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Naturgeſchichte
für
alle Staͤnde,
von
Profeffor Oken.
Dritten Bandes dritte Abtheilung
oder
Botanik, zweyten Bandes dritte Abtheilung.
Fruchtpflanzen.
Stuttgart,
Hoffmann’ihe Berlags: Buchhandlung.
1841.
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Dritter Kreis. Truchtpflanzen.
(Fructuariae.)
(Apetalae, Diclines, Polypetalae epigynae
et perigynae).
Kelchblüthen ohne) oder mit wielblätteriger Blume,
"Hier verfchwindet fat. gänzlich der capfelartige Gröps, und
es treten an. feine Stelle NRüffe, Pflaumen, Beeren und Xepfel.
Die Nuß ift ein trocdener Gröps, mit einem einzigen großen
Samen; die Pflaume eine Nuß, mit wenigen Samen und aus:
wendig von Fleifh umgeben; die Beere ein fleifchiger Gröps,
mit vielen kleinen Samen; ber Apfel eine mehrfächerige Eapfel,
mit mehreren mäßig großen Samen und auswendig von bem
oft fleifchigen Kelh umgeben. Im Allgemeinen fann man dieſe
Früchte einfamige, wenigfamige, vielfamige und mehrfamige
Gröpfe nennen. Die Aepfel halten das Mittel zwifchen den
ein- und vielfamigen, ben groß und Fleinfamigen Gröpfen, und
find außerdem in ber Regel vielfächerig, als der Complex oder
die Syntheſis aller diefer Früchte. Schon biefes wäre hin-
reichend, fie zur höchſten Frucht zu machen; dazu Fommt aber
noch, daß fie auch der Eompler aller Blüthentheile find, nehme
lid) aus Samen, Gapfel und Kelch beftehen, worauf gewöhnlid)
die Staubfäden fißen bleiben.
Mit der Hervorbringung der Frucht muß nothwendig die
Ausbildung der Blume leiden, und es find daher Feinesmegs
D. H. HILL LIBRARY
North Carolina State College
1450
biejenigen Pflanzen die vollfommenften, welde die vollkommenſten,
größten und beftriechenden Blumen haben. Bier find bi
Blumen In der Regel Flein, chne Geruch, weiß und gelb
färbt, oft unregelmäßig und halb verfümmert, wie die Schmets
terlingsblumen, auch ganz verfümmert, wie bey den Apetalen
und Kätzchen. Der Kelch trägt allgemein die Staubfäden, und
zwar meiftens oben im Rande, immer Flein, mit aufliegenden
Beuteln, oft zahlreich, meifteng jedoch 5 und 10, oft verfüms
mert bis auf 3 und 1. Der Keldy iſt allgemein röhrenförmig,
kaum je vielblätterig/ fundern fünfſpaltig / oft vier⸗ und drey⸗
ſpaltig, ſelbſt nur einſpaltig oder —— — wie bey den
Kätzchen.
Dagegen iſt er oft fleiſchig geworden, und enthält kräftige,
chemiſche Stoffe in ſich geſammelt, ſaure, füße, gewürz⸗ und
nahrhafte. Ebenſo iſt in den Rüffen der Samen groß, mehls
und ölreich geworden. In den’ Pflaumen das Gewebe zwiſchen
den Gröpshäuten faftig, füß und fauer, duritlöfchend, labend
und heifend. Die Nüffe tragen daher ihre Kraft im Samen,
die Pflaumen im Gröps, die Beeren im Gröps und Samen,
die Aepfel im Kelch.
Der Stock diefer Pflanzen Fommt unter allen Formen vor,
als Kraut, Strauch und Baum mit faden, medicinifchen, gif⸗
tigen und färbenden Stoffen, wie es nicht anders zu erwarten
ift, da die Degetation alle Kraft auf die Frucht perwendet, und
außerdem biefe Pflanzen. die Wiederholung der frühern Abthei⸗
lungen ſind, die Nuͤſſe der Cryptogamen mit ihren Buchſen, die
Pflaumen der Monocotyledonen mit ihren Bälgen, die Beeren
der Monopetalen mit ihren Hohlcapfeln, die Yepfel der Bläthen«
pflanzen mit ihren Schlaͤuchen, Capſeln und Schoten.
Ebenfo Fommen die Blätter unter allen Formen vor,
fchuppen- und fcheidenförmig, fett und trocken, ftachelig und breit,
einfach, lappig und zerfchliffen, paarig, gefledert) und: zweyfach
gefiedert; aber bey alle dem Fommen doch hier die volllommen⸗
ten Stämme: und Blätter vor, nehmlich die — und be⸗
weglichen. bi
‚3
1451
Dieſe Pflanzen zerfaffen demnach won felbft in 4 Haufen,
"a Nußpflanzen mit Nüffen und ohne Blumen. — —
und Dieliniften, {
b. Pflaumenpflanzen mit Pflaumen oder Hülfen und —*
men. — Hülſenpflanzen, Rhamnen, Terebinthen.
ec. Beerenpflanzen mit Beeren und regelmäßigen ein⸗ oder
zweygriffeligen Blumen. — Doldenpflanzen, Eaprifolien, Reben,
Epilobien, Melaftomen, Morten.
dd. Hpfelpflanzen mie Aepfeln und regelmäßigen, mehr.
griffeligen Blumen. — Eraffulen, Ficoiden, Steinbreche, Hama:
melien, Pfeiferfträucher, Ealycanthen, Rofen.
Drevzehbnte Elaffe
Nußpflanzen oder Nuffer.
Nucariae.
Apetalen, Dieliniften.
Blume verkümmert, Staubfäden auf dem Kelch, Gröps nußartig,
einfamig.
Der Samen hat hier dag Uebergewicht befommen, und
daher ift der Gröps verholzt und die Blume verfchwunden;
felbjt Die Staubfäden Flein, in geringer Zahl, gewöhnlich nur
4, 3 und 1, oft ganz fehlend und bahet die Blüthen getrennt,
ein⸗, zwey⸗ und dreyhäufig:
Da, der Samen die wiederholte Wurzel in der Blüthe ift,
ſo find auch diefe Pflanzen die Wiederholung der Wurzelpflanzen
oder Kopfblüthen, denen fle nicht bloß in der Einheit des Gas
meng, fondern auch in der Häufung der Blüthen ähnlich find, fo wie
in den bligen Beitandtheilen des Samens. Auf einer höhern Stuffe
entfprechen fie den Samenpflanzem, oder’ Polycarpen, den Mals
ven und Magnolien, welche ſowohl in Verwachſung der Staub⸗
fäden, als in den vielen nußartigen Bälgen ihre Vorbilder find;
weiter unten ben Rindenpflanzen oder den Gräſern und See—
145% f
rofen, mit ihren mehligen Samen; auf der tiefften Stuffe den
Zellenpflanzen oder Pilzen, die auch häufig Fleine Nüßchen vor«
ftellen, wie 3. B. die Sphärien und ſelbſt die Balgpilze und
Trüffeln, deren Keimpulver das zerfaffene Mehl der Kerne
darſtellt.
Sie zerfallen ſogleich in 2 Haufen, in Zwitter oder Ape-
talen und Getrennte oder Dieliniſten.
a. Bey einem Theil der Apetalen ſtehen die Staubfaͤden
auf dem Boden des grünen Kelchs, und haben Eyweiß und
einen aufrechten Keim. Scleranthen, Melden, Amaranten.
b. Bey andern ſtehen die Staubfäden auf einem mehr
blumenartigen Kelch, und haben oft einen umgekehrten Keim.
Wegeriche, Phytolacken, Knöteriche.
e. Bey andern ſtehen die Staubfäden auf einem völlig
blumenartigen Kelch. Nyctagineen, Daphnoiden und Gans
talaceen. ü
d. Bey noch andern ftehen fie ebenfalls auf einem blumen»
artigen Kelch. Proteaceen, Aquilarien, Laurinen.
Die Dieliniften oder mit getrennten Blüthen theilen fi
geradezu nach der Natur ihrer Frucht.
Wir befommen demnach folgende Zünfte,
A. Npetalen, Zwitter.
Ordnung J. Mark⸗Nuſſer.
Kelch häutig und grün, unten und fünfzählig; Staubs
fäden gegenüber; Nuß fchlauchartig, |
1. Zunft. Zellen: Nuffer — Scleranthen: Kelch
fnorpelig.
2. Zunft. Ader-Nuffer — Melden: Kelch häutig,
ohne Deckblätter.
"3. Zunft. Droffel-Nuffer — Amaranten: Keldy
0 mit trockenen Dedblättern,
Ordnung U. Schaft: Nuffer
Kelch meift bfumenartig, unten, Staubfäden abmeehfelnd
und gegenüber; Nuß fchlauche, büchſen- und beeren«
artigı a
-1453
4. Zunft Rinden:Nuffer — Wegeriche: Keld und
bleibende Blume; Nuß — oder, Schlauch
EN artig.
5. Zunft. Baſt⸗NRuſſer — — Kelch
blumenartig; meiſt mehrere Rüſſe beerenartig.
6. Zunft. Holz⸗Ruffer — Kuöterihe: Kelch wenig
gefärbt; Nuß Ddreyedig,
re ; ;
Ordnung II. Stamm-Nuffer |
Kelch meint oben, bfumenartig, vier und fünflappig,
Ruß oder Pflaume,
7. Zunft, Wurzel-Ruffer — Nyetagineen: Blüthe
I fünfzäplig, umſchließt die Ruß; Staubfäden ab»
wechfelnd,
8. Zunft. Stengel:Nuffer — — 2 Blüthe
vierzählig, unter der Pflayme; Staubfäden ab—
— wechſelnd und gegenüber.
9. Zunft. Laub⸗Nuſſer — Santalaceen: Blüthe
vier⸗ oder fünfzaͤhlig, Über der Pflaume; Ber \
füden gegenüber.
Ordnung IV. Blüthen-NRuffer.
Kelch unten, blumenartig; vier: oder drepzählig, Staub—
fäden, Eapfel, Pflaume und Beere.
10. Zunft. Samen: Nuffer — Proteacreen: Blüthe
vierzählig, Staubfäden gegenüber; Nuß oder
Sen Balg einfächerig.
11. Zunft. Gröps-Nuſſer — Aquilarien, Penäen,
| Hernandien: Blüthe viers und fünfzählig,
Staubfüden meift zweyfach; Gröps capfelartig,
mehrfächerig.
12, Zunft. Blumen: NRuffer — faurinen, Muscate
nüffe: Blüthe dreyzählig; Staubfäden gegen-
über; Pflaume und Beere. *
«1454
B. Ditliniften: Dlüthen getrennt.
Ordnung V. Frucht⸗Nuſſer. |
Blüther getrennt, Gröps PR nußs oder beeren⸗
\ artig. , 44
—* Zunft. — — ee Rüben
mit Nuß oder Eapfel.
44. Zunft; ! Pflaumen: Nuffer-— Neffeln :’ wenig
Staubfäden auf einem: Fümmerlihen Kelch, ges
genüber; Nuß oder Ganel mit zwey ae;
a fein Milchfaft.
15. Zunft. Beeren Ruffer — REN ebenfo,
aber Milchſaft; Bluthen gehaͤuft al, einem
NEO nun) Heifcyigen. Fruchtboden. | x
36: Zunft Apfel⸗Nuſſer — DEE ld
ſaft; Kelch kümmerlich, meiſt mit verwachfenen
Staubfäden; brey, Nüffe meift pflaumenartig.
———
ag —⏑— — f,i
A. Avetalen— gruen * —*
ee Marks Ruffer
Scleranthben, Melden,’ Amaranten.
Zwitter ohne Blume, Staubfäden auf dem Boden des Keldys und ge:
ae; a, ſchlauchartig, Keim aufrecht Ay das ‚eoweiß
| gebogen.
Meift Kräuter mit umfaffenden Blättern, Wie oft ges
musartig find, die Blüthen fünfzäplig.
Sie wachfen größtentheils in Falten und gemäßigten Län—
dern, auf Sandboden, Schutt, in Wäldern und Feldern, und
enthalten wäfferige, fade Stoffe.
Sie theilen fih in 3 Zünfte.
a. Scleranthen: Staubfäden im Boden eines Enorpeligen
Kelchs ohne Dedkblätter.
b. Melden: Staubfäden im Boden eines häutigen Kelchs.
c. Amaranten: Staubfäden ganz. unten. in einem trostenen
Keld mit Deetblattern. ae
‚1455
an nyi fi \ st In - - ö
1. — * lern ee. — Rampen,
Scleranthen,' |
Kelch fünfſpaltig, mit fo viel Staubfäden am ſeinem Grunde, ohne
Blume; Schlaudy mit einem hingenden Samen und zwey Narben,
im on Keim-um das Eyweiß gebogen, das Würzelchen gegen
NARRION ER E den Nabel. Paronychien.
Kleine, Enotige, oft liegende Kräuter, meiſt in demäßigtem
Elima, in Feldern und Gärten. Blätter gegenüber, Blüthen
— * umhüllen meiſtens das Nüßchen,
A. Ohne Nebenbfätter; der — Kelch verhärtet
um die Nuß. Scleranthen.
1. ©, Die Knauel (Seleranthus).
AL 2a. Kelch krugſörmig und fünffpaltig, mit’ 5 oder 10 —
ide, umgibt die Nuß mit 2 Griffeln.
DDr Sommers. (Sel. annuus).
Fruchtkelch offen, mit fpisigen Lappen, Unfraut auf Fel-
‚dern; kaum fingerslang und von unten an äftig; gutes Schaffutter.
EI dani2t. 604. Schkuhr T. 120. a.
I NIDer Winter⸗K. (Sch, perennis),
Fruchtkelch gefchloffen , mit ftampfen Lappen und: weißem
Rand, 10 Staubfäden. Auf fandigen Feldern, ausdaterhd,
mehrere Stengel aus der Wurzel, zerjtreut und 5 lang, mei:
ftens röthlich, Blätter pfriemenförmig; Blüthen fehr Fein, in
Büfheln am Güde. An ven Wurzeln derjenigen, weiche auf
teodenen Hügeln ftehen, findet man die deutschen Kermes: Beeren,
beſonders Häufig in ‚Polen, Daher Coccus polonicus, chemals
vermieulus, und daher vermeil für die vothe Farbe, wozu man
fie angewendet hat, ehe man die mericanifche Cochenille hatie.
Das Kraut wurde ehemals gegen Krebsgefchwüre empfohlen,
daher Krebskraut (Herba Polygoni polenici), Fl. dan. t. 562.
Schkuhr Taf. 120. Sohannisfraut, "weil man die Kermes-
körner um Johannis fammelte,
B. Rebenblätter. Illecebren.
2. ©. Die Knorpeibiumen (Iillecebrum).
Kelch fünftheitig, mit Fahnfürmigen Lappen und 10 Staub:
©1456
füden, wovon 5 beutellos; SR) mit 2 Narben und oben
zerfchliffen, im Kelch | | une
1) Die gemeine db a
‚Stengel liegend, mit: ‚rundlichen Blättern und, „weißen,
nackten Blüthen in Wirteln. An: feuchten Orten, befonders im
Sand; eine Menge liegender, dünner ‚Stengel, 3—F' ang, mit
fehr Fleinen Wirtelbfüthen in — länge dem un ren
„Fl. dan. t. 335...Schkuhr T. 50: sur)?
3 G. Die Bruchfräuter: —— a rd
Kelch fünftheilig und innwendig gefärbt, ‚mit 10 Staub»
: fäden,, wovon 5 ohne Beutel; Fila — ‚mit 2 *Warben im
Kelche, klafft nicht. RD ee he
1) Dag gemeine (H. — *
Stengel zerſtreut, liegend und glatt, mit ——— Blät⸗
tern und vielblüthigen Achſelknäueln. Auf Sandboden ‚aus:
dauernd, viele Stengel aus einer, Dünnen Wurzel, nur fingers—
lang und ſehr äſtig, mit faſt fehuppenfürmigen Blättern, unten
gegenüber, oben abwechſelnd, und grünlichgelben Blümchen,
Schmeckt etwas herb, und wurde als harntreibendes. Mittel
vorzüglich gegen Stein und Brüche angewendet: Herba Herni-
ariae ſ. pa Fl. dan. tab. 529.1 Schkuhr Taf. 56,
Hayne IV. 2.37. TE ———
2
=>, - HEN
2 un ob Ader-Nußpflangen — M elden.
m Ehenopodiaceen —8
Meiſt 5 Staubfäden unten an den Kelchlappen, ohne Hülle und Shime;
Griffel gefpalten, nußartiger Schlaud) mit einem Samen: auf. dem
Boden, Keim um das ‚Eyweiß gerollt, mit dem Würzelchen gegen
den Nabel.
Meiſt Kräuter, ſelten Sträucher mit Wechſelblättern, ohne
Scheiden- und, Nebenblätter; Blüthen kümmerlich und: grün,
Zwitter und getrennt; Kelch meiſt fünflappig, bleibend und oft
fleiſchig; Staubfäden gleichviel, frey und gegenüber, mit zwey—
fücherigen Beuteln; Griffel in 3— 4 Narben gefpalten, auf
einer fhlauchaytigen Nuß, welche ſich felten öffnet: und oft von
1457
einem beerenartiaem Kelch umgeben ift; der Samen auf dem
Boden meiſt aufrecht, mit. mehlreihem Eymweiß, um weldes
der Keim gerolit iſt. In gemäßigten und heißen Ländern, mei«
tens auf —— das Frank oft eßbar als ——* viele
ſtinken. — m
A. Der Keim um —* —
a. Stengel gegliedert, meiſt Zwitter in Aehren.
1.6. Die Glasſchmalze Galicornia).
Zwitter in Gruben, der Kelch eine fleiſchige — mit
1 oder 2 Staubfäden; Schlauch häutig, mit 2 Narben und einem
aufrechten Samen, in beerenartigem Kelch.
- Kräuter und Sträuchlein auf Salzboden , am Meer und
an Salzquellen, Deren Daſeyn ſie verrathen; Spertgeh; faftig,
blattlos, gegliedert mit Gegenäjten.
1) Das frautartige (8. herbacea).
Zerjtreutes Kraut mit zufammengedrücten und ausgerane
deten, oben dickern Gliedern; Aehren geftielt in Achſeln mit
ſtumpfen Schuppen, An Küſten, Salzſeen und Salzquellen in
der ganzen nördlichen Welt, 6—12“ hoch, einjährig, blüht im
Auguft und hat je 3 Blüthen an jeder Seite der Glieter. Es
ift ein gefundes Biehfutter, jedoch mit anderem gemengt. Die
iungen Sprofien werden als Salat gegeffen; liefert eine fchöne
Ultramarin-Farbe, und aus der Afche erhält man. die Gode;
wurde gegen Scorbut und Harnfranfheiten gebraucht. Fl. dan.
tab. 303. Plenk T. 8. Schkuhr T. 1. Pallas, Ilustr.
Plant. t. 1. 2.
b. Stengel ungegliedert.
Blüthen meift getrennt und gehäuft.
2. & Die Melden (Atriplex).
Keldy meift fünftheilig, mit 5 Staubfäden; der Kelch ohne
Staubfäden zweplappig, wird meiltens ftachelig und enthält
einen aufrechten Samen in einem häutigen Schlauch mit zwey
Narben. Arroche,
Kräuter oder Sträuchlein in den gemäßigten Ländern, unten
mit Gegenäjten, oben mit abwechfelnden ; die Blätter meiltens
mit Mehl beitreut und die Blüthen in Achfelfnäueln.
Okens allg. Natura. IM. Botanik I, 92
1458
a) Krautartig.
1) Die Gartenmelde (A. hortenfe).
Stengel aufrecht, mit dreyecfigen, gezähnten, etwas herz.
förmigen Blättern, Fruchtfeld rund und ftumpf. Tatarey, bey
uns in Gärten 3—5' hoch, Blätter 4 lang, 3” breit, ‚bie
obern fpießförmig; Blüthen rifpenartig, Fruchtfeld 9,“ groß.
Wird feit den älteſten Zeiten als Gemüfe gegeffen, auch als
Fühlendes und erweichendes Mittel gebraucht; die Samen als
Brech⸗ und Purgiermittel. Bladwell X. 99. 552%. Kerner
T. 3855. Schkuhr T. 349.
2) Die wilde (A. patulum).
Kraut mit fperrigen Zweigen und fpigsdreyedigen, pfeil
förmigen und gezähnelten Blättern, Fruchtfelch gezähnt. Ueber:
all auf Schutt, 2° Hoch, fehr veränderlich. ——— T. 347.
b) Strauchartig.
3) Die Strandmelde (A. halimus).
Straucdy mit filberweißen Aeſten und dreyedigen, fehr ver-
änderlichen Blättern. Am Mittelmeer, mannshoch; bie fleifchiaen
Blätter werden eingemacht zu Salat; liefert viel Sode; bey uns
in Gewähshäufern. Cluf., Hist. I. t. 53. |
4) Die weiße (A. portulacoides).
- Stengel liegend, Blätter gegenüber, länglih und weiß. Um
Europa am Strand, 1—2' hoch, Blätter 2’’ lang, Ya’ breit,
werden wie Gapern eingemact. Plutenet Taf. 61. Fig. 4.
Meer-⸗Portulak. 84
3. ©. Die Spinate (Spinacia).
Zweyhäufig, der Staubfeldy vier: bie fanftheilig, mit ſo
viel Staubfäden; der Samenkelch bauchig und zweyzähnig, ſchwillt
an, wird bisweilen zweyhbrnig und ſuie— das Nüßchen
mit 4 Narben. Epinard; Spinace.
Sommergewäaͤchſe mit abwechſelnden Blättern, knäuelfor—
migen Bluthen in Achſeln, die Staubblüthen ährenförmig.
1) Der gemeine (S. oleracea).
Bläster pfeilfürmig, 5 Staubfäbden, Früchte ſtiellos und
zweyhörnig. Kam durch die Araber nach Spanien und von
da als Küchengewähs in alle Gärten als beliebtes Gemüfe.
1459
Wurzel möhrenartig, Gtengel 2—3’ hoch, Blätter 4 lang
2” breit, Wurde als fehleimiges, erweichendes und den Stuhl:
gang befdrderndes Mittel gegeben; aus dem Mehl der Samen
fol man Brod machen fünnen, Bladwell %.49. Lamarck,
Iustr. t. 814. Schkuhr T. 324.
* Zwitter.
4.6. Die Schmergel (Chenopodium).
Kelch fünffpaltig mit 5 Staubfäden, er einen linfen-
fürmigen Schlau mit 2 Narben.
a) Blätter edig.
1) Der gemeine (Ch. bonus Henricus).
Blätter dreyeckig und pfeilförmig, Knäuel in zufammen:
gefesten und blattlofen Aehren, Keldy trocken und die Schläuche
aufrecht. Ueberall auf Schutt, über ſchuhhoch und mit Mehl
betreut, ausdauernd, Blätter 4’ lang, 2’ breit. Die Wurzel:
fproffen Fönnen wie Spargel, die Blätter wie Spinat gegeffen
werden. Die bitterlihe Wurzel ehemals gegen Hautausfchläge,
das falzig fchleimige Kraut als Breyumfchlag auf Geſchwulſte.
Plentk Taf. 164. Schkuhr Taf. 56. Herba boni Henrici,
Hundsmelde, Schmergel, Schmeerwurz. j
2) Der rothe (Ch. rubrum).
Blätter dreyeckig, herzfürmig und ftumpf gezähnt, Trauben
aufrecht, zufammengefegt, etwas belaubt und Fürzer als der
Stengel. Auf Schutt und Mift, 2 hoc, alt roth, aber nur
einjührigz; Blätter dick und glänzend; fey den Schweinen tüdt«
li, und wurde ehemals gegen Gelbfucht gebraucht. FI. dan.
tab. 1149, Herba Atriplicis fylveltris; Miftmelde, Neunfpisen,
Sautod.
3) Der. weiße (Ch. album). | ”
Blätter rautenartig und buchtig, die obern länglich, Trauben
aufrecht, fait blattlos. Unkraut auf Feldern, weiß beitäubt; bie
jungen Blätter als Gemüſe. Blaͤckwell 8.553. Schultes,
Fl. bavarica t. 23. Kerner %. 547.
4) Der giftige (Ch. hybridum),
Blätter fpig-herzförmig und eig, Trauben rifpenartig und
nackt. Unfraut auf Feldern, 1—% hody, Blätter 4—5' lang,
92 *
1460
wie tie des GStechapfels, und flinfend; find den Schweinen
tödtlich; wird aber ohne Nachtheil als Gemüfe gegeffen, und
wurde chemals äußerlich als erweichendeg Mittel auf Geſchwülſte
gelegt. _ Tabernaemontanus fig. 448. Vaillant, Bot, par.
t. 7. f. 2. Kerner.T. 549. Schmweinmelde, Sautod, Neun:
fpigen. Herba pedis anferini.
5) Der Mehl-Schmergel (Ch. quinoa).
Blätter oval und edig, die jüngern beftäubt, Blüthen in
fehr äftigen Rifpen, Fürzer als die Blätter, Eine fehr wichtige
Pflanze, welche wie Getraide angebaut wird, und zwar auf den
Hochebenen von Peru, wo Roggen und Gerfte nicht mehr ge-
deihen. Es gibt dafelbit bey einer Höhe von 13,000‘ unab-
fehbare Felder. Die Pflanze wird 3—4' hoch, mit vielen, oft
blutrothen Aeften; Blätter 3" lang, 2%. breit; ‚die Blüthen
grün oder roth; trägt eine große Menge Samen, melde, aber
häufig von fperlingsartigen Vögeln gefreffen werden, weil fie
nicht zu gleicher. Zeit reifen. Sie find ein allgemeines und
fhmadhaftes Nahrungsmittel, und zwar unter verfchiedenen
Formen; zwifchen Steinen gerieben zu Suppe oder Brey; das
Mehl geröftet zu einer Urt Chocolade. Die Blätter dienen zu
Gemüſe. Meyen, Pflanzen-Geogr. ©. 361. Feuillee I.
tab. 10,
6) Der Trauben-Sch. (Ch. Beta);
Blätter länglich und buchtig, die oberen — Blü⸗
then in nackten, vieltheiligen Trauben. Südlich im Sande,
ſchuhhoch, Blätter 2 lang, 1“ breit, Blüthentrauben kürzer
als die Blätter, mit glänzend ſchwarzen Samen. Riecht und
ſchmeckt ſehr gewürzhaft, enthaͤlt ätheriſches Oel, vertreibt
Motten und wird als krampfſtillendes Mittel gebraucht; die
Samen gegen die Würmer: Herba Botryos. Blackwell
T. 314. Plenf X. 165. Düffeld. XII. T. 24.
7) Der Thee⸗Sch. (Ch. ambrofioides).
Blätter lanzetförmig, gezähnt, Trauben einfach und belaubt.
Mexico, Weſtindien und Südamerica, bey uns in Gärten, 2’
hoch und äftig, Blätter 3” lang, 1 breit. Riecht ftarf ge:
würzhaft, etwas campherartig, und wird ale Thee häufig ge«
1461
braucht gegen Bruſtbeſchwerden und Mervenleiden, unter dem
Namen mericanifcher, ungarifcher und Sefuiter-Thee. Plenk
Taf. 168. Düſſeld. XXI. Taf. 313. Wagner II. T. 130.
Herba Botryos mexicanae.
8) Der Wurm-Sch. (Ch. anthelminthicum).
Blätter länglichzoval und gezähnt, Trauben Äährenartig und
blattlos, Nordamerica, Weftindien und Südamerica; ziemlidy
wie dag vorige, hat aber eine ausdauernde Wurzel und einen
Geruch wie Baldrian; wird ebenfalls gegen Mervenübel ge:
braucht, die Samen gegen Würmer. Beide enthalten viel äthe-
riſches Del, Kalms Reife I. ©. 283. Plenk Taf. 166.
Barton, Mat: med, t. 44,
b) Blätter ganz. !
'9) Der ftinfende (Ch. olidum, vulvaria).
Blätter rautig:oval und beftäubt, Blüthen in Achfelfnäueln.
Auf Krautfeldern, fpannelang und äftig, Blätter Faum zufllang,
Samen glänzend ſchwarz. Gtinft - wie alter Harn, fehmedt
falzig und efelhaft, verliert aber durch Trocknen die Eigen—
ſchaften; gegen Hyfterie und Krämpfe überhaupt: Herba Vul-
variae. Blackwell Taf. 100. Fl. dan. tab. 1152. Plenk
X. 168. Düffeld. VII. & 17. Stinfmelde, Hundsmelde:
10) Der Fiſch-Sch. (Ch. pelyfpermum).
Stengel liegend, mit ovalen, glatten Blättern, Trauben
gabelig, blattlos in Achfeln. Auf wüſten Plägen, Flußkies,
ſchuhhoch, it den Fifhen angenehm und wird daher in die
Teiche gelegt. Fl. dan. t. 1153. Fiſchmelde.
11) Der Beſen-Sch. (Ch. [coparia),
Blätter flach, fohmal lanzetförmig und gewimpert, Knäuel
in Achſeln, Kelchrippen mit Furzen Anhängfeln. Südlich auf
Feldern; ein jähriges Kraut mit ruthenförmigen Aeſten, 3—5’
hoch, als Zierpflanze in Gärten. Die Ehinefen verfertigen
Befen und Ruthen daraus, und brauchen es in der Heilkunde,
Buxbaum, Cent. 1. tab. 16. Pallas,.Ilustr. Plant. II.
t. 98. Herba Linariae fcopariae; Sommer-Eppreffe. Kochia.
.
1462
5. ©. Die Mangolbe (Beta).
Kelch fünftheilig mit 5 Staubfäden, verhärtet, um ben
niedergedrätften Schlauch mit 2 Narben.
Südliche Kräuter wie Melden, aber ohne den mehligen Bes
ſchlag, Blüthen 2—3 verwachſen in langen Nehren.
1) Der gemeine (B. vulgaris).
Stengel edig und röthlich, Blätter lanzetförmig, bie untern
oval. Wild am Mittelmeer , bey uns häufig angepflanzt in
Gärten und Feldern; Stengel aufrecht, fait mannshoch, mit
mehr als ſchuhhohen, länglich- ovalen Wurzelblättern. Die Wurzel
rübenförmig, bisweilen über 10 Pfund ſchwer, meiftens durch
und durch roth, aber auch gelb und weiß. Sie, wird unter
dem Namen rothe Rübe oder Rahnen mit Effig eingemadt und
zu Rindfleifch gegeifen. Die größere Art wird jest häufig unter
dem Ramen Runfelvüben in ganz; Europa angebaut, und ernährt
ganze Zuckerfabriken; außerdem iſt fie ein gutes. Viehfutter.
Hin und wieder braucht man den Saft als Nießmittel und ab»
führende Clyſtiere. Bladwelt Taf. 235. Plenf Taf. 169.
Lamarck, IHustt. tab, 182%. fig. . Schfuhr. Taf. 56.
Bette-rave; Bietola.
—Der weiße Mangold (B. cicla) ift nur eine Abart,
u in: den Gärten gezogen wird, bie Blauzr zu Gemüfe.
Plenk X. 170. Kerner T. 242. !
6. G. Die Beermelden (Blitum).
Keldy dreyipaltig, mit einem Staubfaben, ſchwillt beeren-
artig an um den ovalen Schlauch mit 2 Narben.
1) Die gemeine (Bl. capitatum).
Blüthenföpfchen am Gipfel purpurroth. Südlich wild, kei
gewöhnlih in Gärten als Zierpflanze und Salat, 1,‘ hod.
Die Beeren gedrängt, wie Himbeeren, die oberen Blüthen fünfe
zählig. Die Früchte werden zum Spaß gegeffen, ſchmecken aber
fad. Knorr, Deliciae I. t. E.3. Schkuhr ü. ı. Gärt-
ner &, 126. F. 7. Grobeerfpinat, Schminfbeere.
DAB Campherkraut (Camphorosma).
Kelch krugförmig und fünffpaktig, mit 4 Staubfäden, um:
fchließt einen ovalen, häutigen Schlauch mit zwenfpaltiger Narbe.
1463
1) Das gemeine (C. monspeliaca).
Stengel jtrauchartig und zeritreut, mit fchmalen, zottigen
Blättern, Kräuel in Aehren. Südfrankreich im Sand, 1—%‘
hoch; graulich, mit zahlreichen, haldzofllangen Blättern und
Heinen Knäueln mit vothen Griffen; bey uns in Gewächs—⸗
häuſern. Riecht und ſchmeckt campherartig, und wurde ehemals
als ein Harn» und jchweißtreibendes Mittel gebraudt: Herba
Camphoratae. Pallas, Illustr. Plant. tab. 57. Lamarck,
Illustr, t. 86. Schkuhr %. 26.
B. Wenig oder gar fein Eyweiß, der Keim fpirale
förmig gewunden. Salſoleen. |
8. © Die Salzfräuter (Salfola).
Kelch fünfblätterig und fpäter geflügelt, mit 5 Staubfäden
ums einen papierarsinen Schlauch mit 2 Narben. Barilla.
Kräuter oder Sträucher mit Dicken, fetten Blättern und
meijt einzelnen Ad;felblüthen, mit breiten Querflügeln am Kelch;
auf Salzboden, vorzüglich am Strände; liefert * der ai ae
rung viel Sode.
1) Das gemeine (8. kali).
Liegendes und weitfchweifiges Kraut, mit pfriemenförmigen,
itechenden, abwechjelnden Blättern, Fruchtkelch Fnorpelig: und
rundlich, mit ziemlich großen Anhängfeln. An den Küjten um
ganz Europa, 1.‘ hoch, fteif und weiß oder vorhgeftreift, mit
zolllangen,, vundlichen Blättern. Fl. dam, t. 818. Plenk
2%. 162. Lamarck, Il. t. 181. f.2. Pallas, M. t. 28
f. 2. t. 29,
2) Das langblätterige (S. (oda).
Zeritreutes Kraut mit ziemlih jtumpfen Blättern, Feucht:
feld) häufig, mit Furzen Anhängfeln. An den Küften bes füd-
lichen Europas und an den ungarifchen Salzfeen, felten über 1°
body, angebaut aber 2—4', glatt; Blätter 2 lang und röth—
lich gefteichelt. Wird hin und wieder als Salat gegeffen und
liefert vorzügliche GSode. Jaequin, Hort. vindob. t. 68. Plenf
T. 161. Pallas, Illustr. t. 30.
3) Das dickblätterige (8. lativa).
Zerſtreutes, glattes Kraut, mit walzigen Blättern und
1464
Blüthen in Knäueln. An den Südküſten Spaniens, 1—2' hoch,
mit fleifchigen Blättern wie Sedum; — die alicantiſche Sode
oder Barilla,
Bon dieſen Galzpflanzen werden S. foda et fativa im füd-
lichen Europa häufig angebaut. Man ſäet im Frühjahr die Ga-
men in Salzfümpfe. Schon nad 3 Monaten werden die Pflanzen
gemäht, wie Heu getrocknet, in Bündel gebunden, angezündet
und im Gruben geworfen, wie Kalköfen. Dann wird die Grube
verftopft, daß nur fo viel Luft eindringen Fann, als zum Fort:
glimmen erforderlich ift. Die Sode oder Barilla ift dann ftein-
hart zufammengebaden, dag man fie wie Gteine brechen muß.
Wird zum Glasmachen und zur Bereitung der fpanifchen Geife
verwendet, Cavanilies, Ic. t. 291. Plenk X. 163.
4) Das ftraudartige (8. aphylla, Caroxylon). -
Strauchartig, gegliedert und blattlos, mit ovalen und ab-
fälligen Schupperblättern. Am Vorgebirg der guten Hoffnung,
im fogenannten Karroo; ein unregelmäßiger, mannshoher
Strauch mit Blüthen bedeckt, enthält fehr viel Sode, und Die
Aſche gibt daher mit Hammelfert, ohne allen Zuſatz, eine vor:
treffliche Seife. Thunberg, Diss. II. p. 38.
9, G. Die Klimm- Melden (Bafella).
Kelch Frugförmig, gefärbt und fünffpaltig, in 2 Dedblättern
mit 5 unten breitern Staubfäden,, umgibt beerenartig den Fnor:
peligen Schlauch mit 3 Narben und einem Samen faſt ohne
Eyweiß. |
Windende, fleifhige Kräuter mit einfachen Blättern und
Aehren in Achſeln; in heißen Ländern.
'"1) Die weiße (B. alba).
' Stengel windend, mit ovalen, welligen Blättern und ein:
fachen, geftielten Aehren. Indien, eine Pflanze wieder Man:
gold, aber windend, 4— 8’ hoch, mit abwechfelnden Blättern,
54 lang, 3° breit, ehren fehr dünn und fingerslang, mit
kleinen, weißen Blümchen und fehwärzlichen einfamigen Beeren,
wie Holder, Saft purpurroth. Iſt ein in Oftindien überall be:
Fanntes, gemeines, aber fchlechtes Gemüfe, das fehr mit Mans
gold übereinfommt; wird durch Stecklinge fortgepflangt, die man
1465
in einen Kranz fliht und in die Erde legt. Die Blätter dienen
auch als gelindes Abführmittel und zur Erweidyung der Ge:
fhmwüre; bey uns in Gewächshäuſere. Rumph V. © 417.
Plufenet T. 63. $. 1. Gandola alba.
Es gibt eine rothe Art (B. rubra) mit einem purpurrothen
Stengel und rothen Blüthen; die Blätter Fleiner und weniger
fad; wird ebenfalls angepflanzt. Rumph V. ©. 417. T. 154
F. 2. Sabbati, Hort. rom. Il. t. 98,
10, ©. Die Kalifträuder (Anabasis),
Kelch fünftheilig in 2 Schuppen, ‚mit 5 Staubfäden auf,
dem Boden und 5 abwechfelnden Schuppen; befommt auf dem
Rüden Querflügel und umfchließt beerenartig den Schlauch mit
2 Narben.
Meiſt gegliederte Sträucher ohne Blätter, bie Blüthen
gegenüber, im mittleren Aſten.
1) Der gemeine (A, aphylla).
Stengel fehr äftig mit ausgerandeten Gliedern und brep:
flügeligen Früchten am Ende. Am cafpifchen Meer, bey Tri—
polis und im nördlichen Africa, Häufig auf Salzboden, mehrere
Stengel, 1%‘ hoch, aus einer langen Wurzel, mit Gegenäften
und weißlichen Blüthen an den Gliedern, deren Kelche jpäter
röthliche Flügel befommen. Man gewinnt daraus viel Gode,
reinigt mit dem Frautartigen Theil die Wäſche und braucht den
Abſud gegen Flechten. Buxbaum, Centuria I t, 18. Ca-
vanilles, Ice. Il. t., 284. Pallas, Hluftr. t. 8. Kali bac-
eiferum. f
| 3. Zunft. Drofjel-Nußpflanzen — Holfte.
Amaranten.
Keldy mit einer Hülle ohne Blume, mit 5 Staubfäden auf dem Boden
unter den Keldlappen; ein häufiger, meiſt einfamiger Schlaud), Keim
um das Eyweiß, Würzelchen gegen den Nabel.
Meiſt Heine, oft liegende Kräuter, in allen Climaten, doch
mehr in den wärmern, gewöhnlich auf Feldern und häufig in
Gärten als Zierpflangen wegen ber gefärbten Hüffblätter; Blätter
x
1466
einfach, gegenüber und abwechfelnd, ohne Nebenblätter ; Bluͤthen
kümmerlich, bisweilen getrennt, in Knäueln und Aehren, mit
3 kelchartigen, harſchen Deckblättern und einem meiſt trockenen
und gefärbten, fünfblätterigen Kelch, wie eine Blume; die 5
Staubfäden unter dem Gröps, bisweilen verwachfen, mit einem
zweyfächerigen Beutel an der innern Geite; ein Griffel, kopf—
förmig oder gefpalten, auf einem häutigen Schlauch mit einem
oder mehreren Samen auf dem Boden. Sie enthalten wenig
ausgezeichnete Stoffe, find jedoch erweichend und einige tauglich
zu Gemüfe.
A. Schlau einfamig, Beutel einfächerig, Blätter ges
genüber. |
1. ©. Die Kugel:Amaranten (Gomphrena),
Kelch fünfblätteria, mit 3 gefärbten Deckblättern, 5 Staub-
füden, unten verwachfen und, dreyſpaltig; Narbe gefpalten,
Schlauch einfamig, Flafft nicht. Amarantine.
Meist zuitige Kräuter mit Blüthen in Köpfchen.
1) Der gemeine (G. globofa).
Stengel aufrecht, Blätter vval lanzerförmig, Köpfchen roth,
kugelrund, einzeln am Ende, in 2 Hüllblättern. Oſtindien, in
Sandboden, bey und als Zierpflanze in Gewächshaͤuſern und Zime
mern, unter dem Namen der sothen Immortelle; ein Kraut, gegen
2‘ hoch, mit ausgebreiteten Aeſten und rothen Knoten; Blätter
wie Borretſch, 4’ lang, 2’ breit, dreyrippig und wollig, mit
fhön purpurrothen, aber geritchlofen Köpfchen am Ende, wie
bey den Scabioſen, fo hart daß jie in die Nafe ftechen und ſich
fehr fang unveränderlich erhalten, zuletzt jedoch bleichen, aber
nicht welfen; die Samen fchwarzbraun, Feimen bey Regen—
wetter ſchon am Stock und werden 1 lang. Wird in Oftindien
in die Hochzeiifränze gebunden, das Blatt mit anderem Gemuüfe
gegeffen und auch als Fühlendes Mittel gegen Huften und Hals:
weh gebraucht. Rumph V. Taf. 100. Fig. 2. Flos globofus;
Rheede X. Taf. 37. Wadabu; Commelyn, Hort. t. 45.
2) Der gebräudlide (G. officinalis).
Blätter fpig:oval, Köpfchen am Ende, in vielen Hällblättern.
Brafilien, in Minas Geraes und Set. Paul, fhuhhoch, Blätter
1467
3" lang, 2 breit, Köpfchen 2 dick und gelblih vor). Die
knollige Wurzel wird häufig gebraucht gegen fchlechte Verdauung,
Durchfall und Schlangenbiß. Martius, N. gen, 1, t. 101—2.
Aug. St. Hilaire, Pl. uf, t. 31.
2. G. Die Sinotenholfte (Irefine),
Oft zweyhäufig, Kelch fünfblätterig, in 3 Deckſchuppen,
bisweilen verwachfen und ungetheilt; Schlauch einfamig, Hafft
nicht, mit 2 —3 Narben.
1) Der gemeine (I. celofioides).
Stengel aufrecht und gefurcht, Blätter länglich lanzetförmig
und rauh; Blüthen fehr Flein in gebrängter Rifpe. Birginien
und Florida, an überfhwemmten Orten, bey uns in Gewächs⸗
häufern, 2—3' hoch, Fnotig und äftig. Sloane T. 90. $. 2.
Lamarck, Ill, t. 813. Straußblume.
B. Schlaud einfamig, Beutel zweyfächerig.
a. Blätter abwechfelnd. tan
3. ©. Die Knorpelfräuter (Polycnemum).
Kelch, fünfblätterig und gefärbt, mit 2 Deckblättern, meilt
3 unten verwachfene Staubfäden; 2 Narben, Schlauch einfamig,
Flafft nicht, hat aber einen Deckel.
1) Der gemeine (P. arvenfe).
Stengel zerftrent, in pfriemenförmigen, dreyedigen Blättern.
In Menge auf Feldern und Wegen, kaum fpannehod und jehr
äſtig, Blüthen einzeln oder zu zwey in den Achſeln ber knor—
peligen Blätter. Jaequin, Austria t. 365. Schkuhr T. 5.
4.6. Die Tauſendſchöne (Amarantus),
Einhäufig, Kelch Drey: und fünfblätterig, in 3 Dedblättern
mit: eben fo viel freyen Staubfäden; Griffel mit 2—5 langen
Narben; Schlauch einfamig und büchfenartig. Fuchsſchwanz.
Amarante. j
- Bey den Alten waren die Amaranten ein Zeichen der Trauer
und wurden um die Gräber gepflanzt.
a) Drey Staubfäden.
1) Der Dreyfarbige (A. tricolor).
Knäuel rundlich in Achſen, Blätter länglich lanzetförmıg,
die obern roth. "Wild in Dftindien, bey uns als Zierpflanzen in
1468
Gaͤrten, 2— 3° hoch; die Blätter ſchön roch, geld und grün,
auch nur roth und gelb; fehöner in magerem Boden, Knorr,
Delic. Il. tab. A. 3. 4. 5. Rumph V. cap. 45. Amarantus
versicolor.
2) Der in diſche (A. BEER
Stengel weitſchweifig, mit länglich lanzetförmigen, ER
randeten und langgeftielten Blättern, Knäuel in Achfeln, Kelch
mit hafenförmigen Grannen, Oſtindien, ein fehr geſchätztes
Gemüfe in verfchiedenen Arten, 3—4' hoc, mit blaßgrünen
Blättern, gewöhnli von Raupen zerfreffen; die Knäuel grün,
mit fchwarzen glänzenden Samen. Rumph V. T. 82. 51.
Blitum indicum album,
3) Der wilde (A. blitum).
Stengel zerftreut,, mit ftumpf vvalen Blättern, Knäuel in
Hehren, mit furzen Dedblättern. Auf naffen Plägen, in Feldern
und Wegen, 1—2' hoch, liegend und am Ende aufgerichtet ;
der Stengel grün und roth; die Blätter wie Blumen dunfelgrün
oder röthlich. Wurde ehemals wie die Melden gebraucht, auch
von den Nermeren gegeffen. Lobelius, lcones t. 250. Rei-
chenbach, Ic. V. f. 565. Herba Bliti. Kleiner Meper.
b) Fünf Staubfäden.
4) Der Thwanzförmige (A. eaudatus).
Stengel aufrecht und ſchwankend, mit ſpitz-⸗ovalen Blättern
und zufammengefesten, hängenden und rothen Trauben. Oſt—
indien, bey ung häufig in Gärten als Sierpflanze, 2—3' hoch,
mit langen und bfutrothen Trauben. Miller, Ic. 21.
5) Der mehlreicdye (A. frumentaceus).
Stengel und Aeſte aufrecht, Blätter länglich lanzetfürmig,
Blüthen in aufrechten Rifpen, mit weiß gerandeten Samen.
Dftindien, wild und häufig angebaut, befonders in Mpfore,
weil das Mehl Häufig als Nahrungsmittel gebraucht wird.
Stengel mannshoch und zolldick, mit vothen Aeſten, Blättern
und zahlreichen Blüthenfchwänzen. Buchanan. |
b. Blätter gegenüber.
5. ©; Die Silberholjte (Achyranthes).
Kelch fünfblätterig in 3 ftechenden Deekblättern, 5Gtaub-
1469
fäden, unten v’swachfen, abwechfelnd mit Schuppen; Narbe
Fopfförmig, Schlauch einfamig, Flafft nicht. ®
Kräuter und Sträucher in wärmeren Ländern.
1) Der gemeine (A, argentea).
Blätter rundlich oval und zugefpist, unten filberglänzend,
Kelhrand umgefchlagen und an die Spindel gedrückt. Sicilien,
bey uns in Gewächshäufern, des Sommers im Freyen, 2—3‘
hoch und ausdauernd. Plukenet T. 260. F. 2.
2) Der graue (A, afpera),
Blätter birnförmig, "Kelch umgefchlagen und an die Spindel
gedrückt. Oflindien, auf Felfen, bey uns in Töpfen, 2— 3°
hoch und ausdauernd, grünlich und röthlich, und die Blätter
roth gefäumt, die Aehren grün und geruchlos. Die Wurzel
wird gegen Ruhr und Steinbefhmwerden gebraucht. Rheede
X. %. 78. Cadelari. Burmann, Ceyl. t. 5. f. 3. Jae-
quin, Eclogae. t. 74.
B. Schlaud vielfamig, Beutel zweyfächerig.
6.8. Die Hahnenfämme (Celosia).
Kelch fünfblätterig und gefärbt, in 3 Schuppen, 5 Staub»
fäden verwachfen; ein Griffel mit 2 oder 3 Narben, Schlauch
büchfenartig und vielfamig.
1) Der gemeine (C. crilfata).
Blätter abwechfelnd, länglich oval, Blumen in länglichen,
zufammengedrückten, ſcharlachrothen oder gelben Aehren. Stammt
aus Ehina und Zapan, und wird ſowohl dort ale bey ung in Tö—
pfen der Zierde wegen gehalten. Es entfpringen viele edige und
geftreifte Stengel aus einer Wurzel, 2° hoch, zum Theil grün
und purpurroth, fo wie die Blätter, welche wie die der Persi-
caria Ausfehen. Der Blüthenitand ift fehr ‚fonderbar. Der
Stengel iſt nehmlidy oben zufammengedrückt und bildet viele
Fammförmige Lappen, wie ein altdeutfcher Kragen, ſchön cars
meſinroth und ganz mit Blüthen bedeckt, welche fehwarze Samen
bringen. Beym Vertrocknen behält der Strauß feine Geftalt
und Farbe. Die etwas herben Blüthen werden gegen Durdfall
und Blutſpeyen gebraucht. Rumphb V. %. 84, Amarantus
1470
vulgaris japonieus. Knorr, Deliciae tab. H. 5 6. Passe-
Velours. » m —
Die hochrothe Abart nennt man Floramor (C. coeeinea).
Ordnung II. Schaft:Nußpflanzen
Wegerihe, Plumbagineen, Dhntolacceen,
Petiverien, Polvgoneem,
Kelch meift blumenartig und unten, Staubfäden abwechſelnd und
gegenüber; Nuß fchlaudy: und beerenartig.
Meift Kräuter und Stauden, doch auch Sträucher und
ſelbſt Bäumchen, mit breiten und Scheidenblättern; in Falten
und heißen Ländern.
Sie theilen fih in 3 Zünfte:
a. MWegeriche und Plumbagineen: Kelch mit bleibender
Blume; Nuß büchfen- oder fchlaucyartig. |
b. Phytolacceen, Petiverien: Keldy blumenartig mit ab»
wechſelnden Staubfäden und beevenartigen Nüffen.
c. Knöteriche oder Polygoneen: Kelch wenig gefärbt, meift
drehzaͤhlig Staubfäden gegenüber; Nuß dreyeckig, Keim krumm
und verkehrt im Eyweiß.
4. Zunft. Rinden-Nußpflanzen — Schlippen.
Plantagineen und Plumbagineen.
Kelch und Blume röhrig und bleibend, vier: und fünffpaltig, mit fo
viel Staubfäden; Nuß einfamig, mit einem een Sawen
mit Eyweiß. Ber cu.
Meiſt Kräuter, auch Sträucher und Bäumchen mit
oder knotigen Stengeln, Wurzel, Wechſel- und Gegenblättern,
‚ohne Nebenblaͤtter. Die Blüthe iſt zwar in Keldwund Blume
gefchieden, affein die letztere bleibt ftehen, vertrocknet und fehließt
nicht feften den Gröps ein, wie ein Kelch; daher rechnet man
diefe Pflanzen noch zu denen mit unvofffommenen Blüthen.
Manche haben medicinifche Kräfte, liefern aber ———
mittel. Mahnen ſtark an die Primeln,
x
1471
A. Blätter abwechfelnd, die Nuß nicht von der Blume
umfehloffen, Samen hängend.
Meiſt Fleine Kräuter mit ganzen Blättern in gemäpigen
und warmen Ländern.
a. Wurzelblätter, Blüthen vierzählig. Plantagineen.
Kleine Kräuter, mit rofenartigen Wurzelblättern und ähren-
artigen Blüthen an Scäften; Gröps bisweilen zwenfächerig
und mehrfamig, Samen hängend, der Keim grad im Eyweiß,
das Würzelchen vom Nabel abgewendet.
1. © Die Strändlinge (Littorella).
Einhäufig, Kelch viertheilig, Blume trichterförmig, mit 4
langen Staubfäden; Schlauch einfamig, mit langem Griffel in
einer vierzähnigen Röhrenblume vhne Kelch.
1) Der gemeine (L. lacuftris).
MWurzelblätter fleifchig, pfriemenfürmig und 'haibrund, da—
zwiſchen geftielte, einzelne Staubblüthen und ungeftielte Samen-
blüthen. Hin und wieder an überſchwemmten Orten , "Blätter
Faum fingerslang, die Blumen weiß auf kürzern Schäften‘ Fl.
dan. t. 170. Schkuhr %. 287.
2. © Die Wegeridhe (Piantago).
Kelch und Blume radförmig, vierfpaltig und umgefchlagen,
mit 4 fangen Staubfäden und herzförmigen Beuteln; apfel
zwenfächerig, ein: und mehrfamig, Flafft büchfenartig, mit einem
haarfürmigen Griffel; Samen ouf einem freyen Kuchen.
Meiſt Heine Kräuter mit rofenartigen Wurzelblättern, welche
‚etwas herb und bitter find und daher gegen Wunden angewendet
werden; die fehr fehleimigen Samen als fehleimige Mittel.
a) Blüthen in Schaftähren.
1) Der fpige (Pl. lanceolata).
Schaft edig mit lanzetförmigen gezähnelten- Blauern, faſt
eyförmiger Aehre, Deckblätter zugeſpitzt, Capſel zweyſamig
Ueberall auf Waiden, ſpannehoch, Wurzel abgebiſſen und viel—
faferig, Blätter 6" lang und geftielt mit 5— 7 Rippen, Aehre
zolllang, mit bräunlichen Dedblättern; 2 Kelchlappen oft ver-
wachen, Blumen bräunlihmweiß, mit dreymal längeren Staub:
fäden und zweymal längerem Griffel; Capſel länglich oval, öffnet
1472
ſich büchfenartig unter) der Mitte. Wurde früher gebraucht wie
der breite, befonders als Wundmittel und. gegen Lungenfucht.
Knorr, Deliciae II. tab, P. 1. Plenf Zaf. 60. Sturm
9. VO. Hayne V. Taf. 15. * |
2) Der mittlere (Pl. media).
Blätter eliptifch, kurz geftielt und flaumig, Schafe rund,
mit walziger Aehre; Blumen röthlid weiß, Capſel mit 2—4
Samen. Auf Waiden, die Blätter ausgebreitet, 3” lang, gegen
2“ breit, mit 7—9 Rippen; dazwifchen mehrere Schäfte ſchuhhoch,
mit 11/5‘ langer Aehre, wohleiechend, Staubfäden viermal länger
als die Blume, die Samen am Nabel ausgehöhlt. Wurde ge=
braucht ‘wie der breite. Fl. dan. tab. 584. Plenk Taf. 59.
Hayne V. T. 14.
3) Der breite (Pl. major).
Blätter oval und glatt, Schaft rund, mit —— Aehre,
Capſel mit 8 Samen. Auf Waiden und ſelbſt in Gaſſen; Wurzel
dick, wie abgebiffen, mit ziemlich aufrechten Blättern, 4“ lang,
2“ breit, fünf bis neunrippig; dazwiſchen ein Dutzend Schäfte,
über ſchuhhoch, hin- und hergebogen, mit einer 3“ langen Aehre;
Blumen grünlich, Staubfäden zweymal ſo lang. Wurzel, Blätter
und Samen wurden gegen Wunden, Durchfall, Lungenkrank—⸗
beiten, Blurflüffe gebraucht, jest nur noch vom Volk; die: fchlei-
migen Samen find ein gutes Bogelfutter. Plenk Taf. 58.
Schfuhr % 23. Hayne V. T. 13. |
4) Der Strand-W, (Pl. maritima).
Schaft rund, Blätter fhmal und halbwalzig, am Grunde
wollig. Am Meer und an Salzquellen, ſchuhhoch; die fleiſchigen
Blätter werden als Salat gegeffen und gegen ———
gebraucht. FI. dan, t. 243.
5) Der Krähenfuß (Pi. ——
Schaft rund, Blätter ſchmal und fiederfpaltig, Aehre wal-
zig, mit fpigsovalen Deckblättern, Eapfel vierfamig. Am Strande;
Wurzelblätter fat fpannelang, */,” breit; dazwifchen viele ſpange—
lange Schäfte mit 3 langer Aehre, Blumen fchmusig weiß;
die Sapfel öffnet fih in der Mitte und zeigt einen vierflügeligen
Kuchen. Wurde gebraucht wie die vorige, auch gegen Hundes:
1473
wuth; in den Gärten gebaut zu Salat. FI. dan. tab. 272.
Bladwell T. 460.
b) Stengel mit Fopfförmigen Aehren in den Achſeln.
» 6) Der Slohfamen (Pl. pfyllium).
Stengel Frautartig, aͤſtig und haarig, Gegenblätter ſchmal
und gezähnelt, Achren oval, mit fpigigen Kelchlappen. Südlich
auf Sandpläsen und im Getraide, ſchuhhoch, bald. einfah, bald
mit ‚Fleberigen Gegenäjten, Blätter 2 lang, t’’’ breit; Aehren
zahlreich, Ya lang, Bumen gelblih weiß; Samen länglid,
kahnförmig und glänzend braun, ſehen daher aus wie Flöhe;
ſehr ſchleimig und wurden in der Medicin gebraucht, jetzt noch
im Orient; ſie dienen auch zum Schwarzfärben. Plenk T. 62.
Hayne V. T. 17. Düſſeld. X. T. 19.
7) Der Sand-W. (Pl. arenaria).
Ganz fo, aber 2 Kelchlappen ſpitzig und 2 fpatelförmig.
Auf Sandfeldern und in Frankreich angebaut wegen der Samen,
die alg fchleimiges Mittel pe EM: Sturm 9. VIE
Hayne V. T. 16. Düffeld, X.
Ss) Der ſtrauchartige A ——
Stengel etwas holzig, mit ſchmal pfriemenförmigen Gegen-
Ka ovalen Aehren, ftechenden Deckblättern; 2 Kelchblätter
oval, 2 ſchmal und gejtielt. Am mittefländifchen Meer, Stengel
fahuphoch und braun, Blätter 2° lang, 1'' breit und dreys
Fantig. Die fihleimigen Samen werden ebenfall8 gebraucht,
auch zum Steifen feiner Wäſche. Jacquin, lege t 182.
Dlenf %. 61. Hayne V. . 18. Düffeld. X.
B. Blume fünffpaltig, bisweilen En mit ſo
viel Staubfäden an den Lappen; Schlauch mit einem verkehrten
Samen. Plumbagineen.
Kräuter und Halditräucher mit Enotigen Weiten und abe
wechfelnden Blättern, ohne Nebenblätter; Blüchen gehäuft, mit
Deckblättern; Kelch röhrig, meiſt gefärbt, gefaltet und fünfzäh—
nig; Blume geſtielt tellerförmig, fünfſpaltig, oft ganz getheilt,
mit den Staubfäden an ihrem Grunde, und zwar den Lappen
gegenüber, wie bey den Primela. Gröps mit 5 Griffeln; öffnet
ſich bald am Grunde, bald an der Spise mit mehreren Spals
DPens allg. Naturg. II. Botani? IL. 93
1474
ten; der Samen werfehet, ſteht ‚aber mit einem langen: Gtiel
auf dem Boden; der Keim grad im Eyweiß, das Würzelchen
gegen ben Rabel. Sie wacfen meiſtens am Strande.
a. Blüthen auf einem Scaft, faſt fünfblätterig, mit
5 Griffeln; der PRO trennt u am Grunde mit Bee
Spalten. a an
3.6. Die Grasnelken (Statice). *
Blüthen kopfförmig, in vielblätteriger Hülle, auf ſpreuigem
Boden; Kelch röhrig, gefärbt, fünfſpaltig und fünfzähnig, Blume
fünftheilig; Schlauch einfamig, in bleibendem Kelch.
Kräuter mit dicker Wurzel und Auer were ſchmalen —
blaͤttern, meiſtens in Sandboden.
1) Die gemeine (St. armerla),
Schaft einfach, mit grasartigen, fteifen und flumpfen
Wurzelblättern, und röthlichen Bluthen in Köpfchen. An trodenen
Orten, mit brauner, bündesförmiger Wurzel und zahlreichen,
fingerslangen Wurzelblättern, woraug ein oder mehrere Schäfte
ſchuhhoch, mit Köpfchen faft zolldick; Blamenblätter nur wenig
mit einander verbunden, Man braucht fie zum Einfaffen der
Gartenbeete. Die etwas herben Blätter wurben als Gurgel⸗
waſſer und gegen Dursfall gebraucht. Fl. dan. tab. 1092.
Schkuhr T. 87. Sturm 9. I.
2) Der Meer:Lavendel (St. limonium)
weicht ab durch, rifpenartige Aehren, Blätter länglich und
glatt, mit einem Stift; die, Rifpen, an einem runden Schaft,
mit bfauen Blumen, An deu füplichen Küften und in Salz:
jteppen, auch als Zierpflanze in Gärten; Wurzel ſpindelförmig
und holzig, mit rofenartigen Blättern, 4. lang, gegen 2“ breit,
unten verfehmälert; Dazwifchen ein oder mehrere Schäfte ſchuh—
hoch, mit doldenartigen Rifpen. Die herbe Wurzel wurde ‚gegen
Blurflüffe gebrauht, unter dem Namen Radix Behen rubri.
Blackwell Taf. 481. Plenk Taf. 246. Reichenbach,
Iconogr. t. 751.
b. Blumen an einem Stengel, und geflielt teferförmig,
Griffel und Gröps an ber. Spige fünfſpaltig.
1475
04,8 Die Bleymwurze (Plumbago),
Kelch röhrig, fünfkantig und fünfzähnig, Blume röhrig mit
offenem, fünflappigem Saum und 5 Staubfäden auf dem Boden;
Narbe fünfſpaltig, Gröps einſamig und fünfklappig.
Schwache Sträucher in wärmern Ländern, mir abwechſeln⸗
den Blättern und Blürhen in Aehren; die am Grunde breitern
Staubfäden bleiben um die Capfel als eine Hülle wie
der Grund der Blume bey Mirabilis.
1) Die gemeine (Pl. europaea),
Stengel krautartig und ruthenförmig, mit umfaffenden,
lanzstförmigen, ſcharfgezähnelten Blättern.
Sm füdlihen Europa, bey uns im freyen Lande; Wurzel
walzia und fleifchig, treibt mehrere Stengel 2—4' hoch, mit
fperrigen Zweigen; die Blätter 3" fang, */,' breit, unten bley—
grau, Blumen fait zolllang, purpurroth in gehäuften Entähren,
Eapfel ſchwärzlich. Das ganze Kraut, vorzüglich aber Lie Wurzel,
ſchmeckt ſcharf, erregt Speichel, zicht Blafen, und wurde gegen
Zahnfehmerzen, Flechten, Krätze, Krebs und Blutflüffe ange:
wendet; Die Blätter zum Heilen getrüdter Pferde, Sabbati,
Hort. rom. I, tab, 30.40. Plenf T. 95. Schkuhr T. 36,
Radix Dentellariae, Zahnwurz.
5. Zunft. Baſt-Nußpflanzen — Girren.
Phytolaccen.
Kelch ohne Hülle, vier oder fünftheilig, meiſt gefärbt, mit abwechſeln⸗
den Staubfäden ohne Blume; meilt mehrere beevenartige Schläuche
mit einem aufrechten Samen, der Keim meiſt ringförmig um das
Eyweiß, Würzelchen gegen den Nabel.
A. Blätter mit Nebenblättern, Frucht nußartig, die
Samenlappen gewimden, ohne Eyweiß.
1.8 Die Lauchgirren (Petiveria).
Kelch vierblatterig, mit zweymal ſoviel Staubfäden und
einer Nuß mit 4 bleibenden Griffeln.
19) Die gemeine (P. alliacea).
Blätter verfehre oval, Blüthen weißlich in Aehren mit
7 Staubfäden. Wellindien und Südamerica im Gebüſch, cin
93”
1476
Holziges Kraut, 24’ hoch, Blätter 3" Yang, 14," breit,
Aehren dünn und 13,‘ lang. Riecht Fnoblauchartig und wirb
gegen bösartige Fieber und Würmer gebraudt, die lange
Wurzel gegen Zahnweh. Trew-Ehret T. 67. Lamarck,
Mlustr. t. 272.
B. Keine Nebenblätter; Frucht berenatig, je viels
fach, der Keim um dag Eyweiß.
2.8. Die Scharlahbeeren (Phytolacen),
Kelch fünftheilig und blumenartig, mit mehrfachen Staube
fäden (10— 20); 5—10 einfamige Beeren verwachfen, mit fo
viel Griffeln. Kermesbeeren.
1) Die gemeine (Ph. decandra). |
Stengel faft zweiglos, Trauben gegenüber, rothlich mit
10 Staubfäden und Griffeln. Virginien, jetzt auch im ſüdlichen
Europa verwildert, bey ung in Gärten; eine aufrechte Staude
mannshoch und roth, mit kurzen, gabeligen Zweigen; bie untern
Blätter fat fehuhlang und */s‘ breit, Die. obern halb fo groß
und glatt. Die Blüthen in 3—4' langen, geftielten Achſel—
trauben, Hein und meift röthlich; die Beeren 4’ dick, ſchwarz
violett mit fehwarzen Samen; Wurzel groß, fleiſchig und äftig,
fcharf, dient als Purgiermittel und Breyumfchlag, ftatt des
Senfmehls; die Blätter und unreifen Früchte‘ gegen Krebs und
Grind, auch als Brech: und Abführmittel; die Samen wirfen wie
Senf. Yung find die Blätter mild und werden als Gemüfe ges
geffen; mit dem rothen Safte der Beeren färbt man ben Wein
und bey uns die Zuderwaarer. Bladwell T. 515. Plenf
T. 357. Lamarck, Ilustr. t. 393. f.1. Schkuhr 8. 126.
Barton, Mat. med. t. 48. Bigelow, Med. Bot. 1.3. _
3. ©. Die Pflaumengirren (Bofea). -
Kelch fünftheilig, mit fo viel Staubfäden und einer ein-
famigen Pflaume mit 2 Narben. Mahnt fehr an Celtis, bey
welcher aber der Keim verfehrt fteht. j
1) Die gemeine. (B. yervamora).
Strauchartig, Blätter abwechfend, fpiß: herzförmig. Blüthen
roth in Trauben, Ein unanfehnlicher, aber immer grüner, mannds
hoher Strauch auf den canarifchen Infeln, mit Blättern wie
1477
ber gemeine lieder, aber Meiner, bey ung in Gärten. Wal-
ther, Hort. t. 10. Lamarck, Hlustr. t. 182,
4.6. Die Beerengirren .(Rivinia).
‚Kelch viertheilig, mit 4 oder S Staubfäden; Beere ein-
famig, mit einem Griffel.
1) Die gemeine (R. laevis).
Stengel rund mit fpig-ovalen, glatten Blättern und ein-
fachen Trauden. In Weſtindien, bey uns in Gewähshäufern,
wo fie den ganzen Sommer blüht, zwar Fleine und unanfehn:
liche, auswendig röthliche, innwendig weiße Blüthen, aber ſchöne,
rothe Beeren trägt; der Blattrand purpurroth. Lamarck,
Ulustr. t. 81. f. 2.
6. Zunft. Holz: Nußpflanzen — Ampfer.
Polygoneen
Kelch und Fümmerlihe Blume dreytheilig, mit ein- oder zweymal fo
viel Staubfäden auf dem Boden an den Lappen; Schlauch nußartig,
mit 2—3 Narben und einem aufrehten Samen; Keim verkehrt, bald
im, bald um das Eyweiß.
Meift Kräuter, bisweilen Sträucher und Bäume, mit
knotigen Stengeln, feheidenartigen, abwechfelnden Blättern und
Dutenartig verwachfenen, trodenen Nebenblättern. Blüthen
Felchartig, 3 und 3 Lappen in 2 Kreifen, die inneren oft ge
färbt; 1 oder 2 Staubfäden unten an den Rappen, bald an
alten, bald nur an den äußern oder innern; das Nuͤßchen ges
wöhnlich im Kelch. Finden ſich in allen Elimaten, manche ef:
bar als Gemüfe und Grüße, bey einigen bie Wurzel bitter
und heilfam.
A. Knotige Kräuter mit einfamigem Schlaud.
a. Blüthen in einer Hülle. Eriogoneen.
1. ©. Die Zotten:Ampfer (Eriogonum).
Hüfte röhrig, fünfzähnig und vielblüthig, Keld, und Blume
dreyfpaltig, die legtere Fleiner, mit 3 innern und 5 äußern
Staubfäden; Nüßchen dreyeckig, mit 3 Griffeln,
1) Der gemeine (EB. tomentofum). NEL ALT,
Stengel gabelig, die Blätter unten filzig, Die untern fpatels
fürmig, bie obern länglich in Wirteln, mit ſtielloſen Bluthen⸗
büſcheln. Carolina und Georgien, ein zottiges Kraut mit aeg:
Blüthen. Michaux, Fl. amer. I. t. 24. | |
b. Keine Hülle. we;
2.6. Die Ranfen-Ampfer (Branniebis),
Keldy glockenförmig und fünftheilig, mit S oder 10 Staub:
füden; Schlauch dreyeefig, mit 3 Griffen und vom etwas
fleifehigen Kelch umgeben, Samen anfangs hängenb —* dann
aufrecht, Keim im Eyweiß. ss
1) Der gemeine (B. ecirrofa). x wahr
Strauchartig, mit fpis-herzfürmigen Blättern und *
in einſeitigen Trauben. Nordamerica, ein kletternder Strauch
mit glatten Zweigen, abwechſelnden Blättern und Nanfen an
den Trauben. Gärtner T. 45. æ
3. G. Die Knöteriche (Polygenum).
Kelch fünfſpaltig, meiſt gefärbt, gewöhnlich mit 5 We
Staubfäden und abwechſelnden Drüſen; Schlauch eckig, mit 2
bis 3 Narben; Keim um das Eyweiß
a) Zwey Griffel. Be — — —
1) Der ſaure (P. —*
Blätter länglich und glatt, Aehre länglich, 5 Stausfäden,
Im Waffer and im Trodenen; jener mehrere Schuh lang und
röthlih, mit ſchwimmenden Blättern 4 lang, 1’ breit, Aehre
14.“ lang, und roſenroth. Die ftarfriehende Wurzel gegen
Hautkrankheiten, das fäuerlichherbe Kraut ehemals gegen Stein—
befehwerden; fol dem Wein, wenn er damit gährt, einen Ges
ruch nad Himbeeren geben: Herba ange acidae. FI. dan;
t. 282. Eommerlod.,
2) Der gefledte (P. perlicaria).
Blätter lanzetförmig und gefleckt, mit —E— Neben⸗
blättern, Aehren Tänglichsoval mit 6 Staubfäden und linſen—⸗
fürmigen Schläuchen. An feuchten Stellen, befonders: in Mift:
lachen, 1—2' hoch, Blätter 3° lang, 1" breit, weiß gebüpfelt
und ſchwarz gefleckt; mehrere kurze Aehren, meiſt blaßroth.
1479
Das Kraut ſchmeckt etwas herb, und wurde gegen Wunden
und Gefchwüre gebraucht: Herba Perficarias mitis. Plenf »
T. 307. Schkuhr T. 105. Hayne V. T. 22%. Reichen-
bach, Ie. V. t. 491. Flöhfraut, Nöthig.
3) Der fharfe (P. hydropiper).
Blätter lanzetförmig, glatt und wellig, Nebenblätter ſchwach
gewimpert, Aehren dünn und überhängend, mit 6 Staubfäden,
Schläuche dreyeckig. Häufig in Sümpfen, 2° hoch, Blätter 4
laug, 1% breit, meiſt braun gefledt, die Nebenblätter dunkel⸗
roth, Blumen roſenroth. Schmeckt brennend und zieht Blaͤſen
im Munde, wurde gegen Gefchwüre gebraucht, und innerlich
gegen Stodungen im Unterleibe, Gelb» und Waſſerſucht: Herba
Perficariae urentis. Plenk Taf. 308. Schkuhr Taf. 108.
Hayne V. TiW20. Reichenbach, Ie. V. t. 494. Waſſer-
pfeffer, Murchenkraut; Curage.
4) Der Garten-K. (P. orientale).
Stengel ſchlank und aufrecht, Blätter oval, Nebenbfätter
borftig, Blüthen im überhängenden Aehren mit 7 Staubfäden.
In Oftindien und der Levante, in feuchtem Boden, bey; uns
häufig im Gärten zur Zierde, unter dem Namen Perficaria,
mannshoch, Blätter wie Tabadsblätter, Aehren 3° lang, roth,
mit Drüfen zwifchen den Staubfäden, Gamen linfenförmig,
Dient zum Blaufärben. Bot. Mag. t. 213.
b) Die fölgenden haben 3. Griffel und‘ S- Sraubfäden.
* Blüthen in Achfeln.
5) Der Färber⸗K. (P. ——
Blätter: ſpitzevval und glatt, Nébenblätter abgeſtutzt und
gewimpert, Aehren ruthenfürmig mis 7 Staubfäden. Daraus
macht: man im China eine fehr ſchöne, indigoblaue Farbe, und
man fängt auch an, es in Europa zu ziehen,
6 Der gemeine (P. aviculare).
Stengel liegend und äftig, Blätter-lTangetförmig) mie rauhem
Rand, Nebenblätter mit wenig Rippen. In allen Wegen imd Gaſſen,
ſchuhlang, wie dünner Bindfaden, Blätter zolllang, Rebenblätter
filberweiß, meift fechsrippig; 2—4 faft ſtielloſe Blüthen in den
Achſeln, weiß oder röthlich, mit dreyeckigem Schlaudy; ein’ gutes
1480
Vogel- und Schweinfutter; font als blutftiliendes Mittel: Herba
‚ Centumnodiae,, Sanguinariae.. Plent * 309. Sturm
H. IXx. Hayne V. T. 23. nr
* Blüthen in Trauben. ER BER GE ee —
7) Der windenartige.(P. esse
Stengel edig und gewunden, mit at Blättern,
Blumen jtumpf und weiß mit violetten Beuteln, Schlaudy drey:
eig. In Feldern und Heden, 1—2' hoc; gutes Schaffutter,
die Samen im Nothfall als Grüße. Fl. dan. tab. 744. Budy-
winde, |
8) Der Zaun: K. (P. — Da De"
Ebenfo, aber die 3 äußern Blüthenlappen — Beutel
weiß, Schlaͤuche dreyeckig. In Hecken, ſpannelang. Kann im
Nothfall ebenfalls als Grüße benust werden. «Fl. dan. t. 756.
9) Der Buchmeizen (P. fagopyrum). fi
Stengel ziemlich aufrecht und glatt, Blätter fait ofeiförmig,
S Drüfen, mit den Staubfäden abwechfelnd; Schlau mir drey
fharfen Kanten. Kommt aus Aſien, und wird im öftlichen
Europa in Feldern angebaut, weil er gute Grüße liefert und
mit fchlechtem Boden fürlieb nimmt; das Brod davon iſt aber
ſchwarz und ſchlecht. Stengel 1%,‘ Hoch und roth, oben ältig,
‚Blätter 2 lang und faft eben fo breit, Blüthen blaßroth. Das
Mehl wird zu erweichenden und vertheilenden Umſchlägen ges
beraubt. Knorr, Deliciae I. t.F. Plenf X. 310. ‚Sturm
9. XVIII. Hayne V. T. 24.
Der tatarifhe Buchweizen (P. totarloguhn
Ebenſo, aber die Kanten des Schlauchs gezähnelt und die
Blöthen grünlich. Sibirien, wird angebaut größer, gedeiht
auch gut im nördlichen Deutfhland, und wird auf ähnliche Art
benugt. Stockh. Abh. 1744. 8. 4 Gmelin, Sibirien III.
&. 13. 5.1. sen
* Blüthen in Nehren.
10) Der gewunpdene (P. bistorta).
Stengel einfach und aufrecht, untere Blätter * * *
ablaufend, die obern herzförmig, Blüthen blaßroth, in einer
walzigen, dichten Aehre, mit 7—10 Staubfaͤden. Auf ſumpfigen
1481
Wiefen, 12%’ hoch, Blätter 6’ lang, 3° breit, Aehren 3“ Yang,
Schläuche dreyfantigz; die Wurzel fingersdick, gebogen wie
Krebsfhwanz, ſchmeckt fehr zufammenziehend, enthält viel Gerb—
floff und Etärfemehl, und ift ein Fräftiges Heilmittel gegen bie
Ruhr, auch in Bäder: Radix bis tortae ſ. Colubrinae, Plenk
8.806. Hayne V. T. 19. Düffeld. IV. %. 16. Wagner
1. & 3. Otterwurz, Schlippenwurz.
11) Der fnollige (P. viviparum).
Ebenfo, aber Fleiner, die Blätter lanzetförmig und zwifchen
ben Blüthen Fleine Kuoflen. An Bergen, die Aehren weiß,
mit 6—7 Staubfäden, bringt felten reife Samen. Die dide
Wurzel wird in Afien in Mehl verwandelt und als Brey ge-
geffen. Fl. dan, t. 13. Gmelin, Sibirien IL. T. 7. F. 2.
4. G. Die Ampfer (Rumex).
Kelh und Blume dreyblätterig, mit 2 Staubfäden an
jedem Kelchblatt; 3 zerfchliffene Narben, Schlau dreykantig,
in der Blüthe verfchloffen; Keim um das Eymweiß.
a) Blüthen getrennt, Blätter pfeilförmig.
1) Der Sauerampfer (R. acetofa). "
Blätter länglich pfeilfürmig und rippig, Keldlappen rund:
li und ganz, unten mit einer Schwiele. Auf Waiden und in
Gärten, 2—3' hoch, mit wenig Blättern, die untern 2—6”
lang, 1—2' breit, auf handlangen Stielen; die Blüthen in
Enprifpen, röthlidy, mit rofenrothen Narben und rothbraunen
Schläuhen; die Wurzel lang und fpindelförmig,: bitter und
herb, wurde, fo wie die herben Samen, gegen Durchfall ges
braucht. Die Blätter fchmeden füuerlich, enthalten viel Sauer:
Heefalz und werden gegen Scorbut und faulige Ficber als Fühe
lendes Mittel angewendet. Knorr, Deliciae II. tab. A. 13,
Plenk T. 280. Düffeld. VIL T. 16.
2) Der Fleine Sauerampfer (R. acetofella).
Ebenfo, aber Fleiner, Blätter lanzet- und ſpleßförmig,
Kelhblätter oval und ohne Schwielen. Meberall auf Gras:
plägen, nur fpannehoch, ſchmeckt ebenfalls fauer und dient
zur Gewinnung des Sauerfleefalzes. Knorr, Deliciae Il.
tab. A, 14. Plent T. 281. Ä
1482
3) Der römiſche Sauerampfer (R. feutatus).
' Blätter oval pfeilförmig, Blüthenwirtelientfernt und blatt⸗
vs, Blumenlappen herzförmig, ohne Schwielen. Auf Bergen,
fonft in Gärten; aus einer äftigen Wurzel viele Stengel, —
hoch, oft röthlich; Blätter» 2" lang, auf 4 langen Stielenz
Rifpe einfach und fchlaff, aus halben Wirteln, meiftens getrennt
und röthlich. Die Blätter find ſaftig und fauer und werben in
der Küche als Zugabe zum: Rindfleifch gebraucht, unter‘ dem
Ramen römifcher Sauerampfer. Bladwell T 506. Plenk
%. 285. Jacquin, Rar: 1. t. 67.
b) Zwitter, Blätter rundlich oder — as —
pfeilförmig.
4) Der Alpen-⸗A. G. alpinne);
Blätter herzfürmig, wellig und ftumpf, Bläthen in —
faſt blattloſen Riſpen, Kelchlappen herzförmig, ohne Schwielen.
Auf den Alpen, beſonders um die Sennhütten, 3—4 hoc, mit
fchuhlangen und eben fo breiten Wurzelblättern; Wurzel 3—4 did,
äftig und innwendig geld, ziemlidy wie Rhabarber, bitter und
herb, und wird auch ſtatt derſelben als Abführmittel gebraucht,
wirkt aber ſchwächer. Plenk Tafı 2861 Kermer Taf. 203.
Düſſeld. XIV. 3, 10. 11. Radix Rhabarbari monachorum,
5) Der Waffer- A. (R. aquaticus), FORT
Wurzelblätter. oval und herzfürmig, mit rinnenförmigen'
Stielen, Rifpen blattlos, Blumenlappen herzförmig, ganz und
ohne Schwielen. In Gräben und Teichen, nicht außerhalb des
Waſſers, faft mannshoch, Blätter über ſchuhlang und Ns breitz
aufı faſt fchuhlangen tiefen, die Rifpe ſehr groß; Wurzel:
3-4’ did, innwendig: gelb, bitter: und herb, und wurde ebenkı
ſaiuls gegen Scorbut, Geſchwüre und Ausſchläge gebraucht; die
jungen Blätter in Italien’ als Gemüſe. Radix et Herba Brit
tannicae. Bladwell’ X. 490 Reichen —E— IV.
tab. 369.
6) Der Bach⸗A. (R. — ⸗ Ih
Blätter lanzetförmig, gekerbt, mit flachem‘ Stiel, Riſpen
blattlos, Blumenlappen dreyeckig und affe mit Schwielen. In:
Sümpfen und langfam fliegenden Bäthen, ziemlich wie der vorige,
‚1483
die Wurzel ebenfalls unter dem Namen Radix Lapathi acuti
in den Apotheken. Plenf X: 289. Reichenbach, Ie, IV,
tab. 370. |
7) Der Blut-A. (R. fanguineus, nemorofus).
Wurzelblätter herzförmig oder fpiß:oval, Die andern lanzet=
fürmig; Zweige aufrecht und ausgebreitet, mit blattlofen Wir—
teln; innere Kelchblätter ſchmal und ganz, nur eines mit einer
Schwiele. An feuchten Stellen in Wäldern und um die Dörfer,
die Abart mit rothes Adern häufiger in America und daher bey
ung im Gärten; 2—4 hoch, die untern Blätter &— 6 lang,
über 2 breit und geftielt; etwa ein Dutzend Blüthen in jedem
MWirtel; die Wurzel möhrenartig, innwendig blaßgelb, wird
auch im den AUpothefen gehalten unter dem Namen Grindwurz
(Radix Lapathi acuti). Reichenbach, Ic. IV. tab. 367.
Düffeld. XI. T. 16. Die rothaderige Abart bey Blackwell
T. 49%. Plenk T. 283,
8) Der Spig-X. (R. acutus, conglomeratus, nemola-
pathum).
Wurzelblätter herzförmig und länglich, die andern: zuge:
ſpitzt; Zweige offen mit belaubten Wirteln; Blumenlappen
fhmal, ganz und alle mit Schwielen. Ueberall gemein an feuchten
Plätzen, 2—4' hoch. Die Wurzel fürbt gelb und iſt auch im
der Apotheke unter dem Namen Radix Lapathi acuti. Blade:
well 8. 491. Plenf & 290. Reichenbach, Ic. IV,
t. 168. Wagnerl. T. 126. Wilde Rhabarber, Roßampfer,
Hungerfraut.
‚9) Der Öarten-W. (R, patientia).
Wurzelblätter oval lanzetförmig und wellig, Rifpe länglich
und blattlos, Keldylappen rundlich herzförmig, nur an einem
eine Schwiele. An naffen Steffen im füdlichen Europa, bey ung
in Gärten, 2—5' body, oft purpurroth, Blätter fchuhlang, 4
breit, ſchmecken fäuerlih und find im Frühjahr! ein gutes’ Ges
müfe, Die möhrenartige; bittere und herbe Wurzel führt gelind
ab und wurde gegen Ausſchläge gebraudt. Plenf! T. 282.
Kerner % 720. Schkuhr % 10. Gärtner T. 11%
Lapathum hortenfe, f
\
1484
10) Die Grindwurz (R. erispus), BR
Blätter Tanzetfürmig nnd Fraus, Trauben faſt blattlog,
Kelchblätter oval und etwas herzförmig, alle mit einer Schwiele.
Meberall an’ feuchten Orten, befonders auf thonigen Feldern,
2—3' Hoch, oft roth geftreift, Blätter ſchuhlang und 3 breit,
auf langen Stielen. Die möhrenartige, innwendig gelbe Wurzel
fhmedt bitter und Herb, enthält Gerbftoff, Stärfemehl und
Schwefel, und wurde häufig gegen Ausfchläge angewendet; die
Samen vom Bolf als Abführmittel. Radix Lapathi acuti.
Plenf T. 2387. Kerner & 576. Reichenbach, Ic. VI.
t. 575, Düffeld. XII. €. 15. Mengelwurz, Ohmblätter.
5. ©. Die Rhabarbern (Rheum).
Kelch und Blume dreytheilig und gefärbt, 6 Blumen: und
6 Kelchſtaubfäden; Schlaudy dreyfantig und geflügelt, mit 3
Narben; Keim im Eymweiß.
Ausdauernde Kräuter auf ben Gebirgen Mittelafiens, mit
großen Wurzels oder abwechfelnden Stengelblättern und fehr
bitterer Wurzel.
1) Die ächte (Rh. rhabarum, auftrale).
Blätter rundlicd und herzförmig, etwas wellig und flaumig,
mit gefurchten, oben flachen Stielen, Blüthenblätter oval. Auf
den Alpen der Tatarey und des Himalayas 10,000‘ hoch; Wurzel
möhrenartig und äftig, innmwendig bunfelgelb, Stengel 3—5'
hoch und gefurcht, mit faft 2’ großen Wurzelblättern, rothen
Gtielen und Rippen, Narben purpurroth. Liefert feit mehreren
Sahrhunderten die berühmte Rhabarber: Wurzel, welde theils
durch die Mongoley über Kiachta nach Rußland Fommt, theilg
durch China nah Holland und England, theils durch Perfien
und die Türfey. Sie enthät ein purgierendes Harz, Gerbitoff,
fauerfleefauren Kalf und ein flüchtiges Del und wirft fehr
vortheilhaft auf die Thätigfeit des Darmcanals. Düffeld. Suppf.
V. 8. 5. 6. Rh. emodi.
2) Die Handfürmige (Rh. palmatum).
Blätter handförmig, zugefpigt und rauh, unten herzförmig,
mit runden Stielen. Tatarey, Thibet und Nepal, bey uns in
Gärten; mannshoch, Wurzel größer als bey der vorigen, Fnollig,
1485
innwendig gelb und roth gejireift und unangenehm riechend;
Wurzelblätter auf 2° langen Gtielen, faft cbenfo breit, mit
5—7 gefpaltenen Lappen; Rifpe fehr groß und gelblichweiß,
Nüßlein roth. Wird jest in England im Großen angebaut
und unter dem Namen ber englifchen Rhabarber gebraucht.
Linne, phil. Trans. 1765. tab. 12. Blackwell Taf, 600,
Plenf Taf. 322. Düffeld. XVI Taf. 6 —8.
3) Die wellige (Rh. undulatum).
Blätter länglich herzförmig, ſchwach behaart und Fraug,
Blattitiel oben flach, mit fcharfen Rändern. Ehina und Sibirien,
bey uns in Gärten, ziemlich wie die vorige, mit weißen Blüs
then. Wird in Franfreid, im Großen angebaut und unter dem
Namen der franzöiifchen Rhabarber gebraucht, it innmwendig
mehr geftreift als marmoriert, riecht ſchwach und ſchmeckt herb.
Plenk T. 321. Schfuhr T. 110, Reichenbach, Hortus
I, t. 117... Wagner IL X. 241.
4) Die herzförmige (Rh. rhaponticum), rrike
Blätter oval, herzförmig und glatt, Blattftiel oben gefurcht,
mit abgerundeten Rändern. Kleinaſien und im ſüdlichen Ruß—
land, am fchwarzen Meer; bey uns in Gärten, 3—4' hoc,
gefurdht und roth. Die Wurzel die, äftig und ſchwer, auswen—
dig ſchwarz und rothoraun, innwendig gelb, mit braunrothen
Kreifen, riecht ſchwach, ſchmeckt aber herb und wird ebenfalls
angewendet unter dem Namen Radix rhapontici, Rheon der
Alten. Knorr, Deliciae Il, tab. R, Plenk T. 320. Rei-
chenbach, Hort. I, t. 129. Düfed. XVI. I, 1 —3.
5) Die dornige (Rh. ribes).
Wurzelblätter rundlih, graulib und warzig, Blattſtiel
oben flach, mit abgerundeten Rändern, Nüffe etwas fleifchig und
dunfeleoty. Am Libanon und Earmel, fowie in Perfien; bie
Wurzelblätter 2° lang und 3 breit, faft nierenförmig, Man
macht aus dem fäuerlichen Safte des Gtengels eine Latwerge
(Roob Ribes), bey Entzündungs » Kranfheiten. Dillen,,
Hort, eltham t, 158, f, 192. Pococks Reife T. 84
B. Sträuder oder Bäume; Gröps nuß- oder pflaumens
artig. i |
1486
6. 8. Der Baumampfer (Triplars), vw
Blüthen getrennt und gefärbt, Kelch und Blume dreytheilig,
mit je 2 Blumen und 1 Keld » Gtaubfedenz nn. mit 3
Flügeln und 3 Narben in der sen
Der gemeine (Tr. americana). Kir u
Blätter abwechfelnd, -länglic und ganz, Blachen in arm⸗
förmigen Trauben. Guyana und Carthagena, ein hohler Baum;
40' hoch, 10“ dick, mit pyramidaler Krone und hohlen Zweigen
voll Blätter, 9 lang, 4 breit; Blüthen in gedrängten Mehren,
faft wie bey Polygonum perficaria, und röthlich, Nuß wie Erbfe,
Wächst auf Angern und Anfeln, und die Höfle des Stammes
iſt fo mit Ameifen angefült, daß man davon bedeckt wird, wenn
man daran Schlägt. Aublet I. 347. Jacquin, America
t. 173. 1. 6. Rottboell, Diff. Surinam. t. 3.
7.8. Die Trauben⸗ -Umpfer (Coecolobä))
Zwitter, Blüthe gefärbt und fünftheifig, mit 8 Staubfäben;
Nuß dreyedig, mit 3 Narben im beerenartigen fit Are im
Eyweiß.
1 Der gemeine (C. uvifera). Nr
Blätter rundlich hHerzföürmig und glänzend, Blüthen in
Aehren, Im mittleren Mmorica , ein Baum 15-2300 hoch, am
Strande und oft im Waffer, mit zerftreuten Aeſten, 6 Sof
großen Blättern und ſchuhlangen, ſchlanken Trauben, mit einen,
weißlichen Blüthen und purpurrothen Früchten, fo groß wie
eine Kirſche, faftig, fänerlichfüß und ſchmackhaft, Fommen dep-
halb auf den Marft. ‘Der Kern des Steins tft herb und wird
zu Tiſanen gebraucht bey Durchfällen und Blutflüſſen, ſo wie
auch die bittere Rinde und Wurzel. Das Holz iſt hart, ſchwer
und roth, und wird zum Färben und Brennen gebraucht. Durch
Auskochen der Zweige foll man das americanifhe Kino erhalten.
Catesby, Carolina II, t. 96. Plumier, Ic. 145. Gloane
2.220. F. 3—5: Jaequin, America f. 73. Hayne X.
T. 4. Düffeld. Suppl. I, X. 9. 'Mangrove- Grape:tree.
2) Der flaumige (C. grandifolia ‚"pubefcens).
Blätter rund und flaumig. Martinique in Bergmwäldern,
60—80° hoch, mit 2 großen runzeligen Blättern. Das Hol;
1487
iſt ſehr hart und roth, wird vorzüglich zu Balken und Pfählen
gebraudt und bleibt Jahrhunderte lang unverweslich; der Theil
in ber Erbe wird jteinhart. Plukenet, Phytogr. p. 222.
f. 8. Jacquin, America p. 113, Bois & grande fenille.
3) Der weiße (G. nivea). |
Blaͤtter Tänglich oval, fpihig und runzelig. Weitindien,
an Bäcen, wild und angepflanzt, 20° hoch, Blätter 6 lang,
Blütden Flein und gelblich; werden dick, ſaftig und ſchneeweiß,
bedecken aber die dreyeckige, ſchwarze Nuß nur bis zur Hälfte.
Dieſe Frucht ſchmeckt ſuß und wird ſammt der Nuß gegeſſen.
Jacquin, America p. 115. t. 78. Raisinier de coude.
Ocrtdnung IH Stamm: Nuffer.
Nyctagineen, Daphnoiden, Eläagnen,
Sanmtalaceen.
gelch — blumenartig, vier⸗ und fünfſpaltig, mit ſoviel oder mehr
Staubfäden; Nuß oder Pflaume meiſt im Kelch.
Meiſt Sträucher und mäßige Bäume mit Gegen: und
Wechſelblaͤttern, ohne Nebenbläster, in wärmern Ländern; Blü«
then einzeln und in ehren; Kelch Iangröhrig, meiſt gefärbt
und zart wie eine Blume, mit einfachen oder doppelten Staub:
füden in der Mitte der Nöhre. Die Frucht eine Nuß vder
Pflaume, felten Beere, mit einem nicht genießbaren Kern, ber
verjchiedene Richtung und Bau hat. Die Beſtandtheile find
oft harzartig, fcharf und biafenzichend.
Sie zerfallen in 3 Zünfte,
m Myetagineen: Kelch blumenartig, fünffpattig, umfchließt
bie Ruß; Staubfäden abwechfelnd; Samen und Keim aufrecht,
biefer um das Eyweiß gebogen.
b. Daphnoiden und Eläagnen: Kelch vierfpaltig, oft mit
biumenartigen Schuppen und 8 — *— Nuß pflaumen-
artig, Samen ohne Eyweiß.
e. Santalaceen: Kelch oben, vier: und fünfſpaltig, Staub—
faͤden gegenüber; Nuß pflaumenartig, Samen verkehrt, Keim
aufrecht im Eyweiß.
sa hi een BIT 07 TIEre EL TH 9 >. 759
, vu van: 2 RRA
7. Zunft... zu naelı Rufier, — H umen.
Ar Ryan [er
Keldy fanftheilig und — Blume kelchartig, röhrig und fünf⸗—
zähnig, mit gleichviel abwechſelnden Staubfäden auf dem Boden;
Nuß einſamig in der verhärteten a ala aufrecht, Keim
gebogen um Das Eyweiß.
Sträucher und Kräuter mit knotigen Stengeln und Zweigen,
Blätter gegenüber und abwechfelnd, ohne Nebenblätter; Blüthen
einzeln und gehäuft mit einem röhrigen Kelch, dem man als
Hüffe betrachtet, und einer röhrigen , gefärbten Blume, Die in
fo fern Eelchartig ift, als fie den Gröps bedeckt; fie Staubfäben
ſtehen auf einer Scheibe unter dem Gröps, find aber au die
Blume geflebt, der Griffel mit Fopfförmiger Narbe. Sie
mwachfen -augfchließlich in heißen Ländern, liefern Feine Nah:
rungsmittel, haben ‚aber oft knollige Wurzeln mit —
A. Meiſt Kräuter mit Gegenblaͤttern. 4
1.8. Die Wunderblumen (Mirabilis). fen
Kelch oder Hülle fünftheilig, Blume trichterförmig ‚viel
länger, umfcließt mit dem erweiterten Grunde —
5 Staubfäden; Nuß mit einem langen Griffel. zo
‚ Kräuter mit fpindelförmiger „ fleiſchiger —“ —
Aeſten und einzelnen Achſelblüthen, welche untertags geſchloſſen,
des Nachts geöffnet find, und daher franzöſiſch Belle de nait
(die Schöne bey Nacht) heißen; Staubfäden und — länger.
1) Die gemeine (M. jalappa u mn
Stengel aͤſtig, Blätter oval-herzförmig und — *
am Ende gehäuft, viel länger ale der Keld. Südamerica, bey
uns häufig in Gärten als eine ſchöne Zierpflanze, mit gehäuften,
1'/a'‘ langen, faft: eben’ fo weiten, lebhaft ‚gefärbten Blumen,
rothgelb, weiß und bunt, welche ſich des Abende öffnen, mähs
rend der Nacht fehr wohl riechen, aber ſich des Morgens wies
der fchließen. Wurzel dick, Spindelförmig und fleifchigz Stengel
3 hoch, mit Blättern 4° lang; 2a’ breit, auf int/a' langen
Stielen. Die Frucht oval, von den ſchwarz gewordenen Grunde
1459
ber Blume umgeben, im Kelch wie in einem Becher, mit einem
Samen größer als eine Erbfe. Man hat die Wurzel für bie
ächte Jalappenwurzel (Convolvulus jalappa) gehalten; fie wird
übrigens ebenfalls zum Purgieren und in der Wafferfucht' ge:
geben, ſchmeckt aber ſehr unangenehm und wirft ſchwächer.
Rumph V. T. S9, Bladwell T. 404.7 Plent T. 137.
Lamard T. 105. Schkuhr T. 41. ‚Belle de Nuit.
2) Die gabelige (M. dichotoma).
Wie vorige, aber der Stengel dicker und knotiger, Blätter
und Blüthen Feiner und die legtern ziemlich einzeln. Weſt⸗
indien und Mexico, auch bey ung in Töpfen, öffnet fi) ſchon
um 4 Uhr Nachmittags und fängt an zu riechen, daher bey’ den
Franzofen: Blume von 4 Uhr (Fleur de quatre en Die
Wurzel wirkt viel heftiger. Plenk T. 139.
2.08. Die Kletterhumen (Boerhaavia).
Kelch fehr Klein und ganz, Blume trichterförmig, ——
aber kaum eingeſchnitten, mit 1—4 Staubfäden auf dem Boden;
Nuß vom Grunde der Blume eingeſchloſſen.
Kräuter und Sträucher mit Wechſelzweigen und Gegen:
blättern; : Blüthen Flein in armen ——* Die Wurzeln
erregen Brechen und Purgieren. | |
a) Rrautartige.
1) Die raude (B. hirfuta),
Stengel rund und weitjchweifig, mit ovalen, unten meißs
lichen Blättern, Blüthen purpurroth, mit 2 Staubfäden. Wells
indien und Südamerica, 1—2' hod) und meiftens zottig. Die
Wurzel wird als. Brech- und Purgiermittel angewendet ,. der
Saft des Krauts gegen Gelbſucht. Plufenet T. 3183. $. 7.
Hermann, Paradifus t. 237, Jaequin, Hort. vindobon, I.
tab. 7.
2) Die veränderlidye (B. mutabilis)..
Findet ſich in Auftralien; die Wurzeln gleichen den Haber«
wurzeln (Tragopogon), und werden ebenfo gegeffen.
b) Straudartig.
3) Die gemeine (B. feandens).
Stengel aufrecht und Fletternd, mit oval: ——— aus⸗
Okens allg. Naturg. II. Botanik II. 9
1490 | \
gefchweiften Blättern,» Blüthen boldenartig mit 2: Staubfäden.
Weſtindien, auf Klippen, bey uns im Gewächshäuſern, manng:
hoch und glatt," Blätter 1 lang, Blüthen zw 6-in einer'ges
ſtielten⸗ Dolde⸗ grünfichgelb, Huͤllblaͤtter borſtenförmig; wird als
Brechmittel angewendet. Plukenet T. 226..5.7. Jacquin
Hort. vindobonenfis t. 4. Lamarck, Hlustr. t u.
B. Sträucher und Bäume) mit Wechfel- und Gegen:
blättern. | ae c
nm 3. & Die Klettenhumen Eiſonia).
Blüůthen getrennt, Blume glodenförmig und fünffpaltig in
2-45 Schuppen, mit: 6—10 längern⸗Staubfäden; Griffel ge:
fpalten, Nuß fünfedig und rauhen mn mn un Dr
or 4) Die gemeine XP; Aenlenti).r mer una ruejerunmik
Achſeldornen zurücdgefrümmt, Blätter breit lanzetförmig,
Blüthen in Afterdolden in Achſeln. Weſtindien, ein baumartiger
Strauch) 9° hoch und überhängend, dreht fich bisweilen mit den
Zweigen um andere Bäume; die Blätter fat gegenüber, ! 24/2
fang, 1” breit, mit 'gepaarten, krummen Dornen in den Win:
fein, Die Blüthen fommen vor den Blättern, find Fein, grün
lichgelb und riechen wie Hoflunder, haben meift 6 Stanbfäden.
Die Frucht ift von der Blume umgeben, und voll krummer
Stacheln, wie die von Agrimonium. Auf den Boden gefallen,
hängen fie fi) fo vet an die Flügel der Tauben und anderer
Bögel, daß fie Faum flattern können; daher ſuchen fie ihr
Buster nicht auf dem Boden, warn die Früchte reif find. Der
Abfud der Wurzel wird gegen Schleimflüffe gebraucht. Pluke-
net, Phyt: t. 108. £. 2. Plumier & 227. F. I Sloatie
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8 Bu. Srenget Buffer — Beidein
NN: ‚ Daphnoiden, Eläagnen.
Keich unten, le röhrig und vierſpaltig, bisweilen mit Blumen⸗
ſchuppen, meiſt 8, ſelten a oder 2 Staubfäden in der Röhre; Nuß oder
Pflaume ‚mit einem hängenden Samen, ohne Eyweiß, Keim aufrecht
dber, das MWürzeldyen ‚gegen den Nabel; Samen bey den
r ! Gläagnen aufrecht.
* Reit zierliche Sträucher, felten Bäume oder Kräuter, mit
zähem Baſt, runden, ungegliederten Zweigen und einfachen, hars
fchen, meist abwechfelnden Blättern, ohne Nebenblätter; Blüthen
einzeln und in Aehren, ein gefärbter, meiſt vierfpaltiger und
mohlriechender Kelch, oft mit 4 Drüfen oder Schuppen, vielleicht
derfümmerte Blume; der Gröps urfprüngfich einfamig und bie
Narbe Fopfförmig. Befinden fi) größtentheils am Vorgebirg
der gufen Hoffnung und in Auftralien, enthalten fcharfe und
blafenziehende Beſtandtheile, aber feine Nahrungsftöffe.
A. Samen verfehrt, ohne Eyweiß. Daphnoiden.
a. Kelchröhre ſehr lang und fadenförmig.
1. ©. Die Spabenzungen (Stellera, Pafferina).
Kelch gefärbt, trichterförmig und vierjpaltig, mit 8 Furzen
Staubfäden über einander; Nuß mit dem ſeitwaͤris PN
Griffel gefchnäbelt, einſamig.
nr Sträucher, bisweilen Kräuter mit abwechfelnden Blanern
— ———————— der zuten Hoffnung. =
'D Die gemeine (St: palferina). |
Kraut mit fhmalen Blättern und einzelnen, — und
Bluͤthen in Achſeln. Ein Sommergewächs im Ge
traide, aber felten, mehr füdlich;; fieht aus wie Thefium, ſchuh—
hoch, Blätter */a lang, wie Spabenzunge; einige Meine gelb:
liche Blüthen in Achſeln. Gouane, Fl.;monsp; t: 3. Jac-
quin „ Rar. 1.68. Schkuhr T. 107. | t)
2) Die Färber⸗GSp. (St: tinctoria).: FAT,
— Zweige wollig, Blätter ſchmal Fanzetfürmig, Blüthen gelb,
einzeln, mit 2 Deckblättern in Achſeln. Im ſudlichen Frankreich
v4*
1492 {
und in Spanien, ein Sträuchlein, welches als PR
gebraucht wird, die Rinde zum Gelbfärben.
3) Die rauche (St. hirfuta, metuan). ER a αα
Zweige hängend und filjig, Blätter oval, oben ii
Blüthen gehäuft an den Enden, haarig und bisweilen getrennt.
Am Mittelmer an dürren Orten, ein Heiner Strauß, 2—3' hoch
mit immer grünen Blättern, 2 Tang; Bluthen auswendig weiß,
innwendig gelb; wird in Africa fuderweiß, ſo wie der Rosmarin
in den Städten, zur Feuerung verkauft; iſt ſcharf wie der Seidel⸗
baſt und wird auch ſo angewendet. Sana munda tertia. Cluf,
Hift. t. 89. Re Cent. t. 19. Wendlande Ber
merfungen T. 2. F. 16.
4) Die beißende (St. thymelaea). |
Zweige ‚steif und ‚glatt, Blätter ſpitz⸗ melliptiſch und graufic
grün, Blüthen blaßgelb, ftiellog, die obern gehäuft. Im füb-
lichen Franfreih und Spanien, ein Strauch, 3—4 hoch, Blit⸗
ter ,“ lang, 2“ breit, Nuß gelb. Die Wurzel und bie drachie
als heftige Purgiermittel in der Wall jerfucht. Die geldliche
Rinde wird angewendet wie die vom Seidelbaſt. Plutenet
z. 229. 5. 2. Daphne. ee EEE
2. G. Die Nadelzeideln (Gnidia).. ee en
—* gefärbt, trichterförmig und ne mit: 4 Blur
——— und 8 Staubfäden; Nuß mit ſeitwärts ſtehendem
Griffel am Grunde des Kelchs, der Samen mit etwas Eyweiß.
Schlanke Sträucher am Vorgebirg der guten Hoffnung, mit
immer grünen Wechſel- und Gegenblättern und wohlriechenden
— hin und wieder bey uns in Gewächshäuſern, in Heiden⸗
2* Das Landvolk braucht die Blätter zum Abführen.
41) Diegemeine (G. pinifoha). "| een sitan
' Blätter zerſtreut und pfriemenförmig; ; Wlüthen gottig; filber:
— in kopfförmigen Dolden. Strauch 3 — 4° hoch, mit ſte⸗
chenden Blättern, .“ lang. Blüthen büſchelförmig/ am Ende
9 fang, von Blättern umgeben. Burmann, Africa t, 41.
f. 3. Seba, Mus. II. t. 32. .6. Lamarck, Jllaftr, t, 291.
Wendlands Benerfungn 2 F. II. nn
3 4
rn)
1493
2) Die etnfache (G. simplex). 7
Zweige ungleih, fait einfach), Blätter Ra hohl und
graufich, Blüthen gelblich in Endköpfen. Kleiner Strauch, bey
uns in Gärten, nur ſchuhhoch und warzig von den Blattnarben,
Blumen 6° lang. Breynius, Cent. X. t. 60.
2.83. G. Die Kreuzzeideln (Pimelea).
Kelch gefärbt, trichterfürmig und vierfpaltig, mit 2 Staubs
fäben;. Nuß einfamig, mit feitwärts jtehendem Griffel, etwas
Eyweiß.
Sträucher in Auſtralien, meiſt mit Gegenblättern und Bits
then in Köpfchen.
1) Die gemeine (P. prostrata),
+ Blätter länglich und fleifchig, Freuzweis auf einander; Aeſte
grau und gedreht, Bläthen am Ende gehäuft: Reuſeeland, auf
trockenen Bergen, ein Sträuchlein mit vieredigem Stengel, nur
fpannelang, Bfätter wie bey Thymian, 3—4 grünfiche Blüthen
am Ende. Lamarck, Ilustr, t. 9. ££ 1. ®ärtner T. 39,
Passerina.
4.68. Die Spagenfträucder (Struthiola).
Keldy gefärbt, langröhrig und vierfpaltig, mit S Schuppen
und 4 Staubfäden; Nuß mit feitwärts ftehendem Griffel, Same
mit Epweiß. Sträuchlein am Borgebirg der guten Hoffnung,
mit Werhfels und — und ** —
N
1) Der gemeine (Str. virgata).
0 Zweige fraumig, Blätter lanzetförmig und geile, ie
obern gewimpert. Ein fproffender Strauch, 3—4 hoc), mie
Heinen und gedrängten Gegenblättern; Blütden ährenförmig
am Ende, mit mehr als zofllanger Röhre, weiß, mit breis
tem, rothem Saum; riechen im Auguſt bes Abends fehr ans.
— urmann, Africa t. 147. f. 4. Lamarek, Il,
tab. 78. 2
uw ne —
6 = Die Lorbeerzeidein (Dais),
> Blüthen in einem Knopf, mit viertheiliger, Hüfte, trichter.
förmig, unten bauchig, Saum vier> big fünftheilig, mit 8. oder
1494
10 Staubfäden; Pflaume mit einem largen —
Griffel, etwas Eyweiß. ® rg! Er e"'
Sträucher und Bäumchen am — — Hoffnung
und in Aſien, mit immer grünen Wechſel- und Gegenblättern
und zierlichen Blüthen in Endbüſcheln und gefärbten Deckblättern.
Bey uns nicht häufig in ge: —XT Kb
1) Die capifdhe (D. cotinifolia). re? es y
Blätter verfehrt oval und ſtumpf, ee zottig et wand
fpaltig; ein mannshoher Strauch, mit Gegenblättern, 2“ lang,
1° breit; ein Dutzend fchöne Vlathen in BREI 1" fang.
Lamarck, ll. t. 368. £. 1. Bit —
2) Die javanifche (D. octandra, laurifolia).. RE
‚Blätter vval lanzetförmig und rippig, Blume vierfpaltig
und glatt. Indien, auf Java; ein mannshoher Strauch, unten
fauſtdick, mit lorbeerartigen, gejtielten Gegenblättern, 3 fang,
Blüthen wohlriechend, weiß mit rotyem Saum, in einigen Ends
büfcheln. Die Fruchte werden als Abführmittel ug),
Burmann, Fl. ind. t, 32. f. 2. EN * IT.
B. une * R a ui Bfonmen.
6. G. Die Lederhölzer (Dirca). jo 3.00
Blüthe gefärbt, glodenförmig und abfälig, mit —“
Pr Staubfäden über einander; —“ WORD mit faden«
fürmigem Griffel am Gipfel. ARSESEZ 3 2277.
1) Das gemeine (D. palaftris).. ET Ro
Blätter ſpitz- oval, Blüthen blaßgelb. — in Suͤm⸗
pfen; ein mannshoher Strauch, mit braunen, glatten, knotigen,
zähen Zweigen wie eingelenkt; Wechſelblätter wie Weidenblätter
1%, fang, fommen nach den Blüthen, welche zu dreyen an dem
Knoten hängen, 5” lang. Die Zweige find zäh wie Leder,
und man macht daraus Körbe, Stricke und anderes Flecht« und
Bandwerf, auch Pfeifenröhren. Ale Theile find fcharf, wie der
Seidelbait, ziehen Blafen, führen heftig ab und erregen Er»
brechen. Hält bey ung im Freyen aus, Duhamel, Arbres
l: 6 — mustr. t. 203. — — 37.
SuimpelT. 49, TE EI rzee —
1495
een Die Spigenhölzer (Lagetta),
Kelch gefärbt, röhrig, vierfpaltig und bleibend, mit acht
Schuppen am Grunde und fo viel Staubfäden; Pflaume’ zottig,
mit 1—3 Nüffen und einer zweylappigen Narbe am Gipfel,
Kein Eyweiß. Sehr äftige Sträucher und Bäume im heißen
America, mit fehr zähem Baſt; Gegen: und — ———— und
Blüthen in Endfträußern.
02) Das gemeime (L. lintearia). | FIR WR
Blrllätter fpis:oval und etwas herzförmig, Blüthen weiß in
Endrifpen. Auf den Bergen von Samaica und Gt. Domingo;
ein baumartiger Strauch 12—20' hoch und ſchenkelsdick, mit
glatter, brauner Rinde und wenig Marf; Blätter abwechfelnd
a fang, 2°), breit, Blüthen 4 lang in faſt fingersfangen
Achren, mit filjigem Schlund. Das Sonderbarfte an diefem
Baum it, daß der Bajt aus cinem Dugend weißer Häutchen
befeht, welche ſich fehr Leicht von einander ablöſen Taffen,
Dehnt man diefe Lage mit den Fingern aus, fo bilden fie ein
feines Reg mit rautenförmigen Löchern, dünnem Muffelin oder
einer Gaze ganz ähnlid), fo daß man Manfcheiten, Cocarden,
Kleiderbefag und Halsbinden, jedoch mehr zum Spaß, davon
macht. Wenn grade Muffelin fehlte, fo trugen ſchon Männer
und Weiber diefen Bat als Trauerlinnen. König Carl H. vor
England hatte eine Halsbinde davon, weldhe ihm der Gtatr:
Halter von Zamaica verehrt hatte. Um fie zu wafchen, ſchüttelt
man ſie in einem Glas mit Seifenwaſſer. Die Neger machen
auch Matten und Halfter davon. Der Baum wächst auf man»
‚en Infeln in großer Menge. Mebrigens befigt er vie feharfen
Eigenfhaften wie der Geidelbaft, und wird gegen Glieder
fchmerzen und veraltete Anfterkungen gebraucht. Browne, Ja—
maica X. 31.5.5. Sloane T. 108. F. 1-3. T. 169. F. 1.
Nicolfon, St. Domingo 8. 1. 3.1—5. Gärtner T. 215.
* — Bois dentelle. na“
80 Die Zeidelbajte (Daphne). ; j
Kelch ‚gefärbt, trichterförmig, vierſpaltig und abfällig, mit
—* Staubfäden; Pflaume beerenartig, mit kurzem rs
am ®ipfel, Fein Eyweiß. Kern
1496
Sträucher und Bäumchen in der ganzen Welt, mit Wechſel⸗
und Gegenblättern, und oft wu — — ann
nehm riechen. —E— hart |
a) Blüthen feitlich.
„BD Der gemeine (D. mezereum).
Strauch mit lanzetförmigen, abfälligen ecſelblattern, Bla
then zu dreyen an den Zweigen, roth, fo wie die Beeren. In
Bergwäldern zerftreut und felten, meiftens in Gärten; ; ziemlich,
einfacher Straub, 2—5' hoch, mit glatter, grauer Rinde und,
Blättern 2/,'' lang, 2‘ breit, hinten fhmäler, fommen nach,
den wohlriehenden Blüthen im Frühjahr; dieſe ſtehen längs
der Zweige, da wo bie vorjährigen Blätter ftanden, und fü nd
5 lang. Die ganze Pflanze riecht beym Reiben fehr wiberig,
ſchmeckt brennend und zieht Blafen, befonders bie Rinde; zum
Blafenziehen und zu Haarfeilen wird fie vorher in Waſſer eins
geweicht; innerlich gibt man ſie gegen eingewurzelte Druſen⸗
krankheiten, aber in ſehr kleinen Doſen: Cortex mezerei. Die
Früchte (Semina coccognidii) find noch viel ſchärfer, und wur⸗
den ehemals gegen Keuchhuſten, Ruhr und Waſſerfucht gegeben.
Die Landleute nehmen ſi ſie bisweilen zum Purgieren, ſie machen
aber heftiges Grimmen; auch thut man ſie in ſchlechten Eſſig,
um ihn ſcharf zu machen. Knorr, ‚Deliciae t. K. 6. PlenE
T. 302. Schkuhr pi 110. Sturm 9. vin. Guimpel
T. 48. Hayne III. T. 43. Duſſeld. II. T. 5. Wagner,
T. 85. Bois gentil. it
a
4 4
4
2) Der immergrüne (D. laureola)).. *
Bläatter ausdauernd, verkehrt oval und zugeſpitzt, achfel⸗
trauben fünfblüthig. In Bergwäldern des ſüdlichen Europas
und Deutſchlands; Strauch 2—3' hoch und ſehr äſtig, Blätter
3 fang, 1 breit, Blüthen grünlichgelb, in zofllangen Trauben,
Frucht bläufihfhwarz Ninde und Blätter fcharf und blafen-
ziehend (Cortex Laureolae), 3—4 Früchte purgieren fehr heftig.
Jacquin,/Auftr. t. 138. Schmidts Bäume T. 10. Plenk
T. 303. ** II. «: 44. une T. urn — X.
Zaf. j13. il er SE
2497
) Blüthen am Ende
8) Der Stein:-3. (D. 'cneorum). dis, ”
Blätter fchmal fpatelfürmig, mit einem Gtift, Blüther
flaumig und büfchelförmig am Ende. Auf Bergen und in Wäls
dern, vorzüglich ſüdlich; ein Sträuchlein Faum fpannehoch, mit
immergrünen Blättern, %s” lang, 1“ breit; S—10 rothe
Blüchen, ſehr wohlriechend mit etwas gefrümmter Röhre, faft
wie Taufendgüldenfraut, Pflaume gelblichroth, zulegt braun.
Blüht im Frühjahr, bisweilen im Spätjahr, und wird von
den Weibern als Zierpflanze auf den Markt gebracht, auch im
‚ Gärten gezogen. Duhamel, Arbres II. t. 94. Pollich,
Fl. palat. t. 1. £. 4. Jacquin, Auftr. t. 426. Trattins
nids Urhiv T. 134, |
4) Der ächte (D. gnidium),
Blätter fhmal lanzetförmig, fpitig und gehäuft; Blüthen
in Endtrauben. Ums Mittelmeer auf Bergen und dürrem Bo—
den; Straub 2—3‘ hoch, mit gedrängten, zofifangen Blättern
an ruthenförmigen Zweigen, wie Wolfsmilch; Blüthen Flein
und ſchmutzig weit. Pflaumen länglich, fait wie Die der Myr—
ten, corallroth und faftig, wie Kirfchen; werden gern von Vögeln
gefreffen. und wurden ſchon von den Alten als heftige Abführe
mittel gebraucht, unter dem Namen Cocca five Grana gnidii;
die ſcharfe Rinde wird wie die von dem gemeinen gebraucht:
Cortex gnidii ſ. Thymelaeae. Ciuf., Hist. t. 87. Plufenet
Taf. 113. Fig. 3. Hayne IM. T. 45. Sain bois, Garou; Tor-
visco; Cneftron.
5) Der hanfartige (D. cannabina).
Gegenblätter länglich Tanzetfürmig, Blüthen doldenartig.
Cochinchina und Nepal; ein Bäumen 10° hoch, mit gelben
Blüthen, rothen Früchten und fehr zäher, hanfartiger Rinde,
woraus man in Nepal Papier macht, und die man auch als
Abführmitsel gegen Waſſerſucht und Berfchleimungen anwendet.
Loureire. |
B. Samen —* Elaagnen.
9.6. Die Sanddorne GHippophas).
Zwenhäufig, Stanbblüthen in Kätzchen, Kelch —
1498
mit 4 Beuteln; Samenblüthen einzeln, Kelch röhrig und zwey⸗
fpaltig, — mit einem Griffel und einem —— Samen
ohne Eyweiß. ot ernn rene *
1) Der an (H. rhamnoides). wen
Dornſtrauch, mit ſchmal lanzetförmigen, — Aberglan
he Gegendlättern. Nördlid am Strande, füdlid in Den
Slußbeeten auf Kiesboden, befonders im Rhein, daher Rhein⸗
Dorn; ein fehöner, ſtark wurzelnder Straub, mannshocd und
felbt baumartig, mit 2” langen, 4“ breiten Blättern und
dornig endenden Zweigen; die Blüthen fehr Klein, grünlichgelb
und flielos, am Grunde der jungen Zweige, im Frühjahr;
Beeren rothgelb, wie Erbfen, im November, bleiben den ganzen.
Winter und find dem blattlofen Straudy eine große Zierde, bes
fonders in ber weißen Winterlandfchaft. Wird Häufig in Ans
lagen gepflanzt, und wird Dafelbft ein Bäumchen 2 Mann hod).
Die fauren und unangenehm fehmedenden Früchte werden in
Zinnland und der Mongoley als Gewürz unter die Speifen ges
than; der Abfud der Blätter und Blüthen gegen Gliederreißen
und Hautausfchläge. OIuſ., Hist. t, 110. Duhamel, Ar-
bape H. tab. 49. Pallas, Fl, ross. II. tab. 59. Schkuhr
—— Guimpel T. 199. Argouſier; Olivello Marine
10. G. Die Olivenzeideln (Elaeagnus). |
Zwitter, Kelch glockenförmig, vierfpaltig und —
mit 4 Beuteln; Pflaume mit er BR — vn
Nuß, Samen ohne Eyweiß. ar: n
Bäumchen mit re Haaren —* Blätter ab⸗
wechſelnd, beſchuppt, Blüthen — ie ** Im wärmern
Kuren und Aſien. ‚ger int rn
1) Der gemeine GG. — — bog ie RE,
i - Blätter lanzetförmig,. unten mit filberglänzenden Schuppen.
Ums Mittelmeer und im Orient, im Böhmen angebaut in
ganzen Wäldchen, Tonft überall in Gärten als Zierbe, wegen
der ſchönen Blätter und des Wohlgeruchs der Blüthenz wild.
ein mannshoher Straub, zahm aber 12—20' hoch und arme:
did, mit weißem Flaum und Dornen hin und wieder an den
ruthenförmigen Zweigen. Blätter 3 lang, '/a' breit, „oben
1499
graufihgrän, unten ſilberweiß; Blüthen 1—3 in Blattachſeln,
Hein und kurz geftielt, auswendig filberweiß, innwentig gelb,
fehe wohlriechend, befonders des Abends, im Zuny und Zuly.
Frucht wie Fleine Oliven, gelblich, eigentlich eine Nuß it dem
fleifchig gewordenen Kelch; ſoll in der Zürfey und in Perfien
gegeſſen werden; ſetzt bey uns nicht an, hält aber den Winter
aus. Wurde von den Alten gegen Blutflüfe und Hautfranfz
heiten gebraucht. Die Blüthen werden häufig von den Bienen
befuht, auch bereitet man daraus eine getjtige Flüffigfeit gegen
Faulfieber. Duhamel, Arbres t. 89. Pallas, Fl. ross. L
tab. 4. Rerner 8. 561. Shfuhr 8. 26. Sturm H. V.
Guimpel %. 4. Chalef; Olivier ‚de Boheme; wilder Oel—
a ——
ar LaubeNRuffer — Felben.
—E Santalaceen.
Kelch * —* und fünfſpaltig, mit ſo viel Staubſaden an
den n Lappen; Nuß mit einem Griffel, zwey- bis vierfamig, reif einſamig,
Same ‚verkehrt an einem frenen Mittelfüulhen; Keim im Eyweiß,
mit dem Würzelhen gegen den Nabel.
Sträucher, bisweilen Kräuter und Bäume mit runden, uns
gegliederten Zweigen und einfachen Wechfelblättern, ohne Neben:
blätter, Blüthen Fein, in Trauben oder ehren, nur in einem
Kreife, doch bisweilen mit MRunkhuiBen. Die meiſten in wärs
mern Ländern.
7A. Reich oben.
a. Rüſſe, meiſt Kräuter.
16 Die Leinblätter (Thesium).
Kelch vöhrig, blumenartig und fünftheifig, “* —
und Scheibe mit 5 zottigen Staubfäden; * mit dem Griffel
und dem Kelchrand gekrönt.
—) Das gemeine (Th. linophylium)
EEE mit ſchmalen Blättern und weißen —
Auf ‚trockenen Bergen, ausdauernd und zierlich, mit vielen,
1% langen Blättern und Meinen Blüthen in langen Ends
tifpen. Fl. dan. 4.1205. — — —
Schkuhr % 51.0 nn on ae © Ba
2.68. Die Jasminfelben (aus — a
Kelch fehr kurz und vierzähnig, Blume Kangröheig auf
einer Scheibe, fünffpaltig und abfäfig, mit 5 Staubfäden am
Saum; Nuß einfamig in leberigem Kelch, urſprünglich mit.
3 Samen am Gipfel des Mittelfäuldyens ARE NT
vo 1) Die gemeine (®. chilense).
Blätter fchmal und zeritreut, Blüthen * Rietiofen End:
köpfchen. Pern und Ehili auf Sandhägeln, ein Sommergewächs
mit einer krummen, verzweigten, 6 langen und federkieldicken
Wurzel, woraus mehrere fpannelange, runde und grüne Stengek
fommen mit 9 langen Blättern; bie Blüthen wie Jasmin, .“
lang, die Röhre röthlih, Saum gelb, die Frucht rord. Mahnt
fehr an die Wunderblume, hat aber abwechfeinde Blätter und
hängende. Samen. Der Abfud des Krautes innerlich genommen
bey örtlichen Entzündungen, öffnet verborgene Sefchwüre.
Feuillse, Perou 1, tab. 44, Ruiz et Pavon, —*
viana IH, t. 107. f. 6. Lamarek, Mustr. t. 142.
bb Ruß —— REN: a Bo baum:
artig. |
3. G. Die — — ER
Keldy bauchig, mit vierfpaltigem, abfälligem Rand; mit
4 Staubfäden und fo viel Blumenfchuppen im Schlunde; Pflaume
einfamig, mit gefpaltener Rarbe, halb im Kelch.
Bäume und Gträucder, mit —* Gegenblättern und
kleinen Blüthen meiſtens in — a RN? 2 en RE
1) Die weiße (S. album), m 0 mn
Blätter länglichoval, Blüthen ‚in Mhfels-und —
die Schuppen rundlich mit einem Stift. Oſtindien, auf der
Halbinſel, in Malabar, auf Timor und den kleinen Sunda=
infeln, an freyen, trodenen Stellen; 'wie Rußbaum, Stamm
kurz, aber 3—4' did, mit brauner, riffiger Rinde, ausgebrei⸗
teten Aeſten und 4 langen unb 3“ breiten Blättern; etwa
6 Blüthen in einfachen Trauben, fürzer als bie Blätter, anfangs
gelblich, dann braunroth, Narbe vierlappig; die Frucht wie:
1501
Klirſche, ſchwarz, ſehr abfälig und unfhmadhaft, der Same
weiß. Liefert das weiße und gelbe Sandelholz;; das erftere ift
ber geruche und gefchmadlofe Splint, ohne mebdicinifhe Wire
Fung; das andere der rofenartig riechende und gewürzhaft
fhmedende Kern, welcher ätherifhes Del enthält und Fräftig
auf die Verdauung, die Schleimhäute und die Blutgefäße wirft,
in Europa aber nur noch zum Räuchern im Gebrauch if. Im
Handel wird es aud —— als eng Agalloch⸗ und
nn verfufe 0.
> Heißt in Oftindien Ehandama, und es gibt 3 Arten: das
* weiße und blaſſe, welches in den Apotheken gelbes heißt.
Sie wachſen in fehr verfchiedenen Ländern: dag rothe (Ptero-
carpus santalinus) am Ganges, nicht auf Timor, woher das
meifte weiße und blaffe fommt. Das rothe Fommt felten nad)
den portugiefifchen Befigungen in Indien, und wird nur gegen
Sieber gebraucht, oder man fchnigt Götzen daraus; unterfcheidet
fih vom Brafilienholz dadurch, daß es nicht färbt und nicht
füß ſchmeckt; übrigens find beide geruchlos. Das weiße und
blaffe kommt zwar jenfeits des Ganges vor, am meilten aber
auf der Inſel Timor. Der Kern hat vorzäglih den Wohle
geruch, das Holz darum taugt nichts. Das blaffe ift Das befte:
allein von 50 Stämmen hat es faum einer. Dean behauptet,
ber Baum befomme erft den Geruch, wann er abgefchält und
ausgetrodnet fey. Der Gebraudy des weißen und gelben Sandele
holzes ift in ganz Indien fehr groß, weil fat alle Zunländer,
Möhren wie Heiden, dajfelde in Steinmörfern flogen, in Waffer
weichen und den ganzen Leib: damit einfchmieren, um. fi) die
Hige zu vertreiben und! des MWohlgeruhs wegen. Bon ben
Stapelpläßen Codin, — und Calcutta wird eine große
Menge ausgeführt.
Mach Rumph it — nur der Kern des Baumes,
und wird erſt wohlriechend, wann es alt und troden iſt;
125 Pfund Foften 40 Thaler. Die arabifchen Aerzte Avis
cenna und Mefue erwähnen feiner zuerft, unter dem Namen
Macaffari. Die Früchte find wie Furze Oliven, bläulichfchwarz,
färben beym Kauen den Mund dunkelroth und werben gern
von ben ee TE —— ——
_ 110.) MI) Tre ee 2 1772
ph Beet fagt,) ——— —— daß das
— die Rinde liege und dag gelbe gegen den Kern.
Es unterfcheide fi) nur durch größeres Alter und ‘habe deßhalb
einen färfern Geruch, was. von alten wohlriechenden Hölzern
gelte. Ie. rariores. 1739. ea an rege x. of 1.
Düffeld. XIV. T. 1. BL U N BL Ni BE Br,
4. ©. Die Ruthenfelden Motel). Ba
Kelch biumenartig, fünftheilig, in 3 Deckblättern,
1 — ie Pflaume länglich, einfamig, mit 3 Narben. Sa
—1) Die gemeine (M. obl VE ESHUERN ERBEN 1er 2,22
> Blätter Länglich, zugeſpitzt und * Blüthen voth,
— Achren. EhHili, auf Sandhügeln; ein manns⸗
hoher Strauch, mit ruthenförmigen Aeſten und gedrängten
Wechfelblättern, 2 lang; 2—3 aufrechte Aehren in Achſeln;
Pflaume wie Erbſe, dunkelroth, wird vom Coypu gefreſſen.
Blätter zum Abführen ſtatt Der an Ruiz et Pa-
* peruv. stone: inet TÜRE
de! md ee raue f ee *
oe. ‚Blüthen Bat re RR Rt ber
or G. Die Oelfelben (Comanda), Ei Wi jylr
3witter und getrennt, Kelch glockenförmig und fünffpaltig,
innwendig gefärbt, auf fünflappiger Scheibe mit 5 Staubfäden;
trockene Pflaume birnförmig, einfamig mit Fopfförmiger Narbe,
BD) Die gemeine (0: weiters ginn a ae
Blätter langlich, Blüthen im flaumigen Aehren. Nord⸗
america, in ſchattigen Bergwäaͤldern; sein flaumiger, mannshoher
Strauch, mit 4“ langen Wechſelblättern nnd kleinen, grünlich⸗
gelben Blüthen, in zolllangen Endtrauben, die Frucht faſt wie
Miſpel, grünlich mit großem Kern; heißt Oelnuß (Oil-Nut).
Michaux, Fi. amerie. U. p. 281. Purfh, Fl. amer: t. 13.,
nur die⸗ Frucht. Feaa
6 —— Die *——22 ran rn von
füben aut nn, Baise; Maume un, geteiat ee
1505
—— we Same * am Sipfel bes
Saͤulchens. r
| Slatte Sträucher am ‚Mittelmeer, mit PR hats
‚Then Blättern und Staubbüthen sn Zrauben , Samenblüthen
einzeln in Achfen. 00 | = ao
DD Die gemeine (0. anna RE,
Blätter ſchmal und fpigig. Im fünfihen Europa; ein
Strauch mit ruthenförmigen Zweigen, 3° body, fieht anfangs
ganz fhwarz und garftig aus, wie cin Befen, dann kommen
aber Fleine Seitenſproſſen, dicht befest mit zolllangen, weißen
Blättern und rothen, wohltiechenden Blümden, wodurd er ein
recht ſchönes Anfehen gewinnt. Die Beeren wie Erbfen, corall⸗
roth und. fchleimig; blüht im Zuly and reift im October. Al-
pinus, Exot. t. 40. Lamarck, Illust. t. 102. mer
* +lÜRfine ; mi — —
ri. Die Tupelo-Biume Myſſa Ai
ro Zwitter und getrennt; Kelchrand fünftheilig und abfältig,
mit 10 Staubfäden, bey den Zwittern nur 5, mit einfächerigen
Beuteln; P Pflaume mit ediger Nuß und einfacher Narbe, der
Same hängend vom Gipfel.
1) Der gemeine (N. villoſa
‚ Blätter länglich und fpigig, glatt und — Staub»
Hlüthen. in Trauben, Samenblüshen zu dreyen auf Achſelſtielen.
Nordamerica, in Wäldern; ein Baum 60—70' Hoch, mit weißer
Rinde, hängenden Aeſten mis. 6 langen Wechfelblättern. Blüs
then Flein und grünlich, Pflaume wie Kirfche, fhwarz, Stein
mit 4 Furchen. Das veſte Holz ift gut zu Wellen und Drechsler
arbeiten, läßt fich aber, wegen der gewundenen Zafern, nicht
fpalten. Wangenheims Bäume T. 16, — 39. Michaux,
wenn t. 21. Sour — tros.
— TEE?
uk. Pflaume frey. ——
+ * G. Die Cypreſſenfelben — |
Zwitter und getrennt, Keldy vier» bis fünftheilig, mit fo
viel Staubfäden am Grunde; Nuß einfamig, mit Fopfförmiger
Narbe, flecdt in dem beerenartigen Gtiel, Same verkehrt,
1504
Baumchen ‚und Sträuder auf ben Moluden und in Aus
ftralien, mit eingelenften Aeften und Zweigen, zeritreuten Bläts
tern und Meinen Blüchen in Aehren. Der Blüthenjtiel vers
längert ſich nad der — wird —— und uns
Schließe Die Nuß. -
1) Die gemeine (E. — we.
- Baumartig, mit runden Zweigen, Blätter klein, —
ſormig und dreyeckig, Bläthen in geſtielten Aehren. Oſtindien
und Neuholland; ein ſonderbares Baäumchen, nur wie ein
Strauch, Faum armedid, mit hartem Holz und vielen unregel«
mäßigen, runden Zweigen und Fleinen Blättern, wie bey den
Eypreffen; manche Zweige find am Ende blattartig erweitert,
und fehen aus wie ein Wedel. Die Früchte in den Kerben
diefer Zweige find länglichrund, wie Lorbeeren, aber hart’ und
grün, und ftecden in bem erweiterten und rothen Stiel wie
Nägelein; fie fallen leicht ab, und enthalten einen Kern wie
ein —* der ſchmackhaft iſt, wie die Haſelnuß. Rumph
VII. T. rg ceramica. pe ‘Voyage L
p- 118. — we Ya — oe —— —V———
1— vu Jan
Drönung IV. Blatyensnuffen
Kelch blumenartig,” kurzröhrig und tief geſpalten, mit gleichviel Staub⸗
faden gegenüber; Groͤps frey, nuß⸗, balg:, capſel·/ pflaumen« und -
a ea er RN
Ränder und Bäume in heißen Ländern, mit abwechfelnden,
Vederigen oder nadelförmigen Blättern ohne Nebenblätter, mit
blumenartig gefärbten Kelchen, oft in Köpfchen oder Zapfen ver
einigt; die Nuß oft fleiſchig, pflaumen⸗ und beerenartig; der
Kern nicht felten eßbar. Die Beſtandtheile oft Hansi. Sa
Sie zerfallen in 3 Zünfter
a. Proteaceen: Kelch viertheilig, mit aleichviel Staubfaäden
an den Lappen; Gröps nuß⸗, balg⸗ und Ron ven Samen
und Keim aufrecht, ohne Eyweiß. ER
b. Aquilarinen, Penden — *— Kelch vier» und
fünflappig,, mit ein⸗ oder zweyfachen Staubfäben; Capſel grad⸗
furchig / je eiſamlg. — —— — ——
*
1505
e. Laurinen und Muscatnüſſe: Kelch drey⸗ oder ſechsſpal⸗
tig, mit mehr Staubfäden gegenüber; Gröps pflaumen- und
beerenartig, Samen verſchieden.
10. Zunft. a eeſer — Alben
Proteaceen.
Kelch unten, blumenartig und viertheilig, oft mit a Blumenfchuppen,
4 Staubfäden gegenüber; Balg oder Nuß mit einem Griffel am Gipfel;
Samen ohne Eyweiß, Keim grad und aufrecht, hraeigen meift gegen
den Nabel.
Heidenartige Sträuder oder fihtenartige, mäßige Bäume,
mit ausdauernden, lederigen vder nadelförmigen Wecyfelblättern,
ohne Nebenblätter. Blüthen ährenartig oder in Köpfchen, wie
bey den Scabiofen, meiſt filzig und ſchön gefärbt, bey ber Reife
zapfenartig, mit harfchen Derkolättern. Ber Gröps ift ein
Balg mit geflügelten Samen, oder eine Nuß und Pflaume mit
1—2 Samen. Sie wachſen vorzüglicy am VBorgebirg der guten
Hoffnung und in Neuholland, und find unter dem Namen ber
Silberbäume befannt, weil die Blätter der meijten mit filber-
glänzendem Filz überzogen find.
A. Bälge. Cmbothrien.
a. Balg vielfamig.
1. ©. Die Mehlalben (Embothrium).
Kelch viertheilig und zerfehliffen, mit 4 Beuteln in den
hohlen Lappen und einer halb ringfürmigen Drüfe im Grunde;
Balg geitielt, mit fadenförmigem Griffel und Samen an der
Spitze geflügelt. »
Ölatte Sträucher und Bämden in Südamerica und Neus
holland,
1) Die Hodrothe (E. coccineum).
Zweige fhuppig, Blätter länglich, glänzend und unten ger
. fürbt, Blüthen in gedrungenen Erdtrauben. An der Mage
lansſtraße und im Zeuerlande, ein fchöner, glatter Strauch, mit
vielen weißlihen Blättern und hochrothen Blumen, über 1
lang, bie Bälge hängend und 1°” lang. Forster, Gen,
Okens allg. Naturg. IM. Botanik I. 95
1506
t.8. £ G—m. Ruiz et Pavon, Fl. peruv, t. 95, La-
marck, Ilustr. t. 5b. £. 2.
2) Die lanzetförmige (E. lanceolata).
Blätter ſchmal lanzetförmig, Zweige nackt. Chili und Peru,
auf Bergen, Strauch 2 Mann hoch, mit rothen Blumen und
fehr langen Griffen an den Bälgen; im Jahr 1770 haben bie
von den Inngeborenen in Peru umzingelten fpanifchen Soldaten
wegen Hungersnoth aus diefen Samen Mehl und Kuchen ges
macht. Ruiz et Pavon, Fl. peruv. t. 96.
2.6. Die Härb- Alben (Lomatia).
Blüthe unregelmäßig, vierblätterig, mit 4 Beuteln in ben
höhlen Kappen und 3 Drüfen im Grunde; Balg geftielt und
laͤnglich, mit ſchiefer, breiter Narbe,
1) Die fürbende (L. tinctoria).
Blätter zweymal fiederfpaltig, mit fehmalen Lappen, Blüthen
in verlängerten Trauben. Neuhoflaud, ein Strauch, über manne:
hoch, mit fchnedenförnigen Blüthenlappen und aufgeblafenen
Bälgen, worinn 8—16 geflügelte Samen mit Staub überzogen,
der das Waffer rofenroth färbt. Labillardiere, Nova Hol-
landia #. 42, 43.
3. ©. Die Hetfalben (Oreocallis).
Blüthe unregelmäßig, gefehliffen und vierzähnig, mit 4
Beuteln in Gruben an der Epige, ohne Drüfen im Grunde;
Balg geftielt, walzig, mit geflügelten Samen und fadenförmigem
Griffel.
1) Die gemeine (O. grandiflora).
Blätter abwechfelnd, länglich, unten verfärbt, Blüthen
hohroth, in Trauben. Peru, auf Bergen, ein anfehnlicher
Strauch, deffen gequetfchte Blätter gegen Zahnweh gebraucht
werden, Ruiz et Pavon, Fl. peruv. t. 9.
b. Balg wie zweyfächerig, zwepfamig.
4. G Die Fiederalben (Dryandra).
Blüthen auf einem flachen Boden, mit Spreublättern in
fhuppiger Hülle, Kelch vierfpaltig, mit 4 Beuteln in ven hohlen
Lappen und 4 Drüfen am Grunde; Balg holzig, zweyfächerig
mit 2 geflügelten Samen.
1507
Niedere Kräuter in Neuholland, mit zerfireuten Zweigen
und firderfpaltigen Blättern, faft wie bey Centaurea jacea.
1) Die weiße (Dr. nivea),
Blätter fchmal age unten weiß, mit ſchief drey—
eckigen Lappen, Deckblaͤtter ſchmal und gewimpert, Kelch rauch;
ein Peiner Straud, Labillardiere, Voyage t. 24.
5. ©. Die Honigalben (Banksia).
Blüthen in Kätzchen, paarweife, mit 3 Deckblättern, das
übrige wie bey Dryandra.
Sträucher und mäßige Bäume in Neuholland.
1) Die gezähnte (B. serrata).
Blätter länglich Feilförmig, gezähnt und negartig, Zweige
filzig, Kelche zottig, Narbe walzig. Rruholland, ein Baum,
20° hoch, mit 4” langen, “ breiten Blättern; Aehren am
Ende, 4” lang. mit mehr als 600 gelblichen, zottigen und zoll—
langen Blüthen, aber nur S—10 Bülgen, größer als Caſtanien,
in einem Zapfen. Gärtner T. 48. %. 1. Cavanilles, Ic.
1.540. Lamarck, Ilustr. t. 54.1.1. Trattinnicd T. 469.
Gartenpflanzen T. 2.
2) Die hHeidenartige (B. ericaefolia).
Blätter nadelförmig und zweyzähnig, Käschen länglich,
Blüthen ſeidenartig, Narbe kopfförmig. Neuholland, ein manns—
hohes Bäumchen, mit 3 —4 gabeligen Aeſten, faft ganz mit
Fleinen Blättchen bedeckt; in den Gabeln eine Aehre, 1%,‘ lang,
mit 600 — 1200 Blüthen, 9° lang, in Zapfen an 40 fcheiben:
fürmige Bälge mit braunen Haaren. Die Sungebornen fammeln
aus den Blüthen, fo wie aus mehreren andern, den honigartigen
Saft, um ihn zu genießen. Cavanilles, Ic. VI. tab. 538.
Trattinnids Archiv T, 450.
3) Die welfe (B. marcescens),
Blätter Feilförmig, an der Spitze gezähnt, Zweige filzig,
bie Blüthe unbehaart, bleibt verwelft jtehen. Neuholland, ein
Baͤumchen, S— 10° hoc, mit fehr großen dunfelrothen Aehren
am Ende. Die Wurzel wird wie die Brechwurz angewentet,
Andrews, Repof. t, 258,
95 *
*
1508
c. Balg zwey: bis vierfamig.
6. G. Die Höderalben (Hakea).
Blüthe vierblätterig, mit einem Beutel in den hohlen Lap-
pen und einer Drüfe im Grunde; Balg holzig, zweyklappig,
mit 2 geflügelten Samen.
Steife Sträucher und Bäumlein in Neuholland, mit ver⸗
ſchiedenen Blättern und kleinen, weißen oder gelben Blüthen in
Büſcheln.
1) Die gemeine (H. gibbosa).
Blätter fadenförmig und flaumig, Bälge höderig, Kern
geubig und geflügelt. Neuholland, Straud über mannshod),
mit hängenden Zweigen, Blätter 1'/‘ lang; Bälge fat wie
Nuß und holzig, Samen ſchwarz. Cavanilles, lc. t. 534.
White, Voyage t. 22. f.2. Gärtner T. 219.
7. G. Die Etinf-Alben (Rhopala).
Blüthe vierblätterig und umgerollt, 4 Staubfäden mitten
darauf und 4 Drüfen im Grunde; Balg Holzig, mit 2 beyder-
feits geflügelten Samen.
Bäume im heißen America mit Wechfelblättern und Achſel—
trauben. |
1) Die gemeine (Rh. montana),
Blätter geftielt und länglich, Blüthen filzig. Guyana auf
Bergen, ein Strauch, 8° hoch, mit 4" dickem Stamm, 3" lan⸗
gen und 2 breiten Blättern, Blüthen unten gelb, oben weiß.
Das Holz ift weiß und flinft mie Schlangenholz. Aublet
‘&, 32, Lamarck, Ilustr. t. 55. Gärtner T, 217.
8. G. Die Niefenalben (Knightia).
Blüthe vierblätterig und umgefchlagen, mit 4 Staubfäden
an den Shiten; Balg leberig, mit 4 geflügelten Samen,
1) Die gemeine (K. excelsa).
Blätter gedrängt, länglich und gezähnt, Achſeltrauben
ftiellos, mit filzigen Bälgen, Neufeeland, ein Baum, SO‘
hoch, mit ppramidaler Krone, Blätter 5 lang, Blüthen 12
und roth. Rob, Brown, Linn. Tr, X. t, 11. ;
1509
B. Einfamige Früchte. Proteen.
ec. Nüffe.
9. © Die Wirtelalben (Aulax).
Zweyhäufig, Blüthe vierblätterig, 4 Staubfäden mitten
darauf, Staubblüthen in Trauben, Samenblüthen in Köpfchen,
mit 4 Schuppen im Grunde; Nuß bauchig, bärtig und vor«
ragend.
1) Die gemeine (A. pinifolia).
Blätter fadenförmig, mit einer Rinne, Blüthen in Trauben.
Vorgebirg der guten Hoffnung, bey uns in Gewächshäufern, ein
glatter Strauch mit Wirteläften. Burmann, FI, afr. t. 70.
ft. 3. Boerhaave, —— II. t. 193. Thunberg, Diss,
Nro, 24. t. 2.
10. ©. Die Silberalben (Leucadendron).
Zweyhäufig, Blüthen in Köpfchen, vierblätterig, die Beutel
in Gruben, nebft 4 Schuppen im Grunde; Nuß oder Flügel:
frucdht in den Zapfenjchuppen.
. Sträucher und Bäumchen mit feidenartigem Filz, am Vor—⸗
gebirg der guten Hoffnung.
4) Die gemeine (L. argenteum).
Baumartig, Blätter lanzetförmig und weißzottig, Hüllen
und Blüthen filzig. Sübafrica, an Bergen, ein Bäumchen mit
ſehr fchönen, filberglänzenden Blättern, was befonders den Reis
fenden auffällt; it der gewöhnliche Silber» oder Atlasbaum.
Dlufenet I T. 200. $. 1. Weinmann, Phyt. t. 900.
Lamarck, Mlustr. t. 53. f£ 1. Gärtner T. 51.
11. & Die Eh: Alben (Protea),
Blüthen in vielblätterigen Hüllen mit Spreublättern, fait
zweylippig, 3 Lappen verbunden, mit 4 Staubbeuteln in Gruben
und 4 Schuppen im Grunde; Nuß behaart mit dem langen
Griffel in den zapfenartigen Schuppen.
Anfehnliche Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung,
in Abyffinien, mit gefärbten Hüllen.
1) Die Diftel- U. (P. cinaroides),
Blätter geftielt und runtlih, Hülle feidenartig, die innern
Dedblätter fpisig und bartlos, der Griffel unter der Mitte
1510
flaumig. Tafelberg, ein Sträuchlein, kaum ſchuhhoch, das End»
köpfchen wie Kinderfopf und weißfilzig. Boerhaave, Lugd.
IE. t. 184. 199. Weinmann, Phyt. t. 892,
2) Die prächtige (P. Ipeciofa).
Blätter länglich oval und glatt, Deckblätter feidenartig,
bie innern bärtig, fo wie Die Grannen der Blüthe. QTafelderg,
ein baumartiger Straub, über mannshoch, mit grauen Xeiten,
6 langen und 1/,' breiten Blättern, an der Spitze ſchwarz ge—
fleeft; die Köpfchen fauſtgroß, mit rothen Schuppen, enthalten
vielen Honigfaft, welcher gefammelt, zu Syrup eingefocht und
gegen Huſten und andere Brujtfranfheiten angewendet wird.
Boerhaave, Lugd. t. 185. Weinmann, Phyt. IV, t. 893,
Kerner, Hort. t. 337. Trattinnick, Thefaurus t. 12,
3) Die füße (P. mellifera).
Blätter pin zungenförmig und nackt, Huͤlle treiſelſbrmig
und kleberig, Blüthengrannen weißwollig. In den Feldern um
den Tafelberg, in Menge; Bäumchen über mannshoch, mit auf⸗
rechten Zweigen und 4 langen, 5 breiten Blättern; Köpfchen
wie Gans-Ey, rojtbraun, die Blüthen braunrot), die Nuß
mit 9% Langen, gelblihen Haaren befegt. In den Köpfchen
iit viel Donigfaft, welcher gefammelt und wie bey der vorigen
gebraucht wird. Boerhaave, Lugd. U. t. 187. Sloane,
Phil. Trans. XV. p. 666. Fig. WBeinmann Fig. IV.
%. S96. Kerner, Hort. t. 44. Wendiand, Hortus t. 13.
4) Die großblürthige (P. grandiflora).
- Blätter länglich, itiellos und glatt; Hülle halb Fugelföre
mig und ziemlich glatt, Blüthen filzig, mit kurzen Grannen,
Auf Sügeln, am Vorgebirg der guten Hoffnung, ein Bäumchen,
über mannshoch, Blätter 4 fang, 1'/a' breit, Köpfchen fauſt⸗
groß, mit weißen Blüthen. Die Rinde iſt herb und wird gegen
Durchfall angewendet. Weinmann, Phyt. IV. t. 891.
12. ©. Die Zepter:Alben (Nivenia),
Höfe vierblätterig, ohne Spreublätter, Blüthe vierfpaltig
und abfällig, mit 4 Benteln in Gruben und 4 Schuppen auf
dem Boden; Nuß bauchig und glänzend.
1511
1) Die gemeine (N. fceptrum).
Blätter oval lanzetförmig, mit Drüfen am Ende, Blüthen
feidenhaarig, Hüllblättchen vval, Hotientorts- Holland, auf
Bergen, ein Strauch, 2’ hoc), die untern Blätter fadenfürmig,
zwenfiederig, 3 lang, Köpfchen ührenförmig, 3° lang und fils
berweiß. Sparrmann, Schwed. Abh. 1777. T. 1.
d. Pflaumen,
13. ©. Die Stern: Alben (Brabeium).
Blüthe vierblätterig, mit 4 Staubfäden am Grunde und
4 verwachfenen Schuppen; Pflaume troden, mit hartem Stein.
1) Die gemeine (Br. (tellatum).
Blätter lanzetförmig und gezähnt, in Wirteln, Vorgebirg
ber guten Hoffnung, an Bächen; ein mannshohes, fehr äſtiges
Bäumden, mit fingerslangen Blättern zu ſechs; bie Blüthen
weiß und büfchelförmig; Pflaume oval und behaart, heißt wilde
Gaftanie und wird fehr von Wildfchweinen aufgefuht. Plus
Fenet 3.265. F. 3. Breynius, Centuria t.1. Lamarck,
Hiuftr. t. 847.
14. ©. Die Schmal-Alben (Perfoonia).
Blüthe vierblätterig und umgefchlagen, mit 4 Staubfäden
in ber Mitte und 4 Schuppen; Pflaume gejtielt, beerenartig,
mit ein= oder zwepfächerigem Etein.
Sträucher und Bäumchen in Neuhoffand, mit Wechfelbläts
tern und gelben Blüthen, einzeln und in Trauben.
1) Die fhmalblätterige (P. linearis).
Blätter länglich und glatt, Achſelblüthen einzeln, aufrecht
und flaumig. Neuholland, ein mannshoher Straud, mit 2—3'
langen Blättern, gelben Blüthen und ovalen Pflaumen. Ker-
ner, Gen, sel, I, t. 20. Ventenat, Malmais. t. 32. Trat⸗
tinnid %. 475. Gartenpflanzen T. 8.
15. ©. Die Hafel:Alben (Guevina, Quadria).
Bläthe vierblätterig, 3 Blüthen umgerollt, mit 4 Beuteln
in Gruben und 2 Drüfen im Grunte; Pflaume mit hartem
Stein.
1) Die gemeine (G. ävellana).
Blätter eine und zwepfiederig, Blättchen oval und gezähr
1512
nelt, Blüthen weiß, im langen Trauben. Chili, in Wäldern
an Bergen; ein Baum, 3—6 Klafter hoch, mit Dichter Krone;
Blätter, wie bie der Mefche, vier» und fünfpaarig, mit einem
ungraden; einige Blättchen dreyfpaltig; Achfeltrauben fo lang
als die Blätter, Blüthen fehr Mein und meift taub; Frucht oval,
9° fang, 7“ dick, geld, dann ſchön roth und nad) dem Pflüden
fchwarz, hat wenig Fleiſch, fehr Herb, darunter eine Nuß, wie
Hafelnuß, deren Kern ebenfo ſchmeckt, aber härter und füßer
ift, wird auch verzudert und liefert Del. Die Innwohner
fammeln die Früchte, trocknen fle einige Tage und bringen fie
auf den Markt. Das Fleifh wird wegen feiner Herbe ftatt
Granatfchalen gebraucht. Das Holz ift fehr Hart und zäh, gut
zu Rädern und Brettern. Feuillee, Perou Ill. t. 33. Ruiz
et Pavon, Fl. peruv. Il. t. 99. 1. 6.
11. Zunft. Gröps-Nuſſer — Vippem
A. Kelch gefärbt und vierfpaltig, mit fo viel abwech—
felnden Staubfäden; Capfel vierfächerig, mit einem Griffel und
je 2 Samen an Rippenfcheitwänden. Penäen.
Ammer grüne Sträucher mit leberigen Gegenblättern, ohne
Nebenblätter, am Borgebirg der guten Hoffnung.
1. © Die Leimwippen (Penaea).
Kelch glockenförmig und vierfpaltig, mit 4 Staubfäden In
den Spalten; Eapfel vierfeitig im Kelch, mit aufrechten Samen
auf dem Boden, Griffel fadenförmig mit vierlappiger Narbe,
1) Die gemeine (P. sarcocolla). .
Blätter rautenförmig, vierreihig Über einander, Deckblätter
gefärbt, Fleberig und gewimpert, Blüthen in Büſcheln. Vor—
gebirg der guten Hoffnung und Aethiopien, ein fleifes, fehmies
riges Sträuchlein, 1—2' hoch, mit abwechfelnden Aeiten, Dicht
mit Blättern bedeeft, 5 Tang, 3 breit; Blüthen gelb, in
purputrothen großen Dedblättern. Aus der ganzen Pflanze
fhwigt ein Fleberiger Saft, welcher unter dem Namen Fiſchleim
(Gummi sarcocollae) zu uns fommt, in Fleinen, weißlichen oder
röthlichen Stüdlein, welche füßlih, fpäter bitterlich ſchmecken,
M ' 1513
mit Flamme brennen und fich in Waffer und Weingeift auflöfen;
wurde ale Abführmittel gegen Wunden und Ne gebraucht.
DER Phyt. t, 446. f. 6,
B. Kelch gefärbt, langröhrig und fünffpaltig, mit 5
oder 10 Staubfäden und fo viel Schuppen im Schlunde; Eapfel
oval, zweyfächerig und zweyflappig, mit je 1 oder % Samen
an den Rippenfcheidwänden, Samen aufrecht ohne Eyweiß, Würs
zeichen: am Nabel, Narbe einfah. Aquilarien.
Bäunichen mit runden Zweigen, zähem Baft und abwech:
felnten Blättern ohne Nebenblätter, Blüthen büfchelförmig in
Achſeln; in Indien.
2. © Die Adlerhölzer (Aquilaria).
Kelch krugförmig, fünffpaltig, innwendig rauch, mit 10
Staubfüden in AReihen und 10 Schuppen am Schlunde; Capfel
holzig, vval und zufammengedrückt, mit 2 Samen an den Rips
penfcheidwänden, Narbe ftiellos.
1) Die gemeine (A. malaccensis, ovata),
Blätter oval und plöglich zugefpist, WBlattitiele behaart,
Malacca, ein Baum, 60° hoch, mit zottigen Zweigen, Blätter
3'/2'' lang, 2“ breit, wie Atlas glänzend, Blüthen in Dolden,
federig und geld, mit Furzen Staubfäden; Eapfel 19,“ lang,
zufammengedrüdt, 1 breit, mit länglich ovalen, fehwarzen Sas
men. Das Holz Fommt feit den älteften Seiten nach Europa,
unter dem Namen des unächten Aloe und Paradiesholzes (Lig-
num aloes s. agallochi), auch Adlerholz und Garo; es ijt
ſchmutzig gelb, harzig, riecht etwas nad Bifam und zeigt weiße
Düpfel auf dem Durchſchnitt. Es wird zu Räucherungen ges
braucht und als Frampfitillentes Mittel, Uebrigens nennt man
das wohlriechende Holz von verfchiedenen Bäumen ebenfo, Ca-
vanilles, Diss, t. 224, Lamarck, lllustr, t. 356. Bois
d’Aigle, Garo de Malacca, \
2) Das moludifche (A. moluccensis, secundaria)
Blätter länglich oval und aflmählich zugefpigt. Auf den
Molucken, foll am meiſten nad Europa kommen. Rumph II,
T. 10, Garo, Agallochum secundarium,
1514 .
©. Kelch innwendig gefärbt, und mit dem Gröpfe ver:
wachſen, viers oder mehrfpaltig, vie Lappen in 2 Reihen, mit
4 oder 5 Staubfäden im Schlunde, zwifchen 2 Drüfen; Pflaume
am Gipfel geflügelt, mit einem verfehrten Samen ohne Eyweiß,
Keim grad, mit dem MWürzelchen mad) dem Nabel, Gyrocarpen.
3. & Die Flügelwippen (Gyrocarpus).
Zwitter und getrennt, Kelchrand mit 4 oder mehr Lappen,
wovon 2% Jünger werden, A Gtaubfäden zwifchen 2 Drüfen;
Pflaume am Gipfel mit 2 Flügeln und einem Samen, Narbe
Fopffürmig.
1) Die gemeine (G. americanus).
Blätter abwechfelnd, herzförmig, ganz und dreylappig,
Sruchtflügel mefferförmig, sehr breit. In Bergwäldern von
Sarthagena in Amercia; ein anfehnlicher Baum, mit ſehr großen,
dreplappigen Blättern, worunter fih auch üungetheilte ovale fin—
den; Trauben fohlaf und am Ende; Pflaume troden, vval,
runzelig und einfächerig, von ter Größe einer Hafelnuß, oben
mit zwey fait 4 fangen, */z breiten, länglichen Flügeln. Die
Kuaben werfen fie zum Spiel in die Höhe; fie werden durch
die Flügel gehalten, und fteigen in beftändigen Windungen lang:
fam zur Erde herunter. Jacquin, Amer. tab. 178, fig. 80,,
pieta t. 293, f. 90. Volador.
D. Kelch biumenartig, fünfe oder fechsfpaltig, in einer
Felchartigen Hülfe, mit wenig Staubfäden in der Röhre, Pflaume
mit einem hängenden Samen, chne Eymeiß, Griffel einfach.
Hernantien. *
Bäume mit Wechſelblättern ohne Nebenblätter, Blüthen in
Sträußern, im heißen Aſien und America.
4. ©. Die Pfeifwippen (Hernandia).
Einhäufig, Blüthen zu drey, in einer vierblätterigen Hülle,
wovon nur die mittlere eine Fruchtblüthe ift, röhrig und acht—
fpaltig in einem abfäfligen Kelchlein; Staubblüthe gefärbt und
fechslappig, mit 3 Staubfüden auf den äußern Lappen zwifchen
2 geftielten Drüfen oder beutellofen Staubfäden; Pflaume trocken,
achtfantig in der aufgeblafenen Blüthe, Griffel lang.
1515
Hohe Biume in Aflen und America, mit bergen Blitz -
tern und großen Achſelriſpen.
1) Die gemeine (H. scnora).
Blätter fchildfürmig, Blüthen blaßgelb in Achfelrifpen.
Weſtindien, Südamerica, auch in Djtindien, auf Eeylon und den
Philippinen; ein großer Baum, mit fehr fchöner Krone und
ovalen, herzförmigen Blättern, mit Querrippen, 1° lang und ?/,'
breit, in der Mitte roth. Die Blürhen weiß, in großen Rifpen
an den Zweigen, fallen aber meit taub ab. Die Pflaume wie
ſchwarze Kirfche, aber Feiner und weißlih, mit 2—3 Samen
wie Hanffamen;z ſteckt in dem aufgeblafenen Kelch, faſt wie bey der
Sudenfirfche, aber mit fo enger Mündung, daß fie nicht heraus—
fallen fann. Der Wind verfüngt fich in dieſem horfchen Kelch
und bringt einen Ton hervor, den man weit hört. Der Stamm
it Hohl und voll von großen, fchwarzen Ameifen, welche fo
wüthend angreifen, daß mun ſich kaum näaähern kann; um ben
Baum zu fällen, vertreibt man vorher die Ameiſen mit ange⸗
zündeten Blättern. Zn den Zweigen iſt Mark, wie beym Hol—
lunder. Das Holz iſt ſehr leicht und biegſam, man macht dar—⸗
aus Schindeln zum Dachdecken, auch kleine Maſten, wegen ſeiner
Leichtigkeit. Das Holz junger Bäume iſt ſchwammig, und wird
ſtatt Kork gebraucht, um die Netze ſchwimmend zu erhalten.
Die gekaute Wurzel auf die Wunde von den vergifteten Pfeilen
der Macaſſaren gelegt, ſoll heilen. Dieſes Gift kommt von
Toxicaria. Der Abſud der Blätter gegen Unterleibs-Verhär⸗
tungen, die öligen Samen zum Purgieren. Der Baum fteht in
den Wäldern fajt immer einzeln, und heißt daher Königebaum
(Arbor regis). Rumph I. Zuf. S6. Linne, Hort, cliffort.
tab. 33.
5. & Die Objtwippen (Inocarpus),
Kelch gefärbt, röhrig, fünf oder fechsfpaltig und abfälfig,
in einer felchartigen, Fleinen Hüffe, mit 10-12 Staubfäden;
Pflaume oval und zufammengedrüdt, mit faferiger Nuß und
ftiefofer Narbe,
Harzreihe Bäume in Indien und der Südfee, mit lederigen
Wechſelblättern und Aehren in Achfeln,
1516 ?
1) Die gemeine (I. edulis).
Blätter länglich-vval, etwas herzförmig, Blüthen ſchmutzig
weiß, in einzelnen Trauben. Auf der Molucken und ten Süd»
fee-Snfeln; hoher Baum mit einem furzen, Frummen, edigen,
mannsdiden Stamm und gebogenen Aeſten; Blätter fpannes
lang, 5—6' breit, andere no einmal fo groß, meift von Ins
fecten ausgefreffen; Blüthen Flein und weißlich, wie die der
Alcanna, riechen fehlecht. Frucht Hängend, mondförmig, gefurcht
und etwas zufammengedrüdt, wie eine Bohne, 4° breit, 2'/’
lang, mit einer gelben oder rothen, behaarten Feifel, wie bey
der Wallnuß; der Kern von derſelben Gejtalt, in der Subſtanz
wie die Gajtanie, roh nicht eßbar, aber gefocht, und fchmedt
dann wie die eßbaren Eicheln, welche in Spanien und Portugaff
zum Nactifch kommen. Aus Einfchnitten der Rinde ſchwitzt
etwas röthlicher Saft, der fehr Herb und Fleberig ift und
Flecken in Leinwand macht, bie nicht mehr herausgehen. Das
Holz tft wegen feiner Knorren unbrauchbar. Obfchon die Bäume
im Walde wachſen, fo haben fie doch ihre Eigenthümer; man
pflanzt fie auch um die Häuſer; in manchen Orten eben tie
Sunwohner faſt von den Kernen, welche fie Fochen oder in heißer
Afche röften, wodurch ſie füß werden und faſt täglich auf den
Tiſch Fommen; fie find jedoch ſchwer verdaulich. Die Europäer
effen fie zum Thee aus Spaß, weil fie unter den Zähnen laut
knirſchen. Der Abfud der Rinde ijt fehr wirffam in der Ruhr,
Rumph J. % 65. Gajang. Lamarck, Ilustr. t. 362.
12. Zunft. Blumen: Nuffer — Xoren.
Laurinen, Myriſticeen.
Kelch dreyzählig, ohne Blume, mit ſo viel oder mehrfachen Staubfäden
und einer einſamigen Beere oder Pflaume.
Kelch blumenartig, fechstheilig, mit mehrfachen Staubfäden auf dem
Boden, gegenüber, und deckelartig klaffenden Beuteln von unten nach
oben; Beere oder Pflaume mit einem Griffel, dreyfächerig, reif eins
fücherig mit einem verkehrten Samen obne Eyweiß, Würzelden gegen
den Nabel; bey einigen Elaffen die Beutel nad) der Länge,
und der Samen fteht aufrecht.
Gewürzhafte Bäume oder Sträucher in wärmern Ländern,
mit lederigen, immergrünen Wechfelblättern, ohne Nebenblätter;
1517
die Bfüthen wohlriehend und dreyzählig; bey den Raurinen der
bfumenartige Kelch meift ſechsſpaltig anf einer fleifchigen Echeibe,
mit viermal fo viel Staubfäden auf der Scheibe, auch mit mehr
und weniger, aber immer in entfprechender Zahl, meiſt oben
breiter, und die Staubbeutel haben das Eigene, daß fie fi
durch einen Querdedel von unten nach oben Öffnen. Der Gröps
befteht aus 3 verwachſenen Bälgen, deren Schetdwände aber
verfümmern und nur einen Samen haben, vom ®ipfel herunter
hängend; der Griffel ift did. Reif ift die Frucht pflaumen:
oder beerenartig, und vom Kelche bebedt. Bey den Myriſti—
even Elaffen die Staubbeutel der Länge nad; der Kelch ift frey
und drepfpaltig, mit fo viel oder mehrfach verwarhfenen Staub—
füden; der Gröps befteht aus einem Balg, welcher pflaumens
artig wird, einen aufrechten Samen enthält, mit zadigem Ey—
weiß, das Würzelchen gegen den Nabel.
A. Zweyhäuſig, Kelch und Staubdfäden unten und drey—
zählig, Beutel längsklaffend; Frucht pflaumenariig, mit einem
aufrehten Samen, Keim unten im Eyweiß, mit dem Würzelchen
gegen den Nabel, Myriſticeen.
Bäume mit röthlihem Saft und ganzen MWecfelblättern;
Blüthen ſtraußartig, Kelch abfällig, dreyfpaltig mit drey: oder
viermal drey — Staubfäden; Griffel ſehr kurz,, Pflaume
zweyklappig.
1. © Die Fettloren (Virola),
Wie Muscatnuß, aber nur 6 Staubfäden und eine capfele
artige, filzige, zwepyflappige Pflaume.
1) Die gemeine (V. febifera).
Blätter abwechfelud, länglidy und herzförmig, unten braun
filzig, Blüthen in ſtielloſen Riſpen, Frucht filzig. Gemein in
Südamerica, auf feuchten Angern; ein großer Baum, mit einem
60' hohen Stamm und weihem, weißem Holz; Blätter 8
lang, 3%" breit, Blüthen fehr Flein, 5—6 in Achfeltrauben;
Frucht fait wie Wallnuß, troden und zweyklappig, enthält eine
dünne, fpröde Nußfchale von einem rothen Faferneb überzogen
(Macis); der Kern fehr dÖlig, und im Querfchnitt voll rother
und weißer Adern, Aus der Rinde fließt ein rother, feharfer
15189
Saft, der gut gegen hohle Zähne und Schwämmchen iſt. Der
Kern gibt vielen gelblichen Talg, aus dem man Kerzen macht,
die man in Städten und Dörfern brennt. Dieſer Talg iſt
fcharf, und erregt, auf Wunden gelegt, Entzündung. Aublet,
Guyana T. 345. Muscadier, Voir-Ouchi.
2. © Die Muscatbäume (Myriftica).
Zweyhäuſig, Kelch gefärbt, Frugförmig und dreyfpaltig, mit
9— 12 verwacfenen Staubfäden; Pflaume einfamig, Same in
zerfhliffener Hülle (Arillus) mit 2 Narben.
| 1) Der gemeine (M. mofehata).
Blätter länglich und zugefpiht, glatt, mit einfachen Rippen.
Huf den Molusten, Neu⸗Guinea, Papus-Inſeln und Otaheiti,
wild, angepflanzt auf Moris und den Untiflen; ein Baum 30°
hoc, mit wirtefförmigen Aeſten, im Ausfehen wie Pomeranzen-
baum; Ninde röthlih, Blätter abwechſelnd, fat zwepreihig,
2—3’' lang, 1°/,° breit, lederig, unten weißlic). Bfüthen Flein,
wie Mayblümchen, aber gelblich und geruchios, 4—6 in Fleinen
Achſeltrauben; die Samenblüchen nur 1—3 auf einem kurzen
Stiel. Pflaume bserenartig, länglichrund, blaßgrün, reift exit
nah 9 Monaten und wird dann gelb, von der Größe ciner
Aprienfe, aber auch 21/," die. Die Leifel klafft oben, und laͤßt
nad 2—3 Tagen die ſchwarze Nuß fallen, Die wegen ihrer
Feitigfeit bald verfault umd bie Würmer anzieht; fie it von
einer häutigen, zerfchliffenen und rothen Haut bedeckt, welde
Muscatblüthe (Maeis) heißt. Die Nußſchale hat Furchen, und
ift nicht fo hart wie an einer Hafelnuß; darinn ſteckt ganz log
der Kern oder die eigentlihe Muscatnuß, mit einer dünnen
Haut umgeben. Er befteht faft ganz aus krauſem Eyweiß, in
deffen Boden der Fleine Keim aufrecht liegt. Die Subſtanz ift
fehr gewürzhaft und fertig, und muß, wenn fie gut iſt, bey
einem Nadelſtich Del geben. Das Holz ift weiß, Teicht und
ohne Geruch; dient zu Gerät). Aus der Rinde fließt ein Fle:
beriger Saft, welcher: die Leinwand roth färbt. Die trocenen
Blätter riechen wie tie von Agathophyllum. Das Fleiſch ift fo
dick, wie bey einem Pfirfih, aber herb und nicht eßbar, außer
1519
eingemacht. Die wohlriehende Muscatblüthe wird als Gewürz
in der Küche gebraucht, ebenſo der gefchabte Kern. Der Kern
liefert durch Auspreſſen ein gelbes, rothes und fettes Och, nebft
ütherifchen, wodurd es wohlriechend wird; außerdem einen
biutrothen, fehr theuren Balfam, der felten nad; Europa Fommt.
Die Muscatnüffe find viel fpäter als die Näzelein befannt ges
worden, erft Durch den arabifchen Arzt Avicenna um 1160,
Sie find fehr Fräftige und flüchtige NReizmittel, flärfen ven Magen
und das Mervenfpftem, macen aber bey Mißbrauch Betäu—
bung und Srrereden, werden jedoch mehr in der Küche, als in
ber Upothefe gebraucht.
Der Baum fjt weiter verbreitet als der Nägeleinbaum,
über alle Moluden; der Hauptfig aber ift Banda und Amboina,
wo er gepflanzt wird. Im voroorigen Jahrhundert haben die
Holländer alle Wälder auf den andern Infeln verbrannt, um bie
Muscatnüfe in hohem Preis zu erhalten. Er blüht und
trägt Das ganze Jahr, und die Blätter fallen nur aflmählich
ab; er bringt 3 Aernten, im Auguſt, November und März,
welche letztere die beiten Nüffe liefert. Wann Die Leifel fich
pfaltet, fo fteigt man auf die Bäume und fehüttelt die Nüffe
ab: fie fallen ing Gras, das man nicht megfchafft, wie beym
Nigeleindaum. Die Sclaven fchneiden fogleih das Fleifch ab,
und laffen es auf einem Haufen faulen. Nach Haufe gebracht,
wird die rothe Muscatblüthe abgeichabt, einige Tage an der
Sonne getrocknet und in Güde gethan, mo fie gelb wird. Die
Nüffe werden 3 Tage an der Sonne getrocdnet, Abends ine
Haus gebracht und dem Raud) ausgefeht, nah 4 Wochen aufs
gefchlagen oder mit einer Steinwalze gequetfht, dann in drey
Haufen gefondert, die größten nach Europa geſchickt, die andern
in Indien gebraucht, die verfrüppelten zu Del benutzt. Sie
müffen -fogleih mit Kalf überzogen werben, weil fie fonft
fhimmeln; man thut fie in Körbchen, taucht fie 2—3mal in
Kalkwaſſer und fhüttet fie auf. Beym Einladen in die Echiffe
fällt meiftens der Kalf ab, wodurch ein fehädlicher Staub ent—
fteht. Die getrocknete Muscatblüthe wird mit Seewaſſer bes
fprengt und bann in Säcke mit Stroh geftampft. Man fams
1520
melt die Nüſſe theile in Wäldern, theils in eigens abgetheilten
Baumgärten.
Früher glaubte man, es könne nur cine blaue Taube,
welche man Nußeffer nennt, die Muscatnäffe fortpflanzenz fie
verdaut nehmlich nur die Blüthe und gibt die Nuß wieder von
fih. Im Jahr 1662 aber hat man halbreife Nüffe mit Erfolg
gepflanzt, Es muß im Schatten und Grafe gefchehen, und in
der Nachbarfchaft des Meers. Cie tragen ſchon im fechsten
Sahr, dürfen aber nicht zu dicht gepflanzt werden. Die Euro-
päer brauchen fie mehr als die Orientalen, Viele Nüffe ge—
geffen, oder nur in den Wäldern gefchlafen, macht fchwindelig
und betrunfen. Rumph U. &.4 Sonnerats Reife T. 69.
Plenk T. 425. Lamarck, Illustr. t. 832. 33. Hayne L.
T. 12. Düffeloe. VII. &. 19. Wagner 1. T. 155.
B. Meiſt IZwitter, mit Beeren und Pflaumen, Same
verfehrt, ohne Eyweiß, Staubbeutel mit einem Dedel, Laurinen.
a. Nüffe.
* Kräuter.
3. G. Die Flechtloren (Calſyta).
Zwitter; Kelch fechsfpaltig, wird fleiſchig, mit 12 Staub⸗
fäden in 3 Reihen, wovon die innere beutellos; Schlauch ein:
famig in beerenartigem Kelch, Griffel fehr Burz.
Diefe Pflanzen weichen fehr ab, und find fadenförmige,
blattlofe Kräuter, wie die Flachsfeive; aber in der Blüthe
flimmen fie mit den Lorbeeren überein.
1) Die gemeine (CE. filiformis).
Stengel fadenförmig, fchlaff und windend; Blüthen in
Aehren, mit runden, entfernten Früchten. In Indien, Africa
und America, vorzüglih am Meer und an der Mündung der
Flüſſe, als Schmaroger auf alferley Sträuchern, befonders auf
Sarrenfräutern; eine Schlingpflanze, welche an andern Pflanzen
weit fortläuft, fih mit Warzen anheftet und diefelben fo um:
wicelt, daß man fie nicht mehr ſieht; flatt der Blätter nur
hin und wieder einige Schuppen; bie Blüthen weiß und geruche
los, etwa 6 in einer Aehre; die Beeren etwas größer als
Heidelbeeren, von dem Kelche gefrönt und weißlich; der Stein
m
1521
rund und ſchwärzlich, mit einen weißen, unſchmackhaften Samen.
Der runde Stengel ift nicht zäh, fondern läßt ſich leicht zer-
reißen; man braucht ihn viel zum DBeftreichen und Berpichen
der Schiffe, wozu man ihn in Waffer zerreibt, big er zu Brey
wird, und dann fo viel geflebten Kalf dazu thut, bi er zäh
wird. Man braucht indeffen diefen Ueberzug nur, wenn man
den beffern von Dammar-Harz nicht hat. Die ganze Pflanze
iſt ſehr fchleimig, und wird bey Augenkrankheiten und Fiebern
gegen die Hite gegeben. Rheede Vi. T. 44. Rumpf V.
Taf. 184. Fig. 4. Plufenet T. 172. $. 2. Meer-Flecht-
Wortel.
"= Bäume und Öträucher.
4. G. Die Steinloren (Uryptocarya)
Kelch fehsipaltig, mit 4 mal 3 Staubfäden, wovon Die
innern beutellog; Schlaud einfamig im fleifchigen Kelch, Narbe
Eopffürmig.
1) Die gemeine (C. nitida).
‚Blätter länglich Tanzetförmig, gezähnt und glänzend, Blü—
then weiß in Achſeln. Ehili, in Wäldern; ein immergrüner
Baum 100° hoch, mit 7“ langen Blättern, Blumen 3, breit,
riechen wie Rosmarin; Früchte wie Birne, fehön gelb und
ſchmackhaft, nehmen fich unter den glänzenden Grün der Blätter
ſehr fchön aus; Stein fehr hart, Kern wie eine Eichel und zus
fammengedrücdt. Das Holz fchwer und ſchön geadert, zum
Hausbau und zu Tifchen. Lucuma-keule, Molina ©. 162;
Gomortega, Ruiz et Pavon, Prodromus t. 10.
b. Pflaumen.
5.6. Die Nägeleinloren (Agathophyfum).
Kelch trichterförmig, ferhsfpaltig, oben gefärbt, mit 4X 3
Staubfäden, wovon die innern beutellog; Schlauch einfamig mit
dem verdichten Kefche gefrönt, Narbe Fopfförmig.
1) Die gemeine (A. aromaticum).
Blätter abwechfelnd, verkehrt oval und * Blüthen
büfchelförmig am Ende. Madagascar; ein großer, dicker Baum
mit einer Krone, wie der Nägeleinbaum, und röthlicher, wohl
viechender Rinde. Blätter 3* lang, 1° breit; Blüthen .“ lang
Okens allg. Naturg. IM. Botani? N. 96
1522
und behaart in Eurzen Rifpenz Frucht eine trockene Pflaume,
wie Kirfhe, in einer gewürzhaften, dünnen Schale, mworunter
eine harte, lederige liegt, mit 6 feheldwandartigen Flügeln, da=
her der Kern fechelappig, fo wie der der Wallnuß vierlappig ift;
er ſchmeckt fcharf und beißend. Das Holz ift hart, ſchwer und
weiß, mit einigen rothgelben Fafern, ohne Gerud, Man braudt
die wohlriechenden Blätter und halbreifen Kerne als Gewürz.
Die Frucht Fommt nad Europa unter dem Namen Nägeleinnuß
(Nux caryophyllata). Ravenfara, Sonnerat, Voyage Il,
tab. 127. Gärtner Taf. 103. ig. 2. Lamarck, Ulustr.
tab. 125 et 104.
6. ©. Die Olivenloren (Peumus).
Kelch fechsfpeltig und radfürmig, mit 4 mal 3 Staubfäben,
wovon die 3 innern beutellos; Pflaume einfamig in unveräne
dertem Kelch, mit fcheibenförmiger Narbe.
1) Die gemeine (P. boldus).
Blätter fat gegenüber, eliptifh, unten behaart, Blüthen
weiß, in Meinen Endtrauben.. Chili, ein Baum in freyem Feld,
20—30' hoch und mannsdick; Blätter 3° lang und 11/, breit,
immer grün. und wohlriechend, Blüthen 4“ breit, Frucht oval
und fleifchig, wie Oliven, mit einem Fleinen Kern, der von ben
Indianern wegen feines Wohlgefhmads gegeffen wird. Mit
der Rinde räuchert man bie Fäffer, ehe man Wein hinein thut;
fie dient auch zum Gerben. Feuillee, Obf. tab. 6. fig. 2.
Molina, Ehili ©. 200 (159). Arbor olivifera.
c. Beeren,
* Blüthen getrennt.
7. ©. Die Lorbeerbäume (Laurus) |
Meift zweyhäufig, Keldy vierfpaltig und abfällig, mit 9
oder 12 Staubfäden, nebſt beutellofen, Beutel zweyfächerig;
Beere einfamig auf dem offenen. Kelch, mit dicker Narbe, _
a) Blätter immer grün.
1) Der gemeine (L. nobilis).
. Blätter länglih lanzetförmig, lederig, aderig und- wellig;
Blüchen doldenartig und zweyhäufig. Ringe ums Mittelmeer
bis an die Alpen, und daſelbſt ftraucharsig, füdlicher ein mäßiger
1523
Baum, 20—30' Hoch, in Africa wie Linde, mit fteifen Neftenz
Blätter 4—5" lang, 1," breit; ein Halbdugend Fleine, gelbe
lichweiße, doldenartige Blüthen in den Blattwinfeln und in 4
abfälligen Knofpenblättern, 12 Staubfäden in 3 Reihen, mit
2 Drüfen in der Mitte; die Samenblüthe mit 2: oder 4 beutels
fofen Staubfäden; die Narbe vierlappig, Beeren oval, größer
als Erbfe, dunkelblau mit einem großen Samen, Blüht im
May und Juny. Die Blätter riechen beym Reiben gewürzhaft,
ſchmecken bitter und herb, enthalten ötherifches Del und werden
an Speifen gebraucht al8 imagenftärfendes Mittel. Das Fleifch
ber Beeren enthält wohlriechendes, flüchtiges Del und ein bittereg
Harz; wirft reizend und erhigend; der Kern gibt turd; Aus
preffen vein grünliches, butterartiges Del zum Einreiben. Oft
befommt man dafür nichts weiter als Schweiriefett, durch In—
digo und Eurcuma grün gefärbt, und durch Kochen mit Lorbeer«
blättern und denen des Sevenbaums gewürghaft gemadt; wird
vorzüglich als Thierarzney gebraucht.
Diefer Baum ift von ben ältejten Zeiten her berühmt und
von den Dichtern befungen; er war dem Apollo geweiht. Die
Tempel wurden Damit geziert und Kränze davon mit den Beeren
um die Stirn der Dichter und Gieger gewunden, in fpäterer
Zeit felbft um die der jungen Doctoren, daher der Name Bac-
calaureatus. Der Laurus alexandrinus iſt Ruscus hypophyl-
lum, der im Alterthum auch zu Kränzen genommen wurde.
Duhamel, Arbres Ed, 2. t. 32. Plenf T. 315. Schkuhr
T. 110. Düfeld. V. T. 13. Wagner I. T. 208
b) Blätter abfällig.
2) Der virginiſche (L. Hensoki,
Blätter ſpitz-elliptiſch und aderig, Blüthen ſechsſpaltig und
büfhelförmig in Hüllen. Birginien, an Bächen und in Süm—
pfen; ein äftiger Straub, 8—10' hoch, mit brauner Rinde,
Blätter 4—5' Yang, 2— 3” breit, Blüchen gelblich, längs der
Zweige, 3—4 boldenartig in Hüllblättern; Beere Flein, rot),
braun und endlich fhwarz, wird gegen die Windcholik gebraucht.
Alle Theile dieſes Straudyg riechen wie Benzoe, und daher hat
man geglaubt, er liefere das Benzoeharz, welches aber von
96 *
1524 ,
' Styrax benzoin fommt. Piufenet %. 139. 5. 3.4 Com»
melyn, Hort. I. t. 97. Schkuhr %. 119. Barton, Mat.
med. t. 33- - Calosmon ; Faux benjoin.
8. ©. Die Talgloren (Tomex, Tetranthera).
