. Es wird zu Räucherungen ges 
braucht und als Frampfitillentes Mittel, Uebrigens nennt man 
das wohlriechende Holz von verfchiedenen Bäumen ebenfo, Ca- 
vanilles, Diss, t. 224, Lamarck, lllustr, t. 356. Bois 
d’Aigle, Garo de Malacca, \ 

2) Das moludifche (A. moluccensis, secundaria) 

Blätter länglich oval und aflmählich zugefpigt. Auf den 
Molucken, foll am meiſten nad Europa kommen. Rumph II, 
T. 10, Garo, Agallochum secundarium, 


1514 . 


©. Kelch innwendig gefärbt, und mit dem Gröpfe ver: 
wachſen, viers oder mehrfpaltig, vie Lappen in 2 Reihen, mit 
4 oder 5 Staubfäden im Schlunde, zwifchen 2 Drüfen; Pflaume 
am Gipfel geflügelt, mit einem verfehrten Samen ohne Eyweiß, 
Keim grad, mit dem MWürzelchen mad) dem Nabel, Gyrocarpen. 


3. & Die Flügelwippen (Gyrocarpus). 

Zwitter und getrennt, Kelchrand mit 4 oder mehr Lappen, 
wovon 2% Jünger werden, A Gtaubfäden zwifchen 2 Drüfen; 
Pflaume am Gipfel mit 2 Flügeln und einem Samen, Narbe 
Fopffürmig. 

1) Die gemeine (G. americanus). 

Blätter abwechfelnd, herzförmig, ganz und dreylappig, 
Sruchtflügel mefferförmig, sehr breit. In Bergwäldern von 
Sarthagena in Amercia; ein anfehnlicher Baum, mit ſehr großen, 
dreplappigen Blättern, worunter fih auch üungetheilte ovale fin— 
den; Trauben fohlaf und am Ende; Pflaume troden, vval, 
runzelig und einfächerig, von ter Größe einer Hafelnuß, oben 
mit zwey fait 4 fangen, */z breiten, länglichen Flügeln. Die 
Kuaben werfen fie zum Spiel in die Höhe; fie werden durch 
die Flügel gehalten, und fteigen in beftändigen Windungen lang: 
fam zur Erde herunter. Jacquin, Amer. tab. 178, fig. 80,, 
pieta t. 293, f. 90. Volador. 


D. Kelch biumenartig, fünfe oder fechsfpaltig, in einer 
Felchartigen Hülfe, mit wenig Staubfäden in der Röhre, Pflaume 
mit einem hängenden Samen, chne Eymeiß, Griffel einfach. 
Hernantien. * 

Bäume mit Wechſelblättern ohne Nebenblätter, Blüthen in 
Sträußern, im heißen Aſien und America. 

4. ©. Die Pfeifwippen (Hernandia). 

Einhäufig, Blüthen zu drey, in einer vierblätterigen Hülle, 
wovon nur die mittlere eine Fruchtblüthe ift, röhrig und acht— 
fpaltig in einem abfäfligen Kelchlein; Staubblüthe gefärbt und 
fechslappig, mit 3 Staubfüden auf den äußern Lappen zwifchen 
2 geftielten Drüfen oder beutellofen Staubfäden; Pflaume trocken, 
achtfantig in der aufgeblafenen Blüthe, Griffel lang. 


1515 


Hohe Biume in Aflen und America, mit bergen Blitz - 
tern und großen Achſelriſpen. 

1) Die gemeine (H. scnora). 

Blätter fchildfürmig, Blüthen blaßgelb in Achfelrifpen. 
Weſtindien, Südamerica, auch in Djtindien, auf Eeylon und den 
Philippinen; ein großer Baum, mit fehr fchöner Krone und 
ovalen, herzförmigen Blättern, mit Querrippen, 1° lang und ?/,' 
breit, in der Mitte roth. Die Blürhen weiß, in großen Rifpen 
an den Zweigen, fallen aber meit taub ab. Die Pflaume wie 
ſchwarze Kirfche, aber Feiner und weißlih, mit 2—3 Samen 
wie Hanffamen;z ſteckt in dem aufgeblafenen Kelch, faſt wie bey der 
Sudenfirfche, aber mit fo enger Mündung, daß fie nicht heraus— 
fallen fann. Der Wind verfüngt fich in dieſem horfchen Kelch 
und bringt einen Ton hervor, den man weit hört. Der Stamm 
it Hohl und voll von großen, fchwarzen Ameifen, welche fo 
wüthend angreifen, daß mun ſich kaum näaähern kann; um ben 
Baum zu fällen, vertreibt man vorher die Ameiſen mit ange⸗ 
zündeten Blättern. Zn den Zweigen iſt Mark, wie beym Hol— 
lunder. Das Holz iſt ſehr leicht und biegſam, man macht dar—⸗ 
aus Schindeln zum Dachdecken, auch kleine Maſten, wegen ſeiner 
Leichtigkeit. Das Holz junger Bäume iſt ſchwammig, und wird 
ſtatt Kork gebraucht, um die Netze ſchwimmend zu erhalten. 
Die gekaute Wurzel auf die Wunde von den vergifteten Pfeilen 
der Macaſſaren gelegt, ſoll heilen. Dieſes Gift kommt von 
Toxicaria. Der Abſud der Blätter gegen Unterleibs-Verhär⸗ 
tungen, die öligen Samen zum Purgieren. Der Baum fteht in 
den Wäldern fajt immer einzeln, und heißt daher Königebaum 
(Arbor regis). Rumph I. Zuf. S6. Linne, Hort, cliffort. 
tab. 33. 

5. & Die Objtwippen (Inocarpus), 

Kelch gefärbt, röhrig, fünf oder fechsfpaltig und abfälfig, 
in einer felchartigen, Fleinen Hüffe, mit 10-12 Staubfäden; 
Pflaume oval und zufammengedrüdt, mit faferiger Nuß und 
ftiefofer Narbe, 

Harzreihe Bäume in Indien und der Südfee, mit lederigen 
Wechſelblättern und Aehren in Achfeln, 


1516 ? 

1) Die gemeine (I. edulis). 

Blätter länglich-vval, etwas herzförmig, Blüthen ſchmutzig 
weiß, in einzelnen Trauben. Auf der Molucken und ten Süd» 
fee-Snfeln; hoher Baum mit einem furzen, Frummen, edigen, 
 mannsdiden Stamm und gebogenen Aeſten; Blätter fpannes 
lang, 5—6' breit, andere no einmal fo groß, meift von Ins 
fecten ausgefreffen; Blüthen Flein und weißlich, wie die der 
Alcanna, riechen fehlecht. Frucht Hängend, mondförmig, gefurcht 
und etwas zufammengedrüdt, wie eine Bohne, 4° breit, 2'/’ 
lang, mit einer gelben oder rothen, behaarten Feifel, wie bey 
der Wallnuß; der Kern von derſelben Gejtalt, in der Subſtanz 
wie die Gajtanie, roh nicht eßbar, aber gefocht, und fchmedt 
dann wie die eßbaren Eicheln, welche in Spanien und Portugaff 
zum Nactifch kommen. Aus Einfchnitten der Rinde ſchwitzt 
etwas röthlicher Saft, der fehr Herb und Fleberig ift und 
Flecken in Leinwand macht, bie nicht mehr herausgehen. Das 
Holz tft wegen feiner Knorren unbrauchbar. Obfchon die Bäume 
im Walde wachſen, fo haben fie doch ihre Eigenthümer; man 
pflanzt fie auch um die Häuſer; in manchen Orten eben tie 
Sunwohner faſt von den Kernen, welche fie Fochen oder in heißer 
Afche röften, wodurch ſie füß werden und faſt täglich auf den 
Tiſch Fommen; fie find jedoch ſchwer verdaulich. Die Europäer 
effen fie zum Thee aus Spaß, weil fie unter den Zähnen laut 
knirſchen. Der Abfud der Rinde ijt fehr wirffam in der Ruhr, 
Rumph J. % 65. Gajang. Lamarck, Ilustr. t. 362. 


12. Zunft. Blumen: Nuffer — Xoren. 
Laurinen, Myriſticeen. 
Kelch dreyzählig, ohne Blume, mit ſo viel oder mehrfachen Staubfäden 
und einer einſamigen Beere oder Pflaume. 
Kelch blumenartig, fechstheilig, mit mehrfachen Staubfäden auf dem 
Boden, gegenüber, und deckelartig klaffenden Beuteln von unten nach 
oben; Beere oder Pflaume mit einem Griffel, dreyfächerig, reif eins 
fücherig mit einem verkehrten Samen obne Eyweiß, Würzelden gegen 
den Nabel; bey einigen Elaffen die Beutel nad) der Länge, 
und der Samen fteht aufrecht. 
Gewürzhafte Bäume oder Sträucher in wärmern Ländern, 


mit lederigen, immergrünen Wechfelblättern, ohne Nebenblätter; 


1517 


die Bfüthen wohlriehend und dreyzählig; bey den Raurinen der 
bfumenartige Kelch meift ſechsſpaltig anf einer fleifchigen Echeibe, 
mit viermal fo viel Staubfäden auf der Scheibe, auch mit mehr 
und weniger, aber immer in entfprechender Zahl, meiſt oben 
breiter, und die Staubbeutel haben das Eigene, daß fie fi 
durch einen Querdedel von unten nach oben Öffnen. Der Gröps 
befteht aus 3 verwachſenen Bälgen, deren Schetdwände aber 
verfümmern und nur einen Samen haben, vom ®ipfel herunter 
hängend; der Griffel ift did. Reif ift die Frucht pflaumen: 
oder beerenartig, und vom Kelche bebedt. Bey den Myriſti— 
even Elaffen die Staubbeutel der Länge nad; der Kelch ift frey 
und drepfpaltig, mit fo viel oder mehrfach verwarhfenen Staub— 
füden; der Gröps befteht aus einem Balg, welcher pflaumens 
artig wird, einen aufrechten Samen enthält, mit zadigem Ey— 
weiß, das Würzelchen gegen den Nabel. 

A. Zweyhäuſig, Kelch und Staubdfäden unten und drey— 
zählig, Beutel längsklaffend; Frucht pflaumenariig, mit einem 
aufrehten Samen, Keim unten im Eyweiß, mit dem Würzelchen 
gegen den Nabel, Myriſticeen. 

Bäume mit röthlihem Saft und ganzen MWecfelblättern; 
Blüthen ſtraußartig, Kelch abfällig, dreyfpaltig mit drey: oder 
viermal drey — Staubfäden; Griffel ſehr kurz,, Pflaume 
zweyklappig. 

1. © Die Fettloren (Virola), 

Wie Muscatnuß, aber nur 6 Staubfäden und eine capfele 
artige, filzige, zwepyflappige Pflaume. 

1) Die gemeine (V. febifera). 

Blätter abwechfelud, länglidy und herzförmig, unten braun 
filzig, Blüthen in ſtielloſen Riſpen, Frucht filzig. Gemein in 
Südamerica, auf feuchten Angern; ein großer Baum, mit einem 
60' hohen Stamm und weihem, weißem Holz; Blätter 8 
lang, 3%" breit, Blüthen fehr Flein, 5—6 in Achfeltrauben; 
Frucht fait wie Wallnuß, troden und zweyklappig, enthält eine 
dünne, fpröde Nußfchale von einem rothen Faferneb überzogen 
(Macis); der Kern fehr dÖlig, und im Querfchnitt voll rother 
und weißer Adern, Aus der Rinde fließt ein rother, feharfer 


15189 


Saft, der gut gegen hohle Zähne und Schwämmchen iſt. Der 
Kern gibt vielen gelblichen Talg, aus dem man Kerzen macht, 
die man in Städten und Dörfern brennt. Dieſer Talg iſt 
fcharf, und erregt, auf Wunden gelegt, Entzündung. Aublet, 
Guyana T. 345. Muscadier, Voir-Ouchi. 


2. © Die Muscatbäume (Myriftica). 

Zweyhäuſig, Kelch gefärbt, Frugförmig und dreyfpaltig, mit 
9— 12 verwacfenen Staubfäden; Pflaume einfamig, Same in 
zerfhliffener Hülle (Arillus) mit 2 Narben. 

| 1) Der gemeine (M. mofehata). 

Blätter länglich und zugefpiht, glatt, mit einfachen Rippen. 
Huf den Molusten, Neu⸗Guinea, Papus-Inſeln und Otaheiti, 
wild, angepflanzt auf Moris und den Untiflen; ein Baum 30° 
hoc, mit wirtefförmigen Aeſten, im Ausfehen wie Pomeranzen- 
baum; Ninde röthlih, Blätter abwechſelnd, fat zwepreihig, 
2—3’' lang, 1°/,° breit, lederig, unten weißlic). Bfüthen Flein, 
wie Mayblümchen, aber gelblich und geruchios, 4—6 in Fleinen 
Achſeltrauben; die Samenblüchen nur 1—3 auf einem kurzen 
Stiel. Pflaume bserenartig, länglichrund, blaßgrün, reift exit 
nah 9 Monaten und wird dann gelb, von der Größe ciner 
Aprienfe, aber auch 21/," die. Die Leifel klafft oben, und laͤßt 
nad 2—3 Tagen die ſchwarze Nuß fallen, Die wegen ihrer 
Feitigfeit bald verfault umd bie Würmer anzieht; fie it von 
einer häutigen, zerfchliffenen und rothen Haut bedeckt, welde 
Muscatblüthe (Maeis) heißt. Die Nußſchale hat Furchen, und 
ift nicht fo hart wie an einer Hafelnuß; darinn ſteckt ganz log 
der Kern oder die eigentlihe Muscatnuß, mit einer dünnen 
Haut umgeben. Er befteht faft ganz aus krauſem Eyweiß, in 
deffen Boden der Fleine Keim aufrecht liegt. Die Subſtanz ift 
fehr gewürzhaft und fertig, und muß, wenn fie gut iſt, bey 
einem Nadelſtich Del geben. Das Holz ift weiß, Teicht und 
ohne Geruch; dient zu Gerät). Aus der Rinde fließt ein Fle: 
beriger Saft, welcher: die Leinwand roth färbt. Die trocenen 
Blätter riechen wie tie von Agathophyllum. Das Fleiſch ift fo 
dick, wie bey einem Pfirfih, aber herb und nicht eßbar, außer 


1519 


eingemacht. Die wohlriehende Muscatblüthe wird als Gewürz 
in der Küche gebraucht, ebenſo der gefchabte Kern. Der Kern 
liefert durch Auspreſſen ein gelbes, rothes und fettes Och, nebft 
ütherifchen, wodurd es wohlriechend wird; außerdem einen 
biutrothen, fehr theuren Balfam, der felten nad; Europa Fommt. 
Die Muscatnüffe find viel fpäter als die Näzelein befannt ges 
worden, erft Durch den arabifchen Arzt Avicenna um 1160, 
Sie find fehr Fräftige und flüchtige NReizmittel, flärfen ven Magen 
und das Mervenfpftem, macen aber bey Mißbrauch Betäu— 
bung und Srrereden, werden jedoch mehr in der Küche, als in 
ber Upothefe gebraucht. 

Der Baum fjt weiter verbreitet als der Nägeleinbaum, 
über alle Moluden; der Hauptfig aber ift Banda und Amboina, 
wo er gepflanzt wird. Im voroorigen Jahrhundert haben die 
Holländer alle Wälder auf den andern Infeln verbrannt, um bie 
Muscatnüfe in hohem Preis zu erhalten. Er blüht und 
trägt Das ganze Jahr, und die Blätter fallen nur aflmählich 
ab; er bringt 3 Aernten, im Auguſt, November und März, 
welche letztere die beiten Nüffe liefert. Wann Die Leifel fich 
pfaltet, fo fteigt man auf die Bäume und fehüttelt die Nüffe 
ab: fie fallen ing Gras, das man nicht megfchafft, wie beym 
Nigeleindaum. Die Sclaven fchneiden fogleih das Fleifch ab, 
und laffen es auf einem Haufen faulen. Nach Haufe gebracht, 
wird die rothe Muscatblüthe abgeichabt, einige Tage an der 
Sonne getrocknet und in Güde gethan, mo fie gelb wird. Die 
Nüffe werden 3 Tage an der Sonne getrocdnet, Abends ine 
Haus gebracht und dem Raud) ausgefeht, nah 4 Wochen aufs 
gefchlagen oder mit einer Steinwalze gequetfht, dann in drey 
Haufen gefondert, die größten nach Europa geſchickt, die andern 
in Indien gebraucht, die verfrüppelten zu Del benutzt. Sie 
müffen -fogleih mit Kalf überzogen werben, weil fie fonft 
fhimmeln; man thut fie in Körbchen, taucht fie 2—3mal in 
Kalkwaſſer und fhüttet fie auf. Beym Einladen in die Echiffe 
fällt meiftens der Kalf ab, wodurch ein fehädlicher Staub ent— 
fteht. Die getrocknete Muscatblüthe wird mit Seewaſſer bes 
fprengt und bann in Säcke mit Stroh geftampft. Man fams 


1520 


melt die Nüſſe theile in Wäldern, theils in eigens abgetheilten 
Baumgärten. 

Früher glaubte man, es könne nur cine blaue Taube, 
welche man Nußeffer nennt, die Muscatnäffe fortpflanzenz fie 
verdaut nehmlich nur die Blüthe und gibt die Nuß wieder von 
fih. Im Jahr 1662 aber hat man halbreife Nüffe mit Erfolg 
gepflanzt, Es muß im Schatten und Grafe gefchehen, und in 
der Nachbarfchaft des Meers. Cie tragen ſchon im fechsten 
Sahr, dürfen aber nicht zu dicht gepflanzt werden. Die Euro- 
päer brauchen fie mehr als die Orientalen, Viele Nüffe ge— 
geffen, oder nur in den Wäldern gefchlafen, macht fchwindelig 
und betrunfen. Rumph U. &.4 Sonnerats Reife T. 69. 
Plenk T. 425. Lamarck, Illustr. t. 832. 33. Hayne L. 
T. 12. Düffeloe. VII. &. 19. Wagner 1. T. 155. 

B. Meiſt IZwitter, mit Beeren und Pflaumen, Same 
verfehrt, ohne Eyweiß, Staubbeutel mit einem Dedel, Laurinen. 
a. Nüffe. 

* Kräuter. 

3. G. Die Flechtloren (Calſyta). 

Zwitter; Kelch fechsfpaltig, wird fleiſchig, mit 12 Staub⸗ 
fäden in 3 Reihen, wovon die innere beutellos; Schlauch ein: 
famig in beerenartigem Kelch, Griffel fehr Burz. 

Diefe Pflanzen weichen fehr ab, und find fadenförmige, 
blattlofe Kräuter, wie die Flachsfeive; aber in der Blüthe 
flimmen fie mit den Lorbeeren überein. 

1) Die gemeine (CE. filiformis). 

Stengel fadenförmig, fchlaff und windend; Blüthen in 
Aehren, mit runden, entfernten Früchten. In Indien, Africa 
und America, vorzüglih am Meer und an der Mündung der 
Flüſſe, als Schmaroger auf alferley Sträuchern, befonders auf 
Sarrenfräutern; eine Schlingpflanze, welche an andern Pflanzen 
weit fortläuft, fih mit Warzen anheftet und diefelben fo um: 
wicelt, daß man fie nicht mehr ſieht; flatt der Blätter nur 
hin und wieder einige Schuppen; bie Blüthen weiß und geruche 
los, etwa 6 in einer Aehre; die Beeren etwas größer als 
Heidelbeeren, von dem Kelche gefrönt und weißlich; der Stein 


m 


1521 


rund und ſchwärzlich, mit einen weißen, unſchmackhaften Samen. 
Der runde Stengel ift nicht zäh, fondern läßt ſich leicht zer- 
reißen; man braucht ihn viel zum DBeftreichen und Berpichen 
der Schiffe, wozu man ihn in Waffer zerreibt, big er zu Brey 
wird, und dann fo viel geflebten Kalf dazu thut, bi er zäh 
wird. Man braucht indeffen diefen Ueberzug nur, wenn man 
den beffern von Dammar-Harz nicht hat. Die ganze Pflanze 
iſt ſehr fchleimig, und wird bey Augenkrankheiten und Fiebern 
gegen die Hite gegeben. Rheede Vi. T. 44. Rumpf V. 
Taf. 184. Fig. 4. Plufenet T. 172. $. 2. Meer-Flecht- 
Wortel. 

"= Bäume und Öträucher. 

4. G. Die Steinloren (Uryptocarya) 

Kelch fehsipaltig, mit 4 mal 3 Staubfäden, wovon Die 
innern beutellog; Schlaud einfamig im fleifchigen Kelch, Narbe 
Eopffürmig. 

1) Die gemeine (C. nitida). 

‚Blätter länglich Tanzetförmig, gezähnt und glänzend, Blü— 
then weiß in Achſeln. Ehili, in Wäldern; ein immergrüner 
Baum 100° hoch, mit 7“ langen Blättern, Blumen 3, breit, 
riechen wie Rosmarin; Früchte wie Birne, fehön gelb und 
ſchmackhaft, nehmen fich unter den glänzenden Grün der Blätter 
ſehr fchön aus; Stein fehr hart, Kern wie eine Eichel und zus 
fammengedrücdt. Das Holz fchwer und ſchön geadert, zum 
Hausbau und zu Tifchen. Lucuma-keule, Molina ©. 162; 
Gomortega, Ruiz et Pavon, Prodromus t. 10. 

b. Pflaumen. 

5.6. Die Nägeleinloren (Agathophyfum). 

Kelch trichterförmig, ferhsfpaltig, oben gefärbt, mit 4X 3 
Staubfäden, wovon die innern beutellog; Schlauch einfamig mit 
dem verdichten Kefche gefrönt, Narbe Fopfförmig. 

1) Die gemeine (A. aromaticum). 

Blätter abwechfelnd, verkehrt oval und * Blüthen 
büfchelförmig am Ende. Madagascar; ein großer, dicker Baum 
mit einer Krone, wie der Nägeleinbaum, und röthlicher, wohl 
viechender Rinde. Blätter 3* lang, 1° breit; Blüthen .“ lang 

Okens allg. Naturg. IM. Botani? N. 96 


1522 


und behaart in Eurzen Rifpenz Frucht eine trockene Pflaume, 
wie Kirfhe, in einer gewürzhaften, dünnen Schale, mworunter 
eine harte, lederige liegt, mit 6 feheldwandartigen Flügeln, da= 
her der Kern fechelappig, fo wie der der Wallnuß vierlappig ift; 
er ſchmeckt fcharf und beißend. Das Holz ift hart, ſchwer und 
weiß, mit einigen rothgelben Fafern, ohne Gerud, Man braudt 
die wohlriechenden Blätter und halbreifen Kerne als Gewürz. 
Die Frucht Fommt nad Europa unter dem Namen Nägeleinnuß 
(Nux caryophyllata). Ravenfara, Sonnerat, Voyage Il, 
tab. 127. Gärtner Taf. 103. ig. 2. Lamarck, Ulustr. 
tab. 125 et 104. 

6. ©. Die Olivenloren (Peumus). 

Kelch fechsfpeltig und radfürmig, mit 4 mal 3 Staubfäben, 
wovon die 3 innern beutellos; Pflaume einfamig in unveräne 
dertem Kelch, mit fcheibenförmiger Narbe. 

1) Die gemeine (P. boldus). 

Blätter fat gegenüber, eliptifh, unten behaart, Blüthen 
weiß, in Meinen Endtrauben.. Chili, ein Baum in freyem Feld, 
20—30' hoch und mannsdick; Blätter 3° lang und 11/, breit, 
immer grün. und wohlriechend, Blüthen 4“ breit, Frucht oval 
und fleifchig, wie Oliven, mit einem Fleinen Kern, der von ben 
Indianern wegen feines Wohlgefhmads gegeffen wird. Mit 
der Rinde räuchert man bie Fäffer, ehe man Wein hinein thut; 
fie dient auch zum Gerben. Feuillee, Obf. tab. 6. fig. 2. 
Molina, Ehili ©. 200 (159). Arbor olivifera. 

c. Beeren, 

* Blüthen getrennt. 

7. ©. Die Lorbeerbäume (Laurus) | 

Meift zweyhäufig, Keldy vierfpaltig und abfällig, mit 9 
oder 12 Staubfäden, nebſt beutellofen, Beutel zweyfächerig; 
Beere einfamig auf dem offenen. Kelch, mit dicker Narbe, _ 

a) Blätter immer grün. 

1) Der gemeine (L. nobilis). 

. Blätter länglih lanzetförmig, lederig, aderig und- wellig; 
Blüchen doldenartig und zweyhäufig. Ringe ums Mittelmeer 
bis an die Alpen, und daſelbſt ftraucharsig, füdlicher ein mäßiger 


1523 


Baum, 20—30' Hoch, in Africa wie Linde, mit fteifen Neftenz 
Blätter 4—5" lang, 1," breit; ein Halbdugend Fleine, gelbe 
lichweiße, doldenartige Blüthen in den Blattwinfeln und in 4 
abfälligen Knofpenblättern, 12 Staubfäden in 3 Reihen, mit 
2 Drüfen in der Mitte; die Samenblüthe mit 2: oder 4 beutels 
fofen Staubfäden; die Narbe vierlappig, Beeren oval, größer 
als Erbfe, dunkelblau mit einem großen Samen, Blüht im 
May und Juny. Die Blätter riechen beym Reiben gewürzhaft, 
ſchmecken bitter und herb, enthalten ötherifches Del und werden 
an Speifen gebraucht al8 imagenftärfendes Mittel. Das Fleifch 
ber Beeren enthält wohlriechendes, flüchtiges Del und ein bittereg 
Harz; wirft reizend und erhigend; der Kern gibt turd; Aus 
preffen vein grünliches, butterartiges Del zum Einreiben. Oft 
befommt man dafür nichts weiter als Schweiriefett, durch In— 
digo und Eurcuma grün gefärbt, und durch Kochen mit Lorbeer« 
blättern und denen des Sevenbaums gewürghaft gemadt; wird 
vorzüglich als Thierarzney gebraucht. 

Diefer Baum ift von ben ältejten Zeiten her berühmt und 
von den Dichtern befungen; er war dem Apollo geweiht. Die 
Tempel wurden Damit geziert und Kränze davon mit den Beeren 
um die Stirn der Dichter und Gieger gewunden, in fpäterer 
Zeit felbft um die der jungen Doctoren, daher der Name Bac- 
calaureatus. Der Laurus alexandrinus iſt Ruscus hypophyl- 
lum, der im Alterthum auch zu Kränzen genommen wurde. 
Duhamel, Arbres Ed, 2. t. 32. Plenf T. 315. Schkuhr 
T. 110. Düfeld. V. T. 13. Wagner I. T. 208 

b) Blätter abfällig. 

2) Der virginiſche (L. Hensoki, 

Blätter ſpitz-elliptiſch und aderig, Blüthen ſechsſpaltig und 
büfhelförmig in Hüllen. Birginien, an Bächen und in Süm— 
pfen; ein äftiger Straub, 8—10' hoch, mit brauner Rinde, 
Blätter 4—5' Yang, 2— 3” breit, Blüchen gelblich, längs der 
Zweige, 3—4 boldenartig in Hüllblättern; Beere Flein, rot), 
braun und endlich fhwarz, wird gegen die Windcholik gebraucht. 
Alle Theile dieſes Straudyg riechen wie Benzoe, und daher hat 
man geglaubt, er liefere das Benzoeharz, welches aber von 

96 * 


1524 , 


' Styrax benzoin fommt. Piufenet %. 139. 5. 3.4 Com» 
melyn, Hort. I. t. 97. Schkuhr %. 119. Barton, Mat. 
med. t. 33- - Calosmon ; Faux benjoin. 

8. ©. Die Talgloren (Tomex, Tetranthera). 

Zweyhäauſig, Kelch fechstheilig und abfältig, bisweilen mit 
Blumenfchuppen, 9 "und mehr Staubfäden, die innern mit 2 
Drüfen, Beutel vierfächerig; Beere auf dem offenen Kelch, mit 
{childförmiger Narbe. 

a) Kelch ohne Saum. | 

1) Die gemeine (T. [ebifera). 

Blätter länglich-oval, Blüthen boldenartig, in Hüllblättern, 
Stiele und Staubfäden behaart. China, Codindina, in Wäls 
dern; ein großer Baum mit ausgebreiteten Aeſten und Wechfels 
blättern, 4° lang, fein geadert, unten blaß; Blüthen inAchfeln, 
ein Dusend, doldenartig in 4 Hüllblättern, Zwitter und ges 
trennt, mit 12—18 Staubfäden und 4—9 beutellofen; Beeren 
‚ wie Eleine Kirſchen, ichmeden unangenehm nad) Eampher und 
werden bloß von Vögeln gefreffen. Man zieht daraus fehr viel 
Dickes, weißes Fett, woraus. die gewöhnlichen Kerzen, unfern 
Talg- und Wachslichtern ähnlich, gemacht werben; fie riechen 
aber unangenehm. Das Holz ift leiht und blaß, liefert Balfen 
und Pfoten; Blätter und Zweige vol Fleberigen Saftes, machen 
geftoßen das Waſſer ichleimig, welches daher mit zum Tünchen 
gebraucht wird. Auf der Infel Moris ift diefer Baum Häufig 
als Schub gegen Stürme angepflanzt. Loureiro ©. 783. 
Jacquin, Hort. fehoenbr. t. 113. Gärtner T. 222. F. 2 
Rorburgh, Eoromandel T. 147. Litfea chinenfis , Faux 
Cerilier de la Chine; Tallow -tree, 

b) Kelch ‚mit einem Saum. 

2) Die Myprrhen— «8. (T. myrrha). 

Blätter länglich und zugeſpitzt, Blüthen knäuelförmig in 
Hüllen. Cochinchina und Japan, in Hecken; ein Bäumchen, 
mannshoch, mit dreyrippigen Blättern; Blüthen weiß, 3 oder 
4 beyfammen ; Beere oval, Flein und roth. Alle Theile ſchmecken 
bitter, riechen: wie die Myrrhe und werden ale erhigende, harne 
und wurmtreibende Mittel angewendet,.das Oel der Beeren 


1525 


gegen Hautausſchläge und Geſchwüre. Loureiro 1. ©. 308; 
Acta Nat. Our. I. t. 2. f£ 6. Nees, De Cinnamono- t. 5. 
Plufenet T. 351. F. 2. Rumph, — p. 63. Laurus 
japonica. 

9. ©. Die — *7 Galſafras). 

Zweyhaͤuſi g, Kelch ſechstheilig, g Staubfäden, die 3 Innern 
mit 2 Drüſen, Beutel vierfächerig; Beere einfächerig, auf dem 
verdickten Stiel und dem offenen Kelh, Narbe feheibenfürmig. 

1) Die gemeine G. offcinalis). 

Blätter oval, ganz und dreylappig, Blüthen in kleinen 
Nifpen, Zwitter und getrennt. : Norbamerica; ein Baum, über 
30° hoch, 1—2’ did, mit viel Schöffen aus den Eriechenden 
Wurzeln, mit fehr verfchiedenen, unten weißlihen Bfättern, 
4—6" lang, 3—4' breit; Blüthen wie beym Ahorn, in 2 
fangen Afterdolden, gelblih, Zwitter und Staubblüthen; Beere 
wie Erbje, röthlichblau, auf dem papierarsigen, röthlichen 
Kelch. Das Holz, die braune Rinde und die Wurzel riechen 
ſtark fenchelartig, fhmeden gewärzhaft und etwas fiharf, ent— 
halten ein ätherifches Del und find ein Fräftiges Mittel in Nice 
ven und Hautfranfheiten. Der Aufguß ber ſchwach gemwürze 
haften Blüthen als magenjtärfend, fehweißtreibend und Frampf- 
ftiftend; die fchleimigen Blätter für Schwindfüchtige; der Baum 
hält bey und-im Winter aus, blüht auch, trägt aber feine 
Früchte. Catesby I Taf. 55. (Seligmanns Vögel IH. 
T. 10.) Trew-Ehret T. 69.70. Plenk T. 316. Schkuhr 
T. 110. Michaux, Arbres III. t. 7. Düſſeld. VIII. T. 23. 
Fenchelholz. 

10. G. Die Bohnenloren (Ocotea). 

Zwey= oder dreyhäufig, Kelch fechefpaltig, 9 Staubfäben, 
bie innern mit 2 Drüfen, Besitel vierfächerig; Beere von dem 
verhärteten Kelch becherartig umgeben, mit feheibenförmiger 
Narbe. 

1) Die nägeleinartige (O, caryophyllac-a). 

Blätter länglich und zugefpigt, Blüthen in Afterbolden, 
Fürzer als die Blätter, In den Urmwäldern Brafiliens, ein ans 
fehnlicher Baum, mit purpurrothen Blüthenftiefen; Beeren ellip⸗ 


” 


1526 


tifeh, mit eingefchlagenen Kelchlappen. Die Rinde ift eine Art 
Nägelein-Zimmet und Fommt in dünnen, gerolften, braunen 
Stüden zu ung, riecht ſtark wie Gewürznägelein und fchmeckt 
fehr gewürzhaft, wird aber noch nicht viel gebraucht. Mar- 
tius, Specimen mat. med. braf. 1824. 4. Perfea. 

2) Die gemeine. (O, puchury major). 

Blätter länglich-oval und zugefpist, Blüthenftiele einzeln 
und gehäuft. Brafilien, ein Baum mit aufrechten Weiten, 
Beere elliptifch, Fajt 2 lang, in dem fehr großen, ſchwammigen 
Kelch. Liefert die Pichurim-Bohnen (Fabae pichurim) , welche 
faft wie Saffafras riechen, bitterlich gewürghaft ſchmecken und 
. gegen Durchfall und Ruhr ſehr Fräftig wirfen. Plenk T. 318, 
' 3) Die Fleine (©, puchury minor), 

Ein ähnliher Baum und eben dafelbit, Hat aber Blüthen 
in Trauben und zolllange Früchte, deren Samen die Fleinen Pi— 
churim » Bohnen find, weldhe wie Muscatnuß riechen und auf 
ähnliche Art gebraucht werden. Wahrſcheinlich liefert er auch 
die Saffafras ähnliche Picyurim »Rinde, welche ein gutes Ma: 
genmittel it. Martius, Spec. Mat. med. braf. 

*Meiſt Zwitter. 

11. © Die Zimmet (hin. 

Meiſt Zwitter, Kelch fechsfpaltig, Der Saum gegliedert 
und oft abfällig, 12 Staubfäden in 4 Reihen, die innern beus 
tellos, 2 Drüjen an der dritten Neihe, Beutel vierfächerig; Beere 
einfamig, in dem abgeitusten, verhärteten Kelch. 

Große Bäume in heißen Rändern, mit immer — ledes 
rigen Blättern. 

1) Der -@ampher-3,.(C. camphora). 

Blätter abwechfelnd, länglich «oval und dreprippig, Achfels 
rifpen vielblüthig und kürzer ald das Blatt, Kelchſaum geglies 
dert und abfällig. In den Wäldern von Eocdhinchina, China 
und Japan; ein zierlicher Baum, wie eine Linde, mit brauner, 
- rundlicher Rinde, welche fidy leicht abziehen läßt; Blätter abs 
wechfelnd,, 3” fang, 11° breit, grün und röthlich, hin und _ 
wieder mit Drüfen auf einem zofllangen Stiel; etwa 2 Dutzend 
Blüthen auf einem 2" fangen Stiel, ſehr Flein und weiß, mit 


” 
1527 
9 Beuteln, Zwitter; Beere größer als Erbfe, dunkelroth, mit 
einem Samen wie .Pfefferforn. Alle Theile des Baumes riechen 
und ſchmecken nach Campher, am meiften die Wurzel. Das 
weiße Harz ſteckt ſchon ganz gebildet «IS Heine Körner in den 
Lücken des Holzes. Die Neger fihneiden das Holz in Stücke, 
Fochen fie mit Waffer in einer eifernen Blafe und jtürzen darüber 
einen irdenen Helm, mit Stroh ausgefüllt, worinn das ausge— 
triebene Harz hängen bleibt. Der mit Stroh verunreinigte Cam: 
pher Fommt nach Europa und wird befonders in Holland mit 
Kalf gereinigt, Er wird häufig in der Median gebraudt. 
Uebrigens liefern noch andere Bäume Campher. Auch) die Pflans 
zen mit Lippendlumen liefern ütherifches Del, worinn ſich ein 
sampherartiges Harz abfeßt. Kaempfer, Amoen. p. 771. Fig, 
Rumph, Auct. p. 65. Commelyn, Hort. t. 59. Jac- 
quin, Oolleet.-IV. t. 3. £.2. Plenf X. 314. Hayne XI 
T. 27. Düfele. VII. T. 24. Wagner I. T. 86. 

2) Der gemeine (C. veram, zeylanicum). 

Aeſte faſt vierfantig, Blätter gegenüber, efliptifch und 
dreyrippig, glatt; Blüthen grau feidenartig, in jtraußartigen 
Rifpen, länger als die Blätter, Kelchſaum abfällig. Urfprüngs 
lich in Eeylon, wo er fich aber nicht mehr wild findet, fondern 
angebaut in ganzen Wäldern, aud auf Morig und Martinif; 
ein fehr wichtiger Baum, welcher den ächten Zimmet liefert; 
15—20' hoch, 1/2’ dick, Rinde graulich braun, innwentig gelbes 
lichroth; Blätter 5” lang, Qt), breit, Blüthen klein, lederig, 
innmwendig gelblich, mit 9 Stausfädenz Beeren oval, */," lang, 
bläufihbraun, mit fettigem Fleifh, Kern purpurroth. Man 
fammelt die Rinde zweymal des Zahrs, vom April bis zum 
Auguft und vom November bis zum Jänner. Mean fchneidet 
die dreyjährigen Zweige ab und nimmt die Rinde mit einen 
Rebmeſſer weg; fie rollt fi an ber Sonne von feldit ein. Nach 
2—3 Jahren Fann man wieder Zweige abfchneiden. Ceylon 
liefert jährlich 40,000 Centner. Der flarfe Geruch und ber 
Geſchmack kommt von einem ſchweren ütherifhen Del her, wels 
ches unter dem Namen Zimmetöl zu uns fommt. Der Zimmet 
wird als, ein flärfendes Mittel gebraucht und auch in der Küche 


l 

1528 “ 

ale Gewürz. Die Wurzelrinde liefert, nebit Eampher, ein gelb» 
liches, ätherifches Del, das wie Nägelein-Del riecht; ebenfo bie 
Blätter, die man auch zu Bädern braudt. Die. Blüthen vers 
breiten ftundenweit ihren Wohlgeruch und Fommen in Eonferven, 
Auch die Früchte geben ein Füchtiges Del, wie Wacholder: Del, 
und durch Kochen eine Urt Fett, welches Zimmetwahs heißt 
und wovon die oftindifhen Könige wohlriehende Kerzen machen 
laffen; auch braucht man es zu Salben und Pflaftern. Die 
Mafern alter Stämme geben jhöne Schreinerwaaren, welde 
wie Rofenholz riechen; bey ung in Gewächshäuſern. Bur- 
mann, Fl. zeyl. t. 27. Bladwell T. 354. Plenf T. 312. 
Nees, De Cinnamomo t. 2. f. A. Hayne XII. T. 20. 21. 
Düffed. XVIII. T. 26. Wagner I. T. 141. Laurus cinna- 
“ momum; Cannellier, Cannelle, 
Der wilde Baum liefert den ſogenannten Mutterzimmet 
(Cassia lignea), nicht aber die Caſſiarinde (Oassia cinnamomea), 
wie man ehemals geglauht hat, 

3) Der röthliche (O. cassia, aromaticum). 

Aeſte vierfantig und rauch, Blätter meift abwechfelnd, ſpitz— 
efliptifch, .dreyrippig, mit frummen dern, Rifpen ſchmal und 
feidenhaarig. China und Cochinchina; ein Baum wie der vorige, 
Blätter 6“ lang, 2” breit, Blüthen und Beeren wie beym 
vorigen. Er liefert den Caſſia-Zimmet (Cassia cinnamomea), 
welcher röthlich iſt und ſtärker riecht und ſchmeckt; wird häufiger 
gebraucht als der ceplonifche, weil er wohlfeiler iſt. Diefer 
Baum fcheint auch die fogenannten Zimmeidlüthen (Flores Cas- 
siae s. Clavelli cinnamomi) zu liefern, welche ganz wie Zimmet 
viechen und ſchmecken und nichts anderes find, als die unreifen 
Früchte, vom Keld umgeben. Nees, De Cinnamomo tab. 3, 
Hayne XU. T. 83. Düſſeld. XVIII. T. 27. 

4) Der Mutterzimmet (CE. malabathrum, tamala), 

Aeſte rundlich, Blätter iänglich lanzetfürmig und dreprippigz 
Blüthen grau feidenhaarig, abfäftiig unter der Mitte, in Furze 
geitielten Rifpen. Bengalen, ein mäßiger Baum, mit Blättern, 
5° laug und 1 breit, und ſchwarzen Früchten, wie Erbfen; 
ttefert vorzuglich den Mutterzimmet (C, lignea s, xylocassia), 


1529 


von braunrother Farbe, der ald magenftärfend und gegen Durchs 
fälle gebraucht wird. Die Blätter fehmeden wie Zimmer und 
werden gebraucht unter dem Namen Folia Malabathri. Hayne 
U. T. 26. Düffeld. IV. T. 10. | 

5) Der bittere (EC. culilawan). 

Aeſte rundlich, Blätter länglich lanzetförmig und dreyrippig, 
Riſpen wenigblüthig, Kelchfpigen abfälig. Auf den Moluden 
an der Südküſte, in Wäldern, ein 2‘ dicker Baum, mit einer 
Krone wie der Lorbeerbaum und Blätter Freuzweis gegenüber, 
über fpannelang, 3—4” breit; Beeren Fleiner als Eicheln, grüne 
lich, mit rothem Kern, Liefert den hittern Zimmet vder die Eulila- 
wan-Rinde, zimmetbraun und graulid, innwendig röthlichgelb, 
riecht wie Muscatnuß, enthält ein fchweres ätherifches Del und 
iſt officinell, wird auch gefaut und an Speifen gethan. Die 
befte wächst auf Amboina; fie Foftet nur halb fo viel als die 
Maſſoy-Ninde und wird auch nicht fo Häufig gebraudht. Das Holz 
it ſchwammig, dient nicht zum Bauen, aber zum Brennen, 
Rumph II. T. 14. Cortex caryophylloides albus; Valen- 
tyn, Amboina Ill. p. 210. Nro, 37. Fig. Ephem. nat, cur, 
Dec. II. Ann. 3. p. 53."Fig. | 

6) Der Eascarill-3. (C. kiamis), 

Zweige vierfantig, Blätter. fpig = elliprifh und dreyrippig, 
Blüthen offen, adfüllig am Grunde, in dreptheiligen Adels: 
rifpen. Java, in den Bergwäldern; ein Baum mit dicker, grü— 
ner Rinde, welche viel ätherifches Del enthält, nicht wie Zimmet, 
fondern mehr wie Cascarille riecht und fhmedt und eine ſchlech— 
tere Sorte von Maffoy: Rinde liefert. Nees, De Cinnamomo 
t. 24. f. 2. 

7) Die Maffoy-Rinde (C. massoy), 

Ein Hoher Baum und Faum zu umflaftern, Blätter 7 
lang, 3 breit; Beeren wie Trauben, aber gefrönt und gelb, 
das Fleiſch it fhmachaft und wohlriechend, Neu-⸗Guinea; 
die Rinde gran und fingersdic, innwendig roth, voll Furzer, 
weißer Adern, wie mit Kalk befprist; wird in 2’ lange Stücke 
gefhnitten, in Bündel von 25 Pfund gebunden und fo verfauft. 
Man macht fie zu Brey und braucht fie zum Einreiben, um 


* 


1530 


ſich zu erwärmen und zu ſtaͤrken. Jährlich kommen davon 2 
Schiffsladungen nach Oſtindien. Rumph I. ©. 62. Cortex 
oninius; Valentyn, Amb. p. 208. Ephem, nat. cur. Dec, 
II, Ann, 3. p. 53. Fig, Melia? Hamilton, 

S) Der Wurm:3, (C, siatoe), 

Blätter oval lanzetförmig, Beepeipgig, und glatt, Blüthen 
in zufammengejesten, fammetbraunen Endrifpen, Kelchlappen 
abfällig am Grunde. In den Wäldern von Sumatra, Java 
und Borneo, ein Baum, 80’ hoch. Die Rinde ift härter und 
brauner als die von Culilawan und auswendig wie abgefchabt; 
fhmedt zwar Anfangs ebenfo, aber fpäter bitter und zufammens 


ziehend, nicht fchleimig wie jene, Wird gegen Würmer gebraudyt 


und giftige Biffe, und auch fonft. wie Culilawan, befonders gegen 
die langwierigen Durchfälle. Rumph IL ©. 69. Valentyn, 
Amboina p. 217. Hayne Au. zT. 24. Waitz, Savanifche 
Arznepmittel 877° - 

12. ©. Die Obftloren (Perfea), 

Zwitter, Kelch fechstheilig und flaumig, 9 Staubfäden in 
3 Reihen, zottig und die 3 innern mit 2 Drüfen, nebft drey 
beutellofen, Beutel vierfächerig; Beere einfamig, auf dem ver: 
dickten Stiel und anfangs mit Dem Kelche BG fpäter nadt; 
Narbe fcheibenfürmig. 

1) Die gemeine (P, gratissima), 

Blätter efiptifch, unten flaumig, Blüthen filzig in Achfels 
trauben, Früchte birnförmigs. Im warmen America, jebt audy 
in Wet: und Oftindien angepflanzt; ein fehöner Obſtbaum, wie 
Birnbaum, 20—40' hoch und mannsdick, mit grauer, fehrune 
diger Rinde und getrennten Wechfelblättern am Ende, 5° lang, 
1'/2° breit, mit einem gelben Flecken; Blüthen Flein, gelbliche 
grün und fehr zahlreich in den Furzen Riſpen; Beere in Geftalt 
wie eine Birne, aber fauſtdick, 5 lang und 3” die, grünlich, 
das Fleiſch 1” die, butterartig, ſchmeckt fait wie Urtifchoden, 
wird allgemein gegeffen und für eine ber gefündeften Früchte 
gehalten, Fommt auf bie beften Tifhe, wo man Eitronenfaft 
und Zucker Dazu thut. Sie enthält viel füßes Del, Schleim, 
Zuder und etwas Effigfäure, Den Europäern behagt fie ans 


1531 


fangs nicht, "bald aber ift fie für fie ein Leckerbiſſen. Darinn 
ift ein großer Kern, dicker als eine Wallnuß, höckerig nnd ges 
furcht, welcher ſich in 2 Stüde theilt, nehmlih die Samen— 
Lappen, ziemlich herzförmig, nicht eßbar, enthält viel Meilchfaft, 
der an der Luft roch wird und zum Zeichnen der Leinwand dient, 
weil diefe Farbe nie wieder herausgeht. Man gibt die Früchte 
auch dem Vieh. Sn Europa, trägt der Baun Feine Früchte, 
außer im Königreich Valencia. Cluf., Hift. t.3. Plumier, 
Gen, t. 20. Sloane T. 222. %. 2. Gärtner UL %. 221, 
Avogado, Poirier avocat. 

Die Perfea der Alten ſoll Ximenia aegyptiaca- feyn, jest 
Balanites; noch häufig in Nubien und Abyffinien, aber felten 

in Aegypten. 


B. Diclinifien: Blüthen getrennt. 


Ordnung V. Frucht⸗N wfte r. 


Amentaceen, Urticaceen, Artocarpen, 
Euphorbien. 


Blüthen getrennt, Gröps meiſt einſamig, nußs oder 
pflaumenartig. s 


+». Kräuter, Sträucher und Bäume in allen Climaten, mit 
wäſſerigem und ſcharfem, oft giftigem Milchſaft, Wechſel- und 
Gegenblättern, nebſt Nebenblättern, meiſt ganz und nehreich; 
Blüthen in Kitchen, Trauben und auf einem Boden gehäuft, 
felten einzeln; Elein, unanfehnlih und mit fümmerlihen Staub: 
fäden, fehr kurz und verwahfen; nur hin und wieder mit 
Blumenblättern, meiſt 1 oder 2 Narben. Die Frucht eine Nuß, 
bisweilen Pflaume und Beere oder ein fleifchiger Fruchtboden, 
fehr häufig eßbar. ! | 

Diefe Pflanzen liefern brauchbare Etoffe aller Art in Die 
Medicin und die Haushaltung, vorzüglich Holz zum Brennen 
and Bauen, Hanf, Maſtung, eßbare Kerne, Pflaumen und 
Beeren, Gummi und Federharz, trinfbare we aber audy fehr 
gefährliche, giftige Stoffe, 


* 


1532 


Eie zerfallen in 4 Zünfte. 

a. Kätzchenbäume: Blüthen in Kätzchen; Capfeln und 
Nüſſe ohne Eyweiß, 

b. Rejfeln: Wenig Staubfäden im Kelchboden, Nuß 
Ihlaudartig mit 2 Narben; Samen mit Eyweiß. 

c. Feigen oder Artocarpen; Pflaumen gehäuft auf fleifchigem 
Boden; Samen mit Eyweiß,. | 

d. Euphorbien: Drey verbundene Nüffe mit —— 
Schalen wie — Samen mit Eyweiß. 


13. Zunft. Muß-⸗Nuſſer — Böllen. 
Kätzchenbäume (Amentaceen). 
Blüthen getrennt, die Staubblüthen in Kätzchen ohne Kelch; ein 


hängender Samen ohne Eyweiß in einer Nuß, ſelten viele Samen in 
einer Capſel. 


Bäume mit breiten, abwechſelnden Retzblättern, ein- und 
zweyhäuſig; die Staubblüthen in Kaͤtzchen ohne Kelch, mit 2 
und mehr Staubfäden unter jeder Schuppe; die Samenblüthen 
bald in Käschen, bald einzeln, meift in einem Kelch, mit 2 oder 
3 Narben. Der Gröps ift ein Schlauch vder eine Nuß mit 
1 oder 2 verfehrten Samen; bisweilen eine Eapfel mit vielen 
Samen an Rippenfcheidwänden, | 

Dieſe Bäume bilden vorzüglich die Wälder der nördlicher 
Erdhälfte, find unter dem Namen Laubholz befannt und liefern 
das gewöhnliche Baus und Brennholz. 

A. Beiderley — in — mit Capſel oder 
Schlauch. | 
a. Kästchen zweyhäufig und walzig; Eapfeln mis mehe 
reren aufrechten Samen. Galicinen. 

1.©. Die Weiden (Salz). ° 

Zweyhäufige, walzige Kätzchen, unter jeder Schuppe 2 bis 
5 Staubfäden; apfel mit einem gefpaltenen Griffel, einfächerig 
und zweyklappig, mit meyhreen behaarten Samen an der Klappen⸗ 
wand. Saule. 

Bäume und Sträuder mit — *———— Zweigen, in der 


1533 


gemäßigten und Fältern Zone, gegen den Pol hin nur Frauta 
artig. Die Rinde ift bey allen bitter, enthält viel Gerbſtoff 
und einen eigenthümlichen Bitterfloff, und wird deßhalb von 
den meiſten Gattungen in ber Medicin angewendet. 

a) Blätter glatt und gezähnt. - 

1) Die Krautmweide (S. herbacea). 

Krautartig, Blätter rundlich und gezähnt, apfel Fegel: 
förmig. Auf den Alpen, nur fpannelang. Pi. dan..tab. 117. 
Schkuhr 2%. 317. a. Nr. 3, | 

2) Die Bachweide (S. helix, purpurea). | 

Blätter oval lanzetförmig und gezähnelt, ohne Nebenblätter, 
Ruthen rothbraun; 2 Staubfäden verwachfen, Capfel oval mit 
kurzen Narben. Strauch mannshoh, auf feuchten Wiefen, mit 
fchlanfen, zähen Ruthen, Blätter 2—3” lang, 1,‘ breit, Kähz⸗ 
chen 1), Die Rinde läßt fid, ebenfalls wie China anwenden. 
Hoffmann, Salices tab. 1. fig. 4. 3.1.5. f. 1. t. 23. £. 1. 


—— T. 317. a. c. Nr. 1. Sturm H. XXV. Guim: 


pel X. 169. 170. Hoft, Salices I. t. 40. 41. Saliz pur- 
purea, PROBE ER Rofenweide. — 
3) Die Trauerweide (S. babylonica). 

» Blätter ſchmal lanzetförmig und gezähnelt, mit fpigigen 
Rebenblättern; 2 Staubfäden, Eapfel oval mit Furzem Griffel. 
zevante, ein zierliher Baum an Zlüffen, mit grünlichen, übers 
hängenden Ruthen; in Europa als eine Art Zierbaum anges 
pflanzt in Gärten und häufig «uf Gräbern als ein Sinnbild 
der Trauer; es if aber nur. der Samenbaum. XThränenmweide, 


Tournefort, Ceroll. 41. Linnaeus, Hort. cliffort. 


pag. 454. 

4) Die Brudhmweide (S. fragilis). 

Blätter breit lanzetfürmig und gezähnt, mit te 
Nebenblättern; Ruthen äftig, graulicy und brücig; 2 Staub⸗ 
füden, Griffel mit Freuzförmigen Narben, Eapfel lanzetförmig, 
An Flüffen; ein hoher Baum, Blätter 4 lang, 1“ breit, Kätz⸗ 
hen 17,‘ lang. Die Rinde enthält viel Gerbſtoff, und wird 
ebenfalis als Ehinarinde gebraudt; die Wurzel färbt roth. 
Oortex [alieis. Hoffmann, Salices t. 31. Holt, Salices I. 


1534 


€. 18. 19, Schkuhr 8. 317. b. Nr, 6. Sturm 9. XXV. 
Guimpel T. 167. Düffeld. XV. €. 8. Glasweite, 


5) Die Lorbeerweide (S. pentandra). 

Blätter breit lanzetfürmig und gezähnelt, Stiel drüfig, mit 
„valen Nebeublättern; 5 Staubfäden, Eapfel glatt. An Flüffen, 
ſtrauch⸗ und baumartig, mit braunrother Rinde, Blätter 2 lang, 
faft 1" breit, die Rinde ſchmeckt bitter und balſamiſch, wirft 
faſt wie Fieberrinde, und wird ebenfo gebraucht. Cortex falicis 
iaureae. Flora dan. tab. 934. Hoft, Salices I. tab. 1. 2. 
Schkuhr I. 317. b. Nr. 8. Guimpel % 161. Düſſeld. 
XIV. T. 4. | | 


6) Die Bufhmweide (S. triandra, amygdalina), 

Blätter lanzetförmig, zugefpist und gezähnelt; 3 Staubs 
fäden, Eapfel höderig. An Flüffen; wird baumartig, mit gelbe 
lichbraunen Ruthen, Blätter 4” lang, 1 breit, Kähchen 2”. 
Wird zum Wafferban und zu Kürben gebraucht. Hoffmann, 
Salices tab..9. 10. 23. fig. 22 Schkuhr %. 317. b. Nr. 9 
Sturm 9. XXV, Guimpel T. 159. Mandelweide. 


b) Blätter haarig. 

7) Die Friehende (S. repens). 

Strauch Friechend, Blätter lanzerförmig und gegähnt, Frucht⸗ 
kätzchen walzig-oval. Auf ſandigen Wiefen, kaum ſchuhhoch, 
beveſtigt den Flugſand. Hoffmann, Salices t. 15. 16. * 


8) Die Saalweide (8. caprea). 

Blätter oval und runzelig, mit —— Neben⸗ 
blättern, Capſel lanzetförmig. Strauch und Baum: überall ges 
mein, mit 2—6° langen Blättern, 1—3' breit, Kätzchen walzig« 
oval, 1 lang. Die Kohlen find gut zum Zeichnen, und wer 
ben zum Schießpulver gebraucht, die Rinde ftatt der Ehinaz 
die Blüthen find ein gutes Bienenfutter. Hoffmann, Salices 
tab. 3. 31. fig. a—e. Schkuhr T. 317. ec. Nr. 15. Hoft, 
Salices I. t. 66. 67. Guimpel T. 192%. Palmweide. 

9) Die Werftweide (S. cinerea, acuminata), 
Die Blätter ziemlich fo, aber zugefpist und gezähnelt. An 
fumpfigen Orten, ein hoher Strauch. Hoffmann T. 6, 22. 


1535 


3.2. Reitter und Adels Holz. Arten Taf, 46. Schkuhr 
T. 317. e. $ 12%. Guimpel T. 191. Hoftl. T. 68-70. 

10) Die Korbweide (S. viminalis). | 

Blätter lanzetförmig, fehr lang und ganz, mit fchmalen 
Nebenblättern; Capſel Fegelfürmig mit langem Griffel. Gemein 
an Ufern, ein zierliher Straub, 12—18S’ hoch, mit zähen 
Ruthen, Blätter 3—6' Lang, */'’ breit, die Samenkätzchen 
walzigeoval und filberweiß. Hoffmann T. 2.5.21. F. e—g. 
Hof I. 8 54—6. Sturm H. XXV. Bandweide. - 

- 11) Die Silberweibde (S. alba). 

Blätter ſchmal lanzetfürmig, gezähnelt und feidenglänzend, 
mit lanzetförmigen Nebenblättern; 2 Staubfäden, Capſel läng- 
“Lich, mit Furzem Griffel. Ueberall an feuchten Orten um Dörfer 
gemein, 60 —80“ hoch, durch bie Silberfarbe der Krone aus» 
gezeichnet; Zweige zäh; Blätter 4 lang, Faum '/,‘' breit. Die 
Rinde wird auch ftatt China gebraucht. Cortex falicis. Hoft, 
Salices I, tab. 32. 33. Sturm 9 25. Guimpel T. 197. 
Düffeld. Suppl. II. &. 5. Wagner I, T. 157. 158, Felbe. 

Die’ Dottermweide ($. vitellina) 

ift nur eine Abart mit Dottergelben Zweigen, welche häufig 
zu Körben gebraucht werden. Hoffmann, Salices t. 11. 12, 24, 
f.l. Schkuhr %. 317,b. Nr. 7. Neitter und Abel T. 28, 
Hoft, Salices I. tab, 30. 31. Guimpel T, 166. Düſſeld. 
Suppl. ILS. 6. 

2. G. Die Saaren (Populus), 

Zweyhäufig, Kätzchen walzig, mit ftrahlig gefchligten Schup⸗ 
pen, 8-30 Staubfäden auf einem krugförmigen Kelch; Capſel 
einfächerig, zwey- und dreyklappig, mit fo viel gefpaltenen 
Narben, Samen an der Spitze behaart, Pappel undeutſch. 

8) Nur s Staubfäden, Käsgchenfchuppen gewimpert. 

1) Die Silber-S. (P. alba, nivea). 

Blätter rundlih und edig, ‚unten weiß filzig. Hin und 
wieder an feuchten Orten und in Wäldern, mehr ſuͤdlich; ein 
hoher Baum mit weißer, glatter Rinde, Blätter 3° lang, 2 
breit, etwas herzförmig und drey- oder fünfedig, die an ben 
Zweigen lappig. Die Rinde gegen Harnverhaltung und Hüfts 


1436 


weh; fie enthält ben bitiern Stoff der Weiden. Schkuhr 
T. 330. ab. F. 2. Guimpel T. 20%. Alberbaum, Belle 

2) Die Zitter-S. (P. tremula). 

Blätter ziemlich rund und gezähnt, auf we 
Stielen, mit 2 Drüfen am Ende, Ueberall im Gebüfch, 
ziemlich hoher Baum, mit grauer Rinde, Blätter 2“ lang, * 
ebenſo breit, auf ſehr langen und zuſammengedrückten Stielen, 
Daher zitternd beym geringften Wind, Kätzchen 3—4''! lang. Das 
weiche Holz zu Dredslerarveiten und zum Brennen. Blads 
well %. 248. Guimpel 7; 201. — Kerner T. 27. 
Schkuhr %. 330. a. 

b) Zwölf bis dreißig Stausfäben, Käschenfchuppen nackt, 

3) Die ſchwarze (P. nigra). 

Blätter dreyeckig und gezähnt, Die Uefte fperrig. An Flüffen 
und Wegen, auch in Baumgängen, ein ziemlich hoher Baum, 
mit unförmlicher Krone, wegen ber mwagrechten und Frummen 
Aeſte; Blätter 3" Tang und faſt ebenfo breit, Kätzchen 11". 
Das Holz ift gut für die Schreiner. Die Knofpen find balfame 
artig, enthalten ätherifches Del, Feit und Wachs, und kommen 
in eine Salbe. Bladmwell Taf. 248. Schkuhr T. 330. a 
Plenk T. 715 Guimpel T. 206 Deutfche Pappel. 

4) Die italiänifche (P. dilatata). 

‚ Blätter dreyeckig und gezähnt, Aejte aufrecht und ruthen» 
förmig. Wird überall an den Straßen angebaut, bey ung meift 
nur die Staubpflanze; ein Baum über 60° hoch und 3° Did, 
von unten an mit Weiten befest, Blätter 2 lang, fait ebenfo 
breit und ziemlich rautenförmig. Die harzreihen Knoſpen wers 
den ebenfalls gefammelt. Schfuhr X. 330. b. 

5) Die Balſam-S. (P. balfamifera). 

Blätter fpig-vval und gezähnt, unten weiß abderig, —— 
ſehr harzreich. Nordamerica und Sibirien, bey uns hin und 
wieder in Anlagen; ein Baum wie die Schwarzpappel, mit 
ſchwärzlicher Rinde, Blätter 4“ lang, 3“. breit, Staubfäden 18 
bis 22, Aus den Knofpen fließt fehr vieles, wohlriehendes 
Harz, welches als äußeres Heilmittel aebraudt wird, und 
früher unter dem Namen Tacamakaca nah. Europa Fam. 


1537 


Catesby 8. 34. Dühamel, Arbres t. 38.1.6. Wangen- 
heim &. 28. F. 59. Michaux, Arbres t. 13. f.1. Plenk 
Taf. 714. Schkuhr T. 330. b. F. 6. 'Pallas, Fl. ross. 
tab. 41. 


b. Einhäufig. 

1. Kätzchen walzig, Schuppen fehildförmig, oft ver: 
wachfen, zwey- und dreyblüthig, 4—1? Staubfäden; Schlaud 
zufammengedrücdt, geflügelt, zweyfächerig, reif einfädherig, mit 
einem hängenden Samen. Betulaceen. 


3. © Die Birfen (Betula). ’ 

Einhäufig, Kätzchen walzig, Schuppen zwey: bis dreyblüthig, 
mit 10—12 Staubfäden auf einer lappigen Schuppe; Samen- 
ſchuppen dreylappig und dreyblüthig, Blüthenſchlauch cinfamig, 
mit 2 Griffeln. 

1) Die weiße (B. alba). 

Blätter dreyeckig, zugefpist und gezähnt, die Geitenfappen 
der Zapfenfchuppen zurücgebogen. Bilder ganze Wälder im 
Norden von Europa und Aften, bey ung mehr truppmeife, 
506—70' hoch, 1— 11/5‘ did, mit fehr ſchöner, weißer Rinde, 
welde in großen Feen abgeht; Die Zweige ruthenfürmig und 
hängend, braun und voll Drüfen, Käbchen gepaart, 2 lang, 
hängend und rothhraun. Rinde und Blätter herb und bitter, 
gegen Fieber und Ausfchläge; die Blätter zum Gelbfärben; der 
Saft zu Zucder und einer Art Wein, wie Champagner. Aus 
ber Ninde gewinnt man durch Deitillation in Rußland ein röthe 
liches Del (Oleum betulinum f. rufei), weldyes zur Verfertigung 
der Zuchten gebraucht wird, auch gegen Fieber und Glieder—⸗ 
reißen. Das Holz it ein gutes Brennholz; die Zweige werden 
allgemein als Beſen gebraucht, vor einigen Jahren noch als 
Ruthen. Blackwell 8.240. Plenk 665. Schkuhr T. 288. 
Suimpel 8. 145. 

2) Die Zwerg-B. (B. nana), 

Blätter rund und geferbt. Iſt nur ein Strauch, kaum 
einige "Schuh, mit langen, niebderhängenden Zweigen. In 
Sümpfen auf den Alpen; den Saft braucht das Volk gegen 

Okens allg. Naturg, II. Botanik H. 97 


- 


# 


1538 


Ausſchläge und Auszehrung. Fl. dan. tab. 91. Pallas, Fl. 
ross. t. 40. 


4. ©. Die Erlen (Alnus, Betula). 

Käschen walzig, Schuppen vierblüthig, Kelch dreptheilig, 
mit 4 Staubfäden; Zapfen rund mit dreylappigen, zweyblüthigen, 
holzigen Schuppen, Schlauch zufammengedrüdt, ohne Flügel. 
Beiderley Kätzchen bilden Fleine Rifpen am Ende, und blühen 
vor ben Blättern. 

1) Die gemeine (A. glutinofa). 

Blätter verfehrt oval, Fleberig und gegäktie; mit Zotten in 
den Rippenwinfeln, die Blüthenftiele äſtig. An Bächen auf 
fumpfigem Boden; ein Baum 30—60' hody, mit braungrauer - 
Rinde und fchief aufgerichteten, fpröden Aeſten, Blätter 21,” 
fang und faft eben fo breit, auf halbzofllangen Stielen; die 
Bläthenrifpe Hat oben 3—4 röthliche, 3° lange, hängende Käb: 
chen, unten 4—6 Zapfen nur 9° lang und rundlid-oval. Die 
bittere und herbe Rinde zum Gerben, Blätter gegen Geſchwüre, 
zur Vertreibung der Milch, vorzüglich aber, fo wie die Zapfen, 
zum Gerben, Braun: und Schwarzfärben; das rothgelbe Holz 
zum Brennen, vorzüglid aber zu Pfahlwerf im Wafler, wo es 
fteinhart wird. Mit dem Fleberigen Laub vertreibt man bie 
Flöhe, weil fie daran hängen bleiben. Duhamel, Arbres I. 
tab. 15. Lamard Taf. 760. Fig. 3. Sturm 9. XXIX, 
Guimpel X. 180. Betula alnus, Aune, Schwarz Erle. 

2) Die weiße (A. incana). 

Blätter länglih, unten rauhflaumig, nicht Fleberig. In 
Alpenthälern, an Bächen; bleibt Hein, mehr ftraudartig, hat 
eine weißlichgraue Rinde und viel größere Zapfen; beide werben 
gebraucht wie bey der vorigen. Guimpel X. 136. 

2. Beyderley Käschen Fugelfürmig. Platanen. 

5. ©. Die Amber-Bäume (Liquidambar). 

Einhäufig, beyde Käschen Fugelrund in vierblätteriger Hülle, 
die einen voll Staubfäden in einzelnen Schuppen, die andern 
mit zwepfächerigen Eapfeln in verwachfenen, harien Schuppen, 
2 lange Griffel und wenig Samen an den eingefchlagenen Rän- 
bern, Keim in etwas Eyweiß, grad und verfehrt. 


1539 


Schlanke, anfehnliche Bäume wie Pappeln, mit balfamifchem 
Saft in der Rinde, abwechfelnden Blättern und Nebenblättern; 
Staubfäschen traubenartig am Ende und aufrecht, Samenfähchen 
am Grunde der Triebe, hängend an langen Stielen; in wär- 
meren Rändern. | 

1) Der gemeine (L. ftyraciflua). 

Blätter handförmig, fünflappig, hinten mit einem Haar: 
büfchel, Eapfel zweyklappig. Am füdlichen Nordamerica und in 
Merico an Bächen und Sümpfen; ein Baum, 40' body und 5° 
die, mit einer fehönen Krone und Ahornblättern; bey ung hin 
und wieder in Luftwäldern; Rinde grau und ſchrundig, Blätter 
4—6'' lang und eben fo breit, im Herbſte roth, auf 2—3' 
langem Stiel; Zapfen wie Wallnuß, mit gelblichen, oben ges 
flügelten Samen. Aus dem alten Baum fließt von felbit und 
aus Einfchnitten ein wohlriechender, gelbrother Balfam (Ambra 
liquida), welcher ſehr wohlthätig für Wunden, aber felten ift; 
ber gewöhnliche wird durch Ausfochen oder Deftiffieren der Rinde 
gewonnen, heißt flüffiger Storar (Styrax Jiquidus) und fommt 
häufiger zu uns, wird aber felten gebraudt. Das Holz ift 
weid, und wenig brauchbar. Catesby % 65. Duhamel, 
Arbres t, 139. Gärtner %. 90. Schkuhr T. 307. Mi: 
chaux, Arbres II. t.5. Hayne XI, %. 25. Düſſeld. 
XVII. T. 30. | 

2) Die hohe (L. excella, altingia). 

Blätter länglich-ovval und zugefpist, glatt und gezähnt; 
Eapfel vierflappig, mit den Samen an Rippenfcheidwänden. 
Dftindien, von Zava bis Neu-Guinea, vorzüglic auf der letzteren 
Inſel, auf hohen Bergen, aud in Eeylon, Malabar und wie 
es fcheint in Eochinchina und den Inſeln des rothen Meers. 
Ein ungeheurer Baum, 150—200' hoch; der die Stamm mit 
4 Furchen, Rinde grau und glatt, innwendig röthlich, ſchmeckt 
fharf und bitterlich und ergießt bey Einfchnitten einen honige 
artigen, wohlriechenden Saft; Blätter 3—4" lang, 2'' breit; 
die Spindel der Kästchen mit 60—100 Staubfäden bedeckt, ber 
Zapfen mit 15—20 herzfürmigen Eapfeln, worinn gewöhnlich nur 
ein Samen übrig bleibt. Blume, Fl, Javae t. 1. 2. 

97.7 


1540 


Sn Oſtindien kommt das Holz; nach Amboina auf den Markt 
von Neu-Guinea, unter dem Namen papuaniſches Holz. Man 
braucht Davon nur die dicken Wurzeln, die man mit vieler Mühe | 

ausgräbt und im Walde liegen läßt, bis das äußere Holz vers 

fault it. Den Kern verfouft man in Etüden, die ſchenkelsdick 
und cine Elle lang find, fehr hart und ſchwer. Das ältere ift 
honiggelb,, mit vielen, weißen, zarten Adern, Man brennt das 
Holz als Wohlgeruch, der dem des Storax gleiht; jedoch ent- 
hält cs fein Harz. Es wird zerrieben und mit wohlriechendem 
MWaffer zu einem Brey gemadt, womit fid die Weiber ein- 
jalben, fowohl wegen des Wohlgeruchs als um der Kühlung 
willen, wie es audy mit Sandelholz gefrbieht. Der Baum lies 
fert die befte Sorte bes flüfflgen Storar, nehmlidy ben priens 
talifhen, welder früher über Perfien und Arabien Fam, bey 
uns aber nicht mehr gebraucht wird. Rumph U. S. 57. 
Lignum papuanum; Noronha in batav. Berhandl. V. ©. 1, 
Hayne XI. T. 26. Düffeld. Suppf. I. T. 12. Altingia; 
Rassamala, 

6. ©. Die Platanen (Platanus). 

Einhänfig, beyde Käschen Fugelfürmig, ohne Hülle, voll 
Staubfäden zwifhen Schuppen; bie Zapfen voll Schläuche zwi— 
fhen Schuppen, mit einem hängenden Samen und einem feit- 
lichen Griffel, Keim in wenig Enmeiß. 

Große Baume mit wäflerigem Saft und lappigen Om 
blättern ohne Nebenblätter, in wärmeren Ländern. | 

1) Die americanifche (Pl. occidentalis). 

Blätter fünfeckig, Kappen nur ausgeſchweift, mit behaarten 
Rippen. Nordamerica, ein großer Baum mit einer Krone wie 
Linde, welcher bey ung nicht felten in Gänge und Höfe ge- 
pflanzt wird, theils wegen der Zierde, theils wegen des Schat⸗ 
tens. Die blaßgrüne Rinde fchält ſich jährlich in großen Fladen 
ab. Die Käbrhen hängen an langen Stielen herunter und blei- 
ben fait das ganze Zahr. Catesby, Carolina t, 56, Du- 
hamel, Arbres't. 35. Schfuhr %. 306. 

2) Die orientalifcye (Pl. orientalis). 

Blätter fünflappig und tief eingefehnitten, mit unbehaarten 


1541 


Rippen. Griechenland und Kleinaften ; ein Baum wie der vorige, 
aber jelten bey uns. Duhamel, Arbres t. 33, Schfuhr 
Taf. 306. 

B. Die Staubblüthen in Käbchen, die Samenblüthen 
meit einzeln in einer Hülle, mit einem hängenden Samen vhne 
Eyweiß. Eupuliferen. 

Meift große Bäume mit zerjtreuten Aeſten, einfachen Blät— 
tern und abfälligen Nebenblättern; Blüthen einhäufig, Staub— 
blüthen in walzigen Kägchen, mit 4—24 Staubfäden auf Schup: 
pen, felten in einer Art von Kelch; die Samenblüthen meijt 
‚einzeln in Hüllen, bisweilen kätzchenartig, aber immer verfchie- 
den von den Staubfägchen; Gröps holzig, mehrfäderig, reif 
einfächerig und meijtens einfamig, das Würzelchen gegen bie 
Spitze der Frucht. Bilden die Wälder in gemäßigten Ländern 
und liefern Bau: und Brennholz, fowie für die Wagner. Die 
Kerne meiftens eßbar oder cine gute Maft für die Schweine; 
von mehreren geben fie auch Del. 

a. Samenblüthen in einer Art von Kätzchen. 

7.8. Die Hagebuche (Carpinus). 

Einhäufig, Staubkätzchen walzig, mit gewimperten Schuppen, 
auf jeder ein Dutzend Gtaubfäden mit einfädherigen Benteln; 
Samenkätzthen am Ende, mit dreylappigen Schuppen und einer 
zwenfächerigen, aber einfamigen Nuß in einem gezähnelten Kelch, 
2 lange Narben, Weißbuche. 

1) Die gemeine (C. betulus). 

Blätter ſpitz-elliptiſch, gezähnt und glänzend, die Zapfen— 
ſchuppen dreytheilig, mit einer Lingern Mittelrippe. Ueberall 
gemein, in Heden als Straub, in den Wäldern ein ziemlich 
hoher Baum, mit dünnem, hin und her gebogenem Stamm und 
weißer Rinde; die Blätter werden beym Verwelken nicht roth, 
daher Weißbuche. Das Holz ift weiß und hart, gut zum 
Brennen und zu Wagnerarbeiten. Gärtner T. 8s9. Schfuhr 
2. 304. Charme. 

8. G. Die Eichen (Quercus). 

Einhauſig, Staubkätzchen ſchnurförmig und hängend, mit 
6-30 Staubfäden, auf vielſpaltigen Schuppen, Beutel zwenfäs 


1542 

cherig; Zapfen becherförmig, aus vielen verwachſenen Schuppen, 
Gröps unten drey- bis vierfächerig, mit 2 hängenden Samen, 
einem Griffel und fo viel Narben, reif eine längliche Nuß mit 
einem einzigen Kern. Chene. 

Meift große Bäume in der nördlichen Erbhälfte, befonders 
zahlreich in America, aber auch auf den Gebirgen Indiens, mit 
ausgeſchweiften Blättern und abfälligen Mebenblättern. Das 
harte Holz ijt gut zum Haus: und Schiffbau und zur Feuerung, 
die Rinde zum Gerben, die Eicheln zur Maſtung für Schweine 
und manche zum Effen, die Gaitäpfel in der Färberey. 

a) Blätter gezähnt. 

t) Die Stein-E. (Q. ilex). 

Blätter immergrün, länglicheoval und ftechend gezähnt, 
unten graufilzig, Rinde ganz, Eicheln oval. Südlich auf den 
Alpen, hin und wieder bey ung angepflanzt; ein mäßiger Baum, 
mit 1—1'/,' diem Stamm. Die Eicyeln find fchmadhaft und 
werden gegeffen wie Hafelnüffe. Man wird fich über das Eichel— 
effen der Alten nicht wundern, wenn man bedenkt, daß es nicht 
die Eicheln gewefen, welche in unfern Wäldern nur als Mas 
tung für die Schweine wachſen. Duhamel, Arbres I. t. 123. 
124. Bladwell T. 186. Prinos; Yeufe. 

2) Die Kork-E. (Q. uber). { . 

Ebenfo, aber die Blätter etwas herzfürmig und die Rinde 
Eorfartig und zerflüftee. Ums Mittelmeer, befonders in Spas 
nien, welches fait affein ganz Europa mit Kork holz verforgt. 
Die Rinde wird faft alle 10 Jahr abgefchält, jedoch fo, daß der 
Bat unverfehrt bleibt. Duhamel, Arbres t. 80. Blade 
well T. 193. plenf X. 671. Alcornoque; Liege; Pan« 
toffelhofz. h. un AM jet r 

3) Die Kermes: €. (Q. ———— 

Blätter wie bey der Stechpalme, aber etwas herzförmig, 
die Becherſchuppen offen. Ums Mittelmeer und im ſüdlichen 
Ungarn; meift nur ein baumartiger Strauch, mit grauer Rinde 
und weißfilzigen Zweigen, Blätter 1°/‘ lang, Früchte 1. Auf 
ihren Blättern lebt die Kermes.Schildlaus (Coccas Hlicis), deren 
erbfengsoße rothe Weibchen als Farbenftoff unter dem Namen, 


1543 


Kermeg:Beeren (Grana Kermes) in den Handel fommen. Du- 
hamel, Arbres t. 125. Coccos baphica. 

b) Blütter gezähnt und abfältig. 

4) Die Galläpfel-E. (Q. infectoria). 

Blätter laͤnglich-oval, etwas herzförmig, grob gezähnt und 

glatt, Früchte gejtielt und walzig, die Becherfchuppen angedrückt. 
Kleinafien und Perfien in Gebdirgen ; nur ein Strauch, manns— 
hoch. An den Zweigen bilden fich die beiten Galläpfel von der 
Gallweſpe (Cynips gallae tinctoriae), weldhe unter dem Ramen 
der türfifchen Galtäpfel (Gallae turcicae) in den Handel Foms 
men, die beiten von Alepppo. Sie find von der Größe einer 
Kirfhe, grünlichgrau und höcerig, ſchmecken fehr zufammens 
ziehend und enthalten fehr viel Gerbftoff; werden zum Färben 
gebraucht und vorzüglich zur Berfertigung der Dinte mit @ifen- 
vitriol. Iſt das Inſect ausgefrochen, jo werden fie weißlid) 
und unbrauchbar. Olivier, Voyage tab, 14. 15. Düffel. 
XI. Taf. 20. 


ce) Blätter buchtig, mit flechenden Lappen. 

5) Die Quercitron-E. (Q. tinctoria). 

Blätter länglichoval, ſchwach ausgefchweift und gezähnelt, 
unten flaumig, Eichel rundlich. Nordamerica, ein hoher Daum, 
mit Purzgeftielten Blättern, faft wie Ahorn; die Rinde ijt bag 
Quercitronholz, welches zum Gelbfärben nach Europa Fommt. 
Michaux, Arbres II, t. 22. 

6) Die Knopper-E. (Q. aegilops). 

Blätter länglich = oval, ſchwach ausgefchweift, unten graus 
flaumig; Becherfchuppen lanzetförmig und abſtehend. In Grie— 
chenland, der Levante und in Spanien, wird ſo groß wie die 
gemeine Eiche und heißt Velani; Blätter 4—5' lang, 2“ breit. 
Die Eichel ift efbar, fehr dick und niedergedrückt, ſteckt in einem 
Becher, fait fo groß wie ein Apfel und von holzigen, 4'' lan⸗ 
gen Schuppen umgeben. Kommen urter dem Namen Velanede 
oder Knoppern in den Handel; werben jet viel zum Gerben 
und Schwarzfärben benußt. Miller, Dict. t. 215. Olivier, 
Voyage t. 13. Drys., 


1544 


d) Blätter ebenſo, aber die Lappen jtumpf. 

7) Die eßbare (@. efculus). 

Blätter glatt und fiederartig ausgefchweift, Becher ftiellog, 
mit zurücdgefchlagenen Schuppen und einer efiptifchen Eichel. 
Stalien und Orient, ein Fleineer Baum, deifen Früchte wie Ca— 
jtanien fhmeden und häufig gegeffen werden. Phegos. Bau- 
hin, Pinax pag. 420. Seguier, Veron. Il. pag. 248. Al- 
lioni, Pedem. U. p. 9%. 


S) Die burgundifche (@. cerris). 

Blätter fiederfpaltig, hinten ſchmäler, unten zottig, Becher 
halb Fugelförmig und ſtachelig. Sm füdlichen Europa und 
in Deutfchland ; ein großer Baum, mit 3—4 langen Blättern, 
2° breit, Frucht faft walzig, bis zur Hälfte im Kelch. Liefert 
die fogenannten franzöflichen Galläpfel, welche röthlich, glatt 
und fchlechter find als die türfifchen. Duroi, Baumzudt 1. 
8. 5. 51. Plenk T. 669. 


9) Die Winter-&, (Q. robur). 

Blätter geftieit, fänglich, glatt und ausgefchweift, mit runds 
lihen Lappen, Becher fliellog, vol mwarziger Schuppen, mit 
länglicher Eichel, Einer der größten Bäume, welder große 
Wälder bildet, 120‘ hoch, 6’ Di und einige Hundert Jahr 
alt wird. Blätter 5° lang, 3° breit, auf zofllangen Stielen; 
die Kägchen zu 2—4, über 2” lang und grünlichgeld; Eicheln 
3—4 beyfammen, 1° lang, mit 5 rothen Narben. Das Hof 
zum Brennen und Bauen, die Rinde zum Gerben, die Eicheln 
als Ecker für die Schweine und auch zum Eaffee, gegen Drüfens 
Franfheiten. Die bittere und herbe Rinde enthält viel Gerbftoff, 
etwas Harz und Wachs, und wird, fo wie die Blätter, zum 
Stillen der Blutflüffe gebraucht. Die Eicheln verwendet man 
zur Zeit der Hungersnoth zu Brod. Bisweilen entftchen Gall 
äpfel oder Kuoppern an den Blättern der noch jtrauchartigen 
Eiche, welche zum Färben gebraucht werden. Die Dürren Blätter 
bleiben oft in den Winter hinein hängen. Plenk Taf. 660. 
Schfuhr Taf. 301. b. Hayne VI. Taf. 35.  OÖuimpel 
Taf. 139, Düffele, XI. Taf, 18. Wagner H. Taf. 171. 


1545 


10) Die Sommer:E. (Q. pedunculata). 

Blätter kurz gejtielt, länglich und buchtig, Hinten herzför⸗ 
mig und kahl, Becher lang geſtielt, Eichel walzig. 

Iſt eigentlich die gemeinſte Eiche, welche überall große 
Wälder bilder, 300 Jahr lang wächst, 180° hoch und 8 did 
wird und über 1000 Jahr alt werden kann. Es gibt Stämme, 
die 10° did und 40° bis an die Aeſte hoch find; fie gehen vor- 
züglich als fogenanntes Holländerholz auf dem Rhein nach Hol« 
land zum Schiffsbau. Das Holz iſt noch härter und dauer— 
hafter als bey der vorigen. Die Eiche iſt das Sinnbild der 
Stürfe, war dem Supiter geweiht und den Eelten und Ger— 
manen ein heil’iger Baum, unter dem fie ihren Göttern opfere 
ten. Ein Kranz von Eicherlaub war bey den Römern die Zierde 
des um den Staat verdienten Bürgers. Knorr, Deliciae I; 
tab. E. 2. Schkuhr Taf. 301. a Hayne VI. Taf. 36. 
Suimpel Taf. 140. Düfeld. XL Taf. 19. Wagner I. 
Taf. 172. 


d. -Staubblüthen in Kätzchen, Samenblüthen einzeln 
in blätterigen Hüllen. 

9. G. Die Hafeln (Corylus). 

Einhäufig, Kätzchen waizig, wit 8 GStaubfäden auf 3 
Schuppen, Beutel einfürherig; mehrere Samenblüthen in einer 
zweytheiligen Hülle mit einfamiger Nuß. Hafelftaude, 

Große Sträucher und Büumlein, vorzüglidy in der nörd: 
lichen Erdhälfte, mit breiten Blättern; Die Kätzchen zeigen ſich 
fhon im Herbit und Fommen zuerit im Frühjahr, lang vor den 
Blättern, mehrere beyfammen an Fleinen Seitenzweigen, walzen- 
fürmig und voll Schuppen, auf deren jeder 2 Fleinere ftehen, 
nebit den Staubfäden in 2 Reihen, die Staubbeutel an ber 
Spige behaart. An andern Furzen Zweiglein 2—3 Samens 
blüthen in Deckblättern, Mit einem unteren, zwepfächerigen 
Gröps, worinn je ein hängender Samen und darauf 2 Griffel; 
endlid, eine zweyflappige, einfamige Nuß in einer zweytheiligen 
langen Hülle. Das Eyweiß fehlt, das Würzelchen gegen: den 
Nabel. * ei 


1546 


1) Die gemeine (C. avellana). 

Blätter rundlich:oval, etwas herzförmig und. zugefpibt, mit 
ovalen Nebenblättern, Ueberall in Helen und Wäldern, eitt 
großer Strauch und oft baumartig, mit graben, aufrechten 
Gerten, braun und grau gebüpfelt, Blätter 4° lang und 31/,' 
breit und doppelt gezähnt; die Kätzchen fchnurförmig, 2 lang, 
hängend zu 3—4, mit gelblihbraunen Schuppen; die Griffel 
purpurroth und hervorragend. Die Hafelnüffe werden befannts 
lich gefammelt, auf den Markt gebracht und häufig zum Nadhs 
tifch gegeffen, befonders im Herbit, wo man fie mit einem eiges 
nen Nußfnader aufdrüdt. Die Kerne enthalten viel Del. Das 
Holz wird zu Wellen gemacht und zu Stöcken, befonders bey 
den Soldaten. Lamard %. 780. nn. Schkuhr T. 300. 
Guimpel T. 151. Fl. dan. t. 1468. Coudrier, Noifette. 

2) Die Zellernug (©. tubulofa) 

hat mehr walzige Nüffe mit rothem Kern im eine fehe 
langen, gezähnten Hülfe. Im fürlichen Europa, bey uns häufig. 
in Gärten. Guimpel T. 152. Lambertsnuß. 

5) Die byzantintfche (C. colurna), 

unterfcheidet ſich durch eckig eingefchnittene Blätter urd 
fpigige Nebenblätter, durch viel größere, mehr rundlihe Nüffe 
in einer doppelten Hälfe. Bey Eonitantinopel, bey ung in Ans 
lagen, Feiner als die gemeine; die äußere Hülle vieltheilig, die 
innere breptheilig. Seba, Muf. I. t. 27. f.2. Schkuhr 
T. 305. Carya pontica, 

10. G. Die Buchen (Fagus). 

Eirhäufig, Kästchen mit Felhartigen, fünffpaltigen Schup: 
pen und einem Dutzend Staubfäden, Beutel zweyfächerig; meh: 
tere Samenblüthen in einer vierfpaltigen Hülle; Gröps drey⸗ 
bis fechsfächerig, mit dem Keldye verwachfen, Griffel mit 3—6 
Narben, reif, 1—3 einfamige Nüffe in der verhärteten Hülle. 

Hohe Bäume, meift in gemäßigten Ländern, mit abwech⸗ 
ſelnden, gezähnten Blättern und großen Kernen; die Kaͤtzchen 
ſchlagen mit den Blättern aus. 

a) Hülle holzig und viertheilig, Gröps dreyeckig und Me 
fächerig, mit 3 Griffeln. A 


1547 


1) Die gemeine (F, (ylvatica). 

Blätter breit:elliptifch,, glänzend, ſchwach gezahnt und ges 
wimpert, die Hülle holzig und rau, mit 2—3 Nüffen, Rinde 
glatt und weiß. Bilder ganze Wälder auf Bergen und hat 
einen fehr fehönen, graden Stamm, ber über 100° hoch wird; 
Blätter 4 lang, 2%,’ breit, auf halbzofllangen, zottigen Gties 
len, werden vor dem Abfaffen rorh, und daher Rothbuche; die 
Käschen oval, ,“ lang; darüber die Samenblüthen, mit drey— 
Fantigen, braunen Nüffen. Das harte, weiße Holz it das befte 
Brennholz und gibt gute Aſche, ift aber wegen feiner Sprödig— 
Feit nicht gut als Bauholz. Die Buchnüſſe fallen mit der vers 
holzten Hülle ab und find eine gute Maſtung für Die Schweine. 
Das Buchnuß-Oel wird nicht leicht ranzig und ift fehr gut an 
' Speifen, fo wie zum Brennen. Die Nußſchale, fo wie bie Sa— 
menhaut, ſoll einen giftigen Stoff enthalten und daher der Oels 
Fuchen den Pferden tödtlih feyn, aber nit den Schweinen. 
Die frifhen Nüffe gegefien follen Schwindel maden. Schkuhr 
T. 303. Guimpel T. 143. Trattinnids Archiv V. T. 221. 
Rothbuche; Hötre. 

b) Hülle vundlich, lederig und voll weicher Stacheln, 
wie Igel. 

Große Bäume mit länglichen, meiſt ſcharf gezähnten Blät— 
tern; Kätzchen walzig, mit S—20 Staubfäden auf ſechsſpaltigen 
Schuppen; 3—5 Samenblüthen in einer fehsfpaltigen Hülle, 
bisweilen zwitterartig; Gröps unten, meijt fechsfächerig, mit 
je einem hängenden Samen und 6 Narben; es bleiben 2—3 
einfamige Nüffe in der Hülle. 

2) Die Eajtanie (F. caftanea). 

Blätter länglich lanzetförmig und fcharf gezähnt, ganz nadt. 
Im füdlichen Guropa bis an die Alpen, in ganzen Wäldern, 
auch diefleits der Alpen und am Rhein, in den Thälern Des 
Schwarzwalds und der Höhe bey Frankfurt; ein hoher, ſchöner 
und diefer Baum, mit graulicher Rinde, Blätter 6 lang, 2 
breit, auf zolllangen Stielen; Käschen einzeln in Blattachfeln, 
fehe lang, weißlih und übelriechend; Frucht größer als eine 
MWallnuß, enthält mehrere Gröpje mit je S—14 Samen, wovon 


1548 


aber gewöhnlid nur 2—3 einfamige in der Form von Nüffen 
übrig bleiben. Die Hülle Mafft unregelmäßig; Sie werden dann 
im Herbite gefbwungen oder mit Stangen herunter gefchlagen 
und die Nüffe ausgetreten. Die Kerne werden, geröftet und ges 
Focht, gewöhnlich zu anderem Gemüfe gegeffen. Wo man bie 
Wälder gehörig pflegt, werden die Bäume gepfropft, weil dann 
die Kerne größer werden. Die Marronen find foldye Eaftanien, 
die aus wärmern Ländern zu ung Fommen. Das Holz ift fo 
hart wie Eihenholz, und die Rinde ijt tauglich zum Gerben, 
Sa Stalien halten fih die Scorpione gern an den Wurzeln 
auf, Tournefort, Institut. t: 352. Gärtner %. 37. F. 1. 
Guimpel Taf. 144. Trattinnids Archiv II. Taf. 106. 
Chätaignier, Chataigne. 


14. Zunft. Pflaumen: Nufjer — Neſſeln. 
Urticaceen. 
Pflaumen mit und ohne Fleiſch. 
Kein Mildfaft; Blüthen meiftens getrennt, mit wenig Staubfäden 
im Keldyboden, den Lappen gegenüber, ohne Blume; Gröps capfel-, 
fhlauc:, nuß- und pflaumenartig, meift mit zwey Narben und einem 
aufrechten Samen, mit wenig oder feinem Eyweiß. 


Kräuter, Sträucher und Bäume, meiſt mit ſcharfen Mil: 
fäften und betäubenden oder giftigen Stoffen, in allen Elimaten, 
die meiften jedoch in heißen; Blätter gejtielt, meift gegenüber 
und abwechfelnd, ganz breit und rau) mit Nebenblättern; 
Blüthen ein und zweyhäufig, in Aehren, Rifpen und Köpfchen, 
manchmal gedrängt und vom Blüthenboden eingefchloffen; Kelch 
meift viertheilig, felten dDreys und fünftheilig, mit eben fo viel 
freyen Staubfäden, Beutel aufrecht; Gröps gefchloffen, nußartig 
und oft von der fleifhigen Hüffe pflaumenartig bededt, mit 
2 Griffeln, felten nur mit einem; die Narben meift behaart, 
ber Game mit wenig oder Feinem Eyweiß, aufrecht, mit ver: 
fehrtem Keim von verfchiedener Geitalt. 

A. Blüthen gefondert, Kelch hautartig, Schlauch oder 
Nuß troden und frey, Samen aufrecht; Blätter meiſt gegen: 
über, Urticeen. — 


1549 


a. Griffel einfach. 

Blüthen meijt rifpenartig, ‘Zwitter und getrennt; Gtaub« 
fäden vor dem Blühen gebogen, Kelch der Samenblüthe blatt« 
artig, Keim grad und verfehrt im Eymeiß. 

1.©. Die Glasfräuter (Parietaria). 

Zwitter und Samenblüthen einhäuftg, in einer Hülle; Kelch 
vierlappig, mit fo viel Staubfäden; Schlauch im Keldy mit pinfel« 

füemiger Narbe, 
1) Das gemeine (P. offieinalis). 

Blätter länglich-oval und zugefpigt, mit burchfichtigen Punc— 
ten, DBlüthenftiele gabelig. Auf Schutt und an Mauern, 11/,' 
hoch, aufrecht und oben äſtig, meift mehrere dünne Stengel aus 
einer Wurzel, zweyjährig, Blätter zofllang; Blüthen in Achfel- 
knäueln, fchr Mein und grünlichweiß, Staubfäden länger und 
elaſtiſch fih aufrichtend, Nüßchen glänzend ſchwarz. Das Kraut 
enthält Galpeter und Schwefel, ſchmeckt etwas fcharf, dient zum 
Reinigen der Gläfer, und wurde als harntreibendes Mittel und 
gegen Wunden und Gefhwüre ‚gebraudt: Herba Parietariae f. 
Helxines. Fl. dan. 521. Schfuhr 346. 376. Sturm H. IX. 
Hayne V. T. 12. 

2. & Die Neffeln (Urtica). 

Eins und zweyhäufig, Staubfelh viertheilig, Samenfeld) 
amegtheilig; Nüßchen im Kelch, ber bisweilen beerenartig wird, 
mit pinfelförmiger Narbe, 

a) Blätter gegenüber. 

1) Die Fleine (U. urens). 

Blätter elliptifch, fünfrippig und feharf gezähnt, Aehren mit 
paarigen Knäueln. Ueberall an Wegen und Stegen, befonders 
in Gärten, ſchuhhoch und äftig, ganz mit fehmerzhaft brennen— 
den Haaren bedeckt, Blätter zofllang, auf eben fo langen GStielen. 
Es iſt nicht der Stidy, welcher Schmerzen und Blafen vers 
urfacht, fondern ein Saft, der fih unter die Oberhaut ergießt; 
getrocknet brennen fie nicht mehr. Iſt ein Sommengewähs, in 
allen Theilen Heiner als die folgende, und wurde eben fo ges 
braucht. Fl."dan. tab. 739. Bladwell Taf. 12. Plent 
Taf. 661, “I 


‘1550 


2) Die große (U. dioica). ® 

Zweyhäufig, Blätter herzfürmig, zugefpigt und tief gezähnt, 
‚Trauben paarig, hängend und länger als die Blätter. Ueberall, 
befonders auf Schutt, 4' hoch, zweyjährig, Blätter 3“ lang, 
19,“ breit; brennt nicht fo heftig als bie Fleine; man macht 
aus dem Balt das fogerannte Neffeltub, und färbt mit der 
Wurzel gelb; der ausgepreßte Saft des Krauts als Volksmittel 
gegen Blutfpeyen, die Samen als fchleimiges Mittel: Herba 
et Semen Urticae majoris. Fl. dan. tab. 746. Bladwell 
%. 12. Wagner I. T. 201. 202. 

3) Die Pillen-N. (U. pilulifera). 

Blätter oval und gezähnt, Samenblüthen in runden Knäueln. 
Süd:-Europa, bey uns in Gärten, 2' hoch, rund und hohl, 
Blätter 4“ lang, 2” breit, ein Sommergewächs, welches heftig 
brennt. Die Samenfelche beerenartig verwachfen in erbfengroße, 
graue Kugeln, Nüßchen wie Leinfamen, aber Heiner. Die 
febleimigeöligen „Früchte fonft in Bruſtkrankheiten: Semina Ur _ 
ticae romanae. Lamard T. 761. Schkuhr T. 289. 

b) Blätter abwechſelnd. 

4) Die weiße (U. nivea). 

Blätter fpih-oval und gezähnt, unten weiß filzig, Rifpen 
außerhalb der Blattachfeln. Oftindien und Ehina, mannshoch; 
wird als Hanf benugt zu Sommerfleidern und Negen; aus den 
Samen wird ein brennendes Del gepreßt, der Wurzelfaft zum 
Vergiften der Zagbpfeile; bey ung in Gärten, zwepjährig. 
Rumph V. T. 79. 5. 1. Lamium majus; Jacquin, Hort. 
vindob. t. 166. | 

5) Die geferbte (U. crenulata). 

Strauch in Bengafen und ift nur fparfam mit Borften be— 
fegt, welche bey einer leifen Berührung anfangs nur geringen 
Schmerz erregen, der aber nach einer Stunde fo heftig wird, 
als wenn mit einem glühenden Eifen über die Finger geftrichen 
würde, obfchon ſich weder Röthe noch Geſchwulſt zeigt. Diefer 
wüthende Schmerz dehnt ſich bald über den ganzen Arm aus, 
hält 24 Stunden an, wird dann ſchwächer, zeigt fih aber in 
der vorigen Heftigfeit, wenn man Faltes Waſſer umfchlägt; ver- 


1551 


liert fich überhaupt erft nach S Tagen. Diefes ift ein fchlagene 
der Beweis, daß nid;t der Stich, fondern ein fcharfer Saft den 
Schmerz hervorbringt. Roxburgh, Flora indica. II. p. 591. 

3. ©. Die Kahlneffeln (Boehmeria). 

Einhäufig, Staubfeld, viertheilig, Samenkelch röhrig und 
zweyzähnig; Narbe gefiedert, Nüßchen im Kelch. 

Kräuter und Sträucher wie Neffeln, aber ohne Brenn» 
boriten. | 
1) Die röthliche (B. rubefcens). 

Blätter abwechfelnd, Tänglich, Knäuel in äftigen Aehren, 
Stengel ſtrauchartig. Teneriffa, in feuchten Bergmwäldern, mehs 
rere Schuh hoch, Blätter 3—4'' lang, dreyrippig, brennen nicht. 
Jacquin, Fragm. t. 5. f. ı. Heritier, Stirpes t. 20. 

4. G. Die Hundsfohle (Thelygonum). 

Einhäufig, Staubfeldh zweyblätterig, mit 2—20 Staub: 
fäden im Grunde; Samenfeldy mit der Nuß verwachfen, fleifchig, 
oben mit einem Loch für den einfachen Griffel; Pfiaume eins 
famig, Keim im Eyweiß. 

1) Der gemeine (Th. eynocrambe), 

Blätter oval, gegenüber und abweczfelnd, mit Nebenbläts 
tern, Stiel fcheidenartig. Mittelmeer, ein Sommergewächs ſchuh—⸗ 
Hoch, äftig und fleifhig, Samenblüthen in Achfeln, Staubblüthen 
am Ende. Schmedt etwas fharf und wird als Gemüfe ge— 
geffen, auch gegen Verfchleimung und Gallenübel gebraudt. 
Lamard X. 777. Schfuhr T. 29. 

5. G. Die Färberneffeln (Gunnera). 

Blürhen in ftraußartigen Kitchen, Zwitter und zweyhäuſig, 
Keldy mit der Nuß verwachfen, beerenartig, vierzähnig, wovon 
2 Zähne biumenartig und abfällig, 2 Staubfäden; Griffel ge- 
fpalten und behaart, Same hängend, Keim im Eymweiß. 

Ausdauernde, ftengellofe Kräuter mit geftielten und runds 
lihen Wurzelblättern, Blüthen in gedrängten Nehren. 

1) Die gemeine (G. fcabra). 

Blätter rauh und handförmig. Peru und Chili, in feuch— 
tem Boden; Wurzel elfenlang, ſchenkelsdick, oben mit Blättern 
10‘ lang und breit, mit 5 Rippen und fo viel zadigen Lappen 


1552 


ſehr nesreich und gegähnt auf einem! fhuhlangen Stiel. Da— 
zwifchen ein Schaft fehuhlang, */, die, rauh und ganz voll von 
z0Mlangen Kägchen, mit röthlihgelben Früchten, fo groß wie 
Hirſenkörner. Die ganze Pflanze ift voll von einem fchleimigen 
Saft, der an der Luft ſchwarz wird. Die, Färber fchneiden vie 
Wurzel in Scheiben, Fochen fie in einer ſchwarzen Erde und 
färben damit ſchwarz; auch die ‚Gerber richten damit die Häute 
zu. Die rothen Blattftiele werden gefchält und gern gegeffen, 
ber Abſud der Blätter. in der Hise zur Kühlung getrunfen; 
der Abfud der Wurzel gegen Durchfall und Blutfluß, der 
Schleim in Fiebern auf Nieren und Rüden gelegt. Die Wurzel 
‚wird beym Kochen Dreymal dicker. Feuillee Il. t. 30. Panke. 
Ruiz et Pavon, Fl. — * t. 44. f. a. Lamarck Taf. 801. 
Fig. 1. | 
b. Griffel * 38 

Zweyhäuſig, Samenblüthen zapfenartig, mit 5 graden Staub: 
füden; fein Eyweiß. | Tr 

6. G. Die Hanfe (Cannabis). 59* 

Zweyhäufig, Staubblüthen riſpenartig, Kelch fanfblatterig, 
mit 5 Staubfäden; Samenblüthen in Knäueln, Kelch röhrig, 
mit dem Gröps verwachfen, in gefpaltener Hüllſchuppe; Nuß 
zwepyflappig und einem aufrechten Samen, Keim verfehrt, r 
Eyweiß, 2 Narben. COhanvre; Canape. 

1) Der gemeine (G. fativa). 

Stengel grad, Blätter abwechfelnd, geftielt, drey: und fünf. 
fingerig, Blättchen lanzetförmig und gezähnt. Perfien und Oſt— 
indien; feit den älteften Zeiten bey uns angebaut. Wurzel 
fpindelfürmig, Staubpflanze mannshodh, Samenpflanze 8, 12, 
ja 20° hoch; die Blätter dunfelgrün, unten blaß, die unteren 
in 5, 7 oder 9 Lappen getheilt, wovon der mittlere 4—6’ lang 
und 7.“ breit; die oberen nur Dreylappig. Die Staubrifpen 
2—3 beyfammen in den obern Achfeln, Furz und fdylaff, Kelcdhs 
Blätter oval, grünlichgelb und fo lang als die Staubfäden. Die 
Samenblüthen Fleiner, mit langen Narben, mehrere dicht bey« 
fammen, und bisweilen dazwifchen auch Staubblüthen; Ruß 
rundlich, graulich und halb fo groß als eine Erbfe, mit zer 


1553 


brechliher Schale, Samen füßlih und fett. Die Benutzung des 
Baftes zu Seilen, befonders Strängen, und zu groben und 
feinen Züchern iſt hinlängfic befannt. Er wird vorzüglich im 
füdlihen Deutfchland im Großen angebaut, und ift dafelbft ein 
bedeutender Handelsartifel. Verkehrter Weife nennt man den 
Staubhanf Fimmel und den Samenhanf Mäſch. Der erftere 
wird zuerſt gelichtet, in Waffer oder auf den Gtoppeln ges 
röftet, gebrochen, gerieben, gehecelt, gefponnen und gewoben. 
Der Samenhanf wird größer, gefchleißt und zu Seilen gedreht. 
Einen Theil davon läßt man ftehen, um Samen zu befommen, 
theile zur Saat, theils um gutes Del daraus zu preffen. Die 
ganze Pflanze riecht unangenehm und betäubend. Die Orientalen 
machen feine Fäden daraus, fondern aus den Blättern und den 
Samen ein beraufchendes Getränk, welches wie Opium wirft; 
daraus fcheint audy das Getränf der Alten, Nepenthe, bereitet 
worden zu ſeyn, welches erheiterte und dag Unangenehme ver: 
geffen machte. Die Samen find ein gutes Vogelfutter, werben 
auch als einhüffendes Mittel befonders bey entzündlichen Harn— 
prganen angewendet. Rheede X. Taf. 60. Rumph V. 
T. 77. Plenk 8. 706. Schkuhr T. 325, Hayne VIM. 
Taf. 35. { 

7. & Die Hopfen (Humulas). 

Zwephäuftg, Staubblüthen in Rifpen, Kelch fünfblätterig, 
mit fo viel Furzen Staubfäden; Samenblüthen in Zapfen, je 2 
in einer Schuppe, Keldy röhrenförmig, mit dem Gröps vers 
wachen, Nuß mit 2 fabenfürmigen Narben, 

1) Der gemeine (H. lupulus), 

Stengel windend, Blätter gegenüber, herzförmig, drey⸗ und 
fünflappig und rauf. Einzeln in Zäunen und Heden, auf die 
er ſich 2—3 Mann hoch links windet, auch in Nordamericaz 
häufig angepflanzt, der befte in Böhmen, Wurzel faft Holzig, 
wird häufig von ber Hopfenraupe (Hepiolus) zerftört, fo daß 
man Die Hopfenpflanzungen von Zeit zu Zeit anderswohin legen’ 
muß. Blätter 4—5" lang und eben fo breit, mit 5 ovalen 
Lappen, zugefpist und gezähnt auf- zolllangen Stielen; Rifpen 
3" lang und grünlichgelb, Zapfen in Blattachſeln, 1.“ fang, 

Okens allg. Naturg. IM, Botanik II. 98 


1554 


mit langen Griffeln. Die Früchte und die Deekblätter find mit 
gelbem, harzartigem Staub bedeckt, dem fogenannten Hopfen« 
mehl, welches dem Bier die Bitterfeit ertheilt, und durch feinen 
andern Stoff zu erfegen iſt; jede andere Beymifchung iſt ſchäd⸗ 
ih. Um die Fracht zu erleichtern, fammelt man an manchen 
Orten diefes Mehl, und verfendet es in Fleinen Padeten; ob 
es aber ſich im Bier fo vertheilt, wie in den Zapfen, iſt fehr 
zweifelhaft. Es riecht fehr gewürzhaft, felbit betäubend und die 
Zapfen werden auch als Verdauung befürderndes und Krampf 
ſtillendes Mittel, fo wie zu Umfchlägen angewendet. Im Früh 
jahr werden die Hopfenfeime wie Spargel gegeffen. Knorr, 
Del. I. .1L.5. Plenk T. 707. Schkuhr T. 3%. Hayne 
VIII. %. 36. Düffeld. VIII. T. 12. Wagner. T. 110. 


B. Blüthen in ährenfürmigen Kaätzchen und zwenhäuffg; 
Kelch drey- big fünftheilig, mit fo viel Staubfäden, Beutel: 
fächer getrennt; Pflaume frey, auf einem drüfigen Ring mit 
einem lappigen Griffel; ein verfehrter Same, Keim aufrecht im 
Eymweiß. Stilagineen. 
Sträuher oder Bäume mit Wechfelblättern und Nebens 
blättern, bisweilen mit eßbaren Früchten. 


8. G. Die Rüſchen (Stilago, Antidesma), 

Zweyhäuſig, Kelch drey- bis fünftheilig, mit fo viel Staub: 
fäden; Pflaume oval, zweyfamig, veif einfamig. 

1) Die Gemüs-R. (St. bunius). 

Blätter fpih:oval, 3 Staubfäden und 3 Narben. Oftindien, 
ein Baum wie Zwetfchenbaum, mit bider, faftiger Rinde, 
Blätter 6 lang, 3" breit; ährenartige Käschen fingerslang, 
2—4 beyfammen und fchlaff, mit Fleinen, grünlichen Blüthen. 
Pflaumen wie Erbfen, roth und fehr ſauer, dann fehwärzlich 
und fänerlich füß, ſchmecken wie Zohannisbeeren; die faftigen und 
fäuerlichen Blätter als Gemüfe, wie Sauerampfer; der Baum 
deßhalb angepflanzt, in Gärten und um Häufer, wo aber die 
Blätter fehr von den Raupen abgefreffen werden. Die Früchte 
fommen auf den Markt. Der wilde hat eine fo faftige Rinde, 
daß der Stamm wieder ausfchlägt, wenn auch die ganze Krone 


1555 


abbrennt zur Zeit, wo man die Heden anzündet. Numph 
M. T. 131. Salamandra arbor. 

2) Die Hanf: R. (St. alexiterium). 

Blüthen fünfzählig, Blätter länglich-eliptifch und glänzend, 
Kätzchen Fürzer als Blätter. Malabar, ein mäßiger Baum, 
mit grauer, herber Rinde; Blätter wie Pomeranzenblätter, ohne 
Geſchmack, Kaͤtzhen 17,“ lang und grünlich; Beeren walzig, 
roth, fäuerlich wie die des Sauerdorns, werden gern gegeſſen 
und find Fühlend; die Blätter gegen ESchlangenbiß; aus dem 
Baft macht man Seile wie aus Hanf, Rheede IV. %. 56. 
Nuli- Tali, 

©. Zwitter, nicht in Kätzchen; Kelch vier- bis achttheis 
fig, mit fo viel Staubfäden gegenüber; Gröps frey, nuß- oder 
pflaumenartig, ein» oder zwenfächerig, mit gefpaltenem Griffel 
und einem verfehrten Samen, Keim aufrecht, ohne Eyweiß. 
Ulmaceen. 

9.68. Die Rüftern (Ulmus), 

Kelch glocdenförmig, vier: bis achtfpaltig, mit fo viel Staub- 
fäden; Taſche herzförmig, zweyfächerig, reif einfächerig und ein= 
famig, ohne Eymweiß; Griffel gefpalten. Orme; Olmo. 

Bäume mit ungleichfeitigen Wechfelblättern und abfälligen 
Nebenblättern, Blüthen büfhelfürmig, fehr früh an den 
Zweigen. 

1) Die gemeine (Ü. campeftris). 

Blätter ſpitz-vval, doppelt gezähnt und ungleich, Blüthen 
faft ftielos, gehäuft und tünfzählig. Mehr füdlich in Wäldern, 
und häufig angepflanzt in Scattengängen, wo er aber, wegen 
feines Frummen Stammes und der ungleichen, mehr walzigen 
Krone nicht befonders ſchön ausficht; 30 —80 hoch mit ſchrun⸗ 
Diger, Dunfelgrauer Rinde; Blätter rauf, 21/, lang, 11,‘ breit; 
blüht im März vor ben Blättern und reift im Juny; Kelche 
grünlih und dunfelroth, mit rundlichen, gewimperten Lappen; 
Taſchen braun, hautartig, faft zofflang und */,' breit, fallen in 
folher Menge ab, daß ber Boden davon bededt wird. Das 
Holz ift hart und zäh, und gut zu Achſen, Preffen und Mühle 
rädern ; die Blätter find oft vol rother Blaſen von einer Blatt 

98 * 


1556 


aus. In der Lombardey läßt man die Reben an diefem Baume 
hinauflaufen; fie flehen längs den Straßen 6 Schritt von eine 
ander, und die Reben werden von einem Baum zum andern 
gebunden, in der Höhe von 12. Die Blätter werden dem 
Dieh gegeben, und daher jehen die Bäume fehr zerzaust aus, 
Der bittere und herbe Baft wird gegen Ausfchläge gebraucht. 
Fl. dan. tab. 632. Schfuhr Taf. 57. Hayne IH. Taf. 15. 
Guimpel T. 27. Düſſeld. V. T. 5. 

2) Die Kork-R. (U. fuberofa, tetrandra). 

Rinde korkartig, Blätter doppelt gezähnt, die untern oval, 
die obern länglih, Blüthen vierzählig, Taſchen verfehrt vval. 
Bin und wieder in Bergmwäldern, ein mäßiger Baum, mit Fleis 
nen Zafhen. Shfuhr T. 57. b. Hayne AII. T. 16. 

10. 8. Die Zürgelbäume (Celtis). 

Zwitter und getrennt, einhäufig; Kelch fünfblätterig, mit 
fo viel Staubfäden; Pflaume frey, mit 2 Griffeln und einem 
verfehrten Samen, Keim aufrecht, mit etwas Eyweiß. Mico- 
eoulier. 

1) Der gemeine (C. EBEN 

Blätter länglich ‚lanzerförmig, ungleich, fcharf gezähnt, 
oben rauh, unten flaumig, Blüchen einzeln. Ums Mittelmeer, 
in Zäunen und auf Hügeln, bey ung in Gärten; ein Baum, 
40—50' hoch, Blätter dreyrippig, 3° lang, 1 breit, Blüthen 
geünlichweiß, an dünnen Stielen, kommen mit den Blättern; 
Kelch viertheilig, Früchte wie Fleine Kirfchen, gelb, dann roth, 
endlich ſchwarz, ſchmackhaft, füß und gefund, werden vorzüglich 
von Vögeln gefveffen und auch als Bruftmittel gebraudht. In 
Africa fol man fügen Wein daraus bereiten. Es ift der Lotus 
des Divfeorides; der des Homers und Theophrafte dagegen bie 
Pflaume eines Kreuzdorns, Zizyphus lotus, Das Holz ift 
ſchwärzlich, zäh, fait fo hart wie Buchs, zu Wagenbäumen, 
Faßraifen, Spazier« und Ladftöden, Blas-Inftrumenten. Im 
ſüdlichen Frankreich macht man Heugabeln aus den Aeſten, 
welhe man dazu 5—6 Jahre lang zieht, und Peitfchenftöcke, 
die bis nach Paris gehen; aus der fehwärzern Wurzel Meffers 
hefte. Zu Air an ber Rhone ſteht ein Baum, der über alle 


1557 


‚Häufer emporragt und 500 Jahr alt ſeyn fol. Duhamel, 
'Arbres t. 53. Scopoli I. Taf. 18. Schkuhr af. 355. 
Perlaro, Bagolaro ; die Früchte Bagole, Frigie; Bois de Per- 
pignan, 


15. Zunft. Beeren: Nuffer — Feigen 
Artocarpen. 
Kräuter und Bäume mit Milchfaft; Blüthen in Kätschen, Kelch beeren: 
artig und viertheilig, Samen mit Eyweiß. 

Meiſt milchreihe Bäume in heißen Ländern, mit großen, 
oft lappigen Blättern und meift eßbaren Früchten. 

A. Keldy viertheilig, Samen mit Eyweiß. Moreen. 

Ein: oder zweyhäufig; Kelch meift viertheilig, mit fo viel 
Staubfüden gegenüber; Schläuche oder Nüßchen einfächerig und 
einfamig, mit gefpaltenem Griffel und beerenartigem Keldy, oder 
in einem fleifhigen Boden, Keim aufrecht im Eyweiß. 

Bäume und Sträucher mit Mildfaft, oft Fletternd, Blätter 
abwechfelnd mit großen Nebenblättern; Staubblüthen in ehren 
und Trauben, Samenblüthen gedrängt und oft in einem ge— 
fhloffenen Boden, der meijt lleiſciig und eßbar; nur in wär« 
mern Ländern. 

a. Blüthen innerhalb des RER 

1. ©. Die Krautfeigen (Dorftenia). 

Beyderley Blüthen durcheinander in einem fleifchigen, waben: 
artigen Boden, ohne Kelch, mit 2—4 Staubfäden; Nüfchen 
oval mit feitlichert Griffel, Narbe gefpalten. 

Stengellofe Kräuter im heißen America, mit gewürzhafter 
Wurzel und einem cdigen, flachen Fruchtboden am Ende des 
Schafts, welcher bey der Reife fleifchig wird. 

1) Die gemeine (D. contrayerva). 

Blätter Handfürmig, gezadt und gezähnt, Fruchtboden viers 
ecfig und einzeln auf Wurzelfchäften. Weftindien und Südame⸗ 
rica in Wäldern, ein Kraut wit fpinbelförmiger, fingersdicer, 
röthlichee Wurzel, und darauf 3—4 Blätter, 3—6" lang, auf 
eben fo langen Stielen; nebit 2—3 Schyäften, 6° hoch, je mit 


1558 


einem blaßgrünen Fruchtboden über zolfgroß, worauf bie gelben 
Staubfäden und die Narben auf den Feinen, dreyedigen und 
weißlichen Rüßlein, die eingefenft und gedrängt ftehen. Die bren- 
nend ſchmeckende, gewürzhafte, bittere und jtarfriechende Wurzel 
ift ein Fräftiges Reizmittel, befördert die Ausdünftung und ift 
ein berühmtes Giftmittel gegen den Schlangenbif. Radix Con- 
trayervae. Cluf., Exot. Drakena radiıxz; Plumier, Am. 
1.119. Jacquin, Rar. IH. t. 614. Plenk T. 67. Blad: 
well T. 579. Lamard T. 83. F. 1. Düfeb. X. T. 8. 
Giftwurz, Bezoarwurz. 

2. G. Die Feigen-Bäume (Ficus). 

Blüthen einhäuſig, ſehr klein, in einem hohlen, fleifchigen, 
birnförmigen Fruchtboden mit ſchuppiger Mündung; Staubblü— 
then oben, Kelch dreytheilig mit fo viel Staubfäden; Samen⸗ 
blüthen viel zahlreicher, Kelch fünffpaltiig, Nüßlein — 
artig mit ſeitlichem Griffel, Narbe geſpalten. 

Sträucher und Bäume voll Milchſaft, in wärmern Lan⸗ 
dern, mit Wechſelblättern und großen gerollten Nebenblättern; 
Srüchte in Achfeln, meiſt eßbar, find eigentlich nichts anders 
als der angefchwollene und fehr vertiefte Fruchtboden, an deſſen 
inneren Wand Die ungemein Heinen Blüthen und Früchte fien, 
welche mit gegeflen werden. 

a) Blätter lappig. 

1) Der gemeine (F. carica). 

Blätter herzförmig, in 3—5 flumpfeu und gezähnten Laps 
pen, oben rauf, unten flaumig, Fruchtboden birnförmig und 
glatt. Am Mittelmeer, auch in der Provence, Stalien und der 
Levante, auf Felfen und Mauern, vorzüglich angepflanzt in 
Gärten und Weinbergen, wild nur ein Straud, zahm aber 
ein Baum 20—30° hoch, mit frummen und fchlaffen Xeiten, 
vol weißer Milch, bey uns in Gärten, 2 Mann hod; bie 
Blätter handbreit, die untern ganz, bie obern drey⸗ bis fünfe 
Iappig, ſtecken jung in dem fcheidenartig geroliten, abfälligen 
Derkblatt. Die Feigen, einzeln in Blattachfeln, enthalten Faum 
fihtbare Blüthen mit einem langen Griffel, bey den zahmen 

ohne Staubfäden; werben wie eine mäßige Birne, 2 lang, 1 


1559 


die, bläulich, röthlich und. gelblich, aud) weiß, fehr weich, und 
der Anfangs feharfe und bittere Milchfaft wird füß und ſchmack⸗ 
haft; man Fann über ein Dusend ohne Bejchwerde effen; find 
ſehr Fühlend und halten offenen. Leib; unreif aber follen fie 
Ohnmacht verurfachen. Ste werden angefädelt, getrocknet und 
in alle Welt verfendet, Ficus Paſſae. Sie werden feit der 
älteften Zeit in der Medicin gebraucht, äußerlich zur Erweichung 
der Geſchwülſte, innerlich gegen Entzündung der Athem⸗, Bers 
dauungs- und Harnorganez Die Blätter mit dem ätzenden Milch- 
faft als Umfchlag bey Geſchwülſten, Ausfchlägen, Scorpionge 
flihen und zu Bertreibung der Warzen. 

Da er feit den älteften Zeiten angepflanzt wird, fo gibt es 
eine Menge Arten, Die Smyrnaer find groß, unten gelb, bie 
Senuefer länglich und gelb, die Marfeiller Flein, gelb und ſehr 
füß. Der Baum wächst ſchnell, lebt aber nicht lange, gibt 2 
Yernten im Jahr, eine mitten im Sommer und eine im Herbft, 
ohne viele Plage. Das Holz it hellgelb, zäh und elaftifch. 
Der wilde Baum im Orient und in Africa heißt Geigfeige 
(Caprifieus). In die unreifen Nüffe legt eine Gallwefpe (Cy- 
nips pfenes) ihre Eyer, welche im GSpätjahr ausfliegen und 
hin und wieder ihre Eyer in bie jungen Spätjahrsfeigen legen. 
Sie bleiben den ganzen Winter darinn, bis zum May und 
freffen die Samen aus, wodurdh der Saft wie bey den Gall: 
äpfela ftärfer zufliegt und die Feigen größer und faftreicher 
werden. Man glaubt auch, die Betäubung werde durch das 
Herumfriechen diefer Inſecten befördert. Im Juny trägt man 
baher die Winterfeigen auf die zahmen Feigenbäume, Damit 
auch diefe von den Inſecten angeftochen werden. Das hat man 
fhon zu den Zeiten der Griechen und Römer gethan, und in 
der fpätern Zeit noch in der Levante und auf den griedhifchen 
Inſeln; jet fängt man auch daſelbſt an, dieſe Mühe für über« 
flüffig zu halten, In Europa werden die Zeigen reif und füß 
ohne dieſes Verfahren. Knorr, Deliciae I, tab, F, Trews 
Ehret T. 73, 74. Gärtner % 91. 5. 7. Plenf %. 756. 
Schkuhr T. 355. Hayne IX. T. 13. Düffeld. IV. T. 13. 
Figuier; Ficajo, 


1560 


2) Der ägyptiſche (F. [ycomerus). F 

Blätter rundlich und herzförmig, Dreyrippig, unten filzig. 
Aegypten, ein Baum, 40—50' hoch, mit didem Stamm und 
großen Aeſten, fat der einzige, der in Aegypten als Haine ers 
fcheint und feine Krone fo weit ausbreitet, daß fie einen Raum 
von 40 Schritt befchattet, ift auch dafelbit, nebft der gemeinen 
Feige und der Dattel, ber einzige Obſtbaum. Blätter 4" lang 
und faft eben fo breit; Feigen in einer Doldentraube, über z0lls 
lang, ſchmutzig weiß und grün geftreift, mit vielen blaßrothen 
Schuppen an der Mündung, ſehr fchmadhaft. Der Stamm 
wird fehr dick, viele Hundert Jahre alt und har ein unverwält: 
liches Holz, aus weldem die meiften Mumien-Gärge verfertigt 
find. Sycomoreholz. Bauhin, Hift. p. 124. f. 1. 2. Rau- 
wolf, Iter t. 57. Pr, Alpin., Aegypt. t. 12. Plukenet 
8. 178. 5. 3. 


b) Blätter ganz. 

3) Der elaftifche (F. elaftica). 

Blätter geftielt, länglich«oval und glatt, querrippig, oben 
glänzend. Nepal, erſt feit einigen Jahren in den europäifchen 
Gewähshäufern; ein großer Baum, mit handgroßen, dicken 
und wagrechten Blättern, aus beffen Milhfaft man Federharz 
macht, wie aus Siphonia, Caftilla elaftica, Urceola, Artocarpus, 
Ficus indica et religiofa, Willughbeia, Melodinus. Roxburgh, 
Flora :indica Ill. p. 541. 


4) Der Eletternde (F. ſeandens). 

Blätter herzfürmig, unten nekartig, Nebenblätter gegene 
über. China und Sapan, bey uns faft in allen Gewähshäufern, 
wo er ganze Wände tapeziert; Blätter dunkelgrün, °/4 lang, 
rundlich, liegen all in einer Ebene; blüht bey uns nit, Rox- 
burgh, Flora indica Ill. p. 536. 

5) Der färbende (F. infectoria). 

Blätter länglich und fpisig, etwas herzfürmig, oben mit 
Stichen, Früchte rund, ftiellos in einer Hülle. Oftindien, ein 
anfehnliher Baum in Wäldern, aus deffen Rinde man durch 
befondere Kunft Schnüre zum Spannen der Bogen dreht; auch 


1561 


macht man daraus eine rothe Farbe, womit man bie Tücher 
von Cambaya färbt. Nheede VI. %. 64. Tijakela. 

6) Der hohe (F. excelfa). 

Blätter eliptifch, ungleich, unten rauh, Früchte rund, ges 
ftielt und paarig. Oftindien, ein ungeheurer Baum, der Lufts 
wurzeln fallen läßt, welche an dem Stamm Fleben und ihn dick 
machen, aud bis an die Erde reihen. Beym Tempel Bayfam 
fteht ein folher Baum, der im Umfang 50° mißt und 2000 
Sahr alt feyn fol. Aus ter eingefchnittenen Rinde fließt ein 
fharfer Milchfaft, der an der Luft roth wird und gegen 
Schwämmdhen und Leberverhärtungen gut iſt; die Blätter und 
Früchte gegen Durchfall. Rheede II. T. 58. Atti-Meer-Alou. 

7) Der bengalifdye (F. banyana, bengalenfis). 

Blätter oval und fünfrippig, Früchte rundlich, ftiellos und 
paarig, in drepblätteriger Hülle. Oftindien, ein großer Baum, 
in Sandboden, mit Wurzeln über und unter der Erde; ber 
Stamm fo did, daß ihn kaum 3 Mann umflaftern können; es 
fallen von den Weiten viele Wurzeln herunter zur Erde; Blät- 
ter . lang, 4“ breit; die Rinde voll Mil, welche an ber 
Luft roth wird. Es iſt ber eigentlide Banyana»-Baum der Reis 
fenden. Rheede J. T. 28. Peer-Alu. Commelyn, Hort. 
t. 16. Ficus india, Roxburgh, Flora indica II. 539. 

8) Der heilige (F. religiofa). 

Blätter fpi-oval, etwas herzförmig, Früchte wie bey dem 
vorigen. Oſtindien, ein anfehnlicher Baum, 3° til, mit Fleinen 
Früchten; ift dem Gott Wiſchnu geheiligt, weil er unser ihm 
geboren feyn fol. Die Iungeborenen beten ihn an und ums 
geben ihn mit einer roth angejtrichenen Mauer; die Chriiten 
nennen ihn daher Teufelsbaum. Rheede J. % 27. Are-Alu; 
Plufenet I. T. 178. F. 2. Zannoni X. 136. 

9) Der verfhhlungene (F. conciliorum, rumphii). 

Blätter fpis:oval und etwas herzförmig, Früchte rund, 
warzig und gepaart. Java, der Stamm nur mannshoch, edig 
wie aus mehreren Stämmen zufammengefebt; die Aeſte breiten 
fih fehe weit aus, nicht nad) oben, fondern feitwärts, machen 
wunderliche Windungen durcheinander, verwachfen hin und wies 


1562 


der und trennen fich in Bogen oder Winkeln von einander, wie 
die Adern im thierifchen Leibe oder wie ein Corallgewächs; 
Früchte wie Flintenfugeln, ſchmecken füß, aber fad, und wers 
ben gierig von den Vögeln gefrefien, jo daß man fie felten am 
Baume findet. Ein folder Baum hatte breite Aefte wie eine 
Krippe, fo daf des Nachts die Menfchen darinn fchliefen und 
des Tags die Ziegen darauf herumliefen, um das junge Laub 
abzumwaiden, benn fein Milchfaft ift ohne Schärfe. Gie werden 
auch, fo wie die Früchte, von den Menfchen, Elephanten, Rins 
dern und Fledermäufen gegeffen. Die Weiber reiben mit der 
geftoßenen Rinde, Reiß und Manvorbiumen, Geficht und Leib, um 
die Haut glatt zumachen; dadurch wird der Baum oft fo zugerichtet, 
Daß er ausgeht. Bey ihren Nachtfaften, wo fie immer fingen 
müffen‘, effen fie die Blätter, um eine Flare Stimme zu erhalten. 
Uebrigens it diefer Baum in ganz Indien befannt, auch in 
Guzerat und Perfin. Der Baum Laar, hinter Gamru in Per- 
fien oder in ter caramanifhen Wüfte, von dem alle Reifenden. 
erzählen, daß er einige Taufend Menfchen befchatten könne, iſt 
derfelbe. Sn AlteIndien ftcht er auf allen Pläten und Gaffen, 
wo man Schatten haben will. Man ftellt die Pagoden darınter 
in Fleinen Eapellen, weil diefe Geifter nach der Lehre ber Bra« 
minen in Feinem Baume lieber wohnen, als in diefem. Auf 
Macaffar war ein folder Baum von einem böfen Teufel bes 
wohnt, der jeden mit einer fchweren Krankheit heimfuchte, 
welcher denſelben verlegte. Rinde und Blätter als Auswurf 
befördernde Mittel und gegen Ausſchläge. Rumph II. T. 91. 
92, Arbor Conciliorum; Ficus religiofa. W. 

10) Der Fleinblätterige (F. parvifolia, benjamina),- 

Blätter elliptifch, zart, querrippig, oben weiß gebüpfelt, 
Früchte rund, faft ſtiellos. Ein anfehnliher Baum, doch Fleis 
ner ale die andern, aber mit ber fchönften Krone; Stamm nur 
9 hoch, aber mit einer folchen Menge fehnurfürmiger Luftwurs 
zen bedeckt, daß man ihn davor nicht fieht, auch fallen von. 
den Aeften fo viele Fäden nieder, daß der Baum wie eine 
Garnbude ausfieht. Man pflanzt ihn auf Marftplägen, um 
Schatten zu haben; die Blätter 3" lang, 2 breit, find eßbar; 


1563 


bie Früchte wie Erbfen, blutroth, endlich ſchwärzlich, werden 
gierig von Papageyen gefreſſen. Er gibt Brennholz; die ges 
Fauten Fäden legt man auf die Wunden vom macaffarifchen 
Gift, ißt fie auch gegen giftige Fifche und Krebſe; endlich braucht 
man fie zu Bogenfehnen. Rheede I. Taf. 26. Itty-Alou; 
Rumph Il. T. 90. Plufenet %. 243. 5. 4. 
. 11) Der traubige (F. domestica). 

Blätter länglich lanzetförmig, dreyrippig und oben gedüpfeit. 
Ein ungeheurer Baum mit einem Stamm, der aus mehreren zu 
beftehen fcheint und an den Wurzeln fo große Rammern bildet, 
bag man fich darinn verbergen Fannz die langen Zweige voll 
Blätter, 6 lang, 2° breit, voll unfchädlicher Milch; außerdem 
fo vol erbfengroßer, gelbrother Feigen, dag man fie faum 
fieht; werden von den Vögeln gefreffen. Wird in ganz Waffers 
Indien durch Stedlinge auf den Märkten gepflanzt wegen des 
großen Verbrauchs der jungen Blätter, welche vom gemeinen 
Volke roh gegeffen werden zu Fifchen; nicht zur Sättigung, fons 
zur Erregung des Appetits, und daher ftehen fie auf den 
Märften feil. Den gefauten Saft aus den Drühten legt man 
auf Wunden von vergifteten Pfeilen. Rumph IE T. 87. 88, 
Grossularia domestica. 

12) Der breitblätterige (F. latifolia, racemosa). 

Blätter oval, zugefpist und fait herzfürmig, Früchte oval, 
geftielt und paarig. Oftindien, ein ungeheurer Baum, 70° hoch 
und 6’ dick, der gleich über der Wurzel verfchiedene Stämme 
treibt, welche nicht rund wie andere Stämme find, fondern in 
Windungen wunderbar gedreht, wie auch die Aeſte, welche 
zufammen wachfen, wo fie ſich treffen, fo daß er ein Sinnbild 
von Wildheit und Ungebundenheit voritellt, befonders da noch 
zu biefer Verwirrung eine Menge Schnüre Fommen, welde wie 
Seegelſtricke niederfallen, fi immer gabeln, bis fie die Erbe 
berühren und dafelbjt wie gefpannte Zeltfehnüre veftwurzeln, 
woraus wieder neue Stämme fproffen, welche wie Stügen um 
den alten Baum ftehen und wovon die nächften am Stamme 
mit der Zeit verwachſen, befonders in den Wäldern. Ueberalf 
fließt weiße, dicke, aber unſchädliche Milh aus, Blätter hands 


1564 


lang und handbreit; die Früchte größer als Oliven, 2—6 bey» 
ſammen, anfangs gelb, dann roth und weiß gedüpfelt, im Au: 
guft; endlich ſchwarzblau, wie Zwetfchen, Im October; nicht 
egbar, fchmeden aber defto beffer den Waldvögeln, den Fleders 
mäufen und Wildfchweinen, wobey fie gefangen werden; trägt 
das ganze Jahr, febt aber manchmal aus, weil er gar zu viel 
hervorbringt. 

Wächst immer an offenen Plägen und hat Feine andern 
Bäume um fich, als von feiner Art; fehr oft wachen die Geis 
tenftämme um den Hauptftamm fo dicht zufammen, daß fie ihn 
erdrücden und man oft foldhe Stämme in einem zufammenges: 
festen findet. Diefe Bäume fegt man auf die Märfte, die bis: 
weilen von einem einzigen ganz bedeckt werden; das Volk vers 
fammelt fih darunter. Das Holz ift gut zum Brennen, aber 
nicht als Zimmerholz; man fchneidet aber daraus zierliche Klöße, 
welche man, mit Laubwerf auggefchnitten, auf den Bordertheil 
der Schiffe fegt und übermalt. Aus der Rinde macht man Die 
beiten Lunten; aus dem Baſte, durch Röſten, das gelblicdhe 
Sultan-Papier und Gürtel, die um den bloßen Leib getragen 
werden. Die von den Aeſten herunterhängenden Schnüre find 
gutes Bindwerf, bisweilen daumensdid und feltfam durch einans 
ber geflochten. Diefe Bäume werden fehr in Ehren gehalten, 
befonders einzelne große, die oft im ganzen Lande berühmt find. 
Stirbt ein folder Baum, fo hält man eg für ein Zeichen von 
dem Untergang der Herrfchaft felbigen Landes. Zugleich zeigt er 
die Zahreszeiten an. Am Ende des Zahrs der Orientalen oder 
der Regenzeit fallen die Blätter ab, und am Anfang des 
Jahrs der Dceidentalen oder der trodenen Jahrszeit, bringt er 
Früchte hervor. Er ſteht gewöhnli vor dem Gemeindhaufe, 
Rumph II, 8. sa. F. latifolia. 

b. Die Blüthen um den Frudtboden. 

3. ©. Die Maulbeerbäume (Morus). 

Blüthen ein= oder zweyhäufig, in Achren; Kelch viereheitig, 
mit fo viel Staubfäden; Samenkelch vierblätterig oder vier: 
zähnig; Nüßchen fchlauchartig, zweyfaͤcherig, reif einfächerig, 
pflaumenartig von Fleifh umgeben und viele kopfförmig mit 


1565 


einander verwacfen; Samen verfehrt, Keim aufrecht im Eyweiß. 
Griffel gefpalten. Moro, Gelfo; Murier. 

Bäume mit Milchfaft und ziemlich einfachen, rauchen Wedhe 
felblättern und abfälligen Nebenblättern; die Fleinen Pflaumen 
verwachfen wie bey der Brombeere. 

a) Samenfelch vierblätterig. 

1) Der ſchwarze (M. nigra). 

Blätter oval und herzförmig, ganz oder — ungleich 
gezähnt und rauh, Früchte ſchwarz. Perſien, ſeit Jahrtauſenden 
im ſüdlichen Europa angepflanzt und zum Theil verwildert; 
ein Baum, 30—40' hoch, mit krummem, knorrigem Stamm, 
afchgrauer Rinde und langen, fchlanfen Weiten; Blätter von 
verfchiedener Geftalt und Größe, 4” lang, 3" breit, einfach und 
drey⸗ bis fünflappig; die Staubfägchen 11/, lang, die Samen⸗ 
Föpfchen bald auf demfelben, bald auf einem andern Stamm, 
reif wie Brombeere, doch mehr oval und ſchwarz, mit bunfel- 
rothem, fäuerlich füßem Saft, werden daher gegeffen, aber nicht 
gefhäßt. Die bittere Wurzelrinde ift ein Purgiermittel gegen 
den Bandwurm. Der Grund der Anpflanzung aber ift die Zucht 
der Seidenraupen, welche mit den Blättern gefüttert werden. 
Man hat fie daher auch in Deutfchland zu wiederholten Malen 
mit großen Koften angepflanzt, aber ohne Erfolg. Die Blätter 
werden auch dem Vieh gefüttert. Matthiol, Ic. tab. 284, 
Duhamel, Arbres II, tab. 8. Kerner T. 244. Plenk 
T. 663. Düffed. V. T. 3. Wagner ll 8. 181. 

2) Der weiße (M. alba). 

Blätter fchief herzförmig, meift lappig und gezähnt, ziem= 
tich glatt, Beeren weißlich. Wie der vorige, aber Feiner, auch 
die Früchte, welche übrigens auch röthlich und ſchwarz vorfommen 
und füßer fehmeden. Kam erft vor einigen Jahrhunderten aus 
China nach Europa, wo er jegt auch allgemein angepflanzt wird, 
zu bdemfelben Zweck. Gärtner T. 126. 5.2. Guimpel 
T. 135. Schkuhr T. 290. 

3) Der Färber-M. (M. tinctoria). 

Blätter länglic und gezähnt, zweyhäufig, Nüßchen ein. 
fäherig. Jamaica und Brafilien, ein Baum, 60° hoch, voll 


1566 

gelber Milk, Blätter 4" Tang, die Nebenblätter bleiben oft 
als Dornen ſtehen; Kästchen drey und hängend, die Zapfen 
rundlich und aufrecht, Fleiner als Brombeeren, grünlih, füß 
und ſchmackhaft, werden roh und eingemacht gegeffen. Das 
Holz; ift das gelbe Brafllienholz, welches in Menge nah Eu: 
ropa kommt und zum Färben gebraudht wird. Marcgrave 
Taf. 119. Tatai-iba. Plumier, Am. tab. 204, Sloane 
Taf. 158. Fig. 1. Fuftick-wood. Maclura. 

b) Kelch röhrig und vierzähnig. Broussonetia, 

4) Der Papier: M. (M. papyrifera). 

Blätter herzförmig, einfach und lappig; zweyhäuſig. China, 
Sapan und Südfee, bey ung in Gärten; ein ftraucyartiger Baum, 
15—20' hoch, voll Milhfaft; Blätter abwechfelnd, oben rauh, 
unten zottig, die jüngern lappig; Früchte größer als Erbfen in 
Blattachfeln, dunfelroth, füß, mit röthlichen Griffeln, wie Haare. 
Wird in Bergwäldern gepflanzt. Aus der zähen Rinde der 
einjährigen Schöfe macht man duch Kochen und andere Berei— 
tung das in Japan aflgemein gebrauchte Papier. Kämpfer 
X. 472. Seba, Thefaurus I, t. 28. Lamarck, Ill. t. 762, 
Kerner 3. 715. Schkuhr T. 290. 


B. Bäume mit Milchfaft, Blüthen in Käschen, Kelch 
röhrig, Samen ohne Eymweiß. 


a. Kelch blätterig, Samen ohne Eyweiß. Artocarpen. 

Blüthen ein. und zweyhäufig auf einem fleifchigen Boden; 
Staubblüthen in runden Kätzchen, Kelch zwey: bis vierblätterig 
und verwachfen, mit fo viel Staubfäden; Samenblüthen auf 
einem Fugelförmigen Boden, mit und ohne Hülle, Kelch röhrig 
und zwey⸗ bis vierfpaltig; Nüßchen ſchlauchartig, frey mit einem 
Samen ohne Eyweiß, Griffel gefpalten, Keim verfehrt. 

Sträudher und Bäume mit MWechfelblättern und Nebens 
blättern, ein» und zweyhäufig; in heißen Ländern, mit weißem 
und gelbem Milchſaft, der oft giftig ift, aber auch Federharz 
enthält; die zufammengefegten Früchte find meift beerenartig 
und eßbar. , 


1567 


a. Früchte troden, 

4.8. Die Trompeten:Bäume (Cecropia). 

Zwephäuſig, Blüthen fehr Mein, in gefingerten Käbchen, 
Kelch Freifelförmig, mit 2 Staubfäden; Samenfelche glocdenfürmig 
in Kolben; Schlauch einfächerig, in zweyzähnigem, fleifchigem 
Kell). Bois trompette, Bois canon. 

1) Der gemeine (C. palmata), 

Blätter handförmig, neunlappig, oben glatt, unten weiß: 
filzig. Ein zierliher Baum in Weltindien und Südamerica, 
felten in Wäldern, fondern gewöhnlich auf verlaffenen Feldern, 
ziemlih hoch und grad, faft ohne Aeſte; das Holz weih, der 
Stamm mäßig did, von unten bis oben ganz hohl, mit dünnen 
Sheidwänden, worinn ein Loch wie Erbfe, beftändig voll rother 
Ameifen; am Ende ftehen Blätter im Kreife, wie bey Mamoeira, 
auf mehr als fhuhlangen Stielen, fchildförmig und fo groß als 
ein Bogen Papier, in 10 Lappen getheilt, unten weiß und mit 
einer grauen Linie gefüumt. Oben bildet das Nebenblatt eine 
graue Scheide, wie bey den Feigen, mworinn das Blatt artig 
zufammengefaltet ftedt; dann Fommen daraus 4 oder 5 hän- 
gende, daumensdice, wurjtförmige, 6—9“ Tange Kolben voll 
brauner Körner, welche gegeffen werden; auf dem andern Baum 
fteeden in einer Scheide mehr als ein Dutzend Kätzchen. Der 
Stamm wähst in einem Jahr 10° Hoch und wird 9 did, Die 
Brafllier nehmen ein Stüd trodene Wurzel, machen ein Fleines 
Loch hinein, treten mit den Füßen darauf und drehen einen 
Stab von hartem Holz darin herum, wodurd fie ſich entzündet. 
Sie legen Baumwolle oder trocdene Blätter dazu, um das Feuer 
ſchneller aufzufangen. Das weiße, fette Marf im Gipfel legen 
die Schwarzen auf Wunden; der Saft aus den Kupfpen ift 
ein ſehr wirffames Mittel gegen ftarfe Blutflüſſe. Marcs 
grave T. 91. Pifo T. 72. Ambaiba, 

2) Der fhildförmige (C. peltata). 

Blätter fchildförmig, neunlappig, Lappen länglih, oben 
rauch, unten weiß filzig. Weftindien, befonders auf den Cari⸗ 
bäen und dem nahen Beftlande; ein Baum 30—40' hoch, Faum 
mannsdid, der ſich durch feine befondere Tracht von ferne unter- 


\ 


1568 


ſcheidet; wächst in ben Bergwäldern, und ift einer der erften 
Bäume, die fih auf ausgereutetem Lande zeigen; wächst ſchnell 
und iſt meiftens ohne Aeſte, Rinde weiß, in Swifchenräumen 
geringelt und innwendig mit häutigen Scheidwänden. Am Ende 
etwa 10 Blätter abwechfelnd, abfällig und rauh, unten weiß 
filzig, über fchuhbreit und fiebenfpaltig, auf Stielen 1'/,‘ lang: 
und voll wäſſerigen Saftes, der fchwarz fledt. Die Blüthen 
fehe Flein und gedrängt; an einem Stiel hängen gewöhnlich 
4 Kolben 2° lang in einer abfälligen Scheibe; auf einem ans 
dern Baum ebenfo, mehr als 20 Kätzchen. Der Saft ift fchlei- 
mig und herb, und wird gegen Durchfall, Wunden und Ges 
ſchwüre gebraucht, auch zur Verfertigung von Federharz. Die 
Rinde dient zum Gerben, der Baſt zu Striden; die Früchte 
ſchmecken fäuerlihfüß und werden gegeffen. Die hohlen Stämme 
braucht man als Unterlagen der Flöße, weil fie fehr leicht find. 
Die Blätter find fo rauh, daß man damit glätten kann. Sloane 
T. 88. F. 2. T. 89. Jacquin, Obſ. U. t. 46. f. 4. La⸗ 
marck T. 800. Ambaitinga, Yaruma. 
b. Samenblüthen einzeln. 

5. ©. Die Giftbäume (Antiaris), 

Einhäufig, Blüthen fehr Elein, auf einem fcheibenförmigen 
Fruchtboden voll Schuppen, in einer Hülle; Kelch drey⸗ bis 
vierblätterig, mit ſo viel Staubfäden; Samenblüthe an demſelben 
Zweig, ein Nüßchen mit hängendem Samen und geſpaltenem 
Griffel in vielſpaltiger, fleiſchiger Hülle. 

1) Der gemeine (A. toxicaria). 

Blätter elliptifch, harfch und rauh, Blüthen an Zweigen, 
die Staubblüthen auf einem pilzförmigen Boden. Oftindien, 
befonders auf Macaffar und Java, Borneo und Eelebes, ein- 
zeln in dichten Wäldern; ein fehr großer Baum über 100° hoch, 
Stamm grad, 60—80' hoch und 6‘ die, unten voll Knorren, 
Rinde weißlich und glatt, Holz weiß; die Blätter 2/,* lang, 
14/3‘ breit, an jungen Stämmen 6' lang, faſt ftiellos, fallen 
ab vor ber Blüthe und ſchlagen wieder aus nach dem Abfall 
der Käschen, welche einzeln in den Achfeln ftehen auf einem 
geftielten Fruchtboden, gewölbt wie ein Hutpilz, Ya“ breit; bie 


1569 


Samenblüthen einzeln, faſt ſtiellos, und beitehen aus ciner 
fleifhigen Hülfe von einem Dutzend Schuppen gebildet, wie 
Wachholderbeeren. 

—Rumph erzählt Folgendes davon: Sein Saft ijt Fleberig, 
bitter und gelblich, der der jungen Zweige weiß, und ift das 
berüchtigte, fürchterliche Gift, wontit in ganz Waffer- Indien die 
Waffen vergiftet werden, vor denen fi die europälfchen Sol: 
daten weit mehr fürchten als vor Feuergewehr. Jetzt weiß 
man ſich durch Gegengift zu helfen, Unter dem Baum foll Fein 
Gras wachfen, und die Vögel, welche ſich daranf fegen, follen 
fchwindelig werden und todt herunterfalfen. Unter dem Baum 
fol eine gehörnte Schlange wohnen, bie wie ein Huhn gadert; 
nach Andern foll e8 ein Baſilisk feyn. Der Baum fteht über: 
al 1—2 Tagreifen von der Küfte, wo nur Halbwilde wohnen 
und felten ein Europäer hinfommt. Man Fann fich ihm nähern, 
wenn man den Kopf mit Tuch umhüllt, damit nichts darauf 
tropft, weil er font ſchwillt. Man ſteckt ein zugefpigtes Bam: 
busrohr in die Rinde, worein der blutrothe Saft fließt und 
bald gerinnt. Die Pfeile, welche man damit vergiftet, heißen 
Sompit; find dünne, fhuhlange, jtrohhalmsdicke Rohritäbe mit 
einem Hayzahın, welcher mit dem Gift überzogen iſt und daher 
fhwarz ausſieht; am hintern Ende ift ein Stüd Korf, Sie 
werden in einem Köcher von Bambusrohr, der mit einem Deckel 
verfchloffen ift, getragen. Nach einem Jahr verlieren fle ihre 
Kraft. Man bläst fie durch ein mannslanges Blasrohr einen 
Fleinen Slintenfchuß weit, Der Berwundete fühlt fogleich große 
Hibe, Schwindel, worauf Ohnmacht und Tod folgt. Das Gift 
wirft heftiger, wenn es mit dem fonft als Gemüfe eßbaren 
Kraut Lampujang (Zingiber zerumbet) vermifcht wird, Gegen 
diefe Pfeile ziehen die europäifchen Eoltaten über ihre Kleider 
eine Urt Oberrock von fpanifrhem Leder. 

Das Gift wirft nur tödtlih, wenn es ind Blut Fommt; 
auf der Haut macht es nur Geſchwulſt, und ift als Pflaiter 
ſelbſt ein Mittel gegen den Stich giftiger Fifche und den Biß 
ber Scolopender. Mit dem fchwächern Gift getödtete Hirſche 
Fann man effen; früher hat man in den Kriegen den Soldaten 

Okens allg. Naturg. III, Botauik II. 99 


1570 


Menichenfoth mit Gewalt in den Schlündgeftertt, worauf 
ſtarkes Brechen erfolgte; nachher hat man aber von gefangenen 
macaſſariſchen Weibern andere Gegengifte erfahren, welche bald 
mehr, bald weniger wirken; dahin gehört die Epatwurz (Cri- 
num asiaticum). Sie wird gefaut, der Saft verſchluckt und 
das Uebrige auf die Wunde gelegt; es muß Brechen erfolgen, 
Auch braucht man die Rinde von Ficus lati olia und andern. 
Der Geheilte muß fi Monate fang aller erhigenden Getränfe 
und jeder angreifenden ran ar — Herb. amb: . 
t 87. Arbor toxicaria, Ipo. ort zz 

Leſchenault hat * Baum erft —** kennen ge⸗ 
lehrt, und die Erzählungen davon fehr übertrieben gefunden. 
Er ließ einen Javaner hinaufiteigen, am Blüthen zu befommen; 
er machte deßhalb Einſchnitte hinein; faum war er aber 25° 
hoc gefommen, fo wurde ihm übel, und er mußte herunter 
ſteigen; er ſchwoll auf, befam Schwindel und Erbrechen, und 
war mehrere Tage Franf; einem andern dagegen, der bis auf 
den Gipfel Hletterte, that es nicht das Geringfte. Er ließ num 
eirten, der über 1° Died war, füllen, gieng zwifchen den zers 
brochenen Aeften umher, während Gummiharz ihm auf Geficht 
und Hände träufelte, ohne daß es ihm geſchadet hätte; indeffen 
hat er fich fogleich gewafhen. Den Thieren ſchadet der Baum 
duch nichts; er fah Eivechfen und Inſecten am Stamm, und 
Bögel auf den Aeiten. Das Gift Heißt Ipo oder Upas antiar. 
Man gewinnt es durch Einfchnitte in den Stamm, miſcht c8 
falt in einem irdenen Gefchirr mit Körnern von Capsicum fru- 
ticosum, Pfeffer, Knoblauch, Wurzeln von Kaempferia galanga, 
- Maranta malaccensis (Bangle) und von Costus arabicus, alles 
gejtoßen, außer den Körnern von Capsicum fruticosum, welche 
man einzeln mit einem Stäbchen fihnell auf den Boden des 
Gefäßes ſtößt. Jedes Korn vernrfacht ein ſchwaches Aufwallen 
und ſteigt auf die Oberfläche, wo man es wegnimmt und ſo 
noch 8—10mal hinein ſtößt. Es wirft nicht fo ſchnell und 
anders als Upas tieuts (Strychnos), Ein Wafferhuhn, am 
Schenkel verwundet, ſtarb nah 3 Minuten unter ungen 
und Erbrechen "Ann. Mul. ANEt u 7 all) DIE. nn 


x· 


1571 


we Früdte fleiſchig. 
. * Die Nußfeigen (Brosimum). 

Zweyhaͤuſig, rundliche Kätzchen mit fehildförmigen S ——— 
und dazwiſchen einzelne Staubfäden mit ſcheibenſörmigen, büch— 
ſenartigen Beuteln; 2 Schläuche, mit geſpaltenem Griffel in 
becherförmiger Hülle aus fleifhigen Schuppen, wie Wachhols 
derbeeren. 

I) Die gemeine (B. alicastrum). 

Blätter oval lanzetförmig, Kätzchen kurz geftielt in Arhfeln 
und einzeln, felten paarig. Antillen; ein hoher und zierlicher 
Baum mit Milcfaft, fchlaffen Welten und 3—4 langen Wech« 
felblättern und dutenfürmigen Rebenblättern, welche. ein gutes 
Viehfutter find, Kästchen wie Erbſen, Frucht wie Muscatnuß, 
heißt Brodnuß (Bread-nut), ſchmeckt fait wie Hafelnuß, und 
wird ſowohl roh. gegeffen, als zu Brod gemacht. Swartz, 
India occidentalis Lt. 1. £. 1. Tussaec, Antilles I. t. 9. 

“u Die mildige (Br. atile). 

' Blätter geftielt, länglich, ohne Nebenblätter, * wie 
— Caraceas, auf Bergen 1200 hoch; ein ungeheurer 
Baum, 200° hoch, 7° Die, enthält, obſchon er auf Felfen wächst, 
ſehr viel weiße, Fleberige, wohlriechende und füge Milch, welde 
aus Einfchnitten fließt, und von den Negern häufig getrunfen, 
auch mie Brod und Manive gegeffen wird. ı Durch Kochen 
ſcheidet fich eine gelblichweiße, harzige und wachsartige Maffe 
ab, aus: der man Lichter macht; mit Scheidwaſſer gibt fie 
Cautſchak. Die Frucht: enthält eine einſamige Nuß. Hum- 
boldt, Relat. hist. II. p. 106. 130. Galactodendrum, Kunth, 
Synopf. pag. 198. Ann. Mus. II. pag. 180. Palo de vacca 
(Ruhbaum). mi BIrTT 

7. G. Die Brodbäume —— 

Blüthen einhäuſig, gedrängt an Kolben, in einer Scheide; 
Staubkelch zwey⸗ bis dreyblätterig, mit einem einzigen Staub— 
faden; Samenkelch röhrig, Schlauch ſehr klein, beerenartig, mit 
einem langen Griffel, alle zu einer hd ——— — 
re Jacquier. 

Sehr nützliche Bäume in‘ —— Ländern mit write, 

g9<9° 


1572 


Werhfelblättern und großen, gerofften Nebenblättern, von deren 
Frucht ganze Bevhlkerungen faſt das ganze Jahr leben. Die 
Kaͤtzchen walzig, faſt wie beym Rohr, ‚bie Kolben oder — 
rundlich und oval. 

a) Griffel einfach, Blätter ganz. 

1) Der flaumige (A. pubescens, hirfuta), 

Blätter fpis-elliptifh, unten flaumig, Kätchen hängenb; 
Kolben aufrecht und oval. Oſtindien; ein ungeheurer Baum 
voll gewundener, rauher und brauner Aeſte; Holz fehr hart, 
weiß, innwendig röchlih mit Dicker, herber Rinde; Blätter 
fpannelang und über handbreitz die Kätzchen am Ende, fpanne- 
lang und fingersdict, werden getrocdnet, von den Knaben zum 
Spaß angezündet; Blüthen grün, inawendig weiß. Der Kolben 
oder die Frucht heißt Angelica, hängt an dicken Stielen hers 
unter, und bejteht aus einem weichftacheligen, gelblichen, fauſt— 
großen Zapfen, wie. Stechapfel; enthält Fleine, Tänglichrunde 
Früchte, wie Bohnen oder Eaftanien, von weinartigem Geſchmack 
und gewürzhaftem Geruch; durd, Einfchnitte tränfelt Milch aus 
der Frucht. Wenn man zuviel davon ißt, ſo macht ſie leicht 
Durchfall, den aber die Wurzel und die Ninde ſtillt. Das aus 
ber gefochten Frucht gepreßte Del befördert die Verdauung; bie 
Blätter gegen Quetſchungen und Gliederfchmerzen. Aus dem 
Holz macht man ungeheure Kiften und Schiffe, auch höhlt man 
die Stämme zu Nachen aus, welche Mansjus heißen und manch— 
mal 80‘ lang und 9 breit find; es iſt jedoch im füßen Waffer 
dem Wurmfraß ausgefeht. Rheede wen —* 32. nr 

2) Der indifche (A. integrifolia). 

‚Blätter elliptiſch, unten rauh, Kätzchen — Kolben 
Kängfic, Oftindien, wild und angebaut; ein Baum wie Birrs 
baum, 30—40° hody, mit 3—4' dickem Stamm, weiß und gelb 
geſchaͤckt, mit: vielen gewundenen Aeſten; Rinde dick mit Milch— 
ſaft, Blaͤtter zahlreich, ſpannelang und handbreit mit einem | 
ſchuhlangen Stiel, -Käychen 2 Tang und grün in bem obern 
Achſeln; Kolben oder Frucht heißt Jaca, und hängt einzeln an 
den dickern Aeſten, und ſelbſt am Stamm, bisweilen fo tief, 
daß fie in der Erde fledt, und dieſes find die beſten. Sie ift 


‚1573 


länglichrund; wie ein großer Kürbis, oder vielmehr ein unge: 
heurer Zapfen, 1—1'/3‘ lang, 4;—1' did, 10—25 Pfund fehwer, 
ſelbſt 60, fo daß fie ein Mann Faum tragen Fann. Die Schale 
iſt gelbfichgrün, mit fchleimiger Milch überzogen „ welche fleckt, 
dick, runzelig, voll Höcker, wie mit Diamanten beſetzt, innwendig 
weiß und voll Milchſaft. Dieſe gemeinſchaftliche Schale ſchließt 
unzählige kleinere Früchte ein, welche länglich find und von 
didem, weißem, wohlriechendem und wohlfchmerendem, füßem 
Fleiſch umgeben find, welches vorzüglich gegeffen wird. Jede 
enthält einen Kern größer als Eichel, weiß und milchreich, 
welcher wie unfere Cajtanien ſchmeckt. Dergleichen Kerne liegen 
80—100 um eine dicke, milchreiche Spindel, etwa ein Dutzend 
im Kreife von einer Haut umgeben, nehmlich dem Sclaud. 
Die Spindel und die Schale enthalten einen Fleberigen Saft, 
wie Terpeathin, mit dem man Vögel fängt. 

Die reifen Früchte werden gefchält und als Leckerbiſſen ge— 
geffen, doch find fie in Menge ſchwer verdaulih. Der Gefchmad 
it ſchwer zu befchreiben: es ift ein Gemiſch von Honig, Trau— 
ben und Pomeranzen, doch etwas fad; der Geruch wie moterige 
Hepfel und fo ftarf, dag man Feine Frucht im Haufe verbergen 
Fönnte; fie ift befonders erfrifchend und gefund zur heißen geit, 
Auf Eeplon ijt ſie das Lebensmittel für einen großen Theil des 
Jahrs. : Die Elephanten gehen ihr fehr nad, und brechen felbft 
‚Meine Bäume mit dem Rüffel ab. Zur Zeit der Reife fchweben 
viele Fleine Schnafen darum. Von den Sungeborenen werden 
bie jungen Früchte roh gegeffen, die reifen eingemacht, over in 
Stücke zerſchnitten, gefocht vder auch in Palmöl gebraten. Die ge— 
röfteten Kerne ſchmecken füß, und werden zum Nachtiſch aufs 
geſetzt; aber zuviel gegeffen machen fie Brennen im Halfe und 
Heiterkeit. Die Iungeborenen machen aus den an der Gonne 
getrockneten Mehl und Kuchen; auch Fauen fie mit Betel das 
‚innere Häuschen um die Caftanie ftatt Areca. Der Abfud der 
Wurzel gegen Durchfall; der Milhfaft der Frucht mit Pulver 
von Calmus gegen die Nachtblindheit; das Holz in Effig gegen 
‚die Gefchwulft bes Zäpfchens und der Mandeln; die mit dem 
Fleiſch der Frucht geftoßene und mit Zuder zu einem Pflafter 


'1574 
gemachte Wurzel gegen bie Flechten. Aus der Milch kocht man 
Vogelleim. Das harte Holz wird wie Mahagony zum Einlegen 
"gebraucht. Rheede M. T. 26—28. Jaka, Pilau, Jaqueira. 
‚Rumph I. %. 30. 31. Soccus 'arboreus major, 'Soor-Zak; 
Camelli, Icones t. 168. Nanca; Bontius p. 119. Champidaca ; 
‚Gärtner T. 70.72, Thunberg, Schwed. Br 36. ©. 252. 
Rorburgh, Coromandel T. 250. 

b) Griffel gefpalten, Blätter lappig 

3) Der auftralifdhe (A. ineifa). 

Blätter länglich, buchtig und fiederfpaltig, unten flaumig, 
Staub⸗Kätzchen hängend, ohne Scheide, Malabar, Moluden, 
Südſee, befonders auf Draheiti, angepflanzt auf Morig 
-und im heißen America; ein Baum wie Muscatnußbaum, 40 
bis 50° hoch und 4' Died, mit wenig Aeſten und aufrechten 
Zweigen, wie Armleuchter; am Erde 6—7 Blätter, rofenartig, 
2 Spannen lang und faft eben fo breit, mit 8—10 Lappen, faft 
wie Eichhlätter. Kätzchen am Ende, wie beym Rohrfolben; Die 
Kolben tiefer unten, etwa 3 beyfammen, rundlich, fo groß wie 
‘ein Kindsfopf, voll von vier: oder ſechseckigen Warzen, wie 
"Diamanten, und mit Fäden bedeckt wie mit Wolle, 3-4 Pfund 
-fhwer. Roh nicht eßbar, aber gerdfter oder in Fleiſchbrühe ge⸗— 
kocht, und ſchmeckt Dann wie Artiſchocke; getrodnet wie Brod 
zu andern Speifen; fättigt gut, und saugt daher für die arbeis 
tende Elaffe. Enthält wenig Kerne, oft gar feine, und das 
find die beiten. Sie werben geröſtet oder gefocht, und wie Ea« 
ftanien gegeffen; auf den Molucfen lebt das gemeine Volk faft 
ganz davon, und daher jteht diefer Baum um alle Häufer und 
‚auf dem Felde, Die Frucht in Scheiben geſchnitten und ge- 
trocknet, hält ſich 2 Jahr lang, läßt ſich auf Schiffe mitnehmen 
and wie Brod efien. Auf Otaheiti leben die Innwohner faft 
allein von der famenlofen Art Drepviertel Jahr lang.) Sie neh. 
men fie vor ber Neife ab, wo fie noch vet und mehlig ift; 
"Denn ‚ganz veif iſt das Fleiſch weich, ſuͤßlich, abführend und ver⸗ 
dirbt leicht. In Scheiben geſchnitten und geröftet, ‚oder auch 
"ganz im Ofen gebacken, bis die Schale ſchwarz wird; ſchmeckt 
‘fie wie frifche Brodfrume, doch mit einem Nebengefhmad nad 


1575 


ar 


Erdäpfeln. Da der Baum von Anfang, Septembers bis Ende 
Decembers blüht, und. anſetzt, fo machen fie ‚aus der Frucht 
einen Teig, laſſen ihn gaͤhren und backen daraus ein Brob, 
welches fie ſehr ‚lieben, Drey Bäume, ‚find im Stande, einen 
Menſchen zu ernähren. Während Gonfs. Aufenthalt war. biefe 
Frucht die Hauptnahrung, feiner Matrofen, und Das Herſtellunge⸗ 
mittel der Kranken. Anſon traf auf ſeiner Reiſe um die 
Welt, grade als er großen Mangel an Lebensmitteln litt, dieſen 
Baum, auf der Inſel Tinian, von wo er eine Menge Früchte 
mitnahm. Er blüht faſt das ganze Jahr; wird nicht durch 
Kerne, ſondern durch Wurzelſchößlinge fortgepflanzt, oder durch 
die Fledermäuſe, welche der Frucht ſehr nachſtellen. Die Milch 
in der Rinde gibt Vogelleim. Das Holz iſt gelb und ſchwam⸗ 
mig, doch braucht man es zu Kaͤhnen und zum Hausbau, den 
Splint zu Kleidern, wie vom Papier-Maulbeerbaum; die Blätter 
beym Tiſche zum Abwiſchen der Hände, die Kätzchen als Zunder. 
Clusius, Exot. pag. 281. Jaca. Rumph I. Taf. 32. 33. 
Soceus lanosus et granosus; Sonnerat, Voyage a 
tab. 57— 60. Cooks Reife 1775. I. ©, 337. Forfterg 
‚Brobbaum. 1782. 4. Lamarck T. 744. | | 


36. Zunft. Apfel-Nuffer — Lorſchen.“ 
Eupborbiaccen. 


Drey verwachſene, oft fleiihige Nüffe an einem Mittelſäulchen, mit 
einem bis zwey hängenden Samen; Blüthen getrennt, meiſt 
ohne Blume. 


Kräuter, Sträucher und Bäume, häufig mit ſcharfem und 
weißem Milchſaft, oft fett oder fleiſchig mit Wechfelblättern und 
Heinen Nebenblättern; Blüthen in Käschen, Trauben und Bü— 
ſcheln, mit einer blüthenartigen Hülle, cin und zwephäufig und 
ſehr verfümmert; Kelch vierz oder fechsblätterig, oft mit An- 
hängfeln, oder fehlend; Blumenblätter eben fo viel, wenn fie 
vorhanden find; Staubfäden in der Mitte, drey, fünf und viel, 
"bald frey, bald verwahren, mit gewöhnlichen Beuteln. Grops 
frey aus 3 Nüſſen (Tricoccus) am Mittelſäulchen, und ſo viel 


1576 


gefpaltenen Griffeln und einem oder zwey im Innern Winkel 
hängenden Samen, an beren Nabel eine Warze. Die Nüffe 
trennen fi gewöhnlih vom Mittelſäulchen, Haffen an der in: 
nern Naht und beftehen aus einer äußeren, lederigen, oft 
fleifchigen Leifel and einer innern Haut, welche elaftifch ab— 
ſpringt. Der Keim grad und Aufpachh mit breiten ee in 
viel Eyweiß. 

Sie finden ſich zwar in allen Climaten, doch die mi 
in Heißen Ländern. inige liefern eßbare Fleifchfrüchte, die 
meiften eßbare Kerne, wenn man den Keim wegnimmt, welder 
ftarf abführt und Brechen erregt, oft giftig iſt. Die medichni« 
fhen Kräfte liegen daher im Keim, der fich durch eine grüne 
Farbe auszeichnet. Die Samen enthalten viel Oel, und find 
oft von einer Urt Talg umgeben, woraus man fogar Lichter 
ziehen kann. Ueberhaupt find alle Theile fehr wirkfam, meiſtens 
ägend und purgierend. Einige liefern auch fehr mehlreihe und 
eßbare Wurzeln. 

Sie theilen ſich zunächſt in 2 Haufen; die einen haben 
Blumen oder Früchte, welde den andern fehlen. | 

Die blumenlofen theilen fich in mwäfferige und milchige; bie 
andern in blumige und fruchtige. 

A. Ohne Blumen und Frucht. 

2. Mit wäfferigem Saft, 2 Samen in jedem Fach, 
Staubfäden frey in einem gefpaltenen Kelch. Acalyphen. 

1. Ein Dusend Staubfäden. Bingelfräuter. 

2. Nur eir Halbdugend Staubfäden. Tragien, 

b. Mit viel Michfaft, Staubfäden * oder in — 
Säulchen verwachſen. 

3. Euphorbien. * 

B. Blumen oder weuchte J 


4. Blumen. Crotonen. 
5. grüße ohne Blumen. Sion. 


Pad hut 
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177 IR 
* — 1. u Fin 
Ve RL EEE T 3 ._ UaEE > 


1577 


TR u Stock⸗Lorſchen: Keine Blumen und Früchten 
Saft wär. CR a re 

— Kräuter und, mit — der Buchſe⸗ je ein⸗ 
ſamig; Staukfäden faſt durchgängig 12 und frey. Die Blüthen 
eins und zwephäufig, in Knäueln, Trauben vder ährenartigen 
Knäueln, meiftens mit großen und mehrblüthigen eg 
——— 

11. Sippſchaft. Mark-Lorſchen — Dichelteduter: 
Ein Duhend Staubfäden, Fächer einfamig. 

Meiſt neffelariige Kräuter und Sträucher, deren übrigeng 
ſchwache Kräfte im Gewebe des Stengels und Laubes: liegt. 

1. © Die Zellen: Lorfhen, Bingelfräuter re 
rialis), 

Blüthen eine und zweyhäuftg, meift in Achren, Keld . 
oder viertheilig, mit dreymal fo viel Staubfäden; Gröps Kies 
nüffig, mit fo viel umgefchlagenen Griffeln. 

1) Das Sommer-B. (M, annua), J 

Aeſte armförmig, Gegenblätter glatt und ſpitz-oval, — * — 
Staubblüthen in Aehren mit 9 Fäden, Samenblüthen gepaart 
und ſtiellos. Unkraut in Gärten, 14° hoch und viereckig, 
Blätter 2“ lang, */.“ breit; Blüthen zweyhaͤuſig, Staubblüthen 
in dünnen, unterbrochenen Aehren; Früchte zweyfnoflig und 
borſtig. Riecht und ſchmeckt unangenehm, ſchleimig und bitter⸗ 
lich, iſt erweichend und ſchwach purgierend. Herba mercurialis. 
Schkuhr T. 232. Sturm H. XXIX. Hayne V. T. ii. 

2) Das Winter-⸗B. (M. perennis). 

Stengel einfah und vieredig, Blätter fpib- cdiptiſch, ge⸗ 
zähnt und rauch, Staubähren ſehr dünn, mit 9 Staubfäden, 
Samenblüthen 2—3 auf einem Stiel. Zn Wäldern, ſchuhhoch, 
am Ende ein Halbdugend Blätter, 3” lang, 1 breit; Gröps 
größer. Riecht widerlich und betäubend, erregt Erbrechen, wird 
getrocknet blau. Herba Cynocrambes ſ. M. montanae, Fl. dau. 
4.400. Schkuhr T. 432. A. Hayne V. T. 10. 

2. ©. Die Ader-Lorfchen, Neffel-Lorfhen (Acalypha). 

Blüthen ein« und zweyhäufig in Aehren, Staubfeldy vier: 
theilig, mit zwey⸗ und viermal fo viel Staubfäden; Samenkelch 


1978 


dreytheilig, Gröps dreynüſſig, mit ſo viel zerfchliffenen, Griffeln 
in großen Deckblaͤttern. Caturus.. air Walt 
95 Deren near ihn 
‚Blätter lang: geftielt; — — Blüthen 
* ni untereinander, mit vielen Samenblüthen in ge⸗ 
kerbten Huͤllblättern. Indien, ſehr gemein auf. Sandboden, 
ein Kraut, 3° bach, wie Neſſeln, Blätter 3" lang, 2“breit, 
Aehren eben fo lang, mit fehr Heinen, weißlihen Blüthen und 
feinen Früchten. Purgiermittel gegen Würmer, Oliederfranf: 
heiten und Ausſchläge. Rheede * — 81. men 
Hermann, Lugd, t. 687. 6% —E 
u Sr Die Droffel: are * As ao — 
— 
Blüthen einhäuſig, in Trauben, Kelch viersheilig;: mit wey⸗ 
oder viermal ſoviel verwachſenen Staubfäden und 4 Drüſen; 
Eapfel viernüſſig, mit einem einzigen Griffel, Narbe ſchild— 
fürmig. 
nl) Diesgehörnte (Pl. cornieulata). 
Blaͤtter länglich herzfürmig, Nüffe zufammengedrüdt und . 
fpisig. Moluden, in Wäldern, angepflanzt um Die Käufer, 
weil die Blätter ein angenehmes, ſchmackhaftes und zartes Ge- 
müſe find, mit Cocosmilch gekocht; ſchlingt ſich mit dünnen 
Stengeln an Bäumen hinauf, Blätter 3 Tang, 2‘ breit 
und gezaͤhnt, „wie Neffelblätter, mit Geruch wie Holunder; 
Die Früchte öffnen ſich Bee und: fehneffen die runden Sa⸗ 
men heraus. Rumph J. T. 79. Sayor baguala. 

20 Sippſchaft. J—— — Tragien. 
Ein Halbdutzend Staubfäden, Fächer ein- und zweyſamig. 
“Kräuter, Sträucher und Bäume mit Wechſelblättern, deren 
Kraft im Wurzel, Rinde, Baft und Holz liegt. 
on 4.1 Die Rinden-Lorſchen, Winden-Lorſchen (Tragia). 
Bluͤthen einhäufig,. in Zrauben, Kelch drey⸗ bis wierfpaltig 
und dreymal fo viel Staubfäden » Oröps zweynäfg und (borftig, 
mit fosviel dicken Griffen. . e— 
Die geme ine (Ti volakilis)« 3 

„Blätter ſpitz herzformig —2*& Aehren felant GSa⸗ 


‘1579 


menbluthen einzeln und-fünfzähfig. Weſtindien, ein windender, 
‚etwas 'holziger Stengel, über mannshoch, mit Brennborften; 
Blätter 172“ lang, .“ breit; Gröpsntreynüffig, «Die Wurzel 
it Scharf und wird von den Negern als Abführe und Schweiß— 
mittel gebraucht. en Gen. it. 252. 2. Slo ane 
882.8 1., Trew IÜ | — 

5. G. di⸗ Baſt⸗ u chen: Blüthen ein- ni daweyhäufl 8. 
in Riſpen; Keldy zwey: bis dreytheilig, mit :3—12 unten ver=- 
wachfenen Staubfäden, Griffel zwey⸗ bie drepfpaltig. 

a) Die Bitter-Lorſchen (Alchornea, Hermesia). 

Blüthen zweyhäufig in Achren, Kelch zwey: bis fünftheifig,. 
mit 8 Staubfäden, unten verwachfen; Gröps beerenartig, zwey— 
und dreynüffiy, mit langem Oriffel und fo viel Narben, 

1) Die gemeine (A. latifolia). 

"Blätter oval, gezähnelt und glatt, Staubblüthen in Rifpen, 
Samenblüthen in ehren. Jamaica, auf hohen Bergen, ein 
Baum 20' hoch, mit) wagrechten Aeſten; Blätter langgeſtielt, 
2—3" lang und halb fo ‚breit, Die unteren größer; Staubrifpen 
:6—10' lang, 4 und 5 beyfammen und aufrecht, die Samen: 
ähren länger und hängend, mit drey= bis fünfzähnigem Kelch), 
Früchte wie Erbfe, meift zweynüffig und Flaffend, Liefert die 
Alcornoeo-Rinde (Cortex alcornoque f. Chabarro), weidye int,’ 
langen, braunen Stüden zu uns fommt und gegen Schwintfuct 
gebraucht wird; fie ſchmeckt bitter und herb und enthält viel 
Gerbſtoff und eine Art Harz. Swartz, Fl. Ind. oce. I. 
p. 1153, ee 'T.988,- — X. — 42. Düſſeld. 
XIV. T. Hirt 
b) —8* ‚Ebenfo; aber der — * prebtheifig, 
mit 3—12 Staubfäden, die Frucht ftachelig. 

2) Die fhildfürmige (A. mappa). 

Blätter rundlich und fhildförmig, unten beftäubt, * 
— in Riſpenähren. Molucken, Bäumchen wie Holunder, 
mit markreichen Aeſten, Blätter 1%/,‘ lang’ und'2" breit, Blü⸗— 
‚then weißlih, Frucht röthlich, mit weichen Stacheln, Samer 
wie Coriander. Das Holz weich und unbrauchbar, die Rinde 
zum Braunfärben und gegen Ruhr, die ‚großen Blätter als 


1580 

Tellertucher bey Öffentlichen Gaftmählern, obſchon man fie von 
‚ben höchften Bergen holen muß." — III. T. 108. Be 
lium- Mappae , Rieinus mappa. 1) 

6. ©. Die Holz⸗Lorſchen — ee —* 
— nur 4—6 freye Starbfäden um einen verkümmerten 
Gröps; Blüthen in Bündeln oder Hankau "‚ re 
eine und zweyhäufig. Burineen. SERIE’ 

Die Budfe (Buxus). | 

Blüthen einhäufig und Enäuelartig, Reich, vierblätterig, mit 
1 oder 3 Dedblättchen und 4 Staubfüden um ben verfümmerten 
—* Frucht rundlich, mit 3 dicken, drüſigen — 

3) Der gemeine (B. fempervirens). 

Blätter gegenüber, oval und immergün, Stiele aan, 
Beutel pfeilfürmig. Südlich auf Bergen, auch in ber Schweiz, 
ſonſt allgemein in Gärten zur Einfaffung der Beete und ber 
‚Gänge, hier als hohe, glattgefchnittene Wände; ein Strauch oder 
‚Bäumchen, 10 —15° hoch und: fehenfelsdicl, gewöhnlich aber 
nur einige Schuh. hoch, mit hartem, gelbem Holz und vier: 
‚eigen Zweigen; Blätter fehr zahlreih, Flein, Faum 1‘ lang; 
derb und dunfelgrän; Blüthen gelblich, in rundlichen, Fleinen 
Achſelknäueln, ein Dugend Staubblüthen um eine Samenblüthe, 
‚beren Gröps */s lang ift, elaftifch auffpringt und: fehwarze 
Samen enthält. Die ganze Pflanze riecht unangenehm, fehmedt 
‚bitter und iſt purgierend; die Blätter ſtatt Hopfen ins Bier; 
das Holz flatt Guajac gegen eingemurzelte, anſteckende Kranf- 
heit, vorzüglich aber zu Büchfen, Blasinfirumenten und Holz- 
ſchnitten. Matthiol, T 190. Kerner T. 119. Plent 
8 664 Schkuhr T, 287. Guimpel 8. 137% 

bir Milchfafein na m sin. u samt In M 

3. Sippfchaft. Een — ———— 
Staubfäden cinzeln oder in ein Säulchen —* Bir 
einſamig. Sr. 
Unförmliche dicke vorm und Sträuder, 4 nn 
deren Kraft in der reichlichen, meift feharfen Milch aller: Theile 
liegt. » Die Blüthen find zwar zahlreich, beftehen aber meiſtens 
nur aus einem einzigen Staubfaben, getrennt vom Gröps; nur 


1581 


bey dem Federharzbaum finder ſich ein halbes Dusend in einem: 
gewöhnlichen Kelch, find aber verwacfen. Die —* in 
Kätzchen, Dolden und Riſpen. 

7. G. Die Wurzel-Lorſchen, die Wottemitge 
(Eupborbia), 

Blüthen einhäuffg, mit vielen Staubbfäthen und einer ein- 
zigen Samenblüthe in einer kelchförmigen, fünffappigen und drü— 
figen Hülle; Staubblüthen in einem zerfchliffenen Deckblatt ohne 
Kelch, mit einem einzigen Gtaubfaden ; Samenblüthe lang ge— 
ftielt in Fleinem, fünfzähnigem Kelch; Eapfel meift glatt, fpringt 
elaftifcy auf und hat 3 gefpaltene Griffel. YET 

Sehr milchreiche, meijt fleifhige und unftaltige Kräuter, 
Sträucher und Bäume in allen Elimaten, doc die fleifhhigen 
vorzüglich in den heißen. She Milchfaft iſt meiftens ätzend 
und fehr oft giftig. - 

a) Kräuter. 

Mir Blättern ohne Nebenblätter, Dolde vielfpaltig, bie 
Hülle mit dreyedigen und zwephörnigen Anhängfeln. 

1) Die gemeine (E. efula), 

Blätter nadelförmig und häutig, Nebenzweige unfruchtbar, 
Hüftblätter der Dolde herzförmig; Anhängfel der Blüthenhülle 
zweyhörnig. Ueberall an trodenen Straßen, ſchuhhoch, Blätter 
dicht beyfammen, wie am Reinfraut, 2 lang, 2 breit; 
Dolde zwölfitrahlig, Blüthen gelblih, Samen graulichbraun. 
Oft ift fie ganz voll von einem Brandpilz, und wird dadurch 
unfruchtbar. Um ces vom Leinfraut (Antirrhinum linaria) zu 
unterfcheiden, hat man den Vers gemadıt: 

Efula lactefeit, fine lacte Linaria erefeit. 
Der Saft beigt die Warzen weg, die Wurzelrinde führt ab wie 
die Samen, welche auch die Fifche betäuben: Radix Efulae. 
Fl. dan. t. 1270. Schkuhr T. 129. a. Hayne U. X. 21. 

2) Die Cypreſſen-W. (E. eypariflias). 

Ebenfo, aber die Stengelblätter lanzetförmig, die der Sei— 
tenzweige boritenförmig und die Nüffe warzig. Ebenda, aber 
nur fpannehoch und die Blätter zolllang, auch voll Brandpilze, 
Wurzel und Kraut war ebenfalls in der Apothefe:  Esula 


1582 
minor. wenn 'Austr. t. 435. wagen UNI. w. x 
Hayne I. Binary | BEAT ET 
3) Die nr. (E. characias). HRRNTISE HR 
"Stengel faſt ſtrauchartig, Bee lanzetförmig, Dolden⸗ 
gälfen durchwachſen und ausgerandet, Bluͤthen dunkelroth, Nüffe 
behaart. Suͤdlich auf Zelfen und Wauern, 2—3' hoch und 
ausdauernd; Milch giftig, wird daher zum Fangen der Fiſche 
gebraucht; das Kraut ehemals gegen Stockungen und Waſſer⸗ 
ſucht. Tithymalos. ‘Clus., Hist. II. tab. 188. fig. est. _Jac- 
quin, Rar. t. 89. Sabbati, Hort. rom. I. t. 24. 


‚Ebenfo,. Dolde brepfpaltig. a 

9 Die Garten⸗W. (E. peplus). 

Blätter umgekehrt oval und geitielt, Hüllen oval, Blchen 
gelblich; Nüſſe nackt und gefielt. Unfraut in ‚Gärten, nur 
fpannehoh. Blätter faum zolllang, einen halben breit, Eamen 
graulich. Ehemals zum Abführen. Fl. dau. t. 1160. Gärtner 
&. 107. 5. 2. 


Dolde vierfpaltig: 
5) Die Springkörner (E. nat 
Blätter Freuzweife,  fpißeelliptifch, Blüthen geibtich, Nuſſe 

glatt. Südlich an Feldrändern, bey uns hin und wieder von _ 
ſelbſt in Gärten und Weinbergen, 3° body, mit mehreren ein« 
fachen Stengeln von unten an, Blätter 3° lang, fajt 1‘ ‚breit, 
Dolden groß. Blüthen weißlih mit 4 Anhängfeln; Nüffe wie 
Kirfchen, mit marmorierten Samen, welde heftig abführen; ber 
Saft zieht Blafen, ätzt Wurzen „weg und tödtet die Nerven in’ 
hohlen Zähnen: Semina Cataputiae: minoris: Phenf T. 366. 
Düffele. IV. T. 6. Epurge, Catapuce, Purgierförner. 

Ebenſo, aber die Anhängjel der Blürhen u NT 

6) Die Sonnen=W. (E- heliofeopia). a oe, 

Blätter Feilföemig und gezähnelt, Dolde fanfſpaltig/ dau. 
blaͤtter umgekehrt oral, Blüthen gelblich, Nüffe glatt. Ueberall 
an wüſten Plägen, in Gärten unter Sommerfrüchten, ſpanne—⸗ 
hoc und ziemlich einfach, Blätter zolllang, */, breit, Dolde 
2 lang, mit 5 Hüdblättern. Kraut und Wurzel ehemals zum 


1583 


Purgierenz; weniger —* er gg 129. Haynell. 
Taf. } 1 E77 en + 

7) Die Sumpf:®. (E. paluftris). pt 

Blätter ſtiellos und — Woiren * 
Strahlen drey: und zweyſpaltig, Hüllblättchen elliptiſch, Capſel 
rundlich und warzig, Samen glatt und ſchwarzbraun. Auf 
feuchten Wieſen, an Ufern im mittleren und ſödlichen Europa, 
ein 2—3' hohes Kraus mit hohlem Stengel, unten purparroth, 
oben mit zahlreichen Aeſten. Blätter 3” fang, ?/;* breir, Oeck⸗ 
blätfer und Blüthen gelb. Früchte größer als bey den worigen. 
Die Wurzel it ſcharf, und wurde ehemals als Purgiere und 
Brechmittel gebraucht, in Rußland gegen Wehfelfieder, Warzen 
und Grind: Radix Efulae majoris. Fl. dan. t. 866. Pleut 
T. 368. Hayne II. T. 23. | ante 

b) Sträucher. 

Ohne Dornen aber mit Blättern; — einzeln oder 
gehäuft. 

8) Die ſchauerliche EE. caput Medufae), 

Schmale Blättchen auf Höckern; Blüthen kaum geſtielt, Ans 
hängſel handförmig. Aethiopien, bey ung gewöhnlich in Gewächs: 
häufern; die dicke Wurzel ragt 6 über die Erte hervor, und 
treibt ringsum eine Menge walzige, fleifehige und höckerige 
Zweige mit fleifchigen Schuppen in 5 Reiben, an deren Ende 
ein ſchmales Blaͤttchen; 3—4 grünlide Blüthen am Ende. 
Das ganze fieht aus wie ein Medufenhaupt. Commelyn, 
Hort. t. 17. Burmann, Africa 8. 9. 10. De Candolle, 
Pl. grasses t. 150. 

Fleifhige Sträucher mit Dornen und fat blattlos. 

9) Die alte (E. antiquorum). 

Stengel dreyeckig, gegliedert und ſtachelig; Zweige ausge: 
‚breitet mit 2 Dornen am Ende, ohne Blätter, Blüthen einzeln. 
Sndien und Arabien, wo fie die Cameele freffen, nachdem fle 
gefscht worden; ein milchreiher Strauch in Sandboden, zwey 
Mann hoch, mit einfahem Stamm, der unten fih in viele 
braune und Frautartige Aeſte theilt; Blüthen in den Buchten 
der Kanten, “ breit, gelblich und ohne Geruch. Aus: der 


1594 


Wurzel: macht man mit etwas Teufelsdred ein Prlejter gegen 
die Würmer; die Wurzefrinde purgiert; der Rauch des Holzes 
gegen Podagra, Durch Einfchnitte fließt viel ſcharfer Milchſaft, 
der an der Luft zum Gummi Euphorbii verhärtet, aber nicht 
mehr fo Häufig über Holland zu uns Fommt, wie von dem zwey 
folgenden Gattungen ; riecht angenehm, ſchmeckt ſcharf, purgiert 
heftig, wird daher jest nur als Blafenpflafter und bey Knochen: 
fraß gebraucht; das Ertract daraus gegen Abmagerung. In 
Arabien macht man zur Regenzeit mit 7—8 Milchtropfen und 
Mehl ftark purgierende Pillen. Rheede fagt Fein Wort vom 
Gummi, und Fr. Hamilton fagt ausdrücklich, daß er in 
Indien. an diefem Baum nie eine Spur von Gummi gefunden 
habe, und er daher das Euphorbium Antiquorum, Dioscoridis 
et Plinii nicht feyn fünne (Linn. Trans, XIV. 2. Iſis 1826.). 
Das Euphorbium der Alten (Dioscorides, Lib. III. cap. 96. 
Plinius, L. 25. cap. I fam aus dem mittleren Africa, wie 
noch jest. Rheede MM. T. 42. Schadida-Calli; ——— 
Hort. I. t. 12. T. 339. 
10) Die gebräuchliche (E. officinarum). 

"Stengel vieleckig, ohne Blätter, Stacheln paarig und krumm, 
Bluͤthen einzeln und gelblich. Im mittleren und ſüdlichen 
Africa, bey und in Treibhäuſern, ſieht ganz aus wie eine 
Fackeldiſtelz Stengel armsdid, 4—6' hoch, mit 12—18 jtache: 
ligen Kanten und ftiellofen Blüthen oben daran, hin und wies 
der mit Warzen und Aeſten ohne Blätter. Der verdidte Mitch: 
faft kommt als Gummi Euphorbii über England nad @uropa, 
in bfaßgelben Körnern. Commelyn, Hortus 1. t. 11. Seba 
Thes. I. t. 19. ££ 2. PlenEt X. 365. De Candolle, Pi. 
grass. t. 77. Duüſſeld. I. U 13. —J 

11) Die löffelförmige (E. nerüfolia). 
v1, Ueite vierecfig und etwas gedreht, mit länglichen Blättern 
am. Ende, zwifhen 2 Stadeln. Oſtindien, cin mißitaltiger, 
fonderbarer Strauch mit ſchuhdickem Strunf, der ſich in 2—3 
Hefte theilt, mit 5 gedrehten Reihen von Warzen, je mit 2 
Heinen Stacheln, fo daß man den Strauc nicht anrühren darf. 
Er ift fat ganz blattlos, und hat nur oben an den Frautartigen 


1585 


Zweigen zungenförmige Blätter, 6“ lang, 2° breit. ‚Bey ber 
geringiten Verlegung fließt fcharfe Mild, aus; trägt felten und 
Fleine, grünlichgelbe Blüchen, wird in Zäunen angepflanzt und 
in China in Beitungen, fo daß man nicht durchdringen kann, 
außer wenn man Negerforn hinein fät, und dann das Ganze 
abbrennt, Die Blätter werden gegen Berftopfung und Grimmen - 
gebraucht, In China und Siam wird es ein 2' dicker Baum, 
mworinn braun und weiß geftreifte, feite Stüde find, welche 
wohl riechen und als Aloeholz verkauft werden; auf Java macht 
man Handgriffe für Kriffen daraus, Auch werden tie ſäuer— 
lichen Blätter roh gegeffen, fo wie die Sproſſen. Rumph IV. 
T. 40, Ligularia. 

12) Die canarifche (E. canarienfis). 

Stengel vierecfig mit paarigen Wibderftacheln, ohne Blätter, 
Blüthen Furz gejtielt, 1—3. Auf den canarifchen Inſeln 4 big 
6“ Hoch, mit vielen zolldiden Zweigen, vol Warzen mit braunen 
Stacheln, worunter die dunfelrothen Blüthen mit einem Der: 
blatt, Liefert auch Euphorbien- Harz, welches über England zu 
uns Fommt, Commelyn, Hortus II. t. 104. De Candolle, 
Pl. gr. t. 49. Düffeld, VOL, T. 19. 20. 

8. © Die Stengel:Lorfhen, die Blendbäume 
(Excaecaria), 

Blüthen eins und zweyhäufig, die Staubblüthen in Käschen ; 
Kelch dreyblätterig mit fo viel unten verwachfenen Staubfäden ; 
3 Nüffe zweyflappig und einfamig, Griffel dreyfpaltig. 

Meift Bäume mit Milchjaft und Wechfelblättern, ohne 
Nebenblätter; die Staubblürhen unten am Käschen, 

1) Die gemeine (E. agallocha), 

Zweyhäuflg, Staubblüthen in Kätzchen, Samenbfüthen in 
Trauben, Blätter fpig:oval und gezähnelt. HOjtindien, Ceylon; 
ein Baum mit einem fcharfen, giftigen Milchſaft, der unter den 
jenigen, welche einen fchädlichen und abführenden Saft enthal« 
ten, obenan fteht, und das Schrecken ver Schiffsleute ift, wenn 
fie ihn fälen müſſen. Er ift unanfehnlich, Frumm, voll Knorren 
und Risen, mit zierlich gewundenen Zweigen, und fteht an der 
Küfte mit nadten Wurzeln. Blätter wie Birnblätter, 4 lang 

Okens allg, Naturg. IL. Botanik I. 100 


1586 


und über 2 breit; Käschen aus den Achſeln, wie bey der 
Hafelitaude, ſtrohhalmsdick und grünlichgelb, voll Staubfüden 
je 3 beyfammen; dauern einen Monat lang, Die Samen: 
blüthen in kleinern Aehren, tragen dreyfnöpfige, bläulihgrüne 
Beeren, wie Cappern, werden endlich rot), und fpringen an 
der Sonne mit einem Knall auf, Wenn beym Fällen bes 
Baumes Milk in die Augen ſpritzt, fo entfleht ein wüthender 
Schmerz, Entzündung und Gefhmwulft, oft Blindheit. In den 
Risen und Höhlen liegen oft Furze Vipern; auch große Ameifen, 
Wefpen und befonders Heine Bienen, die zwar nicht ftechen, 
aber in Menge in die Ohren und Haare fliegen. Der Baum 
liefert das unächte Alveholz (Lignum aloes spurium), welches 
dem Ächten Calambac fehr gleicht und Teda heißt. Es ift eine 
Art Harz im Holze, nächſt der Rinde und in den entblößten 
Wurzeln; findet ſich aber nicht in allen Bäumen, fondern nur 
in denen am Strande, und wird erfannt, wenn die Schläge auf 
den Baum hart Flingen. Es ift 2—3 Finger Died, hart, roft- 
farben, hin und wieder fchwarz, ölhaltig, und brennt daher wie 
ein Kerzenlicht, mit Benzoe-Geruch; wird als Räucherwerf mit 
Unguis odoratus gebraucht, verliert aber nah 5 Jahren deu 
Geruch. Es ſchmeckt wie Wermuth oder Aloe; das ächte Ca— 
lambac aber angenehm, wie Eitronenfchale. Stücke, welde 
fhwimmen, find nicht gut. Das gemeine Holz; dient zum 
Brennen; der Milchfaft zum Abführen; das aus dem Holz ges 
fochte Del gegen Krebs; die Früchte werden von Heinen Fifchen 
gefreffen. Rumph Il, T. 79. 80. Arbor excoecans. 

b.) Die Birfen:Lorfce (Aegopricen, Maprounea). 

Einhäufig, Staubblüthen in Fopfförmigen Käschen, Kelch 
vierfpaltig mit 2 verwachfenen Staubfäden; Fruchtblüthen eine 
zeln und unten daran, Kelch dreylappig, Eapfel dreyfächerig, je 
einfamig, Griffel dreyfpaltig. 

1) Die gemeine (Ae. betulinum). 

Blätter abwechfelnd und oval, nur eine Fruchtblüche unter 
dem Käbchen. Cayenne, auf Angern; ein Bäumchen 8‘ hody, 
7“ did, mit weißem, weichem Holz; Blätter 2° lang, 1’ breit 
und abfällig; Käschen am Ende, Fleiner als die Hafelfägchen ; 


1587° 


. Kelche ſehr Flein und gebrängt in Schuppen, viertheilig und in 
der Mitte cin langer Faden, mit 4 zwenfächerigen Beuteln um 
eine Scheibe. Die Blüthen fallen bald ab, und dann verlängert 
fih) das Kätzchen und bildet Kniee, woran vorher die Blüthen 
gefeffen. Aublet Taf. 342. Gärtner T. 135 Lamarck 
&. 743. Smith, Ic. ined. t. 42. 

2) Die brafilifche (Ae. brasiliensis). 

° Blätter rundlich-oval, die Fruchtblüthen zu zwey unter den 
Kätzchen. Brafilien, ein Strauch, nur 2—3' hoch; Blätter 
1°/,* lang und fajt eben fo breit; Kätzchen 4 Yang und oval, 
Kelch 1" lang. Der Ubfud der Wurzel ale Tranf und Elyftier, 
bey fchlechter Verdauung. A. St. Hilaire, Plant. uf. t. 65. 

9.6. Die Laub-Lorſchen: Blüthen einhäufig, Kelch 
fünffpaltig, mit 5— 12 Staubfäden, Griffel dreyfpaltig. 

a.) Die Federharz-Bäume (Siphonia, Hevea). 

Blüthen einhäufig, Kelch glockenförmig und fünffpaltig, 
ohne Blume, mit 5—10 ganz verwachſenen Staubfäden; Gröps 
groß, mit faferiger Schale, dreynüſſig und elaſtiſch, mit 3 
Narben. 

1) Der gemeine (8. elaftica). 

Blätter verkehrt oval, ganz, grau und langgeftielt. Bra- 
filien, Guyana und Peru, in Wäldern; ein hoher Baum, deffen 
Stamm 60° hoch, -2'/,‘ did, mit grauer Rinde und auggebrei- 
teten Aeſten; Wechfelblätter am Ende gedrängt, je 3 auf langen 
Stielen , 5 lang, 27.“ breit; Blüthen Flein und gelblich, in 
fperrigen Rifpen, mit einer einzigen Staubblüthe am Ende; 
Frucht wie Apfel, länglih und grünlich, mit 3 dicken Rippen, 
beiteht aus 3 elaitifch aufipringenden Nüffen, von einer Haut 
bedeckt, die fi bey der Peife ablöst. Die Klappen find hofzig, 
fat beinhart und gelblich; in jedem Fach 2 Samen, bisweilen 
1 oder 3, hängend am innern Winfel, mit dünner, fpröder 
Schale, röthlih und fhwarz geſchäckt, enthält einen weißen 
Kern, in Größe und Geſchmack wie Hafelfern, fehr gut zu 
effen. Man muß aber vorher den Keim wegfchaffen, weil er 
heftig purgiert. Man kocht Fett daraus an Speifen. Die 
Karaiben heben fie auf. 

100 * 


1588 


Der fcharfe Milchſaft liefert das befannte Cautſchuk oder 
Federharz, Gummi elalticum, Um ihn zu erhalten, macht man 
unten in den Stamm einen @infchnitt, und fodann von oben 
bis dazu einen Schlig mit Seitenfhligen. Während der Saft 
in ein Gefäß oder einen Zlafhenfürbis fließt, wird er Did, 
harzartig, elaftifch und röthlich. Man ftreiht ihn ſodann auf 
flafchenförmige, ungebrannte Gefäße von Thon, durch die man 
ein Stüd Holz als Handhabe ſteckt; dann flreicht man mit dem 
Finger den Saft darauf und dreht es beftändig um in dickem 
Raub. Sobald die erfte Lage gelb geworden ift und nicht mehr 
anflebt, ſtreicht man eine zweyte darauf uff. Je dünner bie 
Lagen, dejto elaftifher die Maffe. Man drückt fodann von außen 
verfchiedene Figuren darauf, trodnet alles am Feuer, zerbrüdt 
die Thonformen und nimmt die Stücke heraus. Man formt 
auf diefe Art Waſſerflaſchen, Stiefel, Sprigen und bey ung 
afterley chirurgifche Zuftrumente. Der Hauptgebrauch ift aber 
zum Auslöſchen des Bleyſtifts. In America macht man Fadeln 
daraus, 2" lang, 3° did, welche 24 Stunden brennen und nicht 
übel riechen. Auch überzieht man damit Leinwand, die als 
Wachstuch gebraucht wird. Uebrigens liefern die meiſten Pflanzen 
dieſer Zunft Federharz und ſelbſt manche andere, befonders bie 
Feigen, Schwalbwurze und Sapoten. La Eondamine gab 
1736 zuerit Nadricht von tiefem Gummi; Fresneau lehrte 
1751 zuerſt die Urt es zu bereiten; Aublet gab 1768 die 
erfte Abbildung vom Baum; Richard lehrte fpüter Die Blüthe 
fennen. Poa- Seringa, Mem. ac. 1751. tab. 20, Aublet 
3.335. Lamard TE 790. Plenk T. 692. A, Jussieu, 
Euphorb. t. 12, Düſſeld. XII, T. 18, 

b) Die Pfeifen-Lorſchen (Mabea). 

Einhäuſig, Kelch fünffpaltig, ohne Blume, mit 9—12 
kurzen Staubfäden; Gröps rund, dreynüſſig, mit drepfpaltigem 
Griffel. 

‚1) Die gemeine (M. piriri). 

Blätter lanzetförmig und glatt. Guyana, an Flüffen, ein 
milchreiches Bäumchen, mit 3° hohem Stamm; Holz gelblic,, 
die Aeſte ſchlingen fid) auf hohe Bäume, von denen die Zweige 


1589 


wieder. herunterhängen; Wechfelblätter 3" lang, 1 breit, Blü— 
then in langen Endähren, unten daran etwa 10 Samenblüthen; 
Frucht wie ZTraubenbeere, mit einer Leifel, welche aber bald 
vertrocknet und ſich ablößt, fo daß die holzige Nuß frey wird. 
Aus den dünnen Zweigen macht man Pfeifenröhren, taher Bois 
à Calumet. Aublet 8. 334. F. I. Lamarck 8.773. F. 1. 
B. Strauß-Lorſchen: Blumen oder Früchte. 
4. Sippſchaft. Blüthen-Lorſchen — Erotonen: 
Blumen. 
a. Crotonen. Einſamig, meiſt 20 ziemlich freye Staub⸗ 
ſäden; Blüthen ein⸗ und zweyhäuſig in Sträußern. 
Die Kraft ruht im Samen, welcher groß iſt und fehr viel 
meblcinifch-wirffames Del liefert. 
10. G. Die Samen-Lorſchen (Croton); 
Fächer einftmig, Blüthen ein- und zweyhäuſig in Sträußern, 
mit ungefähr 20 Staubfüden, frey oder nur wenig verwachfen. 
-ı 2) Die Krebsfräuter (Crozophora, Croton). 
Blüthen einhäufig in Trauben, Staubkelch fünftheilig, mit 
5 Blumenblättern und 5 oder 10 unten verwachfenen Staub⸗ 
fäden; Samenkelch zehntheilig, 3 gefpaltene Griffel. 
'1) Das gemeine (C. tinctoria), 
Blätter rautenförmig, ausgefchweift und graumehlig, mit 
2 Drüfen, Stiele dreyblüthig, apfel fchuppig und hängend. 
Ums Mittelmeer, ein äſtiges, weißwolliges Kraut, ſchuhhoch, 
Blätter 2’ lang, 1’ breit, auf langen Stielen, Blüthen, weiß- 
lich in Furzen Endtrauben; apfel fehwärzlih und rauf, mit 
weißen Samen. Aus dem Safte macht man das Tourneſol, 
welches unter dem Namen der blauen und rothen Scminfläpp- 
hen zu ung Fommt. In Languedoe nimmt man im Auguſt Die 
Spigen oder Trauben ab, mahlt ſie in einer Art Oelmühle und 
preßt dann den grünen Saft aus, der ſchnell blau wird. Darauf 
tunkt man Lappen hinein und trocknet ſie an einem Zaun. Nun 
thut man 6 Pfund gebrannten Kalk in einen ſteinernen Trog 
und löſcht ihn mit Harn ab; legt dann Stäbe über den Trog 
und auf dieſe die Lappen, damit ſie von dem aufſteigenden 
Dampfe feucht werden, Dann werben fie getrocknet, noch eins 


1590 


Mat in den Saft getaucht und verfendet. Diefes heißt Tourne- 
sol 'en drapeau, Die Holländer Faufen es und man glaubte 
bis vor Kurzem, baß fie die Lacmustäfelchen daraus machten 
(Tournesol en päte, en pain): alfein fie machen dieſe aus Roc- 
cella tinetoria, welche fie ebenfalls im füblihen Frankreich Fau- 
fen. Man made auch mit Pottafhe, Harn und Kalf einen 
Brey, der dann gährt, zu einem Zeig wird und getrocknet bie 
Geſtalt der Taͤfelchen bekommt. Damit färbt man Zucerwerf, 
Sallert und verfchiedene Liqueure; übrigens braucht man dieſe 
‚Farbe auch als feines Reagens auf Säuren, mobey es tot) 
wird. Der Hauptgebraud des Tournefols befteht aber Im 
Färben grober Leinwand und Des Zucerpapiers; verbleicht übri« 
gens leicht. Die Fleinen Schminfläppden, welde wir aus der 
‚Levante und Benedig erhalten, heißen Pezette, fo wie die ro» 
then, welche durch Säuren hervorgebracht werden. Cluf., 
Hift; IL. t. 57. Nillole, Mem, ac. 1712. t. 11. Gaͤrt⸗ 
ner T. 107. 5. 6: Lamard T. 790. Plenf T, 687. 
Heliotropium minus, | 

2. Die Gewürzlorſchen (Croten), 

Blüthen meijt einhäufig in Trauben, Kelch fünftheilig mit 
5 Blumenblättern und fo viel Drüfen, 10-20 Staubfäden; 
Samenpflanze ohne Blume; Frucht brannte 2 mit 3 Den 
Griffeln. 

Kräuter, Sträucher und Bäume in warmen Ländern, mit 
Wechfelblättern und Nebenblättern, meijt von ternförmigen 
Haaren bededt. 

a) Blätter mit Drüfen. 

1) Die fhmalblärterige (C. cascarilla). | 

Blätter ſchmal lanzetförmig, ſtumpf mit einem Stift, unten 
filzig. Weſtindien und Florida; ein mannshoher Strauch, mit 
vielen grauen Aeſten, wie der Sanddorn, bildet bisweilen ganze 
Walder auf trockenem Boden; Blätter 2“ lang, 4“ breit, unten 
gran; Blüthen klein, grünlichweiß, in aufrechten Aehren, die 
Staubblüthen oben, nur 12—15 Staubfäden ; Frucht wie Erbfe, 
graulich, mit f[hwarzen Samen. Die ganze Pflanze riecht ſtark 
und angenehm und wird in Bäder und Bähungen gebraucht, 


1591 


and) als Thee getrunfen; liefert nicht die Cascariffe Rinde, wie 
man gemepnt hat. Catesby II. Taf. 46. Plumier, Am, 
t. 240. £. 1. Plenf T. 686. C. linearis, Sloane %. 86. 
F. 1. Jacqguin, Am. t. 062. f.4. Sauge du Port de Paix; 
Wild-R »lemary. N 

2) Die Purgier-G. (O. tizlium, pavana, jamalgata). 

Blätter fpigeoval, gezöhnt, mit 3 Nippen und zweydrüſig; 
Blüthen in Endtranben, mit 10 Staubfäden. Oſtindien, zwis 
fhen Felfen und auf Brandpläßen; ein Bäumchen, 15 — 20’ 
hoch und armsdick, mit wenig Aeſten; Blätter 5° lang, 2)’ 
breit, Blüthen Hein und gelblich, Capfel wie Haſelnuß, mit 
Heinen, röthlihen Samen, fpäter ſchwarz, Die ganze Pflanze 
iſt fchärfer als Pfeffer und beißt fo heftig, daß der Mund an— 
fhwillt und der Schmerz 3 Tage lang dauert; verfehludt man 
etwas davon, fo verfpärt man das Brennen durch den ganzen 
Darmeanal; die Blätter nejfeln nicht. Vor Zeiten waren bie 
‚Körner in ganz Indien als ftarfe Purgiermittel gegen Waffer- 
fucht in Gebrauh, und auh in Europa unter dem Namen 
Grana tiglii ſ. molucca, doch hier mehr das feharfe Del (Oleum 
erotonis), Zwey Körner find hinlänglih, 4 find tödtlichz die 
Wirfung fol nur in dem Keim liegen. Die Wurzel wirft 
weniger heftig und war unter dem Namen Panava berühmt, 
Man füngt au Fifche damit; ſteckt man einen Stab von Dies 
fem Baum unter Felfen, ſo kommen Fifhe und Krebfe halb 
todt hervor, ırCadel- Avanacu, Rheete 11. T. 33. Granum 
moluecum, Bori, Rumph IV. T. 42. Burmann,'Zeylon 
t. 90. Plenf %. 689. Hamilton, Lion. Trans. 24. p. 253. 
(Iſis 1826.) Düſſeld. XL, T. 21.  Nuclei pinei molucei. 

' b) Blätter ohne Drüfen, 

3) Die weiße (C. eluteria). 

Blätter fpigeoval, unten filberweiß, Blüthen in zufammen, 
gefegten Achſeltrauben. Jamaica, ein ftrauchartiger Baum: 
20—30' hoch und ſchenkelsdick, mit weißer," innwendig brauner 
"Rinde und aufrechten, eigen Zweigen; Blätter wie beym Apfel⸗ 
baum, 3" lang; 2" breit; Blüthen Hein, weiß, mit 10-12 
Staubfäden, riechen gerieben ftarf wie! Wermuth, ſo wie die 


1592 


ganze Pflanze; Frucht wie Erbfe, Liefert Die Gascaril. Rinde, 
welche in. 4 langen, röthlich braunen Stücden zu uns fommt, 
‚gewürzhaft und bitter ſchmeckt, ätherifhes Del und Harz ent« 
hält und ein Fräftiges, reizendes Heilmittel »ift. Cortex Cas- 
earillae. Stoane I 8. 174 5.2. Düſſeld. XVII T. 24. 
Wagner I. T. 243. 

b.) Codiaeum. Ebenſo, aber die getrennten Blüthen in 
verfchiedenen Trauben, die 3 Griffel umgefchlagen. 

4) Die geſchäckte (C. variegatum). 

Blätter Tanzetförmig, geflielt und goldgelb gefchäct. China 
und Oftindien, ein mannshoher Strauch, wie Dleander, mit 
2 —3 Stengeln, 2“ did; ift eine der fchönften Pflanzen und 
wird wegen ihrer fpannelangen, 2“ breiten, grasgrün und gold» 
gelb gefchäckten Blätter in den Gärten gezogen; fie ftellt ge= 
wiffermaaßen mit ihrem ſchön gemalten Laubwerf eine immer 
dauernde Blüthe darz tie ältern Blätter mehr grün, die jün- 
‚gern, welde oben ftehen, mehr gelb, fo daß fie von ferne wie 
‚goldene Blumen ausfehen, und man an einem Stock dreyerley 
Blätter wahrnimmt, was dem Bufchwerf ein präcdtiges Aus— 
fehen ‚gibt; Blüthen fieht man felten, weil die Zweige fait täg- 
lich abgefchnitten werden. Sie jtehen übrigens in fpannelangen 
ehren am Ende und find Fein, weißlich; die Eapfeln fchwärz« 
lich, wie Erbfen ; Samen wie Traubenfern. Mit der Zeit wird 
es ein Bäumchen, 2 Mann hoch und beindid. Es gibt Abarten, 
in deren Blättern aud roth und fchwarz vorfommt, Der Haupt: 
‚gebrauch, beiteht darinn, Daß man mit den Zweigen die Zimmer 
und Thüren bey Hochzeiten, und andern Feſten ziert, Kränze 
daraus flicht und fie auch, wie anderwärts;nen Rosmarin, in 
den Händen trägt, 3. B. bey Leichen lediger Perfonen. Codiho 
heißt wiederfommen; fehickt man daher jemanden einen folden 
Zweig, fo bedeutet es bei den jungen Leuten, daß der Schickende 
bald fommen ‚werde, Rumph IV. T. 25. Codiho; BMR 
VI. W 61. Tfjere-Maram, Meerling.: 

se) Rottlera, Mallotus.  Blüthen zwephäufig in —* 2 
Trauben, Kelch drey⸗ bis; fünftheilig, ohne Blume und Drüſen, 
mit vielen Staubfäden ;-Eapfel mit einem mehrfpaltigen Griffel. 


1595 


1) Die Faärberlorſche (R, tinctoria). 

Blätter länglich, unten flaumig, mit 2 Drüfen. Malabar 
und Eoromandel, ein frhlanfer Baum, 20 — 30’ hoch; Blätter 
6 lang, 3 breit, Blüthen Fein und grünlich; die Früchte 
mit rothem Mehl überzogen, womit man feharlachroth färbt, 
fo wie mit der Wurzel, welche man aucd auf Quetfchungen 
legt; die übelviechenden Blätter, fo wie die Früchte, gegen 
Schlangenbiß. — * V. T. 21. Ponnagam. Roxburgh, 
Coromandel I, T. 168. 

3. Die aan (Rieinus). 

Blüthen einhäufig in Sträußern, die Staubblüthen unten, 
Kelch drey= bis fünftheilig, ohne Blume, mit vielen Staybs 
füden, bündelartig verwachſen; Nuß dreyfächerig, oft ftachelig, 
mit 3 gefpaltenen Narben, 

Hohe Stauden und Sträuder in Afien und Africa mit 
fhildförmigen Wechfelblättern, 2 Drüfen an den Gtielen und 
einem umfaffenden Nebenblatt. 

1) Der gemeine (R. communis), 

Staudenartig, Blätter fchild- und handfürmig, Lappen lan— 
zetförmig und gezähnt, Nüffe ftachelig. Oftindien, jest auch in 
Africa und im füdlichen Europa, überall angepflanzt; bey uns 
als Zierpflanze in vielen Gärten, über mannehod, mit fpannen= 
großen, fhönen Blättern, ‚ein Du tzend Blüthendolden, und dieſe 
in einem großen Strauß, worinn die. Staubblüthen unten; 
Früchte wie Hafelnuß, voll weicher Stacheln, mit rothen Grif— 
feln; Samen oval, 4" lang, 3" breit, afchgrau mit braunen 
Flecken. An der Sonne zerreißen die Früchte krachend In 2 oder 
8 Theile und ſchnellen die Samen weg. Man muß ſie daher 
auf breiten Matten trocknen, damit man fie nicht verliert. Eind 
feit den älteften Zeiten unter dem Namen Croton, Kiki, Semina 
Cataputiae majoris in den Apotheken’ als heftiges Purgiermittel, 
vorzüglich aber das Del (Oleum Rieini ſ. Caftoris), Es ift 
gelblich, mild und in Alcohol auflöslih, wodurch es fi von 
alfen andern unterfcheidet. Auf gutem Boden wird die Staude 
ein holziges Baͤumchen, Das mehrere Zahre Früchte trägt. 
Man nennt ihn Wunderbaum, weil man glaubt, es fey 


1594 


derfelbe, welcher zu Ninive in einer Nacht zu einem Baum aufs 
gefchoffen it, um dem Propheten Jonas als Schirm zu bienen. 
Es gibt eine Abart mit rothen Blättern, welche wie ein Regen» 
ſchirm ausfehen, fait 3° lang und breit. Wird überall in Ins 
bien, befonders auf Java, wo er ganze Felder einnimmt, ges 
baut, von wo aus große Töpfe Del durch ganz Indien verführt 
werden. Man pflanzt ihn aber nur auf Felder, wo Fein Reiß 
und fein Zucker gedeiht. Un heißen Tagen entjtehen darauf 
Raupen, weldhe in einer Nacht alle Blätter wegfreffen. 

Um das Del zu gewinnen, flampft man die Körner zu 
einem Brey, Focht ihn mit wenig Waffer und fihöpft das Oel 
ab. Auf Java röftet man die gejtampften Körner in einer 
Pfanne, thut fie in einem dien Tuch in einen Korb, und legt 
Gewichte darauf. Diefes ift das Oleum cicinum der Negyptier, 
welches fchlecht fchmeckt, nur zum Brennen gebraucht wird, aber 
wie Thran ſtinkt; auch werden Schiffe damit calfatert. Die 
aufgelegten Blätter „vertreiben die Milch; man wickelt audy ges 
wöhnlich das Opium darein. Die Wurzel gegen Blähungen, 
Nievenfchmerzen, Engbrüftigfeit und Fußgeſchwülſte. 

1) Der gemeine (R. communis). 

Stengel Erautartig, hohl, grün und beftäubt, Narben ges 
fpalten. Cit-Avanacu_cortice viridi; Rheede I. Taf. 32. 
Ricinus albus (ylveltris, Rumpb IV. ©, 92. Bladwell 
T. 148. Plenf T. 690, Schkuhr T. 312, 


b) Der bleidhe (R. lividus). 

Stengel ‚Frautartig, voth und beftäubt, Narben zweptheilig, 
Blätter, bleih. -Cit - Avanacu cortice rubro, Rheede nl. 
©. 57. Ricinus albus domesticus, Rumph IV. ©. 92. 
Jaequin, Rar. I, t.196,. Reichenbach, Hort. 11. t. 153, 

e) Der grüne (R. viridis). 6; Ha 

Stengel holzig, dick und urn Willdenow, Hort. berol, 
tab. 49. he ar. dam i 

d) Der rothe ee — ach Trans, an | 

Stengel holzig, aber roth und glatt, Drüfent in * Mitte 
und am Ende des Stiels, Narben zweytheilig, Blätter bleich, 


1595 


Pandi-Avanacu, Rheede II. ©. 60. Ricinus ruber, Rumph 
IV, X. 41. Reichenbach, Hort. II. t. 155. 

Die 2 legten jtrauchartigen werden in Heden gepflanzt, 
um eine große Art Seidenraupe Darauf zu ziehen, welche die 
grobe Seide Arindi liefert. ' (Phalaena eynthia, Drury I. 
t. 6. f. 2. Cramer IV, t.39. f. a. Linn, Trans. VII, t. 3,) 
Sie ſtehen gewöhnlich mehrere Jahre und werden baumartig. 
4. Mehl-Lorſchen (Jatropha). 

Blüthen einhäuſig in Riſpen, Kelch fünftheilig, Blume 
fünfblätterig, mit fo viel Drüfen und S—10 unten verwachſenen 
Staubfäden; Frucht dreynüffig, mit 3 gefpaltenen Griffeln. 
Medicinier, Brechnuf. 

Kräuter, Sträucher und Bäume, mit feharfem und felbft 
giftigem Milchſaft, ganzen und lappigen Wechfelblättern,, meift 
fhönen Blumen und drey großen Körnern, melche heftig abe 
führen und Brechen erregen, aber dennoch durch Auswäſſern 
eßbar werden. 

” 1) Die elliptifhe G. elliptica, offieinalie), 

Blätter ſtiellos und ſpitz-elliptiſch, drüſig gezähnt, Neben: 
blätter äſtig, Bläthen gehäuft in Mfterdolden. Brafllien, an 
Helen, ein holziges Kraut, mit 6” langen Blättern, 3" breit, 
Blüchen weißlih, mit S Staubfäiden, Früchte rundlicheoval, 
braun und fehsfantig. Die Wurzel macht Abführen unt Er: 
brechen und wird gegen Fieber, Wafferfucht und Schlangenbiß 
gebraucht. Raiz de Tihu, Martius, Specim. mat. med. braf. 

2) Die viellappige (J. multifida). 

Blätter handförmig, neun⸗ bis eilffappig und fieberfpaltig, 
Nebenbläaͤtter borſtig und vielfpaltig. Südamerica, cin Strauch, 
10’ hoch und armsdick, voll von gelblichem, bitterem Milchſaft 
mit Blättern, 7 lang, 2“ breit, auf 8” langen Stielen, und 
fhaslachrothen, roſenförmigen Blumen in Doldenfträußern;z 
Früchte wie Hafelnuß und geld, Samen rundlich-oval und braun, 
fommen unter dem Namen Purgiernüffe (Nuces purgantes [, 
Behen magnum) nady Europa; das Oel davon heißt Pinhoens 
Del und purgiert ebenfalls; die Blätter als Gemüfe gegeifen, 
führen leicht ab; auf den Antillen ein Zierftrauch in Gärten, 


1596 


Breynius, Cent. t. 53. Dillen., Hort, eltham, t. 173. 
f. 213. Salisbury, Parad. t: 91, Medicinier d’Efpague, 
Noifette purgative, 

b) Kelch und Blume fünftheilig, mit 5 lb Burcaeı, 

3) Die ſchwarze (J. eurcas). 

Blätter ecfig und herzförmig. Weſtindien und Shdamerica 
an Flüffen, angebaut in Oftindien, ein Strauch voll giftigen 
Milhfafts, 1—2 Mann hoch, Blätter 6’ lang, faft eben fo 
breit und auf eben fo langen Stielen; Blüthen Flein und grüns 
lih in Seitenbüfcheln; Frucht oval wie Feine Ruß und fchmwärz« 
ih, enthält 3 ölreiche Samen, wie Bohnen, welche füßlich 
fehmeden, aber heftiges Purgieren und Brechen erregen, fo wie 
das Del; die Blätter zu erweichenten Umfchlägen; bey ung 
nicht mehr gebräuchlidh; das Gift ftedt bloß im Keim. Semina 
Ricini majoris, Ficus infernalis, Nux catarihica, barbadenfis. 
Cluf., Exot. tab. 299, Marcgrave Taf, 96, Jacguin, 
Hort. vind. t. 63. Gärtner 8. 108. 5.1. Plenf T. 691. 
Schwarze Brechnuß, ‚Purgiernuß; Medicinier, Pigung de Bar- 
barie, Grand Haricot de Perou, 

e) Blume fehlt. 

4) Die gemeine (J. manihot). 

Blätter langgeitielt und fünf- bis ſechstheilig, unten grau⸗ 
lichgrün, Lappen lanzetförmig, Blüthen in Trauben. Südamerca, 
wild, aber überall in großer Menge angebaut, ſelbſt in Africa 
und Aſien; ein mannshoher, krummer Strauch, mit vielen Ab- 
arten; Blätter 5—6” lang, auf längeren Gtielen; Blüthen in 
fchlaffen Trauben, 'röthlicy oder weiß; Nuß oder Eapfel rund: 
Sich, 3/,'° groß, glatt, mit 6 Kanten, Samen wie bey Rieinus, 
glänzend grau. Wurzel Fnollig, wenigftens armsdick, fleifchig, 
oft 30 Pfund ſchwer, befteht faft ganz aus Etärfemehl, weldes 
aber einen *fehr fcharfen, heftig purgierenden und felbft giftigen 
Milchfaft enthält, den man wegfchaffen muß, ehe man bag 
Mehl brauchen kann. Er fieht aus und riecht wie Mandelmild, 
ift aber tödlich , ſelbſt in Runen Durch a nen. veht — 
Kraft verloren. 

In den heißen Ländern * ganze Bolterſchaſten von der 


1597 


Manioca, wie bey uns von den Erdäpfeln, und ein Feld trägt 
ſechsmal fo viel als ein Roggenfeld.‘ Um Mehl und Brod zu 
machen, hart man die. röthlichen, innwendig ſchneeweißen Wur: 
zein heraus, fchabt die dünne Haut mit einem Meffer ab, 
vAfcht fie und hält file mit der Hand gegen die Salze eines 
Rades, welche mit einer durchlöcherten und daher rauhen Kupfers 
ſchiene überzugen if. Das Rad hat 4—5' im Durchmeffer und 
wird von 2 Menfchen gedreht; das Schabſel fällt in einen 
Trog. Dann fommt es in einen langen, aus Baumrinden, wie 
ein Korb geflochtenen Sad, der etwa 4° weit ift, und unter 
einer Preffe uusgedrüdt wird. ‚Darauf wird es durd ein Sieb 
gefchlagen und auf einem flachen Gefchirr über Feuer unter be- 
ftändigem Umrühren gedörrt. Halb gedörrt und noch weich ijt 
das Mehl ſchon eßbar und heißt Farinha relada; ganz gebörrt 
Farinha feca, So lüßt es fih ein Jahr lang aufbewahren; 
jenes aber muß binnen 2 Tagen gegeffen werden; wird da— 
her als Brod gebraucht. Das ganz getrocdnete wird mit Brühe 
übergoffen und zu Zleifch oder Fiſch gegeffen, auch mit Waſſer 
zu Fleinen Kuchen gemacht und über Kohlen geröftet, welche ſich 
lang halten. Aus dem Saft febt fi) nach 2 Stunden ſchneeweißes 
Stärfemehl ab, das Tipioca heißt und woraus man dünne, 
lange Kuchen wie Weizbrod macht. Der wie Brey eingefochte 
Saft wird auch gegeſſen und zum Stärfen der Wäfche, fo wie 
als Kleifter gebraucht. Der Saft ſchmeckt füß und wird gierig 
von den Thieren gefreffen, die aber bald daran jterben, wie bie 
Menfchen; dennoch erzeugen fih darinn nach cinigen Tagen 
Würmer, die Tapuru heißen, wahrfcheinlih Muckenlarven. 
Auch ſchneidet man die Wurzel in dünne Stüde und legt fie 
fammt dem Saft 2 Tage lang an die Sonne, wo fie fo weiß 
weiß werden, daß man damit fehreiben Fann, wie mit Kreide. 
dann jlößt man fie zu Pulver und macht daraus das zartefte 
Brod, Das mit dem Weizenbrod wetteifert. Zwiebad davon 
laͤßt fih auf Kriegsfahrten fang aufbewahren. Das Vieh 
frißt roh alle Arten und wird fett dabey, während der ausge: 
drücdte Saft allein ihnen ebenfalls tödtlich if. Die Blätter 
werden als Gemüfe gegefien und follen feldft ein Heilmittel 


1598 


gegen den Saft feyn. Man vermehrt fie durch Wurzelaugen, 
die man 3—4' auseinander in lockere Erde legt. Nach einem 
Jahr Fann man bie jungen Wurzeln herausnehmen ; läßt man 
fie über 2 Zahre liegen, fo werden fie hart und verfaulen. 
Der Ertrag ift ficherer ale beim Getraide und ein Uder davon 
ernährt mehr Menfchen als 6 von dem letztern. Sie find, fo: 
bald der giftige Saft entfernt ift, eine reichlide und gefunde 
Speife und liefern das gewöhnlihe Meht und Brod für ganz 
Südamerica. Es gibt auch eine ungiftige Art, woraus man 
durch Kochen eine Art Wein macht, der fäuerlih und unange- 
nehm ſchmeckt, fat wie Molfen. 

Sn den franzöflfhen Eolonien heißt der ausgepreßte Saft 
Calfave, das ausgebörrte Mehl Farine de Caflave, der Boden: 
faß Mouflache, die verfchiedenen Getränfe Vicou, Cachivi, 
Paya; der zu einem Syrup eingedichte Saft, Cabiou, wird ale 
Brühe an Ragout u, dgl. gethan. Das Gift tödtet in wenigen 
Minuten ohne Entzündung, wirft alfo auf die Nerven. Marcz 
grave ©. 65. Sloane %. 85. Merian, Surinam t. 4. 
Tournefort, Institut, t, 438. Tussaec, Antilles II, t. 1. 
Pohl T. 24, 

5. Die Oel-Lorſchen (Aleurites). 

Einhäuſig, Kelch röhrig und dreyſpaltig, mit 2 Blumen— 
blaͤttern und Schuppen, viele Staubfäden, unten verwachſen; 
Frucht fleiſchig, zwey- oder dreynüſſig, klafft oben mit fo viel 
geſpaltenen Griffeln. 