Zweyhäauſig, Kelch fechstheilig und abfältig, bisweilen mit
Blumenfchuppen, 9 "und mehr Staubfäden, die innern mit 2
Drüfen, Beutel vierfächerig; Beere auf dem offenen Kelch, mit
{childförmiger Narbe.
a) Kelch ohne Saum. |
1) Die gemeine (T. [ebifera).
Blätter länglich-oval, Blüthen boldenartig, in Hüllblättern,
Stiele und Staubfäden behaart. China, Codindina, in Wäls
dern; ein großer Baum mit ausgebreiteten Aeſten und Wechfels
blättern, 4° lang, fein geadert, unten blaß; Blüthen inAchfeln,
ein Dusend, doldenartig in 4 Hüllblättern, Zwitter und ges
trennt, mit 12—18 Staubfäden und 4—9 beutellofen; Beeren
‚ wie Eleine Kirſchen, ichmeden unangenehm nad) Eampher und
werden bloß von Vögeln gefreffen. Man zieht daraus fehr viel
Dickes, weißes Fett, woraus. die gewöhnlichen Kerzen, unfern
Talg- und Wachslichtern ähnlich, gemacht werben; fie riechen
aber unangenehm. Das Holz ift leiht und blaß, liefert Balfen
und Pfoten; Blätter und Zweige vol Fleberigen Saftes, machen
geftoßen das Waſſer ichleimig, welches daher mit zum Tünchen
gebraucht wird. Auf der Infel Moris ift diefer Baum Häufig
als Schub gegen Stürme angepflanzt. Loureiro ©. 783.
Jacquin, Hort. fehoenbr. t. 113. Gärtner T. 222. F. 2
Rorburgh, Eoromandel T. 147. Litfea chinenfis , Faux
Cerilier de la Chine; Tallow -tree,
b) Kelch ‚mit einem Saum.
2) Die Myprrhen— «8. (T. myrrha).
Blätter länglich und zugeſpitzt, Blüthen knäuelförmig in
Hüllen. Cochinchina und Japan, in Hecken; ein Bäumchen,
mannshoch, mit dreyrippigen Blättern; Blüthen weiß, 3 oder
4 beyfammen ; Beere oval, Flein und roth. Alle Theile ſchmecken
bitter, riechen: wie die Myrrhe und werden ale erhigende, harne
und wurmtreibende Mittel angewendet,.das Oel der Beeren
1525
gegen Hautausſchläge und Geſchwüre. Loureiro 1. ©. 308;
Acta Nat. Our. I. t. 2. f£ 6. Nees, De Cinnamono- t. 5.
Plufenet T. 351. F. 2. Rumph, — p. 63. Laurus
japonica.
9. ©. Die — *7 Galſafras).
Zweyhaͤuſi g, Kelch ſechstheilig, g Staubfäden, die 3 Innern
mit 2 Drüſen, Beutel vierfächerig; Beere einfächerig, auf dem
verdickten Stiel und dem offenen Kelh, Narbe feheibenfürmig.
1) Die gemeine G. offcinalis).
Blätter oval, ganz und dreylappig, Blüthen in kleinen
Nifpen, Zwitter und getrennt. : Norbamerica; ein Baum, über
30° hoch, 1—2’ did, mit viel Schöffen aus den Eriechenden
Wurzeln, mit fehr verfchiedenen, unten weißlihen Bfättern,
4—6" lang, 3—4' breit; Blüthen wie beym Ahorn, in 2
fangen Afterdolden, gelblih, Zwitter und Staubblüthen; Beere
wie Erbje, röthlichblau, auf dem papierarsigen, röthlichen
Kelch. Das Holz, die braune Rinde und die Wurzel riechen
ſtark fenchelartig, fhmeden gewärzhaft und etwas fiharf, ent—
halten ein ätherifches Del und find ein Fräftiges Mittel in Nice
ven und Hautfranfheiten. Der Aufguß ber ſchwach gemwürze
haften Blüthen als magenjtärfend, fehweißtreibend und Frampf-
ftiftend; die fchleimigen Blätter für Schwindfüchtige; der Baum
hält bey und-im Winter aus, blüht auch, trägt aber feine
Früchte. Catesby I Taf. 55. (Seligmanns Vögel IH.
T. 10.) Trew-Ehret T. 69.70. Plenk T. 316. Schkuhr
T. 110. Michaux, Arbres III. t. 7. Düſſeld. VIII. T. 23.
Fenchelholz.
10. G. Die Bohnenloren (Ocotea).
Zwey= oder dreyhäufig, Kelch fechefpaltig, 9 Staubfäben,
bie innern mit 2 Drüfen, Besitel vierfächerig; Beere von dem
verhärteten Kelch becherartig umgeben, mit feheibenförmiger
Narbe.
1) Die nägeleinartige (O, caryophyllac-a).
Blätter länglich und zugefpigt, Blüthen in Afterbolden,
Fürzer als die Blätter, In den Urmwäldern Brafiliens, ein ans
fehnlicher Baum, mit purpurrothen Blüthenftiefen; Beeren ellip⸗
”
1526
tifeh, mit eingefchlagenen Kelchlappen. Die Rinde ift eine Art
Nägelein-Zimmet und Fommt in dünnen, gerolften, braunen
Stüden zu ung, riecht ſtark wie Gewürznägelein und fchmeckt
fehr gewürzhaft, wird aber noch nicht viel gebraucht. Mar-
tius, Specimen mat. med. braf. 1824. 4. Perfea.
2) Die gemeine. (O, puchury major).
Blätter länglich-oval und zugefpist, Blüthenftiele einzeln
und gehäuft. Brafilien, ein Baum mit aufrechten Weiten,
Beere elliptifch, Fajt 2 lang, in dem fehr großen, ſchwammigen
Kelch. Liefert die Pichurim-Bohnen (Fabae pichurim) , welche
faft wie Saffafras riechen, bitterlich gewürghaft ſchmecken und
. gegen Durchfall und Ruhr ſehr Fräftig wirfen. Plenk T. 318,
' 3) Die Fleine (©, puchury minor),
Ein ähnliher Baum und eben dafelbit, Hat aber Blüthen
in Trauben und zolllange Früchte, deren Samen die Fleinen Pi—
churim » Bohnen find, weldhe wie Muscatnuß riechen und auf
ähnliche Art gebraucht werden. Wahrſcheinlich liefert er auch
die Saffafras ähnliche Picyurim »Rinde, welche ein gutes Ma:
genmittel it. Martius, Spec. Mat. med. braf.
*Meiſt Zwitter.
11. © Die Zimmet (hin.
Meiſt Zwitter, Kelch fechsfpaltig, Der Saum gegliedert
und oft abfällig, 12 Staubfäden in 4 Reihen, die innern beus
tellos, 2 Drüjen an der dritten Neihe, Beutel vierfächerig; Beere
einfamig, in dem abgeitusten, verhärteten Kelch.
Große Bäume in heißen Rändern, mit immer — ledes
rigen Blättern.
1) Der -@ampher-3,.(C. camphora).
Blätter abwechfelnd, länglich «oval und dreprippig, Achfels
rifpen vielblüthig und kürzer ald das Blatt, Kelchſaum geglies
dert und abfällig. In den Wäldern von Eocdhinchina, China
und Japan; ein zierlicher Baum, wie eine Linde, mit brauner,
- rundlicher Rinde, welche fidy leicht abziehen läßt; Blätter abs
wechfelnd,, 3” fang, 11° breit, grün und röthlich, hin und _
wieder mit Drüfen auf einem zofllangen Stiel; etwa 2 Dutzend
Blüthen auf einem 2" fangen Stiel, ſehr Flein und weiß, mit
”
1527
9 Beuteln, Zwitter; Beere größer als Erbfe, dunkelroth, mit
einem Samen wie .Pfefferforn. Alle Theile des Baumes riechen
und ſchmecken nach Campher, am meiften die Wurzel. Das
weiße Harz ſteckt ſchon ganz gebildet «IS Heine Körner in den
Lücken des Holzes. Die Neger fihneiden das Holz in Stücke,
Fochen fie mit Waffer in einer eifernen Blafe und jtürzen darüber
einen irdenen Helm, mit Stroh ausgefüllt, worinn das ausge—
triebene Harz hängen bleibt. Der mit Stroh verunreinigte Cam:
pher Fommt nach Europa und wird befonders in Holland mit
Kalf gereinigt, Er wird häufig in der Median gebraudt.
Uebrigens liefern noch andere Bäume Campher. Auch) die Pflans
zen mit Lippendlumen liefern ütherifches Del, worinn ſich ein
sampherartiges Harz abfeßt. Kaempfer, Amoen. p. 771. Fig,
Rumph, Auct. p. 65. Commelyn, Hort. t. 59. Jac-
quin, Oolleet.-IV. t. 3. £.2. Plenf X. 314. Hayne XI
T. 27. Düfele. VII. T. 24. Wagner I. T. 86.
2) Der gemeine (C. veram, zeylanicum).
Aeſte faſt vierfantig, Blätter gegenüber, efliptifch und
dreyrippig, glatt; Blüthen grau feidenartig, in jtraußartigen
Rifpen, länger als die Blätter, Kelchſaum abfällig. Urfprüngs
lich in Eeylon, wo er fich aber nicht mehr wild findet, fondern
angebaut in ganzen Wäldern, aud auf Morig und Martinif;
ein fehr wichtiger Baum, welcher den ächten Zimmet liefert;
15—20' hoch, 1/2’ dick, Rinde graulich braun, innwentig gelbes
lichroth; Blätter 5” lang, Qt), breit, Blüthen klein, lederig,
innmwendig gelblich, mit 9 Stausfädenz Beeren oval, */," lang,
bläufihbraun, mit fettigem Fleifh, Kern purpurroth. Man
fammelt die Rinde zweymal des Zahrs, vom April bis zum
Auguft und vom November bis zum Jänner. Mean fchneidet
die dreyjährigen Zweige ab und nimmt die Rinde mit einen
Rebmeſſer weg; fie rollt fi an ber Sonne von feldit ein. Nach
2—3 Jahren Fann man wieder Zweige abfchneiden. Ceylon
liefert jährlich 40,000 Centner. Der flarfe Geruch und ber
Geſchmack kommt von einem ſchweren ütherifhen Del her, wels
ches unter dem Namen Zimmetöl zu uns fommt. Der Zimmet
wird als, ein flärfendes Mittel gebraucht und auch in der Küche
l
1528 “
ale Gewürz. Die Wurzelrinde liefert, nebit Eampher, ein gelb»
liches, ätherifches Del, das wie Nägelein-Del riecht; ebenfo bie
Blätter, die man auch zu Bädern braudt. Die. Blüthen vers
breiten ftundenweit ihren Wohlgeruch und Fommen in Eonferven,
Auch die Früchte geben ein Füchtiges Del, wie Wacholder: Del,
und durch Kochen eine Urt Fett, welches Zimmetwahs heißt
und wovon die oftindifhen Könige wohlriehende Kerzen machen
laffen; auch braucht man es zu Salben und Pflaftern. Die
Mafern alter Stämme geben jhöne Schreinerwaaren, welde
wie Rofenholz riechen; bey ung in Gewächshäuſern. Bur-
mann, Fl. zeyl. t. 27. Bladwell T. 354. Plenf T. 312.
Nees, De Cinnamomo t. 2. f. A. Hayne XII. T. 20. 21.
Düffed. XVIII. T. 26. Wagner I. T. 141. Laurus cinna-
“ momum; Cannellier, Cannelle,
Der wilde Baum liefert den ſogenannten Mutterzimmet
(Cassia lignea), nicht aber die Caſſiarinde (Oassia cinnamomea),
wie man ehemals geglauht hat,
3) Der röthliche (O. cassia, aromaticum).
Aeſte vierfantig und rauch, Blätter meift abwechfelnd, ſpitz—
efliptifch, .dreyrippig, mit frummen dern, Rifpen ſchmal und
feidenhaarig. China und Cochinchina; ein Baum wie der vorige,
Blätter 6“ lang, 2” breit, Blüthen und Beeren wie beym
vorigen. Er liefert den Caſſia-Zimmet (Cassia cinnamomea),
welcher röthlich iſt und ſtärker riecht und ſchmeckt; wird häufiger
gebraucht als der ceplonifche, weil er wohlfeiler iſt. Diefer
Baum fcheint auch die fogenannten Zimmeidlüthen (Flores Cas-
siae s. Clavelli cinnamomi) zu liefern, welche ganz wie Zimmet
viechen und ſchmecken und nichts anderes find, als die unreifen
Früchte, vom Keld umgeben. Nees, De Cinnamomo tab. 3,
Hayne XU. T. 83. Düſſeld. XVIII. T. 27.
4) Der Mutterzimmet (CE. malabathrum, tamala),
Aeſte rundlich, Blätter iänglich lanzetfürmig und dreprippigz
Blüthen grau feidenhaarig, abfäftiig unter der Mitte, in Furze
geitielten Rifpen. Bengalen, ein mäßiger Baum, mit Blättern,
5° laug und 1 breit, und ſchwarzen Früchten, wie Erbfen;
ttefert vorzuglich den Mutterzimmet (C, lignea s, xylocassia),
1529
von braunrother Farbe, der ald magenftärfend und gegen Durchs
fälle gebraucht wird. Die Blätter fehmeden wie Zimmer und
werden gebraucht unter dem Namen Folia Malabathri. Hayne
U. T. 26. Düffeld. IV. T. 10. |
5) Der bittere (EC. culilawan).
Aeſte rundlich, Blätter länglich lanzetförmig und dreyrippig,
Riſpen wenigblüthig, Kelchfpigen abfälig. Auf den Moluden
an der Südküſte, in Wäldern, ein 2‘ dicker Baum, mit einer
Krone wie der Lorbeerbaum und Blätter Freuzweis gegenüber,
über fpannelang, 3—4” breit; Beeren Fleiner als Eicheln, grüne
lich, mit rothem Kern, Liefert den hittern Zimmet vder die Eulila-
wan-Rinde, zimmetbraun und graulid, innwendig röthlichgelb,
riecht wie Muscatnuß, enthält ein fchweres ätherifches Del und
iſt officinell, wird auch gefaut und an Speifen gethan. Die
befte wächst auf Amboina; fie Foftet nur halb fo viel als die
Maſſoy-Ninde und wird auch nicht fo Häufig gebraudht. Das Holz
it ſchwammig, dient nicht zum Bauen, aber zum Brennen,
Rumph II. T. 14. Cortex caryophylloides albus; Valen-
tyn, Amboina Ill. p. 210. Nro, 37. Fig. Ephem. nat, cur,
Dec. II. Ann. 3. p. 53."Fig. |
6) Der Eascarill-3. (C. kiamis),
Zweige vierfantig, Blätter. fpig = elliprifh und dreyrippig,
Blüthen offen, adfüllig am Grunde, in dreptheiligen Adels:
rifpen. Java, in den Bergwäldern; ein Baum mit dicker, grü—
ner Rinde, welche viel ätherifches Del enthält, nicht wie Zimmet,
fondern mehr wie Cascarille riecht und fhmedt und eine ſchlech—
tere Sorte von Maffoy: Rinde liefert. Nees, De Cinnamomo
t. 24. f. 2.
7) Die Maffoy-Rinde (C. massoy),
Ein Hoher Baum und Faum zu umflaftern, Blätter 7
lang, 3 breit; Beeren wie Trauben, aber gefrönt und gelb,
das Fleiſch it fhmachaft und wohlriechend, Neu-⸗Guinea;
die Rinde gran und fingersdic, innwendig roth, voll Furzer,
weißer Adern, wie mit Kalk befprist; wird in 2’ lange Stücke
gefhnitten, in Bündel von 25 Pfund gebunden und fo verfauft.
Man macht fie zu Brey und braucht fie zum Einreiben, um
*
1530
ſich zu erwärmen und zu ſtaͤrken. Jährlich kommen davon 2
Schiffsladungen nach Oſtindien. Rumph I. ©. 62. Cortex
oninius; Valentyn, Amb. p. 208. Ephem, nat. cur. Dec,
II, Ann, 3. p. 53. Fig, Melia? Hamilton,
S) Der Wurm:3, (C, siatoe),
Blätter oval lanzetförmig, Beepeipgig, und glatt, Blüthen
in zufammengejesten, fammetbraunen Endrifpen, Kelchlappen
abfällig am Grunde. In den Wäldern von Sumatra, Java
und Borneo, ein Baum, 80’ hoch. Die Rinde ift härter und
brauner als die von Culilawan und auswendig wie abgefchabt;
fhmedt zwar Anfangs ebenfo, aber fpäter bitter und zufammens
ziehend, nicht fchleimig wie jene, Wird gegen Würmer gebraudyt
und giftige Biffe, und auch fonft. wie Culilawan, befonders gegen
die langwierigen Durchfälle. Rumph IL ©. 69. Valentyn,
Amboina p. 217. Hayne Au. zT. 24. Waitz, Savanifche
Arznepmittel 877° -
12. ©. Die Obftloren (Perfea),
Zwitter, Kelch fechstheilig und flaumig, 9 Staubfäden in
3 Reihen, zottig und die 3 innern mit 2 Drüfen, nebft drey
beutellofen, Beutel vierfächerig; Beere einfamig, auf dem ver:
dickten Stiel und anfangs mit Dem Kelche BG fpäter nadt;
Narbe fcheibenfürmig.
1) Die gemeine (P, gratissima),
Blätter efiptifch, unten flaumig, Blüthen filzig in Achfels
trauben, Früchte birnförmigs. Im warmen America, jebt audy
in Wet: und Oftindien angepflanzt; ein fehöner Obſtbaum, wie
Birnbaum, 20—40' hoch und mannsdick, mit grauer, fehrune
diger Rinde und getrennten Wechfelblättern am Ende, 5° lang,
1'/2° breit, mit einem gelben Flecken; Blüthen Flein, gelbliche
grün und fehr zahlreich in den Furzen Riſpen; Beere in Geftalt
wie eine Birne, aber fauſtdick, 5 lang und 3” die, grünlich,
das Fleiſch 1” die, butterartig, ſchmeckt fait wie Urtifchoden,
wird allgemein gegeffen und für eine ber gefündeften Früchte
gehalten, Fommt auf bie beften Tifhe, wo man Eitronenfaft
und Zucker Dazu thut. Sie enthält viel füßes Del, Schleim,
Zuder und etwas Effigfäure, Den Europäern behagt fie ans
1531
fangs nicht, "bald aber ift fie für fie ein Leckerbiſſen. Darinn
ift ein großer Kern, dicker als eine Wallnuß, höckerig nnd ges
furcht, welcher ſich in 2 Stüde theilt, nehmlih die Samen—
Lappen, ziemlich herzförmig, nicht eßbar, enthält viel Meilchfaft,
der an der Luft roch wird und zum Zeichnen der Leinwand dient,
weil diefe Farbe nie wieder herausgeht. Man gibt die Früchte
auch dem Vieh. Sn Europa, trägt der Baun Feine Früchte,
außer im Königreich Valencia. Cluf., Hift. t.3. Plumier,
Gen, t. 20. Sloane T. 222. %. 2. Gärtner UL %. 221,
Avogado, Poirier avocat.
Die Perfea der Alten ſoll Ximenia aegyptiaca- feyn, jest
Balanites; noch häufig in Nubien und Abyffinien, aber felten
in Aegypten.
B. Diclinifien: Blüthen getrennt.
Ordnung V. Frucht⸗N wfte r.
Amentaceen, Urticaceen, Artocarpen,
Euphorbien.
Blüthen getrennt, Gröps meiſt einſamig, nußs oder
pflaumenartig. s
+». Kräuter, Sträucher und Bäume in allen Climaten, mit
wäſſerigem und ſcharfem, oft giftigem Milchſaft, Wechſel- und
Gegenblättern, nebſt Nebenblättern, meiſt ganz und nehreich;
Blüthen in Kitchen, Trauben und auf einem Boden gehäuft,
felten einzeln; Elein, unanfehnlih und mit fümmerlihen Staub:
fäden, fehr kurz und verwahfen; nur hin und wieder mit
Blumenblättern, meiſt 1 oder 2 Narben. Die Frucht eine Nuß,
bisweilen Pflaume und Beere oder ein fleifchiger Fruchtboden,
fehr häufig eßbar. ! |
Diefe Pflanzen liefern brauchbare Etoffe aller Art in Die
Medicin und die Haushaltung, vorzüglich Holz zum Brennen
and Bauen, Hanf, Maſtung, eßbare Kerne, Pflaumen und
Beeren, Gummi und Federharz, trinfbare we aber audy fehr
gefährliche, giftige Stoffe,
*
1532
Eie zerfallen in 4 Zünfte.
a. Kätzchenbäume: Blüthen in Kätzchen; Capfeln und
Nüſſe ohne Eyweiß,
b. Rejfeln: Wenig Staubfäden im Kelchboden, Nuß
Ihlaudartig mit 2 Narben; Samen mit Eyweiß.
c. Feigen oder Artocarpen; Pflaumen gehäuft auf fleifchigem
Boden; Samen mit Eyweiß,. |
d. Euphorbien: Drey verbundene Nüffe mit ——
Schalen wie — Samen mit Eyweiß.
13. Zunft. Muß-⸗Nuſſer — Böllen.
Kätzchenbäume (Amentaceen).
Blüthen getrennt, die Staubblüthen in Kätzchen ohne Kelch; ein
hängender Samen ohne Eyweiß in einer Nuß, ſelten viele Samen in
einer Capſel.
Bäume mit breiten, abwechſelnden Retzblättern, ein- und
zweyhäuſig; die Staubblüthen in Kaͤtzchen ohne Kelch, mit 2
und mehr Staubfäden unter jeder Schuppe; die Samenblüthen
bald in Käschen, bald einzeln, meift in einem Kelch, mit 2 oder
3 Narben. Der Gröps ift ein Schlauch vder eine Nuß mit
1 oder 2 verfehrten Samen; bisweilen eine Eapfel mit vielen
Samen an Rippenfcheidwänden, |
Dieſe Bäume bilden vorzüglich die Wälder der nördlicher
Erdhälfte, find unter dem Namen Laubholz befannt und liefern
das gewöhnliche Baus und Brennholz.
A. Beiderley — in — mit Capſel oder
Schlauch. |
a. Kästchen zweyhäufig und walzig; Eapfeln mis mehe
reren aufrechten Samen. Galicinen.
1.©. Die Weiden (Salz). °
Zweyhäufige, walzige Kätzchen, unter jeder Schuppe 2 bis
5 Staubfäden; apfel mit einem gefpaltenen Griffel, einfächerig
und zweyklappig, mit meyhreen behaarten Samen an der Klappen⸗
wand. Saule.
Bäume und Sträuder mit — *———— Zweigen, in der
1533
gemäßigten und Fältern Zone, gegen den Pol hin nur Frauta
artig. Die Rinde ift bey allen bitter, enthält viel Gerbſtoff
und einen eigenthümlichen Bitterfloff, und wird deßhalb von
den meiſten Gattungen in ber Medicin angewendet.
a) Blätter glatt und gezähnt. -
1) Die Krautmweide (S. herbacea).
Krautartig, Blätter rundlich und gezähnt, apfel Fegel:
förmig. Auf den Alpen, nur fpannelang. Pi. dan..tab. 117.
Schkuhr 2%. 317. a. Nr. 3, |
2) Die Bachweide (S. helix, purpurea). |
Blätter oval lanzetförmig und gezähnelt, ohne Nebenblätter,
Ruthen rothbraun; 2 Staubfäden verwachfen, Capfel oval mit
kurzen Narben. Strauch mannshoh, auf feuchten Wiefen, mit
fchlanfen, zähen Ruthen, Blätter 2—3” lang, 1,‘ breit, Kähz⸗
chen 1), Die Rinde läßt fid, ebenfalls wie China anwenden.
Hoffmann, Salices tab. 1. fig. 4. 3.1.5. f. 1. t. 23. £. 1.
—— T. 317. a. c. Nr. 1. Sturm H. XXV. Guim:
pel X. 169. 170. Hoft, Salices I. t. 40. 41. Saliz pur-
purea, PROBE ER Rofenweide. —
3) Die Trauerweide (S. babylonica).
» Blätter ſchmal lanzetförmig und gezähnelt, mit fpigigen
Rebenblättern; 2 Staubfäden, Eapfel oval mit Furzem Griffel.
zevante, ein zierliher Baum an Zlüffen, mit grünlichen, übers
hängenden Ruthen; in Europa als eine Art Zierbaum anges
pflanzt in Gärten und häufig «uf Gräbern als ein Sinnbild
der Trauer; es if aber nur. der Samenbaum. XThränenmweide,
Tournefort, Ceroll. 41. Linnaeus, Hort. cliffort.
pag. 454.
4) Die Brudhmweide (S. fragilis).
Blätter breit lanzetfürmig und gezähnt, mit te
Nebenblättern; Ruthen äftig, graulicy und brücig; 2 Staub⸗
füden, Griffel mit Freuzförmigen Narben, Eapfel lanzetförmig,
An Flüffen; ein hoher Baum, Blätter 4 lang, 1“ breit, Kätz⸗
hen 17,‘ lang. Die Rinde enthält viel Gerbſtoff, und wird
ebenfalis als Ehinarinde gebraudt; die Wurzel färbt roth.
Oortex [alieis. Hoffmann, Salices t. 31. Holt, Salices I.
1534
€. 18. 19, Schkuhr 8. 317. b. Nr, 6. Sturm 9. XXV.
Guimpel T. 167. Düffeld. XV. €. 8. Glasweite,
5) Die Lorbeerweide (S. pentandra).
Blätter breit lanzetfürmig und gezähnelt, Stiel drüfig, mit
„valen Nebeublättern; 5 Staubfäden, Eapfel glatt. An Flüffen,
ſtrauch⸗ und baumartig, mit braunrother Rinde, Blätter 2 lang,
faft 1" breit, die Rinde ſchmeckt bitter und balſamiſch, wirft
faſt wie Fieberrinde, und wird ebenfo gebraucht. Cortex falicis
iaureae. Flora dan. tab. 934. Hoft, Salices I. tab. 1. 2.
Schkuhr I. 317. b. Nr. 8. Guimpel % 161. Düſſeld.
XIV. T. 4. | |
6) Die Bufhmweide (S. triandra, amygdalina),
Blätter lanzetförmig, zugefpist und gezähnelt; 3 Staubs
fäden, Eapfel höderig. An Flüffen; wird baumartig, mit gelbe
lichbraunen Ruthen, Blätter 4” lang, 1 breit, Kähchen 2”.
Wird zum Wafferban und zu Kürben gebraucht. Hoffmann,
Salices tab..9. 10. 23. fig. 22 Schkuhr %. 317. b. Nr. 9
Sturm 9. XXV, Guimpel T. 159. Mandelweide.
b) Blätter haarig.
7) Die Friehende (S. repens).
Strauch Friechend, Blätter lanzerförmig und gegähnt, Frucht⸗
kätzchen walzig-oval. Auf ſandigen Wiefen, kaum ſchuhhoch,
beveſtigt den Flugſand. Hoffmann, Salices t. 15. 16. *
8) Die Saalweide (8. caprea).
Blätter oval und runzelig, mit —— Neben⸗
blättern, Capſel lanzetförmig. Strauch und Baum: überall ges
mein, mit 2—6° langen Blättern, 1—3' breit, Kätzchen walzig«
oval, 1 lang. Die Kohlen find gut zum Zeichnen, und wer
ben zum Schießpulver gebraucht, die Rinde ftatt der Ehinaz
die Blüthen find ein gutes Bienenfutter. Hoffmann, Salices
tab. 3. 31. fig. a—e. Schkuhr T. 317. ec. Nr. 15. Hoft,
Salices I. t. 66. 67. Guimpel T. 192%. Palmweide.
9) Die Werftweide (S. cinerea, acuminata),
Die Blätter ziemlich fo, aber zugefpist und gezähnelt. An
fumpfigen Orten, ein hoher Strauch. Hoffmann T. 6, 22.
1535
3.2. Reitter und Adels Holz. Arten Taf, 46. Schkuhr
T. 317. e. $ 12%. Guimpel T. 191. Hoftl. T. 68-70.
10) Die Korbweide (S. viminalis). |
Blätter lanzetförmig, fehr lang und ganz, mit fchmalen
Nebenblättern; Capſel Fegelfürmig mit langem Griffel. Gemein
an Ufern, ein zierliher Straub, 12—18S’ hoch, mit zähen
Ruthen, Blätter 3—6' Lang, */'’ breit, die Samenkätzchen
walzigeoval und filberweiß. Hoffmann T. 2.5.21. F. e—g.
Hof I. 8 54—6. Sturm H. XXV. Bandweide. -
- 11) Die Silberweibde (S. alba).
Blätter ſchmal lanzetfürmig, gezähnelt und feidenglänzend,
mit lanzetförmigen Nebenblättern; 2 Staubfäden, Capſel läng-
“Lich, mit Furzem Griffel. Ueberall an feuchten Orten um Dörfer
gemein, 60 —80“ hoch, durch bie Silberfarbe der Krone aus»
gezeichnet; Zweige zäh; Blätter 4 lang, Faum '/,‘' breit. Die
Rinde wird auch ftatt China gebraucht. Cortex falicis. Hoft,
Salices I, tab. 32. 33. Sturm 9 25. Guimpel T. 197.
Düffeld. Suppl. II. &. 5. Wagner I, T. 157. 158, Felbe.
Die’ Dottermweide ($. vitellina)
ift nur eine Abart mit Dottergelben Zweigen, welche häufig
zu Körben gebraucht werden. Hoffmann, Salices t. 11. 12, 24,
f.l. Schkuhr %. 317,b. Nr. 7. Neitter und Abel T. 28,
Hoft, Salices I. tab, 30. 31. Guimpel T, 166. Düſſeld.
Suppl. ILS. 6.
2. G. Die Saaren (Populus),
Zweyhäufig, Kätzchen walzig, mit ftrahlig gefchligten Schup⸗
pen, 8-30 Staubfäden auf einem krugförmigen Kelch; Capſel
einfächerig, zwey- und dreyklappig, mit fo viel gefpaltenen
Narben, Samen an der Spitze behaart, Pappel undeutſch.
8) Nur s Staubfäden, Käsgchenfchuppen gewimpert.
1) Die Silber-S. (P. alba, nivea).
Blätter rundlih und edig, ‚unten weiß filzig. Hin und
wieder an feuchten Orten und in Wäldern, mehr ſuͤdlich; ein
hoher Baum mit weißer, glatter Rinde, Blätter 3° lang, 2
breit, etwas herzförmig und drey- oder fünfedig, die an ben
Zweigen lappig. Die Rinde gegen Harnverhaltung und Hüfts
1436
weh; fie enthält ben bitiern Stoff der Weiden. Schkuhr
T. 330. ab. F. 2. Guimpel T. 20%. Alberbaum, Belle
2) Die Zitter-S. (P. tremula).
Blätter ziemlich rund und gezähnt, auf we
Stielen, mit 2 Drüfen am Ende, Ueberall im Gebüfch,
ziemlich hoher Baum, mit grauer Rinde, Blätter 2“ lang, *
ebenſo breit, auf ſehr langen und zuſammengedrückten Stielen,
Daher zitternd beym geringften Wind, Kätzchen 3—4''! lang. Das
weiche Holz zu Dredslerarveiten und zum Brennen. Blads
well %. 248. Guimpel 7; 201. — Kerner T. 27.
Schkuhr %. 330. a.
b) Zwölf bis dreißig Stausfäben, Käschenfchuppen nackt,
3) Die ſchwarze (P. nigra).
Blätter dreyeckig und gezähnt, Die Uefte fperrig. An Flüffen
und Wegen, auch in Baumgängen, ein ziemlich hoher Baum,
mit unförmlicher Krone, wegen ber mwagrechten und Frummen
Aeſte; Blätter 3" Tang und faſt ebenfo breit, Kätzchen 11".
Das Holz ift gut für die Schreiner. Die Knofpen find balfame
artig, enthalten ätherifches Del, Feit und Wachs, und kommen
in eine Salbe. Bladmwell Taf. 248. Schkuhr T. 330. a
Plenk T. 715 Guimpel T. 206 Deutfche Pappel.
4) Die italiänifche (P. dilatata).
‚ Blätter dreyeckig und gezähnt, Aejte aufrecht und ruthen»
förmig. Wird überall an den Straßen angebaut, bey ung meift
nur die Staubpflanze; ein Baum über 60° hoch und 3° Did,
von unten an mit Weiten befest, Blätter 2 lang, fait ebenfo
breit und ziemlich rautenförmig. Die harzreihen Knoſpen wers
den ebenfalls gefammelt. Schfuhr X. 330. b.
5) Die Balſam-S. (P. balfamifera).
Blätter fpig-vval und gezähnt, unten weiß abderig, ——
ſehr harzreich. Nordamerica und Sibirien, bey uns hin und
wieder in Anlagen; ein Baum wie die Schwarzpappel, mit
ſchwärzlicher Rinde, Blätter 4“ lang, 3“. breit, Staubfäden 18
bis 22, Aus den Knofpen fließt fehr vieles, wohlriehendes
Harz, welches als äußeres Heilmittel aebraudt wird, und
früher unter dem Namen Tacamakaca nah. Europa Fam.
1537
Catesby 8. 34. Dühamel, Arbres t. 38.1.6. Wangen-
heim &. 28. F. 59. Michaux, Arbres t. 13. f.1. Plenk
Taf. 714. Schkuhr T. 330. b. F. 6. 'Pallas, Fl. ross.
tab. 41.
b. Einhäufig.
1. Kätzchen walzig, Schuppen fehildförmig, oft ver:
wachfen, zwey- und dreyblüthig, 4—1? Staubfäden; Schlaud
zufammengedrücdt, geflügelt, zweyfächerig, reif einfädherig, mit
einem hängenden Samen. Betulaceen.
3. © Die Birfen (Betula). ’
Einhäufig, Kätzchen walzig, Schuppen zwey: bis dreyblüthig,
mit 10—12 Staubfäden auf einer lappigen Schuppe; Samen-
ſchuppen dreylappig und dreyblüthig, Blüthenſchlauch cinfamig,
mit 2 Griffeln.
1) Die weiße (B. alba).
Blätter dreyeckig, zugefpist und gezähnt, die Geitenfappen
der Zapfenfchuppen zurücgebogen. Bilder ganze Wälder im
Norden von Europa und Aften, bey ung mehr truppmeife,
506—70' hoch, 1— 11/5‘ did, mit fehr ſchöner, weißer Rinde,
welde in großen Feen abgeht; Die Zweige ruthenfürmig und
hängend, braun und voll Drüfen, Käbchen gepaart, 2 lang,
hängend und rothhraun. Rinde und Blätter herb und bitter,
gegen Fieber und Ausfchläge; die Blätter zum Gelbfärben; der
Saft zu Zucder und einer Art Wein, wie Champagner. Aus
ber Ninde gewinnt man durch Deitillation in Rußland ein röthe
liches Del (Oleum betulinum f. rufei), weldyes zur Verfertigung
der Zuchten gebraucht wird, auch gegen Fieber und Glieder—⸗
reißen. Das Holz it ein gutes Brennholz; die Zweige werden
allgemein als Beſen gebraucht, vor einigen Jahren noch als
Ruthen. Blackwell 8.240. Plenk 665. Schkuhr T. 288.
Suimpel 8. 145.
2) Die Zwerg-B. (B. nana),
Blätter rund und geferbt. Iſt nur ein Strauch, kaum
einige "Schuh, mit langen, niebderhängenden Zweigen. In
Sümpfen auf den Alpen; den Saft braucht das Volk gegen
Okens allg. Naturg, II. Botanik H. 97
-
#
1538
Ausſchläge und Auszehrung. Fl. dan. tab. 91. Pallas, Fl.
ross. t. 40.
4. ©. Die Erlen (Alnus, Betula).
Käschen walzig, Schuppen vierblüthig, Kelch dreptheilig,
mit 4 Staubfäden; Zapfen rund mit dreylappigen, zweyblüthigen,
holzigen Schuppen, Schlauch zufammengedrüdt, ohne Flügel.
Beiderley Kätzchen bilden Fleine Rifpen am Ende, und blühen
vor ben Blättern.
1) Die gemeine (A. glutinofa).
Blätter verfehrt oval, Fleberig und gegäktie; mit Zotten in
den Rippenwinfeln, die Blüthenftiele äſtig. An Bächen auf
fumpfigem Boden; ein Baum 30—60' hody, mit braungrauer -
Rinde und fchief aufgerichteten, fpröden Aeſten, Blätter 21,”
fang und faft eben fo breit, auf halbzofllangen Stielen; die
Bläthenrifpe Hat oben 3—4 röthliche, 3° lange, hängende Käb:
chen, unten 4—6 Zapfen nur 9° lang und rundlid-oval. Die
bittere und herbe Rinde zum Gerben, Blätter gegen Geſchwüre,
zur Vertreibung der Milch, vorzüglich aber, fo wie die Zapfen,
zum Gerben, Braun: und Schwarzfärben; das rothgelbe Holz
zum Brennen, vorzüglid aber zu Pfahlwerf im Wafler, wo es
fteinhart wird. Mit dem Fleberigen Laub vertreibt man bie
Flöhe, weil fie daran hängen bleiben. Duhamel, Arbres I.
tab. 15. Lamard Taf. 760. Fig. 3. Sturm 9. XXIX,
Guimpel X. 180. Betula alnus, Aune, Schwarz Erle.
2) Die weiße (A. incana).
Blätter länglih, unten rauhflaumig, nicht Fleberig. In
Alpenthälern, an Bächen; bleibt Hein, mehr ftraudartig, hat
eine weißlichgraue Rinde und viel größere Zapfen; beide werben
gebraucht wie bey der vorigen. Guimpel X. 136.
2. Beyderley Käschen Fugelfürmig. Platanen.
5. ©. Die Amber-Bäume (Liquidambar).
Einhäufig, beyde Käschen Fugelrund in vierblätteriger Hülle,
die einen voll Staubfäden in einzelnen Schuppen, die andern
mit zwepfächerigen Eapfeln in verwachfenen, harien Schuppen,
2 lange Griffel und wenig Samen an den eingefchlagenen Rän-
bern, Keim in etwas Eyweiß, grad und verfehrt.
1539
Schlanke, anfehnliche Bäume wie Pappeln, mit balfamifchem
Saft in der Rinde, abwechfelnden Blättern und Nebenblättern;
Staubfäschen traubenartig am Ende und aufrecht, Samenfähchen
am Grunde der Triebe, hängend an langen Stielen; in wär-
meren Rändern. |
1) Der gemeine (L. ftyraciflua).
Blätter handförmig, fünflappig, hinten mit einem Haar:
büfchel, Eapfel zweyklappig. Am füdlichen Nordamerica und in
Merico an Bächen und Sümpfen; ein Baum, 40' body und 5°
die, mit einer fehönen Krone und Ahornblättern; bey ung hin
und wieder in Luftwäldern; Rinde grau und ſchrundig, Blätter
4—6'' lang und eben fo breit, im Herbſte roth, auf 2—3'
langem Stiel; Zapfen wie Wallnuß, mit gelblichen, oben ges
flügelten Samen. Aus dem alten Baum fließt von felbit und
aus Einfchnitten ein wohlriechender, gelbrother Balfam (Ambra
liquida), welcher ſehr wohlthätig für Wunden, aber felten ift;
ber gewöhnliche wird durch Ausfochen oder Deftiffieren der Rinde
gewonnen, heißt flüffiger Storar (Styrax Jiquidus) und fommt
häufiger zu uns, wird aber felten gebraudt. Das Holz ift
weid, und wenig brauchbar. Catesby % 65. Duhamel,
Arbres t, 139. Gärtner %. 90. Schkuhr T. 307. Mi:
chaux, Arbres II. t.5. Hayne XI, %. 25. Düſſeld.
XVII. T. 30. |
2) Die hohe (L. excella, altingia).
Blätter länglich-ovval und zugefpist, glatt und gezähnt;
Eapfel vierflappig, mit den Samen an Rippenfcheidwänden.
Dftindien, von Zava bis Neu-Guinea, vorzüglic auf der letzteren
Inſel, auf hohen Bergen, aud in Eeylon, Malabar und wie
es fcheint in Eochinchina und den Inſeln des rothen Meers.
Ein ungeheurer Baum, 150—200' hoch; der die Stamm mit
4 Furchen, Rinde grau und glatt, innwendig röthlich, ſchmeckt
fharf und bitterlich und ergießt bey Einfchnitten einen honige
artigen, wohlriechenden Saft; Blätter 3—4" lang, 2'' breit;
die Spindel der Kästchen mit 60—100 Staubfäden bedeckt, ber
Zapfen mit 15—20 herzfürmigen Eapfeln, worinn gewöhnlich nur
ein Samen übrig bleibt. Blume, Fl, Javae t. 1. 2.
97.7
1540
Sn Oſtindien kommt das Holz; nach Amboina auf den Markt
von Neu-Guinea, unter dem Namen papuaniſches Holz. Man
braucht Davon nur die dicken Wurzeln, die man mit vieler Mühe |
ausgräbt und im Walde liegen läßt, bis das äußere Holz vers
fault it. Den Kern verfouft man in Etüden, die ſchenkelsdick
und cine Elle lang find, fehr hart und ſchwer. Das ältere ift
honiggelb,, mit vielen, weißen, zarten Adern, Man brennt das
Holz als Wohlgeruch, der dem des Storax gleiht; jedoch ent-
hält cs fein Harz. Es wird zerrieben und mit wohlriechendem
MWaffer zu einem Brey gemadt, womit fid die Weiber ein-
jalben, fowohl wegen des Wohlgeruchs als um der Kühlung
willen, wie es audy mit Sandelholz gefrbieht. Der Baum lies
fert die befte Sorte bes flüfflgen Storar, nehmlidy ben priens
talifhen, welder früher über Perfien und Arabien Fam, bey
uns aber nicht mehr gebraucht wird. Rumph U. S. 57.
Lignum papuanum; Noronha in batav. Berhandl. V. ©. 1,
Hayne XI. T. 26. Düffeld. Suppf. I. T. 12. Altingia;
Rassamala,
6. ©. Die Platanen (Platanus).
Einhänfig, beyde Käschen Fugelfürmig, ohne Hülle, voll
Staubfäden zwifhen Schuppen; bie Zapfen voll Schläuche zwi—
fhen Schuppen, mit einem hängenden Samen und einem feit-
lichen Griffel, Keim in wenig Enmeiß.
Große Baume mit wäflerigem Saft und lappigen Om
blättern ohne Nebenblätter, in wärmeren Ländern. |
1) Die americanifche (Pl. occidentalis).
Blätter fünfeckig, Kappen nur ausgeſchweift, mit behaarten
Rippen. Nordamerica, ein großer Baum mit einer Krone wie
Linde, welcher bey ung nicht felten in Gänge und Höfe ge-
pflanzt wird, theils wegen der Zierde, theils wegen des Schat⸗
tens. Die blaßgrüne Rinde fchält ſich jährlich in großen Fladen
ab. Die Käbrhen hängen an langen Stielen herunter und blei-
ben fait das ganze Zahr. Catesby, Carolina t, 56, Du-
hamel, Arbres't. 35. Schfuhr %. 306.
2) Die orientalifcye (Pl. orientalis).
Blätter fünflappig und tief eingefehnitten, mit unbehaarten
1541
Rippen. Griechenland und Kleinaften ; ein Baum wie der vorige,
aber jelten bey uns. Duhamel, Arbres t. 33, Schfuhr
Taf. 306.
B. Die Staubblüthen in Käbchen, die Samenblüthen
meit einzeln in einer Hülle, mit einem hängenden Samen vhne
Eyweiß. Eupuliferen.
Meift große Bäume mit zerjtreuten Aeſten, einfachen Blät—
tern und abfälligen Nebenblättern; Blüthen einhäufig, Staub—
blüthen in walzigen Kägchen, mit 4—24 Staubfäden auf Schup:
pen, felten in einer Art von Kelch; die Samenblüthen meijt
‚einzeln in Hüllen, bisweilen kätzchenartig, aber immer verfchie-
den von den Staubfägchen; Gröps holzig, mehrfäderig, reif
einfächerig und meijtens einfamig, das Würzelchen gegen bie
Spitze der Frucht. Bilden die Wälder in gemäßigten Ländern
und liefern Bau: und Brennholz, fowie für die Wagner. Die
Kerne meiftens eßbar oder cine gute Maft für die Schweine;
von mehreren geben fie auch Del.
a. Samenblüthen in einer Art von Kätzchen.
7.8. Die Hagebuche (Carpinus).
Einhäufig, Staubkätzchen walzig, mit gewimperten Schuppen,
auf jeder ein Dutzend Gtaubfäden mit einfädherigen Benteln;
Samenkätzthen am Ende, mit dreylappigen Schuppen und einer
zwenfächerigen, aber einfamigen Nuß in einem gezähnelten Kelch,
2 lange Narben, Weißbuche.
1) Die gemeine (C. betulus).
Blätter ſpitz-elliptiſch, gezähnt und glänzend, die Zapfen—
ſchuppen dreytheilig, mit einer Lingern Mittelrippe. Ueberall
gemein, in Heden als Straub, in den Wäldern ein ziemlich
hoher Baum, mit dünnem, hin und her gebogenem Stamm und
weißer Rinde; die Blätter werden beym Verwelken nicht roth,
daher Weißbuche. Das Holz ift weiß und hart, gut zum
Brennen und zu Wagnerarbeiten. Gärtner T. 8s9. Schfuhr
2. 304. Charme.
8. G. Die Eichen (Quercus).
Einhauſig, Staubkätzchen ſchnurförmig und hängend, mit
6-30 Staubfäden, auf vielſpaltigen Schuppen, Beutel zwenfäs
1542
cherig; Zapfen becherförmig, aus vielen verwachſenen Schuppen,
Gröps unten drey- bis vierfächerig, mit 2 hängenden Samen,
einem Griffel und fo viel Narben, reif eine längliche Nuß mit
einem einzigen Kern. Chene.
Meift große Bäume in der nördlichen Erbhälfte, befonders
zahlreich in America, aber auch auf den Gebirgen Indiens, mit
ausgeſchweiften Blättern und abfälligen Mebenblättern. Das
harte Holz ijt gut zum Haus: und Schiffbau und zur Feuerung,
die Rinde zum Gerben, die Eicheln zur Maſtung für Schweine
und manche zum Effen, die Gaitäpfel in der Färberey.
a) Blätter gezähnt.
t) Die Stein-E. (Q. ilex).
Blätter immergrün, länglicheoval und ftechend gezähnt,
unten graufilzig, Rinde ganz, Eicheln oval. Südlich auf den
Alpen, hin und wieder bey ung angepflanzt; ein mäßiger Baum,
mit 1—1'/,' diem Stamm. Die Eicyeln find fchmadhaft und
werden gegeffen wie Hafelnüffe. Man wird fich über das Eichel—
effen der Alten nicht wundern, wenn man bedenkt, daß es nicht
die Eicheln gewefen, welche in unfern Wäldern nur als Mas
tung für die Schweine wachſen. Duhamel, Arbres I. t. 123.
124. Bladwell T. 186. Prinos; Yeufe.
2) Die Kork-E. (Q. uber). { .
Ebenfo, aber die Blätter etwas herzfürmig und die Rinde
Eorfartig und zerflüftee. Ums Mittelmeer, befonders in Spas
nien, welches fait affein ganz Europa mit Kork holz verforgt.
Die Rinde wird faft alle 10 Jahr abgefchält, jedoch fo, daß der
Bat unverfehrt bleibt. Duhamel, Arbres t. 80. Blade
well T. 193. plenf X. 671. Alcornoque; Liege; Pan«
toffelhofz. h. un AM jet r
3) Die Kermes: €. (Q. ————
Blätter wie bey der Stechpalme, aber etwas herzförmig,
die Becherſchuppen offen. Ums Mittelmeer und im ſüdlichen
Ungarn; meift nur ein baumartiger Strauch, mit grauer Rinde
und weißfilzigen Zweigen, Blätter 1°/‘ lang, Früchte 1. Auf
ihren Blättern lebt die Kermes.Schildlaus (Coccas Hlicis), deren
erbfengsoße rothe Weibchen als Farbenftoff unter dem Namen,
1543
Kermeg:Beeren (Grana Kermes) in den Handel fommen. Du-
hamel, Arbres t. 125. Coccos baphica.
b) Blütter gezähnt und abfältig.
4) Die Galläpfel-E. (Q. infectoria).
Blätter laͤnglich-oval, etwas herzförmig, grob gezähnt und
glatt, Früchte gejtielt und walzig, die Becherfchuppen angedrückt.
Kleinafien und Perfien in Gebdirgen ; nur ein Strauch, manns—
hoch. An den Zweigen bilden fich die beiten Galläpfel von der
Gallweſpe (Cynips gallae tinctoriae), weldhe unter dem Ramen
der türfifchen Galtäpfel (Gallae turcicae) in den Handel Foms
men, die beiten von Alepppo. Sie find von der Größe einer
Kirfhe, grünlichgrau und höcerig, ſchmecken fehr zufammens
ziehend und enthalten fehr viel Gerbftoff; werden zum Färben
gebraucht und vorzüglich zur Berfertigung der Dinte mit @ifen-
vitriol. Iſt das Inſect ausgefrochen, jo werden fie weißlid)
und unbrauchbar. Olivier, Voyage tab, 14. 15. Düffel.
XI. Taf. 20.
ce) Blätter buchtig, mit flechenden Lappen.
5) Die Quercitron-E. (Q. tinctoria).
Blätter länglichoval, ſchwach ausgefchweift und gezähnelt,
unten flaumig, Eichel rundlich. Nordamerica, ein hoher Daum,
mit Purzgeftielten Blättern, faft wie Ahorn; die Rinde ijt bag
Quercitronholz, welches zum Gelbfärben nach Europa Fommt.
Michaux, Arbres II, t. 22.
6) Die Knopper-E. (Q. aegilops).
Blätter länglich = oval, ſchwach ausgefchweift, unten graus
flaumig; Becherfchuppen lanzetförmig und abſtehend. In Grie—
chenland, der Levante und in Spanien, wird ſo groß wie die
gemeine Eiche und heißt Velani; Blätter 4—5' lang, 2“ breit.
Die Eichel ift efbar, fehr dick und niedergedrückt, ſteckt in einem
Becher, fait fo groß wie ein Apfel und von holzigen, 4'' lan⸗
gen Schuppen umgeben. Kommen urter dem Namen Velanede
oder Knoppern in den Handel; werben jet viel zum Gerben
und Schwarzfärben benußt. Miller, Dict. t. 215. Olivier,
Voyage t. 13. Drys.,
1544
d) Blätter ebenſo, aber die Lappen jtumpf.
7) Die eßbare (@. efculus).
Blätter glatt und fiederartig ausgefchweift, Becher ftiellog,
mit zurücdgefchlagenen Schuppen und einer efiptifchen Eichel.
Stalien und Orient, ein Fleineer Baum, deifen Früchte wie Ca—
jtanien fhmeden und häufig gegeffen werden. Phegos. Bau-
hin, Pinax pag. 420. Seguier, Veron. Il. pag. 248. Al-
lioni, Pedem. U. p. 9%.
S) Die burgundifche (@. cerris).
Blätter fiederfpaltig, hinten ſchmäler, unten zottig, Becher
halb Fugelförmig und ſtachelig. Sm füdlichen Europa und
in Deutfchland ; ein großer Baum, mit 3—4 langen Blättern,
2° breit, Frucht faft walzig, bis zur Hälfte im Kelch. Liefert
die fogenannten franzöflichen Galläpfel, welche röthlich, glatt
und fchlechter find als die türfifchen. Duroi, Baumzudt 1.
8. 5. 51. Plenk T. 669.
9) Die Winter-&, (Q. robur).
Blätter geftieit, fänglich, glatt und ausgefchweift, mit runds
lihen Lappen, Becher fliellog, vol mwarziger Schuppen, mit
länglicher Eichel, Einer der größten Bäume, welder große
Wälder bildet, 120‘ hoch, 6’ Di und einige Hundert Jahr
alt wird. Blätter 5° lang, 3° breit, auf zofllangen Stielen;
die Kägchen zu 2—4, über 2” lang und grünlichgeld; Eicheln
3—4 beyfammen, 1° lang, mit 5 rothen Narben. Das Hof
zum Brennen und Bauen, die Rinde zum Gerben, die Eicheln
als Ecker für die Schweine und auch zum Eaffee, gegen Drüfens
Franfheiten. Die bittere und herbe Rinde enthält viel Gerbftoff,
etwas Harz und Wachs, und wird, fo wie die Blätter, zum
Stillen der Blutflüffe gebraucht. Die Eicheln verwendet man
zur Zeit der Hungersnoth zu Brod. Bisweilen entftchen Gall
äpfel oder Kuoppern an den Blättern der noch jtrauchartigen
Eiche, welche zum Färben gebraucht werden. Die Dürren Blätter
bleiben oft in den Winter hinein hängen. Plenk Taf. 660.
Schfuhr Taf. 301. b. Hayne VI. Taf. 35. OÖuimpel
Taf. 139, Düffele, XI. Taf, 18. Wagner H. Taf. 171.
1545
10) Die Sommer:E. (Q. pedunculata).
Blätter kurz gejtielt, länglich und buchtig, Hinten herzför⸗
mig und kahl, Becher lang geſtielt, Eichel walzig.
Iſt eigentlich die gemeinſte Eiche, welche überall große
Wälder bilder, 300 Jahr lang wächst, 180° hoch und 8 did
wird und über 1000 Jahr alt werden kann. Es gibt Stämme,
die 10° did und 40° bis an die Aeſte hoch find; fie gehen vor-
züglich als fogenanntes Holländerholz auf dem Rhein nach Hol«
land zum Schiffsbau. Das Holz iſt noch härter und dauer—
hafter als bey der vorigen. Die Eiche iſt das Sinnbild der
Stürfe, war dem Supiter geweiht und den Eelten und Ger—
manen ein heil’iger Baum, unter dem fie ihren Göttern opfere
ten. Ein Kranz von Eicherlaub war bey den Römern die Zierde
des um den Staat verdienten Bürgers. Knorr, Deliciae I;
tab. E. 2. Schkuhr Taf. 301. a Hayne VI. Taf. 36.
Suimpel Taf. 140. Düfeld. XL Taf. 19. Wagner I.
Taf. 172.
d. -Staubblüthen in Kätzchen, Samenblüthen einzeln
in blätterigen Hüllen.
9. G. Die Hafeln (Corylus).
Einhäufig, Kätzchen waizig, wit 8 GStaubfäden auf 3
Schuppen, Beutel einfürherig; mehrere Samenblüthen in einer
zweytheiligen Hülle mit einfamiger Nuß. Hafelftaude,
Große Sträucher und Büumlein, vorzüglidy in der nörd:
lichen Erdhälfte, mit breiten Blättern; Die Kätzchen zeigen ſich
fhon im Herbit und Fommen zuerit im Frühjahr, lang vor den
Blättern, mehrere beyfammen an Fleinen Seitenzweigen, walzen-
fürmig und voll Schuppen, auf deren jeder 2 Fleinere ftehen,
nebit den Staubfäden in 2 Reihen, die Staubbeutel an ber
Spige behaart. An andern Furzen Zweiglein 2—3 Samens
blüthen in Deckblättern, Mit einem unteren, zwepfächerigen
Gröps, worinn je ein hängender Samen und darauf 2 Griffel;
endlid, eine zweyflappige, einfamige Nuß in einer zweytheiligen
langen Hülle. Das Eyweiß fehlt, das Würzelchen gegen: den
Nabel. * ei
1546
1) Die gemeine (C. avellana).
Blätter rundlich:oval, etwas herzförmig und. zugefpibt, mit
ovalen Nebenblättern, Ueberall in Helen und Wäldern, eitt
großer Strauch und oft baumartig, mit graben, aufrechten
Gerten, braun und grau gebüpfelt, Blätter 4° lang und 31/,'
breit und doppelt gezähnt; die Kätzchen fchnurförmig, 2 lang,
hängend zu 3—4, mit gelblihbraunen Schuppen; die Griffel
purpurroth und hervorragend. Die Hafelnüffe werden befannts
lich gefammelt, auf den Markt gebracht und häufig zum Nadhs
tifch gegeffen, befonders im Herbit, wo man fie mit einem eiges
nen Nußfnader aufdrüdt. Die Kerne enthalten viel Del. Das
Holz wird zu Wellen gemacht und zu Stöcken, befonders bey
den Soldaten. Lamard %. 780. nn. Schkuhr T. 300.
Guimpel T. 151. Fl. dan. t. 1468. Coudrier, Noifette.
2) Die Zellernug (©. tubulofa)
hat mehr walzige Nüffe mit rothem Kern im eine fehe
langen, gezähnten Hülfe. Im fürlichen Europa, bey uns häufig.
in Gärten. Guimpel T. 152. Lambertsnuß.
5) Die byzantintfche (C. colurna),
unterfcheidet ſich durch eckig eingefchnittene Blätter urd
fpigige Nebenblätter, durch viel größere, mehr rundlihe Nüffe
in einer doppelten Hälfe. Bey Eonitantinopel, bey ung in Ans
lagen, Feiner als die gemeine; die äußere Hülle vieltheilig, die
innere breptheilig. Seba, Muf. I. t. 27. f.2. Schkuhr
T. 305. Carya pontica,
10. G. Die Buchen (Fagus).
Eirhäufig, Kästchen mit Felhartigen, fünffpaltigen Schup:
pen und einem Dutzend Staubfäden, Beutel zweyfächerig; meh:
tere Samenblüthen in einer vierfpaltigen Hülle; Gröps drey⸗
bis fechsfächerig, mit dem Keldye verwachfen, Griffel mit 3—6
Narben, reif, 1—3 einfamige Nüffe in der verhärteten Hülle.
Hohe Bäume, meift in gemäßigten Ländern, mit abwech⸗
ſelnden, gezähnten Blättern und großen Kernen; die Kaͤtzchen
ſchlagen mit den Blättern aus.
a) Hülle holzig und viertheilig, Gröps dreyeckig und Me
fächerig, mit 3 Griffeln. A
1547
1) Die gemeine (F, (ylvatica).
Blätter breit:elliptifch,, glänzend, ſchwach gezahnt und ges
wimpert, die Hülle holzig und rau, mit 2—3 Nüffen, Rinde
glatt und weiß. Bilder ganze Wälder auf Bergen und hat
einen fehr fehönen, graden Stamm, ber über 100° hoch wird;
Blätter 4 lang, 2%,’ breit, auf halbzofllangen, zottigen Gties
len, werden vor dem Abfaffen rorh, und daher Rothbuche; die
Käschen oval, ,“ lang; darüber die Samenblüthen, mit drey—
Fantigen, braunen Nüffen. Das harte, weiße Holz it das befte
Brennholz und gibt gute Aſche, ift aber wegen feiner Sprödig—
Feit nicht gut als Bauholz. Die Buchnüſſe fallen mit der vers
holzten Hülle ab und find eine gute Maſtung für Die Schweine.
Das Buchnuß-Oel wird nicht leicht ranzig und ift fehr gut an
' Speifen, fo wie zum Brennen. Die Nußſchale, fo wie bie Sa—
menhaut, ſoll einen giftigen Stoff enthalten und daher der Oels
Fuchen den Pferden tödtlih feyn, aber nit den Schweinen.
Die frifhen Nüffe gegefien follen Schwindel maden. Schkuhr
T. 303. Guimpel T. 143. Trattinnids Archiv V. T. 221.
Rothbuche; Hötre.
b) Hülle vundlich, lederig und voll weicher Stacheln,
wie Igel.
Große Bäume mit länglichen, meiſt ſcharf gezähnten Blät—
tern; Kätzchen walzig, mit S—20 Staubfäden auf ſechsſpaltigen
Schuppen; 3—5 Samenblüthen in einer fehsfpaltigen Hülle,
bisweilen zwitterartig; Gröps unten, meijt fechsfächerig, mit
je einem hängenden Samen und 6 Narben; es bleiben 2—3
einfamige Nüffe in der Hülle.
2) Die Eajtanie (F. caftanea).
Blätter länglich lanzetförmig und fcharf gezähnt, ganz nadt.
Im füdlichen Guropa bis an die Alpen, in ganzen Wäldern,
auch diefleits der Alpen und am Rhein, in den Thälern Des
Schwarzwalds und der Höhe bey Frankfurt; ein hoher, ſchöner
und diefer Baum, mit graulicher Rinde, Blätter 6 lang, 2
breit, auf zolllangen Stielen; Käschen einzeln in Blattachfeln,
fehe lang, weißlih und übelriechend; Frucht größer als eine
MWallnuß, enthält mehrere Gröpje mit je S—14 Samen, wovon
1548
aber gewöhnlid nur 2—3 einfamige in der Form von Nüffen
übrig bleiben. Die Hülle Mafft unregelmäßig; Sie werden dann
im Herbite gefbwungen oder mit Stangen herunter gefchlagen
und die Nüffe ausgetreten. Die Kerne werden, geröftet und ges
Focht, gewöhnlich zu anderem Gemüfe gegeffen. Wo man bie
Wälder gehörig pflegt, werden die Bäume gepfropft, weil dann
die Kerne größer werden. Die Marronen find foldye Eaftanien,
die aus wärmern Ländern zu ung Fommen. Das Holz ift fo
hart wie Eihenholz, und die Rinde ijt tauglich zum Gerben,
Sa Stalien halten fih die Scorpione gern an den Wurzeln
auf, Tournefort, Institut. t: 352. Gärtner %. 37. F. 1.
Guimpel Taf. 144. Trattinnids Archiv II. Taf. 106.
Chätaignier, Chataigne.
14. Zunft. Pflaumen: Nufjer — Neſſeln.
Urticaceen.
Pflaumen mit und ohne Fleiſch.
Kein Mildfaft; Blüthen meiftens getrennt, mit wenig Staubfäden
im Keldyboden, den Lappen gegenüber, ohne Blume; Gröps capfel-,
fhlauc:, nuß- und pflaumenartig, meift mit zwey Narben und einem
aufrechten Samen, mit wenig oder feinem Eyweiß.
Kräuter, Sträucher und Bäume, meiſt mit ſcharfen Mil:
fäften und betäubenden oder giftigen Stoffen, in allen Elimaten,
die meiften jedoch in heißen; Blätter gejtielt, meift gegenüber
und abwechfelnd, ganz breit und rau) mit Nebenblättern;
Blüthen ein und zweyhäufig, in Aehren, Rifpen und Köpfchen,
manchmal gedrängt und vom Blüthenboden eingefchloffen; Kelch
meift viertheilig, felten dDreys und fünftheilig, mit eben fo viel
freyen Staubfäden, Beutel aufrecht; Gröps gefchloffen, nußartig
und oft von der fleifhigen Hüffe pflaumenartig bededt, mit
2 Griffeln, felten nur mit einem; die Narben meift behaart,
ber Game mit wenig oder Feinem Eyweiß, aufrecht, mit ver:
fehrtem Keim von verfchiedener Geitalt.
A. Blüthen gefondert, Kelch hautartig, Schlauch oder
Nuß troden und frey, Samen aufrecht; Blätter meiſt gegen:
über, Urticeen. —
1549
a. Griffel einfach.
Blüthen meijt rifpenartig, ‘Zwitter und getrennt; Gtaub«
fäden vor dem Blühen gebogen, Kelch der Samenblüthe blatt«
artig, Keim grad und verfehrt im Eymeiß.
1.©. Die Glasfräuter (Parietaria).
Zwitter und Samenblüthen einhäuftg, in einer Hülle; Kelch
vierlappig, mit fo viel Staubfäden; Schlauch im Keldy mit pinfel«
füemiger Narbe,
1) Das gemeine (P. offieinalis).
Blätter länglich-oval und zugefpigt, mit burchfichtigen Punc—
ten, DBlüthenftiele gabelig. Auf Schutt und an Mauern, 11/,'
hoch, aufrecht und oben äſtig, meift mehrere dünne Stengel aus
einer Wurzel, zweyjährig, Blätter zofllang; Blüthen in Achfel-
knäueln, fchr Mein und grünlichweiß, Staubfäden länger und
elaſtiſch fih aufrichtend, Nüßchen glänzend ſchwarz. Das Kraut
enthält Galpeter und Schwefel, ſchmeckt etwas fcharf, dient zum
Reinigen der Gläfer, und wurde als harntreibendes Mittel und
gegen Wunden und Gefhwüre ‚gebraudt: Herba Parietariae f.
Helxines. Fl. dan. 521. Schfuhr 346. 376. Sturm H. IX.
Hayne V. T. 12.
2. & Die Neffeln (Urtica).
Eins und zweyhäufig, Staubfelh viertheilig, Samenfeld)
amegtheilig; Nüßchen im Kelch, ber bisweilen beerenartig wird,
mit pinfelförmiger Narbe,
a) Blätter gegenüber.
1) Die Fleine (U. urens).
Blätter elliptifch, fünfrippig und feharf gezähnt, Aehren mit
paarigen Knäueln. Ueberall an Wegen und Stegen, befonders
in Gärten, ſchuhhoch und äftig, ganz mit fehmerzhaft brennen—
den Haaren bedeckt, Blätter zofllang, auf eben fo langen GStielen.
Es iſt nicht der Stidy, welcher Schmerzen und Blafen vers
urfacht, fondern ein Saft, der fih unter die Oberhaut ergießt;
getrocknet brennen fie nicht mehr. Iſt ein Sommengewähs, in
allen Theilen Heiner als die folgende, und wurde eben fo ges
braucht. Fl."dan. tab. 739. Bladwell Taf. 12. Plent
Taf. 661, “I
‘1550
2) Die große (U. dioica). ®
Zweyhäufig, Blätter herzfürmig, zugefpigt und tief gezähnt,
‚Trauben paarig, hängend und länger als die Blätter. Ueberall,
befonders auf Schutt, 4' hoch, zweyjährig, Blätter 3“ lang,
19,“ breit; brennt nicht fo heftig als bie Fleine; man macht
aus dem Balt das fogerannte Neffeltub, und färbt mit der
Wurzel gelb; der ausgepreßte Saft des Krauts als Volksmittel
gegen Blutfpeyen, die Samen als fchleimiges Mittel: Herba
et Semen Urticae majoris. Fl. dan. tab. 746. Bladwell
%. 12. Wagner I. T. 201. 202.
3) Die Pillen-N. (U. pilulifera).
Blätter oval und gezähnt, Samenblüthen in runden Knäueln.
Süd:-Europa, bey uns in Gärten, 2' hoch, rund und hohl,
Blätter 4“ lang, 2” breit, ein Sommergewächs, welches heftig
brennt. Die Samenfelche beerenartig verwachfen in erbfengroße,
graue Kugeln, Nüßchen wie Leinfamen, aber Heiner. Die
febleimigeöligen „Früchte fonft in Bruſtkrankheiten: Semina Ur _
ticae romanae. Lamard T. 761. Schkuhr T. 289.
b) Blätter abwechſelnd.
4) Die weiße (U. nivea).
Blätter fpih-oval und gezähnt, unten weiß filzig, Rifpen
außerhalb der Blattachfeln. Oftindien und Ehina, mannshoch;
wird als Hanf benugt zu Sommerfleidern und Negen; aus den
Samen wird ein brennendes Del gepreßt, der Wurzelfaft zum
Vergiften der Zagbpfeile; bey ung in Gärten, zwepjährig.
Rumph V. T. 79. 5. 1. Lamium majus; Jacquin, Hort.
vindob. t. 166. |
5) Die geferbte (U. crenulata).
Strauch in Bengafen und ift nur fparfam mit Borften be—
fegt, welche bey einer leifen Berührung anfangs nur geringen
Schmerz erregen, der aber nach einer Stunde fo heftig wird,
als wenn mit einem glühenden Eifen über die Finger geftrichen
würde, obfchon ſich weder Röthe noch Geſchwulſt zeigt. Diefer
wüthende Schmerz dehnt ſich bald über den ganzen Arm aus,
hält 24 Stunden an, wird dann ſchwächer, zeigt fih aber in
der vorigen Heftigfeit, wenn man Faltes Waſſer umfchlägt; ver-
1551
liert fich überhaupt erft nach S Tagen. Diefes ift ein fchlagene
der Beweis, daß nid;t der Stich, fondern ein fcharfer Saft den
Schmerz hervorbringt. Roxburgh, Flora indica. II. p. 591.
3. ©. Die Kahlneffeln (Boehmeria).
Einhäufig, Staubfeld, viertheilig, Samenkelch röhrig und
zweyzähnig; Narbe gefiedert, Nüßchen im Kelch.
Kräuter und Sträucher wie Neffeln, aber ohne Brenn»
boriten. |
1) Die röthliche (B. rubefcens).
Blätter abwechfelnd, Tänglich, Knäuel in äftigen Aehren,
Stengel ſtrauchartig. Teneriffa, in feuchten Bergmwäldern, mehs
rere Schuh hoch, Blätter 3—4'' lang, dreyrippig, brennen nicht.
Jacquin, Fragm. t. 5. f. ı. Heritier, Stirpes t. 20.
4. G. Die Hundsfohle (Thelygonum).
Einhäufig, Staubfeldh zweyblätterig, mit 2—20 Staub:
fäden im Grunde; Samenfeldy mit der Nuß verwachfen, fleifchig,
oben mit einem Loch für den einfachen Griffel; Pfiaume eins
famig, Keim im Eyweiß.
1) Der gemeine (Th. eynocrambe),
Blätter oval, gegenüber und abweczfelnd, mit Nebenbläts
tern, Stiel fcheidenartig. Mittelmeer, ein Sommergewächs ſchuh—⸗
Hoch, äftig und fleifhig, Samenblüthen in Achfeln, Staubblüthen
am Ende. Schmedt etwas fharf und wird als Gemüfe ge—
geffen, auch gegen Verfchleimung und Gallenübel gebraudt.
Lamard X. 777. Schfuhr T. 29.
5. G. Die Färberneffeln (Gunnera).
Blürhen in ftraußartigen Kitchen, Zwitter und zweyhäuſig,
Keldy mit der Nuß verwachfen, beerenartig, vierzähnig, wovon
2 Zähne biumenartig und abfällig, 2 Staubfäden; Griffel ge-
fpalten und behaart, Same hängend, Keim im Eymweiß.
Ausdauernde, ftengellofe Kräuter mit geftielten und runds
lihen Wurzelblättern, Blüthen in gedrängten Nehren.
1) Die gemeine (G. fcabra).
Blätter rauh und handförmig. Peru und Chili, in feuch—
tem Boden; Wurzel elfenlang, ſchenkelsdick, oben mit Blättern
10‘ lang und breit, mit 5 Rippen und fo viel zadigen Lappen
1552
ſehr nesreich und gegähnt auf einem! fhuhlangen Stiel. Da—
zwifchen ein Schaft fehuhlang, */, die, rauh und ganz voll von
z0Mlangen Kägchen, mit röthlihgelben Früchten, fo groß wie
Hirſenkörner. Die ganze Pflanze ift voll von einem fchleimigen
Saft, der an der Luft ſchwarz wird. Die, Färber fchneiden vie
Wurzel in Scheiben, Fochen fie in einer ſchwarzen Erde und
färben damit ſchwarz; auch die ‚Gerber richten damit die Häute
zu. Die rothen Blattftiele werden gefchält und gern gegeffen,
ber Abſud der Blätter. in der Hise zur Kühlung getrunfen;
der Abfud der Wurzel gegen Durchfall und Blutfluß, der
Schleim in Fiebern auf Nieren und Rüden gelegt. Die Wurzel
‚wird beym Kochen Dreymal dicker. Feuillee Il. t. 30. Panke.
Ruiz et Pavon, Fl. — * t. 44. f. a. Lamarck Taf. 801.
Fig. 1. |
b. Griffel * 38
Zweyhäuſig, Samenblüthen zapfenartig, mit 5 graden Staub:
füden; fein Eyweiß. | Tr
6. G. Die Hanfe (Cannabis). 59*
Zweyhäufig, Staubblüthen riſpenartig, Kelch fanfblatterig,
mit 5 Staubfäden; Samenblüthen in Knäueln, Kelch röhrig,
mit dem Gröps verwachfen, in gefpaltener Hüllſchuppe; Nuß
zwepyflappig und einem aufrechten Samen, Keim verfehrt, r
Eyweiß, 2 Narben. COhanvre; Canape.
1) Der gemeine (G. fativa).
Stengel grad, Blätter abwechfelnd, geftielt, drey: und fünf.
fingerig, Blättchen lanzetförmig und gezähnt. Perfien und Oſt—
indien; feit den älteften Zeiten bey uns angebaut. Wurzel
fpindelfürmig, Staubpflanze mannshodh, Samenpflanze 8, 12,
ja 20° hoch; die Blätter dunfelgrün, unten blaß, die unteren
in 5, 7 oder 9 Lappen getheilt, wovon der mittlere 4—6’ lang
und 7.“ breit; die oberen nur Dreylappig. Die Staubrifpen
2—3 beyfammen in den obern Achfeln, Furz und fdylaff, Kelcdhs
Blätter oval, grünlichgelb und fo lang als die Staubfäden. Die
Samenblüthen Fleiner, mit langen Narben, mehrere dicht bey«
fammen, und bisweilen dazwifchen auch Staubblüthen; Ruß
rundlich, graulich und halb fo groß als eine Erbfe, mit zer
1553
brechliher Schale, Samen füßlih und fett. Die Benutzung des
Baftes zu Seilen, befonders Strängen, und zu groben und
feinen Züchern iſt hinlängfic befannt. Er wird vorzüglich im
füdlihen Deutfchland im Großen angebaut, und ift dafelbft ein
bedeutender Handelsartifel. Verkehrter Weife nennt man den
Staubhanf Fimmel und den Samenhanf Mäſch. Der erftere
wird zuerſt gelichtet, in Waffer oder auf den Gtoppeln ges
röftet, gebrochen, gerieben, gehecelt, gefponnen und gewoben.
Der Samenhanf wird größer, gefchleißt und zu Seilen gedreht.
Einen Theil davon läßt man ftehen, um Samen zu befommen,
theile zur Saat, theils um gutes Del daraus zu preffen. Die
ganze Pflanze riecht unangenehm und betäubend. Die Orientalen
machen feine Fäden daraus, fondern aus den Blättern und den
Samen ein beraufchendes Getränk, welches wie Opium wirft;
daraus fcheint audy das Getränf der Alten, Nepenthe, bereitet
worden zu ſeyn, welches erheiterte und dag Unangenehme ver:
geffen machte. Die Samen find ein gutes Vogelfutter, werben
auch als einhüffendes Mittel befonders bey entzündlichen Harn—
prganen angewendet. Rheede X. Taf. 60. Rumph V.
T. 77. Plenk 8. 706. Schkuhr T. 325, Hayne VIM.
Taf. 35. {
7. & Die Hopfen (Humulas).
Zwephäuftg, Staubblüthen in Rifpen, Kelch fünfblätterig,
mit fo viel Furzen Staubfäden; Samenblüthen in Zapfen, je 2
in einer Schuppe, Keldy röhrenförmig, mit dem Gröps vers
wachen, Nuß mit 2 fabenfürmigen Narben,
1) Der gemeine (H. lupulus),
Stengel windend, Blätter gegenüber, herzförmig, drey⸗ und
fünflappig und rauf. Einzeln in Zäunen und Heden, auf die
er ſich 2—3 Mann hoch links windet, auch in Nordamericaz
häufig angepflanzt, der befte in Böhmen, Wurzel faft Holzig,
wird häufig von ber Hopfenraupe (Hepiolus) zerftört, fo daß
man Die Hopfenpflanzungen von Zeit zu Zeit anderswohin legen’
muß. Blätter 4—5" lang und eben fo breit, mit 5 ovalen
Lappen, zugefpist und gezähnt auf- zolllangen Stielen; Rifpen
3" lang und grünlichgelb, Zapfen in Blattachſeln, 1.“ fang,
Okens allg. Naturg. IM, Botanik II. 98
1554
mit langen Griffeln. Die Früchte und die Deekblätter find mit
gelbem, harzartigem Staub bedeckt, dem fogenannten Hopfen«
mehl, welches dem Bier die Bitterfeit ertheilt, und durch feinen
andern Stoff zu erfegen iſt; jede andere Beymifchung iſt ſchäd⸗
ih. Um die Fracht zu erleichtern, fammelt man an manchen
Orten diefes Mehl, und verfendet es in Fleinen Padeten; ob
es aber ſich im Bier fo vertheilt, wie in den Zapfen, iſt fehr
zweifelhaft. Es riecht fehr gewürzhaft, felbit betäubend und die
Zapfen werden auch als Verdauung befürderndes und Krampf
ſtillendes Mittel, fo wie zu Umfchlägen angewendet. Im Früh
jahr werden die Hopfenfeime wie Spargel gegeffen. Knorr,
Del. I. .1L.5. Plenk T. 707. Schkuhr T. 3%. Hayne
VIII. %. 36. Düffeld. VIII. T. 12. Wagner. T. 110.
B. Blüthen in ährenfürmigen Kaätzchen und zwenhäuffg;
Kelch drey- big fünftheilig, mit fo viel Staubfäden, Beutel:
fächer getrennt; Pflaume frey, auf einem drüfigen Ring mit
einem lappigen Griffel; ein verfehrter Same, Keim aufrecht im
Eymweiß. Stilagineen.
Sträuher oder Bäume mit Wechfelblättern und Nebens
blättern, bisweilen mit eßbaren Früchten.
8. G. Die Rüſchen (Stilago, Antidesma),
Zweyhäuſig, Kelch drey- bis fünftheilig, mit fo viel Staub:
fäden; Pflaume oval, zweyfamig, veif einfamig.
1) Die Gemüs-R. (St. bunius).
Blätter fpih:oval, 3 Staubfäden und 3 Narben. Oftindien,
ein Baum wie Zwetfchenbaum, mit bider, faftiger Rinde,
Blätter 6 lang, 3" breit; ährenartige Käschen fingerslang,
2—4 beyfammen und fchlaff, mit Fleinen, grünlichen Blüthen.
Pflaumen wie Erbfen, roth und fehr ſauer, dann fehwärzlich
und fänerlich füß, ſchmecken wie Zohannisbeeren; die faftigen und
fäuerlichen Blätter als Gemüfe, wie Sauerampfer; der Baum
deßhalb angepflanzt, in Gärten und um Häufer, wo aber die
Blätter fehr von den Raupen abgefreffen werden. Die Früchte
fommen auf den Markt. Der wilde hat eine fo faftige Rinde,
daß der Stamm wieder ausfchlägt, wenn auch die ganze Krone
1555
abbrennt zur Zeit, wo man die Heden anzündet. Numph
M. T. 131. Salamandra arbor.
2) Die Hanf: R. (St. alexiterium).
Blüthen fünfzählig, Blätter länglich-eliptifch und glänzend,
Kätzchen Fürzer als Blätter. Malabar, ein mäßiger Baum,
mit grauer, herber Rinde; Blätter wie Pomeranzenblätter, ohne
Geſchmack, Kaͤtzhen 17,“ lang und grünlich; Beeren walzig,
roth, fäuerlich wie die des Sauerdorns, werden gern gegeſſen
und find Fühlend; die Blätter gegen ESchlangenbiß; aus dem
Baft macht man Seile wie aus Hanf, Rheede IV. %. 56.
Nuli- Tali,
©. Zwitter, nicht in Kätzchen; Kelch vier- bis achttheis
fig, mit fo viel Staubfäden gegenüber; Gröps frey, nuß- oder
pflaumenartig, ein» oder zwenfächerig, mit gefpaltenem Griffel
und einem verfehrten Samen, Keim aufrecht, ohne Eyweiß.
Ulmaceen.
9.68. Die Rüftern (Ulmus),
Kelch glocdenförmig, vier: bis achtfpaltig, mit fo viel Staub-
fäden; Taſche herzförmig, zweyfächerig, reif einfächerig und ein=
famig, ohne Eymweiß; Griffel gefpalten. Orme; Olmo.
Bäume mit ungleichfeitigen Wechfelblättern und abfälligen
Nebenblättern, Blüthen büfhelfürmig, fehr früh an den
Zweigen.
1) Die gemeine (Ü. campeftris).
Blätter ſpitz-vval, doppelt gezähnt und ungleich, Blüthen
faft ftielos, gehäuft und tünfzählig. Mehr füdlich in Wäldern,
und häufig angepflanzt in Scattengängen, wo er aber, wegen
feines Frummen Stammes und der ungleichen, mehr walzigen
Krone nicht befonders ſchön ausficht; 30 —80 hoch mit ſchrun⸗
Diger, Dunfelgrauer Rinde; Blätter rauf, 21/, lang, 11,‘ breit;
blüht im März vor ben Blättern und reift im Juny; Kelche
grünlih und dunfelroth, mit rundlichen, gewimperten Lappen;
Taſchen braun, hautartig, faft zofflang und */,' breit, fallen in
folher Menge ab, daß ber Boden davon bededt wird. Das
Holz ift hart und zäh, und gut zu Achſen, Preffen und Mühle
rädern ; die Blätter find oft vol rother Blaſen von einer Blatt
98 *
1556
aus. In der Lombardey läßt man die Reben an diefem Baume
hinauflaufen; fie flehen längs den Straßen 6 Schritt von eine
ander, und die Reben werden von einem Baum zum andern
gebunden, in der Höhe von 12. Die Blätter werden dem
Dieh gegeben, und daher jehen die Bäume fehr zerzaust aus,
Der bittere und herbe Baft wird gegen Ausfchläge gebraucht.
Fl. dan. tab. 632. Schfuhr Taf. 57. Hayne IH. Taf. 15.
Guimpel T. 27. Düſſeld. V. T. 5.
2) Die Kork-R. (U. fuberofa, tetrandra).
Rinde korkartig, Blätter doppelt gezähnt, die untern oval,
die obern länglih, Blüthen vierzählig, Taſchen verfehrt vval.
Bin und wieder in Bergmwäldern, ein mäßiger Baum, mit Fleis
nen Zafhen. Shfuhr T. 57. b. Hayne AII. T. 16.
10. 8. Die Zürgelbäume (Celtis).
Zwitter und getrennt, einhäufig; Kelch fünfblätterig, mit
fo viel Staubfäden; Pflaume frey, mit 2 Griffeln und einem
verfehrten Samen, Keim aufrecht, mit etwas Eyweiß. Mico-
eoulier.
1) Der gemeine (C. EBEN
Blätter länglich ‚lanzerförmig, ungleich, fcharf gezähnt,
oben rauh, unten flaumig, Blüchen einzeln. Ums Mittelmeer,
in Zäunen und auf Hügeln, bey ung in Gärten; ein Baum,
40—50' hoch, Blätter dreyrippig, 3° lang, 1 breit, Blüthen
geünlichweiß, an dünnen Stielen, kommen mit den Blättern;
Kelch viertheilig, Früchte wie Fleine Kirfchen, gelb, dann roth,
endlich ſchwarz, ſchmackhaft, füß und gefund, werden vorzüglich
von Vögeln gefveffen und auch als Bruftmittel gebraudht. In
Africa fol man fügen Wein daraus bereiten. Es ift der Lotus
des Divfeorides; der des Homers und Theophrafte dagegen bie
Pflaume eines Kreuzdorns, Zizyphus lotus, Das Holz ift
ſchwärzlich, zäh, fait fo hart wie Buchs, zu Wagenbäumen,
Faßraifen, Spazier« und Ladftöden, Blas-Inftrumenten. Im
ſüdlichen Frankreich macht man Heugabeln aus den Aeſten,
welhe man dazu 5—6 Jahre lang zieht, und Peitfchenftöcke,
die bis nach Paris gehen; aus der fehwärzern Wurzel Meffers
hefte. Zu Air an ber Rhone ſteht ein Baum, der über alle
1557
‚Häufer emporragt und 500 Jahr alt ſeyn fol. Duhamel,
'Arbres t. 53. Scopoli I. Taf. 18. Schkuhr af. 355.
Perlaro, Bagolaro ; die Früchte Bagole, Frigie; Bois de Per-
pignan,
15. Zunft. Beeren: Nuffer — Feigen
Artocarpen.
Kräuter und Bäume mit Milchfaft; Blüthen in Kätschen, Kelch beeren:
artig und viertheilig, Samen mit Eyweiß.
Meiſt milchreihe Bäume in heißen Ländern, mit großen,
oft lappigen Blättern und meift eßbaren Früchten.
A. Keldy viertheilig, Samen mit Eyweiß. Moreen.
Ein: oder zweyhäufig; Kelch meift viertheilig, mit fo viel
Staubfüden gegenüber; Schläuche oder Nüßchen einfächerig und
einfamig, mit gefpaltenem Griffel und beerenartigem Keldy, oder
in einem fleifhigen Boden, Keim aufrecht im Eyweiß.
Bäume und Sträucher mit Mildfaft, oft Fletternd, Blätter
abwechfelnd mit großen Nebenblättern; Staubblüthen in ehren
und Trauben, Samenblüthen gedrängt und oft in einem ge—
fhloffenen Boden, der meijt lleiſciig und eßbar; nur in wär«
mern Ländern.
a. Blüthen innerhalb des RER
1. ©. Die Krautfeigen (Dorftenia).
Beyderley Blüthen durcheinander in einem fleifchigen, waben:
artigen Boden, ohne Kelch, mit 2—4 Staubfäden; Nüfchen
oval mit feitlichert Griffel, Narbe gefpalten.
Stengellofe Kräuter im heißen America, mit gewürzhafter
Wurzel und einem cdigen, flachen Fruchtboden am Ende des
Schafts, welcher bey der Reife fleifchig wird.
1) Die gemeine (D. contrayerva).
Blätter Handfürmig, gezadt und gezähnt, Fruchtboden viers
ecfig und einzeln auf Wurzelfchäften. Weftindien und Südame⸗
rica in Wäldern, ein Kraut wit fpinbelförmiger, fingersdicer,
röthlichee Wurzel, und darauf 3—4 Blätter, 3—6" lang, auf
eben fo langen Stielen; nebit 2—3 Schyäften, 6° hoch, je mit
1558
einem blaßgrünen Fruchtboden über zolfgroß, worauf bie gelben
Staubfäden und die Narben auf den Feinen, dreyedigen und
weißlichen Rüßlein, die eingefenft und gedrängt ftehen. Die bren-
nend ſchmeckende, gewürzhafte, bittere und jtarfriechende Wurzel
ift ein Fräftiges Reizmittel, befördert die Ausdünftung und ift
ein berühmtes Giftmittel gegen den Schlangenbif. Radix Con-
trayervae. Cluf., Exot. Drakena radiıxz; Plumier, Am.
1.119. Jacquin, Rar. IH. t. 614. Plenk T. 67. Blad:
well T. 579. Lamard T. 83. F. 1. Düfeb. X. T. 8.
Giftwurz, Bezoarwurz.
2. G. Die Feigen-Bäume (Ficus).
Blüthen einhäuſig, ſehr klein, in einem hohlen, fleifchigen,
birnförmigen Fruchtboden mit ſchuppiger Mündung; Staubblü—
then oben, Kelch dreytheilig mit fo viel Staubfäden; Samen⸗
blüthen viel zahlreicher, Kelch fünffpaltiig, Nüßlein —
artig mit ſeitlichem Griffel, Narbe geſpalten.
Sträucher und Bäume voll Milchſaft, in wärmern Lan⸗
dern, mit Wechſelblättern und großen gerollten Nebenblättern;
Srüchte in Achfeln, meiſt eßbar, find eigentlich nichts anders
als der angefchwollene und fehr vertiefte Fruchtboden, an deſſen
inneren Wand Die ungemein Heinen Blüthen und Früchte fien,
welche mit gegeflen werden.
a) Blätter lappig.
1) Der gemeine (F. carica).
Blätter herzförmig, in 3—5 flumpfeu und gezähnten Laps
pen, oben rauf, unten flaumig, Fruchtboden birnförmig und
glatt. Am Mittelmeer, auch in der Provence, Stalien und der
Levante, auf Felfen und Mauern, vorzüglich angepflanzt in
Gärten und Weinbergen, wild nur ein Straud, zahm aber
ein Baum 20—30° hoch, mit frummen und fchlaffen Xeiten,
vol weißer Milch, bey uns in Gärten, 2 Mann hod; bie
Blätter handbreit, die untern ganz, bie obern drey⸗ bis fünfe
Iappig, ſtecken jung in dem fcheidenartig geroliten, abfälligen
Derkblatt. Die Feigen, einzeln in Blattachfeln, enthalten Faum
fihtbare Blüthen mit einem langen Griffel, bey den zahmen
ohne Staubfäden; werben wie eine mäßige Birne, 2 lang, 1
1559
die, bläulich, röthlich und. gelblich, aud) weiß, fehr weich, und
der Anfangs feharfe und bittere Milchfaft wird füß und ſchmack⸗
haft; man Fann über ein Dusend ohne Bejchwerde effen; find
ſehr Fühlend und halten offenen. Leib; unreif aber follen fie
Ohnmacht verurfachen. Ste werden angefädelt, getrocknet und
in alle Welt verfendet, Ficus Paſſae. Sie werden feit der
älteften Zeit in der Medicin gebraucht, äußerlich zur Erweichung
der Geſchwülſte, innerlich gegen Entzündung der Athem⸗, Bers
dauungs- und Harnorganez Die Blätter mit dem ätzenden Milch-
faft als Umfchlag bey Geſchwülſten, Ausfchlägen, Scorpionge
flihen und zu Bertreibung der Warzen.
Da er feit den älteften Zeiten angepflanzt wird, fo gibt es
eine Menge Arten, Die Smyrnaer find groß, unten gelb, bie
Senuefer länglich und gelb, die Marfeiller Flein, gelb und ſehr
füß. Der Baum wächst ſchnell, lebt aber nicht lange, gibt 2
Yernten im Jahr, eine mitten im Sommer und eine im Herbft,
ohne viele Plage. Das Holz it hellgelb, zäh und elaftifch.
Der wilde Baum im Orient und in Africa heißt Geigfeige
(Caprifieus). In die unreifen Nüffe legt eine Gallwefpe (Cy-
nips pfenes) ihre Eyer, welche im GSpätjahr ausfliegen und
hin und wieder ihre Eyer in bie jungen Spätjahrsfeigen legen.
Sie bleiben den ganzen Winter darinn, bis zum May und
freffen die Samen aus, wodurdh der Saft wie bey den Gall:
äpfela ftärfer zufliegt und die Feigen größer und faftreicher
werden. Man glaubt auch, die Betäubung werde durch das
Herumfriechen diefer Inſecten befördert. Im Juny trägt man
baher die Winterfeigen auf die zahmen Feigenbäume, Damit
auch diefe von den Inſecten angeftochen werden. Das hat man
fhon zu den Zeiten der Griechen und Römer gethan, und in
der fpätern Zeit noch in der Levante und auf den griedhifchen
Inſeln; jet fängt man auch daſelbſt an, dieſe Mühe für über«
flüffig zu halten, In Europa werden die Zeigen reif und füß
ohne dieſes Verfahren. Knorr, Deliciae I, tab, F, Trews
Ehret T. 73, 74. Gärtner % 91. 5. 7. Plenf %. 756.
Schkuhr T. 355. Hayne IX. T. 13. Düffeld. IV. T. 13.
Figuier; Ficajo,
1560
2) Der ägyptiſche (F. [ycomerus). F
Blätter rundlich und herzförmig, Dreyrippig, unten filzig.
Aegypten, ein Baum, 40—50' hoch, mit didem Stamm und
großen Aeſten, fat der einzige, der in Aegypten als Haine ers
fcheint und feine Krone fo weit ausbreitet, daß fie einen Raum
von 40 Schritt befchattet, ift auch dafelbit, nebft der gemeinen
Feige und der Dattel, ber einzige Obſtbaum. Blätter 4" lang
und faft eben fo breit; Feigen in einer Doldentraube, über z0lls
lang, ſchmutzig weiß und grün geftreift, mit vielen blaßrothen
Schuppen an der Mündung, ſehr fchmadhaft. Der Stamm
wird fehr dick, viele Hundert Jahre alt und har ein unverwält:
liches Holz, aus weldem die meiften Mumien-Gärge verfertigt
find. Sycomoreholz. Bauhin, Hift. p. 124. f. 1. 2. Rau-
wolf, Iter t. 57. Pr, Alpin., Aegypt. t. 12. Plukenet
8. 178. 5. 3.
b) Blätter ganz.
3) Der elaftifche (F. elaftica).
Blätter geftielt, länglich«oval und glatt, querrippig, oben
glänzend. Nepal, erſt feit einigen Jahren in den europäifchen
Gewähshäufern; ein großer Baum, mit handgroßen, dicken
und wagrechten Blättern, aus beffen Milhfaft man Federharz
macht, wie aus Siphonia, Caftilla elaftica, Urceola, Artocarpus,
Ficus indica et religiofa, Willughbeia, Melodinus. Roxburgh,
Flora :indica Ill. p. 541.
4) Der Eletternde (F. ſeandens).
Blätter herzfürmig, unten nekartig, Nebenblätter gegene
über. China und Sapan, bey uns faft in allen Gewähshäufern,
wo er ganze Wände tapeziert; Blätter dunkelgrün, °/4 lang,
rundlich, liegen all in einer Ebene; blüht bey uns nit, Rox-
burgh, Flora indica Ill. p. 536.
5) Der färbende (F. infectoria).
Blätter länglich und fpisig, etwas herzfürmig, oben mit
Stichen, Früchte rund, ftiellos in einer Hülle. Oftindien, ein
anfehnliher Baum in Wäldern, aus deffen Rinde man durch
befondere Kunft Schnüre zum Spannen der Bogen dreht; auch
1561
macht man daraus eine rothe Farbe, womit man bie Tücher
von Cambaya färbt. Nheede VI. %. 64. Tijakela.
6) Der hohe (F. excelfa).
Blätter eliptifch, ungleich, unten rauh, Früchte rund, ges
ftielt und paarig. Oftindien, ein ungeheurer Baum, der Lufts
wurzeln fallen läßt, welche an dem Stamm Fleben und ihn dick
machen, aud bis an die Erde reihen. Beym Tempel Bayfam
fteht ein folher Baum, der im Umfang 50° mißt und 2000
Sahr alt feyn fol. Aus ter eingefchnittenen Rinde fließt ein
fharfer Milchfaft, der an der Luft roth wird und gegen
Schwämmdhen und Leberverhärtungen gut iſt; die Blätter und
Früchte gegen Durchfall. Rheede II. T. 58. Atti-Meer-Alou.
7) Der bengalifdye (F. banyana, bengalenfis).
Blätter oval und fünfrippig, Früchte rundlich, ftiellos und
paarig, in drepblätteriger Hülle. Oftindien, ein großer Baum,
in Sandboden, mit Wurzeln über und unter der Erde; ber
Stamm fo did, daß ihn kaum 3 Mann umflaftern können; es
fallen von den Weiten viele Wurzeln herunter zur Erde; Blät-
ter . lang, 4“ breit; die Rinde voll Mil, welche an ber
Luft roth wird. Es iſt ber eigentlide Banyana»-Baum der Reis
fenden. Rheede J. T. 28. Peer-Alu. Commelyn, Hort.
t. 16. Ficus india, Roxburgh, Flora indica II. 539.
8) Der heilige (F. religiofa).
Blätter fpi-oval, etwas herzförmig, Früchte wie bey dem
vorigen. Oſtindien, ein anfehnlicher Baum, 3° til, mit Fleinen
Früchten; ift dem Gott Wiſchnu geheiligt, weil er unser ihm
geboren feyn fol. Die Iungeborenen beten ihn an und ums
geben ihn mit einer roth angejtrichenen Mauer; die Chriiten
nennen ihn daher Teufelsbaum. Rheede J. % 27. Are-Alu;
Plufenet I. T. 178. F. 2. Zannoni X. 136.
9) Der verfhhlungene (F. conciliorum, rumphii).
Blätter fpis:oval und etwas herzförmig, Früchte rund,
warzig und gepaart. Java, der Stamm nur mannshoch, edig
wie aus mehreren Stämmen zufammengefebt; die Aeſte breiten
fih fehe weit aus, nicht nad) oben, fondern feitwärts, machen
wunderliche Windungen durcheinander, verwachfen hin und wies
1562
der und trennen fich in Bogen oder Winkeln von einander, wie
die Adern im thierifchen Leibe oder wie ein Corallgewächs;
Früchte wie Flintenfugeln, ſchmecken füß, aber fad, und wers
ben gierig von den Vögeln gefrefien, jo daß man fie felten am
Baume findet. Ein folder Baum hatte breite Aefte wie eine
Krippe, fo daf des Nachts die Menfchen darinn fchliefen und
des Tags die Ziegen darauf herumliefen, um das junge Laub
abzumwaiden, benn fein Milchfaft ift ohne Schärfe. Gie werden
auch, fo wie die Früchte, von den Menfchen, Elephanten, Rins
dern und Fledermäufen gegeffen. Die Weiber reiben mit der
geftoßenen Rinde, Reiß und Manvorbiumen, Geficht und Leib, um
die Haut glatt zumachen; dadurch wird der Baum oft fo zugerichtet,
Daß er ausgeht. Bey ihren Nachtfaften, wo fie immer fingen
müffen‘, effen fie die Blätter, um eine Flare Stimme zu erhalten.
Uebrigens it diefer Baum in ganz Indien befannt, auch in
Guzerat und Perfin. Der Baum Laar, hinter Gamru in Per-
fien oder in ter caramanifhen Wüfte, von dem alle Reifenden.
erzählen, daß er einige Taufend Menfchen befchatten könne, iſt
derfelbe. Sn AlteIndien ftcht er auf allen Pläten und Gaffen,
wo man Schatten haben will. Man ftellt die Pagoden darınter
in Fleinen Eapellen, weil diefe Geifter nach der Lehre ber Bra«
minen in Feinem Baume lieber wohnen, als in diefem. Auf
Macaffar war ein folder Baum von einem böfen Teufel bes
wohnt, der jeden mit einer fchweren Krankheit heimfuchte,
welcher denſelben verlegte. Rinde und Blätter als Auswurf
befördernde Mittel und gegen Ausſchläge. Rumph II. T. 91.
92, Arbor Conciliorum; Ficus religiofa. W.
10) Der Fleinblätterige (F. parvifolia, benjamina),-
Blätter elliptifch, zart, querrippig, oben weiß gebüpfelt,
Früchte rund, faft ſtiellos. Ein anfehnliher Baum, doch Fleis
ner ale die andern, aber mit ber fchönften Krone; Stamm nur
9 hoch, aber mit einer folchen Menge fehnurfürmiger Luftwurs
zen bedeckt, daß man ihn davor nicht fieht, auch fallen von.
den Aeften fo viele Fäden nieder, daß der Baum wie eine
Garnbude ausfieht. Man pflanzt ihn auf Marftplägen, um
Schatten zu haben; die Blätter 3" lang, 2 breit, find eßbar;
1563
bie Früchte wie Erbfen, blutroth, endlich ſchwärzlich, werden
gierig von Papageyen gefreſſen. Er gibt Brennholz; die ges
Fauten Fäden legt man auf die Wunden vom macaffarifchen
Gift, ißt fie auch gegen giftige Fifche und Krebſe; endlich braucht
man fie zu Bogenfehnen. Rheede I. Taf. 26. Itty-Alou;
Rumph Il. T. 90. Plufenet %. 243. 5. 4.
. 11) Der traubige (F. domestica).
Blätter länglich lanzetförmig, dreyrippig und oben gedüpfeit.
Ein ungeheurer Baum mit einem Stamm, der aus mehreren zu
beftehen fcheint und an den Wurzeln fo große Rammern bildet,
bag man fich darinn verbergen Fannz die langen Zweige voll
Blätter, 6 lang, 2° breit, voll unfchädlicher Milch; außerdem
fo vol erbfengroßer, gelbrother Feigen, dag man fie faum
fieht; werden von den Vögeln gefreffen. Wird in ganz Waffers
Indien durch Stedlinge auf den Märkten gepflanzt wegen des
großen Verbrauchs der jungen Blätter, welche vom gemeinen
Volke roh gegeffen werden zu Fifchen; nicht zur Sättigung, fons
zur Erregung des Appetits, und daher ftehen fie auf den
Märften feil. Den gefauten Saft aus den Drühten legt man
auf Wunden von vergifteten Pfeilen. Rumph IE T. 87. 88,
Grossularia domestica.
12) Der breitblätterige (F. latifolia, racemosa).
Blätter oval, zugefpist und fait herzfürmig, Früchte oval,
geftielt und paarig. Oftindien, ein ungeheurer Baum, 70° hoch
und 6’ dick, der gleich über der Wurzel verfchiedene Stämme
treibt, welche nicht rund wie andere Stämme find, fondern in
Windungen wunderbar gedreht, wie auch die Aeſte, welche
zufammen wachfen, wo fie ſich treffen, fo daß er ein Sinnbild
von Wildheit und Ungebundenheit voritellt, befonders da noch
zu biefer Verwirrung eine Menge Schnüre Fommen, welde wie
Seegelſtricke niederfallen, fi immer gabeln, bis fie die Erbe
berühren und dafelbjt wie gefpannte Zeltfehnüre veftwurzeln,
woraus wieder neue Stämme fproffen, welche wie Stügen um
den alten Baum ftehen und wovon die nächften am Stamme
mit der Zeit verwachſen, befonders in den Wäldern. Ueberalf
fließt weiße, dicke, aber unſchädliche Milh aus, Blätter hands
1564
lang und handbreit; die Früchte größer als Oliven, 2—6 bey»
ſammen, anfangs gelb, dann roth und weiß gedüpfelt, im Au:
guft; endlich ſchwarzblau, wie Zwetfchen, Im October; nicht
egbar, fchmeden aber defto beffer den Waldvögeln, den Fleders
mäufen und Wildfchweinen, wobey fie gefangen werden; trägt
das ganze Jahr, febt aber manchmal aus, weil er gar zu viel
hervorbringt.
Wächst immer an offenen Plägen und hat Feine andern
Bäume um fich, als von feiner Art; fehr oft wachen die Geis
tenftämme um den Hauptftamm fo dicht zufammen, daß fie ihn
erdrücden und man oft foldhe Stämme in einem zufammenges:
festen findet. Diefe Bäume fegt man auf die Märfte, die bis:
weilen von einem einzigen ganz bedeckt werden; das Volk vers
fammelt fih darunter. Das Holz ift gut zum Brennen, aber
nicht als Zimmerholz; man fchneidet aber daraus zierliche Klöße,
welche man, mit Laubwerf auggefchnitten, auf den Bordertheil
der Schiffe fegt und übermalt. Aus der Rinde macht man Die
beiten Lunten; aus dem Baſte, durch Röſten, das gelblicdhe
Sultan-Papier und Gürtel, die um den bloßen Leib getragen
werden. Die von den Aeſten herunterhängenden Schnüre find
gutes Bindwerf, bisweilen daumensdid und feltfam durch einans
ber geflochten. Diefe Bäume werden fehr in Ehren gehalten,
befonders einzelne große, die oft im ganzen Lande berühmt find.
Stirbt ein folder Baum, fo hält man eg für ein Zeichen von
dem Untergang der Herrfchaft felbigen Landes. Zugleich zeigt er
die Zahreszeiten an. Am Ende des Zahrs der Orientalen oder
der Regenzeit fallen die Blätter ab, und am Anfang des
Jahrs der Dceidentalen oder der trodenen Jahrszeit, bringt er
Früchte hervor. Er ſteht gewöhnli vor dem Gemeindhaufe,
Rumph II, 8. sa. F. latifolia.
b. Die Blüthen um den Frudtboden.
3. ©. Die Maulbeerbäume (Morus).
Blüthen ein= oder zweyhäufig, in Achren; Kelch viereheitig,
mit fo viel Staubfäden; Samenkelch vierblätterig oder vier:
zähnig; Nüßchen fchlauchartig, zweyfaͤcherig, reif einfächerig,
pflaumenartig von Fleifh umgeben und viele kopfförmig mit
1565
einander verwacfen; Samen verfehrt, Keim aufrecht im Eyweiß.
Griffel gefpalten. Moro, Gelfo; Murier.
Bäume mit Milchfaft und ziemlich einfachen, rauchen Wedhe
felblättern und abfälligen Nebenblättern; die Fleinen Pflaumen
verwachfen wie bey der Brombeere.
a) Samenfelch vierblätterig.
1) Der ſchwarze (M. nigra).
Blätter oval und herzförmig, ganz oder — ungleich
gezähnt und rauh, Früchte ſchwarz. Perſien, ſeit Jahrtauſenden
im ſüdlichen Europa angepflanzt und zum Theil verwildert;
ein Baum, 30—40' hoch, mit krummem, knorrigem Stamm,
afchgrauer Rinde und langen, fchlanfen Weiten; Blätter von
verfchiedener Geftalt und Größe, 4” lang, 3" breit, einfach und
drey⸗ bis fünflappig; die Staubfägchen 11/, lang, die Samen⸗
Föpfchen bald auf demfelben, bald auf einem andern Stamm,
reif wie Brombeere, doch mehr oval und ſchwarz, mit bunfel-
rothem, fäuerlich füßem Saft, werden daher gegeffen, aber nicht
gefhäßt. Die bittere Wurzelrinde ift ein Purgiermittel gegen
den Bandwurm. Der Grund der Anpflanzung aber ift die Zucht
der Seidenraupen, welche mit den Blättern gefüttert werden.
Man hat fie daher auch in Deutfchland zu wiederholten Malen
mit großen Koften angepflanzt, aber ohne Erfolg. Die Blätter
werden auch dem Vieh gefüttert. Matthiol, Ic. tab. 284,
Duhamel, Arbres II, tab. 8. Kerner T. 244. Plenk
T. 663. Düffed. V. T. 3. Wagner ll 8. 181.
2) Der weiße (M. alba).
Blätter fchief herzförmig, meift lappig und gezähnt, ziem=
tich glatt, Beeren weißlich. Wie der vorige, aber Feiner, auch
die Früchte, welche übrigens auch röthlich und ſchwarz vorfommen
und füßer fehmeden. Kam erft vor einigen Jahrhunderten aus
China nach Europa, wo er jegt auch allgemein angepflanzt wird,
zu bdemfelben Zweck. Gärtner T. 126. 5.2. Guimpel
T. 135. Schkuhr T. 290.
3) Der Färber-M. (M. tinctoria).
Blätter länglic und gezähnt, zweyhäufig, Nüßchen ein.
fäherig. Jamaica und Brafilien, ein Baum, 60° hoch, voll
1566
gelber Milk, Blätter 4" Tang, die Nebenblätter bleiben oft
als Dornen ſtehen; Kästchen drey und hängend, die Zapfen
rundlich und aufrecht, Fleiner als Brombeeren, grünlih, füß
und ſchmackhaft, werden roh und eingemacht gegeffen. Das
Holz; ift das gelbe Brafllienholz, welches in Menge nah Eu:
ropa kommt und zum Färben gebraudht wird. Marcgrave
Taf. 119. Tatai-iba. Plumier, Am. tab. 204, Sloane
Taf. 158. Fig. 1. Fuftick-wood. Maclura.
b) Kelch röhrig und vierzähnig. Broussonetia,
4) Der Papier: M. (M. papyrifera).
Blätter herzförmig, einfach und lappig; zweyhäuſig. China,
Sapan und Südfee, bey ung in Gärten; ein ftraucyartiger Baum,
15—20' hoch, voll Milhfaft; Blätter abwechfelnd, oben rauh,
unten zottig, die jüngern lappig; Früchte größer als Erbfen in
Blattachfeln, dunfelroth, füß, mit röthlichen Griffeln, wie Haare.
Wird in Bergwäldern gepflanzt. Aus der zähen Rinde der
einjährigen Schöfe macht man duch Kochen und andere Berei—
tung das in Japan aflgemein gebrauchte Papier. Kämpfer
X. 472. Seba, Thefaurus I, t. 28. Lamarck, Ill. t. 762,
Kerner 3. 715. Schkuhr T. 290.
B. Bäume mit Milchfaft, Blüthen in Käschen, Kelch
röhrig, Samen ohne Eymweiß.
a. Kelch blätterig, Samen ohne Eyweiß. Artocarpen.
Blüthen ein. und zweyhäufig auf einem fleifchigen Boden;
Staubblüthen in runden Kätzchen, Kelch zwey: bis vierblätterig
und verwachfen, mit fo viel Staubfäden; Samenblüthen auf
einem Fugelförmigen Boden, mit und ohne Hülle, Kelch röhrig
und zwey⸗ bis vierfpaltig; Nüßchen ſchlauchartig, frey mit einem
Samen ohne Eyweiß, Griffel gefpalten, Keim verfehrt.
Sträudher und Bäume mit MWechfelblättern und Nebens
blättern, ein» und zweyhäufig; in heißen Ländern, mit weißem
und gelbem Milchſaft, der oft giftig ift, aber auch Federharz
enthält; die zufammengefegten Früchte find meift beerenartig
und eßbar. ,
1567
a. Früchte troden,
4.8. Die Trompeten:Bäume (Cecropia).
Zwephäuſig, Blüthen fehr Mein, in gefingerten Käbchen,
Kelch Freifelförmig, mit 2 Staubfäden; Samenfelche glocdenfürmig
in Kolben; Schlauch einfächerig, in zweyzähnigem, fleifchigem
Kell). Bois trompette, Bois canon.
1) Der gemeine (C. palmata),
Blätter handförmig, neunlappig, oben glatt, unten weiß:
filzig. Ein zierliher Baum in Weltindien und Südamerica,
felten in Wäldern, fondern gewöhnlich auf verlaffenen Feldern,
ziemlih hoch und grad, faft ohne Aeſte; das Holz weih, der
Stamm mäßig did, von unten bis oben ganz hohl, mit dünnen
Sheidwänden, worinn ein Loch wie Erbfe, beftändig voll rother
Ameifen; am Ende ftehen Blätter im Kreife, wie bey Mamoeira,
auf mehr als fhuhlangen Stielen, fchildförmig und fo groß als
ein Bogen Papier, in 10 Lappen getheilt, unten weiß und mit
einer grauen Linie gefüumt. Oben bildet das Nebenblatt eine
graue Scheide, wie bey den Feigen, mworinn das Blatt artig
zufammengefaltet ftedt; dann Fommen daraus 4 oder 5 hän-
gende, daumensdice, wurjtförmige, 6—9“ Tange Kolben voll
brauner Körner, welche gegeffen werden; auf dem andern Baum
fteeden in einer Scheide mehr als ein Dutzend Kätzchen. Der
Stamm wähst in einem Jahr 10° Hoch und wird 9 did, Die
Brafllier nehmen ein Stüd trodene Wurzel, machen ein Fleines
Loch hinein, treten mit den Füßen darauf und drehen einen
Stab von hartem Holz darin herum, wodurd fie ſich entzündet.
Sie legen Baumwolle oder trocdene Blätter dazu, um das Feuer
ſchneller aufzufangen. Das weiße, fette Marf im Gipfel legen
die Schwarzen auf Wunden; der Saft aus den Kupfpen ift
ein ſehr wirffames Mittel gegen ftarfe Blutflüſſe. Marcs
grave T. 91. Pifo T. 72. Ambaiba,
2) Der fhildförmige (C. peltata).
Blätter fchildförmig, neunlappig, Lappen länglih, oben
rauch, unten weiß filzig. Weftindien, befonders auf den Cari⸗
bäen und dem nahen Beftlande; ein Baum 30—40' hoch, Faum
mannsdid, der ſich durch feine befondere Tracht von ferne unter-
\
1568
ſcheidet; wächst in ben Bergwäldern, und ift einer der erften
Bäume, die fih auf ausgereutetem Lande zeigen; wächst ſchnell
und iſt meiftens ohne Aeſte, Rinde weiß, in Swifchenräumen
geringelt und innwendig mit häutigen Scheidwänden. Am Ende
etwa 10 Blätter abwechfelnd, abfällig und rauh, unten weiß
filzig, über fchuhbreit und fiebenfpaltig, auf Stielen 1'/,‘ lang:
und voll wäſſerigen Saftes, der fchwarz fledt. Die Blüthen
fehe Flein und gedrängt; an einem Stiel hängen gewöhnlich
4 Kolben 2° lang in einer abfälligen Scheibe; auf einem ans
dern Baum ebenfo, mehr als 20 Kätzchen. Der Saft ift fchlei-
mig und herb, und wird gegen Durchfall, Wunden und Ges
ſchwüre gebraucht, auch zur Verfertigung von Federharz. Die
Rinde dient zum Gerben, der Baſt zu Striden; die Früchte
ſchmecken fäuerlihfüß und werden gegeffen. Die hohlen Stämme
braucht man als Unterlagen der Flöße, weil fie fehr leicht find.
Die Blätter find fo rauh, daß man damit glätten kann. Sloane
T. 88. F. 2. T. 89. Jacquin, Obſ. U. t. 46. f. 4. La⸗
marck T. 800. Ambaitinga, Yaruma.
b. Samenblüthen einzeln.
5. ©. Die Giftbäume (Antiaris),
Einhäufig, Blüthen fehr Elein, auf einem fcheibenförmigen
Fruchtboden voll Schuppen, in einer Hülle; Kelch drey⸗ bis
vierblätterig, mit ſo viel Staubfäden; Samenblüthe an demſelben
Zweig, ein Nüßchen mit hängendem Samen und geſpaltenem
Griffel in vielſpaltiger, fleiſchiger Hülle.
1) Der gemeine (A. toxicaria).
Blätter elliptifch, harfch und rauh, Blüthen an Zweigen,
die Staubblüthen auf einem pilzförmigen Boden. Oftindien,
befonders auf Macaffar und Java, Borneo und Eelebes, ein-
zeln in dichten Wäldern; ein fehr großer Baum über 100° hoch,
Stamm grad, 60—80' hoch und 6‘ die, unten voll Knorren,
Rinde weißlich und glatt, Holz weiß; die Blätter 2/,* lang,
14/3‘ breit, an jungen Stämmen 6' lang, faſt ftiellos, fallen
ab vor ber Blüthe und ſchlagen wieder aus nach dem Abfall
der Käschen, welche einzeln in den Achfeln ftehen auf einem
geftielten Fruchtboden, gewölbt wie ein Hutpilz, Ya“ breit; bie
1569
Samenblüthen einzeln, faſt ſtiellos, und beitehen aus ciner
fleifhigen Hülfe von einem Dutzend Schuppen gebildet, wie
Wachholderbeeren.
—Rumph erzählt Folgendes davon: Sein Saft ijt Fleberig,
bitter und gelblich, der der jungen Zweige weiß, und ift das
berüchtigte, fürchterliche Gift, wontit in ganz Waffer- Indien die
Waffen vergiftet werden, vor denen fi die europälfchen Sol:
daten weit mehr fürchten als vor Feuergewehr. Jetzt weiß
man ſich durch Gegengift zu helfen, Unter dem Baum foll Fein
Gras wachfen, und die Vögel, welche ſich daranf fegen, follen
fchwindelig werden und todt herunterfalfen. Unter dem Baum
fol eine gehörnte Schlange wohnen, bie wie ein Huhn gadert;
nach Andern foll e8 ein Baſilisk feyn. Der Baum fteht über:
al 1—2 Tagreifen von der Küfte, wo nur Halbwilde wohnen
und felten ein Europäer hinfommt. Man Fann fich ihm nähern,
wenn man den Kopf mit Tuch umhüllt, damit nichts darauf
tropft, weil er font ſchwillt. Man ſteckt ein zugefpigtes Bam:
busrohr in die Rinde, worein der blutrothe Saft fließt und
bald gerinnt. Die Pfeile, welche man damit vergiftet, heißen
Sompit; find dünne, fhuhlange, jtrohhalmsdicke Rohritäbe mit
einem Hayzahın, welcher mit dem Gift überzogen iſt und daher
fhwarz ausſieht; am hintern Ende ift ein Stüd Korf, Sie
werden in einem Köcher von Bambusrohr, der mit einem Deckel
verfchloffen ift, getragen. Nach einem Jahr verlieren fle ihre
Kraft. Man bläst fie durch ein mannslanges Blasrohr einen
Fleinen Slintenfchuß weit, Der Berwundete fühlt fogleich große
Hibe, Schwindel, worauf Ohnmacht und Tod folgt. Das Gift
wirft heftiger, wenn es mit dem fonft als Gemüfe eßbaren
Kraut Lampujang (Zingiber zerumbet) vermifcht wird, Gegen
diefe Pfeile ziehen die europäifchen Eoltaten über ihre Kleider
eine Urt Oberrock von fpanifrhem Leder.
Das Gift wirft nur tödtlih, wenn es ind Blut Fommt;
auf der Haut macht es nur Geſchwulſt, und ift als Pflaiter
ſelbſt ein Mittel gegen den Stich giftiger Fifche und den Biß
ber Scolopender. Mit dem fchwächern Gift getödtete Hirſche
Fann man effen; früher hat man in den Kriegen den Soldaten
Okens allg. Naturg. III, Botauik II. 99
1570
Menichenfoth mit Gewalt in den Schlündgeftertt, worauf
ſtarkes Brechen erfolgte; nachher hat man aber von gefangenen
macaſſariſchen Weibern andere Gegengifte erfahren, welche bald
mehr, bald weniger wirken; dahin gehört die Epatwurz (Cri-
num asiaticum). Sie wird gefaut, der Saft verſchluckt und
das Uebrige auf die Wunde gelegt; es muß Brechen erfolgen,
Auch braucht man die Rinde von Ficus lati olia und andern.
Der Geheilte muß fi Monate fang aller erhigenden Getränfe
und jeder angreifenden ran ar — Herb. amb: .
t 87. Arbor toxicaria, Ipo. ort zz
Leſchenault hat * Baum erft —** kennen ge⸗
lehrt, und die Erzählungen davon fehr übertrieben gefunden.
Er ließ einen Javaner hinaufiteigen, am Blüthen zu befommen;
er machte deßhalb Einſchnitte hinein; faum war er aber 25°
hoc gefommen, fo wurde ihm übel, und er mußte herunter
ſteigen; er ſchwoll auf, befam Schwindel und Erbrechen, und
war mehrere Tage Franf; einem andern dagegen, der bis auf
den Gipfel Hletterte, that es nicht das Geringfte. Er ließ num
eirten, der über 1° Died war, füllen, gieng zwifchen den zers
brochenen Aeften umher, während Gummiharz ihm auf Geficht
und Hände träufelte, ohne daß es ihm geſchadet hätte; indeffen
hat er fich fogleich gewafhen. Den Thieren ſchadet der Baum
duch nichts; er fah Eivechfen und Inſecten am Stamm, und
Bögel auf den Aeiten. Das Gift Heißt Ipo oder Upas antiar.
Man gewinnt es durch Einfchnitte in den Stamm, miſcht c8
falt in einem irdenen Gefchirr mit Körnern von Capsicum fru-
ticosum, Pfeffer, Knoblauch, Wurzeln von Kaempferia galanga,
- Maranta malaccensis (Bangle) und von Costus arabicus, alles
gejtoßen, außer den Körnern von Capsicum fruticosum, welche
man einzeln mit einem Stäbchen fihnell auf den Boden des
Gefäßes ſtößt. Jedes Korn vernrfacht ein ſchwaches Aufwallen
und ſteigt auf die Oberfläche, wo man es wegnimmt und ſo
noch 8—10mal hinein ſtößt. Es wirft nicht fo ſchnell und
anders als Upas tieuts (Strychnos), Ein Wafferhuhn, am
Schenkel verwundet, ſtarb nah 3 Minuten unter ungen
und Erbrechen "Ann. Mul. ANEt u 7 all) DIE. nn
x·
1571
we Früdte fleiſchig.
. * Die Nußfeigen (Brosimum).
Zweyhaͤuſig, rundliche Kätzchen mit fehildförmigen S ———
und dazwiſchen einzelne Staubfäden mit ſcheibenſörmigen, büch—
ſenartigen Beuteln; 2 Schläuche, mit geſpaltenem Griffel in
becherförmiger Hülle aus fleifhigen Schuppen, wie Wachhols
derbeeren.
I) Die gemeine (B. alicastrum).
Blätter oval lanzetförmig, Kätzchen kurz geftielt in Arhfeln
und einzeln, felten paarig. Antillen; ein hoher und zierlicher
Baum mit Milcfaft, fchlaffen Welten und 3—4 langen Wech«
felblättern und dutenfürmigen Rebenblättern, welche. ein gutes
Viehfutter find, Kästchen wie Erbſen, Frucht wie Muscatnuß,
heißt Brodnuß (Bread-nut), ſchmeckt fait wie Hafelnuß, und
wird ſowohl roh. gegeffen, als zu Brod gemacht. Swartz,
India occidentalis Lt. 1. £. 1. Tussaec, Antilles I. t. 9.
“u Die mildige (Br. atile).
' Blätter geftielt, länglich, ohne Nebenblätter, * wie
— Caraceas, auf Bergen 1200 hoch; ein ungeheurer
Baum, 200° hoch, 7° Die, enthält, obſchon er auf Felfen wächst,
ſehr viel weiße, Fleberige, wohlriechende und füge Milch, welde
aus Einfchnitten fließt, und von den Negern häufig getrunfen,
auch mie Brod und Manive gegeffen wird. ı Durch Kochen
ſcheidet fich eine gelblichweiße, harzige und wachsartige Maffe
ab, aus: der man Lichter macht; mit Scheidwaſſer gibt fie
Cautſchak. Die Frucht: enthält eine einſamige Nuß. Hum-
boldt, Relat. hist. II. p. 106. 130. Galactodendrum, Kunth,
Synopf. pag. 198. Ann. Mus. II. pag. 180. Palo de vacca
(Ruhbaum). mi BIrTT
7. G. Die Brodbäume ——
Blüthen einhäuſig, gedrängt an Kolben, in einer Scheide;
Staubkelch zwey⸗ bis dreyblätterig, mit einem einzigen Staub—
faden; Samenkelch röhrig, Schlauch ſehr klein, beerenartig, mit
einem langen Griffel, alle zu einer hd ——— —
re Jacquier.
Sehr nützliche Bäume in‘ —— Ländern mit write,
g9<9°
1572
Werhfelblättern und großen, gerofften Nebenblättern, von deren
Frucht ganze Bevhlkerungen faſt das ganze Jahr leben. Die
Kaͤtzchen walzig, faſt wie beym Rohr, ‚bie Kolben oder —
rundlich und oval.
a) Griffel einfach, Blätter ganz.
1) Der flaumige (A. pubescens, hirfuta),
Blätter fpis-elliptifh, unten flaumig, Kätchen hängenb;
Kolben aufrecht und oval. Oſtindien; ein ungeheurer Baum
voll gewundener, rauher und brauner Aeſte; Holz fehr hart,
weiß, innwendig röchlih mit Dicker, herber Rinde; Blätter
fpannelang und über handbreitz die Kätzchen am Ende, fpanne-
lang und fingersdict, werden getrocdnet, von den Knaben zum
Spaß angezündet; Blüthen grün, inawendig weiß. Der Kolben
oder die Frucht heißt Angelica, hängt an dicken Stielen hers
unter, und bejteht aus einem weichftacheligen, gelblichen, fauſt—
großen Zapfen, wie. Stechapfel; enthält Fleine, Tänglichrunde
Früchte, wie Bohnen oder Eaftanien, von weinartigem Geſchmack
und gewürzhaftem Geruch; durd, Einfchnitte tränfelt Milch aus
der Frucht. Wenn man zuviel davon ißt, ſo macht ſie leicht
Durchfall, den aber die Wurzel und die Ninde ſtillt. Das aus
ber gefochten Frucht gepreßte Del befördert die Verdauung; bie
Blätter gegen Quetſchungen und Gliederfchmerzen. Aus dem
Holz macht man ungeheure Kiften und Schiffe, auch höhlt man
die Stämme zu Nachen aus, welche Mansjus heißen und manch—
mal 80‘ lang und 9 breit find; es iſt jedoch im füßen Waffer
dem Wurmfraß ausgefeht. Rheede wen —* 32. nr
2) Der indifche (A. integrifolia).
‚Blätter elliptiſch, unten rauh, Kätzchen — Kolben
Kängfic, Oftindien, wild und angebaut; ein Baum wie Birrs
baum, 30—40° hody, mit 3—4' dickem Stamm, weiß und gelb
geſchaͤckt, mit: vielen gewundenen Aeſten; Rinde dick mit Milch—
ſaft, Blaͤtter zahlreich, ſpannelang und handbreit mit einem |
ſchuhlangen Stiel, -Käychen 2 Tang und grün in bem obern
Achſeln; Kolben oder Frucht heißt Jaca, und hängt einzeln an
den dickern Aeſten, und ſelbſt am Stamm, bisweilen fo tief,
daß fie in der Erde fledt, und dieſes find die beſten. Sie ift
‚1573
länglichrund; wie ein großer Kürbis, oder vielmehr ein unge:
heurer Zapfen, 1—1'/3‘ lang, 4;—1' did, 10—25 Pfund fehwer,
ſelbſt 60, fo daß fie ein Mann Faum tragen Fann. Die Schale
iſt gelbfichgrün, mit fchleimiger Milch überzogen „ welche fleckt,
dick, runzelig, voll Höcker, wie mit Diamanten beſetzt, innwendig
weiß und voll Milchſaft. Dieſe gemeinſchaftliche Schale ſchließt
unzählige kleinere Früchte ein, welche länglich find und von
didem, weißem, wohlriechendem und wohlfchmerendem, füßem
Fleiſch umgeben find, welches vorzüglich gegeffen wird. Jede
enthält einen Kern größer als Eichel, weiß und milchreich,
welcher wie unfere Cajtanien ſchmeckt. Dergleichen Kerne liegen
80—100 um eine dicke, milchreiche Spindel, etwa ein Dutzend
im Kreife von einer Haut umgeben, nehmlich dem Sclaud.
Die Spindel und die Schale enthalten einen Fleberigen Saft,
wie Terpeathin, mit dem man Vögel fängt.
Die reifen Früchte werden gefchält und als Leckerbiſſen ge—
geffen, doch find fie in Menge ſchwer verdaulih. Der Gefchmad
it ſchwer zu befchreiben: es ift ein Gemiſch von Honig, Trau—
ben und Pomeranzen, doch etwas fad; der Geruch wie moterige
Hepfel und fo ftarf, dag man Feine Frucht im Haufe verbergen
Fönnte; fie ift befonders erfrifchend und gefund zur heißen geit,
Auf Eeplon ijt ſie das Lebensmittel für einen großen Theil des
Jahrs. : Die Elephanten gehen ihr fehr nad, und brechen felbft
‚Meine Bäume mit dem Rüffel ab. Zur Zeit der Reife fchweben
viele Fleine Schnafen darum. Von den Sungeborenen werden
bie jungen Früchte roh gegeffen, die reifen eingemacht, over in
Stücke zerſchnitten, gefocht vder auch in Palmöl gebraten. Die ge—
röfteten Kerne ſchmecken füß, und werden zum Nachtiſch aufs
geſetzt; aber zuviel gegeffen machen fie Brennen im Halfe und
Heiterkeit. Die Iungeborenen machen aus den an der Gonne
getrockneten Mehl und Kuchen; auch Fauen fie mit Betel das
‚innere Häuschen um die Caftanie ftatt Areca. Der Abfud der
Wurzel gegen Durchfall; der Milhfaft der Frucht mit Pulver
von Calmus gegen die Nachtblindheit; das Holz in Effig gegen
‚die Gefchwulft bes Zäpfchens und der Mandeln; die mit dem
Fleiſch der Frucht geftoßene und mit Zuder zu einem Pflafter
'1574
gemachte Wurzel gegen bie Flechten. Aus der Milch kocht man
Vogelleim. Das harte Holz wird wie Mahagony zum Einlegen
"gebraucht. Rheede M. T. 26—28. Jaka, Pilau, Jaqueira.
‚Rumph I. %. 30. 31. Soccus 'arboreus major, 'Soor-Zak;
Camelli, Icones t. 168. Nanca; Bontius p. 119. Champidaca ;
‚Gärtner T. 70.72, Thunberg, Schwed. Br 36. ©. 252.
Rorburgh, Coromandel T. 250.
b) Griffel gefpalten, Blätter lappig
3) Der auftralifdhe (A. ineifa).
Blätter länglich, buchtig und fiederfpaltig, unten flaumig,
Staub⸗Kätzchen hängend, ohne Scheide, Malabar, Moluden,
Südſee, befonders auf Draheiti, angepflanzt auf Morig
-und im heißen America; ein Baum wie Muscatnußbaum, 40
bis 50° hoch und 4' Died, mit wenig Aeſten und aufrechten
Zweigen, wie Armleuchter; am Erde 6—7 Blätter, rofenartig,
2 Spannen lang und faft eben fo breit, mit 8—10 Lappen, faft
wie Eichhlätter. Kätzchen am Ende, wie beym Rohrfolben; Die
Kolben tiefer unten, etwa 3 beyfammen, rundlich, fo groß wie
‘ein Kindsfopf, voll von vier: oder ſechseckigen Warzen, wie
"Diamanten, und mit Fäden bedeckt wie mit Wolle, 3-4 Pfund
-fhwer. Roh nicht eßbar, aber gerdfter oder in Fleiſchbrühe ge⸗—
kocht, und ſchmeckt Dann wie Artiſchocke; getrodnet wie Brod
zu andern Speifen; fättigt gut, und saugt daher für die arbeis
tende Elaffe. Enthält wenig Kerne, oft gar feine, und das
find die beiten. Sie werben geröſtet oder gefocht, und wie Ea«
ftanien gegeffen; auf den Molucfen lebt das gemeine Volk faft
ganz davon, und daher jteht diefer Baum um alle Häufer und
‚auf dem Felde, Die Frucht in Scheiben geſchnitten und ge-
trocknet, hält ſich 2 Jahr lang, läßt ſich auf Schiffe mitnehmen
and wie Brod efien. Auf Otaheiti leben die Innwohner faft
allein von der famenlofen Art Drepviertel Jahr lang.) Sie neh.
men fie vor ber Neife ab, wo fie noch vet und mehlig ift;
"Denn ‚ganz veif iſt das Fleiſch weich, ſuͤßlich, abführend und ver⸗
dirbt leicht. In Scheiben geſchnitten und geröftet, ‚oder auch
"ganz im Ofen gebacken, bis die Schale ſchwarz wird; ſchmeckt
‘fie wie frifche Brodfrume, doch mit einem Nebengefhmad nad
1575
ar
Erdäpfeln. Da der Baum von Anfang, Septembers bis Ende
Decembers blüht, und. anſetzt, fo machen fie ‚aus der Frucht
einen Teig, laſſen ihn gaͤhren und backen daraus ein Brob,
welches fie ſehr ‚lieben, Drey Bäume, ‚find im Stande, einen
Menſchen zu ernähren. Während Gonfs. Aufenthalt war. biefe
Frucht die Hauptnahrung, feiner Matrofen, und Das Herſtellunge⸗
mittel der Kranken. Anſon traf auf ſeiner Reiſe um die
Welt, grade als er großen Mangel an Lebensmitteln litt, dieſen
Baum, auf der Inſel Tinian, von wo er eine Menge Früchte
mitnahm. Er blüht faſt das ganze Jahr; wird nicht durch
Kerne, ſondern durch Wurzelſchößlinge fortgepflanzt, oder durch
die Fledermäuſe, welche der Frucht ſehr nachſtellen. Die Milch
in der Rinde gibt Vogelleim. Das Holz iſt gelb und ſchwam⸗
mig, doch braucht man es zu Kaͤhnen und zum Hausbau, den
Splint zu Kleidern, wie vom Papier-Maulbeerbaum; die Blätter
beym Tiſche zum Abwiſchen der Hände, die Kätzchen als Zunder.
Clusius, Exot. pag. 281. Jaca. Rumph I. Taf. 32. 33.
Soceus lanosus et granosus; Sonnerat, Voyage a
tab. 57— 60. Cooks Reife 1775. I. ©, 337. Forfterg
‚Brobbaum. 1782. 4. Lamarck T. 744. | |
36. Zunft. Apfel-Nuffer — Lorſchen.“
Eupborbiaccen.
Drey verwachſene, oft fleiihige Nüffe an einem Mittelſäulchen, mit
einem bis zwey hängenden Samen; Blüthen getrennt, meiſt
ohne Blume.
Kräuter, Sträucher und Bäume, häufig mit ſcharfem und
weißem Milchſaft, oft fett oder fleiſchig mit Wechfelblättern und
Heinen Nebenblättern; Blüthen in Käschen, Trauben und Bü—
ſcheln, mit einer blüthenartigen Hülle, cin und zwephäufig und
ſehr verfümmert; Kelch vierz oder fechsblätterig, oft mit An-
hängfeln, oder fehlend; Blumenblätter eben fo viel, wenn fie
vorhanden find; Staubfäden in der Mitte, drey, fünf und viel,
"bald frey, bald verwahren, mit gewöhnlichen Beuteln. Grops
frey aus 3 Nüſſen (Tricoccus) am Mittelſäulchen, und ſo viel
1576
gefpaltenen Griffeln und einem oder zwey im Innern Winkel
hängenden Samen, an beren Nabel eine Warze. Die Nüffe
trennen fi gewöhnlih vom Mittelſäulchen, Haffen an der in:
nern Naht und beftehen aus einer äußeren, lederigen, oft
fleifchigen Leifel and einer innern Haut, welche elaftifch ab—
ſpringt. Der Keim grad und Aufpachh mit breiten ee in
viel Eyweiß.
Sie finden ſich zwar in allen Climaten, doch die mi
in Heißen Ländern. inige liefern eßbare Fleifchfrüchte, die
meiften eßbare Kerne, wenn man den Keim wegnimmt, welder
ftarf abführt und Brechen erregt, oft giftig iſt. Die medichni«
fhen Kräfte liegen daher im Keim, der fich durch eine grüne
Farbe auszeichnet. Die Samen enthalten viel Oel, und find
oft von einer Urt Talg umgeben, woraus man fogar Lichter
ziehen kann. Ueberhaupt find alle Theile fehr wirkfam, meiſtens
ägend und purgierend. Einige liefern auch fehr mehlreihe und
eßbare Wurzeln.
Sie theilen ſich zunächſt in 2 Haufen; die einen haben
Blumen oder Früchte, welde den andern fehlen. |
Die blumenlofen theilen fich in mwäfferige und milchige; bie
andern in blumige und fruchtige.
A. Ohne Blumen und Frucht.
2. Mit wäfferigem Saft, 2 Samen in jedem Fach,
Staubfäden frey in einem gefpaltenen Kelch. Acalyphen.
1. Ein Dusend Staubfäden. Bingelfräuter.
2. Nur eir Halbdugend Staubfäden. Tragien,
b. Mit viel Michfaft, Staubfäden * oder in —
Säulchen verwachſen.
3. Euphorbien. *
B. Blumen oder weuchte J
4. Blumen. Crotonen.
5. grüße ohne Blumen. Sion.
Pad hut
„a N
177 IR
* — 1. u Fin
Ve RL EEE T 3 ._ UaEE >
1577
TR u Stock⸗Lorſchen: Keine Blumen und Früchten
Saft wär. CR a re
— Kräuter und, mit — der Buchſe⸗ je ein⸗
ſamig; Staukfäden faſt durchgängig 12 und frey. Die Blüthen
eins und zwephäufig, in Knäueln, Trauben vder ährenartigen
Knäueln, meiftens mit großen und mehrblüthigen eg
———
11. Sippſchaft. Mark-Lorſchen — Dichelteduter:
Ein Duhend Staubfäden, Fächer einfamig.
Meiſt neffelariige Kräuter und Sträucher, deren übrigeng
ſchwache Kräfte im Gewebe des Stengels und Laubes: liegt.
1. © Die Zellen: Lorfhen, Bingelfräuter re
rialis),
Blüthen eine und zweyhäuftg, meift in Achren, Keld .
oder viertheilig, mit dreymal fo viel Staubfäden; Gröps Kies
nüffig, mit fo viel umgefchlagenen Griffeln.
1) Das Sommer-B. (M, annua), J
Aeſte armförmig, Gegenblätter glatt und ſpitz-oval, — * —
Staubblüthen in Aehren mit 9 Fäden, Samenblüthen gepaart
und ſtiellos. Unkraut in Gärten, 14° hoch und viereckig,
Blätter 2“ lang, */.“ breit; Blüthen zweyhaͤuſig, Staubblüthen
in dünnen, unterbrochenen Aehren; Früchte zweyfnoflig und
borſtig. Riecht und ſchmeckt unangenehm, ſchleimig und bitter⸗
lich, iſt erweichend und ſchwach purgierend. Herba mercurialis.
Schkuhr T. 232. Sturm H. XXIX. Hayne V. T. ii.
2) Das Winter-⸗B. (M. perennis).
Stengel einfah und vieredig, Blätter fpib- cdiptiſch, ge⸗
zähnt und rauch, Staubähren ſehr dünn, mit 9 Staubfäden,
Samenblüthen 2—3 auf einem Stiel. Zn Wäldern, ſchuhhoch,
am Ende ein Halbdugend Blätter, 3” lang, 1 breit; Gröps
größer. Riecht widerlich und betäubend, erregt Erbrechen, wird
getrocknet blau. Herba Cynocrambes ſ. M. montanae, Fl. dau.
4.400. Schkuhr T. 432. A. Hayne V. T. 10.
2. ©. Die Ader-Lorfchen, Neffel-Lorfhen (Acalypha).
Blüthen ein« und zweyhäufig in Aehren, Staubfeldy vier:
theilig, mit zwey⸗ und viermal fo viel Staubfäden; Samenkelch
1978
dreytheilig, Gröps dreynüſſig, mit ſo viel zerfchliffenen, Griffeln
in großen Deckblaͤttern. Caturus.. air Walt
95 Deren near ihn
‚Blätter lang: geftielt; — — Blüthen
* ni untereinander, mit vielen Samenblüthen in ge⸗
kerbten Huͤllblättern. Indien, ſehr gemein auf. Sandboden,
ein Kraut, 3° bach, wie Neſſeln, Blätter 3" lang, 2“breit,
Aehren eben fo lang, mit fehr Heinen, weißlihen Blüthen und
feinen Früchten. Purgiermittel gegen Würmer, Oliederfranf:
heiten und Ausſchläge. Rheede * — 81. men
Hermann, Lugd, t. 687. 6% —E
u Sr Die Droffel: are * As ao —
—
Blüthen einhäuſig, in Trauben, Kelch viersheilig;: mit wey⸗
oder viermal ſoviel verwachſenen Staubfäden und 4 Drüſen;
Eapfel viernüſſig, mit einem einzigen Griffel, Narbe ſchild—
fürmig.
nl) Diesgehörnte (Pl. cornieulata).
Blaͤtter länglich herzfürmig, Nüffe zufammengedrüdt und .
fpisig. Moluden, in Wäldern, angepflanzt um Die Käufer,
weil die Blätter ein angenehmes, ſchmackhaftes und zartes Ge-
müſe find, mit Cocosmilch gekocht; ſchlingt ſich mit dünnen
Stengeln an Bäumen hinauf, Blätter 3 Tang, 2‘ breit
und gezaͤhnt, „wie Neffelblätter, mit Geruch wie Holunder;
Die Früchte öffnen ſich Bee und: fehneffen die runden Sa⸗
men heraus. Rumph J. T. 79. Sayor baguala.
20 Sippſchaft. J—— — Tragien.
Ein Halbdutzend Staubfäden, Fächer ein- und zweyſamig.
“Kräuter, Sträucher und Bäume mit Wechſelblättern, deren
Kraft im Wurzel, Rinde, Baft und Holz liegt.
on 4.1 Die Rinden-Lorſchen, Winden-Lorſchen (Tragia).
Bluͤthen einhäufig,. in Zrauben, Kelch drey⸗ bis wierfpaltig
und dreymal fo viel Staubfäden » Oröps zweynäfg und (borftig,
mit fosviel dicken Griffen. . e—
Die geme ine (Ti volakilis)« 3
„Blätter ſpitz herzformig —2*& Aehren felant GSa⸗
‘1579
menbluthen einzeln und-fünfzähfig. Weſtindien, ein windender,
‚etwas 'holziger Stengel, über mannshoch, mit Brennborften;
Blätter 172“ lang, .“ breit; Gröpsntreynüffig, «Die Wurzel
it Scharf und wird von den Negern als Abführe und Schweiß—
mittel gebraucht. en Gen. it. 252. 2. Slo ane
882.8 1., Trew IÜ | —
5. G. di⸗ Baſt⸗ u chen: Blüthen ein- ni daweyhäufl 8.
in Riſpen; Keldy zwey: bis dreytheilig, mit :3—12 unten ver=-
wachfenen Staubfäden, Griffel zwey⸗ bie drepfpaltig.
a) Die Bitter-Lorſchen (Alchornea, Hermesia).
Blüthen zweyhäufig in Achren, Kelch zwey: bis fünftheifig,.
mit 8 Staubfäden, unten verwachfen; Gröps beerenartig, zwey—
und dreynüffiy, mit langem Oriffel und fo viel Narben,
1) Die gemeine (A. latifolia).
"Blätter oval, gezähnelt und glatt, Staubblüthen in Rifpen,
Samenblüthen in ehren. Jamaica, auf hohen Bergen, ein
Baum 20' hoch, mit) wagrechten Aeſten; Blätter langgeſtielt,
2—3" lang und halb fo ‚breit, Die unteren größer; Staubrifpen
:6—10' lang, 4 und 5 beyfammen und aufrecht, die Samen:
ähren länger und hängend, mit drey= bis fünfzähnigem Kelch),
Früchte wie Erbfe, meift zweynüffig und Flaffend, Liefert die
Alcornoeo-Rinde (Cortex alcornoque f. Chabarro), weidye int,’
langen, braunen Stüden zu uns fommt und gegen Schwintfuct
gebraucht wird; fie ſchmeckt bitter und herb und enthält viel
Gerbſtoff und eine Art Harz. Swartz, Fl. Ind. oce. I.
p. 1153, ee 'T.988,- — X. — 42. Düſſeld.
XIV. T. Hirt
b) —8* ‚Ebenfo; aber der — * prebtheifig,
mit 3—12 Staubfäden, die Frucht ftachelig.
2) Die fhildfürmige (A. mappa).
Blätter rundlich und fhildförmig, unten beftäubt, *
— in Riſpenähren. Molucken, Bäumchen wie Holunder,
mit markreichen Aeſten, Blätter 1%/,‘ lang’ und'2" breit, Blü⸗—
‚then weißlih, Frucht röthlich, mit weichen Stacheln, Samer
wie Coriander. Das Holz weich und unbrauchbar, die Rinde
zum Braunfärben und gegen Ruhr, die ‚großen Blätter als
1580
Tellertucher bey Öffentlichen Gaftmählern, obſchon man fie von
‚ben höchften Bergen holen muß." — III. T. 108. Be
lium- Mappae , Rieinus mappa. 1)
6. ©. Die Holz⸗Lorſchen — ee —*
— nur 4—6 freye Starbfäden um einen verkümmerten
Gröps; Blüthen in Bündeln oder Hankau "‚ re
eine und zweyhäufig. Burineen. SERIE’
Die Budfe (Buxus). |
Blüthen einhäufig und Enäuelartig, Reich, vierblätterig, mit
1 oder 3 Dedblättchen und 4 Staubfüden um ben verfümmerten
—* Frucht rundlich, mit 3 dicken, drüſigen —
3) Der gemeine (B. fempervirens).
Blätter gegenüber, oval und immergün, Stiele aan,
Beutel pfeilfürmig. Südlich auf Bergen, auch in ber Schweiz,
ſonſt allgemein in Gärten zur Einfaffung der Beete und ber
‚Gänge, hier als hohe, glattgefchnittene Wände; ein Strauch oder
‚Bäumchen, 10 —15° hoch und: fehenfelsdicl, gewöhnlich aber
nur einige Schuh. hoch, mit hartem, gelbem Holz und vier:
‚eigen Zweigen; Blätter fehr zahlreih, Flein, Faum 1‘ lang;
derb und dunfelgrän; Blüthen gelblich, in rundlichen, Fleinen
Achſelknäueln, ein Dugend Staubblüthen um eine Samenblüthe,
‚beren Gröps */s lang ift, elaftifch auffpringt und: fehwarze
Samen enthält. Die ganze Pflanze riecht unangenehm, fehmedt
‚bitter und iſt purgierend; die Blätter ſtatt Hopfen ins Bier;
das Holz flatt Guajac gegen eingemurzelte, anſteckende Kranf-
heit, vorzüglich aber zu Büchfen, Blasinfirumenten und Holz-
ſchnitten. Matthiol, T 190. Kerner T. 119. Plent
8 664 Schkuhr T, 287. Guimpel 8. 137%
bir Milchfafein na m sin. u samt In M
3. Sippfchaft. Een — ————
Staubfäden cinzeln oder in ein Säulchen —* Bir
einſamig. Sr.
Unförmliche dicke vorm und Sträuder, 4 nn
deren Kraft in der reichlichen, meift feharfen Milch aller: Theile
liegt. » Die Blüthen find zwar zahlreich, beftehen aber meiſtens
nur aus einem einzigen Staubfaben, getrennt vom Gröps; nur
1581
bey dem Federharzbaum finder ſich ein halbes Dusend in einem:
gewöhnlichen Kelch, find aber verwacfen. Die —* in
Kätzchen, Dolden und Riſpen.
7. G. Die Wurzel-Lorſchen, die Wottemitge
(Eupborbia),
Blüthen einhäuffg, mit vielen Staubbfäthen und einer ein-
zigen Samenblüthe in einer kelchförmigen, fünffappigen und drü—
figen Hülle; Staubblüthen in einem zerfchliffenen Deckblatt ohne
Kelch, mit einem einzigen Gtaubfaden ; Samenblüthe lang ge—
ftielt in Fleinem, fünfzähnigem Kelch; Eapfel meift glatt, fpringt
elaftifcy auf und hat 3 gefpaltene Griffel. YET
Sehr milchreiche, meijt fleifhige und unftaltige Kräuter,
Sträucher und Bäume in allen Elimaten, doc die fleifhhigen
vorzüglich in den heißen. She Milchfaft iſt meiftens ätzend
und fehr oft giftig. -
a) Kräuter.
Mir Blättern ohne Nebenblätter, Dolde vielfpaltig, bie
Hülle mit dreyedigen und zwephörnigen Anhängfeln.
1) Die gemeine (E. efula),
Blätter nadelförmig und häutig, Nebenzweige unfruchtbar,
Hüftblätter der Dolde herzförmig; Anhängfel der Blüthenhülle
zweyhörnig. Ueberall an trodenen Straßen, ſchuhhoch, Blätter
dicht beyfammen, wie am Reinfraut, 2 lang, 2 breit;
Dolde zwölfitrahlig, Blüthen gelblih, Samen graulichbraun.
Oft ift fie ganz voll von einem Brandpilz, und wird dadurch
unfruchtbar. Um ces vom Leinfraut (Antirrhinum linaria) zu
unterfcheiden, hat man den Vers gemadıt:
Efula lactefeit, fine lacte Linaria erefeit.
Der Saft beigt die Warzen weg, die Wurzelrinde führt ab wie
die Samen, welche auch die Fifche betäuben: Radix Efulae.
Fl. dan. t. 1270. Schkuhr T. 129. a. Hayne U. X. 21.
2) Die Cypreſſen-W. (E. eypariflias).
Ebenfo, aber die Stengelblätter lanzetförmig, die der Sei—
tenzweige boritenförmig und die Nüffe warzig. Ebenda, aber
nur fpannehoch und die Blätter zolllang, auch voll Brandpilze,
Wurzel und Kraut war ebenfalls in der Apothefe: Esula
1582
minor. wenn 'Austr. t. 435. wagen UNI. w. x
Hayne I. Binary | BEAT ET
3) Die nr. (E. characias). HRRNTISE HR
"Stengel faſt ſtrauchartig, Bee lanzetförmig, Dolden⸗
gälfen durchwachſen und ausgerandet, Bluͤthen dunkelroth, Nüffe
behaart. Suͤdlich auf Zelfen und Wauern, 2—3' hoch und
ausdauernd; Milch giftig, wird daher zum Fangen der Fiſche
gebraucht; das Kraut ehemals gegen Stockungen und Waſſer⸗
ſucht. Tithymalos. ‘Clus., Hist. II. tab. 188. fig. est. _Jac-
quin, Rar. t. 89. Sabbati, Hort. rom. I. t. 24.
‚Ebenfo,. Dolde brepfpaltig. a
9 Die Garten⸗W. (E. peplus).
Blätter umgekehrt oval und geitielt, Hüllen oval, Blchen
gelblich; Nüſſe nackt und gefielt. Unfraut in ‚Gärten, nur
fpannehoh. Blätter faum zolllang, einen halben breit, Eamen
graulich. Ehemals zum Abführen. Fl. dau. t. 1160. Gärtner
&. 107. 5. 2.
Dolde vierfpaltig:
5) Die Springkörner (E. nat
Blätter Freuzweife, fpißeelliptifch, Blüthen geibtich, Nuſſe
glatt. Südlich an Feldrändern, bey uns hin und wieder von _
ſelbſt in Gärten und Weinbergen, 3° body, mit mehreren ein«
fachen Stengeln von unten an, Blätter 3° lang, fajt 1‘ ‚breit,
Dolden groß. Blüthen weißlih mit 4 Anhängfeln; Nüffe wie
Kirfchen, mit marmorierten Samen, welde heftig abführen; ber
Saft zieht Blafen, ätzt Wurzen „weg und tödtet die Nerven in’
hohlen Zähnen: Semina Cataputiae: minoris: Phenf T. 366.
Düffele. IV. T. 6. Epurge, Catapuce, Purgierförner.
Ebenſo, aber die Anhängjel der Blürhen u NT
6) Die Sonnen=W. (E- heliofeopia). a oe,
Blätter Feilföemig und gezähnelt, Dolde fanfſpaltig/ dau.
blaͤtter umgekehrt oral, Blüthen gelblich, Nüffe glatt. Ueberall
an wüſten Plägen, in Gärten unter Sommerfrüchten, ſpanne—⸗
hoc und ziemlich einfach, Blätter zolllang, */, breit, Dolde
2 lang, mit 5 Hüdblättern. Kraut und Wurzel ehemals zum
1583
Purgierenz; weniger —* er gg 129. Haynell.
Taf. } 1 E77 en +
7) Die Sumpf:®. (E. paluftris). pt
Blätter ſtiellos und — Woiren *
Strahlen drey: und zweyſpaltig, Hüllblättchen elliptiſch, Capſel
rundlich und warzig, Samen glatt und ſchwarzbraun. Auf
feuchten Wieſen, an Ufern im mittleren und ſödlichen Europa,
ein 2—3' hohes Kraus mit hohlem Stengel, unten purparroth,
oben mit zahlreichen Aeſten. Blätter 3” fang, ?/;* breir, Oeck⸗
blätfer und Blüthen gelb. Früchte größer als bey den worigen.
Die Wurzel it ſcharf, und wurde ehemals als Purgiere und
Brechmittel gebraucht, in Rußland gegen Wehfelfieder, Warzen
und Grind: Radix Efulae majoris. Fl. dan. t. 866. Pleut
T. 368. Hayne II. T. 23. | ante
b) Sträucher.
Ohne Dornen aber mit Blättern; — einzeln oder
gehäuft.
8) Die ſchauerliche EE. caput Medufae),
Schmale Blättchen auf Höckern; Blüthen kaum geſtielt, Ans
hängſel handförmig. Aethiopien, bey ung gewöhnlich in Gewächs:
häufern; die dicke Wurzel ragt 6 über die Erte hervor, und
treibt ringsum eine Menge walzige, fleifehige und höckerige
Zweige mit fleifchigen Schuppen in 5 Reiben, an deren Ende
ein ſchmales Blaͤttchen; 3—4 grünlide Blüthen am Ende.
Das ganze fieht aus wie ein Medufenhaupt. Commelyn,
Hort. t. 17. Burmann, Africa 8. 9. 10. De Candolle,
Pl. grasses t. 150.
Fleifhige Sträucher mit Dornen und fat blattlos.
9) Die alte (E. antiquorum).
Stengel dreyeckig, gegliedert und ſtachelig; Zweige ausge:
‚breitet mit 2 Dornen am Ende, ohne Blätter, Blüthen einzeln.
Sndien und Arabien, wo fie die Cameele freffen, nachdem fle
gefscht worden; ein milchreiher Strauch in Sandboden, zwey
Mann hoch, mit einfahem Stamm, der unten fih in viele
braune und Frautartige Aeſte theilt; Blüthen in den Buchten
der Kanten, “ breit, gelblich und ohne Geruch. Aus: der
1594
Wurzel: macht man mit etwas Teufelsdred ein Prlejter gegen
die Würmer; die Wurzefrinde purgiert; der Rauch des Holzes
gegen Podagra, Durch Einfchnitte fließt viel ſcharfer Milchſaft,
der an der Luft zum Gummi Euphorbii verhärtet, aber nicht
mehr fo Häufig über Holland zu uns Fommt, wie von dem zwey
folgenden Gattungen ; riecht angenehm, ſchmeckt ſcharf, purgiert
heftig, wird daher jest nur als Blafenpflafter und bey Knochen:
fraß gebraucht; das Ertract daraus gegen Abmagerung. In
Arabien macht man zur Regenzeit mit 7—8 Milchtropfen und
Mehl ftark purgierende Pillen. Rheede fagt Fein Wort vom
Gummi, und Fr. Hamilton fagt ausdrücklich, daß er in
Indien. an diefem Baum nie eine Spur von Gummi gefunden
habe, und er daher das Euphorbium Antiquorum, Dioscoridis
et Plinii nicht feyn fünne (Linn. Trans, XIV. 2. Iſis 1826.).
Das Euphorbium der Alten (Dioscorides, Lib. III. cap. 96.
Plinius, L. 25. cap. I fam aus dem mittleren Africa, wie
noch jest. Rheede MM. T. 42. Schadida-Calli; ———
Hort. I. t. 12. T. 339.
10) Die gebräuchliche (E. officinarum).
"Stengel vieleckig, ohne Blätter, Stacheln paarig und krumm,
Bluͤthen einzeln und gelblich. Im mittleren und ſüdlichen
Africa, bey und in Treibhäuſern, ſieht ganz aus wie eine
Fackeldiſtelz Stengel armsdid, 4—6' hoch, mit 12—18 jtache:
ligen Kanten und ftiellofen Blüthen oben daran, hin und wies
der mit Warzen und Aeſten ohne Blätter. Der verdidte Mitch:
faft kommt als Gummi Euphorbii über England nad @uropa,
in bfaßgelben Körnern. Commelyn, Hortus 1. t. 11. Seba
Thes. I. t. 19. ££ 2. PlenEt X. 365. De Candolle, Pi.
grass. t. 77. Duüſſeld. I. U 13. —J
11) Die löffelförmige (E. nerüfolia).
v1, Ueite vierecfig und etwas gedreht, mit länglichen Blättern
am. Ende, zwifhen 2 Stadeln. Oſtindien, cin mißitaltiger,
fonderbarer Strauch mit ſchuhdickem Strunf, der ſich in 2—3
Hefte theilt, mit 5 gedrehten Reihen von Warzen, je mit 2
Heinen Stacheln, fo daß man den Strauc nicht anrühren darf.
Er ift fat ganz blattlos, und hat nur oben an den Frautartigen
1585
Zweigen zungenförmige Blätter, 6“ lang, 2° breit. ‚Bey ber
geringiten Verlegung fließt fcharfe Mild, aus; trägt felten und
Fleine, grünlichgelbe Blüchen, wird in Zäunen angepflanzt und
in China in Beitungen, fo daß man nicht durchdringen kann,
außer wenn man Negerforn hinein fät, und dann das Ganze
abbrennt, Die Blätter werden gegen Berftopfung und Grimmen -
gebraucht, In China und Siam wird es ein 2' dicker Baum,
mworinn braun und weiß geftreifte, feite Stüde find, welche
wohl riechen und als Aloeholz verkauft werden; auf Java macht
man Handgriffe für Kriffen daraus, Auch werden tie ſäuer—
lichen Blätter roh gegeffen, fo wie die Sproſſen. Rumph IV.
T. 40, Ligularia.
12) Die canarifche (E. canarienfis).
Stengel vierecfig mit paarigen Wibderftacheln, ohne Blätter,
Blüthen Furz gejtielt, 1—3. Auf den canarifchen Inſeln 4 big
6“ Hoch, mit vielen zolldiden Zweigen, vol Warzen mit braunen
Stacheln, worunter die dunfelrothen Blüthen mit einem Der:
blatt, Liefert auch Euphorbien- Harz, welches über England zu
uns Fommt, Commelyn, Hortus II. t. 104. De Candolle,
Pl. gr. t. 49. Düffeld, VOL, T. 19. 20.
8. © Die Stengel:Lorfhen, die Blendbäume
(Excaecaria),
Blüthen eins und zweyhäufig, die Staubblüthen in Käschen ;
Kelch dreyblätterig mit fo viel unten verwachfenen Staubfäden ;
3 Nüffe zweyflappig und einfamig, Griffel dreyfpaltig.
Meift Bäume mit Milchjaft und Wechfelblättern, ohne
Nebenblätter; die Staubblürhen unten am Käschen,
1) Die gemeine (E. agallocha),
Zweyhäuflg, Staubblüthen in Kätzchen, Samenbfüthen in
Trauben, Blätter fpig:oval und gezähnelt. HOjtindien, Ceylon;
ein Baum mit einem fcharfen, giftigen Milchſaft, der unter den
jenigen, welche einen fchädlichen und abführenden Saft enthal«
ten, obenan fteht, und das Schrecken ver Schiffsleute ift, wenn
fie ihn fälen müſſen. Er ift unanfehnlich, Frumm, voll Knorren
und Risen, mit zierlich gewundenen Zweigen, und fteht an der
Küfte mit nadten Wurzeln. Blätter wie Birnblätter, 4 lang
Okens allg, Naturg. IL. Botanik I. 100
1586
und über 2 breit; Käschen aus den Achſeln, wie bey der
Hafelitaude, ſtrohhalmsdick und grünlichgelb, voll Staubfüden
je 3 beyfammen; dauern einen Monat lang, Die Samen:
blüthen in kleinern Aehren, tragen dreyfnöpfige, bläulihgrüne
Beeren, wie Cappern, werden endlich rot), und fpringen an
der Sonne mit einem Knall auf, Wenn beym Fällen bes
Baumes Milk in die Augen ſpritzt, fo entfleht ein wüthender
Schmerz, Entzündung und Gefhmwulft, oft Blindheit. In den
Risen und Höhlen liegen oft Furze Vipern; auch große Ameifen,
Wefpen und befonders Heine Bienen, die zwar nicht ftechen,
aber in Menge in die Ohren und Haare fliegen. Der Baum
liefert das unächte Alveholz (Lignum aloes spurium), welches
dem Ächten Calambac fehr gleicht und Teda heißt. Es ift eine
Art Harz im Holze, nächſt der Rinde und in den entblößten
Wurzeln; findet ſich aber nicht in allen Bäumen, fondern nur
in denen am Strande, und wird erfannt, wenn die Schläge auf
den Baum hart Flingen. Es ift 2—3 Finger Died, hart, roft-
farben, hin und wieder fchwarz, ölhaltig, und brennt daher wie
ein Kerzenlicht, mit Benzoe-Geruch; wird als Räucherwerf mit
Unguis odoratus gebraucht, verliert aber nah 5 Jahren deu
Geruch. Es ſchmeckt wie Wermuth oder Aloe; das ächte Ca—
lambac aber angenehm, wie Eitronenfchale. Stücke, welde
fhwimmen, find nicht gut. Das gemeine Holz; dient zum
Brennen; der Milchfaft zum Abführen; das aus dem Holz ges
fochte Del gegen Krebs; die Früchte werden von Heinen Fifchen
gefreffen. Rumph Il, T. 79. 80. Arbor excoecans.
b.) Die Birfen:Lorfce (Aegopricen, Maprounea).
Einhäufig, Staubblüthen in Fopfförmigen Käschen, Kelch
vierfpaltig mit 2 verwachfenen Staubfäden; Fruchtblüthen eine
zeln und unten daran, Kelch dreylappig, Eapfel dreyfächerig, je
einfamig, Griffel dreyfpaltig.
1) Die gemeine (Ae. betulinum).
Blätter abwechfelnd und oval, nur eine Fruchtblüche unter
dem Käbchen. Cayenne, auf Angern; ein Bäumchen 8‘ hody,
7“ did, mit weißem, weichem Holz; Blätter 2° lang, 1’ breit
und abfällig; Käschen am Ende, Fleiner als die Hafelfägchen ;
1587°
. Kelche ſehr Flein und gebrängt in Schuppen, viertheilig und in
der Mitte cin langer Faden, mit 4 zwenfächerigen Beuteln um
eine Scheibe. Die Blüthen fallen bald ab, und dann verlängert
fih) das Kätzchen und bildet Kniee, woran vorher die Blüthen
gefeffen. Aublet Taf. 342. Gärtner T. 135 Lamarck
&. 743. Smith, Ic. ined. t. 42.
2) Die brafilifche (Ae. brasiliensis).
° Blätter rundlich-oval, die Fruchtblüthen zu zwey unter den
Kätzchen. Brafilien, ein Strauch, nur 2—3' hoch; Blätter
1°/,* lang und fajt eben fo breit; Kätzchen 4 Yang und oval,
Kelch 1" lang. Der Ubfud der Wurzel ale Tranf und Elyftier,
bey fchlechter Verdauung. A. St. Hilaire, Plant. uf. t. 65.
9.6. Die Laub-Lorſchen: Blüthen einhäufig, Kelch
fünffpaltig, mit 5— 12 Staubfäden, Griffel dreyfpaltig.
a.) Die Federharz-Bäume (Siphonia, Hevea).
Blüthen einhäufig, Kelch glockenförmig und fünffpaltig,
ohne Blume, mit 5—10 ganz verwachſenen Staubfäden; Gröps
groß, mit faferiger Schale, dreynüſſig und elaſtiſch, mit 3
Narben.
1) Der gemeine (8. elaftica).
Blätter verkehrt oval, ganz, grau und langgeftielt. Bra-
filien, Guyana und Peru, in Wäldern; ein hoher Baum, deffen
Stamm 60° hoch, -2'/,‘ did, mit grauer Rinde und auggebrei-
teten Aeſten; Wechfelblätter am Ende gedrängt, je 3 auf langen
Stielen , 5 lang, 27.“ breit; Blüthen Flein und gelblich, in
fperrigen Rifpen, mit einer einzigen Staubblüthe am Ende;
Frucht wie Apfel, länglih und grünlich, mit 3 dicken Rippen,
beiteht aus 3 elaitifch aufipringenden Nüffen, von einer Haut
bedeckt, die fi bey der Peife ablöst. Die Klappen find hofzig,
fat beinhart und gelblich; in jedem Fach 2 Samen, bisweilen
1 oder 3, hängend am innern Winfel, mit dünner, fpröder
Schale, röthlih und fhwarz geſchäckt, enthält einen weißen
Kern, in Größe und Geſchmack wie Hafelfern, fehr gut zu
effen. Man muß aber vorher den Keim wegfchaffen, weil er
heftig purgiert. Man kocht Fett daraus an Speifen. Die
Karaiben heben fie auf.
100 *
1588
Der fcharfe Milchſaft liefert das befannte Cautſchuk oder
Federharz, Gummi elalticum, Um ihn zu erhalten, macht man
unten in den Stamm einen @infchnitt, und fodann von oben
bis dazu einen Schlig mit Seitenfhligen. Während der Saft
in ein Gefäß oder einen Zlafhenfürbis fließt, wird er Did,
harzartig, elaftifch und röthlich. Man ftreiht ihn ſodann auf
flafchenförmige, ungebrannte Gefäße von Thon, durch die man
ein Stüd Holz als Handhabe ſteckt; dann flreicht man mit dem
Finger den Saft darauf und dreht es beftändig um in dickem
Raub. Sobald die erfte Lage gelb geworden ift und nicht mehr
anflebt, ſtreicht man eine zweyte darauf uff. Je dünner bie
Lagen, dejto elaftifher die Maffe. Man drückt fodann von außen
verfchiedene Figuren darauf, trodnet alles am Feuer, zerbrüdt
die Thonformen und nimmt die Stücke heraus. Man formt
auf diefe Art Waſſerflaſchen, Stiefel, Sprigen und bey ung
afterley chirurgifche Zuftrumente. Der Hauptgebrauch ift aber
zum Auslöſchen des Bleyſtifts. In America macht man Fadeln
daraus, 2" lang, 3° did, welche 24 Stunden brennen und nicht
übel riechen. Auch überzieht man damit Leinwand, die als
Wachstuch gebraucht wird. Uebrigens liefern die meiſten Pflanzen
dieſer Zunft Federharz und ſelbſt manche andere, befonders bie
Feigen, Schwalbwurze und Sapoten. La Eondamine gab
1736 zuerit Nadricht von tiefem Gummi; Fresneau lehrte
1751 zuerſt die Urt es zu bereiten; Aublet gab 1768 die
erfte Abbildung vom Baum; Richard lehrte fpüter Die Blüthe
fennen. Poa- Seringa, Mem. ac. 1751. tab. 20, Aublet
3.335. Lamard TE 790. Plenk T. 692. A, Jussieu,
Euphorb. t. 12, Düſſeld. XII, T. 18,
b) Die Pfeifen-Lorſchen (Mabea).
Einhäuſig, Kelch fünffpaltig, ohne Blume, mit 9—12
kurzen Staubfäden; Gröps rund, dreynüſſig, mit drepfpaltigem
Griffel.
‚1) Die gemeine (M. piriri).
Blätter lanzetförmig und glatt. Guyana, an Flüffen, ein
milchreiches Bäumchen, mit 3° hohem Stamm; Holz gelblic,,
die Aeſte ſchlingen fid) auf hohe Bäume, von denen die Zweige
1589
wieder. herunterhängen; Wechfelblätter 3" lang, 1 breit, Blü—
then in langen Endähren, unten daran etwa 10 Samenblüthen;
Frucht wie ZTraubenbeere, mit einer Leifel, welche aber bald
vertrocknet und ſich ablößt, fo daß die holzige Nuß frey wird.
Aus den dünnen Zweigen macht man Pfeifenröhren, taher Bois
à Calumet. Aublet 8. 334. F. I. Lamarck 8.773. F. 1.
B. Strauß-Lorſchen: Blumen oder Früchte.
4. Sippſchaft. Blüthen-Lorſchen — Erotonen:
Blumen.
a. Crotonen. Einſamig, meiſt 20 ziemlich freye Staub⸗
ſäden; Blüthen ein⸗ und zweyhäuſig in Sträußern.
Die Kraft ruht im Samen, welcher groß iſt und fehr viel
meblcinifch-wirffames Del liefert.
10. G. Die Samen-Lorſchen (Croton);
Fächer einftmig, Blüthen ein- und zweyhäuſig in Sträußern,
mit ungefähr 20 Staubfüden, frey oder nur wenig verwachfen.
-ı 2) Die Krebsfräuter (Crozophora, Croton).
Blüthen einhäufig in Trauben, Staubkelch fünftheilig, mit
5 Blumenblättern und 5 oder 10 unten verwachfenen Staub⸗
fäden; Samenkelch zehntheilig, 3 gefpaltene Griffel.
'1) Das gemeine (C. tinctoria),
Blätter rautenförmig, ausgefchweift und graumehlig, mit
2 Drüfen, Stiele dreyblüthig, apfel fchuppig und hängend.
Ums Mittelmeer, ein äſtiges, weißwolliges Kraut, ſchuhhoch,
Blätter 2’ lang, 1’ breit, auf langen Stielen, Blüthen, weiß-
lich in Furzen Endtrauben; apfel fehwärzlih und rauf, mit
weißen Samen. Aus dem Safte macht man das Tourneſol,
welches unter dem Namen der blauen und rothen Scminfläpp-
hen zu ung Fommt. In Languedoe nimmt man im Auguſt Die
Spigen oder Trauben ab, mahlt ſie in einer Art Oelmühle und
preßt dann den grünen Saft aus, der ſchnell blau wird. Darauf
tunkt man Lappen hinein und trocknet ſie an einem Zaun. Nun
thut man 6 Pfund gebrannten Kalk in einen ſteinernen Trog
und löſcht ihn mit Harn ab; legt dann Stäbe über den Trog
und auf dieſe die Lappen, damit ſie von dem aufſteigenden
Dampfe feucht werden, Dann werben fie getrocknet, noch eins
1590
Mat in den Saft getaucht und verfendet. Diefes heißt Tourne-
sol 'en drapeau, Die Holländer Faufen es und man glaubte
bis vor Kurzem, baß fie die Lacmustäfelchen daraus machten
(Tournesol en päte, en pain): alfein fie machen dieſe aus Roc-
cella tinetoria, welche fie ebenfalls im füblihen Frankreich Fau-
fen. Man made auch mit Pottafhe, Harn und Kalf einen
Brey, der dann gährt, zu einem Zeig wird und getrocknet bie
Geſtalt der Taͤfelchen bekommt. Damit färbt man Zucerwerf,
Sallert und verfchiedene Liqueure; übrigens braucht man dieſe
‚Farbe auch als feines Reagens auf Säuren, mobey es tot)
wird. Der Hauptgebraud des Tournefols befteht aber Im
Färben grober Leinwand und Des Zucerpapiers; verbleicht übri«
gens leicht. Die Fleinen Schminfläppden, welde wir aus der
‚Levante und Benedig erhalten, heißen Pezette, fo wie die ro»
then, welche durch Säuren hervorgebracht werden. Cluf.,
Hift; IL. t. 57. Nillole, Mem, ac. 1712. t. 11. Gaͤrt⸗
ner T. 107. 5. 6: Lamard T. 790. Plenf T, 687.
Heliotropium minus, |
2. Die Gewürzlorſchen (Croten),
Blüthen meijt einhäufig in Trauben, Kelch fünftheilig mit
5 Blumenblättern und fo viel Drüfen, 10-20 Staubfäden;
Samenpflanze ohne Blume; Frucht brannte 2 mit 3 Den
Griffeln.
Kräuter, Sträucher und Bäume in warmen Ländern, mit
Wechfelblättern und Nebenblättern, meijt von ternförmigen
Haaren bededt.
a) Blätter mit Drüfen.
1) Die fhmalblärterige (C. cascarilla). |
Blätter ſchmal lanzetförmig, ſtumpf mit einem Stift, unten
filzig. Weſtindien und Florida; ein mannshoher Strauch, mit
vielen grauen Aeſten, wie der Sanddorn, bildet bisweilen ganze
Walder auf trockenem Boden; Blätter 2“ lang, 4“ breit, unten
gran; Blüthen klein, grünlichweiß, in aufrechten Aehren, die
Staubblüthen oben, nur 12—15 Staubfäden ; Frucht wie Erbfe,
graulich, mit f[hwarzen Samen. Die ganze Pflanze riecht ſtark
und angenehm und wird in Bäder und Bähungen gebraucht,
1591
and) als Thee getrunfen; liefert nicht die Cascariffe Rinde, wie
man gemepnt hat. Catesby II. Taf. 46. Plumier, Am,
t. 240. £. 1. Plenf T. 686. C. linearis, Sloane %. 86.
F. 1. Jacqguin, Am. t. 062. f.4. Sauge du Port de Paix;
Wild-R »lemary. N
2) Die Purgier-G. (O. tizlium, pavana, jamalgata).
Blätter fpigeoval, gezöhnt, mit 3 Nippen und zweydrüſig;
Blüthen in Endtranben, mit 10 Staubfäden. Oſtindien, zwis
fhen Felfen und auf Brandpläßen; ein Bäumchen, 15 — 20’
hoch und armsdick, mit wenig Aeſten; Blätter 5° lang, 2)’
breit, Blüthen Hein und gelblich, Capfel wie Haſelnuß, mit
Heinen, röthlihen Samen, fpäter ſchwarz, Die ganze Pflanze
iſt fchärfer als Pfeffer und beißt fo heftig, daß der Mund an—
fhwillt und der Schmerz 3 Tage lang dauert; verfehludt man
etwas davon, fo verfpärt man das Brennen durch den ganzen
Darmeanal; die Blätter nejfeln nicht. Vor Zeiten waren bie
‚Körner in ganz Indien als ftarfe Purgiermittel gegen Waffer-
fucht in Gebrauh, und auh in Europa unter dem Namen
Grana tiglii ſ. molucca, doch hier mehr das feharfe Del (Oleum
erotonis), Zwey Körner find hinlänglih, 4 find tödtlichz die
Wirfung fol nur in dem Keim liegen. Die Wurzel wirft
weniger heftig und war unter dem Namen Panava berühmt,
Man füngt au Fifche damit; ſteckt man einen Stab von Dies
fem Baum unter Felfen, ſo kommen Fifhe und Krebfe halb
todt hervor, ırCadel- Avanacu, Rheete 11. T. 33. Granum
moluecum, Bori, Rumph IV. T. 42. Burmann,'Zeylon
t. 90. Plenf %. 689. Hamilton, Lion. Trans. 24. p. 253.
(Iſis 1826.) Düſſeld. XL, T. 21. Nuclei pinei molucei.
' b) Blätter ohne Drüfen,
3) Die weiße (C. eluteria).
Blätter fpigeoval, unten filberweiß, Blüthen in zufammen,
gefegten Achſeltrauben. Jamaica, ein ftrauchartiger Baum:
20—30' hoch und ſchenkelsdick, mit weißer," innwendig brauner
"Rinde und aufrechten, eigen Zweigen; Blätter wie beym Apfel⸗
baum, 3" lang; 2" breit; Blüthen Hein, weiß, mit 10-12
Staubfäden, riechen gerieben ftarf wie! Wermuth, ſo wie die
1592
ganze Pflanze; Frucht wie Erbfe, Liefert Die Gascaril. Rinde,
welche in. 4 langen, röthlich braunen Stücden zu uns fommt,
‚gewürzhaft und bitter ſchmeckt, ätherifhes Del und Harz ent«
hält und ein Fräftiges, reizendes Heilmittel »ift. Cortex Cas-
earillae. Stoane I 8. 174 5.2. Düſſeld. XVII T. 24.
Wagner I. T. 243.
b.) Codiaeum. Ebenſo, aber die getrennten Blüthen in
verfchiedenen Trauben, die 3 Griffel umgefchlagen.
4) Die geſchäckte (C. variegatum).
Blätter Tanzetförmig, geflielt und goldgelb gefchäct. China
und Oftindien, ein mannshoher Strauch, wie Dleander, mit
2 —3 Stengeln, 2“ did; ift eine der fchönften Pflanzen und
wird wegen ihrer fpannelangen, 2“ breiten, grasgrün und gold»
gelb gefchäckten Blätter in den Gärten gezogen; fie ftellt ge=
wiffermaaßen mit ihrem ſchön gemalten Laubwerf eine immer
dauernde Blüthe darz tie ältern Blätter mehr grün, die jün-
‚gern, welde oben ftehen, mehr gelb, fo daß fie von ferne wie
‚goldene Blumen ausfehen, und man an einem Stock dreyerley
Blätter wahrnimmt, was dem Bufchwerf ein präcdtiges Aus—
fehen ‚gibt; Blüthen fieht man felten, weil die Zweige fait täg-
lich abgefchnitten werden. Sie jtehen übrigens in fpannelangen
ehren am Ende und find Fein, weißlich; die Eapfeln fchwärz«
lich, wie Erbfen ; Samen wie Traubenfern. Mit der Zeit wird
es ein Bäumchen, 2 Mann hoch und beindid. Es gibt Abarten,
in deren Blättern aud roth und fchwarz vorfommt, Der Haupt:
‚gebrauch, beiteht darinn, Daß man mit den Zweigen die Zimmer
und Thüren bey Hochzeiten, und andern Feſten ziert, Kränze
daraus flicht und fie auch, wie anderwärts;nen Rosmarin, in
den Händen trägt, 3. B. bey Leichen lediger Perfonen. Codiho
heißt wiederfommen; fehickt man daher jemanden einen folden
Zweig, fo bedeutet es bei den jungen Leuten, daß der Schickende
bald fommen ‚werde, Rumph IV. T. 25. Codiho; BMR
VI. W 61. Tfjere-Maram, Meerling.:
se) Rottlera, Mallotus. Blüthen zwephäufig in —* 2
Trauben, Kelch drey⸗ bis; fünftheilig, ohne Blume und Drüſen,
mit vielen Staubfäden ;-Eapfel mit einem mehrfpaltigen Griffel.
1595
1) Die Faärberlorſche (R, tinctoria).
Blätter länglich, unten flaumig, mit 2 Drüfen. Malabar
und Eoromandel, ein frhlanfer Baum, 20 — 30’ hoch; Blätter
6 lang, 3 breit, Blüthen Fein und grünlich; die Früchte
mit rothem Mehl überzogen, womit man feharlachroth färbt,
fo wie mit der Wurzel, welche man aucd auf Quetfchungen
legt; die übelviechenden Blätter, fo wie die Früchte, gegen
Schlangenbiß. — * V. T. 21. Ponnagam. Roxburgh,
Coromandel I, T. 168.
3. Die aan (Rieinus).
Blüthen einhäufig in Sträußern, die Staubblüthen unten,
Kelch drey= bis fünftheilig, ohne Blume, mit vielen Staybs
füden, bündelartig verwachſen; Nuß dreyfächerig, oft ftachelig,
mit 3 gefpaltenen Narben,
Hohe Stauden und Sträuder in Afien und Africa mit
fhildförmigen Wechfelblättern, 2 Drüfen an den Gtielen und
einem umfaffenden Nebenblatt.
1) Der gemeine (R. communis),
Staudenartig, Blätter fchild- und handfürmig, Lappen lan—
zetförmig und gezähnt, Nüffe ftachelig. Oftindien, jest auch in
Africa und im füdlichen Europa, überall angepflanzt; bey uns
als Zierpflanze in vielen Gärten, über mannehod, mit fpannen=
großen, fhönen Blättern, ‚ein Du tzend Blüthendolden, und dieſe
in einem großen Strauß, worinn die. Staubblüthen unten;
Früchte wie Hafelnuß, voll weicher Stacheln, mit rothen Grif—
feln; Samen oval, 4" lang, 3" breit, afchgrau mit braunen
Flecken. An der Sonne zerreißen die Früchte krachend In 2 oder
8 Theile und ſchnellen die Samen weg. Man muß ſie daher
auf breiten Matten trocknen, damit man fie nicht verliert. Eind
feit den älteften Zeiten unter dem Namen Croton, Kiki, Semina
Cataputiae majoris in den Apotheken’ als heftiges Purgiermittel,
vorzüglich aber das Del (Oleum Rieini ſ. Caftoris), Es ift
gelblich, mild und in Alcohol auflöslih, wodurch es fi von
alfen andern unterfcheidet. Auf gutem Boden wird die Staude
ein holziges Baͤumchen, Das mehrere Zahre Früchte trägt.
Man nennt ihn Wunderbaum, weil man glaubt, es fey
1594
derfelbe, welcher zu Ninive in einer Nacht zu einem Baum aufs
gefchoffen it, um dem Propheten Jonas als Schirm zu bienen.
Es gibt eine Abart mit rothen Blättern, welche wie ein Regen»
ſchirm ausfehen, fait 3° lang und breit. Wird überall in Ins
bien, befonders auf Java, wo er ganze Felder einnimmt, ges
baut, von wo aus große Töpfe Del durch ganz Indien verführt
werden. Man pflanzt ihn aber nur auf Felder, wo Fein Reiß
und fein Zucker gedeiht. Un heißen Tagen entjtehen darauf
Raupen, weldhe in einer Nacht alle Blätter wegfreffen.
Um das Del zu gewinnen, flampft man die Körner zu
einem Brey, Focht ihn mit wenig Waffer und fihöpft das Oel
ab. Auf Java röftet man die gejtampften Körner in einer
Pfanne, thut fie in einem dien Tuch in einen Korb, und legt
Gewichte darauf. Diefes ift das Oleum cicinum der Negyptier,
welches fchlecht fchmeckt, nur zum Brennen gebraucht wird, aber
wie Thran ſtinkt; auch werden Schiffe damit calfatert. Die
aufgelegten Blätter „vertreiben die Milch; man wickelt audy ges
wöhnlich das Opium darein. Die Wurzel gegen Blähungen,
Nievenfchmerzen, Engbrüftigfeit und Fußgeſchwülſte.
1) Der gemeine (R. communis).
Stengel Erautartig, hohl, grün und beftäubt, Narben ges
fpalten. Cit-Avanacu_cortice viridi; Rheede I. Taf. 32.
Ricinus albus (ylveltris, Rumpb IV. ©, 92. Bladwell
T. 148. Plenf T. 690, Schkuhr T. 312,
b) Der bleidhe (R. lividus).
Stengel ‚Frautartig, voth und beftäubt, Narben zweptheilig,
Blätter, bleih. -Cit - Avanacu cortice rubro, Rheede nl.
©. 57. Ricinus albus domesticus, Rumph IV. ©. 92.
Jaequin, Rar. I, t.196,. Reichenbach, Hort. 11. t. 153,
e) Der grüne (R. viridis). 6; Ha
Stengel holzig, dick und urn Willdenow, Hort. berol,
tab. 49. he ar. dam i
d) Der rothe ee — ach Trans, an |
Stengel holzig, aber roth und glatt, Drüfent in * Mitte
und am Ende des Stiels, Narben zweytheilig, Blätter bleich,
1595
Pandi-Avanacu, Rheede II. ©. 60. Ricinus ruber, Rumph
IV, X. 41. Reichenbach, Hort. II. t. 155.
Die 2 legten jtrauchartigen werden in Heden gepflanzt,
um eine große Art Seidenraupe Darauf zu ziehen, welche die
grobe Seide Arindi liefert. ' (Phalaena eynthia, Drury I.
t. 6. f. 2. Cramer IV, t.39. f. a. Linn, Trans. VII, t. 3,)
Sie ſtehen gewöhnlich mehrere Jahre und werden baumartig.
4. Mehl-Lorſchen (Jatropha).
Blüthen einhäuſig in Riſpen, Kelch fünftheilig, Blume
fünfblätterig, mit fo viel Drüfen und S—10 unten verwachſenen
Staubfäden; Frucht dreynüffig, mit 3 gefpaltenen Griffeln.
Medicinier, Brechnuf.
Kräuter, Sträucher und Bäume, mit feharfem und felbft
giftigem Milchſaft, ganzen und lappigen Wechfelblättern,, meift
fhönen Blumen und drey großen Körnern, melche heftig abe
führen und Brechen erregen, aber dennoch durch Auswäſſern
eßbar werden.
” 1) Die elliptifhe G. elliptica, offieinalie),
Blätter ſtiellos und ſpitz-elliptiſch, drüſig gezähnt, Neben:
blätter äſtig, Bläthen gehäuft in Mfterdolden. Brafllien, an
Helen, ein holziges Kraut, mit 6” langen Blättern, 3" breit,
Blüchen weißlih, mit S Staubfäiden, Früchte rundlicheoval,
braun und fehsfantig. Die Wurzel macht Abführen unt Er:
brechen und wird gegen Fieber, Wafferfucht und Schlangenbiß
gebraucht. Raiz de Tihu, Martius, Specim. mat. med. braf.
2) Die viellappige (J. multifida).
Blätter handförmig, neun⸗ bis eilffappig und fieberfpaltig,
Nebenbläaͤtter borſtig und vielfpaltig. Südamerica, cin Strauch,
10’ hoch und armsdick, voll von gelblichem, bitterem Milchſaft
mit Blättern, 7 lang, 2“ breit, auf 8” langen Stielen, und
fhaslachrothen, roſenförmigen Blumen in Doldenfträußern;z
Früchte wie Hafelnuß und geld, Samen rundlich-oval und braun,
fommen unter dem Namen Purgiernüffe (Nuces purgantes [,
Behen magnum) nady Europa; das Oel davon heißt Pinhoens
Del und purgiert ebenfalls; die Blätter als Gemüfe gegeifen,
führen leicht ab; auf den Antillen ein Zierftrauch in Gärten,
1596
Breynius, Cent. t. 53. Dillen., Hort, eltham, t. 173.
f. 213. Salisbury, Parad. t: 91, Medicinier d’Efpague,
Noifette purgative,
b) Kelch und Blume fünftheilig, mit 5 lb Burcaeı,
3) Die ſchwarze (J. eurcas).
Blätter ecfig und herzförmig. Weſtindien und Shdamerica
an Flüffen, angebaut in Oftindien, ein Strauch voll giftigen
Milhfafts, 1—2 Mann hoch, Blätter 6’ lang, faft eben fo
breit und auf eben fo langen Stielen; Blüthen Flein und grüns
lih in Seitenbüfcheln; Frucht oval wie Feine Ruß und fchmwärz«
ih, enthält 3 ölreiche Samen, wie Bohnen, welche füßlich
fehmeden, aber heftiges Purgieren und Brechen erregen, fo wie
das Del; die Blätter zu erweichenten Umfchlägen; bey ung
nicht mehr gebräuchlidh; das Gift ftedt bloß im Keim. Semina
Ricini majoris, Ficus infernalis, Nux catarihica, barbadenfis.
Cluf., Exot. tab. 299, Marcgrave Taf, 96, Jacguin,
Hort. vind. t. 63. Gärtner 8. 108. 5.1. Plenf T. 691.
Schwarze Brechnuß, ‚Purgiernuß; Medicinier, Pigung de Bar-
barie, Grand Haricot de Perou,
e) Blume fehlt.
4) Die gemeine (J. manihot).
Blätter langgeitielt und fünf- bis ſechstheilig, unten grau⸗
lichgrün, Lappen lanzetförmig, Blüthen in Trauben. Südamerca,
wild, aber überall in großer Menge angebaut, ſelbſt in Africa
und Aſien; ein mannshoher, krummer Strauch, mit vielen Ab-
arten; Blätter 5—6” lang, auf längeren Gtielen; Blüthen in
fchlaffen Trauben, 'röthlicy oder weiß; Nuß oder Eapfel rund:
Sich, 3/,'° groß, glatt, mit 6 Kanten, Samen wie bey Rieinus,
glänzend grau. Wurzel Fnollig, wenigftens armsdick, fleifchig,
oft 30 Pfund ſchwer, befteht faft ganz aus Etärfemehl, weldes
aber einen *fehr fcharfen, heftig purgierenden und felbft giftigen
Milchfaft enthält, den man wegfchaffen muß, ehe man bag
Mehl brauchen kann. Er fieht aus und riecht wie Mandelmild,
ift aber tödlich , ſelbſt in Runen Durch a nen. veht —
Kraft verloren.
In den heißen Ländern * ganze Bolterſchaſten von der
1597
Manioca, wie bey uns von den Erdäpfeln, und ein Feld trägt
ſechsmal fo viel als ein Roggenfeld.‘ Um Mehl und Brod zu
machen, hart man die. röthlichen, innwendig ſchneeweißen Wur:
zein heraus, fchabt die dünne Haut mit einem Meffer ab,
vAfcht fie und hält file mit der Hand gegen die Salze eines
Rades, welche mit einer durchlöcherten und daher rauhen Kupfers
ſchiene überzugen if. Das Rad hat 4—5' im Durchmeffer und
wird von 2 Menfchen gedreht; das Schabſel fällt in einen
Trog. Dann fommt es in einen langen, aus Baumrinden, wie
ein Korb geflochtenen Sad, der etwa 4° weit ift, und unter
einer Preffe uusgedrüdt wird. ‚Darauf wird es durd ein Sieb
gefchlagen und auf einem flachen Gefchirr über Feuer unter be-
ftändigem Umrühren gedörrt. Halb gedörrt und noch weich ijt
das Mehl ſchon eßbar und heißt Farinha relada; ganz gebörrt
Farinha feca, So lüßt es fih ein Jahr lang aufbewahren;
jenes aber muß binnen 2 Tagen gegeffen werden; wird da—
her als Brod gebraucht. Das ganz getrocdnete wird mit Brühe
übergoffen und zu Zleifch oder Fiſch gegeffen, auch mit Waſſer
zu Fleinen Kuchen gemacht und über Kohlen geröftet, welche ſich
lang halten. Aus dem Saft febt fi) nach 2 Stunden ſchneeweißes
Stärfemehl ab, das Tipioca heißt und woraus man dünne,
lange Kuchen wie Weizbrod macht. Der wie Brey eingefochte
Saft wird auch gegeſſen und zum Stärfen der Wäfche, fo wie
als Kleifter gebraucht. Der Saft ſchmeckt füß und wird gierig
von den Thieren gefreffen, die aber bald daran jterben, wie bie
Menfchen; dennoch erzeugen fih darinn nach cinigen Tagen
Würmer, die Tapuru heißen, wahrfcheinlih Muckenlarven.
Auch ſchneidet man die Wurzel in dünne Stüde und legt fie
fammt dem Saft 2 Tage lang an die Sonne, wo fie fo weiß
weiß werden, daß man damit fehreiben Fann, wie mit Kreide.
dann jlößt man fie zu Pulver und macht daraus das zartefte
Brod, Das mit dem Weizenbrod wetteifert. Zwiebad davon
laͤßt fih auf Kriegsfahrten fang aufbewahren. Das Vieh
frißt roh alle Arten und wird fett dabey, während der ausge:
drücdte Saft allein ihnen ebenfalls tödtlich if. Die Blätter
werden als Gemüfe gegefien und follen feldft ein Heilmittel
1598
gegen den Saft feyn. Man vermehrt fie durch Wurzelaugen,
die man 3—4' auseinander in lockere Erde legt. Nach einem
Jahr Fann man bie jungen Wurzeln herausnehmen ; läßt man
fie über 2 Zahre liegen, fo werden fie hart und verfaulen.
Der Ertrag ift ficherer ale beim Getraide und ein Uder davon
ernährt mehr Menfchen als 6 von dem letztern. Sie find, fo:
bald der giftige Saft entfernt ift, eine reichlide und gefunde
Speife und liefern das gewöhnlihe Meht und Brod für ganz
Südamerica. Es gibt auch eine ungiftige Art, woraus man
durch Kochen eine Art Wein macht, der fäuerlih und unange-
nehm ſchmeckt, fat wie Molfen.
Sn den franzöflfhen Eolonien heißt der ausgepreßte Saft
Calfave, das ausgebörrte Mehl Farine de Caflave, der Boden:
faß Mouflache, die verfchiedenen Getränfe Vicou, Cachivi,
Paya; der zu einem Syrup eingedichte Saft, Cabiou, wird ale
Brühe an Ragout u, dgl. gethan. Das Gift tödtet in wenigen
Minuten ohne Entzündung, wirft alfo auf die Nerven. Marcz
grave ©. 65. Sloane %. 85. Merian, Surinam t. 4.
Tournefort, Institut, t, 438. Tussaec, Antilles II, t. 1.
Pohl T. 24,
5. Die Oel-Lorſchen (Aleurites).
Einhäuſig, Kelch röhrig und dreyſpaltig, mit 2 Blumen—
blaͤttern und Schuppen, viele Staubfäden, unten verwachſen;
Frucht fleiſchig, zwey- oder dreynüſſig, klafft oben mit fo viel
geſpaltenen Griffeln.
1) Die gemeine (A. moluccana, triloba). ’
Blätter oval und herzförmig, die jüngern dreylappig und
beitäubt, Rifpen fperrig am Ende. Molucen, Sunda, Eeyion,
Geſellſchafts-Inſeln, in Indien und auf Moritz angepflanzt;
ein mäßiger Baum mit diem Stamm, Blätter am Ende auf
fpannelangen Stielen, dreyeckig, 6“ lang und breit; Blüthen
Fein, weiß und wohlriechend, mit 20 Staubfäden; Frucht größer
als Wallnuß, grünlich, zweyfächerig und meiftens zweynüſſig,
mit einer harten, wenig fehmachaften Leifel. Die Kerne wer-
den geröftet gegeffen, find fhmadhaft, aber unverdaulich und
reizend. Sie werden gejtoßen, mit Baumwolle zu einem Teig
1599
gemacht, in Bambus geſteckt und als Lichter überall vum Volke
gebraucht, riechen aber nicht gut. Das ausgepreßte Del an
Speifen und zum Brenuen. Das Holz ift brüchig uud unbrauch—
bar; c8 fließt aber ein gelblihes Gummi aus, welches gefaut
wird. Rumph I, Taf. 58. Camirium. Lamard Taf. 791.
Croton moluccanum, Nux moluccana, Ambinux, Noyer de
Bancoul.
2) Die Lack-Lorſche (A. lacecifera).
Blätter vval, gezähnt, unten behaart, Blüthen in End:
ähren. Geylon, ein Bäumchen 8—12' hoch, bisweilen höher
mit vauhen Aeiten, Blätter 6 lang und langgeftielt, Blüthen
weiß, Früchte wie Pfefferforn. Alle Theile gewürzhaft; aus
den Zweigachfeln fhwigen Tropfen wie Perlen. Sie geben eine
Art Summilad, weldes in das Giegellad kommt und reiner
ift als das oftindifche, durch Inſectenſtiche hervorgebrachte. Auf
Ceylon ladieret man Mefferhefte und viele andere Dinge bamit.
Burmann, Zeyl. t. 91. Plenf X. 688.
b.) Elaeococca. - Ebenfo, hat aber 10 — 12 Gtaubfäden
und Drey= bis fünffächerige Pflaumen.
3) Die herzförmige (E. cordata, verrucofa).
Blätter herzfürmig, Die untern dreylappig, Staubriſpen
am Ende, Samenrifpen in Achſeln. Mäßiger Baum in Sapan,
angepflanzt auf Morig, mit vielen Ueften und warzigen Zweis
gen, Holz wie Weidenholz, mit viel Marf; Blätter auf fpannc-
langen Stielen, wie Weinblätter; Blüthen weiß, Frucht wie
Hafelnuß, drey- oder vierfürnig, mit einer Leifel; Samen wie
bey Rieinus; man preßt daraus Brennöl; weldhes auf Morig
Huile de beis heißt. Kaempfer, Amoen p. 789. Abrafin;
Banks, Ie. t. 23. Thunberg, Japon t. 27, A. Jussieu,
Euphorb. t. 11.
4) Die Berglorfde (E. montana).
Blätter fpig:oval und etwas herzfürmig, mit 2 Drüfen,
Blüthen in Trauben. Ehina und Cochinchina; ein großer Baum
in. Bergwäldern, mit weichem, unbrauchbarem Holz, und wars
zigen Pflaumen mit dreyfäderiger Nuß. Das Del aus den
Kernen iſt gelb, Fleberig, und wird zum Einſchmieren bes
1600
Holzes und der Leinwand gebraucht, welche dem Einfluß der
Witterung ausgefegt werden; zum Brennen unbrauchbar, weil
es fich zu fchmell verzehrt. Loureiro Il, S. 720. Vernieia.
c.) Anda. Ebenfo, aber ver Kelh fünfzähnig, mit acht
Staubfäden; die Nüffe öffnen ſich oben mit einem Loc.
5) Die brafififche (A. brafilienfis, gomefii).
Blätter efliptifch, Blumenblätter gelb. Brafilien, am Meer;
ein fehöner, großer Baum, mit gedrängten Blättern am Ende;
fünfzählig, 6' lang, auf ebenfo fangen Stielen; beiderley Blü—
then in einer Rifpe; Frucht fo groß wie eine Eitrone, mit
grüner Leifel wie Wallnuß; die Nuß hart, fo groß als ein
Apfel, zweyfächerig, oben mit 2 Löchern. Die 2 Kerne wie
“ Caftanien, ſchmecken füß, führen aber leicht ab, mit Zucker ge«
Focht, milder. Das Del daraus zu Lampen und zum Eins
fhmieren Des Leibes; es trocknet fehr fchnell, und ift daher
gut für die Maler; die Rinde zum Betäuben der Fifchez ges
brannt file fie den Durchfall. Marcegrave T. 110. Pifo
T. 148. Gomes, Obs. bot. bras. t. 1. in Mem. ulyss. Ill.
1803. Aug. St. Hilaire, Pl. uf. t. 54. 55.
b. Phyfantheen: Zweyfamig, nur 3 oder 5 Staub«
fäden. Meift Sträucher; Blüthen eine und zweyhäuflg, eins
zeln und gehäuft in Blattachfeln, mit Heinen Deckblättern.
Die Kraft ruht im Gröps felbit, welder oft asien
und etwas fleifchig ift, und in die Apothefen fommt.
11.6. Die Gröps-Lorſchen: die Trauer-Lors
ſchen (Phyllanthus).
Blüthen einhäufig, einzeln und büfchelförmig, Kelch fünf:
bis fehstheilig, mit 3 verwachfenen Staubfäden und Drüfen;z
Eapfel mit 3 gefpaltenen Griffeln.
a) Zweige breit wie Blätter, fonft blattlos — Eylo⸗
phyllum.
1) Die fihelförmige (Ph. falcatus). >
Hefte rund, Zweige breit und zerfireut, fichelförmig und
geferbt, tragen die Fleinen, weißlichen Blüthen. Weflindien,
bey ung häufig in Gewächshäufern und Zimmern, wegen Der
fonderbaren, Heinen Blüthen, welche in den Kerben der Blätter
1601
zu stehen fcheinen; ein Strauch faft mannshoch, mit braunem
Stamm und grünen, 4 fangen und Y,' breiten Zweigen; fol
barntreibend feyn. Catesby 8. 26. Seba J. T. 13. F. 2.
Ph. epiphyllanthus.
b) Aeſte mit Blättern. :
2) Die braftlifde (Ph. brafilienfis, conami).
Blätter fpig:oval, Blüthen in Achfeldolden, Stiele ſaden
förmig, mit 2 Deckblättern. Braſilien; ein Strauch 6“ hoch,
4 dick, Blätter fiederartig, 2“ lang, 19.“ breit. Blüthen
klein und grünlich, riechen ſehr unangenehm. Mit den geſtoßenen
Zweigen und Blättern fängt man Fifche Aubler 2. 254.
3) Die gemeine (Ph. moeroris, niruri).
Blätter ficderfpaltig und laͤnglich⸗ obal, Staubblüthen unten
in Achfeln und paarig, Samenblüthen einzeln. Oftindien; ein
Kraut 2‘ hoch, mit grünem, holziaem Stengel und zwepreihigen
Blättern 7,4 fang, welche ſich des Abends ſchließen; Blüthen
ſehr klein und weiß, und faſt das ganze Jahr; wild in Gaͤrten.
Die dünne, fpindelförmige Wurzel ift bitter, gegen Ruhr und
Gelbſucht; Die Blätter gegen Wunten, Gefchwüre, werden mei—
ftens von den Raupen gefreffen. Gehört zu den Liebesfräutern,
welche Weiber und Dienftboten brauchen, um, ſich in Gunft zu
fegen. , Sie, jeden ‚die ‚Zweige, „welde von einem. mohrifchen
Seiftlihen „vorher geweiht, worden, hinter Die Ohren. und bes
fhmieren das Geſicht mit einem Brey Der gejtoßenen Körner.
Schickt man jemanden einen Zweig, ſo bedeutet es, daß man
traurig ſey. Rheede X. T. 15. Kirganeli. Rumph VI. T. 17.
F. 1. Herba Moeroris. Burmann, Zeylon T. 93.
b.) ah Ebenfo,,;. alles —— und der Gröps
pflaumenartig.
4) Die: — 8. (Ph; — 100
Blätternfiederartig, fehmal lanzetförmig, Blüthen in Ad:
fein, gehäuft.) Inſel Morig; ein Strauch mit brauner Rinde
und 2—4 Dlättern aus einem Punct 4 lang, Beeren wie
Saurachbeeren. . A. Jussieu, Euphorbiae p. 21. t. 4. Bois
de Demoiselles. w
Okens allg. Naturg. IM. Botanik IE: 101
1602
"e.) Emblica. Ebenſo, Kelch ne mit Semibäon,
Frucht pflaumenartig. ee
5) Die Hohe (Ph. emblica). —*
Blätter ſchmal und ſpitzig, Blüthen im ——— dep
und weißlich. Oſtindien, in Sand- und Kiesboden, häufig an—
gepflanzt, bey. ung. im Treibhaus; ein ‚aufrechter Baum 20—30'
hoch, mit ſpannedickemn, krummem Stamm und dunfelgrauer
Rinde, ‚anggebreiteten Aeſten und, zwepreibigen, ſchuhlangen,
breiten: Zweigen ‚: woran. ‚viele Blätter, 6 lang, welche des
Nachts geſchloſſen ſind; Blüthen Flein,, gedrängt und geruchlos;
Früchte wie Flintenfugeln, blaßgrün mit 6 Furchen und ‚hartem,
fehr herbem, roh nicht eßbarem Fleiſch; darunter ein Stein wie
Kirſchſtein, dreyfaͤcherig, mit eckigen, buͤnkelrothen Samen. Die
Fruchte werden getrocknet, doch meijt mit Zucker eingemacht,
damit ſie das Herbe verlieren, und unter dem Namen der grauen
Myrobalanen nach Europa geſchickt, als Leckerey übrigens
kommen ſie eingeſalzen an allerley Braten; auch gegen. ‚Ruhr
und ‚Cholera, fo wie die Blätter und ‚Blüthen, RhHeede, I.
X. 38, 'Nilica - maram. Rumph VI Taf. 1. Myrobalanus
emblica. Gärtner T. 108, 5. 2. Plent X . 659.
u b Die Mädchen=Leinen’(Melanthefa).
Blüthen einhäufig, einzeln und gehäuft, Staubfeid) leverig,
———— und zweymal dreyzähnig, mit 3 verwachſenen
Staubfäden; Fruchtkelch ſechslappig, Capſel etwas fleiſchig,
dreynuüſſig mit 3 Narben. Sträucher und Kräuter wie die
vorige, in Oftindien. a ad TEE,
1) Die Feine (M. oblongifolia).
Blätter rundlich-oval, Staubblüthen zu drei, Fruchtblüthen
einzeln iu den untern Achſeln. Malabar, auf feuchtem Sand—
boden gemein; ſtrauchartiges Bäumchen mit zolllangen Blaͤttern,
fiederartig geſtellt an ſpannelangen Zweigen, Blüthen Mein und
eöthlih, Beeren größer als Erbſen, röthlſch, dann bläulich:
fhwarz mit 6 Samen. Der Abfud der Blätter als Gurgel.
wafler zur Beveſtigung der Zähne; aus der MWurzelrinde mit
Pfeffer und Ingwer ein Getränft gegen Berfchleimung des
160%
Magens; aus alten Theilen ein Bad gegen Gicht. Nheebe V.
T. 44. Katou-Niruri. | | \
2) Die große (M. turbinata).
Blätter oval und ſtumpf, Blüthen die Fruͤchte vom
Kelch umgeben in den obern Achſeln. Malabar; ein Bäumchen
13° hoch, mit weißlicher Rinde, grünen, wagrechten Aeſten und
fpannelangen Zweigen mit zolllangen Blättern, fiederartig ge-
ſtellt. Blüthen klein und grünlich; Früchte fait wie Hafelnuß,
rundlich, dreyeckig, röthlich, mit füßlichem Fleifch und feche:
famiger Nuß. Die. röthlihe, übelriechende und herbe Wurzel
wird ſammt den Blättern und Früchten mit langen: Pfeffer ges
Focht und gegen Engbrüftigfeit und Huften gebraucht, Blätter
und Rinde zur Erweichung der Gefhmüllte; die Rinde mit
Milch, Honig und Butter gidt eine Art Balfam gegen Lungen:
entzündung. hir V. Zaf. 43. Perin-Niruri, Maagde-
Iynen. ;
12, ©. ‚Die —— die Zier-Lorſchen
(Cluytia).
Zweyhãaͤuſig, Kelch fünffpaltig, mit 5 Blumenblättern und
Drüfen abwechfelnd, fo viel Staubfäden unten verwachfen; Capfel
rundlich mit 3 umgefchlagenen ©riffeln.
1) Die hübfche (EC. pulchella).
Blätter geftielt, fpig:oval und glatt, Blüthen zu fünf in
Achfeln, Süd-Africa, bey uns in Gewächshäuſern; ein. zier-
licher Strauch, 4’ hoch, mit rundlicher Krone, Blüthen geftielt,
weiß, Nüffe gedüpfelt.. Commelyn, Hortus tab. 91. La—
mard T. 885.
2) Die giftige (C. collina).
Sit ein Feiner Baum in Oftindien, mit ovalen Blättern,
und einer dreyfamigen Capſel wie Muscatnuß, deſſen Rinde
und Nußfchale ſehr giftig iſt; das röthliche Holz fehr hart und
geſchätzt. Roxburgh, Cor. II. T. 169.
b.) Bridelia. Ebenſo, aber einhäufig und die Frucht pflausı
menartig. *
3) Die Dorn-Lorſche (B. ſpinoſa). Mor
Dornig, Blätter fpib:oval, Knäuel in Aehren. DBengalen ;
101 ®
1604
ein hoher Baum mit 5% langen, 24, breiten Blättern und
erbfengroßen,, fehwarzen Pflaumen. Die Blätter werden vom
Vieh gern gefreffen, und wirfen gegen die Eingeweidwürmer;
das harte Holz fehr gefhägt, Roxburgh, Cor. I. T. —*
ce.) Die Klee⸗Lorſchen (Andrachne).
Ebenfo, Blüthen ein» oder zweyhäufig, einzeln und. gehäuft,
feine Blumenblätter, ftatt der Drüfen gefpaltene IRRE
1) Die gemeine (A. trifoliata).
Blätter dreyzählig und länglich, Staubblüthen In Riſpen.
Oſtindien; ein großer Baum mit 6 Tangen Wechſelblaͤttern,
Pflaume wie Meine — * und sig Roxburgh, Fl. ind,
1. 728. | 1° 2
5. Sippſchaft. Fruht-Rorfhen — Hippomanen:
Frucht beerenartig, mit 2—4 meift en ———
ohne Blume.
Blüthen ein⸗ oder hey in gaͤhchen, Aehren und
Trauben, mit großen Deckblättern; Frucht meiſt rn
Bäume,
Die Kraft ruht in Der Frucht, welche gewöhhfich fehr
fhmadhaft ift, bald das — bald die Kerne; Pen
ſehr giftig.
a. Frucht drey⸗ bis fünfnäffte.
13. ©. Die Nuß-Lorfhen: die Mandel: eorfgen
(Omphalea),
Blüthen einhänftg in Rifpen, Reich viertheilig, mit 2—3
Staubfäden verwachfen auf einer drüfigen Scheibe; Frucht
fleifchig, dreynüffig mit dickem Griffel, Narbe brepfappig. J
1) Die gemeine (O. diandra).
Blätter herzförmig, unten zottig, nur 2 Staubfäden. Welt:
indien und Guyana, am Meer; ein faft fchenfelsdicker Straub
mit Zweigen, die bis auf die Gipfel der Bäume laufen und
fat wieder auf den Boden herabhängen; Wechfelblätter runde
lich, 7 lang, 5° breit, auf 4” langen GStielen; Blüthen Fein
in lockern Achſel-Aehren, jede über einem Deckblatt; Früchte
rundlich, 5 dick, fleifchig, gelb, je mit einem 2 langen, 14/,
diefen, braunen Samen in fpröder Schale. Der Kern ſchmeckt
1605
wie Mändeln, heißt Graine de Panfe und wird häufig gegeifen,
doch muß ber Keim abgefondert werden, weil er purgiert; die
Aeſte geben vielen heffen, geſchmackloſen Saft, der fledit; bie
Blätter gegen alte Gefhwüre. . Aublet I. Taf. 328. Liane
papaye. | 4
2) Die länglidye (O. triandra).
+ Blätter länglih und glatt, 3 Staubfäden. Weftindien und
am Amazonenfluß, in Wäldern; ein Baum 20—40° hoch und
1°/a* dick, angepflanzt auf St. Domigo, wo er Noifettier heißt.
Blätter zulllang mit 2 Drüfen; Blüthen in Trauben, 1°/,' lang,
an Stamm und Aeſten. Huf jedem Stiel 2—3 Staubbüthen
um eine Samenblüthe, Früdte wie Hafelnuß, mit 3 fchwarzen
Samen, welche ebenfo ſchmecken und häufig gegeffen werden;
das Del davon bey Darmentzündung und Bruftübeln, wie bag
Mandelöl; die herben Blüthen hHarntreibend; der helfe Milch.
faft wird ſchwarz und dient zum Zeichnen der Wäſche. Au:
blet II. S. 846. Browne 8. 22. 5. 4 Tussae, An-
tilles IV. t. 6. (
‚14. © Die Plaumen-Lorſchen: bie Zwetſchen—
Lorſchen (Cicea).
Blüthen ein. und zweyhäuflig, Kelch viertheilig mit fo viel
Drüſen und Staubfäden; Frucht beerenförmig, vier: bis fünf:
nüffig, mit fo viel gefpaltenen Griffeln. Cheramelier.
1) Die gemeine (C. difticha).
Blätter fiederartig, länglicheoval, Trauben feitlih und grün:
ih. Dftindien, überall angebaut, ein Strauch oder zierliches
Bäumchen, S—10' hoch, Faum ſchenkelsdick, mit weißer Rinde,
innwendig roth, fo wie die Wurzel, voll ſcharfem Milchfaft;
Blätter 12—20 Paar an breiten, fehuhlangen Zweigen, a’
lang; Blüthen fehr Flein, gelblich oder röthlich, einige Dutzend
in Trauben an den Zweigen und wohlriechend; Früchte wie
große Kirfhe, mit 6— 8 Längsfurden, grünlich und durch:
ſcheinend, mit faftreihem Fleifh, wie das der Swetfchen, gelb:
lich, ſäuerlich und ſchmackhaft; ein beliebtes Obft, roh mit Salz
eßbar, mit Zucer zum Thee, in Effig eingemadt oder im Ofen
getroefnet, zur Erregung des Appetits; Die Wurzel als Pur:
1606
giermittel, die Blätter als Schweißmittel. Wächsſt aus Samen
oder Stedlingen in Gärten, blüht und trägt bas ganze Jahr
wie Blimbing, vom 1jten bis ins 50ſte. Rheede Hl T. ar.
48.. Neli-Pouli, Suer-Cnop; Numph VII. Zaf. 17. Fig. 2.
Cheramela; Jaequin, Hort. schoenbr. tab. 194. Aver-
rhoa acida. | WELS
15. © Die Beeren-torigen: die EICHE — —— —
(Stillingia, Sapium).
Blüthen einhäuſig in Aehren, Sraubbinhe oben und ges
häuft, Keldy zwey« oder dreyjpaltig, mit 2 langen Staubfäden ;
Gröps rund, zwepfächerig, Griffel kurz mit 3 Narben.
1) Die gemeine (St. [ebifera).
Blätter rautenförmig, oval und glatt, unten mit 2 Drüſen,
Staubblüthen in Endähren, länger als die Deckſchuppen. China
und Oftindien, an Ufern, häufig angepflanzt, jest auch in Welt:
indien; ein Feiner Baum, wie unfere Aſpe, mit langen,
biegfamen Aeſten und weißliher Rinde; Blätter wie bey der
Schwarzpappel, aber nicht gezähnt, mit 12 Rippen und langen
Stielen; Blüthen fehr Flein und gelblich in 2” langen Aehren,
unten nur 6—7 Samenblüthen, jeder Same mit weißem, talg-
artigem Fett umgeben. Die drey «Samen bleiben an Fäden
hängen, nachdem die 6 Klappen: der apfel ſchon abgefallen
find. Dann fieht der Baum aus, als wäre er mit fehneeweißen
Trauben bededt, während die Blätter bereits roth find, was
fi) fehr artig ausnimmt. Die Chineſen ftoßen die Eapfeln
ſammt den Samen, kochen fie in Waſſer, wobey das Fett oben
auffhwimmt, das dann wie Talg verhärter, fchneeweiß ift und
zu Kerzen gemacht wird, Zu 10 Pfund Talg thut man 3 Pfund
Lein-Del und etwas Wahs, um die Maffe vefter zu machen.
Auch tunft man die Kerzen in eine Art Baumwachs, um ihnen
einen Ueberzug zu geben, welder das Fliegen hindert. Pluke-
net, Amalthea tab. 390. fig. 2. Petiver, Gaz. t. 54. f. 3.
Osbecks Reife ©. 245. Arbre à suif. Croton.
2) Die indiſche (St. indiea).
Blätter länglicheoval und gezähnt, unten mit 2 Drüfen
am Grunde, ehren einzeln. Oftindien, in feuchtem Sandboden,
“1607
ein mäßiger Baum, mit diem Stamm und fchwärzlicher Rinde;
Blätter abwechſelnd, 4.lang, 1%,‘ breit, Blüthen fehr Klein
und grünlichweiß, unten nur eine Samenblüthe; Frucht rund,
von ‚ber Größe einer Mifpel, mit 6 Furchen und grün, mit
diefer Haut und darunter eine holzige, braune Schale mit 2%
oder 3 Samen, wie vie des Wunderbaums, weiß, füß und
ſchmackhaft. Aus der dicken Haut fließt durch Einfchnitte ein
brennender Milchfaft; daher Mund und Zunge anfchwellen und
manchmal der Tod folgt, wenn man die getrockneten Früchte
auffnadt. Wurzel und Rinde vol von brennendem Saft. Die
Blätter gegen Gefhwüre und zum Wegbeitzen der Warzen.
Rheede AV. T. 51. Bengieiri. Sapium.
3) Die Leimlorfche (St. aueuparia).
Blätter länglich lanzetförmig und gezähnt, mit 2 Drüfen
am Ende, des Blattfliels, Aehren einzeln. Südamerica, ‚ein
zierlicher Baum, 30° hoch, Stamm 12°, vol Fleberigen Milch—
faftes; Blätter abwechfelnd, 6 lang, 1*/,' breit, mit Quer:
tippen; Uehren am Ende, 6" lang, grün, oben die Staub:
blüthen je 14, büfchelartig gehäuft; Samenblüthen einzeln mit
eothem Kelch und fchwarzen Samen. Die Blüthen gleichen
ganz denen von Hippomane, und dennoch kommt eine Frucht,
wie ‚bey Jatropha. Die Americaner fällen biefen Baum, und
fammeln am andern Tag den ausgefloffenen und verdickten Saft,
um Papageyen und anvere Vögel zu fangen. Plumier, Gen.
tab. 171. fig. 2. Jaequin, Am. t. 158. Lamard %. 792.
Sapium.
b. Frucht fieben: und mehrnüffig.
16. ©. Die Apfel»Lorfhen (Hippomane).
Frucht fieben« big zwölffächerig, Staubfäden in ein Säulen
verwachfen.
a) Die Sandpbühfen-Bäume (Hura),
Blüthen einhäufig, Staubblüthen in Kästchen, mit einblü-
thigen Schuppen, Kelch fehr Klein und abgeftugt,. Staubfüben
in eine Säule verwachfen, mit 2—3 Wirteln von Staubbeuteln ;
Samenblüthen einzeln, Kelch dreylappig, apfel holzig und
zwölffächerig , mit fhildförmiger Narbe, Flafft elaſtiſch.
1608
D) Der gemeimwe(H. erepitaus)) x
Blätter oval herzförmig und gezähnt, Zweige zu dreyen,
Kaͤtzchen oval. Weſtindien, Merico,i Guyana; ein Baum, 60
bis SO‘ hoch, mit ſcharfem Milchſaft, der blind macht; Blätter
9 lang und 7 breit, voll Querrippen; Blüthen am Ende,
Käschen hängend, 1/5 lang, "a" did, wie Tannzapfen, auf
19/2" langen Stielen; Etaubfadenfäule roth mit 100 Beuteln.
Die Samenblüthe einzeln, aufrecht, 1%/,” lang, 2 die, wird
zu einer Frucht, 3”/a‘‘ breit, 2° Hod), aus 12 holzigen Bälgen,
welche, fobald man einen herausnimmt, mit einem Knall, wie
von einem Flintenfhuß, aus einander fpringen, jeder mit zwey
Klappen; fieht aus wie eine Fleine geftreifte Melone und enthält
je einen Kern, über 1 groß Die nicht völlig reifen, horn:
farbenen Früchte werden als Sandbüchfen gebraucht, indem man
die Samen herausnimmt. Die lehtern fehmeden angenehm und
find ein gutes Mittel gegen Erfältung, wenn man den Keim
wegſchafft, welcher heftig Brechen und Abführen erregt und
auch dazu gebraucht wird. Clus., Exot, t. 47. Hernandez
T. 88. Commelyn, Hort. il. t..66. Hughes, Barbadoes
t.5. Linne, Hortus cliflortiensis t. 34. Trew -Ehret
t. 34. 35. £.1., Picta t. 12. Lamarck T. 793. ZTuffac IV.
&. 6. Mamam cacao; die Frucht Sablier, Baruce, Amande à
purger les Perroquets.
b) Die Apfellorfchen (Hippomane).
Blüthen einhäufig, die Staubblüthen in —— Kelch
zweyſpaltig, mit 2 verwachſenen Staubfäden; Samenkelch drey⸗
theilig, Frucht fleiſchig und apfelförmig, mit einer ie
rigen Nuß, Griffel mit fo viel Narben.
1) Die gemeine (H. mancinella).
Blätter jpig-oval und gezähnt, mit einer Drüje am Ende
bes Stiels. MWeitindien, am Strande; ein berühmter Baum
wegen feines giftigen Milchſaftes, dee in alten Theilen, felbit
in der Frucht, ftedt; wird 30—40° body, und flieht aus wie
ein Birnbaum, mit drepzähligen Zweigen und zahlreichen, glän-
zenden Blättern, 6° lang, 3 breit; Aehren am Ende, auf-
recht, geün und locker, mit 30 Staubblüthen in einer abfälli—
1609
gen Schuppe, mworunter 2% große Drüſen; etwa ein Dusenb
dergleichen Köpfchen bilden die Aehre; die Samenblüthen ein-
zehn, ftiellos; unter den vorigen und von ähnlichen Drüfen ge:
ſtützt. Die Frucht gleicht in Geſtalt, Geruch und Farbe fo ge:
nau einem) Fleinen Upfel, daß jeder davon getäufcht wird. Die
Haut iſt geldlihgrün, glänzend und nagelsdic; das Fleifh weiß
und milgreich; die Nuß hat Fortfäge, welche: faft bis an Die
Haut reihen. Die reifen Früchte fallen von felbit ab und bes
decken Dann den Boden um den Baum; fie verfaulen nicht, ſon—
bern vertroednen. Die weiße Mil, wovon der Baum ftroßt,
ift ſehr ätzend, und dadurd giftig. Ein Tropfen zieht auf der
Hand Blafen, wie vom Brennen. Daß mithin die Früchte auch
im Munde heftig brennen, ijt Far, und.es mag fich bey ver
Entdeckung von America mander den Mund verbrannt haben.
Was man aber erzählt von folchen, die viele mit oder ohne
Schaden verfchluckt Hätten, gehört zu den Kabeln. Die fcharfen
Fortfäße der Nuß mahnen ſchon acnug und die Entzündung des
Schlundes wird das Effen bald verbieten. Die Samen fehen
aus wie Apfelferne, find aber filberweiß. Die Papageyen freffen
die Früchte, auch die Ziegen, ohne allen Schaden, weder für
fi) noch für ihr Fleifch und die Mil; fallen fie ins Waffer,
fo werden fie von Fiſchen gefreffen, auch von Landfrabben,
welche beide fodann giftig wirfen, wenn man fie ißt; auf der
Inſel Granada werden die lestern jedoch unbedenklich verzehrt.
Man fängt auch Hirfche damit, indem man die Lacyen vergiftet,
woraus fie faufen. Die Inngeborenen vergiften damit ihre
Pfeile; die Wunden brennt man mit glühendem ECifen. Hat
jemand etwas davon gegeffen, fo gibt man ihm viel Olivendl;
eine dabey wachfende Linge (Bignonia leucoxylon) ſoll dag ficherfte
Gegengift feyn. Die Wurzel ift giftiger als alle Theile, und
es gibt Fein befjeres Mittel dagegen, als vie Samen berfelben
Mepfel geftoßen und mit Wein getrunfen. Man erzählt, wenn
jemand in feinem Schatten fchlafe, fo ſchwelle ihm das Geficht
und er werde blind: allein Jacquin blieb 3 Stunden darunter,
ohne etwas Uebles zu fpüren, auch Regentropfen find unfchäb-
lid, wenn nicht Milch beygemengt iſt. Das Holz iſt fchön,
1610
braun und weiß gefleckt, läßt fich polieren und wird häufig zu
Hauggeräth gebraucht. Beym Fällen muß man fehr vorſichtig
feyn, Daß die Mildy nicht ing Auge fprigt, weil dadurch ‚heftige
Entzündung entfteht; man ſchlägt Dagegen Faltes Waſſer auf.
Ehe man fällt, madt man Feuer Darum und bindet Leinwand
vor. die Augen, damit nichts hinein fprißt; vor Zeiten hat man
ganzer Wälder abgebrannt. Auf Hayti und auf der nahen Küfte
finden ſich Wälder 100 Stunden lang. Kerne aus den Aepfeln
wachfen in 3 Sahren zu einem 3° hohen Bäumchen. Auf den
Antillen ift Die Anpflanzung verboten. ‘Commelyn, Hort.
t. 68. Sloane T. 159. Eatesby 8. 95. Jacquin, Am.
t: 159. Lamarck % 793. Tuflac, Antilles III. t. 6.
Mancanilla (Xepfelcyen) , Mancenillier. Maſchenill-⸗Baum.
— — n — —
1611
vr Vierzehnte Elaiie
PflaumensPflanzen — Pflaumer.
(Drupariae. )
Stellen die Entwidelung der Pflaume dar.
Bielblätterige Kelhblumen mit einer Prlaume oder Hülſe.
Leguminofen, Rhamnen, Terebintben.
Es wurde im allgemeinen Theile gezeigt, daß die Hülſe
die Grundlage der Pflaume ift. Eine Zwetfche it nichts an»
deres als eine dicke Hülfe, deren innere Haut jteinhart, die
äußere dünn und zart, das zwifchenliegende Gewebe aber groß
und fanftreich geworden it. Diefer Zuſtand finder ſich übrigens
bey vielen gewöhnlichen Hülfen,, befonders unter den Mimofen
und Eaffien, wo fie häufig eßbar find; im Grunde bey allen
jungen Hülfen, wo die innere Sage papierartig und die äußere
weich ift.
Bey den übrigens fünfzähligen Hülfenpflanzen iſt nur ein
Balg oder eine Pflaume übrig geblieben, indem die andern ur«
fprünglidy verfümmerten; bey andern aber, wie bey den Kreuzs
dornen und Teredinthen, haben fich gewöhnlich drey und fünf
Bälge erhalten, wodurd die Pflaume vielhülfig oder vielfücherig
geworden ilt.
Die Blüthe iſt fünfzählig, Kelch fünfjpaltig, Blume fünf:
blätterig, mit fünf, zehn und mehrfachen Staubfüden, gegen:
1612
aber und abwechſelnd, oft verwacfen, Der Grops iſt felten
fünfzählig, meiftens iſt nur ein Fach oder Balg übrig geblieben,
wie bey den Hülfen, und manchmal 2—4, wie bey den Kreuz:
dornen; nur bey ben Terebinthen findet fih die vollfländige
Zahl 5, aber auch da nicht immer. Die Zahl der Samen ift
in den Hülfen mehrfach, bey den andern ein- und zweyfach; das
Eyweiß fehlt fait durchgängig, mit Ausnahme ber Kreugdorne,
und ber Keim ift gewöhnlidy aufrecht, d. h. mit dem Würzelchen
gegen den Nabel, der Samen mag ftehen oder hängen.
Bey diefen Pflanzen it die Blume weniger verfümmert,
als bey den Nußpflanzen, aber doch meiftens noch fehr unregel-
mäßig, mit ftuffenweife verfümmerten Blättern, wie bey den
Scmetterlingsblumen, wo gewöhnlich nur das ungrade End»
blatt vollfommen ausgebildet ift, mährend die 2 Fiederpaare
Fleiner geblieben find, das hintere vft verwachfen zu dem foge-
nannten Kiel. Die regelmäßigen Blumen dieſer Claſſe, wie
bey Kreuzborn und Terebinthen, find gewöhnlich fehr Elein und
unanfehnlih, alles, weil die Pflanze ihre Kraft auf das Fleifch
der Pflaume oder die meift, verhältnigmäßig ungeheure Hülfe
verwenden mußte, Auch liegt vorzüglich der Werth und bie
‚Bedeutung dDiefer Pflanzen im Gröps, um defjenwillen fie häufig
angepflanzt werden. Die Hülfen werden gegeffen oder als
Futter gebraucht; oft enthalten fie ein füßes, medicinifches oder
nahrhaftes Mus, und die Samen find meift große und nuhbare
Kerne, wie bey den Nüffen. Der Werth der Wallnüffe, Piita-
cien, Ganarien-Nüffe, Acaſchu, Mombin und Mangas ft all
gemein befannt. Dieſe Claffe beweist vorzüglid, daß bie
Pflanzen wirflih fih mit nichts anderem, als mit der alle
mählihen Entwidelung ihrer Organe befhäftigen, und Daß
das Wefen einer höhern Elaffe in der Daritellung eines Haupt:
organes beiteht, welches alle andern beherrfcht; endlich daß
auch dieſe unter feiner Herrfchaft fi wieder eines nad) dem
andern entwiceln und die Unterabtheilungen oder Zünfte cha—
racterifieren.
Die Pflaumen : Pflanzen wiederholen zunäcft bie Oröps-
Pflanzen, nehmlich die Rautenartigen, wo ſchon hülſenförmige
1613
Bälge und Pfleumen vorfommen; Auf einer tiefern Gtuffe bie
Stengel:Pflanzen oder die Rubiaceen, wo ebenfalls die Pflaumen
nicht felten find; noch tiefer die Baft-Pflanzen oder die Lilien—
artigen, und endlich auf der tiefften Stuffe die Ader-Pflanzen
oder Tange und Moofe In Bezug auf die 3 Hauptmaffen des
Pflangenreihs find fie die Wiederholung der Monocotyledonen
überhaupt, als wo die Frucht, wo es dazu fommt, fat immer
eine Pflaume it, wie bey den Palmen. Uebrigens Tpricht ſich
diefe Wiedecholung vorzüglich in den Fiederblättern der Hülfen:
Pflanzen aus, wie fie häufig bey den Monocotyledonen ' vor:
fommen. Dabey Fann man noch an das Mehl der Hülfen-
früd)te und des Getraides erinnern.
Diefe Pflanzen find übrigens Kräuter, Sträucher und
Bäume, doch viel mehr das lehtere, cin Bau, welcher immer
mehr vorherrfchend wird, je höher die Pflanzen fteigen. - Der
Stengel enthält vorzüglich Farbenftoff und Gummi. Die Blätter
find faft durchgänaig zart, gefiedert und reizbar, bey den meiften
Nebenblätter, welche ſich nicht felten in Dornen verwandeln;
die Wurzel iſt gewöhnlich faferig, und trägt nur in wenigen
Fällen Knollen, welche bald mehlartig und eßbar find, bald
mebdicinifch. Der Stengel enthält wäfferigen Saft, der fich
häufig verwandelt in eine Urt Harz; Farbenſtoffe find nicht
felten. Die Hülfen und die mehligen Samen liefern Gemüfe,
die Pflaumen oft ein fehmadhaftes, erfrifchendes Obft, fo wie
auch das Mus oder Mark in vielen Hülfen.
Sie zerfallen zunächft im 2 große Abtheilungen: in regel-
mäßige und unregelmäßige; jene haben ächte Pflaumen mit
Fleiſch und Stein oder Nuß, und central geftellt; diefe dagegen
häutige Pflaumen oder Hülfen, und excentriſch geſtellt, oder nur
als Fünftelsgröps übrig geblieben. Die Hülfen-Pflanzen haben
entweder Schmetterlingsblumen, wie die Bohnen, oder bloß
unregelmäßige mit 5 getrennten Blumenblättern, und beide
wenigitens 10 meift verwachfene Staubfäden; die regelmäßigen
oder Steinpflanzen find entweder Zwitter mit 5 freyen Staubs
fäben, wie bey den Kreuzdornen, oder größtentheils getrennt mit
10 Staubfüden, wie bey den Terebinthen,
1614
Die Schmetterlingsblumen find ſehr zahlreich, und bilden
für ſich mehrere Ordnungen. I -
Wir haben demnad folgende 58* — Abtheilungen:
A. Hautpflanzen oder Hülſen: gen Ehe Hul⸗
fensPflanzen:
2. Schmetterlingsblumen: 5 Blumenblätter fiederig ge-
flefft, mit 10 Staubfäden, meiftens verwachſen, und — ge⸗
trennt. Klee, Ginſter, Wicken, Bohnen.
b. Blumenblätter ungleich und getrennt, und — * zehn
getrennte Staubfäden. Mimoſen, Eafften.
B. Fleiſchpflaumen: Regelmäßige MR
a. Zwitter mit 5 Staubfäden. Kreuzdorne.
b. Meift getrennt mit mehrfachen Staubfäden. Tere—
binthen.
Dieſe vier Abtheilungen * se nen. und
Zünfte.
A. Unregelmäßige Pflaumen: Pflanzen.
Hülfen- -Pflanzen oder geguminofen.
Hülfen und unvegelmäßige Blumen,
m l. Shmetterlings-Blumen
Ordnung J. Marfs:Pflaumer.
h Neun verwachfene und ein freyer Staubfaden ; freye Blumen-
blätter, nur der Kiel verwachfen, Samenlappen dünn,
Keim Erumm. Kräuter mit gefiederten Blättern.
1. Zunft. Bellen: Pflaumer — Hedyfareen: —
gegliedert und nicht klaffend.
2. Zunft. Ader-Pflaumen — * Hülſe
zweyfächerig, durch Einſchlagung einer Naht.
* Banft. Droffel:Pflaumer — Glyeineen: Hülſe
eben und einfächerig, Stengel — * —
Ordnuns 1. Schaft-Pflaumer.
Hülſe eben, oft alle Blumenblätter oder alle —
verwachſen, Samenlappen dünn, Keim krumm, Blätter
gewöhnlich dreyzählig oder ohne Ranken, Stengel
aufrecht. Kräuter, Sträucher und Bäume.
y
1615
4 Zunft. Ninden:-Pflaumer — Teifolien: Blu—
E menblätter oft verwachſen, ein Staubfaden frey,
us: Blätter dreyzählig; Kräuter,
Zunft. Bait-Pflaumer — Geniften: Blumen:
ee) 5 bfätter getrennt, aber ale Staubfäden verwachfen;
I Blätter dreyzählig.
6. Zunft. Holz Pflaumer — Galegen: ‚Blumen:
blätter und ein Staubfaden frey, Blätter ge-
fiedert, ohne Ranfen. —— Sträucher und
Bäume. 0. pe
—— Stamm-Pflaumer.
en groß und blattartig, ein oder: mehr Staubfäben
getrennt; Samenlappen meift did, Keim Frumm;
Stengel oft windend, Blätter an und ges
fiedert.
7. Zunft. Wurzel» Driaumer — Wicken und Boh—
nen: Ein Staubfaden getrennt, Blätter drey—
zählig oder gefiedert, mit Ranfen; meiſt win—
fe dende Stauden, oft mit Wurzelfnollen.
8 Zunft: Stengef-Pflaumer — Dalbergien:
| Mehrere Staubfäden getrennt, Hülfe taſchen—
fürmig; meiſt windende Sträucher und Bäume
Eu mit ungraden Fiederblättern. “
> N Zunft. Laub» Pflaumer — Sophoren: Alle
ß Sltaubfäden getrennt, Samenlappen dünn, Blätter
ein= oder dreyzählig; Sträucher und Bäume.
u. a cn Hülſen— erleben
DlumenSläster ungleicy ober. kümmerlich, Staubfäden maß ge:
—— trennt und der Keim grad.
Ordnung: IV. Blüthen-Pflaumer.
Blumendlätter ungleich oder fehlend, Kelch blafenfürmig
oder vieltheilig; meilt Sträuder und Bäume, mit
zufammengefegten Fiederblättern.
10. Zunft. Samen: Pflaumer — Gevffröen,
Swarsgien und Detarien: Hülfe gefchlofe
1616
fen oder der Kelch aufgeblafen mit verfüm:
merter Blume; Samenlappen t “Blätter meilt
ungrad gefiedert. u 2
tt. * Gröps⸗Pflaumer — "Mimofen: Hülfe
oft vielfächerig und fleiſchig⸗ Blume fümmerlid),
Staubfäden auf dem Boden und frey; Lappen
dünn, Keim grad; Blätter meift zufammen-
geſetzt gefiedert. AO
12. Zunft. Blumen:Pflaumer — Eaffien: Blumen
| groß oder fehlend, Staubfäden auf dem Kelch
und frey; Lappen dünn, Keim aufrecht; Blätter
—* ——*—— ——
B. Regelmäßige nn ——
Fünf Blumenblätter mit ein oder mehrfacen *
A An ‚00 2. „Gtanbfäden. DEE SEHEN. Ser,
Ordnung V. Fruht- Pflaumen
Pflaume fleifchig und meipefädpertg.
13. Zunft. Nuß- Pflaumer — Stadpufien, Em-
3 | petren, Chailletien;' Blumen Fümmerlich,
mit abwechſelnden Staubfäden; ‚Pflaume trocken.
"14. Zunft, Pflaumen-Pflaumer‘ — Eelaftrinen:
Blüthe fünfzählig, Staubfäben abwechfelnd ;
Pflaume mehrfächerig, mit einem Griffel; Sa-
meen und Keim anfrecht mit Eymeig,
35: Zunft. Beeren: Pflaumer — Rhamnen: Blüthe
füünfzählig, Staubfäden gegenüber; Pflaume
beerenartig, mehrfächerig, mit einem Safe
Samen und Keim aufrecht mit Epmeiß. u
16. Zunft. Apfel» Pflaumer — Terebinthaceen:
Zwitter und getrennt, Staubfäden übwechfelnd,
ein oft mehrfach; meiſt mehrere Pflaumen ver:
At) wachſen; —* Ze ren 2. und
- — * LEE air ZU EEE 2
3 A IR Mn man LER ee —R
„it w 5
}
1617
A. Hülfen- Pflanzen oder Leguminofen,
Pflaumen häufig und einzählig, nehmlich Hülfen.
Bluthe fünfzählig und unregelmäßig, meift fiederartig, mit einer ein
zigen Hülfe, zehn und mehr Staubfäden meiftens verwachſen; Samen
ohne Eyweiß, das Würzelchen aufrecht.
Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig, meiſt ſchmetterlingsförmig, mit
einer ungraden Fahne, zwey Flügeln und zwey verwachſenen Kiels
blättern; zehn Staubfäden, wovon meift neun verwadhfen; Hilfe mit
Samen an beiden obern Rändern.
Kräuter, Stauden, Sträucher und Bäume ohne Milchfaft,
auf der ganzen Erde zerftreut, meift mit gefiederten, fehr reiz⸗
baren Blättern, welche fih gewöhnlich tes Abende zuſammen⸗
legen. '
Der fonderbare, unregelmäßige Blüthenbau richtet fich nach
dem Gröps, und erflärt fich aus deffen Bedeutung. Es ſollten
nehmlich 5 Hülfen vorhanden feyn, wovon aber alle bis auf die
unterite verfümmert find. Da diefe fih ftarf entwidelt hat, fo
find die zwey anliegenden Blumenblättchen fehr Flein geblieben
und größtentheils mit einander verwachfen, der Kiel vder das
Schiffchen. Auch die Staubfädchen find an diefer Seite ver.
wachſen, und nur der obere ift frey. Das der Hülfe gegenüber
ftehende, ungrade Blumenblatt ift größer geworden, heißt Fahne
und ftellt das Endblättchen eines geftederten Blattes vor, Die
zwey unter ihm liegenden Blumenblätter haben eine mittlere
Größe, und ftchen fiederartig. Hätte die Blüthe fünf Hülfen,
fo wäre fie regelmäßig. Die Hülfe feldft befteht nur aus einem
einzigen Blatt fo zufammengefhlagen, daß die Mitteleippe ben
untern, bie beiden Seitenränder aber den obern Rand bilden.
Hier ift daher die eigentliche Naht, welche Flafft und die Samen
trägt. Weſentlich ift fie einfächerig, wird aber bisweilen durch Eins
ſchlagung der untern oder Rippennaht fcheinbar zweyfächerig, wie
beym Traganth; häufiger aber der Quere nad) fcheinbar vielfädyerig
Durch Einfchlagung der innern Hülfenhaut, wie beym Johannis⸗
brod. Anfangs find die Hülfen voll wäfferigen Saftes, ber
meiftens verfchwindet; oft jedoch ift er in folder Menge vors
Okens allg. Naturg. IH. Botanik H. 102
1618
handen, baß fih aus Ihm ein füßes Mus oder ein n Mehl ads
fest, weldyes als Nahrungsmittel dient.
Die Samen find verhältnigmäßig groß, mehlreich und nahre
haft, ohne Eyweißförper; dagegen find die Samenlappen fo
groß, daß fie beym Keimen deutlicher hervortreten, als bey irgend
einer andern Pflanzenvrdnung. Das Würzelchen ift immer nad
dem Nabel gerichtet, bald grad, bald Frumm, nehmlidy über den
Vereinigungspunct der Gamenlappen gebogen.
Die Blätter ftehen abwechfelnd und haben Nebenblätter,
meift ungrad gefiedert oder das Endblättchen in eine Ranfe vers
wandelt; wenn fie einfach vorfommen, fo find die feitlichen vers
fümmert. Die Blättchen find deutlicher eingelenft, als bey
andern Pflanzen und richten fidy beitändig nach der Sonne, bey
deren Aufgang fie fih üffnen und bey deren Niedergang fie ſich
ſchließen, welche Eigenſchaft übrigens allen Blättern zufommt,
nur in gefingerem Grad.
Die Blüthen ftehen gewöhnlih in Trauben, Aehren und
Köpfchen, find meiſtens groß, ſchön, weiß, roth und gelb, felten
blau; dienen Daher häufig als Zierpflanzen.
Die Hülfe ift die Grundlage der Pflaume, indem die innere
Hülfenlage vertrocdnet und nußartig wird, die Äußere dagegen
fleiſchig, wozu fih fcyon bey den Bohnen eine Neigung findet.
Die Blätter der meiften find ein gutes PViehfutter; von
vielen werden die Samen und felbft die Hülfen als Gemüfe ge:
geffen; manche liefern aus den Hülfen füße und abführende
Stoffe in die Aporhefen; Blätter und Hol; von mehreren ents
halten blaue und rothe Farbenſtoffe, Feine Giftitoffe. -
Sie theilen fich zunächſt in 2 große Haufen.
Die einen haben vollfommene Schmetterlingsblumen mit. 10
verwachfenen Staubfäden, wovon nur einer frey, und mit ges
bogenem Keim, wie Klee, Bohnen, Ginfter u. dgl.
Die andern haben Eeine Schmetterlingsblume, Staubfäden
in verfchiebener Zahl, oft Hülfen mit Querfädern‘ und einen
graben Keim, wie die Caſſien und Mimofen.
1619
J1. Schnmetterlings: Blumen, Papilionaceen.
Blume fehmetterlingsförmig oder fiederig gejtellt, die zwey untern oder
bintern Blumenblätter verwahfen, Staubfäden zehn; Hisfe ohne
Querfächer, Samenwürzelden krumm.
Größtentheils Kräuter und Sträucher, ſelten Bäume, in
gemäßigten Ländern, welche Futter und Gemüfe liefern, aud)
medicinifche und Farbenftoffe, jedoch nicht fo reichlid) wie die
fpäteren Zünfte.
a, Neun verwacfene und ein freyer Staubfaden, bie brey
pberen Blumenblätter frey; Samerlappen dünn; Keim krumm.
Kräuter mit gefiederten Blättern. Hedyjereen, Aftragalen und
Slyeineen.
b. Bey andern iſt die Hülfe eben und einfächerig und oft
alle Blumenblätter oder alle Staubfäden verwachſen; Samen⸗
lappen dünn, mit gebogenem Keim; Blätter gewöhnlich drey—
zählig oder gefiedert, ohne Ranken. Zrifolien, Geniften und
Galegen.
ec, Andere haben einen großen und blattartigen Kelch, ein
oder mehr Staubfäden getrennt und meift dicke Samenlappen
mit gebogenem Keim. Widen, m... Dalbergien und Eos
phoren,
Ordnung I Marf:Pflaumer.
Behn verwachſene Staubfäden, wovon einer frey, nur die Kielblättchen
verachten Samenlappen dünn, mit gebogenem Keim.
re Kräuter mit gefiederten Blättern,
ohne Ranten.
Meiſt ganz Fleine und liegende Kräuter in Falten und ges
mäßigten Ländern, auf Wiefen, an Wegen, Rainen und in
Wäldern, welche ein gutes Futter find und nicht felten Schleim
liefern.
Sie zerfallen in 3 Zünfte:
a. Die einen haben eine fchlauchartige oder nicht Haffende
Glieder» Hülfe; die Staubfäbden ungleich Ban J4
Fiederblaͤtter. Hedyſareen.
102*
1620
b. Andere haben einen freyen Staubfaden und eine feheine
bar zwepfächerige Hülfe, durch Einfchlagung einer Naht; ungrade
pe —— Aftragalen.
"Andere endlid Haben eine gewöhnlidye, esehe Hütfe
and einen freyen Staubfaden; ungrade Fiederblätter. Kräuter,
Sträucher und Bäume. Glycineen.
1. Zunft. .Zellen-Pflaumer — Dueften.
Hedyfareen.
Hülfe ſchlauchartig und gegliedert, Staubfäden ungleich vermachfen,
Liegende Kräuter mit ungraden Fiederblättern.
Kleine Kräuter auf Wiefen, an Rainen und in Wäldern,
welde ein gutes Viehfutter find und zum Theil angepflanzt wer»
den, auch in wärmern Ländern Manna abfondern.
A, Blüthen in Dolven,
a. Hülfen Erumm, Blätter mit wenig Fiedern.
1. ©. Die Rollqueiten (Scorpiurus).
Kelch fünffpaltig, Hülſe zurückgerollt, walzig und ——
Scorpionſchwanz.
Sommerkräuter mit einfachen Blättern und gelben Btcchen
in Achfelköpfchen.
1) Die gemeine (S. verruculata).
Stiele einblüthig, Hülſen voll Schuppen. Mittelmeer auf
Zeldern, bey ung in Gärten; kriechend, nur fpannelang, Blätter
Lanzetförmig und am Stiel herablanfend, Blüthen in Tangges
ftielten, armblüthigen Adyfeldosden, Hülfen 1%" lang, einges
rollt, mit S Samen, Gärtner T. 185. Schkuhr T. 208.
2. © Die Klauenqueften (Ornithopus).
Kelch fünfzähnig, in Schuppen, Hülfe zufammengedrückt,
krumm und gegliedert. Zottige Kräuter mit ungrad gefieberten
Blättern und Fleinen ee in Dr weiß oder vöthlich,
Vogelklaue. 2
U Die gemeine (G. Sir ad u «
Stiel, känger als Blatt, Hülfen etwas ——
glatt und ziemlich grad. Ueberall auf Sandboden z fpannelang,
1621
2—4 geldlihe Blüthen beyfammen, mit roth gejtreifter Fahne,
Die Wurzel oft voll Höcker, wie Sclerotium ; war officinell.
Herba Pedis avis. Schkuhr T. 206.
3. © Die Zackenqueſten (Hippoerepis).
Hülſe zuſammengedrückt, glatt und krumm, an einer Naht
mehrmals ausgerandet.
Kräuter mit gelben Blumen, meiſt in Dolden. Hufeifens
Klee.
1) Die gemeine (H. eomofa).
Dolden achtblumig, Hülfen gejtielt, gebränge” und TORE,
Auf Hügeln, mehr füdlich; fpannefang und ausdauernd, mit
mehreren zerftreuten Stengeln und 15 fehmal- ovalen Fieber:
blättchen.. Rivinus, Tetrap. 97. Morifon, Hist. Sect. IT,
t. 10. f. 3. Zanniechelli, Iftria t. 72.
b. Hülfen grad, Blätter vielfiederig.
4.8. Die Kronmwiden (Coronilla).
Kelch fünfzähnig, die 2 oberen Zähne dicht beyfammen,
Blumenblätter nagelfürmig; Hülfe ſchmal und rundlich, mit längs
lihen Gliedern, ein Staubfaden frey.
1) Die gemeine (C. varia).
Krautartig und liegend, Blättchen elliptifcy und glatt, Blus
men fleifeyfarben und weiß geſchäckt, Hülfen aufrecht. Meberaf
in Wäldern und an Rainen, 2—3’ fang, Blättchen zofllang,
über ein Dutzend Blumen von verfchiedener Farbe, fieht hübſch
aus, Schmeckt unangenehm bitter, enthält einen Brechen und
Purgieren erregenden Stoff, welcher felbit giftig zu wirfen fcheint.
Schkuhr 8 205. Sturm 9. 49.
2) Die fraudartige (C. emerus).
Strauchartig und edig, Blättchen oval, zu fleben; Gtiele
dreyblüchig und geld. Güdlid in Wäldern, bey ung in Gärten
‚als Zierpflanze, faft mannshoch, Blaͤttchen zolllang, färben blau,
ſchmecken widerlichsbitteer und waren ein Abführmittel, daher
Scorpions» Senna, Kerner 2, 624. Guimpel T. 135.
1622
B. Blüthen in Trauben.
5. © Die Futterqueften (Onobrychis).
Kelch fünfipaltig, Kiel länger als Flüge; Hülſe eingliederig,
grubig und Fammförmig.
1) Die gemeine (O. lativa).
‚Blättchen Feitförmig, Blumen purpurroth in langen Aehren,
Hülfen jtachelig gezähnt. Auf Hügeln, wird jest überall ale
Zutterfraut angebaut, befonders auf Kalfboden, 2% hoch, mit
10 Paar Blätthen. Jacquin, Auftr, tab. 352. Schkuhr
T. 207. Sturm 9. XIX. Sainfoin, Fieno fano, Lupinella.
6. ©. Die Schwarzgqueften (Ebenus).
Kelch bauchig und bis über die Mitte gefpalten, Blumen
flügel fehr Klein, Staubfäden verwachſen; Hülfe rundlich, ein=
bis zweyfamig. Kräuter und Sträucher mit ungrad gefiederten
Blättern, freyen Nebenblättern und röthlihen Blumen in langs
geftielten, dichten Aehren.
1) Die cretiſche (E. cretica).
‚Blätter drey- und fünfftederig, filberglängend, Blättchen
(änglich und ſchmal, Nebenblätter verwachfen, Aehren oval.
Ereta, auf Bergen; ein Strauch A—5’' hoch, zierlich wegen
feiner fllberglänzenden Blätter, deren Abſud als Abführungs:
mittel gebraucht wird; Blüther in Eopfförmigen Nehren, wie
beym rothen Wiefenflee, mit feidenartigen, weißen Haaren unters
mifcht, uhne Geruch; die Staubfadenröhre zierlich geftreift. Das
Holz ift zwar fehmärzlich, taugt aber nicht ald Ebenholz. Al-
pin, Exot. t. 278. Barrelier, Ic. 377. 913. Plufenet
T. 67. 5. 5. Anthyllis cretica.
7. G. Die SchildFflee (Hedyfarum, Desmodium).
Kelch fünffpaltig, Kiel ſchief abgeftugt, länger als bie Flü—
gel; Hülfe zufammengedrüct, Glieder rundlich, je —
a) Blätter gefiedert, b
1) Der Zier⸗-Sch. (H. coronarium).
Zerſtreut, Blätter rund:elliptifch, Blumen roth, Hülfen ftas
chelig. Italien, bey uns in Gärten als Zicrpflanze, 2—3' hoch,
Blumen roth oder weiß in Aehren, Hülfen mit 5 Gliedern und
1623
mehr. Ein gutes Futterkraut. Gärtner %.155. Schkuhr
T. 207. Schildklee; Sulla,
b) Blätter dreyzählig.
2) Der unruhige (H. gyrans).
Blättchen oval lanzetförmig, die feitlihen Fleiner; Blüthen
in Endrifpen, Hülſen Hängend und rauh. Bengalen am Gan-
ges, von wo er zuerſt 1775 nach Europa in die Treibhäufer
Fam; Stengel aufrecht, 3—4' hoch, Fleinfingersdid, glatt und
Frautartig; Stiel zuflang, Endblatt 2—4' und ſchmal Tanzets
fürmig; die 2 Seitenblätichen fchmal und nur 27," lang, Nebens
blätter lanzetförmig; Achſeltrauben einfach, Endtrauben rifpens
artig, aufrecht, 6° lang; Blumen de3 Vormittags blaß violett,
nachher ſchmutzig mennigroth, Flügelrand blau; Hülfen ,“ lang,
braun; Samen nierenförmig, ſchwarz, mit glänzend weißem
Nabel. Diefes ijt Die einzige Pflanze, deren Blätter ſich bes
ftändig bewegen, fo lang fie die Sonne befiheint. Die beiden
©Seitenblättchen fteigen nehmlih abwechſelnd und ſichtbar beſtän—
dig auf und ab, während des ganzen Sommers; im Winter
trauert die Pflanze und im Frühjahr geht fie bey ung gewößn:
lich zu Grunde; diejenigen, welche fortleben, blühen im folgenden
December, tragen im Hornung und jterben Tann ab. Brouf-
‚fonet, Mem. ac. 1784. päg. 616. Jacquin. olleet, Il.
pag. 181. Rar. t. 562.
3) Der doldenartige (H. umbellatum).
Strauchartig, Zweige dreyedig und rauh, Blätter rundlich—
oval, Achfelblüchen in Dolden. Oftindien, Ceylon, Morig, ein
gemeiner Strauch an allen Ufern und Küften, befonders Häufig
an Sümpfen, wo fi) das Crocodill darunter verbirgt; Stengel
Furz, beindick, mit weit ausgebreiteten Welten, Holz hart, aber
brüchig; das ungrade Blatt 5" lang, die. 2 graden 31," 2
breit; Blüthen in Achjeln, 3—4 beyfammen, wie bey den Linfen,
und weiß; Hülfen Fleinfingerslang, flach und gegliedert, Erumm
wie Scorpionfhwanz, Samen wie Linfen. Die Blätter find
etwas herb und flärfend, werden roh zu Fifchen und Canariens
Nüffen gegeffen. In der fpmbolifchen Sprache deutet dieſes
Bäumchen, wenn man jemanden etwas davon fchicft, aufrichtige
1624
und ftandhafte Liebe an, weil es am Meere Hibe und Unwetter
erträgt, ohne zu Grunde zu gehen. Rumph IV, ©. 52. Fo-
lium Crocodili. Burmann, Zeyl. t. 5l. Jacquin, Hort.
fchoenbr. t. 297.
e) Blätter einfad.
4) Der Manna-Klee (H. Fe
Holzig und dornig, Blätter länglih, Blüthen einzeln und
purpurroth. Orient, auf Schutt; ein Kraut mit ausdauernder
Wurzel und vielen zeritreuten, 1—3* hohen Etengeln, welche
im Herbite abſterben; Blätter 8" Sana, 3’ breit, mit längern
Dornen aus ten Achſeln und daran 2—3 Blüthen; Hülfen
zofllang und fichelförmig. Das Kraut ift ein gutes Gameelfutter,
Sn den heißen Monaten fließt aus den Zweigen ein füßer Saft,
der während der Nacht zu röthlichen Körnern, wie Eoriander,
eritarrt und des Morgens gefammelt wird; iſt die perfifche
Manna, welche dort gegeffen und als ſchwaches Abführmittel
gebraucht wird, fo wie Blätter und Blüthen; es ift wahrfcein-
lich diefelde, welche die Zeraeliten in der Wüſte gegeffen haben.
Rauwolf, Iter t, 94. Tournefort T. 489. Haffel-
quift, Iter I. pag. 138. I. pag. 187. Forfkal, Deferiptio
p. 136. Schfuhr T. 208. b. Desvaux, Journ. bot. IH.
t, 4. Aghul, Alhagi Maurorum.
Sa der Tatarey und in den Wüllen des cafpifchen Meers
fommt ein ganz ähnlicher vor, ber aber nur Frautartig und ein
gutes Gameelfutter fit. Hedyfarum Pfeudo-alhagi. Gmelin,
iter U. t. 29. Bieberftein, Fl. taurica Nro, 1442.
5) Der flatternde (H. vefpertilionis).
‚Blätter einzeln und zu dreyen, das mittlere zwepylappig,
Blüthen in Endtrauben, Hülfen umgebogen im aufgeblajenen
Kelch. Eochinchina, ein ziemlich einfaches Kraut, 4° hoch, mit
weißen Blumen, Blätter Hein, 4 lang, 2 breit, wie ein ge—
fpannter Bogen, grün, gelb und roth gefhädt; wird zur Zierde
gezogen, „weil beym geringiten Winde die buntfarbigen Blätter
fih bewegen, als wenn Schmetterlinge herumflögen. Loureiro
U, ©, 546, Jacquin, Rar, t, 566,
1625
8, G. Die Shwamm:Queften (Aefchynomene).
Kelch zweylappig, oben zwey: und unten drepfpaltig, Staub—
fäden 5 und 5 verwachfen; Gliederhülfe und Samen flach, Kräuter
und Sträucher in heißen Ländern, mit ungraden —— 9—
und meiſt gelben Blumen.
1) Die gemeine (Ae. afpera).
Blättchen ſchmal und glatt, 30—40 Paar, Blüthen in zu=
fammengefesten Trauben, gelb und rauch, Oſtindien an naffen
Orten, eine Staude, 3—4' hoch, äftig, rund und glatt; Blätte
chen *s" lang; Hülfen mit 6 Samen, wie Linfen. Der Sten—
gel ift fo ſchwammig und weich, daß er in Eochinchina die Stelle
des Korfs vertritt und die Fifcher nur ein Bündel davon unter
den Arm zu nehmen brauchen, um ohne ein Boot fifchen zu
Fönnen; auch macht man daraus das fogenannte Neißpapier,
indem man dünne Streifen daraus fchneidet. Es wird gewöhn—
lich zu fehr ſchönen Fänftlichen Blumen verarbeitet, Breynius,
Centuria t. 52.
2) Die indifche (Ae. indica).
Blättchen ſchmal, in 20 Paaren, Stiele mit wenig gelben
Blüthen, Hülfe zwölffamig. Indien, ein Kraut in Sümpfen
und Reißfeldern, mit Fleinen Blättchen, welche fehr empfindlich
find und fi bey der Berührung zufammen legen, fo daß die
oberen Flächen an einander jtoßen; fo verhalten fie fih auch
während ber Nacht. Hülfen wie bey Hippoerepis, faft fpanne»
lang, krumm ‚und knotig; meiſtens als Zierpflanze in Gärten,
doch werben auch die Blätter mit anderem Gemüfe gegeffen.
Rheede IX. T. 18, Neli-Tali. Rumpf IV. T. 24. Gaja-
tus luteus,
2 Zunft. Uder:-Pflaumer — —R
Aſtragalen.
Sälfen fheinbar zweyfächerig durd Einziehung einer Naht; ein und
neun Staubfäden.
£iegende Kräuter und Halbſträucher, meiftens im mittleren
Aften, mit ungraden Fiederblättern; fondern meiftens einen
| kleberigen Schleim ab und find zugleich ein gutes Viehfutter,
1626
1. G. Die Berglinfen (Phaca).
Kelch fünfzähnig, die 2 oderen Zähne entfernt, Kiel ſtumpf;
Griffel bartlos, Hülfe etwas angefchwollen, einfächerig, bie obere
Naht fheidwandartig verlängert. Knollenfraut.
1) Die fpanifdye (Ph. baetica).
Stengel aufrecht und behaart, Blätter ficben- bis zehnpaa=
rig, mit einem ungraden und einem Gtift, Nebenblätter lanzet⸗
föürmig; Hülfen Fahnförmig zufammengedrüdt. Spanien, Sten⸗
gel fingersdid, fünfedig, Hart, röthlich und wollig, über 2°
hoch; Blätter herb, Blüthen zahlreich in einfeitigen Achfelähren
und weiß; Samen wie Feine Bohnen, brennen im Munde und
ſollen giftig feyn. Die Wurzel ijt ungeheuer groß, oft arme»
dick und fpannelang, ſchwarz, innwendig weiß, hart wie Dorn,
und ſchmeckt fehleht. Clufius, Hift. I, tab. 234. Mori-
Con, Sect, Il. tab. 8. fig. 1. Alfabeca, Garayancillos (Cicer
exile).
2. G. Die Sügefräuter (Biferrula).
Kelch fünfipaltig, Kiel ſtumpf; Hülfe flach niedergedruck,
daher zweyfächerig und gezähnt.
1) Das gemeine (B. pelecinus),
Stengel zeritreut und flaumig, viele Fiederblättchen verfehrs
herzfürmig. Mittelmeer, befonders in Gärten; ein Kraut von
unten an verzweigt, mit 21 und mehr Fiederblättchen; Blüthen
in Achſelähren, Flein, bläulih und röthlich; 4—6 Hülfen, zoffe
lang, beyderfeits wie eine Säge gezähnt. Cluf., Hift, IL
t, 228. Gifeke, Ice. I. t. 17. Schkuhr %. 209.
3. ©. Die Wirbelfräuter (Aftragalus).
Keldy abgeftumpft und fünfzähnig; Kiel ſtumpf; Hülſe durch
bie eingezogene untere Naht fcheinbar ge Samen zwey»
reihig, Traganth, Aftragale. |
Kräuter oder Fleine Sträucher, vorzüglich in Aſien, mit
vielfiederigen, ungraden Blättern und oft verwachfenen Reben—⸗
blättern ; der Blattftiel oft dornig.
a) Stengel aufrecht und belaubt..
1) Das fteife (A. galegiformis).
Stengel fleif und glatt, Blättchen elliptiſch, —“ Häne
1627
gend und gelblich weiß, Hülfen. dreyedig, an beyden Enden
mit einem Stift. Am Caucaſus, bey uns in Gärten als Zier-
Pflanze, 2' hoch, Hülfen gen Pallas, Astrag. t. 29.
Schkuhr T. 209.
b) Stengel zerſtreut.
2) Das Kichern-W. (A. cicer).
Liegend, Blättchen länglid und ftiftig, Hülfen aufgeblafen
und flaumig; Trauben gelb. Auf Sandboden und an Zäunen,
1°/,' lang, Hülfen fhwarz, mit 2—3 gelben Samen; wird als
Sutterfraut empfohlen. Jacquin, Auftr, t. 251. Schkuhr
Taf. 209. Wilde Kicher.
3) Das wilde Süßholz (A. glyeyphyllos).
Liegend, Blättchen oval, Hülſen dreyedig und gebogen,
Trauben gelb. Sm Gebüſch, mehrere Schuh lang, ſchmeckt füß,
und ijt ein gutes Futterfraut, doch werden die Stengel bald
hart; die Wurzel 2—4' lang und äftig, Hülfen 11/. Die
Blätter und Die Samen ehemals gegen —
Schkuhr T. 209. Fl. dan. t. 1108,
4) Das fpanifche (A. baeticus).
Liegend, Blättchen länglich und ftumpf, ehren wenigblü-
thig und Fürzer, Hülfen dreyedig, aufrecht und hafenförmig.
Mittelmeer und Sibirien, bey uns in Gärten; über ſchuhhoch,
ziemlich aufrecht, mit 21—27 Blättchen, Blumen gelb und Fopfs
fürmig in Achfeln, Hülfen zofllang, 3 breit, mit etwa 8 braus
nen, würfelfürmigen Samen, die man in der neuern Zeit unter
bem Namen fcehwedifcher Eaffee als Erfagmittel für den Eaffee
vorgefchlagen hat; er ſchmeckt aber bitter und zugleich fehlt ihm
Das brenzliche Del; auch ift gar nicht abzufehen, wie eine Pflanze,
welche nicht zu den Sternpflanzen gehört, den Gaffee erfegen
Fönnte. Indeſſen wurde Diefe Pflanze hin und wieder im Großen
angebaut, wie eg leider auch mit den Eichorien geſchieht. Boc-
coni, Sicilia tab, 4. Munting, Phyt. tab, 110. Schkuhr
Taf. 209.
ec) Stengel holzig und Blattftiele dornig.
5) Das fchleimige (A, tragacantha, verus),
.Straudartig und Blättchen zehnpaarig und fchmal, Stiele
1628
vierblüthig, Blumen blaßroth. Drient, ein Sträucdjlein, 2-3!
hoch, Blätter 11/;" lang, Blättchen 4, der gemeinfchaftliche
Blattftiel am Ende ftehend. Aus der ganzen Pflanze fchwiht
der Traganthfchleim (Gummi Tragasanthae), deffen Gebraud ala
feiner Leim befannt iſt, fo wie in der Zuderbäderey, Cattuns
druckerey und auch in der Mebicin, wie das arabifche Gummi,
Er fommt über Smyrna zu uns und befleht aus weißen, brei—
ten Stüden mit concentrifchen Streifen. Da er viel Stärfemehl
enthält, fo löst er fid nicht ganz auf, wie das Gummi. Ob
der moreotifhe, welcher in wurmförmigen und gedrehten Bäns
dern zu ung fommt, von demfelben Strauch abftammt, iſt nicht
ausgemadt. Blackwell T.264. Duhamel T. 100. Will:
denow, Berl. Acad. 1794. 8. 1. 5. V. Olivier, Voyage
IH. t. 44. Hayne X. T. 7. Düffed. XL T. 24.
6) Das Gummi-W. (A. gummifer),
Ebenfo, aber Blättchen nur vier= big ſechspaarig, 3—5
Blüthen in Uchfeln, Kelch und Hülfen zottig. Vorzüglich auf
dem Lidaron, liefert ebenfalls Traganth, der in größern, uns
regelmäßigen Stüden vorfommt; nah andern foll das Kutira⸗
Gummi davon abſtammen. Labillardiere, Journ, phyf,
179. tab. 1. Plenk T 568. Hayne X. T. 8. Düffeld.
Suppl. 111. T. 14.
7) Das eretiſche (A. creticus).
Blättchen fünf» bis achtpaarig, lanzetförmig 8* flaumig,
Blüthen gehäuft, Keldy wollig. Berg Ida auf Ereta und wohl
auch in Griechenland; bufchiger Etrauch, 2—3’ hoch, mit ſchwärz⸗
lichem Stengel und ftechenden Blattftielen, Blätter nur 1 lang,
Blättchen 2, Nebenblätter zulegt wie holzige Schuppen, Blus
men blaßgelb und purpurroth geftreift. Lieferte den Griechen
ben Traganthfchleim, welcher jest nicht mehr fo häufig abgefone
dert werden fol. De Candolle, Aftragali t. 3.
8) Das grannige (A. ariltatus).
Blättchen ſechs⸗ bis neunpaarig, länglich, ftiftig und Aahaart
4—6 kurzgeſtielte Blüthen, Kelchzähne borſtenförmig, Hülſe
kaum halb zweyfächerig. Mittelmeer, ſelbſt auf den Alpen;
Heiner als die vorigen, nur raſenartig und bie Nebenblaͤtter
1629
Häntig, DBlättchen 4 lang; Blumen purpurroth. Liefere den
morectifhen oder arcadifhen Traganth, welcher über Patras zu
ung Fommt. In andern Gegenden fheint Fein folcher Were
bert zu werden, Garidel T. 104 . h
Tz Zunft. Dreoffel-Pflaumer — Örifden.
Glycineen.
Sülfe eben und einfächerig, ein und neun Staubfäden; Stengel, meift.
windend.
Kräuter, Halbſträucher und bisweilen Sträucher, in wäre
meren Ländern, mit Mletterndem Stengel und ungraden Fieber:
Slättern, welche nicht felten viel Farbenftoff liefern.
A. Kelch röhrig,
1.68. Die Knollengriſchen (Pueraria).
Kelch glockenförmig und ftumpf zweplippig, die 2 Zähne
der Oberlippe verwachſen, Fahne verfehrt oval, Kiel grad und
ſtumpf; Hülſe geftielt, zufammengedrüdt, zweyklappig und viele
famig; Sträucher mit drenzähligen Blättern.
1) Die gemeine (P. tuberofa). |
Blätter fpih-oval und negrippig, oben flaumig, unten zot⸗
tig. Oſtindien, ein Schlingſtrauch, der hoch an Bäumen hinaufs
fteigt, mit fehr großer, knolliger Wurzel; Blätter fpannelang,
auf fehuhlangen Stielen, mit herzförmigen Nebenblättern; Blä-
then nach den Blättern, groß und blau, in 2 langen, hängenden
und äſtigen Trauben am Ende; Hülfen behaart, mit 2—6 Bohs
nen. Die Wurzel wird zu Brey geftoßen als Umfchlag auf
Kniegefhwälfte. Kaempter, Ic. t, 25. yore
B. Kelch zweylappig.
a. Mit Dedblättern.
2. ©. Die Shmalte-Kräuter (Clitoria).
Kelch fünffpaltig, mit 2 Dedblättern, Fahne groß; Griffel⸗
fpige breit, Hülſe ſchmal, zuſammengedrückt, zweyklappig und
vielſamig, mit Querwaͤnden.
RKletternde "Kräuter mit Bohnenblättern und großen, vera
ſchieden gefärbten, oft verkehrten Blumen; in heißen Ländern.
1630
a) Blätter ungrad, zweys bis dreyfiederig.
1) Das gemeine (C. ternatea). Ba
Stengel windend, Blättchen zu drey und * Bluthen
einzeln, blau, in großen Deckblättern. Oſtindien, Moritz, Aras
bien, wild und in Gärten als Zierpflanze, von da in Weflindien
und auch in unfern Gewächshäuſern; ein dünner Strang, wels
cher hoch an Bäumen hinaufläuft und ſich fo veft um diefelben
fchlingt, daß er Kerben in die Rinde macht; theilt fich fogleich
von unten an in viele Zweige und Blätter mit 5 Fiedern, 1° lang umd
breit; Blüthen einzeln in Achſeln, auf einem Fnieförmigen Stiel,
2 groß, hochblau, am Rande violett, im Grunde hellgelb;
Hülfen 5% lang, */z' breit, mit einem Dugend ovalen und zu—
fammengedrüdten fchwärzlichen Bohnen. Der Stod blüht das
ganze Jahr und iſt eine große Zierrath in Gärten; man darf
ihn aber nicht zu Bäumen jtellen, weil er fie erſteckt; fondern
man muß ihn auf Ratten legen und er wird deßhalb häufig über
Lauben gezogen. Ziegen und Schafe lieben vie Blätter; auch
die Hühner, weldhe deßhalb auf den Stock fliegen, um fie ihren
ungen herunter zu werfet. Die Blumen'werden als. Gemüfe
gekocht, vorzüglich aber, um den Reiß blau zu färben: denn bie
Ssndier halten es bey ihren Gajtmählern für eine Zierde, wenn
man Weiß von 3--4 Farben aufträgt; aud färbt man damit
Sinnen, doch nicht haltbar. Es gibt bisweilen gefüllte Blumen,
die aber bald melfen und beym Lichte purpurroth ausfehen. Die
Wurzel it dünn und faferig und wird als: Brech- und Abführ:
mittel, befonders bey der Bräune, gegeben; auch Blätter und
Samen machen Erbrechen. Rumph V. %.' 31. Plos caeru-
leus; Rheede VII. %. 38. Schanga-Cufpi, Smalt Khruit;
Commelyn, Hort. I. t. 24. &amard T. 609.
2) Das virginiſche (C. virginiana),
Stengel Fletternd, Blätter breyzählig, ſpitz-oval, Gtiele eins
bis vierblüthig, Blumen blau. "Nordamerica und MWeftindien,
bey ung in Gärten, nur etwa 4’ hoch. Die Blätter als Breys
umfchlag bey Drüfengefhwülften, der Aufguß der Blüthen gegen
Krampf und Lähmung. Dillen., H. eith. t..76. 6.87. Sa-
lisbury, Paradifus t. 51. 3 0 md
1631
3. & Die Klappengrifchen (Neurocarpum).
Kelch fünfzähnig, mit 2 Dedblättern, Fahne groß und
rundlich, Kiel ſtumpf; Hülfe geftielt in einer Furzen *
zuſammengedrückt und vierſeitig, mit Querwänden.
1) Die gemeine (N. ellipticum).
Stengel halb ftrauchartig und windend, Blätter dreyzählig
und elliptifch, Blüthen einzeln. Auf St. Domingo, Blätter
4° lang, 3“ breit, Fahne 2'/,° breit, weiß, in der Mitte
blau, Kiel roth, weiß und blau; Hülfen 6 lang, */s‘ breit,
mit: 6 erbfengroßgen Samen; Wurzel gegen Schleimflüſſe und
Berftopfungen. Descourtils, Flore des Antilles VII.
tab. 691.
b. Ohne Dedblätter.
4. ©. Die Färbergrifchen (Indigofera).
Kelch fünffpaltig und offen, Fahne rundlid) und ausges
randet, Kiel jederfeits gefpornt, fehneflt nach unten; ein Staubs
faden frey; Griffel glatt, Hülfe ſchmal, mit vielen ovalen, abs
geftußgten Samen,
Kräuter und Sträucher mit Sternhaaren und einfachen ober
gefiederten Blättern und Fleinen Nebenblättern; Blüthen Klein,
in AUchfeltrauben, roth, blau und weiß.
1) Die gemeine (I. tinctoria, anil).
Stengel halb ftrauchartig und glatt, Blättchen fechs« bis
achtpaarig, mit einem ungraden, länglichoval und glatt, Trau—
ben Fürzer als Blätter; Hälfen rundlich zufemmen gedrückt,
etwas gebogen und Fnotig. Oſtindien, von ba in Africa und
Weftindien, überall angebaut zur Bereitung ber befannnten In⸗
digofarbe.
Rumph befchreibt biefe Pflanze fo:
Die Pflanze, welche die berühmte Farbe liefert, die ſowohl
zum Blaufärben der Linnen, als auch zu Gemälden gebraucht wird,
ift bis jest von niemanden gehörig befchrieben worden, felbft nicht
von denjenigen, welche fie in Guzerat auf den Feldern gefehen
und mit dem Rosmarin verglichen haben. Ich befchreibe fle nach
berjenigen,, welche die Ehinefen auf Amboina aus fremden Sa—
men ziehen. Es gibt 2 Arten, eine zahme und eine wilde,
1632
welche ich nicht Fenne, Jene ift eine zierliche Pflanze, wie Rose
marin, 3° hoch, in fettem Boden höher, mit einfachem Stengel,
fingersdid, grad, rund und holzig, rothbraun und grün ges
ſchäckt, welcher fich bald in ſtrohhalmdicke, holzige Zweige auds
breitet, woran über fingerslange Blattftiele ſtehen, mit 6—8
Paar Blättchen, felten 9 oder 10, genau gegenüber, mit einem
ungraden, ganz wie bey Tamarindus, aber Fürzer, beyderſeits
abgerundet, zart und glatt, aber nicht glänzend und bläulich—
grün, mit kurzen Stielchen; reißt man ben DBlattftiel ab, fo
legen fie fih zufammen, breiten fi aber auf dem Waffer wies
der aus, | | | | | a
Sn jeder Blattachfel ſteht eine ährenförmige und Fürzere
Traube aus vielen Blüthen, wie Wicken, aber Feiner; Fahne
breit, zurücdgefchlagen und blaßgelb; Blüthen ſchön vofenroth,
bedesten den Kiel, find geruchlos und fallen bald ab. Darauf
folgen Heine, runde und Fnotige Hülfen, ein Fingerglied lang,
kaum ſtrohhalmdick, hart und aufwärts gefrümmt, viele‘ beyſam—
men, als wenn eine Traube mit Scorpionfchwänzen bedeckt wäre,
braun, endlich fchwarz; Samen wie Senffamen, aber nicht rund,
fondern trommelförmig, wie bey Foenum graecum, und grünlid)e
fhwarz Die Wurzel breitet fi weit aus und hat an den
Fafern viele weiße und harte Körner. Im Felde riecht die
Pflanze des Abends ſtark; die Blätter ſchmecken efelhaft, aber
nicht bitter; 3— 4 Tage in Waffer geweiht, jtinfen fie, was
durch Kalk nody vermehrt wird; daher ift die Bereitung biefer
Sarbe ein mühfames und efelhaftes Gefchäft. Das urfprüngs
liche Vaterland ift das Reich Cambaja oder Guzerat, wo ber
befte Indigo .gebaut wird, aber audy in Hindoftan, Ehina, Java,
Baley und faft auf allen Infeln, wo Chinefen wohnen. Die
Spanier haben fie auch in Weitindien eingeführte. Das Feld
muß aus dunfelbraunem, mit Kies untermifchtem Ihonboden
beftehen und ebenfo fleißig bearbeitet werden, wie Kohle und
Tabackfelder. Die Indier füen den Indigo überall hin, bie
Ehinefen aber, welche beffer damit umzugehen wiffen, an einen
einzigen Ort und ſtecken dann die Pflänzchen reihenweife, wie
Kohl oder Tabad, und halten den Boden fehr rein. Iſt er eine
1633
Elle body, fo bricht manıbie Sproffen der Trauben ab, wie
beym Taback, weil dann die Blätter größer werden. Man läßt
. nur hin und wieder einen Samenftod ftehen, Der auch gewöhn:
lich ganz von Hülſen bededt if. - Man kann zwey: bis dreymal
die Blätter pflücken, nehmlicdy bis ins dritte Jahr; man nimmt
aber nur ‚die bläulihen ab, weil, die grünen noch unreif find.
Dann ftugt man die oberen Zweige, damit andere nachwachfen
zur zweyten und dritten ri welche aber, nicht fo guet find, als
die eriten,
Es gibt 2 Arten den Farbenſtoff auszuziehen. Twiſt
(Deferiptio Guzeratae cap. 10.) beſchreibt die eine Art fo:
Man trocdnet die Blätter einen Tag an der Sonne, legt fie
dann 4—5 Tage in fleinerne, mannstiefe Küpen mit reinem
Waſſer, rührt jie bisweilen um, damit das Waſſer die Farbe
Anil auszieht, ‚läßt es dann in eine andere Küpe ab, in der
fi) während der Nacht der dicke Theil oder der Indigo auf ven
Boden ſetzt; dann wird er herausgenommen, durch grobes Tuch
gefeihet und der dünne Brey auf gereinigten Stellen an der
Sonne getrodnet. Diefes iſt der reine Indigo, der aber von
den Bauern gewöhnlich mit blauer Erde vermengt und mit Del
getränft wird, damit er beffer oben auffchwimmt. Die Blätter
des zweyten Jahres find immer noch beifer als die des wilden,
der Gingay heißt. Den Indigo der britten Lefe gebrauchen die
Innwohner jelbft zur Färbung ihrer Leinwand.
Die Ehinefen bereiten ihn ganz anders. Gie thun den
ganzen Stock, oft fammt ter Wurzel in eine Küpe, gießen
Waſſer darüber und laffen es 24 Stunden ftehen, während wel
cher Zeit alle Farbe ausgezogen und das Waſſer trüb wird.
Dann werfen fie Die Pflanze heraus, thun feingefiebten Kalf
hinein, rühren es mit! Stöcken fo lange um, bis! oben purpur-
rother Schaum entfteht und wieder vergeht. Nach 24 Etunden
zapfen ſie das Waſſer ab, trocknen den Bodenſatz an der Sonne
und fchneiden ihn in Kuchen oder Brocden, wie er im Handel
vorfommt. Rumph V. % 8. Nil et anil, Tarron. Sloane
2.179. 5. 2. Trew-Ehret 8. 53. Gärtner T. 148.
Lamarck T. 626. F. 1. | |
Okens allg, Naturg, IH. Botanik IL 103
1634
2) Der ägyptifche (I. argentea). u Mr
Blätter weißfilzig, ein« bis zweypaarig, Hülfen etwas zus
fammengedrücdt und zivey= bis vierfamig. Wird in Megypten
und Arabien angebaut: und zu Indigo benußt. Samen mit
Ammoniak und Sefam:Del gegen den Bandwurm. Forfkal,
Descriptio pag. 138. Gouan Xaf. 49. Heritier, Stirpes
tab. 79.
5. ©. Die Harzgrifhen (Psoralea).
Hülfe Furz und gefchnäbelt, einfamig, kenn und im
Kelche ſteckend.
Warzige Kräuter und Steäncher, mit * und fünfzäh—
ligen Blättern und meiſt blauen Blumen.
1) Die gemeine (P. bituminosa).
Blätter dreyzählig, oval lanzetförmig, Köpfchen lang geftielt
und weiß. Mittelmeer, an dürren Orten, bey uns in Gewächs—
häufern, mannshoch, Halb ftrauchartig, Blättchen über zofllang.
Riecht ſehr harzartig und unangenehm; gegen Blähungen, Hy:
fterie und Fallſucht: Herba Trifoli bituminosi. Schkuhr
8. 210. Lamard T. 614. F. 1.
Ordnung 1. Schaft:-Pflaumer.
Hülfe eben, bald die Blumenblätter, bald alle Staubfäden verwadyfen,
Samenlappen dünn mit gebogenem Keim; Kleeblätter und ungrade
Siederbläfter.
Kräuter, ‚Sträucher und: Bäume, meiftens in Tasten Län⸗
dern, welche Futter liefern, Zierblumen, Besheoftfie, füge Säfte
und brauchbares Holz.
.
4. Zunft. Rinden:Pflaumer — Klee.
er Trifolien. -
Ein und neun Staubfäden, oft alle Blumenblätter verwachlen und
bie Hülfe fait fhlaudartig; Kräuter mit Kleeblättern.,
Kleine, weiche und ſaftige Kräuter auf Wiefen, Feldern
und im Wäldern, weiche in Falten Ländern häufig als Futter
angepflanzt werden; Nahrungsmittel liefern fie Feine.
1635
A. Ein Staubfaden frep, Blätter meiſt dreyzählig,
d. Hülfen meiſt Frumm, Blätter dreyzählig,
1. G. Die Klee (Trifolium).
Blüthen in Köpfchen und Trauben, Blumenblätter vers
wachſen; Hülfe fchlauchartig, eine big vierfamig, fpringt quer
und ift felten länger als der Kelch. Trefle.
Kleine Kräuter, welche großentheils als Futter angepflanzt
werden. '
a) Fahne abwärts gebogen. Hopfenklee.
1) Der gemeine 9. (T. agrarium).
Köpfchen oval, Blumen gelb, Hülfen einfamig. Auf Wiefen
und Nedern, 2° hoch; wird in England. ins Getraide gefät,
Schkuhr T. 210. Sturm H. XVI.
2) Der kleine 9. (T. proeumbens).
Ebenſo, aber liegend, die Blättchen oval. Ebenda, aber
die Köpfchen viel Meiner. Sturm 9. XVi. |
b) Kelch aufgeblafen.
3) Der Erdbeer-K. (T. fragiferum).
Kriechend, Köpfchen rund, Kelche flaumig, 2 Zähne zurück
gefhlagen, Blumen blaßroth. Auf feuchten Wiefen, 6 lang;
die Früchte fehen aus wie Erpbeeren, ſehr artig. Sturm
H. XVl. Blaſenklee.
c) Kelch zottig.
4) Der Haſen-K. (T. arvenfe),
Heitig, Köpfchen Flein, walzig oval und fehr zuttig, Kelch-
zähne gleih, Blumen Flein und weißlih, Blätter ſchmal oval,
Im Getreide, ſchuhhoch, war offieinel: Herba Lagopodis.
Sturm 9 XVl.
5) Der Wieſen-K. (T. pratenle).
- Köpfchen oval, von häutigen Nebendlättern umgeben, roth,
unterer Kelchzahn Fürzer. Auf Wiefen und Waiden, 1—2' hoch;
die Hülfe Öffnet fich dedelartig, Wird überall im Großen an—
gepflanzt, uud ſowohl grün als troden gefüttert. War offich-
nel, das Kraut bitterlich, die Blumen honigartig ricchend, Die
Samen etwas fcharf, als Breyumfchläge und gegen Huſten;:
103 *
1636
Herba, Flores et Semina Trifolit — Schkuhr X. 210.
Sturm 9 XV. |
6) Der rothe (T. rubens).
Köpfchen walzig, Blumenblätter purpurroth, Nebenblätter
fhwerdförmig, Blättchen gezähnelt. Auf Hügeln, mehr ſüdlich,
1'/,° hoch, Nebenblätter fingerslang; wird angebaut. Schkuhr
T. 110. Sturm 9. XV.
dd) Hülfen kurz, im Keldy, mehrfainig. .
7) Der Baftard- K. (T. hybridum).
Köpfchen doldenartig, Hülſe vierfamig, untere Blumen
meift fleifchroth, mittlere weiß. Auf feuchten le 1—?'
hoch; wird angebaut. Sturm 9. XV.
S) Der Friechende (T. repens).
Ebenfo, aber Friechend, weiß, fpäter roth. Auf Warden,
wo er dichte Nafen bildet, fchuhlang; wird angebaut, befonders
auf Fältern Bergen. Die honigartig riechenden, etwas herb
fchmedenden Blüthen als These: Flores Trifolii älbi. Sturm
9. XV.
b. Steinflee (Melilotus) ; Blüthen in Trauben, Hülfe
länger als der Kelch und mehrfamig.
9) Der gemeine St. (Tr. officinale).
Stengel aufrecht, mit langen Trauben, gelb und weiß,
Hülfen runzelig und zweyfamig, Blättchen Tänglich-oval und ges
zähnt, Nebenblätter borjtenförmig. Weberall an Rainen, 2—3'
hoch. Die Blüthen riechen ftarf, ſchmecken bitterli und ge«
würzhaft, enthalten Schleim, ätherifches Del und Benzoefäure,
und kommen in das Meliloten: Pflafter zum Zertheilen der Ger
fhwülfte. Das Kraut fol die Wanzen vertreiben: Summitates
meliloti. Sturm 9. XV. Hayne I. T. 31. Düffeld, VII.
T. 13. Wagner LT. 65.
10) Der blaue St. (T. caeruleum).
Ebenfo; Blumen blaßblau, Hülfen zweyfamig, Nebenblätter
breyedig. Nord-Africa; wird in der Schweiz angebaut und zu
dem Schabzieger oder dem grünen Kräuterfäs gefeht, um ihm
einen gewürzhaften Geruch zu geben; daher hin und wieder
verwilbert, 2—3' hoch, Blumen weißlich, mit blauen Adern;
1637
riecht fehr ſtark, bald ftärfer, bald fhwächer. Man glaubte,
er ändere fi) des Tages fiebenmal, daher Siebenzeit; war ehe-
mals als ſchweiß⸗ und harntreibendes, und Wundmittcl im Ge:
brauch: Herba Loti odorati. Sturm 9. XV. Reichen-
bach, Ic. t. 344.
2. ©. Die Bocks horne (Trigonella).
Die drey obern Blumenblätter ziemlich glei, wie dreyblät—
terige Blume; Hülfe fchmal, Frumm und vielfamig.
Starfriechende Kräuter am Mittelmeer,
1) Das gemeine 3, (Tr. foenum graecum).
Aufrecht und einfach, Blätichyen verfehrt oval und gezähnt;
Blumen blaßgelb, Hülfen ſtiellos, fihelfürmig und zugefpist,
mit mehr als einem Dugend Samen, Mittelmeer, ſchuhhoch;
Hülfen 4" lang, 2 breit. Die Samen riechen unangenehm,
ſchmecken bitterlich, enthalten Schleim und ätherifches Del, und
werden feit- den älteften Zeiten als erweichendes Mittel ger
braucht. Ein Brey davon mit Mil, den man In Negypten
häufig ißt, fol die Urfache von der Dicke der ägyptifchen Wei—
ber feyn. Wird auch als Futter angebaut, aber nicht fo häufig
als vor Zeiten, weil das Fleifh darnach riecht. Schfuhr
T. 211. Hayne XÜ. T. 41. Düffeld. X. T. 10. Wagner
il. T. 209. Fenu grec.
3.6. Die Schneden-Klee (Medicago).
Hülfe fihel- oder ſchneckenförmig, zufammengedrüdt, viel»
famig; der Griffel ſchnellt aus dem Kiel an die aufrechte
Fahne.
a) Hülfen ſchneckenförmig.
Südliche, geruchlofe Futterfräuter,
1) Der verflocdhtene (M. intertexta).
Blättchen verkehrt oval und gesähnt, Nebenblätter wimperig
gezähnt, Stiele zweyblüthig, Hülfenftacheln zweyreihig, anges
drückt. Mittelmeer, bey ung wegen der fonderbar auf einander
geroliten Yülfen in Gärten, ſchuhſoch. Knorr, Deliciae I.
t. M. l.a Gärtner T. 155. $. 7.
2) Der fheibenförmige (M. orbicularis).
Stengel zerjtreut, Blätter verfehrt oval und gezähnt, Neben:
*
1638
Glätter zerfchliffen, Hülfen flah und ftadellos. Südlich auf
trockenen Waiden, ſchuhhoch, Blüthen gelb und zu zweyen.
Schkuhr T. 212. Gärtner T. 155. Fondello.
b) Hulſen fichelfärmig.
3) Die Hopfen-Zucerne (M. lupulina).
Stengel liegend, Blätter verkehrt oval, vorn gezähnt;
Köpfchen oval, Hülfen nicrenförmig und einjamig, Blumen
Flein und gelb. Ar Wegen und auf Aeckern, ſchuhhoch, fieht
aus wie Gteinflee, aber die Fahne aufrecht. Schkuhr
Taf. 212. ö
4) Der Sichel-K. (M. falcata).
Liegend, Hälfen nur mondförmig, Blumen gelb, Blättchen
länglih, vorn gezähnt. An Hügeln und Heden, einige Schul)
hoch; gutes Viehfutter, in Schweden angebaut. Schkuhr
Taf. 212.
5) Die Lucerne (M. fativa).
Aufrecht und glatt, Blätter länglidy und gezähnt; Gtiele
traubig, Blumen bfau, Hülfen flach und mehrmal gewunden.
Südlich wild auf Hügeln; bey uns häufig angebaut, bejonders
auf trocdenen Feldern als Futterkraut. Schkuhr Taf. 212,
Lucerne, Medica, Erba (pagna, ewiger Klee.
6) Der baumartige K. (M. arborea).
Stengel Holzig und zottig, Blättchen verfehrt oval und
zahnlos, Nebenblätter ſchmal; Blüthen in Doldentrauben, Hülfen
zweye bis dreyfamig, Rand ganz. Mittelmeer, befonders in
Sicilien und auf den griechifehen Inſeln, bey ung in Gärten;
ein Strauh mannshoch, vieläftig und mweißflaumig, Blüthen
gelb, 4—8 in einem Köpfchen. Iſt immer grün, blüht ven
ganzen Sommer, und tft daher eine hübfcye Zierpflanze. Die
Alten machten viel Wefens davon, befonders als Ziegenfutter.
Aus dem Holz machen die Türfen Mefferhefte und GSäbelgriffe.
Die Blätter ehemals auf Geſchwülſte und als fchmweißtreibendes
Mittel. Oytifus, Virgil Bel. 1. 78. Schkuhr T. 212%.
b. Hülſen grad; Kräuter und Sträucher mit drey—
und mehrzaͤhligen Blättern.
1639
4. G. Die Hornflee (Lotus).
Kelch fünffpaltig und ungleih, Fahne abjtehend, Flügel
oben’ zufammengeneigt; Hülfe fehmal und grad, meift walzig.
a) Hülfen walzig, in Köpfchen.
1) Der gemeine (L. corniculatus).
Liegend, Blättchen verfehrt oval, Köpfchen fünfs bis zehn.
blütchig, Blumen gelb, Hülfen walzig und abftehend. Häufig
in Wäldern und auf Wiefen, 2‘ hoch, Blättchen 6“ Tang,
3“ breit, Hülfen zolllang mit einem Dutzend Samen, Blüthen
riechen honigartig und ſchmecken bitterlih, ehemals gebräuchlich
wie die vom Steinflee: Flores Loti fylveftris. Das Kraut ein
guses Viehfutter. Schfuhr T. 211. Hornklee.
2) Der ſchwarze (L. jacobaeus).
Aufreht, Blättchen ſchmal, Hülfen zu Drey, Blumen ge—
färbt wie Antirrhioum trifte. Inſel St. Jacob; bey uns in
allen Gewachshäuſern. Commelyn T. 83.
3) Der eßbare (L. edulis).
Hülfen fait einzeln, Erumm, höderig und vierfamig. Mittel:
meer, Stengel liegend, Blumen gelb; die Hülfen fchmeden füß,
und werden auf Creta, befonders von den Kindern, roh ges
gejien. Alpin. Exot. t. 268. Cavan., Icon. 157.
b) Hülfen fat einzeln und vierflügelig. Tetragonolobus.
4) Der Schoten-K. (L. siliquosus).
Liegend, Blättchen unten flaumig, Blumen gelb, Hülfen
Herccdig, ſchwach geflügelt, mit gefchlängeltem Griffel. Auf feuchten
Wieſen und am Strande, gutes Futter. Jacquin, Austria
t. 361. Lamark T. 611. F. 2.
5) Die Spargel-Erbfen (L. tetragonolobus).
Ebenfo, aber die Hülfen jtarf geflügelt, Blumen roth und
Dedblätter oval. Gicilien, bey uns in Gärten, 1° hoch, bie
faft fingersfange, fleifchige Hülfe und die Samen als Gemüſe.
Commelyn, Hort. t. 26. Kerner T. 10.
1640
5. Zunft. Baft:Pflaumer - Brabhnen.
v1. Geniften. |
Blumenblätter getrennt, aber alle Staubfäden perwwaditen;
Kleeblätter.
Kräuter und Sträucher, bisweilen Bäumchen, in gemäßigten
und heißen Lündern, weldye Farbenitoffe liefern, Ruthen und
Befen.
A. Kelch röhrig; Kräuter und ſchwache Sträuder.
a Kräuter oder Sträucher liegend.
1. ©. Die Woll- Klee (Anthyllis).
Keldy bauchig mit 5 Furzen Zähnen, Flügel fo groß wie
die Fahne, Staubfäden erweitert; Hülſe rundlich, ein= bis
zwepfamig, ſteckt im Kelch.
1) Der gemeine (A. vulneraria).
Krautartig, Blätter ungleich gefiedert, Köpfchen doppelt,
Blumen gelb, mit rothen Spitzen. An Bergen, ſchuhhoch,
ziemlih Fleeartig, mit langgeftielten Wurzelblättern und vier:
paarigen Stengelblättern, Deckblätter drey= bis fiebenfpaltig;
war ein berühmtes Wundmittel. Schfuhr 8. 196. Sturm
9. 48. Heldnifh Wundfraut.
2) Der Silber-W. (A. barba jovis).
Ein filziger, filberglänzender Strauch, mit gefiederten Blät-
tern und langen Dedblättern. Mittelmeer, auf Kelfen, bey
uns in Gewähshäufern, faft mannshod, mit 15 ovalen Friebe
blättchen und gelben Köpfchen. Miller, Ic. tab. 41. fig. 2.
Duhamel, Ed. nova II. t. 67. Silberbuſch.
2.6. Die Hauhecheln (Ononis).
Keſch fünftheilig, mit fehmalen Zähnen, Fahne groß und
geſtreift, Hülfe bauchig, ftiellos, mit wenig Samen; alle Staub:
fäden verwachfen.
Kräuter und Sträucher mit Fleberigen, — und drey⸗
zähligen, gezähnten Blättern.
1) Die gemeine (O. spinosa).
Strauchartig, weitſchweifig, haarig und * Blaͤtter drey⸗
1641
zählig und einfach, länglih, Blüthen einzeln und roth, Hülſen
dreyfamig. An trocdenen Pläsen, Wegen und auf Feldern,
1%/,° lang, ein fchwer auszurottendes Unkraut, weldes bloß von
Den Eſeln gefreffen wird, Die fchleimige und bittere Wurzel ale
Harnmittel und gegen den Stein der Pferde: Radix Restae
bovis. Schkuhr T, 194. Hayne XL T. 48. Guimpel
T. 124. Bugrane, Arrete boeuf; Bulimacola.
b. Kräuter oder Sträucher aufrecht.
3. © Die Klapperhülfen (Crotalaria).
Kelch fünffpaltig und zweplippig, Fahne fehr groß und
zurüdgefchlagen, Staubfadenröhre oben gefpalten; Hülfe geftielt,
aufgeblafen und vielfamig.
Kräuter und Sträucher in heißen Ländern, mit einfachen
und handfürmigen Blättern, gelben, fchönen Blumen und Flap-
peruden Hülfen, womit tie Kinder fpielen.
1) Die große (C. retusa).
Blätter Feilförmig, Trauben am Ende, ſchön goldgelb. Oft
indien, in feuchtem Boden, Stengel einfach, mannshoch, fingers—
dick und etwas holzig, flieht aus wie Färberginfter; Blätter 3
lang, 1 breit, Blumen größer als bey Erbfen, in fpanne-
langen Trauben; Hülfen 1°/,° lang, kleinfingersdick, ſchwarz⸗
braun, mit vielen nierenförmigen, fchwarzgen Samen, weldye
Flappern. Die Blätter legen fich des Nachts nad) oben fo dicht
an die Zweige, daß fie blattlos zu feyn feheinen; ſchmecken übei-
gens füß und werden als Gemüfe gegeifen, weichen alfo vom
Sinfter ab; au die Blumen zu Gemüfe. Die Samen maden
eine heile Stimme; die Wurzel gegen Blutfpeyen. Rheede IX,
T. 25. Tandale cotti; Rumph V. T. 96. F. 1. Cirotalarie
major.
2) Die ruthenfürmige (C. juncea).
Blätter Feildanzetförmig, Hülfen filjig. Oftindien, ziemlich
wie Spartium, befonders die Blume, Stengel ftaudenartig, über
mannshoch, Blätter 4 lang, 1 breit, Blumen gelb, Hülfe
1/2‘ lang mit 10 Paar nierenförmigen Samen. Wird ange:
baut, und liefert den Hindu den beiten Hanf: denn den unfe-
tigen bauen fie nicht, obſchon er überall in Indien wächst und
1642
beffer als der ihrige iſt. Wird geſät und geröftet wie unfer
Hanf, und zu Geilen, Neben, Garn und Sacktuch verarbeitet.
Blätter und Blumen als Fräftiges, beräubendes Mittel. Iſt
auch das einzige angebaute Futter. Rheede IX. Taf. 26.
Noxburgh, Eoromandel Taf. 193. Fl. ind. III. 259. Sana,
Sun-Pflanze in Bengalen. Trem: Ehret T. 47.
3) Die graue (Ü. incana).
Blätter dreyzählig, oval, unten behaart, Blüthen in Uehren,
Hülfen ftielos und rauch. Meftindien, bey uns in Gärten;
ein fein. behaarter Strauch 4’ hoch, mit hängenden, gelben
Blumen und 30 Samen in den Hülfen, weldhe Flappern. Slo—
ane T. 179. F. 1. Schkuhr T. 197.
B. Kelch zweylippig; Sträucher und Baäumchen.
a. Sträucher.
4. ©. Die Stechginfter (Ulex).
Kelch zwepblätterig, Hülfe wenigfamig, ftedt im Kelch.
1) Der gemeine (U. europaeus),
Dornig, Blätter lanzetfürmig und behaart, Blumen gelb.
Hin und wieder in Heiden, 2—4' hoch, mit vielen langen Dor—
nen, an denen die Blätter und Blumen ftehen. Fl. dan, t. 608.
Schkuhr T. 196. Hedfamen.
5.8. Die Witfhen (Afpalathus),
Kelch röhrig und fünffpaltig, ber obere Lappen größer,
Sahne Furz geftielt, Kiel gefpalten, alle Staubfäden verwachfen
und oben gefpalten; Hülfe länglich mit wenig Samen. Gträus
‚her am VBorgebirg der guten Hoffnung, mit handfürmigen und
Kleeblättern. Es gibt gegen Hundert Gattungen.
1) Die vrientalifche (A. orientalis).
Kleeblätter lanzetförmig und flaumig, Blumen groß und
gelb, zu fünf in Büfcheln. Orient, ein aufrechter Strauch mit,
eckigen Stengeln und Blumen, wie beym Kleebaum, deffen Holz
wohlriechend ift, und auch Rofenholz heißt. Keine Abbildung.
2) Die dornige (A. I[pinofa).
Blätter fchmal, glatt und büfchelfürmig, mit Dornen in
den Achfeln und einzelnen Blumen. Vorgebirg der guten Hoffe
nung, ein Eleiner Strauch mit halbzollangen Dornen und einem
1643
Dugend Biättchen, wie bey der Lärche; Blumen gelb, die Hülfen
flaumig und vierfamig. Breynius, Cent. tab. 26. Thun-
berg, Fl. cap. p. 581. Lamarck T. 620. F. 3. m
6. G. Die Brahmen (Spartium).
Kelch zweylippig und Flaffend, Griffel unter der nadten
Narbe verdidt.
1) Die gemeine (Sp. scoparium).
Zweige eckig, Blätter länglich, eins und be Hülſen⸗
rand behaart. Auf Bergen, mannshoch, Stengel rund, die
grüne Rinde aber fünfeckig, Blätter verkehrt-oval, *, lang;
Blumen ſchön geld, Hülfe 2" fang, 4 breit, fehwarzbraun,
mit S— 12 Samen. Man macht feine Befen daraus, Dient
auch zum Serben; die Blumen zum Gelbfürben,, gefchloffen als
Cappern, die Samen als Gaffee; bey Pifa röftet man die Zweige
und benugt fie wie Hanf; gibt auch viel Pottafche. Zweige,
Blumen und Samen fchmecden bitter und wurden vom Landvolf
ale Schweiß -, Abführ» und Brechmittel gebraucht. Schkuhr
Taf. 195. Plenk Taf. 550. Hayne IX. Taf. 10. Ramfeln,
Befenfraut, Pfriemenfraut, Zudenruthen.
7. G. Die Ginfter (Genista).
Kelch zweylippig, Fahne länglich - oval und aufgefchlagen,
Kiel und Flügel herunter; Narbe behaart, Hülfe zufammenge:
drückt und vielfamig. Brahn, Genete, Ginestra. |
Kleine Sträucher, mit und ohne Dornen, in gemäßigten
Ländern auf Beraen und Heiden; mit einfachen, herablaufenden,
bisweilen dreyzähligen Blättern und gelben Blüthen,
a) Dornlos,
1) Der Färber-G. (G. tinetoria).
Zweige rund, gejtreift und aufredht, Blätter lanzetförmig
und flaumig, Hülfen grad und glatt. Auf Bergen, 2 had,
Blätter 172° lang, 3" breit, Hülfen zolllang, 2“ breit, mit
5—8 Samen. Blüht vom Zuly bis zum Muguft, und dient
zum Gelb» oder Grünfärben; ſchmeckt bitterlich und wurte gegen
Leberfranfheiten gebraucht, die Samen zum Abfähren. Fl. dan.
1.526. Hayne IX. T. ı1. Guimpel T. 118. Düffeld, XII,
T. 9. Gineftrella: Geneftrolke.
1644
2) Der Pfeil-⸗G. (GC. lagittalis).
. Ebenfo, aber die Aefte Frautartig und abgebrochen geflügelt.
Ebenda, nur ſchuhhoch, war ehemals officinel: Summitates Ge-
niftellae. Jacquin, Auftr. t. 209. Guimpel &. 117.
8) Der fpanifche (G. juncea).
Aeſte rund und gegenüber, Blätter lanzetfürmig, Kelch
fünfzähnig und gefpalten. Mittelmeer, bey uns in Gärten ale
Zierpflanze, über mannshoch, blüht den ganzen Sommer und
bat wohlriechende, auch gefüllte Blumen. Sn den @evennen
baut man ihn an, fomwohl als Schaf: und Ziegenfutter, als auch
zu Hanf. Schmedt bitterlih, und die Sproffen, fo wie bie
Samen, waren ald Schweiß: und Brechmittel gebräudlic.
Schkuhr T. 195. Spartianthus.
4) Der canarifche (G. camarienlis).
Zweige ecig, Blätter dreyzählig, Tänglih und flaumig.
Canariſche Infeln und Spanien, bey uns in Oärten, ein ftraud-
artiges Bäumchen, mit vielen wohriechenden Blumen am Ende.
Sollte das Rofenholz liefern, welches aber von einer Winde
fommt. Clusius, Hist. I. tab. 94. Cytisus primus. Plent
Taf. 551.
b) Dernig.
5) Der deutſche (G. germanica).
Blätter lanzetfürmig und rauh, Dornen zufammengefest,
feine an den Blüthenäften. In Bergwäldern, ſchuhhoch, Hülfen
fhwarz mit 2—4 Samen; slüht den ganzen Sommer. Schkuhr
Taf. 195.
6) Der ſtachelige (G. scorpius).
Dornen äſtig und abſtehend, Blätter länglich, Blathen bü⸗
fhelförmig, Hülſen zwey- bis vierſamig. Mittelmeer; ein 2‘
hoher, bufchiger Strauch mit Fleinen Blättern. In Spanien
macht man die Blüthen mit Zuder ein, und hält fie für ein
ftärfendes Mittel. Clus., Hist. I. p. 106. f. 7.
8. © Die Geiß⸗Klee (Cytisus).
Kelch zweylippig, mit zufammengeneigten Zähnen, Fahne
groß und oval, der Kiel umfaßt ben Griffel; Hülfe zufammen-
1645
gebräcdt, hinten verdünnt und vielfamig, mit Fopffürmiger und
behaarter Narbe.
Sträucher und Bäume mit Kleeblättern und großen, gelben
Blumen.
1) Der ſchwärzliche (C. — *
Strauchartig, Blätter elliptiſch und behaart, das mittlere
größer, Endtrauben aufrecht. Südlich in Bergwäldern, bey uns
biswetlen in Gärten, mannshoch und immer grün, mit wohl
riechenden Blumen. Jacquin, Austr. t. 387. Lamarck T. 618,
Fig. 3.
2) Der gemeine (C. laburnum).
Baumartig, Blätter länglich-vval, Trauben hängend. Süd—
lich in Berzwäldern, bey uns häufig in Gärten und Anlagen;
ein mittelmäßiger Baum, 15—20’ hoc, bisweilen faſt ſchuhdick
mit grünlicher Rinde, Blätter 2’ Yang und Halb fo breit, mit
vielen, fehuhlangen, prächtigen, goldgelben Blüthentrauben; Hüls
fen 2/, lang, mit fehwarzbraunen, nierenförmigen Samen;
blüht im May und Juny, und heißt Bohnenbaum und Gold»
regen. Jacquin, Austr. t. 306. Schfuhr T. 203. Albour,
Ebenier des Alpes; Egano, Mazi.
6. Zunft. Holz-⸗Pflaumer — Frebmen.
Galegen.
Ein und neun Staubfäden, drey Blumenblätter frey; —
Fiederblätter.
Kräuter, Sträucher und Bäume in wärmeren Ländern,
welche meiftens füße Wurzeln haben und bisweilen efbare Boh—
nen tragen.
A. Gträuder.
a. Liegend.
1. © Die Süßhölzer (Glycyrrhiza).
Keldy zweylippig, unten’ höckerig, Fahne oval lanzetfürmig,
fchließt Flügel und Kiel ein.
Ausdauernde Kräuter am Mittelmeer, mit ungrad gefieder:
ten Blättern und langen, Friechenden, füßen Wurzeln; Blüthen
in Aehren oder Köpfchen.
1646
. 1) Das gemeine (G. glabra).
Blättihen oval und ftumpf, unten Fleberig, mit fehr Fleinen
und cbfälligen Nebenblättern; Trauben vöthlid und kürzer,
Hülfen glatt und vierfamig. Am ganzen Mittel: und ſchwarzen
Meer, bey ung in Gärten, bey Bamberg in Sandboden im
Großen angebaut, mannshoch und äſtig, Blätter fpannelang,
mit 13 —15 DBlättchen und dieſe über zofllang; ehren 4,
Fahne weiß, Flügel röthlich. Der Stengel einjährig, die Wurzel
ausdauernd, fingersdick und weit. Friechend, fchmect füß und
fiefert dur) Ausfochung und Eindickung den Lacrigenjaft oder
Bärendreck, zur Milderung des Huftens: Suceus Liquiritiae,
Reglisse. Schkuhr er 205. PlenE T. 570. Hayne VI.
T. 42. Düffeld. X» T. 23. Wagner IL 8. 207.
2. G. Die ee (Galega).
Keldy fünfzähnig und glei, Fahne verkehrt-oval und ans
gefeslagen; Griffel fadenfürmig und nackt, Hülfe walzig, höderig
und schief geftreift.
Ausdauernde Kräuter am Mittelmeer, mit ——
1) Die gemeine (G. offieinalis).
Blättchen lanzetfürmig und ftiftig, mit halb pfeilfbrmigen
Nebenblättern; Trauben länger, Blumen weiß over röthlich, Hül—
fen aufrecht. Südlich an Aderrändern und auf überſchwemmten
Pläsen, bey uns in Gärten und auch hin und wieder angebaut
als Zutterfraut, 3—4/ hoch, 13—17 Blättchen, 2° groß, Hülfe
11/5, lang. Schmeckt bitter und wurde als ſchweiß-, harn= und
wurmtreibendes Mittel, vorzüglich aber gegen Hautfranfheiten
gebraucht. Schkuhr Taf. 208. Sturm 9. VI. Hayne
VI, Taf. 34. -
3. G. Die Afchenfrehmen (Tephrosia).
Ebenfo, aber die Fahne groß und — die —* ſchmal
und Bu
1) Die giftige CT. —2
Blättchen länglich ——— —— BP: Blüihen
in langen Endtrauben, blutroth, Hülfen ziemlid rund und ab-
ftehend. Africa, von da nach Weſtindien; ein Halbftraub, 2—3‘
hoch, mit Fnofliger Wurzel; Blätter fchuhlang, mit 41 Blätte
1647
chen 117,‘ lang, Hülfe 2. Mit den geſtoßenen Zweigen betäubt
man bie Fifche; die efelhaft fchmedende Wurzel äußerlich gegen
Slechten. Plumier, Am. tab, 135. Tussäc, Antilles 1,
tab, 20. ER,
b. Aufrecht. R
4 © Die Sihelfrehmen (Amorpha).
Kelch alodenfürmig und fünfzähnig, Fahne hohl ohne Flü-
gel und Kiel, Staubfäden hervorragend und unten verwachjen;
Griffel grad; Hülfe fichelförmig und zweyfamig. Unform.
Sträucher in NRordamerica, mit ungrad vielfiederigen. und
gebüpfelten Blättern; Blüthen in langen Endähren, meiſt
violett.
1) Die gemeine (A. fruticosa).
Blättdyen elliptiſch, Aehren fingerförmig, ein Kelchzahn ver-
längert. Carolina und Florida on Ufern, bey ung in Gärten,
ein baumartiger Straub, 1—2 Mann hoc), mit 20 Paar Blätt-
chen, nebſt einem ungraden; Blüthen in fpannelangen Nehren,
violett, mit vorragenden, gelben Staubfäden; ein zierlicher
Strauch, mit fonderbar verfümmerten Blumen. Miller, Ic.
t, 27. Duh,, Arbres Lt. 46. Schkuhr %, 197.
5.6. Die Schnurfrehmen (Sesbania).
Kelch fünffpaltig, Fahne rundlich und zufammengelegt, Fürzer
als der Kiel; Hülfe lang und zufammengedrüdt, mit ne
rungen.
Kräuter und Sträucher mit grad —* Blättern.
1) Die ägyptifche (S. aegyptiaca). J
Strauchartig, Blättchen ſchmal und ſtiftig, Trauben viel—
blüthig, mit fadenförmigen Hülſen. Aegypten, ein Strauch über
mannshoch mit mehr als einem Dutzend Paar Blättcyen; Zmeige
frautartig, Blumen klein und rothgelb, Hülfen ſchuhlang, mit läng-
lihen Samen, welche zum Stillen des Durchfalls und der Blut—
flüffe gebraucht werden; der Straud) zu Markzäunen zwiſchen
den Zeldern; wird in einem Jahr 4 Ellen hoch und armsdick,
ſieht ſchön aus und gibt in 3 Jahren gutes Brennholz. ae
Aegyptus t. 82, Forſtal ©. 134. Coronilla,
1648
2) Die großblwmige (S. grandiflora).
Blätter länglich. und ausgerandet, Trauben dreyblüthig,
Hülfen fadenförmig, grad und zufammengedrüdt. Ojtindien, ein
Baum, 20—25' hoch, mit aufrechten Xeften, in Eandboden;
der Stamm Faum zu umflaftern; Blätter faft fhuhlang, mit 20.
Paar Fiedern, 17, lang, .“ breit, während der Nacht ge-
ſchloſſen; Blume 4 lang, 1% die, weißlic und geruchlos,
Fahne gelblich, dann roth, iſt das größte Blatt und zurücgefchla-
gen, wie bey Lilien; Hülfen 21° lang, flach vieredig und '/,' dick,
mit vielen walzigen Samen, Fleiner als Bohnen; Holz weich und
unbrauchbar, die Rinde enthält einen Schleim gegen Halsweh.
Alle Zweige und Blattitiele figen voll ſtinkender, ſchwarzer Wan-
zen, die beym Schätteln haufenweife davon fliegen. Der Baum
wächst nicht in den Wäldern, fondern wird bin und wieder aus
Stedlingen um die Häufer gefegt; ſtammt aus Java und blüht
zwey: bis dreymal des Jahres in den trodenen Monaten. Die
großen Blumen werden mit Eocosmild Als Gemüfe gekocht,
ſchmecken aber fad; die jungen Hülfern und die weißen Bohnen
ebenfalls; die Fleberigen Blätter dienen als Geife zur Leinwand
und als Erweichungsmittel auf Quetfhungen; daher fagt man
fpottweife, es müffen in dem Haufe, vor tem ein foldher Baum
fteht, viele Schläge vorfallen; der Blätterfaft gegen Schwämm-
chen und gefchwollene Mandeln; der Abfud der Rinde als Brech—
mittel. Rheede I. 8.51. Agaty; Rumph I. T. 76. Turia;
Tussac, Antilles IV. t. 5. SCoronilla,
6. ©, Die Blafenfträuder (Colatea).
Kelch fünfzähnig, Fahne groß und zurückgefchlagen; Griffel
bärtig mit — Narbe, —* ** aufgeblaſen,
klafft hinten,
Dornloſe Sträuder mit ungraden Blättern in Fleinen Ach-
feltrauben, am Mittelmeer.
1) Der rothe (C. cruenta, orientalis).
Blättchen verfehrt:oval und ausgerandet, Gtiele vierblüthig,
die Hülfen Elaffen vorn. Mittelmeer, vorzüglich im Archipelag,
bey uns in Gärten, Faum mannshoch, Blumen gelb, mit viel
Roth. Schmidts Bäume T, 119, Schkuhr T. 204.
1649
2) Der gemeine (C. ——
Blaͤttchen ſtumpf-elliptiſch, Stiele ſechsblüthig, Hulſen zu⸗
geſpitzt und geſchloſſen. Südlich in Wäldern, bey uns häufig
in. Gärten als Zierſtrauch; über mannshoch und ſehr äſtig, mit
9—11 Blätthen, Blüthen blaßgelb, Hülſen 1'/2 lang, fait zoll⸗
die, mit wenig runden Samen; zerplagen mit einem Knall,
wenn man fie drüct. In Stalien dienen die Blätter als Vieh—⸗
futter; fie ſchmecken bitter, führen ab und werden unter Die
Sennesblätter gemengt; die Samen wirken erbrechend. Kerr
ner % 190. Schmidts Bäume 8. 117. Blafenfenne, as
fanenftrauch; Baguenaudier, Faux sene.
B. Bäume.
7. ©. Die Taumelfrehmen (Lonchocarpus).
Wie Robinia, aber der Kelch glockenförmig, die Hülſe lan—
zetförmig.
1) Die Fletternde (L. scandens).
Blätter oval Tanzetfürmig, Zweige Fletternd, Blüthen rotb,
im Uchren. Guyana in Wäldern, ein Straud ohne Dornen,
3 Died, mit Zweigen, die auf die Gipfel der Bäume Flettern.
Mit den zufammengebundenen Ruthen fchlägt man das Wafler,
wodurch die Fifche betäubt werden und herauffommen. Nicou;
Aublet T. 308. Liane a enivrer les poissons. Robinia,
8.68. Die Erbfenbäume (Robinia).
Kelh mit 5 Zähnen, wovon die 2 obern Fürzer, Fahne
groß, Kiel ftumpf; Griffel bärtig, Hülfe zufammengedrüct, viel:
famig und uneben,
Bäume mit ungraden Blättern und meift dornigeu Neben«
blättern; Blüthen weiß oder roth, in großen hängenden Adyfel«
trauben.
a) Kelch ſchief abgeftust, Griffel unbehaart, Hülfe mehr
walzig. Caragana.
1) Der ftrauchartige (R. frutescens).
Zwey Paar Blättchen, Feilförmig= oval, mit Dornen, Blü—
then einzeln und gelb. Sibirien, bey uns in Gärten als Zier—
rauch, über mannshoch; Zweige ruthenartig, mit 6 weißen
Okens allg. Naturg. IH. Botanik I. 104
1650
Längsjtrihen, Hülfen vierfamig. Pallas, Fl. rossica t. 43.
Schkuhr T. 204,
2) Die Taubenerbſen (R. caragana).
Bier bis fechs Paar Blättchen, länglich= oval und behaart,
mit Dornigen Nebenbtättern, Blüthen büfchelförmig und gelb.
Sibirien, ein jtrauchartiges Bäumchen, bey uns in Gärten zur
Zierde. Die Samen find eßbar und befonders ein gutes Futter
für das Geflügel; die Blätter fürs Rindvieh, geben aud eine
blaue Farbe. Die Wurzel riecht angenehm und ſchmeckt füß.
Pallas, Fl. rossica tab. 42. Heritier, Stirpes tab. 76.
Schmidts Bäume I. T. 33. Caragana.
b) Keld, zweylippig, Griffel bärtig, Hälfe flach. Robinia.
3) Der gemeine (R. pseudacacia).
Zweige ruthenartig, Blättchen oval mit dornigen Neben»
blättern, Trauben locker und hängend, weiß mit nadten Hülfen.
Nordamerica, bey ung überall angepflanzt, an Wegen und vor
Häufern; ein Baum 2—3' die, 60—S0' hoch, bey ung nur
30—40°, mit paarigen Dornen, einem Dubend Paar Fiedere
blättchen und 15—20 wohlriecherten Blumen; Hülfen fingers«
fang, ganz flach und '/s breit, mit 6—S braunen, flachen, faft
nierenförmigen und Ölreihen Samen. Ein fehr nüglicher Baum,
mit gelblichem, hartem, nutzbarem Holz; wächst demungeachtet
fhnell und wird in 30 Jahren fhuhdid; die Rinde zum Gers
ben; die Wurzel riecht angenehm, ſchmeckt füß und wird bey
Huften gebraucht; der Syrup aus ben Blüthen zum Gelbfärben, -
find zugleich ein gutes Bienenfutter, Die Samen zu Del, Wanı
genheim T. 7. $ 19. Schmidt I. T. 32. Weiße Ncaciez
Locust - tree.
| a.) E8 gibt eine Art Kugelacacie (R. umbraculifera),
bie fehr zierlih ausfieht und jest häufig vor ben Hänfern
fteht. Acacia parasol.
b.) Die Fleberige (R, viscosa).
Ä Zweige, Stiele und Hülfen Fleberig, wie Vogelleim; wächst
auch Häufig in Gärten, aus America; Blumen blaßroth und
geruchlos. Ventenat, Cels. t. 4
1651
e.) Die rauche (R. hifpida).
Zweige rauch, ohne Dornen. Ebenfalls in den Gärten, aus
Nordamerica. Blumen rofenroth) und gerucdlos. Miller, Ic.
tab. 244.
9.6. Die Fifbfrehmen (Piseidia).
Kelch fünffpaltig, Kiel ſtumpf; Griffel nackt, Hülfe geitielt,
fhmal, vierflügelig, eingefchnürt, Samen oval.
1) Die gemeine (P. erythrina).
Blätthen vval, Hülfenflügel unterbrochen. Weftindien, in
Niederungen, ein Baum, 25° body und mannsdick, mit großen,
weißen Fleden; iſt im Jänner überall mit Blüthen bedeckt, weiß,
mit rothen Flecken und gefchloffen; Blätter fpannelang, mit 7
Blättchen, 2“ lang und 1’ breit; Hülfe 2° lang, mit 4 braunen
Slügeln, 13,‘ breit und 6 weißlichen, vierecdfigen Samen; dann
erſt kommen die Blätter, gleich denen der Aeſche. Die geftampfte
Rinde in Zeichen betäubt die Fifche, welche aber bald wieder
zu fi) Fommen; die Tinctur davon harntreibend. Sloane ll.
T. 176. 5.4.5. Plumier, Ic. t. 233. f. 2. Ramard
X. 605. F. A. Dog-Wood.
. Ordnung IH. Stamm:Pflaumer.
Kelch groß und blattartig, ein oder mehr Staubfäden, getrennt, Sas
menlappen meift di; Stengel oft windend, mit Kleeblättern oder
gefiederten.
Meit windende Kräuter oder Sträucher und Bäume mit
Fletternden Zweigen in wärmern Ländern mit verfchiedenen
Staubfäden, Blättern und Hülfen, welche fehr häufig eßbare
Samen liefern.
Sie theilen ſich in 3 Zünfte,
a. Die einen haben einen getrennten Straubdfaden mit
Happigen Hülfen, und dreyzählige oder Ranfenblätter an einem
windenden Stengel. Wien und Bohnen.
b. Bey anderen find mehrere Staubfäden getrennt und bie
Hülfen tafchenartig. Dalbergien.
©. Bey noch anderen find alle Staubfäden — und
die Hülfen zweyklappig. Sophoren.
104 *
1652
7. Zunft. Burzel:Pflaumer — Bohnen.
. Bicien und Phafeolen.
Hülfe vielfamig, glatt und klaffend, Samenlappen fleifhig, ı und 9
Staubfäden; Blätter dreyzählig oder gradfiederig
mit Ranfen.
Größtentheils hohe und mwindende Kräuter, jedoch auch
Sträucher und Bäume in allen Elimaten. Meift gutes Vieh⸗
futter, die Hülfen und Samen als Gemüfe.
A. Blätter gefiedert mit Ranfen, Hülfe —*& *
Querwände. Wicken, Vicien.
a. Samen flach.
1. G. Die Linſen (Ervum).
Kelch fünffpaltig, faſt fo lang als die Blume; Griffel
fadenförmig, mit Fopfförmiger, nadter Narbe, Hülfe zufammen:
gedrückt, mit wenig flahen Samen; Ranfen nur borftenförmig.
Lentille, Lente,
1) Die gemeine (E. lens).
Blättchen oval, ranfene und boritenförmig, Gtiele zweye
Hlüthig, Blumen blagblau, Hülfe Furz und zweyfamig.
Am Mittelmeer im Getraide, bey ung überall in Feldern
angebaut, ſchuhhoch und äftig, Blättchen achtpaarig, abwechfelnd,
2“ groß, Hülfen */s' lang und gelb. Das Kraut als Vieh—
futter, die Samen zu Gemüfe; fonft als erweichende Breyume
fchlägee Schkuhr 8. 202. Sturm 9. 32. |
2) Die Erven (E. ervilia).
Blattſtiel ftiftig und vielfirderig, Blättchen länglich und
abgeftugt, Nebenblätter fpießförmig, 2 bläuliche Blüthen, Hül-
fen fajt gegliedert, weil die Samen fat rund find. Südlich
im Getraide, 2’ hoch, Blätter zwölfftiederig, Blumen weiß, Fahne
bläufih, Hülfen vierfamig; wird ſüdlich angepflanzt, wie die
Linfen, als Futter und Gemüfe; Die Samen ſchmecken aber
etwas bitterlih, und wurden gegen Ausfchläge, Drüfenverhäre
tungen und innerlic, gegen Verſchleimigungen angewendet. Se-
mina Ervi f. Orobi. Plenk t, 566. Sturm 9. 32.
1653
2.8. Die Widen (Vicia).
Kelh mit 5 Zihnen, wovon Die zwey obern rarzer; Griffel
fadenförmig, gebrochen, mit bärtiger Narbe; Hülſe zuſammen⸗
gedrückt; Blätter mit Ranken.
1) Die Vogel-W. (V. cracca).
Blüthenitiele lang, Blättchen fanzetförmig und ftumpf,
Nebenblätter Halbpfeilfürmig, frhmal und ganz, Blumen blau—
An Heden 4' Hoch und ranfig, Blättchen und drey untere
Kelchzähne mit einem Brandflecdden; gutes Zutterfraut. Fl. dan,
t. 804. Sturm 9. 31.
2) Die Futter⸗W. (V. sativa).
Blüthenjtiele Furz, Blättchen länglih oval, abgeſtutzt und
ftiftig, Nebenblätter gezähnt, mit einem brandigen Sleder,
zwey Hülfen aufrecht mit ziemlidy runden Samen. Im Betraide
2 hoch, Blätter fehspaarig, Fahne blaßroth, Flügel bläuliche
roch, Kiel weiß. Wird häufig angebaut als Futterkraut; die
Samen ehemals gegen Durchfall und als Breyumfdläge. Fl,
dan, t. 522. Sturm 9. 31.
5) Die Buffbohnen (V. faba).
Stengel jteif und aufrecht, ohne Nanfen, Blättchen oval,
ganz und ftiftig, Nebenblätter dreyedlig und gezähnt, drey Hüls
fen aufrecht, höckerig und ſchwarz mit länglichen Samen. Am
safpifchen Meer, bey uns in Feldern angepflanztz; Stengel 3°
hoch, Blätter zweypaarig, Blüttchen 2“ lang, 1’ breit, Blüthen
einfeitig, groß, wohlriechend, weiß, Flügel mit einem ſchwarzen
Sleden; Hülfen 3° lang und lederig, mit 3—4 großen weißen
oder braunen Bohnen, welche hauptfüchlih zue Maſtung der
Schweine dienen, und daher Saubohnen heißen; in manchen Ges
genden auch jung gegeſſen werden, obſchon fie einen unangeneh—
men rümpfenden Geruch haben. Pythagoras hat den Genuß
verboten, Das Stroh) dient zu nichts als zum Verbrennen; die
Aſche ehemals gegen den Kropf; das deftiftierte Waffer der Blus
men als Schönheitemittel; das Mehl der Samen als Breyums
fhläge. Sturm 9. 32. Hayne XL T. 48.
3.06. Die Kidern (Cicer).
Kelch fünftheilig, die vier obern Lappen auf ber Fahne;
1654
Griffel unter der Narbe verdicdt, Hülfe aufgetrieben mit zwei
höckerigen Samen. x
1) Die gemeine (C. arietinum).
Blätter ungrad, oval und gezähnt, fo wie Die Nebenblätter,
Blüthen einzeln, meift röthlich. Südlich im Getraide, auch
angepflanzt in Feldern, bey uns in Gärten, 2° body, voll Drüs
fenhaare, welche fauere Tropfen abfondern, Apfel und Effig:
Säuere; ein Dutzend Fiederblättchen, Y," lang, und halb fo
breit; die Blüthenjtiele zolllang und umgefchlagen, Hülfe kurz
und blafenförmig; die Samen fehen aus wie ein Widderfopf,
und werden gegeffen wie Erbfen, befonders in Negypten, hin
und wieder als Eaffee-Surrogat gebraudt; das Mehl zu Brey:
umfchlägen, ehemals gegen Krebsgefdwüre, die Blätter als
harntreibendes Mittel. Blackwell I. 557. Plenk t. 564.
Schkuhr T. 202. Cecce, Sisaro, Pizzol; Pois chiches, Cafe
francais.
b, Samen rundlich — Erbfen.
4.8 Die Walderbfen (Orobus).
Kelch bauchig, die oberen Zähne viel Fürzer; Griffel oben
behaart, mit krummer Narbe; Hülſe ſchmal, —* in gedrehs
ten Klappen; Blätter ohne Ranfen. |
1) Die rothe (©. vernus).
Stengel einfach, Blättchen dreypaarig und fpisoval, Neben:
blätter Halb pfeilfürmig, ein halb Dugend Blüthen in einfeitis
gen Trauben, Blumen rot), dann blau; Wurzel einfach. In
Wäldern, fhuhhoch, Btättchen 3mal fo lang als breit, Blumen
groß, Hülſe roth mit gelben und rothgedüpfelten Samen, welde
ein gutes Futter find für das Federwild, befonders die a
daher Fafanenfraut. Fl. dan. t. 226. Sturm 9.7
2) Die knollige (O, tuberosus).
Stengel zweyflügelig, Blättchen länglich lanzetförmig on
ftiftig, Blumen röthlih; Wurzel Friechend und knollig. In
trodenen Wildern, ſchuhhoch, Blätter drey- bis vierpaarig,
Trauben ſechsblüthig; Wurzelfnoffen wie Nuß und Haſelnuß,
ſchwarzbraun, innwendig weißlih, ſchmecken Herb und wurden
gegen Durchfall und Blutflüſſe gebraudt; ob fie irgendwo ges
1655
geffen wurden, iſt zweifelhaft. Schkuhr T. 200. Sturm
Bau
3) Die ſchwarze (O. niger).
Stengel äftig, Blätthen fechspaarig, laͤnglichoval und ftife
tig, Blumen purpurroth. Auf Bergen, 2° hoch, gutes- Futter,
liefert blaue Waidfarbe, Wurzel füßlich; die Blätter werden
beym Trocknen —* Zierpflanze in Gaͤrten. Fl. dan, t,
1170. Schkuhr T. 200.
5.6 Die se (Lathyrus),
Kelch fünffpaltig, Griffel breit, Hülfe ſchmal, länglich und
vielfamig, Samen rund, aber plattgedrüdt; Stengel geflügelt,
Blätter mit Ranfen,
a) Stiele einblüthig.
1) Die gemeine (L. sativus).
Stengel zweyflügelig und äflig, Blättchen einpaarig, ſchma
lanzetförmig, Stiele einblüthig, Hülſen oval, zuſammengedrückt,
Rüden zweykielig. Südlich im Getraide; in Italien häufig ans
gepflanzt, auch hin und wieder bey uns. als FZutterfraut und
die Samen als Gemüfe und Maftung, 2' hoch, Blumen groß
und blau oder weiß, Hülfe 1°/,” lang, Yz'' breit, Samen gelb⸗
fih weiß. Jaequin, Eclogae t. 116
2) Die rothe (L. eicera),
Ebenfo, aber tie Blumen roth und der Rüden der Hülfen
nur rinnenfürmig. Mittelmeer, befonderd in Spanien auf Fele
bern, bey ung als Zierpflanze, 2° hoch, die Blumen groß und
purpurroth, die Samen noch einmal fo groß als bey der voris
gen, follen dem Mehl beygemengt Krämpfe und Lähmung hers
vorbringen. Jacquin, Eclogae t. 15.
b) Stiele zweyblüthig.
3) Die fpanifche (L.»odoratus).
Zwey Blättchen länglich, Hülfen rauf. Mittelmeer, bes
fonders Sicilien, bey uns als Zierpflanze, über 4’ hoch, Bus
men roth, blau und weiß und wohlriehend, Commelyn,
Hortus II. t. 80,
4) Die mohriſche (L. tingitanus).
Zwey Blättchen abwechjelnd, Tanzetförmig, Nebenblätter
1656
mondfürmig. Mauritanien, bey uns in Gärten als Zierpflanze,
mannshoc, groß mit purpurrothen Blumen. Jaequin, H. vind,
t. 46. Schfuhr T. 201.
e) Stiele vielblüthig.
5) Die fnollige (L. tuberosus).
Stengel viereckig, zwey Blättchen oval, Blume rot), Hüls
fen zufammengedrüct, Wurzel Froffig. Auf Feldern, befonders
in der Gerite, wird in Holland angebaut wegen der Knollen,
die fo groß find als eine Nuß und braun; fchmeden füßlid wie
Gaftanien, und werden gekocht, gefhält und gegeffen, auch als
Maſtung benugt und zu Stärfemehl; von ben Landleuten gegen
Durchfall und Ruhr; das Kraut als Futter. Lobelius D.
t. 70. f. 2. Rivinus, Tetrapetala t. 41. Kerner, Hort.
semp. t. 328. Glandes terrestres.
6. ©. Die Erbſen (Pisum).
Zwey obern Kelchzähne Fürzer, Fahne groß und zurückges
fhlagen; Griffel dreyedig, oben bärtig, Hülfe länglih, mit
vielen runden Samen ; Blätter mit Ranfen, —— pie
Pois, Piselli.
1) Die gemeine (P. sativum).
Blattſtiele rundlich, Blättchen dreypaarig, oval und ftiftig,
Nebenblätter herzfürmig und geferbt, Stiele vielblüthig. Süd—
lich, Vaterland unbefannt, überall angebaut, als Gemüſe fo:
wohl die Hülfen, als die Samen; mannshoch und Fletternd,
Blumen groß, weiß und roth geſchäckt. Es gibt viele Arten.
a) Die Stoderbie (P. arvense).
Kurz, Blätschen zweypaarig, Blüthen einzefn, violett oder
weiß, Samen Fein. Unter dem Sommer Getraide, 2' hoch, hin
und wieder angeſät als Taubenfutter, Sturm H.1V. Pifailles,
b) Die Zudererbfe (P. saccharatum).
Nebenblätter ausgefchweift, Stiele zweyblüthig, Hülſen
gruß, zufammengedrücdt und gebegen⸗ fleiſchig und ee mit
entfernten Samen. |
e) Die gemeine (P. vulgare). |
Stiele zweyblüthig, Hülfen grad, walzig und — S-
wen genähert. Plenk t. 559. Schkuhr T. 200.
1657
B. Blätter ohne Ranfen, dreyzählig, fingerig und grad:
‚gefiedert, Stengel meiſt windend; Hülfen vielfamig, oft mit
Querwänden, Samenlappen die. Phaſeolen.
e, Fiederblätter, Samen rund und erbfenfürmig, keiten
eßbar.
7. G. Die Knollen-Erbſen (Apios):
‚Kelch zweylippig und ſtumpf, Hülſe lederig, faſt zweyfäs
cherig, mit Querwänden auf einem drüſigen Ring.
1) Die'gemeime (A. tuberosa).
Blättchen oval-lanzetförmig und glatt, Trauben Fürzer,
Virginien in Heden, bey ung Zierpflanze in ©ärten, mit einem
windenden Stengel und 7 Fiederblättchen, Blumen dunfelroth;
die Wurzel knollig, ſchmeckt wie Artiſchocken, und wird jtatt
Brod gegeffen; die Bohnen zugerichtet, wie Erbfen. Schkuhr
X. 198. Glycine apios.
8. G. Die Kranz:Erbfen (Abrus).
Kelch ſchwach vierzähnig, der obere Zahn. breiter, Fahne
ſpitzig, Staubfüden 1 und 9; Hülfe länglich, mis Querwänden,
Samen rund, mit breitem Nabel.
Ein windender Strauch mit vielfiederigen Blättern in heis
gen Ländern.
1) Die gemeine (A. precatorius),
Blätter gradgefledert, Blättchen jchmal oval und jtumpf,
Blüthen in Trauben, Samen roth, mit fchwarzen Nabel.
Guinea, Aegypten, von da nad) Indien und America, ein dün—
ner, binfenartiger, hohler und zäher Strauch, der weit an den
Bäumen hinaufflimmt, zufammengedrücdt,: als wenn zwey vers
wachjen wären, grau und braun geſchäckt, theilt ſich ſogleich
über der Wurzel in mehrere Ranken, welche fich fehr verwirven;
Blätter 44 lang, mit einem Dutzend Fiedern, welche fich des
Morgens ‚öffnen, Mittags fihltegen, Abends fich wieder ausbreie
ten, und Des Nachts fich fo zurückſchlagen, daß die Rückenflächen
aneinander ſtoßen; ſchmecken anfangs: bitter, dann füßlich, wie
Süßholz; ein bie zwey Dugend Blüthen im Trauben, am Ende
wie bey den Linfen und röthlichblau; Hülfen Fleinfingerslang,
mausgrau, mit 6 lebhaftrothen, glänzenden und ovalen Samen
- 1658 ‘
mit einem fchwarzen Nabel; nimmt man fie zu früh aus, fo
werden fie ganz ſchwarz; Feimen fehr langfam, oft erit nah -
einem Sahr, und werden nicht gegeffen, fondern als Halsfchnüre
benugt, vorzüglich aber zu Rofenfränzen. Die Blätter werden
ftatt Süßholz gebraudht, bey Heiferfeit und Gefchwulit ver
Mandeln gefaut oder als Thee, der aber fchlecht fchmedt. Die
Soldfchmidte machen einen Zeig davon, und mifchen ihn mit
Borar zum Auffitten. Pr. Alpinus, Aeg. t. 40. Rheede
VIH. Taf. 39. Konni; Rumph V. Taf. 32. Abrus frutex;
Sloane J. T. 112. 5 4-6. Samard T. 608 $ 1.
d. Singerblätter.
9. ©. Die Feigbodnen (Lupimus),
Kelch tiefszweyfippig, Sahne an ben Seiten zurüdgefchlagen,
Kiel zugefpigt, alle Staubfäden verwachfen, mit ungleichen Beu⸗
teln; Griffel aufgebogen, Hülfe lederig und Höderig, mit Quers
mwinden; Blätter fingerförmig.
Kräuter und Halbjträuher in wärmeren Ländern mit ges
fingerten Blättern, welche des Abends herunterhängen; Neben
blätter Kein, Blüthen meift in Wirteln mit Deeblättern.
1) Die weiße (L. albus).
Kraut mit 5—7 verkehrt ovalen Blättchen, Blathen ab⸗
wechſelnd in Trauben, weiß, ohne Deckblätter; Oberlippe des
Kelchs ganz, untere dreyzaͤhnig. Levante; in Italien angebaut
als Futterkraut, die Samen zur Maſtung, hin und wieder zum
Eſſen, ſchmecken aber bitter, und werden mehr als Caffee⸗Sur⸗
rogat gebraudht, ehemals gegen Würmer in Breyumfchlägen auf
den Nabel, und als Schönheitsmittel; Stengel aufrecht, 2—3' Noch,
Blätter 2 Sang, */s' breit, ein Dutzend Blüthen in Trauben,
ziemlich groß und weiß, mit blauen Streifen; Hülfen 3° lang,
1“ breit, gelblich und zottig, mit 6 großen, weißen Samen.
Bladwell T. 252. Plenk k. 552. Shfuhr X. 198
2) Die gelbe (L. Iuteus).n
Ebenfo, aber bie Blüthen in Wirteln, bie Pr mit 2
Dedblättchen, DOberlippe gefpalten, Blumen gelb. Mittelmeer
in Sandboden, bey ung als Zierpflange in Bärfen, 2' hoch,
1659
mit 7—12 lanzetförmigen Blättchen und wohlriechenden Blumen,
Schfuhr 8. 198. Türfifche Veilhen. —
C. Blätter dreyzählig, Samen länglih und meiſt a:
renförmig — Bohnen, meift eßbar.
e. Kleeblätter,
10. © Die Bohnen (Phafeolus), +»
Kelch zweylippig, Oberlippe zweyzähnig, untere dreytheilig,
oft mit Deckblättern, Staubfäden 1 und 9; Kiel und Griffel
fhnedenförmig, Hülfe lang, zufammengedrüdt, zweyflappig,
mit vielen Samen und ſchwachen Querwänden, Haricot, Fagiole,
Meift Kräuter oder windende Stauden mit 3 Blättern und
Blüthen in Trauben, in wärmern Ländern.
a) Windende.
1) Die Stangenbohne (Ph. vulgaris),
Stengel windend, Trauben kürzer als Blätter, Stiele
zwepblüthig, Deckblätter breiter als Kelh, Hülſen ftarf zufams
mengedrücdt und hängend. Oſtindien, in Europa feit den älteften
‚Zeiten angepflanzt, in Gärten und Feldern an Stangen, woran
fie fih 10' hinaufwinden; Trauben fünfblüthig, Blumen meift
weiß, Hülfe 4—5' lang, faft 1 breit, mit 5—7 Samen, weiß
und verfchieden befprigt und gejlreift, doch meift roth. Die
Hülfen werden unreif als Gemüfe gegeffen, die Samen reif bag
ganze Jahr, find aber eine ſchwer verdauliche und blähende
Speife, und nur für Menfchen paffend, die viel Bewegung ha=
ben. Plenk Taf. 554. Hayne XL Taf. 46. Düffeld,
Suppl. L T. 15. Dolichos; Edminf:, Beits:, Schneide: und
Echwerdbohnen.
2) Die Zier-Bohne (Ph. multiflorus).
Ebenfo, aber die Trauben fo lang als die Blätter, Deds
blätter angedrüdt, Blumen hochroth. Süd⸗America; bey ung
in Gärten als Zierpflanze, meift an Lauben. Schfuhr T. 199,
Zürfifhe Bohnen, Feuerbohnen. |
3) Die knohlige (Ph. tuberofus).
Stengel ftrauchartig und windend, Nebenblätter zweyhörnig,
Hülfen: zufammengedrüdt, Cochinchina; hat eine große knollige
1660
und büfchelförnige Wurzel, welche gegeffen wird. Loureiro
Il. p. 528, .
b) Aufrechte.
4) Die Bufhh-Bohne (Ph. ae:
Stengel grad und glatt, Blätter fpih- oval, Dedblätter
größer als Kelch, Hülfen hängend und zufammengedrücdt, runs
zelig, Blüthen weiß. Indien; feit Jahrtaufenden in Europa
angebaut, vorzüglich in Feldern, mit fehr viel Abänderungen,
befonders in Geftalt, Farbe und Zeichnung der Bohnen, welche
allgemein gegeffen werden, aber nicht die Hülfen. Plenk T.
555. Hayne Xl. T. 47. Düffeld., Suppl. E Taf. 16.
5) Die Strahl-Bohne (Ph. radiatus),
Stengel rund und aufrecht; Blüthen in Köpfchen, Hülſen
walzig und wagrecht. Oſtindien, Ceylon, China; ein kleines
Kraut, welches wie eine Wicke auf der Erde riecht, 3° lang,
fv rauch, daß man die Hand daran verfehren Fann und die 3’
fangen Blätter an den Kleidern Fleben bleiben; Blumen klein
und gelb, Hülfen Eleinfingerslang, federkieldick und rauch, mit
einem halb Dugend Samen, nicht größer als Wicken, aber boh—
nenförmig, hefigrün oder blaßgelb. Wird auf Zava fo häufig
angebaut, daß man ganze Schiffsladungen ausführt. Man ſteckt
fie gewöhnlich mit einem Knebel im September und October um
den Neumond; find veif nad 3 Monaten; die Bohnen werben
in Süden von Sago-Rinde an einem räuderigen Ort aufbes
wahrt. Gie find gefünder als alle andern, und felbit in Krank—
heiten erlaubt, weil fie nicht blähen: gewöhnlich fchlägt man
fie durch wie Erbfen. Auch die Blätter werden zu Gemüfe oder
Salat gebraucht. Rumph V. T. 139. 5. 2. Phafeolus mini-
mus, Schwediſche Abhandlungen, 1742. T. 7. F. 2.
6) Die Schnabel:Bohne (Ph. man).
Stengel aufrecht, edig und rauch, fo wie die ER:
Hülfen. Oſtindien; ſchuhhoch, Blüthen gelb, Hülfen Faum fo
lang als ein Fingerglied, mit 2—3 Bohnen, linfenförmig, aber
größer und ſchwarz. Häufig auf Java in großen Feldern an»
gebaut, weil ihnen die Vögel nicht fo nachitellen wegen der Bit«
terfeit der Bohnen, weldhe man affein ist ohne die Hülſen.
1661
Sie ſchmecken jedoch nicht befonders, und werden daher an bie
Chinejen verfauft, welche daraus Mehl und riemenfürmige
Nudeln mahen an Fleifh und Hühner, was zwar fchlecht aus:
fieht, aber gut ſchmeckt und leicht zu verdauen it: die gewöhne
tihen Nudeln werden aus Neiße und Weizenmehl gemacht. Um
die Vögel von den Feldern abzuhalten, zieht man Schnüre
darüber, und bindet riemenförmige Stüde von den weißen
Blättern der Sagueers Palme daran, und läßt fie vom Wind‘
oder von einem Kind bewegen. Rumph V. T. 140. Cadelium,
7) Die Meer:Bohne (Ph. mungo, hirtus).
Stengel rundlid und rauch, Blätter fpib:oval und ausges
fchweift, Blüthen in Köpfchen, Hülfen rund und rauch. Hftine
dien; Blumen gelblich, Hülſen 2/2” lang, mit einem Dutzend
grünen Samen, weldhe häufig gebaut werden und den Reif
erfegen, wenn er mißräth. Rheede VII T. 50. Catu-Ulini.
Retzius, Obs. Il. Nr. 76. Savi, Diss. I, p. 9.
8) Die Soju=-Bohne (Ph. hifpidus).
Kraut aufrecht und rauch, Blumen gehäuft, Hülfen zufans
mengedrückt, hängend und ſehr rauch, Schiffhen grab. Japan
und angebaut in Indien; 4 hoch, Blätter 4° lang, 3“ breit, Blue
men Flein und blaßblau, Hülfen 1%.’ lang, mit 2-—-3 rundlis
hen Samen, weiß mit braunem Nabel. Aug tiefen Bohnen
macht man ein Gemüfe (Miso) und eine ſcharfe Brühe (Sooju).
Um Miso zu maden, kocht man fie zu weichem Brey, thut
Salz dazu, und dann eine gleihe Menge Schwach gefochte Reife
graupen, ſtellt es 1 oder 2 Tage in einen warmen Keller und
bewahrt es fodann 1-2 Monat lang in einem hölzernen
Bierfrug. Es gibt Menſchen, die fih bloß damit befchäftigen
und Handel treiben. Man thut es an alle Speifen ftatt Bute
ter, welche in Japan unbefannt ift. Um Sooju zu machen,
nimmt man bie fchwachgefochten Bohnen, thut grobgeſtoßene
Gerſte oder Weizen dazu, nebſt Salz, und läßt es an einem
warmen Orte 1—2 Tage gähren: dann kommt die Maſſe in
einen irdenen Topf, wird mit Salz bedeckt, mit viel Waffer
begofjen, einem Dedel dicht verfchloffen, und täglich einigemal
mit einem Kochlöffel umgerühret, Nach 2—3 Monaten ſeiht
1662
man es durch, und hebt ben Saft in hölzernen Gefäßen auf,
je älter, deſto heier und beffer. Man gießt ihn an Braten
alfee Art. Kaempfer, Amoen. t. 838. Daidsu. Jacquin,
Rar, I. t. 145. Plenk 557. Soja.
11. © Die Heil-Bohnen (Dolichos).
Wie Bohnen, aber zwey Schwielen am Grunde der Fahne,
welche die Flügel zufammendrüden, Schiffchen aufgebogen, Grifs
fel bärtig.
a) Hülſen walzig.
1) Die fhmale 9. (D. catjang).
Stengel aufrecht und Frautartig, Blätter breit lanzetfürmig,
Stiele fehr lang und dreyblüthig, Hülfen fehmal und aufrecht.
Oftindien; Friecht nur auf der Erde wie Erbfen, 2—3’ Lang,
Blätter 3°, Blumen ziemlich groß, weiß oder roth, auf fpannes
langen Stielen, fließen fi gegen 10 Uhr, Hülfe 6 Lang,
*/, bi, mit vielen Bohnen, mie die unferigen. Die beften und
fhönften werden auf Zava gebaut, und weit und breit verführt,
beſonders als Schiffskoſt. Da fie eine fo allgemeine Speiſe find,
fo machen fie einen großen Theil des indifchen Ackerbaus aus;
ja die Infelbewohner Laffen ſich denfelden mehr angelegen feyn,
als den des Reißes, weil fie Sagobrod haben. Alle Eatjangs
Gattungen find nad; dem Reiß Die gemeinite Speife, fowohl in
der Haushaltung, als auf den Schiffen: die weißen find die
fhmadhafteiten und gefündeiten, werden aber gewöhnlich nad)
einem Jahre — * Rumph V. Taf. 131. Phaseolus
minor. Rheede VIN. X. 41. Paeru, Heylbonen.
2) Die nern (D. lubia).
Stengel zerftreut und glatt, mit vielen Blättern und Nehren
auf fehr langen Stielen, Hülfen aufrecht, mit 10 Bohnen.
Wird allgemein in Aegypten gebant, Fahne weiß, Flügel blau.
Forfkal, Descriptio. p. 133.
3) Die chinefifche (D. sinensis).
Stengel etwas windend, Blätter fpig:oval, Stiele —
zweyblüthig, Hülſen walzig, bartig und hängend. Oſtindien;
an Stangen wie bey uns, aber nicht ſo hoch; Blumen röthlich
und weiß, Hülſen wie ellenlange Riemen, und 4 breit, Boh⸗
1663
nen Fleiner als die unferigen, voth und weiß, werben von ben
Europäern und Ehinefen. allen andern vorgezogen, befonderg
die grünen Hülfen. Rumph V. t. 134, Catjang Sina,
b) Hülfen zufammengedrüdt.
4) Die holzige (D. lignosus).
Stengel ausdauernd, Mefte wintend, Blüthen doltenartig,
Hülfen fchmal und glatt. Sit die eigentliche oftindifche Bohne
zu nennen, wegen ihres allgemeinen Gebrauches in der ‚Küche,
und unterfcheidet fih von allen Bohnen durch ihre lange Dauer,
6—7 Zahre, und, wenn fie geftugt wird, wohl 10 Jahr; be=
fommt dann einen beindicden, edigen Stengel, der fo rauf und
fcharf ift, daß er verwundet, aud) fo weit läuft, daß man ihm
ein Lattengeländer geben muß, welches er mit feinem dicken Laub
bald gung bedeckt. Blätter faft wie bey den gemeinen Bohnen,
aber größer, Blüthen in langgeitielten Trauben, mit einer
großen, purpurrothen Fahne; Hülfen fingerslang und faft fin—
gersbreit, an den Kanten gezähnelt, mit 3—4 grubigen Boh—
nen, ſchwarze mit weißen Düpfeln, gelbe mit ſchwarzen, und
auch ganz weiße, aber felten. Man baut fie in ganz Indien,
aber nicht in der Nähe von Zäunen und Bäumen, weil fie diefelben
mit einem wunderlichen Gewirre ganz überzieht. Man muß die
Ratten jährlich erneuern, well fie fonft unter Dem dicken Laube
vermodern, Diefes Gewächs figt gewöhnlich voll von fhwarze
glänzenden Baumläufen, tie flinfen wie Wanzen; um fie zu
vertreiben, macht man Rauch barunter. Man ſieht an einem
Stock zu gleicher Zeit Blüthen, halb und ganz reife Früchte.
Die grünen Hülfen find in ganz Indien eine ebenfo gemeine
Speife, als die in Europa, fhmeden aber ſchlechter und vers
langen viel Bett; bie reifen werben felten gegeifen. Rumpf
V. X. 136. Cacara, Phas. perennis. Linnaeus, Hortus clif-
fortiensis t, 20.
5) Die knohlige GD. tuberosus).
Stengel ftrauchartig und windend, Trauben geftielt, Hülſen
grad, hängend, vol rother Zotten. Weftindien; Stengel fingere
bie und vieredig; Blütenftiele ſchuhlang, mit röthlichen Blumen,
Hülfen ebenfolang und zoflbreit, mit fchwarzen Bohnen, welche
1664
gegeffen werben, aber auch die mehlreihe und rübenartig ſchmek⸗
Fende Wurzel, welche fo groß wird, wie ein Kindskopf. Plu-
mier, Am. t. 200.
b.) Lablab. Ebenſo, aber die zwey oberen Kelchzähne
verwachfen,, und an der Fahne je zwey Schwielen; Hülfe fäbel:
förmig und an den Näthen höckerig.
6) Die fhwarze (D. lablab).
Stengel windend, Hülfen oval und dolchförmig. Oftindien,
Aegypten und in Weflindien angebaut, ein Schlingftraucd) + fo
hoc wie der Weinſtock, nnd auch an Geländern gezogen; Traus
ben länger als die Blätter, mit großen Ölumen, roth und weiß,
Hülfen 4 lang, 1% breit, mit 3—5 fchwarzen oder röthlichen
Samen, welche Häufig gegeffen werden, fo wie die Hülfen; der
Strauch lebt 20 Jahre und bleibt immer grün Pr. Alpin,
Aegyptus. t. 75. Phaseelus niger. Jacquin, Fragmenta,
t, 35. H. vind. t. 124. Schkuhr T. 199. b.
e,) Pachyrhizus. Ebenfo, aber ftatt der Schwielen zwey
Falten.
7) Die Rüben:-Bohne (D. 2a 5 angulatus).
Stengel halb jtrauchartig und windend, mit edigen und
gezähnten Blättern. Manillen, von da nach Oftindien; Flettert
auf die Bäume, Blätter 5 lang und faft fo breit, Blüthen in
fhuhlangen Trauben und blaßroth; Hülfe 5” Tang, 1“ breit,
mit 9 braunen und bitterlihen Bohnen. Die Wurzel hat die
Geſtalt einer großen Rübe, iſt jedoch etwas platter, wird fauft:
groß, auf den Maniflen wie ein Kopf, braun und voll Höder,
faftreicher als die Bataten; ſchmeckt fadſüßlich wie unfere Rü-
ben, und muß ausgegraben werden, ehe die Hülfen reif find.
Man fchält und ift fie roh, ſchmeckt aber fchlecht und gekocht
nicht viel beffer. Rumph V. Taf. 132. Cacara bulbofa,
Plukenet, Alm. t. 52. f. 4.
d.) Pfophocarpus. Zwey Schwielen an der Fahne, Süfe
vierflügelig.
8) Die Flügel: Bohne @. tetragonolobus),
Windend mit fehr großen Blumen. —“ ziemlich
wie die Rübenbohne, aber mit kleineren, länglichen Knollen;
1665
trägt bie größten Blumen, innwendig blau, auswendig. ‚gelb,
und nur Vormittags geöffnet; Hülfen ‚über fpannelang, kaum
fingersbreit, mit 4 Flügeln und 10 braunen Samen; bey der
Reife werten fie aufgeblafen und zerplatzen mit einem Knall
wie Piftolenfcbuß, wenn man fie abgeriffen an die Sonne legt;
wird felten angebaut und als Hülfen gegeffen; die Bohnen
ſollen jchweren Kopf machen; auch die Wurzel wird gekocht und
gegeffen. Rumph V. T. 133: Lobus quadrangularis. -
12. ©. Die Krimp:Bohnen (Malochia, Canavalia).
Keldy zweplippig, zwey: und dreyzähnig, Fahne mit zwey
Schwielen; Hülſe zuſammengedrückt nnd dreykielig.
1) Die ſchwerdförmige (D. gladiatus).
Stengel windend, Blätter fpib:oval, Trauben länger, Hülse
fen ſchwerdförmig, mit grader Spitze und dreyfieligem Rüden.
DOftindien; breitet fih weit aus, und wird auf die Ratten der
Lauben und Gänge gelegt; Blätter warzig und wie verdorrt,
Blumen weiß, mit rothen Flecken; Hülſen fpannelamy, 2“ breit,
kleinfingersdick, mit 6 großen, platten und rothen Bohnen,
welche vor der Reife ausgemacht und gegeffen werden. - Dauert
einige Zahre und muß 9 Monate ftehen, ehe fie Früchte bringt.
Rumpb V. % 135. 5. 1. Lobus machaeroides. Rheede
VIH. 3. 44. Tamme Krimpbonen. Jacquin, Rar. t. 560.
13. © Die Zud:Bohnen (Negretia, Mucuna).
Kelch zweylippig, Oberlippe ungefpalten, Fahne aufrecht
und Fürzer als Flügel und Kiel, 5 längliche und 5 ovale Staube
beutel; Hülfe wulftig, mit Querwänden. Dolichos.
Weitlaufende Kräuter und Sträucher, mit fehr ſnedenden
Borften an den Hülſen.
1) Die americanifche (N. urens).
Blätter unten glänzend-filzig, Blüthen in Trauben, Hülfen
rauch und querrungelig. Wejtindien und Brafifien; Flettert auf
hohe Bäume, hat ein Dugend gelbe Blumen in 2 langen Trauben;
Hülfen fpannelang, 2’ breit, voll brauner Borften, welche bey
ber Berührung leicht abbrechen und heftiges Brennen nebſt
Blafen hervorbringen,. die S Tage, lang. dauern. - Die Hülfen
glänzen innwendig wie ‚Perimutter, und enthalten 3 fahle Boh⸗
Okens allg. Naturg. IH. Botanif U. 105
1666
nen mit fhwarzem "Nabel. Man macht in America aus den
Boriten mit Melaffe einen Saft gegen die Würmer, ehemals
auch in Europa; da aber diefe Borſten nur mechaniſch wirken,
und daher ſehr gefährlich werden können, fo ift man davon
abgeſtanden: indeffen findet man ncch diefe Hülfen nicht felten
in unfern Upothefen. Macouna, Clusius, Exot. t. 68. 336.
Marcgrave Taf. 19. Pifo 8. 310. Plumier, Je. 107,
Jacquin, Am. t: 182. f. 84. Oculi afinini; Yeux bourriques ;
Siliquae ’hirfutae ſ. Stizolobii.
2) Die indiſche (N. pruriens).
Ebenfo, aber die Blätter unten rauch und die Hülfen ohne
Runzeln, Oſt- und Weftindien, wild im Sande; ein fchädliches
Gewächs, das in den Feldern Friecht, hin und wieder Wurzel
fehlägt und fih um andere Pflanzen windet; Blättchen fammet«
artig 'und neſſelnd, Trauben 1%, Blumen 17/5, violett und
der Kelch voll rother, neffelnder Haare; Hülfen über fingerslang
‚und fingersdick, voll gelber, äußerſt brennender Haare, gegen
welche die Neffeln nichts find, einerfeits glänzendgelb, anderfeits
grünlichgelb, enthalten 6 bittere ſchwarze Bohnen mit gelben
Strichen oder Flecken. Mean braucht fie zu nichts als zu dum⸗
men Späßen, indem man die feinen Haare von den Hülfen fchabt
in Büchfen, Bambus oder Papierduten aufbewahrt, um fie ge«
legentlich jemanden in die Kleider zu blafen oder in’s Bett zu
fireuen, wo fie dann unerträgliches Jucken, Verdruß, oft Gtreit
und Schlägereyg verurſachen. Wehnliche Poffen treibt man in
Europa mit dem geftoßenen Amianth, der Daher auch Mädchen:
kraut Heißt. Wäſcht man fih, fo wird es noch viel fehlimmer.
Del aber, oder trocdene Aſche, fowie Phlomis zeylanica ver«
mindern den Schmerz. Iſt fürzlicy ein Regen gefallen, fo darf
man in ben Flüffen, an welchen diefe Pflanze wächst, fich nicht
weichen. Rumph T. 142. Cacara pruritus, Maagde Kruid.
Nheede VIII. T. 36. Nai corana. P. Browne, Jamaica
t. 3. f. 4. Jaequin, Am. t..122. —* T. 556. Pois
a * *
3) Die item bare N. — RN
Blätter glatt und zugefpigt, Kelch zottig, ge grad *
1667
rauh mit 4 Samen. Oftindien; am Strande mit holziger
Wurzel und einem mannsdiden Strunf, woraus bey Einfehnit-
ten Gummi fließt und ein windenartiger, nicht dicker und viels
jähriger Stengel fommt, kaum fingersdic, welcher unter dem
Gebüfche fortfrieht; Blüthen in doldenartigen Büſcheln und
geünlich; Hülfen fpannelang, 3 breit, grad, mit 4 Flügeln
an den Näthen, und voll rothgelder Haare, welche heftiges
Juden hervorbeingen; 3—5 flache, fast fheibenfürmige Samen,
durch fleifchige Scheiowände gefchieden; 3 davon follen ben
Tod hervorbringen. Rheede VIH. T. 36. Kaku Valli, Groot
Maagde Kruid. Rumph V. T. 6. Lobus littoralis,
f. Sträucher und Bäume,
14. ©, Die Woll- Bohnen ——
Kelch fünfſpaltig, zwey obere Zähne verwäachfen, zwey
Schwielen an der Fahne, Kiel grad und Rumpf; * laͤnglich
und wulſtig mit rundlichen Samen. |
Slaumige Sträucer in heißen Ländern, mit fieberig —
zähligen Blättern und gelben Blumen in Sträußern.
1) Die geſchäckte (C. bicolor),
Blumen gelb, Fahne auswendig ———— Blatter *
zetförmig, Hülſen gefleckt. Indien, auch in Guinea und Ame—
rica angepflanzt, bey uns in Gewächshäuſern; ein ſtrauchartiges
Bäumchen, 2 mannhoch und beindick, Blätter 2° lang, */, breit,
ein halb Dugend Blüthen in Furzer Traube; Hülfe 2 lang,
3‘ breit, haarig, grünlic und roth gefärbt, enthalten 4 Erbfen
zwifhen Querwänden, roth- over blaßgelb, welche im Januar
reifen, gut ſchmecken und überall zu Kauf ſtehen; wird baher
fleißig in fettem Boden angebaut, gränt immer, ftirbt aber
bald; die Wurzel gegen Bleichfucht und Zahnweh, die Blätter
gegen Blutfluß. Rheede VI. T. 13. Thora-Paerou. Jac-
quin, H. vind. I. taf, 119. Cytifus cajanus; Ambrevade,
Angfouti, Pois d’Angole, {3
2) Die gelbe (G. flavus).
Ebenfo, aber die Blume ganz gelb, die Hülfen ungefledt,
und die Nebenblätter Fürzer. Oft: und Weitindien; ein Strauch,
2 maunnhoch, mit hängenden Zweigen, aber dennoch mit den
105 *
1668
Bohnen verwandt; die Blüthen Feiner, Blätter mehr wie beym
Geißklee, Hülfen Fürzer und breiter als die der Wicken, fams
metartig und fhwarzbraun, mit 3—4 ähnlichen Bohnen, welche
vor der Reife ausgeleifelt und gegeſſen werden; Fochen fich aber
hart und find ſchwer zu verdanen. Wird auf Balay und Mas
eaffar an Gartenzäunen und Reipfeldern gebaut. Rumph V.
T. 135. F. 2. Phafeolus balicus.
15 © Die Corallen-Bohnen (Erythrina).
Keldy zweylippig und ungezähnt, Fahne Tanzerförmig und
fehr lang; Hülfe glatt und muljtig von vielen vvalen Samen,
Meiit Sträucher und Bäumchen, mit dreyzähligen Blättern
und fhönen hochrothen Blumen in Endtrauben; Samen glän-
zendroth und fhwar;:
1). Die frautartige (E. herbacea).
Blätter rautenförmig und glati, Blüthen zu Drey, in lan-
ger Endtraube, hochroth. Carolina, Florida und am Miffiffippt,
in fandigen Wäldern‘, bey uns in Gewähshäufern. Aus einer
rübenförmigen Wurzel kommen mehrere aufrechte, einjährige
Stengel, 17.“ hoch, ohne Zweige, nur federkielsdick, welche am
Ende eine fehr ſchöne aufrechte über fpannelange Traube mit
großen coralfrothen Blumen befummen. Catesby Taf. 49.
Dillenius, A. elth. t. 90. Trew-Ehret T. 58.
2) Die weſtind iſche (E. corallodendron).
Baumartig und ftachelig, Blätter breit rautenförmig und
glatt, Kelch fünfzähnig. > Weitindien und Brafilien; ein Baum
mit grauer Rinde und brüdigem Holz, fo groß wie ein Apfel
baum, deſſen Zweige gern Wurzel ſchlagen und daher zu Zäu—
nen gebraucht werden. Die jungen Bäume haben an Stamm
und Aeſten ſpitzige Dornen, welche ſich bey den alten verlieren:
jene blühen nicht und dieſe dagegen haben feine Blätter, ſon—
bern nur Blüthen während des Decembers und Jänners, wore
auf erſt die Blätter ausfchlagen, faft herzförmig , unten filzig,
3" lang, auf 6" langem - Stiel; Blüthen ſchön mennigroth,
faft fo groß wie eine Iris, geruchlos, aber mit Honigfaft,, den
die Ameifen fehr lieben. Die blühenden Bäume erfcheinen aus
ber Ferne wie ein ausgebreitetes Scharlachtuch. Die braunen
1669
Hülfen, 5” Fang, fingersdick, mit fo viel Knoten als Bohnen,
jede wie Hafelnußfern, mennigroth mit braunem Nabel, woran
ein ſchwarzer Flecken; ohne Gebrauch. Rinde, Blätter und
Blüthen gegen Bruftfrenfheiten, die Blätter auch gegen Wür-
mer und Ausſchläge. Marcgrave pag. 136. Tuinamtiiba,
Clusius, Hist. I. t. 234. Coral arbor; Commelyn Hortus
I. t. 108. | Ä
- 3) Die indifche (E, indica).
Ebenſo, aber die Blätter breit oval und nadt, Keld
fcheidenartig. Oftindien; überall an der Küfte, ein anfehnlicher
Baum, wie Eihbaum, 2 Klafter im Umfang, die Aeſte voll
kurzer Stacheln, ſchon von ferne durch feine ſchönen Biumen
ausgezeichnet; Blätter wie bey den Bohnen, aber viel größer,
5° fang, und fait eben fo breit; 20—30 Blumen in langen
Trauben, earmefinrsth, die Fahne fait fingerslang, tie 4 andern
Bläschen Flein; Hülfen walzig, fait fpannelang und Fleinfin-
gersdick, ſchwärzlich und eingefhnürt, mit 6— 8 röthlichen
Bohnen, in der Größe wie Saubohnen, aber nicht eßbar. Das
Holz ijt wei und unnüß, brennt nicht mit Flamme, hält aber
lang Koble, fommt leicht als Stedling fort. Kein Baum in
Sndien hält fo genau Blüh- und Tragzeitz jene im July, wos
bey die Blätter abfallen, und dann der Baum fo voll rother
Blumen jteht, daß er von ferne wie ein rothes Tuch ausfleht.
So bleibt er bis Mitte Auguſts; dann fallen die Blumen ab,
und im September folgen die Blättzgr. Man fagt, die Fifche
entfernten Ad) mährend der Blühzeft vom Strande, erſchreckt
durch die vothe Farbe; dagegen beiteht eine beiondere Sympathie
zwiſchen diefen Blüthen und den blutrothen Papageyen, die
man Lori nennt, und die roth, ‚gelb und grün gefchäct find.
Sie fisen in Menge auf diefen Bäumen und picken die Frucht:
fuoten heraus, Man füngt fie dabey mit Bogelleim aus ber
Mild des Baumes Soccum (Artocarpus). Sie verführen einen
Monat lang einen felhen Lärm, daß es faum auszuhalten iſt;
nachher entfernen fie fidy wieder auf die Berge. Die Elephan—
ten lieben das weiche Holz, und der Stamm kriecht immer voll
Schneden, wie die, weiche man in Ztalien auf den Weinftöden
1670 |
fieht. Der Pfeffer Flettert daran wie Ephen hinauf. Aus dem
Holz macht man Degen: und Mefferfiheiden und wäſcht auch
damit; die Blüthen Fommen zum Gonfeet Caril. Die Rinde
gegen Fieber und Ruhr; die Blätter gegen Grimmen; die Blu:
men ‘gegen Gefchwüre und Ausſchläge. In Abyſſinien trifft
man ihn häufig an, und in. der Provinz Guara iſt er neben
dem Ebenholzbaum das einzige Holz; wächst überall, wo man
Gold findet, daher man auch in den älteiten Zeiten deffen Bohr
nen zum Abmägen des Goldes gebraucht hat; ſie heißen Carat,
welcher Name das Gewicht des Goldes übergegangen iſt.
Rumph U. T. 76. —— litorea, Rheede VI T. 7. Mou-
ricou. — Reiſe V. .19. Kuara. Murray, in Com-
ment. goett. IH. t. 1.
16. G. Die Ratten:Hülfen (Butea).
Kelch fünfzähnig, die 2 obern Zähne genähert, Fahne lan:
zetförmig und offen, Flügel: und der Frumme Kiel eben. fo lang,
Staubfäden 1 und 9; Hülfe geftielt, zufammengedrüdt, häutig,
afft nicht, und enthält nur am Griffel einen großen —
mengedrückten Samen.