1) Die gemeine (A. moluccana, triloba). ’ 

Blätter oval und herzförmig, die jüngern dreylappig und 
beitäubt, Rifpen fperrig am Ende. Molucen, Sunda, Eeyion, 
Geſellſchafts-Inſeln, in Indien und auf Moritz angepflanzt; 
ein mäßiger Baum mit diem Stamm, Blätter am Ende auf 
fpannelangen Stielen, dreyeckig, 6“ lang und breit; Blüthen 
Fein, weiß und wohlriechend, mit 20 Staubfäden; Frucht größer 
als Wallnuß, grünlich, zweyfächerig und meiftens zweynüſſig, 
mit einer harten, wenig fehmachaften Leifel. Die Kerne wer- 
den geröftet gegeffen, find fhmadhaft, aber unverdaulich und 
reizend. Sie werden gejtoßen, mit Baumwolle zu einem Teig 


1599 


gemacht, in Bambus geſteckt und als Lichter überall vum Volke 
gebraucht, riechen aber nicht gut. Das ausgepreßte Del an 
Speifen und zum Brenuen. Das Holz ift brüchig uud unbrauch— 
bar; c8 fließt aber ein gelblihes Gummi aus, welches gefaut 
wird. Rumph I, Taf. 58. Camirium. Lamard Taf. 791. 
Croton moluccanum, Nux moluccana, Ambinux, Noyer de 
Bancoul. 
2) Die Lack-Lorſche (A. lacecifera). 

Blätter vval, gezähnt, unten behaart, Blüthen in End: 
ähren. Geylon, ein Bäumchen 8—12' hoch, bisweilen höher 
mit vauhen Aeiten, Blätter 6 lang und langgeftielt, Blüthen 
weiß, Früchte wie Pfefferforn. Alle Theile gewürzhaft; aus 
den Zweigachfeln fhwigen Tropfen wie Perlen. Sie geben eine 
Art Summilad, weldes in das Giegellad kommt und reiner 
ift als das oftindifche, durch Inſectenſtiche hervorgebrachte. Auf 
Ceylon ladieret man Mefferhefte und viele andere Dinge bamit. 
Burmann, Zeyl. t. 91. Plenf X. 688. 

b.) Elaeococca. - Ebenfo, hat aber 10 — 12 Gtaubfäden 
und Drey= bis fünffächerige Pflaumen. 

3) Die herzförmige (E. cordata, verrucofa). 

Blätter herzfürmig, Die untern dreylappig, Staubriſpen 
am Ende, Samenrifpen in Achſeln. Mäßiger Baum in Sapan, 
angepflanzt auf Morig, mit vielen Ueften und warzigen Zweis 
gen, Holz wie Weidenholz, mit viel Marf; Blätter auf fpannc- 
langen Stielen, wie Weinblätter; Blüthen weiß, Frucht wie 
Hafelnuß, drey- oder vierfürnig, mit einer Leifel; Samen wie 
bey Rieinus; man preßt daraus Brennöl; weldhes auf Morig 
Huile de beis heißt. Kaempfer, Amoen p. 789. Abrafin; 
Banks, Ie. t. 23. Thunberg, Japon t. 27, A. Jussieu, 
Euphorb. t. 11. 

4) Die Berglorfde (E. montana). 

Blätter fpig:oval und etwas herzfürmig, mit 2 Drüfen, 
Blüthen in Trauben. Ehina und Cochinchina; ein großer Baum 
in. Bergwäldern, mit weichem, unbrauchbarem Holz, und wars 
zigen Pflaumen mit dreyfäderiger Nuß. Das Del aus den 
Kernen iſt gelb, Fleberig, und wird zum Einſchmieren bes 


1600 

Holzes und der Leinwand gebraucht, welche dem Einfluß der 
Witterung ausgefegt werden; zum Brennen unbrauchbar, weil 
es fich zu fchmell verzehrt. Loureiro Il, S. 720. Vernieia. 

c.) Anda. Ebenfo, aber ver Kelh fünfzähnig, mit acht 
Staubfäden; die Nüffe öffnen ſich oben mit einem Loc. 

5) Die brafififche (A. brafilienfis, gomefii). 

Blätter efliptifch, Blumenblätter gelb. Brafilien, am Meer; 
ein fehöner, großer Baum, mit gedrängten Blättern am Ende; 
fünfzählig, 6' lang, auf ebenfo fangen Stielen; beiderley Blü— 
then in einer Rifpe; Frucht fo groß wie eine Eitrone, mit 
grüner Leifel wie Wallnuß; die Nuß hart, fo groß als ein 
Apfel, zweyfächerig, oben mit 2 Löchern. Die 2 Kerne wie 
“ Caftanien, ſchmecken füß, führen aber leicht ab, mit Zucker ge« 
Focht, milder. Das Del daraus zu Lampen und zum Eins 
fhmieren Des Leibes; es trocknet fehr fchnell, und ift daher 
gut für die Maler; die Rinde zum Betäuben der Fifchez ges 
brannt file fie den Durchfall. Marcegrave T. 110. Pifo 
T. 148. Gomes, Obs. bot. bras. t. 1. in Mem. ulyss. Ill. 
1803. Aug. St. Hilaire, Pl. uf. t. 54. 55. 

b. Phyfantheen: Zweyfamig, nur 3 oder 5 Staub« 
fäden. Meift Sträucher; Blüthen eine und zweyhäuflg, eins 
zeln und gehäuft in Blattachfeln, mit Heinen Deckblättern. 

Die Kraft ruht im Gröps felbit, welder oft asien 
und etwas fleifchig ift, und in die Apothefen fommt. 

11.6. Die Gröps-Lorſchen: die Trauer-Lors 
ſchen (Phyllanthus). 

Blüthen einhäufig, einzeln und büfchelförmig, Kelch fünf: 
bis fehstheilig, mit 3 verwachfenen Staubfäden und Drüfen;z 
Eapfel mit 3 gefpaltenen Griffeln. 

a) Zweige breit wie Blätter, fonft blattlos — Eylo⸗ 
phyllum. 

1) Die fihelförmige (Ph. falcatus). > 

Hefte rund, Zweige breit und zerfireut, fichelförmig und 
geferbt, tragen die Fleinen, weißlichen Blüthen. Weflindien, 
bey ung häufig in Gewächshäufern und Zimmern, wegen Der 
fonderbaren, Heinen Blüthen, welche in den Kerben der Blätter 


1601 


zu stehen fcheinen; ein Strauch faft mannshoch, mit braunem 
Stamm und grünen, 4 fangen und Y,' breiten Zweigen; fol 
barntreibend feyn. Catesby 8. 26. Seba J. T. 13. F. 2. 
Ph. epiphyllanthus. 

b) Aeſte mit Blättern. : 


2) Die braftlifde (Ph. brafilienfis, conami). 
Blätter fpig:oval, Blüthen in Achfeldolden, Stiele ſaden 
förmig, mit 2 Deckblättern. Braſilien; ein Strauch 6“ hoch, 
4 dick, Blätter fiederartig, 2“ lang, 19.“ breit. Blüthen 
klein und grünlich, riechen ſehr unangenehm. Mit den geſtoßenen 
Zweigen und Blättern fängt man Fifche Aubler 2. 254. 

3) Die gemeine (Ph. moeroris, niruri). 

Blätter ficderfpaltig und laͤnglich⸗ obal, Staubblüthen unten 
in Achfeln und paarig, Samenblüthen einzeln. Oftindien; ein 
Kraut 2‘ hoch, mit grünem, holziaem Stengel und zwepreihigen 
Blättern 7,4 fang, welche ſich des Abends ſchließen; Blüthen 
ſehr klein und weiß, und faſt das ganze Jahr; wild in Gaͤrten. 
Die dünne, fpindelförmige Wurzel ift bitter, gegen Ruhr und 
Gelbſucht; Die Blätter gegen Wunten, Gefchwüre, werden mei— 
ftens von den Raupen gefreffen. Gehört zu den Liebesfräutern, 
welche Weiber und Dienftboten brauchen, um, ſich in Gunft zu 
fegen. , Sie, jeden ‚die ‚Zweige, „welde von einem. mohrifchen 
Seiftlihen „vorher geweiht, worden, hinter Die Ohren. und bes 
fhmieren das Geſicht mit einem Brey Der gejtoßenen Körner. 
Schickt man jemanden einen Zweig, ſo bedeutet es, daß man 
traurig ſey. Rheede X. T. 15. Kirganeli. Rumph VI. T. 17. 
F. 1. Herba Moeroris. Burmann, Zeylon T. 93. 

b.) ah Ebenfo,,;. alles —— und der Gröps 

pflaumenartig. 

4) Die: — 8. (Ph; — 100 

Blätternfiederartig, fehmal lanzetförmig, Blüthen in Ad: 
fein, gehäuft.) Inſel Morig; ein Strauch mit brauner Rinde 
und 2—4 Dlättern aus einem Punct 4 lang, Beeren wie 
Saurachbeeren. . A. Jussieu, Euphorbiae p. 21. t. 4. Bois 
de Demoiselles. w 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik IE: 101 


1602 


"e.) Emblica. Ebenſo, Kelch ne mit Semibäon, 
Frucht pflaumenartig. ee 

5) Die Hohe (Ph. emblica). —* 

Blätter ſchmal und ſpitzig, Blüthen im ——— dep 
und weißlich. Oſtindien, in Sand- und Kiesboden, häufig an— 
gepflanzt, bey. ung. im Treibhaus; ein ‚aufrechter Baum 20—30' 
hoch, mit ſpannedickemn, krummem Stamm und dunfelgrauer 
Rinde, ‚anggebreiteten Aeſten und, zwepreibigen, ſchuhlangen, 
breiten: Zweigen ‚: woran. ‚viele Blätter, 6 lang, welche des 
Nachts geſchloſſen ſind; Blüthen Flein,, gedrängt und geruchlos; 
Früchte wie Flintenfugeln, blaßgrün mit 6 Furchen und ‚hartem, 
fehr herbem, roh nicht eßbarem Fleiſch; darunter ein Stein wie 
Kirſchſtein, dreyfaͤcherig, mit eckigen, buͤnkelrothen Samen. Die 
Fruchte werden getrocknet, doch meijt mit Zucker eingemacht, 
damit ſie das Herbe verlieren, und unter dem Namen der grauen 
Myrobalanen nach Europa geſchickt, als Leckerey übrigens 
kommen ſie eingeſalzen an allerley Braten; auch gegen. ‚Ruhr 
und ‚Cholera, fo wie die Blätter und ‚Blüthen, RhHeede, I. 
X. 38, 'Nilica - maram. Rumph VI Taf. 1. Myrobalanus 
emblica. Gärtner T. 108, 5. 2. Plent X . 659. 


u b Die Mädchen=Leinen’(Melanthefa). 
 Blüthen einhäufig, einzeln und gehäuft, Staubfeid) leverig, 

———— und zweymal dreyzähnig, mit 3 verwachſenen 

Staubfäden; Fruchtkelch ſechslappig, Capſel etwas fleiſchig, 

dreynuüſſig mit 3 Narben. Sträucher und Kräuter wie die 

vorige, in Oftindien. a ad TEE, 
1) Die Feine (M. oblongifolia). 

Blätter rundlich-oval, Staubblüthen zu drei, Fruchtblüthen 
einzeln iu den untern Achſeln. Malabar, auf feuchtem Sand— 
boden gemein; ſtrauchartiges Bäumchen mit zolllangen Blaͤttern, 
fiederartig geſtellt an ſpannelangen Zweigen, Blüthen Mein und 
eöthlih, Beeren größer als Erbſen, röthlſch, dann bläulich: 
fhwarz mit 6 Samen. Der Abfud der Blätter als Gurgel. 
wafler zur Beveſtigung der Zähne; aus der MWurzelrinde mit 
Pfeffer und Ingwer ein Getränft gegen Berfchleimung des 


160% 


Magens; aus alten Theilen ein Bad gegen Gicht. Nheebe V. 
T. 44. Katou-Niruri. | | \ 

2) Die große (M. turbinata). 

Blätter oval und ſtumpf, Blüthen die Fruͤchte vom 
Kelch umgeben in den obern Achſeln. Malabar; ein Bäumchen 
13° hoch, mit weißlicher Rinde, grünen, wagrechten Aeſten und 
fpannelangen Zweigen mit zolllangen Blättern, fiederartig ge- 
ſtellt. Blüthen klein und grünlich; Früchte fait wie Hafelnuß, 
rundlich, dreyeckig, röthlich, mit füßlichem  Fleifch und feche: 
famiger Nuß. Die. röthlihe, übelriechende und herbe Wurzel 
wird ſammt den Blättern und Früchten mit langen: Pfeffer ges 
Focht und gegen Engbrüftigfeit und Huften gebraucht, Blätter 
und Rinde zur Erweichung der Gefhmüllte; die Rinde mit 
Milch, Honig und Butter gidt eine Art Balfam gegen Lungen: 
entzündung. hir V. Zaf. 43. Perin-Niruri, Maagde- 
Iynen. ; 
12, ©. ‚Die —— die Zier-Lorſchen 
(Cluytia). 

Zweyhãaͤuſig, Kelch fünffpaltig, mit 5 Blumenblättern und 
Drüfen abwechfelnd, fo viel Staubfäden unten verwachfen; Capfel 
rundlich mit 3 umgefchlagenen ©riffeln. 

1) Die hübfche (EC. pulchella). 

Blätter geftielt, fpig:oval und glatt, Blüthen zu fünf in 
Achfeln, Süd-Africa, bey uns in Gewächshäuſern; ein. zier- 
licher Strauch, 4’ hoch, mit rundlicher Krone, Blüthen geftielt, 
weiß, Nüffe gedüpfelt.. Commelyn, Hortus tab. 91. La— 
mard T. 885. 

2) Die giftige (C. collina). 

Sit ein Feiner Baum in Oftindien, mit ovalen Blättern, 
und einer dreyfamigen Capſel wie Muscatnuß, deſſen Rinde 
und Nußfchale ſehr giftig iſt; das röthliche Holz fehr hart und 
geſchätzt. Roxburgh, Cor. II. T. 169. 

b.) Bridelia. Ebenſo, aber einhäufig und die Frucht pflausı 
menartig. * 

3) Die Dorn-Lorſche (B. ſpinoſa). Mor 

Dornig, Blätter fpib:oval, Knäuel in Aehren. DBengalen ; 

101 ® 


1604 


ein hoher Baum mit 5% langen, 24, breiten Blättern und 

erbfengroßen,, fehwarzen Pflaumen. Die Blätter werden vom 

Vieh gern gefreffen, und wirfen gegen die Eingeweidwürmer; 

das harte Holz fehr gefhägt, Roxburgh, Cor. I. T. —* 
ce.) Die Klee⸗Lorſchen (Andrachne). 

Ebenfo, Blüthen ein» oder zweyhäufig, einzeln und. gehäuft, 
feine Blumenblätter, ftatt der Drüfen gefpaltene IRRE 

1) Die gemeine (A. trifoliata). 

Blätter dreyzählig und länglich, Staubblüthen In Riſpen. 
Oſtindien; ein großer Baum mit 6 Tangen Wechſelblaͤttern, 
Pflaume wie Meine — * und sig Roxburgh, Fl. ind, 
1. 728. | 1° 2 

5. Sippſchaft. Fruht-Rorfhen — Hippomanen: 
Frucht beerenartig, mit 2—4 meift en ——— 
ohne Blume. 

Blüthen ein⸗ oder hey in gaͤhchen, Aehren und 
Trauben, mit großen Deckblättern; Frucht meiſt rn 
Bäume, 

Die Kraft ruht in Der Frucht, welche gewöhhfich fehr 
fhmadhaft ift, bald das — bald die Kerne; Pen 
ſehr giftig. 

a. Frucht drey⸗ bis fünfnäffte. 

13. ©. Die Nuß-Lorfhen: die Mandel: eorfgen 
(Omphalea), 

Blüthen einhänftg in Rifpen, Reich viertheilig, mit 2—3 
Staubfäden verwachfen auf einer drüfigen Scheibe; Frucht 
fleifchig, dreynüffig mit dickem Griffel, Narbe brepfappig. J 

1) Die gemeine (O. diandra). 

Blätter herzförmig, unten zottig, nur 2 Staubfäden. Welt: 
indien und Guyana, am Meer; ein faft fchenfelsdicker Straub 
mit Zweigen, die bis auf die Gipfel der Bäume laufen und 
fat wieder auf den Boden herabhängen; Wechfelblätter runde 
lich, 7 lang, 5° breit, auf 4” langen GStielen; Blüthen Fein 
in lockern Achſel-Aehren, jede über einem Deckblatt; Früchte 
rundlich, 5 dick, fleifchig, gelb, je mit einem 2 langen, 14/, 
diefen, braunen Samen in fpröder Schale. Der Kern ſchmeckt 


1605 


wie Mändeln, heißt Graine de Panfe und wird häufig gegeifen, 
doch muß ber Keim abgefondert werden, weil er purgiert; die 
Aeſte geben vielen heffen, geſchmackloſen Saft, der fledit; bie 
Blätter gegen alte Gefhwüre. . Aublet I. Taf. 328. Liane 
papaye. | 4 

2) Die länglidye (O. triandra). 

+ Blätter länglih und glatt, 3 Staubfäden. Weftindien und 
am Amazonenfluß, in Wäldern; ein Baum 20—40° hoch und 
1°/a* dick, angepflanzt auf St. Domigo, wo er Noifettier heißt. 
Blätter zulllang mit 2 Drüfen; Blüthen in Trauben, 1°/,' lang, 
an Stamm und Aeſten. Huf jedem Stiel 2—3 Staubbüthen 
um eine Samenblüthe, Früdte wie Hafelnuß, mit 3 fchwarzen 
Samen, welche ebenfo ſchmecken und häufig gegeffen werden; 
das Del davon bey Darmentzündung und Bruftübeln, wie bag 
Mandelöl; die herben Blüthen hHarntreibend; der helfe Milch. 
faft wird ſchwarz und dient zum Zeichnen der Wäſche. Au: 
blet II. S. 846. Browne 8. 22. 5. 4 Tussae, An- 
tilles IV. t. 6. ( 

‚14. © Die Plaumen-Lorſchen: bie Zwetſchen— 
Lorſchen (Cicea). 

Blüthen ein. und zweyhäuflig, Kelch viertheilig mit fo viel 
Drüſen und Staubfäden; Frucht beerenförmig, vier: bis fünf: 
nüffig, mit fo viel gefpaltenen Griffeln. Cheramelier. 

1) Die gemeine (C. difticha). 

Blätter fiederartig, länglicheoval, Trauben feitlih und grün: 
ih. Dftindien, überall angebaut, ein Strauch oder zierliches 
Bäumchen, S—10' hoch, Faum ſchenkelsdick, mit weißer Rinde, 
innwendig roth, fo wie die Wurzel, voll ſcharfem Milchfaft; 
Blätter 12—20 Paar an breiten, fehuhlangen Zweigen, a’ 
lang; Blüthen fehr Flein, gelblich oder röthlich, einige Dutzend 
in Trauben an den Zweigen und wohlriechend; Früchte wie 
große Kirfhe, mit 6— 8 Längsfurden, grünlich und durch: 
ſcheinend, mit faftreihem Fleifh, wie das der Swetfchen, gelb: 
lich, ſäuerlich und ſchmackhaft; ein beliebtes Obft, roh mit Salz 
eßbar, mit Zucer zum Thee, in Effig eingemadt oder im Ofen 
getroefnet, zur Erregung des Appetits; Die Wurzel als Pur: 


1606 


giermittel, die Blätter als Schweißmittel. Wächsſt aus Samen 
oder Stedlingen in Gärten, blüht und trägt bas ganze Jahr 
wie Blimbing, vom 1jten bis ins 50ſte. Rheede Hl T. ar. 
48.. Neli-Pouli, Suer-Cnop; Numph VII. Zaf. 17. Fig. 2. 
Cheramela; Jaequin, Hort. schoenbr. tab. 194.  Aver- 
rhoa acida. | WELS 

15. © Die Beeren-torigen: die EICHE — —— — 
(Stillingia, Sapium). 

Blüthen einhäuſig in Aehren, Sraubbinhe oben und ges 
häuft, Keldy zwey« oder dreyjpaltig, mit 2 langen Staubfäden ; 
Gröps rund, zwepfächerig, Griffel kurz mit 3 Narben. 

1) Die gemeine (St. [ebifera). 

Blätter rautenförmig, oval und glatt, unten mit 2 Drüſen, 
Staubblüthen in Endähren, länger als die Deckſchuppen. China 
und Oftindien, an Ufern, häufig angepflanzt, jest auch in Welt: 
indien; ein Feiner Baum, wie unfere Aſpe, mit langen, 
biegfamen Aeſten und weißliher Rinde; Blätter wie bey der 
Schwarzpappel, aber nicht gezähnt, mit 12 Rippen und langen 
Stielen; Blüthen fehr Flein und gelblich in 2” langen Aehren, 
unten nur 6—7 Samenblüthen, jeder Same mit weißem, talg- 
artigem Fett umgeben. Die drey «Samen bleiben an Fäden 
hängen, nachdem die 6 Klappen: der apfel ſchon abgefallen 
find. Dann fieht der Baum aus, als wäre er mit fehneeweißen 
Trauben bededt, während die Blätter bereits roth find, was 
fi) fehr artig ausnimmt. Die Chineſen ftoßen die Eapfeln 
ſammt den Samen, kochen fie in Waſſer, wobey das Fett oben 
auffhwimmt, das dann wie Talg verhärter, fchneeweiß ift und 
zu Kerzen gemacht wird, Zu 10 Pfund Talg thut man 3 Pfund 
Lein-Del und etwas Wahs, um die Maffe vefter zu machen. 
Auch tunft man die Kerzen in eine Art Baumwachs, um ihnen 
einen Ueberzug zu geben, welder das Fliegen hindert. Pluke- 
net, Amalthea tab. 390. fig. 2. Petiver, Gaz. t. 54. f. 3. 
Osbecks Reife ©. 245. Arbre à suif. Croton. 

2) Die indiſche (St. indiea). 

Blätter länglicheoval und gezähnt, unten mit 2 Drüfen 
am Grunde, ehren einzeln. Oftindien, in feuchtem Sandboden, 


“1607 


ein mäßiger Baum, mit diem Stamm und fchwärzlicher Rinde; 
Blätter abwechſelnd, 4.lang, 1%,‘ breit, Blüthen fehr Klein 
und grünlichweiß, unten nur eine Samenblüthe; Frucht rund, 
von ‚ber Größe einer Mifpel, mit 6 Furchen und grün, mit 
diefer Haut und darunter eine holzige, braune Schale mit 2% 
oder 3 Samen, wie vie des Wunderbaums, weiß, füß und 
ſchmackhaft. Aus der dicken Haut fließt durch Einfchnitte ein 
brennender Milchfaft; daher Mund und Zunge anfchwellen und 
manchmal der Tod folgt, wenn man die getrockneten Früchte 
auffnadt. Wurzel und Rinde vol von brennendem Saft. Die 
Blätter gegen Gefhwüre und zum Wegbeitzen der Warzen. 
Rheede AV. T. 51. Bengieiri. Sapium. 

3) Die Leimlorfche (St. aueuparia). 

Blätter länglich lanzetförmig und gezähnt, mit 2 Drüfen 
am Ende, des Blattfliels, Aehren einzeln. Südamerica, ‚ein 
zierlicher Baum, 30° hoch, Stamm 12°, vol Fleberigen Milch— 
faftes; Blätter abwechfelnd, 6 lang, 1*/,' breit, mit Quer: 
tippen; Uehren am Ende, 6" lang, grün, oben die Staub: 
blüthen je 14, büfchelartig gehäuft; Samenblüthen einzeln mit 
eothem Kelch und fchwarzen Samen. Die Blüthen gleichen 
ganz denen von Hippomane, und dennoch kommt eine Frucht, 
wie ‚bey Jatropha. Die Americaner fällen biefen Baum, und 
fammeln am andern Tag den ausgefloffenen und verdickten Saft, 
um Papageyen und anvere Vögel zu fangen. Plumier, Gen. 
tab. 171. fig. 2. Jaequin, Am. t. 158. Lamard %. 792. 
Sapium. 

b. Frucht fieben: und mehrnüffig. 

16. ©. Die Apfel»Lorfhen (Hippomane). 

Frucht fieben« big zwölffächerig, Staubfäden in ein Säulen 
verwachfen. 

a) Die Sandpbühfen-Bäume (Hura), 

Blüthen einhäufig, Staubblüthen in Kästchen, mit einblü- 
thigen Schuppen, Kelch fehr Klein und abgeftugt,. Staubfüben 
in eine Säule verwachfen, mit 2—3 Wirteln von Staubbeuteln ; 
Samenblüthen einzeln, Kelch dreylappig, apfel holzig und 
zwölffächerig , mit fhildförmiger Narbe, Flafft elaſtiſch. 


1608 


D) Der gemeimwe(H. erepitaus)) x 

Blätter oval herzförmig und gezähnt, Zweige zu dreyen, 
Kaͤtzchen oval. Weſtindien, Merico,i Guyana; ein Baum, 60 
bis SO‘ hoch, mit ſcharfem Milchſaft, der blind macht; Blätter 
9 lang und 7 breit, voll Querrippen; Blüthen am Ende, 
Käschen hängend, 1/5 lang, "a" did, wie Tannzapfen, auf 
19/2" langen Stielen; Etaubfadenfäule roth mit 100 Beuteln. 
Die Samenblüthe einzeln, aufrecht, 1%/,” lang, 2 die, wird 
zu einer Frucht, 3”/a‘‘ breit, 2° Hod), aus 12 holzigen Bälgen, 
welche, fobald man einen herausnimmt, mit einem Knall, wie 
von einem Flintenfhuß, aus einander fpringen, jeder mit zwey 
Klappen; fieht aus wie eine Fleine geftreifte Melone und enthält 
je einen Kern, über 1 groß Die nicht völlig reifen, horn: 
farbenen Früchte werden als Sandbüchfen gebraucht, indem man 
die Samen herausnimmt. Die lehtern fehmeden angenehm und 
find ein gutes Mittel gegen Erfältung, wenn man den Keim 
wegſchafft, welcher heftig Brechen und Abführen erregt und 
auch dazu gebraucht wird. Clus., Exot, t. 47. Hernandez 
T. 88. Commelyn, Hort. il. t..66. Hughes, Barbadoes 
t.5. Linne, Hortus cliflortiensis t. 34. Trew -Ehret 
t. 34. 35. £.1., Picta t. 12. Lamarck T. 793. ZTuffac IV. 
&. 6. Mamam cacao; die Frucht Sablier, Baruce, Amande à 
purger les Perroquets. 

b) Die Apfellorfchen (Hippomane). 

Blüthen einhäufig, die Staubblüthen in —— Kelch 
zweyſpaltig, mit 2 verwachſenen Staubfäden; Samenkelch drey⸗ 
theilig, Frucht fleiſchig und apfelförmig, mit einer ie 
rigen Nuß, Griffel mit fo viel Narben. 

1) Die gemeine (H. mancinella). 

Blätter jpig-oval und gezähnt, mit einer Drüje am Ende 
bes Stiels. MWeitindien, am Strande; ein berühmter Baum 
wegen feines giftigen Milchſaftes, dee in alten Theilen, felbit 
in der Frucht, ftedt; wird 30—40° body, und flieht aus wie 
ein Birnbaum, mit drepzähligen Zweigen und zahlreichen, glän- 
zenden Blättern, 6° lang, 3 breit; Aehren am Ende, auf- 
recht, geün und locker, mit 30 Staubblüthen in einer abfälli— 


1609 


gen Schuppe, mworunter 2% große Drüſen; etwa ein Dusenb 
dergleichen Köpfchen bilden die Aehre; die Samenblüthen ein- 
zehn, ftiellos; unter den vorigen und von ähnlichen Drüfen ge: 
ſtützt. Die Frucht gleicht in Geſtalt, Geruch und Farbe fo ge: 
nau einem) Fleinen Upfel, daß jeder davon getäufcht wird. Die 
Haut iſt geldlihgrün, glänzend und nagelsdic; das Fleifh weiß 
und milgreich; die Nuß hat Fortfäge, welche: faft bis an Die 
Haut reihen. Die reifen Früchte fallen von felbit ab und bes 
decken Dann den Boden um den Baum; fie verfaulen nicht, ſon— 
bern vertroednen. Die weiße Mil, wovon der Baum ftroßt, 
ift ſehr ätzend, und dadurd giftig. Ein Tropfen zieht auf der 
Hand Blafen, wie vom Brennen. Daß mithin die Früchte auch 
im Munde heftig brennen, ijt Far, und.es mag fich bey ver 
Entdeckung von America mander den Mund verbrannt haben. 
Was man aber erzählt von folchen, die viele mit oder ohne 
Schaden verfchluckt Hätten, gehört zu den Kabeln. Die fcharfen 
Fortfäße der Nuß mahnen ſchon acnug und die Entzündung des 
Schlundes wird das Effen bald verbieten. Die Samen fehen 
aus wie Apfelferne, find aber filberweiß. Die Papageyen freffen 
die Früchte, auch die Ziegen, ohne allen Schaden, weder für 
fi) noch für ihr Fleifch und die Mil; fallen fie ins Waffer, 
fo werden fie von Fiſchen gefreffen, auch von Landfrabben, 
welche beide fodann giftig wirfen, wenn man fie ißt; auf der 
Inſel Granada werden die lestern jedoch unbedenklich verzehrt. 
Man fängt auch Hirfche damit, indem man die Lacyen vergiftet, 
woraus fie faufen. Die Inngeborenen vergiften damit ihre 
Pfeile; die Wunden brennt man mit glühendem ECifen. Hat 
jemand etwas davon gegeffen, fo gibt man ihm viel Olivendl; 
eine dabey wachfende Linge (Bignonia leucoxylon) ſoll dag ficherfte 
Gegengift feyn. Die Wurzel ift giftiger als alle Theile, und 
es gibt Fein befjeres Mittel dagegen, als vie Samen berfelben 
Mepfel geftoßen und mit Wein getrunfen. Man erzählt, wenn 
jemand in feinem Schatten fchlafe, fo ſchwelle ihm das Geficht 
und er werde blind: allein Jacquin blieb 3 Stunden darunter, 
ohne etwas Uebles zu fpüren, auch Regentropfen find unfchäb- 
lid, wenn nicht Milch beygemengt iſt. Das Holz iſt fchön, 


1610 


braun und weiß gefleckt, läßt fich polieren und wird häufig zu 
Hauggeräth gebraucht. Beym Fällen muß man fehr vorſichtig 
feyn, Daß die Mildy nicht ing Auge fprigt, weil dadurch ‚heftige 
Entzündung entfteht; man ſchlägt Dagegen Faltes Waſſer auf. 
Ehe man fällt, madt man Feuer Darum und bindet Leinwand 
vor. die Augen, damit nichts hinein fprißt; vor Zeiten hat man 
ganzer Wälder abgebrannt. Auf Hayti und auf der nahen Küfte 
finden ſich Wälder 100 Stunden lang. Kerne aus den Aepfeln 
wachfen in 3 Sahren zu einem 3° hohen Bäumchen. Auf den 
Antillen ift Die Anpflanzung verboten. ‘Commelyn, Hort. 
t. 68. Sloane T. 159. Eatesby 8. 95. Jacquin, Am. 
t: 159. Lamarck % 793. Tuflac, Antilles III. t. 6. 
Mancanilla (Xepfelcyen) , Mancenillier. Maſchenill-⸗Baum. 


— — n — — 


1611 


vr Vierzehnte Elaiie 


PflaumensPflanzen — Pflaumer. 


(Drupariae. ) 
Stellen die Entwidelung der Pflaume dar. 


Bielblätterige Kelhblumen mit einer Prlaume oder Hülſe. 
Leguminofen, Rhamnen, Terebintben. 


Es wurde im allgemeinen Theile gezeigt, daß die Hülſe 
die Grundlage der Pflaume ift. Eine Zwetfche it nichts an» 
deres als eine dicke Hülfe, deren innere Haut jteinhart, die 
äußere dünn und zart, das zwifchenliegende Gewebe aber groß 
und fanftreich geworden it. Diefer Zuſtand finder ſich übrigens 
bey vielen gewöhnlichen Hülfen,, befonders unter den Mimofen 
und Eaffien, wo fie häufig eßbar find; im Grunde bey allen 
jungen Hülfen, wo die innere Sage papierartig und die äußere 
weich ift. 

Bey den übrigens fünfzähligen Hülfenpflanzen iſt nur ein 
Balg oder eine Pflaume übrig geblieben, indem die andern ur« 
fprünglidy verfümmerten; bey andern aber, wie bey den Kreuzs 
dornen und Teredinthen, haben fich gewöhnlich drey und fünf 
Bälge erhalten, wodurd die Pflaume vielhülfig oder vielfücherig 
geworden ilt. 

Die Blüthe iſt fünfzählig, Kelch fünfjpaltig, Blume fünf: 
blätterig, mit fünf, zehn und mehrfachen Staubfüden, gegen: 


1612 


aber und abwechſelnd, oft verwacfen, Der Grops iſt felten 
fünfzählig, meiftens iſt nur ein Fach oder Balg übrig geblieben, 
wie bey den Hülfen, und manchmal 2—4, wie bey den Kreuz: 
dornen; nur bey ben Terebinthen findet fih die vollfländige 
Zahl 5, aber auch da nicht immer. Die Zahl der Samen ift 
in den Hülfen mehrfach, bey den andern ein- und zweyfach; das 
Eyweiß fehlt fait durchgängig, mit Ausnahme ber Kreugdorne, 
und ber Keim ift gewöhnlidy aufrecht, d. h. mit dem Würzelchen 
gegen den Nabel, der Samen mag ftehen oder hängen. 

Bey diefen Pflanzen it die Blume weniger verfümmert, 
als bey den Nußpflanzen, aber doch meiftens noch fehr unregel- 
mäßig, mit ftuffenweife verfümmerten Blättern, wie bey den 
Scmetterlingsblumen, wo gewöhnlich nur das ungrade End» 
blatt vollfommen ausgebildet ift, mährend die 2 Fiederpaare 
Fleiner geblieben find, das hintere vft verwachfen zu dem foge- 
nannten Kiel. Die regelmäßigen Blumen dieſer Claſſe, wie 
bey Kreuzborn und Terebinthen, find gewöhnlich fehr Elein und 
unanfehnlih, alles, weil die Pflanze ihre Kraft auf das Fleifch 
der Pflaume oder die meift, verhältnigmäßig ungeheure Hülfe 
verwenden mußte, Auch liegt vorzüglich der Werth und bie 
‚Bedeutung dDiefer Pflanzen im Gröps, um defjenwillen fie häufig 
angepflanzt werden. Die Hülfen werden gegeffen oder als 
Futter gebraucht; oft enthalten fie ein füßes, medicinifches oder 
nahrhaftes Mus, und die Samen find meift große und nuhbare 
Kerne, wie bey den Nüffen. Der Werth der Wallnüffe, Piita- 
cien, Ganarien-Nüffe, Acaſchu, Mombin und Mangas ft all 
gemein befannt. Dieſe Claffe beweist vorzüglid, daß bie 
Pflanzen wirflih fih mit nichts anderem, als mit der alle 
mählihen Entwidelung ihrer Organe befhäftigen, und Daß 
das Wefen einer höhern Elaffe in der Daritellung eines Haupt: 
organes beiteht, welches alle andern beherrfcht; endlich daß 
auch dieſe unter feiner Herrfchaft fi wieder eines nad) dem 
andern entwiceln und die Unterabtheilungen oder Zünfte cha— 
racterifieren. 

Die Pflaumen : Pflanzen wiederholen zunäcft bie Oröps- 
Pflanzen, nehmlich die Rautenartigen, wo ſchon hülſenförmige 


1613 


Bälge und Pfleumen vorfommen; Auf einer tiefern Gtuffe bie 
Stengel:Pflanzen oder die Rubiaceen, wo ebenfalls die Pflaumen 
nicht felten find; noch tiefer die Baft-Pflanzen oder die Lilien— 
artigen, und endlich auf der tiefften Stuffe die Ader-Pflanzen 
oder Tange und Moofe In Bezug auf die 3 Hauptmaffen des 
Pflangenreihs find fie die Wiederholung der Monocotyledonen 
überhaupt, als wo die Frucht, wo es dazu fommt, fat immer 
eine Pflaume it, wie bey den Palmen. Uebrigens Tpricht ſich 
diefe Wiedecholung vorzüglich in den Fiederblättern der Hülfen: 
Pflanzen aus, wie fie häufig bey den Monocotyledonen ' vor: 
fommen. Dabey Fann man noch an das Mehl der Hülfen- 
früd)te und des Getraides erinnern. 

Diefe Pflanzen find übrigens Kräuter, Sträucher und 
Bäume, doch viel mehr das lehtere, cin Bau, welcher immer 
mehr vorherrfchend wird, je höher die Pflanzen fteigen. - Der 
Stengel enthält vorzüglich Farbenftoff und Gummi. Die Blätter 
find faft durchgänaig zart, gefiedert und reizbar, bey den meiften 
Nebenblätter, welche ſich nicht felten in Dornen verwandeln; 
die Wurzel iſt gewöhnlich faferig, und trägt nur in wenigen 
Fällen Knollen, welche bald mehlartig und eßbar find, bald 
mebdicinifch. Der Stengel enthält wäfferigen Saft, der fich 
häufig verwandelt in eine Urt Harz; Farbenſtoffe find nicht 
felten. Die Hülfen und die mehligen Samen liefern Gemüfe, 
die Pflaumen oft ein fehmadhaftes, erfrifchendes Obft, fo wie 
auch das Mus oder Mark in vielen Hülfen. 

Sie zerfallen zunächft im 2 große Abtheilungen: in regel- 
mäßige und unregelmäßige; jene haben ächte Pflaumen mit 
Fleiſch und Stein oder Nuß, und central geftellt; diefe dagegen 
häutige Pflaumen oder Hülfen, und excentriſch geſtellt, oder nur 
als Fünftelsgröps übrig geblieben. Die Hülfen-Pflanzen haben 
entweder Schmetterlingsblumen, wie die Bohnen, oder bloß 
unregelmäßige mit 5 getrennten Blumenblättern, und beide 
wenigitens 10 meift verwachfene Staubfäden; die regelmäßigen 
oder Steinpflanzen find entweder Zwitter mit 5 freyen Staubs 
fäben, wie bey den Kreuzdornen, oder größtentheils getrennt mit 
10 Staubfüden, wie bey den Terebinthen, 


1614 


Die Schmetterlingsblumen find ſehr zahlreich, und bilden 
für ſich mehrere Ordnungen. I - 

Wir haben demnad folgende 58* — Abtheilungen: 

A. Hautpflanzen oder Hülſen: gen Ehe Hul⸗ 
fensPflanzen: 

2. Schmetterlingsblumen: 5 Blumenblätter fiederig ge- 
flefft, mit 10 Staubfäden, meiftens verwachſen, und — ge⸗ 
trennt. Klee, Ginſter, Wicken, Bohnen. 

b. Blumenblätter ungleich und getrennt, und — * zehn 
getrennte Staubfäden. Mimoſen, Eafften. 

B. Fleiſchpflaumen: Regelmäßige MR 

a. Zwitter mit 5 Staubfäden. Kreuzdorne. 


b. Meift getrennt mit mehrfachen Staubfäden. Tere— 


binthen. 
Dieſe vier Abtheilungen * se nen. und 
Zünfte. 


A. Unregelmäßige Pflaumen: Pflanzen. 
Hülfen- -Pflanzen oder geguminofen. 
Hülfen und unvegelmäßige Blumen, 


m l. Shmetterlings-Blumen 
Ordnung J. Marfs:Pflaumer. 
h Neun verwachfene und ein freyer Staubfaden ; freye Blumen- 
blätter, nur der Kiel verwachfen, Samenlappen dünn, 
Keim Erumm. Kräuter mit gefiederten Blättern. 
1. Zunft. Bellen: Pflaumer — Hedyfareen: — 
gegliedert und nicht klaffend. 


2. Zunft. Ader-Pflaumen — * Hülſe 


zweyfächerig, durch Einſchlagung einer Naht. 
* Banft. Droffel:Pflaumer — Glyeineen: Hülſe 
eben und einfächerig, Stengel — * — 

Ordnuns 1. Schaft-Pflaumer. 

Hülſe eben, oft alle Blumenblätter oder alle — 
verwachſen, Samenlappen dünn, Keim krumm, Blätter 
gewöhnlich dreyzählig oder ohne Ranken, Stengel 
aufrecht. Kräuter, Sträucher und Bäume. 


y 


1615 


4 Zunft. Ninden:-Pflaumer — Teifolien: Blu— 
E menblätter oft verwachſen, ein Staubfaden frey, 

us: Blätter dreyzählig; Kräuter, 
Zunft. Bait-Pflaumer — Geniften: Blumen: 
ee) 5 bfätter getrennt, aber ale Staubfäden verwachfen; 

I Blätter dreyzählig. 

6. Zunft. Holz Pflaumer — Galegen: ‚Blumen: 

blätter und ein Staubfaden frey, Blätter ge- 
fiedert, ohne Ranfen. —— Sträucher und 
Bäume. 0. pe 

—— Stamm-Pflaumer. 
en groß und blattartig, ein oder: mehr Staubfäben 
getrennt; Samenlappen meift did, Keim Frumm; 
Stengel oft windend, Blätter an und ges 
fiedert. 

7. Zunft. Wurzel» Driaumer — Wicken und Boh— 
nen: Ein Staubfaden getrennt, Blätter drey— 
zählig oder gefiedert, mit Ranfen; meiſt win— 

fe dende Stauden, oft mit Wurzelfnollen. 

8 Zunft: Stengef-Pflaumer — Dalbergien: 
| Mehrere Staubfäden getrennt, Hülfe taſchen— 
fürmig; meiſt windende Sträucher und Bäume 
Eu mit ungraden Fiederblättern. “ 
> N Zunft. Laub» Pflaumer — Sophoren: Alle 
ß Sltaubfäden getrennt, Samenlappen dünn, Blätter 
ein= oder dreyzählig; Sträucher und Bäume. 


u. a cn Hülſen— erleben 
DlumenSläster ungleicy ober. kümmerlich, Staubfäden maß ge: 
—— trennt und der Keim grad. 


Ordnung: IV. Blüthen-Pflaumer. 
Blumendlätter ungleich oder fehlend, Kelch blafenfürmig 
oder vieltheilig; meilt Sträuder und Bäume, mit 
zufammengefegten Fiederblättern. 
10. Zunft. Samen: Pflaumer —  Gevffröen, 
Swarsgien und Detarien: Hülfe gefchlofe 


1616 


fen oder der Kelch aufgeblafen mit verfüm: 
merter Blume; Samenlappen t “Blätter meilt 





ungrad gefiedert. u 2 
tt. * Gröps⸗Pflaumer — "Mimofen: Hülfe 
oft vielfächerig und fleiſchig⸗ Blume fümmerlid), 


Staubfäden auf dem Boden und frey; Lappen 
dünn, Keim grad; Blätter meift zufammen- 
geſetzt gefiedert. AO 
12. Zunft. Blumen:Pflaumer — Eaffien: Blumen 
| groß oder fehlend, Staubfäden auf dem Kelch 
und frey; Lappen dünn, Keim aufrecht; Blätter 
—* ——*—— —— 
B. Regelmäßige nn —— 
Fünf Blumenblätter mit ein oder mehrfacen * 
A An ‚00 2. „Gtanbfäden. DEE SEHEN. Ser, 
Ordnung V. Fruht- Pflaumen 
Pflaume fleifchig und meipefädpertg. 
13. Zunft. Nuß- Pflaumer — Stadpufien, Em- 
3 | petren, Chailletien;' Blumen Fümmerlich, 
mit abwechſelnden Staubfäden; ‚Pflaume trocken. 
"14. Zunft, Pflaumen-Pflaumer‘ — Eelaftrinen: 
Blüthe fünfzählig, Staubfäben abwechfelnd ; 
Pflaume mehrfächerig, mit einem Griffel; Sa- 
meen und Keim anfrecht mit Eymeig, 
35: Zunft. Beeren: Pflaumer — Rhamnen: Blüthe 
füünfzählig, Staubfäden gegenüber; Pflaume 
beerenartig, mehrfächerig, mit einem Safe 
Samen und Keim aufrecht mit Epmeiß. u 
16. Zunft. Apfel» Pflaumer — Terebinthaceen: 
Zwitter und getrennt, Staubfäden übwechfelnd, 
ein oft mehrfach; meiſt mehrere Pflaumen ver: 
At) wachſen; —* Ze ren 2. und 
- — * LEE air ZU EEE 2 
3 A IR Mn man LER ee —R 


„it w 5 


} 


1617 


A. Hülfen- Pflanzen oder Leguminofen, 


Pflaumen häufig und einzählig, nehmlich Hülfen. 

Bluthe fünfzählig und unregelmäßig, meift fiederartig, mit einer ein 
zigen Hülfe, zehn und mehr Staubfäden meiftens verwachſen; Samen 
ohne Eyweiß, das Würzelchen aufrecht. 

Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig, meiſt ſchmetterlingsförmig, mit 
einer ungraden Fahne, zwey Flügeln und zwey verwachſenen Kiels 
blättern; zehn Staubfäden, wovon meift neun verwadhfen; Hilfe mit 
Samen an beiden obern Rändern. 


Kräuter, Stauden, Sträucher und Bäume ohne Milchfaft, 
auf der ganzen Erde zerftreut, meift mit gefiederten, fehr reiz⸗ 
baren Blättern, welche fih gewöhnlich tes Abende zuſammen⸗ 
legen. ' 

Der fonderbare, unregelmäßige Blüthenbau richtet fich nach 
dem Gröps, und erflärt fich aus deffen Bedeutung. Es ſollten 
nehmlich 5 Hülfen vorhanden feyn, wovon aber alle bis auf die 
unterite verfümmert find. Da diefe fih ftarf entwidelt hat, fo 
find die zwey anliegenden Blumenblättchen fehr Flein geblieben 
und größtentheils mit einander verwachfen, der Kiel vder das 
Schiffchen. Auch die Staubfädchen find an diefer Seite ver. 
wachſen, und nur der obere ift frey. Das der Hülfe gegenüber 
ftehende, ungrade Blumenblatt ift größer geworden, heißt Fahne 
und ftellt das Endblättchen eines geftederten Blattes vor, Die 
zwey unter ihm liegenden Blumenblätter haben eine mittlere 
Größe, und ftchen fiederartig. Hätte die Blüthe fünf Hülfen, 
fo wäre fie regelmäßig. Die Hülfe feldft befteht nur aus einem 
einzigen Blatt fo zufammengefhlagen, daß die Mitteleippe ben 
untern, bie beiden Seitenränder aber den obern Rand bilden. 
Hier ift daher die eigentliche Naht, welche Flafft und die Samen 
trägt. Weſentlich ift fie einfächerig, wird aber bisweilen durch Eins 
ſchlagung der untern oder Rippennaht fcheinbar zweyfächerig, wie 
beym Traganth; häufiger aber der Quere nad) fcheinbar vielfädyerig 
Durch Einfchlagung der innern Hülfenhaut, wie beym Johannis⸗ 
brod. Anfangs find die Hülfen voll wäfferigen Saftes, ber 
meiftens verfchwindet; oft jedoch ift er in folder Menge vors 

Okens allg. Naturg. IH. Botanik H. 102 


1618 


handen, baß fih aus Ihm ein füßes Mus oder ein n Mehl ads 
fest, weldyes als Nahrungsmittel dient. 


Die Samen find verhältnigmäßig groß, mehlreich und nahre 
haft, ohne Eyweißförper; dagegen find die Samenlappen fo 
groß, daß fie beym Keimen deutlicher hervortreten, als bey irgend 
einer andern Pflanzenvrdnung. Das Würzelchen ift immer nad 
dem Nabel gerichtet, bald grad, bald Frumm, nehmlidy über den 
Vereinigungspunct der Gamenlappen gebogen. 


Die Blätter ftehen abwechfelnd und haben Nebenblätter, 
meift ungrad gefiedert oder das Endblättchen in eine Ranfe vers 
wandelt; wenn fie einfach vorfommen, fo find die feitlichen vers 
fümmert. Die Blättchen find deutlicher eingelenft, als bey 
andern Pflanzen und richten fidy beitändig nach der Sonne, bey 
deren Aufgang fie fih üffnen und bey deren Niedergang fie ſich 
ſchließen, welche Eigenſchaft übrigens allen Blättern zufommt, 
nur in gefingerem Grad. 

Die Blüthen ftehen gewöhnlih in Trauben, Aehren und 
Köpfchen, find meiſtens groß, ſchön, weiß, roth und gelb, felten 
blau; dienen Daher häufig als Zierpflanzen. 

Die Hülfe ift die Grundlage der Pflaume, indem die innere 
Hülfenlage vertrocdnet und nußartig wird, die Äußere dagegen 
fleiſchig, wozu fih fcyon bey den Bohnen eine Neigung findet. 

Die Blätter der meiften find ein gutes PViehfutter; von 
vielen werden die Samen und felbft die Hülfen als Gemüfe ge: 
geffen; manche liefern aus den Hülfen füße und abführende 
Stoffe in die Aporhefen; Blätter und Hol; von mehreren ents 
halten blaue und rothe Farbenſtoffe, Feine Giftitoffe. - 


Sie theilen fich zunächſt in 2 große Haufen. 
Die einen haben vollfommene Schmetterlingsblumen mit. 10 
verwachfenen Staubfäden, wovon nur einer frey, und mit ges 
bogenem Keim, wie Klee, Bohnen, Ginfter u. dgl. 
Die andern haben Eeine Schmetterlingsblume, Staubfäden 
in verfchiebener Zahl, oft Hülfen mit Querfädern‘ und einen 
graben Keim, wie die Caſſien und Mimofen. 


1619 


J1. Schnmetterlings: Blumen, Papilionaceen. 


Blume fehmetterlingsförmig oder fiederig gejtellt, die zwey untern oder 
bintern Blumenblätter verwahfen, Staubfäden zehn; Hisfe ohne 
Querfächer, Samenwürzelden krumm. 


Größtentheils Kräuter und Sträucher, ſelten Bäume, in 
gemäßigten Ländern, welche Futter und Gemüfe liefern, aud) 
medicinifche und Farbenftoffe, jedoch nicht fo reichlid) wie die 
fpäteren Zünfte. 

a, Neun verwacfene und ein freyer Staubfaden, bie brey 

pberen Blumenblätter frey; Samerlappen dünn; Keim krumm. 
Kräuter mit gefiederten Blättern. Hedyjereen, Aftragalen und 
Slyeineen. 
b. Bey andern iſt die Hülfe eben und einfächerig und oft 
alle Blumenblätter oder alle Staubfäden verwachſen; Samen⸗ 
lappen dünn, mit gebogenem Keim; Blätter gewöhnlich drey— 
zählig oder gefiedert, ohne Ranken. Zrifolien, Geniften und 
Galegen. 

ec, Andere haben einen großen und blattartigen Kelch, ein 
oder mehr Staubfäden getrennt und meift dicke Samenlappen 
mit gebogenem Keim. Widen, m... Dalbergien und Eos 
phoren, 


Ordnung I Marf:Pflaumer. 


Behn verwachſene Staubfäden, wovon einer frey, nur die Kielblättchen 
verachten Samenlappen dünn, mit gebogenem Keim. 
re Kräuter mit gefiederten Blättern, 
ohne Ranten. 


Meiſt ganz Fleine und liegende Kräuter in Falten und ges 
mäßigten Ländern, auf Wiefen, an Wegen, Rainen und in 
Wäldern, welche ein gutes Futter find und nicht felten Schleim 
liefern. 

Sie zerfallen in 3 Zünfte: 

a. Die einen haben eine fchlauchartige oder nicht Haffende 
Glieder» Hülfe; die Staubfäbden ungleich Ban J4 
Fiederblaͤtter. Hedyſareen. 

102* 


1620 
b. Andere haben einen freyen Staubfaden und eine feheine 
bar zwepfächerige Hülfe, durch Einfchlagung einer Naht; ungrade 
pe —— Aftragalen. 
"Andere endlid Haben eine gewöhnlidye, esehe Hütfe 
and einen freyen Staubfaden; ungrade Fiederblätter. Kräuter, 
Sträucher und Bäume. Glycineen. 


1. Zunft. .Zellen-Pflaumer — Dueften. 
Hedyfareen. 


Hülfe ſchlauchartig und gegliedert, Staubfäden ungleich vermachfen, 
Liegende Kräuter mit ungraden Fiederblättern. 


Kleine Kräuter auf Wiefen, an Rainen und in Wäldern, 
welde ein gutes Viehfutter find und zum Theil angepflanzt wer» 
den, auch in wärmern Ländern Manna abfondern. 

A,  Blüthen in Dolven, 
a. Hülfen Erumm, Blätter mit wenig Fiedern. 

1. ©. Die Rollqueiten (Scorpiurus). 

Kelch fünffpaltig, Hülſe zurückgerollt, walzig und —— 
Scorpionſchwanz. 

Sommerkräuter mit einfachen Blättern und gelben Btcchen 
in Achfelköpfchen. 

1) Die gemeine (S. verruculata). 

Stiele einblüthig, Hülſen voll Schuppen. Mittelmeer auf 
Zeldern, bey ung in Gärten; kriechend, nur fpannelang, Blätter 
Lanzetförmig und am Stiel herablanfend, Blüthen in Tangges 
ftielten, armblüthigen Adyfeldosden, Hülfen 1%" lang, einges 
rollt, mit S Samen, Gärtner T. 185. Schkuhr T. 208. 

2. © Die Klauenqueften (Ornithopus). 

Kelch fünfzähnig, in Schuppen, Hülfe zufammengedrückt, 
krumm und gegliedert.  Zottige Kräuter mit ungrad gefieberten 
Blättern und Fleinen ee in Dr weiß oder vöthlich, 
Vogelklaue. 2 

U Die gemeine (G. Sir ad u « 

Stiel, känger als Blatt, Hülfen etwas —— 
glatt und ziemlich grad. Ueberall auf Sandboden z fpannelang, 


1621 


2—4 geldlihe Blüthen beyfammen, mit roth gejtreifter Fahne, 
Die Wurzel oft voll Höcker, wie Sclerotium ; war officinell. 
Herba Pedis avis. Schkuhr T. 206. 


3. © Die Zackenqueſten (Hippoerepis). 

Hülſe zuſammengedrückt, glatt und krumm, an einer Naht 
mehrmals ausgerandet. 

Kräuter mit gelben Blumen, meiſt in Dolden. Hufeifens 
Klee. 

1) Die gemeine (H. eomofa). 

Dolden achtblumig, Hülfen gejtielt, gebränge” und TORE, 
Auf Hügeln, mehr füdlich; fpannefang und ausdauernd, mit 
mehreren zerftreuten Stengeln und 15 fehmal- ovalen Fieber: 
blättchen.. Rivinus, Tetrap. 97. Morifon, Hist. Sect. IT, 
t. 10. f. 3. Zanniechelli, Iftria t. 72. 


b. Hülfen grad, Blätter vielfiederig. 
4.8. Die Kronmwiden (Coronilla). 
Kelch fünfzähnig, die 2 oberen Zähne dicht beyfammen, 
Blumenblätter nagelfürmig; Hülfe ſchmal und rundlich, mit längs 
lihen Gliedern, ein Staubfaden frey. 


1) Die gemeine (C. varia). 

Krautartig und liegend, Blättchen elliptifcy und glatt, Blus 
men fleifeyfarben und weiß geſchäckt, Hülfen aufrecht. Meberaf 
in Wäldern und an Rainen, 2—3’ fang, Blättchen zofllang, 
über ein Dutzend Blumen von verfchiedener Farbe, fieht hübſch 
aus, Schmeckt unangenehm bitter, enthält einen Brechen und 
Purgieren erregenden Stoff, welcher felbit giftig zu wirfen fcheint. 
Schkuhr 8 205. Sturm 9. 49. 


2) Die fraudartige (C. emerus). 

Strauchartig und edig, Blättchen oval, zu fleben; Gtiele 
dreyblüchig und geld. Güdlid in Wäldern, bey ung in Gärten 
‚als Zierpflanze, faft mannshoch, Blaͤttchen zolllang, färben blau, 
ſchmecken widerlichsbitteer und waren ein Abführmittel, daher 
Scorpions» Senna, Kerner 2, 624. Guimpel T. 135. 


1622 


B. Blüthen in Trauben. 

5. © Die Futterqueften (Onobrychis). 

Kelch fünfipaltig, Kiel länger als Flüge; Hülſe eingliederig, 
grubig und Fammförmig. 

1) Die gemeine (O. lativa). 

‚Blättchen Feitförmig, Blumen purpurroth in langen Aehren, 
Hülfen jtachelig gezähnt. Auf Hügeln, wird jest überall ale 
Zutterfraut angebaut, befonders auf Kalfboden, 2% hoch, mit 
10 Paar Blätthen. Jacquin, Auftr, tab. 352. Schkuhr 
T. 207. Sturm 9. XIX. Sainfoin, Fieno fano, Lupinella. 


6. ©. Die Schwarzgqueften (Ebenus). 

Kelch bauchig und bis über die Mitte gefpalten, Blumen 
flügel fehr Klein, Staubfäden verwachſen; Hülfe rundlich, ein= 
bis zweyfamig. Kräuter und Sträucher mit ungrad gefiederten 
Blättern, freyen Nebenblättern und röthlihen Blumen in langs 
geftielten, dichten Aehren. 


1) Die cretiſche (E. cretica). 

‚Blätter drey- und fünfftederig, filberglängend, Blättchen 
(änglich und ſchmal, Nebenblätter verwachfen, Aehren oval. 
Ereta, auf Bergen; ein Strauch A—5’' hoch, zierlich wegen 
feiner fllberglänzenden Blätter, deren Abſud als Abführungs: 
mittel gebraucht wird; Blüther in Eopfförmigen Nehren, wie 
beym rothen Wiefenflee, mit feidenartigen, weißen Haaren unters 
mifcht, uhne Geruch; die Staubfadenröhre zierlich geftreift. Das 
Holz ift zwar fehmärzlich, taugt aber nicht ald Ebenholz. Al- 
pin, Exot. t. 278. Barrelier, Ic. 377. 913. Plufenet 
T. 67. 5. 5. Anthyllis cretica. 


7. G. Die SchildFflee (Hedyfarum, Desmodium). 

Kelch fünffpaltig, Kiel ſchief abgeftugt, länger als bie Flü— 
gel; Hülfe zufammengedrüct, Glieder rundlich, je — 

a) Blätter gefiedert, b 

1) Der Zier⸗-Sch. (H. coronarium). 

Zerſtreut, Blätter rund:elliptifch, Blumen roth, Hülfen ftas 
chelig. Italien, bey uns in Gärten als Zicrpflanze, 2—3' hoch, 
Blumen roth oder weiß in Aehren, Hülfen mit 5 Gliedern und 


1623 


mehr. Ein gutes Futterkraut. Gärtner %.155. Schkuhr 
T. 207. Schildklee; Sulla, 
b) Blätter dreyzählig. 
2) Der unruhige (H. gyrans). 

Blättchen oval lanzetförmig, die feitlihen Fleiner; Blüthen 
in Endrifpen, Hülſen Hängend und rauh. Bengalen am Gan- 
ges, von wo er zuerſt 1775 nach Europa in die Treibhäufer 
Fam; Stengel aufrecht, 3—4' hoch, Fleinfingersdid, glatt und 
Frautartig; Stiel zuflang, Endblatt 2—4' und ſchmal Tanzets 
fürmig; die 2 Seitenblätichen fchmal und nur 27," lang, Nebens 
blätter lanzetförmig; Achſeltrauben einfach, Endtrauben rifpens 
artig, aufrecht, 6° lang; Blumen de3 Vormittags blaß violett, 
nachher ſchmutzig mennigroth, Flügelrand blau; Hülfen ,“ lang, 
braun; Samen nierenförmig, ſchwarz, mit glänzend weißem 
Nabel. Diefes ijt Die einzige Pflanze, deren Blätter ſich bes 
ftändig bewegen, fo lang fie die Sonne befiheint. Die beiden 
©Seitenblättchen fteigen nehmlih abwechſelnd und ſichtbar beſtän— 
dig auf und ab, während des ganzen Sommers; im Winter 
trauert die Pflanze und im Frühjahr geht fie bey ung gewößn: 
lich zu Grunde; diejenigen, welche fortleben, blühen im folgenden 
December, tragen im Hornung und jterben Tann ab. Brouf- 
‚fonet, Mem. ac. 1784. päg. 616. Jacquin. olleet, Il. 
pag. 181. Rar. t. 562. 

3) Der doldenartige (H. umbellatum). 

Strauchartig, Zweige dreyedig und rauh, Blätter rundlich— 
oval, Achfelblüchen in Dolden. Oftindien, Ceylon, Morig, ein 
gemeiner Strauch an allen Ufern und Küften, befonders Häufig 
an Sümpfen, wo fi) das Crocodill darunter verbirgt; Stengel 
Furz, beindick, mit weit ausgebreiteten Welten, Holz hart, aber 
brüchig; das ungrade Blatt 5" lang, die. 2 graden 31," 2 
breit; Blüthen in Achjeln, 3—4 beyfammen, wie bey den Linfen, 
und weiß; Hülfen Fleinfingerslang, flach und gegliedert, Erumm 
wie Scorpionfhwanz, Samen wie Linfen. Die Blätter find 
etwas herb und flärfend, werden roh zu Fifchen und Canariens 
Nüffen gegeffen. In der fpmbolifchen Sprache deutet dieſes 
Bäumchen, wenn man jemanden etwas davon fchicft, aufrichtige 


1624 
und ftandhafte Liebe an, weil es am Meere Hibe und Unwetter 
erträgt, ohne zu Grunde zu gehen. Rumph IV, ©. 52. Fo- 


lium Crocodili. Burmann, Zeyl. t. 5l. Jacquin, Hort. 
fchoenbr. t. 297. 


e) Blätter einfad. 


4) Der Manna-Klee (H. Fe 

Holzig und dornig, Blätter länglih, Blüthen einzeln und 
purpurroth. Orient, auf Schutt; ein Kraut mit ausdauernder 
Wurzel und vielen zeritreuten, 1—3* hohen Etengeln, welche 
im Herbite abſterben; Blätter 8" Sana, 3’ breit, mit längern 
Dornen aus ten Achſeln und daran 2—3 Blüthen; Hülfen 
zofllang und fichelförmig. Das Kraut ift ein gutes Gameelfutter, 
Sn den heißen Monaten fließt aus den Zweigen ein füßer Saft, 
der während der Nacht zu röthlichen Körnern, wie Eoriander, 
eritarrt und des Morgens gefammelt wird; iſt die perfifche 
Manna, welche dort gegeffen und als ſchwaches Abführmittel 
gebraucht wird, fo wie Blätter und Blüthen; es ift wahrfcein- 
lich diefelde, welche die Zeraeliten in der Wüſte gegeffen haben. 
Rauwolf, Iter t, 94. Tournefort T. 489. Haffel- 
quift, Iter I. pag. 138. I. pag. 187. Forfkal, Deferiptio 
p. 136. Schfuhr T. 208. b. Desvaux, Journ. bot. IH. 
t, 4. Aghul, Alhagi Maurorum. 


Sa der Tatarey und in den Wüllen des cafpifchen Meers 
fommt ein ganz ähnlicher vor, ber aber nur Frautartig und ein 
gutes Gameelfutter fit. Hedyfarum Pfeudo-alhagi. Gmelin, 
iter U. t. 29. Bieberftein, Fl. taurica Nro, 1442. 


5) Der flatternde (H. vefpertilionis). 

‚Blätter einzeln und zu dreyen, das mittlere zwepylappig, 
Blüthen in Endtrauben, Hülfen umgebogen im aufgeblajenen 
Kelch. Eochinchina, ein ziemlich einfaches Kraut, 4° hoch, mit 
weißen Blumen, Blätter Hein, 4 lang, 2 breit, wie ein ge— 
fpannter Bogen, grün, gelb und roth gefhädt; wird zur Zierde 
gezogen, „weil beym geringiten Winde die buntfarbigen Blätter 
fih bewegen, als wenn Schmetterlinge herumflögen. Loureiro 
U, ©, 546, Jacquin, Rar, t, 566, 


1625 


8, G. Die Shwamm:Queften (Aefchynomene). 
Kelch zweylappig, oben zwey: und unten drepfpaltig, Staub— 
fäden 5 und 5 verwachfen; Gliederhülfe und Samen flach, Kräuter 
und Sträucher in heißen Ländern, mit ungraden —— 9— 
und meiſt gelben Blumen. 

1) Die gemeine (Ae. afpera). 

Blättchen ſchmal und glatt, 30—40 Paar, Blüthen in zu= 
fammengefesten Trauben, gelb und rauch, Oſtindien an naffen 
Orten, eine Staude, 3—4' hoch, äftig, rund und glatt; Blätte 
chen *s" lang; Hülfen mit 6 Samen, wie Linfen. Der Sten— 
gel ift fo ſchwammig und weich, daß er in Eochinchina die Stelle 
des Korfs vertritt und die Fifcher nur ein Bündel davon unter 
den Arm zu nehmen brauchen, um ohne ein Boot fifchen zu 
Fönnen; auch macht man daraus das fogenannte Neißpapier, 
indem man dünne Streifen daraus fchneidet. Es wird gewöhn— 
lich zu fehr ſchönen Fänftlichen Blumen verarbeitet, Breynius, 
Centuria t. 52. 

2) Die indifche (Ae. indica). 

Blättchen ſchmal, in 20 Paaren, Stiele mit wenig gelben 
Blüthen, Hülfe zwölffamig. Indien, ein Kraut in Sümpfen 
und Reißfeldern, mit Fleinen Blättchen, welche fehr empfindlich 
find und fi bey der Berührung zufammen legen, fo daß die 
oberen Flächen an einander jtoßen; fo verhalten fie fih auch 
während ber Nacht. Hülfen wie bey Hippoerepis, faft fpanne» 
lang, krumm ‚und knotig; meiſtens als Zierpflanze in Gärten, 
doch werben auch die Blätter mit anderem Gemüfe gegeffen. 
Rheede IX. T. 18, Neli-Tali. Rumpf IV. T. 24. Gaja- 
tus luteus, 


2 Zunft. Uder:-Pflaumer — —R 
Aſtragalen. 
Sälfen fheinbar zweyfächerig durd Einziehung einer Naht; ein und 
neun Staubfäden. 


£iegende Kräuter und Halbſträucher, meiftens im mittleren 
Aften, mit ungraden Fiederblättern; fondern meiftens einen 
| kleberigen Schleim ab und find zugleich ein gutes Viehfutter, 


1626 


1. G. Die Berglinfen (Phaca). 

Kelch fünfzähnig, die 2 oderen Zähne entfernt, Kiel ſtumpf; 
Griffel bartlos, Hülfe etwas angefchwollen, einfächerig, bie obere 
Naht fheidwandartig verlängert. Knollenfraut. 

1) Die fpanifdye (Ph. baetica). 

Stengel aufrecht und behaart, Blätter ficben- bis zehnpaa= 
rig, mit einem ungraden und einem Gtift, Nebenblätter lanzet⸗ 
föürmig; Hülfen Fahnförmig zufammengedrüdt. Spanien, Sten⸗ 
gel fingersdid, fünfedig, Hart, röthlich und wollig, über 2° 
hoch; Blätter herb, Blüthen zahlreich in einfeitigen Achfelähren 
und weiß; Samen wie Feine Bohnen, brennen im Munde und 
ſollen giftig feyn. Die Wurzel ijt ungeheuer groß, oft arme» 
dick und fpannelang, ſchwarz, innwendig weiß, hart wie Dorn, 
und ſchmeckt fehleht. Clufius, Hift. I, tab. 234. Mori- 
Con, Sect, Il. tab. 8. fig. 1. Alfabeca, Garayancillos (Cicer 
exile). 

2. G. Die Sügefräuter (Biferrula). 

Kelch fünfipaltig, Kiel ſtumpf; Hülfe flach niedergedruck, 
daher zweyfächerig und gezähnt. 

1) Das gemeine (B. pelecinus), 

Stengel zeritreut und flaumig, viele Fiederblättchen verfehrs 
herzfürmig. Mittelmeer, befonders in Gärten; ein Kraut von 
unten an verzweigt, mit 21 und mehr Fiederblättchen; Blüthen 
in Achſelähren, Flein, bläulih und röthlich; 4—6 Hülfen, zoffe 
lang, beyderfeits wie eine Säge gezähnt. Cluf., Hift, IL 
t, 228. Gifeke, Ice. I. t. 17. Schkuhr %. 209. 

3. ©. Die Wirbelfräuter (Aftragalus). 

Keldy abgeftumpft und fünfzähnig; Kiel ſtumpf; Hülſe durch 
bie eingezogene untere Naht fcheinbar ge Samen zwey» 
reihig, Traganth, Aftragale. | 

Kräuter oder Fleine Sträucher, vorzüglich in Aſien, mit 
vielfiederigen, ungraden Blättern und oft verwachfenen Reben—⸗ 
blättern ; der Blattftiel oft dornig. 

a) Stengel aufrecht und belaubt.. 

1) Das fteife (A. galegiformis). 

Stengel fleif und glatt, Blättchen elliptiſch, —“ Häne 


1627 


gend und gelblich weiß, Hülfen. dreyedig, an beyden Enden 
mit einem Stift. Am Caucaſus, bey uns in Gärten als Zier- 
Pflanze, 2' hoch, Hülfen gen Pallas, Astrag. t. 29. 
Schkuhr T. 209. 

b) Stengel zerſtreut. 

2) Das Kichern-W. (A. cicer). 

Liegend, Blättchen länglid und ftiftig, Hülfen aufgeblafen 
und flaumig; Trauben gelb. Auf Sandboden und an Zäunen, 
1°/,' lang, Hülfen fhwarz, mit 2—3 gelben Samen; wird als 
Sutterfraut empfohlen. Jacquin, Auftr, t. 251. Schkuhr 
Taf. 209. Wilde Kicher. 

3) Das wilde Süßholz (A. glyeyphyllos). 

Liegend, Blättchen oval, Hülſen dreyedig und gebogen, 
Trauben gelb. Sm Gebüſch, mehrere Schuh lang, ſchmeckt füß, 
und ijt ein gutes Futterfraut, doch werden die Stengel bald 
hart; die Wurzel 2—4' lang und äftig, Hülfen 11/. Die 
Blätter und Die Samen ehemals gegen — 
Schkuhr T. 209. Fl. dan. t. 1108, 

4) Das fpanifche (A. baeticus). 

Liegend, Blättchen länglich und ftumpf, ehren wenigblü- 
thig und Fürzer, Hülfen dreyedig, aufrecht und hafenförmig. 
Mittelmeer und Sibirien, bey uns in Gärten; über ſchuhhoch, 
ziemlich aufrecht, mit 21—27 Blättchen, Blumen gelb und Fopfs 
fürmig in Achfeln, Hülfen zofllang, 3 breit, mit etwa 8 braus 
nen, würfelfürmigen Samen, die man in der neuern Zeit unter 
bem Namen fcehwedifcher Eaffee als Erfagmittel für den Eaffee 
vorgefchlagen hat; er ſchmeckt aber bitter und zugleich fehlt ihm 
Das brenzliche Del; auch ift gar nicht abzufehen, wie eine Pflanze, 
welche nicht zu den Sternpflanzen gehört, den Gaffee erfegen 
Fönnte. Indeſſen wurde Diefe Pflanze hin und wieder im Großen 
angebaut, wie eg leider auch mit den Eichorien geſchieht. Boc- 
coni, Sicilia tab, 4. Munting, Phyt. tab, 110. Schkuhr 
Taf. 209. 

ec) Stengel holzig und Blattftiele dornig. 

5) Das fchleimige (A, tragacantha, verus), 

.Straudartig und Blättchen zehnpaarig und fchmal, Stiele 


1628 


vierblüthig, Blumen blaßroth. Drient, ein Sträucdjlein, 2-3! 
hoch, Blätter 11/;" lang, Blättchen 4, der gemeinfchaftliche 
Blattftiel am Ende ftehend. Aus der ganzen Pflanze fchwiht 
der Traganthfchleim (Gummi Tragasanthae), deffen Gebraud ala 
feiner Leim befannt iſt, fo wie in der Zuderbäderey, Cattuns 
druckerey und auch in der Mebicin, wie das arabifche Gummi, 
Er fommt über Smyrna zu uns und befleht aus weißen, brei— 
ten Stüden mit concentrifchen Streifen. Da er viel Stärfemehl 
enthält, fo löst er fid nicht ganz auf, wie das Gummi. Ob 
der moreotifhe, welcher in wurmförmigen und gedrehten Bäns 
dern zu ung fommt, von demfelben Strauch abftammt, iſt nicht 
ausgemadt. Blackwell T.264. Duhamel T. 100. Will: 
denow, Berl. Acad. 1794. 8. 1. 5. V. Olivier, Voyage 
IH. t. 44. Hayne X. T. 7. Düffed. XL T. 24. 

6) Das Gummi-W. (A. gummifer), 

Ebenfo, aber Blättchen nur vier= big ſechspaarig, 3—5 
Blüthen in Uchfeln, Kelch und Hülfen zottig. Vorzüglich auf 
dem Lidaron, liefert ebenfalls Traganth, der in größern, uns 
regelmäßigen Stüden vorfommt; nah andern foll das Kutira⸗ 
Gummi davon abſtammen. Labillardiere, Journ, phyf, 
179. tab. 1. Plenk T 568. Hayne X. T. 8. Düffeld. 
Suppl. 111. T. 14. 

7) Das eretiſche (A. creticus). 

Blättchen fünf» bis achtpaarig, lanzetförmig 8* flaumig, 
Blüthen gehäuft, Keldy wollig. Berg Ida auf Ereta und wohl 
auch in Griechenland; bufchiger Etrauch, 2—3’ hoch, mit ſchwärz⸗ 
lichem Stengel und ftechenden Blattftielen, Blätter nur 1 lang, 
Blättchen 2, Nebenblätter zulegt wie holzige Schuppen, Blus 
men blaßgelb und purpurroth geftreift. Lieferte den Griechen 
ben Traganthfchleim, welcher jest nicht mehr fo häufig abgefone 
dert werden fol. De Candolle, Aftragali t. 3. 

8) Das grannige (A. ariltatus). 

Blättchen ſechs⸗ bis neunpaarig, länglich, ftiftig und Aahaart 
4—6 kurzgeſtielte Blüthen, Kelchzähne borſtenförmig, Hülſe 
kaum halb zweyfächerig. Mittelmeer, ſelbſt auf den Alpen; 
Heiner als die vorigen, nur raſenartig und bie Nebenblaͤtter 


1629 


Häntig, DBlättchen 4 lang; Blumen purpurroth. Liefere den 
morectifhen oder arcadifhen Traganth, welcher über Patras zu 
ung Fommt. In andern Gegenden fheint Fein folcher Were 
bert zu werden, Garidel T. 104 . h 


Tz Zunft. Dreoffel-Pflaumer — Örifden. 
Glycineen. 


Sülfe eben und einfächerig, ein und neun Staubfäden; Stengel, meift. 
windend. 


Kräuter, Halbſträucher und bisweilen Sträucher, in wäre 
meren Ländern, mit Mletterndem Stengel und ungraden Fieber: 
Slättern, welche nicht felten viel Farbenftoff liefern. 

A. Kelch röhrig, 

1.68. Die Knollengriſchen (Pueraria). 

Kelch glockenförmig und ftumpf zweplippig, die 2 Zähne 
der Oberlippe verwachſen, Fahne verfehrt oval, Kiel grad und 
ſtumpf; Hülſe geftielt, zufammengedrüdt, zweyklappig und viele 
famig; Sträucher mit drenzähligen Blättern. 

1) Die gemeine (P. tuberofa). | 

Blätter fpih-oval und negrippig, oben flaumig, unten zot⸗ 
tig. Oſtindien, ein Schlingſtrauch, der hoch an Bäumen hinaufs 
fteigt, mit fehr großer, knolliger Wurzel; Blätter fpannelang, 
auf fehuhlangen Stielen, mit herzförmigen Nebenblättern; Blä- 
then nach den Blättern, groß und blau, in 2 langen, hängenden 
und äſtigen Trauben am Ende; Hülfen behaart, mit 2—6 Bohs 
nen. Die Wurzel wird zu Brey geftoßen als Umfchlag auf 
Kniegefhwälfte. Kaempter, Ic. t, 25. yore 

B. Kelch zweylappig. 
a. Mit Dedblättern. 

2. ©. Die Shmalte-Kräuter (Clitoria). 

Kelch fünffpaltig, mit 2 Dedblättern, Fahne groß; Griffel⸗ 
fpige breit, Hülſe ſchmal, zuſammengedrückt, zweyklappig und 
vielſamig, mit Querwaͤnden. 

RKletternde "Kräuter mit Bohnenblättern und großen, vera 
ſchieden gefärbten, oft verkehrten Blumen; in heißen Ländern. 


1630 


a) Blätter ungrad, zweys bis dreyfiederig. 

1) Das gemeine (C. ternatea). Ba 

Stengel windend, Blättchen zu drey und * Bluthen 
einzeln, blau, in großen Deckblättern. Oſtindien, Moritz, Aras 
bien, wild und in Gärten als Zierpflanze, von da in Weflindien 
und auch in unfern Gewächshäuſern; ein dünner Strang, wels 
cher hoch an Bäumen hinaufläuft und ſich fo veft um diefelben 
fchlingt, daß er Kerben in die Rinde macht; theilt fich fogleich 
von unten an in viele Zweige und Blätter mit 5 Fiedern, 1° lang umd 
breit; Blüthen einzeln in Achſeln, auf einem Fnieförmigen Stiel, 
2 groß, hochblau, am Rande violett, im Grunde hellgelb; 
Hülfen 5% lang, */z' breit, mit einem Dugend ovalen und zu— 
fammengedrüdten fchwärzlichen Bohnen. Der Stod blüht das 
ganze Jahr und iſt eine große Zierrath in Gärten; man darf 
ihn aber nicht zu Bäumen jtellen, weil er fie erſteckt; fondern 
man muß ihn auf Ratten legen und er wird deßhalb häufig über 
Lauben gezogen. Ziegen und Schafe lieben vie Blätter; auch 
die Hühner, weldhe deßhalb auf den Stock fliegen, um fie ihren 
ungen herunter zu werfet. Die Blumen'werden als. Gemüfe 
gekocht, vorzüglich aber, um den Reiß blau zu färben: denn bie 
Ssndier halten es bey ihren Gajtmählern für eine Zierde, wenn 
man Weiß von 3--4 Farben aufträgt; aud färbt man damit 
Sinnen, doch nicht haltbar. Es gibt bisweilen gefüllte Blumen, 
die aber bald melfen und beym Lichte purpurroth ausfehen. Die 
Wurzel it dünn und faferig und wird als: Brech- und Abführ: 
mittel, befonders bey der Bräune, gegeben; auch Blätter und 
Samen machen Erbrechen. Rumph V. %.' 31. Plos caeru- 
leus; Rheede VII. %. 38. Schanga-Cufpi, Smalt Khruit; 
Commelyn, Hort. I. t. 24. &amard T. 609. 

2) Das virginiſche (C. virginiana), 

Stengel Fletternd, Blätter breyzählig, ſpitz-oval, Gtiele eins 
bis vierblüthig, Blumen blau. "Nordamerica und MWeftindien, 
bey ung in Gärten, nur etwa 4’ hoch. Die Blätter als Breys 
umfchlag bey Drüfengefhwülften, der Aufguß der Blüthen gegen 
Krampf und Lähmung. Dillen., H. eith. t..76. 6.87. Sa- 
lisbury, Paradifus t. 51. 3 0 md 


1631 

3. & Die Klappengrifchen (Neurocarpum). 

Kelch fünfzähnig, mit 2 Dedblättern, Fahne groß und 
rundlich, Kiel ſtumpf; Hülfe geftielt in einer Furzen * 
zuſammengedrückt und vierſeitig, mit Querwänden. 

1) Die gemeine (N. ellipticum). 

Stengel halb ftrauchartig und windend, Blätter dreyzählig 
und elliptifch, Blüthen einzeln. Auf St. Domingo, Blätter 
4° lang, 3“ breit, Fahne 2'/,° breit, weiß, in der Mitte 
blau, Kiel roth, weiß und blau; Hülfen 6 lang, */s‘ breit, 
mit: 6 erbfengroßgen Samen; Wurzel gegen Schleimflüſſe und 
Berftopfungen. Descourtils, Flore des Antilles VII. 
tab. 691. 

b. Ohne Dedblätter. 

4. ©. Die Färbergrifchen (Indigofera). 

Kelch fünffpaltig und offen, Fahne rundlid) und ausges 
randet, Kiel jederfeits gefpornt, fehneflt nach unten; ein Staubs 
faden frey; Griffel glatt, Hülfe ſchmal, mit vielen ovalen, abs 
geftußgten Samen, 

Kräuter und Sträucher mit Sternhaaren und einfachen ober 
gefiederten Blättern und Fleinen Nebenblättern; Blüthen Klein, 
in AUchfeltrauben, roth, blau und weiß. 

1) Die gemeine (I. tinctoria, anil). 

Stengel halb ftrauchartig und glatt, Blättchen fechs« bis 
achtpaarig, mit einem ungraden, länglichoval und glatt, Trau— 
ben Fürzer als Blätter; Hälfen rundlich zufemmen gedrückt, 
etwas gebogen und Fnotig. Oſtindien, von ba in Africa und 
Weftindien, überall angebaut zur Bereitung ber befannnten In⸗ 
digofarbe. 

Rumph befchreibt biefe Pflanze fo: 

Die Pflanze, welche die berühmte Farbe liefert, die ſowohl 
zum Blaufärben der Linnen, als auch zu Gemälden gebraucht wird, 
ift bis jest von niemanden gehörig befchrieben worden, felbft nicht 
von denjenigen, welche fie in Guzerat auf den Feldern gefehen 
und mit dem Rosmarin verglichen haben. Ich befchreibe fle nach 
berjenigen,, welche die Ehinefen auf Amboina aus fremden Sa— 
men ziehen. Es gibt 2 Arten, eine zahme und eine wilde, 


1632 


welche ich nicht Fenne, Jene ift eine zierliche Pflanze, wie Rose 
marin, 3° hoch, in fettem Boden höher, mit einfachem Stengel, 
fingersdid, grad, rund und holzig, rothbraun und grün ges 
ſchäckt, welcher fich bald in ſtrohhalmdicke, holzige Zweige auds 
breitet, woran über fingerslange Blattftiele ſtehen, mit 6—8 
Paar Blättchen, felten 9 oder 10, genau gegenüber, mit einem 
ungraden, ganz wie bey Tamarindus, aber Fürzer, beyderſeits 
abgerundet, zart und glatt, aber nicht glänzend und bläulich— 
grün, mit kurzen Stielchen; reißt man ben DBlattftiel ab, fo 
legen fie fih zufammen, breiten fi aber auf dem Waffer wies 
der aus, | | | | | a 

Sn jeder Blattachfel ſteht eine ährenförmige und Fürzere 
Traube aus vielen Blüthen, wie Wicken, aber Feiner; Fahne 
breit, zurücdgefchlagen und blaßgelb; Blüthen ſchön vofenroth, 
bedesten den Kiel, find geruchlos und fallen bald ab. Darauf 
folgen Heine, runde und Fnotige Hülfen, ein Fingerglied lang, 
kaum ſtrohhalmdick, hart und aufwärts gefrümmt, viele‘ beyſam— 
men, als wenn eine Traube mit Scorpionfchwänzen bedeckt wäre, 
braun, endlich fchwarz; Samen wie Senffamen, aber nicht rund, 
fondern trommelförmig, wie bey Foenum graecum, und grünlid)e 
fhwarz Die Wurzel breitet fi weit aus und hat an den 
Fafern viele weiße und harte Körner. Im Felde riecht die 
Pflanze des Abends ſtark; die Blätter ſchmecken efelhaft, aber 
nicht bitter; 3— 4 Tage in Waffer geweiht, jtinfen fie, was 
durch Kalk nody vermehrt wird; daher ift die Bereitung biefer 
Sarbe ein mühfames und efelhaftes Gefchäft. Das urfprüngs 
liche Vaterland ift das Reich Cambaja oder Guzerat, wo ber 
befte Indigo .gebaut wird, aber audy in Hindoftan, Ehina, Java, 
Baley und faft auf allen Infeln, wo Chinefen wohnen. Die 
Spanier haben fie auch in Weitindien eingeführte. Das Feld 
muß aus dunfelbraunem, mit Kies untermifchtem Ihonboden 
beftehen und ebenfo fleißig bearbeitet werden, wie Kohle und 
Tabackfelder. Die Indier füen den Indigo überall hin, bie 
Ehinefen aber, welche beffer damit umzugehen wiffen, an einen 
einzigen Ort und ſtecken dann die Pflänzchen reihenweife, wie 
Kohl oder Tabad, und halten den Boden fehr rein. Iſt er eine 


1633 


Elle body, fo bricht manıbie Sproffen der Trauben ab, wie 
beym Taback, weil dann die Blätter größer werden. Man läßt 
. nur hin und wieder einen Samenftod ftehen, Der auch gewöhn: 
lich ganz von Hülſen bededt if. - Man kann zwey: bis dreymal 
die Blätter pflücken, nehmlicdy bis ins dritte Jahr; man nimmt 
aber nur ‚die bläulihen ab, weil, die grünen noch unreif find. 
Dann ftugt man die oberen Zweige, damit andere nachwachfen 
zur zweyten und dritten ri welche aber, nicht fo guet find, als 
die eriten, 

Es gibt 2 Arten den Farbenſtoff auszuziehen. Twiſt 
(Deferiptio Guzeratae cap. 10.) beſchreibt die eine Art fo: 
Man trocdnet die Blätter einen Tag an der Sonne, legt fie 
dann 4—5 Tage in fleinerne, mannstiefe Küpen mit reinem 
Waſſer, rührt jie bisweilen um, damit das Waſſer die Farbe 
Anil auszieht, ‚läßt es dann in eine andere Küpe ab, in der 
fi) während der Nacht der dicke Theil oder der Indigo auf ven 
Boden ſetzt; dann wird er herausgenommen, durch grobes Tuch 
gefeihet und der dünne Brey auf gereinigten Stellen an der 
Sonne getrodnet. Diefes iſt der reine Indigo, der aber von 
den Bauern gewöhnlich mit blauer Erde vermengt und mit Del 
getränft wird, damit er beffer oben auffchwimmt. Die Blätter 
des zweyten Jahres find immer noch beifer als die des wilden, 
der Gingay heißt. Den Indigo der britten Lefe gebrauchen die 
Innwohner jelbft zur Färbung ihrer Leinwand. 

Die Ehinefen bereiten ihn ganz anders. Gie thun den 
ganzen Stock, oft fammt ter Wurzel in eine Küpe, gießen 
Waſſer darüber und laffen es 24 Stunden ftehen, während wel 
cher Zeit alle Farbe ausgezogen und das Waſſer trüb wird. 
Dann werfen fie Die Pflanze heraus, thun feingefiebten Kalf 
hinein, rühren es mit! Stöcken fo lange um, bis! oben purpur- 
rother Schaum entfteht und wieder vergeht. Nach 24 Etunden 
zapfen ſie das Waſſer ab, trocknen den Bodenſatz an der Sonne 
und fchneiden ihn in Kuchen oder Brocden, wie er im Handel 
vorfommt. Rumph V. % 8. Nil et anil, Tarron. Sloane 
2.179. 5. 2. Trew-Ehret 8. 53. Gärtner T. 148. 
Lamarck T. 626. F. 1. | | 

Okens allg, Naturg, IH. Botanik IL 103 


1634 


2) Der ägyptifche (I. argentea). u Mr 

Blätter weißfilzig, ein« bis zweypaarig, Hülfen etwas zus 
fammengedrücdt und zivey= bis vierfamig. Wird in Megypten 
und Arabien angebaut: und zu Indigo benußt. Samen mit 
Ammoniak und Sefam:Del gegen den Bandwurm. Forfkal, 
Descriptio pag. 138. Gouan Xaf. 49. Heritier, Stirpes 
tab. 79. 

5. ©. Die Harzgrifhen (Psoralea). 

Hülfe Furz und gefchnäbelt, einfamig, kenn und im 
Kelche ſteckend. 

Warzige Kräuter und Steäncher, mit * und fünfzäh— 
ligen Blättern und meiſt blauen Blumen. 

1) Die gemeine (P. bituminosa). 

Blätter dreyzählig, oval lanzetförmig, Köpfchen lang geftielt 
und weiß. Mittelmeer, an dürren Orten, bey uns in Gewächs— 
häufern, mannshoch, Halb ftrauchartig, Blättchen über zofllang. 
Riecht ſehr harzartig und unangenehm; gegen Blähungen, Hy: 
fterie und Fallſucht: Herba Trifoli bituminosi. Schkuhr 
8. 210. Lamard T. 614. F. 1. 


Ordnung 1. Schaft:-Pflaumer. 


Hülfe eben, bald die Blumenblätter, bald alle Staubfäden verwadyfen, 
Samenlappen dünn mit gebogenem Keim; Kleeblätter und ungrade 
Siederbläfter. 


Kräuter, ‚Sträucher und: Bäume, meiftens in Tasten Län⸗ 
dern, welche Futter liefern, Zierblumen, Besheoftfie, füge Säfte 
und brauchbares Holz. 


. 


4. Zunft. Rinden:Pflaumer — Klee. 
er Trifolien. - 
Ein und neun Staubfäden, oft alle Blumenblätter verwachlen und 
bie Hülfe fait fhlaudartig; Kräuter mit Kleeblättern., 
Kleine, weiche und ſaftige Kräuter auf Wiefen, Feldern 
und im Wäldern, weiche in Falten Ländern häufig als Futter 
angepflanzt werden; Nahrungsmittel liefern fie Feine. 


1635 


A. Ein Staubfaden frep, Blätter meiſt dreyzählig, 
d. Hülfen meiſt Frumm, Blätter dreyzählig, 


1. G. Die Klee (Trifolium). 
Blüthen in Köpfchen und Trauben, Blumenblätter vers 
wachſen; Hülfe fchlauchartig, eine big vierfamig, fpringt quer 
und ift felten länger als der Kelch. Trefle. 

Kleine Kräuter, welche großentheils als Futter angepflanzt 
werden. ' 


a) Fahne abwärts gebogen. Hopfenklee. 

1) Der gemeine 9. (T. agrarium). 

Köpfchen oval, Blumen gelb, Hülfen einfamig. Auf Wiefen 
und Nedern, 2° hoch; wird in England. ins Getraide gefät, 
Schkuhr T. 210. Sturm H. XVI. 

2) Der kleine 9. (T. proeumbens). 

Ebenſo, aber liegend, die Blättchen oval. Ebenda, aber 
die Köpfchen viel Meiner. Sturm 9. XVi. | 

b) Kelch aufgeblafen. 

3) Der Erdbeer-K. (T. fragiferum). 

Kriechend, Köpfchen rund, Kelche flaumig, 2 Zähne zurück 
gefhlagen, Blumen blaßroth. Auf feuchten Wiefen, 6 lang; 
die Früchte fehen aus wie Erpbeeren, ſehr artig. Sturm 
H. XVl. Blaſenklee. 


c) Kelch zottig. 

4) Der Haſen-K. (T. arvenfe), 

Heitig, Köpfchen Flein, walzig oval und fehr zuttig, Kelch- 
zähne gleih, Blumen Flein und weißlih, Blätter ſchmal oval, 
Im Getreide, ſchuhhoch, war offieinel: Herba Lagopodis. 
Sturm 9 XVl. 

5) Der Wieſen-K. (T. pratenle). 

- Köpfchen oval, von häutigen Nebendlättern umgeben, roth, 
unterer Kelchzahn Fürzer. Auf Wiefen und Waiden, 1—2' hoch; 
die Hülfe Öffnet fich dedelartig, Wird überall im Großen an— 
gepflanzt, uud ſowohl grün als troden gefüttert. War offich- 
nel, das Kraut bitterlich, die Blumen honigartig ricchend, Die 


Samen etwas fcharf, als Breyumfchläge und gegen Huſten;: 
103 * 


1636 


Herba, Flores et Semina Trifolit — Schkuhr X. 210. 
Sturm 9 XV. | 

6) Der rothe (T. rubens). 

Köpfchen walzig, Blumenblätter purpurroth, Nebenblätter 
fhwerdförmig, Blättchen gezähnelt. Auf Hügeln, mehr ſüdlich, 
1'/,° hoch, Nebenblätter fingerslang; wird angebaut. Schkuhr 
T. 110. Sturm 9. XV. 
dd) Hülfen kurz, im Keldy, mehrfainig. . 

7) Der Baftard- K. (T. hybridum). 

Köpfchen doldenartig, Hülſe vierfamig, untere Blumen 
meift fleifchroth, mittlere weiß. Auf feuchten le 1—?' 
hoch; wird angebaut. Sturm 9. XV. 

S) Der Friechende (T. repens). 

Ebenfo, aber Friechend, weiß, fpäter roth. Auf Warden, 
wo er dichte Nafen bildet, fchuhlang; wird angebaut, befonders 
auf Fältern Bergen. Die honigartig riechenden, etwas herb 
fchmedenden Blüthen als These: Flores Trifolii älbi. Sturm 
9. XV. 

b. Steinflee (Melilotus) ; Blüthen in Trauben, Hülfe 
länger als der Kelch und mehrfamig. 

9) Der gemeine St. (Tr. officinale). 

Stengel aufrecht, mit langen Trauben, gelb und weiß, 
Hülfen runzelig und zweyfamig, Blättchen Tänglich-oval und ges 
zähnt, Nebenblätter borjtenförmig. Weberall an Rainen, 2—3' 
hoch. Die Blüthen riechen ftarf, ſchmecken bitterli und ge« 
würzhaft, enthalten Schleim, ätherifches Del und Benzoefäure, 
und kommen in das Meliloten: Pflafter zum Zertheilen der Ger 
fhwülfte. Das Kraut fol die Wanzen vertreiben: Summitates 
meliloti. Sturm 9. XV. Hayne I. T. 31. Düffeld, VII. 
T. 13. Wagner LT. 65. 

10) Der blaue St. (T. caeruleum). 

Ebenfo; Blumen blaßblau, Hülfen zweyfamig, Nebenblätter 
breyedig. Nord-Africa; wird in der Schweiz angebaut und zu 
dem Schabzieger oder dem grünen Kräuterfäs gefeht, um ihm 
einen gewürzhaften Geruch zu geben; daher hin und wieder 
verwilbert, 2—3' hoch, Blumen weißlich, mit blauen Adern; 


1637 


riecht fehr ſtark, bald ftärfer, bald fhwächer. Man glaubte, 
er ändere fi) des Tages fiebenmal, daher Siebenzeit; war ehe- 
mals als ſchweiß⸗ und harntreibendes, und Wundmittcl im Ge: 
brauch: Herba Loti odorati. Sturm 9. XV. Reichen- 
bach, Ic. t. 344. 

2. ©. Die Bocks horne (Trigonella). 

Die drey obern Blumenblätter ziemlich glei, wie dreyblät— 
terige Blume; Hülfe fchmal, Frumm und vielfamig. 

Starfriechende Kräuter am Mittelmeer, 

1) Das gemeine 3, (Tr. foenum graecum). 

Aufrecht und einfach, Blätichyen verfehrt oval und gezähnt; 
Blumen blaßgelb, Hülfen ſtiellos, fihelfürmig und zugefpist, 
mit mehr als einem Dugend Samen, Mittelmeer, ſchuhhoch; 
Hülfen 4" lang, 2 breit. Die Samen riechen unangenehm, 
ſchmecken bitterlich, enthalten Schleim und ätherifches Del, und 
werden feit- den älteften Zeiten als erweichendes Mittel ger 
braucht. Ein Brey davon mit Mil, den man In Negypten 
häufig ißt, fol die Urfache von der Dicke der ägyptifchen Wei— 
ber feyn. Wird auch als Futter angebaut, aber nicht fo häufig 
als vor Zeiten, weil das Fleifh darnach riecht. Schfuhr 
T. 211. Hayne XÜ. T. 41. Düffeld. X. T. 10. Wagner 
il. T. 209. Fenu grec. 

3.6. Die Schneden-Klee (Medicago). 

Hülfe fihel- oder ſchneckenförmig, zufammengedrüdt, viel» 
famig; der Griffel ſchnellt aus dem Kiel an die aufrechte 
Fahne. 

a) Hülfen ſchneckenförmig. 

Südliche, geruchlofe Futterfräuter, 

1) Der verflocdhtene (M. intertexta). 

Blättchen verkehrt oval und gesähnt, Nebenblätter wimperig 
gezähnt, Stiele zweyblüthig, Hülfenftacheln zweyreihig, anges 
drückt. Mittelmeer, bey ung wegen der fonderbar auf einander 
geroliten Yülfen in Gärten, ſchuhſoch. Knorr, Deliciae I. 
t. M. l.a Gärtner T. 155. $. 7. 

2) Der fheibenförmige (M. orbicularis). 

Stengel zerjtreut, Blätter verfehrt oval und gezähnt, Neben: 


* 


1638 


Glätter zerfchliffen, Hülfen flah und ftadellos. Südlich auf 
trockenen Waiden, ſchuhhoch, Blüthen gelb und zu zweyen. 
Schkuhr T. 212. Gärtner T. 155. Fondello. 

b) Hulſen fichelfärmig. 

3) Die Hopfen-Zucerne (M. lupulina). 

Stengel liegend, Blätter verkehrt oval, vorn gezähnt; 
Köpfchen oval, Hülfen nicrenförmig und einjamig, Blumen 
Flein und gelb. Ar Wegen und auf Aeckern, ſchuhhoch, fieht 
aus wie Gteinflee, aber die Fahne aufrecht. Schkuhr 

Taf. 212. ö 

4) Der Sichel-K. (M. falcata). 

Liegend, Hälfen nur mondförmig, Blumen gelb, Blättchen 
länglih, vorn gezähnt. An Hügeln und Heden, einige Schul) 
hoch; gutes Viehfutter, in Schweden angebaut. Schkuhr 
Taf. 212. 


5) Die Lucerne (M. fativa). 

Aufrecht und glatt, Blätter länglidy und gezähnt; Gtiele 
traubig, Blumen bfau, Hülfen flach und mehrmal gewunden. 
Südlich wild auf Hügeln; bey uns häufig angebaut, bejonders 
auf trocdenen Feldern als Futterkraut. Schkuhr Taf. 212, 
Lucerne, Medica, Erba (pagna, ewiger Klee. 

6) Der baumartige K. (M. arborea). 

Stengel Holzig und zottig, Blättchen verfehrt oval und 
zahnlos, Nebenblätter ſchmal; Blüthen in Doldentrauben, Hülfen 
zweye bis dreyfamig, Rand ganz. Mittelmeer, befonders in 
Sicilien und auf den griechifehen Inſeln, bey ung in Gärten; 
ein Strauh mannshoch, vieläftig und mweißflaumig, Blüthen 
gelb, 4—8 in einem Köpfchen. Iſt immer grün, blüht ven 
ganzen Sommer, und tft daher eine hübfcye Zierpflanze. Die 
Alten machten viel Wefens davon, befonders als Ziegenfutter. 
Aus dem Holz machen die Türfen Mefferhefte und GSäbelgriffe. 
Die Blätter ehemals auf Geſchwülſte und als fchmweißtreibendes 
Mittel. Oytifus, Virgil Bel. 1. 78. Schkuhr T. 212%. 

b. Hülſen grad; Kräuter und Sträucher mit drey— 
und mehrzaͤhligen Blättern. 


1639 


4. G. Die Hornflee (Lotus). 

Kelch fünffpaltig und ungleih, Fahne abjtehend, Flügel 
oben’ zufammengeneigt; Hülfe fehmal und grad, meift walzig. 

a) Hülfen walzig, in Köpfchen. 

1) Der gemeine (L. corniculatus). 

Liegend, Blättchen verfehrt oval, Köpfchen fünfs bis zehn. 
blütchig, Blumen gelb, Hülfen walzig und abftehend. Häufig 
in Wäldern und auf Wiefen, 2‘ hoch, Blättchen 6“ Tang, 
3“ breit, Hülfen zolllang mit einem Dutzend Samen, Blüthen 
riechen honigartig und ſchmecken bitterlih, ehemals gebräuchlich 
wie die vom Steinflee: Flores Loti fylveftris. Das Kraut ein 
guses Viehfutter. Schfuhr T. 211. Hornklee. 

2) Der ſchwarze (L. jacobaeus). 

Aufreht, Blättchen ſchmal, Hülfen zu Drey, Blumen ge— 
färbt wie Antirrhioum trifte. Inſel St. Jacob; bey uns in 
allen Gewachshäuſern. Commelyn T. 83. 


3) Der eßbare (L. edulis). 

Hülfen fait einzeln, Erumm, höderig und vierfamig. Mittel: 
meer, Stengel liegend, Blumen gelb; die Hülfen fchmeden füß, 
und werden auf Creta, befonders von den Kindern, roh ges 
gejien. Alpin. Exot. t. 268. Cavan., Icon. 157. 

b) Hülfen fat einzeln und vierflügelig. Tetragonolobus. 

4) Der Schoten-K. (L. siliquosus). 

Liegend, Blättchen unten flaumig, Blumen gelb, Hülfen 
Herccdig, ſchwach geflügelt, mit gefchlängeltem Griffel. Auf feuchten 
Wieſen und am Strande, gutes Futter. Jacquin, Austria 
t. 361. Lamark T. 611. F. 2. 

5) Die Spargel-Erbfen (L. tetragonolobus). 

Ebenfo, aber die Hülfen jtarf geflügelt, Blumen roth und 
Dedblätter oval. Gicilien, bey uns in Gärten, 1° hoch, bie 
faft fingersfange, fleifchige Hülfe und die Samen als Gemüſe. 
Commelyn, Hort. t. 26. Kerner T. 10. 


1640 


5. Zunft. Baft:Pflaumer - Brabhnen. 
v1. Geniften. | 


Blumenblätter getrennt, aber alle Staubfäden perwwaditen; 
Kleeblätter. 


Kräuter und Sträucher, bisweilen Bäumchen, in gemäßigten 
und heißen Lündern, weldye Farbenitoffe liefern, Ruthen und 
Befen. 

A. Kelch röhrig; Kräuter und ſchwache Sträuder. 

a Kräuter oder Sträucher liegend. 

1. ©. Die Woll- Klee (Anthyllis). 

Keldy bauchig mit 5 Furzen Zähnen, Flügel fo groß wie 
die Fahne, Staubfäden erweitert; Hülſe rundlich, ein= bis 
zwepfamig, ſteckt im Kelch. 

1) Der gemeine (A. vulneraria). 

Krautartig, Blätter ungleich gefiedert, Köpfchen doppelt, 
Blumen gelb, mit rothen Spitzen. An Bergen, ſchuhhoch, 
ziemlih Fleeartig, mit langgeftielten Wurzelblättern und vier: 
paarigen Stengelblättern, Deckblätter drey= bis fiebenfpaltig; 
war ein berühmtes Wundmittel. Schfuhr 8. 196. Sturm 
9. 48. Heldnifh Wundfraut. 

2) Der Silber-W. (A. barba jovis). 

Ein filziger, filberglänzender Strauch, mit gefiederten Blät- 
tern und langen Dedblättern. Mittelmeer, auf Kelfen, bey 
uns in Gewähshäufern, faft mannshod, mit 15 ovalen Friebe 
blättchen und gelben Köpfchen. Miller, Ic. tab. 41. fig. 2. 
Duhamel, Ed. nova II. t. 67. Silberbuſch. 

2.6. Die Hauhecheln (Ononis). 

Keſch fünftheilig, mit fehmalen Zähnen, Fahne groß und 
geſtreift, Hülfe bauchig, ftiellos, mit wenig Samen; alle Staub: 
fäden verwachfen. 

Kräuter und Sträucher mit Fleberigen, — und drey⸗ 
zähligen, gezähnten Blättern. 

1) Die gemeine (O. spinosa). 

Strauchartig, weitſchweifig, haarig und * Blaͤtter drey⸗ 


1641 


zählig und einfach, länglih, Blüthen einzeln und roth, Hülſen 
dreyfamig. An trocdenen Pläsen, Wegen und auf Feldern, 
1%/,° lang, ein fchwer auszurottendes Unkraut, weldes bloß von 
Den Eſeln gefreffen wird, Die fchleimige und bittere Wurzel ale 
Harnmittel und gegen den Stein der Pferde: Radix Restae 
bovis. Schkuhr T, 194. Hayne XL T. 48. Guimpel 
T. 124. Bugrane, Arrete boeuf; Bulimacola. 

b. Kräuter oder Sträucher aufrecht. 

3. © Die Klapperhülfen (Crotalaria). 

Kelch fünffpaltig und zweplippig, Fahne fehr groß und 
zurüdgefchlagen, Staubfadenröhre oben gefpalten; Hülfe geftielt, 
aufgeblafen und vielfamig. 

Kräuter und Sträucher in heißen Ländern, mit einfachen 
und handfürmigen Blättern, gelben, fchönen Blumen und Flap- 
peruden Hülfen, womit tie Kinder fpielen. 

1) Die große (C. retusa). 

Blätter Feilförmig, Trauben am Ende, ſchön goldgelb. Oft 
indien, in feuchtem Boden, Stengel einfach, mannshoch, fingers— 
dick und etwas holzig, flieht aus wie Färberginfter; Blätter 3 
lang, 1 breit, Blumen größer als bey Erbfen, in fpanne- 
langen Trauben; Hülfen 1°/,° lang, kleinfingersdick, ſchwarz⸗ 
braun, mit vielen nierenförmigen, fchwarzgen Samen, weldye 
Flappern. Die Blätter legen fich des Nachts nad) oben fo dicht 
an die Zweige, daß fie blattlos zu feyn feheinen; ſchmecken übei- 
gens füß und werden als Gemüfe gegeifen, weichen alfo vom 
Sinfter ab; au die Blumen zu Gemüfe. Die Samen maden 
eine heile Stimme; die Wurzel gegen Blutfpeyen. Rheede IX, 
T. 25. Tandale cotti; Rumph V. T. 96. F. 1. Cirotalarie 
major. 

2) Die ruthenfürmige (C. juncea). 

Blätter Feildanzetförmig, Hülfen filjig. Oftindien, ziemlich 
wie Spartium, befonders die Blume, Stengel ftaudenartig, über 
mannshoch, Blätter 4 lang, 1 breit, Blumen gelb, Hülfe 
1/2‘ lang mit 10 Paar nierenförmigen Samen. Wird ange: 
baut, und liefert den Hindu den beiten Hanf: denn den unfe- 
tigen bauen fie nicht, obſchon er überall in Indien wächst und 


1642 


beffer als der ihrige iſt. Wird geſät und geröftet wie unfer 
Hanf, und zu Geilen, Neben, Garn und Sacktuch verarbeitet. 
Blätter und Blumen als Fräftiges, beräubendes Mittel. Iſt 
auch das einzige angebaute Futter. Rheede IX. Taf. 26. 
Noxburgh, Eoromandel Taf. 193. Fl. ind. III. 259. Sana, 
Sun-Pflanze in Bengalen. Trem: Ehret T. 47. 

3) Die graue (Ü. incana). 

Blätter dreyzählig, oval, unten behaart, Blüthen in Uehren, 
Hülfen ftielos und rauch. Meftindien, bey uns in Gärten; 
ein fein. behaarter Strauch 4’ hoch, mit hängenden, gelben 
Blumen und 30 Samen in den Hülfen, weldhe Flappern. Slo— 
ane T. 179. F. 1. Schkuhr T. 197. 

B. Kelch zweylippig; Sträucher und Baäumchen. 
a. Sträucher. 

4. ©. Die Stechginfter (Ulex). 

Kelch zwepblätterig, Hülfe wenigfamig, ftedt im Kelch. 

1) Der gemeine (U. europaeus), 

Dornig, Blätter lanzetfürmig und behaart, Blumen gelb. 
Hin und wieder in Heiden, 2—4' hoch, mit vielen langen Dor— 
nen, an denen die Blätter und Blumen ftehen. Fl. dan, t. 608. 
Schkuhr T. 196. Hedfamen. 

5.8. Die Witfhen (Afpalathus), 

Kelch röhrig und fünffpaltig, ber obere Lappen größer, 
Sahne Furz geftielt, Kiel gefpalten, alle Staubfäden verwachfen 
und oben gefpalten; Hülfe länglich mit wenig Samen. Gträus 
‚her am VBorgebirg der guten Hoffnung, mit handfürmigen und 
Kleeblättern. Es gibt gegen Hundert Gattungen. 

1) Die vrientalifche (A. orientalis). 

Kleeblätter lanzetförmig und flaumig, Blumen groß und 
gelb, zu fünf in Büfcheln. Orient, ein aufrechter Strauch mit, 
eckigen Stengeln und Blumen, wie beym Kleebaum, deffen Holz 
wohlriechend ift, und auch Rofenholz heißt. Keine Abbildung. 

2) Die dornige (A. I[pinofa). 

Blätter fchmal, glatt und büfchelfürmig, mit Dornen in 
den Achfeln und einzelnen Blumen. Vorgebirg der guten Hoffe 
nung, ein Eleiner Strauch mit halbzollangen Dornen und einem 


1643 


Dugend Biättchen, wie bey der Lärche; Blumen gelb, die Hülfen 
flaumig und vierfamig. Breynius, Cent. tab. 26. Thun- 
berg, Fl. cap. p. 581. Lamarck T. 620. F. 3. m 

6. G. Die Brahmen (Spartium). 

Kelch zweylippig und Flaffend, Griffel unter der nadten 
Narbe verdidt. 

1) Die gemeine (Sp. scoparium). 

Zweige eckig, Blätter länglich, eins und be Hülſen⸗ 
rand behaart. Auf Bergen, mannshoch, Stengel rund, die 
grüne Rinde aber fünfeckig, Blätter verkehrt-oval, *, lang; 
Blumen ſchön geld, Hülfe 2" fang, 4 breit, fehwarzbraun, 
mit S— 12 Samen. Man macht feine Befen daraus, Dient 
auch zum Serben; die Blumen zum Gelbfürben,, gefchloffen als 
Cappern, die Samen als Gaffee; bey Pifa röftet man die Zweige 
und benugt fie wie Hanf; gibt auch viel Pottafche. Zweige, 
Blumen und Samen fchmecden bitter und wurden vom Landvolf 
ale Schweiß -, Abführ» und Brechmittel gebraucht. Schkuhr 
Taf. 195. Plenk Taf. 550. Hayne IX. Taf. 10. Ramfeln, 
Befenfraut, Pfriemenfraut, Zudenruthen. 

7. G. Die Ginfter (Genista). 

Kelch zweylippig, Fahne länglich - oval und aufgefchlagen, 
Kiel und Flügel herunter; Narbe behaart, Hülfe zufammenge: 
drückt und vielfamig. Brahn, Genete, Ginestra. | 

Kleine Sträucher, mit und ohne Dornen, in gemäßigten 
Ländern auf Beraen und Heiden; mit einfachen, herablaufenden, 
bisweilen dreyzähligen Blättern und gelben Blüthen, 

a) Dornlos, 

1) Der Färber-G. (G. tinetoria). 

Zweige rund, gejtreift und aufredht, Blätter lanzetförmig 
und flaumig, Hülfen grad und glatt. Auf Bergen, 2 had, 
Blätter 172° lang, 3" breit, Hülfen zolllang, 2“ breit, mit 
5—8 Samen. Blüht vom Zuly bis zum Muguft, und dient 
zum Gelb» oder Grünfärben; ſchmeckt bitterlich und wurte gegen 
Leberfranfheiten gebraucht, die Samen zum Abfähren. Fl. dan. 
1.526. Hayne IX. T. ı1. Guimpel T. 118. Düffeld, XII, 
T. 9. Gineftrella: Geneftrolke. 


1644 


2) Der Pfeil-⸗G. (GC. lagittalis). 
. Ebenfo, aber die Aefte Frautartig und abgebrochen geflügelt. 
Ebenda, nur ſchuhhoch, war ehemals officinel: Summitates Ge- 
niftellae. Jacquin, Auftr. t. 209. Guimpel &. 117. 


8) Der fpanifche (G. juncea). 

Aeſte rund und gegenüber, Blätter lanzetfürmig, Kelch 
fünfzähnig und gefpalten. Mittelmeer, bey uns in Gärten ale 
Zierpflanze, über mannshoch, blüht den ganzen Sommer und 
bat wohlriechende, auch gefüllte Blumen. Sn den @evennen 
baut man ihn an, fomwohl als Schaf: und Ziegenfutter, als auch 
zu Hanf. Schmedt bitterlih, und die Sproffen, fo wie bie 
Samen, waren ald Schweiß: und Brechmittel gebräudlic. 
Schkuhr T. 195. Spartianthus. 


4) Der canarifche (G. camarienlis). 

Zweige ecig, Blätter dreyzählig, Tänglih und flaumig. 
Canariſche Infeln und Spanien, bey uns in Oärten, ein ftraud- 
artiges Bäumchen, mit vielen wohriechenden Blumen am Ende. 
Sollte das Rofenholz liefern, welches aber von einer Winde 
fommt. Clusius, Hist. I. tab. 94. Cytisus primus. Plent 
Taf. 551. 

b) Dernig. 

5) Der deutſche (G. germanica). 

Blätter lanzetfürmig und rauh, Dornen zufammengefest, 
feine an den Blüthenäften. In Bergwäldern, ſchuhhoch, Hülfen 
fhwarz mit 2—4 Samen; slüht den ganzen Sommer. Schkuhr 
Taf. 195. 

6) Der ſtachelige (G. scorpius). 

Dornen äſtig und abſtehend, Blätter länglich, Blathen bü⸗ 
fhelförmig, Hülſen zwey- bis vierſamig. Mittelmeer; ein 2‘ 
hoher, bufchiger Strauch mit Fleinen Blättern. In Spanien 
macht man die Blüthen mit Zuder ein, und hält fie für ein 
ftärfendes Mittel. Clus., Hist. I. p. 106. f. 7. 


8. © Die Geiß⸗Klee (Cytisus). 
Kelch zweylippig, mit zufammengeneigten Zähnen, Fahne 
groß und oval, der Kiel umfaßt ben Griffel; Hülfe zufammen- 


1645 


gebräcdt, hinten verdünnt und vielfamig, mit Fopffürmiger und 
behaarter Narbe. 

Sträucher und Bäume mit Kleeblättern und großen, gelben 
Blumen. 

1) Der ſchwärzliche (C. — * 

Strauchartig, Blätter elliptiſch und behaart, das mittlere 
größer, Endtrauben aufrecht. Südlich in Bergwäldern, bey uns 
biswetlen in Gärten, mannshoch und immer grün, mit wohl 
riechenden Blumen. Jacquin, Austr. t. 387. Lamarck T. 618, 
Fig. 3. 

2) Der gemeine (C. laburnum). 

Baumartig, Blätter länglich-vval, Trauben hängend. Süd— 
lich in Berzwäldern, bey uns häufig in Gärten und Anlagen; 
ein mittelmäßiger Baum, 15—20’ hoc, bisweilen faſt ſchuhdick 
mit grünlicher Rinde, Blätter 2’ Yang und Halb fo breit, mit 
vielen, fehuhlangen, prächtigen, goldgelben Blüthentrauben; Hüls 
fen 2/, lang, mit fehwarzbraunen, nierenförmigen Samen; 
blüht im May und Juny, und heißt Bohnenbaum und Gold» 
regen. Jacquin, Austr. t. 306. Schfuhr T. 203. Albour, 
Ebenier des Alpes; Egano, Mazi. 


6. Zunft. Holz-⸗Pflaumer — Frebmen. 
Galegen. 
Ein und neun Staubfäden, drey Blumenblätter frey; — 
Fiederblätter. 


Kräuter, Sträucher und Bäume in wärmeren Ländern, 
welche meiftens füße Wurzeln haben und bisweilen efbare Boh— 
nen tragen. 

A. Gträuder. 
a. Liegend. 

1. © Die Süßhölzer (Glycyrrhiza). 

Keldy zweylippig, unten’ höckerig, Fahne oval lanzetfürmig, 
fchließt Flügel und Kiel ein. 

Ausdauernde Kräuter am Mittelmeer, mit ungrad gefieder: 
ten Blättern und langen, Friechenden, füßen Wurzeln; Blüthen 
in Aehren oder Köpfchen. 


1646 


. 1) Das gemeine (G. glabra). 

Blättihen oval und ftumpf, unten Fleberig, mit fehr Fleinen 
und cbfälligen Nebenblättern; Trauben vöthlid und kürzer, 
Hülfen glatt und vierfamig. Am ganzen Mittel: und ſchwarzen 
Meer, bey ung in Gärten, bey Bamberg in Sandboden im 
Großen angebaut, mannshoch und äſtig, Blätter fpannelang, 
mit 13 —15 DBlättchen und dieſe über zofllang; ehren 4, 
Fahne weiß, Flügel röthlich. Der Stengel einjährig, die Wurzel 
ausdauernd, fingersdick und weit. Friechend, fchmect füß und 
fiefert dur) Ausfochung und Eindickung den Lacrigenjaft oder 
Bärendreck, zur Milderung des Huftens: Suceus Liquiritiae, 
Reglisse. Schkuhr er 205. PlenE T. 570. Hayne VI. 
T. 42. Düffeld. X» T. 23. Wagner IL 8. 207. 

2. G. Die ee (Galega). 

Keldy fünfzähnig und glei, Fahne verkehrt-oval und ans 
gefeslagen; Griffel fadenfürmig und nackt, Hülfe walzig, höderig 
und schief geftreift. 

Ausdauernde Kräuter am Mittelmeer, mit —— 

1) Die gemeine (G. offieinalis). 

Blättchen lanzetfürmig und ftiftig, mit halb pfeilfbrmigen 
Nebenblättern; Trauben länger, Blumen weiß over röthlich, Hül— 
fen aufrecht. Südlich an Aderrändern und auf überſchwemmten 
Pläsen, bey uns in Gärten und auch hin und wieder angebaut 
als Zutterfraut, 3—4/ hoch, 13—17 Blättchen, 2° groß, Hülfe 
11/5, lang. Schmeckt bitter und wurde als ſchweiß-, harn= und 
wurmtreibendes Mittel, vorzüglich aber gegen Hautfranfheiten 
gebraucht. Schkuhr Taf. 208. Sturm 9. VI. Hayne 
VI, Taf. 34. - 

3. G. Die Afchenfrehmen (Tephrosia). 

Ebenfo, aber die Fahne groß und — die —* ſchmal 
und Bu 

1) Die giftige CT. —2 

Blättchen länglich ——— —— BP: Blüihen 
in langen Endtrauben, blutroth, Hülfen ziemlid rund und ab- 
ftehend. Africa, von da nach Weſtindien; ein Halbftraub, 2—3‘ 

hoch, mit Fnofliger Wurzel; Blätter fchuhlang, mit 41 Blätte 


1647 


chen 117,‘ lang, Hülfe 2. Mit den geſtoßenen Zweigen betäubt 
man bie Fifche; die efelhaft fchmedende Wurzel äußerlich gegen 
Slechten. Plumier, Am. tab, 135. Tussäc, Antilles 1, 
tab, 20. ER, 


b. Aufrecht. R 
4 © Die Sihelfrehmen (Amorpha). 

Kelch alodenfürmig und fünfzähnig, Fahne hohl ohne Flü- 
gel und Kiel, Staubfäden hervorragend und unten verwachjen; 
Griffel grad; Hülfe fichelförmig und zweyfamig. Unform. 

Sträucher in NRordamerica, mit ungrad vielfiederigen. und 
gebüpfelten Blättern; Blüthen in langen Endähren, meiſt 
violett. 

1) Die gemeine (A. fruticosa). 

Blättdyen elliptiſch, Aehren fingerförmig, ein Kelchzahn ver- 
längert. Carolina und Florida on Ufern, bey ung in Gärten, 
ein baumartiger Straub, 1—2 Mann hoc), mit 20 Paar Blätt- 
chen, nebſt einem ungraden; Blüthen in fpannelangen Nehren, 
violett, mit vorragenden, gelben Staubfäden; ein zierlicher 
Strauch, mit fonderbar verfümmerten Blumen. Miller, Ic. 
t, 27. Duh,, Arbres Lt. 46. Schkuhr %, 197. 


5.6. Die Schnurfrehmen (Sesbania). 

Kelch fünffpaltig, Fahne rundlich und zufammengelegt, Fürzer 
als der Kiel; Hülfe lang und zufammengedrüdt, mit ne 
rungen. 

Kräuter und Sträucher mit grad —* Blättern. 

1) Die ägyptifche (S. aegyptiaca). J 

Strauchartig, Blättchen ſchmal und ſtiftig, Trauben viel— 
blüthig, mit fadenförmigen Hülſen. Aegypten, ein Strauch über 
mannshoch mit mehr als einem Dutzend Paar Blättcyen; Zmeige 
frautartig, Blumen klein und rothgelb, Hülfen ſchuhlang, mit läng- 
lihen Samen, welche zum Stillen des Durchfalls und der Blut— 
flüffe gebraucht werden; der Straud) zu Markzäunen zwiſchen 
den Zeldern; wird in einem Jahr 4 Ellen hoch und armsdick, 
ſieht ſchön aus und gibt in 3 Jahren gutes Brennholz. ae 
Aegyptus t. 82, Forſtal ©. 134. Coronilla, 


1648 


2) Die großblwmige (S. grandiflora). 

Blätter länglich. und ausgerandet, Trauben dreyblüthig, 
Hülfen fadenförmig, grad und zufammengedrüdt. Ojtindien, ein 
Baum, 20—25' hoch, mit aufrechten Xeften, in Eandboden; 
der Stamm Faum zu umflaftern; Blätter faft fhuhlang, mit 20. 
Paar Fiedern, 17, lang, .“ breit, während der Nacht ge- 
ſchloſſen; Blume 4 lang, 1% die, weißlic und geruchlos, 
Fahne gelblich, dann roth, iſt das größte Blatt und zurücgefchla- 
gen, wie bey Lilien; Hülfen 21° lang, flach vieredig und '/,' dick, 
mit vielen walzigen Samen, Fleiner als Bohnen; Holz weich und 
unbrauchbar, die Rinde enthält einen Schleim gegen Halsweh. 
Alle Zweige und Blattitiele figen voll ſtinkender, ſchwarzer Wan- 
zen, die beym Schätteln haufenweife davon fliegen. Der Baum 
wächst nicht in den Wäldern, fondern wird bin und wieder aus 
Stedlingen um die Häufer gefegt; ſtammt aus Java und blüht 
zwey: bis dreymal des Jahres in den trodenen Monaten. Die 
großen Blumen werden mit Eocosmild Als Gemüfe gekocht, 
ſchmecken aber fad; die jungen Hülfern und die weißen Bohnen 
ebenfalls; die Fleberigen Blätter dienen als Geife zur Leinwand 
und als Erweichungsmittel auf Quetfhungen; daher fagt man 
fpottweife, es müffen in dem Haufe, vor tem ein foldher Baum 
fteht, viele Schläge vorfallen; der Blätterfaft gegen Schwämm- 
chen und gefchwollene Mandeln; der Abfud der Rinde als Brech— 
mittel. Rheede I. 8.51. Agaty; Rumph I. T. 76. Turia; 
Tussac, Antilles IV. t. 5. SCoronilla, 

6. ©, Die Blafenfträuder (Colatea). 

Kelch fünfzähnig, Fahne groß und zurückgefchlagen; Griffel 
bärtig mit — Narbe, —* ** aufgeblaſen, 
klafft hinten, 

Dornloſe Sträuder mit ungraden Blättern in Fleinen Ach- 
feltrauben, am Mittelmeer. 

1) Der rothe (C. cruenta, orientalis). 

Blättchen verfehrt:oval und ausgerandet, Gtiele vierblüthig, 
die Hülfen Elaffen vorn. Mittelmeer, vorzüglich im Archipelag, 
bey uns in Gärten, Faum mannshoch, Blumen gelb, mit viel 
Roth. Schmidts Bäume T, 119, Schkuhr T. 204. 


1649 


2) Der gemeine (C. —— 

Blaͤttchen ſtumpf-elliptiſch, Stiele ſechsblüthig, Hulſen zu⸗ 
geſpitzt und geſchloſſen. Südlich in Wäldern, bey uns häufig 
in. Gärten als Zierſtrauch; über mannshoch und ſehr äſtig, mit 
9—11 Blätthen, Blüthen blaßgelb, Hülſen 1'/2 lang, fait zoll⸗ 
die, mit wenig runden Samen; zerplagen mit einem Knall, 
wenn man fie drüct. In Stalien dienen die Blätter als Vieh—⸗ 
futter; fie ſchmecken bitter, führen ab und werden unter Die 
Sennesblätter gemengt; die Samen wirken erbrechend. Kerr 
ner % 190. Schmidts Bäume 8. 117. Blafenfenne, as 
fanenftrauch; Baguenaudier, Faux sene. 


B. Bäume. 


7. ©. Die Taumelfrehmen (Lonchocarpus). 

Wie Robinia, aber der Kelch glockenförmig, die Hülſe lan— 
zetförmig. 

1) Die Fletternde (L. scandens). 

Blätter oval Tanzetfürmig, Zweige Fletternd, Blüthen rotb, 
im Uchren. Guyana in Wäldern, ein Straud ohne Dornen, 
3 Died, mit Zweigen, die auf die Gipfel der Bäume Flettern. 
Mit den zufammengebundenen Ruthen fchlägt man das Wafler, 
wodurch die Fifche betäubt werden und herauffommen. Nicou; 
Aublet T. 308. Liane a enivrer les poissons. Robinia, 

8.68. Die Erbfenbäume (Robinia). 

Kelh mit 5 Zähnen, wovon die 2 obern Fürzer, Fahne 
groß, Kiel ftumpf; Griffel bärtig, Hülfe zufammengedrüct, viel: 
famig und uneben, 

Bäume mit ungraden Blättern und meift dornigeu Neben« 
blättern; Blüthen weiß oder roth, in großen hängenden Adyfel« 
trauben. 

a) Kelch ſchief abgeftust, Griffel unbehaart, Hülfe mehr 
walzig. Caragana. 

1) Der ftrauchartige (R. frutescens). 

Zwey Paar Blättchen, Feilförmig= oval, mit Dornen, Blü— 
then einzeln und gelb. Sibirien, bey uns in Gärten als Zier— 
rauch, über mannshoch; Zweige ruthenartig, mit 6 weißen 

Okens allg. Naturg. IH. Botanik I. 104 


1650 


Längsjtrihen, Hülfen vierfamig. Pallas, Fl. rossica t. 43. 
Schkuhr T. 204, 


2) Die Taubenerbſen (R. caragana). 

Bier bis fechs Paar Blättchen, länglich= oval und behaart, 
mit Dornigen Nebenbtättern, Blüthen büfchelförmig und gelb. 
Sibirien, ein jtrauchartiges Bäumchen, bey uns in Gärten zur 
Zierde. Die Samen find eßbar und befonders ein gutes Futter 
für das Geflügel; die Blätter fürs Rindvieh, geben aud eine 
blaue Farbe. Die Wurzel riecht angenehm und ſchmeckt füß. 
Pallas, Fl. rossica tab. 42. Heritier, Stirpes tab. 76. 
Schmidts Bäume I. T. 33. Caragana. 

b) Keld, zweylippig, Griffel bärtig, Hälfe flach. Robinia. 

3) Der gemeine (R. pseudacacia). 

Zweige ruthenartig, Blättchen oval mit dornigen Neben» 
blättern, Trauben locker und hängend, weiß mit nadten Hülfen. 
Nordamerica, bey ung überall angepflanzt, an Wegen und vor 
Häufern; ein Baum 2—3' die, 60—S0' hoch, bey ung nur 
30—40°, mit paarigen Dornen, einem Dubend Paar Fiedere 
blättchen und 15—20 wohlriecherten Blumen; Hülfen fingers« 
fang, ganz flach und '/s breit, mit 6—S braunen, flachen, faft 
nierenförmigen und Ölreihen Samen. Ein fehr nüglicher Baum, 
mit gelblichem, hartem, nutzbarem Holz; wächst demungeachtet 
fhnell und wird in 30 Jahren fhuhdid; die Rinde zum Gers 
ben; die Wurzel riecht angenehm, ſchmeckt füß und wird bey 
Huften gebraucht; der Syrup aus ben Blüthen zum Gelbfärben, - 
find zugleich ein gutes Bienenfutter, Die Samen zu Del, Wanı 
genheim T. 7. $ 19. Schmidt I. T. 32. Weiße Ncaciez 
Locust - tree. 
| a.) E8 gibt eine Art Kugelacacie (R. umbraculifera), 

bie fehr zierlih ausfieht und jest häufig vor ben Hänfern 
fteht. Acacia parasol. 

b.) Die Fleberige (R, viscosa). 

Ä Zweige, Stiele und Hülfen Fleberig, wie Vogelleim; wächst 
auch Häufig in Gärten, aus America; Blumen blaßroth und 
geruchlos. Ventenat, Cels. t. 4 


1651 


e.) Die rauche (R. hifpida). 

Zweige rauch, ohne Dornen. Ebenfalls in den Gärten, aus 
Nordamerica. Blumen rofenroth) und gerucdlos. Miller, Ic. 
tab. 244. 

9.6. Die Fifbfrehmen (Piseidia). 

Kelch fünffpaltig, Kiel ſtumpf; Griffel nackt, Hülfe geitielt, 
fhmal, vierflügelig, eingefchnürt, Samen oval. 

1) Die gemeine (P. erythrina). 

Blätthen vval, Hülfenflügel unterbrochen. Weftindien, in 
Niederungen, ein Baum, 25° body und mannsdick, mit großen, 
weißen Fleden; iſt im Jänner überall mit Blüthen bedeckt, weiß, 
mit rothen Flecken und gefchloffen; Blätter fpannelang, mit 7 
Blättchen, 2“ lang und 1’ breit; Hülfe 2° lang, mit 4 braunen 
Slügeln, 13,‘ breit und 6 weißlichen, vierecdfigen Samen; dann 
erſt kommen die Blätter, gleich denen der Aeſche. Die geftampfte 
Rinde in Zeichen betäubt die Fifche, welche aber bald wieder 
zu fi) Fommen; die Tinctur davon harntreibend. Sloane ll. 
T. 176. 5.4.5. Plumier, Ic. t. 233. f. 2. Ramard 
X. 605. F. A. Dog-Wood. 


. Ordnung IH. Stamm:Pflaumer. 


Kelch groß und blattartig, ein oder mehr Staubfäden, getrennt, Sas 
menlappen meift di; Stengel oft windend, mit Kleeblättern oder 
gefiederten. 

Meit windende Kräuter oder Sträucher und Bäume mit 
Fletternden Zweigen in wärmern Ländern mit verfchiedenen 
Staubfäden, Blättern und Hülfen, welche fehr häufig eßbare 
Samen liefern. 

Sie theilen ſich in 3 Zünfte, 

a. Die einen haben einen getrennten Straubdfaden mit 
Happigen Hülfen, und dreyzählige oder Ranfenblätter an einem 
windenden Stengel. Wien und Bohnen. 

b. Bey anderen find mehrere Staubfäden getrennt und bie 
Hülfen tafchenartig. Dalbergien. 

©. Bey noch anderen find alle Staubfäden — und 
die Hülfen zweyklappig. Sophoren. 
104 * 


1652 


7. Zunft. Burzel:Pflaumer — Bohnen. 
. Bicien und Phafeolen. 
Hülfe vielfamig, glatt und klaffend, Samenlappen fleifhig, ı und 9 


Staubfäden; Blätter dreyzählig oder gradfiederig 
mit Ranfen. 


Größtentheils hohe und mwindende Kräuter, jedoch auch 
Sträucher und Bäume in allen Elimaten. Meift gutes Vieh⸗ 
futter, die Hülfen und Samen als Gemüfe. 

A. Blätter gefiedert mit Ranfen, Hülfe —*& * 
Querwände. Wicken, Vicien. 
a. Samen flach. 

1. G. Die Linſen (Ervum). 

Kelch fünffpaltig, faſt fo lang als die Blume; Griffel 
fadenförmig, mit Fopfförmiger, nadter Narbe, Hülfe zufammen: 
gedrückt, mit wenig flahen Samen; Ranfen nur borftenförmig. 
Lentille, Lente, 

1) Die gemeine (E. lens). 

Blättchen oval, ranfene und boritenförmig, Gtiele zweye 
Hlüthig, Blumen blagblau, Hülfe Furz und zweyfamig. 

Am Mittelmeer im Getraide, bey ung überall in Feldern 
angebaut, ſchuhhoch und äftig, Blättchen achtpaarig, abwechfelnd, 
2“ groß, Hülfen */s' lang und gelb. Das Kraut als Vieh— 
futter, die Samen zu Gemüfe; fonft als erweichende Breyume 
fchlägee Schkuhr 8. 202. Sturm 9. 32. | 

2) Die Erven (E. ervilia). 

Blattſtiel ftiftig und vielfirderig, Blättchen länglich und 
abgeftugt, Nebenblätter fpießförmig, 2 bläuliche Blüthen, Hül- 
fen fajt gegliedert, weil die Samen fat rund find. Südlich 
im Getraide, 2’ hoch, Blätter zwölfftiederig, Blumen weiß, Fahne 
bläufih, Hülfen vierfamig; wird ſüdlich angepflanzt, wie die 
Linfen, als Futter und Gemüfe; Die Samen ſchmecken aber 
etwas bitterlih, und wurden gegen Ausfchläge, Drüfenverhäre 
tungen und innerlic, gegen Verſchleimigungen angewendet. Se- 
mina Ervi f. Orobi. Plenk t, 566. Sturm 9. 32. 


1653 


2.8. Die Widen (Vicia). 

Kelh mit 5 Zihnen, wovon Die zwey obern rarzer; Griffel 
fadenförmig, gebrochen, mit bärtiger Narbe; Hülſe zuſammen⸗ 
gedrückt; Blätter mit Ranken. 

1) Die Vogel-W. (V. cracca). 

Blüthenitiele lang, Blättchen fanzetförmig und ftumpf, 
Nebenblätter Halbpfeilfürmig, frhmal und ganz, Blumen blau— 
An Heden 4' Hoch und ranfig, Blättchen und drey untere 
Kelchzähne mit einem Brandflecdden; gutes Zutterfraut. Fl. dan, 
t. 804. Sturm 9. 31. 

2) Die Futter⸗W. (V. sativa). 

Blüthenjtiele Furz, Blättchen länglih oval, abgeſtutzt und 
ftiftig, Nebenblätter gezähnt, mit einem brandigen Sleder, 
zwey Hülfen aufrecht mit ziemlidy runden Samen. Im Betraide 
2 hoch, Blätter fehspaarig, Fahne blaßroth, Flügel bläuliche 
roch, Kiel weiß. Wird häufig angebaut als Futterkraut; die 
Samen ehemals gegen Durchfall und als Breyumfdläge. Fl, 
dan, t. 522. Sturm 9. 31. 

5) Die Buffbohnen (V. faba). 

Stengel jteif und aufrecht, ohne Nanfen, Blättchen oval, 
ganz und ftiftig, Nebenblätter dreyedlig und gezähnt, drey Hüls 
fen aufrecht, höckerig und ſchwarz mit länglichen Samen. Am 
safpifchen Meer, bey uns in Feldern angepflanztz; Stengel 3° 
hoch, Blätter zweypaarig, Blüttchen 2“ lang, 1’ breit, Blüthen 
einfeitig, groß, wohlriechend, weiß, Flügel mit einem ſchwarzen 
Sleden; Hülfen 3° lang und lederig, mit 3—4 großen weißen 
oder braunen Bohnen, welche hauptfüchlih zue Maſtung der 
Schweine dienen, und daher Saubohnen heißen; in manchen Ges 
genden auch jung gegeſſen werden, obſchon fie einen unangeneh— 
men rümpfenden Geruch haben. Pythagoras hat den Genuß 
verboten, Das Stroh) dient zu nichts als zum Verbrennen; die 
Aſche ehemals gegen den Kropf; das deftiftierte Waffer der Blus 
men als Schönheitemittel; das Mehl der Samen als Breyums 
fhläge. Sturm 9. 32. Hayne XL T. 48. 

3.06. Die Kidern (Cicer). 

Kelch fünftheilig, die vier obern Lappen auf ber Fahne; 


1654 


Griffel unter der Narbe verdicdt, Hülfe aufgetrieben mit zwei 
höckerigen Samen. x 

1) Die gemeine (C. arietinum). 

Blätter ungrad, oval und gezähnt, fo wie Die Nebenblätter, 
Blüthen einzeln, meift röthlich. Südlich im Getraide, auch 
angepflanzt in Feldern, bey uns in Gärten, 2° body, voll Drüs 
fenhaare, welche fauere Tropfen abfondern, Apfel und Effig: 
Säuere; ein Dutzend Fiederblättchen, Y," lang, und halb fo 
breit; die Blüthenjtiele zolllang und umgefchlagen, Hülfe kurz 
und blafenförmig; die Samen fehen aus wie ein Widderfopf, 
und werden gegeffen wie Erbfen, befonders in Negypten, hin 
und wieder als Eaffee-Surrogat gebraudt; das Mehl zu Brey: 
umfchlägen, ehemals gegen Krebsgefdwüre, die Blätter als 
harntreibendes Mittel. Blackwell I. 557. Plenk t. 564. 
Schkuhr T. 202. Cecce, Sisaro, Pizzol; Pois chiches, Cafe 
francais. 

b, Samen rundlich — Erbfen. 

4.8 Die Walderbfen (Orobus). 

Kelch bauchig, die oberen Zähne viel Fürzer; Griffel oben 
behaart, mit krummer Narbe; Hülſe ſchmal, —* in gedrehs 
ten Klappen; Blätter ohne Ranfen. | 

1) Die rothe (©. vernus). 

Stengel einfach, Blättchen dreypaarig und fpisoval, Neben: 
blätter Halb pfeilfürmig, ein halb Dugend Blüthen in einfeitis 
gen Trauben, Blumen rot), dann blau; Wurzel einfach. In 
Wäldern, fhuhhoch, Btättchen 3mal fo lang als breit, Blumen 
groß, Hülſe roth mit gelben und rothgedüpfelten Samen, welde 
ein gutes Futter find für das Federwild, befonders die a 
daher Fafanenfraut. Fl. dan. t. 226. Sturm 9.7 

2) Die knollige (O, tuberosus). 

Stengel zweyflügelig, Blättchen länglich lanzetförmig on 
ftiftig, Blumen röthlih; Wurzel Friechend und knollig. In 
trodenen Wildern, ſchuhhoch, Blätter drey- bis vierpaarig, 
Trauben ſechsblüthig; Wurzelfnoffen wie Nuß und Haſelnuß, 
ſchwarzbraun, innwendig weißlih, ſchmecken Herb und wurden 
gegen Durchfall und Blutflüſſe gebraudt; ob fie irgendwo ges 


1655 


geffen wurden, iſt zweifelhaft. Schkuhr T. 200. Sturm 
Bau 

3) Die ſchwarze (O. niger). 

Stengel äftig, Blätthen fechspaarig, laͤnglichoval und ftife 
tig, Blumen purpurroth. Auf Bergen, 2° hoch, gutes- Futter, 
liefert blaue Waidfarbe, Wurzel füßlich; die Blätter werden 
beym Trocknen —* Zierpflanze in Gaͤrten. Fl. dan, t, 
1170. Schkuhr T. 200. 

5.6 Die se (Lathyrus), 

Kelch fünffpaltig, Griffel breit, Hülfe ſchmal, länglich und 
vielfamig, Samen rund, aber plattgedrüdt; Stengel geflügelt, 
Blätter mit Ranfen, 

a) Stiele einblüthig. 

1) Die gemeine (L. sativus). 

Stengel zweyflügelig und äflig, Blättchen einpaarig, ſchma 
lanzetförmig, Stiele einblüthig, Hülſen oval, zuſammengedrückt, 
Rüden zweykielig. Südlich im Getraide; in Italien häufig ans 
gepflanzt, auch hin und wieder bey uns. als FZutterfraut und 
die Samen als Gemüfe und Maftung, 2' hoch, Blumen groß 
und blau oder weiß, Hülfe 1°/,” lang, Yz'' breit, Samen gelb⸗ 
fih weiß. Jaequin, Eclogae t. 116 

2) Die rothe (L. eicera), 

Ebenfo, aber tie Blumen roth und der Rüden der Hülfen 
nur rinnenfürmig. Mittelmeer, befonderd in Spanien auf Fele 
bern, bey ung als Zierpflanze, 2° hoch, die Blumen groß und 
purpurroth, die Samen noch einmal fo groß als bey der voris 
gen, follen dem Mehl beygemengt Krämpfe und Lähmung hers 
vorbringen. Jacquin, Eclogae t. 15. 

b) Stiele zweyblüthig. 

3) Die fpanifche (L.»odoratus). 

Zwey Blättchen länglich, Hülfen rauf. Mittelmeer, bes 
fonders Sicilien, bey uns als Zierpflanze, über 4’ hoch, Bus 
men roth, blau und weiß und wohlriehend, Commelyn, 
Hortus II. t. 80, 

4) Die mohriſche (L. tingitanus). 

Zwey Blättchen abwechjelnd, Tanzetförmig, Nebenblätter 


1656 


mondfürmig. Mauritanien, bey uns in Gärten als Zierpflanze, 
mannshoc, groß mit purpurrothen Blumen. Jaequin, H. vind, 
t. 46. Schfuhr T. 201. 

e) Stiele vielblüthig. 

5) Die fnollige (L. tuberosus). 

Stengel viereckig, zwey Blättchen oval, Blume rot), Hüls 
fen zufammengedrüct, Wurzel Froffig. Auf Feldern, befonders 
in der Gerite, wird in Holland angebaut wegen der Knollen, 
die fo groß find als eine Nuß und braun; fchmeden füßlid wie 
Gaftanien, und werden gekocht, gefhält und gegeffen, auch als 
Maſtung benugt und zu Stärfemehl; von ben Landleuten gegen 
Durchfall und Ruhr; das Kraut als Futter. Lobelius D. 
t. 70. f. 2. Rivinus, Tetrapetala t. 41. Kerner, Hort. 
semp. t. 328. Glandes terrestres. 

6. ©. Die Erbſen (Pisum). 

Zwey obern Kelchzähne Fürzer, Fahne groß und zurückges 
fhlagen; Griffel dreyedig, oben bärtig, Hülfe länglih, mit 
vielen runden Samen ; Blätter mit Ranfen, —— pie 
Pois, Piselli. 

1) Die gemeine (P. sativum). 

Blattſtiele rundlich, Blättchen dreypaarig, oval und ftiftig, 
Nebenblätter herzfürmig und geferbt, Stiele vielblüthig. Süd— 
lich, Vaterland unbefannt, überall angebaut, als Gemüſe fo: 
wohl die Hülfen, als die Samen; mannshoch und Fletternd, 
Blumen groß, weiß und roth geſchäckt. Es gibt viele Arten. 

a) Die Stoderbie (P. arvense). 

Kurz, Blätschen zweypaarig, Blüthen einzefn, violett oder 
weiß, Samen Fein. Unter dem Sommer Getraide, 2' hoch, hin 
und wieder angeſät als Taubenfutter, Sturm H.1V. Pifailles, 

b) Die Zudererbfe (P. saccharatum). 

Nebenblätter ausgefchweift, Stiele zweyblüthig, Hülſen 
gruß, zufammengedrücdt und gebegen⸗ fleiſchig und ee mit 
entfernten Samen. | 

e) Die gemeine (P. vulgare). | 

Stiele zweyblüthig, Hülfen grad, walzig und — S- 
wen genähert. Plenk t. 559. Schkuhr T. 200. 


1657 


B. Blätter ohne Ranfen, dreyzählig, fingerig und grad: 
‚gefiedert, Stengel meiſt windend; Hülfen vielfamig, oft mit 
Querwänden, Samenlappen die. Phaſeolen. 

e, Fiederblätter, Samen rund und erbfenfürmig, keiten 
eßbar. 
7. G. Die Knollen-Erbſen (Apios): 

‚Kelch zweylippig und ſtumpf, Hülſe lederig, faſt zweyfäs 
cherig, mit Querwänden auf einem drüſigen Ring. 

1) Die'gemeime (A. tuberosa). 

Blättchen oval-lanzetförmig und glatt, Trauben Fürzer, 
Virginien in Heden, bey ung Zierpflanze in ©ärten, mit einem 
windenden Stengel und 7 Fiederblättchen, Blumen dunfelroth; 
die Wurzel knollig, ſchmeckt wie Artiſchocken, und wird jtatt 
Brod gegeffen; die Bohnen zugerichtet, wie Erbfen. Schkuhr 
X. 198.  Glycine apios. 

8. G. Die Kranz:Erbfen (Abrus). 

Kelch ſchwach vierzähnig, der obere Zahn. breiter, Fahne 
ſpitzig, Staubfüden 1 und 9; Hülfe länglich, mis Querwänden, 
Samen rund, mit breitem Nabel. 

Ein windender Strauch mit vielfiederigen Blättern in heis 
gen Ländern. 

1) Die gemeine (A. precatorius), 

Blätter gradgefledert, Blättchen jchmal oval und jtumpf, 
Blüthen in Trauben, Samen roth, mit fchwarzen Nabel. 
Guinea, Aegypten, von da nad) Indien und America, ein dün— 
ner, binfenartiger, hohler und zäher Strauch, der weit an den 
Bäumen hinaufflimmt, zufammengedrücdt,: als wenn zwey vers 
wachjen wären, grau und braun geſchäckt, theilt ſich ſogleich 
über der Wurzel in mehrere Ranken, welche fich fehr verwirven; 
Blätter 44 lang, mit einem Dutzend Fiedern, welche fich des 
Morgens ‚öffnen, Mittags fihltegen, Abends fich wieder ausbreie 
ten, und Des Nachts fich fo zurückſchlagen, daß die Rückenflächen 
aneinander ſtoßen; ſchmecken anfangs: bitter, dann füßlich, wie 
Süßholz; ein bie zwey Dugend Blüthen im Trauben, am Ende 
wie bey den Linfen und röthlichblau; Hülfen Fleinfingerslang, 
mausgrau, mit 6 lebhaftrothen, glänzenden und ovalen Samen 


- 1658 ‘ 


mit einem fchwarzen Nabel; nimmt man fie zu früh aus, fo 
werden fie ganz ſchwarz; Feimen fehr langfam, oft erit nah - 
einem Sahr, und werden nicht gegeffen, fondern als Halsfchnüre 
benugt, vorzüglich aber zu Rofenfränzen. Die Blätter werden 
ftatt Süßholz gebraudht, bey Heiferfeit und Gefchwulit ver 
Mandeln gefaut oder als Thee, der aber fchlecht fchmedt. Die 
Soldfchmidte machen einen Zeig davon, und mifchen ihn mit 
Borar zum Auffitten. Pr. Alpinus, Aeg. t. 40. Rheede 
VIH. Taf. 39. Konni; Rumph V. Taf. 32. Abrus frutex; 
Sloane J. T. 112. 5 4-6. Samard T. 608 $ 1. 


d. Singerblätter. 

9. ©. Die Feigbodnen (Lupimus), 

Kelch tiefszweyfippig, Sahne an ben Seiten zurüdgefchlagen, 
Kiel zugefpigt, alle Staubfäden verwachfen, mit ungleichen Beu⸗ 
teln; Griffel aufgebogen, Hülfe lederig und Höderig, mit Quers 
mwinden; Blätter fingerförmig. 

Kräuter und Halbjträuher in wärmeren Ländern mit ges 
fingerten Blättern, welche des Abends herunterhängen; Neben 
blätter Kein, Blüthen meift in Wirteln mit Deeblättern. 

1) Die weiße (L. albus). 

Kraut mit 5—7 verkehrt ovalen Blättchen, Blathen ab⸗ 
wechſelnd in Trauben, weiß, ohne Deckblätter; Oberlippe des 
Kelchs ganz, untere dreyzaͤhnig. Levante; in Italien angebaut 
als Futterkraut, die Samen zur Maſtung, hin und wieder zum 
Eſſen, ſchmecken aber bitter, und werden mehr als Caffee⸗Sur⸗ 
rogat gebraudht, ehemals gegen Würmer in Breyumfchlägen auf 
den Nabel, und als Schönheitsmittel; Stengel aufrecht, 2—3' Noch, 
Blätter 2 Sang, */s' breit, ein Dutzend Blüthen in Trauben, 
ziemlich groß und weiß, mit blauen Streifen; Hülfen 3° lang, 
1“ breit, gelblich und zottig, mit 6 großen, weißen Samen. 
Bladwell T. 252. Plenk k. 552. Shfuhr X. 198 

2) Die gelbe (L. Iuteus).n 

Ebenfo, aber bie Blüthen in Wirteln, bie Pr mit 2 
Dedblättchen, DOberlippe gefpalten, Blumen gelb. Mittelmeer 
in Sandboden, bey ung als Zierpflange in Bärfen, 2' hoch, 


1659 


mit 7—12 lanzetförmigen Blättchen und wohlriechenden Blumen, 
Schfuhr 8. 198. Türfifche Veilhen. — 

C. Blätter dreyzählig, Samen länglih und meiſt a: 
renförmig — Bohnen, meift eßbar. 


e. Kleeblätter, 


10. © Die Bohnen (Phafeolus), +» 

Kelch zweylippig, Oberlippe zweyzähnig, untere dreytheilig, 
oft mit Deckblättern, Staubfäden 1 und 9; Kiel und Griffel 
fhnedenförmig, Hülfe lang, zufammengedrüdt, zweyflappig, 
mit vielen Samen und ſchwachen Querwänden, Haricot, Fagiole, 

Meift Kräuter oder windende Stauden mit 3 Blättern und 
Blüthen in Trauben, in wärmern Ländern. 

a) Windende. 

1) Die Stangenbohne (Ph. vulgaris), 

Stengel windend, Trauben kürzer als Blätter, Stiele 
zwepblüthig, Deckblätter breiter als Kelh, Hülſen ftarf zufams 
mengedrücdt und hängend. Oſtindien, in Europa feit den älteften 
‚Zeiten angepflanzt, in Gärten und Feldern an Stangen, woran 
fie fih 10' hinaufwinden; Trauben fünfblüthig, Blumen meift 
weiß, Hülfe 4—5' lang, faft 1 breit, mit 5—7 Samen, weiß 
und verfchieden befprigt und gejlreift, doch meift roth. Die 
Hülfen werden unreif als Gemüfe gegeffen, die Samen reif bag 
ganze Jahr, find aber eine ſchwer verdauliche und blähende 
Speife, und nur für Menfchen paffend, die viel Bewegung ha= 
ben. Plenk Taf. 554. Hayne XL Taf. 46. Düffeld, 
Suppl. L T. 15. Dolichos; Edminf:, Beits:, Schneide: und 
Echwerdbohnen. 

2) Die Zier-Bohne (Ph. multiflorus). 

Ebenfo, aber die Trauben fo lang als die Blätter, Deds 
blätter angedrüdt, Blumen hochroth. Süd⸗America; bey ung 
in Gärten als Zierpflanze, meift an Lauben. Schfuhr T. 199, 
Zürfifhe Bohnen, Feuerbohnen. | 

3) Die knohlige (Ph. tuberofus). 

Stengel ftrauchartig und windend, Nebenblätter zweyhörnig, 
Hülfen: zufammengedrüdt, Cochinchina; hat eine große knollige 


1660 


und büfchelförnige Wurzel, welche gegeffen wird. Loureiro 
Il. p. 528, . 

b) Aufrechte. 

4) Die Bufhh-Bohne (Ph. ae: 

Stengel grad und glatt, Blätter fpih- oval, Dedblätter 
größer als Kelch, Hülfen hängend und zufammengedrücdt, runs 
zelig, Blüthen weiß. Indien; feit Jahrtaufenden in Europa 
angebaut, vorzüglich in Feldern, mit fehr viel Abänderungen, 
befonders in Geftalt, Farbe und Zeichnung der Bohnen, welche 
allgemein gegeffen werden, aber nicht die Hülfen. Plenk T. 
555. Hayne Xl. T. 47. Düffeld., Suppl. E Taf. 16. 

5) Die Strahl-Bohne (Ph. radiatus), 

Stengel rund und aufrecht; Blüthen in Köpfchen, Hülſen 
walzig und wagrecht. Oſtindien, Ceylon, China; ein kleines 
Kraut, welches wie eine Wicke auf der Erde riecht, 3° lang, 
fv rauch, daß man die Hand daran verfehren Fann und die 3’ 
fangen Blätter an den Kleidern Fleben bleiben; Blumen klein 
und gelb, Hülfen Eleinfingerslang, federkieldick und rauch, mit 
einem halb Dugend Samen, nicht größer als Wicken, aber boh— 
nenförmig, hefigrün oder blaßgelb. Wird auf Zava fo häufig 
angebaut, daß man ganze Schiffsladungen ausführt. Man ſteckt 
fie gewöhnlich mit einem Knebel im September und October um 
den Neumond; find veif nad 3 Monaten; die Bohnen werben 
in Süden von Sago-Rinde an einem räuderigen Ort aufbes 
wahrt. Gie find gefünder als alle andern, und felbit in Krank— 
heiten erlaubt, weil fie nicht blähen: gewöhnlich fchlägt man 
fie durch wie Erbfen. Auch die Blätter werden zu Gemüfe oder 
Salat gebraucht. Rumph V. T. 139. 5. 2. Phafeolus mini- 
mus, Schwediſche Abhandlungen, 1742. T. 7. F. 2. 

6) Die Schnabel:Bohne (Ph. man). 

Stengel aufrecht, edig und rauch, fo wie die ER: 
Hülfen. Oſtindien; ſchuhhoch, Blüthen gelb, Hülfen Faum fo 
lang als ein Fingerglied, mit 2—3 Bohnen, linfenförmig, aber 
größer und ſchwarz. Häufig auf Java in großen Feldern an» 
gebaut, weil ihnen die Vögel nicht fo nachitellen wegen der Bit« 
terfeit der Bohnen, weldhe man affein ist ohne die Hülſen. 


1661 


Sie ſchmecken jedoch nicht befonders, und werden daher an bie 
Chinejen verfauft, welche daraus Mehl und riemenfürmige 
Nudeln mahen an Fleifh und Hühner, was zwar fchlecht aus: 
fieht, aber gut ſchmeckt und leicht zu verdauen it: die gewöhne 
tihen Nudeln werden aus Neiße und Weizenmehl gemacht. Um 
die Vögel von den Feldern abzuhalten, zieht man Schnüre 
darüber, und bindet riemenförmige Stüde von den weißen 
Blättern der Sagueers Palme daran, und läßt fie vom Wind‘ 
oder von einem Kind bewegen. Rumph V. T. 140. Cadelium, 

7) Die Meer:Bohne (Ph. mungo, hirtus). 

Stengel rundlid und rauch, Blätter fpib:oval und ausges 
fchweift, Blüthen in Köpfchen, Hülfen rund und rauch. Hftine 
dien; Blumen gelblich, Hülſen 2/2” lang, mit einem Dutzend 
grünen Samen, weldhe häufig gebaut werden und den Reif 
erfegen, wenn er mißräth. Rheede VII T. 50. Catu-Ulini. 
Retzius, Obs. Il. Nr. 76. Savi, Diss. I, p. 9. 

8) Die Soju=-Bohne (Ph. hifpidus). 

Kraut aufrecht und rauch, Blumen gehäuft, Hülfen zufans 
mengedrückt, hängend und ſehr rauch, Schiffhen grab. Japan 
und angebaut in Indien; 4 hoch, Blätter 4° lang, 3“ breit, Blue 
men Flein und blaßblau, Hülfen 1%.’ lang, mit 2-—-3 rundlis 
hen Samen, weiß mit braunem Nabel. Aug tiefen Bohnen 
macht man ein Gemüfe (Miso) und eine ſcharfe Brühe (Sooju). 
Um Miso zu maden, kocht man fie zu weichem Brey, thut 
Salz dazu, und dann eine gleihe Menge Schwach gefochte Reife 
graupen, ſtellt es 1 oder 2 Tage in einen warmen Keller und 
bewahrt es fodann 1-2 Monat lang in einem hölzernen 
Bierfrug. Es gibt Menſchen, die fih bloß damit befchäftigen 
und Handel treiben. Man thut es an alle Speifen ftatt Bute 
ter, welche in Japan unbefannt ift. Um Sooju zu machen, 
nimmt man bie fchwachgefochten Bohnen, thut grobgeſtoßene 
Gerſte oder Weizen dazu, nebſt Salz, und läßt es an einem 
warmen Orte 1—2 Tage gähren: dann kommt die Maſſe in 
einen irdenen Topf, wird mit Salz bedeckt, mit viel Waffer 
begofjen, einem Dedel dicht verfchloffen, und täglich einigemal 
mit einem Kochlöffel umgerühret, Nach 2—3 Monaten ſeiht 


1662 


man es durch, und hebt ben Saft in hölzernen Gefäßen auf, 
je älter, deſto heier und beffer. Man gießt ihn an Braten 
alfee Art. Kaempfer, Amoen. t. 838. Daidsu. Jacquin, 
Rar, I. t. 145. Plenk 557. Soja. 

11. © Die Heil-Bohnen (Dolichos). 

Wie Bohnen, aber zwey Schwielen am Grunde der Fahne, 
welche die Flügel zufammendrüden, Schiffchen aufgebogen, Grifs 
fel bärtig. 

a) Hülſen walzig. 

1) Die fhmale 9. (D. catjang). 

Stengel aufrecht und Frautartig, Blätter breit lanzetfürmig, 
Stiele fehr lang und dreyblüthig, Hülfen fehmal und aufrecht. 
Oftindien; Friecht nur auf der Erde wie Erbfen, 2—3’ Lang, 
Blätter 3°, Blumen ziemlich groß, weiß oder roth, auf fpannes 
langen Stielen, fließen fi gegen 10 Uhr, Hülfe 6 Lang, 
*/, bi, mit vielen Bohnen, mie die unferigen. Die beften und 
fhönften werden auf Zava gebaut, und weit und breit verführt, 
beſonders als Schiffskoſt. Da fie eine fo allgemeine Speiſe find, 
fo machen fie einen großen Theil des indifchen Ackerbaus aus; 
ja die Infelbewohner Laffen ſich denfelden mehr angelegen feyn, 
als den des Reißes, weil fie Sagobrod haben. Alle Eatjangs 
Gattungen find nad; dem Reiß Die gemeinite Speife, fowohl in 
der Haushaltung, als auf den Schiffen: die weißen find die 
fhmadhafteiten und gefündeiten, werden aber gewöhnlich nad) 
einem Jahre — * Rumph V. Taf. 131. Phaseolus 
minor. Rheede VIN. X. 41. Paeru, Heylbonen. 

2) Die nern (D. lubia). 

Stengel zerftreut und glatt, mit vielen Blättern und Nehren 
auf fehr langen Stielen, Hülfen aufrecht, mit 10 Bohnen. 
Wird allgemein in Aegypten gebant, Fahne weiß, Flügel blau. 
Forfkal, Descriptio. p. 133. 

3) Die chinefifche (D. sinensis). 

Stengel etwas windend, Blätter fpig:oval, Stiele — 
zweyblüthig, Hülſen walzig, bartig und hängend. Oſtindien; 
an Stangen wie bey uns, aber nicht ſo hoch; Blumen röthlich 
und weiß, Hülſen wie ellenlange Riemen, und 4 breit, Boh⸗ 


1663 


nen Fleiner als die unferigen, voth und weiß, werben von ben 
Europäern und Ehinefen. allen andern vorgezogen, befonderg 
die grünen Hülfen. Rumph V. t. 134, Catjang Sina, 

b) Hülfen zufammengedrüdt. 

4) Die holzige (D. lignosus). 

Stengel ausdauernd, Mefte wintend, Blüthen doltenartig, 
Hülfen fchmal und glatt. Sit die eigentliche oftindifche Bohne 
zu nennen, wegen ihres allgemeinen Gebrauches in der ‚Küche, 
und unterfcheidet fih von allen Bohnen durch ihre lange Dauer, 
6—7 Zahre, und, wenn fie geftugt wird, wohl 10 Jahr; be= 
fommt dann einen beindicden, edigen Stengel, der fo rauf und 
fcharf ift, daß er verwundet, aud) fo weit läuft, daß man ihm 
ein Lattengeländer geben muß, welches er mit feinem dicken Laub 
bald gung bedeckt. Blätter faft wie bey den gemeinen Bohnen, 
aber größer, Blüthen in langgeitielten Trauben, mit einer 
großen, purpurrothen Fahne; Hülfen fingerslang und faft fin— 
gersbreit, an den Kanten gezähnelt, mit 3—4 grubigen Boh— 
nen, ſchwarze mit weißen Düpfeln, gelbe mit ſchwarzen, und 
auch ganz weiße, aber felten. Man baut fie in ganz Indien, 
aber nicht in der Nähe von Zäunen und Bäumen, weil fie diefelben 
mit einem wunderlichen Gewirre ganz überzieht. Man muß die 
Ratten jährlich erneuern, well fie fonft unter Dem dicken Laube 
vermodern, Diefes Gewächs figt gewöhnlich voll von fhwarze 
glänzenden Baumläufen, tie flinfen wie Wanzen; um fie zu 
vertreiben, macht man Rauch barunter. Man ſieht an einem 
Stock zu gleicher Zeit Blüthen, halb und ganz reife Früchte. 
Die grünen Hülfen find in ganz Indien eine ebenfo gemeine 
Speife, als die in Europa, fhmeden aber ſchlechter und vers 
langen viel Bett; bie reifen werben felten gegeifen. Rumpf 
V. X. 136. Cacara, Phas. perennis. Linnaeus, Hortus clif- 
fortiensis t, 20. 

5) Die knohlige GD. tuberosus). 

Stengel ftrauchartig und windend, Trauben geftielt, Hülſen 
grad, hängend, vol rother Zotten. Weftindien; Stengel fingere 
bie und vieredig; Blütenftiele ſchuhlang, mit röthlichen Blumen, 
Hülfen ebenfolang und zoflbreit, mit fchwarzen Bohnen, welche 


1664 


gegeffen werben, aber auch die mehlreihe und rübenartig ſchmek⸗ 
Fende Wurzel, welche fo groß wird, wie ein Kindskopf. Plu- 
mier, Am. t. 200. 

b.) Lablab. Ebenſo, aber die zwey oberen Kelchzähne 
verwachfen,, und an der Fahne je zwey Schwielen; Hülfe fäbel: 
förmig und an den Näthen höckerig. 

6) Die fhwarze (D. lablab). 

Stengel windend, Hülfen oval und dolchförmig. Oftindien, 
Aegypten und in Weflindien angebaut, ein Schlingftraucd) + fo 
hoc wie der Weinſtock, nnd auch an Geländern gezogen; Traus 
ben länger als die Blätter, mit großen Ölumen, roth und weiß, 
Hülfen 4 lang, 1% breit, mit 3—5 fchwarzen oder röthlichen 
Samen, welche Häufig gegeffen werden, fo wie die Hülfen; der 
Strauch lebt 20 Jahre und bleibt immer grün Pr. Alpin, 
Aegyptus. t. 75. Phaseelus niger. Jacquin, Fragmenta, 
t, 35. H. vind. t. 124. Schkuhr T. 199. b. 

e,) Pachyrhizus. Ebenfo, aber ftatt der Schwielen zwey 
Falten. 

7) Die Rüben:-Bohne (D. 2a 5 angulatus). 

Stengel halb jtrauchartig und windend, mit edigen und 
gezähnten Blättern. Manillen, von da nach Oftindien; Flettert 
auf die Bäume, Blätter 5 lang und faft fo breit, Blüthen in 
fhuhlangen Trauben und blaßroth; Hülfe 5” Tang, 1“ breit, 
mit 9 braunen und bitterlihen Bohnen. Die Wurzel hat die 
Geſtalt einer großen Rübe, iſt jedoch etwas platter, wird fauft: 
groß, auf den Maniflen wie ein Kopf, braun und voll Höder, 
faftreicher als die Bataten; ſchmeckt fadſüßlich wie unfere Rü- 
ben, und muß ausgegraben werden, ehe die Hülfen reif find. 
Man fchält und ift fie roh, ſchmeckt aber fchlecht und gekocht 
nicht viel beffer. Rumph V. Taf. 132. Cacara bulbofa, 
Plukenet, Alm. t. 52. f. 4. 

d.) Pfophocarpus. Zwey Schwielen an der Fahne, Süfe 
vierflügelig. 

8) Die Flügel: Bohne @. tetragonolobus), 

Windend mit fehr großen Blumen. —“ ziemlich 
wie die Rübenbohne, aber mit kleineren, länglichen Knollen; 


1665 
trägt bie größten Blumen, innwendig blau, auswendig. ‚gelb, 
und nur Vormittags geöffnet; Hülfen ‚über fpannelang, kaum 
fingersbreit, mit 4 Flügeln und 10 braunen Samen; bey der 
Reife werten fie aufgeblafen und zerplatzen mit einem Knall 
wie Piftolenfcbuß, wenn man fie abgeriffen an die Sonne legt; 
wird felten angebaut und als Hülfen gegeffen; die Bohnen 
ſollen jchweren Kopf machen; auch die Wurzel wird gekocht und 
gegeffen. Rumph V. T. 133: Lobus quadrangularis. - 

12. ©. Die Krimp:Bohnen (Malochia, Canavalia). 

Keldy zweplippig, zwey: und dreyzähnig, Fahne mit zwey 
Schwielen; Hülſe zuſammengedrückt nnd dreykielig. 

1) Die ſchwerdförmige (D. gladiatus). 

Stengel windend, Blätter fpib:oval, Trauben länger, Hülse 
fen ſchwerdförmig, mit grader Spitze und dreyfieligem Rüden. 
DOftindien; breitet fih weit aus, und wird auf die Ratten der 
Lauben und Gänge gelegt; Blätter warzig und wie verdorrt, 
Blumen weiß, mit rothen Flecken; Hülſen fpannelamy, 2“ breit, 
kleinfingersdick, mit 6 großen, platten und rothen Bohnen, 
welche vor der Reife ausgemacht und gegeffen werden. - Dauert 
einige Zahre und muß 9 Monate ftehen, ehe fie Früchte bringt. 
Rumpb V. % 135. 5. 1. Lobus machaeroides. Rheede 
VIH. 3. 44. Tamme Krimpbonen. Jacquin, Rar. t. 560. 

13. © Die Zud:Bohnen (Negretia, Mucuna). 

Kelch zweylippig, Oberlippe ungefpalten, Fahne aufrecht 
und Fürzer als Flügel und Kiel, 5 längliche und 5 ovale Staube 
beutel; Hülfe wulftig, mit Querwänden. Dolichos. 

Weitlaufende Kräuter und Sträucher, mit fehr ſnedenden 
Borften an den Hülſen. 

1) Die americanifche (N. urens). 

Blätter unten glänzend-filzig, Blüthen in Trauben, Hülfen 
rauch und querrungelig. Wejtindien und Brafifien; Flettert auf 
hohe Bäume, hat ein Dugend gelbe Blumen in 2 langen Trauben; 
Hülfen fpannelang, 2’ breit, voll brauner Borften, welche bey 
ber Berührung leicht abbrechen und heftiges Brennen nebſt 
Blafen hervorbringen,. die S Tage, lang. dauern. - Die Hülfen 
glänzen innwendig wie ‚Perimutter, und enthalten 3 fahle Boh⸗ 

Okens allg. Naturg. IH. Botanif U. 105 


1666 


nen mit fhwarzem "Nabel. Man macht in America aus den 
Boriten mit Melaffe einen Saft gegen die Würmer, ehemals 
auch in Europa; da aber diefe Borſten nur mechaniſch wirken, 
und daher ſehr gefährlich werden können, fo ift man davon 
abgeſtanden: indeffen findet man ncch diefe Hülfen nicht felten 
in unfern Upothefen. Macouna, Clusius, Exot. t. 68. 336. 
Marcgrave Taf. 19. Pifo 8. 310. Plumier, Je. 107, 
Jacquin, Am. t: 182. f. 84. Oculi afinini; Yeux bourriques ; 
Siliquae ’hirfutae ſ. Stizolobii. 
2) Die indiſche (N. pruriens). 

Ebenfo, aber die Blätter unten rauch und die Hülfen ohne 
Runzeln, Oſt- und Weftindien, wild im Sande; ein fchädliches 
Gewächs, das in den Feldern Friecht, hin und wieder Wurzel 
fehlägt und fih um andere Pflanzen windet; Blättchen fammet« 
artig 'und neſſelnd, Trauben 1%, Blumen 17/5, violett und 
der Kelch voll rother, neffelnder Haare; Hülfen über fingerslang 
‚und fingersdick, voll gelber, äußerſt brennender Haare, gegen 
welche die Neffeln nichts find, einerfeits glänzendgelb, anderfeits 
grünlichgelb, enthalten 6 bittere ſchwarze Bohnen mit gelben 
Strichen oder Flecken. Mean braucht fie zu nichts als zu dum⸗ 
men Späßen, indem man die feinen Haare von den Hülfen fchabt 
in Büchfen, Bambus oder Papierduten aufbewahrt, um fie ge« 
legentlich jemanden in die Kleider zu blafen oder in’s Bett zu 
fireuen, wo fie dann unerträgliches Jucken, Verdruß, oft Gtreit 
und Schlägereyg verurſachen. Wehnliche Poffen treibt man in 
Europa mit dem geftoßenen Amianth, der Daher auch Mädchen: 
kraut Heißt. Wäſcht man fih, fo wird es noch viel fehlimmer. 
Del aber, oder trocdene Aſche, fowie Phlomis zeylanica ver« 
mindern den Schmerz. Iſt fürzlicy ein Regen gefallen, fo darf 
man in ben Flüffen, an welchen diefe Pflanze wächst, fich nicht 
weichen. Rumph T. 142. Cacara pruritus, Maagde Kruid. 
Nheede VIII. T. 36. Nai corana. P. Browne, Jamaica 
t. 3. f. 4. Jaequin, Am. t..122. —* T. 556. Pois 
a * * 

3) Die item bare N. — RN 

Blätter glatt und zugefpigt, Kelch zottig, ge grad * 


1667 


rauh mit 4 Samen. Oftindien; am Strande mit holziger 
Wurzel und einem mannsdiden Strunf, woraus bey Einfehnit- 
ten Gummi fließt und ein windenartiger, nicht dicker und viels 
jähriger Stengel fommt, kaum fingersdic, welcher unter dem 
Gebüfche fortfrieht; Blüthen in doldenartigen Büſcheln und 
geünlich; Hülfen fpannelang, 3 breit, grad, mit 4 Flügeln 
an den Näthen, und voll rothgelder Haare, welche heftiges 
Juden hervorbeingen; 3—5 flache, fast fheibenfürmige Samen, 
durch fleifchige Scheiowände gefchieden; 3 davon follen ben 
Tod hervorbringen. Rheede VIH. T. 36. Kaku Valli, Groot 
Maagde Kruid. Rumph V. T. 6. Lobus littoralis, 
f. Sträucher und Bäume, 

14. ©, Die Woll- Bohnen —— 

Kelch fünfſpaltig, zwey obere Zähne verwäachfen, zwey 
Schwielen an der Fahne, Kiel grad und Rumpf; * laͤnglich 
und wulſtig mit rundlichen Samen. | 

Slaumige Sträucer in heißen Ländern, mit fieberig — 
zähligen Blättern und gelben Blumen in Sträußern. 

1) Die geſchäckte (C. bicolor), 

Blumen gelb, Fahne auswendig ———— Blatter * 
zetförmig, Hülſen gefleckt. Indien, auch in Guinea und Ame— 
rica angepflanzt, bey uns in Gewächshäuſern; ein ſtrauchartiges 
Bäumchen, 2 mannhoch und beindick, Blätter 2° lang, */, breit, 
ein halb Dugend Blüthen in Furzer Traube; Hülfe 2 lang, 
3‘ breit, haarig, grünlic und roth gefärbt, enthalten 4 Erbfen 
zwifhen Querwänden, roth- over blaßgelb, welche im Januar 
reifen, gut ſchmecken und überall zu Kauf ſtehen; wird baher 
fleißig in fettem Boden angebaut, gränt immer, ftirbt aber 
bald; die Wurzel gegen Bleichfucht und Zahnweh, die Blätter 
gegen Blutfluß. Rheede VI. T. 13. Thora-Paerou. Jac- 
quin, H. vind. I. taf, 119. Cytifus cajanus; Ambrevade, 
Angfouti, Pois d’Angole, {3 

2) Die gelbe (G. flavus). 

Ebenfo, aber die Blume ganz gelb, die Hülfen ungefledt, 
und die Nebenblätter Fürzer. Oft: und Weitindien; ein Strauch, 
2 maunnhoch, mit hängenden Zweigen, aber dennoch mit den 

105 * 


1668 

Bohnen verwandt; die Blüthen Feiner, Blätter mehr wie beym 
Geißklee, Hülfen Fürzer und breiter als die der Wicken, fams 
metartig und fhwarzbraun, mit 3—4 ähnlichen Bohnen, welche 
vor der Reife ausgeleifelt und gegeſſen werden; Fochen fich aber 
hart und find ſchwer zu verdanen. Wird auf Balay und Mas 
eaffar an Gartenzäunen und Reipfeldern gebaut. Rumph V. 
T. 135. F. 2. Phafeolus balicus. 

15 © Die Corallen-Bohnen (Erythrina). 

Keldy zweylippig und ungezähnt, Fahne Tanzerförmig und 
fehr lang; Hülfe glatt und muljtig von vielen vvalen Samen, 

Meiit Sträucher und Bäumchen, mit dreyzähligen Blättern 
und fhönen hochrothen Blumen in Endtrauben; Samen glän- 
zendroth und fhwar;: 

1). Die frautartige (E. herbacea). 

Blätter rautenförmig und glati, Blüthen zu Drey, in lan- 
ger Endtraube, hochroth. Carolina, Florida und am Miffiffippt, 
in fandigen Wäldern‘, bey uns in Gewähshäufern. Aus einer 
rübenförmigen Wurzel kommen mehrere aufrechte, einjährige 
Stengel, 17.“ hoch, ohne Zweige, nur federkielsdick, welche am 
Ende eine fehr ſchöne aufrechte über fpannelange Traube mit 
großen coralfrothen Blumen befummen. Catesby Taf. 49. 
Dillenius, A. elth. t. 90. Trew-Ehret T. 58. 

2) Die weſtind iſche (E. corallodendron). 

Baumartig und ftachelig, Blätter breit rautenförmig und 
glatt, Kelch fünfzähnig. > Weitindien und Brafilien; ein Baum 
mit grauer Rinde und brüdigem Holz, fo groß wie ein Apfel 
baum, deſſen Zweige gern Wurzel ſchlagen und daher zu Zäu— 
nen gebraucht werden. Die jungen Bäume haben an Stamm 
und Aeſten ſpitzige Dornen, welche ſich bey den alten verlieren: 
jene blühen nicht und dieſe dagegen haben feine Blätter, ſon— 
bern nur Blüthen während des Decembers und Jänners, wore 
auf erſt die Blätter ausfchlagen, faft herzförmig , unten filzig, 
3" lang, auf 6" langem - Stiel; Blüthen ſchön mennigroth, 
faft fo groß wie eine Iris, geruchlos, aber mit Honigfaft,, den 
die Ameifen fehr lieben. Die blühenden Bäume erfcheinen aus 
ber Ferne wie ein ausgebreitetes Scharlachtuch. Die braunen 


1669 


Hülfen, 5” Fang, fingersdick, mit fo viel Knoten als Bohnen, 
jede wie Hafelnußfern, mennigroth mit braunem Nabel, woran 
ein ſchwarzer Flecken; ohne Gebrauch. Rinde, Blätter und 
Blüthen gegen Bruftfrenfheiten, die Blätter auch gegen Wür- 
mer und Ausſchläge. Marcgrave pag. 136. Tuinamtiiba, 
Clusius, Hist. I. t. 234. Coral arbor; Commelyn Hortus 
I. t. 108. | Ä 
- 3) Die indifche (E, indica). 

Ebenſo, aber die Blätter breit oval und nadt, Keld 
fcheidenartig. Oftindien; überall an der Küfte, ein anfehnlicher 
Baum, wie Eihbaum, 2 Klafter im Umfang, die Aeſte voll 
kurzer Stacheln, ſchon von ferne durch feine ſchönen Biumen 
ausgezeichnet; Blätter wie bey den Bohnen, aber viel größer, 
5° fang, und fait eben fo breit; 20—30 Blumen in langen 
Trauben, earmefinrsth, die Fahne fait fingerslang, tie 4 andern 
Bläschen Flein; Hülfen walzig, fait fpannelang und Fleinfin- 
gersdick, ſchwärzlich und eingefhnürt, mit 6— 8 röthlichen 
Bohnen, in der Größe wie Saubohnen, aber nicht eßbar. Das 
Holz ijt wei und unnüß, brennt nicht mit Flamme, hält aber 
lang Koble, fommt leicht als Stedling fort. Kein Baum in 
Sndien hält fo genau Blüh- und Tragzeitz jene im July, wos 
bey die Blätter abfallen, und dann der Baum fo voll rother 
Blumen jteht, daß er von ferne wie ein rothes Tuch ausfleht. 
So bleibt er bis Mitte Auguſts; dann fallen die Blumen ab, 
und im September folgen die Blättzgr. Man fagt, die Fifche 
entfernten Ad) mährend der Blühzeft vom Strande, erſchreckt 
durch die vothe Farbe; dagegen beiteht eine beiondere Sympathie 
zwiſchen diefen Blüthen und den blutrothen Papageyen, die 
man Lori nennt, und die roth, ‚gelb und grün gefchäct find. 
Sie fisen in Menge auf diefen Bäumen und picken die Frucht: 
fuoten heraus, Man füngt fie dabey mit Bogelleim aus ber 
Mild des Baumes Soccum (Artocarpus). Sie verführen einen 
Monat lang einen felhen Lärm, daß es faum auszuhalten iſt; 
nachher entfernen fie fidy wieder auf die Berge. Die Elephan— 
ten lieben das weiche Holz, und der Stamm kriecht immer voll 
Schneden, wie die, weiche man in Ztalien auf den Weinftöden 


1670 | 

fieht. Der Pfeffer Flettert daran wie Ephen hinauf. Aus dem 
Holz macht man Degen: und Mefferfiheiden und wäſcht auch 
damit; die Blüthen Fommen zum Gonfeet Caril. Die Rinde 
gegen Fieber und Ruhr; die Blätter gegen Grimmen; die Blu: 
men ‘gegen Gefchwüre und Ausſchläge. In Abyſſinien trifft 
man ihn häufig an, und in. der Provinz Guara iſt er neben 
dem Ebenholzbaum das einzige Holz; wächst überall, wo man 
Gold findet, daher man auch in den älteiten Zeiten deffen Bohr 
nen zum Abmägen des Goldes gebraucht hat; ſie heißen Carat, 
welcher Name das Gewicht des Goldes übergegangen iſt. 
Rumph U. T. 76. —— litorea, Rheede VI T. 7. Mou- 
ricou. — Reiſe V. .19. Kuara. Murray, in Com- 
ment. goett. IH. t. 1. 

16. G. Die Ratten:Hülfen (Butea). 

Kelch fünfzähnig, die 2 obern Zähne genähert, Fahne lan: 
zetförmig und offen, Flügel: und der Frumme Kiel eben. fo lang, 
Staubfäden 1 und 9; Hülfe geftielt, zufammengedrüdt, häutig, 

afft nicht, und enthält nur am Griffel einen großen — 
mengedrückten Samen. 

"Bäume in Oſtindien mit Bohnenblaͤttern und ſehr fchönen- 
hachrothen, grohen Blumen in prächtigen Trauben ; Ren meijt 
fammetartig, fchwar,. 

1) Die laubreidbe R. (B. frondofa). 

Zweige flaumig, Blätter rundlih und etwas behaart, 
Blume: viermal länger J— Oſtindien; ein mäßiger Baum, 
‘auf den Bergen, ſelten an der Küſte, 18 hoch, 1’ dick, etwas 
Frumm, mit grauer Rinde, welche einen rothen Saft enthält, 
Sweige fehr unregelmäßig, Blätter fehr groß, fpannelang, 3/2" 
breit, das ungrade breiter als lang und verkehrt herzförmig; 
Blumen jehr groß, ſchön bunfelvorh, mit hochgelbem und ſilber⸗ 
glänzendem Flaum fohattiert, Der Kelch ſchwarz fammetartig, in 
ſchuhlangen hängenden Trauben, was prächtig ausfieht. Die 
Hülfen 6° lang, 2’ breit und fehr dünn mit einem Samen, 
1%," lang, 1° breit und braun, ſchmeckt ſüßlich und riecht ftarf; 
gegen Würmer. Su der heißen Zeit fließt aus den Ritzen ber 
Rinde ein fehr fhöner rother Saft, welcher zu dem: ſogenannten 


1671 


oflindifhen Kinogummi verhärtet, aber bald die Farbe verliert, 
wenn man cs nicht in Flaichen verichließt; es ſchmeckt herb und 
zergeht im Munde. Der Blumen-Aufguß färbt die Baumwolle 
fhön gelb. Die Zweige figen vol Schildläuſe (Coceus), welche 
den rothen Saft in Gummilae verwandeln; grünt immer, lebt 
40 Jahr, und fchlägt leicht Wurzel. Die Heiden brauchen das 
Holz und die Blätter zu ihren Germonien. Rheede VI. Taf. 
16. 17. Piafo, Ratten-Hauwen, Kerner, Je. fel. Lt. 4. 
Roxburgh, Corom. t. 21. Afiatie Res. Il. 1807. Maduga; 
Hayne X. T. 6. Düſſeld. Suppl. J. T. 10, 

2) Die prächtige R. (B. superba). 

Schlingſtrauch mit glatten Zweigen. Oſtindien auf Bergen; 
Stamm ſchenkelsdick, holzig, mit grauer Rinde, ſchlingt fich auf 
große Bäume und liefert ein ähnlihes Gummi. Blätter viel 
größer als bei der vorigen, das ungrade 20’ lang und verhält: 
nißmäßig breit; Blumen zahlreicher, größer, und in viel größern 
Trauben. Wann diefe Pflanze in der Blüthe fteht, fo gibt es 
Fein. prächtigereg Schanfpiel in der Pflanzenwelt: Die Blumen 
find unvergleihlih fchön, groß und zahlreich; die Farben fo 
außerordsntlicy febhaft, Daß der beite Maler nicht im Stande 
it, ihre Pracht nur einiger Maafen zu erreichen. Roxburgh, 
Cor. t, 32. 


Y 


Ss. Zunft. Stengel:-Pflaumer — Kruppen. 
Dalbergien: 


Blumen fdmetterlingaförmig, mit 10 ungleich verwachfenen Staubfäden; 
Hülſe ſchlauchartig, eins bis zweyſamig, Samenlappen dick, Blätter, 
* ohne Ranken. 


Meiit mwindende Sträucher oder Bäume, mit ungradgefie: 
berten Blättern und Blüthen in Trauben. 

1. © Die Mond-Bohnen (Pongamia), 

Kelch becherfürmig und schief fünfzähnig, 5 Blumenblätter 
nagelförmig, Staubfäden 1 und 9; Hülfe flach und gefchnäbelt, 
Kaffe nicht. 

Bäume mit Atem Blättern in Indiens 


1672 


1) Die glatte (P. glabra). 

5—7 Blättchen, fpigeoval und glatt. Hftindien in Gebirs 
gen; ein 40—50° hoher Baum, Faum zu umklaftern, mit 
weißem, weichen Holz; Rinde und Blätter wohlriechend, vie 
Blätthen 5° lang; 3° breit, Blüthen mäßig in Achfelähren, 
aus 4 eingerofiten Blättern, 2 rofenfarben, die andern weiß, die 
Fahne gejtreift; Hülfe 2” lang, mit 2 Bohnen, flach und nie« 
renfdrmig, 2“ fang, 1” breit, hellgrau, ſchmecken wie die unferis 
gen. Ein Stedling wurzelt überall an, trägt vom 15ten Jahr 
bis zum 50ſten, ift immer grün, blüht und trägt vom April 
bis zum Zänner; das Holz dient zur Feuerung, die flarf rie- 
chende Wurzel gegen Gefchwüre, Die Blätter in Bädern gegen 
. Gicht, das Del der Samen zum Brennen. Rheede VI T. 3. 
Pongam, Mansbonen; Roxb., FI. ind. IH. 239. Dalbergia 
arborea, 

2. G. Die — (Nissolia). 

Kelch fünfzähnig, Staubfadenröhre oben geſpalten oder einer 
frey; Hülſe geſtielt, am Ende geflügelt, mit 1—2 Samen. 

Meiſt Kletterfträucher mit unaraden BARNIM faft 
ſämmtlich in America. | 

U Die braune (N. PER 

Stengel windend; 7—ı1 Blättchen, länglich, unten roth 
filzig, ale Staubfäden verwachfen. Guyana an Flüffen; ein. 
Straub, 8’ body, mit zufammengeörücftem Stengel und Zweis 
gen, bie auf die Gipfel Der Bäume klettern; Blüthen in Ends 
rifpen, violert, Hülfe behaart, 2" lany, 19 breit, klafft nicht, 
und enthält hinten eine große Bohne. Aus ber Rinde fidern 
Tropfen von rothem Gummi. Aublet Taf. 297. Quinate; 
Lamard T. 600. F. 4. 

3. G. Die Huffruppen (Dalbergia). 

Kelch glocenförmig und fünfzähnig, Riefblättehen: nur an 
der Spite verwachſen, Staubfäden in eine gefpaltene ‚Röhre 
oder. inı2 Bündel verwachſen; Hülſe geitielt, TR, 
ein: bis zweyfamig. 

Kletternde Sträucher und nm: in Ofinbien, mit ungras 
ben Fiederblättern. a N 


1673 


1) Die gemeine (D. scandens, lanceolaria). 

9—11 DBlätichen, ſpitz⸗elliptiſch und glatt, Blamen weiß 
und geruchlos. Goromandel, an Flüffen; ein Straub, der an 
Baͤumen hinaufffettert, und mit feinen hängenden Aeſten auf 
die andern läuft; Blätter wie Mefchenblärter, Blüthen in büs 
fcheligen Trauben, Staubfäten in 2 Bündel verwachfen, Hülfen. 
fingerslang, mit 2—3 grauen und unfchmachaften Bohnen. 
Die Rinde zu Hanf, die fcharfen Blütter zu Breyumfchlägen, 
die Samen als Ubführmittel. Nheede VL Taf. 22. Noel. 
Valli, Hoef-Blaad, Roxburgh, Cor. Il. t. 192. Fl. iud, 
Il, 232. — 

2) Die breitblätterige (D. latifolia), | 

3—5 Blättchen, rundlich, ausgerandet und unten flaumig, 
Nifpen ärmlich und Fürzer als das Blatt; Staubfäden in eine 
gefpaltene Röhre verwachfen. Goromandel, auf Bergen; einer 
ber größten Bäume, mit Fleinen, weißen Blumen, Hülfe 24/,' 
lang, 1’ breit, mit einer Bohne. Das Holz des Kerns heißt 
Schwarzholz (Black-wood), und wird allgemein zum Einlegen 
verarbeitet; it graulichſchwarz mit heilen Adern, wodurd bie 
fo bewunderte Schönheit entiteht, feinförnig, fehwer, finft unter, 
Zu Malabar fol es Stimme geben von 15’ im Umfang. Rox- 
burgh, Cor. I. t. 113. Flora indica IV. 221. 

4. G. Die Flügelfruppen (Pterocarpus). 

Kelch fünfzähnig, Kiel Furz und zweyblätterig, Staubfäden 
large verwachfen; Hülfe eine runde, gerägelte Tafhe mit 

—3 Samen, Würzelchen frumm, 

Bäumchen und Bäume, mit ungraden Fiederblattern und 
Achſeltrauben in heißen Ländern. 

a) Alle Staubfäden verwachſen. 

1) Die americaniſche (Pt. draco). 

5—7 Blärthen, jpiß:oval und glatt, fo wie die Tafchen: 
Gülfen. Weſtindien; ein Baum, 30° hoch, Blätter 7° fang, 
Blättchen 2”, Blumen gelb und purpurroth gejtreift. Die eins 
geſchnittene Ninde gibt biuthrothe Tropfen, welche am Stamm 
herunterfließen, wie Thrünen an den Wangen der Kinder, in 
einigen Minuten vertrocdnen, und als carthagenifhes Drachen⸗ 


1674 


} 
blut nad) Europa geſchickt werden gegen Blutfpeyen, aber nicht 
mehr gebräudlid.  Jacquin, Am, t. 183. f. 92%. Gärtner 
Taf. 156. 5.2. Aublet Zaf. 299. Moutouchi. Lamard 
% 602. F. I. Pt. suberosus, 

b) Staubfäden 1 und 9; Hülfe zwey- bis BESTER 


2 Die indifrhe (Pt. indicus). 

5—9 Blätthen, fpigeoval und glatt, Hülfen mit einem 
Stift. Indien; ein hoher, Frummer Waldbaum, voll Schma- 
togerpflanzen; Blätter fchuhlang, Blättchen 4”, 2" breit, Blu« 
men dunkelgelb und fehr wohlriehend wie Goldlack; Hülfe wie 
ein trocdenes Blatt und ringsum geflügelt, fo groß wie eit 
Gulden, mit 2—3 fahlen Samen wie Gurfenferne; Holz roth 
wie Sandelholz, voll Maſern, weich und wohlriechend, oft ſchön 
geflammt; wird zu Degenſcheiden und Schreiner: Arbeiten ge: 
braucht. Die Blumen fommen auf den Marft und werden in 
die Haare geftett. Mus der Ninde ſchwitzt ein rothes Gummi, 
Das ſehr herb it, und gegen Durchfall und Schwämmchen ges 
braucht, aber mit Unrecht Drachenblut genannt wird; die Bläts 
ter gegen Flechten und Geſchwüre. Die wilden Schweine wühlen 
die Wurzeln aus. Rumph H. 8. 70. Lingeum; Comme- 
Iyn, Hörtus t. 109. Lamarck T. 602. 5.2. Roxb., Fl. 
ind. 31, 238. | 


N. Das Sandelholz (Pt. santalinus). 

—5 Blättchen, rundlich und glatt, Blumenblaͤtter gekerbt. 
Te am veſten Lard, auf den Bergen von Palicati und auf 
Ceylon; ein großer Baum mit Erlenrinde, Blätter meiſt Dreys 
zählig, Blumen gelb, mit rothgeflreifter Fahne; Hülfe fichet: 
förmig ausgefchweift, mit einem fcheibenförmigen Samen. Zit 
das ächte Sandelholz, welches König zuerſt entdeckt hat; kommt 
in großen Stücden nach Europa, it blutroth, mit fehwarzen 
Adern, riecht gewürzhaft, ſchmeckt herb, fürbt roth, und wird 
zu Raͤucherungen und Zahnpulver gebraucht. Aus der Rinde 
ſchwitzt auch ein rothes Summi, Linne, Fil. Suppl. p. 318. 


kb.) Drepannearpus, Ebenſo aber der he mit 2 Deck⸗ 
blättern und bie Hülſen ungeflügelt. EN 


1675 


1) Die fenegalifche (D. senegalensis), 

7—9 Blätthen, oval, Hülfe mondförmig und flaumig. 
Senegal; ein mäßiger Baum mit abfälligen Blättern und Heinen, 
gelben Blüthen in Endrifpen, Hülfe Hein, ſchneckenförmig des 
krümmt und einjamig. Aus Der eingefchnittenen Rinde ftießt 
das africanifche Kino-Gummi, welches in Fleinen, fchwarzen 
Stücken zu uns fommt, und ein braunrothes, herbes Pulver 
gibt. Es beiteht faſt ganz aus Gerbiloff, und wird wie dag 
Catechu gebraucht. Das oſtindiſche Kino kommt von  Butea 
frondosa et Pterocarpus indieus; das auftralifche von Eucalyp- 
tus resinifera; das MER TRngeG von Cocceloba Venen Düffeld, 

XVII. J. 19. ü 

5. ©. Die Münzfruppen — 

Kelch glockenförmig, Oberlippe ausgerandet, untere drey— 
ſpaltig, Staubfäden meiſt in 2 gleiche Bündel verwachſen; Hülſe 
taſchenförmig, rund mit einem nierenförmigen Samen;  Würs 
zeichen Frumm. Faſt Eletternde Sträucher mit ungraden Fieber: 
blättern. 

1) Die gemeine (E. monetaria). | 

3 Blättchen, fpigeoval und glatt. Surinam, auf feuchten 
Boden, ein Strauch mit rothem Holz, aus dem eine Art Dras 
chenblut Lünft, fo wie aus der Wurzel; Blüthen fehe Flein und 
weiß, in mehreren einfeitigen Aehren; Staubfüden 1 und 4,4; 
Hülfe wie eine Münze, mit einem zufammengedrüdten, nieren: 
förmigen Samen. Lamarck %. 601. 5. 1. Bebe-boom, Dal- 
bergia. N Bye 

2) Die weitindifche (E. brownei). | 

Blätter einzeln, fpigeoval und etwas herzförmig, unten 
faumig. Weilintien und Güdamerica; ein großer Strauch oder 
ein Bäumchen mit 8 hohem Stamm, Blätter 4 lang, 1 
breit, Trauben kurz, mit vielen weißlihen Blümchen, Staub: 
fäden 5,5, Hülfe zollgroß und rundlich oval. Die Zweige ma« 
hen Brechen und Abführen, der Abjud der Blüthen und Früchte 
gegen die Waſſerſcheu; ein Sprup aus den Blüthen gegen 
Stofungen und Waſſerſucht. P. Browne T. 32. 51. Ber 
gings, Stodh. Abh. 1769. X, 4. Perocarpus ecastaphyllum,. 


1676 

6.8. Die eher ee (Brya). 

Keldy zwepfippig und fünfzähnig, alle Eraubfüden —— 
ſen; Hülſe zuſammengedrückt, unten gewölbt, klaffend und 
zweygliederig. Bäume * — gedrängten Blättern in 
America. 

ı) Die gemeine (B. ebenus), 

Nebenblätter dornig, Blättchen einfady, gehäuft und läng— 
lich vval, Stiele büſchelförmig und zwepblüthig. Weitindien, 
überat in Niederungen; ein ſchenkelsdicker, meiſt frummer 
Baum, 40° hoch, mit fehr vielen Friehenden Wurzeln und ges 
furchter Rinde, welche ſich oft ablöst, und wie Hanf herunter: 
hängt; Holz Hart und dunfelbraun, bie Zweige find mit Fleinen, 
gelben Blumen dicht bedeckt, fpäter mit Laub, nur "a lang 
und '/ breit; Hilfen wie Papier, braun, rundlich nierenförmig, 
mit einem ſolchen Semen. Das Holz wird wegen ‚feiner ſchö— 
nen gränfichhrannen Farbe und Glättbarfeit in Europa geſchätzt, 
und Daher von Jamaica ausgeführt, obſchon es ganz von dem 
Ebenhoͤlz von Madagascar verfchieden iſt. Die ſüß lichen Blü⸗ 
then und Früchte als Abführmittel, wie Senna, die Blätter 
gegen Gefhwäre. P.Browne, Jam. 131. £.2. Sloane II. 
T. 175. 51. Plumier, Am. t. 246. f. 1. Ebony; Aspa- 
lathus, Amerimnum. — 


ah Bunt ganb: Pflanmer — Ruben, 
Soyhoren. 


nn ren, Hülfe ununterbrochen, Keldlappen deutlich, 
Samenlappen dünn. 


Meiſt Sträucher und Biume, mit dreyzähligen oder un⸗ 
‚gradgefiederten Blättern in wärmern Ländern, | " 


A. Hülfen walzig. 
* * G. Die Blaͤukuhnen (Baptisia). 

Kelch vier⸗ oder fünfſpaltig und zweylippig, ————— 
ak gleidy, die Seiten der Fahne zurückgeſchlagen, Staub: 
fäden abfilig; Hülſe geſtielt, bauchig und vieljamig- 


1677 


Kräuter. im Nordamerica, mit einfachen und in 
Blättern und Blüthen in Trauben. 

1) Die gemeine (B. australis). 

Blätter dreyzählig, länglich Feilförmig und glatt, ebene 
blätter fchmal und länger als der Blattitiel. Carolina an Bäs 
hen, bey uns in Gärten, ausdauernd, 2—3' hoch, mit großen 
und ſchön blauen Blumen in langen Endähren. -Trew, Rar. 
t. 14. Schkuhr Taf. 11%. Ventenat, Cels. t. 56. De 
Candolle, Leg. t. 4. f. 4. Podaliria. | 

2) Die Färberfuhne (B. tinctoria), a I 

' Blätter dreyzählig, rundlich oval und glatt, Nebenblätter 
boritenförmig. Nordamerica auf Hügeln, 2—3' hoch und fehr 
ältig, Blätter zolllang, 3—5 gelbe Blumen in Trauben, Hüffe 
zolllang, mit nierenförmigen Samen. Das Kraut wird beym 
Trocknen fhwarz, und liefert viel blauen Farbenſtoff; die Hol- 
zige, fcharf ſchmeckende Wurzel it ein Ficbermittel und’ bewirkt 
Erbredyen und Abführen. Lamard T. 327. 5.1. Barton, 
Mat. med. II. t. 29. Podaliria, wild Indigo, 

2. G. Die Shnurfuhnen (Sophora). 

Kelch fünfzähnig und höderig, Kielblättcben vorn er 
fen; Hülfe Mnotig und vielfamig. 

Meiſt Sträucher, mit ungradgefiederten Blättern und Bla⸗ 
then in Endriſpen. Schnurſtrauch. — 

1) Die filzige ($. tomentosa). 

Baumartig, Blätter mit 15—19 rundlich ovalen, weiß 
filzigen Fiedern. Moluden; ein armdictes Bäumden, 2—3 
mannhod) ; Blätter ausdauernd, fpannelang, Blättchen 2" lang, 
1° breit, legen fi) des Abends nach unten, mit den Rüden 
gegeneinander; Blüchen gelb in Endriſpen, Hülfen fpannelang 
mit 4—6 Samen, größer als Erbfen, und braun in Zwifchens 
räumen. Wächst nur am fteilen Küften und ſieht fehr zierlich 
aus. Wäre fie nicht fo gemein, fo Fünnte man fie nicht mit 
Geld bezahlen wegen des täglichen Gebrauchs und ihrer Heils 
Fraft gegen die Brechruhr und bey Heftigem Erbrechen überhaupt. 
Die ganze Pflanze iſt bitter, und die Samen find fo wirffam 
wie die Wurzeln. Man Hält fie für das zweyte Arzneymittel 


1678 


gegen die drey gefährlichiten Kranfheiten: Cholera, Lungenent: 
zündung und Vergiftung, welche alle drey Upas heißen. Wurs 
.zel und Samen werden daher mit Geremonien und Gebet zu 
beitimmten Zeiten gefammelt. Rumph IV. T. 22. Anticho- 
leriea. Hermann, Hort, lugdun. t. 171. Lamarck T. 325. 
Sig. 2 

2) Die japanifche ($. japonica). 

© Baumartig, Blätter mit 11—13 fpi:ovalen ‚und glatten 
Blättchen. Japan; ein Baum wie Acacien, mit blaßgelben 
Blumen und fchlaffen Endrifpen, Hülfen wie Perlfhnur, mit 
herbem Mark ausgefüllt; bey uns nicht felten in Anlagen; 
fhwist Gummi aus wie die Kirſchbäume, und foll die ſchöne 
gelbe Farbe zu den Faiferlicyen Gewändern liefern. Rozier, 
Journ. phys. XIV. p. 248. Duhamel, Ed. n. Il. t. 21. 
De Candolle, Leg. t: 4. f. L. | 

3.8. Die Gelbfuhnen (Virgilia). 

Kelch fünffpaltig, 5 ziemlich gleiche Blumenblätter, Ränder 
A aa nicht zurücgefchlagen; Narbe — —— Hülſe breit, 
laͤnglich, zweyfächerig und vielſamig. 

Sträucher und Bäume, mit ungraden Fiederblättern und 
Blüthentrauben. 

1) Das Gelbholz (V. EN 

11 Fiederblättchen, ſpitz- oval und glatt, fowie die geitiel: 
ten Hülſen, Stauofäden abfälig, Blumen geld, Norbamerica, 
in Cumberland und am Miffiffippi auf Bergen; ziemlich wie 
der unächte Ucacien: Baum, fowie auch Die Hülfen. Das Holz 
dient: zum. Gelbfärben und kommt unter dem Ramen Gelbholz 
nach Europa. : Es gibt übrigens noch andere Hölzer, die fo 
heißen, Michaux, Arbres IH. t. 3. 

Be  Hülfen breit. 

4 G. Die Stinkkuhnen * 

Kelch fünfzähnig und zweplippig, Kiel * als die 
gögel, Fahne kürzer und herzförmig; Hülfe ee 
und vielfamig, mit Querwänden. 

Sträucher mit, ganzen Kleeblättern und versagen Nes 
benhlässernjpim. füdlihen Europa: j SCH — 


1679 


1) Die gemeine (A. foetida). ra 

Blättchen lanzetförmig. Mittelmeer, auf Hügeln; ein 
ſtrauchartiges Bäumchen wie der Kleebaum, 1--2 mannhod, 
mit grauer Rinde und Blättern, fat wie Agnus castus, 2 
lang, *.“ breit, unten grad und fo jtinfend, daß fie den Vor— 
übergehenden den Kopf einnehmen; ärmliche Trauben, in Ach— 
feln, mit goldgelben Blumen; Hütfen fingersfang und zufibreit, 
hängend, mit 3—4 nierenfürmigen Samen mie Heine Bohnen, 
anfangs weiß, dann roth, endlich bläulichſchwarz. Alle Theife 
jtinfen, und die Blätter enthalten viel Brechſtoff; werden gegen 
unterdrückte Biutflüffe, zum Abführen und als zertheilende Ums 
fchläge gebraucht, die Sumen als Brechmittel. Clhus., Hist. J. 
t. 93. Duhamel, Arbres ], t. 18. — ge 336. 
Lam arck T. 328, Faba inverfa. 

5. ©. Die Balfamfuhnen (Myrofpermum, Myrosgan, 
mer 

Kelch glocdenförmig und fünfzähnig, 5 unäteiche Blumen 
blaten wovon die Fahne größer, 10 freye Staubfäden; Hülſe 
geſtielt, taſchenförmig, 1—2 Samen in — Mus; 
Würzelchen krumm mit dicken Samenlappen. 

Bäume mit wenigen —** drüſigen Fiederblaͤttchen, im 
heißen America. 

1) Die peruviſche (M. peruiferum), 

Blätter harſch und glatt, länglich und ausgerandet der 
Flügel der Hülſe auf einer Seite fehr Died. Peru, Columbien 
und Mericv, ein Baum wie Eitronenbaum in dern Wüften; 
fonft meiftens angepflanzt, mit fingerdicer, grauer Rinde, voll 
gelben, wohlriehenden Saftes; Blätter wie bey Morten, 79, 
1/2‘ lang, °/ breit, Blüthen in 6 langen Enprifpen, gelb; 
. Hülfen 3“ lang, fait 1’ breit, am Ente mit einem weißen 
Samen : wie die Eitronen, Aus dem  eingefchnirtenen Stamm 
fließt im März der weltberühmte, nicht genug zu lobende, ſos 
genannte weiße Prru-Balfam, ber blaßgeld it, ſtark riecht, 
etwas fcharf umd Bitter ſchmeckt, aber kaum zu uns fommtz 
dagegen der fhwarze, ‚den man durch Auskochen der Zweige 
erhält, welcher ſchlechter iſt. Er it ein fehr gutes Stärfungs: 


mittel, und beilfam in unzähligen Krankheiten, befonders der 
Haut, bey Gicht, Nervenleiden und SchleimeAbfonderung. 3 bis 
4 Tropfen des Morgens genommen, jtärfen den ſchwachen Mas 
gen, treiben den Harn, heben Leibfchmerzen und Beflemmung; 
er heilt vorzüglich frifhe und alte Wunten, und beiteht ans 
einem: fetten Del, Harz und Benzoe» Säure, wird aber mit 
Eopaiva-Balfam und Terpenthin verfälfht., Der Baum wächst 
nur. in den heißeften Etrichen und gern auf angebautem Land. 
Hernandez 8. 51. Pifo pag. 119. Lamard Taf. 341. 
% 1. Bertoloni Amoen. t.1. Düſſeld. XV, 3. Bag: 
ner II. &. 226. Balsamum indicum, Tache, Guinaquina, 

2) Die tolutanifche (M. toluiferum). 

‚Blättchen dünn, fpig-oval und glatt. Columbien, in ben. 
Gebirgen von Tolu, unweit Garthagena; ein Baum mie, der 
vorige, mit 7—9 Blättchen, das am Ende größer, Blumen gelbe 
lich. Liefert durch Einfchnitte in die Rinde den Tolus:Balfem, 
ber in Blechbüchſen als eine gelblichrothe Harzmaffe zu ung 
fommt und ebenfo gebraucht wird. C. Bauhin, Pinax p. 404. 
Woodville, med, Bot. DIL t. 195. Düffeld. XV. T. 4. 


II. Ungleiche Hülfenpflanzen. 
hi —— ungleich oder kümmerlich. 


Ordnung IV. Blaͤthen⸗Pflaumert. 


Blumendlätter ungleich, kümmerlich oder fehlend, Staubfäden meifl 
getrennt, Keldy blafenförmig oder lappig; Hülfe oft vielfäcyerig, Keim 
meiſt grad. 


te Sträucher und Bäume mit zufammengefegten 
Fieberblättern in heißen Ländern. Sie enthalten gewöhnlidy 
fehleimige Säfte, welde als eßbares und fonit brauchbares 
Gummi ausfhwigen; deßgleichen nicht felten Farbenftoffe. Die: 
jenigen, bey welchen die Blumen verfümmert find, haben das 
gegen meiſtens zahlreiche, fehr lange, fchöngefärbte Staubfiden 
und große, fleifchige Hülfen, vol von füßem Muß und medie 


‚1681 


ciniſch wirkſamen Bohnen. Sie bifden gewöhnlich ganze Waͤl⸗ 
‚der, und werden nicht ſelten angepflanzt, ſowohl zur Bierde, 
als zum Schatten und zur Nahtung für Vieh und Menfen, 
Sie zerfallen in 3 Zünfee. 
A277? 02.3173 seinen’ haben eine geſchlo ſene, ſhlauch⸗ oder “ 
rigen Seoffröen, Swarsien und Detariem 
BEN BEN ändern Find’ die Blumenblätter ziemlich reger: 
"mäßig und klein, — die Staubfaͤden an My “) — J 
dem ’Mimofen, 0 
ne) Bey —** endlich ſind ſchöne Stine Brfate inte 
10 en Staubfäden. ‚after. 7 mv nn 


not shi ram? Jar. 5 Puh BEE Zu LE TEE ze 


—* 10. are Samen: Pflaume: * Burren 
rl Seoffeden,. Swargien,. Detarien. ' 
‚Blume verkümmert oder. fchmekterlingsartig,  Staubfäden auf; dad 


Boden, RN meint ungleich verwachſen; Hülſe ſchlauchartig, oft Ber 


‚meift einfami 
vs: . a "3; a: A 18. re W N 


ar As "Blume ziemlich ſchmetterlingsförmig, — un⸗ 
gleich verwachſen; Hülſe meiſt fchlauche, nuß- und pflaumenartig, 
und —* Lappen dick. Geoffröen. 

Kräuterr Bir. et 

x = Die Erd-Eicheln (Arachis), 

Kelch langröhrig und, zweplippig, Blume. —— 
fbrmig und verkehrt, Staubfaͤden im Boden des Kelchs, 9 und 
1, ohne Beutel; Griffel fadenförmig, Hülfe fchlaudyartig, läng— 
licheoval,. zwey: bis vierfamig, Keim. grad, Lappen jiemlich 
di, Kräuter in America, mit re Bauern ohne 
Ranken. 

—h Die gemeine (A. hypogaea). Bin ’ 

Zwey Prar Blätthen ohne Sure 57 Pleite Blumen 
in Achſeln. Südamerica, ‚von da in Africa und ſelbſt Ojtindien 
und Japan, aud im füdlichen Europa angebaut; ein Kraut 
mit mehreren Stengeln, vieredig, röthlich, grün und behaart, 
Friecht auf der Erde und fchlägt überal Wurzel; beiteht aus 
ſtrohhalmsdicken, Fafterlangen, unten etwas hofzigen Ranken, 
Den allg. Naturg. II. Botanik I 106 


#) 


1682 
deren viele Aus einer Wurzel rommen und ſich weiter vertheilen ; 
fie treiben nach oben 3” Tange Gtiele mit 2 Paar Blättern, 
über gofllang und halb f o breit, und aus ihren Achſeln einen 
Stiel mit einer gofdgelben Schmetterlingsblume wie Gatjang, 
welche nicht Tänger als einen Tag dauert und taub abfällt, 
An den liegenden Stengeln kommen andere, weiße, fadenför⸗ 
mige Gtiele, die nah unten hängen, In bie Erde dringen, Das 
ſelbſt Hlühen und eine Hülfe tragen, wie Eichel, mit 2 oder 3 
Happernden Kernen, wie Hafelnußferne, roth, innwenbig weiß, 
ſchmecken wie Bohnen, gerdftet ‚wie Hafelnuß, jedoch fchlechter. 
Man pflanzt diefe Bohnen in leichten Boden, auf große Fels 
der oder in Gartenwinkel; die Friechenden Ranfen drückt man 
hin und wieder in tie Erde, damit fie mehr Früchte tragen. 
Nach einem Monat Hat man ſchon reife Eicheln, und ſo dauert 
es 2 Jahr fort, wo dann die Früchte anfangen klein zu were 
den und man das Feld wechfeln muß. Man ſtellt fie, beſon⸗ 
ders geroſtet/ zum Thee auf und zum Nachtiſch; ſie verurſachen 
"aber Kopfweh, wenn man zu viel ißt. Der Kern liefert auch 
"viel Det, welhes man in der Haushaltung benußt, wie Mandels 
Sel Die faferige Wurzel hat Fleine Knollen, wie Erbfen, und 
wird wie Sußholz gebraucht. Mandubi in Braſilien. Marc: 
grave 2. 37. Nissole, Mem. ac. 1723: t. 19. Ehret, 
Picta t. 3. 1. 3. Lamarck 2.615. De Candolle, Leg. 11. 
t. 20. #. 105.; Chamaebalanus japonica, Rumph V. T. 156. 
"Piltaches de terre WRLTOMT I en 
2. 6. Die Angels» Er bfen (Cryptolobus, Voandzeia). 
3witter und getrennt, jene taub, Kelch glockenförmig, 
Blume fchmetterlingsförmig, ‚Staubfäden 1,9, Griffel krumm 
und rauch; Samenblüthe ohne Blume und Staubfäden mit 
hafenförmiger Narbe; Hülfe rundlich, fleifchig und einfamig. 
Ariechende Kräuter mit Kleeblärtern. Da Rn 
7) Die gemeine (C. subterraneus). I e! 
"0 Stengel liegend, Wurzelblätter zu drey, Stiele zweyblüthig. 
Angola, von da nach Moritz, Madagascar, Surinam und Bra— 
fifier; ein Friechendes Kraut mit dünnen Stengeln, welche alle 
93° weit fingerslange Stiele mit 3” eltiptifchen, 2 langen 


1683 


Blättern treiben und. kurze Stiele in den Achſeln, mit 2 Heinen, 
gelben Blumen, welche nach dem Blühen in die Erde dringen 
und braune Hülfen tragen, mit 1 oder 2 Samen, wie Erbfen, 
welche auch ‚wie folde gegeſſen werden, theils reif, theils unreif. 
Man muß fie fleißig bemälfern. Mandubi de Angola, Mar- 
grave; Manobi, Laet amer. cap. 13. Burmann, Ind. p. 22. 
Flacourt, Madagascar p. 118. Linne, Dee. t. 17. 
9 bu» Sträucher und. Bäume, 

wor: Die Heilburren (Geoflroya)., 

Kelch Stostenförmig, fünffpaltig und zmeplippig Staub: 
füden 1,9;- Hülſe oval und pflaumenartig, mit 2 Furchen und 
einem bien, aulansımamichuieiien Samen. 

Bäume in ‚Umerica, mit nggreden Fiederblättern und Blüs 
then in Rifpen. 

U Die,dornige (6. fpinofa), 

er A au 13—15. längliche Siederblättchen. Brafilien und 
Earthageng in Küjtenwäldern, ein 12° hoher Baum mit zoll— 
langen, Blättchen auf einem 4‘ langen Stiel; Blüthen in 4 
langen Asfeltrauben, ſchmutzig gelb und flinfend; Pflaume wie 
friſche Mandel, mit filziger, grünlichgelber Haut und wenig 
gelblichem und, füßem Fleiſch, das aber ſchlecht ſchmeckt, die 
Hände rofibraun färbt und vet: am. Stein hängt, deffen mehli- 
ger Kern im März reift, hend ſchmeckt und roh Brechen erregt; 
die Frucht wird aber gefanmelt, gekocht, fammt dem Kern ge« 
ftoßen und mit Fleiſch oder Fiſch ſtatt Brod gegeffen. Das 
Holz iſt weiß wie Birfenholz.  Umari, Marcgrave tab. 121. 
dananin; ‚Amer: t. 180. f. 62. ’ v 

2) Die brafilifhe (&. vermifuga).. 

‚Dornlog, Blattjtiel ungeflügelt, Y—1L Blättchen, en 
oval, Rıppen auf, der untern Seite braunfilzig. Brafllien, in 
Wäldern, wie mäßiger Birnbaum, mit hartem Holz und grauer 
Rinde, Blätter wie Lorbeerblätter, aber Feiner, Blüthen in 
Endriſpen, wohlriechend, purpurroth und blau; Frucht wie 
Hühner⸗Ey, fhwärzlich, mit hartem Stein, herbem Kern, deffen 
Pulver gegen die Bandwürmer bey ben Portugiefen fehr be— 
rühmt iſt. Doh muß, man weniger als an nehmen, 


1634 


wenn es nicht giftig wirken ſoll. Der Baum heißt Angelin, 
und die Samen Fommen jebt auch nach Europa, von · der or 
— Piſo T. 81.Andira Ibaiariba. N 0 
b.) Andira. Ebenſo, aber die Kelchzähne aim reich 
unt die rundliche Fahne länger als —* | 
3) Die'guyanifde (G. racemofa). Not 
Dornlos, 9—13 Blättchen, ſpitz vval Buunhen in Teauben 
riſpen. Cayenne und Braſilien, ein Baum 40-50" hody, 3 
die, Holz hart und dunkelroth, Blättchen 2" lang, 1“ breit, 
Blumen Hein und purpurroth, Hülfe wie Hühner-Ey, grünlich 
und weiß gebüpfelt, mit einem großen, röthlichen Samen. ' Die 
bittere Rinde und Samen gegen die Würmer: "Vouacapoua. 
Aublet T. 373. Lamarck % 604.51.) vn 
4) Die jamaicanifche (&. inermis), Wi N in 
Dornlos, 13—15 Blättchen/ oval lanzetförmig, Blüchen 
in Rifpen, Kelche braunhaarig. Weſtindien, in Wäldern an 
Flüffänz; mäßiger Baum, Blätter ' ſchuhlang, Blärtchen 35 
2 breit, wie Lorbeerblätter, Rijpen groß, aufrecht und purpur: 
vor. Die Ninde iſt unter dem Namen der jamaicanifchen 
Wurmrinde (Cortex cabbagii) als heftiges Purgiermittel in 
unfern Apotheken, doch nicht mehr häufig,’ weil fie auch Brechen 
erregt und betäubt. "Wright in *8* Trans. PaTU an 10. 
Plenk % 577. Düſſeld. XU. €. 13. 2 ad 
5) Die ſurinamiſche (&. — — 
© Dormlos), Pa en Kelch nackt. 
Surinam und Cayenne; ein mäßiger Baum, aus deſſen Rinde 
ein rother, harziger Saft fließt, Blättchen 2 lang, 1" "breit, 
Blüthen hochroth in großen Nifpen. "Liefert die furinamifche 
Wurmrinde in die Apotheken, welche heftig purgiert. Bondt, 
—* de G. 1788. 8, Fig. Lamard T. 602. 5 2 — * 
T. 576. Düſſeld. XII. T. 22a. 0 
6) Die ja van iſche (G. horskeldii). DE. 
Drey bis fünf Blättchen, fpig:vval und — 
weiß, in ſchlaffen Endähren, Hülſen olivenförmig. "Java, auf 
Bergen, ein Strauch 3—4' body, mit brauner Rinde und ge 
zuchlofen Blumen, Die trodene Hülfe von der Größe einer 


1685 


Olive und einfamig, wird fehr Hoch geſchaͤtzt und. gegen. viele 
Krankheiten gerühmt als Magen: und Giftmittel; ſchmeckt bitter 
und das Stüd wird: mit 6—12 Fr. — unfehanamig in 
Ann, Mns. XVI. t. 24. Andira. Ram 4034 

4. G. Die Zier burren er. 

Kelch fünffpaltig und gefärbt, in 2 verwachfenen Deckblät— 
tern, 5 nagelförmige Blumenblätter, 10-15 verwachfene Staub: 
fäden in gefpaltener Röhre; Hülfe dolchförmig und: vielfamig, 
die Samen in ſchwammigen Faſern. 

Bäumchen in Columbien, mit argößcheriaen Blättern — * 
rothen Blumen in Köpfchen. 4 

U Die roſenartige (B. 

Vier bis ſechs Blättchen, —— Bluhen in Köpfehen, 
rofenroth, mit viel fängern Staubfäden. Eolumbien, auf Bergen, 
bey Porto bello, in Gärten auf Guadelupe als Zierpflanze, 
wegen. der fehr fehönen, rofenrothen und großen Blumen in 
fauftgroßen Köpfchen am Endez ein Bäumchen, 2. Mann hoch, 
mit 4" langen Blättern... Löflings Reife 278. Bergius, 
Phil. Trans. 1771. pag. 171. tab. 8. 2. Lamarck, IIlustr. 
t: 575. f..3. ‚Rosa de monte. TER 

2) Die hoch rothe (B. coceinea). 

Bier bis ſechs Blättchen, ſpitz-oval, —— in Boſtan 
Venezuela, auf Bergen, angebaut in Oſtindien; ein Baum 15 
bis 20° Goch, Blättchen 3° lang, 1“ breit, 10 Blüthen bey⸗ 
fammen, 3’ lang und ſcharlachroth, Staubfäden eben ſo lang. 
Der Abſud der Blätter gegen Hämorrhoiden, die Blüthen als 
gelindes Abführmittel. Ja e qu in, Am. tah. 1241. Lamarck 
T. 575. F.I. ee ned —VV »— 

5. G. Die er. 2. (Diptergx, — 

Kelch kreiſelförmig, die 2 obern Lappen flügelförmig, Blume 
fhmetterlingsförmig, Staubfäden ‚nerwachfen und ade Amen; 
Hülfe dick und oval, mit, einem länglichen Samen... ; 

Bäume in Guyana, mit gradfiederigen, een Blättern 
und Blüthen in Rifpen, ER EHEN TE BREN ERRT 

1) Die gemeine (D. odorata).,. —* 

Blatter abwechſelnd, mit 556 Stätten, ‚untere, gelch⸗ 


1686 


fappen verwächfen; nur 8 Staubfäden. Guyana, ein Baum 
60—80' hoch, 3, did, mit braunem, hartem Holz; Blätter 
fpannelang, Blume roth, Hülfe fpindelförmig, wie Belemnit, 
fleifchig und pflaumenartig, gelblich, zweyflappig, mit 11/,4 
langem Kern, der wie bittere Mandeln riecht und gewürzhaft 
ſchmeckt, fettes Oel und ein Fampferartiges Harz enthält, und 
unter dem Namen Tonfa zu uns fommt, als Nerven: und 
Schweißmittel, jedoch nicht viel gebraucht wird. Mean thut fie 
in ben Schnupftabad, um ihm einem angenehmen Geruch zu 
geben. Die Creolen legen fie in Schränfe, um die Infecten 
abzuhalten; die Halbwilden tragen fie als Halsſchnüre. Die 
Rinde ftatt Guajaf. Blüht im Jänner, reift im May. Couma- 
rouna, Aublet Taf. 296. Gaͤrtner * 93. Lamarck 
Taf. 601. | 

'2) Die Fleine (D. oppositeie. 

Blätter gegenüber, mit 6-8 Blaͤttchen. Sayhn in Wil 
dern, ebenfo; ſoll die Fürzere Tongabohne liefern, welche nur 
zöllgroß ift, und über England zu ung kommt. u —* 
blet T. 2987 

B. Kelch blafenförmig,, — * dem! Boden, 
Blume fümmerlih; Hülfe' tafchenförmig, — aebogen, 
Lappen Diet. Swartzien. Ag 

"Bäume in’ heißen Länterh, ohne Dornen, mit einfaen E 
—** Flederblättern, Blüthen in Trauben. 

6. G. Die Harzburren (Swartzia). 

Kelch rundlich und unregelmäßig fünffpaltig, nur ein oder 
gar Fein Blumenblatt, 10—25' freye Staubfäden, bisweilen mit 
2—4 beutellofen, wahrſcheinlich Blumenblätter; Hülſe zwepflaps 
pig, nit‘ wenig Samen. Dornloſe Bäume mit‘ ze und 
—*— iederblättern. nV mn 

Die filjige (8. —S— —— 

Fünf bis fieben Blättchen, ſpitz⸗ vval/ unten — Sn 
then in Tranben, mit einem Blumenblott. Cahenne, an Flüſſen; 
einer der höchiten Bäume, 3° tie, unten‘ mit großen Rippe, 
zwifchen welchen ſich Thiere verbergen Fünmen ; "Blätter 2 lang, 
Blättchen 3", 37 breit, Blumenblatt röthlich, Hulſe zuſammen⸗ 


1687: 


gedrückt, weckenförmig und violett, mit fünfeckigen Samen. Das 
bittere Holz uad die mehr Bittere Rinde, welche einen. röthlichen, 
harzigen Saft ausfließen läßt, zu ſchweißtreibenden Tiſanen, der 
Aufguß der Blüthen als Krampfmittel. Das fehr harte, röth- 
liche, faft  unzerftörbare Holz wird fehr gefhäßt und zu Nu« 
dern gebraucht, Roebinia ‘panococo; Aublet T. 307. Bois 
pagaie blanc. 

2) Die brennende (S. triphylia). 

Drey Fiederblättchen, fpih« oval, Stiele zwey- big fanfbin⸗ 
thig. Guyana und Cayenne, an Flüſſen; ein mäßiger Baum, 
mit 8° hohem Stamm, S'' dic, Holz hart und gelblich; Blätter 
4“ fang, 2“ breit, wenig große, gelbe Blumen in Achfelfträußern, 
mit 25 Stanbfäden, nebſt 6—7 beutelloſen; Hülfe breit und 
harſch, mir 3—4 großen Bohnen. Aus dem Holze machen bie 
Wilden ihre Pfeilfpigen. Bie Samen find fo beißend, daß fie 
fogleih Entzündung im Munde bewirfen. Possira arborescens, 
Aublet 8. 355. Bois à fleche, 

7. G. Die Farbenburren (Baphia). 

Kelch mügenförmig, unten gefpalten, Blume fchmetterlinge- 
förmig, 10 freye Staubfäden; Hülfe fihelfürmig, mit 6 Tinfens 
fürmigen Samen. Bäume mit ungraden Fiederblättern. 

1) Die gemeine (B, nitida). 

Drey glänzende Blättchen, fpis-oval. Sierra leone, ein 
Baum, mit 2—3 weißen Acyfelblüthen. Das Holz kommt unter 
dem Namen Cam-wood nad) England und wird wie Fernambue 
zum Färben gebraudt, Loddiges bot. Cabinet IV. t. 367. 

C. Kelch blafenförmig und vierlappig, ohne Blumenz 
blätter, Staubfüden am Kelch; Hülfe pflaumenartig, re 
grad, Lappen did. Detarien. 