"Bäume in Oſtindien mit Bohnenblaͤttern und ſehr fchönen-
hachrothen, grohen Blumen in prächtigen Trauben ; Ren meijt
fammetartig, fchwar,.
1) Die laubreidbe R. (B. frondofa).
Zweige flaumig, Blätter rundlih und etwas behaart,
Blume: viermal länger J— Oſtindien; ein mäßiger Baum,
‘auf den Bergen, ſelten an der Küſte, 18 hoch, 1’ dick, etwas
Frumm, mit grauer Rinde, welche einen rothen Saft enthält,
Sweige fehr unregelmäßig, Blätter fehr groß, fpannelang, 3/2"
breit, das ungrade breiter als lang und verkehrt herzförmig;
Blumen jehr groß, ſchön bunfelvorh, mit hochgelbem und ſilber⸗
glänzendem Flaum fohattiert, Der Kelch ſchwarz fammetartig, in
ſchuhlangen hängenden Trauben, was prächtig ausfieht. Die
Hülfen 6° lang, 2’ breit und fehr dünn mit einem Samen,
1%," lang, 1° breit und braun, ſchmeckt ſüßlich und riecht ftarf;
gegen Würmer. Su der heißen Zeit fließt aus den Ritzen ber
Rinde ein fehr fhöner rother Saft, welcher zu dem: ſogenannten
1671
oflindifhen Kinogummi verhärtet, aber bald die Farbe verliert,
wenn man cs nicht in Flaichen verichließt; es ſchmeckt herb und
zergeht im Munde. Der Blumen-Aufguß färbt die Baumwolle
fhön gelb. Die Zweige figen vol Schildläuſe (Coceus), welche
den rothen Saft in Gummilae verwandeln; grünt immer, lebt
40 Jahr, und fchlägt leicht Wurzel. Die Heiden brauchen das
Holz und die Blätter zu ihren Germonien. Rheede VI. Taf.
16. 17. Piafo, Ratten-Hauwen, Kerner, Je. fel. Lt. 4.
Roxburgh, Corom. t. 21. Afiatie Res. Il. 1807. Maduga;
Hayne X. T. 6. Düſſeld. Suppl. J. T. 10,
2) Die prächtige R. (B. superba).
Schlingſtrauch mit glatten Zweigen. Oſtindien auf Bergen;
Stamm ſchenkelsdick, holzig, mit grauer Rinde, ſchlingt fich auf
große Bäume und liefert ein ähnlihes Gummi. Blätter viel
größer als bei der vorigen, das ungrade 20’ lang und verhält:
nißmäßig breit; Blumen zahlreicher, größer, und in viel größern
Trauben. Wann diefe Pflanze in der Blüthe fteht, fo gibt es
Fein. prächtigereg Schanfpiel in der Pflanzenwelt: Die Blumen
find unvergleihlih fchön, groß und zahlreich; die Farben fo
außerordsntlicy febhaft, Daß der beite Maler nicht im Stande
it, ihre Pracht nur einiger Maafen zu erreichen. Roxburgh,
Cor. t, 32.
Y
Ss. Zunft. Stengel:-Pflaumer — Kruppen.
Dalbergien:
Blumen fdmetterlingaförmig, mit 10 ungleich verwachfenen Staubfäden;
Hülſe ſchlauchartig, eins bis zweyſamig, Samenlappen dick, Blätter,
* ohne Ranken.
Meiit mwindende Sträucher oder Bäume, mit ungradgefie:
berten Blättern und Blüthen in Trauben.
1. © Die Mond-Bohnen (Pongamia),
Kelch becherfürmig und schief fünfzähnig, 5 Blumenblätter
nagelförmig, Staubfäden 1 und 9; Hülfe flach und gefchnäbelt,
Kaffe nicht.
Bäume mit Atem Blättern in Indiens
1672
1) Die glatte (P. glabra).
5—7 Blättchen, fpigeoval und glatt. Hftindien in Gebirs
gen; ein 40—50° hoher Baum, Faum zu umklaftern, mit
weißem, weichen Holz; Rinde und Blätter wohlriechend, vie
Blätthen 5° lang; 3° breit, Blüthen mäßig in Achfelähren,
aus 4 eingerofiten Blättern, 2 rofenfarben, die andern weiß, die
Fahne gejtreift; Hülfe 2” lang, mit 2 Bohnen, flach und nie«
renfdrmig, 2“ fang, 1” breit, hellgrau, ſchmecken wie die unferis
gen. Ein Stedling wurzelt überall an, trägt vom 15ten Jahr
bis zum 50ſten, ift immer grün, blüht und trägt vom April
bis zum Zänner; das Holz dient zur Feuerung, die flarf rie-
chende Wurzel gegen Gefchwüre, Die Blätter in Bädern gegen
. Gicht, das Del der Samen zum Brennen. Rheede VI T. 3.
Pongam, Mansbonen; Roxb., FI. ind. IH. 239. Dalbergia
arborea,
2. G. Die — (Nissolia).
Kelch fünfzähnig, Staubfadenröhre oben geſpalten oder einer
frey; Hülſe geſtielt, am Ende geflügelt, mit 1—2 Samen.
Meiſt Kletterfträucher mit unaraden BARNIM faft
ſämmtlich in America. |
U Die braune (N. PER
Stengel windend; 7—ı1 Blättchen, länglich, unten roth
filzig, ale Staubfäden verwachfen. Guyana an Flüffen; ein.
Straub, 8’ body, mit zufammengeörücftem Stengel und Zweis
gen, bie auf die Gipfel Der Bäume klettern; Blüthen in Ends
rifpen, violert, Hülfe behaart, 2" lany, 19 breit, klafft nicht,
und enthält hinten eine große Bohne. Aus ber Rinde fidern
Tropfen von rothem Gummi. Aublet Taf. 297. Quinate;
Lamard T. 600. F. 4.
3. G. Die Huffruppen (Dalbergia).
Kelch glocenförmig und fünfzähnig, Riefblättehen: nur an
der Spite verwachſen, Staubfäden in eine gefpaltene ‚Röhre
oder. inı2 Bündel verwachſen; Hülſe geitielt, TR,
ein: bis zweyfamig.
Kletternde Sträucher und nm: in Ofinbien, mit ungras
ben Fiederblättern. a N
1673
1) Die gemeine (D. scandens, lanceolaria).
9—11 DBlätichen, ſpitz⸗elliptiſch und glatt, Blamen weiß
und geruchlos. Goromandel, an Flüffen; ein Straub, der an
Baͤumen hinaufffettert, und mit feinen hängenden Aeſten auf
die andern läuft; Blätter wie Mefchenblärter, Blüthen in büs
fcheligen Trauben, Staubfäten in 2 Bündel verwachfen, Hülfen.
fingerslang, mit 2—3 grauen und unfchmachaften Bohnen.
Die Rinde zu Hanf, die fcharfen Blütter zu Breyumfchlägen,
die Samen als Ubführmittel. Nheede VL Taf. 22. Noel.
Valli, Hoef-Blaad, Roxburgh, Cor. Il. t. 192. Fl. iud,
Il, 232. —
2) Die breitblätterige (D. latifolia), |
3—5 Blättchen, rundlich, ausgerandet und unten flaumig,
Nifpen ärmlich und Fürzer als das Blatt; Staubfäden in eine
gefpaltene Röhre verwachfen. Goromandel, auf Bergen; einer
ber größten Bäume, mit Fleinen, weißen Blumen, Hülfe 24/,'
lang, 1’ breit, mit einer Bohne. Das Holz des Kerns heißt
Schwarzholz (Black-wood), und wird allgemein zum Einlegen
verarbeitet; it graulichſchwarz mit heilen Adern, wodurd bie
fo bewunderte Schönheit entiteht, feinförnig, fehwer, finft unter,
Zu Malabar fol es Stimme geben von 15’ im Umfang. Rox-
burgh, Cor. I. t. 113. Flora indica IV. 221.
4. G. Die Flügelfruppen (Pterocarpus).
Kelch fünfzähnig, Kiel Furz und zweyblätterig, Staubfäden
large verwachfen; Hülfe eine runde, gerägelte Tafhe mit
—3 Samen, Würzelchen frumm,
Bäumchen und Bäume, mit ungraden Fiederblattern und
Achſeltrauben in heißen Ländern.
a) Alle Staubfäden verwachſen.
1) Die americaniſche (Pt. draco).
5—7 Blärthen, jpiß:oval und glatt, fo wie die Tafchen:
Gülfen. Weſtindien; ein Baum, 30° hoch, Blätter 7° fang,
Blättchen 2”, Blumen gelb und purpurroth gejtreift. Die eins
geſchnittene Ninde gibt biuthrothe Tropfen, welche am Stamm
herunterfließen, wie Thrünen an den Wangen der Kinder, in
einigen Minuten vertrocdnen, und als carthagenifhes Drachen⸗
1674
}
blut nad) Europa geſchickt werden gegen Blutfpeyen, aber nicht
mehr gebräudlid. Jacquin, Am, t. 183. f. 92%. Gärtner
Taf. 156. 5.2. Aublet Zaf. 299. Moutouchi. Lamard
% 602. F. I. Pt. suberosus,
b) Staubfäden 1 und 9; Hülfe zwey- bis BESTER
2 Die indifrhe (Pt. indicus).
5—9 Blätthen, fpigeoval und glatt, Hülfen mit einem
Stift. Indien; ein hoher, Frummer Waldbaum, voll Schma-
togerpflanzen; Blätter fchuhlang, Blättchen 4”, 2" breit, Blu«
men dunkelgelb und fehr wohlriehend wie Goldlack; Hülfe wie
ein trocdenes Blatt und ringsum geflügelt, fo groß wie eit
Gulden, mit 2—3 fahlen Samen wie Gurfenferne; Holz roth
wie Sandelholz, voll Maſern, weich und wohlriechend, oft ſchön
geflammt; wird zu Degenſcheiden und Schreiner: Arbeiten ge:
braucht. Die Blumen fommen auf den Marft und werden in
die Haare geftett. Mus der Ninde ſchwitzt ein rothes Gummi,
Das ſehr herb it, und gegen Durchfall und Schwämmchen ges
braucht, aber mit Unrecht Drachenblut genannt wird; die Bläts
ter gegen Flechten und Geſchwüre. Die wilden Schweine wühlen
die Wurzeln aus. Rumph H. 8. 70. Lingeum; Comme-
Iyn, Hörtus t. 109. Lamarck T. 602. 5.2. Roxb., Fl.
ind. 31, 238. |
N. Das Sandelholz (Pt. santalinus).
—5 Blättchen, rundlich und glatt, Blumenblaͤtter gekerbt.
Te am veſten Lard, auf den Bergen von Palicati und auf
Ceylon; ein großer Baum mit Erlenrinde, Blätter meiſt Dreys
zählig, Blumen gelb, mit rothgeflreifter Fahne; Hülfe fichet:
förmig ausgefchweift, mit einem fcheibenförmigen Samen. Zit
das ächte Sandelholz, welches König zuerſt entdeckt hat; kommt
in großen Stücden nach Europa, it blutroth, mit fehwarzen
Adern, riecht gewürzhaft, ſchmeckt herb, fürbt roth, und wird
zu Raͤucherungen und Zahnpulver gebraucht. Aus der Rinde
ſchwitzt auch ein rothes Summi, Linne, Fil. Suppl. p. 318.
kb.) Drepannearpus, Ebenſo aber der he mit 2 Deck⸗
blättern und bie Hülſen ungeflügelt. EN
1675
1) Die fenegalifche (D. senegalensis),
7—9 Blätthen, oval, Hülfe mondförmig und flaumig.
Senegal; ein mäßiger Baum mit abfälligen Blättern und Heinen,
gelben Blüthen in Endrifpen, Hülfe Hein, ſchneckenförmig des
krümmt und einjamig. Aus Der eingefchnittenen Rinde ftießt
das africanifche Kino-Gummi, welches in Fleinen, fchwarzen
Stücken zu uns fommt, und ein braunrothes, herbes Pulver
gibt. Es beiteht faſt ganz aus Gerbiloff, und wird wie dag
Catechu gebraucht. Das oſtindiſche Kino kommt von Butea
frondosa et Pterocarpus indieus; das auftralifche von Eucalyp-
tus resinifera; das MER TRngeG von Cocceloba Venen Düffeld,
XVII. J. 19. ü
5. ©. Die Münzfruppen —
Kelch glockenförmig, Oberlippe ausgerandet, untere drey—
ſpaltig, Staubfäden meiſt in 2 gleiche Bündel verwachſen; Hülſe
taſchenförmig, rund mit einem nierenförmigen Samen; Würs
zeichen Frumm. Faſt Eletternde Sträucher mit ungraden Fieber:
blättern.
1) Die gemeine (E. monetaria). |
3 Blättchen, fpigeoval und glatt. Surinam, auf feuchten
Boden, ein Strauch mit rothem Holz, aus dem eine Art Dras
chenblut Lünft, fo wie aus der Wurzel; Blüthen fehe Flein und
weiß, in mehreren einfeitigen Aehren; Staubfüden 1 und 4,4;
Hülfe wie eine Münze, mit einem zufammengedrüdten, nieren:
förmigen Samen. Lamarck %. 601. 5. 1. Bebe-boom, Dal-
bergia. N Bye
2) Die weitindifche (E. brownei). |
Blätter einzeln, fpigeoval und etwas herzförmig, unten
faumig. Weilintien und Güdamerica; ein großer Strauch oder
ein Bäumchen mit 8 hohem Stamm, Blätter 4 lang, 1
breit, Trauben kurz, mit vielen weißlihen Blümchen, Staub:
fäden 5,5, Hülfe zollgroß und rundlich oval. Die Zweige ma«
hen Brechen und Abführen, der Abjud der Blüthen und Früchte
gegen die Waſſerſcheu; ein Sprup aus den Blüthen gegen
Stofungen und Waſſerſucht. P. Browne T. 32. 51. Ber
gings, Stodh. Abh. 1769. X, 4. Perocarpus ecastaphyllum,.
1676
6.8. Die eher ee (Brya).
Keldy zwepfippig und fünfzähnig, alle Eraubfüden ——
ſen; Hülſe zuſammengedrückt, unten gewölbt, klaffend und
zweygliederig. Bäume * — gedrängten Blättern in
America.
ı) Die gemeine (B. ebenus),
Nebenblätter dornig, Blättchen einfady, gehäuft und läng—
lich vval, Stiele büſchelförmig und zwepblüthig. Weitindien,
überat in Niederungen; ein ſchenkelsdicker, meiſt frummer
Baum, 40° hoch, mit fehr vielen Friehenden Wurzeln und ges
furchter Rinde, welche ſich oft ablöst, und wie Hanf herunter:
hängt; Holz Hart und dunfelbraun, bie Zweige find mit Fleinen,
gelben Blumen dicht bedeckt, fpäter mit Laub, nur "a lang
und '/ breit; Hilfen wie Papier, braun, rundlich nierenförmig,
mit einem ſolchen Semen. Das Holz wird wegen ‚feiner ſchö—
nen gränfichhrannen Farbe und Glättbarfeit in Europa geſchätzt,
und Daher von Jamaica ausgeführt, obſchon es ganz von dem
Ebenhoͤlz von Madagascar verfchieden iſt. Die ſüß lichen Blü⸗
then und Früchte als Abführmittel, wie Senna, die Blätter
gegen Gefhwäre. P.Browne, Jam. 131. £.2. Sloane II.
T. 175. 51. Plumier, Am. t. 246. f. 1. Ebony; Aspa-
lathus, Amerimnum. —
ah Bunt ganb: Pflanmer — Ruben,
Soyhoren.
nn ren, Hülfe ununterbrochen, Keldlappen deutlich,
Samenlappen dünn.
Meiſt Sträucher und Biume, mit dreyzähligen oder un⸗
‚gradgefiederten Blättern in wärmern Ländern, | "
A. Hülfen walzig.
* * G. Die Blaͤukuhnen (Baptisia).
Kelch vier⸗ oder fünfſpaltig und zweylippig, —————
ak gleidy, die Seiten der Fahne zurückgeſchlagen, Staub:
fäden abfilig; Hülſe geſtielt, bauchig und vieljamig-
1677
Kräuter. im Nordamerica, mit einfachen und in
Blättern und Blüthen in Trauben.
1) Die gemeine (B. australis).
Blätter dreyzählig, länglich Feilförmig und glatt, ebene
blätter fchmal und länger als der Blattitiel. Carolina an Bäs
hen, bey uns in Gärten, ausdauernd, 2—3' hoch, mit großen
und ſchön blauen Blumen in langen Endähren. -Trew, Rar.
t. 14. Schkuhr Taf. 11%. Ventenat, Cels. t. 56. De
Candolle, Leg. t. 4. f. 4. Podaliria. |
2) Die Färberfuhne (B. tinctoria), a I
' Blätter dreyzählig, rundlich oval und glatt, Nebenblätter
boritenförmig. Nordamerica auf Hügeln, 2—3' hoch und fehr
ältig, Blätter zolllang, 3—5 gelbe Blumen in Trauben, Hüffe
zolllang, mit nierenförmigen Samen. Das Kraut wird beym
Trocknen fhwarz, und liefert viel blauen Farbenſtoff; die Hol-
zige, fcharf ſchmeckende Wurzel it ein Ficbermittel und’ bewirkt
Erbredyen und Abführen. Lamard T. 327. 5.1. Barton,
Mat. med. II. t. 29. Podaliria, wild Indigo,
2. G. Die Shnurfuhnen (Sophora).
Kelch fünfzähnig und höderig, Kielblättcben vorn er
fen; Hülfe Mnotig und vielfamig.
Meiſt Sträucher, mit ungradgefiederten Blättern und Bla⸗
then in Endriſpen. Schnurſtrauch. —
1) Die filzige ($. tomentosa).
Baumartig, Blätter mit 15—19 rundlich ovalen, weiß
filzigen Fiedern. Moluden; ein armdictes Bäumden, 2—3
mannhod) ; Blätter ausdauernd, fpannelang, Blättchen 2" lang,
1° breit, legen fi) des Abends nach unten, mit den Rüden
gegeneinander; Blüchen gelb in Endriſpen, Hülfen fpannelang
mit 4—6 Samen, größer als Erbfen, und braun in Zwifchens
räumen. Wächst nur am fteilen Küften und ſieht fehr zierlich
aus. Wäre fie nicht fo gemein, fo Fünnte man fie nicht mit
Geld bezahlen wegen des täglichen Gebrauchs und ihrer Heils
Fraft gegen die Brechruhr und bey Heftigem Erbrechen überhaupt.
Die ganze Pflanze iſt bitter, und die Samen find fo wirffam
wie die Wurzeln. Man Hält fie für das zweyte Arzneymittel
1678
gegen die drey gefährlichiten Kranfheiten: Cholera, Lungenent:
zündung und Vergiftung, welche alle drey Upas heißen. Wurs
.zel und Samen werden daher mit Geremonien und Gebet zu
beitimmten Zeiten gefammelt. Rumph IV. T. 22. Anticho-
leriea. Hermann, Hort, lugdun. t. 171. Lamarck T. 325.
Sig. 2
2) Die japanifche ($. japonica).
© Baumartig, Blätter mit 11—13 fpi:ovalen ‚und glatten
Blättchen. Japan; ein Baum wie Acacien, mit blaßgelben
Blumen und fchlaffen Endrifpen, Hülfen wie Perlfhnur, mit
herbem Mark ausgefüllt; bey uns nicht felten in Anlagen;
fhwist Gummi aus wie die Kirſchbäume, und foll die ſchöne
gelbe Farbe zu den Faiferlicyen Gewändern liefern. Rozier,
Journ. phys. XIV. p. 248. Duhamel, Ed. n. Il. t. 21.
De Candolle, Leg. t: 4. f. L. |
3.8. Die Gelbfuhnen (Virgilia).
Kelch fünffpaltig, 5 ziemlich gleiche Blumenblätter, Ränder
A aa nicht zurücgefchlagen; Narbe — —— Hülſe breit,
laͤnglich, zweyfächerig und vielſamig.
Sträucher und Bäume, mit ungraden Fiederblättern und
Blüthentrauben.
1) Das Gelbholz (V. EN
11 Fiederblättchen, ſpitz- oval und glatt, fowie die geitiel:
ten Hülſen, Stauofäden abfälig, Blumen geld, Norbamerica,
in Cumberland und am Miffiffippi auf Bergen; ziemlich wie
der unächte Ucacien: Baum, fowie auch Die Hülfen. Das Holz
dient: zum. Gelbfärben und kommt unter dem Ramen Gelbholz
nach Europa. : Es gibt übrigens noch andere Hölzer, die fo
heißen, Michaux, Arbres IH. t. 3.
Be Hülfen breit.
4 G. Die Stinkkuhnen *
Kelch fünfzähnig und zweplippig, Kiel * als die
gögel, Fahne kürzer und herzförmig; Hülfe ee
und vielfamig, mit Querwänden.
Sträucher mit, ganzen Kleeblättern und versagen Nes
benhlässernjpim. füdlihen Europa: j SCH —
1679
1) Die gemeine (A. foetida). ra
Blättchen lanzetförmig. Mittelmeer, auf Hügeln; ein
ſtrauchartiges Bäumchen wie der Kleebaum, 1--2 mannhod,
mit grauer Rinde und Blättern, fat wie Agnus castus, 2
lang, *.“ breit, unten grad und fo jtinfend, daß fie den Vor—
übergehenden den Kopf einnehmen; ärmliche Trauben, in Ach—
feln, mit goldgelben Blumen; Hütfen fingersfang und zufibreit,
hängend, mit 3—4 nierenfürmigen Samen mie Heine Bohnen,
anfangs weiß, dann roth, endlich bläulichſchwarz. Alle Theife
jtinfen, und die Blätter enthalten viel Brechſtoff; werden gegen
unterdrückte Biutflüffe, zum Abführen und als zertheilende Ums
fchläge gebraucht, die Sumen als Brechmittel. Clhus., Hist. J.
t. 93. Duhamel, Arbres ], t. 18. — ge 336.
Lam arck T. 328, Faba inverfa.
5. ©. Die Balfamfuhnen (Myrofpermum, Myrosgan,
mer
Kelch glocdenförmig und fünfzähnig, 5 unäteiche Blumen
blaten wovon die Fahne größer, 10 freye Staubfäden; Hülſe
geſtielt, taſchenförmig, 1—2 Samen in — Mus;
Würzelchen krumm mit dicken Samenlappen.
Bäume mit wenigen —** drüſigen Fiederblaͤttchen, im
heißen America.
1) Die peruviſche (M. peruiferum),
Blätter harſch und glatt, länglich und ausgerandet der
Flügel der Hülſe auf einer Seite fehr Died. Peru, Columbien
und Mericv, ein Baum wie Eitronenbaum in dern Wüften;
fonft meiftens angepflanzt, mit fingerdicer, grauer Rinde, voll
gelben, wohlriehenden Saftes; Blätter wie bey Morten, 79,
1/2‘ lang, °/ breit, Blüthen in 6 langen Enprifpen, gelb;
. Hülfen 3“ lang, fait 1’ breit, am Ente mit einem weißen
Samen : wie die Eitronen, Aus dem eingefchnirtenen Stamm
fließt im März der weltberühmte, nicht genug zu lobende, ſos
genannte weiße Prru-Balfam, ber blaßgeld it, ſtark riecht,
etwas fcharf umd Bitter ſchmeckt, aber kaum zu uns fommtz
dagegen der fhwarze, ‚den man durch Auskochen der Zweige
erhält, welcher ſchlechter iſt. Er it ein fehr gutes Stärfungs:
mittel, und beilfam in unzähligen Krankheiten, befonders der
Haut, bey Gicht, Nervenleiden und SchleimeAbfonderung. 3 bis
4 Tropfen des Morgens genommen, jtärfen den ſchwachen Mas
gen, treiben den Harn, heben Leibfchmerzen und Beflemmung;
er heilt vorzüglich frifhe und alte Wunten, und beiteht ans
einem: fetten Del, Harz und Benzoe» Säure, wird aber mit
Eopaiva-Balfam und Terpenthin verfälfht., Der Baum wächst
nur. in den heißeften Etrichen und gern auf angebautem Land.
Hernandez 8. 51. Pifo pag. 119. Lamard Taf. 341.
% 1. Bertoloni Amoen. t.1. Düſſeld. XV, 3. Bag:
ner II. &. 226. Balsamum indicum, Tache, Guinaquina,
2) Die tolutanifche (M. toluiferum).
‚Blättchen dünn, fpig-oval und glatt. Columbien, in ben.
Gebirgen von Tolu, unweit Garthagena; ein Baum mie, der
vorige, mit 7—9 Blättchen, das am Ende größer, Blumen gelbe
lich. Liefert durch Einfchnitte in die Rinde den Tolus:Balfem,
ber in Blechbüchſen als eine gelblichrothe Harzmaffe zu ung
fommt und ebenfo gebraucht wird. C. Bauhin, Pinax p. 404.
Woodville, med, Bot. DIL t. 195. Düffeld. XV. T. 4.
II. Ungleiche Hülfenpflanzen.
hi —— ungleich oder kümmerlich.
Ordnung IV. Blaͤthen⸗Pflaumert.
Blumendlätter ungleich, kümmerlich oder fehlend, Staubfäden meifl
getrennt, Keldy blafenförmig oder lappig; Hülfe oft vielfäcyerig, Keim
meiſt grad.
te Sträucher und Bäume mit zufammengefegten
Fieberblättern in heißen Ländern. Sie enthalten gewöhnlidy
fehleimige Säfte, welde als eßbares und fonit brauchbares
Gummi ausfhwigen; deßgleichen nicht felten Farbenftoffe. Die:
jenigen, bey welchen die Blumen verfümmert find, haben das
gegen meiſtens zahlreiche, fehr lange, fchöngefärbte Staubfiden
und große, fleifchige Hülfen, vol von füßem Muß und medie
‚1681
ciniſch wirkſamen Bohnen. Sie bifden gewöhnlich ganze Waͤl⸗
‚der, und werden nicht ſelten angepflanzt, ſowohl zur Bierde,
als zum Schatten und zur Nahtung für Vieh und Menfen,
Sie zerfallen in 3 Zünfee.
A277? 02.3173 seinen’ haben eine geſchlo ſene, ſhlauch⸗ oder “
rigen Seoffröen, Swarsien und Detariem
BEN BEN ändern Find’ die Blumenblätter ziemlich reger:
"mäßig und klein, — die Staubfaͤden an My “) — J
dem ’Mimofen, 0
ne) Bey —** endlich ſind ſchöne Stine Brfate inte
10 en Staubfäden. ‚after. 7 mv nn
not shi ram? Jar. 5 Puh BEE Zu LE TEE ze
—* 10. are Samen: Pflaume: * Burren
rl Seoffeden,. Swargien,. Detarien. '
‚Blume verkümmert oder. fchmekterlingsartig, Staubfäden auf; dad
Boden, RN meint ungleich verwachſen; Hülſe ſchlauchartig, oft Ber
‚meift einfami
vs: . a "3; a: A 18. re W N
ar As "Blume ziemlich ſchmetterlingsförmig, — un⸗
gleich verwachſen; Hülſe meiſt fchlauche, nuß- und pflaumenartig,
und —* Lappen dick. Geoffröen.
Kräuterr Bir. et
x = Die Erd-Eicheln (Arachis),
Kelch langröhrig und, zweplippig, Blume. ——
fbrmig und verkehrt, Staubfaͤden im Boden des Kelchs, 9 und
1, ohne Beutel; Griffel fadenförmig, Hülfe fchlaudyartig, läng—
licheoval,. zwey: bis vierfamig, Keim. grad, Lappen jiemlich
di, Kräuter in America, mit re Bauern ohne
Ranken.
—h Die gemeine (A. hypogaea). Bin ’
Zwey Prar Blätthen ohne Sure 57 Pleite Blumen
in Achſeln. Südamerica, ‚von da in Africa und ſelbſt Ojtindien
und Japan, aud im füdlichen Europa angebaut; ein Kraut
mit mehreren Stengeln, vieredig, röthlich, grün und behaart,
Friecht auf der Erde und fchlägt überal Wurzel; beiteht aus
ſtrohhalmsdicken, Fafterlangen, unten etwas hofzigen Ranken,
Den allg. Naturg. II. Botanik I 106
#)
1682
deren viele Aus einer Wurzel rommen und ſich weiter vertheilen ;
fie treiben nach oben 3” Tange Gtiele mit 2 Paar Blättern,
über gofllang und halb f o breit, und aus ihren Achſeln einen
Stiel mit einer gofdgelben Schmetterlingsblume wie Gatjang,
welche nicht Tänger als einen Tag dauert und taub abfällt,
An den liegenden Stengeln kommen andere, weiße, fadenför⸗
mige Gtiele, die nah unten hängen, In bie Erde dringen, Das
ſelbſt Hlühen und eine Hülfe tragen, wie Eichel, mit 2 oder 3
Happernden Kernen, wie Hafelnußferne, roth, innwenbig weiß,
ſchmecken wie Bohnen, gerdftet ‚wie Hafelnuß, jedoch fchlechter.
Man pflanzt diefe Bohnen in leichten Boden, auf große Fels
der oder in Gartenwinkel; die Friechenden Ranfen drückt man
hin und wieder in tie Erde, damit fie mehr Früchte tragen.
Nach einem Monat Hat man ſchon reife Eicheln, und ſo dauert
es 2 Jahr fort, wo dann die Früchte anfangen klein zu were
den und man das Feld wechfeln muß. Man ſtellt fie, beſon⸗
ders geroſtet/ zum Thee auf und zum Nachtiſch; ſie verurſachen
"aber Kopfweh, wenn man zu viel ißt. Der Kern liefert auch
"viel Det, welhes man in der Haushaltung benußt, wie Mandels
Sel Die faferige Wurzel hat Fleine Knollen, wie Erbfen, und
wird wie Sußholz gebraucht. Mandubi in Braſilien. Marc:
grave 2. 37. Nissole, Mem. ac. 1723: t. 19. Ehret,
Picta t. 3. 1. 3. Lamarck 2.615. De Candolle, Leg. 11.
t. 20. #. 105.; Chamaebalanus japonica, Rumph V. T. 156.
"Piltaches de terre WRLTOMT I en
2. 6. Die Angels» Er bfen (Cryptolobus, Voandzeia).
3witter und getrennt, jene taub, Kelch glockenförmig,
Blume fchmetterlingsförmig, ‚Staubfäden 1,9, Griffel krumm
und rauch; Samenblüthe ohne Blume und Staubfäden mit
hafenförmiger Narbe; Hülfe rundlich, fleifchig und einfamig.
Ariechende Kräuter mit Kleeblärtern. Da Rn
7) Die gemeine (C. subterraneus). I e!
"0 Stengel liegend, Wurzelblätter zu drey, Stiele zweyblüthig.
Angola, von da nach Moritz, Madagascar, Surinam und Bra—
fifier; ein Friechendes Kraut mit dünnen Stengeln, welche alle
93° weit fingerslange Stiele mit 3” eltiptifchen, 2 langen
1683
Blättern treiben und. kurze Stiele in den Achſeln, mit 2 Heinen,
gelben Blumen, welche nach dem Blühen in die Erde dringen
und braune Hülfen tragen, mit 1 oder 2 Samen, wie Erbfen,
welche auch ‚wie folde gegeſſen werden, theils reif, theils unreif.
Man muß fie fleißig bemälfern. Mandubi de Angola, Mar-
grave; Manobi, Laet amer. cap. 13. Burmann, Ind. p. 22.
Flacourt, Madagascar p. 118. Linne, Dee. t. 17.
9 bu» Sträucher und. Bäume,
wor: Die Heilburren (Geoflroya).,
Kelch Stostenförmig, fünffpaltig und zmeplippig Staub:
füden 1,9;- Hülſe oval und pflaumenartig, mit 2 Furchen und
einem bien, aulansımamichuieiien Samen.
Bäume in ‚Umerica, mit nggreden Fiederblättern und Blüs
then in Rifpen.
U Die,dornige (6. fpinofa),
er A au 13—15. längliche Siederblättchen. Brafilien und
Earthageng in Küjtenwäldern, ein 12° hoher Baum mit zoll—
langen, Blättchen auf einem 4‘ langen Stiel; Blüthen in 4
langen Asfeltrauben, ſchmutzig gelb und flinfend; Pflaume wie
friſche Mandel, mit filziger, grünlichgelber Haut und wenig
gelblichem und, füßem Fleiſch, das aber ſchlecht ſchmeckt, die
Hände rofibraun färbt und vet: am. Stein hängt, deffen mehli-
ger Kern im März reift, hend ſchmeckt und roh Brechen erregt;
die Frucht wird aber gefanmelt, gekocht, fammt dem Kern ge«
ftoßen und mit Fleiſch oder Fiſch ſtatt Brod gegeffen. Das
Holz iſt weiß wie Birfenholz. Umari, Marcgrave tab. 121.
dananin; ‚Amer: t. 180. f. 62. ’ v
2) Die brafilifhe (&. vermifuga)..
‚Dornlog, Blattjtiel ungeflügelt, Y—1L Blättchen, en
oval, Rıppen auf, der untern Seite braunfilzig. Brafllien, in
Wäldern, wie mäßiger Birnbaum, mit hartem Holz und grauer
Rinde, Blätter wie Lorbeerblätter, aber Feiner, Blüthen in
Endriſpen, wohlriechend, purpurroth und blau; Frucht wie
Hühner⸗Ey, fhwärzlich, mit hartem Stein, herbem Kern, deffen
Pulver gegen die Bandwürmer bey ben Portugiefen fehr be—
rühmt iſt. Doh muß, man weniger als an nehmen,
1634
wenn es nicht giftig wirken ſoll. Der Baum heißt Angelin,
und die Samen Fommen jebt auch nach Europa, von · der or
— Piſo T. 81.Andira Ibaiariba. N 0
b.) Andira. Ebenſo, aber die Kelchzähne aim reich
unt die rundliche Fahne länger als —* |
3) Die'guyanifde (G. racemofa). Not
Dornlos, 9—13 Blättchen, ſpitz vval Buunhen in Teauben
riſpen. Cayenne und Braſilien, ein Baum 40-50" hody, 3
die, Holz hart und dunkelroth, Blättchen 2" lang, 1“ breit,
Blumen Hein und purpurroth, Hülfe wie Hühner-Ey, grünlich
und weiß gebüpfelt, mit einem großen, röthlichen Samen. ' Die
bittere Rinde und Samen gegen die Würmer: "Vouacapoua.
Aublet T. 373. Lamarck % 604.51.) vn
4) Die jamaicanifche (&. inermis), Wi N in
Dornlos, 13—15 Blättchen/ oval lanzetförmig, Blüchen
in Rifpen, Kelche braunhaarig. Weſtindien, in Wäldern an
Flüffänz; mäßiger Baum, Blätter ' ſchuhlang, Blärtchen 35
2 breit, wie Lorbeerblätter, Rijpen groß, aufrecht und purpur:
vor. Die Ninde iſt unter dem Namen der jamaicanifchen
Wurmrinde (Cortex cabbagii) als heftiges Purgiermittel in
unfern Apotheken, doch nicht mehr häufig,’ weil fie auch Brechen
erregt und betäubt. "Wright in *8* Trans. PaTU an 10.
Plenk % 577. Düſſeld. XU. €. 13. 2 ad
5) Die ſurinamiſche (&. — —
© Dormlos), Pa en Kelch nackt.
Surinam und Cayenne; ein mäßiger Baum, aus deſſen Rinde
ein rother, harziger Saft fließt, Blättchen 2 lang, 1" "breit,
Blüthen hochroth in großen Nifpen. "Liefert die furinamifche
Wurmrinde in die Apotheken, welche heftig purgiert. Bondt,
—* de G. 1788. 8, Fig. Lamard T. 602. 5 2 — *
T. 576. Düſſeld. XII. T. 22a. 0
6) Die ja van iſche (G. horskeldii). DE.
Drey bis fünf Blättchen, fpig:vval und —
weiß, in ſchlaffen Endähren, Hülſen olivenförmig. "Java, auf
Bergen, ein Strauch 3—4' body, mit brauner Rinde und ge
zuchlofen Blumen, Die trodene Hülfe von der Größe einer
1685
Olive und einfamig, wird fehr Hoch geſchaͤtzt und. gegen. viele
Krankheiten gerühmt als Magen: und Giftmittel; ſchmeckt bitter
und das Stüd wird: mit 6—12 Fr. — unfehanamig in
Ann, Mns. XVI. t. 24. Andira. Ram 4034
4. G. Die Zier burren er.
Kelch fünffpaltig und gefärbt, in 2 verwachfenen Deckblät—
tern, 5 nagelförmige Blumenblätter, 10-15 verwachfene Staub:
fäden in gefpaltener Röhre; Hülfe dolchförmig und: vielfamig,
die Samen in ſchwammigen Faſern.
Bäumchen in Columbien, mit argößcheriaen Blättern — *
rothen Blumen in Köpfchen. 4
U Die roſenartige (B.
Vier bis ſechs Blättchen, —— Bluhen in Köpfehen,
rofenroth, mit viel fängern Staubfäden. Eolumbien, auf Bergen,
bey Porto bello, in Gärten auf Guadelupe als Zierpflanze,
wegen. der fehr fehönen, rofenrothen und großen Blumen in
fauftgroßen Köpfchen am Endez ein Bäumchen, 2. Mann hoch,
mit 4" langen Blättern... Löflings Reife 278. Bergius,
Phil. Trans. 1771. pag. 171. tab. 8. 2. Lamarck, IIlustr.
t: 575. f..3. ‚Rosa de monte. TER
2) Die hoch rothe (B. coceinea).
Bier bis ſechs Blättchen, ſpitz-oval, —— in Boſtan
Venezuela, auf Bergen, angebaut in Oſtindien; ein Baum 15
bis 20° Goch, Blättchen 3° lang, 1“ breit, 10 Blüthen bey⸗
fammen, 3’ lang und ſcharlachroth, Staubfäden eben ſo lang.
Der Abſud der Blätter gegen Hämorrhoiden, die Blüthen als
gelindes Abführmittel. Ja e qu in, Am. tah. 1241. Lamarck
T. 575. F.I. ee ned —VV »—
5. G. Die er. 2. (Diptergx, —
Kelch kreiſelförmig, die 2 obern Lappen flügelförmig, Blume
fhmetterlingsförmig, Staubfäden ‚nerwachfen und ade Amen;
Hülfe dick und oval, mit, einem länglichen Samen... ;
Bäume in Guyana, mit gradfiederigen, een Blättern
und Blüthen in Rifpen, ER EHEN TE BREN ERRT
1) Die gemeine (D. odorata).,. —*
Blatter abwechſelnd, mit 556 Stätten, ‚untere, gelch⸗
1686
fappen verwächfen; nur 8 Staubfäden. Guyana, ein Baum
60—80' hoch, 3, did, mit braunem, hartem Holz; Blätter
fpannelang, Blume roth, Hülfe fpindelförmig, wie Belemnit,
fleifchig und pflaumenartig, gelblich, zweyflappig, mit 11/,4
langem Kern, der wie bittere Mandeln riecht und gewürzhaft
ſchmeckt, fettes Oel und ein Fampferartiges Harz enthält, und
unter dem Namen Tonfa zu uns fommt, als Nerven: und
Schweißmittel, jedoch nicht viel gebraucht wird. Mean thut fie
in ben Schnupftabad, um ihm einem angenehmen Geruch zu
geben. Die Creolen legen fie in Schränfe, um die Infecten
abzuhalten; die Halbwilden tragen fie als Halsſchnüre. Die
Rinde ftatt Guajaf. Blüht im Jänner, reift im May. Couma-
rouna, Aublet Taf. 296. Gaͤrtner * 93. Lamarck
Taf. 601. |
'2) Die Fleine (D. oppositeie.
Blätter gegenüber, mit 6-8 Blaͤttchen. Sayhn in Wil
dern, ebenfo; ſoll die Fürzere Tongabohne liefern, welche nur
zöllgroß ift, und über England zu ung kommt. u —*
blet T. 2987
B. Kelch blafenförmig,, — * dem! Boden,
Blume fümmerlih; Hülfe' tafchenförmig, — aebogen,
Lappen Diet. Swartzien. Ag
"Bäume in’ heißen Länterh, ohne Dornen, mit einfaen E
—** Flederblättern, Blüthen in Trauben.
6. G. Die Harzburren (Swartzia).
Kelch rundlich und unregelmäßig fünffpaltig, nur ein oder
gar Fein Blumenblatt, 10—25' freye Staubfäden, bisweilen mit
2—4 beutellofen, wahrſcheinlich Blumenblätter; Hülſe zwepflaps
pig, nit‘ wenig Samen. Dornloſe Bäume mit‘ ze und
—*— iederblättern. nV mn
Die filjige (8. —S— ——
Fünf bis fieben Blättchen, ſpitz⸗ vval/ unten — Sn
then in Tranben, mit einem Blumenblott. Cahenne, an Flüſſen;
einer der höchiten Bäume, 3° tie, unten‘ mit großen Rippe,
zwifchen welchen ſich Thiere verbergen Fünmen ; "Blätter 2 lang,
Blättchen 3", 37 breit, Blumenblatt röthlich, Hulſe zuſammen⸗
1687:
gedrückt, weckenförmig und violett, mit fünfeckigen Samen. Das
bittere Holz uad die mehr Bittere Rinde, welche einen. röthlichen,
harzigen Saft ausfließen läßt, zu ſchweißtreibenden Tiſanen, der
Aufguß der Blüthen als Krampfmittel. Das fehr harte, röth-
liche, faft unzerftörbare Holz wird fehr gefhäßt und zu Nu«
dern gebraucht, Roebinia ‘panococo; Aublet T. 307. Bois
pagaie blanc.
2) Die brennende (S. triphylia).
Drey Fiederblättchen, fpih« oval, Stiele zwey- big fanfbin⸗
thig. Guyana und Cayenne, an Flüſſen; ein mäßiger Baum,
mit 8° hohem Stamm, S'' dic, Holz hart und gelblich; Blätter
4“ fang, 2“ breit, wenig große, gelbe Blumen in Achfelfträußern,
mit 25 Stanbfäden, nebſt 6—7 beutelloſen; Hülfe breit und
harſch, mir 3—4 großen Bohnen. Aus dem Holze machen bie
Wilden ihre Pfeilfpigen. Bie Samen find fo beißend, daß fie
fogleih Entzündung im Munde bewirfen. Possira arborescens,
Aublet 8. 355. Bois à fleche,
7. G. Die Farbenburren (Baphia).
Kelch mügenförmig, unten gefpalten, Blume fchmetterlinge-
förmig, 10 freye Staubfäden; Hülfe fihelfürmig, mit 6 Tinfens
fürmigen Samen. Bäume mit ungraden Fiederblättern.
1) Die gemeine (B, nitida).
Drey glänzende Blättchen, fpis-oval. Sierra leone, ein
Baum, mit 2—3 weißen Acyfelblüthen. Das Holz kommt unter
dem Namen Cam-wood nad) England und wird wie Fernambue
zum Färben gebraudt, Loddiges bot. Cabinet IV. t. 367.
C. Kelch blafenförmig und vierlappig, ohne Blumenz
blätter, Staubfüden am Kelch; Hülfe pflaumenartig, re
grad, Lappen did. Detarien.
8. ©. Die Pflaumenburren (Detarium),
Kelch rundlich und vierfpaltig, mit 10 ungleichen Staub»
füden und fcheibenförmiger, rauher Pflaume und einfamiger, fehr
harıer Nuß. Bäume mit ungraden Fiederblättern.
1) Die gemeine (D. fenegalenfe), ;-
Blätter abwechfelnd, mit ovalen, unten fammetartigen Blaͤtt-
hen, Am Gambia, ein Baum mit Furzen Achfeltrauben und
1688
eßbaren, honigfügen Pflaumen, 6—Smal fo groß als ein Apri—⸗
cofen-Stein, die unter dem Namen Datach zum dien fom=
men, Perrottet, Fl. senegalensis t, 859, PER RU TFUT
1 Die Fleine (D. microcarpum).
Ebenfo, mit Hleinern Früchten, welche auch ſehr —
wir fchmachaft find und daher zu. Markte gebracht werden, unter
dem Namen Danch., Perrottet, Fl, senegal, S. Bruns
nerg Reife nach Senegambien. 1840. S. ©. 151.
—89
‚11. Zunft. Gröps-⸗Pfl aumer — Schelfen.
FT: Mimoſen.
wäh and Blume fünfblätterig und regelmäßig, die letztere auf dem
Boden, nebſt mehr als 10 etwas verwachfenen Staubfäden; Hülfe meift
V querfächerig, Samen an einem langen Stiel, mit gradem
Würzelchen.
Kräuter, Sträucher und große Bäume mit gradfiederigen
oder mehrfach gefiederten Blättern und kleinen zarten, eingelenkten,
meiſt reizbaren Blättchen. Die Hülſen find gewöhnlich fehr groß,
oft mit eßbaren Mark angefüllt und voll Querfächer, in deren
Richtung ſie ſich trennen. Der Kelch beſteht meiſtens aus 5
Blättern, welche aber unten verwachfen find; die Blumen klein,
fümmerlich und meijt verwachfen, oft getrennt in Zwitter⸗,
Staub: und Samenblüthen, in Fopfförmigen Eträußern, mit weit
vorragenden und ſchön gefärbten Staubfäden, was fid) artig und
in. Maffen prachtvoll ausnimmt; Samenlappen meiſt dünn,
Sämmtlih in heißen Ländern.
A. Wenig Staubfäden 6-3), Stengel ‚meift kraut⸗
und jtrauchartig. !
1. © Die Wafferfihelfen (Desmanthus).
Z3witter und getrennt, Kelch fänfzähnig, Blume fünfblät-
terig , verwachfen und bey den tauben fehlend, 10 Staubfäden,
wovon einige beutellos; Hülſe eben, zweyklappig und trocken.
Kräuter und Sträucher, mit zweyfach geficberten Blättern
und ſchmalen Blättchen; weiße Blüthen in — die
untern meiſt Samenblüthen ohne Blume.
1689
BD) Die gemeine (D. natans).
——7 kriechend und Re Seitenficle
— = bis dreypaarig, Blättchen zwölfpaarig, Köpfchen vval.
Oſtindien, in ſtehenden Wäſſern, bey uns hin und wieder in
botaniſchen Gärten; ein Kraut mit 20’ langem, gewundenem
Stengel, der ſtellenweiſe fhwiclenartig anfgeblafen ift, wodurch
er ſchwimmt, mit Würzelchen an den Knoten; wird in Co—
hinchina in langſam fließenden Wäffern an Pfähle gebunden,
weil die Wurzel ganz vor der Erde entfernt iſt. Blätter 5%
lang, Blättchen 6, 2" breit, fchließen fich. des Abends und
bey der Berührung; Köpfchen auf 4 langen ‚Uchfelitielen, | die
oberen grün, Die unteren ohne Stanbfäden und Frudt; Hülſe
Fein, zofllang, flach, roth, mit 8 flachen, länglich runden Samen.
Das Kraut it ein häufiges, zartes und ſüßliches Gemüfe, dag
man bejonders mit Effig ißt, jedoch fchwer verdaulich; wird auch
als fehweißtreibendes Mittel angewendet. Rheede IX. T. 20.
Niti-Todda-Vaddi; £oureiro I. ©. S04. Jacquin, Eclogae
50. Rorburgh, Coromandel T. 119. _Neptunia.
2. G. Die Shildfchelfen (Adenanthera).
Zwitter, Kelch fünfzähnig, 5 Blumenblätter lanzetförmig,
10 Staubfäden mit einer Drüfe an den Beuteln; Hülfe fchmal,
häutig, mit Querfähern, ohne Mus.
Sträucher und Bäume mit zweyfach gefieberten , ah
Blättern und Blüshen in ehren.
1) Die Wägbohnen (A. pavonina), |
tättchen oval und glatt, Hülfen“ gebogen. Indien, ein
gemeiner, fehr Hoher Baum, wie Tamarinden, Der wegen feiner
zierlihen Krone um die Häufer gepflanzt wird; 4’ tie, mit
hartem Holz; Blattftiele über fhrhlang, mit 6 Paar Seitens
ftielen und 9 Blättchen, 2’. fang, 1’ breit; Uehren fpannelang,
mit Fleinen, gelblihen Blumen; Hülfen 8 lang, 1’ breit, band:
fürmig, fhwärzlih und gebogen wie Senfe, 78, hängend an
einer Aehre; die Klappen rollen ſich ſchneckenförmig zufams
men und laffen ein Dugend coraffrothe und fehr harte Bohnen
falten, faft wie Lupinen, Er wächst binnen 4 Jahren zu Bäum—
hen, welche fchon tragen, 200 Zahr lang. Hat feinen befon»
1690
dern Nuten, fondern wird bloß zum Vergnügen um bie Häufer
gepflanzt, indem: befonders die rothen Samen in den aufgeroflten
Hülfen fehr ſchön ausfehen; die Kinder Hängen. fie um den Hals;
wegen ihres unangenehmen Gefchmads werden fie nur von
gemeinen Leuten gefocht; aflgemein brauchen fie, befonders in
China, die Gnlofhmidte und Juweliere zum Abwägen des. Sil-
bers; jede Masjeline, wie die Samen: heißen, wiegt 4 Gran.
Geſtoßen und mit Borar vermifcht, werden feine zerbrochene
Glaͤſer damit gefittet. Das röthlidye Holz wird häufig gebraucht.
Rheede VI. T. 14. Mandfjadi, Weeg-boonen; Rumph IH.
T. 109. Corallaria parviſolia; — Col. IV. tab. 23.
Lamarck T. 334.
2) Die gemeine (A. falcata).
Blüttchen fpig-oval, unten filzig, Hülfen ziemlich grad. Indien,
ein hoher Baun, mit weißer Rinde und einer Krone, die von
ferne. wie ein Regenſchirm ausfieht, 10—25 Paar Blättchen, an
12—18 Paar Stielen, wie bey den Tamarinden, aber Fleiner, uns
ten weiß; Blüthen gelblich und Flein; Hülfen dünn, über 4° lang,
kaum 1 breit, ziemlich grad, mit 6 ſchwarzen, länglichen Gas
men. Wächst in lichten Wäldern und das Holz wird vorzüglich
zu den langen Schildern gebraucht, weil es leicht und dennoch
fo zäh ift, daß man es kaum durchftechen Fann. Man macht
auch Kühne davon, nicht weil fie dauerhaft wären, fondern weil
man glaubt, damit beym Fifchfang glücklich zu feyn. Die Rinde
zu Trögen, um darinn das Sagomehl zu kneten. Rumph I,
T. 111, Olypearia. Schildt-boom.
3.6 Die Mehrenfhelfen(Profopis).
Ebenfo, aber Zwitter und ⸗— und die Hülſe mit meh—
ligem Brey angefüllt.
Sträucher und Bäume mit ee gefieberten ‚Blättern
und Blüthen in Aehrenz die. Früchte eßbar. a re:
1) Die gemeine (P. ſpieigera). N?
Stacheln zerftreut, Fieder ein⸗ big — Blättchen
— — ſchmal und länglich, Indien, ein großer Baum,
mit langen Stacheln an den Zweigen, Blättchen. wie bey den
Tamarinden, 6 lang, au ‚breit; Bluͤthen Hein und ve
’ " 1691
Hülfen fpannelang, 1 im Umfang, braun, enthalten außer den
Samen viel braune, mehlige, eßbare Subſtanz, welche ange—
nehm füßlich ſchmeckt und mit dem Johannisbrod zu vergfeis
—* it. Burmann, Ind. t. 25. f. 3. Roxb., Cor. t. 63:
4. 6. Die Sinnfdhelfen (Mimofa). or
Zwitter und getrennt, Kelch fünfzähnig, Keldy und Blume
vier⸗ bis fünfſpaltig, Staubfäden ein- bis dreymal fo viel; Hülſe
flach und gegliedert; theilt ſich quer und läßt die Nähte wie
Rahmen ftehen.
Kräuter und Sträucher mit mehrfach gefiederten, meift reizs
baren Blättern und weißen oder rothen Blumen in Köpfchen,
Es gibt gegen 100 ©attungen,
a) Hülfe ftarf gegliedert, Blume rofenroth. R
1) Die langfame (M. sensitiva).
Stachelig, Blätter gabelig gefiedert, Blättchen zweypaarig,
fpiß:oval, unten flaumig, 4 Staubfäden. Brafllien, bey ung in
Gewächshäufern; ein Strauch, über mannshoch, mit vielen büns
nen Zweigen, woran furze, gelbe Hafen; Blätter 3 lang, Sei⸗
tenjtiele 17°, Blättchen wie halbiert, 1’ lang, ?/, breit, das
Innere des unteren Paares fehr Flein, Köpfchen 1—3, traubens
artig, mit verfümmerten Blumen, Hülfen ftraplig, zolllang,
Bu breit, mit 4 Samen. Die Blättchen legen fih bey Der Be⸗
rührung fehr langfam zufammen. Der ganze Straudy enthält
Harz, Gerbitoff und Schleim, macht Purgieren; die bittere Wurs
zel erregt Erbrechen und ftilie den Durchfall. Breynius,
Centuria t, 16. Trew-Ehret T, 95.
2) Die fhnelle (M. pudica),
Stengel ſtachelig und borftig, Blätter faſt fingerariig ges
fiedert, Blättchen vielpaarig und ſchmal. Brafllien und jetzt
auch im Oftindien, bey uns nicht felten in Gewächshäuſern und
Zimmern, unter dem Namen der Sinnpflanze. Die, Blätter
legen fidy bey der Berührung fchnell zufammen. Ein frautartis
ges Sträuchlein, faum 2—3' hoch, mit vielen dünnen, röthlichen
Stengeln und Frummen Stacheln, Stiel 3“ fang, mit 4 Seiten⸗
fielen und 15—20 Paar Blättchen, 5% lang; gegen ein Halb—
dutzend Fleine, ungleich geftielte und rofenrothe Köpfchen in
1692
Achſeln, ohne Blumen; ein Dugend Hülfen; 27,‘ lang, 1%,
breit, mit borftigem Rand und 4 ſchwarzen Samen. Die: übels
riechende und bittere Wurzel: macht Erbrechen, wirft reizend
und giftwidrig, Blätter giftig; gegem Hüftweh und Kröpfe.
Breynius, Cent. tab. 28. ———— Hort. tab. 29.
ee 202.
5.6 Die Kolbenſchelfen (Parkia).
Kelch fünffpaltig und zweyfippig, 5 Be en movon
bie Fahre etwas breiter, 10 Gtaubfäden etwas verwachſen;
Hulſe gegliedert, voll Mark, trennt fich quer. Bäume mit dop⸗
pelt gefiederten Blaͤttern und keulenförmigen Aehren.
1) Die gewürzhafte (P. biglobosa, africana)..
Blätter zwenfac) geftebert, ©eitenitiele zwanzigpaarig, Blätt-
hen dreißigpaarig und ſchmal mit Drüſen. Königreich Oware
in Africa, und Oftindien, von da in Weſtindien, ein maͤßiger,
dornloſer Baum, Blüthen purpurroth, in doppelten Köpfchen
auf. einem halbſchuhlangen Stiel, der Endkopf 2“ Did; Hülfen
lang und ſchneckenförmig gerofit, enthalten ein mehliges Marf,
welches zum Färben gebraucht wird und zur Berfertigung eines
angenehmen Getränfes. Die Bohnen heißen Doura, fchmeden
bitter, werden wie Enffee ‚geröftet, zerricben, mit Waſſer in
Täfelchen geformt und als Gewürz an die Speiſen gethan; ſie
kommen auch unter dem. Namen Gouru⸗ Nuß ober, Gaffee
von Sudan nad) Europa. Saulem. Waſſer nehmen ſie den un⸗
angenehmen Geſchmack und werden daher auf Carawanen mit⸗
geführt, Palisot, Flore d’Oware u, t „9. ‚Jaequin, Am,
t. 179. 1. 87. . ,. a -
ET 3
6, © Die Bandfheifen (Entada, — ders
Zwitter «und getrennt, 5 Blumenblätter,. mit‘ — fünf
mal fo viel Staubfäden und einer Drüfe an. den Beuteln; Hülſe
gegliedert und —— — —* * Von den Rah⸗
pe DET E22 JE 522 UBER ING NE. BET,
Stachelloſe Bäume —* Plettechbeis — ——
derten Blättern und kleinen gelben Blumen in Aehren; Hülſen
ungeheneglingss 3192: Sun nn hal EEE n nn
1693
HER Die'gemeine (E. scandens).
Blätter zweyfach geftedert, mit Ranken, Seiten iele *
* Blaͤttchen vierpaatig und’ oval, nur 10 Staubfäden.
ER Prlanze mann —** und immer *
** zum Abführen * * ein BEE *
Die Hülſen find die größten und längſten, welche irgend eine
Pflanze hervorbringt, 5—7' lang und/handbreit, holzig, bald
grad, ' bald fäbelförmig, bald gedreht, beyderfeits mit einem dicken
Rand und höderig nah der Zahl ter Samen: Die Enropäer
glaubten, diefe Frucht fomme von einem’ Meergewächs, weil man
fie meiftens am Strande findet; fie kommt aber von einer win—
denden Pflanze in Wäldern, melde ſo weit läuft, daß ihr Ur—
fprung oft ſchwer aufzuftinden it; obfchon der Stamm gewöhnlich
beindie® it; fo wird er doch bisweilen fo ungeheuer die, daß ihn
faum 5 Mann umklaftern fünnen, 2—3 SKlafter hody, wo er
fih in eine Menge, anfangs grüne, dann ſchwarze Ranfen theilt,
welche mit feltfamen Biegungen und Schnedenwindungen, wie
ſie nur irgend eine Schlange machen kann, auf die Gipfel: der
benachbarten Bäume laufen, und wenn. diefe fehlen, auf der
Erde fortfriehen, Sie verwiceln auf diefe Art oft 6—8 Bäume,
daß man Feinen ohne den andern fällen kann. Haben fie den
Gipfel erreicht; fo fenfen fie fi) von allen Seiten herunter und
treiben nun erſt eine Menge dünne und grüne Zweige mit Blät:
tern. Diefes iſt das wahre Bild der indifhen Wildniſſe. Die
Blätter find unyleich und ewiptifh, A—5" lang, 3% breit, gläne
zend und im folcher Menge, daß man die Blätter anderer (mei⸗
ſtens Sideroxyla) davor nicht ſieht. Aus den Blattachſeln kom—
men 19.lange Stiele, dicht voll kleiner, weißer, wohlriechender
Blümchen mit 10 Staubfäden, welche größtentheils taub abfaällen.
Die Hülſen bleiben über ein Jahr hängen, höchſtens 2—3 bey»
fammen und fehen von ferne aus wie herunterhängende Bänder
in einem Kramladen. Sie bejtehen aus 2 Rinden, wovon die
äußere dick und grün und ſich bey der Reife von der inneren
ablöst, die wie ftarkes Papier iſt, gelblich und fich nicht öffnet;
enthalten 15—30 bittere Samen, jeder in einem befonderen
1694 \
Fach. Sie find flach, wie die Steine im Damenbrett, doch etwas
Yänglich und herzförmig, über 2° lang und breit, glänzend braun,
mit einem Saft überzogen mie Thon, der ſich abwaſchen läßt,
nicht eßbar. In Weſtindien heißen »diefe Samen Set. Thomas:
herz »und Lobi brasiliani., Bor Zeiten waren fie in Europa
fehr felten. Man machte daraus Tabacksdoſen, die mit Silber
befihlagen waren; jebt find fie fehr gemein. Um fie auszu—
höhlen, bohrt man ein Loch in den Nabel und legt ſie in Amei-
fenhaufen, tamit die Ameifen das Mehl herausfreffen. Mit dem
Mehl pflegt man ſich den Kopf zu wafchen, um Lie Schuppen
wegzubringen. Zuweilen findet man in den Hülſen einen Stein
(Mestica), fat wie, die Samen geftaltet, Doch etwas Heiner und
ohne Nabel, fhwarzbraun und fo. hart, daß man Gold und
Silber darauf probieren Fann. Er: heißt, Paranites, Die Ma:
caffaren faffen ihn in einen Fupfernen Ring und tragen ihn ‚mit
andern Mesticis um ben Leib, um im Kriege glüdlich zu feyn,
Das Holz ift innwendig voll Löcher, wie Rottang, woraus auch
viel Wuffer fließt. Die alte Rinde befommt rothe Flecken und
fchwigt an der Sonne Gummi aus, wie Der fhönjte Bernitein,
I)
Das aber nad) einem Jahr dunkler und weich wird: wie Kirfche
gummi. Aus der verwundeten, noch grünen Schafe fließt. weißes
Gummi. Rheede VIIL 8. 32—34. Perim-Kaku-Valli; Gairo.
Rumph V. 8% 5. Faba marina, Parrang, Burmaun, —*
* S. 139. Pusaetha. Acacia scandens,
öle ur: Viele Staubfäden, 25—200, oft ——— meiſt
baumartig.
7.6. Die Gummiſchelfen (Acacia).
Zwitter und getrennt, Kelch füufzähnig, Blume fünfſpaltig, |
— getrennt mit 10— 200 —— Hülſe eben,
se und dormig. | und
Sträucher und Bäume meift mit Damen} verfchiedenen
Blättern und gelben oder weißen Blumen in Köpfchen und
ehren. Es gibt an 200 Oattungen. - ur id
a) Blattlos. > ia hen; —*8
Sonderbare Pflanzen, wo — Blaͤtichen — * wur:
1695
dagegen der Stiel breit geworden ft. Die meiften in Ren
holland, mit weißen Blumen. |
1) Die geflügelte (A. alata).
"Nebenblätter dornicht und bleibend, Stengel —
Blattſtiele herablaufend, einrippig und ſtiftig, Köpfchen paarig.
Neuholland, bey uns im — ERBEN Reichen bachs
Garten⸗Mag. T. 88. 1
9%) Die täuſchende (A. decipiens), |
Nebenblätter dornig und abfärig, Blattfliele dreyeckig, die
— dornicht, Köpfchen einzeln. Ein Baum in Reu—
holland, bey uns nicht ſelten in Gewächshäuſern. Burmann,
Fl. ind. t. 66. f. 4» Koenig, Annus botan. I. t. 8.
3) Die fihelförmige (A. heterophylia).
Blaͤttſtiele ſchmal, fihelförmig und vielrippig,: bisweilen
mit Blättern, Köpfchen traubenartig. Inſel Bourbon, bey uns
in Gewächshäufern. Keine Abbildung.
b) Blätter gabelig geftederr.
4) Die maroccaniſche (A: —
Dornen paarig, Blättchen ſechspaarig, mit Drüſen, —
laänglich. Im weſtlichen Africa, bey Mogador; ein Baum mit
aufrechten Heften, Blättchen nur 2 lang, ehren Furz und
weißlich, mit vielen Staubfäden, Hülfe 5” lang, 6° breit mit
6 ovalen Samen; liefert Gummi, wie das arabiſche, welches
der Gegenftand eines tin: Handels in Marocco iſt. Keine
Abbildung.
c) Blätter zwepfach gefiedert, mit vielen Blättchen, Blüthen
in ehren.
5) Die indiſche (A. catechu).
Dornen paarig und hafenförmig , ‚Seitenitiele ae,
Blättchen fünfzigpaarig, ſchmal und flaumig, mit Drüfen, Aehren
zu drey. Eoromandel und Bengalen; ein großer Baum mit
unförmlihem Stamm. und runden Weiten, Blätter ſchuhlang,
Blättchen 3'”, Aehren 2 und gelb, mit vielen Staubfäden,
Hülfe 4 lang mit 8 Samen. Die Rinde it herb und bitter;
aus dem Holz kocht man das fogenannte Gatechu (Terra catechu
8. japonica), weldes die Indier beftändig Fauen mit Pinang
1696
und Betel, Der Baum hat Uehnlicyfeit mit einer Aeſche, "das
Holz Hart und ſchwer, und man macht daraus die Kolben; wo—
mit man. in hölzernen Trögen die Spreu vom Reiße ſlößt.
Der Baum ift fehr dornig, und wächst am’ häufigften in Cam:
baya, weniger bey Goa, und der Saft ‚wird von da häufig nad)
China, weniger nach Arabien und) Perſten, ausgeführt. Er iſt
ein fehr gutes Mittel zur Beveftigung des Zahnfleiſches, gegen
Durchfall und Augenjchmerzen! Um das) Eatechu zu erhalten,
Foche man in Sndoftan die Spähne des blagrorhen Kernholzes
bis auf ein, läßt dann das Waſſer im Platten verbunften,
und beftäubt darauf das 'Ertract mit Aſche von Kuhmiſt. Es
fommt zw uns in’ Kuchen von verfchiedener Größe, braun und
ohne Geruch, brennt mit Flamme’ und |zergeht im Waſſer,
ſchmeckt etwas fcharf, nachher füßlich und macht befonders das
Waſſer ſchmackhaft, enthält‘ aber meiitens Y, Erde. In Aſien
wird fehr viel mit Betel gefaut, An Indien machen Die Por—⸗
tugiefen Paſtillen oder Täfelchen davon, mit Zuder, Zimmet und
andern Wohlgerüchen, und effen fie vor und nach Tifche, unter
dem Namen Cachonde, auch Pastilles de Serail. Sie ‚sergehen
im Munde, machen den Athem wohlriecdhend und beförderm die
Berdauung. Die Hanptwirfung als Medien iſt zufammen:
ziehend, Die türfifchen Perlen, welche ſchwarz find und wohl:
riechend, und an Hals und Armen getragen werden, find auch
daraus. verfertiget. Den Wohlgeruch befommen fie von Rofen-
waffer, die Farbe von Lampenfchwarz. Ben Goa heißt der
Baum Hackhie, bey Avicenna und Serapion fat ebenfo, nehmlich
Hadhadh, bey Diofcorides und Plinius Lycium indicum.
Garcias ab Horto, Aromata pag. 163. in Clusü Exoticis.
PleufT. 730. Kerr in med. Obs.'V. 1.4.7 Rorburgh,
Corom. T..174. Hayne Vi. T. 48. Düſſeld. XV. zi21.
Aus Oſtindien Fommen jegt die fogenannten Bablah-Blätter
zum Bon es Pe * Hape von einer —* befannten
Acache. — — a AIR *— *
—** weiße (A. eh; JE EI 2203720
- Dornen zu drey, mit — Seitenftiete —UU
—** zwölſpaarig, ſchmal und aſchgrau, mit einer Drüſe,
1697
2—3 fchlanfe Aehren in Achfeln. Senegal, ein Bäumden 15
bis 20° hoch, mit 6" didem Stamm und afchgrauer Ninde,
Blätechen nur 1’ lang, MWehren 3“ und blaßgelb, mit vielen
Staubfäden; Hülfe 3" lang, .“ breit mit 6 fcheibenförmigen .
Samen. Bilder die Meinen Gummimwälder am Senegal und
liefert das Senegal-Gummi, welches zweymal im Jahr gefam-
melt wird, 2 Monat nach dem Regen, vom Suly bis October,
wodurdy die Rinde anfhwillt, dann fchuell trocknet, berftet und
das Gummi ausfliegen läßt; dann wieder im März, nach bem
ſtarken Thau im Jänner und Hornung. Es fhwigt in 2—3"'
dien, rundlichen und matt weißen Gtüden aus, welde
die Mauren fammeln und in den Handel bringen; ſchmeckt
füß, ift fehr wahrhaft und erfrifhend, und bie reifenden
Araber leben lange Zeit davon. In Europa braucht man es
zum Steifen der feibenen und baummollenen Zeuge, bes Papiers
und zum Auftragen ver Farben; in der Mebicin gegen Ruhr
und Blutfläffe. Perrottet, Fl. seneg. t. 56. Gommier blanc.
7) Die blaffe (A. albida, fenegal).
Dornen paarig und grad, Geitenjtiele fechspaarig mit
Drüjen, Blättchen zehnpaarig, Aehren einzeln. Ober⸗Aegypten,
bey Syene und quer herüber bis an den Senegal; ein Baum
30—40' body mit glänzend weißer Ninde; Hülfen fehmal, ges
bogen und leterig; liefert Fein Gummi, wie man gemeynt hat.
Blackwell T. 345. Delile, Egypte t. 52. f, 3.
d) Blätter zweyfach gefiedert, Blüthen in Köpfchen.
8) Die ägyptifche (A. leyal).
Dornen paarig, grad und länger ale die Blätter, Seiten.
ftiele dreypaavig mit Drüfen, Blättchen zehnpaarig, ſchmal und
nadt, Köpfchen gehäuft. Ober⸗Aegypten, Libyen, Nubien und
Dongola; ein. Strauch oder Bäumchen 15—20' hoch, Dornen
2“ lang, Blätter 1°/,”, Blättchen 2’, ein Halbdugend Köpf-
hen hochgelb mit vielen Staubfäden, Hülfen 4 lang, 3” breit
und jihelförmig, mit 6 Samen; Liefert den größten Theil des
arabifchen Gummis. Delile, Egypte t. 52. f.2. Hayne X.
T. 30. Düſſeld. XVIL T. 22. Wagner IL T. 179,
Okens alla. Naturg. IE Botanik II. 107
1698
9) Die wurmförmige (A. tortills),
Dornen paarig und grad, Geitenftiele vierpaarig mit einer
Drüfe, Blättchen achtpaarig, fehmal und flaumig, ‚Köpfchen eins
zen. Mit der vorigen und im Arabien, 40—60' hoch und
3—4' di, Hülfe wurmförmig gewunden; liefert ebenfalls ara-
bifches Gummi. Forfkal, Deser. p. 56. Hayne X. T. 31.
Düffeld. XV. T. 20, Zenkers Waarenfunde T. 32. $ A.
10) Die rothe (A. adanfonii).
Dornen paarig und grad, Geitenftiele fünfpaarig, mit einer
Drüfe, Blättchen vierzehnpaarig und ſchmal, Köpfchen gehäuft,
Hülfen ſchmal, wulſtig und flaumig. Länge dem Senegal; ein
Baum 30—40' hoch, 3—4 gelbe Köpfchen mit: vielen Staub⸗
‚fäden, Hülfe 5” lang, *.“ breit, mit einem Dußend Samen.
Das Gummi ift röthlid, und wird von den Mauren gefammelt
und dem weißen Gummi beygemengt, auch Häufig gegen Ruhr
gebraucht, fo wie bie herbe Rinde, Blätter und die unreifen
Hülfen. Die letztern euthalten einen röthlichen Saft, ter ſich
zu einem Harz wie Kino verhärtet, und zum erben und are
dient. Adanson, Gommier rouge.
11) Die gemeine (A. vera).
Dornen paarig und ziemlich grad, Seitenfliele zweypaarig,
mit Drüfen, Blättchen zehnpaarig und ſchmal, Köpfchen gehäuft.
Aegypten bis Senegal; ein mäßiger Baum mit furzen Dornen,
Blättchen 4°" lang, Köpfchen 2—5 und gelb mit vielen Staub»
fäden, Hülfe 4” lang, flach und mulftig. Liefert arabifches
Gummi. Lobelius, Ic. II. t. 9. f. 1. Hayne X. T. 34,
Düffeld. Suppl. II. %. 15. Wagner Il, T. 178.
12) Die arabifche (A. arabica).
Dornen paarig und grad, Seitenftiele fünfpaarig, mit einer
Dröfe, Blaͤttchen fünfzehnpaarig und ſchmal, Köpfihen gehäuft,
Hülfen mwulftig und weißfilzig. Ober-Aegypten, Arabien und
Oſtindien; ein hoher Baum mit fchuhdidem und etwas ges
krümmtem Stamm, fo groß wie Maulbeerbaum, mit fehwarzer,
rauher Rinde und vielen zofflangen Stacheln, am meilten auf
den Bergen vom Sinai, Blätter 3” lang, Blaͤttchen 3, 3—4
hochgelde und wohlsiechende Köpfchen, wie bey der Platane,
1699
aber viel Peiner; Hülſen 6 lang, ſchwarz mis braunen, ovalen
Samen. Heißt in Aegypten Sant, und iſt Die ächte Aoacia s.
Spina aegyptia et melaena der Aiten, die auch Cachia heißt.
Aus dem Stamm fhwist Das befannte arabifche Gummi bald
wurmförmig, bald in Tropfen wie das Kirfchharz, welches aber
nicht mehr fo häufig gefammelt wird, weil jegt mehr vom Se—
negal kommt. Es wird überall als Nahrungsmittel gebraude,
befonders von den Einfanmlern und den Earamınen, Für den
Mann follen 12 Loth bes Tags ausreichen. Ale Theile find
zufammenziehend. Aus den unreifen Hülſen preßt man Saft
und kocht ihn ein (Suecus Acaciae verae), und die Gerber zu
Eairo färben Damit das Leder ſchwarz; auch braucht man ihn
gegen Augenentzündung, Rippenfchrunden, wadelnde Zähne, Blut»
fpeyen, Blutflüſſe und viele andere Uebel. Der Baum blüht
sweymal, im März und November. Pr. Alpin, Aegyptus
tab. 6. Plukenet Taf. 251. Fig. 1. Roxburgh 8. 149.
Hayne X. Taf. 34. Düffeld, XVII. Taf. 18. Wagner I.
T. 177. Zenkers Waarenfunde T. 30. F. A.
13) Die nilvtifche (A, nilotica),
Ebenſo, aber die Zweige rotbraun und weniger behaart,
fo wie die Hülfen, Dornen nur 4," lang, Ober⸗Aegypten bie
Senegambien, liefert wenig Bummi, die herbe Rinde aber gegen
Nuhr; die unreifen Hülfen unter dem Namen Nebneb zum Ger:
ben. Blackwell X. 377. Plenk X. 731. Düffelo, XV.
x. 17.
14) Die weitindifdhe (A, farnesiana).
Dornen paarig und borftenförmig, Seitenitiele ſechspaarig,
mit einer Drüfe; Blätschen achtzehnpaarig und ſchmal, Köpfchen
paarig und gefticht, Hülſe walzig. Weitindien, jegt am Mittel:
meer häufig angepflanzt zur Zierde, gewöhnlidy in unfern Gär—
ten, 15—20’ body; Ninde ſchwärzlich, Dornen zolllang, Blätt
chen nur 1%, Köpfchen wie Erbfen, gelb, mit vielen Staubfäten,
jeher wohlriehend und Fommen daher in die Pomade. Die
Wurzelvinde riecht wie Knoblaucd und dient zum Gerben und
Schwarzfärben; die Hülfen gegen Ruhr, ihr gelblicher Saft IR
fo zäh, daß man damit Porcellan kitten kann; auch vertritt er
107 *
1700
die Stelle der Galläpfel bey der Dinte; die Samen ſchmecken
ebenfalls fcharf und riechen wie Knoblauch. Aldini, Farnes».
Fig. Duhamel, Ed. nov. Il. t, 28.
15) Die oberägyptifdhe (A. lebbek).
Dornlog, Seitenftiele dreypaarig, Blättchen achtpaarig, ohne
Drüfen, Köpfchen gehäuft und geftielt. Ober⸗Aegypten, häufig
angebaut in Oft» und Weftintien, auch in unfern Gewächs—
häufern. Plulenet % 331. 5. 1.
16) Die wohlriechende (A. julibrissin).
Dornlos, Seitenftiele zehnpaarig, Blättchen dreyßigpaarig,
länglih und gewimpert, mit einer Drüfe; Köpfchen rifpenartig
und weiß, mit rothen, fehr langen Staubfäden, Hülfen flach.
Drient, am Mittelmeer häufig angebaut, 30—50' hoch, Blätter
1%/,'‘ lang, Blätthen 4”, Hülfen 6“, 1 breit und gelblich.
Die wohlriehenden Blüthen zu Thee, mie die ber Linde,
Forfkal, Deser. p. 177. Scopoli, Deliciae I. t. 8.
17) Die eßbare (A. esculenta). |
Ebenfo, aber die Seitenftiele fiebenpaarig, die Blättchen
zweyunddreyßigpaarig und fchmal, nur 10 Staubfäden. Merico,
wo die Hülfen gegejfen werden, unter dem Namen Guare.
8. © Die Zuderfhelfen (Inga).
Zwitter und getrennt, Keld und Blume fünffpaltig, mit
vielen unten verwachfenen Staubfäden ; Hülfe fchmal und flach,
mit vielen Samen in Mus.
Meift dornlofe Sträucher und Bäume, mit watt ober
weißen Blüthen in ehren und Köpfchen, und häufig fügen,
eßbaren Hülfen. Es gibt über 100 Gattungen.
a) Blätter einfach und gradfiederig.
1) Die gemeine (I. vera).
Blattjtiel geflügelt, Blättchen fünfpaarig und länglichsoval,
mit Drüfen, Blüthen zottig, fait einzeln, Hülfen gefurdht und
flaumig. Weftindien, Merico und Brafilien; ein Bäumchen
15° body, mit hängenden Neften, Blättchen 1'/, lang, Blüthen
weiß, in Heinen Aehren; Hülfe 3 lang, grünlich mit einem
Dugend edigen Samen in weißem, füßem Muß, weldes bie
Wilden und Neger gern effen. Plumier, Gen. t. 25. ©lo»
1701
ane ll, T. ı83. $& ı. Merian, Surinam tab. 1. Mimosa
inga. Pois sucre. |
2) Die peruvianiſche (I. pacai, feuilleei).
Blättchen vierpaarig und länglicheoval, Aehren paarig und
oval, Hülfen fehr lang und fchmal. Peru, ein Baum, 4 Klafter
hoch und mannsdick mit einer Krone wie Nußbaum, Blättchen
8" lang, 2/2 breit, Blumen weiß, mit einer Menge Staub:
fäden; Hülfen 1—2‘ lang, faft wie das Zohannisbrod und nicht
gefurcht, wie die der vorigeu; enthalten linfenförmige Samen in
weißem, fchwammigen Muß, dag füß fehmedt, wie der Saft
vom Zuckerrohr. Es gibt in Lima Feinen Garten, mworinn
man nicht einige diefer Bäume fähe. Feuillse, Obf, I.
tab, 19. x
b) Blätter zwegfach gefiedert.
3) Die philippinifche (I. duleis).
Dornig, Blätthen länglih und tiftig, mit einer Drüſe,
Blüthenfüpfchen traubenartig. Philippinen, von da nach Oftin-
dien, wo fie angebaut wird wegen des füßen fchmadhaften
Marks in den gedrehten, rothen Hülfen; Blättchen zolllang,
Blüthen weiß, in 6” Taugen Rifpen ; Hülfe fpannelang, 1"
breit, wie Schraube gedreht und roth, enthält trockenes, füßeg,
rothes Mus, das gegeffen wird und gefund ift; Samen fehwarz;
die Rinde zum Gerben. Heißt Sapanfrucht auf den Manillen.
Rorburgh, Eorom, I. %. 9.
4) Die Seifenſchelfe (I. saponaria),
Dornlos, Seitenitiele zweypaarig, Blättdyen ziweppaarig
und fpig-oval, Köpfchen in Endrifpen. Oftindien, in Feldern;
gewöhnlich ein hoher fchlanfer Straudy mit einzelnem Stengel,
der bisweilen ein hoher Baum wird, grad und mannsdick, mit
Heiten am Gipfel; Blättchen 6’ lang, 3° breit, meift von In—
festen zerfreffen, unten am Stiel eine große Drüſe; Blüthen
weiß, aus vielen langen Staubfäden gebildet, wie ein Haar-
buſch; Hülſen dünn, 5” lang, 2” breit, mit wenig dünnen und
fhwarzbraunen Samen. Die Rinve ift feharf und hat einen
unangenehmen Geruch; wird häufig zum Wafchen des Kopfes
gebraucht, weil fie beifer reinigt als Seife oder Limonien. Auch
1702
nimmt man geftoßene Blätter dazu, welche im Waſſer einen
Schaum hervorbringen. Man heilt auch damit bie giftigen
Stiche der Welpen. Rumph IV. T. 66. Cortex saponarlus;
Seep - Schors.
5) Die ätihivpifche (I. sassa).
Dornlofe Seitenftiele Dreyr bis vierpaarig, Blättchen zwölf
paarig und länglicheuval. Abyffinien, ein Baum ſo groß wie
Müfter, 2 die, weicher fo viel Gummi ausfchwigt, daß cs ben:
felben wie große Kugeln ganz bedeckt. Man verfülfcht damit
Die Myrrhe, welche ebenfalls aus Abyffinien kommt; es bläht
ſich jedoch im Waffer fünfmal feines Raumes auf, wodurd ee
fich feicht von der Myrrhe unterfcheidet. Es ift wahrfcheintich
Galens Opocalpasum. Man fteife damit die bfauen furatie
fben Tücher. Blättchen ®/, lang, ſchließen fi des Abends,
Bluͤthen blafroth. Bruces Reife V. T. 4. 5.
12. Zunft. Blumeu:-Pflaumer — Käfen.
Caſſien.
Blume fünfblaͤtterig und ziemlich aleich, bisweilen verfämmert, Staub⸗
fäden frey; Hülfe oft mit Querwänden und Mark, Würzeldyen grad,
Samenlappen meift din.
Fat durchgängig Bäume in heißen Ländern, mit vielflede:
rigen und oft zufammengefegten Blättern und meiſtens fehr ſchoͤnen
Blumen in großen Sträußern.
A. Kelch röhrig.
a. Nur ein bis zwey Blätter,
* Ein ober zwey verwachfene Blätter.
1,6. Die JZubasbäume (Cercis).
Kelch Frugförmig, fünfzähnig und höckerig, fünf nateiſon
mige Blumenblätter, wovon bie Flügel größer, 10 freye Staub—
fäden ungleich; Hülſe dünn und vielfamig, klafft unten.
Bäume mit einfachen, herzfürmigen und vielrippigen Blät-
tern, welche nach den büfchelförmigen Blumen Fommen.
1) Der gemeine (C. siliquastrum).
Blätter rund, herzförmig und glatt. Mittelmeer an Bä⸗—
1703
den, bey uns in Gärten zus Zierde, wilb ein Strauch, ange:
baut aber ein ziemlicher Baum, 20’ Huch, treibt im Frühjahr
vor den Blättern 3—4 Blumen beyfammen, wie Erbfenblumen,
ſchön roſenroth; Blätter fat wie bey der Hafelmurz, voll Neb:
rippen, unten weißlich; Hülfen fingerslang und breit, röthlich,
faſt durchfichtig, mit linfenförmigen Samen. Die fcharf fchmefe
fenden Blumenfnofpen werden wie Cappern gegeffen; die Blät-
ter gegen Durchfall, dag Holz für Schreiner; es gibt auch mit
weißen Blumen; die Türken pflanzen ihn auf ihre Todtenäder.
Clus,, Hist. 1, tat, 13. Tournefort Zaf. 414. Lamarck
Taf. 328. Schmidts Bäume Taf. 20. Kerners Obſt-Pfl.
Taf. 620. Schfuhr Taf. 11%, Arbor Judae, Arbol d’amor,
Agarobo loco, Dit.
2.6. Die Schlingfäfen (Bauhlnia).
Keld ungleich fünffpaltig, 5 Blumenblätter nagelfürmig,
das obere abjtehend, 10 Staubfäden, wovon mehrere beutcllog;
Hülfe geitielt, lang, zweyfiappig, mit vielen breiten Samen.
Große Schlingfräuter oder Bäume, mit zwey verwacfenen
Sieberblättchen und, Blüchen in Trauben,
1) Die fenegalifche (B. reticulata),
. Blätter herzförmig, Lappen fünfrippig, afle Staubfäden
mit Beuteln. Senegal; ein Bäumchen, 15° body, mit einem
fhuhdicen, gedrehten Stamm, Blätter 5° lang, Kelche braune
roth und filzig, Hülfe fpannelang, 3 breit, mefferförmig, mit
mehligem Mark, Eamen braun. Die herbe Rinde gegen Ruhr und
allgemein zu Striden an die Negerhütten. Guillemin, Fi.
senegal. t. 60,
2) Die gemeine (B. sgandens, liagua).
Stengel Hetternd und edig, Zweige mit Ranfen, Blätter
herzförmig, unten rothzottig, nur 3 GStaubfäden mit Beuteln.
Moluden, überall in Bufchwäldern nicht weit vom Strande.
In den Wäldern finden fih ftrangfürmige Sträucher, welche in
Europa ganz unbefannt find. Es find Sträucher mit einem
langen, dünnen Stengel, ber wie ein Seil an den Bäumen hin«
aufläuft, oder mit vielen Windungen auf der Erde fortkriecht,
ungefähr wie ber MWeinftod. Der größte und wunderlichite
1704
Stengel diefer Art ift der gegenwärtige, welcher wegen ber
Form der Blätter Zungenblatt heißt; beindic und eckig, als wenn
2 Stränge aneinander gewachfen wären, glatt und braun, läuft
an den nächſten Bäumen hinauf, und theilt ſich dann erft in
viele zufammengedrüdte Zweige, welche fo wunderliche Win—
dungen bilden und ſich fo durcheinander verflechten, als wenn
durch Menfchenhände Knoten gemacht wären;. andere Zweige
bilden Windungen wie Echneden, andere wie aufgerichtete Schlans
gen. Am Ende vertheilen fie fid) wieder in Fleine Sproffen,
woran die Blätter ſtehen, gleich einer gefpaltenen Zunge, 3 big
4' fang und breit, hinten herzförmig, vorn im Ausfchnitt ein
Heiner Stift, jede Hälfte mit 6 Längsrippen, unten braun und
ind wie Seide. Wenig Blüthen am Ende, weiß, dann gelb:
lich; Hülfe 4,‘ fang, 1” breit, meſſerdick, hart und braun mit
S platten, ſchwarzen Samen von einem filberglängenden Ring
umgeben. Das Holz it ſchwammig und enthält viel Saft, der
zu Gummi gerinnt. Die Zweige umwinden sisweilen 2—3
hohe Bäume, daß man einzeln nicht fällen kann. Folium lin-
guae. Rumph V. %. 1.
3) Die ſchlangenförmige (B. anguina).
Ebenfo, aber der Stengel zufammengedrüdt und die Blätter
glatt. Malabar und Silhet; Stengel armsdick, fchlangenförmig,
mit einzelnen Ausfchweifungen, Elettert auf hohe Bäume, und
bringt weder Blüthen noch Früchte hervor; Stengel flach, 7—S'
breit, 1° dick und fo ftarf ausgefchweift, daß fauftgroße Höder
entftehen, und fo veit an den Baumftämmen Fleben, dag man
fie nicht abreißen Fann. Ohne Nutzen, außer baß tie Heiden
den Stengel, weicher für heilig gehalten wird, auf Reifen mit
fih tragen. Rheede T. 3& 31. Naga-Mu-Valli, Bedelhout.
4) Die guyanifche (B. guianenfis)..
Die verwachfenen Blätter zugefpist und vierrippig, Stengel
mit Ranfen. Guyana in Wäldern, deffen Stengel auf die höch—
ften Bäume laufen, dann Zweige treiben, mit fo viel Blättern,
daß fie die Krone ganz bedecken. Stamm fchenfelsbid und
platt; die daraus entfpringendes Stengel viel dünner, wellen⸗
fürmig, 1 breit und gewunden; Blätter fhuhlang, 8’ breit,
1705
unten gelb, auf einem fpannelangen Stiel; Hülſen einzeln in
Achſeln, Holzig und röthlich, 3 lang, *.“ breit, mit 1—%
flachen Bohnen. Aublet T. 145.
* Zwey getrennte Blätter.
3. © Die Fackelkäfen (Macrolobium, Vouapa).
Kelch vierfpaltig, in 2 Schuppen, Fahne flad, 3 Staub»
fäden; Hülfe geitielt, flach, lederig und einfamig. Bäume mit
einpaarigen Blättern und Blüthen in Trauben.
'1) Die gemeine (M. bifolium).
Blättchen einpaarig, ſpitz-oval und ſchief, Hülfen geflägelt.
Guyana in Wäldern, ein Baum 60’ hoch, 3° dick, Blättchen
5° fang, 2 breit, Blüthen in Fleinen Endähren, vöthlid,
Fahne groß und violett; ficht aus, als wenn ber Keld die 4
untern verwachfenen Blumenblätter voritellte; Hülfe .1 breit,
gelblich, mit einer großen Bohne ; das Holz enthält fetten Saft
“ und man macht daher Fackeln daraus, auch Beilhelme, Pfoften
und Kähne, welche nicht faulen. Vouapa. Aublet 2%. 7.
4.6. Die Heuſchrecken-Bäume (Hymenaea).
Keldy Freifelförmig, vier: bis fünffpaltig in 2 Schuppen,
5 Blumenblätter, wovon das untere Feilfürmig, 1@ freye Staub»
fäden; Hülfe länglich oval, holzig, mit vielen Samen in meh:
ligem Brey, Samenrand gefurdt.
Große harzreiche Bäume, mit 2 gedüpfelten Fiederblättchen
und weißen Blüthen in Sträußern.
1. Der gemeine 9. (H. courbaril).
Blättchen lederig, ipib-oval, ungleich und aderlos, Hülfen
glänzend und körnig. Südamerica und jest auch in Weſtindien;
einer der größten und nüßlichiten Bäume, 60—80' hoch und
3‘ did, Blätter 4“ lang, 1%,” breit auf einem Furzen Gtiel,
Blumen röthlih in pyramidalen Endtrauben, Hülfen 5° lang,
2“ breit, glänzend braun, und fo hart, daß man fie mit einem
Hammer zerfchlagen muß; dann zeigt fih darinn eine mehlige,
blaßrothe Subſtanz, die fi wie Mehl anfühlen läßt, bald
musartig wird, und einen mehligen und füßen Gefhmad ber
fommt; fie wird roh gegeſſen, ſchmeckt nicht übel und ift nahr-
haft; daher werden Die Hülfen fleißig gefammelt. Darinn liegen
1706
3 oder 4 ovale, etwas zufammengebrüdte Steine, wie Datteln,
glatt und braun. Das Holz ift hart und weiß mit gelblichen
Düpfeln, wird zu Balken, Achfen, Rädern und Hausgeräth
gebraudt. Diefer Baum liefert Den americanifchen Copal,
welcher am meiſten fh unter den Wurzeln finder, wohlriecdend
it wie dag Gummi anime, weldes aber. aus Merico ſtammt
und aus Baumriten fidert. Man hat ihn deßhalb auch uns
richtig Anime genannt. Wird übrigens ebenfo gebrauct, als
Räucherwerf gegen Kopfichmerzen, gefaut gegen Grimmen, zu
Fackeln, Firniffen, und kommt nad) Europa, vorzüglid zum
Maler-Firniß. Er Liegt in Lücken zwifchen Rinde und Holz,
oft aber in Klumpen von 6—S Pfund unter der Pfahlwurzel, ift
blaßgelb und etwas durchſichtig und glänzend, umd riecht gerie—
ben fehr angenehm; wird gegen Hujten, Gicht und Gefchwüre
gebraucht; die Blätter gegen Würmer, bie Rinde gegen Blä-
Hungen. Maregrave Taf. 101. Jetaibaz Pifo Taf. 123.
Plukenet %. S2. 5.3. Gärtner 8%. 185. F. 1. Lamarck
2. 330. F. 1. Hayne XI. T. 10. Düſſeld. —* V. 8. 17.
b. Blaͤtter einfiederig.
Blume kümmerlich.
5. ©. Die Zauberblumen (Jonesla, Saraca).
Kelch röhrig, gefärbt und vierlappig, mit 2 Schuppen ohne
Blume, S lange Staubfüden; Hülfe dolchförmig, mit fchwieligen
Nähten und einem halb Dutzend Samen.
"Bäume in Aflen mit graden Fiederblättern. ?
1) Die gemeine (S. indica, asoca). |
Blättchen länglicy, zweys bis vierpaarig, Blüthen gelb, In
büfchelfürmigen Trauben, Oftindien; ein Baum, 15° hoch,
Blätter fchuhlang, Blättchen 6, Blüthen 2’ lang, gelb, zus
letzt vörhlih, mit Wohlgeruch; Hülſen ſchwerdförmig, fpannes
lang, 2” breit, mit 4—8 Samen wie Gaftanien. Wird forg:
fältig um die Tempel der Heiden gepflanzt, um mit den Blättern
und Blüthen das Innere der Tempel zu zieren. Immergrün,
blüht im December und Jänner; Blätter blutreinigend, ber
Saft mit Kümmel gegen Grimmen. Asjogam, Tover Bloemen.
1707
Rheede V. Taf. 58. Burmann, Iad. t. 59. f.2. Rox-
burgh, Asiat. Res. IV. p. 355.
6. ©. Die Säbelkäfen (Panzera, Eperua).
Kelch Frugfdrmig und vierjpaltig, nur Fahne rundlid und
gefranzt, 10 Staubfäden, unten verwachſen und zottig; Hülſe
fihelförmig, lederig, eine big vierfamig. Bäume mit graden
Fiederblättern und hängenden Rifpen.
1) Die gemeine (P. falcata).
Blättchen dreypaarig, elliptiſch, Blüthen roth. Guyana in
Wäldern, an Flüſſen; Stamm 60' hoch, 3° did. Holz röth—
ih und hart. Die Blürhen in 3’ langen Nifpenähren, Blu:
menblatt groß, um bie Staubfäden gerollt und roth, Staubfä-
den fehr lang; Hülfe holzig, röthlih, 7° lang, 2" breit wie
ein Rebmeſſer, mit 1—4 flachen und großen Bohnen, Aus
dem Holze, das fich lang im Waſſer hält, machen Die Neger
gern Arthelme. Eperua. Aublet, X. 152. Pois fahre.
* Blume vollfommen.
7. © Die Kreifelfäfen (Coulteria).
Keldy Freifelförmig und fünffpaltig, Der untere Lappen
größer und gezähnt, Die Fahne größer, 10 Staubfäden, unten
behaart; Hülfe flach, Ichwammig, Flafft faum, unten mit einer
Drüfe, enthält 4—6 Samen zwifchen Querwänben,
Dornige Sträucher und Bäume im heißen America, mit
graden Fiederblättern und gelben Blumen in Zrauben.
1) Die gemeine (EC. tinctoria).
Blättchen länglich-oval, Kelche und Hülfen glatt. . Colum—
bien; ein Baum mit zwey: bis fünfpaarigen Blättern, deſſen
Rinde zum Färben gebraucht wird. Tarä, Molina p. 282.
Caesalpinia.
8. © Die Pradytfäfen (Amhkerstia).
Kelch vöhrig und vierfpaltig, in 2 Dedkblättern, 5 Blur
menbfätter, ungleich, die Fahne groß und herzförmig, 9 und 1
Staubfaden; Hülfe geftielt, flach), mit 6 Samen und einem
fadenförmigen Griffel. Bäume mit grabfiederigen Blättern und
hängenden Trauben. ?
1708
1) Die gemeihe (A. nobilie).
Blätter gradgefiedert, Kelchlappen hochroth, Blumen ebenfo
mit gelben Flecken am Ende, in großen, hängenden Achſeltrau—
ben. Oſtindien in Martaban; ein Baum, 30—40’ hoch, 3°
dick mit weiter Krone; Blätter 1%’ lang, mit 12—16 Blätt—
den, 10° lang, Trauben 2—3' lang und 1'/,‘ die, mit 2
Dugend langgeitielten, prächtigen und auffteigenden Blumen;
Deckblätter 2*/,‘ lang und ebenfalls roth, Kelch 2” lang, Fahne
3 (ang, 2 breit, Flügel eben fo lang ımd 8 breit, Hüffblätt:
chen getrennt und nur 2’ lang; Hülfe roth, 7' lang, 2° breit.
Diefer Baum ift ganz mit den ungeheueren glänzenden Blüthen-
trauben bedeckt, und nad) der Jonesia einer der fehönften, ben
man fehen Fann. Wallich, Pl. asiat. J. p. 1. t. ]. 2.
9. G. Die Teigfhelfen (Afzelia).
Kelch röhrig, vierfpaltig und abfällig, 4 nagelfürmige
Blumenblätter, 10 Staubfäden, wobey 2 beutellos; Hülfe hol«
zig, vielfächerig, die Samen zur Hälfte in einer fleifchigen Hülfe.
1) Die gemeine (A. africana).
Blüthen biutroth, in Trauben. Senegal; ein Baum mit
gradfiederigen Blättern und fchwarzem Samen, deren hochrothe
Fleiſchhülle Häufig gegefien wird. Smith, in Linn. Trans,
IV. p. 221. Perrottet, Fl. feneg. t. 57.
e. Blätter zwey- bis dreyfach fiederig.
10. ©. Die Eaffeefäfen (Gymnoeladus).
Zweyhäuſig, Kelch fünffpaltig, 5 Blumenblätter, 10 Furze
Staubfäden; Hülſe dick, vol Mus, ohne Querwände.
1) Die gemeine (G. eanadenlis).
Blätter zweyfach geftedert und abfällig, Blättcher fpig-vval,
ſechs- bis achtpaarig. Nordamerica; bey uns hin und wieder
in botanifchen Gärten; ein großer, fehöner Baum ohne Dornen,
mit 2—3' langen, unten ein: oben zweyfach gefiederten Blättern,
Blättchen 2" lang, Blüthen weiß in Achjeltrauben, Hülfen 5°
lang mit fehr harten, ovalen Bohnen, welche als Eaffee be—
nußt werden. Duhamell. X. 103. Michaux ll. T. 51.
Reihards Öarten-Mag. T. 40. Guilandina dioica; Chicot.
1709
B. Kelch blätterig.
a. Blätter 1—2.
* Nur ein Blatt.
11. ©. Die Aloe-Hölzer (Aloexylon).
Kelch viertheilig und abfällig, der untere Kappen viel län-
ger, Blume fünfblätterig und ungleich; Hülfe holzig, zufam:
mengedrückt, braun und einfamig.
Bäume mit einfachen Wechfelblättern.
1) Das gemeine (A. agallochum),
Blätter abwechfelnd, lunzetförmig, Stiele vielblüthig am
Ende. DOftindien; ein großer Baum mit aufrechten Aeſten und
hanfartiger Rinde, Holz weiß und geruchlos, enthält aber ein
wohlriechendes Harz, welches von einer Krankheit herrührt,
woran der Baum ftirbt. Er hat weder Milch, noch ift er gif:
tig. Alle Arten von Aloeholz, felbit das Foftbarjte, welches
Calambac heißt, und fih nur auf den Bergen von Champaca
in Codyindyina findet, Fommen von diefem Baum; die geringeren
Arten aus verfchiedenen Gegenden, oft in Stüden von 30 Pfd.
Es iſt das gefchäßtefte NRäucherwerf bey allen orientalifchen
Bölfern und wird fehr theuer bezahlt. Aus der Rinde macht
man das gemeine Papier, worauf men in Ehina fehreibt, wie
in Sapan aus der Rinde des Maulbeerbaums, Der Rauch hilft
gegen Schwindel und Lähmung, das Yulver gegen Brechen und
die weiße Ruhr. Loureiro.
Rumph ſagt folgendes von diefem Holze: Der ächte Agal:
locy» Baum, welcher das geſchätzte Alve-Holz liefert, ift noch uns
befannt, weil er bey entfernten, barbarifchen Völkern wächst.
Nah Ausfage der Ehinefen gibt es zweyerley Aloe-Holz, bag
beite Calambac, das andere Garo; kommen aber von einerley
Baum, welcher in den Provinzen Tfjampaa und Quinam in
Cochinchina wähst und ein großer Waldbaum fey mit Aeſten,
die fi um fich felbit und um andere Bäume ſchlingen. Nicht
jeder liefert das geſchätzte Holz: es zeigt ſich nur bey fehr alten
in befondern Neiten oder Stammtheilen, und man erfennt eg
nur an feinem Wohlgeruh, nach andern an einem Leuchten
während der Nacht. Hat der Eigenthümer es entderft, fo muß
3710
er vom König die Erlaubniß erhalten, ben Baum zu fällen:
denn es it bey Todesitrafe verboten. Vorher wird der Baum:
geift mit Opfern von Kühen, Schweinen oder Böden und Rei
ausgefühnt. Dann wird der Baum mit der Wurzel ausgegraben.
Die zwey untern Baumjtüce geben das beite Holz (Kilam), dun=
felbraun, fo weich wie Talg, daß man es mit dem Nagel eins
drücken Eann: dieſes befomme der König. Die übrigen Stücke
aus den Aeſten der Wurzel find etwas fchlechter, und werden
an die Herrfchaften im Lande vertheilt. Iſt folh ein Baum
gefällt, fo wird es vom König angemerft, damit einige Jahr
fang Feiner mehr gefchlagen werde, um dem Holz feinen hohen
Preis zu erhalten. Das Holz im Handel läßt ſich nicht mit
dem Nagel eindrücden, riecht aber doch ftarf auf Kohlen. Man
unterfcheidet zweperley Calambac: das eine ift braun und grau
gefchäck, und mit langen ſchwarzen Adern geftreift; Das andere
mehr grau und hat dickere Adern nebſt verfchiedenen Löchern, in
denen Erde ftedt, alfo wahrfceinlich die Wurzel; das gelbliche
mit fchwarzen Fleden hält man für das Garo. Der Geruch
ift angenehm und jtärkend, citronenartig; es kaut fid) wie Wachs
und ſchmeckt angenehm bitterlih. ES wird zu allem Fojtbaren
Räucherwerf gebraucht, meiltens nur von Königen und Großen,
mit andern arvmatifchen Rinden und Gummen geitoßen und in
Kugeln wie Zlintenfugeln geformt. Nur die Könige machen
ihre Kleider damit wohlriechend: wenn es bey einem Privat:
mann bemerkt würde, fo würde er in Ungnade fallen. Eine
Kifte von 41 Pfd. koſtet an 40 Thlr. an Ort und Stelle; nad)
Japan geſchickt koſtet fie fchon über 100 Thlr., und die unfes
rigen müffen fie Dufeldft mit Gold aufwägen; kommt daher fels
ten nach Europa. Man erkennt das Achte Alve-Hol; daran,
daß es auf einem polierten Stein gerieben, Spähne wie Feine
Würmchen zurücdläßt, Bey den Hebräeen hieß das Holz; Aha:
lim und Ahaloth, und war auch fehe gefhägt. Salomon foll
e8 in feinem Garten gehabt Haben, fo wic Calamus, Cinnamo-
mum, Myırha et Thus. Unter den Griechen kommt es zuerft
bey Diofcorides vor unter dem Namen Agallochum, bey
Plinius unter dem Namen Tarum, vielleicht von. Garo.
1711
Statt Aloe» Holz verfaufse man noch drey unächte Sorten,
wovon Die eine von Arbor excoecans kommt, welcher auf den
ojtindifchen Inſeln wächst. Man hält das, welches an den
Stämmen der Ligularia lactea (Euphorbia neriifolia) vorfommt,
für das Achte Calambae. Rumph I: p. 29. Agallochum,
Aloes en Paradys-hout.
Unächtes Alve-Holz fommt auch von Aquilaria ovata,
° Zwey Blätter,
12. © Die Zwetfchenfäfen (Cynometra),
Kelch viertheilig und adfällig mit pinfelföürmigen Lappen,
5 gleihe Blumenblätter, Staubbeutel gejpalten; Hülfe fleifchig,
mondförmig und höckerig, einfamig,
Bäume mit einpaarigen Blättern, vothen Blüthen am
Stamm und eßbaren, braunen Hülſen.
1) Die gemeine (C. caulitlora).
Blättchen fpigselliptifch und ausgerander, Bluͤthen büfchel»
artig am Stamm. Molucken; ein mäßiger Baum, fait wie
Gitronenbaum, mit unregelmäßigem Stamm, voll Furchen und
Kuorren, aber mit fehöner Krone, befonders wenn fle mit den
jungen blaßrothen Blättern bedeckt ift, die von ferne wie Blus
men erfcheinen. Die Wurzeln liegen bloß, und dazwifchen ganz
Fleine Erumme, wie Saufchwänze, was fonderbar ausfieht. Bläts
ter abmwechfelnd, je 2 fo neben einander, als wenn nur ein
Blatt wäre gejpalten worden, derb, 5—6 lang, 1%/,'' breit.
Die Blüthen am Stamm von der Wurzel an bis zu den Aeſten
auf Hödern, Flein und viele beyfammen, wie die Blumen vom
Blimbing, Kelch roth und umgefchlagen; es jtehen fogar auf
ben entblößten Wurzeln. Die Früchte auch ſonderbar, fait
handbreit und etwas mondfürmig, voll Höcder und Gruben,
rauh wie Leder und gelblich; die obere fehmälere Naht Fahnför:
mig, und heißt daher Vulva canum, Das Außere Fleiſch it
Faum halbfingersdick, wie bey den Zwetfchen, doch derber, trok—
fener und faurer, und zieht den Mund zuſammen wie unreife
Trauben; jedoch laſſen fie fich überreif noch effen. Sie ſtehen auf
den Märkten, werden aber nur vom gemeinen Volk verzehrt,
‚und zwar roh gegen Durſt oder zu Fiſch. Die Europäer ſchä—
1712
fen, fchneiden und dämpfen fie mit Zuder: fo find fie ſchmack—
haft und gefund, befonders zur Stärfung des Magens und ber
Gedärme nah Durchfall. Der Kern ift platt und von derfelben
Seftalt wie die Frucht, dient aber zur Fortpflanzung des Baums,
der übrigens fehr langfam wächst, am liebiten in leichtem Bo—
den und auf alten Hausplägen. Rumphl. T. 62. Pamard
T. 331. F. 1.
b. Blätter einfiederig.
* Blume Fümmerlid.
13. ©. Die Negerfäfen (Dialium).
Kelch fünfblätterig, nur 2 Staubfäden; Hülfe oval mit 2
breiten Samen in Mus.
Bäume mit ungraden Fiederblättern und Pleinen re
in Rifpen.
1) Die gemeine (D. nitidum).
Baum mit glatten, ungraden Fiederblättern und Fleinen
Blüthen in NRifpen. Cenegal; das Mus in den Hülfen- ift
fäuerlidh und wird gern von den Negern gegeffen. Guille-
min, Fl. seneg.
14. ©. Die Eifenfäfen (Intsia).
Kelch glockenförmig und fünftheilig, Fahne nagelförmig,
9 Staubfäden, wovon 6 beutellos; Hülfe länglich zufammenges
drückt, drey bis vierfamig, mit Marf. Große Bäume, mit
Fiederblärtern und Sträußern.
1) Die amboinifche (J. amboinenfis).
Zwey Panr Fiederblättchen, elliptiſch. Oſtindien; fehr gro:
Ber Baum, mit 2—3 Paar Blättchen, 3° lang und faft ebenfo
breit, Blüthen in Endtrauben, faft wie Nägelein, Kelch grün:
lichgelb, Fahne weiß und gefranzt, mit 3 rothen, wohltiechenden
Staubfäden; Hülfe fpannelang, 3 breit, dünn, braun und
hart, enthält 4—6 fihwarze, flahe Bohnen, fait herzförmig.
Aus dem einzefchnittenen Stamm fließt ein blutrother Gaft,
der füch aus Leinwand nicht wieder ausmwafchen läßt. Der Kern
ift mit einem zwey fingerdiden, fpedartigen Splint umgeben;
er felbft dagegen fehr hart und ſchwer mit dicken Faſern wie
* Eichholz, heißt daher auch Eiſenholz; läßt ſich leicht verarbeiten
1713
und riecht wie frifh Brod. Es iſt das vorzüglichite Holz zu
Schwellen, wie bey uns das Eichholz, wird auch zu Tifchen,
Stühlen und Käften verarbeitet und läßt ſich leicht polieren; darf
nicht im Boden jtehen und nicht in Erdwänden, weil es fonft
fault; auch muß man ihm den weißen Splint abnehmen, weil
ihm bie weißen ’Holzläufe fehr zufesen, Im Meerwaffer wird es
von den Bohrwürmern angegriffen; übrigens ein gutes Brenn-
holz. Die graue Rinde fchält fih von felbit 5—6mal in großen
Fladen, und wird gegen Durchfall und giftige Pilze gebraucht:
Metrofideros amboinenfis. Rumpf Il. %. 16. Baryxylum
rufum Loureiro,
15. © Die BalfamFäfen (Copaifera).
- Kelch viertheilig, ohne Schuppen, 10 Staubfäden; Hülfe
geitielt, lederig und elliptiſch, mit einem xlliptiſchen Samen in
beerenartiger Hülle.
Balſamreiche Bäume im heißen America, mit ungraden
Fiederblättern und kleinen, weißen Blüthen in Trauben.
1) Die braſiliſche (C. officinalis).
Blättchen drey- bis vierpaarig, oval lanzetfürmig, glatt.
Brafilien; ein großer Baum sin Wäldern, mit fchöner Krone
und mennigrothem, hartem Holz. Blätter oval, A—5' lang,
2—2'/," breit, Hülſen länglihrund, zollgroß, braun, läßt ſich
aufdrüden und enthält einen Kern wie Hafelnuß in jchwarzer
Haut, Die mit etwas gelbem Mus überzogen ij. Er gibt ein
Elares Del, wie dag deftiffierte Terpenthinöl, welches der berühmte
Eopaiva-Balfam if. Man bohrt den Stamm an bis aufs
Mark, bindet ein Gefäß vor das Loch, und erhält binnen einer
Stunde 4 Kannen Oel. Wenn es zu fließen aufhört, ſteckt
man einen Zapfen hinein und des Abends erhält man wieder
Del, Erwärmt, und dareingetunfte Schleißen auf eine Wunde
gelegt, jtilit den Blutfluß und heilt bald; ebenfo den Schlangen:
big; 3—4 Tropfen in einem weichen Ey des Morgens einigemal
genommen, ;heben die Ruhr. Es ijt eine klare, gelblihe und
dlige Flüffigkeit von gewürzhaftem Geruch und bitterlichem Ge—
ihmad, und befteht aus einem fcharfen, ätherifchen Oel und
Harz, und wird jest am meiften gegen Schleimflüffe gebraucht.
Okens allg. Naturg. II. Botanik il. 108
1714
Die Affen lieben das Fleifch der Hülfen; der Kern wird hin
und wieder gegeffen. Marcgrave ©. 180. Pifo ©, 56.
Copaiba.
2) Die weftindifche (C. jacquini).
4—10 Blättchen, ungleich oval, mit durchfichtigen Düpfeln.
Weſtindien und Venezuela; ein hoher Baum mit graser, warzis
ger Rinde, Blätter 5 lang, Blättchen 3 und 1/3‘ breit, Rifpen
länger als Blätter, Hülfen zolllang, verkehrt oval, braun, mit
einem: länglich-ovalen, braunen Samen, halb in einer weißlichen
Hülle; liefert ebenfalls Capaiven-Balfam, aber weniger wohl
riechend,, diekflüffig und goldgelb. Heißt Zacamahaca in Bee
nezuela. Jaequin, Am, t, 86. Woodville, Med. bot. IH.
t. 137. Lamarck T. 342. Humboldt, Pl, éq. VII. t. 659,
Plenk Taf. 343. Hapne X. Taf. 14. Düſſeld. IX. Taf. 2,
Wagner II T. 170.
3) Die indifche (©. galedupa). |
5—6 Paar Fiederblättchen, Hülfen feheibenförmig. Gelebes
und Borneo, nicht weit von der Küfte; ein ziemlich hoher
Baum, den man Faum umflaftern Fann, DBlättchen 4 lang,
2 breit, Hülfe wie ein Kronenthaler oder wie beym Lingoo
(Pterocarpus indieus), braun, mit 1 oder 2 Bohnen, größer als
die der Lupinen, ſchwarz und ſteinhart. Das Holz ift hart,
fhwärzlich und wohlriechend. Aus der Rinde fließt ein ſchwar⸗
zer Saft, der fih zu Gummi verdickt, und die Grundlage des
beliebten Räucherftoffs Dupa iſt; man nimmt ihn überhaupt zu
allen Wohlgerüchen, wie die Aloe zu den Pillen. In Indien
macht man allgemein die Kleider wohlriehend mit der Dupa,
wovon es zwey Arten gibt. Die Föniglicdye (Dupa regia) ent»
hält das beite Calambac, fein gefchnittenes Garo, Caju rafa«
mala, Caju lacca, Benzoe, Schneckendeckel (unguis odoratus),
flüſſigen Storar, Pankilang und Timbai-Oel in verſchiedenen
Verhältniſſen, wovon die Galadupa 3 Viertel, alles auf Kohlen
erwärmt zu einem dien Brey gefnetet, zu Kügelhen geformt
und in Licuala-Blätier gewicelt. Bey der gemeinen Art von
Dupa bleibt das Calambac weg. Panfilang find rauhe Beutel,
innwendig ſchwarz wie Dinte, wovon ein Stück 2—3 Thlr.
er
1715
koſtet (Sepi?). Timbaus ift eine weiße Frucht wie Pinang.
Rumph II X. 13. Galedupa-boom.
16. ©. Die Johannisbrode (Ceratonia),
Blüthen zweys oder dDreyhäufig, Kelch fünftheilig, ohne Blume,
mit fünf Staubfäden; Hülfe ſchmal, lederig, Flafft nicht, mit
vielen Samen in Mus zwifchen fleifchigen Querwänden.
Die Bäume mit immergrünen, graden Fiederblättern, Fleis
nen Blüthen in Trauben und eßbaren, balfenfürmigen Hülfen.
1) Das gemeine (C. siliqua).
Dornlos, Blättchen 4—6, oval und immer grün, Mittele
meer, befonders häufig im Orient, bey ung in Gewächshäufern ;
ein Baum, 20—30' hoch, ziemlidy wie Apfelbaum mit gradem
Stamm, brauner, unebener Rinde und Frummen Aeſten, Blätt:
chen gegen 2° lang, 1’ breit; Blüthen roth, in aufrecten,
2—3' langen ehren, einzeln und gehäuftz Hülfen Hängend,
zufammengedrückt, 6” lang, 1’ breit, etwas gebogen, braun
und wei; Holz hart, roth geadert, gut zu Gchreinerarbeit,
die Rinde zum Gerben, fowie die Blätter. Die Hülfen (Sili-
qua duleis, Ceratia) heißen Sohannisbrod, weil der heilige Johan—
nes in der Wüſte fich davon ernährt habe, Sie jchmeden füß und
angenehm, befonders das Marf, enthalten viel Schleim und
Zuder, und werden befonders häufig im Orient von Armen und
Kindern gegeffen, gegen Huften gebraudt, dem Vieh gefüttert,
und endlich zu Branntwein benußt. In Aegypten zieht man
eine Art Honig daraus zum Einmachen der Tamarinden und
Myrobalanen, Aus dem Stamm fhwist eine Art Manna mit
Säure und Gerbitoff in blaßgrünen Körnern aus.
- Sm Königreich Balencia in Spanien werden viele Bäume
gezogen, zum großen Nugen der Innwohner. Der vorzüglichite
Baum daſelbſt ift indeffen der weiße Maulbeerbaum, welcher
die bewäfferten Thäler einnimmt; dann folgt der Delbaum, der
trodenen Boden liebt und mäßige Temperatur; bey trockener
Witterung werden die Früchte ſchmackhaft. Dann folgt ver
Sohanniebrodbaum am Fuße der Berge, meift zwifchen Felfen,
welcher zwar lang lebt, aber bisweilen erfriert; dann der Man-
delbaum in trockenem, weißem Boden an Wegen; fürchtet mehr
108 *
1716
das Eifen als die Kälte und lebt nicht lang. Auf den Bergen
ftehen Feigen und die Steineiche (Quercus -ilex), welche die
Kälte ertragen. Der Johannisbrodbaum pflanzt jich leicht durch
Samen fort, befonders durch die, welche die Maulthiere und
die Kühe gefreffen hatten. Er wächst, langfam wie alle Berg—
bäume; doch ijt er im 2ten Zahr ſchon mannshoch und fingers«
dick. Man läßt den Stamm nicht über 5 hoch werden, fon-
dern ftust ihn, und läßt nur 3 oder 4 wagrechte Aeſte ftehen;z
er wird fchenfelsdic und hat wagrechte Wurzeln. Beym Ber:
pflanzen macht man Löcher 60° von einander, und pfropft fait
auf jeden Samenbaum einen Staub: Aft, weil die Zwitteräfte nur
wenig Staub geben. Man nimmt an, daß die Staubbäume ?/,
betragen. Oft bringt ein Baum 80 Pfd, Früchte Wann Die
Hülfen braun werden und abfalfen, fo nimmt man eine 60 big
20’ lange Stange mit einem Wurzelhafen vom fpanifchen Rohr
(Arundo donax) und fchüttelt fie ab. Eie find ein guied Fut—
ter für Pferde, Maulthiere und anderes Vieh. Man füttert
daher in Valencia fait Feine Gerſte und Haber, fondern Zohans
nisbrod, Spreu und Lucerne. Das Hol; wird zum Brennen
und Berfohlen verwendet, die Blätter zum Gerben. Der Baum
heißt Carrubo, die Früchte Melars, Lindars, Cofteluts, Cava-
nilles, Je. t. 113. Knorr, Deliciae U. t. 8. £.7. Blad:
well &. 209. Zorn, PI. med. I. t. 59. Fafano, in Act.
neopol. 1787. t. 18. f.2. Plenf T. 735. Lamard T. 859.
Hayne VI, Taf. 36. Düffeld. XVII. Taf. 21. Zenfers
W. T 27.
* Blumen vollfommen.
17. © Die Srüsfäfen (Theodora, Schotia).
Kelch gefärbt und fünfblätterig, 5 zufammengeneigte Blu:
menblätter, 10 Staubfäden ; Hülfe geftielt. Bäumchen mit fleifen
Rifpen und gradfiederigen Blättern.
1) Die gemeine (Th, fpeciofa).
Blättchen vierpaarig, fpis:oval und ſtiftig. Senegal, am
Vorgebirg der guten Hoffnung ; ein Strauch, 4° body, mit grad:
fiederigen Blättern und blutrorhen Blumen in aufrechten Trau—
ben; Hülfe 2° lang, zufammengedrüdt mit 1—2 Samen, aus
1717
denen man eine fchmacdhafte Grütze macht, welche bie Hottens
totten gern effen. Medicus, Monogr. 1785. t.1. Jacquin,
Rar. I, t. 75.
18. © Die Zaunfäfen (Parkinsonia).
Kelh und Blume fünfblätterig, Fahne geftielt, 10 Staub:
fäden, wovon 3 beutellos; Hülfe ſchmal und wulſtig, mit läng«
lichen Samen. Dornige Sträucher mit Fiederblättern und fchlafs
fen Trauben.
1) Die gemeine (P, aculeata).
Dornen einzeln und zu drey, Blaͤttſtiel geflügelt. Weſt—
indien und Südamerica, ein zierliches Bäumchen, 12° hoch;
Blätter fußlang, 3—5 beyfammen, mit fehr vielen, Fleinen Fie-
derblättchen, 3 lang, Faum 1” breit; Blüthen groß, geld
und wohlriechend, in Endähren; Hülfen 4” lang, mit 1 —6
fhwärzlihen Samen. Dient mit Poineiana zu fehr fehönen
Zäunen; Rinde, Blätter und Blüthen gegen Abmagerung ber
Kinder, die geröfteten Samen gegen Wechfelfieber. Linne,
Hort, cliffort. tab. 13. Jacquin, Am, tab. 80. Walther,
Hortus VI. tab. 13. Lamarck T. 336. Genöt epineux.
19, © Die Musfäfen (Tamarindus).
Kelch fünftheilig und abfältig, 2 untere Lappen verwachfen,
Fahne und Flügel gleihförmig, Kiel nur 2 Borften; 10 Staub»
fäden, wovon 7 Farz und beutellos; Hülfe länglich, zufammen>
gedrückt, zwifchen den beiden Häuten vol Mus, 3—6 Samen.
Bäume mit ungrad vielfiederigen Blättern und Blüthen in
Trauben. |
1) Die gemeine (T. indica).
Hülfen mit S—12 Samen und fehgmal fo lang als breit.
Indien, Aegypten, Arabien und Senegal, ein ungeheurer Baum
mit hohem Stamm, 4° dick, der wie Linden vor die Häufer ge:
pflanzt wird, mit weiter und laubiger Krone; Blätter 6' lang,
mit 14—17 Paar zollgroßen Blättchen, 4“ breit, welche fich
des Abends zurückſchlagen; Blüthen in Fleinen Trauben, Kelch
und Blume, weiß, die lestere roth geadert, mit 3 längern
Staubfäden; Hülfen an langen GStielen, fichelförmig, 4“ lang,
faft 1" breit, braun, mit 3—4 vieredigen, braunen Bohnen,
1718
enthält unter ber äußeren brüchigen Schale jehr faures Mus,
das aber mit Zuder ſchmackhaft wird; es befteht aus Wein-,
und pfelfäure, Zuder, Gummi und Gaflert, und kommt -in
Kuchen, fammt den Samen, zu und, wo es als gelindes Pur:
giermittel und als Ffühlendes Getränf gebrauht wird. Sn jenen
Ländern werden bie Kuchen auf den Märkten verfauft und täg«
lich in der Küche gebraudt, um die Speifen fauer zu macen;
die Holländer machen damit ihr Zucerbier, welches in Indien
ein gemeines Getränf iſt; die fäuerlich fchmedenden Blätter, fo
wie bie Blüthen, gegen Fieber und Würmer, Rheede J. T. 23.
Balam-Pulli. Rumph I. T. 23. Tamaryn-Boom, Blad:
well T. 221. Plenf T. 31. Hayne X. 8. 41. Düffeld.
vu. T. 11. Wagner T. a1.
b.) Die weftindifche (T. oceidentalis).
Wird nur für eine Abart gehalten, mit Fürzern Hülfen,
ein= bis vierfamig. Das Mus ift ſüßer, aber nicht fo wirffam.
Bladmwell af. 201. Jacquin, Am, tab. 10. Gärtner
Taf. 146.
20. ©. Die Trommelkäfen (Cassia).
Kelch und Blume fünfblätterig, Fahne Feiner, 10 Staubs
fäden, wovon bie drey obern beutellos; Hülſe gejtielt, oft ge«
bogen, vol Mus und mit Querwänden,
Kräuter, Sträucher und Bäume mit einfachen und graben
Fiederblättern in heißen Ländern, Blücher in Riſpen; Hülfe
häutig und holzig, mit und ohne Scheidwände, die Samen zus
fammengedrüdt. Es gibt über 200 Sattungen.
a) Hülfen häutig, Flaffend und geflügelt.
1) Die gedräudliche (O. [enna),
Kraut mit fehspaarigen, ziemlih ovalen Blättchen, Hülfe
häutig, mit vielen Querwänden, ohne Mus, Faum Flaffend.
Hegypten, Arabien, Senegal, auch im ſüdlichen Europa und in
Weſtindien angebaut, ein nur fehuhhohes Kraut, mit 3° langen
Blättern und Blättchen 3“ groß; ein Dutzend gelbe Blüthen
in Achſeltrauben; Hülfen 17,“ lang, .“ breit, mit ‚einem Halb:
dugend ziemlich herzfürmigen Samen. Liefert die befannten
Sennesblätter, welche gelind abführen und daher den Kindern
1719
gegeben werden. Man unterfcheider jest ein Halbdugend Arten,
die zu Gattungen gemacht worden find. Sie werden oft ver-
fälfcht mit*Cynanchum arghel. Jacquin, Eclogae I. t. 87.
Lamarck T. 332%. F. 2. 3 Plenk © 326. Delile,
Egypte tab. 27. fig. 1. Hayne IX, T. 40—43. Düſſeld.
XV. 8. 7. 8. 12. Wagner IL 8. 135. 180.
2) Die maryländifche (C. marylandica).
Blättchen achtpaarig, lünglicheoval und fliftig; Drüfen an
Stielen, Blume geld. Nordamerica, bey uns in Gärten; eine
Staude mit mehrern Stengeln, mannshoch, Blätter fpannelang,
Blättchen 11/2”, 1“ breit; Blüthen in Adfeltrauben, groß und
fchön gelb, mit rothen Benteln, Hülfe 3 lang, 3” breit,
Blätter zum Abführen. Schfuhr T. 113. Barton, Mat-
med, t. 12. Düffeld. X. T. 10.
3) Die finnvolle (O. anguftillima, nictitans).
Blätter vielfiederig, Stiele dreyblüthig. Molucken, auf
Bergen, ein holziges Kraut, über 2° hoch und mehr als 30
Paar Fiederblättchen, fehr Elein und Dicht beyfammen, halb fo
breit als ein Strohhalm und einige Linien lang, fehließen fich des
Abends aufrecht an den Stiel, daß er blattlos zu feyn ſcheint;
Blüthen einzeln und geld, Hülfen zofllang, fehr dünn und
fhwärzlih. Hat Feinen andern Nugen, außer daß fich gute
Freunde es ſchicken, um anzudeuten, daß fie Freud und Leid
mit einander tragen wollen. Rumph VI % 67. Amoena
moefta, r
4) Die ägyptifche (C. abfus).
Blättchen zweypaarig, verfehrt= oval und gewimpert, mit
Drüfen, Blüthen unten einzeln, oben in Trauben. Aegypten
und Indien, ein fhuhhohes Kraut, mit Blättern 2 lang,
Blättchen .“, Blumen gelb, mit rothen Adern; Hülfen 2 lang,
mit 6 ovalen Samen zwifchen Scheidwänden, riechen gemwürz:
haft, ſchmecken widerlic und bitter und werden gepulvert mit
Erfolg gegen die Ägyptifche Augenentzündung gebraudt, Bur-
mann, Zeyl, tab. 97. Jacquin, Eclogae tab, 53. Düffeld.
_ XIV, T. 18. Semina Cismae,
1720
b) Hülfen holzig und gegliedert.
5) Die gemeine (C. filtula).
Blätthen fünfpaarig, fpihsoval und ohne Drüſen; Hilfe
walzig, vol Mus, fpringt in Gliedern auf. Indien und
Aegypten und angebaut in America; ein Baum 20 — 40 hoch,
mit furzem Stamm, 2’ die; Blätter wie bey Nußbaum, 6° lang,
Blättchen 4; Trauben 2 Spannen lang, mit gelben Blumen
wie Beilchen, zolllang; Hülſen 2%’ lang, faft zolldick, holzig,
braun und geringelt, mit 2 breiten Streifen an ben Nähten,
voll Auerwände mit Samen und ſchwarzem, füßem Mus aus:
gefültt, welches zum Ubführen, befonders der Kinder, gebraudt
wird; ebenfo die grünen, mit Zuder eingemachten Hülfen und
Blüthen; das Mehl zu erweichenden Umfchlägen; die herbe
Rinde zum Serben. Nheede I 8%. 22. Conna Rumph
II, &. 21. Trommelitock-boom, Haffelquifts Reife ©. 468,
Gärtner T 147. 5.1 Lamard T. 332. Plenf X. 327.
Tufflae, Antilles IV. t. 2. Hayne IX. T. 39. Düſſeld.
XIV, & 21. Wagner J. T. 68.
ec. Blätter zwey⸗ bis dreyfiederig, Blumen vollfommen.
21. © Die Blauhölzer (Haematoxylon).
Keldy Eurzröhrig, mit 5 abfälligen Lappen, Blume kurz,
10 Staubfäden unten behaart; Hülfe lanzetförmig, ein- bie
zwenfamig, veißt in ber Mitte der Klappen. Bäume mit Fie-
derblättern und Trauben.
1) Dag gemeine (H. eampechianum),
Dornig, Blätter geftedert, Blättchen fait herzfürmig. Ame:
rica bey Campeche, in ganz Weftindien angepflanzt, auf St. Do:
mingo zu Zäunen; ein Baum 36‘ hoch, welder das befannte
Sampefchenholz liefert, zum Nothe, Schwarz: und Violettfärben.
Holz roth, ins Violette und Schwärzliche, mit gelblihem Splint,
läßt fi, glätten und dient zu Geräthen; Blättter gradgefiedert,
Blättchen zwey: bis vierpaarig, Elein, nur Ys' groß; Blüthen
in langen, ährenförmigen Endtrauben, Flein, nur 3° lang, hoch—
gelb, 3 Kelchlappen roth; Hülfe ,“ lang, 4 breit, Häutig,
enthält einige dünne Samen, welde das Geflügel gern frißt.
Das Holz kommt gewöhnlich in 3° langen, 2—3' dicken Schei-
1721
ten zu uns von ber Eampechebay über Jamaica und enthält
einen befondern gelblichrothyen Farbenftof. Aus dem Stamm
fließt Gummi, wie das arabifhe, Catesby IM. Taf. 66.
Sloane ll. ©. 183, T. 231. Blackwell T, 49. F. 1.2.
Plenk T. 329. Lamarck %, 340. Tussaec, Antilles IV, t. 36.
Hayne X. T. 44. Düffeld. XIV, T. 3. Senfers Waaren-
Funde T. 10. Blutholz.
22. ©. Die Pfauenfäfen (Poinciana).
Fünf Kelhblätter, unten in einen Becher verwacfen, bag
untere gewölbt, 5 geftielte Blumenblätter, wovon die Fahne
anders geftaltet, 10 fehr lange Staubfüden, unten rauch; Hülfe
flach, mit vielen fchwammigen Querwänden, Samen flach. Ziers
liche Sträucher oder Bäume mit gradfiederigen Blättern und
Blumen in Sträußern,
1) Die gemeine (P, pulcherrima). |
Stachelig, Stiele fiebenpaarig, Seitenftiele zehnpaarig, Bläit—
hen verfehrtzoval, Blüthen in Doldentrauben, Indien, wild
und angebaut, ein ftrauchartiges Bäumchen wie Hafelftaude, über
beindict, Rinde grau mit braunen Fleden und Warzen, Zweige grad
mit weißem Mark, Holz hart, Blätter über fehuhlang, Blättchen
zofllang, ,2“ groß; Blumen ziemlich groß, anfangs goldgelb,
dann mennigroth, geruchlos, mit fingerslangen, fcharlachrothen
Staubfäden, wie die Federn auf dem Kopfe der Pfauen, in ſchuh—
langen, zierlich gewundenen Sträußern, welche Durch Geftalt und
Farbe den Gärten ein fehönes Anfehen geben; bleiben S Tage
lang offen, ohne fich zw ſchließen und find 1%/a lang, fehr zahl
reich und gefranzt. Die Hülfen wie bey Bohnen, fingerslang
und breit, fat holzig, ſchwarz violett, Elappern im Winde und
Frachen beym Zerdrüden; enthalten 6—8 flache, fahle und un»
ſchmackhafte Bohnen, welche fchon in den Hülfen Feimen, aber
meift von Maden zerfreffen werden. Die Blätter fehließen ſich
des Abends ſchief nach oben, Wächst in ganz Indien und im
weitlichen Ehina, woher der Straud eigentlich Fommt; wird
überall in Gärten und Begräbnißplägen ber Heiden gepflanzt,
blüht im May und Auguft und trägt im December und Jänner
reife und unreife Hülfen. Mit den Sträußern ziert man bey
1722
Hochzeiten die Thüren, Zimmer und Tifhe, auch dienen fie bey
Begräbniffen lediger Perfonen. Blätter und Samen wirfen purs
gierend und abtreibend; die bitterfchmecenden Blüthen fehweiß-
treibend und gegen Huften. Die Samen follen giftig feyn, in:
deffen werden fie von den Papageyen gefreffen. Tijett:-Mandaru,
Rheede VI, Taf. 1. Crista pavonis, Rumph IV. Taf. 20.
Merian, Surinam T. 45. Lamarck T. 333. Reichards
Gart. Mag. T. 93. Fleurs de Paradis, Poincillade.
23. ©. Die Färberfäfen (Üaelalpinia).
Kelch fünftheilig, der untere Lappen groß und gewödlbt,
Blumenblätter nagelföürmig, das obere Fürzer, 10 Staubfäden,
unten zottig; Hülfe rautenförmig, zweyflappig und mehrfamig.
Sträuder und Bäume, meift Dornig, mit immer grünen,
gradfiederigen Blättern und geiben Blumen in Rifpen.
a) Hülfe mit 1 —2 fehr dien Samen. Nugaria.
1) Die ärgerliche (O. nuga).
Stengel ohne Stacheln, aber die Blattſtiele ſtachelig und
doppelt gefiedert, Blättchen zweppaarig, mit einem ungrabden ;
Blüthen in Traubenrifpen. Ojftindien, einer der Fleinften Sträu—
cher, aber einer der fhlimmiten, den man fehr vermeiden muß;
wächst überall in Büfchen und am Strande, armsdick mit fingers»
und ftrohhalmdicen Zweigen, welche im Grafe Friechen und zu
nichts dienen, als die Vorübergehenden zu ärgern, indem ihre
Dornen Kleider und Haut zerreißen. Die Blättchen zolllang, 31,
breit. Die am Ende haben am Grunde ein Paar Eleine Sta—
chen; Blüthen ſchön, gelb und wohlriechend ‚ Hülfen 2“ lang,
1’ breit, flach und glatt, mit 1—2% fihwarzen, länglich vierecfigen
und flahen Samen. Aus dem Stamm fließt etwas Gummi;
die Wurzel als Harnmittel, Nugae [ylvarım. Rumph V.
T. 50. Guilandina.
b) Hülfe tafchenförmig und einfamig. Brafiliettia.
2) Die brafilifche (O. brasiliensis), |
Dornlog, Blätter fiebens bis neunpaarig, Seitenftiele ſechs—
paarig, Blätshen länglichsoval. Weftindien, vielleicht auch Bra—
lien, ein Baum, welcher dag wejtindifche Fernambufholz liefert;
Blüthen gelb in Riſpen.
1723
v) Hülfen znfammengedrücdt und troden, 'mit mehreren
länglihen Samen. Sappania.
3) Das Sappanholz (O. [appan),
Stachelig, Blätter zwölfftederig, Seitenftiele ebenfo, Blättchen
fchief länglicheoval und ausgerandet, Oftindien, ein Bäumchen,
12—-20° hoch und fchenfelsdic, mit mehreren Stämmen ; voll dicker
Stacheln auf Warzen wie bey den Rofen; Blätter doppelt gefiedert,
2' lang, Seitenitiele 1’, mit zahlreichen, zolllangen Blättchen,
welde ſich des Abends fehließen; Blüthen in fchuhlangen Rifpen,
gelb und geruchlog; Hülfen 4 lang, 2 breit, braun, hart,
mit 2—3 braunen, flachen, Dreys bis vierecligen Bohnen, Wird
überall zur Zierde im Sand gezogen; blüht vom April bie zum
September, trägt am Ende des Jahres, grünt immer 100 Jahr
lang. Der blaßrothe Kern ift das eigentlihe Sappanholz, wel—
ches zum Färben in den Handel fommt. Das äußere Holz ift
gelblichweig. Der Hauptgebraucdh ift zum Rothfärben; man
macht aber auch Schiffsnägel, Kiſten, Schränfe und Stühle
daraus. Mit Waffer gefocht wird es fchwarz, mit Alaun roth,
und dann zum Färben der Leinwand gebraudt. Die bieten
Wurzeln färben am beiten, werden aber felten ausgegraben, weil
fie an fteinigen Plägen wachfen. Das amboinifche ift nur ein
halbFfriechender Strauch, das finmifche aber ein mannsdicker, nies
derer Baun auf Bergen, hat bisweilen 4’ im Dinrchmeffer und
verficht vorzüglich die indifhen Märfte, fo wie and das von
Malacca. Es wird in ganz Afien zu ber Ehayfarbe (Olden-
landia) gethanz allein nur, wenn*man eine wohlfeile, vothe
Farbe geben will, die nicht Hält; heut zu Tage wird das manil-
lifche vorgezogen. Es findet fih nirgends wild, fondern in den
Berggärten, fo daß jeder Strauch feinen Eigenthümer hat.
Tsja-Pangam, Rafp-Hout. Rheede VI. %, 2.; Ligaum sap-
pan, Rumph IV. T. 21. Rorburgh, Eorom. T. 16, La—
mard T. 335. 5. 1. Zenfers Waarenfunde T. 52.
4) Die bahamifche (C. bahamensis).
Stachelig, Mittel» und ©eitenjtiele dreypaarig, Blättchen
verfehrtzoval. Bahama-Inſeln; ein Strauch oder Fleiner Baum
mit ftacheligen Zweigen und Blattitielen; Blüthen weißlich und
1724
wohlriechend in Rifpen, Hülfen fchmal, mit rundlichen Samen.
Liefert das gelbe Brafilienholz; die fcharfe Rinde zum ei
ziehen. Catesby I. T. 51,
5) Die balfamifche (C. bijuga, vesicaria).
Ebenſo, aber die Blättchen verfehrt herzförmig. Jamaica,
Holz roth und kommt wahrfcheinlih auch als Fernambuc vor;
alle Theile geben beym Reiben einem ftarfen balfamifchen Ges
ruch von fich, wie der Sevenbaum. Sloane IL T. 181. 5 2.
6) Die tropfenbe (C. pluviosa),
Dornlos, Blätter ungrad und doppelt gefiedert, achtpaarig,
Seitenftiele zwölfpaarig, Blättchen rautenförmig. Brafilien,
ein Baum, von deffen Zweigen Tropfen — wie ein
Regen. Cubaea.
7) Die empfindliche (©. mimosoides),
. Stadyelig, Blätter zwölffiederig, Seitenftiele ebenfalls,
Blättchen länglih= oval. Malabar, ein Straub, 3— 4 hod),
vol Stacheln, mit fpannelangen Blättern, welche ſich bey ber
Berührung fogleich niederlegen, wie bey Todda- Vaddi (Oxalis),
fih aber. bald wieder erheben ‚bis Sonnenuntergang; Blüthen
voth, *.“ breit; Hülfen 1%/, lang, wollig, mit 2—3 Bohnen;
blüht immer. Kal- Todda-Vaddi, Lief-blaad, Rheeder Vi,
Taf. 8.
d) Hülfen länglich, umgebogen, mit —
8) Die gerbende (G. coriaria),
Dornlos, Blattſtiele ſechspaarig, Seitenſtiele zwanzigpaarig,
mit ſchmalen Blättchen. Weſtindien und Columbien, ein Strauch,
15° hoch, Blättchen 3“ lang, Blüthen klein, gelblich und wohl:
viechend lin Riſpen, Hülſen 2/4 lang, fingersbreit und S-för⸗
mig, Samen oval und breit, Die Früchte find fehr herb und
dienen zum erben. Siliquae libidibi. Jacquin, Am, t. 175.
f. 36, Kunth, Mimof. t. 45. Poinciana,
24. 6. Die Sıhnellerfäfen (Guilandina).
Keldy Frugfürmig und fünffpaltig, 5 ftiellofe Blumenblätter,
10 Staubfäden unten zottig; Hülfe oval, etwas zufammenge-
drückt, jtachelig, zweyflappig, mit 1—3 * glänzenden und
ſteinharten Samen.
1725
Sträucher und Bäume mit Hafendornen, gradfiederigen
Blättern und Blüthen in Trauben,
1) Die gemeine (G. vulgaris), :
Blättchen behaart und oval. Lobus echinodes, Clu-
fius, Exot, t. 71. Guenie.
Oſtindien und Arabien, von ba in America, wo man aus
dem Kern eine Milch macht und aus dem Holze — ** gegen
Schleimflüſſe.
Man unterſcheidet 2 Arten.
a.) Die kleine (G. bondue).
Größer, Stacheln einzeln, Samen gelblich. Oftindien, an
dürren Pläßen, ein garjtiger, Friechender Strauch, der voll Sta—
cheln fit, wie die Brombeerfträucher und auch weißes Marf
hat, unten armsdick, theilt fi in viele ausgebreitete, manns—
lange und unregelmäßige Zweige, die auf andern Sträuchern
liegen oder auf der Erde Friehen und fich hin und wieder er.
heben. Blätter doppelt gefiedert, mit 3—6 Paar Blättchen,
4—5' lang und 2 breit, mit Stadheln am Grunde; fchließen
fih des Rachts. Der Strauß am Esde, fait fpannelang, Blus
men wie beym Ginjter, aber röthlih; Hülfen 3— 4“ lang, 2°
breit, voll Feiner, weicher Stacheln, wie Eaftanien, fehwärzlich;
enthalten in Marf 2—4 runde Samen, ganz wie Schnellfugeln
mit feinen Kreifen gezeichnet und einem fahlen Fleden; Schale
fteinhart, Kern bitter. Man braucht diefe Samen fehr viel zu
dem gemeinen Spiel Tfjonka. Man hat nehmlich ein Scheit,
worinn 14 Gruben in 2 Reihen find, in die man nad gemwiffen
Regeln diefe Kugeln zählt, bis ein Theil zu Furz kommt. Diefe
Samen verftopfen und die indifchen VBorfechter effen einige Tage
nad) einander 40 derfelben, um im Kriege veft zu werten. Man
pflegt fie um die Veſtungen zu pflanzen, weil fie ein undurch—
dringliches Gebüfch bilden. Die frifchen Blätter geftoßen mit
Eifig, befördern den Blutfluß, die Wurzel gegen Ruhr. Rumph
V. Taf. 48. Frutex globulorum, Balletjesstruyk; Plukenet
T. 2. 5 2. Lamard %, 336.
b.) Die große (G. bonducella). |
Kleiner, Staheln paarig, Samen grad. Oftindien, ein
1726
Strauch, ziemlich wie ber vorige, aber aufrecht, befonders am
Strande, den er bisweilen wie eine Mauer umgibt, daß nie-
mand durchfommen Fann, indem ſich die Dornen fo veft ein-
hafen, daß nichts übrig bleibt, als etwas zurückzugehen und ſie
ganz geduldig loszumachen. Obſchon er nehmlich wie ein
Bäumchen, aufſchießt, ſo hat er doch auch Seitenzweige, die auf
der Erde kriechen und ganz voll Dornen ſind. Hülſen fingers⸗
lang, 2“ breit, ſchwärzlich und rauh, mit 2 Samen, größer als
die vorigen, ſteinhart, glatt und glänzend, etwas länglich und
zuſammengedrückt, aſchgrau, einige bläulich, andere ſchwärzlich.
Werden nicht ſo häufig von den Knaben zum Spiel gebraucht
wie die vorigen, weil ſie zu groß ſind und nicht ſo rund. Heißen
in Braſilien Mates. Wurzel, Riude, Blätter und Bohnen gegen
Darmvorfälle und Blähungen; das Mark der Früchte gegen
Stein. Rheede Il. Taf. 22. Caretti; Rumph VI. Taf. 49.
&ig. 1. Globuli majores; Breynius, Prodromus tab, 28°
Schrank, Hortus monac, tab, 68. Roxb., Afiat. Ref. Il,
315. IV. 276,
2) Die ftadhelige (G. echinata).
Stachelig, Blätter zweyfach gefiedert, Blättchen vielpaarig, .
elliptiſch, Hülfen länglich und flach. Brafilien, ein’ großer, knor⸗
riger Baum mit brauner Rinde und kurzen Stacheln, Blättcyen
zehnpaarig, wie beym Buchs; Blüthen klein, gelb und roth ges
fehäckt, fehr wohlriechend wie Mayblümchen; Hülfen Ttachelig
und braun, mit einigen rothen Bohnen. Liefert das rothe Bra-
filien oder Fernambufholz, welches in der ganzen Welt befannt
iſt; jedoch ift nur der beindicke Kern eines mannsdiden Baumes
eoth. Er wähst nur in den innern Wäldern und wird mit
vieler Mühe an die Ufer gefchafft. MUebrigens nannte man ein
Färberholz Brafllienholz, ehe America entdecft war. Piso,
Pao do Brasil, Caesalpinia,
| D. Hülfen troden, Samen breit.
3. © Die Honigfäfen (Gleditfchia).
Zwitter und getrennt, Kelch meift vierfpaltig, mit fo viel
Blumenblättern und Staubfäden; Hülfe eben mit zufammen-
gebrüdten Samen in Mus zwifchen Querwänden,
1727
Meift Bäume mit verzweigten Dornen und grad oder zwey«
fach gefiederten Blättern, auch die Blättchen zufammengewachfen ;
Blüthen grünlich in Riſpen.
1) Die gemeine (G. triacanthos),
Dornen dreytheilig, Blättchen lanzetfürmig, Hülfen etwas
gedreht und vielfamig. Nordamerica und im Alleghany-Gebirge,
bey uns fait in allen botanifchen Gärten und Anlagen; ein
Baum 40—60' hoch, mit jtarfen Dornen an Stamm und Xeiten,
2—4" lang; darunter die Blätter büfchelmweife, 6° lang, mit
8—12 Paar Blütthen, zolllang und kaum 4“ breit; Staub:
blüthen in 4 langen Käschen, Samen» und Zwitterblüthen in
6“ langen Trauben mit grünlichgelben weißgeränderten Blumens
blättern und 6 röthlichen Staubfäden ohne Beutel; Hülfen ſchwerd—
fürmig, über fehuhlang, 2 breit, mit 10—20 Bohnen in füßem
Marf, das bey Huften genommen und auch zu Meth gefotten
wird, Der Baum wird daher in Menge angepflanzt. Plukenet
T. 352. 5. 1. Duhamell,%.105. Kerner T. 420. 21.
Michaux, Arbres Il, t. 10. Schkuhr T. 356.
26. ©. Die Delfäfen (Hyperanthera, Moringa).
Kelch fünftheilig und abfällig, Blume fünfblätterig, mit
auffteigender Fahne, 10 ungleiche Staubfäden, wovon bisweilen
5 beutellos; Hülfe dreyklappig mit dreyedfigen Samen in Marf.
Dornlofe Bäume mit zwey: big dreyfachen ungraden Fieber:
blättern, Blüthen in Riſpentrauben, die Hülfe wahrfcheinlich
aus 3 Bälgen verwachfen, wie die Hohlcapfeln.
1) Die gemeine (H. pterygofperma).
Blätter zweymal gefiedert, die untern dreyzählig, nur 5
Staubbeutel, Hülfen dreyedig, Samen dreyflügelig. Oftindien,
Eeylon und Megypten, jedt auch in America allgemein an
gepflanzt, vorzüglid um die Häufer in jedem Dorf; ein
mäßiger Baum, 25° hoch mit 2’ dickem Stamm und wenigen, auf—
rechten Zweigen; die graue und warzige Ninde ſchmeckt rettig—
artig; Blätter zwey- bis dreyfach gefiedert, ellenlang, Blättchen
5—7, kaum zoffgroß und .“ breit, daher gibt der Baum nicht
viel Schatten, zeichnet ſich aber durch feine aufrechten Zweige
von ferne aus; Blüthen in großen Endtrauben, Kelch weiß,
1728
Blumen gelblich und wohlriehend, Hülſen über fehuhlang und:
mehr als fingersdick, walzig, etwas dreyeckig und längsgeftreift,
mit Samen wie Erbfen, in ſchwammigem, fadem Mark, Die
Blätter ſchmecken bitterlich wie Senf und fint ein tägliches Ge—
müfe fürs Gefinde: daher werden die Bäume beftändig geſtutzt,
wie bey ung bie Weiden, und die Zweige in die Erde geftedt,
wo fie leicht Wurzel ſchlagen und neue Blätter treiben. Die
halbreifen Hülfen geben ein befferes Gemüfe, man faugt aber
nur das Mar! aus. Die Rinde fhmedt wie Rettig, die Wur:
zel fcharf und brennend wie Meerrettig und wird ebenfo gerieben
auf Fleifh und Fifch geftreut; ihre Rinde auch gegen Lähmung,
Fußgeſchwülſte, Scorbut und Gicht; der Saft treibt die Brillen:
ihlangen aus den Häufern. Die Tauben freffen die Blüthen
fehr gern. Die weißen Samen find ſcharf und bitter, machen
Abführen und Erbrechen; man preßt daraus ein mildes Oel,
welches nicht ranzig wird und unter dem Namen Behen - Del
unter wohlriechende Salben Fommt, Blüht im Zuny, July und
Auguſt und trägt ums Neujahr, 70—S0 Jahr lang. Die
Hülſen ftehen überall zum Berfauf. Rheede VI T. 11. Mo-
ringe; Rumph I. %. 74. Kellor-boom; Bladwell T. 386.
Jaequin, Bar. t. 461. Lamard % 337. Plenk T. 318.
Tussae, Antilles IV. t. 16. Nuces behen, Balani myrepsicae.
Gländes unguentariae.
B. Regelmäßige Pflaumenpflanzen.
Fünf Blumenblätter mit ein- oder mehrfachen freyen Staubfäden;
gg fleiſchige und mehrfächerige Pflaumen.
Ordnung V. Srudht: Pflaumen.
Stadhufien, Empetren, Ehailletien; Ceraftrinen; Rhamnen;
Zerebinthaceen.
Pflaume mehrfächerig, wenigftens urſprünglich.
Sträaucher und Bäume, in allen Elimaten, oft mit Dornen
und einfachen Blättern, doch auch mit gefieberten, meift ohne
Nebenblätter; die Blumen Flein und oft Fünmmerlich mit Den
1729
Staubfäden am Kelche und einer Pflaume meiſt von demſelben
eingefchloffen, nur ein Griffel mit mehrern Narben. Eamen
fehr verfchieden, aufrecht und verfehrt, und ebenfo der Keim,
mit und ohne Eyweiß.
Sn Hinſicht auf ihre Stoffe find fie nicht vor großer Wiche
tigkeit; doch liefern mehrere bittere und gerbende Rinden und
Blätter, und manche ſehr fehmadhafte Früchte, fowohl Fleiſch—
als Kernobſt. Diefe jedoch finden ih nur in —* Ländern.
Sie zerfallen in 4 Zünfte.
a. Die einen haben kümmerliche Blumen mit abwechſelnden
Staubfäden, und eine trockene, nußartige Pflaume, mit vers
fihiedenen Samen; Stackhuſien, Empetren, Chaiiletien.
- b. Andere haben fünfzählige Blumen mit abwechfelnden
Staubfäden und mehrfächerige Pflaumen mit einem Griffel;
Gelaftrinen,
e. Andere ebenfo, aber die Staubfäden gegenüber; Rhamnen.
d. Andere endlidy Haben mehrere freye Pflaumen oft mit
getrennten Blüthen und abwechfelnden Staubfäden, die Samen
ohne Eyweiß.
13. Zunft. Nug:Pflaumer — Werfen.
Stackhuſien, Empetren, Ehailletien.
Blüthen Elein, bisweilen getrennt, drey: und fünfzählig, mit fo viel
Staubfäden und nußartigen Pflaumen.
Kräuter, Sträucher und Bäume, mit zerftreuten, einfachen
Blättern und meiltens mit Nebenblättern; meiftens in heißen
Ländern; Blüthen Flein, bisweilen getrennt, drey- und fünfzähe
fig, mit fo viel Staubfärten, abwechfelnd und gegenüber, 2 oder
3 trodene nuß- oder beerenartige Pflaumen mit verwachfenen
Griffeln, Samen mit und ohne Eyweiß, mit aufrechtem Keim.
A. Kräuter mit fünfzähligen Zwitterblumen und 3—5
ſchlauchartigen Pflaumen; Stacdhufien.
Ausdauernde Kräuter im mildern Neuholland, mit einfae
hen Wechfelblätern und Fleinen Nebenblättern; Blüthen in fas
benfürmigen Aehren, mit je 3 Deekblättern, Kelch frey, aufs
Okens allg. Naturg. IM. Botanik II. 109
1730
geblafen und fünffpaltig, mit 5 nagelförmigen, unten zuſam⸗
menhängenden Blumenblättern und fo viel abwechfelnden Staub»
fäden; 3—5 ſchlauchartige und einfamige freye Pflaumen mit
verwachfenen Griffeln, Samen und Keim aufredht im Eyweiß,
1. G. Die Krautwerfen (Stackhoufia).
Kelch aufgeblafen und fünffpaltig, 5 Blumenblätter und
fo viel Staubfäden; 3 oder 5 fehlauchartige ori mit fo
viel meijt verwachfenen Griffeln.
1) Die gemeine (St. menogyna).
Blätter abwechſelnd und lanzetfürmig. Neuholland; ein
Meines Sträuchlein mit zerftreuten Fleinen Blättern und Blüthen
in einfachen Endähren, ohne Nugen. Labillardiere, nova
Hollandia. t. 194. E. Smith, Linn. Trans. IV. 218.
B. Sträucher mit mehrfächerigen und beerenartigen
Pflaumen; Empetren.
Heidenartige, trocdene Sträuchlein, mit abwechfelnden Nas
delblättern ohne Nebenblätter. Blumen klein, zwey⸗ und drey⸗
häufig, meift einzeln; Kelh und Blume dreyblätterig, mit fo
viel abwechjeluden Staubfüden, 3—9 beerenartige Pflaumen mit
einem Furzen Griffel und einem aufrechten Samen, Keim aufs
recht im Eyweiß. Meiit in Fältern Gegenden und auf Alpen.
2.6. Die Rauſch-Beeren (Empetrum).
Zwitter und getrennt, Keldy breyblätterig in 6 Schuppen,
3 Blumenblätter und fo viel Staubfäden, Pflaume ſechs- bis
nneunfächerig. Sträuchlein mit zerftreuten oder wirtelfürmigen,
fhmalen Blätichen und fchwarzen ur rothen Früchten im nörd⸗
lichen Europa und America.
1) Die gemeine (E. nigrum). *
Blätter ſchmal und dunkelgrün, mit umgelegtem Rand und
druſig, Blumen roth, Beeren ſchwarz.
Auf Alpen und im nördlichen Deutſchland in Heiden und
Sümpfen; ein heidenartiges Sträuchlein, nur ſchuhlang und
fiegend, mit vielen oft wirtelartigen Zweigen und fehr gedrängs
ten DBlättchen, 3° lang, Faum 1% breit, did und flumpf,
unten mit einer weißen Rippe; Blüthen fehr Hein, einzeln in
Achfeln, Kelch weißlih, Blumen röthlich; Pflaumen wie Erbfen
1731
mit harter Nuß, fchmeden fauer und unangenehm, werden aber
im höhern Norden gegeffen und für harntreibend gehalten; in
Grönland macht man ein fehlechtfchmecdlendes, weinartiges Ges
tränf daraus; es feheint Daher nicht, daß fie Schwindel erregen,
wie man behauptet hat. Fl. dan. t. 975. Lamarck T. 830.
5.1. Reiter T. 95. Schkuhr %. 318.
3. ©. Die Sauerwerfen (Uorema).
Ebenſo, aber der Kelh ohne Schuppen und die Pflaume
nur dreyfächerig.
1) Die weiße (C. album).
Ein aufrechtes Sträuchlein wie das vorige, mit Bläthen
in Knäueln und weißen Beeren. Sn Portugali macht man
daraus eine fäuerliche Limonade für die Fieberfranfen. Gärt—
ner T. 106. Empetrum album.
C. Zwitter, fünfzählig mit abwechfelnden Staubfäden
und 5 Drüfen; trocdene Pflaume zwey: bis dreyfächerig, reif.
einfächerig und einſamig; Chailletien.
Sträuder und Bäume mit lederigen Wechfelblättern und
Nebenblättern; Blüthen büfchelfürmig, zwitterartig und getrennt,
Kelch fünffpaltig, innwendig gefärbt, fo viel Blumenblätter und
Staubfäden; Pflaumen frey mit 2—3 Griffeln, zum Theil vers
wachſen, Samen verfehrt, Keim aufrecht, ohne Eyweiß. In
heißen Ländern.
4.6. Die Kletterwerfen (Chailletia).
Kelch fünftheilig, 5 Blumenblätter gefpalten und 5 Staub»
füden mit fo viel Drüfen; Pflaume troden, dreyfädherig, reif
einfächerig und einfamig. Bäume in heißen Ländern; ziemlich
wie Celtis mit Doldentrauben.
* 2) Die gemeine (Ch. fascieulata, dichapetala).
Blätter länglid, Blüthen büfchelfürmig, Griffel verwachfen.
Madagascar; ein Bäumchen mit Fletternden faft laublofen Zwei«
gen. Petit Thouars, Madag. Nro. 78.
5. ©. Die Ruthenwerſen (Tapura).
Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig und faft zweylippig,
oberes Blatt dreyzähnig, unteres gefpalten, 5 ungleihe Staub⸗
fäden; Pflaume dreyfächerig mit einem Griffel. |
109 *
1732
1) Die gemeine (T. guyanenfis, felfiliflora),
Blätter lang, elliptifh, Blüthen in Knäueln. Guyana in
Wäldern, ein Strauch über 12° hoch, 4“ dic, mit biegfamen
Zweigen, Blätter 4 lang, 2’ breit, mit einem halb Dutzend
gelben Blüthen in den Achſeln. Die Ereolen brauchen ihn als
Stäbe in das Fadywerf der Häufer. Aublet 8. 48.
y
14. Zunft. Pflaumen: Pflaumer — Pimpyelm
Gelaitrinen.
Kelch und Blume vier: oder fünfzahlig mit fo viel abwechfelnden Staubs
fäden; Gröps meift pflaumenartig mit einem Griffel auf einer Scheibe,
zwey⸗ bis fünffächerig, mit einem aufrechten Samen in fleifchiger Hülle,
Keim aufrecht im Eyweiß.
Sträuder und Bäume mit einfaden Wechjelblättern oder
gefiederten Gegenblättern und Fleinen Nebenblättern in gemä—
Bigten und heißen Ländern; Blüthen Elein, in Afterdolden und
Rifpen, meiſtens Zwitter und weiß, der Gröps auf einer fleis
ſchigen Scheibe, und ebendafelbit die Blumenblätter und Gtaube
fäden, meift pflaumenartig, aber auch tafchen- und capfelartig,
zwey: bis fünffächerig, mit wenig Samen und meiftens vere
wachfenen Griffen. Sie unterjcheiden fi) von den Rhamnen
vorzüglich durch die abwechfelnden Staubfäden und die meift
trockene Frucht.
A. Frucht meiſt capfelartig.
a. apfel: oder beerenartige Frucht Flafft nicht, Grif⸗
fel geſpalten; Blätter gefiedert und gegenüber; Staphyleaceen. ı
Aufrechte Sträucher und Bäume mit ungraden Fiederblätz
tern und gefärbtem Kelch; Gröps zwey- bis dreyfächerig, eine
aufgeblafene Eapfel oder beerenartige Pflaume mit einigen runs
den, fteinharten Samen.
1. © Die Pimpernüffe (Staphylea).
Kelch fünftheilig, gefärbt und abfällig, mit 5 Blumens
blättern und Staubfäden; Capſel häutig und aufgeblafen, zweys
bis dreyfächerig, mit fo viel Griffeln und 1—3 Samen.
1733
Baumartige Sträucher auf der nördlichen Erbhälfte, mit
weißen Blumen in Achfelrifpen.
1) Die gemeine (St. pinnata).
Blätter ungrad geftedert, Blättchen länglich-oval und gezähnt,
Blumen weiß in hängenden Trauben. Südlich und öſtlich auf
Bergen, bey und hin und wicder verwildert, fonft in Gärten
und Luſtwaͤldern; in der Tracht wie die Aeſchen, aber nur 2
bis 3 mannhoch, mit grauer oder brauner Rinde und markrei—
hen Zweigen, Blätter fait fo groß wie die des Nußbaums, mit
5—7 Blättchen, 4’ lang, 2 breit; Slüthen wie Mayblümchen,
fchneeweiß oder etwas röthlid an hängenden Trauben, Gröps
fo groß wie eine Wallnuß, papierartig aufgeblafen, trocden und
rauſchend, zweyfächerig, enthält in jedem Fach zwey glänzend-
braune Samen wie Erbfen, gegen den Nabel etwas verlängert.
Sie find ölig, ſchmecken etwas herb, führen ab .umd erregen
Erbrechen; doc follen fie von Kindern aus Leckerey gegeffen
werden, und die DBlüthenfnofpen im Orient mie Cappern,
Knorr, Delieiae IE. t. S. 1. Lamarck T. 210. Schmidts
Baumzudt I. T. SO. Schfuhr T. Sa. Guimpel T. 86.
Piftacia [ylveltris, Nux veſicaria, Piftacchio falſo, Piftachier
fauvage. —
2) Die dreyblätterige (St. trifolia),
Blättchen dreyzählig, ſpitz- oval. Virginien, bey ung in
£uftwäldern, nicht fo hoch als die vorige, Capfel zweyfächerig.
Schmidts Baumudt II. T. 81.
2. ©. Die Pimperbeeren (Turpinia, Dalrymplea),
Zwitter und getrennt auf 2 Stämmen, Keld) gefärbt und
fünftheilig, Blume fünfblätterig an einer zehnferbigen Scheibe
mit gleichviel Staubfäden; Deere pflaumenartig, drepfächerig,
mit 3 Griffen und 1—3 rundlichen, harten Samen. Sträucher
und Bäume in heißen Ländern mit Fiederblättern.
1) Die gemeine (T. pomifera),
Rifpenzweige gegenüber. DOftindien in Gilher; ein Baum
mit fhuhlangen Blättern und 3—7 Fieberblättchen, 5° fang,
ſehr dicken Rifpen, und hochgelben, rundlidyen, apfelartigen
1734
Früchten wie Mifpeln, welhe Zunfyjam heißen. Roxburgh,
Corom. HI. t. 279. Fl. ind. I. 633.
“ b, Griffel einfah; Frucht capfelartig und Flaffend im
Rücken; Samen in fleifchigen Hüllen, Keim aufrecht im Eyweiß;
Blätter einfad und abwechfelnd; Euonymen.
3. ©. Die Spindelbäume (Euonymus).
Kelch vffen, vier: bis fünffpaltig, mit fo viel Blumenbläts
tern an einer Sceibe; Eapfel drey: bis fünffnöpfig mit einem
Griffel und 2 oder 1 Samen aufrecht an Rippenfcheidwänden
in gefärbtey, fleifchiger Hülle.
Große Sträucher auf der nördlichen Erdhälfte mit vierecki—
gen Zweigen und Gegenblätter; Blüthen in Mfterbolden. —
1) Der gemeine (E. europaeus).
Blätter länglich lanzetfürmig, fein gezähnt und glatt, Stiele
flach und dreyblüthig, Blüthen vierzählig. Ueberall in Zäunen,
jedoch nur zerjtreut, ein fehr hübſcher Strauch, befonders wann
er feine fanftrothen Gapfeln trägt mit 4 Zipfeln, daher Pfaffen-
hütlein; über mannshoch, bisweilen baumartig, mit grauer Rinde
und armförmigen, glatten, grünen und vierecfigen Zweigen ;
Blätter 19,“ lang und .“ breit, auf. furzen Stielen; Blüthen
fürzer, offen und grünlichgelb; Capſel ſchön roth, +, groß,
mit je einem weißen Samen in hochgelbem Mus; blüht im May
und reift im Spätherbit. Das gelblihe harte Holz ift gut für |
Schreiner, zu Spindeln und Schuhzwecken, vorzüglich zu Schieß—
pulver und Zeichenfohlen; die Hülfen ſollen mit Alaun gelb
färben; die Früchte erregen Erbrechen, und werden gepulvert
als Salbe gebraucht gegen Grind und Ungeziefer; die Rothkehl—
chen verfchlucden die Kerne, geben fie aber unverdaut wieder
von fih. Schfuhr Taf. 48. Sturm T. 27. Schmidts
Baumzucht II. T. 71. Guimpel 9. 16. 3weckholz, Fusain.
2) Der warzige (E. verrucosus).
Ebenfo, aber die Rinde warzig. Südeuropa und öftliches
Deutfchland, bey uns in Gärten; überhaupt Feiner, Zweige
und Blüthenftiele rundlich, Blüthen grünlichhraun, Samenhülle
ſchwarz. Jacquin Austria. t. 49, Schmidt U, Taf. 72,
Guimpel T. 17.
1735
4. ©. Die Peftpimpeln (Catha).
Zwitter, Kelch flach und fünflippig, mit fo viel Blumene
blättern und Staubfäden; Capfel federig, dreyedig, mit 1 ober
2 Samen an Rippenfcheidwänden in gefärbten Hüllen. Meiit
dornige Sträudyer in heißen Ländern mit gedrängten Blättern
und weißen Blüthen in Büfcheln.
1) Die gemeine (C. edulis).
Dornlos, Blätter eliptifh, Blüthen in gabeligen After:
dolden. Arabien, angebaut in den Caffee-Gärten ; ein Bäumen
mit grünen, gegliederten Zweigen und 2" langen Blättern, welche
die Araber jehr gern effen, indem fie behaupten, man könne
darauf die ganze Nacht wachen, auch dringe die Pet nicht an
die Orte, wo der Baum gepflanzt werde: wenn man einen
Zweig im, Bufen trage, fo fünne man ficher unter den Pefts
franfen herumgehen. Der Gefchmad der Blätter verräth aber
Feine befondern Kräfte. Forfkal, Deser. p. 63. Kath.
5. ©. Die Rebenpimpeln (Celastrus).
Sweyhäufig, Kelch fünfjpaltig, mit fo viel Blumenblättern
und Staubfäden; Capfel leverig und rundlich mit dreylappiger
Narbe, zwey: bis drepfücherig, mit 1 oder 2 Samen an Rippens
fheidwänden in gefärbten Hüllen.
Kletiernde Sträuder mit Wechfelblättern und Fleinen Blüs
then in Trauben, in wärmern Ländern,
1) Die gemeine (C. scandens),
Stengel Fletternd, Blätter fpig:oval und gezähnt, Blüthen
grünlichweiß in Endtrauben. Nordamerica; ein Straud, 2 bis
3 mannhoch, deffen dünne und braune Zweige auf tie höchſten
Bäume Flettern und diefelben fo umwinden, daß fie erjtiden;
Blätter 3 lang, 1°/2 breit; Eapfeln rundlich und dreyeckig,
mennigroth; die Rinde macht Erbrechen. Bey uns hin und
wieder zu Lauben. Duhamel, Arbres t. 95. Schmidts
3.3.1.8. 140. Schkuhr T. 47.
6. G. Die Futterpimpeln (Maytenus).:
Zwitter und getrennt, Kelch fünffpaltig; apfel lederig,
eine bis dreyfächerig, mit fo viel Narben und einem Samen
1756
in weicher Hülle, Dornlofe Sträuder und Bäumen in Süb—⸗
America.
1) Die aemeine (M. chilenfis).
Blätter länglich lanzetförmig und gezähnelt, Blüthen ges
häuft und ſtiellos. Ueberall in Ehili, ein immergrüner Baum,
mit 30° hohem Stamm und 10° hohen Aeſten, Blätter 2
lang, Blüthen fehr Flein und purpurroth, bedecken alfe Zweige;
Capſeln rumdlich, meijt zwepyfächerig, gelb mit einem ſchwarzen
Samen. Das Holz ift fehr hart und gelb, mit rothen und grünen
Flecken. Das Hornvieh ift nach den Blättern fo begierig, daß es
jedes andere Futter verläßt, wenn e8 dieſes ſieht. Ein Abfud
Davon dient als Gegengift gegen die Wirfungen des Baumes
Lithi, welcyer unter die Zerebinthaceen gehört, und deſſen Auss
Bünftung Ausfchläge und SEE herverdringt; die Samen
geben Del. Feuillée IE. T. 27. Molina, Chili ©, 152.
B. Frucht ren Eläodendren.
7. ©. Die Olivenpimpeln (Elaeodendron, Schrebera),
Zwitter und geirennt, Keldy Fein und vier bis fünflappig
mit fo viel Blumenblättern und Staubfäden; Pflaume mit Fur:
zem Griffel, zwey: bis fünffächerig und ein» bis zweyfamig,
ohne Hülle. Sträucher und Bäumden in heißen Ländern mit
Blättern und Blüthen wie die vorigen.
1) Die gemeine (E. orientale).
Blätter lanzetförmig und Furz geitielt. Madagascar; ein
Baum mit knotigen Öegenzweigen und veränderlichen Blättern;
jung ſchmal und geferbt, 10 lang, 3 breit; älter lanzetfürs
mig, 3" lang, 1°, breit; alt oval; Blüthen in Achfeln zu
dreyen, Pflaumen wie Oliven. Jaequin, Rar. t. 48, Gärt—
ner Taf. 57. RLamard Taf. 132. Ruhbentia olivina. Bois
d’Olives rouge.
8. ©. Die 5 (Mysinda).
Kelch klein und vierfpaltig mit fo viel Blumenblättern und
Staubfäden; Pflaume rundlich, Srey: bis vierfächerig, mit fo
viel Narben, veif einfücherig und einfamig. Sträucher im hei—
Ben America, mit vieredigen Zweigen, Fleinen Beanhlittern
und fehr Fleinen Blüthen.
1737
)) Die ovale (M. rhacoma).
Blätter oval lanzetförmig und geferbt. Blüthen im Afters
dolden mit 4 Narben. Weitindien an ber Küſte, ein Fleingas
beligee Strauch mit vierflügeligen Zweigen; Blätter gegenüber,
zolllang, Blüthen röthlichweiß, Pflaumen wie Johannisbeeren und
fharlachroth. Die Wurzel harntreibend. P. Browne T. 16.
F. 1. Jacquin, Rar, t. 311. Tuffae, Antilles II. t. 23,
Croffopetalum.
2) Die herzförmige (M. uragoga).
Blätter oval und herzförmig, gezähnt und flaumig, Afters
dolden zweymal dreygabelig. Columbien bey Garthagena, ar
der Küfte; ein aufrechter Straub, 3—8‘ hoch, mit brauner,
innwendig goldgelber Rinde, weißem, fehr bitterem Holz und
dicker, knotiger Wurzel, deren Abfud als ein harntreibendes
Mittel gebraudht wird. Blätter gegenüber, 14," lang, a‘
breit, Aferdolden ebenfolang, mit rothen Blumen und zöfligen
Pflaumen wie Erbfen. P. Bromne 8.17. 5. 1. Jacquin,
Am. t. 16, Lamarck T. 76.
C. Blumenblätter auf dem Stiel, gewöhnlich verwachſen,
ohne Scheibe; Pflaume mehrfäcerig, mit fo viel Narben und.
je einem verfehrten Samen, Keim aufrecht im Eyweiß; Slicinen.
Smmergrüne Sträucher und Bäumchen, ohne Milchfaft mit
vieredigen Zweigen, lederigen und glänzenden Wechfel: und
Gegenblättern ohne Nebenblätter; Blüthen Fein, meift weißlidy,
einzeln und büfchelförmig. In gemäßigten und heißen Ländern.
9. G. Die Kirfhenpimpeln (Cassine).
Zwitter und getrennt, Kelch fehr Flein und fünftheilig, mit:
fo viel Blumenblättern und Staubfäden auf einem Ring; Pflaume
trocden, dreyfächerig, mit fo viel Narben und je einem Samen.
Sträucher mit vieredigen Zweigen, lederigen Gegenblättern
und Fleinen Achfelblüthen am Borgebirg der guten Hoffnung,
1) Die capifche (C. capensis).
Zweige vieredig, Blätter geftielt, oval und geferbt, Rifpen
fürzer. Vorgebirg der guten Hoffnung, bey ung in Gewächs—⸗
häufern; ein Straud) über mannshod), Blätter gegenüber, Blumen
Fein, weiß und wohlriechend in Achſelſträußern; Beeren coralle
1738
roth wie Spargelbeeren, endlich ſchwarz. Seba, Mus, I. t. 29,
f. 1. Lamarck %. 130. $. 3. |
10. © Die Stedpalmen (Iex).
Zwitter und bisweilen getrennt, Keldy fehr Flein und vier-
zähnig, Blume vadförmig, viertheilig, mit fo viel Staubfäden;
Pflaume rundlih, viernüſſig, mit fo viel Narben, Same dreys
eig. Immergrüne Sträucher und Bäumchen meift in wärmern
Ländern, mit glänzenden, harfchen, oft dornig gezähnten Wehe
felblättern und weißen Blumen.
1) Die gemeine (I. aquifolium),
Blätter lederig, oval und glänzend mit docnigen Zähnen,
Blüthen in Furzen Achfeldolden mit rothen Beeren. Hin und
wieder in Wäldern mehr füblih, bey ung nur ein Strauch,
oder ein Bäumchen 1—2 mannhoch; in Stalien aber, Japan
und Birginien ein Baum 20—40' hody, mit faft wirtelfürmigen
Aeſten und biegfamen, grünen Zweigen; Blätter gegen 3’ lang,
2 breit, auf '/a‘ langen Stielen, ſchön glänzendgrün; nehmen
fi befonders des Winters mit den rothen Beeren in den
Wäldern fehr fremdartig aus, bey äftern Bäumen fat dornlos;
es gibt Spielarten mit gelb= und weißgefchäcdten Blättern. Die
Blüthen weiß, im May, in armen Dolden, zerftreut an den
Ziveigen; die rothen Bzeren 4 Dick, vom September an durch
ben ganzen Winter, wurden ehemals als ein flarfes Abführs
mittel gebraucht, fo wie Wurzel und Rinde, woraus man gus
ten Bogelleim kocht. Die Blätter ſchmecken berb, und werden:
gegen Durchfall, Huften und Gicht gebraucht. Das Holz iſt
ſehr Hart und gut zu Dredyslerarbeit; die Zweige zu Peitfchen
und Ladftöcden, Plenf T. 72. Shfuhr %. 28. Sturm
9. VI. Hayne VIN. T. 25. Guimpel®. 5. Düffeld. II.
T. 16. Hülfen, Hölfche, Hülft; Houx.
2) Die Sumpf:©t. (I. cassine),
Blätter oval lanzetförmig und fcharf gezähnt. Nordames
rica in Sumpfboden, bey uns in Gärten; 1—2 Mann hoc, fonft
wie die vorige und ebenfo gebraucht. Eatesby 1. T. 31.
3) Die Brech⸗St. (J. vomitoria).
Blätter länglich, geferbt und glatt, Blüthen in uelloſen
1739
Dolden. Nordamerica, an der Küfte; ein zierliher Strauch,
deſſen Blätter als fehweißtreibender Thee gebraucht werden, in
Menge aber Abführen und Brecdyen erregen. Die Wilden mas
chen daraus ihre Black-drink, weldes ſowohl als Arzney, als
auch in ihren Narhsverfammlungen getrunfen wird. Im Frühe
jahre verfammeln fie fih, nachdem fie ihr altes Hausgeräth
mit neuem erfegt haben, Dem Anführer bietet der nächite nach
ihm dieſes Getränf in einem Gefäße oder einer Mufchel an, und
daraus trinken alle andern, felbjt Weiber und Kinder. Es foll
Appetit machen und den Muth erheben. Die Blätter kommen
nach Europa unter dem Namen Peragua et Apalachine, Ca—
tesby IL T. 57. Jacquin, Rar. t. 310. Wendland,
Hort, t. 31.
4) Die Thee-St. (J. paraguariensis).
Blätter länglich Feilfürmig und gezähnt, Adhfelftiele viers
theilig, Narbe vierlappig, Nußfchale geatert. Paraguay und
Brafilien bey Euritiba; ein Fleiner, glatter Baum, welcher den
berühmten Paraguay:Thee liefert, der fehr Häufig im ganzen
füdfichen America und bereits aucd in England getrunfen wird,
A. St. Hilaire, Mem. Mus. IX. pag. 351. Plantes remar-
quables pag, 41. Arvore do Mate ſ. da Congenha; Herbe du
Paraguay. |
11. © Die Slattpimpeln (Prinos).
Wie die Stechpalme, aber die Blüthen meiftens getrennt
und alles fehszählig. Sträucher ziemlich wie die vorigen, aber
ohne dornige Blätter.
1) Die wirtelföürmige (P. verticillatus).
Blätter abfällig, Stengel ſpitz oval und gezähnt, Rippen
auf der untern Seite flaumig, Blüthen in Dolden. Nordames
rica; ein Strauch, 2—3 Mann hoch, Blätter 3° lang, Blüthen
zweyhäufig, fehr Flein, Beeren roth. Die bittere und herbe
Rinde als ftärfendes Mittel gegen Durchfall und Fieber. La—
marc Taf. 255. %. 1. Barton, Mat. med, t, 17, Bige-
low, Med. Bot. t. 56. Guimpel ®. 56.
1740
15. Zunft. Beeren:Pflaumer — Elfen.
Rhamnen.
Blüthen fünfzählig, Blume im Kelch, mit gleichviel Staubfäden gegen
über; beerenartige Pflaume meiſt im Kelch, zwey⸗ und dreyfächerig,
mit fo viel verwachfenen Griffeln, je einem aufrechten Samen und
folhem Keim in wenig Eyweiß.
—J— und Bäume oft mit Dornen, einfachen Wechſel⸗
blättern und kleinen Nebenblättern, bisweilen dornig, in allen
Elimaten; Blüthen unanſehnlich, Zwitter, einzeln und büfchels
förmig oder ftraußartig in Adhfeln, mit einer Scheibe im Kelch.
Die 3 Fruchtfächer mahnen fehr an die der Euphorbien, hängen
aber ftärfer zufammen und find von Fleifh umgeben, Ihr
Nutzen ift gering, außer zu Brennholz; Die en a
eßbar.
A. &röps capfelartig.
a. Gröps unten.
1. G. Die Heiden-Elſen (Phylica).
Kelch wollig und verwachſen, fünfſpaltig, fo viel ſuppen⸗
förmige Blumenblätter und Staubfäden; Capſel oval, drey⸗
knöpfig, mit einem Griffel und Samen. Heidenartige Sträucher
am Vorgebirg der guten Hoffnung, mit zerſtreuten, flaumigen
Blätthen und weißen Blüthen in Köpfchen.
1) Die gemeine (Ph. erieoides).
Blätter in Wirteln, ſchmal und glatt, mit umgerofitem
Rand, Köpfchen filzig am Ende. Vorgebirg ber guten Hoffnung
und Wethiopien, bey ung gemein als Zierftrauh in Gewächs—
haͤuſern, 2' hoch, mit weißen Nadelblättern und folchen Blumen; -
nichts befonders. Commelyn, Hort. I. t. 1. K. Spren«
gel in berl, Magazin VOL, T. 8. $. 1. Bot. Mag. tab. 224.
Tylanthus.
2. G. Die Reben-Elfen (Gouania), u
Kelch verwachfen und fünffpaktig, Blumenblätter ſchuppen⸗
förmig und hohl, mir den Staubfäden auf einer lappigen
Scheibe, Gröps dreyedig ober drepflügelig, dreyfächerig mit drey⸗
1741
fpaltigem Griffel und fe einem Samen. Meiſt Fletternde
Sträuher mit Wechfeldlättern in heißen Ländern, ea oft
getrennt.
1) Die gemeine (G. domingenlis).
Blätter fpiheoval und gezähnelt. Gt. Domingo, in Wäls
bern; ein Strauch wie Reben, weldher hoch auf die Bäume
Elettert und am Ente dünne Zweige trägt, mit einer Ranke;
Blätter 2“ lang; Blüthen in Endtrauben, Flein, gelblich und
geruchlos, mit glänzendfchwarzen Samen. Aus dem bittern
Holze maht man Zahnjtocher, welche wohlthätig auf das Zahns
fleifch wirfen; der Saft magenftärfend. Jacquin, Am. 1.179,
f. 4. Picta t. 274. f. 96. Liane brulee.
b. Gröps oben.
3. G. Die Kreuz;:Elfen (Colletia).
Kelch glockenförmig, fünfſpaltig mit ſo viel Staubfäden im
Rande, ohne Blume; Gröps trocken, rundlich, dreyknöpfig, mit
einem Griffel und Samen. Sehr äſtige, faſt laubloſe Halbſträucher
im heißen America, mit dornigen Kreuzäſten und weißlichen
Blüthen in Büſcheln.
1) Die. gemeine (C. ſpinoſa).
Blätter oval nnd ganz. Brafilien, Peru und Ehili, ein
faft laublofes Sträuchlein mit ftarfen Dornen, Blätter 6 lang,
3 breit und abfällig. Der Abſud des Holzes als Purgier—
mittel. Lamard T. 129.
4. G. Die Sedelblumen (Ceanothus).
Kelch rundlich, fünflappig, mit 5 nagelföürmigen Blumens
blättern und Staubfäden auf einer ringförmigen Scheibe; apfel
dreyknöpfig, klaffend, mit dreyſpaltigem Griffel und einem
Samen.
Meift dornlofe Sträucher in Norbamerica, mit artigen,
ftraußförmigen Blüthen. i
1) Die gemeine (C. americanus).
Blätter herzfürmig oval, gezähnt, unten flaumig und dreys
rippig. MNordamerica, bey ung in Luftwäldern; ein Gtraud
3—4' hoch, welcher vom Zuly bis zum October feine Sträußer
trägt voll Feiner, weißer Blumen. Wurzel did und roth, Xefte
1742
zahlreich, mit hellgruͤnen Blättern, 3" lang, faft 2” breit; Capfeln
braun, wie Pfefferforn. Die die, rothe und büfchelartige
Wurzel ift herb und dient zum Färben und Abführen, der
Stengel gegen eine Anftedungsfranfheit, die Blätter als Thee
von Neu⸗Jerſey. Wangenheims Bäume Taf. 31. Fig. 70.
Lamard Taf. 129. Fig. 1. Trew- Ehret T. 97. Zorns
Arzney⸗Gewächſe II. T. 167. Schkuhr T. 46. Rothwurzel.
B. Gröops fruchtartig.
e. Nußartig.
5. G. Die Seil⸗-Elſen (Ventilago).
Kelch offen und fünfſpaltig, mit 5 Blumenſchuppen und
Staubfäden; Nuß lederig, rund, mit geflügeltem —* zwey⸗
fächerig, reif einfächerig und einſamig.
Steife und glatte Kletterſträucher, mit Wechſelblättern und
kleinen Blüthen in langen Achſeltrauben.
1) Die oſtindiſche (V. viminalis, maderaſpatana).