8. ©. Die Pflaumenburren (Detarium), 

Kelch rundlich und vierfpaltig, mit 10 ungleichen Staub» 
füden und fcheibenförmiger, rauher Pflaume und einfamiger, fehr 
harıer Nuß. Bäume mit ungraden Fiederblättern. 

1) Die gemeine (D. fenegalenfe), ;- 

Blätter abwechfelnd, mit ovalen, unten fammetartigen Blaͤtt- 
hen, Am Gambia, ein Baum mit Furzen Achfeltrauben und 


1688 


eßbaren, honigfügen Pflaumen, 6—Smal fo groß als ein Apri—⸗ 

cofen-Stein, die unter dem Namen Datach zum dien fom= 

men, Perrottet, Fl. senegalensis t, 859, PER RU TFUT 
1 Die Fleine (D. microcarpum). 

Ebenfo, mit Hleinern Früchten, welche auch ſehr — 
wir fchmachaft find und daher zu. Markte gebracht werden, unter 
dem Namen Danch., Perrottet, Fl, senegal, S. Bruns 
nerg Reife nach Senegambien. 1840. S. ©. 151. 

—89 


‚11. Zunft. Gröps-⸗Pfl aumer — Schelfen. 
FT: Mimoſen. 
wäh and Blume fünfblätterig und regelmäßig, die letztere auf dem 
Boden, nebſt mehr als 10 etwas verwachfenen Staubfäden; Hülfe meift 


V querfächerig, Samen an einem langen Stiel, mit gradem 
Würzelchen. 


Kräuter, Sträucher und große Bäume mit gradfiederigen 
oder mehrfach gefiederten Blättern und kleinen zarten, eingelenkten, 
meiſt reizbaren Blättchen. Die Hülſen find gewöhnlich fehr groß, 
oft mit eßbaren Mark angefüllt und voll Querfächer, in deren 
Richtung ſie ſich trennen. Der Kelch beſteht meiſtens aus 5 
Blättern, welche aber unten verwachfen find; die Blumen klein, 
fümmerlich und meijt verwachfen, oft getrennt in Zwitter⸗, 
Staub: und Samenblüthen, in Fopfförmigen Eträußern, mit weit 
vorragenden und ſchön gefärbten Staubfäden, was fid) artig und 
in. Maffen prachtvoll ausnimmt; Samenlappen meiſt dünn, 
Sämmtlih in heißen Ländern. 


A. Wenig Staubfäden 6-3), Stengel ‚meift kraut⸗ 
und jtrauchartig. ! 
1. © Die Wafferfihelfen (Desmanthus). 

Z3witter und getrennt, Kelch fänfzähnig, Blume fünfblät- 
terig , verwachfen und bey den tauben fehlend, 10 Staubfäden, 
wovon einige beutellos; Hülſe eben, zweyklappig und trocken. 

Kräuter und Sträucher, mit zweyfach geficberten Blättern 
und ſchmalen Blättchen; weiße Blüthen in — die 
untern meiſt Samenblüthen ohne Blume. 


1689 


BD) Die gemeine (D. natans). 

——7 kriechend und Re Seitenficle 
— = bis dreypaarig, Blättchen zwölfpaarig, Köpfchen vval. 
Oſtindien, in ſtehenden Wäſſern, bey uns hin und wieder in 
botaniſchen Gärten; ein Kraut mit 20’ langem, gewundenem 
Stengel, der ſtellenweiſe fhwiclenartig anfgeblafen ift, wodurch 
er ſchwimmt, mit Würzelchen an den Knoten; wird in Co— 
hinchina in langſam fließenden Wäffern an Pfähle gebunden, 
weil die Wurzel ganz vor der Erde entfernt iſt. Blätter 5% 
lang, Blättchen 6, 2" breit, fchließen fich. des Abends und 
bey der Berührung; Köpfchen auf 4 langen ‚Uchfelitielen, | die 
oberen grün, Die unteren ohne Stanbfäden und Frudt; Hülſe 
Fein, zofllang, flach, roth, mit 8 flachen, länglich runden Samen. 
Das Kraut it ein häufiges, zartes und ſüßliches Gemüfe, dag 
man bejonders mit Effig ißt, jedoch fchwer verdaulich; wird auch 
als fehweißtreibendes Mittel angewendet. Rheede IX. T. 20. 
Niti-Todda-Vaddi; £oureiro I. ©. S04. Jacquin, Eclogae 
50. Rorburgh, Coromandel T. 119. _Neptunia. 

2. G. Die Shildfchelfen (Adenanthera). 

Zwitter, Kelch fünfzähnig, 5 Blumenblätter lanzetförmig, 
10 Staubfäden mit einer Drüfe an den Beuteln; Hülfe fchmal, 
häutig, mit Querfähern, ohne Mus. 

Sträucher und Bäume mit zweyfach gefieberten , ah 
Blättern und Blüshen in ehren. 
1) Die Wägbohnen (A. pavonina), | 
tättchen oval und glatt, Hülfen“ gebogen. Indien, ein 
gemeiner, fehr Hoher Baum, wie Tamarinden, Der wegen feiner 
zierlihen Krone um die Häufer gepflanzt wird; 4’ tie, mit 
hartem Holz; Blattftiele über fhrhlang, mit 6 Paar Seitens 
ftielen und 9 Blättchen, 2’. fang, 1’ breit; Uehren fpannelang, 
mit Fleinen, gelblihen Blumen; Hülfen 8 lang, 1’ breit, band: 
fürmig, fhwärzlih und gebogen wie Senfe, 78, hängend an 
einer Aehre; die Klappen rollen ſich ſchneckenförmig zufams 
men und laffen ein Dugend coraffrothe und fehr harte Bohnen 
falten, faft wie Lupinen, Er wächst binnen 4 Jahren zu Bäum— 
hen, welche fchon tragen, 200 Zahr lang. Hat feinen befon» 


1690 


dern Nuten, fondern wird bloß zum Vergnügen um bie Häufer 
gepflanzt, indem: befonders die rothen Samen in den aufgeroflten 
Hülfen fehr ſchön ausfehen; die Kinder Hängen. fie um den Hals; 

wegen ihres unangenehmen Gefchmads werden fie nur von 
gemeinen Leuten gefocht; aflgemein brauchen fie, befonders in 
China, die Gnlofhmidte und Juweliere zum Abwägen des. Sil- 
bers; jede Masjeline, wie die Samen: heißen, wiegt 4 Gran. 
Geſtoßen und mit Borar vermifcht, werden feine zerbrochene 
Glaͤſer damit gefittet. Das röthlidye Holz wird häufig gebraucht. 
Rheede VI. T. 14. Mandfjadi, Weeg-boonen; Rumph IH. 
T. 109. Corallaria parviſolia; — Col. IV. tab. 23. 
Lamarck T. 334. 

2) Die gemeine (A. falcata). 

Blüttchen fpig-oval, unten filzig, Hülfen ziemlich grad. Indien, 
ein hoher Baun, mit weißer Rinde und einer Krone, die von 
ferne. wie ein Regenſchirm ausfieht, 10—25 Paar Blättchen, an 
12—18 Paar Stielen, wie bey den Tamarinden, aber Fleiner, uns 
ten weiß; Blüthen gelblich und Flein; Hülfen dünn, über 4° lang, 
kaum 1 breit, ziemlich grad, mit 6 ſchwarzen, länglichen Gas 
men. Wächst in lichten Wäldern und das Holz wird vorzüglich 
zu den langen Schildern gebraucht, weil es leicht und dennoch 
fo zäh ift, daß man es kaum durchftechen Fann. Man macht 
auch Kühne davon, nicht weil fie dauerhaft wären, fondern weil 
man glaubt, damit beym Fifchfang glücklich zu feyn. Die Rinde 
zu Trögen, um darinn das Sagomehl zu kneten. Rumph I, 
T. 111, Olypearia. Schildt-boom. 

3.6 Die Mehrenfhelfen(Profopis). 

Ebenfo, aber Zwitter und ⸗— und die Hülſe mit meh— 
ligem Brey angefüllt. 

Sträucher und Bäume mit ee gefieberten ‚Blättern 
und Blüthen in Aehrenz die. Früchte eßbar. a re: 

1) Die gemeine (P. ſpieigera). N? 

Stacheln zerftreut, Fieder ein⸗ big — Blättchen 
— — ſchmal und länglich, Indien, ein großer Baum, 
mit langen Stacheln an den Zweigen, Blättchen. wie bey den 
Tamarinden, 6 lang, au ‚breit; Bluͤthen Hein und ve 


’ " 1691 


Hülfen fpannelang, 1 im Umfang, braun, enthalten außer den 
Samen viel braune, mehlige, eßbare Subſtanz, welche ange— 
nehm füßlich ſchmeckt und mit dem Johannisbrod zu vergfeis 
—* it. Burmann, Ind. t. 25. f. 3. Roxb., Cor. t. 63: 

4. 6. Die Sinnfdhelfen (Mimofa). or 

Zwitter und getrennt, Kelch fünfzähnig, Keldy und Blume 
vier⸗ bis fünfſpaltig, Staubfäden ein- bis dreymal fo viel; Hülſe 
flach und gegliedert; theilt ſich quer und läßt die Nähte wie 
Rahmen ftehen. 

Kräuter und Sträucher mit mehrfach gefiederten, meift reizs 
baren Blättern und weißen oder rothen Blumen in Köpfchen, 
Es gibt gegen 100 ©attungen, 

a) Hülfe ftarf gegliedert, Blume rofenroth. R 

1) Die langfame (M. sensitiva). 

Stachelig, Blätter gabelig gefiedert, Blättchen zweypaarig, 
fpiß:oval, unten flaumig, 4 Staubfäden. Brafllien, bey ung in 
Gewächshäufern; ein Strauch, über mannshoch, mit vielen büns 
nen Zweigen, woran furze, gelbe Hafen; Blätter 3 lang, Sei⸗ 
tenjtiele 17°, Blättchen wie halbiert, 1’ lang, ?/, breit, das 
Innere des unteren Paares fehr Flein, Köpfchen 1—3, traubens 
artig, mit verfümmerten Blumen, Hülfen ftraplig, zolllang, 
Bu breit, mit 4 Samen. Die Blättchen legen fih bey Der Be⸗ 
rührung fehr langfam zufammen. Der ganze Straudy enthält 
Harz, Gerbitoff und Schleim, macht Purgieren; die bittere Wurs 
zel erregt Erbrechen und ftilie den Durchfall. Breynius, 
Centuria t, 16. Trew-Ehret T, 95. 

2) Die fhnelle (M. pudica), 

Stengel ſtachelig und borftig, Blätter faſt fingerariig ges 
fiedert, Blättchen vielpaarig und ſchmal. Brafllien und jetzt 
auch im Oftindien, bey uns nicht felten in Gewächshäuſern und 
Zimmern, unter dem Namen der Sinnpflanze. Die, Blätter 
legen fidy bey der Berührung fchnell zufammen. Ein frautartis 
ges Sträuchlein, faum 2—3' hoch, mit vielen dünnen, röthlichen 
Stengeln und Frummen Stacheln, Stiel 3“ fang, mit 4 Seiten⸗ 
fielen und 15—20 Paar Blättchen, 5% lang; gegen ein Halb— 
dutzend Fleine, ungleich geftielte und rofenrothe Köpfchen in 


1692 


Achſeln, ohne Blumen; ein Dugend Hülfen; 27,‘ lang, 1%, 
breit, mit borftigem Rand und 4 ſchwarzen Samen. Die: übels 
riechende und bittere Wurzel: macht Erbrechen, wirft reizend 
und giftwidrig, Blätter giftig; gegem Hüftweh und Kröpfe. 
Breynius, Cent. tab. 28. ———— Hort. tab. 29. 
ee 202. 


5.6 Die Kolbenſchelfen (Parkia). 
Kelch fünffpaltig und zweyfippig, 5 Be en movon 
bie Fahre etwas breiter, 10 Gtaubfäden etwas verwachſen; 
Hulſe gegliedert, voll Mark, trennt fich quer. Bäume mit dop⸗ 
pelt gefiederten Blaͤttern und keulenförmigen Aehren. 


1) Die gewürzhafte (P. biglobosa, africana).. 

Blätter zwenfac) geftebert, ©eitenitiele zwanzigpaarig, Blätt- 
hen dreißigpaarig und ſchmal mit Drüſen. Königreich Oware 
in Africa, und Oftindien, von da in Weſtindien, ein maͤßiger, 
dornloſer Baum, Blüthen purpurroth, in doppelten Köpfchen 
auf. einem halbſchuhlangen Stiel, der Endkopf 2“ Did; Hülfen 
lang und ſchneckenförmig gerofit, enthalten ein mehliges Marf, 
welches zum Färben gebraucht wird und zur Berfertigung eines 
angenehmen Getränfes. Die Bohnen heißen Doura, fchmeden 
bitter, werden wie Enffee ‚geröftet, zerricben, mit Waſſer in 
Täfelchen geformt und als Gewürz an die Speiſen gethan; ſie 
kommen auch unter dem. Namen Gouru⸗ Nuß ober, Gaffee 
von Sudan nad) Europa. Saulem. Waſſer nehmen ſie den un⸗ 
angenehmen Geſchmack und werden daher auf Carawanen mit⸗ 
geführt, Palisot, Flore d’Oware u, t „9. ‚Jaequin, Am, 
t. 179. 1. 87. . ,. a - 


ET 3 

6, © Die Bandfheifen (Entada, — ders 

Zwitter «und getrennt, 5 Blumenblätter,. mit‘ — fünf 
mal fo viel Staubfäden und einer Drüfe an. den Beuteln; Hülſe 
gegliedert und —— — —* * Von den Rah⸗ 
pe DET E22 JE 522 UBER ING NE. BET, 

Stachelloſe Bäume —* Plettechbeis — —— 
derten Blättern und kleinen gelben Blumen in Aehren; Hülſen 
ungeheneglingss 3192: Sun nn hal EEE n nn 


1693 


HER Die'gemeine (E. scandens). 

Blätter zweyfach geftedert, mit Ranken, Seiten iele * 
* Blaͤttchen vierpaatig und’ oval, nur 10 Staubfäden. 
ER Prlanze mann —** und immer * 
** zum Abführen * * ein BEE * 
Die Hülſen find die größten und längſten, welche irgend eine 
Pflanze hervorbringt, 5—7' lang und/handbreit, holzig, bald 
grad, ' bald fäbelförmig, bald gedreht, beyderfeits mit einem dicken 
Rand und höderig nah der Zahl ter Samen: Die Enropäer 
glaubten, diefe Frucht fomme von einem’ Meergewächs, weil man 
fie meiftens am Strande findet; fie kommt aber von einer win— 
denden Pflanze in Wäldern, melde ſo weit läuft, daß ihr Ur— 
fprung oft ſchwer aufzuftinden it; obfchon der Stamm gewöhnlich 
beindie® it; fo wird er doch bisweilen fo ungeheuer die, daß ihn 
faum 5 Mann umklaftern fünnen, 2—3 SKlafter hody, wo er 
fih in eine Menge, anfangs grüne, dann ſchwarze Ranfen theilt, 
welche mit feltfamen Biegungen und Schnedenwindungen, wie 
ſie nur irgend eine Schlange machen kann, auf die Gipfel: der 
benachbarten Bäume laufen, und wenn. diefe fehlen, auf der 
Erde fortfriehen, Sie verwiceln auf diefe Art oft 6—8 Bäume, 
daß man Feinen ohne den andern fällen kann. Haben fie den 
Gipfel erreicht; fo fenfen fie fi) von allen Seiten herunter und 
treiben nun erſt eine Menge dünne und grüne Zweige mit Blät: 
tern. Diefes iſt das wahre Bild der indifhen Wildniſſe. Die 
Blätter find unyleich und ewiptifh, A—5" lang, 3% breit, gläne 
zend und im folcher Menge, daß man die Blätter anderer (mei⸗ 
ſtens Sideroxyla) davor nicht ſieht. Aus den Blattachſeln kom— 
men 19.lange Stiele, dicht voll kleiner, weißer, wohlriechender 
Blümchen mit 10 Staubfäden, welche größtentheils taub abfaällen. 
Die Hülſen bleiben über ein Jahr hängen, höchſtens 2—3 bey» 
fammen und fehen von ferne aus wie herunterhängende Bänder 
in einem Kramladen. Sie bejtehen aus 2 Rinden, wovon die 
äußere dick und grün und ſich bey der Reife von der inneren 
ablöst, die wie ftarkes Papier iſt, gelblich und fich nicht öffnet; 
enthalten 15—30 bittere Samen, jeder in einem befonderen 


1694 \ 


Fach. Sie find flach, wie die Steine im Damenbrett, doch etwas 
Yänglich und herzförmig, über 2° lang und breit, glänzend braun, 
mit einem Saft überzogen mie Thon, der ſich abwaſchen läßt, 
nicht eßbar. In Weſtindien heißen »diefe Samen Set. Thomas: 
herz »und Lobi brasiliani., Bor Zeiten waren fie in Europa 
fehr felten. Man machte daraus Tabacksdoſen, die mit Silber 
befihlagen waren; jebt find fie fehr gemein. Um fie auszu— 
höhlen, bohrt man ein Loch in den Nabel und legt ſie in Amei- 
fenhaufen, tamit die Ameifen das Mehl herausfreffen. Mit dem 
Mehl pflegt man ſich den Kopf zu wafchen, um Lie Schuppen 
wegzubringen. Zuweilen findet man in den Hülſen einen Stein 
(Mestica), fat wie, die Samen geftaltet, Doch etwas Heiner und 
ohne Nabel, fhwarzbraun und fo. hart, daß man Gold und 
Silber darauf probieren Fann. Er: heißt, Paranites, Die Ma: 
caffaren faffen ihn in einen Fupfernen Ring und tragen ihn ‚mit 
andern Mesticis um ben Leib, um im Kriege glüdlich zu feyn, 
Das Holz ift innwendig voll Löcher, wie Rottang, woraus auch 
viel Wuffer fließt. Die alte Rinde befommt rothe Flecken und 
fchwigt an der Sonne Gummi aus, wie Der fhönjte Bernitein, 


I) 


Das aber nad) einem Jahr dunkler und weich wird: wie Kirfche 


gummi. Aus der verwundeten, noch grünen Schafe fließt. weißes 
Gummi. Rheede VIIL 8. 32—34. Perim-Kaku-Valli; Gairo. 
Rumph V. 8% 5. Faba marina, Parrang, Burmaun, —* 
* S. 139.  Pusaetha. Acacia scandens, 


öle ur: Viele Staubfäden, 25—200, oft ——— meiſt 
baumartig. 


7.6. Die Gummiſchelfen (Acacia). 


Zwitter und getrennt, Kelch füufzähnig, Blume fünfſpaltig, | 


— getrennt mit 10— 200 —— Hülſe eben, 
se und dormig. | und 
Sträucher und Bäume meift mit Damen} verfchiedenen 
Blättern und gelben oder weißen Blumen in Köpfchen und 
ehren. Es gibt an 200 Oattungen. - ur id 
a) Blattlos. > ia hen; —*8 
Sonderbare Pflanzen, wo — Blaͤtichen — * wur: 


1695 


dagegen der Stiel breit geworden ft. Die meiften in Ren 
holland, mit weißen Blumen. | 

1) Die geflügelte (A. alata). 

"Nebenblätter dornicht und bleibend, Stengel — 
Blattſtiele herablaufend, einrippig und ſtiftig, Köpfchen paarig. 
Neuholland, bey uns im — ERBEN Reichen bachs 
Garten⸗Mag. T. 88. 1 

9%) Die täuſchende (A. decipiens), | 

Nebenblätter dornig und abfärig, Blattfliele dreyeckig, die 
— dornicht, Köpfchen einzeln. Ein Baum in Reu— 
holland, bey uns nicht ſelten in Gewächshäuſern. Burmann, 
Fl. ind. t. 66. f. 4» Koenig, Annus botan. I. t. 8. 

3) Die fihelförmige (A. heterophylia). 

Blaͤttſtiele ſchmal, fihelförmig und vielrippig,: bisweilen 
mit Blättern, Köpfchen traubenartig. Inſel Bourbon, bey uns 
in Gewächshäufern. Keine Abbildung. 

b) Blätter gabelig geftederr. 

4) Die maroccaniſche (A: — 

Dornen paarig, Blättchen ſechspaarig, mit Drüſen, — 
laänglich. Im weſtlichen Africa, bey Mogador; ein Baum mit 
aufrechten Heften, Blättchen nur 2 lang, ehren Furz und 
weißlich, mit vielen Staubfäden, Hülfe 5” lang, 6° breit mit 
6 ovalen Samen; liefert Gummi, wie das arabiſche, welches 
der Gegenftand eines tin: Handels in Marocco iſt. Keine 
Abbildung. 

c) Blätter zwepfach gefiedert, mit vielen Blättchen, Blüthen 
in ehren. 

5) Die indiſche (A. catechu). 

Dornen paarig und hafenförmig , ‚Seitenitiele ae, 
Blättchen fünfzigpaarig, ſchmal und flaumig, mit Drüfen, Aehren 
zu drey. Eoromandel und Bengalen; ein großer Baum mit 
unförmlihem Stamm. und runden Weiten, Blätter ſchuhlang, 
Blättchen 3'”, Aehren 2 und gelb, mit vielen Staubfäden, 
Hülfe 4 lang mit 8 Samen. Die Rinde it herb und bitter; 
aus dem Holz kocht man das fogenannte Gatechu (Terra catechu 
8. japonica), weldes die Indier beftändig Fauen mit Pinang 


1696 


und Betel, Der Baum hat Uehnlicyfeit mit einer Aeſche, "das 
Holz Hart und ſchwer, und man macht daraus die Kolben; wo— 
mit man. in hölzernen Trögen die Spreu vom Reiße ſlößt. 
Der Baum ift fehr dornig, und wächst am’ häufigften in Cam: 
baya, weniger bey Goa, und der Saft ‚wird von da häufig nad) 
China, weniger nach Arabien und) Perſten, ausgeführt. Er iſt 
ein fehr gutes Mittel zur Beveftigung des Zahnfleiſches, gegen 
Durchfall und Augenjchmerzen! Um das) Eatechu zu erhalten, 
Foche man in Sndoftan die Spähne des blagrorhen Kernholzes 
bis auf ein, läßt dann das Waſſer im Platten verbunften, 
und beftäubt darauf das 'Ertract mit Aſche von Kuhmiſt. Es 
fommt zw uns in’ Kuchen von verfchiedener Größe, braun und 
ohne Geruch, brennt mit Flamme’ und |zergeht im Waſſer, 
ſchmeckt etwas fcharf, nachher füßlich und macht befonders das 
Waſſer ſchmackhaft, enthält‘ aber meiitens Y, Erde. In Aſien 
wird fehr viel mit Betel gefaut, An Indien machen Die Por—⸗ 
tugiefen Paſtillen oder Täfelchen davon, mit Zuder, Zimmet und 
andern Wohlgerüchen, und effen fie vor und nach Tifche, unter 
dem Namen Cachonde, auch Pastilles de Serail. Sie ‚sergehen 
im Munde, machen den Athem wohlriecdhend und beförderm die 
Berdauung. Die Hanptwirfung als Medien iſt zufammen: 
ziehend, Die türfifchen Perlen, welche ſchwarz find und wohl: 
riechend, und an Hals und Armen getragen werden, find auch 
daraus. verfertiget. Den Wohlgeruch befommen fie von Rofen- 
waffer, die Farbe von Lampenfchwarz. Ben Goa heißt der 
Baum Hackhie, bey Avicenna und Serapion fat ebenfo, nehmlich 
Hadhadh, bey Diofcorides und Plinius Lycium indicum. 
Garcias ab Horto, Aromata pag. 163. in Clusü Exoticis. 
PleufT. 730. Kerr in med. Obs.'V. 1.4.7 Rorburgh, 
Corom. T..174. Hayne Vi. T. 48. Düſſeld. XV. zi21. 
Aus Oſtindien Fommen jegt die fogenannten Bablah-Blätter 
zum Bon es Pe * Hape von einer —* befannten 
Acache. — — a AIR *— * 
—** weiße (A. eh; JE EI 2203720 
- Dornen zu drey, mit — Seitenftiete —UU 
—** zwölſpaarig, ſchmal und aſchgrau, mit einer Drüſe, 


1697 


2—3 fchlanfe Aehren in Achfeln. Senegal, ein Bäumden 15 
bis 20° hoch, mit 6" didem Stamm und afchgrauer Ninde, 
Blätechen nur 1’ lang, MWehren 3“ und blaßgelb, mit vielen 
Staubfäden; Hülfe 3" lang, .“ breit mit 6 fcheibenförmigen . 
Samen. Bilder die Meinen Gummimwälder am Senegal und 
liefert das Senegal-Gummi, welches zweymal im Jahr gefam- 
melt wird, 2 Monat nach dem Regen, vom Suly bis October, 
wodurdy die Rinde anfhwillt, dann fchuell trocknet, berftet und 
das Gummi ausfliegen läßt; dann wieder im März, nach bem 
ſtarken Thau im Jänner und Hornung. Es fhwigt in 2—3"' 
dien, rundlichen und matt weißen Gtüden aus, welde 
die Mauren fammeln und in den Handel bringen; ſchmeckt 
füß, ift fehr wahrhaft und erfrifhend, und bie reifenden 
Araber leben lange Zeit davon. In Europa braucht man es 
zum Steifen der feibenen und baummollenen Zeuge, bes Papiers 
und zum Auftragen ver Farben; in der Mebicin gegen Ruhr 
und Blutfläffe. Perrottet, Fl. seneg. t. 56. Gommier blanc. 


7) Die blaffe (A. albida, fenegal). 

Dornen paarig und grad, Geitenjtiele fechspaarig mit 
Drüjen, Blättchen zehnpaarig, Aehren einzeln. Ober⸗Aegypten, 
bey Syene und quer herüber bis an den Senegal; ein Baum 
30—40' body mit glänzend weißer Ninde; Hülfen fehmal, ges 
bogen und leterig; liefert Fein Gummi, wie man gemeynt hat. 
Blackwell T. 345. Delile, Egypte t. 52. f, 3. 


d) Blätter zweyfach gefiedert, Blüthen in Köpfchen. 

8) Die ägyptifche (A. leyal). 

Dornen paarig, grad und länger ale die Blätter, Seiten. 
ftiele dreypaavig mit Drüfen, Blättchen zehnpaarig, ſchmal und 
nadt, Köpfchen gehäuft. Ober⸗Aegypten, Libyen, Nubien und 
Dongola; ein. Strauch oder Bäumchen 15—20' hoch, Dornen 
2“ lang, Blätter 1°/,”, Blättchen 2’, ein Halbdugend Köpf- 
hen hochgelb mit vielen Staubfäden, Hülfen 4 lang, 3” breit 
und jihelförmig, mit 6 Samen; Liefert den größten Theil des 
arabifchen Gummis. Delile, Egypte t. 52. f.2. Hayne X. 
T. 30. Düſſeld. XVIL T. 22. Wagner IL T. 179, 

Okens alla. Naturg. IE Botanik II. 107 


1698 


9) Die wurmförmige (A. tortills), 

Dornen paarig und grad, Geitenftiele vierpaarig mit einer 
Drüfe, Blättchen achtpaarig, fehmal und flaumig, ‚Köpfchen eins 
zen. Mit der vorigen und im Arabien, 40—60' hoch und 
3—4' di, Hülfe wurmförmig gewunden; liefert ebenfalls ara- 
bifches Gummi. Forfkal, Deser. p. 56. Hayne X. T. 31. 
Düffeld. XV. T. 20, Zenkers Waarenfunde T. 32. $ A. 

10) Die rothe (A. adanfonii). 

Dornen paarig und grad, Geitenftiele fünfpaarig, mit einer 
Drüfe, Blättchen vierzehnpaarig und ſchmal, Köpfchen gehäuft, 
 Hülfen ſchmal, wulſtig und flaumig. Länge dem Senegal; ein 
Baum 30—40' hoch, 3—4 gelbe Köpfchen mit: vielen Staub⸗ 
‚fäden, Hülfe 5” lang, *.“ breit, mit einem Dußend Samen. 
Das Gummi ift röthlid, und wird von den Mauren gefammelt 
und dem weißen Gummi beygemengt, auch Häufig gegen Ruhr 
gebraucht, fo wie bie herbe Rinde, Blätter und die unreifen 
Hülfen. Die letztern euthalten einen röthlichen Saft, ter ſich 
zu einem Harz wie Kino verhärtet, und zum erben und are 
dient. Adanson, Gommier rouge. 

11) Die gemeine (A. vera). 

Dornen paarig und ziemlich grad, Seitenfliele zweypaarig, 
mit Drüfen, Blättchen zehnpaarig und ſchmal, Köpfchen gehäuft. 
Aegypten bis Senegal; ein mäßiger Baum mit furzen Dornen, 
Blättchen 4°" lang, Köpfchen 2—5 und gelb mit vielen Staub» 
fäden, Hülfe 4” lang, flach und mulftig. Liefert arabifches 
Gummi. Lobelius, Ic. II. t. 9. f. 1. Hayne X. T. 34, 
Düffeld. Suppl. II. %. 15. Wagner Il, T. 178. 

12) Die arabifche (A. arabica). 

Dornen paarig und grad, Seitenftiele fünfpaarig, mit einer 
Dröfe, Blaͤttchen fünfzehnpaarig und ſchmal, Köpfihen gehäuft, 
Hülfen mwulftig und weißfilzig. Ober-Aegypten, Arabien und 
Oſtindien; ein hoher Baum mit fchuhdidem und etwas ges 
krümmtem Stamm, fo groß wie Maulbeerbaum, mit fehwarzer, 
rauher Rinde und vielen zofflangen Stacheln, am meilten auf 
den Bergen vom Sinai, Blätter 3” lang, Blaͤttchen 3, 3—4 
hochgelde und wohlsiechende Köpfchen, wie bey der Platane, 


1699 


aber viel Peiner; Hülſen 6 lang, ſchwarz mis braunen, ovalen 
Samen. Heißt in Aegypten Sant, und iſt Die ächte Aoacia s. 
Spina aegyptia et melaena der Aiten, die auch Cachia heißt. 
Aus dem Stamm fhwist Das befannte arabifche Gummi bald 
wurmförmig, bald in Tropfen wie das Kirfchharz, welches aber 
nicht mehr fo häufig gefammelt wird, weil jegt mehr vom Se— 
negal kommt. Es wird überall als Nahrungsmittel gebraude, 
befonders von den Einfanmlern und den Earamınen, Für den 
Mann follen 12 Loth bes Tags ausreichen. Ale Theile find 
zufammenziehend. Aus den unreifen Hülſen preßt man Saft 
und kocht ihn ein (Suecus Acaciae verae), und die Gerber zu 
Eairo färben Damit das Leder ſchwarz; auch braucht man ihn 
gegen Augenentzündung, Rippenfchrunden, wadelnde Zähne, Blut» 
fpeyen, Blutflüſſe und viele andere Uebel. Der Baum blüht 
sweymal, im März und November. Pr. Alpin, Aegyptus 
tab. 6. Plukenet Taf. 251. Fig. 1. Roxburgh 8. 149. 
Hayne X. Taf. 34. Düffeld, XVII. Taf. 18. Wagner I. 
T. 177. Zenkers Waarenfunde T. 30. F. A. 

13) Die nilvtifche (A, nilotica), 

Ebenſo, aber die Zweige rotbraun und weniger behaart, 
fo wie die Hülfen, Dornen nur 4," lang, Ober⸗Aegypten bie 
Senegambien, liefert wenig Bummi, die herbe Rinde aber gegen 
Nuhr; die unreifen Hülfen unter dem Namen Nebneb zum Ger: 
ben. Blackwell X. 377. Plenk X. 731. Düffelo, XV. 
x. 17. 

14) Die weitindifdhe (A, farnesiana). 

Dornen paarig und borftenförmig, Seitenitiele ſechspaarig, 
mit einer Drüfe; Blätschen achtzehnpaarig und ſchmal, Köpfchen 
paarig und gefticht, Hülſe walzig. Weitindien, jegt am Mittel: 
meer häufig angepflanzt zur Zierde, gewöhnlidy in unfern Gär— 
ten, 15—20’ body; Ninde ſchwärzlich, Dornen zolllang, Blätt 
chen nur 1%, Köpfchen wie Erbfen, gelb, mit vielen Staubfäten, 
jeher wohlriehend und Fommen daher in die Pomade. Die 
Wurzelvinde riecht wie Knoblaucd und dient zum Gerben und 
Schwarzfärben; die Hülfen gegen Ruhr, ihr gelblicher Saft IR 
fo zäh, daß man damit Porcellan kitten kann; auch vertritt er 

107 * 


1700 


die Stelle der Galläpfel bey der Dinte; die Samen ſchmecken 
ebenfalls fcharf und riechen wie Knoblauch. Aldini, Farnes». 
Fig. Duhamel, Ed. nov. Il. t, 28. 

15) Die oberägyptifdhe (A. lebbek). 

Dornlog, Seitenftiele dreypaarig, Blättchen achtpaarig, ohne 
Drüfen, Köpfchen gehäuft und geftielt. Ober⸗Aegypten, häufig 
angebaut in Oft» und Weftintien, auch in unfern Gewächs— 
häufern. Plulenet % 331. 5. 1. 

16) Die wohlriechende (A. julibrissin). 

Dornlos, Seitenftiele zehnpaarig, Blättchen dreyßigpaarig, 
länglih und gewimpert, mit einer Drüfe; Köpfchen rifpenartig 
und weiß, mit rothen, fehr langen Staubfäden, Hülfen flach. 
Drient, am Mittelmeer häufig angebaut, 30—50' hoch, Blätter 
1%/,'‘ lang, Blätthen 4”, Hülfen 6“, 1 breit und gelblich. 
Die wohlriehenden Blüthen zu Thee, mie die ber Linde, 
Forfkal, Deser. p. 177. Scopoli, Deliciae I. t. 8. 

17) Die eßbare (A. esculenta). | 

Ebenfo, aber die Seitenftiele fiebenpaarig, die Blättchen 
zweyunddreyßigpaarig und fchmal, nur 10 Staubfäden. Merico, 
wo die Hülfen gegejfen werden, unter dem Namen Guare. 

8. © Die Zuderfhelfen (Inga). 

Zwitter und getrennt, Keld und Blume fünffpaltig, mit 
vielen unten verwachfenen Staubfäden ; Hülfe fchmal und flach, 
mit vielen Samen in Mus. 

Meift dornlofe Sträucher und Bäume, mit watt ober 
weißen Blüthen in ehren und Köpfchen, und häufig fügen, 
eßbaren Hülfen. Es gibt über 100 Gattungen. 

a) Blätter einfach und gradfiederig. 

1) Die gemeine (I. vera). 

Blattjtiel geflügelt, Blättchen fünfpaarig und länglichsoval, 
mit Drüfen, Blüthen zottig, fait einzeln, Hülfen gefurdht und 
flaumig. Weftindien, Merico und Brafilien; ein Bäumchen 
15° body, mit hängenden Neften, Blättchen 1'/, lang, Blüthen 
weiß, in Heinen Aehren; Hülfe 3 lang, grünlich mit einem 
Dugend edigen Samen in weißem, füßem Muß, weldes bie 
Wilden und Neger gern effen. Plumier, Gen. t. 25. ©lo» 


1701 


ane ll, T. ı83. $& ı. Merian, Surinam tab. 1. Mimosa 
inga. Pois sucre. | 

2) Die peruvianiſche (I. pacai, feuilleei). 

Blättchen vierpaarig und länglicheoval, Aehren paarig und 
oval, Hülfen fehr lang und fchmal. Peru, ein Baum, 4 Klafter 
hoch und mannsdick mit einer Krone wie Nußbaum, Blättchen 
8" lang, 2/2 breit, Blumen weiß, mit einer Menge Staub: 
fäden; Hülfen 1—2‘ lang, faft wie das Zohannisbrod und nicht 
gefurcht, wie die der vorigeu; enthalten linfenförmige Samen in 
weißem, fchwammigen Muß, dag füß fehmedt, wie der Saft 
vom Zuckerrohr. Es gibt in Lima Feinen Garten, mworinn 
man nicht einige diefer Bäume fähe. Feuillse, Obf, I. 
tab, 19. x 

b) Blätter zwegfach gefiedert. 

3) Die philippinifche (I. duleis). 

Dornig, Blätthen länglih und tiftig, mit einer Drüſe, 
Blüthenfüpfchen traubenartig. Philippinen, von da nach Oftin- 
dien, wo fie angebaut wird wegen des füßen fchmadhaften 
Marks in den gedrehten, rothen Hülfen; Blättchen zolllang, 
Blüthen weiß, in 6” Taugen Rifpen ; Hülfe fpannelang, 1" 
breit, wie Schraube gedreht und roth, enthält trockenes, füßeg, 
rothes Mus, das gegeffen wird und gefund ift; Samen fehwarz; 
die Rinde zum Gerben. Heißt Sapanfrucht auf den Manillen. 
Rorburgh, Eorom, I. %. 9. 

4) Die Seifenſchelfe (I. saponaria), 

Dornlos, Seitenitiele zweypaarig, Blättdyen ziweppaarig 
und fpig-oval, Köpfchen in Endrifpen. Oftindien, in Feldern; 
gewöhnlich ein hoher fchlanfer Straudy mit einzelnem Stengel, 
der bisweilen ein hoher Baum wird, grad und mannsdick, mit 
Heiten am Gipfel; Blättchen 6’ lang, 3° breit, meift von In— 
festen zerfreffen, unten am Stiel eine große Drüſe; Blüthen 
weiß, aus vielen langen Staubfäden gebildet, wie ein Haar- 
buſch; Hülſen dünn, 5” lang, 2” breit, mit wenig dünnen und 
fhwarzbraunen Samen. Die Rinve ift feharf und hat einen 
unangenehmen Geruch; wird häufig zum Wafchen des Kopfes 
gebraucht, weil fie beifer reinigt als Seife oder Limonien. Auch 


1702 


nimmt man geftoßene Blätter dazu, welche im Waſſer einen 
Schaum hervorbringen. Man heilt auch damit bie giftigen 
Stiche der Welpen. Rumph IV. T. 66. Cortex saponarlus; 
Seep - Schors. 

5) Die ätihivpifche (I. sassa). 

Dornlofe Seitenftiele Dreyr bis vierpaarig, Blättchen zwölf 
paarig und länglicheuval. Abyffinien, ein Baum ſo groß wie 
Müfter, 2 die, weicher fo viel Gummi ausfchwigt, daß cs ben: 
felben wie große Kugeln ganz bedeckt. Man verfülfcht damit 
Die Myrrhe, welche ebenfalls aus Abyffinien kommt; es bläht 
ſich jedoch im Waffer fünfmal feines Raumes auf, wodurd ee 
fich feicht von der Myrrhe unterfcheidet. Es ift wahrfcheintich 
Galens Opocalpasum. Man fteife damit die bfauen furatie 
fben Tücher. Blättchen ®/, lang, ſchließen fi des Abends, 
Bluͤthen blafroth. Bruces Reife V. T. 4. 5. 


12. Zunft. Blumeu:-Pflaumer — Käfen. 
Caſſien. 


Blume fünfblaͤtterig und ziemlich aleich, bisweilen verfämmert, Staub⸗ 
fäden frey; Hülfe oft mit Querwänden und Mark, Würzeldyen grad, 
Samenlappen meift din. 


Fat durchgängig Bäume in heißen Ländern, mit vielflede: 
rigen und oft zufammengefegten Blättern und meiſtens fehr ſchoͤnen 
Blumen in großen Sträußern. 


A. Kelch röhrig. 
a. Nur ein bis zwey Blätter, 

* Ein ober zwey verwachfene Blätter. 

1,6. Die JZubasbäume (Cercis). 

Kelch Frugförmig, fünfzähnig und höckerig, fünf nateiſon 
mige Blumenblätter, wovon bie Flügel größer, 10 freye Staub— 
fäden ungleich; Hülſe dünn und vielfamig, klafft unten. 

Bäume mit einfachen, herzfürmigen und vielrippigen Blät- 
tern, welche nach den büfchelförmigen Blumen Fommen. 

1) Der gemeine (C. siliquastrum). 

Blätter rund, herzförmig und glatt. Mittelmeer an Bä⸗— 


1703 


den, bey uns in Gärten zus Zierde, wilb ein Strauch, ange: 
baut aber ein ziemlicher Baum, 20’ Huch, treibt im Frühjahr 
vor den Blättern 3—4 Blumen beyfammen, wie Erbfenblumen, 
ſchön roſenroth; Blätter fat wie bey der Hafelmurz, voll Neb: 
rippen, unten weißlich; Hülfen fingerslang und breit, röthlich, 
faſt durchfichtig, mit linfenförmigen Samen. Die fcharf fchmefe 
fenden Blumenfnofpen werden wie Cappern gegeffen; die Blät- 
ter gegen Durchfall, dag Holz für Schreiner; es gibt auch mit 
weißen Blumen; die Türken pflanzen ihn auf ihre Todtenäder. 
Clus,, Hist. 1, tat, 13. Tournefort Zaf. 414. Lamarck 
Taf. 328. Schmidts Bäume Taf. 20. Kerners Obſt-Pfl. 
Taf. 620. Schfuhr Taf. 11%, Arbor Judae, Arbol d’amor, 
Agarobo loco, Dit. 

2.6. Die Schlingfäfen (Bauhlnia). 

Keld ungleich fünffpaltig, 5 Blumenblätter nagelfürmig, 
das obere abjtehend, 10 Staubfäden, wovon mehrere beutcllog; 
Hülfe geitielt, lang, zweyfiappig, mit vielen breiten Samen. 

Große Schlingfräuter oder Bäume, mit zwey verwacfenen 
Sieberblättchen und, Blüchen in Trauben, 

1) Die fenegalifche (B. reticulata), 

. Blätter herzförmig, Lappen fünfrippig, afle Staubfäden 
mit Beuteln. Senegal; ein Bäumchen, 15° body, mit einem 
fhuhdicen, gedrehten Stamm, Blätter 5° lang, Kelche braune 
roth und filzig, Hülfe fpannelang, 3 breit, mefferförmig, mit 
mehligem Mark, Eamen braun. Die herbe Rinde gegen Ruhr und 
allgemein zu Striden an die Negerhütten. Guillemin, Fi. 
senegal. t. 60, 

2) Die gemeine (B. sgandens, liagua). 

Stengel Hetternd und edig, Zweige mit Ranfen, Blätter 
herzförmig, unten rothzottig, nur 3 GStaubfäden mit Beuteln. 
Moluden, überall in Bufchwäldern nicht weit vom Strande. 
In den Wäldern finden fih ftrangfürmige Sträucher, welche in 
Europa ganz unbefannt find. Es find Sträucher mit einem 
langen, dünnen Stengel, ber wie ein Seil an den Bäumen hin« 
aufläuft, oder mit vielen Windungen auf der Erde fortkriecht, 
ungefähr wie ber MWeinftod. Der größte und wunderlichite 


1704 


Stengel diefer Art ift der gegenwärtige, welcher wegen ber 
Form der Blätter Zungenblatt heißt; beindic und eckig, als wenn 
2 Stränge aneinander gewachfen wären, glatt und braun, läuft 
an den nächſten Bäumen hinauf, und theilt ſich dann erft in 
viele zufammengedrüdte Zweige, welche fo wunderliche Win— 
dungen bilden und ſich fo durcheinander verflechten, als wenn 
durch Menfchenhände Knoten gemacht wären;. andere Zweige 
bilden Windungen wie Echneden, andere wie aufgerichtete Schlans 
gen. Am Ende vertheilen fie fid) wieder in Fleine Sproffen, 
woran die Blätter ſtehen, gleich einer gefpaltenen Zunge, 3 big 
4' fang und breit, hinten herzförmig, vorn im Ausfchnitt ein 
Heiner Stift, jede Hälfte mit 6 Längsrippen, unten braun und 
ind wie Seide. Wenig Blüthen am Ende, weiß, dann gelb: 
lich; Hülfe 4,‘ fang, 1” breit, meſſerdick, hart und braun mit 
S platten, ſchwarzen Samen von einem filberglängenden Ring 
umgeben. Das Holz it ſchwammig und enthält viel Saft, der 
zu Gummi gerinnt. Die Zweige umwinden sisweilen 2—3 
hohe Bäume, daß man einzeln nicht fällen kann. Folium lin- 
guae. Rumph V. %. 1. 

3) Die ſchlangenförmige (B. anguina). 

Ebenfo, aber der Stengel zufammengedrüdt und die Blätter 
glatt. Malabar und Silhet; Stengel armsdick, fchlangenförmig, 
mit einzelnen Ausfchweifungen, Elettert auf hohe Bäume, und 
bringt weder Blüthen noch Früchte hervor; Stengel flach, 7—S' 
breit, 1° dick und fo ftarf ausgefchweift, daß fauftgroße Höder 
entftehen, und fo veit an den Baumftämmen Fleben, dag man 
fie nicht abreißen Fann. Ohne Nutzen, außer baß tie Heiden 
den Stengel, weicher für heilig gehalten wird, auf Reifen mit 
fih tragen. Rheede T. 3& 31. Naga-Mu-Valli, Bedelhout. 

4) Die guyanifche (B. guianenfis).. 

Die verwachfenen Blätter zugefpist und vierrippig, Stengel 
mit Ranfen. Guyana in Wäldern, deffen Stengel auf die höch— 
ften Bäume laufen, dann Zweige treiben, mit fo viel Blättern, 
daß fie die Krone ganz bedecken. Stamm fchenfelsbid und 
platt; die daraus entfpringendes Stengel viel dünner, wellen⸗ 
fürmig, 1 breit und gewunden; Blätter fhuhlang, 8’ breit, 


1705 


unten gelb, auf einem fpannelangen Stiel; Hülſen einzeln in 
Achſeln, Holzig und röthlich, 3 lang, *.“ breit, mit 1—% 
flachen Bohnen. Aublet T. 145. 

* Zwey getrennte Blätter. 

3. © Die Fackelkäfen (Macrolobium, Vouapa). 

Kelch vierfpaltig, in 2 Schuppen, Fahne flad, 3 Staub» 
fäden; Hülfe geitielt, flach, lederig und einfamig. Bäume mit 
einpaarigen Blättern und Blüthen in Trauben. 

'1) Die gemeine (M. bifolium). 

Blättchen einpaarig, ſpitz-oval und ſchief, Hülfen geflägelt. 
Guyana in Wäldern, ein Baum 60’ hoch, 3° dick, Blättchen 
5° fang, 2 breit, Blüthen in Fleinen Endähren, vöthlid, 
Fahne groß und violett; ficht aus, als wenn ber Keld die 4 
untern verwachfenen Blumenblätter voritellte; Hülfe .1 breit, 
gelblich, mit einer großen Bohne ; das Holz enthält fetten Saft 
“ und man macht daher Fackeln daraus, auch Beilhelme, Pfoften 
und Kähne, welche nicht faulen. Vouapa. Aublet 2%. 7. 

4.6. Die Heuſchrecken-Bäume (Hymenaea). 

Keldy Freifelförmig, vier: bis fünffpaltig in 2 Schuppen, 
5 Blumenblätter, wovon das untere Feilfürmig, 1@ freye Staub» 
fäden; Hülfe länglich oval, holzig, mit vielen Samen in meh: 
ligem Brey, Samenrand gefurdt. 

Große harzreiche Bäume, mit 2 gedüpfelten Fiederblättchen 
und weißen Blüthen in Sträußern. 

1. Der gemeine 9. (H. courbaril). 

Blättchen lederig, ipib-oval, ungleich und aderlos, Hülfen 
glänzend und körnig. Südamerica und jest auch in Weſtindien; 
einer der größten und nüßlichiten Bäume, 60—80' hoch und 
3‘ did, Blätter 4“ lang, 1%,” breit auf einem Furzen Gtiel, 
Blumen röthlih in pyramidalen Endtrauben, Hülfen 5° lang, 
2“ breit, glänzend braun, und fo hart, daß man fie mit einem 
Hammer zerfchlagen muß; dann zeigt fih darinn eine mehlige, 
blaßrothe Subſtanz, die fi wie Mehl anfühlen läßt, bald 
musartig wird, und einen mehligen und füßen Gefhmad ber 
fommt; fie wird roh gegeſſen, ſchmeckt nicht übel und ift nahr- 
haft; daher werden Die Hülfen fleißig gefammelt. Darinn liegen 


1706 


3 oder 4 ovale, etwas zufammengebrüdte Steine, wie Datteln, 
glatt und braun. Das Holz ift hart und weiß mit gelblichen 
Düpfeln, wird zu Balken, Achfen, Rädern und Hausgeräth 
gebraudt. Diefer Baum liefert Den americanifchen Copal, 
welcher am meiſten fh unter den Wurzeln finder, wohlriecdend 
it wie dag Gummi anime, weldes aber. aus Merico ſtammt 
und aus Baumriten fidert. Man hat ihn deßhalb auch uns 
richtig Anime genannt. Wird übrigens ebenfo gebrauct, als 
Räucherwerf gegen Kopfichmerzen, gefaut gegen Grimmen, zu 
Fackeln, Firniffen, und kommt nad) Europa, vorzüglid zum 
Maler-Firniß. Er Liegt in Lücken zwifchen Rinde und Holz, 
oft aber in Klumpen von 6—S Pfund unter der Pfahlwurzel, ift 
blaßgelb und etwas durchſichtig und glänzend, umd riecht gerie— 
ben fehr angenehm; wird gegen Hujten, Gicht und Gefchwüre 
gebraucht; die Blätter gegen Würmer, bie Rinde gegen Blä- 
Hungen. Maregrave Taf. 101. Jetaibaz Pifo Taf. 123. 
Plukenet %. S2. 5.3. Gärtner 8%. 185. F. 1. Lamarck 
2. 330. F. 1. Hayne XI. T. 10. Düſſeld. —* V. 8. 17. 


b. Blaͤtter einfiederig. 
Blume kümmerlich. 


5. ©. Die Zauberblumen (Jonesla, Saraca). 

Kelch röhrig, gefärbt und vierlappig, mit 2 Schuppen ohne 
Blume, S lange Staubfüden; Hülfe dolchförmig, mit fchwieligen 
Nähten und einem halb Dutzend Samen. 

"Bäume in Aflen mit graden Fiederblättern. ? 

1) Die gemeine (S. indica, asoca). | 

Blättchen länglicy, zweys bis vierpaarig, Blüthen gelb, In 
büfchelfürmigen Trauben, Oftindien; ein Baum, 15° hoch, 
Blätter fchuhlang, Blättchen 6, Blüthen 2’ lang, gelb, zus 
letzt vörhlih, mit Wohlgeruch; Hülſen ſchwerdförmig, fpannes 
lang, 2” breit, mit 4—8 Samen wie Gaftanien. Wird forg: 
fältig um die Tempel der Heiden gepflanzt, um mit den Blättern 
und Blüthen das Innere der Tempel zu zieren. Immergrün, 
blüht im December und Jänner; Blätter blutreinigend, ber 
Saft mit Kümmel gegen Grimmen. Asjogam, Tover Bloemen. 


1707 


Rheede V. Taf. 58. Burmann, Iad. t. 59. f.2. Rox- 
burgh, Asiat. Res. IV. p. 355. 


6. ©. Die Säbelkäfen (Panzera, Eperua). 

Kelch Frugfdrmig und vierjpaltig, nur Fahne rundlid und 
gefranzt, 10 Staubfäden, unten verwachſen und zottig; Hülſe 
fihelförmig, lederig, eine big vierfamig. Bäume mit graden 
Fiederblättern und hängenden Rifpen. 

1) Die gemeine (P. falcata). 

Blättchen dreypaarig, elliptiſch, Blüthen roth. Guyana in 
Wäldern, an Flüſſen; Stamm 60' hoch, 3° did. Holz röth— 
ih und hart. Die Blürhen in 3’ langen Nifpenähren, Blu: 
menblatt groß, um bie Staubfäden gerollt und roth, Staubfä- 
den fehr lang; Hülfe holzig, röthlih, 7° lang, 2" breit wie 
ein Rebmeſſer, mit 1—4 flachen und großen Bohnen, Aus 
dem Holze, das fich lang im Waſſer hält, machen Die Neger 
gern Arthelme. Eperua. Aublet, X. 152. Pois fahre. 


* Blume vollfommen. 


7. © Die Kreifelfäfen (Coulteria). 

Keldy Freifelförmig und fünffpaltig, Der untere Lappen 
größer und gezähnt, Die Fahne größer, 10 Staubfäden, unten 
behaart; Hülfe flach, Ichwammig, Flafft faum, unten mit einer 
Drüfe, enthält 4—6 Samen zwifchen Querwänben, 

Dornige Sträucher und Bäume im heißen America, mit 
graden Fiederblättern und gelben Blumen in Zrauben. 

1) Die gemeine (EC. tinctoria). 

Blättchen länglich-oval, Kelche und Hülfen glatt. . Colum— 
bien; ein Baum mit zwey: bis fünfpaarigen Blättern, deſſen 
Rinde zum Färben gebraucht wird. Tarä, Molina p. 282. 
Caesalpinia. 


8. © Die Pradytfäfen (Amhkerstia). 

Kelch vöhrig und vierfpaltig, in 2 Dedkblättern, 5 Blur 
menbfätter, ungleich, die Fahne groß und herzförmig, 9 und 1 
Staubfaden; Hülfe geftielt, flach), mit 6 Samen und einem 
fadenförmigen Griffel. Bäume mit grabfiederigen Blättern und 
hängenden Trauben. ? 


1708 


1) Die gemeihe (A. nobilie). 

Blätter gradgefiedert, Kelchlappen hochroth, Blumen ebenfo 
mit gelben Flecken am Ende, in großen, hängenden Achſeltrau— 
ben. Oſtindien in Martaban; ein Baum, 30—40’ hoch, 3° 
dick mit weiter Krone; Blätter 1%’ lang, mit 12—16 Blätt— 
den, 10° lang, Trauben 2—3' lang und 1'/,‘ die, mit 2 
Dugend langgeitielten, prächtigen und auffteigenden Blumen; 
Deckblätter 2*/,‘ lang und ebenfalls roth, Kelch 2” lang, Fahne 
3 (ang, 2 breit, Flügel eben fo lang ımd 8 breit, Hüffblätt: 
chen getrennt und nur 2’ lang; Hülfe roth, 7' lang, 2° breit. 
Diefer Baum ift ganz mit den ungeheueren glänzenden Blüthen- 
trauben bedeckt, und nad) der Jonesia einer der fehönften, ben 
man fehen Fann. Wallich, Pl. asiat. J. p. 1. t. ]. 2. 


9. G. Die Teigfhelfen (Afzelia). 

Kelch röhrig, vierfpaltig und abfällig, 4 nagelfürmige 
Blumenblätter, 10 Staubfäden, wobey 2 beutellos; Hülfe hol« 
zig, vielfächerig, die Samen zur Hälfte in einer fleifchigen Hülfe. 

1) Die gemeine (A. africana). 

Blüthen biutroth, in Trauben. Senegal; ein Baum mit 
gradfiederigen Blättern und fchwarzem Samen, deren hochrothe 
Fleiſchhülle Häufig gegefien wird. Smith, in Linn. Trans, 

IV. p. 221. Perrottet, Fl. feneg. t. 57. 


e. Blätter zwey- bis dreyfach fiederig. 


10. ©. Die Eaffeefäfen (Gymnoeladus). 

Zweyhäuſig, Kelch fünffpaltig, 5 Blumenblätter, 10 Furze 
Staubfäden; Hülſe dick, vol Mus, ohne Querwände. 

1) Die gemeine (G. eanadenlis). 

Blätter zweyfach geftedert und abfällig, Blättcher fpig-vval, 
ſechs- bis achtpaarig. Nordamerica; bey uns hin und wieder 
in botanifchen Gärten; ein großer, fehöner Baum ohne Dornen, 
mit 2—3' langen, unten ein: oben zweyfach gefiederten Blättern, 
Blättchen 2" lang, Blüthen weiß in Achjeltrauben, Hülfen 5° 
lang mit fehr harten, ovalen Bohnen, welche als Eaffee be— 
nußt werden. Duhamell. X. 103. Michaux ll. T. 51. 
Reihards Öarten-Mag. T. 40. Guilandina dioica; Chicot. 


1709 


B. Kelch blätterig. 
a. Blätter 1—2. 

* Nur ein Blatt. 

11. ©. Die Aloe-Hölzer (Aloexylon). 

Kelch viertheilig und abfällig, der untere Kappen viel län- 
ger, Blume fünfblätterig und ungleich; Hülfe holzig, zufam: 
mengedrückt, braun und einfamig. 

Bäume mit einfachen Wechfelblättern. 

1) Das gemeine (A. agallochum), 

Blätter abwechfelnd, lunzetförmig, Stiele vielblüthig am 
Ende. DOftindien; ein großer Baum mit aufrechten Aeſten und 
hanfartiger Rinde, Holz weiß und geruchlos, enthält aber ein 
wohlriechendes Harz, welches von einer Krankheit herrührt, 
woran der Baum ftirbt. Er hat weder Milch, noch ift er gif: 
tig. Alle Arten von Aloeholz, felbit das Foftbarjte, welches 
Calambac heißt, und fih nur auf den Bergen von Champaca 
in Codyindyina findet, Fommen von diefem Baum; die geringeren 
Arten aus verfchiedenen Gegenden, oft in Stüden von 30 Pfd. 
Es iſt das gefchäßtefte NRäucherwerf bey allen orientalifchen 
Bölfern und wird fehr theuer bezahlt. Aus der Rinde macht 
man das gemeine Papier, worauf men in Ehina fehreibt, wie 
in Sapan aus der Rinde des Maulbeerbaums, Der Rauch hilft 
gegen Schwindel und Lähmung, das Yulver gegen Brechen und 
die weiße Ruhr. Loureiro. 

Rumph ſagt folgendes von diefem Holze: Der ächte Agal: 
locy» Baum, welcher das geſchätzte Alve-Holz liefert, ift noch uns 
befannt, weil er bey entfernten, barbarifchen Völkern wächst. 
Nah Ausfage der Ehinefen gibt es zweyerley Aloe-Holz, bag 
beite Calambac, das andere Garo; kommen aber von einerley 
Baum, welcher in den Provinzen Tfjampaa und Quinam in 
Cochinchina wähst und ein großer Waldbaum fey mit Aeſten, 
die fi um fich felbit und um andere Bäume ſchlingen. Nicht 
jeder liefert das geſchätzte Holz: es zeigt ſich nur bey fehr alten 
in befondern Neiten oder Stammtheilen, und man erfennt eg 
nur an feinem Wohlgeruh, nach andern an einem Leuchten 
während der Nacht. Hat der Eigenthümer es entderft, fo muß 


3710 


er vom König die Erlaubniß erhalten, ben Baum zu fällen: 
denn es it bey Todesitrafe verboten. Vorher wird der Baum: 
geift mit Opfern von Kühen, Schweinen oder Böden und Rei 
ausgefühnt. Dann wird der Baum mit der Wurzel ausgegraben. 
Die zwey untern Baumjtüce geben das beite Holz (Kilam), dun= 
felbraun, fo weich wie Talg, daß man es mit dem Nagel eins 
drücken Eann: dieſes befomme der König. Die übrigen Stücke 
aus den Aeſten der Wurzel find etwas fchlechter, und werden 
an die Herrfchaften im Lande vertheilt. Iſt folh ein Baum 
gefällt, fo wird es vom König angemerft, damit einige Jahr 
fang Feiner mehr gefchlagen werde, um dem Holz feinen hohen 
Preis zu erhalten. Das Holz im Handel läßt ſich nicht mit 
dem Nagel eindrücden, riecht aber doch ftarf auf Kohlen. Man 
unterfcheidet zweperley Calambac: das eine ift braun und grau 
gefchäck, und mit langen ſchwarzen Adern geftreift; Das andere 
mehr grau und hat dickere Adern nebſt verfchiedenen Löchern, in 
denen Erde ftedt, alfo wahrfceinlich die Wurzel; das gelbliche 
mit fchwarzen Fleden hält man für das Garo. Der Geruch 
ift angenehm und jtärkend, citronenartig; es kaut fid) wie Wachs 
und ſchmeckt angenehm bitterlih. ES wird zu allem Fojtbaren 
Räucherwerf gebraucht, meiltens nur von Königen und Großen, 
mit andern arvmatifchen Rinden und Gummen geitoßen und in 
Kugeln wie Zlintenfugeln geformt. Nur die Könige machen 
ihre Kleider damit wohlriechend: wenn es bey einem Privat: 
mann bemerkt würde, fo würde er in Ungnade fallen. Eine 
Kifte von 41 Pfd. koſtet an 40 Thlr. an Ort und Stelle; nad) 
Japan geſchickt koſtet fie fchon über 100 Thlr., und die unfes 
rigen müffen fie Dufeldft mit Gold aufwägen; kommt daher fels 
ten nach Europa. Man erkennt das Achte Alve-Hol; daran, 
daß es auf einem polierten Stein gerieben, Spähne wie Feine 
Würmchen zurücdläßt, Bey den Hebräeen hieß das Holz; Aha: 
lim und Ahaloth, und war auch fehe gefhägt. Salomon foll 
e8 in feinem Garten gehabt Haben, fo wic Calamus, Cinnamo- 
mum, Myırha et Thus. Unter den Griechen kommt es zuerft 
bey Diofcorides vor unter dem Namen Agallochum, bey 
Plinius unter dem Namen Tarum, vielleicht von. Garo. 


1711 


Statt Aloe» Holz verfaufse man noch drey unächte Sorten, 
wovon Die eine von Arbor excoecans kommt, welcher auf den 
ojtindifchen Inſeln wächst. Man hält das, welches an den 
Stämmen der Ligularia lactea (Euphorbia neriifolia) vorfommt, 
für das Achte Calambae. Rumph I: p. 29. Agallochum, 
Aloes en Paradys-hout. 

Unächtes Alve-Holz fommt auch von Aquilaria ovata, 

° Zwey Blätter, 

12. © Die Zwetfchenfäfen (Cynometra), 

Kelch viertheilig und adfällig mit pinfelföürmigen Lappen, 
5 gleihe Blumenblätter, Staubbeutel gejpalten; Hülfe fleifchig, 
mondförmig und höckerig, einfamig, 

Bäume mit einpaarigen Blättern,  vothen Blüthen am 
Stamm und eßbaren, braunen Hülſen. 

1) Die gemeine (C. caulitlora). 

Blättchen fpigselliptifch und ausgerander, Bluͤthen büfchel» 
artig am Stamm. Molucken; ein mäßiger Baum, fait wie 
Gitronenbaum, mit unregelmäßigem Stamm, voll Furchen und 
Kuorren, aber mit fehöner Krone, befonders wenn fle mit den 
jungen blaßrothen Blättern bedeckt ift, die von ferne wie Blus 
men erfcheinen. Die Wurzeln liegen bloß, und dazwifchen ganz 
Fleine Erumme, wie Saufchwänze, was fonderbar ausfieht. Bläts 
ter abmwechfelnd, je 2 fo neben einander, als wenn nur ein 
Blatt wäre gejpalten worden, derb, 5—6 lang, 1%/,'' breit. 
Die Blüthen am Stamm von der Wurzel an bis zu den Aeſten 
auf Hödern, Flein und viele beyfammen, wie die Blumen vom 
Blimbing, Kelch roth und umgefchlagen; es jtehen fogar auf 
ben entblößten Wurzeln. Die Früchte auch ſonderbar, fait 
handbreit und etwas mondfürmig, voll Höcder und Gruben, 
rauh wie Leder und gelblich; die obere fehmälere Naht Fahnför: 
mig, und heißt daher Vulva canum, Das Außere Fleiſch it 
Faum halbfingersdick, wie bey den Zwetfchen, doch derber, trok— 
fener und faurer, und zieht den Mund zuſammen wie unreife 
Trauben; jedoch laſſen fie fich überreif noch effen. Sie ſtehen auf 
den Märkten, werden aber nur vom gemeinen Volk verzehrt, 
‚und zwar roh gegen Durſt oder zu Fiſch. Die Europäer ſchä— 


1712 


fen, fchneiden und dämpfen fie mit Zuder: fo find fie ſchmack— 
haft und gefund, befonders zur Stärfung des Magens und ber 
Gedärme nah Durchfall. Der Kern ift platt und von derfelben 
Seftalt wie die Frucht, dient aber zur Fortpflanzung des Baums, 
der übrigens fehr langfam wächst, am liebiten in leichtem Bo— 
den und auf alten Hausplägen. Rumphl. T. 62. Pamard 
T. 331. F. 1. 
b. Blätter einfiederig. 

* Blume Fümmerlid. 

13. ©. Die Negerfäfen (Dialium). 

Kelch fünfblätterig, nur 2 Staubfäden; Hülfe oval mit 2 
breiten Samen in Mus. 

Bäume mit ungraden Fiederblättern und Pleinen re 
in Rifpen. 

1) Die gemeine (D. nitidum). 

Baum mit glatten, ungraden Fiederblättern und Fleinen 
Blüthen in NRifpen. Cenegal; das Mus in den Hülfen- ift 
fäuerlidh und wird gern von den Negern gegeffen. Guille- 
min, Fl. seneg. 

14. ©. Die Eifenfäfen (Intsia). 

Kelch glockenförmig und fünftheilig, Fahne nagelförmig, 
9 Staubfäden, wovon 6 beutellos; Hülfe länglich zufammenges 
drückt, drey bis vierfamig, mit Marf. Große Bäume, mit 
Fiederblärtern und Sträußern. 

1) Die amboinifche (J. amboinenfis). 

Zwey Panr Fiederblättchen, elliptiſch. Oſtindien; fehr gro: 
Ber Baum, mit 2—3 Paar Blättchen, 3° lang und faft ebenfo 
breit, Blüthen in Endtrauben, faft wie Nägelein, Kelch grün: 
lichgelb, Fahne weiß und gefranzt, mit 3 rothen, wohltiechenden 
Staubfäden; Hülfe fpannelang, 3 breit, dünn, braun und 
hart, enthält 4—6 fihwarze, flahe Bohnen, fait herzförmig. 
Aus dem einzefchnittenen Stamm fließt ein blutrother Gaft, 
der füch aus Leinwand nicht wieder ausmwafchen läßt. Der Kern 
ift mit einem zwey fingerdiden, fpedartigen Splint umgeben; 
er felbft dagegen fehr hart und ſchwer mit dicken Faſern wie 

* Eichholz, heißt daher auch Eiſenholz; läßt ſich leicht verarbeiten 


1713 


und riecht wie frifh Brod. Es iſt das vorzüglichite Holz zu 
Schwellen, wie bey uns das Eichholz, wird auch zu Tifchen, 
Stühlen und Käften verarbeitet und läßt ſich leicht polieren; darf 
nicht im Boden jtehen und nicht in Erdwänden, weil es fonft 
fault; auch muß man ihm den weißen Splint abnehmen, weil 
ihm bie weißen ’Holzläufe fehr zufesen, Im Meerwaffer wird es 
von den Bohrwürmern angegriffen; übrigens ein gutes Brenn- 
holz. Die graue Rinde fchält fih von felbit 5—6mal in großen 
Fladen, und wird gegen Durchfall und giftige Pilze gebraucht: 
Metrofideros amboinenfis. Rumpf Il. %. 16. Baryxylum 
rufum Loureiro, 

15. © Die BalfamFäfen (Copaifera). 

- Kelch viertheilig, ohne Schuppen, 10 Staubfäden; Hülfe 
geitielt, lederig und elliptiſch, mit einem xlliptiſchen Samen in 
beerenartiger Hülle. 

Balſamreiche Bäume im heißen America, mit ungraden 
Fiederblättern und kleinen, weißen Blüthen in Trauben. 

1) Die braſiliſche (C. officinalis). 

Blättchen drey- bis vierpaarig, oval lanzetfürmig, glatt. 
Brafilien; ein großer Baum sin Wäldern, mit fchöner Krone 
und mennigrothem, hartem Holz. Blätter oval, A—5' lang, 
2—2'/," breit, Hülſen länglihrund, zollgroß, braun, läßt ſich 
aufdrüden und enthält einen Kern wie Hafelnuß in jchwarzer 
Haut, Die mit etwas gelbem Mus überzogen ij. Er gibt ein 
Elares Del, wie dag deftiffierte Terpenthinöl, welches der berühmte 
Eopaiva-Balfam if. Man bohrt den Stamm an bis aufs 
Mark, bindet ein Gefäß vor das Loch, und erhält binnen einer 
Stunde 4 Kannen Oel. Wenn es zu fließen aufhört, ſteckt 
man einen Zapfen hinein und des Abends erhält man wieder 
Del, Erwärmt, und dareingetunfte Schleißen auf eine Wunde 
gelegt, jtilit den Blutfluß und heilt bald; ebenfo den Schlangen: 
big; 3—4 Tropfen in einem weichen Ey des Morgens einigemal 
genommen, ;heben die Ruhr. Es ijt eine klare, gelblihe und 
dlige Flüffigkeit von gewürzhaftem Geruch und bitterlichem Ge— 
ihmad, und befteht aus einem fcharfen, ätherifchen Oel und 
Harz, und wird jest am meiften gegen Schleimflüffe gebraucht. 

Okens allg. Naturg. II. Botanik il. 108 


1714 


Die Affen lieben das Fleifch der Hülfen; der Kern wird hin 
und wieder gegeffen. Marcgrave ©. 180. Pifo ©, 56. 
Copaiba. 

2) Die weftindifche (C. jacquini). 

4—10 Blättchen, ungleich oval, mit durchfichtigen Düpfeln. 
Weſtindien und Venezuela; ein hoher Baum mit graser, warzis 
ger Rinde, Blätter 5 lang, Blättchen 3 und 1/3‘ breit, Rifpen 
länger als Blätter, Hülfen zolllang, verkehrt oval, braun, mit 
einem: länglich-ovalen, braunen Samen, halb in einer weißlichen 
Hülle; liefert ebenfalls Capaiven-Balfam, aber weniger wohl 
riechend,, diekflüffig und goldgelb. Heißt Zacamahaca in Bee 
nezuela. Jaequin, Am, t, 86. Woodville, Med. bot. IH. 
t. 137. Lamarck T. 342. Humboldt, Pl, éq. VII. t. 659, 
Plenk Taf. 343. Hapne X. Taf. 14. Düſſeld. IX. Taf. 2, 
Wagner II T. 170. 

3) Die indifche (©. galedupa). | 

5—6 Paar Fiederblättchen, Hülfen feheibenförmig. Gelebes 
und Borneo, nicht weit von der Küfte; ein ziemlich hoher 
Baum, den man Faum umflaftern Fann, DBlättchen 4 lang, 
2 breit, Hülfe wie ein Kronenthaler oder wie beym Lingoo 
(Pterocarpus indieus), braun, mit 1 oder 2 Bohnen, größer als 
die der Lupinen, ſchwarz und ſteinhart. Das Holz ift hart, 
fhwärzlich und wohlriechend. Aus der Rinde fließt ein ſchwar⸗ 
zer Saft, der fih zu Gummi verdickt, und die Grundlage des 
beliebten Räucherftoffs Dupa iſt; man nimmt ihn überhaupt zu 
allen Wohlgerüchen, wie die Aloe zu den Pillen. In Indien 
macht man allgemein die Kleider wohlriehend mit der Dupa, 
wovon es zwey Arten gibt. Die Föniglicdye (Dupa regia) ent» 
hält das beite Calambac, fein gefchnittenes Garo, Caju rafa« 
mala, Caju lacca, Benzoe, Schneckendeckel (unguis odoratus), 
flüſſigen Storar, Pankilang und Timbai-Oel in verſchiedenen 
Verhältniſſen, wovon die Galadupa 3 Viertel, alles auf Kohlen 
erwärmt zu einem dien Brey gefnetet, zu Kügelhen geformt 
und in Licuala-Blätier gewicelt. Bey der gemeinen Art von 
Dupa bleibt das Calambac weg. Panfilang find rauhe Beutel, 
innwendig ſchwarz wie Dinte, wovon ein Stück 2—3 Thlr. 


er 


1715 


koſtet (Sepi?). Timbaus ift eine weiße Frucht wie Pinang. 
Rumph II X. 13. Galedupa-boom. 

16. ©. Die Johannisbrode (Ceratonia), 

Blüthen zweys oder dDreyhäufig, Kelch fünftheilig, ohne Blume, 
mit fünf Staubfäden; Hülfe ſchmal, lederig, Flafft nicht, mit 
vielen Samen in Mus zwifchen fleifchigen Querwänden. 

Die Bäume mit immergrünen, graden Fiederblättern, Fleis 
nen Blüthen in Trauben und eßbaren, balfenfürmigen Hülfen. 

1) Das gemeine (C. siliqua). 

Dornlos, Blättchen 4—6, oval und immer grün, Mittele 
meer, befonders häufig im Orient, bey ung in Gewächshäufern ; 
ein Baum, 20—30' hoch, ziemlidy wie Apfelbaum mit gradem 
Stamm, brauner, unebener Rinde und Frummen Aeſten, Blätt: 
chen gegen 2° lang, 1’ breit; Blüthen roth, in aufrecten, 
2—3' langen ehren, einzeln und gehäuftz Hülfen Hängend, 
zufammengedrückt, 6” lang, 1’ breit, etwas gebogen, braun 
und wei; Holz hart, roth geadert, gut zu Gchreinerarbeit, 
die Rinde zum Gerben, fowie die Blätter. Die Hülfen (Sili- 
qua duleis, Ceratia) heißen Sohannisbrod, weil der heilige Johan— 
nes in der Wüſte fich davon ernährt habe, Sie jchmeden füß und 
angenehm, befonders das Marf, enthalten viel Schleim und 
Zuder, und werden befonders häufig im Orient von Armen und 
Kindern gegeffen, gegen Huften gebraudt, dem Vieh gefüttert, 
und endlich zu Branntwein benußt. In Aegypten zieht man 
eine Art Honig daraus zum Einmachen der Tamarinden und 
Myrobalanen, Aus dem Stamm fhwist eine Art Manna mit 
Säure und Gerbitoff in blaßgrünen Körnern aus. 

- Sm Königreich Balencia in Spanien werden viele Bäume 
gezogen, zum großen Nugen der Innwohner. Der vorzüglichite 
Baum daſelbſt ift indeffen der weiße Maulbeerbaum, welcher 
die bewäfferten Thäler einnimmt; dann folgt der Delbaum, der 
trodenen Boden liebt und mäßige Temperatur; bey trockener 
Witterung werden die Früchte ſchmackhaft. Dann folgt ver 
Sohanniebrodbaum am Fuße der Berge, meift zwifchen Felfen, 
welcher zwar lang lebt, aber bisweilen erfriert; dann der Man- 
delbaum in trockenem, weißem Boden an Wegen; fürchtet mehr 

108 * 


1716 


das Eifen als die Kälte und lebt nicht lang. Auf den Bergen 
ftehen Feigen und die Steineiche (Quercus -ilex), welche die 
Kälte ertragen. Der Johannisbrodbaum pflanzt jich leicht durch 
Samen fort, befonders durch die, welche die Maulthiere und 
die Kühe gefreffen hatten. Er wächst, langfam wie alle Berg— 
bäume; doch ijt er im 2ten Zahr ſchon mannshoch und fingers« 
dick. Man läßt den Stamm nicht über 5 hoch werden, fon- 
dern ftust ihn, und läßt nur 3 oder 4 wagrechte Aeſte ftehen;z 
er wird fchenfelsdic und hat wagrechte Wurzeln. Beym Ber: 
pflanzen macht man Löcher 60° von einander, und pfropft fait 
auf jeden Samenbaum einen Staub: Aft, weil die Zwitteräfte nur 
wenig Staub geben. Man nimmt an, daß die Staubbäume ?/, 
betragen. Oft bringt ein Baum 80 Pfd, Früchte Wann Die 
Hülfen braun werden und abfalfen, fo nimmt man eine 60 big 
20’ lange Stange mit einem Wurzelhafen vom fpanifchen Rohr 
(Arundo donax) und fchüttelt fie ab. Eie find ein guied Fut— 
ter für Pferde, Maulthiere und anderes Vieh. Man füttert 
daher in Valencia fait Feine Gerſte und Haber, fondern Zohans 
nisbrod, Spreu und Lucerne. Das Hol; wird zum Brennen 
und Berfohlen verwendet, die Blätter zum Gerben. Der Baum 
heißt Carrubo, die Früchte Melars, Lindars, Cofteluts, Cava- 
nilles, Je. t. 113. Knorr, Deliciae U. t. 8. £.7. Blad: 
well &. 209. Zorn, PI. med. I. t. 59. Fafano, in Act. 
neopol. 1787. t. 18. f.2. Plenf T. 735. Lamard T. 859. 
Hayne VI, Taf. 36. Düffeld. XVII. Taf. 21. Zenfers 
W. T 27. 

* Blumen vollfommen. 

17. © Die Srüsfäfen (Theodora, Schotia). 

Kelch gefärbt und fünfblätterig, 5 zufammengeneigte Blu: 
menblätter, 10 Staubfäden ; Hülfe geftielt. Bäumchen mit fleifen 
Rifpen und gradfiederigen Blättern. 

1) Die gemeine (Th, fpeciofa). 

Blättchen vierpaarig, fpis:oval und ſtiftig. Senegal, am 
Vorgebirg der guten Hoffnung ; ein Strauch, 4° body, mit grad: 
fiederigen Blättern und blutrorhen Blumen in aufrechten Trau— 
ben; Hülfe 2° lang, zufammengedrüdt mit 1—2 Samen, aus 


1717 


denen man eine fchmacdhafte Grütze macht, welche bie Hottens 
totten gern effen. Medicus, Monogr. 1785. t.1. Jacquin, 
Rar. I, t. 75. 

18. © Die Zaunfäfen (Parkinsonia). 

Kelh und Blume fünfblätterig, Fahne geftielt, 10 Staub: 
fäden, wovon 3 beutellos; Hülfe ſchmal und wulſtig, mit läng« 
lichen Samen. Dornige Sträucher mit Fiederblättern und fchlafs 
fen Trauben. 

1) Die gemeine (P, aculeata). 

Dornen einzeln und zu drey, Blaͤttſtiel geflügelt. Weſt— 
indien und Südamerica, ein zierliches Bäumchen, 12° hoch; 
Blätter fußlang, 3—5 beyfammen, mit fehr vielen, Fleinen Fie- 
derblättchen, 3 lang, Faum 1” breit; Blüthen groß, geld 
und wohlriechend, in Endähren; Hülfen 4” lang, mit 1 —6 
fhwärzlihen Samen. Dient mit Poineiana zu fehr fehönen 
Zäunen; Rinde, Blätter und Blüthen gegen Abmagerung ber 
Kinder, die geröfteten Samen gegen Wechfelfieber. Linne, 
Hort, cliffort. tab. 13. Jacquin, Am, tab. 80. Walther, 
Hortus VI. tab. 13. Lamarck T. 336. Genöt epineux. 

19, © Die Musfäfen (Tamarindus). 

Kelch fünftheilig und abfältig, 2 untere Lappen verwachfen, 
Fahne und Flügel gleihförmig, Kiel nur 2 Borften; 10 Staub» 
fäden, wovon 7 Farz und beutellos; Hülfe länglich, zufammen> 
gedrückt, zwifchen den beiden Häuten vol Mus, 3—6 Samen. 

Bäume mit ungrad vielfiederigen Blättern und Blüthen in 
Trauben. | 

1) Die gemeine (T. indica). 

Hülfen mit S—12 Samen und fehgmal fo lang als breit. 
Indien, Aegypten, Arabien und Senegal, ein ungeheurer Baum 
mit hohem Stamm, 4° dick, der wie Linden vor die Häufer ge: 
pflanzt wird, mit weiter und laubiger Krone; Blätter 6' lang, 
mit 14—17 Paar zollgroßen Blättchen, 4“ breit, welche fich 
des Abends zurückſchlagen; Blüthen in Fleinen Trauben, Kelch 
und Blume, weiß, die lestere roth geadert, mit 3 längern 
Staubfäden; Hülfen an langen GStielen, fichelförmig, 4“ lang, 
faft 1" breit, braun, mit 3—4 vieredigen, braunen Bohnen, 


1718 


enthält unter ber äußeren brüchigen Schale jehr faures Mus, 
das aber mit Zuder ſchmackhaft wird; es befteht aus Wein-, 
und pfelfäure, Zuder, Gummi und Gaflert, und kommt -in 
Kuchen, fammt den Samen, zu und, wo es als gelindes Pur: 
giermittel und als Ffühlendes Getränf gebrauht wird. Sn jenen 
Ländern werden bie Kuchen auf den Märkten verfauft und täg« 
lich in der Küche gebraudt, um die Speifen fauer zu macen; 
die Holländer machen damit ihr Zucerbier, welches in Indien 
ein gemeines Getränf iſt; die fäuerlich fchmedenden Blätter, fo 
wie bie Blüthen, gegen Fieber und Würmer, Rheede J. T. 23. 
Balam-Pulli. Rumph I. T. 23. Tamaryn-Boom, Blad: 
well T. 221. Plenf T. 31. Hayne X. 8. 41. Düffeld. 
vu. T. 11. Wagner T. a1. 

b.) Die weftindifche (T. oceidentalis). 

Wird nur für eine Abart gehalten, mit Fürzern Hülfen, 
ein= bis vierfamig. Das Mus ift ſüßer, aber nicht fo wirffam. 
Bladmwell af. 201. Jacquin, Am, tab. 10. Gärtner 
Taf. 146. 

20. ©. Die Trommelkäfen (Cassia). 

Kelch und Blume fünfblätterig, Fahne Feiner, 10 Staubs 
fäden, wovon bie drey obern beutellos; Hülſe gejtielt, oft ge« 
bogen, vol Mus und mit Querwänden, 

Kräuter, Sträucher und Bäume mit einfachen und graben 
Fiederblättern in heißen Ländern, Blücher in Riſpen; Hülfe 
häutig und holzig, mit und ohne Scheidwände, die Samen zus 
fammengedrüdt. Es gibt über 200 Sattungen. 

a) Hülfen häutig, Flaffend und geflügelt. 

1) Die gedräudliche (O. [enna), 

Kraut mit fehspaarigen, ziemlih ovalen Blättchen, Hülfe 
häutig, mit vielen Querwänden, ohne Mus, Faum Flaffend. 
Hegypten, Arabien, Senegal, auch im ſüdlichen Europa und in 
Weſtindien angebaut, ein nur fehuhhohes Kraut, mit 3° langen 
Blättern und Blättchen 3“ groß; ein Dutzend gelbe Blüthen 
in Achſeltrauben; Hülfen 17,“ lang, .“ breit, mit ‚einem Halb: 
dugend ziemlich herzfürmigen Samen. Liefert die befannten 
Sennesblätter, welche gelind abführen und daher den Kindern 


1719 


gegeben werden. Man unterfcheider jest ein Halbdugend Arten, 
die zu Gattungen gemacht worden find. Sie werden oft ver- 
fälfcht mit*Cynanchum arghel. Jacquin, Eclogae I. t. 87. 
Lamarck T. 332%. F. 2. 3 Plenk © 326. Delile, 
Egypte tab. 27. fig. 1. Hayne IX, T. 40—43. Düſſeld. 
XV. 8. 7. 8. 12. Wagner IL 8. 135. 180. 


2) Die maryländifche (C. marylandica). 

Blättchen achtpaarig, lünglicheoval und fliftig; Drüfen an 
Stielen, Blume geld. Nordamerica, bey uns in Gärten; eine 
Staude mit mehrern Stengeln, mannshoch, Blätter fpannelang, 
Blättchen 11/2”, 1“ breit; Blüthen in Adfeltrauben, groß und 
fchön gelb, mit rothen Benteln, Hülfe 3 lang, 3” breit, 
Blätter zum Abführen. Schfuhr T. 113. Barton, Mat- 
med, t. 12. Düffeld. X. T. 10. 


3) Die finnvolle (O. anguftillima, nictitans). 

Blätter vielfiederig, Stiele dreyblüthig. Molucken, auf 
Bergen, ein holziges Kraut, über 2° hoch und mehr als 30 
Paar Fiederblättchen, fehr Elein und Dicht beyfammen, halb fo 
breit als ein Strohhalm und einige Linien lang, fehließen fich des 
Abends aufrecht an den Stiel, daß er blattlos zu feyn ſcheint; 
Blüthen einzeln und geld, Hülfen zofllang, fehr dünn und 
fhwärzlih. Hat Feinen andern Nugen, außer daß fich gute 
Freunde es ſchicken, um anzudeuten, daß fie Freud und Leid 
mit einander tragen wollen. Rumph VI % 67. Amoena 
moefta, r 

4) Die ägyptifche (C. abfus). 

Blättchen zweypaarig, verfehrt= oval und gewimpert, mit 
Drüfen, Blüthen unten einzeln, oben in Trauben. Aegypten 
und Indien, ein fhuhhohes Kraut, mit Blättern 2 lang, 
Blättchen .“, Blumen gelb, mit rothen Adern; Hülfen 2 lang, 
mit 6 ovalen Samen zwifchen Scheidwänden, riechen gemwürz: 
haft, ſchmecken widerlic und bitter und werden gepulvert mit 
Erfolg gegen die Ägyptifche Augenentzündung gebraudt, Bur- 
mann, Zeyl, tab. 97. Jacquin, Eclogae tab, 53. Düffeld. 
_ XIV, T. 18. Semina Cismae, 


1720 


b) Hülfen holzig und gegliedert. 

5) Die gemeine (C. filtula). 

Blätthen fünfpaarig, fpihsoval und ohne Drüſen; Hilfe 
walzig, vol Mus, fpringt in Gliedern auf. Indien und 
Aegypten und angebaut in America; ein Baum 20 — 40 hoch, 
mit furzem Stamm, 2’ die; Blätter wie bey Nußbaum, 6° lang, 
Blättchen 4; Trauben 2 Spannen lang, mit gelben Blumen 
wie Beilchen, zolllang; Hülſen 2%’ lang, faft zolldick, holzig, 
braun und geringelt, mit 2 breiten Streifen an ben Nähten, 
voll Auerwände mit Samen und ſchwarzem, füßem Mus aus: 
gefültt, welches zum Ubführen, befonders der Kinder, gebraudt 
wird; ebenfo die grünen, mit Zuder eingemachten Hülfen und 
Blüthen; das Mehl zu erweichenden Umfchlägen; die herbe 
Rinde zum Serben. Nheede I 8%. 22. Conna Rumph 
II, &. 21. Trommelitock-boom, Haffelquifts Reife ©. 468, 
Gärtner T 147. 5.1 Lamard T. 332. Plenf X. 327. 
Tufflae, Antilles IV. t. 2. Hayne IX. T. 39. Düſſeld. 
XIV, & 21. Wagner J. T. 68. 

ec. Blätter zwey⸗ bis dreyfiederig, Blumen vollfommen. 

21. © Die Blauhölzer (Haematoxylon). 

Keldy Eurzröhrig, mit 5 abfälligen Lappen, Blume kurz, 
10 Staubfäden unten behaart; Hülfe lanzetförmig, ein- bie 
zwenfamig, veißt in ber Mitte der Klappen. Bäume mit Fie- 
derblättern und Trauben. 

1) Dag gemeine (H. eampechianum), 

Dornig, Blätter geftedert, Blättchen fait herzfürmig. Ame: 
rica bey Campeche, in ganz Weftindien angepflanzt, auf St. Do: 
mingo zu Zäunen; ein Baum 36‘ hoch, welder das befannte 
Sampefchenholz liefert, zum Nothe, Schwarz: und Violettfärben. 
Holz roth, ins Violette und Schwärzliche, mit gelblihem Splint, 
läßt fi, glätten und dient zu Geräthen; Blättter gradgefiedert, 
Blättchen zwey: bis vierpaarig, Elein, nur Ys' groß; Blüthen 
in langen, ährenförmigen Endtrauben, Flein, nur 3° lang, hoch— 
gelb, 3 Kelchlappen roth; Hülfe ,“ lang, 4 breit, Häutig, 
enthält einige dünne Samen, welde das Geflügel gern frißt. 
Das Holz kommt gewöhnlich in 3° langen, 2—3' dicken Schei- 


1721 


ten zu uns von ber Eampechebay über Jamaica und enthält 
einen befondern gelblichrothyen Farbenftof. Aus dem Stamm 
fließt Gummi, wie das arabifhe, Catesby IM. Taf. 66. 
Sloane ll. ©. 183, T. 231. Blackwell T, 49. F. 1.2. 
Plenk T. 329. Lamarck %, 340. Tussaec, Antilles IV, t. 36. 
Hayne X. T. 44. Düffeld. XIV, T. 3. Senfers Waaren- 
Funde T. 10. Blutholz. 

22. ©. Die Pfauenfäfen (Poinciana). 

Fünf Kelhblätter, unten in einen Becher verwacfen, bag 
untere gewölbt, 5 geftielte Blumenblätter, wovon die Fahne 
anders geftaltet, 10 fehr lange Staubfüden, unten rauch; Hülfe 
flach, mit vielen fchwammigen Querwänden, Samen flach. Ziers 
liche Sträucher oder Bäume mit gradfiederigen Blättern und 
Blumen in Sträußern, 

1) Die gemeine (P, pulcherrima). | 

Stachelig, Stiele fiebenpaarig, Seitenftiele zehnpaarig, Bläit— 
hen verfehrtzoval, Blüthen in Doldentrauben, Indien, wild 
und angebaut, ein ftrauchartiges Bäumchen wie Hafelftaude, über 
beindict, Rinde grau mit braunen Fleden und Warzen, Zweige grad 
mit weißem Mark, Holz hart, Blätter über fehuhlang, Blättchen 
zofllang, ,2“ groß; Blumen ziemlich groß, anfangs goldgelb, 
dann mennigroth, geruchlos, mit fingerslangen, fcharlachrothen 
Staubfäden, wie die Federn auf dem Kopfe der Pfauen, in ſchuh— 
langen, zierlich gewundenen Sträußern, welche Durch Geftalt und 
Farbe den Gärten ein fehönes Anfehen geben; bleiben S Tage 
lang offen, ohne fich zw ſchließen und find 1%/a lang, fehr zahl 
reich und gefranzt. Die Hülfen wie bey Bohnen, fingerslang 
und breit, fat holzig, ſchwarz violett, Elappern im Winde und 
Frachen beym Zerdrüden; enthalten 6—8 flache, fahle und un» 
ſchmackhafte Bohnen, welche fchon in den Hülfen Feimen, aber 
meift von Maden zerfreffen werden. Die Blätter fehließen ſich 
des Abends ſchief nach oben, Wächst in ganz Indien und im 
weitlichen Ehina, woher der Straud eigentlich Fommt; wird 
überall in Gärten und Begräbnißplägen ber Heiden gepflanzt, 
blüht im May und Auguft und trägt im December und Jänner 
reife und unreife Hülfen. Mit den Sträußern ziert man bey 


1722 


Hochzeiten die Thüren, Zimmer und Tifhe, auch dienen fie bey 
Begräbniffen lediger Perfonen. Blätter und Samen wirfen purs 
gierend und abtreibend; die bitterfchmecenden Blüthen fehweiß- 
treibend und gegen Huften. Die Samen follen giftig feyn, in: 
deffen werden fie von den Papageyen gefreffen. Tijett:-Mandaru, 
Rheede VI, Taf. 1. Crista pavonis, Rumph IV. Taf. 20. 
Merian, Surinam T. 45. Lamarck T. 333. Reichards 
Gart. Mag. T. 93. Fleurs de Paradis, Poincillade. 

23. ©. Die Färberfäfen (Üaelalpinia). 

Kelch fünftheilig, der untere Lappen groß und gewödlbt, 
Blumenblätter nagelföürmig, das obere Fürzer, 10 Staubfäden, 
unten zottig; Hülfe rautenförmig, zweyflappig und mehrfamig. 

Sträuder und Bäume, meift Dornig, mit immer grünen, 
gradfiederigen Blättern und geiben Blumen in Rifpen. 

a) Hülfe mit 1 —2 fehr dien Samen. Nugaria. 

1) Die ärgerliche (O. nuga). 

Stengel ohne Stacheln, aber die Blattſtiele ſtachelig und 
doppelt gefiedert, Blättchen zweppaarig, mit einem ungrabden ; 
Blüthen in Traubenrifpen. Ojftindien, einer der Fleinften Sträu— 
cher, aber einer der fhlimmiten, den man fehr vermeiden muß; 
wächst überall in Büfchen und am Strande, armsdick mit fingers» 
und ftrohhalmdicen Zweigen, welche im Grafe Friechen und zu 
nichts dienen, als die Vorübergehenden zu ärgern, indem ihre 
Dornen Kleider und Haut zerreißen. Die Blättchen zolllang, 31, 
breit. Die am Ende haben am Grunde ein Paar Eleine Sta— 
chen; Blüthen ſchön, gelb und wohlriechend ‚ Hülfen 2“ lang, 
1’ breit, flach und glatt, mit 1—2% fihwarzen, länglich vierecfigen 
und flahen Samen. Aus dem Stamm fließt etwas Gummi; 
die Wurzel als Harnmittel, Nugae [ylvarım. Rumph V. 
T. 50. Guilandina. 

b) Hülfe tafchenförmig und einfamig. Brafiliettia. 

2) Die brafilifche (O. brasiliensis), | 

Dornlog, Blätter fiebens bis neunpaarig, Seitenftiele ſechs— 
paarig, Blätshen länglichsoval. Weftindien, vielleicht auch Bra— 
lien, ein Baum, welcher dag wejtindifche Fernambufholz liefert; 
Blüthen gelb in Riſpen. 


1723 


v) Hülfen znfammengedrücdt und troden, 'mit mehreren 
länglihen Samen. Sappania. 

3) Das Sappanholz (O. [appan), 

Stachelig, Blätter zwölfftederig, Seitenftiele ebenfo, Blättchen 
fchief länglicheoval und ausgerandet, Oftindien, ein Bäumchen, 
12—-20° hoch und fchenfelsdic, mit mehreren Stämmen ; voll dicker 
Stacheln auf Warzen wie bey den Rofen; Blätter doppelt gefiedert, 
2' lang, Seitenitiele 1’, mit zahlreichen, zolllangen Blättchen, 
welde ſich des Abends fehließen; Blüthen in fchuhlangen Rifpen, 
gelb und geruchlog; Hülfen 4 lang, 2 breit, braun, hart, 
mit 2—3 braunen, flachen, Dreys bis vierecligen Bohnen, Wird 
überall zur Zierde im Sand gezogen; blüht vom April bie zum 
September, trägt am Ende des Jahres, grünt immer 100 Jahr 
lang. Der blaßrothe Kern ift das eigentlihe Sappanholz, wel— 
ches zum Färben in den Handel fommt. Das äußere Holz ift 
gelblichweig. Der Hauptgebraucdh ift zum Rothfärben; man 
macht aber auch Schiffsnägel, Kiſten, Schränfe und Stühle 
daraus. Mit Waffer gefocht wird es fchwarz, mit Alaun roth, 
und dann zum Färben der Leinwand gebraudt. Die bieten 
Wurzeln färben am beiten, werden aber felten ausgegraben, weil 
fie an fteinigen Plägen wachfen. Das amboinifche ift nur ein 
halbFfriechender Strauch, das finmifche aber ein mannsdicker, nies 
derer Baun auf Bergen, hat bisweilen 4’ im Dinrchmeffer und 
verficht vorzüglich die indifhen Märfte, fo wie and das von 
Malacca. Es wird in ganz Afien zu ber Ehayfarbe (Olden- 
landia) gethanz allein nur, wenn*man eine wohlfeile, vothe 
Farbe geben will, die nicht Hält; heut zu Tage wird das manil- 
lifche vorgezogen. Es findet fih nirgends wild, fondern in den 
Berggärten, fo daß jeder Strauch feinen Eigenthümer hat. 
Tsja-Pangam, Rafp-Hout. Rheede VI. %, 2.; Ligaum sap- 
pan, Rumph IV. T. 21. Rorburgh, Eorom. T. 16, La— 
mard T. 335. 5. 1. Zenfers Waarenfunde T. 52. 

4) Die bahamifche (C. bahamensis). 

Stachelig, Mittel» und ©eitenjtiele dreypaarig, Blättchen 
verfehrtzoval. Bahama-Inſeln; ein Strauch oder Fleiner Baum 
mit ftacheligen Zweigen und Blattitielen; Blüthen weißlich und 


1724 


wohlriechend in Rifpen, Hülfen fchmal, mit rundlichen Samen. 
Liefert das gelbe Brafilienholz; die fcharfe Rinde zum ei 
ziehen. Catesby I. T. 51, 

5) Die balfamifche (C. bijuga, vesicaria). 

Ebenſo, aber die Blättchen verfehrt herzförmig. Jamaica, 
Holz roth und kommt wahrfcheinlih auch als Fernambuc vor; 
alle Theile geben beym Reiben einem ftarfen balfamifchen Ges 
ruch von fich, wie der Sevenbaum. Sloane IL T. 181. 5 2. 

6) Die tropfenbe (C. pluviosa), 

Dornlos, Blätter ungrad und doppelt gefiedert, achtpaarig, 
Seitenftiele zwölfpaarig, Blättchen rautenförmig. Brafilien, 
ein Baum, von deffen Zweigen Tropfen — wie ein 
Regen. Cubaea. 

7) Die empfindliche (©. mimosoides), 

. Stadyelig, Blätter zwölffiederig, Seitenftiele ebenfalls, 
Blättchen länglih= oval. Malabar, ein Straub, 3— 4 hod), 
vol Stacheln, mit fpannelangen Blättern, welche ſich bey ber 
Berührung fogleich niederlegen, wie bey Todda- Vaddi (Oxalis), 
fih aber. bald wieder erheben ‚bis Sonnenuntergang; Blüthen 
voth, *.“ breit; Hülfen 1%/, lang, wollig, mit 2—3 Bohnen; 
blüht immer. Kal- Todda-Vaddi, Lief-blaad, Rheeder Vi, 
Taf. 8. 

d) Hülfen länglich, umgebogen, mit — 

8) Die gerbende (G. coriaria), 

Dornlos, Blattſtiele ſechspaarig, Seitenſtiele zwanzigpaarig, 
mit ſchmalen Blättchen. Weſtindien und Columbien, ein Strauch, 
15° hoch, Blättchen 3“ lang, Blüthen klein, gelblich und wohl: 
viechend lin Riſpen, Hülſen 2/4 lang, fingersbreit und S-för⸗ 
mig, Samen oval und breit, Die Früchte find fehr herb und 
dienen zum erben. Siliquae libidibi. Jacquin, Am, t. 175. 
f. 36, Kunth, Mimof. t. 45. Poinciana, 

24. 6. Die Sıhnellerfäfen (Guilandina). 

Keldy Frugfürmig und fünffpaltig, 5 ftiellofe Blumenblätter, 
10 Staubfäden unten zottig; Hülfe oval, etwas zufammenge- 
drückt, jtachelig, zweyflappig, mit 1—3 * glänzenden und 
ſteinharten Samen. 


1725 


Sträucher und Bäume mit Hafendornen, gradfiederigen 
Blättern und Blüthen in Trauben, 

1) Die gemeine (G. vulgaris), : 

Blättchen behaart und oval. Lobus echinodes, Clu- 
fius, Exot, t. 71. Guenie. 

Oſtindien und Arabien, von ba in America, wo man aus 
dem Kern eine Milch macht und aus dem Holze — ** gegen 
Schleimflüſſe. 

Man unterſcheidet 2 Arten. 

a.) Die kleine (G. bondue). 

Größer, Stacheln einzeln, Samen gelblich. Oftindien, an 
dürren Pläßen, ein garjtiger, Friechender Strauch, der voll Sta— 
cheln fit, wie die Brombeerfträucher und auch weißes Marf 
hat, unten armsdick, theilt fi in viele ausgebreitete, manns— 
lange und unregelmäßige Zweige, die auf andern Sträuchern 
liegen oder auf der Erde Friehen und fich hin und wieder er. 
heben. Blätter doppelt gefiedert, mit 3—6 Paar Blättchen, 
4—5' lang und 2 breit, mit Stadheln am Grunde; fchließen 
fih des Rachts. Der Strauß am Esde, fait fpannelang, Blus 
men wie beym Ginjter, aber röthlih; Hülfen 3— 4“ lang, 2° 
breit, voll Feiner, weicher Stacheln, wie Eaftanien, fehwärzlich; 
enthalten in Marf 2—4 runde Samen, ganz wie Schnellfugeln 
mit feinen Kreifen gezeichnet und einem fahlen Fleden; Schale 
fteinhart, Kern bitter. Man braucht diefe Samen fehr viel zu 
dem gemeinen Spiel Tfjonka. Man hat nehmlich ein Scheit, 
worinn 14 Gruben in 2 Reihen find, in die man nad gemwiffen 
Regeln diefe Kugeln zählt, bis ein Theil zu Furz kommt. Diefe 
Samen verftopfen und die indifchen VBorfechter effen einige Tage 
nad) einander 40 derfelben, um im Kriege veft zu werten. Man 
pflegt fie um die Veſtungen zu pflanzen, weil fie ein undurch— 
dringliches Gebüfch bilden. Die frifchen Blätter geftoßen mit 
Eifig, befördern den Blutfluß, die Wurzel gegen Ruhr. Rumph 
V. Taf. 48. Frutex globulorum, Balletjesstruyk; Plukenet 
T. 2. 5 2. Lamard %, 336. 

b.) Die große (G. bonducella). | 

Kleiner, Staheln paarig, Samen grad. Oftindien, ein 


1726 


Strauch, ziemlich wie ber vorige, aber aufrecht, befonders am 
Strande, den er bisweilen wie eine Mauer umgibt, daß nie- 
mand durchfommen Fann, indem ſich die Dornen fo veft ein- 
hafen, daß nichts übrig bleibt, als etwas zurückzugehen und ſie 
ganz geduldig loszumachen. Obſchon er nehmlich wie ein 
Bäumchen, aufſchießt, ſo hat er doch auch Seitenzweige, die auf 
der Erde kriechen und ganz voll Dornen ſind. Hülſen fingers⸗ 
lang, 2“ breit, ſchwärzlich und rauh, mit 2 Samen, größer als 
die vorigen, ſteinhart, glatt und glänzend, etwas länglich und 
zuſammengedrückt, aſchgrau, einige bläulich, andere ſchwärzlich. 
Werden nicht ſo häufig von den Knaben zum Spiel gebraucht 
wie die vorigen, weil ſie zu groß ſind und nicht ſo rund. Heißen 
in Braſilien Mates. Wurzel, Riude, Blätter und Bohnen gegen 
Darmvorfälle und Blähungen; das Mark der Früchte gegen 
Stein. Rheede Il. Taf. 22. Caretti; Rumph VI. Taf. 49. 
&ig. 1. Globuli majores; Breynius, Prodromus tab, 28° 
Schrank, Hortus monac, tab, 68. Roxb., Afiat. Ref. Il, 
315. IV. 276, 

2) Die ftadhelige (G. echinata). 

Stachelig, Blätter zweyfach gefiedert, Blättchen vielpaarig, . 
elliptiſch, Hülfen länglich und flach. Brafilien, ein’ großer, knor⸗ 
riger Baum mit brauner Rinde und kurzen Stacheln, Blättcyen 
zehnpaarig, wie beym Buchs; Blüthen klein, gelb und roth ges 
fehäckt, fehr wohlriechend wie Mayblümchen; Hülfen Ttachelig 
und braun, mit einigen rothen Bohnen. Liefert das rothe Bra- 
filien oder Fernambufholz, welches in der ganzen Welt befannt 
iſt; jedoch ift nur der beindicke Kern eines mannsdiden Baumes 
eoth. Er wähst nur in den innern Wäldern und wird mit 
vieler Mühe an die Ufer gefchafft. MUebrigens nannte man ein 
Färberholz Brafllienholz, ehe America entdecft war. Piso, 
Pao do Brasil, Caesalpinia, 

| D. Hülfen troden, Samen breit. 
3. © Die Honigfäfen (Gleditfchia). 

Zwitter und getrennt, Kelch meift vierfpaltig, mit fo viel 
Blumenblättern und Staubfäden; Hülfe eben mit zufammen- 
gebrüdten Samen in Mus zwifchen Querwänden, 


1727 


Meift Bäume mit verzweigten Dornen und grad oder zwey« 
fach gefiederten Blättern, auch die Blättchen zufammengewachfen ; 
Blüthen grünlich in Riſpen. 

1) Die gemeine (G. triacanthos), 

Dornen dreytheilig, Blättchen lanzetfürmig, Hülfen etwas 
gedreht und vielfamig. Nordamerica und im Alleghany-Gebirge, 
bey uns fait in allen botanifchen Gärten und Anlagen; ein 
Baum 40—60' hoch, mit jtarfen Dornen an Stamm und Xeiten, 
2—4" lang; darunter die Blätter büfchelmweife, 6° lang, mit 
8—12 Paar Blütthen, zolllang und kaum 4“ breit; Staub: 
blüthen in 4 langen Käschen, Samen» und Zwitterblüthen in 
6“ langen Trauben mit grünlichgelben weißgeränderten Blumens 
blättern und 6 röthlichen Staubfäden ohne Beutel; Hülfen ſchwerd— 
fürmig, über fehuhlang, 2 breit, mit 10—20 Bohnen in füßem 
Marf, das bey Huften genommen und auch zu Meth gefotten 
wird, Der Baum wird daher in Menge angepflanzt. Plukenet 
T. 352. 5. 1. Duhamell,%.105. Kerner T. 420. 21. 
Michaux, Arbres Il, t. 10. Schkuhr T. 356. 

26. ©. Die Delfäfen (Hyperanthera, Moringa). 

Kelch fünftheilig und abfällig, Blume fünfblätterig, mit 
auffteigender Fahne, 10 ungleiche Staubfäden, wovon bisweilen 
5 beutellos; Hülfe dreyklappig mit dreyedfigen Samen in Marf. 

Dornlofe Bäume mit zwey: big dreyfachen ungraden Fieber: 
blättern, Blüthen in Riſpentrauben, die Hülfe wahrfcheinlich 
aus 3 Bälgen verwachfen, wie die Hohlcapfeln. 

1) Die gemeine (H. pterygofperma). 

Blätter zweymal gefiedert, die untern dreyzählig, nur 5 
Staubbeutel, Hülfen dreyedig, Samen dreyflügelig. Oftindien, 
Eeylon und Megypten, jedt auch in America allgemein an 
gepflanzt, vorzüglid um die Häufer in jedem Dorf; ein 
mäßiger Baum, 25° hoch mit 2’ dickem Stamm und wenigen, auf— 
rechten Zweigen; die graue und warzige Ninde ſchmeckt rettig— 
artig; Blätter zwey- bis dreyfach gefiedert, ellenlang, Blättchen 
5—7, kaum zoffgroß und .“ breit, daher gibt der Baum nicht 
viel Schatten, zeichnet ſich aber durch feine aufrechten Zweige 
von ferne aus; Blüthen in großen Endtrauben, Kelch weiß, 


1728 


Blumen gelblich und wohlriehend, Hülſen über fehuhlang und: 
mehr als fingersdick, walzig, etwas dreyeckig und längsgeftreift, 
mit Samen wie Erbfen, in ſchwammigem, fadem Mark, Die 
Blätter ſchmecken bitterlich wie Senf und fint ein tägliches Ge— 
müfe fürs Gefinde: daher werden die Bäume beftändig geſtutzt, 
wie bey ung bie Weiden, und die Zweige in die Erde geftedt, 
wo fie leicht Wurzel ſchlagen und neue Blätter treiben. Die 
halbreifen Hülfen geben ein befferes Gemüfe, man faugt aber 
nur das Mar! aus. Die Rinde fhmedt wie Rettig, die Wur: 
zel fcharf und brennend wie Meerrettig und wird ebenfo gerieben 
auf Fleifh und Fifch geftreut; ihre Rinde auch gegen Lähmung, 
Fußgeſchwülſte, Scorbut und Gicht; der Saft treibt die Brillen: 
ihlangen aus den Häufern. Die Tauben freffen die Blüthen 
fehr gern. Die weißen Samen find ſcharf und bitter, machen 
Abführen und Erbrechen; man preßt daraus ein mildes Oel, 
welches nicht ranzig wird und unter dem Namen Behen - Del 
unter wohlriechende Salben Fommt, Blüht im Zuny, July und 
Auguſt und trägt ums Neujahr, 70—S0 Jahr lang. Die 
Hülſen ftehen überall zum Berfauf. Rheede VI T. 11. Mo- 
ringe; Rumph I. %. 74. Kellor-boom; Bladwell T. 386. 
Jaequin, Bar. t. 461. Lamard % 337. Plenk T. 318. 
Tussae, Antilles IV. t. 16. Nuces behen, Balani myrepsicae. 
Gländes unguentariae. 


B. Regelmäßige Pflaumenpflanzen. 


Fünf Blumenblätter mit ein- oder mehrfachen freyen Staubfäden; 
gg fleiſchige und mehrfächerige Pflaumen. 


Ordnung V. Srudht: Pflaumen. 


Stadhufien, Empetren, Ehailletien; Ceraftrinen; Rhamnen; 
Zerebinthaceen. 


Pflaume mehrfächerig, wenigftens urſprünglich. 
Sträaucher und Bäume, in allen Elimaten, oft mit Dornen 
und einfachen Blättern, doch auch mit gefieberten, meift ohne 
Nebenblätter; die Blumen Flein und oft Fünmmerlich mit Den 


1729 
Staubfäden am Kelche und einer Pflaume meiſt von demſelben 
eingefchloffen, nur ein Griffel mit mehrern Narben. Eamen 
fehr verfchieden, aufrecht und verfehrt, und ebenfo der Keim, 
mit und ohne Eyweiß. 

Sn Hinſicht auf ihre Stoffe find fie nicht vor großer Wiche 
tigkeit; doch liefern mehrere bittere und gerbende Rinden und 
Blätter, und manche ſehr fehmadhafte Früchte, fowohl Fleiſch— 
als Kernobſt. Diefe jedoch finden ih nur in —* Ländern. 

Sie zerfallen in 4 Zünfte. 

a. Die einen haben kümmerliche Blumen mit abwechſelnden 
Staubfäden, und eine trockene, nußartige Pflaume, mit vers 
fihiedenen Samen; Stackhuſien, Empetren, Chaiiletien. 

- b. Andere haben fünfzählige Blumen mit abwechfelnden 
Staubfäden und mehrfächerige Pflaumen mit einem Griffel; 
Gelaftrinen, 

e. Andere ebenfo, aber die Staubfäden gegenüber; Rhamnen. 

d. Andere endlidy Haben mehrere freye Pflaumen oft mit 
getrennten Blüthen und abwechfelnden Staubfäden, die Samen 
ohne Eyweiß. 


13. Zunft. Nug:Pflaumer — Werfen. 
Stackhuſien, Empetren, Ehailletien. 


Blüthen Elein, bisweilen getrennt, drey: und fünfzählig, mit fo viel 
Staubfäden und nußartigen Pflaumen. 


Kräuter, Sträucher und Bäume, mit zerftreuten, einfachen 
Blättern und meiltens mit Nebenblättern; meiftens in heißen 
Ländern; Blüthen Flein, bisweilen getrennt, drey- und fünfzähe 
fig, mit fo viel Staubfärten, abwechfelnd und gegenüber, 2 oder 
3 trodene nuß- oder beerenartige Pflaumen mit verwachfenen 
Griffeln, Samen mit und ohne Eyweiß, mit aufrechtem Keim. 

A. Kräuter mit fünfzähligen Zwitterblumen und 3—5 
ſchlauchartigen Pflaumen; Stacdhufien. 

Ausdauernde Kräuter im mildern Neuholland, mit einfae 
hen Wechfelblätern und Fleinen Nebenblättern; Blüthen in fas 
benfürmigen Aehren, mit je 3 Deekblättern, Kelch frey, aufs 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik II. 109 


1730 


geblafen und fünffpaltig, mit 5 nagelförmigen, unten zuſam⸗ 
menhängenden Blumenblättern und fo viel abwechfelnden Staub» 
fäden; 3—5 ſchlauchartige und einfamige freye Pflaumen mit 
verwachfenen Griffeln, Samen und Keim aufredht im Eyweiß, 

1. G. Die Krautwerfen (Stackhoufia). 

Kelch aufgeblafen und fünffpaltig, 5 Blumenblätter und 
fo viel Staubfäden; 3 oder 5 fehlauchartige ori mit fo 
viel meijt verwachfenen Griffeln. 

1) Die gemeine (St. menogyna). 

Blätter abwechſelnd und lanzetfürmig. Neuholland; ein 
Meines Sträuchlein mit zerftreuten Fleinen Blättern und Blüthen 
in einfachen Endähren, ohne Nugen. Labillardiere, nova 
Hollandia. t. 194. E. Smith, Linn. Trans. IV. 218. 

B. Sträucher mit mehrfächerigen und beerenartigen 
Pflaumen; Empetren. 

Heidenartige, trocdene Sträuchlein, mit abwechfelnden Nas 
delblättern ohne Nebenblätter. Blumen klein, zwey⸗ und drey⸗ 
häufig, meift einzeln; Kelh und Blume dreyblätterig, mit fo 
viel abwechjeluden Staubfüden, 3—9 beerenartige Pflaumen mit 
einem Furzen Griffel und einem aufrechten Samen, Keim aufs 
recht im Eyweiß. Meiit in Fältern Gegenden und auf Alpen. 

2.6. Die Rauſch-Beeren (Empetrum). 

Zwitter und getrennt, Keldy breyblätterig in 6 Schuppen, 
3 Blumenblätter und fo viel Staubfäden, Pflaume ſechs- bis 
nneunfächerig. Sträuchlein mit zerftreuten oder wirtelfürmigen, 
fhmalen Blätichen und fchwarzen ur rothen Früchten im nörd⸗ 
lichen Europa und America. 

1) Die gemeine (E. nigrum). * 

Blätter ſchmal und dunkelgrün, mit umgelegtem Rand und 
druſig, Blumen roth, Beeren ſchwarz. 

Auf Alpen und im nördlichen Deutſchland in Heiden und 
Sümpfen; ein heidenartiges Sträuchlein, nur ſchuhlang und 
fiegend, mit vielen oft wirtelartigen Zweigen und fehr gedrängs 
ten DBlättchen, 3° lang, Faum 1% breit, did und flumpf, 
unten mit einer weißen Rippe; Blüthen fehr Hein, einzeln in 
Achfeln, Kelch weißlih, Blumen röthlich; Pflaumen wie Erbfen 


1731 


mit harter Nuß, fchmeden fauer und unangenehm, werden aber 
im höhern Norden gegeffen und für harntreibend gehalten; in 
Grönland macht man ein fehlechtfchmecdlendes, weinartiges Ges 
tränf daraus; es feheint Daher nicht, daß fie Schwindel erregen, 
wie man behauptet hat. Fl. dan. t. 975. Lamarck T. 830. 
5.1. Reiter T. 95. Schkuhr %. 318. 

3. ©. Die Sauerwerfen (Uorema). 

Ebenſo, aber der Kelh ohne Schuppen und die Pflaume 
nur dreyfächerig. 

1) Die weiße (C. album). 

Ein aufrechtes Sträuchlein wie das vorige, mit Bläthen 
in Knäueln und weißen Beeren. Sn Portugali macht man 
daraus eine fäuerliche Limonade für die Fieberfranfen. Gärt— 
ner T. 106. Empetrum album. 

C. Zwitter, fünfzählig mit abwechfelnden Staubfäden 
und 5 Drüfen; trocdene Pflaume zwey: bis dreyfächerig, reif. 
einfächerig und einſamig; Chailletien. 

Sträuder und Bäume mit lederigen Wechfelblättern und 
Nebenblättern; Blüthen büfchelfürmig, zwitterartig und getrennt, 
Kelch fünffpaltig, innwendig gefärbt, fo viel Blumenblätter und 
Staubfäden; Pflaumen frey mit 2—3 Griffeln, zum Theil vers 
wachſen, Samen verfehrt, Keim aufrecht, ohne Eyweiß. In 
heißen Ländern. 

4.6. Die Kletterwerfen (Chailletia). 

Kelch fünftheilig, 5 Blumenblätter gefpalten und 5 Staub» 
füden mit fo viel Drüfen; Pflaume troden, dreyfädherig, reif 
einfächerig und einfamig. Bäume in heißen Ländern; ziemlich 
wie Celtis mit Doldentrauben. 

* 2) Die gemeine (Ch. fascieulata, dichapetala). 

Blätter länglid, Blüthen büfchelfürmig, Griffel verwachfen. 
Madagascar; ein Bäumchen mit Fletternden faft laublofen Zwei« 
gen. Petit Thouars, Madag. Nro. 78. 

5. ©. Die Ruthenwerſen (Tapura). 

Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig und faft zweylippig, 
oberes Blatt dreyzähnig, unteres gefpalten, 5 ungleihe Staub⸗ 
fäden; Pflaume dreyfächerig mit einem Griffel. | 

109 * 


1732 


1) Die gemeine (T. guyanenfis, felfiliflora), 

Blätter lang, elliptifh, Blüthen in Knäueln. Guyana in 
Wäldern, ein Strauch über 12° hoch, 4“ dic, mit biegfamen 
Zweigen, Blätter 4 lang, 2’ breit, mit einem halb Dutzend 
gelben Blüthen in den Achſeln. Die Ereolen brauchen ihn als 
Stäbe in das Fadywerf der Häufer. Aublet 8. 48. 


y 


14. Zunft. Pflaumen: Pflaumer — Pimpyelm 
Gelaitrinen. 


Kelch und Blume vier: oder fünfzahlig mit fo viel abwechfelnden Staubs 

fäden; Gröps meift pflaumenartig mit einem Griffel auf einer Scheibe, 

zwey⸗ bis fünffächerig, mit einem aufrechten Samen in fleifchiger Hülle, 
Keim aufrecht im Eyweiß. 


Sträuder und Bäume mit einfaden Wechjelblättern oder 
gefiederten Gegenblättern und Fleinen Nebenblättern in gemä— 
Bigten und heißen Ländern; Blüthen Elein, in Afterdolden und 
Rifpen, meiſtens Zwitter und weiß, der Gröps auf einer fleis 
ſchigen Scheibe, und ebendafelbit die Blumenblätter und Gtaube 
fäden, meift pflaumenartig, aber auch tafchen- und capfelartig, 
zwey: bis fünffächerig, mit wenig Samen und meiftens vere 
wachfenen Griffen. Sie unterjcheiden fi) von den Rhamnen 
vorzüglich durch die abwechfelnden Staubfäden und die meift 
trockene Frucht. 
A. Frucht meiſt capfelartig. 
a. apfel: oder beerenartige Frucht Flafft nicht, Grif⸗ 
fel geſpalten; Blätter gefiedert und gegenüber; Staphyleaceen. ı 
Aufrechte Sträucher und Bäume mit ungraden Fiederblätz 
tern und gefärbtem Kelch; Gröps zwey- bis dreyfächerig, eine 
aufgeblafene Eapfel oder beerenartige Pflaume mit einigen runs 
den, fteinharten Samen. 
1. © Die Pimpernüffe (Staphylea). 
Kelch fünftheilig, gefärbt und abfällig, mit 5 Blumens 
blättern und Staubfäden; Capſel häutig und aufgeblafen, zweys 
bis dreyfächerig, mit fo viel Griffeln und 1—3 Samen. 


1733 


Baumartige Sträucher auf der nördlichen Erbhälfte, mit 
weißen Blumen in Achfelrifpen. 

1) Die gemeine (St. pinnata). 

Blätter ungrad geftedert, Blättchen länglich-oval und gezähnt, 
Blumen weiß in hängenden Trauben. Südlich und öſtlich auf 
Bergen, bey und hin und wicder verwildert, fonft in Gärten 
und Luſtwaͤldern; in der Tracht wie die Aeſchen, aber nur 2 
bis 3 mannhoch, mit grauer oder brauner Rinde und markrei— 
hen Zweigen, Blätter fait fo groß wie die des Nußbaums, mit 
5—7 Blättchen, 4’ lang, 2 breit; Slüthen wie Mayblümchen, 
fchneeweiß oder etwas röthlid an hängenden Trauben, Gröps 
fo groß wie eine Wallnuß, papierartig aufgeblafen, trocden und 
rauſchend, zweyfächerig, enthält in jedem Fach zwey glänzend- 
braune Samen wie Erbfen, gegen den Nabel etwas verlängert. 
Sie find ölig, ſchmecken etwas herb, führen ab .umd erregen 
Erbrechen; doc follen fie von Kindern aus Leckerey gegeffen 
werden, und die DBlüthenfnofpen im Orient mie Cappern, 
Knorr, Delieiae IE. t. S. 1. Lamarck T. 210. Schmidts 
Baumzudt I. T. SO. Schfuhr T. Sa. Guimpel T. 86. 
Piftacia [ylveltris, Nux veſicaria, Piftacchio falſo, Piftachier 
fauvage. — 

2) Die dreyblätterige (St. trifolia), 

Blättchen dreyzählig, ſpitz- oval. Virginien, bey ung in 
£uftwäldern, nicht fo hoch als die vorige, Capfel zweyfächerig. 
Schmidts Baumudt II. T. 81. 


2. ©. Die Pimperbeeren (Turpinia, Dalrymplea), 

Zwitter und getrennt auf 2 Stämmen, Keld) gefärbt und 
fünftheilig, Blume fünfblätterig an einer zehnferbigen Scheibe 
mit gleichviel Staubfäden; Deere pflaumenartig, drepfächerig, 
mit 3 Griffen und 1—3 rundlichen, harten Samen. Sträucher 
und Bäume in heißen Ländern mit Fiederblättern. 

1) Die gemeine (T. pomifera), 

Rifpenzweige gegenüber. DOftindien in Gilher; ein Baum 
mit fhuhlangen Blättern und 3—7 Fieberblättchen, 5° fang, 
ſehr dicken Rifpen, und hochgelben, rundlidyen, apfelartigen 


1734 
Früchten wie Mifpeln, welhe Zunfyjam heißen. Roxburgh, 
Corom. HI. t. 279. Fl. ind. I. 633. 

“ b, Griffel einfah; Frucht capfelartig und Flaffend im 
Rücken; Samen in fleifchigen Hüllen, Keim aufrecht im Eyweiß; 
Blätter einfad und abwechfelnd; Euonymen. 

3. ©. Die Spindelbäume (Euonymus). 

Kelch vffen, vier: bis fünffpaltig, mit fo viel Blumenbläts 
tern an einer Sceibe; Eapfel drey: bis fünffnöpfig mit einem 
Griffel und 2 oder 1 Samen aufrecht an Rippenfcheidwänden 
in gefärbtey, fleifchiger Hülle. 

Große Sträucher auf der nördlichen Erdhälfte mit vierecki— 
gen Zweigen und Gegenblätter; Blüthen in Mfterbolden. — 

1) Der gemeine (E. europaeus). 

Blätter länglich lanzetfürmig, fein gezähnt und glatt, Stiele 
flach und dreyblüthig, Blüthen vierzählig. Ueberall in Zäunen, 
jedoch nur zerjtreut, ein fehr hübſcher Strauch, befonders wann 
er feine fanftrothen Gapfeln trägt mit 4 Zipfeln, daher Pfaffen- 
hütlein; über mannshoch, bisweilen baumartig, mit grauer Rinde 
und armförmigen, glatten, grünen und vierecfigen Zweigen ; 
Blätter 19,“ lang und .“ breit, auf. furzen Stielen; Blüthen 
fürzer, offen und grünlichgelb; Capſel ſchön roth, +, groß, 
mit je einem weißen Samen in hochgelbem Mus; blüht im May 
und reift im Spätherbit. Das gelblihe harte Holz ift gut für | 
Schreiner, zu Spindeln und Schuhzwecken, vorzüglich zu Schieß— 
pulver und Zeichenfohlen; die Hülfen ſollen mit Alaun gelb 
färben; die Früchte erregen Erbrechen, und werden gepulvert 
als Salbe gebraucht gegen Grind und Ungeziefer; die Rothkehl— 
chen verfchlucden die Kerne, geben fie aber unverdaut wieder 
von fih. Schfuhr Taf. 48. Sturm T. 27. Schmidts 
Baumzucht II. T. 71. Guimpel 9. 16. 3weckholz, Fusain. 

2) Der warzige (E. verrucosus). 

Ebenfo, aber die Rinde warzig. Südeuropa und öftliches 
Deutfchland, bey uns in Gärten; überhaupt Feiner, Zweige 
und Blüthenftiele rundlich, Blüthen grünlichhraun, Samenhülle 

ſchwarz. Jacquin Austria. t. 49, Schmidt U, Taf. 72, 
Guimpel T. 17. 


1735 


4. ©. Die Peftpimpeln (Catha). 

Zwitter, Kelch flach und fünflippig, mit fo viel Blumene 
blättern und Staubfäden; Capfel federig, dreyedig, mit 1 ober 
2 Samen an Rippenfcheidwänden in gefärbten Hüllen. Meiit 
dornige Sträudyer in heißen Ländern mit gedrängten Blättern 
und weißen Blüthen in Büfcheln. 

1) Die gemeine (C. edulis). 

Dornlos, Blätter eliptifh, Blüthen in gabeligen After: 
dolden. Arabien, angebaut in den Caffee-Gärten ; ein Bäumen 
mit grünen, gegliederten Zweigen und 2" langen Blättern, welche 
die Araber jehr gern effen, indem fie behaupten, man könne 
darauf die ganze Nacht wachen, auch dringe die Pet nicht an 
die Orte, wo der Baum gepflanzt werde: wenn man einen 
Zweig im, Bufen trage, fo fünne man ficher unter den Pefts 
franfen herumgehen. Der Gefchmad der Blätter verräth aber 
Feine befondern Kräfte. Forfkal, Deser. p. 63. Kath. 


5. ©. Die Rebenpimpeln (Celastrus). 

Sweyhäufig, Kelch fünfjpaltig, mit fo viel Blumenblättern 
und Staubfäden; Capfel leverig und rundlich mit dreylappiger 
Narbe, zwey: bis drepfücherig, mit 1 oder 2 Samen an Rippens 
fheidwänden in gefärbten Hüllen. 

Kletiernde Sträuder mit Wechfelblättern und Fleinen Blüs 
then in Trauben, in wärmern Ländern, 


1) Die gemeine (C. scandens), 

Stengel Fletternd, Blätter fpig:oval und gezähnt, Blüthen 
grünlichweiß in Endtrauben. Nordamerica; ein Straud, 2 bis 
3 mannhoch, deffen dünne und braune Zweige auf tie höchſten 
Bäume Flettern und diefelben fo umwinden, daß fie erjtiden; 
Blätter 3 lang, 1°/2 breit; Eapfeln rundlich und dreyeckig, 
mennigroth; die Rinde macht Erbrechen. Bey uns hin und 
wieder zu Lauben. Duhamel, Arbres t. 95. Schmidts 
3.3.1.8. 140. Schkuhr T. 47. 

6. G. Die Futterpimpeln (Maytenus).: 

Zwitter und getrennt, Kelch fünffpaltig; apfel lederig, 
eine bis dreyfächerig, mit fo viel Narben und einem Samen 


1756 


in weicher Hülle, Dornlofe Sträuder und Bäumen in Süb—⸗ 
America. 

1) Die aemeine (M. chilenfis). 

Blätter länglich lanzetförmig und gezähnelt, Blüthen ges 
häuft und ſtiellos. Ueberall in Ehili, ein immergrüner Baum, 
mit 30° hohem Stamm und 10° hohen Aeſten, Blätter 2 
lang, Blüthen fehr Flein und purpurroth, bedecken alfe Zweige; 
Capſeln rumdlich, meijt zwepyfächerig, gelb mit einem ſchwarzen 
Samen. Das Holz ift fehr hart und gelb, mit rothen und grünen 
Flecken. Das Hornvieh ift nach den Blättern fo begierig, daß es 
jedes andere Futter verläßt, wenn e8 dieſes ſieht. Ein Abfud 
Davon dient als Gegengift gegen die Wirfungen des Baumes 
Lithi, welcyer unter die Zerebinthaceen gehört, und deſſen Auss 
Bünftung Ausfchläge und SEE herverdringt; die Samen 
geben Del. Feuillée IE. T. 27. Molina, Chili ©, 152. 

B. Frucht ren Eläodendren. 

7. ©. Die Olivenpimpeln (Elaeodendron, Schrebera), 

Zwitter und geirennt, Keldy Fein und vier bis fünflappig 
mit fo viel Blumenblättern und Staubfäden; Pflaume mit Fur: 
zem Griffel, zwey: bis fünffächerig und ein» bis zweyfamig, 
ohne Hülle. Sträucher und Bäumden in heißen Ländern mit 
Blättern und Blüthen wie die vorigen. 

1) Die gemeine (E. orientale). 

Blätter lanzetförmig und Furz geitielt. Madagascar; ein 
Baum mit knotigen Öegenzweigen und veränderlichen Blättern; 
jung ſchmal und geferbt, 10 lang, 3 breit; älter lanzetfürs 
mig, 3" lang, 1°, breit; alt oval; Blüthen in Achfeln zu 
dreyen, Pflaumen wie Oliven. Jaequin, Rar. t. 48, Gärt— 
ner Taf. 57. RLamard Taf. 132. Ruhbentia olivina. Bois 
d’Olives rouge. 

8. ©. Die 5 (Mysinda). 

Kelch klein und vierfpaltig mit fo viel Blumenblättern und 
Staubfäden; Pflaume rundlich, Srey: bis vierfächerig, mit fo 
viel Narben, veif einfücherig und einfamig. Sträucher im hei— 
Ben America, mit vieredigen Zweigen, Fleinen Beanhlittern 
und fehr Fleinen Blüthen. 


1737 


)) Die ovale (M. rhacoma). 

Blätter oval lanzetförmig und geferbt. Blüthen im Afters 
dolden mit 4 Narben. Weitindien an ber Küſte, ein Fleingas 
beligee Strauch mit vierflügeligen Zweigen; Blätter gegenüber, 
zolllang, Blüthen röthlichweiß, Pflaumen wie Johannisbeeren und 
fharlachroth. Die Wurzel harntreibend. P. Browne T. 16. 
F. 1. Jacquin, Rar, t. 311. Tuffae, Antilles II. t. 23, 
Croffopetalum. 

2) Die herzförmige (M. uragoga). 

Blätter oval und herzförmig, gezähnt und flaumig, Afters 
dolden zweymal dreygabelig. Columbien bey Garthagena, ar 
der Küfte; ein aufrechter Straub, 3—8‘ hoch, mit brauner, 
innwendig goldgelber Rinde, weißem, fehr bitterem Holz und 
dicker, knotiger Wurzel, deren Abfud als ein harntreibendes 
Mittel gebraudht wird. Blätter gegenüber, 14," lang, a‘ 
breit, Aferdolden ebenfolang, mit rothen Blumen und zöfligen 
Pflaumen wie Erbfen. P. Bromne 8.17. 5. 1. Jacquin, 
Am. t. 16, Lamarck T. 76. 

C. Blumenblätter auf dem Stiel, gewöhnlich verwachſen, 
ohne Scheibe; Pflaume mehrfäcerig, mit fo viel Narben und. 
je einem verfehrten Samen, Keim aufrecht im Eyweiß; Slicinen. 

Smmergrüne Sträucher und Bäumchen, ohne Milchfaft mit 
vieredigen Zweigen, lederigen und glänzenden Wechfel: und 
Gegenblättern ohne Nebenblätter; Blüthen Fein, meift weißlidy, 
einzeln und büfchelförmig. In gemäßigten und heißen Ländern. 

9. G. Die Kirfhenpimpeln (Cassine). 

Zwitter und getrennt, Kelch fehr Flein und fünftheilig, mit: 
fo viel Blumenblättern und Staubfäden auf einem Ring; Pflaume 
trocden, dreyfächerig, mit fo viel Narben und je einem Samen. 

Sträucher mit vieredigen Zweigen, lederigen Gegenblättern 
und Fleinen Achfelblüthen am Borgebirg der guten Hoffnung, 

1) Die capifche (C. capensis). 

Zweige vieredig, Blätter geftielt, oval und geferbt, Rifpen 
fürzer. Vorgebirg der guten Hoffnung, bey ung in Gewächs—⸗ 
häufern; ein Straud) über mannshod), Blätter gegenüber, Blumen 
Fein, weiß und wohlriechend in Achſelſträußern; Beeren coralle 


1738 


roth wie Spargelbeeren, endlich ſchwarz. Seba, Mus, I. t. 29, 
f. 1. Lamarck %. 130. $. 3. | 

10. © Die Stedpalmen (Iex). 

Zwitter und bisweilen getrennt, Keldy fehr Flein und vier- 
zähnig, Blume vadförmig, viertheilig, mit fo viel Staubfäden; 
Pflaume rundlih, viernüſſig, mit fo viel Narben, Same dreys 
eig. Immergrüne Sträucher und Bäumchen meift in wärmern 
Ländern, mit glänzenden, harfchen, oft dornig gezähnten Wehe 
felblättern und weißen Blumen. 

1) Die gemeine (I. aquifolium), 

Blätter lederig, oval und glänzend mit docnigen Zähnen, 
Blüthen in Furzen Achfeldolden mit rothen Beeren. Hin und 
wieder in Wäldern mehr füblih, bey ung nur ein Strauch, 
oder ein Bäumchen 1—2 mannhoch; in Stalien aber, Japan 
und Birginien ein Baum 20—40' hody, mit faft wirtelfürmigen 
Aeſten und biegfamen, grünen Zweigen; Blätter gegen 3’ lang, 
2 breit, auf '/a‘ langen Stielen, ſchön glänzendgrün; nehmen 
fi befonders des Winters mit den rothen Beeren in den 
Wäldern fehr fremdartig aus, bey äftern Bäumen fat dornlos; 
es gibt Spielarten mit gelb= und weißgefchäcdten Blättern. Die 
Blüthen weiß, im May, in armen Dolden, zerftreut an den 
Ziveigen; die rothen Bzeren 4 Dick, vom September an durch 
ben ganzen Winter, wurden ehemals als ein flarfes Abführs 
mittel gebraucht, fo wie Wurzel und Rinde, woraus man gus 
ten Bogelleim kocht. Die Blätter ſchmecken berb, und werden: 
gegen Durchfall, Huften und Gicht gebraucht. Das Holz iſt 
ſehr Hart und gut zu Dredyslerarbeit; die Zweige zu Peitfchen 
und Ladftöcden, Plenf T. 72. Shfuhr %. 28. Sturm 
9. VI. Hayne VIN. T. 25. Guimpel®. 5. Düffeld. II. 
T. 16. Hülfen, Hölfche, Hülft; Houx. 

2) Die Sumpf:©t. (I. cassine), 

Blätter oval lanzetförmig und fcharf gezähnt. Nordames 
rica in Sumpfboden, bey uns in Gärten; 1—2 Mann hoc, fonft 
wie die vorige und ebenfo gebraucht. Eatesby 1. T. 31. 

3) Die Brech⸗St. (J. vomitoria). 

Blätter länglich, geferbt und glatt, Blüthen in uelloſen 


1739 


Dolden. Nordamerica, an der Küfte; ein zierliher Strauch, 
deſſen Blätter als fehweißtreibender Thee gebraucht werden, in 
Menge aber Abführen und Brecdyen erregen. Die Wilden mas 
chen daraus ihre Black-drink, weldes ſowohl als Arzney, als 
auch in ihren Narhsverfammlungen getrunfen wird. Im Frühe 
jahre verfammeln fie fih, nachdem fie ihr altes Hausgeräth 
mit neuem erfegt haben, Dem Anführer bietet der nächite nach 
ihm dieſes Getränf in einem Gefäße oder einer Mufchel an, und 
daraus trinken alle andern, felbjt Weiber und Kinder. Es foll 
Appetit machen und den Muth erheben. Die Blätter kommen 
nach Europa unter dem Namen Peragua et Apalachine, Ca— 
tesby IL T. 57. Jacquin, Rar. t. 310. Wendland, 
Hort, t. 31. 

4) Die Thee-St. (J. paraguariensis). 

Blätter länglich Feilfürmig und gezähnt, Adhfelftiele viers 
theilig, Narbe vierlappig, Nußfchale geatert. Paraguay und 
Brafilien bey Euritiba; ein Fleiner, glatter Baum, welcher den 
berühmten Paraguay:Thee liefert, der fehr Häufig im ganzen 
füdfichen America und bereits aucd in England getrunfen wird, 
A. St. Hilaire, Mem. Mus. IX. pag. 351. Plantes remar- 
quables pag, 41. Arvore do Mate ſ. da Congenha; Herbe du 
Paraguay. | 

11. © Die Slattpimpeln (Prinos). 

Wie die Stechpalme, aber die Blüthen meiftens getrennt 
und alles fehszählig. Sträucher ziemlich wie die vorigen, aber 
ohne dornige Blätter. 

1) Die wirtelföürmige (P. verticillatus). 

Blätter abfällig, Stengel ſpitz oval und gezähnt, Rippen 
auf der untern Seite flaumig, Blüthen in Dolden. Nordames 
rica; ein Strauch, 2—3 Mann hoch, Blätter 3° lang, Blüthen 
zweyhäufig, fehr Flein, Beeren roth. Die bittere und herbe 
Rinde als ftärfendes Mittel gegen Durchfall und Fieber. La— 
marc Taf. 255. %. 1. Barton, Mat. med, t, 17, Bige- 
low, Med. Bot. t. 56. Guimpel ®. 56. 


1740 


15. Zunft. Beeren:Pflaumer — Elfen. 
Rhamnen. 
Blüthen fünfzählig, Blume im Kelch, mit gleichviel Staubfäden gegen 
über; beerenartige Pflaume meiſt im Kelch, zwey⸗ und dreyfächerig, 


mit fo viel verwachfenen Griffeln, je einem aufrechten Samen und 
folhem Keim in wenig Eyweiß. 


—J— und Bäume oft mit Dornen, einfachen Wechſel⸗ 
blättern und kleinen Nebenblättern, bisweilen dornig, in allen 
Elimaten; Blüthen unanſehnlich, Zwitter, einzeln und büfchels 
förmig oder ftraußartig in Adhfeln, mit einer Scheibe im Kelch. 
Die 3 Fruchtfächer mahnen fehr an die der Euphorbien, hängen 
aber ftärfer zufammen und find von Fleifh umgeben, Ihr 
Nutzen ift gering, außer zu Brennholz; Die en a 
eßbar. 

A. &röps capfelartig. 
a. Gröps unten. 

1. G. Die Heiden-Elſen (Phylica). 

Kelch wollig und verwachſen, fünfſpaltig, fo viel ſuppen⸗ 
förmige Blumenblätter und Staubfäden; Capſel oval, drey⸗ 
knöpfig, mit einem Griffel und Samen. Heidenartige Sträucher 
am Vorgebirg der guten Hoffnung, mit zerſtreuten, flaumigen 
Blätthen und weißen Blüthen in Köpfchen. 

1) Die gemeine (Ph. erieoides). 

Blätter in Wirteln, ſchmal und glatt, mit umgerofitem 
Rand, Köpfchen filzig am Ende. Vorgebirg ber guten Hoffnung 
und Wethiopien, bey ung gemein als Zierftrauh in Gewächs— 
haͤuſern, 2' hoch, mit weißen Nadelblättern und folchen Blumen; - 
nichts befonders. Commelyn, Hort. I. t. 1. K. Spren« 
gel in berl, Magazin VOL, T. 8. $. 1. Bot. Mag. tab. 224. 
Tylanthus. 

2. G. Die Reben-Elfen (Gouania), u 

Kelch verwachfen und fünffpaktig, Blumenblätter ſchuppen⸗ 
förmig und hohl, mir den Staubfäden auf einer lappigen 
Scheibe, Gröps dreyedig ober drepflügelig, dreyfächerig mit drey⸗ 


1741 


fpaltigem Griffel und fe einem Samen. Meiſt Fletternde 
Sträuher mit Wechfeldlättern in heißen Ländern, ea oft 
getrennt. 

1) Die gemeine (G. domingenlis). 

Blätter fpiheoval und gezähnelt. Gt. Domingo, in Wäls 
bern; ein Strauch wie Reben, weldher hoch auf die Bäume 
Elettert und am Ente dünne Zweige trägt, mit einer Ranke; 
Blätter 2“ lang; Blüthen in Endtrauben, Flein, gelblich und 
geruchlos, mit glänzendfchwarzen Samen. Aus dem bittern 
Holze maht man Zahnjtocher, welche wohlthätig auf das Zahns 
fleifch wirfen; der Saft magenftärfend. Jacquin, Am. 1.179, 
f. 4. Picta t. 274. f. 96. Liane brulee. 

b. Gröps oben. 

3. G. Die Kreuz;:Elfen (Colletia). 

Kelch glockenförmig, fünfſpaltig mit ſo viel Staubfäden im 
Rande, ohne Blume; Gröps trocken, rundlich, dreyknöpfig, mit 
einem Griffel und Samen. Sehr äſtige, faſt laubloſe Halbſträucher 
im heißen America, mit dornigen Kreuzäſten und weißlichen 
Blüthen in Büſcheln. 

1) Die. gemeine (C. ſpinoſa). 

Blätter oval nnd ganz. Brafilien, Peru und Ehili, ein 
faft laublofes Sträuchlein mit ftarfen Dornen, Blätter 6 lang, 
3 breit und abfällig. Der Abſud des Holzes als Purgier— 
mittel. Lamard T. 129. 

4. G. Die Sedelblumen (Ceanothus). 

Kelch rundlich, fünflappig, mit 5 nagelföürmigen Blumens 
blättern und Staubfäden auf einer ringförmigen Scheibe; apfel 
dreyknöpfig, klaffend, mit dreyſpaltigem Griffel und einem 
Samen. 

Meift dornlofe Sträucher in Norbamerica, mit artigen, 
ftraußförmigen Blüthen. i 

1) Die gemeine (C. americanus). 

Blätter herzfürmig oval, gezähnt, unten flaumig und dreys 
rippig. MNordamerica, bey ung in Luftwäldern; ein Gtraud 
3—4' hoch, welcher vom Zuly bis zum October feine Sträußer 
trägt voll Feiner, weißer Blumen. Wurzel did und roth, Xefte 


1742 


zahlreich, mit hellgruͤnen Blättern, 3" lang, faft 2” breit; Capfeln 
braun, wie Pfefferforn. Die die, rothe und büfchelartige 
Wurzel ift herb und dient zum Färben und Abführen, der 
Stengel gegen eine Anftedungsfranfheit, die Blätter als Thee 
von Neu⸗Jerſey. Wangenheims Bäume Taf. 31. Fig. 70. 
Lamard Taf. 129. Fig. 1. Trew- Ehret T. 97. Zorns 
Arzney⸗Gewächſe II. T. 167. Schkuhr T. 46. Rothwurzel. 

B. Gröops fruchtartig. 

e. Nußartig. 

5. G. Die Seil⸗-Elſen (Ventilago). 

Kelch offen und fünfſpaltig, mit 5 Blumenſchuppen und 
Staubfäden; Nuß lederig, rund, mit geflügeltem —* zwey⸗ 
fächerig, reif einfächerig und einſamig. 

Steife und glatte Kletterſträucher, mit Wechſelblättern und 
kleinen Blüthen in langen Achſeltrauben. 

1) Die oſtindiſche (V. viminalis, maderaſpatana). 

Blätter oval, ganz und glatt. Oſtindien; ein beindicker 
Kletterftrauch mit riffiger Rinde, deffen Stränge richt fo lang - 
find, als die der zungenförmigen Bauhinia, fondern ftrads auf 
den nächſten Baum laufen, und fich in fpießdicke, runde und ges 
gliederte Seitenzweige vertheilen, bie fih um den Stamm 
fhlingen und hin und wieder Furze Ranken ohne Dornen haben; 
Blätter 4—6'' lang, 2—3' breit und ftinfend, Blüthen Hein 
und grünlich, meift zweyhäufig, im Achfelrifpen, am Ende mit 
einem 1'/.' hervorragenden Griffelflügel, ftinfend wie Sterculia 
foetida; enthalten einen Samen wie Eoriander: Korn. Die 
Stränge find fo zäh, dag man fie nicht zerreißen kann, werben 
daher täglich als Seile zum Fiſchfang gebraudt, an denen man 
die Reufen auf den Boden des Meeres fallen läßt; ferner zu 
Sproffen, auf denen man an den Pfählen der Fifhzäune hins 
unterfleigt, um die Netze aufzuziehen; endlich zum Anbinden 
des Treibholzes an die Nahen, wozu zähe und Dauerhafte 
Stricte erforderlich find. - Man erwärmt bie Stränge über 
Feuer, und dreht fie dann, wie bey ung bie Weiden. 'Rumph 
V. T. 2. Gärtner T. 49. $. 2. Funis viminalis. Nor» 
burgh, Eorom. T. 76. 


1743 


‘6. ©. Die Subendorne (Paliurus, Rhamnus). 

Kelch offen und fünffpaltig, mit fo viel ovalen und ges 
roten Blumenblättern und Staubfäden; Gröps lederig, halb 
Fugelförmig, oben mit einem häutigen Rand, drepfächerig, mit 
3 Griffeln und einem Samen. Gträuder mit Wechſelblättern 
und dornigen Nebenblättern, wie Zizyphus. 


1) Der gemeine (P. aculeatus). 

Blätter oval, dreyrippig und geferbelt, Dornen paarig und 
einer hafenförmig, Fruchtrand geferbt. Mittelmeer und Orient; 
ein Straub mannshoch, bisweilen zwey: bis dreymal fo hoch, 
mit vielen fperrigen und gebogenen Xeften; Blätter 2 lang, 
1°/,° breit, mit Nebenblättern in Dornen verwandelt; Blüthen 
gelblih und zahlreich, in gabeligen Doldentrauben, Frucht 1 
dick und dreyfamig. Gut zu Zäunen, wegen der langen Stacheln; 
Wurzel und Blätter herb, gegen Durchfall, Früchte bey Harns 
befchwerden, die ölhaltigen Samen bey- Bruftfranfheiten. Las 
mard T. 210, Pallas, Fl. ross. I. tab. 64. Schmidts 
B. 3. T. 151. Marruca; Argalou. 


7. G. Die Glanz-⸗El ſen (Berchemia). 

Kelch fünfſpaltig, mit fünf gerollten Blumenblättern und 
Staubfäden; Gröps kaum fleiſchig, holzig und länglich, zwey⸗ 
fächerig, je einſamig. 

Meiſt kletternde, dornloſe Sträucher in wärmern Ländern, 
mit ovalen, Wechfelblättern und Blüthen in Dolden. 

1) Die gemeine (B. lineata). R ' 

Blätter oval, ganz und braunrippig. China und Eodin» 
china; ein Strauh S’ hoch, mit glänzenden Aeſten; Blätter 
zofflang, */,° breit, Blumen weiß, Früchte Fein und roth, mit 
zwepfurchiger Nuß. Der Abſud der Wurzel als auflöfendes 
Mittel gegen Wafferfucht und Verhärtung im Unterleib. Plu- 
kenet, Amalthea t. 408. f. 3. _ Rhamnus. 

8.6. BDie Birn-Elfen (Hovenia), 

Keldy fünffpaltig, mit 5 nagelförmigen und gerofiten Blus 
menblättern und Gtaubfädben; Gröps auf einem verdidten, 
fleifhigen Stiel, rundlich, dreyknöpfig, mit breyfpaltigem Griffel 


1744 
und einem Samen, Bäume mit Wechſelblaͤttern und Achſel— 
trauben in Aſien. 

1) Die füße (H. dulcis). | 

Blätter oval und gezähnelt. Japan; wie mäßiger Birns 
baum, mit vielen Xeften und zerfireuten, gejtielten Blättern, 
dreyrippig und handbreit; die Blüthen in fpannelangen Achfelris 
fpen. Die Stiele werden fo dick wie ein Steohhalm, und theilen 
fi). mehreremal gabelig in halbzolllange Glieder, welche braun, 
fleifchig und fo fchmadheft find, faſt wie unfere Bergamott- 
Birnen. Um Ende diefer Stiele fteht auf einem zarten Gtiels 
chen die dreyfächerige Capfel, wie Pfefferforn. Kaempfer, 
Amoen. tab. 809. Sicku; Lamarck %. 131. Thunberg, 
Fl. japon. p. 101. Brongniart, Ann. Se. nat. X. p. 367. 
t. 18. f. 2. 

d. Pflaumenartig. 

9. ©. Die Wegdorne (Rhamnus), 

Kelch Frugfürmig, viers bie fünffpaltig, ohne oder mit fo 
viel Blumenblättern und Staubfäden auf einer fleifchigen Scheibe; 
Pflaume beerenartig, rund, mit 3—4 einfamigen Nüffen und fo 
viel etwas verwachfenen Griffeln. Wegdorn. 

Oft dornige Sträucher und Bäume in gemäßigten Ländern 
mit glatten Wechfelblättern und Rice in Ufterdolden , uicht 
ſelten zweyhäuſig. 

a) Blüthen oft zweyhäuſig und vierſpaltig, Samen gefurcht. 

1) Der Kreuzdorn (Rh. carthartica). 

Dornen an den Enden, Blätter oval, gezähnt und abfällig, 
Blüthen in Büfcheln und vierzäplig. Hin und wieder in Wäls 
dern, Heden und Zäunen; ein Strauch über mannehoch, felbit 
baumartig und 20° hoch, voll Aeſte und büfchelartiger Blätter, 
2 fang, 1 breit; Blüthen in Achſeln, faft wirtelartig gehäuft, 
Hein und grünlihweiß, im May; Beeren wie Erbfen, ſchwarz 
im September, mit 4 Nüffen, riechen unangenehm, fchmeden 
bitter und wirfen purgierend und brechenerregend, * der 
Baſt. Man macht daraus den ſogenannten Syrupus domesticus. 
Unreif geben ſie, wie die Rinde, eine gelbe Farbe, reif mit 
Alaun das Saftgeün, mit Thonerde das Schüttgelb, überreif im 


1745 


Winter die purpurrothe Farbe für Kartenmaler. Schkuhr 
Taf. 46. Schmidrs Baumzuht T. 158. Guimpel T. 13. 
Hayne V. Taf. 43. Düſſeld. IH. Taf. 10. Wagner I, 
Taf. 37. 38. Baccae Spinae cervinae, Nerprun; Merfen, 
Hirfchdorn. J 

2) Der Färber-W. (Rh. infectorius). 

Ebenfo, aber liegend, Blätter oval lanzetföürmig, unten 
flaumig, Blumen gelb. Mittelmeer; ein Strauch kaum 3' hoch, 
fhwarz und zeritreut mit blaßgrünen Blättern; Beeren zwey- 
furchig, driy= bis vierfächerig, heißen Körner von Avignon, 
werden unreif gefammrlt und zum Gelbfärben gebraucht, befon- 
ders des Salfians und der Seide. Man macht.auch Durch Ab— 
Fochen mit Bleyweiß eine grünlichgelbe Farbe, welche im Handel 
unter dem Namen Huile de graine vorfommt, und von Oelma— 
lern gebraucht wird. OIus., Hist. t, 111. 

3) Der immergrüne (Rh. alaternus). 

Ohne Stacheln, Blätter lederig, oval und gezähnt, Slethen 
in kurzen Trauben, Griffel dreyfpaliig. Ums ganze Mittelmeer, 
bey uns in Luftwältern; ein Strauch 15—20' hoch mit glän« 
zenden Blättern 2 lang, 1’ breit, von verfchiedener Geftalt; 
Blumen klein und grünlichgelb, gehäuft sin Achfeln und fünf 
zählig, Beeren Elein und fchwarz, fchmeden unangenehm bitter, 
geben Saftgrän und führen ab; die Blätter zufammenzichend, 
als Thee bey Halsentzündungen. Clus., Hist. t. 50. Ker- 
ner, Hortus sempervir. t. 657. Schmidts B. 3. T. 156. 

b) Zwitter, meijt fünffpaltig, Samen zufammengedrüdt, 
Blätter abfällig. 

4) Das Zapfenholz (Rh. —— 

Dornlos, Blätter elliptiſch und ganz; Beeren roth, reif 
ſchwarz, mit einem Griffel. Ueberall in feuchten Wäldern ganze 
Büſche bildend, ein Strauch oder Bäumchen 10—20’ hoch, mit 
glatter, grauer und ſchwarzgetüpfelter Rinde und ausgebreiteten, 
brüchigen Heften; Blätter abmwechfelnd, 1’/a' groß; Blüthen 
klein, 3—5 in Achſeln gehauft und grünlichweiß; Beeren mit 
2—3 rundlichen Nüffen, geben grünen Saft und führen ab. 
Der Bat riecht und ſchmeckt widerig und führt ab; vorzüglich 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik I. 110 


1746 


äußerlich gegen Krätze. Rinde und Blätter färben gelb. Das 
Holz wird vorzüglich zu: Faßzapfen verarbeitet, auch gibt es bie 
beite Kohle zu Schießpulver. Schmidts B. 3. Taf. 184, 
Schfuhr Taf. 46. Guimpel Taf. 14. Hayne V. Taf. 44. 
Düffeld. VI. Taf. Bourgene, Fauldaum, Elfebaum, Gpreden. 

10. G. Die Kirſchen-Elſen (Zizyphus, Rhamnus). 

Kelch fünffpaltig, ohne. oder mit. 5 Blumenblättern und 
Staubfäden auf einer Scheibe; Pflaume fleifhig, mit einer hol- 
zigen Nuß, dreyfächerig, reif meift einfächerig, mit 3 Griffeln. 

Eträucher in wärmern Ländern, mit ruthenförmigen Zweigen, 
Wechfelblittern uud oft dornigen Nebenblättern, Blüthen in Af 
terbolden, Frucht meist eßbar. 

1) Die fhleimige (Z. vulgaris), 

Stacheln paarig, wovon einer hafenfürmig, Blätter ſtumpf— 
oval und gezähnt, glatt. . Frucht länglich-vval, mit 2 Oriffeln. 
Ums Mittelmeer, kam unter Auguftus ‚aus Syrien nad) Europa; 
ein Strauch, 1—2 mannhoch, im Süden bisweilen ein Baum 
20° hody, im Ausfehen wie Birnbaum, mit fperrigen braunen 
Arten und. bogigen Zweigen, Blätter 1/2 lang, */a‘ breit, 
4—5 Blüthen, gelblihd und gehäuft; Früchte hängend, wie 
Oliven, zolllang, hellroth, "mit: gelbem Fleiſch und künglichem, 
zwepfächerigem Stein. Sie fhmeden jdleimigfüß, und werben 
gegefien unter dem Namen rothe Brujtbeeren (Baccae jujubae), 
vorzüglich. aber in der Medicin gebraudt ale veizminterndes 
Mittel bey Bruftfranfpeiten. Um gute, reife Früchte zu erhal 
ten, muß man. felbjt in Stalien den Baum in Gärten pflanzen. 
Sie werden in Spaniew, Franfreich und Stalien auf Hürden an 
der Sonne getrodnet, in Kitten gethan und verfchict. Man 
macht daraus einen Syrup (Syrupus jujubinus). Pallas, 
Fl. ross. I. t. 49. Schmidts B. 3.7. 14% HayneX, 
T. 53. Düſſeld. XVI. T. 22, Giugiolo, Zenzurin; —⸗ 
Bruſtbeeren, Zinſerlein, Schmirzerlein. — 

2) Die africaniſche (Z. lotus), J 

Stacheln paarig, wovon einer krumm, Blätter länglich-oval 
und gekerbt, Frucht rundlich oval. Tunis und, auch im ſuͤdlichen 
Europa angepflanzt; Strauch kaum mannshoch, mit weißen, 


. 1747 
frummen und runden Zweigen, blaffen, dreyrippigen Blättern 
und Fleinen, weißen Blüthen in Achfelfnäueln; Früchte vöthlich, 
wie Schlehen, fehleimig, ſüß, ſchmackhaft und werden daher 
gegeffen, Stein zweyfamig. Mon nannte vor Zeiten die Be 
wohner der Gegend von Tunis Lotophagen; fle ſtampften nach 
Polybins.die Früchte und hoben fie in Gefchirren auf. Sie 
ſchmecken wie Feigen und Datteln. Man machte mit Waſſer 
auch guten Wein davon, der ſich aber nur 10 Tage hielt. 
Nah Theophrait war der Lotus auf der Inſel der Lotopha— 
gen, jetzt Zerbi, fo gemein, daß ein römifches Heer auf dem 
Wege nach Carthago ſich mehrere Tage von den Früchten er: 
nährte. Homer (Odyss. Hib. IX.) gab dieſer Frucht einen ſo 
leckern Geſchmack, dag die Fremden darüber die Sehnſucht nach 
ihrem Vaterlande verforen, und Ulyffes feine Gefährten mit Ge: 
walt davon wegbringen mußte. Noch heut zu Tage fammeln 
die Innwohner der Fleinen Syrtis diefe Früchte, verfaufen fie 
auf den Märkten, effen fie wie ehemals, füttern damit ihr 
Bieh, und machen durch Reiben im Waffer ein Getränf davon; 
auch willen fie, daß ihre Borfahren ehemals tavon gelebt 
haben. Nah Mungo Parf wächst diefer Baum aud im 
Innern von Afriea, und zwar fehr gemein, Die Neger nennen 
die Frucht Tomberug, trocdnen und flogen fie in hölzernen 
Mörfern, um das mehlige Fleifch von den Steinen zu trennen, 
woraus fie fodann Kuchen machen und fie an der Sonne trod: 
nen. Sie ſchmecken wie das beite Zuckerbrod, fo daß die rö— 
mifchen Soldaten fehr wohl damit kaben zufrieden feyn Fünnen. 
Lotus nennt man übrigens auch Celtis et Nymphaea lotus. 
Shaw, Voyage p. 631. Fig. Lamarck T. 185, F. 2. Des- 
fontaines, Mem. Ac. 1788. t. 21. 

3) Der Ehriſt Forn (Z. spina Christi). 

Stacheln panrig und ziemlich grad, Blätter ſpitz-oval und 
gezähnt, unten flaumig, Früchte rundlich-oval. Paläjtina, Aegyp— 
ten, Aethiopien und Barbarey, ein großer Strauch und ſelbſt 
ein Baum wie Fleiner Birnbaum, aber mit weißlichen Aeſten 
und graden Zweigen; Blätter 1“ lang, 1’ breit; Blürhen zahl: 
weich in Achſeln und länger gejlielt, Frucht wie Feine Wallnuß, 

110 * 


1748 - — 


mit zweyfächerigem Stein, ſchmeckt gut und wird wie Kirſchen 
gegeffen, auch der Abfud gegen Fieber; unreif gegen Erfchlaffung 
des Darmcanald. Man hält biefen Strauch für denjenigen, 
womit Ehrijtus gekrönt worden, theils wegen feiner ftarfen Dor— 
nen, theils weil er häufig im. heiligen Lande wädhst. Olus., 
Hist. t, 27. Pr. Alpin, Aeg. t. 10; ‚Oenoplia s. Nabea, 
Plufenet %. 197. 5 3 ; 

4) Die indifhe (Z. jujuba). 

Stacheln einzeln und frumm, Blätter me „oval, gezähnt, 
unten filzig, Blüthen in Doldentrauben, Früchte rundlich-oval, 
mit zwey Griffeln. Indien, in Sandboden; ein anfehnlicher 
Baum mit frummem Stamm und brauner, viffiger Rinde, 
Blätter wie die des Apfelbaums, etwas Fleiner und feidenartig 
mit einem Dörnchen am Grunde, Blumen Fein, weiß und ges 
ruchlos, in Achſelköpfchen; Frucht wie Taubeney, gelb, mit 
einem fünerlichen, fhmadhaften Kern in einem Stein, Trägt 
2mal, im März und September, vom 10ten bis zum 100ften 
Jahr. Die Früchte ſchmecken fänerlih-füß, fat wie Aepfel, auch 
unreif eingemacht mit Salz und Effig. Die Blätter zum 
Slätten der Edeliteine, aud der Abſud bey Fiebern, die bittere 
Rinde zur Stärkung der Verdauungsorgane, die Wurzel zum 
Abführen. Durch die Stiche einer Schildlaus ſickert das Gummi: 
lad aus den Zweigen, Rheede IV. Taf. 41. Perin-Toddali, 
Doorn-Kerffen. Rumph II. %. 36. Malum indieum. Son: 
nerat, NeusGuinea %. 48. Manfara. 


16. Zunft. upfelsPflaumer _ -Spillen 
Terebinthaceen. 

Meift fünfzäblige Switter mit Blumenblättern und ein- oder zwenmal 

fo viel Staubfäden im Boden des Kelchs; Gröps pflaumenartig, eins 


bis, fünfsäblig, mit fo viel Griffeln und je ı oder 2 Samen ohne 
Eyweiß, Keim verfjieden, 


Sträucher und Bäume meift voll Balſam ‚oder A 
Milchjaft mit abwechfelnden, oft gefiederten und drüffgen Blättern 
ohne Nebenblaͤtter; Blüthen Flein, ‚oft verfümmert und getrennt, 


1749 


in Rifpen, bisweilen in Kätzchen. Größtentheils in heißen Län- 
dern, anfehnliche Bäume, meiſtens mit fehr ſchmackhaften BR 
ten, fowohl Fleiſch als Kern. 

A. Blürhen getrennt, meift ohne Blume, die Staub: 
blüthen in Kästchen; Pflaume mit einem aufrechten Samen, 
Keim verkehrt; Suglanden. 

Große Bäume mit ungraden — und bittern 
oder harzigen Stoffen, in mildern Ländern. Pflaume nußartig 
und einſamig, ohne Eyweiß; Kern eßbar, die en aber bitter 
mit viel Gerbitoff. 

a. Einhäuſig. 

Biume mit wäflerigem Saft, aber bitteren Stoffen und 
Fiederblättern ohne Nebenblätter. Staubkelch mehrfpaltie, auf 
einer Schuppe mit 3 und mehr Staubfäden; Samenblüthen 
mehrere beyfamen, einzeln in einer Hülle, Keldy verwachfen, 
bildet fpäter die Leifel, mehrzähnig, felten mit I — 
Nuß mit 1—2 Griffeln. 

1. G. Die Wallnüffe (Juglans). 

Staubblüthen in Kätzchen, Keldy auf einer Schuppe, meift 
ſechsſpaltig, mit 3 oder 6mal fo viel Beuteln; Samenblüthen 
einzeln, mit vierzähnigem Kelch und fo viel Blumenfchuppen, 
2 ©riffel. Noyer; il Noce, la Noce. 

Große Bäume mit abwechfelnden, ungradgefiederten und 
ungedüpfelten Blättern, Käschen füdenförmig und grün, fpäter 
fhwarz; Früchte einzeln, gewöhnli 3 und felbft ein Dugend 
beyfammen auf Eurzen Gtielen, groß, mit eßbarem, ölreichem 
Kern. Es find nur unächte Steinfrüchte, weil die Leifel nicht 
vom Gröps, fondern vom Kelche gebildet wird; weichen übri- 
gens von diefer Zunft ab und mahnen an die Kätzchenbäume. 

a) Käschen einfach mit vielen Beuteln. 

1) Die gemeine (I. regia).. 

Blätthen zu 9, länglicheoval, glatt und gezähnelt, Früchte 
rundlich, grün und glatt. Wild in Perfien, Fam fhon in den 
älteften Zeiten nad) Griechenland, von da nach Stalien und nad 
ganz Europa, wird aber jenfeitS des Thüringermaldes felten ; 
am häufigften am Rhein, wo man das zu Speifen geſchätzte 


1750 


Nußöl aus den Kernen preßt; ein großer Baum, 50—60' hoc, 
mit weißer Rinde und: bräunlichem Holz, die Zweige vol Marf; 
wird fehr alt, im 40 Jahren ctwa 1 dick, mit der Zeit aber 
3—5' und gewöhnlid hohl; Stamm bis an die Xefte nur 8 
bis 12°, felten 20° hoch; Blätter ſchuhlang; Blättchen über 2 
und bitter, jo wie die Leifel; Käbchen 4” lang und hängend 
mit ſchwarzen Beuteln; Früchte meiſt 2—3 beyſammen, zolldid 
und etwas länger, Nußfchale fehr hart und zweyklappig; die Leis 
fel zerreißt unregelmäßig, ift bitter und herb und färbt die Fin- 
ger fhwarz; der Kern ift zweylappig und jeder Lappen wieder 
gefpalten, fehr ſchmackhaft, mehlig und ölreich, trägt in ber 
Spige den Keim verkehrt. Das Holz wird fehr gefchäst zu 
feinen Schreinerarbeiten. Blätter und Leifel riechen gerieben 
ftarf gewürzhaft, ſchmecken bitter und herb, und werden zum 
Braun: und Schwarzfärben gebraucht und auch gegen Würmer, 
Ausfchläge und Gefhwüre, überhaupt zur Stärfung des Darme 
canale, Der Baft it befonders fcharf, und wirft abführend 
und purgierend. Die Kerne werden zum Nachtiſch gegeffen, 
aber nur fo lang fie‘ friſch find und ſich ſchälen laffen. Den 
Hauptnugen gewährt das Falt ausgepreßte Del, weldes zur 
Hälfte in den Kernen enthalten, fehr füß und befonders fehr 
brauchbar an Speifen ift, auch gegen Würmer und Flechten und 
endlich in der Malerey, weil es leicht trocknet; es wird jedoch 
bald ranzig. Die unreifen Pflaumen werden mit Zuder einges 
macht und als Lerkerey gegeffen, beßgleichen die fait reifen Kerne 
in E&ffig, heißen in Frankreich Cerneaux. Knorr, Deliciae I. 
t. N. 7. Kerner N 10. Plent X. 672. Düffeld, IV. 
T. 2. Wagnerl T. 5. 6. 

2) Die he: (I. nigra). 

15 Fiederblättchen, oval lanzetförmig und — 2* unten 
flaumig, Frucht rundlich, rauh, ſchwärzlich und gelb gedüpfelt. 
Nordamerica, von Neu-England bis Florida, wild und häufig 
angepflanzt, 40 —50' hoch, 2' die, Rinde dunfelgran, Holz 
dunkelbraun, veiter und fchöner als das unferige, wird fait dem 
Mahagony gleich gefhägt. Nuß größer, Leifel 2), Diet und 
dunfelgrün, liegt fö veſt an der tiefgefurchten Nuß, daß fle nur 


1751 


durch Fäulniß abgeht; riecht gewürzhaft, ſchmeckt bitter fo wie 
die Blätter, und wird nebit der Rinde auch zum Färben ge= 
braucht. Die Schale muß mit dem Hammer aufgefehlagen wer: 
den, der Kern Fein, ſchmeckt nicht befonders, gibt aber eine 
Art u wur und Oel. Eatesby l. T. 76. (Selig⸗ 
mann IH. T. 34.) Jacquin, Rar. t. 91. Wangenheimg 
Bäume T. 8. F. 20. Michaux, Arbres t. 1. Black-Walnut, 

3) Die graue (J. cinerea). 

13 Fiederblättchen, oval Inte und gezähnt, unten 
Fleberig und zottig, Früchte länglich-oval, Nordamerica, von 
Canada bis Birginien und an das Alleghany» Gebirge; mehr 
nördlich als der vorige, gegen die Küfte, in Wäldern 50—60' 
hoch, 2’ di, hellgrau, Holz fohwarzbraun und gut zum Ver— 
arbeiten; Blättchen 2—3' lang; Narben rot), Frucht hängend 
an 3 fangen ‚Stielen, über 2” lang, Nuß tief gefurcht und 
zugefpist, Schale */, did und nur mit dem Hammer zu. zer: 
fchlagen, Kern flein, von mittelmäßigem Geſchmack, aber cine 
gute Schweinsmaſt, liefert übrigens den Indianern Del an bie 
Speifen; Leifel Hellgrün, voll drüfenartiger, Fleberiger Haare; 
daher die Namen Butter-Nut, Oel-Nut; geht nur durh Fäulnig 
ab. Die halbreifen Früchte werden wie Gurken eingemacht. 
Der Bart ein gelindes Adführmittel. —— — Rar. t. 192. 
Wangenheim T.9. Midhaurl. T. 2. White-Walnut, 

b) Kätzchen zufammengefegt, up dreytheilig, 4 Staub» 
fäben, Feine Blume. Carya; Hickory. 

4) Die olivenförmige (J. olivaeformis). 

15 Blättchen, ungleich Ianzetförmig und gezähnt, Fruchte 
laͤnglich viereckig, Nuß glatt und olivenförmig. Nordamerica, 
am Ohio, Miſſiſſippi, Ober-Luiſiana, 60—70' hoch, Blätter 
1,“ lang, Blätthen 3“, Das ungrade geſtielt, Früchte 192“ 
lang, gelblich und ſchwarz oder roth geſtrichelt, die Leiſel vier— 
klappig, Nuß klein, mit dünner Schale, Kern ſchmackhafter als 
bey allen andern, gibt vortreffliches Del, das in den Handel 
kommt. Gärtner %.89. Mühlenberg in neuen Berliner 
Schriften II. ©. 392, Mihaur Taf, 3, Pecan-Nut, li. 
nois-Nut. - | 


1752 

5) Die weiße (J, alba). 

7 Blättchen, langgeftielt, länglich lanzetförmig F — 
unten haarig, Früchte rund, niedergedrückt, Nuß ſchief zuſam— 
mengedrückt. Bon Neu-England bis Carolina und im Alleghany— 
Gebirge, wild und angepflanzt, oft 70‘ body, 2-—3' dick, Blätt⸗ 
chen größer als bey andern, bas ungrade ſtiellos ; Nuß nur 
bald fo groß als die unferige, Schale länglich-oval und glatt, 
mit 4 Kanten, nur mit dem Hammer aufzufchlagen; Leifel grün 
und vierflappig, Kern Mein, fait fo ſchmackhaft wie der unferige, 
gibt den Wilden Del zum Wintervorrat)y, Der Baum träat 
jährlich eine Menge Früchte, welche eine gute Schweinmait find. 
Holz weiß, gut zu Raifen und beffer zum Brennen als Buchen- 
holz; Rinde rauh, weißgrau und fo zäh, daß man fie als Baſt 
brauchen Fann. Catesby %. 38. (Seligmann Il. T. 76.) 
Gärtner 89. Wangenheim T. 10. wi 22. Michaux 
%. 7. Hickory. 

2. ©. Die Pedfpillen (Engelhardtia). 

Ein: und zweyhäufig; Kätzchen rifpenartig, oben an der 
Spindel die Samenblüthen, Schuppe und Kelch vrepfpaltig, mit 
2 bis Amal fo viel Staubbeuteln; Samenfeldy vier- bis fünf: 
fpaltig in einer damit verwachfenen vierfpaltigen Hülle, welche 
fpäter die einfamige Nuß flügelartig umgibt, Same vier- 
lappig. 

Bäume im heißen Aflen, mit graden oft gebüpfelten 
Siederblättern, Staubfägchen dünn, Fruchtkätzchen länger uud 
hängend. 

1) Die ährenartige (E. (picata). 

Einhäufig, 5 Paar Fiederblätschen, länglich Tanzetfürmig, 
hinten ungleich, unten glatt, Moluden, auf hohen Bergen und- 
auch an Ufern und Küſten; ein ungeheurer Baum, 150—200# 
hoch, fehr dick, oft faum von 3 Mann zu umklaftern, mit 
brauner, ſchrundiger Rinde, weiten Ueften und runden Zweis 
gen; Blätter fhuhlang, Blättchen 6, 2° breit; Aehren über 
fhuhlang und hängend, oben die Fruchtblüthen, unten 2—4 
Staubähren, 6 lang und fadenfürmig, mit fehr vielen Fleinen 
Blüchen und 8S—13 Staubbeuteln; Pflaume Flein wie Haſelnuß, 


/ 


di | ’ 1753 
mit 3 Flügeln, oft 2 lang; Kern weid), ſchmeckt fchlechter als 
die Sanariennäffe, und ijt ‚meiftens von einem Wurm zerfteffen, 
font find fie eine Maftung für das Wild. Das Holz ift 
fhwammig und unbrauchbar. Aus den Risen der alten Stämme 
fließt von ſelbſt fo viel gelbliches Harz, wie von Feinem andern 
Baum: denn man findet daran Harzzapfen, die ſchenkelsdick und 
3—4 lang find; armsdicke Kegel find ganz gemein; es wird 
gleich hart, iſt Halb durchfcheinend, wie Bernftein, aber mürber 
und heißt gemeinhin Dammar, riecht unangenehm, auf Kohlen 
angenchm, doc) nicht fo, baß man es allein als Räucherwerf 
braucen könnte. Es wird in ganz Sndien als Schiffspech an- 
gewendet, aber auf andere Art als das gewöhnliche, weil es fi 
nicht fo leicht ſchmelzen läßt. Man pulvert es daher, miſcht 
es mit Eocosöl, und verarbeitet es mit Stöden zu einem Teig, 
ben man in lange Riemen zieht, auf die Fugen der Schiffe legt, 
und mit einem Stück Porcellan oder Glas, woran es nicht 

klebt, einfcylägt. 

Um das übrige Holz zu befchmieren, brauchen die Ma— 
layen jlatt Theer einen andern Teig, den fie aus Kalf und 
Wunderöl machen. Mebrigens verfertigt man aus diefem Harz 
auch die Fadeln, welche afgemein gebraucht und von Giam 
und Bantam in Menge nad Batavia gebracht werden. Man 
pulvert es, mifcht es mit haldfoviel Afche und gefautem, auge 
geirodnetem Pinang oder Reißfpelzen, macht mit Waffer einen 
Teig, und widelt ihn in Schöffe von Eocos und Pinang vder in 
trockene Blätter vom Lonter und Gomutv, etwa 1‘ lang und 
mit Kalk beftrihen. Mit diefen Fadeln geht man über pie 
Straße. Die Holländer calfatern die Schiffe mit 30 Pfd. Dame 
mar, 10 Pfd. Pech und einer Kanne Eocosdl. Das Holz, wel- 
yes viel Harz enthält, taugt nicht zum Brennen, weil es zu 
fehr Fniftert. Die Früchte werden gierig von den Beutelthieren 
und Wildfchweinen gefreffen, wie auch vom Babyruffa, welches 
fih zugleih an den Bäunen aufrichtet und daran reibt, ale 
wenn ihm der Geruch angenehm wäre; wird daher häufig da— 
felbft gefangen. Rumph Il ©, 169, Dammara felanica fe- 
min, Blume, Flora Javae, Juglandeae, p. 8. t. L. b. 


% 
1754 r 1 —* — 4 3 — 
2) Die traubenartige E. ſelaniccö)ö. 

Einhäufig, 14 Fiederblättchen, länglich-oval, unten runze⸗ 
fig. Moluden, ein Baum, welchen dag gemeinfte und geb ch⸗ 
lichſte Harz durch ganz Waſſer-Indien liefert, das von den 
Holländern für Colophonium gehalten und indiſches Schiffspech 
genannt wird. Es iſt ein dicker, hoher, meiſt aufrechter Baum, 
mit dicker, brauner, ſchrundiger Rinde und weiten Aeſten, aber 
wenig Zweigen und meiſt zerfreſſenen Blättern, ſo daß die Krone 
ſchlecht ausſieht; die Blättchen dünn und audi "mit vielen 
parallelen Querrippen, abwerhfelnd, je 7 an einem wolligen 
Stiel, 5—8" lang; 2— 21/2" breit. Die Blüthen am Ende 
der Zweige in fpannelangen Transen. Die 3 Lappen der Hülle 
find fleinfingerslang und breit, fpatelfürmig, braunroth und 
wollig, beym Welken braun, längsgeſtreift, mit vielen Quer⸗ 

adern; fie enthalten unten eine Nuß, halb fo groß als Hafels 
nus, mit einem bitterlichen und, herben Kern. Das frifche 
Holz ift hellroth, trocden braun, wie Sideroxylon, dem es aud) 
in Härte und Schwärze gleicht; Doc ift cs gröber, minder 
dauerhaft und !äßt ſich nicht fo glatt maden, befonders aber 
weil es voll Lücken ift, die mit Harz ausgefüllt find. Uebrigens 
liefert e8 wenig Harz, das auch nicht gebraucht wird; aus dem 
Stamm fchneidet man ftarfe Dielen zum Schiffsbau. Rum ph 
ik, &. 56. Dammara felanica mas. Valentyn; Defer. _ Amb, 
p- 211. t. 38. Xylopia orientalis. 


— 


b. Zweyhauſig. a 

3. © Die Terpenthinbäume (Pistacia, Terehin- 
thus), 

Zweyhäufig, Kästchen in FPREON mit einbläthigen Schups 
pen, ohne Blume; Staubfelh Flein und fünffpaitig, mit 5 
Staubbeuteln gegenüber; Fruchtfeld, dreyfpaltig, Pflaume trocken 
mit harter Nuß, dreyfächerig, reif einfächerig mit einem aufrech⸗ 
ten Samen ohne Eyweiß, Keim verkehrt; 3 Narben. 

Bäumen und Bäume ums Mittelmeer, welde den Ter— 
penthin ausfhwigen, mit gefiederten Blättern, rc in Ris 
fpen und mandelartigen, Ölreichen Samen, | 


J 0.0 au 


‚a) Blätter ungrad gefiedert und abfällig. Terebinthus. * 
are Piftacienbaum (P. vera). N 
Drey bis fünf Blättchen, oval und jtiftig. Urfprünglich in 
Perfien und Syrien, von da nad Italien und jetzt ums ganze 
Mittelmeer; ein mäßiger Baum, 15—30 body, mit dickem, 
glattem, grünem Stamm und ausgebreiteten, rauhen Heften; 
Blättihen 2—3” fang und halb fo breit; die Staubblüthen im 
äftigen Käschen, die Fruchtblüthen in einfachen Trauben; Pflaume 
größer als Hafelnuß, länglich zugefpigt, mit dünner, fpröber 
Leifel, anfangs grün, dann röthlich und zweyflappig; Nuß 
holzig, biegfam und weiß; Kern röthlich, innwendig blaßgrün, 
fettig, füß und bitter, A: fhymachaft, wird wie Mandeln 
und Pinien gegeffen unter dem Namen Piſtacien; man macht 
fie auch ein wie Öurfen, und fo kommen fie zu uns an Rus 
gouts, Paſteten und Torten; gegen Huſten und fehmerzhaftes 
Harnen bralicht man fle als Mandelmilch, fonft beym Zuckerbeck; 
die Betäubung wird oft Fünftlid, verrichtet, ‚wie bey den Pals 
men. Bladwell Taf. 461. Lamarck Taf. 811. 12% 
Plenk Taf. 208. Düffeld. Suppl. IV. Xaf. 17. Piftacchio, 
Piftachier. 

2) Der Terpenthinbaum (P. terebinthus), 

Sieben Blättchen oval lanzetförmig und ftiftig. Ums 
ganze Mittelmeer, vorzüglich in der Levante, fey aud in In— 
dien; ein mäßiger Baum in Stalien, Frankreich und Spanien, 
aber meijt nur jtrauchartig; füdlicher werden fie. fehr groß und 
alt, und befommen eine fehr unregelmäßige Krone, deren Xefte 
bey den Staubbäumen herunterhängen; Rinde grau und ſchrun— 
dig, Blättchen 2‘ lang, 10° breit, jung ſchön roth, fpäter 
dunfelgrän; Staubblüthen in 3—4 Kätzchen an den Seiten der 
Zweige im April, Fruchtblüthen in größern Trauben mit röths 
fihen Deckſchuppen; Frucht nicht viel größer als eine Erbfe, 
ganz trocken und bläufich, reift im April und ift fodann ſchmie⸗ 
rig und harzig anzufühlen; am Mittelmeer fällt ſie meiſtens 
taub ab. Der Kern röthlich, innwendig grünlich, wird nur in 
der Levante gegeſſen und kommt daher auf den Markt. Sm 
Herbſt zeigen ſich an Zweigen und Blättern blaſſe oder röthliche 


J— 


** 


* 


4 Ze | N “ 
* —* 


1756 a —A— 
Blaſen wie bey ben Rüuͤſtern, von Inſecten verurſacht. 2 
Galläpfel wachfen fpäter in fingerslange, krumme, ha 
Hörnchen aus, faft wie Johannisbrod, und heißen daher 
nocapra und Carobe di Giudea. Sie werden von — 
wie Taback geraucht. Die Früchte und dieſe Gallen werben, che 
fie zu Hörnchen auswachfen, in ber Levante gefammelt und zur 
Färbung der Seide gebraucht. Auf der Inſel Ehio bebaut man 
im Juny ben Baum mit einer Art von oben bis unten und 
legt Steinplatten darunter, worauf ſich während der Nacht der 
Saft fammelt und verdickt, der unter dem Namen Terebinthina 
vera de Chio f. de Oypro berühmt ‚ill. Man befommt aber 
nicht viel. Vier Bäume, 60 Jahr alt und 1,‘ did, follen 
im Zahr Faum 3 Pfd. liefern und die ganze Inſel nicht über 


1000. Der ädte cyprifche Terpenthin ift weiß oder nur wenig 


geld, durchfihtig, zäh, von angenehmen, fenchelartigem Geruch 


und balſamiſchem Geſchmack ohne Schärfe; wird aber meiſtens 


mit venetianiſchem Terpenthin verfälfcht, welcher vom Lärchen⸗ 
baum kommt, der Straßburger von der Weißtanne, der gemeine 
von der Föhre; im übrigen Europa gibt der Baum kein Harz. 

b) Blätter grad gefiedert und immergrün. Lentiscus. 

3) Der Maftirbaum (P. lentiscus). 

Acht Blätthen, ſchmal lanzetfürmig, Blattitiel L. 
Ums Mittelmeer, vorzüglih im Orient auf felfigem Boden, 
ein mäßiger Baum, 15° hoch, im weftlihen Europa nur ein 
Strauch, der aus der Wurzel viele weidenartige, graue Gerten 
treibt, Doch) auch ein Bäumden wird, wenn man ihn nicht 
befchneidet; Blättchen fait zolllang, 3%’ breit, Herb und rie— 
chend, befommen ebenfalls, fo wie bie Zweige, Blafen von 
Inſecten, welche ſich in zofllange und eingeroffte Hörnchen ver» 
längern, Die Kästchen einzeln in Achſeln und blaßroth; bie 
Früchte in kurzen Uehren, roth, bald ſchwarz und fettig, fo 
groß wie Erbfen mit ſchwarzem Stein. Auf Chio macht diefer 
Baum das Hauptgefchäft und den Hauptertrag der Innwohner 
aus; fie pflanzen und pflegen ihn wie anderwärts die Reben 
und das feit 2000 Jahren. Das Harz, welches Maftir heißt, 
fhwigt von feld aus Stamm und Aeften, wird jedoch vorzüg: 


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r * mL, 1757 
lich durch Einfchnitte gewonnen. Es beiteht aus durchfichtigen, 
blaßgelben Körnern, welche in der Wärme und durch Kauen 
weich werden und wohlriechend, beſonders auf Kohlen. Die Inn—⸗ 
wohner ſollen jährlih an 50,000‘ Eentner fammeln und dem 
Sultan davon 1000 Sentner als Tribut Kiefern. Sie Fauen faft 
beftändig Maftir, um das Zahnfleifcy zu beveitigen und wohlriee 
chenden. Athem zu befommen. Man ftedt ihn auch in hohle 
Zähne, braucht ihn als Räucherwerf, Firniß, zur Grundierung 
der Kupferplatten und des Diamants, Das Holz iſt fehr dauer: 
Haft und. wird zu eingelegter Arbeit verwendet: auch find Zahne 
ftocher davon berühmte. Die Blätter braucht man flatt Eumad) 
zum Safflan; aus der Frucht preßt man Del, dag dem Olivenöl 
vorgezogen wird. Im übrigen Europa liefert der Baum Fein 
Harz. Clus,, Hist. t. 14. Blackwell Taf. 195. Plent 
T. 710. Düffeld. IX. 16, Wagner U. T. 199. Gummi 
malftichis. | 
B. Pflaumen oder Samen mehrzählig. 

a. Pflaume einfächerig, aber zweyfamig ; NE 
Diet und glatt. Amyriden. 

Harzreiche Sträucher und Bäume in America, ‚mit ges 
büpfelten Gegenblättern, weißen Blümchen in Rifpen und fchwar: 
zen oder rothen Beeren voll ätherifchen Oels. 

4. G. Die Elemifpillen (Amyrie), 

Kelch Flein und vierzähnig, mit fo viel Blumenblättern 
und zwepmal fo viel Staubfäden auf dem Stiel; Pflaume runts 
lih auf einer Scheibe, mit papierartiger, —““ Nuß, Sas 
menlappen flach. 

1) Die gemeine (A. elemifera, plumieri), 

Drey oder fünf Blättchen geftielt, ſpitz-oval und gezähnt, 
unten zottig. Weitindien, ein Straudy oder Baum mit glatter, 
grauer Rinde, Nifpen und runden Früchten, Liefert eine Art 
Elemiharz, weldes dort als folches gebraucht wird. Plum,, 
Am. t. 100. 

2) Die giftige (A. toxifera). 

Fünf bis ſieben Blättchen, oval herzfürmig, Trauben fo 
lang als Blattjtiele. Weſtindien und Garolina, auf Zelfen, ein 


% 


1758 ee . 


Heiner Baum mit immergrünen, fpannelangen Blättern, Blätt: 
chen 3° lang, 1%/,‘ breit; Trauben hängend und fpannelang; 
Früchte fait wie Saurachbeeren, auch birnförmig und violett, 
mit einem fänglichen Stein. Aus dem Stamm träufelt ein Gaft, 
der fo ſchwarz ift-wie Dinte und giftig feyn follz indeffen freffen 
die Vögel die Früchte, befonders Loxia violacea.. Catesby 
1. & 40. (Seligmann ll. %. 80.) Lucinium , van 
T. 201. F. 3. 
b. * mehrfaͤcherig, reif enfami, vonenlappen 
gefaltet. Burſeraceen. 
Blume, und zweymal ſo viel Stausfäten; Pflaume mehr: 
fächerig, mit je 2 verkehrten Samen; Keim aufrecht und grad, 
Sträucher und Bäume voll Balfam oder Harz, mit un: 
graden, meiſt ungedüpfelten Wechfelblättern; Blumen regelmäßig, 
Hein. in Sträußern, meift Zwitter; Keldy frey, drey- bis fünf: 
fpaltig mit fo viel Blumendlättern und zweymal fo viel Staub: 


fäden; Pflaume zwey= bis fünffächerig, mit‘ 2 verfehrten Sa— 


men, reif nur einer; Samenlappen gefaltet. In PR Län 
dern; liefern fehr ſchätzbare Harze. 

5.6. Die — * -Bäume — Baltamoden 
dron). 

Zwitter und —* Kelch vierzähnig un Gera 
fchmale Blumenblätter und 8 Furze Staubfäden auf einer acht 
drüfigen Scheibe; Pflaume rundlich, mit 2 einfamigen Nüſſen. 
Balfamreihe Bäumen in Aflen und Africa, Ge mit 
Kleeblättern und Bluͤthen in Büſcheln. 

1) Der arabiſche (B. gileadenfis, opobalf 

Kfreblätter verfehrt:oval und ganz, Stiele ziweyblüchig und 

Ffürzer als Blattſtiel. Babelmandel, Mrabien, ein mäßiger 
- Baum mit fperrigen Aeſten und grauer, glatter Rinde; Blätter 
abwechfelnd,, dreyz und fünfzählig , Das ungrade etwas größer; 
Blüthen einzeln und büſchelförmig am Ende; Blumen weiß mit 
gelder Scheibe, Narbe vieredig, Beeren wie Erbfe, ſpitz-oval, 
glatt vierfurchig, braun, zweyfächerig, mit Eleberigem Mus, je 
einſamig, oft nur einfächerig. Aus der Rinde: fließt von felbft 
oder aus Einfchnitten der berühmte Mecca-Balfam in geringer 


1759 


Menge, der aber nicht nad) Europa Fommt, fondern nur der aus 
den Zweigen: gefochte, welder in bieyernen Flafchen zu ung 
fommt als: eine dünne, blaßgelbe, wie Rosmarin und Citronen 
tiechende, bitterlich ſchmeckende Fläfftgfeit, aber meiſtens mit 
eypriſchem Terpenthin verfälfcht: and wegen feiner Koftbarfeit 
kaum mehr gebraucht. In Zudär und Aegypten wird er in 
Gärten gezogen, wie ſchon aus Plinius und Strabo hervorgeht; 
und ſelbſt der Gefchichtfchreiber Joſeph fagt, daß die Königinn 
Saba die erite Balfampflanze aus Arabien nach Judäa an Sa— 
lomon geſchickt habe, von welcher nachher die Vermehrung aus— 
gegangen iſt. Auch in Hegypten muß fie wieder aus Mecca ers 
fest werden, wenn fie ausgeht. Der Vorfteher von Mecca lies 
fert jährlich dem Sultan außer dem feiner indiſchen Byffus 
3—4 Pfd. Balfam, dem Bey von Negypten 1 Pfd., den Führern 
der Carawanen ein halbes. In der Mitte zwifchen Mecca und 
Eairo ift in Arabien ein trocdener Sundberg, worauf viele Bale 
ſampflanzen jlehen und von wo die ägpptifchen Wallfahrer Stöde 
mitbringen. Es iſt ein weidenartiges Bäumchen, fo groß wie 
die Rainweide oder der Kleebaum, mit langen, ruthenartigen, 
Fleberigen und wohlricchenden Zweigen und wenig Blättern wie 
bey der Raute, immergrüän und weiglich; Holz leicht, weiß, 
gummihaltigz; die Rinde röthlich, Die innere grün. Blüthen 
ein und weiß, 3° beyfammen, ſehr wohlriechend; Samen gelb, 
im röthlich fchwarzen, faftigen, wohlriechenden und bitterlichen 
Früchten, fait wie die des Terpenthinbaums. Der Balfam träu⸗ 
felt im Sommer aus der geritzten Rinde des Stocks, weiß, dann 
grün, goldgelb und zuletzt honiggelb; anfangs heil, bald trüb 
und die, dann wieber dünn und ganz heil, mit bem After aber 
dick wie Terpenthin. Riecht anfangs fehr fharf, nimmt den 
Kopf ein und verurfacht fogar bey manden Nafenbluten: diefer 
Geruch ‚verliert fih aber mit der Zeit. Friſch in Waſſer ge- 
träufelt wird eg milchfarben, welches das ächte Kennzeichen ift. 
Sm Orient gibt es Feine Arzney, welche fo häufig gebraucht 
würde als diefer Balfam, befonderg gegen Wunden, die er in 
einem Tage Heiltz gegen Biffe von Schlangen und Stiche von 
Scorpionen, Zur Peftzeit wird täglich eine halbe Drachme ver« 


1760 


ſchluckt; ebenfo in Faulfiebern und Berflopfungen ber Cinges 
weide. Er wird ferner gebraucht gegen Krankheiten der Yugen 
und Ohren, Schwindel, Huften, Engbrüftigfeit, Unverdaulichkeit 
und Harnfranfheiten; endlich fehüägt er das Geflcht vor Runzeln, 
Die Weiber ſetzen jich in ein warmes Bad und*reiben fich vor- 
züglich das Geficht mit diefem Balfam ein, Den fle mehrere 
Tage nicht abwafchen. Auch tie Früchte (Carpobalsamum) 
nimmt man gegen Ddiefelben Krankheiten. Endlich macht man 
Räucherungen von dem Holze (Xylobalfamum) gegen allerley 
Morbos uteri. Die Zweige werden in Eleinen Bündeln nad 
Venedig geſchickt und dafelbit zu Theriac gebraucht. Pr. Al- 
pin, Aegypt. t. 26. Balessan; Bellonius Obs. in Clusio 
p. 110. Linne, Amoen VIL p. 55. Forfkal, Deser. 
p- 79. Gleditſch berliner Schriften I. 3, 5.2. Bru⸗— 
ces Reife V. ©. 28. Taf. 2. 3, Vahl, Symb, I, tab. 11. 
Plenk 8. 155. Düffeld. XVIL T. 14. ’ 

2) Der Myrrhenbaum (B. myrrha). 

Kleeblätter verfehrtzoval, am Ende gezähnelt, das — 
viel größer, Früchte zugeſpitzt. Arabien, ein Strauch oder Baum 
mit ſperrigen, grauen Aeſten, welche dornig endigen und mit 
Blättern bedeckt find; die Seitenblättchen nur 1 fang, Früchte 
wie Erbfe und braun, Aus der Rinde fließt ein Gummiharz, 
zuerft ölig und blaßgelb, dann butterartig und goldgelb, vers 
härtet, bräunlich in edigen Stüden; die Myrrhe, welche feit 
den ülteften Zeiten als Räucderwerf in den Kirden und Zims 
mern, fo wie als Urzneymittel gebraucht wird gegen geſchwächte 
Berdauung und andere Unterleibs-Befchwerden, beiteht aus Harz, 
Gummi und ätherifchem Del. Niecht nicht befonders angenehm, 
ſchmeckt bitterfich und gewürzhaft und bleibt an ben Zähnen 
hängen; wird übrigens häufig verfälfcht. Ehrenberg in Däffele 
dorfer off. Pfl. XV. T. 15. Wagner IL T. 240. a. bo 

b.) Elaphrium. Ebenſo, aber Zwitter und die Scheibe ohne 
Dräfen; Pflaume BURN mit 2 Pen in Mus, Im heißen 
America 1% 

1) Der filzige (B. ——— 

Blaͤttchen oval, filzig und gezähnt, — arm 5 halb 


1761 


fo lang als Blatt. Weſtindien und Südamerica, Baum 15—25'. 
hoch mit grauen Aeſten und weißem, leichtem Holz; Blätter am 
Ende gedrängt, Stiel geflügelt, 9 Blättchen zolllang, Trauben 
1%", Blumen gelblich, Eapfel wie Erbfe, grünlich, voll Bal- 
fam; Nüffe ſchwärzlich, in feharlachrotbem Mus. Aus ber Rinde 
fließt ein wohlriechender, balfamifher Saft, welden man für 
Resina tacamahaca hält, das aber faft nicht mehr gebraucht 
wird. Jacquin, Am. t. 73. f. 1—3. Lamarck Taf. 304. 
Fig. 1. Düffeld. Suppl. II. Taf. 19. 

ec.) Icica. Ebenſo, aber auch fünfzählig; Pflaume lederig, 
mit 1—5 Nüffen in Mus. 

Harzbäume in America, mit ungedüpfelten und —* 
Fiederblättern und weißen Blumen in Riſpen. Amyris. 

1) Der ungleiche (I. heterophylia). 

Drey oder fünf Blättchen fpi-oval, mit einfachen Rippen, 
Trauben Fürzer als Blatt. Guyana in Wäldern, Stamm 15° 
hoch, 8“ Died, mit weißem, brüdigem Holz; Blärtchen 3° lang, 
17.“ breit; Frucht capfelartig, wie Kirfche, harfch, zwey-, drey: 
und vierflappig, voll weißes Mus. Der Stamm gibt wohl: 
riechenden Balfam wie Terpenthin, den man in allen Häufern in 
Fleinen alebaffen aufbewahrt gegen Wunden und fich denſelben 
zuſchickt als geſchätztes Gefhenf. Die nadten Caraiben mifcen 
ihn mit Earap-Del (Aylocarpus) und Stärfe von Rocou, und 
überziehen damit den Leib und die Haare gegen Regen und Ins 
fecten. Aublet 8. 133. Aracouchini. 

2) Der guyanifche (I. guyanenfis). 

Drey oder fünf Blättchen, breit lanzetfürmig, Stiele viele 
“ biüthig, viel Fürzer als Blattitiel. Guyana in Wäldern, 18° hody, 
über 1' die, an der Küfte Feiner, Blätter 3, lang, 1," breit. 
Blumen vierblätterig, grünli, dag Mus ber Frucht roth, füß 
und fhmadhaft, wird von den Negern ausgefogen. Ritzt man 
die Rinde oder das Holz, fo fließt ein balfamifcher, harziger, 
bitterer Saft aus, der wie Citronen riecht, vertrodnet, weiß 
oder gelblich wird und in den Kirchen als Weihrauch gebraucht 
wird, auch gegen langwierige Schleimflüffe. Aublet %, 151. 
Bois d’Encens. Resine de coumier. * 

Okens allg. Naturg. II. Botanik IL. 111 


1762 


3) Der brafilifche (I. ambrosiaca, Ieicariba). 

Drey oder fünf Blättchen, breit lanzetſörmig, Blüthen fliefs 
los und gehäuft in Achfeln. Brafilien, ein hoher Baum, mit 
nicht befonders dickem Stamm, ziemlih wie Budye, mit grauer 
Rinde, Blättchen wie Birnblätter, 3” lang; Blüthen fehr Elein, 
grünlich und vierblätterig; Frucht wie Olive, goldgelb, mit wohle 
riechendem Mus. Aus der gerigten Rinde fließt Harz, welches 
wie Fenchel riecht, Seica oder Almecegam (Maftir) heißt und 
gegen Wunden ftatt Elemi gebraudt wird, aud unter dem 
Namen brafilianifches oder weftindifcheg Elemi nach Europa 
kommt in Salben und Pflafter zu Beförderung der Eiterung. 
Woher das ächte Elemt abflammt, weiß man nicht; das der Alten 
Fam aus Methiopien. Marcgrave %. 98. Pilo, Simpl. 
t. 59. Hist. nat. t. 122. 

6. ©. Die Weihraudfpillen (Boswellia). 

Zwitter, Kelch klein und fünfzähnig, 5 Blumenblätter und 
10. Staubfäden auf geferbter Scheibe; Narbe Fopffürmig, Pflaume 
capfelartig, dreyeckig, Dreyfächerig und dreyFlappig, Same ges 
flügelt. Balfambäume in Oftindien, mit abfälligen, ungraden 
Fiederblättern und weißen Blümchen in Rifpen. 

1) Die glatte G. glabra). 

Blättchen breit lanzetfürmig und gezähnt, Trauben einfad, am 
Ende, kürzer als Blätter. Molucden, ein fehr hoher Baum, Faum 
von 2 Mann zu umflaftern, nur wild, aber felten, Blätter am 
Ente, mit 13—21 elliptifchen Blättchen, 1/5‘ lang, .“ breit, 
Rifpen 6° lang, Eapfel fo groß als eine Pflaume; das Holz ift 
hart und wird zu Fleinen Maften gebraucht, ſchwitzt das wohls 
riechendfte Harz aus, weldes als Weihrauch, Pech, auch zu 
Fadeln und zum Ausfüllen feiner Golöwaaren verwendet wird, 
Rumph Il. %. 50. Canarium odoriferum; Roxburgh, Cor. 
8. 207. ! 

2) Die gezähnte (B. (errata, thurifera). 

Blättchen fpih:oval, gezähnt und flaumig, Achſeltrauben 
einfach.  Oftindien auf Bergen, ein großer Baum mit gedrängten 
Blättern am. Ende, Blättchen 21, fchief:oval, “/s lang; Blü— 
then Flein und blaßbraun, wechfeln von 4—10, fo wie die Kelch⸗ 


1763 


zaͤhne; Capſel fo groß wie Olive, mehrere Samen in jedem Fady, 
wovon aber nur einer reift, herzfürmig und geflügelt. Aus 
dem Stamm fließt durch Einfhrnitte ein Gummi, welches ſowohl 
in Sndien als in England für einerley mit dem Olibanum ers 
Fannt worden it. Man nimmt allgemein an, daß dag Gummis 
harz Olibanum der Weihraudh iſt, den die Alten bey ihren 
religiöfen GCeremonien gebraucht Haben; aber über die Pflanze 
war man in Zweifel Linne hielt fie für einen Wacholder, 
die fpätern Pharmacologen für Juniperus Iycia, weldhe jedoch im 
füdlichen Franfreih und in der Levante wächst und feinen Weih— 
raud) gibt. 

Niebuhr und Bruce haben fie vergebens gefucht. Thevs 
phraſt und Plinius Ffamen darüber nicht ing Reine. Olibaä- 
num heißt arabifcd) Luban uud Gondur; allein den erften Namen 
hat auch die Benzve befommen, weil man fie als Weihraud 
gebraudt hat. Daraus haben die Griechen Libanus und Libanotos 
gemadht, und aus dem zweyten Chondros. Das Cunduru der 
Hinda fommt vom Baum Salai, welches der gegenwärtige ift, 
ben Eolebrovofe in Nagpur gefunden hat. Coiebrooke, 
Afiat. Ref. IX. p. 377. Fig. Hayne X, Taf. 46. Düffeld. 
VIII. Taf. 13. Hebräifch Lebona, englifch Frank - Incenfe. 

7. G. Die Birfen-Epillen (Burfera). 

Zwitter und getrennt, Kelch Tlein, drey- bis fünftheilig, mit 
fo viel Blumenblättern und zweymal fo viel Staubfäden auf 
einer ganzen Scheibe; Griffel dreylappig, Pflaume rundlidy, drey⸗ 
furdig und dreynüffig, reif nur eine. Gommart. 

1) Die gemeine (B. gummifera), 

Blätter abfällig, mit 5—9 Blättchen, fpih:oval; Blüthen 
In Achſeltrauben. Weltindien und Südamerica, ein Baum wie 
Birke, 30° Hoch, mit einer Menge Wurzeln über der Erde und 
brauner, glatter, häutiger Ninde, die in Lappen abfällt, wie bey 
der Birfe; Blätter abfällig, Blätthen 17,“ lang, Blüthen Flein, 
gelblich weiß, geruchlos und fünfzählig. Pflaumen beerenartig wie 
Erbfen, dreyedig, röthlich und wohlriechend, mit herzförmiger Nuß 
in rothem Mus. Die Ninde gibt gerigt einen Balfam, der wie 
Zerpenthin riecht, auf Wunden und gegen Ruhr gebraucht wird, 

111 * 


1764 


getrocknet bisweilen nah Europa Fommt unter dem Namen 
Sommart: und Ehibuharz. Die Knoſpen und Blätter auch auf 
Wunden, die Rinde gegen Würmer, die Wurzel wie Simaruba, 
das wohlriechende Oel aus den Samon gegen Lungenbeſchwerden; 
ſcheint Balsamum de St. Domingo Clusii et Resina Cartha- 
ginensis Monardi zu feyn. Sloane Il. T. 199. Birch-tree; 
Catesby I. T. 30. (Seligmann I. T. 60.) Plumier; 
Am. t. 119. Jacquin, Am. t. 65. Gommier, Almacigo 
(Lentiscus). 

b.) Protium. @benfo, aber zweyhäuflg und alles fünfzaͤhlig, 
10 Staubfäden auf einer zehnrippigen Scheibe; Pflaume drey⸗ 
nüffig, je zweyfamig, reif nur einnüffig; Narbe einfach. 

1) Die javanifche (P. javanicum). 

Sieben Blättchen, breit lanzetfürmig und wellig, Blüthen 
in Rifpen. Java, auf entfernten Bergen, ein krummer und 
Enorriger Baum, unten mit vielen Flügeln; Blätter abwechſelnd, 
Blättchen 3 lang, 1 breit und gewürzhaft; Früchte rund, 
wie die von ber Laufe, reif gelb, mit trodenem, ſüßem und eß⸗ 
barem Fleiſch, aber etwas herb; enthält einen runden Kern, den 
man effen Fann, wie den vom Ebenholz, dem diefer Baum auch 
ähnlich if. Die Früchte geben ein ätherifches, mediciniſch wirk⸗ 
fames Del. Zu Batavia pflanzt man bie Stedlinge um bie 
Häufer und befchwert fie mit einem Gewicht, damit fie eine breite 
Krone befommen. Das Holz zum Hausbau, zu Stühlen, Hämmern 
und Hobeln. Die jungen Blätter als Gemüfe; am meiften aber 
benugt man bie Kerne. Rumph VI. 2. 23. F. 1. Tingu- 
long; Burmann, Ind. p. 88. 

86. Die Schweinfpillen (Tetragastris, Hedwigia). 

Zwitter und getrennt, Kelch vierzähnig, 4 Blumenblätter 
und S Staubfäten an einer Scheibe; Pflaume rundlih und 
niebergetrüdt, vierfurhig und viernäffig, mit vierfurchiger 
Narbe. 

1) Die caribäifdhe (T. balfamifera). 

Blätthen ungrad, lederig, oval lanzetförmig, Blüchen in 
Riſpen. Garibien, in Bergwäldern; ein hoher Baum mit 
grauer Rinde; Blätter fchuhlang, Blüthen Klein und weißlich, 


1765 


Feucht wie Hafelnuß, mit: lederiger Leifel; liefert vielen durch⸗ 
fihtigen, dunfelrothen Balfam, ber, wie der Eopaiva-Balfam, 
auf Wunden gebraucht wird und gegen andere Krankheiten; die 
Rinde gegen Fieber, das Del der Samen wie Mandel-Oel. Den 
Gebrauch des Balfams hat man von den Schweinen gelerntz 
daher der Name Bois cochon. Gärtner T. 109. Swartz, 
Flora H. tab. 13. Tussac, Antilles IV. t. 30. Suerier de 
Montagne. 

9. ©. Die Eanarien:Nüffe (Canarium, Colophonia), 

Zwey: und drephäufig, Kelch Frugfürmig, zwey: und drey— 
lappig, 3 Blumenblätter, 6 Staubfäden an ber krugförmigen 
Scheibe;z Narbe dreylappig, Pflaume mager mit dreyeckigem 
Stein, dreyfächerig, veif einfächerig und einfamig, Lappen drcy» 
fpaltig. Indiſche Balfambäume mit abwechfelnden, ungraden 
und ungebüpfelten Fiederblättern, und Blüthen in Endtrauben. 

a) Reife Nuß einfächerig, 

1) Die gemeine (EC. commune), 

Sieben oder neun DBlättchen, breit lanzetförmig, Nebens 
blätter oval und tief gezähnt, Blüthen in Endrifpen. Moluden, 
in ganz Indien angepflanzt; ein hoher, fhöner Baum, wie 
Eiche, aus welchem die Innwohner ihre tägliche Nahrung ziehen, 
wie aus ber Eocospalme, der Pinang» und Sagopalme; Rinde 
weiß, der Stamm unten geflügelt, Blättchen 10 lang, hands 
breit, riechen ftarf nad) Harz, die 3 Blumenblätter weiß, die 
und wohlriechend; Frucht wie Wallnuß, etwas Fleiner, ſchwach 
dreyeckig, Leifel dünn und bläulih; Nuß hart, dreyſeitig, bey 
der zahmen 3° lang, auf jeder Geite 1 breit, zerfpringt glag» 
artig, Kern dreyedig, wie Mandel, aber noch einmal fo groß, 
befteht aus 6 Stüden, und aus einem fiebenten Feinen, bie 
fih alle leicht trennen laffen, nehmlich die dreyfpaltigen Samen» 
lappen und der Keim; ſchmecken fat wie Hafelnüffe, aber fader. 

Wann die Früchte ſchwarz werden, fleigt man auf die 
Bäume und ſchlägt fie ab, Die wilden Schweine gehen ihnen 
fehe nach, wie den Eicheln. Der Baum wird überall ange: 
»flanzt, und von Tauben und Fledermäufen verbreitet, weil fie 
nur bie Leifel verbauen, Alle Bäume haben ihre Eigenthümer; 


1766 


die Kerne werden nicht bloß roh gegeffen, fondern auch alg 
Gemüfe und zum Thee, wie bey ung die Mandeln, von denen 
fie fhwer zu unterfcheiden find, daher man ehemals geglaubt, 
es wüchfen auch Mandeln in Oftindien; zuviel aber madt 
Durchfall: Man trocdnet fie gewöhnlih im Rauch. Man madt 
daraus das leckere Brod, welches Baggea und Mangen heißt, 
und in elfenlange, zolldicde Stäbe geformt wird, indem mon den 
Zeig in Bambusrohr drüct; es ift fehr hart, ſchwer zu beißen 
und fättigt bald. Man macht auch daraus eine Art Milch, 
um das Gemüs damit zu fihmelzen; mit Eocosnuß und Zuder 
Kuchen, die als Nacheſſen fehr beficbt find, aber nicht bey den 
Holländern, Das Oel daraus iſt fehmadhaft und gut zum 
Brennen. Alte Bäume liefern ftarfriedyendes Harz, dag mit 
Blättern umwickelt zu Fadeln gebraucht wird. Sobald fie viel 
Harz geben, tragen fie nicht mehr; find übrigens gutes Brent« 
holz, das wilde wie Buchenholz, und dieſes liefert fo viel Harz, 
Daß es in großen Stücken an Stamm und Neften hängt, wie 
das Gummi Elemi, welches aus Nethiopien fommt. Der Baum 
it gewöhnlich voll Schmarogerpflanzen, weldye von Vögeln dars 
auf gebracht werben; eine Miftel, Orchiden, Farrenfräuter und 
Ficus benjamina, welde den Baum fat erftidt. Numph IL 
T. 47. 48. Canarium vulgare. Besler, Mus. t. 5. Bau- 
hin, Hist. I. p. 308. Koenig, Annals of Bot. I, t. 7. f. 2. 

2) Die fleine (C. microcarpum), 

Fünf bis neun Blättchen oval lanzetförmig, Adcfeltrauben 
vielblüthig, Früchte hängend. Oftindien und Cochinchina, wie 
Apfelbaum, Blättchen 6 lang, 2 breit, Früchte Fleiner als 
bey andern, wie Dliven, und dunfelblau wie Indigo; der Kern 
talgartig und nicht efbar. Aus dem Stamm, der über der 
Wurzel ausgehöhle wird, fließt viel gelbliches, wohlriechendes 
Oel, das man gegen Wunden anwendet, und mit dem man höl— 
zernes Geräth anftreicht; mehr braucht man es jedoch mit dem 
indifchen Peh Dammar und mit Werg aus der Rinde des 
Bambusrohrs, nebit etwas Kalf, um die Riten der Schiffe zu 
verfiopfen. Diefe Mifhung wird völlig ſteinhart, und ſtinkt 
nicht wie Das europäifihe Pech, deſſen Geruch den Schiffern fo 


1767 


läftig it. Aus dem harten und braunen Holz werben große 
Dielen und Tifhe gemadt. Die Pflaumen find nicht eßbar. 
Rumph I. Xaf. 54. Nanarium minimum. Loureiro AL 
©, 496. Pimela oleofa. 

b) Reife Frucht dreyfächerig. 

3) Die große (C. decumanum). 

Neun bis eilf Blättchen, ſpitz-elliptiſch, arme Achfeltrauben. 
Moluden, die größte Gattung und einer der größten Bäume 
auf den Snfeln, vft fo Diet, Daß ihn kaum 2—3 Mann ums 
klaftern können. Nur auf hohen Bergen. Die Frucht wie 
Sans:Ey, roth gedüpfelt; Nuß 3" lang, 2° dick und dreycdlig, 
fehr har! und dreyfächerig, je mit einem Kern, nicht befonderg 
fhmadhaft. Aus tem Baum fchwigt ein Harz, wie das aras 
bifhe, zu Fadeln, zum Galfatern, Beveſtigen der Mefferhefte 
u.ſ.w. Rumph IL T. 55. 

4) Die weiße (C. album). 

Eilf bis dreyzehn Blättchen, vval lanzetförmig und rauh; 
Endtrauben gehäuft. China und Cochinchina, ein großer Baum 
mit aufrechten Aeſten, Blättchen 6" lang, 2" breit; Pflaumen 
wie Dliven, fünferfig, grünlichgelb, herb und fauer, werden den— 
noch roh gegeffen, an Speifen gethan, auch eingemacht und ver« 
ſchickt; man Hält fie auf Reifen für durſtlöſchend, obſchon fie 
ſehr räs And; fie befürdern die Verdauung, und werden felbft 
Kranken gegeben; die 3 Kerne aber weggeworfen. An einer 
größern Art,’ deren Stein denen der gemeinen Ganarien gleichen, 
verfuchen die Bildhauer ihre Kunjt; wer am meijten Köpfe hins 
einfchneiden Fann, der hat den Preis gewonnen. Es gibt folche 
Steine, woran 18 vollfommene Geſtchter zu erfennen find. 
RumphMH. ©. 184. Canarium sinense. Xoureiroll. &, 495. 
Pimela alba. 

5) Die moribßifche (C. mauritiana), 

Zweyhäufig, Kelch dreylappig, 5—7 Fiederblättchen, fpib« 
oval, Blumen roth in Trauben. Dieſer Baum ift der Niefe“ 
der Wälder auf der Inſel Moris; hat einen Stamm 50° hoch 
bis: an die Xefte, und 4—5’ die, und wird zu Kähnen bear: 
beitet, welche jedoch nicht fo gefchäßt find, wie die von Taca— 


— 


1768 


maca oder Galabar (Calophyllum); er liefert viel weißliches: 
Harz, dag wie Campher ausfieht, terpenthinartig riecht und 
häufig gebraucht wird. Burſera paniculata Lam; Bois de 
Colophane franc. 


C. Blume und Staubfäden auf dem Kelch; Gröpsfächer 
einfamig, Samen die und glatt, Keim krumm. Anacardien. 


Sträucher und Bäume mit balfamifchem oder beißendem 
Milchfaft, abwechfelnden und ungedüpfelten, ungraden Fieder— 
blättern, ohne Nebenblätter; Blüthen Flein, in ehren und 
Rifpen, oft getrennt; Keldy meift frey und drey- big fünffpaltig, 
mit fo viel Blumendlättern und ein= oder zweymal fo viel 
Staubfäden auf einer Scheibe; Pflaume ein=, felten mehrnüſſig, 
mit fo viel Griffeln und einem Samen, bald aufrecht, bald 
verfehrt, ohne Eyweiß, Würzelchen Frumm. Faft nur in heißen 
Ländern, mit brauchbaren, ftarf wirkenden Gäften und fehr oft 
eßbaren, großen Früchten. 


a. Samenlappen dünn, Pflaume troden, einnüfftg. 
Sumade. 

10. & Die Schmacke (Rhus). 

Zwitter und getrennt, Kelch Fein und fünftheilig, mit fo 
viel Blumenblättern und Staubfäden; Pflaume troden und ein« 
fücherig, mit einem verfehrten Samen und aufrechtem Keim; 
Griffel dreyſpaltig. Sumad). 

Sträuder und Bäume in gemäßigten und heißen Ländern, 
meift mit fcharfem, oft giftigem Milchſaft; die Blätter werden 
vor dem Abfallen voth. 

a) Blätter einfach. 

1) Der Perüden-Baum (R. cotinus). 

Blätter verfehrt oval- und gedrängt, Riſpen zottig. Am 
Mittelmeer und im füdlichften Deutfchland, bey ung häufig in 
Gärten als Zierftrauch, wegen feiner fonderbaren, großen und 
röthlichen Endrifpen, die wie ein verwirrter Haarfchopf aus— 
fehen; ein fehr äftiger Strauh, 6—8' hoch, über fingersdid, 
mit brauner Rinde und grünlichgelbem Holz; Blätter 2° lang, 


1769 


1° breit, auf langen Stielen, fehmeden herb und werden im 
Herbite roth, und die verblühten Riſpen befommen eine Menge 
rothe Haare; Früchte wie Linfen; das Holz färbt gelb, die 
Wurzel röthlih und rothgelb, die Blätter zum Gerben und als 
Gurgelwaffer bey Halsgefhwüren, die Rinde jtati China. Clu- 
sius, Hist. t. I6. Jacquin, Austria t. 210. Plenk T. 238, 
Sibthorp, Fl. graeca t. 290. Guimpel T. 30. Wagner 
II. Taf. 165. 

b) Blätter dreyzählig. 

2) Der giftige (R. toxicodendron, a 

Blättchen fpit:oval, etwas budtig und flaumig, Rifpen 
traubenartig,.  Nordamerica, bey uns Häufig in Gärten; ein 
Straud über mannshoch, treibt an den ©elenfen Wurzeln, 
welche fi an Bäume beveftigen; fpäter aufrecht und baum» 
artig; DBlättchen 6 lang und 4 breit, Blüthen gelblihgrün, 
meift Zwitter in 3” langen Trauben, Frucht wie Pfefferforn, 
gelblichweiß und gefurdht. Der Saft enthält Harz, Gummi, 
Gerbſtoff und einen flüchtigen, fcharfen und giftigen Stoff, welcher 
bey ſchwülem und trübem Wetter reizbaren Perfonen ſchwache 
Entzündung und Anfchwellung der Haut, felbft Ausfchlag und 
Sieber verurfacht, wenn fie fich längere Zeit nur in der Nähe 
aufhalten. Die frifchen Blätter gegen Flechten, Unterleibsfranfs 
heiten und Lähmungen. Munting, Phyt. t. 60. Duhamel, 
Arbres t. 98. Plenf T. 235. Schkuhr T. 32. Düffeld. 
IL Taf. 19. 

e) Blätter gefiedert. 

3) Der Gerber-Sumach (R. coriaria), 

Sieben bis vierzehn Blättchen, oval, ftumpf gezähnt, unten 
zottig, Stiel am Ende geflügelt; Blüthen in Folbenartigen 
Sträußern. Mittelmeer und Orient; Strauch und Fleines Bäum— 
chen 2 Mann hoch; Blättchen 2 lang, faft 1 breit, unten 
weißlich, Blüthen grünlichgelb, Früchte wie Linfen und röthlich. 
Alte Theile find fehr zufammenziehend und enthalten viel Gerb- 
ftof. Wird in Spanien fehe häufig wie Reben angepflanzt: 
Sährlich fchneidet man die ellenhohen Schöffe ab, trocknet und 
pulvert fie zur Bereitung des Leders, befonders der Ziegenfelle, 


1770 


woraus man Saffian und Eorduan macht. Die röthlihe Wurzel 
und die Früchte färben geld; die legtern find herb, ftillen den 
Blutfluß und fommen in den Effig, um ihn zn verftärfen, auch 
thut man fie als Gewürz an Speiſen. Plinius lib. XIII. 
eap. 6. Clus,, Hist. t. 17. Bladwell 8. 486. Kerner 
T. 362, Plenk T. 232. Rhus opsoniorum et coriariorum; 
Sommaeco; Sumac. Sibthorp, Fl. Graeca t. 290. 

4) Der Effigbaum (R. typhinum). 

Ebenfo, aber viel Höher und dichter behaart, mit viel Aus» 
läufern und 17—21 Blättchen, lanzetförmig, ſcharf gezähnt und 
oben glatt. Birginien, bey uns häufig in Lujtwäldern, faft 
verwildert; ein Bäumchen 20° hoch, mit wolligen Zweigen; 
Blättchen 4—6' lang, Blüthen grünlichgelb in Folbenförmigen 
Trauben am Ende, oft 6° lang; Früchte roth, fauer und herb, 
verjtärfen den Effig und dienen zum Schwarzfärben der Hüte, 
die Blätter zum Gerben. Die medicinifchen Eigenfchaften 
wie beym vorigen. Duhamel, Arbres Ed. n. t. 47. Hirſch— 
hornbaum. 

5) Der Copal-S. (R. copalina). 

Eilf bis fünfzehn Blättchen, lanzetförmig, unten behaart, 
Stiel gegliedert und geflügelt, Blüthen in großen Gträußern. 
Nordamerica, ein Baum, bey uns nur ein Strauch S—12' hod), 
mit Ausläufern und weich behaart; Blättchen 2 lang, *a' 
breit, Blüchen grünlichgelb, zweyhäufig, in großen lockern End- 
rifpen, Früchte roth und flaumig, Man glaubte, er liefere ben 
ächten Eopal, welcher zu Firniffen gebraucht wird; allein er 
fommt von Hymenaea. Die Blätter werden von den Wilden 
am Miffiffippi wie Taback geraucht. Plukenet T. 56. F. 1. 
Jacquin, Hort.“ schoenbr. t. 341. Lamarck T. 207. F. 2. 

6) Der Firniß-©. (R. vernicifer), 

Eilf bis dreyzehn Blättchen, fpigeoval, unten, fo wie die 
Zweige flaumig, Stiel ungeflügelt. Zapan und Nepal, wild 
und angebaut; ein Fleiner Baum, mit wenigen armförmigen 
Heften und grauer rauher Ninde, wie Weidenbaum; Holz fehr 
brüchig, mit vielem Marf, Blätter wie am Nußbaum, ſpanne— 
lang, Blätthen 34, hinten ungleich, färben Papier roſtroth; 


1771 


Blüthen in handlangen Achfeltrauben, Klein, gelblich und wohl: 
riechend; Früchte wie Erbfen, fehr hart und fchwärzlich. Durch 
Einfchnitte ergießt der Baum einen hellen, milchdicken Saft, 
der an der Luft fehwarz wird, ohne Schärfe; dennoch foll Die 
Ausdünftung giftig feyn und Ausfchläge verurfachen. Nachdem 
man den dreyjährigen Baum abgezapft, wird er abgehauen, da— 
mit er neue Schöffe treibt, Man pflanzt ihn Häufig in Felder, 
Der Saft iſt der Achte japanifche Firniß, fehr gefchäßt und 
theuer, weil man nur wenig erhält. Man treibt ihn mit bee 
fonderer Gefchieklichfeit durch fehr feines, Spinnweben ähnliches 
Papier, um ihn zu reinigen, und mifcht ihm Y,00 Toi-Del bey, 
aus der Frucht des Baumes Kiri (Incarvillea tomentosa). Co 
wird er in hölzernen Gefäßen durch ganz Japan zum Verfauf 
getragen, ohne daß er verdunftete, weil fich gleich, nachdem man 
ihn ausgefchöpft hat, eine fehwärzliche Haut darauf bildet. Der 
fiamifche Firniß Fommt vom Baume Rak (Anacardium), welcher 
fo viel liefert, daß ganz China, Tunfin und Sapan damit aus: 
reichten; wird auch nach Batavia, aber nicht nad) Holland ver: 
führt; iſt nicht fo gut, wie der japanifche. Uebrigens iſt die 
Ausdünſtung von beiden giftig, und die Lafierer verbinden fid) 
daher Augen und Nafe, damit fie Feine Kopffchmerzen befommen 
und die Lippen nicht anfchwellen. Kaempfer, Anıoen- t. 792. 
Sitz vulgo Urus. 

7) Der ftinfende (Rh, vernix, venenata), 

Ebenfo, aber die Blätthen lanzetförmig, glatt, unten nes 
artig. Norbamerica und häufig in unfern Anlagen; ein Bäum— 
chen, 12° hoch, mit rothen Blattrippen; der Saft riecht unan— 
genehm, wird bald ſchwarz und die Blätter follen bisweilen beim 
Zerreiben DBlafen machen; das gelbe Holz flinft wie Mas. 
Dillen., Hort. elth. t. 292. f.379. Bigelow, Med. bot: ]. 
t, 10. Poison-wood, Giftäſche. 

S) Der Harz:&ch. (Rh. metopium). 

Fünf Blättchen langgeſtielt und rundlich: oval. Oſtindien, 
ein Baum, 25—40' hoch, mit grauer, glatter Ninde; Blättchen 
2 lang, Blüthen grünlih, Früchte länglich, 6' lang, roth, 
mit herbem Fleiſch. Aus der Rinde fhwigt ein gelbes Harz, 


1772 


welches Doctor» Gummi heißt und auf Wunden und Gefchwäre, 
fo wie als -Abführ» und Brechmittel gegen Stodung, Gelbfucht 
und Harnbefchwerden gebraudht wird, P. Bromne Taf. 13. 
Fig. 3. Sloane II. Taf. 199. Fig. 3. 

b.) Lithraea. Zwitter und zwepyhäufig, Kelch glodenförmig 
und fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern und 5 oder 10 
Staubfäden; Pflaume rundlich, harzig, mit dreplappiger Narbe. 

Sträucher in America, mit einfachen, harfchen Wechfelblät- 
teen und Rifpen. 

1) Der äbende (L. caustica). 

Blätter lanzetfürmig, unten nebartig, Stiele einblüthig, 
10 Staubfäden, Früchte nierenförmig. Ehili, ein großer Baum, 
gewöhnlich freyftehend, mannsdick, mit weißem Holz, fo hart 
wie Stahl, wird troden roth; ift gut zum Schiffsbau und zu 
Hausgeräth; Blätter 2 lang, 1 breit; Pflaume wie Apfel, 
Dicker als lang. Aus der Rinde fließt ein grüner Saft, ber 
fehr gefährlih if. Einige Leute fällten dergleichen Bäume, 
aßen Abends ganz ruhig, waren aber des Morgens fo fürchters 
lich gefchwollen, daß man weder Naſe, noch Augen, noch andere 
Theile des Leibes unterfcheiden Fonnte. Feuillee, Perou, 
tab. 23. Litri; Molina, Ehili ©. 151. Lithi; Laurus. 
Miers, Travels ia Chili II. p. 529. ——— in Beecheys 
Voyage tab, 7. Rhus, 

11. © Die Wein-Spillen (Schinus). 

Zweyhäufig, Kelch fünftheilig, 5 Blumenblätter länglich, 
mit 10 Staubfäden;z Pflaume rundli und fleifchig, mit feche« 
ftreifiger, einfamiger Nuß und 3—4 Narben. Ammergrüne 
Bäumchen im heißen America, mit ungraden Fiederblättern, 
Heinen, weißen Blüthen und vothen Früchten in Furzen Riſpen. 

1) Die gemeine (Sch. molle). 

Blättchen vielpsarig, lanzetförmig und gezähnt, das ungrabe 
fehe lang. Brafilien und Peru, ein großer, malerifcher Baum, 
mit langen, hängenden, röthlichen Zweigen wie Trauerweide; 
19—31 Blättchen, 19,“ lang, das ungrade 3°; Blüthen Flein 
und gelblichweiß; Frucht wie Erbfe, fleiſchig und röthlich, ent⸗ 
hält 1—2 breyedige Steine, in deren Winden 6 Höhlen voll 


1773 


wohlriechendes Del. Die geriebenen Blätter geben einen Febc« 
rigen Saft, der wie Fenchel riecht; fle werden auf Geſchwülſte, 
Wunden und Gefhwüre gelegt. Mus der Rinde fließt ein har« 
ziger, wohlriechender Saft, der wie Maftir gebraudt wird und 
zum Abführen; gepulvert beveftigt fie das Zahnfleifch und reis 
nigt die Geſchwüre. Die Inngeborenen machen aus dem wenis 
gen Fleifh der Früchte einen fchmadhaften erhigenden Wein, 
auch Syrup und Effig. Der Baum hält im füdlichen Franfreich 
aus, Clusius, Curae potsth. t. 40. Feuillee, Perou 
t. 36. Seba, Mus. I, t.5.1.5. Gärtner T. 140, La- 
marck, Ilustr, t. 822. Areira, Mulli, Poivrier d’Amerique. 

b.) Duvaua. Zwitter und getrennt, Keldy vier: bis fünf 
fpaltig, mit fo viel Blumenblättern und zweymal fo viel Staub— 
fäden; Pflaume erbfenförmig, ziemlich troden mit 4 Griffeln. 
Sträucher und Bäume in Chili, immer grün, ftarf riechend 
mit einfachen Blättern, gelblichen Blumen in Trauben und 
fhwarzen Früchten. | 

1) Die chilefifche (D. dependens). 

Blätter breit lanzetfürmig und dreyfpaltig, mit eben fo 
langen Trauben. Chili, in Wäldern, Strauch oder Bäumchen 
8—18 ho, mit brauner Rinde, Blätter 2 lang, fait 1° 
breit, Blumen blaßgelb. Das Harz gegen Gicht, der Abfud 
der Rinde auf Wunden; die Samen als magenjtärfendes Mittel 
und zur Bereitung des weinartigen Oetränfs, welches Chicha 
heißt. Cavanilles X. 239. Schinus kuigan, Molina. 

12. G. Die Dinten:Spillen (Comocladia). 

Zweyhäuſig, Kelch fehr Flein, drey- bis viertheilig, mit fo 
viel Blumenblättern und Furzen Staubfäden; Pflaume oliven— 
fürmig, fleifchig, einfamig, mit 3 Narben; Samenlappen did. 

Bäume im heißen America, mit Fleberigem Saft, ber an 
ber Luft ſchwarz wird; Blätter abwechfelnd, ungrad gefiedert, 
lederig und oft ftachelig, Blüthen fehr Elein, roth und Fnäuels 
förmig in Rifpen, 

1) Die ungezähnte (C. Integrifolia), 

Blättchen geftielt, fpigeoval und ganz. Häufig auf dem 
Antillen, ein Bäumen, 12—15’ hoch, und nicht viel dider 


1774 


als ein Spazierſtock, fehr brüdig, mit grauer Rinde; Blätter 
nur am Ente, 14° lang, Blättdhen 3" und 1" breit; Blüthen 
am Ende in fchuhlangen Riſpen; Früchte größer als Heidelbees 
ven, roth, mit füßlihem Fleifh und einem großen Kern in 
dünner Schale. Das Holz färbt rot), wie das Brafilienholz 
(Caefalpinia), jedoch matter. Der ganze Baum ift voll wäfferie 
gen Safts, der die Hände fo ſchwarz färbt, daß es kaum wieder 
abgeht: er iit fehr äbend und die Eigenthümer brennen damit 
ihren Sclaven den Namen in die Haut, wie man bey ung bie 
Soldatenpferde brennt, Die Farbe geht nicht eher heraus, als 
bis fih die Oberhaut abgefhält hat. Sloane T. 122. F. 1. 
Maiden Plum-tree; Brefiliet. 

2) Die gezähnte (O. dentata). 

Blättchen geftielt, länglicy und dornig gezähnt, unten Feile 
förmig. Weftindien; ein Bäumdyen wie Das vorige mit dems 
felden Saft, der aber wie Menſchenkoth ftinft. Man zeichnet 
damit Leinwand, das viele Jahre lang hält. Die Innwohner 
behaupten, man fterbe, wenn man in feinem Schatten fchlafe, 
was aber die Europäer nicht fo gefunden haben. Der unvers 
legte Baum ftinft nit. Jacquin, Am. t. 173. f. 4. Guao. 


b. Samenlappen dick und glatt, Pflaume meift fleiſchig: 
Caſſuvien. 


13. ©. Die Korb-Spillen (Melanorrhoea). 

Keldy fünfblätterig und müßenförmig, mit fo viel Blumens 
blättern und vielen Furzen Staubfäden ; Pflaume einfächerig, ledes 
rig in ber vergrößerten Blume, mit einem Griffel und einem 
Samen, Lappen dick, 

Große Bäume in Sndien mit ER ſchwarzwerdendem 
Saft, einfachen Blättern und großen, braunen Riſpen. 

1) Die gemeine (M. ulitata). 

Blätter verfehrt-oval und zottig. Oftindien auf dem Veſt—⸗ 
land, ein ungeheurer Baum mit dichtem, braunem Holz, faft 
wie Mahagony; Blätter fehuhlang und vothzottig, Blüthen 
Flein, mit 20—30 Staubfäden, Nifpen 7° lang, Frucht wie 
Kirfhe und roth, mit einem nierenförmigen Samen; die Blume 


1775 


bleibt um biefelbe als vergrößerte rothe Hülfe ftehen, 2—3’ 
lang, was ſchön und fonderbar ausfieht. Der Baum bildet 
große Wälder mit Shorea robufta et Tectona grandis; der Stamm 
40° hoch bis an die Aeſte, unten 13° im Umfang. Der braune 
Saft ift ein Firniß fo gut wie der chinefifche, und man braucht 
ihn zum Anjtreichen der Gefäße, kommt daher in den Handel; 
bisweilen macht er Entzündung auf der Haut. Ein guter Baum 
liefert jährlich 10 Pfd., das Pfund etwa zu 12 fr. Wallich, 
Plantae afiaticae. 1. p.-9. t. 11. 12. Kheu, Zit-fi. 


14. ©. Die Firniß:-Spillen (Stagmaria). 

Kelch röhrig und aufgeriffen, mit 5 längern Blumenblättern 
und Staubfäden; Pflaume beerenartig, harzig und nierenförmig, 
mit einem Samen und 1—3 Griffeln. 

1) Die gemeine (St. vermiciflua). 

Blätter einfach, breit lanzetförmig und glänzend, Blumen 
weiß in WUchfelrifpen. Molucden und China, ein Baum wie 
Manga, voll von äbendem und geführlichem Saft, welcher den 
ächten chinefishen (Tſad), fiamifchen und tunfinifchen Firniß 
liefert; Die Zweige zu 4 oder 5 beyfammen, die und kurz, 
Blätter zerftreut, oft 5—7 Freisfürmig beyfammen, 10° lang, 
3° breit; Blüthen in hängenden Trauben, blaßgelb, mit rothen 
Staubfäden; 3—4 Früchte an einer Traube, 2“ Diet, mit we 
nig Fleifch, einer dünnſchaligen Nuß und einem blaßgelben 
Kern wie Cajtanien, welcher viel Harz ausfchwist: bey den 
jüngeren Bäumen werden die Früchte fauftgroß. Das Holz ift 
ziemlich veft, aber ſchwammig, enthält im Baft eine fo beißende 
Mil, dag Geſchwüre entftehen; getrorfnet aber in Fleinen 
Körnern hat fie Feine fhädlihen Eigenfhaften mehr: Denn 
man Fann aus Bechern trinfen, die damit gefirnißt find. Es 
it der berühmte Firniß, womit in China alle Schreinerwaaren, 
und nicht bloß Tifche, Stühle, Käftchen, fondern auch die Wände 
der Häufer überzogen oder lackiert werden, wie in Oftindien mit 
mit Gummilad, Es ift merfwürdig, daß die Kaferlafen (Blatta) 
diefes Harz ganz frifch freffen können und felbit kie Früchte, 
Der Baum befommt erſt Harz, wann er 10 Sahr alt iſt; 


1776 


man fürdtet ſich, darunter zu fchlafen. Der Gentner Harz 
Eoftet in Peking 50 fl., In den entfernten Provinzen 2—300. 
Die Frucht Feimt gleich; es foll bisweilen ein Stein in ihr 
wachfen, der Sangites heißt, wahrfcheinlich der verhärtete Kern. 
Rumph I. %. 86. Arbor vernicis, Caju Sanga, 

15: ©. Die Toll:Spillen (Holigarna). 

Zwitter und zweyhaͤuſig, Kelch fünfzähnig, mit 5 zottigen 
Blumenblättern und fo viel Furzen Staubfäden; Pflaume mit 
bem Kelche verwachſen, olivenförmig, mager und harzig, mit 
1—3 Griffeln und einem Samen. Hohe Bäume in Indien, 
mit einfachen Blättern und Blüthen in Riſpen. 

1) Die gemeine (H. caustica, longifolia). 

Blätter ſpitz⸗elliptiſch, Blattitiel mit 4 Borften. Oſtindien 
in. Bergwäldern und an Flüffen; ein prächtiger Baum, mit 
diem Stamm und langen Neftenz Rinde ſchwarz, läßt bey Ein- 
fihnitten einen Fleberigen, ftarfriechenden und brennenden Saft 
aus, fo wie die Wurzel; Blätter zerftreut, fpannelang, 14/,‘ 
breit, querrippig und brennend wie Hahnenfuß; Blumen Flein, 
faft ohne Geruch, aber feharf und brennend in bdoldenartigen 
Rifpen, über fpannelang; Frucht wie blaue Traubenbeeren, mit 
faftigem, brennendem Fleifh; Stein länglih, Kern wie Hafels 
nuß, ölig, bitterlich und fharf. Der Baum grünt, blüht und 
trägt immer, 200 Jahr lang. Man pflanzt ihn meiſtens in 
Neiße oder Weizenfelder, um die Vögel durch bie fchändlichen 
Eigenfchaften diefes Baumes zu verfcheuhen. Das Holz iſt 
weiß und Dicht, und man macht Nachen daraus, die Manfju 
heißen. Die Maler brauchen die röthlichen Tropfen aus ber 
Rinde, fo wie den feharfen, Fleberigen Fruchtfaft mit Kalk, um 
auf Baummollenzeug unauslöfchliche Figuren zu malen. Der 
Saft aus Frucht und Rinde ätzt Blafen, wie Höllenftein, und 
wird auch gegen Ausfchläge gebraudt. Obſchon die Inngebore— 
nen Diefen Baum und feine Theile mandyfaltig behandeln, fo 
gibt ed doch Indier, auf die er als ein fhädliches Gift wirft 
und deren Körper bey leichter Berührung deffelben außerordents 
lich anfhwilt. Rheede IV. T.9. Katou-Tfjeru; Uvas d’en- 
ferno ; Dulle Pruymen ; Terminalia, 


16. ©. Die Zwetfchenjpillen (Spondias). 

Zwitter und getrennt, Kelch Elein, gefärbt und fünffpaltig, 
mit 5 Blumenblättern und 10 Gtaubfäden; Pflaume rundlic 
und beerenartig, mit 5 verwachfenen, einfamigen Miſſen und 
fo viel Griffeln. 

Bäume in heißen Ländern, mit ungraden Fiederblättern, 
weißen und rothen Blumen in Rifpen und ſchmackhaften Früchten. 

a) Nürfe ziemlich glatt und verwachfen, Blätter ungezähnt. 

1) Die gelbe (Sp. lutea, myrobalanus). 

Blattitiel rund, mit 7—9 Blättchen, länglich-oval, Blüthen 
in Rifpen. Wejtindien und Südamerica, ein großer Baum, 
wie Nußbaum, 40° hoch, mit fchattiger Krone und grauer Rinde; 
Blättchen 2—4' lang, 11,—2' breit, zugefpist und glänzend; 
Blüthen blaßgelb in großen Nifpen; Pflaumen gelb, fo groß 
wie unfere Zwetfchen,  wohlriehend, aber mit faurem Fleiſch, 
größerem, faferigem Stein und einem blaßgelben Kern. Wächst 
in Wäldern, blüht im März und reift im Auguit; Holz weiß 
und leicht, nur brauchbar zur Feuerung und zu Stöpfeln. Aus 
der verlegten Rinde fchwigt braunes Gummi; Rinde und Wurzel 
gegen Durchfall, fo wie die Früchte; die Blätter und Zweige 
zu Bädern. Die Frucht wird nur von Kindern gegeffen und 
meijtens als Schweinfutter gebraucht; fie iſt fehweißtreibend und 
der Schweiß fo gelb wie fie ſelbſt. Stedlinge wachfen in Fur 
zer Zeit zu Bäumen auf, Die Wilden fchlafen gern darunter 
und madhen ein Getränf aus. den Pflaumen. Marcgrave 
T. 129. Acaia; Pifo T. 139. Merian, Surinam T. 13. 
Americaanfe Pruymboom; SIoane T. 219. $. 1. 2. Yellow- 
plumb-tree; Jacquin, Am. p. 139. Tussac, Antilles IV. 
t. 33. Mombin, Hobo, Hog- Plumb- tree, i 

2) Die fnorrige (Sp. tuberofa) 

hat an der Wurzel große Knorren mit einer wäfferigen 
Fluüſſigkeit angefüllt, womit die Reifenden in Brafilien die Maul— 
thiere tränfen; Früchte eßbar. Arruda, Centuria Pil. pernam- 
buc. 1810. (Iſis 1818, 2. ©, 1508.) 

3) Die rothe (Sp. purpurea, mombin). 

Blattſtiel zufammengedrüct, 21 Blättchen oval, Blüthen in 

DPend allg, Naturg. IU. Botanik I. 112 


1778 


Trauben. Sübameriea bey Carthagena, von da in Weſtindien, 
auc in Nordamertca, ein unanfehnliher Baum, 10° Hoch und 
beindick, bisweilen 30° hoch, grad und grau; Holz brüchig und 
weiß; Achte Did und unordentlich; Blätter zohlang, einen halben 
breit; Blüthen im Frühjahr, Flein und roth, 1—2 auf einem 
Stiel; Frucht wie Zwetfchen, purpurroth, fäuerlih füß und 
fhmachaft, fommt nicht felten auf ven Tiſch, hat aber wenig 
Steifch. Die Stedlinge wachfen fehr fihnell; man macht Zäune 
davon, die in wenigen Monaten Blüthen und Früchte tragen, 
für Menfchen und Vieh, find aber gewöhnlich voll Maden. 
Abgeftugte Bäume treiben aufrechte, fehr lange Aeſte, fo daß 
der Baum ganz anders ausficht. Die Wilden an der Hondu» 
ras-Bay fieben diefe Früchte fo fehr, daß fie eine Zeit lang 
ihre Wohnungen verlaffen und diefelben auffuchen; fie follen 
auch Wein davon machen. Plufenet T. 218. F. 3. Sloane 
HM. T. 219. 5. 3—4. Plumbs; Jacquin, Am, t. 88. Gärt- 
ner %. 104. Tulfac, Antilles II. t. 8. Ciruelo (Prunus), 
Prunier d’Espagne, 

4) Die bittere (Sp. pinnata, amara, mangifera). 

Blattjtiel vundlich, mit 7—9 Blättchen, länglich und plötz⸗ 
lich zugefpist. Malabar und Eoromandel in Sandboden; ein 
anfehnlicher Baum, 1°/, die, mit weihem Holz; Blüttchen 
fpannelang, wohlriehend. und füuerlich ſchmeckend; Blüthen Elein 
und weiß in Rifpenähren; Frucht oval, 2 lang, gelblich und 
wohlriechend, von angenehm fäuerlihem Gefhmad und eßbar. 
Blüht zweymal, im Känner und Zuly; Rinde und Wurzel gegen 
die Ruhr. Aus Einfchnitten fliegt ein gelbrothes, bitteres Harz, 
welches unter dem Namen Amraharz zu Räuderungen gebraucht 
wird, Rheede I. T. 50. Ambalam. Sp. amra. Roxb,, Fl. 
ind. If. 451. 
b) Nüſſe ftachelig und nur unten verwachfen; Blätter ges 
zähnt. 

5) Die füße (Sp. duleis), 

Blattftiel rund, mit 11 — 13 Blättchen, länglich-oval und 
gezähnt. Geſellſchafts-Inſeln, angepflanzt auf Moritz; ein 
mannsdider Baum, 50° Hoch, mit fchattiger Krone; Holz brü- 


1779 


chig, Ninde glass; Bluͤthen Mein, büfchelförmig in Achſeln, 
grünlichgelb, mit 10 Staubfäden; Pflaume oval, wie aus fünfen 
zuſammengewachſen, ſo groß wie Pomeranze, goldgelb und übel— 
riechend; das Fleiſch aber ſäuerlich ſüß und wohlriechend; 
ſchmeckt faſt wie Reinetten und Ananas und löſcht nicht bloß 
den Durſt, ſondern wird auch Kranken gegeben, um offenen Leib 
zu halten Die Früchte hängen wie wahre Goldäpfel an den 
Trauben, werden zu den fchmackhafteften und gefündeiten ge: 
rechnet und nehmen auf den Geſellſchafts- und Freundfchafts: 
Inſeln den eriten Nang ein. Die Nuß it oval, holzig und 
fünffächerig, voll ftechender Fafern, welche in das wenige Fleifch 
dringen. Die Frucht heißt e-Vi auf Zahelti. Sonnerat, 
N. Guinee tab, 123. Forster, Esculenta p. 33. Gärtner 
T. 103. Lamarck T. 384, 

17. ©. Die Berenfpillen (Mangifera). 

Zwitter und getrennt, Kelch fünftheilig mit fo viel Blus 
menblättern und etwas verwachfenen Staubfäden, wovon aber 
3 oder 4 beutellos; Pflaume beerenartig, etwas zuſammgedrückt 
mit hofziger, zweyklappiger Nuß, einem Samen und Griffel. 
Bäume in Indien mit einfachen Blättern, weißlichen oder röth- 
lichen Meinen Blumer in großen Endrifpen und Früchten, welche 
für die fhmadhafteiten in Indien gehalten werden. 

1) Die gemeine (M. indica), n 

Blätter geftielt und länglich lanzetförmig, Rifpen aufrecht, 
nur ein Staubbeutel; Pflaume nierenförmig und glatt. Sn 
ganz Indien, aber feit langer Zeit auch in Arabien, auf der 
Inſel Morig, in Weftindien und Südamerica; in Oftindien, 
namentlih in Malabar, Goa, Guzerate, Balagate, Bengalen, 
Pegu, Malasca, Ormuz, Perfien und auf den Moluden feldft in 
ben Gaſſen der Städte; cin großer Baum wie eine Eiche, aber 
nicht fo hart, jedoch nur etwa 40° hoch, aber 18° im Umfang mit 
jehr weiter Krone; Rinde ſchwärzlich, gibt durch Einſchnitte 
einen bittern, aber angenehm ſchmeckenden Saft, ver fid zu 
Gummi verdidt; auch die Wurzel gewürzhaft und bitter; die 
Blätter fichen 2, 3 und 4 beyſammen am Ende der Zweige, 
faft haudförmig wie bey Bombar, elliptiſch, 9—11' Tang, 237,” 

112 * 


1780 


bie 3° breit, ungezahnt, harſch, mit einem Stift uud einer 
Längsiippe, von ber jederfeit8 16--17 Seitenrippen ausgehen, 
jung braunroth. Die. Blüthen am Ende in faft fehuhlangen, 
rifpenförmigen Trauben, ziemlich wie.bey der NRainweide, aber 
größer, weiß, unten mit 3 gelben Streifen, gewürzhaft und 
angenehm riechend, die 4 beutellofen Staubfüden fehr kurz. An 
jeder Traube Fommen -nur 4—5 Früchte zur Bollfommenheit, 
gewöhnlich ;größer als ein Gansey, nierenförmig, unten bieder, 
an der Seite eingedrädt, anfangs grün, zulcht auf einer Seite 
goldgeld, mande ganz gelb, Schale dünn, wird abgezogen wie 
bey den Pfirfihen. Das Fleifch gelblich wie bey einer Zwetfche, 
faferig und fo faftig, daß es beym Effen von Händen und 
Mund abfließt; man faugt fie nur aus, und läßt die Fafern 
zurück. Kurz vor der Reife ift fie fauer, ganz reif aber fäuers 
lich⸗ſüß und fehr fcehmadhaft von angenehmem Geruch, der ein 
Zeichen der Reife ift, wie bey der Ananas. Der Kern gleicht 
völlig einer Mandel, weiß, mit braunrother Haut, bitterlich 
und fchmadhaft. Der Baum mwirb aus Stedlingen und Samen 
gezogen, grünt heftändig vom fiebenten bis zum hunbertiten 
Jahr; trägt vom Auguſt bis zum October, bisweilen wieder 
im April und May. Es wachfen viele Farrenfräuter und an— 
dere Schmaroter darauf. 

Das Holz taugt nur zum Brennen, nicht zum Häuferbau 
und zu Nachen, weil es zu faftreich und zu weich ift; daher 
oft die dickſten Aeſte von der Laft der Früchte brechen; auch 
_ wird eg von Holzwürmern fo zerfreffen, daß die Nefte durch 
ihre eigene Schwere abfalfen. Es fteigen nur Knaben hinauf, 
um die Früchte abzunehmen, weil auch den dickiten Aeſten nicht 
zu trauen ift. Mit diefem Holz und dem Sandelholz pflegen 
die Heiden ihre Leichen zu verbre nen und auch Särge daraus 
zu machen. Mit den Zweigen fehmüden die Brachmanen an 
Feſttagen ihre Hütten; mit den Blättern reibt und pußt man 
die Zähne, die Stiele faut man ftatt Pinang mit Betel. 

Die Frucht wird nad) der Mangoftane (Gareinia) für Die 
feinfte und befte von ganz Indien gehalten und viel beſſer ale 
affe europäifchen, wie Pomeranzen, Citronen, Zeigen, Trauben, 


1781 


Pfirfihe, Granaten u.f.w. Sie ſchmeckt fo lieblich, daß Die 
Innwohner alle anderen jtehen laffen, fobald fie auf den Marft 
fommt. Man fchneidet fie in Scheiben und ißt fie roh vier 
in Wein, audy mit Zuder eingemacht, oder geöffner, und Ing— 
wer, Knoblauch, Senf und Salz hineingeftecdt und mit Oel 
und Effig befprengt; wird auch mit Reiß gegeffen vder wie 
eingemachte Oliven, und Fommt ſchon gefalzen oder gekocht auf 
den Markt; endlich wird fie mit Zuder zu Mus gekocht, wel- 
ches ganz fo ſchmeckt wie eingekochte Stacdhelbeeren, und ein 
Stärfungsmittel für den Magen ift. Unreif wird fie eingemacht 
wie bey ung die Fleinen Gurfen und verfendet. Man Fann 
ohne Schaden fehr viel von der rohen Frucht effen. Affen und 
Sledermäufe freffen fie fehr gern; auch ift fie oft vom Wurm 
zerfreſſen; es gibt mehrere Arten, Fleine wie Hühnerey, mei 
wild und Faum eßbar, und ſo groß wie Kindsfopf tiber 2 Pfd. 
ſchwer; endlich aud) ohne Kern, weldies die ſchmackhafteſten 
find; Die größte wiegt 4'/, Pfd., was aber eine Seltenheit ift. 

Der Stein ift fo groß wie eine Eichel, fehr hart und 
weiß, mit holzigen Fafern ſchief und quer wie mit einem Filz 
bedeckt. Der Kern ſchmeckt wie Mandeln, aber bitterlich, wird 
daher gegen Würmer und Durchfall gebraudt; ſchmeckt aber 
gerdjtet wie die Steineicheln (Quercus ilex). Das ausfchwigende 
Gummi gegen Ruhr. Die Frucht heißt Manga, die wilde 
Manga dos matos, nidyt Manga brava, weldye fo giftig ift, daß 
fid) die Innwohner damit umbringen (Cerbera manghas), in 
der Türfey Amba. Costa, Arom. p. 283. Elufius ©. 284. 
Garcias ab Horto, Plant. pag. 228. Bontius T. 95. 
Rheede IV. 8. 1. 2, Mao vel Mangas; Rumphl. 8. 25. 
Tamme Mangas-boom. Forfkal, Deser. pag. 205, Amba; 
Gärtner T. 100. Jaequin, Rar. t. 337, Lamarck T. 138. 
Tussac, Antilles Il, t. 15. Roxburgh, Fl. ind. I. 641. 
Mango. 

18. ©. Die Apfelfpillen (Anacardium). 

Zwitter und zweyhäuſig, Kelch fünffpaltig, Blume fünf: 
blätterig, mit 5—10 Staubfäden, Nuß nieren- oder herzförmig 
auf dem fleifchig verdieften Blüthenftiel. Sträucher und Bäume 


1782 


in heißen ändern mit einfachen, querrippigen Blättern und 
Blüthen in Sträußern. 

a.) Semecarpus, Nur 5 Staubfäben, Nuß ——— mit 
verkehrtem Samen und 3 Griffeln. 

1) Die Malacca-Ruß (A. orientale). 

Blätter elliptifch, unten flaumig. Oftindien, auf Bergen, 
ein großer, grader Baum mit grauer Rinde und MWechfelblättern, 
ihuhlang, ,“ breit; Blüthen Elein, grünlichgelb in aufrechten 
Enbrifpen; der verdickte Blüthenfticl oder der Fruchtboden fo 
groß wie Nuß, birnförmig, fleifchig und gelb, und ‚darauf eine 
ichwarze Nuß, 1” lang, zufammengebrüdt und herzförmig mit 
einer boppelten Schale, die äußere leberig, die innere hart; 
zwifchen beyden find Zellen, worinn der berühmte ägende hars 
ige Saft, milchfarben, reif fhwarz, welcher allgemein mit etwas 
Waſſer und gebranntem Kalf zum Zeichnen der Leinwand ge- 
braucht wird, auch gegen Gefchwüre, Ausſchläge, Würmer und 
gegen Reißen, erregt aber bey zarten Eonftitutionen Entzündung. 
Das Holz ift weih und unbrauchbar, befonders weil «8 fo 
vielen ſcharfen Saft enthält, daß es ohne Gefahr nicht zu bes 
arbeiten ift. Die Inngeborenen röſten den fleifchigen Fruchtboben 
in Afche und effen benfelben: er ſchmeckt wie gebratener Apfel, 
vor dem Röjten it er fcharf und herb; grün gibt er Wogelleim. 
Gärtner T. 40. Roxburgh, Corom. t. 12. Fl. ind. I, 
83. Sem, anacardium. Hayne J. T. 1. Anacardium orientale 
officinarum ; Marking-Nut. 

2) Die wilde (A. [ylveftre. caſſuvium). 

Ebenfo, aber die Blätter fpih:elliptifh und glatt und der 
Fruchtboden Freifelfdrmig; wird höher als der mejtindifche, aber 
nur ſchenkelsdick, Die Wepfel oder der Fructboden Faum 1’ 
lang und breit, faſt dreyedig, dunkelgrün, weich und wäflerig; 
die Nuß braun, über 1" lang und 1 breit. Der Gaft in 
der Nußſchale Blig und brennend. Man färbt damit die Pfeil: 
fpiten, die Ränder der Schilder, die Roitangftöce u.f.w. ſchwarz, 
brennt auch mit dem Del Menfchen, um fie nachher wieder zu 
erfennen; die Farbe hält 1 Zahr lang. Der Kern tft eßbar, ebenfo 
bie jungen Blätter als Semüfe; aus den ältern aber und dem 


1785 


Stamm fließt ein brennenter Saft, ber ſchwarz färbt und lang» 
wierige Geſchwüre hervorbringe. Das Oel ift noch äbender, 
das Holz unnütz; wächst in Ebenen nnd fieht von ferne aus 
wie Mangifera.. Rumph I. Taf. 70. Cafluvium fylveftre; 
Lamarck T. 208. Roxb., Fl. ind. II. 85. Sem. cassavium. 

b.) Auacardium. Zehn Staubfäden, wovon einer beutcllog; 
Nuß nierenförmig mit aufrechtem Samen und einfachem Griffel. 

3) Die weſtind iſche (A. oceidentale). 

Blätter oval und etwas ausgerandet. Weſtindien und Süd— 
America, von da fehon länaft in Africa und Oftindien; ein 
mäßiger Baum auf trocdenem Sandboden, mit diem Stamm 
und fchattiger Krone, grauer, fäuerlicher Rinde und zer: 
ftreuten Blättern, 3° lang, 2“ breit, die obern 6 und 3, 
im Frühjahr ſchön roth und wohlriechend; bie Blüthen in 
fpannelangen Endtrauben, wie bey der Roßcaitanie, Flein, ro: 
fenfarben, und fo mwohlriehend, befonders des Morgens, daß 
fie den ganzen Wald mit ihrem Geruch erfüllen. Die eßbare 
Frucht ift der Blüthenjtiel, der wie eine große Birn anfchwillt, 
3' lang und 2 breir, glatt und gelb, mit gelblichem, faftigem 
Fleiſch, das angenehm riecht, weinfauer ſchmeckt und ausgefogen 
wird: Doc, gibt es Manche, welche alles davon verzehren. Im 
December entwicelt fih daraus die nierenförmige Nuß, 1” 
lang, faft ebenfo breit, aber Faum halb fo die, grau, mit fo 
beigendem Del unter der Schale, daß man fie nicht zerdrücken 
darf, ohne eine aufgefreffene Haut zu befommen: man wendet 
es daher gegen bösartige Gefchwüre und faules Fleiſch an; 
auch fest man Damit Fontanelle. Hält man fie an ein Richt, 
fo entiteht ein wahres Feuerwerf: Die Luft dehnt fich nehmlich 
aus und fprigt das brennende Del nach allen Seiten hin. Die 
Maler brauchen Diefes Del, um die Leinwand damit unvergäng: 
lich Schwarz zu färben; auch flreicht man Holz damit an, um 
es vor Fäulniß zu fhüsen. Der Kern ift auch nierenförmig, 
fchneeweiß, mit einer braunen Haut überzogen, ſchmeckt ſüß 
wie Mandeln, roh aber fcharf: daher legt man fie in Faltes 
Waſſer, um das Del abzuwafchen, und dann übertreffen fie an 
Geſchmack alle andern Kerne; ſchwach geröftet Fommen fie zum 


1784 


Nachtiſch, auch macht man eine ſchmackhafte Chocolade davon; 
ſie befördern die Verdauung und heben Ekel, Erbrechen, 
den Durchfall und vertreiben die Würmer. Der ſogenannte 
Apfel iſt goldgelb, an der Sonnenſeite roſenroth und ſehr 
wohlriechend, wird xoh und beſonders gekocht gegeſſen, auch 
mit Zucker eingemacht. Man drückt den Saft aus und läßt ihn 
zu einem guten und berauſchenden Wein gähren, der ſich Jahre 
lang hält; gibt auch Eſſig und Branntwein. Dieſer Baum iſt 
überhaupt ein Geſchenk des Himmels für die dortigen Wilden. 
Den Braſilianern iſt ſowohl der Kern als der Apfel ſeit Jahr: 
Yunderten ein gemöhnliches Nahrungsmittel, wie ehemals bie 
Eicheln den Urcadiern. Um diefer Frucht willen führen fie oft 
mit einander Krieg, und die Sieger fchlagen daſelbſt ihr Lager 
auf, bis fie verzehrt ift. Das dauert durch den December, 
Sinner und Hornung. Schade, daß der Baum nicht auch im 
Smnern fo häufig ift, wie an der Küfle. Die Frucht heißt 
Acajou und kommt eingemacht aud) nady Europa. Die Nüffe 
heißen Elephanten = Läufe, und waren in ben Apotheken ale 
Nervenmittel und gegen Bruft: und Unterleibsfranfheiten. Das 
ausfehwisende Gummi ijt ebenfalls brauchbar. Der Baum blüht 
jährlih im Augujt und September 30 Jahr lang. Das Holz 
it weiß, faftig und uanütz; bie Nepfel erfüllen Das ganze 
Zimmer mit ihrem Geruch, laffen ſich aber nicht über 2 Tage 
halten. Das gemeine Bolf hängt die Nüffe um den Hals gegen 
Reifen. Pilo, Bras. t. 58. Acajeu vulgo Cajou. Merian, 
Sur. t. 16. Caschou-Appels. Catesby Ül, Taf. 9. Jac- 
quin, Am, t. 181. 1.35. Plenf 3.319. Lamarck T. 322. 
Tussac, Antilles IH. t, 13. Rheede Il. Taf. 54. Kapa- 
Mava; Rumph I. Taf. 69. Cassuviun, Cadju Gärtner 
T. 40. Roxburgh, Flora indica II. 312. 


1785 


58.0 ee fe 


Beerenpflanzen oder Beerer. 


( Baccariae. ) 
Polypetalæ epigyn® et perigyne monocarpe. 


Bielbläkterige Gröps- und Kelchblumen mit einfacher, meift beeren— 
artiger Frucht und nur einem, höchſtens zwey Griffeln. 


Hieher die Doldenpflanzen, Mifteln, Eaprifolien, Aralien, 
Reben, Haloragen, Epilobien, Salicarien, Melaſtomen, Groffus 
larien, Eacten und Morten. 

Die Beere ift nach ihrer organifchen Bedeutung das Blupit, 
nehmlich Keldy oder Blume zu Fleiſch geworden, und umgefchrt 
kann man fagen, die Beere ift eine Frucht, welche in allen 
Theilen zart und weid geworden ift, wie die Blume Ich 
fchliege daher von den ächten Beeren Diejenigen ganz weichen 
Sleifhfrühte aus, welche nicht vom Kelch umgeben und eigent- 
lich nur mit Mus angefüllte Capfeln find, und rechne nur die— 
jenigen hieher, deren. Kelch felbft als ein Blumentheil fich in 
eine Frucht verwandelt hat, nehmlich weid und genichbar ge- 
worden iſt. Es ijt eine Eigenfchaft der Beere, daß fie Fleine 
Samen hat, und daher ganz gegeffen werden Fann. Bon den 
Pflaumen muß der Stein, vor den Aepfeln die Capfel weg: 
geworfen werden, während bey der Beere auch felbft der ganze 
Gröps weich geworden ift. Ich ſtelle daher alle Kelchbeeren in 
diefe Elaffe, oder alle Kelchfrüchte, welche Feine lederige Eapfel, 
feinen Stein oder Ruß enthalten, und natürlicherweife aud, Die- 
jenigen, welche bey einer trorfenen Frucht fonft die Eigenfchaften 


‚1786. 


einer Beere haben, nehmlich viele Fleine Eamen an einem 
Mittelfäulhen, wie die Sallcarien. Zn der Regel ift nur ein 
Griffel vorhanden, und davon machen nur Die Doldenpflanzen 
mit 2 Griffeln, und die Aralien mit 5, cine Ausnahme. 
Bey den Pflanzen mit Wepfeln find immer lederige Bälge vor: 
handen, und melfteus in größerer, oft umbeftimmter Zahl, felten 
nur 2, mie bey den Steinbrechen; auch unterfcheiden fie fic) 
durch wenige und größere Samen. 

Ben den meiften Ddiefer Pflanzen ift die Frucht ganz ge: 
nießbar, wie bey den Myrten, Cacten, Stachelbeeren, Mela: 
ſtomen, Weintrauben, Eaprifolien und Doldenpflanzen, Deren 
Früchte mit andern Speifen als Gewürz gegeflen- werden. 

Die Kraft ruht überhaupt in der Frucht, und zwar vor— 
zöglich in dem fleifhigen Keldy, welcher bald fchr faftreich, 
bald fehr gewürzreich iſt; er ift, feinem-Urfprung gemäß, wohl- 
riechend, wie die Blume, in ber fich cbenfalls das ätherifche 
Del’ entwicelt. Diefer Stoff zeigt fih ſchon in den Blättern, 
die häufig mit Deldrüfen bededt find, wie bey den Myrten 
und den Doldenpflangen, wo fogar Das ätherifche Del in eigenen 
Röhren des Kelchs enthalten iſt; auch ihre Wurzel enthält Die 
ftarfriehenden Gummiharze, unt andere Harze finden ſich bey 
den Melaftomen. Die ganze Pflanze trifft daher alle Anftalten, 
um die Blumenfrucht hervorzubrirgen. 

Die Blüthe ift in der Regel fünfzählig, mit 2 und mehr: 
mal fo viel Staubfäden, und die Frucht ebenfalls gewöhnlich 
fünffächerig, deren Scheidewände aber fo dünn und weid, find, 
daß fie faft allgemein fich auflöfen. Es gibt indeffen auch viele, 
wo nur 5 Staubfaden vorhanden find, wie bey den Dolden: 
pflanzen, Gaprifolien, Trauben n.f.w. 

Ein Theil davon befteht aus Fnotigen Kräutern oder Sträu— 
ern, wic die Doldenpflonzen, die Eaprifolien und Reben; diefe 
find ohne Zweifel die unterfien; viele aber find aufrechte Sträu— 
cher und anfehnliche Bäume, mit einfachen unb fehöngerippten 
Blättern. 

Die untern finden ſich mehr in fältern und gemäßigten 
Ländern, Häufig auf feuchtem Boden, und felbit im Waffer; Die 


% 


1787 


obern dagegen in heißen Ländern und auf trodenem Boten. 
Sie find häufig gewärzreih, und haben ſchöne Blumen, ale 
Wiederholung der Blumenpflanzen, nehmlich der Nelfen, Beil: 
chen, Eiftröschen, Levkojen, Mohne u.f.w.; denn die Schote oder 
die Hohlcapfes ift die Grundlage des Beere, und die Beeren: 
pflanzen find die Wiederholung der Blumenpflanzen, bey welchen 
fih daher auch ſchon häufig kelchloſe Beeren zeigen, wie bey 
den Guttiferen. 

Sie zerfallen zunähft in zwen größere Haufen, mit ein: 
fahen und mehrfachen Staubfäden, d. h. dort nur fo viel alg 
Blumenblätter, nehmlih 5 oder wenig mehr, wie bey den Dol« 
denpflanzen, Gaprifolien, Trauben, Epilobien u.f.w.; hier zwey— 
mal fo viel, und häufig unzäklbar, wie bey den Myrten. 

Die Wenigfädigen haben entweder nur einfamige Zwillinge: ' 
fächer, oder es find Zwiefelfrüchte mit 2% Griffeln, wie die 
Doldenpflanzen; oder fie find mehrfamig und meift mehrfädherig, 
mit 1 oder 5 Griffeln, wie Die Eaprifolien, Trauben, Nralien, 
Epilodien, Salicarien u.f.w. Die BVielfädigen haben faft ale 
gemein eine mehrfächerige und vielfamige Frucht, die Samen 
am innern Winfel, felten an der Wand. Die einen haben 
zweymal, die andern mehrmal fo viel®GStaubfäden als Blumen 
blätter oder Kelchlappen. Wir haben demnach foigende Ord⸗ 
nungen und Zünfte: 

A. Stock-Beerer — Wenigfädige. 

Nur 5 Staubfäden, ſelten einige mehr. 
Meiſt Fnotige Kräuter, Stauden und Sträucher, 
Ordnung 1. Marf:Beerer — Doldenpflanzen. 
m. Staubfäden mit einer — Zwiefelfrucht und 
2 Griffeln. 
— Zellen-Beerer — Knecken: Dolden ver— 
kümmert. Hydrocotylen u.ſ.w. 
2. Zunft. Ader-Beerer — Möhren: Frucht borſtig 
oder geflügelt. Kerbel, Möhren, Engelwurz, 
Paſtinaken u. ſ.w. 

3. Zunft. Droſſel-Beerer — Merke: Frucht glatt 

und rundlich. Eppich, Kümmel, Coriander. 


1788 


Ordnung I. Schaft-Beerer — Kletternbde. 
Beere zwey: und fünffächerig, mit mehreren Samen und 
einem oder fünf Griffeln. 

4. Zunft. Rinden»Beeser — Slahnen: Blüthe grad» 

zahlig, Beere unten, einfamig, mit einem Griffel. 
Loranthen. 

5. Zunft. Baſt-Beerer — Holder: Blumenblätter 
verwachfen, mit mehrfächeriger Beere und einem 

Griffel. Eaprifolien. 

6. Zunft. Holz: Beerer — Reben: Blume fünfblät- 
terig; Deere zwey: und mehrfächerig, mit einem 
und mehreren Griffeln. Aralien und Wein: 
reben. 

Ordnung HL. Stamm-Beerer — Weideriche. 
Blüthe vierzählig, mit einem Griffel und einer iiber 
fächerigen Eapfel. 

7. Zunft. Wurzel-Beerer — Murden: Der reife 
Gröps einfächerig und einfamig. Halorageen. 

8. Zunft, Stengel:Beerer — Bilden: Keld vier: 
lappig; Capſel vierfächerig, mit vielen Samen 
an einem Mittelfäulhen. Epilobien. 

9. Zunft. Laub: Beerer — Göden: Kelch fehszähnig; 
Eapfel vielfädyerig, meiſt hohl, mit vielen Ga- 
men auf einem Kuchen. Galicarien. 

BR. Strauß:Beerer — Bielfädige. 
Blüthe fünfzählig, Staubfäden zwey: und mehrfag, Beere mehr- 
fäherig, mit einem ©riffel. 
Aufrechte Sträucher und Bäume in heißen Ländern, 
Ordnung IV. Blüthen-Beerer — Melaſtomaceen. 
Staubfäden meiſt zweyfad; Eapfel oder Beere drey— 
bis fechsfächerig, mit vielen Samen an Nippen- 


leiften. 
10. Zunft. Samen:Beerer — Elpen: Eapfeln. Me: 
lajtomen. 


"11, Zunft. GröpsBeeren — Gindeln: Beeren. Me: 
lajtomen, 


1789 


12. Zunft. BlumensBeerer — Kudrent Beeren 
mit Wandfamen und vielen Narben. Groffu: 
larien, Cacten. 

Ordnung V. Frucht-Beerer — Myrtaceen. 

Viele Staubfäden oft in Bündeln; Gröps vielfächerig 

und vielſamig, mit einer Narbe. 

13. Zunft. Nuß-Beerer — Toppen: Frucht nußartig 
und vielfamig. Lecythen. 

14. Zunft. Pflaumen-Beerer — Schuben: vielfädye: 

rige pflaumenartige Beeren mit großen Samen; 
Blätter ohne Oeldrüfen. Barringtonien. 

15. Zunft. Beeren:Beerer — Zrgeln: Gröps capfel- 
artig; Blätter mit DEREN BEhamaleneien, 
Leptofpermen. 

16. Zunft. Apfel-Beerer — Myrten: Beeren; Blät: 
ter mit Deldrüfen. 


A. Stod:Beerer — Wenigfädige. 


Nur fo viel Staubfäden ale Blumen: cder Kelchtheile, felten 
einige mehr. 


Knotige Kräuter und Sträucher in Fälteren Rändern, oft 
in feuchtem Boden. 


Ordnung . Markt: Beerer. 
Doldenpflanzen oder Umbellaten. 
Blüthen in Dolden, Frucht aus 2 Schläuchen, mit einem verkehrten 
Samen. 

Blüthe oben, fünfzählig; Frucht im Kelch, zweyzählig, je einfamig, 
mit 2 Griffeln, trennt fich von unten und bleibt an einem Mittel: 
fäulhen hingen, Samen verkehrt, Keim aufrecht 
in viel Eyweiß. 


Die Doldengewähfe Fommen größtentheils in gemäßigten 
und Falten Ländern vor, was um fo merfwürdiger ift, da fich 
faft alle durch ätherifches Del vder Fräftiges Gummiharz aus: 


1790 


zeichnen, welche Stoffe fonjt nur durch die heißen Sonnenſtrahlen 
entwickelt werden. Es find faft durchgehende Kräuter oder viel: 
mehr Stauden, zerjtreut auf Wiefen, Feldern und in Wäldern, 
ſowohl in Niederungen als auf den höchiten Bergen, im Trock— 
nen und im Waffer, und auf aller Art Boden mit fpindbeffür- 
miger Wurzel, knotigem und hohlem Stengel, abwecfelnden, 
jcheidenartigen, meift zerfchliffenen, oft vielfach geftederten Blät— 
tern ohne Nebenblätter, und Fleinen, meift weißen, manchmal 
gelben, eingeroftten Blumen, oft ohne Kelchzähne, in Dolven, 
die fich wieder in Döldchen theilen, meiſt mit viel und fehmals 
blätterigen Hüllen, wovon jene Hülfen (Involuerum), diefe Hüll— 
chen (Involucellum) heißen. Die mittleren Blüthen häufig taub, 
die äußern Blumenblätter der Randblüthen dagegen oft in 
Strahlen verlängert und gefpaiten, eine Erinnerung an die Kopf: 
blüthen. Der Kelh iſt mit dem Gröps dicht verwachfen, mit 
einem unbebeutenden, fünfzähnigen Rand, worauf 5 Blumen: 
blättchen und eben fo viel eingefchlagene Staubfäden. Die 
Frucht beſteht aus 2 einfamigen Schläuchen (Cremocarpium, 
Diachaenium) fo mit dew Kelch verwachfen, daß diefer die Gröpss 
fchale fetdit zu feyn feheint und fi auch wirklich mit den Gas 
men der Länge nach trennt von unten auf und oben am gefpal: 
tenen Mittelfäulchen feywebend hängen bleibt. Er ift gewöhns 
lich durch 10 Längsrippen (Juga) ausgezeichnet, mithin 5 für 
jeden Schlauch (Mericarpium), zwifchen denen 4 Furchen (Val 
leculae) laufen, und endlich mit Längsröhren voll Del (Vittae) 
durchzugen, Die Samen hängen verfehrt und beſtehen fait ganz 
aus Eyweiß von verfchiedener Geitalt, mit einem fehr klei— 
ven Keim, das Würzelchen nach oben gegen den Nabel, alfo 
eigentlich aufrecht, obfhon man biefe Richtung gewöhnlich vers 
fehrt nennt. Da wo beide Schläuche zufammenjloßen, iſt mei— 
ſtens eine vertiefte Naht oder ‘zuge (Sutura), Seder hat feinen 
Griffel, welche in eine drüfige Scheibe (Stylopodium) ausge: 
dehnt find. Durch den Stand der Blumentheile über der Frucht, 
fo wie durch die Zünfzahl und feldit die doldenarfige Stellung, 
mahnen fie an die Kopfblüthen; durch die 2 Samen an Die 
Sternblüthen, bey welchen aber die Samen aufrecht ftehen. 


1791 


Uebrigens haben fie noch in dem knotigen Stengel und den 
fheidenartigen Blättern Aehnlichkeit mit beiten Pflanzenhaufen, 

Was ihre Beitandtheile und ihren Nutzen betrifft; fo find 
fie in beider Hinficht von Wichtigfeit; die gewürzhaften Stoffe 
herrfchen jedoch vor, und daher werden fie häufig in der Küche 
und Apotheke gebraucht. Die Wurzel der meijten ift Dick, fpin- 
delförmig und fleifchig, Häufig füß und eßbar, wie bey den 
Möhren, Paftinafen, Arracachen, Zucker- und Sellerie-Wurzeln, 
haben aber einen fonderbaren Nebengefhmad; fehr viele find 
ſtark gewürzhaft, wirken fehr Fräftig zur Gtärfung des Magens, 
wie die Engel-, Kaifer: und Bärwurz; viele fondern ein flark- 
riechendes, meijt jtinfendes Gummiharz ab, wie Teufelsdred und 
Galbanum,. Die Stengel und Blätter haben bald einen feharfen, 
bald einen betäubenden Geruch, welder ein Gift verräth, das 
bisweilen in der ganzen Pflanze, bieweilen in der Wurzel ftedkt. 
Die Früchte enthalten in den Canaͤlen längs den Furchen, alfo 
im Kelch, fehr Häufig ätherifches Der, wie Kümmel, Fenchel u.f.w., 
und werden deshalb als Gewürz an Speifen gethan oder als 
Arzaney gebraudht. Die Blumen find ohne cdhemifhe Beitand- 
theile und haben eben fo wenig Geruch, ale fhöne Farben, 
Formen und bedeutende Größe. 

In der Regel find beide Schläuche an ihrer Fuge oder in- 
nern Seite grad und flah, Gradfamige (Orthofpermae). Es 
gibt aber auch, bey denen vie Ränder des Eyweißes eingerofft 
find, fo daß der Same eine Längsfurge hat, Rollfamige 
(Campylofpermae). Endlich ijt bey einigen wenigen das Ey- 
‘ weiß von unten nad oben eingerofft und der Schlau) daher 
hohl, wie ein Knopf, Hohlfamige (Üoelofpermae). Da die 
2 legten Abtheilungen ſehr wenig zahlreich und ſich font ähn— 
ih find, fo kann die Eintheilung nicht von diefen Bau dee 
Samens genommen werden. Beſſere und augenfälligere Unter: 
fhiede gibt der Bau der Dolden und Hilfen, fo wie die Geftalt 
und Bewaffnung der Frucht. Es gibt demnach: 

a) mit anvolllommenen Dolden, 

b) mit vollfommenen, d. h. mit regelmäßigen Dolden und 
Döldchen. Davon ift 


1792 


bey den einen die Frucht gejchnäbelt, boritig oder geflügelt; 
bey andern glatt, meift rundlich und felbit uußartig oder 
rindig, fo daß die Samen darinn flappern. 


1. Zunft. Zellen: Beerer — Knecken. 


Blüthenban abweichend, nehmlich Dolden oder 
Hüllen verfümmert. 


Hieher gehören offenbar die niederiten Pflanzen diefer Ord- 
nung, indem manche wie Moos ausfehen, andere im Warffer 
leben und bey allen die Dolden nur einfach, meiftens Fopffürmig 
find, mit verfümmerten oder fonft abweichenden Hüllen. Ihre 
Säfte find meift wäfferig und daher ziemlich kraftlos; weder 
Wurzel noch Frucht enthalten ausgezeichnete Stoffe. Die einen 
gradfamig, die andern roflfamig. 

A. Dolden und Hüllen unvollfommen, Blätter einfach 
und fümmerlih, Samen grad, einfach oder Fümmerlich; Früchte 
ohne Delröhren. 

Kleine Kräuter, oft nicht viel größer als Moofe, mit ſchup— 
penartigen Blättern oder mit einfachen, lappigen Wurzelblättern, 
meijtens auf feuchtem Boden und felbft im Waffer. 

a. Hydrocotyleen; Frucht feitlih zufammenge: 
drückt, am Rüden gewülbt oder Fielfürmig; Blätter meiſt ganz 
und ſchuppenartig. 

Meiſt moos- oder raſenartige Kräutlein in heißen Ländern, 
ohne beſondere mediciniſche Kräfte. 

1. G. Die Nabelknecken (Hydrocotyle). 

Dolde einfach in fünfblätteriger Hülle; Kelch ohne Lappen, 
Blumenblätter fpig- oval, Frucht fat fcheibenförmig und neß- 
förmig geadert, mit 5 Nippen. Warfernabel. 

Schwoche Wafferfräuter, mit weißlichen, faſt ftiellofen Blüm- 
chen. Es gibt gegen 100 Gattungen. 

1) Die gemeine (H. vulgaris). 

Wurzelblätter langgestielt, fchildförmig, neunrippig und ge- 
kerbt, Dolden fünfblüthig auf Schäften. Hin und wieder in 
Sümpfen; ein Kräutlein mit Eriechendem, wurzelfchlagendem 


1793 


Stengel, der jtellenweife fingerslange Stiele treibt mit zollbreiten 
Blättern, und etwas Fürzere Schäfte, mit einigen blaßrothen 
oder geünlichweißen Blumen; Frucht 1 breit. Das feharfe 
Kraut verurfacht den Schafen Blutharnen, font als Wundmittel 
und gegen Stodungen. Herba cotyledonis aquaticae. FI, dan, 
t. 90. Schkuhr T. 58. Gobelet, Ecuelle d’eau. 


2) Die indifche (H. afıatica). 

Behaart,. Blätter nierenförmig,, fliebenrippig und geferbt. 
Oftindien, auch in Africa und America; ein Kräutlein wie vori- 
ges; Blätter 14, breit; wädhst an Zäunen, wird aber auf 
feuchtem Boden angebaut, weil die bitterlichen Blätter wie Kreffe 
als Salat gegeffen, und befonders häufig auf Wunden und Fuß 
gefchwüre gelegt werden. Rheede X. Taf, 26. Codagam, 
Rumph V. T. 169. 5. 1. Pes equinus. 


b. Mulineen; ruht an ber Fuge eingezogen und 
am Rücken verflacht, wie 2 an einander ftoßende Schilder; Blus 
menblätter flah und offen. 


2.8 Die Gummifneden (Bolax). 

Keine Kelchlappen, Blumenblätter oval; Frucht flach, vier- 
edig und hohl, 5 jtumpfe Rippen, Zuge fehr ſchmal. 

Rafenbildende Kräutlein auf den Bergen von Südamerica, 
mit fchuppenartigen, drepfpaltigen Blättern. 

1) Die patagonifche (B. gummifera, glebaria). 

Lappen der Blätter ftumpf, Dolden vierblüthig. Auf ben 
Bergen von Patagonien; ſchwitzt ein gelbrothes, bitteres und 
fharfes Gummiharz aus, welches riecht wie Opopanax. Per- 
netty, Voyage Il, p. 7. 65. Gommier; &amard T. 189. 
n. 934. 

2) Die perupvifche (B. gilliefi). 

Ebenſo, aber die Blattlappen ſpitzig und die Dolden achte 
blüthig. Auf ten Anden, S000° hoch, große Rafen von 2° lan« 
gen Stengelchen auf einer langen Wurzel; ſchwitzt Gummiharz 
aus, weldes gefammelt und gegen Kopfweh gebraucht wird. 
Hooker, Mifcellanea t. 63, 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik I. 113 


1794 


3. G. Die Anisknecken (Asteriscium). 

Kelch fünfzähnig, Blumenblätter eingefchlagen; Frucht pris: 
matifch, Die 2 mittleren Rippen geflügelt, Fuge fehr fchmal. 

Glatte Kräuter in Chili, mit wenigen einfachen Blättern 

1) Die gemeine (A. chilenfe). 

Drey Blattlappen fpisig und etwas gezähnt. Ehili, auf 
Sandboden; fehuhlange Stengel aus einer holzigen, fpannelangen 
Wurzel, Blätter zollgroß, Hülle zehnblätterig, Blumen gelblich, 
Frucht 2° lang. Riecht gewürzhaft wie Anis und wird von 
den Snngebornen gegen Blähungen gebraudt. Feuillee, 
Perou IH, .2. Chamiffo und Schlechtendal in ber Lin- 
nda 1826. T. 5. 5.1. 

B. Dolden Eopfförmig. 
a. Samen grad, 

e.) Saniculeen. Frucht rundlih; Dolden einfach oder 
unregelmäßig zufammengefest, büfchel- und Fopfförmig; meift 
lappige Wurzelblätter. 

4.8. Die Heilfneden (Sanicula), 

Dolde zufammengefegt und Fopfförmig in halber Hülle und 
ganzen Hüllchen; Blüthen oft getrennt, Kelch fünflappig, Blu: 
menblätter oval und eingefchlagen; Frucht rundlich, theilt ſich 
nicht, ohne Rippen, aber mit vielen Widerhüfchen. Ausdauernde 
Heine Kräuter mit lappigen Wurzelblättern und nadten Stengeln. 

1) Die gemeine (8. europaea), 

MWurzelbtätter einfach und fünflappig, Lappen drepyfpaltig 
und gezähnt, Blüthen ftiellos und weiß. Ueberall in Wäldern, 
Stengel 1%/5‘ hoch, fehr einfach auf einer dicken Wurzel; Blätter 
24 groß, auf 5 langen Stielen; Dolde fünfitrahlig, Döldchen 
dreyſtrahlig und Fopffürmig; Blüthen weiß oder röthlich, fo wie 
die Frucht. Wurzel und Blätter etwas herb, fonft berühmt 
gegen Wunden, Gefchwüre und innere Blutergießung. “ Fl. dan. - 
t. 283. Plenk & 174. Schfuhr % 60. Heil aller Schä- 
den, Bruchfraut, Sanifel. 

5.6. Die Sternfneden (Aftrantia). 

Dolde zufammengefegt, Hülle zweyblätterig, Hülfchen viels 
blätterig. und gefärbt; Kelch groß und fünflappig, Blumenblätter 


1795 


eingefchlagen; Frucht vom Rüden etwas zufammengedrückt, 
länglich, mit 5 runzeligen Rippen ohne Oelröhren; Randblüthen 
taub, 

Ausdauernde Stauden mit lappigen Wurzelblättern, wenig 
Stengelblättern und weißen Blüthen. 

1) Die große (A. major). 

-Wurzelblätter fünflappig, Lappen dreyfpaltig und fcharf 
gezähnt, Hüllblätter breit und lappig, Hüffchen ſchmal lanzet- 
förmig, weiß und länger als die blaßrothen Blüchen, In Berg- 
mwäldern, 2—3' hoch, ziemlich einfach und gefurcht, auf einem 
ftarfen, fchwarzbraunen, äftigen Wurzeljtod; Blätter 4 groß, 
auf fpannelangen GStielen, Stengelblätter nur 3; Dolde ſechs— 
ftrahlig, mit fo viel großen, gezähnten Hüllen, Hüllchen , lang, 
ſchmal, weiß oder röthlih, Frucht weißlich. Die feharfe und 
bittere Wurzel beym Bieh als Abführmittel, fonft, auch gegen 
Verhärtungen und flatt Nießwurz, wirft aber fchwächer, und 
wird jest noch als folche in die Apothefen geliefert, unterfcheidet 
fid) aber durch die ganz ſchwarze Farbe und die dünnen Fafern. 
Sn Gärten als Zierpflanze. Plenf T. 225. Schkuhr T. 60. 
Sturm 9 XIX. Hapne I, Taf. 13. Düffeld. XII. Taf. 6. 
Schwarze Meifterwurz, Mutterwurz. | 

6. G. Die Mannstreue (Eryngium), 

Blüthen Fopfförmig, auf fpreuigem Boden, in Ddorniger 
Hülle; Kelch lang und fünflappig; Blumenblätter oval und ein- 
gefchlagen; Frucht rundlich und höckerig ohne Rippen und Oele 
röhren, Ausdauernde, dornige Kräufer mit fteifen, fperrigen 
Stengeln, breiten Blättern und weißen Blumen, Es gibt ge- 
gen 100 Gattungen. 

1) Die gemeine M. (E. campestre). 

Stengel fperrig, Wurzelblätter umfaffend, fiederig einges 
fhnitten und dornig, Hüffen fehmal und länger als die weißen 
Blüthen. Ueberall an trocdenen Rainen, 1—2%' hoch und äftig 
auf einer langen, möhrenartigen Wurzel; Blätter fteif; grauliche 
grün und weiß geadert, 3—4' fang, 1' breit und die untern 
langgeitielt. Die Wurzel riecht wie Möhren, ſchmeckt ſüßlich 
und ſcharf, und wurde als Harn- und Reizmittel gegeben; der 

113 * 


1796 


Saft des Krautes gegen Hautkrankheiten. Jacquin, Austr. 
t. 155. Schkuhr 8. 59. Trattinnids Ardiv Taf. 208. 
Hayne NH, T. 1. Düffeld. VO. T. 15. Panicaut, Chardon 
roland. 

2) Die blaue M. (E. amethystinum). 

Ebenſo, Wurzelblätter drepfpaltig, Blumen blau. Südlich 
wild, bey ung in Gärten als Zierpflanze; fonft ebenfo gebraucht. 
Besler, Hort. eyst. tab. 8. fig. 4. Waldſtein Taf. 215. 
Srattinnids Archiv T. 206. 

b. Samen feitlich eingerolft. 

7. G. Die Federfnöpfe (Lagoecia), 

Dolde zufammengefegt und vielftrahlig, Döldchen einblüs 
thig, Hülle und Hüllchen mehrblätterig; Kelch mit 5 zerfchnit- 
tenen Lappen; Blumenblätter kürzer und weiß, herzförmig und 
zweygrannig; Frucht oval, zwepfächerig, nur einfamig. 

1) Der gemeine (L. cuminoides). 

Stengel rund, Blätter fiederfpaltig, Lappen oval, mit eini« 
gen großen, grannigen Zähnen. Mittelmeer und Perfien, in 
Aeckern und Weinbergen, befonders in Griechenland, ein Som: 
mergewächs mit dünner Wurzel, nur fchuhhoc und etwas äftig, 
Blätter ſchmal, Dolden Fein und rundlich mit zehnblätteriger 
Hülle; Hüllchen vierblätterig und fiederfpaltig; Samen fehr ges 
würzhaft wie Kümmel und auch fo gebraucht; hieß bey den 
Griechen wilder Kümmel, Tournefort, Inst. t. 165. Sib- 
thorp, Fl. graeca t. 243, Gärtner 2.23. 5.3. Lamard 
T. 142. Plenk X. 153. Schfuhr T. 48. 

8. & Die Stahel:Kneden (Echinophora). 

Beide Hüllen vielblätterig, nur eine Blüthe in der Mitte 
fruchtbar, die andern taub; Kelch fünfzähnig, Blumenblätter 
oval und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht 
walzig oval mit Furzem Schnabel, je 5 ſchwachen, welligen 
Rippen, nur eine Delröhre. Ausdauernde Kräuter, mit zweymal 
fiedertheiligen, dornigen Blättern, welche an die Mannetreu 
erinnern. . 

1) Die gemeine (Ech. spinosa). 

Statt, Blätter gefiedert, Blättchen fiederfpaltig; Lappen 


1797 


pfriemenförmig, fteif und bdrepfpaltig; Hüffen ganz und dornig, 
Blumen weiß. Am Strande des Mittelmeers; Wurzel möhrens 
artig, wird gegeflen wie Paftinaf, Das Fruchtblümchen ſteckt 
ganz verborgen in den Strahlen der Staubblüthen, welche zu 
einer Art Fruchtboden mit einander verwachfen. Cavanilles, 
Diss. I. t. 127. Sibthorp, Fl, graeca t. 265. De Can- 
dolle, Mem, VI. t. 16, 

9. ©. Die Igelknecken (Arctopus), 

Zwitter und zweyhäufig; Kelch fünfzählig, Blumenblätter 
lanzetförmig mit eingefchlagener Spige, Staubfäden fehr lang; 
Frucht oval und gefchnäbelt, zur Hälfte mit der Hülle ver: 
wachfen, reif nur einfächerig. ; 

Ausdauernde Kräuter mit rofenartigen Wurzelblättern; 
Etaubdolden zufammengefegt, Samendolden einfach, mit ver- 
wachfenen Hüllen. 

1) Die gemeine (A. echinatus). 

Wurzelblätter geftielt, rundlih, drepfpaltig und dornig ges 
zähnt; Blüthen weiß auf einem Schaft. Gemein am Borgebirg 
der guten Hoffnung, auf dürren Plätzen, ein Fleines Kraut, 
mit fehr langer und dünner Wurzel und zahlreichen Blättern. 
Dolden vielblüthig und rund, mit wenig Hüllblättchen und dieſe 
ziemlih verwadhfen. Die harzreihe und gewürzhafte Wurzel 
als blutreinigendes Mittel und gegen: Schleimflüfe. Pluke- 
net, Alm. t. 172. ££6. Burmann, Afr. I, t. 1. Thun- 
berg, Fl. cap. p. 255. 

C. Hüllen breit; Blätter einfach. 

10. G. Die Durchwachſe (Bupleurum). 

Sradfamig, Dolden zufammengefest in verfehiedenen Hüllen; 
Kelch ungezähnt, Blumenblätter gelb, rundlich, ganz und eins 
gerollt; Frucht feitlich zufammengedrückt oder zwiefelig (didymus), 
meist fünfflügelig, mit und ohne Delröhren; Scheibe flach. 
Sommer: und Winterfraut,. Glatte Kräuter und Sträucher, 
meift mit ganzen und verwachfenen Blättern. Hafenöhrlein. 
Perce-feuille. 

1) Der gemeine (B. rotundifolium), 

Blätter oval und durchwachfen, Feine Hüfe, Hüllchen ſpitz⸗ 


1798 


oval, Kelchrippen fehr fein ohne Oelröhre. Im Getraide und in 
Weinbergen, Stengel hohl, 1—2' hoch, oben etwas äſtig; 
Blätter gegen 2 lang, Dolden fünfftrahlig und flach, Hüllchen 
gelblich, aufrecht und länger; Frucht oval, 11/.' lang. Kraut 
und Samen etwas herb und bitterlih, ehemals ein Wundmits 
tel und gegen Kröpfe. Herba et Semina Perfoliatae. Schkuhr 
8%, 60. Sturm 9. V. Hayne VIL I. 

2) Der frumme (B. falcatum). 

Stengel ältig, Blätter nicht durchwachfen, fünf bis fieben- 
rippig und länglich, die oberen fait ſichelförmig, Hüllchen zugefpißt ; 
Kelchrippen feharf mit 3 Oelröhren. An fonnigen Bergen, aus: 
dauernd, 2—3' hoch, fehlanf und hin und hergebogen, Dolden 
neunftrahlig, mit einigen Hüllblaͤttern und 5 Hüllchen- Blättern, 
fo fang als die Döldchen, Früchte röthlich. Ehemals ein Wund— 
Fraut, die fpindelförmige Wurzel ein Fiebermittel. Herba Bu- 
pleuri s. Auriculae leporis, Jaequin, Austr, t. 158. 

3) Der ſtrauchart ige (B, fruticosum), | 
Aufrecht und Aftig, Blätter länglich und einrippig, Hülle 
blättchen länglich. Mittelmeer; ein Strauch, mannshoch, mit 
vielftrahligen Dolden. Wurzel und Früchte ehemals gegen Hu— 
iten und Harnverhaltung unter dem Namen Seseli aetbiopicum. 
Duhamel, Arbres 1. t. 43. Sibthorp, Fl. graeca, t. * 

11. G. Die Filzknecken (Hermas), 

Samen feitlih eingerollt, Keldy fünflappig und. bleibend, 
Blumenblätter fpig:oval; Frucht oval, vom Rüden zufammens 
gedrückt mit 5 Rippen und viel Oelröhren. \ 

Filzige Kräuter mit ganzen Blättern, vielſtrahligen, rund⸗ 
lichen, zuſammengeſetzten Dolden, vielblätteriger Hülle und — * 
blaͤtterigen Hüllchen; die äußern Blüthen taub. 

1) Die gemeine (H. gigantea). 

Wurzelblätter Tanggeftielt, länglichsoval, gezähnelt und weiß 
filjig, Blumen purpurroth, Vorgebirg der guten Hoffnung, auf 
Bergen; flieht aus wie Durchwachs, iſt aber ein Strauch über 
mannshoh, und fo mit linder Wolle bedeckt, daß man die 
Blätterzähne nicht fieht. 'Thunberg, Fl. cap. p. 249. Nova 
Acta petrop, XIV, t. 11. 


1799 


2. Zunft. Ader:Beerer — Möhren 
Dolden vollkommen; Frucht gefchnäbelt, borftig oder geflügelt, mit 
Delröhren, 

Meift Stauden, bisweilen holzig, mit vielfac, gefiederten 
oder zerfchliffenen Blättern, bey welchen die Kraft in der Wurs 
zel liegt, als welche entweder fleifchig und eßbar ift, oder voll 
Milchfaft und Gummiharz mit ftarfem Geruch und großer mes 
Dicinifcher Kraft, 

A, Samen gerollt; Frucht meiftens gefehnäbelt. 
a.) Frucht gefcehnäbelt mit wenig Rippen. 

a. Scandicinen. Frucht feitlih zufammengedrüct und 
oft gefehnäbelt; die 5 Hauptrippen Fein, Doch bisweilen geflü- 
gelt ohne Nebenrippen, 

1. © Die Anis-Kerbel (Myrrhis). 

Keine Hülle, Hüllchen vielblätterig, mittlere Blumen taub; 
Kelch ungezähnt, Blumenblätter weiß, oval und ausgerandet, 
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht feitlich zufammengedrürft 
mit doppelter Haut, 5 Rippen fcharf, ohne Delröhren, Säulchen 
gefpalten, 

1) Der gemeine (M, odorata), 

Stengel unten behaart, Blätter dreymal fiedertheilig, unten 
behaart; Lappen lanzetförmig und fiederfpaltig; Hüllchen lanzete 
fürmig. Auf Bergwiefen, mehr füdlih, bey ung bisweilen in 
Gärten; Stengel 2—4’ hoch, Aeſte wirtelartig, Dolden zwölf— 
ftrahlig mit 6 Hüllblättchen, Frucht faft zolllang, fehmal und 
braun; bie ganze Pflanze ift gewürzhaft, riecht füßlich wie — 
Anis, und wird ſo wie die dicke Wurzel an Suppen gethan, 
überhaupt gebraucht wie Kerbel; die Samen ſollen die Milch 
vermehren, das aufgeſchlagene Kraut die Milchknoten auflöſen. 
Herba Cerefolii hifpanici, Cicutariae odoratae, Myrrhidis ma- 
joris, Jacquin, Austr, t, 37. Plenf T. 205. 

2. G. Die Beeren-Kerbel (Sphalleroearpus). 

Keine Hülle, Hüllchen fünfblätterig, Kelch fünfzähnig, 
Blume weiß, Feilfürmig oval und ausgerandet mit eingefchlas 


1800 


genem Züngelhen, Randblümchen ftrahlig; Frucht länglich, feits 
ih eingezogen und ohne Schnabel; 5 Rippen pfriemenfürmig 
mit 2—3 Delröhren, an der Fuge 4—6, Säulen zweptheilig. 

1) Der zarte (Sph. cyminum, graeilis). ’ 

Stengel rund und behaart, Blätter zweymal fiederig ein- 
gefchnitten, Lappen fiederfpaltig, Läppchen fchmal; Dolde fechs- 
ftrahlig, Blumen weiß, im Rande taub. Damurien und Bol: 
hynien; die Früchte fleifchig, beereriartig und fehr gewürzhaft. 
Treviranug, levp. Verh. 1826. XIII. ©. 172. De Can- 
dolle, Mem. V, tab, 2, fig. N. Myrrhis gracilis. 

3. ©. Die Kerbel (Scandix). 

Dolden wenig:, Döldchen vielitrahlig, ohne Hülle, Hüllchen 
vielblätterig, mittlere Blüthen taub; Kelch kaum gezähnt, Blus 
menblätter weiß, oval, abgejtust oder ausgerandet mit einge- 
fhlagenen Züngelhen; Frucht ſeitlich verengert und gefchnäbelt, 
ohne Oelröhren; Säulen meift gefpalten. 

a.) Anthrifeus. Schnabel Fürzer als Frucht und fünfrippig, 
bie leßtere walzig; Säulen gefpalten. Ein» und zwepjährige 
Kräuter mit rundem und geftreiftem Stengel und vielfach zer- 
ſchliſſenen Blättern. 

1) Der gemeine K. (Sc. cerefolium). 

Stengel glatt, über den Knoten flaumig, Blätter brepfie- 
berig und ‚glatt, Blätthen oval und fiederfpaltig, Dolden 
blattgegenüber,, faft ftiellos, Früchte glatt, fchmal, zweymal 
fo lang als der Schnabel, Hüllchen dreyblätterig. Südlich auf 
Feldern und in Gärten wie bey ung; ein Sommergewächs mit 
dünner Wurzel und 2—3' hohem, Äftigem Stengel; Blätter 
zart und blaßgrün, Dolden fünfitrahlig, Samen faft */s‘‘ lang 
und ſchwarz. Riecht angenehm gewürzhaft, kommt in Suppen, 
und ber Saft als auflöfendes und harntreibendes Mittel in 
Hausfranfheiten und Lungenfuht. Jacquin, Austr. t. 390, 
Plenf Taf. 205. Schkuhr Taf. 73. Hayne VIL T. 145 
Cerfoglio,, Serpilio; Cerfeuil. 

2) Der wilde K. (Sc, sylveftris). 

Stengel gefurcht, unten zottig; Blätter glatt und zweyfie— 
berig, Lappen oval und fiederfpaltig, Dolden am Ende; Hülle 


1801 


chen fünfblätterig; Früchte länglich, glatt und viermal länger 
als der Schnabel. Ueberall auf, Wiefen und in Grasgärten mit 
möhrenartiger, äſtiger Wurzel; Stengel 3—4' hoch, hohl und 
äftig, an den Knoten verdickt und röthlich; Wurzelblätter lang- 
geftielt; Dolvden flach mit einem Dutzend Strahlen; Frucht 4 
lang und dunkelbraun. Riecht unangenehm, ift ein fchlechies 
BViehfutter, wird gegen eine anftedlende Kranfheit gebraucht 
unter dem Namen Herba Cicutariae, auch oft mit Conium ma- 
eulatum verwechfelt. Jacquin, Austr, t. 149. Plenf Taf. 
208. Schkuhr Taf. 73. Düffeld. Suppl. L Taf. 33. Xofl- 
Kerbel. 

3) Der Kletten= 8. (Se. anthrifeus), 

Stengel glatt, Blätter dreyfiederig, Blättchen oval und 
fiederfpaltig, Dolden blattgegenüber; Frucht oval, flachelig und 
dreymal fo lang als der Schnabel, Hüllen dreyblätterig, An 
Zäunen und auf Schutt, auch an Wegen und in Gaſſen; Sten« 


. gel ſchwach, 1—2' hoch und äſtig; Dolden und Döldchen zwey— 


bis fünfftrahlig, Samen fhwarz, hängen fih an. FI, dan, t. 
863. Jaequin, Auftr. t. 154. Hoffmann 8%. 1. F. 24. 
Koch, Umkell, f. 59. 60, 

b.) Seandix.  Ebenjo, aber Die Samen fünfrippig und der 
Schnabel viel länger; Säulchen meijt ganz. Sommergewädfe. 

4) Der Kamm-⸗K. (Sec, pecten). 

Stengel glatt und behaart, Blätter fieberig zerfchnitten, 
Lappen vielfpaltig, Hüllchen ganz und dreyfpaltig; Schnabel der 
Frucht vom Rücken her zufammengedrüdt mit 2 Borftenreihen, 
Im Getreide und in Weinbergen,: befonders am Mittelmeer, 
ſchuhhoch und äſtig; Dolde dreys, Döldchen zehnftrahlig; Hüll⸗ 
chen fecheblätterig; Frucht 2' lang, Schnabel dreymal länger 
als Frucht. Das junge Kraut ſchmeckt füßlih und Fommt in 
Suppen und Salat; ehemals als Reizmittel, Fl. dan, t. 844. 
Jacquin, Auftr, t. 263. Gärtner %af. 85. Hoffmann, 
Umbell. 1. t. 1, f. 22, Spiletone; Peigne de Venus; deutſch 
Benus-Kamm; Nadelfraut. 

5) Der griechiſche K. (Se. auftralis), 

Ebenfo, aber die Hüfblättchen zweyzähnig, aufrecht, um 


1802 


die Stiele gewickelt, die äußern Blumen ftrahlig, Früchte rauf, 
der Schnabel feitlich zufammengedrüdt. Mittelmeer; wird ale 
Gemüfe gegeffen, und war bey den Griechen ein auflöfendes, 
harntreibendes Mittel unter dem Namen Scandiz, Sibthorp, 
Fl, graeca t. 285. Hoffman. T. 2. F. J. 


4.68. Die Toll» Kerbel (Chaerophylium). 
Dolden vielſtrahlig, ohne Hüfte; Hüftchen fünfblätterig und 
hängend, nur dag, Äußere Blümchen und dag mittlere fruchtbar; 
Kelch ungezähnt, Blumenblätter wie ben den vorigen; 5 Frucht: 
rippen flumpf, mit einer Oelröhre, ohne Schnabel, Säulen ge— 
fpalten. Meift ausdauernde Kräuter mit vielfachzerfchnittenen 
Blättern. Kälberfropf. 


1) Der knollige K. (Ch, bulbofum), 

Stengel gefledt, unten borjtig, an den Gelenken angee 
ſchwollen; Blätter vielfach zeetheilt, Blättchen fiederfpaltig, 
Läppchen ſchmal lanzetfürmig, die obern ſchmal; Hüllblättchen 
ſpitzig und glatt. In Hecken, an Wegen und Ufern; Stengel 
meiſt mannshoch, hohl und roth gefleckt; Wurzelblätter auf 
langen, röhrigen Stielen; Dolden mit 15-20 Strahlen; Hüll⸗ 
chen ſechsblätterig, Blumen weiß; Frucht ſchmal, 8 lang, gelb— 
ih, mit bunfelbraunen Oelröhren. Die möhrenartige oder 
fnoflige, weiße und fleifchige Wurzel kommt in Ungarn und 
Wien auf den Markt, ſchmeckt wie Paſtinak und wird als Ga: 
lat gegeſſen. Wird wegen des gefleckten Stengels mit dem ges 
fleckten Schierling verwechfelt. Fl. dan. taf. 1768. Jacquin, 
Auftr. t, 63. Phenf 8.207. Hayne Il. T. 32, 


72) Der gemeine (Ch. temulum), | 

Stengel geftreift, rauch, mit dicken Knoten, Blätter zwey⸗ 
fieverig, Blättchen länglicheoval und fiederfpaltig, Lappen ſtumpf, 
geferbelt und ftiftig; Hüllchen lanzetförmig und gemwimpert, 
Blumenblätter weiß, Früchte glatt, Im Gebüſch, 2° hoch, Dolder 
achtftrahfig mit fo viel hängenden Hünblättchen, Früchte ſchmal 
und fehwärzlich. Iſt verdächtig und wird auch mit dem gefleck— 
ten Schierling verwechfelt, Fl, dan, tab. 918, Jacquin, 
Auftr, t, 65, Taumel:Kerbel, 


x 


1803 
b.) Frucht Faum gefchnäbelt mit viel Rippen. 

b. Caucalinen. Frucht rundlich oder feitlicdy eingezogen; 
5 Hauptrippen, borftig oder ftachelig, die feitlichen auf der 
Fuge; Nebenrippen ftärfer und voll Stacheln. 

5. © Die Haftdolden (Cancalis), 

Dolde zufammengefegt und ungleich, mit fümmerlicher Hülle 
und armen Hüllcben, die Innern Blüthen taub; Kelch fünfzähe 
nig, Blätter oval und ausgerandet mit eingefchlagenem Züngels 
chen, die Außern Blumen jtrahlig und gefpalten ; Frucht feitlich 
etwas zufammengedrückt, Nebenrippen mit einer Reihe Stacheln 
und einer Oelröhre, auf der Fuge 2. 

1) Die fperrige (C, daucoides). 

Stengel glatt und fperrig, Blätter zwey: bie Bei ge⸗ 
fiedert, Lappen fiederſpaltig, Läppchen ſchmal und ſpitzig, Feine 
Hülle; Nebenrippen mit Widerhaken. Ueberall auf Feldern und 
an Zäunen, nur ſpannehoch, mit ſperrigen Zweigen; Döldchen 
dreyzählig, Blumen röthlichweiß, Früchte ſehr groß, 4“ lang, 
mit ſtechenden, röthlichen Widerborſten. Jacquin, Austr, t, 
157. Schkuhr T. 61. Hoffmann, Umbell, t. 1. f. A. 

b.) Die Schaf: Kerbel (Torilis). 

Ebenfo, Dolden zufammengefesgt mit wenig Hülfblättern, 
die mittleren Blüthen taub; Kelch fünfzähnig; Nebenrippen der 
Frucht ganz voll Stadeln. 

1) Der gemeine (T. anthrifcus), 

Hefte fperrig, Blätter zweyfiederig, Blättchen ——— 
gezähnt, Dolden langgeſtielt, ſechsſtrahlig, Hülle vierblaͤtterig, 
Fruchtſtacheln ſteif und ziemlich grad. Ueberall an Zäunen, 
Wegen und in Wäldern; Stengel 2— 4 hoch, roth geſtreift 
und borftig; Blätter groß, oft roth gefleckt. Dolden gedrängt, 
Döldchen flach, Blumen blaßroth. Fl. dan, t. 919. Jacquin, 
Auftr. t. 261. Tordylium; Sthafferbel, die Samen Bettlers- 
läufe, weil ſie fih an die Kleider Hängen. 


B. Samen grad; Frucht borftig oder. geflügelt. 


a. Feucht mit viel Rippen, fünf Hauptrippen und 
voritehende Nebenrippen, 


1804 


ce. Daucinen, Frucht linfenförmig,. mit 5 kleinen und 
borfiigen Hauptrippen, die feitlihen auf der Zuge; bie Neben: 
tippen größer mit Borjten oder nein, die oft in einen 
Flügel verwachfen, 

6. ©. Die Möhren (Daucus). 

Dolde zufammengefegt, vielftrahlig und vertieft, mit fieders 
fpaltigen Hüllen; Kelch fünfzähnig, Blumenblätter oval, ausgeran« 
bet mit eingeſchlagenem Züngelchen ; Die äußern Blumen ftrahlig 
und gefpalten, die innere taub; 5 Hauptrippen borflig, 4 Ne—⸗ 
benrippen geflügelt mit einer Reihe Stacheln und einer Delröhre, 
Meilt ausdauernde Kräuter, mit 2—Smal fiederig zertheilten 
Blättern. 

1) Die gemeine (D. carota) 

Stengel rauch, Blätter zwey⸗ bis drepfieberig und mattgrün, 
Lappen fiederfpaltig , Läppchen lanzetförmig, Hüllen faft fo lang 
als die Dolde, drey- und fiederfpaltig; Frucht länglich » oval, 
mit halb fo langen Stadeln. Auf Wiefen und Waiden, an 
Wegen und Zäunen, 1—2' hoch, mit dünner, faft holziger 
Wurzel, die untern Blätter geftielt, Dolden vielftrahlig, mit 
einem Dusend Hüffblätter; Blumen weiß oder röthlid, in ber 
Mitte eine taub und dunkelroth; Früchte 2° lang und grau: 
lihbraun. Angebaut 3° hoch, die Wurzel fpindelförmig, fpanne: 
lang, 1—% Diet, fleifchig, meift geld; enthält viel Zuder, 
ſchmeckt füß und gewürzhaft, and wird allgemein als Gemüfe 
gegefien, kommt auch häufig in den Eaffee; hält den Leib offen, 
treibt die Würmer, und der eingefocdhte Saft dient als Syrup. 
Die gewürzhaften Früchte der wilden harn- und blähungtreibend, 
Wild, Matthivolus %, 748. ; El. dan. t. 723. Jacquin, 
Hort. vind. III. t. 78. Zahm, Matthiolus %. 749. Lo— 
belius-%, 723. 5. 1. C. Schkuhr Taf. 61. Hayne VIEL 
Taf. 2° Düffeld. VII Taf. 10. : Wagner I Xaf. 61. 62, 
Semina et Syrupus Dauci fylveltris. Carotte;; Carota, Paltri- 
ciano, Baftonagia, Magnugola; gelbe Rüben. 

d. Thapfien. Frucht etwas vom Rüden zufammenge- 
rüct, mit 5 Heinen, bisweilen borftigen Hauptrippen; von 
den Nebenrippen mehrere geflügelt, 


1805 


7.®. Die Berg: Kümmel (Laferpitium). 

Dolden groß und vielftrahlig, Hüllen Hein und vielbätterig, 
Kelch fünfzähnig, Blumenblätter oval, ausgerandet mit einge: 
fchlagenem Züngelhen; afle 4 Nebenrippen geflügelt und mit 
. einer Delröhre, mithin achtflügelig. Ausdauernde Kräuter mit 
zwey⸗ bis dreyfiederigen Blättern. 


1) Der breite W. (L. latifolium). 

Wurzel: und untere Stengelblätter dreymal zwenftederig, 
Blättchen oval herzförmig und gezähnt, die endlichen drepyfpaltig. 
Auf Bergwiefen im Gebüfch, 2—5' hoch, oben äſtig; die untern 
Blätter jehr groß und gejtielt, die Scheiden der obern aufge 
blafen; Blätthen 2—3'' lang, Dolden flady, mit drey big 
vier Dugend Strahlen, 2—4'' lang, Hüllen achtblätterig und 
lang, Hüllchen kurz; Blumen weiß oder röthlich, Früchte 3 
lang, Wurzel möhrenartig, 1'/s‘ lang, unten getheilt, braun, 
innwendig weiß, bitter und gewürzhaft, ohne Geruch, ftärfend 
und abführend, befonders beym Bieh, auch die Früchte gewürzs 
haft, jegt beide vernachläffigt. Lobelius, le. t. 704. fig. 2. 
Jacquin, Auftr. t. 146. Plenk T. 179. Schkuhr %. 67. 
L. glabrum, afperum, cervaria; weißer Enzian, weiße Hirfche 
wurz. 


2) Der gemeine (L. liler). 

Stengel fein gefurcht, Blätter fehr glatt, Wurzel: und 
untere Stengelblätter dreyfiederig; Blättchen lanzetfürmig, ganz 
und dreylappig, Hauptadern ſchief; Früchte länglih und ſchmal 
geflügelt, Blumen weiß. Hin und wieder auf Bergen mehr 
ſüdlich, 3— 6° hoch; DBlattlappen 2“ lang, fait '/a’’ breit, 
Dolden mit 3—4 Dutzend Strahlen und einem Dutzend Blätts 
hen in Hülle und Hüllchen; Früchte 4 lang und braun. 
Wurzel wie bey der vorigen, mit einem Schopf, bitter und 
gewürzhaft, wird vom Landvolf gebraudt; die gewürzhaften, 
bittern und wanzigartig riechenden Früchte in der Medicin wie 
Kümmel und Fenchel, find magenftärfend und blähungtreibend, 
und geben ein blaues, ätherifches Del. Iſt das Ligufticum, 
deffen Früchte die Römer an alle Speifen thaten. Jacquin, 


1806 


Auftr. t. 145. Plenk X 178. Hayne VII. % 7. Semina 
Sileris montani; Roßfümmel, 

8. ©. Die Flügel-Möhren (Thapfıa). 

Dolden vielftrahlig, Hüllen kümmerlich; Keldy fünfzähnig ; 
Blumenblätter gelb, fpit-elliptifch und etwas eingerofft, die 
Nebenrippen mit einer Oel-Röhre, die äußern geflügelt. Aus: 
dauernde Kräuter, mit vielfach zertheilten Blättern ouf einem 
fcheidenförmigen Stiel. 

1) Die gemeine (Th. garganica). 

Stengel rund und glatt, Blätter zwey- bis dreymal zer 
fehnitten und glänzend, Lappen fchmal und lang, Hülle arms 
blätterig, Früchte herzfürmig. Mittelmeer, auf Hügeln, 2—3’ 
hoch und Hohl, mit wenigen Aeſten; Wurzelblätter langgeftielt, 
Dolden mit 20 Strahlen und gewölbt, Früchte länglich, mit 
gelblichen Flügeln. Die möhrenartige, graue Wurzel iſt voll 
eines ätzenden Saftes, hat Nehnlichfeit mit der Turpithwurzel, 
purgiert ſtark, und wird gegen Ausfchläge und zur Zertheilung 
der Geſchwülſte gebraucht. Gouan, Ilustr. tab. 10. Sib- 
thorp, FI. graeca t. 287. 
2) Die harzige (Th. filphium). 

Stengel rund und gefurdt, Blätter fiederig zerſchnitten, 
Lappen vieltheilig, Läppchen dreyfpaltig, fehmal, lang und rauch, 
ohne Hüllen, Früchte */,' lang, unten herzförmig. Africa, in 
der Eyrenatca, dem vorigen fehr ähnlich, und wird für bas 
im Alterthum fo berühmte Silphium gehalten, wovon alle Theile, 
vorzüglich aber das Gummiharz, gegen viele Krankheiten ge— 
braucht wurden, ziemlich wie der Teufelsdred. Es ließ firb nicht 
anpflanzen, fondern der Saft mußte immer aus der Wurzel 
des wilden durch Einfchnitte gewonnen werden; vielleicht nur 
eine Abart des vorigen. Plinius lib. XIX. cap 3. Vi- 
viani, Fl. libyca p. 17. | 

3) Die zottige (Th. villofa). 

Stengel rund und glatt, Blätter dreymal zerfchnitten und 
zottig, Lappen länglich und fiederfpaltig, ohne Hüllen. Mittels 
meer, befonders in Spanien, auf Bergen; hat ebenfalls eine 
fcharfe Wurzel, die wie die vorige gebraucht wird, befonders 


1807 


gegen Flechten und andere Ausſchläge. Clusius, Hist. U. 
tab. 192. Lamard Taf. 206. Plenf Taf. 219. Schfuhr 
T. 75. Cumillo. 

e. Cumineen: Fruct feitlid, eingezogen mit je 5 Fleinen 
Hauptrippen; die 4 Nebenrippen größer, aber ungeflügelt. 

9. ©. Die Stahel-Kümmel (Cuminum), 

Hülle und Hüllchen arm, Kelchzähne borftenfürmig; Blumen: 
blättchen länglich und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelchen; 
5 Hauptrippen, rauh, 4 Nebenrippen ftachelig und ihre Furchen 
mit einer DOelröhre, Säulchen zweytheilig. Sommergewächfe 
mit vieltheiligen. Blättern und weißen oder röthlichen Blumen; 
am Mittelmeer. 

1) Der gemeine (C. eyminum). 

Blätter haarfürmig zerfchliffen, Dolden vierftrahlig, Hülle 
und Hülfchen vierblätterig, die letztern halbbiert und länger. 
Aegypten und Xethiopien, angebaut auf Malta und in Stalten, 
bey uns im Miftbeeten, Faum fhuhhoch und Ajlig; Blätter auf 
kurzen Scheiden, doppelt zerfähliffen; die obern dreytheilig, lang 
und fchmal; Dolden Flein und etwas gewölbt, Blumen weiß 
oder röthlich, Frucht 3 lang und gelblichgrau Man fäet 
diefen Kümmel im März, und nah 2 Monaten ift er ſchon 
reif. Die Samen find geruch- und geſchmacklos, der Keldy aber 
fehr gewürzhaft und beißend, und wird wie der Kümmel an 
Speifen gethan, auch ebenfo in der Mebiein gebraucht. Da 
ihn die Tauben fehr lieben, fo thut man ihn im Orient mit 
falpeteriger Erde in die Schläge, um fie zu haften; bey ung 
thut man daffelbe mit Anis, Plenf T 192. Schkuhr T. So, 
Hayne VI. Taf. 11. Düſſeld. XI, Taf. 7. Gartenfümmel, 
‚ Pfeffer: und Krämerfümmel, langer und römifcher Kümmel, 

f. Silerinen: Frucht linfenförmig, mit je 5 Haupts 
rippen und 4 ſchwachen Nebenrippen, ohne Flügel, 

10. © Die Lappen-Möhyren (Siler). 

Dolden vielftrahlig, mit Fümmerlichen Hülfen; Kelch fünfe 
zähnig, Blumenblätter weiß, oval und ausgerandet, mit ein- 
gefchlagenen Züngeldhen; Rippen ſchwach, eine Delröhre zwifchen 
den NRebenrippen und 4 au der Fuge, 


1808 


1) Die gemeine (S. trilobum). 

Stengel glatt mit dreymal dreyzähligen Blättern, Blättchen 
rundlich und Dreylappig. Auf Bergen, fehr zeritreut; die Blätter 
fehen aus wie bey Aquilegia. Sceopoli, Fl. camiolica 1. 
p- 217. Gärtner T. 22. Koch, Umbell. 84. fig. 34. 35. 
S. aquilegifolium, Laferpitium tr. 

b.) Galbanum. Wie Siler, aber nur zwey Oelröhren an 
der Fuge. 

1) Das Mutterharz (G. officinale). 

Noch nicht näher befannt, wächst aber in Perfien, und 
liefert das Galbanum, welches feit den älteften Zeiten in der 
Medicin angewendet wird, ungefähr wie das Ammoniafharz 
und der Teufelsdreck, jegt gewöhnlich in Pflaftern. Es ift 
weißlich, zäh, ſchmeckt fehr bitter und ſcharf, und ftinft, Man 
ftreicht es auf fämifch Leder, legt es befonders auf Weichen« 
beulen und den Unterleib, um Krämpfe und Grimmen zu 
heben, was aber oft mißlingt; daher das Sprichwort: Dare 
galbanum, fo viel bedeutet, als einen mit leeren Worten abs 
fpeifen. Das meifte kommt aus Syrien und Perflen. 

b. Frucht mit wenig Rippen | 

Nur die 5 Hauptrippen. 

g. Tordylinen: Frucht vom Ruͤcken flah oder linfen- 
fürmig zufammengedrüdt, mit einem verdidten, Fnotigen oder 
gefalteten Rand; Rippen fehr ſchwach. 

11. © Die Zirmet (Tordylium), 

Dolde zufammengefegt und ungleih, Hülle vielblätterig, 
Kelch fünfzähnig, Blumendlätter weiß, oval und ausgerandet, 
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht flach, mit runzeligem 
Rand, Rippen fehr zart; Zahl der Delröhren verfchieden. Bor- 
flige Sonmerfräuter mit fiederfpaltigen Blättern; die Rand— 
blumen gefpalten. 

1) Der gemeine (T. offcinale). 

Stengel unten mit langen, nackten Xeften, Blätter gefie⸗ 
dert, Blaͤttchen eingeſchnitten und gekerbt, das endliche oval, 
Hülle anfangs fo lang als die Strahlen. Um Mittelmeer und 
Drient auf Aeckern, bey uns in Gärten; 1.‘ hoch und behaart, 


1508 


Wurzelblätter lang geftielt, mit 2—4 Paar Lappen, */, lang 
und lappig; Dolden adıtftrahlig; Früchte 4" lang; ſchwach ge« 
würzhaft, ehemals gegen Blähungen und Nierenfrankfheiten; das 
junge Kraut als Salat. Bauhin, Hist. III. pag. 84. fig, 2: 
Sibthorp, Fl. gr. tab. 267. Jacquin, R. vind. tab. 53. 
Plent T. 177. Semina Sefeleos cretici. 


b. UAngeliceen: Frucht vom Rüden zufammengedrüct 
und die Ränder der Fuge geflügelt, alfo zwenflügelig; von den 
5 Rippen die feitlihen immer geflügelt, bie andern nur bie» 
weilen. 

1%: ©. Die giebtödel (Levifticam), 

Beide Hüllen vielblätterig, Kelch ungezähnt, Blumenblätter 
gelb, rundlicy und eingefchlagen; Frucht oval, die 5 Rippen ges 
flügelt, die Fugen zwenflügelig, die a niit einer Oclröhre, 
Säulchen zweytheilig. 
| 1) Das gemeine (L. öfficinale). 

Stengel rund und glatt, Blätter zweymal fiederig einge— 
fhnitten, Lappen zu dreyen, Feilförmig, drepfpaltig und gezähnt, 
bie oberen einmal fiederig zerfehnitten. Mittelmeer auf Bergen, 
bey uns in Gärten und Weinbergen; Wurzel lang, dick und 
vieltheilig, auswendig braungelb, innwendig weißlich, mit gel- 
bem Kern; Stengel über: mannshoch, hohl und bereift, oben in 
Hefte getheilt; Blätter fehr groß, bunfelgrün, etwas fleifchig 
und glänzend; Dolden zahlveic, „etwas gewölbt, zwölfſtrahlig, 
mit fo viel hängenden Hüllblättchen; Hüllchen ſechsblätterig, 
Früchte 2’ lang, krumm und gelblich. Die ganze Pflanze riecht 
widerlich gemwürzhaft, Schmeckt ebenſo, wirft auflöfend und flärs 
fend, treibt Echweif, Harn und Blut; die Wurzel enthält einen 
gelblichen, harzigen Milchfaft und ätherifches Del, ſchmeckt ane 
fange ſüßlich, dann beißend und wird als Reizmittel gebraucht, 
fol in der Vieharzneyfunde die Stelle der; Serpentaria vertre- 
ten; die Früchte‘ treiben Blähungen und vermehren die Milch, 
Plenf 8.196. Schkuhr %.68. Hayne VII. T. 6. Düſſeld. 
V. T. 12: Wagner I, T. 88. 89. Ligufticum levifticum;_ 
Livöche ; Leviftico; Badfraut. 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik II, 114 


1810 


13. ©. Die Silgen (Selinum). 

Hüfe wenig, Hüllchen vielblätterig, Kelch —“ Blu⸗ 
menblätter weiß, oval und ausgerandet; Frucht vom Rüden zus 
fammengedrüdt; Fugen zweyflügelig, 5 Rippen geflügelt, ie feits 
lichen am größten, .eine Delröhre, een sweytheilig. 

1) Die Kummel⸗S. ($. carvifolia). 

, Stengel eckig und gefurcht, Blätter dreymal zufammenge- 
ſeht, Lappen lanzetförmig und fiederſpaltig, mit ſchwieliger Spitze, 
| Hüfte abfällig ; Doldenjtrahlen nat. Auf feuchten Waldwiefen, 
2—4' hoc; Blumen eingefchlagen, anfangs röthlich, dann weiß. 
Haller, Helvet. t. 20. Fl. dan. t. 667. Jacquin, Aultr. 
t. 16. — * Kümmel, MWiefen: Delfenich. 7 


14. G. Die Engelwurzen — 

Hülle kuͤmmerlich, Hüllchen vielblätterig; Kelch ungezähnt, 
Ylumenblätter weiß und lanzetförmig; Frucht oval, 2 Geiten« 
rippen und Fugen geflügelt, mit einer Delröhre, Säulen zwey— 
theilig. Ausdauerade Kräuter mit zwey⸗ bis dreymal fieder— 
fpaltigen Blättern. 

1) Die wilde (A. (slveftrie). 

Stengel gefurcht und oben flaumig; Blätter dreymal gefie— 
dert; Blättchen oval und lanzetförmig, nicht herablaufend und 
fcharf gezähnt, das Endblättchen "ganz ‚oder dreyfpaltig, Hülle 
zwepblätterig. Gemein auf feuchten Wiefen, an Bächen und in 
Wäldern; Wurzel kurz, geringelt, .äftig und faſerig, innwendig 
weiß, mit gelber Milch; Stengel 4 hoch, hohl und bereift, 
bisweilen roth, untere Blätter geitielt und fehr groß; Dolden 
groß und gewölbt, mit 2— 3 Dugend Strahlen, Blätter ber 
Hüllchen zahlreich, borſtenförmig und hängend, Blumen. röthlid, 
dann weiß, Frucht 27‘ langı und gelblich, Die gewürzhafte 
Wurzel wird vom Landvolf gebraucht wie die ächte, ift aber 
ſchwächer, in Italien gegen die Krätze; die gepulverten Früchte 
tödten die Läufe. Plenf 8.198. Schkuhr 8.68. Hayne 
vn. T. 9. 

b.) Archangelica. Wie vorige, aber * HR: * gezähnt 
und die Samen frey im Kelch. N 


# 


1811 


2) Die ächt e (A. archangelica). 

Stengel glatt und geftreift, Blätter zweymal —— 
Blättchen oval, zweylappig und gezähnt, das Endblättchen drey— 
lappig, die oberen Blattſtiele aufgeblaſen, Hüllchen ſo lang als 
die Blüthen. An Bächen in hohen Gebirgsthälern, ſonſt in 
Gärten; Wurzel kurz und dick, geringelt und vieläſtig, braun, 
innwendig weiß, mit  gelblicher Milch; Stengel: mannshoch, 
1— 2 dick, hohl, röthlich und bereift; Wurzelblätter fehr groß, 
mit hohlen: Stielen; Dolden groß, fat rund mit 2 Dutzend 
Strahlen und einigen Hüllblättern, Hüllchen hängend; Blumen 
grünlichgelb ; Frucht 5° lang und weißlich. Die Wurzel riecht 
und ſchmeckt gewürzhaft, bitter und fcharf, enthält viel äthert- 
ſches Del und Harz und it ein Fräfeiges Reizmittel gegen Wer: 
venübel, verdorbene Verdauung und Blähungen. Früher wurden 
auch Kraut und Samen gebraudht. Die Sproffen werden mit 
Zucker eingemacht und die Wurzeln zu — —— benutzt. 
Fl. dan, t:206. Plenk T. 197. Hayne VI, T. s. Düſſeld. 
IX. T. 14. 15. Wagner DV. T 215. 216. 

i. Peucedaneen. Frucht vom Rüden fehr ſtark zu— 
fammengedrüdt, Fugenflügel verwadfen, mithin: einflügelig; 
Rippen ſchwach; Dolden vollfommen, 4 

15. G. ‚Die Bartſche (Heracleum). 

Dolden vielſtrahlig, Hülle abfällig, — 
Kelch fünfzahnig; Blumenblätter oval, ausgerander, mit einge- 
ſchlagenen Züngelhen; die äußern oft jtrahlig und gefpalten; 
Frucht flach, Delröhren verfürzt. Uusdauernde Stauden mit 
lappigen, und —— Blättern und großen 
Scheiden. ar 

Renee eg © 

Blätter rauch, gefiedert oder tief N Lappen * 
3—5 gekerbten Lappen; Dolden ſtrahlig, Hüllblättchen borſten— 
förmig, Früchte oval und ausgerandet. Ueberall auf ſchattigen 
Wieſen und in Wäldern, beſonders in Grasgärten, ein läſtiges 
Unfraut, mit ſchuhlanger und fingersdicker Wurzel; Stengel 
3— hoch, gefurcht, knotig und hohl, oben äſtig; Wurzelblätter 
ſehr groß, breit und wellig, auf langen, ſcheidenartigen Stielen; 

114 * 


e 


1812 


Dolden flach, mit 2 Dutzend Strahfen und einigen Hüffblätte 
chen; Blumen weiß, bisweilen röthlih, Frucht gelb, mit brau⸗ 
nen Oelröhren. Die fcharf gewürzhafte Wurzel gegen Stockun⸗ 
gen und Fallfucht, das fchwächere Kraut füßlich und auflöfend 
als erweichende Umfchläge; die widrig riechenden Samen gegen 
Hyfterie ; die Rinde brennt und zieht Blaſen, der abgefchälte 
Theil aber befchlägt mit Zucder und wird von den Kamtfchadalen 
durch Gährung in Wein verwandelt, auch gegeffen, fo wie bie 
Sproffeen. Jacquin, Auftr. tab. 173. Plenk Taf. 177. 
Schkuhr Taf. 67. Hayne VI. Taf. 10. Herba Brancae 
urfinae; Berce; Bärenflau. Pl 

16. ©. Die Paftinafen (Paltinaca), * 

Dolden vielſtrahlig und flach, ohne Hüllen, Kelch kaum 
gezähnt; Blumenblätter gelb, rundlich, ſtumpf und eingerollt; 
Frucht flach, mit breitem Rand, Rippen ſehr dünn, eine Oel- 
röhre, übrigens wie der Dill. Ausdauernde Kräuter mit fpin- 
belförmiger, oft fleifchiger Wurzel und fiederfpaltigen Blättern. 

1) Die gemeine (P. fativa). J— 

Stengel gefurcht, Blätter oben glänzend, unten flaumig, 
gefiedert, Blättchen länglich-vval, lappig und gekerbt, das end» 
liche dreylappig; Früchte oval, ohne Hüllen. Wild auf Wieſen 
und an Wegen, 2—3' hoch, Wurzel dünn und. zwepjährig, 
untere Blätter langgeſtielt, Zähne ſtiftig; Dolden mit einem 
Dutzend borſtigen Strahlen, Früchte bräunlich. Bey der anges 
‚bauten wird Die Wurzel dick, fleifhig und weiß, oft über 2 
lang, mit einem befondern, gewürzhaften Geſchmack und wird 
häufig als Gemüfe gegeffen; alt aber ſoll fie faft giftig wirfen 
und Schwindel und Magenbrennen verurfachen; die bitterlich 
gewürzhaften Fruchte treiben Harn und Blähungen. Wild Ri- 
vwinus, Pent. t. 6.; zahm Tabernämontan T. 198. FI. 
‘dan. 1206. Plent T, 227. Schfuhr T. 76. Hayne VII. 
®. 216." Elaphobofeum; Paftinaca Chirivia ; Panais,'Paftenague, 
Paſtenado; Parsnep; weiße Möhren; mwelfche Peterfilie. 7 

2) Die ägyptifche (Pi fünveolens, disseeta).! 
Stengel rund und äftig, Blätter flaumig, fiederig einge- 
fchnitten und die Lappen fiederfpaltig, die Hüllchen zwepblätterig, 


1815 


Samen rundlich. Drient, 2‘ buch, Wurzel dick und grau, fehr 

ſchmackhaft und deßhalb in Megypten und Syrien angebaut unter 

dem Namen Sekakul, Bauhin, Hift. II, t. 66. Ruffel, 

Befchreibung von Aleppo ©. 157. Ventenat, Cell, t. 78, 
17. © Die Dille (Anethum). 

Dolden vielitrahlig, ohne Hülles; Kelch ungezähnt, Blu: 
menblätter gelb, rundlich und eingerolit, mit vieredigem Züns 
gelchen; Frucht linfenförmig, mit flahem Rand, bie 3 mittleren 
Rippen fcharf, eine große Delröhre. Sommergewächje mit mehr⸗ 
fach fiedertheiligen und haarförmigen Blättern. 

1) Der gemeine (A, graveolens). 

Blätter dreyfach fiederjpaltig, Lappen fadenförmig und vers 
längers, Frucht rundlich:oval, ausgerandet, mit breitem Rand, 
Mittelmeer und Orient, unter Saaten, bey ung in allen Gärs 
ten; Wurzel fpindelförmig, äftia und gelblich, Stengel 2—4' 
hoch, rund, weißgeftreift und bereift, oden etwas äſtig; Scheiben 
fleif, mit breitem Rand; Dolden groß und flach, mit 2 Dutzend 
Strahlen; Frucht 21,” fang und grünlichbraun. Riecht und 
ſchmeckt ſtark gewürzhaft, aber weniger angenehm als der Fen— 
el und wurde ebenfv gebraucht, gegen Blähungen, befonders 
in Elyitieren und zum Auflöfen der Geſchwülſte, jetzt aber nur 
die Samendolden an Sauerkraut, eingemachte Gurfen u, dal. 
Die Samen liefern ätherifches Del und ſollen den Fleinen Vö— 
geln giftig feyn. Bladwell T. 545. Plenk T. 215. Fl. 
dan, 1.1572. Hayne VU. T. 15. Flores et Semina Anethi. 

b.) Die Fenchel (Foeniculum), 

Dolden vielitrahlig, ohne Hüllen; Kelchrand angefchwollen 
und ungezähnt; Blumenblätter gelb, rundlich), ganz und einges 
rollt, mit einem faft vieredigen Zuüngelchen; Frucht walzig, mit 
je 5 flumpf gefielten Rippen und einer Delröhre, Scheibe fegel: 
förmig, Säulen zweytheilig. Ausdauernde Kräuter mit runs 
dem, ſchwach geftreiftem, marfigem und äftigem Stengel, Blätter 
vielfach und fein zerfchnitten. Mahnt an Anethum et Bupleurum. 

1) Der gemeine (A. foeniculum). 

Stengel unten rund, Wurzelblätter vielfach fiederig zer, 
ſchnitten, Stengelblätter zweymal, mit breiten Sceiden; Lappen 


1814 


pfriemenföürmig und zwey- bis bdreyfpaltig; Dolden mit 20 
Strahlen. Mittelmeer, auf Felfen; bey ung überall in Gärten, 
über mannshoch, dunkelgrün und graufich bereift; Wurzel möh— 
eenartig, gelblich, fleifchig und äſtig; Blätter groß, fo wie bie 
flachen Dolden; Frucht 3 lang und gran mit braunen Oel: 
röhren. Riecht und ſchmeckt ſehr gewürzhaft und füßlid); 
MWurzel und Samen werden als Thee getrunfen gegen Blähun: 
nen, Schwäche des Darmcanals und ber Lunge. Die Wurzel 
it Harntreibend; aus den Samen bereitet man flüchtiges Del und 
Waſſer: Radix et Semina F. vulg, Gärtner %23 Plenf 
T. 216. Hayne VI, % 18. Düfeld. 1. T. 20. Wagner 
1. T. 102. ‘Foen. vfücinale; Maratbron. Fenouil, Finocchio, 

2) Der füße (F. dulce). 

‚Stengel unten breit, Wurzelblätter zweyzeilig, haarſdemig 
zerſchliſſen, Dolden achtſtrahlig. Mittelmeer in Gärten, nur 
1—2' hoch; Früchte nod einmal fv lang ale beym gemeinen 
und füßer, werden ebenfalls gebraucht, die Wurzelfproffen ge: 
geffen. Bauhin, Hist. HI. tab. 4 Tärgioni, Corso agr. 
u. p. 52. Finochio dolce. 

3) Der beißende (F. piperiium). 

Stengel rund, Btlattlappen pfriemenfürmig, kurz und fteif, 
Dolden zehnſtrahlig. Mittelmeer, die Früchte fehr ſcharf und 
beißend. Cupani, Hort. cath. 79, Gussone, Prodr. Fl, 
sie. I. pag. 345. Bertoloni, Amoen, ital, p. 21. Finochio 
d’Asino. Semina Foen, eretici. 

18. ©. Die Stein-Eppich (Bubon). 

Dolden vielitrahlig und beide Hüllen vielblätterig, Kelch unge: 
zähnt, Blumen grünfichgeld, vval, mit eingefchlagenen Züngelchen; 
Feucht linfenförmig, mit flahem Rend und glei entfernten 
Rippen; 4 Delröhren auf dem Rüden und 2 an der Fuge, be- 
deefen die ganze Frucht. Glatte Sträucher mit rundem: Stengel 
voll Harzfaft, Blätter zweymal dreyſpaltig. 

1) Der gemeine (B. galbanum). 

Blattlappen keil- und rantenförmig, an der Spibe ihn, 
die endlichen dreylappig. Borgebirg der guten Hoffnung, auf 
Hügeln; über mannshoch, graulich bereift, unten holzig, Die 


1815 


untern Blätter geftielt, Lappen zufllang, Dolden gruß und flach, 
Hullen hängend, Frucht vval und 3 lang. Man glaubte bis 
vor Kurzem, diefe Pflanze liefere das Galbanum. Harz, welches 
aber aus Afien fommt. Hermann, Paradisus t. 163. Jae- 
quin, Hort. vind. I, t. 36. Plenk 8%. 135. Wagner Il. 
T. 165. 

19. ©. Die Haarftränge (Peucedanum). 

Dolden zufammengefest, mit verfchiedener Hülle und viel: 
blätterigen Hüllchen; Kelch ſchwach fünfzöhnig, Blätter vval, 
etwas ausgerandet, mit umgefchlagenen Züngelchen; Frucht 
linfenförmig zufammengedrädt, mit breitem Rand, Rippen 
ſchwach; 1-3 Delröhren und 2 an den Fugen; Säulen zwey— 
theilig.« Ausdauernde Kräuter mit eine big dreymal fiederfpal- 
tigen Blättern. 

a) Frucht glatt und Faum geflügelt, Hülle kümmerlich. 

1) Der gemeine (P. officinale). 

Stengel rund und gejirsift, Blätter fünfmal ———— 
Blättchen ſchmal und weckenförmig, das Endblättchen dreyzählig; 
Hülle dreyblätterig, Stielchen dreymal ſo lang als Frucht, 
Strahlen glatt, Blumen geld. Wieſen und Wälder am Rhein, 
fonit ſüdlich; Wurzel möhrenartig und höckerig, mehrere Schuh 
lang und fait armsdick, fhwärzlic, innwendig weiß, mit gelbem 
Saft, Stengel 3—6' body, voll Mark und oben äſtig; Wurzel: 
blätter fehr lang geftielt; Lappen 2" lang, Y, breit; Dolden 
groß und flach, mit 30 Strahlen, Hüllchen fechsblätterig, Früchte 
braun. Die Wurzel riecht und fchmedt unangenehm, wie auch 
das Kraut und heißt daher Saufenchel; wurde als ſchweiß—⸗ 
und harntreibendes Mittel und gegen Stockungen angewendet, 
jest Häufig gegen Bichfranfheiten, befonders die Schafräude, 
der Abſud gegen Läufe; der Durch Einfchnitte aus der Wurzer 
im Frühjahr ausfließende harzige Saft fieht aus wie Schwefel 
und wurde wie Ammoniaf gebraucht; Radix Foeniculi poreini, 
Gummi Peucedani, Plent €. 180. Schfuhr T. 63. Hayne 
vu. 2%. 4. Schwefelwurz. 

b) Frucht linfenförmig und ſchwach geflügelt, Hülle viel- 
blätterig:  Cervaria, er 


1816. 


2) Die Hirſchwurz (P, cervaria). 3 

Stengel rund und geftreift, Blätter dreyfach * 
Blaͤttchen graulichgrun, oval, ſtiftig gezähnt, die untern am 
Grunde lappig, die obern verfloſſen; Hülle hängend, Blumen 
weiß, Oelröhren den Fugen parallel. Auf Bergwieſen und in 
Weinbergen; Wurzel dick, ſchwarz und äſtig, innwendig weißlich, 
mit gelblichem Milchſaft; Stengel 2—4' hoch, oben mit arms 
fürmigen Zweigen; Blätter groß, Dolvden flah, mit 2 Dutzend 
Strahlen und 10 hängenden Hünblättchen, Hüllchen boritenförs 
mig, Blumen blaßroth, danı weiß, Frucht cval, Wurzel und 
Früchte riechen und jchmeden angenehm und bitter; gegen Fie— 
ber, jetzt nur beym Vieh; Die Früchte in Wein ‚gekocht, harn⸗ 
treibend: Radix Cervariae nigrae, Gentianao nigrae, Crantz, 
Austr, t. 3. £ 1. Jacquin, Austr, t. 99. Viviani, Frag- 
menta t. 21. 22. Plenf T. 185. Athamanta « Große Berg» 
Veterfilie, ſchwarzer Enzian. 

3) Der peterfilienartige (P. oreoselinum). 

- Stengel rund und geftreift, Blaͤtter dreymal gefiedert, Seis 
tenftiele gebrochen, Blättchen glänzend, vval, eingefchnitten und 
ftiftig gezähnt; Hülle hängend, die Delröhren der Fugen gebogen. 
Auf trodenen Hügeln; Wurzel möhrenartig, fchuhlang und 
armsdick, auswendig gelb, mit Milchfaft und fchopfig ; Stengel 
2—3' hoch, oft röthlih, Wurzelblätter groß und lang geitielt; 
Dolden groß und ſchwach gewölbt, mit 2 Dutzend Strahlen, 
beide Hüllen zurücdgefchlagen, Blumen weiß, Früchte 2 Lang, 
Riecht und ſchmeckt gewürzhaft und bitter, iſt ſchweißtreibend 
und magenſtärkend und wird beſonders beym Vieh gebraucht. 
Herba Oreoselini. Jaequin, Austr. t. 68. Plenk T. 186. 
Schkuhr 64. Hayne VII. T. 3. Düſſeld. XVIII. T. 17, 
Bergpeterſilie. 

e) Oelroͤhren der Fugen bedeckt, Hülle — — Blu⸗ 
men weiß. Thysselinum. 

4) Der Sumpf-9. (P. palustre, syivestre). 

Stengel rundlidy und gefurcht, Blätter dreymal gefiebert, | 
Blättchen tief fiederfpaltig, Lappen ſchmal lanzetfürmig, mit 
sauhem Rand, Hülle hängend, Hültblättchen frey. Auf feuchten 


1817 


Wiefen und an Gräben, zwifchen Erlen und Weiden; Wurzel 
äftig und braun, voll jcharfer Milch, Stengel 3—5 hoch, hohl, 
Wurzelblätter groß, auf hohlen Stielen; Lappen 1/,‘ lang, 1“ 
breit; Dolden groß, etwas gewölbt, mit 2 Dutzend Strahlen, 
Blumen weiß; Frucht 2% lang und bräunlid. Das ganze 
Kraut iſt vol feharfen Milchfafts, befonders die Wurzel, welche 
terpenthinartig riecht, feharf und bitter ſchmeckt, ätherifches Del 
und Harz enthält, gegen Fallfucht gebraucht wird und in Ruß: 
land als Ingwer; die Lappländer follen fie Fauen, Fl, dan, 
t. 257. 412. Jacquin, Austr, tab, 152, Plenf Taf, 193. 
Schkuhr Taf. 63. Radix Thysselini s, Olsnitzii. Sumpf: 
filge, Milcypeterling, Oelſenich, wilder Bertram. | 
4.) Die Meiſterwurzen (Imperatoria). 

Dolden vielftrahlig, ungleih und flah, ohne Hülle, 
Hüllchen neunblätterig; Kelch ungezähnt, fonft wie Peucedanum, 

1) Die gemeine (I. ostruthium). 

Blätter zweymal dreyzählig, Blättchen breit-oval und dop— 
pelt gezähnt, die feitlichen zwey⸗, die endlichen dreyfpaltig, Schei— 
den weit. Südlich auf hohen Bergen, an feuchten Stellen, body 
hin und wieder in ganz Deutfchland; Wurzel walzig, dick und 
Eurz, geringelt und braun, mit Ausläufern, ohne Schopf; Sten— 
gel 2—3' hoch, rund und geftreift, Fnotig, unten hohl, faſt ohne 
Aeſte, Wurzelblätter groß und langgeftielt; Dolden groß, mit 
3—4 Dutzend ungleihen Strahlen, einigen borftenfürmigen 
Hüllblättchen, Blumen röthlich, dann weiß, Frucht rundlich-oval, 
2“ Yang und geld. Die Wurzel ift fehr gewürzhaft, enthält im 
Frühjahr einen weißen, an der Luft gelben, bitterlich fcharfen 
Saft, ift fingersdick und etwas platt, innwendig ſchmutzig weiß 
mit gelben Harzitreifen und wird häufig wie die Engelwurz vom 
gemeinen Mann gegen Krankheiten von Erfältung, befonders 
aber fürs Vieh gebraucht, kommt aud in den Schweizer Schaf: 
zieger. Radix Imperatoriae,. Plenf X. 211. Schfuhr &. 
74. Hayne T. VIE T. 15. Düſſeld. X. T. 7. Wagner 
U. T. 237. 

20. © Die Gummi-Möhren (Opopanax). 

Dolden vielitrahlig, mit wenig blätterigen Hüllen; Kelch 


1818 


ungezähnt, Blumenblätter rundlich und eingerollt; Frucht flach, 
mit erweitertem Rand‘, ohne Rippen, mit 3 Delröhren in ben 
Furchen, über ein Halbdugend an den Fugen. : 

1) Die gemeine (O. chironium). 

Stengel rauch und äftig, Blätter zwey- bis dreymal fieder: 
fpaltig, Lappen oval, geferbt und am Grunde ſchief ausgefchnitten. 
Mittelmeer, befonders Sicilien und Levante, in Hecken und auf 
Schutt; eines der größten Doldengewähfe, 1—2 Mann body 
und Hohl, unten armsdick und rauf, oben mit zahlreichen 
MWirteläften; Wurzel ſehr di, 2' lang, äftig und fleiſchig, 
fhwarzbraus, innwendig weiß, mit gelbrothem, ftarf riechendem 
und ſchmeckendem Milchfaft; Wurzelblätter fehr groß, Lappen 
4 lang, 2 breit, unten rauch; Dolden mit einem Dugend 
Strahlen und einigen Hüllblätthen, Hüllchen vierblätterig; 
Blumen goldgelb, Frucht 4 fang und braun. Durch Eins 
fehnitte in die Wurzel und den untern Theil des Stengels 
fließt der Saft aus und verdickt fich zu dem Gummiharz, Opo- 
panax, welches feit ben älteſten Zeiten in den Apotheken ift, in 
gelbrothen Stürer, wie Wallnuß. Schfuhr T. 76. Wald- 
ftein, Fl. Hung. t. 211. Plenf T. 228. Sibthorp, Fl. 
graeca tab. 288. Düffeld. XVII. T. 11. Pastinaca opopanax, 
“ Laserpitium chironium. Panaces chir. n 

21.© Die Stedenfräuter (Ferula). 

Dolden vielftrahlig, mit verfehiedenen Hüllen, Kelch fünfe 
zähnig, Blumenblätter gelb und fpig:vval; Frucht flad, mit 
3 ſchwachen Rippen, die % feitlichen verwifcht; 3 Oelröhren in 
den Furchen, 4 und mehr in den Fugen; Säulchen zweptheilig. 
Ausdauernde Kräuter mit dicker Wurzel, hohem, wirtelartigem, 
marfreichem Stengel und vielfach zerfchiiffenen Blättern. 

1) Das gemeine ©t. (F. communis), 

Stengel rund und äftig, Blätter vielfach zerſchliſſen und 
fadenförmig; die oberen Scheiden fehr weit, die mittleren Dol— 
den ſtiellos, die feitlichen taub ,. geftielt, ohne Hülle. Ums . 
Mittelmeer, auf fonnigen Hügeln; Stengel über mannshod, 
unten zolldick, werten gewöhnlich in der Schule zur Züchtigung 
gebraucht, und zu Schienen an Beinbrüche; das Marf als 


— 


1819 


Zunder; die 5’ fangen und 3“ dicken Früchte (Nardex) gegen 
Leibſchmerzen, das Mark mit jtinfendem, gelbem Milchfaft gegen 
Blutungen, die Wurzel gegen Schlangentif. Lobelius, 
Ic. t. 778. f. 2. Rivinus, Pent. t. 9. Sibthorp, Fl. gr. 
tab. 279. 

2) Der Teufelsdred (F. alfa foetida). 

Stengel rund und einfah, mit Scheiden ohne Blätter; 
Wurzelblätter fiederfpaltig, Lappen ein bis zweymal und buchtig 
 fieberfpaltig, mit jiumpfen Läppchen, ohne Hüfte. Perfien, auf 
den Gebirgen von Khoraffan, und in Feldern angebaut; heißt 
dafelbft Hingifeh, und fieht fat aus wie Liebſtöckel. Die Wurzel 
dauert mehrere Sahre, groß und fchwer, ziemlich wie bey der 
Paftinafe, auswendig ſchwarz, in Lehmboden glatt, in Sand- 
boden rauh und runzelig, einfach und oft armfürmig, meiftens 
fenfrecht, oben mit einem Schopf aus braunen Borjten, wie bey 
Peucedanum; die Subitanz fait wie die der Rüben, fehneeweiß, 
voll jtinfenden Safts, der heftig wie Knoblaͤuch riecht und Alfa 
foetida heißt. Im Herbit Fommen 6 und mehr Blätter über 
ſchuhlang, fait wie bey der Gichtrofe, aber in Gubftanz, Farbe 
und Glätte wie beym Liebitödel; ſtinken wie Lie Wurzel, doch 
ſchwächer, stehen auf jpannelangen, faſt fingersdicken und ge: 
jtreiften Stielen, und find in 5 oder 7 handgroße Flügel ge 
theilt, und diefe wieder in - ungleiche, längliche Lappen, mit fehr 
verfchiedenen, vvalen oder rundlichen Abfchnitten, 3” lang, 
2“ breit. Der Stengel ift einfach, rund, Prautartig, oft 
1*/, Klafter body, unten faum mit der Hand gu umfafler,, ent« 
hält ein weißes, ſchwammiges Marf, theilt ſich oben in wenige 
Zweige, und diefe in Dolden -auf fpannetangen Gtielen, mit 
15—20 Strahlen, die Döldchen mit 4-6 Strahlen, 2° lang; 
Blumen Flein und gelblichweiß; Früchte glatt und braun, wie 
bey der Paftinake, mit 3 Streifen, bitter und ſchwach nad 
Knoblauch riechend. 

Liefert den Teufelsdreck, und finder ſich bloß in Perfien 
und, an der chinefifhen Mauer, nicht in Medien, Syrien, is 
byen und Eyrene. Die Ziegen follen die Blätter gern freſſen 
und fett werden. - Auf den Bergen liefert fie weniger Harz, 


1820 


als in der Ebene, Die Wurzel fol fo lang leben ale ein 
Menſch, und eben fd groß werden; einjährig ijt fie zolldick, im 
mittleren Alter armsdid, Nur die Wurzel gibt das. Harz, und 
erjt nad dem vierten Jahr. Der durch Einfchnitte ausfliegende 
Saft iſt fchneeweiß, fett, und flieht ganz aus wie füßer Rahm, 
wird aber an der Luft braun und zähe, und ſtinkt viel ärger 
als fpäter in Europa; eine einzige Drachme mehr als 100 Pf. 
in den Apotheken. Die Sammler, weldye truppweife mit ihrem 
beladenen Vieh zurückkommen, müjfen vor der Stadt abladen, 
Nach Indien wird das Harz auf- einem befondern Schiffe ges 
führe, auf dem Feine anderen Waaren find, Wird in Perfien 
befonders gegen die Trommelſucht, das Grimmen und bie 
Wafferfucht gebraudht, und fol Wunden wie durch ein Wuns- 
der heilen. | 

Die Pflanze wird vorzüglich bey Herat gezogen, ber Hans 
dbelsitadt der Provinz Khoraffen, nicht weit vom perfifchen 
Meerbufen, und nahe der Stadt Dusguun, von der die Sammler 
im April nah den Bergen wandern, zur Zeit, wo die Blätter 
zu welfen anfangen. Sie entblößen dann mit einer Hade etwa 
fpannetief die Wurzel, drehen den Stengel ab und nehmen den 
Schopf von alten Blättern weg, deden fie dann wieder mit der 
lockern Erde zu und legen dag Kraut darauf, um fie gegen bie 
Sonne zu fohügen, befchwert mit einem Stein, damit es der 
Wind nicht wegführe und fie bey der Rückkunft die Stellen 
wieder finden; dann kehren fie heim; 4—5 Menfchen über: 
nehmen etwa 2000 Stöcke. Nah 40 Tagen gehen fie wieder 
hin, um den Saft zu holen, der fih nun im Gipfel der Wurzel 
angefanmelt hat, weil er nicht mehr zur Ernährung des Sten— 
geld und der Blätter verbraucht wird, Dabey haben fie ein 
fharfes Meffer, um die Wurzel zu flugen; einen eifernen Spatel, 
um den Saft abzufchaden; einen Napf am Gürtel, um das 
Adgefchabte Hineinzuthun; und endlih 2 Körbchen an. einem 
Soc) über der Schulter. Nachdem ein Theil dev Wurzel ab» 
gefchabt iſt, fehneiden fie wieder eine Heine Scheibe ab, bededen 
fie aufs Neue, gehen an die Bearbeitung eines andern Theils, 
und kehren nach cinigen Tagen wieder zu den erjien Wurzeln 


1821 


zurück, wo fie wieder Saft abfchaben Fünnen, mas überhaupt 
dreymal gefchieht. Dann haben fie von 2000 Stöcken etwa 
50 Pfund Saft, welcher von der fchlechteften Befchaffenpeit iſt. 
Nah 10 Tagen fängt das Gefchäft von neuem an, liefert aber 
weniger, doch beffern Saft. Anfangs July wird das Sammeln 
zum brittenmal wiederholt, dann überläßt man fie unbedeckt der 
Fäulniß; die Pflanzen wachfen übrigens zerftreut auf den Ber- 
gen, und gegenwärtig gibt es Feine mehr, die älter wäre als 
10 Jahr. Kaempfer, Amoen. t. 536. (Schkuhr T. 66.) 
Plenk T. 203. Düffeld. XVIII. T. 16. % 

Der Teufelsdreck Fommt zu une in Ihierhäuten gepackt, 
bald in weißlihen, bald in gelblichen Körnern, bald in einer 
braunen Maffe, gewöhnlich verunreinigt mit Haaren und Erde, 
ftinft unerträglich, ſchmeckt etwas feharf und bitterlih, ſchmilzt 
und verbrennt, und befteht aus Harz, Gummi, ütherifchem Oel, 
Schwefel und Phosphor, und ift ein fehr Fräftiges Heilmittel, 
befonders bey Krämpfen. In Perſien Fommt er als Gewürz 
an die Speifen, und ijt in geringer Menge felbit beliebt. Sil- 
phinn medicon. 

Das Gummi Sagapenum, welches ebenfalls ftinft und 
wie das vorige gebraucht wurde, foll von einer ähnlichen Pflanze 
in Perſten Fommen, 


‚b.) Ferulago. Ebenſo, aber die rundlichen Blumenblätter 
eingerofft, und die Frucht mit 30—60 Delröhren bededt. 

3) Das knotige (F. ferulago). 

Stengel etwas edig und geftreift, Blätter vielfach zer- 
fchliffen, Lappen ſchmal und fpisig, an den erften Rippen Freuz« 
weife; Hülle fehedlätterig und ſchmal, fo wie die Hülfchen. 
Mittelmeer, befonders auf den Inſeln, mit langer, fchwarze 
brauner Wurzei und mannshohem Stengel voll Marf, und 
oben in viele Aeſte getheilt; Blätter fehr groß, auf langem 
Stiel, Lappen halbzolllang; Dolden flach, mit einem Dutzend 
Strahlen, Hängenden Hüllchen, dottergelben Blumen und roft: 
braunen Früchten, 3/4, lang. Die Wurzel riecht ftarf, ift ‚milch: 
zeich, gegen Wechfelfieber, Man hat früher geglaubt, fie liefere 


1822 


das Gummi galbanum.' Lobelius, Obs. pr 2: Jacquin, 
Austr. App. t. 5. F:inodiflora. we. rin. Wert 

ce.) Dorema. Ebenſo, aber der Kelch ungezähnt, Blumen⸗ 
blätter oval, mit eingeſchlagenen — — — 
förmig und nur je eine Oelröhre. 

4) Das armen iſche (F. ammonifera). 

Blätter doppelt fiederfpaltig, Lappen zerfähliffen und: die 
oberen: verfloffen,, Feine Hülle, Blüthen wollig und weiß. Urs 
menien und am cafpifchen Meer, wie Opopanax chirenium;; 
Blätter 2‘ lang, Lappen 4, 1“ breit und fliftig. Voll Milch 
ſaft, der an den Doldenftrahlen von ſelbſt ausfließt und ver: 
trocknet das Ammoniakharz in ben Apotheken ift, in länglichen, 
gelblichweißen Stücken, welche unangenehm riechen und ſchmecken, 
aus, Harz, Gummi und ätheriſchem Oel beſtehen, und ziemlich 
wie der Teufelsdreck wirken, aber ſchaͤrfer. Nicht abgebildet. 


2 zir "Zunft, Deroffel:Beerer — Merke. 
Dolden volldemmen; Früchte rundlich und glatt, oft nußartig,. ‚ohne 
Borften und Flügel. 


Meiſt aufrechte Kräuter mit hohlem Stengel und ſiederig 
zerſchnittenen Blättern an trockenen und feuchten Orten, . 

Die Kraft ruht im Laub und in der Frudt; ‚beide find 
vol von ätherifchem Del, daher wohlriechend und genießbar als 
Gewürz, fehr nützlich in der Medicin, bisweilen giftig. Die 
Wurzel ſenen groß und kräftig, een ohne ohne und 
Summiharz. 

A, Frucht aa mit Rn und flachen eh — 
men grad. 
a. Frucht walzig. 
a. Seſelinen. 

Frucht walzig oder am Rücken zuſammengedrückt, je fünf- 
rippig, bisweilen etwas geflügelt, die ſeitlichen Flugel am 
Rande; Blätter vielfach zerſchliſen. er 

1. © Die Meer-Fenchel (Criihmum). 

Dolden zufammengefegt und halb Fugelförmig, beide Hüllen 


1823 


vielblätterig ; Kelch ungezähnt, Blumenblütter weiß, rundlich, 
ganz und eingerolit; Frucht oval, je fharf fünfrippig ; ganz 
voll von Delröhren und —“ ſo daß pi Samen ganz frep 
liegen. wi 

1) Der gemeine M. (C. maritimum). 

" Untere Blätter zweymal, obere einmal geftedert, Blättchen 
dreyzählig, fehmal Tanzetförmig, fleifchig und ftiftig. Mittelmeer 
in Felfenrigen, über fchuhhoch, fait holzig und äſtig, ausdauernd; 
Wurzel lang, fpindelförmig, gedreht und äftig, Dolden 'viels 
ſtrahlig, Blüthen blaß grünlichgelb; Früchte fhwammig und 
gelb. Wurzel, Blätter und Früdite bitterfic und gewürzhaft, 
fonft officinel als harntreibendes und Neiz- Mittel, der Saft 
gegen die Würmer; das Kraut in Effig eingemacht als Salat 
und Gewürz; bey ung in Gärten. Jacquin, Hort. vind. t, 
187. Plenk f. 209: Schfuhr Taf. 64. Herba Foeniculi 
marini ſ. Saucti Petri. Fenouille de mer, Cröte marine, Bacille. 

2.6. Die Bärwurzen (Meum). 

„Hülle kümmerlich, Hüllchen vielblätterig; Kelch unge;ähnt, 
Blumenblätter efliptifeh und gang, ſonſt mie das vorige. ı Aus— 
dauernde, glatte Kräuter, mit rundem, veinfachem Stengel und. 
vielfach zerfchnittenen Blättern. 

1) Die gemeine (M. athamanticum). WIETTET 

Blätter zweymal gefiedert, Blättchen vielfpaltig,, Zn 
haarförmig und wirtelartig. Auf hohen. Bergwaiden , kaum 
ſchuhhoch und meiſt ohne Zweige und Blätter; Wurzel möhren: 
artig, fehr lang und Diet, geringelt und höckerig, braun, int: 
wendig weiß, oben mit einem großen Schopf; Wurzelblätter 
langgeftielt, Hellgrün, fait haarförmig zerfchliffen; Dolden ge— 
wöldt, mit einem Duützend Strahlen und zwey Hüllblättchen, 
Hüllchen fechsblätterig; Blumen gelblichweiß, mehrere taub; 
Feucht 3 lang und braun. Die ganze Pflanze, befonders 
Wurzel und Früchte, riecht und ſchmeckt fehr gewürzhaft, ift 
ein gutes Biehfutter, welches der Mil und der Butter den 
bekannten balfamifchen Geruch und Gefchmad gibt. Die foge: 
nannten Gemfenkugeln Fommen von dem MWurzelfchopf her. 

Wurzel und Samen ein Haus- und Viehmittel. Jacquin, 


1824 


Austr. t. 303. Plenf T. 201. Hayne Vil. C. 12. Atha- 
manta meum, 

' 2) Die Alpen-3. (M. mutellina). 

Stengel ziemlich einfach, Blätter zweymal geflebert, Blatt⸗ 
chen. fiedertheilig, Lappen ſchmal lanzetförmig, ganz und dreps 
fpaltig mit einem Stift. Auf Alpenwiefen, auh auf dem 
Schwarzwald, ſchuhhoch, faft ohne Zweige; überhaupt wie die 
vorige, Blumen blaßroth und wohlriechend Iſt ein Zeichen 
guter Alpenwiefen und das Hauptfutter der Murmelthiere. 
Wurzel gebraudht wie Die vorige. Radix Mutellinae Jac- 
quin, Austr. taf. 56. Allioni, Ped. t. 60. f, 2. Phellan- 
drium m,; Mutellina; Muttern. | 

3.6. Die Roßkümmel (Silaus). 

Hüllen kümmerlich, Hültchen vielblätterig; Kelch ungezähnt, 
DBlumenblätter gelblich oder grünlich, länglich oval, ausgeran— 
det mit eingefehlagenen Züngelhen; Frucht etwas feitlich zu: 
fammengedrüskt, je feharf fünfrippig, mit vielen Oelröhren, Säule 
chen zweytheilig. Ausdauernde, harte Kräuter mit vielfarh 
zerfchnittenen Blättern. 

1) Der gemeine (S. pratenfis). 

Stengel eckig, ‚Wurzelblätter dreys und viermal gefiedert, 
Seitenlappen ganz ober zweptheilig, Endlappen dreytheilig, 
Lappen ſchmal und ftiftig, Hülle zwepblätterig. Auf feuchten 
Wieſen und in Gebüfhen, 2—4' hoch, mit gabeligen Aeſten 
und großen Blättern; Wurzel lang und dick, fchwarzbraun, inte 
wendig gelblichweiß, oben mit einem Bart; Dolben flach mit 
einem Dusend edigen Strahlen, Blumen gelb, Früchte braun. 
Wurzel, Kraut und Samen ehemals gegen Wunden und Stein. 
Herba Silai f. Saxifragae anglicae. Rivinus, Pent. t. 58. 
Jacquin, Austr. t. 15. Hayne VII Taf. 5.  Peucedanum 
silaus. | 

4.68. Die Möhrenfümmel (Athamanta), 

Dolden viel:, Döldchen wenigftrahlig, Hülfen wenig, Hüll⸗ 
chen vielblätterig; Kelch gezühnt, Blumenblätter weiß, dal, 
ausgerandet mit eingefchlagenem Züngelchen ; Frucht länglich, je 

fünfeippig, mit 2—3 Delröhren; Säulchen zweptheilig. Aus« 


1825 


dauernde oft behaarte Kräuter, mit 3mal drepfiederigen und 
zerfchliffenen Blättern. 

1) Der eretifche (A. cretensis). 

Stengel rund und geftreift, mit wenig Aeſten. Blätter 
brepfiederig, Rappen fchmal und zwey- bis dreyfpaltig, Bolde 
achtſtrahlig, Hüffblättchen lanzetförmig; Früchte rauch. Auf den 
Alpen in Felsfpalten, nur 1'/,° hoch und graumollig mit möhs 
renartiger Wurzel, Blattfcheiden pupurroth, Dolde flach, mit 
mehrern tauben Blumen; Früchte 3 lang, grau und unten 
verengert. Riecht und ſchmeckt gewürzhaft, befonders die Früchte, 
welche daher als magenjtärfendes, harn⸗ und bluttreibendes 
Mittel genommen wurden. Sn den Gärten wird die Pflanze 
größer und haarlos. Semina Dauei cretici. Bladwell T. 
471. Jacquin, Austr. t. 62, Blenf T. 184. Beerwurz. 

5. ©. Die Berg-Fendel (Seseli). 

Dolden vielftrahlig und gewölbt, meift. ohne Hülfe, Hüll: 
chen vielblätterig; Kelch fünfzähnig, Blumenblätter oval, etwas 
ausgerandet mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht länglich, je 
did fünfrippig, mit einer Delröhre, Säulchen zweptheilig. 
Ausdauernde, meift bereifte Kräuter, mit fiederig zerfchnittenen 
oder dreymalgefiederten Blättern. 

1) Der Roß-F. (S. hippomarathrum). 

Stengel oben äjtig, Blätter dreyfach gefiedert; Kappen 
fhmal und graulihgrün, Dolden zwölfitrahlig; Hülfchen aus 
einem halb Dugend verwachfenen Blättchen. Südlich auf Ber: 
gen, an Felfen, auch im Rheinthal, Wurzel fehr lang, mit 
einem Haarfchopf und mehrern Stengeln, 1—2' hoch, glatt, 
geftreift und dicht; Dolden etwas gewölbt, weiß oder blaßroth; 
Früchte ehemals wie Fenchel. Crantz, Austr. 1. 5. f. 1. 2. 
Jacquin, Austria t. 143. Schfuhr &. 75. 

2) Der verdrehte (S. tortuosum). 

Stengel fteif, fat holzig und fperrig, an den Gelenfen 
verdreht, untere Blätter Zmal dDrepfiederig, Rappen jchmal, Dole 
den zehnftrahlig; Hülle dreyblätterig, Hüllchen fo lang ale die 
Döldchen, Früchte rauh. Mittelmeer, -auf Felſen und in Del 
gärten, Wurzel möhrenartig, fhuhlang mit Haarſchopf; Stengel 

Okens allg. Naturg. IL. Botanik IL. 115 


1826 


1—3' hody mit großen Blättern, Blüthen weiß. Riecht und 
fhmedt gewürzhaft, und die feharfen Samen werden dort ge: 
braucht wie Fenchel. Semina Seseli massiliensis. Plenf T. 212. 

b.) Libanotis. Ebenfo, aber die Kelchzähne länger und 
abfälfig, und die Hülle vielblätterig. 

3) Die Hirſch-Heilwurz (S. libanotis). 

- Stengel eig und furdig, Blätter zweys und dreyfach ges 
fiedert, Blättchen fieverfpaltig, Kappen lanzetförmig und. ftiftig, 
die untern Paare der Blättchen Freuzweife; Hülle vielblärterig, 
Srücte rauch. Auf Bergwiefen, 2—4' hoch, mit flarfer, 
fhwarzfchopfiger Wurzel, Dolde vielftrahlig, fehr gewölbt und 
dicht, mit zurückgefchlagenen Hüfen, Blüthen blaßroth, fpäter 
weiß, Früchte roth. Die feharfe und gewürzhafte Wurzel wird 
in der Schweiz vom Landvolk gebraudt. Athamanta lih. Fl. 
dan. t. 754. Jacquin, Austr. t.392. Allioni, Ped. t. 62. 
Turpithe des Montagnes. 

6. © Die Gleißen (Aethusa), 

Dolden ungleich vielftrahlig, ohne Hülle, Hültchen halbbiert 
und hängend; Kelch ungezähnt, Blumenblätter oval und ausge- 
randet, mit eingefchlagenem Züngelben; Frucht rundlich«ovaf, je 
fharf fünfrippig, mit einer Oclröhre, Säulen zweytheilig. 
Einjährige Kräuter, mit vielfpaltigen Blättern und weißen 
Blumen, die äußern etwas itrahlig. 

1) Die gemeine (Ae. eynapium). | 

Blätter zwey: und Drepfach fiederthrilig, Lappen unten 
glänzend, Feilföürmig und dreyfpaltig, mit Stift; Hüllchen drey- 
blätterig und länger, die äußern Stielchen zweymal fo lang als 
die Früchte, Die Delröhren der Fugen aus einander. Gemein 
an Zäunen, auf Uedern und beſonders in ©ärten, oft unter 
der Peterfilie; Stengel über 2 hoch, glatt, fein. geftreift und 
hohl, unten röthlich gefledt; Wurzel fpindelförmig, äftig und 
weiß, Blätter dunfelgrün, Dolden mit 10—20 ungleichen Strah— 
fen, Hüllchen hängend, Früchte gelblich, 1/5‘ groß, mit braunen 
Köhren. Iſt fehe giftig, obfchon weniger als Conium macu- 
latum und Cicuta virosa, und fommt nicht felten mit der Peter 
filie in die Küche, beſonders jo lang fie jung ift; da fie aber 


1827 


als ein Sommergewähs bald emporfchießt, ein glänzendereg, 
bunfleres Grün hat und hängende Hüllen, und beym Reiben 
einen efelhaft Fnoblauchartigen Geruch von fi gibt; fo ift fie 
bey einiger Vorſicht wohl zu unterfcheiden. Lamard T. 196, 
Plenf T. 202. Schfuhr % 72. Hayne J. T. 35. Hund: 
Peterfilie; Petroselinum caninum, Cieuta minor; Petit ciguö; 
Prezzemolo selvatico. 

7. ©. Die Reben-Dolden (Oenanthe). 

Dolden zufammengefest, rundlich und mit wenig Strahlen, 
Hülle verſchieden, Hüllchen vielblätterig; Kelch fünfzähnig, 
Blumenblätter weiß, oval, ausgerandet, mit cingefchlagenem 
Züngelchen; Frucht walzig oder Freifelfürmig, je ftumpf fünfs 
rippig mit einer Delröhre, Scheibe gewölbt, Säulen nit 
abgefondert. Glatte Wafferfräuter mit hohlem Stengel und 
fnolligen Wurzeln. 

1) Die gemeine (Oe. fistulosa), 

Wurzel büfchelig, mit. fadenförmigen und rübenfürmigen 
Fafern, Stengel mit Ausläufern; Wurzelblätter zwey: bis drey— 
mal gefiedert, Stengelblätter gefiedert, Fürzer als der. hohle 
Stiel, Blätthen ſchmal, einfah und dreyfpaltig; erite Dolde 
dreyftrahlig und fruchtbar, Tie andern fechsftrahlig und taub; 
Früchte Freifelföürmig, Rippen verwachſen. In Cümpfen, aus 
dauernd; Stengel 2’ hoch, rund und graulichgrün. Iſt giftig, 
und wird von dem Vieh nicht gefreffen; wurde als fchweiß: 
treibendes Mittel gebraucht: Herba Oenanthes ſ. Filipendulae 
aquaticae. FI. dan. tab. 846. Schkuhr T. 70. Hayne V. 
T. 95. Kropfwurz, Drüsmwurz. 

b.) Phellandrium. Ebenſo, aber die Wurzel fpindelförmig 
und faferig. 

2) Der Wafferfenhel (Ph. aquaticum). 

Stengel gefurcht und fehr äjtig, Blätter zwey- big dreyfach 
geftedert, Blättchen oval und fiederfpaltig, Die untergetauchten 
vielfpaltig und haarfürmig, Dolden blattgegenüber; Früchte 
länglih. In Sümpfen: XTreibt Ausläufer, welche im nächſten 
Sahre Stengel treiben, 3—4' body, dick und hin und her ges 
bogen, die zweyten Gtiele der Blätter ftehen unter ſtumpfen 

115 * 


1828 


Winkeln ab, wie bey Athamanta oreofelinum, wodurch fich diefe 
Pflanzen gut unterfcheiden; Blätter geftielt und hellgrün, bie 
untern fehr groß; 1—2 Hünblätter und ſchmale Blätthen unter 
ben Döldchen, Früchte 2 lang und bräunlid; riechen unan— 
genehm, ſchmecken ſcharf, und werden bey Berfchleimung der 
Bruft gedraudt. Beym Einfammeln muß man vorfichtig feyn, 
daß die Früchte von Cicuta virofa nicht darunter fommen. Das 
Kraut fol giftig auf die Pferde wirken, was man der unfchule 
digen Larve eines Küffelfäfers, Curculio paraplecticus, welcher 
unten im Stengel wohnt, zugefchrieben hat: Semina Foeniculi 
aquatic. Schkuhr Taf. 71. Plenf Taf. 210. Haynel. 
T. 40. Düffele. XIV. T. 6. Wagner I. T. 122. Roßfenchel, 
Pferdſaat, Wützerling. ai 

e.) Lichtenfteinia. Frucht walzig, mit einer großen Del: 
röhre unter den Rippen felbit. 

3) Die beraufchende (Oe. inebrians, pyrethrifolia): 

Blätter glatt und fiederfpaltig, Lappen oval, eingefchnitten 
und gezähnt, Früchte efiptifch. Die Hottentotten nennen fie 
Gli, und maden aus dem Saft ein. beraufchendes Setränf, 
Burmann, FI. cap. pag. 8 Thunberg, FI. cap. p. 262. 

b. Frucht rundlich oder zwiefelig. 

b. Ammineen. 

Früchte. feitlich zufammengedrüdt, und daher zweyfnotig 
mit 5 Rippen, bisweilen geflügelt, die feitlichen Flügel am 
Rande; Blätter meiſt vielfiederig. 

8. G. Die Waffer-Schierlinge (Cicuta), 

Dolden vielftrahlig ohne Hüffen, Hüllchen ungleich viel: 
blätterig; Kelch fünflappig, Blumenblätter herzförmig, einge: 
fhlagen; Frucht rundlih und zwepyfnotig, fünfrippig, in den 
Surden eine Oelröhre, an den Fugen zwep. 

Ausdauernde Waflerfräuter mit hohlem Stengel, — 
gefiederten Blättern und weißen Blumen. 

1) Der gemeine (C. virofa). 

Wurzelitod hohl, mit Duerwänden, Blätter —— 
zerſchnitten, Lappen ſchmal lanzetförmig und gezähnt, Dolden 
gewölbt am Ende und blattgegenüber. In Sümpfen und an 


1829 


Bächen, Stengel 2—4’ hoch, glatt und fein gefurdyt, Mnotig 
und äſtig, auf einer dicken, ovalen und geringelten Wurzel mit 
Wirtelfafern, innwendig weiß und in ein Dutzend Querfäcer 
getheilt, gibt verleht einen faffrangelben, harzigriechenden Saft 
von fih. Blätter groß, die untern auf langen, hohlen Gtielen, 
drepfachfiederig eingefchnitten, Rappen 14/s‘' lang, 4“ breit; die 
Stengelblätter zweyfiederig. Dolden aus 12 — 18 Gtrahlen, 
höchſtens mit 2 Hüllblättchen; Döldchen gemwölbt, vielitrahlig 
mit einem Dugend zurüdgefchlagenen Hüftblättchen ; Frucht breis 
ter als lang, bräunlichgelb mit braunen Oelröhren. Die ganze 
Pflanze, vorzüglich aber die Wurzel ift feharf, riecht betäubend 
und ift ein fehr gefährliches Gift für Menfchen und Vieh, wos 
von ſchon viele Bepfpiele vorgefommen find, indem die Wurzeln 
mit eßbaren verwechfelt wurden. Das Kraut riecht etwag ges 
würzhaft, fafl wie Sellerie, und ſchmeckt wie Peterjilie, und 
wird in der Medicin gebraucht wie andere betäubende Mittel 
gegen Berhärtungen der Drüfen, Krebs u. dgl., fowohl inner: 
lich als in Pflaitern. Die Ziegen follen es ohne Schaden freffen. 
Sie ijt die giftigite unter allen Doldengewäcfen, FI. dan. t, 
208. Schkuhr Taf. 71. Hapynel. Taf. 37. Düffeld. XI. 
T. 8. Herba Cicutae aquaticae, Ciguö d’eau; Wütherich. 

9. ©. Die Eppiche (Apium). 

Dolden wenigitrahlig, Hüllen arm oder fehlend, Kelch 
zahnlos, Blumenblätter ganz und rundlih; Frucht rundlich und 
zwiefelig oder zweyfnotig, fünfrippig, Furchen mit 1 oder 3 
Delröhren. 

Kräuter mit Fnofliger Wurzel und hohlem, gefurchtem, äſti— 
gem Stengel; Blätter fiederig eingefchnitten, mit Feilfürmigen 
Lappen, Blumen gelb. 

a) Fruchtfäulchen getheilt, Scheibe gewölbt. Petrofelinum. 

1) Die Peterfilie (A. petrolfelinum). 

Stengel glatt, edig und äjtig; Blätter 3mal fiederig eine 
gefchnitten und glänzend, bie Lappen der untern oval Feilförmig, 
dreyfpaltig und gezähnt, die der oberen dreyzählig, lanzetfürmig, 
ganz und dreyfpaltig; Blüthen grünlichgelb, Hünblättdyen faden— 
förmig. Wild in Sardinien an Quellen, fonjt überall in Gärs 


1830 | 

ten als Kühengewähs; Wurzel fpindelförmig, fleifhig, weiß 
und ausdauernd; treibt im erſten Jahr Doppelt fiederfpaltige 
Blätter mit Ffeilförmigen, drepfpaltigen, flumpfen Blättchen, 
welche leicht mit dem darunterftehenden, giftigen Oartenfehierling 
(Asthufa eynapium) verwechfelt werden können; die letztern find 
aber viel glänzender und haben feinen Geruch; mit dem gefled- 
ten Schierling (Conium maculatum) find fie auch ſchon verwech— 
felt werden; auch ſchießen bie giftigen als Gommergewächfe 
bald über die Peterfilie hervor. Im zweyten Jahr find vie 
Wurzelblätter der letztern äjtig gefiedert und haben gleich weite 
geferbte Blättchen. Mehrere Stengel, 5—4' hoch, von unten 
an äftig, glatt, rund und gejtreift, ohne Flecken. Die Dolden 
haben ein Dugend Strahlen und 1—2 ſchmale Hüflblätter, die 
Döldchen 6—s jehr Furze; Frucht 1° lang, bräunlich, mit 
weißlihen Rippen. Das ganze Kraut riecht gewürzhaft, etwas 
fcharf, und wird befanntlich fo lang es jung ift, fo wie die 
Wurzel, an Suppen gethan; ehemals auch ale harn⸗ und blä« 
hungtreibendes Mittel, und äußerlich zur Zertheilung der Milch— 
knoten, auch gegen Wafferfuht und Stein; die Samen gegen 
den Stein; fie ſollen die Läufe tödten und die Vögel. Man hat 
‚davon ein deitiliertes Waller in den Apotheken. Lamard 
Taf. 196. Fig. 1. Plenk Taf. 218. Dayne VII, Taf. 23. 
Düffeld,. XVL T. 21. Selinon; Apio, Petrofelino, Prezzemolo. 
Persil. 

b) Sruchtfäulchen ungetheilt, Scheibe niedergebrürft. Aplum. 

2) Die Sellerie (A, graveolens). 

Stengel glatt, gefurcht und äſtig, Blätter gefiedert, die 
oberen dreyzählig, Blättchen Feilfürmig, eingefebnitten und ges 
zähnt, Blümchen weiß und eingeroflt. Hin und wieder an 
Gräben, befonders auf Salzboden; Wurzel fpindelfdrmig und 
äftig, Stengel 1%/,' hoch, mit abftehenden Xeiten, Wurzelblätter 
dang und geftielt, meift fünfpaarig gefiedert; Dolden zahlreich, 
Elein und gewölbt; Frucht Feine Linie lang. Riecht flarf und 
widrig, ſchmeckt fcharf und foll giftig wirfen. In den Gärten 
wird fie ganz mild, die Wurzel größer, fauſtdick, rundli und 
fleifhig, und der Stengel 2—4' hob; wurde als Harn= und 


1831 


Reizmittel gebraucht; die Wurzel übrigens häufig ale Salat 
gegeffen. Fl. dan. t. 790. Plenf2ı7. Schkuhr 78. Hayne 
VII. T. 24. Celeri, Celeri-rave; Sellero, Sedano. 

10. ©. Die Sumpf-Merfe (Helofciadium). 

Dolden zufammengefegt, faum mit Hüllen; Kelch ſchwach 
fünfzäpnig, Blumenblätter oval, ganz und weiß; Frucht oval, 
feitlich zufammengedrüdt, je fünfrippig, mit einer Oelröhre in 
den Furchen, 

1) Der gemeine (H. ammi, lateriflorum). 

Blätter dreymal eingefchnitten, mit haarfürmigen Lappen, 
Dolden blattgegenüber, vrepftrahlig, ohne alle Hülfe, Süden: 
ropa, Aegypten, Weftindien und Südamerica; 1%.’ hoch, glatt 
und vieläftig, mit Fleinen Blättern, die untern geftielt, Schei— 
den mit weißem Rand, Döüldchen über zwöffitrahlig, Blüthen 
ganz Flein. Früchte gewürzhaft, waren auch unter Dem Ramen 
Semen Ammeos veri f. cretici officinefl, Jacquin, Hort. vind. 
t, 200. Plenk T. 199. Sifon ammi. | 

11, © Die Fenchel-Merke (Ptychotis). 

Hüfte verfchieden, Hüllchen vielblätterig ; Kelch fünfzähnig, 
Blumenblätter oval, gefpalten mit einem Züngelchen aus einer 
Querfalte; Frucht oval, etwas zufammengedrücdt mit 5 Rippen 
und je einer Delröhre, Fruchtfäulchen getheilt. 

1) Der gemeine (Pt. coptica), 

Stengel äftig, Blätter in viele fchmale Lappen zerfchnitten, 
bie oberen fiederlaypig, Hüffen ſchmal; Frucht oval und rauch. 
Eandien und Negypten, font in Gärten, 1—2%' hoch, mit 
dünner Wurzel und Blättern wie Fenchel, aber Fleiner und 
nicht graufichgrün; Dolden und Döldchen zwölfitrahlig, Hüllen 
fehsblätterig, Blumen weiß, mit purpurrothen Beuteln; Früchte 
graulihbraun, nur “ lang, fehr gewürghaft, und waren 
daher fchon bey den Alten vfficinet unter dem Namen Semen 
Ammeos veri f. cretiei; ftimmen übrigens mit Kümmel und 
Anig überein. Jacquin, Hort. vind. I. t. 196. 

12. G. Die Sihel»Merfe (Falcaria). 

Dolden zufammengefegt und vielftrahlig, Hüfte vielblätterig, 
Hüllchen Halbiert, Keih fünfzähnig, Blumen weiß, Zwitter und 


1832 


taub, oval, Frumm und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züns 
gelben; Frucht länglich und fettlich zufammengebrückt, je fünf: 
rippig, mit einer Delröhre, Säulchen gefpaltern. Ausdauernde 
glatte Kräuter mit zerfchnittenen Blättern. 

1) Der gemeine (F. agrestis, rivini). 

Wurzelblätter einfach und dreyzählig, Lappen ſchmal und 
jtiftig gezähnt, Stengelblätter dreyzählig und dreyfpaltig. Ueberall 
an Wegen und im Getraide, 1—2‘ hoch, mit langer, möhrenartiger 
Wurzel; Dolden zwölfftrahlig, mit ſechs fehmalen Hüllblättern 
und Hüllen, Blumen 2° lang, Samen länglich, bräunlic- 
gelb, mit braunen Oelröhren. Wurzel füßlich und fcharf, das 
Kraut bitterlih, räs und gewürzhaft, war als ein eröffnendeg, 
harntreibendes und Reizmittel officinell; Saft gegen Wunden 
des Viehs. Herba falcariae. Rivinus, Pent, t. 48, Jac- 
quin, Austr. t. 257, Sium falcaria. 

13. ©. Die Ambmen-Merke (Sison). 

Dolden und Döldchen wenigftrahlig; Kelch zahnlos; Blblät- 
ter rundlich, tief ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelchen ; 
Frucht oval, feitlich zufammengedrückt, je fünfrippig, mit einer 
abgefürzten Delröhre, Säulchen zweptheilig. 

1) Der gemeine (S. amomum). 

Stengel fperrig, Blätter fiederfchnittig, Lappen ber untern 
gelappt und gezähnt, ver odern ſchmal vielfpaltig, Südeuropa 
auf feuchtem Lehmboden, fonjt in Gärten, 1—3' hoch, mit weiß 
licher, möhrenartiger Wurzel; Dolden und Döldchen vierftrahlig, 
mit je 3—5 ſchmalen Hüllblättchen; Blumen weißlih, Frucht 
dunfelbraun, mit braunrothen Delröhren. Die Wurzel ſchmeckt 
fajt wie Seflerie, die Blätter ſchwach gewürzhaft; die Früchte 
riechen und fchmeden fehr angenehm, wie Cardamomum, find 
fchweiße und blähungtreibend und kamen ehemals unter den 
Theriaf. Semen amomi. Jacquin, Hort. vind. HI. t. 17, 
Plenf X. 200. Schfuhr T, 65. Sium Aaromaticum, Amo- 
mum germanicum ; Amömlein, Bafllien « Beterlein. 

14.6. Die Kümmel:Merfe (Ammi), 

Dolden zufanımengefest und vielftrahlig, mit vielblätterigen 
Hülten, Kelch ungezähnt, Blamenblätter weiß und ausgerandet, 


1833 


oval, mit eingefchlagenem Züngelden; Lappen ungleich; Frucht 
länglichsvval, feitlich zufammengedrüdt, je fünfrippig, mit einer 
Delröhre, Säulchen zweptheilig. Kräuter wie Möhren, mit 
fpindelförmiger Wurzel und vieltheiligen Blättern. 

1) Der gemeine (A. majus). 

Stengel glatt und ftumpfedig, untere Blätter ein» und 
zweymal geftedert, Blättchen lanzetförmig und knorpelig gezähnt, 
obere zufammengefegt mit jchmalen Lappen. Ums Mittelmeer, 
auf Feidern und in Weinbergen; bey uns in Gärten, 2—3° hoc) 
und vben äſtig; Wurzelblätter ganz; Dolden groß, Hüllblättchen 
drepfpaltig, Hüllchen fait fo lang als die Döldchen und zurück: 
gefchlagen; Frucht 1 lang, gewürzhaft, feharf und bitterlich, 
treibt Blähungen und war officinell. Semen Ammeos vulgaris. 
Plenk Taf. 181. Sibthorp Taf. 273, Schkuhr Taf. 61, 
Comine nostrale, 

2) Der Stoder-Merf (A. visnaga). 

Stengel rund, glatt und gejtreift, Blätter — — 
Läppchen ſchmal und zugeſpitzt, Hüllblätter am Grunde ver— 
wachſen, fo lang als die gedrängte, faſt holzige Dolde. Mittels 
meer auf feuchtem Boden und Feldern, 1"2‘ hoch, ſonſt eröff⸗ 
nendes, harn- und bluttreibendes Mittel. Die Doldenftrahlen 
werden holzig, gelb und gewürzhaft und baher zu Zahnftochern 
gebraudt. Sie fommen als Handelsartifel aus Africa und der 
Levante nah Marfilien. Gärtner Taf. 20. Fig. 12. Jae- 
quin, Hort. vind. III. t. 26. Daucus; Herbe aux eure - dents, 

15. ©. Die Strenzel (Aegopodium). 

Dolden zufammengefegt und vielftrahlig, ohme affe Häfen, 
Kelch ungezähnt, Blumenblätter weiß, oval und ausgerandet, 
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht länglich und feitlich zu: 
fammengedrücdt, je fünfrippig, ohne Delröhren; Säulen bor- 
ftenförmig und gabelig. 

1) Der gemeine (Ae. podagraria). 

Stengel äftig, eig und gefurcht, Wurzelblätter zwey⸗ bis 
dreymal gefiedert, obere dreyzaͤhlig, Blättchen fpig- oval und 
doppelt gezähnt. Ueberall in Grasgärten, an Hecken und feurhten 
Drten; Wurzel Friechend, mit Ausläufern, Stengel 2—3’ hoch, 


1834 


hohl und etwas äjtig, Wurzelblätter lang geftielt, mit bauchigen 
Scheiden; Dolden flach mit 18 Strahlen; Blumen etwas un- 
gleich; Frucht 1%, lang und dunfelbraun, Das Kraut etwas 
gewürzhaft, font ein Wundmittel und gegen Podagra; gutes 
Schweinfutter, übrigens ein Unfraut. Flora dan, tab. 670, 
Schkuhr %. 79. Herba Podagrariae, Zipperleinfraut, Geiß- 
fuß, Gierſch. 

| 16. ©. Die Kümmel (Carum). 

Dolden mit mäßig viel Strahlen, Hüffen verfchieden ; mitt: 
lere Blüthen taub; Kelch ungezähnt, Blumenblätter weiß, oval, 
ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelhen; Frucht länglich 
oder oval und feitlich eingezogen, je fünfrippig, mit einer Oel—⸗ 
röhre, Fuge flach; Scheibe niedergedrüdt, Säulchen gabelig. 
Glatte, meift ausdauernde Kräuter mit dicker Wurzel und fieder- 
fchnittigen, vieljpaltigen Blättern. 

1) Der gemeine (G. eami). 

Wurzel fpindelfürmig, Stengel edig, Blätter zweymal ge> 
fiedert, Blättchen fiederfpaltig und vieltheilig, die unteren am 
Stiele kreuzweiſe, gar keine Hülle. Ueberall auf Wieſen und 
Bergen, häufiger nördlich, ſonſt in Gärten; Wurzel klein, fin: 
gersdick und fleifhig; Stengel 2—3' hoch, Blattfcheiden breit, 
am Rande weiß, Dolden zweyftrahlig, bisweilen mit einigen 
Huͤllblaͤttchen; Frucht 2° lang und braun, mit heflern Rippen. 
Die Wurzel wird im Garten größer und fhmadhaft; die Sa—⸗ 
men fehr gewürzhaft, voll Ätherifcheg Oel, das man daraus 
derilliert; treiben Blähungen und find eines der gewöhnlichften 
Gewürze, welches ins Brod kommt, in Gauerfraut, in den Zie⸗ 
gerfäs und zum Branntwein. Jaequin, Austr. tab. 393, 
Schfuhr 8.77. Hayne VIl. %. 19. Döüffeld. XIV. T. 17. 
Wagner I. T. 67. Semina Carvi; Caro, Commino tedesco; 
Oarvi; Drattfümmel, 

2) Der Eaftanien» 8. (C. bulbocastanum), 

Wurzel rundlih, Stengel rund und aͤſtig, Blätter fait 
dreyfach gefiedert, Lappen ſchmal und fpigig, Dolde vielftrahlig, 
mit vielblätteriger Hülle, verblähte Strahlen aufrecht; Früchte 
fänglich, oben verdünnt. In Feldern und Weinbergen, mehr 


1835 


fadlih und am Rhein, 1%/;° hoch und oben äſtig, Holden mit 
1—2 Dutzend Strahlen; der Wurzelfnollen ziemlich wie eine 
Nuß, aber unfdemlih, mit vielen Zafern, braun, innwendig 
weiß und mehlig, wird im füdlihen Europa gefocht und gerdftet 
gegeffen, wie Bajtanien. Fl. dan. t. 220. PieuF T. 189. 
Lamard T. 197. Schkuhr T. 62. Bunium, Nueula ter- 
restris; Terre-noix, Suron, Moinson ; @rdnuß. 

17. © Die Mußkümmel (Bunium). 

Dolden zufammengefegt mit verfchiedenen Hüllen; Kelch 
ungezähnt, Blumenblätter oval, auggerandet, mit eingefhlagenem 
Züngelchen; Frucht länglih und fchmal, feitlich eingezogen, je 
fünfrippig, mit 2—3 Delröhren, Fuge vierjtreifig, Saͤulchen ge: 
fpalten. Ausdauernde Kräuter mit Fnofligee Wurzel, runden 
Stengeln und vielfach zerfchnittenen Blättern. 

1) Der griechiſche (B. ferulaefolium). 

Stengel gabelig, Blätter drepzählig eingefchnitten, mit 
fhmalen Lappen, Hülle vierblätterig und kurz, Früchte walzig, 
Blumen weiß. Griehifche Inſeln; Die Wurzel wie Hafelnuß, 
wird von den Zürfen unter dem Namen Topana gegeffen, 
Tournefort, Inf. t. 43. Destont., Ann, Muf. XI, t. 30. 

2) Der franzdfifche (B. denudatum), 

Stengelblätter ftiellos mit Furzer Scheide, Kappen gezähnt 
und eingefchnitten, Huͤllchen aus wenig einfeitigen Blättchen. 
Mittelmeer, befonders in Frankreich auf Bergmiefen, wur ſpanne⸗ 
hoch; die Fnofige Wurzel wird ebenfalls gegeffen. Gouan, 
. p. 10. Gussone, Prodr, Fl, sie, I. p. 351, Loise- 
leur, FI, gallica t. 5. Smith, Engl. Bot. t. 988. 

18. ©, Die Bibernellen (Pimpinella). 

Dolden und Döldchen vielftrahlig, ohne Hüfte, Kelch unge— 
zähnt, Blumenblätter meift weiß, oval, ausgerander, mit cin» 
gefhlagenem Züngeldyen; Zrucht oval, feitlidy eingezogen, je fünf 
rippig, mit vielen Delröhren; Scheibe polſterig, Säulen ge 
fpalten. Kräuter mis einfacher Wurzel und fiederig zerfchnits 
tenen Wurzelblättern; Lappen runblich und gezähnt. Boueage. 

1) Die große (P. magna), 

Stengel eig und gefurcht, Blätter gefiedert, Blättchen ſpitzig, 


1836 


gzähnt und meiſt lappig, Früchte Länglich:oval und glatt, mit 
längern Sriffeln. Zerjtreut auf Berahöhen, an Zäunen, 2—3' 
hoch, mit fpindelförmiger, fpannelanger, weiflicher Wurzel; 
Stengel hohl, oben gabelig, die untern Blätter geftielt, Dolden 
und Döldchen mit einem Dutzend Strahlen, Blumen weiß oder 
röthlich, Früchte braun. Gutes Viehfutter und zur Verbefferung 
faurer Weine. Die Wurzel ift fingersdiet, fcharf und harzig, 
riecht gewärzhaft und iſt ein Fräftiges Reizmittel, auch gibt fie 
einen blauen Saft, und man zieht daraus Das fogenannte Blau: 
wafjfer (Aqua sapphirina): Radix P, albae. FI. dan. tab. 1155. 
Jacquin, Austr. tab. 396. Plenf T. 222. Hayne VI, 
T. 21. Tragoselinum. 

2) Die ſchwarze (P. saxifraga, nigra). 

Stengel rund, fein geftreift und oben fait blattlos; Blätter 
gefiedert, Blättchen oval, gezähnt und glatt, Früchte oval, mit 
fürzern Griffeln. Auf trocdenen Waiden, an Wegen und in 
Wäldern, 1'/s‘ hoch, mit fpindelförmiger, meift gelblicher Wurzel, 
innwendtg weiß; fchmedt anfangs ſüßlich gewürzhaft, dann 
ſcharf und ftechend, riecht bodsartig, ijt ein ftarfes Reizmittel, 
treibt Schweiß und wird befonders beym Vieh angewendet, lie 
fert auch ein gelbes, ätherifches Del, Die fehwarze Abart ein 
blaues, womit die Liqueur-Fabricanten ihre Getränfe färben. 
Srüher waren auch Blätter und Früchte officinefl: Radix, Herba 
et Semen Pimpinellae albae 8. nostratis et nigrae. Fl. dan. 
t. 669. Jaequin, Austr. 1.395. Schfuhr %.78 Hapne 
VII. Zaf. 20, Düffeld. X. Taf. 17. Wagner II. Taf. 205. 
Hfefferwurz, Bocks-Peterlein. 

3) Der Anis (P. anisum), 

Wurzelblätter rundlich herzförmig und eingefchnitten, Stens 
gelblätter gefiedert, Blättchen Feilfürmig, lappig und gezähnt, 
die oberen dreyfpaltig, Früchte flaumig. Aegypten und griechifche 
Snfeln; bey ung feit vielen SZahrhunderten in Gärten und 
Feldern angepflanzt, 2’ hoch und graulich, Stengel marfig und 
flaumig, oben äſtig; Wurzelblätter langgeftielt und zolfgroß, 
Dolden fat flab, mit einem Dubend Strahlen, fo wie die 
Döldchen; Frucht 1%" lang, fehr gewürzhaft, riecht angenehm, 


1837 


ſchmeckt füßlich, liefert flüchtiges Del und Waffer, ift ein gutes 
Nerven: und Magenmittel, befonders gegen Blähungen und 
Berfchleimung der Lunge; Fommt auch an Speifen und Brannt- 
wein. Ein Tropfen Del den Tauben auf den Kopf geitrichen, 
ſoll fie tödten: Semina Anisi vulgaris. Blacdwell T. 374. 
Plen! % 223. Hayne VIL T. 22. Düſſeld. XI. T. 17. 
Wagner I. T. 229. | 

19. ©, Die Waffermerfe (Sium). 

Dolden vielſtrahlig und flah, mit vielblätterigen Häffen, 
Kelch fünfzähnig, Blumenblätter weiß, oval und Aausgerandet, 
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht feitwärts eingezogen, je 
fünfrippig, nur 3 Delröhren, Scheibe politerig, Säulchen zwey: 
theilig. Meiſt Wafferfräuter mit fiederig zerfchnittenen Blät— 
tern und ovalen Lappen. Merf, 

1) Der breite (S. latifolium). 

Stengel aufrecht, eckig und gefurdt, mit Ausläufern; 
Blätter gefiedert, Blättchen lanzetfürmig und ſcharf gezähnt, 
die untergetauchten zweyfach fiederfpaltig und vieltheilig, Hülle 
vielblätterig. In Gräben und Sümpfen, mit faferiger Wurzel, 
Stengel 3—6' hoch, fait fünfeckig, hohl und oben äſtig; Wurs 
zelblätter fehr groß, auf hohlen, gegliederten Blattitielen; Dols 
den mit 40—50 Strahlen. Wurzel und Kraut riechen unane 
genehm, ſchmecken bitterlih und fcharf, find verdächtig und dem 
Vieh ſchädlich, wie fait alle Doldenpflanzen, tie im Waffer 
wachfen; waren als reizende und harntreibende Mittel officinell. 
Radix et Herba Sii palustris, Jacquin, Austr, t.66. Plenk 
T. 190. Hayne I. T. 38. Waſſer-Eppich. 

2) Die JZuder: Wurzel ($. sisarum). 

Stengel aufredyt und rund, Wurzelblätter gefiedert, Blätt« 
hen länglich und ſcharf gezähnt, das ungrabe oval und herzför— 
mig; Stengelblätter dreyzählig, Blättchen Tanzetförmig, Hülle 
fünfblätterig. Wird in alfen Gärten angebaut wegen der füßen 
Wurzel, welche als Gemüfe auf den beffern Tifchen genoffen 
und vorzüglih in Fleifhhrühe gethan wird. Sie befteht aus 
einer fingersdicten und etwa 6° lang ftarf geringelten, gelbli: 
hen, innwendig fchneeweißen Knollen, mit einem Büfchel keu— 


1838 


lenförmiger, kaum fingerslanger Nebenwurzeln, und läßt beym 
Ejfen den holzigen Kern wie eine Schnur ausziehen. Sie 
enthält jo viel Zuder, daß man ihn daraus darſtellen Fann. 
Sie iſt auflöfend und harntreibend. Stengel 2— 3’ hoch, oben 
äſtig; Doöldchen weiß, halb Fugelförmig, aus einem Dugend - 
Strahlen mit zurüdgefchlagenen Hüllen. Wild wähst fie in 
Sapan, Eorhinchina, China, Eorea und ber Mongoley. Bey 
Plintus heißt fie Siser (Lib. XIX. cap. 5.), wuchs damals 
am Niederrhein, und war bey den Römern fo gefhägt, daß 
fie der Kaiſer Tiberius von Gelduba (Gelb am Niederrhein) 
nach Rom fommen ließ. Demnach muß man annehmen, Daß 
die Germanen diefelde bey ihrer Auswanderung aus ihrer alten 
Heimath,, der Mongoley, mitgenommen haben. 

Kämpfer, welder diefe Pflanze in Ehina felbit beobachter 
hat, fagt Folgendes von ihr: Sie ift im Often nad dem Thee 
die berühmteite Pflanze und ſtammt aus Corea, wo fie auf Ber- 
gen wild wächst und ausdauernd iſt. Anfangs hat fie nur 
eine Wurzel wie Paftinafe, 3 lang, Eleinfingersdid, weiß 
und fleifchig, unten oft gefpalten; daher der Name Nin-Sin 
(menfhenähnlich), und der Glaube, daß fie das Leben verläu— 
gere. Später ſetzen fih mehrere Wurzeln an die erjte mit 
verfhhiedenen Knollen. Sie ſtärkt und macht fett; wird Anfangs 
Winters gefammelt, 3 Tage in Waller geweicht, in einem ver« 
fchloffenen Keffel über Feuer gefegt und fodann getrodnet, wo« 
durch fie hart, braun und fait durchfichtig wird wie Yarz, was 
ein Zeichen ihrer Güte iſt. Amoenit. tab. 818. Burmann, 
Ind. t. 29, Thunberg, Jap. p. 118. Plenf T. 188. 2a: 
mark T. 197. 5.2. Schkuhr T. 69. Düffeld. VI. T. 9. 
Chervi; Sisaro, Chirivia tedesca; Gierlein, Grigel, 


B. Frucht rundlich und nuß⸗ oder rindenartig, mit 
wenig oder keinen Rippen. 
e. Samen eingerollt; Blätter ein⸗ bie brepfebrig, 
c. Gmyneen. 
Frucht aufgetrieden, oft feitlich ae mit je 
5 Rippen, bisweilen verfchliffen, die feitlihen am Rand. 


1839 


20. & Die Rußdolden (Cachrys). 

Dolden vielftrahlig und beide Hüffen vielblätterig; Kelch 
meiſt fünfzähnig, Blumenblätter gelb, oval und eingeroflt; Frucht 
aufgetrieben, mit je 5 dicken Rippen und breiter Zuge; Dels 
röhren zahlreich, Ausdauernde Kräuter mit zufammengefegten 
Blättern. Armarinte, 

1) Die gemeine (C. libanotis). 

Stengel glatt, Blätter zweymal gefiedert, Lappen fchmal, 
ftehend und Ddrepfpaltig; Frucht oval, Mittelmeer, fehr füdlich 
auf Bergen, 3° hoch; Wurzel dick und fleifchig, gewürzhaft und 
als Reizmittel gebraucht. Schkuhr T. 65. 


21. ©. Die Futter-Merke (Prangos). 

Ebenfo; Kelch fünfzähnig, Frucht vom Rüden zufammens 
gebrüdt, je 5 glatte Rippen, in der Mitte geflügelt; Oelröhren 
zahlreih. Ausdanernde Kräuter mit rundem Etengel und zus 
fammengefesten, fchmalen Blättern, vielen Dolden und gelben 
Blumen; mahnen an Laferpitium et Thapfıa. 

1) Der gemeine (P, pabularia). 

Stengel glatt, Blätter fehr vielfach zerfehnitten, mit ſchmalen 
Läppchen, Hüftblätter einfach. Oſtindien, ein vorteffliches Futters 
fraut. Lindley, Journal of Se, lond. 1825. Nro, 37. p. 7. 


Das thibetanifhbe Heu ift ein ausdauerndes Kraut. 
mit einer großen, fleifchigen Wurzel, welche oben 14/,’ im Um— 
fang hat und aus einer Menge verwachfener Winterfnofpen bes 
fteht, mit vielen Fafern von den alten Blättern bedeckt und vor 
dem Erfrieren gefchügt. Aus jeder Knoſpe entfpringen viele, 2° 
lange, fein zerfchnittene Blättchen, fehr wohlriehend, wie gutes 
Kleeheu. Sie find vielfach zufammengefegt, glatt, mit fchmalen, 
einfachen oder dreytheiligen Abfchnitten. Der Haupiſtiel ift unten 
fcheidenartig, oben rund, glatt und fein geftreift. Die zweyten 
Dlattftiele tragen 6—10 Fieberblättchen, in welchen die Nahr: 
haftigfeit liegt. Aus der Mitte der Blätter erhebt ſich ber 
Stengel über mannshoch, mit männlihen und weiblichen Dolden. 
Sene find zufammengefegt, kürzer als die Dedolätter, in den 
Achſeln und am Ende, Die Desblätter find fein und tief fieder« 


1840 


fpaltig mit dreytheiligen Abfchnitten, Endlappen größer und oft 
dreyzähnig. Es gibt allgemeine und befondere Hüffen, jede aus 
5 oder 6 fpisovalen Blättchen, kürzer als die Stiele der Döld— 
hen. Die Früchte S—9'" lang, mit 2 frummen Griffeln auf 
einer großen, fleifchigen Scheibe und mit den Forfartigen Lappen 
des Kelchs bedeckt. Es wird über ale Maaßen gepriefen ale 
Winterheu für Schafe und Ziegen und oft auch für das Rind- 
vieh; die Samen dagegen follen den Pferden Augentzündung 
und zeitliche Blindheit verurfachen. Diefes Futter ift erhigend, 
macht fehr ſchnell fett und zerftört die Leberegel, wodurch oft 
Zaufende von Schafen zu Grunde gehen. Diefe Eigenfhaft, nebft 
feiner großen Nahrhaftigkeit, leichten Eultur auf ſchlechtem Boden 
und Dauerhaftigfeit machen es wohl zu den wichtigiten Futter: 
artifeln. Steht es einmal im Boden, fo braucht es weder ges 
pflügt, gejätet, nody gedüngt zu werben, und zwar nach gemachten 
Erfahrungen über 40 Jahr lang. Heiden und Moorgegenden 
Fönnten dadurch in Futterland verwandelt werden; nad) langer 
Trockenheit ftirbt es jedoch ab. Da es eine riefenhafte, 10° 
hohe Staude ijt, fo müjfen die Samen 1’ weit von einander in 
zolftiefe Löcher gejtecdt werden. Die 3 eriten Jahre wirft es 
nichts ab, aber man Fünnte Dazwifchen Lucerner Klee ſäen und 
es als Waide benugen. Moorcroft in Wallichs Pl. afıat. 
MI. t. 212. Lindley in Quart, Journ, of. Sc, XIV. pag. 4 
(Zfis 1834. ©. 979.) 

2) Die bittere (P. ferulacea). 

Ebenfo, aber die Blätter rauch; Hüllen kurz; Früchte brey: 
mal fo lang als dick, Mittelmeer und Perfien; hat eine arme- 
die, fehr gemürzhafte Wurzel, voll von ſcharfem und bitterem 
Milchſaft. Tournefort, Voyage II. t. 186, Bieberftein, 
Fl, taurica I. p. 217. Laferpitium, 

22. G. Die Schierlinge (Conium). 

Dolden zufammengefest und vielftrahlig, beide —— vier⸗ 
blätterig, Hüllchen halbiert; Kelch ungezähnt, Blumenblätter 
weiß und herzförmig, mit kurzem, eingeſchlagenem Züngelchen; 
Frucht oval und ſeitlich zuſammengedrückt, je 5 Rippen geker⸗ 
beit, Zurchen vieljtreifig, ohne Delröhren. 


1541 


Ausdauernde, runde Kräuter mit fpindelföürmiger Wurzel 
und zufammengefegten Blättern; übelriechend und giftig. 

1) Der gemeine (EC. maculatum). 

Stengel glatt und äſtig, rothbraun gefledt; untere Blätter 
dreymal, obere zweymal fiederig zerfehnitten, Lappen länglich 
und fiederfpaltig, Laͤppchen tief gezähnt; Hüllblättchen lanzetfüre 
mig und Fürzer als die Döldchen, Ueberall an Wegen, wüſten 
Plätzen, auf Schutthaufen, an Zäunen, beſonders gern im 
Schatten; Wurzel möhrenartig, einfach, äſtig und weiß; Sten— 
gel 3—6’ hoch, rund, knotig und Hohl, glänzend, oben mit un- 
gefleckten Wirteläften; Blätter dunkelgrün, die untern fehr groß, 
auf hohlen Stielen; Dolden zahlreih, ziemlich flad mit 20 
Strahlen und 5 hängenden Hüflblättern, 3—4 Blättchen ber 
Hüllen unten verwachfen; Frucht 1'/; lang, fait ebenfo breit 
und graulichhraun. Stinft. wie Kagenharn, ſchmeckt widerlich, 
bitter und ſcharf, ſelbſt getrocknet, und gehört zu den ketäubens 
den Biften, doch nicht fo gefährlich wie Cicuta virofa, Es ent: 
hält einen eigenen giftigen Stoff, fcharfes ätherifches Del, Harz 
und Salze und wird häufig in der Medicin gebraucht gegen bös— 
artige Verhärtungen der Drüfen in der Form eines Extracts. 
Die Blätter Dürfen erjt Furz vor der Blüthe gefammelt werden. 
An Gärten verlieren fi gewöhnlich die Flecken und dann wird 
es mit der Peterfilie verwechfelt. Stoerk, de Cicuta fig. 
Jaequin, Aust, t. 156. Plenf X. 183. Schkuhr T. 62. 
Haynel. 8. 31. Düfeld. IV. T. 14. Waaner J. T, 99. 
Herba Cicutae terreftris; Grande Cigu£. 

23. ©. Die Knollen: Merfe (Arracacha). 

Hüllen Fümmerlich, die mittleren Blüthen taub; ziemlich wie 
der Schierling, aber die Blblätter oval, mit eingefchlagener Spite; 
Frucht länglich= oval, mit ungeferbten Rippen, font wie beym 
Schierling. 

1) Der gemeine (A. esculenta). 

Stengel glatt, Blätter fiederig zerfchnitten, die untern Lappen 
fiederfpaltig, Läppchen fpis-oval und grob gezähnt; Feine Hüfte, 
Hüllchen fechsblätterigz Fruchtrippen ftumpf. Columbien, wild 
und angebaut, aud hin und wieder bey uns, obfchon fie erjt 

Okens allg. Naturg. BE. Botanik IL. 116 


1942 


feit wenigen Jahren befannt geworden; Stengel 2—3' hody und 
äftig, die untern Blätter 2—3' lang, auf fpannelangen Gtielen, 
Dolden zwölffteahlig; Blumen grünlichgeld. Die Fnollenartige 
Wurzel ift 2 Fauſt dick und hat rings um ſich Knoffen hängen 
wie die Erdäpfel, 6 lang und 2 dick, welche fehr ſchmackhaft 
und nahrhaft find und ebenfo gegeffen werden; fie follen leichter 
zu verdauen ſeyn und auch fehr gutes Stärfemehl liefern. Der 
Anbau in unfern Gegenden im Großen hat noc, nicht gelingen 
wollen. Hooker, Exot, t. 152. Bancroft in Linnäa 1829, 
©. 13. 

24, ©, Die Myrrhen-Merfe (Smyrnium). 

Dolden gewölbt und vielftrahlig mit fümmerlihen Hüllen 
und tauben Blüthen; Kelch ungezähnt, Blumenblätter gelb, eflips 
tifch mit eingefchlagener Spitze; Frucht feitlich eingezogen und 
zwepfnoflig, je dreyrippig, mit vielen Oelröhren, Säulchen zwey— 
theilig. Glatte, ausdauernde Kräuter mit fleifchiger Wurzel und 
verfihiedenen Blättern. 

1) Die fhwarze (Sm. olus atrum). 

Stengel rund, Blätter dreymal eingefchnitten, Lappen oval 
und gezähnt, Hüffchen fehre Furz, Mittelmeer und England an 
feuchten, fchattigen Orten, 2—4' hoch und äſtig, Wurzelblätter 
geftielt, Dolden zehn: bis zwanzigftrahlig, ohne Hülle; Blüthen 
geünlich gelb, mit vielen tauben, Früchte did und fehwarz; 
Wurzel möhrenartig und Aftig, fehwärzlich, innwendig weißlich, 
mit gewürzhaftem und fcharfem Meilchfaft, blutreinigend, eröffe 
nend und harntreibend. Wird in Gärten gezogen und wie Gel- 
lerie oder Peterfilie benußt. Plenf T. 220. Lamard T. 204. 
Schkuhr T. 76. Macerone, Smirneo; Pferde: Gilge. Brufte 
wurzel. 

2) Die durchwachſene (Sm. perfoliatum, dodonaei). 

Stengel oben erfig und geflügelt; Wurzelblätter dreytheilig 
und gelblichgrün, Stengelblätter umfaffend; oval, herzförmig 
und geferbt, Mittelmeer, ein zweyjähriges Kraut, Fleiner als 
das vorige, ohne Hülfen, ſehr wohlriechend wie Myrrhen; Die 
Wurzel gewürzhaft und feharf, fo wie die Früchte, chemals in der 
Apothefe und fchon von Dioſcorides erwähnt. Dodonaeus, 


1843 


Pemptas t. 698. f.2. Lobelius, Ic. t. 709. Waldstein, 
Fl. Hung. I. t. 23. Moretti, Pl. ital. Dec. II, pag. 10. 
Myrrhenkraut. 


d. Samen hohl; von unten nad) oben gerollt und mit— 
hin knopfförmig. 

d. Eoriandern. Frucht feitlid, eingezogen, vund oder 
zwiefelig, mit je 5 Rippen, flach und bogig; die Nebenrippen 
ftärfer. 

25. ©, Die Evriander (Coriandrum). % 

Dolden wenig:, Döldchen vielftrahlig, ohne Hülle, mit armen 
Hüllen, Blüthen mit tauben; Kelch ungezähnt, Blumenblätter 
weiß, oval und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelden; 
Frucht rund und ziemlich glatt, mit freyer Rinde. Glatte Som: 
mergewächfe mit rundem Stengel und zerjchliffenen Blättern. 

1) Der gemeine (©. sativum). 

Untere Blätter lang geftielt, dreylappig, fledertheilig, Läpp⸗ 
chen oval und zwey- bis dreyfpaltig, Die obern zwey- und drey⸗ 
mal zerichliffen,, faft fadenfürmig. Mittelmeer auf Feldern und 
Felſen; überall häufig in Gärten, 2 hoch, marfig und Aflig; 
Dolden flach, fünfftrahlig und ungleih, Hüllchen drepblätterig, 
Döldchen mit einem Dusend Blüthen, die mittleren taub und 
die äußeren größer, Frucht 1'/2 di und bräunlichgelb. Das 
Kraut ſtinkt fat wie Wanzen, der reife Samen aber ift wohl: 
riechend und fchmect ſüßlich gewürzhaft, wird wie Anis und 
Kümmel an Speifen gethan, ftärft den Magen, treibt Blähuns 
gen, dient wider den Schwindel und foll die Milch vermindern. 
Man braudht ihn gewöhnlich zum Kern der Zucerfügelchen, auch 
in Branntwein, In Aegypten thut man dag Kraut an Speifen. 
Plenk T. 204. Schkuhr T.72. Kerner %. 418. Sturm 
9.1. Hayne VU, & 13. Düfeld, VM, & 11. Wag- 
ner X. 75. 


146: * 


1944 


Ordnung I. SchaftsBeerer. 


Loranthen, Caprifolien, Aralien, Aquilicien 
und Biteen. 


Blüthen vier: und fünfzählig, mit gleichviel Staubfäden; Beere ein- 
bis fünffächerig und wenigfamig, bald frey, bald im Kelch. 


Faft durchgängig Enotige und Fletternde Sträucher, bisweilen 
Bäume, felten Kräuter, in mäßigen und heißen Ländern, mit 
wäfferigem Saft, einfahen und lappigen, felten gefiederten 
Blättern gegenüber und abwechfelnd; Blüthen meiſt Flein und 
unanfehnlih, einzeln in Köpfchen, Trauben und Afterdolden, 
manchmal einblätterig, mit 4 oder 5 Staubfäden, und meiſtens 
nur einem Griffel; die Beeren ein, zwey⸗- bis dreyfäcdyerig, mit 
je 1—2 Samen, bisweilen fünffächerig mit fo viel Griffeln, wie 
bey den Aralien, welche fih auch durch medicinifhe Kräfte 
auszeichnen. Die andern liefern Bogelleim, efbare Beeren, 
worunter die Weinbeeren obenan flehen. 

a. Die einen find gradzählig und haden nur eine einfa- 
mige Beere — Loranthen. 

b. Andere find fünfzählig mit verwachjenen Blumenblättern 
und zwey⸗ bis dreyfamigen Beeren — Eaprifolien. 

e. Andere endlich find fünfblätterig und haben zwey⸗ und 
mehrfächerige Beeren — Nralien, Aquilicien und Viteen. 


4. Zunft. Ninden:Beerer — Glahnen. 
goranthen, Eorneen. | 
Blüthe gradzählig; Beere unten, einfamig, mit 
einem Griffel. 

Knotige Halbſträucher, Sträucher und Bäumen, oft als 
Schmaroger mit leimartigen Säften in gemäßigten und heißen 
Ländern. 

A. Loranthen. 

Bier oder acht Blumenblätter, bisweilen verwachſen mit 

fo viel Staubfäden gegenüber; Beere im Kelch, mit einem ver: 


1845 


Fehrten Samen und einer Fopfförmiaen Narbe, Keim grad und 
aufrecht in einer Grube des Eyweißes. 

Schmaroger mit fperrigen gegliederten Aeften und immers 
grünen lederigen Gegenblättern ohne Nebenblätter; Blüthen regel: 
mäßig, meiftens getrennt; Kelch mit dem Gröpfe verwachfen 
mit Fleinen Decblättern und Furzem Rand; Beutel zweifächerig; 
die Beere Fleberig vom Kelche gefrönt. 

1. G. Die Mifteln (Viscum). 

Zwey: und einhäufig, Kelch ungezähnt, vier Blumenblätter 
unten verwachfen mit fo viel Staubbeuteln; Beere fehleimig 
im Kelch mit einem verkehrten Samen und aufredten Keim in 
Epmeiß. Grüne Sträuclein auf den Xeften der Laubpflanzen 
in allen Elimaten, mit gabeligen, meijt gegliederten und vierfeiti- 
gen Aeſten und einfachen Gegenblättern; Blüthen fehr unanfehn: 
lich, fümmerlich und ungefärbt, bisweilen mehrere Keime in einem 
Eamen. Es gibt gegen 100 Gattungen, bei ung nur eine, 

1) Die gemeine (V. album). 

Stengel gabelig, Blätter lanzetförmig, jtumpf und rippen- 
los, 3—5 Blüthen am Ende gehäuft, mit weißen Beeren. 
Auf alten Bäumen, befonders den Queräſten der Apfelbäume 
mit einer Wurzel, weldhe durch die Rinde bis ins Holz geht, 
der Stengel felten über 1° hoc, zäh und holzartig, gelblichgrün 
und Förnig, voll fperriger, rundlicher Zweige; Blätter dick, fait 
fpatelförmig, 1, lang, 's' did, nur ein Paar am Ende, 
mit 5 feinen Rippen, Die Blüthen zweyhäufig, 3—5 in den 
Blattachfeln in einer zweplappigen Hülle; Blumen gelblichgrün, 
an den Rändern gelb, nur 2’ groß, tragen am Grunde die fiel» 
ofen Beutel; blüht im Hornung, wo oft Die Beeren des vorigen 
Sahrs nody vorhanden find; diefe wie Erbfen, durcfichtig weiß, 
fehr fchleimig, mit cinem großen ovalen Samen. Sowohl aug dem 
Kraut als den Beeren wird der Bogelleim gefotten. Riecht wider: 
lich, ſchmeckt bitterlih und füßlich, und wurde bey Krämpfen und 
Fallſucht gedraudt; die Droffeln lieben die Beeren und vers 
pflanzen diefelben auf andere Bäume. Da die Bögel vom 
Leime derfelben gefangen werden, fo hatten die Alten dag 
Sprüchwort: Turdus fibi ipse malum eacat, Plenf %. 703. 


1846 


Schkuhr % 320. Sturm 9. VII. Guimpel Taf. 198. 
Hapne IV. Taf. 24. Düſſeld. U. Taf. 14. Lignum Visei 
quereini. 

2. & Die Riemenblumen (Loranthus). 

Zwitter oder zweyhäufig in einer Deckſchuppe, Kelch ver: 
wacfen und Faum gezähnt, Blumenblätter meiltens 5—6, ziem: 
lich frey, mit fo viel Staubfüden; Beere rundlich, einfamig, 
mit einem Griffel und dem Kelche gefrönt. Schmarogerfiräud: 
lein wie die Mifteln, in wärmern Ländern mit rundlichen, ge 
gliederten Zweigen und lederigen Gegenblätiern; Blüthen in 
Aehren und Riſpen, meijt gelb und roth, von verfchiedener 
Größe, bisweilen eine Zierde der Bäume. Es gibt gegen 300 
Gattungen, bey uns nur eine, 

1) Die gemeine (L. europaeus). 

Gabelig und fehr äſtig, Blätter Tlänglich verkehrt oval, 
Blüthen fechsblätterig, zweyhäufig in Endähren. Schmaroger 
auf Eichen im füdlichen und öfllichen Europa, auch in Oeſterreich 
und Schlefien, im Ausfehen ganz wie die Miftel, aber 1—3° 
hoch, Stengel mehr holzig und oft daumensdick, Blätter zahl: 
reicher, einrippig, 11/s' lang, ’/; breit; ein Dutzend grünlich— 
gelber, Fleiner Blüthen in Uchren, im April und May; Beeren 
im October wie Erbfen und gelb. Gibt Feinen Vogelleim, wird 
aber in ihren Ländern wie die Miftel angewendet. Lignum 
Visei quereini. Jacquin, Austr. t. 30. Schkuhr T. M. 
Sturm 9 34, Wagner 1. T. 96. 

B. Eorneen. 

Kelch verwachfen und vierzähnig, mit fo viel Blumenblät- 
tern und abwechfelnden Staubfäden; Pflaume zweyfächerig mit 
Fopfförmiger Narbe und je einem verkehrten Samen, das Wür- 
zeichen aufrecht im Eyweiß. 

Sträucher und Bäume mit ganzen Gegenblättern und Blü- 
then in Dokden. Meiitens in Fältern Ländern; haben ein 
ziemlich hartes Holz und bisweilen eßbare Pflaumen. 

3. & Die Zierglahnen (Aucuba). 

Blüthen zweyhäufig, Kelch Hein und vierzäßnig, Blume 
und Staubfäden vierzählig, Beere einfamig mit fheibenförmiger 


1847 


Narbe. Glatte immergrüne Sträuder, mit Gabeläften und 
harſchen Gegenblättern; Blumen dunkelroth in kleinen Riſpen. 

1) Der gemeine (Cl. japonica). 

Ein Strauch mit gejtielten Blättern, länglich, gezähnt und 
gefleckt; Blumen braun, in Fleinen Nifpen. In Japan ein 
Bäumchen, bey uns ein kaum mannshoher Zierſtrauch in Gär— 
ten, auffallend durch feine gefleckten Blätter; Beeren roth mit 
wenig Fleifch, füßlich und unſchmackhaft. Banks in Käm— 
pfer T. 6. Thunberg, Fl. jap. t. 12. 13. 

4. G. Die Hartriegel (Coraus). 

Kelch vierzähnig, mit fo viel Blumenblättern und Staub- 
fäden; Pflaume beevenartig mit hartem Stein; zwey: bisweilen 
dreyfächerig, je einfamig, Griffel Feulenförmig. 

Sträucher und Bäume in Fältern Gegenden, mit ganzen 
Gegenblättern und Blüthen in Dolden mit einer Hülle, oder in 
Riſpen; Holz hart und brauchbar zu Meinen Dingen; Beeren 
zwar eßbar, allein ohne befondern Werth. 

a) Dolden mit Hüllen. h 

1) Der frautartige (C. herbacea, suecica), 

Krautartig, Blätter ſtiellos, oval und fiebenrippig, Hülle 
größer als Blume. Eine Sonderbarfeit wegen des Frautartigen 
Stengels, der ein Stück unter der Erde Frieht und dann weiche, 
einfache Zweige mit purpurrothen Blumen hervortreibt; Pflau: 
men roth und füßlih, die Scheidwand durchbrochen. In den 
Fälteften Theilen von Europa, Afien und America, aber aud 
in Holjtein, auf Helgoland und in Oldenburg auf Torfboben. 
Linne, Flor. lapp. t. 5. f. 3. Fl. dan. £.5. Gärtner T. 26. 
Heritier, Mon. Com. 1788. Nro. 1. Sturm 9. 52. 
Svensk Bot. t, 201. 

2) Die CGornel-Kirſche (C. mascula). 

Baumartig mit glatten Zweigen, Blätter fpik:oval, unten 
blaß, Dolden fo groß als die vierblätterige Hülle. Ueberall im 
mildern Europa und Afien auf Hügeln und Bergen; bey une 
in Gärten, hin und wieder verwildert. Ein Bäumchen, 12 big 
20° hoch, mit runden Gegenäften; blüht zuerf im Frühling vor 
den Blättern, welche 2'/,'' fang und 1“ breit find; 1—2 


1848 


Dugend gelblidhe Blüthen in einer Hülle an den Zweigen; Früchte 
wie Kirfche, länglich, roth und glänzend, bisweilen gelb mit 
einer glatten Nuß, ſchmecken füßlichfauner und werden roh ge: 
gefien, aber gewöhnlich mit Zuder oder Effig eingemacht als 
Gewürz zum Rindfleiſch; fonft als Kühlmittel bey hitzigen 
Fiebern und Durdfällen. Das harte Holz wird zu Kämmen 
u. dgl. verarbeitet. Schmidts Baumzuht T. 635. Schkuhr 
T. 24. Guimpel T. 10. Sturm 9. 52. Hayne, Term. 
bot. tab. 35. Sibthorp, Fl. graeca tab. 151. Dürrlitzen, 
Herligen, Glahne. 

3) Der weiße (CO. florida). 

Ebenfo, aber die Hülle viel größer als die Dolde und ihre 
Blätter rundlich und weiß wie eine vierblätterige Blume, welche 
hier Flein und grönlichgelb ift. Birginien, bey uns Häufig in 
Luftwäldern; die Früchte wie Erbfen, fcharlachroth und fehr 
bitter; die herbe Rinde ftatt China; das braune Holz fehr ge- 
ihägt. Eatesby T. 27. Schmidt I. T. 52. Wangen: 
heim T. 17. F. 41. Michaux, Arbres Il, t.7. Guim 
pel T. 19. 

b) Afterdolden ohne Hülle. 

4) Der gemeine (O. sanguinea). 

Strauch mit glatten Ruthen, Blätter oval und gleichfarbig; 
Afterdolden flach, Blumen weiß mit ſchwarzen Beeren. Ueberall 
in Hecken über mannshoch; die Zweige werden im Spätjahr 
roth, die Beeren wie Erbſen, innwendig grün und bitter. Das 
Holz zu Schuhzwecken und Drechslerarbeiten. Die Samen geben 
Brennbl. Fl. dan. t. 481. Guimpel T. 3. Sturm H. 52. 
Härtern, Mettern, Beinholz. 


5. Zunft. BaftsBeerer — Holder. 
Gaprifolien. 


Keldy verwachſen und fünfzähnig mit fo viel Blumenblättern, meiſt 

verwachfen und unregelmäßig, fo viel Staubfäden, abwechjelnd im 

Keldy; Beere drenfächerig, reif einfächerig, mit einigen verkehrten 
Samen und 3 Narben, Keim aufrecht im Eyweiß. 


Sträucher oft Fletternd und Bäumchen, felten Kräuter und 
dann ausdauernd, mit runden Ffnotigen Zweigen und wäfferigem 
Saft, nicht felten mit Mark; Blätter gegenüber und meifteng 
einfach, ohne Nebenblätter; die Blüthen regel- und unregel- 
mäßig, einzeln, gehäuft in Wirteln und Afterdolden, bisweilen 
jtrahlig wie die Doldenblüthen; tie Blume röhrig und fünfe 
fpaltig; die Staubfäden am Kelche felbft, aber unten etwas mit 
der Blume verwachfen; Beere vom Keldye gefrönt, trocden und 
faftig, meift dreyfächerig, aber auch zwey: und fünffäcdherig; veif 
meiftens einfücherig, weil die dünnen Scheidwände verfihwinden; 
Griffel bald fadenförmig, bald ganz Furz mit 3—5 Narben; 
vielfamig, reif oft je einfamig, indem viele Samen verfümmern. 

Sn medicinifcher Hinficht find fie zwar nit von großer 
MWichtigfeit, indeffen ift die Rinde oder Wurzel meijtens bitter 
und fie werden in der Medicin gebraucht, fo wie auch Die 
Blüthen des Hollunders, 

Man ſtellt diefe Zunft gewöhnlicdy neben die Nubiaceen, an 
welche fie zwar mahnen, ohne aber damit übereinzujtimmen, ‚da 
dort Blüthe und Frucht in der Regel grad, Hier ungrad iſt; 
dort Die Staubfüren entfchieden an der Blume ftehen, wodurch 
fie unter Die ächten röhrenförmigen fommt, hier dagegen eigent- 
fih am Kelch, indem fie nur wenig mit der Blume zufammen- 
hängen; überdieß die Lappen ganz tief gefpalten und bey mans 
chen völlig getrennt find, alfo eigentlich nur aneinander kleben; 
von dem Character der Beere und ihrer großen Verwandtſchaft 
mit den Loranthen, Eorneen und dem Ephen nicht zu veden. 
Endlich zeigt mir Das Syſtem, daß fie in der Elaffe der Rubia- 


1850 
ceen feinen Platz haben, und nirgents anders hinwollen als zu 
den Beerenpflanzen. 

Sie zerfallen in zwey Haufen. 

Bey den einen ift die Blume vöhrig, meift as, 
mit einem langen Griffel. Lonicereen. 

Bey andern ift die Blume fait vielbkätterig und — 
mit drey Narben ohne Griffel. Sambucinen. 


A. Röhrenblume mit langem Griffel. Lonicereen. 


1.6. Die Krautholder (Linnaea). 

Kelchlappen abfältig, Blume glocdenförmig und fünflappig, 
mit 2 Paar ungleichen Staubfäden; Beere lederig, dreyfächerig, 
mit einem verkehrten Samen in einem einzigen Fach, Narbe 
Fopfförmig. Immergrüne, Friechende Kräuter mit wenig Blumen, 
auf der nördlichen Erdhäffte, 

1) Der gemeine (L. borealis), 

Kraut Haarig, mit aufrechten Ranken und je 2 röthlichweis 
gen Blumen in 2 Efelchartigen Destblättern, Blätter oval und 
gezähnelt. In den moosreichen Wäldern von Lappland, Rußland 
und America; auch in Nadelwäldern dee nördlichen Deutſchlands 
und auf den Alpen; ein zierliches, immer grünes, Friechenbes 
Kraut mit mehrern fadenförmigen, braunrothen Stengeln aus 
einer holzigen und faferigen Wurzel, welche gewöhnlich 2—3' 
weit fortlaufen, aber auch 6—12 und noch mehr, fich abwech— 
felnd in Aeſte theilen, an den Knoten Wurzel fchlagen und 2’ 
fange Zweige treiben, gewöhnlich mit 2 Blumen und Gegen» 
blättern, einen halben Zoll lang und 4'” breitz ber. Blüthen- 
jtiel 2 Lang und fodarn gefpalten, mit je einem Blümchen, 
faft wie Schlüffelblume, 5’ lang, 4“ weit, weiß, innwendig 
mit biuteothen Streifen; fehr wohlriechend, befonders des Nachts, 
vom Juny bis zum Auguft. Zwey größere Dedkblätter find bis 
zur Hälfte mit der Beere verwachfen, 2 Fleinere ftehen darunter. 
Die Beere tft Flein, enthält je —5 Samen, wovon aber nur 
einer übrig bleibt. Das bitterlihe Kraut wird in) Schweden 
und Norwegen als fchweißtreibendes Mittel gebraudt. Linne, 
Fl. lapp. Ed. 2. t. 12. f. 4. Fl. dan. 1.3. Bladwell 8. 597. 


1851 


Schfuhr Taf. 176. Hahne IV. Taf. 13. Sturm 9. 17. 
Wahlenbergz, FI. lapp. t. 9. f. 3. ‚m 

2. © Die Fieberholder (Triofteum). 

Kelhrand fünflappig und bleibend; Blume röhrig, unten 
höcderig und ungleich fünflappig, mit 5 Staubfäden; Beere 
lederig, etwas dreyedig, drey- bis fünffächerig, je einfamig. 
Ausdauernde Kräuter oder Dalbfträucdher in Nordamerica und 
Afien, auf Bergen, mit Achfelblüthen. 

1) Der gemeine (Tr. perfoliatum). 

Blätter verwachfen, länglich und zugefpigt; Blüthen jtiel« 
los in Wirteln. Nordamerica, bey ung in Gärten, mehrere 
Stengel aus einer dicken, faferigen Wurzel, 2-3’ hoch und 
einfach, bisweilen rot); Blätter 4° fang, über 1“ breit, Blumen 
und Beeren purpurroth. Die bittere Wurzel als Brechmittel 
ftatt Specacuanha, das Pulver gegen Fieber in den Apotheken 
Nordamericas. Dillen., Hort. Elth. t. 293. f. 378. Schkühr 
T. 41. Barton, Mat. med. t.4. Bigelow, Med. Bot. t. 9. 
Fieberwurzel, unächte Specacuanha. 

3. ©. Die Kantenholder (Diervilla, Lonicera). 

Kelchrand fünflappig und abfällig, Blume trichterförmig 
und fünffpaltig, mit fo viel längern Staubfäden; Beere lederig, 
länglich, oben Frey, zweyfächerig und vielfamig, Griffel vor: 
ragend. Kleine, aufrechte Sträucher meijt in Nordamerica, mit 
fpigeovalen, gezähnten Blättern und gabeligen Achſelblüthen. 

1) Der gemeine (D. canadensis), 

Blätter Furz geftielt und glatt, Blumen gelb. Nordamerica, 
auf Bergen; ein 3—4' hoher Strauch, mit zahlreichen, braunen, 
viereckigen Aeſten: Blätter 4 lang, 2a’ breit; Gtiele drey— 
blüthig mit 2 Dedblättern, Blumen 6 fang. Die Zweige 
werben Dort als ein blutreinigendes Mittel gebraucht: Stipites 
Diervillae. Linne, Hort. cliffort. tab. 7. Guimpel T. 56. 
Hayne VI. T. 26. Düſſeld. VI, T. 22. 

4. ©. Die Schneeholder (Symphoricarpos). 

Kelchrand -vier- oder fünfzähnig und bleibend, Blume trich— 
terförmig und ziemlich regelmäßig, mit fo viel Lappen und 
Staubfäden; Beere runblich, faftig, gefrönt, vierfächerig und 


1852 


vielfamig, 2 Fächer verfümmert und 2 ınit einem Samen. Auf: 
vechte, bufchige Sträucher in Nordamerica, mit ovalen, ungezähn: 
ten Gegenblättern und Meinen Blüthen in Achfeln. Tuonicera. 

1) Der herbe (S. vulgaris). 

Blüthen Fnäuelförmig in Achſeln, weiß; Beeren roth. 
Nordamericaz ein Strauch 3—4' hoch, mit runden, braunen 
Zweigen, Blätter zulfiang und *.“ breitz Blüthen Faum 1 
lang, fünfzählig, in 4'' Tangen Knäueln; Beeren wie Hanf: 
forn. Die herbe Wurzel: gegen Wechfelfteber. Dillen., Hort. 
elth. t. 278. f. 360. Schmidt T. 115. Plenf X. 133. 

2) Der gemeine (S. racemosus). 

Blüthen vofenroth, innwendig behaart in unterbrochenen 
Endtrauben. Nordamerica, bey ung als Zierftraud in Gärten 
und Anlagen, mit fehneemeißen, glänzenden und dicht gedrängten 
Beeren, welhe des Winters ftehen bleiben und fchr ſchön aus: 
fehen. Michaux, Fl. americana I. pag. 107. Loddiges, 
Bot. Cabinet t. 230. 

5. ©. Die Streßen (Lonicera). 

Keld, fünfzähnig, Blume röhrig, fünffpaltig und meiftens 
unregelmäßig, mit 5 Staubfäden; Deere fleifchig, dreyfächerig, 
mit wenigen, rindigen Samen. Aufrechte und Fletternde Sträu— 
cher in allen Elimaten, mit verfchiedenen Blättern und Blüthen, 
Beeren wicht eßbar. Hed:Kirfchen. | 

a) Beeren einzeln, mit dem Kelchrand gefrönt, reif ein« 
fächerig; Stengel Fletternd, Blätter oft verwachfen, Blüthen in 
Wirtelföpfchen, ohne Deekblätter. Caprifolium. 

1) Die zahme (I. caprifolium). 

Blätter vval, die untern abfällig, Die obern verwachfen, das 
Endföpfchen ſtiellos. Südlich auf Bergen in Hecken, bey ung 
faft in allen Gärten zu Lauben; ein Strauch, der 2—3 Mann 
hoch, Flettert, mit langen, runden Zweigen, Blätter 2°/,” lang, 
2‘ breit, die untern Furz geſtielt; Blüthen zu fechs in dem 
Wirtel, 1,‘ lang, Blumen auswendig roth, innwendig weiß, 
dann gelb, die Oberlippe breit und aufgebogen, mit 4 Lappen; 
wohleiechend, befonders des Morgens und Abends; Beeren oval 
und ſcharlachroth, ſchmecken fad, waren einft, fo wie die fehleis 


- 


1853 


migen Blumen und felbit Blätter und Stengel offlcinell, die 
Beeren harntreibend, die Blüthen ale Thee gegen Heiferfeit und 
Huften. Jacquin, Austr. t. 257. Schmidt I. T. 105. 106. 
Guimpel T. 6. Haynel. T. 37. Geißblatt. Je länger 
je lieber. N 

2) Die wilde (L. periclymenum). 

Blätter oval, getrennt und abfällig, Köpfchen geftielt, meift 
gelb, Ueberall in Herden und Wäldern, auch in Gärten an 
Lauben, wie die vorige, bejonders wegen des Wohlgeruchs der 
Blumen, welche, fo wie der Kelch, von drüfigen Haaren befegt 
find; Beeren dunfelroth, Blätter 3° lang, Schmidt T. 107. 
Schkuhr T. 40. Guimpel T.7. Hayne ll T. 38 Alf 
Ranfen, Speclilie, 

b) Beeren zwiefelig, mit abgefallenem Kelchrand, reif zwey— 
und dreyfächerig, Blüthen gejtielt mit Dedblättern, Stengel aufs 
recht oder Fletternd, Blätter getrennt. Xylosteon. 

3) Die aufrechte (L. xylosteum), 

Blätter oval und flaumig, Stiele Fürzer, zwepblüthig, Blu⸗ 
men gelblichweiß, Beeren rund und roth, am Grunde verwachſen. 
Ueberall in Hecken und Wäldern, ein aufrechter Strauch über 
mannshoc), mit graubraunen, runden Zweigen; Blätter 2“ lang, 
1° breit, Blumen 1/,' lang, Beeren wie Hanffamen, wurden 
ehemals zum Wbführen und als Harnmittel gebraucht. Flora 
dan. tab. 808. Duhamel, Arbres Il, tab. 54. Guimpel 
Taf. 9. Heck Kiriche. 


B. Blume regelmäßig, faft ganz gefpalten, mit 3 ftiele 
ofen Rarben. Sambucinen. 


6. G. Die Holunder (Sambucus). 

Kelch Hein und fünfzähnig, Blume rabfürmig und fünfs 
theilig, mit fo viel Staubfäden; Beere rundlich, drey: bis fünf— 
fächerig, veif einfädherig, mit 3—5 Dreyedigen Samen und fo 
viel Narben. Unangenehm riechende Stauden, Eträucher und 
Bäumchen in allen Climaten, mit ungrad fiedertheiligen Blättern 
und 2 Nebenblättern oder Drüfen ; DENN, in Sträußern oder 
Afterbolden. 


1854 


a) Stauden. 

1) Der Attich⸗H. (S. ebulus). 

Stengel — aufrecht und warzig; Blaͤtter fieder— 
ſpaltig, mit laubartigen Nebenblättern, Afterdolden dreytheilig 
und röthlichweiß, Beeren ſchwarz. An Wegen, im Gebüſch, 
3—5' hoch und gefurcht, mit Gegenzweigen; Blätter faſt ſchuh— 
lang, mit 7—10 Fiederblättchen, gezähnt und 4“ lang, faſt 1“ 
breit, Nebenblätter 92“ lang; Afterdolden groß und aufrecht. 
Das Kraut riecht fehr widrig, ſchmeckt bitterlich und herb, fol 
Mäufe und Wanzen vertreiben, und den Schweinen die Kröpfe; 
war fammt Der dicken und Friechenden Wurzel officinell ale 
abfüsrendes, fehweiß- und harntreibendes Mittel, -befonders gegen 
die Wafferfucht; die ſäuerlich-ſüßen Beeren —— Schkuhr 
%.83. Guimpel T. 33. Hayne IV. T. 15. Düſſeld. XVI. 
Taf. 19. Wagner L T. 30. 31. u actae. Daher der 
Name Aften bey den Weinhändlern, welde mit den Beeren 
den rothen Wein färben, 

b) Holzig. 

2) Der ſchwarze 9. (8. nigra). 


Blätter fiedertheilig und glatt, Lappen ſpitz · oval und ge⸗ 


zähnt, ſtatt der Nebenblätter nur Warzen, Afterdolden fünftheilig, 
Blumen weiß und wohlriechend, Beeren fchwarz. Ueberall an 
feuchten, fehattigen Stelfen, an Zäunen, Mauren und auf Schutt, 
aber nicht häufig, -bey ung meiftens angepflanzt hinter den 
Häufern ; ein großer, Fnorriger Strauch, doch auch ein Bäumchen 
20° Hoch, mit unförmlicher Krone und fingersdiden, graben und 
Inotigen Zweigen voll Marf; Oberhaut grau, Unterhaut grün 
und fehr bitter, Blätter 6° lang mit 5 Lappen, 3 lang, faft 
1%/,°' breit; Afterdolde 6 breit und flah, Blumen 3 breit, 
Beutel gelb, Beeren oval, etwa 2“ Yang, ſchwarz und muſig. 
Aus den Gliedern der Gerten machen die Knaben Knall: und 
Waſſerbüchſen. Alle grünen Theile ſchmecken bitter und feharf, 
riechen gerieben fehr unangenehm und betäubend, maden Abs 
führen und Erbrechen, und werben befonders gegen die Waffer- 
fucht gebraucht; die etwas betäubenden Blüthen als Thee zum 
Schwitzen bey Erfältungen, und als zertheiiende Umfchläge; fie 


1855 


enthalten Del, Harz, Gerbftoff und Schwefel. Auch das Mus 
der Beeren ift ein guies Schweißmittel; die Samen follen ftarf 
abführen und die Würmer abtreiben. Das Mus wird an man 
chen Orten felbft als Suppe gegeffen, und mit den Afterdolden 
macht man die fogenannten Holunderfüchlein, indem man fie 
in den Teig taucht, Die hohlen Zweige geben Weberfpuhlen; 
das Mark die Holunderfügelhen zur Electrifiermafchine. Die 
Beeren heißen Grana; Actes. Knorr, Deliciae I. tab. H. 
Schfuhr Taf. 83. Guimpel T. 34. HaynelV. T. 16. 
Düffed, V. T. 17. Wagner l. & 77. 78. Schiebichen, uns 
richtig Flieder. 

3) Der Trauben-H. (S. racemosa). 

Wie der vorige, aber die Blüthen in ovalen Trauben und 
gelblih, Beeren roty. In Bergwäldern, befonders gern in 
alten Burgen, 2 Mann hoch, mit ausgebreiteten, faft hängenden 
Heften, das Marf braun; die Tracht ganz wie bey dem ge= 
meinen, daher die Alten es als ein Wunder augfchrieen, wenn 
einmal irgendwo diefer Holunder von einem Unwiffenden ent» 
deckt wurde; man glaubte nehmlich, die Dolden des gemeinen 
hätten fich in Trauben verwandelt; die Blätter find aber ſchmäler, 
die Beeren fihon im Juny reif, bey jenem erſt im September. 
Lobelius, Ic. 163. R. Jaequin, Rar. tab. 59. Kerner 
T. 72. Guimpel T. 35. Zwitfchen. 

7. ®& Die Wafferholder (Viburnum), 

Keldy fünfzähnig, Blume radförmig und fünftheilig, mit fo 
viel Staubfäden; Beere oval und gekrönt, dreyfächerig, reif ein: 
fücherig und einfamig, mit 3 Narben. Aufrechte Sträuder in 
alten Elimaten, mit breiten, gezähnten, meift flaumigen Blättern 
und Fümmerlihen Nebendlättern; Blüthen in Afterdolden, oft 
firahlig, wie bey den Doldenpflanzen „meiſt weiß; Samen zus 
fammengedrüdt, oval oder herzfürmig. 

a) Blüthen gleich, Samen oval, Blätter ganz. 

1) Der wilde (V. lantana), 

Blätter oval, etwas herzfürmig und gezähnt, unten flarfs 
rippig und flaymig. Meberafl in Hecken, an Bergen, ein artiger 
Strauch über mannshoch, mit grauer Rinde, Zweige und Blätter 


1856 


gegenüber; die letern faſt wie bey der Hafelitaude, aber Fleiner, 
3° lang, fait eben fo breit, unten graufich, ohne Nebenblätter; 
Afterdolden flach, 3“ breit und fünftheilig, Blumen weiß mit 
gelben Beuteln und fehmalen Dedkblättern, Beeren oval und 
zufammengedrückt, im Sommer gelb, dann roth, fehen fehr artig 
aus, im September ſchwarz und mehlig, ſchmecken fchleimig, 
unangenehm füß und herb, und wurden gebraucht, wie Die 
Blätter, gegen Durchfall; die innere Rinde zieht Blafen, und 
daher die Zweige als Haarfeile bey Thieren, die Gerten zu 
- Pfeifenröhren und Raifen; aus der Wurzel Bogelleim. Jac 

quin, Austr. tab. 341. Kerner T. 110. Schkuhr T. 81. 
Guimpel T. 31. GScherifen, Schlingbaum. 

2) Der immergrüne (V. tinus). 

Blätter länglich:vval und ungezähnt, Rippen-Achſeln unten 
behaart. Mittelmeer, an fleinigen Orten im Gebüfch, bey uns 
in Zimmern, 4—10° hoch, mit rothbraunen, vieredigen und 
warzigen Zweigen, Blätter geftielt, 2*/‘‘ lang, 1’ breit, lederig, 
dunkelgrün und glänzend; Afterbolden etwas gewölbt, fünf: 
theilig, 2° breit, röthlich, dann weiß und wohlriechend; blüht 
fait das ganze Jahr. Die ovalen, ſchwarzblauen Beeren wie 
Erbfen führen heftig ab, ehemals gegen Wafferfuht. Ciu- 
sius, Hist. I. pag. 49, Schmidts Baumzudt HL T. 180. 
Laurus tinus; Baftard:Lorbeer. | 

b) Blüthen ftrahlig und diefe taub, Blätter lappig, Samen 
herzfürmig. 

3) Die Schneeballen (V. opulus). 

Blätter drey: und fünflappig, fpigig und gezähnt, Stiele 
drüfig. Hin und wieder in Wäldern und an Bächen, mehr fü: 
lich, bey ung meiftens in Gärten als ein Bäumchen, 12° hoch, _ 
mit rundlicher Krone und fogenannten gefüllten Blumen, nehmlich 
ftrahlig in einem Fagelförmigen Strauß, fo groß wie Apfel und 
fehneeweiß; die Aeſte glatt und graulichbraun, mit großer Marf- 
röhre, Blätter 3" lang und eben fo breit, Stiele 1°, Dolden flach, 
3" breit und fünftheilig, Blumen 2 breit, gelblichweiß, die 
tauben am Rande, °/,'; Beeren efliptifc zufammengedrücdt und 
fcharlachroth, werden von den Vögeln gefreffen. Rinde, Blü— 


1857 


then und Früchte fcharf und bitter, wie beym Holunder, wurden 
auch fo gebraucht. Knorr, Deliciae II. t. S. 6. Schkuhr 
Taf. 81. Sturm 9 27. Guimpel Taf. 32, Sambucus 
aquaticus; Wafferholder, Schwilfen, Kalinfen. 


6. Zunfe. Holz: Beerer — Reben. 
Aralien, Aquilicien, Biteen. 


A. Nraliaceen. 

Blüthe oben, getheilt und fünfzählig; Beere vielfächerig, 
ein Same verkehrt, mit Eyweiß. 

Kelch verwachſen und fünfzählig, mit ein- oder zweymal ſo 
viel Blumenblättern und fo viel abwechſelnden, kurzen Staub: 
füden; Beere gefrönt, zwey: bis zehnfächerig, mit fo viel 
Griffeln und je einem verfehrten Samen; Keim aufrecht im 
Eyweiß. 

Sträucher und Bäume, ſelten Kräuter mit wäſſerigem Saft 
in milden und heißen Ländern, oft kletternd, mit verſchiedenen 
Wechſelblaͤttern, ohne Nebenblätter. Blüthen regelmäßig in 
Afterdolden und Riſpen, oft mit einer Hülle. 

1. G. Die Bifamfräuter (Adoxa). 

Kelch halb oben und dreyzähnig, Blume radförmig und 
fünftheilig, mit ſo viel geſpaltenen Staubfäden, an jeder Hälfte 
ein einfächeriger Beutel; Beere fünffächerig, je einſamig, reif 
mit weniger Fächern; in der Endblüthe alles vierzählig. Zarte, 
wohlriechende Kräuter in gemäßigten Ländern. 

1) Das gemeine (A. moschatellina). 

Wurzelblätter lang geftielt und dreymal zwenfiederig, Blätts 
hen ſtumpf lappig, Stengelblatt ein» oder zweymal breyzählig, 
Blüthen grün in Köpfchen. Ein zierliches Kräutlein in Wäl— 
dern und an Zäunen, im milden Europa und Aflen im Frühs 
ling, mit einfahem Schaft, nicht viel über fingerslang, und 
daran nur ein vder das andere dreplappige Blatt, 1'/,” groß; 
einige Wurzelblätter fingerslang, mit fünflappigen Blättern, 
wovon das untere Paar wieder dreytheilig, und das Endblättchen 
dreylappig; fehen ziemlich aus wie beym Erdrauch; die Wurzel 

DEens allg, Naturg. IM. Botanik II. 117 


1858 r 


ziemlich dick, Friechend, weiß und fchuppig, mit vielen Fafernz 
am Ende 4—5 Blüthen, mit 2 Deekblättern in einem Köpfchen, 
wovon bie obere vierzühlig ift, fehr Flein, Faum 2 breit, Das 
ganze Kraut, befonders aber die Blüthen, haben einen ftarfen 
Bifamgeruch, Die Beeren follen wie Erdbeeren ſchmecken, und 
die Wurzel wurde ehemals als Wundfraut gebraucht: Radix 
Moschatellinae.e Lobelius, Ie. t. 672. f. 2. Fl. dan. t. 94. 
Schfuhr 8. 109. Roemer, Fl. europaea, Fasc. X. 