Blätter oval, ganz und glatt. Oſtindien; ein beindicker
Kletterftrauch mit riffiger Rinde, deffen Stränge richt fo lang -
find, als die der zungenförmigen Bauhinia, fondern ftrads auf
den nächſten Baum laufen, und fich in fpießdicke, runde und ges
gliederte Seitenzweige vertheilen, bie fih um den Stamm
fhlingen und hin und wieder Furze Ranken ohne Dornen haben;
Blätter 4—6'' lang, 2—3' breit und ftinfend, Blüthen Hein
und grünlich, meift zweyhäufig, im Achfelrifpen, am Ende mit
einem 1'/.' hervorragenden Griffelflügel, ftinfend wie Sterculia
foetida; enthalten einen Samen wie Eoriander: Korn. Die
Stränge find fo zäh, dag man fie nicht zerreißen kann, werben
daher täglich als Seile zum Fiſchfang gebraudt, an denen man
die Reufen auf den Boden des Meeres fallen läßt; ferner zu
Sproffen, auf denen man an den Pfählen der Fifhzäune hins
unterfleigt, um die Netze aufzuziehen; endlich zum Anbinden
des Treibholzes an die Nahen, wozu zähe und Dauerhafte
Stricte erforderlich find. - Man erwärmt bie Stränge über
Feuer, und dreht fie dann, wie bey ung bie Weiden. 'Rumph
V. T. 2. Gärtner T. 49. $. 2. Funis viminalis. Nor»
burgh, Eorom. T. 76.
1743
‘6. ©. Die Subendorne (Paliurus, Rhamnus).
Kelch offen und fünffpaltig, mit fo viel ovalen und ges
roten Blumenblättern und Staubfäden; Gröps lederig, halb
Fugelförmig, oben mit einem häutigen Rand, drepfächerig, mit
3 Griffeln und einem Samen. Gträuder mit Wechſelblättern
und dornigen Nebenblättern, wie Zizyphus.
1) Der gemeine (P. aculeatus).
Blätter oval, dreyrippig und geferbelt, Dornen paarig und
einer hafenförmig, Fruchtrand geferbt. Mittelmeer und Orient;
ein Straub mannshoch, bisweilen zwey: bis dreymal fo hoch,
mit vielen fperrigen und gebogenen Xeften; Blätter 2 lang,
1°/,° breit, mit Nebenblättern in Dornen verwandelt; Blüthen
gelblih und zahlreich, in gabeligen Doldentrauben, Frucht 1
dick und dreyfamig. Gut zu Zäunen, wegen der langen Stacheln;
Wurzel und Blätter herb, gegen Durchfall, Früchte bey Harns
befchwerden, die ölhaltigen Samen bey- Bruftfranfheiten. Las
mard T. 210, Pallas, Fl. ross. I. tab. 64. Schmidts
B. 3. T. 151. Marruca; Argalou.
7. G. Die Glanz-⸗El ſen (Berchemia).
Kelch fünfſpaltig, mit fünf gerollten Blumenblättern und
Staubfäden; Gröps kaum fleiſchig, holzig und länglich, zwey⸗
fächerig, je einſamig.
Meiſt kletternde, dornloſe Sträucher in wärmern Ländern,
mit ovalen, Wechfelblättern und Blüthen in Dolden.
1) Die gemeine (B. lineata). R '
Blätter oval, ganz und braunrippig. China und Eodin»
china; ein Strauh S’ hoch, mit glänzenden Aeſten; Blätter
zofflang, */,° breit, Blumen weiß, Früchte Fein und roth, mit
zwepfurchiger Nuß. Der Abſud der Wurzel als auflöfendes
Mittel gegen Wafferfucht und Verhärtung im Unterleib. Plu-
kenet, Amalthea t. 408. f. 3. _ Rhamnus.
8.6. BDie Birn-Elfen (Hovenia),
Keldy fünffpaltig, mit 5 nagelförmigen und gerofiten Blus
menblättern und Gtaubfädben; Gröps auf einem verdidten,
fleifhigen Stiel, rundlich, dreyknöpfig, mit breyfpaltigem Griffel
1744
und einem Samen, Bäume mit Wechſelblaͤttern und Achſel—
trauben in Aſien.
1) Die füße (H. dulcis). |
Blätter oval und gezähnelt. Japan; wie mäßiger Birns
baum, mit vielen Xeften und zerfireuten, gejtielten Blättern,
dreyrippig und handbreit; die Blüthen in fpannelangen Achfelris
fpen. Die Stiele werden fo dick wie ein Steohhalm, und theilen
fi). mehreremal gabelig in halbzolllange Glieder, welche braun,
fleifchig und fo fchmadheft find, faſt wie unfere Bergamott-
Birnen. Um Ende diefer Stiele fteht auf einem zarten Gtiels
chen die dreyfächerige Capfel, wie Pfefferforn. Kaempfer,
Amoen. tab. 809. Sicku; Lamarck %. 131. Thunberg,
Fl. japon. p. 101. Brongniart, Ann. Se. nat. X. p. 367.
t. 18. f. 2.
d. Pflaumenartig.
9. ©. Die Wegdorne (Rhamnus),
Kelch Frugfürmig, viers bie fünffpaltig, ohne oder mit fo
viel Blumenblättern und Staubfäden auf einer fleifchigen Scheibe;
Pflaume beerenartig, rund, mit 3—4 einfamigen Nüffen und fo
viel etwas verwachfenen Griffeln. Wegdorn.
Oft dornige Sträucher und Bäume in gemäßigten Ländern
mit glatten Wechfelblättern und Rice in Ufterdolden , uicht
ſelten zweyhäuſig.
a) Blüthen oft zweyhäuſig und vierſpaltig, Samen gefurcht.
1) Der Kreuzdorn (Rh. carthartica).
Dornen an den Enden, Blätter oval, gezähnt und abfällig,
Blüthen in Büfcheln und vierzäplig. Hin und wieder in Wäls
dern, Heden und Zäunen; ein Strauch über mannehoch, felbit
baumartig und 20° hoch, voll Aeſte und büfchelartiger Blätter,
2 fang, 1 breit; Blüthen in Achſeln, faft wirtelartig gehäuft,
Hein und grünlihweiß, im May; Beeren wie Erbfen, ſchwarz
im September, mit 4 Nüffen, riechen unangenehm, fchmeden
bitter und wirfen purgierend und brechenerregend, * der
Baſt. Man macht daraus den ſogenannten Syrupus domesticus.
Unreif geben ſie, wie die Rinde, eine gelbe Farbe, reif mit
Alaun das Saftgeün, mit Thonerde das Schüttgelb, überreif im
1745
Winter die purpurrothe Farbe für Kartenmaler. Schkuhr
Taf. 46. Schmidrs Baumzuht T. 158. Guimpel T. 13.
Hayne V. Taf. 43. Düſſeld. IH. Taf. 10. Wagner I,
Taf. 37. 38. Baccae Spinae cervinae, Nerprun; Merfen,
Hirfchdorn. J
2) Der Färber-W. (Rh. infectorius).
Ebenfo, aber liegend, Blätter oval lanzetföürmig, unten
flaumig, Blumen gelb. Mittelmeer; ein Strauch kaum 3' hoch,
fhwarz und zeritreut mit blaßgrünen Blättern; Beeren zwey-
furchig, driy= bis vierfächerig, heißen Körner von Avignon,
werden unreif gefammrlt und zum Gelbfärben gebraucht, befon-
ders des Salfians und der Seide. Man macht.auch Durch Ab—
Fochen mit Bleyweiß eine grünlichgelbe Farbe, welche im Handel
unter dem Namen Huile de graine vorfommt, und von Oelma—
lern gebraucht wird. OIus., Hist. t, 111.
3) Der immergrüne (Rh. alaternus).
Ohne Stacheln, Blätter lederig, oval und gezähnt, Slethen
in kurzen Trauben, Griffel dreyfpaliig. Ums ganze Mittelmeer,
bey uns in Luftwältern; ein Strauch 15—20' hoch mit glän«
zenden Blättern 2 lang, 1’ breit, von verfchiedener Geftalt;
Blumen klein und grünlichgelb, gehäuft sin Achfeln und fünf
zählig, Beeren Elein und fchwarz, fchmeden unangenehm bitter,
geben Saftgrän und führen ab; die Blätter zufammenzichend,
als Thee bey Halsentzündungen. Clus., Hist. t. 50. Ker-
ner, Hortus sempervir. t. 657. Schmidts B. 3. T. 156.
b) Zwitter, meijt fünffpaltig, Samen zufammengedrüdt,
Blätter abfällig.
4) Das Zapfenholz (Rh. ——
Dornlos, Blätter elliptiſch und ganz; Beeren roth, reif
ſchwarz, mit einem Griffel. Ueberall in feuchten Wäldern ganze
Büſche bildend, ein Strauch oder Bäumchen 10—20’ hoch, mit
glatter, grauer und ſchwarzgetüpfelter Rinde und ausgebreiteten,
brüchigen Heften; Blätter abmwechfelnd, 1’/a' groß; Blüthen
klein, 3—5 in Achſeln gehauft und grünlichweiß; Beeren mit
2—3 rundlichen Nüffen, geben grünen Saft und führen ab.
Der Bat riecht und ſchmeckt widerig und führt ab; vorzüglich
Okens allg. Naturg. IM. Botanik I. 110
1746
äußerlich gegen Krätze. Rinde und Blätter färben gelb. Das
Holz wird vorzüglich zu: Faßzapfen verarbeitet, auch gibt es bie
beite Kohle zu Schießpulver. Schmidts B. 3. Taf. 184,
Schfuhr Taf. 46. Guimpel Taf. 14. Hayne V. Taf. 44.
Düffeld. VI. Taf. Bourgene, Fauldaum, Elfebaum, Gpreden.
10. G. Die Kirſchen-Elſen (Zizyphus, Rhamnus).
Kelch fünffpaltig, ohne. oder mit. 5 Blumenblättern und
Staubfäden auf einer Scheibe; Pflaume fleifhig, mit einer hol-
zigen Nuß, dreyfächerig, reif meift einfächerig, mit 3 Griffeln.
Eträucher in wärmern Ländern, mit ruthenförmigen Zweigen,
Wechfelblittern uud oft dornigen Nebenblättern, Blüthen in Af
terbolden, Frucht meist eßbar.
1) Die fhleimige (Z. vulgaris),
Stacheln paarig, wovon einer hafenfürmig, Blätter ſtumpf—
oval und gezähnt, glatt. . Frucht länglich-vval, mit 2 Oriffeln.
Ums Mittelmeer, kam unter Auguftus ‚aus Syrien nad) Europa;
ein Strauch, 1—2 mannhoch, im Süden bisweilen ein Baum
20° hody, im Ausfehen wie Birnbaum, mit fperrigen braunen
Arten und. bogigen Zweigen, Blätter 1/2 lang, */a‘ breit,
4—5 Blüthen, gelblihd und gehäuft; Früchte hängend, wie
Oliven, zolllang, hellroth, "mit: gelbem Fleiſch und künglichem,
zwepfächerigem Stein. Sie fhmeden jdleimigfüß, und werben
gegefien unter dem Namen rothe Brujtbeeren (Baccae jujubae),
vorzüglich. aber in der Medicin gebraudt ale veizminterndes
Mittel bey Bruftfranfpeiten. Um gute, reife Früchte zu erhal
ten, muß man. felbjt in Stalien den Baum in Gärten pflanzen.
Sie werden in Spaniew, Franfreich und Stalien auf Hürden an
der Sonne getrodnet, in Kitten gethan und verfchict. Man
macht daraus einen Syrup (Syrupus jujubinus). Pallas,
Fl. ross. I. t. 49. Schmidts B. 3.7. 14% HayneX,
T. 53. Düſſeld. XVI. T. 22, Giugiolo, Zenzurin; —⸗
Bruſtbeeren, Zinſerlein, Schmirzerlein. —
2) Die africaniſche (Z. lotus), J
Stacheln paarig, wovon einer krumm, Blätter länglich-oval
und gekerbt, Frucht rundlich oval. Tunis und, auch im ſuͤdlichen
Europa angepflanzt; Strauch kaum mannshoch, mit weißen,
. 1747
frummen und runden Zweigen, blaffen, dreyrippigen Blättern
und Fleinen, weißen Blüthen in Achfelfnäueln; Früchte vöthlich,
wie Schlehen, fehleimig, ſüß, ſchmackhaft und werden daher
gegeffen, Stein zweyfamig. Mon nannte vor Zeiten die Be
wohner der Gegend von Tunis Lotophagen; fle ſtampften nach
Polybins.die Früchte und hoben fie in Gefchirren auf. Sie
ſchmecken wie Feigen und Datteln. Man machte mit Waſſer
auch guten Wein davon, der ſich aber nur 10 Tage hielt.
Nah Theophrait war der Lotus auf der Inſel der Lotopha—
gen, jetzt Zerbi, fo gemein, daß ein römifches Heer auf dem
Wege nach Carthago ſich mehrere Tage von den Früchten er:
nährte. Homer (Odyss. Hib. IX.) gab dieſer Frucht einen ſo
leckern Geſchmack, dag die Fremden darüber die Sehnſucht nach
ihrem Vaterlande verforen, und Ulyffes feine Gefährten mit Ge:
walt davon wegbringen mußte. Noch heut zu Tage fammeln
die Innwohner der Fleinen Syrtis diefe Früchte, verfaufen fie
auf den Märkten, effen fie wie ehemals, füttern damit ihr
Bieh, und machen durch Reiben im Waffer ein Getränf davon;
auch willen fie, daß ihre Borfahren ehemals tavon gelebt
haben. Nah Mungo Parf wächst diefer Baum aud im
Innern von Afriea, und zwar fehr gemein, Die Neger nennen
die Frucht Tomberug, trocdnen und flogen fie in hölzernen
Mörfern, um das mehlige Fleifch von den Steinen zu trennen,
woraus fie fodann Kuchen machen und fie an der Sonne trod:
nen. Sie ſchmecken wie das beite Zuckerbrod, fo daß die rö—
mifchen Soldaten fehr wohl damit kaben zufrieden feyn Fünnen.
Lotus nennt man übrigens auch Celtis et Nymphaea lotus.
Shaw, Voyage p. 631. Fig. Lamarck T. 185, F. 2. Des-
fontaines, Mem. Ac. 1788. t. 21.
3) Der Ehriſt Forn (Z. spina Christi).
Stacheln panrig und ziemlich grad, Blätter ſpitz-oval und
gezähnt, unten flaumig, Früchte rundlich-oval. Paläjtina, Aegyp—
ten, Aethiopien und Barbarey, ein großer Strauch und ſelbſt
ein Baum wie Fleiner Birnbaum, aber mit weißlichen Aeſten
und graden Zweigen; Blätter 1“ lang, 1’ breit; Blürhen zahl:
weich in Achſeln und länger gejlielt, Frucht wie Feine Wallnuß,
110 *
1748 - —
mit zweyfächerigem Stein, ſchmeckt gut und wird wie Kirſchen
gegeffen, auch der Abfud gegen Fieber; unreif gegen Erfchlaffung
des Darmcanald. Man hält biefen Strauch für denjenigen,
womit Ehrijtus gekrönt worden, theils wegen feiner ftarfen Dor—
nen, theils weil er häufig im. heiligen Lande wädhst. Olus.,
Hist. t, 27. Pr. Alpin, Aeg. t. 10; ‚Oenoplia s. Nabea,
Plufenet %. 197. 5 3 ;
4) Die indifhe (Z. jujuba).
Stacheln einzeln und frumm, Blätter me „oval, gezähnt,
unten filzig, Blüthen in Doldentrauben, Früchte rundlich-oval,
mit zwey Griffeln. Indien, in Sandboden; ein anfehnlicher
Baum mit frummem Stamm und brauner, viffiger Rinde,
Blätter wie die des Apfelbaums, etwas Fleiner und feidenartig
mit einem Dörnchen am Grunde, Blumen Fein, weiß und ges
ruchlos, in Achſelköpfchen; Frucht wie Taubeney, gelb, mit
einem fünerlichen, fhmadhaften Kern in einem Stein, Trägt
2mal, im März und September, vom 10ten bis zum 100ften
Jahr. Die Früchte ſchmecken fänerlih-füß, fat wie Aepfel, auch
unreif eingemacht mit Salz und Effig. Die Blätter zum
Slätten der Edeliteine, aud der Abſud bey Fiebern, die bittere
Rinde zur Stärkung der Verdauungsorgane, die Wurzel zum
Abführen. Durch die Stiche einer Schildlaus ſickert das Gummi:
lad aus den Zweigen, Rheede IV. Taf. 41. Perin-Toddali,
Doorn-Kerffen. Rumph II. %. 36. Malum indieum. Son:
nerat, NeusGuinea %. 48. Manfara.
16. Zunft. upfelsPflaumer _ -Spillen
Terebinthaceen.
Meift fünfzäblige Switter mit Blumenblättern und ein- oder zwenmal
fo viel Staubfäden im Boden des Kelchs; Gröps pflaumenartig, eins
bis, fünfsäblig, mit fo viel Griffeln und je ı oder 2 Samen ohne
Eyweiß, Keim verfjieden,
Sträucher und Bäume meift voll Balſam ‚oder A
Milchjaft mit abwechfelnden, oft gefiederten und drüffgen Blättern
ohne Nebenblaͤtter; Blüthen Flein, ‚oft verfümmert und getrennt,
1749
in Rifpen, bisweilen in Kätzchen. Größtentheils in heißen Län-
dern, anfehnliche Bäume, meiſtens mit fehr ſchmackhaften BR
ten, fowohl Fleiſch als Kern.
A. Blürhen getrennt, meift ohne Blume, die Staub:
blüthen in Kästchen; Pflaume mit einem aufrechten Samen,
Keim verkehrt; Suglanden.
Große Bäume mit ungraden — und bittern
oder harzigen Stoffen, in mildern Ländern. Pflaume nußartig
und einſamig, ohne Eyweiß; Kern eßbar, die en aber bitter
mit viel Gerbitoff.
a. Einhäuſig.
Biume mit wäflerigem Saft, aber bitteren Stoffen und
Fiederblättern ohne Nebenblätter. Staubkelch mehrfpaltie, auf
einer Schuppe mit 3 und mehr Staubfäden; Samenblüthen
mehrere beyfamen, einzeln in einer Hülle, Keldy verwachfen,
bildet fpäter die Leifel, mehrzähnig, felten mit I —
Nuß mit 1—2 Griffeln.
1. G. Die Wallnüffe (Juglans).
Staubblüthen in Kätzchen, Keldy auf einer Schuppe, meift
ſechsſpaltig, mit 3 oder 6mal fo viel Beuteln; Samenblüthen
einzeln, mit vierzähnigem Kelch und fo viel Blumenfchuppen,
2 ©riffel. Noyer; il Noce, la Noce.
Große Bäume mit abwechfelnden, ungradgefiederten und
ungedüpfelten Blättern, Käschen füdenförmig und grün, fpäter
fhwarz; Früchte einzeln, gewöhnli 3 und felbft ein Dugend
beyfammen auf Eurzen Gtielen, groß, mit eßbarem, ölreichem
Kern. Es find nur unächte Steinfrüchte, weil die Leifel nicht
vom Gröps, fondern vom Kelche gebildet wird; weichen übri-
gens von diefer Zunft ab und mahnen an die Kätzchenbäume.
a) Käschen einfach mit vielen Beuteln.
1) Die gemeine (I. regia)..
Blätthen zu 9, länglicheoval, glatt und gezähnelt, Früchte
rundlich, grün und glatt. Wild in Perfien, Fam fhon in den
älteften Zeiten nad) Griechenland, von da nach Stalien und nad
ganz Europa, wird aber jenfeitS des Thüringermaldes felten ;
am häufigften am Rhein, wo man das zu Speifen geſchätzte
1750
Nußöl aus den Kernen preßt; ein großer Baum, 50—60' hoc,
mit weißer Rinde und: bräunlichem Holz, die Zweige vol Marf;
wird fehr alt, im 40 Jahren ctwa 1 dick, mit der Zeit aber
3—5' und gewöhnlid hohl; Stamm bis an die Xefte nur 8
bis 12°, felten 20° hoch; Blätter ſchuhlang; Blättchen über 2
und bitter, jo wie die Leifel; Käbchen 4” lang und hängend
mit ſchwarzen Beuteln; Früchte meiſt 2—3 beyſammen, zolldid
und etwas länger, Nußfchale fehr hart und zweyklappig; die Leis
fel zerreißt unregelmäßig, ift bitter und herb und färbt die Fin-
ger fhwarz; der Kern ift zweylappig und jeder Lappen wieder
gefpalten, fehr ſchmackhaft, mehlig und ölreich, trägt in ber
Spige den Keim verkehrt. Das Holz wird fehr gefchäst zu
feinen Schreinerarbeiten. Blätter und Leifel riechen gerieben
ftarf gewürzhaft, ſchmecken bitter und herb, und werden zum
Braun: und Schwarzfärben gebraucht und auch gegen Würmer,
Ausfchläge und Gefhwüre, überhaupt zur Stärfung des Darme
canale, Der Baft it befonders fcharf, und wirft abführend
und purgierend. Die Kerne werden zum Nachtiſch gegeffen,
aber nur fo lang fie‘ friſch find und ſich ſchälen laffen. Den
Hauptnugen gewährt das Falt ausgepreßte Del, weldes zur
Hälfte in den Kernen enthalten, fehr füß und befonders fehr
brauchbar an Speifen ift, auch gegen Würmer und Flechten und
endlich in der Malerey, weil es leicht trocknet; es wird jedoch
bald ranzig. Die unreifen Pflaumen werden mit Zuder einges
macht und als Lerkerey gegeffen, beßgleichen die fait reifen Kerne
in E&ffig, heißen in Frankreich Cerneaux. Knorr, Deliciae I.
t. N. 7. Kerner N 10. Plent X. 672. Düffeld, IV.
T. 2. Wagnerl T. 5. 6.
2) Die he: (I. nigra).
15 Fiederblättchen, oval lanzetförmig und — 2* unten
flaumig, Frucht rundlich, rauh, ſchwärzlich und gelb gedüpfelt.
Nordamerica, von Neu-England bis Florida, wild und häufig
angepflanzt, 40 —50' hoch, 2' die, Rinde dunfelgran, Holz
dunkelbraun, veiter und fchöner als das unferige, wird fait dem
Mahagony gleich gefhägt. Nuß größer, Leifel 2), Diet und
dunfelgrün, liegt fö veſt an der tiefgefurchten Nuß, daß fle nur
1751
durch Fäulniß abgeht; riecht gewürzhaft, ſchmeckt bitter fo wie
die Blätter, und wird nebit der Rinde auch zum Färben ge=
braucht. Die Schale muß mit dem Hammer aufgefehlagen wer:
den, der Kern Fein, ſchmeckt nicht befonders, gibt aber eine
Art u wur und Oel. Eatesby l. T. 76. (Selig⸗
mann IH. T. 34.) Jacquin, Rar. t. 91. Wangenheimg
Bäume T. 8. F. 20. Michaux, Arbres t. 1. Black-Walnut,
3) Die graue (J. cinerea).
13 Fiederblättchen, oval Inte und gezähnt, unten
Fleberig und zottig, Früchte länglich-oval, Nordamerica, von
Canada bis Birginien und an das Alleghany» Gebirge; mehr
nördlich als der vorige, gegen die Küfte, in Wäldern 50—60'
hoch, 2’ di, hellgrau, Holz fohwarzbraun und gut zum Ver—
arbeiten; Blättchen 2—3' lang; Narben rot), Frucht hängend
an 3 fangen ‚Stielen, über 2” lang, Nuß tief gefurcht und
zugefpist, Schale */, did und nur mit dem Hammer zu. zer:
fchlagen, Kern flein, von mittelmäßigem Geſchmack, aber cine
gute Schweinsmaſt, liefert übrigens den Indianern Del an bie
Speifen; Leifel Hellgrün, voll drüfenartiger, Fleberiger Haare;
daher die Namen Butter-Nut, Oel-Nut; geht nur durh Fäulnig
ab. Die halbreifen Früchte werden wie Gurken eingemacht.
Der Bart ein gelindes Adführmittel. —— — Rar. t. 192.
Wangenheim T.9. Midhaurl. T. 2. White-Walnut,
b) Kätzchen zufammengefegt, up dreytheilig, 4 Staub»
fäben, Feine Blume. Carya; Hickory.
4) Die olivenförmige (J. olivaeformis).
15 Blättchen, ungleich Ianzetförmig und gezähnt, Fruchte
laͤnglich viereckig, Nuß glatt und olivenförmig. Nordamerica,
am Ohio, Miſſiſſippi, Ober-Luiſiana, 60—70' hoch, Blätter
1,“ lang, Blätthen 3“, Das ungrade geſtielt, Früchte 192“
lang, gelblich und ſchwarz oder roth geſtrichelt, die Leiſel vier—
klappig, Nuß klein, mit dünner Schale, Kern ſchmackhafter als
bey allen andern, gibt vortreffliches Del, das in den Handel
kommt. Gärtner %.89. Mühlenberg in neuen Berliner
Schriften II. ©. 392, Mihaur Taf, 3, Pecan-Nut, li.
nois-Nut. - |
1752
5) Die weiße (J, alba).
7 Blättchen, langgeftielt, länglich lanzetförmig F —
unten haarig, Früchte rund, niedergedrückt, Nuß ſchief zuſam—
mengedrückt. Bon Neu-England bis Carolina und im Alleghany—
Gebirge, wild und angepflanzt, oft 70‘ body, 2-—3' dick, Blätt⸗
chen größer als bey andern, bas ungrade ſtiellos ; Nuß nur
bald fo groß als die unferige, Schale länglich-oval und glatt,
mit 4 Kanten, nur mit dem Hammer aufzufchlagen; Leifel grün
und vierflappig, Kern Mein, fait fo ſchmackhaft wie der unferige,
gibt den Wilden Del zum Wintervorrat)y, Der Baum träat
jährlich eine Menge Früchte, welche eine gute Schweinmait find.
Holz weiß, gut zu Raifen und beffer zum Brennen als Buchen-
holz; Rinde rauh, weißgrau und fo zäh, daß man fie als Baſt
brauchen Fann. Catesby %. 38. (Seligmann Il. T. 76.)
Gärtner 89. Wangenheim T. 10. wi 22. Michaux
%. 7. Hickory.
2. ©. Die Pedfpillen (Engelhardtia).
Ein: und zweyhäufig; Kätzchen rifpenartig, oben an der
Spindel die Samenblüthen, Schuppe und Kelch vrepfpaltig, mit
2 bis Amal fo viel Staubbeuteln; Samenfeldy vier- bis fünf:
fpaltig in einer damit verwachfenen vierfpaltigen Hülle, welche
fpäter die einfamige Nuß flügelartig umgibt, Same vier-
lappig.
Bäume im heißen Aflen, mit graden oft gebüpfelten
Siederblättern, Staubfägchen dünn, Fruchtkätzchen länger uud
hängend.
1) Die ährenartige (E. (picata).
Einhäufig, 5 Paar Fiederblätschen, länglich Tanzetfürmig,
hinten ungleich, unten glatt, Moluden, auf hohen Bergen und-
auch an Ufern und Küſten; ein ungeheurer Baum, 150—200#
hoch, fehr dick, oft faum von 3 Mann zu umklaftern, mit
brauner, ſchrundiger Rinde, weiten Ueften und runden Zweis
gen; Blätter fhuhlang, Blättchen 6, 2° breit; Aehren über
fhuhlang und hängend, oben die Fruchtblüthen, unten 2—4
Staubähren, 6 lang und fadenfürmig, mit fehr vielen Fleinen
Blüchen und 8S—13 Staubbeuteln; Pflaume Flein wie Haſelnuß,
/
di | ’ 1753
mit 3 Flügeln, oft 2 lang; Kern weid), ſchmeckt fchlechter als
die Sanariennäffe, und ijt ‚meiftens von einem Wurm zerfteffen,
font find fie eine Maftung für das Wild. Das Holz ift
fhwammig und unbrauchbar. Aus den Risen der alten Stämme
fließt von ſelbſt fo viel gelbliches Harz, wie von Feinem andern
Baum: denn man findet daran Harzzapfen, die ſchenkelsdick und
3—4 lang find; armsdicke Kegel find ganz gemein; es wird
gleich hart, iſt Halb durchfcheinend, wie Bernftein, aber mürber
und heißt gemeinhin Dammar, riecht unangenehm, auf Kohlen
angenchm, doc) nicht fo, baß man es allein als Räucherwerf
braucen könnte. Es wird in ganz Sndien als Schiffspech an-
gewendet, aber auf andere Art als das gewöhnliche, weil es fi
nicht fo leicht ſchmelzen läßt. Man pulvert es daher, miſcht
es mit Eocosöl, und verarbeitet es mit Stöden zu einem Teig,
ben man in lange Riemen zieht, auf die Fugen der Schiffe legt,
und mit einem Stück Porcellan oder Glas, woran es nicht
klebt, einfcylägt.
Um das übrige Holz zu befchmieren, brauchen die Ma—
layen jlatt Theer einen andern Teig, den fie aus Kalf und
Wunderöl machen. Mebrigens verfertigt man aus diefem Harz
auch die Fadeln, welche afgemein gebraucht und von Giam
und Bantam in Menge nad Batavia gebracht werden. Man
pulvert es, mifcht es mit haldfoviel Afche und gefautem, auge
geirodnetem Pinang oder Reißfpelzen, macht mit Waffer einen
Teig, und widelt ihn in Schöffe von Eocos und Pinang vder in
trockene Blätter vom Lonter und Gomutv, etwa 1‘ lang und
mit Kalk beftrihen. Mit diefen Fadeln geht man über pie
Straße. Die Holländer calfatern die Schiffe mit 30 Pfd. Dame
mar, 10 Pfd. Pech und einer Kanne Eocosdl. Das Holz, wel-
yes viel Harz enthält, taugt nicht zum Brennen, weil es zu
fehr Fniftert. Die Früchte werden gierig von den Beutelthieren
und Wildfchweinen gefreffen, wie auch vom Babyruffa, welches
fih zugleih an den Bäunen aufrichtet und daran reibt, ale
wenn ihm der Geruch angenehm wäre; wird daher häufig da—
felbft gefangen. Rumph Il ©, 169, Dammara felanica fe-
min, Blume, Flora Javae, Juglandeae, p. 8. t. L. b.
%
1754 r 1 —* — 4 3 —
2) Die traubenartige E. ſelaniccö)ö.
Einhäufig, 14 Fiederblättchen, länglich-oval, unten runze⸗
fig. Moluden, ein Baum, welchen dag gemeinfte und geb ch⸗
lichſte Harz durch ganz Waſſer-Indien liefert, das von den
Holländern für Colophonium gehalten und indiſches Schiffspech
genannt wird. Es iſt ein dicker, hoher, meiſt aufrechter Baum,
mit dicker, brauner, ſchrundiger Rinde und weiten Aeſten, aber
wenig Zweigen und meiſt zerfreſſenen Blättern, ſo daß die Krone
ſchlecht ausſieht; die Blättchen dünn und audi "mit vielen
parallelen Querrippen, abwerhfelnd, je 7 an einem wolligen
Stiel, 5—8" lang; 2— 21/2" breit. Die Blüthen am Ende
der Zweige in fpannelangen Transen. Die 3 Lappen der Hülle
find fleinfingerslang und breit, fpatelfürmig, braunroth und
wollig, beym Welken braun, längsgeſtreift, mit vielen Quer⸗
adern; fie enthalten unten eine Nuß, halb fo groß als Hafels
nus, mit einem bitterlichen und, herben Kern. Das frifche
Holz ift hellroth, trocden braun, wie Sideroxylon, dem es aud)
in Härte und Schwärze gleicht; Doc ift cs gröber, minder
dauerhaft und !äßt ſich nicht fo glatt maden, befonders aber
weil es voll Lücken ift, die mit Harz ausgefüllt find. Uebrigens
liefert e8 wenig Harz, das auch nicht gebraucht wird; aus dem
Stamm fchneidet man ftarfe Dielen zum Schiffsbau. Rum ph
ik, &. 56. Dammara felanica mas. Valentyn; Defer. _ Amb,
p- 211. t. 38. Xylopia orientalis.
—
b. Zweyhauſig. a
3. © Die Terpenthinbäume (Pistacia, Terehin-
thus),
Zweyhäufig, Kästchen in FPREON mit einbläthigen Schups
pen, ohne Blume; Staubfelh Flein und fünffpaitig, mit 5
Staubbeuteln gegenüber; Fruchtfeld, dreyfpaltig, Pflaume trocken
mit harter Nuß, dreyfächerig, reif einfächerig mit einem aufrech⸗
ten Samen ohne Eyweiß, Keim verkehrt; 3 Narben.
Bäumen und Bäume ums Mittelmeer, welde den Ter—
penthin ausfhwigen, mit gefiederten Blättern, rc in Ris
fpen und mandelartigen, Ölreichen Samen, |
J 0.0 au
‚a) Blätter ungrad gefiedert und abfällig. Terebinthus. *
are Piftacienbaum (P. vera). N
Drey bis fünf Blättchen, oval und jtiftig. Urfprünglich in
Perfien und Syrien, von da nad Italien und jetzt ums ganze
Mittelmeer; ein mäßiger Baum, 15—30 body, mit dickem,
glattem, grünem Stamm und ausgebreiteten, rauhen Heften;
Blättihen 2—3” fang und halb fo breit; die Staubblüthen im
äftigen Käschen, die Fruchtblüthen in einfachen Trauben; Pflaume
größer als Hafelnuß, länglich zugefpigt, mit dünner, fpröber
Leifel, anfangs grün, dann röthlich und zweyflappig; Nuß
holzig, biegfam und weiß; Kern röthlich, innwendig blaßgrün,
fettig, füß und bitter, A: fhymachaft, wird wie Mandeln
und Pinien gegeffen unter dem Namen Piſtacien; man macht
fie auch ein wie Öurfen, und fo kommen fie zu uns an Rus
gouts, Paſteten und Torten; gegen Huſten und fehmerzhaftes
Harnen bralicht man fle als Mandelmilch, fonft beym Zuckerbeck;
die Betäubung wird oft Fünftlid, verrichtet, ‚wie bey den Pals
men. Bladwell Taf. 461. Lamarck Taf. 811. 12%
Plenk Taf. 208. Düffeld. Suppl. IV. Xaf. 17. Piftacchio,
Piftachier.
2) Der Terpenthinbaum (P. terebinthus),
Sieben Blättchen oval lanzetförmig und ftiftig. Ums
ganze Mittelmeer, vorzüglich in der Levante, fey aud in In—
dien; ein mäßiger Baum in Stalien, Frankreich und Spanien,
aber meijt nur jtrauchartig; füdlicher werden fie. fehr groß und
alt, und befommen eine fehr unregelmäßige Krone, deren Xefte
bey den Staubbäumen herunterhängen; Rinde grau und ſchrun—
dig, Blättchen 2‘ lang, 10° breit, jung ſchön roth, fpäter
dunfelgrän; Staubblüthen in 3—4 Kätzchen an den Seiten der
Zweige im April, Fruchtblüthen in größern Trauben mit röths
fihen Deckſchuppen; Frucht nicht viel größer als eine Erbfe,
ganz trocken und bläufich, reift im April und ift fodann ſchmie⸗
rig und harzig anzufühlen; am Mittelmeer fällt ſie meiſtens
taub ab. Der Kern röthlich, innwendig grünlich, wird nur in
der Levante gegeſſen und kommt daher auf den Markt. Sm
Herbſt zeigen ſich an Zweigen und Blättern blaſſe oder röthliche
J—
**
*
4 Ze | N “
* —*
1756 a —A—
Blaſen wie bey ben Rüuͤſtern, von Inſecten verurſacht. 2
Galläpfel wachfen fpäter in fingerslange, krumme, ha
Hörnchen aus, faft wie Johannisbrod, und heißen daher
nocapra und Carobe di Giudea. Sie werden von —
wie Taback geraucht. Die Früchte und dieſe Gallen werben, che
fie zu Hörnchen auswachfen, in ber Levante gefammelt und zur
Färbung der Seide gebraucht. Auf der Inſel Ehio bebaut man
im Juny ben Baum mit einer Art von oben bis unten und
legt Steinplatten darunter, worauf ſich während der Nacht der
Saft fammelt und verdickt, der unter dem Namen Terebinthina
vera de Chio f. de Oypro berühmt ‚ill. Man befommt aber
nicht viel. Vier Bäume, 60 Jahr alt und 1,‘ did, follen
im Zahr Faum 3 Pfd. liefern und die ganze Inſel nicht über
1000. Der ädte cyprifche Terpenthin ift weiß oder nur wenig
geld, durchfihtig, zäh, von angenehmen, fenchelartigem Geruch
und balſamiſchem Geſchmack ohne Schärfe; wird aber meiſtens
mit venetianiſchem Terpenthin verfälfcht, welcher vom Lärchen⸗
baum kommt, der Straßburger von der Weißtanne, der gemeine
von der Föhre; im übrigen Europa gibt der Baum kein Harz.
b) Blätter grad gefiedert und immergrün. Lentiscus.
3) Der Maftirbaum (P. lentiscus).
Acht Blätthen, ſchmal lanzetfürmig, Blattitiel L.
Ums Mittelmeer, vorzüglih im Orient auf felfigem Boden,
ein mäßiger Baum, 15° hoch, im weftlihen Europa nur ein
Strauch, der aus der Wurzel viele weidenartige, graue Gerten
treibt, Doch) auch ein Bäumden wird, wenn man ihn nicht
befchneidet; Blättchen fait zolllang, 3%’ breit, Herb und rie—
chend, befommen ebenfalls, fo wie bie Zweige, Blafen von
Inſecten, welche ſich in zofllange und eingeroffte Hörnchen ver»
längern, Die Kästchen einzeln in Achſeln und blaßroth; bie
Früchte in kurzen Uehren, roth, bald ſchwarz und fettig, fo
groß wie Erbfen mit ſchwarzem Stein. Auf Chio macht diefer
Baum das Hauptgefchäft und den Hauptertrag der Innwohner
aus; fie pflanzen und pflegen ihn wie anderwärts die Reben
und das feit 2000 Jahren. Das Harz, welches Maftir heißt,
fhwigt von feld aus Stamm und Aeften, wird jedoch vorzüg:
h
“ +
r * mL, 1757
lich durch Einfchnitte gewonnen. Es beiteht aus durchfichtigen,
blaßgelben Körnern, welche in der Wärme und durch Kauen
weich werden und wohlriechend, beſonders auf Kohlen. Die Inn—⸗
wohner ſollen jährlih an 50,000‘ Eentner fammeln und dem
Sultan davon 1000 Sentner als Tribut Kiefern. Sie Fauen faft
beftändig Maftir, um das Zahnfleifcy zu beveitigen und wohlriee
chenden. Athem zu befommen. Man ftedt ihn auch in hohle
Zähne, braucht ihn als Räucherwerf, Firniß, zur Grundierung
der Kupferplatten und des Diamants, Das Holz iſt fehr dauer:
Haft und. wird zu eingelegter Arbeit verwendet: auch find Zahne
ftocher davon berühmte. Die Blätter braucht man flatt Eumad)
zum Safflan; aus der Frucht preßt man Del, dag dem Olivenöl
vorgezogen wird. Im übrigen Europa liefert der Baum Fein
Harz. Clus,, Hist. t. 14. Blackwell Taf. 195. Plent
T. 710. Düffeld. IX. 16, Wagner U. T. 199. Gummi
malftichis. |
B. Pflaumen oder Samen mehrzählig.
a. Pflaume einfächerig, aber zweyfamig ; NE
Diet und glatt. Amyriden.
Harzreiche Sträucher und Bäume in America, ‚mit ges
büpfelten Gegenblättern, weißen Blümchen in Rifpen und fchwar:
zen oder rothen Beeren voll ätherifchen Oels.
4. G. Die Elemifpillen (Amyrie),
Kelch Flein und vierzähnig, mit fo viel Blumenblättern
und zwepmal fo viel Staubfäden auf dem Stiel; Pflaume runts
lih auf einer Scheibe, mit papierartiger, —““ Nuß, Sas
menlappen flach.
1) Die gemeine (A. elemifera, plumieri),
Drey oder fünf Blättchen geftielt, ſpitz-oval und gezähnt,
unten zottig. Weitindien, ein Straudy oder Baum mit glatter,
grauer Rinde, Nifpen und runden Früchten, Liefert eine Art
Elemiharz, weldes dort als folches gebraucht wird. Plum,,
Am. t. 100.
2) Die giftige (A. toxifera).
Fünf bis ſieben Blättchen, oval herzfürmig, Trauben fo
lang als Blattjtiele. Weſtindien und Garolina, auf Zelfen, ein
%
1758 ee .
Heiner Baum mit immergrünen, fpannelangen Blättern, Blätt:
chen 3° lang, 1%/,‘ breit; Trauben hängend und fpannelang;
Früchte fait wie Saurachbeeren, auch birnförmig und violett,
mit einem fänglichen Stein. Aus dem Stamm träufelt ein Gaft,
der fo ſchwarz ift-wie Dinte und giftig feyn follz indeffen freffen
die Vögel die Früchte, befonders Loxia violacea.. Catesby
1. & 40. (Seligmann ll. %. 80.) Lucinium , van
T. 201. F. 3.
b. * mehrfaͤcherig, reif enfami, vonenlappen
gefaltet. Burſeraceen.
Blume, und zweymal ſo viel Stausfäten; Pflaume mehr:
fächerig, mit je 2 verkehrten Samen; Keim aufrecht und grad,
Sträucher und Bäume voll Balfam oder Harz, mit un:
graden, meiſt ungedüpfelten Wechfelblättern; Blumen regelmäßig,
Hein. in Sträußern, meift Zwitter; Keldy frey, drey- bis fünf:
fpaltig mit fo viel Blumendlättern und zweymal fo viel Staub:
fäden; Pflaume zwey= bis fünffächerig, mit‘ 2 verfehrten Sa—
men, reif nur einer; Samenlappen gefaltet. In PR Län
dern; liefern fehr ſchätzbare Harze.
5.6. Die — * -Bäume — Baltamoden
dron).
Zwitter und —* Kelch vierzähnig un Gera
fchmale Blumenblätter und 8 Furze Staubfäden auf einer acht
drüfigen Scheibe; Pflaume rundlich, mit 2 einfamigen Nüſſen.
Balfamreihe Bäumen in Aflen und Africa, Ge mit
Kleeblättern und Bluͤthen in Büſcheln.
1) Der arabiſche (B. gileadenfis, opobalf
Kfreblätter verfehrt:oval und ganz, Stiele ziweyblüchig und
Ffürzer als Blattſtiel. Babelmandel, Mrabien, ein mäßiger
- Baum mit fperrigen Aeſten und grauer, glatter Rinde; Blätter
abwechfelnd,, dreyz und fünfzählig , Das ungrade etwas größer;
Blüthen einzeln und büſchelförmig am Ende; Blumen weiß mit
gelder Scheibe, Narbe vieredig, Beeren wie Erbfe, ſpitz-oval,
glatt vierfurchig, braun, zweyfächerig, mit Eleberigem Mus, je
einſamig, oft nur einfächerig. Aus der Rinde: fließt von felbft
oder aus Einfchnitten der berühmte Mecca-Balfam in geringer
1759
Menge, der aber nicht nad) Europa Fommt, fondern nur der aus
den Zweigen: gefochte, welder in bieyernen Flafchen zu ung
fommt als: eine dünne, blaßgelbe, wie Rosmarin und Citronen
tiechende, bitterlich ſchmeckende Fläfftgfeit, aber meiſtens mit
eypriſchem Terpenthin verfälfcht: and wegen feiner Koftbarfeit
kaum mehr gebraucht. In Zudär und Aegypten wird er in
Gärten gezogen, wie ſchon aus Plinius und Strabo hervorgeht;
und ſelbſt der Gefchichtfchreiber Joſeph fagt, daß die Königinn
Saba die erite Balfampflanze aus Arabien nach Judäa an Sa—
lomon geſchickt habe, von welcher nachher die Vermehrung aus—
gegangen iſt. Auch in Hegypten muß fie wieder aus Mecca ers
fest werden, wenn fie ausgeht. Der Vorfteher von Mecca lies
fert jährlich dem Sultan außer dem feiner indiſchen Byffus
3—4 Pfd. Balfam, dem Bey von Negypten 1 Pfd., den Führern
der Carawanen ein halbes. In der Mitte zwifchen Mecca und
Eairo ift in Arabien ein trocdener Sundberg, worauf viele Bale
ſampflanzen jlehen und von wo die ägpptifchen Wallfahrer Stöde
mitbringen. Es iſt ein weidenartiges Bäumchen, fo groß wie
die Rainweide oder der Kleebaum, mit langen, ruthenartigen,
Fleberigen und wohlricchenden Zweigen und wenig Blättern wie
bey der Raute, immergrüän und weiglich; Holz leicht, weiß,
gummihaltigz; die Rinde röthlich, Die innere grün. Blüthen
ein und weiß, 3° beyfammen, ſehr wohlriechend; Samen gelb,
im röthlich fchwarzen, faftigen, wohlriechenden und bitterlichen
Früchten, fait wie die des Terpenthinbaums. Der Balfam träu⸗
felt im Sommer aus der geritzten Rinde des Stocks, weiß, dann
grün, goldgelb und zuletzt honiggelb; anfangs heil, bald trüb
und die, dann wieber dünn und ganz heil, mit bem After aber
dick wie Terpenthin. Riecht anfangs fehr fharf, nimmt den
Kopf ein und verurfacht fogar bey manden Nafenbluten: diefer
Geruch ‚verliert fih aber mit der Zeit. Friſch in Waſſer ge-
träufelt wird eg milchfarben, welches das ächte Kennzeichen ift.
Sm Orient gibt es Feine Arzney, welche fo häufig gebraucht
würde als diefer Balfam, befonderg gegen Wunden, die er in
einem Tage Heiltz gegen Biffe von Schlangen und Stiche von
Scorpionen, Zur Peftzeit wird täglich eine halbe Drachme ver«
1760
ſchluckt; ebenfo in Faulfiebern und Berflopfungen ber Cinges
weide. Er wird ferner gebraucht gegen Krankheiten der Yugen
und Ohren, Schwindel, Huften, Engbrüftigfeit, Unverdaulichkeit
und Harnfranfheiten; endlich fehüägt er das Geflcht vor Runzeln,
Die Weiber ſetzen jich in ein warmes Bad und*reiben fich vor-
züglich das Geficht mit diefem Balfam ein, Den fle mehrere
Tage nicht abwafchen. Auch tie Früchte (Carpobalsamum)
nimmt man gegen Ddiefelben Krankheiten. Endlich macht man
Räucherungen von dem Holze (Xylobalfamum) gegen allerley
Morbos uteri. Die Zweige werden in Eleinen Bündeln nad
Venedig geſchickt und dafelbit zu Theriac gebraucht. Pr. Al-
pin, Aegypt. t. 26. Balessan; Bellonius Obs. in Clusio
p. 110. Linne, Amoen VIL p. 55. Forfkal, Deser.
p- 79. Gleditſch berliner Schriften I. 3, 5.2. Bru⸗—
ces Reife V. ©. 28. Taf. 2. 3, Vahl, Symb, I, tab. 11.
Plenk 8. 155. Düffeld. XVIL T. 14. ’
2) Der Myrrhenbaum (B. myrrha).
Kleeblätter verfehrtzoval, am Ende gezähnelt, das —
viel größer, Früchte zugeſpitzt. Arabien, ein Strauch oder Baum
mit ſperrigen, grauen Aeſten, welche dornig endigen und mit
Blättern bedeckt find; die Seitenblättchen nur 1 fang, Früchte
wie Erbfe und braun, Aus der Rinde fließt ein Gummiharz,
zuerft ölig und blaßgelb, dann butterartig und goldgelb, vers
härtet, bräunlich in edigen Stüden; die Myrrhe, welche feit
den ülteften Zeiten als Räucderwerf in den Kirden und Zims
mern, fo wie als Urzneymittel gebraucht wird gegen geſchwächte
Berdauung und andere Unterleibs-Befchwerden, beiteht aus Harz,
Gummi und ätherifchem Del. Niecht nicht befonders angenehm,
ſchmeckt bitterfich und gewürzhaft und bleibt an ben Zähnen
hängen; wird übrigens häufig verfälfcht. Ehrenberg in Däffele
dorfer off. Pfl. XV. T. 15. Wagner IL T. 240. a. bo
b.) Elaphrium. Ebenſo, aber Zwitter und die Scheibe ohne
Dräfen; Pflaume BURN mit 2 Pen in Mus, Im heißen
America 1%
1) Der filzige (B. ———
Blaͤttchen oval, filzig und gezähnt, — arm 5 halb
1761
fo lang als Blatt. Weſtindien und Südamerica, Baum 15—25'.
hoch mit grauen Aeſten und weißem, leichtem Holz; Blätter am
Ende gedrängt, Stiel geflügelt, 9 Blättchen zolllang, Trauben
1%", Blumen gelblich, Eapfel wie Erbfe, grünlich, voll Bal-
fam; Nüffe ſchwärzlich, in feharlachrotbem Mus. Aus ber Rinde
fließt ein wohlriechender, balfamifher Saft, welden man für
Resina tacamahaca hält, das aber faft nicht mehr gebraucht
wird. Jacquin, Am. t. 73. f. 1—3. Lamarck Taf. 304.
Fig. 1. Düffeld. Suppl. II. Taf. 19.
ec.) Icica. Ebenſo, aber auch fünfzählig; Pflaume lederig,
mit 1—5 Nüffen in Mus.
Harzbäume in America, mit ungedüpfelten und —*
Fiederblättern und weißen Blumen in Riſpen. Amyris.
1) Der ungleiche (I. heterophylia).
Drey oder fünf Blättchen fpi-oval, mit einfachen Rippen,
Trauben Fürzer als Blatt. Guyana in Wäldern, Stamm 15°
hoch, 8“ Died, mit weißem, brüdigem Holz; Blärtchen 3° lang,
17.“ breit; Frucht capfelartig, wie Kirfche, harfch, zwey-, drey:
und vierflappig, voll weißes Mus. Der Stamm gibt wohl:
riechenden Balfam wie Terpenthin, den man in allen Häufern in
Fleinen alebaffen aufbewahrt gegen Wunden und fich denſelben
zuſchickt als geſchätztes Gefhenf. Die nadten Caraiben mifcen
ihn mit Earap-Del (Aylocarpus) und Stärfe von Rocou, und
überziehen damit den Leib und die Haare gegen Regen und Ins
fecten. Aublet 8. 133. Aracouchini.
2) Der guyanifche (I. guyanenfis).
Drey oder fünf Blättchen, breit lanzetfürmig, Stiele viele
“ biüthig, viel Fürzer als Blattitiel. Guyana in Wäldern, 18° hody,
über 1' die, an der Küfte Feiner, Blätter 3, lang, 1," breit.
Blumen vierblätterig, grünli, dag Mus ber Frucht roth, füß
und fhmadhaft, wird von den Negern ausgefogen. Ritzt man
die Rinde oder das Holz, fo fließt ein balfamifcher, harziger,
bitterer Saft aus, der wie Citronen riecht, vertrodnet, weiß
oder gelblich wird und in den Kirchen als Weihrauch gebraucht
wird, auch gegen langwierige Schleimflüffe. Aublet %, 151.
Bois d’Encens. Resine de coumier. *
Okens allg. Naturg. II. Botanik IL. 111
1762
3) Der brafilifche (I. ambrosiaca, Ieicariba).
Drey oder fünf Blättchen, breit lanzetſörmig, Blüthen fliefs
los und gehäuft in Achfeln. Brafilien, ein hoher Baum, mit
nicht befonders dickem Stamm, ziemlih wie Budye, mit grauer
Rinde, Blättchen wie Birnblätter, 3” lang; Blüthen fehr Elein,
grünlich und vierblätterig; Frucht wie Olive, goldgelb, mit wohle
riechendem Mus. Aus der gerigten Rinde fließt Harz, welches
wie Fenchel riecht, Seica oder Almecegam (Maftir) heißt und
gegen Wunden ftatt Elemi gebraudt wird, aud unter dem
Namen brafilianifches oder weftindifcheg Elemi nach Europa
kommt in Salben und Pflafter zu Beförderung der Eiterung.
Woher das ächte Elemt abflammt, weiß man nicht; das der Alten
Fam aus Methiopien. Marcgrave %. 98. Pilo, Simpl.
t. 59. Hist. nat. t. 122.
6. ©. Die Weihraudfpillen (Boswellia).
Zwitter, Kelch klein und fünfzähnig, 5 Blumenblätter und
10. Staubfäden auf geferbter Scheibe; Narbe Fopffürmig, Pflaume
capfelartig, dreyeckig, Dreyfächerig und dreyFlappig, Same ges
flügelt. Balfambäume in Oftindien, mit abfälligen, ungraden
Fiederblättern und weißen Blümchen in Rifpen.
1) Die glatte G. glabra).
Blättchen breit lanzetfürmig und gezähnt, Trauben einfad, am
Ende, kürzer als Blätter. Molucden, ein fehr hoher Baum, Faum
von 2 Mann zu umflaftern, nur wild, aber felten, Blätter am
Ente, mit 13—21 elliptifchen Blättchen, 1/5‘ lang, .“ breit,
Rifpen 6° lang, Eapfel fo groß als eine Pflaume; das Holz ift
hart und wird zu Fleinen Maften gebraucht, ſchwitzt das wohls
riechendfte Harz aus, weldes als Weihrauch, Pech, auch zu
Fadeln und zum Ausfüllen feiner Golöwaaren verwendet wird,
Rumph Il. %. 50. Canarium odoriferum; Roxburgh, Cor.
8. 207. !
2) Die gezähnte (B. (errata, thurifera).
Blättchen fpih:oval, gezähnt und flaumig, Achſeltrauben
einfach. Oftindien auf Bergen, ein großer Baum mit gedrängten
Blättern am. Ende, Blättchen 21, fchief:oval, “/s lang; Blü—
then Flein und blaßbraun, wechfeln von 4—10, fo wie die Kelch⸗
1763
zaͤhne; Capſel fo groß wie Olive, mehrere Samen in jedem Fady,
wovon aber nur einer reift, herzfürmig und geflügelt. Aus
dem Stamm fließt durch Einfhrnitte ein Gummi, welches ſowohl
in Sndien als in England für einerley mit dem Olibanum ers
Fannt worden it. Man nimmt allgemein an, daß dag Gummis
harz Olibanum der Weihraudh iſt, den die Alten bey ihren
religiöfen GCeremonien gebraucht Haben; aber über die Pflanze
war man in Zweifel Linne hielt fie für einen Wacholder,
die fpätern Pharmacologen für Juniperus Iycia, weldhe jedoch im
füdlichen Franfreih und in der Levante wächst und feinen Weih—
raud) gibt.
Niebuhr und Bruce haben fie vergebens gefucht. Thevs
phraſt und Plinius Ffamen darüber nicht ing Reine. Olibaä-
num heißt arabifcd) Luban uud Gondur; allein den erften Namen
hat auch die Benzve befommen, weil man fie als Weihraud
gebraudt hat. Daraus haben die Griechen Libanus und Libanotos
gemadht, und aus dem zweyten Chondros. Das Cunduru der
Hinda fommt vom Baum Salai, welches der gegenwärtige ift,
ben Eolebrovofe in Nagpur gefunden hat. Coiebrooke,
Afiat. Ref. IX. p. 377. Fig. Hayne X, Taf. 46. Düffeld.
VIII. Taf. 13. Hebräifch Lebona, englifch Frank - Incenfe.
7. G. Die Birfen-Epillen (Burfera).
Zwitter und getrennt, Kelch Tlein, drey- bis fünftheilig, mit
fo viel Blumenblättern und zweymal fo viel Staubfäden auf
einer ganzen Scheibe; Griffel dreylappig, Pflaume rundlidy, drey⸗
furdig und dreynüffig, reif nur eine. Gommart.
1) Die gemeine (B. gummifera),
Blätter abfällig, mit 5—9 Blättchen, fpih:oval; Blüthen
In Achſeltrauben. Weltindien und Südamerica, ein Baum wie
Birke, 30° Hoch, mit einer Menge Wurzeln über der Erde und
brauner, glatter, häutiger Ninde, die in Lappen abfällt, wie bey
der Birfe; Blätter abfällig, Blätthen 17,“ lang, Blüthen Flein,
gelblich weiß, geruchlos und fünfzählig. Pflaumen beerenartig wie
Erbfen, dreyedig, röthlich und wohlriechend, mit herzförmiger Nuß
in rothem Mus. Die Ninde gibt gerigt einen Balfam, der wie
Zerpenthin riecht, auf Wunden und gegen Ruhr gebraucht wird,
111 *
1764
getrocknet bisweilen nah Europa Fommt unter dem Namen
Sommart: und Ehibuharz. Die Knoſpen und Blätter auch auf
Wunden, die Rinde gegen Würmer, die Wurzel wie Simaruba,
das wohlriechende Oel aus den Samon gegen Lungenbeſchwerden;
ſcheint Balsamum de St. Domingo Clusii et Resina Cartha-
ginensis Monardi zu feyn. Sloane Il. T. 199. Birch-tree;
Catesby I. T. 30. (Seligmann I. T. 60.) Plumier;
Am. t. 119. Jacquin, Am. t. 65. Gommier, Almacigo
(Lentiscus).
b.) Protium. @benfo, aber zweyhäuflg und alles fünfzaͤhlig,
10 Staubfäden auf einer zehnrippigen Scheibe; Pflaume drey⸗
nüffig, je zweyfamig, reif nur einnüffig; Narbe einfach.
1) Die javanifche (P. javanicum).
Sieben Blättchen, breit lanzetfürmig und wellig, Blüthen
in Rifpen. Java, auf entfernten Bergen, ein krummer und
Enorriger Baum, unten mit vielen Flügeln; Blätter abwechſelnd,
Blättchen 3 lang, 1 breit und gewürzhaft; Früchte rund,
wie die von ber Laufe, reif gelb, mit trodenem, ſüßem und eß⸗
barem Fleiſch, aber etwas herb; enthält einen runden Kern, den
man effen Fann, wie den vom Ebenholz, dem diefer Baum auch
ähnlich if. Die Früchte geben ein ätherifches, mediciniſch wirk⸗
fames Del. Zu Batavia pflanzt man bie Stedlinge um bie
Häufer und befchwert fie mit einem Gewicht, damit fie eine breite
Krone befommen. Das Holz zum Hausbau, zu Stühlen, Hämmern
und Hobeln. Die jungen Blätter als Gemüfe; am meiften aber
benugt man bie Kerne. Rumph VI. 2. 23. F. 1. Tingu-
long; Burmann, Ind. p. 88.
86. Die Schweinfpillen (Tetragastris, Hedwigia).
Zwitter und getrennt, Kelch vierzähnig, 4 Blumenblätter
und S Staubfäten an einer Scheibe; Pflaume rundlih und
niebergetrüdt, vierfurhig und viernäffig, mit vierfurchiger
Narbe.
1) Die caribäifdhe (T. balfamifera).
Blätthen ungrad, lederig, oval lanzetförmig, Blüchen in
Riſpen. Garibien, in Bergwäldern; ein hoher Baum mit
grauer Rinde; Blätter fchuhlang, Blüthen Klein und weißlich,
1765
Feucht wie Hafelnuß, mit: lederiger Leifel; liefert vielen durch⸗
fihtigen, dunfelrothen Balfam, ber, wie der Eopaiva-Balfam,
auf Wunden gebraucht wird und gegen andere Krankheiten; die
Rinde gegen Fieber, das Del der Samen wie Mandel-Oel. Den
Gebrauch des Balfams hat man von den Schweinen gelerntz
daher der Name Bois cochon. Gärtner T. 109. Swartz,
Flora H. tab. 13. Tussac, Antilles IV. t. 30. Suerier de
Montagne.
9. ©. Die Eanarien:Nüffe (Canarium, Colophonia),
Zwey: und drephäufig, Kelch Frugfürmig, zwey: und drey—
lappig, 3 Blumenblätter, 6 Staubfäden an ber krugförmigen
Scheibe;z Narbe dreylappig, Pflaume mager mit dreyeckigem
Stein, dreyfächerig, veif einfächerig und einfamig, Lappen drcy»
fpaltig. Indiſche Balfambäume mit abwechfelnden, ungraden
und ungebüpfelten Fiederblättern, und Blüthen in Endtrauben.
a) Reife Nuß einfächerig,
1) Die gemeine (EC. commune),
Sieben oder neun DBlättchen, breit lanzetförmig, Nebens
blätter oval und tief gezähnt, Blüthen in Endrifpen. Moluden,
in ganz Indien angepflanzt; ein hoher, fhöner Baum, wie
Eiche, aus welchem die Innwohner ihre tägliche Nahrung ziehen,
wie aus ber Eocospalme, der Pinang» und Sagopalme; Rinde
weiß, der Stamm unten geflügelt, Blättchen 10 lang, hands
breit, riechen ftarf nad) Harz, die 3 Blumenblätter weiß, die
und wohlriechend; Frucht wie Wallnuß, etwas Fleiner, ſchwach
dreyeckig, Leifel dünn und bläulih; Nuß hart, dreyſeitig, bey
der zahmen 3° lang, auf jeder Geite 1 breit, zerfpringt glag»
artig, Kern dreyedig, wie Mandel, aber noch einmal fo groß,
befteht aus 6 Stüden, und aus einem fiebenten Feinen, bie
fih alle leicht trennen laffen, nehmlich die dreyfpaltigen Samen»
lappen und der Keim; ſchmecken fat wie Hafelnüffe, aber fader.
Wann die Früchte ſchwarz werden, fleigt man auf die
Bäume und ſchlägt fie ab, Die wilden Schweine gehen ihnen
fehe nach, wie den Eicheln. Der Baum wird überall ange:
»flanzt, und von Tauben und Fledermäufen verbreitet, weil fie
nur bie Leifel verbauen, Alle Bäume haben ihre Eigenthümer;
1766
die Kerne werden nicht bloß roh gegeffen, fondern auch alg
Gemüfe und zum Thee, wie bey ung die Mandeln, von denen
fie fhwer zu unterfcheiden find, daher man ehemals geglaubt,
es wüchfen auch Mandeln in Oftindien; zuviel aber madt
Durchfall: Man trocdnet fie gewöhnlih im Rauch. Man madt
daraus das leckere Brod, welches Baggea und Mangen heißt,
und in elfenlange, zolldicde Stäbe geformt wird, indem mon den
Zeig in Bambusrohr drüct; es ift fehr hart, ſchwer zu beißen
und fättigt bald. Man macht auch daraus eine Art Milch,
um das Gemüs damit zu fihmelzen; mit Eocosnuß und Zuder
Kuchen, die als Nacheſſen fehr beficbt find, aber nicht bey den
Holländern, Das Oel daraus iſt fehmadhaft und gut zum
Brennen. Alte Bäume liefern ftarfriedyendes Harz, dag mit
Blättern umwickelt zu Fadeln gebraucht wird. Sobald fie viel
Harz geben, tragen fie nicht mehr; find übrigens gutes Brent«
holz, das wilde wie Buchenholz, und dieſes liefert fo viel Harz,
Daß es in großen Stücken an Stamm und Neften hängt, wie
das Gummi Elemi, welches aus Nethiopien fommt. Der Baum
it gewöhnlich voll Schmarogerpflanzen, weldye von Vögeln dars
auf gebracht werben; eine Miftel, Orchiden, Farrenfräuter und
Ficus benjamina, welde den Baum fat erftidt. Numph IL
T. 47. 48. Canarium vulgare. Besler, Mus. t. 5. Bau-
hin, Hist. I. p. 308. Koenig, Annals of Bot. I, t. 7. f. 2.
2) Die fleine (C. microcarpum),
Fünf bis neun Blättchen oval lanzetförmig, Adcfeltrauben
vielblüthig, Früchte hängend. Oftindien und Cochinchina, wie
Apfelbaum, Blättchen 6 lang, 2 breit, Früchte Fleiner als
bey andern, wie Dliven, und dunfelblau wie Indigo; der Kern
talgartig und nicht efbar. Aus dem Stamm, der über der
Wurzel ausgehöhle wird, fließt viel gelbliches, wohlriechendes
Oel, das man gegen Wunden anwendet, und mit dem man höl—
zernes Geräth anftreicht; mehr braucht man es jedoch mit dem
indifchen Peh Dammar und mit Werg aus der Rinde des
Bambusrohrs, nebit etwas Kalf, um die Riten der Schiffe zu
verfiopfen. Diefe Mifhung wird völlig ſteinhart, und ſtinkt
nicht wie Das europäifihe Pech, deſſen Geruch den Schiffern fo
1767
läftig it. Aus dem harten und braunen Holz werben große
Dielen und Tifhe gemadt. Die Pflaumen find nicht eßbar.
Rumph I. Xaf. 54. Nanarium minimum. Loureiro AL
©, 496. Pimela oleofa.
b) Reife Frucht dreyfächerig.
3) Die große (C. decumanum).
Neun bis eilf Blättchen, ſpitz-elliptiſch, arme Achfeltrauben.
Moluden, die größte Gattung und einer der größten Bäume
auf den Snfeln, vft fo Diet, Daß ihn kaum 2—3 Mann ums
klaftern können. Nur auf hohen Bergen. Die Frucht wie
Sans:Ey, roth gedüpfelt; Nuß 3" lang, 2° dick und dreycdlig,
fehr har! und dreyfächerig, je mit einem Kern, nicht befonderg
fhmadhaft. Aus tem Baum fchwigt ein Harz, wie das aras
bifhe, zu Fadeln, zum Galfatern, Beveſtigen der Mefferhefte
u.ſ.w. Rumph IL T. 55.
4) Die weiße (C. album).
Eilf bis dreyzehn Blättchen, vval lanzetförmig und rauh;
Endtrauben gehäuft. China und Cochinchina, ein großer Baum
mit aufrechten Aeſten, Blättchen 6" lang, 2" breit; Pflaumen
wie Dliven, fünferfig, grünlichgelb, herb und fauer, werden den—
noch roh gegeffen, an Speifen gethan, auch eingemacht und ver«
ſchickt; man Hält fie auf Reifen für durſtlöſchend, obſchon fie
ſehr räs And; fie befürdern die Verdauung, und werden felbft
Kranken gegeben; die 3 Kerne aber weggeworfen. An einer
größern Art,’ deren Stein denen der gemeinen Ganarien gleichen,
verfuchen die Bildhauer ihre Kunjt; wer am meijten Köpfe hins
einfchneiden Fann, der hat den Preis gewonnen. Es gibt folche
Steine, woran 18 vollfommene Geſtchter zu erfennen find.
RumphMH. ©. 184. Canarium sinense. Xoureiroll. &, 495.
Pimela alba.
5) Die moribßifche (C. mauritiana),
Zweyhäufig, Kelch dreylappig, 5—7 Fiederblättchen, fpib«
oval, Blumen roth in Trauben. Dieſer Baum ift der Niefe“
der Wälder auf der Inſel Moris; hat einen Stamm 50° hoch
bis: an die Xefte, und 4—5’ die, und wird zu Kähnen bear:
beitet, welche jedoch nicht fo gefchäßt find, wie die von Taca—
—
1768
maca oder Galabar (Calophyllum); er liefert viel weißliches:
Harz, dag wie Campher ausfieht, terpenthinartig riecht und
häufig gebraucht wird. Burſera paniculata Lam; Bois de
Colophane franc.
C. Blume und Staubfäden auf dem Kelch; Gröpsfächer
einfamig, Samen die und glatt, Keim krumm. Anacardien.
Sträucher und Bäume mit balfamifchem oder beißendem
Milchfaft, abwechfelnden und ungedüpfelten, ungraden Fieder—
blättern, ohne Nebenblätter; Blüthen Flein, in ehren und
Rifpen, oft getrennt; Keldy meift frey und drey- big fünffpaltig,
mit fo viel Blumendlättern und ein= oder zweymal fo viel
Staubfäden auf einer Scheibe; Pflaume ein=, felten mehrnüſſig,
mit fo viel Griffeln und einem Samen, bald aufrecht, bald
verfehrt, ohne Eyweiß, Würzelchen Frumm. Faft nur in heißen
Ländern, mit brauchbaren, ftarf wirkenden Gäften und fehr oft
eßbaren, großen Früchten.
a. Samenlappen dünn, Pflaume troden, einnüfftg.
Sumade.
10. & Die Schmacke (Rhus).
Zwitter und getrennt, Kelch Fein und fünftheilig, mit fo
viel Blumenblättern und Staubfäden; Pflaume troden und ein«
fücherig, mit einem verfehrten Samen und aufrechtem Keim;
Griffel dreyſpaltig. Sumad).
Sträuder und Bäume in gemäßigten und heißen Ländern,
meift mit fcharfem, oft giftigem Milchſaft; die Blätter werden
vor dem Abfallen voth.
a) Blätter einfach.
1) Der Perüden-Baum (R. cotinus).
Blätter verfehrt oval- und gedrängt, Riſpen zottig. Am
Mittelmeer und im füdlichften Deutfchland, bey ung häufig in
Gärten als Zierftrauch, wegen feiner fonderbaren, großen und
röthlichen Endrifpen, die wie ein verwirrter Haarfchopf aus—
fehen; ein fehr äftiger Strauh, 6—8' hoch, über fingersdid,
mit brauner Rinde und grünlichgelbem Holz; Blätter 2° lang,
1769
1° breit, auf langen Stielen, fehmeden herb und werden im
Herbite roth, und die verblühten Riſpen befommen eine Menge
rothe Haare; Früchte wie Linfen; das Holz färbt gelb, die
Wurzel röthlih und rothgelb, die Blätter zum Gerben und als
Gurgelwaffer bey Halsgefhwüren, die Rinde jtati China. Clu-
sius, Hist. t. I6. Jacquin, Austria t. 210. Plenk T. 238,
Sibthorp, Fl. graeca t. 290. Guimpel T. 30. Wagner
II. Taf. 165.
b) Blätter dreyzählig.
2) Der giftige (R. toxicodendron, a
Blättchen fpit:oval, etwas budtig und flaumig, Rifpen
traubenartig,. Nordamerica, bey uns Häufig in Gärten; ein
Straud über mannshoch, treibt an den ©elenfen Wurzeln,
welche fi an Bäume beveftigen; fpäter aufrecht und baum»
artig; DBlättchen 6 lang und 4 breit, Blüthen gelblihgrün,
meift Zwitter in 3” langen Trauben, Frucht wie Pfefferforn,
gelblichweiß und gefurdht. Der Saft enthält Harz, Gummi,
Gerbſtoff und einen flüchtigen, fcharfen und giftigen Stoff, welcher
bey ſchwülem und trübem Wetter reizbaren Perfonen ſchwache
Entzündung und Anfchwellung der Haut, felbft Ausfchlag und
Sieber verurfacht, wenn fie fich längere Zeit nur in der Nähe
aufhalten. Die frifchen Blätter gegen Flechten, Unterleibsfranfs
heiten und Lähmungen. Munting, Phyt. t. 60. Duhamel,
Arbres t. 98. Plenf T. 235. Schkuhr T. 32. Düffeld.
IL Taf. 19.
e) Blätter gefiedert.
3) Der Gerber-Sumach (R. coriaria),
Sieben bis vierzehn Blättchen, oval, ftumpf gezähnt, unten
zottig, Stiel am Ende geflügelt; Blüthen in Folbenartigen
Sträußern. Mittelmeer und Orient; Strauch und Fleines Bäum—
chen 2 Mann hoch; Blättchen 2 lang, faft 1 breit, unten
weißlich, Blüthen grünlichgelb, Früchte wie Linfen und röthlich.
Alte Theile find fehr zufammenziehend und enthalten viel Gerb-
ftof. Wird in Spanien fehe häufig wie Reben angepflanzt:
Sährlich fchneidet man die ellenhohen Schöffe ab, trocknet und
pulvert fie zur Bereitung des Leders, befonders der Ziegenfelle,
1770
woraus man Saffian und Eorduan macht. Die röthlihe Wurzel
und die Früchte färben geld; die legtern find herb, ftillen den
Blutfluß und fommen in den Effig, um ihn zn verftärfen, auch
thut man fie als Gewürz an Speiſen. Plinius lib. XIII.
eap. 6. Clus,, Hist. t. 17. Bladwell 8. 486. Kerner
T. 362, Plenk T. 232. Rhus opsoniorum et coriariorum;
Sommaeco; Sumac. Sibthorp, Fl. Graeca t. 290.
4) Der Effigbaum (R. typhinum).
Ebenfo, aber viel Höher und dichter behaart, mit viel Aus»
läufern und 17—21 Blättchen, lanzetförmig, ſcharf gezähnt und
oben glatt. Birginien, bey uns häufig in Lujtwäldern, faft
verwildert; ein Bäumchen 20° hoch, mit wolligen Zweigen;
Blättchen 4—6' lang, Blüthen grünlichgelb in Folbenförmigen
Trauben am Ende, oft 6° lang; Früchte roth, fauer und herb,
verjtärfen den Effig und dienen zum Schwarzfärben der Hüte,
die Blätter zum Gerben. Die medicinifchen Eigenfchaften
wie beym vorigen. Duhamel, Arbres Ed. n. t. 47. Hirſch—
hornbaum.
5) Der Copal-S. (R. copalina).
Eilf bis fünfzehn Blättchen, lanzetförmig, unten behaart,
Stiel gegliedert und geflügelt, Blüthen in großen Gträußern.
Nordamerica, ein Baum, bey uns nur ein Strauch S—12' hod),
mit Ausläufern und weich behaart; Blättchen 2 lang, *a'
breit, Blüchen grünlichgelb, zweyhäufig, in großen lockern End-
rifpen, Früchte roth und flaumig, Man glaubte, er liefere ben
ächten Eopal, welcher zu Firniffen gebraucht wird; allein er
fommt von Hymenaea. Die Blätter werden von den Wilden
am Miffiffippi wie Taback geraucht. Plukenet T. 56. F. 1.
Jacquin, Hort.“ schoenbr. t. 341. Lamarck T. 207. F. 2.
6) Der Firniß-©. (R. vernicifer),
Eilf bis dreyzehn Blättchen, fpigeoval, unten, fo wie die
Zweige flaumig, Stiel ungeflügelt. Zapan und Nepal, wild
und angebaut; ein Fleiner Baum, mit wenigen armförmigen
Heften und grauer rauher Ninde, wie Weidenbaum; Holz fehr
brüchig, mit vielem Marf, Blätter wie am Nußbaum, ſpanne—
lang, Blätthen 34, hinten ungleich, färben Papier roſtroth;
1771
Blüthen in handlangen Achfeltrauben, Klein, gelblich und wohl:
riechend; Früchte wie Erbfen, fehr hart und fchwärzlich. Durch
Einfchnitte ergießt der Baum einen hellen, milchdicken Saft,
der an der Luft fehwarz wird, ohne Schärfe; dennoch foll Die
Ausdünftung giftig feyn und Ausfchläge verurfachen. Nachdem
man den dreyjährigen Baum abgezapft, wird er abgehauen, da—
mit er neue Schöffe treibt, Man pflanzt ihn Häufig in Felder,
Der Saft iſt der Achte japanifche Firniß, fehr gefchäßt und
theuer, weil man nur wenig erhält. Man treibt ihn mit bee
fonderer Gefchieklichfeit durch fehr feines, Spinnweben ähnliches
Papier, um ihn zu reinigen, und mifcht ihm Y,00 Toi-Del bey,
aus der Frucht des Baumes Kiri (Incarvillea tomentosa). Co
wird er in hölzernen Gefäßen durch ganz Japan zum Verfauf
getragen, ohne daß er verdunftete, weil fich gleich, nachdem man
ihn ausgefchöpft hat, eine fehwärzliche Haut darauf bildet. Der
fiamifche Firniß Fommt vom Baume Rak (Anacardium), welcher
fo viel liefert, daß ganz China, Tunfin und Sapan damit aus:
reichten; wird auch nach Batavia, aber nicht nad) Holland ver:
führt; iſt nicht fo gut, wie der japanifche. Uebrigens iſt die
Ausdünſtung von beiden giftig, und die Lafierer verbinden fid)
daher Augen und Nafe, damit fie Feine Kopffchmerzen befommen
und die Lippen nicht anfchwellen. Kaempfer, Anıoen- t. 792.
Sitz vulgo Urus.
7) Der ftinfende (Rh, vernix, venenata),
Ebenfo, aber die Blätthen lanzetförmig, glatt, unten nes
artig. Norbamerica und häufig in unfern Anlagen; ein Bäum—
chen, 12° hoch, mit rothen Blattrippen; der Saft riecht unan—
genehm, wird bald ſchwarz und die Blätter follen bisweilen beim
Zerreiben DBlafen machen; das gelbe Holz flinft wie Mas.
Dillen., Hort. elth. t. 292. f.379. Bigelow, Med. bot: ].
t, 10. Poison-wood, Giftäſche.
S) Der Harz:&ch. (Rh. metopium).
Fünf Blättchen langgeſtielt und rundlich: oval. Oſtindien,
ein Baum, 25—40' hoch, mit grauer, glatter Ninde; Blättchen
2 lang, Blüthen grünlih, Früchte länglich, 6' lang, roth,
mit herbem Fleiſch. Aus der Rinde fhwigt ein gelbes Harz,
1772
welches Doctor» Gummi heißt und auf Wunden und Gefchwäre,
fo wie als -Abführ» und Brechmittel gegen Stodung, Gelbfucht
und Harnbefchwerden gebraudht wird, P. Bromne Taf. 13.
Fig. 3. Sloane II. Taf. 199. Fig. 3.
b.) Lithraea. Zwitter und zwepyhäufig, Kelch glodenförmig
und fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern und 5 oder 10
Staubfäden; Pflaume rundlich, harzig, mit dreplappiger Narbe.
Sträucher in America, mit einfachen, harfchen Wechfelblät-
teen und Rifpen.
1) Der äbende (L. caustica).
Blätter lanzetfürmig, unten nebartig, Stiele einblüthig,
10 Staubfäden, Früchte nierenförmig. Ehili, ein großer Baum,
gewöhnlich freyftehend, mannsdick, mit weißem Holz, fo hart
wie Stahl, wird troden roth; ift gut zum Schiffsbau und zu
Hausgeräth; Blätter 2 lang, 1 breit; Pflaume wie Apfel,
Dicker als lang. Aus der Rinde fließt ein grüner Saft, ber
fehr gefährlih if. Einige Leute fällten dergleichen Bäume,
aßen Abends ganz ruhig, waren aber des Morgens fo fürchters
lich gefchwollen, daß man weder Naſe, noch Augen, noch andere
Theile des Leibes unterfcheiden Fonnte. Feuillee, Perou,
tab. 23. Litri; Molina, Ehili ©. 151. Lithi; Laurus.
Miers, Travels ia Chili II. p. 529. ——— in Beecheys
Voyage tab, 7. Rhus,
11. © Die Wein-Spillen (Schinus).
Zweyhäufig, Kelch fünftheilig, 5 Blumenblätter länglich,
mit 10 Staubfäden;z Pflaume rundli und fleifchig, mit feche«
ftreifiger, einfamiger Nuß und 3—4 Narben. Ammergrüne
Bäumchen im heißen America, mit ungraden Fiederblättern,
Heinen, weißen Blüthen und vothen Früchten in Furzen Riſpen.
1) Die gemeine (Sch. molle).
Blättchen vielpsarig, lanzetförmig und gezähnt, das ungrabe
fehe lang. Brafilien und Peru, ein großer, malerifcher Baum,
mit langen, hängenden, röthlichen Zweigen wie Trauerweide;
19—31 Blättchen, 19,“ lang, das ungrade 3°; Blüthen Flein
und gelblichweiß; Frucht wie Erbfe, fleiſchig und röthlich, ent⸗
hält 1—2 breyedige Steine, in deren Winden 6 Höhlen voll
1773
wohlriechendes Del. Die geriebenen Blätter geben einen Febc«
rigen Saft, der wie Fenchel riecht; fle werden auf Geſchwülſte,
Wunden und Gefhwüre gelegt. Mus der Rinde fließt ein har«
ziger, wohlriechender Saft, der wie Maftir gebraudt wird und
zum Abführen; gepulvert beveftigt fie das Zahnfleifch und reis
nigt die Geſchwüre. Die Inngeborenen machen aus dem wenis
gen Fleifh der Früchte einen fchmadhaften erhigenden Wein,
auch Syrup und Effig. Der Baum hält im füdlichen Franfreich
aus, Clusius, Curae potsth. t. 40. Feuillee, Perou
t. 36. Seba, Mus. I, t.5.1.5. Gärtner T. 140, La-
marck, Ilustr, t. 822. Areira, Mulli, Poivrier d’Amerique.
b.) Duvaua. Zwitter und getrennt, Keldy vier: bis fünf
fpaltig, mit fo viel Blumenblättern und zweymal fo viel Staub—
fäden; Pflaume erbfenförmig, ziemlich troden mit 4 Griffeln.
Sträucher und Bäume in Chili, immer grün, ftarf riechend
mit einfachen Blättern, gelblichen Blumen in Trauben und
fhwarzen Früchten. |
1) Die chilefifche (D. dependens).
Blätter breit lanzetfürmig und dreyfpaltig, mit eben fo
langen Trauben. Chili, in Wäldern, Strauch oder Bäumchen
8—18 ho, mit brauner Rinde, Blätter 2 lang, fait 1°
breit, Blumen blaßgelb. Das Harz gegen Gicht, der Abfud
der Rinde auf Wunden; die Samen als magenjtärfendes Mittel
und zur Bereitung des weinartigen Oetränfs, welches Chicha
heißt. Cavanilles X. 239. Schinus kuigan, Molina.
12. G. Die Dinten:Spillen (Comocladia).
Zweyhäuſig, Kelch fehr Flein, drey- bis viertheilig, mit fo
viel Blumenblättern und Furzen Staubfäden; Pflaume oliven—
fürmig, fleifchig, einfamig, mit 3 Narben; Samenlappen did.
Bäume im heißen America, mit Fleberigem Saft, ber an
ber Luft ſchwarz wird; Blätter abwechfelnd, ungrad gefiedert,
lederig und oft ftachelig, Blüthen fehr Elein, roth und Fnäuels
förmig in Rifpen,
1) Die ungezähnte (C. Integrifolia),
Blättchen geftielt, fpigeoval und ganz. Häufig auf dem
Antillen, ein Bäumen, 12—15’ hoch, und nicht viel dider
1774
als ein Spazierſtock, fehr brüdig, mit grauer Rinde; Blätter
nur am Ente, 14° lang, Blättdhen 3" und 1" breit; Blüthen
am Ende in fchuhlangen Riſpen; Früchte größer als Heidelbees
ven, roth, mit füßlihem Fleifh und einem großen Kern in
dünner Schale. Das Holz färbt rot), wie das Brafilienholz
(Caefalpinia), jedoch matter. Der ganze Baum ift voll wäfferie
gen Safts, der die Hände fo ſchwarz färbt, daß es kaum wieder
abgeht: er iit fehr äbend und die Eigenthümer brennen damit
ihren Sclaven den Namen in die Haut, wie man bey ung bie
Soldatenpferde brennt, Die Farbe geht nicht eher heraus, als
bis fih die Oberhaut abgefhält hat. Sloane T. 122. F. 1.
Maiden Plum-tree; Brefiliet.
2) Die gezähnte (O. dentata).
Blättchen geftielt, länglicy und dornig gezähnt, unten Feile
förmig. Weftindien; ein Bäumdyen wie Das vorige mit dems
felden Saft, der aber wie Menſchenkoth ftinft. Man zeichnet
damit Leinwand, das viele Jahre lang hält. Die Innwohner
behaupten, man fterbe, wenn man in feinem Schatten fchlafe,
was aber die Europäer nicht fo gefunden haben. Der unvers
legte Baum ftinft nit. Jacquin, Am. t. 173. f. 4. Guao.
b. Samenlappen dick und glatt, Pflaume meift fleiſchig:
Caſſuvien.
13. ©. Die Korb-Spillen (Melanorrhoea).
Keldy fünfblätterig und müßenförmig, mit fo viel Blumens
blättern und vielen Furzen Staubfäden ; Pflaume einfächerig, ledes
rig in ber vergrößerten Blume, mit einem Griffel und einem
Samen, Lappen dick,
Große Bäume in Sndien mit ER ſchwarzwerdendem
Saft, einfachen Blättern und großen, braunen Riſpen.
1) Die gemeine (M. ulitata).
Blätter verfehrt-oval und zottig. Oftindien auf dem Veſt—⸗
land, ein ungeheurer Baum mit dichtem, braunem Holz, faft
wie Mahagony; Blätter fehuhlang und vothzottig, Blüthen
Flein, mit 20—30 Staubfäden, Nifpen 7° lang, Frucht wie
Kirfhe und roth, mit einem nierenförmigen Samen; die Blume
1775
bleibt um biefelbe als vergrößerte rothe Hülfe ftehen, 2—3’
lang, was ſchön und fonderbar ausfieht. Der Baum bildet
große Wälder mit Shorea robufta et Tectona grandis; der Stamm
40° hoch bis an die Aeſte, unten 13° im Umfang. Der braune
Saft ift ein Firniß fo gut wie der chinefifche, und man braucht
ihn zum Anjtreichen der Gefäße, kommt daher in den Handel;
bisweilen macht er Entzündung auf der Haut. Ein guter Baum
liefert jährlich 10 Pfd., das Pfund etwa zu 12 fr. Wallich,
Plantae afiaticae. 1. p.-9. t. 11. 12. Kheu, Zit-fi.
14. ©. Die Firniß:-Spillen (Stagmaria).
Kelch röhrig und aufgeriffen, mit 5 längern Blumenblättern
und Staubfäden; Pflaume beerenartig, harzig und nierenförmig,
mit einem Samen und 1—3 Griffeln.
1) Die gemeine (St. vermiciflua).
Blätter einfach, breit lanzetförmig und glänzend, Blumen
weiß in WUchfelrifpen. Molucden und China, ein Baum wie
Manga, voll von äbendem und geführlichem Saft, welcher den
ächten chinefishen (Tſad), fiamifchen und tunfinifchen Firniß
liefert; Die Zweige zu 4 oder 5 beyfammen, die und kurz,
Blätter zerftreut, oft 5—7 Freisfürmig beyfammen, 10° lang,
3° breit; Blüthen in hängenden Trauben, blaßgelb, mit rothen
Staubfäden; 3—4 Früchte an einer Traube, 2“ Diet, mit we
nig Fleifch, einer dünnſchaligen Nuß und einem blaßgelben
Kern wie Cajtanien, welcher viel Harz ausfchwist: bey den
jüngeren Bäumen werden die Früchte fauftgroß. Das Holz ift
ziemlich veft, aber ſchwammig, enthält im Baft eine fo beißende
Mil, dag Geſchwüre entftehen; getrorfnet aber in Fleinen
Körnern hat fie Feine fhädlihen Eigenfhaften mehr: Denn
man Fann aus Bechern trinfen, die damit gefirnißt find. Es
it der berühmte Firniß, womit in China alle Schreinerwaaren,
und nicht bloß Tifche, Stühle, Käftchen, fondern auch die Wände
der Häufer überzogen oder lackiert werden, wie in Oftindien mit
mit Gummilad, Es ift merfwürdig, daß die Kaferlafen (Blatta)
diefes Harz ganz frifch freffen können und felbit kie Früchte,
Der Baum befommt erſt Harz, wann er 10 Sahr alt iſt;
1776
man fürdtet ſich, darunter zu fchlafen. Der Gentner Harz
Eoftet in Peking 50 fl., In den entfernten Provinzen 2—300.
Die Frucht Feimt gleich; es foll bisweilen ein Stein in ihr
wachfen, der Sangites heißt, wahrfcheinlich der verhärtete Kern.
Rumph I. %. 86. Arbor vernicis, Caju Sanga,
15: ©. Die Toll:Spillen (Holigarna).
Zwitter und zweyhaͤuſig, Kelch fünfzähnig, mit 5 zottigen
Blumenblättern und fo viel Furzen Staubfäden; Pflaume mit
bem Kelche verwachſen, olivenförmig, mager und harzig, mit
1—3 Griffeln und einem Samen. Hohe Bäume in Indien,
mit einfachen Blättern und Blüthen in Riſpen.
1) Die gemeine (H. caustica, longifolia).
Blätter ſpitz⸗elliptiſch, Blattitiel mit 4 Borften. Oſtindien
in. Bergwäldern und an Flüffen; ein prächtiger Baum, mit
diem Stamm und langen Neftenz Rinde ſchwarz, läßt bey Ein-
fihnitten einen Fleberigen, ftarfriechenden und brennenden Saft
aus, fo wie die Wurzel; Blätter zerftreut, fpannelang, 14/,‘
breit, querrippig und brennend wie Hahnenfuß; Blumen Flein,
faft ohne Geruch, aber feharf und brennend in bdoldenartigen
Rifpen, über fpannelang; Frucht wie blaue Traubenbeeren, mit
faftigem, brennendem Fleifh; Stein länglih, Kern wie Hafels
nuß, ölig, bitterlich und fharf. Der Baum grünt, blüht und
trägt immer, 200 Jahr lang. Man pflanzt ihn meiſtens in
Neiße oder Weizenfelder, um die Vögel durch bie fchändlichen
Eigenfchaften diefes Baumes zu verfcheuhen. Das Holz iſt
weiß und Dicht, und man macht Nachen daraus, die Manfju
heißen. Die Maler brauchen die röthlichen Tropfen aus ber
Rinde, fo wie den feharfen, Fleberigen Fruchtfaft mit Kalk, um
auf Baummollenzeug unauslöfchliche Figuren zu malen. Der
Saft aus Frucht und Rinde ätzt Blafen, wie Höllenftein, und
wird auch gegen Ausfchläge gebraudt. Obſchon die Inngebore—
nen Diefen Baum und feine Theile mandyfaltig behandeln, fo
gibt ed doch Indier, auf die er als ein fhädliches Gift wirft
und deren Körper bey leichter Berührung deffelben außerordents
lich anfhwilt. Rheede IV. T.9. Katou-Tfjeru; Uvas d’en-
ferno ; Dulle Pruymen ; Terminalia,
16. ©. Die Zwetfchenjpillen (Spondias).
Zwitter und getrennt, Kelch Elein, gefärbt und fünffpaltig,
mit 5 Blumenblättern und 10 Gtaubfäden; Pflaume rundlic
und beerenartig, mit 5 verwachfenen, einfamigen Miſſen und
fo viel Griffeln.
Bäume in heißen Ländern, mit ungraden Fiederblättern,
weißen und rothen Blumen in Rifpen und ſchmackhaften Früchten.
a) Nürfe ziemlich glatt und verwachfen, Blätter ungezähnt.
1) Die gelbe (Sp. lutea, myrobalanus).
Blattitiel rund, mit 7—9 Blättchen, länglich-oval, Blüthen
in Rifpen. Wejtindien und Südamerica, ein großer Baum,
wie Nußbaum, 40° hoch, mit fchattiger Krone und grauer Rinde;
Blättchen 2—4' lang, 11,—2' breit, zugefpist und glänzend;
Blüthen blaßgelb in großen Nifpen; Pflaumen gelb, fo groß
wie unfere Zwetfchen, wohlriehend, aber mit faurem Fleiſch,
größerem, faferigem Stein und einem blaßgelben Kern. Wächst
in Wäldern, blüht im März und reift im Auguit; Holz weiß
und leicht, nur brauchbar zur Feuerung und zu Stöpfeln. Aus
der verlegten Rinde fchwigt braunes Gummi; Rinde und Wurzel
gegen Durchfall, fo wie die Früchte; die Blätter und Zweige
zu Bädern. Die Frucht wird nur von Kindern gegeffen und
meijtens als Schweinfutter gebraucht; fie iſt fehweißtreibend und
der Schweiß fo gelb wie fie ſelbſt. Stedlinge wachfen in Fur
zer Zeit zu Bäumen auf, Die Wilden fchlafen gern darunter
und madhen ein Getränf aus. den Pflaumen. Marcgrave
T. 129. Acaia; Pifo T. 139. Merian, Surinam T. 13.
Americaanfe Pruymboom; SIoane T. 219. $. 1. 2. Yellow-
plumb-tree; Jacquin, Am. p. 139. Tussac, Antilles IV.
t. 33. Mombin, Hobo, Hog- Plumb- tree, i
2) Die fnorrige (Sp. tuberofa)
hat an der Wurzel große Knorren mit einer wäfferigen
Fluüſſigkeit angefüllt, womit die Reifenden in Brafilien die Maul—
thiere tränfen; Früchte eßbar. Arruda, Centuria Pil. pernam-
buc. 1810. (Iſis 1818, 2. ©, 1508.)
3) Die rothe (Sp. purpurea, mombin).
Blattſtiel zufammengedrüct, 21 Blättchen oval, Blüthen in
DPend allg, Naturg. IU. Botanik I. 112
1778
Trauben. Sübameriea bey Carthagena, von da in Weſtindien,
auc in Nordamertca, ein unanfehnliher Baum, 10° Hoch und
beindick, bisweilen 30° hoch, grad und grau; Holz brüchig und
weiß; Achte Did und unordentlich; Blätter zohlang, einen halben
breit; Blüthen im Frühjahr, Flein und roth, 1—2 auf einem
Stiel; Frucht wie Zwetfchen, purpurroth, fäuerlih füß und
fhmachaft, fommt nicht felten auf ven Tiſch, hat aber wenig
Steifch. Die Stedlinge wachfen fehr fihnell; man macht Zäune
davon, die in wenigen Monaten Blüthen und Früchte tragen,
für Menfchen und Vieh, find aber gewöhnlich voll Maden.
Abgeftugte Bäume treiben aufrechte, fehr lange Aeſte, fo daß
der Baum ganz anders ausficht. Die Wilden an der Hondu»
ras-Bay fieben diefe Früchte fo fehr, daß fie eine Zeit lang
ihre Wohnungen verlaffen und diefelben auffuchen; fie follen
auch Wein davon machen. Plufenet T. 218. F. 3. Sloane
HM. T. 219. 5. 3—4. Plumbs; Jacquin, Am, t. 88. Gärt-
ner %. 104. Tulfac, Antilles II. t. 8. Ciruelo (Prunus),
Prunier d’Espagne,
4) Die bittere (Sp. pinnata, amara, mangifera).
Blattjtiel vundlich, mit 7—9 Blättchen, länglich und plötz⸗
lich zugefpist. Malabar und Eoromandel in Sandboden; ein
anfehnlicher Baum, 1°/, die, mit weihem Holz; Blüttchen
fpannelang, wohlriehend. und füuerlich ſchmeckend; Blüthen Elein
und weiß in Rifpenähren; Frucht oval, 2 lang, gelblich und
wohlriechend, von angenehm fäuerlihem Gefhmad und eßbar.
Blüht zweymal, im Känner und Zuly; Rinde und Wurzel gegen
die Ruhr. Aus Einfchnitten fliegt ein gelbrothes, bitteres Harz,
welches unter dem Namen Amraharz zu Räuderungen gebraucht
wird, Rheede I. T. 50. Ambalam. Sp. amra. Roxb,, Fl.
ind. If. 451.
b) Nüſſe ftachelig und nur unten verwachfen; Blätter ges
zähnt.
5) Die füße (Sp. duleis),
Blattftiel rund, mit 11 — 13 Blättchen, länglich-oval und
gezähnt. Geſellſchafts-Inſeln, angepflanzt auf Moritz; ein
mannsdider Baum, 50° Hoch, mit fchattiger Krone; Holz brü-
1779
chig, Ninde glass; Bluͤthen Mein, büfchelförmig in Achſeln,
grünlichgelb, mit 10 Staubfäden; Pflaume oval, wie aus fünfen
zuſammengewachſen, ſo groß wie Pomeranze, goldgelb und übel—
riechend; das Fleiſch aber ſäuerlich ſüß und wohlriechend;
ſchmeckt faſt wie Reinetten und Ananas und löſcht nicht bloß
den Durſt, ſondern wird auch Kranken gegeben, um offenen Leib
zu halten Die Früchte hängen wie wahre Goldäpfel an den
Trauben, werden zu den fchmackhafteften und gefündeiten ge:
rechnet und nehmen auf den Geſellſchafts- und Freundfchafts:
Inſeln den eriten Nang ein. Die Nuß it oval, holzig und
fünffächerig, voll ftechender Fafern, welche in das wenige Fleifch
dringen. Die Frucht heißt e-Vi auf Zahelti. Sonnerat,
N. Guinee tab, 123. Forster, Esculenta p. 33. Gärtner
T. 103. Lamarck T. 384,
17. ©. Die Berenfpillen (Mangifera).
Zwitter und getrennt, Kelch fünftheilig mit fo viel Blus
menblättern und etwas verwachfenen Staubfäden, wovon aber
3 oder 4 beutellos; Pflaume beerenartig, etwas zuſammgedrückt
mit hofziger, zweyklappiger Nuß, einem Samen und Griffel.
Bäume in Indien mit einfachen Blättern, weißlichen oder röth-
lichen Meinen Blumer in großen Endrifpen und Früchten, welche
für die fhmadhafteiten in Indien gehalten werden.
1) Die gemeine (M. indica), n
Blätter geftielt und länglich lanzetförmig, Rifpen aufrecht,
nur ein Staubbeutel; Pflaume nierenförmig und glatt. Sn
ganz Indien, aber feit langer Zeit auch in Arabien, auf der
Inſel Morig, in Weftindien und Südamerica; in Oftindien,
namentlih in Malabar, Goa, Guzerate, Balagate, Bengalen,
Pegu, Malasca, Ormuz, Perfien und auf den Moluden feldft in
ben Gaſſen der Städte; cin großer Baum wie eine Eiche, aber
nicht fo hart, jedoch nur etwa 40° hoch, aber 18° im Umfang mit
jehr weiter Krone; Rinde ſchwärzlich, gibt durch Einſchnitte
einen bittern, aber angenehm ſchmeckenden Saft, ver fid zu
Gummi verdidt; auch die Wurzel gewürzhaft und bitter; die
Blätter fichen 2, 3 und 4 beyſammen am Ende der Zweige,
faft haudförmig wie bey Bombar, elliptiſch, 9—11' Tang, 237,”
112 *
1780
bie 3° breit, ungezahnt, harſch, mit einem Stift uud einer
Längsiippe, von ber jederfeit8 16--17 Seitenrippen ausgehen,
jung braunroth. Die. Blüthen am Ende in faft fehuhlangen,
rifpenförmigen Trauben, ziemlich wie.bey der NRainweide, aber
größer, weiß, unten mit 3 gelben Streifen, gewürzhaft und
angenehm riechend, die 4 beutellofen Staubfüden fehr kurz. An
jeder Traube Fommen -nur 4—5 Früchte zur Bollfommenheit,
gewöhnlich ;größer als ein Gansey, nierenförmig, unten bieder,
an der Seite eingedrädt, anfangs grün, zulcht auf einer Seite
goldgeld, mande ganz gelb, Schale dünn, wird abgezogen wie
bey den Pfirfihen. Das Fleifch gelblich wie bey einer Zwetfche,
faferig und fo faftig, daß es beym Effen von Händen und
Mund abfließt; man faugt fie nur aus, und läßt die Fafern
zurück. Kurz vor der Reife ift fie fauer, ganz reif aber fäuers
lich⸗ſüß und fehr fcehmadhaft von angenehmem Geruch, der ein
Zeichen der Reife ift, wie bey der Ananas. Der Kern gleicht
völlig einer Mandel, weiß, mit braunrother Haut, bitterlich
und fchmadhaft. Der Baum mwirb aus Stedlingen und Samen
gezogen, grünt heftändig vom fiebenten bis zum hunbertiten
Jahr; trägt vom Auguſt bis zum October, bisweilen wieder
im April und May. Es wachfen viele Farrenfräuter und an—
dere Schmaroter darauf.
Das Holz taugt nur zum Brennen, nicht zum Häuferbau
und zu Nachen, weil es zu faftreich und zu weich ift; daher
oft die dickſten Aeſte von der Laft der Früchte brechen; auch
_ wird eg von Holzwürmern fo zerfreffen, daß die Nefte durch
ihre eigene Schwere abfalfen. Es fteigen nur Knaben hinauf,
um die Früchte abzunehmen, weil auch den dickiten Aeſten nicht
zu trauen ift. Mit diefem Holz und dem Sandelholz pflegen
die Heiden ihre Leichen zu verbre nen und auch Särge daraus
zu machen. Mit den Zweigen fehmüden die Brachmanen an
Feſttagen ihre Hütten; mit den Blättern reibt und pußt man
die Zähne, die Stiele faut man ftatt Pinang mit Betel.
Die Frucht wird nad) der Mangoftane (Gareinia) für Die
feinfte und befte von ganz Indien gehalten und viel beſſer ale
affe europäifchen, wie Pomeranzen, Citronen, Zeigen, Trauben,
1781
Pfirfihe, Granaten u.f.w. Sie ſchmeckt fo lieblich, daß Die
Innwohner alle anderen jtehen laffen, fobald fie auf den Marft
fommt. Man fchneidet fie in Scheiben und ißt fie roh vier
in Wein, audy mit Zuder eingemacht, oder geöffner, und Ing—
wer, Knoblauch, Senf und Salz hineingeftecdt und mit Oel
und Effig befprengt; wird auch mit Reiß gegeffen vder wie
eingemachte Oliven, und Fommt ſchon gefalzen oder gekocht auf
den Markt; endlich wird fie mit Zuder zu Mus gekocht, wel-
ches ganz fo ſchmeckt wie eingekochte Stacdhelbeeren, und ein
Stärfungsmittel für den Magen ift. Unreif wird fie eingemacht
wie bey ung die Fleinen Gurfen und verfendet. Man Fann
ohne Schaden fehr viel von der rohen Frucht effen. Affen und
Sledermäufe freffen fie fehr gern; auch ift fie oft vom Wurm
zerfreſſen; es gibt mehrere Arten, Fleine wie Hühnerey, mei
wild und Faum eßbar, und ſo groß wie Kindsfopf tiber 2 Pfd.
ſchwer; endlich aud) ohne Kern, weldies die ſchmackhafteſten
find; Die größte wiegt 4'/, Pfd., was aber eine Seltenheit ift.
Der Stein ift fo groß wie eine Eichel, fehr hart und
weiß, mit holzigen Fafern ſchief und quer wie mit einem Filz
bedeckt. Der Kern ſchmeckt wie Mandeln, aber bitterlich, wird
daher gegen Würmer und Durchfall gebraudt; ſchmeckt aber
gerdjtet wie die Steineicheln (Quercus ilex). Das ausfchwigende
Gummi gegen Ruhr. Die Frucht heißt Manga, die wilde
Manga dos matos, nidyt Manga brava, weldye fo giftig ift, daß
fid) die Innwohner damit umbringen (Cerbera manghas), in
der Türfey Amba. Costa, Arom. p. 283. Elufius ©. 284.
Garcias ab Horto, Plant. pag. 228. Bontius T. 95.
Rheede IV. 8. 1. 2, Mao vel Mangas; Rumphl. 8. 25.
Tamme Mangas-boom. Forfkal, Deser. pag. 205, Amba;
Gärtner T. 100. Jaequin, Rar. t. 337, Lamarck T. 138.
Tussac, Antilles Il, t. 15. Roxburgh, Fl. ind. I. 641.
Mango.
18. ©. Die Apfelfpillen (Anacardium).
Zwitter und zweyhäuſig, Kelch fünffpaltig, Blume fünf:
blätterig, mit 5—10 Staubfäden, Nuß nieren- oder herzförmig
auf dem fleifchig verdieften Blüthenftiel. Sträucher und Bäume
1782
in heißen ändern mit einfachen, querrippigen Blättern und
Blüthen in Sträußern.
a.) Semecarpus, Nur 5 Staubfäben, Nuß ——— mit
verkehrtem Samen und 3 Griffeln.
1) Die Malacca-Ruß (A. orientale).
Blätter elliptifch, unten flaumig. Oftindien, auf Bergen,
ein großer, grader Baum mit grauer Rinde und MWechfelblättern,
ihuhlang, ,“ breit; Blüthen Elein, grünlichgelb in aufrechten
Enbrifpen; der verdickte Blüthenfticl oder der Fruchtboden fo
groß wie Nuß, birnförmig, fleifchig und gelb, und ‚darauf eine
ichwarze Nuß, 1” lang, zufammengebrüdt und herzförmig mit
einer boppelten Schale, die äußere leberig, die innere hart;
zwifchen beyden find Zellen, worinn der berühmte ägende hars
ige Saft, milchfarben, reif fhwarz, welcher allgemein mit etwas
Waſſer und gebranntem Kalf zum Zeichnen der Leinwand ge-
braucht wird, auch gegen Gefchwüre, Ausſchläge, Würmer und
gegen Reißen, erregt aber bey zarten Eonftitutionen Entzündung.
Das Holz ift weih und unbrauchbar, befonders weil «8 fo
vielen ſcharfen Saft enthält, daß es ohne Gefahr nicht zu bes
arbeiten ift. Die Inngeborenen röſten den fleifchigen Fruchtboben
in Afche und effen benfelben: er ſchmeckt wie gebratener Apfel,
vor dem Röjten it er fcharf und herb; grün gibt er Wogelleim.
Gärtner T. 40. Roxburgh, Corom. t. 12. Fl. ind. I,
83. Sem, anacardium. Hayne J. T. 1. Anacardium orientale
officinarum ; Marking-Nut.
2) Die wilde (A. [ylveftre. caſſuvium).
Ebenfo, aber die Blätter fpih:elliptifh und glatt und der
Fruchtboden Freifelfdrmig; wird höher als der mejtindifche, aber
nur ſchenkelsdick, Die Wepfel oder der Fructboden Faum 1’
lang und breit, faſt dreyedig, dunkelgrün, weich und wäflerig;
die Nuß braun, über 1" lang und 1 breit. Der Gaft in
der Nußſchale Blig und brennend. Man färbt damit die Pfeil:
fpiten, die Ränder der Schilder, die Roitangftöce u.f.w. ſchwarz,
brennt auch mit dem Del Menfchen, um fie nachher wieder zu
erfennen; die Farbe hält 1 Zahr lang. Der Kern tft eßbar, ebenfo
bie jungen Blätter als Semüfe; aus den ältern aber und dem
1785
Stamm fließt ein brennenter Saft, ber ſchwarz färbt und lang»
wierige Geſchwüre hervorbringe. Das Oel ift noch äbender,
das Holz unnütz; wächst in Ebenen nnd fieht von ferne aus
wie Mangifera.. Rumph I. Taf. 70. Cafluvium fylveftre;
Lamarck T. 208. Roxb., Fl. ind. II. 85. Sem. cassavium.
b.) Auacardium. Zehn Staubfäden, wovon einer beutcllog;
Nuß nierenförmig mit aufrechtem Samen und einfachem Griffel.
3) Die weſtind iſche (A. oceidentale).
Blätter oval und etwas ausgerandet. Weſtindien und Süd—
America, von da fehon länaft in Africa und Oftindien; ein
mäßiger Baum auf trocdenem Sandboden, mit diem Stamm
und fchattiger Krone, grauer, fäuerlicher Rinde und zer:
ftreuten Blättern, 3° lang, 2“ breit, die obern 6 und 3,
im Frühjahr ſchön roth und wohlriechend; bie Blüthen in
fpannelangen Endtrauben, wie bey der Roßcaitanie, Flein, ro:
fenfarben, und fo mwohlriehend, befonders des Morgens, daß
fie den ganzen Wald mit ihrem Geruch erfüllen. Die eßbare
Frucht ift der Blüthenjtiel, der wie eine große Birn anfchwillt,
3' lang und 2 breir, glatt und gelb, mit gelblichem, faftigem
Fleiſch, das angenehm riecht, weinfauer ſchmeckt und ausgefogen
wird: Doc, gibt es Manche, welche alles davon verzehren. Im
December entwicelt fih daraus die nierenförmige Nuß, 1”
lang, faft ebenfo breit, aber Faum halb fo die, grau, mit fo
beigendem Del unter der Schale, daß man fie nicht zerdrücken
darf, ohne eine aufgefreffene Haut zu befommen: man wendet
es daher gegen bösartige Gefchwüre und faules Fleiſch an;
auch fest man Damit Fontanelle. Hält man fie an ein Richt,
fo entiteht ein wahres Feuerwerf: Die Luft dehnt fich nehmlich
aus und fprigt das brennende Del nach allen Seiten hin. Die
Maler brauchen Diefes Del, um die Leinwand damit unvergäng:
lich Schwarz zu färben; auch flreicht man Holz damit an, um
es vor Fäulniß zu fhüsen. Der Kern ift auch nierenförmig,
fchneeweiß, mit einer braunen Haut überzogen, ſchmeckt ſüß
wie Mandeln, roh aber fcharf: daher legt man fie in Faltes
Waſſer, um das Del abzuwafchen, und dann übertreffen fie an
Geſchmack alle andern Kerne; ſchwach geröftet Fommen fie zum
1784
Nachtiſch, auch macht man eine ſchmackhafte Chocolade davon;
ſie befördern die Verdauung und heben Ekel, Erbrechen,
den Durchfall und vertreiben die Würmer. Der ſogenannte
Apfel iſt goldgelb, an der Sonnenſeite roſenroth und ſehr
wohlriechend, wird xoh und beſonders gekocht gegeſſen, auch
mit Zucker eingemacht. Man drückt den Saft aus und läßt ihn
zu einem guten und berauſchenden Wein gähren, der ſich Jahre
lang hält; gibt auch Eſſig und Branntwein. Dieſer Baum iſt
überhaupt ein Geſchenk des Himmels für die dortigen Wilden.
Den Braſilianern iſt ſowohl der Kern als der Apfel ſeit Jahr:
Yunderten ein gemöhnliches Nahrungsmittel, wie ehemals bie
Eicheln den Urcadiern. Um diefer Frucht willen führen fie oft
mit einander Krieg, und die Sieger fchlagen daſelbſt ihr Lager
auf, bis fie verzehrt ift. Das dauert durch den December,
Sinner und Hornung. Schade, daß der Baum nicht auch im
Smnern fo häufig ift, wie an der Küfle. Die Frucht heißt
Acajou und kommt eingemacht aud) nady Europa. Die Nüffe
heißen Elephanten = Läufe, und waren in ben Apotheken ale
Nervenmittel und gegen Bruft: und Unterleibsfranfheiten. Das
ausfehwisende Gummi ijt ebenfalls brauchbar. Der Baum blüht
jährlih im Augujt und September 30 Jahr lang. Das Holz
it weiß, faftig und uanütz; bie Nepfel erfüllen Das ganze
Zimmer mit ihrem Geruch, laffen ſich aber nicht über 2 Tage
halten. Das gemeine Bolf hängt die Nüffe um den Hals gegen
Reifen. Pilo, Bras. t. 58. Acajeu vulgo Cajou. Merian,
Sur. t. 16. Caschou-Appels. Catesby Ül, Taf. 9. Jac-
quin, Am, t. 181. 1.35. Plenf 3.319. Lamarck T. 322.
Tussac, Antilles IH. t, 13. Rheede Il. Taf. 54. Kapa-
Mava; Rumph I. Taf. 69. Cassuviun, Cadju Gärtner
T. 40. Roxburgh, Flora indica II. 312.
1785
58.0 ee fe
Beerenpflanzen oder Beerer.
( Baccariae. )
Polypetalæ epigyn® et perigyne monocarpe.
Bielbläkterige Gröps- und Kelchblumen mit einfacher, meift beeren—
artiger Frucht und nur einem, höchſtens zwey Griffeln.
Hieher die Doldenpflanzen, Mifteln, Eaprifolien, Aralien,
Reben, Haloragen, Epilobien, Salicarien, Melaſtomen, Groffus
larien, Eacten und Morten.
Die Beere ift nach ihrer organifchen Bedeutung das Blupit,
nehmlich Keldy oder Blume zu Fleiſch geworden, und umgefchrt
kann man fagen, die Beere ift eine Frucht, welche in allen
Theilen zart und weid geworden ift, wie die Blume Ich
fchliege daher von den ächten Beeren Diejenigen ganz weichen
Sleifhfrühte aus, welche nicht vom Kelch umgeben und eigent-
lich nur mit Mus angefüllte Capfeln find, und rechne nur die—
jenigen hieher, deren. Kelch felbft als ein Blumentheil fich in
eine Frucht verwandelt hat, nehmlich weid und genichbar ge-
worden iſt. Es ijt eine Eigenfchaft der Beere, daß fie Fleine
Samen hat, und daher ganz gegeffen werden Fann. Bon den
Pflaumen muß der Stein, vor den Aepfeln die Capfel weg:
geworfen werden, während bey der Beere auch felbft der ganze
Gröps weich geworden ift. Ich ſtelle daher alle Kelchbeeren in
diefe Elaffe, oder alle Kelchfrüchte, welche Feine lederige Eapfel,
feinen Stein oder Ruß enthalten, und natürlicherweife aud, Die-
jenigen, welche bey einer trorfenen Frucht fonft die Eigenfchaften
‚1786.
einer Beere haben, nehmlich viele Fleine Eamen an einem
Mittelfäulhen, wie die Sallcarien. Zn der Regel ift nur ein
Griffel vorhanden, und davon machen nur Die Doldenpflanzen
mit 2 Griffeln, und die Aralien mit 5, cine Ausnahme.
Bey den Pflanzen mit Wepfeln find immer lederige Bälge vor:
handen, und melfteus in größerer, oft umbeftimmter Zahl, felten
nur 2, mie bey den Steinbrechen; auch unterfcheiden fie fic)
durch wenige und größere Samen.
Ben den meiften Ddiefer Pflanzen ift die Frucht ganz ge:
nießbar, wie bey den Myrten, Cacten, Stachelbeeren, Mela:
ſtomen, Weintrauben, Eaprifolien und Doldenpflanzen, Deren
Früchte mit andern Speifen als Gewürz gegeflen- werden.
Die Kraft ruht überhaupt in der Frucht, und zwar vor—
zöglich in dem fleifhigen Keldy, welcher bald fchr faftreich,
bald fehr gewürzreich iſt; er ift, feinem-Urfprung gemäß, wohl-
riechend, wie die Blume, in ber fich cbenfalls das ätherifche
Del’ entwicelt. Diefer Stoff zeigt fih ſchon in den Blättern,
die häufig mit Deldrüfen bededt find, wie bey den Myrten
und den Doldenpflangen, wo fogar Das ätherifche Del in eigenen
Röhren des Kelchs enthalten iſt; auch ihre Wurzel enthält Die
ftarfriehenden Gummiharze, unt andere Harze finden ſich bey
den Melaftomen. Die ganze Pflanze trifft daher alle Anftalten,
um die Blumenfrucht hervorzubrirgen.
Die Blüthe ift in der Regel fünfzählig, mit 2 und mehr:
mal fo viel Staubfäden, und die Frucht ebenfalls gewöhnlich
fünffächerig, deren Scheidewände aber fo dünn und weid, find,
daß fie faft allgemein fich auflöfen. Es gibt indeffen auch viele,
wo nur 5 Staubfaden vorhanden find, wie bey den Dolden:
pflanzen, Gaprifolien, Trauben n.f.w.
Ein Theil davon befteht aus Fnotigen Kräutern oder Sträu—
ern, wic die Doldenpflonzen, die Eaprifolien und Reben; diefe
find ohne Zweifel die unterfien; viele aber find aufrechte Sträu—
cher und anfehnliche Bäume, mit einfachen unb fehöngerippten
Blättern.
Die untern finden ſich mehr in fältern und gemäßigten
Ländern, Häufig auf feuchtem Boden, und felbit im Waffer; Die
%
1787
obern dagegen in heißen Ländern und auf trodenem Boten.
Sie find häufig gewärzreih, und haben ſchöne Blumen, ale
Wiederholung der Blumenpflanzen, nehmlich der Nelfen, Beil:
chen, Eiftröschen, Levkojen, Mohne u.f.w.; denn die Schote oder
die Hohlcapfes ift die Grundlage des Beere, und die Beeren:
pflanzen find die Wiederholung der Blumenpflanzen, bey welchen
fih daher auch ſchon häufig kelchloſe Beeren zeigen, wie bey
den Guttiferen.
Sie zerfallen zunähft in zwen größere Haufen, mit ein:
fahen und mehrfachen Staubfäden, d. h. dort nur fo viel alg
Blumenblätter, nehmlih 5 oder wenig mehr, wie bey den Dol«
denpflanzen, Gaprifolien, Trauben, Epilobien u.f.w.; hier zwey—
mal fo viel, und häufig unzäklbar, wie bey den Myrten.
Die Wenigfädigen haben entweder nur einfamige Zwillinge: '
fächer, oder es find Zwiefelfrüchte mit 2% Griffeln, wie die
Doldenpflanzen; oder fie find mehrfamig und meift mehrfädherig,
mit 1 oder 5 Griffeln, wie Die Eaprifolien, Trauben, Nralien,
Epilodien, Salicarien u.f.w. Die BVielfädigen haben faft ale
gemein eine mehrfächerige und vielfamige Frucht, die Samen
am innern Winfel, felten an der Wand. Die einen haben
zweymal, die andern mehrmal fo viel®GStaubfäden als Blumen
blätter oder Kelchlappen. Wir haben demnach foigende Ord⸗
nungen und Zünfte:
A. Stock-Beerer — Wenigfädige.
Nur 5 Staubfäden, ſelten einige mehr.
Meiſt Fnotige Kräuter, Stauden und Sträucher,
Ordnung 1. Marf:Beerer — Doldenpflanzen.
m. Staubfäden mit einer — Zwiefelfrucht und
2 Griffeln.
— Zellen-Beerer — Knecken: Dolden ver—
kümmert. Hydrocotylen u.ſ.w.
2. Zunft. Ader-Beerer — Möhren: Frucht borſtig
oder geflügelt. Kerbel, Möhren, Engelwurz,
Paſtinaken u. ſ.w.
3. Zunft. Droſſel-Beerer — Merke: Frucht glatt
und rundlich. Eppich, Kümmel, Coriander.
1788
Ordnung I. Schaft-Beerer — Kletternbde.
Beere zwey: und fünffächerig, mit mehreren Samen und
einem oder fünf Griffeln.
4. Zunft. Rinden»Beeser — Slahnen: Blüthe grad»
zahlig, Beere unten, einfamig, mit einem Griffel.
Loranthen.
5. Zunft. Baſt-Beerer — Holder: Blumenblätter
verwachfen, mit mehrfächeriger Beere und einem
Griffel. Eaprifolien.
6. Zunft. Holz: Beerer — Reben: Blume fünfblät-
terig; Deere zwey: und mehrfächerig, mit einem
und mehreren Griffeln. Aralien und Wein:
reben.
Ordnung HL. Stamm-Beerer — Weideriche.
Blüthe vierzählig, mit einem Griffel und einer iiber
fächerigen Eapfel.
7. Zunft. Wurzel-Beerer — Murden: Der reife
Gröps einfächerig und einfamig. Halorageen.
8. Zunft, Stengel:Beerer — Bilden: Keld vier:
lappig; Capſel vierfächerig, mit vielen Samen
an einem Mittelfäulhen. Epilobien.
9. Zunft. Laub: Beerer — Göden: Kelch fehszähnig;
Eapfel vielfädyerig, meiſt hohl, mit vielen Ga-
men auf einem Kuchen. Galicarien.
BR. Strauß:Beerer — Bielfädige.
Blüthe fünfzählig, Staubfäden zwey: und mehrfag, Beere mehr-
fäherig, mit einem ©riffel.
Aufrechte Sträucher und Bäume in heißen Ländern,
Ordnung IV. Blüthen-Beerer — Melaſtomaceen.
Staubfäden meiſt zweyfad; Eapfel oder Beere drey—
bis fechsfächerig, mit vielen Samen an Nippen-
leiften.
10. Zunft. Samen:Beerer — Elpen: Eapfeln. Me:
lajtomen.
"11, Zunft. GröpsBeeren — Gindeln: Beeren. Me:
lajtomen,
1789
12. Zunft. BlumensBeerer — Kudrent Beeren
mit Wandfamen und vielen Narben. Groffu:
larien, Cacten.
Ordnung V. Frucht-Beerer — Myrtaceen.
Viele Staubfäden oft in Bündeln; Gröps vielfächerig
und vielſamig, mit einer Narbe.
13. Zunft. Nuß-Beerer — Toppen: Frucht nußartig
und vielfamig. Lecythen.
14. Zunft. Pflaumen-Beerer — Schuben: vielfädye:
rige pflaumenartige Beeren mit großen Samen;
Blätter ohne Oeldrüfen. Barringtonien.
15. Zunft. Beeren:Beerer — Zrgeln: Gröps capfel-
artig; Blätter mit DEREN BEhamaleneien,
Leptofpermen.
16. Zunft. Apfel-Beerer — Myrten: Beeren; Blät:
ter mit Deldrüfen.
A. Stod:Beerer — Wenigfädige.
Nur fo viel Staubfäden ale Blumen: cder Kelchtheile, felten
einige mehr.
Knotige Kräuter und Sträucher in Fälteren Rändern, oft
in feuchtem Boden.
Ordnung . Markt: Beerer.
Doldenpflanzen oder Umbellaten.
Blüthen in Dolden, Frucht aus 2 Schläuchen, mit einem verkehrten
Samen.
Blüthe oben, fünfzählig; Frucht im Kelch, zweyzählig, je einfamig,
mit 2 Griffeln, trennt fich von unten und bleibt an einem Mittel:
fäulhen hingen, Samen verkehrt, Keim aufrecht
in viel Eyweiß.
Die Doldengewähfe Fommen größtentheils in gemäßigten
und Falten Ländern vor, was um fo merfwürdiger ift, da fich
faft alle durch ätherifches Del vder Fräftiges Gummiharz aus:
1790
zeichnen, welche Stoffe fonjt nur durch die heißen Sonnenſtrahlen
entwickelt werden. Es find faft durchgehende Kräuter oder viel:
mehr Stauden, zerjtreut auf Wiefen, Feldern und in Wäldern,
ſowohl in Niederungen als auf den höchiten Bergen, im Trock—
nen und im Waffer, und auf aller Art Boden mit fpindbeffür-
miger Wurzel, knotigem und hohlem Stengel, abwecfelnden,
jcheidenartigen, meift zerfchliffenen, oft vielfach geftederten Blät—
tern ohne Nebenblätter, und Fleinen, meift weißen, manchmal
gelben, eingeroftten Blumen, oft ohne Kelchzähne, in Dolven,
die fich wieder in Döldchen theilen, meiſt mit viel und fehmals
blätterigen Hüllen, wovon jene Hülfen (Involuerum), diefe Hüll—
chen (Involucellum) heißen. Die mittleren Blüthen häufig taub,
die äußern Blumenblätter der Randblüthen dagegen oft in
Strahlen verlängert und gefpaiten, eine Erinnerung an die Kopf:
blüthen. Der Kelh iſt mit dem Gröps dicht verwachfen, mit
einem unbebeutenden, fünfzähnigen Rand, worauf 5 Blumen:
blättchen und eben fo viel eingefchlagene Staubfäden. Die
Frucht beſteht aus 2 einfamigen Schläuchen (Cremocarpium,
Diachaenium) fo mit dew Kelch verwachfen, daß diefer die Gröpss
fchale fetdit zu feyn feheint und fi auch wirklich mit den Gas
men der Länge nach trennt von unten auf und oben am gefpal:
tenen Mittelfäulchen feywebend hängen bleibt. Er ift gewöhns
lich durch 10 Längsrippen (Juga) ausgezeichnet, mithin 5 für
jeden Schlauch (Mericarpium), zwifchen denen 4 Furchen (Val
leculae) laufen, und endlich mit Längsröhren voll Del (Vittae)
durchzugen, Die Samen hängen verfehrt und beſtehen fait ganz
aus Eyweiß von verfchiedener Geitalt, mit einem fehr klei—
ven Keim, das Würzelchen nach oben gegen den Nabel, alfo
eigentlich aufrecht, obfhon man biefe Richtung gewöhnlich vers
fehrt nennt. Da wo beide Schläuche zufammenjloßen, iſt mei—
ſtens eine vertiefte Naht oder ‘zuge (Sutura), Seder hat feinen
Griffel, welche in eine drüfige Scheibe (Stylopodium) ausge:
dehnt find. Durch den Stand der Blumentheile über der Frucht,
fo wie durch die Zünfzahl und feldit die doldenarfige Stellung,
mahnen fie an die Kopfblüthen; durch die 2 Samen an Die
Sternblüthen, bey welchen aber die Samen aufrecht ftehen.
1791
Uebrigens haben fie noch in dem knotigen Stengel und den
fheidenartigen Blättern Aehnlichkeit mit beiten Pflanzenhaufen,
Was ihre Beitandtheile und ihren Nutzen betrifft; fo find
fie in beider Hinficht von Wichtigfeit; die gewürzhaften Stoffe
herrfchen jedoch vor, und daher werden fie häufig in der Küche
und Apotheke gebraucht. Die Wurzel der meijten ift Dick, fpin-
delförmig und fleifchig, Häufig füß und eßbar, wie bey den
Möhren, Paftinafen, Arracachen, Zucker- und Sellerie-Wurzeln,
haben aber einen fonderbaren Nebengefhmad; fehr viele find
ſtark gewürzhaft, wirken fehr Fräftig zur Gtärfung des Magens,
wie die Engel-, Kaifer: und Bärwurz; viele fondern ein flark-
riechendes, meijt jtinfendes Gummiharz ab, wie Teufelsdred und
Galbanum,. Die Stengel und Blätter haben bald einen feharfen,
bald einen betäubenden Geruch, welder ein Gift verräth, das
bisweilen in der ganzen Pflanze, bieweilen in der Wurzel ftedkt.
Die Früchte enthalten in den Canaͤlen längs den Furchen, alfo
im Kelch, fehr Häufig ätherifches Der, wie Kümmel, Fenchel u.f.w.,
und werden deshalb als Gewürz an Speifen gethan oder als
Arzaney gebraudht. Die Blumen find ohne cdhemifhe Beitand-
theile und haben eben fo wenig Geruch, ale fhöne Farben,
Formen und bedeutende Größe.
In der Regel find beide Schläuche an ihrer Fuge oder in-
nern Seite grad und flah, Gradfamige (Orthofpermae). Es
gibt aber auch, bey denen vie Ränder des Eyweißes eingerofft
find, fo daß der Same eine Längsfurge hat, Rollfamige
(Campylofpermae). Endlich ijt bey einigen wenigen das Ey-
‘ weiß von unten nad oben eingerofft und der Schlau) daher
hohl, wie ein Knopf, Hohlfamige (Üoelofpermae). Da die
2 legten Abtheilungen ſehr wenig zahlreich und ſich font ähn—
ih find, fo kann die Eintheilung nicht von diefen Bau dee
Samens genommen werden. Beſſere und augenfälligere Unter:
fhiede gibt der Bau der Dolden und Hilfen, fo wie die Geftalt
und Bewaffnung der Frucht. Es gibt demnach:
a) mit anvolllommenen Dolden,
b) mit vollfommenen, d. h. mit regelmäßigen Dolden und
Döldchen. Davon ift
1792
bey den einen die Frucht gejchnäbelt, boritig oder geflügelt;
bey andern glatt, meift rundlich und felbit uußartig oder
rindig, fo daß die Samen darinn flappern.
1. Zunft. Zellen: Beerer — Knecken.
Blüthenban abweichend, nehmlich Dolden oder
Hüllen verfümmert.
Hieher gehören offenbar die niederiten Pflanzen diefer Ord-
nung, indem manche wie Moos ausfehen, andere im Warffer
leben und bey allen die Dolden nur einfach, meiftens Fopffürmig
find, mit verfümmerten oder fonft abweichenden Hüllen. Ihre
Säfte find meift wäfferig und daher ziemlich kraftlos; weder
Wurzel noch Frucht enthalten ausgezeichnete Stoffe. Die einen
gradfamig, die andern roflfamig.
A. Dolden und Hüllen unvollfommen, Blätter einfach
und fümmerlih, Samen grad, einfach oder Fümmerlich; Früchte
ohne Delröhren.
Kleine Kräuter, oft nicht viel größer als Moofe, mit ſchup—
penartigen Blättern oder mit einfachen, lappigen Wurzelblättern,
meijtens auf feuchtem Boden und felbft im Waffer.
a. Hydrocotyleen; Frucht feitlih zufammenge:
drückt, am Rüden gewülbt oder Fielfürmig; Blätter meiſt ganz
und ſchuppenartig.
Meiſt moos- oder raſenartige Kräutlein in heißen Ländern,
ohne beſondere mediciniſche Kräfte.
1. G. Die Nabelknecken (Hydrocotyle).
Dolde einfach in fünfblätteriger Hülle; Kelch ohne Lappen,
Blumenblätter fpig- oval, Frucht fat fcheibenförmig und neß-
förmig geadert, mit 5 Nippen. Warfernabel.
Schwoche Wafferfräuter, mit weißlichen, faſt ftiellofen Blüm-
chen. Es gibt gegen 100 Gattungen.
1) Die gemeine (H. vulgaris).
Wurzelblätter langgestielt, fchildförmig, neunrippig und ge-
kerbt, Dolden fünfblüthig auf Schäften. Hin und wieder in
Sümpfen; ein Kräutlein mit Eriechendem, wurzelfchlagendem
1793
Stengel, der jtellenweife fingerslange Stiele treibt mit zollbreiten
Blättern, und etwas Fürzere Schäfte, mit einigen blaßrothen
oder geünlichweißen Blumen; Frucht 1 breit. Das feharfe
Kraut verurfacht den Schafen Blutharnen, font als Wundmittel
und gegen Stodungen. Herba cotyledonis aquaticae. FI, dan,
t. 90. Schkuhr T. 58. Gobelet, Ecuelle d’eau.
2) Die indifche (H. afıatica).
Behaart,. Blätter nierenförmig,, fliebenrippig und geferbt.
Oftindien, auch in Africa und America; ein Kräutlein wie vori-
ges; Blätter 14, breit; wädhst an Zäunen, wird aber auf
feuchtem Boden angebaut, weil die bitterlichen Blätter wie Kreffe
als Salat gegeffen, und befonders häufig auf Wunden und Fuß
gefchwüre gelegt werden. Rheede X. Taf, 26. Codagam,
Rumph V. T. 169. 5. 1. Pes equinus.
b. Mulineen; ruht an ber Fuge eingezogen und
am Rücken verflacht, wie 2 an einander ftoßende Schilder; Blus
menblätter flah und offen.
2.8 Die Gummifneden (Bolax).
Keine Kelchlappen, Blumenblätter oval; Frucht flach, vier-
edig und hohl, 5 jtumpfe Rippen, Zuge fehr ſchmal.
Rafenbildende Kräutlein auf den Bergen von Südamerica,
mit fchuppenartigen, drepfpaltigen Blättern.
1) Die patagonifche (B. gummifera, glebaria).
Lappen der Blätter ftumpf, Dolden vierblüthig. Auf ben
Bergen von Patagonien; ſchwitzt ein gelbrothes, bitteres und
fharfes Gummiharz aus, welches riecht wie Opopanax. Per-
netty, Voyage Il, p. 7. 65. Gommier; &amard T. 189.
n. 934.
2) Die perupvifche (B. gilliefi).
Ebenſo, aber die Blattlappen ſpitzig und die Dolden achte
blüthig. Auf ten Anden, S000° hoch, große Rafen von 2° lan«
gen Stengelchen auf einer langen Wurzel; ſchwitzt Gummiharz
aus, weldes gefammelt und gegen Kopfweh gebraucht wird.
Hooker, Mifcellanea t. 63,
Okens allg. Naturg. IM. Botanik I. 113
1794
3. G. Die Anisknecken (Asteriscium).
Kelch fünfzähnig, Blumenblätter eingefchlagen; Frucht pris:
matifch, Die 2 mittleren Rippen geflügelt, Fuge fehr fchmal.
Glatte Kräuter in Chili, mit wenigen einfachen Blättern
1) Die gemeine (A. chilenfe).
Drey Blattlappen fpisig und etwas gezähnt. Ehili, auf
Sandboden; fehuhlange Stengel aus einer holzigen, fpannelangen
Wurzel, Blätter zollgroß, Hülle zehnblätterig, Blumen gelblich,
Frucht 2° lang. Riecht gewürzhaft wie Anis und wird von
den Snngebornen gegen Blähungen gebraudt. Feuillee,
Perou IH, .2. Chamiffo und Schlechtendal in ber Lin-
nda 1826. T. 5. 5.1.
B. Dolden Eopfförmig.
a. Samen grad,
e.) Saniculeen. Frucht rundlih; Dolden einfach oder
unregelmäßig zufammengefest, büfchel- und Fopfförmig; meift
lappige Wurzelblätter.
4.8. Die Heilfneden (Sanicula),
Dolde zufammengefegt und Fopfförmig in halber Hülle und
ganzen Hüllchen; Blüthen oft getrennt, Kelch fünflappig, Blu:
menblätter oval und eingefchlagen; Frucht rundlich, theilt ſich
nicht, ohne Rippen, aber mit vielen Widerhüfchen. Ausdauernde
Heine Kräuter mit lappigen Wurzelblättern und nadten Stengeln.
1) Die gemeine (8. europaea),
MWurzelbtätter einfach und fünflappig, Lappen drepyfpaltig
und gezähnt, Blüthen ftiellos und weiß. Ueberall in Wäldern,
Stengel 1%/5‘ hoch, fehr einfach auf einer dicken Wurzel; Blätter
24 groß, auf 5 langen Stielen; Dolde fünfitrahlig, Döldchen
dreyſtrahlig und Fopffürmig; Blüthen weiß oder röthlich, fo wie
die Frucht. Wurzel und Blätter etwas herb, fonft berühmt
gegen Wunden, Gefchwüre und innere Blutergießung. “ Fl. dan. -
t. 283. Plenk & 174. Schfuhr % 60. Heil aller Schä-
den, Bruchfraut, Sanifel.
5.6. Die Sternfneden (Aftrantia).
Dolde zufammengefegt, Hülle zweyblätterig, Hülfchen viels
blätterig. und gefärbt; Kelch groß und fünflappig, Blumenblätter
1795
eingefchlagen; Frucht vom Rüden etwas zufammengedrückt,
länglich, mit 5 runzeligen Rippen ohne Oelröhren; Randblüthen
taub,
Ausdauernde Stauden mit lappigen Wurzelblättern, wenig
Stengelblättern und weißen Blüthen.
1) Die große (A. major).
-Wurzelblätter fünflappig, Lappen dreyfpaltig und fcharf
gezähnt, Hüllblätter breit und lappig, Hüffchen ſchmal lanzet-
förmig, weiß und länger als die blaßrothen Blüchen, In Berg-
mwäldern, 2—3' hoch, ziemlich einfach und gefurcht, auf einem
ftarfen, fchwarzbraunen, äftigen Wurzeljtod; Blätter 4 groß,
auf fpannelangen GStielen, Stengelblätter nur 3; Dolde ſechs—
ftrahlig, mit fo viel großen, gezähnten Hüllen, Hüllchen , lang,
ſchmal, weiß oder röthlih, Frucht weißlich. Die feharfe und
bittere Wurzel beym Bieh als Abführmittel, fonft, auch gegen
Verhärtungen und flatt Nießwurz, wirft aber fchwächer, und
wird jest noch als folche in die Apothefen geliefert, unterfcheidet
fid) aber durch die ganz ſchwarze Farbe und die dünnen Fafern.
Sn Gärten als Zierpflanze. Plenf T. 225. Schkuhr T. 60.
Sturm 9 XIX. Hapne I, Taf. 13. Düffeld. XII. Taf. 6.
Schwarze Meifterwurz, Mutterwurz. |
6. G. Die Mannstreue (Eryngium),
Blüthen Fopfförmig, auf fpreuigem Boden, in Ddorniger
Hülle; Kelch lang und fünflappig; Blumenblätter oval und ein-
gefchlagen; Frucht rundlich und höckerig ohne Rippen und Oele
röhren, Ausdauernde, dornige Kräufer mit fteifen, fperrigen
Stengeln, breiten Blättern und weißen Blumen, Es gibt ge-
gen 100 Gattungen.
1) Die gemeine M. (E. campestre).
Stengel fperrig, Wurzelblätter umfaffend, fiederig einges
fhnitten und dornig, Hüffen fehmal und länger als die weißen
Blüthen. Ueberall an trocdenen Rainen, 1—2%' hoch und äftig
auf einer langen, möhrenartigen Wurzel; Blätter fteif; grauliche
grün und weiß geadert, 3—4' fang, 1' breit und die untern
langgeitielt. Die Wurzel riecht wie Möhren, ſchmeckt ſüßlich
und ſcharf, und wurde als Harn- und Reizmittel gegeben; der
113 *
1796
Saft des Krautes gegen Hautkrankheiten. Jacquin, Austr.
t. 155. Schkuhr 8. 59. Trattinnids Ardiv Taf. 208.
Hayne NH, T. 1. Düffeld. VO. T. 15. Panicaut, Chardon
roland.
2) Die blaue M. (E. amethystinum).
Ebenſo, Wurzelblätter drepfpaltig, Blumen blau. Südlich
wild, bey ung in Gärten als Zierpflanze; fonft ebenfo gebraucht.
Besler, Hort. eyst. tab. 8. fig. 4. Waldſtein Taf. 215.
Srattinnids Archiv T. 206.
b. Samen feitlich eingerolft.
7. G. Die Federfnöpfe (Lagoecia),
Dolde zufammengefegt und vielftrahlig, Döldchen einblüs
thig, Hülle und Hüllchen mehrblätterig; Kelch mit 5 zerfchnit-
tenen Lappen; Blumenblätter kürzer und weiß, herzförmig und
zweygrannig; Frucht oval, zwepfächerig, nur einfamig.
1) Der gemeine (L. cuminoides).
Stengel rund, Blätter fiederfpaltig, Lappen oval, mit eini«
gen großen, grannigen Zähnen. Mittelmeer und Perfien, in
Aeckern und Weinbergen, befonders in Griechenland, ein Som:
mergewächs mit dünner Wurzel, nur fchuhhoc und etwas äftig,
Blätter ſchmal, Dolden Fein und rundlich mit zehnblätteriger
Hülle; Hüllchen vierblätterig und fiederfpaltig; Samen fehr ges
würzhaft wie Kümmel und auch fo gebraucht; hieß bey den
Griechen wilder Kümmel, Tournefort, Inst. t. 165. Sib-
thorp, Fl. graeca t. 243, Gärtner 2.23. 5.3. Lamard
T. 142. Plenk X. 153. Schfuhr T. 48.
8. & Die Stahel:Kneden (Echinophora).
Beide Hüllen vielblätterig, nur eine Blüthe in der Mitte
fruchtbar, die andern taub; Kelch fünfzähnig, Blumenblätter
oval und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht
walzig oval mit Furzem Schnabel, je 5 ſchwachen, welligen
Rippen, nur eine Delröhre. Ausdauernde Kräuter, mit zweymal
fiedertheiligen, dornigen Blättern, welche an die Mannetreu
erinnern. .
1) Die gemeine (Ech. spinosa).
Statt, Blätter gefiedert, Blättchen fiederfpaltig; Lappen
1797
pfriemenförmig, fteif und bdrepfpaltig; Hüffen ganz und dornig,
Blumen weiß. Am Strande des Mittelmeers; Wurzel möhrens
artig, wird gegeflen wie Paftinaf, Das Fruchtblümchen ſteckt
ganz verborgen in den Strahlen der Staubblüthen, welche zu
einer Art Fruchtboden mit einander verwachfen. Cavanilles,
Diss. I. t. 127. Sibthorp, Fl, graeca t. 265. De Can-
dolle, Mem, VI. t. 16,
9. ©. Die Igelknecken (Arctopus),
Zwitter und zweyhäufig; Kelch fünfzählig, Blumenblätter
lanzetförmig mit eingefchlagener Spige, Staubfäden fehr lang;
Frucht oval und gefchnäbelt, zur Hälfte mit der Hülle ver:
wachfen, reif nur einfächerig. ;
Ausdauernde Kräuter mit rofenartigen Wurzelblättern;
Etaubdolden zufammengefegt, Samendolden einfach, mit ver-
wachfenen Hüllen.
1) Die gemeine (A. echinatus).
Wurzelblätter geftielt, rundlih, drepfpaltig und dornig ges
zähnt; Blüthen weiß auf einem Schaft. Gemein am Borgebirg
der guten Hoffnung, auf dürren Plätzen, ein Fleines Kraut,
mit fehr langer und dünner Wurzel und zahlreichen Blättern.
Dolden vielblüthig und rund, mit wenig Hüllblättchen und dieſe
ziemlih verwadhfen. Die harzreihe und gewürzhafte Wurzel
als blutreinigendes Mittel und gegen: Schleimflüfe. Pluke-
net, Alm. t. 172. ££6. Burmann, Afr. I, t. 1. Thun-
berg, Fl. cap. p. 255.
C. Hüllen breit; Blätter einfach.
10. G. Die Durchwachſe (Bupleurum).
Sradfamig, Dolden zufammengefest in verfehiedenen Hüllen;
Kelch ungezähnt, Blumenblätter gelb, rundlich, ganz und eins
gerollt; Frucht feitlich zufammengedrückt oder zwiefelig (didymus),
meist fünfflügelig, mit und ohne Delröhren; Scheibe flach.
Sommer: und Winterfraut,. Glatte Kräuter und Sträucher,
meift mit ganzen und verwachfenen Blättern. Hafenöhrlein.
Perce-feuille.
1) Der gemeine (B. rotundifolium),
Blätter oval und durchwachfen, Feine Hüfe, Hüllchen ſpitz⸗
1798
oval, Kelchrippen fehr fein ohne Oelröhre. Im Getraide und in
Weinbergen, Stengel hohl, 1—2' hoch, oben etwas äſtig;
Blätter gegen 2 lang, Dolden fünfftrahlig und flach, Hüllchen
gelblich, aufrecht und länger; Frucht oval, 11/.' lang. Kraut
und Samen etwas herb und bitterlih, ehemals ein Wundmits
tel und gegen Kröpfe. Herba et Semina Perfoliatae. Schkuhr
8%, 60. Sturm 9. V. Hayne VIL I.
2) Der frumme (B. falcatum).
Stengel ältig, Blätter nicht durchwachfen, fünf bis fieben-
rippig und länglich, die oberen fait ſichelförmig, Hüllchen zugefpißt ;
Kelchrippen feharf mit 3 Oelröhren. An fonnigen Bergen, aus:
dauernd, 2—3' hoch, fehlanf und hin und hergebogen, Dolden
neunftrahlig, mit einigen Hüllblaͤttern und 5 Hüllchen- Blättern,
fo fang als die Döldchen, Früchte röthlich. Ehemals ein Wund—
Fraut, die fpindelförmige Wurzel ein Fiebermittel. Herba Bu-
pleuri s. Auriculae leporis, Jaequin, Austr, t. 158.
3) Der ſtrauchart ige (B, fruticosum), |
Aufrecht und Aftig, Blätter länglich und einrippig, Hülle
blättchen länglich. Mittelmeer; ein Strauch, mannshoch, mit
vielftrahligen Dolden. Wurzel und Früchte ehemals gegen Hu—
iten und Harnverhaltung unter dem Namen Seseli aetbiopicum.
Duhamel, Arbres 1. t. 43. Sibthorp, Fl. graeca, t. *
11. G. Die Filzknecken (Hermas),
Samen feitlih eingerollt, Keldy fünflappig und. bleibend,
Blumenblätter fpig:oval; Frucht oval, vom Rüden zufammens
gedrückt mit 5 Rippen und viel Oelröhren. \
Filzige Kräuter mit ganzen Blättern, vielſtrahligen, rund⸗
lichen, zuſammengeſetzten Dolden, vielblätteriger Hülle und — *
blaͤtterigen Hüllchen; die äußern Blüthen taub.
1) Die gemeine (H. gigantea).
Wurzelblätter Tanggeftielt, länglichsoval, gezähnelt und weiß
filjig, Blumen purpurroth, Vorgebirg der guten Hoffnung, auf
Bergen; flieht aus wie Durchwachs, iſt aber ein Strauch über
mannshoh, und fo mit linder Wolle bedeckt, daß man die
Blätterzähne nicht fieht. 'Thunberg, Fl. cap. p. 249. Nova
Acta petrop, XIV, t. 11.
1799
2. Zunft. Ader:Beerer — Möhren
Dolden vollkommen; Frucht gefchnäbelt, borftig oder geflügelt, mit
Delröhren,
Meift Stauden, bisweilen holzig, mit vielfac, gefiederten
oder zerfchliffenen Blättern, bey welchen die Kraft in der Wurs
zel liegt, als welche entweder fleifchig und eßbar ift, oder voll
Milchfaft und Gummiharz mit ftarfem Geruch und großer mes
Dicinifcher Kraft,
A, Samen gerollt; Frucht meiftens gefehnäbelt.
a.) Frucht gefcehnäbelt mit wenig Rippen.
a. Scandicinen. Frucht feitlih zufammengedrüct und
oft gefehnäbelt; die 5 Hauptrippen Fein, Doch bisweilen geflü-
gelt ohne Nebenrippen,
1. © Die Anis-Kerbel (Myrrhis).
Keine Hülle, Hüllchen vielblätterig, mittlere Blumen taub;
Kelch ungezähnt, Blumenblätter weiß, oval und ausgerandet,
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht feitlich zufammengedrürft
mit doppelter Haut, 5 Rippen fcharf, ohne Delröhren, Säulchen
gefpalten,
1) Der gemeine (M, odorata),
Stengel unten behaart, Blätter dreymal fiedertheilig, unten
behaart; Lappen lanzetförmig und fiederfpaltig; Hüllchen lanzete
fürmig. Auf Bergwiefen, mehr füdlih, bey ung bisweilen in
Gärten; Stengel 2—4’ hoch, Aeſte wirtelartig, Dolden zwölf—
ftrahlig mit 6 Hüllblättchen, Frucht faft zolllang, fehmal und
braun; bie ganze Pflanze ift gewürzhaft, riecht füßlich wie —
Anis, und wird ſo wie die dicke Wurzel an Suppen gethan,
überhaupt gebraucht wie Kerbel; die Samen ſollen die Milch
vermehren, das aufgeſchlagene Kraut die Milchknoten auflöſen.
Herba Cerefolii hifpanici, Cicutariae odoratae, Myrrhidis ma-
joris, Jacquin, Austr, t, 37. Plenf T. 205.
2. G. Die Beeren-Kerbel (Sphalleroearpus).
Keine Hülle, Hüllchen fünfblätterig, Kelch fünfzähnig,
Blume weiß, Feilfürmig oval und ausgerandet mit eingefchlas
1800
genem Züngelhen, Randblümchen ftrahlig; Frucht länglich, feits
ih eingezogen und ohne Schnabel; 5 Rippen pfriemenfürmig
mit 2—3 Delröhren, an der Fuge 4—6, Säulen zweptheilig.
1) Der zarte (Sph. cyminum, graeilis). ’
Stengel rund und behaart, Blätter zweymal fiederig ein-
gefchnitten, Lappen fiederfpaltig, Läppchen fchmal; Dolde fechs-
ftrahlig, Blumen weiß, im Rande taub. Damurien und Bol:
hynien; die Früchte fleifchig, beereriartig und fehr gewürzhaft.
Treviranug, levp. Verh. 1826. XIII. ©. 172. De Can-
dolle, Mem. V, tab, 2, fig. N. Myrrhis gracilis.
3. ©. Die Kerbel (Scandix).
Dolden wenig:, Döldchen vielitrahlig, ohne Hülle, Hüllchen
vielblätterig, mittlere Blüthen taub; Kelch kaum gezähnt, Blus
menblätter weiß, oval, abgejtust oder ausgerandet mit einge-
fhlagenen Züngelhen; Frucht ſeitlich verengert und gefchnäbelt,
ohne Oelröhren; Säulen meift gefpalten.
a.) Anthrifeus. Schnabel Fürzer als Frucht und fünfrippig,
bie leßtere walzig; Säulen gefpalten. Ein» und zwepjährige
Kräuter mit rundem und geftreiftem Stengel und vielfach zer-
ſchliſſenen Blättern.
1) Der gemeine K. (Sc. cerefolium).
Stengel glatt, über den Knoten flaumig, Blätter brepfie-
berig und ‚glatt, Blätthen oval und fiederfpaltig, Dolden
blattgegenüber,, faft ftiellos, Früchte glatt, fchmal, zweymal
fo lang als der Schnabel, Hüllchen dreyblätterig. Südlich auf
Feldern und in Gärten wie bey ung; ein Sommergewächs mit
dünner Wurzel und 2—3' hohem, Äftigem Stengel; Blätter
zart und blaßgrün, Dolden fünfitrahlig, Samen faft */s‘‘ lang
und ſchwarz. Riecht angenehm gewürzhaft, kommt in Suppen,
und ber Saft als auflöfendes und harntreibendes Mittel in
Hausfranfheiten und Lungenfuht. Jacquin, Austr. t. 390,
Plenf Taf. 205. Schkuhr Taf. 73. Hayne VIL T. 145
Cerfoglio,, Serpilio; Cerfeuil.
2) Der wilde K. (Sc, sylveftris).
Stengel gefurcht, unten zottig; Blätter glatt und zweyfie—
berig, Lappen oval und fiederfpaltig, Dolden am Ende; Hülle
1801
chen fünfblätterig; Früchte länglich, glatt und viermal länger
als der Schnabel. Ueberall auf, Wiefen und in Grasgärten mit
möhrenartiger, äſtiger Wurzel; Stengel 3—4' hoch, hohl und
äftig, an den Knoten verdickt und röthlich; Wurzelblätter lang-
geftielt; Dolvden flach mit einem Dutzend Strahlen; Frucht 4
lang und dunkelbraun. Riecht unangenehm, ift ein fchlechies
BViehfutter, wird gegen eine anftedlende Kranfheit gebraucht
unter dem Namen Herba Cicutariae, auch oft mit Conium ma-
eulatum verwechfelt. Jacquin, Austr, t. 149. Plenf Taf.
208. Schkuhr Taf. 73. Düffeld. Suppl. L Taf. 33. Xofl-
Kerbel.
3) Der Kletten= 8. (Se. anthrifeus),
Stengel glatt, Blätter dreyfiederig, Blättchen oval und
fiederfpaltig, Dolden blattgegenüber; Frucht oval, flachelig und
dreymal fo lang als der Schnabel, Hüllen dreyblätterig, An
Zäunen und auf Schutt, auch an Wegen und in Gaſſen; Sten«
. gel ſchwach, 1—2' hoch und äſtig; Dolden und Döldchen zwey—
bis fünfftrahlig, Samen fhwarz, hängen fih an. FI, dan, t.
863. Jaequin, Auftr. t. 154. Hoffmann 8%. 1. F. 24.
Koch, Umkell, f. 59. 60,
b.) Seandix. Ebenjo, aber Die Samen fünfrippig und der
Schnabel viel länger; Säulchen meijt ganz. Sommergewädfe.
4) Der Kamm-⸗K. (Sec, pecten).
Stengel glatt und behaart, Blätter fieberig zerfchnitten,
Lappen vielfpaltig, Hüllchen ganz und dreyfpaltig; Schnabel der
Frucht vom Rücken her zufammengedrüdt mit 2 Borftenreihen,
Im Getreide und in Weinbergen,: befonders am Mittelmeer,
ſchuhhoch und äſtig; Dolde dreys, Döldchen zehnftrahlig; Hüll⸗
chen fecheblätterig; Frucht 2' lang, Schnabel dreymal länger
als Frucht. Das junge Kraut ſchmeckt füßlih und Fommt in
Suppen und Salat; ehemals als Reizmittel, Fl. dan, t. 844.
Jacquin, Auftr, t. 263. Gärtner %af. 85. Hoffmann,
Umbell. 1. t. 1, f. 22, Spiletone; Peigne de Venus; deutſch
Benus-Kamm; Nadelfraut.
5) Der griechiſche K. (Se. auftralis),
Ebenfo, aber die Hüfblättchen zweyzähnig, aufrecht, um
1802
die Stiele gewickelt, die äußern Blumen ftrahlig, Früchte rauf,
der Schnabel feitlich zufammengedrüdt. Mittelmeer; wird ale
Gemüfe gegeffen, und war bey den Griechen ein auflöfendes,
harntreibendes Mittel unter dem Namen Scandiz, Sibthorp,
Fl, graeca t. 285. Hoffman. T. 2. F. J.
4.68. Die Toll» Kerbel (Chaerophylium).
Dolden vielſtrahlig, ohne Hüfte; Hüftchen fünfblätterig und
hängend, nur dag, Äußere Blümchen und dag mittlere fruchtbar;
Kelch ungezähnt, Blumenblätter wie ben den vorigen; 5 Frucht:
rippen flumpf, mit einer Oelröhre, ohne Schnabel, Säulen ge—
fpalten. Meift ausdauernde Kräuter mit vielfachzerfchnittenen
Blättern. Kälberfropf.
1) Der knollige K. (Ch, bulbofum),
Stengel gefledt, unten borjtig, an den Gelenken angee
ſchwollen; Blätter vielfach zeetheilt, Blättchen fiederfpaltig,
Läppchen ſchmal lanzetfürmig, die obern ſchmal; Hüllblättchen
ſpitzig und glatt. In Hecken, an Wegen und Ufern; Stengel
meiſt mannshoch, hohl und roth gefleckt; Wurzelblätter auf
langen, röhrigen Stielen; Dolden mit 15-20 Strahlen; Hüll⸗
chen ſechsblätterig, Blumen weiß; Frucht ſchmal, 8 lang, gelb—
ih, mit bunfelbraunen Oelröhren. Die möhrenartige oder
fnoflige, weiße und fleifchige Wurzel kommt in Ungarn und
Wien auf den Markt, ſchmeckt wie Paſtinak und wird als Ga:
lat gegeſſen. Wird wegen des gefleckten Stengels mit dem ges
fleckten Schierling verwechfelt. Fl. dan. taf. 1768. Jacquin,
Auftr. t, 63. Phenf 8.207. Hayne Il. T. 32,
72) Der gemeine (Ch. temulum), |
Stengel geftreift, rauch, mit dicken Knoten, Blätter zwey⸗
fieverig, Blättchen länglicheoval und fiederfpaltig, Lappen ſtumpf,
geferbelt und ftiftig; Hüllchen lanzetförmig und gemwimpert,
Blumenblätter weiß, Früchte glatt, Im Gebüſch, 2° hoch, Dolder
achtftrahfig mit fo viel hängenden Hünblättchen, Früchte ſchmal
und fehwärzlich. Iſt verdächtig und wird auch mit dem gefleck—
ten Schierling verwechfelt, Fl, dan, tab. 918, Jacquin,
Auftr, t, 65, Taumel:Kerbel,
x
1803
b.) Frucht Faum gefchnäbelt mit viel Rippen.
b. Caucalinen. Frucht rundlich oder feitlicdy eingezogen;
5 Hauptrippen, borftig oder ftachelig, die feitlichen auf der
Fuge; Nebenrippen ftärfer und voll Stacheln.
5. © Die Haftdolden (Cancalis),
Dolde zufammengefegt und ungleich, mit fümmerlicher Hülle
und armen Hüllcben, die Innern Blüthen taub; Kelch fünfzähe
nig, Blätter oval und ausgerandet mit eingefchlagenem Züngels
chen, die Außern Blumen jtrahlig und gefpalten ; Frucht feitlich
etwas zufammengedrückt, Nebenrippen mit einer Reihe Stacheln
und einer Oelröhre, auf der Fuge 2.
1) Die fperrige (C, daucoides).
Stengel glatt und fperrig, Blätter zwey: bie Bei ge⸗
fiedert, Lappen fiederſpaltig, Läppchen ſchmal und ſpitzig, Feine
Hülle; Nebenrippen mit Widerhaken. Ueberall auf Feldern und
an Zäunen, nur ſpannehoch, mit ſperrigen Zweigen; Döldchen
dreyzählig, Blumen röthlichweiß, Früchte ſehr groß, 4“ lang,
mit ſtechenden, röthlichen Widerborſten. Jacquin, Austr, t,
157. Schkuhr T. 61. Hoffmann, Umbell, t. 1. f. A.
b.) Die Schaf: Kerbel (Torilis).
Ebenfo, Dolden zufammengefesgt mit wenig Hülfblättern,
die mittleren Blüthen taub; Kelch fünfzähnig; Nebenrippen der
Frucht ganz voll Stadeln.
1) Der gemeine (T. anthrifcus),
Hefte fperrig, Blätter zweyfiederig, Blättchen ———
gezähnt, Dolden langgeſtielt, ſechsſtrahlig, Hülle vierblaͤtterig,
Fruchtſtacheln ſteif und ziemlich grad. Ueberall an Zäunen,
Wegen und in Wäldern; Stengel 2— 4 hoch, roth geſtreift
und borftig; Blätter groß, oft roth gefleckt. Dolden gedrängt,
Döldchen flach, Blumen blaßroth. Fl. dan, t. 919. Jacquin,
Auftr. t. 261. Tordylium; Sthafferbel, die Samen Bettlers-
läufe, weil ſie fih an die Kleider Hängen.
B. Samen grad; Frucht borftig oder. geflügelt.
a. Feucht mit viel Rippen, fünf Hauptrippen und
voritehende Nebenrippen,
1804
ce. Daucinen, Frucht linfenförmig,. mit 5 kleinen und
borfiigen Hauptrippen, die feitlihen auf der Zuge; bie Neben:
tippen größer mit Borjten oder nein, die oft in einen
Flügel verwachfen,
6. ©. Die Möhren (Daucus).
Dolde zufammengefegt, vielftrahlig und vertieft, mit fieders
fpaltigen Hüllen; Kelch fünfzähnig, Blumenblätter oval, ausgeran«
bet mit eingeſchlagenem Züngelchen ; Die äußern Blumen ftrahlig
und gefpalten, die innere taub; 5 Hauptrippen borflig, 4 Ne—⸗
benrippen geflügelt mit einer Reihe Stacheln und einer Delröhre,
Meilt ausdauernde Kräuter, mit 2—Smal fiederig zertheilten
Blättern.
1) Die gemeine (D. carota)
Stengel rauch, Blätter zwey⸗ bis drepfieberig und mattgrün,
Lappen fiederfpaltig , Läppchen lanzetförmig, Hüllen faft fo lang
als die Dolde, drey- und fiederfpaltig; Frucht länglich » oval,
mit halb fo langen Stadeln. Auf Wiefen und Waiden, an
Wegen und Zäunen, 1—2' hoch, mit dünner, faft holziger
Wurzel, die untern Blätter geftielt, Dolden vielftrahlig, mit
einem Dusend Hüffblätter; Blumen weiß oder röthlid, in ber
Mitte eine taub und dunkelroth; Früchte 2° lang und grau:
lihbraun. Angebaut 3° hoch, die Wurzel fpindelförmig, fpanne:
lang, 1—% Diet, fleifchig, meift geld; enthält viel Zuder,
ſchmeckt füß und gewürzhaft, and wird allgemein als Gemüfe
gegefien, kommt auch häufig in den Eaffee; hält den Leib offen,
treibt die Würmer, und der eingefocdhte Saft dient als Syrup.
Die gewürzhaften Früchte der wilden harn- und blähungtreibend,
Wild, Matthivolus %, 748. ; El. dan. t. 723. Jacquin,
Hort. vind. III. t. 78. Zahm, Matthiolus %. 749. Lo—
belius-%, 723. 5. 1. C. Schkuhr Taf. 61. Hayne VIEL
Taf. 2° Düffeld. VII Taf. 10. : Wagner I Xaf. 61. 62,
Semina et Syrupus Dauci fylveltris. Carotte;; Carota, Paltri-
ciano, Baftonagia, Magnugola; gelbe Rüben.
d. Thapfien. Frucht etwas vom Rüden zufammenge-
rüct, mit 5 Heinen, bisweilen borftigen Hauptrippen; von
den Nebenrippen mehrere geflügelt,
1805
7.®. Die Berg: Kümmel (Laferpitium).
Dolden groß und vielftrahlig, Hüllen Hein und vielbätterig,
Kelch fünfzähnig, Blumenblätter oval, ausgerandet mit einge:
fchlagenem Züngelhen; afle 4 Nebenrippen geflügelt und mit
. einer Delröhre, mithin achtflügelig. Ausdauernde Kräuter mit
zwey⸗ bis dreyfiederigen Blättern.
1) Der breite W. (L. latifolium).
Wurzel: und untere Stengelblätter dreymal zwenftederig,
Blättchen oval herzförmig und gezähnt, die endlichen drepyfpaltig.
Auf Bergwiefen im Gebüfch, 2—5' hoch, oben äſtig; die untern
Blätter jehr groß und gejtielt, die Scheiden der obern aufge
blafen; Blätthen 2—3'' lang, Dolden flady, mit drey big
vier Dugend Strahlen, 2—4'' lang, Hüllen achtblätterig und
lang, Hüllchen kurz; Blumen weiß oder röthlich, Früchte 3
lang, Wurzel möhrenartig, 1'/s‘ lang, unten getheilt, braun,
innwendig weiß, bitter und gewürzhaft, ohne Geruch, ftärfend
und abführend, befonders beym Bieh, auch die Früchte gewürzs
haft, jegt beide vernachläffigt. Lobelius, le. t. 704. fig. 2.
Jacquin, Auftr. t. 146. Plenk T. 179. Schkuhr %. 67.
L. glabrum, afperum, cervaria; weißer Enzian, weiße Hirfche
wurz.
2) Der gemeine (L. liler).
Stengel fein gefurcht, Blätter fehr glatt, Wurzel: und
untere Stengelblätter dreyfiederig; Blättchen lanzetfürmig, ganz
und dreylappig, Hauptadern ſchief; Früchte länglih und ſchmal
geflügelt, Blumen weiß. Hin und wieder auf Bergen mehr
ſüdlich, 3— 6° hoch; DBlattlappen 2“ lang, fait '/a’’ breit,
Dolden mit 3—4 Dutzend Strahlen und einem Dutzend Blätts
hen in Hülle und Hüllchen; Früchte 4 lang und braun.
Wurzel wie bey der vorigen, mit einem Schopf, bitter und
gewürzhaft, wird vom Landvolf gebraudt; die gewürzhaften,
bittern und wanzigartig riechenden Früchte in der Medicin wie
Kümmel und Fenchel, find magenftärfend und blähungtreibend,
und geben ein blaues, ätherifches Del. Iſt das Ligufticum,
deffen Früchte die Römer an alle Speifen thaten. Jacquin,
1806
Auftr. t. 145. Plenk X 178. Hayne VII. % 7. Semina
Sileris montani; Roßfümmel,
8. ©. Die Flügel-Möhren (Thapfıa).
Dolden vielftrahlig, Hüllen kümmerlich; Keldy fünfzähnig ;
Blumenblätter gelb, fpit-elliptifch und etwas eingerofft, die
Nebenrippen mit einer Oel-Röhre, die äußern geflügelt. Aus:
dauernde Kräuter, mit vielfach zertheilten Blättern ouf einem
fcheidenförmigen Stiel.
1) Die gemeine (Th. garganica).
Stengel rund und glatt, Blätter zwey- bis dreymal zer
fehnitten und glänzend, Lappen fchmal und lang, Hülle arms
blätterig, Früchte herzfürmig. Mittelmeer, auf Hügeln, 2—3’
hoch und Hohl, mit wenigen Aeſten; Wurzelblätter langgeftielt,
Dolden mit 20 Strahlen und gewölbt, Früchte länglich, mit
gelblichen Flügeln. Die möhrenartige, graue Wurzel iſt voll
eines ätzenden Saftes, hat Nehnlichfeit mit der Turpithwurzel,
purgiert ſtark, und wird gegen Ausfchläge und zur Zertheilung
der Geſchwülſte gebraucht. Gouan, Ilustr. tab. 10. Sib-
thorp, FI. graeca t. 287.
2) Die harzige (Th. filphium).
Stengel rund und gefurdt, Blätter fiederig zerſchnitten,
Lappen vieltheilig, Läppchen dreyfpaltig, fehmal, lang und rauch,
ohne Hüllen, Früchte */,' lang, unten herzförmig. Africa, in
der Eyrenatca, dem vorigen fehr ähnlich, und wird für bas
im Alterthum fo berühmte Silphium gehalten, wovon alle Theile,
vorzüglich aber das Gummiharz, gegen viele Krankheiten ge—
braucht wurden, ziemlich wie der Teufelsdred. Es ließ firb nicht
anpflanzen, fondern der Saft mußte immer aus der Wurzel
des wilden durch Einfchnitte gewonnen werden; vielleicht nur
eine Abart des vorigen. Plinius lib. XIX. cap 3. Vi-
viani, Fl. libyca p. 17. |
3) Die zottige (Th. villofa).
Stengel rund und glatt, Blätter dreymal zerfchnitten und
zottig, Lappen länglich und fiederfpaltig, ohne Hüllen. Mittels
meer, befonders in Spanien, auf Bergen; hat ebenfalls eine
fcharfe Wurzel, die wie die vorige gebraucht wird, befonders
1807
gegen Flechten und andere Ausſchläge. Clusius, Hist. U.
tab. 192. Lamard Taf. 206. Plenf Taf. 219. Schfuhr
T. 75. Cumillo.
e. Cumineen: Fruct feitlid, eingezogen mit je 5 Fleinen
Hauptrippen; die 4 Nebenrippen größer, aber ungeflügelt.
9. ©. Die Stahel-Kümmel (Cuminum),
Hülle und Hüllchen arm, Kelchzähne borftenfürmig; Blumen:
blättchen länglich und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelchen;
5 Hauptrippen, rauh, 4 Nebenrippen ftachelig und ihre Furchen
mit einer DOelröhre, Säulchen zweytheilig. Sommergewächfe
mit vieltheiligen. Blättern und weißen oder röthlichen Blumen;
am Mittelmeer.
1) Der gemeine (C. eyminum).
Blätter haarfürmig zerfchliffen, Dolden vierftrahlig, Hülle
und Hülfchen vierblätterig, die letztern halbbiert und länger.
Aegypten und Xethiopien, angebaut auf Malta und in Stalten,
bey uns im Miftbeeten, Faum fhuhhoch und Ajlig; Blätter auf
kurzen Scheiden, doppelt zerfähliffen; die obern dreytheilig, lang
und fchmal; Dolden Flein und etwas gewölbt, Blumen weiß
oder röthlich, Frucht 3 lang und gelblichgrau Man fäet
diefen Kümmel im März, und nah 2 Monaten ift er ſchon
reif. Die Samen find geruch- und geſchmacklos, der Keldy aber
fehr gewürzhaft und beißend, und wird wie der Kümmel an
Speifen gethan, auch ebenfo in der Mebiein gebraucht. Da
ihn die Tauben fehr lieben, fo thut man ihn im Orient mit
falpeteriger Erde in die Schläge, um fie zu haften; bey ung
thut man daffelbe mit Anis, Plenf T 192. Schkuhr T. So,
Hayne VI. Taf. 11. Düſſeld. XI, Taf. 7. Gartenfümmel,
‚ Pfeffer: und Krämerfümmel, langer und römifcher Kümmel,
f. Silerinen: Frucht linfenförmig, mit je 5 Haupts
rippen und 4 ſchwachen Nebenrippen, ohne Flügel,
10. © Die Lappen-Möhyren (Siler).
Dolden vielftrahlig, mit Fümmerlichen Hülfen; Kelch fünfe
zähnig, Blumenblätter weiß, oval und ausgerandet, mit ein-
gefchlagenen Züngeldhen; Rippen ſchwach, eine Delröhre zwifchen
den NRebenrippen und 4 au der Fuge,
1808
1) Die gemeine (S. trilobum).
Stengel glatt mit dreymal dreyzähligen Blättern, Blättchen
rundlich und Dreylappig. Auf Bergen, fehr zeritreut; die Blätter
fehen aus wie bey Aquilegia. Sceopoli, Fl. camiolica 1.
p- 217. Gärtner T. 22. Koch, Umbell. 84. fig. 34. 35.
S. aquilegifolium, Laferpitium tr.
b.) Galbanum. Wie Siler, aber nur zwey Oelröhren an
der Fuge.
1) Das Mutterharz (G. officinale).
Noch nicht näher befannt, wächst aber in Perfien, und
liefert das Galbanum, welches feit den älteften Zeiten in der
Medicin angewendet wird, ungefähr wie das Ammoniafharz
und der Teufelsdreck, jegt gewöhnlich in Pflaftern. Es ift
weißlich, zäh, ſchmeckt fehr bitter und ſcharf, und ftinft, Man
ftreicht es auf fämifch Leder, legt es befonders auf Weichen«
beulen und den Unterleib, um Krämpfe und Grimmen zu
heben, was aber oft mißlingt; daher das Sprichwort: Dare
galbanum, fo viel bedeutet, als einen mit leeren Worten abs
fpeifen. Das meifte kommt aus Syrien und Perflen.
b. Frucht mit wenig Rippen |
Nur die 5 Hauptrippen.
g. Tordylinen: Frucht vom Ruͤcken flah oder linfen-
fürmig zufammengedrüdt, mit einem verdidten, Fnotigen oder
gefalteten Rand; Rippen fehr ſchwach.
11. © Die Zirmet (Tordylium),
Dolde zufammengefegt und ungleih, Hülle vielblätterig,
Kelch fünfzähnig, Blumendlätter weiß, oval und ausgerandet,
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht flach, mit runzeligem
Rand, Rippen fehr zart; Zahl der Delröhren verfchieden. Bor-
flige Sonmerfräuter mit fiederfpaltigen Blättern; die Rand—
blumen gefpalten.
1) Der gemeine (T. offcinale).
Stengel unten mit langen, nackten Xeften, Blätter gefie⸗
dert, Blaͤttchen eingeſchnitten und gekerbt, das endliche oval,
Hülle anfangs fo lang als die Strahlen. Um Mittelmeer und
Drient auf Aeckern, bey uns in Gärten; 1.‘ hoch und behaart,
1508
Wurzelblätter lang geftielt, mit 2—4 Paar Lappen, */, lang
und lappig; Dolden adıtftrahlig; Früchte 4" lang; ſchwach ge«
würzhaft, ehemals gegen Blähungen und Nierenfrankfheiten; das
junge Kraut als Salat. Bauhin, Hist. III. pag. 84. fig, 2:
Sibthorp, Fl. gr. tab. 267. Jacquin, R. vind. tab. 53.
Plent T. 177. Semina Sefeleos cretici.
b. UAngeliceen: Frucht vom Rüden zufammengedrüct
und die Ränder der Fuge geflügelt, alfo zwenflügelig; von den
5 Rippen die feitlihen immer geflügelt, bie andern nur bie»
weilen.
1%: ©. Die giebtödel (Levifticam),
Beide Hüllen vielblätterig, Kelch ungezähnt, Blumenblätter
gelb, rundlicy und eingefchlagen; Frucht oval, die 5 Rippen ges
flügelt, die Fugen zwenflügelig, die a niit einer Oclröhre,
Säulchen zweytheilig.
| 1) Das gemeine (L. öfficinale).
Stengel rund und glatt, Blätter zweymal fiederig einge—
fhnitten, Lappen zu dreyen, Feilförmig, drepfpaltig und gezähnt,
bie oberen einmal fiederig zerfehnitten. Mittelmeer auf Bergen,
bey uns in Gärten und Weinbergen; Wurzel lang, dick und
vieltheilig, auswendig braungelb, innwendig weißlich, mit gel-
bem Kern; Stengel über: mannshoch, hohl und bereift, oben in
Hefte getheilt; Blätter fehr groß, bunfelgrün, etwas fleifchig
und glänzend; Dolden zahlveic, „etwas gewölbt, zwölfſtrahlig,
mit fo viel hängenden Hüllblättchen; Hüllchen ſechsblätterig,
Früchte 2’ lang, krumm und gelblich. Die ganze Pflanze riecht
widerlich gemwürzhaft, Schmeckt ebenſo, wirft auflöfend und flärs
fend, treibt Echweif, Harn und Blut; die Wurzel enthält einen
gelblichen, harzigen Milchfaft und ätherifches Del, ſchmeckt ane
fange ſüßlich, dann beißend und wird als Reizmittel gebraucht,
fol in der Vieharzneyfunde die Stelle der; Serpentaria vertre-
ten; die Früchte‘ treiben Blähungen und vermehren die Milch,
Plenf 8.196. Schkuhr %.68. Hayne VII. T. 6. Düſſeld.
V. T. 12: Wagner I, T. 88. 89. Ligufticum levifticum;_
Livöche ; Leviftico; Badfraut.
Okens allg. Naturg. IM. Botanik II, 114
1810
13. ©. Die Silgen (Selinum).
Hüfe wenig, Hüllchen vielblätterig, Kelch —“ Blu⸗
menblätter weiß, oval und ausgerandet; Frucht vom Rüden zus
fammengedrüdt; Fugen zweyflügelig, 5 Rippen geflügelt, ie feits
lichen am größten, .eine Delröhre, een sweytheilig.
1) Die Kummel⸗S. ($. carvifolia).
, Stengel eckig und gefurcht, Blätter dreymal zufammenge-
ſeht, Lappen lanzetförmig und fiederſpaltig, mit ſchwieliger Spitze,
| Hüfte abfällig ; Doldenjtrahlen nat. Auf feuchten Waldwiefen,
2—4' hoc; Blumen eingefchlagen, anfangs röthlich, dann weiß.
Haller, Helvet. t. 20. Fl. dan. t. 667. Jacquin, Aultr.
t. 16. — * Kümmel, MWiefen: Delfenich. 7
14. G. Die Engelwurzen —
Hülle kuͤmmerlich, Hüllchen vielblätterig; Kelch ungezähnt,
Ylumenblätter weiß und lanzetförmig; Frucht oval, 2 Geiten«
rippen und Fugen geflügelt, mit einer Delröhre, Säulen zwey—
theilig. Ausdauerade Kräuter mit zwey⸗ bis dreymal fieder—
fpaltigen Blättern.
1) Die wilde (A. (slveftrie).
Stengel gefurcht und oben flaumig; Blätter dreymal gefie—
dert; Blättchen oval und lanzetförmig, nicht herablaufend und
fcharf gezähnt, das Endblättchen "ganz ‚oder dreyfpaltig, Hülle
zwepblätterig. Gemein auf feuchten Wiefen, an Bächen und in
Wäldern; Wurzel kurz, geringelt, .äftig und faſerig, innwendig
weiß, mit gelber Milch; Stengel 4 hoch, hohl und bereift,
bisweilen roth, untere Blätter geitielt und fehr groß; Dolden
groß und gewölbt, mit 2— 3 Dugend Strahlen, Blätter ber
Hüllchen zahlreich, borſtenförmig und hängend, Blumen. röthlid,
dann weiß, Frucht 27‘ langı und gelblich, Die gewürzhafte
Wurzel wird vom Landvolf gebraucht wie die ächte, ift aber
ſchwächer, in Italien gegen die Krätze; die gepulverten Früchte
tödten die Läufe. Plenf 8.198. Schkuhr 8.68. Hayne
vn. T. 9.
b.) Archangelica. Wie vorige, aber * HR: * gezähnt
und die Samen frey im Kelch. N
#
1811
2) Die ächt e (A. archangelica).
Stengel glatt und geftreift, Blätter zweymal ——
Blättchen oval, zweylappig und gezähnt, das Endblättchen drey—
lappig, die oberen Blattſtiele aufgeblaſen, Hüllchen ſo lang als
die Blüthen. An Bächen in hohen Gebirgsthälern, ſonſt in
Gärten; Wurzel kurz und dick, geringelt und vieläſtig, braun,
innwendig weiß, mit gelblicher Milch; Stengel: mannshoch,
1— 2 dick, hohl, röthlich und bereift; Wurzelblätter fehr groß,
mit hohlen: Stielen; Dolden groß, fat rund mit 2 Dutzend
Strahlen und einigen Hüllblättern, Hüllchen hängend; Blumen
grünlichgelb ; Frucht 5° lang und weißlich. Die Wurzel riecht
und ſchmeckt gewürzhaft, bitter und fcharf, enthält viel äthert-
ſches Del und Harz und it ein Fräfeiges Reizmittel gegen Wer:
venübel, verdorbene Verdauung und Blähungen. Früher wurden
auch Kraut und Samen gebraudht. Die Sproffen werden mit
Zucker eingemacht und die Wurzeln zu — —— benutzt.
Fl. dan, t:206. Plenk T. 197. Hayne VI, T. s. Düſſeld.
IX. T. 14. 15. Wagner DV. T 215. 216.
i. Peucedaneen. Frucht vom Rüden fehr ſtark zu—
fammengedrüdt, Fugenflügel verwadfen, mithin: einflügelig;
Rippen ſchwach; Dolden vollfommen, 4
15. G. ‚Die Bartſche (Heracleum).
Dolden vielſtrahlig, Hülle abfällig, —
Kelch fünfzahnig; Blumenblätter oval, ausgerander, mit einge-
ſchlagenen Züngelhen; die äußern oft jtrahlig und gefpalten;
Frucht flach, Delröhren verfürzt. Uusdauernde Stauden mit
lappigen, und —— Blättern und großen
Scheiden. ar
Renee eg ©
Blätter rauch, gefiedert oder tief N Lappen *
3—5 gekerbten Lappen; Dolden ſtrahlig, Hüllblättchen borſten—
förmig, Früchte oval und ausgerandet. Ueberall auf ſchattigen
Wieſen und in Wäldern, beſonders in Grasgärten, ein läſtiges
Unfraut, mit ſchuhlanger und fingersdicker Wurzel; Stengel
3— hoch, gefurcht, knotig und hohl, oben äſtig; Wurzelblätter
ſehr groß, breit und wellig, auf langen, ſcheidenartigen Stielen;
114 *
e
1812
Dolden flach, mit 2 Dutzend Strahfen und einigen Hüffblätte
chen; Blumen weiß, bisweilen röthlih, Frucht gelb, mit brau⸗
nen Oelröhren. Die fcharf gewürzhafte Wurzel gegen Stockun⸗
gen und Fallfucht, das fchwächere Kraut füßlich und auflöfend
als erweichende Umfchläge; die widrig riechenden Samen gegen
Hyfterie ; die Rinde brennt und zieht Blaſen, der abgefchälte
Theil aber befchlägt mit Zucder und wird von den Kamtfchadalen
durch Gährung in Wein verwandelt, auch gegeffen, fo wie bie
Sproffeen. Jacquin, Auftr. tab. 173. Plenk Taf. 177.
Schkuhr Taf. 67. Hayne VI. Taf. 10. Herba Brancae
urfinae; Berce; Bärenflau. Pl
16. ©. Die Paftinafen (Paltinaca), *
Dolden vielſtrahlig und flach, ohne Hüllen, Kelch kaum
gezähnt; Blumenblätter gelb, rundlich, ſtumpf und eingerollt;
Frucht flach, mit breitem Rand, Rippen ſehr dünn, eine Oel-
röhre, übrigens wie der Dill. Ausdauernde Kräuter mit fpin-
belförmiger, oft fleifchiger Wurzel und fiederfpaltigen Blättern.
1) Die gemeine (P. fativa). J—
Stengel gefurcht, Blätter oben glänzend, unten flaumig,
gefiedert, Blättchen länglich-vval, lappig und gekerbt, das end»
liche dreylappig; Früchte oval, ohne Hüllen. Wild auf Wieſen
und an Wegen, 2—3' hoch, Wurzel dünn und. zwepjährig,
untere Blätter langgeſtielt, Zähne ſtiftig; Dolden mit einem
Dutzend borſtigen Strahlen, Früchte bräunlich. Bey der anges
‚bauten wird Die Wurzel dick, fleifhig und weiß, oft über 2
lang, mit einem befondern, gewürzhaften Geſchmack und wird
häufig als Gemüfe gegeffen; alt aber ſoll fie faft giftig wirfen
und Schwindel und Magenbrennen verurfachen; die bitterlich
gewürzhaften Fruchte treiben Harn und Blähungen. Wild Ri-
vwinus, Pent. t. 6.; zahm Tabernämontan T. 198. FI.
‘dan. 1206. Plent T, 227. Schfuhr T. 76. Hayne VII.
®. 216." Elaphobofeum; Paftinaca Chirivia ; Panais,'Paftenague,
Paſtenado; Parsnep; weiße Möhren; mwelfche Peterfilie. 7
2) Die ägyptifche (Pi fünveolens, disseeta).!
Stengel rund und äftig, Blätter flaumig, fiederig einge-
fchnitten und die Lappen fiederfpaltig, die Hüllchen zwepblätterig,
1815
Samen rundlich. Drient, 2‘ buch, Wurzel dick und grau, fehr
ſchmackhaft und deßhalb in Megypten und Syrien angebaut unter
dem Namen Sekakul, Bauhin, Hift. II, t. 66. Ruffel,
Befchreibung von Aleppo ©. 157. Ventenat, Cell, t. 78,
17. © Die Dille (Anethum).
Dolden vielitrahlig, ohne Hülles; Kelch ungezähnt, Blu:
menblätter gelb, rundlich und eingerolit, mit vieredigem Züns
gelchen; Frucht linfenförmig, mit flahem Rand, bie 3 mittleren
Rippen fcharf, eine große Delröhre. Sommergewächje mit mehr⸗
fach fiedertheiligen und haarförmigen Blättern.
1) Der gemeine (A, graveolens).
Blätter dreyfach fiederjpaltig, Lappen fadenförmig und vers
längers, Frucht rundlich:oval, ausgerandet, mit breitem Rand,
Mittelmeer und Orient, unter Saaten, bey ung in allen Gärs
ten; Wurzel fpindelförmig, äftia und gelblich, Stengel 2—4'
hoch, rund, weißgeftreift und bereift, oden etwas äſtig; Scheiben
fleif, mit breitem Rand; Dolden groß und flach, mit 2 Dutzend
Strahlen; Frucht 21,” fang und grünlichbraun. Riecht und
ſchmeckt ſtark gewürzhaft, aber weniger angenehm als der Fen—
el und wurde ebenfv gebraucht, gegen Blähungen, befonders
in Elyitieren und zum Auflöfen der Geſchwülſte, jetzt aber nur
die Samendolden an Sauerkraut, eingemachte Gurfen u, dal.
Die Samen liefern ätherifches Del und ſollen den Fleinen Vö—
geln giftig feyn. Bladwell T. 545. Plenk T. 215. Fl.
dan, 1.1572. Hayne VU. T. 15. Flores et Semina Anethi.
b.) Die Fenchel (Foeniculum),
Dolden vielitrahlig, ohne Hüllen; Kelchrand angefchwollen
und ungezähnt; Blumenblätter gelb, rundlich), ganz und einges
rollt, mit einem faft vieredigen Zuüngelchen; Frucht walzig, mit
je 5 flumpf gefielten Rippen und einer Delröhre, Scheibe fegel:
förmig, Säulen zweytheilig. Ausdauernde Kräuter mit runs
dem, ſchwach geftreiftem, marfigem und äftigem Stengel, Blätter
vielfach und fein zerfchnitten. Mahnt an Anethum et Bupleurum.