2. G. Die Sinfenge (Panax). 

Zwitter und zweyhäufig, Kelch ſchwach fünfzähnig, mit 5 
offenen Blumenblättern und fo viel Furzen Staubfäden; Beere 
zufammengebrüct, meift zwiefelia, zwepfächerig, mit je einem 
Samen und zwey fperrigen Griffen. Kräuter,, Sträucher und 
Bäume in wärmern Ländern, mit drey: bis fünfzähligen Scheis 
denblättern gegenüber, und traubenartigen Dolden, grünlich 
oder weiß. 

1) Der ädhte (P. vera). 

Krautartig, Stiele lang, mit 5 handförmigen Blättern, 
ſpitz-lanzetförmig und doppelt gezähnt, Dolden langgeſtielt, Kelch— 
zähne und Blumenblätter ſpitzig. Tatarey, zwiſchen dem 39° 
und 57°, an der chineſiſchen Mauer, in China und Nepal auf 
Bergen. Wurzel federfieldick, Friechend, geringelt, äſtig und 
gelblihweiß, mit einem halb Dugend daran hängenten Knollen 
wie Möhren, fo groß wie ein Finger, mit einem langen Schwanz, 
röthlich, innwendig gelblich, etwas ſcharf, bitter und gewürzhaft; 
treibt jedes Zahr einen runden, 1—2%’ hohen, kaum Fleinfin- 
gersdicen, einfachen Stengel, am Ende mit 3—4 langgeftielten 
Wirtelblättern, deren jedes aus 5 ungleichen Blättchen befteht, 
6‘ lang, 14, breit; am Gipfel eine Fleine Dolde aus zwey 
Dusend grünlichen Blümchen, wovon viele taub find; Beeren 
rundlich, etwas zufammengedrückt, fo geoß wie eine Vogelkirſche 
und fcharlachroth, zwey- bis dreyfächerig mit fo viel Griffeln, 
Die Wurzel it harzreich, riecht fehr gewürzhaft, ſchmeckt ſüß— 
(ih und etwas bitter, und ift bey den Ehinefen feit den älteiten 
Zeiten als ein Fräftiges NReizmittel berühmt, wird Daher von 
den Tataren im Frühjahr und vor dem Winter fehr fleißig 


1859 


gefammelt, ift aber fo felten, daß man ehemals in China das 
dreyfache Gewicht dafür bezahlte. Gie befördert die Ausdüns 
fung, erwärmt den ganzen Leib, und foll die durch geiftige 
und finnlihe Anftrengung erjchöpften Kräfte wie durch Zauber 
wieder heritellen, anftedende Krankheiten und Ausfchläge ver= 
hindern oder mildern, fett und jung machen u.f.w. Die Chinefen 
nehmen Fein Arzneymittel, unter dem nicht Ginfeng wäre. Der 
Kaiſer von Ehina foll bisweilen 10,000 Tataren anitellen, um 
fie, unter der Aufficht von vielen Mandarinen, in den Wüften 
zu fammeln, während welder Zeit fie unter Zeit leben müffen, 
Die Blätter foll man als Thee gebrauchen Fünnen, Sn Europa 
wurde fie im Anfang des 17. Jahrhunderts durch die Hollän« 
der aus Zapan befannt, wohin fie felbt aus China Fommt. 
Sie wurde dafeldit mit Gold aufgewogen, weil alle Reichen jung 
und jtarf werden wollten. Da fie aber diefes nicht geleiftet, 
fo hat man fie gänzlich vergeffen. Es iſt nicht gewiß, ob bie 
nepalifche Pflanze einerley ift mit der chinefifchen, weil fie mehr 
Knollen hat, fehlanfer it und die Blätter etwas rauh; auch 
madht man in Oſtindien Feinen Gebrauch davon. Jartoux, 
Lettres edifiantes X. pag. 172. Lafitau, Ginseng pag. 87. 
Wallich, Pl. asiat. II. t. 137. Düffeld. Suppl. V. T. 16, 

2) Der americanifche (P, quinquefolius). 

Krantartig und glatt, Blätter langgeſtielt und handförmig 
fünfzählig, Blättchen verfehrt:oval und doppelt gezähnt, Dolden 
Fürzer als der Blattitiel. Nordamerica in Bergwäldern; wie 
vorige, aber nur 1°,‘ hoch und oft purpurroth; Blättchen 4 
lang, 2” breit; die Wurzel dünner und meift einfach, grauliche 
gelb, innwendig weiß, wohlriechend, füßlih und gewürzhaft, 
wird dort gebraucht, auch ftatt des Süßholzes und kommt unter 
der Senega- Wurzel vor. Bon da foll fie ald Ginfeng, jetzt 
felbt nach China und Zapan ausgeführt werden. Lafitau, Gin- 
feng 1712. 12. Trew-Ehret %. 6. 5. 1. Woodville, 
Med, Bot. tab. 99, Barton, Mat. med. t. 46. Bigelow, 
Med. Bot. II. t. 29. Düffeld. Suppl. V. T. 15. A. 

3. ©. Die Doldenreben (Aralia), 

Kelch Faum fünfzähnig, mit 5 offenen Blumenblättern und 

117” 


1860 

fo viel Furzen Staubfäden; Beere pflaumenartig, fünf: bis zehne 
fächerig mit fo viel Nüßchen und Griffeln. Sträuder, Bäume 
und bisweilen Kräuter in Nordamerica und Sapan, mit aufs 
rechten und Fletternden Stengeln, verfchiedenen Wechfelblättern 
und Fleinen Blüthen in rifpenartigen Dolden. Gind größten 
theils harntreibend und werden gegen die Wafferfucht gebraucht, 

1) Die glatte (A. nudicaulis). 

Faſt ftengellos, mit einem dreyblätterigen Wurzelblatt, je 
fünflappig, Läppchen fpig=ovol und gezähnt, Schaft Fürzer, mit 
3 vielblüthigen Dolden ohne Hülle. Nordamerica, in Bergs 
wäldern, Schaft kaum fpannelang, mit weißlichen Blümchen; 
Blattftiel eben fo fang, mit 3 langen Blättern, 1%, breitz 
Beeren dunfelroth, mit 3— 5 Griffen. Riecht balfamifch ges 
würzhaft, und die dünne Wurzel wird wie Saffaparilf gebrauchtz 
fommt auch unter dem Namen der grauen Saſſaparill in den 
Handel. Plukenet, Alm, t. 238. f. 5. Torrey, Fl. unit, 
States I. p. 327. Rafinesque, Med. Bot. J. t. 8. 

2) Die Enollige (A. racemosa). 

Stengel Frautartig, glatt und fperrig, Stiele Dreytheilig; 
Zinfen mit 3—5 ovvalsherzfürmigen und gezähnten Blättern, 
Rifpendolden in Fleiner Hülle. Nordamerica auf Felfen, 3—4' 
hoch, mit großen Blättern wie die Engelwurz; Dolden mit 2 
Dutzend grünlichweißen Blümchen, Frucht dunkelroth und fünfs 
rippig. Die Wurzel ijt Died und knollig, wohlviechend und fchleis 
mig, wird gegen Wunden und alte Gefchwüre, auch bey Bruſt— 
Franfheiten angewendet, die eßbaren Früchte gegen HYuften, 
Schkuhr %. 86. Hayne, Termiui botaniei. t. 38, f. 5. 

3) Die dornige (A. spinosa). 

Baumartig und ftachelig, Blätter zwey- und Dreyfach fieder— 
fpaltig, Lappen fpigsoval und gezähnt; Dolden mit Fleiner Hülfe 
in großer Riſpe. Nordamerica, bey uns häufig in Anlagen; 
Stamm armsdic, 10—15' hoch, mit jtarfen und Frummen 
Dornen; Blätter 3° lang und dazwifchen eine fchuhlange Rifpe 
mit einigen Hundert runden Döldchen, aus: 30 weißlichen und 
wohlriechenden Blümchen mit röthlichen Deckblättern und ſchwar— 
zen, drey⸗ bis fünfeckigen Beeren, welche die Vögel gern freffen. 


1861 


Wurzel und Rinde find gewürzhaft und beißend; der Abfud 
fhweißtreibend, gegen Wafferfucht, Gicht, alten Huften und ans 
ſteckende Krankheit. Commelyn, Hortus t. 47. Schmidts 
Bäume T. 102. 103. Angelica arborescens; Beeren: Angelica. 

4.6. Die Shwammreben (Gastonia). 

Kelch ungezähnt, mit 5—6 offenen Blumenblättern und 
zweymal fo viel kurzen Staubfäden gegenüber; Beere troden, 
gerippt und gefrönt, mit fo viel Sriffeln und Samen, Bäume 
mit dicker Rinde, ungrad geftederten Blättern und vielen Dolden 
in Trauben ohne Hüllen. 

1) Die gemeine (G. spongiosa). 

Fünf Fiederblättchen, oval und ganz. Inſel Morig und 
Borbon; ein großer Baum mit fchwammiger, Dider und grauer 
Rinde, von großen Adern voll Summiharz durchzogen, mit fo 
weichem Holz, daß man leicht ein Meffer durchftoßen kann; 
Marfröhre fehr weit, ebenfalls voll Gummiadern. Mefte dick, 
fleifchig und voll Narben von Den abgefallenen Blättern; wer- 
den am Ende dicker, wie bey Terminalia. Die Blätter ftehen 
am Ende nahe beyſammen, find dick, 2 breit, oben dunkelroth, 
unten blaß und fehr bewegfich, auch voll von ftarfriechendem 
Summiharz; darunter die Blüthen zu 20 in jeder Dolde, Flein 
und roſtfarben, wohlriegend wie Angelica, dauern aber nur einen 
Tag; die Zahl der Blumenbfätter und Staubfäten 5—15, Bees 
ren bläulich. Bois d’eponge, Mapou. Commerson in Jus- 
sieu, Gen. p. 217. Lamarck, Dict. hist. nat. II, p. 610. 

5. ©. Die Epheu (Hedera). 

Kelch Faum fünfzähnig, mit 5—10 offenen Blumenblättern 
und fo viel Furzen Staubfäden; Beere gefrönt, fünf: bis zehn» 
fächerig mit fo viel Sriffeln und Samen. Kletternde Sträucher, 
auch aufrechte Bäumchen, meift in heißen Ländern mit verfchic« 
denen Wechjelblättern und Fopffürmigen Dolden mit Fleiner Hülle, 

1) Das gemeine (H, helix). 

Stengel Fletternd, Blätter lederig und glänzend, bie untern 
fünfedig, die obern oval; Blüthen grünlichweiß in einfachen 
und aufrechten Dolden. Ueberall in Wäldern, ein immergrüner 
Strauch und fingersdic, im Alter ſchenkelsdick mit zahlreichen 


1862 


Heften und Würzelchen, der an Mauern, Felfen und Bäumen, oft 
40—50° hoch hinaufläuft und diefelben gänzlidy bedeckt, wo: 
durch die lektern oft zu runde gehen; Blätter dunkelgrün, 
2/5‘ lang, faft eben fo breit, fünflappig und Ianggeftielt, etwas 
herzförmig, an dem blühenden Aeſten weckenförmig; die Blüthen 
bedecken vom September bis zum November die Wände, was 
fehr ſchön ausſieht. Die Beeren reifen erſt im nächiten Jahr, 
find von der Größe einer Erbfe, ſchwarz und faſt ganz vom Kelche 
bedeckt. Die Blätter find bitter und zufammenziehend und 
werden bey alten Gefchwüren gebraucht; in Effig geweicht follen 
fie die Hühneraugen vertreiben. Die bitterlichen Beeren follen 
fchweißtreidend feyn und heftiges Brechen erregen. Das Holz 
ift zwar hart, aber fo porös, daß man Wein dadurch feihen 
fann; bie Alten glaubten, das Waſſer würde dadurch vom 
Weine gefchieden. In wärmern Ländern, befonders in der Le— 
vante, fchwigt ein Gummiharz aus dem Stamm, weldyes fait 
wie Weihrauch riecht; es iſt Dunfelbraun, fpröd, ſchmeckt bitters 
lih und wurde gegen Schleimflüffe und als biuttreibendes Mits 
tel gegeben. Schon die Alten haben die Berwandtfchaft dieſer 
Pflanze mit dem Weinftod erfannt, und daher den Gott des 
Weins mit einem Kranz von Epheublättern geziert. Schkuhr 
T. 49. Suimpel T. 25. Hayne IV. T. 14. 

b.) Der gol dgelbe (H. chrysocarpa) 

unterfeheidet ſich durch gelbe, fünffamige Früchte, wächst 
im Orient bis rad Indien und wird viel größer, iſt auch ders 
jenige, welcher den Bacchus gewidmet war. Bauhin, Pinax 
t. 305.; Hist. fig. Hedera poetica, 

B. Blüchen unten, meift fünfzählig, Beere zwey« und 
dreyfächerig, mit einfahem Griffel und je einem aufrechten Sa⸗ 
men; Keim im Eyweiß. 

Meiſt Fletternde Sträucher mit wäfferigem Saft und Fnotigem 
Stengel; Blätter gegenüber und abwechfelnd, einfach und geftebert, 
mit Nebenblättern; Blüthen Hein und grünlich, in tranbenartigen 
Dolden, welche ſich oft in Ranfen verwandeln. Keldy frey, 
fehr klein und ſchwach gezähnt, mit 4—5 Blumenblättchen 
auf einer Scheibe, manchmal unten oder oben verwachſen; fo 


1863 


viel Furze Staubfäden abwechſelnd oder ſcheinbar gegenüber; 
Beere zweyfächerig, mit 2 aufrechten nußartigen Samen, oder 
drey und ſechsfächerig mit einem Samen. Sie finden ſich nur 
in milden Ländern, die meiſten in heißen, weichen von der voris 
gen: Abtheilung ab durch Die freye Frucht und Die aufrechten 
Samen, find etwas den Melinceen und Geranien verwandt, 
Fünnen aber doch nur in diefer Elaffe ſtehen, worinn ſich die 
Weintrauben vor allen als Beerenpflanzen: geltend machen. 

a. Blumenblätter unten verbunden, fo wie die Staubs 
fäden; Gröps drey: bis fechsfächerig, je. einfamig; ohne Ranken. 
Aquilicien. 

6. G. Die Waſſer-Reben (Aquilicia, Leea). 

Kelch fünfzähnig und bleibend, Blume auf einem Becher, 
fünfſpaltig und umgerelft, mit ſo vielen fruchtbaren und vers 
wachſenen Staubfäden gegenüber, bisweilen noch 5 beutellofe; 
Deere drey- oder fechsfächerig, mit einem Furzen Griffel und 
einem nußartigen Samen. 

Sträucher, bisweilen Bäumchen in heißen Ländern, mit 
eckigen Zweigen und gefiederten Gegeublättern; Blüthen in 
Rifpen. 

. 1) Die bornige (A. spinosa). 

Stengel und Blattſtiele dornig, Blätter. gefiedert, Blättchen 
länglich und gezähnt, unten zottig, Rifpen am Ende. Mofuden, 
überall in Feldern, an Ufern und in Wäldern; ein Bäumchen, 
mit ein und mehrern Stämmen, armsdid und grün, rundum 
mit Furzen Stacheln bejest, Des Morgens immer feucht, als 
wenn fie fchwisten; Zweige untvegelmäßig und Inotig; Blätter 
aus 7—9 Fiederbfättchen, wie beym Holunder, aber Fürzer; 
Blüthen in Afterdoiden, wie beym Traubenhofunder, aber Ffeis 
ner, weiß und geruchlos; Beeren fo groß wie Flintenfugeln, 
bläulih und rauch, oben mit einem Nabel, innwendig grün, 
faftig und füßlich, beißen aber im Munde und färben die Fine 
ger violett; enthalten 5—6 Körner. wie die Weintrauben; bie 
meiiten fallen indeffen unreif. ab. So lange die Stengel grün 
find, enthalten fie viel wäfferiges Mark; diejenigen aber, welche 
in Wäldern wachſen, befommen dide und hohe Stämme, fait 


1864 


“wie Pinang, mit fehr hartem, honiggelbem Holz und grauer 
Rinde; im Querſchnitt vol Strahlen, wie eine Sonne, Der 
ausfidernde Saft iſt beißend. Das Holz ift gut zu Pfählen, 
Pfeilſchäften und dergleichen; auch macht man Furze zugefpiste 
Pflöcke davon und fteckt fie um abgemähte Reißfelder in die Erde, 
um das Wild abzuhalten. Die Wurzel thut man an den Palm: 
mein von Sagueer, damit er nicht fo bald fauer werde; auch 
- treibt der Abfud die Pocken heraus und heilt geheime Gefchwüre. 
Blüht und trägt das ganze Sahr. Rumph IV. 8.44. Bur- 
mann, Ind. t. 24. f. 5. Cavanilles, Diss. t. 218. Fru- 
tex aquosus mas. Aralia chinensis; Bois de source, 

2) Die holderartige (A. sambucina), 

Stengel eckig und gefurcht ohne Dornen, Blätter faft zweys 
mal gefiedert, Blättchen länglicy und gezähnt, Blüthen in Ach— 
feleifpen. Meoluden, in Feldern und an Ufern, aber nicht häufig, 
ziemlich wie die vorige, aber nur armsdick, nicht fo grün und 
die Zweige rauf wie mit Sand beftreut; Blätter bald einzeln, 
bald 3 oder 5 Fiederblättchen, fat fpannelang, 3—4'’ breit 
und ebenfalls wie mit Sand beftreut, der itarfes Zucen auf 
der Haut macht; Blüthen Fein und weiß in größern Trauben; 
Beeren wie große ſchwarze Kirfhen, fait wie Käfe gedrückt und 
genabelt, mit 6 ſchwachen Streifen, brauntosh, endlih ſchwarz, 
glatt und weich, mit purpurrothem Fleifh, worinn 5—6 harte 
Körner wie Theile eines Käfes geformt; werden, fo wie die vo— 
rigen, von den Bügeln nicht gefreffen. Die Blätter werden ale 
Gemüſe gegeffen; der Saft aus dem Marf gegen Augenent: 
zündung, ber aus den Beeren gegen hitige Fieber. Die Gols 
daten tragen im Kriege ein Stüd Holz mit fih, und freuen 
das GSägemehl davon auf die Wunden, welche dann fehnell 
heilen. Die gefauten Wurzeln ſollen die verlorene Kraft wies 
der herſtellen. Rumph IV. T. 45. Frutex aquosus foemina, 

| b. Blumenblätter und Staubfäden frey, Beere zwey— 
fücherig und je zweyfamig; manche Trauben in gabelige Ranfen 
verwandelt, den Blättern gegenüber, Viteen. 

Kletternde, Fnotige und vanfende Sträucher mit lappigen 
Blättern, felten gefiedert, in milden und heißen Ländern. 


1865 


7. ©. Die Klimmen (Cissus), 

Kelch ſehr Furz und Faum vier- oder fünfzähnig, meift mit 
4 hohlen Blumenblättern und fo viel Staubfäden, feheinbar 
gegenüber, auf einer Scheibe; Deere ein» oder zwepfächerig, 
ein und zweyfamig mit kurzem Griffel. Achit. 

Sehr hochlaufende Sträucher, felten Bäume in heißen 
Ländern, mit Wechfelblättern, einfach, lappig und gefiedert mit 
eingelenftem Stiel; Blüthen in Afterdolden mit Hüllen und 
bleibenden Blumen. Kaum von den Weinreben anders untere 
fhieden als durch die ganz getrennten Bluntenblätter, welche ' 
meiitens bloß vierzählig find. Es find medicinifch. wirffame 
Gewächſe. Die große Blume Rafflefia fteht als Schmaroger 
darauf. | 

a) Blätter einfach. 

1) Die breite (C. latifolia). 

Blätter oval herzfürmig und gezähnt, unten braunzottig, 
Zweige viereckig, Nebenblätter länglich. Oftindien in Wäldern, 
ein großer fehr langer windender Strauch, mit langen Reben, 
grün und braun gemifcht, Blätter 6 lang und breiter; jedem 
Blatt gegenüber eine jteife Ranke oder einige Blüthen in 
Trauben, weiß und Flein;z Beeren wie Hollunderbeeren, ans 
fange roth, dann ſchwärzlich. Biegt man diefen Strang etwas, 
fd kracht ee, als wenn er bräche, ohne jedoch verlegt zu wer— 
ben. Er wähst in Büfchen, ſowohl am Strand, als in den 
Zeldern, und läuft fo weit, daß fein Urfprung oft fehwer aufs 
zufinden ifl. In den Kräften Fommt er viel mit Ofterlucey 
überein, und es gibt Fein Blatt, welches Blutfehwären fo bald 
zur Reife bringt wie dieſes, was fonft nur durch Opium und 
Limonienfaft gefchieht; felbft die europäifchen Wundärzte bedic- 
nen fich deſſelben, wenn ihnen ihr Bafilicum fehlt; auch heilt 
man Damit Beinbrüche, befonders wegen der Gignatur des 
Strangs, weil er wie Knochen Fracht. Man braucht den Strang 
übrigens als Band in den Wäldern, weil er den Regen fehr 
lang erträgtz; auch maht man Schlingen davon, um Wild zu 
fangen, Mit den dickern Reben färbt man bie Schilder roth. 
Rumph V. T. 164, F. 1. Funis crepitans. 


1866 


2) Die graue (C. glauca). 

Ebenfo, aber die Blätter: glatt und die Nebenblätter breit 
gefurcht, Trauben doldenartig, Beeren einfamig. Oſtindien und 
Madagascar, häufig in dicken Wäldern; aus einer faferigen 
und verwirrten Wurzel treiben mehrere graue, hin und wieder 
mit weißem Mehl bejtreute Stengel, mit Ranfen und weißem 
Saft; Blaͤtter langgeitielt, & lang und breit; Afterdolden drey— 
His fünfgabelig, am: Ende doldig und weiß; Früchte größer als 
Erbfen, glänzend ſchwarz, faftig und beißgend mit einem einzis 
gen Kern. Aus den langen Strängen macht man Körbe für 
Eßwaaren. Diefer Strauch ift eine vortreffliche Arzney: ber 
ausgepreßte Saft mit Del gekocht und als Pflafter aufgelegt 
vertreibt Gefhwülfte; der Abfud auf Zucker gegen hisige Fie—⸗ 
ber, Huſten und Lungengeſchwüre; bie Wurzel gegen Zahnweh. 
Rheede VI. Taf. 11. Schunambu Valli; Snoep-Druiven 
(Nafdı-Trauben). 

3) Die blaue (EC. caesia). 

Blätter ebenfo, aber etwas eig, auf beiden Seiten rauf 
und unten graufilzig. Guinea, auf Bergen, ein ebenfalls langer 
Straub mit blaß bläulich bereiften Schöffen und breit herz= 
fürmigen, röchlichen Nebenblättern, in gefpaltenen Ranken. Die 
Früchte ſchmecken angenehm fauer, werden in Gierra Leona 
gern gegejfen und zu gutem Effig benugt. Die Afche der Blät— 
ter mit Palmöl als Salbe auf Wunden von Giftfchlangen. 
Afzelius, Genera pl. guineen(, 1804. 4. 

b) Blätter dreyzählig. 

4) Die fleifchige (C. carnofa). 

Zweige und Stiele rund, Blätter fleifhig, rundlich oval, 
glatt und geferbt, Nebenblätter länglich; Blüthen in Afterdolden. 
Dftindien, aus einer fleifchigen, fingersdiden, Eleberigen und im 
Querſchnitt jtrahligen Wurzel, treiben fehr lange, zähe, fehlaffe 
und grünliblaue Stränge mit Blättern 2—3'' lang, 1°“ 
breit, fett, wie die vom Portulaf, anfangs fad, dann beißend; 
gegenüber eine lange Ranke; Blüthen in Ianggeftielten Achfel- 
trauben, Hein und weiß; Beeren größer als Erbfen, ſchwarz 
mit ſcharfem Saft, der bie Hände dunkelroth färbt, enthalten 


1867 


3 oter 4 edige Körner. Sit eine allgemein befannte Pflanze, 
von der die jungen Blätter, mit Salz etwas gefocht, die Schärfe 
verlieren und als Gemüſe gegeffen werden; vorzüglich aber find 
fie ein fpecififhes Mittel gegen heftige higige Fieber, indem 
der Saft auf die Bruft und den Puls geftrichen und ein wenig 
mit Waller eingegeben wird. Rumph V. Taf. 166. Fig. 2. 
Folium Causonis. 

e) Ebenfo, aber die Blüthe fünfzählig, die Beere zweys 
bis vierfamig. Ampelopfis., 

5) Das fünfblätterige Epheu (O. quinquefolia, he- 
deracea). 

Blätter handförmig, drey- und fünfzählig, * Blãtt⸗ 
chen geſtielt, länglich, zugeſpitzt und gezähnt; Trauben gabelig 
und ſtraußartig. Nordamerica, bey uns ſehr häufig an Ge— 
ländern und Mauern, woran der Strauch in wenigen Wochen 
30—40' hoch hinaufläuft und dieſelben mit feinen zahlreichen 
Zweigen und großen Blättern, die gegen Das Spätjahr ſchön roth 
werden, ganz bedeckt. Die Ranfen find äſtig, die Früchte ſchwarz⸗ 
blau, und werden in America wie unfere Epheubeeren benutzt. 
Cornuti, Pl. canad. 1635; 4° tab. 100. Kerner Taf. 659. 
Americanifches Epheu, wilder Wein. 

8.6 Die Weinreben (Vitis). 

Keldy frey, fehr Fein und kaum fünfzähnig; 5 Blumenbläte 
ter auf einer Scheide, oben verwachſen, löfen ſich unten ab, 
5 Furze Staubfüden gegenüber; Beere rundlich, zwepfächerig, 
mit einer Narbe und je zwey nußartigen Samen, aufrecht, fo 
wie der Keim im Eyweiß. 

Kletternde Sträucher im mittleren Aflen und America, mit 
lappigen Wechfelblättern und Blüthen in Trauben, den Bläts 
tern gegenüber; verwandeln fich oft in verzweigte Ranfen. 

1) Die gemeine (V. vinifera). 

Blätter herzförmig, lappig und gezähnt. Urſprünglich im 
wärmern Uflen, jegt auf der ganzen Erde angebaut, vom 
19ten Grade an bis zum 5Often, an beiden Seiten des Xequas 
tors, gedeiht nicht in der heißen Zone; nördlih auf fonnigen 
Hügeln, an Steden gebunden oder auf Latten gelegt; füdlich 


18683 


in der Ebene frey an. Bäumen hinauflaufend, und von einem 
zum andern gefchlungen. Ein Strauch, unten gewöhnlich einige 
Zoll die‘, älter armsdick und bisweilen ſchenkelsdick; treibt viele 
knotige Stengel und Zweige mit riffiger Rinde, welche 30 bie 
40° weit laufen; Blätter handgroß, und gegenüber Trauben 
pder gabelige Ranfen, welche fih um Stecken und Zweige win: 
den und den Stengel vefthalten; Blüthen Elein, grünlichweiß 
und im Großen wohlriechend, fallen wie eine Zipfelmüte ab; 
Beeren rundlich, bisweilen länglidy, meiltens 4“ did, aber 
auch Fleiner und größer, wie Schnellfugeln, von grüner, gelber, 
rother und blauer Farbe, bey welchen der Farbenftoff' bloß uns 
ter der Oberhaut Flebt: ber Saft ift bey allen farblos, Man 
Fennt davon an 1400 Arten, wovon viele Abbildungen bey Dus 
hamel, Kerner und im weimarifchen Garten- Magazin zu 
finden find. 

Die Benugung ber Trauben iſt allgemein befannt, der 
Hauptfache nach zu Wein, Weingeift und Effig, denn was ge- 
geffen wird und getrocknet, ift unbedeutend. Die Trauben wer: 
den gewöhnlich in Rücbottichen in ven Weinbergen felbit gefto- 
fen oder in Standen, jodann in Fäffer gefchüttet und zur 
Kelter oder Trotte geführt, wo die Maffe gewöhnlich eine Zeit 
Lang in großen Zübern oder Butten ftehen bleibt; die blauen 
müffen eine Zeit lang gähren, wenn der Wein roth werben foll. 
Dann Fommt die Maffe auf die Kelter, wird daſelbſt wieder: 
holt gepreßt und getreten, daher bie zurückhleibende Maffe ber 
Kämme und Häute Treftern oder Trabern heißt, woraus man 
theils DBranntwein brennt, Trabernwaſſer, theils durch Aufs 
giegen von Waffer den ſchwachen Wein, Lyren, fürs Geſinde 
macht, oder ſie den Schweinen füttert. Der junge, noch ſüße 
Wein heißt Moſt, aus dem ſich Kohlenſäure entwickelt, Hefe und 
Weinſtein (weinſaure Pottaſche) abſetzt. Er enthält Zucker, 
Gummi, Apfel: und Weinfäure und deren Kalkſalze, Traubenſäure 
und einen wohlriehenden Stoff, den bie Weinverfälfcher nicht 
hervorzubringen im Stande find. Aus dem Wein wird unmite 
telbar der Weineffig und Weingeift (Aqua vitae), ganz ent— 
wäfjert Alcohol, bereitet, jener durch Stehenlaſſen an der freyen 


1869 


Luft, Diefer durch Deftilfation. Bor der Gährung iſt Fein 
Weingeift im Moſt; während dDerfelben entwickelt ſich viel Koh— 
lenſäure, welde ihm die braufende Eigenfchaft gibt und den 
prickeladen Geſchmack, aber nicht felten diejenigen tüdtet, bie 
ohne Licht in den Keller gehen. Die Weinhefe Fommt in feineres 
Backwerk und liefert den Hefen» oder Franzbranntwein (Eogs 
nac); aus dem Weinftein, der fih an die Wände der Fäffer 
fest, gewinnt. man den gereinigten Weinjtein und die Weine 
fteinfäure, welche als ſchwaches Abführmittel gebraucht wird, 
Am Mittelmeer, befonders in Griechenland trocknet man eine 
Heine, famenlofe Traubenart und verfendet Ddiefelbe unter dem 
Namen Rofinen (Paffulae minores), Aus Syrien und Spanien 
fommen die Eibeben (Paffulae majores); beide als Gewürz an 
Speifen. Das Nebholz und die verbrannten Treftern geben gute 
Buchdrucerfchwärze und blaue Farbe. Aus ben Kernen preßt 
man Del gegen Durchfall, Die fogenannten Goldförner an den 
Trauben find Wanzeneyer. 

Die beiten Trauben zum Effen find die Muscatefler (Mus- 
cata), weiß und rot); der Gutedel (Chaffelas, Muscatine), 
weiß und roth; der Riesling, weiß, gibt den Rheinwein; der 
Elävner, rot), der Sylvaner oder Dejterreicher, weiß und blau; 
der Traminer, roth; ber Elbling, weiß und roth; in wärmern 
Ländern ift die Eibebentraube zottelig, mit ovalen, gelblichen 
auch blauen, fehr großen Beeren gefhäßt. 

Safesten, welche dem Weinſtock fehaden, find vorzuglich: 
der Blattroller oder Rebenſticher, ein Rüſſelkäfer (Curculio 
betuleti), welcher die Eyer auf das Blatt legt und den Stiel 
anbeißt, wodurd fich das Blatt wie eine Dute vofit, ferner 
die Traubenmotte (Tinea uvella, Tortrix ambigua), welche im 
Frühling als Larve die Blüthenfnofpen wegfrißt, im Auguſt bey 
der zweyten Brut in die Beeren feldit bringe und die Orüns 
füule hervorbringt. Uebrigens freffen auch ganze Schaaren von 
Staaren und Droffeln die Beeren im. Herbit, Feldhühner, 
Füchſe und Marder, Die Schildlaus (Coceus vitis) und Der 
Weinfhwärmer (Sphinx elpenor) thun wenig Schaden. Matte 
hiol T. 1320. Duhamel, Arbres U, t. 1-6. Jacquin, 


1870 


Rar. t. 50. Hort. schoenbr. t. 425—27. Gättner T. 106. 
Blackwell T. 154 Lamard T. 145. Plenk T. 144. 145. 
Schfuhr Taf. 49. Kerner Taf. 751. Hayne X. Taf. 40. 
Düffeld. XL T. 4. 5. Wagner I. T. 153. Ampelos; Vite; 
Vigne; die Trauben Uvae; Uve; Raifins. 

Der wilde Weinftod (V. vinifera Br ſ. Lam- 
brusca), 

mit Fleinern Beeren und flaumigen Blättern, wächst in 
den Wäldern am Oberrhein zerftreut. Abrostine; Lambrusca. 


Die Perfilien-Rebe (V. laciniosa) 

iſt eine Abart mit tief fünflappigen und wieder vielfpaltigen 
Blättern, welche hin und wieder, befonders an den Häufern, 
gezogen wird; Trauben weiß und zottelig, faft wie Gutedel. 
Cornuti, Canada tab. 183. Schmiedel, Ic. taf. 8. Vitis 
apiana; Cioutat. 


Ordnung Hl. Stamms>Beerer. 


Blüthe vierzählig, mit einem Griffel und einer mehrfächerigen 
apfel. 


7. Zunft. Wurzel:-Beerer — Muhren. 

Halorageen, 

Blüthe und Gröps vierzählig, der letztere nuß- oder pflaumenartig und 
einfamig, Samen mit Eyweiß und unbehaart. 
Blüthen oben und vierzählig; Gröps nußartig, vierfächerig, reif ein- 
fächerig, mit einem verkehrten Samen und aufrechten Keim 
in Eyweiß. 

MWafferfräuter, bisweilen etwas holzig, mit Gegen: und 
Wechſelblättern ganz und zerfchliffen, ohne Nebenblätter; Blüthen 
Flein, bisweilen unvolltändig und getrennt, einzeln und in 
Sträußern; Kelch verwachfen, mit vierfpaltigem Rand; 4 Blus 
menblätter felten fehlend, und 4 oder S Staubfäden abwechfelnd; 
Gröps meiftens gekrönt und vierfächerig, reif weniger, mit je 

einem Samen im Gipfel; Griffel fo viel als Fächer, mit pinfels 


1871 


förmiger Narbe. In allen Elimaten, doch mehr in ben ges 
mäßigten, ‚meift mit fchwimmenden Blättern. 
a. Frucht geflügelt. 

1. ©. Die Gras: Muhren (Proserpinaca), - 

Kelch eckig, drey- oder vierfpaltig, mit fo viel Furzen 
Staubfäden gegenüber, ohne Blume; Gröps pflaumenartig, 
fhwammig, drey⸗ bis vierflügelig und gefrünt, mit einem drey⸗ 
füherigen Stein und je einem walzigen, verkehrten Samen. 
Wafferfräuter in Norbamerica. 

1) Die gemeine (P. palustris). 

Blätter ſchmal lanzetfürmig und gezähnt, die untern fieder⸗ 
fpaltig. Nordamerica, in jichendem Wafler; aus einer Friechens 
ben Wurzel Fommen ſchuhhohe, rundliche Schäfte mit abwech— 
felnden Blättern und einzelnen Achfelblüthen; die Nüſſe dreys 
eckig, wie beym Knöterich, mit dem Kelche gefrönt, weiglich und 
dreyflügelig. Mitchell in Ephemerides Nat. Cur. 1748, 
Nro. 23. Fig, Gärtner T. 24. Jussieu, Ann, Mus, Ill, 
t. 30, £. 1. 

2.6. Die Strauch-Muhren (Haloragis, Cercodia), 

Keldy viereckig und vierlappig, mit fo viel hohlen Blumen 
blättern und zweymal fo viel kurzen Staubfäden; Pflaume 
trocken, eckig und gefrönt, zwey⸗ bis vierfächerig, mit einem 
walzigen Samen, reif einfamig; 4 pinfelförmige Narben. 

Kräuter und Sträuchlein im Trocknen, im heißen Afien 
und Auftralien; unten Gegen:, oben Wechfelblätter, mit ein- 
zelnen und verbundenen Blüthen in Achfeln, 

1) Die gemeine (H. erecta, cercodia). 

Blätter gegenüber, länglich:oval und gezähnt, Achfelblüchen 
wirtelartig und geftielt, Srüchte geflügelt. Neufeeland; Stengel 
2' hoc), „vieredig und roth, mit Zweigen gegenüber, in ber 
Tracht wie Teucrium. Jacquin, Rar. I, t. 69, Murray, 
Comment. goetting. 1780, p. 1. 

b. Frucht mit ftacheligen —— 

3. G. Die Waſſernüſſe (Trapa). / 

Kelch oben, viertheilig und bleibend, Blume vierblätterig 
mit 4 Staubfäden; ein Griffel mit runder Narbe; apfel nuß⸗ 


1872 


artig, ſtumpf viereckig im Kelch, welcher durch vier fehr vers 
längerte, auswärts gefchlagene und Dornig gewordene Keldys 
lappen wie eine Fußangel ausſieht, zweyfächerig, zweyfamig, reif 
einfamig; Same hängend oben an der Scheidwand, mit ungleis 
chen Rappen, ohne Eyweiß. | 

1) Die gemeine (T. natans). 

Frucht vierjtachelig, Stacheln umgefchlagen mit Widerhafen, 
untere Blätter gegenüber und haarförmig zerfchliffen, obere roſen— 
artig, rautenförmig mit aufgeblafenem Stiel. Sn tiefen Teichen 
von ganz Europa und Aſien. Im Herbit füllt die Frucht in 
den Schlamm, treibt im Frühling einen 6 langen Stiel mit 
einem Knoten, aus welchem die erften Wurzeln Fommen und 
die eriten Blätter haarfürmig zerfpalten. Dann erſt treibt 
ber eigentliche Stengel mehrere Schuh lang, hin und wieder mit 
Knoten und Haarblättern, bie zur Oberfläche des Waffers, wo 
fih ein Bufch abwechfelnder, breiter, rautenförmiger, gejtielter, 
flarfrippiger und fchwimmender Blätter ausbreitet, nebſt einem 
Halbdugend weißen Blumen in den Achſeln, im Juny; Blumen- 
blästchen oval, 3 lang, 2 breit, Freuzförmig gejtellt, mit vielen 
Rippen. Die Frucht hat die Größe einer Hafelnuß, und einen 
ähnlichen Kern, der jedoch aus einem fehr großen und einem 
fehr Pleinen Lappen beiteht, wie bey den Seeroſen, fo Daß es 
zweifelhaft it, ob die Pflanze zu den Mono» oder Dicotyledonen 
gehört, Die Kerne werden roh, gefotten und gebraten vom 
Landvolk gegeffen, und ſchmecken faft wie Eajtanien, find aber, 
weil es nicht viele gibt, mehr eine Leckerey als eine Speife, 
Die Wurzel foll giftig feyn; jedodh hat man dafür Feine Er- 
fahrung. Die Pferde wenigitengs freffen die Blätter, Bey den 
Alten Tribulus aquaticus. Schfuhr % 25. Sturm I. 30, 

2) Zn Ehina wird eine zweyhörnige Waffernuß (Tr. 

bicornis) 

gepflanzt, und Fommt als eine wohlfchmecende Frucht auf 
die Märkte. Gärtner T. 89. 


1873 


8. Zunft. Stengel:-DBeerer — Wilchen. 
Epilobien. 
Blüthe und Gröpg vierzählig; der letztere capfels oder beerenartig und 
vielfamig, Samen ohne Epweiß, aber meiftens mit 
einem Scyopf. 

Kräuter, Stauden und Sträucher, meiftens mit Fnotigen 
Zweigen und einfachen Gegen: und Wecfelblättern, obne Ne: 
benblätter; Blüthen einzeln und in Aehren, ziemlich vergäng- 
lich; Kelch verwachfen und vierlappig, mit fo viel Blumen: 
blättern und ein« oder zweyfachen, abmwechfelnden Staubfäben; 
Eapfel oder Beere vier- oder zwepfächerig, mit vielen behaarten 
Samen an Rippen-Scheidwänden oder an einem freyen Mittel 
fäulden, ohne Eyweiß, Keim aufrecht. In allen Climaten, 
gern an feuchten Orten oder im Schatten, meiſtens mit jchönen 
Blumen und manche mit eßbaren Wurzeln. 


A. Gröps lang, häutig und capfelartig, mit vielen 
Samen am Mittelfäulden. 

a. Die Eapfel Flafft in Echeldwänden, Samen ohne 
Anhängfel, Kelchröhre nicht“ vorrsgend, Staubfäden meiftens 
einfad). 

Meiftens Peine Wafferfräuter mit Wechfelblättern und 
Heinen einzelnen Blumen. 

1. G. Die Gras-Wilchen (Isnardia, Ludwigia). 

Kelhrand viertheilig und bleibend, mit und ohne Blumen: 
blätter, fo viel Staubfäden; bisweilen fünfzählig; Eapfel ziem: 
lich walzig, vieredig, vierfächerig und vielfamig, mit fadenför— 
migem, abfäligem Griffel und Fopffürmiger Narbe, 

1) Die gemeine (I. paluftris). 

Stengel glatt, kriechend und ſchwimmend, Blätter gegen- 
über und fpib:oval, Blüthen vierzählig, einzeln in Achfein, ohne 
Blumen. In flehenden und langfam fliegenden Wäſſern, hin 
und wieder; Stengel rund, fhuhhoh, Hin und wieder mit 
Wurzeln; ficht aus wie Peplis portula; blüht nicht im Waffer 
feld, fondern nur wann fie ing Trockene Fommt. Lindern, 

Okens allg. Naturg. I Botanik 1. 118 


1874 


Fl. Alfat. tab. 2. b. Schfuhr Taf. 25. Lamard Taf. 77, 
Sturm 9. 22. 

2) Die aufredte (I. alternifolia). 

Stengel aufrecht und glatt, Blätter abwechfelnd, lanzete 
fürmig, mit rauhem Rand; Blüthe vierzählig, Eapfel oval und 
vlereckig. Nordamerica, an naffen Orten, 1'/‘ hoch, eckig, oft 
röthlich und äſtig; Blätter 2° lang, Blumen Flein, gelb und 
einzeln, Kelchrand gefärbt, Gapfel 5°" lang; die Wurzel fleifchig, 
weiß, rübenförmig und büfchelig, wird als Brechmittel gebraucht. 
Trew:Ehret I. Taf. 2 Gärtner Taf. Ss Lamard 
Taf. 77. 

3) Die zerftreute a diffula). 

Stengel glatt und weitfchweifig; Blätter abwechfelnd und 
lanzetförmig; Blüthen vierzähfig, Blumen Flein und gelb; Capfel 


‚  vieredig. Oftindien, an naffen Orten, 2—3' hoch, Blätter 4" 


fang, 1° breit, Blüthen ftiellos, Fein und geld; apfel wie 


Gewärznelfen und rothhraun; Wurzel faferig und hanrförmig. 


Die ganze Pflanze gequetſch: und in faure Milch geweicht, gegen 
Ruhr, Blähung und Würmer; die gepulverten Samen mit 
Honig gegen Huſten. Rheede I. T. 49. Carambu. 


2.8. Die Sumpf-Wilden (Jussiaea). 

Kelch nicht länger als der Gröps, vier: oder fünffpaltig 
und bleibend, mit fo viel Blumenblättern und zweymal fo viel 
Furzen Staubfäden; apfel vier» bis fünffächerig und gerippt; 
Griffel mit Fopfförmiger und gefurchter Narbe. 

Kräuter und Sträucher in Sümpfen heißer Länder, mit 
MWechfeldlättern und einzelnen Blumen. 

1) Die perupifche (J. peruviana). 

Faſt ftrauchartig und aufrecht, Blätter weckenförmig, unten 
flaumig; Bluthen fünfzählig und geftielt, Blumen länger als 
Kelch. Peru, an Bächen, über mannshoch, 2 dick und äſtig, 
Blätter 5° lang, über 1” breit, Blüthenftiele 2” lang, Blumen 
gelb, 1'/'' breit, Eapfel 1“ lang. Als erweichendes und zer 
theifendes Mittel gegen Drüfen-Gefhwülfte Feuillee, P& 
zou II, t. 9. ; 


ir) 


1 


1875 


b. &apfel fchotenförmig, vierfäcderig, Flafft im Rücken, 
die Samen meitens mit einem Schopf; Blüthın vierzählig, mit 
zweyfachen Staubfüden, Kelchröhre länger als Gröps. 


Meiſt Stauden, felten holzig, an fchattigen Orten, mit 
fhönen, großen Blumen, 

3.8. Die ShotensWeideriche (Epilobium),. 

Kelch vieredig, mit 4 Eurzen Lappen, fo viel Blumenblätter 
und zweymal fo viel gebogenen Staubfäden; apfel fchotene 
fürmig, mit behaarten Samen; Griffel fadenfürmig, mit viers 
lappiger Narbe, 

Schlanfe Stauden au Flüffen und auf Bergen, mit vier: 
eckigem Stengel und Weidenblättern, gegenüber und abwech— 
fen; Blüthen meilt roth, einzeln in Achfeln, große ehren bils 
dend. Die Samenwolle Fann, mit Baumwolle vermengt, ges 
fponnen werden. Weiderich, Weidenröschen, Unholdenfraut. 

1) Der fhmale (E. angustifolium). 

Blätter abwechfelnd, ſchmal lanzetformig, aderig und wellig; 
Blumen etwas unregelmäßig; Griffel und Staubfäden nieder- 
gebogen. Ueberali in Wäldern, befonders in Schlägen und um 
Meiler, au an Gräben truppweife beyfammen, mannshod, 
fhlanf und zierlih, nad oben etwas ältig, Blätter über 4" 
lang, ?/2' breit; Blumen 1“ breit, wiolettroth, in großen, 
fhönen Aehren; Capſel 2” Tang, nach dem Klaffen voll weißer 
Wolle, welche mit den Samen davon fliegt; Wurzel büfchelig 
und fleifchig, mit vielen Ausläufern, wurde, wie die Blätter, 
als ein fchleimiges, erweichendes und zertheilendes Mittel ans 
gewendet; in nörblichern Gegenden werden die Schöffe gegeffen, 
in Kamtſchatka die Blätter als Furilifiyer Thee getrunfen: Herba 
Lysimachiae chamaenerion, Onagra. Fl. dan. t. 289, Lamard 
Taf. 278. Fig. 1. Shfuhr T. 106. Feuerfraut, Sci. Ans 
toniug- Kraut, 

2) Der raude (E. hirsutum). 

Stengel äſtig und rauch, mit Ausläufern, Blätter Tänglich 
Sanzetförmig und gezähnelt, die untern gegenüber und umfaſſend, 
die obern abwechfelnd, Blumen groß und roth. An Flüffen 

118 * 


. 1876 


und Gräben, 4' hoc, eine Sierbe in ten Anlagen. FI. dan. 
tab. 326. 

3) Der braume (E. montanum). 

Stengel rund und flaumig, ohne Ausläufer, Blätter gegen: 
über, länglich-oval und gezähntz Blumen Flein, trichterfürmig 
und roth. In Wäldern 2’ hoch, fehr äftig. Fl. dan. t. 922. 
Reichenbach, Iconogr. N. t. 189. 

4.68. Die Nahtferzen (Oenothera). 

Wie Schoten-Weiderih, aber die Eapfel Ieberig und Die 
Kelchlappen zurückgefchlagen, die Staubfüden grad und bie 
Samen ohne Wolle, ' 

Stauden bisweilen holzig in trocdenem Boden, im gemäßig- 
ten America, mit rofenartigen Wurzelblättern und abwechfelnden 
Stengelblättern, fehönen, großen Blumen, einzeln in Uchfeln, 
aber im Ganzen eine große Aehre bildend, öffnen fich nur bey 
Nacht, und find meiſtens gelb. “ 

1) Die gemeine (Oe. biennis). 

Stengel etwas rauh und behaart, Blätter oval Tanzetfürmig 
und gezähneltz; Blumenblätter länger als Staubfäden und ſchön 
gelb. Nordamerica, bey ung feit zwey Jahrhunderten in den 
Gärten, und von da vermwildert, 4—5' hoch, mit wenig Aeften; 
Wurzelblätter gejtielt, 6" lang, 2" breit; Blumen wohlriechend; 
Capſel länglich und ziemlich walzig, 1 nr lang; Wurzel möhren- 
artig, fleifehig, etwas äftig, blutroth, innwendig weiß, mit rothen 
Ringen, wird wie Sellerie gekocht und als Salat zum Rind 
fleifh unter dem Namen Rapontica gegeffen, schmeckt fehr gut 
und ift zugleich nahrhaft, kommt jedoch nur auf beffere Tiſche. 
Fl. dan. tab. 446. Lamarck T. 219. F. 1. Plenk T. 295. 
Sturm 9. V. 

B. Gröps rundlich, holzig, nuße und beerenartig. 
a. Gröps fchlauchartig, je einfewig, nur 2 Etaub- 
füden. | Y 

5. ©. Die Herenfräuter (Circaea). | 

Blüthe zweyzählig, Kelch zweylappig, Blume zweyblätterig 
und gefpalten, mit 2 Staubfäten; Gröps birnförmig, lederig 
und borftig, zweyfächerig, mis einem aufrechten Samen. 


1877 


Ausdauernde Kränter in gemäßigten Ländern, mit ovalen 
Gegenblättern und weißen Blumen in Trauben, 


1) Das gemeine (C. lutetiana). 

- Blätter fpig:oval, herzförmig und ae, Blüthen in 
mehreren Trauben, ohne Dedblätter. Einzeln in Wäldern, jes 
doch überall, ein mageres Kraut, 17° Hoch, mit Zweigen und 
Blärtern gegemüber, die letztern 2“ lang, 1“ breit; Blüthen lang 
geftielt, in lockern End-Aehren, Hein, Kelch röthlich, Blumen 
blütter weiß oder rofenroth und jtarf gefpalten; apfel röth- 
lich, mit Widerhafen. Wurde ehemals zu Hererey gebraucht, 
auch als erweichendes Mittel bey Gefhmwüren. Fl. dan. t. 210, 
Schkuhr T. 2. a. Sturm 9. 23. 

Es gibt bey uns noch 2 fehr Ähnliche Gattungen (O. in- 
termedia et alpina), mit mehr herzfürmigen Blättern und bor: 
fligen Dedblästern; jene Fl. dan, tab. 255., dieſe Sturm 
Heft 23. 


b. Gröps rund, vielfamig und klaffend. 


6. G. Die Faden⸗Wilchen (Lopezia), 

Kelch und Blume vierzählig und fehe ungleich, Kelchlappen 
ſehr fchmal und gefärbt, Blumenblätter mit langem Nagel, bey 
den 2 Hintern fadenförmig, mit eiptifchem Saum, bey den 2 
vordern flach, mit rundlihem Saum; 2 Staubfäbden, oben und 
unten, wovon der vordere beutellos und blumenartig; Capfel 
rund, vierfächerig, fpaltet im Rücken, mit vielen Samen an 
Säufenflügeln; Griffel mit Fopfförmiger Narbe. Artige Kräuter 
oder Halbfträucher in Merico, mit Wechfeldlättern und geftiel« 
ten, rothen Blumen in Endtrauben, 

1) Die gemeine (L. mexicana), 
| Stengel edig und glatt, Blätter oval lanzetfürmig. Meerico, 
bey uns in Töpfen, ein fehr zierliches Kraut, 2—3’ hoch, mit 
abwechfelnden Zweigen und Blättern, und Fleinen, fonderbaren, 
ſehr zarten Blumen. Jacquin, Rar, tab, 203, Collect. 
Suppl, t. 15, f. 4, Bonato, Monogtaphia. 1793. Fig. Ca- 
vanilles, Ic, I, t, 18, 


1978 


c. Gröps nußartig, Staubfäden zweyfach. 

7. G. Die Ruthen⸗Wilchen (Gaura). 
Kelch vierfpaltig mit fo viel Blumenblättern, zweymal fo 
viel kurzen Staubfäden, Nuß Holzig, vierecfig und vierfächerig, 
reif einfächerig und ein» bis vierfamig; Griffel mit 4 Narben; 
bisweilen alles dreyzählig. 

räuter und Halbfträucher im wärmern Nordamerica mit 
gejtielten Wurzelblättern, wechſcingen Stengelblättern und 
Blüthen in Endähren. 

1) Die gemeine (G. biennis). 

Stengel oben äftig, Blätter länzetförmig und gezähnt, 
Blumen blaßroth in Trauben, mit niedergebogenen Staubfäden, 
Nordamerica, bey ung als Zierpflanze in Gärten; über manns« 
hoch, oben mit ruthenförmigen Zweigen, Blumen über ?/,' weit 
mit blaßrothen Blättern und rothen, fchmalen und fait ebenſo— 
langen Kelchlappeı. Lamarck, Eneyel. t. 281 Schkuhr 
T. 105. 


d. Capſel holzig und fachſpaltig, mit vielen geſlügelten 
Samen; Blüthe vierzählig; Staubfäden zweyfach. 

8. G. Die Pfeffer-Wilchen (Montinia). 

Blüthen zweyhäuſig, Kelch kurz gezähnt, mit 4 Blumen: 
blättern und Staubfäden; Capſel holzig, gekrönt, zweyfächerig, 
mit. je 6 —s oben geflügelten Samen am viereckigen Mittel— 
ſäulchen, aufrecht. 

Glatte Sträucher am Vorgebirg der guten Hoffnung, mit 
Wechfelblärtern und weißen einzelnen — *** 34 

1) Die gemeine (M. acris). 

Stengel edig, mit lanzetförmigen, ganzen Blättern, Vor— 
gebirg der guten Hoffnung, nicht viel über ſchuhhoch, mit wenig 
Aeſten und aufrechten Blättern, zolllang, Faum 2“ breit, lede— 
rig und bläufickgrün; Samenblüthen einzeln, Staubblüthen 3—5 
in Trauben; Capſel länglich-oval und braun. Iſt fharf und 
pfefferartig und wird daher äußerlich und innerlich gebraucht. 
Burmann, Arica T. 90. 5.1.2. Gärtner T. 33, Las 
mard %. 808. Smith, Spicileg. t. 15, 


1879 


e. Gröps beerenartig und vielfamig, Blüthe vierzäh⸗ 
lig, Staubfäden zweyfach, Kelchlappen lang, 

9. ©. Die Zier-Wilchen (Fuchsia), 

Kelch gefürbt und vierlappig, mit fo viel fürzeren Blumens 
blättern und S langen Staubfäden; Beere vierfächerig, mit vie: 
len längliden Samen; Griffel fadenförmig, mit vierlappiger 
Narbe. Anfehnliche und zierliche Sträucher in wärmern Ländern, 
mit ganzen Wechfel:, Gegen: und Wirtelblättern und fehönen 
einzelnen Blumen. 

1) Die gemeine (F, coceinea). 

Blätter oval, herzförmig, gezähnelt und flaumig, zu dreyen 
in Wirteln; Achfelblüthen einzeln, an hängenden Stielen; Kelch 
roth; Blumen kleiner und violett; Narbe kopfförmig. Chili, 
bey uns häufig in Töpfen; ein zierlicher Strauch, mannshoch; 
Blätter zolllang, 2 breit; blüht fat den ganzen Sommer; 
Beeren oval, Die Fleinen, violetten und ger ten Blumen neh: 
men fih fehr ſchön aus in den kreiſelförmigen, corallrothen 
Kelchen mit den langen, rothen Staubfäden. Die Sungeborenen 
färben mit dem Strauch ihre Zeuche ſchwarz. Schneevogt 
T. 21. Lamarck 8. 232, F. 2. Willdenow in Uiteris 
Annalen OL. T. 6. 

2) Die ſpitzige (F. BT i 

Ebenfo, aber die Blätter fpig=elliptifch und tie Narbe vier: 
lappig. Ebenda, 6—12’ hoch und fehr Ajtig; Blätter über zoll⸗ 
fang und ,“ breit; Kelch roth, Blumen blau, Beeren oval und 
vieredig, !/z lang und dunkelroth. Der Aufguß der Blätter 
als Fühlendes Getränf in Fiebern, das Holz zum Schwarze 
färben. Feuillee, Perou t. 47. Thilco; Ruiz et Pavon, 
Fl. peruv, t. 324, 

3) Die traubige (F. racemosa). 

— Aeſte und Blätter flaumig, die letztern zu dreyen, ſpitz-oval 
und gezähnelt; Blüthen ſcharlachroth. Weftindien, 2—3' hoch, 
Blätter 11/5 lang; Blüthen aufreht und 11,” lang; Blumen 
fat fo fang als der Kelch; Staubfäden Fürzer; Beere -vval, 
größer als Olive, dunkelroth und eßbar, fowohl roh als mit 
Zuder eingemacht; die Blätter als auflöfendes Mittel‘ bey 


1880 


Stockungen, gegen Wechfelfieber und Verſchleimung. Plumier, 
Am, t. 133. f, 1. Lamard % 282. F. 1. 


9. Zunft. Laub: Beerer — Ödden 
Salicarien. 
Blüthen meiit fechszählig, Kelch röhrig und frey, mit, mehrfachen 


Staubfäden und runden Benteln; Gröps capfelartig, mit einem Griffel 
und vielen eymweißlofen Samen. 


Kräuter, Stauden, Sträucher und Bäumchen, meijt mit 
vierecfigen Zweigen und ganzen Gegenblättern, ohne Nebenblätter; 
Blüthen regelmäßig und einzeln in Achfeln, felten in Sträußern; 
Kelch röhrig und bleibend, geftreift, mit dreyzähligen Zähnen 
und folchen Blumenblättern im Rand, meilt zweymal fo viel 
Staubfäden in der Mitte und abwechfelnd; Capſel häutig, viel 
fächerig, reif meiſtens einfächerig, fachFlaffend, mit vielen Sa— 
men, ohne Eyweiß, am Mittelfäulchen und mit einem einzigen 
Griffel; Keim aufrecht. In heißen und gemäßigten Ländern, 
gern am Waffer, nicht auf hohen Bergen. Sie haben Feine 
ausgezeichneten chemifchen Stoffe, etwas herb und einige liefern 
Farbenftoff. 

A. Samen ungeflügelt. 
Kräuter und Sträucher in mäßigen und heißen Ländern. 
a. Kräuter mit verfümmerten Blumen, 

1. ©. Die Reiß-Göden (Suflrenia). 

Kelch achtzähnig, mit 4 vergänglicyen Blumenblättern und 
2 furzen Staubfäden; Capfel länglich, zweyfächerig, reif eins 
fächerig und zweyflappig, mit vielen Samen auf einem Kuchen 

1) Die gemeine (S. filliformis), 

Blätter gegenüber und efiptifch, Blüthen einzeln, ſtiellos 
und weiß in Achſeln. Häufig in den Reißfeldern in Ober: Jta= 
lien; kaum ſpannehoch ziemlich einfach und fehr zart. Bel- 
lardi in Actis taurinensibus XII. p. 445 t. 1. 

2. G. Die Sumpf-Gdden (Peplis). 

Kelch zweymal fechsfpaftig, mit Feinen oder 6 vergänglichen 
Blumenblättchen und fo viel Staubfäden ; Capfel rundlich, zwey- 


1881 


fächerig, mit vielen Samen an Klappenwänden, zerreißt. Some 
mergewächfe in Sümpfen in mäßigen Ländern, mit Fleinen ſtiel 
loſen Blättern und einzelnen Achſelblümchen. 

1) Sie gemeine (P. portula). 

Blätter gegenüber, rundlich- oval, mit einzelnen Achſelblü— 
then, oft ohne Blume. Un funpfigen Orten, in Quellen, wie 
Callitriche, fingerslang und äjtig, fchlägt Hin und wieder Wur- 
zen; Blätter */a' lang, *s breit, blaßroth und etwas fett, 
Kelch röthlich, Blumenblätter weiß, fehr Flein und fallen leicht 
ab. Fl. dan. t. 64. Schfuhr T. 9. Sturm 91. 

3.6. Die Waffer-Göden (Ammannia), 

Kelch in 2 Dedblättchen, mit 4 oder 7 großen und fo viel 
Heinen Zähnen; Feine Blumenblätter oder 4—7, mit ein« oder 
zweyfachen Staubfäden; Capfel rundlich, häutig, zwey- bis fünf- 
fächerig, bisweilen einfächerig, mit vielen Samen am freyen 
Mittelfänfchen; reißt oder Flafft verfchieden. Kleine Waſſer— 
Fräuter in heißen Ländern, mit vierecfigem Stengel, Gegenblät— 
tern und geftielten Blümchen. 

1) Die ägyptifche (A. aegyptiaca). 

Stengel unten rund und äſtig, Blätter lanzetfürmig und 
abitehend, Blüthen wirtelartig, mit 4 Staubfäden, ohne Blume, 
Hegypten, in den Reißfeldern; ein aufrechtes, äſtiges Kraut, 
mit achtzähnigen Kelch und einfächeriger Eapfel. Delile, Flore 
d’Egypte t. 15. f, 3. Willdenow, Hort. berol, tab. 6. 

2) Die indifche (A. vesicatoria), 

Ebenfo, aber Stengel vierecdig, mit einfachen Zweigen, Oſt— 
indien, an feuchten Orten; ein aufrechtes Kraut, 2’ hoch, mit 
armförmigen,, einfachen Zweigen; ſchmeckt räs und riecht unatts 
genehm und wird als Blafenpflafter angewendet. Plukenet, 
Alm, t. 136. f. 22. Burmann, Indica t. 15, £, 3, Rex- 
burgh, Fl. ind, I, p. 447. 

b. Stauden und Sträucher mit vollfommenen, ſechs— 
zähligen Blüthen. r 

4.68. Die Weidericdye (Lythrum). 

Kelch geftreift, mit 4—6 großen und fo viel Fleinen Zäh— 
nen, 4—6 Blumenblättern und 1 oder 2 mal fo viel Staubs 


1532 


fäden; Eapfel länglich und zweyfächerig, mit: vielen’ Samen an 
Rippenfcheidwänden: ıı Aufrechte Kräuter, bisweilen Halbiträu: 
cher, mit ganzen Gegen: und Wechfelblättern ; Blüthen meiſtens 
in Wirteln, lange Aehren bildend und roth oder felten weiß. 

1). Der gemeine (L. salicaria). 

Blätter ‚gegenüber oder zu drey, herzlanzetfürmig, Blü— 
then in Wirtelähren, purpurroth, mit 6 DBlumenblättern und 
12 Staubfäden, An Gräben, und Flüffen, truppweife beyfammen 
und ausdauernd, Stengel fat mannshoch, eckig und etwas äſtig, 
die Blätter unten in Wirteln, oben freuzweife,. 3 lang, /a' 
breit; Blüthen in langen und ſchönen, purpurrothen Aehren aus 
Wirteln von 3—5 Blumen; Kelch roth geftreift, die Blumen 
blätter Feilförmig, Staubfüden ungleich, Eapfel länglich. Wurzel 
ſtark, knorrig und äſtig, ſchmeckt herb und wurde, fo wie dag 
Kraut, gegen Ruhr und Blutflüſſe gebraucht; iſt brauchbar zum 
Gerben und fol den ſchwarzen Kornwurm abhalten. Herba 
Salicariae, Lysimachiae purpureae, Fi, dan. t. 671. Plenk 
T. 362. Schfuhr T. 128. Hayne IH, T. 39. Düſſeld. 
vi. % 13, Wagner L % 90. Lysimachia Plinii; vother 
MWeiderich, Blutkraut. 

5. © Die Schleim-Göden (Cuphea). 

Keldy etwas gefpornt, "mit: 6 Zähnen, ſo viel ungleichen 
Blumenbfättern und einz bis zweymal fo viel Staubfäden; 
Capſel Häutig, eins bis zweyfächerig, unten mit einer Drüfe, 
fpaltet. fih fammt dem Kelh und — — flügelloſe Samen 
auf einem Kuchen. 

Kräuter und ————— mit ganzen Gegenblättern und 
überhängenden, gefärbten Kelchen; im heißen America, ki 

1) Die gemeine (O. viscosissima), 

Krautartig und fehr Fleberig, Gegenblätter langlich ⸗ ovät 
und rauh; Blüthen roth, geſtielt und hängend im Achſeln. Von 
Braſilien bis Pennſylvanien, in feuchten Wäldern, bey uns in 
Gärten; ein ſehr ſchleimiges Kraut, ſchuhhoch, Blätter zolllang, 
Blüthe ſechszählig, mit 12 Staubfäden und einer einfächerigen 
Tapſel, mit 6 ſchwarzen Samen, Vandelli, Fasc. tab. 3, 
Jacquin, Hort, vind, U, tab, 177, Lamard T. 407, 


x 1883 


2) Die Fleinblätterige (C. microphylla). 

Strauchartig und Fleberig; Blätter ſpitz-oval mit 6 vigfetten 
Blumenblättern and 12 rothen, zottigen Staubfäpen. Auf den 
Anden von Peru, ein äſtiger Straucd mit braunen Zweigen, 
Blätter 4/4 lang; Kelche zwölfrippig, Blumenblätter Länglich- 
oval; Eapfel wie Weizenforn, mit 10 Samen. Gegen ans 
fteckende Krankheiten. Humboldt et Kunth, Nova Gen. 
VI. p- 201. 


6. ©. Die Salat-Göden (Pemphis). 

Kelch Freifelförmig, mit 6 Furchen, 6 Lappen und 6 Zäh: 
nen, 6 ovale Blumenblätter und 12 ungleiche Staubfüden; 
Eapfel rundlih, neunfächerig, fechsflappig und büchfenartig, 
mit vielen ecigen Samen auf einem dreyfpaltigen Kuchen, 
Graue Sträuger mit Gegenblättern und einzelnen weißen 
Blumen. 

1) Die gemeine (P. aeidula). 

Rauch, Blätter länglich und ganz. Sndien, Madagascar 
und Morig; ein großer Strauch an morajtigem Gtrand, mit 
Blättern wie Portulaf, aber fehmäler, fehr gedrängt, ſchmecken 
angenehm falzig, fait wie bey der Meerpeterfilie (Sesuvium re- 
pens) und werden zu Fifch gegeilen; die Früchte wie Furze 
Nägelein. Rumph MI. Taf. SA. Mangium porcellanicum. 
Forfter, Characteres t. 34. Lamarck %. 408. F. 2. Ly- 
thrum pemphis. 

7. G. Die Roſen-Göden (Ginoria). 

Kelch fechsfpaltig und offen, mit 6 en und nagels 
förmigen Blumenblättern und 12 Staubfäden; Capſel rundlich, 
vierflappig und vierfurchig, Elafft am Gipfel, mit vielen Eleinen 
Samen. auf einem runden Kuchen. 

1) Die gemeine (G. americana). 

Blätter gegenüber und lanzetförmig, Blumen blau, einzeln 
und geitielt. Cuba, an Fiefigen Ufern; ein zierlicher Straud, 
3—4' hoch, mit rundlichen Zweigen und zahlreichen Blättern, 
19,.“ lang; Blumen zolibreit, geruchlos, Kelch röthlich, auf 
zollangem Stiel; Capfel dunkeleorh, wie eine glänzende Deere, 


— 


1984 


mit weißlihem Samen. Jacquin, Am. p. 148. t. 91. Rosa 
del Rio; famard T. 407, 
c. Blütden volllonmen und vierzählig. 

8. ©. Die Färb-Göden (Lawsonia). 

Kelch viertheilig, mit fo viel nagelförmigen Blumenblättern 
und 8 Staubfäden paarweife; Eapfel rundlich, Häutig und bee— 
renartig, vierfächerig, mit vielen edigen Samen. 

Glatte Sträucher im Orient, mit ganzen Gegen» und 
Wechfelblättern und weißen Blüthen in Sträußern. 

1) Die gemeine (L. alba), 

Gegenblätter oval lanzerförmig und Blüthen in Riſpen. 
Levante, Negypten und Oſtindien, häufig angepflanzt in Gärten, 
bey ung nur im Treibhaus, einer der häufigiten und befannteften 
baumartigen Sträudher, 2—3 Mann body und faft 6 did; 
ziemlich wie Rainweide und Granatbaum, beffen Blätter in den 
Handel fommen, weil man damit goldgelb färbt, mit der Wur- 
zel roth. Er fchießt mit einem einzigen, beindickem Stamm auf, 
der ji in wenig feitwärts ftehende Aeſte theilt, fait wie bey 
Dornheden; daran lange Zweige, welche auf fchlechtem Boden 
dornig werden, mit Blättern und Blüten, Rinde rauh und 
fhrundig; Holz hart und dicht; Blätter Furz geflielt, zofllang 
und 4“ breit, graulich, fat wie beym Delbaum. Nur die alten 
Zweige endigen in Dornen, mit 1—2 Paar Blättern; die andern 
Zweige find fchlanf, haben 5—7 Paar Blätter und endigen 
in einen armförmigen Strauß, ganz wie bey ber Rainweibde, 
doch größer; die Blüthen ſchmutzig weiß, fehen hübſch aus und 
riegen gut, befonders abgepflückt in Zimmern. Die Früchte 
find runde Beeren, wie die von der Rainweide, mit Furzer Spise 
und blaßgelb, nicht fchwarz; das Fleifch Herb, mit ſchwaͤrzlichen 
Samen. Heißt Ulcanna oder Henne und ift Ligustrum Diosco- 
ridis, nad welchem die befte wuchs bey Arcalona in Paläftina 
und Canope (Rofette) in Aegypten. Gegenwärtig findet fie ſich 
aber in ganz Aegypten, befonders am Strande um Alerandrien, 
von wo aus die getrodneten Blätter in die ganze Türkey ver- 
führt werden; in Mrabien, Perfien und Indien, bis China, 
überall gemein, muß aber gut der Sonne ausgefest feyn. 


1885 


Die Blätter bleiben den ganzen Winter, find etwas herb 
und färben mit Waffer gelbroth, mit Limonienfaft und Kalk 
ganz roth. Diefe Farbe hängt aber nirgends an als an lebenden 
Theilen, wie an Nägeln, Haaren und an Bart, und zwar fo 
vet, daß fie nur wieder mit der Zeit abgeht. Die Türfen, 
Aegyptier, Perfer und alle durch die Welt zerftreuten Mohren 
färben damit, ihre Nägel gologelb, wie aud die Mähnen, 
Schwänze und Füße der Pferde; die Weiber aber die Haare, 
Hände, Füße und den Uuterleib, was fie für eine große Schön» 
heit halten. Der Gebrauch ift fo allgemein, daß er fid feldft 
nad) Bosnien, der Wallachey und Rußland ausgedehnt hat. Das 
gemeine Volk braucht Diefes Pulver fo häuflg, daß fehr oft ganze 
Schiffe voll von Alerandrien nad Gonftantinopel abgehen. Der 
türfifche Kaifer fol jährlich davon SO Ducaten Steuer einneh- 
mehmen. Das grünlicdy gelde Pulver, welches wie gemahlener 
Senf ausfieht, fteht überal in Säden feil. Sn Oſtindien fürben 
ſich Damit nur junge Leute, weil fie fich einbilden, dadurch ihren 
Seliebten zu gefallen. Es it aber nur den Freyen erlaubt. 
Die Könige von Macaffar halten fo ftreng darauf, Laß fie un» 
fhuldigen Sclavinnen die Fingernägel mit Schrauben abfprengen 
liegen, weil fie gleichfam das Zeichen der Freyheit mißbraucht 
hätten. Die Farbe halt 3 Zahre, bie nehmlidy der Nagel fi 
fo verlängert hat, daß der gelbe Theil ganz abgefchnitten ift. 
Zur Zeit der Trauer färben fi) die Weiber nicht damit, 

Die malayifchen Weiber lieben die Blumen fehr, flechten 
fie in die Haare und legen fie in die Leinwand, um fie wohl 
riechend zu machen; die Zuden legten fie in die Kleider der Braut⸗ 
leute, daher fagt die Braut im hohen Lied: Ihr Geliebter fey 
wie Eſchol Hacopher, d. h. Corymbus Cypri, worunter nicht 
eyprifhe Trauben verftanden werden. Das Del aus den Blu: 
men heißt Oleum cyprivum, zum Ermeicdyen fteifer Glieder, 
Mit dem wohlriebenden Waffer aus den Blumen wäfcht man 
fih bey Befuchen und Feftlichfeiten, wie bey Hochzeiten, bey ber 
Beſchneidung und während des Bairams, Zum Mahlen ber 
Blätter Hat man eigene Mühlen, Die röthliche, etwas herbe 
Wurzel dient zum Rothfärben und wird gegen Hautfranfheiten ge: 


1886 


braucht; ebenfo die Blätter, and gegen Wunden, Geſchwüre und 
Gelbſucht, wahrfeheinlich, weil fie gelb färben, Das Waffer da— 
von braucht man, um frhweißige Füße und Gefchwüre im Munde 
zu trodnen. Cyprus Plinii lib. XIL et XXIV. Prolper 
Alpinus, Aegypt. t. 23. Ligustrum aegypticum, Elhanne; 
Matthivlus T. 154. Rauwolf, Iter t. 60. Rheede l. 
T. 40. Mail-Anschi; Rumph IV. T. 17. Alecanna; ga: 
mare T. 296. Plenf %. 296. Radix Alcannae verae =. 
Cypri Antiquorum,. Mißbräuchlicy nennt man auch Anchusa in 
den europäifhen Apothefen Radix Alcannae; Aleannette, 


B. Blume vielblätterig, mit zwey- big dreymal fo viel 
Staubfäden, Samen geflügelt. 

9. G. Die Bafrofen (Lagerstroemia). 

Kelch glodenfürmig und fechsfpaltig, mit 2 Deckblättchen 
und 6 nagelfürmigen Blumenblättern, drey- bie fünfmal fo viel 
Staubfäden, wovon die 6 äußern länger; Eapfel drey- big ſechs— 
fächerig, mit fo viel Klappen und vielen Samen an Nippen. 

Biume und Sträucher in Indien und China, mit vieredigen 
Zweigen, ganzen Gegenblättern und Rifpen. 

1) Die dinefifdhe (L. indica). 

Blätter fpig:oval und glatt, Blumenblätter Fraus. China, 
Sapan, Eochinchina, in Indien in Gärten; ein gefchäßter, krum— 
mer, ftrauchartiger Baum, über mannshody, wie Granatbaum, 
der mit mehrern Stämmen auffehießt, wovon der Hauptftamm 
tiber armsdick ift und ſich in viele grade, vieredfige und braune 
Zweige theilt, an deren Ende die Blätter gedrängt ftehen, flick- 
los, 2—3' lang, 1%: breit; fehr fehöne, glänzend rothe Blü— 
then in eroßen Endrifpen; Kelch roth, fo groß als Cardamomen, 
ſechs- bis fiebenftreifig, mit fo viel rofenrothen, ovalen Blumen» 
blättern auf langen, fadenfürmigen Nägeln, raus und gezähnt, 
wie Nelfen und von derfelben Größe, aber mit wenig Geruch, 
Beutel grün. Er fam von China, wo er auf Bergen wächst 
und wegen der Schönheit der Blumen in Gärten gezogen wird, 
nad Oſtindien. Kaempfer, Amoen, p. 855. Sibi; Rumph 
VI, T. 28, Tejiakin; amt Ta. F. 1. er 


1887 


. 2%) Die indifche (L. regina). | 
Blätter Tängfich und glatt; Kelche filzig, Blumenblätter 
wellig mit Furzem Nagel. Oſtindien im Gebirge, auf Sandbo— 
den an Ufern und in Gärten als prächtige Zierpflanze; ein 
Stamm über mannshoch, mit zerftreuten Aeſten und ſchwärz— 
licher Rinde; Blätter 5 lang, 2 breit, ohre Nebenblätterz 
Blüthen in fpannelangen Endähren; Kelch mit eingegrabenen, 
vierecfigen Fiauren, fechserlig, mit 12 PLängsitreifen, zwifchen 
denen die Felder golpgelb find; Blumenblätter groß und roth, 
ftehen mit dem Furzen Nagel wie Bögel auf dem Kelchrand, mit 
rundlihem und gefeltetem Saum; gegen 60 Gtaubfäden auf 
dem Kelchboden in 2 Reihen, roth und gleichlang, nit fo hoc) 
als die Blume. Eapfel größer als eine Nuß, braun, halb vom 
Keldy umgeben, mit 6 Klappen und einem Dubend Gamen, 
jederfeits an einer Mittelrippe, lang. Grünt immer, blüht 
im Zuly und Auguſt und träge im November und December, 
Die Wurzel als Gurgelwaffer und als erweichende Breyum— 
fchläge, der Abſud der Rinde, Blätter und Blumen gegen 
Stodfung im Unterleib, Die Samen machen Schwindel wie 
Coriander. Rheede IV. €. 20. 21. Adambod, Baakroosen, 
Lamard %. 473. 5.2. Roxburgh, Corom, t. 65. Af. Ref, 
IV. 301, 

10. ©. Die Nelfengöden (Lafoenfia, Calyplectus). 

Ebenſo, aber der Keldy zehn: bis zwölfzähnig, mit fo viel 
Blumenblättern und zweymal fo viel Staubſäden; Beere rund 
und fpröd, zweyfächerig, mit vielen geflügelten Samen auf 
einem runden Mittelfuchen. 

Bäume in America mit ganzen Gegenblättern und großen) 
weißen Blumen, 

1) Die fpigige (L. acuminata). 

Blätter länglich mit ſtumpfen Spigen; Früchte geftreift, 
Peru in Wäldern, ein anfehnliher Baum mit prächtigen Blu— 
men in Trauben. Ruiz et Pavon, Fl. peruv. p. 129. 

2) Die prädtige (L. fpeciofa). Ze 

Blätter länglich und zugefpist; Früchte glatt. Anden von 
Neugranada; ebenfalls ein großer Baum mit harfchen Blättern 


188 


und prächtigen, langgeftielten, einzelnen Blumen, deren Blätter 
am Rande lappig und wellig find. Beide licfern gutes Bau- 
hol. Humboldt et Kunth, Nova Genera VI. t. 548. a. b. 


B, Strauß: Beerer — Vielfädige. 


Blüthe fünfzählig, Staubfäden 2 und mehrmal ſo viel als Blumens 
| blätter, meift Beeren. 


Sträucher und Bäume, häufig gewürzhaft, in heißen Län« 
dern mit einfachen Blättern und oft eßbaren Beeren. 


Drdnung IV. BlüthensBeerer — Melaftomaceen. 


Blüthe fünfzähligz; Keldy meift mit dem Gröps verwachfen; ein: oder 
zweymal fo viel und mehr Staubfüden; Frucht meift beerenartig 
und mehrfächerig mit einem Griffel und vielen Eleinen Samen; 
Beutel lang, gefchnäbelt oder gefpornt, Öffnen ſich 
' meift lochartig.. 

Meiitens Kräuter und Sträucer in heißen Ländern, mit 
einfachen Gegen: und Wechfelblättern"ohne Düpfel oder Deldrü— 
fen; Blüthen in Rifpen und Trauben. 

Sie zerfaffen in zwey Abtheitungen : 

in die Melaftomen und 

die Groffularien mit den Cacten, 

wovon jene zweyfache, Diefe aber ein« oder vielfache Staub: 
fäden haben. - 


I. Melajtomen. 

Zweymal fo viel eingefchlagene Staubfäden in Keldhöhlen; 
Groͤps vielfamig, Blütter vielrippig. ' 

Blüthe fünfzählig mit zwepmal fo viel Gtaubfüten, Gröps 
mehrfächerig, capfel- und beerenartig, mit einfacher Narbe und 
zahllofen Samen am Mittelfäulchen, ohne Eyweiß; Keim aufredt. 

"Kräuter, Sträucher und Bäume in warmen Ländern, meift 
in America, mit vieredigen Stengeln oder Zweigeu und ein— 
fachen, aber vielrippigen Gegenblättern, ohne Nebenblätter; Blü— 
then einzeln in Achfeln, aber gedrängt und Sträußer bildend; 
ſonſt abweichend gebaut, Kelch oval, meift fünflappig, ift durch 


\ 


1889 


8 oder 1% Längsrippen mit dem Gröpfe fo verwachfen, daß da— 
zwifchen Gänge entitehen, worinn die Staubfäden anfangs ein« 
gefchlagen liegen, mit langen zweyfächerigen Beuteln, welche 
meijtens in einen Schnabel endigen, mit 1 oder 2 Löchern, und 
hinten gefpornt find. Gröps meiſtens fünffächerig, aber auch 
zwey⸗ und achtfächerig, oft mit dem Kelche verwachfen, capfel 
und beerenartig, und im erjtern Falle fachklaffend mit den 
Scheidwänden an der Mitte der Klappen; die feinen Samen’ 
aber an einem Meittelfäulchen. 

Man theilt fie ein nad dem Bau der Staubbeutel, je 
nachdem fie mit einem Loch oder einem Spalt Flaffen; und 
fodann nimmt man auf die ©ejtalt der Samen Rückſicht, ob 
der Nabel hohl iſt wie ein Knopf und der Keim gebogen, oder 
od der Nabel fchmal ift ohne Vertiefung, mit gradem Keim. 
Ich nehme vorzüglich Rüdfiht auf die Natur der Frucht, ob 
fie capfele oder beerenartig ift, obfchon fich dieſer Unrerfchied 
noch nicht feyarf genug herausheben läßt. Ihr Bedeutung aber 
als Beerenpflanzen fordert Diele Berückſichtigung. Es gibt alfo 

a) Eapfel-Melajtomen und - 

b) Beeren-Melaftomen. 


10. Zunft. Samen: Beerer — Elpen. 
Rherien, Osbedien und Lavoifieren. 


Groͤps frey, troden und capfelartig; Beutel gefchnäbelt, mit 1—2 
Löchern. 


A. Beutel mit einem Loc. 
a. Gröps frey, ohne Schuppen und Borftenz Samen 
fnopfförmig, nehmlich mit ausgehöhltem Nabel. NRherien. 
Meift Kräuter mit vierecfigen Stengeln oder Zweigen; in 
America auf feuchtem Boden, ohne befondere medicinifche Kräfte. 
1. G. Die Zier»Elpen (Rhexia). N 
Kelch Frugfürmig und vierfpaltig, "mit fo viel ovalen Blu: 
menblättern und 8 Staubfäden, Beutel ungefpornt; apfel vier: 
fächerig, mit fo viel freyen Mittelfäulchen. Gfatte, vierecige 
Stauden mit ftiellofen, lanzetförmigen und dreyrippigen Blättern 
Okens allg. Naturg. II. Botanik II. 119 


1890 


und peenpähfigen, rothen ober = Blüthen, he Dol: 
den bildend. 

1) Die gemeine (Rh. virginica). 

Stengel geflügelt, Blätter oval lanzetförmig und wimperig 
gezähnt; Kelche borjtig. Nordamerica, in feuchten Wäldern und 
Zäunen, bey uns in Gärten, eine Fleine Staude mit Fleinen, 
purpurrothen Blumen. Plufenet X. 202. F. 5. Lamarck 
T. 283. F. 2. 


b. Gröps frey, oben mit Schuppen oder Boriten, 
Samen knopfförmig. Dsbedien. 
Kräuter und Sträucher in allen Welttheilen. 


2. ©. Die Borften-EIpen (Chaetogastra). 

Keldy Ereifelföürmig, behaart oder befhuppt und fünflappig, 
mit fo viel ovalen Blumenblättern und zweymal fo viel glatten 
Staubfäden, Beutel gefpornt; Eafpel fünffächerig, oben mit 
Borſten. 

Rauche Kräuter und Sträucher in America, mit brey- bis 
fünfrippigen Blättern und rothen oder weißen Blumen. 

1) Die ſchöne (Ch, fpeciofa). 

Zweige flaumig, Blätter Eurzgeftielt, länglich, dreyrippig 
und gewimpert. America auf Bergen bey Popayanz ein Sträuch— 
lein wie Cistus ladaniferus mit großen, vofenrothen Blumen, 
die Staubbeutel mit einem Fegelfürmigen Sporn. Bonpland, 
Rhexiae t. 4. Flore de Mayo. 

2) Die Sumpf-B. (Ch. strigosa). 

Stengel vieredig und boritig, Blätter ſpitz-oval, dreyrippig 
und borjtig. Antillen, auf Bergen und zwifchen Sumpfmoos; 
ein holziges Kraut, wie Eiftrofen, mit fchönen purpurrothen 
Blumen und gelben Beuteln, in armen Afterdolden. Bon- 
pland, Rhexiae t. 26. Melastoma str. 

3) Die gemeine (Ch, canescens). 

Blätter oval lanzetfürmig, dreyrippig und — Blüthen 
zu drey und hängend; Beutel zweyſpornig. Auf hohen Bergen 
bey Popayan, ein Strauch, 3° hoch, mit: runden Aeſten und 
vielen Blättern, “2“ lang, Kelch roſenroth und behaart; Die 


1891 


Blumen viel größer und violett. ı Der Abfud gegen Harnbe— 
jcwerden. Humboldt, Melastomes H. t. 6. 

3.6. Die Faden-Elpen (Osbeckia). 

Keldy oval und borflig, mit. 4—5 meift abfälligen Lappen 
und Anhängjeln dazwiſchen, fo viel Blumenblätter, zweymal 
jo viel glatte Staubfäden; Beutel zweyſpornig; Capſel vier: 
bis fünffächerig. 

Kräuter und Halbflräuder in Kr WelttHeilen, mit vier: 
jeitigen. Zweigen, drey« bis fünfrippigen Blättern, anfehnlichen, 
röthlichen Blüthen in Köpfchen und Afterdolden. 

1) Die gemeine (O. chinensis). 

Blätter länglich lanzetförmig, dreyrippig und borftig, mit 
wenig Blüthen in Afterdolden; Kelchlappen borftenfürmig. China, 
auf trodenen Hügeln, ein -ausdauerndes Kraut mit holziger 
Burzel und mehrern Stengeln, wie Bindfeden, nur ſchuhhoch; 
Zweige armförmig, Blätter gegenüber und zollfang, 2 breit; 
Blüthen zu zwey oder drey am Ende, vierblätterig und violett; 
Eapfel rundlich, weiß und fünffäherig. Wegen Grimmen und 
äußerlich auf Geſchwülſte. Bot. Register t. 542, 

4.6. Die Thee-Elpen (Tibouchina). 

Kelch Freifelförmig, fünflappig und beſchuppt, unten mit 
doppelter Hülle aus je 2 Dedblättern, mit 5 ovalen Blumen: 
blättern und zweymal fo viel glatten Staubfäden, Beutel ſchwach 
geſpornt; apfel ganz frey und fünffächerig. 

1) Die gemeine (T. afpera). 

Zweige vieredig und jchuppig, Blätter ſpitz-oval, fünfrippig 
und rauch. Guyana; ein äſtiger Straud, 3—4' hoc, Blätter 
2“ lang, wenig Blüthen in Afterdolden und purpurroth. Riecht 
angenehm gewürzhaft, und wird als Ihee bey trockenem Huften 
geteunfen. Aublet X. 171. Rhexia, 

B. Beutel ein oder zweplöcherig ; Lapfel trocken und 
nackt, die Samen oval oder eckig, mit ſchmalem Nabel. La— 
voiſieren. 

Sträucher und Bäume in Ameriia, 

5.6 Die Schnabel-Elpen (Rhynchanthera), 


Kelch rundlich, mit 5 borflenförmigen Lappen, fo viel ovalen, 
119 * 


1892 


Biumenbfättern und 10 Staubfäden, wovon 5 beutellos und 5 
mit ſehr langen, einlöcderigen Beuteln, Bene gefpornt; apfel 
fünf-, bisweilen dreyfächerig. 


Kräuter oder Halbfträucher in Sädamerica, mit rundlichen 
und behaarten Zweigen, Tänglichen oder herzförmigen, fünf: big 
neunrippigen Gegenblättern, Blumen roth in Endfträußern. 

1) Die gemeine (Rh. grandiflora). 

Blätter langgeftielt, herzförmig, rauch, meunrippig und 
gezähnelt, Blüthen zu drey am Ende, Cayenne und Orinoco, 
häufig auf fumpfigen Wiefen; ein artiger Halbftraud, mit 
hofziger Wurzel und mehrern röthlihen Stengeln, 2—4' hoc), 
Zweige Freuzförmig, Blätter gegenüber, 3 lang, 1"), breit. 
Kelch röthlich behaart, Blume violert mit einem größern Blatt; 
apfel etwas faftig und fünfflappig. Die ganze Pflanze ſchwitzt 
eine Ffleberige und balfamifhe, wohlriechende Flüffigfeit aus, 
mit Ausnahme der Blumen, welde lehtere übrigens als Thee 
beym Huſten genommen werden, das Kraut als Wundmittel. 
Aublet T. 160. Melaftoma gr. 


6. ©. Die Rofen-Elpen (Meriania). 

Kelch glocdenförmig, fünfe big fechslappig, mit fo viel 
Blumenblättern und zmeymal fo viel Staubfäden; Beutel zwep- 
föcherig, unten kurz gefpornt; Gapfel rund, fünf bis fechsfä- 
cherig, mit fehr feinen, edigen Samen. 


Sträucher und Bäume in America mit geftielten, glatten 
Gegenblättern und einzelnen Acyfelblüthen. 


1) Die gemeine (M. rosea). 

Blätter oval, dreyrippig und gezähnt, Gtiele einblüthig, 
mit 2 Feilförmigen Dedblättern. Jamaica, ein Baum mit 10 
bis 20° hohem Stamm, graden Heften und rundlihen Zweigen; 
Blätter 3—4” lang, Blumenblätter groß, Tänglich:oval und 
rofenroth; Gapfel halb vom Kelch umgeben und rundlich fünf- 
eig. Die gemürzhaften Blüthen als Thee bey a —————— 
ten. — 2* Antilles 1. p. 78. t. 6. 


— 


1893 


11. Zunft, Gredp8-Beerer — Gindeln. 
BeerensMelajtuomen und Memecylen 
Blüthe oden, fünfzählig, mit zweymal fo viel eingejchlagenen Staub: 


fäden und langen Beuteln; Gröps beerenartig, Blafft nicht, meiſtens 
mit dem Keldye verwachfen. 


Meiſt Sträucher in America, deren Beeren eßbar find, aber 
ben Mund ſchwarz färben, alfo Melaenoftomen heißen follten. 

Bey den einen Öffnen fich die Staubbeutel —— bey 
den andern ſpaltförmig. 

A. Beutel öffnen ſich lochförmig. 

a. Beutel einlöcherig, Beere theilweife mit dem Kelcye 
verwachfen und borjtig am Ende; Samen Fnopfförmig. DB: 
beefien mit Beeren. 

1.©. Die Kopf-Gindeln (Triftemma). 

Keld, vöhrig, in vielen Deckblättern und bärtigen Anhäng- 
feln zwifchen ven 4 vder 5 Lappen; 4—5 Blumenblätter mit 
Nägeln, S—-10 Staubfäden mit Frummen Beuteln, hinten etwas 
gefpornt; Boeere rundlich und niebergedrüädt, etwas mit Dem 
Kelche verwachlen, vier- bis fünffädherig und borſtig am Ende. 

Kräuter und Stauden mit vieredigem Stengel und Blüthen 
in Köpfchen, in Africa. i 

1) Die gemeine (T. virulanum). 

Blätter jpig: oval, fünfrippig und behaart, Köpfchen fünf: 
bis achtblüthig. Inſel Mori, eine Staude, 2—3' hoch, unten 
holzig, Blätter 3° lang, 17/5‘ breit, unten braun; Beeren vval, 
eßbar und ſchmackhaft, gut gegen anjteddende Krankheiten. Ven- 
tenat, Choix t. 35. Mel. maurivianum, 

2.©. Die Krähen:Beeren (Melaltoma). 

Kelch oval, ſchuppig und halb verwachfen, fünffpaltig mit 
Anhängfeln; 5 Blumenblätter mit zweymal fo viel ungleichen 
Staubfäden, Beutel Frumm, hinten zweyborſtig; Beeere fünf: 
fächerig ; bisweilen affes fechszählig. | 

Meift vauche Sträucher in der alten Welt, mit geftielten, 
fünfs His fiebenrippigen Blättern und großen, ſchönen Blüthen 


1894 


in Büfchele und Afterbolden; die Blumen nicht auf dem Rande, 
fordern im Schlunde. Der Kelh iſt anfangs viel weiter als 
der Gröps, welcher erft fpäter fo anmwächst, daß er denfelben 
ausfällt und damit gefrönt wird. Es gibt davon eine große 
Menge, vorzüglich in Oftindien, beren Beeren größtentheils eß— 
bar find, "aber den Mund fehwarz färben. Tracht wie beym 
MWeiderich, Bocca preta; Schwarzmund. 

1) Die gemeine (M. malabathricum), 

Raub von Schuppen, Blätter weckenförmig und rauch, Bü— 
ſchel fünſblüthig, Blumen purpurroth, Indien, auf Gebirgen; 
ein Strauch oder Bäumchen, mit einem dünnen, knotigen Stengel 
und viereckigen Zweigen. Holz hart und gelblich, Rinde rauh 
und wollig, das Mark wie Holunder, Wurzel herb; Blätter ge— 
genüber, ſpitz-elliptiſch, mit 3 Rängsrippen, 4’ lang, 142° ‚breit, 
unten vauch, geferbt und Herb. Blüthen am:Ende in Fleinen 
Trauben, mit ziemlich, großen, zierlichen Blumen, wie NRofen, 
aber geruchlos, aus 5 länglich runden, glänzenden Blättern ; 
Kelch gelb und ſtruppig; Frucht rundlich, mit dem Kelche ‚ge: 
Frönt, ‚der endlich oben berftet und das weiche, blänlichrothe 
Sleifh fehen läßt, das ſüß und gut fehmect und von den Inn— 
wohnern gegeffen wird; fünffächerig, voll Eleiner weißer Samen, 
faſt wie bey Erdbeeren. Grünt, blüht und trägt immer; die 
Kohle gut zu Schiefpulver. Die Heiden opfern die Blumen in 
dem Tempel ihrer Venus, weldhe Mogent: heißt. Mit den 
Früchten färbt man Cattun roth. Die herben Blätter gegen 
Grimmen, mit Del gekocht als Salbe a Schwämmchen und 
geſchwollenes Zahnfleiſch. Rheede IV. T. 43. Kadali, 8 
bessen; Burmann, Zeylon T. 73. un in 

2) Die ſchwarze (M. polianthum). U ı = ine 

.  Esenfo, aber die Blätter oval lanzetförmig, oben; rauch, 
unten wollig und mehr Blüthen in den Afterdolden. Indien, 
einer der gemeinſten Sträucher auf Angern mit dem wilden 
Gujaven-Baum, und an Waldtraufen mit Cajuputi (Melaleuca), 
aber verachtet, weil er Früchte trägt und. Doch bloß zu Brenn: 
holz gebraudyt werden Fannz die Beeren werden nur zum‘ Spaß 
gegeffen und vorzüglich von den Eidechſen verzehrt. Es iſt ein 


i 


1895 


Strauch mit mehrern braunen Stengeln; Blätter 4 — 6’ lang, 
1%/2° breit, mit 3—4 Rippen, unten wollig; Blumen fünfblät- 
terig, hellroth wie Giftröschen; Frucht etwag größer als Erd— 
beere, mit dem Kelche gefrönt, der endlich oben berftet und das 
fchwarze oder vivlette Fleifch zeigt, welches ſüß ſchmeckt, ‚aber 
die Lippen fchwarz färbt, wie Heidelbeeren, voll Körner, Die 
Blätter gegen Ruhr und Schleimflüfe Rumph IV. %. 72. 
Fragarius niger, 

3) Die wilde (M. asperum). 

Blätter fpib= elliptifch, fünfrippig und rauch; Bu, in 
Rifpen, Indien, auf Bergen; ziemlich. wie. die erfte Gattung, 
aber ganz rauch und die Blätter größer, die Blumen Fleiner ; 
Beeren Sänglich, rauch, mit rothem fchmachaftem Fleiſch. Die 
gequetfchen Blätter mit Pfefferblättern und Zucker gegen Huſten. 
Rheede IV. 43, Kadou Kadali; Fruita da Gralha do Mato. 

4 Die rothe (M. moluccanum), x 

Blätter ſpitz-elliptiſch, gelb, rauch und — ra 
weiß in Afterdolden; Kelh ohne Anhängfel. Jadien, auf Hü— 
gein an Waldtraufen; ein Fleiner Strauch, mit einfachem, kaum 
armsdickem Stamm und wenigen graden Zweigen; Blätter fajt 
wie beym ſpitzen Wegerih, 3 — — lang, 2“ breit „. Dreyrrippig 
und rauch; 2— 3. Blüthen auf mehrern langen Enpitielen, fünf— 
blätterig, „wie die der Erdbeeren; Früchte rundlich , wie Fleine 
Erdbeeren, aber derber und gefrönt, voll Höcerchen, einerſeits 
weiß, anderfeits röthlich, mit weißen, körnigem Fleiſch, wel: 
ches beym Eſſen Fuirfcht, ſäuerlich ſüuß ſchmeckt und befonders 
den Reifenden ſehr angenehm. iſt, um den Durft zu \löfchen. 
Man gibt fie auch den Kindern, ‚damit ſie nicht ing Bert brun— 
zen; die gequetfchten Blätter mit Pfefferblättern und Zucker, gegen 
ben Auften Rumph IV. T. 71. Fragarius ruber; Bur- 
mann, Zeylon T. 72. Otantbera, . 

b. Beutel mit 1 oder 2 Löchern; Beere mit. Dem 

Kelche verwachſen, Samen mit fehmalem ‚Nabel, Keim grad. 
Rauche Sträucher, größtentheils in America. Miconien. 

3.06. Die Borſten-Gindeln (Olidemia, Melastoma). 

Kelch oval, mit 5 fpigen Lappen, 5 Blumenblätter, 10 


1896 


Staubfäden, Beutel einlöperig, ‚hinten mit: 2 furzen Läppchen ; 
Beere mit Boriten gefrönt und fünffäcyerig, Samen vval. 

1) Die gemeine (C. hirta). 

Rothborſtig, Blätter weckenförmig, fünfrippig und — 
wenig Blüthen in dreygabeligen Riſpen und weiß. Jamaica, 
ein mannshoher, ſteifer Strauch, mit geſtielten Blättern, ziem—⸗ 
lich großen Blumen und blauen Beeren, welche ſäuerlich ſüß 
ſchmecken und gegeſſen werden, auch als Kühlmittel bey Fiebern. 
Swartz, Obs. p. 175. Sims, Bot, Mag. t. 1971. 

2) Die zierlidye (Ü. elegans). 

Blätter fpisherzförmig, fänfrippig und geferbt, wenig Blü— 
then in dreygabeligen Endtrauben, bläulichweiß. Guyana, an 
Mauern um die Wohnungen, ein zweyjähriges Kraut, mit meh: 
rern vieredigen Stengeln, vothhaarig, fo wie die Blätter, 3° 
hody; Blätter 5" lang, 3 breit; Trauben zwiſchen den Gabeln, 
dreytheilig, je dreyblüthig ; Beeren haarig, bläulich, faftig, fünf: 
fächerig, voll'feiner Samen, füß und fchmadhaft, werden von 
Kindern gegeffen. Aublet I. ©. 427. %. 167. 

3) Die wilde (O. agrestis). 

Blätter länglicyeoval und gejtielt, Blüthen weiß, in Rifpen. 
Cayenne, an Bächen und alten Mauern, Erautartig, mit’ meh: 
rern haarigen Stengeln, 2-3‘ hodz; Blätter 4 lang, 2 breit, 
fünfrippig und röthlich behaart; Beeren Haarig, bläulich und 
faftig, ſchmecken füß und angenehm und werden von den Erevlen 
gegeffen. Aublet L ©. 425. T. 166. 

46 Die Blafen:Gindeln (Tococa). ‘ 

Kelch glatt und fünfzähnig, 5 Blumenblätter oval, 10 
Staubfäden, "Beutel hinten, mit Läppıhen; Beere — 
mit Borſten gekrönt, Samen eckig. 

Rauche Sträuder in America, mit —— Zweigen * 
gekerbten Blättern, deren Stiele am Ende 2 haben, 
worinn Ameiſen nijten, 

1) Die gemeine (T. guianensis, physiphora). 

Blätter fpis : oval, fünfrippig und geferbtz; Blumen Reife 
roth in Endrifpen. Guyana und Cayenne an Wegen, ein 
Strauch, 6’ hoch, aus mehrern, viererligen, hohlen und behaarten , 


1897 


Stengeln; Blätter 9" lang, 4" breit; Stiel 1 , geflägelt und 
die Flügel wie 2 Blafen geftaltet, in weiche die Ameifen laufen, 
Löcher in den Stamm freffen und fi darinn aufhalten; Blü— 
thentrauben lang und fchön, Beutel grad; Beeren oval, wie 
Schlehen, roth und dreyfächerig, mit vielen Samen in eßbarem 
Mus; find befonders bey den Affen beliebt und daher heißt der 
Straud) Bois macaque. Mit dem Safte kann man wie mit 
Dinte fehreiben. Aublet J. ©. 438. T. 174. 

5. ©. Die Schleim-Gindeln (Medinilla, Melastoma). 

Keldy oval und glatt, vier- oder fünfzähnig, mit fo viel 
Blumenblättern uud zweymal fo viel Staubfüden; Beutel mit 
einem Loch und hinten zweylappig; Beere flafhenförmig, meiſt 
vierfächerig, mit ovalen Samen. Glatte Sträuder in Indien. 

1) Die gemeine (M. crifpata). 

Blätter fpatelförmig und fünfrippig, zu vier in Wirteln, 
Blumen weiß, fünf oder ſechszählig in Doidentrauben. Mo: 
lucken, an Flüffen; ein großer Strauch mit vielen Doldigen Sten— 
geln und fingersdicken, vieredigen Zweigen, welche voll wäfferigen 
Marks find und hoch auf Bäume Flettern, an jedem Knoten 
4 Blätter, wie beym breiten Wegerich, 5—9” Tanga, 37,—4' 
breit und vierrippig, oft röthlich; 5—6 Blüthen auf einem 
Stiel in Achſeln, wie Feine Eicheln, Kelch purparroth, 5 Blu: 
menblätter weiß, mit 10 ungleichen Staubfäden ; Beeren wie beym 
Hagedorn, etwas größer, purpurroth, füß aber fad. Zieht man 
die graue Oberhaut ab, fo find die Stengel fo glatt und ſchlei— 
mig wie ein Aal. Man madt davon einen Balfam auf Wuns 
den; die etwas fetten und fäuerlichen Blätter werden mit Fiſch 
gegeffen. Rumph V. 8. 35. 5. 1.  Funis Muraenarum mas. 

6. ©. Die Büfhel-Gindeln (Oflaea). 

Kelch oval und vierzähnig, 4 lanzetförmige Blumenblätter, 
S furze Staubfäden mit Beuteln, ohne Läppchen; Beere vier 
fücherig und gefrönt, mit edigen Samen. 

Sträuder in America, mit rinpige⸗ Blättern * kleinen 
Achſelblumen 

1) Die gelbe (©. flavescens). 

Blätter geſtielt, weckenförmig, glatt, fünfrippig: und ge: 


1898 


Ferbt; Blumen weiß und. bäfhelförmig. Guyana in Wäldern; 
ein Bäumen, ‘10 hoch und 8°. dick, viereckig, glatt: und: grauz 
Holz weiß und hart; Blätter gegenüber, oval, 9 lang, 4 
breit, oben grau, unten gelblih; Beeren wie Feine Miftel, 
gelb und gut zu eſſen. Aublet 1. 423. T. 164. | 


7. G. Die Filz:Gindeln (Heterotrichum). —* 
Kelch oval, fünf- bis achtſpaltig, mit fo viel ovalen Blu— 
menblättern und zweymal ſo viel glatten Staubfaͤden, Beutel 
länglich und einlöcherig; Beere rund und gekrönt, fünf- bis 
achtfächerig. Sträucher in Weftindien, mit runden, rauchen 
Zweigen, flaumigen Blättern und drepgabeligen Afterdolden. 
1) Die gemeine (H. angustifolium). | 
Weißfilzig und rothborſtig, Blätter Länglich und. geferbt, 
dDreyrippig, Blumen weiß. Antillen, Strauch 24° hoch, Blät- 
tee 4° lang, 1’ breit und lederig; Beeren bunfelbraun, fäuer- 
lich-ſüß, dienen mit Gitronenfaft als ein Fühlendes Getränf bey 
entzündlichen Krankheiten, Durchfällen und Blutflüſſen. Plu- 
mier, Am. t. 141. 


8. ©. Die Zier-Öindeln (Diplochita). 

Kelch walzig mit 2 Deckblättern, fünf— bis ſechszaͤhnig, 
nur unten mit dem Gröps verwachſen, 5—6 längliche Blu— 
menblätter; Staubbeutel einlöcherig, unten zweylappig; Beere 
trocken, klafft nicht, fünffächerig, mit ovalen Samen. 

Anſehnliche, meiſt rothflaumige Sträucher in America, mie 
Gegenäften „breiten Blättern, und Bfüthen in Enbiträußern. Ki 

1) Die prächtige (D. fothergilla, florida). TR UT 

Blätter geſtielt, fpi:oval, fünfrippig, unten: —— 
Blumen weiß mit gelbem Nagel, in großen Sträußern. Guyana, 
Braſtlien und Weſtindien; ein Bäumchen, deſſen Stamm 5 hoch, 
5“ dick mit grauer Rinde und weißem, brüchigem Holz; Aeſte 
am Ende lang, röthlich und viereckig, Blätter 7 Lang, 8 
breit, Stiel 1% Strauß groß und ſchön an Aeſten und 
Zweigen zerſtreut, Kelchrand vöthlich, Blumen weiß, Staubfä: 
- den gelb, 5“ lang; Beeren mit wenig Saft, dreyfächerig, vol 
feinee Samen; der Saft der Blätter auf Stiche von den‘ Sta: 


i 
1899 


chein der Ftſche. Aublet &. 175. Bonpland, Dielastomes 
t. 32, Vahl, Dec. Am. A, t. 17. Bois yaman. 

9. G. Die Saft-Gindeln (Henriettea). 

Kelch glockenförmig und fünfiappig, 5 ovale, flaumige 
Blumenblätter, Staubbeutel lang gefhnäbelt, einlöcherig, unten 
gefpalten; Beere faftreih und fünffächerig. 

Sträucher mit runblichen, rothflaumigen — und vvalen, 


ſtiftigen Blättern, 


1) Die gemeine (H. succosa). 5; 

Blätter oval, fünfrippig. und  fiftig, unten »rothfilzig. 
Cayenne und Guyana in Wäldern; ein Bäumchen, 12’ hoch, 5“ 
did, mit aufrechten, ziemlich vieredigen Zweigen; Blätter 5 
lang, 3/2 breit, 3—4 Blüthen an Stielen, büſchelförmig in 
Achfeln, weiß und gefranzt; Beeren röthlich wie Stachelbeeren 
und gefrönt, vol feiner Samen in einem füßen, röthlichen: und 
ſchmackhaftem Mus, welches affgemein beliebt ift; der Abſud 
der herben Blätter zur Reinigung der are und Geſchwüre. 
Aublet T. 162.  Caca Henriette. 

10. G. Die Flügel-Gindeln RR 

Kelch glockenförmig, abgeftugt, nur unten verwacfen, 5 
herzfürmige Blumenblätter, Beutel oval und ftumpf; Beere 
fünffächerig. 

1) Die gemeine (L. —— 

Blätter rundlich:oval und« fünfrippig, Bluthen in After: 
dolden. Guyana in Wäldern; ein großer Baum, deſſen Stamm 
60° hoch und 1°/,° Died it, unten mit großen Flügeln oder 
Rippen, welche Arcaba heißen; Rinde gram und ſchrundig; 
Holz weiß und Dicht; Mefte weit ausgebreitet, Freuzfürmig, mit 
knotigen, vieredfigen Zweigen, an deren Ende die Blätter gegen: 
über, 7 lang, 41%" breit, Blumen weiß und wellig; Beere 
gelb wie eine kleine Mifpel und gefrönt, voll feiner Samen in 
weihen Mus, füß und aut zu effen, heißen Meles. Anblet 
Taf. 163, 

11. ©, Die Sanımet- Sindeln (Miconia). 

Kelch verwadfen und fünfzihnie, 5 ovale Blumenblätter, 
Beutel ſchmal, unten mit Läppeben; Beere fünffächerig, Samen 


1900 


dreyedig mit fehwarzem Nabel. Haarige Sträucher in America 
mit Rifpen. | 

1) Die gemeine (M. holosericea). j 

Blätter geftielt, länglichsoval und etwas herzförmig, fünf: 
vippig, oben "weiß gedüpfelt, Blumen weiß. Häufig in Wert: 
Indien, Guyana und Braſilien; ein Strauch, 3—5’ hoch, mit 
rundlichen, vothfilzigen Zweigen, Blätter 3—5" lang, Kelche 
rothfilzig, Beeren wie Erben, drey⸗ bis vierfächerig, violett 
mit eigen Samen, Der Filz wird ale Zunder benutzt. Brey- 
nius, Cent. tab, 2 Bonpland, Melastomes taf. 23. 24. 
Swartz, Flora occ. II. p. 786. 

2) Die geflügelte (M. alata). | 

Zweige vieredig und geflügelt, Blätter weckenförmig, oben 
flaumig, dreyrippig, Blüthen in großen Nifpen. Guyana und 
Brafilien in Wäldern. Strauch mit mehreren Stengeln, 6—7' 
hoch, vieredig und hohl, grau; Blätter 7 lang, 3" breit, 
unten grauflaumig mit 5 Rippen; Blüthen fehr Fein, mit 
einem größern Blatt in großen Rifpen; Beeren wie Johannis: 
beeren mit wenig Saft, dreyfächerig, voll grünlicher, eckiger 
Samen; der Abfud der Blätter zum Reinigen alter Sefhmwäre, 
welche Malingres heißen. Aublet T. 158. 

3) Die färbende (M. longifolia). 

Blätter weckenförmig und dreyrippig, Blüthen in Nifpen ; 
Kelhe flaumig und fünfzähnig. Eayenne und Brafllien, an 
. Flüffen; ein Strauch mit mehreren vieredfigen ‚Stengeln, 8’ 
hoch, die Zweige achteclig und flaumig; Blätter gegenüber und 
zu vieren, 6" lang, 2" breit; Blüthen fehr Flein, weiß, in 
langen Rifpen; Beeren bläulich, fünffächerig mit wenig Saft. 
Die Zunwohner färben mit dem Strauch ihre Zeuge ſchwarz und 
nennen ihn daher Tincta. Aublet T. 170. 

12. & Die Thee:-Gindeln (Uremanium). 

Kelch glockenförmig, verwachfen und vier: bis fünfzähnig: 
fo viel ovale Blumenblätter; Beutel zweylöcherig, unten Feil- 
fürmig; Narbe ſchildförmig, Beere drey: bis fünffächerig. Strän- 
cher in America’ mit geftielten, lederigen Denen und ea 
weißen Blumen in Endrifpen, 


1901 


1) Die gemeine (C. theaezans). 

Blätter oval lanzetförmig, fünfrippig und gezähneit; Blü- 
then gedrängt in ben Enbrifpen. Eolumbien bey Popayan; 
ein glatter Strauh mit runden Zweigen, EFleinen weißen, des 
Nachts wohlriechenden Blumen. Die gewürzhaften Blätter wer 
den ftatt des chinefifhen Thees getrunfen. Bonpland, Me- 
lastomes I. t. 9. ? 

13. ©. Die Ruthben-Gindelnr (Blakea, Topobea, 
Valdezia), 

Kelch glockenförmig in 4—6 — und ſechsſpaltig, mit 
ſo viel Blumenblättern; Beutel groß, ringförmig verbunden, 
zweylöcherig, unten kurz geſpornt; Beere gekrönt und fechsfä- 
cherig mit eckigen Samen. 

Sträucher und Bäume in America, mit geſtielten dren- bis 
fünfrippigen,, federigen, unten filgigen Blättern; Blumen groß, 
rofenroth und einzeln. 

1) Die Fletternde (B. parasitica). 

Blätter rundlich herzförmig, fünfrippig und ſtiftig; Stiele 
dreyblüthig, Schuppen ſo lang als der Kelch. Guyana; ein 
Schmarotzerſtrauch an den Stämmen großer Bäume, mit klet— 
ternden, viereckigen, herunterhängenden Strängen, fingersdick, 
mit Blättern am Ende, 6lang, 3%,‘ breit; Kelche roth, 6 
Blumenblätter rundlish, ungleich und rofenroth mit einem Na— 
gel, 12 weiße Staubfäden, breit, mit einem Erummen Beutel, 
2‘ lang; Beere roth, fo groß wie eine Hafelnuß, fchwammig, 
mit wenig Saft und fechsfächerig; wird von den Inngeborenen 
gegeffen und zum Rothfärben Fleiner Geräthe gebrauht. Aub— 
blet T. 189. Topobea. 

2) Die guyaniſche (B. quinquenervis). 

Blätter fpig.elliptifch, fünfrippig und glänzend; Stiele 
zweyblüthig; Kelchſchuppen länger, 16—18 Staubfäden. Guyana 
und Braſilien in Wäldern, auf feuchtem Boden, ein mäßiger 
Baum; Stamm 10—12' hoch, S’ dic, glatt, Holz hart und 
weiß, troden röthlich; Aeſte lang und biegfam, Zweige Fnotig, 
hohl und gefurcht; Blätter 9 lang, 4 breit; A—5 Kelch: 
lappen röthlich und abfällig, Blume groß, acht: bis neunblät- 


1902 


terig, gefranzt und roſenroth, unten weiß; DBeere gelb, jo 
groß als eine Heine Mifpel, faftig, acht⸗- bis neunfädherig, voll 
feiner Samen in weihen Mus, füß und gut zu effen; beißen 
Cormes et Melses, Der Baum nimmt fi) durd feine zahlreis 
chen, ſchön gefärbten, wohlriechenden Blumen fehr gut aus. 
Aublet ©5210. Melier, 

3) Der weftindifche (B. trinervia). 

Bläiter länglich-rval, dreyrippig und fein quer geftreift; 
Keldyfhuppen länger. Jamaica; ein häbfcher Baum, 20—30’ 
hoch, wird zur Zierde in Gärten gepflanzt. P. Browne, Ja- 
maica t. 85, | 

B. Beutel Elaffen fpaftföciig. | 
c. Staubfäden eingefchlagen; 'Beere! mit dem Reich 
verwachfen und vielfamig. Charianthen. 

14. © Die Düpfel-Gindeln (Charianthus). 

Kelch Frugfürmig und vierlappig, mit fo viel ovalen Blu- 
menblättern und 8 ungleihen Staubfäden, Beutel Feulenfürmig; 
Beere rundlith, gefrönt, vierfächerig, Elafft oben; Samen vval, 
mit großem Nabel und gradem Keim. Sträucher in Weit: 
indien, mit fünfrippigen Blättern und rothen Blumen in BO 
artigen Sträußern. 

1) Die hochrothe (Ch. coceineus), 

Blätter fpib:oval, unten mit Flaum gebüpfelt. Guadelupe 
und Gayenne, auf jumpfigen Bergen; ein glatter Strauch mit 
rundlichen n und hochrothen Blumen. Swartz, Fl. 
Ind. oce. I. p. 800. Bonpland, Mel. t. 44. Richard, 
Mem. Soc. eo t. 109, 

15. ©. Die Brey-Gindeln EREN ‘ 

Kelch fünf bis fechszähnig, mit fo viel Blumenblättern 
und zweymal fo viel Staubfäden; Beere troden, drey- bis vier- 
fücherig, gekrönt, zerreißt, mit fprenigen Samen auf Kuchen in 
jevem Fach. Bäume in Indien, mit vippigen Gegenblättern 
und Heinen Blumen in Rifpen. | 

1) Die gemeine (A. papetaria). 

Blätter wecdenförmig, Dreyrippig, unten braun fchuppig, 
Blumen Elein und roth. Moluden, felten, an freyen Orten 


1905 


und Waldiranfen, auf Fiefigem Boden; ein hoher Strauch, bis— 
weilen ein ſchenkelsdickes Bäumchen, mit weiten Heften und 
. vierecligen Zweigen; Blätter 8’ lang, 4 breit, fett und fäuer- 
lich. "Beeren vöthlich, größer als Holunderbeeren, in Geftalt 
wie Hagebutten, ' Rinde und Blätter werden unter den Reißbrey 
Papeda gemifcht und zu Fifch gekocht, welche dadurch einen an- 
genehm fäuerlichen Geſchmack befommen. Numph AV. T. 69, 
Pharmacum papetarium. Blume, Flora Javae p. 526. 

d. Staubfäden eingefchlagen; Deere mit dem Kelch 
verwachſen und wenigfamig; Blätter einrippig. Mecmecplen. 

Kelch rundlich, vier: bis fünflappig, mit fo -viel Blumen- 
blättern und zweymal fo viel Staubfäden; Beere gefrönt, zwey— 
bis vierfächerig, mit wenig Samen ohne Eyweiß; Keim arad, 
mit laubartigen und gerollten Lappen. 

Sträuder in heißen Ländern, mit einfachen, ungebüpfelten 
und fiederrippigen  Gegenblättern, ohne Nebenblätter; Blüthen 
in Achfeln, einzeln und aehäuft. 

16. ©. Die Saffran-Gindeln (Memeecylen). 

Kelch vierzaͤhnig, mit 4 Blumenblättern und S längern 
Staubfäden, Bentel Flaffen unten mit kleinem Spalt; Beere 
gefrönt, einfächerig, mit 1 oder 2 nugartigen und aufrechten 
Samen ? 

Sträucer mit Fnotigen und vieredligen Zweigen, harfchen 
Blättern und büfcheligen, blauen Blüthen. 

1) Die Fopffürmige (M. capitellatum), 

Blätter Furz geftielt und oval, Blüthen in Köpfchen und 
büfyelartig gehäuft. Ceylon; ein Strauch mit ziemlih runden, 
Inotigen, weißen Zweigen und harfchen, 2 langen Blättern, 
welche troden gelb, und von den Innwohnern ftatt Saffran an 
die Speifen gebraucht werden; Blüthen fehr Flein, röthlicyblau, 
Beeren wie Erbfe. Burmann, Zeylon Taf. 30. Lamard 
2. 284. F. 1. Cornus zeylanica, Crocus zeylanicus, Kiriwalla, 
Wallkakaha. a 

2) Die große (M. grande). 

Blätter ſpitz-oval, Achfeltiele fünffpaltig und vielblüthig. 
Subien, auf Kieskoden; ein Straud) 2 Mann hoch, mit röth— 


1904 


liher Rinde, Zweige vierflägelig; Blätter fpannelangı, 2ya’' 
breit, wagrecdt'und etwas umfaſſend; Blüthen ſehr Flein, gegen 
2 Dutzend in kurzen Achſelköpfen, röthlichblau, ohne Geruch, 
mit blauen Staubfäden und weißlichen Beuteln, die, Beeren wie 
Sohannisbeeren, roth, endlich Schwarz und glänzend; Fleiſch 
blau, faftig, füß und etwas herb; der unreife Gröps röthlich, 
mit bitterm Mus und einem Samen; blüht: in der Regenzeit, 
und der Abfud mit Del wird gegen das Zuden der Haut 
gebraucht. Rheede II. T. 15. Nedum Schetti. 

3) Die eßbare (M. edule). 

Blätter oval, Gtiele  doldenartig und vielbfüthig. Eoro- 
mandel; ein baumartiger Straud, mit rundlichen Zweigen und 
eßbaren blauen Beeren; die Blätter zum Färben der Speifen, 
wie mit Saffran. Burmann, Zeyl. t. 3l. Roxb,, Corom. 
tab. 82. 

17, ©. Die Silber-Gindeln (Petaloma, Mouriria). 

Kelch Erugförmig und fünfzähnig, in 2 Schuppen, 5 Blu: 
menblätter und 10 Staubfäden; Beutel. Flaffen unten mit 
Heinem Spalt; Beere gefrünt und einfächerig, mit 4 Samen 
auf dem Boden. Sträucher und Bäume in America, mit kno⸗ 
tigen, viereckigen Zweigen: 

1) Die weſtindiſche (P. myrtilloides). 

Blätter faft ftiellos, fpigsonal und ſchief; Blüthen — 
Weſtindien, in Wäldern; ein Baum 20° hoch und ſchenkelsdick; 
Rinde glatt und rauh, mit einigen ſilberweißen Flecken; Blätter 
1“ lang und faſt 1“ breit; Blüthen klein und weißlich in Ach— 
ſeln, Beeren zweyſamig. Sloane T. 187. F. 3. Silver-wood. 

2) Die guyanifche (P. guianensis). 

Blätter Furz geftielt, fpig:oval und fiederrippig, en 
gehäuft, ein: und wenigblüchig. Guyana, in Wäldern; ein 
Baum 40° body, 1,‘ did; Holz weiß und hart; Blätter 3 
lang, 1° breit; Blüthen gelb und weiß; Deere fait wie Nuß, 
apfelartig, fleifihig, gelb und roth gebüpfelt, mit vieredigen, 
großen Samen. Aublet %. 180. ‚Mouriri-chira: 


1905 


e 


12, Zunft. Blumen:Beerer — Knören. 
; Groffularien und Eacten. 

Beere vom Kelch gekrönt, mit vielen Wandfamen, Griffel 

mehrſpaltig. 

Sträuder holzig und fleiſchig, mit abwechſelnden, oft vers 
fümmerten Blättern, ohne Nebenblätter; Blüthen wenig und 
vielblätterig, mit wenig und viel Staubfäden; Beere einfächerig, 
mit vielen Samen an Wandleiften. Griffel fadenförmig und 
mehrfpaltig. In gemäßigten und heißen Ländern. 

Sie zerfallen in 2 Haufen, mit wenig und viel Staubfäden. 
Srofjularien und Cacten. 

A. Groffulariem 

Fünf Blumenblätter und fünf Staubfäden; Beere mit zwey 
Samenleiften. 

Sträucher mit und ohne Dornen, und mit lappigen Wech— 
felblättern; Blüthen in einen Achfeltrauben, mit Deckblättern; 
Kelch mit dem Gröpfe verwachfen, vier» bis fünflappig, mit 
eben fo viel Eleinen Blumenblättern und Staubfäden; Beere 
einfächerig, Griffel zwey: bis vierfpaltig, viele Samen mit lan 
gen GStielen an 2 Wandleiten. Samen mit Eyweiß, Keim 
Fein und aufrecht; in gemäßigten und Fältern Ländern. 

1. ©. Die Rehbeeren (Ribes). 

Keldy gefärbt und fünffpaltig, mit fo viel Fleinen Blumene 
blättern und Staubfäden; Beere einfächerig, gefrönt, mit vielen 
eigen Samen an Wandleiften, Griffel gefpalten, Keim am 
Grunde des Eyweißes. 

Sträucher mit und ohne Dornen, Blätter zerftreut und 
lappig, Blüthen meift grünlihweiß, in Eleinen rare big: 
weilen vierzählig und verfümmert. 

a) Ohne Dornen; Blüthen in einfeitigen Trauben. 

1) Die rothe Johannisbeere (R, rubrum). 

‚Blätter fünflappig und ſtumpf, Trauben hängend; Kelch 
unbehaart, Beeren rund und roth. Südlich in Heden und Wäls 
bern, bey uns überall in Gärten und verwilder t ein aufrechter 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik II, 120 


1906 


mannshoher Strauch, mit grob gezähnten, geftielten Blättern 
und einem Dusend Blüthen in einfeitigen Trauben; Beeren 
wie Erbfen, ſchmecken angenehm ſauer, enthalten Schleimzüder, 
Apfel: und Eitronenfäure, und werden im Sommer häufig ge: 
geſſen, rauch eingemacht und zu etwas Wein und Eſſig benugt. 
Es gibt mit weißen Beeren, Schmidts Baumzudt T. 93. 
Plenk X. 146. Schkuhr % 48 Sturm * IV, Guims» 
pel T. 19. Hayne IH. 8. 25. Düffeld. U. %. 11. Wag⸗ 
ner I. 40. Groffeillier rouge; Ribes bianco. 

2) Die ſchwarze (R. nigrum). 

Blätter fünflappig, unten. drüfig ‚gebüpfelt, fo. wie der 
Keldy, der röhlich it, die Blume grünlichweiß. Hin und wies 
der an Bächen, aber meift in Gärten; Blätter und Beeren mit 
Wanzengeruch, jene als Thee, fehweißtreibend, färben den Brannt= 
wein geld, und werden von Betrügern gebraucht, um dem Wein 
einen Muscatellergeruh zu geben; die Beeren fchmeden efel- 
haft, befördern die Verdauung, treiben den Harn, gegen Waffer: 
ſucht. Flora dan. tab. 556. Schmidts Baumzucht Taf. 91. 
Dlenf Taf. 146. Hayne IM. Taf. 26. Guimpel X. 22. 
Gichtbeeren. 

3) Die wilde (R. a 

Blätter dreylappig, Trauben aufrecht, Blüten grünlich, 
Beeren röthlich. Auf Bergen, vorzüglich den Alpen; 3—5’ 
hoch, Blätter kleiner, Deckblätter ſo lang als die Blüthen, die 
meiſtens zweyhäuflg; Beeren eiptifeh, ſaslich und fad. Jac- 
quin, Austria t..47. 

b) Dornig; Stiele ein» bis. dreyblüthig. 

4) Die Stachelbeere (R. grossularia),.. n 

Blätter rundlich, drey- und fünflappigz; Stiele ein« bie 
zweyblüthig; Beeren: länglich und gelblihgrün. Hin und wies 
der mehr nördlich auf dürren "Bergen, gewöhnlich in Gärten, 
2—4‘ hoch, mit dornigen Zweigen, die ‚Dornen zu zwey oder 
drey unter ben Knoſpen; Blüthen weißlich oder grünlichroth, 
Beeren größer als Hafelnuß, mit einer Menge Abarten, grün« 
lich, gelblich und voth, von einem fonderbaren, etwas efelhaften 
Sefhmad, In England verwendet sman-fehr. viele Sorgfalt 


1907 


darauf, und hat fie daher zu großer Bollfommenheit gebracht z 
fie werden ale Obſt und gefocht gegeffen, mit Zuder eingemadht 
und zu Wein und Effig benutzt; früher auch in der Mebicin, 
und bie bitterlichen Blätter gegen das Echwinden der Kinder. 
Fl. dan. t. 566. Bladwell T. 277. Schmidt T. 99. 100. 
Plenk T. 148.149. Sturm 9.4.44. Gu impel T. 23. 24. - 
‚Groffeillier A Maquereaux, Embresailles; Uva spina pelosa. 
Kraufelbeeren, Stickbeeren. 
B. Eacten. 

Kelch-⸗, Blumenblätter und Staubfäben zahlreich; Beere mit 
dem Kelche verwachfen, mit vielen Samenleijten. 

Unförmliche Sträucher, mit wäfferigem und milchichtem 
Saft; Wurzel holzig, Stengel fleifhig, mit holzigen Fafern 
durchwoben, einfach und äſtig, rund, rippig, geflügelt und ‚flachr 
durch verfünmerte Aeſte oft warzig; Blätter kümmerlich und. 
abfällig, oder gar Feine, häufig voll Dornen, büfchelweife beys 
ſammen. Die Blüthen einzeln, auf Höckern oder in Kerben, 
bald Flein, bald fehr groß und Furzdauernd; Kelch viellappig, 
blumenartig, mit dem Gröpfe verwacfen, die Lappen abfälligz 
Blumenblätter zart, zahlreich und mehrreihig, Die innern größer; 
Staubfäden oft zu mehreren Hunderten, in vielen Reihen; Beere 
aus vielen, wenigſtens aus 3 ungefchloffenen Bälgen verwachfen, 
mit fo viel Wandleiften und vielen rundlichen, harten und 
fhwarzen Samen mit großem Nabel, ohne Eyweiß, Keim aufs 
recht; nur ein langer Griffel, mit fo viel Narben als Bälge. 

Alle im heißen America, und von da in der alten Welt, Man 
braucht fie häufig zu Heden, die Beeren find meiftens eßbar; 
bey uns in Gewächshäufern und Zimmern als Zierpflanzen, 
wegen der Schönheit der Blumen, wovon manche nur während 
ber Nadıt blühen. Caetier, Cierge, Nopal; Prickly Pear. 

Sehr ſonderbare, verfrüppelte Pflanzen, mit plumpem, 
fleifhigem, meiſt Fnotigem Gtengel, voll dünner, büfcyelfürmiger, 
fehe brüchiger Stacheln. Viele erheben fich gleich die und ganz 
fteif, wie Kerzen oder Fackeln; andere bleiben nieder, und wers 
den Died, wie gerippte Kürbfen; andere haben ganz fchlaffe 
— die ſchlangenartig auf dem Boden kriechen; andere 

120 * 


1908 r 


endlich beitehen aus verfchiebentlich geformten, meiſt flachen 
Sliedern, die oft Faum zufammenhängen. Die Blätter fehlen 
faft affgemein. Die DBlüthen ftehen gewöhnlich am Stengel 
feloft, find meiftens fehr groß und wohlriechend. Der Kelch 
geht allmählich in die Blume über, fo wie er felbft faft un. 
merflih aus Dedfchuppen entfteht. Die Früchte find feigen- 
artige, meiſt vothgefärbte Beeren, mit füßfichem, eßbarem Fleiſch, 
doch ohne großen Werth. Sie bilden in America fo dickes Ge- 
fträuch, daß ohne große Verletzung nicht durchzufommen iſt. 
Nichts iſt gemeiner in unfern Gewächshäufern als dieſe Pflan- 
zen, weil fie ſich faft ohne alle Pflege erhalten. 

a. Kelchröhre fehuppig, Blume rabfürmig, Röhre 
nicht Länger als Frucht; Narben aufrecht; wahre Blätter, 

1. Rhipfaliden. Die Samen im Innern Wirtel, 

. © Die Miftel-Knören (Rhipsalis). 

9— drey⸗ bis ſechstheilig, Blume radförmig, fechs: * 
achtblätterig mit 12—30° Staubfäden; 3—6 Narben, Beere 
rund und einfächerig mit vielen Samen. Fleiſchige Schmarotzer 
mit gegliederten oder breiten Aeſten, faſt ohne Blätter und 
Borſten, mit kleinen, weißen Blumen; Beeren weißlich, faſt wie 
bey der Miſtel. 

1) Die gemeine (Rh. cassytha, parasitica, pendula). 

Hängend mit nadten Wirteläften; Kelch fechstheilig mit 
5—6 DBlumenblättern, Weſtindien, von den Weiten hoher 
Bäume herunterhängend, fat wie Mifteln, mit fchnurförmigen 
Stengeln und 1'/,' langen Zweigen ohne alle Blätter; Blüthen 
weißfich, Flein, mit ein- bie zweyfamigen, weißen und Durch 
fihtigen Beeren, gleich den Johannis: oder Miftelbeeren, bis— 
weilen mehrfamig. ne immer und wird gegen Würmer ge: 
braucht. Gärtner %. 28. Haworth, Synopfis Suce, pag. 
186. Hooker, Exot. t. 2. De Candolle, Diss, t. 21. 

.3. ©. Die Lappenfnören (Opuntia). \ 

Kelch viellappig und grün, mit vielen, ovalen Blumen— 
blättern und Staubfäden, 3—S Narben und fo viel Samen: 
feiften, Sleifchige und gegliederte Sträucher, mit walzigen, ab- 
fäligen Blättern. Glieder länglich, walzig und breit, mit ftar- 


1909 


en Stacheln; Blüthen am Rande der Glieder, groß und fchön, 
mit reizbaren Staubfäden und feigenförmigen, meift eßbaren 
Früchten, welche erjt im zweyten Sahr reif werben, 

a) Glieder rund mit großen, fperrigen Stacheln. 

1) Die längliche (O. tuna). 

Aufrecht, die Glieder flach und länglich:oval, mit zweyerley 
Stacheln, Kleine und große, Wolle kurz. Peru, mannshoch, mit 
fhuhlangen Gliedern, 9' breit, 1 dick, mit etwa 10 Stachels 
büfcheln und innwendig-voll Schleim; fehen wie Nafeten aus, 
wann Die Oberhaut verwittert und das nesartige Gewebe bloß 
gelegt it. An den Rändern der Glieder Fommen die Blüthen 
wie Rofen, gelblichrosh, mit Früchten wie Zeigen, aber voll 
Feiner Stacheln, röthli, fo wie das füße Fleifch, welches wie 
bey den andern den Harn roth färbt und Berjtopfung macht. 
Wird zu Zäunen benugt, weil fih das Vieh fehr vor den Dor- 
nen fürchtet. Ernährt ebenfalls eine brauchbare Farben-Schilf: 
faus, Dillen., Hort. elth. t. 295, f. 380. Sloane T. 244. 
$ig. 1. Knorr, Deliciae Il. taf. O. Fieus indica major; 
Prickly Pear-tree; Raquette, 

2) Die gemeine (C. opuntia). 

Stengel verzweigt, aufrecht und fiegend, aus ovalen, platten 
Gliedern, mit gleichen, kurzen und fehr zahlreichen Stacheln. 
Weſtindien und felbft in den wärmern vereinigten Staaten, auf 
Felſen und jest am ganzen Mittelmeer verwildert; von unten 
an verzweigt, aus 3—4' langen, 2" breiten und .“ dicken 
Gliedern beſtehend, welche im Alter holzig und braun werden; 
walzige Blätter, wie beym Mauerpfeffer, nur an den jüngern 
Gliedern; die Stacheln borſtenartig, in ſpiralförmigen Büſcheln; 
Bluthen am Rande der oberen Glieder, gelblich, mit reizbaren 
Staubfäden; Beeren wie Feigen, roth und füßlich, werden ges 
geſſen, fhmeden aber fad und färben den Harn roth. Die ges 

quetfchten Glieder find ein guter, erweichender Breyumfihlag. 
Knorr, Deliciae I, t. F.1. Miller ID. T. 191. De Can- 
‘dolle, Pl, graſſes. t. 138. 
3) Die Farben- Knöre (C, cochenillifer). 
Kae; Glieder länglichyoval mit wenig und nur Gorftene 


1910 


förmigen Stacheln; Blüthen Fein und roth, ziemlich gefchloffen, 
mit längern Staubfäden. Weftindien und im ganzen heißen 
America; ziemlich wie Cactus opuntia, 6—9' hoch, Glieder 
1°/a° Tang, .“ breit, ziemlich dick und faft ohne Stacheln, und 
diejenigen, welde vorhanden find, verlegen Faum; Blüthen 
goldgelb und Flein; Früchte wie bey O. tuna, aber nicht fo 
fhmadhaft. Diefes ift der merfwärdige Strauch, worauf bie 
berühmte Schildlaus (Coccus cacti) lebt, welche die gefchäßte 
Cochenille oder Scharlade und CarminsFarbe liefert. Es gibt 
davon 2 Arten, die zahme (Grana fina ſ. Mistica) mit weißem’ 
Staub, und die wilde (Gr. sylvestra) mit weißer Wolle bedeckt 
und fchlechter. Man pflanzt diefen Strauch in großen Feldern 
mit Umzäunung, und pflegt ihn wie bey uns den Weinftod, 
Solde Anpflanzungen heißen Nopaleries. Die Cochenille vers 
langt trockene Witterung und eine Wärme zwiſchen 9 und 25 
Grad. Man kann alle 2 Monat diefe Inſecten fammeln, was 
gefhieht. Furz bevor die Weibchen die Eyer legen: denn bie 
lestern find es, welche die rothe Farbe enthalten. Man töbtet 
fie an demfelben Tag durch Brühen mit Wafler, trocknet fie an 
der Sonne und thut fie in Käftchen, wo fie ſich unverfehrt 
100 Zahr lang erhalten. Sie fehen nun grau aus und find 
roth geftreift wie Zafpis. Nach der Leje wäfcht man den Strauch 
von affen Unreintichfeiten ab und fät dann andere Weibchen, 
welche man lebendig aufbewahrt hat, wieder darauf, fo daß 
man etwa 1% Stück in einem Ne von Eocoslaub an den Grund 
eines Zweiges feht, der 4 Glieder hat. Ein Gtraud) von 100 
Sliedern befommt alfo 25 folder Nefter. 

Diefe Anpflanzungen find vielen Krankheiten und Feinden 
ausgefest: dem Brand, der Fäulni und dem Ausfchwisen von 
Gummi. Das Wild zertritt die jungen Zweige, Blatta lucifuga, 
und eine Art Raupen benagen die Augen, Aranea,venatoria 
und eine andere freffen die Schildläufe. Thierry de Menon- 
ville, Traitö 1787. Dillen., Hort. elth, taf, 297, fig. 383. 
Knorr II. Taf. O. 1. Hocker, in bot. Magazine t, 274. 
TagR . 


1911 


4) Die mexicaniſche (C. hernandezii). 

Aufrecht, Glieder dick, rundlich oval und faft ohne Sta—⸗ 
cheln, Blumen offen, Staubfäden kürzer. Iſt die Art mit weißer 
Wolle in Mexico, welche zwar wild wächst, aber dennoch viel 
Cochenille liefert; Blumen purpur⸗ und roſenroth. Nopal, No- 
ehatsli, Hernandez, Mexico p. 78. fig. ad p. 489. fig, l, 
Nopal sylvestre; Thierry, Voyage Guax. II. p. 277. fig. 

4. © Die Laubfnören (Peresecia). 

Narben bündelfürmig und fpiralig zufammengehäuft; Blät— 
ter flach. Holzige große Sträucher mit runden Xeften und ächten 
geitielten, großen Blättern, mit Knofpen in den Achfeln und 
ftarfen Stacheln; Blüthen am Ende, mit 3—7 Narben und 
großen Früchten. 

1) Die gemeine (B. aculeata). 

Blätter elliptifch, Stadeln anfangs einzeln, Dann büfchele 
fürmig, Blüthen in Eeinen Riſpen, Frucht rund mit Kelchlap⸗— 
pen umgeben. Antillen; S—15‘ hoch, mit dünnen, Fletternden 
Heften, woran halbfehuhlange weiße Stacheln, Blätter elliptifch 
und faftig, fo groß wie die vom Portulak; Blüthen weiß, rofen« 
artig und wohlriechend; Beeren wie Walnuß und blaßgelb mit 
wenigen fohwarzen Samen, fehmeden angenehm  fänerlich-füß, 
werden gegefien und bey Bruſtleiden gebraucht. Dillen., Hort. 
elth, t. 227. £, 294. Plumier %. 226. Commelyn, Hort. 
I. t. 70. Groffeillier d’Amerique. _ 


b. Samen an ber Wand; Blume röhrig und länger 
als die Beeren, 
1. Kelchröhre glatt, Feine ächten Blätter. 

5. © Die Kugel-Knören (Melocactus), 

Kelch vielappig und gefärbt, mit 6—25 Blumenblättern 
in 3 Reihen, Fürzer als die Kelhröhre, viele Staubfäden in 
mehreren Reihen; Beere mit 3—7 Wanbleijten, und ber Griffel 
mit fo viel Narben. Fleifchige, ziemlich einfache Sträucher mit 
Milch und wäflerigem Saft; Zweige warzenförmig, in Rippen 
oder Spiralen, mit Dornen in Kreifen, meift von Spinnweben 
umgeben, fo wie die Fleinen, einzelnen Blüthen. 


1912 

- & Mammillaria: Stengel Fugelfürmig und: walzig, voll 
Warzen und Milhfaftz Kelh, Blume und Narben fechszählig; 
blühen mehrere Tage. 

1) Die warzige (Cactus mammillaris), 

Stock rundlich, mit ovalen, ftacheligen Höckern. America, 
an Felfen, bey uns in Treibhäufern, 2‘ hoch und beindick, ganz 
mit fingersdicken, zolllangen Warzen oder flumpfen Zweigen bes 
deckt, auf deren Gipfel gegen ein Dutzend rothe Stacheln jtern- 
förmig ſtehen, mit verfilzten Haaren, und dazmwifchen Fleine, 
weiße Blumen; Beeren ſcharlachroth, vol fhwarzer Samen; 
werden gegefien. Die Pflanze quer durchfchnitten, zeigt blaffes, 
etwas fcharfes, Fleiſch, wie unreife Gurfen, welches gequetfcht 
als Umfchlag bey Entzündungen gebraucht wird. Hermann, 
Paradisus t. 136. Plumier T. 20h $:1. De Candolle, 
Pl. grasses t.,3. Tussae, Antilles II. t. 27, 

b. Melocactus: Stengel mit wäfferigem Saft, Fugelig 
oder pyramibal, mit Warzen in Längsreihen und ftarfen Sta⸗ 
cheln mit Filz; ebenfo die rothen, flüchtigen Blumen fpirale 
förmig gehäuft, Kelch und Blume fechszählig und in eine Röhre 
verwachfen, Beere roth. 

2) Die rippige (C. melocactus). 

Kugelrund, mit etwa 14 Rippen. Güdamerica und Wet: 
indien, an Selfen, ziemlich wie Melone, Fopfgroß, jede Rippe: 
aus 9 Warzen, worauf 10 Stacheln 1” lang, Kelch und Blume 
roth, 1° lang. Häufig in unfern Gewähshäufern, Früchte eß— 
bar, geben einen Syrup in Bruftfranfheiten, der gequetfchte 
Sto als Umfchläge. Bradley, Succulenta tab. 32. De 
Candolle, Pl. grasses t. 112. Echino-melocactus; Melon 
epineux. j 

2. SKelchröhre ſchuppig; Feine Achten Blätter. _ 

Stengel aus runden Gliedern, mit großen, ſperrigen 
Stacheln. 

6. G. Die Flagelkudren (Phyllocactus). 

Blüthe trichterfürmig und die Röhre ohne Borften; Staub. 
füden und Narben zahlreich, tie Beere edig. Ziemlich kraut⸗ 
artige, platte, ſpäter runde Stengel, aber platte und geflügelte 


ai 1913 


Zweige, ohne alle Blätter, mit zarten Borften; Blumen aus: 
dauernd, Beeren roth. 

1) Die gemeine (Ph. phyllanthus). 

Blüthenröhre dünn und viel länger als die Säume. Wefte 
indien, Swinam und Brafilien; bey uns in Simmern, nur 
2—3' hoch, 2 breit; Blumen weiß, faft 1’ lang, des Nachts 
ofen und wohlriehend. Dillen,, Hort, elth, f. 74. De 
Candolle, Pl. grasses t. 145, 

2) Die zierliche (Ph. elegans, phyllanthoides). 

Blüthen aus den Kerben der Zweige, Röhre Fürzer als Die 
Säume. Merico, als Schmarvger auf Baummurzeln; wie der 
vorige, 2—3' hoch, 1*/2‘ breit, häufig bey ung vor den Fene 
ftern; Blumen zahlreih, 4“ lang, rofenroth, untertags geöffnet 
und ohne Geruch. Hernandez, Mexico p. 292. f. 3. p. 487. 
Fig. Plukenet, Phyt. t. 247. f£5. Bonpland, Pi. Na- 
varre t. 3. Celia, Hort. ripul. t. 20. 

7. © Die Fadeldijteln (Cactus, Cereus). 

Kelch viellappig, unten verwacfen, oben glocdenförmig vers 
längert, Blumenblätter in viel Reihen, Staubfävden zahlreidy und 
fürzer, Narbe vieltheilig; Beere mit vielen Samenleiſten. 
Stengel fleifchig, lang und gerippt, ziemlich einfach und dornig; 
Blumen in den obern Hödern, zart und flüchtig, mit langer 
Röhre; die Beeren reifen gewöhnlich erſt im nächſten Jahr. 

a) Stengel gegliedert und Friechend oder Fletternd, 

1) Die ſchnurförmige (C, moniliformis). 

Liegend und fehr äjtig, Glieder Fugeleund, Blüthen und 
Früchte roth. Antillen, an Klippen; mit zolldiden Gliedern; 
Blumenröhre fehr lang, Saum Furz, Griffel vorragend, mit 
10 Narben. Der gequetfchte Stengel zu Breyumfchlägen bey 
Entzündungen, auch zu Clyſtieren. Plumier T. 198. 

2) Die Schlangen-F. (C. flagelliformis). 

Stengel Friehend und hängend, mit 10 jtumpfen Kanten, 
voll borftenförmiger Staheln. Südamerica, jet in Arabien 
wild, bey uns häufig vor den Fenjtern; beſteht aus einer Menge 
fingersdider, einige Elfen langer, fchlaffer und äftiger Stengel, 
ganz voll von feinen Dornen, und meift den ganzen Sommer 


1914 


voll fehöner, fingerslanger, rother und ausbauernder Blüthen; 
der fäuerliche Saft der Blüthen gegen Würmer. Trew: Ehret 
T. 30. Koüorr, Delic. IL tab. F. 8. De Candolle, Pl. 
grasses t, 127. Tussac, Ant. II, t. 28, 

3) Die dreyeckige (C. triangularis). m 

Zerftreut, mit ovalen, dreyeckigen und gezähnten Gliedern, 
Gtacheln Furz und zu vier, länger als die Wolle. Weftindien 
und Brafilien; 3 die, Elettert an Felfen und Bäumen hoch 
hinauf und beveftigt fih mit zahlreichen Wurzeln; Blüthen fehr 
groß und fchön, 1° lang, */s' breit und weiß; Früchte wie 
Gansey, ſcharlachroth und warzig, fäuerlich füß, fcehmadhafter 
als alle andern, und werden daher häufig gegeffen, fo wie in 
Fiebern gebraucht ; die gequetfchten Stengel zu erweichenden Breys 
umfchlägen. Wird häufig um die Häufer gepflanzt. Plumier 
2. 200. 5 1. Bradley, Succ. t. 3. Ephemerides Nat. 
Cur. IX, 1752. t. 10. f. 14. 1754. t. 3. Acta helv. V. t. 2. 
Jacquin, Am. t. 181. f, 65. Poirier de Chardon; —R 
Antilles IV, t. 26. 

4) Die großblumige (C. grandiflorus), 

Zerftreut, Friechend und wurzelnd, fünf bis ſechseckig, mit 
5— 6 Borjten, Faum länger als die Wolle. Weftindien, bey 
ung nicht felten in Zimmern, wegen der Schönheit und bes 
Wohlgeruhs der fauftgroßen Blüthen, welche fi) des Abends 
Öffnen, des Morgens fchliegen und verwelfen. Kelch goldgelb, 
befteht aus 3 mal 30 fingerslanger und ſchmalen Blättern ; 
Blumen fehneeweiß, aus 3 mal 10 breitern und Fürzern Blättern; 
Staubfäden fehr lang, in ber äußern Reihe 10 mal 30, in der 
innern 10 mal 10, alfo 400%. Die Blüthe it alfo vielfältig 
zehnzählig. Der Kelch ift 1° lang und ausgebreitet, faft eben fo 
weit, die Blume 10° lang; Staubfäden und Griffel 1 Fürzer, 
Frucht wie Gansey, oval, rothgelb, höckerig, ſäuerlich und eß— 
bar, Der fingersdide Stengel Friecht mehrere Klafter weit 
fort. Der fcharfe Saft ift blafenziehend, innerlidy gegen Würs 
mer. Ephem. Nat. Cur. IX, 1752, t. 11—13. Trew-Ehret 
T. 31. 32. Koorr, Delie. Lt F. 6 De —“ PI. 
‚grasses t, BR. 


1915 


) Stengel ungegliedert und aufrecht, 

5) Der hHochrothe (C. speciosus), 

Stengel fünfedig, ziemlich aufrecht und äftig, Kanten ges 
zähnt, Stacheln büfchelförmig und ſperrig. Merico, bey ung in 
Sewähshäufern, mit fehr fchönen, großen und purpurrothen 
Blumen. Der Keldy ift eine lange Röhre, mit Schuppen bededt, 
welche fih allmählich in Kelch und Blumenblätter verwandeln, 
indem fie größer, zarter und gefärbt werden. Die Schuppen 
ftehen fpiralförmig; die untern find Elein, grün und haben am 
Ende Borjten, welde den obern fehlen. Diefe Fann man ale 
Kelchblätter annehmen, deren je 5 in 3 Kreifen über einander 
ſtehen; die untere Reihe ift grün, die zweyte hat rothe Ränder, 
die dritte ift halb roch und viel größer. Dann folgen 4 Reihen 
zu fünf, abwechfelnd und gedrängt, fehr groß und ganz roth, 
alfo 20 Blumenblätter. An den 10 innern ftehen allein Staubs 
fäden und zwar 60 an der Zahl, mithin 5 auf jedem Blatt 
und je einer dazwifchen; dann folgt eine zweyte Neihe Staubs 
fäden zu 140 und noch eine dritte zu 30, alfo im Ganzen 
60 + 140 +30 = 230. Nimmt man. ftatt der 140 Staubfäden 
150 an, fo fommen auf jedes Blumenblatt 15, und die Regel 
wäre alfo etwa 1x (65 +1) = 60 +10 x 15 (= 140) 
+10xX3(= 30) ='240. Colla, Hort. rip. t. 10. Des- 
fontaines, Mem. Mus. IH. t. 9, 

6) Die rifpige (C. paniculatus). 

Aufreht und ſehr Aftig, Aeſte abftehend und vierecig, 
Kanten geferbt, Stacheln büfchelförmig und Furz. Weſtindien, 
baumartig, 15-—20° hoch, mit ſchenkels⸗ und felbft mannsdidem 
Stamm; Blüthen weiß und rot geftrichelt, Die innern Blumen 
biätter Fleiner und ?/,‘ lang; Beeren größer als Gans-Ey, 
gelblich mit flachefigen Warzen, innwendig weiß, mit braunen 
Samen. Die Früchte ſchmecken fäuerlihfüß, werben gegeffen 
und in-Fiebern als Kühlmittel gegeben. Plumier, Am, 
tab, 192. : 

7) Die fehsedige (O. hexagonus, peruvianus). 

Stengel aufrecht und fechsedig, Kanten zufammengedrüdt, 

mit pfriemenfürmigen, braunen Stacheln und Furzer Wolle. Su⸗ 


1916 


sinam, 30—60' hoch; bey ung in allen Gewächshäufern, arms 
die und oft mehrere Klafter hoch; wächst in 20. Sahren an 
20° hoch, ohne alle Uefte, unten mit 5, dann mit 8 und ganz 
oben mit 10 Kanten, von unten bis oben voll Stacheln, S—10 
aus einem Puncte; Blüthen ziemlich in ter Mitte, fingerspic 
und lang, fo breit als eine Rofe, mit 40 Blättern, wovon. die 
innern weiß, die äußern blaßrofh"find; nur 13 Staubfäden mit 
einem Dugend Narben; Früchte dunfelroth. Tabernämontan 
T. 705. De Candolle, Pl. grasses t. 58. 

S). Die fperrige (C. divaricatus). 

Aufrecht mit vieledigen, fperrigen Aeſten und gedrängt 
voll Dornen, 3—4' body, aber ſchenkelsdick, mit 10 Kanten, 
Blüthen zur Seite, Frucht rund, über fauftgroß, golögelb und 
warzig, innwendig weiß, fehr füß und ſchmackhaft. Der ſcharfe 
Saft des Stengels ein berühmtes Wurmmittel. Plumier 
Taf. 193. 

9) Die gefranzte (©. fimbriatus), 

- Aufrecht, mit S jtumpfen Eden und RR weißen Sta⸗ 
cheln, Blumenblätter gefranzt. St. Domingo, 18—25’ hoch 
und 6“ did, Blüthen am Ente, ſehr ſchön und roſenroth, mit 
wenig Blättern, ſehr viel Staubfäden und vielen: Narben; 
Feucht vundlih, fo groß wie Pomeranze, glänzend roth, mit 
ftacheligen Warzen, Fleiſch feuerroth, mit fchwarzen Samen, 
Die Früchte fehmeden fehr angenehm fäuerlich, und werden ges 
wöhnlich gegeffen, fo wie in Fiebern als Kühlmittel gegeben. 
Der Saft des Stengels ift brennend, und wird zum DBlafen- 
ziehen, gegen Warzen und Hautfranfheiten, auch innerlich bey 
Berhärtungen gegeben. Plumier T. 194 $. 1. 


Ordnung V. FruchtsBeerer — Myrtaceen. 


Blüthe fünfzählig und oben mit fehr vielen, oft bündelartigen Staubs 

fäben im Rand und gewöhnlichen Beuteln; Gröps beerenartig, fünf- 

fächerig mit einfachem Griffel; viele Samen in der Mitte, meilt dans 
gend, ohne Eyweiß; Keim aufrecht. 

Bäume und Sträucher mit runden und eckigen Zweigen in 

wärmern Ländern; Gegenblätter einfach mit Fiederrippen und 


| 1917 


zwey feinen Randrippen, meift lederig und durchfichtig gebüpfeltz 
ohne Nebenblätter; Blüthen zierlich, weiß oder roth, einzeln, 
‚bisweilen flraußartig mit 2 Deckblättchen; Kelch ganz verwach- 
fen, fünflappig, hin und wieder vier: oder fechslappig; fo viel 
Blumenblätter im Rande; zahlreihe Staubfäden, oft mehrere 
Hundert, ebenfalls im Nande und nicht in Kelchhöhlen, viele 
reihig, meiftens in Bündel verwachfen und anfangs etwas eins 
gebogen, aber nicht eingefchlagen wie bey den Melaftomen, 
bisweilen einige beutellog; Beutel zweyfächerig und längsſpaltig. 
Gröps auf einer fleifchigen Scheibe, fünffächerig, bisweilen mehr 
und weniger, mit vielen Samen am innern Winfel, meift hätte 
gend; Griffel und Narbe einfach; Frucht vom Kelche ges 
Frönt, *meift vielfächerig, entweder capfelartig mit verfchiedener 
Klaffung, oder beerenartig, meift vielfamig, reif, manchmal eins 
fächerig und einfamig. Die meiften finden fih in America und 
Auftealien, fehr wenige im füdlichen Europa. Gie enthalten 
in der Regel ätherifches Del in durchſichtigen Drüfen auf ven 
Blättern, und find daher wohlriechend und gewürzhaft. Nach 
der Natur ihrer Frucht zerfallen fie in 4 Zünfte. 
a. Bey den einen it fie Holzig und nußartig mit großen 
Samen; Blätter abwechfelnd und gedüpfelt. Lecythen. 

b. Bey andern eine pflaumenartige Beere mit großen Sa 
men; Blätter gegenüber und ungebüpfelt. Barringtonen, 

ec. Bey andern ift fie eine lederige oder capfelartige Beere 
mit Fleinen Samen; Blätter gegenüber mit Oeldrüſen. Chas 
mäleuceen, Melaleufen. 

d. Bey andern endlich ganz fleijchig und beerenartig mit 
vielen Heinen Samen; Blätter gegenüber und gedüpfelt. Myrten. 


13. Zunft. Nuß-Beerer — Toppen, 


Leeythen. 
Gröps holzig, büchſenartig und vielfächerig, mit wenigen großen und 
nußartigen Samen. 


Kelch ſechslappig, Blume ſechsblätterig, etwas ungleich 
und unten verwachſen; Staubfäden zahllos, vielreihig, unten 


1918 


verwachfen; Frucht trocken, vielfächerig, fprengt einen Deckel 
ab und enthält zählbare, fehr große, harte und: vieledige Sa— 
men ohne Eyweiß. Bäume im heißen America mit Wechfelblätz 
tern, ohne Deldrüfen, bisweilen abfälfige Nebenblätter. Blüthen 
große und: fchöm, meiftens in @ntrifpen, die Staubfäden in 
eine Fappenfürmige Röhre verwachfen; Eapfel holzig, zwey- big 
fehsfächerig , mit Furzem Griffel; die Samen von einer diden, 
fteinharten oder lederigen Schale umgeben, ölreich und gewöhn— 
lih eßbar wie Mandeln, mandmal in fäuerlichem, ebenfalls 
eßbarem Muß. - 

1. &, Die Nuß⸗Toppen (Berthelletia). | 

Kelch rundlich, mit zwey abfälligen Lappen, Blume und 
Staubfädenröhre- wie bey Leeythis; Capſel rundlich,“ holzig, 
vierfächerig, mit je 4 nußartigen, vielfeitigen Samen, mit 
fteinharter, rauher Schale, unten am Mittelfäulhen; Keim 
und Samenlappen* mit einander verwacfen. 

1) Die gemeine (B. excelsa). 

Blätter länglid und lederig, Blüthen gelb in ährenartigen 
Trauben. Im öſtlichen Südamerica, befonders am Orinoco, 
auch in Brafilien und Guyanaz wird feit langer Zeit auf 
Cayenne unter dem Namen Toufa angepflanztz ein prächtiger 
Baum, 100° hoch, mit einer pyramidalen Krone, von oben big 
unten mit abwechfelnden, wagrechten Aeften bededt, deren Ens 
ben wie Seile herunterhängen und die Erde berühren; Blätter 
abwechſelnd, harſch, S—24' lang, "mit Furzer Spige, oben 
gelblihgrün und glänzend wie gefirnißt, unten matt, mit: vielen 
parallelen Duerrippen, Stiele 1'/,' lang; Blüthen in großen 
aufrechten Enttrauben, S—18' lang, glocdenförmig, .1°/.' weit, 
riechen etwas unangenehm und dauern nur einen Tag; 6—9 
Blumenblätter, länglich, hohl, an der Spige umgerolit; die 
Gapfel wie ein Kindsfopfs, 3—5' di, ſchwarz und glatt, 
faft wie Kanonenfugel, und mit einer fleifchigen Leifel, nehmlich 
dem Kelche bedeckt; der. Deckel ift fo klein, daß: die Mittelfäule 
nicht Durch das Loch geht. Reif find die Scheidwände verfchwun« 
den. Die 16—20 fteinharten Körner ftehen aufrecht. unten an- 
ber Säule, Sie find länger und dicker als Pfirfichiteine mit 


.1919 


ebenfo harter Schale, welche durch wechfelfeitigen Druck fehr 
verfchledene Flächen befommen hat, wie unregelmäßige, pyra—⸗ 
midale Cryſtalle, mit rauher Oberfläche, einer fcharfen und 
mehrern ftumpfen Kanten; der Kern ijt ölreich und ſchmackhaft. 
Sie fommen jetzt nicht ſelten nach Europa unter dem Namen 
brafilianifhe Gaftanien.»H umboldt, Plant. aequinoet. I. 
tab. 36. Juvia; Richard &. 74.84. Poiteau, Mem. Mus. 
XII, p. 148. t. 4. Touka, | 

2. G. Die Bühfen-Toppen (Lecythis). 

Kelch Freifelförmig, mit ſechs abfälligen Lappen, Blume 
fehsblätterig, etwas ungleich, mit den Staubfäden -verwachfen, - 
und dieſe in eine blumenartige Kappe verlängert, - innwendig 
voll Staubbeutel; Frucht holzig, zwey: bis fechsfächerig, mit 
einfacher Narbe und abjpringendem Dedel; wenig längliche Sa— 
‚men unten am Säulchen, mit einer fleifchigen Haut umgebenz 
Würzelchen Faum von den Lappen gefchieden. Bäume und Sträu— 
cher mit immer grünen Blättern ohne Nebenblätter; Blüthen 
in Trauben; Samen eßbar. Quatele. 

Alle Öattungen, und befonderg die gemeine, haben eine Dicke 
Rinde ‚ deren innere Lagen fih in eine Menge Blättchen, wie 
Papier trennen. Die Indier nehmen Stüde von diefer Rinde 
ab, fo groß als möglid und fchlagen fie frifch mit einem höl⸗ 
zernen Schlägel; binnen einer halben Stunde löſen ſich alle 
Blätter fo rein ab, wie Geidenpapier, manchmal in mehr als 
100 Blättchen; man fchneidet fie dann in. Fleine Vierecke um 
Eigarren. Der Baum heißt Mahot, wie alle, deren Rinde zum 
GSewändern dient. 

a) Blätter gezähnt. 

1) Die gemeine (L. ollaria), 

Blätter ſtiellos und oval herzförmig, Trauben am Ende, 
mit rundlichen Früchten, Columbien und Brafllien, ein fehr großer 
Baum, mit grauer Rinde, hart und ſchrundig, wie bey der 
Eiche; Blätter wie die vom Maulbeerbaum, 6 Yang, frumm 
und gezähnt, jung roth; Blüthen weiß, 3—4' weit, die 4 oberen 
Blätter flah, Die 2 unteren eingebogen; Früchte hängend, im 
März, fo groß wie ein Kindsfopf, mit einer holzigen, blaßgel 


[5 


1920 ; 

bem Schale und einem Derkel wie Büchfe, welcher von feldft 
abfältt, vierfächerig, in jedem Fach 1—4 Samen, fo groß wie 
Zwetfche, faft dreyeckig, durch eine Fleberige Materie beveftigetz 
Kern weiß. mit einer gelblichen, lederigen Haut, fait wie bey den 
Eaftanien; fie fehen ziemlich. aus wie die von Terminalia che- 
bula, und es finden ſich manchmal über 30 in einer Frucht. 
Sie ſchmecken faft wie Piftacien- und werden roh und geröftet 
gegeffen, find überhaupt eine gute Speife für Menfchen und 
Thiere, follen aber reizen. Der Baum ift in den Wäldern fo 
häufig, daß bisweilen mäßige Heere davon leben Fünnen. Das 
"Holz ift fehr Hart und dauerhaft und wird daher zu Wellen der 
Zucermühlen gebraucht; die geftoßene Rinde zum Ausftopfen 
der Schiffe und zur PVerfertigung von Dinte, Die Büchfen find 
fo hart, daß fie dem Wilden zu Trink und Kochgefchirr dienen. 
Aus den Samen preßt man aud) Oel, faft wie Mandelbl. 
Marcegrave T. 138. Pifo T. 135. Jaca pucaia; Löf— 
ling, Reife ©. 159. 

b) Blätter ganz. 

2) Die großblumige (L. grandiflora). 

Blätter geitielt und ſpitz- oval, Blüthen in End⸗ und Achſel⸗ 
trauben, Früchte oval mit ſpitzigem Deckel. Cayenne in Wäls 
dern; ein fehr großer Baum mit 30° hohem Stamm; Blätter 
7“ fang, 3° breit; Blüthen in armen, holzigen Uehren, häns 
gend am Ende der Zweige und Aeſte; Die Knofpen faft fo 
groß wie eine Nuß; Keldy mit fechs runden, röthlichen und ab» 
fälligen Lappen, 1*/a groß; Blume viel größer, über 2" im 
Durchmeffer, rofenfarben, jedes Blatt 1° lang und */a breit; 
Gapfel holzig, wie eine Urne geftaltet, 7“ hoch, über 4“ Did; 
Seffuung 2"/a'’ weit; zwey= bis fechsfächerig, in jedem Fach 1, 
auch 2—4 große Samen, länglich, unregelmäßig, edig, von 
einer fpröden Haut umgeben, wie die Eaftanien, gut zu effen. 
Aublet T. 283—285. Lamarck T. 476. Canari WERT 
i. o. Marmite de Singe. 

3) Die Affen-T. (L. zabucajo). 

Blätter geftielt und länglich lanzetförmig, Blüthen in End» 
trauben, mit fpigigen Blumenblättern, Frucht oval. Guyana, 


1921 


in Wäldern, 60° hoch, 2’ did, Blätter I0” lang, Blumen 
weiß, apfel 6° hoch, 4“ did, Die Drechsler machen daraus 
Büchfen und dgl, Die Kerne find füß and fchmadhaft, beffer 
als die Mandeln in Europa, werden gegeſſen und find auch 
eine ‚beliebte Speife der Affen und Vögel. In Braſilien preßt 
man gefchäbtes Oel daraus. Aus der Rinde macht man Furze 
Seile und Hofenträger. Aublet T. 28S. Marmite de Singe. 

3. ©. Die Leder:Toppen (Leeythopfis, Couratari). 

Kelch Freifelförmig, mit 6 abfälligen Lappen; 6 Blumen: 
blätter, Staubfadenröhre einerfeits zungenförmig und blumen 
artig verlängert; Nuß faft lederartig, länglich, etwas dreyedig 
und dreyfächerig, veif einfächerig, mit einer Mittelfäule am 
Dedel und 3 Haufen Yanzetförmiger, aufrechter Samen; Würs 
zelchen lang und krumm, Tiegt auf den beyden laubartigen Ga- 
menlappen. Bäume mit ganzen. Blättern ohne Nebenblätter, 
Blüthen in Trauben, an Stamm und Xeiten. 

1) Die gemeine (L. guianenlis). 

Blätter elliptifch, Blüthen weiß, in Achfelähren, Fürger als 
Blätter; Frucht Dreyedfig, mit ebener Mündung, Samen ringe: 
um geflügelt. Guyana, in Wäldern; einer ber größten Bäume, 
der zum beiten Zimmerholz gehört, mit 60° hohem, 4’ dickem 
Stamm und einer fo hohen Krone, dag man die Blüthen nicht 
fieht und man den Baum nur erfennt, wenn die Früchte her: 
unterfallen. Blätter 6' lang, 2 breit; Kelchlappen Furz, Blu— 
men groß, weiß und röthlich, unten mit den GStaubfäden ver- 
wachſen, welde wie bey Lecythis eine hald aufgefchliste Blaſe 
bilden, deren innere Fläche mit Staubbeuteln überfät ift; Narbe 
faft ſtiellos. Frucht 426 lang, 1%’ dick und ziemlich wie ein 
Finger geftaltet, lederig und etwas holzig, mit 3 jtumpfen Länge- 
fonten und 2 Dubend Streifen, die vom Kelchrand herunter 
bis zum Gtiele laufen; der Kelchrand hört Y, unter der Mün— 
dung auf. Der Dedel ift Furz, ftrahlig gefurcht, verlängert ſich 
innwendig in einen holzigen Zapfen, mit 3 Flügeln, welcde an 
die Wände der Frucht flogen und jederfeits unten 3—4 
dünne, ®/, lange, gelbliche Kerne aufrecht tragen, ringsum von 
einer, 2— 3° langen, .“ breiten Flügelhaut umgeben. Aus 

Dfens alla. Naturg. IM. Botanik N. 121 


1922 


ver Rinde fchneidet man breite Bänder wie Stricke in Geſtalt 
eines Raifs. Diefe binden die Wilden um einen Stanım, ſtecken 
ſich zugleih hinein und Flettern hinauf. Aublet Taf. 290. 
Ach. Richard in Ann, Se. nat. I. t. 21. (Iſis 1826. ©. 176.) 
Poiteau, Mem, Muf. XIII. p. 159. t. S. £. 7—13. Schranf, 
Münchner Acad. VI. ©. 241. A, St. Hilaire, Fl. braf. 
I. p. 379. t. 159. 
46 Die Apfel-Toppen (Couroupita). 

"Wie Leeeythis, aber die Narbe fechsitrahlig, die holzige 
Capſel rund mit. fleifchiger Leifel überzogen, Deckel nit ab» 
fpringend, Samen oval, mit lederiger Schale in Mus; Würzel: 
chen wie ein Raif um Die laubartigen Samenlappen gefchlagen. 

Bäume mit Feilförmigen Blättern und Fleinen Nebenblättern, 
großen Blumen in einfachen Trauben, an Stamm uad Xeiter. 

1) Die gemeine (O. guianensis). 

Blätter geftielt und fpis-eftiptifch. Cayenne und Guyana, 
in Wäldern an fandigem Strand, ein großer Baum, 2% did, 
mit grauer, riffiger Rinde und weißem, mäßig hartem Holz, 
Kern röthlich; Blätter in einer Schnedenlinie, länglich und 
breit, am Ende, 12 Hang, 4° breit, Stiel kurz; Blü⸗ 
then in aufrechten Trauben, auf Aeſten und Stamm bis zur Erde 
herunter, 1—2' lang, mit 100 Blüthen, wovon täglich einen 
Monat lang 2—4 auf: und abblühen; Knoſpen ſchön gelb, auf 
2 langen Stielen, Kelch mit 6 abfälligen Lappen, Blume ſechs— 
theilig,, fehr ſchön, 3— 4’ weit, auswendig grünlichgelb, inn— 
wendig carminroth, 2 obere Lappen größer und aufrecht, Staub: 
füdenröhre wie bey Lecytkis et Bertholletia, trägt aber überall 
Beutel. Un jeder Traube gedeihen nur 1—2 Früdte, aber fo 
groß wie eine 36pfündige Canonenkugel und noch größer, 4—8” 
dick, heißt daher Boulet de Canon, draun, rauf, bis auf 2/, der 
Höhe vom Kelchrand umgeben; die äußere Lage der Schale bünn 
und cruftenartig, die mittlere dick und fleifchig, die innere Holzig 
und 1 die. Das mittlere Fleifch zerfließt und dann rollt die 
‚ innere Schale frey in der äußeren herum. Diefe ift mit grüne 
lichweißem Mus ausgefürt, welches flüffig wird, wie Weinhefe 
ausfieht und nicht unangenehm ſchmeckt“, aber bald fault und 


1923 


unerträglich ftinft, Die Scheibwände verfchwinden bey der Reife 
und dann liegen die bohnenförmigen Samen zerjtreut im Mus, 
welches nach abgefallener Frucht zum Stielloch herausfließt, denn 
der Deckel fpringt nicht ab. Die Scheidwände verhalten fi) 
ganz wie beym Kürbis, laufen nehwlich nad) innen und ſchlagen 
ſich wieder in die Fächer um. Die reife Frucht iſt ſehr ſchwer 
und es wäre gefährlich, wenn fie auf einen fiele. Beym Zers 
brechen gibt fie einen fauern Geruch von fih. Will man fie 
aufbewahren, fo bohrt man 2 Löcher gegenüber in diefelbe und 
läßt den Saft ausfließen; dann rollt die innere Schale frey in 
der äußern ‚herum. Der Baum verliert die Blätter zweymal 
im Jahr, im März und September; nach 3 Tagen fchlägt er 
wieder aus und blüht. Das Mus enthält Zucder, Gummi, 
Apfel, Eitronen» und Weinſäure, ſchmeckt angenehm weinartig 
und iſt ein Fühlendes Getränf in hitigen Krankheiten, der Ab: 
fud bejjelben gegen Durdfall. Aublet T. 182. Abricot sau- 
vage. Poiteau, Mem, Mus. XIII, p. 152. Calebasse colin; 
Tussac, Antilles DI. t. 19. 11,  Calebasse bois; Lecythis 
bracteata. 


> 


14. Zunft. Pflaumen: Beerer — Schuben. 
Br Barringtonien, 
Blüthen vierzäblig mit vielen Staubfäden; Frucht fleifhig und troden, 
vielfächerig, Gröpsfchale ziemlich hart, nußartig und Elafft nicht. 
Bäume mit ungedüpfelten Blättren, abwechfelnd, auch 
gegenüber und wirtelartig, ohne Nebenblätter, in heißen Ländern. 
Blüthen groß, in Rifpen und Trauben, Kelch oben, vier- bis 
fünflappig mit fo viel Blumenblättern und fehr viel Staubfäden, 
unten etwas verwachfen; Pflaume zwey: bis vierfächerig, reif 
oft einfächerig, mit 1 oder 2 aroßen Samen; nur in heißen 
Ländern. 
A. Reife Frucht ein, zweyſamig. 
1. G. Die Stink-Schuben (Foetidia). 
Kelch rundlich vieredig und vierlappig, ohne Blume, mit 
viel freyen Staubfäden; Beere troden, vieredig, oben flach, 
121 * 


1924 


nußartig, vierfächerig, je eins bis zweyſamig. Bäume auf den 
Mascarenen mit gebrängten, weckenförmigen und anaeDIHIeENN 
Wechfelblättern und einzelnen Achfelblumen. 

1) Die gemeine (F. mauritiana). 

Blätter ganz, glatt und rippenlos. Inſel Moritz und 
Bourbon; ein großer Baum, wie Nußbaum; Holz hart und 
röthlich, mit ſtinkendem Geruch, der ſich aber nach dem Fällen 
verliert; die Zweige nahe beyſammen, faſt wirtelartig, rund, 
mit den harſchen Blättern am Ende, 2-—3' lang. Das Holz 
ift wegen feiner Veſtigkeit fehr gefchäßt, befonders zu Geräth- 
fhaften. Jacquin, Fragmenta tab. 69. Lamarck Taf. 419. 
Bois puant. 

2. ©. Die Birn-Schuben (Grias). 

Bier Fleine Kelchlappen, mit fo viel lederigen Blumen: 
blättern und vielen Staubfäden auf einer vieredigen Scheibe in 
5 Reihen, etwas verwachfen; Pflaume oval und adhtfurdig, ge: 
frönt, mit länglichem Kern. 

Bäume in Moftindien, mit langen Blättern, großen, weißen 
Blumen und Furzen Trauben. 

1) Die gemeine (Gr. cauliflora). 

Blätter wedenförmig und ganz. Jamaica, auf fumpfigen, 
hoben Bergen; ein hoher Baum, faft chne Weite, mit fehr 
langen Blättern und Blumen am Stamm, weldye große, ovale 
und fchmackhafte Früchte bringen, Die Anchory-Pear heißen. 
P. Browne t. 245. Sloane Ill. p. 123. t. 217. f. 1.2. 

3.6. Die Oel-Schuben (Catinga). 

Kelch oval und vierzähnig, viele Staubfäden, Pflaume rund 
lih, gefrönt, mit Reifiger Rinde, voll Oeldrüfen, einfächerig 
und einfamig. 

Bäume in Guyana mit wedenfdrmigen: und ygebüpfelten 
Segenblättern. 

1) Die gemeine (C. mofchata). | 

Frucht rund. Ein anfehnlicher Baum an Flüffen; Blätter 
9": fang, 3° breit, auf Furzen Stielen mit einer Längsrippe und 
mehreren Eeitenrippen; Blüthen in Fleinen Uchfeltrauben; Frucht 
in Größe und Farbe wie Pomeranze mit dem Kelche zefrönt, 


— 


1925 


Rinde dick und glatt, aber fleifhig und gebüpfelt, mit Bläs⸗ 
chen von wohlriehendem Del wie Bifam; das Fleifch weiß und. 
faferig und darunter eine dünne, aber harte und fpröde Ruß, 
mit einem röthlihen Kern, innwendig voll rother Adern. Mus 
blet T. 203. Iva-Catinga. j 

4.6 Die Quajten-Schuben (Barringtonia), 

Keldy oval und zwey= big vierlappig, mit fo viel großen 
lederigen Blumenblättern und fehr viel freyen Staubfäden in 
mehrern Reihen; Beere länglich vierecfig und faferig, zwey⸗ bis 
vierfächerig, je zwey= bis fechsfamig, reif einfächerig mit einem 
hängenden Samen in faft fteinartigem Gröps; Lappen mit dem 
MWürzelchen verwachfen. Bäume in Indien mit geftielien Ge— 
gen» und Wirtelblättern und großen Blumen in Enditräußern, 
roth und weiß. 

a) Kelch zwey: bie dreylappig, Beere —* vierfächerig 
und rundlic). Butonica, Mitraria. 

1) Die Strand-©d, (B. littorea, speciosa). 

Blätter länglich Feilfürmig, Blüthen aufrecht in Sträußern, 
Früchte oben pyramidal, Molucken, ſüdlich China und Gefells 
ſchafts- und Freundfchafts-Snfelnz ein großer, fhüner Baum in 
Hinficht der Krone und der fehneeweißen dDurchfcheinenden großen 
Blumen, welche fi in der Nacht öffnen und ſchon bey Sons 
nenuntergeng abfaflen, auch von den Vögeln abgeriffen und 
zerftireut werden; wächst am Strande, felten aufrecht, fondern 
mit dem dicken, krummen Stamm gewöhnlid, fo überhängend, 
dag man faum darunter durchfriehen Fann und feine Krone 
vom Waffer befpühlt wird wie der Bintangor (Calophyllum 
inophyllum), Rinde glatt und grau, Aeſte ſehr weit ausge. 
breitet, theilen fihb am Ende in 4—5 Zweige, wie ein Kron- 
feuchter, welche von Blättern rundum bufchweife bedeckt find, 
ftiellos, 18 lang, 6—8’' breit, werden jung mit Fifch gegef- 
fen, ſchmecken aber bitterlich und nicht befonders angenehm; 
5—20 Blumen beyfammen, ungeheuer groß, fait wie die wilde 
Jambuſe, aber noch breiter, voll von einigen Hundert graben 
Staubfäden, die wie eine rothe Quaſte hervorjtehen, und in ber 
Mitte der lange Griffel; ziemlich wohlriechend und fehr zierlich 


1926 


unter dem meergrünen Laub. Wann die Staubfäben abfalfen, 
fo wird der Grund unter dem Baume ganz roth. Nachher 
fehfiegen fi) die zwey Rappen des Kelchs wieder zufammen 
und darunter wächst ein großer, vorn zugefpister und vierfans 
tiger, hinten in 4 runde Höcker zulaufender und eingedrücter 
Apfel an, welcher einer Sefuitermüge gleicht, lang grün und 
glatt bleibt, reif aber dunkelbraun wird und mit einer Dicken, 
haarigen Rinde überzogen iſt, wie bie Cocosnuß; gewöhnlich 
faujtgroß und jede Geite faft handbreit, auf den weftlicheren Sn: 
feln oft wie ein Kindskopf; enthält einen ungleich vieredigen, 
harten Kern, ohne Schale, wie Caſtanie, etwas jchleimig, aber 
unſchmackhaft; reif im April und May, wo er abfällt und 
fid) meiftens im Meer herumtreibt. An Strand geworfen füngt 
er an zu Feimen, und zwar fo, daß die Wurzel vorn, der 
Schoß aber hinten herausfommt. Das Holz ift weich und nicht 
dauerhaft, die Zweige mit Marf wie Holunder. Die großen 
Blätter dienen als Schüffeln, worinn man alle Arten von 
Speifen, befonders Fiſche herumträgt, die gepulverten Kerne 
gegen Grimmen und zum Fifchfang. Die Ehinefen machen 
daraus auf Java eine Art Leim, womit fie die Sonnenfchirme 
gegen den Regen überziehen, nachdem fie vorher mit Ricinus— 
Del bejtrihen worden, Zu Ehina nimmt matı dazu ein anderes 
Del aus den Früchten des undefannten Baumes Faughiv. Die 
Schiffer faugen die jüuerlichen unreifen Früchte aus, um den 
Durit zu löfchen; auch braucht man fie zu Aberglauben, indem 
man verborgene Dinge darinn fehen will. Clusius, Exot. 
lib, II. cap. 5. t. 26. Rumph Il. 8. 114. Butonica; Son- 
nerat, Voyag. Guin. t. 8. 9. Commerfonia; Miller T. 7. 
Cooks Reife I. T. 24. Mammea aliatica, 

2) Die Pilger-Sch. (B. rosaria, racemosa). 

Blätter länglich Feilförmig, zugefpiät und geferbt, Trauben 
fehr lang und hängend; Frucht jtumpf, pyramidal, Malabar, 
ein Baum von ungeheuerer Größe mit dickem Stamm und 
grauer Rinde, bitter, mit fäuerlihem Geruch, Holz gelblichweiß 
und dicht; Blätter am Ende der Zweige, etwa 6 fternfürmig 
beyfammen, ſtiellos, eltiptifch, über fpannelang und handbreit 


1927 


mit Querrippen, ſchmecken bitter und riechen angenehm wie 
Meinäpfel; alt werden fie fpröd wie Glas, fallen ab und 
hinterlaffen große Narben. Die Blüthen ſchmecken ebenfalls 
bitter, find aber geruchlos und ftehen am Ende in ten Blatts 
wirteln in 3—4’ langen Nehren, fehen aus wie die von ber 
zahmen Zambufe (Nati-Schambu) ; Keldy roth, zwey oder drey— 
fpaltig, Blume vierblätterig, bie, Hein und grünlichweiß mit 
einer Menge purpurrothen Staubfäden. Frucht wie unfere 
Birnen, aber umgekehrt, 4’ lang, unten 3 dick, vierfantig, 
blaßeoth, mit dünner Schale und oben mit dem Kelche gefrönt; 
Fleiſch weißlich, bitter und unfchmadhaftz der Kern in Geftalt, 
Subftanz und Geſchmack wie Eichel. Waͤchst in feuchten Wäl: 
dern, grünt, blüht und trägt unaufhörlich und wird fehr alt. 
Die heidniſchen Pilger hängen die Blüthen- und SFruchtähren 
um den Hals, und zählen nad den Früchten die Gebete, Daher 
der portugiefifhe Name Rosairos. Die Blätter werden gegef: 
fen; eine Salbe aus ihrem Saft mit Palmdl gegen bie Kraͤtze; 
der gepulverte Kern mit Zucker und Buttermilch gegen Durch— 
fall, mit Ingwer und Limonienſaft gegen Stuhlzwang, mit 
Wein gegen Grimmen, mit Waſſer gegen Hämorrhoiden, mit 
Urin gegen Gift, Rheede IV. Taf. 6. Samftravadi, wilde 
Jamboesen; Rumph II, T. 116. Butonica fylveftris alba. 

b) Kelch vierlappig, Gröps unreif zweyfächerig, reif läng— 
lich, gerippt und vieredig. Stravadium. 

3) Die rothe (B. acutangula, rubra). 

Blätter länglich Feilfürmig, zugeſpitzt und flach gezähnt, 
Trauben fehr lang und hängend, mit ovalen Pflaumen. Mas 
labar und Molucen, ein Baum wie ber vorige, an fumpfigen 
Orten und Büfhen; Stamm mannsdie und mannshoch; Blät— 
ter 1%/° fang, oben handbreit und gezähnelt, Blüthen in 2‘ 
langen, hängenden Endähren mit Knofpen wie Oliven, 2—3 
Blumenblätter und viele längere Staubfäden purpurroth; Früchte 
wie Uepfel, vierfantig, 2—3" lang, 2” die, mit 2—4 Keldys 
fpigen, braun, ſchmecken anfangs füß, dann bitter und unanges 
nehm; enthalten einen vierecfigen Kern wie Gaftanie, von fafes 
riger Rinde umgeben, nicht eßbar, außer wenn fie vorher in 


1928 


Kalfwafler oder Lauge geweiht werden. Das Holz ift hart 
und brauchbar. Die zarten noch braunen Blätter find bitterlich 
und werden häufig als Salat gegeffen, die Rinde gegen Kräbe; 
dag übrige wie bey ber vorigen. Camelli, apud Rajum 
t. 38. Balingasan. Rheede IV. Taf. 7. Tfjeria-Samftravadi, 
Beetelfnoeren; Rumph II. Zaf. 115. Butonica terrestris, 
_ Eugenia. 

05.6. Die Gift-Schuben (Careya). 

Kelch rund, verwachfen und vierfpaltig mit fo viel ovalen 
Blumenblättern und vielen Staubfäden in 3 Reihen, unten 
etwas verwachfen; Beere rindenartig, vierfächerig, mit mehreren 
Samen in Mus, Lappen mit dem Würzelchen verfchmolzen. 

Bäume in Indien, worunter fonderbarer Weife auch Kräu— 
ter vorfommen, mit ungedüpfelten Wechfelblättern und Blüthen 
in Aehren. 

1) Die frautartige (C. herbacea). 

Blätter Eurzgeitielt, oval Feilfürmig und gezähnelt; Blü— 
then geftielt in Furzen Trauben, die Außern Staubfäden länger 
und ohne Beutel. Bengalen, ein Fleines Kraut mit holziger, 
ausdauernder Wurzel, woraus nur einige zolllange Stengel 
fommen mit 6' langen Blättern, zahlreichen, fehr großen und 
fchönen, nelfenbraunen Blumen im Hornung und März, und 
zolldicken Beeren im Sun und Zuly. Roxburgh, Corom. 
tab. 217, 

2) Die gemeine (Ü. venenata, arborea). 

Blätter Furzgeftielt, oval und gezähnt, Blüthen ftiellos in 
armen Enbähren, äußere Staubfäden Furz und beutellos. Aus 
dien, ein mäßiger Baum, mit vielen unordentlichen Heften und 
Dicker, brauner Rinde; Holz weißlich und ſchwer; Blätter läng« 
licherund, fait fehuhlang und über */,‘ breit, ohne Gefchmad, 
mit einer weißlichen Rippe und vielen Geitenrippen; Blüthen 
am Ende dicht gedrängt und Furz gejtielt, mit 4 Dünen, grün» 
lich geftreiften Blumenblättern, fehr vielen weißen Staubfäden 
und einem langen Griffel, ſtinkend; Frucht wie eine große 
Birne, doch mehr rund, grün und glänzend, mis ziemlich hars 
ter Rinde bedeckt; das Fleiſch derb und weißlich, mit länglich- 


| 


1929 


runden, röthlihen Samen, gegen 3" lang, vom Geſchmack der 
Caſtanien; die unreifen Fröchte find fehr hart und ftinfend, Ob— 
fhen fie veif ziemlich füß fchmeden, fo werden fie doch wegen 
ihrer giftigen Wirkung, die fie zeigen, nicht gegeffer. Der 
Baum blüht im May und, Zuny, trägt im October und Nos 
vember und behält die Früchte lang. Wegen der giftigen Eigen» 
ſchaft iſt nichts vom Baum oͤfficinell, doch lieben die Wild: 
fhweine die Rinde, welche daher von den Jägern benust wird, 
Rheedelll. T. 36. Pelou f. Guayabo sylvestre; Pera brava. 
Roxburgh, Coromandel. t. 218. Fiora indica II. p. 638. 


6. G. Die Rofen-Schuden (Gustavia). 

Kelch Freifelförmig, ganz oder vier- bis fechslappig mit fo 
viel ovalen Blumenblättern und vielen, unten etwas verwachfe» 
nen Staubfüden; Frucht troden und lederig, ohne Kiappen, 
mit einem Dedel, der nicht abfällt, drey- bie ſechsfächerig mit 
je 6 ovalen Samen in einer lederigen Haut, mit langem Gtiel; 
Lappen groß mit Furzem Würzelcen. 


Bäume im America mit großen Wechfelblättern und weißen 
prächtigen Blumen in Fleinen Endtrauben. 


1) Die granatartige (G. urceolata). 

Blätter länglich lanzetförmig und ftumpf, entfernt gezähntz 
Kelh ganz, Blume ſechs- bis fiebenblätterig. Guyana und 
Sayenne, eine fchöne Pflanze, von fehr verjchiedener Größe, an 
offenen Orten nur ein Strauch, 4—10' hoch, in Wäldern ein 
Baum -40' hoch, 1’ dick, mit großer Krone; Holz weiß und 
zäh; Blätter 6—15 lang; 2—6 Blüthen in Büfcheln am 
Ende, auf 1—3” langen Stielen; Kelch ſchwach vierlappig, Die 
Blumen 4—5' weit, innwendig weiß, auswendig röthlich, die 
vielen Staubfäden eingedogen und wohlriehend; blühen des 
Morgens auf und fallen des Abends ab. Die Frucht iſt lede— 
rig und grün wie eine Öranate, mit einer Art Dedel, der 
nicht abfällt, aber fehr dünn ift und leicht verwittert. Wenig 
Samen wie große Bohnen, hängen an langen, frummen Stie— 
len. Blüht und trägt das ganze Jahr. Das frifhe Holz 
viecht nicht übel, gefällt aber finft es nach einigen Tagen fehr 


1930 


ſtark; gibt indeffen gute Raife. Poiteau, Mem. Mus. XI. 
p- 156. t. 4. Bois puant. 

2) Die ſchöne (G. speciosa). 

Blätter ebenfo, aber ungezähnt; Kelch ganz und fitzig, 
Blumen ſechsblaͤtterig. Neugranada; die Knaben eſſen gern die 
Früchte, werden aber darauf ganz gelb, was übrigens nach 
1—2 Tagen wieder von ſelbſt vergeht. Humboldt et Kunth, 
no. Gen. VII. p. 200. Chupa. 

5) Die prächtige (G. augusta). 

Blätter länglich lanzetfürmig und gezähnt; Keldy ganz, 
Blumen achtblätterig. Surinam, Neugranada und wahrfhein- 
lich Brafilien; ein Baum, 20 — 30' hoch, mit grauer Rinde 
und wenig Aeſten; Blätter gedrängt, fchuhlang, 3 Finger breit, 
zungenförmig und zugefpist, voll Rippen und ſchwach geferbt; 
Blumen gewöhnlih 3 beyfammen, ausgezeichnet groß und ſchön 
wie Roſe, 3 Finger breit, aus S weißen Blättern mit fleifd. 
rothen Spigen und vielen krummen GStaubfäden, fehr wohlries 
chend. Feucht größer als Apfel, oben abgeftugt, grau, inte 
wendig gelb, enthält längliche, herzfürmige Kerne wie Hafelnüffe 
in gelben Faſern, die wie Arterien aus dem Herzen gehen. 
Blätter gegen Leberfranfheiten, die Früchte ungenießbar. Marce 
grave Taf. 109. Japarandiba, Pifo Taf. 172, Linne, 
Amoen, VIII. pag. 266. t.5. Humboldt et Kunth, nova 
Gen. VII. p. 202. Menbrilo, Baco; Pirigara superba. 


15. Zunf. Beeren: Beerer — Irgeln. 
Ehamäleucien und Melaleufen. 


Beere troden, capfelartig, Elafft aber Eaum an der Spitze, mit Eleinen 
Samen; Blätter mit Deldrüfen gedüpfelt. 


Sträucher, fait durchgängig in Auſtralien, meiftens mit 
Segenblättern, ohne Rebenblätter. 
A. Ehamäleucien. 
Gröps einfächerig und wenigfamig, Staubfäden zählbar; 
Eapfel einfächerig, Faum zwepfpaltig, mit wenig Samen auf 
dem Boden, 


\ . 


1931 


Heidenartige Sträucher in Neuhollaud, mit gebüpfelten 
Gegenblättern, Eurzgeitielten Blüthen und 2 Deckblättern. 

1. ©. Die Pfriemen- Froeln (Chamaeleucium). 

Blüthe anfangs von 2 Deckblättern mügenartig bedeckt; 
Kelchlappen gefärbt und vorragend, 5 ovale Blumenblätter und 
20 Staubfäden, wovon 10 beutellos; Eapfel nußartig, Flafft 
Faum, enthält 6 runde Samen. Sträucher in Auftralien, mit 
dreyfantigen Blättchen und Furzgeitielten Blüthen. 

1) Die gemeine (Ch. eiliatum). 

Blätter fhmal und Drepfeitig; ein immergrüner, fehr äftiger, 
ſchlanker Strauch am Georgshaven in Neuholland, mit fehr ge: 
drängten, Fleinen Gegenblättern und weißen Blüthen in Uchfeln. 
Desfontaines, Mem. Mus. V. p. 40. t. 3. f. B. 

2. G. Die Nadel-Frgeln (Pileanthus). 

Zwey müßenartige Deckblätter, die büchfenartig abfallen; 
Kelch zehnfpaltia, 5 Blumenblätter und 20 Staubfäden mit 
Beuteln; Sapfel einfächerig, Flafft nicht, enthält 6 Samen auf 
dem Boden. Sträucher in Anftralien, mit. walzigen Gegen: 
blättern. 

1) Die gemeine (P. limacis). 

Blätter waßig am Ende der Zweige. Strauch im Süd— 
weiten von Reuholland, mit Gegenzweigen und Furz geftielten, 
weißen Blumen am Ende. Labillardiere, Nova Hollandia 
I. t. 149. Jussieu, Ann, Mus. XIX. p. 432. Desfon- 
taines, Mem. Mus. V. 1819. p. 61.1.3. f.A. Endlider 
in Wiener Annalen I. ©. 196. 

B. Gröps wenigfächerig; zwey- bis fünffächerig. 

a. Leptoſpermen. Wenige, furze Staubfäden, nur ein 
oder zwey Dutzend, kaum Sänger als die Blume; capfelartige 
Deere Flafft oben. 

Sträuher und Bäume in Auftralien, mit Fleinen, gedüpfel: 
ten Gegen: und Wechfelblättern; Blüthen Flein, meift weiß, 
einzeln und in Köpfchen, mit freyen und bündelartigen Staub— 
fäben. 

3. ©. Die Stinf-Zrgeln (Baeckea), 

Kelch Freifelförmig und fünffpaltig, mit 5 rundlichen Blu: 


% 


1932 


menblättern und 5—10 Staubfäden; Capfel zwey bis fünf: 
fächerig, mit vielen eckigen Samen, klafft oben im Rüden. 

Sträucher in Neuholland und Indien, mit fchmalen Gegen» 
blättern und Eleinen, weißen Blumen. 


1) Die gemeine (B. frutescens). 

Blätter ſchmal und ſtumpf, mit einzelnen Achſelblüthen, 
Kelcylappen gefärbt. China; ein ſchwacher Strauch, mit ftarf 
riechenden Zweigen und Blättern, welde man in die Kleider 
legt, um die Inſecten abzuhalten; Capfel dreyfächerig. O8: 
bes Reife ©. 231. %. 1. Öärtner %. 31. 

2) Die ruthenförmige (B. virgata). 

Blätter fchmal lanzetföürmig, Achfelblüthen doldenartig. Neu: 
Ealedonien, bey uns in Gewächshäuſern; ein artiger Etraud 
mit braunen, ruthenförmigen Zweigen und Blättern voll ſchwarzer 
Harzdüpfel. Linne, Fil. Suppl. pag. 343. Forster, Gen. 
pag. 36. Colla, Hort. ripul. tab. 6. Sims, bet. Magaz. 
tab. 2127, 


4.68. Die Befen»$rgeln (Leptoipermum). 

Keldy fünffpaltig, mit 5 rundliden Blumenblättern und 
20—60 Furzen Staubfäden; apfel vier. bis fünffächerig, mit 
vielen feinen Samen. 

Sträucher und Bäume in Aujtralien, mit Fleinen Wechfels 
blättern und einzelnen weißen Blumen. 


1) Die gemeine (L. scoparium). 

Blätter oval und jtiftig, ſchwach dreyrippig, Kelch — 
mit gefärbten Zähnen. Neuſeeland, bey uns in Gewächshäu— 
fern; ein äſtiger Strauch 4—8’ hoch, bisweilen baumartig, mit 
grauer Rinde und gleich hohen Aeſten; Blätter Faum '/," lang, 
2 breit, unten voll Harzpuncte. Blüthen weiß am Ende; 
Eapfel Halb unten und fünffächerig. Die Blätter riechen ges 
würzhaft und fchmeden bitter. Capitän Cook ließ feine feor- 
butifchen Matrofen Thee von den Blättern und Blüthen mit 
gutem Erfolg trinfen, und auch Bier davon bereiten. Reife I. 
%. 22. Forster, Gen. t. 36. Gärtner &. 35. Wend- 
land, Sertum t. 15. Ujteris Maga. VI. T. 2 


1933 


b. Sehr lange, meift zahlreiche, über die Blume her 
vorragende Staubfäden. Melaleufen. 

Sträucher und Bäume meift in Auſtralien, mit breiten, oft 
ſehr langen und wohlriechenden Blättern, deren ſchöngefärbte 
Staubfäden gewöhnlich wie Gfasfedern, faft fingerslang, hervor. 
ftehen, und einen prächtigen Anblic gewähren. Rinde und 
Holz enthalten Harz, und auch die trocenen Beeren find ge: 
mürzhaft und heilfam. 

* Staubfäden frey. 

5. & Die Eifenhölzer (Metrofideros). 

Kelch fünfzähnig, mit 5 Blumenblättern und 20 — 100 
fehe langen Staubfäden; Eapfel halb unten, zwey: bis drey— 
füherig und vielfamig. Sehr häufige Eträucer und Bäume 
in Aujtralien, auf den Moluden und am Borgebirg der guten 
Hoffnung, mit Gegen» und MWechfelblättern, und geftielten 
Blüthen. 

4) Das ächte E. (M. vera). 

Gegenblätter Furz geftielt, oval lanzetförmig und glatt, 
Bläthen gelb und zahlreich in Afterdolden, mit 30 Staubfäden. 
Molucken, ein großer Waldbaum, 4° dick auf fteinigem Boden, 
mit brauner Rinde und auggebreiteten Heften; Blätter wie beym 
wilden Nägeleinbaum, aber Fürzer, freuzweife, 4 lang, 2 
breit; Blüthen in Heinen Sträußern, Flein, vierblätterig, weiß— 
lich, mit fehr vielen vorragenden Staubfäden; Beeren etwas 
‚größer als Wachhholderbeeren, oben mit einer Krenzfurdhe, an« 
fange gelb, dann fchwarz, mit einem braunrothen, fhuppenartigen 
Samen, wie beym Salat. Die Rinde ift bitter und herb, gegen 
Durchfall und Schleimflüffe. Der Stamm beftcht aus zweyerley 
Holz; das äußere ift faft wie Sped, das um den Kern roft: 
farben, fo hart und ſchwer wie Eifen, und dieſes iſt Das eigent- 
liche Eiſenholz. Man läßt die Bäume gewöhnlich ftehen, bie 
fie der Wind ummirft, was leicht gefchieht, weil die Wurzeln 
flach liegen, und er in Thonboden mit Kies fleht, wo er ganze 
Wälder bildet; blüht im Zänner, und trägt vom April bie 
zum October. Diefes Holz wird für unvergänglich gehalten, 
im Waffer und in ber Erbe; es widerfteht dem Regen und 


1934 


dem Wind, und vorzüglich dem Meerwaffer; daher machen die 
Ehinefen Ruder und Anfer daraus. Ein ſolches Steuerruder 
Foftet 4—500 Thaler, und ein Anfer SO—100. Die Amboi— 
nefen befommen auf Java für ein Stück oft zwey Ladungen 
Reif. Solche Anker werden für dauerhafter gehalten, als 
unfere von Eifen; der Bohrwurm (Capang, Teredo) greift fie 
nicht an. Pfoſten davon muß man veftbinden, weil man Feine 
Nägel einfchlagen Fann. Es brennt nicht; will man etwas 
daraus machen, fo muß man es frifch bearbeiten, weil es trocken 
weder von der Säge roch vom Hobel angegriffen wird; doch 
deingt eine feine Säge leicht ein, wenn man Waffer zugießt, 
fonft würde es fi entzünden; übrigens läßt es ſich leicht 
fpalten; man brennt fehr gute Kohlen daraus, und dabey glüht 
es wie Eiſen. Rumph IL T. 7. Metrosideros vera s, Nani, 
Yzerhoat. Lindley, Coll. t. 18. Es gibt übrigens noch 
drey Hölzer, welche man Eifenholz nennt; 3. B. Metrosideros 
amboinensis III. tab. 10. Intsia; M. molueca t. 11. 12, ift 
nicht beſtimmt; M. spuria t. 13. — Ochna squarrosa. 

b.) Calliftemen, Metrofideros, Kelch fünffpaltig, mit 5 
Blumenblättern und vielen langen Staubfäden; Capſel dreys bis 
fünffächerig, mit vielen Samen. | 

Sträucher in Neuhoffand, mit fteifen Wechfelbfättern und 
jticlfofen Blüthen in Achren ober Zweiggruben. 

1) Die lanzetförmige (C. lanceolatum). 

Blätter lanzetförmig und ftiftig, Blüthen gedrängt, flaumig 
und fcharlachroth. Neuholland, bey uns in Gewächshäufern, 
ein fchöner Strauch, den feine zahlreichen, langen und fcharlach: 
rothen Staubfäden fehr zieren. Curtis, Bot. Magaz. t. 260, 
Ventenat, Cels, t. 69, 

2) Die ſchmale (C. lineare). 

Blätter ſchmal, vinnig und fteif, Blüthen gedrängt und 
ſcharlachroth mit flaumigen Kelchen. Neuholland, bey uns Häufig 
als prächtige Zierpflanze in Gewächshäufern, ausgezeichnet durch 
das hochrothe Staubfadenbüſchel und die runden glänzenden 
Eapfeln, welche Jahre lang, fo wie die Blätter, DR bleiben. 
Wendland, Sertum hann, t. 11. | 


1935 


- 3) Die prächtige (C. ipeciofum),. 

Blätter lanzetförmig und fliftig, Meittelrippe vorjtehend, 
vol Querrippen und Geitenripppen, dicht am Nande, Kelch zot—⸗ 
tig, Eapfeln vierfächerig. Neuholland, bey uns in Kübeln, ein 
(höner Strauch, 2 Mann hoch und mehr, mit prächtigen 
Blüthen, vorzüglich fihön durch die zahlreichen, hochrothen und 
weit hervorragenden Staubfäden, und fonderbar durch die Cap: 
feln, welche Jahre lang jtehen bleiben, während der Zweig über 
fie hinauswächst. Sims, Bot. Mag. t. 1761. Bonpland, 
Malmaison I. t. 34. 


6. ©. Die Harz-Irgeln (Eucalyptus), 

Kelch rundlich, mit gefchloffenem Saum, der deckelartig abs 
faͤllt ſammt der damit verwacfenen Blume, GStaubfäden fehr 
lang und zahlreih; Capfel vier» oder drepfächerig und vielfas 
mig. Hohe, meiſt harzreiche und. fchöne Bäume, welde Die 
Wälder von Auftralien bilden und das dortige Bauholz liefern, 
mit lederigen Wechſel- und Gegenblättern, glatt und meiftens 
fiederrippig; Blüthen kurz gejtieft, mit federbufchartigen Staub: 
fäden, in fleinen Dolden, mit abfälliger Hülle, Es gibt an 
100 Gattungen, 


a) Blätter abwechſelnd. 


1) Die gemeine (E, resinifera). 

Blätter oval lanzetförmig, mit einer Nandrippe, Dolden⸗ 
ſtiele zuſammengedrückt; Kelchdeckel kegelförmig, zweymal ſo lang 
als die Capſel. Neuholland, ein großer Baum, deſſen Holz 
ſehr viel Harz enthält und nur zur Feurung dient; Rinde grau— 
lihbram und riffig, Zweige glatt, rund und röthlich; Blätter 
6“ lang, 1 breit, Dolden zehnblüthig, Kelch 3), lang, Sa— 
men fpreuartig. Die Rinde ift voll von einem röthkichen, herben 
Saft wie Gummiharz, welcher verirodnet, das Botanybay: Kino 
ijt und auch nad) Europa kommt. Ein einziger Baum gibt oft 
60 Gallonen Harz, welches mit Erfolg gegen Durchfall ange: 
wendet wird. Gärtner T. 34. F. 1. Smith, Exot. bot. 
II. t. 84. White, Voyage p. 331. t. 25. Hayne, Arzn. 
Gew. X. T. 5. 


1936 \ 


2) Die ftarfe (E. robusta). 

Blätter oval, unten gelblich, Doldenfliele ——— 
Kelchdeckel kegelförmig, ſo lang als die Eapfel. Der größte und 
gemeinfte Baum in Neuholiand, welder von ter Küfte bis auf 
die Höchiten Berge Wälder bildet, 160— 80‘ hoch wird und 
25 —36' im Umfang befommt. Er hat die breiteften Blätter 
unter alfen von diefem Geflecht, 6‘ lang, Blüthen Flein. Das 
Holz ift hart, röthlich, ſchön geadert und Fanı wie Mahagony 
. benugt werden, heißt daher auch neuholländifhes Mahagonyz 
So. Smith, N. H. t. 13. 

3) Die fhiefe (E. obliqua). 

Blätter abwechfelnd, breit lanzetförmig, ſchief und fieder— 
rippig, Doldenftiele rundlih, Deckel halbrund und Fürzer als 
die Eapfel. Neuholland, bey ung in Gewächshäufern; ein hoher 
Baum, mit 3” dicker, Forfartiger Rinde, welche aus vielen 
Lagen ber vertrockneten Oberhaut bejteht und von den Wilden 
abgefchält wirt, um damit die Hütten zu decken und ihre Flöße 
zu machen. Heritier, Sertum t. 18. Lamarck Xuf. 422. 
Salisbury, Paradif. t. 15. 

* GStaubfäden bündelförmig. 

7. G. Die Weiden-$rgeln (Tristania). 

Kelch Freifelförmig, unten verwachfen und fünflappig, 
5. Blumenblätter und 15—25 Staubfäden in, 5 Bündeln gegen« 
über, und wenig länger; capfelartige Beere breyfächerig und 
facdyflappig, mit vielen Samen. 

Sträucher in Neuholland, mit lanzetförmigen Wechfelblät« 
tern und gelben Sträußern. 

1) Die gemeine (T. nereifolia). 

Blätter gegenüber, lanzetförmig, unten graulihgrün. Neu: 
holland; ein Strauch mit Blättern wie Weiden, und Trauben 
mit je dreyblüthigen Stielen; bey uns in Gewähshäufern, 
Bonpland, Malmaison t. 30. RNeichenbachs Oarten» Mas 
gazin I. X. 17. Melalenca salicifolia. 

8.6. Die Silber $rgeln (Melaleuca). 

Kelch rundlih und fünffpaltig, mit vielen Staubfäben in 5 
Bündeln, fihön gefärbt, ven 5 Blumenblättern gegenüber; Griffel 


1937 


fadenförmig, apfel im Kelch, dreyfächerig, mit vielen eckigen 
Samen, Flafft oben. 

Große Sträucher und Bäume, häufig in Auftralien und auch 
in unfern Gewädhshäufern, meiſt voll von mwohlriechendem, äthes 
riſchem Del; Blätter abwechſelnd und gegenüber, gedrängt, bald 
walzig, bald breit; Blüthen einzeln, aber gedrängt in Zıveig« 
gruben, wo die Früchte 2—3 Jahre fien bleiben; Samen fehr 
Hein und edig. Die Blüthen kommen dadurch an die Mitte 
der Zweige, daß diefe über die Aehren hinauswachſen und wie 
ber Blätter und Blüthen treiben. 

a) Blätter gegenüber. 

1) Die fperrige (M. .squarrosa). 

Blätter fpiä = oval, fünfs bis fiebenrippig und glatt, 
Zweige zottig und die Aehren walzig. Ein Straud, in Neu: 
- holland, bey uns in Gewächshäufern, unter dem Namen Caju Puti, 
mit gelblichen Blumen und 12 Gtaubfäten in jedem Bündel, 
Smith, Linn. Trans. VI. p. 300. Labillardiere, Nova 
Holl. II, t. 169. Ventenat, Malmaison t, 47. 

2) Die heidenartige (M, armillaris). 

Blätter abwechfelnd, pfriemenförmig und krumm; Blüthen 
gegen den Gipfel gedrängt und geiblih, Wuftralien, bey ung 
häufig in Gewächs häuſern unter dem Namen M. alba; ein 
Strauch, mannshoch, mit gewärghaften Blättern; Blüthen ans 
fangs vöthlih, dann weißlid, mit honigartigem Geruch und 
mehr als 10 Staubfäden in jedem Bündel. Gärtner T. 34. 
$. 5. Cavanilles, Ie. t. 335. WVentenat, Malmaison 
t. 76. Wendland I. T. 29. 

3) Die Ginjter-%. (M. genistifolia). 

Dlätter ſchmal lanzetfürmig, dreyrippig und glatt, Ein 
Baum in Neuholland, deffen Blätter jtatt Des chinefifchen Thees 
getrunfen werden und der daher weißer Theebaum heißt. Die 
Blumen find weiß und die Staubfiden in den Bündeln zahl: 
reich. Smith, Exot, 1. t. 55. 

4) Die gemeine (M, leucadendron Willd)., 

Blätter abwechfelnd, länglich lanzetförmig, zugefpigt und 
fihelförmig, mit 3—5 Rippen ; Achren unbehaart an hängenden 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik II. 122 


1938 


Zweigen. Molucken, wo der Baum fchlechthin der weiße Baum 
(Arbor alba, Caju Puti) heißt; er hat fehr viel Aehnlichkeit 
mit den Myrten, 50—60' body, mannsdid, bisweilen zweymal 
fo dick, nicht befonders grad, auch die Aeſte krumm und. bie 
Krone daher dünn und unzierlich; Rinde weiß, wie die der 
Birken, aber dicker, löst fid Daher im vielen Lappen ab und 
wird von Sinfectenlarven nad) allen Richtungen durchbohrt; Die 
Hefte find dünn und brüchig, mit rundlichen Zweigen, woran 
die Blüthen figen in lockern Aehren. Die Blätter fehen an: 
fangs aus wie die Weidenblätter, aber viel größer, mit 4 großen 
Rippen, wie beym Wegerih, 6— 8’ lang, 1’ breit und am 
Ende fihelfürmig gebogen; riechen gerieben gewürzhaft. Am 
Ende der Zweige ftehen haldfchuhlange Aehren mit weißen Blu⸗ 
"men, ftarfriehend und etwas fäuerlih. Nach dem Verblühen 
bleiben die napffürmigen Kelche ftehen, Faum fo groß als eine 
Erbſe, ziemlidy fo wie die Näpfe: der Dintenfchnede und gran, 
mit febr feinen Samen. Der untere Theil des Stammes ift 
fehwarz, wie angebrannt. Die Bäume bilden dünne Wälder, fo 
daß die Sonne überall zufommt. Sie riehen ſehr angenehm 
und man geht daher des Abends gern barinn herum. Das 
Holz iſt zwar hart, fpaltet aber leicht und läßt ſich nicht po— 
lieren; blüht im Zänner und reift im Auguſt. Die Rinte wird 
häufig gebraucht zum Berftopfen der Schiffe und hat daher einen 
eigenen Namen: Baru. Nach abgefchälter Rinde bilder fid, am 
Baum eine neue, Die Früchte over fogenannten Beeren find. 
gewürzhaft, werben aber nicht gebraucht. Rumph IL T. 16. 
Caju Puti. Plenf T. 551. Payne X. % 9 Duſſeld. 
Suppl. IIE. &. 18. Roxburgh, Flora indica Ill. p. 397. 

5) Die ölr eiche (M, minor, cajuputi). 

Blätter abwechfelnd, elliptiſch-lanzetförmig, weniger ſpitzig 
und fihelförmig, mit 3—5 Rippen; ehren behaart, Molucken, 
auf. jteinigem Boden in der Nähe des Meers; iſt Feiner als 
der vorige, bisweilen nur ftrauchartig, felten fehenfelapiek, mit 
gelblicher, blätteriger Ninde, die nicht zum DBeritopfen taugt. 
Blätter nur 4" lang, */a” breit und wenig gebogen, 3 Rippen; 
wohlriechend wie Die Earbamonenblätter, wie aud die Früchte. 


1939 


Blätter und Früchte werden häufig in der Mebdicin gebraucht 
und die lestern. fommen daher unter dem Namen Bollong in 
Fleinen Kiftchen von Borneo in den Handel, Man madt darans 
Getränfe zur Stärfung des Magens und für Wiedergenefende, 
Die Blätter weicht man in Del und reibt fih damit ein; mande 
ſtecken ſie auch in die Kopffiffen wegen des Wohlgeruchs; end- 
(ich vertreiben fie die Inſecten. Die feinen fpreuartigen Samen 
werden auch gefammelr und in Kitchen verfauft. Stedt man 
die trocdenen Blätter in einen Sad; fo werden fie heiß und fo 
feucht, als wenn fie in Waffer gewefen wären. Läßt man fie 
mit Waffer eine Nacht gähren und werden fie ſodann deftifiert, 
fo befommt man ein feines und durchfichtiges Del, weldes ftarf 
wie Cardamomen riecht, aber bald verfliegt. Zwey Säcke geben 
jedoch kaum 3 Drachmen. Zwey Tropfen davon mit Bier oder 
Mein getrunfen, machen mehr Schweiß als irgend ein anderes 
Arzneymittel. Diefes iſt das Eajeputs Del, welhes auch nad) 
Europa kommt und wie andere ätherifche Dele wirft, jedoch an— 
baltender und mit weniger Erhitzung. Rumph 1. T. 17. 8.1. 
Arbor alba minor, Caju Kilan, Roxburgh, Flora ind. Il, 
pag. 394. 


O. Gröps vielfärherig. 


9. 9. Die Myrten-Irgeln (Fabricia). 

Fünf Kelchlappen abfällig, mit 5 rundlichen Blumenblättern 
und vielen Staubfäden; Gapfel halb im Kelch, vielfächerig und 
vielfamig, Flafft am Gipfel. Sträuder in Auftralien, mit we: 
nigen geflügeltien Samen, abwechfelnden Blättern und einzelnen, 
weißen Achjelblüthen, 

D Die gemeine (F. myrtifolia). 

Blätter Tänglich, Kelchzähne rundlich. Auftralien, ein 
Straud, mit glatten, runden Zweigen, Blätter 2” lang, Eapfeln 
rund, zehnfäherig, je 1—2 braune, Pleine Samen mil großem 


Blügel. Gärtner T. 35. 5,4 Lamarck T. 423. Sims 
bot, Mag. t. 1304, 


122 * 


1940 


— 


16. Zunft. Apfel-Beerer — Myrten. 
Myrteen. 
Beere vielfächerig und mehrſamig; Kelch und Blume vier: bis fünf—⸗ 


zählig, mit vielen freyen Staubfäden; Blätter gegenüber 
und gebüpfelt. 


Meiftens ſtark riechende und gewürzhafte Bäume und 
Sträucher in heißen Ländern, mit harfchen, ganzen und glänzens 
den Blättern, vol von dDurchfichtigen Drüfen mit ätherifchem 
Del; die Blüthen meift einzeln, groß, fehön und wohlriechend; 
die Beeren gewürzhaft und nicht felten eßbar. 


A. Beeren wenigfächerig, nehmlich 2—5. 

1. © Die Thee-Myrten (Glaphyria). 

Kelch oben, fünffpaltig, Blume fünfblätterig mit einem 
Staubfaden; Beere fünffächerig, mit vielen Samen in 2 Reihen 
‚am Mittelwinfel, Bäumchen in Indien, mit Fleinen Wechfels 
und Nebenblättern, und einzelnen Wchfelftielen mit wenig 
Blüthen. 

1) Die gemeine (GC. nitida). 

Blätter verkehrt oval. Beneulen, auf fv Hohen Bergen, 
dag Feine andern Pflanzen mehr daſelbſt vorfommen; ein Fleineg 
Bäumlein mit röthlichen Zweigen; Blätter faum zolllang, derb 
und faft ohne Nippen; Beeren wie Erbfen. Diefer artige 
Strauch hat im Ausſehen und Blattwerf viel Aehnlichfeit mit 
der Myrte, aber die Blätter find Fleiner und derber. Gie 
werden wie der gemeine Thee benugt, und daher heißt der 
Strauch auch Theepflanze. Jack, Linn, Trans, XIV. pag. 
128. (Sfis 1825. ©. 79.) 

2. ©. Die Myrten (Myrtus). 

Kelch meift fünffpaltig mit fo viel Blumenblättern und fehr 
viel freyen Staubfäden auf einer Scheibe in mehrern Reihen, 
Beutel auf dem Rüden; Beere gekrönt, meift dreyfächerig, auch 
zwey und vier; mehrere Frumme und harte Samen am geſpal⸗ 
tenen Mittelkuchen; Keim krumm, Lappen ſehr kurz und faſt 


1941 


walzig, Würzelchen viel länger, gegen den Nabel. Gewürzhafte 
Sträucher und Bäume, meiftens in America, mit einfachen, ges 
düpfelten Gegenblättern und einzelnen weißen oder rothen Achs 
felblütyen; Beeren ſchwarz oder roth. 

1) Die gemeine (M. communis). 

Blätter oval lanzetförmig und glänzend, Blüthen fünfzähs 
lig und weiß, Stiele fait fo lang als die Blätter, mit zwey 
abfälligen, fehmalen Dedblättchen, Ums ganze Mittelmeer wild 
und häufig angepflanztz; jene ein Straub, 3—6’ hoch, bildet 
auf trocdenen Hügeln ein ziemlich dichtes Gebüfch, wie bey uns 
bie Heidelbeeren, doch immer etwas höher; font auch ein 
Bäumchen, das hin und wieder Wäldchen bildet, oft 2 Mann 
hoch und aufrecht, mit viffiger, grauer Rinde und vielen röth- 
lihen Aeſten; in allen Theilen gewürzhaft, befonters die Bläts 
ter, gegen 2 lang und ?/, breit, von verfchiedener Geftalt, 
kurz gejtielt, lederig und dunfelgrün; Blumenblätter oval und 
hohl mit 5 X 5 Staubfäden; Beeren wie Wachholderbeeren, 
fhwarzblau und fehr gewürzhaft, mit 4—5 weißlichen Samen 
in jedem Fach. Blätter und Beeren wurden als Stärfungg: 
mittel bey Durchfall, Blutflug und Waſſerſucht gebraucht; jebt 
nur noch zum Gerben und die letztern bisweilen als Gewürz, 
das aber vom Pfeffer verdrängt worden ift. Das fogenannte 
Engelswaffer, aus Blättern und Blumen abgezogen, war ehe: 
mals ein Echönheitsmittel. In Syrien gibt es welde, die 
ſchmackhafte rothe und weiße Früchte tragen, fo groß wie Kir: 
fehen. In unfern Zimmern hält man gewöhnlich eine mit ges 
füllten Blumen. Die Myrtenfränze find ein Sinnbild tes 
Brautitands; bey den Alten war der Baum der Venus ge: 
weiht. Matthiolus Taf, 228. 229, Clusius, Hist. 1. 
t. 65—67. Bladwell T. 114. Plenk T. 374. Lamard 
Taf. 4195 arabiſch Isbor. Hayne X, %. 36. Myrto, Mor- 
tella; Myrte, 

3. ©. Die Mifpel-Myrten (Jossinia, Myrtus). 

Ebenfo, aber der Keldy viertheilig und die Blume viers 
blätterig, mit vielen Staubfäden auf einer breiten Scheibe; 
Beere gekrönt, Freifelföürmig und vielfamig, Bäume und Sträu— 


1942 


cher auf den Mascarenhas, mit fteifen Blättern, — 
Blüthen und eßbaren Früchten. 

1) Die gemeine (J. meſpiloides). 

Blätter langgeftielt, oval lanzetfürmig mit umgerolltem 
Rand, unten flaumig; Stiele einblüthig, länger als Blattftiel. 
Snfel Borbon, ein Straud) ziemlich wie der Mifpelbaum mit 
großen Blättern, deren Stiele 8“ lang, bie Blüthenitiele zoll⸗ 
lang, Blumen groß; Frucht oval, fleifchig, grau und eßbar. 
Bois de Nefle. Lamarck, Diet. Hist, nat, Il. pag. 203. 
Eugenia. 

4.68. Die Gewürz: Myrten (Pimenta, PR 

Ebenfo, aber die Samen runblidy und die Gtiele mehrblä« 
thig; Wöärzelchen fpiralfürmig geroflt, Lappen fehr kurz und 
fait verwachfen. Bäume und Gträucher wie die Myrten, in 
America. 

1) Die gemeine (M. pimenta), 

Blätter länglich, Iederig und glänzend, Blüthen vierzäh: 
fig in Nifpen, Fürzer als Blätter und weiß. Weſtindien, 
ein Baum 30° hoch, mit faft mannsdidem Stamm und glatter, 
grauer Rinde; Aefte zahlreich mit vieredigen Zweigen; Blätter 
fehr gewürzhaft, 4— 5 lang, 2— 3" breit, auf zofllangen 
Stielen. Blüthen Flein, in dreyzinkigen Achfelrifpen mit furzen 
Staubfäden; Beeren gefrönt, größer als Wachholderbeeren, ſchwarz 
und beißend gewürzhaft, mit 1—2 rundliden, braunen Samen 
wie Hanfforn. Die Beeren Fommen erſt feit Menfchengedenfen 
nach Europa, unter dem Namen Ullerley Gewürz und englifch 
Gewürz, auch Nägeleinpfeffer, und werden häufig in der Küche 
gebraucht, Wächst auf Hügeln und wird jeht angepflanzt, blüht 
vom Zuny bis Auguft und reift bald: man pflückt aber die 
Beeren unreif, wann fie noch grün find, und trocknet fie an der 
Sonne, wodurd fie runzelig und braun werden. Das Pfund 
18 Pence Calfo etwa 1°, fl.). Die reifen find zu. weich zum 
Verſenden. Gehören zu den beften Gewürzen, indem fie. milder 
als die gewöhnlichen find, und von allen den feinften Theil 
enthalten; Gröps und Kelch ätherifhes und fettes Del, die 
Samen Gerbftoff, Harz und Gummi. Die Blätter braucht 


1943 


man zu Bädern in der Wafferfucht, Das wefentliche Del daraus 
geht auch unter dem Namen Nägeleinöl, Sloane II. T. 191 
Fig. 1. Blackwell 8. 355. Plenk T. 375. Tussac, 
Antilles IV. t. 12, Hayne X. %. 37. Düffeld. XIV, T. 24. 
Eugenia; Myrtus pimenta. 

2) Die Eitronen:M. (P. citrifolia). 

Ebenfo, aber die Blüthen fünfzählig, Rifpen fo lang ale 
die Blätter, Früchte oval; Fommen unter dem Namen Krons 
piment al8 Gewürz zu une. Ebenda, wird auch in Indien 
angepflanzt. Düffeld. Suppl. V. T. 19. 

5. ©. Die Pfeffer: M. (Myrcia, Myrtus). 

Chenfo, aber die Blüthen fünfzählig, Samenlappen laub- 
artig, vunzelig und gefaltet; die reife Beere meift einfächerig 
und cins bis zweyfamig. Es gibt mehr als 100 Oattungen, 
alle in America. 

1) Die lederige (M. coriacea). 

Blätter rund elliptifh und harſch, Rifpen am Ende, läns 
ger als Blätter, Weſtindien, ein Strauch mit runden Zweigen, 
. Blätter 2 lang, Rifpenzweige dreyfpaltig, Blüthen weiß; 
Beeren wie Pfefferkorn und fchwarz, ein: bis zwepfamig, ries 
chen citronenartig, fo wie Die Blätter und Blüthen, und wers 
den gegen Durchfall und Blutflüfe gebraucht; die Rinde zum 
Serben und das Holz zum Färben. Plumier T. 208. F. 2. 
Plukenet, Alm. t. 155. f. 3, 

6. G. Die Kappen-Myrten (Calyptranthes). 

Kelchſaum fpringt bedelartig ab, Blume fehr Fein und 
fünfblätterig, mit vielen Staubfäden in mehrern Reihen; Beere 
zwepfächerig, reif einfächerig, ein bis vierfamig. 

Bäume und Sträucher in America, mit Oegenblättern und 
einfachen Blüthen oder in Afterdolden. 

1) Die gewürzhafte (C, aromatica). 

Blätter verwacfen, länglich elliptifc; und glatt, Blüthen— 
ftiel paarig und rifpig. Brafilien in den Urwäldern; ein Straud 
9. Hoch, Blätter über fhuhlang und fait 2‘ breit, Riſpen 6° 
ang, langeftielt und röthlich; Blumenblättchen grünlid, nur 
2—5, Im Kuofpenzuftand find fie ſehr gewürzhaft und ſollen 


1944 


die Stelle der Nägelein vertreten. Aug. St. Hilaire, Pl. 
us. t. 14. 

7. © Die Kümmel: Myrten (Syzygium, Calypthran- 
thes). 
Ebenfo, aber der Keldfaum ganz und die Blumenblätter 
bedelartig abfallend; Samen rund, mit kurzem Würzelcyen und 
bieten, fleifchigen Lappen. Ebenda und in Africa. 

1) Die eßbare (S, jambolana Roxb.) 

Blätter weckenförmig, harſch und fiederrippig, Blüthen in 
feitlihen Doldenrifpen. Indien, fehr gemein; ein Baum 40° 
hoch mit dicdem, weißem Stamm und gewürzhafter Wurzel, 
Blätter 5 lang, 2’ breit, bitter und gewürzhaft; Blüthen 
Hein, grünlichweiß, geruchlos, in Trauben an den Zweigen; 
Frucht wie Fleine Zwetſchen, faft nierenförmig und dunfelroth, 
Fleiſch faftig, blaßroth, fäuerlih und gewürzhaft, wird alfges 
mein gegeffen von Menfchen und Vögeln; Keru fcharf und bit: 
ter; grünt immer, trägt im Auguft und September 50 Zahr 
lang. Der Abſud der Rinde gegen Schwämmchen, die gepul- 
verte Wurzel gegen Ruhe und Stuhlverhaltung, der Abfud ber 
Srüchte zu Gurgelwaffer. Das Holz ift hart, feinförnig und 
brauchbar, Rheede V. %. 29. Perin-Njara. Eugenia jamb. 
Roxb., Fl. ind, 1832. ll. p. 484. \ 

2) Die geftielte (S. obtusifolia, pedunculata). 

Blätter geftielt, oval, lederig, fiederrippig und ausgerans 
bet, Blüthen in fchlaffen Rifpen. Indien und bey Macao in 
China häufig angebaut; wie Apfelbaum; Blätter ziemlich wie 
bey der vorigen, Frucht wie Oliven, aber etwas Frumm, 
fhwarz, weich, faftig wie Trauben; reift vom Auguft bis zum 
December, wird wegen der Herbe felten roh gegeffen und nur 
vom gemeinen Volk zum Durftlöfchen; ganz veif jedoch ift fie 
füß und kommt bisweilen zum Nachtiſch. Rumph I. T. 42. 
Jambolana. Houttuyn, Systema Linnaei 1. tab. 7. fig. 2. 
Gärtner T. 36, 

8. G. Die Nägeleinbäume (Caryophyllus, Eugenia). 

Kelch walzig und vierfpaltig, mit fo viel decfelartig abfal- 
Ienden Blumenblätteen und vielen freyen Staubfäden in Bün— 


1945 


bein; Beere troden, gekrönt, zweyfächerig, reif einfächerig und 
ein: bis zweyfamig; Lappen dick, Würzelchen grad und kurz. 

Bäume auf den Moluden mit harfchen Gegenblättern und 
wohlrieherden Blüthen, ftraußartig in Zweigachfeln. 

1) Der gemeine (C, aromaticus). 

Blätter wedenförmig, viele Blüthen in Afterdolden. Moluden, 
ein fehr frhöner, zierlicher Baum und der fchägbarfte von allen, 
von der Geftalt des Lorbeerbaums und der Höhe des Kirfch- 
baums, manchmal wie Buche, gewöhnlich aber 20—30/ hoc), 
der Stamm nur 4—5’ und theilt fih dann in 2—3 aufrechte 
Aeſte; diefe werden mehr gefchäßt, als die mit längerem Stamm. 
Das Holz hart und zäh, fo daß auch dünne Xefte einen Mann 
tragen; Blätter gegenüber und mit den folgenden Freuzförmig, 
fehen aus wie Lorbeerblätter, find aber fhmäler, 3—4' Yang, 
1—1'/s‘ breit, unten gelblich und voll paralfeler Rippen; fchlagen 
am Anfang der Negenzeit, nehmlih im May, aus, und treiben 
fogleich die Blüthenfnofpen am Ende der vieredfigen Zweige; 
15—25 Blüthen an dreyzinfigen Afterdolden am Ende; Kelch 
röthlich, Blumenblätter Flein, rundlich und röthlichweiß; Frucht 
zweyfaͤcherig mit je 20 Samen, reif über zofllang, dunkelbraun, 
vom Kelche gelrönt und nur eins bis zweyfamig. Nach vier 
Monaten haben die Blüthen die Nägelein : Geftalt, werten 
blaßgelb und bey manchen roth; Halbreif werden fie abgenome« 
men, nachdem die Blume abgefallen: denn nach 2—3 Wochen 
werden fie dicker, rundlid und wieder grün, 1” dick, dann 
braun, und enthalten einen harten, gelben Kern wie die Lor— 
beeren, theilbar in 2 Stücke, und überzogen von fchwarzbraunem, 
meſſerdickem Fleifch, das feinen gewürzhaften Gefchmad verloren 
hat, aber eßbar tft, und wie die wilde Sambufe fehmedt. Dieſe 
Nägelein ſtehen in dreytheiligen Büfcheln, ihrer 9—15, aud 
wohl 25 beyfammen, Die am Ende läßt man gewöhnlich ftehen; 
fie fafen ab und treiben junge Pflanzen. Ein Baum Fann 
50 Pfd. liefern, Anfangs pflanzt man fie in den Schatten an— 
derer Bäume, die fpäter weggefchlagen werten, auch fest man 
fie nicht dicht zufammen, weil fie fonft zu hoc werden und 
wenig Früchte tragen: man fest aber gern andere Fruchtbäume 


1946 


dazwifchen, wie Canarium, Gajang, Cocospalmen u. dgl. Alles 
Unkraut wird in den Wäldern bejtändig weggeräumt. Sie wach— 
fen nicht gern im Sand oder Thon, fondern in fchwarzer Erde 
mit Kies; tragen im 10ten oder 12ten Zahr, und geben alle 
4 Jahr eine reiche Aernte vom Ditober bis zum December. 
Der Baum Fann über 100 Zahr alt werden, und dann Fünnen 
ihn faum 2 Mann umklaftern; gewöhnlich wird er aber nur 
60 Jahr alt, weil beym Pflüden viele Aeſte abgebrochen werden. 
Eine Raupe, welde im Holz lebt, wird oft fehr zerftörend, 
Weiße und grüne Tauben, der Zaarvogel und der Eafuar 
verbreiten die Nägelein. Während der Blüthe riechen fie fo 
ftarf, daß man nicht lang in den Wäldern gehen fann, ohne 
Kopfweh zu befommen. 

Die gepflüdten Nägelein werden in fiedendes Waſſer ge: 
taucht, dann auf Ziegel gelegt, mit Blättern bedeckt und einige 
Tage lang einem rauchenden Feuer ausgefeht, wodurd fie brauns 
roth werden, Gut getrocknete müffen, wenn fie auch ſchwarz 
geworden, mit dem Nagel gefchabt roth werden. In Oflindien 
werden fie nicht viel gebraucht, meift nur mit Taback geraucht 
und gewöhnlich verfauft; man macht jedoch Del daraus zum 
mebdicinifchen Gebrauch. Man unterfoheidet 3 Arten: eine mit 
kaum roihen Früchten, eine mit blutcothen und eine mit weißen, 
welche viel Del liefern: fie werden feit mehr als 900 Jahren 
nach Europa gebradt, Paulus Aegineta erwähnt ihrer zu⸗ 
erſt. Des Plinius Caryophyllus iſt wahrſcheinlich Cubebe; 
denn zu feiner Zeit kannte man ſie im Occident noch nicht. 
Wuchfen ehemals nur auf den Molucken unter dem Aequator; 
fpäter: wurden fie nad) Amboina gebracht und dort ausgerottet; 
fie gedeihen nicht auf Zava und Macaffar. Die Früchte, welche 
zufällig ftehen bleiben, werden faft zolldick und füllen fich mit 
hartem, fchwarzem Gummi, das angenehm riecht und gewürz« 
haft ſchmeckt; fie heißen Mutternelfen (Anthophylii) und find 
weniger gewärghaft. 

Der Gebraud der Gewürzunägelein in Europa ift allgemein 
bekannt: fie Fommen an alte Arten von Speifen, Ihr Hauptbes 
ſtandtheil ift, nebit Harz, Gummi und Gerbftoff, das fogenannte 


1947 


Nägeleinöl (Oleum Caryophyllorum), ein fchweres, ätherifches 
Del, weldhes den eigenthümliden Geruh und Gefchmad den 
Nägelein gibt und häufig als Reizmittel in der Medicin ange: 
wendet wird. Rumph Il. Taf. 1-3. Caryophyllum, Nagel- 
boom; Clusius, Exot. t. 16, et 376. Bladwell T. 338, 
Gärtner I. ©. 167. Taf. 33. Fig. 2. Sonnerat, Voyage 
t. 119. Deutfh €. 69. Lamard T. 417. Plenf T. 429. 
Hayne X, % 38. Düffeld. XUL T. 5. Eugenia caryophyl- 
lata. Giroflier, Girofles, Clous de Girofle. 

9. © Die KirfheMyrten (Eugenia). 

Kelch vierlappig, mit fo viel Blumenblättern und fehr viel 
Staubfäden in mehreren Reihen; Beere zweyfächerig und viele 
ſamig, veif einfächerig und ein- bis zweyfamig, Samenlappen 
dick und verwachfen, Würzelchen Furz. 

Bäume und Sträucher in America und Aſien, mit Gegen: 
blättern und weißen Blüthen, einzeln und verbunden; Beeren 
fhwarz und roth. Es gibt an 200 Gattungen. 

1) Die brafilifche (E. brasiliana, michelii). 

Blätter fpig:oval und glatt, Stiele Fürzer und einblüthig, 
Kelchlappen umgefchlagen, Beeren wulſtig. Brafllien, von ba 
in Cayenne und Weftindien; zierlicher Baum mit einem 15’ 
hohen Stamm, Blätter 2 lang, 1 breit, Staubfäden Fürzer 
als Blume; Beeren wie Kirfchen, roth, achtrippig und einfamig, 
riechen und fehmeden gut, geben einen Syrup, eine Art Wein 
und Effig. Micheli, Gen. t 101. Tilli, Pisa t. 44. Jac- 
quin, Obs. Ill. p. 3. Cerisier de Cayenne; Plinia rubra, 

10. ©. Die JZambufen (Jambosa, Eugenia), i 

Kelch Freifelförmig, oben verlängert und vierlappig, mit fo 
viel Blumenblättern und vielen Staubfäden in mehreren Reihen; 
DBeere mit dem grümelig:fleifchigen Kelche überzogen, zwey— 
fücherig, reif nur einfächerig und ein- bis zweyfamig. Bäume 
in Aften und Africa, mit Furzgeftielten Gegenblättern und großen, 
eingelenften Blüthen in Fleinen Afterdolden, Frucht eßbar. 

1) Die gemeine (J. vulgaris, E. jambos), 

Blätter ſchmal Tanzetförmig, Afterdolden am Ende und 
weiß, Dilindien, wild, und nun überall zwifchen den Wend- 


1948 


Freifen angepflanzt; ein anfehnlicher Baum mit grauer Rinde, 
dichten und querftehenden Aeſten; Stamm mannsdie; Blätter 
Freuzweife, kurz gejtielt, fpannelang, 24, breit, ohne Geruch, 
aber mit fäuerlichem Gefhmad; Blüthen A—5 beyfammen, .“ 
groß, grünlichweiß, rundlich und geruchlos. Früchte wie Hühnere 
Ey, rundlich, gelb und gefrönt; Schale dünn, Fleifh faftig und 
weißlich, füß und ſchmackhaft, riecht fehr angenehm wie Rofen, 
und wird allgemein gegeffen; enthält 2—3 edige Kerne, 
die von einem grünlichen, bitterlihen Mus umgeben find. Die 
Herbe Rinde gegen Ruhr, die Blätter in Bäder, bie fäuerlich 
riechenden Blüthen in Zuder eingemacht gegen entzündliche 
Krankheiten, fo wie die Früchte; die gewürzhaften und fcharfen 
Samen gegen Durchfall. Rheede I. T. 17. Malacca-Schambu. 
Bot. Magaz. t. 696. Eugenia jambos W. 

2) Die weiße (J. macrophylia). 

Kaum verfchieden; Blätter oval lanzetförmig, Geitendolden 
büfcyelartig und weiß. Oftindien, gern an Flüffen im Schatten, 
wild ſehr gemein, Fleiner als die zahme und krumm; Frucht 
härter, etwas fader und bitterlich, reift im September, wird 
felten gegeffen, bigweilen eingemacht, wie die Mangas; es hängen 
nur 2 oder 3 an den Zweigen, von der Größe eines Apfelg, 
von der Geitalt einer Mifpel, mit den 4 Keldylappen uud dem 
langen Griffel gekrönt. Rumph J. Taf. 39. Jambofa [ylve- 
ftris alba. J 

3) Die javanifche (J. aquea, javanica). 

Blätter ſpitzooval, Seitendolden kurz, Frucht niedergedrückt. 
Baum mit ſchenkelsdickem, meiſtens gebogenem Stamm, wie 
mäßiger Zwetſchenbaum, mit kleinen Früchten, kirſchroth und 
glänzend, wie mit Gummi überzogen, unten bünner und oben 
mit Knoten hutförmig ausgebreitet. So ſchön aber ihr Anfehen 
it, fo fchlecht ift ihre Geſchmack und Geruch, nehmlid ganz 
wäfferig, wie ein Kürbis, löfchen jedoch an heißen Tagen ben 
Durft, Da fie gefocht ein Gemüfe des gemeinen Bolfs find, 
und die rothen Früchte zwifchen dem lebhaft grünen Laub ſchön 
ausfehen; fo werden fie doch gern in Gärten und Feldern ges 
pflanzt. Es gibt aud eine fchlechtere Art, deren Srüchte ganz 


1949 


weiß find, und Die in den heißen Monaten reifen, nehmlich im 
November und December. Rumph 1. © 1236. T. 38. F. 2. 
Jambofa aquea. 

4) Die maladifche (J. malaccenfis), 

Blätter oval lanzetförmig, Geitendolden kurz und weiß, 
Ein hoher Baum, wie J. vulgaris, und noch dicker, mit rauher, 
bräunlicher Rinde; Blätter größer, 1'/s‘ lang und handbreit, 
mit vielen Duerrippen, die am Rande bogenförmig zufammens 
laufen, ſchmecken mehr fauer, oder vielmehr weinfäuerlich; die 
Frühte in Trauben an den Zweigen, größer und birnfürmig, 
über 3° lang und 2 dick, oben fünffnotig und fo dunfelroth, 
dag fie von ferne fchwarz erfcheinen, faft wie Maulbeeren, Das 
Fleiſch iſt weiß und faftig, fo ſchmackhaft und weinartig, daß 
viele fie den fogenannten zahmen vorziehen; weniaftens find fie 
weicher, und machen nicht fo leicht ftumpfe Zähne, faulen aber 
fhneffer, und Fönnen nicht fo lang aufbewahrt werden, Ges 
meiner auf Amboina als die zahme, wird aber nicht angepflanzt, 
fondern wächst in den Büfchen, und wird durd die Fleder« 
mäufe verbreitet. NRheede 1. T. 18. Nati-Schambu. Rumph 
1. Taf. 38. Sig. 1. J. nigra. Correa in An. Mus. IX. 
tab. 8. fig. 2. 

5) Die zgahme (J. domeltica). 

Kaum von der vorigen verfchleden; Blätter fpis-oval, 
Seitentrauben Furz, Frucht verkehrt oval, Diefe Früchte wers 
den von den Arabern und Perfern indifche Mepfel genannt; fie 
ftehen aber den Mangoftanen am nächſten, und find offenbar 
vorzüglicher als die Durionen; denn ihr Ausfehen erfreut bie 
Menfchen eben fo fehr, wie der Gerudh und Geſchmack; es gibt 
wilde und zahme Zambufen. Diefe hat die Größe eines Apfels 
baums, mit einer zierlichen, aber mäßigen, rundlidien Krone 
und glänzendem, dunfelgrünem Laubwerk, fo die, dag man 
einen Menfchen auf den Xeften nicht ſieht; die Blätter fpanne= 
und fchuhlang, und 1°, Hand breit, ſäuerlich und herb. Die 
Blumen fehen aus wie die der Aepfel, aber viel größer, hells 
roth, mit einem großen Pinfel von rothen Staubfäden, worauf 
bfeygraue Beutel; fie fallen des Abende ab, und bededen bie 


1950 


Erde fo, als wenn fie mit Rofen überftreut wäre, Die Frucht 
gleicht einem rothen, länglichrunden Apfel, oder vielmehr einem 
Pfirſich, ift aber nicht fo glatt, und hat oben 4 Knoten mit 
einem Buben; indeffen gibt es auch weißliche und geftreifte, 
Die Haut iſt ganz dünn, fo daß man fie nicht abzufchälen 
braucht; das Fleiſch derb, wie bey den Pfirfihen, und barinn 
ein großer, holziger und unfchmadhafter Kern, welcher Flappert, 
bey manchen 2 und 3, auch manchmal ganz leer; je Fleiner der 
Kern, deito beffer die Frucht. Diefe riecht fo angenehm wie 
Rofermwaffer, und ſchmeckt angenehm füß und fauer, fo daß man 
nicht vom Effen ablaffen kann. Sie ift eine fehr gefunde Frucht, 
befonders in hitigen Krankheiten, auch durftlöfchend für die 
Reiſenden. Sie blüht im unbeftimmter Zeit, doch gewöhnlid) 
in den NRegenmonaten, Juny und Zuly, wo bie Blätter ab: 
fallen und wieder neue, gelbliche Fommen, und bald darauf eine 
folhe Menge Blumen, daß der Baum von weiten ganz purpur- 
roth ausſieht; die Früchte reifen im December und Sänner, 
was aber bis zum May fortdauert. Das Holz ift zwar hart, 
aber wegen feiner Feuchtigkeit zum Bauen nicht brauchbar; die 
Rinde glatt und grau; wird aflgemein um bie Häufer und in 
den Gaſſen vor die Thüren gepflanzt, weil er viel Schatten 
gibt; doch wird er des Nachts läftig, wegen des Geräufches ber 
Fledermäufe, welche feiner Frucht fehr nachftellen; man pflegt 
daher den Baum mit einem Neb zu bededen; übrigens find fie 
nicht fehr zahlreih. Die Frucht wird meiftens roh gegeffen, 
auch als Schnige mit Wein und Zucker gefocht; die herbe Rinde 
gegen Schwämmchen. Wird die Frucht überreif, fo Fommen 
Maden hinein, und im Kern entwiceln ſich Fleine, fchwarze 
Käfer, welche beym Nuffdyneiden davon fliegen. Die Samen 
werden mehr durch die Fledermäufe verpflanzt, als durch die 
faulen Innwohner. Rumph I © 121. Taf. 837. J. do- 
meftica. 
B. Beere vielfächerig, nehmlich mehr als fünf. 

11. © Die Stern-Myrten (Sonneratia). 

Keldy unten verwachſen und viers bis fechsfpaltig, mit fo 
viel Blumenblättern und fehr vielen Staubfäden in mehrern 


1951 


Reihen; Beere rundlich, halb im Kelch, mit 10— 15 Fächern, 
dünnen Sceidmänden und vielen frummen Samen in Mus, 
Lappen laubartig, MWürzelchen lang. Bäumchen in Indien, mit 
vierecfigen Zweigen, ovalen, harfchen und ungedüpfelten Gegens 
blättern und einzelnen großen Blumen. 


1) Die weiße (S. alba), 


Zweige rund, Blätter rundlicdy= oval, Kelch feche- bis acht: 
fpaltig, ohne Blume, Beere verfehrt Fegelfürmig und niederges 
drüdt, Moluden, am Meer; ein großer, dicker und Erummer 
Baum, wie Eiche, über mannsdick; Blätter 4 lang und fait 
eben jo breit; Blüthen 2—3 am Ende, Keldy ſechs- bis acht: 
lappig und umgefchlagen, fieht aus wie eine Lampe mit Docht; 
Frucht ein rundlicher Apfel, niedergedrüdt wie ein Käs, faft 
- fheibenförmig, oben mit dem dicken Griffel und nur */, im Kelch, 
handbreit, glatt und grün, bleibt lange hängen und fpaltet ſich 
dann in eine flernförmige Scheibe; Subſtanz trocden, weiß und 
förnig, fat ohne Gefchmad und Geruh, nur etwas herb und 
fäuerlich; das Marf voll Kerne, die wie Zahnfpigen ausfehen, 
Holz grau, dieffaferig, zäh und dauerhaft im Meerwaffer. Der 
Baum treibt Feine fchlangenförmigen Wurzeln, wie bie ihm 
ähnlichen und neben.ihm wachfenden Wurzelbäume, aber unt:n 
fehr große Knorren, dag man fich darauf fegen kann, und unter 
bem Baum ragen ſelbſt in bedeutender Entfernung fpannen- und 
fußlange, aufrechte und zugefpiste Hörer aus der Erde, die 
Faum 1’ weit von einander ftehen. Es find nicht eigene Pflanzen 
und auch nicht verfümmerte Wurzeläjte, fondern armsdicke, oben 
und unten zugefpiste, gegen 2’ lange Holzftüce, die feitwärtg 
faferige Wurzeln treiben, welche fowohl unter fidy, als mit den 
dicken Baummwurzeln zufammenhängen. Schneidet man biefe 
Fafern ab, fo fterben die Holzitüce und fehen dann wie Knochen 
aus. Wächst auf fteinigem Boden am Meer, ift der Fluth aus: 
gefest und beherbergt viele Schmarogerpflanzen, befonders An- 
grecum et Dryopteris. Das Holz wird fehr häufig zum Schiffe: 
bau gebraucht, befonders zu Rippen, das ſchwammige Holz der 
Hörner ftatt Kork, Die Früchte werden mit Fiſch gefocht, aber 


1952 


nicht roh gegeffen. Rumpf IN. T. 73. Mangium caseolare 
album. —— | 

2) Die rothe (S. rubra, acida), 

Zweige vierecdig, Blätter länglich-oval, Blume fechsipaltig, 
mit fo viel Blumenblättern, Beere rundlih, mit fehr langem 
Griffel. HOftindien, Moluden und Neu: Guinea; ein Baum, 
ziemlicy wie der vorige, aber Fleiner, ungefähr wie Apfelbaum, 
der von Stamm und Aeſten Wurzeln fallen läßt, wie die Wur— 
zelbäume, wächst audy in Sumpfboden an der Mündung großer 
Flüffe; Holz weiß und fehr hart; Zweige vieredig und fait ges 
 flügelt, doc) ungleich breit; Blätter 6" lang, 4 breit und fies 
derrippig; Blüthen ziemlid) wie bey Jambosa vulgaris (Nati- 
Schambu), einzeln am Ende, Kelch mit 6 fteifen, fpisigen und 
fternförmigen Lappen, ebenfo 6 Fleine, fehmale, zugefpigte, ſchön 
carminrothe Blumenblätter, nebft einer großen Menge rother 
Staudfäden, ohne Geruch; die Beere gleicht einem gedrücten 
Apfel, grünlich, mit einem langen Griffel, ift faft ganz frey; 
das Fleiſch weiß und faftreich, fehr fauer, in Farbe und Geruch 
altem Käfe fo ähnlich, daß man folchen zu riechen glaubt, wenn 
man nur unter dem Baume hingeht; ijt in 24 Fächer durch 
fehr feine Häute getheilt; in jedem Fach ein blafenartiges Ge 
webe, das einen fauren Saft enthält, in dem einige edige, weiße 
Körner liegen. Der Baum ijt ebenfalls voll Schmarogerpflanzenz 
er trägt im Auguft vom Aten bis 20ſten Jahr. Die Blätter 
werden auch zu Fiſch gefocht; die halb geöffneten Blumen wer: 
den in den Haaren getragen, indem man die rothen Staubfäden 
mit 2 Stäbchen, kreuzweiſe durch den grünen Gröps geſteckt, 
niedergedrüct erhält; die Golvfchmidte ahmen diefen Haarputz 
nach. Die reifen Früchte werden in Stüde gefhnitten und roh 
gegeffen, auch zu Fiſch gefocht; die Brühe aber wird fehwarz; 
ber ausgedrückte Saft mit Honig gegen die Schwämmchen ber 
Kinder und zum Stillen der Hite der Fieberfranfen; die gejtoßenen 
Blätter als Umſchlag auf den gefehorenen Kopf in hisigen Kranf: 
heiten, heben das Zrrereden und befördern den Schlaf, Auf 
dem Baume leben fehr viele dicke Raupen, welche ein ſehr ftars 
kes Gefpinnft an die, Zweige hängen, fo daß viele glauben, es 


— 1953 


feg- eine Frucht. Es ift ein Nachtfalter, bee Aehnlichkeit mit 
demjenigen hat, welcher bie bengalifhe Seide Gingang liefert. 
Rheede UI, T. 40. Blatti, Jambos sylvestris, Rumph 
II. &. 74. 75. Mangium raseolare rubrum ; Camelli, Stir- 
pes insulae Luzonis in Raji Hist. Plant. II. 1705. p. 83. 
Sonnerat, N. Guinee t. 10. 11.; deutfh &. 9. Gärtner 
T. 78. F. 2. Lamard 8%. 420. 


12. © Die Berg-Gujaven (Campomanesia), 

‚Kelch verwachfen, mit 4—5 ovalen Rappen, fo viel Blu- 
menblättern und vielen Staubfäden in mehrern Reihen; Beere 
rundlic und niedergedrüct, fieben» big zehnfächerig, reif ein- 
fächerig, mit einem Dutzend nierenförmigen Samen in einer Reihe 
um einen Mittelfuchen; Keim Framm, Lappen und Würzelden 
gleihlang. Bäume in America mit gedüpfelten Blättern und 
weißen, gehäuften Blüthen. 

1) Die ſchmale (C. lineatitolia). 

Blätter lanzetförmig oder oval, Stiele einblüthig. In den 
Wäldern der Anden von Peru und angepflanzt in den Gärten 
wegen der gelben, wohlriechenden und ſchmackhaften Früchte, une 
ter dem Namen Palillo. Ruiz et Pavon, Fl. peruv. t. 13, 

2) Die, breite (O. cormifolia). 

Blätter fpigselliptifch, unten flaumig, Blüthenftiele gehäuft 
ober getheilt. Neugranada, auf Bergen 4000‘ body, mo bie 
17/,* dicke und fehr ſchmackhafte Frucht Guayavo de Anselmo 
heißt. Humboldt et Kunth, N. Gen. VI. p. 119. t. 547. 

13. ©. Die Gujaven (Psidium). 

Kelch verwachſen und vier bis fünflappig, mit fo viel Blu- 
menblättern und vielen Staubfäben in mehrern Reihen auf breiter 
Scheibe; Beere gekrönt, vier= bis zwanzigfächerig mit vielen 
nierenförmigen, harten Samen am gefpaltenen Beittelfuchen ; 
Keim Frumm mit Fleinen Lappen und langem Würzelchen gegen 
den Nabel. 

Bäume und Sträucher, meiftene in America, mit ge 
düpfelten und ungebüpfelten fiederrippigen Gegenblättern, weißen 
‚Blüchen an einfachen oder dreptheiligen Achfelftielen und grünen 

Okens allg. Naturg. III. Botanik II. 123 


1954 


oder gelten eBbaren Beeren, veif oft ohne: Scheibwände, 
Guayavo; Gouyavier, Goyavier. ne ne 

a) Zweige rundlich. 

1) Die guineiſche (Pf. land 

Zweige flaumig, Blätter gejtielt, unten vokbfilgigs Stiele 
eins bis dreyblüthig, Frucht rundlich. Sey aus, Öuinea nad) 
MWeftindien gefommen, wo file angepflanzt wird wegen der fehmad: 
haften, vothgelben Beeren, von der Größe der Muscatnuß. 
Swartz, Fl. ind. II, p. 581. 

b) Zweige vieredig. 

2) Die gewürzhafte (PL. ch 

Blätter länglic) und zugefpist, Stiele einblüthig, Beeren 
rund und vierfächerig. Guyana und Cayenne, gemein in Wäls 
dern; ein Strauch, veffen Theile, befonders die Blüthen, wie 
Meliffen riechen; Blätter 6 lang, 2 breit; Beeren gelb, wie 
Schlehen, ſchmackhaft und bey den jungen Creolen beliebt; 
die gewürghaften Zweige und Blätter zu Bädern Aublet 
T. 191.  Citronelle. 
3) Die gemeine (Pf. pyriferum). 
Blätter fpig:elliptifch, Rippen vorragend und unten flaumig, 
Stiele furz und einblüthig, mit birnförmigen Früchten. Urs 
fprünglich in Weitindien und ganz Südamerica, von da in Africa 
und Indien, überall als Obftbaum angepflanzt, felbft Hin und 
wieder im füdlichen Europa, wo er fogar Früchte bringe mit 
- vollfommeren Samen; ein Baum, ziemlid wie Apfelbaum, etwa 
20° hoch; fehießt gewöhnlich mit 3 Frummen Stämmen auf, 
und wenn er auch nur einen hat, fo ijt er doch nur mannslang 
und ſchief, 1/,' Died, mit wenigen, aber langen und biegfamen 
‚Heften, die nicht brechen, wenn man auch den Gipfel bis auf 
den Boden biegt; die Fleinften Zweige können einen Knaben tra= 
gen. ı Die Rinde ift glatt und röthlich und die Oberhaut geht 
leicht ab, die Zweige grün, vierediig und fait geflügelt; Blätter 
elliptiſch, 3—4'' lang, 1—2“ breit, derb, etwas kraus und 
fiederrippig, riechen wie Heu; Blüthen weiß und geruchlog, 
etwas größer als Apfelblüthen, einzeln, auch 2 ynd 3 gegenüber 
in den Achfeln, mit 4 und 5 Blumenblättern ; Frucht in Geftalt 


e 


1955 


und Größe wie mäßige Birne, aber rau und am Stiel etwas 
dicker, jtrohgelb, in dünner Schale, die man beym Effen nicht 
abzufchälen braucht, oben mit einem Busen, wie die Sambufen; 
Zleifh weiß und faftig, wie bey den Quitten, halbfingersdic, 
das übrige ein Klumpen harter Körner, füß und ſchmackhaft, 
ohne Herbe, aber trocken faft wie Birnen oder gebratene Quit— 
ten; riecht auch wie Heu, welder Geruh lang im Munde zus 
rückbleibt und das ganze Zimmer erfüllt. Mean läßt fie nicht 
ganz reif werden, theils weil fie die Fledermäufe. holen, theils 
weil fie dann trocdener find und nicht fo gut ſchmecken. Man 
ißt fie gern roh; fie fättigen aber bald und verftopfen; am beiten 
des Morgens nüchtern oder nad) Tifche; mit ſpaniſchem Wein 
und Zuder gedämpft, find fie eine gute Speife; in Afche geröftet 
gegen Durchfall; man macht auch Torten und Eonferven davon. 
Mächst in Oftindien nicht wild, aber leicht in Gärten und vor 
den Häufern, wo man ihn fowohl Durch Samen als Stedlinge 
fortpflanzt, jedoch nur in Gegenden, wo Europäer wohnen, weldye 
ihn aus Peru follen eingeführt haben; er trägt ſchon im dritten 
Sahr, über 30 Zahr lang; blüht am Ende der Negenzeit und 
trägt alle trodenen Monate hindurch, ja bis in den May und 
Juny. Es gibt auch eine Art mit Fleinern und runderen 
Früchten, die viel faftiger und ſchmackhafter find, fait wie Zucker— 
bienen. Die unreifen Früchte gegen Ruhr, ebenfo Rinde, Wurzel 
und Blätter, und überhaupt zur Stärkung der Verdauungsorgane, 
häufiger als Bäder gegen Hautfranfheiten. Rheede IH, T. 34. 
Pela, Goejaves; Rumph 1. %. 47. Cujavus domeſtica. Com- 
melyn, Hortus t. 63. Merian, Surinam t. 19, Trew— 
Ehret 8. 43. Gärtner T. 35. Lamard T 416. F. 1. 

b.) Die wilde (Pf. pomiferum), 

Sit nur eine Abart; Zweige viereckig, Blätter oval vder 
länglich lanzetfürmig, unten flaumig; Stiele drey- oder mehr- 
blüthig, Früchte rund. Weſtindien, Merico und ganz Südamerica, 
von da in Sndien, überall wild, hier wahrfcheinlich verwildert, 
weil der Namen Pela offenbar einerley ift mit Dem portugiefifchen 
Pera, indem die Indier das r meiftens in 1 verwandeln; ift 


mehr ein Strauch als ein Baum und befteht aug vielen graben, 
123 * 


1956 


dünnen Stengeln, jung vierfantig; Blätter und Blumen größer 
und die letztern gewöhnlich fünfblätterig, zu drey an einem Stiel, 
was aber auch beym zahmen vorfommt; Früchte viel Fleiner und 
ganz rund, nicht größer als eine große Pflaume oder die Lemon« 
Nipis, rauh, fehwärzlihgrün, wie mit Leder überzogen; leifch 
hart und troden, aber füßer und ohne den unangenehmen Ges 
ruch, daher einige fie lieber eſſen; fte haben jedod, wenig Fleiſch. 
Wächst in Oftindien nur an fleinigen Orten und zeigt einen 
fchlechten Boden an. In Gärten gepflanzt wird er ein Baum 
und trägt größere und mürbere Früchte, welche nur vom gemei- 
nen Volk gegeffen werden, weil fie von den Thieren und befon- 
ders den Bögeln vor der Reife gefreffen und die Zweige mei— 
ftens zu Zäunen abgefchnitten werden; gibt gutes Brennholz. 
Diefes ift der Achte Guajavo der Spanier, der überall in Welt: 
indien vorfommt, Hernandez, Merico T. 85. Clufius, 

VUKiſt. 1. 1.234. Rheede II, T,35. Malacca Pela. Rumph 
— 1 8. 48. Cujavus agreftis. Merian, Surinam T. 57, 
Tuffac, Antilles Il, t. 22, 


| 1937 


Sech s zehunte Elaffe 


Apfelpflanzen oder Aepfler. 


Pomariae. 
Polypetalæ perigynæ polycarpæ. 
Kelch⸗Staubfäden und Bälge vielzählig. 
Blüthe fünfzählig, mit mehr Staubfäden am Kelch; mehrere Bälge 
mit fo viel Griffeln, und wenig Samen am innern Winkel, frey oder 
mit dem Kelch verwachfen. 


Kräuter, Sträucher und Bäume, meift mit zerjtreuten Blät« 
tern, ohne gewäürzhafte Stoffe oder Geruch; Kelch fünffpaltig, 
trägt meiftens 5 Blumenblätter und wenigftens zweymal fo viel 
Staubfäden mit mehreren, felten nur 2 Bälaen, oder einen un« 
graben, wie die Zwetfchen, der mithin nody andere voraugfeht; 
meiftens pergamentartig und nuß« oder fteinartig, getrennt und 
verbunden, frey oder mit dem flekfchigen Kelche verwachfen ; 
Samen wenig, meiftens nur 2—3 in jedem Fady, daher von 
mäßiger Größe, aufrecht und verfehrt am innern Winfel, mit 
und ohne Eyweiß. 

Shre Kraft ruht in der Frucht, welche bey vielen efbar 
it, und ganzen Völkern den Hunger ftillt, wie die Birnen und 
Aepfel; oder den Durft Löfcht, wie bie Kirfhen, Pflaumen, 
Zwetſchen und Pfirfiche, Erd: und Himbeeren; oder benfelben 
das bejte geiftige Getränf liefert, nehmlich das Kirſchwaſſer. 
Die Kräfte des Stammwerfs find unbedeutend, und daher wenig 
anwendbar in der Medicin, nur hin und wieder die Wurzel, - 
bie Rinde und das Laub; die Blüthen nur ale Thee oder zu 


4 


1958 


Wohlgerüchen, nicht felten auch zur Zierde. Giftige gibt ee 
Feine, wenigitens Feine ſolche, die durch ihren unmittelbaren 
Genuß tödtlih find; nur durch Deftiffation fann man aus 
einigen einen giftigen Stoff erhalten, wie aus den Kirfch- 
lorbeeren. 

Sie zerfallen nach der Zahl ihrer Staubfäden in 2 Haufen, 
in wenig: und vielfädige. Damit flimmt auch die Anweſenheit 
und ber Mangel des Eyweißes im Samen überein; auch brins 
gen jene Feine fleifiyigen Früchte hervor, Diefe dagegen größten« 
theils. 

Die wenigfädigen oder eyweißhaltigen zerfallen wieder in 
viels und wenigbälgige, wovon die erſten meiſtens fette Kräuter 
find, die zwepten oft Sträuder und felbft Bäume. 

Die vielfädigen oder eyweißlofen bringen entweder nur 
trordene Bälge und Schläuche hervor, oder vollfommene Fleifchs 
früchte, Pflaumen und Aepfel. 

Wir haben daher folgende Ordnungen und Zünfte: 


| A. Stodäpfler. r 
Wenig Staubfäden und Bälge; Samen mit Eyweiß; nur 
zweymal fo viel Staubfäden ale Blumenblätter. 


a. VBielbälgige, 
Drönung IL. Mark-Aepfler. 
Mehrbälgige und mehrfamige. 
1. Zunft. Zellen-Nepfler — Heppen: Die Hälfte 
der Staubfäden beutellos. Galacinen. 
2. Zunft. Ader-Aepfler — Zumpen: Ale Staubs 
fäden mit Beuteln. Graffulaceen. 
3. Zunft. Droffel-Aepfler — Wäben: Viele Staub: 
fäden. Ficoiden. 
b. Wenigbälgige. 
Ordnung I. Schaft-Aepfler. 
Wenig verwachfene Bälge mit wenig Samen. 
4. Zunft. Rinden-Aepfler — Kneyen: Eapfel zwey—⸗ 
oder Drepfächerig, mit Wandfamen. Nitrarien, 
Reaumurien, Tamariscinen., 


1959 


5. Zunft Baft»Kepfler — Schirken: Gapfel nuß— 
artig, zwey: bis drepfächerig, mit wenig Samen; 
nur 5 Staubfäden. Bruniaceen. 

6. Zunft. Holz: Nepfler — Drumpen: Eapfel zwey: 
fächerig, mit wenig Samen und 10 oder mehr 

Staubfäden. Hamameliden. . 
Ordnung IH. Stamm-Aepfler. 
Wenig Staubfäden und wenig Bälge, mit vielen Samen. 

7. Zunft. Wurzel: Xepfler — Swieren: Capſel 
zwepbälgig, frey und vielfamig; 10 Staubfäben ; 
MWechfelblätter. Sarifragen. 

8. Zunft. Stengel: Aepfler — Noben: Eapfel zwey— 
bälgig, mit wenig Samen, 10 und mehr Staub: 
füden; Gegen: und Wecfelblätter. Bauera— 
ceen und. Eunpniaceen. 

9. Zunft. Laub-Aepfler — Klammen: Pielbälgige 
Eapfel im Kelch, mit 10 und mehr Staubfäden 
und verwachfenen Griffeln. Hydrangien, Efcal- 
lonien, Philavdelphen. 

B. Strauß-Uepfler — Rofaceen. 
Diele Staubfäden und Bälge; Samen ohne Eyweiß. 
Ordnung IV. Blüthen-Aepfler — Rofeen. 
Biele Staubfäden und viele Bälge oder Schläuche, 
meijt frey. 

10. Zunft. Samen⸗Aepfler — Rofen: Biele Schläudye 
frey im Kelch. ‚Sanguiforben, Potentillen, 

11. Zunft. Gröps-Aepfler — Giden: Zehn einfa- 
mige Schläuche zu einer Capfel verwachfen im 
Kelch. Neuraden, 

12. Zunft. Blumen Uepfler — Spieren: Biele Bälge 
in offenem Kelch. Spiräaseen. 

Ordnung V. Frucht⸗Aepfler. 
Viele Staubfäden mit Fleiſchfrüchten. Obſtpflanzen. 

13. Zunft. Nuß⸗-Aepfler — Gohren: Viele beeren— 
artige Nüſſe, frey in einem hüllenartigen Kelch. 
Monimien, Calycanthen, Granaten. 


1960 


14. Zunft. Pflaumen-Aepfler — Zwetfchen: Pflau- 
men frey über dem Kelch. Ampgbaleen, Ehry« 
fobalanen. 

15. Zunft. Beeren-Aepfler — Mifpeln: Biele Nuß—⸗ 

hen in fleifhigem Kelch. Mefpileen. 

16. Zunft. Apfel⸗Aepfler — Aepfel: Mehrere Bälge 

in fleifchigem Kelch. Pomaceen. 


A Stock⸗Aepfler. 
Pomariae ftipitales. 


Wenig Staudfäden mit mehrfamigen, meift freyen Bälgen. 
Keldy in der Regel fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern und zwey: 
mal fo viel Staubfäden; Gröps capfelartig, aus zwey und mehr 

en getrenni und verwachfen, meiftens frey im Keld,, 

mit ſo vielen Griffeln. 


Größientheilg Fleine, oft fette Kräuter, indefien audy Stauden, 
Sträuger und bisweilen Bäumchen, meiitens mit Wechfelbiät: 
tern und feinen, weißen Blumen; die Bälge oder Gapfeln 
Flaffen an ber innern Naht und trennen fi) von einander, eni« 
halten meiftens viele Samen am innern Winkel mit Eyweiß. 
Es kommen hier Feine Fleifchfrüchte vor, und überhaupt Feine 
ausgezeichneten Stoffe; nur einige Wurzeln find wirkffam und 
einige Blätter eßbar. Manche jedody werden in den Gärten 
und in den Töpfen zur Zierde gezogen. Die meiften finden fids 
in gemäßigten und felbft Fältern Ländern, jedoch ein guter Theil 
davon in Africa. 


« Sie zerfallen in 

a) vielhälgige — Craffulaceen, Ficoiden; 

b) mwenigbälgige mit wenig Samen — Bruniaceen, Hama: 
meliden, Tamariscinen; 

ec) wenigbälgige mit viel Samen — Steinbreche. 


j 1961 


Ordnung 1. Mark» Nepfler. 
Pomariae parenchymales. 


Bielbälgige und vielfamige. 
Keldy fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern, meiſt fo viel Bälgen 
und zweymal fo viel Staubfäden. 


Kleine, meift fette Kräuter in gemäßigten Läntern, auf 
trodenem Boden, felbit an Felſen und Mauern, häufig mit 
einem fcharfen Saft, und nicht felten mit hübſchen Blumen. 

a. Die einen haben beutellofe Staubfiden — Galacinen. 

b. Andere getrennte Bälge — Eraffulaceen. 

e. Andere endlich viele Staubfäden und verwadhfene Bälge 
— Fleoiden. 


1. Zunft. Zellen-Aepfler — Deppen. 
Pomariae cellulales. 
Galacinen. 


Kelch und Blume vier oder fechdzählig, mit mehrfachen Staubfäden, 
J zur Hälfte beutellos, drey bis vier vielſamige Baͤlge, 
verwachſen. 


Kleine Kräuter mit einfachen oder zackigen Wurzelblättern. 
A. Gtaubfäden verwachfen. 

1. ©. Die Waffer-Heppen (Galax). 

Keld; glocdenförmig und fünftheilig, Blume glocenförmig 
aus 5 fpatelföürmigen Blättern auf dem Boden, 10 verwachfene 
Staubfäden, abwechfelnd beutellos; Sapfel oval, dreyfächerig 
und dreyflappig, mit 3 Narben und vielen edigen Spmen an 
Rippenleiften; Keim aufrecht in Eyweiß. 

1) Die gemeine (G. aphylla). 

Schaft in geftielten, nierenförmigen und gezähnten Wurzel« 
blättern, mit Blumen in einer Endtraube. Im ſüdlichen 
Nordamerica an Bergquellen; ein ausdauerndes, immergrüneg 
Kraut, mit rother, Friechender Wurzel und dünnem, unten 
fhuppigem Schaft; Blumen Flein und weiß, am Ende in ähren: 


1962 


förmiger Traube. Mahnt fehr an bie Pyrolen. Gärtner 
T. 210. Michaux, Fl, amer, Il, t. 36. Ventenat, Mal- 
maison t. 69. 


B. Staudfäden frey — Francoaceen. 


Kräuter in Chili, mit und ohne Stengel, Blätter lappig, 
die Blüthen in Trauben. 

2. G. Die Färber-Heppen (Francoa). 

Kelch viertheilig, mit ſo viel nagelförmigen Blumenblaͤttern 
auf dem Boden, S Staubfäden und fo viel beutelloſe; Capſel 
vierfächerig, fachflaffend mit 4 Narben und vielen krummen 
Samen an Rippenleiſten; Keim aufrecht im Eyweiß. 

1) Die gemeine (F, fenchifolia). 

Blätter zackig, geftielt, zottig und herablaufend. Chili auf 
Bergen; ein ausdauerndes, faftigs Kraut, 2—3’ hoch; Blätter 
abwechfelnd, gegen die Wurzel gedrängt und fchuhlang, vorn 
4' breit und fünf: bis fiebenlappig; Blüthen roſenroth und 
fatter gefledt, in ährenförmiger Endtraube. Der Gaft als. 
fühlendes, ſchmerzſtillendes Mittel bey Hämorrhoiden, die Wur« 
zel zum Schwarzfärben. Keuillee, Obs, II. tab. 31. Ldau- 
panke. Juffieu, Ann. Mus. IM. t. 12, Panke Willd. 


\ 


2. Zunft. Ader:-ANepfler — Zumpen. 
Pomariae vasales. 
@raffulaceen 
Bälge getrennt und vielfamig, Elaffen innwendig; alle Staubfiden mit 
Beutela. 
Keldy frey und meiftens fünffpaltig mit fo viel Biumenblättern auf 
dem Boden, ohne Nagel, und ein= oder zwenmal fo viel Staubfäden> 
fo viel Bälge und Griffel als Kelchlappen, und mit denfelben abwech⸗ 
ſelnd, viel Samen in 2 Randreihen; Keim aufrecht in 
wenig Eyweiß. 


Meiſtens fette Kräuter mit runden Stengeln und zerſtreuten, 
dicken Blättern ohne Nebenblätter, in gemäßigten Ländern beider 
Erdhälften. 


1963 


A. Bälge ganz getrennt und innwendig Faffend. 
a. Gtaubfäden fo viel als Kelchlappen. 
1. DBlumenblätter frey. 


1. ®. Die Moos-Zumpen (Tillaea). 

Kelch drey: big viertheilig, mit fo viel fpisigen Blumen: 
blättern, Staubfäden und Bälgen. 

Kleine Sumpffräuter mit Gegenblättern und weißen Blümchen. 

1) Die gemeine (T. mufcofa). 

Kräutlein mit liegenden Stengeln und aufiteigenden Zwei— 
ger; Blüthe dreyzählig. Auf feuchten Sandfeldern, beſonders 
am Rhein und mehr füdlih; ein Kräutlein fammt der Wurzel 
faum fingerslang, mit Fleinen Blättchen, ziemlich geftellt wie 
bey ben Moofen. Micheli, Gen. t. 20. De Candolle, 
Plantes graffes t. 73. Reichenbach, Icon. II. t. 191. 

2) Die Waffer-3. (T. aquatica). 

Stengel aufreht und gabelig, Blätter ſchmal; Blüthen 
ſtiellos, vierzählig und weiß. Hin und wieder an Teichen und 
Slüffen, meift auf Sandinfeln, kaum 2—3' lang und gegliedert; 
Blätter fleifchig, 2—3' Lang, 1“ breit, mit einander ver- 
wachfen; Blüthen einzeln, mehr oder weniger geftielt, am Ende 
und in Uchfeln, weiß. Schkuhr in Ufteris Annalen VI. 
T. 1. und 3. Fl. dan. t. 1510. Bulliarda. 


b. Gtaubfäden zweymal fo viel. 

2. G. Die Schnabel:Zumpen (Penthorum), 

Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig, 10 Staubfäden; 
Capſel fünffächerig mit 5 fihnabelförmigen Griffeln, Flafft im 
Rücken und enthält viele Heine Samen und wenig Eyweiß. 

1) Die gemeine (P. sedoides). ’ 

Stengel etwas äftig, Blätter lanzetförmig, Blüthen in 
rifpenartigen Alfterbolden. Wärmeres America in Sümpfen, 
ein ausdanerndes, aufrechtes Kraut mit häutigen Wechfelblät« 
tern und vielen einfeitigen Blüthen in Afterdolden, weiß oder 
blaßgelb. Mahnt an bie — —— Linne, Acta upsaliensia 
1747. t. 2. Gärtner %. 65. Lamard T. 390, De Can- 
dolle, Mem, Il, p. 43, t. 1. f. 8. t. 18. 


1964 


3. © Die Mauerpfeffer (Sedum). 

Kelch fünfblätterig mit fo viel offenen Blumenblättern, 10 
Staubfäden und 5 ganzen Honigfhuppen, 5 Bälge. Fleiſchige 
Kräuter und Halbfträucher in Europa und Aſien, mit fleifchigen, 
runden und flachen Wechfelblättern und Blüthen in Afterdolden. 
Es gibt gegen 100 Gattungen. 

a) Blätter walzig. 

1) Der umgefchlagene (8. reflexum). 

Meftig, Blätter pfriemenfürmig, Blumen mit 5—7 Blät- 
tern und goldgelb. Auf Mauern und Felſen, fpannelang, unten 
voth und Rofen bildend, die Blätter in fehraubenförmigen Reis 
hen an den blüthenlofen Zweigen zurücdgefchlagen ; wird bieweilen 
in Gärten zu Salat gezogen unter dem Namen Trippmadam. 
Clusius, Hist. II. t. 60. Lobelius I, T. 377. FI. dan, 
t. 1818. Reichenbach, Iconogr. II. t. 286. 

2) Der ſcharfe (S. acre). i 

Stengel unten Friehend, Zweige aufrecht, Blätter rundlich- 
oval und angedrüdt; Afterdolden dreyzinfig, Blumen gelb und 
fpisig. Ueberall an fonnigen Stellen, Aderrändern, Mauern 
und Felfen mit vielen Aeſten, Faum fingerslang, Blätter fechs- 
reihig, 1'/3' lang, ſchmecken fcharf und pfefferartig, röthen bie 
Haut und wurden gegen Gefhmwüre innerlih als Brech- und 
Abführmittel gegeben, auch gegen Wafferfuht und Scorbut. 
Herba Sedi minoris. Plenf Taf. 351. Schfuhr Taf. 123. 
Hayne J. T. 15. De Sandale; Pl, gr. t, 117. Mauer: 
Dfeffer. 

3) Der wilde (S. sexangulare).. 

Ebenfo, aber die Blätter walzig und ſtumpf; ebenda, ge 
fchmadlos. Fl. dan. t. 1644. Haynel. T. 16. De Can— 
dolle 8. 118. Knörpel. 

4) Der weiße (8. album). 

Stengel auffteigend, unten ftrauchartig, Blätter laͤnglich 
und ſtumpf, Afterdolden äftig, mit ſtumpfen und weißen Blu— 
men. Auf Mauern, Dächern und Felfen, fat fpannehoc, 
Blätter 4" lang; hin und wieder in Gärten zu Salat unter 
dem Namen weißer Trippmadam, fonft gegen Scorbut und böfe 


1965 


Geſchwüre. Matthiol 8. 1118. FI. dan, t. 66, De Can⸗ 
dolle T. 22. Knorpelkraut. 

b) Blätter flach. 

5) Der große (8. telephium). 

Blätter länglich-ovval und gezähnt; Wfterdolden Araußartig 
am Ende, weiß und röthlich mit Furzen Staubfäden. Häufig 
an Felfen, Mauern, Weinbergen; Stengel über einen Schuh 
hoch und röthlih, mit vielen fpindelförmigen Wurzelfnollen, 
die in eine lange Faſer endigen; Blätter meift gegenüber und 
zu dreyen, ‚oval, 3" lang, 12‘ breit, die untern Fleiner; 
Blüthen fehr zahlreich in einer hübfchen Afterdolde; Blumen 
ziemlich groß, grünlichweiß und auch oft purpurreth. Ehemals 
Wurzel und Kraut als Wundmittel, der Saft gegen Hühner 
augen, mit ®erftenmehl gegen Verbrennungen ; die Blätter ale 
Kräuterfalat. Radix et Herba Telephii, Crassulae majoris, 
. Fabariae. Fuchs Taf. 800. Knorr, Del, I. t. T.5. Fl. 
dan, t. 686. Plenf 8, 350. Sturm 9. VI. Hayne VI. 
T. 18. De Eandolle T. 92. Reichenbach, Icon. VIN. 
t. 727. Kette Henne, Schmerwurz, Bohnenblatt, Zumpenfraut. 

4. ©. Die Rofenmurzen (Rhodiola). 

Zweyhäufig, Keldy viertheilig, Blume vierblätterig mit 8 
Staubfäden und 4 Schuppen, 4 Bälge; Staubblumen viel Fleis 
mer, auch fehlend. 

1) Die gemeine (Rh. rofea), 

Stengel einfach, Blätter länglih, an der Spite gezähnt, 
Blumen gelb, meijt vierblätterig und zweyhäuſig. Alpen; 
Wurzel äſtig, oben Fnollig, wie Nuß und mwohlriechend wie Ro— 
fen, mit mehrern GStengeln, fpannehoch, voll Blätter, gegen 
zolllang und einen halben breit; Afterdolde gedrängt am Ende, 
mit Fleinen, röthlichen Blümchen ; die Wurzel (Radix Rhodiae) 
wurde als fchmerzftilfendes und Fühlendes Mittel gebraucht, das 
Kraut im Norden als Gemüfe. Fl. dan. t. 183. Bladwell 
T. 556. Schkuhr 8. 331. De Candolle T. 143. Se- 
dum rhodiola, 

5. ©. Die Hausmwurzen (Sempervivum). 

Alles zwölfzählig, Kelch tappig, Blamenblätter fpigig 


1966 


(6—20), Schuppen am Grunde der Bälge zerfchliffen; zweymal 
fo viel Staubfäden. 

Fleifchige Kräuter im wärmern Europa, mit Sproffen oder 
Stengeln, bisweilen halb ſtrauchartig; die Blätter ziemlich breit, 
meift umgeroflt; die Blüthen in rifpenartigen Dolden, 

1) Die gemeine (S. tectorum). 

Sproffentreibend, Blätter oval und gewimpert, Blumen» 
blätteer 5—9, jternfürmig und purpurroth. Südlich an Felfen, 
bey uns, früher angepflanzt und jeht überall verwildert, vor— 
züglich auf Strohdächern, we fie fich fonderbar ausnimmt; aus 
einem Rafen von rofenartigen Blättern erheben fih fehuhhohe, 
blattreihe Stengel, mit einfeitigen Trauben in Nfterdoldenz 
Blumen rofenroth, mit Dunfelrothen Strichen; die Blätter über 
zolllang, oft mit braunem Rand. Das Kraut gegen Warzen, 
Hühneraugen und Sommerfproffen, der. fäuerlich.herbe Saft 
gegen Berbrennung, Scorbut, Blutflüffe, Ruhr und als Kühl 
mittel in Fiebern, jest mehr ein Hausmittel. Weil das Kraut 
auf den Dächern fteht, Hält man es für einen Bligableiter, da- 
her Donnerfraut. Matthiolus Taf. 1117. Fuchs 8. 32. 
Knorr I. Taf. S. IV. Sturm Heft 23. Hayne VI. 
Taf. 14. De Eandolle Taf. 104. Herba Sedi majoris; 
Hauslaub, 

B. Blumenblätter verwadfen. - 
a. Staubfäden Doppelt. 

6. ©. Die Keim-Zumpen (Bryophylium). 

Kelch aufgeblafen und vierfpaltig, fo wie die fangröhrige 
Blume, mit S Staubfäden und 4 länglichen Drüfen; 4 Bälge. 
Fleifchige und äſtige Halbfträucher in. Afien und Africa, mit 
dicken und geftielten Gegenblättern, bisweilen gefiedert, Blüthen 
gelblihroth in Endriſpen. 

1) Die gemeine (Br. pinnatum, calycinum). 

Blätter mit 3—5, ovalen Fiederlappen, grob geferbt. Mo- 
Inden und Meascarenen, 3—4' hoch, mit großen Blättern und 
1%/,° langen, gelblichrothen und hängenden Blumen in einem 
rifpenartigen Strauß; bey uns häufig in Gärten und Zimmern. 
Die fetten Blätter haben das Eigenthümliche, daß fle des Mors 


1967 


gens fauer, des Abends bitter fchmeden, während fle des Mit- 
tags geſchmacklos find; daß ferner die Kerben, wenn fle mit 
etwas Erde bedeckt, Knofpen entwickeln, welche zu neuen Pflanzen 
werden. Salisbury, Paradifus tab. 3. Bet in bot. Seit. 
1820. ©. 409. Sims bot. Mag. t. 1409. De Candolle, 
Organogr. t. 22. f. 2. 


7. & Die Lappen-Zumpen (Calancho£). 

Kelh und Blume viertheilig, mit S Staubfäden und 4 
Schuppen; fo viel Bälge. Fleiſchige Halbiträucher in heißen 
Ländern, mit Dicken, oft fiederjpaltigen Blättern und Rifpen, 
meiftens mit gelben Blumen. 


1) Die gemeine (G. laciniata), | 

Blätter mit 3— 7 länglichen Fiederlappen, grob gezähnt, 
Blürhen geld. Molucken und Mascarenen, in Sandboden; mehrere 
runde, zofldide, 4’ hohe, faftreiche, wegen ihres Gewichts meift 
liegende Stengel mit ſehr abweichenden Blättern, ziemlid von 
der Geitalt eines Entenfußes, gegenüber, lang geftielt, in 3 oder 
5 fingerfürmige und faft fingerslange, gleich breite Lappen ges 
theilt, mit ftarfen Einfchnitten; die Riſpen fehr lang und flat- 
terig; wird in Gärten und auf Mauern gepflanzt und der wäffes 
rige Saft als Kühlungsmittel in Fiebern gebraudt. Rumph 
V. T. 95. Planta anatis, Weinmann, Phytogr. t. 435. 
De Candolle, Pl. gr. t. 100. Verea, 


8. © Die Scheiben-Zumpen (Cotyledon). 

Kelch ſehr Furz und fünflappig, Biumenröhre ziemlich oval, 
die 5 Lappen umgeſchlagen und ſtumpf; 10 Staubfäden und 
ovale Schuppen, 5 Bälge. 

Sleifchige Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung, mit 
zerftreuten Blättern und purpurrothen oder hochgelben Blumen 
in fchlaffen Riſpen. 

1) Die gemeine (C. orbiculata). 

Dlätter gegenüber, flady und fpatelförmig, mehlig, mit ro» 
them Rand und Blüthen in Rifpen. Bey uns in Gewächs— 
häufern, mit vielen Abänderungen; Stengel einige Schuh hoch 
und äftig, Morifon, Oxon, Sect. 12, t, 7. £, 39, Her- 


1968 


mann, Lugd. t. 551. Haworth, Suppl. 20, De Can- 
delle, Pl. gr. t. 76. | 

9. ©. Die Schild:3umpen (Umbilicus, Cotyledon). 

Kelch fünftheilig, Blume glodenförmig, mit 5 fpigigen, auf— 
rechten Lappen, 10 längern Staubfäden und 5 ftumpfen Schup- 
pen; 5 Bälge, Kräuter im füdlichen Europa und Orient, mit 
rofenartigen oder abwechfelnden Blättern und Blüthen in Trauben. 

1) Die gemeine (U. pendulinus). 

Untere Blätter fchildförmig, hohl, rundlich und ausgefchweift 
geferbt, Blumen langröhrig .und hängend. Südeuropa, vorzüg: 
lih Spanien, an Felfen, auf alten Mauern und Dächern, auch 
an den Wurzeln der Delbäume, Zwergpalmen und des Johannis: 
brods; bey uns in Gewähshäufern und Zimmern, mit Wurzel: 
knollen, wie bey ber Knabwurz, aber größer, viele Wurzelblätter 
kurz geftielt und nabelfürmig vertieft, fett und zart, 14/2‘ lang; 
dazwifchen ein fehwacher, fchuhhoher Stengel, mit einigen längs» 
lihen, dreplappigen Blättern, aus denen Achfelähren Fornmen, 
mit vielen hängenden, Fleinen, grünlichweißen, fchellenförmigen 
Blumen, die nicht abfallen. Ehemals als Fühlendes und harn- 
- treibendes Mittel unter dem Namen Umbilicus Veneris, Clu- 
sius, Hist. II. tab. 63. Bladwell Taf. 263. Lamard 
Taf. 389. Fig. 1. De Cardolle, Pl, grasses t. 156. 

b. Staubfäden einfach. ' 

10. ©. Die Zier-Zumpen (Rochea). 

Keldy Furz und fünftheilig fo wie die Blume, mit 5 mäßi— 
gen Staubfäden und Schuppen; 5 Bälge vielfamig. Fleiſchige 
Halbfträucher am Vorgebirg der guten Hoffnung; Blätter gegen: 
über, etwas verwachfen, Blüthen in —— meiſt roth 
und ſchön. 

1) Die ſichelförmige (R. falcata). 

Blätter did, länglich und ſichelförmig, abwärtsgebogen, 
Blumen hochroth. Bey uns in Gewähshäufern als Zierpflanze, 
2 hoch; Blumenröhre 4 lang. Trattinnick, Thesaurus 
t. 20. Sims,, Bot. Mag. t. 2036, z 

2) Die hHochrothe (R. eoccinea). 

Blätter fcheidenartig verwachſen, länglichsoval und mento 


1969 


fpigig, Blumen hochroth. Bey uns in Zimmern, ftrauchartig, 
3‘ hoch, Bhätter did und ftarf, vierzeilig, mit einem fchönen 
Strauß; Blumenröhre 1’ lang. Breynius, Prodr. tab. 20, 
fig. 1. Commelyn, Rar. t, 24. Burmann, Africa t. 23, 
fig. 1. Kooır, Del. Il. t.B. 2. De Candolle, PI. gr. 
tab. 1, 


2. Blumenblätter verwachſen; Gröpfe fo viel als Blumen» 
blätter oder weniger. 


11. © Die Strauch-Zumpen (Craffula). 

Kelch fünftheilig mit längern und offenen Blumenblättern, 
Staubfäden pfriemenförmig, unten mit 5 kurzen Schuppen; 
Bälge vielfamig. f 


Kräuter und Sträucher meiftend am Vorgebirg der guten 
Hoffnung, mit Gegenblättern und weißen, ſchönen Blumen in 
Afterdolden, bisweilen rofenroth. 


1) Die Frautartige (Cr. cotyledonis). 

Stengel Frautartig und vieredig, Wurzelblätter verwachfen, 
länglih, filig und gewimpert; Blumen lanzetförmig, weiß, 
bündelartig, in einem Strauß. Vorgebirg ber guten Hoffnung, 
bey uns häufig in Gärten, faſt ftrauchartig, ſchuhhoch, Blätter 
fingerslang, 1 breit und aufrecht. Thunberg, Fl. capenfis 
pag. 289. 


2) Die baumartige (Cr. arborescens). 

Stengel ftraudartig und rund, Blätter gegenüber, fleiſchig 
und rundlidy mit einem Stift, oben gebüpfelt; Afterdolde drey— 
zinkig. Borgebirg der guten Hoffnung, bey ung in Gewächs— 
häufern, einige Schuh hoch, mit ziemlich großen, fternfürmigen 
und rofenrothen Blumen. Jacquin, Miscellanea II, p. 295. 
tab, 19. ' 


Okens allg. Natura. I. Botanik II. 124 


1970 
| 


J Ana iR 


3. Zunft. Deoffel-Aepfler — Wäden. 
‚Pomariae tracheales. 
Ficoiden. 
————— und Caſpel vielzählig, Keim um- das Eymweiß gebogen. 
Kelch fünftheilig, Blume, Staubfäden und Bälge vielzählig, die letz— 


tern um ein Säulchen verwachfen; viele Narben und Samen am in: 
nern Winkel; Keim um dag Eyweiß verkehrt. 


Meiſt Halbſträucher, mit fleiſchigen Gegen: und Wechfel: 
blättern, flah und walzig, ohne Nebenblätter; Blüthen meift 
groß und fchön gefärbt, einzeln und ftraußariig; Kelch fleifchig 
und verwachfen, meift fünflappig; Blumenblätter zahlreich, fehmal 
und vielveihig, bleiben ſtehen und verwelfen; Staubfäden viel: 
veihig; Gröps aus 4—20 Bälgen um ein dickes Säulchen, 
bilden eine Hohlcapfel mit vielen Samen auf langen Gtielen 
an Rippenleiften; Narben fo viel als Bälge; die Capfel anfangs 
fleifchig, dann troden und holzig, oben abgeftugt, mit vielen 
Rippen; die äußere Lage oder der Kelch Forfartig und verdickt, 
löst fich endlich von dem innern, papierartigen Gröps ab; der 
Bau iſt mithin völlig apfelartig. Der Keim um das Eyweiß 
gebogen und verfehrt; bey manchen abweichenden der Keld frey. 
Die meiiten am Borgebirg der guten Hoffnung, bey uns häufig 
in Gärten und Zimmern als Zierpflanzen mit großen und ſchö— 
nen Blumen, welche wie zufammengefegt ausfehen und fih nur 
im Sonnenſchein öffuen. 

A. Größs frey. 

1. G. Die Filz: Wäden (Glinus). 

Keich fünftgeilig, ungleih und innwendig gefärbt, mit 5 
bis 20 Fürzern und gefpaltenen Blumenblätten und 15 Staub» 
fäden ; Capſel fünffächerig und- fünfflappig mit 5 Narben und 
vielen Samen auf langen Stielen, Keim fpiralförmig. 

Liegende, äſtige und filzige Kräuter in heißen Ländern mit 
Wurzelblättern und ftiellofen Wchfelblüthen. 

1) Die gemeine (Gl. lotoides). 

MWeigwollig, Blätter verkehrt-oval und büfchelfürmig, Stiele 


1971 


einblüthig. Meittelmeer, Aſien und nördliches Africa, auf übers 
ſchwemmtem Boden; wird in Arabien - ale Wundmittel gebraucht, 
Burmann, FI. ind. t. 36. fig. 1. Barrellier, Ic. t, 356, 
Bocconi, Sicilia t. 11. Lamard 8. 413. 5.1.2, 


2. & Die Fett-Wäden (Aizoon), 

Kelch fünftheilig, innwendig gefärbt, ohne Blume, mit 
20 Staubfäden auf dem Boden in 3—5 Büfcheln; Eapfel fünf: 
fücherig mit 5 dicken Narben, Flafft oben. Kleine Sträucher 
und Halditräucher mit fetten Gegen: und bare ie und 
Blüthen in Zweigacdfeln. 

a) Wechfelblätter, 

1) Die canariſche (A. canariense). 

Blätter oval, keilförmig und flaumig, Blüthen ftiellos am 
Urfprung der Zweige, Canariſche Inſeln, Nordafrica bis Aras 
bien am Strand; ein liegendes Fettfraut im Sande, mit meh— 
rern fingerslangen, jteifen Stengeln aus einem Mittelpunct, 
voll glänzendweiger Warzen; Blüthen am Ende in Gruben, 
von der Größe einer Erbfe, gelblih, mit 10—20 Staubfäden. 
Enthält viel Laugenfalz und wird auf den canarifchen Snfeln 
dazu benußt. Nissole, Mem. Ac. 1711. tab, 13. fig 1. 
Forfkal, Deseriptio p. 95. t. 14. Glinus erystallinus; De 
Candolle t. 136. 


b) Gegenblätter. 

2) Die fpanifche (A. hifpanicum). 

Blätter glatt und lanzetförmig, Blüthen kurz geflielt und 
einzeln in Gabeln. Spanien und Barbaren am ſandigen Strande, 
bey uns im. Sreyen, immergrün, fpannehoch, liegend und ga= 
befig, oben voll Warzen, die Blätter voll glänzender Puncte, 
Blüthen groß, weiß und alänzend, öffnen fi des Mittags 
ſternförmig. Wird ebenfalls zur Gewinnung der Sode benutzt. 
Dillenius, Hort, elth, tab. 117. fig. 143. De Candolle, 
Taf. 30. 

3.© Die Salat-Wäden (Sesuvium). 

Kelch fünffpaltig, innwendig gefärbt und ohne Blume, mit 


2mal fo viel und mehr Staubfüden; Capſel häufig, drey- big 
124 * 


1072 


fünffächerig, mit 3—5 Griffeln und vielen Samen am Innern 
Winkel, Flafft bedelartig. 


Liegende faftige Kräuter am Strande heißer Länder, mit 
ganzen Gegenblättern und meift einzelnen, geftielten, innwendig 
rothen Blüthen, worinn.Kelh und Blume aneinander verwachfen 
zu feyn fcheinen: denn man fleht an den Spitzen die Verdoppe— 
fung der Lappen, wovon die Äußere Lage grün, in innere weiß 
oder roth ift. 


1) Die friechende (S. repens). 

Kriechend, mit Dünnen Gelenken, Blätter fpatelförmig und 
fpigig, Blüthen gejtielt. Oftindien ; eine zerftteute Fettpflanze wie 
Portulaf, welche mit vielen und langen Ranfen am Gtrande 
Friecht und bie Erde fo bedeckt, dag man auf lange GStreden 
nichts davon flieht. Stengel rund, federfieldict und mehrere 
Klafter lang, glatt und gegliedert, röthlich und fehr zäh, mit 
vielen Geitenzweigen, welche Wurzel fehlagen; Blätter an den , 
Gelenken 2—4, wirtelartig, ſchmal, 2” lang, 2—3"' breit, 
did und ſaftig wie die vom Portulaf, ſchmecken auch falzig und 
herb; Blüthen einzeln in Achfeln auf Furzem Stiel, auswendig 
grün, innwendig weiß mit einer fchwarzen Frucht wie Pfeffer 
korn. Die Schafe und Ziegen freffen diefe Pflanze fehr gern. 
Sie wird vorzüglich zum Atfjar gebraucht, welcher eine Zugabe 
zum Fleiſch ift, um den Appetit zu erregen. Gie wird gefocht, 
an der Sonne getrodnet, mit Salz und Effig eingemacht, nebft 
vielen andern Kräutern, Wurzeln und Blumen, 3. B. Bambus- 
fproffen (Robang), Wurzeln von Ingwer und Lanquas (Alpinia 
galanga), Capfeln von Tſchili (Capficum frutescens) und Blu— 
men von der Papaya. Diefes Gemenge wird dicht verfchloffen 
und ift das eigentliche Atfjar, welches fich lang aufbewahren 
läßt. Auf Reifen braucht man die Pflanze aud als Gemüfe, 
befonders bie Soldaten: fie muß aber dreymal gefocht werben, 
weil fonft Durchfall entfteht. Das Kali der Araber ift eine 
ähnliche Pflanze und hat ähnliche Beſtandtheile. Rumph VI. 
T. 72. F. 1.  Crithmus indicus ſ. Petroselinum maritimum, 
Hermann, Paralifus t, 212. \ 


1973 


B. Grops mit dem Kelche verwachſen. 

4. G. Die Gemüs-Wäſden (Tetragonia). 

Kelch fleiſchig, drey- bis fünfſpaltig, innwendig gefärbt, 
ohne Blume, mit vielen Staubfäden, oft verfümmert; Nuß 
drey⸗ bis fünffächerig und mehr, mit fo viel Narben und den 
Hornförmigen Kelchlappen gefrönt, je ein Samen, hängend am 
Gipfel. 

Fette Kräuter er Halbfträucher auf der füdfihen Erbhälfte 
mit flahen Wechfelblättern und verfchiedenen Achſelblüthen. 

1) Die gemeine (T. expansa). 

Krautartig, Blätter geitielt und rautenförmig, Blüthen 
ftiellog mit vierhörniger Frucht. Japan, Neufeeland, Freunts 
Schaftsinfeln in Wäldern; federfieldict, liegend und äſtig, 2 
bis 3° lang; Blätter 1—17/2" lang, faſt 1” breit, auf 1“ 
langen Stielen und vol Bläschen, Blüthen einzeln und gelb, 
mit 16—20 Staubfäden; Nuß fteinhart, Freifelförmig, oben 
vierecfig und vierfächerig, mit 4—8 ovalen Samen. Die ganze 
Pflanze ift mit eryſtallhellen Puncten befegt, wie mande Me: 
fembryanthemen, wird auf Neufeeland als Gemüfe gegeffen und 
war Cooks Schiffsvolf eine fehr gefunde Speiſe gegen ben 
Scorbut; ſchmeckt ſchärfer als der Spinat und wird daher auch 
in Europa angebaut, Scopoli, Delieiae insubr. I. tab. 14. 
Murray, Comment. goett. 1733. t. 5. Gärtner Taf. 179. 
Sig. 3. Pallas, Hort. demid. tab. 1. Forfter, Esculenta 
pag. 67. Roths Abh, 8. 8. 

2) Die ftrauchartige (T. fruticosa). 

Blatter Farz geftielt und länglich, Blüthen *5 — 1—3; 
Früchte drey- bis viereckig und geflügelt. Vorgebirg der guten 
Hoffnung, bey uns in Gewähshäufern; Strauch einige Schuh 
hoch mit aufrechten Zweigen und fetten Blättern; Blüthen in 
langen Endähren, mäßig, gelb und fünftheifig. Commelyn, 
Hort. II. t. 103. Seba, Thesaurus Il, t. 11. f. 8. Miller, 
Ic. t. 263. f. 2. 

5. ©. Die Zaferblumen (Mesembryanthemum), 

Kelch fünflappig, bisweilen mehr und weniger, mit vielen 
ſchmalen Blumenblättern, unter fih und mit den vielen Staub» 


1974 


fäden verwachfen; Capſel fünffächerig, mehr und" weniger, mit 
fo viel Narben, oben abgeftußt, klafft innwendig , Hang 
ber Kelch fondert fih vom Gröps. 

Fette Kräuter und Sträuchlein, faft alle am Vorgebirg ber 
guten Hoffnung, mit runden und fladen Gegen: und Wechfels 
dlättern, oft mit Blattern bedeckt; Blüthen einzeln und ſtrauß—⸗ 
artig, groß und wie zufammengefest, Öffnen fih nur in der 
Sonne, die Frucht bey feuchtem Wetter, fällt ab, und wird 
vom Wind umhergetrieben; bey uns häufig als Zierpflanze in 
Töpfen. Es gibt über 300 Gattungen. 

a) Ohne Stengel, mit dicker Wurzel. i 

1) Die geſchnäbelte (M. roftratum). 

Blätter pfriemenförmig und gedüpfelt, 2 Dedblätter finger 
als Schaft, Kelch vierfpaltig. Vorgebirg der guten Hoffnung, 
bey ung hin und wieder in Töpfen; Blumen gelb, nur in ber 
Sonne geöffnet. -Dillen., Hort, elth. f. 229, 

b) Stengel liegend, Blätter dreyedig, am Ende Fopfförmig 
gehäuft, Blumen gelb. 

2) Die gehörnte (M. corniculatum), 

Stengel edig und Fnotig, Blätter halb walzig, fehr lang 
und Frumm, Gapfel mit vielen Narben. Bey ung in Gärten 
mit offenen Zweigen, langgeftielten Blüthen, Kelch fünffpaltig, 
Blumen gelb, mit rothem Strich und 12 — 18 pupurrothen 
Narben. : Dillen., Hort, elth. f, 254. De Canvolle T. 108. 

e) Stengel Friechend. 

3) Die egbare (M. edule). 

Zweige ausgebreitet und eckig, Blätter drepfeitig, etwas 
rinnenförmig und gezähnt, Kelch fünffpaltig, Blumen groß und 
gelb mit acht Narben. Vorgebirg der guten Hoffnung; ein 
Sträudlein, 2—3' hob, mit ziemlich liegenden Zweigen und 
Heinfingersdicdfen Gegenblättern und einzelnen Blumen am Ende, 
3“ breit und goldgelb. Gröps, beerenartig und Freifelfürmig, 
achtfächerig, fat fo groß wie Feigen, ſchmeckt füß und wird 
häufig gegeffen, heißt daher Hottentottenfeige; die Blätter 
macht man wie Gurfen in Effig ein; bey uns in, Gärten, blüht 
aber felten. Dillen., Hort, elth. t. 272. Seba, Thesaurus 


1975 


1. t. 19. ££ 6. Burchell, Travels. 1822. (Iſis 1823. Litt. 
A. ©. 133.) 

d) Sträuchlein aufrecht, mit verwachſenen Gegenblättern, 
Keldy und Narbe fünfzählig. 

4) Die durchſt och ene (M. perfoliatum). 

Blätter dreyedig, hart und weißgedüpfelt, Spitze umgebo> 
gen, Kiel dreyzähnig; Stengel mit wenigen Zweigen; Blumen 
rot), Dillen., Hort. elth. f. 240. Bradley, Suce. t. 46. 
De Candolle, Pl. gr. No. 54. 

e) Blätter drepfeitig und frey. 

5) Die dreyedige (M. deltoides, caulescens), 

Blätter graulihgrün, gezähnt, Kiel der Dedkblätter ganz. 
Bey uns in Töpfen; Stengel Holzig, 2: hoch und zerftreut, 
Blumen violett roth und wohlriehend. Dillen. 5. 245. 247. 
Knorr I. Taf. G. 5.6. Nr. 1.2. Volcamer, Hefp. t. 224. 
f.5. De Eandolle T. 43. 

6) Die goldige (M. aureum). 

Blätter fpigig und gedüpfelt; Blumen goldgelb, mit dunfels 
vothen Narben. In Töpfen Halb ftraudhartig und aufrecht, 
Blumen nur in ber Sonne geöffnet, 2” breit. De Candolle 
Taf. 11. 

f) Stengei aufreht, Blätter 5 und getrennt; Kelch 
und Narben fünfzählig. 

7) Die zweyfarbige (M. bicolorum). 

Blätter fpisig, Blüthenftiele rauh, Blumen — hoch⸗ 
roth, innwendig gelb. Zn Toͤpfen, Stengel ſtrauchartig. Dil— 
len, F. 258. Miller, Diet. t. 177. f. J. 

8) Die hochrothe (M. coceineum). 

Ebenfo, aber die Blüthenftiele glatt und die Blumen ganz 
roth. Auch in Töpfer. De Eandolle T. 83 

g) Blätter gegenüber, rundlich und warzig, Keld und Nar- 
ben fünfzählig. j 

9) Die bärtige (M. barbatum), 

Blätter offen, an der Spige fünf» big fechsitrahlig. In 
Töpfen, Stengel äſtig und etwas liegend, mit einzelnen Blüthen, 
roth, am Ende. Dillen. $. 234. Volcamer, Hefperides 


1976 


t. 124: £.6. Miller, Ic. t 176. 6,3. De Candolle 
Taf. 28. 

10), Die fnoflige (M. tuberofum). 

Blätter ziemlicdy dreyedig, Fleinmwarzig und abftehend, Blü— 
thenſtiele dreyzinkig.  Merfwürdig wegen ber Fopfgroßen Wurs: 
zel, Die aus mehreren verwachfenen Knollen beiteht, woraus Fa— 
ferwurzeln fommen; Stengel holzig, fingersdid, zeigt auf dem 
Auerfchnitt Spiralförmige Holzringe und. theilt fih bald in meh» 
rere frumme, verflochtene Aeſte, 1%/,‘ hoch; Blüthen in Ends 
rifpen, Flein und fleifchroth, falten ab und die Stiele verwan- 
deln fih in. Dornen.  Dillen. Big. 264. De Eandolle 
- Taf. 7 

11) Die Nacht-3. (M. noctiflorum), 

Blätter halbwalzig und graulichgrün; Blüthenftiele zwey: 
mal dreyzählig. In Zöpfen, flrauchartig, mit aufrechten Zwei: 
gen und weißer Rinde, 2° hoch; Blüthen vierzählig, innwendig 
weiß, ausmendig rot) vder gelb, öffnen fi des Abends und 
rrechen des Nachts angenehm. Dillen. F. 262. 263. Knorr 
J. T. G 8. De Candolle T. 10. 

- 12) Die gefnidte (M. geniculifllorum). 

Blätter Halbrund und warzig, Blüthen vierzählig, auf ga⸗ 
beligen Stielen. Vorgebirg der guten Hoffnung, Aegypten und 
Arabien, bey uns in Gärten; ftraucartig und aufrecht, mit 
Blättern gegenüber und blaßgelben Blumen. Aus ber Afche 
gewinnt man Sode und aus den Samen machen die Beduinen 

Brod, Dillen. $ 261. Bradley T. 34. De Candolle 
ZZ, 

13) Die fnotige (M. nodiflorum, copticum, apetalum). 

Blätter rundlich und ftumpf, unten gewimpert, Achſelblüthen 
fat ſtiellos, Blumenblätter fehr klein und Fürzer als Kelch. 
Mittelmeer, Corſica, Neapel, Aegypten und am VBorgebirg der 
guten Hoffnung, bey uns im Töpfen, fleht aus wie die Kali- 
pflanze, fpannehoc und fehr Aftig, ziemlich aufrecht, ‚mit, Kleinen 
Segenblättern, die leicht abfallen; ein Dutzend Blumenblätter, 
weiß. Liefert in Aegypten viel Sode und wird in, Marocco 
zur Berfertigung des Maroquins benußt. Alpin. Aegyptus, 


r RT 


t. 59, Kellu; Morifon, Hift. II. Seet. 5. t. 37. t. 7. De 
Candolle T. 88. Jacquin, Hort. vind, Il, t. 6. 

h) Blätter flady und mwarzig. 

14) Die Eis-3. (M. eryftallinum). 

Stengel zerjtreut und liegend, voll glänzender Warzen, fo 
wie bie ovalen Blätter, Achfelblüthen jtiellog und weiß, Vor— 
gebirg der guten Hoffnung, canarifche Infeln und Griechenland, 
am fandigen Strand, bey uns in Töpfen und im fregen Land; 
ein fehr äjtiges, liegendes Kraut, fpanne= und fchuhlang, eixe 
und zweyjährig, vol Blaſen wie gefrorene Waffertropfen ; 
Blätter über zolllang und */, breit; Blüthen weiß, an ber 
Spitze röthlich und fünfzählig. Schmeckt räß, enthält Schleim 
und apfelſauren Kalk und wird gegen Entzündung und Ver— 
brennung gebraucht, innerlich gegen Stockungen, Harnbeſchwer—⸗ 
den, Waſſerſucht und krampfhaften Huſten. Dillen. F. 229. 
Bradley T. 14. F. a8. Plenk T. 397. Sibthorp 
T. 481. De Candolle T. 128. Eispflanze. 

15). Die Silber.3. (M. tripolium). | 

MWurzelblätter länglich und gedrängt, Zweigblätter lanzetförs 
mig, fait ohne Warzen, Blüthen geitielt, mit fünfedigen Kels 
hen. Vorgebirg der guten Hoffnung, bey ung in Töpfen, ein 
Kraut mit augsdauernder Wurzel, mehrern fpannehohen Stengeln 
und einzelnen, großen, filberweißen Blumen, nebit fchneeweißen 
Eapfeln; heißen fonderbarer Weife Blumen von Canada. Dil: 
len. 5.220. Bradley T. 47. Plukenet, Mant. tab, 329. 
fig. 4. 

16) Die Mittags-3. (M. pomeridianum). 

Blätter breit lanzetförmig und gewimpert, Stengel rauch, 
Blumen Fürzer als Kelche, mit 12 Narden. DBorgebirg der 
guten Hoffnung, bey ung in Töpfen; ein Sommerfraut, Faum 
fpannehodh, gabelig und weiß behaart, die unteren Blätter drey— 
zählig, Blumen einzeln am Ende, fchwefelgelb, mit einer Menge 
fhmaler Blätter, offen des Nachmittags von 1—6 Uhr; Feld 
groß und fünflappig, Capſel zwölffächerig. Breynius, Cent, 
t. 79. Seba, Mus. I. t. 19. £. 5. Jacquin, Rar. t. 489, 
Linne, Fil, Dee. I. t. 13. \ 


1978 


ö ä J 
Fr H 


Odnung U. Shaft-A epfler. 
Pomariae seapales. 
Wenig Bälge verwachlen; mit Samen an Wandleiften. 


Meiſt Sträucher, bisweilen Bäumen in wärmern Ländern, 
mit Wechfelblättern und mäßigen Blüthen in Aehren und Köpfe 
hen, meiſt fünfzählig, mit zwey= bis dreymal fo viel Staub: 
fäden; Eapfel aus 2—3 Bälgen verwachſen, mit fo viel Griffeln 
oder Narben, frey oder mit dem Kelche verwachfen, Samen 
einzeln am inneren Winfel oder viele an Wandleiſten mit einem 
Schopf; Keim aufrecht in Eyweiß, welches jedoch bey den Fleins 
famigen. fehlt. 


4: Zunft. Rinden-Aepfler — Kneyen. 
Nitrarien, Reaumurien, Tamarifeinen, 
Gröps frey, meift dreyfädjerig, mit Samen am innern Winkel oder 
auf dem Boden, mit oder ohne Eyweiß; Keim 
aufrecht. 

Kränter, Hulbfträucher und Sträucher in gemäßigten und 
wärmern Gegenden, gern am Waffer vder auf Salzboden. 

A. Nitrarien: Gröps pflaumenartig, die Samen 
uhne Schopf und Eyweiß. 

Sträuchlein auf Salzboden in Aſien und Africa, mit et 
was fetten — — und einzelnen oder büſchelförmigen 
Blüthen, 

1.6. Die Salz-Kneyen (Nitraria). 

Kelch frey, Flein und fünffpaltig, mit fo viel Blumenblät- 
‚tern und dreymal fo viel Gtaubfäden unten daran; Pflaume 
länglih, drey⸗ bis fechsfächerig, mit fo viel Narben und je 
einem hängenden Samen an langem Stiel; Keim aufrecht. 

1) Die gemeine (N. schoberi). 

Blätter länglich und ganz, Pflaumen oval. Sibirien, an 
Salzfeen und am cafpifhen Meer; ein Strauch wie Ofyris, 
3* hoch, mit abwechjelnden Fettblättern, die leicht abfallen und 


4 


1979 


braune Narben zurücklaſſen; die Blüthen weiß und offen, in 
gabeligen Afterdolden; bleiben nach abgefallener Frucht ſtehen, 
wodurch der Strauch dornig wird; Pflaume ſaftreich, dunkelblau 
oder dunkelroth, reif und trocken ſchwarz und etwas räß; Nuß 
kegelförmig, grubig, oben ſechsklappig, nur einfächerig und ein— 
ſamig, Same in gelber Haut. Die Blätter find reich an Sal— 
peter,  Gmelin, Sibiria II. t. 98. Pallas, Acta Nova pe- 
trop. VII. £. 10. Fl. rossiea t. 50. Lamard T. 403. $.1. 

B. Reawmurien; Eapfel zweys bis fürffächerig, reif 
ziemlidy einfächerig, mit wenig aufrehten Samen an Rippett- 
leiten, oben behaart und mit wenig Eyweiß, worinn der Keim ' 
aufrecht. 

Sperrige Sträuder und Halbiträucher mit runden Zweigen 
und ftiellofen gedrängten Wechfelblättern ohne Nebenblätter. 

2. ©. Die Pfeffer-Rneyen (Reaumuria). 

Kelch in Deckblättern, glodenförmig und fünffpaltig, mit 
5 Blumenblättern auf dem Stiel und fünf: bis fechsmal fo viel 
Staubfäden in 5 Bündeln; apfel fünffächerig mit fo viel 
Griffeln, reif einfäcdherig, mit je 2 aufrechten Samen; Keim auf: 
recht in etwas Eyweiß. Zerſtreute Halbfträucher am öftlichen 
Mittelmeer und in Aſien, mit etwas fleifhigen und drüfigen 
Blättern und einzelnen Blüthen. 

1) Die gemeine (R. vermiculata), 

Blätter pfriemenförmig und halbrund, ziegelartig an ben 
Zweigen, Gicilien, Barbarey und Negypten am Strand; ein 
ihuhhohes Sträuchlein, wie Salfola und Tamarix, aufrecht und 
aͤſtig, mit weißlicher Rinde und vielen Blättern, wie bey Mauer: 
pfeffer, 2“ lang; Blumen faft eben fo groß und weiß, mit 
25—30 Furzen Staubfäden ; Eapfel Flein, fünffeitig, Samen mit 
jteifen, braunen Haaren. Schmeckt räß und wird in Arabien 
gegen die Krüge gebraucht. 

C. Tamariſcinen: Kelch frey, viele Samen an 
Rippenleiiten, ohne Eyweiß, 

Stauden und Sträucher auf der nördlichen Eröhälfte, mit 
fHuppenartigen Werhfelblättern ohne Nebenbläiter; Blüthen in 
Aehren; Keldy bleibend, meiſt fünftheilig, mit fo viel Blumen: 


1980 


blättern am Stiel und 5 oder 10 Staubfäden, unten verwachfen; 
Eapfel dreyfächerig, mis jo viel Griffeln, reif einfäderig, mit 
vielen Fleinen Samen aufreht an SKlappenrippen, mit einem 
Schopf am Gipfel; Keim aufrecht ohne Eyweiß. 

3, ©. Die Tamarisfen (Tamarix, Myricaria). 

Kelch vier« und fünftheilig, mit fo viel Blumenblättern und 
eins oder zweymal fo viel Staubfäden auf einer Bodenfcheibe, 
jeberfeits mit Drüfen; Eapfel dreyfächerig, veif einfächerig, mit 
3 Griffeln und 3 Samenleilten; Samen am Gipfel behaart. 

Steife Sträucher und Bäumchen, mit ziegelartigen Blättchen ; 
am Mittelmeer und in Indien. 

1) Die frautartige (T. herbacea). 

Blüthen fünfzählig, mit 10 Staubfäden, Blätter ſtiellos und 
ſchmal lanzetförmig; Blüthen in einfachen Endähren, mit län— 
gern Deckblättern, Capſeln abſtehend. Am caſpiſchen Meer und 
an den Flüſſen des Caucaſus und Altai; ein Strauch über 
mannshoch, unten armsdick und holzig, mit grauer Rinde, Zweige 
Frautartig, ruthenförmig und vöthlih, Blätter graulichgrün, 
Blumen‘ röthlich; apfel pfriemenförmig. Die Mongolen in 
Damurien benusen die Zweige zu Thee und die Prieſter in Thi— 
bet das Holz als Heilmittel. Pallas, Fl. rossica t. 80, £ 3. 

2) Die deutfche (T. germanica). 

Blüthen fünfzählig, mit 10 ungleihen Staubfäden, Blätter 
ſtiellos und ſchmal lanzetfürnig, Blüthen in einfaden Endähren, 
vofenroth; Decdblätter länger; apfel aufrecht. Im ſüdlichen 
Europa, auch auf den Rheins; und Donaninfeln mit ihren Zus 
flüffen, aber nur auf folchen, welche jährlid überfhwemmt wer: 
den; ein fehr fhöner, aufrechter und fchlanfer Strauch, über 
mannshoch, mit graulichem Stengel, röthlichen Zweigen und 
graulichgrünen, gedüpfelten, ſchuppenartig ſich deckenden, kaum 
2“ langen Blättern, von ferne wie Sevenbaum, bildet ganze 
Büfche oder Wäldchen, wie Weidenſträucher, unter denen aber 
Fein Gras wächst, Blüthen roſenroth, in fchuhlangen, ſehr 
fhönen Endähren, fait wie, bey den Weidenröschen; Blumen: 
blätter ſchmal, mit fürzeren Staubfäden; Capſel länglich = oval, 
6" (ang und braun, die Samen mit einem langen, behaarten 


2 


\ 1081 


Faden.» Man braucht den graden, fingersdiden, marfreichen 
Stengel mit rorhbrauner, wohlriechender Rinde zu langen Pfeis 
fenröhren; die bittere, innwendig gelbliche Rinde gegen Aus: 
fchläge, Verftopfung der Eingeweide und Gelbfucht; die Afche 
ift reich an Laugenfal. Matthiolus 8. 150. Lobelius 
11, T. 208. 5.3. Fl. dan. t. 234. Plenf T. 2411. Schkuhr 
%. S5. Guimpel T. 38. Tamariscus, Myrica, | 

3) Die franzöfifche (T. galliea). 

Ebenfo, aber die Blüthen Fleiner, in fait rifpenförmigen Aeh— 
ven, nur 5 Staubfäden und gleich lang. An den Flüffen des Mit: 
telmeers, gewöhnlich mannshoc,, aber auch baumartig und 15’ hoch; 
Blätter 1 lang; apfel 21/, und gelblih. Die bitrere Rinde 
ehemals gegen Milzverftopfung, Die Galläpfel gegen Blutfpeyen 
und Augenfranfheiten. Am Sinai fchwist aus den mehlig bes 
ftäubten Blättern diefes Strauchs, welcher dafelbit Tarfa heißt, 
durh den Stich einer Schildlaus (Coccus manniparus) fehr 
häufig eine Art Manna aus, die aus Schleimzucker befteht. 
Er wächst noch bey dem dortigen Klojter, 3000’ hoch. Lobe 
lius Ic. II. t.208. Blackwell Taf. 331. Plenf Taf. 240. 
Ehrenberg in der Linnäa I. 1827. ©. 270. 

4) Die gegliederte (T. orientalis, articulata). 

Zweige wie gegliedert, Blätter fehr Flein, entfernt und 
fheidenartig, Aehren feitlih und ſchlank, Blüthen fünfzähs 
lig, Tapſel vierflappig. Aegypten, Arabien und Perfien, bis 
nad) Oſtindien; ein Baum, 30° body, mit dünnen Zweigen und 
Fleinen rofenrothen Blumen. Die Rinde gegen Blutflüffe, die 
Blätter gegen Milzkranfheiten, das Holz und die Galläpfel wie 
Guajak, gegen Ausfchläge und anftedlende Krankheiten. Vahl, 
Symb, II, t. 32. 


1982 


5. Zunft. Baſt-Aepfler -— Shirfem 
Pomariae alburnales. 
Bruniaceen. 


Blüthen fünfzählig, mit fo viel Staubfäden; Gröps nufartig, zwey— 
bis dreyfächerig und wenigfamig; Feine Nebenblätter. 

Gröps im Kelch, aus 2—3 Knöpfen, mit fo viel Griffeln und einem 
verkehrten Samen; Keim aufrecht in viel Eyweiß. 


Heidenartige Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung, 
mit Heinen Nadelblättern, meift ziegelartig und fünfreihig, ohne 
Nebenblätter; Blüthen Fein in Köpfchen und Aehren; Kelch 
ganz oder halb verwachfen, mit 5 nagelförmigen Blumenblät- 
tern, bisweilen mit den 5 Gtaubfäden verwacfen; Beutel inn- 
wendig, zweyfächerig und längsflaffend; Gröps dreyzählig, Flafft 
nicht, mit je zwey hängenden Samen am innern Winfel, reif 
meift nußartig und zweyfächerig, je einfamia, mit Keldy und 
bieweilen auch Blume und Staubfäden gefrünt, wie bey den 
Roſen. Sie fheinen durch Feine Kräfte ausgezeichnet zu ſeyn, 
und ſind daher auch nicht beſonders bekannt. 

1. G. Die Sibber⸗Schirken (Staavia). 

Kelch oben frey und fünfborſtig, mit fo viel lanzetförmigen 
Blumenblättern und Fürzern Staubfäden; Capfel gefrönt und 
zweyhörnig, aus 2 einfamigen, rundlichen Bälgen ; Griffel vers 
wachfen. Haldfträucher, mit fchmalen und fehwieligen Blättern, 
und Blüthenköpfchen in glänzendweißen Deckblättern. 

1) Die Fleberige (St. glutinosa). 

Blätter fchmal lanzetfürmig und dreyedig; Dedblätter viel 
fänger als die gehäuften Blumen. Auf dem Tafelberg, bey 
uns hin und wieder in Gärten als Zierjtraud, 2—3' hoch, mit 
brauner Rinde und faft quirlfürmigen, Fleberigen Zweigen; Die 
Köpfchen am Ende, mit Fleinen Blüthen, braunen Kelchen und 
Feberigen Deckblätter. Plufenet 8%. 431. 5. 1. Thun- 
berg, Flora capensis I p. 75. Wendland, Coll. I. 4. 22. 

2) Die irahlige (St. radiata), 

Blätter lanzetförmig und dreyeckig, Dedkblätter Faum länger 


1985 


als Köpfchen. Ebendaher; ein artiger Zierftrauch in unfern 
Gärten, mit behaarten Zweigen, Blumen weiß oder rvöthlich, fo 
wie die Deckblätter. Man behandelt fie wie die Heiden, des 
Sommers im Freyen, des Winters im Gewähshaus, Pluke— 
net T. 454. $. 7. Breynius, Cent. t. 82. Phylica. 


2. © Die Wirtel-Schirfen (Brunia), 

Reldy nur unten verwacfen und fünflappig, mit 5 fpatel: 
fürmigen Blumenblättern und fo viel Staubfäden; 2 leberige 
Nüßchen mit 2 Griffeln, reif einfächerig und einfamig, 

Halbiträudher am Eap, mit Wirtelzweigen, Fleinen Blättern 
und Blüthen in Riſpen; hübfche Zierfträucher, welche wie Hei- 
den behandelt werden. 

1) Die gemeine (Br. nodiflora). 

Blätter dreyedig, Frumm und ziegelartiq, Köpfchen am Ende, 
wie Erbfen, und fizig. In Thälern am Cap; ein aufrechtes, 
Aftiges Sträuchlein, wie Scabiofe, mit fünfreihigen Blättern und 
einzelnen Köpfchen am Ende; bey ung in Gärten. Breynius. 
Cent. XXI t. 10. Wendland, Coll. t. 35, 

2) Die ſchöne (Br. fuperba). 

Blätter halbrund, offen, Frumm und behaart, am Ende mit 
einer trockenen Borfte. In unfern Gärten ein ſchöner Strauch, 
mit fehlanfen Zweigen und zarten, fafb fadenfürmigen Blättern. 
Br. fpeciofa Hortulanorum. 


3.6. Die Ruthen-Shirfen (Berzelia, Brunia). 

Kelch ganz verwachfen und ungleich fünfjpaltig, mit 5 läng— 
lichen Blumenblättern und fo viel längern Staubfäden; nur ein 
einfamiges Nüßchen mit einem Griffel. Sträuchlein am Vor— 
gebirg der guten Hoffnung, mit Furzen, fait dreyedigen und 
nadten Blättern, am Rande brandig; Blüthen in Köpfchen 
chne Hülfe. 

1) Die wollige (B. lanuginosa). 

Blätter halbrund, vffen und an der Spitze vertrocdnet, 
Köpfhen wie Erbfen am Ende. Bey uns in Gärten, ein 
Strauch mit wolligen Zweigen. Plufenet Taf. 318. Fig. 4. 
Wendland, Coll t. 11. 


* 


1984 


2) Die gemeine (B. abrotanoides). 

Blätter fchmal lanzetförmig, umgejchlagen und unten ges 
wimpert, Köpfchen wie Erbfen in Endfträußern. Bey ung in 
Gärten, ein Straudy mit ruthenförmigen Zweigen, blüht ben 
größten Theil des Jahres. Burmann, Africa T. 100. F. 1. 
Wendland, Coll. t. 45. Brongniart, Ann. Sc. nat. VII, 
p. 370. t. 35. £. 1. 


6, Zunft. Dolz;3:Nepfler — Drumpen. 
| | Pomariae lignales. 
Hamameliden. 


Blüthen vierzählig, mit zwey- und mehrfachen Staubfäden; Gröps 
—— und zweyzählig; Wechſelblätter mit 
Mebenblättern. 

Blüthen oben, meift vierzählig, mit mehr Staubfäden, wovon bie 
Hälfte beutellos, Beutel innwendig, oval und oben mit einem Haken, 
Plaffen verfchieden; apfel halb oben, lederig und zweyfächerig, mi 
zwey Griffeln und je einem hängenden Samen, bisweilen mehr; 
Keim aufrecht im Eyweiß. 

Sträuder und Bäume in heißen Ländern, mit runden 
Zweigen, sternförmigem Flaum und geftielten, fiederrippigen 
Wechſel- uhd Nebenblättern; Blüthen in Büfcheln, meiftens mit 
Deeblättern, Kelch halb oben, viers und fünffpaltig, mit fo viel 
länglihen Blumenblättern, zweymal fo viel oder auch mehr 
freyen Staubfäden; fie fcheinen Feine befondern Kräfte zu be- 
figen, und find daher wenig befannt. 

A. Keine Blumenblätter; die Beutel Flaffen fpaltartig. 

1.6& Die Erl-Drumpen (Fothergilla). 

Kelch unten verwachfen, glodenförmig und fünf- big fieben- 
zähnig, mit 25 langen Staubfäden; Beutel Frumm, fpalten 
am Rande; apfel zweyflappig, zwepfächerig, oben vierflappig, 
mit je einem harten und glänzenden Samen.  Gträuder in 
-Nordamerica, mit ovalen Blättern und weißen Aehren. 

1) Die gemeine (F. alnifolia). 

Blätter oval und fiederrippig, geferbt oder — Blü⸗ 
then weiß in Endähren. Carolina und Virginien, in Berg— 


1955 


wäldern; ein flaumiger Straub, 3—4' hoch, mit dunfelgrauer 
Rinde, und Blättern ziemlich wie bey den Erlen; Blüthen in 
zierlichen, Fopfförmigen Nehren, im Frühjahr; Eapfel wie beym 
Zauberftraud, aber Feiner; bey uns im Freyen, wo er. ziemlich 
gut den Winter verträgt, jedoch ift es gut, ihm etwas zu bes 
deefen. Jaequin, Rar. t. 100. Lamard T. 480. Guim-— 
pel &. 16. Duhamel, Arbres Ed. n. IV. t. 26. 


B. Blüthe mit Blumen. 


2, © Die Zauberfträucder (Hamanmelis). 

Keldy verwahfen und vierlappig, mit fo viel ‘zungenför- 
migen Blumenblättern, Eurzen Schuppen und Staubfäden;z Die 
Beutel öffnen fich Flappenartig; Capſel faft Holzig, zweyfächerig, 
Flafft oben, Bäumchen in Norbamerica und China, mit ovalen 
Blättern und gelben Blüthen in Köpfchen, mit dreyblätteriger 
Hüfte. 

1) Der gemeine (H. virginica), 

Blätter oval, meift geichweift und geferbt, ungleich herz⸗ 
förmig, jung voll Sternhaare. Nordamerica, auf ſteinigem Bo— 
den; ein Strauch über mannshod, mit vielen krummen Zweigen; 
Blätter 4° lang, 3° breit, fallen ab, und dann erfl fommen 
die drepblüthigen und gehäuften Mchfeljtielez die Eapfein runde 
lich-oval, fait nußartig und braun, reifen er im folgenden 
Sommer, während die Blüthen ſcheinbar fpäter im Herbſte er: 
fcheinen, oft getrennt und zweyhänfig; Samen glänzend ſchwarz 
mit weißem Nabel, mehlig, ölig und eßbar. Rinde und Brätter 
riechen flarf, enthalten bittern, fcharfen und Gerb:Sgoff, und 
werden deßhalb in Krankheiten gebraucht. Catesby MM. T. 2. 
Duhamel, Arbres I, t. 114. Kerner 8. 617. Schkuhr 
Taf. 27. Guimpel Taf. 75. Rafinesque, Med, Bat, I, 
tab. 45. 


Okens allg. Naturg. u. Botanik II. 125 


1986 


Ordnung IH. Stamm:Uepfler 
Pomariae truncales. 


Gapfel aus zwey, felten mehr Bälgen, mit vielen Samen am innern 
Winkel; meiftens nur zweymal fo viel Staubfäden; 
Samen mit Eyweiß. 

Blüthe fünfzählig; Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig, mit 10 und 
bisweilen mehr Staubfäden; Gröps frey und verwachfen, capfelartig, 
meiftens ans 2 Bälgen mit fo viel Griffeln und vielen Randfamen; 
Keim aufrecht im Eyweiß. 

Kräuter, Stauden, Sträucher und bisweilen Bäumchen 
mit Gegen: und Wechfelblättern, mit und ohne Nebenblätter; 
Blüthenftand manchfaltig; in Falten, gemäßigten und heißen 
Ländern, häufig auf Bergen und felten am Waſſer. 

Sie theilen fih in 3 Zünfte. 

a. Die einen find Kräuter mit zwepfächeriger, ziemlich 
freyer Eapfel, 10 Staubfäden und Wechfelblättern ohne Nebene 
blätter. Steinbrede. 

b. Die andern find Sträucher mit zwey= bis drepfächeriger 
Eapfel, ziemlich frey; 10 und mehr Staubfäden; Blätter gegen- 
über, mit und ohne Nebenblätter. Cunonien, Bauerien. 

ce. Andere endlich find Sträuder und Bäume mit zwey— 
und mehrfächeriger Eapfel im Kelch; Griffel meijt verwachſen; 
Blätter abwechfelnd und gegenüber, chne Nebenblätter. Hy— 
drangeen, Eſcallonen, Philadelphen. 


7. Zunft. Wurzel-Aepfler — Zwieren. 
Pomariae radicales. 
Steinbredhe oder Sarifragen. 

Eapfel meiit frey, aus 2 verwachjenen Bälgen und 2 getrennten Griffeln, 
mit vielen Randfamen ; Keim aufrecht im Eyweiß; 5 oder 10 Staubfäden; 
Kränter mit Wechfelblättern ohne Nebenblätter. 

Kräuter und Stauden mit ganzen und getheilten etwas 
fetten Blättern und DBlüthen in Sträußern; Kelch frey und 
bisweilen verwachſen, meift fünftheilig, mit fo viel Blumen« 


1987 


blättern und meiſt zweymal fo viel Staubfüden innwendig im 
Kelch; Beutel oval und fpaltig; Bälge oben getrennt, Flaffen 
innwendig, und bilden bisweilen eine Hohicapfel. Größten- 
theils in gemäßigten und felbit Falten Ländern. 

Ihre Kraft ruht in der Wurzel, als welche oft die, felbft 
knollig ift, Gerbitoff enthält, Herd und feharf ſchmeckt und in 
der Medicin gebraucht wird, aber nicht in ter Haushaltung; 
einige dienen zur Zierde. 

A. Staubfäden einfach. 

1. G. Die Haar-Zwieren (Vahlia), 

Kelch verwarhfen und fünflappig, mit fo viel fürzern Blu— 
menblättern und Staubfäden; Hohlcapfel mit vielen Samen an 
zwey Leiten im Gipfel. Zottige und gabelige Kräuter mit 
fhmalen Gegenblättern und weißen, paarigen Achfelbläthen., 

1) Die gemeine (V. capensis). 

Blätter ſchmal lanzerförmig, Griffel vorragend, Capſel 
länglih. Vorgebirg der guten Hoffnung, in Sandboden, Faum 
fpannehody und fait wie Silene, mit armförmigen Zweigen und 
flaumigen Spitzen; bisweilen bey uns in Gärten. Linne, fi. 
Suppl. p. 175. Thunberg, Fi. cap. p. 246, Russelia. 

2. ©. Die Lappen-Zwieren (Heuchera). 

Kelch ziemlich frey und fünflappig, mit fo viel fchmalen 
Blumenblättern und längern Staubfäden; Hohlcapfel mit 2 lan— 
gen Griffeln und vielen Samen an 2 Wandleiiten. Ausdauernde 
Kräuter im nördlichen America und Aſien, mit geitielten, lap— 
pigen Wurzeldlättern und Blüthen in Rifpen, 

1) Die gemeine (H. americana). 

Blätter rundlich, flebenlappig, gezähnt und ftiftig; Blüthen 
röthli in großer, gabeliger Riſpe. Nordamerica, bey ung 
häufig in Gärten, 2° hoch; eine artige Pflanze mit ziemlich 
Fleinen Blumen und fangen Staubfäden. Plumier Taf. 58. 
$ig. 3. Hermann, Paradisus t. 131. 

B. Staubfäden Doppelt. 

3. ©. Die Milzfräuter (Chrysofplenium). 

Kelch ganz verwachfen, vier⸗, ſelten fünffpaltig und inn— 
wendig gefärbt, ohne Blume, mit zweymal fo viel Furzen Staubs 

125 * 


1938 


fiden und nierenförmigen Beuteln; apfel hohl, herzförmig, 
unten mit 2 Sämenleiſten. 

Fette und ausdauernde, zarte Kräuter in der ganzen Melt, 
mit rundlichen Wechſel. und Gegenblättern und gehäuften Fleinen 
Blüthen. Goldmilz. 

1) Das Fleine (Ch. oppositifolium). 

Stengel vieredig, Blätter gegenüber und faft nierenförmig. 
Selten in Bergmwäldern und an Quellen, nur einige Zoll hoch, 
unten mit Ausläufern; MWurzelbfätter geftielt und rofenartig, 
rundfich und nierenförmig; Blüthen am Ende, Fein und grün— 
lichgelb in einem doldenartigen Strauß mit großen Dedblättern, 
alle Blüthen vierzählig; ſchmeckt etwas feharf, foll Breden ers 
regen und wurde gegen Milzverfiopfung gebraucht, Fl. dan, 
t. 365, Gärtner T. 44, 5.7. Sturm 9. IV. 

2) Das große (Ch, alternifolium). 

Blätter abwechfelnd und nierenförmig, Blüthen goldgelb. 
In ſchattigen Wäldern, an Quellen und Hohlwegen, in der 
Ebene, nicht ſelten, kaum ſpannehoch und dreyeckig, Wurzel: 
blätter Ianggeftielt, *z lang, faſt 1“ breit and ſtark gekerbt, 
nur 1—2 Stengelblätter; Blüthen am Ende in einer gedrängten 
Afterdolde, klein und vierzählig, die obere fünfzählig. Schmeckt 
faft wie Kreffe und wurde als auflöfendes Mittel gegen Milz: 
und Leberveritopfungen, Harnfranfheiten und langwierigen Hus 
ften gebraucht. Herba Nafturtii petraei (. Saxifragae aureae, 
Fl, dan. t. 366. Schkuhr T. 108. Sturm 9. Xu, 

4. G. Die Kron-Zwieren (Tiarella). 

Kelch ziemlich frey, glockenförmig und fünflappig, mit ſo 
viel nagelförmigen Blumenblättern und 10 längern Staubfäden; 
Hohlcapſel mit ungleichen Klappen und wenig Samen unten 
an den Rändern. Ausdauernde Kräuter in America und Aſien, 
ziemlich wie Mitella, mit geſtielten Wurzelblättern und hängens 
den Blüthen in einfachen Endtrauben. | 

1) Die gemeine (T. cordifolia). 

Wurzelblätter geftielt und herzförmig, lappig, gezähnt und 
ſtiftig. Im nördlichen America und Aften in Bergwäldern, bey 
uns in Gärten als Zierpflanze; Schaft fpannehocdh, mit Heinen, 


1939 


weißen, langgejtielten Blumenblättern und umgefchlagenen Kelch— 
(appen. Hält bey uns im Freyen aus und vermehrt fi durch 
Scößlinge. Hermann, Paradifus t. 129: Lamarck %. 373. 51. 

5. ©. Die Franzen-Zwieren (Mitella). 

Kelch ziemlich frey, glockenförmig und fünffpaltig, mit fo 
viel zerfchliffenen, längern Blumenblättern und 10 kurzen Staub: 
füden; Hohlcapſel zweyflappig mit verwachfenen Briffeln und 
vielen Samen auf dem Boden. Ausdauernde Kräuter im nürds 
lihen America und Afien mit fanggeitielten und herzfürmigen 
Wurzelblättern und Blüthen in fchlaffer Aehre. 

1) Die gemeine (M. diphylla). 

Wurzelblätter herzförmig, dreylappig und gezähnt, zwey 
Stengelblätter Fleiner und gegenüber, Nordamerica, bey ung 
in Gärten, ſchuhhoch, oft 3—6 Stengel aus einer Wurzel und 
die Blätter auf 4—6" langen Etielen, die Blumen weiß und 
Fein in einer langen Endähre; eine artige Zierpflanze, welde 
einen fihattigen Ort liebt und im Frühling blüht. Mentzel, 
Pagillus t. 10. Gärtner T. 44. 5.6. Lamarck T. 373. 
51 Schkuhr T. 120. 

6.8. Die Steinbreche (Saxilraga). 

Kelch ziemlich frey und fünftheilig mit fo viel nagelförmi— 
gen Blumenblättern und 10 Staubfäden; Capſel zwepfächerig, 
mit zwey bleibenden Griffein, zwifcben Denen fie fich durch ein 
Loch öffnet; viele Samen jederfeits an der Scheidwand. 

Ausdauernde Kräuter in kältern Gegenden oder auf hohen 
Bergen, gern in FFelsfpalten, mit Wurzelblättern und abwed): 
felnden Stengelblättern; Blüthen in Riſpen von verfchiedenen 
Farben, doc meiſtens weiß. Es gibt gegen 200 Oattungen, 
‚ohne befontere mediciniiche Kräfte, doch häufig etwas fcharf, 
und wurden daher befonders gegen den Stein gebraucht, viele 
leicht, weil fie in Spalten der Felfen wachſen und diefelben zu 
zerfprengen fcheinen. | 
a) Kelch ſtark verwachſen, Narben bärtig. 

1. Blätter getheilt. 
1) Die ſchmale (S. hypnoides). 
Rafenartig, liegend und fproffend, Wurzelblätter fünffpaltig 


u 


1990 


Stengelblätter ungetheilt, Stengel mit einem halb Dutzend weißen 
Blüthen. In Felsfpalten, hin und wieder mit liegenden Sproſ— 
fen, weldye einen dichten Rafen bilden, woraus faſt fpannelange 
Stengel mit wenig Blättern und Blüthen fommen; die Blumen 
zweymal fo lang als der Kelch, im May und Juny; kann zum 
Einfaſſen der Gartenbeete benutzt werden. Morison, Sectio 
XI. t.9. f. 26. Fl. dan. t. 348. Lapeyroufe, FI. pyr. 
t. 32. Sternberg, Saxifragae t. 824. Gmelin, Fl. baden- 
fis IE. t. 3. Moretti, Tent. Sax. p. 21. 

2) Der dreytheilige (8. tridactylites). 

Stengel äftig und haarig, Wurzelblätter fpatelföürmig, Sten—⸗ 
gelblätter dreyfpaltig und Feilförmig, Blumenblätter weiß, faum 
länger als der Kelh. An Kelfen un? Mauern, nicht häufig; 
Stengel fpannelang, meist dreptheilig und röthlich, die Blüthen 
in weitfohweifigen Rifpen. Ein artiges Kraut; wurde gegen 
Drüfenverhärtungen und Leberfranfheiten gebraucht. - Fl. dan. 
t. 1517. Schkuhr T. 119. Sturm 9.33. T. 15. Stern- 
berg, Sax. t. 17. f. 3. Moeretti, Tent. Sax. p. 24. 

2. Blätter ungetheilt und fait ftiellos, 

3) Der immergrüne (S. aizoon). 

MWurzelblätter rofenartig und fpatelförmig, geferbt und ges 
büpfelt; Stengel mit Blättern, oben äftig und ftraufartig, die 
Zweige mit 2—3 weißen Blumen, unten roth gebüpfelt. Alpen 
und auch auf niedern Bergen, die Wurzelblätter fteif und lie 
gend, gegen 3° lang, Ya’ breit mit Fnorpeligen Zähnen; läßt 
fih in den Gärten zur Einfaffung der Blumenbeete benugen. 
Jaeguin, Austria t. 438, Sturm 9. 33. Sternberg, 
Sax. t. 3. Moretti, Tent. Sax. p. 7. 

4) Der nabelfürmige (S. cotyledon). 

Wurzelblätter fteif und rofenartig, fpatelfürmig und Ffnore 
prlig gezähnt; Stengel mit Blättern, Blüthen groß und zahl: 
reich in pyrampdaler Riſpe. Alpen, bey ung in Gärten als Zier- 
pflanze unter dem Namen Sehovablümcdhen und Frauennabel; 
ein einfacher Stengel, über fchuhhoch, mit großer, auggebreiteter 
Rifpe, Blumen am Grunde roth, blüht im May und Juny 
und wird zur Einfaffung der Blumenbeete benugt, Plukenet, 


1991 


Alm. t. 222. f, 1. Linne, FI. lappon, t. 2. f. 2. Fl. dan. 
t. 241. Sturm 9. 33. Sternberg, Sax. t. 2. 

b) Kelch ziemlich frey, Die Narben unbehaart. 

1. Blätter ungetheilt. 

5) Der Fleine (8. aizoides). 

Blätter ſchmal lanzetfürmig und fleif gewimpert, Blumen 
geld, länger als Kelch, in Sträugern. Alpen, in der Nähe der 
„Quellen, mit ſchwachen, liegenden Stengelu, die Blumen blaß- 
geld, mit jafrangelven Flecken; bildet in Gärten artige, fingers- 
lange Rafen. Clus., Hist. H, t. 60. Fl. dan. t. 72. Sco- 
poli, Carniola tab. 14. Sturm 9. 1.35. Sternberg, 
Sax. £.8 f. 1. Moretti, Sax. p. 34. 

6) Der Sumpf-St. (S. hirculus), 

Blätter ſchmal und fpatelfürmig, mit glattem Raud, Etengel 
zart, mit einblüthigen Zweigen, Blumen groß, länger als Keldy 
und ſchön geld. In Torffümpfen, ſpannehoch und röthlich, mit 
1—2 Blumen, gelb und roth gedüpfelt, Kelch umgefchlagen, 
blüht im Zuly und Auguft, und läßt fid zur Einfaffung der 
Gartenbeete benugen. Breynius, Üent. t. 48. Morison, 
Sect. 12. tab. 8. fig. 6. Gmelin, Fl. sib. IV. tab. 65. fig. 3. 
Haller, Hist. tab. 11. Sturm 9. 35. Taf. Ss. Moretti, 
Tent. Sax. p. 34. 

2, Blätter lappiz. 

7) Der weiße (S. granulata). 

Untere Blätter nierenförmig, gejtielt, rauch und geferbtz 
Stengel rifpenfürmig, Blumen weiß und grün gejlreift. Ueberall 
auf Hügeln, Waldtraufen und fandigen Waiden, überhaupt Die 
häufigfte Gattung; Stengel aufrecht, über ſchuhhoch, unten rauch, 
oben rifpenartig; blüht im May und Juny. Die faferige Wurs 
zel trägt oben ein Dugend braune Knollen wie Erbfen; Wurzel: 
blätter langgejtielt, zoflbreit, fait ebenfolang, mit 9 ftumpfen 
Lappen; die Stengelblätter Feilförmig und drey- bis fünffpaltig. 
Das Kraut ſchmeckt fäuerlich, die Wurzelfnoffen bitterlih und 
herb, und werden fehr gegen Stein oder Gries gerühmt, wahr« 
fheinfih weil fie fo ausfehen. Sie hießen fonderbarer Weife 
Steinbrechfamen, Semina Saxifragae alba. Matthiolus 


1992 


T. 918. Fl. dan, t. 514. Blent 8. 545. Schfuhr %. 119. 
Sturm 9. VI. Hayne Hl. % 23 Svensk Bot. t. 1655. 

c) Keldy umgefchlagen, Staudfäden auf dem Boden, Griffel 
ausgefperrt. 

8) Die ranfige (I. sarmentosa). 

Schaft mit Ausläufern, fleberig und rifpenartig, Blätter 
rundlich herzfürmig, lappig geferbt, rauch und unten roth, Blus 
men ungleidh. China und Japan; bey uns häufig in Töpfen 
als Zierpflanze; sieht fonderbar aus wegen der langen, rotben 
Ausläufer, die in Menge aus der -Wurzel hervorfommen und 
an der. Spige junge Pflanzen treiben; Wurzelblätter lederig, 
4' breit, auf eberfolangen Stielen; Stengel 1'/s‘ hoch, mit 
weißen oder blaßrothen Blumen in einer großen Nifpe, die 2 


äußern Blumenblätter viel länger; haͤlt bey einigem Schutze 


ſelbſt unſern Winter aus, und vermehrt fi) duch die Wurzel: 
fproffen. Jacquin, Rar, I. tab. 80.-: Murray, Comment. 
goett. 1781. t. 1. Schreber, Dionaea t. 2. 3. Loureiro 
I. ©. 345. 

9) Der raudye (S. punctata, hirfuta). 

Blätter länglicheopal und tief fehwielig gezähnt, auf langen, 
gewimperten Stielen; Schaft rauch mit weißen und rothgedüpfelten 
Blumen in einer Rifpe. Sibirien und Irland, bey uns häufig in 
Gärten als Zierpflanze, zur Einfaffung der Blumenbeete, Wurzel: 
blätter gehäuft, unten röthlich, Schaft fhuhhoch und rifpenartig 
getheilt Blumen Fein in einem Dedblatt, artig gezeichnet, in— 
dem die rothen Düpfel zu einer Art Buchflaben zufammenfließen, 
worinn man das Wort Sehova lefen will, heißt daher Jehova— 
blümchen. Morison, Hist. Il, Seetio XII. t. 9. f. 17. 

d) Kelch glocenförmig und lappig; Eapfel fait ohne Griffel. 

10) Der didblätterige (S. crassifolia). 

Wurzelblätter oval, lederig, glatt und gezähnelt, Stengel 
nadt, mit rothen Blumen an hängenden Zweigen einer ges 
drängten Rifpe. Sibirien, auf hohen Bergen, bey uns häufig 
in Gärten als eine recht artige Zierpflanze; Wurzel und Stengel 
fingersdick, mit fpannelangen und handbreiten Wurzelblittern ; 
Stengel über ſchuhhoch, glatt und braunroth, die Blumen groß 


1993 


und purpurroth, find im Frühjahr eine Zierde der Gärten. 
Die Wurzel wird gegen Faulfieber gebraudt; die abgeſtor— 
benen, lederbraunen Blätter werden von den Coſaken in Menge 
gefammelt und unter dem Namen des tfchagirifchen Thees ver: 
Fauft, welcher von Den gemeinen Leuten allgemein getrunfen 
wird, befonders wenn der Handel mit Ehina Node. Falks 
Beyträge. Gmelin, Sibirica IV. t. 66. Linne, Fil, Dee. 
t, 14. Curtis, Bot. Mag. t. 196. 


8. Zunft. Stengel:UHepfler — Roben 
Pomariae caulialis. 
Baueraceen, Eunoniaceen. 


Eapfel zweyfächerig, wenigfamig, 10 und mehr Staubfäden; Gegens 
u. und Nebenblätter. 

Blüthe vier: bis fünfzählig, Keldy wenig verwachfen, mit zwenfachen 
Stanbfäden; Eapfel zweyfächerig mit fo viel Griffeln und wenig Samen 
an der Scheidwand; Keim aufrecht im Eyweiß. Sträuder mit 
Gegen: und Nebenblättern. 


Bäume und Sträuder auf der füdlichen Erdhälfte, meiſtens 
mit Klee» ober Fiederblättern, und Blüthen ähren« oder Fopfe 
fürmig, bisweilen mehr oder weniger Staubfäden alg gewöhnlich. 


A. Blüthe vielzählig; Feine Nebenblätter. Baueraceen. 

Sträuder mit Kleeblättern, gegenüber ohne Nebenblätter; 

in Auftralien. Kelch faft frey und mehrtheilig, mit fo viel 

Blumenblättern und mehrfachen Staubfüden; apfel zwep- und 
mehrfächerig und vielfamig. 

1.8. Die Wirtel-Noben (Bauera), 

Kelch ſechs- bis zehntheilig, mit foviel Blumenblüttern und 
gegen 60 Staubfädenz Eapfel aufgeblafen, zwenfächerig, mit fo 
viel ausgefperten Griffen und wenigen Samen an der Spihe 
der Scheidwand, Keim aufrecht im Eyweiß. Gträuchlein im 
gemäßigten Reuhoftand, mit länglichen Kfeeblättern und einigen 
rothen Achfelbüthen, 

1) Die gemeine (B. rubioides). Ä 

Blaͤttchen Tänglich und gezähne, Blüthenftiele länger und 


1994 


einzeln; Gapfeln behaart. Zierlicher Straub, wie manche 
Diosmen, mannshoc, mit fchönen, hochrothen Blumen einzeln 
in Achſeln, auf zolllangen GStielen; hin und wieder in Gärten; 
die Blätter ftehen faft in Wirteln. Andrews bot. Rep. t. 198, 
Malmaifon 8.96. Sims bot. Mag. t. 715. Salisbury, 
Ann, bot. J. t. 10, 

B. Blüthen fünfzähligz; Nebenblätter, 

2. G. Die Fieber: Noben (Cunonia). | 

Kelch fünftheilig und abfällig, mit fo viel Länglichen Blus 
menblättern und 10 Staubfäden; Eapfel fegelförmig, zwenfchnä« 
belig und zwepyfächerig, trennbar, mit mehreren Samen an einem 
Mittelfäuidhen. 

Sträucher am VBorgebirg der guten Hoffnung, mit ungraben 
Siederblättern und Blüthen in Achſelähren. 

1) Die gemeine (C. capensis). 

Fünf Fiederblättchen länglich, Iederig und gezähnt, Trauben 
gegenüber und einfach, mit zahllufen Blüthen. Baumartig, in 
Wäldern an Flüffen, Blättchen über zollbreit, Blüthen Flein 
und rofenroth, in 2 langen Endähren. Burmann, Africa 
8. RM; Rode Elseboom. PIufenet 2. 141. 8. 4. Särt- 
ner T. 225. Lamard %. 371. 

= G. Die Gummi-Noben (Ceratopetalum). 

Kelch Ereifelförmig, unten verwachſen und fünflappig, mit 
fo viel nagelfürmigen, zerfhligten Blumenblättern und 10 Staube 
fäden, Beutel gefpornt; Eapfel zweyfädherig, mit wenig Samen, 
reif einfächerig, klafft oben. 

1) Die gemeine (C. gummiferum). 

‚Kleeblätter gegenüber, fanzetförmig und gezähnt. Neu: 
holland, ein baumartiger Strauch, mit Fleinen, gelben und ro— 
then Blumen in großen Endrifpen; aus der Rinde jhwigt ein 
rothes Gummi, weldes unter dem Namen Gummi rubrum fchon 
im Handel it. Smith, Nova Hollandia I. t. 3. | 

4.68. Die Flügel:eRoben (Weinmannia), 

Reich frey, meiſt viertheilig, mit fo viel Blumenblättern 
und zweymal fo viel Staubfäden auf einer Scheibe; Eapfel zwey⸗ 
füherig, zwenfchnäbelig und zweptheilig, mit wenig behaarten 


1995 


Samen an der Scheidwand. Bäume und Sträucher in heißen 
Ländern, mit verfchiedenen h eingelenften Blättern und meift 
paarigen Trauben. 

1) Die gemeine (W. glabra). 

Fiederblätthen verkehrt oval, glatt und geferbt, Weftindien, 
ein Bäumchen mit Gegeräften, 11—13 feinen Fiederblätt: 
chen und eben fo großen Nebenblättern; Flügel des Blattſtiels 
oval; Trauben länger als Blätter, mit zahlreiden, weißen Blus 
men, wie Tiarella, Die Rinde ſcheint zum Gerben gebraucht 
zu werden. Lamard T. 313. F. 1. 

© 


9. Zunft. Zaub:Aepfler — Klammen. 
Pomariae foliales, 
Hydrangeen, Efcallonien, Bhiladelphen. 
Kelch verwahren, meiſt fünfzählig; Eapfel zwey- und mehrfäcerig, 
Griffel meiſtens verwachſen. 
A. Hydrangeen: Zehn Staubfäden, Griffel getrennt; 
Sträucher mit Gegenblättern ohne Nebenblätter. 

Kelch zwey⸗ bis vierſpaltig, mit zweymal fo viel Staub— 
fäden; Capſel zwey- und mehrfächerig, mit getrennten Griffeln 
und vielen Samen; Keim aufrecht im Eyweiß. 

Sträucher und Bäume in America, Indien und Japan mit 
einfachen Blättern und fünfzähligen, manchmal getrennten, une 
gleichen, aber meiſtens ſehr zahlreichen Blumen und großen 
Sträußern. 

1. ©. Die Zier-Klammen (Hydrangea). 

Kelch halbrund, zehnrippig und fünfzähnig, mit fo viel 
Blumenblättern und zweymal fo viel Staubfäden; apfel ge= 
krönt, zweyfächerig, mit vielen Samen an den Rändern, Flafft 
oben. Sträucher mit ovalen Blättern, meift weißen Blumen 
in großen Sträufern, wovon bie äußern oft ſtrahlig und taub 
find. Hortenfia, 

1) Die gemeine (H, hortenfis). 

Dlätter fpig-oval, gezähnt und glatt; Blüthen weiß oder 
fleifhferben in großen Sträußern, mit wenig fruchtbaren. China 


1996 


W 


und Japan feit mehrern Jahren bey uns in großer Menge unter 
dem Namen Hortenfia mutabilis; ein fehr äjliger, blatt« und 
blumenreicher Straud, 2—3' hoch, braun, von unten an getheilt, 
mit großen gejtielten, fiebenrippigen Blättern; die Sträußer am 
Ende über fauftgroß, wie Schneeballen, woran die meiften Blumen 
taub find und die äußern Blätter derfelben größer. Sie dauert 
2—3 Monate lang. Es ift merfwürdig, daß diefe fehöne 
Pflanze: bey uns noch nicht lange bekannt ift, während man fie 
faft auf jedem hinefifhen Papier abgemalt findet. Wenn man 
Eifentheile in die Erde thut, werden die Blumen blau. Lou⸗ 
reiro L S. ı71. Smith, Ic. pietae tab, 12. Lamard 
T. 380. Rofe du Japon; Sijo. 

2) Die große (H. arborefcens),. 

Blätter oval und etwas herzfürmig, Die obern lanzetförmig 
und grob gezähnt; die Sträußer doldenartig und faſt alle 
Blumen fruchtbar. Nordamerica an fumpfigen Orten, 3° body, . 
Blumen Elein, weiß und wonlriehend, in großen Sträußern, 
auch bey ung in Gärten, aber feltener. Miller, Ic, t. 251. 
Schkuhr 8. 119. Lamarck %. 370. F. 1. 

B. Efcallonien: Fünf Staubfäden, Griffel verwach— 
fen; Blätter abwechſelnd, ohne Nebenblätter, 

- Sträucher und Bäume mit einfachen Blättern in warmen 
und heißen Ländern; Kelch meijt verwachſen; Capfel zwey- bie 
fünffächerig, mit vielen Samen an ben Rändern; Keim im 
Eymweiß. \ 

2. G. Die Harz: Klammen (Escallonia), 

Kelch halbrund, verwachſen und fünfzähnig, mit fo viel 
länglichen Blumenblättern und Staubfäden; Capfel beerenartig, 
gekrönt, mit zweplappiger Narbe, zwepfächerig, mit vielen Gas 
men oben an einem Mittelfäulchen, öffnet fi) unten mit Lö— 
ern. Harzreiche Bäume und Sträucher in Südamerica, mit 
verfehiebenen Blüthen, 

a) Bluͤthen einzeln. 

1) Die fperrige (E. myrtilloides). ya 

Blätter laͤnglichoval, rippig und gezähnelt. Neugranada 
und Peru, auf hohen Bergen; ein baumartiger Straud, 24’ hoch 


* "1997 

» i 
mit hellrothem Holz und harzreichen, fperrigen Aeſten; Blumen: 

* Blätter fpatelfürmig und weiß. Das Holz iſt gut zu Merten; 
die bittern Blätter geitoßen gegen Quetfehungen. Ruiz et Pa- 
von, Fl. peruv. IH. t. 234. f. 6. Stereoxylon patens, Smith, 
Ic, ineditae H. t. 30. 

b) Blüthen in Rifpen. 

1) Die gemeine (E. refinofa). 

Blütter länglicheoval und drüfig gezähnt, Nifpen mit weni⸗ 
gen weißen Blüthen. Peru auf Bergen, ein Strauch, 18° hoch, 
mit grauer Rinde und rothen, harzigen Zweigen, bie Man ge⸗ 
ſtoßen auf Beinbrüche legt; Blätter gedrängt, 2“ lang, faſt 
einen halben breit. Das Holz iſt ſehr gut zu allerley Werf- 
zeugen. Ruiz und Pavon T. 235. F. a. Chacas, Chacha- 
coma. 

3) Die pulverige (E. pulverulenta), 

Blätter elliptifch, gerollt und mit Harz beftäubt, Blüthen 
geänlih, in Endähren. Ehili, in Wäldern; 12° hoch, ganz 
rauch, mit aufrechten, dreyecfigen Zweigen, deren Staub Augen⸗ 
entzändung hervorbringt. Ruiz und Pavon T. 237. 5. a. 
Mordogno, 

3.6, Die Heiden-Klammen (ltea). 

Keich frey, glockenförmig und fünffpaltig, mit fo viel ſchma⸗ 
len Blumenbdlättern und Fürzern Staubfäden; Eapfel zweyfäche— 
rig, zweyfurchig und theilbar, mit einem Dugend Samen an 
den Rändern. 

1) Die gemeine (I. virginiea). 

Blätter lanzetförmig und fiharf gezähnt; Blüthen in eins 
fachen Endähren. PVirginien, in Sümpfen; ein zierlicher Strauch, 
wie Clethra, mannshoch, mit glatten, runden Zweigen und Fleis 
nen weißen Blüthen in aufrechten Endirauben; bey ung hin 

„und wieder in Gärten, Plukenet T. 339. $. 5. Duha- 
mel, Arbres I, t..126. Lamarck %, 147. F. 1. Heritier, 
Stirpes I. p. 138, 

©. Philadelphen; Staubfäden, Capfelfächer und Samen 
zahlreih, Griffel verwachſen; Blätter BerONen, ohne Neben⸗ 
blätter, 


® ® _ + 
1998 | . 

‚Sträucher in gemäßigten und wärmern Ländern, mit ein—⸗ 
fachen und rippigen Blättern ohne Düpfel und Randrippen; 
Blüthen weiß und wohlriehend in breyzinfigen Sträußern; 
Keldy Freifelförmig, verwachfen, fünf und mehrzaͤhnig, mit ſo 
viel Blumenblättern und viel mehr graden Staubfäden; Capſel 
im Kelch, drey- und mehrfächerig, mit fo viel Griffeln oder 
Narben und vielen Samen an Säulenflügeln, Mafft verſchieden; 
Samenfchale Häutig, weiter als Kern, Flafft am Nabel wie 
eine Hülfe; Keim aufrecht im Eyweiß. 

4.6. Die Holder-Klammen (Deutzia). 

Kelch fünfzähnig, mit fo viel länglichen Blumenblättern 
und zweymal fo viel geflügelten Staubfäden; Capſel Drey- oder 
vierfnöpfig mit fo viel Griffen und je einem Dubend Samen 
am innern Winfel, Flaffe im Rüden. Behaarte Sträudlein in 
Indien und Japan mit fchlaffen Zweigen und ſchönen Blumen 
in Sträußern. 

1) Die gemeine (D: scabra). 

Blätter geftielt, fpis-oval und gezähnt mit flernfürmigen 
Haaren. Japan auf Bergen, ein mannshoher Strauch wie 
Holunder, mit Gegenäjten und bdreyzinfigen GSträußern. Die 
rauhen Blätter werden zum Polieren des Holzes gebraucht. 
Kaempfer, Amoen. V. p. 854. Joro; Thunberg, Flora 
japon. t. 24. (kamard T. 380.) 

5. © Die Jasmin: Klammen (Philadelphus). 

Keldy vier: bis fünflappig mit fo viel ovalen Blumenblät- 
tern und fünffachen Staubfäden; Capfel vier: bis fünffächerig, 
mit fo viel unten verwachfenen Griffeln, lederig und fachfpaltig, 
mit vielen hängenden Samen und BORN BEE das Würzelcyen 
‚gegen ben Nabel, 

1) Die gemeine (Ph, coronarius), 

Blätter fpig:oval und gezähnt, drey- bis fünfrippig, unten 
rauch, Blüthen weiß, vierzählig, fo wie die Eapfel, in drey—⸗ 
zinfigen Endtrauben. Südeuropa, ſchon auf ber Südſeite der 
Alpen im Gebüfh und in Zäunen, bey uns in Gärten als 
Zierſtrauch an Lauben, hin und wieder verwildert, 1—2 Mann 
hoch, mit marfreihen, braunen Zweigen gegenüber; Blätter 


* 


* 1999 
Furzgeitielt, 3% lang, 11/, breit mit entfernten Zihnen; Blü- 
then am Ende, in Blattachfeln, gegenüber, einen Strauß bil 
dend, geftielt, über ,“ breit und fehr Narf riechend, ungefähr 
wie Yasmin, doch etwas unangenehm; Staubfäden 20 — 25, 
viel kürzer als die Blumenbfätter; blüht im May, bisweilen 
gefühlt. Die graden Zweige zu Pfeifenröhren, ehemals bie 
Blüthen als nervenftärfendes Mittel und das aus ihnen be— 
reitete Del zur Verfälfhung des Jasminöls; die bitterlichfchar 
fen Blätter folen in Stalien an den Salat gethan werden, um 
ihm einen fchärfern Gefchmad zu geben. Clusius, Hist. I. 
t. 55. Tabernaemontanus t. 1451. Gärtner Taf. 35. 
Schfuhr T. 131. Sturm 9. Ill. Fior angielo, Salindia, 
Canestro; wilder Jasmin, welfcher Holder, falfche Springe, 

2) Die großblumige (Ph. grandiflorus). 

Ebenfo, aber die Blätter länger zugeipigt, die Blüthen zu 
dreyen und die Griffel ganz verwachfen. Rordamerica, bey ung 
in Anlagen, höher, mit rothen Zweigen und geruchloſen Blumen, 
Schrader, Diss. Fig, Guimpels Holzarten T. 44. 

6. G. Die Kletter:Klammen (Decumaria). 

Kelch fiedene bie zehnzähnig mit fo viel längliden Ölumen- 
blättern und dreymal fo viel Staudfäden; Eapfel oval, fiebene 
bis zehnfächerig, mit verwachfenen Griffen und vielen Samen 
am innern Winfel. 

1) Die gemeine (D. barbara), 

Blätter wedenförmig, an der Spise gezähnt, Blüthen 
weiß in Enditräußern. Im wärmern Nordamerica in feuchten 
Wäldern, ein dünner und Enotiger Kletterſtrauch mit 2—3’ 
langen Blättern, die untern herzförmig; Blumen Klein, weiß 
und wohlriehend; apfel zierlich geftreift, löst ſich unten fat 
deckelförmig ab umd bleibt mit Kelch und Griffel gefrönt; bey 
uns hin und wieder in Gärten. Bosc, Actes Soc. hist. nat, 
paris. I. p. 76. t. 13. Michaux, Flora americana I. p. 282, 
Walter, Fiora carolinensis. p. 154. Forsythia scandens, 


” 


kei u & ; un, 


2000 ’ * 


B. Strauß:-Uepfler: Rofaceen. 
Pomariae thyrsales. x 
Biele Staubfäden und Gröpfe; Samen meift ohne Eyweiß. 
Kelch frey und verwachfen, trägt meiltens 5 Blumenblätter und dreye 
bis fehsmal fo viel Staubfäden mit rundlichen Beuteln; Gröps viel- 
zählia, vollftändig und verfümmert, nehmlich bisweilen nur einer 
ercentrifchy oder ein Fünftelsgröps wie bey den Zwetfhen; Schläuche, 
Nüffe und Bälge, frey, troden und fleifhig, oder im trodenen und 
fleifchigen Kelch verfchloffen, ein: oder zweyſamig, felten mehr; Samen 
aufrecht und verkehrt, Keim aber immer aufrecht, d. b. mit dem 
Würzelchen gegen den Nabel oder den Samenftiel. 


Trocene Kräuter, Sträucher und Bäume in afen Welt: 
theilen, doch mehr in den gemäßigten, mit dünnen Wechfel: und 
Nebenblättern ohne Düpfel, einfach, lappig und fiederig, felten 
mir Geruch. Der Stock enthält wenig ausgezeichnete Stoffe 
mit Ausnahme der Farbenfloffe; die Blüthen aber find oft wohl: 
riechend und die Früchte ernähren und erfrifchen ganze Völker— 
fhaften, geben auch Wein durch Gährung. — 

Sie theilen ſich in zwey Ordnungen, mit trockenen und 


fleiſchigen Früchten. 


4 
Ordnung IV. Blüthen-⸗Aepfler — Roſeen. 
| Pomariae florales. 
Früchte troden, Schläuche oder Bälge, felten etwas fleifchig. 


Kräuter und Sträucher, Faum Bäumen, überall: zeritveut 
in Wiefen, Walden, Feldern und Wäldern, meiftens an trodenen 
Drten, größtentheils mit gefiederten Wechfelblättern und mit 
dem Stiel verwachfenen Nebenblättern. Die Blumen melftens 
Mein und felbft fehlend. Die Zahl der Staubfäden in ber, 
Regel 20, fo geitelit, dag 3 vor jedes Blumenblatt und einer 
dazwifchen kommt; fehlt die Blume, fo fehlen auch ihre Staub» 
fäden und es bleiben nur die 3 Kelchfäden übrig, Mande 
liefern Farbenftoffe In der Wurzel, einige eßbare Früchte und 
einige dienen zur Zierde, ° 


2001 


a. Bey den einen finden ſich viele einfamige und getrennte 
Schläuche frey im Kelch. Roſen. 

b. Andere haben einfächerige aber einfamige Capfeln mit | 
dem FKelche verwachſen. Neuraden.- 

ec. Andere haben getrennte, mehrfamige Bälge. Epiriaceen. 


10. Zunfl, SamensAepfler — Bromen. 
Pomariae seminales. 
Viele einfamige Schläuche frey im Kelch. 


Sie zerfallen in 2 Abtheilungen, mit trockenem Röhrenkelch 
und meiſt ohne Blume, oder mit offenem Kelch und mit Blume. 

A. Röhrenkelch trocken, ſo wie die Schläuche, meiſt ohne 
Blume. Sanguiſorben. 

Kräuter, Sträucher und Bäumchen mit Fleinen unanſehnlichen 
Blüthen, bisweilen getrennt und meiftens mit wenig Scyläucen, 
in Falten, gemäßigten und heißen Ländern im Trodenen. Sie 
enthalten fchwache medicinifche Kräfte und Feine Fleiſch-Früchte. 

a. Kräuter; Samen hängend, meift nur 5 Etaubfäden, 

1. © Die Sinaue (Alchemilla). 

Zwitter, Kelch Frugfürmig, vierfpaltig, mit fo viel Deds 
blättchen ohne Blume, nur 1 —4 Staubfäden und fo viel 
Schläuche mit feitlichem Griffel. Ausdauernde, fehr Fleine Kräu— 
ter in gemäßigten Ländern, mit lappigen Blättern und büfchels 
- förmigen Blüthen. 

1) Das Ohmfraut (A, arvenfis). 

Blätter geftielt, flaumig, dreptheilig und bie Lappen drey⸗ 
fpaltig, Blüthen in Wchfelfnäueln mit einem einzigen Griffel 
und Schlau. Ein Sommergewähs,. faum fingerslang, mit 
mehrern äftigen, faſt fadenfürmigen Stengeln, dicht mit Feile 
förmigen, lappigen Blättern bedeckt, in deren Achſeln 10—12 
Blüthen jtehen, Faum wie Nadeiknopf; es ift oft mit Honigthau 
wie mit Zucker bejtreut, bevejtigt den Sand, ijt bitter und herb 
und harntreibend, kann aud jung als Salat gegefien werden. 
Tabernäm. T. 1288. Fk dan. t. ie: Schkuhr T. 26, 
Aphanes; Percepierre, 

Okens allg. Naturg. II. Botauik IL. ‘126 


2602 


2) Das Srauenmäntelein (A. vulgaris). 

Wurzelblätter nierenförmig und fieben- bis neunlappig, 
Lappen rundlich, gefaltet und gezähnt, Blüthen in gabeligen 
Afterdolden mit 2—4 Staubfäden. Veberafi auf Waiden, an 
feuchten Wegen und in Laubwäldern, fowohl in der Ebene, als 
auf Hohen Bergen, ſpannehoch, gabelig und meiftens behaart, 
mit einer ftarfen, ausdauernden Wurzel und großen, 2—3’' langen 
und breiten Blättern, fehr zierlich wie ein Mantel gefaltet; 
Blüthen gelblih, Hein, in Rifpen aus gedrängten Döldchen. 
Sit ein gutes Viehfutter, wächst indeffen zerſtreut; Wurzel und 
Kraut zufammenzichend, ehemals gegen ftarfe Blutflüffe, Wune 
den und Gefhmwüre. Die Alchemifter fammelten den Thau von. 
den Blättern; daher heißt es auch Sonnenthau und Alchemilla. 
Clusius, Hist. ID. t. 108. Tabernäm. T. 693. Fl. dan, 
t. 693. Plenk T. 69. Schkuhr T. 2%. Sturm 2.1. 
Pied de Lion; Alchemiſtenkraut; Mutterfraut, Sinau, Tappen, 


2. G. Die Wieſenknöpfe (Sanguisorba). 

Kelch röhrig, gefärbt und vierfpaltig, in zwey Deckblät— 
tern, ohne Blume, mit 4 Staubfäden, einem einzigen, viereckigen 
Schlauch und Griffel am Ende. Ausdauernde, trocdene Kräuter 
in gemäßigten Ländern, mit ungraden Fieberblättern und Blür 
then in ährenförmigen Köpfchen. 

1) Der große W. (S. officinalis). 

Fiederblättchen herzförmig, oval und gezähnt, Köpfchen 
Yänglicheoval und dunkelroth; Staubfäden Fürzer. Ueberali auf 
feuchten Wiefen, 2—3’ hoch, mit einer fingersdicen, dunfel 
braunen Wurzel, innwendig gelblich, Stengel, Reif, eckig, oben 
mit einigen Blüthenzweigen. Die Wurzelblätter geftielt, faft 
fpannelang, mit 11 — 15 Blätthen; die Stengelblätter unter 
ven Köpfchen Fleiner; die Köpfchen '/e'' die, Ein hartes Vieh— 
futter, ziert aber die Wiefen; die herbe Wurzel gegen ben 
Rotz der Pferde Matth. T. 1051. Tabernäm. T. 316. 
Fl. dan. t. 97. Kerner T. 358. Plenk T. 63. Schkuhr 
Taf. 24. Hayne VII. T. 22, Radix Pimpinellae italicae; 
Blutkraut, unächte Bibernell. 


2003 


2) Der canadifche (S. canadensis). 

Ziemlich fo, aber die Köpfchen walzig und die Staubfäden 
weit vorragend. Canada, auf feuchten Wiefen, 2—4’ hoch; 
Wurzel did und braun, 9—13 Blättchen, 2 lang und 1’ 
breit, Köpfchen 3 lang und weißlih. Die Wurzel ift bitter 
und herb und dient als Brechmittel, was in Diefer Claſſe eine 
Seltenheit it. Eornutus T. 174. Knorr, Deliciae t. P. 
5, fig. 4. 

3. © Die Beherblumen (Poterium, Pimpinella). 

Ebenfo, aber die Blüthen getrennt, ein: und dreyhäufig ; 
Kelch in 3 Dedkblättern, mit 20 — 30 Staubfäden und 2—3 
Schläuchen, Griffel am Ende mit pinfelföürmiger Narbe. Kräus 
ter und Sträudjlein in gemäßigten Ländern mit Ähnlichen Blät— 
tern und. Blüthen. 

1) Die gemeine (P. sanguisorba). 

Kraut mit edigem Stengel; Fiederblättdhen rundlich-oval, 
Blüthen dunkelroth, einhäufig; die Fruchtblüthen oben; Kelch 
vieredig und fteinhart. 

Auf trockenen Bergmwiefen, 1-2’ hoch und fteif, oben in 
einige Blüthenäfte getheilt; Wurzel did und holzig; Wurzelbläts 
ter 4° lang, mit 7—13 Blätthen; Köpfchen rund und faft 
zolldick; blüht im Frühling und Herbitz; das Kraut riecht an= 
genehm, ſchmeckt gewürzhaft und etwas herb, ift ein gutes 
Biehfutter und Hin und wieder ein Gewürz in Suppen und 
Salat, ehemals gegen Ruhr, Blutflüffe, Wunten und Ge— 
fhwüre. SZierpflanze in Gärten. Matth. T. 1034. Tas 
bernm. Taf. 316. Kerner Taf. 164. Plenk Taf. 668. 
Schkuhr T. 300. Hayne VIH. T. 23. Herba Pimpinellae 
minoris; fchwarzer Bibernell, rauhes Blutfraut, Nagelfraut, 
Mengelfraut. 

4. © Die Odermennige (Agrimonia). 

Fünf Kelchlappen, auswendig voll hafenförmiger Borften, 
5 Blumenblätter und dreymal fo viel Staubfäden, 1—2 nußar- 
tige Schläuche mit langem Endgriffel im verhärteten Kelch. 

Ausdauernde Kräuter in gemäßigten Ländern mit ungraden 
Siederblättern und gelben Blumen in ährenartigen Trauben, 

126 * 


2004 


1) Der gemeine (A, eupatoria), . j 

Stengel rauch, Blätter unterbrochen gefiedert, Blättchen 
länglich-lanzetförmig und gezähnt, das ungrabe gejtielt; Blü— 
then in unterbrochener Aehre; Fruchtfelch verfehrt Fegelfürmig 
und borſtig. Meberali an Wegen, trodenen Rainen und Zäu« 
nen, über 2’ hoch und ziemlich einfach, untere Blätter 6“ fang 
mit 5—13 Blättchen, über zoffgroß, mit Fleinern dazwifchen, 
unten filzig; Blüthen in Deckblättern, bilden eine lange Aehre. 
Das Kraut ift etwag gewürzhaft und herb, und wurte als 
Wundmittel gerähmt, auch gegen Erfchlaffung der Därme und 
Leberverhärtungen. Matth. T. 1014, Tabernm. %. 330. 
Fl. dan. tab. 588, Plenf Taf. 364. Schkuhr Taf. 128, 
Hayne I. T. 19, Herba Agrimoniae, Lappulae hepaticae, 
Eupatorium veterum; 2eberflette, Bruchwurz, Steinwurz. 

b. Sträucher; meiſt 20 Staubfäden; in heißen Ländern. 

* Samen hängend oder verfehrt. 

5. ©. Die Klee-Bromen (Clifiortia). 

Zweyhäufig, Kelch dreyfpaltig, mit 30 Staubfäden ohne 
Blume; 1—2 häutige Schläuche mit feitlihem Griffel und 
bärtiger Narbe. 

Glatte Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung mit 
Heinen Kleeblättern und Achfelblüthen, 

1) Die gemeine (C. ilieifolia). 

Blätter länglichrund und umfaffend, harſch, mit einander 
verwachfen wie ein breylappiges Blatt, an ber Spitze dornig 
gezähnt. Ein Strauch, 2—3' hoc, fingerspid und Frumm 
mit vielen Zweigen, oben Frautartig; Blätter ſtiellos und zoll 
groß, in den Achſeln gelbliche Blüthenköpfchen mit vielen weis 
Gen Staubfäden. Dillen,, Hort. elth. t. 31. f. 35. Linne, 
Hort. cliff. t. 30. Lamard T. 827. 

6. G. Die Perl-Bromen (Margyricarpus). 

Kelch vieredig, auswendig an den 4 oder 5 Lappen ein 
Furzer Dorn, 2 Furze Staubfäben ohne Blume; nur ein Schlaud) 
mit endlichem Griffel in beerenartigem Kelch. Sträuder im 
heißen America mit ungraden Fiederblättern und einzelnen 
Achſelbluũthen. 


2005 


1) Die gemeine (M. setosus). 

Neun bis eilf fehmale Fiederblättchen, unten weißlich, en- 
digen in 2—4 Borften. Peru, Ehili und Brafilien auf dürren 
Hügeln, ein äſtiges Sträuchlein, ſchuhhoch, dicht mit Blättern 
bedeckt, Blätthen 3° lang, Nebenblätter fcheidenartig und zof: 
tig; Früchte pflaumenartig, rundlich und weiß glänzend wie 
Perlen, werden von den Kindern gegejfen, obfchon fie wenig 
Sleifch haben. Das Kraut gegen Blutflüffe. Ruiz et Pa- 
von, Prodr. t. 33. Fl. _peruv. I. t. 8. fig. d. 

= Samen aufrecht. 

7. ©. Die Leder-Bromen (Üercocarpus). 

Kelch lang und gefärbt, Rand fünflappig und abfällig, ohne 
Blume, mit 20 Staubfäden; cin Schlauch mit fehr langem, be— 
haartem Endgriffel, 

1) Die gemeine (C. fothergilloides). 

Blätter efliptifch, lederig und gezähnt. Merico, ein Bäum— 
chen 2 Mann hoch, mit runden und glatten Wechſelzweigen; 
Blätter geftielt, 15% lang, 9 breit; Blüthen dugendweife in 
Adhfeldüfcheln, gegen 3 lang und purpurroth, mit weit hervors 
ragendem, fhwanzförmigem Griffe. Humboldt et Kunth, 
Gen. Vl, p. 183. 

8. ©. Die Zahn-Bromen (Parfhia). 

Kelch glocdenförmig und fünftheilig, mit fo viel ovalen 
Blumenblättern und 20 Fürzern Staubfäden; ein, bisweilen zwey 
Bälge,; mit einem Samen auf dem Boden und mit Furzem 
Griffel, Flaffen feitwärts. 

1) Die gemeine (P. tridentata). 

Blätter getrennt und feilförmig, an der Spitze zwey» bie 
dreyzähnig, oben behaart, unten graufilzig. Nordamerica, auf 
Waiden, am Eolumbiafluß, ein fehr äfliger, glatter Strauch, mit 
grauer Rinde, fehr Meinen Nebenblättern und gelben, faſt ſtiel— 
Iofen Blumen an Furzen Zweigen. Purfh, Fl, am. I. t. 15, 
Tigarea; De Cand,, Linn, Tr. XII, p. 157. Hooker, Fk 
am. I. t. 58. 

B. Kelch offen oder fleifchig, mit Blume; 20 und mehr 
Staubfäden, und viele. Schläude, 


2006 


| Kräuter und Sträucher in gemäßigten Ländern, mit lap⸗ 
pigen und fiederigen Blättern; durchgängig 5 Blumenblätter mit 
20 und viel mehr Staubfäden. Größtentheils in gemäßigten 
Ländern, überall zerftreut, meiftens auf Angern, trocdenen Hügeln, 
an Zäunen und in Wäldern, 

Einige find ziemlidy gewürzhaft, einige haben fehr wohl: 
viechende Blumen und einige endlich tragen ſchmackhafte Frucht⸗ 
böden oder Beeren. ! 

Bey den einen fteht ber Samen aufrecht im Schlauch, bey 
andern fteht er verfehrt. 


a. Kelch offen. Potentillen. 
1. Samen aufrecht und der Griffel am Ende. 


9. G. Die NägeleinWurzen (Geum). 

Kelch fünfſpaltig und flach, mit 5 Deckblättchen; viele 
Schläuche auf erhöhtem, haarigem Fruchtboden, mit langem, ein- 
gefenftem, meiſt rauhem und hafenförmigem Griffel. Aus: 
dauernde Kräuter mit ungrad gefiederten Wurzelblättern, und 
meiſt Drepzähligen Stengelblättern; Blüthen einzeln am Ende, 
‚einen Strang bildend. 

1) Die gemeine N. (GC. urbanum), 

Wurzelblätter zackig, Stengelblätter dreytheilig und gezähnt, 
DBlüthen aufrecht, Griffel unbehaart, Fruchtkelch umgefchlagen. 
’Meberall an etwas feuchten Orten, an Zäunen und in Wäldern, 
12° hoch und rauch," mit wenig Zweigen; Wurzelblätter lang 
‚geftielt, 3 fang, mit 5 Fieberblättchen, wovon das ungrade 
‚größer und dreylappig; Blüthen einzeln, Langgeftielt, Flein und 
ſchön gelb, im May. Die Wurzel ift dick, fpindelförmig und 
ibraun, innwendig weiß mit vothem Kern, riecht, bejonders im 
Frühjahr, wie Nägelein, ift gewürzhaft und ftärfend, enthält 
Gerbſtoff, Harz und ätherifhes Oel, und wird flatt China ges 
braucht als Pulver, Aufguß, Abfud und Erträct; bewahrt Das 
Bier vor dem Sauerwerden. Clufius, Hist. II. t. 102. Fl. 
dan. t. 672. Schfuhr T. 137. Sturm H. V. Hayne IV. 
Taf. 33. Düffeldo. VI. Tof. 17. Wagner. T. 11. Radix 
Caryophyllatae; Cariofillata , Benoite; DBenedicten- Kraut, 


2007 


3) Die Waffer-R. (G. rivale). 

Ebenſo, aber die Blüthen geneigt, die Griffel behaart und 
in der Mitte gedreht. Ueberall am Waſſer, auf feuchten Wiefen, 
etwas Fleiner, Kelche dunkelroth und gefchloffen; Blumen gelb, 
mit rothen Adern. Die Wurzel ift wenig gewürzhaft, und wird 
Faum gebraucht. Clusius, Hist. II. t. 103. Nr. 1. Fl. dan. 
t. 722. Schkuhr T. 137. Sturm 9. VE. Hayne W, 
Taf. 34. 

3) Die Berg:R. (G. montanum). 

Ebenfo, aber der Griffel ohne. Gelenf und zottig; Stengel 
mit einer Dottergelben Blume. Alpenwieſen, fpannehoh und 
zottig; Wurzekblätter zahlreich, 4 tang, aus 11—15 Blättchen 
4“ (ang; Blüthen ziemlich groß und aufrecht. Die Wurzel ges 
würzhaft, wie die vorige, chemals gebräuchlich, jest nur bey 
ben Hirten. Jacquin, Austr, tab, 373. Sturm 9. XIV, 
Sieversia. 

10.8. Die Faden: — (Waldsteinia). 

Kelch Freifelfürmig und fünffpaltig, mit 5 Deckblättchen, fo 
viel größern Blumenblättern und vielen Staubfüden; 2—3 
Schläuche mit abfälligem Griffel. Kräuter wie Potentilla, in 
Ungarn, mit zarten Gtengeln, Tappigen Blättern und gelben 
Blumen in gabeligen Sträußern. 

1) Die gemeine (W. geoides). 

Blätter geſtielt, drey- bis fünftheilig, Lappen gezähnt. Un— 
garn, im Wäldern, bey uns in Gärten als Zierpflanze; ein 
Feines Kraut, mit großen, aeftielten Wurzelblättern, kaum 
fpannelangen Stengeln und Tanggeftielten Blüthen, Feiner als 
bey Potentilla vena. Waldstein et Kitaibel, Plantae 
Hungariae t. 77. Wildenow, Neue Berl, Schriften U. 8. 4, 
5. 1. Nestler, Potentillae t. 1. 

11. ©. Die Hirfh-Bromen (Dryas). 

Ebenfo, aber die Deekblätter treten in den Kelch, welcher 
Dadurch acht- bis neunfpaltig wird, und eben fo viele Blumen 
blätter trägt. Sträuchlein auf Bergen im Norden, mit eins 
fachen, unten filgigen Blättern und ziemlich oroßen, weißen 
Blumen, 


2008 

1) Die gemeine (Dr. octopetala), - 

Blätter oval und geferbt, unten weiß filzig. Auf Alpen- 
waiden, bis tief herunter in die Thäler, aber immer über 2000° 
hoch. Ein Fleines, faft Frautartiges Sträuchlein, Faum federfiels 
dick, mit holziger Wurzel und oben einem Büſchel Blätter, ge⸗ 
ftielt, ſpitz oval, weitläufig geferbt und etwas herzförmig, 1 
lang, */s' breit, faſt wie beym Gamander; aus dem Blattbuſch 
kommen über 2“ lange Stiele, mit einzelnen, recht hübſchen Blumen, 
®/a breit; gegen 30 Schläuche, mit zolflangen, behaarten Grif- 
fein, wie bey Geum. Sit etwas zufammenziehend, und wird 
vom Bolf gegen Durchfall gebraucht, auch früher in der Apo« 
thefe als Herba Chamaedryos aljinae, Clusius, Hist. 1. 
t. 351. Fl. dan. £.51. Schkuhr %. 137. Lamark T. 443, 
Geum chamaedrifolium; Hirſchwurz. 

2. Samen hängend oder verkehrt im Schlauch. 

12. ©. Die Erdbeeren (Fragaria). 

Kelch flach und fünftheilig, mit 5 kelchartigen Deckblättchen, 
ſo viel Blumenblättern und 20 Staubfäden (3 gegenüber, 1 
abwechſelnd); viele Schläuche mit einem kurzen, ſeitlichen Griffel 
auf einem erhöhten, fleiſchigen Boden. Ausdauernde, kleine 
Kräuter in allen Welttheilen, mit Ausläufern, dreyzaͤhligen, 
grob-gezähnten Blättern und meiſt weißen Blüthen iR dolden⸗ 
artigen Endſträußern. 

1) Die gemeine (F. vesca). 

Stengel aufrecht und behaart, Blätter dreyzählig, Blättchen 
gefaltet, unten behaart; Früchte hängend und abfällig, Kelche 
umgeſchlagen; Haare der Bluͤthenſtiele angedrückt. Ueberall in. 
Waͤldern, auf Hügeln und an Rainen, welche der Sonne aus— 
geſetzt ſind; die Wurzel wagrecht, voll brauner Schuppen, mit 
1 — 2 langen, wurzelnden Ausläufern; 1—3 Schäfte, ſpanne— 
hoch, oben in einige kurze Zweige getheilt, mit 2—3 Blüthen; 
gegen ein Halbdugend, fait eben fo hohe Wurzelblätter, mit 2 
lanzerföürmigen Nebenblättern ; Blumenblätter rundlich und weiß; 
der Fruchtboden oder die fogenannte Beere länglih rund, meiſt 
roth, faftreich und gewürzhaft, voll Feiner, glatter und brauner 
Schlaͤuche auf der Oberfläche wie Samen; blüht im April und 


2009 


Map, reift im Juny und bey guter Witterung wieder im Herbit, 
Die Erdbeeren werden von Kindern gefammelt und in Fleinen 
Körbchen oder dutenartig zufammengefchlagenen Rinden in die 
Städte zum Kauf getragen, Sie find nicht bloß das erfte Obft, 
fondern gehören auch zu dem fchmadhafteften, erfrifchendften und 
gefündeften, das man fo wohl roh ißt, als mit Zucker und Wein, 
an manchen Orten auch mit Milch. Mean läßt fie auch gähren 
und macht Wein, Effig und Branntwein daraus, was aber 
wegen der geringen Menge nicht von Bedeutung ſeyn Fann. 
Früher empfahl man fie gegen Gicht und Harnfranfheiten; 
Wurzel und Blätter als zufammenziehende Mittel gegen Durche 
fall und Blurfluß, auch als Thee. Matth. T. 1021. Tas 
bernämont. %. 346. Blackwell T. 77. Plenf T. 41%, 
Shfuhr T.135. Sturm 9.1. Hayne IV. T. 26. Fra- 
gum; Fraise; Fraga, Fragola, \ | 
Es gibt mehrere Abarten. Sn ten Gärten hat man 

Die Monats:-Ertbeere (F. semperflorens), 

welche den ganzen Sommer blüht und etwas fpißigere 
Beeren hat. Noilette, Jardin fruitier t. 11. f.2. Hayne 
II, T. 25. 

Unter den wilden unterfcheidet man zum Theil alg eigene 
Gattungen: 

a) Die Wald-Erdbeere (Fr. elatior), 

Häufiger in Bergwäldern, größer und raucher, die Haare 
an den Blüthenftielen abftehend, In den Gärten unter dem 
Namen Zimmet-Erdbeeren. Ehrharts Beyträge VI. 
©. 23. Noisette, Jardin t. 13. f. 1. Hayne IV. T. 27. 

b) Die Knad- Erdbeere (Fr. collina) 

hat einen angedrürften Fruchtkelch und härtliche, Faum ab: 
falfende Beeren. Ehrharts Beyträge VII ©. 26. Fl. dan, 
t. 1389. Hayne IV. T. 30, 

e) Die Breftlinge (Fr. breslingea) 

mit angedrücktem Fruchtkelch und diekern, nicht abfallenden 
Beeren, welche weißlich find und hart, ganz füß ſchmecken und 
erit gegen den Herbit reifen, die Blumen geldlich weiß. Sie 
haben den Namen ohne Zweifel, weil fie wie verfümmerte Erb: 


2010 


beeren ausfehen. Der Name ift vorzüglich im nördlichen Deutfchs 
land einheimifch. Noifette %. 13. $. 2. Duchesne, Nat, 
des Fraisiers 1766. 12. p. 534. 

2) Die Sharlady-E. (F. virginiana). 

Zweyhäufig, Blätter oben glatt, Zruchtfelh offen, die 
Schläuche ganz eingeſenkt. Aus Virginien in unfern Gärten. 
— VII. ©. 24. Noiſette T. 12. F. 2. Hayne 
IV. T. 28. Fraga scarlatina. 


Die Ananas-E. (F. grandifiora). 

Zweyhäuſig, Blätter unten behaart, oben glatt mit ſehr 
langen und behaarten Ausläufern „Fruchtkelch anged ackt. Aus 
Surinam in unſern Gärten, mit ſehr großen, aufrechten Früchten, 
faſt wie Wallnuß, auswendig roſenroth, innwendig weiß. Ehr— 
hart, Beyträge VII. ©. 25. Duhamel, Arbres I. tab. 6. 
Miller, Ic, tab. 288. Noifette T. 14. 8.2. Hayne IV, 
29. 
4) Die Chili-E. (Fr. chilensis), 

Ebenfo, aber tie Blätter beyberfeits behaart; ebenfalls in 
unſern Gärten, aber nicht fo häufig. Ehrhart VII. ©, 26. 
Dillenius, Hort. elth. t, 120. f. 146. 


13. ©. Die Blataugen (Comarum). 

Alles wie bey Fragaria, aber der ovale Fruchtboden ſchwam⸗ 
mig, die Blumenblätter ſpitzig und roth. 

1) Das gemeine (EC. palustre), 

Stengel auffteigend, Blätter fiederartig, Blättchen lanzet— 
förmig und gezähnt, unten grau, Blumen fürzer als Keldy und 
dunkelroth. Auf fumpfigen Wiefen, überall felten, ein aus— 
dauerndes Kraut mit Friechender Wurzel, woraus mehrere, 1—2' 
lange, röthlicye Stengel kommen, am Ende aufgerichtet; untere 
Blätter aus 5—7 Fiederblättchen, die obern dreyzählig; Achſel⸗ 
blüthen lang geftielt, mit großem, dunkelrothem Kelch, viel Flei- 
nern Blumenblättern und 20 Staubfäden im May. Die Pflanze 
Deutet, wo fie häufig wächst, Torfboden an, tft zufammenziehend, 
bient zum Gerben, die Wurzel zum Rothfärben, chemals gegen 
Durdfan und Blutfiuß: Radix et Herba Pentapbylli aquatiei. 


2011 


Tabernämont. 8. 354. Fl. dan. t. 636. Hoffmann, 
Fi. germ, t. 7. Schkuhr T. 138. 


14. G. Die Sans: Bromen (Potentilla). 

Keldy offen, vier: oder fünffpaltig, mit fo viel Felchartigen 
Deeblättern und Blumenblättern, meift 16—20 Staubfäden; 
Fruchtboden gewölbt und troden, die Griffel feitlich. 


a.) Die Rothwurzen (Tormentilla). 

Blüthe vierzählig.. Ausdauernde Fleine Kräuter mit fiedes 
rigen Blättern und einzelnen Blüthen in Zweiggabeln, auf lans 
gen Stielen, Fruchtkelch gefchloffen. 

1) Die gemeine (T. erecta). 

Blätter dreyzählig, Stengelblätter ſtiellos, Nebenblätter fin— 
gerartig eingefchnitten. Ueberall auf Hügeln, in Büfchen und 
auf Waiden; Wurzel oft fingersdic, walzig und fnotig, wie 
abgebiffen, braun, innwendig röthlicy, treibt mehrere fchuhlange 
und liegende, am Ende aufgerichtete Stengel mit fperrigen Zwei» 
gen; Wurzelblätter langgeftielt, drey- und fünfzähnig, Die obern 
dreyzählig, Lappen zolllang, einen halben breit, Blumenblätter 
flein, gelb und ausgerandet, mit 16 Staubfäten. Das Kraut 
ift zufammenztehend, ftärfend und wurde gebraucht, jet noch 
die herbere, viel Gerbitoff enthaltende Wurzel, woraus man audy 
ein Ertract zieht, welches itatt Drachenblut angewendet wird; 
fie dient übrigens zum Gerben und Rothfärben des Leders 
Tabernämontanus %. 370. Fl. dan. t. 589. Knorr> 
Debeise 4.45 2, — re T. 136. Sturm 9.31. Hayne 
II. T. 48. Düſſeld. VI. T. 2. Blutwurz, Ruhrwurz. 

vr Die Friehende * reptans). 

Ebenfo, aber die untern Blätter fünfgählig, die Stengels 
blätter gejtielt und dreyzählig, Nebenblätter Elein, lanzetför— 
mig und bisweilen gefpalten. Seltener, in fchattigen Wälz 
dern, mit größern Blumen; diefelben Heilfräfte.e Lehmann, 
Potentillae t. 13. P. nemoralis, | 

b.) Die Zotten-Bromen (Sibbaldia). 

Ganz wie Potentilla, aber nur 5 oder 10 Staubfäben und 
fo viel Schläuche mit abfälligem Griffel. Behaarte und liegende 


2012 / 


Kräuter in Fältern Ländern, mit einfachen und lappigen Blättern, 
ſchmalen Nebenblättern und Fleinen Blumen in Sträußern. 

1) Die gemeine (9. procumbens). 

Blätter tief dreylappig, unten behaart, Blumenblätter Furz 
und fpisig. Auf den böchiten Alpen, ein Fleincs Kraut mit gels 
ben Blümchen. Fl. dan. t., 32. Sturm 9 XVII. 

e.) Die Fingerfräuter (Potentilla). 

Ebenfo, aber alles fünfzählig und 20 Staubfäden. , 

> a) Blätter dreyzählig, Blumen herzförmig. 

* Blumen weiß. 

1) Das erdbeerartige (P. fragariaftrum). 

Stengel liegend und zweyblüthig, Wurzelblätter geſtielt, 
feidenhaarig ‚und dreyzählig, Blätthen rundlich= oval und ges 
zähnt, Wurzel mit Ausläufern. Auf Hügeln, im Gebüfh, an 
Zäunen, Waldtraufen und Felſen; häufig, fleht ganz aus wie 
die Erdbeeren, die Blätter oft höher als der Schaft, die Blumen 
fehneeweiß, fo lang als der Kelh, der Fruchtboden zottig, die 
Schläude glatt und weißlid. Schkuhr %. 135. Hoffmann, 
Fl, german. t. 6. Fragaria Iterilis L. 

* Blumen gelb. 

2) Das friechende (P. reptans). 

Stengel Friehend, Blätter gejtielt, aufrecht und fünfzählig, 
Blättchen Feilfürmig, oval und tief gezähnt; Blüthenftiele ein 
zeln, Schläude rau. Ueberall an feuchten Orten, Gräben, 
Wegen und Zäunen; Wurzel walzig, treibt mehrere fadenfür- 
mige Stengel über ſchuhlang, kriechend und wurzelſchlagend, das 
ungrade Blättchen gegen 2“ fang, Blüthen groß und goldgelb. 
Kraut und Wurzel zufammenziehend, ehemals vffiecinell; die letz— 
tere zum Serben. Fuchs T. 624 Tabernämont. %. 351, 
Schkuhr %. 136. Hayne IV. T. 32. Radix ef Herba 
Pentaphylli; Fünffingerfraut. 

b) Blätter fingerförmig getheilt, Blumen gelb und herz» 
fürmig. 

3) Das frühe (P. verna), 

Stengel aufiteigend und rauch, Wurzelblätter fünfe und 
fiebenzählig, Blättchen Tänglicheoval und tief gezähnt, die untern 


2013 


Nebenblätter fünf: und fiebenzählig, Schläuche kaum runzelig. 
Ueberall an Wegen und auf fandigen Angern; ein Fleineg 
Kraut mit fingerslangen, liegenden Stengeln und Fleinen, 
gelben Blumen im März. Clufius, Hift. II. t. 106. Nro. 3. 
Tabernämont. Taf. 354. Crantz, Auftr, tab. 1. fig. 1. 
Sturm 9, XVil. 

4) Das weiße (P. argentea). 

Stengel aufiteigend und filzig, Blätter fünfzählig, Blättchen 
Eeilfürmig oval, ftarf gezähnt, Rand umgerolit, unten weißfilzig; 
Schläuche runzelig. Häufig auf Augern, an Wegen und Mauern; 
mehrere Stengel gegen 1' lang und ziemlich aufrecht, Blüthen 
ftraußartig, klein, mit filzigen Stielen, Fruchtboden behaart. 
Beveitigt den Flugfand und kann, wie faft afle anderen, zum 
Färben gebrausht werden. Matthiol, T. 1020. Tabernä- 
mont. %. 353. Fl. dan, t. 865. Sturm 9. XV. Fünf— 
fingerfraut. | 

5) Das grade (P. recta). 

Stengel aufrecht und zottig, Wurzelblätter fiebenzählig, die 
oberen fünfzählig. Blättchen länglich und grob gezähnt; Schläuche 
tunzelig und geflügelt. Hin und wieder auf Bergen und in 
Wäldern, gewöhnlich zur Zierde in Gärten; 1,“ hoch, Blumen 
blaßgelb, in rifpenartigen Endfträußern. Lobelius T. 689. 
Tabernämont. T. 351. Jacquin, Austr. t. 383. Zan— 
nichelli, Istria t. 224. Lehmann, Potentillae t. 7. Rei- 
chenbach, Ie. IV, f. 521. 

e) Blätter ungrad gefiedert, Blumenblätter ganz und gelb. 

6) Das gemeine (P, anserina), 

Stengel Friecyend, Fnotig und wurzelnd, Blätter büfchels 
fürmig, unterbrochen vielfiederig, Blättchen länglih und fcharf 
gezahnt, Adzfelitiele einblüthig, ohne Dedblätter, Nebenblätter viels 
fpaltig. Ueberall an Wegen und auf Ungern, die oft ganz da— 
von bededt find; ein ausdauerndes Kraut, mit liegenden, fchuhs 
langen Stengeln; Blätter fait fpannelang, mit 11 — 21 Blätt: 
chen, zolllang und fo viel Fleinern Dazwifchen, unten filberhaarig ; 
Blumenblätter viel länger als Kelch, Fruchtboden behaart, mit 
wenig glatten Schläuchen. Iſt ein ſchlechtes Viehfutter, aber 


2014 


bey den Sänfen beliebt. Wurzel und Kraut ſchwach zufamments 
ziehend und harntreibend, gegen Ruhr, Durchfall und Blutfluß. 
An den Wurzeln finder fich eine Farbenſchildlaus (Coccus po- 
lonieus). Matthiol, T. 1016. Tabernämont. T. 342, 
Fl. dan, t. 544. Plenf T. 413. Sturm 9 IV. Hayne 
IV, T. 31. Radix et Herba Anserinae s, Argentinae ; Gänferich. 

7) Das ftrauchartige (P. fruticosa). 

Blätter fiederlappig und rauch, Lappen länglich lanzetför— 
mig und dicht beyfammen, Rebenblätter lanzetförmig; Blüthen 
in Streäußern und gelb, - Sibirien, England, Pyrenäen und 
Nordamerica, bey uns in Gärten zur Zierde; ein Sträuchlein, 
3—4' hoch. In Sibirien trinft man die Blätter ftatt des chi— 
nefifchen Thees,. Ammann, Ruthen. t. 17. 18. f. 1. Wal 
ther, Hort. t. 17. Duhamel % 20. Nestler, Potentillae 
t. 1. Guimpel & 42. 

b. Kelch ohne Deckblätter. 

15. ©. Die Beerenbromen, Brombeeren (Rubus). 

Kelch flach und fünftheilig, mit viel mehr als 20 Staubfäden 
und vielen pflaumenartigen Schläuchen auf einem erhöhten Bose 
den. Meiſt laufende und jtachelige, unregelmäßige Sträuder 
in allen gemäßigten Zonen, mit einfachen und geftederten Blät: 
tern und DBlüthen in Sträußern. Gie fehen im Ganzen, und 
befonders durch die Stacheln an der Rinde, aus wie der Noſen— 
ftod. Ihre Früchte find eßbar und manche werden in Gärten 
gezogen. 

a) Himbeeren: Früdte roth, wohlriechend und ges 
würzhaft. 

* Krautartig. 

1) Die Molterbeeren (R. chamaemorus). 

Stengel aufrecht, einfach und einbläthig, Blätter einfach, 
nierenförmig und fünflappig, Blüthen zweyhäuſig. Sibirien, 
Schweden, Dänemarf, Nordamerica und auch im nördlichen 
Deutfchland, auf Sumpfboden, Faum fpannehoch, mit Friechender 
Wurzel; Blätter faft wie Zohannisbeerblätter, Blumen weiß, 
kürzer als Kelchlappen; die fogenannten Beeren beftehen aus 
wenigen, aber großen Beeren oder vielmehr Pfläumchen, blaß- 


2015 


roth oder gelblich, werden wie Preußelbeeren eingemacht und ges 
geſſen; die getrennten Blüthen jtchen auf Stengeln, welche aus 
derfelben Wurzel kommen. Die Wurzel hat einen ftarfen Ges 
ruch und die bittern Blätter werden gegen Hautfranfheiten ems 
pfohlen. Linne, FI, lapponiea 1.5, f. I. Fldan t. 1. 
Tillands, Fl. Aboenf,. tab. 150. Lightfovot, Fl. scotica I, 
t. 13. Plenf T. 409. Weihe, Brorabeerfträuder T. 49, 
Molfen-, Pautfenbeeren. | 

2) Die nordifche (R. arcticus). 

Blätter dreyzählig, glatt, oval und geferbt, Nebenblätter 
oval, Blüthen einzeln, mit ausgerandeten Blumenblättern. Si— 
birien, Lappland, Schweden, Canada, an feuchten, moofigen 
Orten, kaum fpannehoch, mit einer einzigen, purpurothen Blume, 
srößer als Kelh, Wurzel ausdauernd,, Beeren wie Himbeeren, 
ſchmecken aber beffer, fäuerlich füß und fehr wohlrichend. Bux- 
baum, Centuria V, t. 26. Linne, Fl. lapp. t. 5. f. 2. Fl, 
dan, t. 488, Plenk T. 410. 

3) Die Steinbeere (R. saxatilis). 

Stengel einfach, mit wenig weißen Blüthen in einer Riſpe; 
Blätter dreyzählig und nackt. In Bergwäldern von Europa 
und Aflten; bey ung felten; aus einer ausdauernden Wurzel 
kommen mehrere ſchuhhohe Stengel, nebſt Ausläufern, Blätter 
oroß, Blumen Mein und fehmal, im May; Die Beeren groß, 
aus wenig glänzendrothen Beerchen, welche fäuerlich, aber nicht 
befonders ſchmecken. FL dan, tab. 134. Guimpel Taf. 104, 
Weihe T. 9. 

b) Strauchartig. 

4) Die gemeine (R. idaeus), 

Stengel aufrecht und zottig, mit ſchwachen Stacheln ; Blätter 
der fruchtbaren Stengel dreyzählig, der unfruchtbaren fünfzählig, 
Blätthen oval, gezähnt, unten weiß filzig. In Bergwäldern, 
dufchweife beyfammen; gewöhnlid in Gärten wegen der vor= 
trefflichen Frucht, ein grader und ziemlich einfacher Straud 
über mannshoch; Blätter 2—3" lang mit borjtenförmigen Res 
benblättern; Blumen hängend in Doldentrauben, weiß und 
fürzer als Kelch, mit etwa 5 mal 10 Staubfäden; Früchte Fleiner 


2016 

‚als Brombeeren, flumpf Fegelförmig und hohl, beitehen aus 
etwa 2 Dutzend bunfelrothen, fehr wohlrischenden, füß und ges 
würzhaft fchmedenden Pfläumchen, welche fowohl roh, als mit 
Zuder und Wein zur Erfrifgung und Stärfung gegeffen wer: 
den; mit Zucker eingedicft ald Mus vder Gelee; Syrup mit 
MWaffer verdünnt, fehr erfrifchend für Kranfe; auch macht man 
Himberrwein und Effig davon; die herblichen Blätter ehemals 
als Surgelwaffer, gegen Durchfall und Blutung. Matthiol. 
T. 1010. Tabernämontan T. 1298. Knorr, Deliciae II. 
tab. R. 1. Pi. dan. tab. 788. Plen! T. 407. Hayne II, 
%.8 Guimpel T. 97. Düſſeld. V. T. 20. Wagner IJ. 
T. 74; Framboise; Lampone, 

5) Die wohlriechende (R. odoratus). 

Ebenfo, aber ohne alle Stacheln, Blärter einfach, fünflappig 
und gezähnt, Blüthen in Sträugern. Nordamerica, bey uns in 
Gärten zur Zierde, mit großen, rothen und wohlriechenden Blus 
men, und ebenfalls großen, rothen und fammetartigen Früchten, 
wie Die gemeine. Cornutus, Canada t. 150. Miller, Ic. 
tab. 223. 

b.) Brombeeren. Früchte fehwarz und füß, ohne Ges 
ruch; lauter Sträucher. 

6) Die blaue (R. caesius), 

Stengel rund und liegend, mit fehwachen Dornen, Blätter 
drey: und fünfzählig; Blüthen weiß, in Fleinen Afterdolden, 
Früchte bereift. An Rainen und Zäunen, aud) häufig auf Fels 
dern, wo fie wegen der wuchernden Wurzel ſchwer auszurotten 
find; in allem Pleiner als die gemeine, aud) die Beeren mit 
einem himmelblauen Duft und weniger fhmadhaft. Die herben 
Blätter chemald gegen Berwundung: Folia Rubi bat. Bau- 
hin, Hist. I. tab. 59. —2 1. Fl. dan. tab. 1213. Schkuhr 
T. 135. HayneX.%9 Weihe 8. 46. 

7) Die gemeine mio fraticosus). 

Stengel unten aufrecht, oben gebogen, eckig * voll Sta⸗ 
cheln, wie auch die Blattſtiele; Blätter drey: und fünfzählig; 
Blättchen geſtielt und läänglich-vval, Blüthen weiß, in gedrängter, 
doldenartiger Riſpe, Früchte unbereift. Ueberall an Wegen, auf 


2017 


Heiden und in Wäldern, befonders Tannenwäldern, bildet für 
ſich feleft über mannshohe, fehr verfchlungene Hecken, aus vielen 
braunen Stengeln aus einer Wurzel, 10—20' lang; Blaͤtter 
unten weiß filig, an den fruchtbaren Stengeln meiftens nur 
dreyzählig; Beeren größer als Kirfche, beitehen aus einem 
Dutzend Heinen Pflaumen, wie große Schrote, anfangs roth, 
dann fchwarz, füß und fhmadhaft, werden von den Kindern 
roh gegeffen; auch machte man Wein, Effig und Branntwein 
davon; wurden wie die Himbeeren gebraucht; unreif und ge- 
trocknet gegen Durchfall, die herblichen Blätter gegen Blut— 
flüffe, die Wurzel als eröffnendes und harntreibendes Mittel: 
Baccae f. Mora Rubi. Matth. T. 1009. Tabernämont. 
Taf. 1297. Fl. dan. tab, 1163. Plenf T 408 Schkuhr 
T. 135. Hayne IH, 8 10. 12. Weihe 87.45. Ronce; 
Rovo; Bramble. 


b. Kelch fleifchig um die Echläuche gefchloffen; Samen 
verfehrt. 

16. ©. Die Apfel:-Bromen,- Roſen (Rofa), 

Kelh etwas fleifhig, und gefchloffen, mit fünffiederigen 
gappen, fo viel Blumenblättern und mehr als 30 Staubfäden 
im Rand; viele harte Schläuche an den Wänden, mit feitlihem 
Griffel. Aufrechte Sträucher mit Frummen Rindenſtacheln und 
. ungraden, gezähnten Fieberblättern, mit Nebenblättern am 
Stiel; Blüthen am Ende, einzeln und ftraußartig, meiftens 
groß, ſchön gefärbt und wohlriechend, oft gefünt. Man Fennt 
über 100 Gattungen. 

a) Früchte rundlich. 

1) Die Feldrofe (B. arvenlis, fylveftris, repens). 

Stengel Friechend, mit zerftreuten Stacheln, 5—7 Lieder: 
blättchen, länglichrund und gezähnt, Nebenblätter ſchmal, Blüthen 
weiß mit drüfigen Stielen, einzeln und in Sträußern, Griffel 
verwachfen. Nicht felten an Zäunen, in Hecen und an Wald: 
traufen, mannshoch, mit kriechenden Ausläufern; Blüthen meift 
einzeln, größer als die von der Hundsrofe, Griffel fehr lang, 
Früchte wie Erdbeeren, hochroth und glatt, Bauhin, Hist. II. 

Okens allg. Naturg. IM. Botanik IL, 127 


2018 


t. 44. ££. 1. Redoute, Rofes tab. 89. Hud (fon, Fi, angl. 
ed. Il. 1778 p. 219. Guimpel X. 95. 


2) Die Stadhelrofe (R. fpinofiffima, pimpiaellifolia). 

Stengel und Blattitiele voll grader und ungleicher Stacheln, 
Blumen einzeln, weiß oder röthlich, Früchte glatt. Ziemlich 
felten an Hügeln und Felfen, 2—3' body, mit 7-—-9 elfiptifchen 
Fiederblätthen, Griffel Furz, Brüche ſchwarz und hängend. 
Clusius, Hist. I. t. 116. Zabernämont. ©, 1495. Nr. 9. 
Hortus eyft. VI. t. 4. f. 5. FI. dan. t. 398. 

3) Die gelbe (R. lutea, eglanteria, foetida, punicea, 
bicolor ). 

ung fehr ftachelig, Zweigftacheln grad, 5—9 Fiederblätt- 
chen oval, fcharf gezähnt, unten drüſig, Nebenblätter fchmal, 
Blüthenftiele und Kelche glatt, Früchte hochgelb. Hin und wies 
ber wild, gewöhnlich in Gärten, und foll aus Aegypten ftammen, 
über mannshoch, felbit einjährige Triebe; Blättchen über 10 
lang, *.“ breit, haben, fo wie die Blumen, einen eigenthüms 
lihen, wanzenartigen Geruch; die letztern groß und ausge— 
ſchnitten, Dottergelb, bisweilen innwendig fcharlachroth, nicht 
gefünt; blüht im May, reift im September; bie Blätter zu 
Thee. Eobelius Taf. 209. Tabernämont.. Taf. 1495. 
Hort. eyst. t.5. £. 1. Jacquin, Hort. vind. tab, 1. Re» 
douté T. 120—122. Guimpel T. 84. NRöffigs Rofen 
T. 2. Meinrofe, Balfamrofe, türfifche Rofe. 

b.) Die Schwefel:R. (R. ſulſurea). 

Faſt ganz ſo, aber die Blumen ganz gelb und immer ge— 
füllt. In unfern Gärten aus dem Orient. Clus., Curae po- 
steriores {. 7. Knorr, Deliciae I. t. R. Redoute, Roses 
t. 69. Guimpel T. 81. 5 

4) Die May:R. (R. cinamomea, majalis). 

Stengel grau, Zweige aufrecht und braun, Stacheln paarig, 
5—7 elliptifche Fiederblättchen, ‚gezähnelt, unten graulich, Früchte 
glatt und roth. Hin und wieder, befonders füdlich, auf Hügeln 
und in Wäldern, fonft in Gärten, über mannshod, die Blumen 
wicht fehe groß, aber meift gefühlt und blaßroth, riechen zimmet- 


# ‚ 2019 


artig und fommen vor ben andern. Bauhin, Hist. II. t. 39. 
Fl. dan. t. 688. 868. Lindley, Roses t. 5. Zimmetrofe. 

b) Früchte oval. 

5) Die gemeine R. (R. centifolia, burgundiaca, pro- 
vincialis ). t 

Stengel borftig und ſtachelig, 5—7 ovale Fiederblättchen 
mit drüfigem Rand; Stiele und Früchte borjlig und kleberig. 
Baterland unbefannt, wahrfcheinlich vom Caucaſus; feit den 
älteften Zeiten in allen Gärten, und mit einer Menge Abände— 
rungen, beynahe fauftgroß, aber auch wieder Fleiner als eine 
Ruß, immer gefüllt und blaßroth, bisweilen weiß und in der 
Knoſpe purpurroth, fehr wohlriechend und für die Königinn der 
Blumen gehalten, was aber die Indier nicht zugeben werden, 
das Sinnbild der Unfchuld, der Freundfchaft und der Verſchwie— 
genheit. Aus den Blumenblättern macht man bey uns Rofen- 
honig, Rofeneffig, Rofenfalde und Rofenöl, im Orient das bes 
rühmte Rofenwaffer und die fehwarzen Rofenperlen, indem man 
die Blätter zu einem Teige ftößt, und diefen in einer Pillen: 
mafchine formt. Knorr, Deliciae J. t. R. Milier T. 221. 
51. Plenf T. 402. Röffig T. 1. Redouté © 235. 
32. 87. Fig. Hayne XL T. 29. Düffeld. X T. 8 Wag⸗ 
ner I. %. 24. Rose oeillet, Die fleifchfarbige heißt Vilmorin— 
Nofe, die Fleine Provinz-Rofe, die ganz Fleine Burgunder: oder 
Pfingit-Rofe, Pompon. 
= Die Moos-Roſe (R. muscosa), mit fadenförmigen Keldys 
franzen, iſt nur eine Abart. 

6) Die Monats-R. (R. damascena, calendarum, sem- 
perflorens), 

Ebenfo, aber voll ungleiher Stacheln, auch an den Blatt« 
ftielen, SKelchröhre länger, mit umgefchlagenen Lappen. Süd— 
europa und Orient, bey ung häufig in Gärten und ZTöpfen, 
Blumen in Sträußern, meijt roth, blüht mehrmals des Jahre, 
Redouté T. 79-83. 

7) Die Eſſig-R. (R. gallica, pumila). 

Stengel und Blattſtiele borſtig und ſtachelig, 4—7 ovale, 
niedergebogene Fiederblättchen mit drüſigem Rand, unten duͤftig; 

127 * 


2020 — 


Kelch drüſig, Früchte ziemlich glatt. Hin und wieder wild im 
ſüdlichen Europa, bey ung gemein in Gärten, 3° hoch, Blumen 
gefüllt, dunkelroth und bünt, fallen bald ab und find der ge: 
meinen fehr ähnlih, haben aber-einen ſchwächern, etwas fäuer« 
lihen Geruh, man braucht fle daher vorzüglich zu Roſen-Eſſig. 
Matthiol. %. 185 Miller T. 221. F. 2. Bladwell 
T. 82. Jacquin, Fl. austr. t. 198. Sturm 9. 34. Re— 
douté T. 91—114. Hayne Al. T. 30. Düffeld. IX, 8. 21. 
Wagner. & 103. Zuckerroſe, Bandrofe, 

8) Die Bifam:Rofe (R. moschata). 

Stadeln zerftreut und Frumm, DBlattftiele jtachelig und 
drüſig, Blätter ſpitz- oval und gezähnt, Doldentrauben vielblüthig. 
Nordafrica und Aſien, ein Strauch 12° ho, bisweilen ein 
Baum 30° hoch, 5—7 Fiederblättchen; Blüthen ziemlic, Hein, 
nahe beyfammen, fehr zahlreich und weiß, Griffel verwachfen ; 
ziehen ſehr angenehm, und. werden daher vorzüglich zur Ge— 
winnung des Rofen-Dels benußt. Sechs Eentner Blumenblätter 
geben kaum eine Unze Del, daher ſehr theuer und oft verfälfcht. 
In Indien und Perfien pflanzt man damit ganze Gärten voll, 
Man thut die Blätter in Waffer und fest fie einige- Tage an 
die Sonne, worauf das Del oben fhwimmt. Redouté 
Taf. 17.18. 

9) Die immergrüne (R. sempervirens), 

Wie die vorige, aber die Stacheln ziemlich gleih und ftarf, 
die Zweige fait Fleteernd, Die Blätter lederig und immer grün, 
und die Früchte borſtig. Süd-Europa und Orient, feit ben 
älteften Zeiten gefüllt in den Gärten, zu Rofen:Del; die Blumen: 
blätter foffen heftig purgieren. Dillen., Hort. elth. tab. 246. 
fig. 318. Plenf T. 406. Redouté T. 13—16. 

10) Die indifhe R. (R. indica). 

Stengel aufrecht, graulich oder purpurrot), Stacheln ent- 
fernt und Frumm, 3—5 Fiederblättchen, fpig:oval und harſch; 
Blüthen einzeln und in Rifpen, Früchte Freifelföürmig. China 
und Oſtindien, bey uns in Töpfen in vielen Abänderungen, mit 
blaß⸗ und purpurrothen Blumen, gefült und halbgefüllt, fehr 
wohlriechend ; blüht faft beftändig; in Ehina follen die Blumen- 


2021 


blätter unter den Thee gemengt werden, und daher heißt fie 
auch Iheerofe. Redoute, Roses I. I, Ventenat, Cels. 
tab. 35. = 

11) Die Heden:R. (R. canina).- 

Stengel und Blattitiele mit flarfen, krummen Staceln, 
5—7 ovale und gezähnte Fiederblättchen, Blüthen_ einzeln, 
Stiele. und Früchte glatt. Ueberall an Zäunen und im Gebüſch, 
über mannshoch, Blumen weiß oder blaßroth, Griffel Furz, 
Früchte hochroth, fehr lang, im Winter efbar. Un diefem 
Straub finden ſich fehr häufig die fogenannten Schlafäpfel 
(Bedeguar f. Spongia, Fungus Cynosbati), welche von Gall: 
wefpen (Cynips Rosae) verurfaht und oft fo groß wie ein 
Apfel werden, und ehemals gegen Durchfall und Hundswuth 
empfohlen wurden; den Kindern unter das Kopffiffen gelegt, 
folfen fie Schlaf machen, wahrfcheinlich, weil fie wie ein bes 
Haarter Kopf ausfehen. Die, von den Samen und den babey 
befindlichen Borſten gereinigten, Früchte, welche Hiefen und auch 
Hagebutten heißen, werden gefocht und zu Brühen benutzt, auch 
mit Zuder eingemadt als ein Labungsmittel für die Kranfen. 
Sie enthalten Schleimzuder, Apfel» und. Eitronenfäure, etwas 
Gerbitoff und Harz. Die Wurzel wurde auch gegen die Hunde: . 
mwuth gebraucht und daher der Name Hundsrofe. Fl. dan. 
tab, 575. Zannichelli, Istria tab. 300. Plenf Taf. 404. 
Sturm 9 XVII. Hayne Xl. Taf. 32. Redoute I. 
©. 27. ig. Flores et Fructus Cynosbati ſ. Rosae sylvestris. 

12) Die weiße R, (R. alba), 

Ebenfo, aber die Fiederblättchen rundlich-oval, unten bes 
hart, Blumen 1 oder 3 am Ende, weiß, mit borjtigen Ötielen 
und glatten Früchten. Südeuropa, bey uns überall in Gär- 
ten, gefült, au hin und wieder verwildert, über mannshod, 
Blumen groß und ausgerandet, Früchte dunkelroth. Taber— 
nämont, Taf. 1493. Hert., eyst. tab. 3. f.1l. Knorr. 
2. R. 8. Plenf X. 405. Hayne XL T. 31. Guimpel 
T. 6. Nedouté« T. 115—119. 

13) Die Weinroſe (R. eglanteria, rubiginosa). 

Stengel und Blattftiele mit Frummen, flarfen Stacheln, 


2022 


5—7 ovale Fiederblätthen, gezähnt, unten rot) und brüfig; 
Stiele und Früchte borftig, Hin und wieter an fdhattigen Orten, 
in Dielen, mannshohen Büfchen. Blüthen einzeln, Feiner als 
bey der Hedenrofe, blaßroth und ausgerandet; die Blätter haben 
einen Apfelgeruch, und werden daher häufig als Thee gebraucht. 
Tabernämont. T. 187. Rosa eglanteria. Fl. dan, t. 870. 
Jacqguin, Austr. t.50. Schfuhr T. 134. Sturm 9. XVII 
Redoute ©. 93. Fig. Kleine Weinrofe. 24 


11. Zunft. Gröps-Aepfler — Sicken. 
Pomariae pistillares. 
Neuraden. 


Zehn Bälge im Kelch, zu einer Capſel verwachſen, mit einem einzigen 
Samen verkehrt und ohne Eyweiß; 5 Blumenblätter und 
10 Staubfädten. = 


Kräuter in wärmern Ländern mit fiederigen Blättern, Ne— 
benblättern und einzelnen großen Blumen. Die Samen haben 
das Merfwürdige, daß fie fhon in der Eapfel Feimen. Sie 
haben wegen des verwachfenen Kelchs und der 10 Eapfelfächer 
Hehnlichfeit mit den Ficoiden, müſſen aber hier ftehen wegen 
. bes Mangels des Eyweißes. 

1... Die Ring: Siden (Neurada). 

Kelchröhre Furz, fünffpaltig, mit 5 Fürzern Blumenblättern, 
10 Staubfäden und fo viel verwacfenen Bälgen im ftacyelig 
gewordenen Kelch. Filzige Kräuter im nödlichen Africa, unten 
holzig mit fiederfpaltigen Blättern und Heinen Achfelblüthen. 

1) die gemeine (N. procumbens). 

Blätter abwechfelnd, geitielt, oval und gefaltet, zackig und 
filzig. Aegypten bey Alerandrien und in Arabien in Sandboden, 
Faum fpannelang, mit einem Filz wie Spinnweben überzogen; 
bey uns hin und wieder in Zöpfen. Die Frucht ift fheiben- 
förmig, oben ftachelig, unten glatt und filzig, Nachdem fie 
abgefalten, Feimt darinn der Samen fo, daß das Würzelchen 
vorn heraustritt und fih in der Erde beveftigt, worauf der 
Stengel hinten hinauswähst und fich in die Höhe richtet, fo 


2023 


daß die Capfel wie ein Halsband um die Wurzel unten an ber 
Pflanze hängen bleibt; im November. Forfkal, Fl, aeg. 
" pag. 90. Saadän; Lamarck T. 393. 

2. ©. Die Stech-Sick en (Grielum). 

Kelhröhre Furz und fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern 
und 10 Staubfäden, die zuleßt dornig werden; 5—10 verwarh- 
fene Bälge, welche am innern Winfel Faffen. Stauden am 
Borgebirg der guten Hoffnung mit fiederig zerfchliffenen Blättern 
und großen gelben Blumen. 

1) Die gemeine (Gr. tenuifolium). 

Blätter filzig und zweymal fiederfpaltig, Rappen fadenfür- 
mig, Fruchtfelch glatt. DBorgebirg der guten Hoffnung, auf 
Sandboden; eine Stande faft wie Wermuth, aber mit zierli= 
chen zoffgroßen gelben Blumen, hin und wieder bey uns in 
Töpfen, des Sommers im Freyen. Burmann, Africa t. 53. 
Gärtner Taf. 36. Thunberg, Fl. capensis pag. 508. 
Sweet, Gerania II. t. 171. Geranium grandiflorum. 


12. Zunft. Blumen-Aepfler — Spieren 
Pomariae pistillares. 
Syria atlen. —— 
Vielſamige Bälge. 


Meiſt Sträucher und Bäume, ſelten Kräuter, in wärmern 
Ländern ohne Dornen, mit einfachen und fiederigen Wechſelblät- 
tern und Ffümmerlihen Nebenblättern; Blüthen fehr zahlreich, 
"von mäßiger Größe, aber mit fchönen Farben. und in großen, 
reihen Sträußern, fo daß die meiften als Zierpflanzen dienen. 
Kelch regelmäßig, fünffpaltig, Blume fünfblätterig, mit 5 mal 4 
Staubfäden, nehmlich 3 vor den Blumenblättern und einer vor 
den Kelchlappen; indeffen auch weniger und mehr, doch immer 
zahlbar; Bälge in der Regel 5, ‘getrennt und mehrfamig, Die 
Samen am inneren Winfel und hängend; der Keim aufrecht, 
d. h. das Würzelchen gegen den Nabel, ohne Eyweiß. Gie 
find weder in öconomiſcher, noch in medicinifcher Hinſicht von 


2024 


Wichtigkeit, enthalten jedoch Gerbftoff und bisweilen etwas äthes 
rifches Del und Harz, vielleicht auch Blaufäure, 

Sie zerfallen in 2 Haufen; je nad) der Geftalt der Samen. ' 

A. Samen ungeflügelt. Y 

1.,6. Die Bred:Spieren (Gillenia), 

Keldy zehnrippig und fünfzähnig mit 5 lanzetförmigen Blu- 
merblättern und 20 Furgen Staubfäden; 3—5 Bälge ein big 
zweyfamig. Ausdauernde Kräuter in Nordamerica mit Klees 
blättern und langgeftielten Blumen. 

1) Die gemeine (G. trifoliata).” 

Blättchen fpib-elliptifh und Doppelt gezähnt, Nebenblätter 
fhmal und fpigig. Nordamerica, von Canada bis Florida in 
feuchten Wäldern; bey ung nicht felten in Kunftgärten als 
Zierpflanze; ein ausdauerndes Kraut mit rothem Stengel, 1 big 
2 hoch und Aftig; Blätter Furzgeftielt; Blätthen 3—4' lang, 
1° breit; 2—3 Blüthen an jedem Stiel, in fehlaffer, trodener 
Riſpe, fait zofllang, weiß oder weiß und roth, mit 15 Staub- 
fäden. Die Wurzel ift fehr äftig, gelblich und gegliedert, wie 
die der Ipecacuanha, und wird als Brech- und Nbführmittel 
gebraucht; 40 Gran machen Erbredben. Plufenet T. 236, 
&ig. 5. Miller, Ic. tab. 256. Barton, Mat. med, tab. 5. 
Kiga) med. Bot. t. 41. Düffeld. X, T. 12. 

2.6. Die Shäd:Spieren (Kerria). 

Kelchröhre kurz, Saum ungleich fünflappig, mit 5 einkeehe 
förmigen und offenen Blumenblättern und 12 langen ——8 
den; 5—8 rundliche, einſamige Bälge. 

1) Die gemeine (K. japonica). 

Dlätter oval lanzetfürmig, fiederrippig und grob gezaͤhnt. 
Japan, bey uns häufig als Zierpflanze in den meiſten Gärten; 
ein faſt mannshoher, glatter Strauch, mit großen, meiſt gefleck⸗ 
ten Blättern und zahlreichen, gelben, gewöhnlich gefüllten Blu— 
men, welde beym VBerwelfen weiß werden. Corchorus japoni- 
cus. Thunberg, Fl. japon. p. 227. Bot. Mag. tab. 1296. 
“Bot. Repof. t. 587, 

3. © Die Spierftauden (Spiraea). 
Kelch glodenförmig und fünffpaltig, mit 5 nagelförmigen 


2025 


und offenen Blumenblättern und 20 langen Staubfäden, manch⸗ 
mal 30—50; 5 Bälge, auch mehr und weniger, mit einem 
halb Dutzend Samen in 2 Reihen. Zierlihe Sträuder, bis⸗ 
weilen Stauden auf ber nördlichen Erdhälfte, mit einfachen 
und fiederigen Blättern; Blüthen weiß, bisweilen rofenroth, in 
großen, prächtigen Sträußern; baher häufig als Zierpflanzen in 
Gärten, 

a) Stauden. 

1) Die fnollige (Sp, filipendula). 

Blätter unterbrochen gefiedert, Blättchen länglich, fieber- 
lappig und gezähnt; Nebenblätter nierenförmig; Blüthen in 
fhlaffen Sträußern, viele Bälge flaumig und angedrüdt, Auf 
trockenen Wiefen und Waiden, ein zweyiähriges Kraut, 2’ Hoch, 
mit langen, fadenfürmigen Wurzeln, an denen Fleine Knollen 
hängen, wie Erbfen; Wurzelblätter fait fehuhlang, länglich Tan» 
zetformig, mit vielen ungleichen Fiederlappen, die Hintern Flei= 
ner; Blüthen in einfeitigen, rifpenartigen Sträußern, Mein, 
röthlich, dann weiß, meist fechsblätterig, mit dreys oder viermal 
12 Staubfäden, drey- bis vierfach hinter einander, und in fo 
viel Bündeln als Bälge, nehmlid 12. In Gärten als Zier- 
pflanze gefült. Bas Kraut ift bitterlih, herb und wohlrie= 
chend, fo wie die Blüthen, dient zum erben und war ein 
Harnmittel, Die fleifchigen,- draunen, innwendig röthlichen 
Knollen riechen im Spätjahr faft wie Pomeranzen. Die Blüthen 
fhmeden ſüßlich und etwag bitter, enthalten viel Stärkemehl, 
find nahrhaft und werden bisweilen im Norden zu Mehl benupt; 
fonft gegen den Stein, wahrfcheinlich wegen der Signatur. Die 
Blätter in Rußland gegen den Bandwurm; blüht im Yuny, 
Matthiol, T. 865. Tabernm. T. 419. Fl. den. tab. 635. 
Plenk T. 399. Sturm 9 XVIII. Hayne VII. Taf. 30. 
Filipendula, Saxifraga rubra, Haarſtrang, rother Steinbrech, 
Tropfwurz. 

2) Die Matten-Sp. (Sp. ulmaria). 

Blätter unterbrochen gefiedert, unten weißfilzig, Blättchen 
oval und ganz, ungrades größer und drey⸗ bis fünflappig, Blü« 
then an fproffenden Rifpen, Bälge glatt und um einander ges 


2026 


dreht. Auf feuchten Wieſen, beſonders an Bächen zwiſchen 
Gebuͤſch, Stengel eckig, 2—4 hoch‘ und mehr, Wurzel holzig 
und walzig, fehwarz und faferig; untere Blätter geftielt und 
über fehuhlang, mit 7—11 Blätthen und mehrern Fleinen da— 
zwifhen; Blüthen in großen, doldenartigen Endfträußern, Flein, 
weiß und wohlriehend. Fünf Blumenblätter verkehrt oval, mit 
vielen Staubfäden, in fo viel Bündel abgefondert, als Bälge 
fi vorfinden, ungefähr 7—9; blüht im Zuny und noch fpäter. 
Man findet gewöhnlich eine Menge Blumenfäfer (Hoplia ſqua- 
mosa) auf den Blüthen. Das ganze Kraur ift bitterlich und, 
herb, riecht gewürzhaft und ift ein beliebtes Ziegenfutter; 
war ehemals offlcinefl, befonders gegen Geſchwüre; ift auch 
brauchbar zum Gerben; die Blumen riechen wie bittere Mans 
deln und werden als Wurmmittel gerühmt. In Gärten gefüllt. 
Clusius, Hist. I. t. 198. QTabernm. T. 1162. Fl. dan. 
t. 547. PlenfT. 400. Sturm 9 XVII. Hayne VI 
T. 31. Düffeld. V. T. 6. Herba Ulmariae ſ. Reginae prati 
f. Barbae caprae; Wieſen-Geißbart, Mädeſüß (Mattenfüß),- 
MWurmfraut. 


3) Die Wald-Sp. (Sp. aruncus). 

Blätter dreyfach gefiedert, Blättchen fpit-oval und gezähnt, 
das ungrade oval; Blüthen in rifpenförmigen Aehren; zwey— 
Häufig mit 5 Bälgen. In Bergwäldern an feuchten Stellen; 
die ftarfe, faft Holzige und äſtige Wurzel treibt mehrere Sten- 
gel, 3—5’ hoch, oben in einige Aeſte getheilt, mit langgeftiels 
ten, zufammengefegten Blättern; die Lappen oval, fait herzfürs 
mig, 3—4" lang und halb fo breit; Blüthen Flein, weiß und 
fünfzählig, in zahlreichen, fehr dünnen Nehren, welche zufammen 
eine fchuhlange, fehlaffe Rifpe bilden; Staubfäden drey- big 
viermal fo viel; riecht ziemlich angenehm. Die Wurzel riecht 
ftarf, ſchmeckt bitterlih und herb, und wurde als ein flärfendes 
und Fiebermittel gebraucht, fo wie das ganze Kraut, welches 
‚ übrigens auch zum Gerben dient. Tabernm. Taf. 1163. 
Camerarius, Hortus t. 9, Fuchs T. 181. Pallas, Fl. 
ross. I: t. 26, Radix ete. Barbae caprae, Geißwedel. 


2027 

4) Die fil zige (Sp. tomentosa), 

Rothfilzig, Blätter oval und Doppelt gezähnt, Bluthen 
dunkelroth in riſpenartigen Trauben, Bälge filzig und ausge— 
ſperrt. Canada auf Bergen, 3—4' hoch, Blätter 2“ lang, 1“ 
breit, Blumen klein. Die ganze Pflanze ſchmeckt bitter und 
herb, die Wurzel gewürzhaft und wird häufig als ſtärkendes 
Mittel gebraucht; bey uns in botaniſchen Gärten. Plukenet, 
Phyt. *. 321. 1.5. Schmidts Baumzudt RT 51. 

b) Sträucher. 

5) Die weidenartige (Sp. salicifolia). 

Stengel glatt, Blätter lanzetförmig und gezähnt, Blüthen 
in rifpenförmigen Aehren. Sibirien, bey uns häufig in Gärten 
und Anlagen als Zierftrauch, mannshoc, mit röthlicher Rinde; 
Blätter ftiellos, 3 lang, "/s'' breit; Blumen mäßig, weiß und 
röthlich. Wird in Sibirien ale Thee benutzt. Clusius, Hist. 
Paun, t.84. Duhamel T. 75. Gmelin, Fl. sibirica Il. t. 49. 
Pallas, Fl. rossica I, tab. 21. 22. Schmidts Baumzucht 
T. 50. Schkuhr T. 124. Guimpel T. 82. 


6) Die gekerbte (Sp- hypericifolia, crenata, obovata). 

Blätter länglich-oval, drey- bis vierrippig, Blüthen weiß 
in doldenartigen Sträußern. Ungarn, Eibirten und Nordames 
rica; bey ung fehr häufig in Gärten und Anlagen als Zier- 
ftrauch, über mannshoch, mit büfcbelartigen, Fleinen Blättern, 
faft wie beym Sauerdorn, und vielen aufrechten Blüthen, 2 bis 
5 beyfammen; am Rande des Kelchs 10 geferbte, gelbe Drüfen 
mit 20 Staubfäden; 6— 7 Bälge mit Feilfürmigen Griffeln; 
blüht im May; die wohlriechenden Blätter werden als Thee 
benußt. Plukenet, Phyt. t. 218. £.5. Barrelier 8, 564. 
Shmidt T. 56. Schkuhr T. 134. 

7) Die großblätterige (Sp. opulifolia), 

Blätter oval, dreylappig und doppelt gezähnt, Blüthen 
doldenartig in großen Sträußern. Bon Canada bis Carolina, 
bey uns in botanifchen Gärten; treibt aus einer Wurzel meh- 
rere Stengel, 8—10' hoch, welche zu Pfeifenröhren benußt 
werden; die Blätter fo groß wie beym Wafferholder (Viburnum 


4 


2028 


% 
opulus), ſchwach dreylappig und bitter; Blumen weiß und ges 
ruchlos, bisweilen fechsblätterig; A—5 ovale und aufgeblafene 
Bälge.e Commelyn, Hort. I, t. 87. Wangenheim, Am. 
S. 119. Schkuhr ll. ©. 41. Duhamel, Ed, n. VI, t. 14. 


B. Samen geflügelt. 

4.8. Die Seifen-Spieren (Smegmaria, Quillaja). 

Dreyhäufig, Kelch fünffpaltig, mit 5 fpatelfürmigen Blu⸗ 
menblättern auf einer fünflappigen Scheibe und 10 Staubfäden; 
5 dreyedige, vielfamige Bälge. Bäume in Ehili, mit einfachen 
Blättern und abfälligen Nebenblättern; Blüthen zu 4 auf End: 
und Achfelftielen, die 3 Außern find Staubblüthen. 

1) Die gemeine (S. emarginata, saponaria). 

Blätter oval und ausgerandet. Ehili, ein ziemlich hoher 
und grader Stamm, mit dider, afchgrauer Rinde, oben in 2 
oder 3 Aeſte getheilt; die Blätter wie die ber immergünen Eiche; 
Blumen vierzählig, mit 12 Staubfäden und 4 einfamigen Bäl- 
gen. Das Holz, iſt hart, röthlich, fpaltet fih nicht und wird 
daher zu Steigbügeln gebraucht. Der Baum ift aber den Chi⸗ 
leſern vorzüglich wegen feiner Rinde ſchätzbar, welde geftampft 
und in Waffer geweicht als die vortrefflichite Seife dient, fehr 
viel Schaum macht, Fleden wegfchafft und die Wolle von Fett 
reinigt, Reinenzeug aber gelb färbt. Die Peruvianer laffen da= 
her jährlich von diefer Rinde eine große Menge Fommen. Alte 
Indianer bedienen fich derfelben, um die Haare damit zu was 
fchen und fi den Kopf zu reinigen flatt der Kämme; man 
glaubt, daß die Haare dann fehwarz werden. Frezier, Voy. 


‚1717. p. 106. Molina, Naturgeſchichte von Ehili ©. 150. 


Ruiz et Pavon, Prodromus f£. 31. 

5.8. Die Mifpel-Spieren (Lindleya). 

Kelch fünflappig mit fo viel offenen Blumenblättern und 
15—20 Staubfäden; 5 zweyfamige Bälge in eine holzige Eap- 
fel verwachſen und loder vom Kelch umgeben. 

1) Die gemeine (L. mefpiloides). 

Blätter zerftreut und geferbt, Blüthen weiß und einzeln 
in Adhieln, Ein glatter Baum, fehr häufig in Merico, von ber 


2029 


Tracht eines Apfelbaumg, mit Früchten, welche wie eine Mifpel 
ausfehen. Humboldt et Kunth, nova Gen, VI. t. 562. b. 


Ordnung V. Frucht⸗Aepfler. 


Pomariae fructuales. 


Zwanzig bis dreißig Staubfäden, auch mehr, am Kelch, mit 
Früchten. 


Sämmtlich Sträucher und Bäume; in allen Climaten, mit - 
ungedüpfelten, gewöhnlich einfachen abwechfelnden Blättern und 
abfäfligen Nebenblättern, felten mit Gegenblättern. Die Blü— 
then find im Ganzen klein, aber fehr zahlreich, und dadurch 
ftarf in die Augen fallend, Häufig einzeln oder in Fleinen Dol— 
den, felten in Sträußern, fünfzählig in allen Theilen, auch im 
Gröps,' bey dem jedoch ſich die Bälge manchmal vermindern 
und vermehren; die Bälge find ein- bis zweyfamig, capfelz, 
nuß⸗, pflaumen- und beerenartig, und vom fleifchig gewordenen, 
fehr faftigen Kelh umgeben, mit Ausnahme der Pflaumen. 
Bon den meiften ift der fleifchige Theil eßbar und ſchmackhaft, 
‚und fie werden daher in der ganzen Welt als Obſt angebaut. 
Die Theile des Stods find ohne medicinifche Kräfte; das Hol 
aber ift Hart und fchön geftreift und daher gefchäht. 

a, Die einen tragen viele Nüffe von etwas Fleifh ume 
geben, welche in einer Felchartigen Hülle ftedden, wie bey ben 
Ealycanthen und Sranaten. Gie weichen außerdem durch ihre 
Gegenblätter ab und durch vielzählige Blüthentheile. _ 

b. Andere tragen hülfenartige freye Pflaumen in äner 
fünfzähligen Blüthe, wie die Zwetfchen. 

e. Andere einfamige Schläuche oder Nüßchen in einem 
fleifhigen Kelch, wie die Mifpeln. 

d. Andere endlich wahre Wepfel, nehmlich häutige und 
mehrfamige Bälge in einem fleifchigen Kelch, wie die * und 
Birnen. 


2030 


13. Zunft. Nuß-Aepfler — Gohren. 
Pomariae nucales. 
Monimiaceen, Ealycanthen, Granaten. 


Biele fleifhige Nüſſe in einem Kelch voll Staubfäden. 
Blüthen getrennt und ohne entfcdiedene Blumen, mit vielen Staubs 
fäden auf dem Keldy, worinn viele einfamige, oft beeren- oder yflaumens 
artige Nüffe. 

Sträucher und Bäume in milden und heißen Ländern, mit 
Gegenblättern und mehr als fünfzähligen Kelhen und Blumen, 
die lestere oft zweydentig. Die Samen oder Nüffe find zahle 
reich und oft von einer beerenartigen Hülle umgeben, die bald 
ein bloßer Samenmantel zu feyn fiheint, bald ein verfümmerter 
Kelch, wodurd die Blüthenhülle aus der Bedeutung des Kelchs 
in bie einer ächten Hülle tritt, wie bey den Neffeln und Feigen; 
daher man auch die erfte Abtheilung diefer Pflanzen dazu ftellt, von 
denen fie ſich aber durch die Gegenblätter und die Anwefenheit des 
Eyweißes im Samen ebenfo unterfeheiden, als von den Roſaceen, 
gänzlich aber durch die Tracht, die gewürzreiche Rinde, die Ans 
wefenheit von blumenartigen Theilen und ſelbſt durch die Natur 
der Frucht. Sie fohließen fich übrigens fo dicht an die Galycans 
then und diefe an die Oranaten, dag man fie nicht trennen fann 
und mithin zu den Pflanzen mit wahrem Kelh und wahren 
Blumen ftellen muß. Sie find die Wiederholung der Nuß— 
pflanzen, nehmlich der Käschenbäume, Neffeln und Feigen auf 
der, höchiten Stuffe und füllen daher hier ihren Plag vortreffe 
lich aus. 

Sie zerfallen in zwey Haufen: 

a. Mit zweifelhafter Blume und meijt getrennten Bluthen⸗ 
theilen. 

b. Mit ächtem Kelch und Blume, vereinigten Staubfäden 
und Gröpfen. 

A Montmiaceen: Blüuüthen meiſtens getrennt. 
Meift gewürzhafte Bäume und Sträucher in heißen Ländern,. 
mit t gefielten, einfachen und fiederrippigen, immer grünen, oft 


% 


2051 


gebüpfelten Gegenblättern ohne Nebenblätter; Blüthen eine und 
zweyhäuſig in Trauben und Afterdolden; Kelch oben, vier- bis 
zehnfpaltig, meiſt in 2 Reihen wovon die innern Blätter zarter und 
blumenartig, mit zahlreichen, fehe Furzen Staubfäden auf der 
inneen Wand; viele fehlauchartige Nüffe eben daſelbſt vom fleis 
fhigen Kelch pflaumenartig umgeben, mit einfachem Griffel und 
einem Samen aufrecht und hängend, der Keim immer aufrecht, 
nehmlich mit dem Würzelchen gegen den Nabel, in Eyweiß. 

Ihre medicinifchen Kräfte find mod nicht hinlänglich be— 
Fannt, Rinde aber und Blätter find meiftens wohlriechend und 
gewürzhaft und enthalten Gerbftoff, tie Samen fettes Del und 
die Fleiſchfrüchte ſind meistens eßbar. 

Sie zerfallen nach dem Bau der Staubbeutel und der Stel— 
lung der Samen in 2 Haufen. Bey den einen Haffen jene der 
Länge nach, bey den andern Dagegen mit einer Klappe von unten 
nach oben, wie bey ten Eorbeerbäumen; bey jenen die Samen 
verfehrt, bey dieſen aufrecht. i 

a. Utherofpermen: Staubbeutel öffnen fich Flap- 
penartig; viele Nüß.hen mit einem langen, behaarten Griffel 
und aufrechten Samen; Keim aufrecht am. Grunde des Eye 
weißes, 

Bäume in Neuholland und Ehili, mit drüfig gezähnten, 
einfachen Blättern und Wchfelftielen; mit — Blüthen, 
Zwitter und einhäuſig. 

1. G. Die Lorbeer-Gohren (Laurelia, Pavonia), 

Einhäuſig, Kelch glockenförmig, beſchuppt, 7—14 Lappen 
in 3 Reihen, wovon die 6 innern Schuppen blumenartig, 6—12 
Furze Staubfäden an der innern Wand zwifchen 3 Schuppert, 
Beutel öffnen fi mit 2 Klappen von unten nach oben; viele 
behaarte Nüßchen auf einer Scheibe, nebft vielen fpigigen Schup- 
pen, wahrfcheinlich verfümmerte Staubfäden, in dem vergrößerten, 
rindenartigen Kelch, der fid bey der Reife in 4 Rappen theilt 
und umſchlägt. 

Der Bau biefer Blüthe und Frucht mahnt an Magnolien, 
Ranunkeln und Rofen, unterfcheidet fi) aber von den beyden 
vorigen durch die Staubfäden im Kelch, von diefen durch F 


2032 


Beutel, die aufrechten Samen und das Eymeiß, auch bie ge= 
ringere Zahl der Staubfäden, melde mit den Kelchlappen übers 
einftimmen; die Griffel ragen über den Kelch hervor. 

1) Die gemeine (L, aromatica). 

‚Blätter lanzetförmig, Achfelitiele mit wenig Blüthen beider 
Art. Chili, ein Baum mit wohlriedhenden Blättern, befonders . 
wenn man fie reibt, fo daß fie wie Lorbeerblätter als Gemürz 
gebraucht werden; Blüthen .“ breit, Der Keldy wächst wäh— 
rend ber Bruchtreife fort, die Schuppen auswendig daran fallen 
ab und laffen Narben zurück; meift nur 1 lang, 1/, did, die 
Nüßchen 2’ lang, mit dem Griffel 1”, alles ziemlid wie bey 
ber Rofe, aber unten an jedem GStaubfaden 2 Drüfen und 
Schuppen zwifhen den Nüßchen. Ruiz et Pavon, Prodro- 
mus, t.28. Jussieu, Ann. Muf. XIV, p. 134. (Iſis 1823. 
©. 839.) 

2.6. Die Bifam- Gohren (Atherofperma). 

Einhäuflg, Kelch glodenförmig, mit 4 äußern Lappen und 
fo viel innern, zarter und Fleiner; 10—20 kurze Staubfäden 
auf dem Boden mit fo viel beutellofen Schuppen; am Rante 
des Fruchtfelchs ‚viele Schuppen als verfümmterte Staubfäden 
und viele längliche Nüßchen mit — * Griffel in vergrößer— 
tem Kelch. 

1) Die gemeine (A, —— 

Blätter länglicheoval, drüſig gezähnt und netzrippig, Achſel⸗ 
ſtiele einblüthig. Neuholland, ein ſehr gewürzreiches Bäumchen, 
mit viereckigen Zweigen, der wie Muscatnuß riecht, aber nicht 
benutzt wird. Labillardiere, Nova Hollandia II. p. 74. 
t, 224. Juſſieu, Iſis 1823. ©. S40. 

b. Monimien: Beutel längsflaffend, Samen ver- 
kehrt in einer pflaumenartigen Nuß; Blüthen meift zweyhäuſig. 

3. ©. Die Oliven-Gohren (Peumus, Ruizia, Boldua). 

Zweyhäuſig, Kelch glocdenförmig, mit 5 umgefchlagenen, 
innwendig gefärbten Lappen und fo viel blumenartigen Schup« 
pen, 5 mal 9 Staubfäden an der Kelchwand, unten je zweydrüſig, 
Beutel anliegend; 2—9, gewöhnlich aber 3—5 ovale, rauhe 


Pflaumen mit Furzer Narbe, nebft verfümmerten und drüſenför— 
z 


2033 


migen Staubfäden an ber Wand. Ziemlich hohe, laubreiche, 
immergrüne und gewürzhafte Bäume mit Frücdten wie Oliven, 
aber Feiner, mit einem brücdigen Stein, der bald mehr, bald 
minter hart ijt; die Blumen weiß und rofenartig, oft mit 6 
Blättern, Fürzer als die Keldylappen. 

1) Die wohlriedhende (P. fragrans). 

Blätter Fänglich= oval und gedüpfelt, Blüthen in Furzen 
Trauben. Chili, am Strande; ein immergrünes, ſehr gewürz- 
haftes Bäumchen, deffen Blätter beym Reiben fehr angenehm 
riehen; Kelch wie bey Citrosma, aber mit größern Lappen; 
Blumen ?/, breit, mit lünglihen Blättern; 46 Staubfäden im 
Kelche zerſtreut, mit angewachfenen, längsklaffenden Beuteln; 
die Fruchtblumen kleiner, mit 7 Pflaumen, jede faſt wie eine 
Eichel, ziemlich frey auf dem untern Theile des Kelches, indem 
der obere abfällt, Ruiz et Pavon, Prodromus t. 29, Juſ— 
fieu, Iſis 1823. ©. 841. Boldu. 

2) Die rothe (P. zubra). 

Blätter abwerhfelnd, geftielt, oval und ganz. Chili, mit 
Blättern fo groß wie die der Hagebuche und mit As Früch⸗ 
ten. Molina S. 160. 

3) Die weiße (P. alba). 

Blätter ebenſo, aber gezähnt, die Früchte weiß. Molina 
S. 160. 

4) Die warzige (P. mammofa). 

Blätter abwechſelnd, ſtiellos, herzfürmig und ganz. Die 
Früchte endigen in einer Warzee Molina ©. 160. 

5) Die gemeine (P, boldus), 

Blätter gegenüber, gefliett und oval, unten zottig. Blätter 
3—4' lang, rauch, unten wollig; Früchte Feiner als bey den 
andern und beynahe rund; der Stein fo hart, daß man Rofen» 
Fränze daraus macht. Die Innwohner nennen ihn Boldo und 
gebrauchen bie Rinde, um die Fäſſer damit zu durchräuchern, 
ehe fie den Wein hinein thun. Die Früchte der übrigen Gat— 
tungen werben in lauwarmem Waffer eingeweiht gegeſſen; 
würde man fle einer größern Hitze ausſetzen, fo würden fie an— 
brennen und: bitter werden. Das Innere berfelben ift weiß, 

Okens allg. Naturg, I. Botanik IL. 12328 


2034 


butterartig und von einem angenehmen Geſchmack. Der Kern - 
enthält viel Del, welches vielleicht an die Speiſen und zum 
Brennen gebraucht werden Fünnte, Die Rinde ift zum Gerben 
vortrefflich und au zur Tinctur einer braunen Farbe. Mo— 
fina ©. 160. Feuillee, Obf. II. p. 11. t. 6. 