1) Der gemeine (A. foeniculum).
Stengel unten rund, Wurzelblätter vielfach fiederig zer,
ſchnitten, Stengelblätter zweymal, mit breiten Sceiden; Lappen
1814
pfriemenföürmig und zwey- bis bdreyfpaltig; Dolden mit 20
Strahlen. Mittelmeer, auf Felfen; bey ung überall in Gärten,
über mannshoch, dunkelgrün und graufich bereift; Wurzel möh—
eenartig, gelblich, fleifchig und äſtig; Blätter groß, fo wie bie
flachen Dolden; Frucht 3 lang und gran mit braunen Oel:
röhren. Riecht und ſchmeckt ſehr gewürzhaft und füßlid);
MWurzel und Samen werden als Thee getrunfen gegen Blähun:
nen, Schwäche des Darmcanals und ber Lunge. Die Wurzel
it Harntreibend; aus den Samen bereitet man flüchtiges Del und
Waſſer: Radix et Semina F. vulg, Gärtner %23 Plenf
T. 216. Hayne VI, % 18. Düfeld. 1. T. 20. Wagner
1. T. 102. ‘Foen. vfücinale; Maratbron. Fenouil, Finocchio,
2) Der füße (F. dulce).
‚Stengel unten breit, Wurzelblätter zweyzeilig, haarſdemig
zerſchliſſen, Dolden achtſtrahlig. Mittelmeer in Gärten, nur
1—2' hoch; Früchte nod einmal fv lang ale beym gemeinen
und füßer, werden ebenfalls gebraucht, die Wurzelfproffen ge:
geffen. Bauhin, Hist. HI. tab. 4 Tärgioni, Corso agr.
u. p. 52. Finochio dolce.
3) Der beißende (F. piperiium).
Stengel rund, Btlattlappen pfriemenfürmig, kurz und fteif,
Dolden zehnſtrahlig. Mittelmeer, die Früchte fehr ſcharf und
beißend. Cupani, Hort. cath. 79, Gussone, Prodr. Fl,
sie. I. pag. 345. Bertoloni, Amoen, ital, p. 21. Finochio
d’Asino. Semina Foen, eretici.
18. ©. Die Stein-Eppich (Bubon).
Dolden vielitrahlig und beide Hüllen vielblätterig, Kelch unge:
zähnt, Blumen grünfichgeld, vval, mit eingefchlagenen Züngelchen;
Feucht linfenförmig, mit flahem Rend und glei entfernten
Rippen; 4 Delröhren auf dem Rüden und 2 an der Fuge, be-
deefen die ganze Frucht. Glatte Sträucher mit rundem: Stengel
voll Harzfaft, Blätter zweymal dreyſpaltig.
1) Der gemeine (B. galbanum).
Blattlappen keil- und rantenförmig, an der Spibe ihn,
die endlichen dreylappig. Borgebirg der guten Hoffnung, auf
Hügeln; über mannshoch, graulich bereift, unten holzig, Die
1815
untern Blätter geftielt, Lappen zufllang, Dolden gruß und flach,
Hullen hängend, Frucht vval und 3 lang. Man glaubte bis
vor Kurzem, diefe Pflanze liefere das Galbanum. Harz, welches
aber aus Afien fommt. Hermann, Paradisus t. 163. Jae-
quin, Hort. vind. I, t. 36. Plenk 8%. 135. Wagner Il.
T. 165.
19. ©. Die Haarftränge (Peucedanum).
Dolden zufammengefest, mit verfchiedener Hülle und viel:
blätterigen Hüllchen; Kelch ſchwach fünfzöhnig, Blätter vval,
etwas ausgerandet, mit umgefchlagenen Züngelchen; Frucht
linfenförmig zufammengedrädt, mit breitem Rand, Rippen
ſchwach; 1-3 Delröhren und 2 an den Fugen; Säulen zwey—
theilig.« Ausdauernde Kräuter mit eine big dreymal fiederfpal-
tigen Blättern.
a) Frucht glatt und Faum geflügelt, Hülle kümmerlich.
1) Der gemeine (P. officinale).
Stengel rund und gejirsift, Blätter fünfmal ————
Blättchen ſchmal und weckenförmig, das Endblättchen dreyzählig;
Hülle dreyblätterig, Stielchen dreymal ſo lang als Frucht,
Strahlen glatt, Blumen geld. Wieſen und Wälder am Rhein,
fonit ſüdlich; Wurzel möhrenartig und höckerig, mehrere Schuh
lang und fait armsdick, fhwärzlic, innwendig weiß, mit gelbem
Saft, Stengel 3—6' body, voll Mark und oben äſtig; Wurzel:
blätter fehr lang geftielt; Lappen 2" lang, Y, breit; Dolden
groß und flach, mit 30 Strahlen, Hüllchen fechsblätterig, Früchte
braun. Die Wurzel riecht und fchmedt unangenehm, wie auch
das Kraut und heißt daher Saufenchel; wurde als ſchweiß—⸗
und harntreibendes Mittel und gegen Stockungen angewendet,
jest Häufig gegen Bichfranfheiten, befonders die Schafräude,
der Abſud gegen Läufe; der Durch Einfchnitte aus der Wurzer
im Frühjahr ausfließende harzige Saft fieht aus wie Schwefel
und wurde wie Ammoniaf gebraucht; Radix Foeniculi poreini,
Gummi Peucedani, Plent €. 180. Schfuhr T. 63. Hayne
vu. 2%. 4. Schwefelwurz.
b) Frucht linfenförmig und ſchwach geflügelt, Hülle viel-
blätterig: Cervaria, er
1816.
2) Die Hirſchwurz (P, cervaria). 3
Stengel rund und geftreift, Blätter dreyfach *
Blaͤttchen graulichgrun, oval, ſtiftig gezähnt, die untern am
Grunde lappig, die obern verfloſſen; Hülle hängend, Blumen
weiß, Oelröhren den Fugen parallel. Auf Bergwieſen und in
Weinbergen; Wurzel dick, ſchwarz und äſtig, innwendig weißlich,
mit gelblichem Milchſaft; Stengel 2—4' hoch, oben mit arms
fürmigen Zweigen; Blätter groß, Dolvden flah, mit 2 Dutzend
Strahlen und 10 hängenden Hünblättchen, Hüllchen boritenförs
mig, Blumen blaßroth, danı weiß, Frucht cval, Wurzel und
Früchte riechen und jchmeden angenehm und bitter; gegen Fie—
ber, jetzt nur beym Vieh; Die Früchte in Wein ‚gekocht, harn⸗
treibend: Radix Cervariae nigrae, Gentianao nigrae, Crantz,
Austr, t. 3. £ 1. Jacquin, Austr, t. 99. Viviani, Frag-
menta t. 21. 22. Plenf T. 185. Athamanta « Große Berg»
Veterfilie, ſchwarzer Enzian.
3) Der peterfilienartige (P. oreoselinum).
- Stengel rund und geftreift, Blaͤtter dreymal gefiedert, Seis
tenftiele gebrochen, Blättchen glänzend, vval, eingefchnitten und
ftiftig gezähnt; Hülle hängend, die Delröhren der Fugen gebogen.
Auf trodenen Hügeln; Wurzel möhrenartig, fchuhlang und
armsdick, auswendig gelb, mit Milchfaft und fchopfig ; Stengel
2—3' hoch, oft röthlih, Wurzelblätter groß und lang geitielt;
Dolden groß und ſchwach gewölbt, mit 2 Dutzend Strahlen,
beide Hüllen zurücdgefchlagen, Blumen weiß, Früchte 2 Lang,
Riecht und ſchmeckt gewürzhaft und bitter, iſt ſchweißtreibend
und magenſtärkend und wird beſonders beym Vieh gebraucht.
Herba Oreoselini. Jaequin, Austr. t. 68. Plenk T. 186.
Schkuhr 64. Hayne VII. T. 3. Düſſeld. XVIII. T. 17,
Bergpeterſilie.
e) Oelroͤhren der Fugen bedeckt, Hülle — — Blu⸗
men weiß. Thysselinum.
4) Der Sumpf-9. (P. palustre, syivestre).
Stengel rundlidy und gefurcht, Blätter dreymal gefiebert, |
Blättchen tief fiederfpaltig, Lappen ſchmal lanzetfürmig, mit
sauhem Rand, Hülle hängend, Hültblättchen frey. Auf feuchten
1817
Wiefen und an Gräben, zwifchen Erlen und Weiden; Wurzel
äftig und braun, voll jcharfer Milch, Stengel 3—5 hoch, hohl,
Wurzelblätter groß, auf hohlen Stielen; Lappen 1/,‘ lang, 1“
breit; Dolden groß, etwas gewölbt, mit 2 Dutzend Strahlen,
Blumen weiß; Frucht 2% lang und bräunlid. Das ganze
Kraut iſt vol feharfen Milchfafts, befonders die Wurzel, welche
terpenthinartig riecht, feharf und bitter ſchmeckt, ätherifches Del
und Harz enthält, gegen Fallfucht gebraucht wird und in Ruß:
land als Ingwer; die Lappländer follen fie Fauen, Fl, dan,
t. 257. 412. Jacquin, Austr, tab, 152, Plenf Taf, 193.
Schkuhr Taf. 63. Radix Thysselini s, Olsnitzii. Sumpf:
filge, Milcypeterling, Oelſenich, wilder Bertram. |
4.) Die Meiſterwurzen (Imperatoria).
Dolden vielftrahlig, ungleih und flah, ohne Hülle,
Hüllchen neunblätterig; Kelch ungezähnt, fonft wie Peucedanum,
1) Die gemeine (I. ostruthium).
Blätter zweymal dreyzählig, Blättchen breit-oval und dop—
pelt gezähnt, die feitlichen zwey⸗, die endlichen dreyfpaltig, Schei—
den weit. Südlich auf hohen Bergen, an feuchten Stellen, body
hin und wieder in ganz Deutfchland; Wurzel walzig, dick und
Eurz, geringelt und braun, mit Ausläufern, ohne Schopf; Sten—
gel 2—3' hoch, rund und geftreift, Fnotig, unten hohl, faſt ohne
Aeſte, Wurzelblätter groß und langgeftielt; Dolden groß, mit
3—4 Dutzend ungleihen Strahlen, einigen borftenfürmigen
Hüllblättchen, Blumen röthlich, dann weiß, Frucht rundlich-oval,
2“ Yang und geld. Die Wurzel ift fehr gewürzhaft, enthält im
Frühjahr einen weißen, an der Luft gelben, bitterlich fcharfen
Saft, ift fingersdick und etwas platt, innwendig ſchmutzig weiß
mit gelben Harzitreifen und wird häufig wie die Engelwurz vom
gemeinen Mann gegen Krankheiten von Erfältung, befonders
aber fürs Vieh gebraucht, kommt aud in den Schweizer Schaf:
zieger. Radix Imperatoriae,. Plenf X. 211. Schfuhr &.
74. Hayne T. VIE T. 15. Düſſeld. X. T. 7. Wagner
U. T. 237.
20. © Die Gummi-Möhren (Opopanax).
Dolden vielitrahlig, mit wenig blätterigen Hüllen; Kelch
1818
ungezähnt, Blumenblätter rundlich und eingerollt; Frucht flach,
mit erweitertem Rand‘, ohne Rippen, mit 3 Delröhren in ben
Furchen, über ein Halbdugend an den Fugen. :
1) Die gemeine (O. chironium).
Stengel rauch und äftig, Blätter zwey- bis dreymal fieder:
fpaltig, Lappen oval, geferbt und am Grunde ſchief ausgefchnitten.
Mittelmeer, befonders Sicilien und Levante, in Hecken und auf
Schutt; eines der größten Doldengewähfe, 1—2 Mann body
und Hohl, unten armsdick und rauf, oben mit zahlreichen
MWirteläften; Wurzel ſehr di, 2' lang, äftig und fleiſchig,
fhwarzbraus, innwendig weiß, mit gelbrothem, ftarf riechendem
und ſchmeckendem Milchfaft; Wurzelblätter fehr groß, Lappen
4 lang, 2 breit, unten rauch; Dolden mit einem Dugend
Strahlen und einigen Hüllblätthen, Hüllchen vierblätterig;
Blumen goldgelb, Frucht 4 fang und braun. Durch Eins
fehnitte in die Wurzel und den untern Theil des Stengels
fließt der Saft aus und verdickt fich zu dem Gummiharz, Opo-
panax, welches feit ben älteſten Zeiten in den Apotheken ift, in
gelbrothen Stürer, wie Wallnuß. Schfuhr T. 76. Wald-
ftein, Fl. Hung. t. 211. Plenf T. 228. Sibthorp, Fl.
graeca tab. 288. Düffeld. XVII. T. 11. Pastinaca opopanax,
“ Laserpitium chironium. Panaces chir. n
21.© Die Stedenfräuter (Ferula).
Dolden vielftrahlig, mit verfehiedenen Hüllen, Kelch fünfe
zähnig, Blumenblätter gelb und fpig:vval; Frucht flad, mit
3 ſchwachen Rippen, die % feitlichen verwifcht; 3 Oelröhren in
den Furchen, 4 und mehr in den Fugen; Säulchen zweptheilig.
Ausdauernde Kräuter mit dicker Wurzel, hohem, wirtelartigem,
marfreichem Stengel und vielfach zerfchiiffenen Blättern.
1) Das gemeine ©t. (F. communis),
Stengel rund und äftig, Blätter vielfach zerſchliſſen und
fadenförmig; die oberen Scheiden fehr weit, die mittleren Dol—
den ſtiellos, die feitlichen taub ,. geftielt, ohne Hülle. Ums .
Mittelmeer, auf fonnigen Hügeln; Stengel über mannshod,
unten zolldick, werten gewöhnlich in der Schule zur Züchtigung
gebraucht, und zu Schienen an Beinbrüche; das Marf als
—
1819
Zunder; die 5’ fangen und 3“ dicken Früchte (Nardex) gegen
Leibſchmerzen, das Mark mit jtinfendem, gelbem Milchfaft gegen
Blutungen, die Wurzel gegen Schlangentif. Lobelius,
Ic. t. 778. f. 2. Rivinus, Pent. t. 9. Sibthorp, Fl. gr.
tab. 279.
2) Der Teufelsdred (F. alfa foetida).
Stengel rund und einfah, mit Scheiden ohne Blätter;
Wurzelblätter fiederfpaltig, Lappen ein bis zweymal und buchtig
fieberfpaltig, mit jiumpfen Läppchen, ohne Hüfte. Perfien, auf
den Gebirgen von Khoraffan, und in Feldern angebaut; heißt
dafelbft Hingifeh, und fieht fat aus wie Liebſtöckel. Die Wurzel
dauert mehrere Sahre, groß und fchwer, ziemlich wie bey der
Paftinafe, auswendig ſchwarz, in Lehmboden glatt, in Sand-
boden rauh und runzelig, einfach und oft armfürmig, meiftens
fenfrecht, oben mit einem Schopf aus braunen Borjten, wie bey
Peucedanum; die Subitanz fait wie die der Rüben, fehneeweiß,
voll jtinfenden Safts, der heftig wie Knoblaͤuch riecht und Alfa
foetida heißt. Im Herbit Fommen 6 und mehr Blätter über
ſchuhlang, fait wie bey der Gichtrofe, aber in Gubftanz, Farbe
und Glätte wie beym Liebitödel; ſtinken wie Lie Wurzel, doch
ſchwächer, stehen auf jpannelangen, faſt fingersdicken und ge:
jtreiften Stielen, und find in 5 oder 7 handgroße Flügel ge
theilt, und diefe wieder in - ungleiche, längliche Lappen, mit fehr
verfchiedenen, vvalen oder rundlichen Abfchnitten, 3” lang,
2“ breit. Der Stengel ift einfach, rund, Prautartig, oft
1*/, Klafter body, unten faum mit der Hand gu umfafler,, ent«
hält ein weißes, ſchwammiges Marf, theilt ſich oben in wenige
Zweige, und diefe in Dolden -auf fpannetangen Gtielen, mit
15—20 Strahlen, die Döldchen mit 4-6 Strahlen, 2° lang;
Blumen Flein und gelblichweiß; Früchte glatt und braun, wie
bey der Paftinake, mit 3 Streifen, bitter und ſchwach nad
Knoblauch riechend.
Liefert den Teufelsdreck, und finder ſich bloß in Perfien
und, an der chinefifhen Mauer, nicht in Medien, Syrien, is
byen und Eyrene. Die Ziegen follen die Blätter gern freſſen
und fett werden. - Auf den Bergen liefert fie weniger Harz,
1820
als in der Ebene, Die Wurzel fol fo lang leben ale ein
Menſch, und eben fd groß werden; einjährig ijt fie zolldick, im
mittleren Alter armsdid, Nur die Wurzel gibt das. Harz, und
erjt nad dem vierten Jahr. Der durch Einfchnitte ausfliegende
Saft iſt fchneeweiß, fett, und flieht ganz aus wie füßer Rahm,
wird aber an der Luft braun und zähe, und ſtinkt viel ärger
als fpäter in Europa; eine einzige Drachme mehr als 100 Pf.
in den Apotheken. Die Sammler, weldye truppweife mit ihrem
beladenen Vieh zurückkommen, müjfen vor der Stadt abladen,
Nach Indien wird das Harz auf- einem befondern Schiffe ges
führe, auf dem Feine anderen Waaren find, Wird in Perfien
befonders gegen die Trommelſucht, das Grimmen und bie
Wafferfucht gebraudht, und fol Wunden wie durch ein Wuns-
der heilen. |
Die Pflanze wird vorzüglich bey Herat gezogen, ber Hans
dbelsitadt der Provinz Khoraffen, nicht weit vom perfifchen
Meerbufen, und nahe der Stadt Dusguun, von der die Sammler
im April nah den Bergen wandern, zur Zeit, wo die Blätter
zu welfen anfangen. Sie entblößen dann mit einer Hade etwa
fpannetief die Wurzel, drehen den Stengel ab und nehmen den
Schopf von alten Blättern weg, deden fie dann wieder mit der
lockern Erde zu und legen dag Kraut darauf, um fie gegen bie
Sonne zu fohügen, befchwert mit einem Stein, damit es der
Wind nicht wegführe und fie bey der Rückkunft die Stellen
wieder finden; dann kehren fie heim; 4—5 Menfchen über:
nehmen etwa 2000 Stöcke. Nah 40 Tagen gehen fie wieder
hin, um den Saft zu holen, der fih nun im Gipfel der Wurzel
angefanmelt hat, weil er nicht mehr zur Ernährung des Sten—
geld und der Blätter verbraucht wird, Dabey haben fie ein
fharfes Meffer, um die Wurzel zu flugen; einen eifernen Spatel,
um den Saft abzufchaden; einen Napf am Gürtel, um das
Adgefchabte Hineinzuthun; und endlih 2 Körbchen an. einem
Soc) über der Schulter. Nachdem ein Theil dev Wurzel ab»
gefchabt iſt, fehneiden fie wieder eine Heine Scheibe ab, bededen
fie aufs Neue, gehen an die Bearbeitung eines andern Theils,
und kehren nach cinigen Tagen wieder zu den erjien Wurzeln
1821
zurück, wo fie wieder Saft abfchaben Fünnen, mas überhaupt
dreymal gefchieht. Dann haben fie von 2000 Stöcken etwa
50 Pfund Saft, welcher von der fchlechteften Befchaffenpeit iſt.
Nah 10 Tagen fängt das Gefchäft von neuem an, liefert aber
weniger, doch beffern Saft. Anfangs July wird das Sammeln
zum brittenmal wiederholt, dann überläßt man fie unbedeckt der
Fäulniß; die Pflanzen wachfen übrigens zerftreut auf den Ber-
gen, und gegenwärtig gibt es Feine mehr, die älter wäre als
10 Jahr. Kaempfer, Amoen. t. 536. (Schkuhr T. 66.)
Plenk T. 203. Düffeld. XVIII. T. 16. %
Der Teufelsdreck Fommt zu une in Ihierhäuten gepackt,
bald in weißlihen, bald in gelblichen Körnern, bald in einer
braunen Maffe, gewöhnlich verunreinigt mit Haaren und Erde,
ftinft unerträglich, ſchmeckt etwas feharf und bitterlih, ſchmilzt
und verbrennt, und befteht aus Harz, Gummi, ütherifchem Oel,
Schwefel und Phosphor, und ift ein fehr Fräftiges Heilmittel,
befonders bey Krämpfen. In Perſien Fommt er als Gewürz
an die Speifen, und ijt in geringer Menge felbit beliebt. Sil-
phinn medicon.
Das Gummi Sagapenum, welches ebenfalls ftinft und
wie das vorige gebraucht wurde, foll von einer ähnlichen Pflanze
in Perſten Fommen,
‚b.) Ferulago. Ebenſo, aber die rundlichen Blumenblätter
eingerofft, und die Frucht mit 30—60 Delröhren bededt.
3) Das knotige (F. ferulago).
Stengel etwas edig und geftreift, Blätter vielfach zer-
fchliffen, Lappen ſchmal und fpisig, an den erften Rippen Freuz«
weife; Hülle fehedlätterig und ſchmal, fo wie die Hülfchen.
Mittelmeer, befonders auf den Inſeln, mit langer, fchwarze
brauner Wurzei und mannshohem Stengel voll Marf, und
oben in viele Aeſte getheilt; Blätter fehr groß, auf langem
Stiel, Lappen halbzolllang; Dolden flach, mit einem Dutzend
Strahlen, Hängenden Hüllchen, dottergelben Blumen und roft:
braunen Früchten, 3/4, lang. Die Wurzel riecht ftarf, ift ‚milch:
zeich, gegen Wechfelfieber, Man hat früher geglaubt, fie liefere
1822
das Gummi galbanum.' Lobelius, Obs. pr 2: Jacquin,
Austr. App. t. 5. F:inodiflora. we. rin. Wert
ce.) Dorema. Ebenſo, aber der Kelch ungezähnt, Blumen⸗
blätter oval, mit eingeſchlagenen — — —
förmig und nur je eine Oelröhre.
4) Das armen iſche (F. ammonifera).
Blätter doppelt fiederfpaltig, Lappen zerfähliffen und: die
oberen: verfloffen,, Feine Hülle, Blüthen wollig und weiß. Urs
menien und am cafpifchen Meer, wie Opopanax chirenium;;
Blätter 2‘ lang, Lappen 4, 1“ breit und fliftig. Voll Milch
ſaft, der an den Doldenftrahlen von ſelbſt ausfließt und ver:
trocknet das Ammoniakharz in ben Apotheken ift, in länglichen,
gelblichweißen Stücken, welche unangenehm riechen und ſchmecken,
aus, Harz, Gummi und ätheriſchem Oel beſtehen, und ziemlich
wie der Teufelsdreck wirken, aber ſchaͤrfer. Nicht abgebildet.
2 zir "Zunft, Deroffel:Beerer — Merke.
Dolden volldemmen; Früchte rundlich und glatt, oft nußartig,. ‚ohne
Borften und Flügel.
Meiſt aufrechte Kräuter mit hohlem Stengel und ſiederig
zerſchnittenen Blättern an trockenen und feuchten Orten, .
Die Kraft ruht im Laub und in der Frudt; ‚beide find
vol von ätherifchem Del, daher wohlriechend und genießbar als
Gewürz, fehr nützlich in der Medicin, bisweilen giftig. Die
Wurzel ſenen groß und kräftig, een ohne ohne und
Summiharz.
A, Frucht aa mit Rn und flachen eh —
men grad.
a. Frucht walzig.
a. Seſelinen.
Frucht walzig oder am Rücken zuſammengedrückt, je fünf-
rippig, bisweilen etwas geflügelt, die ſeitlichen Flugel am
Rande; Blätter vielfach zerſchliſen. er
1. © Die Meer-Fenchel (Criihmum).
Dolden zufammengefegt und halb Fugelförmig, beide Hüllen
1823
vielblätterig ; Kelch ungezähnt, Blumenblütter weiß, rundlich,
ganz und eingerolit; Frucht oval, je fharf fünfrippig ; ganz
voll von Delröhren und —“ ſo daß pi Samen ganz frep
liegen. wi
1) Der gemeine M. (C. maritimum).
" Untere Blätter zweymal, obere einmal geftedert, Blättchen
dreyzählig, fehmal Tanzetförmig, fleifchig und ftiftig. Mittelmeer
in Felfenrigen, über fchuhhoch, fait holzig und äſtig, ausdauernd;
Wurzel lang, fpindelförmig, gedreht und äftig, Dolden 'viels
ſtrahlig, Blüthen blaß grünlichgelb; Früchte fhwammig und
gelb. Wurzel, Blätter und Früdite bitterfic und gewürzhaft,
fonft officinel als harntreibendes und Neiz- Mittel, der Saft
gegen die Würmer; das Kraut in Effig eingemacht als Salat
und Gewürz; bey ung in Gärten. Jacquin, Hort. vind. t,
187. Plenk f. 209: Schfuhr Taf. 64. Herba Foeniculi
marini ſ. Saucti Petri. Fenouille de mer, Cröte marine, Bacille.
2.6. Die Bärwurzen (Meum).
„Hülle kümmerlich, Hüllchen vielblätterig; Kelch unge;ähnt,
Blumenblätter efliptifeh und gang, ſonſt mie das vorige. ı Aus—
dauernde, glatte Kräuter, mit rundem, veinfachem Stengel und.
vielfach zerfchnittenen Blättern.
1) Die gemeine (M. athamanticum). WIETTET
Blätter zweymal gefiedert, Blättchen vielfpaltig,, Zn
haarförmig und wirtelartig. Auf hohen. Bergwaiden , kaum
ſchuhhoch und meiſt ohne Zweige und Blätter; Wurzel möhren:
artig, fehr lang und Diet, geringelt und höckerig, braun, int:
wendig weiß, oben mit einem großen Schopf; Wurzelblätter
langgeftielt, Hellgrün, fait haarförmig zerfchliffen; Dolden ge—
wöldt, mit einem Duützend Strahlen und zwey Hüllblättchen,
Hüllchen fechsblätterig; Blumen gelblichweiß, mehrere taub;
Feucht 3 lang und braun. Die ganze Pflanze, befonders
Wurzel und Früchte, riecht und ſchmeckt fehr gewürzhaft, ift
ein gutes Biehfutter, welches der Mil und der Butter den
bekannten balfamifchen Geruch und Gefchmad gibt. Die foge:
nannten Gemfenkugeln Fommen von dem MWurzelfchopf her.
Wurzel und Samen ein Haus- und Viehmittel. Jacquin,
1824
Austr. t. 303. Plenf T. 201. Hayne Vil. C. 12. Atha-
manta meum,
' 2) Die Alpen-3. (M. mutellina).
Stengel ziemlich einfach, Blätter zweymal geflebert, Blatt⸗
chen. fiedertheilig, Lappen ſchmal lanzetförmig, ganz und dreps
fpaltig mit einem Stift. Auf Alpenwiefen, auh auf dem
Schwarzwald, ſchuhhoch, faft ohne Zweige; überhaupt wie die
vorige, Blumen blaßroth und wohlriechend Iſt ein Zeichen
guter Alpenwiefen und das Hauptfutter der Murmelthiere.
Wurzel gebraudht wie Die vorige. Radix Mutellinae Jac-
quin, Austr. taf. 56. Allioni, Ped. t. 60. f, 2. Phellan-
drium m,; Mutellina; Muttern. |
3.6. Die Roßkümmel (Silaus).
Hüllen kümmerlich, Hültchen vielblätterig; Kelch ungezähnt,
DBlumenblätter gelblich oder grünlich, länglich oval, ausgeran—
det mit eingefehlagenen Züngelhen; Frucht etwas feitlich zu:
fammengedrüskt, je feharf fünfrippig, mit vielen Oelröhren, Säule
chen zweytheilig. Ausdauernde, harte Kräuter mit vielfarh
zerfchnittenen Blättern.
1) Der gemeine (S. pratenfis).
Stengel eckig, ‚Wurzelblätter dreys und viermal gefiedert,
Seitenlappen ganz ober zweptheilig, Endlappen dreytheilig,
Lappen ſchmal und ftiftig, Hülle zwepblätterig. Auf feuchten
Wieſen und in Gebüfhen, 2—4' hoch, mit gabeligen Aeſten
und großen Blättern; Wurzel lang und dick, fchwarzbraun, inte
wendig gelblichweiß, oben mit einem Bart; Dolben flach mit
einem Dusend edigen Strahlen, Blumen gelb, Früchte braun.
Wurzel, Kraut und Samen ehemals gegen Wunden und Stein.
Herba Silai f. Saxifragae anglicae. Rivinus, Pent. t. 58.
Jacquin, Austr. t. 15. Hayne VII Taf. 5. Peucedanum
silaus. |
4.68. Die Möhrenfümmel (Athamanta),
Dolden viel:, Döldchen wenigftrahlig, Hülfen wenig, Hüll⸗
chen vielblätterig; Kelch gezühnt, Blumenblätter weiß, dal,
ausgerandet mit eingefchlagenem Züngelchen ; Frucht länglich, je
fünfeippig, mit 2—3 Delröhren; Säulchen zweptheilig. Aus«
1825
dauernde oft behaarte Kräuter, mit 3mal drepfiederigen und
zerfchliffenen Blättern.
1) Der eretifche (A. cretensis).
Stengel rund und geftreift, mit wenig Aeſten. Blätter
brepfiederig, Rappen fchmal und zwey- bis dreyfpaltig, Bolde
achtſtrahlig, Hüffblättchen lanzetförmig; Früchte rauch. Auf den
Alpen in Felsfpalten, nur 1'/,° hoch und graumollig mit möhs
renartiger Wurzel, Blattfcheiden pupurroth, Dolde flach, mit
mehrern tauben Blumen; Früchte 3 lang, grau und unten
verengert. Riecht und ſchmeckt gewürzhaft, befonders die Früchte,
welche daher als magenjtärfendes, harn⸗ und bluttreibendes
Mittel genommen wurden. Sn den Gärten wird die Pflanze
größer und haarlos. Semina Dauei cretici. Bladwell T.
471. Jacquin, Austr. t. 62, Blenf T. 184. Beerwurz.
5. ©. Die Berg-Fendel (Seseli).
Dolden vielftrahlig und gewölbt, meift. ohne Hülfe, Hüll:
chen vielblätterig; Kelch fünfzähnig, Blumenblätter oval, etwas
ausgerandet mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht länglich, je
did fünfrippig, mit einer Delröhre, Säulchen zweptheilig.
Ausdauernde, meift bereifte Kräuter, mit fiederig zerfchnittenen
oder dreymalgefiederten Blättern.
1) Der Roß-F. (S. hippomarathrum).
Stengel oben äjtig, Blätter dreyfach gefiedert; Kappen
fhmal und graulihgrün, Dolden zwölfitrahlig; Hülfchen aus
einem halb Dugend verwachfenen Blättchen. Südlich auf Ber:
gen, an Felfen, auch im Rheinthal, Wurzel fehr lang, mit
einem Haarfchopf und mehrern Stengeln, 1—2' hoch, glatt,
geftreift und dicht; Dolden etwas gewölbt, weiß oder blaßroth;
Früchte ehemals wie Fenchel. Crantz, Austr. 1. 5. f. 1. 2.
Jacquin, Austria t. 143. Schfuhr &. 75.
2) Der verdrehte (S. tortuosum).
Stengel fteif, fat holzig und fperrig, an den Gelenfen
verdreht, untere Blätter Zmal dDrepfiederig, Rappen jchmal, Dole
den zehnftrahlig; Hülle dreyblätterig, Hüllchen fo lang ale die
Döldchen, Früchte rauh. Mittelmeer, -auf Felſen und in Del
gärten, Wurzel möhrenartig, fhuhlang mit Haarſchopf; Stengel
Okens allg. Naturg. IL. Botanik IL. 115
1826
1—3' hody mit großen Blättern, Blüthen weiß. Riecht und
fhmedt gewürzhaft, und die feharfen Samen werden dort ge:
braucht wie Fenchel. Semina Seseli massiliensis. Plenf T. 212.
b.) Libanotis. Ebenfo, aber die Kelchzähne länger und
abfälfig, und die Hülle vielblätterig.
3) Die Hirſch-Heilwurz (S. libanotis).
- Stengel eig und furdig, Blätter zweys und dreyfach ges
fiedert, Blättchen fieverfpaltig, Kappen lanzetförmig und. ftiftig,
die untern Paare der Blättchen Freuzweife; Hülle vielblärterig,
Srücte rauch. Auf Bergwiefen, 2—4' hoch, mit flarfer,
fhwarzfchopfiger Wurzel, Dolde vielftrahlig, fehr gewölbt und
dicht, mit zurückgefchlagenen Hüfen, Blüthen blaßroth, fpäter
weiß, Früchte roth. Die feharfe und gewürzhafte Wurzel wird
in der Schweiz vom Landvolk gebraudt. Athamanta lih. Fl.
dan. t. 754. Jacquin, Austr. t.392. Allioni, Ped. t. 62.
Turpithe des Montagnes.
6. © Die Gleißen (Aethusa),
Dolden ungleich vielftrahlig, ohne Hülle, Hültchen halbbiert
und hängend; Kelch ungezähnt, Blumenblätter oval und ausge-
randet, mit eingefchlagenem Züngelben; Frucht rundlich«ovaf, je
fharf fünfrippig, mit einer Oclröhre, Säulen zweytheilig.
Einjährige Kräuter, mit vielfpaltigen Blättern und weißen
Blumen, die äußern etwas itrahlig.
1) Die gemeine (Ae. eynapium). |
Blätter zwey: und Drepfach fiederthrilig, Lappen unten
glänzend, Feilföürmig und dreyfpaltig, mit Stift; Hüllchen drey-
blätterig und länger, die äußern Stielchen zweymal fo lang als
die Früchte, Die Delröhren der Fugen aus einander. Gemein
an Zäunen, auf Uedern und beſonders in ©ärten, oft unter
der Peterfilie; Stengel über 2 hoch, glatt, fein. geftreift und
hohl, unten röthlich gefledt; Wurzel fpindelförmig, äftig und
weiß, Blätter dunfelgrün, Dolden mit 10—20 ungleichen Strah—
fen, Hüllchen hängend, Früchte gelblich, 1/5‘ groß, mit braunen
Köhren. Iſt fehe giftig, obfchon weniger als Conium macu-
latum und Cicuta virosa, und fommt nicht felten mit der Peter
filie in die Küche, beſonders jo lang fie jung ift; da fie aber
1827
als ein Sommergewähs bald emporfchießt, ein glänzendereg,
bunfleres Grün hat und hängende Hüllen, und beym Reiben
einen efelhaft Fnoblauchartigen Geruch von fi gibt; fo ift fie
bey einiger Vorſicht wohl zu unterfcheiden. Lamard T. 196,
Plenf T. 202. Schfuhr % 72. Hayne J. T. 35. Hund:
Peterfilie; Petroselinum caninum, Cieuta minor; Petit ciguö;
Prezzemolo selvatico.
7. ©. Die Reben-Dolden (Oenanthe).
Dolden zufammengefest, rundlich und mit wenig Strahlen,
Hülle verſchieden, Hüllchen vielblätterig; Kelch fünfzähnig,
Blumenblätter weiß, oval, ausgerandet, mit cingefchlagenem
Züngelchen; Frucht walzig oder Freifelfürmig, je ftumpf fünfs
rippig mit einer Delröhre, Scheibe gewölbt, Säulen nit
abgefondert. Glatte Wafferfräuter mit hohlem Stengel und
fnolligen Wurzeln.
1) Die gemeine (Oe. fistulosa),
Wurzel büfchelig, mit. fadenförmigen und rübenfürmigen
Fafern, Stengel mit Ausläufern; Wurzelblätter zwey: bis drey—
mal gefiedert, Stengelblätter gefiedert, Fürzer als der. hohle
Stiel, Blätthen ſchmal, einfah und dreyfpaltig; erite Dolde
dreyftrahlig und fruchtbar, Tie andern fechsftrahlig und taub;
Früchte Freifelföürmig, Rippen verwachſen. In Cümpfen, aus
dauernd; Stengel 2’ hoch, rund und graulichgrün. Iſt giftig,
und wird von dem Vieh nicht gefreffen; wurde als fchweiß:
treibendes Mittel gebraucht: Herba Oenanthes ſ. Filipendulae
aquaticae. FI. dan. tab. 846. Schkuhr T. 70. Hayne V.
T. 95. Kropfwurz, Drüsmwurz.
b.) Phellandrium. Ebenſo, aber die Wurzel fpindelförmig
und faferig.
2) Der Wafferfenhel (Ph. aquaticum).
Stengel gefurcht und fehr äjtig, Blätter zwey- big dreyfach
geftedert, Blättchen oval und fiederfpaltig, Die untergetauchten
vielfpaltig und haarfürmig, Dolden blattgegenüber; Früchte
länglih. In Sümpfen: XTreibt Ausläufer, welche im nächſten
Sahre Stengel treiben, 3—4' body, dick und hin und her ges
bogen, die zweyten Gtiele der Blätter ftehen unter ſtumpfen
115 *
1828
Winkeln ab, wie bey Athamanta oreofelinum, wodurch fich diefe
Pflanzen gut unterfcheiden; Blätter geftielt und hellgrün, bie
untern fehr groß; 1—2 Hünblätter und ſchmale Blätthen unter
ben Döldchen, Früchte 2 lang und bräunlid; riechen unan—
genehm, ſchmecken ſcharf, und werden bey Berfchleimung der
Bruft gedraudt. Beym Einfammeln muß man vorfichtig feyn,
daß die Früchte von Cicuta virofa nicht darunter fommen. Das
Kraut fol giftig auf die Pferde wirken, was man der unfchule
digen Larve eines Küffelfäfers, Curculio paraplecticus, welcher
unten im Stengel wohnt, zugefchrieben hat: Semina Foeniculi
aquatic. Schkuhr Taf. 71. Plenf Taf. 210. Haynel.
T. 40. Düffele. XIV. T. 6. Wagner I. T. 122. Roßfenchel,
Pferdſaat, Wützerling. ai
e.) Lichtenfteinia. Frucht walzig, mit einer großen Del:
röhre unter den Rippen felbit.
3) Die beraufchende (Oe. inebrians, pyrethrifolia):
Blätter glatt und fiederfpaltig, Lappen oval, eingefchnitten
und gezähnt, Früchte efiptifch. Die Hottentotten nennen fie
Gli, und maden aus dem Saft ein. beraufchendes Setränf,
Burmann, FI. cap. pag. 8 Thunberg, FI. cap. p. 262.
b. Frucht rundlich oder zwiefelig.
b. Ammineen.
Früchte. feitlich zufammengedrüdt, und daher zweyfnotig
mit 5 Rippen, bisweilen geflügelt, die feitlichen Flügel am
Rande; Blätter meiſt vielfiederig.
8. G. Die Waffer-Schierlinge (Cicuta),
Dolden vielftrahlig ohne Hüffen, Hüllchen ungleich viel:
blätterig; Kelch fünflappig, Blumenblätter herzförmig, einge:
fhlagen; Frucht rundlih und zwepyfnotig, fünfrippig, in den
Surden eine Oelröhre, an den Fugen zwep.
Ausdauernde Waflerfräuter mit hohlem Stengel, —
gefiederten Blättern und weißen Blumen.
1) Der gemeine (C. virofa).
Wurzelitod hohl, mit Duerwänden, Blätter ——
zerſchnitten, Lappen ſchmal lanzetförmig und gezähnt, Dolden
gewölbt am Ende und blattgegenüber. In Sümpfen und an
1829
Bächen, Stengel 2—4’ hoch, glatt und fein gefurdyt, Mnotig
und äſtig, auf einer dicken, ovalen und geringelten Wurzel mit
Wirtelfafern, innwendig weiß und in ein Dutzend Querfäcer
getheilt, gibt verleht einen faffrangelben, harzigriechenden Saft
von fih. Blätter groß, die untern auf langen, hohlen Gtielen,
drepfachfiederig eingefchnitten, Rappen 14/s‘' lang, 4“ breit; die
Stengelblätter zweyfiederig. Dolden aus 12 — 18 Gtrahlen,
höchſtens mit 2 Hüllblättchen; Döldchen gemwölbt, vielitrahlig
mit einem Dugend zurüdgefchlagenen Hüftblättchen ; Frucht breis
ter als lang, bräunlichgelb mit braunen Oelröhren. Die ganze
Pflanze, vorzüglich aber die Wurzel ift feharf, riecht betäubend
und ift ein fehr gefährliches Gift für Menfchen und Vieh, wos
von ſchon viele Bepfpiele vorgefommen find, indem die Wurzeln
mit eßbaren verwechfelt wurden. Das Kraut riecht etwag ges
würzhaft, fafl wie Sellerie, und ſchmeckt wie Peterjilie, und
wird in der Medicin gebraucht wie andere betäubende Mittel
gegen Berhärtungen der Drüfen, Krebs u. dgl., fowohl inner:
lich als in Pflaitern. Die Ziegen follen es ohne Schaden freffen.
Sie ijt die giftigite unter allen Doldengewäcfen, FI. dan. t,
208. Schkuhr Taf. 71. Hapynel. Taf. 37. Düffeld. XI.
T. 8. Herba Cicutae aquaticae, Ciguö d’eau; Wütherich.
9. ©. Die Eppiche (Apium).
Dolden wenigitrahlig, Hüllen arm oder fehlend, Kelch
zahnlos, Blumenblätter ganz und rundlih; Frucht rundlich und
zwiefelig oder zweyfnotig, fünfrippig, Furchen mit 1 oder 3
Delröhren.
Kräuter mit Fnofliger Wurzel und hohlem, gefurchtem, äſti—
gem Stengel; Blätter fiederig eingefchnitten, mit Feilfürmigen
Lappen, Blumen gelb.
a) Fruchtfäulchen getheilt, Scheibe gewölbt. Petrofelinum.
1) Die Peterfilie (A. petrolfelinum).
Stengel glatt, edig und äjtig; Blätter 3mal fiederig eine
gefchnitten und glänzend, bie Lappen der untern oval Feilförmig,
dreyfpaltig und gezähnt, die der oberen dreyzählig, lanzetfürmig,
ganz und dreyfpaltig; Blüthen grünlichgelb, Hünblättdyen faden—
förmig. Wild in Sardinien an Quellen, fonjt überall in Gärs
1830 |
ten als Kühengewähs; Wurzel fpindelförmig, fleifhig, weiß
und ausdauernd; treibt im erſten Jahr Doppelt fiederfpaltige
Blätter mit Ffeilförmigen, drepfpaltigen, flumpfen Blättchen,
welche leicht mit dem darunterftehenden, giftigen Oartenfehierling
(Asthufa eynapium) verwechfelt werden können; die letztern find
aber viel glänzender und haben feinen Geruch; mit dem gefled-
ten Schierling (Conium maculatum) find fie auch ſchon verwech—
felt werden; auch ſchießen bie giftigen als Gommergewächfe
bald über die Peterfilie hervor. Im zweyten Jahr find vie
Wurzelblätter der letztern äjtig gefiedert und haben gleich weite
geferbte Blättchen. Mehrere Stengel, 5—4' hoch, von unten
an äftig, glatt, rund und gejtreift, ohne Flecken. Die Dolden
haben ein Dugend Strahlen und 1—2 ſchmale Hüflblätter, die
Döldchen 6—s jehr Furze; Frucht 1° lang, bräunlich, mit
weißlihen Rippen. Das ganze Kraut riecht gewürzhaft, etwas
fcharf, und wird befanntlich fo lang es jung ift, fo wie die
Wurzel, an Suppen gethan; ehemals auch ale harn⸗ und blä«
hungtreibendes Mittel, und äußerlich zur Zertheilung der Milch—
knoten, auch gegen Wafferfuht und Stein; die Samen gegen
den Stein; fie ſollen die Läufe tödten und die Vögel. Man hat
‚davon ein deitiliertes Waller in den Apotheken. Lamard
Taf. 196. Fig. 1. Plenk Taf. 218. Dayne VII, Taf. 23.
Düffeld,. XVL T. 21. Selinon; Apio, Petrofelino, Prezzemolo.
Persil.
b) Sruchtfäulchen ungetheilt, Scheibe niedergebrürft. Aplum.
2) Die Sellerie (A, graveolens).
Stengel glatt, gefurcht und äſtig, Blätter gefiedert, die
oberen dreyzählig, Blättchen Feilfürmig, eingefebnitten und ges
zähnt, Blümchen weiß und eingeroflt. Hin und wieder an
Gräben, befonders auf Salzboden; Wurzel fpindelfdrmig und
äftig, Stengel 1%/,' hoch, mit abftehenden Xeiten, Wurzelblätter
dang und geftielt, meift fünfpaarig gefiedert; Dolden zahlreich,
Elein und gewölbt; Frucht Feine Linie lang. Riecht flarf und
widrig, ſchmeckt fcharf und foll giftig wirfen. In den Gärten
wird fie ganz mild, die Wurzel größer, fauſtdick, rundli und
fleifhig, und der Stengel 2—4' hob; wurde als Harn= und
1831
Reizmittel gebraucht; die Wurzel übrigens häufig ale Salat
gegeffen. Fl. dan. t. 790. Plenf2ı7. Schkuhr 78. Hayne
VII. T. 24. Celeri, Celeri-rave; Sellero, Sedano.
10. ©. Die Sumpf-Merfe (Helofciadium).
Dolden zufammengefegt, faum mit Hüllen; Kelch ſchwach
fünfzäpnig, Blumenblätter oval, ganz und weiß; Frucht oval,
feitlich zufammengedrüdt, je fünfrippig, mit einer Oelröhre in
den Furchen,
1) Der gemeine (H. ammi, lateriflorum).
Blätter dreymal eingefchnitten, mit haarfürmigen Lappen,
Dolden blattgegenüber, vrepftrahlig, ohne alle Hülfe, Süden:
ropa, Aegypten, Weftindien und Südamerica; 1%.’ hoch, glatt
und vieläftig, mit Fleinen Blättern, die untern geftielt, Schei—
den mit weißem Rand, Döüldchen über zwöffitrahlig, Blüthen
ganz Flein. Früchte gewürzhaft, waren auch unter Dem Ramen
Semen Ammeos veri f. cretici officinefl, Jacquin, Hort. vind.
t, 200. Plenk T. 199. Sifon ammi. |
11, © Die Fenchel-Merke (Ptychotis).
Hüfte verfchieden, Hüllchen vielblätterig ; Kelch fünfzähnig,
Blumenblätter oval, gefpalten mit einem Züngelchen aus einer
Querfalte; Frucht oval, etwas zufammengedrücdt mit 5 Rippen
und je einer Delröhre, Fruchtfäulchen getheilt.
1) Der gemeine (Pt. coptica),
Stengel äftig, Blätter in viele fchmale Lappen zerfchnitten,
bie oberen fiederlaypig, Hüffen ſchmal; Frucht oval und rauch.
Eandien und Negypten, font in Gärten, 1—2%' hoch, mit
dünner Wurzel und Blättern wie Fenchel, aber Fleiner und
nicht graufichgrün; Dolden und Döldchen zwölfitrahlig, Hüllen
fehsblätterig, Blumen weiß, mit purpurrothen Beuteln; Früchte
graulihbraun, nur “ lang, fehr gewürghaft, und waren
daher fchon bey den Alten vfficinet unter dem Namen Semen
Ammeos veri f. cretiei; ftimmen übrigens mit Kümmel und
Anig überein. Jacquin, Hort. vind. I. t. 196.
12. G. Die Sihel»Merfe (Falcaria).
Dolden zufammengefegt und vielftrahlig, Hüfte vielblätterig,
Hüllchen Halbiert, Keih fünfzähnig, Blumen weiß, Zwitter und
1832
taub, oval, Frumm und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züns
gelben; Frucht länglich und fettlich zufammengebrückt, je fünf:
rippig, mit einer Delröhre, Säulchen gefpaltern. Ausdauernde
glatte Kräuter mit zerfchnittenen Blättern.
1) Der gemeine (F. agrestis, rivini).
Wurzelblätter einfach und dreyzählig, Lappen ſchmal und
jtiftig gezähnt, Stengelblätter dreyzählig und dreyfpaltig. Ueberall
an Wegen und im Getraide, 1—2‘ hoch, mit langer, möhrenartiger
Wurzel; Dolden zwölfftrahlig, mit ſechs fehmalen Hüllblättern
und Hüllen, Blumen 2° lang, Samen länglich, bräunlic-
gelb, mit braunen Oelröhren. Wurzel füßlich und fcharf, das
Kraut bitterlih, räs und gewürzhaft, war als ein eröffnendeg,
harntreibendes und Reizmittel officinell; Saft gegen Wunden
des Viehs. Herba falcariae. Rivinus, Pent, t. 48, Jac-
quin, Austr. t. 257, Sium falcaria.
13. ©. Die Ambmen-Merke (Sison).
Dolden und Döldchen wenigftrahlig; Kelch zahnlos; Blblät-
ter rundlich, tief ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelchen ;
Frucht oval, feitlich zufammengedrückt, je fünfrippig, mit einer
abgefürzten Delröhre, Säulchen zweptheilig.
1) Der gemeine (S. amomum).
Stengel fperrig, Blätter fiederfchnittig, Lappen ber untern
gelappt und gezähnt, ver odern ſchmal vielfpaltig, Südeuropa
auf feuchtem Lehmboden, fonjt in Gärten, 1—3' hoch, mit weiß
licher, möhrenartiger Wurzel; Dolden und Döldchen vierftrahlig,
mit je 3—5 ſchmalen Hüllblättchen; Blumen weißlih, Frucht
dunfelbraun, mit braunrothen Delröhren. Die Wurzel ſchmeckt
fajt wie Seflerie, die Blätter ſchwach gewürzhaft; die Früchte
riechen und fchmeden fehr angenehm, wie Cardamomum, find
fchweiße und blähungtreibend und kamen ehemals unter den
Theriaf. Semen amomi. Jacquin, Hort. vind. HI. t. 17,
Plenf X. 200. Schfuhr T, 65. Sium Aaromaticum, Amo-
mum germanicum ; Amömlein, Bafllien « Beterlein.
14.6. Die Kümmel:Merfe (Ammi),
Dolden zufanımengefest und vielftrahlig, mit vielblätterigen
Hülten, Kelch ungezähnt, Blamenblätter weiß und ausgerandet,
1833
oval, mit eingefchlagenem Züngelden; Lappen ungleich; Frucht
länglichsvval, feitlich zufammengedrüdt, je fünfrippig, mit einer
Delröhre, Säulchen zweptheilig. Kräuter wie Möhren, mit
fpindelförmiger Wurzel und vieltheiligen Blättern.
1) Der gemeine (A. majus).
Stengel glatt und ftumpfedig, untere Blätter ein» und
zweymal geftedert, Blättchen lanzetförmig und knorpelig gezähnt,
obere zufammengefegt mit jchmalen Lappen. Ums Mittelmeer,
auf Feidern und in Weinbergen; bey uns in Gärten, 2—3° hoc)
und vben äſtig; Wurzelblätter ganz; Dolden groß, Hüllblättchen
drepfpaltig, Hüllchen fait fo lang als die Döldchen und zurück:
gefchlagen; Frucht 1 lang, gewürzhaft, feharf und bitterlich,
treibt Blähungen und war officinell. Semen Ammeos vulgaris.
Plenk Taf. 181. Sibthorp Taf. 273, Schkuhr Taf. 61,
Comine nostrale,
2) Der Stoder-Merf (A. visnaga).
Stengel rund, glatt und gejtreift, Blätter — —
Läppchen ſchmal und zugeſpitzt, Hüllblätter am Grunde ver—
wachſen, fo lang als die gedrängte, faſt holzige Dolde. Mittels
meer auf feuchtem Boden und Feldern, 1"2‘ hoch, ſonſt eröff⸗
nendes, harn- und bluttreibendes Mittel. Die Doldenftrahlen
werden holzig, gelb und gewürzhaft und baher zu Zahnftochern
gebraudt. Sie fommen als Handelsartifel aus Africa und der
Levante nah Marfilien. Gärtner Taf. 20. Fig. 12. Jae-
quin, Hort. vind. III. t. 26. Daucus; Herbe aux eure - dents,
15. ©. Die Strenzel (Aegopodium).
Dolden zufammengefegt und vielftrahlig, ohme affe Häfen,
Kelch ungezähnt, Blumenblätter weiß, oval und ausgerandet,
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht länglich und feitlich zu:
fammengedrücdt, je fünfrippig, ohne Delröhren; Säulen bor-
ftenförmig und gabelig.
1) Der gemeine (Ae. podagraria).
Stengel äftig, eig und gefurcht, Wurzelblätter zwey⸗ bis
dreymal gefiedert, obere dreyzaͤhlig, Blättchen fpig- oval und
doppelt gezähnt. Ueberall in Grasgärten, an Hecken und feurhten
Drten; Wurzel Friechend, mit Ausläufern, Stengel 2—3’ hoch,
1834
hohl und etwas äjtig, Wurzelblätter lang geftielt, mit bauchigen
Scheiden; Dolden flach mit 18 Strahlen; Blumen etwas un-
gleich; Frucht 1%, lang und dunfelbraun, Das Kraut etwas
gewürzhaft, font ein Wundmittel und gegen Podagra; gutes
Schweinfutter, übrigens ein Unfraut. Flora dan, tab. 670,
Schkuhr %. 79. Herba Podagrariae, Zipperleinfraut, Geiß-
fuß, Gierſch.
| 16. ©. Die Kümmel (Carum).
Dolden mit mäßig viel Strahlen, Hüffen verfchieden ; mitt:
lere Blüthen taub; Kelch ungezähnt, Blumenblätter weiß, oval,
ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelhen; Frucht länglich
oder oval und feitlich eingezogen, je fünfrippig, mit einer Oel—⸗
röhre, Fuge flach; Scheibe niedergedrüdt, Säulchen gabelig.
Glatte, meift ausdauernde Kräuter mit dicker Wurzel und fieder-
fchnittigen, vieljpaltigen Blättern.
1) Der gemeine (G. eami).
Wurzel fpindelfürmig, Stengel edig, Blätter zweymal ge>
fiedert, Blättchen fiederfpaltig und vieltheilig, die unteren am
Stiele kreuzweiſe, gar keine Hülle. Ueberall auf Wieſen und
Bergen, häufiger nördlich, ſonſt in Gärten; Wurzel klein, fin:
gersdick und fleifhig; Stengel 2—3' hoch, Blattfcheiden breit,
am Rande weiß, Dolden zweyftrahlig, bisweilen mit einigen
Huͤllblaͤttchen; Frucht 2° lang und braun, mit heflern Rippen.
Die Wurzel wird im Garten größer und fhmadhaft; die Sa—⸗
men fehr gewürzhaft, voll Ätherifcheg Oel, das man daraus
derilliert; treiben Blähungen und find eines der gewöhnlichften
Gewürze, welches ins Brod kommt, in Gauerfraut, in den Zie⸗
gerfäs und zum Branntwein. Jaequin, Austr. tab. 393,
Schfuhr 8.77. Hayne VIl. %. 19. Döüffeld. XIV. T. 17.
Wagner I. T. 67. Semina Carvi; Caro, Commino tedesco;
Oarvi; Drattfümmel,
2) Der Eaftanien» 8. (C. bulbocastanum),
Wurzel rundlih, Stengel rund und aͤſtig, Blätter fait
dreyfach gefiedert, Lappen ſchmal und fpigig, Dolde vielftrahlig,
mit vielblätteriger Hülle, verblähte Strahlen aufrecht; Früchte
fänglich, oben verdünnt. In Feldern und Weinbergen, mehr
1835
fadlih und am Rhein, 1%/;° hoch und oben äſtig, Holden mit
1—2 Dutzend Strahlen; der Wurzelfnollen ziemlich wie eine
Nuß, aber unfdemlih, mit vielen Zafern, braun, innwendig
weiß und mehlig, wird im füdlihen Europa gefocht und gerdftet
gegeffen, wie Bajtanien. Fl. dan. t. 220. PieuF T. 189.
Lamard T. 197. Schkuhr T. 62. Bunium, Nueula ter-
restris; Terre-noix, Suron, Moinson ; @rdnuß.
17. © Die Mußkümmel (Bunium).
Dolden zufammengefegt mit verfchiedenen Hüllen; Kelch
ungezähnt, Blumenblätter oval, auggerandet, mit eingefhlagenem
Züngelchen; Frucht länglih und fchmal, feitlich eingezogen, je
fünfrippig, mit 2—3 Delröhren, Fuge vierjtreifig, Saͤulchen ge:
fpalten. Ausdauernde Kräuter mit Fnofligee Wurzel, runden
Stengeln und vielfach zerfchnittenen Blättern.
1) Der griechiſche (B. ferulaefolium).
Stengel gabelig, Blätter drepzählig eingefchnitten, mit
fhmalen Lappen, Hülle vierblätterig und kurz, Früchte walzig,
Blumen weiß. Griehifche Inſeln; Die Wurzel wie Hafelnuß,
wird von den Zürfen unter dem Namen Topana gegeffen,
Tournefort, Inf. t. 43. Destont., Ann, Muf. XI, t. 30.
2) Der franzdfifche (B. denudatum),
Stengelblätter ftiellos mit Furzer Scheide, Kappen gezähnt
und eingefchnitten, Huͤllchen aus wenig einfeitigen Blättchen.
Mittelmeer, befonders in Frankreich auf Bergmiefen, wur ſpanne⸗
hoch; die Fnofige Wurzel wird ebenfalls gegeffen. Gouan,
. p. 10. Gussone, Prodr, Fl, sie, I. p. 351, Loise-
leur, FI, gallica t. 5. Smith, Engl. Bot. t. 988.
18. ©, Die Bibernellen (Pimpinella).
Dolden und Döldchen vielftrahlig, ohne Hüfte, Kelch unge—
zähnt, Blumenblätter meift weiß, oval, ausgerander, mit cin»
gefhlagenem Züngeldyen; Zrucht oval, feitlidy eingezogen, je fünf
rippig, mit vielen Delröhren; Scheibe polſterig, Säulen ge
fpalten. Kräuter mis einfacher Wurzel und fiederig zerfchnits
tenen Wurzelblättern; Lappen runblich und gezähnt. Boueage.
1) Die große (P. magna),
Stengel eig und gefurcht, Blätter gefiedert, Blättchen ſpitzig,
1836
gzähnt und meiſt lappig, Früchte Länglich:oval und glatt, mit
längern Sriffeln. Zerjtreut auf Berahöhen, an Zäunen, 2—3'
hoch, mit fpindelförmiger, fpannelanger, weiflicher Wurzel;
Stengel hohl, oben gabelig, die untern Blätter geftielt, Dolden
und Döldchen mit einem Dutzend Strahlen, Blumen weiß oder
röthlich, Früchte braun. Gutes Viehfutter und zur Verbefferung
faurer Weine. Die Wurzel ift fingersdiet, fcharf und harzig,
riecht gewärzhaft und iſt ein Fräftiges Reizmittel, auch gibt fie
einen blauen Saft, und man zieht daraus Das fogenannte Blau:
wafjfer (Aqua sapphirina): Radix P, albae. FI. dan. tab. 1155.
Jacquin, Austr. tab. 396. Plenf T. 222. Hayne VI,
T. 21. Tragoselinum.
2) Die ſchwarze (P. saxifraga, nigra).
Stengel rund, fein geftreift und oben fait blattlos; Blätter
gefiedert, Blättchen oval, gezähnt und glatt, Früchte oval, mit
fürzern Griffeln. Auf trocdenen Waiden, an Wegen und in
Wäldern, 1'/s‘ hoch, mit fpindelförmiger, meift gelblicher Wurzel,
innwendtg weiß; fchmedt anfangs ſüßlich gewürzhaft, dann
ſcharf und ftechend, riecht bodsartig, ijt ein ftarfes Reizmittel,
treibt Schweiß und wird befonders beym Vieh angewendet, lie
fert auch ein gelbes, ätherifches Del, Die fehwarze Abart ein
blaues, womit die Liqueur-Fabricanten ihre Getränfe färben.
Srüher waren auch Blätter und Früchte officinefl: Radix, Herba
et Semen Pimpinellae albae 8. nostratis et nigrae. Fl. dan.
t. 669. Jaequin, Austr. 1.395. Schfuhr %.78 Hapne
VII. Zaf. 20, Düffeld. X. Taf. 17. Wagner II. Taf. 205.
Hfefferwurz, Bocks-Peterlein.
3) Der Anis (P. anisum),
Wurzelblätter rundlich herzförmig und eingefchnitten, Stens
gelblätter gefiedert, Blättchen Feilfürmig, lappig und gezähnt,
die oberen dreyfpaltig, Früchte flaumig. Aegypten und griechifche
Snfeln; bey ung feit vielen SZahrhunderten in Gärten und
Feldern angepflanzt, 2’ hoch und graulich, Stengel marfig und
flaumig, oben äſtig; Wurzelblätter langgeftielt und zolfgroß,
Dolden fat flab, mit einem Dubend Strahlen, fo wie die
Döldchen; Frucht 1%" lang, fehr gewürzhaft, riecht angenehm,
1837
ſchmeckt füßlich, liefert flüchtiges Del und Waffer, ift ein gutes
Nerven: und Magenmittel, befonders gegen Blähungen und
Berfchleimung der Lunge; Fommt auch an Speifen und Brannt-
wein. Ein Tropfen Del den Tauben auf den Kopf geitrichen,
ſoll fie tödten: Semina Anisi vulgaris. Blacdwell T. 374.
Plen! % 223. Hayne VIL T. 22. Düſſeld. XI. T. 17.
Wagner I. T. 229. |
19. ©, Die Waffermerfe (Sium).
Dolden vielſtrahlig und flah, mit vielblätterigen Häffen,
Kelch fünfzähnig, Blumenblätter weiß, oval und Aausgerandet,
mit eingefchlagenem Züngelchen; Frucht feitwärts eingezogen, je
fünfrippig, nur 3 Delröhren, Scheibe politerig, Säulchen zwey:
theilig. Meiſt Wafferfräuter mit fiederig zerfchnittenen Blät—
tern und ovalen Lappen. Merf,
1) Der breite (S. latifolium).
Stengel aufrecht, eckig und gefurdt, mit Ausläufern;
Blätter gefiedert, Blättchen lanzetfürmig und ſcharf gezähnt,
die untergetauchten zweyfach fiederfpaltig und vieltheilig, Hülle
vielblätterig. In Gräben und Sümpfen, mit faferiger Wurzel,
Stengel 3—6' hoch, fait fünfeckig, hohl und oben äſtig; Wurs
zelblätter fehr groß, auf hohlen, gegliederten Blattitielen; Dols
den mit 40—50 Strahlen. Wurzel und Kraut riechen unane
genehm, ſchmecken bitterlih und fcharf, find verdächtig und dem
Vieh ſchädlich, wie fait alle Doldenpflanzen, tie im Waffer
wachfen; waren als reizende und harntreibende Mittel officinell.
Radix et Herba Sii palustris, Jacquin, Austr, t.66. Plenk
T. 190. Hayne I. T. 38. Waſſer-Eppich.
2) Die JZuder: Wurzel ($. sisarum).
Stengel aufredyt und rund, Wurzelblätter gefiedert, Blätt«
hen länglich und ſcharf gezähnt, das ungrabe oval und herzför—
mig; Stengelblätter dreyzählig, Blättchen Tanzetförmig, Hülle
fünfblätterig. Wird in alfen Gärten angebaut wegen der füßen
Wurzel, welche als Gemüfe auf den beffern Tifchen genoffen
und vorzüglih in Fleifhhrühe gethan wird. Sie befteht aus
einer fingersdicten und etwa 6° lang ftarf geringelten, gelbli:
hen, innwendig fchneeweißen Knollen, mit einem Büfchel keu—
1838
lenförmiger, kaum fingerslanger Nebenwurzeln, und läßt beym
Ejfen den holzigen Kern wie eine Schnur ausziehen. Sie
enthält jo viel Zuder, daß man ihn daraus darſtellen Fann.
Sie iſt auflöfend und harntreibend. Stengel 2— 3’ hoch, oben
äſtig; Doöldchen weiß, halb Fugelförmig, aus einem Dugend -
Strahlen mit zurüdgefchlagenen Hüllen. Wild wähst fie in
Sapan, Eorhinchina, China, Eorea und ber Mongoley. Bey
Plintus heißt fie Siser (Lib. XIX. cap. 5.), wuchs damals
am Niederrhein, und war bey den Römern fo gefhägt, daß
fie der Kaiſer Tiberius von Gelduba (Gelb am Niederrhein)
nach Rom fommen ließ. Demnach muß man annehmen, Daß
die Germanen diefelde bey ihrer Auswanderung aus ihrer alten
Heimath,, der Mongoley, mitgenommen haben.
Kämpfer, welder diefe Pflanze in Ehina felbit beobachter
hat, fagt Folgendes von ihr: Sie ift im Often nad dem Thee
die berühmteite Pflanze und ſtammt aus Corea, wo fie auf Ber-
gen wild wächst und ausdauernd iſt. Anfangs hat fie nur
eine Wurzel wie Paftinafe, 3 lang, Eleinfingersdid, weiß
und fleifchig, unten oft gefpalten; daher der Name Nin-Sin
(menfhenähnlich), und der Glaube, daß fie das Leben verläu—
gere. Später ſetzen fih mehrere Wurzeln an die erjte mit
verfhhiedenen Knollen. Sie ſtärkt und macht fett; wird Anfangs
Winters gefammelt, 3 Tage in Waller geweicht, in einem ver«
fchloffenen Keffel über Feuer gefegt und fodann getrodnet, wo«
durch fie hart, braun und fait durchfichtig wird wie Yarz, was
ein Zeichen ihrer Güte iſt. Amoenit. tab. 818. Burmann,
Ind. t. 29, Thunberg, Jap. p. 118. Plenf T. 188. 2a:
mark T. 197. 5.2. Schkuhr T. 69. Düffeld. VI. T. 9.
Chervi; Sisaro, Chirivia tedesca; Gierlein, Grigel,
B. Frucht rundlich und nuß⸗ oder rindenartig, mit
wenig oder keinen Rippen.
e. Samen eingerollt; Blätter ein⸗ bie brepfebrig,
c. Gmyneen.
Frucht aufgetrieden, oft feitlich ae mit je
5 Rippen, bisweilen verfchliffen, die feitlihen am Rand.
1839
20. & Die Rußdolden (Cachrys).
Dolden vielftrahlig und beide Hüffen vielblätterig; Kelch
meiſt fünfzähnig, Blumenblätter gelb, oval und eingeroflt; Frucht
aufgetrieben, mit je 5 dicken Rippen und breiter Zuge; Dels
röhren zahlreich, Ausdauernde Kräuter mit zufammengefegten
Blättern. Armarinte,
1) Die gemeine (C. libanotis).
Stengel glatt, Blätter zweymal gefiedert, Lappen fchmal,
ftehend und Ddrepfpaltig; Frucht oval, Mittelmeer, fehr füdlich
auf Bergen, 3° hoch; Wurzel dick und fleifchig, gewürzhaft und
als Reizmittel gebraucht. Schkuhr T. 65.
21. ©. Die Futter-Merke (Prangos).
Ebenfo; Kelch fünfzähnig, Frucht vom Rüden zufammens
gebrüdt, je 5 glatte Rippen, in der Mitte geflügelt; Oelröhren
zahlreih. Ausdanernde Kräuter mit rundem Etengel und zus
fammengefesten, fchmalen Blättern, vielen Dolden und gelben
Blumen; mahnen an Laferpitium et Thapfıa.
1) Der gemeine (P, pabularia).
Stengel glatt, Blätter fehr vielfach zerfehnitten, mit ſchmalen
Läppchen, Hüftblätter einfach. Oſtindien, ein vorteffliches Futters
fraut. Lindley, Journal of Se, lond. 1825. Nro, 37. p. 7.
Das thibetanifhbe Heu ift ein ausdauerndes Kraut.
mit einer großen, fleifchigen Wurzel, welche oben 14/,’ im Um—
fang hat und aus einer Menge verwachfener Winterfnofpen bes
fteht, mit vielen Fafern von den alten Blättern bedeckt und vor
dem Erfrieren gefchügt. Aus jeder Knoſpe entfpringen viele, 2°
lange, fein zerfchnittene Blättchen, fehr wohlriehend, wie gutes
Kleeheu. Sie find vielfach zufammengefegt, glatt, mit fchmalen,
einfachen oder dreytheiligen Abfchnitten. Der Haupiſtiel ift unten
fcheidenartig, oben rund, glatt und fein geftreift. Die zweyten
Dlattftiele tragen 6—10 Fieberblättchen, in welchen die Nahr:
haftigfeit liegt. Aus der Mitte der Blätter erhebt ſich ber
Stengel über mannshoch, mit männlihen und weiblichen Dolden.
Sene find zufammengefegt, kürzer als die Dedolätter, in den
Achſeln und am Ende, Die Desblätter find fein und tief fieder«
1840
fpaltig mit dreytheiligen Abfchnitten, Endlappen größer und oft
dreyzähnig. Es gibt allgemeine und befondere Hüffen, jede aus
5 oder 6 fpisovalen Blättchen, kürzer als die Stiele der Döld—
hen. Die Früchte S—9'" lang, mit 2 frummen Griffeln auf
einer großen, fleifchigen Scheibe und mit den Forfartigen Lappen
des Kelchs bedeckt. Es wird über ale Maaßen gepriefen ale
Winterheu für Schafe und Ziegen und oft auch für das Rind-
vieh; die Samen dagegen follen den Pferden Augentzündung
und zeitliche Blindheit verurfachen. Diefes Futter ift erhigend,
macht fehr ſchnell fett und zerftört die Leberegel, wodurch oft
Zaufende von Schafen zu Grunde gehen. Diefe Eigenfhaft, nebft
feiner großen Nahrhaftigkeit, leichten Eultur auf ſchlechtem Boden
und Dauerhaftigfeit machen es wohl zu den wichtigiten Futter:
artifeln. Steht es einmal im Boden, fo braucht es weder ges
pflügt, gejätet, nody gedüngt zu werben, und zwar nach gemachten
Erfahrungen über 40 Jahr lang. Heiden und Moorgegenden
Fönnten dadurch in Futterland verwandelt werden; nad) langer
Trockenheit ftirbt es jedoch ab. Da es eine riefenhafte, 10°
hohe Staude ijt, fo müjfen die Samen 1’ weit von einander in
zolftiefe Löcher gejtecdt werden. Die 3 eriten Jahre wirft es
nichts ab, aber man Fünnte Dazwifchen Lucerner Klee ſäen und
es als Waide benugen. Moorcroft in Wallichs Pl. afıat.
MI. t. 212. Lindley in Quart, Journ, of. Sc, XIV. pag. 4
(Zfis 1834. ©. 979.)
2) Die bittere (P. ferulacea).
Ebenfo, aber die Blätter rauch; Hüllen kurz; Früchte brey:
mal fo lang als dick, Mittelmeer und Perfien; hat eine arme-
die, fehr gemürzhafte Wurzel, voll von ſcharfem und bitterem
Milchſaft. Tournefort, Voyage II. t. 186, Bieberftein,
Fl, taurica I. p. 217. Laferpitium,
22. G. Die Schierlinge (Conium).
Dolden zufammengefest und vielftrahlig, beide —— vier⸗
blätterig, Hüllchen halbiert; Kelch ungezähnt, Blumenblätter
weiß und herzförmig, mit kurzem, eingeſchlagenem Züngelchen;
Frucht oval und ſeitlich zuſammengedrückt, je 5 Rippen geker⸗
beit, Zurchen vieljtreifig, ohne Delröhren.
1541
Ausdauernde, runde Kräuter mit fpindelföürmiger Wurzel
und zufammengefegten Blättern; übelriechend und giftig.
1) Der gemeine (EC. maculatum).
Stengel glatt und äſtig, rothbraun gefledt; untere Blätter
dreymal, obere zweymal fiederig zerfehnitten, Lappen länglich
und fiederfpaltig, Laͤppchen tief gezähnt; Hüllblättchen lanzetfüre
mig und Fürzer als die Döldchen, Ueberall an Wegen, wüſten
Plätzen, auf Schutthaufen, an Zäunen, beſonders gern im
Schatten; Wurzel möhrenartig, einfach, äſtig und weiß; Sten—
gel 3—6’ hoch, rund, knotig und Hohl, glänzend, oben mit un-
gefleckten Wirteläften; Blätter dunkelgrün, die untern fehr groß,
auf hohlen Stielen; Dolden zahlreih, ziemlich flad mit 20
Strahlen und 5 hängenden Hüflblättern, 3—4 Blättchen ber
Hüllen unten verwachfen; Frucht 1'/; lang, fait ebenfo breit
und graulichhraun. Stinft. wie Kagenharn, ſchmeckt widerlich,
bitter und ſcharf, ſelbſt getrocknet, und gehört zu den ketäubens
den Biften, doch nicht fo gefährlich wie Cicuta virofa, Es ent:
hält einen eigenen giftigen Stoff, fcharfes ätherifches Del, Harz
und Salze und wird häufig in der Medicin gebraucht gegen bös—
artige Verhärtungen der Drüfen in der Form eines Extracts.
Die Blätter Dürfen erjt Furz vor der Blüthe gefammelt werden.
An Gärten verlieren fi gewöhnlich die Flecken und dann wird
es mit der Peterfilie verwechfelt. Stoerk, de Cicuta fig.
Jaequin, Aust, t. 156. Plenf X. 183. Schkuhr T. 62.
Haynel. 8. 31. Düfeld. IV. T. 14. Waaner J. T, 99.
Herba Cicutae terreftris; Grande Cigu£.
23. ©. Die Knollen: Merfe (Arracacha).
Hüllen Fümmerlich, die mittleren Blüthen taub; ziemlich wie
der Schierling, aber die Blblätter oval, mit eingefchlagener Spite;
Frucht länglich= oval, mit ungeferbten Rippen, font wie beym
Schierling.
1) Der gemeine (A. esculenta).
Stengel glatt, Blätter fiederig zerfchnitten, die untern Lappen
fiederfpaltig, Läppchen fpis-oval und grob gezähnt; Feine Hüfte,
Hüllchen fechsblätterigz Fruchtrippen ftumpf. Columbien, wild
und angebaut, aud hin und wieder bey uns, obfchon fie erjt
Okens allg. Naturg. BE. Botanik IL. 116
1942
feit wenigen Jahren befannt geworden; Stengel 2—3' hody und
äftig, die untern Blätter 2—3' lang, auf fpannelangen Gtielen,
Dolden zwölffteahlig; Blumen grünlichgeld. Die Fnollenartige
Wurzel ift 2 Fauſt dick und hat rings um ſich Knoffen hängen
wie die Erdäpfel, 6 lang und 2 dick, welche fehr ſchmackhaft
und nahrhaft find und ebenfo gegeffen werden; fie follen leichter
zu verdauen ſeyn und auch fehr gutes Stärfemehl liefern. Der
Anbau in unfern Gegenden im Großen hat noc, nicht gelingen
wollen. Hooker, Exot, t. 152. Bancroft in Linnäa 1829,
©. 13.
24, ©, Die Myrrhen-Merfe (Smyrnium).
Dolden gewölbt und vielftrahlig mit fümmerlihen Hüllen
und tauben Blüthen; Kelch ungezähnt, Blumenblätter gelb, eflips
tifch mit eingefchlagener Spitze; Frucht feitlich eingezogen und
zwepfnoflig, je dreyrippig, mit vielen Oelröhren, Säulchen zwey—
theilig. Glatte, ausdauernde Kräuter mit fleifchiger Wurzel und
verfihiedenen Blättern.
1) Die fhwarze (Sm. olus atrum).
Stengel rund, Blätter dreymal eingefchnitten, Lappen oval
und gezähnt, Hüffchen fehre Furz, Mittelmeer und England an
feuchten, fchattigen Orten, 2—4' hoch und äſtig, Wurzelblätter
geftielt, Dolden zehn: bis zwanzigftrahlig, ohne Hülle; Blüthen
geünlich gelb, mit vielen tauben, Früchte did und fehwarz;
Wurzel möhrenartig und Aftig, fehwärzlich, innwendig weißlich,
mit gewürzhaftem und fcharfem Meilchfaft, blutreinigend, eröffe
nend und harntreibend. Wird in Gärten gezogen und wie Gel-
lerie oder Peterfilie benußt. Plenf T. 220. Lamard T. 204.
Schkuhr T. 76. Macerone, Smirneo; Pferde: Gilge. Brufte
wurzel.
2) Die durchwachſene (Sm. perfoliatum, dodonaei).
Stengel oben erfig und geflügelt; Wurzelblätter dreytheilig
und gelblichgrün, Stengelblätter umfaffend; oval, herzförmig
und geferbt, Mittelmeer, ein zweyjähriges Kraut, Fleiner als
das vorige, ohne Hülfen, ſehr wohlriechend wie Myrrhen; Die
Wurzel gewürzhaft und feharf, fo wie die Früchte, chemals in der
Apothefe und fchon von Dioſcorides erwähnt. Dodonaeus,
1843
Pemptas t. 698. f.2. Lobelius, Ic. t. 709. Waldstein,
Fl. Hung. I. t. 23. Moretti, Pl. ital. Dec. II, pag. 10.
Myrrhenkraut.
d. Samen hohl; von unten nad) oben gerollt und mit—
hin knopfförmig.
d. Eoriandern. Frucht feitlid, eingezogen, vund oder
zwiefelig, mit je 5 Rippen, flach und bogig; die Nebenrippen
ftärfer.
25. ©, Die Evriander (Coriandrum). %
Dolden wenig:, Döldchen vielftrahlig, ohne Hülle, mit armen
Hüllen, Blüthen mit tauben; Kelch ungezähnt, Blumenblätter
weiß, oval und ausgerandet, mit eingefchlagenem Züngelden;
Frucht rund und ziemlich glatt, mit freyer Rinde. Glatte Som:
mergewächfe mit rundem Stengel und zerjchliffenen Blättern.
1) Der gemeine (©. sativum).
Untere Blätter lang geftielt, dreylappig, fledertheilig, Läpp⸗
chen oval und zwey- bis dreyfpaltig, Die obern zwey- und drey⸗
mal zerichliffen,, faft fadenfürmig. Mittelmeer auf Feldern und
Felſen; überall häufig in Gärten, 2 hoch, marfig und Aflig;
Dolden flach, fünfftrahlig und ungleih, Hüllchen drepblätterig,
Döldchen mit einem Dusend Blüthen, die mittleren taub und
die äußeren größer, Frucht 1'/2 di und bräunlichgelb. Das
Kraut ſtinkt fat wie Wanzen, der reife Samen aber ift wohl:
riechend und fchmect ſüßlich gewürzhaft, wird wie Anis und
Kümmel an Speifen gethan, ftärft den Magen, treibt Blähuns
gen, dient wider den Schwindel und foll die Milch vermindern.
Man braudht ihn gewöhnlich zum Kern der Zucerfügelchen, auch
in Branntwein, In Aegypten thut man dag Kraut an Speifen.
Plenk T. 204. Schkuhr T.72. Kerner %. 418. Sturm
9.1. Hayne VU, & 13. Düfeld, VM, & 11. Wag-
ner X. 75.
146: *
1944
Ordnung I. SchaftsBeerer.
Loranthen, Caprifolien, Aralien, Aquilicien
und Biteen.
Blüthen vier: und fünfzählig, mit gleichviel Staubfäden; Beere ein-
bis fünffächerig und wenigfamig, bald frey, bald im Kelch.
Faft durchgängig Enotige und Fletternde Sträucher, bisweilen
Bäume, felten Kräuter, in mäßigen und heißen Ländern, mit
wäfferigem Saft, einfahen und lappigen, felten gefiederten
Blättern gegenüber und abwechfelnd; Blüthen meiſt Flein und
unanfehnlih, einzeln in Köpfchen, Trauben und Afterdolden,
manchmal einblätterig, mit 4 oder 5 Staubfäden, und meiſtens
nur einem Griffel; die Beeren ein, zwey⸗- bis dreyfäcdyerig, mit
je 1—2 Samen, bisweilen fünffächerig mit fo viel Griffeln, wie
bey den Aralien, welche fih auch durch medicinifhe Kräfte
auszeichnen. Die andern liefern Bogelleim, efbare Beeren,
worunter die Weinbeeren obenan flehen.
a. Die einen find gradzählig und haden nur eine einfa-
mige Beere — Loranthen.
b. Andere find fünfzählig mit verwachjenen Blumenblättern
und zwey⸗ bis dreyfamigen Beeren — Eaprifolien.
e. Andere endlich find fünfblätterig und haben zwey⸗ und
mehrfächerige Beeren — Nralien, Aquilicien und Viteen.
4. Zunft. Ninden:Beerer — Glahnen.
goranthen, Eorneen. |
Blüthe gradzählig; Beere unten, einfamig, mit
einem Griffel.
Knotige Halbſträucher, Sträucher und Bäumen, oft als
Schmaroger mit leimartigen Säften in gemäßigten und heißen
Ländern.
A. Loranthen.
Bier oder acht Blumenblätter, bisweilen verwachſen mit
fo viel Staubfäden gegenüber; Beere im Kelch, mit einem ver:
1845
Fehrten Samen und einer Fopfförmiaen Narbe, Keim grad und
aufrecht in einer Grube des Eyweißes.
Schmaroger mit fperrigen gegliederten Aeften und immers
grünen lederigen Gegenblättern ohne Nebenblätter; Blüthen regel:
mäßig, meiftens getrennt; Kelch mit dem Gröpfe verwachfen
mit Fleinen Decblättern und Furzem Rand; Beutel zweifächerig;
die Beere Fleberig vom Kelche gefrönt.
1. G. Die Mifteln (Viscum).
Zwey: und einhäufig, Kelch ungezähnt, vier Blumenblätter
unten verwachfen mit fo viel Staubbeuteln; Beere fehleimig
im Kelch mit einem verkehrten Samen und aufredten Keim in
Epmeiß. Grüne Sträuclein auf den Xeften der Laubpflanzen
in allen Elimaten, mit gabeligen, meijt gegliederten und vierfeiti-
gen Aeſten und einfachen Gegenblättern; Blüthen fehr unanfehn:
lich, fümmerlich und ungefärbt, bisweilen mehrere Keime in einem
Eamen. Es gibt gegen 100 Gattungen, bei ung nur eine,
1) Die gemeine (V. album).
Stengel gabelig, Blätter lanzetförmig, jtumpf und rippen-
los, 3—5 Blüthen am Ende gehäuft, mit weißen Beeren.
Auf alten Bäumen, befonders den Queräſten der Apfelbäume
mit einer Wurzel, weldhe durch die Rinde bis ins Holz geht,
der Stengel felten über 1° hoc, zäh und holzartig, gelblichgrün
und Förnig, voll fperriger, rundlicher Zweige; Blätter dick, fait
fpatelförmig, 1, lang, 's' did, nur ein Paar am Ende,
mit 5 feinen Rippen, Die Blüthen zweyhäufig, 3—5 in den
Blattachfeln in einer zweplappigen Hülle; Blumen gelblichgrün,
an den Rändern gelb, nur 2’ groß, tragen am Grunde die fiel»
ofen Beutel; blüht im Hornung, wo oft Die Beeren des vorigen
Sahrs nody vorhanden find; diefe wie Erbfen, durcfichtig weiß,
fehr fchleimig, mit cinem großen ovalen Samen. Sowohl aug dem
Kraut als den Beeren wird der Bogelleim gefotten. Riecht wider:
lich, ſchmeckt bitterlih und füßlich, und wurde bey Krämpfen und
Fallſucht gedraudt; die Droffeln lieben die Beeren und vers
pflanzen diefelben auf andere Bäume. Da die Bögel vom
Leime derfelben gefangen werden, fo hatten die Alten dag
Sprüchwort: Turdus fibi ipse malum eacat, Plenf %. 703.
1846
Schkuhr % 320. Sturm 9. VII. Guimpel Taf. 198.
Hapne IV. Taf. 24. Düſſeld. U. Taf. 14. Lignum Visei
quereini.
2. & Die Riemenblumen (Loranthus).
Zwitter oder zweyhäufig in einer Deckſchuppe, Kelch ver:
wacfen und Faum gezähnt, Blumenblätter meiltens 5—6, ziem:
lich frey, mit fo viel Staubfüden; Beere rundlich, einfamig,
mit einem Griffel und dem Kelche gefrönt. Schmarogerfiräud:
lein wie die Mifteln, in wärmern Ländern mit rundlichen, ge
gliederten Zweigen und lederigen Gegenblätiern; Blüthen in
Aehren und Riſpen, meijt gelb und roth, von verfchiedener
Größe, bisweilen eine Zierde der Bäume. Es gibt gegen 300
Gattungen, bey uns nur eine,
1) Die gemeine (L. europaeus).
Gabelig und fehr äſtig, Blätter Tlänglich verkehrt oval,
Blüthen fechsblätterig, zweyhäufig in Endähren. Schmaroger
auf Eichen im füdlichen und öfllichen Europa, auch in Oeſterreich
und Schlefien, im Ausfehen ganz wie die Miftel, aber 1—3°
hoch, Stengel mehr holzig und oft daumensdick, Blätter zahl:
reicher, einrippig, 11/s' lang, ’/; breit; ein Dutzend grünlich—
gelber, Fleiner Blüthen in Uchren, im April und May; Beeren
im October wie Erbfen und gelb. Gibt Feinen Vogelleim, wird
aber in ihren Ländern wie die Miftel angewendet. Lignum
Visei quereini. Jacquin, Austr. t. 30. Schkuhr T. M.
Sturm 9 34, Wagner 1. T. 96.
B. Eorneen.
Kelch verwachfen und vierzähnig, mit fo viel Blumenblät-
tern und abwechfelnden Staubfäden; Pflaume zweyfächerig mit
Fopfförmiger Narbe und je einem verkehrten Samen, das Wür-
zeichen aufrecht im Eyweiß.
Sträucher und Bäume mit ganzen Gegenblättern und Blü-
then in Dokden. Meiitens in Fältern Ländern; haben ein
ziemlich hartes Holz und bisweilen eßbare Pflaumen.
3. & Die Zierglahnen (Aucuba).
Blüthen zweyhäufig, Kelch Hein und vierzäßnig, Blume
und Staubfäden vierzählig, Beere einfamig mit fheibenförmiger
1847
Narbe. Glatte immergrüne Sträuder, mit Gabeläften und
harſchen Gegenblättern; Blumen dunkelroth in kleinen Riſpen.
1) Der gemeine (Cl. japonica).
Ein Strauch mit gejtielten Blättern, länglich, gezähnt und
gefleckt; Blumen braun, in Fleinen Nifpen. In Japan ein
Bäumchen, bey uns ein kaum mannshoher Zierſtrauch in Gär—
ten, auffallend durch feine gefleckten Blätter; Beeren roth mit
wenig Fleifch, füßlich und unſchmackhaft. Banks in Käm—
pfer T. 6. Thunberg, Fl. jap. t. 12. 13.
4. G. Die Hartriegel (Coraus).
Kelch vierzähnig, mit fo viel Blumenblättern und Staub-
fäden; Pflaume beevenartig mit hartem Stein; zwey: bisweilen
dreyfächerig, je einfamig, Griffel Feulenförmig.
Sträucher und Bäume in Fältern Gegenden, mit ganzen
Gegenblättern und Blüthen in Dolden mit einer Hülle, oder in
Riſpen; Holz hart und brauchbar zu Meinen Dingen; Beeren
zwar eßbar, allein ohne befondern Werth.
a) Dolden mit Hüllen. h
1) Der frautartige (C. herbacea, suecica),
Krautartig, Blätter ſtiellos, oval und fiebenrippig, Hülle
größer als Blume. Eine Sonderbarfeit wegen des Frautartigen
Stengels, der ein Stück unter der Erde Frieht und dann weiche,
einfache Zweige mit purpurrothen Blumen hervortreibt; Pflau:
men roth und füßlih, die Scheidwand durchbrochen. In den
Fälteften Theilen von Europa, Afien und America, aber aud
in Holjtein, auf Helgoland und in Oldenburg auf Torfboben.
Linne, Flor. lapp. t. 5. f. 3. Fl. dan. £.5. Gärtner T. 26.
Heritier, Mon. Com. 1788. Nro. 1. Sturm 9. 52.
Svensk Bot. t, 201.
2) Die CGornel-Kirſche (C. mascula).
Baumartig mit glatten Zweigen, Blätter fpik:oval, unten
blaß, Dolden fo groß als die vierblätterige Hülle. Ueberall im
mildern Europa und Afien auf Hügeln und Bergen; bey une
in Gärten, hin und wieder verwildert. Ein Bäumchen, 12 big
20° hoch, mit runden Gegenäften; blüht zuerf im Frühling vor
den Blättern, welche 2'/,'' fang und 1“ breit find; 1—2
1848
Dugend gelblidhe Blüthen in einer Hülle an den Zweigen; Früchte
wie Kirfche, länglich, roth und glänzend, bisweilen gelb mit
einer glatten Nuß, ſchmecken füßlichfauner und werden roh ge:
gefien, aber gewöhnlich mit Zuder oder Effig eingemacht als
Gewürz zum Rindfleiſch; fonft als Kühlmittel bey hitzigen
Fiebern und Durdfällen. Das harte Holz wird zu Kämmen
u. dgl. verarbeitet. Schmidts Baumzuht T. 635. Schkuhr
T. 24. Guimpel T. 10. Sturm 9. 52. Hayne, Term.
bot. tab. 35. Sibthorp, Fl. graeca tab. 151. Dürrlitzen,
Herligen, Glahne.
3) Der weiße (CO. florida).
Ebenfo, aber die Hülle viel größer als die Dolde und ihre
Blätter rundlich und weiß wie eine vierblätterige Blume, welche
hier Flein und grönlichgelb ift. Birginien, bey uns Häufig in
Luftwäldern; die Früchte wie Erbfen, fcharlachroth und fehr
bitter; die herbe Rinde ftatt China; das braune Holz fehr ge-
ihägt. Eatesby T. 27. Schmidt I. T. 52. Wangen:
heim T. 17. F. 41. Michaux, Arbres Il, t.7. Guim
pel T. 19.
b) Afterdolden ohne Hülle.
4) Der gemeine (O. sanguinea).
Strauch mit glatten Ruthen, Blätter oval und gleichfarbig;
Afterdolden flach, Blumen weiß mit ſchwarzen Beeren. Ueberall
in Hecken über mannshoch; die Zweige werden im Spätjahr
roth, die Beeren wie Erbſen, innwendig grün und bitter. Das
Holz zu Schuhzwecken und Drechslerarbeiten. Die Samen geben
Brennbl. Fl. dan. t. 481. Guimpel T. 3. Sturm H. 52.
Härtern, Mettern, Beinholz.
5. Zunft. BaftsBeerer — Holder.
Gaprifolien.
Keldy verwachſen und fünfzähnig mit fo viel Blumenblättern, meiſt
verwachfen und unregelmäßig, fo viel Staubfäden, abwechjelnd im
Keldy; Beere drenfächerig, reif einfächerig, mit einigen verkehrten
Samen und 3 Narben, Keim aufrecht im Eyweiß.
Sträucher oft Fletternd und Bäumchen, felten Kräuter und
dann ausdauernd, mit runden Ffnotigen Zweigen und wäfferigem
Saft, nicht felten mit Mark; Blätter gegenüber und meifteng
einfach, ohne Nebenblätter; die Blüthen regel- und unregel-
mäßig, einzeln, gehäuft in Wirteln und Afterdolden, bisweilen
jtrahlig wie die Doldenblüthen; tie Blume röhrig und fünfe
fpaltig; die Staubfäden am Kelche felbft, aber unten etwas mit
der Blume verwachfen; Beere vom Keldye gefrönt, trocden und
faftig, meift dreyfächerig, aber auch zwey: und fünffäcdherig; veif
meiftens einfücherig, weil die dünnen Scheidwände verfihwinden;
Griffel bald fadenförmig, bald ganz Furz mit 3—5 Narben;
vielfamig, reif oft je einfamig, indem viele Samen verfümmern.
Sn medicinifcher Hinficht find fie zwar nit von großer
MWichtigfeit, indeffen ift die Rinde oder Wurzel meijtens bitter
und fie werden in der Medicin gebraucht, fo wie auch Die
Blüthen des Hollunders,
Man ſtellt diefe Zunft gewöhnlicdy neben die Nubiaceen, an
welche fie zwar mahnen, ohne aber damit übereinzujtimmen, ‚da
dort Blüthe und Frucht in der Regel grad, Hier ungrad iſt;
dort Die Staubfüren entfchieden an der Blume ftehen, wodurch
fie unter Die ächten röhrenförmigen fommt, hier dagegen eigent-
fih am Kelch, indem fie nur wenig mit der Blume zufammen-
hängen; überdieß die Lappen ganz tief gefpalten und bey mans
chen völlig getrennt find, alfo eigentlich nur aneinander kleben;
von dem Character der Beere und ihrer großen Verwandtſchaft
mit den Loranthen, Eorneen und dem Ephen nicht zu veden.
Endlich zeigt mir Das Syſtem, daß fie in der Elaffe der Rubia-
1850
ceen feinen Platz haben, und nirgents anders hinwollen als zu
den Beerenpflanzen.
Sie zerfallen in zwey Haufen.
Bey den einen ift die Blume vöhrig, meift as,
mit einem langen Griffel. Lonicereen.
Bey andern ift die Blume fait vielbkätterig und —
mit drey Narben ohne Griffel. Sambucinen.
A. Röhrenblume mit langem Griffel. Lonicereen.
1.6. Die Krautholder (Linnaea).
Kelchlappen abfältig, Blume glocdenförmig und fünflappig,
mit 2 Paar ungleichen Staubfäden; Beere lederig, dreyfächerig,
mit einem verkehrten Samen in einem einzigen Fach, Narbe
Fopfförmig. Immergrüne, Friechende Kräuter mit wenig Blumen,
auf der nördlichen Erdhäffte,
1) Der gemeine (L. borealis),
Kraut Haarig, mit aufrechten Ranken und je 2 röthlichweis
gen Blumen in 2 Efelchartigen Destblättern, Blätter oval und
gezähnelt. In den moosreichen Wäldern von Lappland, Rußland
und America; auch in Nadelwäldern dee nördlichen Deutſchlands
und auf den Alpen; ein zierliches, immer grünes, Friechenbes
Kraut mit mehrern fadenförmigen, braunrothen Stengeln aus
einer holzigen und faferigen Wurzel, welche gewöhnlich 2—3'
weit fortlaufen, aber auch 6—12 und noch mehr, fich abwech—
felnd in Aeſte theilen, an den Knoten Wurzel fchlagen und 2’
fange Zweige treiben, gewöhnlich mit 2 Blumen und Gegen»
blättern, einen halben Zoll lang und 4'” breitz ber. Blüthen-
jtiel 2 Lang und fodarn gefpalten, mit je einem Blümchen,
faft wie Schlüffelblume, 5’ lang, 4“ weit, weiß, innwendig
mit biuteothen Streifen; fehr wohlriechend, befonders des Nachts,
vom Juny bis zum Auguft. Zwey größere Dedkblätter find bis
zur Hälfte mit der Beere verwachfen, 2 Fleinere ftehen darunter.
Die Beere tft Flein, enthält je —5 Samen, wovon aber nur
einer übrig bleibt. Das bitterlihe Kraut wird in) Schweden
und Norwegen als fchweißtreibendes Mittel gebraudt. Linne,
Fl. lapp. Ed. 2. t. 12. f. 4. Fl. dan. 1.3. Bladwell 8. 597.
1851
Schfuhr Taf. 176. Hahne IV. Taf. 13. Sturm 9. 17.
Wahlenbergz, FI. lapp. t. 9. f. 3. ‚m
2. © Die Fieberholder (Triofteum).
Kelhrand fünflappig und bleibend; Blume röhrig, unten
höcderig und ungleich fünflappig, mit 5 Staubfäden; Beere
lederig, etwas dreyedig, drey- bis fünffächerig, je einfamig.
Ausdauernde Kräuter oder Dalbfträucdher in Nordamerica und
Afien, auf Bergen, mit Achfelblüthen.
1) Der gemeine (Tr. perfoliatum).
Blätter verwachfen, länglich und zugefpigt; Blüthen jtiel«
los in Wirteln. Nordamerica, bey ung in Gärten, mehrere
Stengel aus einer dicken, faferigen Wurzel, 2-3’ hoch und
einfach, bisweilen rot); Blätter 4° fang, über 1“ breit, Blumen
und Beeren purpurroth. Die bittere Wurzel als Brechmittel
ftatt Specacuanha, das Pulver gegen Fieber in den Apotheken
Nordamericas. Dillen., Hort. Elth. t. 293. f. 378. Schkühr
T. 41. Barton, Mat. med. t.4. Bigelow, Med. Bot. t. 9.
Fieberwurzel, unächte Specacuanha.
3. ©. Die Kantenholder (Diervilla, Lonicera).
Kelchrand fünflappig und abfällig, Blume trichterförmig
und fünffpaltig, mit fo viel längern Staubfäden; Beere lederig,
länglich, oben Frey, zweyfächerig und vielfamig, Griffel vor:
ragend. Kleine, aufrechte Sträucher meijt in Nordamerica, mit
fpigeovalen, gezähnten Blättern und gabeligen Achſelblüthen.
1) Der gemeine (D. canadensis),
Blätter Furz geftielt und glatt, Blumen gelb. Nordamerica,
auf Bergen; ein 3—4' hoher Strauch, mit zahlreichen, braunen,
viereckigen Aeſten: Blätter 4 lang, 2a’ breit; Gtiele drey—
blüthig mit 2 Dedblättern, Blumen 6 fang. Die Zweige
werben Dort als ein blutreinigendes Mittel gebraucht: Stipites
Diervillae. Linne, Hort. cliffort. tab. 7. Guimpel T. 56.
Hayne VI. T. 26. Düſſeld. VI, T. 22.
4. ©. Die Schneeholder (Symphoricarpos).
Kelchrand -vier- oder fünfzähnig und bleibend, Blume trich—
terförmig und ziemlich regelmäßig, mit fo viel Lappen und
Staubfäden; Beere runblich, faftig, gefrönt, vierfächerig und
1852
vielfamig, 2 Fächer verfümmert und 2 ınit einem Samen. Auf:
vechte, bufchige Sträucher in Nordamerica, mit ovalen, ungezähn:
ten Gegenblättern und Meinen Blüthen in Achfeln. Tuonicera.
1) Der herbe (S. vulgaris).
Blüthen Fnäuelförmig in Achſeln, weiß; Beeren roth.
Nordamericaz ein Strauch 3—4' hoch, mit runden, braunen
Zweigen, Blätter zulfiang und *.“ breitz Blüthen Faum 1
lang, fünfzählig, in 4'' Tangen Knäueln; Beeren wie Hanf:
forn. Die herbe Wurzel: gegen Wechfelfteber. Dillen., Hort.
elth. t. 278. f. 360. Schmidt T. 115. Plenf X. 133.
2) Der gemeine (S. racemosus).
Blüthen vofenroth, innwendig behaart in unterbrochenen
Endtrauben. Nordamerica, bey ung als Zierftraud in Gärten
und Anlagen, mit fehneemeißen, glänzenden und dicht gedrängten
Beeren, welhe des Winters ftehen bleiben und fchr ſchön aus:
fehen. Michaux, Fl. americana I. pag. 107. Loddiges,
Bot. Cabinet t. 230.
5. ©. Die Streßen (Lonicera).
Keld, fünfzähnig, Blume röhrig, fünffpaltig und meiftens
unregelmäßig, mit 5 Staubfäden; Deere fleifchig, dreyfächerig,
mit wenigen, rindigen Samen. Aufrechte und Fletternde Sträu—
cher in allen Elimaten, mit verfchiedenen Blättern und Blüthen,
Beeren wicht eßbar. Hed:Kirfchen. |
a) Beeren einzeln, mit dem Kelchrand gefrönt, reif ein«
fächerig; Stengel Fletternd, Blätter oft verwachfen, Blüthen in
Wirtelföpfchen, ohne Deekblätter. Caprifolium.
1) Die zahme (I. caprifolium).
Blätter vval, die untern abfällig, Die obern verwachfen, das
Endföpfchen ſtiellos. Südlich auf Bergen in Hecken, bey ung
faft in allen Gärten zu Lauben; ein Strauch, der 2—3 Mann
hoch, Flettert, mit langen, runden Zweigen, Blätter 2°/,” lang,
2‘ breit, die untern Furz geſtielt; Blüthen zu fechs in dem
Wirtel, 1,‘ lang, Blumen auswendig roth, innwendig weiß,
dann gelb, die Oberlippe breit und aufgebogen, mit 4 Lappen;
wohleiechend, befonders des Morgens und Abends; Beeren oval
und ſcharlachroth, ſchmecken fad, waren einft, fo wie die fehleis
-
1853
migen Blumen und felbit Blätter und Stengel offlcinell, die
Beeren harntreibend, die Blüthen ale Thee gegen Heiferfeit und
Huften. Jacquin, Austr. t. 257. Schmidt I. T. 105. 106.
Guimpel T. 6. Haynel. T. 37. Geißblatt. Je länger
je lieber. N
2) Die wilde (L. periclymenum).
Blätter oval, getrennt und abfällig, Köpfchen geftielt, meift
gelb, Ueberall in Herden und Wäldern, auch in Gärten an
Lauben, wie die vorige, bejonders wegen des Wohlgeruchs der
Blumen, welche, fo wie der Kelch, von drüfigen Haaren befegt
find; Beeren dunfelroth, Blätter 3° lang, Schmidt T. 107.
Schkuhr T. 40. Guimpel T.7. Hayne ll T. 38 Alf
Ranfen, Speclilie,
b) Beeren zwiefelig, mit abgefallenem Kelchrand, reif zwey—
und dreyfächerig, Blüthen gejtielt mit Dedblättern, Stengel aufs
recht oder Fletternd, Blätter getrennt. Xylosteon.
3) Die aufrechte (L. xylosteum),
Blätter oval und flaumig, Stiele Fürzer, zwepblüthig, Blu⸗
men gelblichweiß, Beeren rund und roth, am Grunde verwachſen.
Ueberall in Hecken und Wäldern, ein aufrechter Strauch über
mannshoc), mit graubraunen, runden Zweigen; Blätter 2“ lang,
1° breit, Blumen 1/,' lang, Beeren wie Hanffamen, wurden
ehemals zum Wbführen und als Harnmittel gebraucht. Flora
dan. tab. 808. Duhamel, Arbres Il, tab. 54. Guimpel
Taf. 9. Heck Kiriche.
B. Blume regelmäßig, faft ganz gefpalten, mit 3 ftiele
ofen Rarben. Sambucinen.
6. G. Die Holunder (Sambucus).
Kelch Hein und fünfzähnig, Blume rabfürmig und fünfs
theilig, mit fo viel Staubfäden; Beere rundlich, drey: bis fünf—
fächerig, veif einfädherig, mit 3—5 Dreyedigen Samen und fo
viel Narben. Unangenehm riechende Stauden, Eträucher und
Bäumchen in allen Climaten, mit ungrad fiedertheiligen Blättern
und 2 Nebenblättern oder Drüfen ; DENN, in Sträußern oder
Afterbolden.
1854
a) Stauden.
1) Der Attich⸗H. (S. ebulus).
Stengel — aufrecht und warzig; Blaͤtter fieder—
ſpaltig, mit laubartigen Nebenblättern, Afterdolden dreytheilig
und röthlichweiß, Beeren ſchwarz. An Wegen, im Gebüſch,
3—5' hoch und gefurcht, mit Gegenzweigen; Blätter faſt ſchuh—
lang, mit 7—10 Fiederblättchen, gezähnt und 4“ lang, faſt 1“
breit, Nebenblätter 92“ lang; Afterdolden groß und aufrecht.
Das Kraut riecht fehr widrig, ſchmeckt bitterlich und herb, fol
Mäufe und Wanzen vertreiben, und den Schweinen die Kröpfe;
war fammt Der dicken und Friechenden Wurzel officinell ale
abfüsrendes, fehweiß- und harntreibendes Mittel, -befonders gegen
die Wafferfucht; die ſäuerlich-ſüßen Beeren —— Schkuhr
%.83. Guimpel T. 33. Hayne IV. T. 15. Düſſeld. XVI.
Taf. 19. Wagner L T. 30. 31. u actae. Daher der
Name Aften bey den Weinhändlern, welde mit den Beeren
den rothen Wein färben,
b) Holzig.
2) Der ſchwarze 9. (8. nigra).
Blätter fiedertheilig und glatt, Lappen ſpitz · oval und ge⸗
zähnt, ſtatt der Nebenblätter nur Warzen, Afterdolden fünftheilig,
Blumen weiß und wohlriechend, Beeren fchwarz. Ueberall an
feuchten, fehattigen Stelfen, an Zäunen, Mauren und auf Schutt,
aber nicht häufig, -bey ung meiftens angepflanzt hinter den
Häufern ; ein großer, Fnorriger Strauch, doch auch ein Bäumchen
20° Hoch, mit unförmlicher Krone und fingersdiden, graben und
Inotigen Zweigen voll Marf; Oberhaut grau, Unterhaut grün
und fehr bitter, Blätter 6° lang mit 5 Lappen, 3 lang, faft
1%/,°' breit; Afterdolde 6 breit und flah, Blumen 3 breit,
Beutel gelb, Beeren oval, etwa 2“ Yang, ſchwarz und muſig.
Aus den Gliedern der Gerten machen die Knaben Knall: und
Waſſerbüchſen. Alle grünen Theile ſchmecken bitter und feharf,
riechen gerieben fehr unangenehm und betäubend, maden Abs
führen und Erbrechen, und werben befonders gegen die Waffer-
fucht gebraucht; die etwas betäubenden Blüthen als Thee zum
Schwitzen bey Erfältungen, und als zertheiiende Umfchläge; fie
1855
enthalten Del, Harz, Gerbftoff und Schwefel. Auch das Mus
der Beeren ift ein guies Schweißmittel; die Samen follen ftarf
abführen und die Würmer abtreiben. Das Mus wird an man
chen Orten felbft als Suppe gegeffen, und mit den Afterdolden
macht man die fogenannten Holunderfüchlein, indem man fie
in den Teig taucht, Die hohlen Zweige geben Weberfpuhlen;
das Mark die Holunderfügelhen zur Electrifiermafchine. Die
Beeren heißen Grana; Actes. Knorr, Deliciae I. tab. H.
Schfuhr Taf. 83. Guimpel T. 34. HaynelV. T. 16.
Düffed, V. T. 17. Wagner l. & 77. 78. Schiebichen, uns
richtig Flieder.
3) Der Trauben-H. (S. racemosa).
Wie der vorige, aber die Blüthen in ovalen Trauben und
gelblih, Beeren roty. In Bergwäldern, befonders gern in
alten Burgen, 2 Mann hoch, mit ausgebreiteten, faft hängenden
Heften, das Marf braun; die Tracht ganz wie bey dem ge=
meinen, daher die Alten es als ein Wunder augfchrieen, wenn
einmal irgendwo diefer Holunder von einem Unwiffenden ent»
deckt wurde; man glaubte nehmlich, die Dolden des gemeinen
hätten fich in Trauben verwandelt; die Blätter find aber ſchmäler,
die Beeren fihon im Juny reif, bey jenem erſt im September.
Lobelius, Ic. 163. R. Jaequin, Rar. tab. 59. Kerner
T. 72. Guimpel T. 35. Zwitfchen.
7. ®& Die Wafferholder (Viburnum),
Keldy fünfzähnig, Blume radförmig und fünftheilig, mit fo
viel Staubfäden; Beere oval und gekrönt, dreyfächerig, reif ein:
fücherig und einfamig, mit 3 Narben. Aufrechte Sträuder in
alten Elimaten, mit breiten, gezähnten, meift flaumigen Blättern
und Fümmerlihen Nebendlättern; Blüthen in Afterdolden, oft
firahlig, wie bey den Doldenpflanzen „meiſt weiß; Samen zus
fammengedrüdt, oval oder herzfürmig.
a) Blüthen gleich, Samen oval, Blätter ganz.
1) Der wilde (V. lantana),
Blätter oval, etwas herzfürmig und gezähnt, unten flarfs
rippig und flaymig. Meberafl in Hecken, an Bergen, ein artiger
Strauch über mannshoch, mit grauer Rinde, Zweige und Blätter
1856
gegenüber; die letern faſt wie bey der Hafelitaude, aber Fleiner,
3° lang, fait eben fo breit, unten graufich, ohne Nebenblätter;
Afterdolden flach, 3“ breit und fünftheilig, Blumen weiß mit
gelben Beuteln und fehmalen Dedkblättern, Beeren oval und
zufammengedrückt, im Sommer gelb, dann roth, fehen fehr artig
aus, im September ſchwarz und mehlig, ſchmecken fchleimig,
unangenehm füß und herb, und wurden gebraucht, wie Die
Blätter, gegen Durchfall; die innere Rinde zieht Blafen, und
daher die Zweige als Haarfeile bey Thieren, die Gerten zu
- Pfeifenröhren und Raifen; aus der Wurzel Bogelleim. Jac
quin, Austr. tab. 341. Kerner T. 110. Schkuhr T. 81.
Guimpel T. 31. GScherifen, Schlingbaum.
2) Der immergrüne (V. tinus).
Blätter länglich:vval und ungezähnt, Rippen-Achſeln unten
behaart. Mittelmeer, an fleinigen Orten im Gebüfch, bey uns
in Zimmern, 4—10° hoch, mit rothbraunen, vieredigen und
warzigen Zweigen, Blätter geftielt, 2*/‘‘ lang, 1’ breit, lederig,
dunkelgrün und glänzend; Afterbolden etwas gewölbt, fünf:
theilig, 2° breit, röthlich, dann weiß und wohlriechend; blüht
fait das ganze Jahr. Die ovalen, ſchwarzblauen Beeren wie
Erbfen führen heftig ab, ehemals gegen Wafferfuht. Ciu-
sius, Hist. I. pag. 49, Schmidts Baumzudt HL T. 180.
Laurus tinus; Baftard:Lorbeer. |
b) Blüthen ftrahlig und diefe taub, Blätter lappig, Samen
herzfürmig.
3) Die Schneeballen (V. opulus).
Blätter drey: und fünflappig, fpigig und gezähnt, Stiele
drüfig. Hin und wieder in Wäldern und an Bächen, mehr fü:
lich, bey ung meiftens in Gärten als ein Bäumchen, 12° hoch, _
mit rundlicher Krone und fogenannten gefüllten Blumen, nehmlich
ftrahlig in einem Fagelförmigen Strauß, fo groß wie Apfel und
fehneeweiß; die Aeſte glatt und graulichbraun, mit großer Marf-
röhre, Blätter 3" lang und eben fo breit, Stiele 1°, Dolden flach,
3" breit und fünftheilig, Blumen 2 breit, gelblichweiß, die
tauben am Rande, °/,'; Beeren efliptifc zufammengedrücdt und
fcharlachroth, werden von den Vögeln gefreffen. Rinde, Blü—
1857
then und Früchte fcharf und bitter, wie beym Holunder, wurden
auch fo gebraucht. Knorr, Deliciae II. t. S. 6. Schkuhr
Taf. 81. Sturm 9 27. Guimpel Taf. 32, Sambucus
aquaticus; Wafferholder, Schwilfen, Kalinfen.
6. Zunfe. Holz: Beerer — Reben.
Aralien, Aquilicien, Biteen.
A. Nraliaceen.
Blüthe oben, getheilt und fünfzählig; Beere vielfächerig,
ein Same verkehrt, mit Eyweiß.
Kelch verwachſen und fünfzählig, mit ein- oder zweymal ſo
viel Blumenblättern und fo viel abwechſelnden, kurzen Staub:
füden; Beere gefrönt, zwey: bis zehnfächerig, mit fo viel
Griffeln und je einem verfehrten Samen; Keim aufrecht im
Eyweiß.
Sträucher und Bäume, ſelten Kräuter mit wäſſerigem Saft
in milden und heißen Ländern, oft kletternd, mit verſchiedenen
Wechſelblaͤttern, ohne Nebenblätter. Blüthen regelmäßig in
Afterdolden und Riſpen, oft mit einer Hülle.
1. G. Die Bifamfräuter (Adoxa).
Kelch halb oben und dreyzähnig, Blume radförmig und
fünftheilig, mit ſo viel geſpaltenen Staubfäden, an jeder Hälfte
ein einfächeriger Beutel; Beere fünffächerig, je einſamig, reif
mit weniger Fächern; in der Endblüthe alles vierzählig. Zarte,
wohlriechende Kräuter in gemäßigten Ländern.
1) Das gemeine (A. moschatellina).
Wurzelblätter lang geftielt und dreymal zwenfiederig, Blätts
hen ſtumpf lappig, Stengelblatt ein» oder zweymal breyzählig,
Blüthen grün in Köpfchen. Ein zierliches Kräutlein in Wäl—
dern und an Zäunen, im milden Europa und Aflen im Frühs
ling, mit einfahem Schaft, nicht viel über fingerslang, und
daran nur ein vder das andere dreplappige Blatt, 1'/,” groß;
einige Wurzelblätter fingerslang, mit fünflappigen Blättern,
wovon das untere Paar wieder dreytheilig, und das Endblättchen
dreylappig; fehen ziemlich aus wie beym Erdrauch; die Wurzel
DEens allg, Naturg. IM. Botanik II. 117
1858 r
ziemlich dick, Friechend, weiß und fchuppig, mit vielen Fafernz
am Ende 4—5 Blüthen, mit 2 Deekblättern in einem Köpfchen,
wovon bie obere vierzühlig ift, fehr Flein, Faum 2 breit, Das
ganze Kraut, befonders aber die Blüthen, haben einen ftarfen
Bifamgeruch, Die Beeren follen wie Erdbeeren ſchmecken, und
die Wurzel wurde ehemals als Wundfraut gebraucht: Radix
Moschatellinae.e Lobelius, Ie. t. 672. f. 2. Fl. dan. t. 94.
Schfuhr 8. 109. Roemer, Fl. europaea, Fasc. X.
2. G. Die Sinfenge (Panax).
Zwitter und zweyhäufig, Kelch ſchwach fünfzähnig, mit 5
offenen Blumenblättern und fo viel Furzen Staubfäden; Beere
zufammengebrüct, meift zwiefelia, zwepfächerig, mit je einem
Samen und zwey fperrigen Griffen. Kräuter,, Sträucher und
Bäume in wärmern Ländern, mit drey: bis fünfzähligen Scheis
denblättern gegenüber, und traubenartigen Dolden, grünlich
oder weiß.
1) Der ädhte (P. vera).
Krautartig, Stiele lang, mit 5 handförmigen Blättern,
ſpitz-lanzetförmig und doppelt gezähnt, Dolden langgeſtielt, Kelch—
zähne und Blumenblätter ſpitzig. Tatarey, zwiſchen dem 39°
und 57°, an der chineſiſchen Mauer, in China und Nepal auf
Bergen. Wurzel federfieldick, Friechend, geringelt, äſtig und
gelblihweiß, mit einem halb Dugend daran hängenten Knollen
wie Möhren, fo groß wie ein Finger, mit einem langen Schwanz,
röthlich, innwendig gelblich, etwas ſcharf, bitter und gewürzhaft;
treibt jedes Zahr einen runden, 1—2%’ hohen, kaum Fleinfin-
gersdicen, einfachen Stengel, am Ende mit 3—4 langgeftielten
Wirtelblättern, deren jedes aus 5 ungleichen Blättchen befteht,
6‘ lang, 14, breit; am Gipfel eine Fleine Dolde aus zwey
Dusend grünlichen Blümchen, wovon viele taub find; Beeren
rundlich, etwas zufammengedrückt, fo geoß wie eine Vogelkirſche
und fcharlachroth, zwey- bis dreyfächerig mit fo viel Griffeln,
Die Wurzel it harzreich, riecht fehr gewürzhaft, ſchmeckt ſüß—
(ih und etwas bitter, und ift bey den Ehinefen feit den älteiten
Zeiten als ein Fräftiges NReizmittel berühmt, wird Daher von
den Tataren im Frühjahr und vor dem Winter fehr fleißig
1859
gefammelt, ift aber fo felten, daß man ehemals in China das
dreyfache Gewicht dafür bezahlte. Gie befördert die Ausdüns
fung, erwärmt den ganzen Leib, und foll die durch geiftige
und finnlihe Anftrengung erjchöpften Kräfte wie durch Zauber
wieder heritellen, anftedende Krankheiten und Ausfchläge ver=
hindern oder mildern, fett und jung machen u.f.w. Die Chinefen
nehmen Fein Arzneymittel, unter dem nicht Ginfeng wäre. Der
Kaiſer von Ehina foll bisweilen 10,000 Tataren anitellen, um
fie, unter der Aufficht von vielen Mandarinen, in den Wüften
zu fammeln, während welder Zeit fie unter Zeit leben müffen,
Die Blätter foll man als Thee gebrauchen Fünnen, Sn Europa
wurde fie im Anfang des 17. Jahrhunderts durch die Hollän«
der aus Zapan befannt, wohin fie felbt aus China Fommt.
Sie wurde dafeldit mit Gold aufgewogen, weil alle Reichen jung
und jtarf werden wollten. Da fie aber diefes nicht geleiftet,
fo hat man fie gänzlich vergeffen. Es iſt nicht gewiß, ob bie
nepalifche Pflanze einerley ift mit der chinefifchen, weil fie mehr
Knollen hat, fehlanfer it und die Blätter etwas rauh; auch
madht man in Oſtindien Feinen Gebrauch davon. Jartoux,
Lettres edifiantes X. pag. 172. Lafitau, Ginseng pag. 87.
Wallich, Pl. asiat. II. t. 137. Düffeld. Suppl. V. T. 16,
2) Der americanifche (P, quinquefolius).
Krantartig und glatt, Blätter langgeſtielt und handförmig
fünfzählig, Blättchen verfehrt:oval und doppelt gezähnt, Dolden
Fürzer als der Blattitiel. Nordamerica in Bergwäldern; wie
vorige, aber nur 1°,‘ hoch und oft purpurroth; Blättchen 4
lang, 2” breit; die Wurzel dünner und meift einfach, grauliche
gelb, innwendig weiß, wohlriechend, füßlih und gewürzhaft,
wird dort gebraucht, auch ftatt des Süßholzes und kommt unter
der Senega- Wurzel vor. Bon da foll fie ald Ginfeng, jetzt
felbt nach China und Zapan ausgeführt werden. Lafitau, Gin-
feng 1712. 12. Trew-Ehret %. 6. 5. 1. Woodville,
Med, Bot. tab. 99, Barton, Mat. med. t. 46. Bigelow,
Med. Bot. II. t. 29. Düffeld. Suppl. V. T. 15. A.
3. ©. Die Doldenreben (Aralia),
Kelch Faum fünfzähnig, mit 5 offenen Blumenblättern und
117”
1860
fo viel Furzen Staubfäden; Beere pflaumenartig, fünf: bis zehne
fächerig mit fo viel Nüßchen und Griffeln. Sträuder, Bäume
und bisweilen Kräuter in Nordamerica und Sapan, mit aufs
rechten und Fletternden Stengeln, verfchiedenen Wechfelblättern
und Fleinen Blüthen in rifpenartigen Dolden. Gind größten
theils harntreibend und werden gegen die Wafferfucht gebraucht,
1) Die glatte (A. nudicaulis).
Faſt ftengellos, mit einem dreyblätterigen Wurzelblatt, je
fünflappig, Läppchen fpig=ovol und gezähnt, Schaft Fürzer, mit
3 vielblüthigen Dolden ohne Hülle. Nordamerica, in Bergs
wäldern, Schaft kaum fpannelang, mit weißlichen Blümchen;
Blattftiel eben fo fang, mit 3 langen Blättern, 1%, breitz
Beeren dunfelroth, mit 3— 5 Griffen. Riecht balfamifch ges
würzhaft, und die dünne Wurzel wird wie Saffaparilf gebrauchtz
fommt auch unter dem Namen der grauen Saſſaparill in den
Handel. Plukenet, Alm, t. 238. f. 5. Torrey, Fl. unit,
States I. p. 327. Rafinesque, Med. Bot. J. t. 8.
2) Die Enollige (A. racemosa).
Stengel Frautartig, glatt und fperrig, Stiele Dreytheilig;
Zinfen mit 3—5 ovvalsherzfürmigen und gezähnten Blättern,
Rifpendolden in Fleiner Hülle. Nordamerica auf Felfen, 3—4'
hoch, mit großen Blättern wie die Engelwurz; Dolden mit 2
Dutzend grünlichweißen Blümchen, Frucht dunkelroth und fünfs
rippig. Die Wurzel ijt Died und knollig, wohlviechend und fchleis
mig, wird gegen Wunden und alte Gefchwüre, auch bey Bruſt—
Franfheiten angewendet, die eßbaren Früchte gegen HYuften,
Schkuhr %. 86. Hayne, Termiui botaniei. t. 38, f. 5.
3) Die dornige (A. spinosa).
Baumartig und ftachelig, Blätter zwey- und Dreyfach fieder—
fpaltig, Lappen fpigsoval und gezähnt; Dolden mit Fleiner Hülfe
in großer Riſpe. Nordamerica, bey uns häufig in Anlagen;
Stamm armsdic, 10—15' hoch, mit jtarfen und Frummen
Dornen; Blätter 3° lang und dazwifchen eine fchuhlange Rifpe
mit einigen Hundert runden Döldchen, aus: 30 weißlichen und
wohlriechenden Blümchen mit röthlichen Deckblättern und ſchwar—
zen, drey⸗ bis fünfeckigen Beeren, welche die Vögel gern freffen.
1861
Wurzel und Rinde find gewürzhaft und beißend; der Abfud
fhweißtreibend, gegen Wafferfucht, Gicht, alten Huften und ans
ſteckende Krankheit. Commelyn, Hortus t. 47. Schmidts
Bäume T. 102. 103. Angelica arborescens; Beeren: Angelica.
4.6. Die Shwammreben (Gastonia).
Kelch ungezähnt, mit 5—6 offenen Blumenblättern und
zweymal fo viel kurzen Staubfäden gegenüber; Beere troden,
gerippt und gefrönt, mit fo viel Sriffeln und Samen, Bäume
mit dicker Rinde, ungrad geftederten Blättern und vielen Dolden
in Trauben ohne Hüllen.
1) Die gemeine (G. spongiosa).
Fünf Fiederblättchen, oval und ganz. Inſel Morig und
Borbon; ein großer Baum mit fchwammiger, Dider und grauer
Rinde, von großen Adern voll Summiharz durchzogen, mit fo
weichem Holz, daß man leicht ein Meffer durchftoßen kann;
Marfröhre fehr weit, ebenfalls voll Gummiadern. Mefte dick,
fleifchig und voll Narben von Den abgefallenen Blättern; wer-
den am Ende dicker, wie bey Terminalia. Die Blätter ftehen
am Ende nahe beyſammen, find dick, 2 breit, oben dunkelroth,
unten blaß und fehr bewegfich, auch voll von ftarfriechendem
Summiharz; darunter die Blüthen zu 20 in jeder Dolde, Flein
und roſtfarben, wohlriegend wie Angelica, dauern aber nur einen
Tag; die Zahl der Blumenbfätter und Staubfäten 5—15, Bees
ren bläulich. Bois d’eponge, Mapou. Commerson in Jus-
sieu, Gen. p. 217. Lamarck, Dict. hist. nat. II, p. 610.
5. ©. Die Epheu (Hedera).
Kelch Faum fünfzähnig, mit 5—10 offenen Blumenblättern
und fo viel Furzen Staubfäden; Beere gefrönt, fünf: bis zehn»
fächerig mit fo viel Sriffeln und Samen. Kletternde Sträucher,
auch aufrechte Bäumchen, meift in heißen Ländern mit verfchic«
denen Wechjelblättern und Fopffürmigen Dolden mit Fleiner Hülle,
1) Das gemeine (H, helix).
Stengel Fletternd, Blätter lederig und glänzend, bie untern
fünfedig, die obern oval; Blüthen grünlichweiß in einfachen
und aufrechten Dolden. Ueberall in Wäldern, ein immergrüner
Strauch und fingersdic, im Alter ſchenkelsdick mit zahlreichen
1862
Heften und Würzelchen, der an Mauern, Felfen und Bäumen, oft
40—50° hoch hinaufläuft und diefelben gänzlidy bedeckt, wo:
durch die lektern oft zu runde gehen; Blätter dunkelgrün,
2/5‘ lang, faft eben fo breit, fünflappig und Ianggeftielt, etwas
herzförmig, an dem blühenden Aeſten weckenförmig; die Blüthen
bedecken vom September bis zum November die Wände, was
fehr ſchön ausſieht. Die Beeren reifen erſt im nächiten Jahr,
find von der Größe einer Erbfe, ſchwarz und faſt ganz vom Kelche
bedeckt. Die Blätter find bitter und zufammenziehend und
werden bey alten Gefchwüren gebraucht; in Effig geweicht follen
fie die Hühneraugen vertreiben. Die bitterlichen Beeren follen
fchweißtreidend feyn und heftiges Brechen erregen. Das Holz
ift zwar hart, aber fo porös, daß man Wein dadurch feihen
fann; bie Alten glaubten, das Waſſer würde dadurch vom
Weine gefchieden. In wärmern Ländern, befonders in der Le—
vante, fchwigt ein Gummiharz aus dem Stamm, weldyes fait
wie Weihrauch riecht; es iſt Dunfelbraun, fpröd, ſchmeckt bitters
lih und wurde gegen Schleimflüffe und als biuttreibendes Mits
tel gegeben. Schon die Alten haben die Berwandtfchaft dieſer
Pflanze mit dem Weinftod erfannt, und daher den Gott des
Weins mit einem Kranz von Epheublättern geziert. Schkuhr
T. 49. Suimpel T. 25. Hayne IV. T. 14.
b.) Der gol dgelbe (H. chrysocarpa)
unterfeheidet ſich durch gelbe, fünffamige Früchte, wächst
im Orient bis rad Indien und wird viel größer, iſt auch ders
jenige, welcher den Bacchus gewidmet war. Bauhin, Pinax
t. 305.; Hist. fig. Hedera poetica,
B. Blüchen unten, meift fünfzählig, Beere zwey« und
dreyfächerig, mit einfahem Griffel und je einem aufrechten Sa⸗
men; Keim im Eyweiß.
Meiſt Fletternde Sträucher mit wäfferigem Saft und Fnotigem
Stengel; Blätter gegenüber und abwechfelnd, einfach und geftebert,
mit Nebenblättern; Blüthen Hein und grünlich, in tranbenartigen
Dolden, welche ſich oft in Ranfen verwandeln. Keldy frey,
fehr klein und ſchwach gezähnt, mit 4—5 Blumenblättchen
auf einer Scheibe, manchmal unten oder oben verwachſen; fo
1863
viel Furze Staubfäden abwechſelnd oder ſcheinbar gegenüber;
Beere zweyfächerig, mit 2 aufrechten nußartigen Samen, oder
drey und ſechsfächerig mit einem Samen. Sie finden ſich nur
in milden Ländern, die meiſten in heißen, weichen von der voris
gen: Abtheilung ab durch Die freye Frucht und Die aufrechten
Samen, find etwas den Melinceen und Geranien verwandt,
Fünnen aber doch nur in diefer Elaffe ſtehen, worinn ſich die
Weintrauben vor allen als Beerenpflanzen: geltend machen.
a. Blumenblätter unten verbunden, fo wie die Staubs
fäden; Gröps drey: bis fechsfächerig, je. einfamig; ohne Ranken.
Aquilicien.
6. G. Die Waſſer-Reben (Aquilicia, Leea).
Kelch fünfzähnig und bleibend, Blume auf einem Becher,
fünfſpaltig und umgerelft, mit ſo vielen fruchtbaren und vers
wachſenen Staubfäden gegenüber, bisweilen noch 5 beutellofe;
Deere drey- oder fechsfächerig, mit einem Furzen Griffel und
einem nußartigen Samen.
Sträucher, bisweilen Bäumchen in heißen Ländern, mit
eckigen Zweigen und gefiederten Gegeublättern; Blüthen in
Rifpen.
. 1) Die bornige (A. spinosa).
Stengel und Blattſtiele dornig, Blätter. gefiedert, Blättchen
länglich und gezähnt, unten zottig, Rifpen am Ende. Mofuden,
überall in Feldern, an Ufern und in Wäldern; ein Bäumchen,
mit ein und mehrern Stämmen, armsdid und grün, rundum
mit Furzen Stacheln bejest, Des Morgens immer feucht, als
wenn fie fchwisten; Zweige untvegelmäßig und Inotig; Blätter
aus 7—9 Fiederbfättchen, wie beym Holunder, aber Fürzer;
Blüthen in Afterdoiden, wie beym Traubenhofunder, aber Ffeis
ner, weiß und geruchlos; Beeren fo groß wie Flintenfugeln,
bläulih und rauch, oben mit einem Nabel, innwendig grün,
faftig und füßlich, beißen aber im Munde und färben die Fine
ger violett; enthalten 5—6 Körner. wie die Weintrauben; bie
meiiten fallen indeffen unreif. ab. So lange die Stengel grün
find, enthalten fie viel wäfferiges Mark; diejenigen aber, welche
in Wäldern wachſen, befommen dide und hohe Stämme, fait
1864
“wie Pinang, mit fehr hartem, honiggelbem Holz und grauer
Rinde; im Querſchnitt vol Strahlen, wie eine Sonne, Der
ausfidernde Saft iſt beißend. Das Holz ift gut zu Pfählen,
Pfeilſchäften und dergleichen; auch macht man Furze zugefpiste
Pflöcke davon und fteckt fie um abgemähte Reißfelder in die Erde,
um das Wild abzuhalten. Die Wurzel thut man an den Palm:
mein von Sagueer, damit er nicht fo bald fauer werde; auch
- treibt der Abfud die Pocken heraus und heilt geheime Gefchwüre.
Blüht und trägt das ganze Sahr. Rumph IV. 8.44. Bur-
mann, Ind. t. 24. f. 5. Cavanilles, Diss. t. 218. Fru-
tex aquosus mas. Aralia chinensis; Bois de source,
2) Die holderartige (A. sambucina),
Stengel eckig und gefurcht ohne Dornen, Blätter faft zweys
mal gefiedert, Blättchen länglicy und gezähnt, Blüthen in Ach—
feleifpen. Meoluden, in Feldern und an Ufern, aber nicht häufig,
ziemlich wie die vorige, aber nur armsdick, nicht fo grün und
die Zweige rauf wie mit Sand beftreut; Blätter bald einzeln,
bald 3 oder 5 Fiederblättchen, fat fpannelang, 3—4'’ breit
und ebenfalls wie mit Sand beftreut, der itarfes Zucen auf
der Haut macht; Blüthen Fein und weiß in größern Trauben;
Beeren wie große ſchwarze Kirfhen, fait wie Käfe gedrückt und
genabelt, mit 6 ſchwachen Streifen, brauntosh, endlih ſchwarz,
glatt und weich, mit purpurrothem Fleifh, worinn 5—6 harte
Körner wie Theile eines Käfes geformt; werden, fo wie die vo—
rigen, von den Bügeln nicht gefreffen. Die Blätter werden ale
Gemüſe gegeffen; der Saft aus dem Marf gegen Augenent:
zündung, ber aus den Beeren gegen hitige Fieber. Die Gols
daten tragen im Kriege ein Stüd Holz mit fih, und freuen
das GSägemehl davon auf die Wunden, welche dann fehnell
heilen. Die gefauten Wurzeln ſollen die verlorene Kraft wies
der herſtellen. Rumph IV. T. 45. Frutex aquosus foemina,
| b. Blumenblätter und Staubfäden frey, Beere zwey—
fücherig und je zweyfamig; manche Trauben in gabelige Ranfen
verwandelt, den Blättern gegenüber, Viteen.
Kletternde, Fnotige und vanfende Sträucher mit lappigen
Blättern, felten gefiedert, in milden und heißen Ländern.
1865
7. ©. Die Klimmen (Cissus),
Kelch ſehr Furz und Faum vier- oder fünfzähnig, meift mit
4 hohlen Blumenblättern und fo viel Staubfäden, feheinbar
gegenüber, auf einer Scheibe; Deere ein» oder zwepfächerig,
ein und zweyfamig mit kurzem Griffel. Achit.
Sehr hochlaufende Sträucher, felten Bäume in heißen
Ländern, mit Wechfelblättern, einfach, lappig und gefiedert mit
eingelenftem Stiel; Blüthen in Afterdolden mit Hüllen und
bleibenden Blumen. Kaum von den Weinreben anders untere
fhieden als durch die ganz getrennten Bluntenblätter, welche '
meiitens bloß vierzählig find. Es find medicinifch. wirffame
Gewächſe. Die große Blume Rafflefia fteht als Schmaroger
darauf. |
a) Blätter einfach.
1) Die breite (C. latifolia).
Blätter oval herzfürmig und gezähnt, unten braunzottig,
Zweige viereckig, Nebenblätter länglich. Oftindien in Wäldern,
ein großer fehr langer windender Strauch, mit langen Reben,
grün und braun gemifcht, Blätter 6 lang und breiter; jedem
Blatt gegenüber eine jteife Ranke oder einige Blüthen in
Trauben, weiß und Flein;z Beeren wie Hollunderbeeren, ans
fange roth, dann ſchwärzlich. Biegt man diefen Strang etwas,
fd kracht ee, als wenn er bräche, ohne jedoch verlegt zu wer—
ben. Er wähst in Büfchen, ſowohl am Strand, als in den
Zeldern, und läuft fo weit, daß fein Urfprung oft fehwer aufs
zufinden ifl. In den Kräften Fommt er viel mit Ofterlucey
überein, und es gibt Fein Blatt, welches Blutfehwären fo bald
zur Reife bringt wie dieſes, was fonft nur durch Opium und
Limonienfaft gefchieht; felbft die europäifchen Wundärzte bedic-
nen fich deſſelben, wenn ihnen ihr Bafilicum fehlt; auch heilt
man Damit Beinbrüche, befonders wegen der Gignatur des
Strangs, weil er wie Knochen Fracht. Man braucht den Strang
übrigens als Band in den Wäldern, weil er den Regen fehr
lang erträgtz; auch maht man Schlingen davon, um Wild zu
fangen, Mit den dickern Reben färbt man bie Schilder roth.
Rumph V. T. 164, F. 1. Funis crepitans.
1866
2) Die graue (C. glauca).
Ebenfo, aber die Blätter: glatt und die Nebenblätter breit
gefurcht, Trauben doldenartig, Beeren einfamig. Oſtindien und
Madagascar, häufig in dicken Wäldern; aus einer faferigen
und verwirrten Wurzel treiben mehrere graue, hin und wieder
mit weißem Mehl bejtreute Stengel, mit Ranfen und weißem
Saft; Blaͤtter langgeitielt, & lang und breit; Afterdolden drey—
His fünfgabelig, am: Ende doldig und weiß; Früchte größer als
Erbfen, glänzend ſchwarz, faftig und beißgend mit einem einzis
gen Kern. Aus den langen Strängen macht man Körbe für
Eßwaaren. Diefer Strauch ift eine vortreffliche Arzney: ber
ausgepreßte Saft mit Del gekocht und als Pflafter aufgelegt
vertreibt Gefhwülfte; der Abfud auf Zucker gegen hisige Fie—⸗
ber, Huſten und Lungengeſchwüre; bie Wurzel gegen Zahnweh.
Rheede VI. Taf. 11. Schunambu Valli; Snoep-Druiven
(Nafdı-Trauben).
3) Die blaue (EC. caesia).
Blätter ebenfo, aber etwas eig, auf beiden Seiten rauf
und unten graufilzig. Guinea, auf Bergen, ein ebenfalls langer
Straub mit blaß bläulich bereiften Schöffen und breit herz=
fürmigen, röchlichen Nebenblättern, in gefpaltenen Ranken. Die
Früchte ſchmecken angenehm fauer, werden in Gierra Leona
gern gegejfen und zu gutem Effig benugt. Die Afche der Blät—
ter mit Palmöl als Salbe auf Wunden von Giftfchlangen.
Afzelius, Genera pl. guineen(, 1804. 4.
b) Blätter dreyzählig.
4) Die fleifchige (C. carnofa).
Zweige und Stiele rund, Blätter fleifhig, rundlich oval,
glatt und geferbt, Nebenblätter länglich; Blüthen in Afterdolden.
Dftindien, aus einer fleifchigen, fingersdiden, Eleberigen und im
Querſchnitt jtrahligen Wurzel, treiben fehr lange, zähe, fehlaffe
und grünliblaue Stränge mit Blättern 2—3'' lang, 1°“
breit, fett, wie die vom Portulaf, anfangs fad, dann beißend;
gegenüber eine lange Ranke; Blüthen in Ianggeftielten Achfel-
trauben, Hein und weiß; Beeren größer als Erbfen, ſchwarz
mit ſcharfem Saft, der bie Hände dunkelroth färbt, enthalten
1867
3 oter 4 edige Körner. Sit eine allgemein befannte Pflanze,
von der die jungen Blätter, mit Salz etwas gefocht, die Schärfe
verlieren und als Gemüſe gegeffen werden; vorzüglich aber find
fie ein fpecififhes Mittel gegen heftige higige Fieber, indem
der Saft auf die Bruft und den Puls geftrichen und ein wenig
mit Waller eingegeben wird. Rumph V. Taf. 166. Fig. 2.
Folium Causonis.
e) Ebenfo, aber die Blüthe fünfzählig, die Beere zweys
bis vierfamig. Ampelopfis.,
5) Das fünfblätterige Epheu (O. quinquefolia, he-
deracea).
Blätter handförmig, drey- und fünfzählig, * Blãtt⸗
chen geſtielt, länglich, zugeſpitzt und gezähnt; Trauben gabelig
und ſtraußartig. Nordamerica, bey uns ſehr häufig an Ge—
ländern und Mauern, woran der Strauch in wenigen Wochen
30—40' hoch hinaufläuft und dieſelben mit feinen zahlreichen
Zweigen und großen Blättern, die gegen Das Spätjahr ſchön roth
werden, ganz bedeckt. Die Ranfen find äſtig, die Früchte ſchwarz⸗
blau, und werden in America wie unfere Epheubeeren benutzt.
Cornuti, Pl. canad. 1635; 4° tab. 100. Kerner Taf. 659.
Americanifches Epheu, wilder Wein.
8.6 Die Weinreben (Vitis).
Keldy frey, fehr Fein und kaum fünfzähnig; 5 Blumenbläte
ter auf einer Scheide, oben verwachſen, löfen ſich unten ab,
5 Furze Staubfüden gegenüber; Beere rundlich, zwepfächerig,
mit einer Narbe und je zwey nußartigen Samen, aufrecht, fo
wie der Keim im Eyweiß.
Kletternde Sträucher im mittleren Aflen und America, mit
lappigen Wechfelblättern und Blüthen in Trauben, den Bläts
tern gegenüber; verwandeln fich oft in verzweigte Ranfen.
1) Die gemeine (V. vinifera).
Blätter herzförmig, lappig und gezähnt. Urſprünglich im
wärmern Uflen, jegt auf der ganzen Erde angebaut, vom
19ten Grade an bis zum 5Often, an beiden Seiten des Xequas
tors, gedeiht nicht in der heißen Zone; nördlih auf fonnigen
Hügeln, an Steden gebunden oder auf Latten gelegt; füdlich
18683
in der Ebene frey an. Bäumen hinauflaufend, und von einem
zum andern gefchlungen. Ein Strauch, unten gewöhnlich einige
Zoll die‘, älter armsdick und bisweilen ſchenkelsdick; treibt viele
knotige Stengel und Zweige mit riffiger Rinde, welche 30 bie
40° weit laufen; Blätter handgroß, und gegenüber Trauben
pder gabelige Ranfen, welche fih um Stecken und Zweige win:
den und den Stengel vefthalten; Blüthen Elein, grünlichweiß
und im Großen wohlriechend, fallen wie eine Zipfelmüte ab;
Beeren rundlich, bisweilen länglidy, meiltens 4“ did, aber
auch Fleiner und größer, wie Schnellfugeln, von grüner, gelber,
rother und blauer Farbe, bey welchen der Farbenftoff' bloß uns
ter der Oberhaut Flebt: ber Saft ift bey allen farblos, Man
Fennt davon an 1400 Arten, wovon viele Abbildungen bey Dus
hamel, Kerner und im weimarifchen Garten- Magazin zu
finden find.
Die Benugung ber Trauben iſt allgemein befannt, der
Hauptfache nach zu Wein, Weingeift und Effig, denn was ge-
geffen wird und getrocknet, ift unbedeutend. Die Trauben wer:
den gewöhnlich in Rücbottichen in ven Weinbergen felbit gefto-
fen oder in Standen, jodann in Fäffer gefchüttet und zur
Kelter oder Trotte geführt, wo die Maffe gewöhnlich eine Zeit
Lang in großen Zübern oder Butten ftehen bleibt; die blauen
müffen eine Zeit lang gähren, wenn der Wein roth werben foll.
Dann Fommt die Maffe auf die Kelter, wird daſelbſt wieder:
holt gepreßt und getreten, daher bie zurückhleibende Maffe ber
Kämme und Häute Treftern oder Trabern heißt, woraus man
theils DBranntwein brennt, Trabernwaſſer, theils durch Aufs
giegen von Waffer den ſchwachen Wein, Lyren, fürs Geſinde
macht, oder ſie den Schweinen füttert. Der junge, noch ſüße
Wein heißt Moſt, aus dem ſich Kohlenſäure entwickelt, Hefe und
Weinſtein (weinſaure Pottaſche) abſetzt. Er enthält Zucker,
Gummi, Apfel: und Weinfäure und deren Kalkſalze, Traubenſäure
und einen wohlriehenden Stoff, den bie Weinverfälfcher nicht
hervorzubringen im Stande find. Aus dem Wein wird unmite
telbar der Weineffig und Weingeift (Aqua vitae), ganz ent—
wäfjert Alcohol, bereitet, jener durch Stehenlaſſen an der freyen
1869
Luft, Diefer durch Deftilfation. Bor der Gährung iſt Fein
Weingeift im Moſt; während dDerfelben entwickelt ſich viel Koh—
lenſäure, welde ihm die braufende Eigenfchaft gibt und den
prickeladen Geſchmack, aber nicht felten diejenigen tüdtet, bie
ohne Licht in den Keller gehen. Die Weinhefe Fommt in feineres
Backwerk und liefert den Hefen» oder Franzbranntwein (Eogs
nac); aus dem Weinftein, der fih an die Wände der Fäffer
fest, gewinnt. man den gereinigten Weinjtein und die Weine
fteinfäure, welche als ſchwaches Abführmittel gebraucht wird,
Am Mittelmeer, befonders in Griechenland trocknet man eine
Heine, famenlofe Traubenart und verfendet Ddiefelbe unter dem
Namen Rofinen (Paffulae minores), Aus Syrien und Spanien
fommen die Eibeben (Paffulae majores); beide als Gewürz an
Speifen. Das Nebholz und die verbrannten Treftern geben gute
Buchdrucerfchwärze und blaue Farbe. Aus ben Kernen preßt
man Del gegen Durchfall, Die fogenannten Goldförner an den
Trauben find Wanzeneyer.
Die beiten Trauben zum Effen find die Muscatefler (Mus-
cata), weiß und rot); der Gutedel (Chaffelas, Muscatine),
weiß und roth; der Riesling, weiß, gibt den Rheinwein; der
Elävner, rot), der Sylvaner oder Dejterreicher, weiß und blau;
der Traminer, roth; ber Elbling, weiß und roth; in wärmern
Ländern ift die Eibebentraube zottelig, mit ovalen, gelblichen
auch blauen, fehr großen Beeren gefhäßt.
Safesten, welche dem Weinſtock fehaden, find vorzuglich:
der Blattroller oder Rebenſticher, ein Rüſſelkäfer (Curculio
betuleti), welcher die Eyer auf das Blatt legt und den Stiel
anbeißt, wodurd fich das Blatt wie eine Dute vofit, ferner
die Traubenmotte (Tinea uvella, Tortrix ambigua), welche im
Frühling als Larve die Blüthenfnofpen wegfrißt, im Auguſt bey
der zweyten Brut in die Beeren feldit bringe und die Orüns
füule hervorbringt. Uebrigens freffen auch ganze Schaaren von
Staaren und Droffeln die Beeren im. Herbit, Feldhühner,
Füchſe und Marder, Die Schildlaus (Coceus vitis) und Der
Weinfhwärmer (Sphinx elpenor) thun wenig Schaden. Matte
hiol T. 1320. Duhamel, Arbres U, t. 1-6. Jacquin,
1870
Rar. t. 50. Hort. schoenbr. t. 425—27. Gättner T. 106.
Blackwell T. 154 Lamard T. 145. Plenk T. 144. 145.
Schfuhr Taf. 49. Kerner Taf. 751. Hayne X. Taf. 40.
Düffeld. XL T. 4. 5. Wagner I. T. 153. Ampelos; Vite;
Vigne; die Trauben Uvae; Uve; Raifins.
Der wilde Weinftod (V. vinifera Br ſ. Lam-
brusca),
mit Fleinern Beeren und flaumigen Blättern, wächst in
den Wäldern am Oberrhein zerftreut. Abrostine; Lambrusca.
Die Perfilien-Rebe (V. laciniosa)
iſt eine Abart mit tief fünflappigen und wieder vielfpaltigen
Blättern, welche hin und wieder, befonders an den Häufern,
gezogen wird; Trauben weiß und zottelig, faft wie Gutedel.
Cornuti, Canada tab. 183. Schmiedel, Ic. taf. 8. Vitis
apiana; Cioutat.
Ordnung Hl. Stamms>Beerer.
Blüthe vierzählig, mit einem Griffel und einer mehrfächerigen
apfel.
7. Zunft. Wurzel:-Beerer — Muhren.
Halorageen,
Blüthe und Gröps vierzählig, der letztere nuß- oder pflaumenartig und
einfamig, Samen mit Eyweiß und unbehaart.
Blüthen oben und vierzählig; Gröps nußartig, vierfächerig, reif ein-
fächerig, mit einem verkehrten Samen und aufrechten Keim
in Eyweiß.
MWafferfräuter, bisweilen etwas holzig, mit Gegen: und
Wechſelblättern ganz und zerfchliffen, ohne Nebenblätter; Blüthen
Flein, bisweilen unvolltändig und getrennt, einzeln und in
Sträußern; Kelch verwachfen, mit vierfpaltigem Rand; 4 Blus
menblätter felten fehlend, und 4 oder S Staubfäden abwechfelnd;
Gröps meiftens gekrönt und vierfächerig, reif weniger, mit je
einem Samen im Gipfel; Griffel fo viel als Fächer, mit pinfels
1871
förmiger Narbe. In allen Elimaten, doch mehr in ben ges
mäßigten, ‚meift mit fchwimmenden Blättern.
a. Frucht geflügelt.
1. ©. Die Gras: Muhren (Proserpinaca), -
Kelch eckig, drey- oder vierfpaltig, mit fo viel Furzen
Staubfäden gegenüber, ohne Blume; Gröps pflaumenartig,
fhwammig, drey⸗ bis vierflügelig und gefrünt, mit einem drey⸗
füherigen Stein und je einem walzigen, verkehrten Samen.
Wafferfräuter in Norbamerica.
1) Die gemeine (P. palustris).
Blätter ſchmal lanzetfürmig und gezähnt, die untern fieder⸗
fpaltig. Nordamerica, in jichendem Wafler; aus einer Friechens
ben Wurzel Fommen ſchuhhohe, rundliche Schäfte mit abwech—
felnden Blättern und einzelnen Achfelblüthen; die Nüſſe dreys
eckig, wie beym Knöterich, mit dem Kelche gefrönt, weiglich und
dreyflügelig. Mitchell in Ephemerides Nat. Cur. 1748,
Nro. 23. Fig, Gärtner T. 24. Jussieu, Ann, Mus, Ill,
t. 30, £. 1.
2.6. Die Strauch-Muhren (Haloragis, Cercodia),
Keldy viereckig und vierlappig, mit fo viel hohlen Blumen
blättern und zweymal fo viel kurzen Staubfäden; Pflaume
trocken, eckig und gefrönt, zwey⸗ bis vierfächerig, mit einem
walzigen Samen, reif einfamig; 4 pinfelförmige Narben.
Kräuter und Sträuchlein im Trocknen, im heißen Afien
und Auftralien; unten Gegen:, oben Wechfelblätter, mit ein-
zelnen und verbundenen Blüthen in Achfeln,
1) Die gemeine (H. erecta, cercodia).
Blätter gegenüber, länglich:oval und gezähnt, Achfelblüchen
wirtelartig und geftielt, Srüchte geflügelt. Neufeeland; Stengel
2' hoc), „vieredig und roth, mit Zweigen gegenüber, in ber
Tracht wie Teucrium. Jacquin, Rar. I, t. 69, Murray,
Comment. goetting. 1780, p. 1.
b. Frucht mit ftacheligen ——
3. G. Die Waſſernüſſe (Trapa). /
Kelch oben, viertheilig und bleibend, Blume vierblätterig
mit 4 Staubfäden; ein Griffel mit runder Narbe; apfel nuß⸗
1872
artig, ſtumpf viereckig im Kelch, welcher durch vier fehr vers
längerte, auswärts gefchlagene und Dornig gewordene Keldys
lappen wie eine Fußangel ausſieht, zweyfächerig, zweyfamig, reif
einfamig; Same hängend oben an der Scheidwand, mit ungleis
chen Rappen, ohne Eyweiß. |
1) Die gemeine (T. natans).
Frucht vierjtachelig, Stacheln umgefchlagen mit Widerhafen,
untere Blätter gegenüber und haarförmig zerfchliffen, obere roſen—
artig, rautenförmig mit aufgeblafenem Stiel. Sn tiefen Teichen
von ganz Europa und Aſien. Im Herbit füllt die Frucht in
den Schlamm, treibt im Frühling einen 6 langen Stiel mit
einem Knoten, aus welchem die erften Wurzeln Fommen und
die eriten Blätter haarfürmig zerfpalten. Dann erſt treibt
ber eigentliche Stengel mehrere Schuh lang, hin und wieder mit
Knoten und Haarblättern, bie zur Oberfläche des Waffers, wo
fih ein Bufch abwechfelnder, breiter, rautenförmiger, gejtielter,
flarfrippiger und fchwimmender Blätter ausbreitet, nebſt einem
Halbdugend weißen Blumen in den Achſeln, im Juny; Blumen-
blästchen oval, 3 lang, 2 breit, Freuzförmig gejtellt, mit vielen
Rippen. Die Frucht hat die Größe einer Hafelnuß, und einen
ähnlichen Kern, der jedoch aus einem fehr großen und einem
fehr Pleinen Lappen beiteht, wie bey den Seeroſen, fo Daß es
zweifelhaft it, ob die Pflanze zu den Mono» oder Dicotyledonen
gehört, Die Kerne werden roh, gefotten und gebraten vom
Landvolk gegeffen, und ſchmecken faft wie Eajtanien, find aber,
weil es nicht viele gibt, mehr eine Leckerey als eine Speife,
Die Wurzel foll giftig feyn; jedodh hat man dafür Feine Er-
fahrung. Die Pferde wenigitengs freffen die Blätter, Bey den
Alten Tribulus aquaticus. Schfuhr % 25. Sturm I. 30,
2) Zn Ehina wird eine zweyhörnige Waffernuß (Tr.
bicornis)
gepflanzt, und Fommt als eine wohlfchmecende Frucht auf
die Märkte. Gärtner T. 89.
1873
8. Zunft. Stengel:-DBeerer — Wilchen.
Epilobien.
Blüthe und Gröpg vierzählig; der letztere capfels oder beerenartig und
vielfamig, Samen ohne Epweiß, aber meiftens mit
einem Scyopf.
Kräuter, Stauden und Sträucher, meiftens mit Fnotigen
Zweigen und einfachen Gegen: und Wecfelblättern, obne Ne:
benblätter; Blüthen einzeln und in Aehren, ziemlich vergäng-
lich; Kelch verwachfen und vierlappig, mit fo viel Blumen:
blättern und ein« oder zweyfachen, abmwechfelnden Staubfäben;
Eapfel oder Beere vier- oder zwepfächerig, mit vielen behaarten
Samen an Rippen-Scheidwänden oder an einem freyen Mittel
fäulden, ohne Eyweiß, Keim aufrecht. In allen Climaten,
gern an feuchten Orten oder im Schatten, meiſtens mit jchönen
Blumen und manche mit eßbaren Wurzeln.
A. Gröps lang, häutig und capfelartig, mit vielen
Samen am Mittelfäulden.
a. Die Eapfel Flafft in Echeldwänden, Samen ohne
Anhängfel, Kelchröhre nicht“ vorrsgend, Staubfäden meiftens
einfad).
Meiftens Peine Wafferfräuter mit Wechfelblättern und
Heinen einzelnen Blumen.
1. G. Die Gras-Wilchen (Isnardia, Ludwigia).
Kelhrand viertheilig und bleibend, mit und ohne Blumen:
blätter, fo viel Staubfäden; bisweilen fünfzählig; Eapfel ziem:
lich walzig, vieredig, vierfächerig und vielfamig, mit fadenför—
migem, abfäligem Griffel und Fopffürmiger Narbe,
1) Die gemeine (I. paluftris).
Stengel glatt, kriechend und ſchwimmend, Blätter gegen-
über und fpib:oval, Blüthen vierzählig, einzeln in Achfein, ohne
Blumen. In flehenden und langfam fliegenden Wäſſern, hin
und wieder; Stengel rund, fhuhhoh, Hin und wieder mit
Wurzeln; ficht aus wie Peplis portula; blüht nicht im Waffer
feld, fondern nur wann fie ing Trockene Fommt. Lindern,
Okens allg. Naturg. I Botanik 1. 118
1874
Fl. Alfat. tab. 2. b. Schfuhr Taf. 25. Lamard Taf. 77,
Sturm 9. 22.
2) Die aufredte (I. alternifolia).
Stengel aufrecht und glatt, Blätter abwechfelnd, lanzete
fürmig, mit rauhem Rand; Blüthe vierzählig, Eapfel oval und
vlereckig. Nordamerica, an naffen Orten, 1'/‘ hoch, eckig, oft
röthlich und äſtig; Blätter 2° lang, Blumen Flein, gelb und
einzeln, Kelchrand gefärbt, Gapfel 5°" lang; die Wurzel fleifchig,
weiß, rübenförmig und büfchelig, wird als Brechmittel gebraucht.
Trew:Ehret I. Taf. 2 Gärtner Taf. Ss Lamard
Taf. 77.
3) Die zerftreute a diffula).
Stengel glatt und weitfchweifig; Blätter abwechfelnd und
lanzetförmig; Blüthen vierzähfig, Blumen Flein und gelb; Capfel
‚ vieredig. Oftindien, an naffen Orten, 2—3' hoch, Blätter 4"
fang, 1° breit, Blüthen ftiellos, Fein und geld; apfel wie
Gewärznelfen und rothhraun; Wurzel faferig und hanrförmig.
Die ganze Pflanze gequetſch: und in faure Milch geweicht, gegen
Ruhr, Blähung und Würmer; die gepulverten Samen mit
Honig gegen Huſten. Rheede I. T. 49. Carambu.
2.8. Die Sumpf-Wilden (Jussiaea).
Kelch nicht länger als der Gröps, vier: oder fünffpaltig
und bleibend, mit fo viel Blumenblättern und zweymal fo viel
Furzen Staubfäden; apfel vier» bis fünffächerig und gerippt;
Griffel mit Fopfförmiger und gefurchter Narbe.
Kräuter und Sträucher in Sümpfen heißer Länder, mit
MWechfeldlättern und einzelnen Blumen.
1) Die perupifche (J. peruviana).
Faſt ftrauchartig und aufrecht, Blätter weckenförmig, unten
flaumig; Bluthen fünfzählig und geftielt, Blumen länger als
Kelch. Peru, an Bächen, über mannshoch, 2 dick und äſtig,
Blätter 5° lang, über 1” breit, Blüthenftiele 2” lang, Blumen
gelb, 1'/'' breit, Eapfel 1“ lang. Als erweichendes und zer
theifendes Mittel gegen Drüfen-Gefhwülfte Feuillee, P&
zou II, t. 9. ;
ir)
1
1875
b. &apfel fchotenförmig, vierfäcderig, Flafft im Rücken,
die Samen meitens mit einem Schopf; Blüthın vierzählig, mit
zweyfachen Staubfüden, Kelchröhre länger als Gröps.
Meiſt Stauden, felten holzig, an fchattigen Orten, mit
fhönen, großen Blumen,
3.8. Die ShotensWeideriche (Epilobium),.
Kelch vieredig, mit 4 Eurzen Lappen, fo viel Blumenblätter
und zweymal fo viel gebogenen Staubfäden; apfel fchotene
fürmig, mit behaarten Samen; Griffel fadenfürmig, mit viers
lappiger Narbe,
Schlanfe Stauden au Flüffen und auf Bergen, mit vier:
eckigem Stengel und Weidenblättern, gegenüber und abwech—
fen; Blüthen meilt roth, einzeln in Achfeln, große ehren bils
dend. Die Samenwolle Fann, mit Baumwolle vermengt, ges
fponnen werden. Weiderich, Weidenröschen, Unholdenfraut.
1) Der fhmale (E. angustifolium).
Blätter abwechfelnd, ſchmal lanzetformig, aderig und wellig;
Blumen etwas unregelmäßig; Griffel und Staubfäden nieder-
gebogen. Ueberali in Wäldern, befonders in Schlägen und um
Meiler, au an Gräben truppweife beyfammen, mannshod,
fhlanf und zierlih, nad oben etwas ältig, Blätter über 4"
lang, ?/2' breit; Blumen 1“ breit, wiolettroth, in großen,
fhönen Aehren; Capſel 2” Tang, nach dem Klaffen voll weißer
Wolle, welche mit den Samen davon fliegt; Wurzel büfchelig
und fleifchig, mit vielen Ausläufern, wurde, wie die Blätter,
als ein fchleimiges, erweichendes und zertheilendes Mittel ans
gewendet; in nörblichern Gegenden werden die Schöffe gegeffen,
in Kamtſchatka die Blätter als Furilifiyer Thee getrunfen: Herba
Lysimachiae chamaenerion, Onagra. Fl. dan. t. 289, Lamard
Taf. 278. Fig. 1. Shfuhr T. 106. Feuerfraut, Sci. Ans
toniug- Kraut,
2) Der raude (E. hirsutum).
Stengel äſtig und rauch, mit Ausläufern, Blätter Tänglich
Sanzetförmig und gezähnelt, die untern gegenüber und umfaſſend,
die obern abwechfelnd, Blumen groß und roth. An Flüffen
118 *
. 1876
und Gräben, 4' hoc, eine Sierbe in ten Anlagen. FI. dan.
tab. 326.
3) Der braume (E. montanum).
Stengel rund und flaumig, ohne Ausläufer, Blätter gegen:
über, länglich-oval und gezähntz Blumen Flein, trichterfürmig
und roth. In Wäldern 2’ hoch, fehr äftig. Fl. dan. t. 922.
Reichenbach, Iconogr. N. t. 189.
4.68. Die Nahtferzen (Oenothera).
Wie Schoten-Weiderih, aber die Eapfel Ieberig und Die
Kelchlappen zurückgefchlagen, die Staubfüden grad und bie
Samen ohne Wolle, '
Stauden bisweilen holzig in trocdenem Boden, im gemäßig-
ten America, mit rofenartigen Wurzelblättern und abwechfelnden
Stengelblättern, fehönen, großen Blumen, einzeln in Uchfeln,
aber im Ganzen eine große Aehre bildend, öffnen fich nur bey
Nacht, und find meiſtens gelb. “
1) Die gemeine (Oe. biennis).
Stengel etwas rauh und behaart, Blätter oval Tanzetfürmig
und gezähneltz; Blumenblätter länger als Staubfäden und ſchön
gelb. Nordamerica, bey ung feit zwey Jahrhunderten in den
Gärten, und von da vermwildert, 4—5' hoch, mit wenig Aeften;
Wurzelblätter gejtielt, 6" lang, 2" breit; Blumen wohlriechend;
Capſel länglich und ziemlich walzig, 1 nr lang; Wurzel möhren-
artig, fleifehig, etwas äftig, blutroth, innwendig weiß, mit rothen
Ringen, wird wie Sellerie gekocht und als Salat zum Rind
fleifh unter dem Namen Rapontica gegeffen, schmeckt fehr gut
und ift zugleich nahrhaft, kommt jedoch nur auf beffere Tiſche.
Fl. dan. tab. 446. Lamarck T. 219. F. 1. Plenk T. 295.
Sturm 9. V.
B. Gröps rundlich, holzig, nuße und beerenartig.
a. Gröps fchlauchartig, je einfewig, nur 2 Etaub-
füden. | Y
5. ©. Die Herenfräuter (Circaea). |
Blüthe zweyzählig, Kelch zweylappig, Blume zweyblätterig
und gefpalten, mit 2 Staubfäten; Gröps birnförmig, lederig
und borftig, zweyfächerig, mis einem aufrechten Samen.
1877
Ausdauernde Kränter in gemäßigten Ländern, mit ovalen
Gegenblättern und weißen Blumen in Trauben,
1) Das gemeine (C. lutetiana).
- Blätter fpig:oval, herzförmig und ae, Blüthen in
mehreren Trauben, ohne Dedblätter. Einzeln in Wäldern, jes
doch überall, ein mageres Kraut, 17° Hoch, mit Zweigen und
Blärtern gegemüber, die letztern 2“ lang, 1“ breit; Blüthen lang
geftielt, in lockern End-Aehren, Hein, Kelch röthlich, Blumen
blütter weiß oder rofenroth und jtarf gefpalten; apfel röth-
lich, mit Widerhafen. Wurde ehemals zu Hererey gebraucht,
auch als erweichendes Mittel bey Gefhmwüren. Fl. dan. t. 210,
Schkuhr T. 2. a. Sturm 9. 23.
Es gibt bey uns noch 2 fehr Ähnliche Gattungen (O. in-
termedia et alpina), mit mehr herzfürmigen Blättern und bor:
fligen Dedblästern; jene Fl. dan, tab. 255., dieſe Sturm
Heft 23.
b. Gröps rund, vielfamig und klaffend.
6. G. Die Faden⸗Wilchen (Lopezia),
Kelch und Blume vierzählig und fehe ungleich, Kelchlappen
ſehr fchmal und gefärbt, Blumenblätter mit langem Nagel, bey
den 2 Hintern fadenförmig, mit eiptifchem Saum, bey den 2
vordern flach, mit rundlihem Saum; 2 Staubfäbden, oben und
unten, wovon der vordere beutellos und blumenartig; Capfel
rund, vierfächerig, fpaltet im Rücken, mit vielen Samen an
Säufenflügeln; Griffel mit Fopfförmiger Narbe. Artige Kräuter
oder Halbfträucher in Merico, mit Wechfeldlättern und geftiel«
ten, rothen Blumen in Endtrauben,
1) Die gemeine (L. mexicana),
| Stengel edig und glatt, Blätter oval lanzetfürmig. Meerico,
bey uns in Töpfen, ein fehr zierliches Kraut, 2—3’ hoch, mit
abwechfelnden Zweigen und Blättern, und Fleinen, fonderbaren,
ſehr zarten Blumen. Jacquin, Rar, tab, 203, Collect.
Suppl, t. 15, f. 4, Bonato, Monogtaphia. 1793. Fig. Ca-
vanilles, Ic, I, t, 18,
1978
c. Gröps nußartig, Staubfäden zweyfach.
7. G. Die Ruthen⸗Wilchen (Gaura).
Kelch vierfpaltig mit fo viel Blumenblättern, zweymal fo
viel kurzen Staubfäden, Nuß Holzig, vierecfig und vierfächerig,
reif einfächerig und ein» bis vierfamig; Griffel mit 4 Narben;
bisweilen alles dreyzählig.
räuter und Halbfträucher im wärmern Nordamerica mit
gejtielten Wurzelblättern, wechſcingen Stengelblättern und
Blüthen in Endähren.
1) Die gemeine (G. biennis).
Stengel oben äftig, Blätter länzetförmig und gezähnt,
Blumen blaßroth in Trauben, mit niedergebogenen Staubfäden,
Nordamerica, bey ung als Zierpflanze in Gärten; über manns«
hoch, oben mit ruthenförmigen Zweigen, Blumen über ?/,' weit
mit blaßrothen Blättern und rothen, fchmalen und fait ebenſo—
langen Kelchlappeı. Lamarck, Eneyel. t. 281 Schkuhr
T. 105.
d. Capſel holzig und fachſpaltig, mit vielen geſlügelten
Samen; Blüthe vierzählig; Staubfäden zweyfach.
8. G. Die Pfeffer-Wilchen (Montinia).
Blüthen zweyhäuſig, Kelch kurz gezähnt, mit 4 Blumen:
blättern und Staubfäden; Capſel holzig, gekrönt, zweyfächerig,
mit. je 6 —s oben geflügelten Samen am viereckigen Mittel—
ſäulchen, aufrecht.
Glatte Sträucher am Vorgebirg der guten Hoffnung, mit
Wechfelblärtern und weißen einzelnen — *** 34
1) Die gemeine (M. acris).
Stengel edig, mit lanzetförmigen, ganzen Blättern, Vor—
gebirg der guten Hoffnung, nicht viel über ſchuhhoch, mit wenig
Aeſten und aufrechten Blättern, zolllang, Faum 2“ breit, lede—
rig und bläufickgrün; Samenblüthen einzeln, Staubblüthen 3—5
in Trauben; Capſel länglich-oval und braun. Iſt fharf und
pfefferartig und wird daher äußerlich und innerlich gebraucht.
Burmann, Arica T. 90. 5.1.2. Gärtner T. 33, Las
mard %. 808. Smith, Spicileg. t. 15,
1879
e. Gröps beerenartig und vielfamig, Blüthe vierzäh⸗
lig, Staubfäden zweyfach, Kelchlappen lang,
9. ©. Die Zier-Wilchen (Fuchsia),
Kelch gefürbt und vierlappig, mit fo viel fürzeren Blumens
blättern und S langen Staubfäden; Beere vierfächerig, mit vie:
len längliden Samen; Griffel fadenförmig, mit vierlappiger
Narbe. Anfehnliche und zierliche Sträucher in wärmern Ländern,
mit ganzen Wechfel:, Gegen: und Wirtelblättern und fehönen
einzelnen Blumen.
1) Die gemeine (F, coceinea).
Blätter oval, herzförmig, gezähnelt und flaumig, zu dreyen
in Wirteln; Achfelblüthen einzeln, an hängenden Stielen; Kelch
roth; Blumen kleiner und violett; Narbe kopfförmig. Chili,
bey uns häufig in Töpfen; ein zierlicher Strauch, mannshoch;
Blätter zolllang, 2 breit; blüht fat den ganzen Sommer;
Beeren oval, Die Fleinen, violetten und ger ten Blumen neh:
men fih fehr ſchön aus in den kreiſelförmigen, corallrothen
Kelchen mit den langen, rothen Staubfäden. Die Sungeborenen
färben mit dem Strauch ihre Zeuche ſchwarz. Schneevogt
T. 21. Lamarck 8. 232, F. 2. Willdenow in Uiteris
Annalen OL. T. 6.
2) Die ſpitzige (F. BT i
Ebenfo, aber die Blätter fpig=elliptifch und tie Narbe vier:
lappig. Ebenda, 6—12’ hoch und fehr Ajtig; Blätter über zoll⸗
fang und ,“ breit; Kelch roth, Blumen blau, Beeren oval und
vieredig, !/z lang und dunkelroth. Der Aufguß der Blätter
als Fühlendes Getränf in Fiebern, das Holz zum Schwarze
färben. Feuillee, Perou t. 47. Thilco; Ruiz et Pavon,
Fl. peruv, t. 324,
3) Die traubige (F. racemosa).
— Aeſte und Blätter flaumig, die letztern zu dreyen, ſpitz-oval
und gezähnelt; Blüthen ſcharlachroth. Weftindien, 2—3' hoch,
Blätter 11/5 lang; Blüthen aufreht und 11,” lang; Blumen
fat fo fang als der Kelch; Staubfäden Fürzer; Beere -vval,
größer als Olive, dunkelroth und eßbar, fowohl roh als mit
Zuder eingemacht; die Blätter als auflöfendes Mittel‘ bey
1880
Stockungen, gegen Wechfelfieber und Verſchleimung. Plumier,
Am, t. 133. f, 1. Lamard % 282. F. 1.
9. Zunft. Laub: Beerer — Ödden
Salicarien.
Blüthen meiit fechszählig, Kelch röhrig und frey, mit, mehrfachen
Staubfäden und runden Benteln; Gröps capfelartig, mit einem Griffel
und vielen eymweißlofen Samen.
Kräuter, Stauden, Sträucher und Bäumchen, meijt mit
vierecfigen Zweigen und ganzen Gegenblättern, ohne Nebenblätter;
Blüthen regelmäßig und einzeln in Achfeln, felten in Sträußern;
Kelch röhrig und bleibend, geftreift, mit dreyzähligen Zähnen
und folchen Blumenblättern im Rand, meilt zweymal fo viel
Staubfäden in der Mitte und abwechfelnd; Capſel häutig, viel
fächerig, reif meiſtens einfächerig, fachFlaffend, mit vielen Sa—
men, ohne Eyweiß, am Mittelfäulchen und mit einem einzigen
Griffel; Keim aufrecht. In heißen und gemäßigten Ländern,
gern am Waffer, nicht auf hohen Bergen. Sie haben Feine
ausgezeichneten chemifchen Stoffe, etwas herb und einige liefern
Farbenftoff.
A. Samen ungeflügelt.
Kräuter und Sträucher in mäßigen und heißen Ländern.
a. Kräuter mit verfümmerten Blumen,
1. ©. Die Reiß-Göden (Suflrenia).
Kelch achtzähnig, mit 4 vergänglicyen Blumenblättern und
2 furzen Staubfäden; Capfel länglich, zweyfächerig, reif eins
fächerig und zweyflappig, mit vielen Samen auf einem Kuchen
1) Die gemeine (S. filliformis),
Blätter gegenüber und efiptifch, Blüthen einzeln, ſtiellos
und weiß in Achſeln. Häufig in den Reißfeldern in Ober: Jta=
lien; kaum ſpannehoch ziemlich einfach und fehr zart. Bel-
lardi in Actis taurinensibus XII. p. 445 t. 1.
2. G. Die Sumpf-Gdden (Peplis).
Kelch zweymal fechsfpaftig, mit Feinen oder 6 vergänglichen
Blumenblättchen und fo viel Staubfäden ; Capfel rundlich, zwey-
1881
fächerig, mit vielen Samen an Klappenwänden, zerreißt. Some
mergewächfe in Sümpfen in mäßigen Ländern, mit Fleinen ſtiel
loſen Blättern und einzelnen Achſelblümchen.
1) Sie gemeine (P. portula).
Blätter gegenüber, rundlich- oval, mit einzelnen Achſelblü—
then, oft ohne Blume. Un funpfigen Orten, in Quellen, wie
Callitriche, fingerslang und äjtig, fchlägt Hin und wieder Wur-
zen; Blätter */a' lang, *s breit, blaßroth und etwas fett,
Kelch röthlich, Blumenblätter weiß, fehr Flein und fallen leicht
ab. Fl. dan. t. 64. Schfuhr T. 9. Sturm 91.
3.6. Die Waffer-Göden (Ammannia),
Kelch in 2 Dedblättchen, mit 4 oder 7 großen und fo viel
Heinen Zähnen; Feine Blumenblätter oder 4—7, mit ein« oder
zweyfachen Staubfäden; Capfel rundlich, häutig, zwey- bis fünf-
fächerig, bisweilen einfächerig, mit vielen Samen am freyen
Mittelfänfchen; reißt oder Flafft verfchieden. Kleine Waſſer—
Fräuter in heißen Ländern, mit vierecfigem Stengel, Gegenblät—
tern und geftielten Blümchen.
1) Die ägyptifche (A. aegyptiaca).
Stengel unten rund und äſtig, Blätter lanzetfürmig und
abitehend, Blüthen wirtelartig, mit 4 Staubfäden, ohne Blume,
Hegypten, in den Reißfeldern; ein aufrechtes, äſtiges Kraut,
mit achtzähnigen Kelch und einfächeriger Eapfel. Delile, Flore
d’Egypte t. 15. f, 3. Willdenow, Hort. berol, tab. 6.
2) Die indifche (A. vesicatoria),
Ebenfo, aber Stengel vierecdig, mit einfachen Zweigen, Oſt—
indien, an feuchten Orten; ein aufrechtes Kraut, 2’ hoch, mit
armförmigen,, einfachen Zweigen; ſchmeckt räs und riecht unatts
genehm und wird als Blafenpflafter angewendet. Plukenet,
Alm, t. 136. f. 22. Burmann, Indica t. 15, £, 3, Rex-
burgh, Fl. ind, I, p. 447.
b. Stauden und Sträucher mit vollfommenen, ſechs—
zähligen Blüthen. r
4.68. Die Weidericdye (Lythrum).
Kelch geftreift, mit 4—6 großen und fo viel Fleinen Zäh—
nen, 4—6 Blumenblättern und 1 oder 2 mal fo viel Staubs
1532
fäden; Eapfel länglich und zweyfächerig, mit: vielen’ Samen an
Rippenfcheidwänden: ıı Aufrechte Kräuter, bisweilen Halbiträu:
cher, mit ganzen Gegen: und Wechfelblättern ; Blüthen meiſtens
in Wirteln, lange Aehren bildend und roth oder felten weiß.
1). Der gemeine (L. salicaria).
Blätter ‚gegenüber oder zu drey, herzlanzetfürmig, Blü—
then in Wirtelähren, purpurroth, mit 6 DBlumenblättern und
12 Staubfäden, An Gräben, und Flüffen, truppweife beyfammen
und ausdauernd, Stengel fat mannshoch, eckig und etwas äſtig,
die Blätter unten in Wirteln, oben freuzweife,. 3 lang, /a'
breit; Blüthen in langen und ſchönen, purpurrothen Aehren aus
Wirteln von 3—5 Blumen; Kelch roth geftreift, die Blumen
blätter Feilförmig, Staubfüden ungleich, Eapfel länglich. Wurzel
ſtark, knorrig und äſtig, ſchmeckt herb und wurde, fo wie dag
Kraut, gegen Ruhr und Blutflüſſe gebraucht; iſt brauchbar zum
Gerben und fol den ſchwarzen Kornwurm abhalten. Herba
Salicariae, Lysimachiae purpureae, Fi, dan. t. 671. Plenk
T. 362. Schfuhr T. 128. Hayne IH, T. 39. Düſſeld.
vi. % 13, Wagner L % 90. Lysimachia Plinii; vother
MWeiderich, Blutkraut.
5. © Die Schleim-Göden (Cuphea).
Keldy etwas gefpornt, "mit: 6 Zähnen, ſo viel ungleichen
Blumenbfättern und einz bis zweymal fo viel Staubfäden;
Capſel Häutig, eins bis zweyfächerig, unten mit einer Drüfe,
fpaltet. fih fammt dem Kelh und — — flügelloſe Samen
auf einem Kuchen.
Kräuter und ————— mit ganzen Gegenblättern und
überhängenden, gefärbten Kelchen; im heißen America, ki
1) Die gemeine (O. viscosissima),
Krautartig und fehr Fleberig, Gegenblätter langlich ⸗ ovät
und rauh; Blüthen roth, geſtielt und hängend im Achſeln. Von
Braſilien bis Pennſylvanien, in feuchten Wäldern, bey uns in
Gärten; ein ſehr ſchleimiges Kraut, ſchuhhoch, Blätter zolllang,
Blüthe ſechszählig, mit 12 Staubfäden und einer einfächerigen
Tapſel, mit 6 ſchwarzen Samen, Vandelli, Fasc. tab. 3,
Jacquin, Hort, vind, U, tab, 177, Lamard T. 407,
x 1883
2) Die Fleinblätterige (C. microphylla).
Strauchartig und Fleberig; Blätter ſpitz-oval mit 6 vigfetten
Blumenblättern and 12 rothen, zottigen Staubfäpen. Auf den
Anden von Peru, ein äſtiger Straucd mit braunen Zweigen,
Blätter 4/4 lang; Kelche zwölfrippig, Blumenblätter Länglich-
oval; Eapfel wie Weizenforn, mit 10 Samen. Gegen ans
fteckende Krankheiten. Humboldt et Kunth, Nova Gen.
VI. p- 201.
6. ©. Die Salat-Göden (Pemphis).
Kelch Freifelförmig, mit 6 Furchen, 6 Lappen und 6 Zäh:
nen, 6 ovale Blumenblätter und 12 ungleiche Staubfüden;
Eapfel rundlih, neunfächerig, fechsflappig und büchfenartig,
mit vielen ecigen Samen auf einem dreyfpaltigen Kuchen,
Graue Sträuger mit Gegenblättern und einzelnen weißen
Blumen.
1) Die gemeine (P. aeidula).
Rauch, Blätter länglich und ganz. Sndien, Madagascar
und Morig; ein großer Strauch an morajtigem Gtrand, mit
Blättern wie Portulaf, aber fehmäler, fehr gedrängt, ſchmecken
angenehm falzig, fait wie bey der Meerpeterfilie (Sesuvium re-
pens) und werden zu Fifch gegeilen; die Früchte wie Furze
Nägelein. Rumph MI. Taf. SA. Mangium porcellanicum.
Forfter, Characteres t. 34. Lamarck %. 408. F. 2. Ly-
thrum pemphis.
7. G. Die Roſen-Göden (Ginoria).
Kelch fechsfpaltig und offen, mit 6 en und nagels
förmigen Blumenblättern und 12 Staubfäden; Capſel rundlich,
vierflappig und vierfurchig, Elafft am Gipfel, mit vielen Eleinen
Samen. auf einem runden Kuchen.
1) Die gemeine (G. americana).
Blätter gegenüber und lanzetförmig, Blumen blau, einzeln
und geitielt. Cuba, an Fiefigen Ufern; ein zierlicher Straud,
3—4' hoch, mit rundlichen Zweigen und zahlreichen Blättern,
19,.“ lang; Blumen zolibreit, geruchlos, Kelch röthlich, auf
zollangem Stiel; Capfel dunkeleorh, wie eine glänzende Deere,
—
1984
mit weißlihem Samen. Jacquin, Am. p. 148. t. 91. Rosa
del Rio; famard T. 407,
c. Blütden volllonmen und vierzählig.
8. ©. Die Färb-Göden (Lawsonia).
Kelch viertheilig, mit fo viel nagelförmigen Blumenblättern
und 8 Staubfäden paarweife; Eapfel rundlich, Häutig und bee—
renartig, vierfächerig, mit vielen edigen Samen.
Glatte Sträucher im Orient, mit ganzen Gegen» und
Wechfelblättern und weißen Blüthen in Sträußern.
1) Die gemeine (L. alba),
Gegenblätter oval lanzerförmig und Blüthen in Riſpen.
Levante, Negypten und Oſtindien, häufig angepflanzt in Gärten,
bey ung nur im Treibhaus, einer der häufigiten und befannteften
baumartigen Sträudher, 2—3 Mann body und faft 6 did;
ziemlich wie Rainweide und Granatbaum, beffen Blätter in den
Handel fommen, weil man damit goldgelb färbt, mit der Wur-
zel roth. Er fchießt mit einem einzigen, beindickem Stamm auf,
der ji in wenig feitwärts ftehende Aeſte theilt, fait wie bey
Dornheden; daran lange Zweige, welche auf fchlechtem Boden
dornig werden, mit Blättern und Blüten, Rinde rauh und
fhrundig; Holz hart und dicht; Blätter Furz geflielt, zofllang
und 4“ breit, graulich, fat wie beym Delbaum. Nur die alten
Zweige endigen in Dornen, mit 1—2 Paar Blättern; die andern
Zweige find fchlanf, haben 5—7 Paar Blätter und endigen
in einen armförmigen Strauß, ganz wie bey ber Rainweibde,
doch größer; die Blüthen ſchmutzig weiß, fehen hübſch aus und
riegen gut, befonders abgepflückt in Zimmern. Die Früchte
find runde Beeren, wie die von der Rainweide, mit Furzer Spise
und blaßgelb, nicht fchwarz; das Fleifch Herb, mit ſchwaͤrzlichen
Samen. Heißt Ulcanna oder Henne und ift Ligustrum Diosco-
ridis, nad welchem die befte wuchs bey Arcalona in Paläftina
und Canope (Rofette) in Aegypten. Gegenwärtig findet fie ſich
aber in ganz Aegypten, befonders am Strande um Alerandrien,
von wo aus die getrodneten Blätter in die ganze Türkey ver-
führt werden; in Mrabien, Perfien und Indien, bis China,
überall gemein, muß aber gut der Sonne ausgefest feyn.
1885
Die Blätter bleiben den ganzen Winter, find etwas herb
und färben mit Waffer gelbroth, mit Limonienfaft und Kalk
ganz roth. Diefe Farbe hängt aber nirgends an als an lebenden
Theilen, wie an Nägeln, Haaren und an Bart, und zwar fo
vet, daß fie nur wieder mit der Zeit abgeht. Die Türfen,
Aegyptier, Perfer und alle durch die Welt zerftreuten Mohren
färben damit, ihre Nägel gologelb, wie aud die Mähnen,
Schwänze und Füße der Pferde; die Weiber aber die Haare,
Hände, Füße und den Uuterleib, was fie für eine große Schön»
heit halten. Der Gebrauch ift fo allgemein, daß er fid feldft
nad) Bosnien, der Wallachey und Rußland ausgedehnt hat. Das
gemeine Volk braucht Diefes Pulver fo häuflg, daß fehr oft ganze
Schiffe voll von Alerandrien nad Gonftantinopel abgehen. Der
türfifche Kaifer fol jährlich davon SO Ducaten Steuer einneh-
mehmen. Das grünlicdy gelde Pulver, welches wie gemahlener
Senf ausfieht, fteht überal in Säden feil. Sn Oſtindien fürben
ſich Damit nur junge Leute, weil fie fich einbilden, dadurch ihren
Seliebten zu gefallen. Es it aber nur den Freyen erlaubt.