4. G. Die Citronen-Gohren (Citrosma), 

Zweyhäuſig, Kelch krugförmig, vier- bis achtzähnig, ohne 
Blume; viele Staubfäden, ſehr kurz und breit, mit anliegendem 
Beutel; 3— 10 Nüßchen mit einem langen Griffel und zur 
Hälfte. von beerenartigem Fleiſch umgeben, in fleifchig geworbe« 
nem Kelch, der zuletzt elaftifch auffpringt. Sträuder in Peru, 
welche. fehr angenehm, wie Eitronenblätter, riechen, mit fperrigen 
Heften, ganzen Blättern gegenüber oder in Wirteln und Fleinen 
Blüthen in armen Achſeltrauben. 

1) Die gemeine (C. muricata). 

Blätter lanzetfürmig und gezähnt, Kelch vier» bis fieben- 
zähnig, 60 Staubfäden, 3—5 Gröpfe. Peru, in Wäldern; 
mit Bläthen °/,;’ breit und ftrahligen Staubfäden; Keld 3“ 
lang, der Fruchtkelch etwas Fleiner und die zufammengefeßte 
Frucht fat wie Wallnug, fleifchig und voll Stacheln, wie der 
Stechapfel; die Nüffe oval, beinhart, punctiert, oben zweyfurchig, 
von einer fleifchig häutigen Hüffe faft ganz umgeben, welche 
nicht vom Kelche kommt. Der fleifchige Kelch fpringt endlich 
elaftifch auf und läßt die Nüffe oder vielmehr Beeren fallen. 
Ruiz et Pavon, Predromus t, 29. 

5.6. Die Eichel-Gohren (Mollinedia). 

Kelch oval, vierfpaltig und gefchloffen, ohne Blume, ein 
Dusend Staubbeutel unten auf dem Boden, nebit einigen eins 
famigen, länglichen Pflaumen mit Furzem Griffel. Sträuder 
und Bäume in den Ehinawäldern von Peru, mit Gegenblättern ; 
Kelch wie Erbfe, Fruchtboden ſcheibenförmig, 3 breit; darinn 
etwa ein Dusend Feilförmige, ftielofe Beutel, faft wie Samen, 
und dazwifchen etwa 3 Früchte, jede wie Eichel; der Kern 's 
fo groß. 

1) Die gemeine (M. ovata). 

Blätter oval, glänzend, am Ende gezähnt. Peru, ein hoher 


2035 


Strauch mit Pflaumen, welche eine violette Farbe geben, und 
von den Vögeln gierig gefreffen werden. Ruiz et Pavon, 
Prodromus t. 15. 

6: G. Die Trommel: Suffeen (Mithridatea, Ambora). 

Einhäufig, Keldy birnförmig und vierfpaltig, mit vielen 
Beuteln auf der innern Wand; Fruchtkelch fait gefchloffen und 
ohne Rappen; viele einfamige Pflaumen, mit Furzem Griffel in 
fleifchigem Kelch. Bäume auf Madagascar und Morig, ohne 
Milchfaft, mit immer grünen, unten flaumigen Gegenblättern, 
ohne Nebenblätter; Blüthen meiftens in Trauben an Stamm— 
und an untern Aeſten, beide Arten untermifcht. Staubblüthen 
einzeln und in Trauben, beftehen aus einem anfangs gefchlof: 
fenen Kelch, ganz voll Staubbeutel, welcher fich fpäter erweitert 
und in 4 umgefchlagene Lappen theilt; die Fruchtblüthen meift 
einzeln, dicht am Stamm oder am Ende der Zweige, beitehen 
aus einem ovalen, fleifchigen Kelch, oben durch eine Art Nabel 
geöffnet und mit vielen Nüffen ausgefült, die in einer mus— 
artigen, gefärbten Hülle fteden; Keim in der Mitte von viel 
. Eyweiß, das Würzelchen gegen den Nabel, alfo nach oben, weil 
der Samen verfehrt hängt. 

1) Die gemeine (M. quadrifida), 

Blätter gegenüber, elliptifch und geſtielt. Madagascar, 
Morig und Bourbon; ein fonderbarer Baum, der ein Mittel- 
ding zwifchen Fieus und Dorftenia zu ſeyn feheint. Die Blüthen 
wachfen in Fleinen, 3“ langen Trauben, und ftehen am alten 
Holz der Aeſte, etwas unter den Blättern und am Stamm. 
Werden betrachtet als ein Fruchtboden, von Geftalt einer Wein- 
beere, welcher fich fpäter in 4 blumenartige Lappen theilt, teren 
‚ganze innere Fläche mit vielen zwepfächerigen Beuteln bededt 
ift. Nah dem Verblühen ſchließt fi diefer Fruchtboden, wird 
größer und verwandelt fich in einen dicken, hohlen, oben offenen 
Apfel. Das Fleifch it Died, und enthält an der Wand eine 
Menge Körner, von Gejtalt und Größe einer Fleinen Mandel, 
die mit einer hochgelben Haut bedeckt find, aus der man eine 
Farbe wie Orlean bereitet. Die Frucht hängt an einem dicken, 
kurzen, holzigen Stiel, und ift gewöhnlich dicker als lang, wie 

| 128 * 


2036 


eine eingedrücte Kugel; heißt Affen-Apfel. Der Stamm ijt 
meijtens hohl, und wird von den Schwarzen zu Trommeln oder 
Bienenftöcken benutzt; das Holz weiß und leicht, mit viel Mark, 
_ Sonnerat, Voyage II. t. 134. Le bois tambour, Tambouriffa, 
Bois bombarde, Bois de Ruches, die Frucht Pot de chambre 
Jacot. | 
B. Ealycantheen: Zwitter und Blumen, Beutel 
längsflaffend, Samen aufrecht, ohne Eyweiß. 
a. Calycanthen: Kelch- und Blumentheile vielzählig 
und gleihförmig. 

Gewürzhafte Sträucher mit vieredigem Stengel und 4 von 
einander getrennten Holzkernen, mit geftielten, ganzen und raus 
hen Gegenblättern ohne Mebenblätter; Blüthen einzeln und Zwite 
ter, bisweilen taub; Kelch gefärbt, röhrig, lederig oder etwas 
fleifhig, mit ungefähr 6 Kelchlappen und fo viel kürzern Blu— 
menblätter, mehreren kurzen Staubfäden, nebft beutellofen, und 
mehrere fhlaucyartige Nüßchen an der Wand; die Samenlappen 
laubartig und gerofft. 

7. G. Die JZasmin-Gohren (Chimonanthus). 

Kelch Furzröhrig, auswendig mit Schuppen, oben fechs- bie 
fiebenfappig, mit fo viel kürzern Blumenblättern; 5 Staubfäden 
im Schlunde mit fo viel beutellofen; 6—10, reif weniger, Nüße 
chen im fleifchig gewordenen Kelch. 

1) Die gemeine (Ch. praecox, fragrans), 

Blätter länglich lanzetförmig und glatt, Achfelblüthen eins 
zeln, Kelch gelblich, Blumen purpurroth, mit gelber Spitze. Ja— 
pan, ein äftiger Strauch, hin und wieder bey uns in botanifchen 
Gärten. Der Strauch Fam von Nankin wegen feiner Schönheit 
‘in die japanifchen Gärten, Die Rinde it braun, das Holz 
ſchwach, mit viel Mark, die Zweige dünn und unordentlic, voll 
lanzetförmiger Blätter, 3 lang, 1%’ breit und an der Spitze 
zurückgebogen, mit einer Mittelrippe und vielen fchrägen Geiten- 
rippen. Die Blumen fommen auf Furzen Stielen an den Zwei- 
gen im Hornung vor den Blättern und beftehen aus gelblich— 
braunen, biumenartigen Schuppen, ziegelartig über einander, wie 
gefüllt; auswendig meiftens 8, ſchmal, 2“ lang, innwendig eben 


2057 


fo viel oder mehr, von wverfchiedener Größe, aber Fleiner und 
mit blutrothen Düpfeln befprengt; riechen wie Veilchen, werben 
aber unangenehm, wenn man zu oft daran riecht. Die Frucht ift 
1'/3' lang, über 1/2‘ dick, flieht fait aus wie ein Kleiner Tann 
zapfen und enthält in einem Mus 5 oder 6 fehwarzbraune, 
längliche, etwas zufammengedrädte Samen, wie brafilifhe Boh— 
nen, mit 2 Häuten, wovon die äußere hart ift; der Kern weiß, 
mehlig und ölreich, ſchmeckt bitterfüß. Kaempfer, Amoen, 
V. p. 879, Fig. Robai ſ. Jasminus flere pleno; Hort. kewenf, 
HM. t. 10, Lamard T. 445. F. 2 Nees in leop. Verh. 
Xt. 1823. ©. 105. T. 10. Meratia. Lindley in bot. Reg, 
t. 431. Calycanthus, 

8. G. Die Gewürz-Gohren (Calycanthus). 

Ebenfo, mit vielen lanzesförmigen Lappen am Ende des 
Kelchs, alle blumenartig gefärbt, 40 — 50 kurze Staubfäden in 
mehrern Reihen, die 12 Außern mit Beuieln; viele Nüßchen an 
der Wand des fleifchig gewordenen Kelches, mit vorragenden 
Griffen. Sträuder in Nordamerica, mit armfürmigen Zweigen 
und großen, matt purpurrothen Blüthen am Ende, welche nady 
den Blättern erfcheinen; Rinde und Blätter ungemein wohls 
viehend. Wenn man die Blattfnofpen abreißt; fo Fommen das 
für 2 Blüthenfnofpen, und dadurd kann man maden, Daß man 
den ganzen Sommer Blüthen erhält. 

1) Die gemeine (CE. floridus), 

Blätter oval, unten behaart. Carolina, an Bächen; ein 
zierlicher Strauch, fat wie Hafelftaude, S—10’ hoch, jetzt häufig 
bey ung in Gärten, wo er den Winter aushält, aber nur 4—5’ 
hoch wird; Zweige faft vieredig, Rinde glatt und braun; riecht 
und ſchmeckt wie Zimmer, wird als ftärfendes Mittel gebraucht 
und auch wirflidh ale Gewürz an Speifen; Blätter 2—3’' lang, 
gegen 2' breit, auf 3 langen Stielen; Blüthen am Ende der 
Zweige lang geftielt, 2 lang, aber fchmal, dunkelbraun, fehr. 
wohlriehend und langdauernd; beftehen aus etwa 2 Dubend 
über" zolllangen Blättern und einem Dutzend Nüßchen, welche 
aber oft verfümmern, befonders in unfern Gärten, wo es etwas 
zu kalt für fie ift. Das Holz des Stanımes und der Wurzel 


2038 


riecht wie Campher. Catesby %. 46. Ehret, Pieta t. 13. 
Miller, Ic, I. tab. 60. Duhamel J. %. 45. Lamarck 
T. 445. 8.1. Schkuhr X. 135. Guimpel T. 4. Will- 
denow, Hort. berol. t. 80. &pecerey- Pfeffer, Gewürzſtrauch. 

b. Sranaten: Kelh» und Blumentheile fechs- big 
fiebenzählig und fehr von einander verfchieden. 

9, G. Die Granaten (Punica). 

Kelch gefärbt, lederig und Freifelförmig, mit enger, fünfs 
bis fiebenfpaltiger Mündung, fo viel efiptifchen Blumenblättern 
und vielen kurzen Staubfäden in mehreren Reihen; darinn 
zahlreiche, beerenartige Nüffe, truppmweife auf dem Boden und 
an den Wänden, mit verwachfenen Griffeln und durch dünne 
Häute unregelmäßig gefchieden; Samen ohne Eyweiß; Lappen 
Yaubartig und gerofftz Keim aufrecht. Er. Nees in Leop. 
Berh. XI. 1. 1823. ©, 110. T. XI. ; 

Bäumchen im Mohrenland, jet ums ganze Mittelmeer 
und in alfen heißen Ländern angepflanzt, mit dornigen Zweigen 
und ganzen, ungedüpfelten Blättern, ohne Nebenblätter, Blüthen 
gehäuft am Ende der Zweige. 

1) Die Zwerggramate (P. nana). 

Blätter ſchmal. Weflindien und Surinam; ein Strauch, 
Faum mannshod, der fih vom Granatbaum nur Dadurch unter: 
fcheidet, daß alle Theile Heiner find; Früchte nur wie Hafelnuß. 
Sn feinem Vaterland wird er zu Zäunen gebraucht, bey uns 
als Zierpflanze in den Zimmern, wegen ber fchönen, rothen und 
gefülten Blumen. Trew:Ehret X. 71. 3. 3. 

2) Die gemeine (P. granatum). 

Blätter lanzetförmig und gegenüber. Seit alten Zeiten am 
ganzen Mittelmeer, bis nach Perfien, bey ung häufig in Gärten, 
jedoch nur während des Sommers; wild ftrauchartig, S—10' 
hoch, angebaut baumartig, 15—20' hoch, meiftens mit unregel- 
mäßigem Stamm, fehr äftig, mit dünnen, vieredigen, oft ftechen- 
den Zweigen und graulichbrauner Rinde; Blätter Furz geftielt, 
gegenüber und büfchelförmig, von verfehledener Geflalt, 2 fang, 
#,' breit; Blüthen am Ende, Kurz geftielt, meift einige bey- 
ſammen, ziemlich groß, und Kelch wie Blume ſcharlachroth, der 


2039 


eritere fleifchig und leberig, die letztere raus, bisweilen weiß, 
auch die Staubfäden roth und Furz, fo wie der Griffel, Die 
Früchte wild nur wie Nuß, zahm aber wie große Aepfel, etwas 
niedergedrüdt, mit der langen Röhre, des Keldys gefrönt, ber 
eine harte und Iederige, meiſt dunfelrothe Schale wird; die 
fheidwandartigen Häute gelb, und Dazwifchen mit rothglänzenden, 
länglihen Samen ausgefüllt, fo groß als Waizenforn, von hol: 
ziger, nußartiger Schale umgeben, und von faftigem, fäuerlichem 
Mus, wie eine Beere; in der Zahl gegen Hundert, Es gibt, 
welche fauftgroß find, ja 6—12' did. Man pflanzt ihn ſowohl 
wegen der Schönheit der meiftens gefüllten Blumen, als wegen 
der Früchte, Die man jedoch nicht als eigentlicheg Obſt betrach- 
ten Fann, da fie faſt nichts als eine mit Körnern ausgefüllte 
Schale find, aus der man dag wenige Mus an heißen Tagen 
zur Erfrifchung ausfaugt. Es gibt 3 Arten: faure, fauerfüße 
und ganz füße. In Hinfiht der Blüthen find fie aber viel 
mancdhfaltiger, roth, gelb, weiß, gefchäct und alle einfach und 
gefüllt, Faft alle Theile davon find oder waren officinell, vor: 
züglich die Rinde der Wurzel, der Frucht und die Kerne. Die 
Wurzelrinde it bitter und herb, enthält Gerbitoff, Harz und 
einen eigenthämlichen Stoff, und ift in Indien gegen den Bands 
wurm berühmt. Die Fruchtfehale (Cortex malicorii, Sidia) ift 
ebenfalls herb und flärfend, und wird daher gegen Blutflüffe 
gebraucht, auch zum erben und Gelbfärben des Marvquing, 
Aus dem Mufe macht man, mit Waffer und Zuder oder Honig, 
ein erfrifchendes Getränf, befonders in hisigen Kranfheiten. Die 
Blumen (Flores balauftiorum, Cytini) haben die Kräfte der 
Fruchtſchale; die Alten färbten damit Bücher, und diefe Farbe 
hieß Color balauftinus; aud) fann man rothe Dinte davon 
machen. Die Körner find ebenfalls herb und bitter, und brauch: 
bar wie die Fruchtfhale. Matthivlug Taf. 226. Trew— 
Ehret Taf. 71. 72. Koorr, Deliciae I, tab. 5. Gärtner 
Taf. 38. Schkuhr % 131. Plenf %. 376. - Fleming, 
Aliat. ref. XI. pag. 1756. Hayne T. 35. Düſſeld. EX. 9; 
griechifh Rhoa, arabifdy Rana et Ruman. 


2040 - 


14. Zunfe Pflaumen: Aepfler — Zwetiden. 
Pomariae drupales. . 
Drupaceen. 
Eine einzige, hülfenartige Pflaume außer der Mitte. 


Da hier die Blüthe regelmäßig und fünfzählig ift, fo follten 
auch 5 Bälge vorhanden feyn; es ift aber nur einer übrig ges 
blieben, wie die Hülfe bey den Schmetterlingsblumen, und ift 
mithin nur eine Fünftelsfrucht. Die innere Haut der Hülfe ift 
fteinicht geworden, und enthält nur I—2 Samen; die äußere 
ganz dünn, weich und abfehälbar; das Zellgewebe dagegen zwi— 
ſchen beiden fehr faftreich und dic, füß oder fäuerlich, und 
meiſt eßbar. 

Es find fämmtlid Sträucher und Bäume mit -und ohne 
Dornen, mit abwechfelnden, einfachen und geftielten Blättern, 
und abfälligen Nebenblättern; Blüthen regelmäßige Zwitter, 
meiftens in Sträußernz; Kelch frey und fünffpaltig, mit fünf— 
blätteriger Blume im Rande, drey: bis fehsmal fo viel Staub: 
fäden, mit rundlichen, TängeFlaffenden Beuteln; Pflaume ein: 
zen, felten mehr, mit einem Griffel oben und zur Seite, und 
einer hülfenartigen, zweyFlappigen Nuß, zwepfamig, reif meiftens 
einfamig. Der Same hängend und aufrecht, ohne Eyweiß, der 
Keim immer aufrecht, d. h., das Furze Würzelchen gegen Den 
Kabel; die Samenlappen fleifhig und die, beym Keimen 
laubartig. 

Sie zerfallen in 2 Haufen, nad) dem Stande des Griffels 
und der Samen. 


A. Chryfobalanen: Blüthen etwas unregelmäßig, 
Griffel feitlih, Samen aufrecht. 

Sträucher und Bäume mit ganzen, fiederrippigen und har— 
ſchen Blättern, ohne Drüfen am Stiel; Blüthen oft etwas un- 
gleich, wodurch fie an die Schmetterlingsblumen erinnern. Kelch 
‚oft etwas ungleich, befonders die Staubfäven, und jener 
unten etwas mit der Frucht verwachſen. Sämmtlich in heißen 


2041 


Ländern, aber meiſt ziemlich trockene, faferige und felten eßbare 
Pflaumen; unterfcheiden ſich auch von dem zweyten Haufen durch 
den Mangel der Blauſäure in Blättern und Früchten, 

1. © Die Woll⸗-Zwetſchen (Hirtella, Cosmibuena). 

Kelch unten mit dem Stiel des Gröpfes verwacfen, fünfe 
lappig und umgefchlagen, mit fünf Fleinen, abfäligen, Blumen: 
blättern und ein bis dreymal fo viel langen Staubfäden, 
wovon einige beutellog; Pflaume troden, gefurcht und einfamig, 
mit feitlihem Griffel, Samen ohne Eyweiß. Sträucher im 
heißen America, mit Blüthen in Trauben und Rifpen, 

1) Die gemeine (H. racemofa). 

Blätter länglich und zugefpist, Blüthen in einfachen Adhfel- 
trauben, mit 5 Staubfäden, Kelh ohne Drüfen, Brafilien, 
Guyana und Cayenne; ein Bäumcen wie Weißdorn, gemein 
in den Wäldern, 25’ body, 6’ dick; Blätter 3” lang, unten 
weiß wollig; Blüthen in aufrechten Achfelähren, 3° lang, bläus 
lih mit 5 Staubfäden, 1° lang, einerfeitsS, indem die andern 
fehlen. Das Holz ift weiß und brücdig, wird aber gefpalten 
und zu Wanditäben benust, Marcgrave Taf. 78. Fig. inf. 
Aublet 8. 98. Lamarck %. 138, Bois de Gaulette. 

2.6. Die Stink-Zwetſchen (Hedycrea,, Licania), 

Kelch fünffpaltig in 2 Schuppen, mit 5 oder 10 Staub: 
fäden, wovon aber meift nur 3 Beutel; Pflaume geftielt, olivens 
förmig und fleifchig, mit feitlihem Griffel; zwepfamig, reif eins 
famig, Nuß holzig und faferig. Sträucher und Bäumchen mit 
Nebenblättern und Fleinen Blumen in Endähren, 

1) Die gemeime (H. incana), 

Blätter länglih und zugefpigt, unten grau, Blüthen weiß, 
Guyana an Flüffen; ein Bäumchen 5° hoch, 5° did, deſſen 
Rinde fi jährlidy erneuert, mit vielen ausgebreiteten Zweigen 
am Ende; Holz hart und weißlich, riecht beym Sägen wie 
ranziges Del; Blätter abwechfelnd am Ende, 31/2‘ lang, 11/2‘ 
breit, unten weißfilzig, mit 2 Nebenblättchen am Stiel; Blüthen 
3% breit, nur mit 5 kurzen Staubfäden auf einem Ring; 
Frucht wie Olive, weiß und roth gedüpfelt, mit ſüßlichem Fleiſch, 
welches die Sunwohner gern ausfaugen; Nuß hart, und geht 


2042 


fhwer vom Fleiſch ab. Uublet T. 45. Caligni. Lamard 
Taf. 122, 

3,68. Die Blut- gwetfden (Grangeria)s. 

Kelch fünffpaltig, mit 5 abfäligen Blumenblättern und 
dreymal fo viel ungleichen Staubfäden; Pflaume olivenfürmig, 
mit ſeitlichem Griffel und dreyediger, fteinharter Nuß. 

1) Die gemeine (G. borbonica), 

Blätter oval und glatt; Blüthen Flein und weiß, in ähren- 
förmigen Trauben. Inſel Borbon; ein Baum wie Eidye, mit 
weißer Rinde und geftielten Wechfelblättern; Zrauben 19.“ 
lang, in Achſeln und am Ende; die Früchte geben einen blut— 
rothen Saft, Lamarck T. 497. 

4. ©. Die Nuß-Zwetſchen (Acia, Moquilea). 

Kelch mit dem Gröpsſtiel verwachſen und fünfſpaltig, mit 
5 abfälligen Blumenblättern und vielen langen Staubfäden in 
. Bündeln, zum Theil beutellos; Pflaume rundlich, ziemlich trocken, 
mit feitlihem Griffel, holziger Nußfchale, zweyfamig, veif ein- 
famig. Bäume und Sträucher in Umerica, mit rippigen, unten 
wolligen Blättern, und DBlüthen in hängenden Roauhen oder 
aufrechten Rifpen. 

a) Zehn bis zwölf Staubfäden einerfeits und veumadfens 

Pflaume oval, troden und einfamig. 

1) Die füße (A. duleis, guianenlis). 

Blätter länglich und glatt, Keld weiß, Blumen’ violett, 
Guyana in Wäldern; ein Baum 60° hoch, 3° dick, mit weißem, 
hartem Holz; Blätter 5° lang, 3 breit; Kelch röhrig, V.“ 
lang, fleifhig und fünflappig, mit 5 ovalen Blumenblättern, 
wovon 3 größer; 11—12 unten verwachfene Staubfäden, einers 
feits im Kelchrand, zwifchen den kleinern Blumenblättern; 
Pflaume troden, auf einem Stiel fo lang als der Keldy, und. 
feitwärts damit. verwachfen; größer als ein Ey, faferig, braun 
und riffig, Flafft aber nicht; Kern groß, mit Dünner, fpröber 
Schale und einer röthlichen Haut, ſchmeckt beifer als Nüffe, 
und kommt auf den Marft und den Tiſch der Ereolen, weldye 
ihn als eine gute Frucht fhähen. Man preßt auch Del dar- 
aus, wie Mandel-Del, Blüht im May, trägt im Augufl. Bey 


2043 


diefer Blüthe zeigt es fich wieder deutlich, Daß ein Viertel da— 
von verfünmert ifl; Das einzige und einfeitige Bündel von 
10 Staubfäden, wie bey den GSchmetterlingsblumen, zeigt an, 
daß 4 ſolche Bündel fehlen; die langgeftielte, feitwärts ftehenbe 
Zleifchhülfe, daß 5 vorhanden ſeyn follten Aublet T. 280. 
Acioa, Coupi. 

b) Sbenſo, aber viele Staubfäden im Kreife. Couepia. 

2) Die bittere (A, amara). 

Blätter oval, mit rothflaumigen Stielen, wenig Blüthen 
am Ende. Guyana, in Wäldern; ein Baum, 60° hoch, mit 
röthlihem, hartem und fehwerem Holz; Blätter 24, lang, 1 
breit, Kelchröhre ,“ mit mehr ale 30 langen Gtaubfäden im 
Rand; Pflaume troden, größer als Nuß, über dem Kelch, mit 
dicker, etwas holziger und faferiger Schale; Same groß, läng— 
lichrund, bitter und nicht eßbar, in einer fpröden Nuß. Die 
Garaiben fehälen die Rinde vom Baum ab, und brennen Damit 
ihre Töpfe. Die Blüthe diefer Pflanze ift nichts anderes als 
eine regelmäßige und vollftändige Blüthe der vorigen. Aublet 
T. 207. Couepi. 

ce) Ebenfo, aber der Kelch Freifelförmig, mit ungefähr 
40 Staubfäden; Gröps haarig und ftiellos. Moguiloa. 

3) Die geftügte (A. parillo). 

Blätter länglicheoval und zugeſpitzt; Kelch fünfzähnig, Blu— 
men Fein und weiß, in Trauben. Ouyana, in Wäldern; ein 
Baum 30° hoch, 2’ die, fteht auf mehreren, 4—5’ hohen 
Stügen, wie Wurzel-Aeſte (Arcaba); Holz weiß und weich; 
Blätter 7 lang, 31,” breit. Der Baum heißt Parille. Au— 
blet T. 208. Moguilia guianenfis. 

5. ©. Die Pflaumen-Zwetfchen (Petrocarya, Pari- 
narium). 

Kelch mit dem Gropsſtiel verwachfen und fünffpaltig, mit 
fünf abfälligen Blumenblättern und drey- bis viermal fo viel 
Staudfäden auf einem Ming; Pflaume rundlid, mit feitlichem 
Stiel, faferiger Schale und fteinharter, grubiger Nuß, zwey—, 
reif einfächerig, zweys und einfamig. Bäume im heißen Ame— 
rica und Africa mit haarigen Zweigen und ganzen, unten ſam— 


2044 


metartigen Blättern; Blumen weiß in Sträußern, mit eßbaren, 
wolligen Samen. 

1) Die Berg-P. (P. montana), 

Blätter fpig:oval. Guyana in den innern Wäldern; ein 
Baum, 80‘ hoch, 3° did, Holz gelblich und fehr hart; Blätter 
5° lang, 1.‘ breit und abfällig, Blüthen in Fleinen Endtraus 
ben wie bey der Rainweide; Blumen nur wie Schuppen und 
weiß, mit 14 haarfürmigen Staubfäden im Kelhrand, wovon 
7 auf einer Seite beyfammen ohne Beutel (fehlen alfo wohl 
EXT; Griffel lang, Pflaume. über dem Kelch wie Zwetfchen, 
fauftgroß, oval und zufammengedrüct, grün, mit Diefer, fleis 
fyiger und faferiger Leifel; die Nuß ſteinhart, voll großer 
Längsſchrunden und jederfeiis mit einem foharfen Kamm, zwey: 
fächerig, je mit einem großen, ovalen und fingersdiden Kern 
von rother Haut bedeeft, der füß und gut fehmedt, das. Fleifch 
Dagegen fauer und nicht genießbar, Aublet T. 204. 205. 

2) Die Land-P. (P. campestris). 

Blätter fpigsoval und herzförmig. Guyana in Wäldern; 
ein Baum, 40° hoch, 1'/' die; Blätter 6" lang, 3° breit; 
Pflaume fait fo groß als ein Hühner-&y, fleifchig und ſauer; 
heißt bey den Creolen Mifpel (Nefle); Stein voll Spitzen und 
Gruben mit 2 füßen und efbaren Kernen. Aublet T. 206. 

3) Die fenegalifche (P. senegalensis). 

Blätter ſtumpf-oval, unten weißlich, alle Staubfäden mit 
Beuteln, Senegal, ein Baum, welcher: dafelbft Neou heißt und 
deffen Kerne ebenfalls gegeffen werden; von den Negern auch 
das mehlige, ‚obgleich wenig ſchmackhafte Fleifch der Frucht, 
fo groß wie ein Gans-Ey, Perrottet, Fl. senegal. t. 61. 

4) Die hohe (P, excelfa). 

Blätter länglih und harſch, unten weißflaumig. Gierra 
Leona auf Bergen; die Frucht ebenfogeoß wie die vorige, 
auch -mehlig und: unſchmackhaft, wird aber dennoch) von den 
Schwarzen gegefien. Sabine, in Hortic. Trans, pag. 451, 
Gray Plum. 

6. G. Die Beeren⸗Zwetſchen (Chrysobalanus). 

Kelch Freifelförmig und fünflappig, mit fo viel fpatelfürs 


2045 


migen und abfälfigen Blumenbfättern; 15—30 fange Staubfäden, 
wovon einige beutellos; Pflaume mit dünner Leifel, welche veft 
an dem fünfeckigen und fünfflappizen, einfächerigen Stein hängt, 
zweyfamig, veif einſamig. Sträuher und Bäumchen in Ames 
rica und Africa mit ganzen Blättern und weißlichen Blüthen 
in gabeligen Rifpen. 


1) Die gemeine (Ch. icaco). 

Blätter rundlid und oval, ausgerandet, Blüthen in gas 
beligen Achfeltrauben mit zottigen Staubfäden. Carolina, Welt: 
indien und Südamerica, wild und angepflanzt; ein baumartiger 
Strauh mit mehrern Stengeln, S— 10 hoch, mit brauner, 
meiſt gebüpfelter Rinde; Blätter Furzgeftielt, harſch und gläne 
zend, 2 groß, mit einer dien Mittelrippe und 5 Geitenrip- 
pen; viele Feine und weiße Blüthen in Achſelſträußern; Pflau- 
men in Größe und Geftalt wie Zwetfchen, doch mehr rundlich, 
1" groß, mit 5—7 Furchen, roth, gelb und weiß, auch violett, 
mit dünner Haut und wenig weißem, ftarf anhängendem Fleifch, 
das ausfieht wie ein gefochter Apfel, ſchmeckt ſüß und etwas 
herb, aber nicht unangenehm; die Früchte reifen während des 
ganzen Sommers, ftehen auf den Märkten, werden roh gegefr 
fen, löfchen befonders den Durſt und find cine gefunde Epeife, 
von der man viel verzehren Fann ohne Befchwerde. Mit Zucker 
eingemacht, werden fie fehr gefhäßt und in Menge nah Spas 
nien verführt. Der Stein iſt bienförmig, mit 5—7 Etreifen, 
und enthält einen Kern, der angenehm riedyt und gut ſchmeckt, 
auch Del liefert, Wächst vorzüglich in naffen, niedern Gründen 
am Strande, blüht fat das ganze Jahr und trägt im Juny 
und December, Wurzel, Rinde und Blätter find herb, und 
werden daher gegen Durchfall, Blutflüffe und Gefchwüre ges 
braucht. Heißt in Brafilien Guajera, in den ehemaligen ſpa— 
nifhen Beflgungen Icaco, in den franzöfifchen Prunier icaque, 
Prune coton, Prune des Anses, in Weltindien Cocco-plum-tree, in 
Earolina Cacao-plum-tree. Marcgrave T. 77. P. Browne, 
Jamaica t. 17. f. 5. Catesby, Carolina I]. t. 25. (©elig- 
manns Bögel 1. Taf, 50.), Plumier, Am. t. 158, Jaec- 


2046 


duin, Am. t. 94. Lamard T. 428, —— Antilles IV. 
tab. 31. Jcaco⸗Pflaume. 

B. Amygdaleen: Blüthen regelmäßig, Griffel am 
Ende; Samen verkehrt. Amygdaleen. 

Sträucher und Bäume in der ganzen Welt, wild und an« 
gepflanzt als Obſtbäume, mit dünnen, oft gezähnten Wechfel- 
blättern und drüſigen Stielen; Blüthen meiftens in Sträußern, 
trauben- und doldenartig, felten einzeln, mit fünffpaltigem, 
abfälligem Keldy, fo viel Blumenblättern und vier» dis fehsmal 
fo viel Staubfäden, felten mehr, innwendig am Rande; eine 
Fünftelspflaume, meiſtens mit einer dicken, faftreihen und 
ſchmackhaften Leifel; die Ruß ſteinhart und zweyFlappig, 
mit 2 Samen auf einem Stiel vom Boden aufſteigend und 
dann überhängend, reif meiſtens nur einer, klein und ſel— 
ten eßbar, mit Ausnahme von einigen wenigen; ſind übrigens 
ſehr ölreich. Sie zeichnen ſich aus durch Blauſäure in Blättern 
und Früchten, welche mehrere enthalten, und wodurch ſie ſich 
von allen andern Pflanzen unterſcheiden. 

Aus den Früchten der meiſten gewinnt man einen ſehr gu⸗ 
ten Branntwein. Es iſt unſer Steinobſt. 

7. G. Die Apfel-Zwetſchen oder das Steinobft 
(Prunus), a 

Keldy unten, fünffpaltig, mit 5 rundlichen Blumenblättern 
und drey- bis fechsmal fo viel Staubfäden; Pflaume mit einem 
zweyklappigen, hülfenartigen Stein, zweyfamig, ER ** ein⸗ 
famig. 

"Das Steinobſt zerfättt in 5 Hauptgattungen. 

Kirfchen. 
Pflaumen. 
Möllen oder Apricofen. 
Mandeln, 
e, Pfirſiche. 
* Frucht glatt, Stein eben und rundlich. 

1. Hauptgattung. Kirſchen (Cerafus). 
Kelch Erugförmig, mit 5 X 4 — 5 X 6 Staubfäden; 
Frucht rundlic und glatt, ohne Duft, Stein rundlich und eben. 


"rn 53-8 


2047 


Sträucher und Bäume in wärmern Gegenden, meiftens in 
ber Breite vom Mittelmeer an bis zur Oſtſee Durch alle drey 
Welttheile; Blüthen geftielt, meiſt dolden- oder ftraußartig aus 
Knofpen, Früchte füß und fauer, meiſtens efbar. Sie theilen 
fih in Straußfirfchen, faure und füße. 

a) Straußfirfhen: Blüthen in Sträußern an den 
Zweigen. Padus, 

1) Die Lorbeer-Kirfche (Pr. a 

Blätter immergrün, oval lanzetförmig und entfernt gezähnt, 
unten an der Mittelrippe mit 2—4 Drüfen; Blüthen weiß in 
aufrechten Trauben, Fürzer ale das Blatt; Früchte oval und 
fpisig. Kleinaſien, Fam von Zrapezust nad Conſtantinopel 
und von da durch Elufius 1574 nah Wien; wächst jebt 
häufig am Mittelmeer in Luftgärten, bey uns in Gewächshäu— 
fern; ein großer Strauch über mannshoch oder ein Bäumchen 
20° hoch, mit fchöner Krone und dunfelgrauen Meften; Blätter 
zwepreihig, Furzgeftielt, harſch und glänzend wie Lorbeerblätter, 
4— 6" lang, 2a‘ breit; ſchmecken bitter und enthalten vick 
Blut: oder Blaufäure, welche ſich beym gemeinen Kirſchbaum 
und bey den Mandeln nur im Kern findet. Man fol daher 
Kopfweh befommen, wenn man fich lang dabey aufhält. Blu— 
menblätter Fleiner als bey den andern, verfehrt-oval und wohl: 
riechend; Früchte wie Kirfchen, aber oval, mager, ſchwarz und 
füßlih, nicht giftig. Aus den Blättern deftifiiert man das 
Kirfhlorbeerwaffer (Aqua laurocerasi), welches feine Kräfte von 
ber mit ätherifhem Del verbundenen Blaufäure erhält, und 
Taumel, Zudungen, Lähmung und Tod verurfacdht, aber auch 
ein Fräftiges Heilmittel ift gegen Nervenübel, Krämpfe, Stoduns 
gen der Leber und Drüfenverhärtung. Die reine Blaufäure 
eingenommen oder eingeathmet tödet augenblicklich. Es ift fehr 
merfwürdig, daß in diefen Pflanzen eine Säure enthalten iſt, 
welche eigentlih eine thierifche Säure ift und ſich vorzüglid im 
Blut entwidelt. Diefes feheint auch ein Grund für die höhere 
Stellung diefer Pflanzen zu feyn. Man würzt übrigens in ben 
wärmern Ländern mit den Blättern fajt täglich Mildyfpeifen, 
Brühen, Ereme u, dgl,, welche davon den Geſchmack von bittern 


2048. 


Mandeln erhalten. Clusius, Hist. I. t. 4. Camerarius, 
Hort. tab. 23. Bladwell Taf. 51%. Duhamel T. 133. 
Plenk T. 383. Hayne IV. T. 41. Düffeld. VI. T. 23. 
Wagner I. T. 204. Lauroceraso; Laurier cerife, 

2) Die Trauben» Kirfche (Pr. padus). 

Blätter abfälig, oval Lanzetförmig und gezähnt, mit zwey 
Drüfen an den Gtielen; Blüthen weiß, an hängenden Trauben; 
Früchte rundlich und ſchwarz. Hin und wieder in Hecken, be— 
fonders gern an Ufern; ein Strauch 2—3 Mann hoch, bie- 
weilen ein Baum 30' hoc, mit brauner Rinde und weißlichen 
oder gelben Warzen; Blätter 5° Tang, 3" breit, die untern 
fleiner; Blüthen in fehönen, weißen Trauben, 4—5' lang und 
wohlriechend, mit 30 Staubfäden, in der äußern Reihe 20, in 
der innern 10, nor jedem Blumenblatt nur einer, vor jedem 
Kelchlappen 5, 3 weiter nah außen, 2 weiter nah innen. 
Früchte wie Erbfen, ſchmecken füßlich, fauer und Herb, und find 
nicht eßbar, werden aber gegen die Ruhr, und im Norden zu 
Branntwein benutzt. Rinde und Blätter riechen nach bittern 
Mandeln, fchmeden herb und bitter, enthalten einen fcharfen 
Stoff, Harz, Gerbfioff und Blaufäure, und werden als fhweiß- 
und harntreibendes Mittel bey verfchiedenen Krankheiten, Die 
erftere ftatt Ehina, befonders gegen anftedlende Kranfheiten, die 
Vestern als Thee bey Rungenfucht angewendet, Die Blüthen 
ſollen Mäufe und Wanzen vertreiben. Das leichte Holz zu 
Slintenfchäften, die Zweige zu Geißelſtöcken und Tabacksröhren. 
Iſt übrigens ein fchöner Zierfirauch in Euftwäldern. Taber— 
nämont. Taf. 1401. Fl, dan, tab. 205. Plenf Taf. 381. 
Kerner IV. %. 31. Guimpel 59. Hayne IV. T. a0. 
Düffeld. XII. T. 6. Pado; Merifier à grappes, Faux bois de 
St. Lucie, Putiet; Ahlkirſche, Elpel, Elfenbeeren, Kintfchel- 
beeren, Scherfenholz. N 

3) Die Dolden-Kirfche (Pr. mahaleb). 

Blätter abfällig, rundlich—oval und etwas herzfürmig, 
ftumpf und drüfig gezähnt; Blüthen weiß in aufrechten After: 
dolden, Früchte rundlich-oval und ſchwarz. In Bergwäldern, 
befonders am Mittelmeer auf Zelfen, bey uns in Luftwäldern ; 


2049 


ein mannshoher Straub, angepflanzt, auch 2—3 Mann hod) 
und daumartig, in der Tracht, wie ein Pappelbaum, mit röths 
licher Rinde, die Blauſäure enthält und daher nad bittern 
Mandeln riecht; das Holz röthlich und wohlriehend, wird da— 
her zu Mefferheften und Drechslerarbeiten gebraucht, die vielen 
graden Zweige zu Pfeifenröhren, welde man türfifche nennt; 
die Blätter zu Thee, find auch ein Lieblingsfutter für Ziegen 
und Schafe; die Stiele ohne Drüfenz die Sträußer 2 lang, 
mit Faum einem Dugend Blüthen, welde wie bittere Mandel 
riechen; die Früchte wie Erbfen, febmeden bitter und unange- 
nehm, werden aber von Droſſeln und Kernbeißern gefreffen, 
färben purpurroth, und man glaubt daher, daß Diefer Strauch 
das Vaccinium der Alten fey, womit man die Kleider der 
Sclaven purpurroth färbte. Das wohlriechende Holz gab man 
als fchweißtreibendes Mittel gegen die Hundswuth, und hieß 
daher St. Eucienholz. Mit diefem Straub oder Baum fann 
man die bürriten Berge bepflanzen und nußbar machen, au 
andere Kirfchen darauf pfropfen,. Das Wort Mahaleb jtammıt 
von den arabifchen Nerzten, welche den Samen als cin Mittel 
gegen den Stein brauchten. Matthiolus Taf. 173. Tas 
bernm. 8. 1402. Bladwell 8. 449. Jacquin, Austr, 
t. 227. Plenk X. 352. Guimpel %. 60. Malebo, Ciliegio 
eanino; Bois de St. Lucie, Guenot, Malague; Steinweichfel, 
St. Gregoriusholz, St. Rucienholz, von einem Dorf im Wasgau. 

b. Sauerkirſchen. 

Blüthen in kurzgeſtielten Dolden aus Knoſpen, Früchte 
ſauer. Ceraſus. 

4) Die Weichſel (Pr. acida). 

Aeſte ruthenförmig und Hängend; Blätter oval lanzetför— 
mig, glatt und drüſig gezähnt, Blattitiel ohne Drüfen; Dolden 
einzeln mit einigen Fleinen Blättern; Frucht rot) und faner. 
Saure Kirfhen. Prunus cerafus. 

Urfprünglih am fehwarzen Meer bey Eerafunt, woher Lu— 
eullus nach der Befiegung des Mitthridates den Baum nad 
Stalien gebracht hat, 680 nach Erbauung Roms; von da fam 
er bald nach Gallien und Brittannien und wird jest überall In 

Okens allg. Naturg. II. Botanik I. 129 


2050 


gemäßigten Ländern gezogen; in heißen gebeiht er nicht. Der 
Baum bleibt immer Fleiner als der füße, gewöhnlich nur 20° 
hoch, mit dünnen und herabhängenden Aeſten, fo daß mar fie 
leicht erreichen kann; Blätter Fleiner und weniger gezähnt; Dol: 
den fait ftieflog, die Innern Knoſpenſchuppen blattartig; Kirſche 
rund und miedergedrüdt, ſchwärzlich und roth, „[hmedt mehr 
und weniger fauer, ift ein großes Rabfal bey großer Hitze, und 
bat vor den fchwarzen das Angenehme, daß file nie Maden 
enthält; fie reift auch fpäter, erit um den Augufl. Matthio— 
(us %. 233. Bladwell T. 449. Duhamel IL T. 56. 
Plenk T. 378. Lamard T. 432. 8.3. Hayne IV. T. 42, 
Guimpel X. 62. Düffeld. V. T. 9. XVIII. &. 56. Wag— 
ner U. T. 198. Ueberhanpt Abbildungen von den Stein: und 
Kernfrüchten findet man bey: Duhamel, Arbres fruitiers ; 
J. Mayer, Pomona franconiea, 1776; Kraft, Pomona au- 
striaea, 1791; Sicklers veutfcher Obftgärtner und Gartenma- 
gazin, 17945 Kerners öconomiſche Pflanzen. Befchreidungen 
und Glafftfieationen in den Werfen von Mündhaufen, 
Henne, Röffig, Hirfhfeld, Manger, Diel, Ehrift, 
Siedler, Carlowitz, Liegel, Rafdig, © Mayer, 
Hinfert, Truchſeß, Büttner im Deutfchen GRaNEEOR: 
VIEL X, Schübler und Dierbad, 

Es gibt eine Menge Abarten, welhe man auf verfehtebene 
Weife zu claffificieren gefucht hat, aber leider ohne alles Prin- 
cip, ohne welches alle Kenntniß nur ein mechaniſches Gedächt: 
nißwerk ift. Mir fcheint es, die Abarten gehen nad demfelben 
Gefege, wie die Gefchlechter ſelbſt, nehmlich, fie wiederholen die 
früheren und fuchen die fpätern einzuholen. Da nun unfere 
Steinfrücte in 5 Hauptgattungen zerfallen, fo habe ich gedacht, 
Die Arten oder Abarten würden fid) von einander unterfdyeiden, 
indem fie fih in ihrer Entwicelung bald diefer, bald jener 
Gattung näherten, und ich habe deßhalb in meinem Lehrbud) 
der Naturgeſchichte folgende Eintheilung verſucht. Die richtige 
Einordnung muß man von der Zukunft erwarten. Vgl. mein 
Lehrb. der N⸗G. II. ©. 904. und Dierbads deon. Bot. I. 
S. 197, x 


2051 


a. Schwarze Weichſeln. 
Frucht dunfelroth, der Saft färbt. Eriottes. 
a.) Reine Weidhfeln O. cerafariae. 
Saure Weichſeln (U. austera). | 
Zweige hängend, Blätter Mein, Frucht fehr fauer, - 
Pelzweichjel, ſchwarze Maykirſche, pfälzer, doppelte Weichfel, 
ojtheimer, Nonnen» Kirfhe, Forellen: K., Leopolds-K., Loth: 
K., Herzweichfel; Griotte de Chaux, à Ratafia, d’Allemagne, 
Natte, * 
Aus dieſen Kirſchen macht man den Weichſelwein, und um 
Venedig, beſonders aber zu Zara in Dalmatien, bie Ratafia, 
eine Art Branntwein, 
b.) Pflaumen: Weidfeln (O. prunariae), 
Süße Beidfeln. 
Zmeige ziemlidy anfrecyt, Blätter groß, Frucht ſüßlich-ſauer. 
Herzogsfirfhe, rothe Mapfirfche (Griotte), Pom. franc. 
I, tab. 28., ungarifche (Gr. royale), englifhe Muscat= Kirfche 
‚ (Pom. france. U, t, 29. 30.), füße Pelzweichfel (Pom. franc II. 
tab. 26.). 


b. Rothe Weichſeln. 
Frucht hellroth, der Saft färbt nicht. Gobets. 
e.) Möllen-Weichſeln (O. armeniacariae). 
Die Amarellen (O. aproniana). 
Zweige hängend, Blätter klein, Frucht ſauer, Haut dun— 
Eelroth. 
Srühe (royal hätive) (Pom. france. II. t. 18.) und fpäte 
Amarelten, rothe Sodkirſche; Allerheiligenkirſche. 
d.) Mäandel-Weihhfeln (C. amygdalariae). 
Slasfirfhen ‘©. juniana, Gobets). 
Zweige grad, Blätter groß, Fruücht ſüßlich ſauer, etwas 
waͤſſerig, Haut gelbroth, Stiel Furz. 
Kleine, gemeine, große Glaskirſche oder Ammer, Mont, 
moreney (Pom. franc. U, t. 19.), Gros-Gobet. 
Hieher gehören Auch die Fleinen mit gefülter Blüche 
(& fleur double) und die Trauben Umarellen (& bouquet). 
129 * 


2052 


e.) Pfirfihb-Weichfeln (C. perficariae). 
Ammern, Glaskirſchen (Guindoux). 
Wie vorige, aber die Frucht fait füß, die Haut roth und 
der Stiel lang. 
DSranienfirfche (Cerife de Helnade), Belle de Choify, 
Bernfteinfirfche, 


e. Süßfirfchen. 

Blüthen in ftiellofen Dolden aus Knoſpen, Früchte füß. 
Lutatia, 

5) Die ſüße Kirfche oder Zwiefel (C. Anlie, avium, 
Lutatia Plinii). 

Hefte aufreht und abjtehend, Blätter oval lanzetförmig, 
drüfig gezähnt, unten flaumig; Blattitiei ein- bis zwepdrüffg, 
Dolden ohne Blätter, Früchte füß. In Wäldern, Heden und 
Zäunen; ein anfehndicher Baum, 20—40' hoch, mit graulicher, 

glatter Rinde und büfceligen Blättern; Blüthen: fchneeweiß, 
kommen mit den Blättern zu 2—5 aus jeder Knofpe, mit 
braunen, dreyfpaltigen Schuppen umgeben, Stiel 1:/, lang; 
Früchte wie Erbfen und ſchwarz, werden aber durch Anbau und 
Impfung viel größer und manchfaltig in Farbe, Geitalt und 
Geſchmack. Alle fügen Kirfhen ftammen davon ab. Das befte 
Kirfchwaffer wird im füdlichen Deutfchland und in der Echweiz, 
vorzüglich aus diefen Fleinen, fehwarzen und magern, ſogenann— 
ten Wald» oder, Bogelfirfchen gemacht. Beinen eigenthümlichen 
Geruch befonmt es von der Blaufäure, welche in geringer 
Menge darinn enthalten iſt. Aus der Rinde fhwigt ein braus 
nes Gummi, welches unter dem Namen Kirfchharz befannt ift, 
aber Faum gebraucht wird. Bladwell Taf. 425. FI. dan. 
t. 1647. Plenk %. 377. Lamard T. 432. F. 2. Ker⸗ 
ner & 30. Guimpel %. 63, BAR XVIII. Taf. 4. 6. 
Merilier; Ciregiolo, Maronelle. 


Man Fann Die vielen Abarten vielleicht unter folgende 
Rubrifen bringen. 
a. Schwarzfirfhen (L. nigra). 
Frucht fchwarz, der Saft färbt, Merises, 


2053 


a.) Reine Zwiefeln (L. ceräsariae). 
Schwarze Herzkirſchen (Guignes Bot Fleiſch 
weich. 
Schwarze Vogelkirſche (icklers Obſtgaͤrtner XI. Taf. 4. 
Pomona franconica II. t. 7.). 
Maulbeerkirſche, 
Maykirſche (Guigne hätive) (Sickler XXH. T. 14. 15.), 
Schwarze Herzfirfche (Pom. frane, VI, t. 8, 9.), 
Kron⸗Herzkirſche (Caron), 
b.) Pflaumen-Zmwiefeln (L. prunariae). 
Schwarze Knorpelfirfdhen (L. duracina nigra, ac- 
tiana, Bigarreaux noirs): $leifch hart. 
Späte Maykirſche, 
Muscatelterfirfche, 
Herzfirfche, 
Lederfirfche (Pom. franc, I. t. 12.), 
alte fchwarzen Knorpelfirichen, 


b, Weißkirſchen. 
Frucht blaßroth, der Saft färbt nicht. 
e,) Möllen-Zmwiefeln (L. armeniacariae). 

Gelbe Herzkirfhen, Wachskirſchen, Roth: 
baden (L. alba duleis, Cer. juliana; Heaumes): Frucht gelb 
und weiß, Fleiſch weich, 

Gelbe Herzkirſche (Pom. france. I. t. 15.), 
Goldkirſche (Guigne jaune) (Pom, france. I, t. 11.), 
goldgelbe Herzfirfche, 
weiße Herzfirfhe (Pom. franc. I. t. 10). 

d.) Mandel-Zwieſeln (L. amysdalariae). 
Weiße Herzkirſchen, Molfenfirfhen (L, biga- 

rella, Guignes): Frucht weiß und. roth, Fleifcdy weiß. 

Rothe Bogelfirfche, 
Amarantfirfche, 
Perlkirſche, 
Prinzeſſinnkirſche. 
Vier auf ein Pfund. 


2054. 


e.) Pfirſich⸗-Zwie ſeln (L. perficariae). 
Weiße Knorpellirfben, Marmorfirfhen (L. 
duräcina alba, Bigarreaux): Frucht faft ganz roth, Fleifch hart. 
Weiße Knorpelkirſche (Marbréo) (Pom, france. U, t. 13.), 
rothe Kuorpelfirfche (Belle de Rocmont). (Pom, france, II. 
t. 16., Sidler XV. T. 8. XVII, 8. 9.), 
Lauermannsfirfche. 


2 Hauptg. Pflaumen (Prunus), 

Blätter in der Knofpe eingeroft, Blüthen einzeln und 
furz geftielt, Staubfäden 5 mal 4; Pflaume mit Duft bededt; 
Stein zufammengedrüdt, an beiden Enden fpisig, glatt, an 
den Nähten ſchwach gefurdst. 


1) Der Schlehdorn (P, (pinofa), 

Zweige dornig, Blätter efliptifch und Doppelt gezähnt; 
Blüthen weiß, einzeln und paarig, Kelchlappen fiumpf, Pflau- 
men Fein, rund und fehwarzblau. Ueberall an Zäunen, ein 
Straub, 1—2 Mann hoch, mit fehwarzer Rinde und fperrigen 
Zweigen voll Dornen; Blätter verfchieden, 1 lang, .“ breit, 
ohne Drüfen; Blüthen im Frühjahr unter den erften, wohlries 

. hend, und fo zahlreich, daß der ganze Straub mit Schnee 
bedeckt zu feyn fcheint, 3 Staubfäden vor jedem Blumenblatt 
und einer dazwifchen; bisweilen gefünt, Kelch zehntheilig, 
Blume zehn: bis zwanzigblätterig; Früchte Fleiner als die an— 
dern, Faum wie Kirfche und herb, werden erft im Winter reif 
und find dann eßbar, ſchmecken aber immerhin fehlecht; werden 
bisweilen zu Wein benutzt, unreif zum Schwarzfärben. Man 
madt daraus ein Grtract (Succus Acaciae noftratis) gegen 
Durchfall und Blutfluß. Die Rinde zum Rothfärben, ſchmeckt 
bitter, gegen Wechfelfieber; die mwohlriechenden und etwas herben 
Blüthen als blutreinigendes Mittel unter der Form von Thee; 
find auch ein gutes Bienenfutter. Der Straud iſt gut zu 
Zäunen, das harte Holz für Drechsler. Matthiolus T. 366. 
Tabernm. %. 1405. Blackwell T, 494. FI. dan. t. 926. 
Plenk Taf. 350. Schkuhr Taf. 132. Sturm 9. IX. 
Guimpel 2. 66. Hayne IV. T. 44. Düffel. IV. T. 17. 


1 


2055 


Wagner I. Taf. 76. Prunier ſauvage; Prugno, — 
Schwarzdorn; die Früchte Schlehen. 

2) Die Haberſchlehe (Pr. infititia). 
* Meile dornig, Blätter breit fanzetfürmig, faft doppelt ge: 
zähnt und flaumig, Blüthenſtiele meiſt paarig und behaart; 
Früchte rundlich, ſchwarzblau und überhängend. Südeuropa 
und Orient wild, bey uns hin und wieder in Gärten, viel 
höher als der Schlehborn und baumartig mit wenig Dornen 
und mehr grau als braun, Blätter viel breiter, Blumen und 
Früchte viel größer, die legtern zwey> bis dreymal, mit mehr 
Fleiſch, ſchon reif im Auguſt, zwar auch herb, werden aber, 
einige Tage getrocknet, ſüß und ſchmackhaft. Im Ofen gedörrt, 
‚pflegt man fie als Gemüſe zu kochen. Kerner Taf. 333. 
Guimpel T. 65. Kriechen. | 

Bon Diefem Baum flammen wahrfcheinfich unfere zahmen 
Pflaumen und Zwetfchen ab, welde als befondere Gattung aufs 
geführt werden unter dem Namen: 


3) Der Pflaumenbaum (Pr. domeltica). 

Aeſte meiſt dornlos, Blätter oval Tanzetförmig, gezähnt, 
unten behaart, Blüthenjtiele melft paarig und nadt; Früchte 
rund oder länglich und füß. Der Pflaumen: oder Zwetfchen- 
Baum ſtammt aus dem Orient und Fam erft zu Catos Zeiten 
nach Stalien, verbreitete ficy aber bald über ganz Europa und 
ift gegenwärtig einer der gemeinften Obftbäume, der am weitee 
ften nach Norden hinaufgeht. Es gibt eine Menge Spielarten, 
die fi) bald mehr, bald weniger mac) den andern Gattungen 
diefes Geſchlechtes hinneigen. Diefe find Firfchenartig, jene 
mandel«, pfirfihartig u.f.w. Vgl. mein Lehrbuch der Nat.Geſch. 
1. ©. 906. und Dierbachs dcon. Bot. U. ©. 177. 


a. Frucht rund. 
a.) Kirfhenpflaumen (Pr. cerafariae), 
Myprobalanen (Pr. cerafifera, myrobalanus). 
Wie große Kirfhe, purpurroth, faftig und füß. Stammt 
aus Nordamerisa, wird hin und wieder bey ung gezogen, hat 
einzelne dicht beyfammenftehende und Tanggeftielte Blüthen ; 


2056 


Früchte fad und nicht see; (Pomona RE I. ‚tab. 11: 
fig. 18.) Cerifette; Marunfen. 
b.) Reine Pflaumen (Pr. prunariae), 
Die gemeine Pflaume (Pr. fativa), ‘ 

Wie Haſelnuß und größer, blau oder violett, ſchmecken 
nicht befonders, werden auch nicht häufig gezogen. Der Baum 
fcheint im Eaucafus und in der Firgififhen Steppe wild vorzu— 
Fommen. In Frankreich wird er forgfältiger gepflegt und bringt 
Daher größere Früchte, welche vafelbit Damas heißen, größer 
als eine Nuß, rund und flach niedergedrüct, violett, werden 
daſelbſt getrocknet und verfandt. Prune de vacance; Monlieur 
hätif. (Pomona franconica 1. t. 13. f. 22. t. 15. f. 26.) 

e) Möllen: Pflaumen (Pr. armeniacariae). 
Die Spillinge: 

gelb, roth oder grün — gemeine Spillinge (Abricote 
hätive), 

Wie Kirfche, gelb, Fleiſch faftig, hängt am Stein, reift 
fchon im Juny. — Mirabellen: Faft wie Nuß, oben und unten 
eingedrückt, geld, Fleiſch mehlig und füß, vom Stein ges 
löst; wird häufig gedörrt. Kommen aus Franfreich unter dem 
Namen Prunelfen. (P. franconica 1. t. 4, 13. f. 21.) Große 
Mirabellen (Drap d’or) — MNpricofen-Pflaume (Pr. alinina, mali- 
tormia) (Pom. frane. I. t. 8.). 

Grüne: Frauen: Pflaumen (Reine-Claudes), 
Größer als Nuß, grün, oft roch gefleckt, fehr faftig und 
ſchmackhaft (P. france. I, t. 78. f. 11.). 
- b. Frucht länglich, 
d.) MandelsPflaumen (Pr. — —— 
Zwetſchen (Pr. damafcena). 

Blau oder violett. Pr. juliana; ————— brunnenſia ſ. 
moravica, auguftana; Prunidaetyla. 

Die gemeine Zwetfche wird in Deutfchland am meilten ans 
gepflanzt, und geht am höchiten in den Norden hinaufz fie wird 
fowohl voh, als gedörrt oder gewelft gegeffen, und im legten 
Zuitande vorzüglich aus Norddeutfchland in ganzen Schiffe: 
ladungen nach Rußland und Schweden verſandt. Im ſüdlichen 


2057 


Deutfchland brennt man davon das Zwetfchenwaffer, welches 
nach dem. Kirfehwalfer das zweyte im Rang ift unter ben 
geiitigen Setränfen. Aus der Rinde alter Bäume .fchwigt ein 
Gummi, : welches Zwetfchhenharz ‚heißt, aber faum gebraucht wird, 
weil es fich nicht ganz auflöst. Der Zwetfchenbaum ſoll bey ung 
erft vor 300 Jahren befannt geworden ſeyn. Durch eine Art 
Krankheit kehrt die Frucht in ihren urfpränglichen Zuftand zus 
rück, und verwandelt fi in eine Hülfe, Bladwell T. 305. 
Plenk T. 379. Pom. frane. I. tab. 11. fig. 17. Hapne IV, 
T. 43. Guimpel T. 64 Düſſeld. V. T. 10. 

St. Julien wächst im ſüdlichen Frankreich, und ift kleiner 
als die Zwetfche; fie fommt, nad) ausgenommenem Stein, in 
ben Handel, auch unter dem Namen Prunellen, 

e.) Pfirfih-Pflaumen (Pr. persicariae), 
Eyer⸗Pflaumen. 

Gelb und roth, meiſt ſehr groß, wie Eyer, ſaftreich und 
ſüß — Marunken (P. franc. I, t. 6.), Bockertſen, St. Eatha- 
rinenpflaumen. 

Bricette, Brignole, Perdrigon, werden in ſadlichen Ländern 
getrocknet und verſandt. 

Perdrigon liefert die Prunelfen aus der Provence. Pom. 
francon, 1. t. 15. f. 27. 

Dame Aubert (Sickler XI. Fig, 3. XII Taf. 9.) ift die 
größte oder eigentliche Eyerpflaume, ganz gelb, mit eingebrüd- 
tem Nabel. Pruna hispanica s. Perdigona, Ceriola galatensia 
s. Pruneoli perani, Pruna de Brignioles. 

3. Hauptg. Die Möllen oder Apricofen (Armeuiaea). 

Staubfäden 25, Frucht wollig, Nuß eben und zufammens 
gedrückt, ein Ende ftumpf, das andere ſpitzig, beide Nähte ges 
jurcht. Die Blüthen kommen vor den Blättern aus Knoſpen, 
meift einzeln und ziemlich ftiellos; die jungen Blätter eingerofft. 
Stammen aus dem Orient, 

1) Die Apricofe (Pr, armeniaca), 

Blätter fpigeoval und herzfürmig, glatt und Doppelt ges 
zähnt, Stiele mit Drüfen; Blüthen meiſt einzeln, ſtiellos und 
weiß, Stammt aus Armenien, und jo zu Wleranders des 


2058 


Großen Zeiten nad) Europa gefommen fepn, jebt überall am 
Mittelmeer angepflanzt, auch hin und wieder bey uns in Gär- 
ten; ein Baum von mittlerer Größe, 15—20' hoch, ziemlich 
wie Pfirfihbaum, bem er auch in den Blättern und dem Bau 
der Blüthen, bejonders ber größeren Zahl der Smubfäden, 
gleicht; Blätter 3’ lang, fat 2 breit, Stiel gegen 2" lang, 
mit 2—4 Druͤſen; Blumen zahlreich an der Seite der jüngern 
Aeite, runblicheoval, weiß oder blaßrothz Kelch purpurroth und 
umgefchlagen. Die Früdte faft wie Pfirfihe, rundlich, gelb, 
auf einer Seite roth; das Fleifh troden und gelb; Stein oval 
und zufammengebrüdt; werden häufig gegeffen, find jedoch nicht 
fo faftig und Fühlend, wie bie Pfirfihe. Kern Fleiner als 
Mandel, liefert ein ähnliches Del; es gibt bittere und füße. 
Das Oel, welches man bey Brianzon auspreßt, heißt Huile de 
Marmotte (Pr. brigantiaca), Matthiolus 8. 243. Taber— 
näm, Taf. 1407. Blackwell T. 281. Knorr L. T. A 2 
Den? T. 384. Lamard % 431. Noisette, Jardin frui- 
tier tab. 1. 2. Albicocco, Albicocca ; Abricotier, Abricot, — 
Bep der folgenden Eintheilung vergl, mein Lehrbuch der Naturs 

gefeh. 1Ir ©. 907., und Dierbachs dcon. Bot. U. ©. 169, 

a. Frucht Flein, rund und gelb, wenig fchmadhaft. 

a.) Kirfhen-Mdllen (A. cerasariae), A | 

Möllen, Marillen, wilde Apricoſen. 

Klein, nicht größer als eine Kirfche, rundlich und gelb, 
Geſchmack mäßig, bie Kerne bitter, Heißt In Aegypten Miſi— 
miſi, wird getrocknet, als Gemüfe gefocht und felbit an der 
Tafel der Reichen hochgefchägt. Sibirifche Apricofe, Meine Frühe 
Apricofe oder Muscateller⸗Apricoſe (P. frane. I. tab. 2. Ker— 
ners deon. Pfl. T. 501.); porfugiefifche oder algierifche Apri⸗ 
eofe (P. france. I. t. 2. f. 2.)3 Alberge⸗A. (P. franc. 1. t. 8. 
f. 12.); Pfirſich⸗ A. (P. frane. 1. t. 2. f. 2.) 

b.) Pflaumen»: M. (A. prunariae), 
Rothe Möllen, 

Mäßig groß, rundlich und röthlich; Geſchmack mäßig, Sa: 
men füß. — Schwarze oder alerandrinifche Apricofe, vinlette 
Apricoſe (P. france. E t. 5. ſ. 8.), holländifhe (P. france. I. t. 3.), 


2059 


Apricofe aus Angumois (P. frane, I. t. 3. 4. 4.), Provencer-X, 
(P. frane. 1, t. 5, f. 74 
h. Frucht groß, länglich, gelb und roth, und — 
haft. 
e,) Reine Mödllen (A. armeniacariae). 

Gemeine Apricofe. 

Groß, rundlich, geld und ſchmackhaft, Kern bitter (P. — 
1.t. 3. 1. 3. Kerner T. 503.); geſchaͤckte U. (A. panache). 

d.) Mandel:M. (A. amygdalariae), 

i Mandel: Apricojien. 

Groß, zufammengedrücdt, gelb und roth, und ſchmackhaft, 
Kern füß und eßbar. — Mandel:Aprieofe, Orangen⸗Apricoſe, 
Ananas: Apricofe. 

e.) Pfirfih:M. (A. persicariae), 
Pfirfih-Apricofen. 

Groß, rundlich, gelb und roch, fehr ſchmackhaft, Kern füß 
und eßbar. — Pfirfich-Apricofe (Abricot p&che), auch Nanziger 
oder Brüffeler U. (P. frane, 1. t. 7.), der Stein — von ſelbſt 
aus einander; ungariſche; große Früh- A. 

4. Hauptg. Der Mandelbaum (Amysdalus). 

Kelch fünftheilig und gefärbt, mit 5 Blumenblättern, 25 
und mehr Staubfäden; Pflaume trocken, faferig und wollig, 
Nuß dünn, zweyklappig, grubig und einfamig, Sträucher und 
Bäume am Mittelmeer und im Orient, bie jungen Blätter zus 
fammengefchlagen ; Blüthen einzeln oder paarig, faft ſtiellos, 
fommen vor den Blättern aus fchuppigen Knofpen. Die Früdte 
find im Ganzen Fein, kaum 1” lang, jtarf zufammengebrädt, 
grün und fait zottig; die federige Leifel zerreißt unregelmäßig, 
und bie Nußfchale iſt melitens durchlöchert; man fann fie ges 
wöhnlich mit der Hand zerdrüden. — Zur folgenden Eintheis 
lung mein Lehrb. d. Naturg. I. ©. 909., und Dierbachs 
Beon. Bot. I. ©. 152. ! 

a. Leifel ganz iroden, 

1) Die Zwerge Mandel (A. nana). 

Blätter oval, unten fehmäler, einfach gezähnt, Blumen 
roth und einzeln, Im füdlihen Sibirien und nördlich am. ſchwar⸗ 


2060 

zen Meer, bey uns in Gärten als ein 3—4' hoher Zierſtrauch, 
mit fchönen rothen Blumen und rothen Staubfäden, ſchon im 
März; die Kerne bitter, Fünnen die Stelle der .bittern Mandeln 
vertreten. Plufenet T. 11. %. 3. Pallas, Fl. ross. I 
t.6. Duhamel J. ©. 3 Schkuhr T. 131. P. frane. I. 
t. 18. Kerners öcon. Pfl. T. 127. 

b. Leifel weich. 

2) Die gemeine (A. communis). 

Blätter länglidy lanzetförmig und drüfig gezähnt; Blüthen 
einzeln und fajt ftielos, rofenroth, Kelch glockenförmig, Früchte 
oval, zufammengedrüdt und filzig. Nordafrica und Orient, 
von da ums ganze Mittelmeer; bey uns hin und wieder in 
Bärten und Weinbergen, als ein ziemlich Früppelhaftes Bäum— 
chen, mit zahlreichen, braunen Aeſten und Zweigen; Blätter 
über 3° lang, 1° breit, Stiel Ys" mit Drüfen. Die fehönges 
fürbten, rofenrorhen und meift fehr dicht ftehenden Blumen find 
unter den erfen, welche im Frühjahr erfcheinen, und nehmen 
fib fehr ſchön aus, meiftens mit 30 Staudfüden. Die Kerne 
mehlig und eßbar. Es gibt 2 Hauptarten: füße und bittere. 
Sene werben häufig in der Küche gebraudt und zu Mandels 
milch. Die bittern enthalten Blau: oder Blutſäure, mit einem 
flüchtigen Del verbunden, und find daher Fleinen Thieren, bes 
fonders denen, weiche blind zur Welt kommen, tödtlich, in 
größerer Menge auch feldit dem Menſchen; das davon deitil- 
lierte Waffer wird flatt Kirfchlorbeer-Waffer angewendet. Die 
Birterfeit ftecft in der Haut des Samens. Diefe Mandeln ver: 
treiben auch den Rauſch. Matth. Taf. 272. Tabernäm. 
Taf. 1410. Knorr J. T. M. 1. Blackwell T. 105. Dus 
hamel J. &. 1.2. Miller, Ie. 1.28. £.}. Plenk T. 385. 
Lamarck Taf. 430. Fig. 2. Kerners con. Pfl. Taf. 417. 
Hayne IV. 8.34. Düſſeld. U, T. 19. XVIII. T. 3. Bag: 
ner I. 8. 1. 2. 27. 28. ph if, Jard. fruit. t. 3, Man- 
dorlo, or 

"Bittere Mandeln. 
a.) — (A. ceräfariae). 
Bittere Stein-Mandeln (A. macrocarpa). 


2061 


Nußſchale fo hart, daß man fie mit dem Finger nicht zer- 
drücen Eannz; die Blumen Feiner und rofenroth, Sicklers 
Objtgärtner XVI. T. 19. Hieher die Sultand- und Piflacien- 
Mandeln. Noifette, Jard. frut. t. 1. 

b.) Pflaumen: Mandeln (A. prunariae), _ 
Bittere Krach⸗Mandeln (A. amara), 

Die Nußfchale läßt fi) mit den Fingern zerdrüden. Häufig 
am Mittelmeer. Diefes find die gewöhnlichen bittern Mandeln, 
welhe aus Sicilien und ber Provinz zu uns Fommen, und 
fleifchfreffende Thiere, auch Eichhörnchen und Hühner, tödten; 
dennoch werden fie in geringer Menge als eine Art Gewürz 
an die Speifen gethan. Durch Röften und Kochen verlieren fie 
ihre ſchädliche Eigenſchaft. 

b. Süße Mandeln. 
e.) Möllen- Mandeln (A. armeniacariae). 
Süße Stein- Mandeln (A. dulcis), 

Diefe find die gemeinen, ſchwer zerdrücbaren, fügen Mans 
dein, welche auch bey uns angepflanzt werden, und wieder in 
verfchiedene Spielarten zerfallen, Kleine von Florenz, rundliche 
aus Gicilien und Ypulien (P, fraac. J. tab. 4,), fihmale und 
große (P. frane. I, tab, 2. Sidler XV. T. 25. Zenkers 
Waarenfunde T. 22.). Gie liefern das gewöhnliche Mandelöl, 
welches häufig gebraudt wird, auch zur Meandelfeife. Gie ent: 
halten zur Hälfte Del, die bittern nur ein Viertel, Der. Rüd- 
ftand find die Mandelfleyen, womit man ſich wäfcht, 

d.) Reine Mandeln (A. amygdalariae), 
Süße Krah- Mandeln (A. fragilis). 

Die Nußſchale läßt fich leicht zerdrüden. Wächst vorzüg- 
ih am Mittelmeer, bey ung felten, und trägt die gewöhnlichen 
Krahmandeln, weldye bey ung gegeffen werden. Aus ber Pro: 
vinz, Dem Genueflfchen und Gicilien. Bey den Frangofen heißen 
fie Amandes des Dames et Coquemolles. Es gibt wieber 
runde, lange und große. P. frane, I. t. 5. Sicklers Obit«- 
gärtner XVII, T. 5. 

e.) Pfirfihb- Mandeln (A. perficariae), 
Pfirfih: Mandeln (A, perficoides; A. pöches). 


2062 

Blätter wie beym Pfirſichbaum, Früchte oval und ftumpf, 
Nußſchale gelblichſchwarz, bisweilen von ziemlich viel Fleifch 
umgeben, die Blumen meiit weiß; man hält fie für einen Ba— 
ftard mit dem Pfirfihbaum A. hybrida. P. fräne. I. tab, 8. 
Noifette, Jardin frait. t. 8. f. 1. ' 


5, Hauptg. Die Pfirfiche (Perfica). 

Fünfundzwanzig bis dreyßig Staubfäden, Pflaume rundlic, 
voll von wäfferigem Saft, meiſt wollig; Stein länglid rund, 
vol Furden und Gruben. Bäume in wärmern Gegenden, be- 
fondere am Mittelmeer; Die jungen Blätter zufammenges 
ichlagen, Blüthen meijt einzeln und jtiellos, aus Knofpen vor 
ben Blättern. 

1) Der Pfirfih-Baum (A. persica). 

Blätter fpigeoval und fcharf gezähnt, Blüthen fanft roth, 
Frucht meiftens wollig. Urſprünglich in Perfien, von da in 
‚alle Welt verbreitet, auch bey uns in Gärten und Weinbergen, 
häufiger als die Mandeln; ein mäßiger Baum, 15—20, aud) 
wohl 30° hoch, mit unregelmäßigen, graulichen Weiten, Die jüns 
gern roth; Blätter über 4’ lang, 1“ breit, gezahnt und ohne 
Drüfen, riechen und fchmeden frifch wie bittere Mandeln, und 
enthalten daher Blauſäure; trägt die größten Früchte diefes 
ganzen Gefchlehts; wie Pomeranze, grünlichgelb und dunkel⸗ 
roth, ſehr weich, ſchmackhaft und erfriſchend, aber wäſſerig. 
Wird allgemein roh gegeſſen, führt jedoch leicht ab. Das Holz 
iſt hart; Blätter, Blüthen und Samen werden gebraucht als 
Abfuͤhrmittel, gegen Rierenkrankheiten und Würmer, die Samen 
wie bittere Mandeln. Matth. %. 241. Tabernänt. X. 1408. 
Blackwell Taf. 101. Knorr I Taf. P. I. Duhamel 
Taf. 1—14, 20-32. Plenf Taf. 356. Lamard Taf. 430. 
Fig. Hayne IV. 8.385 Ouimpel T. 140 Wagnerl. 
T. 39, Malus persiea; Pöcher, Peche; Persico, Persica. 


Es gibt gefühlte, und außerdem eine große Menge Spiel: 
arten, welche ich fo zu ordnen geſucht habe. Vergl. mein Lehr: 
buch d. Raturg. II. ©. 909. und Dierbachs Beott, Bot. U. 
©. 158. 


2063 


a. Härtlinge:' 
Fleifch derb, hängt veft am Kern. - 8 
a.) Kirſchen⸗Pfirſiche (P. cerasariae). 
Die Kirfhen«Pf. (P. nuciperfica). 

Schale glatt. Der Kirfchen= Pf. (Peche: Cerife) wie eine 
große Pflaume, ſchön kirſchroth. P. frane, I. t. 13. £. 12; 
violette (Brugnon violet). P. frane. IE t. 14. 1.14, 18.3 Mus 
eateller Härtling —— musque). P. frane. II. t. 47. 18. 
1. 19. 

*b.) Pflaumen: Pf. (P, prunariae). 
Raude Härtlinge (Pavies). 

Stein anhängend, Schale wollig. Ananas: Pfirfich, violetter 
Frühs ind Spät-Pf. (Violette hätive et tardive), Magdalenen«Pf., 
Drüfen= Pf. (Monftrueufe),, Kerner, Decon. Pfl. Taf. 409, 
P, france, II. t. 23. f, 28. 

b. Weidhlinge: 
Fleiſch weich, löst fich leicht vom Stein. 
e.) Möllen: Pf. (P. armeniacariae). 
Farben-Pf. 

Fleiſch roth oder nach außen gelb. 

Blut»Pf. P. frane. U. t. 25. f. 31. 

Apricofen« Pf. P. france, H, t. 24. f. 29, 

Saffran: Pf. (Alberge). P. frane. IL: t. 8, 4. 

d.) Mandel«Pf. (P, amygdalariae). 
Gefurdte Pf. 

Gefurcht, oft mit einer Warze, Fleifch weiß oder gelb. 

Wein-Pf. (Vineuse, Grosse Mignonne), Kerner T. 405. 

Perfifche Pf. (Persique). P. france, I. t. 22, f. 27, 

Warzen: Pf. (Teton de Venus). P. tranc. H, t. 22, f. 24, 
Montauban, 

e,) Reine Pf. (P. persicariae). 
Die Purpur- Pf. 

Meiſt purpurroth, Zleifch weiß. 

Die Peruvianerinn (Belle chevreuse), P. france, H, 
c20.8. 84,8 

Malthefer Pf. 


2064 


Weißer Magdalenen> Pf. P. france. IL. 1.8 f. 6. Ker⸗ 
ner %. 402. 

Purpur:Pf. P. france, I. t. 9, £.6. Kerner X. 101. 412. 

Großer Magdalenen=Pf. (Bourdine). P. france. II. t. 10. 
f. 9. Kerner T. 403. 404. Sidler IX. T. 14. 

Bellegarde oder Galante. P. france, U, t. 11. Kerner 
T. 410. Petite Mignonne ronge; Avant-peche, P. frane. I, 
7.12 | 

Die Wunderfchöne (Belle de Vitry, Admirable). P. franc, 
UM. t. 16. Kerner %. 408. 411. 7 


15. Zunft. Beeren-Aepfler — Mifpeln. 
Pomariae baccales, 
Mefpileen. 
Fächer fchlaudyartig und einfamig. 
Zünf oder weniger, ziemlich getrennte Nüßchen in fleifchigem aelch 
zwey aufrechte Samen, reif nur einer; Keim aufrecht, 
ohne Eyweiß. 

Meiſt dornige Sträucher und Bäume mit einfachen und 
lappigen Blättern in kältern und gemäßigten Ländern; Kelch 
und Blume fünfzählig, mit 5 mal 4 Staubfäden. Das Holz 
hart, aber ſelten groß und grad, und daher nur zu kleinern Din— 
gen brauchbar. Sie find in medicinifcher und öconomiſcher Hin- 
ſicht von Feiner befondern MWichtigfeit, indeffen find die Früchte 
gewöhnlich herb und daher als zufammenziehendes Mittel gegen 
Durchfall und dergleichen anwendbar. Einige wenige kann man 
effen, gehören aber nicht zu den Lederbiffen. 

A. Meiſt nur 2—3 Schläuche, ziemlich mit einander 
vermachfen ; die Blätter oft lappig. 
a. Scläude fteinig „ächte Nüffe. 

1. ©, Die Weißdorne (Crataegus). 

Kelch Frugformig und fünffpaltig, mit 5 rundlihen Blu: 
menblättern und 5 mal 4 Staubfäden; 2—3, bisweilen 5 ver- 
wachfene Steine und vom fleifhigen Kelch ganz umfchloffen, 
zwenfamig, reif einfamig. 


2065 


Dornige Sträuder und Bäume mit ganzen und Tappigen 
Blättern und Blüthen in Endfträußern. Alisier. Die Früchte 
heißen Butten und Hngebutten. | 

1) Der gemeine (Cr. oxyacantha, monogyna). . 

Dornig, Blätter oval Feilförmig, glatt, dreyfpaltig und ges 
zähnt; Blüthen in dofdenartigen Sträußern, mit fpitigen Kelch 
lappen, 2 ©riffeln, bisweilen nur einem. Ueberall an Zäunen 
und in Wäldern, ein großer Strauch, 2 Mann Hoch, oft au 
ein ziemlicher Baum, mit glatter, weißer Rinde und fehr zahle 
reichen, dornigen Aeſten; Blätter büfchelförmig, hellgrün, gegen 
2" Yang; Blüthen weiß, mit 20 Staubfäden, rothen Beuteln 
und einem ftarfen Geruch; Früchte größer als Erbfe, länglich⸗ 
oval, hellroth, innwendig gelblich und mehlig, ſchmecken ſüßlich, 
werden aber nur von Kindern gegeſſen, hin und wieder zu 
Branntwein gebrannt, enthalten meiſtens 2 Steine, bisweilen 
nur 1; blüht im May, trägt im Herbſt. Das Holz iſt ſehr 
hart und weiß, und dient zu Drechsler-Arbeiten; fonft wird der 
Straub vorzüglih zu Zäunen benußtz bie etwas herben Blätter, 
Blüthen und Früchte fonft gegen Durchfall. Tabernm. T. 1448, 
Fl. dan. t. 634. Knorr J. T. S. Jacquin, Austr, t. 292. 
f. 2. Schkuhr T. 132. Guimpel T. 72. Hagedorn, die 
Früchte Hagebutten, Mehlfäßchen. Spina alba; Spina bianca; 
Epine blanche, Aubepine. Der einnüſſige iſt nur eine Abart, 
in Gärten bisweilen mit röthlichen Blumen. Jacquin, Austr. 
t. 292. f£. 1. Pallas, FI, voss. t. 12. FI. dan, t, 1162. 
Guimpel T. 73. 

2) Der americanifche (Cr. crusgalli). 

Dornig, Blätter Eeilfürmig oval, fait ſtiellos und glänzend, 
Keldylappen lanzetfürmig und gezähnt, nur 2 Griffel. Nord: 
america, bey ung nicht felten in Anlagen; ein Baum, 20° hoch, 
mit jtarfen Dornen, weißen Blumen und nur 10 Staubfäden; 
Früchte wie Fleine Kirfchen, ſchön roth, mit 2 Steinen; blüht 
im May und reift im Herbſt. Plukenet T. 46. F. I. Mil⸗ 
ler T. 178. F. 2. Wangenheim, Am. T. 17. F. 42. 

3) Der brennende Buſch (Cr. pyracantha). 

Dornig, Blätter immergrün, oval lanzetförmig, glatt und 

Okens allg. Naturg. TIL Botanik II, 130 


2046 

geferbt, Kelchlappen ftumpf, 5 Griffel. Mittelmeer und Orient, 
bey uns in Gärten und Anlagen; ein kaum mannshoher Straud, 
mit vielen, röthlidhen Zweigen und ftarfen Dornen, oft zolllang; 
Blätter gejtielt, zolllang "und Ja‘ breit, voll. von weißen oder 
röthlichen Blüthen in großen Afterdolden, mit mehr als 20 
Staubfäden; Früchte wie Erbfen, oval und brennend roth, blei- 
bes den ganzen Winter und geben daher dem Strauch ein feurf- 
ges Anfehen, weil fle ihn fast ganz bedecken; fie ftillen Durch: 
fall und übermäßigen Blutfluß. Oxyacantha Veterum, Lo⸗ 
belius %, 182. F. 1. Pallas, EI, rossica t. 13. f. 2. 
Schmidts Baumzuht T. 90. Schkuhr %. 133; Buisson 
. ardent. Mefpilus L. 


4) Der rothe (Cr. coccinea). 

Dornig, Blätter oval herzförmig, glatt, edig, eingefehnitten 
und fpigig gezähnt, Blattftiele und Kelche drüffg, Blumenblätter 
"rund, mit 5 Griffeln. Nordamerica, bey ung zur Zierde in 
Anlagen; Strauch und Baum, 20° hoch, mit ftarfen Dornen 
und fait lappigen Blättern; Blumen weiß, ziemlich groß, in 
gedrängten Sträußern am Ende; Früchte wie Kirfchen, fchars 
lachroth, meift mit 5 Steinen; blüht Ende Aprils. Plufenet 
T. 44, 5 2. 


5) Die welſche Mifpel (Cr. azarolus). r 

Hin und ‚wieder mit Dornen, Blätter oval, dreylappig, 
grob gezähnt und etwas flaumig, Kelchlappen flumpf, Blumen« 
blätter oval, mit 3 Sriffeln. Mittelmeer und Orient, in felfigen 
Waldungen, fihon felten in Ober» Stalien, auch überall ange- 
pflanzt in Gärten, bey ung in Anlagen; ziemlich wie ber ges 
meine Weißdorn, in der ganzen Tracht und in der Geftalt der 
Blätter, aber in allen Theilen größer und faft immer als Baum, 
- über 20' hoch; Blüthen weiß, in Afterbolden; Früchte oval, 2“ 
Diet, roth, ſüßlich fauer, werden allgemein gegeffen und auch 
eingemacht, gut gegen Durchfall und Erbrechen; reift gegen den 
Herbſt; das harte und weiße Holz für Handwerker. Matth. 
T. 252. Bauhin, Hist, I, t. 67. Pocock, Orient. t. 85. 
Azzarolo, Azzarola; Azerolier, Epine d’espagne, 


2067 
b. Die Schläuche fait nur" Fnorpelartig; werden daher 
auch zu den Uepfeln geitellt. 

Meiſt nur 2—3 Fnorpelige Schläuche; Blätter einfach und 
lappig. 

2. G. Die Zwerg-Miſpeln (Chamaemespilus, Me- 
spilus ). 

| Blumenblätter aufredht und hohl, mit 2 Griffeln, Frucht 
oval, Sträucher mit ganz einfachen Blättern ohne Lappen und 
Drüfen; Blüthen in Fopfförmigen Sträußern. 

1) Die gemeine (M. chamaemespilus), 

Dornlos, Blätter oval, glatt und gezähnt, Blumen aufs 
recht in Eopfförmigen Sträußern, mit 2 Griffeln. Nur auf den 
Alpen und dem höchſten Schwarzwald; ein kriechender Straud), 
2—3' hoch, mit Blättern ziemlich wie bie der Arlsheeren, aber 
fhmäler, unten mit weißlicher Wolle bey den jüngern; Keldye 
filzig, Blumen Klein, roſenroth, mit ſchmalen, aufrechten Blaͤt⸗ 
tern; Früchte hochroth, zweyfächerig und ſäuerlich; blüht im 
Juny und reift im November. Clusius, Hift, I. tab, 63, 
Cräntz, Aulftr. t. 1.£.3. Jacquin, Auftr. t. 231. Falfo 
nefpolo; Zwerg: Mifpel. 

3. G. Die Elfenbeeren (Torminaria, Crataegus). 

Blumenblätter nagelförmig, flach und offen, mit 2—5 unten 
verwachfenen Griffeln; Frucht Freifelförmig. Bäume mit lappigen 
und glatten Blättern und Blüthen in Trauben, 

1) Die gemeine (Cr. torminalis). 

Dornlos, Blätter oval herzförmig, glatt und gezähnt, fie 
ben= bis neunlappig, Die untern Lappen abftehend; Blüthen in 
Sträußern, Blumenblätter offen, mit 2—3 Griffeln; Frudt 
trocken und Freifelfürmig. Hin und wieder in Wäldern, mehr 
ſüdlich, großer Straud und oft ein Baum, 40° hoch, mit Ahorn- 
blättern, 4 lang, 3" breit; Blüthen weiß, in boldenartigen 
Endtrauben; Früchte braun, mit weiß erhabenen Düpfeln, ellips 
tifch wie-Erbfen, zweyfächerig, bisweilen drey- und vierfächerig. 
Das Holz ift Hart, weiß und gut zu Schreiner: und Drechsler: 
Arbeiten; bie Früchte Herb, etwas füßlich und nicht unfhmad- 
haft, werben jedoch Faum gegeffen; ehemals gegen Grimmen, da: 

130 * 


2068 
her der lateinifche Name, Blüht im May und reift im October, . 
Matth. T. 26%. Tabernm. 8. 1427. Duhamel T. 79, 
Fl. dan, t. 798. Jaegquin, Austr. t. 443, FIR 2.80, 
Ciavardello, Darmbeeren, Xreffel. i 

4.6. Die Areln (Aria, Crataegus). 

Blumenblätter flach und offen, mit 2 — 3 freyen Oriffeln 
und runder Frucht. Bäume mit einfachen, unten filzigen Blättern 
ohne Drüäfen; Blüthen in traubenartigen Sträußern, 

1) Der Mehlbeerbaum (Cr. Aria). 

Ä Dornios, Blätter oval, gezähnt und weißfilzig; Blüthen in 
flachen Sträußern, Blumenblätter offen, mit: 2—3 Griffeln. In 
rauhen Bergwäldern, häufiger als die Elfenbeeren, auch in 
‚Schweden und Ober-Stalien; Straub 2 Mann had, oft ein 
Baum, über 20’ hoch, mit-weißen Blumen und ziemlich runden 
Früchten wie Erbfen, anfangs grün und wollig, bey der Reife 
"glatt, roth und mehlig, mit 2—3 Samen; blüht im May und 
reift im October; das Holz hart und weiß, zu Gtielen, Pfeifen, 
Rädern und dergleichen. Die Früchte ſchmecken ziemlich füß und 
find eßbar, aber ohne Bedeutung, ehemals gegen Huften und 
Durchfall. Bauhin, Pinax p. 452. Crantz, Auftr, EDER 
Fl. dan. t. 502. Lamarck 2.453. F. 1. Bechſteins Diana 
T. 5. Baccae Sorbi alpini; Alifier blanc; Lazzarolo montano; 
Arlsheeren. ’ 

B. Meift fünf einfamige Schläuche, 

a. Schläuche fleinartig. 

5. ©. Die Auitten-Mifpeln (Cotoneafter, Mefpilus). 

Kelch Freifelfürmig und fünfzähnig, mit 5 aufrechten und 
ovalen Blumenblättern und vier= big zehnmal fo viel Staub: 
Fäden; 2—5 getrennte Nüſſe an der Wand des Kelchs, zwey⸗, 
reif einfamig, & au 

Dornlofe Sträucher ‘im wärmern Europa und in Indien, 
mit einfachen, ungezähnten, unten wolligen Blättern und kleinern 
Blumen in ſeitlichen Afterdolden; Kelch etwas geöffnet, faſt wie 
bey den Miſpeln. 

1) Die gemeine (C. vulgaris). 

Blätter rundlich-oval, unten graufilzig, 3—5 Blüthen in 


* hi 


2069 


Afterdolden, weiß und rofenrothb; Früchte meift nadt und roth. 
Südlich auf Bergen, auch Hin und wieder im füdlichen Deutfch- 
land; ein Strauch, 4—5’ body, mit glatter, grauer Rinde und 
braunen Zweigen; Blumen meiftens weiß, mit 20 Staubfäden 
und gewöhnlihd 3 Griffeln, füdlicher auch 5; die Früchte wie 
Erbfen, rundlich und roth, oben’ vertieft, mit 3 Nüffen, fchmeden 
herb und find bloß eine Speife der Vögel, ehemals gegen Durchs 
fat. Blüht im April und reift im Auguſt. Das zähe Holz zu 
Pfeifenrbhren, Ladſtöcken wf.w. Clufius, Hist, I, tab. 60, 
Fl. dan. tab, 112. Guimpel T. 71, Cotonastro, Bagolar; 
Gteinmifpel, 

6. G. Die Mifpeln (Mefpilus). 

Keldy Freifelförmig, mit 5 großen Lappen und fo viel runs 
ben Blumenblättern und 20 und mehr Etaubfüden; 5 getrennte 
Nüffe, zwey:, reif einfamig in dem oben geöffneten Kelch. Ders 
nige Sträucher und Bäumchen im Fältern Europa, aud im Süden 
ber Alpen, mit einfachen, lanzetförmigen und gezähnelten Blät— 
tern und großen, einzelnen, fait ftiellofen Blüthen. 

1) Die gemeine (M. germanica), 

‘ Dornig, Blätter Eurzgejtielt, breit lanzetfürmig, unten 
filzig, gezähnt und ungezähnt; Blüthen einzeln und ſtiellos am 
Ende. Ueberall in Wäldern, vorzüglich des füdlichen Deutſch— 
lands, auch jenfeits der Alpen; ein mannshoher Strauch mit 
bräunlicher Rinde und ziemlich viel Dornen, angepflanzt ein 
Bäumchen, 2 Mann hoch, fait ohne Dornen; die jungen Zweige 
weißfilzig, Blätter Furzgeftielt, 4 lang, gegen 2 breit; Blü⸗— 
‚then groß, 1/2‘ weit und weiß; Früchte Freifelförmig, fo groß 
wie Wallnuß, oben abgeftugt und napffürmig,: braun und 
etwas ‚behaart; blüht im May, reift im October; am Baum 
find die Früchte herb, einige Zeit aber auf Etroh vder in Die 
fogenannte Mutte gelegt, werden fie teig und eßbar, ſchmecken 
weinartig, find aber weiter nicht geſchätzt; fie geben jedoch 
Wein, was aber auch nidyt von Bedeutung ijt, da fie nicht im 
Großen angepflanzt werden, ehemals gegen Durdfall und Ruhr, 
Matth. 253. Tabernm. %. 1447. Duhamel LJ. T. 3. 
Pallas, Fl. ross, t, 13.1.1, Gärtner T. 87. Schmidts 


2070 \ 


Baumzucht Taf. 83. Plenk Taf. 393. Guimpel Taf. 69. 
Nespolo, ‚Nespola; Neflier, Nefles; Medlar; Neſpeln. 
v. Schläuche weich. 

7. G. Die Quandelbeeren (Aronia, Mefpilus), 

Kelch Freifelfürmig und fünfzähnig, mit fo viel lanzetfürmi- 
gen Blumenblättern und vielen Furzen Staubfäden; Frucht rund- 
Yich, drey⸗ bis fünffäherig, Schläuhe dünnhäutig und jeder mit 
einer einfpringenden halben Scheidwand, daher fcheinbar zehrie 
fächerig, zweyfamig, reif einfamig. Dornlofe Sträucher im mäßi- 
gen Europa, in America und Sapan, mit einfachen, gezähnten 
Blättern und großen, weißen Blumen in Trauben, 

1) Die gemeine (A. amelanchier). 

Blätter rundlich-oval, unten wollig, endlich glatt, gezähnt. 
Südlich, in Bergwäldern, auf Felfen, auch in der Schweiz und 
im Rheinthal, jedoch ſelten; ein mannshoher, ſchlanker Strauch, 
mit brauner Rinde und wolligen Trieben, vielen Blättern und 
3—4 großen, weißen und ſchmalen Blumen in aufrechten Ach— 
feltrauben; Früchte wie Erbfen, rundlich Freifelförmig, ſchwarz⸗ 
blau, ſüß und ſchmackhaft, wenigſtens am Mittelmeer; werden 
in Italien und dem füdlichen Frankreich gegeſſen unter dem 
Namen Amelanches. Blüht im April und reift im Auguſt. 
Clusius, Hist. 1. t. 62. Tabernm. T. 1427, Jacquin, 
Austr. t, 300. Kerner T. 395. Guimpel T. 74. Pero 
cervino; Amelanchier; Fluhbiene: 

8. G. Die Voll: Miſpeln (Eriobotrya, Mefpilus). 

Kelch wollig, glockenförmig und fünfzähnig mit 5 laͤnglichen 
und bärtigen Blumenblättern und 20—40 furzen Staubfäden; 
Gröps knorpelig und fünffächerig in gefchloffenem Kelch, zwey 
Samen, reif nur einer mit dem Gröps verwachfen. 

Bäumchen in Indien und Peru mit filzigen Zweigen, lede— 
rigen, gezägnten Blättern und Blüthen in Trauben. 

1) Die japanifhe (E. japonica). 

Blätter lanzetförmig und gezaͤhnt, unten filzig; Kelchlappen 
rundlich. Japan und China, wild und angepflanzt; ein mäßi— 
ger Baum mit Fnotigen Aeſten und fpannelangen Blättern, 
über 2 breit; Blüthen weiß und wohlriechend; Früchte ſo groß 


. 2071 


wie Kirfchen, bienförmig, wollig und gelb mit 2—5 Nüffen. 
Die Früchte find faftig, wohlriechend, ſchmecken fäuerlich-füß 
und werden allgemein gegefjen; die herben Blätter gegen Durch— 
fol, Plukenet Taf. 371. Fig & Loureiroll ©. 391. 
Crataegus bibas; Thunberg, Fl, jap. t. 206. Ventenat, 
Malmaison t. 19. Dekin, Ann, gen, Sc. phys. Il. t. 32. 


16. Zunft. Apfel:Aepfler — Aepfel. 
Pomariae pomales. 
Domaceen, 


Gröps balgartig, weich, zwey⸗ und mehrfamig, in fleifchigem 
Kelch. 
Gröps häutig oder pergamentartig, zwey⸗ bis fünffächerig mit je zweh 
aufrechten und freyen Samen. 


Kelch fleiſchig und ſehr verdickt, oben ganz geſchloſſen und 
mit dem Gröpſe verwachſen; Saum fünffpaltig mit 5 rundlichen 
Blumenblättern und 5 X 4 Staubfäden, nehmlich 3 vor jedem 
Blumenblatt und einer dazwifchen, welche "eigentlich in 2 Reihen 
ftehen von je 10, einer innern und einer äußern, vor dem 
Aufblähen eingerofft und beym Stäuben abwechfelnd fich auf 
die Narbe und wieder zurücdbewegend; 5 deutliche und getrennte 
‚Griffel, bisweilen einige weniger, Die Samen ohne Eyweiß 
mit Aufrechtem Keim, d. h., das Würzelchen nach unten oder 
gegen den Nabel, die Samenlappen fleifhpig und gewölbt, beym 
Keimen lanbartig; die Schale lederig oder knorpelig, meiſtens 
braun. 

Sträucher und Bäume mit einfachen und gefiederten, ge— 
zähnten Blättern, Blüthen in Afterdolden; vorzüglich in den 
gemäßigten Ländern der nördlichen Erdhälfte. Sie liefern das 
fogenannte Kernobſt oder die Aepfel. Der Apfel unterſcheidet 
ſich von der Miſpel Hauptfächlich dadurch, daß man ihn ſammt 
dem Gröps durchſchneiden kann, weil der letztere nur dünnhäu— 
tig oder höchſtens knorpelig, keineswegs aber ſteinig iſt; ferner 
dadurch, daß die Baͤlge des Gröpſes in der Achſe mit einander 
zuſammenhängen und eine geflügelte Capſel bilden; vorzüglich 


2072 


aber dadurch, dag die Gröpsfchale auch im reifen Zuftand 2 
Samen neben einander enthält, nebft einem großen, leeren Raum, 
welcher mit der Geftalt der Samen nicht übereinjtimmt, fo daß - 
diefelben ganz frey in dem Fach ftehen und herausfallen oder 
darinn Elappern, während bey. den Mifpeln nur ein einziger 
Same übrig bleibt, um den ſich die Balghaut fo dicht anfchließt, 
daß dieſe felbit nur die äußere Haut des Samens zu ſeyn ſcheint. 
Nimmt man daher den Gröps aus einer, mifpelartigen Frucht, 
fo trennt er ſich gewöhnlich in mehrere einzelne, famenförmige 
Bälge oder vielmehr Nüffe, was bey einem Apfel nicht ber 
Fall ift. 

1. G. Das ——— (Pyrus). 

Kelch krugförmig, fleifhig, gefchloffen und fünflappig, mit 
5 vundlichen Blumenblättern und 2 X 10 GStaubfäden in 2 
Reihen; 2—5 häutige oder Fnorpelige Bälge im Fleiſche des 
Kelchs capfelartig verwachfen, mit 2 oder mehr aufrechten Sa— 
men neben einander, 

Sie zerfallen zunächſt in 2 Abtheilungen, mit gefiederten 
und einfachen Blättern. 

a. Blätter gefiedert; meiſt weniger als 5 Griffel. 
A.) Die Spierlinge (Sorbus). 

Blumenblätter flah und offen, mit 2 bie 5 ganz freyen 
Sriffeln; Bälge dünnhäutig, je zweyfamig in einem rundlichen 
Apfel, Zierliche Bäume mit fiederigen Blättern und Blüthen 
in Afterdoldenz; nur auf der nördlichen Erdhälfte; ſchon felten 
in Stalien. 

1) Der wilde (S. aucuparia). 

Blätter ungrad gefiedert und glatt, mit 13—15 länglichen, 
fpisigen und fcharfvgezähnten Blättchen, filzigen Knofpen und 
runder Srüchten. Hin und wieder in Bergmwäldern, auch auf 
der Sübfeite der Alpen; ein zierliher Baum, 20—30° hoch und 
1° did, oft aber nur ein hoher Strauch mit brauner, glatter 
Rinde, etwas hängenden Xeften und Blättern, die von ferne 
an die Nefchenblätter erinnern, jung zottig, riechen beym Reiben 
unangenehm; Blätschen 1'/. Lang, */.' breit; Blüthen weiß und 
fehr zahlreich in doldenartigen Endfträußern, ſtark riechend, mit 


.» 2073 


29 Staubfüden und 3 Griffeln, felten mehr; blüht im May, 
reift fpät im Herbft, und die fharlachrothen Früchte, wie Erbfen, 
bleiben den ganzen Winter hängen, eine gute Speiſe für Die 
Bögel, welche daher mit ihnen gefangen werden, befonders bie 
Droffeln. Sie ſchmetken herb, enthalten viel Upfelfäure, und 
wurden als harntreibendes Mittel, fowie gegen den Durchfall 
gebraucht; auch Fann man Eſſig und Branntwein daraus machen; 
it ein Froft darüber gegangen, fo fehmeden fie nicht mehr 
fo ſchlecht; indeffen Fünnen fie doch nicht als Speife betrachtet 
werden. Die Wurzel und die Rinde enthalten Blauſäure. Der 
Baum wird häufig zu Schattengängen angepflanzt, wo er fi 
mit feinen zahlreichen, rothen Fruchtdolden während des Herbſtes 
und Winters prächtig ausnimmt, überdieß nicht fo viel Schatten 
wirft und daher die Wege nicht verderbt. Das Holz ift Hart und 
gut zu Dredslerarbeiten, auch zu Holzfchnitten; das Laub zum 
erben. Matth. T. 262. Tabernm. T. 1426. Fl. dan. 
tab. 1434. Crantz, Austr. t. 1, f. 4. Duhamel Taf. 73. 
Gärtner Taf, 87. Schkuhr T 183, Guimpel T. 67. 
Hayne IV. 8. 45. Düffeo. IV. T. 9. Sorbo, Corbellar, 
Sorbier, Cormier; Bogelbeerbaum, Aberäfche, Auifenbeeren, 

2) Der zahme (S. domestica). 

Ziemlih fo, aber die Knofpen glatt und kleberig, bie 
Früchte bienförmig, meift mit 5 Griffeln. Hin und wieder 
wild, aber nur in füblichern Gegenden und vorzüglich auf den 
Alpen, fonft Häufig angepflanzt als Obitbaum, vorzüglid) im 
nördlichen Deutfchland, größer und dicker als der vorige; mit 
Thrundiger, grauer, brauner Rinde, behaartern Blättern und 
weniger aber größern Blüthen und viel größern Früchten, wie 
Feine Birnen in Geſtalt und Färbung, gegen 1” lang und 4, 
die, grünlichgelb, mit rothen Baden, befonders an der Son⸗ 
nenfeite, meiſtens fünffücherig und kaum von den ächten Birnen 
zu unterfcheiden; blüht im May und reift im October. Am 
Baum find die Früchte Herb, werden aber im Stroh bald teig, 
füß und fhmadhaft, und fommen an manchen Orten auf den 
Marft; man macht auch Wein und Branntwein daraus; früher 
gegen Durchfall und Ruhr, Das Holz ift fehr hart und gut 


ET 7 


zu Drechslerardeiten, bie Rinde zum Gerben. Matth. T. 261. 
Tabernm. T. 1416. Camerar., Epit. t. 160. Crantz, 
Austr. 1.2, f.3. Jacquin, Austr. t, 447. Gärtner T. 87, 
Plenk €. 391. Sturm 9. 34. Guimpel X. 65, Sorbo, 
Corbellar ; Sorba, Corbella; Sorbier, Cormier; Sperberbaum, 
Spier: und Sporbirnen. 
b. Blätter einfach; fünf Griffel, felten weniger. 

B.) Birnen (Pyrua). 

Blblätter flach und offen mit 5 freyen Griffen und Freifels 
förmiger Frucht. Bäume mit einfachen Blättern ohne Drüfen; 
- Blüthen in Dolden, im gemäßigten und wärmern Europa, auch 
am Mittelmeer, in Syrien, Perfien, Arabien und einige Gats 
tungen in Indien und China. 

1) Die Bollweiler (P, bollvilleriana , pollveria). 

Blütter oval, grodgezähnt, unten filzig, viele Blüthen in 
Sträußern. Urfprünglich und zwar fehon vor mehrern Zahrhun- 
derten in der berühmten Baumfchule zu Bollweiler im Obers 
Eifaß gepflanzt, von wo aus er fi) überall hin verbreitet hat, 
Ein mäßiger Baum mit grauer, ſchrundiger Rinde und großen 
ungleichen Blättern, gu lang, 2" breit; über 30 weiße Blumen 
in boldenartigen Sträußern ; Birne Flein, etiwa ®/, Yang, */a' 
die, glänzend gelbroth, mit gelben Zleifch von mehlig füßlichem, 
angenehmem Geſchmack, befonders wenn fie eine Zeit lang im 
Stroh gelegen hat, meiftens nur vierfächerig. Blüht im May 
und reift Ende July. Man hält fie für einen Baſtard der 
Holzbirnen und der Arlsbeeren. Bauhin, Hist. I. tab. 59, 
Knoops, Pomol; t. 4. Kerner T. 413—14. Bechſteins 
Forſtbotanik T. 9. Sickhers Opftgäktner XI, 8. 9. Hages 
butten- Birnen, Mehl:, Mifpelbirnen, 

2) Der gemeine (P, communis). 

Blätter oval, gezähnt und: glatt; Blüthen in einfachen 
Afterdolden. Ueberall einzeln in Wäldern, ein Fleiner, faft 
fteauchartigee Baum, mit Dornen und Fleinen, herben Früchten, 
welche Holzbirnen heißen. In ganz Europa feit den ältejten 
Zeiten angepflanzt, auch in Perfien und Arabien, aber nicht in 
Indien; einer der gemeinften und größten Obftbäume ohne 


2075 


Dornen, welder fehr füße und manchfaltige Früchte Tiefer, 
von der Größe einer Nuß bis zu einer Fauſt. Er fleht in 
Gärten und Feldern, gewöhnlich 40—50' hoch, aber auch wohl 
bis 80 und 1—3° die; Blätter langgeflielt, etwas zugefpiht, 
hinten rundlich, heffgrün und fein gezähnelt; gegen ein Dutzend 
große weiße Blumen in aufrechten Afterdolden, welche ſich vor 
den Apfelblüthen entwickeln und den Baum wie mit Schnee 
bedecken, daß er von fern ausſieht wie ein großer Weißdorn. 
Die Benusung der Früchte ift manchfaltig, doch weniger als 
beym Upfel, weil fich die ſchmackhaften nicht lang aufbewahren . 
laſſen, fondern ‘bald teig werden und faulen. Aus denjenigen, 
welche nicht befonders ſchmackhaft find, macht man Eider und 
Ejfig, fo wie Schnige, welche man an Fäden oder auf Hürden 
trocknet; die ganzen, im Ofen getrockneten, heißen Hußeln. Das 
harte und röthlich gejtreifte Holz wird von Tifchlern und Drechs— 
lern fehr geſchätzt. 


Es gibt unzählige Spielarten, die man in den pomologiſchen 
Werfen von Diel, Chriſt, Sickler urſ.w. beſchrieben und 
abgebildet findet; ſie ſind aber nach keinem wiſſenſchaftlichen 
Princip geordnet. Ihre Abänderungen find ohne Zweifel Hin— 
neigungen zu andern nachbarlichen Geſchlechtern und Gattungen, 
wornach fie alfo eingetheilt werden müſſen. Es ift aber nicht 
leicht zu ſagen, wie viel Geſchlechter fie wiederholen, und daher 
Fann die Anordnung nur mit der Zeit vollftändig gegeben wer: 
ben. Sch muß mich Daher begnuͤgen, die Idee angegeben und 
den Anfang gemacht zu haben, 


Es fcheint mir, man Fönne bis auf die Hagebutten zurück 
gehen, die Mehlbeeren und Mifpeln; dann würden die Spier—⸗ 
linge, Birnen, Xepfel und Quitten folgen. 


Diejenigen Birnarten, welche den 3 Geſchlechtern ber voris 
gen Zunft entſprächen, würden die fehlechteren, die Andern das 
gegen die boflfommenern feyn; und wir befimen auf biefe 
Art ungeführ folgende Anordnungen. — Vergl. mein Lehrb. 
der Nat,-G, I. S. 1249 und Dierbachs dcon, Bot. II. 
Giraas. °* 


2076 


A. Lagerbirnen, 

Entfprehen der Mifpelzunft, find ziemlich derb; ee un⸗ 

genießbar und halten ſich den ganzen Winter. 
1) Butter-Birnen (Pyra erataegaria): 

Moſt- und Eſſigbirnen (Pyra mustea Plinii), _ 

welche zum Effen untauglich find und daher zu Wein und 
Effig gebramht werden. Sie haben ein hartes und herbes 
Fleifch, das aber dennoch durch Gährung einen trinfharen Wein 
für die arbeitende Elaffe gibt in den Gegenden, wo ber Weins 
bau fehlt. Am beiten ſtehen diefe Bäume an den Straßen, 
weil ihre Früchte nicht genafcht werden. Hieher gehört 

bie Champagner: Weinbirne. Pomona franc. t. 112, f. 148, 

Die Eider-Birne. Sidler Bd. XXL T. 13, 


2) Elfen-Birn (Pyra ariaria): 

WintersBirnen, welhe frifh vom Baum nicht eßbar 
find, aber fih den ganzen Winter über halten. 

Hieher gehören Die großen Pfund-Birnen (Pyra libralia 
Plinii), Pomona franc, t. 106. £. 143. a Gidler Bd. 
VI T. 8. 

Die fchöne Winter-⸗Birne. Sickler Bd. V. T. 2. Po- 
mona franc. t. 109. f. 145. a. | 
Die Francifeus:Birne. Pom. frane. t. 110, f. 145. 

Die Faß- Birne. Pom. france. t. 97. f. 132. Gidler 
Bd. IM. 8. 3. Bo. VOL T. 2. 

‚Die Gras:Birne. Pom, frane. t, 101. f. 136, 137. Sid» 
ler 3b. VII. T. 119. 

Die Hut:Birne. Pom. france, t. 112. f. 147. 

Der große Mogol. Siedler Bd. IX. 8. 7. 

‚ Die Schaß:Birne, Pom. fanc, 1. 108. f. 144, 


3) Mifpel-Birnen (P. melpilaria) : 
Herbft-Birnen (Pyra crustumia Columellae), 
welche erſt im Herbft reifen und bald eßbar find. 
Hieher gehören die fogenannten Saft, Schmalz« ober 
Butter-Birnen, welche im Ganzen ſchmackhaft find, aber es erit 
Durch das Liegen werden. 


2077 


Die graue Sommer: Birne, Sickler Bd. VI. Taf. 21. 
Pom, france. t. 46. £. 55. 

Die graue Butter-Birne- Sidler Bd. X. Taf. 1. Bd. 
XXI, 8% 3. Pom. france, t. 13. f. 19. t. 14. £. 19, t. 19, 
1. 22. | 

Die Schmaßz Birne. Sidler Bd. VII 8. 9. 

Die graue Schmalz-Birne. Pom. france, t. 15. f. 20. 

Die Kümmel-Birne. Pom, frane, t, 52. f. 61. 

Die Wildlinge. Pom. franc, t. 52. f. 60, t. 52, f. 62, 
Sidler Bd. X. 8. ı. 

Die DE Aka Pom.. france, t. 78. f, 106, Sidler 
Bd. XL. T. 16. 

Die Tinter-Butterbirne, Pom. frane, t. 19. £. 32. 


B. Tafelbirnen, Sommerbirnen. 


4) Spierbirnen (P. sorbaria). 

Die Früh: oder Zuderbirne (Pyra praecocia Colu- 
mellae). 

‚ Kleine Birnen, welche fhon im July reifen. 

Die Muscatelfer- Birnen. Pom. france, III. t. 3, £. 1, 2. 
Sickler, Odftgärtner I. T. 5. 9. 

Die Zohannisbirne. Pom, frane, t. 7. ££ 11, Sickler 
1. %. 6. 

Die Goldbirne. Pom. frane. t. 5. f. 7. 

Die Honigbirne. » Pom, france, TU. t.55. f. 67. 69, Sid: 
ler 3b, VII T. 12, Bd. XIV. T. 5. Bd. XVI. T. 15, 

5) Birn-Birnen (P. pyraria). 

MethbirnengP. mulfa Plinii). 

Schmarhafte, zucderfüße, oft gewürzhaft riechende Birnen 
von ziemlicher Größe, welche meiltens grün find, fpäter gelb 
werben und erjt gegen den Herbit und den Winter reifen; bes 
fonders gut für die Kühe, jedody auch für die Tafel, Bon 
Chretien, 

a) Sommerbirnen, 

Große Zuckerbirne. Sicklers Obftgärtner I, T. 15. Pom, 

frane, t. 82, f. 113. 114, 


2078 


Seigenbirne. t. 62. f. 8. Sickler Bd. XX. T. 1. 

Wafferbirne. Pom. france. t. 8, f. 13. y 

Johannis-Zuckerbirne. Sickler Bd. X. T. 8. Bd. XL 
T. 17. XV. T. 16. 

Nußbirne. Sickler Bd. x. T. 5. Bd. XXI. % 12. 

Fuͤrſten-Tafelbirne. Sidler Bd. XVIL X. 2. 


b) Herbftbirnen, 

Herbit- Zuckerbirne. 3: france. t. 83. f, 116. t. 84, 
f£. 116. Sidler Bd. VI. . 20. Bd. XVII. T. 11. 

Grüne Herbits — Sickler BD. VII. T. 1. Bd. 
x. T. 2. Bd. XVII. T. 10. Pom. franc. t. 25. f. 32. 

Jagdbirne. Sickler Bd. V. T. 11. Pom. franc, t. 48, 
#58, 1.49. 1.58, | | 

Hammelsbirne. Siedler Br. D. T. 15. 

Die Marfgrävinn, Siedler Bd. VII. T. 17. Pom. franc, 
42.1.5920. > | 

Ölasbirne. Pom, france, t. 96, f, 131, 

Atlasbirne. Siedler Bd. VII, T. 20. 

Sarracenenbirne. Sieler Bd. XIV, %, 14. Pom, franc, 
t. 99. f. 134, RR RER 

Lederbirne. Pom. frane, t, 75. f. 101, 


c) Winterbirnen. 

MWinter-Zucerbirne. Siedler Bd. II, &, 13, Pom, france. 
t. 85. f. 117, t. 86, £. 117. - 

Hermannsbirne, Sickler Bd. II, €. 15. Pom, france, 
t. 45. f. 54. 

Die Kaiferinn, Sidler BD, II. rn. 14. Pom, franc, 
kt. 21. f. 26, 
Bifambirne. Sidler Bd, V. T. 13. Pom, france, t. 47. 
$, 56, j 
Winterdorn. Sidler Bd. V, T. 14, Pom. franc, 
t, 21. f. 26, 

Grüne Winterbirne. Siedler Bd. HUT, 5. 

Glanzbirne. Siedler Bd. IX, T. 12. Pom. franc, t. 43. 
f, 53. t. 44, f. 53. f 


2079 


Mannabiene, Sickler Bd. XX. 2. 20. Pom, france, 
t. 40. £. 51. t. 41. £. 51. | 

Caffeebirne. Pom. franc, t. 74. f. 100. 

Gatharinenbifne. Pom, france, t. 73. f. 98. 


6) Apfelbirnen (Pyra malaria). 

Gewürzbirnen (Pyra myrapia Plinii), 

Sehr wohlriechende, faftige und vorzügliche Tafelbirnen, 
welche fchon im Sommer reifen, von mittlerer Größe und lüngs 
ih, anfangs grün, dann einerfeits gelblich und roth. Rouf- 
(felettes. 

a) Sommerbirnen. 

Sommer » Rouffelette. Sidler Bd. XX. T. 26, Pom, 
franc. II, t. 56. £. 71. 

Sommerkönig. Sidler Bd. XII. T. 18. .Pom, franc, 
t. 56. f. 72. t. 58. f. 74. 

Pfalzgrafen-Birne. Pom. france. t. 57, £. 70, 

Sommerbirne. Sidler Bd IX, T. 1. F. 10. 

Sommer: Zwiebelbirke. Sickler Bd. IX. X. 13. Pom. 
frane, t. 61. £. SO, | 

Sparbirne. Sidler Bd. VOL T. 1. Pom. france, t. 64, 
f, 83. r 

Damenbirne.. Eidler Bd. XI. T. 13. Pom, france, 
t. 70. f. 92, | 

Rofendorn. Pom, franc, t, 22. f. 28. 

Rothe Muscateller Birne. Siedler Bd, IX. T. 17. Bd, 
XIX, T. 12. Pom. france. t, 5.1.8 

Liebesbirne. Sickler Bd. XV. T. 16. XIX, 8. 17. 

Jargonelle oder Welfchbirne., Sickler Bd. KU T. 1. 
Pom, frane, t. 71. f. 94 — 96. 

Auguftbirne. Gidler Bd. XII. T. 12. Pom. frane. 
t. 9, £ 14, ’ | 

Balfambirne. Pom, frane, t. 9. f. 14, 

Ananasbirne. Pom. franc, t. 53. f. 64, 

Befte oder Eyerbirne. Sickler Bd. VI T. 19. Pom. 
france, t. 24. f. 30, 


2080 


MWeißbirne oder Blankette. Sickler Bd. VII. 8. 4. Pom, 
frane, t. 55. f. 68. 70, 
Große Honigbirne. Sidler Bd. XXL. T. 17. Pom, 


franc, t. 92. f, 127. 4 
b) Herbftbirnen, | —* 
Rouſſeline. Pom. franc. t. 67. t. 87. 4 


Forellenbirne. Sidler Bd. XX. T. 16 
Herbſt⸗Eyerbirne. Sickler Bd. XVI. T. 18 
Marcipanbirne. Sickler Bd. XVI. T. 5. Pom, frane, 
t. 69. £. 91. | 
Öartenbirne, Pom. france, t. 69. f. 108. 


ce) Winterbirnen. 

Winter » Rouffelette. Pom, frane. t. 58. f. 76. 

Winter» Jargonelle oder Vexierbirne. Pom, france, t. 72. 
f. 97. - l . 
Winter - Honigbirne, Sickler Bd. X. T. 11. Pom. franc, 
t. 11. f. 17. t. 94. f. 128. 129. 

Martinsbirne. Sidler Bd. IH. T. 9. Pom. france, 
t. 89. £. 119. | 

Röhrlesbirne. Pom. frane. t. 113. f, 149, 

7) Quittenbirnen (Pyra eydoniaria). 

Pomeranzenbirnen (Pyra falerna Plinii). 

Ziemlich rundliche Birnen von mittlerer Größe und gelblich- 
grüner Schale, von fehr angenehmem Gefhmad und lieblichem 
Geruch, welche arößtentheils unter dem Namen Bergamottbirnen 
auf die Tafeln. kommen. 


a) Sommerbirnen. 
 Sommer-Bergamotte. Pom, frane. II. t. 28. £. 37. Sid. 

fer 8.1 T. 13. V. T. 3. Bd. XIX. 8 s. 

Rothe Bergamotte, Pom, frane, t. 29. f. 34. 

Pomeranzenbirne. Sickler Bd. II. T. 7. Sb. XII, T. 15. 
Pom, frape. t. 91. f. 122 — 124. t. 68. f. SS. 

Magdalenenbirne. Sidler Bd. XX. T. 6. Pom, franc, 
t. 29. f. 40. t. 39, 


2081 


b) Herbitbienen. j 
Herbit-Bergamotte, Pom. franc. t. 30. f. 41. t, 32. f. 43. 
Kelterbirne (Craſanne). Sidler ®b. VI. T. 7. Pom. 

frane, t. 31 f. 42. 
- Schweizer Bergamotte. Sidler Bd. I. T. 6. VI. T. 2. 
Pom. franc. $. 33. f. 44. 
ec) Winterbirnen. 
Winter: Bergamotte. Pom. frane. t. 36. f. 47. 
- Hoftändifche Bergamotte. Pom. france. II. t. 38. f. 49. 
Winters Pomeranzenbirne oder Klöppelbirne. Pom. franc. 
t. 92. f. 126. 


C.) Aepfel (Malus), 

Blumenblätter flach und offen, mit 5 unten verwachfenen 
Griffeln, Frucht rund, oben und unten eingedrüct und glatt. 
Bäume mit einfachen Blättern ohne Drüfen, und Blüthen in 
einfachen Dolden; auf der ganzen nördlichen Erbhälfte, bis ziem- 
lih in den Norden hinauf, auh am Mittelmeer, in Perfien und 
Arabien, und felbit im. weitlihen Indien, jedoch felten und 
ſchlecht. 

1) Der Zier-Apfelbaum (M. coronaria). 

Blätter breitzoval, hinten rundlih, etwas edig, gezähnt 
und glatt; Blüthen in glatten Afterdolden. In Nordamerica, 
bey ung zur Zierde in Gärten; ein Heiner Baum mit etwas 
eingefchnittenen Blättern, langgeftielten, röthlichen, wohlriechen: 
den Blumen und grünlichgelben Aepfeln, 1” dit, welche ten 
ganzen Winter ihren Wohlgeruch behalten. 

2) Der gemeine (Pyrus malus; M. mitis). 

Blätter fpigeoval, geferbt, unten, fo wie die Kelche, etwas 
filzig, Stiele nur halb fo lang als die Blätter; wenig Blüthen 
in Afterdolden, mit glatten Griffeln. Ueberall einzeln in Wäle 
bern; ein ziemlich Früppelhafter, Fleiner, meift dorniger Baum 
mit Heinen, herben Früchten, die Holzäpfel heißen, aber durch 
ganz Europa und in Perfien, Arabien und am weſtlichen Zus 
dien als das vorzüglichte Kernobit angepflanzt. Ein mäßiger 
Baum, 20—40' hoch, mit etwas überhängenden Weften und 

Okens allg, Naturg. IT. Botanik EI, 131 


2082 


einer großen, runden Krone; Blätter breit:vval und viel länger 
als der Stiel, die Zähne mit Drüfen; nur 3—6 Blüthen in 
boldenartigen Sträußern, groß, weiß, auswendig rofenroth und 
wohlriechend; Früchte rund, aber oben und unten eingedrückt, 
gewöhnlich grün, aber "häufig roch geftreift, zum Theil ganz 
gelb und dunkelroth, manche durchſcheinend von fehr verſchie— 
bener Größe, von einer Nuß bis zu einer Fauſt, mit unzähligen 
Abarten, weldhe bald. füß, bald fauer ſchmecken. Ihr Fleifc) 
unterfcheidet ſich hauptfächlich Yon dem der Birnen, außer dem 
Geſchmack, daß er derber iſt und fich Länger halten läßt, nicht 
bloß durch den ganzen Winter, fondern auch den folgenden 
Sommer, bis es wieder Uepfel gibt, ein Vorzug, den Feine 
Frucht in der Welt hat. Man kann ſie daher weit verſenden, 
was ſich mit den Birnen nicht thun läßt. Auch iſt ihre Be— 
nutzung in der Haushaltung weit manchfaltiger. Man ißt ſie 
friſch, den ganzen Winter durch roh oder in Schnitzen und ger - 
Dörrt als ein faft tägliches Gemüfe, endlich gebraten und als 
Mus: gefocht, befonders wohlthätig für Kranfe. Aus dem Ueber 
fluß macht man guten Eider und Effig. Sie enthalten vorzüg- 
lich Apfelfäure, nebit Schleim und Eyweiß, und man macht 
daraus Die fogenannte Apfelfalde und das apfelfaure Eifen- 
@rtract in der Medicin. Das Holz iſt leicht und gut zu Drechsler⸗ 
arbeiten; die Rinde färbt gelb. 

Ich halte daher den Apfel ſowohl in botaniſcher Hinſicht, 
daß er die Totalität aller Blüthentheile iſt, nehmlich des 
Kelchs und der Staubfäden, des Gröpſes und der Samen, als 
auch in Beziehung ſeiner Wichtigkeit auf das Leben für die 
vollkommenſte Frucht, und mithin den Apfelbaum für den oberſten 
Baum, welcher dem Menſchen im Thierreich entſpricht. Man 
kann fagen, er verwandelt ſich ganz in den Menfchen: denn 
man Fönnte von den Yepfeln ganz allein vollkommen leben, 
indem fie &etränf und Nahrung zugleidy find; ja. die ganze 
‚Menfchheit fünnte beftehen, wenn es nichts als Mepfel in der 
Welt gäbe. Alle hochgepriefenen Früchte der heißen Länder: 
Ananas, Eitronen, Pomeranzen, Gujaven, Schuppen: Xepfel, 
Brey⸗Aepfel, Blimbing, Dattelpflaumen, Spondias und Mango» 


l 


\ 


2083 


ftanen find nichts als Leckereyen, welche höchſtens den Durſt 
löſchen, aber nicht ernähren, und nach einigen Tagen faul ſind. 
Sie ſind ferner bloße Gröpſe, ohne Blume oder Kelch, und 
mithin nur halbe Früchte, welche es keineswegs mit ber voll 
ftändigen Apfelfrucht aufnehmen Fünnen. Sie gedeihen überdieß 
nur in einem ziemlich fchmalen Erdgürtel, wie die unvollkom— 
meneren Thiere, während ber "Apfel dem "Menfchen in affe 
Elimate folgt, wie fein Vieh. 

Auffallend ift es endlich, daß die Zunft der Aepfel, ſtreng 
genommen nur aus einem einzigen Geſchlecht beſteht, gerade 
ſo wie beym Menſchen. 

In den Baumſchulen unterhält man eine ſtrauchartige Ab— 
art unter dem Namen Johannis⸗Apfel (Pyrus malus paradi- 
“ fiaca, Malus pumila), den man gewöhnlich braucht, um darauf 
edlere Sorten zu pfropfen. Die unzähligen Abarten Fann man 
in den pomologifchen Werken von C. Meyer, Diel, Ehrift, 
Kerner, Sidler und im weimarifchen Garten: Magazin be: 
fhrieben und abgedildet finden Man hat auch, ungeachtet 
zahlreicher Verſuche, noch Feine wiffenfchaftliche Ordnung hinein: 
gebradyt, weil man gar nicht daran gebacht hat, daß jede Eins 
theilung ein Princip, und nicht bloß ein Organ haben müffe, 
Ohne Zweifel gehen fie nad denfelben Gefegen, wie die Birnen. 
Bergl. mein Lehrb. d. Naturg. I. ©. 1951., und Dierbadhs 
deon. Bat. II. ©. 261. 

A. Haushaltungs-Nepfel. 
Zu Eibder, Effig und Schnigen. 
1) Butten:Mepfel (Mala erataegaria). 

Effig-Mepfel oder Hartige (Mala pulmonea vet.) 
Ä find fehr große, harte, faure und herbe, rundliche, doch 
etwas gedrückte, fürbfenförmige Aepfel, welche zu Moft, Effig 
und zum Kochen gebraucht werden. Man glaubt, fie ſtammen 
'von einer eigenen Gattung ab, deren Blätter und Kelche ganz 
unbehaart find, und deren vöthlichweiße Blumen an ftieffofen 
Dolden ftehen (Pyrus iauftera). Der Baum: wächst wild faft 
in ganz; Europa. Flora dan, t. 1101. Malus (ylveftris, Wall- 
roth, Schedulae criticae 1822. p. 2186. | 

131 * 


2084 


Hieher gehören bie Pfund-Mepfel oder Ramburger (Ram- 
bour), fait fo groß wie ein Kindsfopf und grünlichgelb, gibt 
guten Apfelwein. Pom. frane. tab. 13. fig. 18.19. Sidlers 
Dbitgärtner Bd. IX, T. 13. | 

Der rothe Gardinal, der rothe Hart» und Edapfel. Sickler 
Bd. XIX. 8. 19. 

Der Grünhartig, ein guter Kochapfel, Sickler Bd. XVII. 
T. 7.; der Forellenhartig Bd. XVIII. T. 18.; der Winterhartig 
Bd. XX, T. 7.; der Lederapfel Bd. XIX, T. 23. 

Der Gerftenapfel, ein Streifling, Bd. XVIL T. 13. 

Der Meißner Wurzapfel, Bd. XV, T. 14. 


2) Elfen-Aepfel (Mala ariaria). 
Runde, füße Aepfel 

von verfchiedener Größe, Färbung und Güte, befonders 

paffend zu Apfelwein. Hieher gehören: 
a) Rothe: 

Rother Süßapfel; Auguftapfel; die Strichäpfel. Sidler 
Br. IX. T. 19. Bd. XV. % 7; Polfterapfel; Kron: oder 
Ananasapfel, Sickler XVL T. 7.; rother Pilgrim, Bd. XI, 
T. 4.; Faros, Pom, frane. t. 16. f. 24. t. 17. f. 27.5 Kohl: 
apfel t. 22. £ 36.5 EChampagnerwein:Apfel, gibt fhäumenden, 
ſehr guten Moft; Matäpfel (Mala matiana) zu Cider, Sidler 
Bo. VO. 8. 3. Bo. VII. T. 3. 

b) Bunte; mit rothen Baden, Düpfeln, Strichen ober 
Streifen. 

Der Herbititrichapfel, Pom, france. t. 3. f. 3.; der englifche 
Garolin, t. 17. £. 26.; der Eajtanienapfel, t. 34. f. 60. 

Schneeapfel, t. 36. f. 65.; der Seidenapfel, t. 36, f. 64.; 
gelber Süßapfel, Sickler Bd. VIII. T. 7.; rotHitreifiger, Bd. II. 
T. 14. Bd. XX, T. 2.; der Rabau Bd. XI, T. 8.; Neugers 
fing, VOL T. 31.5; Paternojter- Apfel, Bd. IX, T. 6.; Prinzen 
apfel, Bd. X. T. 12. ; fränfifcher Schmeerapfel, Bb. XI. T. 2. 

Malvafierapfel, Bd. XV. T. 18. Pom, france. t, 22. f. 37.; 
Singapfel, Sickler Bd. XVI. T. 1.5 Rubinapfel, Bd. XVI. 
Taf. 4. 


2085 

ec) Blaſſe. j 
Der Winter-Süßapfel, Sickler XIII. T. 6. Pom, Trance. 
t. 14. £. 20.; Eitronenapfel, T. 15. F. 23.5 Sidler Bd. XXL 
T. 6.; Golditoff: Apfel Bd. XIV. T. 8. Pom. frane. t. 23. f. 29,; 
Sacobsapfel, Sickler Bd. I. T. 11.; Zürftenapfel, IV. T. 1. 


3) Mifpel-Aepfei (Mala mefpilaria). 
Platt-Aepfel. 
Ziemlich groß, von oben und unten zuſammengedrückt, ſäuer— 
lich und füß, in der Regel befjer als bie vorigen, befonders 
paffend als Kechäpfel. 
s a) Rothe: Gute Aepfel für die Haushaltung, ih Apfel: 
mus u. dgl, 
Rofen- oder Apia:Apfel. Pom, france, t. 35. f. 62. 
Sidler 9.1. 8%. 7. Bd. XV T. 13 
Brauner nenn Bd. X. T. 43, 
‚Steifling oder Streimerling, fehr gut er Kochen, zu 
Schnigen und zu Eider. Sidler Bo. VII. T. 
Rotber Stettiner, Bietigheimer oder —— Br. V. 
T. 10. Pom, franc. t. 16, f. 25. 
Rothes Seidenhemd. Sidler Bd. XVIII. T. 7. 
b) Bunte: GSäuerlid und füß, gut zu Apfelmus und 
Kuchen. 
Taubenfuß. Sickler Bd. XXIX. T. 15. 
Zwiebelborftorfer. Bd. VI. T. 21. 
Gehlapfel. Bd. XV. 8%. 5 
Muscateller: Apfel. Bd. XVII. T. 8. 
Breitling. Bd. XXI, T. 9, . 
ApiasApfel. Bo. INH. T. 11. Pom, frane. t. 35, f. 61. 
c) Blaffe: Säuerlid-füß, reifen fehr fpät. 
Weißer Stettiner. Sidler Br, AU, T. 11. 
"Srafenfteiner. Bd. XXL, T, 9. 
Gedrüdter Hartig. Bd. XVII. T. 1 


B. Tafel: Acpfel. 
4) Spier-Aepfel (Mala forbaria). 
Rippen:Xepfel, 


2086 


Haben ziemlich die Geftalt von Melonen, mit Längsrippen 
vom Busen gegen ben Etiel, 

a) Rothe: Bon weinartigem Gefchmad und weiten 
Gröps, fo daß die Kerne darinn Penner daher Schlotter- 
äpfel. 

Hieher die —— oder die Calville. 

Sommercalvill oder Magdalen⸗Apfel. Pom. franc. t. 4. 
f. 4, Sidler Bd. X, T. 14. 

Herbſtealvill. Br. V. T. 7. IX. T. S. 

Wintercalvill. Bd. VII. T. 16. Pom. frane. t. 11. £, 15. 

Sommer-Erdbeerapfel. Bd. I. T. 3, 

Herbit:Süßapfel, Bd. I. T. 6. 

Himbeerapfel. Bd. XXI. 3.7. Bd. XIV, %. 11. Bd. XVI. 
Taf. 10. 

Zitzenapfel. Pom. frane, IH. t. 12. f. 16, 

Blutapfel. t. 12, £. 17, . 
Geftreifter Schlotterapfel. Bd. XX, T. 19. 2b, XXI, 
Taf. 18, | ken 

Würzapfel. Bd. XXI. T. 4. 

b) Bunte: 

Deutſcher Schlotterapfel. Pom, frane, t, 10, f, 14, 

Großer Bandapfel. Siedler Bd. I, T. 5, 

Sternapfel. Pom. franc. t. 37. f. 66. 

ce) Blaffe: * 

Sommer-Erdbeerapfel. Sickler Bd. VI. T. 17. Pom, 
frane, III. t. 5, f. 7. \ 

Herdftcalvit. Sickler Bd. XVI. T. 17. 

BWintercalvit. Bd. V. F. 1. Pom. france. tab. 5. fig. 8, 
. 029.7, 1 10, — 

Rosmarin-Apfel. T. 8. F. 11. T. 9. F. 12. T. 11. F. 13. 


5) Birn-Aepfel (Mala pyraria). 


Spitz-Aepfel. 
a) Rothe: Gut zu Apfelwein, zum Kochen und auf 
die Tafel. 
Tauben: Apfel oder SZerufalems-Kreuz, weil: fie meiſtens 


J 


2087 


nur 4 Fächer haben. Sickler Bd. Vs Taf 15. Pom. franc. 
t. 18. £. 28. 29. 
Bohnenapfel,. Bd, VII. 8. 10, 11. 
Sungfernapfel. Bd. XVII, T. 4. XVIN. 8. 14. 
b) Bunte, 
Gardinal. Pom. france. t. 15. f. 22. 
Täubling. t. 19, f. 39, 
Veilchenapfel t. 34. f. 39. Sidier Bd. xiv Taf. 4. 
Bd. XXI. T. 10, 
Strich» NRofenapfel, Pom, franc. t, 35. f. 63. 
c) Blaffe: 
Schafsnaſe, ein Schlotteropfel. Sidler Bd. XI. 8. 7 
Pom. france. t. 19. £ 31. 
Taubenapfel. Bd. XII, T. 17. 
Rosmarinapfel oder Fleiner. Bd. KIX, T. 4 
Pfingitapfel. Bd. X, T. 18. 


6) Apfel-Aepfel (Mala malaria),. 

Leder=:Aepfel oder Neinetten (Mala pannucea), 

Gehören zu den gefchägteften Tafeläpfeln, rundlih und von 
mittlerer Größe, meijt mit lederartiger Haut und von gewürz- 
haftem Geruch und Geſchmack. 

a) Deutſche Lederäpfel oder — Pom. frane. 
Be 
Sidler B. IV T. 6. X. %, 3. XV. T. 3. | 
b) — Pom, frane. t. 25. f. 41. 42. t. 27, 
f, 43, 44. t. 28. f. 47. 48. t. 29, £, 49. 50. t. 27. f. 46. 
t, 30. f. 51. 52. t. 31. f, 34. 53. 

Sidler Br, IH. 2. 1. 10, Bo. V. T. 6. Bd. VI. T. 22. 
a REN re Si Bd. X. T. 5. 
Bd. XI. T. 6. 9. Bd. XU T. 10. Bo. XII. T. 2. Bd. XIV. 
Fe nr 8. XVIII. T. 12. Bd. XX. T. Br. XXI. 
8. 35 

ce) Englifche. 

Parmänen. Pom, franc, t, 20, f. 32. 33, t. 27. f. 45. 

Sidler Bd. VIL T. 5, 


2088 


Peppinge. Pom, france. t. 24. f. 40. Sickler Bd. IM. 
T. 7. Bd, V. T. 9. Bd. XIV. T. 16. 


7. Quitten-Aepfel (Mala eydoniaria). 
Fenchel-Aepfel: 
ziemlich wie Reinetten, graulich, weiß und gelb, von einem 
anisartigen Geruch. 
Grauer Fenchel: oder Anisapfel. Pom. franc.t. 32, f. 55. 56. 
Gelber Fenchelapfel. Pom. franc, t. 33. f. 58. Sickler 
Bd. XV. T. 6. 
Rother Fenchelapfel. Pom. franc. t. 33. f. 57. Sickler 
Bd. IV. T.7 


D.) Quitten (Cydonia). Fäder vielſamig. 

Kelch glodenförmig, mit 5 laubartigen Lappen, fo viel 
runden Blümenblättern und 20 aufrechten Staubfäden; Apfel 
elfiptifch, wollig, fünffächerig, mit je einem Dugend Samen in 
Schleim. Sträuder und mäßige Bäume im füblichen Europa 
und Orient, mit ovalen Blättern und einzelnen Blüthen, oder 
in Meinen Dolden. 

1) Die japanifche (Pyrus japonica). 

Kelchlappen ftumpf und ganz, Staubfüden in 2 Reihen, 
Blätter Feilförmig oval, geferbt und glatt; Nebenblätter nieren- 
fürmig; Blüthen einzeln und hochroth. Japan, ein Baum mit 
lederigen, glänzenden Blättern und Blüthen am Ente; die 
Kelchlappen find nicht blattartig, wie bey den andern, fondern 
abgeftumpfr, und fleifhig; Frucht rundlich, mit einem Geruch 
wie die Quitten, und einem Gefchmad wie die Königsäpfel, 
wird allgemein gegeffen; foll fih von felbft in 5 Theile fpalten. 
Thunberg, Fi. jap. 1. p. 207. Bot. Mag. tab. 692. An- 
drews Repof. tab 462. Bot. Cab. t. 541. Lindley, Lin- 
nean Trans. XIII. 1821. p. 97. Chaenomeles. (Iſis 1825. 
©. 972.) 

2) Die chinefifdhe (P. chinenfis), 

Blätter elliptifch, glatt und gezähnt, Nebenblätter fehmat, 
Ehina, und jest in Indien und im füdlichen Europa anges 
pflanzt, mit großen, rothen Blumen. Trägt große, ovale, gelbe 


2089 


lichgrüne Früchte, welche aber ein trocdenes und hartes Fleifch 
haben, mit 30 Samen in jedem Zach; ſchmecken ziemlich ſchlecht, 
werden jedoch wie Quitten benutzt, auch gegen Durchfall und 
Erbrechen. Heißt in China Cha⸗-li, in Indien Galli, wofern es 
diefelbe Gattung if. Thouin, Ann. Mus. XIX. tab. 8. 9. 
Bot. Reg. t. 905. Roxburgh, Fl. ind. U. p. 511. 

3) Die indiſche (P. indica). 

Blätter oval herzförmig, glatt und geferbt, Nebenblätter 
fhmal, In Silhet, auf Bergen; ein Feines Bäumen, deffen 
junge Blätter lappig find, die Frucht rund und glatt, unten 
etwas eingedrüdt, I—2" dick, ſchmeckt herber als Holz-Aepfel. 
Roxburgh, Fl. ind. II. p. 511. 

4) Die filzige (P. tomentofa), 

Zweige und Blätter filzig, die letztern länglich, ftumpf und 
gezähnt, fait ohne Nebenblätter. Iſt die in Hinduftan und bey 
Muscat gewöhnliche Quitte, welche auf die Märfte kommt und 
viel in der Medicin gebraucht wird, unter dem Namen Behife 
bij. Rexburgh, Fl. ind. p. 512. 

5) Die gemeine (P. cydonia). 

Blätter oval und gezähnt, unten filzig, fo wie die Keldye, 
Nebenblätter länglich, Blüthen einzeln und furz geftielt; Frucht 
wollig. Stammt aus Eydonia auf der Inſel Ereta, und wird 
am ganzen Mittelmeer in Gärten und Weinbergen, befondere 
an fonnigen, felfigen Stellen angepflanzt, auch nicht felten bey 
ung, felbit im nördlichen Deutfchland; auf dem VBorgebirg der 
guten Hoffnung eingeführt aus Europa, und von dort in In— 
dien. Wild nur ein mannshoher Strauch, mit fperrigen Aeſten 
und Fümmerlichen Srüdten; zahm ein Bäumchen 20° hoch, mit 
unordentlihen Aeſten und greufilzigen Zweigen, Blätter Furz ges 
ftielt, breit oval, hinten etwas herzförmig, über 3” lang und 
über 2 breit; Blumen groß, 2 Breit und blaß rofenroth, am 
Grunde behaart, Griffel unten wollig und verwachſen. Frucht 
größer als Nepfel, mit den großen Kelchlappen gefrünt, meiftene 
elliptiſch und edig, gelblidy, aber mit graulicher Wolle bederkt, 
das Fleiſch gelb, riecht eigenthümlich gewürzhaft, ſchmeckt etwas 
herb, und wird daher nicht roh gegeffen, fondern gefocht, und 


mit Zuder und Effig eingemacht. Die Zuderbedier machen: ba: 
von ein Roob, Auittentäfelhen und ein geiftiges Getränk, 

In der Mebicin braucht man davon einen Syrup und eine 
Eonferve als Fühlendes und herbes Mittel, mehr aber die mit 
Schleim überzogenen und, Gerdfloff enthaltenden Samen, befon: 
ders gegen Wugenentzündung. Blüht im May: und reift im 
October. Matth. Taf. 340. Tabernm. 8. 1413, Fl. dan. 

‚tab. 1101. Duhamel T. 83. Jacquin, EI. auftr. t. 342, 
Kerner T. 551. Plenf 2.396. Reitter' T. 50. Guim— 
pel T. 81. Hayne VI. T. 47. Düſſeld. IV. T. 23. Wag⸗ 
ner I. T. Si. Cotogno, Cotogna; Coignaſher, Coing; Quinee; 
Quitten. 

Man unterſcheidet folgende Spielarten: 

a) Die Birnquitte (P. c. oblonga). 

Blätter länglicheoval; Frucht Tänglich, unten etwas augges 
zogen. Im füdlichen Europa, wild und angepflanzt. Blads» 
well T. 137, 

b) Die portugieſiſche (P. Iufitanica). 

Blätter fpatelfürmig; Früchte groß und fait birnförmig, 
Fleiſch zarter, wird beym Kochen roth; angepflangt. Duhsmel, 
Arbres I. p. 195. Fig. 

c) Die Apfelquitte (P. c. maliformis). 

Bläster oval; Frucht Fleinee und rundlih; angebaut und 
gewöhnlich gebraucht. 

Man könnte vielleicht die Quitten IE in auf fols 
gende Art orönen: 

1. Buttenquitten (Cydoniae crataegariae): O. indica. 

“ % Elfenguitten (C. ariariae); O. chinenfis. 

3, Mifpelquitten (C. mefpilariae): O. tomentofa. 

4. Spierquitten (O. forbariae): O. oblonga. 

5. Birnquitten (C. pyrariae): C. Iufitanica. 

6. Apfelquitten (O. malariae): C. maliformis. 

7. Reine Quitten (C. cydoniariae): C. japonica. 


Ende 


Zufammenftellung 


der 


2091 


Seadtpyflanyen 


4 Zunft. 
2. Zunft. 
3. Zunft. 


4, Zunft. 


5. Zunft. 
6. Zunft. 
7. Zunft. 
8. Zunft. 
9. Zunft. 


10, Zunft, 
11, Zunft. 


12. Zunft. 


13. Zunft, 


Glaffe XII. 


Scleranthen 
Ehenopodien 
Amaranten 
Plantagineen 
Plumbagineen 


Petiverien 


Phytolacken 
Polygoneen 
Nyctagineen 
Daphnoiden 
Eläagneen . 
Suntaladen — 


Proteen 
Penäaceen 


Aquilarien , 
Gyrocarpen 
Hernandien 
Myriſticeen 


Laurinen 


Amentaceen. 


Salicinen 
Betulinen 
Platanen 


Cupuliferen 


e 


v— 


Nußpflanzen 


Geſchlechter. 
15. 
46. 
25. 


Gattungen. 
51. 
300. 
280. 
150. 
100. 
6. 
30. 
340. 
90. 
180. 


490. 


250. 


160. 
40. 
6. 
160. 


* 


2092 


14. Zunft. 


15. Zunft. 


16. Zunft. 


Urticeen — 


Stilagineen 
Ulmaceen . 
Celtideen . 
Moreen . 


Artocarpen . 


Euphorbiaceen 


. 


Geſchlechter. 
13. 


124. 





463. 


* 


Gattungen. 
380. 
20. 


40. 


320. 


1200. 


4749. 


Claſſe XIV. Pflaumenpflenzen 


1—12. Leguminofen 


1. Zunft. 
2. Zunft. 
3. Zunft, 
4. Zunft. 
5. Zunft. 
6. Zunft. 
7. Zunft. 


8. Zunft. 


9. Zunft, 
10, Zunft. 


11. Zunft. 
12. Zunft, 
13. Zunft. 


14. Zunft. 


15. Zunft, 


Hedyfareen . 
Altragalen . 
Glycinen . 
Trifolien . 
Öenijten 
Galegen 
Vicien 
Phaſeolen 


Dalbergien . 


Sophoren . 
Geoffröen . 
Sparpien , 
Detarien . 
Mimofen 

Gaffien i 
Stackhouſien 
Empeiren . 
Ehailletien . 
Staphyleen 
Gelaftrinen . 
Slieinen . 
Rhamnen . 


Geſchlechter. 


46. 
9. 
17. 
15. 
56. 
47. 
6. 
53. 
10. 
26. 
8. 
4. 
2: 
21. 
61. 
2. 
3. 
u} 
3. 
26. 
10. 
4%. 


Gattungen, 
3588. 
350. 
313. 
264, 
339. 
585. 
160, 
215; 
299, 
61. 
70, 
30. 
20. 
A⸗ 
580. 
300. 
3. 
5. 
1 
10. 
170, 
s0. 
300, 


16. Zunft, 


Claſſe XV. Beere 


1-3. Zunft, Umbellaten 


4. Zunft. 


5. Zunft. 
6. Zunft. 


7. Zunft. 
8. Zunft. 
9. Zunft. 
10. Zunft. 
11, Zunft. 
12. Zunft. 
13, Zunft. 


14. Zunft. 
15. Zunft. 


16. Zunft. 


1. Zunft, 
2. Zunft, 


Terebinthaceen. 


Zuglandien . 
Burferaceen, 


Anacardien. 


Loranthen . 


Corneen . 
Caprifolien 
Aralien 
Viteen 


Haloragen 
Epilobien . 
Salicarien . 
Melaitomen 
Melaſtomen. 
Memecyleen 
Sroffularien 
Cacten 
Myrtaceen. 
Lechthen . 
Barringtonien 
Chamaͤleucien 
Leptoſpermen 
Morten . 


Salacinen , 
Eraffulaceen 


. 


[3 


n 


Geſchlechter. 


4. 
13. 
35. 


— 


522, 


pflanz 
Geſchlechter. 

195. 

ge 

4. 

10, 

15. 

4. 

4, 

26. 

28, 

99, 


6. 


470. 


Geſchlechter. 
3. 
22. 


e 


. 


2093 
Oattungen. 


25. 
70. 
160. 


S006. 


n. 
Gattungen. 

1100. 
300. 
30. 
140. 
130. 
250, 
40. 
260. 
200. 
800. 


20. 
60. 
220. 


26, 
20. 


700, 


4290. 


Claſſe XV. Apfelpflanzen 


Gattungen, 
4. 


340, 


2094 


3. Zunft. 


4. Zunft. 


5. Zunft, 
6. Zunft. 
7. Zunft. 
8. Zunft, 


£ 9. Zunft. 


10. Zunft. 


11. Zunft. 
12. Zunft. 
13. Zunft. 


\ 


14. Zunft, 


15. Zunft. 
16. Zunft. 


und Sprengel, dann nah Endlidher, die Gattungen nach 


Ficoiden 
Nitrarien 
Reaumurien 
Tamariscinen 
Bruniaceen. 
Hamameliden 
Sarifragen.. 
Baueraceen . 
Eunoniaceen 
Philadelphen 
Hydrangeen 
Eſcallonien 
Roſeen 


Sanguiſorben 


Potentillen 
Roſen 
Neuraden 
Spiräaceen . 
Atherofpermen 
Monimien . 
Ealycanthen 
Puniceen A 
Drupaceen. 
Ehryfobalanen 
Ampygdaleen 
Mefpileen 
Pomaceen 


Geſchlechter. 


224. 


Summe aller Pflanzen. 
(Die Zahlen der Geſchlechter anfangs nach De Candolle 


Koſteletzkys Angabe.) 


* 


Gattungen. 

250. 

6. 

4. 

26. 

50. 

12. 
240. 


50. 
14. 
12. 
24. 


100. 
380. 
200. 
60. 
30. 


40. 
60. 
56. 
30. 


2003. 


Acotyledonen. 
Geſchl. Gattungen. 
Zellenpflanzen — Pile . 2 2 2 2.7210 . 2000. 

.  Mberpflangen — Moofe &. 22. ..191. ,„ 2400. 
3. Droſſelpflanzen — Farren ꝛc. . 120. . 1750. 
521. 6150. 


P” 


Monocotyledonen. 
4. Rindenpflanzen — Graſer ꝛec. 3523600. 
Baſtpflanzen — Lilien u. . 2... 487. . 3122. 


6. Holzpflanzen — Palmen c. . . . 174. . 1167. 
1013. 7889. 


Ei 


Dicotyledonen. 


7. Wurzelpflanzen — Gyngenefiften . 1000. . 5615. 
8. Stengelpflanzen — Rubiaceen x. . 389. . 3429. 
9. Raubpflanzen — Lippenblumen x. . 860. . 8043. 
10. Samenpflanzen — Malven &. . . 298. .. 3890. 
11. Gröpspflanzen — Rauten ©. . . 283. . 1951. 
12. DBlumenpflanzen — Nelfen ©. . . 389. . 3706. 
13. Nußpflanzen — Käbchenbäume ı«. . 463. . 4749. 
14. Pflaumenpflanzen — Hülfen x. . » 522. . 8006. 
15. DBeerenpflanzen — Myrten ©... 470. . 429. 
16. Mpfelpflanzen — Rofaceen c. . . 224. . 2008. 

4895. 45,682. 


6432. 59,721. 


Endlicher hat 6895 Geſchlechter, zu denen wahrfceinlich 
noch einige Hundert im Nachtrag fommen werden. Da in 
meinem Syſtem jede Elaffe aus 16 Organen, mithin fo viel 
Zünften befteht, fv gibt es deren für dag ganze Reich 16 X 16 
= 256. Es ift höchſt wahrſcheinlich, daß jede Zunft wieder 
aus 16 Gefchlechtern befteht, wodurd Die wiffenfchaftliche Zahl 
auf 16 X 256 —= 4096 käme. Nimmt man nun an, daß aud 
jedes Gefchleht wieder in 16 Gattungen zerfalle, fo beftände 
Das ganze Pflanzenreih aus 16 X 4096 — 65,536. 


2096 | | 

-Nun gibt e8 zwar Geſchlechter mit einigen Hundert Gats 
tungen, und andere, von denen nur ein und die andere befannt 
ift. Die legtern fann man bey Seite laffen; bey den erjtern 
aber ift es befannt, in welche Menge zweifelhafter Gattungen 
manche Gefchlechter zerfplittert worden find. Indeſſen ift an 
eine Reduction auf die normale Zahl doch nicht zu denken, 
wenn man ihnen gfeihen Werth einräumt, wohl aber, wenn 
man fie in Hauptgattungen theilt, etwa fo, wie ich es beym 
Steitt- und Kern-Obft gethan habe. { 


2097 


u⸗ uojvꝛ 

"uaaßuvaadg 

magdjaqunik "Hung "6 

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ruo⸗oavjuaund “Yung "8 

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Napvragaäsk 
waaaaıyack "lung "8 
u⸗ꝛu bogun 
u⸗aauſpouuvcßz "Hung * 
a⸗o AuwWw⸗34vꝙ0 
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“uarygodausggQ "Hung '% 
"uagguvapg "ung 'ı 


A⸗ 44 u 2644 v 26 


vunuqao l 
a⸗ↄ 441n 26 
"IIIX 2019 


Botanit IL. 132 


Dtens allg. Natura. IH. 


2098 


IV. Ordnung. IV. Ordnung. > My. Ordnung. IV. Ordnung. 
Blüthen-Nuſſer. Blüthen-Pflaumer. Blüthen—Beerer. Blüthen-Aepfler. 


10. Zunft. Proteen. 10. Zunft. Geoffrden. 19. Zunft. Melaſtomen. 10. Zunft. Roſeen. 
- | Swartzien. Potentillen. 
Detarien, Sanguiforben. 
| Roſen. 
11. Zunft. Penäaceen. 11. Zunft. Mimoſen. 11. Zunft. Melaſtomen. 11. Zunft, Neuraden. 
Aquilarlen. Memecyleen. 
Gyrocarpen. 
Hernandien. 
12. Zunft. Myriſticeen. 12. Zunft. Caſſien. 12. Zunft. Groſſularlen. 12. Zunft. Spiränceen. 
Laurinen. Cacten. 
V. Ordnung. V. Ordnung. V. Ordnung. V. Ordnung. 
Frucht-Nuſſer. Frucht-Pflaumer. Frucht-Beerer. Frucht-Aepfler. 
13. Zunft. Salieinen. \ 13. Zunft. Stackhouſien. 13. Zunft. Lesythen. 13. Zunft. Atheroſpermen. 
Betulinen. Empetren, Monimien. 
Platanen. Chailletien. Calycanthen. 
Cupuliferen. Punleeen. 
14. Zunft. Urtieeen. 14. Zunft. Staphyleen. 14. Zunft. Barringtonien. 14. Zunft. Drupaceen. 
Stitagineen, Gefaftrinen. N Chryſobalanen. 
Ulmaceen. Steinen. Amygdalen. 
15. Zunft. Artocarpen. 15. Zunft. Rhamnen. 15. Zunft. Chamäleuelen. 15. Zunft. Meſpileen. 
Leptoſpermen. 
16. Zunft. Euphorbiaceen. 16. Zunft.  Terebinthaceen. v6. Zunft. Myrteen. 16. Zunft. PBornaceen, 
' Suglandien. 
Burfernceen. 
2 Anacardien. 


2099 


Literatur 
über 


die Fruchtpflanzen. 


Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die meiſten Familien zuerſt von 
Juſſſieu in feinen Genera plantarum 1789; ferner in Batſchs Tabula 
affınitatum 1802 und endli in De Eandolles Prodromus aufge: 
ſtellt find. 


Elafje XEEE. Nußpflanzen. 


Apetalen überhaupt, 
Jussieu, Ann. Mus. V. 1804. (Iſis 1820. ©. 160.) 


1. Scleranshen, 
Linne, Ordines nat. p. 349. Caryophylleae. 
Batsch,. Tabula affnitatum. p. 172. Oleraceae. 
R. Brown, Fl. nov. Holl. p. 416. (Iſis 1819. ©. 301.) 
Jussieu, Mem. Mus. J. 387. 
Aug. St. Hilaire, Placenta lib. in M&m. Mus. Il. 276, 
Bartling, Beyträge. II. 153. 


2, Chenopodien, 
Linne, Ordines raturales. p. 806.. Oleraceae. 
Jussieu, Genera plantarum. 1789. p. 93. 
Batsch, Tabula affinitatum. 172. Oleraceae. 
R. Brown, Fl. n. Holl, p. 405. 
Bartlings Beyträge. IL. 141. 
C. Meyer in Ledebourii Flora altaica. I. 370. 
Moquin, in Ann. Se. nat. XXIH. p. 207. | 
Schrader, De Halophytis Pallassii. 1810. 4. 


3. Umaranten. 
Jussieu. Genera plantarum. p. 98. Amaranthi. 
Batsch, Tabula afſinitatum. p. 174, Amaranthinae. 
Ventenat, Tableau. I. p. 261. 
R. Brown, Fl. n, Holl. p. 213. 


182 ° 


2100 


Martins in leopold. Verhandlungen. XII. 1. — Nova genera. 
II. p. 64. 

Bartlings Beyträge. I. ©. 151. 

Willdenow, Historia Amaranthorum, 1790. fol. fig.. 


4. Plantagineen 
Jussieu, Genera plantarum. p. 100. 
Batsch, Tabula affnitatum. p. 174. Amaranthinae. 
Ventenat, Tableau. II. 269. 
R. Brown, Fl. n. Holl. p. 423. 
Rapin in Mem. Soc. linn. 1827. VI. 437. 
Plumbagineen. 
Jussieu, Genera plantarum. p.:103. Plumbagines. 
Batsch, Tabula plantarum. 224. Jalapinae. 
Ventenat, Tableau, II. 276. 
R. Brown, Fl. no. Holl. 425. 


5. Petiverien. 
Agardl, Classes plantarum. p. 218. 
Phytolacken. 
R. Brown in Tuckeys Congo. p. 454. 
Bartlings Beyträge. IM. ©. 142. 


6. Polygoneen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 91. Polygoneae. 
Batsch, Tabula plantarum. p. 176. Vaginales. 
Agardh, Aphorismen. ©. 222. 


7. Nycetagineen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 101. Nyctagines. 
Batsch, Tabula aflinitatum. p. 224. Jalapinae. 
R. Brown, Fl. n. Holl. p. a21. 


Ss. Daphnoiden. 
Linne, Ord. nat. p. 414. Vepreculae. 
Ventenat, Tableau. II. p. 235. 
Jussieu, Ann. Mus. V. ($fi8 1820. ©. 163.) 
R. Brown, Fl. n. Holl. p. 358. 
Kunth in Linnäa. V. 667. 
Wikstroem, Diss. de Daphne. 1817. 4. 

Eläagneen. 

Jussieu, Genera plantarum. p. 83. Elaeagnae., 
Ventenat, Tableau. 1799. ll. p. 232. 
R. Brown, Flora novae Hollandiae. 350. 
A. Richard in Mem. Soc. paris, I. p. 374. 


| 8* | 2101 


9. Santalaceen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 85. Thymelaeae. 
Jussieu, Ann. Mus. V, 1804. p. 222. | 
R. Brown, Fl. n. Hell. p. 350. 
— — , General Remarks in Flinders Voyage. II. p. 568. 


10. Broteaceen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 87. Proteae. 
R. Brown, Fl.n, Holl. 518. 
— —, Linn. Trans. X. 1811. p. 15. (Bermifchte Schriften. IM. 
©. 53.) — Suppl. ad Fl. n. Holl. 1830. . 
Knight et Salisbury, Proteacea. 1810. 8. 


11. Penäaceen. 
R. Brown in Sweets Hort. brit. p. 347. 
Guillemin, Diet. Hist. nat. XIH. 171. 
Kunth in Kinnäa. V. 676. 
Aquilarien. 
R. Brown in Tuckeys Congo, p. 25. 
Gprocarpen. 
Dumortier, Analyse. p. 14. 


Nees, Dispositio Laurinarum. 1833. 
Blume, Expositio nov. Famil. XII. 1lligereae. 


Hernandien. 
Endlicher, Genera plantarum. p. 332. 


12. Myriſticeen. 
R. Brown, Fl. n. Holl. 399. 


Laurinen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 89. Lauri. 
Ventenat, Tableau. II. p. 245. 
Jussieu, Ann. Mus. VI. p. 167. (Iſis 1820. ©. 165. 367.) 
R. Brown, Fl. n. Holl. p. 401. 
Nees, Linnäa. VI. ©. 1. — Expositio Laurinarum, 1833, 4. — 
Systema laurinarum. 1836. 8. 


Umentaceen. 
Linne, Ordines naturales. p, 578. Amentaceae. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 4477 Amentaceae, 
Delhafen, Abb. wilder Bäume. 1767. 4. 
Neitter und Abel, Abb. der 100 deutfchen Holzarten. 1791. Aa. 
Guimpel, Abb. der deutfhen Holzarten. 1810. a. — Abb. frems 
der Holzarten. 1816. 4, 


2102 ’ i 
Trattinnicd, Abb. der Bäume und Sträucher: 1814. a. 
Märter, Verzeichniß der öfterr. Bäume. 1781. 8. 
Fr. Schmidt, Abb. inn- u. ausländ. Bäume. 1792. 8. i 
5. Kerner, Darftellung ausländifiher Bäume. 1796. 4. ig. 
Kerner, Abb. der Bäume in Würtemberg. 1783. 4. 

13. Salieinen. 
A. Richard, Elemens de Botanique. Ed. IV. p. 562. 
G. Hoffmann, Hist. Salicum.. 1789: Fol. 1,1: Fig. 
Seringe, Monograpbie des Saules de la Suisse, 1815. 
Just, Danske Pile - Arter. 1798. 8, 


Laciſtemen. 

Martius, Nova Genera. I. p. 154. 
Berulinen. 

A. Richard, El. bot. p. 562. 

W. Hartmann, De discrimine Betulae et Alni. 1794. 4. 
Platanen. 

Lestiboudois in Marti horto monacensi. p. 46. ' 

Balfamifluen. 
Blume, Flora Javae Fasciculus, XVII. p. 6. King neun 


Gupulifere gi 
Richard, Analyse du fruit. p. 32. et 92. 


14. Urticeen. 
Linne, Ord. nat. p. 593. Scabridae. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 430. Urticae. 
Batsch, Tabula plantarum. p. 178. Scabridae. 
De Candolle, Fl. francaise. 
Agardh, Aphorismen. ©. 203- —9/ 
Eannabinen r 
Endlicher, Genera plantarum. p. 286. 
Stilagineen. 
Ageardh, Aphorismi. p. 199. 
‚Ulmaceen. 
Mirbel, Elemens. p. 908. 
Agardh, Aphorismi. p. 224. 
Celtideen. 
Endlicher, Genera Plantarum. p. 276. 
Moreen., 
Endlicher, Flora norfolkensis. p. 40. 


u 2103 


15. Artocarpen. 
De Candolle, Flore francaise. IH. 
Bartling, Ordines plantarum. p. 104. 
Forſter, Belhreibung des Brodbaums. 1784. 4. 


16. Euphorbigeeen. 
Linne, Ordines naturales. p. 474.  Tricoccae. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 423. Euphorbiae. 
Ventenat, Tableau. III. p. 483. * 
R. Brown; Gen. Rem. in Flinders Voyage. II. p..555. 
Adr. Jussieu, Tentamen de Euphorbiacearum Generibus. 1824. 
Geiseler, Monographia Crotonis. 1808. 8. 
Thunberg, Diss. de Ricino. 
Roe * er, Enumeratio Euphorbiarum. 1824. 


Claſſe xiv. Pflaumenpflanzen. 


Leguminofen. 


Rivinus, Ordo plantarum flore irreg. pentapetalo. 1699. Fol. Fig. 
Linne, Ord. nat. p. 415. Papilionaceae. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 381. Leguminosae. 
Batsch, Tabula Affınitatum. p. 95. 
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. II. 552. 
H. Bronn, Diss. de Leguminosis. 1822. 8. 
De Candolle, Mem. legum. 1825. A. 
Benthbam in Wiener Annalen. H. ©. 65. 

Miiragalen, 
Pallas, Species Astragalorum. 1800. Fol. Fig. 
De Candolle, Astragalogia. 1802. Fol. 

Trifolien. 
©. Savi, Obs. in varias trifoliorum Species. 1810. 8. 
Sturm, Die Kleearten Deutfchlande. 1804. 9. I. I. 12. 


10. Geoffrveen. 
"De Candolie, Prodromus.-I. p. 473. 
— —, Mem. Legum. XI. 
PER" 
Thunberg, De Borbonia. 1811. 
FE en. 
De Candolle, Prodromus. H. p- 422. 
— 7, Mem. legum. XI. 
7 Salegen. 
Medicns, Bom unächten Acacien-Baum 1794. 8. 


2104 N 


Datarien. 
De Candolle, Prodromus. II. p- 521. — Mem legum. Xill. 
Bicien. 
Sturm, Die Wickenarten Deutſchlands. 1806. 12. 
11. Mimofen. 
R. Brown, Gen. Rem. in Flinders Voyage. II. p. 551. 
Bronn, Diss. legunı. p. 130. 


De Candolle, Meın. légum. XII. 
Wendland, De Acaciis aphyllis. 1820. 4. 


12. Eafiien. 
Liune, Ordines nat. p. 429. Lomentaceae. 
R. Brown, Gen. Remarks in Flinders Voyage. Il. p. 551. 
De Candolle, Prodromns. Il. p. 478. i 
Ch. Helwig, De liguo brasiliensi. 1709. 4. 


13. Stadhboufien. 
R. Brown, Gen. Rem. in Flinders Voy. Il, 555. 


 Empetren. 
Nuttal, Genera plantarum. Il. p. 233. 
Hooker, Bot. Mag. Nro. 2758. 
Don in Edinb. n. phil. Mag. 1828. II. 59. 
Ehailletien. 
R. Brown in Tuckeys Congo. p. 442. 
De Candolle, Prodromus. II. p. 57. 


14. Staphpleen. 
_ Bartling, Ordines plantarum. 381. 
Lindiey, Systema pl. p. 121. 
Eelajtrinen. 
R. Brown in Flinders Voyage. Il. p. 554. 
Ad. Brongniart in Ann. Sc. nat. X. 328. 
Slicinem 
De Candolle, Theorie el&mentaire. 1813. p. 217. 
Ad. Bronguiart, Ann. Sc. nat. X. 329. 


15. Rhamnen. 
Linne, Ord. nat. 499. Dumosae. 
Jussieu, Genera plantarum. 1789. p. 414. Rhamni. 
Batsch,, Tab. affinit. p. 70. Rhamni. 
R. Brown, Gen. Remarks in Flinders Voy. Il. p. 554. 
A. Brongniart, Ann, Sc, nat, X. 320. 
Reisseck; in Endlicheri Genera plant. 1094. 


2105 


16. Terebinthaceen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 405. Terebinthaceae. 
Batsch, Tabula affinitatum. 1802. p. 66. Terebinthinaceae. 


Suglandeen. 
De Candolle, Theorie elementaire. 1813. p. 215. 
Kunth in Ann. Sc. nat. Il. p. 343. 
Blume, Flora Javae. Fasc. VII. 


Burferaceen. 
R. Brown in Tuckeys Congo. p. 431. 
Kunth, Gen. Tereb,. in Ann. Sc. nat. Il. p. 346. 


Anacardien. 
ıR. Brown in Tuckeys Congo. p. 431. 
Kunth, Ann. Sc. nat. II. p. 333. 
Ch. Busse, Diss. de Rhoe toxicodendro et radicante. 1811. 8. 


Claſſe XV. Beerenpflanzen. 


1. Umbellaten. 


Morison, Umbelliferarum Distributio nova. 1672. Fol. 

Crantz, Classis Unibelliferarum emendata. 1767. 8. 

Adanson, Familles des Plantes. 1763. Il. p. 89. 

Linne, Ord. nat. p. 508. Umbellatae. 

Gussone in Mem. Soc. med, paris. 1782. 

Jussieu, Genera plantarum. p. 243. Umbelliferae. 

Batsch, Tabula Affinitatum. 1802. p. 41. Umbellatae. 

Jussieu, Ann. Mus. XVI. p. 169. (Iſis 1826. ©. 23.) 

Hoffmann, Genera Umbelliferarum. 1814. 8. — Syllabus pl. 
Umbelliferarum, 1815. 8. 

Sprengel, Umbelliferae. 1813. 4. — Expositio Umbelliferarum in 
Schultes Systema. VI. p. 29. 

Koch, Gen, Umbelliferarum in Actis leopoldinis. XII. p. 55. 

De Candolle, Ombelliferes. 1829. 8. 

J. Wepfer, Historia Cicutae aquaticae. 1716. & 

J. Breynius, De radice Gin-Sem. 1700. 4. 


4. Loranthen. 
Batsch, Tabula Aflinitatum. p. 240. Viscinae. 
Richard, Analyse du Fruit. p. 33 
Richard et Jussieu, Ann. Mus. XII pag. 292. (Iſis 1823. 
©. 704.) 
Mirbel in Ann. Mus. XVl. p. 455. 
Don, Fl. nepalensis. 142. 


De Candolle, Mem. VI, 1830. 4; 
Martins in der Slora. 1830. S. 97. 
| Eorneen. 
IJ Nova Genera. Ill. p. 430. 
De Candolle, Prodromus, IV. p. 271. 
Heritier, Descript, et Ic. specierum Corni. 1788. Fol. 


5. Eaprifolien. 
Linne, Ord. nat. p. 528. Aggregatae. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 234. Caprifolia, 
Batsch, Tabula Aflinitatum. p. 238. * 
R. Brown in Abels Journal Chin. p. 376. 
Jussieu, Ann. Mus. XI. p. 292. EEſis 1823. 702.) 
4. Richard, Dictionnaire classique. Il. p. 172. 
R. Brown in Clarke Abel Voy: ‚Chin. 376. — in Wallich, 
Plant. as. I. p. 15. 
6. Arslien. 
Linne, Ord. nat. p. 519. Hederaceae. 
Jussieu, Genera planiarum. p. 241. Araliae, 
Batsch, Tabula Afünitatum. p. 43. Araliae, 
Jussieu, Ann. Mus. XVI. 179. (Iſis 1826. 23.) 
Viteen. 
Jussieu, Genera plantarum. p- 296. Vites. 
Ventenat, Tableau. 1799. p 167. 
Batsch, Tabula Affinitatum. 1802. p. 44. Hederaceae. 
Jussieu, Mem. Mus. III. p. 144. t 
Humboldt et Kunth, Nova Gen. V. p. 223. 


7. Haloragen. 
Richard, Analyse da Fruit. 1808. p. 34. Hygrobiae, 
R. Brown, General Remarks in Flinders Voy. I. p. 549. 
Jussieu, Diet. Sc. nat. VII. 1817. 441. Cercodianae. . 


8. Epilobien. 
Linne, Ordines naturales. p. 332. Calycanthemae. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 252., Onagrae. 
Batsch, Tabula Affnitatum. p. 77. Onagrae. 
Ventenat, Tableau. III. 1799. p. 307. 
Jussieu, Ann. Mus. Ill. p. 115. (Iſis 1820. lit. Anz. ©. 105.) 


9, Salicarien. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 366. Salicariae. 
Batsch, Tabula Affinitatum. p. 79. Salicariae. 
Ventenat, Tableau. IT. p. 298. Calycanthemae. 


2107 


Jussieu, Dictionnaire Se. nat. Tom. 27. p: 453. Lythrariae, 
De Candolle, Mem, Soc. genev. U}. 2. p. 65. 


10. Melaftomen, 
Jussieu, Genera plantarum. p, 363. Melastomae., 
Batsch, Tabula Affınitatum. p. 80. Rhynganthae. 
Bonpland, Melastomes. 1809. Fol. 
R. Brown in Tuckeys Voy. p. 434. 
Jussieu, Dict, de Se. nat, t. 29. p. 507. 
Don in Edinb, phil. Journ. 1828. p. 180. . 
— —, Mem. wern. Soc. IV. p. 281. 
De Candolle, Melastomacees. 1828. 4. 
Martius, Nova Genera. Ill. p. 160. 
Blume in der Flora. 1831. ©. 465. 
Ehamiffo in der Linnäa. IX. 1835. ©. 368. 


Memecyleen. 
De Candoile, Prodromus, Il. p. 5. 


12. Öroffularien 

' De Candoile, Fl. francaise. Ed. 3.1805. IV, p. 406.‘ 
Berlandiere in Mem, Soc. genev. Il. p. 43. 
Spach, Ann. Se. nat. IV. p. 16. 


Eacten. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 344. Cacti. 
Ventenat, Tabieau. III. p. 289. 
De Candolle, Theorie elementaire. 1813. px 216. 
Jussieu, Dict. d’Hist. nat. Tom. 35. p. 144. 
Kunth, Nova Genera. VI. p. 65. * hi 
De Candolle, Revue des Cactees, 1829, — Mem. Mus. XVII. 
Link und Dtto im Gartenbauverein. II. ©. 412. 
Martins, Leopold. Berhandl. XVI. 
 Zuccarini, Nov, Stirp. IH, 
Pfeiffer, Enumeratio diagnostica Cactearum. 1837. 
Miquel in Bulletin Sc. phys. Neerlande. 1839. p. 87. 


13. Myrtaceen. - 
Jussieu, Genera plantarum. p. 358, Mytti. 
Ventenat, Tableau, Ill. p. 317. ' 
R. Brown, Gen. Remarks in Flinders Voy. Il. 1814. p. 546. 
Jussien, Diet, Sc. nat. t. 34. p. 79, 
De Candolle, Dict. classique. XI. 1826. 


gecythen. 
Richard et Poitean in Mem. Mus. XIII. p. 141. 


2108 


14. Barringtonien. 
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 288. 


15. Chamäleucien. 
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 208. 
Leptofpermen. 
D e Candolle, Prodromus, Ill. p. 209. 


16, Myrten. 
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 230. 


Elafie XVE. Apfelpflanzen. 


1. Salacinen. 
Don, Gen, System of Gardening. Ill. p. 304. 


2. Groffularien. 
Ventenat, Tableau. III. p. 271. 
De Candolle in Bulletin philomat, 1801. Nro. 49. — Flore 


francaise. Ed. 3. IV. p. 382. 
Haworth, Synopsis plantarum succulentarum. 1812. 8. 
Bradley, Hist. of Succulent Plants. 1716. 4. 1.— V. 


3. Ficoiden. 
Jussieu, Dict. Sc. nat. XVI. p. 528. 
Haworth, Obs. on Mesembryanthemum, 1794. 1. H. 
Salm-Reifferscheid-Dyk (Princeps), Monographia Generum 
Alo&s et Mesembryanthemi, 1835. Fol. Fig. 


4. Nitrarien. 

De Candolle, Prodromus. Ill. 1828. p. 458. 
Reaumurien. 

De Candolle, Prodromus. Ill, 1828. p. 456. 
Tamarigscinen. 

_ Desvaux, Diss. Institut. de France. 1815. — Ann. Se. nat. IV. 
1825. p. 344. 

A. St. Hilaire, Mem. Maus. Il. p. 205. 

Link, Enumeratio. I. p. 291. 

Kunth, Nova Genera. VI. p. 81. 

Ehrenberg in der Linnäa. 1827. ©. 241, 


5. BÖruniaceen. 
R. Brown in Abels Voyage China. p. 374. GVermiſchte Schrif- 


ten. 1. 1825. ©. 562.) 
Ad. Brongniart in Ann. Sc. nat. VIII. p. 357. 
De Candolle, Prodromus. I. 1825. p. 43, 


2109 


6. Hamameliden. 
R. Brown in Abels Voyage China. 1818. p. 374 
Adr. Jussieu, Diet. classique. VIII. p. 28. 
Sweet, Hortus britanicus. p. 371. 
Petit-Thouars, Vegetaux d’Afrique. Ed. 2. p. 31. 
De Candolle, Prodromus. IV. 1830. 267. 


7. Sarifragen. 
Jussieu, Genera plantarum. 1830, p. 342. 
Ventenat, Tableau. Ill. p. 277. 
Batsch, Tabula Affinit. p. 29. 
R. Brown in Franklins Polar-Sea. p. 765. 
De Candolle, Prodromus. IV, 1830. p. 17. 
Comes Casp. de Sternberg, Revisio Saxifragarum. i811. 
Fol. Fig. 
Ss. Cunoniaceen. 
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. Il. p. 548. 
(Bermifhte Schriften. I. ©. 40.) 


Baueraceen. f 
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. Il. p. cas. 
(Bermifchte Schriften. I. ©. 41.) | 
De Candolle, Prodromus. IV. 1830. p. 13. 
Kuntb, Handbuch der Botanik, 1831. ©. 603. 


9. PhHiladelphen. 

Don in Jamesons Edinb, phil. Journ. 1826. p. 133. 
De Candolle, Prodromus. Ill. 1828, p. 205. 

Hybrangeen. 
De Candolle, Prodromus. IV. 1830. p. 13. 
Kunth, Handbud, der Botanik. 1831. 473. 

@ijcallonien. 
R. Brown in Franklins Polar-Sea. p. 766. (Bermifchte Schrif: 

ten. 1. ©. 545.) 

De Candolle, Prodromus. IV. p. 2. _ 


10. Rofaceen. 

Linne, Ordines plantarum p. 444. 

Jussieu, Genera plantarum. p. 370. 

Ventenat, Tableau du regne vegetal. III. p. 331. 

Batsch, Tabula Affinitatum p. 10. Senticosae. 
Sanguiforben. 

Jussieu, Genera plantarum. p. 372. 

De Candolle, Prodromus II. 588. 


2110 


 Potentillen. 
Jussieu, Genera plantarum. P 324... 
Ventenat, Tableau. III: p. 349. Dryadeae. | 
Richard in Nestleri Potentilla. 1816. 4, p: 14. Fragariaceae. 
De Candolle, Prodromus. II. p. 549. Dryadeae, 
Delhafen, Naturgefch. der Erdbeerpflangen. 1784. 4. 
Nestler, De Potentilla. 1816. 4. Fig. 
Thunberg, Diss. de Rubo. 1813. 4. 
J. Lehmann, Monographia Potentillarum. 1820. 4. Fig. 
Nees und Weihe, Deutfche Brombeerſträucher. 1822. Fol. Fig. 
Roſen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 371. Rosae. 
De Candolle, Prodromus. II. p. 596. Rosae. 
Röffig, Die vorzüglichften Roſen. 1799. 8. I. IL. 
Röffig und Waitz, Die Nofen nad) der Natur gezeichnef. 1802 
„ dl. Heft I-IX. 
‚Kannegießer, Die Gattungen der Rofen. 1805. Zol. 1. 
Andrews, Engravings of Roses. 18086. 4. 1— 8. 
Redoute, Les Roses. 1815. Fol. 
A. Bau, Enumeratio resarum. 1816. 8. 


11. Neuraden. 
De Candolle, Prodromus. II. p. 548. 


12. Spiräaceen. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 375. 
Ventenat, Tableau. IM. p. 351. Ulmariae, 
Batsch, Tabula Affinitatam. p. 9. Spiraeae. 
Cambessedes, Monographia Spir. in Ann. Sc. nat. I. p. 227. 


13. AUtherofpermen _ 
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. Il. p. 553. 


Monimien, 
— — Ann. Mus. XIV. p. 116. (Iſis 1823. ©. 837.) 
Ealycanthen. 
Nees in leopoldinifchen Berhandlungen. xl. 1. 1823. ©. 103. 
Lindley, Bot. Registre. Nro. 404. 
Link, Enumeratio berol. II, p. 66. i 
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 1. ’ s 
Puniceen. 
Nees in leopoldiniſchen Verhandlungen. XI. 1. 1823. ©. 103. 
Don in Jamesons Edinb. phil. Journ. 1826, p. 134. 
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 3. 


2111 


14. Drupaceen. 
Batsch, Tabula Affnitatum. p. A. Drupiferae. 


Eryfobalanen. 
‚R. Brown ia Tuckeys Congo. p: 433. 
De Candolle, Prodromus. 1. p. 525: 


Ampygdaleen. 


Jussieu, Genera plantarum. p. 376. 
De Candolle, Flore frangaise. IV. 1805. p. 479. 


35. Mefpileen. 
Lindley, Linn, Trans. XI. 1821. p. 93. (Iſis 1825. ©. 972.) 


16. Pomacseen. 
Linne, Ordines p:antarum. p. 444. 
Jussieu, Genera plantarum. p. 370. 
Batsch, Tabula Affinitatum. 1802. p. 7. Pomiferae. 
Richard, Analyse Ju fruit. 1808. p. 33. 
De Candolle, Prodromus. II. p. 626. 


Parallelismus aller Bilanzen. . 





Ich Fam früher auf die VBermuthung, dag Thiere und 
Pflanzen, welche auf gleichen Entwidelungsftuffen ftänden, fpeci- 
fifch auf einander wirfen Fönnten. Cine Bergleichung der nies 
dern Pflanzen, 4. B. der Pilze und Farrenfräuter, mit den 
Eingeweidwürmern, fehien mir aud diefen Gedanfen zu beftäs 
tigen. Erſt durch die mwiffenfchaftliche Veſtſetzung der fpecififchen 
Arznepmittel Fünnte für die Medicin einige Hoffnung aufgehen; 
denn auch die Krankheiten find meines Erachtens: nichts anderes 
als Thierzuftände, fo daß die Pathologie der Thierphyfiologie 
parallel geht, und eigentlicy eine Naturgefchichte der Thiere im 
Menfhen ift, Die Medicin mithin nur auf naturhiftorifchem 
Wege ihr Ziel erreichen Fann. Ich habe daher in meinen frü« 


2112 


hern Schriften immer ben Parallelismus zwiichen Pflanzen und 
Thieren aufzuftellen mid beftrebt, und .es wurde feitdem auch 
von andern verfucht, aber leider fo principienlog, va es mir 
nicht den geringften Vorſchub that. 

An einen Parallelismus der einzelnen Thier- und Pflanzen: 
Geſchlechter ift freylich noch nicht zu denfen, weil diefe felbft 
ihre Zahl und Stellung noch nicht erhalten haben: affein Die 
Herftellung des Parallelismus wenigitens der Claſſen und felbft 
der Zünfte fcheint ſich mir bereits herauszuftellen, wie die unten 
folgende Tafel ergibt. Es verjteht fih, dag die den Thieren 
entfprechenden Pflanzen betrachtet werden müffen als fpecififch 
wirfend auf die entfprechenden Organe, und wahrfcheinlich wies 
ber auf bie entfprechenden pathologifchen Zuftände verfelben ; 
daß fie ferner bald ftärfend, bald ſchwächend einwirfen, und 
daß ihre Nachbarn oder ihre Wiederholungen umjtimmend wirfen 
werden. Doch dieſes find Dinge, woran man erft zu benfen 
braucht, wann man eine erfledlihe Summe von parallelen 
Pflanzen, Organen und Krankheiten hat. Man wird aus ber 
Tafel erfehen, daß eine Menge Parallelismen beftehen, indem 
jede Thierclaffe für ſich allen Pflanzenclaffen, und jede wieder 
ben Zünften einer jeden cinzelnen Pflanzenclaffe gegenüber ges 
ftefit werden Fann. Das wird einftens felbft von den Gefchlech- 
tern gelten, wodurch alle möglichen Berwandtfchaftsgrade ans 
Licht treten. Die willenfchaftlide Medicin wird dann ebenfo 
beitimmt und einfach feyn, wie die ſtöchiometriſche Chemie, aber 
auch ebenfo reih und endlos, und Feineswegs fo aͤrmlich und 
kurz, wie Viele die Mebicin überhaupt anfehen. 

Etwas über die Tabellen felbit zu fagen, fcheint mir übere 
fläffig zu ſeyn, da alle Verwandtfchaften in die Augen fallen, 
ſowohl die Nachbar⸗, als die Stuffen- und Geiten-Berwandts 
haften. Auch zeigt es fich ziemlich deutlich, welche Zünfte 
richtig ftehen und welche noch verfegt werden müffen, was zu- 
nächft bey den Malvaceen ber Fall zu feyn fheint. Bemerfen 
wird man endlich, daß in der Regel überall die erfle Ordnung 
aus Kräutern, die zweyte aus Stauden, die dritte aus Bäumen, 
die vierte aus Blumen und die fünfte aus Früchten befteht. 


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Botanik H. 


Okens allg. Naturg. II 


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Allgemeine Äiteratur. 


(Die Ältere nad Haller, die fpätere nach Sy vengel, die neuere 
nad) Dier bach und PER. ' 


Die Claſſification diefes Werkes ift gegründet auf meinen erften Entwurf in dem _ 
Lehrbuch) der Naturphilvfophie. Jena bey Fromann. II. 1810. ©. 123.; ausgeführt, mit 
Angabe der Gefchlechter in 
Fr. ©. Dietrichs neuem botanifchen Garten-Journal. Eiſenach, Heft I. 188. ©. 1-110. 
‚Damals ftand mir nichts zu Gebote als 
Adanson, Familles des Plantes. 1763. 8. H. 
Linne, Praelectiones (habitae 1768 et 1771.) in Ordines naturales plantarum ed, 
Gifeke. 179. ha 
A. L. Jussieu, Genera plantarum secundum Ordines —— — 1789. 
Batsch, Tabula Affınitatum regni vegetabilis.. 1802, 

Sonft hatte ſich in Deutfchland um das natürliche Pflanzenſyſtem foviel wie niemand 

befümmert. 
Später erhielt ic) 
R. Brown, Prodromus Florae novae Hollandiae. 1810. 

Im Zahe 1817 gab Sprengel die zweyte Auflage feiner Anleitung zur Kenntniß der 
Gewãchſe heraus, worinn er die Pflanzen nach dem natürlichen Syſtem abhandeite. 

Mit dieſen wenigen Hülfsmitteln führte ich nun das Syſtem aus, weiches in meiner 

Naturgeſchichte für Schulen, Leipzig bey Brockhaus, 1821, enthalten iſt. 
Indeſſen erſchienen die zwey erſten Bände von 
De Candolle, Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis. 1824. 1825. 

In demſelben Zahr gab ich. heraus mein Lehrbuch der Naturgeſchichte. Zweyter Theil, 
Botanik. Weimar, Snduftrie-Comptoir, 1825 u. 26, 

worinn ic) alle großen botanifchen Werke aufs Bollftändigfte ausgezogen habe, befons 
ders folche , worinn vom Nutzen und Schaden der Pflanzen gehandelt wurde, wie Elufius, 
Marcgrave, Profper-Alpinus, Rheede, Rumph, Aublet, Cavanilles, Ross 
burgh, Humboldt mit Bonpland und Kunth, Martius. Ich darf wohl jagen, 
dag man in diefem meinem Lehrbuch mehr über die eigentliche Nat.⸗Geſch. der Pflanzen finden 
wird, als in irgend einem andern Werke. Wenigftens hat ſich niemand die Mihe gegeben, ahn⸗ 
liche vollſtändige Auszüge aus den großen Folianten zu machen. Man begnügte ſich vorher 
meiſtens mit den trockenen und nahrungsloſen Characteren. Auch iſt ſeitſem kein wah 
practiſches Werk der Art erſchienen, obſchon man das meinige vielfältig wieder ausgezogen hat. 

Damals hatte ich aber drey Pflanzentheile, nehmlich: Ninde, Baſt ind Holz noch nicht 
als Claſſen begründende Organe aufgenommen, und daher bekam ich zu winig Claſſen, fo daß 
mandye Familien zufammengedrängt und unrichfig geftellt wurden.  Diefem Uebeljtand 
ift nun mit vorliegendem Werke abgeholfen, obſchon noch einige Familim am unrechten Orte 
ftehen, was man bey einer fo ungeheuren Maſſe von Gegenftänden wohl begreiflih und ver» 
zeihlich finden wird. 

Seit dem Erjcheinen meines Lehrbuchs 18%6 ift ungemein viel fir das natürliche Syftem 
gearbeitet worden, fo daß es mir möglich wurde, die wefentlichen Beziehungen der Familien 
zu den PflanzensOrganen zu erfennen. Es wurden fo vielerfey empiriſche Verſuche zu Clafs 
fificationen gemacht, dag man glauben möchte, ſie wären alle erſchöpft. Man kann nur 
nad) Herzenstuft auswählen, je nad) feinem ae In diefer Zeit erichienen an natür⸗ 
fihen PlanzensSyftemen : 

Agardlı, Aphorismi botanici. 181726. 8 — Classes Plantarum. 1825, 8. 
De Can dolle, -Prodromus. Bd. UIL—VN. 2. 1829, 5. ni 


N 


2115 


L. Reichenbach, Conspectus regni vegetabilis.per gradus naturales evoluti. 1838, 8. 

Line, Handbuch zur Erkennung der nutzbarſten ‚und am häufigiten. vorfommendeh Ge⸗ 
wächfe. 1829. 8, 

Bartling, Ordines naturales plantarum. 1830. 8. 

Lindley, an Introduction ‚to the natural System of Botany.. 1830. @eutfch 1833,) Ed, 
11, 1836, 8, Fig: j 

— A natural System of Botany. 1836,:8. 

- — -Nizus plantarum. ‚1833. — Deutſch: ‚die Stämme, des; Gewächsreichs. 1834, 8. 

Kunth, Handbud) der Botanik. 1831. 8. 

€. 9. Schultz, natürliches Syſtem des Pilanzenreiche, mad) feiner inneren Drganifation, 
1832. 8, 

E. Spach, Hist. nat. des.Vegetaux Phanerogames. ‚1833. .etc. ‚8. Fig. 

Martius, Confpectus regni vegetabilis secundum , Characteres, morphologicos prae- 
sertim carpicos. 1835, 

Endlicher, Genera plantarum secundum ‚Ordines naturales ‚disposita.. 1836—40. 
pag- 1360, 

C. Meisner, Genera plantarum ‚vascularium. 1837.,Fol. 

2. Reichen bach, Handbuch des natürlichen Pflanzen-Syitems. 1837. 

Perleb, Clavis Classium, Ordinum et Familiarum regni vegetabilis. 1838, A. 


A. Geſchichte. 


Baldinger, Über Literär-Gejchichte der Botanik. 179. 

€. Sprengel, Historia rei herbariae. 1807. 
— — Gecſchichte der Botanif. 1817. 8, II. 

J. Schouw, Diss. de sedibus originariis Plantarum. 1816. 8, 

‚I. Schultes, Grundriß einer Gefchichte und Literatur der Botanik, 1817. 8. 
€. Graf von Sternberg, über die Pflanzenfunde in Böhmen. 1817. 
Wifftröm, Jahresberichte über die Fortſchritte der Botanik, überſetzt von J. Müller 

und Beilſchmied, ſeit 1823. 8. 


F 


Buͤcher⸗Verzeichniſſe. 

Conrad — Bibliotheca universalis. 1545, Fol. — Locupletata per Frisium 
1583. Fol. 

Gronovii et Seguier, Bibliotheca botanica. 1740 et 1760. 4. 

Trew, librorum botanicorum Catalogi. 1752. Fol. 

A. Haller, Bibliotheca botanica. 1771. 1. 11. 4. 

Cobres, Bücherſammlung zur Naturgefchichte. 1782. I. 1.8, 

Boehmer; Bibliotheca script. Hist. nat. 1785, 1.—ll. 8. 

J. Roemer, Scriptores de Plantis hispanicis, lusit., bras. 1796, 8, 

Dryander, Caralogus Bibl. hist. nat. Josephi Banks. 1797. L.—IU.,8, 

Wrede und Weber, encyelop. phyſical. Literatur. 1806. 8. 

Erf, Literatur der Natur: und Gewerbsfunde. 1833 u. 1828, 8, 

Fr. Miltitz, Bibliotheca botanica. 1829, 8, 
',Dierbach, Repertorium botanicum. 1831, 8, 


B. Schriften vor Linne. 

Theophrasti Eresii, Historia Plantarum. 

Dafjelbe, überfegt von K. Sprengel, 189. 8, 

Diofcorides, de medica Materia libri quinque» 

'Plinius secundus, historia naturalis. 

Daffelde, Üüberfeht von Große. 1781, 

Vincentius Belluacensis (Beauvais), Speculum naturale. 1473. Fol, (obiit 1264.) 

Albertus Magnus (natus Lauingae in Suevia eirca 1200, denatus 1280.) 
— — de Virtutibus herbarum. 1497. Fol. Auch deutfch 1549 und 1755. 
— — de Vegetabilibus et Plantis libri VIT. in tomo quinto operum. 

0, ern IgDR de Oviedo, Historia general y natural de las Indias, 15%6, 


133 * 


2116 


Otto Brunfels (nat. Moguntiae, denat. Bernae 1531.). 
— — Herbarum vivae lcones. 1530, Fol. 
— — Contrafayt Kräuterbuch. 1532. Fol. 
A.M. Brassavolus (Ferrariensis), Examen medicamentorum simplieium, —* Fol. 
J. Ruellius, de Natura et Historia stirpium, 1536. Fol. 
H. Bock (Tragus), (nat. in Heidesbach in Palatinatu 1498, denat. in Hornbach 1556) 
-- — Neues Kräuferbuch. 1539. Fo. 
L. Fuchs (nat, Wemdingae prope Nördlingen 1501. denat. Tübingae 1566.) 
— — Historia Plantarum. 1542. Fol. 
— — Neues Kräuterbuch 1543. Fol, 
C. Gesner (nat. Turici 1516, denat. 1565). 
— — Historia Plantarum et vires ex Dioscoride ee. 1541, 12. 
— — Catalogus plantarum. 1542, 4, 
— — Opera botanica per Schmiede!ium. 1751. Fol. 
Valerius Cordus (nat. in Simshausen Hassiae, denat Romae 1544), - 
— —  Aduotationum in Dioscoridem libri quinque. 1549, 
— —  historiae Plantarum libri IV. edidit Conrad Gesner, 1561. Fol. 
— —  stirpium descriptionis liber quintus. 1563. - 
P. Matthiolus (nat. Sienae 1500, denat. Tridenti 1577). j 
— — Commentarii in sex libros Dioscoridis. 1754. Fol. Deutfch durch Handſch 
1563; aucti 1585. 
C. Sternberg, Cat. Plant. ad Comment. Matthioli in Diosc, 1821. Fol, 
. Hier. Cardanus (Mediolanensis), de subtilitate libri XXI. 1550. Fol. De Plantia 
lib. VII. 5 
Rembert Dodonaeus (Stavernensis), Herbarium belgicum. 1553. 
— — de Stirpium Historia cominentariorum imagines. 1553. 8. J. Il. 
J. C. Scaliger (Veronensis), Commentarii in Aristotelis libros de Plantis. 1566. Fol. 
— — Commentarii in Theophrastum de Plantis. 1566. Fol. 
— —  Exereitationes de subtilitate. 1557. 4. 
J. B. Porta (Neapolitanus), Phytognomonica. 1581. Fol. 
Gareias ab Orto, Aromatum etc. Historiae. 1567. 8. 
Carolus Clusius (Atrebas), Historia rariorum — ——— per Hispanias —— 
tarum. 1576. 8 
— —  Hist. rar. stirp. per Pannoniam etc. observatarum, 1583. 8, 
— — Exoticerum libri X. 1605. Fol. 
M. Lobelius (Insulanus), nova stirpjum adversaria. 1576. Fol. 
— —  Plantarum Historia. 1576. Fol. 
— —  Plantarum Icones. 1581. Fol. 
2. Rauwolf (zu Augsburg), Beichreibung der Reife in die Morgenländer. 1582. 4, 
— — Flora orientalis ed. J. Gronovius. 1755. 8. 
Andr. Caesalpinus (Aretinus), de Plantis libri XVI. 1583. 4. 
Joach. Camerarius (Noribergensis) Epitomen Matthioli de Plantis. 1586. 4. 
— —  Hortus medicus et philosophicus. 1588. 4. 
Jac. Theodorus(Tabernaemontanus), Kräuterbuch mit Fünftlichen Figuren. 1588. Fol. 
Joh. a Costa, Hist. natural de las Indias. 1590. 4. — Deutfch Neue Welt. 1600. Fol. 
Profper Alpinus (Marosticensis), de Balsamo. 1591. 4. 
— — de Plantis Aegypti. 1591. 4. 
— — de Medicina Aegyptiorum. 1591. 4. 
— — de Stirpibus exoticis. 1627. 4. 
— — Rerum aegyptiarum libri 'quatuor. 1735. 4. 
Fabius Columna (Neapolitanus), Phytobasanos s. Plantarum aliquot Historia. 
1592. A. . i 
— — Ecphrasis stirpium minus cognitarum. 1616. 4. 
Johannes Bauhinus (Basileensis), Prodromus Historiae Plantarum. 1619. 4. 
— — Historia nova Plantarum. 1650. Fol. 
Cafpar. Bauhinus (Basileensis), Phytopinax seu Enumeratio Plantarunı. 15%. 
— — ‚Opera Matthioli 15%. r ’ 


. 2117 


Cafpar Bauhinus, Predromus theatri botanici. 1620. 4. 
— —  Pinax theatri botaniei seu Index in Theophrasti etc. Opera, 1623. 4. 
— —  Catalogus Plantarum eirca Basileam nascentium. 1622. 8. 
Ferrante Imperato (Neapolitanus), Historia naturale. 1599. Fol. 
Ulysses Aldrovandus (Bononiensis), Dendrologia. 1668. Fol. 
P. Boccone, de Plantis siculis. 1668. Fol. 
— — Te. et Descript. Pl. Siciliae, Melitae etc. 1674. 4. 
Bas. Besler (Noribergensis), Hortus eystettensis. 1613. Fol. 
Franeiscus Hernandez, Arboles, Plantas y Animales de la nueva Efpanna 1615: 
4. — latine: Nova Plantarum regni mexicani Historia. 1651. Fol. 
G. Pisonis (Lugd. bat.) et G. Marcgravii (Misnicus), Historia naturalis Brasiliae. 
1648. 4. 
Joh. Loesel, Plantae in Borussia nascentes. 1654. 4. 
— — Flora prussica. 1703. 4. 
E. de Flacourt, Relations de Madagascar. 1658. 4. 
A. Zaluzian, Methodi herbarii libri III. Pragae 1592. 4. 
Joh. Rajus (Wray), Methodus Plantarum. 1682. 8. et aucta 1703. 
— — Synopfis methodica — britannicarum, 1690. 8. — Aueta Ed; 
Dillenio. 1724. 8. 
— — Historia Plantarum Eh, 1693. Fol. 
Rob. Morison (Scotus), Plantarum umbelliferarum Distributio nova. 1672. Fol. 
— — Plautarum Historia universalis. 1678. Fol. 
J. Breynius (Gedanensis), Exoticarum plantarum Centuria. 1678. Fol. Fig. » 
Fr. Sterrebeek, Theatrum fungorum. 1675. 4. Fig. 
H. Rheede van Drakenstein, Hortus malabaricas. J. — XII. 1676 — 1693. 
Fol. Fig. 
A. @. Rivinus (Lipsiensis), Introductio gen. in rem herbariam. 16%. Fol. 
— —  0Ordo plantarum flora irregulari tetrapetalo. 1691. 
— — A. Munting (Groningensis), Phytographia curiosa. 1702. Fol. 
J. Barrelier (Parisinus), Plantae per Galliam, Hispaniam et Italiam observatae. 
1714. Fol. 
Index, sub tiiulo Flora malabarica a C. Commelyn. 1696. 8. Dazu 
Fr. Hamiltons Commentar in Linn. Trans. XV. ete., gan; überf. in der Iſis 1820. u. 38; 
C. Plumier, description des plantes de l’Amerique. 1693. Fol. Fig. 
Nova Plantarum ameriearum genera. 1703. 4. Fig. 
J. Commelyn, Hortus medicus amftelodamensis. 1697. Fol. Fig. 
P. Hermann (halensis), Paradisus batavus. 1698. 4. j 
H. Sloane, A Voyage to Madera, Jamaica ete. 1707. Fol. I., II. 
L. Pluknet, Phytographia. 1691. Fol. I.—II. 
Almagestum botanicum 16%. 4. 
Amaltheum botanicum s. stirpium indicarum. 1705. Fol. 
J. Pitton de Tournefort (provincialis), Elemens de botanique. 1694. 1. — II. Fig. 
— de optima methodo instituenda in re herbaria 1697. 8. 
— Histoire des plantes aux environs de Paris. 1698. 12. 
—  Corollarium Institutionum rei herbariae. 1703. 4. 
—  Ihstitutiones rei herbariae. 1717. 4. J. -III. 
— Relation d’un voyage du Levant. 1717. 4. 1., 11. 
Franc. Cupanus, Hortus catholicus. Neapoli 1696. 4. Cum Suppl. duob. 1697. 
E. Kaempfer (lemgoviensis) Amoenitatum exoticarum libri V. 1712. 4. 
J. Petiver, Musaei petiveriani centuriae decem 169. 8. 
— —  Gazophylacei naturae et artis Decades X, 1702, Fol. Fig. 
— — Petrigraphia americana. 1712. Fol. Fig. 
— — A Catalogue of Ray’s herbal. 1713. Fol. Fig. 
J. Fr. Gemelli-Carrreri, Gyro del Mondo. Neapoli 1699. 8. 1. VI. 
Joh. Jae. Scheuchzer (turicensis), Itinera per Helvetiae Alpinas reglones. 
1702 —9. 4. 
— —  Herbarium diluvianum. 1709. Fol. u 


siis ED. 
Joh. Jac, Scheuchzer, Physica sdera 173@Fol. L.-V. . 
Joh. Scheuchzerus, Agrostographia. 1719. 4. 
J. Monti, Catalogus stirpium agri bononiensis. 1719. 4. ; 
H. Boerhaave, Index plantarum in Horto IE uno“ — 1710. 8. — Index 
alter 1720. 4. 1., I. 
Ruppius, Flora jenensis. 1718. 1745. 8. 
J.H. Zannichelli, Istoria delle Piante intorno a Venezia. 1735. Fol. 
L. Feuillee, Journal d’observations physiques dans l’Amerigue meridionale. 1714. 4. 
RE Diifenfus, Catalogus plantarum circa Giessäm. 1709. 
— — Hortus elthamensis. 1732. Fol. Fig. 
— —Uistoria Mufcorum. 1741. 4. Fig. 
R. Bradley, Historia plantarum suceulentarum. 1716. 4. 
Seb. Vaillant, Plantae flore composito in Mem. ac. 1718-22. 


— — Botanicon parisiense. 1727. Fol. 
J. Pontedera (pisanus), Compendium tabularum botanicarum. 1718. 4. 
— —  Anthologia s. de Floris natura libri II. 1720. 4. Fig. 


J. Ch. Buxbaum, Centuriae plantarum V. 1728. 4. 

P. A. Micheli, Nova Plantarum Genera. Florentiae 1729. Fol. 

M. A. Tilli, Catalogus plantarum Horti pisani. 1723. Fol. 

Fr. Valentyn, Oud en nieuw Oostindlen. 1724. fol. 1.—V. 

J. Martyn, Historiae plantarum Decades V. 1728. 

A. Royen, Prodromus Florae leydensis. 1740. 8. 

Clayton et Gronovius, Flora virginica. 1743. 8. — 1762. 4: 1.—IIl. 

Rumph (guestphalus, mort. 1706), Herbarium amboinense, ed. Burmann. 1741. Fol. 
VII. Fig. — Dazu Burmanni Index in Rumphium. 1769. Fol. — $r. RD EROR 5 Coms 
mentar in Wernerian Mem. V 

C. J. Trew. Pläntae selectae. 1750. Fol. Fig. { 

H. L. du Hamel (du Monceau), Trait@ des arbres eii "France 1755..4. 1, u. 

— — De la physique des arbres. 1758. 4. L., II. 
— — Des semis et plantations des arbres. 1760. 4. 

Ph. Miller, The Gardener’s Dictionary. 1730. Fol. et 1750. I. II. 

— — Figures of uncommon Plants. 1755. Fol. I. Il. 

"A. Royen, Florae leydensis Prodromus. 1740. 8. 

M. Catesby, Natural History of Carolina ete. 1731. Fol. I., II. 

J. Burmann, Thesaurus zeylanicus. 1737. 4 — Decades X. rar. Pl. africanarüm. 
1737. 4. X. — Flora amboinensis f, Index in Rumphii Herb. anib. 1769 fol. — Index in 
Rheedii Hortum malabaricum. 1769. Fol. 

A. Haller, Iter alpinum 1731. 

Obs. bot. in sylva hereynica. 1738. 4. 

Iter helveticum. 1740. 4. 

Enumeratio plantarum Helvetiae. 1742. Fol. 

Opuscula botanica. 1749. 8. 

Emendationes Stirpium helveticarum. 1759. 4. 1.—VI. 
Historia Stirpium Helvetiae. 1768. Fol. I. — II. 


©. Nach Linne 


a) Spiteme. N 
Carolus Linnaeus (natus Roshulti in Smolandia, 1707, nobilitatus C. a Linne, 
mortuus Upsaliae 1778). 

Linnaei Systema naturae. Lugd. Bat. 1735. Fol. max. 

Musa cliffortiana. 1736. Ibid. 4. Fig. 

Bibliotheca botanica. Amstelodami. 1736. 12. 

Critica botanica. Lugd. Bat. 1737. 8 N 
‚Genera Plantarum eorumque Characteres naturales. Lugd. Bat. 1737. 8 
-Corollarium generum plantarum. 1737. 8 

Flora lapponica. Amstelodami. 1737. 8 

Hortus cliffortianus. Amst. 1737. Fol. Fig. 


EEFERT 


* | 2119 
"Yiridariun! cliffortianum. 1737. 
Classes Plantarum. Lugd. Bat. 1738." 

Systema naturae. Editio secunda, 1740. 8. 

Genera Plantarum. Lugd. Bat. Ed. II. 1742. 8 

Flora suecica. Holmiae 1745. 8. 2 ‚ 

Flora zeylanica. Holmiae 1747. 8. 

Hortus upsaliensis. Holmiae 1748. 8. 

Systema naturae. Ed. VI. 1748. 8. » 
Amoenitates academicae. I-X. 1749 — 90. 8. 

Philosophia botanica. 1751. 8. 

Species Plantarum. 1753. 8. I. II. 

Genera Plantarum, Ed. V. 1754. 

Flora suecica. Ed. II. 1755. 

Systema naturae. Ed. X. 1759. I. II. 

Species Plantarum.-Ed. JI. 1762. I. II. - 
Genera Plantarum. Ed. VI. 1764. 

Mantissa Plantarum. I. 1767. 

Systema naturae. Ed. XH. 1767. l.IL 

Mantissa Plantarum, Il. 1771. 

Flora lapponica ed. Smith 1792. 

Praelectiones in Ordines naturäles A768 et 1771) Ed. Giseke. 17%. 


Sinneifche Syſteme von Andern. 
Chr. Sehreiber, Linnaei Genera Plantarum. 1789. 8. I. II. 
€. L. Wildenow, Linnaei Species Pläntarum. 1797— 1810. Vol. E—V. 
Vahl, Enumeratio Plantarum. 1805. 8. II. et 1877. 
C. H. Persoon, Synopsis plantarum. 1805. I. I. 12. 
J. Roemeret J. A. Schultes, Linnaei Systema Vegetabilium. 1816 — 30: 8. X; 
€. Sprengel, Linnaei Systema Vegetabilium. 1835. 1.—5. ‘ 
— — Linnaei Genera Plantarum. 1830. 1. 
Wildenovii Ed. nova, auct. Alberto Dietricho 1831 etc. 
C. Presl, Repertorium Botanicae systematicae. 1834. 8. I. 
David Dietrich, Synopsis Plantarum. 1839. I. II. 
Linnaei Systema uno volumine, ed- H. E. Richter. 1840. 4. 1102. Index 208: 


b. Gemiſchte oder einzelne. 
(Die andern hinter den Claſſen.) 


M. Lagasca, Amenidades naturales de las Espanas. 1811. 
— —  Genera et Species Plantarum nov. 1816. 4. 
- — Umbelliferae in Ocios de Espanioles Emigrados. London 1825. 
Seringe, Collection de Memoires. 1818. 4. t. 16. 
— — Mélanges botaniques. 1818. 8. I. 
Bartling und Wendland, Beiträge zur Botanik. 1824. 8. I. 
H. Link, Hortus berolinensis. 1827, 8. 
©. Bifhoff, die eryptogamiſchen Gewächfe. 1828, 4. Fig. 
Thory, Prodrome de la Monographie du Genre rosier. 18%0, 12. 
— — Monographie du Genre groffeillier. 1829. 8, t. 24. 
G. Kunze, Analecta pteridographica. 1837. 
Floerke, de Cladoniis. 18%, 8, 
Schwaegrichen, Historia Muscorum hepaticorum. 1804. 8, 
Fr. Weber, Prodromus historiae Muscorum hepaticorum, 1815, 8. 
Lindenberg, Riceicae in Act, leop. XVII, 1. 1837, 
H. Schott, Genera Filicum, 1834. 4. t. 20. . 
J. Gaudin, Agrostologia helvetica., 1810. 8. II. Ä 
A. Afzelius, de Rosis suecanis. 1804. 4. 
J. Lindley, Monographia Rosarum. 1820. 8. 


2120 


Cambessedes, Synopsis Portulacearum, Crassul., Ficoid. Cunoniacearumque Bra- 
siliae. 1829. 8, 
Hall, Epistolae ineditae Caroli Linnaei. 1830. 8. 


D. Lehrbücher. 

C. a. Linne: Philosophia botanica. Holmiae 1751, etc. 

— —  Termini botaniei ed. Giseke. 1782. 
J. 5. Rouſſe aus Botanik für Frauenzimmer. 1781. 
J. Scopoli, Fundamenta botanica. 1786. _ 
A. Batſch, Anleitung zur Kenntniß der Pflanzen. 1787. 

— — Botanik für Frauenzimmer. 1795. 
Necker, Elementa botanica. 1790. etc, 
Willdenow, Grundriß der Kräuterfunde. 1792. ıc. 
F. Hayne, botaniſche Kunftfprache (Termini botaniei) durch Abbildungen erläutert. 

179. ıc. 4, 

K. Sprengel, Anfeitung zur Kenntniß der Gewächfe. 1802, 1817. 
De.Candolle, Principes elementaires de Botanique. 1805. 

— — Tileorie elementaire de la Botanique. 1813. 

— —  Organographie vegetale. 1827. I. II. 
Nees v. Efenbed, Handbuch) der Botanif. 1820, 8. II. 
9. Zimmermann, Grundzüge der Phytologie. 1831. 8. 
G. Bifhoff, Handbuch der botanifhen Terminofogie. 1830 — 38. I. U. 4 Fig. 
H. Link, Elenıenta Philosophiae botanicae, 1837. 8. 


E. Gärten. 

Dillenius, Hortus elthamensis. 1732. Fol. U. 
Linne, Hortus cliffortiensis. 1737. Fol. 
N. J. Jacquin, Hortus vindobon. 1770. ete. Fol. IV. Fig. 

— —  Hortus schoenbrunnensis. 1797. etc. Fol. 
Schrader et Wendland, Sertum hannoveranum. 1795. Fol. Fig. 
I. I. Roemer, Flora europaea inchoata. 1797. Fig. 
Aiton, Hortus kewensis. 1789. 8. III. 1810. V. 
Wendland, Hortus herrenhusanus. 1798. Fol. Fig. 
Willdenow, Hortus berolinensis. 1800. etc. Fol. Fig. \ 
Ventenat, Piantes du Jardin de Cels. 1800. Fol. t. 100. -— Jardin de la Malmaison. 

1803. Fol. UI. t. 120. Choix des Plantes du Jardin de Cels. 1803. Fol. t. 60. 
D. Nocca, Plantae selectae Horti tieinensis. 1800. Fol. Fig. 
. N. Zuecagni, Centuria Obs. bot. in Horto florentino. 1806. 4. Fig. 

Hist. et Iconographia Horti tieinensis. 1824. 4. 
Schrader, Hortus goettingeusis. 1809. Fol. Fig. 
Hoppe, Hortus ratisbonensis. 1808. Fol. Fig. _ 
G. Balbis, Icones Horti taurinensis. 1810. 4. I. 
Schrank et Martius, Hortus monacensis 1817. etc. Fol. Fig. 
Hornemann, Hortus havniensis. 1813. 8. Fig. 
Bonpland, Plantes ä la Malmaison et ä Navarre, 1831. Fol. 
C. Savi, Raccolta delle Piante belle nei Giardini d’Italia. 1818. Fol. \ 
Link, Dtto und Klotzſch, Abbildungen aus dem Berliner Garten. 1820, ıc. 4, i 
Tausch, Hortus canalius. 18233. Fol. t. 10. 
R. Sweet, the british Flower-Garden. 1822. 8. IX. Fig. 

— — Hortus britanicus. 1830. 8. Catalogus. 
C. Martius, Amoenitates botanicae monacenses. 1829. 4. 
1. Loudon, Hortus britanicus. 1830. 8. Catalogus. 
A. Colla, Hortus ripulensis. 1824. 4. t. 40. 
Salm Reifferscheid-Dyck, Hortus dykensis. 1835. & 


F. Bildwerke. 
Knorr, Thesaurus rei herbariae. 1750. Fol. ‘I. II. 
Trew et Ehret, Plantae selectae. 17%. Fol, 


2121 


Trew, Hortus nitidissinms. 1755. Fol. 

Kniphof, Botanica in Originali. 1757. Fol. 

C. Linne, fil., Plantae rariores. 1762 et 1767. Fol. Fig. — Supplementum, 1781. 8. 
——— Eneyelopédie methodique. Botanique. 1783. 4. IV. — Poiret. 1804. VII. 
Lamarck, Illustration des Genres. 1791. A. t. 900. 

Flora danica et suecica, bey den Floren. 

Schmiedel, Icones plantarum. 1762. Fol. 

Trew et Keller, Plantae rariores. 1763. Fol. 

L. Sabbati, Hortus romanus. 1772. Fol. VI, t. 700. 

N. I. Jacquin, Obs. botanicae. 1764. Fol. IV. 

— —  lcones Plantarum rar. 1781. Fol. II. 

— — Phytographia sive Deser. Plantarum minus cognit. ET Fol. 

— — Collectanea ad botanicam. 1786. 4. V. 

— — Fragmenta bot.. 1800. Fol, 

P’Heritier, Stirpes novae Iconibus illustratae. 1784. Fol. VI. 

— —  Sertum anglicum. 1788. Fol. Fig. 

0. Swartz, Obs. bot. Plant. Indicae oceidentalis. 1791. 8. 
A. Retzius, Obs, botanicarum Faseieuli VI. 1791. Fol. t. 19, 
Vahl, Symbolae botanicae. 1791. Fol, 

R. Salisbury, Icones Stirpium rariorum. 1791. Fol. t. 10, 

— —  Paradisus londinensis 1800. 4. II. t. 120, 

Pallas, lllustrat. Plant. 1803. Fol. 
Trattinnick, Thesaurus botanicus. 1805. t. 80. 
— — Archiv der Gewächsfunde, 1811. 4. V. Fig. 
Wendlands Sammlung von Pflanzen. 1806. 4, 
Humbolds Werke fieh bey Süd-Amerika. Deßgleichen v. Martius und Boht. : 
Schrader, Hortus goettingensis. 1809. 4. t. 16. 
De Candolle, Icones Plantarum Galliae rariorum. 1808. 4. 1. 

— — Recueil de Memoires sur la Botanique 1813. 4. I. 

— — Collection de Memoires du regne vegetal. 1825. 4. Legumineuses. t. 70. 
Crassulacees, Onagraires, Cactees, Ombelliferes, Paronychicees, Loranthacees, Valeria- 
nees. Fig. 

Desfontaines, Choix des Plantes du Corollaire de Tournefort. 1808. 4. — Ico- 
nes felectae Plant. ex herb. Deleffert, 1820. Fol. t. 300. 

I. Fr. Jacquin, Eclogae Plantarum. 1811. Fol. 

Loudon, Encyclopaedia of Plants. Ed. II. 1839, 8, Fig. 

€. Savi, Flora italiana. 1818. Fol. Fig. 

Lindley, Collectanea botanica. 1821. Fol. 

Nochel, Pflanzenumriſſe aus dem Bannat. 1820 und 188. Fol. Fig. 

L. Reichenbach, Magazin der Ajtherifchen Botanif. 1826. 4. t. 96. 

— — Iconographia botanica. 1823. ete. 4. XII. 

— — Die Pradtpflanzen des Auslandes. 1824. 4. 8, f. 72, 

— — lIconographia botanica exotica j. Hortus botanicus. 1727. 4. t. 250. 

— —  lIcones florae germanicae. 1837. 4. lent. Il; 

Reliquiae haenkeanae. Plant. in America etc. Pragae. 1835. Fol. Fig. 

Tr, Nees und Sinning, Sammlung ſchön blühender Gewächſe. 1825. Fol. Fig. 
C. Presl, Symbolae botanicae. 1830. Fol. VI. 

A. Schott et Endlicher, Meletemata bot. 1832. Fl. 

Endlicher, nova Genera et Species Iconibus illustrata. 1833. Fol. 

— —  lIconographia Generum Plantarum. 1837. 4. 

Zenfer, Schlechten dal und Schenk, Flora von Thüringen, 1836. 8, f, 160. 
C. Loddiges, the botanical Cabiuet. 1817. 4. X. 


G. Gevgraphie. 
F. Stromeyer, Comm. in Hist. Veget. geograph. 1800. 


U. v. Humboldt, Ideen zu einer Geographie der nr 1805. 4. 
u de Distrib. geogr, Plant. 1817. 8. 


2122 


Thunberg, Diss. geogr. Plant. 1813. 8. 
Schouw, de Sedibus originariis Plantarum. 1816. 8: 


* 
— 


Grundzüge einer allgemeinen Pflanzen⸗ Geographie 1823. 8: 


B ee, BflanzensGeograppie nach Hu mboldts Werken 1831. 8. 
Meyen, Grundriß der Pflanzen: Gebgraphie 1836.82 


H. Floren. 
a. Deutſchland. 


Mappi, Historia Plantarum alsaticarum. 1742 4. 
Lindern, Hortus alsaticus. 1746. & 

D. Meese, Florä frisica. 1760: 8. 

Gorter, Flora "belgica. 1769. 8. r 
Scopoli, Flora carniolica. 1762. 8. Fol. 1772. I. Fig- 
Crantz, Stirpes austriacae. 1763. 4. VI. 

N. I. Jacquin, Flora austriaca. 1773. Fol: I-V. Fig‘ 


— 


Miscellanea austriaca. 1778. 4. I. 


Leers Flora herbornensis. 1775. &. 
Y. Roth, Beiträge zur Botanik. 1782, 8, II. und 1802. 


— 


— 


— 


— 


Bot. Abh. und Bevb. 1787. 4, 

Bemerk. über das Studium der eryptogamiſchen Waſſergewächſe. * 8. 
Catalecta botanica. 1797. 8. 1. 

Bot. Bemerkungen. 1807. 8. 

Tentamen Florae germanicae. 1888. 8. IH. 


G. Hoffmann, Flora germanica. 1790. 12. 1800. 

Pollich, Hist. Plant. in Palatinatu. 1776. 8. 

Schkuhr, botaniſches Handbud. 1791. 8. I-IV. Fig: 

Braun, Flora von Salzburg. 1797. 8. II. 

Gärtner, Meyer und Sherbint, Flora der 'mWettörin. 179. IV. 

Stolz, Flore'd’Alsace. 1800. 8: 

Sturm, Deitfchlands Flora. 1799. 12, Fig. 

Trattinnid, Flora des bſterr. Kaiſerthums 1816. 4. Fig. 

K. Sprengel, Flora hälensis. 200, == Walltoth, Atılda votanteus 1814. — 
Schedulae criticae. 1822. \ 

Sepp, Kops et Hall, Flora batava. 1800. I--VIT. Fig. 

Hoppe et Hornschuch, Plantae exsiccatäe. 1818. Fol. 

Suter und Heg — helvetiſche Flora. 1862. 1% Il: und 189% 

Gmelin, Flora badensis. 1805. 8. III. 

Kickx, Flora bruxellensis. 1812.'8.' 

Lejeune, Flore‘ des Enviröns de Spaa. 1811. 8. II. et’ 18%. 

8. Hagen, Preußens Pflanzen. Königsberg. 1818. 1. IE 

Mulder, Elenchus Plantarum prope Leidäin: 1819. 4. 

Presl, Flora cechica. 1810: 

©. Meyers erfte Anlage zur Flora von’ Hantiover. 1822. 8 I. 

Hagenbach, Flora‘basileensis: 1821. 

Mertens und Koch, Deutfchlands Flora. 1823| IV. 

Rostkovius et E. Schmidt, Flora sedinehsis: 1824: y . 

Bluff et Fingerhuth, Compentt? Ploxae aermauieae. 1825. IV. ei’ 1886 12. 

Spenner, Flora —— — — 182. 

Wimmer et Grabowsky, Flora’ silesiae! ihn 

Lahmarn, Flora von Braunfchweig. 1827. 8. I: 

E. Nolte, Billa Florae Holsatiae. 1826. 8. 

Gaudin, Flora helvetica. 1828. 8, I— VII. Fig. 

Lejeune et Courtois, Compendium Florae belgicae. 1828. 

Homann, Flora von Pommern. 183,8. I—IH. 

Di er bach, Beiträge zu Deutſchlands Flora’ aus alter Botanikern. 1831: 8. IV. 

Hall, Spnopſis graminum Belgii. 1821. 8. — Flora Beigii septehtriönalis: 1825. 8. 


2123 


L. Reichenbach, Flora germanica excursoria. 1830. 12. 

Kittel, Taſchenbuch der Flora Deutfchlands. 1837. 12. 

G. Meyer, Chloris hannoverana. 1836. 4. — Arendt, Scholia ösnabrugensia in 
Chloridem etc. 1837. 8. u 

Th. Nees, Genera Plantarum Florae germanicae Iconibus etc. 1832. 8. 

Albr. Dietrid), Flora von Preußen mit Abbildungen. 1833. 8. 

Koch, Synopfis Florae germanicae. 1837. 

Hegetfhweiler und Heer, Flora der Schweiz. 1838. 8. 


b) Dänemarf. 
Oeder, O. Müller, Vahl, Hornemann, Florä'daniea: 1761: Fol. Fig! Geht noch 
fort. Ueber 2000 Tafeln. 
©. Müller, Flora fridrichsdalina. 1767. 8. 
Schuhmacher, Enum. Plant. Seelandiäe. 1801: 


ce) Schweden. 


Linne, Flora lapponica. 1737 et 1792. 

— Flora sueecica“ 1745 et 1755. 
Palmstruch et Venus, Svensk Botanik. 1802. etc. 8. Ueber 100 Hefte. 
Wahlenberg, Flora lapponica. 1812. 8. Fig. 
E. Fries, Novitiae Florae Sueciae. 1814, 1828 et 1832. 8. 
Wahlberg, Brandfteen et Wiftrand, Flora gothoburgensis. 18%. 8. II. 
Wahlenberg, Flora suecica. 1824 et 1832. 8. I., II. 
O0. Swartz, Aduotationes botanicae, ed. TO 1829. 8. 
Hartmann, Handbok i Skandinaviens Flora. 1832. 


d) Rußland. 
J. Ammann, Icones Stirpium rar. in imperio rutheno. 1739: 4. 
J. G. Gmelin, Flora sibiriea. 1747. 4. 1. — IV. t. 217. Y 
Pallas, Flora rossica. 1784. Fol. I. II: tab. 100. 
Stephan, Icones Plant. mosquensium. 1795. Fol. 
Drümpelmann, Abbildung der Pflanzen in Liefland. 1809. Fol. 
Libofchitz et Trinius, Flore de St. Petersbourg et de Moscou. 1811. 4. Fig. 
Marfchallde Biebersteim, Flora taurico-caucasica. 1811. 8.1. — Ul. Fig. _ 
— — Centuria Plantarum rar. Rossiae merid. 1810 et 32. Fol. 

H. Martius, Prodromus Florae mosquensis. 1817. 8. 
Steven, Observationes in Plantas rossicas (in Mem. et Bull. de la Soc. de Moscou). 
Ledebour, K. Meyer et Bunge,Flora altaica. 1829. 8. I.—IV. P 

- — Icones Plant. nov. Altaicarum. 1829. Fol. I. — V. tab. 500. 
Eichwald, Plantae in itinere caspio- caucasico. 1831. Fol. tab. 40. 
K. Meyer, Berzeihnig der Pflanzen vom Caucafus. 1831. 4. 


e) Pohlen. 


Besser, Flora Galiciae. 1809. 8. I. II. 
— — Enum. Plant. in Volhynia, Podolia ete. 1822. 8. ; 
F. Herbich, Additamenta ad Floram Galiciae. 1831. 
— — Selectio Plant. rar. Galiciae. 1836. 
A. Zawadzki, Enumeratio Plantarum Galiciae. 1835. 8. 
— — Flora von Lemberg. 1836, 8, 


f) Ungarn. 
Waldftein et Kitaibel, Descriptiones et Icones Plantarum rar. Hungariae, 
1803. Fol. I. —IN. Tab. 280. 


Wahlenberg, Flora Carpathorum. 1814. 8. 

Baumgarten, Enumeratio Stirpium Trausfylvaniae, 1816. 

A. Rochel, Pflanzen⸗Umriſſe aus den Karpathen des Banats, 1820. Fol. Fig- 
— — Pi. Banatus rar, 1828. Fol. Tab, 40. 


2124 


Sadler, Flora pesthinensis. 1825 ei 1840. 
— — DeFilicibus Hungariae. 1830. 8. 
Endlicher, Flora posoniensis. 1831. “ 


8) Dalmatien. 


Visiani, Specimen Stirpium dalmaticarum. 1826. Fol. 
Alschinger, Flora Jadrensis. Zara 1832. 


h) Griechenland. 


Sibthorp, Prodomus Florae graecae, 1806.'8. I. — IV. 
'E.,Smüith, Prodomus Florae graecae. 1806. 8. IV. 
Sibthorp, Flora graeca. 1806. Fol. 1.— IV. Fig. 
Pieri, Centuria della Flora Corcirese. 1808: 8. 
Dumontd’Urville, Enum. Plant. Archipelagi. 1822. 8. 
©ieber’s Reife nad) Creta. 18233. Iſis 1833, ©. 456, R 
Link, Symbolae ad Floram Graecam in Linnaea. IX. 1834. 
Frivaldsky, Diagnoses Plant. nov. in Turcia europaea (Bot. Zeit. 1835, 36). 
Chaubard et Bory, n. Flore du Peloponnese. 1838. Fol. T. 42. 
i) Stalien. 
Seguier, Plantae veronenses. 1745. 8. II. 
P. Arduini, Specimen Animadversionum botanicarum. 1759. 4. II. Fig. 
L. Sabbati, Synppsis Plantarum in solo romano. 1745. 4. et 1754. 
V. Petagna, Institutiones botanicae. Neapoli 1785. 8. V. 
C. Allioni, rarior. Pedemontii Stirpium Specimen prinum. 1755. 4. Fig. 
— — Flora pedemontana. 1785. Fol. III. T. 92%. — Auctuarium 1789, 4. 
D. Cyrillo, Plantae rar. regni neapolitani. 1788. Fol. II. 
€. Savi, Flora pisana. 1798. 8. Il. Fig. 
— — Alberi della Toscana. 1801. 8. et 1811. II. 
— — Due Centurie di Piante etrusche 1804. 
— —  Botanicon etruscum. 1808. etc. 8. IV. 
Nocca, Plantae selectae Horti. ticinensis 1800. Fol. Fig. 
Bertoloni, Rar. Piant. Liguriae. 1803..8. I. — Ill. 
— — Decades rar. Plant. Italiae 1810. 8. 
— —  Amoenitates italicae. 1819. 4. Fig. — Mantissa 1832. 4. 
— — Flora italica 1833. etc. 8. III. 
Bal'bis, Flora taurinensis. 1806. 8. 
Bivona-Bernardi, Centuria Il, sicularum Plantarum. 1806. 8. Tab. 
— — Stirpes rar. in Sicilia. 1813. 4. t. 15. 
G. Biroli, Flora aconiensis. 1808. 8. I. 1818. II. 
NoccaetBalbis, Flora ticinensis. 1816. 4. I. II. Fig. 
Moretti, Plantae italicae. 1818. 
Sebastianiet Mauri ‚ Prodromus Florae romanae. 1818. I. — XIII. Fig. 
Rafinesque-Schmaltz, ‚Pamphysis sicula. 1807. 4. — Tavole 120 del Pan 
phyton siculum di Cupani. 1812. Fol. 
G, Raddi, novae species eryptogamicae. 1808, 8. 
D, Viviani, Florae italicae Fragmenta. 1808. 4, Fig, 
— — Florae corsicae Species novae, 1824. 4, II, , 
J, Brignoli, Fasc, rar, Plant, forojuliensium. 1810, 4, — 
Tenore, Flora neapolitana, 1811, Fol, II, Fig. . 
— —  Sylloge. 1831, V. 
Pollini, Plantae novae Horti et Provinciae veronensis. 1816, A, Fig, 
— — Flora veronensis. 1822. 8 1.— Hl. 
V, Tineo, Plantae rar, Siciliae, 1817, 8, 
Maratti, Flora romana. 1822. 8. 1. II. 
Ruchinger, Flora dei Lidi veneti. 1818. 8. 
. Moricand, Flora veneta. 182%. 8. 


v 


l 


"2123 


G. Moretti, Piante alla Flora vicentina. 1815. 4. Fig. 
— — Plantae italicae. 18%. V. - 
Moretti, Flora italiea. 1825. 8. 
J. Re, Flora torinense, 183. 8. U. 
C. Presl, Flora sicula. 1826. 8. 
€. Presl, Cyperaceae et Gramineae siculae. 1820. 8. 
Naccari, Flora veneta. 1826. 4. I. II. 
Gussone, Plantae rar. Joniae, Samnii et Aprutii. 1826. 4. Tab. 66. 
Moris, Elenchus Stirpium Sardoarnm. 1827. I. — III. 
— Flora sardoa. 1837. 4. T. 72. 2 
Gussone, Prodromus Florae siculae. 1827. 8. f 
— — Flora sieula. 1829. Fol. Fig. 
St. delle Chiaje, Hydrophytologiae regni neapolitani Icones. 1829. Fol. T. &. 
B. Biasoletto, Di alcune Alghe mierofcopiche. 1832. 8. P. 29. 
G. Balsamo e Notaris. Synopsis muscor. in agro mediolanensi. 1833. 8. 
G. Comolli, Flora comense. 1834. 12.1. 
V. Cesati, Sulle Ombrellate. 1836. 8. Fig. 
S. Garovaglio, Catalogo di alcune Crittogame di Como. 1837. 8. II. 
— — Delectus specierum novarum Cryptogamicarum. 1838. 8. 
D. Lisa, Elenco' dei Muschi di Torino. 1837. 8. 
J. Meneghini, Conspectus Algologiae euganeae. 1837. 


k) Frankreich. 


L. G. Ratti, Flora gallo-provincialis. 1761. 8. 

Gouan, Illustrationes botanicae. 1773. Fol. 

Bulliard, Herbier de la France. 1780. Fol. T. 600. 

Lamarck, Flore frangaise. 1778. 1793. 8. 1.— Il. — et De Candolle. 1805. 
1.—IV. 1815. V. 

— — Eneyelopedie methodique. Botanique 1783—96. 4. L.—IV. — cum Poi. 

zet. 1804—8. V.—VII. — Supplement 1810—16. 1.-IV. 

Lestiboudois, Botanographie belgique. 1781. 1799. 1804. 1827. 8. Il. 

Villars, Histoire des Plantes du Dauphine. 1786. 8. IV. 

Picot de la Peyrouse, Flore des Pyrenees. 1795. Fol. IV. 

Roucel, Flore du Nord de la France. 1803. 8. II. 

Jaüm e St. Hilaire, Plantes de la France 1806. 4. Livr. 40. 

Loiseleur-Deslongchamps, Flora gallica. 1806. 8. II. 

Turpin et Poiteau, Flore des Environs de Paris. 1808. 12. VII. 

Chevallier, Flore generale des Environs de Paris. 1826. 8. III. Fig. 

J. Balbis, Flore Iyonnaise. 1827. 8. 11. 

De Candolle, Icones Pl. Galliae rar. 1808. 4. 

Plee, Herborisation des Environs de Paris. 1810. Fol. XVII. 

Desmazieres, Agrostographie du Nord de la France. 1812. 8. 


1. Spanien und Portugal. 


Loefling, Iter hispanieum. 1758. 8. — deuffch 1766. 
J. J. Quer, Flora espannola. 1762. 4. IV. 
Gomez de Ortega, Continuatio. 1784. V. VI. 
Asso, Synopsis Stirpium Arragoniae. 1779. A. 
Cavanilles, Icones et Descript. in Hisp. et Hortis. 1791 — 1800. Fol. Vi. 
Brotero, Flora lusitanica. 1804. 8. II. 
— — Phytographia lusitanica. 1811. Fol. et 1816. t. 82, 
Hofmannsegg et H. Link, Flore portugaise. 1809. Fol. XI. t. 55. 


m. England. 


Withering, Vegetables of Great Britain. 1776. 8. I. 1787. 1796. 1814. IV. 
Lightfoot, Flora scotica. 1777. 8. U. 


2126 


W. Curtis, Flora londinensis. 1777. Pol. Fasc. 70. Fig: Ed. U. W. Hooker.-1815. 
E. Smith, Ic. ineditae Plant. ex herbario linnaeano. 1789. Fol. II. 
— — Ic pietae Plant. rar. 1790. Fol. III. 


— — lc: selectae Plant. Kaempferi. 1791. Fol. - Te 
— — Spiecilegium botanicum. 1791. Fol. II, 

— — et Sowerby, english Botany. 1790. 8. XX. Fig» 

— —  Botany of new Holland. 1793* 4. Fig. j 


Flora britanniea. 1799. 8. III. 
— — Exot. Botany. 180%. 8. Fig. 
Striekland, select Speeimens of british Plants. 1797. Fol. II. 


| 
j 


n. Africa, 


J. Burmann, rar. afric. Plant. Decades X. 1738. 4: 
Adanson, Hist. nat. du Senegal. 1757. 8. 
Bergius. Plantae capenses. 1767-8. 
Forfkal, Flora aegypto-arabica, 1775. 4 
J. Bruce, Travels to the Sources of the Nil. 1788, 4. V. — deutſch 1790, 8, 
Thunberg, Prodromus Florae capensis. 1794. 8. Il. 
—, — Flora capensis. I. 8. 1813. II. Schultes. :1823. 8. 
Willemet, Herbarium mauritianum. 1796. 8. 
Desfontaines, Flora atlantica. 1798. 4. II. 
Schous boe, Betrachtungen über das Gewächsreich in Maroecd. 1801. 8, 
J. Durand, Voyage au Senegal. 1802. 4. — 
A. Afzelius, Genera Plantarum guineensium. 1804. 4. 
Petit- Thouars, Plantes des Iles de l’Afrique australe. 1804. 4. 
— — Nist. des Vegetaux des Iles australes d’Afrique. 1806. 4. 1. 
— — Genera nova madagascariensia. 1810. 8. 
Palisotde Beauvois, Flore d’Oware et de Benin. 1805. Fol. Fig. 
Delile in Description de l’Egypte de l’Expedition francaise. 1810. Fol. et 4. Fig. 
(Iſis 1818, 1161, angebaute 1345, 1512), befonders abgedruckt: Mem. bot. 1813. 
Roxburgh, List of Plants in St. Helena, in Beatsons Tracts. 1816. 4. 
R. Brown et Smith, in Tuckeys Congo. 1818. Iſis 1818, 2. 24). 
Schlechtendal, Plantae capenses. 1825. IV. Fig. 
De Viviani, Specimen Florae libycae. 1824. Fol. t. 27. 7 * 
— — Decades Plantarum aegyptiacarum. 1834. 
Edlon, topograph. Verzeichnig der capiichen Pflanzen. 1827. 8. 
—2 Perrottet, J. Guillemin et A. Richard, Flore de Senegambie. 
1831. I. 
R. Brown in Denham and Clappertons Travels in Central- ‚Africa, 1826. 4. 
Delile et Cailliaud, Centurie de Plantes a Meroe. 1826. 8 
— — et Laborde, Fragmens d’une 'Flore ‚de V’Arabie petree. 
1830. 4. 
®. Frefenius und Rüppell, ägyptiſche Pflanzen im Museo senkenbergiano. 1833, 
Chr. Ecklon et C. Zeyher, Enumeratio Plantarum Africae australis. 1835. 8. II. 
G. Kunze, Acotyledones Africae australis Dregei, Eckloni etc. 1836. 8. Filices. 
E. Meyer et J. Drege, Commentarii de Plantis Africae australioris. 1835. 8. II. 
Barker-Webbet Barthelot, Hist. nat. des lles Canaries. 1833, 4. Fig. 
R. Lowe, Primitiae Faunae et Florae Maderae. 1831. 4. Fig. ; 
R. Visiani, Plantae Aesypti et Nubiae. 1835. 8. t. 8. . 


o. Alten. 


A. Russel, natural History of Aleppo. 1756 et 1797. 4. — deutſch 1797. 8. I. 
Hasselquist, iter palaestinum. 1157. 8 — deutſch 1757. 8. 
P. Oabe k, oſstindisk Resa. 1757. 8. — deutſch 1765. 8. 

Burmann, Flora indica. 1768. 4. t. G. *— 


2127 


Rottböll, Descer. et Icones Plant. rar. 1773. Fol. 
Rademacher, Namlyst der Planten op Java. 1780. 4. 
Sonnerat, Voyage aux Indes orientales. 1782. 4. II. — deutſch 1783. 
Marsden, History of Sumatra. 1784. 4. 
Thunberg, Flora japonica 1784. 8. 
— —  leones Plant. jap. 1794. Fol. 
Loureiro, Flora eochinchinensis. 1790. 4. I. — Ed. Wi lldeno w- 179. 8. 
Labillardiere, Icones Plantarum Syriae. 1791. 4. V. 
W. Roxburgh, Plants of the Coast of Coromandel. 1795. Fol. U. Fig. 
— — Flora indica, e. Carey. 1820. 8. II. 1832. 8. 
A. Roth, novae Plant. Indiae orientalis. 1821. 8. 
‚€. Blume, Catalogus in Plantentuin.te Buitenzorg. 1823. FR 
— — Bydragen tot de Flora van Nederlandsch Indie. 1825.°8. XVII. Fig. 
— — Enumeratio Plantarum Javae. 1827. 8. II. 
— — Flora Javae. 1838. Fol. XX. R 
— — . Rumphia s. Comment. de Plantis -Indiae. -1835. Fol. AV. Fig. 
N, Walli ch, Tentamen Florae nepalensis, 1824, ‘Fol, t, 50, 
— — Plantae asiaticae rar, 1830, Fol, 3.t. 300, 
J. Breda,D, Don et Hamilton, Prodromus Florae nepalensis. 1825. 8, 
Kuhlei Hasselt, Orchideae et Asclepiadeae Javae, 1828, 4, III, Fig, 
W. Jack, Malayan Plants in Hookers bot, Miscell, I. II, 1828, 
Nees, ReinwardtetBlume, Plantae eryptogamicae Javae, 1830, 
R. Wight, Illustrations of Indian Botany, 1831. 4, 
J. Royle, lllustrations of the Botany of Himalaya. 1833. Fol. Fig. 
R, Wightet Walker-Arnott, Prodromus ‚Florae Indiae. orientalis. 1734. 8. 
Wight, Contributions to the Botany ‚of India. 1834. 8, 
J. Zenker, Plantae indicae. 1835. Fol. t. 20. 
A. Bunge, Plantae mongolico-: -chinenses. 1835. 
Ph. Siebold et Zuccarini, Flora japonica. 1835. 4. Fig. 
R. BrownetHorsfield, Plantae jayanicae. 4. Fig. 


p- Auftralien. 


Forfter, Characteres Generum Plantarum. 1776. 4. 
— — Florula Insularum austral. 1786. 
Sonnerat, Voyage ä la nouvelle Guiuee. 1776. 4. Fig. 
E. SmithetSowerby, Botany of ‚new Holland. 1793. 4. 
Labillardiere, Plautae novae Hollandiäe. "1804. Fol. II. 
— — Sertum austro- caledonicum. 18%. 4 u. 
R. Brown, Prodromus Florae novae Hollandiae. 1810, 8. GOſis 1819, S. 802. Vers 
miſchte Schriften von Nees. II. 1828.) 
— — suppiementum primum : Proteaceae. 1830. 8. (Berm. Schr. V.) 
— — General Remarks on the Botany of Terra australig in Flinders Voyage. 
1814. 4. (Berm. Schr. I.) 
— — bot. Appendix in Kings Coast of Anstralia, 1827. 
F. Bauer, Illustrationes Florae noyae Hollandiae. 1813. Fol. t..10. 
Chamisso et Schlechtendal, Plantae in Expeditione romanzofffana, in Lin- 
naea I.— X. 18% — 1836. 
Gaudichaud, Botanique du Voyage de Freycinet. 1826. 4. t. 120. 
W. Hooker et Walker-Arn ott, the Botany of Beecheys Voyage. 1830. 
4. Fig. 
R. Sweet, Flora australasica. 1827. t. 48. 
Endlicher, Prodr. Fl. norfolkicae, 1833. 8. 
2er dliche r, Bemerkungen über die Flora der Südfee, » Infeln in Wiener - Annaien I. II. 
5. 4. 
c.Hü gel, Enumeratio Plant..naxag Hollandiae. ‚1837. 8. 


2128 


q. Güdamerica, 


Marcgrave, Piso, Feuillee. 

Barrere, Essay sur histoire naturelle de la France equinoet. 1741. 8. If. 
Fermin, Hist..nat. de la Hollande equinoct. 1765. 8. 

D. Vandelli, Fasc. Plant. bras. 1771. 4. 

Aublet, Histoire des Plantes de la Guiane francaise. 1775. 4. Fig. 

Rottböll, Descriptiones Plant. surinamensium. 1776.. Fol. 

G. Molina, Saggio sulla Storia naturale del Chili. 1782 et 1810. — deutſch 1786. 
Ruiz et Pavon, Prodromus. Florae peruvianae et chilensis.: 1794. Fol. Fig. et 


1797, 4. 


| 
— — Systema Vegetabillum Florae per. et chil. 1798. 8. 
— — Flora peruv. et chil. 1798. Fol. IH. 
Vahl, Eelogae americanae. 179. Fol. III. Fig, 
— lecones Plantarum americanarum. 1798. Fol. t. 30. 
Rudge, Plantae Guianae. 1806. Fol. 


I. Urpflanzen. 


G. Volkmann, Silesia subterranea. 17%, 4. 
J. J. Scheuchzer, Museum diluvianum. 1709. Fol. 
— — Herbarium diluvianum. 1733. Fol. t. 14. 
©. Knorr, Sammlung von Merkwürdigkeiten des Erdboden. 1855. t. Fol. Fig. 
J. Wald, Naturgeſchichte der Verfteinerungen. 1768. Fol. IH. Fig. 
G. Heffmann, Vegetabilia Hereyniae subterranea. 1747. Fol. I. t. 18. 
E. Schl ar Befchreibung merfwürdiger Kräuter » Abdrüde und Pflanzen: Verfteines 


rungen. 1804. 4. Fig. 


_ — Petrefaeten⸗Kunde nebſt Nachträgen. 1820. 4. Fig. 
J. Parkinson, Organic Remains, 1811. A. IU. Fig. 
Rhode, Beiträge zur Pflanzenfunde der Vorwelt. 1820. 4. IV. Fig. 
Graf E. Sternberg, Verſuch einer geognoſtiſch botanifchen Darftellung der Flora ber 


Vorwelt. 1820, Fol. VI. 


4. 


L. Emmerling und ©. Langsdorf, Beiträge zur Noturgefhichte der Vorwelt. 1820, 
1. Fig. 
J. Nbggerath, Foſſile Baumftämme. 1819, 8.1. 
C. Martius, de Plantis nonnullis antediluvianis. 1822. 
G. Fischer, Notice sur les Vegetaux fossiles de Moscou. 1824 
Tyrell Artis, Antediluvian Phytologie. 1825, 4. 
Ad. Brongniart, Prodrome d’une Hist. des Vegetaux fossiles. 1828, 8. 
— — Histoire des Vegetaux fossiles. 1828. 4. XII. 
FJäger, über die Pflanzenverfteinerungen bei Etuttgart. 1827. 4. Fig. 
A. Sprengel, Commentatio de Psarolithis. 1828. 8. 
G. Hisinger, Eaguisse des Petrifactions de la Suede. 1829 et 1831. 
Fr. Holt, Handbuch der Petrefactenkunde. 1829. 8, IV. 


.S. Woodward, Synoptical Table of british organic Remains. 1830. 8. 


J. Lindley and W. Hutton, the fossil Flora of Great Britain. 1831. 8. M. Fig. 
H. Witham, Observations on fossil Vegetables. 1831. 3. Fig. 
— — the internal Structur of fossil Vegetables. 1833. 4. Fig. 


9. Berger, die Berfteinerungen der Pflanzen und Fiſche der Coburger Gegend. 1832, 


. Fig. 


€. Cotta, die Dendrolithen in Beziehung auf ihren innern Bau. 1832, 4. T. 20, 

5. 3enfer, Beiträge zur Naturgefchichte der Urwelt. 1833, 4, Fig. 

A. Bronn, Lethaea geognostica. 1834. 8. II. t. in 4. 

92. Göppert, die fofjilen Farrnkräuter nad) ihren Frnctificgtions- Drganen. se gu. 
— — . de Floribus in Statu fossili. 1837. 4. Fiz. 


2129 


RK. Angewandte Botanif, 


a. Allgemeine. 
Trash deon. Pflangenhiftorie ꝛc. 1753, 8. XII. 
J. Sl editfh, Geſchichte aller Pflanzen in der Arzney, FAuspattung u.f.w. 1777, 8. 
U. Succom, Anfangsgründe der theoretiſchen und angewandten Botanik. 1786, 8. II. 
De Nocca, Institutioni di Botanica prattica. 1803. 8, II. 
8 Bies, Abbildung aller med., beon. und technol. Gewächſe. 1804. 8.1. - 
5. Zenker, Nafurgefhichte der "Sandelspflanzen oder Waarenkunde. 1832. 4. T. 54. 
Spenner, Handbud) der angewandten Botanik. 1834. 8, 
Dierbach, Grundriß der beon. teihnifchen Botanik, 1836. 8, 11. 


b. Forſt- oder Holzpflanzen. 

U. Aldrovandi, Dendrologia. 1668. Fol. 

Rohr, Befchreibung der Bäume und Sträucher in Deutſchland. 1732. Fol. und 1754, 
von Franken. 8. 

Duhamel, Traite des Arbres en ‚France. 1755. A. I. Fig. — Deutfd) 1762. II. — 
Ed. UI. per Michel 1801. Fol. V. 

Delhafen von ——— Abbildung der wilden Bãume. 1767. II. — Zufüge von 
5. Wolf. 1802, 

Duroi, Die harbfefche wilde Baumzucht. uri. 8 ı. 

Wangenheim, Nordamericanifche Holzarten. 1781. 8. 

Fr. Mediceus, Leber nordamericanifche Bäume und Sträucher. 1782. 8. 

uEHP ven Verſuch einer voltit. Gefchichte vorzüglicher Holzarten. 1783, 8. I. 

5. ©. Kerner, Belchreibung und Abbildung der Baume Würternbergs. 1783. 4. 

H. Marfhal, Arbustum americanum. 1785. 8. 

Reitter und Adel, Abbildung der Hundert deutjchen Holzarten. 1790. 4. 

Fr. S chmidt, Seſterreichiſche Baumzucht. 1792. Fol. II. 

Kerner, Darstellung vorzügl. ausl. Baume uud Sträucher. 1796. 1. 

I. Bechſtein, Taſchenbuch der Forſt-Botanik. 1798. 8. 

A. F.Michaux, Redoute et Bessa, Histoire Rn. Arbres forestiera de l’Amer. 
sept. 1810. 4. II. 

Guimpel, Wildenom und Hayne, Abbildung der deutfchen Holzarten. 1810. 4. 26. 

Reum, Forſtbotauik. IN. Auf. 1837. 8. 


e. Desonomie. 
Dodonaeus, De Frugum Historia. 1552. 8. 
— — Frumentorum, Leguminum etc. Historia. 1566, 8. 
H. Duhamel, Traite de la Culture des terres. 1750. 12. VI. Fig. }: 
Linnaeus, Flora oeeonomica. 1748. 8. 
Y. Haller, Abh. über die Futterfräuter der Neuern. 1771. 8, 
©. Succow, Deconomifhe Botanik. 1777. 8. / 

J. Kerner, Handlungss Producte aus dem Pflanzenreih. 1782. Fol. Vi. 
— — Abbildung Aller. beonomiſchen Pflanzen. 1786. Fol. VII. 
Bryant, Verzeichniß der zur Nahrung dienenden Pflanzen. 1785. 8, II. 

Th. Martyn, Flora rustica. 1792. 8. IV. 

©. Böhmer, technifche Geſchichte der —— n. 1794. 8. U. 

Whiſtling, deonomifhe Pflanzenkunde. 1805. 8. 4. 

Decaudolle, Mem. sur les ‚Especes,. — et Varietes de Choux et de Ruiforts. 
1822. 8. — Auch deutfch. 

Berchtold, Geidelund Opiz, Oeconomiſch-techniſche Flora Bohmens. 1836. 8, I. U. 


d. Gartenbau, 


P. Lauremberg, Hortieultura. 1682. 4. 1632. II. — Deutſch von Steomer, 1671» 
73. et 82, III. 


eh. Reichardts Onztenfehag, 1753. 8. VI. . 
— Einleitung in den Gartens und Acerbau. 1738. 8. II. 


Okens allg, Naturg, UL Botanik IL 154 h 


x 


2130 


Hirſchfeld, Theorie der Gartenfunft. 1779, 4. IV. 

Zdeler, der Gartenfreund. 1795. 8. V. 

Fr. Dietrich, Deconomijc)» botanifches Garten : Zournal. 1795, 8, VI. und 1813. 
— — Aeſthetiſche Pflanzenkunde. 1812. 8. I, 

G. Don, a general System of Gardening and Botany. 1830. 4. IV, Fig. 


e. Obſtbau. 


H. Duhamel, Traite des Arbres fruitiers. 1768. 4. II. 1782. 8. Ill. 1808. Fol. * 
Poiteau et Turpin. 
J. Mayer, Pomona franconica. 1776. II. ill. deutſch. 
Chriſt, Handbuch der Obſtbaumzucht. 1789, ıc. 8. I. 
— Pomologiſches Wörterbuch. 1801. 8. 
— Bollftändige Pomologie. 1809, T. 51, 
Ideler, Der Gartenfreund. 1795. 8. V. 
5. Kraft, Abh. von den Obftbäumen. 1790. 4. T. 200, 
— — Pomona austriaca. 1791. 4. XVIII. ill. - 
Sickler, der deutfche Obftgärtner. 1794. 8. XXI. Fig. ill. 
— pomologiſches Eabinet: Wachsfiguren. 1796. 
— Garten: Magazin. 1804. 4. X 
— Gecſchichte der Obfteultur. 1820. 8- 
Noisette, jardin fruitier. 1813. 4. et 1833. 4. III. Fig. 200. 
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C. Wallroth, Geſchichte des Obſtes der Alten. 1812. 8. 
E arlowig, Berzeihniß der Obſtarten im großen Garten bei Dresden. 1819. 8. | 
Diel, Beichreibung der Kernobftforten. 1811. 8. VI. 
Hr. v. Reichenbach, Obftförbe. 1822. 8. II. 
Riegel, foftematifche Anleitung zur Kenntniß der Obſtſorten. 1825. 8. 
— die pomologifche Kunftfpeache. 1826. 8. . 
% mansarger, Leichtfaßficher Unterricht in der Erziehung der ale se 18%. 8. 
— Beiträge zur Obſtbaumzucht. 1836. 8. IV. 
C. Map er, gründliche Anweifung zur Obſtbaumzucht. 1829. 8. IV. 
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154 * 


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Seringe, Herbier portatif' des: Alpes, 4. 500. 
— —  Saules deseches de la Suisse. 1805. Fol. 
— — (Collection des Graminées de la’ Suisse. Fol: 200. 
— — Roses desechees. Fol. 50. 
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Schleicher, zu Ber, Alpenpflanzem, — Catalogus Plantarumin ‘Helvetia etc! 1821. 8. 
Thomas, zu Ber, defgl., — Catalogue des Plantes suisses. 1837. 8. 
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1830. Fol. 1300: 
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Taüsch (Pragae), Plantae selectae bohemicae. 
— — Herbarium Florae bohemicae. 
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Better (Spalato), Dalmatinifche Pflanzen. 
Schiede, Pflanzen aus Merico, bei Schlechtendal in Halle. 
Martius und Zuccarini Münden), deßgl- 
Lhotzky Wien), Pflanzen aus Brafilien. 
Krauß (Stuttgart), capiſche Pflanzen. 
Ecklon und Zeyher Schwetzingen), capiſche Pflanzen. 
Drege (Königsberg), deßgl. 
Steudel und Hochſtetter (Eplingen), Würtembergiſcher Reiſeverein. Pflanzen, vor 
zuͤglich aus den Ländern ums Mittelmeer, vom Cap ıc. 
Dpiz Prag), Pflanzentaufc) : Anftakt. 
F. Sehultz, Flora Galliae et Gernianide exfiecata. Bitfch in’ Lothäringia. 1836. 
Fol. Centuriae. 





Nachtrag 
(einzufdyalten nad) Südamerica auf S. 2128, Seite 15 v. o.). 
Humboldt et Bonpland, Plantes equinoettales. 1805—9. Fol. II: t. 129. col. 


— — Monographle des M&lastomes 1816. Fol. I. t. 60. — 
Rhexics. 1833. t. 60. 


2134 


’ Humboldt et Kunth, nova Genera rs ‚Species Plantarum. —2* 1825. Folio et 
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— — Mimoses. 1819. Fol. I. t. 60. 
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‚C. Martiuset Zuecarini, nova Genera.et Species Plantarum in Brasilia. 1823. 
‚Fol. IV. t. 300. 


— — — Genera et Species Plantarum. 1823. Fol. t. 180. 
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— — — Flora brasiliensis. 1829. 8. II. 


J. Pohl, Plant. Brasiliae Icones etc. 1826. Fol. t. 200) 

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A.daArrabidaet J. Velloso de Miranda, Icones Florae fluminensis (Rio 
di Janeiro). 1827. Fol. XI. t. 1639. 

A. Colla etBertero, Plantae rar. in Chile. 1832. III. 

‚E. Poeppig, Fragmentum Plantarum in Chile. 1833. 
— — et St. Endlicher, nova Genera et Species Plantarum in regno 

chilensi. 1835. Fol. t. 100. 

St. Moricandy,,Plantes nouvelles d’Amerique. 1836. 4. Fig- 


r. Nordamerica. & 


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Clayton et Gronovius, Flora virginica. 1743. 8. II. 1762. 4. 
N. J. Jacquin, Enumeratio Plantarum in infulis caribaeis. 1760. 8. et 1762. 
— —  Selectarum Stirpium americanarum Hiftoria. 1763.. Fol. t. col. 183. — 
Ed. 11. 1780. tab. pictis 264. 
Wangenheim, Bejchreidung einiger nordamerienmifcher Holzarten. 1781. 8. 
Walter, Flora caroliniana. 1788, 8. 
0. Swartz, Nova Genera et Species Plantarum. 1788. 8 
— —  0Obfesvationes botanicae etc. Indiae occidentalis. 1791. 8. Fig. 
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— — Flora Indiae occidentalis. 1797. 8. III. Fig. 
Michaux, Flora boreali-americana. 1803. 8. Il. Fig. 
C. Ledebour; Diss. Plantarum domingensium Decas. 1805. 4, 
Tussac, Flore des Antilles. 1808. Fol. III. Fig. 
Mühlenberg;, Catalogus Pl. Amer. fept. 1813. 8. 
— Deſeriptio Graminum Am. fept. 1817. 8. 
Pursh, Flora Americae feptentrionalis. 1814. 8. II. 
Bigelow, Florula boftonienfis. 1814. 8. 
St. Elliot, a Sketch of the Botany of South Carolina and Georgia. 1817. 8. Il. 
W. Barton, Compendium Florae philadelphicae. 1818. 8. II. . 
— — _ Prodromus Florae philadelph. 1815. 4. 
Th. Nuttall, the Genera of North-American Plants. 1818. 8. 
Rafinesque, Rofes of North-America. 18%. 
J. Efchfeholtz, Plantae novae Californiae in Mem. ac. Petersbourg. X- 1826. 


1 


2135 


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Fauli de la Llave et J. Lexarza, novorum Vegetabilium Deferiptiones. Mexici. 
18%. 8. II. Fig. 

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W. Darlington, Flora cestrica in Pennsylvania, 1837. 8. 


(3u den Floren von Deutfchland.) 
Mayrhofer et Schrank, Flora monacensis. 1811, Fol fasc. 9. Fig. 
Mertens u. Koch, Deutſchlands Flora. 1824-33, 8. IV. 


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18, 3. 3 v. u., ſtreiche: auch die Gaprifolien reihen ſich tier an. 
.’20 fir.: Pomeranzen. 
21 deßgleichen. 
22 jtr.: Rhamnen, Granaten und Doldenpflanzen. 
24, 3. 1 v. u., fir.: Pomeranzen. 
25 fir.: Rhamnen, Oranaten und Doldenpflanzen. 
93 ftr.: die Zeilen 5—8. 
322 fege: Stammfarren, itatt: Stodfarren; 
399, 3. 10, f.: Oleum Syro 
468 f.: Stendel, ftatt: Drehlinge. 
501, 3. 3, f.: Hedychium. 
578, 3. 8, f.: Cabbage-tree. 
602 f.: . gft. Baſtpalmen. 
607 ſ.: 6. Bft. Holzpalmen. 
666, 3. 10, f.: Bursae. i 
716 f.: Pippaue. 
732, 3. 20, f.: Cnicus, ft.: Cincus. 
737 f.: Perdicium. 
739 f.: Chuquiraga. 
739, leöte 3., f.: Flotovia. 
765, 3. 10 v. u., f.: Costi, ft.: Costae, 
845, 3. 2 v. u., ſ.: 1) Die gemeine u.f-f. 
846, 3. ©, f.: Brech ch⸗Effern. 
973 f.: Age, 
1218 J Ferrari, ft.: Terrari. 
1221 f.: Trionum, ſt. Trinum. 


. 1242 ſ.: Lahnen, ft.: Lienen 


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Okens allg. N.G., Botanik. 


Ai 

Abama 531 
Abavo 1233 
ABE- Kraut 747 
Abelmofchus 1219 
Aberaͤſche 2073 
Abeto, MWeißtanne 
Abeto roflo, Rothtanne 
Abies 351 
Abildgaardia, Cyperus, 
Abolboda, Xyris: 
Abrafin 1599 
Abricot 2058 
Abricot d’Amerique 1427 
Abricot d’Inde, Mammea 

americana 
Abricot sauvage 1923 
Abroma 1203 
Abroftine 1870 
Abrotonum 764 
Abrus 1657 
Abfinthium 763 
Abſus 1719 
Abthon, Aſplenium 
Abutilon 1213 
Abuta, Menifpermum rufe- 

ſeens 
Aecaeĩa 1694 
A. aegyptia 1699 
A. arborea 259 


Acacia nostras 2054 

A., weiße 1650 

Acaia 1777 

Acajou 1303. 1784 
Acajou à planches 1301 
Acalypha 1577 
Acanthophora, Chondria 
Acanthofpermum 754 
Acanthofpora, Bonapartea 
Acanthus 1001 

Acarna 726 

Acer 1320 


Aceras 478 


Acetabularia 210 
Acetofa 1481 
Acetofella 1175. 1481 
Achaenium 712 
Achalim 934 
Achania 1224 
Achillea 758 
Achimenes 993 
Achit 1865 
Achlya 197 
Achnanthes 185 
Achras 947 
Achyranthes 1468 
Acia 2042 
Acicarpha 782 
Acioa 2043 
Acladium 71 


‘ 
Acmella 747 
Acomat B10 
Aconitum 1161 
A. racemofum 1165 
Acoron 536 
Acorus 597 
Acremonium 6i 
Acrocömia 657 
Acronychia 1283 
Actaea 1164 
Aeten 1854 
Actinomeris 750 
Adaca-Manjen 776 
Ada-Maram 914 
Adamıbo& 1887 
Adamzsfeige, Mufa 
Adams-Needle 578 
Adanfonia 1231 
Adenanthera 1689 
Adenoftenma 747 
Adenoftyles 742 
Aderpflanzen 177 
Adhatoda 1005 
Adiantum 327 
A. aureum 287 
A, nigrum 330 
A. rubrun: 330 
A. volubile 320 
Adil 660 
Adlerfarren 329 


aa 


Adlerholz 1513 
Adonis 1146 
Adoxa 1857 
Aecidium 51 
Aegiceras 1120 
Aegilops 387. 1543 
Aegiphila 1109 
Aegle 1315 
Aegopodium 1832 
Aegopricon 1586 
Aerides 483 
Aörobion 489 
Aefchynomene 1625 
Aefculus 1322. 1544 
Aethalium 78 
Aethufa 1826 
Affenbrodbaum 1231 
Affodill 552 

Afzelia 1708 
Agallocha 1585 
Agallochum 1709 
Agapantlıus 57i 
Agaricus 133. 146 
A. deliciofus 155 
A. emeticus 158 . 
A. muscarius 165 
A. torminofus 157 
Agarobo loco 1708 
Agarum, Algae efculentae 
Agathis 352 
Agathophyllum 1521 
Agaty 1648 

Agave 638 
Ageratum 758 


Agerkling,Agaricus campeftris 


Aghul 1624 
Aglio, Allium fativum 
Agliporro, Scorodoprafum 
Agnus caftus 1105 
Agrimonia 2003 

A. molucca 749 
Agroftemma 1362 
Agroftis 401 

Ahalim 1710 

Ahaloth 1710 
Ahlkirſche 2048 

Ahorn 1320 

Ahovai 1042 
Nehrenfarren 316 
Nehrengräfer 385 
Aigrette 909 

Ail, Knoblauch 
Ailantus 

Aira 413 

Aizoon 1971 

Ajuga 1052 

Akeefia 1338 


Afeley 1159 


Akund, Calotropis gigantea' 


Alangium 9236 
Alant 778 
Alaternus 1745 
Alaunbaum 1193 


Alaunwurzel, Geranium ma- 


culatum 
Alben 1505 
Alberbaum 1536 
Alberge 
Albero della morte, Taxus 


‚Albero di San Andrea 936 


Albicocco 2058 
Albigo 51. 103 
Albour 1645 

Albuca 555 

Alcanna 1884 

A. fpuria 1091 
Alcea 1210 
Alchemilla 2001 
Atchemiften: rauf 2002 
Alchornea 1579 
Alcohol 1868 
Alcornoque 1542. 1579 
Aleyonium burfa 211 
Alder, Alnus 
Aldrovanda 1366 
Alectoria 258 
Aletris 

Aleurites 1598 
Alfabeca 1626 
Alfonfia 660 
Alf⸗Ranken 1853 


Algarroba,Fructus-Ceratoniae 


Algarrobo, Ceratonia 
Alga vitriariorum 340 
Algen 181 

Alhagi 1624 

Alibertia 878 


-Alicaftrum 1571 


Alifier 2065 

Alisma 443 

Alitara 656 

Alkekengi, Phyfalis 

Alleerimbrabo , 
laxiusculum 

Allegator-wood, Juarea 

Alleluja 1175 

Allermannsharnifch 557 

Alliaria 1400 

Allium 555 

Alloro indiano, Nerium 

Alloro fpinofo, Ilex 

Allughas 505 

Almacigo 1764 

Almecegam 1762 


Hypericum 


Almugim 934 
Alno nero, Rhamnus frangula 
Alnus 1538 

Alo, Symphytum 
Alo& 566 
Aloeholz 1709 


Alveholz, unächtes 1513. 1586 


Alo&xylon 1709 
Alopecurus 392 

Alotfia 13039 
Alpenrofe, Rhododendrum 
Alphitomorpha 103 ö 
Alpinia 503 

Alraun 983 

Alfine 1356 

Alfodea 1376 

Alftonia 928. 1036 
Alftroemeria 636 
Althaea 1210 

Altingia 1539 
Alvardin 394 

Alypum 783 

Alyffam 1394 

Alyxia 1040 

Amalago, Piper malamiris 
Amande 

Amandier du bois 1332 
Amanita 163 
Amarantine 1466 
Amarantus 1467 

A. lapponicus 1469 
Amorellen 2051 
Amarilla 866 
Amaryllis 544 

Amba 1781 

Amba-iba 1567 
Ambai-tinge 1568 
Ambalam 1778 
Ambelania 1049 
Amberbaum 1538 
Amberbaum, Liquidambar - 
Amberkraut 1054 
Ambinox 1599 
Ambora 2035 

Ambra liquida 1539 
Ambrette 121 
Ambrevade 1667 
Ambrofia 754, 1393 
Ambrofinia 454 
Amelanchier 2070 
Amellus 773 
Amenfaceen 1532 
Amerimnam 1676 
Amethyftea 1054 
Amherftia 1707 

Amica 570 
Ammannia 1881 


Ammi 1832 

A. verum 1831 
Amoniacum 1822 
Amoena moelfta 1719 
Amomum 506 
Amoͤnlein 1832 
Amorino 1373 
Amorpha 1647 
Ampacus 1281 
Ampeloprafum 
Ampelopfis 1867 
Ampfer 1481 
Amphiconinm 70 
Amra 1778 
Amſtelkraut 1152 
Amurca 1117 


Amygdala guianenfis 1324 


Amygdalus 2059 
Amyris 1757 
Anabafis 1465 
Anacampferos 1352 
Anacamptis 674 
Anacardium 1781 
Anacyclus 757 ' 
Anagallis 963. 993 
Anagyris 1678 
Ananas 633 
Ana-fchovadi 780 
Anaftatica 1386 
Ana-Vinga 811 
'Anchory-Pear 1924 
Anchufa 1091 
Anda 1600 

Andira 1684 
Andorn 1063 
Andrachne 902, 1349. 1604 
Andreaea 274 
Andromachia 748 
Andromeda 88 
Andropogon 398 
Androface 940 
Androfaeuam 1371 
Andryala 719 
Anemagroftis 407 
Anemone 1149 
Anethum 1813 
Angelica 1572. 1810 
A. arborefcens 1861 
Angelin 1684 
Angerlinge 151 
Angfouti 1667 
Angiopteris 320 
Angola⸗Erbſe 1682 
Angolam 927 
Angoftura 1268 
Angraecum 483. 489 
Anguillaria 1122 


LL—— —— — — — —ñ —ñ —ñ —ñ—s — —— 


Anguria 822 


Anictangium 275 
Anil 1631 
Anififolium 1315 
Anifum 1836 

A. ftellare 1237 
Ankenblume 1146 
Anneslea 459 
Annulus 44 
Anomodon 388 
Anona 1255 » 
Anona-Maram 12360 
Anonyma 887 
Anonymos 1025 
Anferina W014 
Antjeli 1572 
Antennaria 71. 766 
Antheuphorbium 769 
Anthemis 756 
Anthericum 552 
Anthoceros 264 
Autholyza 533 
Anthophyllus 1946 
Anthora 1162 
Anthos 1072 
Anthofpermum 844 
Anthoxanthum 394 
Anthriscus 1800 
Anthyllis 1640 
Antiaris 1568 
Anticholerica 1678 
Antidesma 1554 
Anrtirrhinum caeruleum 1021 
Antirrhoea 875 

Antitrichia 288 
Antoniuskraut 1873 

Aoura 660 

Apajachine 1739 

Apargia 715 

Aparine 843 

Apeiba 1189 

Apetala 1451 

Apfel 

Apfelpilze 126 

Aepfler 1957 

Apfelſine 1318 

Aphanes 2004 

Aphyteia 801 

Apichu 1086 

Apios 1657 

Apiofporium 104 

Apium 1829 
Apocynum.1031- 1034 
Aponogeton 600 

Apophylfis 262 
Apoſtemkraut 784 

Apricofen 2057 


Aqua reginae 1072 
Aqua fapphirina 1886 | 
Aqua vitae 1868 I 
Aquilaria 1513 
Aquilegia 1159 
Aquilicia 1863 
Arabis 1398 

Arabo baca 1024 
Arachis 1681 
Araceuchini 1761 
Aralia 1859 

A. chinenfis 1864 
Araneio 1318 
Araucaria 358 
Arbol d’amor 1708 
Arbol de Manitas 1227 
Arbor alba 1938 

A. aluminofa 1193 
A. caeli 1278 

A. conciliorum 1562 
. conlolida 873 

. crepitans, Flura 
. diaboli 1409 

. excoecans 1586 
. ignea 1038 

. Judae 1703 

. lactarja 1044 

. olivifera 1522 

. palorum 1338 

. radulifera 1302 
A. regis 1515 

A. folis 1223 

A. [tercoraria 924 
A. toxicaria 924 

A. triftis 1112. 

A. vafaria 420, 

A. vernieis 1776 
Arboufe 831 

Arbre ä Calumet, Anäromede 
A.-ä Chapelet 1306 

. a Parafol 1098 

- & fait 1606 

» d’Ofeille 899 

. du Voyageur 516 

» immortel 1089 

A. faint 1306 

Arbutus 900 
Archangelica 181® 
Archidium 273 

Arctium 730 

Arctopus 1797 

Arctotis 772 

Arcturus 673 

Arcyria 80 

Ardifia 1122 

Are-Alu 1561 

Areca 670 


aa 


PPbbpbbPb>PP 


>bbb>»> 


* 


4 


Arctoftaphylos 900 
Areira 1773 

Arel 2068 

Arenaria 1357 
Areng 675 

Arefjel 2068 
Arethuſeen 470 
Aretia 961 

Argalou 1743 
Argania 939 
Argemone 1417 
Argentina 1394. 2014 
Arghel 1032, 1719 
Argolafia 527 
Argoufier 1498 
Arkeydos 361 

Aria 3068 
Aria-Bepou 1306 
Arifarum 595 
Ariftea 531 
Ariftolochia 804 

A. cawa 1415 

A. fabacea 1415 
Ariftotelia 810 
Arls beeren 2068 
Armarinte 1839 
Armellin, Iris graminea 
Armeria 1474 
Armeniaca 2057 
Armleuchter 219 
Armoracia 1395 
Arnica 768 

A. fuedenfis 778 
Arnopogon 720 
Aron, Arum 
Aronia 2070 
Arouma 598 
Arracacha 1841 
‚Arrete-boeuf 1641 
Arrhenatherum 416 
Arroche 1457 
Arrow-root 512 
Artemifia 762 
Arthanita 963 
Arthonia 242 
Artiſchocke 735 

A. v. Zerufalem 831 
Artocarpus 1571 
Aru 683 

Arum 591 

A. mufcivorum 594 
Arundinaria 419 
Arundo 418 
Arvore della Canella 1238 
Arvore do Mate 1739 
Afa dulecis 91 
Afafran 997 


Afarum 803 


Afcaloria, Schalotten 


Afcalonicum 558 
Aeſche 1113 
Aſchenkraut 768 
Afchenwur; 1267 
Afei 1244 
Afcium 1429 
Afclepias 1027 
Afcobolus 117 
Aſcyron 1371 
Afimina 1255 
Afjogam 1706 
Afoca 1706 
Afpalathus 1642 
Afparagus 622 
Afpergillus 66. 67 
Afperifolium 1089 
Afperula 843 

A. aurea 842 
Afphodelus 522 
Afpie 1058 
Afpidium 332 ; 
Afplenium 329 
Afplenon 325 
Affa foetida 1819 
Alter 773 
Afterifeium 1794 
Afteron 90 
Afterophora 77 
Aftmoos 294 
Altragalus 1626 
Aftrantia 1794 
Aftrocaryum 658 
Aftronia 1902 


' Atalantia 1312 


Ata-Maram 1259 
Atamafco 544 
Athamanta 1824 
Athanafia 762 
Atherofperma 2032 
Atis 1259 
Allasbaum 1509 
Atlasfraut 1394 
Atractium 56 
Atractilis 726 
Atragene 1152 
Atriplex 1447 

A. sylvestris 1459 
Atropa 983 
Attalea 660 

Attich 1854 
Atti-Meer-Alou 1561 
Aubepine 2065 
Aubergine 990 
Aubletia 1189 
Aucuba 1846 


ee — —— — nf 


Aucuparia 207 
Augentroſt 978 
Augentroſtgras 1358 
Aulax 1509 

Aune, Alnus 
Aurantium 1317 
Auricula 960 

A. leporis 1798 

A. muris 1358 
Auricularia 114 
Avanacu 1594 
Avellana 3546 
Avena A415 
Averrhoa 1178 

A. acida 1606 
Avicennia 917 
Avegato 1531 
Awa 606 . 
Ayapana 761 
Ayenia 1199 
Ayer-Ayer, Lansium 
Aylantus 1277 
Ayri 658 
Azadirachta 1305 
Azalea 902 
Azarolus 2066 
Azedarach 1306 
Azeitones 1194 
Azier à l’Asthme 873 


Baakroosen 1827 
Bablah, Acacia 
Bacaba 673 
Baccariae 1785 
Baccharis 777 
Baceole, Myrtillus 
Bacicei 431 
Bacille 83 
Bachbunge 995 
Bache 655 
Bachholz 860 

Baco 1930 

Bacon 543 
Bactridium 60 
Bactris 656 
Baeuri 1431 
Badianifera 1237 
Badfrauf 1809 
Badula 1122 
Baekea 1931 
Baeomyces 250 
Bagattin, Phillyrea 
Bagolar 2069 
Bagolaro 1557 
Baguenaudier 1649 
Bahobab 1232. 


Bailleria 752 
Bajucola, Hafelnuß 
Bala 518 
Balam-Pulli 1718 
Balanghas 1203 
Balani myrepfieue 1723 
Balanites 926 
Balanophören , Mode 
Balanopteris 1205 
Balata 947 

"Balaustia 2039 
Baldrian 787 
Balessan 1760 
Balgpilze 75 
Balingasan 1928 
Balletjes-Struyk 1725 
Ballota 1064 
Balfamapfel 825 
Balsamea 1758 
Balsamina 1166 
Balsamita 765 
Balfamfraut 765 : 
Balsamodendron 1758 
Balfamftaude 1071 
Balsamum carpathieum 349 
B. domingense 1764 
B. indicum 1680 

B. libani 349 

B. palustre 1053 
Baltimore 752 
Bambausa 419 

Ban 854 

Bananen 514 
Bancalus 862 
Bancoul 1599 
Bancudus 872 
Bandgras 393 
Bandhuca 856 
Bangia 191 
Banisteria 1328 
Banksia 1507 
Banyana 1561 
Baobab 1233 

Baphia 1687 
Baptisia 1676 

Baras 984 

Barba hirei 719 

B. jovis 1640 
Barbarastio, Verbascum 
Barbarea 1400 
Barbasco 1125 
Barbelkraut 1399 
Barbula 284 

Bardana 730. 754 
Bardottier 945 
Bärendret 1646 
Bärenfuß 1156 


Barenklau 1001. 1812 
Bährendhrlein 961 
Bärentraube 900 
Barilla 1464 
Bariole 1389 
Barkhausia 716 
Bärlapp 316 
Barley; Hordeum 
Barnadesia 
Baromez \ 
Barosma 1271 
Barringtonia 1925 
Bartflechten 257 
Bartgras 398 
Barthesia 1122 
Bartmoos 273 
Bartramia 291 
Bartſch 1811 

Baru 1938 

Baruce 1608 
Bärwurz 1823 
Baryosma 1685 
Baryxylum 1713 
Basella 1464 
Basilaea 563 
Basilicum 1067 
Bafilien-Beterlein 1832 
Basourinha 975 
Bassia 940 
Baftard-Ceder 1204 
Baſtard⸗Eiſenholz 1287 
Baftard-Sorbeer 1850 
Bastonagia 1804 
Bajtpflanzen 462 
Batatas 1085 
Bataua 673 
Bathengel 10614 
Batis 356 
Batrachion 1146 
Batrachofpermum 197 
Bauchpilze, Balgpilze 
Bauera 1993 
Bauernſenf 1394 
Bauhinia 1703 
Baume vert 1426 
Bnumfarren 326 
Baummoos 259 
Baumbl 1117 
Baumpilze 131 
Baummolle 1231 
Baxi uva 668 
Bdellium 691 
Beat-tree, Melia 
Beam -tree, Aria 
Beatsonia 1365 
Beaver-wood 1240 
Bebe-boom 1675 


— — — —— — — — — — — —— —— — — —— — — — —— 


Beceabunga 95 

Becherblume 2003 

Becherflcchten 250 

Becherpifze 115 

Bedeguar 2021 

Bedelhout 1702 

Bedel-Snoeren 1928 

Beeren » Angelica 1861 

Beerer 1785 

Beermelde 1462 

Beerwurz 1825 

Beetla-Codi, Piper-betle 

Begonia 832 

Behen 1361. 1728 

B. magnum 1595 

B. rubrum 1474 

Beid 1030 

Beinholz 1848 

Beinfamen 771 

Beinweil 1092 

Beißbeere 986 

Beifchen 612 

Bejuca de la Estrella, Aristo- 
lochia fragrantissima j 

Bejuco 909. 1331 

Belahe 883 

Belilla 883° 

Belladonna 545. 983 

Belle 1536 

Belle de jour 1085 

B. de nuit 1488 

Bellen 729 

Bellerica 915 

Bellis 775 

Beltuta tsjampacanı 1425 

Belvisia 931 

Bengao de Deos, Abutilou 
efeulentum 

Benedicten: Krauf 2006 

Bengieiri 1607 

Benjamina 1562 

Benzoe 930 

Benzoin 913. 1523 

Berberis 1412 

Berberry, Berberis 

Berce 1812 

Berchemia 1743 

DBergfenchel 1825 

Berg -Gujaven 1953 

Bergkia 885 

Bergkümmel 1805 

Berglinfe 1626 

Bergmünze 1071 

Bergpeterſilie 1816 

Berkheya 773 

Bermudiana 533 


Bertholletia 1918 
Bertram 758 
Bertram, wilder 1817 
Bertramwurz 760 
Bertramwurzel 757 
Berufkraut 1062 
Berzelia 1983 

Beſatz 262 
Beſchreykraut 1062 
Befenfraut 763. 1643 
Besleria 993 

Beta 1462 

Betle 604 

Betoniea 1061 
Bette-rave 1462 
Bettlersfäufe 75%. 1803 
Bettjtroh 842 

Betula 1537 
Beureria 1097 


Beverador, Dipsacus laeini 


atus 
Beyfuß 762 
Bezoarwurz 1558 
Biava, Bromus mollis 
Bibas 2071 
Biberbaum 1239 
Biberklee 
Bibernell 1835 
B., ſchwarzer 2003 
B., unächter 2002 
Biborala 915 
Bickbeere 892 
Bidens 748 
Bietola 1462 
Bietolina 1373 
Bifolium 469 
Bigärade 1318 
Bigarella 2053 
Bigarreaux 2053 
Big-Laurel 1241 
Bignonia 1008 
Bihai 515 
Bikh, Aconitum ferox 
Bilacus 1315 
Bilberry, Vaecinium 
Bilimbi 1178 
Billaidiera 1299 


Billeri rossi, Campanula spe- 


culum 
Bilfenfraut 976 
Bindweed, Convolvulus 
Bingelfraut 3577 
Binfen 436 
Binfengras 429 
Bintangor maritima 1426 
Biophytum 1177 
Birch, Birfe 


Birch-tree 1764 
Birdgras 413 

Birke 1537 
Birken-Reitzger 157 
Birnen 2074 
Birnmoos, Bryum 
Birolia, Elatine 
Birtliwort, Aristolochia 
Bifamblume 728 
Bifamforner, Abel mofehus 
Biſamkraut 1857 
Bifcutella 1390 
Biferrula 1626 

Bifh, Aconitum ferox 
Bislingua 620 
Bistorta 1480 
Bitter-Doorn 855 
Bitterholz 1290 
Bitterflee 1017 
Bitterkraut 721 
Bitterling 154 
Bitterfüß 9883 
Bitterwurz 1019 
Bixa 1379 

Black - Walnut 1751 
Bladhia 1122 

Blaken 1901 
Blajenmoos, Splachnum 
Blaſenſchimmel 59 
Blafenftraud 1648 
Blafentang 234 
Blasia 269 
Blätterpilz; 145 
Blatti 1953 
Blaubeere 892 
Blauholz 1720 
Blechnum 328 

Bled 389 

Blendbaum 1585 
Bleywurz 1475 
Blightia 

Blimbing 1178 
Blitum 1462, 1468 
Blood-wort 14%0 
Blumenbinfe 444 
Blumenpflanzen 1344 
Blumenrohr 513 
Blutauge 2010 
Blüthenpflanzen 1139 
Bluthirſe 397 
Blutholz 1721 
Blutkraut 1882. 2002 


B., rauhes WO3 


Blutstropfen 1149 
Blutwurz 1420, 2011 
Boa mabonia 1409 
Bocca preta 1894 


Bocconia 1416 

Bodertfen ' 

Bocksbart 719 

Bodsdorn, Traganth 

Bockshorn 1637 

Bockspeterlein 1836 

Boehmeria 1551 

Boerhaavia 1489 

Bohne 1659 

Bohne des Pythagoras, Ne- 
lumbium ; 

Bohnenbaum, Cytifus 

Bohnenblatt 1965 

Bohnen: Cappern 1272 

Bohnenfraut, Satureja 

Boigne, Wintera 

Bois d’Accofois 1373 

. d’aigle 1513 

. bombarde 2036 

. bracelet 1125 

. de Buis 880 

. caoa 1207 

. a Calumet 1589 

- canon 1567 

. calfant 874 

. de Chypre 1099 

. cothon 1765 

- Crabil 1097 

.- creux 1023 

. a dartres 863 

. de dartre 1372 

. de Demoifelles 166% 

. dentelle 1495 

@’Ebenevert 1008 

. d’Encens 1761 

. d’eponge 1861 

. de fer 856. 1338 

.& fleche 1697, 

. de Gaulette 2041] 

. gentil 1496 

. a grande feuille 1487 

. de Golette 1110 

. de poli coeur, Senaeia un- 

dulata 

. taiteux 1039 

. de Lofteau 875 

macaque 1897 

. malabar 880 

. marguerite 1098 

. de merde 1207 

. musarde 874 

. de Natte 947 

de Nattes 945 

. de Nefle 1942 

. d’Olive 1736 

. perdrix 925° 

B. de Perpignau 1557_ 


Sw 


BunNumwumm α 


B. de Perroquets 9%5 
B. de Pintade 1122 
B. puant 1924, 1930 
B. de rat 874 
B. de riviere 861 
B. de Ronde 8830 
B. rouge 1305 

B. de ruche 2036 
B. de foie 1192 
B. de Source 1864 
B. tabae 1110 
B. tambour 2036 
B, trompette 1567 
B. yaman 1899 
Boki 487 
Bolax 1793 
Bolbochaete 205 
Boldu 2033 
Boldua 2032 
Boldus 1522 
Boletus 136. 170 
Böllen 1532 
Bombax 1227 
Bombeenen 1416 
Bona nox 1088 
Bondue 17% 
Bonducella 1725 
Bonga Cananga 1254 
Bonplandia 1268 
Bontia 1102 
Bonus Henricus 145% 
Boraffus 695 
Borbori 1241 
Bori 1591 
Borrago 1092 
Borretſch 1092 
Borftengräfer 385 
Borzötto, Colchicum 
Bofea 1476 
Boswellia 1767 
Botrychium 318 
Botrytis 66 
Boucage 1835 
Boui 1232 
Bouleau, Betula 
Boulet de Canon 1922 
Bourdine 
Bourgene 1746 
Bovifta 85 
Brabejum 1511 
Brachpilz 160 
Brachſenkraut 311 
Brachytrichuni 288 
Brahme 1643 
Brahnen 1640 
Brainvillier 1024 
Bralen 364 


Bramble 017 

Branca ursina 1002 
Brande 48. 

Brafenia 452 
Brafilienholz 1726 
Brafiliettia 1722 
Braffica 1402 
Brätlinge 154 
Braunwurz 967 
Brazilnuts, Bertholletra 
Bread-nut 1571 
Brechnos 1044 
Brechnuß 1595 
Brechwurz, Ipecacuanha 
Breee 732 

Bregen 327 

Breja-iiba 659 
Brennender Bufch 2065 
Brennkraut 1153 
Brennende Liebe 136% 
Brentoli, Erica 
Brefillet 1774 

Breftling 2009 
Breyapfel 947 

Bricette 

Bridelia 1603 


'Brignole 


Brillenfenf 1390 
Brindonia 1435 
Britannica 1482 
Briza 410 
Broccoli 1404 
Brodwurzel 596 
Brodbaum 15714 
Brodnuß 1571 
Brombeere 2014 
Bromen 2001 
Bromelia 633 
Bromus All 
Broom Rape, Orobanche 
Brofimum 1571 

Brotera 736 
Brouffonetia 1566 
Brownea 1685 

Brucea 1284 

Bruchkraut 1456, 1794 
Bruchwurz 2004 
Brückling 155 

Brugo, Erica 

Bruguiera 918 

Brunelle 1066 

Brunia 1983 
Brunnenfreffe 1397 
Brunnenpilz 128 
Brunnichia 1478 
Brufcus 619 

Brufen 616 


EZ 


‚Bruftbeeren 1100, 1746 
‚Bruftwurzel 1842 


Brya 1676 
Bryonia 819 # 
Br. nigra 615 
Bryophyllum 1966 
Bryopfis 205 
Bryum 293 
Bubbola 162 
Bubon 1814 
Bubonium .774 
Bubroma 1204 
Buca neve, Galanthus | 
Buccoftraud 1771 
Buceras 916 
Buche 1546 
Buchenpilz 132 
Bueida 916 

Buchs 1580 
Buchweizen 1480 
Buden 756 


'Buekthorn, Rhamnus 
'Buco 1100 


Buddleia 674 

Buena 868 
Buffbohne 1653 
Buffe 83 

Bugloffum 1098 

B. agreste 1094 

B. litoreum 794 
Bugrane 16Al 
Buiffon ardent 2066 
Bulbocapnos 1414 | 
Bulbo caftanım 1834. ' 
Bulbo codiunı 550] 
Bulgaria 116 
Bulimacola 1641 
Bullaria 53 
Bulliarda 1963 
Bully-tree 948 
Bulrufh, Typha 
Bumari 1683 
Bumelia 939 
Bunchofia 1328 
Bundaruh 869 
Bunge 965 

Bunias 1386 
Bunium 1835 
Bunius 1554 
Buphthalmum 757. 779 
Bupleurum 1797 
Burang 906 
Burchellia 883 
Buriti 655 
Burmannia 524 
Burnet, Sangulforba 
Burren 1681 


Burfa pastoris 1391 
Bursae caniri 666 
Bursera 1763 
Burzeidern 1272 
Burzelkraut 1349 
Butea 1670 
Butomus 444 
Butonica 1925 
Butten 2065 
Butterbaum 1432 
Butterbiumen 1144 . 


Butterflyweed, Afclepias tu- 
berofa 

Butterpilz 148 

Butter-tree, Baffia 

Butter-tree, Pentadesma bu- 
tyracea 

Button-tree 912 


Buttneria 1199 
Buxbaumia 27% 
Buxus 1580 
Byrfonimz 1314 
Byffocladium 65 
Byffus 70. 190 
B. feptica 72 


© 


Caa Opia 1372 
Caapeba 1244 
Cabbage-tree 578. 674 
Cabbagium 1684 
Cabiou 1598 
Cabomba 452 

Caca Henriette 189% 
Cacalia 742. 769 
Caea -Mullu 1013 
Cacao 1201 

€. plum 2045 

©. fauvage 1226 
Cacara 1663. 1666 
Caca -Toddali 1285 
Cachia 1699 
Cachiman 1258 
Cachivi 1598 
Cachonde 1696 
Cachrys 1839. 
Eactus 1913 
Cacucia 909 
Cadacay 916 
Cadamba 86l. 876 
Cade 361 
Cada-Pilava 873 
Cadelari 1469 
Cadel- Avanacu 1591 
Cadelium 1661 
Cadju 1784 


Cadmus 199 

Caeli rosa 1363 
Caeoma 48 
Caeomurus 5l 
Caefalpinia 172% 
Caffee 853 

Cafe francais 1654 
Cafur 1422 
Caimite 943 
Caimitier 944 
Caimito 949 
Cainca 852 
Cainito 943 
Cajanus 1667 
Cajave 660 
Eajeputdl 1939 
Caju kilan 1939 
Caju Puti 1937 
Caju Sanga 1776 
Cakile 1387 
Calaba 1426 
Caladium 596 
Calabura 1192 
Calaguala 33 
Calamagroftis 402. 417 
Calambae, Aquilaria 
Calamintha 1070 
Calamus 643 

C. aromaticus 1020 
Calanchoe 1967 
Calappus 603 
Calathea 512 
Calceolaria 966 
Calcitrapa 730 
Caldafia 585 
Calea 745 
Calebaffe 1015 

C. bois 1923 

€. colin 1923 
Calebaffier du Senegal 1232 
Calendula 771 
Caligni, Licania 
Cali-bufh 904 
Calla 597 
Callcarpa 1109 
Callieocca 849 
Calliftemon 1934 
Calliftephus 774 
Callithamnium 215 
Callitriche 343 
Callitris 364 
Calluna 896 
Calmus 587 

E., rother 536 


‘ Calocera 1 


Calochortus 54% 


Calophyllum 1425 

Calosmon 154 

Calothrix 215° 

Calotropis 1029 

Catha 1154 

Calycanthus 2037 ı 

Calycera 782 

Calyplectus 1887 

Calypfo 481 

Calyptranthes 1943 

Camara 1104 

Cambogia gutta 1432. 5 

Camelee 1285 

Cameelheu 399 

Camelina 1395 

Camellia 1184 

Camirium 1599 

Campanula ‚796 

Campefchenholz 1720 

Campher 1422. 1526 

Camphorata 1463 

Camphorosma 1462 

Campomanelia 1953 

Campfotrichum 68 

Campylopus 280 

Campynema 525 

Camunium 1313 

Cam-wood 1687 

Canape 1552 

Canarienſamen 393 

Canari macaque 1920 

Canarina 79 

Canarium 1765 

Canarium odoriferum, Be»- 
wellia 

Canavalia 1665 

Candelabrum 4027 

Canella 1431 

Canella, Saccharum 

Canellier 1528 

Caneftrel, Liguftrum 

Caneftro 1999 

Canna 513 

C. commune, Arunde donaz 

C. paluftre, Arundo phrag- 
mites 

Cannabina aquatica 74} 

Cannabis 1052 

€. aquatica 749 

©. fylveftris 1061 

Cannuccia. Arunde phrag- 
mites 

Cantharellus 144 

Cantharifera, Nepenthes 

Canthinm 85% 

Canti 853 

; Cantua 1077 


Capillitium 79 

Capillus Veneris 327 

Capitan 805 

Caplilie 561 

Capo molago 987 

Capparis 1408 

Cappis 1404 

Capraria 674 

Capreolini 156 

Caprificus 1559 

Caprifolium 1852 

Capriola, Digitaria fangui- 
nalis 

Capfella 1392 

Capficum 986 

Gapucinerblume 1168 

Eapueinerpilz 137 

Caragana 1649 

Carambu 1874. 

Carandas 1044 

Carapa 1309 

Carara 1393 

Caratas 636 

Cardamine 1397 

Cardamomum 506. 508 

Cardiaca 1064 

Cardillo 724 

Cardiofpermum 1334 

Gardobenedicten, 731 

Cardo da Lanajoli, Dipfacus 
fullonum 

Cardon 735 

Cardopatia 734 

Cardopatum 736 

Cardofanto, Argemone 

Carduelus 149 

Cardunculus 735 

Carduus 731 

C. haemorrhoidalis 73% 

C, ftellatus 738 

€. tomentofus 733 

C. Veneris 786 

Car-Elu 101} 

Caretti 1726 

Careya 1923 

Carex 425 

Caria 1751 

Carica 603. 834, 1558 

Carie 49 

Carim - Curini 1003 

Carifia 1044 

Carlina 733 

Carludovica 599 

Garmeliter - Waffer 1070 

Carnauba 686 

Caroato 636 





Carobe di Giudea 1756 
Carolinea 1226 

Carota 1804 
Caroubier, Ceratonia 
Caroxylon 1464 
Carpefium 767 
Carpiro, Carpinus 
Carpinus 1541 
Carpobalfamum 1760 
Carpura 1422 

Carrubo 1716 
Carthamus 726 

Carum 1834 

Carvi 1834 

Carya pontica 1546 
Caryocar 13%4 
Caryophyllata 2006 
Caryophylleen 1335 
Caryophyllus 1944 
Caryota 669 

Casca amargosa 1916 
C. d’Anta 1238 
Cascarilla 1592 

C. china 865 

Caschou 1784 
Casearia 811 

Casia 1503 

Cassave 1598 

Cassia 1718 

C. lignea 1528 

Cassine 1737 
Cassumunar 500 
Cassuvium 1782 
Cassyta 1520 
‚Castagna, Caftanie 1543 
Castagna d’acqua, Trapa 
Castagno, Eaftanienbaum 1543 
Castagnola, Crocus 
Castanea 1547 

€. peruviana 13%5 
Gaftanien, brafitifche 1919 
Castanie - Roosen 1425 
Eaftanien:Rofen 1424 
Casuarina 353 

Catalpa 1007 
Catanance 1373 
Catananche 723 
Catappen-Baͤume 912 
Catappo do Mato 912 

| Cataputia 1582 

€, major 15% 

Cataria 1058 

Cataya, Polygonum 
Catechu 671. 1695 
Catesbaea 880 

| Catha 1735 


I 





— —— 


Catinga 13230 


Catjang 1662 
Catmon 1250 
Catfjopiri, Gardenia florida. 
Catu -Indel 663 

Caturus 1578 
Catu-Schiragam 780 
Catu-tirpali, Piper longum. . 
Catu-Ulini 1661 

Caucalis 1803 
Caudicariae. 

Caulerpa 209 

Caules 1402 

Cauliariae 837 

Caunga 671 

Cautſchuck 793. 1040, 1588, 
Cavanillefia 1225 
Cavolina, Cyperus longus» 
Cavolo 1402 

Ceanothus 1741 

Cekatha 1247 

Cecce 1654 

Cecropia 1567 

Cedar-tree 1308 

Ceder 350 

Cederapfel 361 

Cedrela 1303 

Cedri 1316 

Ceiba 847. 1223 

Celaftrus 1735 

Celeri 1831 

Celofia 1469 

Celfia 973 

Celtis 1556 

Cembro, Pinus cembra, 
Cenangium 94 

Cenchrus 394 

Cenomyce 250 

Centaurea 728 
Centaurium 728. 102: 

C. luteum 1018 
Centonchio, Alfine. 
Centranthus 789 
Centumnodia 1480 
Centumorbia 964 
Cephaälis 894 
Cephalanthera 471 .| 
Cephalanthus 845 
Cephalotrichum 58 - 
Cepa 558 

Ceps 138 

Ceramium 215 

Ceraftium 1358 

Cerasus 2046 

C. jamaicenfis 1330 - 
Ceratanthera 505 

Ceratia 1715 


10 


Ceratium 57 
Ceratonia 1715 
Ceratopetalum 1994 
Ceratophylium 343. 1994 
Ceratopteris 322 
Cerbera 1042 
Cereis 1702 
Cercocarpus 2005 
Cercodia 1871 
Cerdana 1098 
Cereus 1913 
Cerefolium. 
C. hifpanicum 1799 
Cerfeuil 1800 
Cerinthe 1095 
Ceriola. 
Cerifier. 
€. des Antilles 1330 
€. de Cayenne 1947 
€. de la Chine 15% 
Cerneaux 1750 
Ceropegia 1027 
Ceroxylon. 
Cerra, Glans quercus eerris 
Cerris 1544 
Cerro, Quercus cerris. 
Cervaria 1815 
Cervicaria 1798 
Ceftrum 985 
Ceterach 324 
Cetraria 259 
Chabarro 1579 
Chacas 1997 
Chachacoma 1997 
€haenomeles. 
Chaerophylium 1802 
Chaetogaftra 1890 
Chaetophora 194 
ChadeFrade, Casearia lingua. 
Chagas da Miuda, Chymo- 
carpus. 
Chaiaver 858 
Chailletia 173} 
Chair-root 858 + 
Chalottengras 413 
Chamaeacte 1854 
Chamaebalanus 1682 
Chamaeciftus 1377 
Chamaedrys 996. 1053 
Ch. alpina 2008 
Chamaeleon albus 734 
Ch. melas 736 
Chamaeleucium 1931 
Chamaemefpilus 2067 
Chamaemorus 2014 
Chamaenerion 1875 
Chamaepitys 1053 


Chamaeröps 684 
Chamille 760 
Cham-Loula 748 
Chamomilla 756 
Champ, Magnolia excelsa. 
Champaca 1241 
Champidaca 1574 
Champignum 161 
Chandama 1501 
Chanterelle 145 
Chanvre 1552 
Chara 219 
Characias 1582 
Charantia 826 
Charbon 49 
Chardon Roland 1796 
Charianthus 1902 
Charme 1541 
Chasselas 1869: 
Chataignier 1548 
Ch. d’Amerique 1337 
Chapara Manteca, Malpigh 
crassifolia. 


" Chayote 809 


Chebala 915 
Cheiranthus 1399 
Chelidonium, 

Ch. minor 1145 
Chelone 671 
Cheine 1542 
Chenopodium 1459 
Cheramelier 1605 
Cherimolia 1259 
Cherleria 1356 
Cherry-tree 1097 
Chervi 1838 

Chiea 1009 

Chioha 1773 
Chiche 1654 
Chichem, Cassia abaus. 
Chicot 1708 
Chickweed, Alsine. 


‚Chilantes 377 


Chimaphila 896 


‚Chimarrhis 860 
“Chimonanthus 2036 


Ehinarinde 864 
China fpinosa 880 
Ehinamwurzel 618 
Chiococca 851 
Chionecton 247 
Chionanthus 1119 
Chirayta 1020 
Chiriria 1812 
Chiriwia 1838 ; 
Chironia 1023 
Chiroftemon 1226 


Chive. 

Chlora 1017 
Chloranthus. 
Chloridium 68 
Chlorococeum 192 
Chloroxzylon 1302 
Chondria 222 
Chondrilla 717 
Chondros 1763 
Chonto 659 


'Choopa, Pierardia sativa- 


Chorda 229 


'Chordaria 229 


Chou 1402 : 
Chou caraibe 596 


‚Chou palmifte 674 


Chriftauge 716 
Chriſtdorn 1747 
Chriftophsfraut 1165 
Chriſtwurz 1155 
Chryfanthemum 760 
Chryfeis 728 


"Chryfobalanus 2044 


Chryfocoma 776 


‚Chryfophyllum 943 
'‚Chryfofplenium 1987 
"Chryfoftemma 750 


Chumbellee, Jasminum gran« 
diflorum. 


‚Chupa 1930 


Chuquiraga 739 


‚Chymocarpus, Tropaeolum 


pentaphyllum, 


"Ciavardello 2068 
Cibeben 1869 


Cicca 1665 


Ciela 1462 


Cicer 1653 
Cicer exile 16%6 +) 
Cicera 1071 


‘‚Cichorium 723 


Cicuta 188 

C. minor 1827 
Cicutaria odorata 1799 
Cierge 1907 

Cigu& 18%. 1841 


O. petite 1827 
‚Ciliegio. 


€. canino 2049 
‚Cimieifuga 1165 
Cina 764 

Cinara 735 
Cinchona 864 
Cinclidotus 283 
Cineraria 768 
Cingularia 317 
Cinnamomum 1526 


Cioechina, Alopeeurus. 
Cioutat 1870 

Cipola, Cepa. 

Circaea 1876 
Cirfium 732 

Ciruelo 1778 

Cisma 1719 
Cissampelos 1243 
Cissus 1865 

Ciftus 1377 
Cit-Avanacu-1594 
Citharexylon 1107 
Citron 1317 
Citronelle 1954 
Eitronenfraut 1070 
Citrosma 2034 
Citrullus 8%9 

Citrus 1316 

Civette, Schnittlauch. 
Cladium 430 
Cladonia 251 
Cladofporium 63 
Cladoftephus 215 
Clammy-Cherries 1098 
Clathrus 88 

Cl. nudus 79 

Clava Herculis 1281 
Clavaria 121 

Clavati 1%0 

Clavelli cinnamomi 1528 
Claver, Appelkens 1313 
Clavus 50 

Claytonia 1351 
Cleef-Pruymen 1100 
Clematis. 

Cleome 1408 
Clerodendron 1108 
Clethra 900 
Clibadium 752 
Clidemia 1895 
Cliffortia 2004 
Climatium 292 
Clinopodium 1070 
Clithris 94 

Clitoria 1629 
Clompanus 1207 
Clofterium 186 
Clubmoss, Lycopodium. 
Clufia 1429 

Cluytia 1603 
Ciypearia 1690 
Ciypeola 1385 
Cneorum 1282. 1497 
Cneftis 1276 
Cneftron 1497 
Cnicus 732 

Coava 854 


— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 


Cobaea 1078 

Coca 13% 

Cochenill⸗ Flechte 251 

Coechi 170 

Coccognidium 1496 

Coccoloba 1486 

Coccophyfium 192 

Coccoplum 2045 

Coccosbaphica 1543 

Coceulus 1244 

Cochlearia 1395 

Cocopetit, Theophrafta jus- 
fiaei. 

Cocoa root, Arum. 

Cocos 663 ° 

©. fufiformis 657 

Cocotier de mer 695 

Cocus maldivicus 695 

Codagam 1793 

Codaga, Pala 1035 

Codda Panna 689 

Coddam Pulli 1435 

Codiaeum 1592 

Codiho 1592 

Codium 211 

Codolina, Alopecurus. 

Coentrilho, Xanthoxylum 
hyemale. 

Coẽtta, Eynosurus echinatus. 

Coeur de boeuf 1260 

Coffea 553 

Cohyne 1015 

Coing. 

Coix 399 

Cola, Sterculia acuminata. 

Colehicum 550 

Colebrookia 505 

Collarium 65 

Collema 252 

Colletia 1741 

Colocafia 593 

Coloeynthis 827 

Colombina 159 

Colophane 1768 

Colophonia 1765 

Colophonium 347 

Coloquinte 827 

Colsat 1404 

Colubrina 1481 

Colubrinam 596 . 

Columbea 352 

Columbinfatbe 249 

Columbo⸗Wurzel, Menifper- 
mum palmatuın. 

Colurna 1546 

Coluteä 1648 

Comandra 1502 


11 


Comarum 2010 
Combretum 909 

Comine 1832 

Cominella 1157 

Comino 184 

€. tedefco, Carum. 
Conımelyna 440 
Commerfonia 1200. 1926 
Commidendrum 776 
Comocladia 1773 
Compofitae 7I1 
Comptonia 357 
Conami 752. 168 
Concombre 826 
Conessi 1035 
Conferva 202 

€. bullosa 200 
€. quinina 201 
Congonha 1739 
Coniferi 345 
Conioloma 241 


. 


| Coniomycetes 47 


— 


Conium 1840 
Conjugata 205 

Conna 1720 
Eonnaraceen 1276 
Conocarpus 912 
Couohoria 1376 
Consolida 775. 1067. 1160; 
C. major 1092 
Eontorten 1016 

Contra 764. 805 
Contrayerva 746. 1557 
Convallaria 625 
Convolvulus 1082 

C. foetidus 849 

€. paniculatus 814 
Conyza 775. 777 
Cookia 1313 

Copaia. 

Copaifera. 

Eopal 1770 
Eopal,indijcher, Vateria indica, 
Coprinus 145 

Coptis 1157 

Coquelicot 1418 
Coquemolles. 

Coques 1246 
Coquinhos 663 

Coral, Iris pseudacorüs. 
Corallaria 1609 
Corallen⸗Baͤumchen 988 
Eorallen- Flechten 249, 
Corallen⸗Pilz 129 
Corallina 210 

C. pavonia 209 
Corallodendron 1668 


12 


Corallorrhiza 481 
Corbellar 2073 
Corbezzolo, Arbutus unedo. 
Corchorus 1186 

C. japonicus 2024 
Cordia 1098 

Cordiera 877 
Cordyceps 101 
Corema 1731 
Coremium 68 
Coreopfis 750 
Corezola, Convolvulus. 
Ceriandrum 1843 
Coriaria 1282 
Cormier 2073 

Corn 389 

Cornaret 1012 
Eovrneelfirfche 1847 
Cornflag, Iris. 
Cornicularia 257 
Corniolo, Cornus« 
Cornocapra 1756 
Cornucopiae 393 
Cornus 1847 

C. zeylanica 1903 
Corollariae 1344 
Corona imperialis 575 
Coronilla 1621 
Coronopus 1393. 1472 
Corossol 1256 

Corotes 657 

Corozo 660 

Correa 1269 
Cortellina, Poa trivialis. 
Cortex antidysentericus 1035 
. earyophylloides 1529 
. filarius 1299 

. oninius 1530- 

. faponarius 1702 

. winteranus 1237 
Corticariae 137 
Cortusa 961 

Corydalis 1415 
Corylus 1544 
Corymbium 780 
Corymbus Cypri 1885 
Coryneum 55 
Corypha 685 
Coscinodon 279 
Cosmibuena 2041 
Coftelut 1716 

Coftus 501. 724. 765 
Cotinus 1768 
Cotogno. 

Cotoneafter 2068 
Cotonnier 1213 
Cotula 761 


Wanna 


Cotyledon 1967 

Coucoumele 169 

Coudrier 1546 

Couepia 2043 

Coughas 1341 

Couhage-Cherry 1330 

Coui 1015 

Coulteria 1707 

Coumarouna 1686 

Coumier 1761 

Coupi 2043 

Couratari 1921 

Courbaril 1712 

Courge 830 

Courou-Moelli 1382 

Couroupita 1922 

Coutarea 870 

Covalam 1315 

Cowplant, Gymnema lacti- 
ferum. 

Crambe 1388 

Crantzia 1285 

Crassula 1969 

Crataegus 2064 

Crataeva 1316. 140% 

Craterium 81 

Crauada 635 

Craye-Bessen 1894 

Crecchia, Erica. 

Cremaniunm 1900 

Crepidus lupi 85 

Crepis 716 

Crescentia 1014 

Creseione, Veronica anagallis 

Crefpino, Berberis. 

Cressa 1081 

Crete marine 1823 

Creyat, Jufticia paniculata. 

Cribraria 79 

Crinalium 1219 

Crinitaria 776 

Crinun 542 

Cr. afrieanum 571 

Crifta pavonis 1722 

Criftaria 709 

Crithmum 1822 

Crithmus, indicus 1972 

Croc 9% 

Crocus 529 

Cr. zeylanicus 1903 

Crommien 558 

Crossopetalum 1737 

Crotalaria 1641 

Croton 1589. 1593 

Crowberry, Empetrum. 

Crow-Foot, Ranumculus. 

Crozophora 1589 


Crueiata 847 
Cruciferae 1383 
Crufta Ollae 859 
Eruftenflechten 24E. 
Cryphaea 288 
Cryptocarya 1521 
Cryptolobus 1682 
Cryptoftemma 772 
Cubaea 1724 
Cubeba 605. 1946 
Cuchetti, Campanula speew- 
lum. 
Eucifera 690 
Cucubalus 1361 
Cucullaria 1296 
Cucumis 826 


| Eucurbita 830 


Cujavus 1955 i 
Eujete 1014 

Culat-Sagu 652 
Culilawan 1529 

Cumillo 1807 

Cuminum 1807 

C. nigrum 1158 

Cunduru 1763 


‚Cunigundae 74H 


Cunonia 1994 
Cupameni 1578 
Cupania 1337 
Cuphea 1832 

Cupi 881 ; 
Cupia 888 
Cupressus 362 
Cupuliferae 1548 
Curage 1479 
Cureas 1596 
Curculigo 525 
Cureuma 495 

C, rotunda 495 
Currant, Ribes rubr&; 
Currants-tree 1125 
Curura-Ape 1336 _ 
Cuscuta 1080 


' Cufpa 1376 


Cufparea 1268 
Cussambium 1341 
Cuftard-Apple 1258 
Cyanella 561 
Cyanus 728 
Cyathea 333 
Cyathus 108 

Cycas 366 
Cyclamen 962. 
Cyclanthus 598 W 
Cyclophorus 325 _ 


| Cydonia 2088 


Cymbalaria 168 


Cymbidium 487 
Cyminosma 1283 
Cynanchica 843. 
Cynanchum 103i 
Cynanpium 1826 


Cynocrambe 1551. 1577 


Cynodon 391 
Cynoglossum 1092 
Cynometra 1711 
Cynomorium 584 
Cynops 1473 
Cynosbatos 2021 
Cynosurus 395 
Cyperus 431 
Cypreſſe 362 
Cypreſſen⸗Kraut 759 
Cypripedium 470 
Cyrilla 993 
Cyrtandren 993 
Cyfticapnos 1415 
Uyltoseira. 
Cytinus 800. 2039 
Cytifus 1638. 1644 
Cytifpora 91 


. 
Dacrydium 358 
Dacryomyces 113 
Dactylis 415 
Daedalea 142 
Dahlia 743 
Daidfu 1662 
Dais 1493 
Dalbergia 1672 
Dalrymplea 1733 


Damafcener:-Pflaumen 944 


Damafonium 448 
Dammara 352 
Dammar 1753 
Danaea 320 
Danais 863 
Danch 1688 
Daphne 1495 
Darmbeeren 2068 


Darrgras, Echinochloa. 


Datach 1688 
Datisca 1374 
Dattel 678 
Dattelpflaume 934 
Datura 977 
Daucus 1804 

.D. ereticus 1825 
Decadia 1193 
Decumaria 1999 
Deidamia 813 
Delesseria 226 
Delima 1248 
Delphinium :1160° 


Dematium 63. 72 
Dendekn 902 
Dendrobium 482 
Dens canis 572 
Dentaria 992. 1398 
Dentella 859 
Dentellaria 1475 
Depazea 90 
Dermatocarpon 246 
Derminus 136 
Dermofporium 57 
Desmanthus 1688 
Desmatodon 283 
Desmidium 187 
Desmodium 81. 16% 
Desmoncus 656 
Detarium 1687 
Deutzia 1997 
Dhaee, Grislea tomentofa. 
Dhamnoo, Grewia elastica-» 
Dhoo, Shorea rebusta. 
Dialium 1712 
Dianella 627 
Dianthus 1358 
Diatoma 185 
Dielines 1451 
Dicofyledonen 7 
Dieranum 280 
Dietamnus 1266 
D. creticus 107® 
Dictydium 79 
Dictyota 209. 236 
Diderma 82 
Didymodon 283 
Diervilla 1851 
Digitalis 670 
Digitaria 397 
Dilatris 527 

Dill 1813 

Dillenia 1249 
Dimocarpus 1341 
Dingel 470 

Dinkel 300 
Dintenbeeren 1119 
Dinfenpilz 145 
Dintenwurzel 872 
Dionaea 1366 
Diofeorea 612 
Diosma 1270 
Diofpyros 934 
Diotis 762 
Diphtherium 78 
Diphyscium 276 
Diplazium 331 
Diplochita 1898 
Dipfacus 785 
Dipterocarpus 1423 


13 


Dipteryx 1685 
Dirca 1494 
Discus 712 
Diftel 731 
Difteln 735 
Dit 1703 
Ditiola 115 
Dochtenmark 429 
Doctor-gum, Rhus metopium. 
Dodecatheon 963 
Dodonaea 1334 
Dog-wood 1651 
Doleichini 431 
Doldenpflanzen 1789 
Dolichos 1662 
Doldoden 1156 
Dombeya 352. 1198 
Donax 418 
Donnerfraut 1966 
Doorn⸗Kerſſen 1748 
Doppeldfume 1152 
Derant 758. 969. 1064. 1069 
Dorema 1822 
Dören 1251 
Doronicum 769 
Dorftenia 1557 
Dort 1385 
Dofte 1068 
Dothidea 95 
Dotterblume 1154 
Doum 6% 
Doura, Parkia. 
Draba 1395 
Dracaena 628 
Dradenbaum 629 
Drachenblut 630. 1673 
Drachenkopf 1071 
Drachenwurz 591 
Dracocephalum 1074} 
Dracontium 590, ; 
Dracunzulus 594. 762 
Dragun, Artemifia dracun- 
cuhıs. 
Drahlen 21% 
Drakena 1558 
Draparnaldia 197 
Drattelbiume 961 


4 Drattein 956 


Drehlinge 468 

Drepanocarpus 1674 

Dreyfaltigkeitsblume 1375 

Drimys 1237 

Drogue amere, Justicia pani- 
culata. 

Drosera 1366 

Droffelpflanzen 304 

Drudenmehl 317 


14 


Drüswurz 1147, 1827 

Druten 1429 

Drumpen 1984 

Drupaceen 2040 

Drupariae 1611 

Dryas 207 

Dryobalanops 1422 

Drys 1543 

Ducks-foot 1411 

Duck-weed, Lemna, 

Dudaim 828 

Dulcamara 988 

Duleinia 431 

Dumb Cane, Caladium zequi- 
num. 

Dumontia 223 

Dulpa 1714 

Durio 1233 

Durvia 887 

Durragras, Sorghum vulgare. 

Durreoaye, Narriol, Cocos 
maldivica. 

Dürrligen 1848 

Dürrwurz 777 

Dufen 586 

Duvaua 1773 

Dysoda 848 


E- 


Ebenaster 937 
Ebentolz 933 
Ebenier des Alpes 1645 
Ebenoxylum 934 
Ebenus 1622 
Eberwurz 733 

Eboni 1676 

Ebulus 1854 
Ecaftaphyllum 1675 
Ecbalium 825 
Ecbolium 1003 
Echalott, Schalotten, 
Echinacea 751 
Echinella 187 
Echinochloa 397 
Echinophora 1796 
Echinops. 
Echinospermum 1091 
Echites 1035 
Echium 1093 
Eclaire 1417 

Eclipta 743 
Ectocarpus 217 
-Ectofperma 206 
Ectoftroma 90 
Ecuelle d’eau 1798 
Eddoes, Arum. 
Edelpilz 138 


Effarn 5 7 


Egano 1645 
Egelkraut 1144 
Ehrenpreiß 994 
Ehretia 1097 
Eibe 358 
Eiben. 

Eibiſch 1210 
Eiche 1541 
Eichenleder 72 
Eichenpilz 143 
Eichhaſe 134 
Einbeere 620 
Einblatt 1369 
Einforn 390 
Eisblume 1977 
Eijenholz 855. 938. 1712. 1933 


Eiſenhut 1161 


Eifenfraut 1103 

Eifenwurzel 729 

Eiöfraut , Mefembryantho- 
mum. 

Ela 652 

Elaeagnus 1495 

Elaeis 659 

Elaeocarpus 1193 

Elaeococca 1599 

Elaeodendron 1736 

Elaphobofcum 1812 

Elaphomyces 98 

Elaphrium 1760 

Elate 662 

Elateres 264 

Elaterium 821 

Elatine 1355 

Elcaja 1307 

Elengi 945 

Elemi; Icica, Amyris, 

Elephant-Apple 1315 


Elephanten⸗Laus 1784 


Elephantopus 780 
Elephantufia 610 
Eller, Alnus» 
Elettaria 508 
Eleusine 397 
Elhanne 1886 
Eiftanzer 395 

Elice, Quercus ilex» 
Ellobocarpus 322 
Elmi fpanifh 878 
Elpel 2048 

Elpen 1889 

Elfe, Alnus. ' 
Elſebaum 1746 
Elfenboom 1994 
Elfen 1740 
Eifenbeeren 2048. 2067 


EFluteria 51, 0005 


Elvela 170 

Elymus 387 

Embelia 1122 

Embira 655. 1252 

Emblica 1602 

Embothrium 1505 

Emerus 1621 

Emmerforn 390 
Empetrum 1730 
Empleurum 1270 

Encalypta 278 

Endivia 723 

Endocarpon %46 — 

Endormia, Datura.. 
Endrachium 1088 

Engelhardtia 1752 
Engelfüß 325 

Engelwurz 1810 

Enfete 522 

Enfiao, Sempervivum gluti- 

nosum. 

Entada 1692 

Entophyti 48 

Enzian 1019 

Enzian, weißer 1805 ' 

Epacris 890 

Epeautre 390 

Eperua 1707 

Ephedra 355 

Epheu 1861 

Epheu, americanifches 186% 

Epidendrum 482 
Epilobium 1875 
Epimedium 1412 

Epinard 1458 

Epine blanche 2065 
Epipactis 470 

Epiphyti 54 

Epipogium 472 
Epochnium 64 

Eppich 1829 

Epurge 1582 

Equisetum 312 

Erable 1320 
Erbabrillantina, Briza minor, 
E. celestina, Veronica teu- 
crium. 

‚ eipolina, Schnittlauch. 

. cordella, Phalaris. 

, mofchata, Salvia sclarea. 

. fpagna 1638 

Erbſe 1656 

Erbfenbaum 1649 

Erdapfel 988 

Erdbeere 2008 _ 

Erdbeerbaum MI - 


Bess 


Erdbeerſpinat 1462 
Erdeichel 1656. 1681 
Erdgallert 196 
Erdkiefer 1053 
Erdieberfraut 257 
Erdmandel 431 
Erdnuß 1835 
Groöpilje 146 
Erdrauch 1414 
Erdfcheibe 962 
Ergot 50 

Erica 896 
Erigeron 774 
Erineum 69 
Erimus 958 
Eriobotrya 2070 
Eriocaulon 435 
Eriodendron 1229 
Eriogonum 1477 
Eriophorum 428 
Erithalis 875 

Erle 1538 
Erlenpilz 143 
Erodium 1171 
Eruca 1403 
Erucago 1386 
Erva bendita 1248 
Erwenwürger 991 
Ervilia 1652 
Ervum 1652 
Eryngium 1795 
Eryfimum 1399 
Eryfiphe 103 
Erythraea 1021 
Erythrina 1668 
Erythrodanon 844 
Erythronium 572 
Erythroxylum 1326 
Efcallonia 1995 
Efchol 1885 
Efeobedia 997 
Eſelsgurke 825 
Efenza di Cedro 1316 
Eiparfette, Onobrychis. 
Eſparto 403 
Efpeletia 753 
Efpinlio fanto 9% 
Eſſigbaum 770 
Eſſigdorn 1413 
Estragon; Artemifia dracun- 

culus. 

Efula 1581 

Eucalyptus 1935 
Eucomis 563 

Eugenia 1947 

E. jambolana 1944 
Euonymus 1734 


Eupatorium 741° 
E. veterum 2004 
Euphorbia 1581 
Euphorbium 1584 
Euphoria 1341 
Euphrafia 998 
Eurotium 6l 
Euryale 459 
Eutaffa 352 . 
Euterpe 674 
Evea 849 
Evcrnia 258 
Evernia-Vi 1779 
Evodia 1269 
Evolvulus 1081 
Excaecaria 1585 
Excipula 92 
Exidia 114 
Exilaria 184 
Exocarpus 1503 
Exofporium 55 
Exoftemma 869 
Eyerfrucht 989 
Eyerpifz 163 


RE, 


Faba. 

F. bengalensis 916 

F. inversa 1697 

F. marina 1694 

Fabago 1272 

Fabricia 1939 

Fadeldiftel 1918 

Fadenpilze 59 

Fagara 1278 

Faggio, Fagus. 

Faghureh , Xantoxylum Iro- 
ftile. 

Fagopyram 1480 

Fagus 1546 

Falcaria 1831 

Fallblume, Ringelblume. 

Färberflechten 249. 254 

Färberröthe 844 

Farinaccio 169 

Furren 304 

Farrenbaum 3305 

Farro, Dinkel. 

Farfetia 1394 

Fafanenfraut 1654 

Faſanenſtrauch 1649 

Safe 759 

Fäfen 182, 390 

Faferfchimmel 69 

Faulbaum 1746 

Faux Benjoin 1524 

Faux Sycamore 1306. 1321 


15 


Favolus 135 
Fecherpalme 695 |. 
Tedergras 403 
Federharz 1587 
Federfnopf 1796 
Feigbohne 1658 . 
Teige 1558 

Feige, indifche, Cactus. 
Feigwarzenfrauf 1145 
Felbe 1535 

Felben 1499 
Feld-Eyprefie 1053 
Feld: Rhabarber 1152 
Felicia 774 
Felſenſtrauch 902 
Fendel 1803 
Fennichgras 398 
Fenouil 1814 
Fenjterfhimmel 65 
Ferfelfraut 733 
Fernambue 1722 
Fernelia 879 
Feronia 1314 
Ferraria 533 
Ferresbeeren 1413 
Ferreola 933 
Fertro, Ottonia. 
Ferula 1818 
Ferulago 1821 
Feftuca 414 

Tette Henne 1965 
Fettkraut 957 
Feuerkraut 1875 
Teuerröfel 1148 
Fevillaea 834 
Fibrauria 1247 
Ficaria 1145 

Fichte 346 
Fichtenfpargel 895 
Ficus 1558 

Ficus indica 1909 
Ficus infernalis 1596 
Fiddie-wood 1107 
Fieberflee 1017 
Fieberrinde 864 
Fieberwurzel 1851 
Fienarola, Poa trivialls, 
Fieno fano 1622 
Figo de India 518 
Filago 767 

Filices 313 
Filipendula 2025 
Filipendulae aquaticae 1827 
Filius ante patrem 550 
Filix mus ‚332 

F. foemina 333 

Filzkraut 767 


16 


Fingergras 397 
Fingerhut 970 
Fingerkraut 2012 
Finoccio 1814 

Fior angiolo 1999 
Firniß, hinefifcher 1776 
F., japauifcher. j 
Fiſchkorner 1245 
Sifetholz, Rhus cotimus. 
Fiffidens 280 

Fiffilia 924 

Fiſte 79 

Fiftula 17%0 

Fiftulina 131 

Fl. fabellaria 210 

Flachs 1174 

Flachs, newfeeländifcher 571 
Flachsſeide 1080 
Flacurtia 1380 
Flagellaria 621 
Flagellum fancti Thomae 317 
Flahnen 510 

Flamma (ylvarım 856 
Flammendlume 1077 
Flammula 1144 

Fl. Jovis 1153 

Flangen 483 

Flappe 205 
Flaſchenkürbſe '831 
Slaffen 1166 

Flatten 333 

Flaveria 746 

Flechten 238 
Flecht-Wortel 1521 
Fleckblume 747 
Fleifchhlume 1362 < 
Fleiſchpilze 102 

Flieder 1110. 1115 
Fliegenfalle 1366 
Fliegenpilz 165 
Flinderfia 1301 

Flitten 1213 
Flodenblume, Centaurea, 
Flockenſchimmel 63 
Filoeur de Paradis 1722 
Floeur de St. Thomas 876 
Flohkraut 774 

Flohſamen 1473 
Floramor 1470 - 

Flore de Mayo 1890 
Flores Cassiae 1528 
Flores paralyfeos, Primula, 
Floridien 221 

Flos aeris 484 

Fl. africanus 746 

Fl. caeli 196 : 

Fl. caeruleus 1680" 


Fl. cardinalis 792. 1087 

Fl. cufpidum 946 

Fl. feftalis 1217 

Fl. globofus 1466 

Fl. jovis 1362 

FI. manilhanus 1039 

Fl. Manorae 1112 

Fl. Paffionis 815 

Fl. prineipis 1085 

Fl. fcorpii 484 

Fl. trinitatis 1375 

Flüggea 697 

Fluhbirnen 2070 

Flurren 990 

Foben 800 

Focot 1426 

Foeniculum 1813 

F. aquaticum 1828 

F. marinum 1833 

F. porcinum 1815 

F. Camelorum, Schoenän- 

thus. 

F. graecum 1637 

Foeridia 1923 

Führe 346 , 

Foliariae 951 

Folium braeteatum 104 

F. caufonis 1867 

F. erocodili 1624 : 

F. hirecinum 1107 

F. linguae 1704 

F. prineipissae 883 

F. tinetorum 1002 

Fondello 1638 

Fontinalis 289 

Fooraha 14%6 

Forafaceo, Bromus fecalinus. 

Forftera 790 

Forsythia 1999 

Fothergilla 1984 

Fougerouxia 752 

Fox-berry 899 

Fragaria 2008 

Fragarius 1895 

Frage d’Egitto, Blitum capi- 

tatum. 

Fragilaria 186 

Fragola 2009 

Fraina, Fagopyrum. 

Fraise 2009 

Framboise 2016 

Franchipanier 1038 

Francoa’ 1962 

Frangula 1745 

Frankenia 1364 

Franzoſenholz, Guajacum. 
| Frassano 1115 


Frafera 1019 

Sratten 1154 

Trauenhanr 327 

Frauenmäntelein 2002 

Frauenſchühlein 470 

Frauenjpiegel 799 

Fraxinella 1267 

Fraxinus 1113 

Frehmen 1645 

French berries , ‚Graines 

. d’Avignon. 

Freyfamkraut 1375 

Frigie 1557 

Fritillaria 575 

Froment 389 

Froſchbiß 448 

Srofchlöffel 443 

Fruchtpflanzen 1449 

Fructuariae 1449 

Fructus regis 1225 

Fruita estrellada 1250 

F. manilha 947 

Frumento 389 

Frustulia 183 

Fruta de Burro, Capparis: 

Fruta del Burro, Anonaceas 

Fruta de Parao, Schmiedelia 
edulis. 

Frutta de Catarro 657 

Frutex aquofus 1864 

Frutex globulerum 1725 

Fuchsia 1879 

Fuchsſchwanz 392% 

Fucus 233 

Fühlfarren 332 

Fuligo 78. 347 

Fulwah 942 

Fumaria 1414 

Funaria 287 

Fungi Gallinacei 145 

Fungus, Bilz. 

F. anguinus. 

F. chirurgorum 85 _ 

F. larieis, Polyporus. 

F. melitensis 584 

F. mufcarius, Amanita- 

Funis crepitans 1865 

F. Muraeuarum 1897 

F. mnfarius 1255 

F. uncatus 862 

F. viminalis 1742 

Funkia 569 

Fu-Ran 482 

Furcaria 1219 

Furcellaria 232 

Fureroea 640 

Fufain 1734 


Fufarium 56 
Fufaro, Euonymus. 
Fufifporium 64 
Fuftick-wood 1566 


@. ! 


Gachipa&s 659 
Gadeln 879 

„Gagea 560 

Gagel 356 

Gairo 1694 

Gajang 1516 
Gajatus 1625 
Galaetodendrum 1571 
Galambutter, Bassia. 
Galane 971 
Galanga 493. 503 
Galaut de nuit 986 
Galanthus 540 
Galax 1961 
Galbanum 1808. 1814 
Gal-Bessen 1306 
Galedupa 1714 
Galega 1646 
Galeobdolon 1061 
Galeopsis 1060 . 
Galgant 431. 493. 503 
Galgenmännlein 985 
Galinfogea 745 
Galipea 1268 
Galium 842 
Gallepfel 1543 
Galinelle, Valeriana olitoria. 
Gallipes 151 

Gallonea, Knoppereichel. 
Galorrhoeus 154 
Gamander 1053 

Gambir 862 

Gandelbeere 8% 

Gandola 1465 

Ganitrus 1194 
Ganſeblümchen 775 
Gänſediſtel 717 

Gänſerich 2014 . 
Garavaneillos 16% 
Gareinia 1454 

Gardenia 883 

Garidella 1157 

Garlie, £noblaud- 
Galie-Pear 1410 

Garo 1513 

Garofano 1358 

Garou 1497 

Gartenbalfam 1056 
Gartencypreſſe 759 
Gartendiſtel 717 
Gartenkümmel 1807 


* 


— — e —ñ — — — —ñ — — — — — — —— — — — — — — —— —— — — — 


— — — — 


Gaftonia 1861 
Gastridium 207 
Gastromycetes 75 
Gatolar 935 
Gauchblume 1397 
Gauchheil 963 
Gauco, Ariftolochia. 
Gaude 1373 
Gauklerblume 998 
Gaultheria 899 
Gaura 1878 


‚Gazania 772 


Gazoi, Iris german’ca 

Geafter 86 

Geigenharz 347 

Geißbart 2026 

Geißblatt 1853 

Geißfuß 1834 

Geißflee 1644 

Geißraute 1646 

Geißmwedel 2026 

Gela, Entada pursaetha. 

Gelbholz 1678 

Gelone 151 

Gelonium 1337 & 

Gelfeminm 1024 

Gelsemino, Jasnitnum. 

Gelfo 1564 t 

Gemswurz 769 

Gendarussa 1003 

Geneftrolle 1643 

Genete 1643 

G. epineux 1717 

Genevrier 360 j 

Genievre, Baeca Junjigeri. 

Genipa 885 

Genippus 759 P 

Genista 1643 

Genistella 1644 

Gentiana 1019 

G. alba, Laferpitium Jatifo- 
lium. 

G. nigra 1816 

Gentianella 1020 

Geoffroea 1683 

Geoglossum 123 

Geolo, Ebulus 

Geonoma 669 

Georgina 743 

Geranium 1169 

Gerasehanthus 1098 

Gerberftrauch 1282. 1769 

Germer 547 

Geropogen 720 

Gerſte 387 

Gervao 110 

Gefneria 998 


— al REDE BR VB — ESS ————— ——— EEE 


17 


Gettone, Githago. 
Geum 2006 j 
Gewürz, allerlei 1942 | 
Gewürz, englifches 1942 . 
Gewürze 491 | 
Gewürznägelein 1946 
Gewürzſtrauch 2038 | 
Gherg 585 
Ghinia 1104 i 
Giaeinto, Hyaeinthus. 
Giaggiolo, Iris germanica. 
Giafine, Myrtillus. 
Giazinto fylveftre; 
Aletris 564 
Gichtpilz 89 . 
Gichtroſe 1163 7 
Gichtrübe 820 
Gierlein 1838 
Gierſch 1834 
Siftäfhe 177z7 
Giftbaum 1568 
Giftwurz 543. 1558 j 
Giganti 1146 j 
Giglio, Lilium, » 
Gilbblume 757 - 
Gilbkraut 1373 j 
Gilbwurz 496 j 
) 
J 


Scilla, 


Gillenia 2024 

Gindeln 1893 

Ginepro, Juniperus. 

Ginestra 1643 

Ginestrella 1643: . 

Ginger, Zingiber. ) 

Ginger, wild, Asarum cana. 
dense. ) 

Gingko, Salisburya. ) 

Ginoria 1883 j 

Ginſeng 1853 } 

Ginſter 1643 , 

Girren 1475 j 

Giracupo, Nareissüs poetieus. 

Giraumon 81 . 

Giroflee jaune 1399 

Giroflier 1947 


Githago, Agrostemma. 


Giuggiolo 1746 

Giunchiglia, Jonquilla 
Giunco, Juncus, } 
Gladiolus 532 ; 
Glahnen 1844 ; j 
Glaus terrestris 1656 ) 
Glandes unguentariae 17238 
Glanzkraut 393 j 
Glaphyria 1940 j 
Glaskraut 1549 } 
Glasſchmalz 1457 | 


bb 


18 


G)Jaucium 1417 
Glaux. 

Glechoma 1059 
Gleditfehia 1726 
Gleiße 1826 
Gliedkraut 1058 
Gliedlänge 784 
Glinus 1970 

Glitſcher 997 

Glitzen 538 

Globba 505 
Globularia 183 
Globuli majores 1726 
Glockenblume 728, 796: 
Gloionema 187 
Gloriosa 572 
Gloxinia 992 

Glumen 1377 
Gliyceria 414 

Glycine apios 1657: 
Glycineen 1629 
Glycyrrhiza 1645 
Glysblume 1144 
Gnadenkraut 958 
Gnaphalium 762. 766 
Gnetum. 

Gnidia 1492 
Gnidium 1497 
Gobelet 1793 

Gobet 2051 

GObden 1880 
Goejaves 1955 
Gohren 2030 
Golddiftel 724." 
Goldgras 394 
Goldhaar 776 
Goldlack, Cheiranthus. 
Goldmilz, Chryfofplenium, 
Goldmoos 238 
Goldregen, Cytifus. 
Goldruthe 775° 
Gold-thread, Coptis trifolia. 
Goma lacra 1371 
Gom-Appels 1426 
Gombo 12% 

Gomart 1763 
Gommier 1764. 1793: 
G. blane 1697 

G. rouge 1698 
Gomphia 1287 
Gomphonema 185. 1466 
Gomphrena 1466 
Gomutus 675 
Sondel:Bohnen 1205 
Gondur 1763 
Gonogona 468 
Goodenia 793 


\ 


1 Gremillet 1090 


’Grielum 203 


Goodyera 468 

Gordonia 1185 : 

Gorteria 77% 

Gooseberry, 
laria. 

Gossypium 1213 

Goͤtterblume 963 

Gouania 1740 

Gourde 832 

Gouru⸗Nuß, Parkia. 

Goyavier 1954 

Gralha do Mato 1895 

Gramen floridum 1358 

Gramigna,Digitaria dactylon, 
Triticum repens. 


Ribes grossu- 


' Gramignone 407. 


Grampen 931 
Granaat-Pruymen 811 
Granadilla 815 

Grana kermes 1543 
Gr. molucca 1591 
Gr. mofchi 1221 
Sranate 2038 

Grana tiglii 1591 
Granatum litoreum 1308 
Sranden 893 
Grangeria 2042: 
Grangialli 1146 
Graniele, Xylosteum. 
Grano 389 A 
Grano duro 390 
Granten 871 
Grape-tree 1486 
Graphis 243 
Grasblume 1358 
Graͤſer 383 
Grasfarren 311 
Grasnelke 1474 
Gratgal 881 

Gratiola 958 
Gräuling 159 
Gray-plum 2044 
Gregorinsholz 2049 


Grenfel 1348 
Grenſing 1152 
Gretchen 1159 
Grewia 1191 
Grias 1924 


Grieswurz 1243 
Grifftfia 214 
Grimmia 279 
Grindwurz 1484 
Griotte 3051 
Grifchen 1629 
Gritzel 1838 


Grole, Colchicum. 

Gröpspflanzen 1261 - 

Grosseiller 1906 

Grosseiller d’Amerique 1911. 

Groſſularien 1905 

Groffularia domeftica 1567 

Grulo, Juncus effufus. 

Grumaria 69 

Grumato 150 

Grundheil 996 

Guaderella 1373 

Guado 1393 

Guajacum 1272 

Guajera 2045 

Guanabano 1256 

Guanabanus 1335 

Guao 1774 

Guarea 1307 

Guaxe 1700 

Guayabo fylveftre 1929 

Guayavo 1953 

Guazuma 1204 

Guckgucksblume 473, 1362 

Guede 1393 

Guenie 172%5 

Guenot 2049 

Guettarda 875 

Guevina 1511 

Guidonia 1307 » 

Guignes 2053 

Guilandina 1724 

Guilielma 659 

Guindoux 2052 

Suinengras 405° 

Guinga 1700 

Guizotia 751 

Sujaven 

Gulancha, Menifpermum cor- 
difolium. 

Gullen 14%4 

Gummi ammoniacum, Dore- 

G. arabicum 1699 [ma. 

G. bassora, Acaeia. 

G. elasticum 1588 

G. geddha, Acacia. 

G. guttae 1433 

G. kino, Drepanocarpus. 

G. lacca, Ficus, 

G.noftras, Prunus domelftica, 

G. orenburgenfe, Pinus larix. 

G. fenegal, Acacia. 

Sumpeln 1120 

Gum-tree 1503 

Gum-wood 776 

Gundelia 780 

Gundelrebe 1059 

Gundermann 1059 


Gunnera 1551 
Guͤnſel 1052 
Gür: Ajchba um. 
Gurjun, Dipt erocarpus. 
Gurke 826 
©. indifche 621 
Guftavia 1929 
Guttier 1434 
Guttiferen 1420 
Gwillimia 1239 
Gymnadenia 475 
Gymnema 1030 
Gynmocladus 1708 
Gymuogramma 324 
Gymnofporangium 56 
Gymnoftomum 275 
Gyneftum 669 
Gynopleura 812 
Gypfophila 1360 
Gyraria 113 
Gyrocarpus 1514 
Gyrogonites 220 
Gyrole 133 
Gyrophora 243 
Gyropterides 322 
Ei. 
Haarmoos 285 
SHaarfteang 1815. 2023 
Habenaria 476 
Haber 415 
Haberwurzel 719 
Habichtskraut 718 
Habichtspilz 130 
Habzelia 1252 
Hacchie 1696 
Hacopher 1885 
Haden 1364 
Häderich 1401 
Hadhadh 1696 
Haemasthus 542 
Haematoxylon 1720 
Haemodorum 527 
Safer, Avena 
Haftdolde 1803 
Hagebuche 1541 
Hagebutten 2021. 2065 
SHagebutten-Birnen 2074 
Hagedorn 2065 
SHahnenfuß 1144 
Hahnenfußgras 398 
Hahnenkamm 998. 1469 
Hahnenfopf, Hedysarum. 
Hakea 1508. 
Hakenlilie, Crinum, 
Halberweed 745 
Haleclidge 916 


Halesia 927 
Halicacabum 932. 1334 
Halimeda 210 

Halleria 976 

Haloragis 1831 
Halskraut 796 
Halymenia 224 
Hamamelis 1985 
Hamelia 878 
Hammerftraud985 


Hauchinol, Nesaea falieifolia. 


Hancornia 1050 

Hanf 1552 

Hanfnefjel 1060 
Hanfwürger 992 
Hantol 1310 

Harmala 1265 
Harpalyce 717 
Härtern 1848 
Hartheu, Hyperieum. 
Hartig 2083 
Härtling 2063 
Sartriegel 1847 
Harz 347 
Hatzkrauf, Creffa. 
Hafe! 1544 
Haſelwurz 803 
Hafenbrod 411 
Hafenkohl 724 
Hafenöhrlein 1797 
Hafhifh, Cannabis. 
Hauhechel 1640 
Haufenblatt 627 
Hauslaub 1966 
Hauspilz 128. 134 
Hautpilze 47 
Hauswurz 1965 
Haynea 779 _ 
Heaumes 2053 
Hebenftreitia 1101 
Hebradendron 1432 
Hedfirfchen 1852 
Heckſame 1642 
Hedera 1861 

H. terreftris 1059 
Hedwigia 1764 
Hedychium 501 
Hedyerea 2041 
Hedyotis 857 
Hedypnois 788 
Hedyfarum 1622 
Heide 896 
Heidelbeere 891 
Heideln 894 
Heilbienen 915 
Heilbohne 1662 
Heiligheu, Onobryehis. 


BE ————— 


Heilwortel 1284 
Heifteria 925 
Helenium 745. 778 
Helianthemum 1377 
Helianthus 749 
Helicomyces 69 
Heliconia 515 
Helichryfum 766 
Helicteres 1224 
Helirpfis 751 
Heliotropium 1096 
H. minus 1590 
Helleborus 1155 

H. albus 548 
Hellenia 505 
Helminthochorton 225 
Helminthofporium 71 
Helminthoftachys 31% 
Helmfraut 1066 
Helonias 549 
Helofciadium 1831 
Helofis 585 

Helotium 115 
Helvella 124 

Helxine 1549 
Hemerocallis 569 
Hemimeris 973 
Hemionitis 331 
Hemionium 325 
Hemloc 352 

Hemp, indian 1034 
Henbane, Hyofcyamus. 
Hengs 413 

Henne 1884 

Henricea 1020 
Henriettea 1899 

He; atica 1149 

H. alba 1369 
Hepatica stellata 843 
Hepaticae 264 
Heppen 1961 
Heracleum 1811 
Herba amoris 1177 

. britannica, Lapathum. ; 
. cancri 1096 

. epilhymi 1081 

. moeroris 1601 

. mufei 251 

. poetica 1862 
Sancti Petri 18% 
. fentiens 1177 

. Usneae 255 

. verecunda 1177 

. Verrucariae 1096 
. viva 1177 

Herbe & Charpentier. 
H. aux Gueux 158 


bb WE 


20 


H. maure 1373 

H. à pique 745 
Herbling 154 
Hercules Keule 1281 
Hericium 129 
Heritiera 5277. 1205 
Hermannia 1196 
Hermas 1798 
Hermel 756 
Hermefia 1579 
Herminium 479 
Hermodaetylus 551 
Herligen 1848 
Hernandia 1514 
Herniaria 1456 
Herrenpilz 138. 161 
Herreria 620 

Herse 1272 
Herzgefpann 1064 
Herziame 1334 
Hefperis 1400 
Heſſen 1193 
Heterotrichum 1898 
H£tre 1547 

Heu, griechifches 1637 
H. thibetanifches 1839 
Heuchera 1957 
Heufchredenbaum 1702 
Hevea 1587 
Herenfrauf 318. 1876 
Herenmehl 317 
Herenfchwamm 138 
Heymaffoli 925 
Hibifcus 1217 
Hickory 1751 
Hiefen 1304. 2021 
Hieracium 718 
Higuera 1015 
Hilpen 908 
Himanthalia 233 
Himantia 128 
Himbeere 2014 
Himmelsfchwaden 936 
Hiobsthränen, Coix 
Hippia 765 
Hippocaftanum 1323 
Hippocratea 1331 
Hippocrepis 1621 
Hippomane 1607 
Hippophae 1497 
Hippuris 343 
Hiptage 1327 
Hirnfrauf 1067 
Hirſchbrunſt 88 
Hirfchdorn 1745 
Hirſchling 156 
Hirſchwurz 1816 


H., weiße 1805 
Hirſchzunge 130. 330 
Hirfen 405 4 
Hirtella 2041 
Hirundinaria 1031 
Hirundo efculenta 225 
Hobo 1777 
Hobnim 934 
Hoef-Blaad 1673 
Hoffarth, 746 
Hog-plum, Spondias. 
Holcus 416 
Holder 1849 
Holderſchwamm 114 
Holder, fpanifcher 1116 
9. , welfcher 1999 
Holigarna 1776 
Holly, llex. 
Holosteum 1357 
Hölfche 1738 
Holſte (der) 1465 
Holunder 1853 
Holzpflanzen 578 
Homalium 809 
Honde- Pinten 1277 
Honigbiume 1274 
Honigdoen, Gleditf£chia, 
Honiggras 417 
Honigtaubling 153 
Hopea 928 
Hopfen 1553 
Hordeum 387 
Horminum 1073 
Hornblatt 343 
Hornklee 1639 
Hornkraut 1358 
Hornstedtla 506 
Horse-tail, Equifetum. 
Hortenfia 1995 
Hofta 569 
Houmiri 1305 
Houftonia 10% 
Heuttuynia 601 
Hovenia 1743 
Hoya 1030 
Hudblatt 798 
Hufeijenflee 621 
Huflattich 725 
Hühnerdarm 1357 
Huigan 1773 
Huile de bois 1599 
H de cade, Juniperus oxy- 
cedrus. 
H. de Graine 1745 
H. de marmotte 2058 
Huffen 1016 
Hülfen 1738 


Hürft 1738 
Humbertia 1088 
Humen 1488 
Humirium 1304 
Humulus 1553 . 
Hundsfledhten 256 
Hundskohl 1551 * 
Hundspeterfilie 1827 
Hundszunge 1092 
Hungerblümchen 1395 
Hungerkraut 1483 
Hura 1607 
Hursinghar, Nyctanthes ar- 
bor triftis. 
Hutchinsia 217 


% 


Hutpilze 126 


Hutwerfer 88 
Hya-Hya 1039 
Hyacinthus 562 
Hybanthus 1375 
Hydnocarpus 1388 


1 Hydnon 110 


Hydnora 801 
Hydnum 129 
Hydrangea 1995 
Hydrilla 445 
Hydrocharis 448 
Hydrochloa 412 


1 Hydrocotyle 1792 


Hydrodictyon. 
Hydrolapathum 1482 
Hydrolea 1076 
Hydropeltis 452 
Hydrophyllun 1075 
Hydropiper 1356. 1479 
Hydropterides 319 
Hydrurus 193 , 


| Hygrocroeis 193 


Hymenaea 1702 
Hymenium 44 
Hymenodictyon 869 
Hymenophyllum 323 
Hymenoftomum 207 
Hymenula 112 
Hyofeyamus 976 
Hyoferis 722 
Hypnum 294 
Hypecoum 1415 
Hyperanthera 1727 
Hypericum 1370 
Hyphaene 690 
Hyphelia 77. 
Hyphomycetes 59 
Hyphydra 435 
Hypnum 294 
Hypochoeris 723 
Hypoeciftus 801 


Hypopitys 895 
Hyporrhodius '136- 
Hypoxis 526 
Hypoxylon 101 
Hyssopus 1057. 
Hyfterium 92 


I. 


Ibaiariba 1684 

lberis 1390- 

Ibira 1252 

lcaco 2045 

leacorea 1127 

Ieica 1761 

Icicariba 1762 

Sf, Eibe. 

Igafure 1049 

Soelfölblein : Gras 426 

Soelpilz 129 

Zgelskolben 587 

Igname 612 

Ignatia 1048 

Hea 207 

llex 1542. 1738 

Ilecebrum 1455 

Illieium 1236 

llineis- Nut 1751 

Hlofporium 54 

Uy 420 

Imbricaria, Mimusops. 

Immenblatt, Melittis. 

Smmerjchön 766 

Immortelle; Gnaphalium, 
Gomphrena, Helichryfum, 
Xeranthemum. 

Impatiens 1166 

Incarvillea 1006 

Incenfe 1763 

Indigofera 1631 

Indigo, wild 1677 

Inga 1700 

Ingwer 498 

Inocarpus 1515 

Inophyllum 1425 

Intfia 1712. 1934 

Inula 778 

Ipecacuanha 849. 1375 

1. alba 847 

Ipo 1570 

lpomoea 1087 

Iresine 1467 

Irgeln 1930 

lriartea 667 

Iris 535 

Iron -wood 1280 

Isaria 58 

Isatis 1393 


Isbor 1941 
Ifchaemum 398: 
lsertia 877 
Isidium 249 
Isnardia 1873 


Isoetes 311 
lsopyrum 1156 
Isora 1225 


Itea 1997 _ mr 
JItoubou 1376- * 
Itty-Alu 1563 
Iva 754. 759. 1053 
Iva-Catinga 1925 
Ivaraneusa, Andropogon 

fchoenanthus 
Ivraie, Lolium temulentum 
Ixia 530 
Ixora 856 

3. 

Jaborandi 1268 
Jabotapitu 1287 
Jacapucaia 1920 
Jacaranda 100% 
Jacea 729. 1375 
Jacea, Viola tricolor' 
Jãcken 1266 
Jacobaea 770 
Sacobsleiter 1077 
Jacobslilie 1077 
Jacobsſtab 545 
Jacquina 1124 
Jager-boom 698 
Jaka 1574 
Jaksan 569 
Jalappa 1084. 1488 
Jamalgata 1591 
Jamboesen, wilde 1927 
Jambolana 1944 
Jambolifera 1231 
Jambosa 1947 
Jambos sylvestris 
Jangomas 1382 
Janipaba, Genipa americana 
Janji, Vallisneria alternifolia 
Jaqua falsa 861 
Jaqueira 1574 
Jaquier 1571 
Jaroba 1015 
Safe 759 
Ssafen 1196 
Jasione 795 
Jasmin, wild 1997 
Sasınindaum 1038 
Jasminum 1110 
J. hirsutunm 876 
Jatropla 1595 
Jehikee, Cocos maklivica 


2: 


Jejerecon 1252 
Jericho-Roſe 1386- 


 Serufalems : Kreuz 1367 


Serufalems: Salben 196% 
Sefushand 476 

Jetaiba 1702 

Jissara 675 

Jocara 675 

Soden 859 

Johannia 739 


Johannisbeeren 1905 


Johannisblut, Hypericum 
Johannisbrod 1715 
Sohannisgürtel 317 
Sohannisfrauf 1370, 1455 
Johnia 1332 
Joira 1206 
Jonesia 1706 
Jonidium, Hybanthus 
Jonquilla 539 
Josephinia 1013 
Soffen 740 
Jossinia 1941 
Jubati 654 
Sudasbaum 1702 
Judasohr 114 
Sudendorn 
Judenkirſche 982 
Sudenruthe 982 
Judenſchwamm 138: 
Jugeln 1331 
Juglans 1749 
Jujuba 1746 
Jujubier 1746 
Julibrissin 1700 
Julpai, Elaeocarpus 
Juncus 437 
J. floridus 44 
J. odoratus 399 
Jungermannia 269 
Sungfer im Buſch 1148 
Juniperus 359 
Jusquiame 976 
Jussiaea 1874 
Juftieia 1002 
Juvia 1919 

HK. 


| Kadali 1894 


Kaempferia 493. 

Käfen 1702 

Käferpitze 58 

Kahn 193 

Kaipa-Tfjira 1354 

Kaiſerkrone 575 

Kaiferling 170 

Kakaterro, Dacrydium- taxi- 
folum. 


22 


Kaki 935 
Kaku-valli 1667 
Kälberfropf 1802 
Kalbenafe 670 _ 

Kali 1463 

Kalinken 1857 
Kaliſtrauch 1465 
Kallftroemia 1272 
Kalmia 903 
Kal-Todda-Waddi 1724 
Kammgras 395 
Kanden-Kara 852 
Kannenfraut 1367 
Kapa-Mava 1784 
Kapert 8233 
Kappa-Kelengu 1086 
Karim-Njoti 1288 
Kartoffel 989 
Käspappeln 1209 
Kaffou-Khaye, Khaya. 
Kath 1735 
Katje-Piring 885 
Katong 485 
Katou-Tfjaca 861 
Katou-Tfjeru 1776 
Kaͤtzchen⸗Baͤume 1532 
Kagenfraut 1054 
Kagenmünge 1057 
Katzenpfbtchen 766 
Kagenwedel 312 
Kauki 945 

Kaufen 795 
Kelengu 614 

Kelke 748 

Kellerhals 1496 
Kellertuch 72 
Kellor-boom 1728 
Kelp, Fuci. 

Kerbel 1800 


' 


Kidar patri , Limonia lau- 
reola. 

Kiefer 346 
Kirnbaum 346 
Kienporjt 898 
Kienruß 347 
Kiki 1593 
Kilam 1710 
Kille 76 . 

| Kinarbaum 1204. 
Kino 1486- 1675 
Kinfchen 923 
Kintfcheibeere 2048 
Kirhenpalme 367 
Kirganeli 1601 

: Kiri 1006. 2771 


ferum. 


| Kiriwalla 1903 





| Kirfche 2046 
ı Kirjchen, Barbados 1330 
Kirfchlorbeer 2047 
Klammen 1995 
| Kiapperhälfe 1641 
Kiatfchrofe 1418 
Kiebe 1080 
Klebgras 394 
| Steberaut 843 
| Klee 1635 
Klee, ewiger 1638 k 








Klee, fpaniicher, Onobrychis. 


Kleebaum, Cytifus,. 
Kleinhovia 1204 
Kleinia 769 
Kleifterfchimmel 65 
Kleppeln 782 
Kiette 730 

Klimme 1865 
Kiinnen 1180 


Kermesbeeren’ 1476. 1455.1543| Kliffen 752 


Kernen 370 
Kernobft 2072 
Kernpilze 90 
Kerria 2024 
Kerzenbaum 920 
Ketmia 1221 
Keule 1521 
Keufenbäume 353 
Keulenpilze 120 
Keuſch⸗Lamm 1105 
Keyfer-Vrengde 927 
Khaya 1303 

Kheu 1775 
Kiamis 1529 
Kiate-boom 1109 
Kicher 1653 

K., wilde 1627 


Kloöder 228 
Knabkräuter 463 
Knauel 1455 
Knautia 784 
Knede 1744 
Kneden 1792 
Kneyen 1978 
Knieholz 347 
‚Knigthia 1508 
Kniphofia 566 
Knippa 1339 
Knippen 1333 
Knoblaud 555 
Knollenblume 1155 
Knollenfraut 1626 
Knopfflechten 247 
; Knopftraut 784 





este nn an et A En . 


Knoppen 1296 
Knoppern 1543’ 
Knören 1905 
Knörpel 1964 
Knorpelblume 1455 
Knorpelfraut 1467, 1965 
Knotenblume 541 ‚ 
Knotenmoos 293 
Knbterich 1478 
Knotgrafs, Ulecebrum. 
Kohl 140% 
Kohlbaum 769 
| Kohle 137°. 
Kohlpalme 674 
| Kohlrabi 1404 
Kolbenhirſe 405 


Kiriaghuna, Gynmnema lacti- Königsbaum 1515 


Königsferze 672 
Koͤnigspitz 141 
Konni 1658 
Kopfpflanzen TEL 
Kork 1542 

Korn 391 
Korublume 729 
Kornfäule 49 
Koffen 790 
Kragenblume 767 
Krähendeeren 1839 
Keähenfuß 1472 
Krameria 1294 
Krampfdiſtel 733 
Krandeere 8% 
Kranichichnabel 1171 
Krapp 844 

Krappe 841 
Kräuterfüs 1656 
Krausbeere, Grossularia. 
Krebspdiftel 733 

Krebskrauf 1455. 1589 
Krebsſcheere 449 

Kremling 159 

Kreffe 1392 

Kreſſe, indifche, Tropaeolum. 
K. türkifche, Tropaeolum. 
Kreffen 1390 

Kreuzblume 1292 
Kreuzblumen 1383 r 
Kreuzdorn 1744 
Kreuzkraut, Senecio. 
Kreuzkraut, gütdenes 842 

‚ Kreuzwurz 769 

Kriechen 2055 

| Krigia 722 . 

\ Krimpbonen 1665 
| Kroeselingen’814 
Kroes-Stern 573 
Kronen⸗Nüſſe 1288) 


Kronwide 1621 
-Kroon-Notın 1288 
Kropfklette 754 
Kropfwurz 1827 
Krötenpilz 168 
Krötenihwamm 145 
Krubut 802 
Krulfarren 327 
Krummhals 10% 
Krummholz 347 
Kruppen 1671 

Kua 498. 500 
Küchenſchelle 1150 
Kugel:Amarant 1466 
Kugelblume 783 
Kugeldiftel 736» 
Kugelpilje 8 
Kuhbaum 1571 
Kuhnen 1676 
Kuhpilz 137. 140 
Kuhichelle, Pulsatilla. 
Kuhmweizen 997 
Kümmel 1834 

K. römiſcher 1807 
Kunze 112 

Kürbſe 830 

Kürbſen 818 
Kürbſenbaum 1014 
Küren 1428 


Kuteera, Cochlospermum go8- 


* 
Kutsjinas, Gardenia 


sypium. 


L. 


Laar 1562 

Labaria, Dracontium 
Labiaten 1062 
Labiatiflorae. 
Labkraut 842 
Lablab 1664 
Laburnum 1645 
Lacca, Ficus 
Lachenalia 562 
Lachenknoblauch 1053 
Lachnanthes 527 
Lachnea 118 

Lacis 342 

Lackkraut 1167 
Lacmus 249 
Lacrigenfaft 1646 
Lactuca 718 
Ladanum 1061 
Lafoensia 1887 
Lagenaria 81 
Lager 47 
Lagerstroemia 1886 
Lagetta 1495 


Lagoecia 1796 
Lagondium 1106 
Lagopus 1635 
Lagurus 393 
ahnen 1242 
Laiche, Lieſchgras 
Laichkräuter 341 
Lambrusca 1870 
Laminaria 231 
Lamium 1059 
Lamiunı luteum 1061 
L. majus 1550 
Lampertsnuß ‘2016 
Lampone 2016 
Lampsana 721 
Lanaria 527 

Lance 1314 
Lanciola, Plantago 
Landra 1386 
Lanquas 505 
Lansium 1310 
Lantana 1104. 1854 
Lapageria 624 
-Lapathum 1483 
Lappa 730 
Lappago 398. 1212 
Lappenblume 1415 
2appenfarren 310 
Sappenpilze 112 
Lappio 1147 
Lappula 1090 

L. hepatica 2004 
Laranjeiro 1269 
Lärche 349 
Lärchenpilz 133 
Lardizabala 1243 
Larese, Pinus larix 
Larice, P. larix 
Larix, Pinus 
Laſchen 264 
Laserpitium 1805 
Lasiobotrys 102 
Lasiostoma 1049 
Lathraea 992 
Lathyrus 1655 


Latte di Gallina, Ornithoga- 


lum 
Lattich 718 
Saubmoofe 272 
Laubpflanzen 951 
Lauch 555 
Sauce 554 


Läuchel 1400 


Laugenblume 761 
Laugeria 875 
Laurei 90% 
Laurelia 031 


E 


| 


) 


| Laureneia 220 
—* 1496 ._ 
Laurier-cerise 2048 
Laurier-rose 1037 
Laurocerasus 2047 
Laurus 1522! 

L. tinus 1856 
—— 1161 
Laͤuſekraut 999. 1156 
Laäuſeſamen 548 
Lavandula 1058 
Lavatera 1211 
Lavendel 1058 
Lavendelgras 394 
Lavoifieren 1891 
Lawsonia 1884 
Lazzarolo 2068 
Leadwort, Plambago 
Lebbeck 1700 
Lebensbaun363 
Seberbalfam 758. 938 
2eberblume 1149 
Reberflette 2004 
Leberkraut, Anemone. 
Lebermoofe 264 
Leberpilz 131 
Lebona 1763 
Leceio, Quercus ilex 
Lecanora 254 
Lecidea 243 
Lecythis 1919  , 
Lecythopsis 1921 
Leda 200 
&ederblume 1278 
Lederholz 1494 
Lederpilz 135 
Ledon 1378 
Ledum 906 

Leea 1863 

Leersia 278. 403 
Legno santo 935 
Leimfraut 1360 
Sein 1173 

Leinblatt 1499 
Leindotter 1395 
Seinfrauf, Linarla. 
Lemanea 191 
Lemna 337 

Lennen 13%6 
Lens, Ervum 
Lente 1652 ;; 
Lentibularien 957 
Lentille 1652 
Lentiscus 1756 
Leocarpus 81 
Leonotis 1065 
Leontice 1412 


24 


Leontodon 715 
Leontopetalum 1412 
Leonurus 1064 
Leotia 123 
Lepidium 1892 
Lepiota 160 


Lepraria kermesina 192 


Leptomitus 197 
Leptospermum 1932 
Leptostroma 9I 
Leskea 290 
Leucadendron 1509 
Leuchte 1064. 1090 
Leuchtpilze 447 
Leucojum 541 
Leucopogon 890 


Eeucosporus 136. 150 


Levcoje 1399 
Levisticum 1809: 
Rewat 1405 ' 


Liane amere, Abuta candi- 


cans 
L. brulee 1741 
L. ä enivrer 1649. 
L. à grapes 1008 
L. papaye 1605 
L. rouge 1248 
Lianen 1005 
Liatris 740 
Libanotis 1826: °- - 
Libanus 1763 
Libidibi 174 
Libo, Taxus 
Licania 204F 
Licea 81 


Lichen islandicus 359 


L. roseus 54 
Lichenes, Flechten 
Lichtensteinia 1838. 
Lichtnelfe 1363 
Lickt 1149 

Licuala 689 
Liebes apfel 98% 
Liebſtockel 1809 
Lief-blaad 1724 
Liege 1542 

Liene 1153 
Lienen 8ll 
Lieſche 39 


Lignum agallochi 1513- 


L. aloes 1513 


L. aloes spurium 1586 
L. colubrinum 888. 1045 


L. papuanum 1540 
L. rhodium 1086 
L. serpentinum 104# 


Ligtu 637° 

Ligularia 1585. 1711 
Ligusticeum 1805 
Ligustrum 1119 

L. Dioscoridis 1884 
Lilago, Syringa 
Lilas 1116 

Liliaco 552 

Lilien 564 - 
Lilio-asphodelus 569 
Lilio-näreissus 541 
Lilium 575 

L. indieum 540 
Limetta 1317 
Limodorum 471, 482 
Limon 1317 
Limonia 1312 
Limonium 1474 
Limosella 957 
Limmen 667 
Limnanthemum 1617 
Linaria 969 

L. aurea 776 

L. scoparia 1461 
Lindar 1716 

Linde 1189 

Linden 1186 
Lindleya 2028 
Lingen 1005 


| Lingoum 1674 


Lingua 131 

Lingua cervina 330 

Linnaea 1850 

Linophyllum 1499 

Lino delle Fate, Stipa 

Linfe 1652 

Linſenpilze 92 

Linum 1173 

Linza 196 

Liparis 481 

Liplap 676‘ 

Liqueur aux Creoles 1427 

Liqueur Noyau, Convolvulus 
dissectus 

Liquidambar 1538 

Liquiritia 1646 

Liriodendron 1238 


Lis, Lilium 


Lisca, Cyperus longus 
Lisianthus 10% 
Lissanthe 891 

Listera 468 

Lita 1022 

Litchi 1342 

Lithi 1772 
Lithospermum 109% 


Litsea 1574 
Lithraea 1772 
Littorella 1471 
Liuta 637 

Liveche 180% 
Loasa 808 

Loba 1297 

Lobelia 791 
Lob-Halsen 1213 
Lobus 1665 

L. brasilianus 169& 
L. echinodes 1725 
Löcherpilz , Boletus 
Lochfarren 320 

Lock 1148 

Locke 1075 * 
Loecust-tree 1650 
Lodoicea 691 
Loöffelkraut 1395 
Loͤffelſchote 1397 | 
Lohbaum 920 

Lolch 386 > 
Lolium 386 
Lomaria 33} 
Lomatia 1506 
Lomentaria 218 
Lonas 762 
Lonchitis 328 
Lonchocarpus 1649: 


"Longan 1343 


Lonicera 1852 
Lontarus 695 y 
Loosestrife, Lythrum. 
Lopezia 1877 
Lophium 94 i 
Loranthus 1846 
Lorbeer 1522 
Loren 1516 
Loreya 1899 
Lorfchen 1575 


Lotus 457. 935. 3639, 1746 


L. odoratus 1637 
Lotwurz 1095 
Lbwenmaul 968 
Löwenzahn 715 


Lucerne 1638 


Lucienholz 2049 
Lucinium 1758 

Luck 1150 

Lucuma 949; 152} 
Ludolfia 419 
Ludwigia 1873: 
Luffa 824 

Luftbaum 1277 
Lunaria 1394 
Lungenflechten, Stieta 


Lungenfraut 1094 
Lupinella 1644 
Lupinus 1658 
Lutatia 2052 
Lutum 1373 
Luyfelboom 1034 
Luzula 438 
Luzuriaga 624 
Lychnis 1362 
Lycium 985 

L. indieum 1696 
Lycoetonum 1162 
Lycogola 82 
Lycoperdon 85 
Lycopersicum 989 
Lycopodium 316 
Lycopsis 1093 
Lycopus' 1054 
Lygeum 394 
Lygodium 320 
Lyme-Apple 936 
Lysimachia 964. 1875 
L. Plinii 1882 

L. purpurea 1882 
Lysurus 88 
Lythrum 1881 


Re. 


Maagde-Kruid 1666 
Maagde-Lynen 1602 
Maagden-Lot 1004 
Maaßliebe 775 
Maba 933 

Mabea 1588 
Maccaw-tree 657 
Macassari 1501 
Macaüba 657 
Macaya 657 
Macerone 1842 
Machamona 1015 
Machaonia 847 
Maeis 1518 
Maclura 1566 
Macoucou 943 
Macrocnemum 86% 
Macrolobium 1702 
Macrocystis 236 
Macrotys 1165 
Madablota 1328 
Madder 858 
Madder, Rubia tinetorum, 
Mädeflig 2026 
Maädhuca 91 
Madia 744 

Madori 1030 
Madreseeva, Caprifolium 
Maduga 1671 


Maesa 1124 
Magenwurz 597 
Maggengo 149 
Maggio , Viburnun opulus 
Magnolia 1239° 
Magnugola 1804 
Magonia 1333 
Maguey 638 
Mahagony 1302 
Mahaleb 2048 
Mahwah-tree 941 
Maiden-Plun: 1774 
Mailosina 1354 
Mais 400 
Majanthemum 625 
Majoran 1069 
Makula 1381 
Malabathrum 1523 
Malacca Schambu 1948 
Malach, Cannabis. 
Malague 2049 
Malambo 238 
Malamiris 604 
Malaxis 480 
Malchen 715 
Malebo, Mahaleb. 
Malesherbia 812 
Malicorium 2039 
Mallotus 1592 
Mallow, Malva 
Mal-Naregam 1312 
Malochia 1665 
Malope 1212 
Malpighia 1329 
Maltheſerpilz 584 
Malum indieum 1748 
Malus 2081 

M. medica 1317 
M. rosea 1250: 
Malva 1209 

M. arborea 1211 
Malvafierfraut 758 
Malvaviscus 1224 
Malvone 1211 
Maman-Cacao 1608 
Mamaoeira 836 
Mamee-tee 950 
Mammea 1426 

M. aquatica 1926 
Mamnillaria 1912 
Mamoeira 950 
Manabea 1110 
Mancinella 1608 
Mandelbaum 2059 
Mandelpaime 666 
Mandiocca 1597 


25 


Mandole di Terra, Cyperus 
esculentus 

Mandorlo, Amygdalus 

Mandragora 983 

Mandsjadi 1690 

Mandubi 1682 

Manga 1781 

Manghas 1044 

Mangifera 1779 

Mangi-Mangi 923 

Maugium album 918 

. tandelarium 921 

. caseolare 1953 

. eelsum 9233 

. ferreum 1121 

. fructicans 1121 

. porcellanicum 1183 

Mangle 918 

M, zaragoza 912 

Mangold 1462 

Mangoftan 1435 

Mangostana celebica 1435 

Mangrove 920 

M. white, Avicennia tomen: 
tosa 

Manica 662 

Manicaria 661. 

Manihot 1596 

Manil-Kara 947 

Manioca 1597 

Manja-Pumeram 1113 

Manna 1115 

SM. von Brianeon 349 

Manna:Klee 1624 

Mannsſchild 960 

Mannstreu 1795 

Manobi 1683 

Mansara 1748 

Mausbonen 1672 

Manfchette 44 

Mao 1781 

Maellahola 924 

Maple 1320 

Mappa 1579 

Maprounia 1586 

Maqui 810 

Maranta 511 

Marathron 1814 

Marathrum 342 

Maregravia 143 

Marchantia 267 

Margarethe 1093 

Margen 480 

Margosa-tree, Melia azeda 
rachta 

Margyricarpus 2004 

Marianus 731 


BESSSE 


29 


Mariea 534 
Mariengens 403 
Marienveilhen 798 
Marillen 2058 
Maringras 393 
Marisana, Melongena 
Mariscus 431 
Marking-Nut 1782 
Markpflanzen 31 


Marmaleiro do Mato,, nf 


ria ulmifolia 
Marmeleira 1316 
Marmelos 1315 
Marmite de Singe ‚1920 
Marotti 1381 
Marquisas 816 


| May-Apple 1411 


| 
| 
| 


i 


Mayblume 625 
Mayblumen:Bufc 903 
Mapyenfarren 319 
Mayenträubel 319 
Maytenus 1725 

Mazi 1645 

‚ Mazzuchell, Alopecurus 
Meadia 963 

Medeola 621 

Medica: 1638 
Medicago 1637 
Medicinier 1595 
Medinilla 1897 
Medlar 2070 
Meerfenchel 1822 


Marrone, Gaftanienbaum 1543, Meerfohl 1388 


Marronelle 2052 
Marruca 1743 
Marrubium 1063 

M. aquaticum 1054. 1063 
Marsdenia 1031 
Marsh-Elder 755 
Marsilia 310 

Martagon 576 
Martynia 993. 1012 
Marum 1054 
Marunfen 2056 
Maruta 757 

Marvel, Mirabilis 
Maschalocarpus 280 
Masholder 1321 
Mafchenill-Baum 1610 
Masse au bedeau 1386 
Massoy 1529 
Massonia 554 

Massue d’Hercule 1282 
Maftirbaun 1736 
Mästix-tree 939 
Maftfraut 1356 
Mates 1726 
Matricaria 760 
Matrisylva 843 
Matthiola 875. 1399 
Mattfiimmel 1834 
Matzen 54 
Mauerpfeffer 
Mauerraute 329 
Mauhlia 571 
Maulbeeren 1564 
Maurandia 970 
Mauritia\ 654 
Mausdorn 619 
Mausöhrlein 719 
Mauve en arbre 1219 
Mavacure 1049 


ee — — — — ——— — — — —— — — 


| 








Meer:Lavendel 1474 
Meerling 1592 

Meer: Peterfilie 1883 
Meerrettig 1395 
Meerfenf 1387 
Meerträubel 355 
Meerwermuth 759 
Meerzwiebel 560 
Meesia 292, 1286 
Mehlbeeren 2068 
Mehlbirnen 
Mehlblume 743 
Mehlfäßchen 2065 
Mehlthau 103 
Meiſterwurz 1795. 1817 
Mejogrolin, Lithospermum 
Melaleuca 1936 
Melampyrum 997 
Melanconium 54 
Melanorrhoea 1774 
Melanoxylon 937 
Melanthesa 1602 
Melanthium 1158 
Melanzana, Melongena 
Melar 1716 
Melastoma 1893 
Melde 1457 

Melden 1456 

Meles 1899 

Meleze 349 

Melia 1114. 1305 
Melianthus 1274 
Melica 410 

Melicocca 1340 
Melilobus, Gleditschia 
Melilotus 1636 
Melina, Pca aquatica 
Melinum 404 

Melissa 1070 

M. turcica 1071 


Pe SE Ber > Te u Een EI 


Melittis 1071 ' 
Melo 828 
Meloeactus 1911 
Melone 828 
Melonendbaum 83 - 
Melonenkürbſe 831 
Melon epineux 1912 
Melongena 989 
Melopepo 831 
Melothria 821 
Membrilo 1930 
Memeeylon 1903 
Mendoni 573 
Mengehvurz 1484 
Menispermum 1244 
Mentha 1054 

M. sarracenica 765 
Menthastrum 1055 
Mentzelia 807 
Menyanthes 1047 
Meratia 2037 
Mercurialis 1577 


Mercurio do Campo, Eıythro- 


zylum suberosum 
Mergelpil; 135 
Meriania 1892 . 
Meridion 184 n 
Merisier 2052 
Merk 1837 
Merfe 1822 
Merren 342 
Mertensia 321 
Merulius 143 239 
Mesembryanthemum 1973 
Mesogioia 198 
Mesopus 144. 151 
Mespilus 2069 
Mestica 1694 
Mesua 1424 
Mesues 758 
Metel 978 
Methonica 572 
Metrosideros 1933 
M. amboinensis 1713 
M. macassarensis 945 
M. spuria 4287 
Metroxylon 650 
Metuan }492 
Mettern 1848 
Meum 1823 
Meurier d’Inde 872 
Meyer 1468 
Meyerich 1357 
Meynia 877 
Mezereum 1496 
Michauzia 799 


u 


Michelia 1241 Mokusin 89 
Miconia 1899 Molago-Codi, Piper nigrum 
Micrasterias 187 Molesini, Valeriana olitoria 
Microchloa 386 Molinaea 1337 
Miere 1356 Molinia 410 
Miguardise 1359 Möllen 2057 
Migniotte, Reseda odorata | Mollinedia 2034 
“ Mikania 72 je Mollugo 1354 
Mirchpeterling 1817 Molterbeere 2014 
Milchpilze 154 “ | Moluccella 1065 
Milchſchelm 99 Moly 557 
Milium 402 Mombin 1777 
M. solis 1094 Momolini 1147 
Milk-wood 791 Momordica 825 
Milkwort, Polygala Monarda 1074 
Millefolium Mondbohnen 1671 
Millefolium aquaticum 322 | Mundraufe 318 
Millegrana, Herniaria Mondveilhen 1394 
Millegranum 1456 Monnieria 1267 
Milleria 747 Monilia 66. 71 
Millingtonia 1009 Monke 795 
Milnea 1310 Monnina 1294 , 
Miliosole, Lithospermum Monocotyledonen 377 
Milzadella 1060 Monodora 1351 
Milzfarren 324, Monopetalae 708 
Milzkraut 333. 330, 1987 Monotropa 895 
Mimosa 1691 Mantia 1350 
Mimulus 998 Montinia 1878 
Mimusops 94  « Moosbeere 893 
Minuartia 1356 ' Moos, isländiſches 259 
Mirabellen 2056 Mooſe 177. 260 
Mirabilis 1488 Mootha, Cyperus rotundus 
Mirichi 655 Moquilea 2042 
Miso 166] Moraea 534 
Mifpel 2069 Moral 794 
Mifpeln 2064 Morchella 125 
Miftel 1845 Morcheln 120 
Mistletoe, Viscum Mordſchwamm 157 
Miſtpilz 145 Morella 988. 1432 
Mitella 1939 Morgenftern 861 
Mithridatea 2035 Moriche 655 
Mitraria 1925 Morilje 655 
Mnium 292 | Morina 786 
Mocanera 932 Morinda 871 
Mode 584 Moringa 1727 
Modecca 813 Morisonia 1409 
Moder 63 Moronobea 1480 
Modira 1046 Morsus diaboli 448 
Moggori 1112 M. ranae 448 
Mognos 1340 Mort aux rats 878 
Mohn r Mortella 1941 
Mohne 1413 Morus 1564 


Mohoe, Hibiscus arboreus 
Möhren 1799 


Mosambe 1408 
Mosca, Seirpus maritimus 


M., weiße 1812 | Moschata 1371 
Mohrhirſe 406 | Moschatellina 1858 
Mohria 321 ı Mougeotia 201 


Moinson 835 


27 


Mouli-Ila 1280 
Mount-ain Ash, Sorbus au- 
cuparia 
Mountain-Tea 899 
Monreiller 1329 
Mouriria 1904 
Moussache 1598 
Mousseron 149 
Moutan 1164 
Moutarde 1402 
Moutouchi 1674 
Mucedo 62 
Muche 59 
Müdenfang 1562 
Mucer 62 
Mucuna 1665 _ 
Mudar, Calotropis gigantea 
Mudarium {030 
Mughetto, Convallaria 
Mughus 347 
Mugo, Pinus mughus 
Muhren 1870 
Muhucunda 119 
Müllen 1100 
Mulli 1773 
Mummeln 453 
Mündia 1295 
Mundrofe 1211 
Mungo 1661 
Mungos 888 
Munjeeth, Rubia cordifolia 
Muntingia 119% 
Münze 1054 
Murchenkraut 1379 
Murier 1564 
Murraya 1313 
Murucuja 813 
Musa 517 
Muscari 563 
Museatier 1518 
Muscatine 1869 
Mufentnuß 1518 
Mufcatnuß von Santa Ge, 
Myristica otoba 
Muschini, Muscari 
Museipula 1367 
Muscus capillareus 287 
M. catharticus 318 
M. cinereus 257 
M. cranii 255 
M. cumatilis 257 
Mushroon, Fungus 
Musk-wood 1307 
Mussaenda 882 
Mutellina 1824 
Mutisia 738 
Mutterharz 1808 


28 


Mutterkorn 50 
Mutterkraut 760. 2002 
Mutternelfen 1946 
Mutterwurz 1795 
Mutter-Zimmet 1528 
Muzy 520 
Myagrum 1383. 1393 
Mycelium 44 
Mycoderma 193 
Myelomycetes 90 
Myginda 1736 
Myonima 874 
Myoporinen 1108 
Myoschilos 1502 
Myosotis 1090. 
Myrcia 1943 
Myrica 356 
Myricaria 1980' 
Myriophyllum 344 
Myristica 1518 
Myrobalanen 908. 2055 
Myrobalanus 1602. 1777 
Myrodendron 1304 
Myrospermum 167% 
Myrothecium 76 
Myroxylon 1679 _ 
Myrrha 1524. 1760 
 Myrrhis 1799: 
Myrsine 1121 
Myrtaceen 1916 
Myrteir 1940 
Myrto-cistus 1371 
Myrtus 1940 
Myza 1099 
‚ Myxotrichum 73: 
Myxofporium 53 
Myxothecium 76 
R.. 
Nabca 1748 
Nabelkraut 968 
Nachtblume 876 
Nachtkerze 1876 
Nachtſchatten 987 
Nachtviole 1400 
Nadelhblzer 345 
Nadelkraut 1801 
Naden 1297 
Naematelia 113 
Naga-mu 1704 
Nagassarium 1424 
Nageia 357 
Nägelein 1944 
Nägelein:Nuß 1522 
Nägelein: Pfeffer 194% 
Nägelein: Pilz 148, 152 
Nägelein : Wurz 2006 
Nagelkraut 2003 


Naghawalli 888 
Nagkesur, Mesua ferrex 
Nai 1666 

Najaden 337 

Najas 340 


Nallen 807 


Namatofpora 53 
Nanarium 1767 
Nanca 157& 
Nandi 1039 
Nani 1934 
Napellus 1161 
Napha 1318 
Napoleona 937 
Napus 1406 


Nareiso a Campanelle, Leu- 


cojum 
Nareissus 538 
Nardex 1819 
Nardoftachys 789 
Nardus 385. 398 
N. celtica 788 
N. indica 789 
N. montana 788 


Rarfen 337 


Rarrenballen 1286 
Nartheeium 551 
Narum 1254 
Nafaviaceen 737 
Nasturtium 1397 

N. horterise 1392 
N. petraeum 1988 
N. pratense 1398 
N. valentinum 1387 
Nati Schambu 1949 
Natterkopf 1093 
Natterwurz, Bistrita-, 
Natterzunge 318- 
Nauclea 861 r 
Näven 607 

Navette 1405 
Neckera 288 

Nectris 452 

Nedum Schetti 1904 


Neem-tree, Melia azedarachta 


Nefle 2044. 2070 
Neflier 2070 & 
Negerhirfe 466 
Negretia 1665 


Nehai, Angiopteris evecfa 
Neli 1625 . 


Nelken 1355. 1944 
Nelfenbaum 769 
Nelkengras 1357 
Neli-Pouli 1606 
Nelumbium 460 
Nemolapathum 1483 


- 


a 


Neottia 469 

Nepal Cherris, Cannabis 
Nepenthe 1553 
Nepenthes 1367 
Nepeta 1057 
Nephelium 1341 
Neptunia 168% 
Nerium 1036 
Nerprun 1745 
Neslia 1385 

Nefpolo 2070 
Neffeln 1548 
Neunfpigen 1459 
Neurada 022 
Neurocarpum 163F 
Neurochlaena 745 
Nhandiroben 832 
Nicandra 982 
Nicotiana 980 

Nicou 1649 
Nidularia 108 
Nidus avis 46% 
Niele 1153 

Nielen 1143 
Nielle 49, 1157 
Nierenpflaumen 1191 
Nieren-Pruymen 119F 


Nießkraut, wildes 470: 


Nießwurz M55 
Nießwurz, weiße 548- 
Nigella 1157 
Nigellastrum M57 
Nigredo 50 
Nigritella 476 
Niirvala 1410 

Nil 1087. 1633: 
Niliea 1602 


Nimbo 1306 


Nin Sin 1838 
Ninzola, Hafelnuß' 


.| Nipa 610 


Niphobolus 325° 
Nipis 1319 
Nippeln 90 


Nirmulee, Stryehnos pota- 


torum 
Niruri 1601. 1603' 
Nis - berry 948 
Nifpero 948 
Nissolia 1672 
Niti-Todda 168% 
Nitraria 1978 
Nivenia 1510 
Niren 450 
Njota 1027 
Noben 1993 
Noce 1749 


Noeciola, Haſelnuß 
Nocciolo, Corylus; 
Nodularia 210 
Noel- Valli 1673 
Noisette 1546 

N. purgative 1596 
* Noisettier 1605 
Nolana 1088 

Noli tangere 1167 
Nollen 9 
Nonatelia 873° 
Nopal 1907 
Norantea 1429 
Norna 481 

Nosi 1106 

Noftoc 196 
Notochlaena 223 
Novella 1222. 1823 


Naces purgantes 1595 


Nuclei pinei molucei 1591 


Nuclei Pini, Pineolen 
Nucula terrestris 1835 
Nugae 1799 

Nugaria 1722 

Nuli- Tali 1555 
Nummularia 964 
Nuphar 456 

Nug 1749 

Nußdolde 1839 
Nußpflanzen 1451 


Ochna 1286 

O. squarrosa 1934 
4 Ochroxylumn 1278 
Ochſenauge 757 
Ochſenzunge 1091 
Ocotea 1525 

. Oeuli asinini 1666 
Ocymum 1067 
Ddermennig 2003 
Odonthalia 223 


J— 202 


Oeillet 1358 
Oenanthe 1827 
Oenocarpus 672 
Oenoplia 1748 
Oenothera 1876 
Ohmblatt 1484 
Ohnblatt 895 


Si, Oliven 1117 

DL, Provencer 1117 
Olax 921 

Olbaum 1116 
Oldenburgia 739 
Oldenlandia 858 

Olea 1116 

O. malabarica 1306 
Oleander 1036 

-| Dleafter 1499 

Oleo di Marmotta 905 
Oleum bergamottae 1318 


29. 


Omphalo carpon 942 
Omphalobium 1277 
Omplralodes 1093 
Onagra 1875 
Oncophorus 280 
Onguent pian 1009 
Onobrychis 1622 
Onoclea 332 
Ononis 1640. 
Onopordon 733 
Onoseris 738 
Onosma 1095 
Onygena 76 
Opegrapha 243 
Operculum 262 
Ophioglossum 318 
Ophiopogen 627 


| Ophiorrhiza 887 


Opobalsamum 1758 
Opocalpasum 1702 
Opopanax 1817 


4 Oppio 1321 ° 


Opulus 1856 

Opuntia 1908 

Orach, Atriplex hortensis 
Drange 1318 
Drangenmeloue 823 
Orcanette 1091 

Orchiden 466 

Orchidium 481 » 


Orchis 472 

Orchidocarpum 1255 i 

Orelha de Gato, Hypericum 
connatum 

Orelha de Onga, Cissampe-- 

0. templinum 348 los ovalifolia 

Olibanum 351. 1763 Oreocallis 1506 

Dlive 1117 Oreodoxa 667 

- Oreoselinum 1816 

Orge, Hordeum r 

Orgel 151 

Origanum 1068 

Orlean 1379 

Orme 1555 

Ornio, Convallaria bifolia 

Ornithogalum 559 

Ornithopus 1620 

Ornus 1114 

Orobanche 991 

Orobus 1654 

Oronge 165. 168. 170 

Orontium 588. 969 

Orris-root, Iris florentina 


Nutmeg 1252 

Nux barbadensis 1596 

Nux Ben, Moringa pterygo 
fperma 

. cathartica 1596 

. caryophyllata 1522 

. malabarica 1208 

. maldivica 695 

medica 695 

. muluccana 1599 

. mofchata 1518 

vesicaria 1733 Oliven, wilde 1499 
. vomica 1045 Olivetier 940 

N. zeylanica 1207 | Olivetta, Liguftrum 


0. cyprinum 1885 
0. neroli 1318 
O. rusei 1537 

0. Syro 399 


J 


Olivebark -tree 917 
Olivella 1283 

Olivella, Daphne alpina 
Olivello 1498 


N. nigra 1099 Oignon, Cepa Ophiefcorodon 556 
Noyer 1749 Oil-nut 1502 Ophioxylon 1041 
Nucariae 1451 Oil-tree 1 Ophrys 477 

Nuces behen 1728. Okra 1220 Dpium 1419 

Nut Grafs, Cyperus hydra O. castoris 1593 3 


222222222 


Nyalel 1310 Olivier de Boheme 1499 
Nyckagincen 1488 Olmo 1555 
Nyctanthes 1112 Slpalme 659 
Nymphaea 456 Stfenich 1810. 1817 
Nyssa 1503 Olus atrum 1842 

©. ‘0. erudum 1035 
Obſtgras 430 0. sanguinis’614 
Dceln 1285 Omphalea 1604 


30 
Orseille 249. 254 P. de Montagne 1186 PBappeln 1209 
Orthotrichum 288 Palieurea 851 Pappus 712 
Oryza 403 Palillo 1953 Papyrus 432 , 
Orzo, Hordeum Paliurus 1743 Paradiesapfel, Lycopersieum 
Osbeckia 1891 Pallancino, Asperula arvensis) Paradiesfeigen 517 
Oscillatoria 188 Palma comon 674 Paradiesholz 1513 
Oseille 1175 P. dolce 666 Baradiesfürner 507 
©. de Guinde 1222 P. d’Igresia 367 Paradys- hout 1711 
Dfen 319 P. real 666 Paraguay » Thee 1739 
Osmunda 319 Palmetto 685 Paranites 1694 
Ossaea 1897 Palmier parasol 689 Parasol 162 
Osteospermum 771 Palomet 159 Pardalianches 769 
Oſterlucey 804 Palo de vacca 1571 Pareira 1243 
Ostruthium 1317 Pampoecino, Cyclamen Parelle 254 
Dswego-Thee.1075 Päna 698 Parenchymariae 3] 
Osyris 1502 Panace, Heracleum Parietaria 1549 
Otanthera 1895 . Panaces 1818 Parillo 243 
Otanthus 762 Panais 1812 Parinarium 2043 
Dtte, Alnus Panaya 1591 Paripou 659 
Ottelia 448 Panax 1858 Paris 620 
Dtten 655 Pancaciuolo, Gladiolus Parkia 1692 
Otterwurz 1481 Pancratium 839 Parkinsonia 1717 
Ottonia 965 Paneneulio 1175 PBarmänen 2087 
Ouai 669 Pandakaki, Gardenia thun | Parmelia 255 
Ouruparia 862 bergia Parnassia 1369° 
Ovi 655 Pandanus 607 Paronychien 1455 
Oxalis 1175 ’ Pandi-Pavel 1826 Paropsia 812 
Oxyacantha 2066 Pangium 1381 Parqui 986 
Oxycarpus 1434 Panicaut 1796 _ Parrang 1694 
Oxycedrus 360 Panicum 405 Parsnep 1812 
Oxydendrum 899 Panke 1552 Parthenium 755. 760 
Oxyschoenus 438 Pankilang 1714 _ Partridge -berry 899 
Ozonium 73 Pannagam 1593 Partridge - wood, Heisterla 
| Pannocchina, Dactylis glome-}] coceinea 
rP. rata Passae 1559 
Paalen-boom 1338 Panocella, Alopecurus Passara 1376 
Pabbio, Airae Panococo 1687 Passerina 1491 
Pacai 1701 Pansari 677 Passe-Rose 1211 
Paehira 1226 ' Panthorum Passe - Velours 1470 
®achyma 106 Pantoffelblume 966 Passiflora 814 
FPachyrrhizus 1664 Pantoffelholz 1542 Paſſionsblume 874 
FPacourina 779 Panzera 1707 Passulae 1869 
Pacuria 1049 Ban? Pao d’arco 1008 Pasta guarana 1337 
Padus 2047 Pao do Brasil 17% ° Paste 150 
Paederia 848 ' Bapageybaum 924 Paſtel 1393 
Paeonia 1163 Papari 8% Pasteque 830 
Paera, Scirpus maritimus Papaver 1418 Pastilles du Serail 1696 
FPaeru 1662 P. corniculatum 1417 Pastinaca 1812 
Pagaye 1687 Papaw -tree 1255 Pastisson 831 
Pajana, Anthoxanthum Papaya 835 Pastriciano 1804 
Pajetta, Agrostis spica venti) Papeeta, Strychnos St. Ig-! Patata 959 
Pala 520. 1036 natii Patavoua 673 
Falapatta, Wrightia antidy-| Paperina, Alsine media Patellaria 95 
senterica Papierblume 727 Patientia 1358. 1483 
Paleino, Anthoxanthum Papierſchimmel 73 Pattern 1300 
Paleo, Festuca pratensis Papilionaceen 1619 Paullinia 1336 





Paletuvier 920 Bappel 1535 P. asiatica 1285 


P. polyphylla 1335 
Bautfenbeeren 2015 
Pavana 1591 
Pavarina, Anagallis 
Pavarina. Veronica arvensis 
Pavetta 856 
Pavies 1963 
Pavonia 3031 
Pavot 1418 
Paya 632. 1598 
Pean, Calophyllum angusti- 
folium 
Pecan-Nut 1751 
Pech 347 
Peche 2062 
Vechnelke 1361 
Pedacciola, Plantago 
Pedalium 1012 
Pedicularis 999 
Pedocchi 1147 
Pe do morto 1410 
Peer-Alu 1561 _ 
Peer- Kandel 920 
Peganum 1265 
Pekea 1324 
Pela 1955 
Pelargonium 1171 
Peloria 969 
Pelou 1929 
Peltaria 1385 
Peltidea 256 
Pemphis 1883 
Penaea 1512 
Penicillaria 405 
Penicillium 67 
Pennisetum 405 
Pensee 1375 
Pentadesma 1432 
Pentapetes 1197 
Pentaphyllum aguaticure 2010 
Penthorum 1963 
Pepe dei Monaei 1105 
Peper 604 
Peperi 1253 
Peperomia 602 
Peperone, Capsicum 
Pepinge 2088 
Peplis 1880 
Pepo 830 
Pepper-Mool 1281 
Pera brava 1229 
Peragua 1739 
Percefeuille 1797 
Percepierre 2001 
Percursaria 202 
Perdicium 737 
Perdrigon 


Perelle 254 
Perescia 1911 
Peretta 1317 
Perfoliata 1798 
Perforata 1370 
Pergularia 1033 
Perichaena 81 
Periconia 73 
Peridermium 51 
Perim Courigil 1277 
Perin-Kaku 1694 
Perin-cara 1194 
Perin Njara 1944 
Perin-Toddali 1748 
Periphragmos 1077 
Periploca 1033 
Peristomium 262 
Perlaro 1557 
Berlgras 410 
Perlkraut 1094 


Perlmoos 279 


Perlzwiebel 556 

Pero cervino, Amelanchier 
Peronia 511 

Perpetuino, Gomphrena 
Persea 1526. 1530 

Persica 1962 

Persicaria 1478 

Persil 1830 


Berfimon: Pflaume, Diospyros 


Persoonia 1511 
Pertusaria 245 
Berubalfam 1679 
Perückenbaum 1768 
Pervenche 1037 
Pes anserinus 1460 


'P. avis 1624 
"P. equinus 179 
Pesse 350 


Peſtwurz 725. 742 
Petaloma 1904 


_ Petasites 725 


Peterſilie 1829 


P., welſche 1812 


Peterskorn 390 
Petiveria 1475 


Petola auguina 8233 


P. bengalensis 824 
Petrocarya 2043 | 
Petroselinum 1829 


' P. caninum 1827 
P. maritimum 1972 


Peucedanum 1815 
Peumus 2032 
Peyl-Kruid 1248 
Pezette 1590 
Peziza 117 


31 


Pfeffer 602 
Pf., ſpaniſcher 986 
Pfefferhütlein 1734 
Pfefferkraut 1056, 1392 
Bieffer - Limonen 1230 
Pfefferpilz 140. 154 
Pfefferwurz 1836 
Pfeifenftraud) , Philadelphus 
1999 
Pfeilkraut 443 
Pfeilwurz 511 
Pfennigkraut 964 
Pferd: Siige 1842 
Pferdſaat 18238 
Pfifferling 144 
Pfirſich 2062 
Pflaume 2054 
Pflaume, chinefifche 947 
PBflaumenpflanzen 1611 
Pfriemenkraut 1643 
Phaca 1626 
Phacidium 93 
Phalangium 552 
Phalaris 393 
Phallus 89 
Pharmacum papetarium 1903 
Pharnaceum 1354 
Phascum 273 
Phaseolus 1659 
Phegos 1544 
Phellandrium 1827 
Phialea 117 
Philadelphus 1997 
Phillyrea 1118 
Phleum 392 
Phlomis 1065 
Phlox 1077 
Phoenix 678 


' Plormium 571 


Phragmidium 53 
Phrynium 510 
Phu 788 
Phulwarah 942 
Phycomyces 73 
Phylica 1740. 1983 
Phyllachne 790 
Phyllanthus 1600 
Phyllerium 69 
Phyllis 845 
Phyllitis 330 
Phyllocactus 1912 
Physalis 982 
Plıysarum 82 
Phytelephas 610 
Phyteuma 795 
Phytolacca 1476 . 


32 


Piantaggine, Plantago 
Pichurim 1536 
Picris 721 
Piedra fongaja 135, 
Pigamont 1151 
Pigna, Cypreſſe 
Pignoli, Pineolen 
Pignon 1596 
Pilau 1574 
Pileanthus 19% 
Pileati 126 
Pilobolus 83 
Pilophora 661 
Pilularia 311 
Bilze 323 

Pimela 1767 
Pimelea 1493 
Piment 987 
Pimenta 1942 
PBimpeln 1732 
Pimpernuß 1732 
Pimpinella 1835 
P. italica 2002 

P. minor 2003 


Pimprenelle d’Afrique 1275 


Pin, Pinus sylvestrig 
Pinang 671 

Pinardia 761 

Pindova 666 

Pine Apple, Bromelia 
Pineolen 348 


Piney varnish, Vateria indica 


Pinguicula 957 
Pinha 914 
Binhven »Df 159 
Pinocchi, Pineolen 


Pino domestico, Pinus pinea 
P. montano, P. sylvestris 


Binten 588 

Pinus 346 

Piper 603 

P. aetliopicum 1253 
P. caninum, P. cubeba 
P. hispanicum 987 

P. japonicum 1281 
Bippau 716 

Piqueria 740 

Pirigara superba 1930 
Pirijao 659 

Piringa 885 

Piripu 1248 

Piriri 1388 

Piſang 517 

Piseidia 1651 
Pishamin 937 
Pisocarpium 87 
Pisonia 1490 


Pistacia 1754 

P. sylvestris 1733 
Pistaccio falso 1733 
Pistache de terre 1682 
Pistia 453 

Pistillaria 120 
Pistillariae 1261 
Pisum 1656 

P. vesicarium 1335 
Pitcherplant, Nepenthes 
Pitte 639 


Pitomba, Sapindus esculen- 
| Bolycarpen 1235 


tus 
Pittosporum 1298 
Piume, Stipa 
Pix 347 
P. burgundica 351 
Pizzol 1654 
Plananthus 317 
Planta Anatis 67 
Plantago 1471 
Plantain 517° 
Plaso 1671 
Platanthera 473 
Platanus 1540 
Platonia 1431 
Platterbſe 1655 
Pleuridium 273 
Pleuropus 150 
Plicaria 317 
Plinia rubra 1947 
Plukenetia 1578 
Plumbago 1475 
Plumb-tree 1777 
Plumeria 1038 
Plumpen 444 
Pneumonanthe 1021 
Poa 412 
Poa-Seringe 1588 
Poaya 847. 1376 
Pockenholz 617. 1272 
Podagraria 1832 
Podisoma 56 - 
Podophyllum 1411 
Podostemon 342 " 
Böhle 56 
Pohlia 290 
Poinciana 1721 
Poireau, Porrum 
Poirier avocat 1531 
P. de Chardon 1914 
Poiron 987 


“| Pois d’Angole 1667 


P. à gratter i666 


P. suere 1701 


1 Poison-root 1771 


Poivrea 909 

Poivre des Negres 1253 
Poivrier d’Amerique 1773 
Polemonium 1077 


Polenta negra, Fagopirum 


Poley 1056 
Polianthes 570 * 
Polyactis 66 
Polyangium 108 
Polycarpaea 1354 


Polycarpon 1353 
Polyenemum 1467 
Poiygala 1292 


'| Polygamia 713 


Polygafter 109 
Polygonatum 626 
Polygonum 1478 
P. polonicum 1455 
Polyides 221 
Polymnia 751. 753 
Polypodium 325 s 
P. caffrorum 321 
Polyporus 131 
Polysaccum 97 
Polytrichum 285 
Polythrineiun 64 
Pomariae 1957 
PBomeranze 1317 
Pomidoro, Lycoperficum. 


Pomi di Terra, Solanum tu 


berosum. 


Pomme acajou, Anacardium; 


occidentale. 
P. d’amour 989 
P. de Canelle 1258 
P. de merveille 826 
P. de terre 989 
Pomum Paradifi 5%0 
Pongamia 1671 
Ponna 14%6 
Pontederia 451 
Poppy, Papaver. 
Poppya 82%4 


| Populus 1535 


Porcellana 1349 


| Porcino 138 


Porenpilz, Polyporus, 
Porina 245 
Poropterides 320 
Porphyra 209 

Porri, Seirpus maritimus. 


P. gueniques, Moringa ptery- Porro, Porrum. 


gosperma 


P. sabre 1707 


Porrum 556 
Pbrſch 1404 


Borft 906 
Portlandia 860 


Portland Sago, Arum ma 


latum. 
Portula 1881 
Portulaca 1349 
Portulacaria 1352 
Pofoqueria 881 
Poffira 1687 


Pot de chambre jacot 3036 


Potalia 1025 
Potamogeton 341 
Potatoes 989 
Potentilla 11 
Poterium 2003 
Pothos 589 
Potiron 138. 831 
Pourpier 1349 
Pourretia 632. 1225 
Praatken 1288 
Prangos 1839 
Prang-Wortel 589 
Prafium 1071 
Prafo 556 
Pratajuolo 161 
. Pratella 146 
Prateoli 161 
Premna 1106 
Prenanthes 716 
Prelfora 1147 
Breußelbeere 892 
Breußeln 889 
Prezzemolo 1827, 1830 
Prickly-Apple 1259 
Prickly-Pear 1259 
Primavera, Primula. 
Primrofe, Primula, 
Primula 959 
Prismatocarpus 799 
Princeps fungorum 170 
. Prince-wood 878 
Prinos 1542. 1739 
Printzia 738 
Prockia 1378 
Prolifera 302 
Brophetengurfe 827 
Proferpinaca 1871 
Profopis 1690 
Profthemium 91 
Protea 1509 
Protium 1764 
Protococeus 192 
Prugno 2055 
Prugnuolo 149 
Brummelbeeren 1413 
PBrummeln 1411 
Prune-coton 2045 


Pr. des Anfes %045 


-J| Prunella 1066 


Prunidactyla 2056 
Prunier d’Efpagne 1778 
Prunulus 149 
Prunus 2046. 2054 
Pr. monachi 1338 
Prunum ftellatam 1178 
Pruym-boom 1777 
Pruymen, dulle 1776 
Pfathyra 874 
Pfeud-Acacia 1650 
Pfeud-Acorüus 535 
Pfeudo-Cafpicum 988 
Pfeudo-China 1046 
Pfeudo-Lotus 935 
Pfeudo-Platanus 1321 
Pfeudothea 1105 
Pfidium 1953 
Pfophocarpus 1664 
Pforalea 1634 
Pfychotria 850° 
Pfyllium 1473 
Ptelea 1278 N 
Pterigynandrun: 2080 
Pteris 329 ’ 
Pterocarpus 1673 
Pterefpermum 1198 
Pterota 1230 
Pterygium 1422 
Ptilota 222 

Ptychotis 1831 
Puceinia 52 

Pucoon 1420 
Puchuri 1526 
Pueraria 1629 
Pulaffari 1641 
Pulegium 1056 
Pulmonaria 1094 

P. arborea 256 
Pulfatilla 1150 
Pumpelmus 1318 
Punica 2038 

Purga 1048 
Burgier-Nüffe 1595 


1 Burgier- Pilz 133 


Purinsji 1339 
Purfhia 2005 
Purflane 1349 
Pufaetha 1694 
Putiet 2048 
Butorien 847 
Butten 1197 
Puya 632 
Pyenomon 733 
Pyramidula 275 


Pyrenaceen 100 


Pyrenomycetes 9 
Pyrethrum 757. 760 
Pyrgus 1122 
Pyrola 895 
Pyros 389 
Pyroftria 873 
Pyrus 2072 

“a. 
Quadria 1511 


Quadrinella, Nummularia, 


Qualea 1297 
Quamaflı 552 
Quamoclit 1087 
Duandelveeren 2070 
Quarantaine 1399 
Quaffia 1290 
Quatele 1919 
Quecke 390. 426 
Quendel 1067 
@eurce, Quercus. 
Querecitron 1543 
Quercus 1541 
Aueften 1620 
Quidenbeeren 2073 
Quillaja 2028 
Quina 1268 

Q@. do campo 1047 


7 Quinaquina 1680 


Quinaria 1314 


1 Quinat 1672 


Quinchamalium 1508 
Quince 2090 

Quinoa 1460 
Quinquina 867 
Quisqualis 910 

Quiteve 655 
Quitſchenbeeren, Sorbus 
Quitten 2088 


BB. 

Rack 918 
Racodium 72 
Racomitrium 282 
Racoubea 810 
Raden 1362 
Radicariae 709 
Radicula 1389 
Radius 712 
Radix graminis 3M 
R. muftelae 1042 
R. fatyril 473 
Rafflefia 801 
Ragen 472 
Rahlen 241 
Rahmapfel 1260 
Raifort 1359 

CC 


34 


Rainfarren 765 

Rainkohl 721" 

Rainweide, Liguftrum. 

Raifinier, Coccoloba 1486 

Raifins 1870 

Rak 1121 

Ral, Shorea robufta. 

Ramalina 258 

Rambeh, Pierardia fativa. 

Ramboutan 1343 

Ramerino. Rosmarinus. 

Rametul 888 

Ramolaccio 1389 

Rampen 1400. 1455: 

Rampoftan 1314. 1343 

Ramfeln 1291. 1643 

Ramitura, Hibifeus longi- 
folius. 

Rana 2039 

Randia 881 

Rangapfel 814 

Range 1080 

Rangrec 487 

Ranunculus 1144. 1147: 

R. albus 1150 

R. duleis 1147 

Rapa 1405 

Rapaceione 1405 

Raphaniftrum 1389 : 

'Raphanus 1388 

Raphia 650 

Räps, Brassica. 

Rapontica 1876 

Rapunculus 796 

Rapuntium 791 ' 

Rapunzel 795 

Raquette 1909 

Rarak 1339 

KRapling 148 

Raſpelſtrauch 1248 

Rafpen 252 

Rafp-hout 1723 

Rassa mala 1540: 

Rast-boom 1302 

Ratanhia 1295 

Ratlen-Hauwen 1674: 

Rattenholz 874 ı 

Rattentod 878 

Rauhblätterige 1089 

Kaufe 1403 

Raupengras 393. 396 

Rauſchbeere 1730 

Rauten 1264 

Rauwolfien BO 

Ravanelle 1399 

Ravanello 1389: 

Ravenala 516 


er" 
ws 


_ Ravensara 1522 - 
Ravizzone 1405 

' Rawa-Pou 876. 

Raygras 386. 416: 

Reaumuria 1979 

Reben 1857 

Rebendolde 1827 

Rebenta Cavallos, Lobelia: 
longiflora. 

Receptaculum 712 

NRedern 1421 

Redif 1121 

Redwood-tree, Soymida 
febrifuga. 

Regina prati 2026 

Reglisse 1646 

Rehbinde 1153 

Reihergras 403 

Reiherfchnabel 1171 

Reine marguerite 774. 

Reiſche 126 

Reiß 403 

Reitzker 156 

| Nelken 877 

| Remigia 868. 

I Rengen 938 
Rennthiermoos 252 
Renoncule 1144 

ı Refhen 1288 

| Reseda 1372 
Resina 347 





| R. carthaginensis 1764. 


Resta bovis 1641 


‘| Restio 435 


Rethsa 1279 
Reticularia 77 
Nettige 1384 
Rhabarber 1484 
Rhabarbarum monacherum , 
1482 
Rh. pauperum 1152 
| Rhacoma 1737 


| Rhagadiolus 722 


Rhamnus 1744 
Rhaponticum 729, 1485, 
Nheindorn 1498; 
Rheum 1484 0 
Rhexia 1889 
Rhinanthus 997 
Rhipsalis 1908 | 
Rhizantheae 802 
Rhizina 117 N 

| Rhizobolus 1324 


4 Rhizoctonia 106 4 


Bi ne | 


HT; 


Rhizomorpha 74. 7 
Rhizophora 918, 
Rhizopogon 109 


2lubias 


20 


| Rhodiola 1965' 


Rhoa 2039 
Rhodia 1965 _ 


Rhodochlaena 1180 
Rhododendron 1037 
Rhododendrum 904 
Rhodomela 223. 
Rhoeas 1418 
Rhopala 1508 


' Rhus 1768 


Rhus eacodendron. 1278: 
Rhynchanthera 1891 
Rhytiphloea 2148 
Rhytisma 93 

Riana 1376 

Ribes 1905 . 

Ribgrafs. Plantago. 
Riccia 264 

Richardia 598.: 846 
Richardsonia 846. 
Ricinus 1593 

Ricinus major 1596 
Ricordo d’amore, Myosotia, 
Ricottaria, Iris pseudacorus. 
Kiedgräfer 424 

Riedlea 1197 
Riemenblume 1846 
Rieſche 439 
Rimpeln % 

Rinca 1037 
Rindenpflanzen 381: 
Ring 44 

Ringblume 757: 
Ringelölume 771 
KRingfarren 322 
Ringpilze 141.160 
Rinnenblume 1075 
Rinorea 1376 

Rinfen 551 

Riosse, Iris germanica, 
Riparello, Saliearia, 
Risave 404 | 
Riscolo, Salsola. 

Riso, Oryza. - 
Rifpengräfer 401 


‚Ritterfporn 1160, 


| Rivinia 1477, 


Rivularia 194 
Robai 2037 
Robang 1972 
Robertianum 1170, 


| Robbia, Rubia,' 


Robinia 1649 
Robur 1544 ©. 


| Rocambole 556, 1.0... 


—*8 


Roccella 249 | 
Rochea 184. 7 2.10 00. 


Rocou 1380 Rottlera 1592 
Rodel 99% Rouhamon 1049 
Roetftelia 5l ® Rovejola, Convolvulus. 


Roveıo, Quereus esculus. 
Rovo 2017 

Royoc 872 

Rübe 1405 

Rüben, gelbe 1804 


Roggen 385. 391 
Roͤhrenblumen 708 
Röhrenpilz, Fiftulina. 
Rohrkolben 536 ; 
Rohuna, Soymida febrifuga. 





Rölfen 779 Rubentia 1736 
Ronabea 850 Rubia 844 
Ronce 3017 Rubiaceen 840 


| Rubigo 51 
Rubus 2014 


Rondelntien 859 
Rondier 695 


Roos-Appel 1250 R. batos 2016 
Roquette 1403 Ruea 1403 
Rosa 2017 Ruecam 1382 
R. de monte 1685 Ruchgras 394 
R. del Rio 1884 Rudbeckia 750 
R. sinensis 1217. 1218 Ruellia 1000 
Roſaceen 2000 Ruhrkraut 766 
Rosago 1037 Ruhrwurz 2011 


Ruizia 2032 
Rullen 1089 
Ruman 2039 
Rumex 1481 
Run-boom 920 
Runut 676 

Ruppia 338 
Ruprechtöfraut 1170 


Rosa hierochontiea 1387 

Rosairos 1927 

Nofenholj, Convolvulus, 
Amyris. ; 

Roſenlorbeer 1036 

Roßampfer 1488 

Roscani, Salsola. 

Noßcaftanie 1322 


Rose changeante 1218 Ruſche 1554 
Rose du Japon 1996 Rufcus 619 — 
Rosemaryn, wild 1591 Rufh, Juncus. 
Rose tremiere 1211 Russelia 1987 
Roselline 1146 Russula 153, 158 
Rofenapfel 1249 Rüfter 1555 
Roſenwurz 1965 "| Ruta 1265 
Rofinen 1869 Rutabaga 1405 
Roßfenchel 1825 R. muraria 330. 
Roßgras 416 Ryania 1381 
Roßkümmel 1806. 1810. 1824| Rye 391 
Rosmarinus 1072 S. 
R. sylvestris 907 Saadan 2023 
Rosmarin, wilder 907 Saaren 1235. 1536 
Rosolaccio 1418 Sabadilla 548 ° 
Ros solis 1366 Sabdariffa 1221 
Roſte 47 x Sabina 361 
Rotanbaum 1185 Sabino 823 
Rothfuß 139 Sablier 1608 
Rothholz, Erythroxylum. Saecharum 407 
Rothia 719 Sadebaun 361 
KRöthling 156 Safflor 726 
Rothmannia 885 Saffran 539 
Rothwurz 2011 . | Sagapenum: 1821 
Rothwurzel 387. 1742 Sagina 1356 
Rottang 423. 643 Sagittaria 443 
Rott- Appies»} Genipa ameri-| Sago 653 

came. . > 1 Sagopitz 146 


Sagu 369 * — 


Sagueer:Zuder 677 
Saguerus 675 
Sagus 650 BR” 
Sain Foin 1622 . 
Saint Bois 1497 

Sajor 369 

Sal, Shorea robusta. 

Salacia 1332 

Salai 1763 

Salamandra arbor 1555 
Salat, Lactuca, 


Salbey 1072 


Salbeyſtrauch 1065 
Salep, Orxchis. 
Salicaria 1882 
Salicornia 1457 
Salindia, Philadelphus. 
Salisburia 359 ; 


Salix 1532 


Salmaeis 201 

Salmia 599 
Salomons:Giegel,Convallaria. 
Salsa 620 ; “ 
Salsifis 720 

Salsilla 637 

Salsola 1463 

Salvadora 1121 

Salvia 1072 


S. cimarrona 745 
| Salvinia 310 


Salzbäume 917 

Saljbinfe 442. 

Salzkraut 1463 

Samadera 1288 

Samandura 1205 

Sambac 1111 

Sambucus. 

Sambucus aquaticus 1857 
Samenblüthen 712 
Samenhaut 44 

Samenkrone 712 
Samenpflanzen 11440 
Sammetblume 746 
Sammetaras 398 
Sammetröschen 1363 
Samolus 965 

Samftravadi 1927 

Samyden 811 

Sana 1642 

S. munda 1492 

Sanar, Avicennia tomentosa. 
Sandaraf,Callitris,Juniperüs. 
Sandbüchſenbaum 1607 
Sanddorn 1497 
Sandelholz 1500. 1674 - 
Sandhaber 387 Er 


cc® 


56 


Sandoricum 1309 
Sangius 1251 
Sanguinaria 116% 1420. 1480 
Sanguinetta, Digitaria san- 
guinalis. _ 
Sanguis draconis 630. 648 
Sanguisorba 2002 _ 
Sanicula 179% 
Sanseviera 565 
‚Santalum 1500 
Santol 1310 
Santolina 759 
Santoniea 763 
Saouari 1325 
Sapan:Frucht 1701 
Sapindus 1338 
Sapium 1606 
Saponaria 1338. 1360 
Sapota 947 
Sapoten 938 
Sapotier 948 
Sappan 1723 
Saraca 1706 
Sarcocephalus 879 
Sareochilos 489 
Sarcochlaena 1180 
Sareocolla 1512 
Sarcoftemma 1032 
Sardonia 1146 
Sargassum 236 * 
Saros 914 
Sarracenia 1367 
Sasanqua 1185 
Sassa 1702 
Saſſafras 1525 
Sassaparilla 616 
S. germanica 426 
Saffaparill, graue 1860 
Satin wood, Chloroxylon 
swietenia. ” 
Satureja 1056 # 
Satyrion 574 
Satyrium 470 
Saubohne 1653 
Saudiftel 717 
Sauerach 1413 
Sauerampfer 1481 
Sauerampferbaum 899 
Sau:Erdapfel 750 
Sauerer Biffen 1258 
Sauerdorn 1412 
Sauergras 427 
Sauerklee 1175. 
Sauge: du port de paix 1591 
Saugo, Sambueus nigra. 
Saule 1532 
Saupflanze 164% 


Saupilz 138 
Saururus 601 
Sautod 1459 
Sauvagesia 1365 
Savonnier 1338 
Saxifraga 18 

S. anglica 1824 

S. aurea 1988 

S. nigra 1836 

S. rubra 1025 
Saya 933 

Sayawer 858 
Sayor 1578 
Scabiosa 784 
Scaevola 794 
Scagliola, Milium. 
Sealogno, Schalotten. 
Scammonium 1083 
Scandix 1800 
Scariola 718 
Scarleza, Salvia sclarea. 
Schabenfraus 766 
Schadhtblume 575 
Schachtelhalm 312 
Schadida 1584 
Schaf-Euter 141 
Scyafgarbe 758 


Schaf-⸗Kerbel 1803 


Schafpilz 15 
Schafſcabioſe 795 


Schaftpflanzen 377 


Schafotten 558 
Schanga 1630 
Scharbockkraut 1145 
Schariachbeere 1476 
Scyarte 726 
Schaumkraut 1397 
Scheibe 712 
Sceibenfraut 1385 
Schelfen 1688 
Schelllack, Ficus. 
Schellenbaum 1047 
Schena 55 
Scherifen 1856 
Scherfenholz 2048 
Schetti 856 
Scheuchzeria 447 
Scheuerfraut 312 


| Schibum 780 


Schiebichen 185% 


. Schierling 1840 


Schildblume 91 
Schildflechten 152 
Schildklee 1622 
Schildkraut 1385 
Schildt-Boonen 1690 





Schilf a18 


Schilfe 410 
Schimmel 59 
Schimmelfraut 767 
Schinus 1772 

Sch. fagara 1280 
Schirken 1982 
Schirmkraut 962 
Schirmmoos 278 
Schirmpalme 685 
Schismatopterides 319. 821 
Schiftidium VUs 
Schizophyllum 142 
Schlafapfel 2021 
Schlagkraut 1053 
Schlangenhofz 1041 
Schlangenfraut 594 
Schlangennuß 1043 
Schlangenpilz 151 
Schlangenwurz 804. 887 
Schlangenzwang 13% 
Schläuche 44 
Schlehen 2055 
Schleiehera 1340 . 
Schleimmooje 182 
Schleipen 1% 
Schleudern 264 
Scteyerfarren 327 
Schlingbaum 1856 
Schlinge 1033 
Schlinfen 199 
Schlippen 1470 
Schlippenwurzel 148% 
Schlüſſelblume 959 
Schlutten 976 
Schmadedufen 586 
Schmaltekraut 1629 
Schmalzblume 1147 
Schmalzling 141 
Schmeerwurz 615. 1459, 1965 
Schmele 413 
Schmergel 459 
Schmiefen 401 
Schminfbeere 1462 


' Schminfläppchen 1589 
Schminkwurz 626 
Schmirzerleim 1746 


Schnedenflee 1637 
Schnee, rother 19 
Schneeballen 1856 


Schneebaum 1119 


Schneeglöcklein 540 
Schneekraut 1358 * 
Schnoppen 1052 
Schubten 480 rue! 


Schnurſtrauch 1677. 


Scheonanthus 39 * 


Schoenoprasum 558 
Schoenus 430 
Schoͤllkraut 1417 
Schopflilie 563 
Schoßwurz 572 
Schotenklee 1639 
Schotia 1716 
Schousboea 909 - 
Schraden %6 
Schralfen 1407 
Schrebera 1736 
Schroben 1199 
Schuben 19% 
Schulholz 1036 
Schunamba-Kalli 1866 
Schuppenapfel 1255 - 
Schuppenwurz 992 
Schlüſſelflechten 254 
Schuyte-Boonen 1206 
Schwaden 396 
Schwalbwurz 1031 
Schwalen 1311 
Schwämme 210 
Schwammweiß, Mycelium, 
Schwarjbeere 892 
Schwarzdorn 2055 
Schwarzhofz 937 
Schwarzfümmel 1157 
Schwarzwurz 1092. 1165 
Schwarzwurzel 720 
Schwefelwurz 1815 
Schweinfalat 722 
Schweinsfreffe 138 
Schwerdel528 
Schwiedeln 600 
Schwilken 861. 1857 


Schwindelhaber 386 


Schwindelkörner, Coriandrum, 
Schwingel 414 

Sciammia, Poa trivialis. 
Seilla 560 

Se. minor 540 


Seirpus 429 
Scitamineen 498 


Sciuris 1268 

Scleranthus 1455 

Scleria 427 

Scleroderma 87 
Scleroderris 94 
Sclerotinm 104 
Scolopendrium: 330 
Scolymus 724 

Scona, Viburnum lantana. 
Scoparia 975 

* Sceordium 1053 
ScorpionsKraut 1096. 1620 
Scorpion Senna 4621 


\ 


Scorpio Schwanz 1620 
Scorpiurus 1620 
Scorzonera 720 
Scrofularia 967 
Scutellaria 1066 
Seyphuli 268 
Scytalea 1341 
Sceytonema 190 
Seytofiphon 229 
Sea wrack, Zoftera, 
Sebeftena 1099 
Secale 391 

Secale cornutum 50 
Secamone 1032 
Seccamoro, Syringa. 
Sechiun 819 
Seckelblume 1744 
Sedano 1831 
Sedum 964 
Seep-Schors 170% 
Geerofe 456 
Seggen 425 
Seidenpflanze 1057 
Seifenbaum 1338 
Geifenfraut 1360 
Seigle 391 
Seiridium 55 
Sekakul 1813 
Selago 1101 
Selinum 1819 
Sellerie 1830 
Semecarpus 1782 
Semiflosculosi 715 
Sempervivum 1965 
Senden 434 
Senebiera 139% 
Senecio 769 
Senecionen 767 
Sene, faux 1649 
Senega 1293 
Seneve 1401 

Senf 1401 

Senna 1718 
Sensitiva 1175. 1691 
Sepedonium 65 
Serapias 479 
Seriola 724 

Serissa 847 

Serjana 1335 
Serpentaria 594. 804. 1165 
Serpicula 445 
Serpilio 1800 
Serpyllum 1068 
Serratula 726 
Sesamum 1010 

S. vulgare 1395 
Sesbania 1647. 1. 


Seseli 1825 

S. aethiopieum 1798 
S. ereticum 1809 
Sesleria.395 

Sesuvium 1971 
Setaria 405 
Gevenbaum 361. 
Seyal 1697 

Sgarzi, Dipsacus sylveatris 
Sheep -Laurel 90% 
Sherardia 844 
Shorea 1422 
Sibbaldia 201# 
Sibi 1886 

Sicken 2022 
Sicku 1744 

Sicos 89 

Sieyos 818 

Sieys 825 

Sida 1212 


| Sideritis 1058 


Siderodendron 855 
Sideroxylon 938. 1338 


‚Sidia 2039 


Siegmarsfraut, Alcen, 
Siegmarswur;, Gladiolus. 
Siegwurz, Gladiolus, - 
©ieven 441 
Sigesbeckia 744 

Silaus 1824 
Silberbaum 1529 
Silberblatt 1394 
Silberbuſch 1640 
Silene 1360 

Siler 1807: 

Siler montanum: 1806 
Silge 1810: 

Siligine, Triticum, 
Siliqua 1715 

S. hirsuta 1666 
Siliquastrum 1702 
Silphion 1821 
Silphium 753. 1806 
Silver-wood 1904 
Silybum 731 } 
Simaba 1239 
Simaruba 1289 

Simira 850 . 
Simfen 48 i 
Sinapis 1401 

Sinau 2001 

Sinngrün 1037| 

Sintoe 1530 

Sio 1996 

Sipho 805 

Siphonia 1587 
Sirena, Syringa. 


53 
Ki 
Sirgelim 1010 i 
Siri 60% 
Siriboa 605 
Sirium , Piper betle. 
Sirinam decuniänum‘y Piper 
metlysticum. 
Sisaro 1658 
Sisarum 1837 
Siser 1830 
Sison 183? 
Sissoo, Dalbergia. 
Sistostrema 131 
Sisymbrium 1400 - 
Sisyrinchium 533 
Sittim 934 
Sitz 1771 
Sium 1837 
Skimmi 1237 
Skunk - Cabbage 590 
Sloanea 1188 
Siym-Appels 1312 
Bmegmaria 2028 
Smilacina 626 
Smilax 616 
Smyrnium 1842 
Snoep:Duiven 1866 
Snow-Berry 852 
Sodenblume 1412 
Soccus 1574 
Soda 1463 , 
Sodſchoten, Ceratonia. 
Soja. 
Solanum 937 
S, vesicarium 982 
Solatro, Solanum. 
Soldanella 961 
Soldarella, Nummularla. 
Solenia 115. 207 
Solenostemma 1032 
Solidago 776 
©ölten 221 
Solorina 242 
Sombreiros 689 
Sommacco 1770 
Sommer » Eypreffe 1461 
Sommerwurz 991 
Sonchus 717 
Sonnenblume 749 
Sonnenthau ‚1366 
Sonnenwende 1096 
-Sonneratia 1950 
Sooju 1661 
Soor-Zak 1574 
Sope-Berry 1339 
Sophienkraut 1400 
Sophora 1677 
Sorbus 2072: 







>] Sorgsras 398 
Sorghum 406 


Sorrel 1175 
Sorrel-tree 899 
Sosa 1004 


‚| Sotte-Bollen 1286 


Soulamea 1293 
Sower-Sop 1258 


1 Soymida 1303 
+] Spaltfarren 319 
Spaniſches Rohr 418 


BSphagnum 276 


Sphalleroearpus 1799 
Spiea 1058 . 
Spica eeltica 788 


3 "Sp. nardi 789 
Spieant 328 


Spierbirnen 2074 


| Spieren 2033 


- Spierling 2072 
©pierftaude 2024 
Spigelia 1023 


Sparaälla, Seirpus maritimus.| Spilanthes 747 


| Sparagio; Afparagus. 
| Sparassis 122 

| Sparaxis 531 

| Sparganium 587 


Spargel 622 
Spargeln 623 
Spargelerbfen 1639 


‘| Sparfe 1353 
‘| Sparrmannia 1188 
‘| Spartianthus 1644 


Spartina 396 
Spartium 1643 
Spathelia 1283 


| Spathium 601 


Spatula 536 
Spatularia 132 
Spatwortel 543 
Spaßenftraud; 1493 


Spatzenzunge 1491 


Spaunen 329 
Specerei s Pfeffer 2038 
Spechtwurzel 1266 
Spedililie 1853 
Specularia 799 


Speichelkraut 1164 


Speichelwurz 757 
Speierling, Sorbus. 
Speik 960 

Spelta, Dinfel. 
Spelz 390 
Sperberbaum 2074 
Spergula 1353 
Spermacoce 846 
Spermoedia 50 
Sperrfraut 1077. 1145 
Sphacelaria 214 
Sphaerantlıus 776 
Sphaerella 192 
Sphaeria 96 
Sphaerobolus 84 
Sphaerococeus 224 
Sphaeronaema92 
Sphaerophoron' 248 
Sphaeroplea 199 
Sphaerozyga 19 


Spiletone 1801 
Spillen 1748 

Spilli 1147 

Spillinge 2056 
Spilobolus 97 

Spiloma 241 

Spina aegyptia 1699 
Sp. alba 2065 

‚Sp. cervina 1745 

‚Sp. Christi 1747 ° 

‚Sp. solstitialis 730 

Sp. spinaram. 1382 

Spinacia 1458 

' Spinat 1458 A 
Spindelbaum 1734 

Spinnenkraut 442 
Spitinivebenpilz 240 
Spinulus 149 
Spiraea 2024 
Spiranthes 469 
Spitzenholz 1495 
Spitzklette, Xanthiam, 
Splachnunı 278 
Spondias 1777 
Spongia 212 
Sp: Cynosbati, Schlafapfel. 
Spongilla 211 
Sporangium 83 / 
Sporäpfel, Sorbus. 
Sporbirnen 2074 
Sporenſtich, Gentiaha eru- 

ciata. 

Sporfeln 1040 

| Sporochnus 230 
Sporotrichum 65 
Spräßen 1247 
Spreden 1746 
Sprecule, Phyteuma. 
Sprehnen 316 
Spreubfume, Achyranthes, 
Spriden 1276 
Springgurfe 825 
Springförner, Euphorbia la- 

thyris * 

Springkraut 1166 


* 


Strobus 349' ‚kon 





—— Momordica ela-] Steinwurz 2004 

terium. Stellaria 1357 Stroma 47° — F 
Spruce 351 Stellaten 841 Strongylium 77 
Spuccei, Ligustrum. Stellera 1491 " Struthiola 1493 
Spumaria 78 Stellulina 200 ' Struthiopteris 331. 
Spurre 1357 Stemonitis 79 Struthium 1360 
Squamaria 992° Stendel ftatt Drehlinge 468 : | Strychnos 1044 
Sri, Gardenia radicans. Stendelwurz, Orchis morio.: | Gtudentenblume 746 
Staavia 1982 Stengler 837 Stundenblume 1217 
Stabwurz 764 ; } Stephanium 851 Stuppen 247 
Stachelbeere, Ribes. Stephanskraut 1161 ESturmhut 1161 
Stachelpilz 129 Stereulia 1206 | Sturmia 481 
Stachylidium 61 | Stereocaulon 250 | Stylidium 790. 
Stachyopterides 316 Stereoxylon , Efcallonia. Styrax 929 
Stachys 1062 Stern : Anis 1236 ‚} St. liquidus 1539 : 
Stachytarpheta 1103 Sternapfel 943 ] Suber 1542 
Stackhousia 1730, Sternbergia 541 Subularia 1395 
Stadmannia 1337 Sternblume, Aster. Suecisa, Scabiosa, 
Staehelina 727° Gterntraut 773. 1357 Sucrier de montagde‘t16ß: 
Stagmaria 1776 ‘ Sternmopfe 292 . Suer-Cnop 1606 
Stalagmites 1433 Sternwurz 549 ' Cuffolfer : Gras 413: 
Stammpfianzen 708 ' Stieta 356 Suffrenia 1880... 00 » 
Stapelia 1026 Stietis 115 ' Sulfur vegetabie 3 Bl. 
Staphysagria 1160 Stiefmütterchen 1375 Suilli 138 inf 
Staplıylea 1732 Stigmarota 1380 Sulla 1623 ist 
Star - Apple 944 Stilago 1554 ©ultans : Blume 728. 
Statice 1474: i Stilbe 1102 Sumach 1768 { 
Staubblüthe 713 Stilboſpora 55. Sumpfbeere 892: 
Staubflehten 241 Stilbum 63 Sumpffilge 1817 
Staubpilje 47 Stillingia 1606 Sumpfwurz. 
Staudenklee 1278 Stinkbaum 1206 Sun, Hibiscus — 
Staurastrum 187 Stinkholz 923 Eugen 1025 
Stechapfel 977 Stipa 402 — Suriſaft 664 
Steccherino 130 Stizolobium 1666 Surou 1835 
Stechginſter 1642 Stockpflanzen 181. 708 Süßer Biſſen 1259 
Stechkörner, Cnicus.bemedie-| Stockroſe 1211 Süßholz 1645 

tus. Stockſchwamm 162 Süßklee, Hedysarum. 
Stechpalme 1738 Stoechas 766 Süßling 155 
Steckenkraut 1818 Stoma 262 >} Suur-Blaad 1434 
Stedrübe, Erdkohlrabi. Storax 929. 1539. Swamp -Laurel 1240: 
Steen - Appelboomi 1259. Storchſchnabel 1169 = „4 Swart- Yzerhout, Gardenia 
Stegania 331 Storje 10%6 rothmannia. ; 
Steinbeere 89.2015 Strahl 712 Swartzia 1686 
Steinbrech 1989 Stralten, Aſtern 771 Sweet- Leat 928 
Steinflechten 255 | ' Stramonium 977 Sweet -Sop 1259 | 
Gteinhirfe 1094 1. Strändiing 1471; | Swertia 1018 
Steinklee, Melilotus.. Stratiotes 449 Swietenia 1302 
Steinfraut 1394) Straußblume 1467. Syalita 1250 
Steinfreffe 1390 Straußgras 401 Sycamore, Acer. 
Gtein:2eberfrauf, Marchantia.| Stravadium 1927: Sycomore 1322; 
Steinmifpel. Streihblume 779 Sycomorus 1560: 
Steinobſt 2046 Streichkraut 1374 Symphonia 1430 
Gteinpfeffer, Sedum. Strelitzia 514 ] Symphoricarpos 185%) '/ 
GSteinpilje 136 Gtrenzel 1832 4 Symplocarpus 590! 20 
GSteinraute 330 Streppen AR: um. 1 Symplocos 98 uns mem. 
Steinfamen 109 ° Streptopus 627 | Symplıytum 1091. 


Steinweichſel 049 Stretze 1852 | 0'190] Synanthereae, — 


Pr 


Synehodendron 78L ° 
Syncollesia 193 
Syngenesia 711 
Syntrichia 285 
Syringa 1115 
Syftem 12 

Syzygites 60 


f Taralea 1686' 
Taratti 461 
Taraxacum 715 

‚} TarChonanthus 777 
'F Tarro 591 | 
Tarron 1633 - 
Tartuffoli 989 ı 


Syzygium 1944 Tarum 1710 - 

. Läſchelkraut 1391 
Taback 980 | Tasso, Taxus. 
Tabaſchir 420 Y | Tatai-iba 1566 






' Tatula 978 
Taube Blüthen 713 
I Taubenerbfen 1650 


Tabernaemontana 1038 
Tacamahaca 1426, 1536. 1714 
Tacca 806 

T. phallifera 695 


T. sativa 595 Täubling 133. 154. 158 


Tache 1680 | Taubneſſel 1059 
Taden 643, ol) Taumel: Kerbel 1802 
Tadel 287 N Taufendgüldenfraut 728. 1021 


Tagetes 746 
Taglilie 569 | 
Tagua, Phytelephas. 
Talgbaum 11524, 1606 


Tauſendſchon 775. 1467 
Taxodium 343 

Taxus 358 

Tazeıta 539 ö 


Taliera 685 Teasel, Dipsacus. 
Talinum 1351 Tecoma 1009 

Talipot 689 ‚ Tectona 1108 

Talona 1042 Teifche 272 

Tallow -tree 1433. 1524 Tej-bul, xaninsia ho: 
Tamala 1528 j stile. 

Tamara 461 Telephium 1355. 1965 


Tendaridea 200. ' 
Tenga 663 


Tamarindus 1717 

Tamariscus 1981 

Tamarix 1980 

Tambourissa 2036 

Tamonea 1104 | 

Tampui, Hedycarpus — * 
nus. 

Tamus 615 

Tanaecium 1015 

Tanacetum 765 i Aw 

Tandale-Cotti 1641 

Tange 213 

Tangelmoos 318 

Tanglıin, Cerbera tanghin. 


Tephrosia 1646 
Terebinthina vera 1756 
Terebinthus 1754 ' 
Terminalia 912 
Terminalia caustica 1776 
\ Ternstroemia 1185 
Terpenthin 347 

T. firaßburger 351 

T. venetignifcyer 349 
Terra japonica, Catechu, 


T. merita 496: 


Tangles 893 ‚4 Terre-noix 1835 
Tani 915 NIE Tertianaria 1066 
Tanne 351 | Tetracera 1248 
Tännel 1355 Tetragastris 1764 
Tannen 346 Tetragonia 1973 
Tannenwedel 343 x} Tetragonolobus 1639 


Taonabo 1186 
Taphria 69 


Tetraliit 1061 X 
Tetranthera 1524 


Tapia 1410 o Tetraphis 278 
Tapiocca, Jatropha. "©... | Tetrafpora 208 © 
Tappen 2002 "solar Tetratheca 1297 7 3 
Tapura 1597. 1731 7100" | Tetrodontium 78 
Tara1707:010 ‚> »linsur| Teuerium 1553 


Taubenfropf 1361. 1414 


Tentennino ‚ Briza maxima: 


Teufelsabbig 7857: 
' ZTeufelsauge 1149 
Teufelsdret 1819, 
Teufelszwien985 
Thalia 511 
Thalietrum 1151 ' 
Thallus 47 t 
Thamnidium 61 
"| Thanatophytum 106, 
Thapsia 1806 
Thapsus. Verbafcums ' 
Thea 1181 
Theca 261 
Thee, jefuiter 1461 
Th., mericanifcher 1461 
Th., oswego 1075 
Th., ungarifcher 1461 
Theer 347 
Thefbaum 1108 
Thelebolus 4 
Thelephora 128 
Thelotrema 246 
Thelygonum 1551 
| Thelypteris 333 
Theobroma 1201 
Theodora 1716 
' Theophraästa 1125 / 
Theriacaria 1373 
Thesium 1499 
Thefpesia 1222 
Thevetia 1042 
Thibaudia 893 
Thilco 1879 
Thlaſpi 1391 
Thora 1145. 1667 
Thorea 1% 
Thränengras 399 
Thränenſchwamm 143 
! Thrincia 716 
Thrombium 196 
Thuja, Thyja. 
Thunbergia 885. 1000 
Thurmfraut 1398 
Thyja 363 
Thymelaea 149, 1497 
Thymus 1067 j 
Thysselinum 1816 
Tibouchina 1891 
Ticor 495 ee — 
Tieute 1047 , j 
| Tigarea 1248. 2005 
Tiglium 1591 


is 


um Tigridia 538 


Tihu 1595 

Tilia 119 00° 
Tillaea 1963 
Tillandsia 631 * 


Kan 


Tilleul 11% f 

Timbaus 1715 F 

Timonius 874 

Timpen 1335 W 

Tineta 1900 

Tingi, Paullinia. _ 

Tingi da Praya, Jaequinia 
obovata. 

Tingulong 1764 

Tinguy, Magonia pubefcens. 

Tipioca 1597 

Tirade 686 

Tiresias 199 i 

Titan - Cotte 1046 

Tithymalus 1582 _ 

Toberic) 411 

Tobira 1298 

Tococa 18% 

Toddalia 1285 

Toddy, Cocos nueifera. 

Todtenblume 746 

Todtenfopfinoos 255 

Tofieldia 547 

Toll» Kerbel 1802 

Tollfiriche 983 

Tollkorn 386 

Tolpis 716 

Toluifera 1679 

Tomate 989 

Tomex 1524 

Tonka 1919 

Tonina 435 

Tontelea 1332 


‚Toona 1301 


Topana 1835 
Topfbaum, Lecythis. 
Topinambour 511. 638 
Topobea 1901 
Toppen 1917 
Tordylium 1808 
Torfmoos 276 
Torilis 1803 
Tormentilla 2011 
Torminaria 2067 
Tortula 284 

Torula 70 

Torvisco 1497 
Tournefortia 1096 
Tournesol 249. 15% 
Toute saine 1371 
Tover-Bloemen 1706 . 
Toxicaria 543 
Toxicodendron 1769 
Irabern 1868 
Trachelium 796 
Tradefcantia 439 
Zraaanth 1626 


| 
| 
| 


| 
I 





— — — 





Tragia 1578 
Tragopogon 719 
Tragorchis 477 
Trago-selinum 1836 
Tragos 355 
Tragus 398 
Trapa 1871 
Trasi 431 
Trauben 1868 
Traubentiriche 2048 
Trauerbaum’1112 
Trefle 1635 
Tremandra 1298 
Tremella 113. 195 
Trementina 754 
Tremolina, Briza. 
Tremfen 737 
Trentepohlia 70 
Tres-Folhas 1269 
Trefpe 411 
Treftern 1868 
Trevirania 993 
Trianthema 1350 
Tribolo acquatico, 
Tribulus 1272 
T. aquaticus 1872 
Trichia 80 
Trichilia 1306 
Trichoderma 76 
Trichomanes 30 
Trichosanthes 822 
Trichoftomum 282 
Trientalis 962 
Trifolium 1635 
Tr. acetosum 1175 
Tr. aureum 1149 
Tr. fibrinum 1017 
Triglochin 442 
Trigonella 1637 
Trigonis 1337 
Trincomalee-wood, Berya 
ammomilla. 
Tringeln 1272 
Trionum 1221 
Triorchis 469 
Triofteum 1851 
Triphasia 1312 
Triplaris 1486 
Trip-Madame 1964 
Tripterella 524 
Triftania 1936 
Triftemma 1893 
Teiticum 389 
‚ Tritoma 566 
Triumfetta 1187 
Trixago 1053 
Trixis 752 


Trapa. 





— — — 


41 


Trollius 1154 

Trombone, Nareissus pseudo- 
nareissus. a 

Teommelholj, Mithridaten. » 

Tronmelftock -boom 17% 

Trompeten » Baum 1567 

Trompeten + Blume 1006 

Trompette 980 

Trongum 99 

Tropaeolum 1168 

Teopfwurz 2025 

Trüffel 110 

Trüffeln 102 

Trüfchling 161 

Trussoli, Poa trivialis. 

Trypethelium 247 

Tsad 1776 . 

Tschettik, Tieute. ‚ 

Tsin-y, Magnolia yulan, 

Tsjakela 1561 

Tsja-Pangam 17233 

Tsjeria-Samstravadi 1928 

Tsjere-Maram 1592 

Tsjerou-Kara 853 

Tsjeru-Katon-Naregam 1313 

Tsjetti- Mandaru. 1722 

Tsjetti-Pou 761 

Tsjinkin 1886 

Tsjokatti 1286 

Tsjonca 1725 

Tfubakki, Camellia. 

Tuber 110 

T. cervinum 88 

T. regium 107 

T. sambadarium' 109 

Tubereularia 57 

Tubereularini 56 

Tuberofe 570 

Tubulina 81 

Tucum 658 

Tufen 5% 

Tuinamtiiba 1669 

Tulalodh 860 

Tulbaghia 554 

Tulipa 574 

Tulipano, Tulipa. 

Tulipifera 1238 

Tulpenbaum 1238 


Fa 


' Tuna 199 


Tupa 793 

Tupaia 666 

Tupelos Baum 1503 

Turiones 347 

Türfenbund 831 

Turkey-reed, Rubia tine- 
torum. 


‘ Tormerick 497 


42 


Turnera 809 
Turnips 1405 
Turpethum 1083 
Tarpinia 1733 
Turritis 1398 
Tussilago 725 
Tuttelfolben 586 
Tutuma 1015 
Tylanthus 1740 
Tyloftoma 84 
Tynıpanis 94 
Typha 586 
Typhula 121 


V. 


Ubi 614 
Ubi-Caftela 1086 
uchten 547 
Udani 910 

Ulex 1642 
Ulmaria 2026 
Ulmus 1555 
Ulva 208 

U. pruniformis 195 
Umbellaten 1789 
Umbiliearia 243 
Umbilicus 1963 
Uncaria 862 
Undina 195 
Unedo #1 
Unform 1647 


Unholdenfraut 1875 


Unona 133 : 
Unftätfraut 1151 
Unterlage 47 
Unxia 752 
Uovoli 170: 
Upas 1570 
Urania 516 
Urceola 1040 
Urceolaria 253 + 
Uredo 48 

U. nivalis 192 
Urena 1211 
Uromyces 5l 
Urofpermum 720 
Urtica 1549 

U. mortua 1060 
Urucu 1380 
Urus 1771 
Usnea 257 
Uftilago 49 
Utricularia 957 
Uva 1870 

U. cauarona 894 
Vvae marinae 355 
Uva ur 00 


Uvaria 1253 

Uvas d’Euferno 1776 
Uvedalia 753 
Uvularia 620. 627 


V. 


Vaecaria 1360 
Vaecinium 891 
Vada-Kodi 1004 
Vadapu 1466 
Vaddi 1689 
Vahea 1040 
Vahlia 1987 
Valantia 841 
Valdezia 1901 
Valeriana 787 
V. graeca 1077 
Valerianella 787 
Vallaris 1034 
Valli 1694 _ 
Vallisneria 446 


Vallonea, KnoppersEichel. 


Valonia 207 
Vanda 485 
Vanguieria 876 ° 


Vaniglia, Heliotropium peru- 


vianum. 
Vanilla 489 
Vas-doorn 1382 
Vateria 1421 
Vaucheria 02. 206 


Vedovina, Scablosa atro- 


purpurea. 
Beilchen 1374 " 
V., türfifches 1659 
Beilchenfchimmer 70 
Beilchenwurz 337 
Velaga 1198 
Velani 1543 

Vella 1387 
Veltheimia 565 
Veludini 1363 
Ventilago 1742 


Ventolana, Bromus arvenfis. 


Venuskamm 1801 
‘Veratrum 547 
Verbascum 972 
Verbena 1103 
Berbenaceen 1103 
Verbefina 748 
Verek 1696 


Verga paftore, Dipfacus 


sylveftris. 
Bergipmeinnicht 1090 
Vernicia 1600 


Verniera, Potamogeton. 


Vernix 1776 


Vernonia 779 
Veronica 994 
Verpa 124 
Verrucaria 245 


Verrucaria, Heliotropium 


europaeum. 
Vervain, Verbena. 
Verza 1404 - 
Vesseloup 85 
Vexiernelke 1363 
Vibrio 186 
Vibrissea 116 
Viburnum 1854 
Vicia 1653 

Vicou 1598 
Victorialis 532 

V. longa 557 
Biehgras 412 
Bielche 713 
Bierzahn 278 
Vigne 1870 
Villarfia 1017 


Viluechio, Convolvukıs. 


Vinca 1037 
Vincetoxicum 1031 
Vinettier 1413 

Vino Mercal, Agave. 
Viola 1374 

Viola matronalis 1401 


Viola zotta, Viola trieolor 


Viperinum 109% 
Virga aurea 775 
Virgilia 1678 
Virola 1517 
Viscago 1361 
Viscum 1845 - 
Vismia 1371 
Visnaga 1833 
Visnea 932 
Viftnu-Claudi 1081 
Vitalba 1152 
Vitex 1105 


Viticchio, Convolvulus. 


Vitis 1867 
Voandzeia 1682 
Vochyfia 1296 
Bogelbeeren 2073 
Bogelfuß 1620 
Vogelklaue 1620 
Bogelfraut 1356. :1357 


Vogelmilch, Ornithogalum. 


Voir-Ouchi 1518. 
Volador 1514 
Volcameria 1108 
Volkmannia 1108 
Volva 45 x 
Volvaria 163 


Bolze 69 
Vouacapoua 1684 
Vouapa 1702 
Vouarana 1337 
Voyria 1022 
Vulva eanum 1711 
Vulvaria 1461 


w. 


Wachendorfia 525 
Wachholder 359 
Wachsblume 1095 
Wachspalme 686 
Wäden 1970 
MWägbohnen 1689 
Maid 139 
MWaidling 161 
Wald 387° 
Walderbſe 1654 
Wardhirje 402 
Waldmeifter 843 
MWaldrebe 1152 
Waldrteinia 2007 
Walkera 1280 
Walkerdiſtel 786 
Walkakaha 1903 
Wallnuß 1749 
Wallwurz 1091 
Walpurgiskraut 318 
Waltheria 1196 
Wanpi 1314 


MWandflechten 254. 255 
Wanzenfraut 1164. 1171 


Wanzey 1100 
Wäppel 1625 
Warzenpilze 56 
Waſſer⸗Aloe 449 


Waffer:Bathengel 1053 


Waflerdofte 741 
Waſſer⸗Eppich 1837 
Waſſerfäden 199 
Mafferfarren 309 
Waſſerfeder 449. 965 
Waflergarbe 344. 


Waſſerholder 1854. 1857 


Wafferlilie 536 
Waſſerlinſen 337 
Waffermelone 829 
Maffermoovfe 181 
Waffernabel 1792 
Waſſernuß 1871 


Wafferpfeffer 1356. 1479 


., rother 597 
Wafferriemen 340 
Waſſerſchierling 1823 
Waſſerſchlauch 957 
MWafferftern 343 


Water-leaf 1076 


| Watsonia 532 


Wau 1372 
Wauden 1372 


Webera 852. 880 


Weberdiſtel 786 
Wedelia 748 
Weeg-Boonen 1690 
Wegdorn 1744 


Wegerich 1471 
Wegwarte 717. 721. 78 


Weichſel 2049 
Weide 1532 
Meidenpilz 133 
MWeidenrdschen 1875 
Weiderich 1881 


MWeiderich, Schuten 1875 


| Weihrauch 1763 


Wein, wilder 1867 
Weingeift 1868 
Weinkraut 316 


| Weinmannia 1994 


2 


Weinpalme 654 
Weinpalmen 695 
Weinrebe 1867 
MWeinfchötling 1413 
Weißbuche 1541 
Weißdorn 2064 
Weitfsia 279 
Weißwurz 626 
Weitzen 389 
Wellenmovs 259 
Welſchkorn 400 
MWendeln 482 
Wendlandia 859 
Werlingen 1310 
Wermuth 762 
Werfen 1729. 1745 
Wetterroſe 1221 
Wheat 389 
White-Walnut 1751 
White-woöd 1008 
Wide 1653 
Widerftoß 1361 
Widerthon 285 
Wiefenfnopf 2002 
Wieſenkreſſe 1397 
Wiejenpilze 146 
Wieſenraute 1151 
Wilden 1873 
Wild-Pine 632 
Willughbeia 1049 
MWindblume 1149 


Winden 1079, .1082 


Windhalm 402 
Windfame 772 
Wind-wortel 1245 


Wintera 1237 \ 

Wintergrün 8% 

Wintersrinde 1237 i 
| Wintersrinde, unächte 1432 

Wippen 1512 

Wirbeldofte 1070 j 


45 


MWirbelfrant 16236 
Wirfing 1404 
BWirtelfarren 312 
Witſche 1642 
Wohlgemuth 1069 
Wolfsmilch 1581, 
Wolfswurz 1162 
MWolfenbeere 2015 
Wollblume 672 
MWolldiftel 719 
Wollgras 428 
Wollklee 1640 
MWolverlei 768 
Wood-Oil 143 
Woodfia 333 
Woodwardia 328 
Worm-seed, Chenopodium . 
anthelminthieum. 
Wucherblume 760 
Wullen 1224 
Wulſt 45 
Wunderbanm 15% 
Wunderblume 1488 
Wunderkorn 389 
Wundfraut, heidnifches 
770. 1640 
Wunnen 684 
Wurali 1336 
Wurmfraut 2026 
Wurmmoos 25 
MWurmeinde, jamaicauiſche 1684 
Wurmſamen 764 
Wurzefpflangen 709 
Wurzelzöpfe 74 
Wütherich 1829 
Wutten 857 


| Wüterling 18% 


x. 


Xanthium 754 _ 
Xanthochymus 1433 
Xanthorrhiza 1164 
Xanthorrhoea 632 
Xanthoxylon 1278 
Xeranthemum 727 
Ximenefia 747 
Ximenia 935 
Xuarefia 974 
Xylobalsamum 1760 
Xylocarpus 1307 
Xylo-Cassia 1528 


44 


Xyloma 90 
Xylophyllus 1504 
Xylopia 1252 

X. orientalis 1754 
Xylofteon 1853 
Xyloftroma 72 
Xyris 438. 536. 


ww 
Yallhoy , Monnina poly- 
ftachya. 
Yam 612 
Yaruma 1568 - 
Yellow-root, Hydrattis. 
Yellow-wood, Oxleya 
xanthoxyla. i 


Zaferbiume 1978 
Zafeln 1% 
Zajerfarren 42 
Zauberbfume 1706 
Zauberftrauch 1995» 
Zaufen 6% 
Zaunlitie 552 
Zaunrübe 819 

Zea 400 

Zeeca, Cauealis. 
Zedoaria 497 
Zehrwurz 591 
Zeidelbaft 1495 
Zeideln 149 
Zeitloſe 550 
Zellernuß 1546 


Yercum, Calotropis gigantea.| Zenzurin 1746 


Yerva mora 1476 
Yeuse 1542 

Yeux bourriques 1666 
Pſſop 1057 

Yucca 577 

Yulan 1239 

‚Yzerhout 1934 


Dir 


Zabucajo 1920 
Zadenfchoten 1386 
Zaeyntha 722 
Zahnftocher 1833 


Zahnwehhotz, Xanthoxylum. | Zinzeyd, Blaeagnus orien- 


Zahnwurz 1398. 1475 
Zalacta 649 

Zamia 365 
Zannichellia 339 
Zantedefchia 58 - 
Zäpfeliraut 60 
Zapota 948 


Zeolin, Eriophorum. 


Zerumbet 498. 500 
Zetten 848 

Zieft 1062 
Zigeunerfrauf 1064 
Zimmet 1526 

3., weißer 1433 
Zimmetapfel 1258 
Zimmetblüthen 1528 
Zinfen 33 
Zingiber 498 
Zinnia 751 
Zinferlein 1746 


talis, 
Zinzola, Jujuba. 
Zipperleinkraut 1834 
Zirbel 349 
| Ziebelbaum 1556 
Zirmet 1808 
Zini 17% 


Zittergras 410 
Zitwer 49% 
Zitwerfamen 764 
Zizania 404 


) Zizyphus 1746 


Zonaria 309. 230 
Zoncolo, Juncus eflusns, 
Zoftera 340 
Zout-boom 918 
Zuder 407° 
Zuderhirfe 407 
Zuderpalme 675 
Zudertang 231 
Zuderwurzel 1827 
Zulten 277 
Züllich 719 
Zumpen 1962 
Zumpenfraut 1965 
Zunderpilz 132 
Zungenblatt 620 

NZungenblümchen 712 
Zuntern 904 
Zuſammengeſette TEA 
Zuursack 1258 
Zwangkraut 723 
Zweckholz 1734 
Zwergmoos 279 
Zwergpalme 654 
Zwetſchen 2040 

Zweyblatt 469 
Zweyzahn 748 
Zwiebel 558 
Zwieren 1986 

| Zwiefel 2052 
Zwingera 1289 
Zwitichen 1854 
Zygnema 201 

' Zygophyllum 1272 


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