Die Könige von Macaffar halten fo ftreng darauf, Laß fie un»
fhuldigen Sclavinnen die Fingernägel mit Schrauben abfprengen
liegen, weil fie gleichfam das Zeichen der Freyheit mißbraucht
hätten. Die Farbe halt 3 Zahre, bie nehmlidy der Nagel fi
fo verlängert hat, daß der gelbe Theil ganz abgefchnitten ift.
Zur Zeit der Trauer färben fi) die Weiber nicht damit,
Die malayifchen Weiber lieben die Blumen fehr, flechten
fie in die Haare und legen fie in die Leinwand, um fie wohl
riechend zu machen; die Zuden legten fie in die Kleider der Braut⸗
leute, daher fagt die Braut im hohen Lied: Ihr Geliebter fey
wie Eſchol Hacopher, d. h. Corymbus Cypri, worunter nicht
eyprifhe Trauben verftanden werden. Das Del aus den Blu:
men heißt Oleum cyprivum, zum Ermeicdyen fteifer Glieder,
Mit dem wohlriebenden Waffer aus den Blumen wäfcht man
fih bey Befuchen und Feftlichfeiten, wie bey Hochzeiten, bey ber
Beſchneidung und während des Bairams, Zum Mahlen ber
Blätter Hat man eigene Mühlen, Die röthliche, etwas herbe
Wurzel dient zum Rothfärben und wird gegen Hautfranfheiten ge:
1886
braucht; ebenfo die Blätter, and gegen Wunden, Geſchwüre und
Gelbſucht, wahrfeheinlich, weil fie gelb färben, Das Waffer da—
von braucht man, um frhweißige Füße und Gefchwüre im Munde
zu trodnen. Cyprus Plinii lib. XIL et XXIV. Prolper
Alpinus, Aegypt. t. 23. Ligustrum aegypticum, Elhanne;
Matthivlus T. 154. Rauwolf, Iter t. 60. Rheede l.
T. 40. Mail-Anschi; Rumph IV. T. 17. Alecanna; ga:
mare T. 296. Plenf %. 296. Radix Alcannae verae =.
Cypri Antiquorum,. Mißbräuchlicy nennt man auch Anchusa in
den europäifhen Apothefen Radix Alcannae; Aleannette,
B. Blume vielblätterig, mit zwey- big dreymal fo viel
Staubfäden, Samen geflügelt.
9. G. Die Bafrofen (Lagerstroemia).
Kelch glodenfürmig und fechsfpaltig, mit 2 Deckblättchen
und 6 nagelfürmigen Blumenblättern, drey- bie fünfmal fo viel
Staubfäden, wovon die 6 äußern länger; Eapfel drey- big ſechs—
fächerig, mit fo viel Klappen und vielen Samen an Nippen.
Biume und Sträucher in Indien und China, mit vieredigen
Zweigen, ganzen Gegenblättern und Rifpen.
1) Die dinefifdhe (L. indica).
Blätter fpig:oval und glatt, Blumenblätter Fraus. China,
Sapan, Eochinchina, in Indien in Gärten; ein gefchäßter, krum—
mer, ftrauchartiger Baum, über mannshody, wie Granatbaum,
der mit mehrern Stämmen auffehießt, wovon der Hauptftamm
tiber armsdick ift und ſich in viele grade, vieredfige und braune
Zweige theilt, an deren Ende die Blätter gedrängt ftehen, flick-
los, 2—3' lang, 1%: breit; fehr fehöne, glänzend rothe Blü—
then in eroßen Endrifpen; Kelch roth, fo groß als Cardamomen,
ſechs- bis fiebenftreifig, mit fo viel rofenrothen, ovalen Blumen»
blättern auf langen, fadenfürmigen Nägeln, raus und gezähnt,
wie Nelfen und von derfelben Größe, aber mit wenig Geruch,
Beutel grün. Er fam von China, wo er auf Bergen wächst
und wegen der Schönheit der Blumen in Gärten gezogen wird,
nad Oſtindien. Kaempfer, Amoen, p. 855. Sibi; Rumph
VI, T. 28, Tejiakin; amt Ta. F. 1. er
1887
. 2%) Die indifche (L. regina). |
Blätter Tängfich und glatt; Kelche filzig, Blumenblätter
wellig mit Furzem Nagel. Oſtindien im Gebirge, auf Sandbo—
den an Ufern und in Gärten als prächtige Zierpflanze; ein
Stamm über mannshoch, mit zerftreuten Aeſten und ſchwärz—
licher Rinde; Blätter 5 lang, 2 breit, ohre Nebenblätterz
Blüthen in fpannelangen Endähren; Kelch mit eingegrabenen,
vierecfigen Fiauren, fechserlig, mit 12 PLängsitreifen, zwifchen
denen die Felder golpgelb find; Blumenblätter groß und roth,
ftehen mit dem Furzen Nagel wie Bögel auf dem Kelchrand, mit
rundlihem und gefeltetem Saum; gegen 60 Gtaubfäden auf
dem Kelchboden in 2 Reihen, roth und gleichlang, nit fo hoc)
als die Blume. Eapfel größer als eine Nuß, braun, halb vom
Keldy umgeben, mit 6 Klappen und einem Dubend Gamen,
jederfeits an einer Mittelrippe, lang. Grünt immer, blüht
im Zuly und Auguſt und träge im November und December,
Die Wurzel als Gurgelwaffer und als erweichende Breyum—
fchläge, der Abſud der Rinde, Blätter und Blumen gegen
Stodfung im Unterleib, Die Samen machen Schwindel wie
Coriander. Rheede IV. €. 20. 21. Adambod, Baakroosen,
Lamard %. 473. 5.2. Roxburgh, Corom, t. 65. Af. Ref,
IV. 301,
10. ©. Die Nelfengöden (Lafoenfia, Calyplectus).
Ebenſo, aber der Keldy zehn: bis zwölfzähnig, mit fo viel
Blumenblättern und zweymal fo viel Staubſäden; Beere rund
und fpröd, zweyfächerig, mit vielen geflügelten Samen auf
einem runden Mittelfuchen.
Bäume in America mit ganzen Gegenblättern und großen)
weißen Blumen,
1) Die fpigige (L. acuminata).
Blätter länglich mit ſtumpfen Spigen; Früchte geftreift,
Peru in Wäldern, ein anfehnliher Baum mit prächtigen Blu—
men in Trauben. Ruiz et Pavon, Fl. peruv. p. 129.
2) Die prädtige (L. fpeciofa). Ze
Blätter länglich und zugefpist; Früchte glatt. Anden von
Neugranada; ebenfalls ein großer Baum mit harfchen Blättern
188
und prächtigen, langgeftielten, einzelnen Blumen, deren Blätter
am Rande lappig und wellig find. Beide licfern gutes Bau-
hol. Humboldt et Kunth, Nova Genera VI. t. 548. a. b.
B, Strauß: Beerer — Vielfädige.
Blüthe fünfzählig, Staubfäden 2 und mehrmal ſo viel als Blumens
| blätter, meift Beeren.
Sträucher und Bäume, häufig gewürzhaft, in heißen Län«
dern mit einfachen Blättern und oft eßbaren Beeren.
Drdnung IV. BlüthensBeerer — Melaftomaceen.
Blüthe fünfzähligz; Keldy meift mit dem Gröps verwachfen; ein: oder
zweymal fo viel und mehr Staubfüden; Frucht meift beerenartig
und mehrfächerig mit einem Griffel und vielen Eleinen Samen;
Beutel lang, gefchnäbelt oder gefpornt, Öffnen ſich
' meift lochartig..
Meiitens Kräuter und Sträucer in heißen Ländern, mit
einfachen Gegen: und Wechfelblättern"ohne Düpfel oder Deldrü—
fen; Blüthen in Rifpen und Trauben.
Sie zerfaffen in zwey Abtheitungen :
in die Melaftomen und
die Groffularien mit den Cacten,
wovon jene zweyfache, Diefe aber ein« oder vielfache Staub:
fäden haben. -
I. Melajtomen.
Zweymal fo viel eingefchlagene Staubfäden in Keldhöhlen;
Groͤps vielfamig, Blütter vielrippig. '
Blüthe fünfzählig mit zwepmal fo viel Gtaubfüten, Gröps
mehrfächerig, capfel- und beerenartig, mit einfacher Narbe und
zahllofen Samen am Mittelfäulchen, ohne Eyweiß; Keim aufredt.
"Kräuter, Sträucher und Bäume in warmen Ländern, meift
in America, mit vieredigen Stengeln oder Zweigeu und ein—
fachen, aber vielrippigen Gegenblättern, ohne Nebenblätter; Blü—
then einzeln in Achfeln, aber gedrängt und Sträußer bildend;
ſonſt abweichend gebaut, Kelch oval, meift fünflappig, ift durch
\
1889
8 oder 1% Längsrippen mit dem Gröpfe fo verwachfen, daß da—
zwifchen Gänge entitehen, worinn die Staubfäden anfangs ein«
gefchlagen liegen, mit langen zweyfächerigen Beuteln, welche
meijtens in einen Schnabel endigen, mit 1 oder 2 Löchern, und
hinten gefpornt find. Gröps meiſtens fünffächerig, aber auch
zwey⸗ und achtfächerig, oft mit dem Kelche verwachfen, capfel
und beerenartig, und im erjtern Falle fachklaffend mit den
Scheidwänden an der Mitte der Klappen; die feinen Samen’
aber an einem Meittelfäulchen.
Man theilt fie ein nad dem Bau der Staubbeutel, je
nachdem fie mit einem Loch oder einem Spalt Flaffen; und
fodann nimmt man auf die ©ejtalt der Samen Rückſicht, ob
der Nabel hohl iſt wie ein Knopf und der Keim gebogen, oder
od der Nabel fchmal ift ohne Vertiefung, mit gradem Keim.
Ich nehme vorzüglich Rüdfiht auf die Natur der Frucht, ob
fie capfele oder beerenartig ift, obfchon fich dieſer Unrerfchied
noch nicht feyarf genug herausheben läßt. Ihr Bedeutung aber
als Beerenpflanzen fordert Diele Berückſichtigung. Es gibt alfo
a) Eapfel-Melajtomen und -
b) Beeren-Melaftomen.
10. Zunft. Samen: Beerer — Elpen.
Rherien, Osbedien und Lavoifieren.
Groͤps frey, troden und capfelartig; Beutel gefchnäbelt, mit 1—2
Löchern.
A. Beutel mit einem Loc.
a. Gröps frey, ohne Schuppen und Borftenz Samen
fnopfförmig, nehmlich mit ausgehöhltem Nabel. NRherien.
Meift Kräuter mit vierecfigen Stengeln oder Zweigen; in
America auf feuchtem Boden, ohne befondere medicinifche Kräfte.
1. G. Die Zier»Elpen (Rhexia). N
Kelch Frugfürmig und vierfpaltig, "mit fo viel ovalen Blu:
menblättern und 8 Staubfäden, Beutel ungefpornt; apfel vier:
fächerig, mit fo viel freyen Mittelfäulchen. Gfatte, vierecige
Stauden mit ftiellofen, lanzetförmigen und dreyrippigen Blättern
Okens allg. Naturg. II. Botanik II. 119
1890
und peenpähfigen, rothen ober = Blüthen, he Dol:
den bildend.
1) Die gemeine (Rh. virginica).
Stengel geflügelt, Blätter oval lanzetförmig und wimperig
gezähnt; Kelche borjtig. Nordamerica, in feuchten Wäldern und
Zäunen, bey uns in Gärten, eine Fleine Staude mit Fleinen,
purpurrothen Blumen. Plufenet X. 202. F. 5. Lamarck
T. 283. F. 2.
b. Gröps frey, oben mit Schuppen oder Boriten,
Samen knopfförmig. Dsbedien.
Kräuter und Sträucher in allen Welttheilen.
2. ©. Die Borften-EIpen (Chaetogastra).
Keldy Ereifelföürmig, behaart oder befhuppt und fünflappig,
mit fo viel ovalen Blumenblättern und zweymal fo viel glatten
Staubfäden, Beutel gefpornt; Eafpel fünffächerig, oben mit
Borſten.
Rauche Kräuter und Sträucher in America, mit brey- bis
fünfrippigen Blättern und rothen oder weißen Blumen.
1) Die ſchöne (Ch, fpeciofa).
Zweige flaumig, Blätter Eurzgeftielt, länglich, dreyrippig
und gewimpert. America auf Bergen bey Popayanz ein Sträuch—
lein wie Cistus ladaniferus mit großen, vofenrothen Blumen,
die Staubbeutel mit einem Fegelfürmigen Sporn. Bonpland,
Rhexiae t. 4. Flore de Mayo.
2) Die Sumpf-B. (Ch. strigosa).
Stengel vieredig und boritig, Blätter ſpitz-oval, dreyrippig
und borjtig. Antillen, auf Bergen und zwifchen Sumpfmoos;
ein holziges Kraut, wie Eiftrofen, mit fchönen purpurrothen
Blumen und gelben Beuteln, in armen Afterdolden. Bon-
pland, Rhexiae t. 26. Melastoma str.
3) Die gemeine (Ch, canescens).
Blätter oval lanzetfürmig, dreyrippig und — Blüthen
zu drey und hängend; Beutel zweyſpornig. Auf hohen Bergen
bey Popayan, ein Strauch, 3° hoch, mit: runden Aeſten und
vielen Blättern, “2“ lang, Kelch roſenroth und behaart; Die
1891
Blumen viel größer und violett. ı Der Abfud gegen Harnbe—
jcwerden. Humboldt, Melastomes H. t. 6.
3.6. Die Faden-Elpen (Osbeckia).
Keldy oval und borflig, mit. 4—5 meift abfälligen Lappen
und Anhängjeln dazwiſchen, fo viel Blumenblätter, zweymal
jo viel glatte Staubfäden; Beutel zweyſpornig; Capſel vier:
bis fünffächerig.
Kräuter und Halbflräuder in Kr WelttHeilen, mit vier:
jeitigen. Zweigen, drey« bis fünfrippigen Blättern, anfehnlichen,
röthlichen Blüthen in Köpfchen und Afterdolden.
1) Die gemeine (O. chinensis).
Blätter länglich lanzetförmig, dreyrippig und borftig, mit
wenig Blüthen in Afterdolden; Kelchlappen borftenfürmig. China,
auf trodenen Hügeln, ein -ausdauerndes Kraut mit holziger
Burzel und mehrern Stengeln, wie Bindfeden, nur ſchuhhoch;
Zweige armförmig, Blätter gegenüber und zollfang, 2 breit;
Blüthen zu zwey oder drey am Ende, vierblätterig und violett;
Eapfel rundlich, weiß und fünffäherig. Wegen Grimmen und
äußerlich auf Geſchwülſte. Bot. Register t. 542,
4.6. Die Thee-Elpen (Tibouchina).
Kelch Freifelförmig, fünflappig und beſchuppt, unten mit
doppelter Hülle aus je 2 Dedblättern, mit 5 ovalen Blumen:
blättern und zweymal fo viel glatten Staubfäden, Beutel ſchwach
geſpornt; apfel ganz frey und fünffächerig.
1) Die gemeine (T. afpera).
Zweige vieredig und jchuppig, Blätter ſpitz-oval, fünfrippig
und rauch. Guyana; ein äſtiger Straud, 3—4' hoc, Blätter
2“ lang, wenig Blüthen in Afterdolden und purpurroth. Riecht
angenehm gewürzhaft, und wird als Ihee bey trockenem Huften
geteunfen. Aublet X. 171. Rhexia,
B. Beutel ein oder zweplöcherig ; Lapfel trocken und
nackt, die Samen oval oder eckig, mit ſchmalem Nabel. La—
voiſieren.
Sträucher und Bäume in Ameriia,
5.6 Die Schnabel-Elpen (Rhynchanthera),
Kelch rundlich, mit 5 borflenförmigen Lappen, fo viel ovalen,
119 *
1892
Biumenbfättern und 10 Staubfäden, wovon 5 beutellos und 5
mit ſehr langen, einlöcderigen Beuteln, Bene gefpornt; apfel
fünf-, bisweilen dreyfächerig.
Kräuter oder Halbfträucher in Sädamerica, mit rundlichen
und behaarten Zweigen, Tänglichen oder herzförmigen, fünf: big
neunrippigen Gegenblättern, Blumen roth in Endfträußern.
1) Die gemeine (Rh. grandiflora).
Blätter langgeftielt, herzförmig, rauch, meunrippig und
gezähnelt, Blüthen zu drey am Ende, Cayenne und Orinoco,
häufig auf fumpfigen Wiefen; ein artiger Halbftraud, mit
hofziger Wurzel und mehrern röthlihen Stengeln, 2—4' hoc),
Zweige Freuzförmig, Blätter gegenüber, 3 lang, 1"), breit.
Kelch röthlich behaart, Blume violert mit einem größern Blatt;
apfel etwas faftig und fünfflappig. Die ganze Pflanze ſchwitzt
eine Ffleberige und balfamifhe, wohlriechende Flüffigfeit aus,
mit Ausnahme der Blumen, welde lehtere übrigens als Thee
beym Huſten genommen werden, das Kraut als Wundmittel.
Aublet T. 160. Melaftoma gr.
6. ©. Die Rofen-Elpen (Meriania).
Kelch glocdenförmig, fünfe big fechslappig, mit fo viel
Blumenblättern und zmeymal fo viel Staubfäden; Beutel zwep-
föcherig, unten kurz gefpornt; Gapfel rund, fünf bis fechsfä-
cherig, mit fehr feinen, edigen Samen.
Sträucher und Bäume in America mit geftielten, glatten
Gegenblättern und einzelnen Acyfelblüthen.
1) Die gemeine (M. rosea).
Blätter oval, dreyrippig und gezähnt, Gtiele einblüthig,
mit 2 Feilförmigen Dedblättern. Jamaica, ein Baum mit 10
bis 20° hohem Stamm, graden Heften und rundlihen Zweigen;
Blätter 3—4” lang, Blumenblätter groß, Tänglich:oval und
rofenroth; Gapfel halb vom Kelch umgeben und rundlich fünf-
eig. Die gemürzhaften Blüthen als Thee bey a ——————
ten. — 2* Antilles 1. p. 78. t. 6.
—
1893
11. Zunft, Gredp8-Beerer — Gindeln.
BeerensMelajtuomen und Memecylen
Blüthe oden, fünfzählig, mit zweymal fo viel eingejchlagenen Staub:
fäden und langen Beuteln; Gröps beerenartig, Blafft nicht, meiſtens
mit dem Keldye verwachfen.
Meiſt Sträucher in America, deren Beeren eßbar find, aber
ben Mund ſchwarz färben, alfo Melaenoftomen heißen follten.
Bey den einen Öffnen fich die Staubbeutel —— bey
den andern ſpaltförmig.
A. Beutel öffnen ſich lochförmig.
a. Beutel einlöcherig, Beere theilweife mit dem Kelcye
verwachfen und borjtig am Ende; Samen Fnopfförmig. DB:
beefien mit Beeren.
1.©. Die Kopf-Gindeln (Triftemma).
Keld, vöhrig, in vielen Deckblättern und bärtigen Anhäng-
feln zwifchen ven 4 vder 5 Lappen; 4—5 Blumenblätter mit
Nägeln, S—-10 Staubfäden mit Frummen Beuteln, hinten etwas
gefpornt; Boeere rundlich und niebergedrüädt, etwas mit Dem
Kelche verwachlen, vier- bis fünffädherig und borſtig am Ende.
Kräuter und Stauden mit vieredigem Stengel und Blüthen
in Köpfchen, in Africa. i
1) Die gemeine (T. virulanum).
Blätter jpig: oval, fünfrippig und behaart, Köpfchen fünf:
bis achtblüthig. Inſel Mori, eine Staude, 2—3' hoch, unten
holzig, Blätter 3° lang, 17/5‘ breit, unten braun; Beeren vval,
eßbar und ſchmackhaft, gut gegen anjteddende Krankheiten. Ven-
tenat, Choix t. 35. Mel. maurivianum,
2.©. Die Krähen:Beeren (Melaltoma).
Kelch oval, ſchuppig und halb verwachfen, fünffpaltig mit
Anhängfeln; 5 Blumenblätter mit zweymal fo viel ungleichen
Staubfäden, Beutel Frumm, hinten zweyborſtig; Beeere fünf:
fächerig ; bisweilen affes fechszählig. |
Meift vauche Sträucher in der alten Welt, mit geftielten,
fünfs His fiebenrippigen Blättern und großen, ſchönen Blüthen
1894
in Büfchele und Afterbolden; die Blumen nicht auf dem Rande,
fordern im Schlunde. Der Kelh iſt anfangs viel weiter als
der Gröps, welcher erft fpäter fo anmwächst, daß er denfelben
ausfällt und damit gefrönt wird. Es gibt davon eine große
Menge, vorzüglich in Oftindien, beren Beeren größtentheils eß—
bar find, "aber den Mund fehwarz färben. Tracht wie beym
MWeiderich, Bocca preta; Schwarzmund.
1) Die gemeine (M. malabathricum),
Raub von Schuppen, Blätter weckenförmig und rauch, Bü—
ſchel fünſblüthig, Blumen purpurroth, Indien, auf Gebirgen;
ein Strauch oder Bäumchen, mit einem dünnen, knotigen Stengel
und viereckigen Zweigen. Holz hart und gelblich, Rinde rauh
und wollig, das Mark wie Holunder, Wurzel herb; Blätter ge—
genüber, ſpitz-elliptiſch, mit 3 Rängsrippen, 4’ lang, 142° ‚breit,
unten vauch, geferbt und Herb. Blüthen am:Ende in Fleinen
Trauben, mit ziemlich, großen, zierlichen Blumen, wie NRofen,
aber geruchlos, aus 5 länglich runden, glänzenden Blättern ;
Kelch gelb und ſtruppig; Frucht rundlich, mit dem Kelche ‚ge:
Frönt, ‚der endlich oben berftet und das weiche, blänlichrothe
Sleifh fehen läßt, das ſüß und gut fehmect und von den Inn—
wohnern gegeffen wird; fünffächerig, voll Eleiner weißer Samen,
faſt wie bey Erdbeeren. Grünt, blüht und trägt immer; die
Kohle gut zu Schiefpulver. Die Heiden opfern die Blumen in
dem Tempel ihrer Venus, weldhe Mogent: heißt. Mit den
Früchten färbt man Cattun roth. Die herben Blätter gegen
Grimmen, mit Del gekocht als Salbe a Schwämmchen und
geſchwollenes Zahnfleiſch. Rheede IV. T. 43. Kadali, 8
bessen; Burmann, Zeylon T. 73. un in
2) Die ſchwarze (M. polianthum). U ı = ine
. Esenfo, aber die Blätter oval lanzetförmig, oben; rauch,
unten wollig und mehr Blüthen in den Afterdolden. Indien,
einer der gemeinſten Sträucher auf Angern mit dem wilden
Gujaven-Baum, und an Waldtraufen mit Cajuputi (Melaleuca),
aber verachtet, weil er Früchte trägt und. Doch bloß zu Brenn:
holz gebraudyt werden Fannz die Beeren werden nur zum‘ Spaß
gegeffen und vorzüglich von den Eidechſen verzehrt. Es iſt ein
i
1895
Strauch mit mehrern braunen Stengeln; Blätter 4 — 6’ lang,
1%/2° breit, mit 3—4 Rippen, unten wollig; Blumen fünfblät-
terig, hellroth wie Giftröschen; Frucht etwag größer als Erd—
beere, mit dem Kelche gefrönt, der endlich oben berftet und das
fchwarze oder vivlette Fleifch zeigt, welches ſüß ſchmeckt, ‚aber
die Lippen fchwarz färbt, wie Heidelbeeren, voll Körner, Die
Blätter gegen Ruhr und Schleimflüfe Rumph IV. %. 72.
Fragarius niger,
3) Die wilde (M. asperum).
Blätter fpib= elliptifch, fünfrippig und rauch; Bu, in
Rifpen, Indien, auf Bergen; ziemlich. wie. die erfte Gattung,
aber ganz rauch und die Blätter größer, die Blumen Fleiner ;
Beeren Sänglich, rauch, mit rothem fchmachaftem Fleiſch. Die
gequetfchen Blätter mit Pfefferblättern und Zucker gegen Huſten.
Rheede IV. 43, Kadou Kadali; Fruita da Gralha do Mato.
4 Die rothe (M. moluccanum), x
Blätter ſpitz-elliptiſch, gelb, rauch und — ra
weiß in Afterdolden; Kelh ohne Anhängfel. Jadien, auf Hü—
gein an Waldtraufen; ein Fleiner Strauch, mit einfachem, kaum
armsdickem Stamm und wenigen graden Zweigen; Blätter fajt
wie beym ſpitzen Wegerih, 3 — — lang, 2“ breit „. Dreyrrippig
und rauch; 2— 3. Blüthen auf mehrern langen Enpitielen, fünf—
blätterig, „wie die der Erdbeeren; Früchte rundlich , wie Fleine
Erdbeeren, aber derber und gefrönt, voll Höcerchen, einerſeits
weiß, anderfeits röthlich, mit weißen, körnigem Fleiſch, wel:
ches beym Eſſen Fuirfcht, ſäuerlich ſüuß ſchmeckt und befonders
den Reifenden ſehr angenehm. iſt, um den Durft zu \löfchen.
Man gibt fie auch den Kindern, ‚damit ſie nicht ing Bert brun—
zen; die gequetfchten Blätter mit Pfefferblättern und Zucker, gegen
ben Auften Rumph IV. T. 71. Fragarius ruber; Bur-
mann, Zeylon T. 72. Otantbera, .
b. Beutel mit 1 oder 2 Löchern; Beere mit. Dem
Kelche verwachſen, Samen mit fehmalem ‚Nabel, Keim grad.
Rauche Sträucher, größtentheils in America. Miconien.
3.06. Die Borſten-Gindeln (Olidemia, Melastoma).
Kelch oval, mit 5 fpigen Lappen, 5 Blumenblätter, 10
1896
Staubfäden, Beutel einlöperig, ‚hinten mit: 2 furzen Läppchen ;
Beere mit Boriten gefrönt und fünffäcyerig, Samen vval.
1) Die gemeine (C. hirta).
Rothborſtig, Blätter weckenförmig, fünfrippig und —
wenig Blüthen in dreygabeligen Riſpen und weiß. Jamaica,
ein mannshoher, ſteifer Strauch, mit geſtielten Blättern, ziem—⸗
lich großen Blumen und blauen Beeren, welche ſäuerlich ſüß
ſchmecken und gegeſſen werden, auch als Kühlmittel bey Fiebern.
Swartz, Obs. p. 175. Sims, Bot, Mag. t. 1971.
2) Die zierlidye (Ü. elegans).
Blätter fpisherzförmig, fänfrippig und geferbt, wenig Blü—
then in dreygabeligen Endtrauben, bläulichweiß. Guyana, an
Mauern um die Wohnungen, ein zweyjähriges Kraut, mit meh:
rern vieredigen Stengeln, vothhaarig, fo wie die Blätter, 3°
hody; Blätter 5" lang, 3 breit; Trauben zwiſchen den Gabeln,
dreytheilig, je dreyblüthig ; Beeren haarig, bläulich, faftig, fünf:
fächerig, voll'feiner Samen, füß und fchmadhaft, werden von
Kindern gegeffen. Aublet I. ©. 427. %. 167.
3) Die wilde (O. agrestis).
Blätter länglicyeoval und gejtielt, Blüthen weiß, in Rifpen.
Cayenne, an Bächen und alten Mauern, Erautartig, mit’ meh:
rern haarigen Stengeln, 2-3‘ hodz; Blätter 4 lang, 2 breit,
fünfrippig und röthlich behaart; Beeren Haarig, bläulich und
faftig, ſchmecken füß und angenehm und werden von den Erevlen
gegeffen. Aublet L ©. 425. T. 166.
46 Die Blafen:Gindeln (Tococa). ‘
Kelch glatt und fünfzähnig, 5 Blumenblätter oval, 10
Staubfäden, "Beutel hinten, mit Läppıhen; Beere —
mit Borſten gekrönt, Samen eckig.
Rauche Sträuder in America, mit —— Zweigen *
gekerbten Blättern, deren Stiele am Ende 2 haben,
worinn Ameiſen nijten,
1) Die gemeine (T. guianensis, physiphora).
Blätter fpis : oval, fünfrippig und geferbtz; Blumen Reife
roth in Endrifpen. Guyana und Cayenne an Wegen, ein
Strauch, 6’ hoch, aus mehrern, viererligen, hohlen und behaarten ,
1897
Stengeln; Blätter 9" lang, 4" breit; Stiel 1 , geflägelt und
die Flügel wie 2 Blafen geftaltet, in weiche die Ameifen laufen,
Löcher in den Stamm freffen und fi darinn aufhalten; Blü—
thentrauben lang und fchön, Beutel grad; Beeren oval, wie
Schlehen, roth und dreyfächerig, mit vielen Samen in eßbarem
Mus; find befonders bey den Affen beliebt und daher heißt der
Straud) Bois macaque. Mit dem Safte kann man wie mit
Dinte fehreiben. Aublet J. ©. 438. T. 174.
5. ©. Die Schleim-Gindeln (Medinilla, Melastoma).
Keldy oval und glatt, vier- oder fünfzähnig, mit fo viel
Blumenblättern uud zweymal fo viel Staubfüden; Beutel mit
einem Loch und hinten zweylappig; Beere flafhenförmig, meiſt
vierfächerig, mit ovalen Samen. Glatte Sträuder in Indien.
1) Die gemeine (M. crifpata).
Blätter fpatelförmig und fünfrippig, zu vier in Wirteln,
Blumen weiß, fünf oder ſechszählig in Doidentrauben. Mo:
lucken, an Flüffen; ein großer Strauch mit vielen Doldigen Sten—
geln und fingersdicken, vieredigen Zweigen, welche voll wäfferigen
Marks find und hoch auf Bäume Flettern, an jedem Knoten
4 Blätter, wie beym breiten Wegerich, 5—9” Tanga, 37,—4'
breit und vierrippig, oft röthlich; 5—6 Blüthen auf einem
Stiel in Achſeln, wie Feine Eicheln, Kelch purparroth, 5 Blu:
menblätter weiß, mit 10 ungleichen Staubfäden ; Beeren wie beym
Hagedorn, etwas größer, purpurroth, füß aber fad. Zieht man
die graue Oberhaut ab, fo find die Stengel fo glatt und ſchlei—
mig wie ein Aal. Man madt davon einen Balfam auf Wuns
den; die etwas fetten und fäuerlichen Blätter werden mit Fiſch
gegeffen. Rumph V. 8. 35. 5. 1. Funis Muraenarum mas.
6. ©. Die Büfhel-Gindeln (Oflaea).
Kelch oval und vierzähnig, 4 lanzetförmige Blumenblätter,
S furze Staubfäden mit Beuteln, ohne Läppchen; Beere vier
fücherig und gefrönt, mit edigen Samen.
Sträuder in America, mit rinpige⸗ Blättern * kleinen
Achſelblumen
1) Die gelbe (©. flavescens).
Blätter geſtielt, weckenförmig, glatt, fünfrippig: und ge:
1898
Ferbt; Blumen weiß und. bäfhelförmig. Guyana in Wäldern;
ein Bäumen, ‘10 hoch und 8°. dick, viereckig, glatt: und: grauz
Holz weiß und hart; Blätter gegenüber, oval, 9 lang, 4
breit, oben grau, unten gelblih; Beeren wie Feine Miftel,
gelb und gut zu eſſen. Aublet 1. 423. T. 164. |
7. G. Die Filz:Gindeln (Heterotrichum). —*
Kelch oval, fünf- bis achtſpaltig, mit fo viel ovalen Blu—
menblättern und zweymal ſo viel glatten Staubfaͤden, Beutel
länglich und einlöcherig; Beere rund und gekrönt, fünf- bis
achtfächerig. Sträucher in Weftindien, mit runden, rauchen
Zweigen, flaumigen Blättern und drepgabeligen Afterdolden.
1) Die gemeine (H. angustifolium). |
Weißfilzig und rothborſtig, Blätter Länglich und. geferbt,
dDreyrippig, Blumen weiß. Antillen, Strauch 24° hoch, Blät-
tee 4° lang, 1’ breit und lederig; Beeren bunfelbraun, fäuer-
lich-ſüß, dienen mit Gitronenfaft als ein Fühlendes Getränf bey
entzündlichen Krankheiten, Durchfällen und Blutflüſſen. Plu-
mier, Am. t. 141.
8. ©. Die Zier-Öindeln (Diplochita).
Kelch walzig mit 2 Deckblättern, fünf— bis ſechszaͤhnig,
nur unten mit dem Gröps verwachſen, 5—6 längliche Blu—
menblätter; Staubbeutel einlöcherig, unten zweylappig; Beere
trocken, klafft nicht, fünffächerig, mit ovalen Samen.
Anſehnliche, meiſt rothflaumige Sträucher in America, mie
Gegenäften „breiten Blättern, und Bfüthen in Enbiträußern. Ki
1) Die prächtige (D. fothergilla, florida). TR UT
Blätter geſtielt, fpi:oval, fünfrippig, unten: ——
Blumen weiß mit gelbem Nagel, in großen Sträußern. Guyana,
Braſtlien und Weſtindien; ein Bäumchen, deſſen Stamm 5 hoch,
5“ dick mit grauer Rinde und weißem, brüchigem Holz; Aeſte
am Ende lang, röthlich und viereckig, Blätter 7 Lang, 8
breit, Stiel 1% Strauß groß und ſchön an Aeſten und
Zweigen zerſtreut, Kelchrand vöthlich, Blumen weiß, Staubfä:
- den gelb, 5“ lang; Beeren mit wenig Saft, dreyfächerig, vol
feinee Samen; der Saft der Blätter auf Stiche von den‘ Sta:
i
1899
chein der Ftſche. Aublet &. 175. Bonpland, Dielastomes
t. 32, Vahl, Dec. Am. A, t. 17. Bois yaman.
9. G. Die Saft-Gindeln (Henriettea).
Kelch glockenförmig und fünfiappig, 5 ovale, flaumige
Blumenblätter, Staubbeutel lang gefhnäbelt, einlöcherig, unten
gefpalten; Beere faftreih und fünffächerig.
Sträucher mit runblichen, rothflaumigen — und vvalen,
ſtiftigen Blättern,
1) Die gemeine (H. succosa). 5;
Blätter oval, fünfrippig. und fiftig, unten »rothfilzig.
Cayenne und Guyana in Wäldern; ein Bäumchen, 12’ hoch, 5“
did, mit aufrechten, ziemlich vieredigen Zweigen; Blätter 5
lang, 3/2 breit, 3—4 Blüthen an Stielen, büſchelförmig in
Achfeln, weiß und gefranzt; Beeren röthlich wie Stachelbeeren
und gefrönt, vol feiner Samen in einem füßen, röthlichen: und
ſchmackhaftem Mus, welches affgemein beliebt ift; der Abſud
der herben Blätter zur Reinigung der are und Geſchwüre.
Aublet T. 162. Caca Henriette.
10. G. Die Flügel-Gindeln RR
Kelch glockenförmig, abgeftugt, nur unten verwacfen, 5
herzfürmige Blumenblätter, Beutel oval und ftumpf; Beere
fünffächerig.
1) Die gemeine (L. ——
Blätter rundlich:oval und« fünfrippig, Bluthen in After:
dolden. Guyana in Wäldern; ein großer Baum, deſſen Stamm
60° hoch und 1°/,° Died it, unten mit großen Flügeln oder
Rippen, welche Arcaba heißen; Rinde gram und ſchrundig;
Holz weiß und Dicht; Mefte weit ausgebreitet, Freuzfürmig, mit
knotigen, vieredfigen Zweigen, an deren Ende die Blätter gegen:
über, 7 lang, 41%" breit, Blumen weiß und wellig; Beere
gelb wie eine kleine Mifpel und gefrönt, voll feiner Samen in
weihen Mus, füß und aut zu effen, heißen Meles. Anblet
Taf. 163,
11. ©, Die Sanımet- Sindeln (Miconia).
Kelch verwadfen und fünfzihnie, 5 ovale Blumenblätter,
Beutel ſchmal, unten mit Läppeben; Beere fünffächerig, Samen
1900
dreyedig mit fehwarzem Nabel. Haarige Sträucher in America
mit Rifpen. |
1) Die gemeine (M. holosericea). j
Blätter geftielt, länglichsoval und etwas herzförmig, fünf:
vippig, oben "weiß gedüpfelt, Blumen weiß. Häufig in Wert:
Indien, Guyana und Braſilien; ein Strauch, 3—5’ hoch, mit
rundlichen, vothfilzigen Zweigen, Blätter 3—5" lang, Kelche
rothfilzig, Beeren wie Erben, drey⸗ bis vierfächerig, violett
mit eigen Samen, Der Filz wird ale Zunder benutzt. Brey-
nius, Cent. tab, 2 Bonpland, Melastomes taf. 23. 24.
Swartz, Flora occ. II. p. 786.
2) Die geflügelte (M. alata). |
Zweige vieredig und geflügelt, Blätter weckenförmig, oben
flaumig, dreyrippig, Blüthen in großen Nifpen. Guyana und
Brafilien in Wäldern. Strauch mit mehreren Stengeln, 6—7'
hoch, vieredig und hohl, grau; Blätter 7 lang, 3" breit,
unten grauflaumig mit 5 Rippen; Blüthen fehr Fein, mit
einem größern Blatt in großen Rifpen; Beeren wie Johannis:
beeren mit wenig Saft, dreyfächerig, voll grünlicher, eckiger
Samen; der Abfud der Blätter zum Reinigen alter Sefhmwäre,
welche Malingres heißen. Aublet T. 158.
3) Die färbende (M. longifolia).
Blätter weckenförmig und dreyrippig, Blüthen in Nifpen ;
Kelhe flaumig und fünfzähnig. Eayenne und Brafllien, an
. Flüffen; ein Strauch mit mehreren vieredfigen ‚Stengeln, 8’
hoch, die Zweige achteclig und flaumig; Blätter gegenüber und
zu vieren, 6" lang, 2" breit; Blüthen fehr Flein, weiß, in
langen Rifpen; Beeren bläulich, fünffächerig mit wenig Saft.
Die Zunwohner färben mit dem Strauch ihre Zeuge ſchwarz und
nennen ihn daher Tincta. Aublet T. 170.
12. & Die Thee:-Gindeln (Uremanium).
Kelch glockenförmig, verwachfen und vier: bis fünfzähnig:
fo viel ovale Blumenblätter; Beutel zweylöcherig, unten Feil-
fürmig; Narbe ſchildförmig, Beere drey: bis fünffächerig. Strän-
cher in America’ mit geftielten, lederigen Denen und ea
weißen Blumen in Endrifpen,
1901
1) Die gemeine (C. theaezans).
Blätter oval lanzetförmig, fünfrippig und gezähneit; Blü-
then gedrängt in ben Enbrifpen. Eolumbien bey Popayan;
ein glatter Strauh mit runden Zweigen, EFleinen weißen, des
Nachts wohlriechenden Blumen. Die gewürzhaften Blätter wer
den ftatt des chinefifhen Thees getrunfen. Bonpland, Me-
lastomes I. t. 9. ?
13. ©. Die Ruthben-Gindelnr (Blakea, Topobea,
Valdezia),
Kelch glockenförmig in 4—6 — und ſechsſpaltig, mit
ſo viel Blumenblättern; Beutel groß, ringförmig verbunden,
zweylöcherig, unten kurz geſpornt; Beere gekrönt und fechsfä-
cherig mit eckigen Samen.
Sträucher und Bäume in America, mit geſtielten dren- bis
fünfrippigen,, federigen, unten filgigen Blättern; Blumen groß,
rofenroth und einzeln.
1) Die Fletternde (B. parasitica).
Blätter rundlich herzförmig, fünfrippig und ſtiftig; Stiele
dreyblüthig, Schuppen ſo lang als der Kelch. Guyana; ein
Schmarotzerſtrauch an den Stämmen großer Bäume, mit klet—
ternden, viereckigen, herunterhängenden Strängen, fingersdick,
mit Blättern am Ende, 6lang, 3%,‘ breit; Kelche roth, 6
Blumenblätter rundlish, ungleich und rofenroth mit einem Na—
gel, 12 weiße Staubfäden, breit, mit einem Erummen Beutel,
2‘ lang; Beere roth, fo groß wie eine Hafelnuß, fchwammig,
mit wenig Saft und fechsfächerig; wird von den Inngeborenen
gegeffen und zum Rothfärben Fleiner Geräthe gebrauht. Aub—
blet T. 189. Topobea.
2) Die guyaniſche (B. quinquenervis).
Blätter fpig.elliptifch, fünfrippig und glänzend; Stiele
zweyblüthig; Kelchſchuppen länger, 16—18 Staubfäden. Guyana
und Braſilien in Wäldern, auf feuchtem Boden, ein mäßiger
Baum; Stamm 10—12' hoch, S’ dic, glatt, Holz hart und
weiß, troden röthlich; Aeſte lang und biegfam, Zweige Fnotig,
hohl und gefurcht; Blätter 9 lang, 4 breit; A—5 Kelch:
lappen röthlich und abfällig, Blume groß, acht: bis neunblät-
1902
terig, gefranzt und roſenroth, unten weiß; DBeere gelb, jo
groß als eine Heine Mifpel, faftig, acht⸗- bis neunfädherig, voll
feiner Samen in weihen Mus, füß und gut zu effen; beißen
Cormes et Melses, Der Baum nimmt fi) durd feine zahlreis
chen, ſchön gefärbten, wohlriechenden Blumen fehr gut aus.
Aublet ©5210. Melier,
3) Der weftindifche (B. trinervia).
Bläiter länglich-rval, dreyrippig und fein quer geftreift;
Keldyfhuppen länger. Jamaica; ein häbfcher Baum, 20—30’
hoch, wird zur Zierde in Gärten gepflanzt. P. Browne, Ja-
maica t. 85, |
B. Beutel Elaffen fpaftföciig. |
c. Staubfäden eingefchlagen; 'Beere! mit dem Reich
verwachfen und vielfamig. Charianthen.
14. © Die Düpfel-Gindeln (Charianthus).
Kelch Frugfürmig und vierlappig, mit fo viel ovalen Blu-
menblättern und 8 ungleihen Staubfäden, Beutel Feulenfürmig;
Beere rundlith, gefrönt, vierfächerig, Elafft oben; Samen vval,
mit großem Nabel und gradem Keim. Sträucher in Weit:
indien, mit fünfrippigen Blättern und rothen Blumen in BO
artigen Sträußern.
1) Die hochrothe (Ch. coceineus),
Blätter fpib:oval, unten mit Flaum gebüpfelt. Guadelupe
und Gayenne, auf jumpfigen Bergen; ein glatter Strauch mit
rundlichen n und hochrothen Blumen. Swartz, Fl.
Ind. oce. I. p. 800. Bonpland, Mel. t. 44. Richard,
Mem. Soc. eo t. 109,
15. ©. Die Brey-Gindeln EREN ‘
Kelch fünf bis fechszähnig, mit fo viel Blumenblättern
und zweymal fo viel Staubfäden; Beere troden, drey- bis vier-
fücherig, gekrönt, zerreißt, mit fprenigen Samen auf Kuchen in
jevem Fach. Bäume in Indien, mit vippigen Gegenblättern
und Heinen Blumen in Rifpen. |
1) Die gemeine (A. papetaria).
Blätter wecdenförmig, Dreyrippig, unten braun fchuppig,
Blumen Elein und roth. Moluden, felten, an freyen Orten
1905
und Waldiranfen, auf Fiefigem Boden; ein hoher Strauch, bis—
weilen ein ſchenkelsdickes Bäumchen, mit weiten Heften und
. vierecligen Zweigen; Blätter 8’ lang, 4 breit, fett und fäuer-
lich. "Beeren vöthlich, größer als Holunderbeeren, in Geftalt
wie Hagebutten, ' Rinde und Blätter werden unter den Reißbrey
Papeda gemifcht und zu Fifch gekocht, welche dadurch einen an-
genehm fäuerlichen Geſchmack befommen. Numph AV. T. 69,
Pharmacum papetarium. Blume, Flora Javae p. 526.
d. Staubfäden eingefchlagen; Deere mit dem Kelch
verwachſen und wenigfamig; Blätter einrippig. Mecmecplen.
Kelch rundlich, vier: bis fünflappig, mit fo -viel Blumen-
blättern und zweymal fo viel Staubfäden; Beere gefrönt, zwey—
bis vierfächerig, mit wenig Samen ohne Eyweiß; Keim arad,
mit laubartigen und gerollten Lappen.
Sträuder in heißen Ländern, mit einfachen, ungebüpfelten
und fiederrippigen Gegenblättern, ohne Nebenblätter; Blüthen
in Achfeln, einzeln und aehäuft.
16. ©. Die Saffran-Gindeln (Memeecylen).
Kelch vierzaͤhnig, mit 4 Blumenblättern und S längern
Staubfäden, Bentel Flaffen unten mit kleinem Spalt; Beere
gefrönt, einfächerig, mit 1 oder 2 nugartigen und aufrechten
Samen ?
Sträucer mit Fnotigen und vieredligen Zweigen, harfchen
Blättern und büfcheligen, blauen Blüthen.
1) Die Fopffürmige (M. capitellatum),
Blätter Furz geftielt und oval, Blüthen in Köpfchen und
büfyelartig gehäuft. Ceylon; ein Strauch mit ziemlih runden,
Inotigen, weißen Zweigen und harfchen, 2 langen Blättern,
welche troden gelb, und von den Innwohnern ftatt Saffran an
die Speifen gebraucht werden; Blüthen fehr Flein, röthlicyblau,
Beeren wie Erbfe. Burmann, Zeylon Taf. 30. Lamard
2. 284. F. 1. Cornus zeylanica, Crocus zeylanicus, Kiriwalla,
Wallkakaha. a
2) Die große (M. grande).
Blätter ſpitz-oval, Achfeltiele fünffpaltig und vielblüthig.
Subien, auf Kieskoden; ein Straud) 2 Mann hoch, mit röth—
1904
liher Rinde, Zweige vierflägelig; Blätter fpannelangı, 2ya’'
breit, wagrecdt'und etwas umfaſſend; Blüthen ſehr Flein, gegen
2 Dutzend in kurzen Achſelköpfen, röthlichblau, ohne Geruch,
mit blauen Staubfäden und weißlichen Beuteln, die, Beeren wie
Sohannisbeeren, roth, endlich Schwarz und glänzend; Fleiſch
blau, faftig, füß und etwas herb; der unreife Gröps röthlich,
mit bitterm Mus und einem Samen; blüht: in der Regenzeit,
und der Abfud mit Del wird gegen das Zuden der Haut
gebraucht. Rheede II. T. 15. Nedum Schetti.
3) Die eßbare (M. edule).
Blätter oval, Gtiele doldenartig und vielbfüthig. Eoro-
mandel; ein baumartiger Straud, mit rundlichen Zweigen und
eßbaren blauen Beeren; die Blätter zum Färben der Speifen,
wie mit Saffran. Burmann, Zeyl. t. 3l. Roxb,, Corom.
tab. 82.
17, ©. Die Silber-Gindeln (Petaloma, Mouriria).
Kelch Erugförmig und fünfzähnig, in 2 Schuppen, 5 Blu:
menblätter und 10 Staubfäden; Beutel. Flaffen unten mit
Heinem Spalt; Beere gefrünt und einfächerig, mit 4 Samen
auf dem Boden. Sträucher und Bäume in America, mit kno⸗
tigen, viereckigen Zweigen:
1) Die weſtindiſche (P. myrtilloides).
Blätter faft ftiellos, fpigsonal und ſchief; Blüthen —
Weſtindien, in Wäldern; ein Baum 20° hoch und ſchenkelsdick;
Rinde glatt und rauh, mit einigen ſilberweißen Flecken; Blätter
1“ lang und faſt 1“ breit; Blüthen klein und weißlich in Ach—
ſeln, Beeren zweyſamig. Sloane T. 187. F. 3. Silver-wood.
2) Die guyanifche (P. guianensis).
Blätter Furz geftielt, fpig:oval und fiederrippig, en
gehäuft, ein: und wenigblüchig. Guyana, in Wäldern; ein
Baum 40° body, 1,‘ did; Holz weiß und hart; Blätter 3
lang, 1° breit; Blüthen gelb und weiß; Deere fait wie Nuß,
apfelartig, fleifihig, gelb und roth gebüpfelt, mit vieredigen,
großen Samen. Aublet %. 180. ‚Mouriri-chira:
1905
e
12, Zunft. Blumen:Beerer — Knören.
; Groffularien und Eacten.
Beere vom Kelch gekrönt, mit vielen Wandfamen, Griffel
mehrſpaltig.
Sträuder holzig und fleiſchig, mit abwechſelnden, oft vers
fümmerten Blättern, ohne Nebenblätter; Blüthen wenig und
vielblätterig, mit wenig und viel Staubfäden; Beere einfächerig,
mit vielen Samen an Wandleiften. Griffel fadenförmig und
mehrfpaltig. In gemäßigten und heißen Ländern.
Sie zerfallen in 2 Haufen, mit wenig und viel Staubfäden.
Srofjularien und Cacten.
A. Groffulariem
Fünf Blumenblätter und fünf Staubfäden; Beere mit zwey
Samenleiften.
Sträucher mit und ohne Dornen, und mit lappigen Wech—
felblättern; Blüthen in einen Achfeltrauben, mit Deckblättern;
Kelch mit dem Gröpfe verwachfen, vier» bis fünflappig, mit
eben fo viel Eleinen Blumenblättern und Staubfäden; Beere
einfächerig, Griffel zwey: bis vierfpaltig, viele Samen mit lan
gen GStielen an 2 Wandleiten. Samen mit Eyweiß, Keim
Fein und aufrecht; in gemäßigten und Fältern Ländern.
1. ©. Die Rehbeeren (Ribes).
Keldy gefärbt und fünffpaltig, mit fo viel Fleinen Blumene
blättern und Staubfäden; Beere einfächerig, gefrönt, mit vielen
eigen Samen an Wandleiften, Griffel gefpalten, Keim am
Grunde des Eyweißes.
Sträucher mit und ohne Dornen, Blätter zerftreut und
lappig, Blüthen meift grünlihweiß, in Eleinen rare big:
weilen vierzählig und verfümmert.
a) Ohne Dornen; Blüthen in einfeitigen Trauben.
1) Die rothe Johannisbeere (R, rubrum).
‚Blätter fünflappig und ſtumpf, Trauben hängend; Kelch
unbehaart, Beeren rund und roth. Südlich in Heden und Wäls
bern, bey uns überall in Gärten und verwilder t ein aufrechter
Okens allg. Naturg. IM. Botanik II, 120
1906
mannshoher Strauch, mit grob gezähnten, geftielten Blättern
und einem Dusend Blüthen in einfeitigen Trauben; Beeren
wie Erbfen, ſchmecken angenehm ſauer, enthalten Schleimzüder,
Apfel: und Eitronenfäure, und werden im Sommer häufig ge:
geſſen, rauch eingemacht und zu etwas Wein und Eſſig benugt.
Es gibt mit weißen Beeren, Schmidts Baumzudt T. 93.
Plenk X. 146. Schkuhr % 48 Sturm * IV, Guims»
pel T. 19. Hayne IH. 8. 25. Düffeld. U. %. 11. Wag⸗
ner I. 40. Groffeillier rouge; Ribes bianco.
2) Die ſchwarze (R. nigrum).
Blätter fünflappig, unten. drüfig ‚gebüpfelt, fo. wie der
Keldy, der röhlich it, die Blume grünlichweiß. Hin und wies
der an Bächen, aber meift in Gärten; Blätter und Beeren mit
Wanzengeruch, jene als Thee, fehweißtreibend, färben den Brannt=
wein geld, und werden von Betrügern gebraucht, um dem Wein
einen Muscatellergeruh zu geben; die Beeren fchmeden efel-
haft, befördern die Verdauung, treiben den Harn, gegen Waffer:
ſucht. Flora dan. tab. 556. Schmidts Baumzucht Taf. 91.
Dlenf Taf. 146. Hayne IM. Taf. 26. Guimpel X. 22.
Gichtbeeren.
3) Die wilde (R. a
Blätter dreylappig, Trauben aufrecht, Blüten grünlich,
Beeren röthlich. Auf Bergen, vorzüglich den Alpen; 3—5’
hoch, Blätter kleiner, Deckblätter ſo lang als die Blüthen, die
meiſtens zweyhäuflg; Beeren eiptifeh, ſaslich und fad. Jac-
quin, Austria t..47.
b) Dornig; Stiele ein» bis. dreyblüthig.
4) Die Stachelbeere (R. grossularia),.. n
Blätter rundlich, drey- und fünflappigz; Stiele ein« bie
zweyblüthig; Beeren: länglich und gelblihgrün. Hin und wies
der mehr nördlich auf dürren "Bergen, gewöhnlich in Gärten,
2—4‘ hoch, mit dornigen Zweigen, die ‚Dornen zu zwey oder
drey unter ben Knoſpen; Blüthen weißlich oder grünlichroth,
Beeren größer als Hafelnuß, mit einer Menge Abarten, grün«
lich, gelblich und voth, von einem fonderbaren, etwas efelhaften
Sefhmad, In England verwendet sman-fehr. viele Sorgfalt
1907
darauf, und hat fie daher zu großer Bollfommenheit gebracht z
fie werden ale Obſt und gefocht gegeffen, mit Zuder eingemadht
und zu Wein und Effig benutzt; früher auch in der Mebicin,
und bie bitterlichen Blätter gegen das Echwinden der Kinder.
Fl. dan. t. 566. Bladwell T. 277. Schmidt T. 99. 100.
Plenk T. 148.149. Sturm 9.4.44. Gu impel T. 23. 24. -
‚Groffeillier A Maquereaux, Embresailles; Uva spina pelosa.
Kraufelbeeren, Stickbeeren.
B. Eacten.
Kelch-⸗, Blumenblätter und Staubfäben zahlreich; Beere mit
dem Kelche verwachfen, mit vielen Samenleijten.
Unförmliche Sträucher, mit wäfferigem und milchichtem
Saft; Wurzel holzig, Stengel fleifhig, mit holzigen Fafern
durchwoben, einfach und äſtig, rund, rippig, geflügelt und ‚flachr
durch verfünmerte Aeſte oft warzig; Blätter kümmerlich und.
abfällig, oder gar Feine, häufig voll Dornen, büfchelweife beys
ſammen. Die Blüthen einzeln, auf Höckern oder in Kerben,
bald Flein, bald fehr groß und Furzdauernd; Kelch viellappig,
blumenartig, mit dem Gröpfe verwacfen, die Lappen abfälligz
Blumenblätter zart, zahlreich und mehrreihig, Die innern größer;
Staubfäden oft zu mehreren Hunderten, in vielen Reihen; Beere
aus vielen, wenigſtens aus 3 ungefchloffenen Bälgen verwachfen,
mit fo viel Wandleiften und vielen rundlichen, harten und
fhwarzen Samen mit großem Nabel, ohne Eyweiß, Keim aufs
recht; nur ein langer Griffel, mit fo viel Narben als Bälge.
Alle im heißen America, und von da in der alten Welt, Man
braucht fie häufig zu Heden, die Beeren find meiftens eßbar;
bey uns in Gewächshäufern und Zimmern als Zierpflanzen,
wegen der Schönheit der Blumen, wovon manche nur während
ber Nadıt blühen. Caetier, Cierge, Nopal; Prickly Pear.
Sehr ſonderbare, verfrüppelte Pflanzen, mit plumpem,
fleifhigem, meiſt Fnotigem Gtengel, voll dünner, büfcyelfürmiger,
fehe brüchiger Stacheln. Viele erheben fich gleich die und ganz
fteif, wie Kerzen oder Fackeln; andere bleiben nieder, und wers
den Died, wie gerippte Kürbfen; andere haben ganz fchlaffe
— die ſchlangenartig auf dem Boden kriechen; andere
120 *
1908 r
endlich beitehen aus verfchiebentlich geformten, meiſt flachen
Sliedern, die oft Faum zufammenhängen. Die Blätter fehlen
faft affgemein. Die DBlüthen ftehen gewöhnlich am Stengel
feloft, find meiftens fehr groß und wohlriechend. Der Kelch
geht allmählich in die Blume über, fo wie er felbft faft un.
merflih aus Dedfchuppen entfteht. Die Früchte find feigen-
artige, meiſt vothgefärbte Beeren, mit füßfichem, eßbarem Fleiſch,
doch ohne großen Werth. Sie bilden in America fo dickes Ge-
fträuch, daß ohne große Verletzung nicht durchzufommen iſt.
Nichts iſt gemeiner in unfern Gewächshäufern als dieſe Pflan-
zen, weil fie ſich faft ohne alle Pflege erhalten.
a. Kelchröhre fehuppig, Blume rabfürmig, Röhre
nicht Länger als Frucht; Narben aufrecht; wahre Blätter,
1. Rhipfaliden. Die Samen im Innern Wirtel,
. © Die Miftel-Knören (Rhipsalis).
9— drey⸗ bis ſechstheilig, Blume radförmig, fechs: *
achtblätterig mit 12—30° Staubfäden; 3—6 Narben, Beere
rund und einfächerig mit vielen Samen. Fleiſchige Schmarotzer
mit gegliederten oder breiten Aeſten, faſt ohne Blätter und
Borſten, mit kleinen, weißen Blumen; Beeren weißlich, faſt wie
bey der Miſtel.
1) Die gemeine (Rh. cassytha, parasitica, pendula).
Hängend mit nadten Wirteläften; Kelch fechstheilig mit
5—6 DBlumenblättern, Weſtindien, von den Weiten hoher
Bäume herunterhängend, fat wie Mifteln, mit fchnurförmigen
Stengeln und 1'/,' langen Zweigen ohne alle Blätter; Blüthen
weißfich, Flein, mit ein- bie zweyfamigen, weißen und Durch
fihtigen Beeren, gleich den Johannis: oder Miftelbeeren, bis—
weilen mehrfamig. ne immer und wird gegen Würmer ge:
braucht. Gärtner %. 28. Haworth, Synopfis Suce, pag.
186. Hooker, Exot. t. 2. De Candolle, Diss, t. 21.
.3. ©. Die Lappenfnören (Opuntia). \
Kelch viellappig und grün, mit vielen, ovalen Blumen—
blättern und Staubfäden, 3—S Narben und fo viel Samen:
feiften, Sleifchige und gegliederte Sträucher, mit walzigen, ab-
fäligen Blättern. Glieder länglich, walzig und breit, mit ftar-
1909
en Stacheln; Blüthen am Rande der Glieder, groß und fchön,
mit reizbaren Staubfäden und feigenförmigen, meift eßbaren
Früchten, welche erjt im zweyten Sahr reif werben,
a) Glieder rund mit großen, fperrigen Stacheln.
1) Die längliche (O. tuna).
Aufrecht, die Glieder flach und länglich:oval, mit zweyerley
Stacheln, Kleine und große, Wolle kurz. Peru, mannshoch, mit
fhuhlangen Gliedern, 9' breit, 1 dick, mit etwa 10 Stachels
büfcheln und innwendig-voll Schleim; fehen wie Nafeten aus,
wann Die Oberhaut verwittert und das nesartige Gewebe bloß
gelegt it. An den Rändern der Glieder Fommen die Blüthen
wie Rofen, gelblichrosh, mit Früchten wie Zeigen, aber voll
Feiner Stacheln, röthli, fo wie das füße Fleifch, welches wie
bey den andern den Harn roth färbt und Berjtopfung macht.
Wird zu Zäunen benugt, weil fih das Vieh fehr vor den Dor-
nen fürchtet. Ernährt ebenfalls eine brauchbare Farben-Schilf:
faus, Dillen., Hort. elth. t. 295, f. 380. Sloane T. 244.
$ig. 1. Knorr, Deliciae Il. taf. O. Fieus indica major;
Prickly Pear-tree; Raquette,
2) Die gemeine (C. opuntia).
Stengel verzweigt, aufrecht und fiegend, aus ovalen, platten
Gliedern, mit gleichen, kurzen und fehr zahlreichen Stacheln.
Weſtindien und felbft in den wärmern vereinigten Staaten, auf
Felſen und jest am ganzen Mittelmeer verwildert; von unten
an verzweigt, aus 3—4' langen, 2" breiten und .“ dicken
Gliedern beſtehend, welche im Alter holzig und braun werden;
walzige Blätter, wie beym Mauerpfeffer, nur an den jüngern
Gliedern; die Stacheln borſtenartig, in ſpiralförmigen Büſcheln;
Bluthen am Rande der oberen Glieder, gelblich, mit reizbaren
Staubfäden; Beeren wie Feigen, roth und füßlich, werden ges
geſſen, fhmeden aber fad und färben den Harn roth. Die ges
quetfchten Glieder find ein guter, erweichender Breyumfihlag.
Knorr, Deliciae I, t. F.1. Miller ID. T. 191. De Can-
‘dolle, Pl, graſſes. t. 138.
3) Die Farben- Knöre (C, cochenillifer).
Kae; Glieder länglichyoval mit wenig und nur Gorftene
1910
förmigen Stacheln; Blüthen Fein und roth, ziemlich gefchloffen,
mit längern Staubfäden. Weftindien und im ganzen heißen
America; ziemlich wie Cactus opuntia, 6—9' hoch, Glieder
1°/a° Tang, .“ breit, ziemlich dick und faft ohne Stacheln, und
diejenigen, welde vorhanden find, verlegen Faum; Blüthen
goldgelb und Flein; Früchte wie bey O. tuna, aber nicht fo
fhmadhaft. Diefes ift der merfwärdige Strauch, worauf bie
berühmte Schildlaus (Coccus cacti) lebt, welche die gefchäßte
Cochenille oder Scharlade und CarminsFarbe liefert. Es gibt
davon 2 Arten, die zahme (Grana fina ſ. Mistica) mit weißem’
Staub, und die wilde (Gr. sylvestra) mit weißer Wolle bedeckt
und fchlechter. Man pflanzt diefen Strauch in großen Feldern
mit Umzäunung, und pflegt ihn wie bey uns den Weinftod,
Solde Anpflanzungen heißen Nopaleries. Die Cochenille vers
langt trockene Witterung und eine Wärme zwiſchen 9 und 25
Grad. Man kann alle 2 Monat diefe Inſecten fammeln, was
gefhieht. Furz bevor die Weibchen die Eyer legen: denn bie
lestern find es, welche die rothe Farbe enthalten. Man töbtet
fie an demfelben Tag durch Brühen mit Wafler, trocknet fie an
der Sonne und thut fie in Käftchen, wo fie ſich unverfehrt
100 Zahr lang erhalten. Sie fehen nun grau aus und find
roth geftreift wie Zafpis. Nach der Leje wäfcht man den Strauch
von affen Unreintichfeiten ab und fät dann andere Weibchen,
welche man lebendig aufbewahrt hat, wieder darauf, fo daß
man etwa 1% Stück in einem Ne von Eocoslaub an den Grund
eines Zweiges feht, der 4 Glieder hat. Ein Gtraud) von 100
Sliedern befommt alfo 25 folder Nefter.
Diefe Anpflanzungen find vielen Krankheiten und Feinden
ausgefest: dem Brand, der Fäulni und dem Ausfchwisen von
Gummi. Das Wild zertritt die jungen Zweige, Blatta lucifuga,
und eine Art Raupen benagen die Augen, Aranea,venatoria
und eine andere freffen die Schildläufe. Thierry de Menon-
ville, Traitö 1787. Dillen., Hort. elth, taf, 297, fig. 383.
Knorr II. Taf. O. 1. Hocker, in bot. Magazine t, 274.
TagR .
1911
4) Die mexicaniſche (C. hernandezii).
Aufrecht, Glieder dick, rundlich oval und faft ohne Sta—⸗
cheln, Blumen offen, Staubfäden kürzer. Iſt die Art mit weißer
Wolle in Mexico, welche zwar wild wächst, aber dennoch viel
Cochenille liefert; Blumen purpur⸗ und roſenroth. Nopal, No-
ehatsli, Hernandez, Mexico p. 78. fig. ad p. 489. fig, l,
Nopal sylvestre; Thierry, Voyage Guax. II. p. 277. fig.
4. © Die Laubfnören (Peresecia).
Narben bündelfürmig und fpiralig zufammengehäuft; Blät—
ter flach. Holzige große Sträucher mit runden Xeften und ächten
geitielten, großen Blättern, mit Knofpen in den Achfeln und
ftarfen Stacheln; Blüthen am Ende, mit 3—7 Narben und
großen Früchten.
1) Die gemeine (B. aculeata).
Blätter elliptifch, Stadeln anfangs einzeln, Dann büfchele
fürmig, Blüthen in Eeinen Riſpen, Frucht rund mit Kelchlap⸗—
pen umgeben. Antillen; S—15‘ hoch, mit dünnen, Fletternden
Heften, woran halbfehuhlange weiße Stacheln, Blätter elliptifch
und faftig, fo groß wie die vom Portulak; Blüthen weiß, rofen«
artig und wohlriechend; Beeren wie Walnuß und blaßgelb mit
wenigen fohwarzen Samen, fehmeden angenehm fänerlich-füß,
werden gegefien und bey Bruſtleiden gebraucht. Dillen., Hort.
elth, t. 227. £, 294. Plumier %. 226. Commelyn, Hort.
I. t. 70. Groffeillier d’Amerique. _
b. Samen an ber Wand; Blume röhrig und länger
als die Beeren,
1. Kelchröhre glatt, Feine ächten Blätter.
5. © Die Kugel-Knören (Melocactus),
Kelch vielappig und gefärbt, mit 6—25 Blumenblättern
in 3 Reihen, Fürzer als die Kelhröhre, viele Staubfäden in
mehreren Reihen; Beere mit 3—7 Wanbleijten, und ber Griffel
mit fo viel Narben. Fleifchige, ziemlich einfache Sträucher mit
Milch und wäflerigem Saft; Zweige warzenförmig, in Rippen
oder Spiralen, mit Dornen in Kreifen, meift von Spinnweben
umgeben, fo wie die Fleinen, einzelnen Blüthen.
1912
- & Mammillaria: Stengel Fugelfürmig und: walzig, voll
Warzen und Milhfaftz Kelh, Blume und Narben fechszählig;
blühen mehrere Tage.
1) Die warzige (Cactus mammillaris),
Stock rundlich, mit ovalen, ftacheligen Höckern. America,
an Felfen, bey uns in Treibhäufern, 2‘ hoch und beindick, ganz
mit fingersdicken, zolllangen Warzen oder flumpfen Zweigen bes
deckt, auf deren Gipfel gegen ein Dutzend rothe Stacheln jtern-
förmig ſtehen, mit verfilzten Haaren, und dazmwifchen Fleine,
weiße Blumen; Beeren ſcharlachroth, vol fhwarzer Samen;
werden gegefien. Die Pflanze quer durchfchnitten, zeigt blaffes,
etwas fcharfes, Fleiſch, wie unreife Gurfen, welches gequetfcht
als Umfchlag bey Entzündungen gebraucht wird. Hermann,
Paradisus t. 136. Plumier T. 20h $:1. De Candolle,
Pl. grasses t.,3. Tussae, Antilles II. t. 27,
b. Melocactus: Stengel mit wäfferigem Saft, Fugelig
oder pyramibal, mit Warzen in Längsreihen und ftarfen Sta⸗
cheln mit Filz; ebenfo die rothen, flüchtigen Blumen fpirale
förmig gehäuft, Kelch und Blume fechszählig und in eine Röhre
verwachfen, Beere roth.
2) Die rippige (C. melocactus).
Kugelrund, mit etwa 14 Rippen. Güdamerica und Wet:
indien, an Selfen, ziemlich wie Melone, Fopfgroß, jede Rippe:
aus 9 Warzen, worauf 10 Stacheln 1” lang, Kelch und Blume
roth, 1° lang. Häufig in unfern Gewähshäufern, Früchte eß—
bar, geben einen Syrup in Bruftfranfheiten, der gequetfchte
Sto als Umfchläge. Bradley, Succulenta tab. 32. De
Candolle, Pl. grasses t. 112. Echino-melocactus; Melon
epineux. j
2. SKelchröhre ſchuppig; Feine Achten Blätter. _
Stengel aus runden Gliedern, mit großen, ſperrigen
Stacheln.
6. G. Die Flagelkudren (Phyllocactus).
Blüthe trichterfürmig und die Röhre ohne Borften; Staub.
füden und Narben zahlreich, tie Beere edig. Ziemlich kraut⸗
artige, platte, ſpäter runde Stengel, aber platte und geflügelte
ai 1913
Zweige, ohne alle Blätter, mit zarten Borften; Blumen aus:
dauernd, Beeren roth.
1) Die gemeine (Ph. phyllanthus).
Blüthenröhre dünn und viel länger als die Säume. Wefte
indien, Swinam und Brafilien; bey uns in Simmern, nur
2—3' hoch, 2 breit; Blumen weiß, faft 1’ lang, des Nachts
ofen und wohlriehend. Dillen,, Hort, elth, f. 74. De
Candolle, Pl. grasses t. 145,
2) Die zierliche (Ph. elegans, phyllanthoides).
Blüthen aus den Kerben der Zweige, Röhre Fürzer als Die
Säume. Merico, als Schmarvger auf Baummurzeln; wie der
vorige, 2—3' hoch, 1*/2‘ breit, häufig bey ung vor den Fene
ftern; Blumen zahlreih, 4“ lang, rofenroth, untertags geöffnet
und ohne Geruch. Hernandez, Mexico p. 292. f. 3. p. 487.
Fig. Plukenet, Phyt. t. 247. f£5. Bonpland, Pi. Na-
varre t. 3. Celia, Hort. ripul. t. 20.
7. © Die Fadeldijteln (Cactus, Cereus).
Kelch viellappig, unten verwacfen, oben glocdenförmig vers
längert, Blumenblätter in viel Reihen, Staubfävden zahlreidy und
fürzer, Narbe vieltheilig; Beere mit vielen Samenleiſten.
Stengel fleifchig, lang und gerippt, ziemlich einfach und dornig;
Blumen in den obern Hödern, zart und flüchtig, mit langer
Röhre; die Beeren reifen gewöhnlich erſt im nächſten Jahr.
a) Stengel gegliedert und Friechend oder Fletternd,
1) Die ſchnurförmige (C, moniliformis).
Liegend und fehr äjtig, Glieder Fugeleund, Blüthen und
Früchte roth. Antillen, an Klippen; mit zolldiden Gliedern;
Blumenröhre fehr lang, Saum Furz, Griffel vorragend, mit
10 Narben. Der gequetfchte Stengel zu Breyumfchlägen bey
Entzündungen, auch zu Clyſtieren. Plumier T. 198.
2) Die Schlangen-F. (C. flagelliformis).
Stengel Friehend und hängend, mit 10 jtumpfen Kanten,
voll borftenförmiger Staheln. Südamerica, jet in Arabien
wild, bey uns häufig vor den Fenjtern; beſteht aus einer Menge
fingersdider, einige Elfen langer, fchlaffer und äftiger Stengel,
ganz voll von feinen Dornen, und meift den ganzen Sommer
1914
voll fehöner, fingerslanger, rother und ausbauernder Blüthen;
der fäuerliche Saft der Blüthen gegen Würmer. Trew: Ehret
T. 30. Koüorr, Delic. IL tab. F. 8. De Candolle, Pl.
grasses t, 127. Tussac, Ant. II, t. 28,
3) Die dreyeckige (C. triangularis). m
Zerftreut, mit ovalen, dreyeckigen und gezähnten Gliedern,
Gtacheln Furz und zu vier, länger als die Wolle. Weftindien
und Brafilien; 3 die, Elettert an Felfen und Bäumen hoch
hinauf und beveftigt fih mit zahlreichen Wurzeln; Blüthen fehr
groß und fchön, 1° lang, */s' breit und weiß; Früchte wie
Gansey, ſcharlachroth und warzig, fäuerlich füß, fcehmadhafter
als alle andern, und werden daher häufig gegeffen, fo wie in
Fiebern gebraucht ; die gequetfchten Stengel zu erweichenden Breys
umfchlägen. Wird häufig um die Häufer gepflanzt. Plumier
2. 200. 5 1. Bradley, Succ. t. 3. Ephemerides Nat.
Cur. IX, 1752. t. 10. f. 14. 1754. t. 3. Acta helv. V. t. 2.
Jacquin, Am. t. 181. f, 65. Poirier de Chardon; —R
Antilles IV, t. 26.
4) Die großblumige (C. grandiflorus),
Zerftreut, Friechend und wurzelnd, fünf bis ſechseckig, mit
5— 6 Borjten, Faum länger als die Wolle. Weftindien, bey
ung nicht felten in Zimmern, wegen der Schönheit und bes
Wohlgeruhs der fauftgroßen Blüthen, welche fi) des Abends
Öffnen, des Morgens fchliegen und verwelfen. Kelch goldgelb,
befteht aus 3 mal 30 fingerslanger und ſchmalen Blättern ;
Blumen fehneeweiß, aus 3 mal 10 breitern und Fürzern Blättern;
Staubfäden fehr lang, in ber äußern Reihe 10 mal 30, in der
innern 10 mal 10, alfo 400%. Die Blüthe it alfo vielfältig
zehnzählig. Der Kelch ift 1° lang und ausgebreitet, faft eben fo
weit, die Blume 10° lang; Staubfäden und Griffel 1 Fürzer,
Frucht wie Gansey, oval, rothgelb, höckerig, ſäuerlich und eß—
bar, Der fingersdide Stengel Friecht mehrere Klafter weit
fort. Der fcharfe Saft ift blafenziehend, innerlidy gegen Würs
mer. Ephem. Nat. Cur. IX, 1752, t. 11—13. Trew-Ehret
T. 31. 32. Koorr, Delie. Lt F. 6 De —“ PI.
‚grasses t, BR.
1915
) Stengel ungegliedert und aufrecht,
5) Der hHochrothe (C. speciosus),
Stengel fünfedig, ziemlich aufrecht und äftig, Kanten ges
zähnt, Stacheln büfchelförmig und ſperrig. Merico, bey ung in
Sewähshäufern, mit fehr fchönen, großen und purpurrothen
Blumen. Der Keldy ift eine lange Röhre, mit Schuppen bededt,
welche fih allmählich in Kelch und Blumenblätter verwandeln,
indem fie größer, zarter und gefärbt werden. Die Schuppen
ftehen fpiralförmig; die untern find Elein, grün und haben am
Ende Borjten, welde den obern fehlen. Diefe Fann man ale
Kelchblätter annehmen, deren je 5 in 3 Kreifen über einander
ſtehen; die untere Reihe ift grün, die zweyte hat rothe Ränder,
die dritte ift halb roch und viel größer. Dann folgen 4 Reihen
zu fünf, abwechfelnd und gedrängt, fehr groß und ganz roth,
alfo 20 Blumenblätter. An den 10 innern ftehen allein Staubs
fäden und zwar 60 an der Zahl, mithin 5 auf jedem Blatt
und je einer dazwifchen; dann folgt eine zweyte Neihe Staubs
fäden zu 140 und noch eine dritte zu 30, alfo im Ganzen
60 + 140 +30 = 230. Nimmt man. ftatt der 140 Staubfäden
150 an, fo fommen auf jedes Blumenblatt 15, und die Regel
wäre alfo etwa 1x (65 +1) = 60 +10 x 15 (= 140)
+10xX3(= 30) ='240. Colla, Hort. rip. t. 10. Des-
fontaines, Mem. Mus. IH. t. 9,
6) Die rifpige (C. paniculatus).
Aufreht und ſehr Aftig, Aeſte abftehend und vierecig,
Kanten geferbt, Stacheln büfchelförmig und Furz. Weſtindien,
baumartig, 15-—20° hoch, mit ſchenkels⸗ und felbft mannsdidem
Stamm; Blüthen weiß und rot geftrichelt, Die innern Blumen
biätter Fleiner und ?/,‘ lang; Beeren größer als Gans-Ey,
gelblich mit flachefigen Warzen, innwendig weiß, mit braunen
Samen. Die Früchte ſchmecken fäuerlihfüß, werben gegeffen
und in-Fiebern als Kühlmittel gegeben. Plumier, Am,
tab, 192. :
7) Die fehsedige (O. hexagonus, peruvianus).
Stengel aufrecht und fechsedig, Kanten zufammengedrüdt,
mit pfriemenfürmigen, braunen Stacheln und Furzer Wolle. Su⸗
1916
sinam, 30—60' hoch; bey ung in allen Gewächshäufern, arms
die und oft mehrere Klafter hoch; wächst in 20. Sahren an
20° hoch, ohne alle Uefte, unten mit 5, dann mit 8 und ganz
oben mit 10 Kanten, von unten bis oben voll Stacheln, S—10
aus einem Puncte; Blüthen ziemlich in ter Mitte, fingerspic
und lang, fo breit als eine Rofe, mit 40 Blättern, wovon. die
innern weiß, die äußern blaßrofh"find; nur 13 Staubfäden mit
einem Dugend Narben; Früchte dunfelroth. Tabernämontan
T. 705. De Candolle, Pl. grasses t. 58.
S). Die fperrige (C. divaricatus).
Aufrecht mit vieledigen, fperrigen Aeſten und gedrängt
voll Dornen, 3—4' body, aber ſchenkelsdick, mit 10 Kanten,
Blüthen zur Seite, Frucht rund, über fauftgroß, golögelb und
warzig, innwendig weiß, fehr füß und ſchmackhaft. Der ſcharfe
Saft des Stengels ein berühmtes Wurmmittel. Plumier
Taf. 193.
9) Die gefranzte (©. fimbriatus),
- Aufrecht, mit S jtumpfen Eden und RR weißen Sta⸗
cheln, Blumenblätter gefranzt. St. Domingo, 18—25’ hoch
und 6“ did, Blüthen am Ente, ſehr ſchön und roſenroth, mit
wenig Blättern, ſehr viel Staubfäden und vielen: Narben;
Feucht vundlih, fo groß wie Pomeranze, glänzend roth, mit
ftacheligen Warzen, Fleiſch feuerroth, mit fchwarzen Samen,
Die Früchte fehmeden fehr angenehm fäuerlich, und werden ges
wöhnlich gegeffen, fo wie in Fiebern als Kühlmittel gegeben.
Der Saft des Stengels ift brennend, und wird zum DBlafen-
ziehen, gegen Warzen und Hautfranfheiten, auch innerlich bey
Berhärtungen gegeben. Plumier T. 194 $. 1.
Ordnung V. FruchtsBeerer — Myrtaceen.
Blüthe fünfzählig und oben mit fehr vielen, oft bündelartigen Staubs
fäben im Rand und gewöhnlichen Beuteln; Gröps beerenartig, fünf-
fächerig mit einfachem Griffel; viele Samen in der Mitte, meilt dans
gend, ohne Eyweiß; Keim aufrecht.
Bäume und Sträucher mit runden und eckigen Zweigen in
wärmern Ländern; Gegenblätter einfach mit Fiederrippen und
| 1917
zwey feinen Randrippen, meift lederig und durchfichtig gebüpfeltz
ohne Nebenblätter; Blüthen zierlich, weiß oder roth, einzeln,
‚bisweilen flraußartig mit 2 Deckblättchen; Kelch ganz verwach-
fen, fünflappig, hin und wieder vier: oder fechslappig; fo viel
Blumenblätter im Rande; zahlreihe Staubfäden, oft mehrere
Hundert, ebenfalls im Nande und nicht in Kelchhöhlen, viele
reihig, meiftens in Bündel verwachfen und anfangs etwas eins
gebogen, aber nicht eingefchlagen wie bey den Melaftomen,
bisweilen einige beutellog; Beutel zweyfächerig und längsſpaltig.
Gröps auf einer fleifchigen Scheibe, fünffächerig, bisweilen mehr
und weniger, mit vielen Samen am innern Winfel, meift hätte
gend; Griffel und Narbe einfach; Frucht vom Kelche ges
Frönt, *meift vielfächerig, entweder capfelartig mit verfchiedener
Klaffung, oder beerenartig, meift vielfamig, reif, manchmal eins
fächerig und einfamig. Die meiften finden fih in America und
Auftealien, fehr wenige im füdlichen Europa. Gie enthalten
in der Regel ätherifches Del in durchſichtigen Drüfen auf ven
Blättern, und find daher wohlriechend und gewürzhaft. Nach
der Natur ihrer Frucht zerfallen fie in 4 Zünfte.
a. Bey den einen it fie Holzig und nußartig mit großen
Samen; Blätter abwechfelnd und gedüpfelt. Lecythen.
b. Bey andern eine pflaumenartige Beere mit großen Sa
men; Blätter gegenüber und ungebüpfelt. Barringtonen,
ec. Bey andern ift fie eine lederige oder capfelartige Beere
mit Fleinen Samen; Blätter gegenüber mit Oeldrüſen. Chas
mäleuceen, Melaleufen.
d. Bey andern endlich ganz fleijchig und beerenartig mit
vielen Heinen Samen; Blätter gegenüber und gedüpfelt. Myrten.
13. Zunft. Nuß-Beerer — Toppen,
Leeythen.
Gröps holzig, büchſenartig und vielfächerig, mit wenigen großen und
nußartigen Samen.
Kelch ſechslappig, Blume ſechsblätterig, etwas ungleich
und unten verwachſen; Staubfäden zahllos, vielreihig, unten
1918
verwachfen; Frucht trocken, vielfächerig, fprengt einen Deckel
ab und enthält zählbare, fehr große, harte und: vieledige Sa—
men ohne Eyweiß. Bäume im heißen America mit Wechfelblätz
tern, ohne Deldrüfen, bisweilen abfälfige Nebenblätter. Blüthen
große und: fchöm, meiftens in @ntrifpen, die Staubfäden in
eine Fappenfürmige Röhre verwachfen; Eapfel holzig, zwey- big
fehsfächerig , mit Furzem Griffel; die Samen von einer diden,
fteinharten oder lederigen Schale umgeben, ölreich und gewöhn—
lih eßbar wie Mandeln, mandmal in fäuerlichem, ebenfalls
eßbarem Muß. -
1. &, Die Nuß⸗Toppen (Berthelletia). |
Kelch rundlich, mit zwey abfälligen Lappen, Blume und
Staubfädenröhre- wie bey Leeythis; Capſel rundlich,“ holzig,
vierfächerig, mit je 4 nußartigen, vielfeitigen Samen, mit
fteinharter, rauher Schale, unten am Mittelfäulhen; Keim
und Samenlappen* mit einander verwacfen.
1) Die gemeine (B. excelsa).
Blätter länglid und lederig, Blüthen gelb in ährenartigen
Trauben. Im öſtlichen Südamerica, befonders am Orinoco,
auch in Brafilien und Guyanaz wird feit langer Zeit auf
Cayenne unter dem Namen Toufa angepflanztz ein prächtiger
Baum, 100° hoch, mit einer pyramidalen Krone, von oben big
unten mit abwechfelnden, wagrechten Aeften bededt, deren Ens
ben wie Seile herunterhängen und die Erde berühren; Blätter
abwechſelnd, harſch, S—24' lang, "mit Furzer Spige, oben
gelblihgrün und glänzend wie gefirnißt, unten matt, mit: vielen
parallelen Duerrippen, Stiele 1'/,' lang; Blüthen in großen
aufrechten Enttrauben, S—18' lang, glocdenförmig, .1°/.' weit,
riechen etwas unangenehm und dauern nur einen Tag; 6—9
Blumenblätter, länglich, hohl, an der Spige umgerolit; die
Gapfel wie ein Kindsfopfs, 3—5' di, ſchwarz und glatt,
faft wie Kanonenfugel, und mit einer fleifchigen Leifel, nehmlich
dem Kelche bedeckt; der. Deckel ift fo klein, daß: die Mittelfäule
nicht Durch das Loch geht. Reif find die Scheidwände verfchwun«
den. Die 16—20 fteinharten Körner ftehen aufrecht. unten an-
ber Säule, Sie find länger und dicker als Pfirfichiteine mit
.1919
ebenfo harter Schale, welche durch wechfelfeitigen Druck fehr
verfchledene Flächen befommen hat, wie unregelmäßige, pyra—⸗
midale Cryſtalle, mit rauher Oberfläche, einer fcharfen und
mehrern ftumpfen Kanten; der Kern ijt ölreich und ſchmackhaft.
Sie fommen jetzt nicht ſelten nach Europa unter dem Namen
brafilianifhe Gaftanien.»H umboldt, Plant. aequinoet. I.
tab. 36. Juvia; Richard &. 74.84. Poiteau, Mem. Mus.
XII, p. 148. t. 4. Touka, |
2. G. Die Bühfen-Toppen (Lecythis).
Kelch Freifelförmig, mit ſechs abfälligen Lappen, Blume
fehsblätterig, etwas ungleich, mit den Staubfäden -verwachfen, -
und dieſe in eine blumenartige Kappe verlängert, - innwendig
voll Staubbeutel; Frucht holzig, zwey: bis fechsfächerig, mit
einfacher Narbe und abjpringendem Dedel; wenig längliche Sa—
‚men unten am Säulchen, mit einer fleifchigen Haut umgebenz
Würzelchen Faum von den Lappen gefchieden. Bäume und Sträu—
cher mit immer grünen Blättern ohne Nebenblätter; Blüthen
in Trauben; Samen eßbar. Quatele.
Alle Öattungen, und befonderg die gemeine, haben eine Dicke
Rinde ‚ deren innere Lagen fih in eine Menge Blättchen, wie
Papier trennen. Die Indier nehmen Stüde von diefer Rinde
ab, fo groß als möglid und fchlagen fie frifch mit einem höl⸗
zernen Schlägel; binnen einer halben Stunde löſen ſich alle
Blätter fo rein ab, wie Geidenpapier, manchmal in mehr als
100 Blättchen; man fchneidet fie dann in. Fleine Vierecke um
Eigarren. Der Baum heißt Mahot, wie alle, deren Rinde zum
GSewändern dient.
a) Blätter gezähnt.
1) Die gemeine (L. ollaria),
Blätter ſtiellos und oval herzförmig, Trauben am Ende,
mit rundlichen Früchten, Columbien und Brafllien, ein fehr großer
Baum, mit grauer Rinde, hart und ſchrundig, wie bey der
Eiche; Blätter wie die vom Maulbeerbaum, 6 Yang, frumm
und gezähnt, jung roth; Blüthen weiß, 3—4' weit, die 4 oberen
Blätter flah, Die 2 unteren eingebogen; Früchte hängend, im
März, fo groß wie ein Kindsfopf, mit einer holzigen, blaßgel
[5
1920 ;
bem Schale und einem Derkel wie Büchfe, welcher von feldft
abfältt, vierfächerig, in jedem Fach 1—4 Samen, fo groß wie
Zwetfche, faft dreyeckig, durch eine Fleberige Materie beveftigetz
Kern weiß. mit einer gelblichen, lederigen Haut, fait wie bey den
Eaftanien; fie fehen ziemlich. aus wie die von Terminalia che-
bula, und es finden ſich manchmal über 30 in einer Frucht.
Sie ſchmecken faft wie Piftacien- und werden roh und geröftet
gegeffen, find überhaupt eine gute Speife für Menfchen und
Thiere, follen aber reizen. Der Baum ift in den Wäldern fo
häufig, daß bisweilen mäßige Heere davon leben Fünnen. Das
"Holz ift fehr Hart und dauerhaft und wird daher zu Wellen der
Zucermühlen gebraucht; die geftoßene Rinde zum Ausftopfen
der Schiffe und zur PVerfertigung von Dinte, Die Büchfen find
fo hart, daß fie dem Wilden zu Trink und Kochgefchirr dienen.
Aus den Samen preßt man aud) Oel, faft wie Mandelbl.
Marcegrave T. 138. Pifo T. 135. Jaca pucaia; Löf—
ling, Reife ©. 159.
b) Blätter ganz.
2) Die großblumige (L. grandiflora).
Blätter geitielt und ſpitz- oval, Blüthen in End⸗ und Achſel⸗
trauben, Früchte oval mit ſpitzigem Deckel. Cayenne in Wäls
dern; ein fehr großer Baum mit 30° hohem Stamm; Blätter
7“ fang, 3° breit; Blüthen in armen, holzigen Uehren, häns
gend am Ende der Zweige und Aeſte; Die Knofpen faft fo
groß wie eine Nuß; Keldy mit fechs runden, röthlichen und ab»
fälligen Lappen, 1*/a groß; Blume viel größer, über 2" im
Durchmeffer, rofenfarben, jedes Blatt 1° lang und */a breit;
Gapfel holzig, wie eine Urne geftaltet, 7“ hoch, über 4“ Did;
Seffuung 2"/a'’ weit; zwey= bis fechsfächerig, in jedem Fach 1,
auch 2—4 große Samen, länglich, unregelmäßig, edig, von
einer fpröden Haut umgeben, wie die Eaftanien, gut zu effen.
Aublet T. 283—285. Lamarck T. 476. Canari WERT
i. o. Marmite de Singe.
3) Die Affen-T. (L. zabucajo).
Blätter geftielt und länglich lanzetförmig, Blüthen in End»
trauben, mit fpigigen Blumenblättern, Frucht oval. Guyana,
1921
in Wäldern, 60° hoch, 2’ did, Blätter I0” lang, Blumen
weiß, apfel 6° hoch, 4“ did, Die Drechsler machen daraus
Büchfen und dgl, Die Kerne find füß and fchmadhaft, beffer
als die Mandeln in Europa, werden gegeſſen und find auch
eine ‚beliebte Speife der Affen und Vögel. In Braſilien preßt
man gefchäbtes Oel daraus. Aus der Rinde macht man Furze
Seile und Hofenträger. Aublet T. 28S. Marmite de Singe.
3. ©. Die Leder:Toppen (Leeythopfis, Couratari).
Kelch Freifelförmig, mit 6 abfälligen Lappen; 6 Blumen:
blätter, Staubfadenröhre einerfeits zungenförmig und blumen
artig verlängert; Nuß faft lederartig, länglich, etwas dreyedig
und dreyfächerig, veif einfächerig, mit einer Mittelfäule am
Dedel und 3 Haufen Yanzetförmiger, aufrechter Samen; Würs
zelchen lang und krumm, Tiegt auf den beyden laubartigen Ga-
menlappen. Bäume mit ganzen. Blättern ohne Nebenblätter,
Blüthen in Trauben, an Stamm und Xeiten.
1) Die gemeine (L. guianenlis).
Blätter elliptifch, Blüthen weiß, in Achfelähren, Fürger als
Blätter; Frucht Dreyedfig, mit ebener Mündung, Samen ringe:
um geflügelt. Guyana, in Wäldern; einer ber größten Bäume,
der zum beiten Zimmerholz gehört, mit 60° hohem, 4’ dickem
Stamm und einer fo hohen Krone, dag man die Blüthen nicht
fieht und man den Baum nur erfennt, wenn die Früchte her:
unterfallen. Blätter 6' lang, 2 breit; Kelchlappen Furz, Blu—
men groß, weiß und röthlich, unten mit den GStaubfäden ver-
wachſen, welde wie bey Lecythis eine hald aufgefchliste Blaſe
bilden, deren innere Fläche mit Staubbeuteln überfät ift; Narbe
faft ſtiellos. Frucht 426 lang, 1%’ dick und ziemlich wie ein
Finger geftaltet, lederig und etwas holzig, mit 3 jtumpfen Länge-
fonten und 2 Dubend Streifen, die vom Kelchrand herunter
bis zum Gtiele laufen; der Kelchrand hört Y, unter der Mün—
dung auf. Der Dedel ift Furz, ftrahlig gefurcht, verlängert ſich
innwendig in einen holzigen Zapfen, mit 3 Flügeln, welcde an
die Wände der Frucht flogen und jederfeits unten 3—4
dünne, ®/, lange, gelbliche Kerne aufrecht tragen, ringsum von
einer, 2— 3° langen, .“ breiten Flügelhaut umgeben. Aus
Dfens alla. Naturg. IM. Botanik N. 121
1922
ver Rinde fchneidet man breite Bänder wie Stricke in Geſtalt
eines Raifs. Diefe binden die Wilden um einen Stanım, ſtecken
ſich zugleih hinein und Flettern hinauf. Aublet Taf. 290.
Ach. Richard in Ann, Se. nat. I. t. 21. (Iſis 1826. ©. 176.)
Poiteau, Mem, Muf. XIII. p. 159. t. S. £. 7—13. Schranf,
Münchner Acad. VI. ©. 241. A, St. Hilaire, Fl. braf.
I. p. 379. t. 159.
46 Die Apfel-Toppen (Couroupita).
"Wie Leeeythis, aber die Narbe fechsitrahlig, die holzige
Capſel rund mit. fleifchiger Leifel überzogen, Deckel nit ab»
fpringend, Samen oval, mit lederiger Schale in Mus; Würzel:
chen wie ein Raif um Die laubartigen Samenlappen gefchlagen.
Bäume mit Feilförmigen Blättern und Fleinen Nebenblättern,
großen Blumen in einfachen Trauben, an Stamm uad Xeiter.
1) Die gemeine (O. guianensis).
Blätter geftielt und fpis-eftiptifch. Cayenne und Guyana,
in Wäldern an fandigem Strand, ein großer Baum, 2% did,
mit grauer, riffiger Rinde und weißem, mäßig hartem Holz,
Kern röthlich; Blätter in einer Schnedenlinie, länglich und
breit, am Ende, 12 Hang, 4° breit, Stiel kurz; Blü⸗
then in aufrechten Trauben, auf Aeſten und Stamm bis zur Erde
herunter, 1—2' lang, mit 100 Blüthen, wovon täglich einen
Monat lang 2—4 auf: und abblühen; Knoſpen ſchön gelb, auf
2 langen Stielen, Kelch mit 6 abfälligen Lappen, Blume ſechs—
theilig,, fehr ſchön, 3— 4’ weit, auswendig grünlichgelb, inn—
wendig carminroth, 2 obere Lappen größer und aufrecht, Staub:
füdenröhre wie bey Lecytkis et Bertholletia, trägt aber überall
Beutel. Un jeder Traube gedeihen nur 1—2 Früdte, aber fo
groß wie eine 36pfündige Canonenkugel und noch größer, 4—8”
dick, heißt daher Boulet de Canon, draun, rauf, bis auf 2/, der
Höhe vom Kelchrand umgeben; die äußere Lage der Schale bünn
und cruftenartig, die mittlere dick und fleifchig, die innere Holzig
und 1 die. Das mittlere Fleifch zerfließt und dann rollt die
‚ innere Schale frey in der äußeren herum. Diefe ift mit grüne
lichweißem Mus ausgefürt, welches flüffig wird, wie Weinhefe
ausfieht und nicht unangenehm ſchmeckt“, aber bald fault und
1923
unerträglich ftinft, Die Scheibwände verfchwinden bey der Reife
und dann liegen die bohnenförmigen Samen zerjtreut im Mus,
welches nach abgefallener Frucht zum Stielloch herausfließt, denn
der Deckel fpringt nicht ab. Die Scheidwände verhalten fi)
ganz wie beym Kürbis, laufen nehwlich nad) innen und ſchlagen
ſich wieder in die Fächer um. Die reife Frucht iſt ſehr ſchwer
und es wäre gefährlich, wenn fie auf einen fiele. Beym Zers
brechen gibt fie einen fauern Geruch von fih. Will man fie
aufbewahren, fo bohrt man 2 Löcher gegenüber in diefelbe und
läßt den Saft ausfließen; dann rollt die innere Schale frey in
der äußern ‚herum. Der Baum verliert die Blätter zweymal
im Jahr, im März und September; nach 3 Tagen fchlägt er
wieder aus und blüht. Das Mus enthält Zucder, Gummi,
Apfel, Eitronen» und Weinſäure, ſchmeckt angenehm weinartig
und iſt ein Fühlendes Getränf in hitigen Krankheiten, der Ab:
fud bejjelben gegen Durdfall. Aublet T. 182. Abricot sau-
vage. Poiteau, Mem, Mus. XIII, p. 152. Calebasse colin;
Tussac, Antilles DI. t. 19. 11, Calebasse bois; Lecythis
bracteata.
>
14. Zunft. Pflaumen: Beerer — Schuben.
Br Barringtonien,
Blüthen vierzäblig mit vielen Staubfäden; Frucht fleifhig und troden,
vielfächerig, Gröpsfchale ziemlich hart, nußartig und Elafft nicht.
Bäume mit ungedüpfelten Blättren, abwechfelnd, auch
gegenüber und wirtelartig, ohne Nebenblätter, in heißen Ländern.
Blüthen groß, in Rifpen und Trauben, Kelch oben, vier- bis
fünflappig mit fo viel Blumenblättern und fehr viel Staubfäden,
unten etwas verwachfen; Pflaume zwey: bis vierfächerig, reif
oft einfächerig, mit 1 oder 2 aroßen Samen; nur in heißen
Ländern.
A. Reife Frucht ein, zweyſamig.
1. G. Die Stink-Schuben (Foetidia).
Kelch rundlich vieredig und vierlappig, ohne Blume, mit
viel freyen Staubfäden; Beere troden, vieredig, oben flach,
121 *
1924
nußartig, vierfächerig, je eins bis zweyſamig. Bäume auf den
Mascarenen mit gebrängten, weckenförmigen und anaeDIHIeENN
Wechfelblättern und einzelnen Achfelblumen.
1) Die gemeine (F. mauritiana).
Blätter ganz, glatt und rippenlos. Inſel Moritz und
Bourbon; ein großer Baum, wie Nußbaum; Holz hart und
röthlich, mit ſtinkendem Geruch, der ſich aber nach dem Fällen
verliert; die Zweige nahe beyſammen, faſt wirtelartig, rund,
mit den harſchen Blättern am Ende, 2-—3' lang. Das Holz
ift wegen feiner Veſtigkeit fehr gefchäßt, befonders zu Geräth-
fhaften. Jacquin, Fragmenta tab. 69. Lamarck Taf. 419.
Bois puant.
2. ©. Die Birn-Schuben (Grias).
Bier Fleine Kelchlappen, mit fo viel lederigen Blumen:
blättern und vielen Staubfäden auf einer vieredigen Scheibe in
5 Reihen, etwas verwachfen; Pflaume oval und adhtfurdig, ge:
frönt, mit länglichem Kern.
Bäume in Moftindien, mit langen Blättern, großen, weißen
Blumen und Furzen Trauben.
1) Die gemeine (Gr. cauliflora).
Blätter wedenförmig und ganz. Jamaica, auf fumpfigen,
hoben Bergen; ein hoher Baum, faft chne Weite, mit fehr
langen Blättern und Blumen am Stamm, weldye große, ovale
und fchmackhafte Früchte bringen, Die Anchory-Pear heißen.
P. Browne t. 245. Sloane Ill. p. 123. t. 217. f. 1.2.
3.6. Die Oel-Schuben (Catinga).
Kelch oval und vierzähnig, viele Staubfäden, Pflaume rund
lih, gefrönt, mit Reifiger Rinde, voll Oeldrüfen, einfächerig
und einfamig.
Bäume in Guyana mit wedenfdrmigen: und ygebüpfelten
Segenblättern.
1) Die gemeine (C. mofchata). |
Frucht rund. Ein anfehnlicher Baum an Flüffen; Blätter
9": fang, 3° breit, auf Furzen Stielen mit einer Längsrippe und
mehreren Eeitenrippen; Blüthen in Fleinen Uchfeltrauben; Frucht
in Größe und Farbe wie Pomeranze mit dem Kelche zefrönt,
—
1925
Rinde dick und glatt, aber fleifhig und gebüpfelt, mit Bläs⸗
chen von wohlriehendem Del wie Bifam; das Fleifch weiß und.
faferig und darunter eine dünne, aber harte und fpröde Ruß,
mit einem röthlihen Kern, innwendig voll rother Adern. Mus
blet T. 203. Iva-Catinga. j
4.6 Die Quajten-Schuben (Barringtonia),
Keldy oval und zwey= big vierlappig, mit fo viel großen
lederigen Blumenblättern und fehr viel freyen Staubfäden in
mehrern Reihen; Beere länglich vierecfig und faferig, zwey⸗ bis
vierfächerig, je zwey= bis fechsfamig, reif einfächerig mit einem
hängenden Samen in faft fteinartigem Gröps; Lappen mit dem
MWürzelchen verwachfen. Bäume in Indien mit geftielien Ge—
gen» und Wirtelblättern und großen Blumen in Enditräußern,
roth und weiß.
a) Kelch zwey: bie dreylappig, Beere —* vierfächerig
und rundlic). Butonica, Mitraria.
1) Die Strand-©d, (B. littorea, speciosa).
Blätter länglich Feilfürmig, Blüthen aufrecht in Sträußern,
Früchte oben pyramidal, Molucken, ſüdlich China und Gefells
ſchafts- und Freundfchafts-Snfelnz ein großer, fhüner Baum in
Hinficht der Krone und der fehneeweißen dDurchfcheinenden großen
Blumen, welche fi in der Nacht öffnen und ſchon bey Sons
nenuntergeng abfaflen, auch von den Vögeln abgeriffen und
zerftireut werden; wächst am Strande, felten aufrecht, fondern
mit dem dicken, krummen Stamm gewöhnlid, fo überhängend,
dag man faum darunter durchfriehen Fann und feine Krone
vom Waffer befpühlt wird wie der Bintangor (Calophyllum
inophyllum), Rinde glatt und grau, Aeſte ſehr weit ausge.
breitet, theilen fihb am Ende in 4—5 Zweige, wie ein Kron-
feuchter, welche von Blättern rundum bufchweife bedeckt find,
ftiellos, 18 lang, 6—8’' breit, werden jung mit Fifch gegef-
fen, ſchmecken aber bitterlich und nicht befonders angenehm;
5—20 Blumen beyfammen, ungeheuer groß, fait wie die wilde
Jambuſe, aber noch breiter, voll von einigen Hundert graben
Staubfäden, die wie eine rothe Quaſte hervorjtehen, und in ber
Mitte der lange Griffel; ziemlich wohlriechend und fehr zierlich
1926
unter dem meergrünen Laub. Wann die Staubfäben abfalfen,
fo wird der Grund unter dem Baume ganz roth. Nachher
fehfiegen fi) die zwey Rappen des Kelchs wieder zufammen
und darunter wächst ein großer, vorn zugefpister und vierfans
tiger, hinten in 4 runde Höcker zulaufender und eingedrücter
Apfel an, welcher einer Sefuitermüge gleicht, lang grün und
glatt bleibt, reif aber dunkelbraun wird und mit einer Dicken,
haarigen Rinde überzogen iſt, wie bie Cocosnuß; gewöhnlich
faujtgroß und jede Geite faft handbreit, auf den weftlicheren Sn:
feln oft wie ein Kindskopf; enthält einen ungleich vieredigen,
harten Kern, ohne Schale, wie Caſtanie, etwas jchleimig, aber
unſchmackhaft; reif im April und May, wo er abfällt und
fid) meiftens im Meer herumtreibt. An Strand geworfen füngt
er an zu Feimen, und zwar fo, daß die Wurzel vorn, der
Schoß aber hinten herausfommt. Das Holz ift weich und nicht
dauerhaft, die Zweige mit Marf wie Holunder. Die großen
Blätter dienen als Schüffeln, worinn man alle Arten von
Speifen, befonders Fiſche herumträgt, die gepulverten Kerne
gegen Grimmen und zum Fifchfang. Die Ehinefen machen
daraus auf Java eine Art Leim, womit fie die Sonnenfchirme
gegen den Regen überziehen, nachdem fie vorher mit Ricinus—
Del bejtrihen worden, Zu Ehina nimmt matı dazu ein anderes
Del aus den Früchten des undefannten Baumes Faughiv. Die
Schiffer faugen die jüuerlichen unreifen Früchte aus, um den
Durit zu löfchen; auch braucht man fie zu Aberglauben, indem
man verborgene Dinge darinn fehen will. Clusius, Exot.
lib, II. cap. 5. t. 26. Rumph Il. 8. 114. Butonica; Son-
nerat, Voyag. Guin. t. 8. 9. Commerfonia; Miller T. 7.
Cooks Reife I. T. 24. Mammea aliatica,
2) Die Pilger-Sch. (B. rosaria, racemosa).
Blätter länglich Feilförmig, zugefpiät und geferbt, Trauben
fehr lang und hängend; Frucht jtumpf, pyramidal, Malabar,
ein Baum von ungeheuerer Größe mit dickem Stamm und
grauer Rinde, bitter, mit fäuerlihem Geruch, Holz gelblichweiß
und dicht; Blätter am Ende der Zweige, etwa 6 fternfürmig
beyfammen, ſtiellos, eltiptifch, über fpannelang und handbreit
1927
mit Querrippen, ſchmecken bitter und riechen angenehm wie
Meinäpfel; alt werden fie fpröd wie Glas, fallen ab und
hinterlaffen große Narben. Die Blüthen ſchmecken ebenfalls
bitter, find aber geruchlos und ftehen am Ende in ten Blatts
wirteln in 3—4’ langen Nehren, fehen aus wie die von ber
zahmen Zambufe (Nati-Schambu) ; Keldy roth, zwey oder drey—
fpaltig, Blume vierblätterig, bie, Hein und grünlichweiß mit
einer Menge purpurrothen Staubfäden. Frucht wie unfere
Birnen, aber umgekehrt, 4’ lang, unten 3 dick, vierfantig,
blaßeoth, mit dünner Schale und oben mit dem Kelche gefrönt;
Fleiſch weißlich, bitter und unfchmadhaftz der Kern in Geftalt,
Subftanz und Geſchmack wie Eichel. Waͤchst in feuchten Wäl:
dern, grünt, blüht und trägt unaufhörlich und wird fehr alt.
Die heidniſchen Pilger hängen die Blüthen- und SFruchtähren
um den Hals, und zählen nad den Früchten die Gebete, Daher
der portugiefifhe Name Rosairos. Die Blätter werden gegef:
fen; eine Salbe aus ihrem Saft mit Palmdl gegen bie Kraͤtze;
der gepulverte Kern mit Zucker und Buttermilch gegen Durch—
fall, mit Ingwer und Limonienſaft gegen Stuhlzwang, mit
Wein gegen Grimmen, mit Waſſer gegen Hämorrhoiden, mit
Urin gegen Gift, Rheede IV. Taf. 6. Samftravadi, wilde
Jamboesen; Rumph II, T. 116. Butonica fylveftris alba.
b) Kelch vierlappig, Gröps unreif zweyfächerig, reif läng—
lich, gerippt und vieredig. Stravadium.
3) Die rothe (B. acutangula, rubra).
Blätter länglich Feilfürmig, zugeſpitzt und flach gezähnt,
Trauben fehr lang und hängend, mit ovalen Pflaumen. Mas
labar und Molucen, ein Baum wie ber vorige, an fumpfigen
Orten und Büfhen; Stamm mannsdie und mannshoch; Blät—
ter 1%/° fang, oben handbreit und gezähnelt, Blüthen in 2‘
langen, hängenden Endähren mit Knofpen wie Oliven, 2—3
Blumenblätter und viele längere Staubfäden purpurroth; Früchte
wie Uepfel, vierfantig, 2—3" lang, 2” die, mit 2—4 Keldys
fpigen, braun, ſchmecken anfangs füß, dann bitter und unanges
nehm; enthalten einen vierecfigen Kern wie Gaftanie, von fafes
riger Rinde umgeben, nicht eßbar, außer wenn fie vorher in
1928
Kalfwafler oder Lauge geweiht werden. Das Holz ift hart
und brauchbar. Die zarten noch braunen Blätter find bitterlich
und werden häufig als Salat gegeffen, die Rinde gegen Kräbe;
dag übrige wie bey ber vorigen. Camelli, apud Rajum
t. 38. Balingasan. Rheede IV. Taf. 7. Tfjeria-Samftravadi,
Beetelfnoeren; Rumph II. Zaf. 115. Butonica terrestris,
_ Eugenia.
05.6. Die Gift-Schuben (Careya).
Kelch rund, verwachfen und vierfpaltig mit fo viel ovalen
Blumenblättern und vielen Staubfäden in 3 Reihen, unten
etwas verwachfen; Beere rindenartig, vierfächerig, mit mehreren
Samen in Mus, Lappen mit dem Würzelchen verfchmolzen.
Bäume in Indien, worunter fonderbarer Weife auch Kräu—
ter vorfommen, mit ungedüpfelten Wechfelblättern und Blüthen
in Aehren.
1) Die frautartige (C. herbacea).
Blätter Eurzgeitielt, oval Feilfürmig und gezähnelt; Blü—
then geftielt in Furzen Trauben, die Außern Staubfäden länger
und ohne Beutel. Bengalen, ein Fleines Kraut mit holziger,
ausdauernder Wurzel, woraus nur einige zolllange Stengel
fommen mit 6' langen Blättern, zahlreichen, fehr großen und
fchönen, nelfenbraunen Blumen im Hornung und März, und
zolldicken Beeren im Sun und Zuly. Roxburgh, Corom.
tab. 217,
2) Die gemeine (Ü. venenata, arborea).
Blätter Furzgeftielt, oval und gezähnt, Blüthen ftiellos in
armen Enbähren, äußere Staubfäden Furz und beutellos. Aus
dien, ein mäßiger Baum, mit vielen unordentlichen Heften und
Dicker, brauner Rinde; Holz weißlich und ſchwer; Blätter läng«
licherund, fait fehuhlang und über */,‘ breit, ohne Gefchmad,
mit einer weißlichen Rippe und vielen Geitenrippen; Blüthen
am Ende dicht gedrängt und Furz gejtielt, mit 4 Dünen, grün»
lich geftreiften Blumenblättern, fehr vielen weißen Staubfäden
und einem langen Griffel, ſtinkend; Frucht wie eine große
Birne, doch mehr rund, grün und glänzend, mis ziemlich hars
ter Rinde bedeckt; das Fleiſch derb und weißlich, mit länglich-
|
1929
runden, röthlihen Samen, gegen 3" lang, vom Geſchmack der
Caſtanien; die unreifen Fröchte find fehr hart und ftinfend, Ob—
fhen fie veif ziemlich füß fchmeden, fo werden fie doch wegen
ihrer giftigen Wirkung, die fie zeigen, nicht gegeffer. Der
Baum blüht im May und, Zuny, trägt im October und Nos
vember und behält die Früchte lang. Wegen der giftigen Eigen»
ſchaft iſt nichts vom Baum oͤfficinell, doch lieben die Wild:
fhweine die Rinde, welche daher von den Jägern benust wird,
Rheedelll. T. 36. Pelou f. Guayabo sylvestre; Pera brava.
Roxburgh, Coromandel. t. 218. Fiora indica II. p. 638.
6. G. Die Rofen-Schuden (Gustavia).
Kelch Freifelförmig, ganz oder vier- bis fechslappig mit fo
viel ovalen Blumenblättern und vielen, unten etwas verwachfe»
nen Staubfüden; Frucht troden und lederig, ohne Kiappen,
mit einem Dedel, der nicht abfällt, drey- bie ſechsfächerig mit
je 6 ovalen Samen in einer lederigen Haut, mit langem Gtiel;
Lappen groß mit Furzem Würzelcen.
Bäume im America mit großen Wechfelblättern und weißen
prächtigen Blumen in Fleinen Endtrauben.
1) Die granatartige (G. urceolata).
Blätter länglich lanzetförmig und ftumpf, entfernt gezähntz
Kelh ganz, Blume ſechs- bis fiebenblätterig. Guyana und
Sayenne, eine fchöne Pflanze, von fehr verjchiedener Größe, an
offenen Orten nur ein Strauch, 4—10' hoch, in Wäldern ein
Baum -40' hoch, 1’ dick, mit großer Krone; Holz weiß und
zäh; Blätter 6—15 lang; 2—6 Blüthen in Büfcheln am
Ende, auf 1—3” langen Stielen; Kelch ſchwach vierlappig, Die
Blumen 4—5' weit, innwendig weiß, auswendig röthlich, die
vielen Staubfäden eingedogen und wohlriehend; blühen des
Morgens auf und fallen des Abends ab. Die Frucht iſt lede—
rig und grün wie eine Öranate, mit einer Art Dedel, der
nicht abfällt, aber fehr dünn ift und leicht verwittert. Wenig
Samen wie große Bohnen, hängen an langen, frummen Stie—
len. Blüht und trägt das ganze Jahr. Das frifhe Holz
viecht nicht übel, gefällt aber finft es nach einigen Tagen fehr
1930
ſtark; gibt indeffen gute Raife. Poiteau, Mem. Mus. XI.
p- 156. t. 4. Bois puant.
2) Die ſchöne (G. speciosa).
Blätter ebenfo, aber ungezähnt; Kelch ganz und fitzig,
Blumen ſechsblaͤtterig. Neugranada; die Knaben eſſen gern die
Früchte, werden aber darauf ganz gelb, was übrigens nach
1—2 Tagen wieder von ſelbſt vergeht. Humboldt et Kunth,
no. Gen. VII. p. 200. Chupa.
5) Die prächtige (G. augusta).
Blätter länglich lanzetfürmig und gezähnt; Keldy ganz,
Blumen achtblätterig. Surinam, Neugranada und wahrfhein-
lich Brafilien; ein Baum, 20 — 30' hoch, mit grauer Rinde
und wenig Aeſten; Blätter gedrängt, fchuhlang, 3 Finger breit,
zungenförmig und zugefpist, voll Rippen und ſchwach geferbt;
Blumen gewöhnlih 3 beyfammen, ausgezeichnet groß und ſchön
wie Roſe, 3 Finger breit, aus S weißen Blättern mit fleifd.
rothen Spigen und vielen krummen GStaubfäden, fehr wohlries
chend. Feucht größer als Apfel, oben abgeftugt, grau, inte
wendig gelb, enthält längliche, herzfürmige Kerne wie Hafelnüffe
in gelben Faſern, die wie Arterien aus dem Herzen gehen.
Blätter gegen Leberfranfheiten, die Früchte ungenießbar. Marce
grave Taf. 109. Japarandiba, Pifo Taf. 172, Linne,
Amoen, VIII. pag. 266. t.5. Humboldt et Kunth, nova
Gen. VII. p. 202. Menbrilo, Baco; Pirigara superba.
15. Zunf. Beeren: Beerer — Irgeln.
Ehamäleucien und Melaleufen.
Beere troden, capfelartig, Elafft aber Eaum an der Spitze, mit Eleinen
Samen; Blätter mit Deldrüfen gedüpfelt.
Sträucher, fait durchgängig in Auſtralien, meiftens mit
Segenblättern, ohne Rebenblätter.
A. Ehamäleucien.
Gröps einfächerig und wenigfamig, Staubfäden zählbar;
Eapfel einfächerig, Faum zwepfpaltig, mit wenig Samen auf
dem Boden,
\ .
1931
Heidenartige Sträucher in Neuhollaud, mit gebüpfelten
Gegenblättern, Eurzgeitielten Blüthen und 2 Deckblättern.
1. ©. Die Pfriemen- Froeln (Chamaeleucium).
Blüthe anfangs von 2 Deckblättern mügenartig bedeckt;
Kelchlappen gefärbt und vorragend, 5 ovale Blumenblätter und
20 Staubfäden, wovon 10 beutellos; Eapfel nußartig, Flafft
Faum, enthält 6 runde Samen. Sträucher in Auftralien, mit
dreyfantigen Blättchen und Furzgeitielten Blüthen.
1) Die gemeine (Ch. eiliatum).
Blätter fhmal und Drepfeitig; ein immergrüner, fehr äftiger,
ſchlanker Strauch am Georgshaven in Neuholland, mit fehr ge:
drängten, Fleinen Gegenblättern und weißen Blüthen in Uchfeln.
Desfontaines, Mem. Mus. V. p. 40. t. 3. f. B.
2. G. Die Nadel-Frgeln (Pileanthus).
Zwey müßenartige Deckblätter, die büchfenartig abfallen;
Kelch zehnfpaltia, 5 Blumenblätter und 20 Staubfäden mit
Beuteln; Sapfel einfächerig, Flafft nicht, enthält 6 Samen auf
dem Boden. Sträucher in Anftralien, mit. walzigen Gegen:
blättern.
1) Die gemeine (P. limacis).
Blätter waßig am Ende der Zweige. Strauch im Süd—
weiten von Reuholland, mit Gegenzweigen und Furz geftielten,
weißen Blumen am Ende. Labillardiere, Nova Hollandia
I. t. 149. Jussieu, Ann, Mus. XIX. p. 432. Desfon-
taines, Mem. Mus. V. 1819. p. 61.1.3. f.A. Endlider
in Wiener Annalen I. ©. 196.
B. Gröps wenigfächerig; zwey- bis fünffächerig.
a. Leptoſpermen. Wenige, furze Staubfäden, nur ein
oder zwey Dutzend, kaum Sänger als die Blume; capfelartige
Deere Flafft oben.
Sträuher und Bäume in Auftralien, mit Fleinen, gedüpfel:
ten Gegen: und Wechfelblättern; Blüthen Flein, meift weiß,
einzeln und in Köpfchen, mit freyen und bündelartigen Staub—
fäben.
3. ©. Die Stinf-Zrgeln (Baeckea),
Kelch Freifelförmig und fünffpaltig, mit 5 rundlichen Blu:
%
1932
menblättern und 5—10 Staubfäden; Capfel zwey bis fünf:
fächerig, mit vielen eckigen Samen, klafft oben im Rüden.
Sträucher in Neuholland und Indien, mit fchmalen Gegen»
blättern und Eleinen, weißen Blumen.
1) Die gemeine (B. frutescens).
Blätter ſchmal und ſtumpf, mit einzelnen Achſelblüthen,
Kelcylappen gefärbt. China; ein ſchwacher Strauch, mit ftarf
riechenden Zweigen und Blättern, welde man in die Kleider
legt, um die Inſecten abzuhalten; Capfel dreyfächerig. O8:
bes Reife ©. 231. %. 1. Öärtner %. 31.
2) Die ruthenförmige (B. virgata).
Blätter fchmal lanzetföürmig, Achfelblüthen doldenartig. Neu:
Ealedonien, bey uns in Gewächshäuſern; ein artiger Etraud
mit braunen, ruthenförmigen Zweigen und Blättern voll ſchwarzer
Harzdüpfel. Linne, Fil. Suppl. pag. 343. Forster, Gen.
pag. 36. Colla, Hort. ripul. tab. 6. Sims, bet. Magaz.
tab. 2127,
4.68. Die Befen»$rgeln (Leptoipermum).
Keldy fünffpaltig, mit 5 rundliden Blumenblättern und
20—60 Furzen Staubfäden; apfel vier. bis fünffächerig, mit
vielen feinen Samen.
Sträucher und Bäume in Aujtralien, mit Fleinen Wechfels
blättern und einzelnen weißen Blumen.
1) Die gemeine (L. scoparium).
Blätter oval und jtiftig, ſchwach dreyrippig, Kelch —
mit gefärbten Zähnen. Neuſeeland, bey uns in Gewächshäu—
fern; ein äſtiger Strauch 4—8’ hoch, bisweilen baumartig, mit
grauer Rinde und gleich hohen Aeſten; Blätter Faum '/," lang,
2 breit, unten voll Harzpuncte. Blüthen weiß am Ende;
Eapfel Halb unten und fünffächerig. Die Blätter riechen ges
würzhaft und fchmeden bitter. Capitän Cook ließ feine feor-
butifchen Matrofen Thee von den Blättern und Blüthen mit
gutem Erfolg trinfen, und auch Bier davon bereiten. Reife I.
%. 22. Forster, Gen. t. 36. Gärtner &. 35. Wend-
land, Sertum t. 15. Ujteris Maga. VI. T. 2
1933
b. Sehr lange, meift zahlreiche, über die Blume her
vorragende Staubfäden. Melaleufen.
Sträucher und Bäume meift in Auſtralien, mit breiten, oft
ſehr langen und wohlriechenden Blättern, deren ſchöngefärbte
Staubfäden gewöhnlich wie Gfasfedern, faft fingerslang, hervor.
ftehen, und einen prächtigen Anblic gewähren. Rinde und
Holz enthalten Harz, und auch die trocenen Beeren find ge:
mürzhaft und heilfam.
* Staubfäden frey.
5. & Die Eifenhölzer (Metrofideros).
Kelch fünfzähnig, mit 5 Blumenblättern und 20 — 100
fehe langen Staubfäden; Eapfel halb unten, zwey: bis drey—
füherig und vielfamig. Sehr häufige Eträucer und Bäume
in Aujtralien, auf den Moluden und am Borgebirg der guten
Hoffnung, mit Gegen» und MWechfelblättern, und geftielten
Blüthen.
4) Das ächte E. (M. vera).
Gegenblätter Furz geftielt, oval lanzetförmig und glatt,
Bläthen gelb und zahlreich in Afterdolden, mit 30 Staubfäden.
Molucken, ein großer Waldbaum, 4° dick auf fteinigem Boden,
mit brauner Rinde und auggebreiteten Heften; Blätter wie beym
wilden Nägeleinbaum, aber Fürzer, freuzweife, 4 lang, 2
breit; Blüthen in Heinen Sträußern, Flein, vierblätterig, weiß—
lich, mit fehr vielen vorragenden Staubfäden; Beeren etwas
‚größer als Wachhholderbeeren, oben mit einer Krenzfurdhe, an«
fange gelb, dann fchwarz, mit einem braunrothen, fhuppenartigen
Samen, wie beym Salat. Die Rinde ift bitter und herb, gegen
Durchfall und Schleimflüffe. Der Stamm beftcht aus zweyerley
Holz; das äußere ift faft wie Sped, das um den Kern roft:
farben, fo hart und ſchwer wie Eifen, und dieſes iſt Das eigent-
liche Eiſenholz. Man läßt die Bäume gewöhnlich ftehen, bie
fie der Wind ummirft, was leicht gefchieht, weil die Wurzeln
flach liegen, und er in Thonboden mit Kies fleht, wo er ganze
Wälder bildet; blüht im Zänner, und trägt vom April bie
zum October. Diefes Holz wird für unvergänglich gehalten,
im Waffer und in ber Erbe; es widerfteht dem Regen und
1934
dem Wind, und vorzüglich dem Meerwaffer; daher machen die
Ehinefen Ruder und Anfer daraus. Ein ſolches Steuerruder
Foftet 4—500 Thaler, und ein Anfer SO—100. Die Amboi—
nefen befommen auf Java für ein Stück oft zwey Ladungen
Reif. Solche Anker werden für dauerhafter gehalten, als
unfere von Eifen; der Bohrwurm (Capang, Teredo) greift fie
nicht an. Pfoſten davon muß man veftbinden, weil man Feine
Nägel einfchlagen Fann. Es brennt nicht; will man etwas
daraus machen, fo muß man es frifch bearbeiten, weil es trocken
weder von der Säge roch vom Hobel angegriffen wird; doch
deingt eine feine Säge leicht ein, wenn man Waffer zugießt,
fonft würde es fi entzünden; übrigens läßt es ſich leicht
fpalten; man brennt fehr gute Kohlen daraus, und dabey glüht
es wie Eiſen. Rumph IL T. 7. Metrosideros vera s, Nani,
Yzerhoat. Lindley, Coll. t. 18. Es gibt übrigens noch
drey Hölzer, welche man Eifenholz nennt; 3. B. Metrosideros
amboinensis III. tab. 10. Intsia; M. molueca t. 11. 12, ift
nicht beſtimmt; M. spuria t. 13. — Ochna squarrosa.
b.) Calliftemen, Metrofideros, Kelch fünffpaltig, mit 5
Blumenblättern und vielen langen Staubfäden; Capſel dreys bis
fünffächerig, mit vielen Samen. |
Sträucher in Neuhoffand, mit fteifen Wechfelbfättern und
jticlfofen Blüthen in Achren ober Zweiggruben.
1) Die lanzetförmige (C. lanceolatum).
Blätter lanzetförmig und ftiftig, Blüthen gedrängt, flaumig
und fcharlachroth. Neuholland, bey uns in Gewächshäufern,
ein fchöner Strauch, den feine zahlreichen, langen und fcharlach:
rothen Staubfäden fehr zieren. Curtis, Bot. Magaz. t. 260,
Ventenat, Cels, t. 69,
2) Die ſchmale (C. lineare).
Blätter ſchmal, vinnig und fteif, Blüthen gedrängt und
ſcharlachroth mit flaumigen Kelchen. Neuholland, bey uns Häufig
als prächtige Zierpflanze in Gewächshäufern, ausgezeichnet durch
das hochrothe Staubfadenbüſchel und die runden glänzenden
Eapfeln, welche Jahre lang, fo wie die Blätter, DR bleiben.
Wendland, Sertum hann, t. 11. |
1935
- 3) Die prächtige (C. ipeciofum),.
Blätter lanzetförmig und fliftig, Meittelrippe vorjtehend,
vol Querrippen und Geitenripppen, dicht am Nande, Kelch zot—⸗
tig, Eapfeln vierfächerig. Neuholland, bey uns in Kübeln, ein
(höner Strauch, 2 Mann hoch und mehr, mit prächtigen
Blüthen, vorzüglich fihön durch die zahlreichen, hochrothen und
weit hervorragenden Staubfäden, und fonderbar durch die Cap:
feln, welche Jahre lang jtehen bleiben, während der Zweig über
fie hinauswächst. Sims, Bot. Mag. t. 1761. Bonpland,
Malmaison I. t. 34.
6. ©. Die Harz-Irgeln (Eucalyptus),
Kelch rundlich, mit gefchloffenem Saum, der deckelartig abs
faͤllt ſammt der damit verwacfenen Blume, GStaubfäden fehr
lang und zahlreih; Capfel vier» oder drepfächerig und vielfas
mig. Hohe, meiſt harzreiche und. fchöne Bäume, welde Die
Wälder von Auftralien bilden und das dortige Bauholz liefern,
mit lederigen Wechſel- und Gegenblättern, glatt und meiftens
fiederrippig; Blüthen kurz gejtieft, mit federbufchartigen Staub:
fäden, in fleinen Dolden, mit abfälliger Hülle, Es gibt an
100 Gattungen,
a) Blätter abwechſelnd.
1) Die gemeine (E, resinifera).
Blätter oval lanzetförmig, mit einer Nandrippe, Dolden⸗
ſtiele zuſammengedrückt; Kelchdeckel kegelförmig, zweymal ſo lang
als die Capſel. Neuholland, ein großer Baum, deſſen Holz
ſehr viel Harz enthält und nur zur Feurung dient; Rinde grau—
lihbram und riffig, Zweige glatt, rund und röthlich; Blätter
6“ lang, 1 breit, Dolden zehnblüthig, Kelch 3), lang, Sa—
men fpreuartig. Die Rinde ift voll von einem röthkichen, herben
Saft wie Gummiharz, welcher verirodnet, das Botanybay: Kino
ijt und auch nad) Europa kommt. Ein einziger Baum gibt oft
60 Gallonen Harz, welches mit Erfolg gegen Durchfall ange:
wendet wird. Gärtner T. 34. F. 1. Smith, Exot. bot.
II. t. 84. White, Voyage p. 331. t. 25. Hayne, Arzn.
Gew. X. T. 5.
1936 \
2) Die ftarfe (E. robusta).
Blätter oval, unten gelblich, Doldenfliele ———
Kelchdeckel kegelförmig, ſo lang als die Eapfel. Der größte und
gemeinfte Baum in Neuholiand, welder von ter Küfte bis auf
die Höchiten Berge Wälder bildet, 160— 80‘ hoch wird und
25 —36' im Umfang befommt. Er hat die breiteften Blätter
unter alfen von diefem Geflecht, 6‘ lang, Blüthen Flein. Das
Holz ift hart, röthlich, ſchön geadert und Fanı wie Mahagony
. benugt werden, heißt daher auch neuholländifhes Mahagonyz
So. Smith, N. H. t. 13.
3) Die fhiefe (E. obliqua).
Blätter abwechfelnd, breit lanzetförmig, ſchief und fieder—
rippig, Doldenftiele rundlih, Deckel halbrund und Fürzer als
die Eapfel. Neuholland, bey ung in Gewächshäufern; ein hoher
Baum, mit 3” dicker, Forfartiger Rinde, welche aus vielen
Lagen ber vertrockneten Oberhaut bejteht und von den Wilden
abgefchält wirt, um damit die Hütten zu decken und ihre Flöße
zu machen. Heritier, Sertum t. 18. Lamarck Xuf. 422.
Salisbury, Paradif. t. 15.
* GStaubfäden bündelförmig.
7. G. Die Weiden-$rgeln (Tristania).
Kelch Freifelförmig, unten verwachfen und fünflappig,
5. Blumenblätter und 15—25 Staubfäden in, 5 Bündeln gegen«
über, und wenig länger; capfelartige Beere breyfächerig und
facdyflappig, mit vielen Samen.
Sträucher in Neuholland, mit lanzetförmigen Wechfelblät«
tern und gelben Sträußern.
1) Die gemeine (T. nereifolia).
Blätter gegenüber, lanzetförmig, unten graulihgrün. Neu:
holland; ein Strauch mit Blättern wie Weiden, und Trauben
mit je dreyblüthigen Stielen; bey uns in Gewähshäufern,
Bonpland, Malmaison t. 30. RNeichenbachs Oarten» Mas
gazin I. X. 17. Melalenca salicifolia.
8.6. Die Silber $rgeln (Melaleuca).
Kelch rundlih und fünffpaltig, mit vielen Staubfäben in 5
Bündeln, fihön gefärbt, ven 5 Blumenblättern gegenüber; Griffel
1937
fadenförmig, apfel im Kelch, dreyfächerig, mit vielen eckigen
Samen, Flafft oben.
Große Sträucher und Bäume, häufig in Auftralien und auch
in unfern Gewädhshäufern, meiſt voll von mwohlriechendem, äthes
riſchem Del; Blätter abwechſelnd und gegenüber, gedrängt, bald
walzig, bald breit; Blüthen einzeln, aber gedrängt in Zıveig«
gruben, wo die Früchte 2—3 Jahre fien bleiben; Samen fehr
Hein und edig. Die Blüthen kommen dadurch an die Mitte
der Zweige, daß diefe über die Aehren hinauswachſen und wie
ber Blätter und Blüthen treiben.
a) Blätter gegenüber.
1) Die fperrige (M. .squarrosa).
Blätter fpiä = oval, fünfs bis fiebenrippig und glatt,
Zweige zottig und die Aehren walzig. Ein Straud, in Neu:
- holland, bey uns in Gewächshäufern, unter dem Namen Caju Puti,
mit gelblichen Blumen und 12 Gtaubfäten in jedem Bündel,
Smith, Linn. Trans. VI. p. 300. Labillardiere, Nova
Holl. II, t. 169. Ventenat, Malmaison t, 47.
2) Die heidenartige (M, armillaris).
Blätter abwechfelnd, pfriemenförmig und krumm; Blüthen
gegen den Gipfel gedrängt und geiblih, Wuftralien, bey ung
häufig in Gewächs häuſern unter dem Namen M. alba; ein
Strauch, mannshoch, mit gewärghaften Blättern; Blüthen ans
fangs vöthlih, dann weißlid, mit honigartigem Geruch und
mehr als 10 Staubfäden in jedem Bündel. Gärtner T. 34.
$. 5. Cavanilles, Ie. t. 335. WVentenat, Malmaison
t. 76. Wendland I. T. 29.
3) Die Ginjter-%. (M. genistifolia).
Dlätter ſchmal lanzetfürmig, dreyrippig und glatt, Ein
Baum in Neuholland, deffen Blätter jtatt Des chinefifchen Thees
getrunfen werden und der daher weißer Theebaum heißt. Die
Blumen find weiß und die Staubfiden in den Bündeln zahl:
reich. Smith, Exot, 1. t. 55.
4) Die gemeine (M, leucadendron Willd).,
Blätter abwechfelnd, länglich lanzetförmig, zugefpigt und
fihelförmig, mit 3—5 Rippen ; Achren unbehaart an hängenden
Okens allg. Naturg. IM. Botanik II. 122
1938
Zweigen. Molucken, wo der Baum fchlechthin der weiße Baum
(Arbor alba, Caju Puti) heißt; er hat fehr viel Aehnlichkeit
mit den Myrten, 50—60' body, mannsdid, bisweilen zweymal
fo dick, nicht befonders grad, auch die Aeſte krumm und. bie
Krone daher dünn und unzierlich; Rinde weiß, wie die der
Birken, aber dicker, löst fid Daher im vielen Lappen ab und
wird von Sinfectenlarven nad) allen Richtungen durchbohrt; Die
Hefte find dünn und brüchig, mit rundlichen Zweigen, woran
die Blüthen figen in lockern Aehren. Die Blätter fehen an:
fangs aus wie die Weidenblätter, aber viel größer, mit 4 großen
Rippen, wie beym Wegerih, 6— 8’ lang, 1’ breit und am
Ende fihelfürmig gebogen; riechen gerieben gewürzhaft. Am
Ende der Zweige ftehen haldfchuhlange Aehren mit weißen Blu⸗
"men, ftarfriehend und etwas fäuerlih. Nach dem Verblühen
bleiben die napffürmigen Kelche ftehen, Faum fo groß als eine
Erbſe, ziemlidy fo wie die Näpfe: der Dintenfchnede und gran,
mit febr feinen Samen. Der untere Theil des Stammes ift
fehwarz, wie angebrannt. Die Bäume bilden dünne Wälder, fo
daß die Sonne überall zufommt. Sie riehen ſehr angenehm
und man geht daher des Abends gern barinn herum. Das
Holz iſt zwar hart, fpaltet aber leicht und läßt ſich nicht po—
lieren; blüht im Zänner und reift im Auguſt. Die Rinte wird
häufig gebraucht zum Berftopfen der Schiffe und hat daher einen
eigenen Namen: Baru. Nach abgefchälter Rinde bilder fid, am
Baum eine neue, Die Früchte over fogenannten Beeren find.
gewürzhaft, werben aber nicht gebraucht. Rumph IL T. 16.
Caju Puti. Plenf T. 551. Payne X. % 9 Duſſeld.
Suppl. IIE. &. 18. Roxburgh, Flora indica Ill. p. 397.
5) Die ölr eiche (M, minor, cajuputi).
Blätter abwechfelnd, elliptiſch-lanzetförmig, weniger ſpitzig
und fihelförmig, mit 3—5 Rippen; ehren behaart, Molucken,
auf. jteinigem Boden in der Nähe des Meers; iſt Feiner als
der vorige, bisweilen nur ftrauchartig, felten fehenfelapiek, mit
gelblicher, blätteriger Ninde, die nicht zum DBeritopfen taugt.
Blätter nur 4" lang, */a” breit und wenig gebogen, 3 Rippen;
wohlriechend wie Die Earbamonenblätter, wie aud die Früchte.
1939
Blätter und Früchte werden häufig in der Mebdicin gebraucht
und die lestern. fommen daher unter dem Namen Bollong in
Fleinen Kiftchen von Borneo in den Handel, Man madt darans
Getränfe zur Stärfung des Magens und für Wiedergenefende,
Die Blätter weicht man in Del und reibt fih damit ein; mande
ſtecken ſie auch in die Kopffiffen wegen des Wohlgeruchs; end-
(ich vertreiben fie die Inſecten. Die feinen fpreuartigen Samen
werden auch gefammelr und in Kitchen verfauft. Stedt man
die trocdenen Blätter in einen Sad; fo werden fie heiß und fo
feucht, als wenn fie in Waffer gewefen wären. Läßt man fie
mit Waffer eine Nacht gähren und werden fie ſodann deftifiert,
fo befommt man ein feines und durchfichtiges Del, weldes ftarf
wie Cardamomen riecht, aber bald verfliegt. Zwey Säcke geben
jedoch kaum 3 Drachmen. Zwey Tropfen davon mit Bier oder
Mein getrunfen, machen mehr Schweiß als irgend ein anderes
Arzneymittel. Diefes iſt das Eajeputs Del, welhes auch nad)
Europa kommt und wie andere ätherifche Dele wirft, jedoch an—
baltender und mit weniger Erhitzung. Rumph 1. T. 17. 8.1.
Arbor alba minor, Caju Kilan, Roxburgh, Flora ind. Il,
pag. 394.
O. Gröps vielfärherig.
9. 9. Die Myrten-Irgeln (Fabricia).
Fünf Kelchlappen abfällig, mit 5 rundlichen Blumenblättern
und vielen Staubfäden; Gapfel halb im Kelch, vielfächerig und
vielfamig, Flafft am Gipfel. Sträuder in Auftralien, mit we:
nigen geflügeltien Samen, abwechfelnden Blättern und einzelnen,
weißen Achjelblüthen,
D Die gemeine (F. myrtifolia).
Blätter Tänglich, Kelchzähne rundlich. Auftralien, ein
Straud, mit glatten, runden Zweigen, Blätter 2” lang, Eapfeln
rund, zehnfäherig, je 1—2 braune, Pleine Samen mil großem
Blügel. Gärtner T. 35. 5,4 Lamarck T. 423. Sims
bot, Mag. t. 1304,
122 *
1940
—
16. Zunft. Apfel-Beerer — Myrten.
Myrteen.
Beere vielfächerig und mehrſamig; Kelch und Blume vier: bis fünf—⸗
zählig, mit vielen freyen Staubfäden; Blätter gegenüber
und gebüpfelt.
Meiftens ſtark riechende und gewürzhafte Bäume und
Sträucher in heißen Ländern, mit harfchen, ganzen und glänzens
den Blättern, vol von dDurchfichtigen Drüfen mit ätherifchem
Del; die Blüthen meift einzeln, groß, fehön und wohlriechend;
die Beeren gewürzhaft und nicht felten eßbar.
A. Beeren wenigfächerig, nehmlich 2—5.
1. © Die Thee-Myrten (Glaphyria).
Kelch oben, fünffpaltig, Blume fünfblätterig mit einem
Staubfaden; Beere fünffächerig, mit vielen Samen in 2 Reihen
‚am Mittelwinfel, Bäumchen in Indien, mit Fleinen Wechfels
und Nebenblättern, und einzelnen Wchfelftielen mit wenig
Blüthen.
1) Die gemeine (GC. nitida).
Blätter verkehrt oval. Beneulen, auf fv Hohen Bergen,
dag Feine andern Pflanzen mehr daſelbſt vorfommen; ein Fleineg
Bäumlein mit röthlichen Zweigen; Blätter faum zolllang, derb
und faft ohne Nippen; Beeren wie Erbfen. Diefer artige
Strauch hat im Ausſehen und Blattwerf viel Aehnlichfeit mit
der Myrte, aber die Blätter find Fleiner und derber. Gie
werden wie der gemeine Thee benugt, und daher heißt der
Strauch auch Theepflanze. Jack, Linn, Trans, XIV. pag.
128. (Sfis 1825. ©. 79.)
2. ©. Die Myrten (Myrtus).
Kelch meift fünffpaltig mit fo viel Blumenblättern und fehr
viel freyen Staubfäden auf einer Scheibe in mehrern Reihen,
Beutel auf dem Rüden; Beere gekrönt, meift dreyfächerig, auch
zwey und vier; mehrere Frumme und harte Samen am geſpal⸗
tenen Mittelkuchen; Keim krumm, Lappen ſehr kurz und faſt
1941
walzig, Würzelchen viel länger, gegen den Nabel. Gewürzhafte
Sträucher und Bäume, meiftens in America, mit einfachen, ges
düpfelten Gegenblättern und einzelnen weißen oder rothen Achs
felblütyen; Beeren ſchwarz oder roth.
1) Die gemeine (M. communis).
Blätter oval lanzetförmig und glänzend, Blüthen fünfzähs
lig und weiß, Stiele fait fo lang als die Blätter, mit zwey
abfälligen, fehmalen Dedblättchen, Ums ganze Mittelmeer wild
und häufig angepflanztz; jene ein Straub, 3—6’ hoch, bildet
auf trocdenen Hügeln ein ziemlich dichtes Gebüfch, wie bey uns
bie Heidelbeeren, doch immer etwas höher; font auch ein
Bäumchen, das hin und wieder Wäldchen bildet, oft 2 Mann
hoch und aufrecht, mit viffiger, grauer Rinde und vielen röth-
lihen Aeſten; in allen Theilen gewürzhaft, befonters die Bläts
ter, gegen 2 lang und ?/, breit, von verfchiedener Geftalt,
kurz gejtielt, lederig und dunfelgrün; Blumenblätter oval und
hohl mit 5 X 5 Staubfäden; Beeren wie Wachholderbeeren,
fhwarzblau und fehr gewürzhaft, mit 4—5 weißlichen Samen
in jedem Fach. Blätter und Beeren wurden als Stärfungg:
mittel bey Durchfall, Blutflug und Waſſerſucht gebraucht; jebt
nur noch zum Gerben und die letztern bisweilen als Gewürz,
das aber vom Pfeffer verdrängt worden ift. Das fogenannte
Engelswaffer, aus Blättern und Blumen abgezogen, war ehe:
mals ein Echönheitsmittel. In Syrien gibt es welde, die
ſchmackhafte rothe und weiße Früchte tragen, fo groß wie Kir:
fehen. In unfern Zimmern hält man gewöhnlich eine mit ges
füllten Blumen. Die Myrtenfränze find ein Sinnbild tes
Brautitands; bey den Alten war der Baum der Venus ge:
weiht. Matthiolus Taf, 228. 229, Clusius, Hist. 1.
t. 65—67. Bladwell T. 114. Plenk T. 374. Lamard
Taf. 4195 arabiſch Isbor. Hayne X, %. 36. Myrto, Mor-
tella; Myrte,
3. ©. Die Mifpel-Myrten (Jossinia, Myrtus).
Ebenfo, aber der Keldy viertheilig und die Blume viers
blätterig, mit vielen Staubfäden auf einer breiten Scheibe;
Beere gekrönt, Freifelföürmig und vielfamig, Bäume und Sträu—
1942
cher auf den Mascarenhas, mit fteifen Blättern, —
Blüthen und eßbaren Früchten.
1) Die gemeine (J. meſpiloides).
Blätter langgeftielt, oval lanzetfürmig mit umgerolltem
Rand, unten flaumig; Stiele einblüthig, länger als Blattftiel.
Snfel Borbon, ein Straud) ziemlich wie der Mifpelbaum mit
großen Blättern, deren Stiele 8“ lang, bie Blüthenitiele zoll⸗
lang, Blumen groß; Frucht oval, fleifchig, grau und eßbar.
Bois de Nefle. Lamarck, Diet. Hist, nat, Il. pag. 203.
Eugenia.
4.68. Die Gewürz: Myrten (Pimenta, PR
Ebenfo, aber die Samen runblidy und die Gtiele mehrblä«
thig; Wöärzelchen fpiralfürmig geroflt, Lappen fehr kurz und
fait verwachfen. Bäume und Gträucher wie die Myrten, in
America.
1) Die gemeine (M. pimenta),
Blätter länglich, Iederig und glänzend, Blüthen vierzäh:
fig in Nifpen, Fürzer als Blätter und weiß. Weſtindien,
ein Baum 30° hoch, mit faft mannsdidem Stamm und glatter,
grauer Rinde; Aefte zahlreich mit vieredigen Zweigen; Blätter
fehr gewürzhaft, 4— 5 lang, 2— 3" breit, auf zofllangen
Stielen. Blüthen Flein, in dreyzinkigen Achfelrifpen mit furzen
Staubfäden; Beeren gefrönt, größer als Wachholderbeeren, ſchwarz
und beißend gewürzhaft, mit 1—2 rundliden, braunen Samen
wie Hanfforn. Die Beeren Fommen erſt feit Menfchengedenfen
nach Europa, unter dem Namen Ullerley Gewürz und englifch
Gewürz, auch Nägeleinpfeffer, und werden häufig in der Küche
gebraucht, Wächst auf Hügeln und wird jeht angepflanzt, blüht
vom Zuny bis Auguft und reift bald: man pflückt aber die
Beeren unreif, wann fie noch grün find, und trocknet fie an der
Sonne, wodurd fie runzelig und braun werden. Das Pfund
18 Pence Calfo etwa 1°, fl.). Die reifen find zu. weich zum
Verſenden. Gehören zu den beften Gewürzen, indem fie. milder
als die gewöhnlichen find, und von allen den feinften Theil
enthalten; Gröps und Kelch ätherifhes und fettes Del, die
Samen Gerbftoff, Harz und Gummi. Die Blätter braucht
1943
man zu Bädern in der Wafferfucht, Das wefentliche Del daraus
geht auch unter dem Namen Nägeleinöl, Sloane II. T. 191
Fig. 1. Blackwell 8. 355. Plenk T. 375. Tussac,
Antilles IV. t. 12, Hayne X. %. 37. Düffeld. XIV, T. 24.
Eugenia; Myrtus pimenta.
2) Die Eitronen:M. (P. citrifolia).
Ebenfo, aber die Blüthen fünfzählig, Rifpen fo lang ale
die Blätter, Früchte oval; Fommen unter dem Namen Krons
piment al8 Gewürz zu une. Ebenda, wird auch in Indien
angepflanzt. Düffeld. Suppl. V. T. 19.
5. ©. Die Pfeffer: M. (Myrcia, Myrtus).
Chenfo, aber die Blüthen fünfzählig, Samenlappen laub-
artig, vunzelig und gefaltet; die reife Beere meift einfächerig
und cins bis zweyfamig. Es gibt mehr als 100 Oattungen,
alle in America.
1) Die lederige (M. coriacea).
Blätter rund elliptifh und harſch, Rifpen am Ende, läns
ger als Blätter, Weſtindien, ein Strauch mit runden Zweigen,
. Blätter 2 lang, Rifpenzweige dreyfpaltig, Blüthen weiß;
Beeren wie Pfefferkorn und fchwarz, ein: bis zwepfamig, ries
chen citronenartig, fo wie Die Blätter und Blüthen, und wers
den gegen Durchfall und Blutflüfe gebraucht; die Rinde zum
Serben und das Holz zum Färben. Plumier T. 208. F. 2.
Plukenet, Alm. t. 155. f. 3,
6. G. Die Kappen-Myrten (Calyptranthes).
Kelchſaum fpringt bedelartig ab, Blume fehr Fein und
fünfblätterig, mit vielen Staubfäden in mehrern Reihen; Beere
zwepfächerig, reif einfächerig, ein bis vierfamig.
Bäume und Sträucher in America, mit Oegenblättern und
einfachen Blüthen oder in Afterdolden.
1) Die gewürzhafte (C, aromatica).
Blätter verwacfen, länglich elliptifc; und glatt, Blüthen—
ftiel paarig und rifpig. Brafilien in den Urwäldern; ein Straud
9. Hoch, Blätter über fhuhlang und fait 2‘ breit, Riſpen 6°
ang, langeftielt und röthlich; Blumenblättchen grünlid, nur
2—5, Im Kuofpenzuftand find fie ſehr gewürzhaft und ſollen
1944
die Stelle der Nägelein vertreten. Aug. St. Hilaire, Pl.
us. t. 14.
7. © Die Kümmel: Myrten (Syzygium, Calypthran-
thes).
Ebenfo, aber der Keldfaum ganz und die Blumenblätter
bedelartig abfallend; Samen rund, mit kurzem Würzelcyen und
bieten, fleifchigen Lappen. Ebenda und in Africa.
1) Die eßbare (S, jambolana Roxb.)
Blätter weckenförmig, harſch und fiederrippig, Blüthen in
feitlihen Doldenrifpen. Indien, fehr gemein; ein Baum 40°
hoch mit dicdem, weißem Stamm und gewürzhafter Wurzel,
Blätter 5 lang, 2’ breit, bitter und gewürzhaft; Blüthen
Hein, grünlichweiß, geruchlos, in Trauben an den Zweigen;
Frucht wie Fleine Zwetſchen, faft nierenförmig und dunfelroth,
Fleiſch faftig, blaßroth, fäuerlih und gewürzhaft, wird alfges
mein gegeffen von Menfchen und Vögeln; Keru fcharf und bit:
ter; grünt immer, trägt im Auguft und September 50 Zahr
lang. Der Abſud der Rinde gegen Schwämmchen, die gepul-
verte Wurzel gegen Ruhe und Stuhlverhaltung, der Abfud ber
Srüchte zu Gurgelwaffer. Das Holz ift hart, feinförnig und
brauchbar, Rheede V. %. 29. Perin-Njara. Eugenia jamb.
Roxb., Fl. ind, 1832. ll. p. 484. \
2) Die geftielte (S. obtusifolia, pedunculata).
Blätter geftielt, oval, lederig, fiederrippig und ausgerans
bet, Blüthen in fchlaffen Rifpen. Indien und bey Macao in
China häufig angebaut; wie Apfelbaum; Blätter ziemlich wie
bey der vorigen, Frucht wie Oliven, aber etwas Frumm,
fhwarz, weich, faftig wie Trauben; reift vom Auguft bis zum
December, wird wegen der Herbe felten roh gegeffen und nur
vom gemeinen Volk zum Durftlöfchen; ganz veif jedoch ift fie
füß und kommt bisweilen zum Nachtiſch. Rumph I. T. 42.
Jambolana. Houttuyn, Systema Linnaei 1. tab. 7. fig. 2.
Gärtner T. 36,
8. G. Die Nägeleinbäume (Caryophyllus, Eugenia).
Kelch walzig und vierfpaltig, mit fo viel decfelartig abfal-
Ienden Blumenblätteen und vielen freyen Staubfäden in Bün—
1945
bein; Beere troden, gekrönt, zweyfächerig, reif einfächerig und
ein: bis zweyfamig; Lappen dick, Würzelchen grad und kurz.
Bäume auf den Moluden mit harfchen Gegenblättern und
wohlrieherden Blüthen, ftraußartig in Zweigachfeln.
1) Der gemeine (C, aromaticus).
Blätter wedenförmig, viele Blüthen in Afterdolden. Moluden,
ein fehr frhöner, zierlicher Baum und der fchägbarfte von allen,
von der Geftalt des Lorbeerbaums und der Höhe des Kirfch-
baums, manchmal wie Buche, gewöhnlich aber 20—30/ hoc),
der Stamm nur 4—5’ und theilt fih dann in 2—3 aufrechte
Aeſte; diefe werden mehr gefchäßt, als die mit längerem Stamm.
Das Holz hart und zäh, fo daß auch dünne Xefte einen Mann
tragen; Blätter gegenüber und mit den folgenden Freuzförmig,
fehen aus wie Lorbeerblätter, find aber fhmäler, 3—4' Yang,
1—1'/s‘ breit, unten gelblich und voll paralfeler Rippen; fchlagen
am Anfang der Negenzeit, nehmlih im May, aus, und treiben
fogleich die Blüthenfnofpen am Ende der vieredfigen Zweige;
15—25 Blüthen an dreyzinfigen Afterdolden am Ende; Kelch
röthlich, Blumenblätter Flein, rundlich und röthlichweiß; Frucht
zweyfaͤcherig mit je 20 Samen, reif über zofllang, dunkelbraun,
vom Kelche gelrönt und nur eins bis zweyfamig. Nach vier
Monaten haben die Blüthen die Nägelein : Geftalt, werten
blaßgelb und bey manchen roth; Halbreif werden fie abgenome«
men, nachdem die Blume abgefallen: denn nach 2—3 Wochen
werden fie dicker, rundlid und wieder grün, 1” dick, dann
braun, und enthalten einen harten, gelben Kern wie die Lor—
beeren, theilbar in 2 Stücke, und überzogen von fchwarzbraunem,
meſſerdickem Fleifch, das feinen gewürzhaften Gefchmad verloren
hat, aber eßbar tft, und wie die wilde Sambufe fehmedt. Dieſe
Nägelein ſtehen in dreytheiligen Büfcheln, ihrer 9—15, aud
wohl 25 beyfammen, Die am Ende läßt man gewöhnlich ftehen;
fie fafen ab und treiben junge Pflanzen. Ein Baum Fann
50 Pfd. liefern, Anfangs pflanzt man fie in den Schatten an—
derer Bäume, die fpäter weggefchlagen werten, auch fest man
fie nicht dicht zufammen, weil fie fonft zu hoc werden und
wenig Früchte tragen: man fest aber gern andere Fruchtbäume
1946
dazwifchen, wie Canarium, Gajang, Cocospalmen u. dgl. Alles
Unkraut wird in den Wäldern bejtändig weggeräumt. Sie wach—
fen nicht gern im Sand oder Thon, fondern in fchwarzer Erde
mit Kies; tragen im 10ten oder 12ten Zahr, und geben alle
4 Jahr eine reiche Aernte vom Ditober bis zum December.
Der Baum Fann über 100 Zahr alt werden, und dann Fünnen
ihn faum 2 Mann umklaftern; gewöhnlich wird er aber nur
60 Jahr alt, weil beym Pflüden viele Aeſte abgebrochen werden.
Eine Raupe, welde im Holz lebt, wird oft fehr zerftörend,
Weiße und grüne Tauben, der Zaarvogel und der Eafuar
verbreiten die Nägelein. Während der Blüthe riechen fie fo
ftarf, daß man nicht lang in den Wäldern gehen fann, ohne
Kopfweh zu befommen.
Die gepflüdten Nägelein werden in fiedendes Waſſer ge:
taucht, dann auf Ziegel gelegt, mit Blättern bedeckt und einige
Tage lang einem rauchenden Feuer ausgefeht, wodurd fie brauns
roth werden, Gut getrocknete müffen, wenn fie auch ſchwarz
geworden, mit dem Nagel gefchabt roth werden. In Oflindien
werden fie nicht viel gebraucht, meift nur mit Taback geraucht
und gewöhnlich verfauft; man macht jedoch Del daraus zum
mebdicinifchen Gebrauch. Man unterfoheidet 3 Arten: eine mit
kaum roihen Früchten, eine mit blutcothen und eine mit weißen,
welche viel Del liefern: fie werden feit mehr als 900 Jahren
nach Europa gebradt, Paulus Aegineta erwähnt ihrer zu⸗
erſt. Des Plinius Caryophyllus iſt wahrſcheinlich Cubebe;
denn zu feiner Zeit kannte man ſie im Occident noch nicht.
Wuchfen ehemals nur auf den Molucken unter dem Aequator;
fpäter: wurden fie nad) Amboina gebracht und dort ausgerottet;
fie gedeihen nicht auf Zava und Macaffar. Die Früchte, welche
zufällig ftehen bleiben, werden faft zolldick und füllen fich mit
hartem, fchwarzem Gummi, das angenehm riecht und gewürz«
haft ſchmeckt; fie heißen Mutternelfen (Anthophylii) und find
weniger gewärghaft.
Der Gebraud der Gewürzunägelein in Europa ift allgemein
bekannt: fie Fommen an alte Arten von Speifen, Ihr Hauptbes
ſtandtheil ift, nebit Harz, Gummi und Gerbftoff, das fogenannte
1947
Nägeleinöl (Oleum Caryophyllorum), ein fchweres, ätherifches
Del, weldhes den eigenthümliden Geruh und Gefchmad den
Nägelein gibt und häufig als Reizmittel in der Medicin ange:
wendet wird. Rumph Il. Taf. 1-3. Caryophyllum, Nagel-
boom; Clusius, Exot. t. 16, et 376. Bladwell T. 338,
Gärtner I. ©. 167. Taf. 33. Fig. 2. Sonnerat, Voyage
t. 119. Deutfh €. 69. Lamard T. 417. Plenf T. 429.
Hayne X, % 38. Düffeld. XUL T. 5. Eugenia caryophyl-
lata. Giroflier, Girofles, Clous de Girofle.
9. © Die KirfheMyrten (Eugenia).
Kelch vierlappig, mit fo viel Blumenblättern und fehr viel
Staubfäden in mehreren Reihen; Beere zweyfächerig und viele
ſamig, veif einfächerig und ein- bis zweyfamig, Samenlappen
dick und verwachfen, Würzelchen Furz.
Bäume und Sträucher in America und Aſien, mit Gegen:
blättern und weißen Blüthen, einzeln und verbunden; Beeren
fhwarz und roth. Es gibt an 200 Gattungen.
1) Die brafilifche (E. brasiliana, michelii).
Blätter fpig:oval und glatt, Stiele Fürzer und einblüthig,
Kelchlappen umgefchlagen, Beeren wulſtig. Brafllien, von ba
in Cayenne und Weftindien; zierlicher Baum mit einem 15’
hohen Stamm, Blätter 2 lang, 1 breit, Staubfäden Fürzer
als Blume; Beeren wie Kirfchen, roth, achtrippig und einfamig,
riechen und fehmeden gut, geben einen Syrup, eine Art Wein
und Effig. Micheli, Gen. t 101. Tilli, Pisa t. 44. Jac-
quin, Obs. Ill. p. 3. Cerisier de Cayenne; Plinia rubra,
10. ©. Die JZambufen (Jambosa, Eugenia), i
Kelch Freifelförmig, oben verlängert und vierlappig, mit fo
viel Blumenblättern und vielen Staubfäden in mehreren Reihen;
DBeere mit dem grümelig:fleifchigen Kelche überzogen, zwey—
fücherig, reif nur einfächerig und ein- bis zweyfamig. Bäume
in Aften und Africa, mit Furzgeftielten Gegenblättern und großen,
eingelenften Blüthen in Fleinen Afterdolden, Frucht eßbar.
1) Die gemeine (J. vulgaris, E. jambos),
Blätter ſchmal Tanzetförmig, Afterdolden am Ende und
weiß, Dilindien, wild, und nun überall zwifchen den Wend-
1948
Freifen angepflanzt; ein anfehnlicher Baum mit grauer Rinde,
dichten und querftehenden Aeſten; Stamm mannsdie; Blätter
Freuzweife, kurz gejtielt, fpannelang, 24, breit, ohne Geruch,
aber mit fäuerlichem Gefhmad; Blüthen A—5 beyfammen, .“
groß, grünlichweiß, rundlich und geruchlos. Früchte wie Hühnere
Ey, rundlich, gelb und gefrönt; Schale dünn, Fleifh faftig und
weißlich, füß und ſchmackhaft, riecht fehr angenehm wie Rofen,
und wird allgemein gegeffen; enthält 2—3 edige Kerne,
die von einem grünlichen, bitterlihen Mus umgeben find. Die
Herbe Rinde gegen Ruhr, die Blätter in Bäder, bie fäuerlich
riechenden Blüthen in Zuder eingemacht gegen entzündliche
Krankheiten, fo wie die Früchte; die gewürzhaften und fcharfen
Samen gegen Durchfall. Rheede I. T. 17. Malacca-Schambu.
Bot. Magaz. t. 696. Eugenia jambos W.
2) Die weiße (J. macrophylia).
Kaum verfchieden; Blätter oval lanzetförmig, Geitendolden
büfcyelartig und weiß. Oftindien, gern an Flüffen im Schatten,
wild ſehr gemein, Fleiner als die zahme und krumm; Frucht
härter, etwas fader und bitterlich, reift im September, wird
felten gegeffen, bigweilen eingemacht, wie die Mangas; es hängen
nur 2 oder 3 an den Zweigen, von der Größe eines Apfelg,
von der Geitalt einer Mifpel, mit den 4 Keldylappen uud dem
langen Griffel gekrönt. Rumph J. Taf. 39. Jambofa [ylve-
ftris alba. J
3) Die javanifche (J. aquea, javanica).
Blätter ſpitzooval, Seitendolden kurz, Frucht niedergedrückt.
Baum mit ſchenkelsdickem, meiſtens gebogenem Stamm, wie
mäßiger Zwetſchenbaum, mit kleinen Früchten, kirſchroth und
glänzend, wie mit Gummi überzogen, unten bünner und oben
mit Knoten hutförmig ausgebreitet. So ſchön aber ihr Anfehen
it, fo fchlecht ift ihre Geſchmack und Geruch, nehmlid ganz
wäfferig, wie ein Kürbis, löfchen jedoch an heißen Tagen ben
Durft, Da fie gefocht ein Gemüfe des gemeinen Bolfs find,
und die rothen Früchte zwifchen dem lebhaft grünen Laub ſchön
ausfehen; fo werden fie doch gern in Gärten und Feldern ges
pflanzt. Es gibt aud eine fchlechtere Art, deren Srüchte ganz
1949
weiß find, und Die in den heißen Monaten reifen, nehmlich im
November und December. Rumph 1. © 1236. T. 38. F. 2.
Jambofa aquea.
4) Die maladifche (J. malaccenfis),
Blätter oval lanzetförmig, Geitendolden kurz und weiß,
Ein hoher Baum, wie J. vulgaris, und noch dicker, mit rauher,
bräunlicher Rinde; Blätter größer, 1'/s‘ lang und handbreit,
mit vielen Duerrippen, die am Rande bogenförmig zufammens
laufen, ſchmecken mehr fauer, oder vielmehr weinfäuerlich; die
Frühte in Trauben an den Zweigen, größer und birnfürmig,
über 3° lang und 2 dick, oben fünffnotig und fo dunfelroth,
dag fie von ferne fchwarz erfcheinen, faft wie Maulbeeren, Das
Fleiſch iſt weiß und faftig, fo ſchmackhaft und weinartig, daß
viele fie den fogenannten zahmen vorziehen; weniaftens find fie
weicher, und machen nicht fo leicht ftumpfe Zähne, faulen aber
fhneffer, und Fönnen nicht fo lang aufbewahrt werden, Ges
meiner auf Amboina als die zahme, wird aber nicht angepflanzt,
fondern wächst in den Büfchen, und wird durd die Fleder«
mäufe verbreitet. NRheede 1. T. 18. Nati-Schambu. Rumph
1. Taf. 38. Sig. 1. J. nigra. Correa in An. Mus. IX.
tab. 8. fig. 2.
5) Die zgahme (J. domeltica).
Kaum von der vorigen verfchleden; Blätter fpis-oval,
Seitentrauben Furz, Frucht verkehrt oval, Diefe Früchte wers
den von den Arabern und Perfern indifche Mepfel genannt; fie
ftehen aber den Mangoftanen am nächſten, und find offenbar
vorzüglicher als die Durionen; denn ihr Ausfehen erfreut bie
Menfchen eben fo fehr, wie der Gerudh und Geſchmack; es gibt
wilde und zahme Zambufen. Diefe hat die Größe eines Apfels
baums, mit einer zierlichen, aber mäßigen, rundlidien Krone
und glänzendem, dunfelgrünem Laubwerk, fo die, dag man
einen Menfchen auf den Xeften nicht ſieht; die Blätter fpanne=
und fchuhlang, und 1°, Hand breit, ſäuerlich und herb. Die
Blumen fehen aus wie die der Aepfel, aber viel größer, hells
roth, mit einem großen Pinfel von rothen Staubfäden, worauf
bfeygraue Beutel; fie fallen des Abende ab, und bededen bie
1950
Erde fo, als wenn fie mit Rofen überftreut wäre, Die Frucht
gleicht einem rothen, länglichrunden Apfel, oder vielmehr einem
Pfirſich, ift aber nicht fo glatt, und hat oben 4 Knoten mit
einem Buben; indeffen gibt es auch weißliche und geftreifte,
Die Haut iſt ganz dünn, fo daß man fie nicht abzufchälen
braucht; das Fleiſch derb, wie bey den Pfirfihen, und barinn
ein großer, holziger und unfchmadhafter Kern, welcher Flappert,
bey manchen 2 und 3, auch manchmal ganz leer; je Fleiner der
Kern, deito beffer die Frucht. Diefe riecht fo angenehm wie
Rofermwaffer, und ſchmeckt angenehm füß und fauer, fo daß man
nicht vom Effen ablaffen kann. Sie ift eine fehr gefunde Frucht,
befonders in hitigen Krankheiten, auch durftlöfchend für die
Reiſenden. Sie blüht im unbeftimmter Zeit, doch gewöhnlid)
in den NRegenmonaten, Juny und Zuly, wo bie Blätter ab:
fallen und wieder neue, gelbliche Fommen, und bald darauf eine
folhe Menge Blumen, daß der Baum von weiten ganz purpur-
roth ausſieht; die Früchte reifen im December und Sänner,
was aber bis zum May fortdauert. Das Holz ift zwar hart,
aber wegen feiner Feuchtigkeit zum Bauen nicht brauchbar; die
Rinde glatt und grau; wird aflgemein um bie Häufer und in
den Gaſſen vor die Thüren gepflanzt, weil er viel Schatten
gibt; doch wird er des Nachts läftig, wegen des Geräufches ber
Fledermäufe, welche feiner Frucht fehr nachftellen; man pflegt
daher den Baum mit einem Neb zu bededen; übrigens find fie
nicht fehr zahlreih. Die Frucht wird meiftens roh gegeffen,
auch als Schnige mit Wein und Zucker gefocht; die herbe Rinde
gegen Schwämmchen. Wird die Frucht überreif, fo Fommen
Maden hinein, und im Kern entwiceln ſich Fleine, fchwarze
Käfer, welche beym Nuffdyneiden davon fliegen. Die Samen
werden mehr durch die Fledermäufe verpflanzt, als durch die
faulen Innwohner. Rumph I © 121. Taf. 837. J. do-
meftica.
B. Beere vielfächerig, nehmlich mehr als fünf.
11. © Die Stern-Myrten (Sonneratia).
Keldy unten verwachſen und viers bis fechsfpaltig, mit fo
viel Blumenblättern und fehr vielen Staubfäden in mehrern
1951
Reihen; Beere rundlich, halb im Kelch, mit 10— 15 Fächern,
dünnen Sceidmänden und vielen frummen Samen in Mus,
Lappen laubartig, MWürzelchen lang. Bäumchen in Indien, mit
vierecfigen Zweigen, ovalen, harfchen und ungedüpfelten Gegens
blättern und einzelnen großen Blumen.
1) Die weiße (S. alba),
Zweige rund, Blätter rundlicdy= oval, Kelch feche- bis acht:
fpaltig, ohne Blume, Beere verfehrt Fegelfürmig und niederges
drüdt, Moluden, am Meer; ein großer, dicker und Erummer
Baum, wie Eiche, über mannsdick; Blätter 4 lang und fait
eben jo breit; Blüthen 2—3 am Ende, Keldy ſechs- bis acht:
lappig und umgefchlagen, fieht aus wie eine Lampe mit Docht;
Frucht ein rundlicher Apfel, niedergedrüdt wie ein Käs, faft
- fheibenförmig, oben mit dem dicken Griffel und nur */, im Kelch,
handbreit, glatt und grün, bleibt lange hängen und fpaltet ſich
dann in eine flernförmige Scheibe; Subſtanz trocden, weiß und
förnig, fat ohne Gefchmad und Geruh, nur etwas herb und
fäuerlich; das Marf voll Kerne, die wie Zahnfpigen ausfehen,
Holz grau, dieffaferig, zäh und dauerhaft im Meerwaffer. Der
Baum treibt Feine fchlangenförmigen Wurzeln, wie bie ihm
ähnlichen und neben.ihm wachfenden Wurzelbäume, aber unt:n
fehr große Knorren, dag man fich darauf fegen kann, und unter
bem Baum ragen ſelbſt in bedeutender Entfernung fpannen- und
fußlange, aufrechte und zugefpiste Hörer aus der Erde, die
Faum 1’ weit von einander ftehen. Es find nicht eigene Pflanzen
und auch nicht verfümmerte Wurzeläjte, fondern armsdicke, oben
und unten zugefpiste, gegen 2’ lange Holzftüce, die feitwärtg
faferige Wurzeln treiben, welche fowohl unter fidy, als mit den
dicken Baummwurzeln zufammenhängen. Schneidet man biefe
Fafern ab, fo fterben die Holzitüce und fehen dann wie Knochen
aus. Wächst auf fteinigem Boden am Meer, ift der Fluth aus:
gefest und beherbergt viele Schmarogerpflanzen, befonders An-
grecum et Dryopteris. Das Holz wird fehr häufig zum Schiffe:
bau gebraucht, befonders zu Rippen, das ſchwammige Holz der
Hörner ftatt Kork, Die Früchte werden mit Fiſch gefocht, aber
1952
nicht roh gegeffen. Rumpf IN. T. 73. Mangium caseolare
album. —— |
2) Die rothe (S. rubra, acida),
Zweige vierecdig, Blätter länglich-oval, Blume fechsipaltig,
mit fo viel Blumenblättern, Beere rundlih, mit fehr langem
Griffel. HOftindien, Moluden und Neu: Guinea; ein Baum,
ziemlicy wie der vorige, aber Fleiner, ungefähr wie Apfelbaum,
der von Stamm und Aeſten Wurzeln fallen läßt, wie die Wur—
zelbäume, wächst audy in Sumpfboden an der Mündung großer
Flüffe; Holz weiß und fehr hart; Zweige vieredig und fait ges
flügelt, doc) ungleich breit; Blätter 6" lang, 4 breit und fies
derrippig; Blüthen ziemlid) wie bey Jambosa vulgaris (Nati-
Schambu), einzeln am Ende, Kelch mit 6 fteifen, fpisigen und
fternförmigen Lappen, ebenfo 6 Fleine, fehmale, zugefpigte, ſchön
carminrothe Blumenblätter, nebft einer großen Menge rother
Staudfäden, ohne Geruch; die Beere gleicht einem gedrücten
Apfel, grünlich, mit einem langen Griffel, ift faft ganz frey;
das Fleiſch weiß und faftreich, fehr fauer, in Farbe und Geruch
altem Käfe fo ähnlich, daß man folchen zu riechen glaubt, wenn
man nur unter dem Baume hingeht; ijt in 24 Fächer durch
fehr feine Häute getheilt; in jedem Fach ein blafenartiges Ge
webe, das einen fauren Saft enthält, in dem einige edige, weiße
Körner liegen. Der Baum ijt ebenfalls voll Schmarogerpflanzenz
er trägt im Auguft vom Aten bis 20ſten Jahr. Die Blätter
werden auch zu Fiſch gefocht; die halb geöffneten Blumen wer:
den in den Haaren getragen, indem man die rothen Staubfäden
mit 2 Stäbchen, kreuzweiſe durch den grünen Gröps geſteckt,
niedergedrüct erhält; die Golvfchmidte ahmen diefen Haarputz
nach. Die reifen Früchte werden in Stüde gefhnitten und roh
gegeffen, auch zu Fiſch gefocht; die Brühe aber wird fehwarz;
ber ausgedrückte Saft mit Honig gegen die Schwämmchen ber
Kinder und zum Stillen der Hite der Fieberfranfen; die gejtoßenen
Blätter als Umſchlag auf den gefehorenen Kopf in hisigen Kranf:
heiten, heben das Zrrereden und befördern den Schlaf, Auf
dem Baume leben fehr viele dicke Raupen, welche ein ſehr ftars
kes Gefpinnft an die, Zweige hängen, fo daß viele glauben, es
— 1953
feg- eine Frucht. Es ift ein Nachtfalter, bee Aehnlichkeit mit
demjenigen hat, welcher bie bengalifhe Seide Gingang liefert.
Rheede UI, T. 40. Blatti, Jambos sylvestris, Rumph
II. &. 74. 75. Mangium raseolare rubrum ; Camelli, Stir-
pes insulae Luzonis in Raji Hist. Plant. II. 1705. p. 83.
Sonnerat, N. Guinee t. 10. 11.; deutfh &. 9. Gärtner
T. 78. F. 2. Lamard 8%. 420.
12. © Die Berg-Gujaven (Campomanesia),
‚Kelch verwachfen, mit 4—5 ovalen Rappen, fo viel Blu-
menblättern und vielen Staubfäden in mehrern Reihen; Beere
rundlic und niedergedrüct, fieben» big zehnfächerig, reif ein-
fächerig, mit einem Dutzend nierenförmigen Samen in einer Reihe
um einen Mittelfuchen; Keim Framm, Lappen und Würzelden
gleihlang. Bäume in America mit gedüpfelten Blättern und
weißen, gehäuften Blüthen.
1) Die ſchmale (C. lineatitolia).
Blätter lanzetförmig oder oval, Stiele einblüthig. In den
Wäldern der Anden von Peru und angepflanzt in den Gärten
wegen der gelben, wohlriechenden und ſchmackhaften Früchte, une
ter dem Namen Palillo. Ruiz et Pavon, Fl. peruv. t. 13,
2) Die, breite (O. cormifolia).
Blätter fpigselliptifch, unten flaumig, Blüthenftiele gehäuft
ober getheilt. Neugranada, auf Bergen 4000‘ body, mo bie
17/,* dicke und fehr ſchmackhafte Frucht Guayavo de Anselmo
heißt. Humboldt et Kunth, N. Gen. VI. p. 119. t. 547.
13. ©. Die Gujaven (Psidium).
Kelch verwachſen und vier bis fünflappig, mit fo viel Blu-
menblättern und vielen Staubfäben in mehrern Reihen auf breiter
Scheibe; Beere gekrönt, vier= bis zwanzigfächerig mit vielen
nierenförmigen, harten Samen am gefpaltenen Beittelfuchen ;
Keim Frumm mit Fleinen Lappen und langem Würzelchen gegen
den Nabel.
Bäume und Sträucher, meiftene in America, mit ge
düpfelten und ungebüpfelten fiederrippigen Gegenblättern, weißen
‚Blüchen an einfachen oder dreptheiligen Achfelftielen und grünen
Okens allg. Naturg. III. Botanik II. 123
1954
oder gelten eBbaren Beeren, veif oft ohne: Scheibwände,
Guayavo; Gouyavier, Goyavier. ne ne
a) Zweige rundlich.
1) Die guineiſche (Pf. land
Zweige flaumig, Blätter gejtielt, unten vokbfilgigs Stiele
eins bis dreyblüthig, Frucht rundlich. Sey aus, Öuinea nad)
MWeftindien gefommen, wo file angepflanzt wird wegen der fehmad:
haften, vothgelben Beeren, von der Größe der Muscatnuß.
Swartz, Fl. ind. II, p. 581.
b) Zweige vieredig.
2) Die gewürzhafte (PL. ch
Blätter länglic) und zugefpist, Stiele einblüthig, Beeren
rund und vierfächerig. Guyana und Cayenne, gemein in Wäls
dern; ein Strauch, veffen Theile, befonders die Blüthen, wie
Meliffen riechen; Blätter 6 lang, 2 breit; Beeren gelb, wie
Schlehen, ſchmackhaft und bey den jungen Creolen beliebt;
die gewürghaften Zweige und Blätter zu Bädern Aublet
T. 191. Citronelle.
3) Die gemeine (Pf. pyriferum).
Blätter fpig:elliptifch, Rippen vorragend und unten flaumig,
Stiele furz und einblüthig, mit birnförmigen Früchten. Urs
fprünglich in Weitindien und ganz Südamerica, von da in Africa
und Indien, überall als Obftbaum angepflanzt, felbft Hin und
wieder im füdlichen Europa, wo er fogar Früchte bringe mit
- vollfommeren Samen; ein Baum, ziemlid wie Apfelbaum, etwa
20° hoch; fehießt gewöhnlich mit 3 Frummen Stämmen auf,
und wenn er auch nur einen hat, fo ijt er doch nur mannslang
und ſchief, 1/,' Died, mit wenigen, aber langen und biegfamen
‚Heften, die nicht brechen, wenn man auch den Gipfel bis auf
den Boden biegt; die Fleinften Zweige können einen Knaben tra=
gen. ı Die Rinde ift glatt und röthlich und die Oberhaut geht
leicht ab, die Zweige grün, vierediig und fait geflügelt; Blätter
elliptiſch, 3—4'' lang, 1—2“ breit, derb, etwas kraus und
fiederrippig, riechen wie Heu; Blüthen weiß und geruchlog,
etwas größer als Apfelblüthen, einzeln, auch 2 ynd 3 gegenüber
in den Achfeln, mit 4 und 5 Blumenblättern ; Frucht in Geftalt
e
1955
und Größe wie mäßige Birne, aber rau und am Stiel etwas
dicker, jtrohgelb, in dünner Schale, die man beym Effen nicht
abzufchälen braucht, oben mit einem Busen, wie die Sambufen;
Zleifh weiß und faftig, wie bey den Quitten, halbfingersdic,
das übrige ein Klumpen harter Körner, füß und ſchmackhaft,
ohne Herbe, aber trocken faft wie Birnen oder gebratene Quit—
ten; riecht auch wie Heu, welder Geruh lang im Munde zus
rückbleibt und das ganze Zimmer erfüllt. Mean läßt fie nicht
ganz reif werden, theils weil fie die Fledermäufe. holen, theils
weil fie dann trocdener find und nicht fo gut ſchmecken. Man
ißt fie gern roh; fie fättigen aber bald und verftopfen; am beiten
des Morgens nüchtern oder nad) Tifche; mit ſpaniſchem Wein
und Zuder gedämpft, find fie eine gute Speife; in Afche geröftet
gegen Durchfall; man macht auch Torten und Eonferven davon.
Mächst in Oftindien nicht wild, aber leicht in Gärten und vor
den Häufern, wo man ihn fowohl Durch Samen als Stedlinge
fortpflanzt, jedoch nur in Gegenden, wo Europäer wohnen, weldye
ihn aus Peru follen eingeführt haben; er trägt ſchon im dritten
Sahr, über 30 Zahr lang; blüht am Ende der Negenzeit und
trägt alle trodenen Monate hindurch, ja bis in den May und
Juny. Es gibt auch eine Art mit Fleinern und runderen
Früchten, die viel faftiger und ſchmackhafter find, fait wie Zucker—
bienen. Die unreifen Früchte gegen Ruhr, ebenfo Rinde, Wurzel
und Blätter, und überhaupt zur Stärkung der Verdauungsorgane,
häufiger als Bäder gegen Hautfranfheiten. Rheede IH, T. 34.
Pela, Goejaves; Rumph 1. %. 47. Cujavus domeſtica. Com-
melyn, Hortus t. 63. Merian, Surinam t. 19, Trew—
Ehret 8. 43. Gärtner T. 35. Lamard T 416. F. 1.
b.) Die wilde (Pf. pomiferum),
Sit nur eine Abart; Zweige viereckig, Blätter oval vder
länglich lanzetfürmig, unten flaumig; Stiele drey- oder mehr-
blüthig, Früchte rund. Weſtindien, Merico und ganz Südamerica,
von da in Sndien, überall wild, hier wahrfcheinlich verwildert,
weil der Namen Pela offenbar einerley ift mit Dem portugiefifchen
Pera, indem die Indier das r meiftens in 1 verwandeln; ift
mehr ein Strauch als ein Baum und befteht aug vielen graben,
123 *
1956
dünnen Stengeln, jung vierfantig; Blätter und Blumen größer
und die letztern gewöhnlich fünfblätterig, zu drey an einem Stiel,
was aber auch beym zahmen vorfommt; Früchte viel Fleiner und
ganz rund, nicht größer als eine große Pflaume oder die Lemon«
Nipis, rauh, fehwärzlihgrün, wie mit Leder überzogen; leifch
hart und troden, aber füßer und ohne den unangenehmen Ges
ruch, daher einige fie lieber eſſen; fte haben jedod, wenig Fleiſch.
Wächst in Oftindien nur an fleinigen Orten und zeigt einen
fchlechten Boden an. In Gärten gepflanzt wird er ein Baum
und trägt größere und mürbere Früchte, welche nur vom gemei-
nen Volk gegeffen werden, weil fie von den Thieren und befon-
ders den Bögeln vor der Reife gefreffen und die Zweige mei—
ftens zu Zäunen abgefchnitten werden; gibt gutes Brennholz.
Diefes ift der Achte Guajavo der Spanier, der überall in Welt:
indien vorfommt, Hernandez, Merico T. 85. Clufius,
VUKiſt. 1. 1.234. Rheede II, T,35. Malacca Pela. Rumph
— 1 8. 48. Cujavus agreftis. Merian, Surinam T. 57,
Tuffac, Antilles Il, t. 22,
| 1937
Sech s zehunte Elaffe
Apfelpflanzen oder Aepfler.
Pomariae.
Polypetalæ perigynæ polycarpæ.
Kelch⸗Staubfäden und Bälge vielzählig.
Blüthe fünfzählig, mit mehr Staubfäden am Kelch; mehrere Bälge
mit fo viel Griffeln, und wenig Samen am innern Winkel, frey oder
mit dem Kelch verwachfen.
Kräuter, Sträucher und Bäume, meift mit zerjtreuten Blät«
tern, ohne gewäürzhafte Stoffe oder Geruch; Kelch fünffpaltig,
trägt meiftens 5 Blumenblätter und wenigftens zweymal fo viel
Staubfäden mit mehreren, felten nur 2 Bälaen, oder einen un«
graben, wie die Zwetfchen, der mithin nody andere voraugfeht;
meiftens pergamentartig und nuß« oder fteinartig, getrennt und
verbunden, frey oder mit dem flekfchigen Kelche verwachfen ;
Samen wenig, meiftens nur 2—3 in jedem Fady, daher von
mäßiger Größe, aufrecht und verfehrt am innern Winfel, mit
und ohne Eyweiß.
Shre Kraft ruht in der Frucht, welche bey vielen efbar
it, und ganzen Völkern den Hunger ftillt, wie die Birnen und
Aepfel; oder den Durft Löfcht, wie bie Kirfhen, Pflaumen,
Zwetſchen und Pfirfiche, Erd: und Himbeeren; oder benfelben
das bejte geiftige Getränf liefert, nehmlich das Kirſchwaſſer.
Die Kräfte des Stammwerfs find unbedeutend, und daher wenig
anwendbar in der Medicin, nur hin und wieder die Wurzel, -
bie Rinde und das Laub; die Blüthen nur ale Thee oder zu
4
1958
Wohlgerüchen, nicht felten auch zur Zierde. Giftige gibt ee
Feine, wenigitens Feine ſolche, die durch ihren unmittelbaren
Genuß tödtlih find; nur durch Deftiffation fann man aus
einigen einen giftigen Stoff erhalten, wie aus den Kirfch-
lorbeeren.
Sie zerfallen nach der Zahl ihrer Staubfäden in 2 Haufen,
in wenig: und vielfädige. Damit flimmt auch die Anweſenheit
und ber Mangel des Eyweißes im Samen überein; auch brins
gen jene Feine fleifiyigen Früchte hervor, Diefe dagegen größten«
theils.
Die wenigfädigen oder eyweißhaltigen zerfallen wieder in
viels und wenigbälgige, wovon die erſten meiſtens fette Kräuter
find, die zwepten oft Sträuder und felbft Bäume.
Die vielfädigen oder eyweißlofen bringen entweder nur
trordene Bälge und Schläuche hervor, oder vollfommene Fleifchs
früchte, Pflaumen und Aepfel.
Wir haben daher folgende Ordnungen und Zünfte:
| A. Stodäpfler. r
Wenig Staubfäden und Bälge; Samen mit Eyweiß; nur
zweymal fo viel Staubfäden ale Blumenblätter.
a. VBielbälgige,
Drönung IL. Mark-Aepfler.
Mehrbälgige und mehrfamige.
1. Zunft. Zellen-Nepfler — Heppen: Die Hälfte
der Staubfäden beutellos. Galacinen.
2. Zunft. Ader-Aepfler — Zumpen: Ale Staubs
fäden mit Beuteln. Graffulaceen.
3. Zunft. Droffel-Aepfler — Wäben: Viele Staub:
fäden. Ficoiden.
b. Wenigbälgige.
Ordnung I. Schaft-Aepfler.
Wenig verwachfene Bälge mit wenig Samen.
4. Zunft. Rinden-Aepfler — Kneyen: Eapfel zwey—⸗
oder Drepfächerig, mit Wandfamen. Nitrarien,
Reaumurien, Tamariscinen.,
1959
5. Zunft Baft»Kepfler — Schirken: Gapfel nuß—
artig, zwey: bis drepfächerig, mit wenig Samen;
nur 5 Staubfäden. Bruniaceen.
6. Zunft. Holz: Nepfler — Drumpen: Eapfel zwey:
fächerig, mit wenig Samen und 10 oder mehr
Staubfäden. Hamameliden. .
Ordnung IH. Stamm-Aepfler.
Wenig Staubfäden und wenig Bälge, mit vielen Samen.
7. Zunft. Wurzel: Xepfler — Swieren: Capſel
zwepbälgig, frey und vielfamig; 10 Staubfäben ;
MWechfelblätter. Sarifragen.
8. Zunft. Stengel: Aepfler — Noben: Eapfel zwey—
bälgig, mit wenig Samen, 10 und mehr Staub:
füden; Gegen: und Wecfelblätter. Bauera—
ceen und. Eunpniaceen.
9. Zunft. Laub-Aepfler — Klammen: Pielbälgige
Eapfel im Kelch, mit 10 und mehr Staubfäden
und verwachfenen Griffeln. Hydrangien, Efcal-
lonien, Philavdelphen.
B. Strauß-Uepfler — Rofaceen.
Diele Staubfäden und Bälge; Samen ohne Eyweiß.
Ordnung IV. Blüthen-Aepfler — Rofeen.
Biele Staubfäden und viele Bälge oder Schläuche,
meijt frey.
10. Zunft. Samen⸗Aepfler — Rofen: Biele Schläudye
frey im Kelch. ‚Sanguiforben, Potentillen,
11. Zunft. Gröps-Aepfler — Giden: Zehn einfa-
mige Schläuche zu einer Capfel verwachfen im
Kelch. Neuraden,
12. Zunft. Blumen Uepfler — Spieren: Biele Bälge
in offenem Kelch. Spiräaseen.
Ordnung V. Frucht⸗Aepfler.
Viele Staubfäden mit Fleiſchfrüchten. Obſtpflanzen.
13. Zunft. Nuß⸗-Aepfler — Gohren: Viele beeren—
artige Nüſſe, frey in einem hüllenartigen Kelch.
Monimien, Calycanthen, Granaten.
1960
14. Zunft. Pflaumen-Aepfler — Zwetfchen: Pflau-
men frey über dem Kelch. Ampgbaleen, Ehry«
fobalanen.
15. Zunft. Beeren-Aepfler — Mifpeln: Biele Nuß—⸗
hen in fleifhigem Kelch. Mefpileen.
16. Zunft. Apfel⸗Aepfler — Aepfel: Mehrere Bälge
in fleifchigem Kelch. Pomaceen.
A Stock⸗Aepfler.
Pomariae ftipitales.
Wenig Staudfäden mit mehrfamigen, meift freyen Bälgen.
Keldy in der Regel fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern und zwey:
mal fo viel Staubfäden; Gröps capfelartig, aus zwey und mehr
en getrenni und verwachfen, meiftens frey im Keld,,
mit ſo vielen Griffeln.
Größientheilg Fleine, oft fette Kräuter, indefien audy Stauden,
Sträuger und bisweilen Bäumchen, meiitens mit Wechfelbiät:
tern und feinen, weißen Blumen; die Bälge oder Gapfeln
Flaffen an ber innern Naht und trennen fi) von einander, eni«
halten meiftens viele Samen am innern Winkel mit Eyweiß.
Es kommen hier Feine Fleifchfrüchte vor, und überhaupt Feine
ausgezeichneten Stoffe; nur einige Wurzeln find wirkffam und
einige Blätter eßbar. Manche jedody werden in den Gärten
und in den Töpfen zur Zierde gezogen. Die meiften finden fids
in gemäßigten und felbft Fältern Ländern, jedoch ein guter Theil
davon in Africa.
« Sie zerfallen in
a) vielhälgige — Craffulaceen, Ficoiden;
b) mwenigbälgige mit wenig Samen — Bruniaceen, Hama:
meliden, Tamariscinen;
ec) wenigbälgige mit viel Samen — Steinbreche.
j 1961
Ordnung 1. Mark» Nepfler.
Pomariae parenchymales.
Bielbälgige und vielfamige.
Keldy fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern, meiſt fo viel Bälgen
und zweymal fo viel Staubfäden.
Kleine, meift fette Kräuter in gemäßigten Läntern, auf
trodenem Boden, felbit an Felſen und Mauern, häufig mit
einem fcharfen Saft, und nicht felten mit hübſchen Blumen.
a. Die einen haben beutellofe Staubfiden — Galacinen.
b. Andere getrennte Bälge — Eraffulaceen.
e. Andere endlich viele Staubfäden und verwadhfene Bälge
— Fleoiden.
1. Zunft. Zellen-Aepfler — Deppen.
Pomariae cellulales.
Galacinen.
Kelch und Blume vier oder fechdzählig, mit mehrfachen Staubfäden,
J zur Hälfte beutellos, drey bis vier vielſamige Baͤlge,
verwachſen.
Kleine Kräuter mit einfachen oder zackigen Wurzelblättern.
A. Gtaubfäden verwachfen.
1. ©. Die Waffer-Heppen (Galax).
Keld; glocdenförmig und fünftheilig, Blume glocenförmig
aus 5 fpatelföürmigen Blättern auf dem Boden, 10 verwachfene
Staubfäden, abwechfelnd beutellos; Sapfel oval, dreyfächerig
und dreyflappig, mit 3 Narben und vielen edigen Spmen an
Rippenleiften; Keim aufrecht in Eyweiß.
1) Die gemeine (G. aphylla).
Schaft in geftielten, nierenförmigen und gezähnten Wurzel«
blättern, mit Blumen in einer Endtraube. Im ſüdlichen
Nordamerica an Bergquellen; ein ausdauerndes, immergrüneg
Kraut, mit rother, Friechender Wurzel und dünnem, unten
fhuppigem Schaft; Blumen Flein und weiß, am Ende in ähren:
1962
förmiger Traube. Mahnt fehr an bie Pyrolen. Gärtner
T. 210. Michaux, Fl, amer, Il, t. 36. Ventenat, Mal-
maison t. 69.
B. Staudfäden frey — Francoaceen.
Kräuter in Chili, mit und ohne Stengel, Blätter lappig,
die Blüthen in Trauben.
2. G. Die Färber-Heppen (Francoa).
Kelch viertheilig, mit ſo viel nagelförmigen Blumenblaͤttern
auf dem Boden, S Staubfäden und fo viel beutelloſe; Capſel
vierfächerig, fachflaffend mit 4 Narben und vielen krummen
Samen an Rippenleiſten; Keim aufrecht im Eyweiß.
1) Die gemeine (F, fenchifolia).
Blätter zackig, geftielt, zottig und herablaufend. Chili auf
Bergen; ein ausdauerndes, faftigs Kraut, 2—3’ hoch; Blätter
abwechfelnd, gegen die Wurzel gedrängt und fchuhlang, vorn
4' breit und fünf: bis fiebenlappig; Blüthen roſenroth und
fatter gefledt, in ährenförmiger Endtraube. Der Gaft als.
fühlendes, ſchmerzſtillendes Mittel bey Hämorrhoiden, die Wur«
zel zum Schwarzfärben. Keuillee, Obs, II. tab. 31. Ldau-
panke. Juffieu, Ann. Mus. IM. t. 12, Panke Willd.
\
2. Zunft. Ader:-ANepfler — Zumpen.
Pomariae vasales.
@raffulaceen
Bälge getrennt und vielfamig, Elaffen innwendig; alle Staubfiden mit
Beutela.
Keldy frey und meiftens fünffpaltig mit fo viel Biumenblättern auf
dem Boden, ohne Nagel, und ein= oder zwenmal fo viel Staubfäden>
fo viel Bälge und Griffel als Kelchlappen, und mit denfelben abwech⸗
ſelnd, viel Samen in 2 Randreihen; Keim aufrecht in
wenig Eyweiß.
Meiſtens fette Kräuter mit runden Stengeln und zerſtreuten,
dicken Blättern ohne Nebenblätter, in gemäßigten Ländern beider
Erdhälften.
1963
A. Bälge ganz getrennt und innwendig Faffend.
a. Gtaubfäden fo viel als Kelchlappen.
1. DBlumenblätter frey.
1. ®. Die Moos-Zumpen (Tillaea).
Kelch drey: big viertheilig, mit fo viel fpisigen Blumen:
blättern, Staubfäden und Bälgen.
Kleine Sumpffräuter mit Gegenblättern und weißen Blümchen.
1) Die gemeine (T. mufcofa).
Kräutlein mit liegenden Stengeln und aufiteigenden Zwei—
ger; Blüthe dreyzählig. Auf feuchten Sandfeldern, beſonders
am Rhein und mehr füdlih; ein Kräutlein fammt der Wurzel
faum fingerslang, mit Fleinen Blättchen, ziemlich geftellt wie
bey ben Moofen. Micheli, Gen. t. 20. De Candolle,
Plantes graffes t. 73. Reichenbach, Icon. II. t. 191.
2) Die Waffer-3. (T. aquatica).
Stengel aufreht und gabelig, Blätter ſchmal; Blüthen
ſtiellos, vierzählig und weiß. Hin und wieder an Teichen und
Slüffen, meift auf Sandinfeln, kaum 2—3' lang und gegliedert;
Blätter fleifchig, 2—3' Lang, 1“ breit, mit einander ver-
wachfen; Blüthen einzeln, mehr oder weniger geftielt, am Ende
und in Uchfeln, weiß. Schkuhr in Ufteris Annalen VI.
T. 1. und 3. Fl. dan. t. 1510. Bulliarda.
b. Gtaubfäden zweymal fo viel.
2. G. Die Schnabel:Zumpen (Penthorum),
Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig, 10 Staubfäden;
Capſel fünffächerig mit 5 fihnabelförmigen Griffeln, Flafft im
Rücken und enthält viele Heine Samen und wenig Eyweiß.
1) Die gemeine (P. sedoides). ’
Stengel etwas äftig, Blätter lanzetförmig, Blüthen in
rifpenartigen Alfterbolden. Wärmeres America in Sümpfen,
ein ausdanerndes, aufrechtes Kraut mit häutigen Wechfelblät«
tern und vielen einfeitigen Blüthen in Afterdolden, weiß oder
blaßgelb. Mahnt an bie — —— Linne, Acta upsaliensia
1747. t. 2. Gärtner %. 65. Lamard T. 390, De Can-
dolle, Mem, Il, p. 43, t. 1. f. 8. t. 18.
1964
3. © Die Mauerpfeffer (Sedum).
Kelch fünfblätterig mit fo viel offenen Blumenblättern, 10
Staubfäden und 5 ganzen Honigfhuppen, 5 Bälge. Fleiſchige
Kräuter und Halbfträucher in Europa und Aſien, mit fleifchigen,
runden und flachen Wechfelblättern und Blüthen in Afterdolden.
Es gibt gegen 100 Gattungen.
a) Blätter walzig.
1) Der umgefchlagene (8. reflexum).
Meftig, Blätter pfriemenfürmig, Blumen mit 5—7 Blät-
tern und goldgelb. Auf Mauern und Felſen, fpannelang, unten
voth und Rofen bildend, die Blätter in fehraubenförmigen Reis
hen an den blüthenlofen Zweigen zurücdgefchlagen ; wird bieweilen
in Gärten zu Salat gezogen unter dem Namen Trippmadam.
Clusius, Hist. II. t. 60. Lobelius I, T. 377. FI. dan,
t. 1818. Reichenbach, Iconogr. II. t. 286.
2) Der ſcharfe (S. acre). i
Stengel unten Friehend, Zweige aufrecht, Blätter rundlich-
oval und angedrüdt; Afterdolden dreyzinfig, Blumen gelb und
fpisig. Ueberall an fonnigen Stellen, Aderrändern, Mauern
und Felfen mit vielen Aeſten, Faum fingerslang, Blätter fechs-
reihig, 1'/3' lang, ſchmecken fcharf und pfefferartig, röthen bie
Haut und wurden gegen Gefhmwüre innerlih als Brech- und
Abführmittel gegeben, auch gegen Wafferfuht und Scorbut.
Herba Sedi minoris. Plenf Taf. 351. Schfuhr Taf. 123.
Hayne J. T. 15. De Sandale; Pl, gr. t, 117. Mauer:
Dfeffer.
3) Der wilde (S. sexangulare)..
Ebenfo, aber die Blätter walzig und ſtumpf; ebenda, ge
fchmadlos. Fl. dan. t. 1644. Haynel. T. 16. De Can—
dolle 8. 118. Knörpel.
4) Der weiße (8. album).
Stengel auffteigend, unten ftrauchartig, Blätter laͤnglich
und ſtumpf, Afterdolden äftig, mit ſtumpfen und weißen Blu—
men. Auf Mauern, Dächern und Felfen, fat fpannehoc,
Blätter 4" lang; hin und wieder in Gärten zu Salat unter
dem Namen weißer Trippmadam, fonft gegen Scorbut und böfe
1965
Geſchwüre. Matthiol 8. 1118. FI. dan, t. 66, De Can⸗
dolle T. 22. Knorpelkraut.
b) Blätter flach.
5) Der große (8. telephium).
Blätter länglich-ovval und gezähnt; Wfterdolden Araußartig
am Ende, weiß und röthlich mit Furzen Staubfäden. Häufig
an Felfen, Mauern, Weinbergen; Stengel über einen Schuh
hoch und röthlih, mit vielen fpindelförmigen Wurzelfnollen,
die in eine lange Faſer endigen; Blätter meift gegenüber und
zu dreyen, ‚oval, 3" lang, 12‘ breit, die untern Fleiner;
Blüthen fehr zahlreich in einer hübfchen Afterdolde; Blumen
ziemlich groß, grünlichweiß und auch oft purpurreth. Ehemals
Wurzel und Kraut als Wundmittel, der Saft gegen Hühner
augen, mit ®erftenmehl gegen Verbrennungen ; die Blätter ale
Kräuterfalat. Radix et Herba Telephii, Crassulae majoris,
. Fabariae. Fuchs Taf. 800. Knorr, Del, I. t. T.5. Fl.
dan, t. 686. Plenf 8, 350. Sturm 9. VI. Hayne VI.
T. 18. De Eandolle T. 92. Reichenbach, Icon. VIN.
t. 727. Kette Henne, Schmerwurz, Bohnenblatt, Zumpenfraut.
4. ©. Die Rofenmurzen (Rhodiola).
Zweyhäufig, Keldy viertheilig, Blume vierblätterig mit 8
Staubfäden und 4 Schuppen, 4 Bälge; Staubblumen viel Fleis
mer, auch fehlend.
1) Die gemeine (Rh. rofea),
Stengel einfach, Blätter länglih, an der Spite gezähnt,
Blumen gelb, meijt vierblätterig und zweyhäuſig. Alpen;
Wurzel äſtig, oben Fnollig, wie Nuß und mwohlriechend wie Ro—
fen, mit mehrern GStengeln, fpannehoch, voll Blätter, gegen
zolllang und einen halben breit; Afterdolde gedrängt am Ende,
mit Fleinen, röthlichen Blümchen ; die Wurzel (Radix Rhodiae)
wurde als fchmerzftilfendes und Fühlendes Mittel gebraucht, das
Kraut im Norden als Gemüfe. Fl. dan. t. 183. Bladwell
T. 556. Schkuhr 8. 331. De Candolle T. 143. Se-
dum rhodiola,
5. ©. Die Hausmwurzen (Sempervivum).
Alles zwölfzählig, Kelch tappig, Blamenblätter fpigig
1966
(6—20), Schuppen am Grunde der Bälge zerfchliffen; zweymal
fo viel Staubfäden.
Fleifchige Kräuter im wärmern Europa, mit Sproffen oder
Stengeln, bisweilen halb ſtrauchartig; die Blätter ziemlich breit,
meift umgeroflt; die Blüthen in rifpenartigen Dolden,
1) Die gemeine (S. tectorum).
Sproffentreibend, Blätter oval und gewimpert, Blumen»
blätteer 5—9, jternfürmig und purpurroth. Südlich an Felfen,
bey uns, früher angepflanzt und jeht überall verwildert, vor—
züglich auf Strohdächern, we fie fich fonderbar ausnimmt; aus
einem Rafen von rofenartigen Blättern erheben fih fehuhhohe,
blattreihe Stengel, mit einfeitigen Trauben in Nfterdoldenz
Blumen rofenroth, mit Dunfelrothen Strichen; die Blätter über
zolllang, oft mit braunem Rand. Das Kraut gegen Warzen,
Hühneraugen und Sommerfproffen, der. fäuerlich.herbe Saft
gegen Berbrennung, Scorbut, Blutflüffe, Ruhr und als Kühl
mittel in Fiebern, jest mehr ein Hausmittel. Weil das Kraut
auf den Dächern fteht, Hält man es für einen Bligableiter, da-
her Donnerfraut. Matthiolus Taf. 1117. Fuchs 8. 32.
Knorr I. Taf. S. IV. Sturm Heft 23. Hayne VI.
Taf. 14. De Eandolle Taf. 104. Herba Sedi majoris;
Hauslaub,
B. Blumenblätter verwadfen. -
a. Staubfäden Doppelt.
6. ©. Die Keim-Zumpen (Bryophylium).
Kelch aufgeblafen und vierfpaltig, fo wie die fangröhrige
Blume, mit S Staubfäden und 4 länglichen Drüfen; 4 Bälge.
Fleifchige und äſtige Halbfträucher in. Afien und Africa, mit
dicken und geftielten Gegenblättern, bisweilen gefiedert, Blüthen
gelblihroth in Endriſpen.
1) Die gemeine (Br. pinnatum, calycinum).
Blätter mit 3—5, ovalen Fiederlappen, grob geferbt. Mo-
Inden und Meascarenen, 3—4' hoch, mit großen Blättern und
1%/,° langen, gelblichrothen und hängenden Blumen in einem
rifpenartigen Strauß; bey uns häufig in Gärten und Zimmern.
Die fetten Blätter haben das Eigenthümliche, daß fle des Mors
1967
gens fauer, des Abends bitter fchmeden, während fle des Mit-
tags geſchmacklos find; daß ferner die Kerben, wenn fle mit
etwas Erde bedeckt, Knofpen entwickeln, welche zu neuen Pflanzen
werden. Salisbury, Paradifus tab. 3. Bet in bot. Seit.
1820. ©. 409. Sims bot. Mag. t. 1409. De Candolle,
Organogr. t. 22. f. 2.
7. & Die Lappen-Zumpen (Calancho£).
Kelh und Blume viertheilig, mit S Staubfäden und 4
Schuppen; fo viel Bälge. Fleiſchige Halbiträucher in heißen
Ländern, mit Dicken, oft fiederjpaltigen Blättern und Rifpen,
meiftens mit gelben Blumen.
1) Die gemeine (G. laciniata), |
Blätter mit 3— 7 länglichen Fiederlappen, grob gezähnt,
Blürhen geld. Molucken und Mascarenen, in Sandboden; mehrere
runde, zofldide, 4’ hohe, faftreiche, wegen ihres Gewichts meift
liegende Stengel mit ſehr abweichenden Blättern, ziemlid von
der Geitalt eines Entenfußes, gegenüber, lang geftielt, in 3 oder
5 fingerfürmige und faft fingerslange, gleich breite Lappen ges
theilt, mit ftarfen Einfchnitten; die Riſpen fehr lang und flat-
terig; wird in Gärten und auf Mauern gepflanzt und der wäffes
rige Saft als Kühlungsmittel in Fiebern gebraudt. Rumph
V. T. 95. Planta anatis, Weinmann, Phytogr. t. 435.
De Candolle, Pl. gr. t. 100. Verea,
8. © Die Scheiben-Zumpen (Cotyledon).
Kelch ſehr Furz und fünflappig, Biumenröhre ziemlich oval,
die 5 Lappen umgeſchlagen und ſtumpf; 10 Staubfäden und
ovale Schuppen, 5 Bälge.
Sleifchige Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung, mit
zerftreuten Blättern und purpurrothen oder hochgelben Blumen
in fchlaffen Riſpen.
1) Die gemeine (C. orbiculata).
Dlätter gegenüber, flady und fpatelförmig, mehlig, mit ro»
them Rand und Blüthen in Rifpen. Bey uns in Gewächs—
häufern, mit vielen Abänderungen; Stengel einige Schuh hoch
und äftig, Morifon, Oxon, Sect. 12, t, 7. £, 39, Her-
1968
mann, Lugd. t. 551. Haworth, Suppl. 20, De Can-
delle, Pl. gr. t. 76. |
9. ©. Die Schild:3umpen (Umbilicus, Cotyledon).
Kelch fünftheilig, Blume glodenförmig, mit 5 fpigigen, auf—
rechten Lappen, 10 längern Staubfäden und 5 ftumpfen Schup-
pen; 5 Bälge, Kräuter im füdlichen Europa und Orient, mit
rofenartigen oder abwechfelnden Blättern und Blüthen in Trauben.
1) Die gemeine (U. pendulinus).
Untere Blätter fchildförmig, hohl, rundlich und ausgefchweift
geferbt, Blumen langröhrig .und hängend. Südeuropa, vorzüg:
lih Spanien, an Felfen, auf alten Mauern und Dächern, auch
an den Wurzeln der Delbäume, Zwergpalmen und des Johannis:
brods; bey uns in Gewähshäufern und Zimmern, mit Wurzel:
knollen, wie bey ber Knabwurz, aber größer, viele Wurzelblätter
kurz geftielt und nabelfürmig vertieft, fett und zart, 14/2‘ lang;
dazwifchen ein fehwacher, fchuhhoher Stengel, mit einigen längs»
lihen, dreplappigen Blättern, aus denen Achfelähren Fornmen,
mit vielen hängenden, Fleinen, grünlichweißen, fchellenförmigen
Blumen, die nicht abfallen. Ehemals als Fühlendes und harn-
- treibendes Mittel unter dem Namen Umbilicus Veneris, Clu-
sius, Hist. II. tab. 63. Bladwell Taf. 263. Lamard
Taf. 389. Fig. 1. De Cardolle, Pl, grasses t. 156.
b. Staubfäden einfach. '
10. ©. Die Zier-Zumpen (Rochea).
Keldy Furz und fünftheilig fo wie die Blume, mit 5 mäßi—
gen Staubfäden und Schuppen; 5 Bälge vielfamig. Fleiſchige
Halbfträucher am Vorgebirg der guten Hoffnung; Blätter gegen:
über, etwas verwachfen, Blüthen in —— meiſt roth
und ſchön.
1) Die ſichelförmige (R. falcata).
Blätter did, länglich und ſichelförmig, abwärtsgebogen,
Blumen hochroth. Bey uns in Gewähshäufern als Zierpflanze,
2 hoch; Blumenröhre 4 lang. Trattinnick, Thesaurus
t. 20. Sims,, Bot. Mag. t. 2036, z
2) Die hHochrothe (R. eoccinea).
Blätter fcheidenartig verwachſen, länglichsoval und mento
1969
fpigig, Blumen hochroth. Bey uns in Zimmern, ftrauchartig,
3‘ hoch, Bhätter did und ftarf, vierzeilig, mit einem fchönen
Strauß; Blumenröhre 1’ lang. Breynius, Prodr. tab. 20,
fig. 1. Commelyn, Rar. t, 24. Burmann, Africa t. 23,
fig. 1. Kooır, Del. Il. t.B. 2. De Candolle, PI. gr.
tab. 1,
2. Blumenblätter verwachſen; Gröpfe fo viel als Blumen»
blätter oder weniger.
11. © Die Strauch-Zumpen (Craffula).
Kelch fünftheilig mit längern und offenen Blumenblättern,
Staubfäden pfriemenförmig, unten mit 5 kurzen Schuppen;
Bälge vielfamig. f
Kräuter und Sträucher meiftend am Vorgebirg der guten
Hoffnung, mit Gegenblättern und weißen, ſchönen Blumen in
Afterdolden, bisweilen rofenroth.
1) Die Frautartige (Cr. cotyledonis).
Stengel Frautartig und vieredig, Wurzelblätter verwachfen,
länglih, filig und gewimpert; Blumen lanzetförmig, weiß,
bündelartig, in einem Strauß. Vorgebirg ber guten Hoffnung,
bey uns häufig in Gärten, faſt ftrauchartig, ſchuhhoch, Blätter
fingerslang, 1 breit und aufrecht. Thunberg, Fl. capenfis
pag. 289.
2) Die baumartige (Cr. arborescens).
Stengel ftraudartig und rund, Blätter gegenüber, fleiſchig
und rundlidy mit einem Stift, oben gebüpfelt; Afterdolde drey—
zinkig. Borgebirg der guten Hoffnung, bey ung in Gewächs—
häufern, einige Schuh hoch, mit ziemlich großen, fternfürmigen
und rofenrothen Blumen. Jacquin, Miscellanea II, p. 295.
tab, 19. '
Okens allg. Natura. I. Botanik II. 124
1970
|
J Ana iR
3. Zunft. Deoffel-Aepfler — Wäden.
‚Pomariae tracheales.
Ficoiden.
————— und Caſpel vielzählig, Keim um- das Eymweiß gebogen.
Kelch fünftheilig, Blume, Staubfäden und Bälge vielzählig, die letz—
tern um ein Säulchen verwachfen; viele Narben und Samen am in:
nern Winkel; Keim um dag Eyweiß verkehrt.
Meiſt Halbſträucher, mit fleiſchigen Gegen: und Wechfel:
blättern, flah und walzig, ohne Nebenblätter; Blüthen meift
groß und fchön gefärbt, einzeln und ftraußariig; Kelch fleifchig
und verwachfen, meift fünflappig; Blumenblätter zahlreich, fehmal
und vielveihig, bleiben ſtehen und verwelfen; Staubfäden viel:
veihig; Gröps aus 4—20 Bälgen um ein dickes Säulchen,
bilden eine Hohlcapfel mit vielen Samen auf langen Gtielen
an Rippenleiften; Narben fo viel als Bälge; die Capfel anfangs
fleifchig, dann troden und holzig, oben abgeftugt, mit vielen
Rippen; die äußere Lage oder der Kelch Forfartig und verdickt,
löst fich endlich von dem innern, papierartigen Gröps ab; der
Bau iſt mithin völlig apfelartig. Der Keim um das Eyweiß
gebogen und verfehrt; bey manchen abweichenden der Keld frey.
Die meiiten am Borgebirg der guten Hoffnung, bey uns häufig
in Gärten und Zimmern als Zierpflanzen mit großen und ſchö—
nen Blumen, welche wie zufammengefegt ausfehen und fih nur
im Sonnenſchein öffuen.
A. Größs frey.
1. G. Die Filz: Wäden (Glinus).
Keich fünftgeilig, ungleih und innwendig gefärbt, mit 5
bis 20 Fürzern und gefpaltenen Blumenblätten und 15 Staub»
fäden ; Capſel fünffächerig und- fünfflappig mit 5 Narben und
vielen Samen auf langen Stielen, Keim fpiralförmig.
Liegende, äſtige und filzige Kräuter in heißen Ländern mit
Wurzelblättern und ftiellofen Wchfelblüthen.
1) Die gemeine (Gl. lotoides).
MWeigwollig, Blätter verkehrt-oval und büfchelfürmig, Stiele
1971
einblüthig. Meittelmeer, Aſien und nördliches Africa, auf übers
ſchwemmtem Boden; wird in Arabien - ale Wundmittel gebraucht,
Burmann, FI. ind. t. 36. fig. 1. Barrellier, Ic. t, 356,
Bocconi, Sicilia t. 11. Lamard 8. 413. 5.1.2,
2. & Die Fett-Wäden (Aizoon),
Kelch fünftheilig, innwendig gefärbt, ohne Blume, mit
20 Staubfäden auf dem Boden in 3—5 Büfcheln; Eapfel fünf:
fücherig mit 5 dicken Narben, Flafft oben. Kleine Sträucher
und Halditräucher mit fetten Gegen: und bare ie und
Blüthen in Zweigacdfeln.
a) Wechfelblätter,
1) Die canariſche (A. canariense).
Blätter oval, keilförmig und flaumig, Blüthen ftiellos am
Urfprung der Zweige, Canariſche Inſeln, Nordafrica bis Aras
bien am Strand; ein liegendes Fettfraut im Sande, mit meh—
rern fingerslangen, jteifen Stengeln aus einem Mittelpunct,
voll glänzendweiger Warzen; Blüthen am Ende in Gruben,
von der Größe einer Erbfe, gelblih, mit 10—20 Staubfäden.
Enthält viel Laugenfalz und wird auf den canarifchen Snfeln
dazu benußt. Nissole, Mem. Ac. 1711. tab, 13. fig 1.
Forfkal, Deseriptio p. 95. t. 14. Glinus erystallinus; De
Candolle t. 136.
b) Gegenblätter.
2) Die fpanifche (A. hifpanicum).
Blätter glatt und lanzetförmig, Blüthen kurz geflielt und
einzeln in Gabeln. Spanien und Barbaren am ſandigen Strande,
bey uns im. Sreyen, immergrün, fpannehoch, liegend und ga=
befig, oben voll Warzen, die Blätter voll glänzender Puncte,
Blüthen groß, weiß und alänzend, öffnen fi des Mittags
ſternförmig. Wird ebenfalls zur Gewinnung der Sode benutzt.
Dillenius, Hort, elth, tab. 117. fig. 143. De Candolle,
Taf. 30.
3.© Die Salat-Wäden (Sesuvium).
Kelch fünffpaltig, innwendig gefärbt und ohne Blume, mit
2mal fo viel und mehr Staubfüden; Capſel häufig, drey- big
124 *
1072
fünffächerig, mit 3—5 Griffeln und vielen Samen am Innern
Winkel, Flafft bedelartig.
Liegende faftige Kräuter am Strande heißer Länder, mit
ganzen Gegenblättern und meift einzelnen, geftielten, innwendig
rothen Blüthen, worinn.Kelh und Blume aneinander verwachfen
zu feyn fcheinen: denn man fleht an den Spitzen die Verdoppe—
fung der Lappen, wovon die Äußere Lage grün, in innere weiß
oder roth ift.
1) Die friechende (S. repens).
Kriechend, mit Dünnen Gelenken, Blätter fpatelförmig und
fpigig, Blüthen gejtielt. Oftindien ; eine zerftteute Fettpflanze wie
Portulaf, welche mit vielen und langen Ranfen am Gtrande
Friecht und bie Erde fo bedeckt, dag man auf lange GStreden
nichts davon flieht. Stengel rund, federfieldict und mehrere
Klafter lang, glatt und gegliedert, röthlich und fehr zäh, mit
vielen Geitenzweigen, welche Wurzel fehlagen; Blätter an den ,
Gelenken 2—4, wirtelartig, ſchmal, 2” lang, 2—3"' breit,
did und ſaftig wie die vom Portulaf, ſchmecken auch falzig und
herb; Blüthen einzeln in Achfeln auf Furzem Stiel, auswendig
grün, innwendig weiß mit einer fchwarzen Frucht wie Pfeffer
korn. Die Schafe und Ziegen freffen diefe Pflanze fehr gern.
Sie wird vorzüglich zum Atfjar gebraucht, welcher eine Zugabe
zum Fleiſch ift, um den Appetit zu erregen. Gie wird gefocht,
an der Sonne getrodnet, mit Salz und Effig eingemacht, nebft
vielen andern Kräutern, Wurzeln und Blumen, 3. B. Bambus-
fproffen (Robang), Wurzeln von Ingwer und Lanquas (Alpinia
galanga), Capfeln von Tſchili (Capficum frutescens) und Blu—
men von der Papaya. Diefes Gemenge wird dicht verfchloffen
und ift das eigentliche Atfjar, welches fich lang aufbewahren
läßt. Auf Reifen braucht man die Pflanze aud als Gemüfe,
befonders bie Soldaten: fie muß aber dreymal gefocht werben,
weil fonft Durchfall entfteht. Das Kali der Araber ift eine
ähnliche Pflanze und hat ähnliche Beſtandtheile. Rumph VI.
T. 72. F. 1. Crithmus indicus ſ. Petroselinum maritimum,
Hermann, Paralifus t, 212. \
1973
B. Grops mit dem Kelche verwachſen.
4. G. Die Gemüs-Wäſden (Tetragonia).
Kelch fleiſchig, drey- bis fünfſpaltig, innwendig gefärbt,
ohne Blume, mit vielen Staubfäden, oft verfümmert; Nuß
drey⸗ bis fünffächerig und mehr, mit fo viel Narben und den
Hornförmigen Kelchlappen gefrönt, je ein Samen, hängend am
Gipfel.
Fette Kräuter er Halbfträucher auf der füdfihen Erbhälfte
mit flahen Wechfelblättern und verfchiedenen Achſelblüthen.
1) Die gemeine (T. expansa).
Krautartig, Blätter geitielt und rautenförmig, Blüthen
ftiellog mit vierhörniger Frucht. Japan, Neufeeland, Freunts
Schaftsinfeln in Wäldern; federfieldict, liegend und äſtig, 2
bis 3° lang; Blätter 1—17/2" lang, faſt 1” breit, auf 1“
langen Stielen und vol Bläschen, Blüthen einzeln und gelb,
mit 16—20 Staubfäden; Nuß fteinhart, Freifelförmig, oben
vierecfig und vierfächerig, mit 4—8 ovalen Samen. Die ganze
Pflanze ift mit eryſtallhellen Puncten befegt, wie mande Me:
fembryanthemen, wird auf Neufeeland als Gemüfe gegeffen und
war Cooks Schiffsvolf eine fehr gefunde Speiſe gegen ben
Scorbut; ſchmeckt ſchärfer als der Spinat und wird daher auch
in Europa angebaut, Scopoli, Delieiae insubr. I. tab. 14.
Murray, Comment. goett. 1733. t. 5. Gärtner Taf. 179.
Sig. 3. Pallas, Hort. demid. tab. 1. Forfter, Esculenta
pag. 67. Roths Abh, 8. 8.
2) Die ftrauchartige (T. fruticosa).
Blatter Farz geftielt und länglich, Blüthen *5 — 1—3;
Früchte drey- bis viereckig und geflügelt. Vorgebirg der guten
Hoffnung, bey uns in Gewähshäufern; Strauch einige Schuh
hoch mit aufrechten Zweigen und fetten Blättern; Blüthen in
langen Endähren, mäßig, gelb und fünftheifig. Commelyn,
Hort. II. t. 103. Seba, Thesaurus Il, t. 11. f. 8. Miller,
Ic. t. 263. f. 2.
5. ©. Die Zaferblumen (Mesembryanthemum),
Kelch fünflappig, bisweilen mehr und weniger, mit vielen
ſchmalen Blumenblättern, unter fih und mit den vielen Staub»
1974
fäden verwachfen; Capſel fünffächerig, mehr und" weniger, mit
fo viel Narben, oben abgeftußt, klafft innwendig , Hang
ber Kelch fondert fih vom Gröps.
Fette Kräuter und Sträuchlein, faft alle am Vorgebirg ber
guten Hoffnung, mit runden und fladen Gegen: und Wechfels
dlättern, oft mit Blattern bedeckt; Blüthen einzeln und ſtrauß—⸗
artig, groß und wie zufammengefest, Öffnen fih nur in der
Sonne, die Frucht bey feuchtem Wetter, fällt ab, und wird
vom Wind umhergetrieben; bey uns häufig als Zierpflanze in
Töpfen. Es gibt über 300 Gattungen.
a) Ohne Stengel, mit dicker Wurzel. i
1) Die geſchnäbelte (M. roftratum).
Blätter pfriemenförmig und gedüpfelt, 2 Dedblätter finger
als Schaft, Kelch vierfpaltig. Vorgebirg der guten Hoffnung,
bey ung hin und wieder in Töpfen; Blumen gelb, nur in ber
Sonne geöffnet. -Dillen., Hort, elth. f. 229,
b) Stengel liegend, Blätter dreyedig, am Ende Fopfförmig
gehäuft, Blumen gelb.
2) Die gehörnte (M. corniculatum),
Stengel edig und Fnotig, Blätter halb walzig, fehr lang
und Frumm, Gapfel mit vielen Narben. Bey ung in Gärten
mit offenen Zweigen, langgeftielten Blüthen, Kelch fünffpaltig,
Blumen gelb, mit rothem Strich und 12 — 18 pupurrothen
Narben. : Dillen., Hort, elth. f, 254. De Canvolle T. 108.
e) Stengel Friechend.
3) Die egbare (M. edule).
Zweige ausgebreitet und eckig, Blätter drepfeitig, etwas
rinnenförmig und gezähnt, Kelch fünffpaltig, Blumen groß und
gelb mit acht Narben. Vorgebirg der guten Hoffnung; ein
Sträudlein, 2—3' hob, mit ziemlich liegenden Zweigen und
Heinfingersdicdfen Gegenblättern und einzelnen Blumen am Ende,
3“ breit und goldgelb. Gröps, beerenartig und Freifelfürmig,
achtfächerig, fat fo groß wie Feigen, ſchmeckt füß und wird
häufig gegeffen, heißt daher Hottentottenfeige; die Blätter
macht man wie Gurfen in Effig ein; bey uns in, Gärten, blüht
aber felten. Dillen., Hort, elth. t. 272. Seba, Thesaurus
1975
1. t. 19. ££ 6. Burchell, Travels. 1822. (Iſis 1823. Litt.
A. ©. 133.)
d) Sträuchlein aufrecht, mit verwachſenen Gegenblättern,
Keldy und Narbe fünfzählig.
4) Die durchſt och ene (M. perfoliatum).
Blätter dreyedig, hart und weißgedüpfelt, Spitze umgebo>
gen, Kiel dreyzähnig; Stengel mit wenigen Zweigen; Blumen
rot), Dillen., Hort. elth. f. 240. Bradley, Suce. t. 46.
De Candolle, Pl. gr. No. 54.
e) Blätter drepfeitig und frey.
5) Die dreyedige (M. deltoides, caulescens),
Blätter graulihgrün, gezähnt, Kiel der Dedkblätter ganz.
Bey uns in Töpfen; Stengel Holzig, 2: hoch und zerftreut,
Blumen violett roth und wohlriehend. Dillen. 5. 245. 247.
Knorr I. Taf. G. 5.6. Nr. 1.2. Volcamer, Hefp. t. 224.
f.5. De Eandolle T. 43.
6) Die goldige (M. aureum).
Blätter fpigig und gedüpfelt; Blumen goldgelb, mit dunfels
vothen Narben. In Töpfen Halb ftraudhartig und aufrecht,
Blumen nur in ber Sonne geöffnet, 2” breit. De Candolle
Taf. 11.
f) Stengei aufreht, Blätter 5 und getrennt; Kelch
und Narben fünfzählig.
7) Die zweyfarbige (M. bicolorum).
Blätter fpisig, Blüthenftiele rauh, Blumen — hoch⸗
roth, innwendig gelb. Zn Toͤpfen, Stengel ſtrauchartig. Dil—
len, F. 258. Miller, Diet. t. 177. f. J.
8) Die hochrothe (M. coceineum).
Ebenfo, aber die Blüthenftiele glatt und die Blumen ganz
roth. Auch in Töpfer. De Eandolle T. 83
g) Blätter gegenüber, rundlich und warzig, Keld und Nar-
ben fünfzählig. j
9) Die bärtige (M. barbatum),
Blätter offen, an der Spige fünf» big fechsitrahlig. In
Töpfen, Stengel äſtig und etwas liegend, mit einzelnen Blüthen,
roth, am Ende. Dillen. $. 234. Volcamer, Hefperides
1976
t. 124: £.6. Miller, Ic. t 176. 6,3. De Candolle
Taf. 28.
10), Die fnoflige (M. tuberofum).
Blätter ziemlicdy dreyedig, Fleinmwarzig und abftehend, Blü—
thenſtiele dreyzinkig. Merfwürdig wegen ber Fopfgroßen Wurs:
zel, Die aus mehreren verwachfenen Knollen beiteht, woraus Fa—
ferwurzeln fommen; Stengel holzig, fingersdid, zeigt auf dem
Auerfchnitt Spiralförmige Holzringe und. theilt fih bald in meh»
rere frumme, verflochtene Aeſte, 1%/,‘ hoch; Blüthen in Ends
rifpen, Flein und fleifchroth, falten ab und die Stiele verwan-
deln fih in. Dornen. Dillen. Big. 264. De Eandolle
- Taf. 7
11) Die Nacht-3. (M. noctiflorum),
Blätter halbwalzig und graulichgrün; Blüthenftiele zwey:
mal dreyzählig. In Zöpfen, flrauchartig, mit aufrechten Zwei:
gen und weißer Rinde, 2° hoch; Blüthen vierzählig, innwendig
weiß, ausmendig rot) vder gelb, öffnen fi des Abends und
rrechen des Nachts angenehm. Dillen. F. 262. 263. Knorr
J. T. G 8. De Candolle T. 10.
- 12) Die gefnidte (M. geniculifllorum).
Blätter Halbrund und warzig, Blüthen vierzählig, auf ga⸗
beligen Stielen. Vorgebirg der guten Hoffnung, Aegypten und
Arabien, bey uns in Gärten; ftraucartig und aufrecht, mit
Blättern gegenüber und blaßgelben Blumen. Aus ber Afche
gewinnt man Sode und aus den Samen machen die Beduinen
Brod, Dillen. $ 261. Bradley T. 34. De Candolle
ZZ,
13) Die fnotige (M. nodiflorum, copticum, apetalum).
Blätter rundlich und ftumpf, unten gewimpert, Achſelblüthen
fat ſtiellos, Blumenblätter fehr klein und Fürzer als Kelch.
Mittelmeer, Corſica, Neapel, Aegypten und am VBorgebirg der
guten Hoffnung, bey uns im Töpfen, fleht aus wie die Kali-
pflanze, fpannehoc und fehr Aftig, ziemlich aufrecht, ‚mit, Kleinen
Segenblättern, die leicht abfallen; ein Dutzend Blumenblätter,
weiß. Liefert in Aegypten viel Sode und wird in, Marocco
zur Berfertigung des Maroquins benußt. Alpin. Aegyptus,
r RT
t. 59, Kellu; Morifon, Hift. II. Seet. 5. t. 37. t. 7. De
Candolle T. 88. Jacquin, Hort. vind, Il, t. 6.
h) Blätter flady und mwarzig.
14) Die Eis-3. (M. eryftallinum).
Stengel zerjtreut und liegend, voll glänzender Warzen, fo
wie bie ovalen Blätter, Achfelblüthen jtiellog und weiß, Vor—
gebirg der guten Hoffnung, canarifche Infeln und Griechenland,
am fandigen Strand, bey uns in Töpfen und im fregen Land;
ein fehr äjtiges, liegendes Kraut, fpanne= und fchuhlang, eixe
und zweyjährig, vol Blaſen wie gefrorene Waffertropfen ;
Blätter über zolllang und */, breit; Blüthen weiß, an ber
Spitze röthlich und fünfzählig. Schmeckt räß, enthält Schleim
und apfelſauren Kalk und wird gegen Entzündung und Ver—
brennung gebraucht, innerlich gegen Stockungen, Harnbeſchwer—⸗
den, Waſſerſucht und krampfhaften Huſten. Dillen. F. 229.
Bradley T. 14. F. a8. Plenk T. 397. Sibthorp
T. 481. De Candolle T. 128. Eispflanze.
15). Die Silber.3. (M. tripolium). |
MWurzelblätter länglich und gedrängt, Zweigblätter lanzetförs
mig, fait ohne Warzen, Blüthen geitielt, mit fünfedigen Kels
hen. Vorgebirg der guten Hoffnung, bey ung in Töpfen, ein
Kraut mit augsdauernder Wurzel, mehrern fpannehohen Stengeln
und einzelnen, großen, filberweißen Blumen, nebit fchneeweißen
Eapfeln; heißen fonderbarer Weife Blumen von Canada. Dil:
len. 5.220. Bradley T. 47. Plukenet, Mant. tab, 329.
fig. 4.
16) Die Mittags-3. (M. pomeridianum).
Blätter breit lanzetförmig und gewimpert, Stengel rauch,
Blumen Fürzer als Kelche, mit 12 Narden. DBorgebirg der
guten Hoffnung, bey ung in Töpfen; ein Sommerfraut, Faum
fpannehodh, gabelig und weiß behaart, die unteren Blätter drey—
zählig, Blumen einzeln am Ende, fchwefelgelb, mit einer Menge
fhmaler Blätter, offen des Nachmittags von 1—6 Uhr; Feld
groß und fünflappig, Capſel zwölffächerig. Breynius, Cent,
t. 79. Seba, Mus. I. t. 19. £. 5. Jacquin, Rar. t. 489,
Linne, Fil, Dee. I. t. 13. \
1978
ö ä J
Fr H
Odnung U. Shaft-A epfler.
Pomariae seapales.
Wenig Bälge verwachlen; mit Samen an Wandleiften.
Meiſt Sträucher, bisweilen Bäumen in wärmern Ländern,
mit Wechfelblättern und mäßigen Blüthen in Aehren und Köpfe
hen, meiſt fünfzählig, mit zwey= bis dreymal fo viel Staub:
fäden; Eapfel aus 2—3 Bälgen verwachſen, mit fo viel Griffeln
oder Narben, frey oder mit dem Kelche verwachfen, Samen
einzeln am inneren Winfel oder viele an Wandleiſten mit einem
Schopf; Keim aufrecht in Eyweiß, welches jedoch bey den Fleins
famigen. fehlt.
4: Zunft. Rinden-Aepfler — Kneyen.
Nitrarien, Reaumurien, Tamarifeinen,
Gröps frey, meift dreyfädjerig, mit Samen am innern Winkel oder
auf dem Boden, mit oder ohne Eyweiß; Keim
aufrecht.
Kränter, Hulbfträucher und Sträucher in gemäßigten und
wärmern Gegenden, gern am Waffer vder auf Salzboden.
A. Nitrarien: Gröps pflaumenartig, die Samen
uhne Schopf und Eyweiß.
Sträuchlein auf Salzboden in Aſien und Africa, mit et
was fetten — — und einzelnen oder büſchelförmigen
Blüthen,
1.6. Die Salz-Kneyen (Nitraria).
Kelch frey, Flein und fünffpaltig, mit fo viel Blumenblät-
‚tern und dreymal fo viel Gtaubfäden unten daran; Pflaume
länglih, drey⸗ bis fechsfächerig, mit fo viel Narben und je
einem hängenden Samen an langem Stiel; Keim aufrecht.
1) Die gemeine (N. schoberi).
Blätter länglich und ganz, Pflaumen oval. Sibirien, an
Salzfeen und am cafpifhen Meer; ein Strauch wie Ofyris,
3* hoch, mit abwechjelnden Fettblättern, die leicht abfallen und
4
1979
braune Narben zurücklaſſen; die Blüthen weiß und offen, in
gabeligen Afterdolden; bleiben nach abgefallener Frucht ſtehen,
wodurch der Strauch dornig wird; Pflaume ſaftreich, dunkelblau
oder dunkelroth, reif und trocken ſchwarz und etwas räß; Nuß
kegelförmig, grubig, oben ſechsklappig, nur einfächerig und ein—
ſamig, Same in gelber Haut. Die Blätter find reich an Sal—
peter, Gmelin, Sibiria II. t. 98. Pallas, Acta Nova pe-
trop. VII. £. 10. Fl. rossiea t. 50. Lamard T. 403. $.1.
B. Reawmurien; Eapfel zweys bis fürffächerig, reif
ziemlidy einfächerig, mit wenig aufrehten Samen an Rippett-
leiten, oben behaart und mit wenig Eyweiß, worinn der Keim '
aufrecht.
Sperrige Sträuder und Halbiträucher mit runden Zweigen
und ftiellofen gedrängten Wechfelblättern ohne Nebenblätter.
2. ©. Die Pfeffer-Rneyen (Reaumuria).
Kelch in Deckblättern, glodenförmig und fünffpaltig, mit
5 Blumenblättern auf dem Stiel und fünf: bis fechsmal fo viel
Staubfäden in 5 Bündeln; apfel fünffächerig mit fo viel
Griffeln, reif einfäcdherig, mit je 2 aufrechten Samen; Keim auf:
recht in etwas Eyweiß. Zerſtreute Halbfträucher am öftlichen
Mittelmeer und in Aſien, mit etwas fleifhigen und drüfigen
Blättern und einzelnen Blüthen.
1) Die gemeine (R. vermiculata),
Blätter pfriemenförmig und halbrund, ziegelartig an ben
Zweigen, Gicilien, Barbarey und Negypten am Strand; ein
ihuhhohes Sträuchlein, wie Salfola und Tamarix, aufrecht und
aͤſtig, mit weißlicher Rinde und vielen Blättern, wie bey Mauer:
pfeffer, 2“ lang; Blumen faft eben fo groß und weiß, mit
25—30 Furzen Staubfäden ; Eapfel Flein, fünffeitig, Samen mit
jteifen, braunen Haaren. Schmeckt räß und wird in Arabien
gegen die Krüge gebraucht.
C. Tamariſcinen: Kelch frey, viele Samen an
Rippenleiiten, ohne Eyweiß,
Stauden und Sträucher auf der nördlichen Eröhälfte, mit
fHuppenartigen Werhfelblättern ohne Nebenbläiter; Blüthen in
Aehren; Keldy bleibend, meiſt fünftheilig, mit fo viel Blumen:
1980
blättern am Stiel und 5 oder 10 Staubfäden, unten verwachfen;
Eapfel dreyfächerig, mis jo viel Griffeln, reif einfäderig, mit
vielen Fleinen Samen aufreht an SKlappenrippen, mit einem
Schopf am Gipfel; Keim aufrecht ohne Eyweiß.
3, ©. Die Tamarisfen (Tamarix, Myricaria).
Kelch vier« und fünftheilig, mit fo viel Blumenblättern und
eins oder zweymal fo viel Staubfäden auf einer Bodenfcheibe,
jeberfeits mit Drüfen; Eapfel dreyfächerig, veif einfächerig, mit
3 Griffeln und 3 Samenleilten; Samen am Gipfel behaart.
Steife Sträucher und Bäumchen, mit ziegelartigen Blättchen ;
am Mittelmeer und in Indien.
1) Die frautartige (T. herbacea).
Blüthen fünfzählig, mit 10 Staubfäden, Blätter ſtiellos und
ſchmal lanzetförmig; Blüthen in einfachen Endähren, mit län—
gern Deckblättern, Capſeln abſtehend. Am caſpiſchen Meer und
an den Flüſſen des Caucaſus und Altai; ein Strauch über
mannshoch, unten armsdick und holzig, mit grauer Rinde, Zweige
Frautartig, ruthenförmig und vöthlih, Blätter graulichgrün,
Blumen‘ röthlich; apfel pfriemenförmig. Die Mongolen in
Damurien benusen die Zweige zu Thee und die Prieſter in Thi—
bet das Holz als Heilmittel. Pallas, Fl. rossica t. 80, £ 3.
2) Die deutfche (T. germanica).
Blüthen fünfzählig, mit 10 ungleihen Staubfäden, Blätter
ſtiellos und ſchmal lanzetfürnig, Blüthen in einfaden Endähren,
vofenroth; Decdblätter länger; apfel aufrecht. Im ſüdlichen
Europa, auch auf den Rheins; und Donaninfeln mit ihren Zus
flüffen, aber nur auf folchen, welche jährlid überfhwemmt wer:
den; ein fehr fhöner, aufrechter und fchlanfer Strauch, über
mannshoch, mit graulichem Stengel, röthlichen Zweigen und
graulichgrünen, gedüpfelten, ſchuppenartig ſich deckenden, kaum
2“ langen Blättern, von ferne wie Sevenbaum, bildet ganze
Büfche oder Wäldchen, wie Weidenſträucher, unter denen aber
Fein Gras wächst, Blüthen roſenroth, in fchuhlangen, ſehr
fhönen Endähren, fait wie, bey den Weidenröschen; Blumen:
blätter ſchmal, mit fürzeren Staubfäden; Capſel länglich = oval,
6" (ang und braun, die Samen mit einem langen, behaarten
2
\ 1081
Faden.» Man braucht den graden, fingersdiden, marfreichen
Stengel mit rorhbrauner, wohlriechender Rinde zu langen Pfeis
fenröhren; die bittere, innwendig gelbliche Rinde gegen Aus:
fchläge, Verftopfung der Eingeweide und Gelbfucht; die Afche
ift reich an Laugenfal. Matthiolus 8. 150. Lobelius
11, T. 208. 5.3. Fl. dan. t. 234. Plenf T. 2411. Schkuhr
%. S5. Guimpel T. 38. Tamariscus, Myrica, |
3) Die franzöfifche (T. galliea).
Ebenfo, aber die Blüthen Fleiner, in fait rifpenförmigen Aeh—
ven, nur 5 Staubfäden und gleich lang. An den Flüffen des Mit:
telmeers, gewöhnlich mannshoc,, aber auch baumartig und 15’ hoch;
Blätter 1 lang; apfel 21/, und gelblih. Die bitrere Rinde
ehemals gegen Milzverftopfung, Die Galläpfel gegen Blutfpeyen
und Augenfranfheiten. Am Sinai fchwist aus den mehlig bes
ftäubten Blättern diefes Strauchs, welcher dafelbit Tarfa heißt,
durh den Stich einer Schildlaus (Coccus manniparus) fehr
häufig eine Art Manna aus, die aus Schleimzucker befteht.
Er wächst noch bey dem dortigen Klojter, 3000’ hoch. Lobe
lius Ic. II. t.208. Blackwell Taf. 331. Plenf Taf. 240.
Ehrenberg in der Linnäa I. 1827. ©. 270.
4) Die gegliederte (T. orientalis, articulata).
Zweige wie gegliedert, Blätter fehr Flein, entfernt und
fheidenartig, Aehren feitlih und ſchlank, Blüthen fünfzähs
lig, Tapſel vierflappig. Aegypten, Arabien und Perfien, bis
nad) Oſtindien; ein Baum, 30° body, mit dünnen Zweigen und
Fleinen rofenrothen Blumen. Die Rinde gegen Blutflüffe, die
Blätter gegen Milzkranfheiten, das Holz und die Galläpfel wie
Guajak, gegen Ausfchläge und anftedlende Krankheiten. Vahl,
Symb, II, t. 32.
1982
5. Zunft. Baſt-Aepfler -— Shirfem
Pomariae alburnales.
Bruniaceen.
Blüthen fünfzählig, mit fo viel Staubfäden; Gröps nufartig, zwey—
bis dreyfächerig und wenigfamig; Feine Nebenblätter.
Gröps im Kelch, aus 2—3 Knöpfen, mit fo viel Griffeln und einem
verkehrten Samen; Keim aufrecht in viel Eyweiß.
Heidenartige Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung,
mit Heinen Nadelblättern, meift ziegelartig und fünfreihig, ohne
Nebenblätter; Blüthen Fein in Köpfchen und Aehren; Kelch
ganz oder halb verwachfen, mit 5 nagelförmigen Blumenblät-
tern, bisweilen mit den 5 Gtaubfäden verwacfen; Beutel inn-
wendig, zweyfächerig und längsflaffend; Gröps dreyzählig, Flafft
nicht, mit je zwey hängenden Samen am innern Winfel, reif
meift nußartig und zweyfächerig, je einfamia, mit Keldy und
bieweilen auch Blume und Staubfäden gefrünt, wie bey den
Roſen. Sie fheinen durch Feine Kräfte ausgezeichnet zu ſeyn,
und ſind daher auch nicht beſonders bekannt.
1. G. Die Sibber⸗Schirken (Staavia).
Kelch oben frey und fünfborſtig, mit fo viel lanzetförmigen
Blumenblättern und Fürzern Staubfäden; Capfel gefrönt und
zweyhörnig, aus 2 einfamigen, rundlichen Bälgen ; Griffel vers
wachfen. Haldfträucher, mit fchmalen und fehwieligen Blättern,
und Blüthenköpfchen in glänzendweißen Deckblättern.
1) Die Fleberige (St. glutinosa).
Blätter fchmal lanzetfürmig und dreyedig; Dedblätter viel
fänger als die gehäuften Blumen. Auf dem Tafelberg, bey
uns hin und wieder in Gärten als Zierjtraud, 2—3' hoch, mit
brauner Rinde und faft quirlfürmigen, Fleberigen Zweigen; Die
Köpfchen am Ende, mit Fleinen Blüthen, braunen Kelchen und
Feberigen Deckblätter. Plufenet 8%. 431. 5. 1. Thun-
berg, Flora capensis I p. 75. Wendland, Coll. I. 4. 22.
2) Die irahlige (St. radiata),
Blätter lanzetförmig und dreyeckig, Dedkblätter Faum länger
1985
als Köpfchen. Ebendaher; ein artiger Zierftrauch in unfern
Gärten, mit behaarten Zweigen, Blumen weiß oder rvöthlich, fo
wie die Deckblätter. Man behandelt fie wie die Heiden, des
Sommers im Freyen, des Winters im Gewähshaus, Pluke—
net T. 454. $. 7. Breynius, Cent. t. 82. Phylica.
2. © Die Wirtel-Schirfen (Brunia),
Reldy nur unten verwacfen und fünflappig, mit 5 fpatel:
fürmigen Blumenblättern und fo viel Staubfäden; 2 leberige
Nüßchen mit 2 Griffeln, reif einfächerig und einfamig,
Halbiträudher am Eap, mit Wirtelzweigen, Fleinen Blättern
und Blüthen in Riſpen; hübfche Zierfträucher, welche wie Hei-
den behandelt werden.
1) Die gemeine (Br. nodiflora).
Blätter dreyedig, Frumm und ziegelartiq, Köpfchen am Ende,
wie Erbfen, und fizig. In Thälern am Cap; ein aufrechtes,
Aftiges Sträuchlein, wie Scabiofe, mit fünfreihigen Blättern und
einzelnen Köpfchen am Ende; bey ung in Gärten. Breynius.
Cent. XXI t. 10. Wendland, Coll. t. 35,
2) Die ſchöne (Br. fuperba).
Blätter halbrund, offen, Frumm und behaart, am Ende mit
einer trockenen Borfte. In unfern Gärten ein ſchöner Strauch,
mit fehlanfen Zweigen und zarten, fafb fadenfürmigen Blättern.
Br. fpeciofa Hortulanorum.
3.6. Die Ruthen-Shirfen (Berzelia, Brunia).
Kelch ganz verwachfen und ungleich fünfjpaltig, mit 5 läng—
lichen Blumenblättern und fo viel längern Staubfäden; nur ein
einfamiges Nüßchen mit einem Griffel. Sträuchlein am Vor—
gebirg der guten Hoffnung, mit Furzen, fait dreyedigen und
nadten Blättern, am Rande brandig; Blüthen in Köpfchen
chne Hülfe.
1) Die wollige (B. lanuginosa).
Blätter halbrund, vffen und an der Spitze vertrocdnet,
Köpfhen wie Erbfen am Ende. Bey uns in Gärten, ein
Strauch mit wolligen Zweigen. Plufenet Taf. 318. Fig. 4.
Wendland, Coll t. 11.
*
1984
2) Die gemeine (B. abrotanoides).
Blätter fchmal lanzetförmig, umgejchlagen und unten ges
wimpert, Köpfchen wie Erbfen in Endfträußern. Bey ung in
Gärten, ein Straudy mit ruthenförmigen Zweigen, blüht ben
größten Theil des Jahres. Burmann, Africa T. 100. F. 1.
Wendland, Coll. t. 45. Brongniart, Ann. Sc. nat. VII,
p. 370. t. 35. £. 1.
6, Zunft. Dolz;3:Nepfler — Drumpen.
| | Pomariae lignales.
Hamameliden.
Blüthen vierzählig, mit zwey- und mehrfachen Staubfäden; Gröps
—— und zweyzählig; Wechſelblätter mit
Mebenblättern.
Blüthen oben, meift vierzählig, mit mehr Staubfäden, wovon bie
Hälfte beutellos, Beutel innwendig, oval und oben mit einem Haken,
Plaffen verfchieden; apfel halb oben, lederig und zweyfächerig, mi
zwey Griffeln und je einem hängenden Samen, bisweilen mehr;
Keim aufrecht im Eyweiß.
Sträuder und Bäume in heißen Ländern, mit runden
Zweigen, sternförmigem Flaum und geftielten, fiederrippigen
Wechſel- uhd Nebenblättern; Blüthen in Büfcheln, meiftens mit
Deeblättern, Kelch halb oben, viers und fünffpaltig, mit fo viel
länglihen Blumenblättern, zweymal fo viel oder auch mehr
freyen Staubfäden; fie fcheinen Feine befondern Kräfte zu be-
figen, und find daher wenig befannt.
A. Keine Blumenblätter; die Beutel Flaffen fpaltartig.
1.6& Die Erl-Drumpen (Fothergilla).
Kelch unten verwachfen, glodenförmig und fünf- big fieben-
zähnig, mit 25 langen Staubfäden; Beutel Frumm, fpalten
am Rande; apfel zweyflappig, zwepfächerig, oben vierflappig,
mit je einem harten und glänzenden Samen. Gträuder in
-Nordamerica, mit ovalen Blättern und weißen Aehren.
1) Die gemeine (F. alnifolia).
Blätter oval und fiederrippig, geferbt oder — Blü⸗
then weiß in Endähren. Carolina und Virginien, in Berg—
1955
wäldern; ein flaumiger Straub, 3—4' hoch, mit dunfelgrauer
Rinde, und Blättern ziemlich wie bey den Erlen; Blüthen in
zierlichen, Fopfförmigen Nehren, im Frühjahr; Eapfel wie beym
Zauberftraud, aber Feiner; bey uns im Freyen, wo er. ziemlich
gut den Winter verträgt, jedoch ift es gut, ihm etwas zu bes
deefen. Jaequin, Rar. t. 100. Lamard T. 480. Guim-—
pel &. 16. Duhamel, Arbres Ed. n. IV. t. 26.
B. Blüthe mit Blumen.
2, © Die Zauberfträucder (Hamanmelis).
Keldy verwahfen und vierlappig, mit fo viel ‘zungenför-
migen Blumenblättern, Eurzen Schuppen und Staubfäden;z Die
Beutel öffnen fich Flappenartig; Capſel faft Holzig, zweyfächerig,
Flafft oben, Bäumchen in Norbamerica und China, mit ovalen
Blättern und gelben Blüthen in Köpfchen, mit dreyblätteriger
Hüfte.
1) Der gemeine (H. virginica),
Blätter oval, meift geichweift und geferbt, ungleich herz⸗
förmig, jung voll Sternhaare. Nordamerica, auf ſteinigem Bo—
den; ein Strauch über mannshod, mit vielen krummen Zweigen;
Blätter 4° lang, 3° breit, fallen ab, und dann erfl fommen
die drepblüthigen und gehäuften Mchfeljtielez die Eapfein runde
lich-oval, fait nußartig und braun, reifen er im folgenden
Sommer, während die Blüthen ſcheinbar fpäter im Herbſte er:
fcheinen, oft getrennt und zweyhänfig; Samen glänzend ſchwarz
mit weißem Nabel, mehlig, ölig und eßbar. Rinde und Brätter
riechen flarf, enthalten bittern, fcharfen und Gerb:Sgoff, und
werden deßhalb in Krankheiten gebraucht. Catesby MM. T. 2.
Duhamel, Arbres I, t. 114. Kerner 8. 617. Schkuhr
Taf. 27. Guimpel Taf. 75. Rafinesque, Med, Bat, I,
tab. 45.
Okens allg. Naturg. u. Botanik II. 125
1986
Ordnung IH. Stamm:Uepfler
Pomariae truncales.
Gapfel aus zwey, felten mehr Bälgen, mit vielen Samen am innern
Winkel; meiftens nur zweymal fo viel Staubfäden;
Samen mit Eyweiß.
Blüthe fünfzählig; Kelch fünftheilig, Blume fünfblätterig, mit 10 und
bisweilen mehr Staubfäden; Gröps frey und verwachfen, capfelartig,
meiftens ans 2 Bälgen mit fo viel Griffeln und vielen Randfamen;
Keim aufrecht im Eyweiß.
Kräuter, Stauden, Sträucher und bisweilen Bäumchen
mit Gegen: und Wechfelblättern, mit und ohne Nebenblätter;
Blüthenftand manchfaltig; in Falten, gemäßigten und heißen
Ländern, häufig auf Bergen und felten am Waſſer.
Sie theilen fih in 3 Zünfte.
a. Die einen find Kräuter mit zwepfächeriger, ziemlich
freyer Eapfel, 10 Staubfäden und Wechfelblättern ohne Nebene
blätter. Steinbrede.
b. Die andern find Sträucher mit zwey= bis drepfächeriger
Eapfel, ziemlich frey; 10 und mehr Staubfäden; Blätter gegen-
über, mit und ohne Nebenblätter. Cunonien, Bauerien.
ce. Andere endlich find Sträuder und Bäume mit zwey—
und mehrfächeriger Eapfel im Kelch; Griffel meijt verwachſen;
Blätter abwechfelnd und gegenüber, chne Nebenblätter. Hy—
drangeen, Eſcallonen, Philadelphen.
7. Zunft. Wurzel-Aepfler — Zwieren.
Pomariae radicales.
Steinbredhe oder Sarifragen.
Eapfel meiit frey, aus 2 verwachjenen Bälgen und 2 getrennten Griffeln,
mit vielen Randfamen ; Keim aufrecht im Eyweiß; 5 oder 10 Staubfäden;
Kränter mit Wechfelblättern ohne Nebenblätter.
Kräuter und Stauden mit ganzen und getheilten etwas
fetten Blättern und DBlüthen in Sträußern; Kelch frey und
bisweilen verwachſen, meift fünftheilig, mit fo viel Blumen«
1987
blättern und meiſt zweymal fo viel Staubfüden innwendig im
Kelch; Beutel oval und fpaltig; Bälge oben getrennt, Flaffen
innwendig, und bilden bisweilen eine Hohicapfel. Größten-
theils in gemäßigten und felbit Falten Ländern.
Ihre Kraft ruht in der Wurzel, als welche oft die, felbft
knollig ift, Gerbitoff enthält, Herd und feharf ſchmeckt und in
der Medicin gebraucht wird, aber nicht in ter Haushaltung;
einige dienen zur Zierde.
A. Staubfäden einfach.
1. G. Die Haar-Zwieren (Vahlia),
Kelch verwarhfen und fünflappig, mit fo viel fürzern Blu—
menblättern und Staubfäden; Hohlcapfel mit vielen Samen an
zwey Leiten im Gipfel. Zottige und gabelige Kräuter mit
fhmalen Gegenblättern und weißen, paarigen Achfelbläthen.,
1) Die gemeine (V. capensis).
Blätter ſchmal lanzerförmig, Griffel vorragend, Capſel
länglih. Vorgebirg der guten Hoffnung, in Sandboden, Faum
fpannehody und fait wie Silene, mit armförmigen Zweigen und
flaumigen Spitzen; bisweilen bey uns in Gärten. Linne, fi.
Suppl. p. 175. Thunberg, Fi. cap. p. 246, Russelia.
2. ©. Die Lappen-Zwieren (Heuchera).
Kelch ziemlich frey und fünflappig, mit fo viel fchmalen
Blumenblättern und längern Staubfäden; Hohlcapfel mit 2 lan—
gen Griffeln und vielen Samen an 2 Wandleiiten. Ausdauernde
Kräuter im nördlichen America und Aſien, mit geitielten, lap—
pigen Wurzeldlättern und Blüthen in Rifpen,
1) Die gemeine (H. americana).
Blätter rundlich, flebenlappig, gezähnt und ftiftig; Blüthen
röthli in großer, gabeliger Riſpe. Nordamerica, bey ung
häufig in Gärten, 2° hoch; eine artige Pflanze mit ziemlich
Fleinen Blumen und fangen Staubfäden. Plumier Taf. 58.
$ig. 3. Hermann, Paradisus t. 131.
B. Staubfäden Doppelt.
3. ©. Die Milzfräuter (Chrysofplenium).
Kelch ganz verwachfen, vier⸗, ſelten fünffpaltig und inn—
wendig gefärbt, ohne Blume, mit zweymal fo viel Furzen Staubs
125 *
1938
fiden und nierenförmigen Beuteln; apfel hohl, herzförmig,
unten mit 2 Sämenleiſten.
Fette und ausdauernde, zarte Kräuter in der ganzen Melt,
mit rundlichen Wechſel. und Gegenblättern und gehäuften Fleinen
Blüthen. Goldmilz.
1) Das Fleine (Ch. oppositifolium).
Stengel vieredig, Blätter gegenüber und faft nierenförmig.
Selten in Bergmwäldern und an Quellen, nur einige Zoll hoch,
unten mit Ausläufern; MWurzelbfätter geftielt und rofenartig,
rundfich und nierenförmig; Blüthen am Ende, Fein und grün—
lichgelb in einem doldenartigen Strauß mit großen Dedblättern,
alle Blüthen vierzählig; ſchmeckt etwas feharf, foll Breden ers
regen und wurde gegen Milzverfiopfung gebraucht, Fl. dan,
t. 365, Gärtner T. 44, 5.7. Sturm 9. IV.
2) Das große (Ch, alternifolium).
Blätter abwechfelnd und nierenförmig, Blüthen goldgelb.
In ſchattigen Wäldern, an Quellen und Hohlwegen, in der
Ebene, nicht ſelten, kaum ſpannehoch und dreyeckig, Wurzel:
blätter Ianggeftielt, *z lang, faſt 1“ breit and ſtark gekerbt,
nur 1—2 Stengelblätter; Blüthen am Ende in einer gedrängten
Afterdolde, klein und vierzählig, die obere fünfzählig. Schmeckt
faft wie Kreffe und wurde als auflöfendes Mittel gegen Milz:
und Leberveritopfungen, Harnfranfheiten und langwierigen Hus
ften gebraucht. Herba Nafturtii petraei (. Saxifragae aureae,
Fl, dan. t. 366. Schkuhr T. 108. Sturm 9. Xu,
4. G. Die Kron-Zwieren (Tiarella).
Kelch ziemlich frey, glockenförmig und fünflappig, mit ſo
viel nagelförmigen Blumenblättern und 10 längern Staubfäden;
Hohlcapſel mit ungleichen Klappen und wenig Samen unten
an den Rändern. Ausdauernde Kräuter in America und Aſien,
ziemlich wie Mitella, mit geſtielten Wurzelblättern und hängens
den Blüthen in einfachen Endtrauben. |
1) Die gemeine (T. cordifolia).
Wurzelblätter geftielt und herzförmig, lappig, gezähnt und
ſtiftig. Im nördlichen America und Aften in Bergwäldern, bey
uns in Gärten als Zierpflanze; Schaft fpannehocdh, mit Heinen,
1939
weißen, langgejtielten Blumenblättern und umgefchlagenen Kelch—
(appen. Hält bey uns im Freyen aus und vermehrt fi durch
Scößlinge. Hermann, Paradifus t. 129: Lamarck %. 373. 51.
5. ©. Die Franzen-Zwieren (Mitella).
Kelch ziemlich frey, glockenförmig und fünffpaltig, mit fo
viel zerfchliffenen, längern Blumenblättern und 10 kurzen Staub:
füden; Hohlcapſel zweyflappig mit verwachfenen Briffeln und
vielen Samen auf dem Boden. Ausdauernde Kräuter im nürds
lihen America und Afien mit fanggeitielten und herzfürmigen
Wurzelblättern und Blüthen in fchlaffer Aehre.
1) Die gemeine (M. diphylla).
Wurzelblätter herzförmig, dreylappig und gezähnt, zwey
Stengelblätter Fleiner und gegenüber, Nordamerica, bey ung
in Gärten, ſchuhhoch, oft 3—6 Stengel aus einer Wurzel und
die Blätter auf 4—6" langen Etielen, die Blumen weiß und
Fein in einer langen Endähre; eine artige Zierpflanze, welde
einen fihattigen Ort liebt und im Frühling blüht. Mentzel,
Pagillus t. 10. Gärtner T. 44. 5.6. Lamarck T. 373.
51 Schkuhr T. 120.
6.8. Die Steinbreche (Saxilraga).
Kelch ziemlich frey und fünftheilig mit fo viel nagelförmi—
gen Blumenblättern und 10 Staubfäden; Capſel zwepfächerig,
mit zwey bleibenden Griffein, zwifcben Denen fie fich durch ein
Loch öffnet; viele Samen jederfeits an der Scheidwand.
Ausdauernde Kräuter in kältern Gegenden oder auf hohen
Bergen, gern in FFelsfpalten, mit Wurzelblättern und abwed):
felnden Stengelblättern; Blüthen in Riſpen von verfchiedenen
Farben, doc meiſtens weiß. Es gibt gegen 200 Oattungen,
‚ohne befontere mediciniiche Kräfte, doch häufig etwas fcharf,
und wurden daher befonders gegen den Stein gebraucht, viele
leicht, weil fie in Spalten der Felfen wachſen und diefelben zu
zerfprengen fcheinen. |
a) Kelch ſtark verwachſen, Narben bärtig.
1. Blätter getheilt.
1) Die ſchmale (S. hypnoides).
Rafenartig, liegend und fproffend, Wurzelblätter fünffpaltig
u
1990
Stengelblätter ungetheilt, Stengel mit einem halb Dutzend weißen
Blüthen. In Felsfpalten, hin und wieder mit liegenden Sproſ—
fen, weldye einen dichten Rafen bilden, woraus faſt fpannelange
Stengel mit wenig Blättern und Blüthen fommen; die Blumen
zweymal fo lang als der Kelch, im May und Juny; kann zum
Einfaſſen der Gartenbeete benutzt werden. Morison, Sectio
XI. t.9. f. 26. Fl. dan. t. 348. Lapeyroufe, FI. pyr.
t. 32. Sternberg, Saxifragae t. 824. Gmelin, Fl. baden-
fis IE. t. 3. Moretti, Tent. Sax. p. 21.
2) Der dreytheilige (8. tridactylites).
Stengel äftig und haarig, Wurzelblätter fpatelföürmig, Sten—⸗
gelblätter dreyfpaltig und Feilförmig, Blumenblätter weiß, faum
länger als der Kelh. An Kelfen un? Mauern, nicht häufig;
Stengel fpannelang, meist dreptheilig und röthlich, die Blüthen
in weitfohweifigen Rifpen. Ein artiges Kraut; wurde gegen
Drüfenverhärtungen und Leberfranfheiten gebraucht. - Fl. dan.
t. 1517. Schkuhr T. 119. Sturm 9.33. T. 15. Stern-
berg, Sax. t. 17. f. 3. Moeretti, Tent. Sax. p. 24.
2. Blätter ungetheilt und fait ftiellos,
3) Der immergrüne (S. aizoon).
MWurzelblätter rofenartig und fpatelförmig, geferbt und ges
büpfelt; Stengel mit Blättern, oben äftig und ftraufartig, die
Zweige mit 2—3 weißen Blumen, unten roth gebüpfelt. Alpen
und auch auf niedern Bergen, die Wurzelblätter fteif und lie
gend, gegen 3° lang, Ya’ breit mit Fnorpeligen Zähnen; läßt
fih in den Gärten zur Einfaffung der Blumenbeete benugen.
Jaeguin, Austria t. 438, Sturm 9. 33. Sternberg,
Sax. t. 3. Moretti, Tent. Sax. p. 7.
4) Der nabelfürmige (S. cotyledon).
Wurzelblätter fteif und rofenartig, fpatelfürmig und Ffnore
prlig gezähnt; Stengel mit Blättern, Blüthen groß und zahl:
reich in pyrampdaler Riſpe. Alpen, bey ung in Gärten als Zier-
pflanze unter dem Namen Sehovablümcdhen und Frauennabel;
ein einfacher Stengel, über fchuhhoch, mit großer, auggebreiteter
Rifpe, Blumen am Grunde roth, blüht im May und Juny
und wird zur Einfaffung der Blumenbeete benugt, Plukenet,
1991
Alm. t. 222. f, 1. Linne, FI. lappon, t. 2. f. 2. Fl. dan.
t. 241. Sturm 9. 33. Sternberg, Sax. t. 2.
b) Kelch ziemlich frey, Die Narben unbehaart.
1. Blätter ungetheilt.
5) Der Fleine (8. aizoides).
Blätter ſchmal lanzetfürmig und fleif gewimpert, Blumen
geld, länger als Kelch, in Sträugern. Alpen, in der Nähe der
„Quellen, mit ſchwachen, liegenden Stengelu, die Blumen blaß-
geld, mit jafrangelven Flecken; bildet in Gärten artige, fingers-
lange Rafen. Clus., Hist. H, t. 60. Fl. dan. t. 72. Sco-
poli, Carniola tab. 14. Sturm 9. 1.35. Sternberg,
Sax. £.8 f. 1. Moretti, Sax. p. 34.
6) Der Sumpf-St. (S. hirculus),
Blätter ſchmal und fpatelfürmig, mit glattem Raud, Etengel
zart, mit einblüthigen Zweigen, Blumen groß, länger als Keldy
und ſchön geld. In Torffümpfen, ſpannehoch und röthlich, mit
1—2 Blumen, gelb und roth gedüpfelt, Kelch umgefchlagen,
blüht im Zuly und Auguft, und läßt fid zur Einfaffung der
Gartenbeete benugen. Breynius, Üent. t. 48. Morison,
Sect. 12. tab. 8. fig. 6. Gmelin, Fl. sib. IV. tab. 65. fig. 3.
Haller, Hist. tab. 11. Sturm 9. 35. Taf. Ss. Moretti,
Tent. Sax. p. 34.
2, Blätter lappiz.
7) Der weiße (S. granulata).
Untere Blätter nierenförmig, gejtielt, rauch und geferbtz
Stengel rifpenfürmig, Blumen weiß und grün gejlreift. Ueberall
auf Hügeln, Waldtraufen und fandigen Waiden, überhaupt Die
häufigfte Gattung; Stengel aufrecht, über ſchuhhoch, unten rauch,
oben rifpenartig; blüht im May und Juny. Die faferige Wurs
zel trägt oben ein Dugend braune Knollen wie Erbfen; Wurzel:
blätter langgejtielt, zoflbreit, fait ebenfolang, mit 9 ftumpfen
Lappen; die Stengelblätter Feilförmig und drey- bis fünffpaltig.
Das Kraut ſchmeckt fäuerlich, die Wurzelfnoffen bitterlih und
herb, und werden fehr gegen Stein oder Gries gerühmt, wahr«
fheinfih weil fie fo ausfehen. Sie hießen fonderbarer Weife
Steinbrechfamen, Semina Saxifragae alba. Matthiolus
1992
T. 918. Fl. dan, t. 514. Blent 8. 545. Schfuhr %. 119.
Sturm 9. VI. Hayne Hl. % 23 Svensk Bot. t. 1655.
c) Keldy umgefchlagen, Staudfäden auf dem Boden, Griffel
ausgefperrt.
8) Die ranfige (I. sarmentosa).
Schaft mit Ausläufern, fleberig und rifpenartig, Blätter
rundlich herzfürmig, lappig geferbt, rauch und unten roth, Blus
men ungleidh. China und Japan; bey uns häufig in Töpfen
als Zierpflanze; sieht fonderbar aus wegen der langen, rotben
Ausläufer, die in Menge aus der -Wurzel hervorfommen und
an der. Spige junge Pflanzen treiben; Wurzelblätter lederig,
4' breit, auf eberfolangen Stielen; Stengel 1'/s‘ hoch, mit
weißen oder blaßrothen Blumen in einer großen Nifpe, die 2
äußern Blumenblätter viel länger; haͤlt bey einigem Schutze
ſelbſt unſern Winter aus, und vermehrt fi) duch die Wurzel:
fproffen. Jacquin, Rar, I. tab. 80.-: Murray, Comment.
goett. 1781. t. 1. Schreber, Dionaea t. 2. 3. Loureiro
I. ©. 345.
9) Der raudye (S. punctata, hirfuta).
Blätter länglicheopal und tief fehwielig gezähnt, auf langen,
gewimperten Stielen; Schaft rauch mit weißen und rothgedüpfelten
Blumen in einer Rifpe. Sibirien und Irland, bey uns häufig in
Gärten als Zierpflanze, zur Einfaffung der Blumenbeete, Wurzel:
blätter gehäuft, unten röthlich, Schaft fhuhhoch und rifpenartig
getheilt Blumen Fein in einem Dedblatt, artig gezeichnet, in—
dem die rothen Düpfel zu einer Art Buchflaben zufammenfließen,
worinn man das Wort Sehova lefen will, heißt daher Jehova—
blümchen. Morison, Hist. Il, Seetio XII. t. 9. f. 17.
d) Kelch glocenförmig und lappig; Eapfel fait ohne Griffel.
10) Der didblätterige (S. crassifolia).
Wurzelblätter oval, lederig, glatt und gezähnelt, Stengel
nadt, mit rothen Blumen an hängenden Zweigen einer ges
drängten Rifpe. Sibirien, auf hohen Bergen, bey uns häufig
in Gärten als eine recht artige Zierpflanze; Wurzel und Stengel
fingersdick, mit fpannelangen und handbreiten Wurzelblittern ;
Stengel über ſchuhhoch, glatt und braunroth, die Blumen groß
1993
und purpurroth, find im Frühjahr eine Zierde der Gärten.
Die Wurzel wird gegen Faulfieber gebraudt; die abgeſtor—
benen, lederbraunen Blätter werden von den Coſaken in Menge
gefammelt und unter dem Namen des tfchagirifchen Thees ver:
Fauft, welcher von Den gemeinen Leuten allgemein getrunfen
wird, befonders wenn der Handel mit Ehina Node. Falks
Beyträge. Gmelin, Sibirica IV. t. 66. Linne, Fil, Dee.
t, 14. Curtis, Bot. Mag. t. 196.
8. Zunft. Stengel:UHepfler — Roben
Pomariae caulialis.
Baueraceen, Eunoniaceen.
Eapfel zweyfächerig, wenigfamig, 10 und mehr Staubfäden; Gegens
u. und Nebenblätter.
Blüthe vier: bis fünfzählig, Keldy wenig verwachfen, mit zwenfachen
Stanbfäden; Eapfel zweyfächerig mit fo viel Griffeln und wenig Samen
an der Scheidwand; Keim aufrecht im Eyweiß. Sträuder mit
Gegen: und Nebenblättern.
Bäume und Sträuder auf der füdlichen Erdhälfte, meiſtens
mit Klee» ober Fiederblättern, und Blüthen ähren« oder Fopfe
fürmig, bisweilen mehr oder weniger Staubfäden alg gewöhnlich.
A. Blüthe vielzählig; Feine Nebenblätter. Baueraceen.
Sträuder mit Kleeblättern, gegenüber ohne Nebenblätter;
in Auftralien. Kelch faft frey und mehrtheilig, mit fo viel
Blumenblättern und mehrfachen Staubfüden; apfel zwep- und
mehrfächerig und vielfamig.
1.8. Die Wirtel-Noben (Bauera),
Kelch ſechs- bis zehntheilig, mit foviel Blumenblüttern und
gegen 60 Staubfädenz Eapfel aufgeblafen, zwenfächerig, mit fo
viel ausgefperten Griffen und wenigen Samen an der Spihe
der Scheidwand, Keim aufrecht im Eyweiß. Gträuchlein im
gemäßigten Reuhoftand, mit länglichen Kfeeblättern und einigen
rothen Achfelbüthen,
1) Die gemeine (B. rubioides). Ä
Blaͤttchen Tänglich und gezähne, Blüthenftiele länger und
1994
einzeln; Gapfeln behaart. Zierlicher Straub, wie manche
Diosmen, mannshoc, mit fchönen, hochrothen Blumen einzeln
in Achſeln, auf zolllangen GStielen; hin und wieder in Gärten;
die Blätter ftehen faft in Wirteln. Andrews bot. Rep. t. 198,
Malmaifon 8.96. Sims bot. Mag. t. 715. Salisbury,
Ann, bot. J. t. 10,
B. Blüthen fünfzähligz; Nebenblätter,
2. G. Die Fieber: Noben (Cunonia). |
Kelch fünftheilig und abfällig, mit fo viel Länglichen Blus
menblättern und 10 Staubfäden; Eapfel fegelförmig, zwenfchnä«
belig und zwepyfächerig, trennbar, mit mehreren Samen an einem
Mittelfäuidhen.
Sträucher am VBorgebirg der guten Hoffnung, mit ungraben
Siederblättern und Blüthen in Achſelähren.
1) Die gemeine (C. capensis).
Fünf Fiederblättchen länglich, Iederig und gezähnt, Trauben
gegenüber und einfach, mit zahllufen Blüthen. Baumartig, in
Wäldern an Flüffen, Blättchen über zollbreit, Blüthen Flein
und rofenroth, in 2 langen Endähren. Burmann, Africa
8. RM; Rode Elseboom. PIufenet 2. 141. 8. 4. Särt-
ner T. 225. Lamard %. 371.
= G. Die Gummi-Noben (Ceratopetalum).
Kelch Ereifelförmig, unten verwachſen und fünflappig, mit
fo viel nagelfürmigen, zerfhligten Blumenblättern und 10 Staube
fäden, Beutel gefpornt; Eapfel zweyfädherig, mit wenig Samen,
reif einfächerig, klafft oben.
1) Die gemeine (C. gummiferum).
‚Kleeblätter gegenüber, fanzetförmig und gezähnt. Neu:
holland, ein baumartiger Strauch, mit Fleinen, gelben und ro—
then Blumen in großen Endrifpen; aus der Rinde jhwigt ein
rothes Gummi, weldes unter dem Namen Gummi rubrum fchon
im Handel it. Smith, Nova Hollandia I. t. 3. |
4.68. Die Flügel:eRoben (Weinmannia),
Reich frey, meiſt viertheilig, mit fo viel Blumenblättern
und zweymal fo viel Staubfäden auf einer Scheibe; Eapfel zwey⸗
füherig, zwenfchnäbelig und zweptheilig, mit wenig behaarten
1995
Samen an der Scheidwand. Bäume und Sträucher in heißen
Ländern, mit verfchiedenen h eingelenften Blättern und meift
paarigen Trauben.
1) Die gemeine (W. glabra).
Fiederblätthen verkehrt oval, glatt und geferbt, Weftindien,
ein Bäumchen mit Gegeräften, 11—13 feinen Fiederblätt:
chen und eben fo großen Nebenblättern; Flügel des Blattſtiels
oval; Trauben länger als Blätter, mit zahlreiden, weißen Blus
men, wie Tiarella, Die Rinde ſcheint zum Gerben gebraucht
zu werden. Lamard T. 313. F. 1.
©
9. Zunft. Zaub:Aepfler — Klammen.
Pomariae foliales,
Hydrangeen, Efcallonien, Bhiladelphen.
Kelch verwahren, meiſt fünfzählig; Eapfel zwey- und mehrfäcerig,
Griffel meiſtens verwachſen.
A. Hydrangeen: Zehn Staubfäden, Griffel getrennt;
Sträucher mit Gegenblättern ohne Nebenblätter.
Kelch zwey⸗ bis vierſpaltig, mit zweymal fo viel Staub—
fäden; Capſel zwey- und mehrfächerig, mit getrennten Griffeln
und vielen Samen; Keim aufrecht im Eyweiß.
Sträucher und Bäume in America, Indien und Japan mit
einfachen Blättern und fünfzähligen, manchmal getrennten, une
gleichen, aber meiſtens ſehr zahlreichen Blumen und großen
Sträußern.
1. ©. Die Zier-Klammen (Hydrangea).
Kelch halbrund, zehnrippig und fünfzähnig, mit fo viel
Blumenblättern und zweymal fo viel Staubfäden; apfel ge=
krönt, zweyfächerig, mit vielen Samen an den Rändern, Flafft
oben. Sträucher mit ovalen Blättern, meift weißen Blumen
in großen Sträufern, wovon bie äußern oft ſtrahlig und taub
find. Hortenfia,
1) Die gemeine (H, hortenfis).
Dlätter fpig-oval, gezähnt und glatt; Blüthen weiß oder
fleifhferben in großen Sträußern, mit wenig fruchtbaren. China
1996
W
und Japan feit mehrern Jahren bey uns in großer Menge unter
dem Namen Hortenfia mutabilis; ein fehr äjliger, blatt« und
blumenreicher Straud, 2—3' hoch, braun, von unten an getheilt,
mit großen gejtielten, fiebenrippigen Blättern; die Sträußer am
Ende über fauftgroß, wie Schneeballen, woran die meiften Blumen
taub find und die äußern Blätter derfelben größer. Sie dauert
2—3 Monate lang. Es ift merfwürdig, daß diefe fehöne
Pflanze: bey uns noch nicht lange bekannt ift, während man fie
faft auf jedem hinefifhen Papier abgemalt findet. Wenn man
Eifentheile in die Erde thut, werden die Blumen blau. Lou⸗
reiro L S. ı71. Smith, Ic. pietae tab, 12. Lamard
T. 380. Rofe du Japon; Sijo.
2) Die große (H. arborefcens),.
Blätter oval und etwas herzfürmig, Die obern lanzetförmig
und grob gezähnt; die Sträußer doldenartig und faſt alle
Blumen fruchtbar. Nordamerica an fumpfigen Orten, 3° body, .
Blumen Elein, weiß und wonlriehend, in großen Sträußern,
auch bey ung in Gärten, aber feltener. Miller, Ic, t. 251.
Schkuhr 8. 119. Lamarck %. 370. F. 1.
B. Efcallonien: Fünf Staubfäden, Griffel verwach—
fen; Blätter abwechſelnd, ohne Nebenblätter,
- Sträucher und Bäume mit einfachen Blättern in warmen
und heißen Ländern; Kelch meijt verwachſen; Capfel zwey- bie
fünffächerig, mit vielen Samen an ben Rändern; Keim im
Eymweiß. \
2. G. Die Harz: Klammen (Escallonia),
Kelch halbrund, verwachſen und fünfzähnig, mit fo viel
länglichen Blumenblättern und Staubfäden; Capfel beerenartig,
gekrönt, mit zweplappiger Narbe, zwepfächerig, mit vielen Gas
men oben an einem Mittelfäulchen, öffnet fi) unten mit Lö—
ern. Harzreiche Bäume und Sträucher in Südamerica, mit
verfehiebenen Blüthen,
a) Bluͤthen einzeln.
1) Die fperrige (E. myrtilloides). ya
Blätter laͤnglichoval, rippig und gezähnelt. Neugranada
und Peru, auf hohen Bergen; ein baumartiger Straud, 24’ hoch
* "1997
» i
mit hellrothem Holz und harzreichen, fperrigen Aeſten; Blumen:
* Blätter fpatelfürmig und weiß. Das Holz iſt gut zu Merten;
die bittern Blätter geitoßen gegen Quetfehungen. Ruiz et Pa-
von, Fl. peruv. IH. t. 234. f. 6. Stereoxylon patens, Smith,
Ic, ineditae H. t. 30.
b) Blüthen in Rifpen.
1) Die gemeine (E. refinofa).
Blütter länglicheoval und drüfig gezähnt, Nifpen mit weni⸗
gen weißen Blüthen. Peru auf Bergen, ein Strauch, 18° hoch,
mit grauer Rinde und rothen, harzigen Zweigen, bie Man ge⸗
ſtoßen auf Beinbrüche legt; Blätter gedrängt, 2“ lang, faſt
einen halben breit. Das Holz iſt ſehr gut zu allerley Werf-
zeugen. Ruiz und Pavon T. 235. F. a. Chacas, Chacha-
coma.
3) Die pulverige (E. pulverulenta),
Blätter elliptifch, gerollt und mit Harz beftäubt, Blüthen
geänlih, in Endähren. Ehili, in Wäldern; 12° hoch, ganz
rauch, mit aufrechten, dreyecfigen Zweigen, deren Staub Augen⸗
entzändung hervorbringt. Ruiz und Pavon T. 237. 5. a.
Mordogno,
3.6, Die Heiden-Klammen (ltea).
Keich frey, glockenförmig und fünffpaltig, mit fo viel ſchma⸗
len Blumenbdlättern und Fürzern Staubfäden; Eapfel zweyfäche—
rig, zweyfurchig und theilbar, mit einem Dugend Samen an
den Rändern.
1) Die gemeine (I. virginiea).
Blätter lanzetförmig und fiharf gezähnt; Blüthen in eins
fachen Endähren. PVirginien, in Sümpfen; ein zierlicher Strauch,
wie Clethra, mannshoch, mit glatten, runden Zweigen und Fleis
nen weißen Blüthen in aufrechten Endirauben; bey ung hin
„und wieder in Gärten, Plukenet T. 339. $. 5. Duha-
mel, Arbres I, t..126. Lamarck %, 147. F. 1. Heritier,
Stirpes I. p. 138,
©. Philadelphen; Staubfäden, Capfelfächer und Samen
zahlreih, Griffel verwachſen; Blätter BerONen, ohne Neben⸗
blätter,
® ® _ +
1998 | .
‚Sträucher in gemäßigten und wärmern Ländern, mit ein—⸗
fachen und rippigen Blättern ohne Düpfel und Randrippen;
Blüthen weiß und wohlriehend in breyzinfigen Sträußern;
Keldy Freifelförmig, verwachfen, fünf und mehrzaͤhnig, mit ſo
viel Blumenblättern und viel mehr graden Staubfäden; Capſel
im Kelch, drey- und mehrfächerig, mit fo viel Griffeln oder
Narben und vielen Samen an Säulenflügeln, Mafft verſchieden;
Samenfchale Häutig, weiter als Kern, Flafft am Nabel wie
eine Hülfe; Keim aufrecht im Eyweiß.
4.6. Die Holder-Klammen (Deutzia).
Kelch fünfzähnig, mit fo viel länglichen Blumenblättern
und zweymal fo viel geflügelten Staubfäden; Capſel Drey- oder
vierfnöpfig mit fo viel Griffen und je einem Dubend Samen
am innern Winfel, Flaffe im Rüden. Behaarte Sträudlein in
Indien und Japan mit fchlaffen Zweigen und ſchönen Blumen
in Sträußern.
1) Die gemeine (D: scabra).
Blätter geftielt, fpis-oval und gezähnt mit flernfürmigen
Haaren. Japan auf Bergen, ein mannshoher Strauch wie
Holunder, mit Gegenäjten und bdreyzinfigen GSträußern. Die
rauhen Blätter werden zum Polieren des Holzes gebraucht.
Kaempfer, Amoen. V. p. 854. Joro; Thunberg, Flora
japon. t. 24. (kamard T. 380.)
5. © Die Jasmin: Klammen (Philadelphus).
Keldy vier: bis fünflappig mit fo viel ovalen Blumenblät-
tern und fünffachen Staubfäden; Capfel vier: bis fünffächerig,
mit fo viel unten verwachfenen Griffeln, lederig und fachfpaltig,
mit vielen hängenden Samen und BORN BEE das Würzelcyen
‚gegen ben Nabel,
1) Die gemeine (Ph, coronarius),
Blätter fpig:oval und gezähnt, drey- bis fünfrippig, unten
rauch, Blüthen weiß, vierzählig, fo wie die Eapfel, in drey—⸗
zinfigen Endtrauben. Südeuropa, ſchon auf ber Südſeite der
Alpen im Gebüfh und in Zäunen, bey uns in Gärten als
Zierſtrauch an Lauben, hin und wieder verwildert, 1—2 Mann
hoch, mit marfreihen, braunen Zweigen gegenüber; Blätter
*
* 1999
Furzgeitielt, 3% lang, 11/, breit mit entfernten Zihnen; Blü-
then am Ende, in Blattachfeln, gegenüber, einen Strauß bil
dend, geftielt, über ,“ breit und fehr Narf riechend, ungefähr
wie Yasmin, doch etwas unangenehm; Staubfäden 20 — 25,
viel kürzer als die Blumenbfätter; blüht im May, bisweilen
gefühlt. Die graden Zweige zu Pfeifenröhren, ehemals bie
Blüthen als nervenftärfendes Mittel und das aus ihnen be—
reitete Del zur Verfälfhung des Jasminöls; die bitterlichfchar
fen Blätter folen in Stalien an den Salat gethan werden, um
ihm einen fchärfern Gefchmad zu geben. Clusius, Hist. I.
t. 55. Tabernaemontanus t. 1451. Gärtner Taf. 35.
Schfuhr T. 131. Sturm 9. Ill. Fior angielo, Salindia,
Canestro; wilder Jasmin, welfcher Holder, falfche Springe,
2) Die großblumige (Ph. grandiflorus).
Ebenfo, aber die Blätter länger zugeipigt, die Blüthen zu
dreyen und die Griffel ganz verwachfen. Rordamerica, bey ung
in Anlagen, höher, mit rothen Zweigen und geruchloſen Blumen,
Schrader, Diss. Fig, Guimpels Holzarten T. 44.
6. G. Die Kletter:Klammen (Decumaria).
Kelch fiedene bie zehnzähnig mit fo viel längliden Ölumen-
blättern und dreymal fo viel Staudfäden; Eapfel oval, fiebene
bis zehnfächerig, mit verwachfenen Griffen und vielen Samen
am innern Winfel.
1) Die gemeine (D. barbara),
Blätter wedenförmig, an der Spise gezähnt, Blüthen
weiß in Enditräußern. Im wärmern Nordamerica in feuchten
Wäldern, ein dünner und Enotiger Kletterſtrauch mit 2—3’
langen Blättern, die untern herzförmig; Blumen Klein, weiß
und wohlriehend; apfel zierlich geftreift, löst ſich unten fat
deckelförmig ab umd bleibt mit Kelch und Griffel gefrönt; bey
uns hin und wieder in Gärten. Bosc, Actes Soc. hist. nat,
paris. I. p. 76. t. 13. Michaux, Flora americana I. p. 282,
Walter, Fiora carolinensis. p. 154. Forsythia scandens,
”
kei u & ; un,
2000 ’ *
B. Strauß:-Uepfler: Rofaceen.
Pomariae thyrsales. x
Biele Staubfäden und Gröpfe; Samen meift ohne Eyweiß.
Kelch frey und verwachfen, trägt meiltens 5 Blumenblätter und dreye
bis fehsmal fo viel Staubfäden mit rundlichen Beuteln; Gröps viel-
zählia, vollftändig und verfümmert, nehmlich bisweilen nur einer
ercentrifchy oder ein Fünftelsgröps wie bey den Zwetfhen; Schläuche,
Nüffe und Bälge, frey, troden und fleifhig, oder im trodenen und
fleifchigen Kelch verfchloffen, ein: oder zweyſamig, felten mehr; Samen
aufrecht und verkehrt, Keim aber immer aufrecht, d. b. mit dem
Würzelchen gegen den Nabel oder den Samenftiel.
Trocene Kräuter, Sträucher und Bäume in afen Welt:
theilen, doch mehr in den gemäßigten, mit dünnen Wechfel: und
Nebenblättern ohne Düpfel, einfach, lappig und fiederig, felten
mir Geruch. Der Stock enthält wenig ausgezeichnete Stoffe
mit Ausnahme der Farbenfloffe; die Blüthen aber find oft wohl:
riechend und die Früchte ernähren und erfrifchen ganze Völker—
fhaften, geben auch Wein durch Gährung. —
Sie theilen ſich in zwey Ordnungen, mit trockenen und
fleiſchigen Früchten.
4
Ordnung IV. Blüthen-⸗Aepfler — Roſeen.
| Pomariae florales.
Früchte troden, Schläuche oder Bälge, felten etwas fleifchig.
Kräuter und Sträucher, Faum Bäumen, überall: zeritveut
in Wiefen, Walden, Feldern und Wäldern, meiftens an trodenen
Drten, größtentheils mit gefiederten Wechfelblättern und mit
dem Stiel verwachfenen Nebenblättern. Die Blumen melftens
Mein und felbft fehlend. Die Zahl der Staubfäden in ber,
Regel 20, fo geitelit, dag 3 vor jedes Blumenblatt und einer
dazwifchen kommt; fehlt die Blume, fo fehlen auch ihre Staub»
fäden und es bleiben nur die 3 Kelchfäden übrig, Mande
liefern Farbenftoffe In der Wurzel, einige eßbare Früchte und
einige dienen zur Zierde, °
2001
a. Bey den einen finden ſich viele einfamige und getrennte
Schläuche frey im Kelch. Roſen.
b. Andere haben einfächerige aber einfamige Capfeln mit |
dem FKelche verwachſen. Neuraden.-
ec. Andere haben getrennte, mehrfamige Bälge. Epiriaceen.
10. Zunfl, SamensAepfler — Bromen.
Pomariae seminales.
Viele einfamige Schläuche frey im Kelch.
Sie zerfallen in 2 Abtheilungen, mit trockenem Röhrenkelch
und meiſt ohne Blume, oder mit offenem Kelch und mit Blume.
A. Röhrenkelch trocken, ſo wie die Schläuche, meiſt ohne
Blume. Sanguiſorben.
Kräuter, Sträucher und Bäumchen mit Fleinen unanſehnlichen
Blüthen, bisweilen getrennt und meiftens mit wenig Scyläucen,
in Falten, gemäßigten und heißen Ländern im Trodenen. Sie
enthalten fchwache medicinifche Kräfte und Feine Fleiſch-Früchte.
a. Kräuter; Samen hängend, meift nur 5 Etaubfäden,
1. © Die Sinaue (Alchemilla).
Zwitter, Kelch Frugfürmig, vierfpaltig, mit fo viel Deds
blättchen ohne Blume, nur 1 —4 Staubfäden und fo viel
Schläuche mit feitlichem Griffel. Ausdauernde, fehr Fleine Kräu—
ter in gemäßigten Ländern, mit lappigen Blättern und büfchels
- förmigen Blüthen.
1) Das Ohmfraut (A, arvenfis).
Blätter geftielt, flaumig, dreptheilig und bie Lappen drey⸗
fpaltig, Blüthen in Wchfelfnäueln mit einem einzigen Griffel
und Schlau. Ein Sommergewähs,. faum fingerslang, mit
mehrern äftigen, faſt fadenfürmigen Stengeln, dicht mit Feile
förmigen, lappigen Blättern bedeckt, in deren Achſeln 10—12
Blüthen jtehen, Faum wie Nadeiknopf; es ift oft mit Honigthau
wie mit Zucker bejtreut, bevejtigt den Sand, ijt bitter und herb
und harntreibend, kann aud jung als Salat gegefien werden.
Tabernäm. T. 1288. Fk dan. t. ie: Schkuhr T. 26,
Aphanes; Percepierre,
Okens allg. Naturg. II. Botauik IL. ‘126
2602
2) Das Srauenmäntelein (A. vulgaris).
Wurzelblätter nierenförmig und fieben- bis neunlappig,
Lappen rundlich, gefaltet und gezähnt, Blüthen in gabeligen
Afterdolden mit 2—4 Staubfäden. Veberafi auf Waiden, an
feuchten Wegen und in Laubwäldern, fowohl in der Ebene, als
auf Hohen Bergen, ſpannehoch, gabelig und meiftens behaart,
mit einer ftarfen, ausdauernden Wurzel und großen, 2—3’' langen
und breiten Blättern, fehr zierlich wie ein Mantel gefaltet;
Blüthen gelblih, Hein, in Rifpen aus gedrängten Döldchen.
Sit ein gutes Viehfutter, wächst indeffen zerſtreut; Wurzel und
Kraut zufammenzichend, ehemals gegen ftarfe Blutflüffe, Wune
den und Gefhmwüre. Die Alchemifter fammelten den Thau von.
den Blättern; daher heißt es auch Sonnenthau und Alchemilla.
Clusius, Hist. ID. t. 108. Tabernäm. T. 693. Fl. dan,
t. 693. Plenk T. 69. Schkuhr T. 2%. Sturm 2.1.
Pied de Lion; Alchemiſtenkraut; Mutterfraut, Sinau, Tappen,
2. G. Die Wieſenknöpfe (Sanguisorba).
Kelch röhrig, gefärbt und vierfpaltig, in zwey Deckblät—
tern, ohne Blume, mit 4 Staubfäden, einem einzigen, viereckigen
Schlauch und Griffel am Ende. Ausdauernde, trocdene Kräuter
in gemäßigten Ländern, mit ungraden Fieberblättern und Blür
then in ährenförmigen Köpfchen.
1) Der große W. (S. officinalis).
Fiederblättchen herzförmig, oval und gezähnt, Köpfchen
Yänglicheoval und dunkelroth; Staubfäden Fürzer. Ueberali auf
feuchten Wiefen, 2—3’ hoch, mit einer fingersdicen, dunfel
braunen Wurzel, innwendig gelblich, Stengel, Reif, eckig, oben
mit einigen Blüthenzweigen. Die Wurzelblätter geftielt, faft
fpannelang, mit 11 — 15 Blätthen; die Stengelblätter unter
ven Köpfchen Fleiner; die Köpfchen '/e'' die, Ein hartes Vieh—
futter, ziert aber die Wiefen; die herbe Wurzel gegen ben
Rotz der Pferde Matth. T. 1051. Tabernäm. T. 316.
Fl. dan. t. 97. Kerner T. 358. Plenk T. 63. Schkuhr
Taf. 24. Hayne VII. T. 22, Radix Pimpinellae italicae;
Blutkraut, unächte Bibernell.
2003
2) Der canadifche (S. canadensis).
Ziemlich fo, aber die Köpfchen walzig und die Staubfäden
weit vorragend. Canada, auf feuchten Wiefen, 2—4’ hoch;
Wurzel did und braun, 9—13 Blättchen, 2 lang und 1’
breit, Köpfchen 3 lang und weißlih. Die Wurzel ift bitter
und herb und dient als Brechmittel, was in Diefer Claſſe eine
Seltenheit it. Eornutus T. 174. Knorr, Deliciae t. P.
5, fig. 4.
3. © Die Beherblumen (Poterium, Pimpinella).
Ebenfo, aber die Blüthen getrennt, ein: und dreyhäufig ;
Kelch in 3 Dedkblättern, mit 20 — 30 Staubfäden und 2—3
Schläuchen, Griffel am Ende mit pinfelföürmiger Narbe. Kräus
ter und Sträudjlein in gemäßigten Ländern mit Ähnlichen Blät—
tern und. Blüthen.
1) Die gemeine (P. sanguisorba).
Kraut mit edigem Stengel; Fiederblättdhen rundlich-oval,
Blüthen dunkelroth, einhäufig; die Fruchtblüthen oben; Kelch
vieredig und fteinhart.
Auf trockenen Bergmwiefen, 1-2’ hoch und fteif, oben in
einige Blüthenäfte getheilt; Wurzel did und holzig; Wurzelbläts
ter 4° lang, mit 7—13 Blätthen; Köpfchen rund und faft
zolldick; blüht im Frühling und Herbitz; das Kraut riecht an=
genehm, ſchmeckt gewürzhaft und etwas herb, ift ein gutes
Biehfutter und Hin und wieder ein Gewürz in Suppen und
Salat, ehemals gegen Ruhr, Blutflüffe, Wunten und Ge—
fhwüre. SZierpflanze in Gärten. Matth. T. 1034. Tas
bernm. Taf. 316. Kerner Taf. 164. Plenk Taf. 668.
Schkuhr T. 300. Hayne VIH. T. 23. Herba Pimpinellae
minoris; fchwarzer Bibernell, rauhes Blutfraut, Nagelfraut,
Mengelfraut.
4. © Die Odermennige (Agrimonia).
Fünf Kelchlappen, auswendig voll hafenförmiger Borften,
5 Blumenblätter und dreymal fo viel Staubfäden, 1—2 nußar-
tige Schläuche mit langem Endgriffel im verhärteten Kelch.
Ausdauernde Kräuter in gemäßigten Ländern mit ungraden
Siederblättern und gelben Blumen in ährenartigen Trauben,
126 *
2004
1) Der gemeine (A, eupatoria), . j
Stengel rauch, Blätter unterbrochen gefiedert, Blättchen
länglich-lanzetförmig und gezähnt, das ungrabe gejtielt; Blü—
then in unterbrochener Aehre; Fruchtfelch verfehrt Fegelfürmig
und borſtig. Meberali an Wegen, trodenen Rainen und Zäu«
nen, über 2’ hoch und ziemlich einfach, untere Blätter 6“ fang
mit 5—13 Blättchen, über zoffgroß, mit Fleinern dazwifchen,
unten filzig; Blüthen in Deckblättern, bilden eine lange Aehre.
Das Kraut ift etwag gewürzhaft und herb, und wurte als
Wundmittel gerähmt, auch gegen Erfchlaffung der Därme und
Leberverhärtungen. Matth. T. 1014, Tabernm. %. 330.
Fl. dan. tab. 588, Plenf Taf. 364. Schkuhr Taf. 128,
Hayne I. T. 19, Herba Agrimoniae, Lappulae hepaticae,
Eupatorium veterum; 2eberflette, Bruchwurz, Steinwurz.
b. Sträucher; meiſt 20 Staubfäden; in heißen Ländern.
* Samen hängend oder verfehrt.
5. ©. Die Klee-Bromen (Clifiortia).
Zweyhäufig, Kelch dreyfpaltig, mit 30 Staubfäden ohne
Blume; 1—2 häutige Schläuche mit feitlihem Griffel und
bärtiger Narbe.
Glatte Sträucher am Borgebirg der guten Hoffnung mit
Heinen Kleeblättern und Achfelblüthen,
1) Die gemeine (C. ilieifolia).
Blätter länglichrund und umfaffend, harſch, mit einander
verwachfen wie ein breylappiges Blatt, an ber Spitze dornig
gezähnt. Ein Strauch, 2—3' hoc, fingerspid und Frumm
mit vielen Zweigen, oben Frautartig; Blätter ſtiellos und zoll
groß, in den Achſeln gelbliche Blüthenköpfchen mit vielen weis
Gen Staubfäden. Dillen,, Hort. elth. t. 31. f. 35. Linne,
Hort. cliff. t. 30. Lamard T. 827.
6. G. Die Perl-Bromen (Margyricarpus).
Kelch vieredig, auswendig an den 4 oder 5 Lappen ein
Furzer Dorn, 2 Furze Staubfäben ohne Blume; nur ein Schlaud)
mit endlichem Griffel in beerenartigem Kelch. Sträuder im
heißen America mit ungraden Fiederblättern und einzelnen
Achſelbluũthen.
2005
1) Die gemeine (M. setosus).
Neun bis eilf fehmale Fiederblättchen, unten weißlich, en-
digen in 2—4 Borften. Peru, Ehili und Brafilien auf dürren
Hügeln, ein äſtiges Sträuchlein, ſchuhhoch, dicht mit Blättern
bedeckt, Blätthen 3° lang, Nebenblätter fcheidenartig und zof:
tig; Früchte pflaumenartig, rundlich und weiß glänzend wie
Perlen, werden von den Kindern gegejfen, obfchon fie wenig
Sleifch haben. Das Kraut gegen Blutflüffe. Ruiz et Pa-
von, Prodr. t. 33. Fl. _peruv. I. t. 8. fig. d.
= Samen aufrecht.
7. ©. Die Leder-Bromen (Üercocarpus).
Kelch lang und gefärbt, Rand fünflappig und abfällig, ohne
Blume, mit 20 Staubfäden; cin Schlauch mit fehr langem, be—
haartem Endgriffel,
1) Die gemeine (C. fothergilloides).
Blätter efliptifch, lederig und gezähnt. Merico, ein Bäum—
chen 2 Mann hoch, mit runden und glatten Wechſelzweigen;
Blätter geftielt, 15% lang, 9 breit; Blüthen dugendweife in
Adhfeldüfcheln, gegen 3 lang und purpurroth, mit weit hervors
ragendem, fhwanzförmigem Griffe. Humboldt et Kunth,
Gen. Vl, p. 183.
8. ©. Die Zahn-Bromen (Parfhia).
Kelch glocdenförmig und fünftheilig, mit fo viel ovalen
Blumenblättern und 20 Fürzern Staubfäden; ein, bisweilen zwey
Bälge,; mit einem Samen auf dem Boden und mit Furzem
Griffel, Flaffen feitwärts.
1) Die gemeine (P. tridentata).
Blätter getrennt und feilförmig, an der Spitze zwey» bie
dreyzähnig, oben behaart, unten graufilzig. Nordamerica, auf
Waiden, am Eolumbiafluß, ein fehr äfliger, glatter Strauch, mit
grauer Rinde, fehr Meinen Nebenblättern und gelben, faſt ſtiel—
Iofen Blumen an Furzen Zweigen. Purfh, Fl, am. I. t. 15,
Tigarea; De Cand,, Linn, Tr. XII, p. 157. Hooker, Fk
am. I. t. 58.
B. Kelch offen oder fleifchig, mit Blume; 20 und mehr
Staubfäden, und viele. Schläude,
2006
| Kräuter und Sträucher in gemäßigten Ländern, mit lap⸗
pigen und fiederigen Blättern; durchgängig 5 Blumenblätter mit
20 und viel mehr Staubfäden. Größtentheils in gemäßigten
Ländern, überall zerftreut, meiftens auf Angern, trocdenen Hügeln,
an Zäunen und in Wäldern,
Einige find ziemlidy gewürzhaft, einige haben fehr wohl:
viechende Blumen und einige endlich tragen ſchmackhafte Frucht⸗
böden oder Beeren. !
Bey den einen fteht ber Samen aufrecht im Schlauch, bey
andern fteht er verfehrt.
a. Kelch offen. Potentillen.
1. Samen aufrecht und der Griffel am Ende.
9. G. Die NägeleinWurzen (Geum).
Kelch fünfſpaltig und flach, mit 5 Deckblättchen; viele
Schläuche auf erhöhtem, haarigem Fruchtboden, mit langem, ein-
gefenftem, meiſt rauhem und hafenförmigem Griffel. Aus:
dauernde Kräuter mit ungrad gefiederten Wurzelblättern, und
meiſt Drepzähligen Stengelblättern; Blüthen einzeln am Ende,
‚einen Strang bildend.
1) Die gemeine N. (GC. urbanum),
Wurzelblätter zackig, Stengelblätter dreytheilig und gezähnt,
DBlüthen aufrecht, Griffel unbehaart, Fruchtkelch umgefchlagen.
’Meberall an etwas feuchten Orten, an Zäunen und in Wäldern,
12° hoch und rauch," mit wenig Zweigen; Wurzelblätter lang
‚geftielt, 3 fang, mit 5 Fieberblättchen, wovon das ungrade
‚größer und dreylappig; Blüthen einzeln, Langgeftielt, Flein und
ſchön gelb, im May. Die Wurzel ift dick, fpindelförmig und
ibraun, innwendig weiß mit vothem Kern, riecht, bejonders im
Frühjahr, wie Nägelein, ift gewürzhaft und ftärfend, enthält
Gerbſtoff, Harz und ätherifhes Oel, und wird flatt China ges
braucht als Pulver, Aufguß, Abfud und Erträct; bewahrt Das
Bier vor dem Sauerwerden. Clufius, Hist. II. t. 102. Fl.
dan. t. 672. Schfuhr T. 137. Sturm H. V. Hayne IV.
Taf. 33. Düffeldo. VI. Tof. 17. Wagner. T. 11. Radix
Caryophyllatae; Cariofillata , Benoite; DBenedicten- Kraut,
2007
3) Die Waffer-R. (G. rivale).
Ebenſo, aber die Blüthen geneigt, die Griffel behaart und
in der Mitte gedreht. Ueberall am Waſſer, auf feuchten Wiefen,
etwas Fleiner, Kelche dunkelroth und gefchloffen; Blumen gelb,
mit rothen Adern. Die Wurzel ift wenig gewürzhaft, und wird
Faum gebraucht. Clusius, Hist. II. t. 103. Nr. 1. Fl. dan.
t. 722. Schkuhr T. 137. Sturm 9. VE. Hayne W,
Taf. 34.
3) Die Berg:R. (G. montanum).
Ebenfo, aber der Griffel ohne. Gelenf und zottig; Stengel
mit einer Dottergelben Blume. Alpenwieſen, fpannehoh und
zottig; Wurzekblätter zahlreich, 4 tang, aus 11—15 Blättchen
4“ (ang; Blüthen ziemlich groß und aufrecht. Die Wurzel ges
würzhaft, wie die vorige, chemals gebräuchlich, jest nur bey
ben Hirten. Jacquin, Austr, tab, 373. Sturm 9. XIV,
Sieversia.
10.8. Die Faden: — (Waldsteinia).
Kelch Freifelfürmig und fünffpaltig, mit 5 Deckblättchen, fo
viel größern Blumenblättern und vielen Staubfüden; 2—3
Schläuche mit abfälligem Griffel. Kräuter wie Potentilla, in
Ungarn, mit zarten Gtengeln, Tappigen Blättern und gelben
Blumen in gabeligen Sträußern.
1) Die gemeine (W. geoides).
Blätter geſtielt, drey- bis fünftheilig, Lappen gezähnt. Un—
garn, im Wäldern, bey uns in Gärten als Zierpflanze; ein
Feines Kraut, mit großen, aeftielten Wurzelblättern, kaum
fpannelangen Stengeln und Tanggeftielten Blüthen, Feiner als
bey Potentilla vena. Waldstein et Kitaibel, Plantae
Hungariae t. 77. Wildenow, Neue Berl, Schriften U. 8. 4,
5. 1. Nestler, Potentillae t. 1.
11. ©. Die Hirfh-Bromen (Dryas).
Ebenfo, aber die Deekblätter treten in den Kelch, welcher
Dadurch acht- bis neunfpaltig wird, und eben fo viele Blumen
blätter trägt. Sträuchlein auf Bergen im Norden, mit eins
fachen, unten filgigen Blättern und ziemlich oroßen, weißen
Blumen,
2008
1) Die gemeine (Dr. octopetala), -
Blätter oval und geferbt, unten weiß filzig. Auf Alpen-
waiden, bis tief herunter in die Thäler, aber immer über 2000°
hoch. Ein Fleines, faft Frautartiges Sträuchlein, Faum federfiels
dick, mit holziger Wurzel und oben einem Büſchel Blätter, ge⸗
ftielt, ſpitz oval, weitläufig geferbt und etwas herzförmig, 1
lang, */s' breit, faſt wie beym Gamander; aus dem Blattbuſch
kommen über 2“ lange Stiele, mit einzelnen, recht hübſchen Blumen,
®/a breit; gegen 30 Schläuche, mit zolflangen, behaarten Grif-
fein, wie bey Geum. Sit etwas zufammenziehend, und wird
vom Bolf gegen Durchfall gebraucht, auch früher in der Apo«
thefe als Herba Chamaedryos aljinae, Clusius, Hist. 1.
t. 351. Fl. dan. £.51. Schkuhr %. 137. Lamark T. 443,
Geum chamaedrifolium; Hirſchwurz.
2. Samen hängend oder verkehrt im Schlauch.
12. ©. Die Erdbeeren (Fragaria).
Kelch flach und fünftheilig, mit 5 kelchartigen Deckblättchen,
ſo viel Blumenblättern und 20 Staubfäden (3 gegenüber, 1
abwechſelnd); viele Schläuche mit einem kurzen, ſeitlichen Griffel
auf einem erhöhten, fleiſchigen Boden. Ausdauernde, kleine
Kräuter in allen Welttheilen, mit Ausläufern, dreyzaͤhligen,
grob-gezähnten Blättern und meiſt weißen Blüthen iR dolden⸗
artigen Endſträußern.
1) Die gemeine (F. vesca).
Stengel aufrecht und behaart, Blätter dreyzählig, Blättchen
gefaltet, unten behaart; Früchte hängend und abfällig, Kelche
umgeſchlagen; Haare der Bluͤthenſtiele angedrückt. Ueberall in.
Waͤldern, auf Hügeln und an Rainen, welche der Sonne aus—
geſetzt ſind; die Wurzel wagrecht, voll brauner Schuppen, mit
1 — 2 langen, wurzelnden Ausläufern; 1—3 Schäfte, ſpanne—
hoch, oben in einige kurze Zweige getheilt, mit 2—3 Blüthen;
gegen ein Halbdugend, fait eben fo hohe Wurzelblätter, mit 2
lanzerföürmigen Nebenblättern ; Blumenblätter rundlich und weiß;
der Fruchtboden oder die fogenannte Beere länglih rund, meiſt
roth, faftreich und gewürzhaft, voll Feiner, glatter und brauner
Schlaͤuche auf der Oberfläche wie Samen; blüht im April und
2009
Map, reift im Juny und bey guter Witterung wieder im Herbit,
Die Erdbeeren werden von Kindern gefammelt und in Fleinen
Körbchen oder dutenartig zufammengefchlagenen Rinden in die
Städte zum Kauf getragen, Sie find nicht bloß das erfte Obft,
fondern gehören auch zu dem fchmadhafteften, erfrifchendften und
gefündeften, das man fo wohl roh ißt, als mit Zucker und Wein,
an manchen Orten auch mit Milch. Mean läßt fie auch gähren
und macht Wein, Effig und Branntwein daraus, was aber
wegen der geringen Menge nicht von Bedeutung ſeyn Fann.
Früher empfahl man fie gegen Gicht und Harnfranfheiten;
Wurzel und Blätter als zufammenziehende Mittel gegen Durche
fall und Blurfluß, auch als Thee. Matth. T. 1021. Tas
bernämont. %. 346. Blackwell T. 77. Plenf T. 41%,
Shfuhr T.135. Sturm 9.1. Hayne IV. T. 26. Fra-
gum; Fraise; Fraga, Fragola, \ |
Es gibt mehrere Abarten. Sn ten Gärten hat man
Die Monats:-Ertbeere (F. semperflorens),
welche den ganzen Sommer blüht und etwas fpißigere
Beeren hat. Noilette, Jardin fruitier t. 11. f.2. Hayne
II, T. 25.
Unter den wilden unterfcheidet man zum Theil alg eigene
Gattungen:
a) Die Wald-Erdbeere (Fr. elatior),
Häufiger in Bergwäldern, größer und raucher, die Haare
an den Blüthenftielen abftehend, In den Gärten unter dem
Namen Zimmet-Erdbeeren. Ehrharts Beyträge VI.
©. 23. Noisette, Jardin t. 13. f. 1. Hayne IV. T. 27.
b) Die Knad- Erdbeere (Fr. collina)
hat einen angedrürften Fruchtkelch und härtliche, Faum ab:
falfende Beeren. Ehrharts Beyträge VII ©. 26. Fl. dan,
t. 1389. Hayne IV. T. 30,
e) Die Breftlinge (Fr. breslingea)
mit angedrücktem Fruchtkelch und diekern, nicht abfallenden
Beeren, welche weißlich find und hart, ganz füß ſchmecken und
erit gegen den Herbit reifen, die Blumen geldlich weiß. Sie
haben den Namen ohne Zweifel, weil fie wie verfümmerte Erb:
2010
beeren ausfehen. Der Name ift vorzüglich im nördlichen Deutfchs
land einheimifch. Noifette %. 13. $. 2. Duchesne, Nat,
des Fraisiers 1766. 12. p. 534.
2) Die Sharlady-E. (F. virginiana).
Zweyhäufig, Blätter oben glatt, Zruchtfelh offen, die
Schläuche ganz eingeſenkt. Aus Virginien in unfern Gärten.
— VII. ©. 24. Noiſette T. 12. F. 2. Hayne
IV. T. 28. Fraga scarlatina.
Die Ananas-E. (F. grandifiora).
Zweyhäuſig, Blätter unten behaart, oben glatt mit ſehr
langen und behaarten Ausläufern „Fruchtkelch anged ackt. Aus
Surinam in unſern Gärten, mit ſehr großen, aufrechten Früchten,
faſt wie Wallnuß, auswendig roſenroth, innwendig weiß. Ehr—
hart, Beyträge VII. ©. 25. Duhamel, Arbres I. tab. 6.
Miller, Ic, tab. 288. Noifette T. 14. 8.2. Hayne IV,
29.
4) Die Chili-E. (Fr. chilensis),
Ebenfo, aber tie Blätter beyberfeits behaart; ebenfalls in
unſern Gärten, aber nicht fo häufig. Ehrhart VII. ©, 26.
Dillenius, Hort. elth. t, 120. f. 146.
13. ©. Die Blataugen (Comarum).
Alles wie bey Fragaria, aber der ovale Fruchtboden ſchwam⸗
mig, die Blumenblätter ſpitzig und roth.
1) Das gemeine (EC. palustre),
Stengel auffteigend, Blätter fiederartig, Blättchen lanzet—
förmig und gezähnt, unten grau, Blumen fürzer als Keldy und
dunkelroth. Auf fumpfigen Wiefen, überall felten, ein aus—
dauerndes Kraut mit Friechender Wurzel, woraus mehrere, 1—2'
lange, röthlicye Stengel kommen, am Ende aufgerichtet; untere
Blätter aus 5—7 Fiederblättchen, die obern dreyzählig; Achſel⸗
blüthen lang geftielt, mit großem, dunkelrothem Kelch, viel Flei-
nern Blumenblättern und 20 Staubfäden im May. Die Pflanze
Deutet, wo fie häufig wächst, Torfboden an, tft zufammenziehend,
bient zum Gerben, die Wurzel zum Rothfärben, chemals gegen
Durdfan und Blutfiuß: Radix et Herba Pentapbylli aquatiei.
2011
Tabernämont. 8. 354. Fl. dan. t. 636. Hoffmann,
Fi. germ, t. 7. Schkuhr T. 138.
14. G. Die Sans: Bromen (Potentilla).
Keldy offen, vier: oder fünffpaltig, mit fo viel Felchartigen
Deeblättern und Blumenblättern, meift 16—20 Staubfäden;
Fruchtboden gewölbt und troden, die Griffel feitlich.
a.) Die Rothwurzen (Tormentilla).
Blüthe vierzählig.. Ausdauernde Fleine Kräuter mit fiedes
rigen Blättern und einzelnen Blüthen in Zweiggabeln, auf lans
gen Stielen, Fruchtkelch gefchloffen.
1) Die gemeine (T. erecta).
Blätter dreyzählig, Stengelblätter ſtiellos, Nebenblätter fin—
gerartig eingefchnitten. Ueberall auf Hügeln, in Büfchen und
auf Waiden; Wurzel oft fingersdic, walzig und fnotig, wie
abgebiffen, braun, innwendig röthlicy, treibt mehrere fchuhlange
und liegende, am Ende aufgerichtete Stengel mit fperrigen Zwei»
gen; Wurzelblätter langgeftielt, drey- und fünfzähnig, Die obern
dreyzählig, Lappen zolllang, einen halben breit, Blumenblätter
flein, gelb und ausgerandet, mit 16 Staubfäten. Das Kraut
ift zufammenztehend, ftärfend und wurde gebraucht, jet noch
die herbere, viel Gerbitoff enthaltende Wurzel, woraus man audy
ein Ertract zieht, welches itatt Drachenblut angewendet wird;
fie dient übrigens zum Gerben und Rothfärben des Leders
Tabernämontanus %. 370. Fl. dan. t. 589. Knorr>
Debeise 4.45 2, — re T. 136. Sturm 9.31. Hayne
II. T. 48. Düſſeld. VI. T. 2. Blutwurz, Ruhrwurz.
vr Die Friehende * reptans).
Ebenfo, aber die untern Blätter fünfgählig, die Stengels
blätter gejtielt und dreyzählig, Nebenblätter Elein, lanzetför—
mig und bisweilen gefpalten. Seltener, in fchattigen Wälz
dern, mit größern Blumen; diefelben Heilfräfte.e Lehmann,
Potentillae t. 13. P. nemoralis, |
b.) Die Zotten-Bromen (Sibbaldia).
Ganz wie Potentilla, aber nur 5 oder 10 Staubfäben und
fo viel Schläuche mit abfälligem Griffel. Behaarte und liegende
2012 /
Kräuter in Fältern Ländern, mit einfachen und lappigen Blättern,
ſchmalen Nebenblättern und Fleinen Blumen in Sträußern.
1) Die gemeine (9. procumbens).
Blätter tief dreylappig, unten behaart, Blumenblätter Furz
und fpisig. Auf den böchiten Alpen, ein Fleincs Kraut mit gels
ben Blümchen. Fl. dan. t., 32. Sturm 9 XVII.
e.) Die Fingerfräuter (Potentilla).
Ebenfo, aber alles fünfzählig und 20 Staubfäden. ,
> a) Blätter dreyzählig, Blumen herzförmig.
* Blumen weiß.
1) Das erdbeerartige (P. fragariaftrum).
Stengel liegend und zweyblüthig, Wurzelblätter geſtielt,
feidenhaarig ‚und dreyzählig, Blätthen rundlich= oval und ges
zähnt, Wurzel mit Ausläufern. Auf Hügeln, im Gebüfh, an
Zäunen, Waldtraufen und Felſen; häufig, fleht ganz aus wie
die Erdbeeren, die Blätter oft höher als der Schaft, die Blumen
fehneeweiß, fo lang als der Kelh, der Fruchtboden zottig, die
Schläude glatt und weißlid. Schkuhr %. 135. Hoffmann,
Fl, german. t. 6. Fragaria Iterilis L.
* Blumen gelb.
2) Das friechende (P. reptans).
Stengel Friehend, Blätter gejtielt, aufrecht und fünfzählig,
Blättchen Feilfürmig, oval und tief gezähnt; Blüthenftiele ein
zeln, Schläude rau. Ueberall an feuchten Orten, Gräben,
Wegen und Zäunen; Wurzel walzig, treibt mehrere fadenfür-
mige Stengel über ſchuhlang, kriechend und wurzelſchlagend, das
ungrade Blättchen gegen 2“ fang, Blüthen groß und goldgelb.
Kraut und Wurzel zufammenziehend, ehemals vffiecinell; die letz—
tere zum Serben. Fuchs T. 624 Tabernämont. %. 351,
Schkuhr %. 136. Hayne IV. T. 32. Radix ef Herba
Pentaphylli; Fünffingerfraut.
b) Blätter fingerförmig getheilt, Blumen gelb und herz»
fürmig.
3) Das frühe (P. verna),
Stengel aufiteigend und rauch, Wurzelblätter fünfe und
fiebenzählig, Blättchen Tänglicheoval und tief gezähnt, die untern
2013
Nebenblätter fünf: und fiebenzählig, Schläuche kaum runzelig.
Ueberall an Wegen und auf fandigen Angern; ein Fleineg
Kraut mit fingerslangen, liegenden Stengeln und Fleinen,
gelben Blumen im März. Clufius, Hift. II. t. 106. Nro. 3.
Tabernämont. Taf. 354. Crantz, Auftr, tab. 1. fig. 1.
Sturm 9, XVil.
4) Das weiße (P. argentea).
Stengel aufiteigend und filzig, Blätter fünfzählig, Blättchen
Eeilfürmig oval, ftarf gezähnt, Rand umgerolit, unten weißfilzig;
Schläuche runzelig. Häufig auf Augern, an Wegen und Mauern;
mehrere Stengel gegen 1' lang und ziemlich aufrecht, Blüthen
ftraußartig, klein, mit filzigen Stielen, Fruchtboden behaart.
Beveitigt den Flugfand und kann, wie faft afle anderen, zum
Färben gebrausht werden. Matthiol, T. 1020. Tabernä-
mont. %. 353. Fl. dan, t. 865. Sturm 9. XV. Fünf—
fingerfraut. |
5) Das grade (P. recta).
Stengel aufrecht und zottig, Wurzelblätter fiebenzählig, die
oberen fünfzählig. Blättchen länglich und grob gezähnt; Schläuche
tunzelig und geflügelt. Hin und wieder auf Bergen und in
Wäldern, gewöhnlich zur Zierde in Gärten; 1,“ hoch, Blumen
blaßgelb, in rifpenartigen Endfträußern. Lobelius T. 689.
Tabernämont. T. 351. Jacquin, Austr. t. 383. Zan—
nichelli, Istria t. 224. Lehmann, Potentillae t. 7. Rei-
chenbach, Ie. IV, f. 521.
e) Blätter ungrad gefiedert, Blumenblätter ganz und gelb.
6) Das gemeine (P, anserina),
Stengel Friecyend, Fnotig und wurzelnd, Blätter büfchels
fürmig, unterbrochen vielfiederig, Blättchen länglih und fcharf
gezahnt, Adzfelitiele einblüthig, ohne Dedblätter, Nebenblätter viels
fpaltig. Ueberall an Wegen und auf Ungern, die oft ganz da—
von bededt find; ein ausdauerndes Kraut, mit liegenden, fchuhs
langen Stengeln; Blätter fait fpannelang, mit 11 — 21 Blätt:
chen, zolllang und fo viel Fleinern Dazwifchen, unten filberhaarig ;
Blumenblätter viel länger als Kelch, Fruchtboden behaart, mit
wenig glatten Schläuchen. Iſt ein ſchlechtes Viehfutter, aber
2014
bey den Sänfen beliebt. Wurzel und Kraut ſchwach zufamments
ziehend und harntreibend, gegen Ruhr, Durchfall und Blutfluß.
An den Wurzeln finder fich eine Farbenſchildlaus (Coccus po-
lonieus). Matthiol, T. 1016. Tabernämont. T. 342,
Fl. dan, t. 544. Plenf T. 413. Sturm 9 IV. Hayne
IV, T. 31. Radix et Herba Anserinae s, Argentinae ; Gänferich.
7) Das ftrauchartige (P. fruticosa).
Blätter fiederlappig und rauch, Lappen länglich lanzetför—
mig und dicht beyfammen, Rebenblätter lanzetförmig; Blüthen
in Streäußern und gelb, - Sibirien, England, Pyrenäen und
Nordamerica, bey uns in Gärten zur Zierde; ein Sträuchlein,
3—4' hoch. In Sibirien trinft man die Blätter ftatt des chi—
nefifchen Thees,. Ammann, Ruthen. t. 17. 18. f. 1. Wal
ther, Hort. t. 17. Duhamel % 20. Nestler, Potentillae
t. 1. Guimpel & 42.
b. Kelch ohne Deckblätter.
15. ©. Die Beerenbromen, Brombeeren (Rubus).
Kelch flach und fünftheilig, mit viel mehr als 20 Staubfäden
und vielen pflaumenartigen Schläuchen auf einem erhöhten Bose
den. Meiſt laufende und jtachelige, unregelmäßige Sträuder
in allen gemäßigten Zonen, mit einfachen und geftederten Blät:
tern und DBlüthen in Sträußern. Gie fehen im Ganzen, und
befonders durch die Stacheln an der Rinde, aus wie der Noſen—
ftod. Ihre Früchte find eßbar und manche werden in Gärten
gezogen.
a) Himbeeren: Früdte roth, wohlriechend und ges
würzhaft.
* Krautartig.
1) Die Molterbeeren (R. chamaemorus).
Stengel aufrecht, einfach und einbläthig, Blätter einfach,
nierenförmig und fünflappig, Blüthen zweyhäuſig. Sibirien,
Schweden, Dänemarf, Nordamerica und auch im nördlichen
Deutfchland, auf Sumpfboden, Faum fpannehoch, mit Friechender
Wurzel; Blätter faft wie Zohannisbeerblätter, Blumen weiß,
kürzer als Kelchlappen; die fogenannten Beeren beftehen aus
wenigen, aber großen Beeren oder vielmehr Pfläumchen, blaß-
2015
roth oder gelblich, werden wie Preußelbeeren eingemacht und ges
geſſen; die getrennten Blüthen jtchen auf Stengeln, welche aus
derfelben Wurzel kommen. Die Wurzel hat einen ftarfen Ges
ruch und die bittern Blätter werden gegen Hautfranfheiten ems
pfohlen. Linne, FI, lapponiea 1.5, f. I. Fldan t. 1.
Tillands, Fl. Aboenf,. tab. 150. Lightfovot, Fl. scotica I,
t. 13. Plenf T. 409. Weihe, Brorabeerfträuder T. 49,
Molfen-, Pautfenbeeren. |
2) Die nordifche (R. arcticus).
Blätter dreyzählig, glatt, oval und geferbt, Nebenblätter
oval, Blüthen einzeln, mit ausgerandeten Blumenblättern. Si—
birien, Lappland, Schweden, Canada, an feuchten, moofigen
Orten, kaum fpannehoch, mit einer einzigen, purpurothen Blume,
srößer als Kelh, Wurzel ausdauernd,, Beeren wie Himbeeren,
ſchmecken aber beffer, fäuerlich füß und fehr wohlrichend. Bux-
baum, Centuria V, t. 26. Linne, Fl. lapp. t. 5. f. 2. Fl,
dan, t. 488, Plenk T. 410.
3) Die Steinbeere (R. saxatilis).
Stengel einfach, mit wenig weißen Blüthen in einer Riſpe;
Blätter dreyzählig und nackt. In Bergwäldern von Europa
und Aflten; bey ung felten; aus einer ausdauernden Wurzel
kommen mehrere ſchuhhohe Stengel, nebſt Ausläufern, Blätter
oroß, Blumen Mein und fehmal, im May; Die Beeren groß,
aus wenig glänzendrothen Beerchen, welche fäuerlich, aber nicht
befonders ſchmecken. FL dan, tab. 134. Guimpel Taf. 104,
Weihe T. 9.
b) Strauchartig.
4) Die gemeine (R. idaeus),
Stengel aufrecht und zottig, mit ſchwachen Stacheln ; Blätter
der fruchtbaren Stengel dreyzählig, der unfruchtbaren fünfzählig,
Blätthen oval, gezähnt, unten weiß filzig. In Bergwäldern,
dufchweife beyfammen; gewöhnlid in Gärten wegen der vor=
trefflichen Frucht, ein grader und ziemlich einfacher Straud
über mannshoch; Blätter 2—3" lang mit borjtenförmigen Res
benblättern; Blumen hängend in Doldentrauben, weiß und
fürzer als Kelch, mit etwa 5 mal 10 Staubfäden; Früchte Fleiner
2016
‚als Brombeeren, flumpf Fegelförmig und hohl, beitehen aus
etwa 2 Dutzend bunfelrothen, fehr wohlrischenden, füß und ges
würzhaft fchmedenden Pfläumchen, welche fowohl roh, als mit
Zuder und Wein zur Erfrifgung und Stärfung gegeffen wer:
den; mit Zucker eingedicft ald Mus vder Gelee; Syrup mit
MWaffer verdünnt, fehr erfrifchend für Kranfe; auch macht man
Himberrwein und Effig davon; die herblichen Blätter ehemals
als Surgelwaffer, gegen Durchfall und Blutung. Matthiol.
T. 1010. Tabernämontan T. 1298. Knorr, Deliciae II.
tab. R. 1. Pi. dan. tab. 788. Plen! T. 407. Hayne II,
%.8 Guimpel T. 97. Düſſeld. V. T. 20. Wagner IJ.
T. 74; Framboise; Lampone,
5) Die wohlriechende (R. odoratus).
Ebenfo, aber ohne alle Stacheln, Blärter einfach, fünflappig
und gezähnt, Blüthen in Sträugern. Nordamerica, bey uns in
Gärten zur Zierde, mit großen, rothen und wohlriechenden Blus
men, und ebenfalls großen, rothen und fammetartigen Früchten,
wie Die gemeine. Cornutus, Canada t. 150. Miller, Ic.
tab. 223.
b.) Brombeeren. Früchte fehwarz und füß, ohne Ges
ruch; lauter Sträucher.
6) Die blaue (R. caesius),
Stengel rund und liegend, mit fehwachen Dornen, Blätter
drey: und fünfzählig; Blüthen weiß, in Fleinen Afterdolden,
Früchte bereift. An Rainen und Zäunen, aud) häufig auf Fels
dern, wo fie wegen der wuchernden Wurzel ſchwer auszurotten
find; in allem Pleiner als die gemeine, aud) die Beeren mit
einem himmelblauen Duft und weniger fhmadhaft. Die herben
Blätter chemald gegen Berwundung: Folia Rubi bat. Bau-
hin, Hist. I. tab. 59. —2 1. Fl. dan. tab. 1213. Schkuhr
T. 135. HayneX.%9 Weihe 8. 46.
7) Die gemeine mio fraticosus).
Stengel unten aufrecht, oben gebogen, eckig * voll Sta⸗
cheln, wie auch die Blattſtiele; Blätter drey: und fünfzählig;
Blättchen geſtielt und läänglich-vval, Blüthen weiß, in gedrängter,
doldenartiger Riſpe, Früchte unbereift. Ueberall an Wegen, auf
2017
Heiden und in Wäldern, befonders Tannenwäldern, bildet für
ſich feleft über mannshohe, fehr verfchlungene Hecken, aus vielen
braunen Stengeln aus einer Wurzel, 10—20' lang; Blaͤtter
unten weiß filig, an den fruchtbaren Stengeln meiftens nur
dreyzählig; Beeren größer als Kirfche, beitehen aus einem
Dutzend Heinen Pflaumen, wie große Schrote, anfangs roth,
dann fchwarz, füß und fhmadhaft, werden von den Kindern
roh gegeffen; auch machte man Wein, Effig und Branntwein
davon; wurden wie die Himbeeren gebraucht; unreif und ge-
trocknet gegen Durchfall, die herblichen Blätter gegen Blut—
flüffe, die Wurzel als eröffnendes und harntreibendes Mittel:
Baccae f. Mora Rubi. Matth. T. 1009. Tabernämont.
Taf. 1297. Fl. dan. tab, 1163. Plenf T 408 Schkuhr
T. 135. Hayne IH, 8 10. 12. Weihe 87.45. Ronce;
Rovo; Bramble.
b. Kelch fleifchig um die Echläuche gefchloffen; Samen
verfehrt.
16. ©. Die Apfel:-Bromen,- Roſen (Rofa),
Kelh etwas fleifhig, und gefchloffen, mit fünffiederigen
gappen, fo viel Blumenblättern und mehr als 30 Staubfäden
im Rand; viele harte Schläuche an den Wänden, mit feitlihem
Griffel. Aufrechte Sträucher mit Frummen Rindenſtacheln und
. ungraden, gezähnten Fieberblättern, mit Nebenblättern am
Stiel; Blüthen am Ende, einzeln und ftraußartig, meiftens
groß, ſchön gefärbt und wohlriechend, oft gefünt. Man Fennt
über 100 Gattungen.
a) Früchte rundlich.
1) Die Feldrofe (B. arvenlis, fylveftris, repens).
Stengel Friechend, mit zerftreuten Stacheln, 5—7 Lieder:
blättchen, länglichrund und gezähnt, Nebenblätter ſchmal, Blüthen
weiß mit drüfigen Stielen, einzeln und in Sträußern, Griffel
verwachfen. Nicht felten an Zäunen, in Hecen und an Wald:
traufen, mannshoch, mit kriechenden Ausläufern; Blüthen meift
einzeln, größer als die von der Hundsrofe, Griffel fehr lang,
Früchte wie Erdbeeren, hochroth und glatt, Bauhin, Hist. II.
Okens allg. Naturg. IM. Botanik IL, 127
2018
t. 44. ££. 1. Redoute, Rofes tab. 89. Hud (fon, Fi, angl.
ed. Il. 1778 p. 219. Guimpel X. 95.
2) Die Stadhelrofe (R. fpinofiffima, pimpiaellifolia).
Stengel und Blattitiele voll grader und ungleicher Stacheln,
Blumen einzeln, weiß oder röthlich, Früchte glatt. Ziemlich
felten an Hügeln und Felfen, 2—3' body, mit 7-—-9 elfiptifchen
Fiederblätthen, Griffel Furz, Brüche ſchwarz und hängend.
Clusius, Hist. I. t. 116. Zabernämont. ©, 1495. Nr. 9.
Hortus eyft. VI. t. 4. f. 5. FI. dan. t. 398.
3) Die gelbe (R. lutea, eglanteria, foetida, punicea,
bicolor ).
ung fehr ftachelig, Zweigftacheln grad, 5—9 Fiederblätt-
chen oval, fcharf gezähnt, unten drüſig, Nebenblätter fchmal,
Blüthenftiele und Kelche glatt, Früchte hochgelb. Hin und wies
ber wild, gewöhnlich in Gärten, und foll aus Aegypten ftammen,
über mannshoch, felbit einjährige Triebe; Blättchen über 10
lang, *.“ breit, haben, fo wie die Blumen, einen eigenthüms
lihen, wanzenartigen Geruch; die letztern groß und ausge—
ſchnitten, Dottergelb, bisweilen innwendig fcharlachroth, nicht
gefünt; blüht im May, reift im September; bie Blätter zu
Thee. Eobelius Taf. 209. Tabernämont.. Taf. 1495.
Hort. eyst. t.5. £. 1. Jacquin, Hort. vind. tab, 1. Re»
douté T. 120—122. Guimpel T. 84. NRöffigs Rofen
T. 2. Meinrofe, Balfamrofe, türfifche Rofe.
b.) Die Schwefel:R. (R. ſulſurea).
Faſt ganz ſo, aber die Blumen ganz gelb und immer ge—
füllt. In unfern Gärten aus dem Orient. Clus., Curae po-
steriores {. 7. Knorr, Deliciae I. t. R. Redoute, Roses
t. 69. Guimpel T. 81. 5
4) Die May:R. (R. cinamomea, majalis).
Stengel grau, Zweige aufrecht und braun, Stacheln paarig,
5—7 elliptifche Fiederblättchen, ‚gezähnelt, unten graulich, Früchte
glatt und roth. Hin und wieder, befonders füdlich, auf Hügeln
und in Wäldern, fonft in Gärten, über mannshod, die Blumen
wicht fehe groß, aber meift gefühlt und blaßroth, riechen zimmet-
# ‚ 2019
artig und fommen vor ben andern. Bauhin, Hist. II. t. 39.
Fl. dan. t. 688. 868. Lindley, Roses t. 5. Zimmetrofe.
b) Früchte oval.
5) Die gemeine R. (R. centifolia, burgundiaca, pro-
vincialis ). t
Stengel borftig und ſtachelig, 5—7 ovale Fiederblättchen
mit drüfigem Rand; Stiele und Früchte borjlig und kleberig.
Baterland unbefannt, wahrfcheinlich vom Caucaſus; feit den
älteften Zeiten in allen Gärten, und mit einer Menge Abände—
rungen, beynahe fauftgroß, aber auch wieder Fleiner als eine
Ruß, immer gefüllt und blaßroth, bisweilen weiß und in der
Knoſpe purpurroth, fehr wohlriechend und für die Königinn der
Blumen gehalten, was aber die Indier nicht zugeben werden,
das Sinnbild der Unfchuld, der Freundfchaft und der Verſchwie—
genheit. Aus den Blumenblättern macht man bey uns Rofen-
honig, Rofeneffig, Rofenfalde und Rofenöl, im Orient das bes
rühmte Rofenwaffer und die fehwarzen Rofenperlen, indem man
die Blätter zu einem Teige ftößt, und diefen in einer Pillen:
mafchine formt. Knorr, Deliciae J. t. R. Milier T. 221.
51. Plenf T. 402. Röffig T. 1. Redouté © 235.
32. 87. Fig. Hayne XL T. 29. Düffeld. X T. 8 Wag⸗
ner I. %. 24. Rose oeillet, Die fleifchfarbige heißt Vilmorin—
Nofe, die Fleine Provinz-Rofe, die ganz Fleine Burgunder: oder
Pfingit-Rofe, Pompon.
= Die Moos-Roſe (R. muscosa), mit fadenförmigen Keldys
franzen, iſt nur eine Abart.
6) Die Monats-R. (R. damascena, calendarum, sem-
perflorens),
Ebenfo, aber voll ungleiher Stacheln, auch an den Blatt«
ftielen, SKelchröhre länger, mit umgefchlagenen Lappen. Süd—
europa und Orient, bey ung häufig in Gärten und ZTöpfen,
Blumen in Sträußern, meijt roth, blüht mehrmals des Jahre,
Redouté T. 79-83.
7) Die Eſſig-R. (R. gallica, pumila).
Stengel und Blattſtiele borſtig und ſtachelig, 4—7 ovale,
niedergebogene Fiederblättchen mit drüſigem Rand, unten duͤftig;
127 *
2020 —
Kelch drüſig, Früchte ziemlich glatt. Hin und wieder wild im
ſüdlichen Europa, bey ung gemein in Gärten, 3° hoch, Blumen
gefüllt, dunkelroth und bünt, fallen bald ab und find der ge:
meinen fehr ähnlih, haben aber-einen ſchwächern, etwas fäuer«
lihen Geruh, man braucht fle daher vorzüglich zu Roſen-Eſſig.
Matthiol. %. 185 Miller T. 221. F. 2. Bladwell
T. 82. Jacquin, Fl. austr. t. 198. Sturm 9. 34. Re—
douté T. 91—114. Hayne Al. T. 30. Düffeld. IX, 8. 21.
Wagner. & 103. Zuckerroſe, Bandrofe,
8) Die Bifam:Rofe (R. moschata).
Stadeln zerftreut und Frumm, DBlattftiele jtachelig und
drüſig, Blätter ſpitz- oval und gezähnt, Doldentrauben vielblüthig.
Nordafrica und Aſien, ein Strauch 12° ho, bisweilen ein
Baum 30° hoch, 5—7 Fiederblättchen; Blüthen ziemlic, Hein,
nahe beyfammen, fehr zahlreich und weiß, Griffel verwachfen ;
ziehen ſehr angenehm, und. werden daher vorzüglich zur Ge—
winnung des Rofen-Dels benußt. Sechs Eentner Blumenblätter
geben kaum eine Unze Del, daher ſehr theuer und oft verfälfcht.
In Indien und Perfien pflanzt man damit ganze Gärten voll,
Man thut die Blätter in Waffer und fest fie einige- Tage an
die Sonne, worauf das Del oben fhwimmt. Redouté
Taf. 17.18.
9) Die immergrüne (R. sempervirens),
Wie die vorige, aber die Stacheln ziemlich gleih und ftarf,
die Zweige fait Fleteernd, Die Blätter lederig und immer grün,
und die Früchte borſtig. Süd-Europa und Orient, feit ben
älteften Zeiten gefüllt in den Gärten, zu Rofen:Del; die Blumen:
blätter foffen heftig purgieren. Dillen., Hort. elth. tab. 246.
fig. 318. Plenf T. 406. Redouté T. 13—16.
10) Die indifhe R. (R. indica).
Stengel aufrecht, graulich oder purpurrot), Stacheln ent-
fernt und Frumm, 3—5 Fiederblättchen, fpig:oval und harſch;
Blüthen einzeln und in Rifpen, Früchte Freifelföürmig. China
und Oſtindien, bey uns in Töpfen in vielen Abänderungen, mit
blaß⸗ und purpurrothen Blumen, gefült und halbgefüllt, fehr
wohlriechend ; blüht faft beftändig; in Ehina follen die Blumen-
2021
blätter unter den Thee gemengt werden, und daher heißt fie
auch Iheerofe. Redoute, Roses I. I, Ventenat, Cels.
tab. 35. =
11) Die Heden:R. (R. canina).-
Stengel und Blattitiele mit flarfen, krummen Staceln,
5—7 ovale und gezähnte Fiederblättchen, Blüthen_ einzeln,
Stiele. und Früchte glatt. Ueberall an Zäunen und im Gebüſch,
über mannshoch, Blumen weiß oder blaßroth, Griffel Furz,
Früchte hochroth, fehr lang, im Winter efbar. Un diefem
Straub finden ſich fehr häufig die fogenannten Schlafäpfel
(Bedeguar f. Spongia, Fungus Cynosbati), welche von Gall:
wefpen (Cynips Rosae) verurfaht und oft fo groß wie ein
Apfel werden, und ehemals gegen Durchfall und Hundswuth
empfohlen wurden; den Kindern unter das Kopffiffen gelegt,
folfen fie Schlaf machen, wahrfcheinlich, weil fie wie ein bes
Haarter Kopf ausfehen. Die, von den Samen und den babey
befindlichen Borſten gereinigten, Früchte, welche Hiefen und auch
Hagebutten heißen, werden gefocht und zu Brühen benutzt, auch
mit Zuder eingemadt als ein Labungsmittel für die Kranfen.
Sie enthalten Schleimzuder, Apfel» und. Eitronenfäure, etwas
Gerbitoff und Harz. Die Wurzel wurde auch gegen die Hunde: .
mwuth gebraucht und daher der Name Hundsrofe. Fl. dan.
tab, 575. Zannichelli, Istria tab. 300. Plenf Taf. 404.
Sturm 9 XVII. Hayne Xl. Taf. 32. Redoute I.
©. 27. ig. Flores et Fructus Cynosbati ſ. Rosae sylvestris.
12) Die weiße R, (R. alba),
Ebenfo, aber die Fiederblättchen rundlich-oval, unten bes
hart, Blumen 1 oder 3 am Ende, weiß, mit borjtigen Ötielen
und glatten Früchten. Südeuropa, bey uns überall in Gär-
ten, gefült, au hin und wieder verwildert, über mannshod,
Blumen groß und ausgerandet, Früchte dunkelroth. Taber—
nämont, Taf. 1493. Hert., eyst. tab. 3. f.1l. Knorr.
2. R. 8. Plenf X. 405. Hayne XL T. 31. Guimpel
T. 6. Nedouté« T. 115—119.
13) Die Weinroſe (R. eglanteria, rubiginosa).
Stengel und Blattftiele mit Frummen, flarfen Stacheln,
2022
5—7 ovale Fiederblätthen, gezähnt, unten rot) und brüfig;
Stiele und Früchte borftig, Hin und wieter an fdhattigen Orten,
in Dielen, mannshohen Büfchen. Blüthen einzeln, Feiner als
bey der Hedenrofe, blaßroth und ausgerandet; die Blätter haben
einen Apfelgeruch, und werden daher häufig als Thee gebraucht.
Tabernämont. T. 187. Rosa eglanteria. Fl. dan, t. 870.
Jacqguin, Austr. t.50. Schfuhr T. 134. Sturm 9. XVII
Redoute ©. 93. Fig. Kleine Weinrofe. 24
11. Zunft. Gröps-Aepfler — Sicken.
Pomariae pistillares.
Neuraden.
Zehn Bälge im Kelch, zu einer Capſel verwachſen, mit einem einzigen
Samen verkehrt und ohne Eyweiß; 5 Blumenblätter und
10 Staubfädten. =
Kräuter in wärmern Ländern mit fiederigen Blättern, Ne—
benblättern und einzelnen großen Blumen. Die Samen haben
das Merfwürdige, daß fie fhon in der Eapfel Feimen. Sie
haben wegen des verwachfenen Kelchs und der 10 Eapfelfächer
Hehnlichfeit mit den Ficoiden, müſſen aber hier ftehen wegen
. bes Mangels des Eyweißes.
1... Die Ring: Siden (Neurada).
Kelchröhre Furz, fünffpaltig, mit 5 Fürzern Blumenblättern,
10 Staubfäden und fo viel verwacfenen Bälgen im ftacyelig
gewordenen Kelch. Filzige Kräuter im nödlichen Africa, unten
holzig mit fiederfpaltigen Blättern und Heinen Achfelblüthen.
1) die gemeine (N. procumbens).
Blätter abwechfelnd, geitielt, oval und gefaltet, zackig und
filzig. Aegypten bey Alerandrien und in Arabien in Sandboden,
Faum fpannelang, mit einem Filz wie Spinnweben überzogen;
bey uns hin und wieder in Zöpfen. Die Frucht ift fheiben-
förmig, oben ftachelig, unten glatt und filzig, Nachdem fie
abgefalten, Feimt darinn der Samen fo, daß das Würzelchen
vorn heraustritt und fih in der Erde beveftigt, worauf der
Stengel hinten hinauswähst und fich in die Höhe richtet, fo
2023
daß die Capfel wie ein Halsband um die Wurzel unten an ber
Pflanze hängen bleibt; im November. Forfkal, Fl, aeg.
" pag. 90. Saadän; Lamarck T. 393.
2. ©. Die Stech-Sick en (Grielum).
Kelhröhre Furz und fünffpaltig, mit fo viel Blumenblättern
und 10 Staubfäden, die zuleßt dornig werden; 5—10 verwarh-
fene Bälge, welche am innern Winfel Faffen. Stauden am
Borgebirg der guten Hoffnung mit fiederig zerfchliffenen Blättern
und großen gelben Blumen.
1) Die gemeine (Gr. tenuifolium).
Blätter filzig und zweymal fiederfpaltig, Rappen fadenfür-
mig, Fruchtfelch glatt. DBorgebirg der guten Hoffnung, auf
Sandboden; eine Stande faft wie Wermuth, aber mit zierli=
chen zoffgroßen gelben Blumen, hin und wieder bey uns in
Töpfen, des Sommers im Freyen. Burmann, Africa t. 53.
Gärtner Taf. 36. Thunberg, Fl. capensis pag. 508.
Sweet, Gerania II. t. 171. Geranium grandiflorum.
12. Zunft. Blumen-Aepfler — Spieren
Pomariae pistillares.
Syria atlen. ——
Vielſamige Bälge.
Meiſt Sträucher und Bäume, ſelten Kräuter, in wärmern
Ländern ohne Dornen, mit einfachen und fiederigen Wechſelblät-
tern und Ffümmerlihen Nebenblättern; Blüthen fehr zahlreich,
"von mäßiger Größe, aber mit fchönen Farben. und in großen,
reihen Sträußern, fo daß die meiften als Zierpflanzen dienen.
Kelch regelmäßig, fünffpaltig, Blume fünfblätterig, mit 5 mal 4
Staubfäden, nehmlich 3 vor den Blumenblättern und einer vor
den Kelchlappen; indeffen auch weniger und mehr, doch immer
zahlbar; Bälge in der Regel 5, ‘getrennt und mehrfamig, Die
Samen am inneren Winfel und hängend; der Keim aufrecht,
d. h. das Würzelchen gegen den Nabel, ohne Eyweiß. Gie
find weder in öconomiſcher, noch in medicinifcher Hinſicht von
2024
Wichtigkeit, enthalten jedoch Gerbftoff und bisweilen etwas äthes
rifches Del und Harz, vielleicht auch Blaufäure,
Sie zerfallen in 2 Haufen; je nad) der Geftalt der Samen. '
A. Samen ungeflügelt. Y
1.,6. Die Bred:Spieren (Gillenia),
Keldy zehnrippig und fünfzähnig mit 5 lanzetförmigen Blu-
merblättern und 20 Furgen Staubfäden; 3—5 Bälge ein big
zweyfamig. Ausdauernde Kräuter in Nordamerica mit Klees
blättern und langgeftielten Blumen.
1) Die gemeine (G. trifoliata).”
Blättchen fpib-elliptifh und Doppelt gezähnt, Nebenblätter
fhmal und fpigig. Nordamerica, von Canada bis Florida in
feuchten Wäldern; bey ung nicht felten in Kunftgärten als
Zierpflanze; ein ausdauerndes Kraut mit rothem Stengel, 1 big
2 hoch und Aftig; Blätter Furzgeftielt; Blätthen 3—4' lang,
1° breit; 2—3 Blüthen an jedem Stiel, in fehlaffer, trodener
Riſpe, fait zofllang, weiß oder weiß und roth, mit 15 Staub-
fäden. Die Wurzel ift fehr äftig, gelblich und gegliedert, wie
die der Ipecacuanha, und wird als Brech- und Nbführmittel
gebraucht; 40 Gran machen Erbredben. Plufenet T. 236,
&ig. 5. Miller, Ic. tab. 256. Barton, Mat. med, tab. 5.
Kiga) med. Bot. t. 41. Düffeld. X, T. 12.
2.6. Die Shäd:Spieren (Kerria).
Kelchröhre kurz, Saum ungleich fünflappig, mit 5 einkeehe
förmigen und offenen Blumenblättern und 12 langen ——8
den; 5—8 rundliche, einſamige Bälge.
1) Die gemeine (K. japonica).
Dlätter oval lanzetfürmig, fiederrippig und grob gezaͤhnt.
Japan, bey uns häufig als Zierpflanze in den meiſten Gärten;
ein faſt mannshoher, glatter Strauch, mit großen, meiſt gefleck⸗
ten Blättern und zahlreichen, gelben, gewöhnlich gefüllten Blu—
men, welde beym VBerwelfen weiß werden. Corchorus japoni-
cus. Thunberg, Fl. japon. p. 227. Bot. Mag. tab. 1296.
“Bot. Repof. t. 587,
3. © Die Spierftauden (Spiraea).
Kelch glodenförmig und fünffpaltig, mit 5 nagelförmigen
2025
und offenen Blumenblättern und 20 langen Staubfäden, manch⸗
mal 30—50; 5 Bälge, auch mehr und weniger, mit einem
halb Dutzend Samen in 2 Reihen. Zierlihe Sträuder, bis⸗
weilen Stauden auf ber nördlichen Erdhälfte, mit einfachen
und fiederigen Blättern; Blüthen weiß, bisweilen rofenroth, in
großen, prächtigen Sträußern; baher häufig als Zierpflanzen in
Gärten,
a) Stauden.
1) Die fnollige (Sp, filipendula).
Blätter unterbrochen gefiedert, Blättchen länglich, fieber-
lappig und gezähnt; Nebenblätter nierenförmig; Blüthen in
fhlaffen Sträußern, viele Bälge flaumig und angedrüdt, Auf
trockenen Wiefen und Waiden, ein zweyiähriges Kraut, 2’ Hoch,
mit langen, fadenfürmigen Wurzeln, an denen Fleine Knollen
hängen, wie Erbfen; Wurzelblätter fait fehuhlang, länglich Tan»
zetformig, mit vielen ungleichen Fiederlappen, die Hintern Flei=
ner; Blüthen in einfeitigen, rifpenartigen Sträußern, Mein,
röthlich, dann weiß, meist fechsblätterig, mit dreys oder viermal
12 Staubfäden, drey- bis vierfach hinter einander, und in fo
viel Bündeln als Bälge, nehmlid 12. In Gärten als Zier-
pflanze gefült. Bas Kraut ift bitterlih, herb und wohlrie=
chend, fo wie die Blüthen, dient zum erben und war ein
Harnmittel, Die fleifchigen,- draunen, innwendig röthlichen
Knollen riechen im Spätjahr faft wie Pomeranzen. Die Blüthen
fhmeden ſüßlich und etwag bitter, enthalten viel Stärkemehl,
find nahrhaft und werden bisweilen im Norden zu Mehl benupt;
fonft gegen den Stein, wahrfcheinlich wegen der Signatur. Die
Blätter in Rußland gegen den Bandwurm; blüht im Yuny,
Matthiol, T. 865. Tabernm. T. 419. Fl. den. tab. 635.
Plenk T. 399. Sturm 9 XVIII. Hayne VII. Taf. 30.
Filipendula, Saxifraga rubra, Haarſtrang, rother Steinbrech,
Tropfwurz.
2) Die Matten-Sp. (Sp. ulmaria).
Blätter unterbrochen gefiedert, unten weißfilzig, Blättchen
oval und ganz, ungrades größer und drey⸗ bis fünflappig, Blü«
then an fproffenden Rifpen, Bälge glatt und um einander ges
2026
dreht. Auf feuchten Wieſen, beſonders an Bächen zwiſchen
Gebuͤſch, Stengel eckig, 2—4 hoch‘ und mehr, Wurzel holzig
und walzig, fehwarz und faferig; untere Blätter geftielt und
über fehuhlang, mit 7—11 Blätthen und mehrern Fleinen da—
zwifhen; Blüthen in großen, doldenartigen Endfträußern, Flein,
weiß und wohlriehend. Fünf Blumenblätter verkehrt oval, mit
vielen Staubfäden, in fo viel Bündel abgefondert, als Bälge
fi vorfinden, ungefähr 7—9; blüht im Zuny und noch fpäter.
Man findet gewöhnlich eine Menge Blumenfäfer (Hoplia ſqua-
mosa) auf den Blüthen. Das ganze Kraur ift bitterlich und,
herb, riecht gewürzhaft und ift ein beliebtes Ziegenfutter;
war ehemals offlcinefl, befonders gegen Geſchwüre; ift auch
brauchbar zum Gerben; die Blumen riechen wie bittere Mans
deln und werden als Wurmmittel gerühmt. In Gärten gefüllt.
Clusius, Hist. I. t. 198. QTabernm. T. 1162. Fl. dan.
t. 547. PlenfT. 400. Sturm 9 XVII. Hayne VI
T. 31. Düffeld. V. T. 6. Herba Ulmariae ſ. Reginae prati
f. Barbae caprae; Wieſen-Geißbart, Mädeſüß (Mattenfüß),-
MWurmfraut.
3) Die Wald-Sp. (Sp. aruncus).
Blätter dreyfach gefiedert, Blättchen fpit-oval und gezähnt,
das ungrade oval; Blüthen in rifpenförmigen Aehren; zwey—
Häufig mit 5 Bälgen. In Bergwäldern an feuchten Stellen;
die ftarfe, faft Holzige und äſtige Wurzel treibt mehrere Sten-
gel, 3—5’ hoch, oben in einige Aeſte getheilt, mit langgeftiels
ten, zufammengefegten Blättern; die Lappen oval, fait herzfürs
mig, 3—4" lang und halb fo breit; Blüthen Flein, weiß und
fünfzählig, in zahlreichen, fehr dünnen Nehren, welche zufammen
eine fchuhlange, fehlaffe Rifpe bilden; Staubfäden drey- big
viermal fo viel; riecht ziemlich angenehm. Die Wurzel riecht
ftarf, ſchmeckt bitterlih und herb, und wurde als ein flärfendes
und Fiebermittel gebraucht, fo wie das ganze Kraut, welches
‚ übrigens auch zum Gerben dient. Tabernm. Taf. 1163.
Camerarius, Hortus t. 9, Fuchs T. 181. Pallas, Fl.
ross. I: t. 26, Radix ete. Barbae caprae, Geißwedel.
2027
4) Die fil zige (Sp. tomentosa),
Rothfilzig, Blätter oval und Doppelt gezähnt, Bluthen
dunkelroth in riſpenartigen Trauben, Bälge filzig und ausge—
ſperrt. Canada auf Bergen, 3—4' hoch, Blätter 2“ lang, 1“
breit, Blumen klein. Die ganze Pflanze ſchmeckt bitter und
herb, die Wurzel gewürzhaft und wird häufig als ſtärkendes
Mittel gebraucht; bey uns in botaniſchen Gärten. Plukenet,
Phyt. *. 321. 1.5. Schmidts Baumzudt RT 51.
b) Sträucher.
5) Die weidenartige (Sp. salicifolia).
Stengel glatt, Blätter lanzetförmig und gezähnt, Blüthen
in rifpenförmigen Aehren. Sibirien, bey uns häufig in Gärten
und Anlagen als Zierftrauch, mannshoc, mit röthlicher Rinde;
Blätter ftiellos, 3 lang, "/s'' breit; Blumen mäßig, weiß und
röthlich. Wird in Sibirien ale Thee benutzt. Clusius, Hist.
Paun, t.84. Duhamel T. 75. Gmelin, Fl. sibirica Il. t. 49.
Pallas, Fl. rossica I, tab. 21. 22. Schmidts Baumzucht
T. 50. Schkuhr T. 124. Guimpel T. 82.
6) Die gekerbte (Sp- hypericifolia, crenata, obovata).
Blätter länglich-oval, drey- bis vierrippig, Blüthen weiß
in doldenartigen Sträußern. Ungarn, Eibirten und Nordames
rica; bey ung fehr häufig in Gärten und Anlagen als Zier-
ftrauch, über mannshoch, mit büfcbelartigen, Fleinen Blättern,
faft wie beym Sauerdorn, und vielen aufrechten Blüthen, 2 bis
5 beyfammen; am Rande des Kelchs 10 geferbte, gelbe Drüfen
mit 20 Staubfäden; 6— 7 Bälge mit Feilfürmigen Griffeln;
blüht im May; die wohlriechenden Blätter werden als Thee
benußt. Plukenet, Phyt. t. 218. £.5. Barrelier 8, 564.
Shmidt T. 56. Schkuhr T. 134.
7) Die großblätterige (Sp. opulifolia),
Blätter oval, dreylappig und doppelt gezähnt, Blüthen
doldenartig in großen Sträußern. Bon Canada bis Carolina,
bey uns in botanifchen Gärten; treibt aus einer Wurzel meh-
rere Stengel, 8—10' hoch, welche zu Pfeifenröhren benußt
werden; die Blätter fo groß wie beym Wafferholder (Viburnum
4
2028
%
opulus), ſchwach dreylappig und bitter; Blumen weiß und ges
ruchlos, bisweilen fechsblätterig; A—5 ovale und aufgeblafene
Bälge.e Commelyn, Hort. I, t. 87. Wangenheim, Am.
S. 119. Schkuhr ll. ©. 41. Duhamel, Ed, n. VI, t. 14.
B. Samen geflügelt.
4.8. Die Seifen-Spieren (Smegmaria, Quillaja).
Dreyhäufig, Kelch fünffpaltig, mit 5 fpatelfürmigen Blu⸗
menblättern auf einer fünflappigen Scheibe und 10 Staubfäden;
5 dreyedige, vielfamige Bälge. Bäume in Ehili, mit einfachen
Blättern und abfälligen Nebenblättern; Blüthen zu 4 auf End:
und Achfelftielen, die 3 Außern find Staubblüthen.
1) Die gemeine (S. emarginata, saponaria).
Blätter oval und ausgerandet. Ehili, ein ziemlich hoher
und grader Stamm, mit dider, afchgrauer Rinde, oben in 2
oder 3 Aeſte getheilt; die Blätter wie die ber immergünen Eiche;
Blumen vierzählig, mit 12 Staubfäden und 4 einfamigen Bäl-
gen. Das Holz, iſt hart, röthlich, fpaltet fih nicht und wird
daher zu Steigbügeln gebraucht. Der Baum ift aber den Chi⸗
leſern vorzüglich wegen feiner Rinde ſchätzbar, welde geftampft
und in Waffer geweicht als die vortrefflichite Seife dient, fehr
viel Schaum macht, Fleden wegfchafft und die Wolle von Fett
reinigt, Reinenzeug aber gelb färbt. Die Peruvianer laffen da=
her jährlich von diefer Rinde eine große Menge Fommen. Alte
Indianer bedienen fich derfelben, um die Haare damit zu was
fchen und fi den Kopf zu reinigen flatt der Kämme; man
glaubt, daß die Haare dann fehwarz werden. Frezier, Voy.
‚1717. p. 106. Molina, Naturgeſchichte von Ehili ©. 150.
Ruiz et Pavon, Prodromus f£. 31.
5.8. Die Mifpel-Spieren (Lindleya).
Kelch fünflappig mit fo viel offenen Blumenblättern und
15—20 Staubfäden; 5 zweyfamige Bälge in eine holzige Eap-
fel verwachſen und loder vom Kelch umgeben.
1) Die gemeine (L. mefpiloides).
Blätter zerftreut und geferbt, Blüthen weiß und einzeln
in Adhieln, Ein glatter Baum, fehr häufig in Merico, von ber
2029
Tracht eines Apfelbaumg, mit Früchten, welche wie eine Mifpel
ausfehen. Humboldt et Kunth, nova Gen, VI. t. 562. b.
Ordnung V. Frucht⸗Aepfler.
Pomariae fructuales.
Zwanzig bis dreißig Staubfäden, auch mehr, am Kelch, mit
Früchten.
Sämmtlich Sträucher und Bäume; in allen Climaten, mit -
ungedüpfelten, gewöhnlich einfachen abwechfelnden Blättern und
abfäfligen Nebenblättern, felten mit Gegenblättern. Die Blü—
then find im Ganzen klein, aber fehr zahlreich, und dadurch
ftarf in die Augen fallend, Häufig einzeln oder in Fleinen Dol—
den, felten in Sträußern, fünfzählig in allen Theilen, auch im
Gröps,' bey dem jedoch ſich die Bälge manchmal vermindern
und vermehren; die Bälge find ein- bis zweyfamig, capfelz,
nuß⸗, pflaumen- und beerenartig, und vom fleifchig gewordenen,
fehr faftigen Kelh umgeben, mit Ausnahme der Pflaumen.
Bon den meiften ift der fleifchige Theil eßbar und ſchmackhaft,
‚und fie werden daher in der ganzen Welt als Obſt angebaut.
Die Theile des Stods find ohne medicinifche Kräfte; das Hol
aber ift Hart und fchön geftreift und daher gefchäht.
a, Die einen tragen viele Nüffe von etwas Fleifh ume
geben, welche in einer Felchartigen Hülle ftedden, wie bey ben
Ealycanthen und Sranaten. Gie weichen außerdem durch ihre
Gegenblätter ab und durch vielzählige Blüthentheile. _
b. Andere tragen hülfenartige freye Pflaumen in äner
fünfzähligen Blüthe, wie die Zwetfchen.
e. Andere einfamige Schläuche oder Nüßchen in einem
fleifhigen Kelch, wie die Mifpeln.
d. Andere endlich wahre Wepfel, nehmlich häutige und
mehrfamige Bälge in einem fleifchigen Kelch, wie die * und
Birnen.
2030
13. Zunft. Nuß-Aepfler — Gohren.
Pomariae nucales.
Monimiaceen, Ealycanthen, Granaten.
Biele fleifhige Nüſſe in einem Kelch voll Staubfäden.
Blüthen getrennt und ohne entfcdiedene Blumen, mit vielen Staubs
fäden auf dem Keldy, worinn viele einfamige, oft beeren- oder yflaumens
artige Nüffe.
Sträucher und Bäume in milden und heißen Ländern, mit
Gegenblättern und mehr als fünfzähligen Kelhen und Blumen,
die lestere oft zweydentig. Die Samen oder Nüffe find zahle
reich und oft von einer beerenartigen Hülle umgeben, die bald
ein bloßer Samenmantel zu feyn fiheint, bald ein verfümmerter
Kelch, wodurd die Blüthenhülle aus der Bedeutung des Kelchs
in bie einer ächten Hülle tritt, wie bey den Neffeln und Feigen;
daher man auch die erfte Abtheilung diefer Pflanzen dazu ftellt, von
denen fie ſich aber durch die Gegenblätter und die Anwefenheit des
Eyweißes im Samen ebenfo unterfeheiden, als von den Roſaceen,
gänzlich aber durch die Tracht, die gewürzreiche Rinde, die Ans
wefenheit von blumenartigen Theilen und ſelbſt durch die Natur
der Frucht. Sie fohließen fich übrigens fo dicht an die Galycans
then und diefe an die Oranaten, dag man fie nicht trennen fann
und mithin zu den Pflanzen mit wahrem Kelh und wahren
Blumen ftellen muß. Sie find die Wiederholung der Nuß—
pflanzen, nehmlich der Käschenbäume, Neffeln und Feigen auf
der, höchiten Stuffe und füllen daher hier ihren Plag vortreffe
lich aus.
Sie zerfallen in zwey Haufen:
a. Mit zweifelhafter Blume und meijt getrennten Bluthen⸗
theilen.
b. Mit ächtem Kelch und Blume, vereinigten Staubfäden
und Gröpfen.
A Montmiaceen: Blüuüthen meiſtens getrennt.
Meift gewürzhafte Bäume und Sträucher in heißen Ländern,.
mit t gefielten, einfachen und fiederrippigen, immer grünen, oft
%
2051
gebüpfelten Gegenblättern ohne Nebenblätter; Blüthen eine und
zweyhäuſig in Trauben und Afterdolden; Kelch oben, vier- bis
zehnfpaltig, meiſt in 2 Reihen wovon die innern Blätter zarter und
blumenartig, mit zahlreichen, fehe Furzen Staubfäden auf der
inneen Wand; viele fehlauchartige Nüffe eben daſelbſt vom fleis
fhigen Kelch pflaumenartig umgeben, mit einfachem Griffel und
einem Samen aufrecht und hängend, der Keim immer aufrecht,
nehmlich mit dem Würzelchen gegen den Nabel, in Eyweiß.
Ihre medicinifchen Kräfte find mod nicht hinlänglich be—
Fannt, Rinde aber und Blätter find meiftens wohlriechend und
gewürzhaft und enthalten Gerbftoff, tie Samen fettes Del und
die Fleiſchfrüchte ſind meistens eßbar.
Sie zerfallen nach dem Bau der Staubbeutel und der Stel—
lung der Samen in 2 Haufen. Bey den einen Haffen jene der
Länge nach, bey den andern Dagegen mit einer Klappe von unten
nach oben, wie bey ten Eorbeerbäumen; bey jenen die Samen
verfehrt, bey dieſen aufrecht. i
a. Utherofpermen: Staubbeutel öffnen fich Flap-
penartig; viele Nüß.hen mit einem langen, behaarten Griffel
und aufrechten Samen; Keim aufrecht am. Grunde des Eye
weißes,
Bäume in Neuholland und Ehili, mit drüfig gezähnten,
einfachen Blättern und Wchfelftielen; mit — Blüthen,
Zwitter und einhäuſig.
1. G. Die Lorbeer-Gohren (Laurelia, Pavonia),
Einhäuſig, Kelch glockenförmig, beſchuppt, 7—14 Lappen
in 3 Reihen, wovon die 6 innern Schuppen blumenartig, 6—12
Furze Staubfäden an der innern Wand zwifchen 3 Schuppert,
Beutel öffnen fi mit 2 Klappen von unten nach oben; viele
behaarte Nüßchen auf einer Scheibe, nebft vielen fpigigen Schup-
pen, wahrfcheinlich verfümmerte Staubfäden, in dem vergrößerten,
rindenartigen Kelch, der fid bey der Reife in 4 Rappen theilt
und umſchlägt.
Der Bau biefer Blüthe und Frucht mahnt an Magnolien,
Ranunkeln und Rofen, unterfcheidet fi) aber von den beyden
vorigen durch die Staubfäden im Kelch, von diefen durch F
2032
Beutel, die aufrechten Samen und das Eymeiß, auch bie ge=
ringere Zahl der Staubfäden, melde mit den Kelchlappen übers
einftimmen; die Griffel ragen über den Kelch hervor.
1) Die gemeine (L, aromatica).
‚Blätter lanzetförmig, Achfelitiele mit wenig Blüthen beider
Art. Chili, ein Baum mit wohlriedhenden Blättern, befonders .
wenn man fie reibt, fo daß fie wie Lorbeerblätter als Gemürz
gebraucht werden; Blüthen .“ breit, Der Keldy wächst wäh—
rend ber Bruchtreife fort, die Schuppen auswendig daran fallen
ab und laffen Narben zurück; meift nur 1 lang, 1/, did, die
Nüßchen 2’ lang, mit dem Griffel 1”, alles ziemlid wie bey
ber Rofe, aber unten an jedem GStaubfaden 2 Drüfen und
Schuppen zwifhen den Nüßchen. Ruiz et Pavon, Prodro-
mus, t.28. Jussieu, Ann. Muf. XIV, p. 134. (Iſis 1823.
©. 839.)
2.6. Die Bifam- Gohren (Atherofperma).
Einhäuflg, Kelch glodenförmig, mit 4 äußern Lappen und
fo viel innern, zarter und Fleiner; 10—20 kurze Staubfäden
auf dem Boden mit fo viel beutellofen Schuppen; am Rante
des Fruchtfelchs ‚viele Schuppen als verfümmterte Staubfäden
und viele längliche Nüßchen mit — * Griffel in vergrößer—
tem Kelch.
1) Die gemeine (A, ——
Blätter länglicheoval, drüſig gezähnt und netzrippig, Achſel⸗
ſtiele einblüthig. Neuholland, ein ſehr gewürzreiches Bäumchen,
mit viereckigen Zweigen, der wie Muscatnuß riecht, aber nicht
benutzt wird. Labillardiere, Nova Hollandia II. p. 74.
t, 224. Juſſieu, Iſis 1823. ©. S40.
b. Monimien: Beutel längsflaffend, Samen ver-
kehrt in einer pflaumenartigen Nuß; Blüthen meift zweyhäuſig.
3. ©. Die Oliven-Gohren (Peumus, Ruizia, Boldua).
Zweyhäuſig, Kelch glocdenförmig, mit 5 umgefchlagenen,
innwendig gefärbten Lappen und fo viel blumenartigen Schup«
pen, 5 mal 9 Staubfäden an der Kelchwand, unten je zweydrüſig,
Beutel anliegend; 2—9, gewöhnlich aber 3—5 ovale, rauhe
Pflaumen mit Furzer Narbe, nebft verfümmerten und drüſenför—
z
2033
migen Staubfäden an ber Wand. Ziemlich hohe, laubreiche,
immergrüne und gewürzhafte Bäume mit Frücdten wie Oliven,
aber Feiner, mit einem brücdigen Stein, der bald mehr, bald
minter hart ijt; die Blumen weiß und rofenartig, oft mit 6
Blättern, Fürzer als die Keldylappen.
1) Die wohlriedhende (P. fragrans).
Blätter Fänglich= oval und gedüpfelt, Blüthen in Furzen
Trauben. Chili, am Strande; ein immergrünes, ſehr gewürz-
haftes Bäumchen, deffen Blätter beym Reiben fehr angenehm
riehen; Kelch wie bey Citrosma, aber mit größern Lappen;
Blumen ?/, breit, mit lünglihen Blättern; 46 Staubfäden im
Kelche zerſtreut, mit angewachfenen, längsklaffenden Beuteln;
die Fruchtblumen kleiner, mit 7 Pflaumen, jede faſt wie eine
Eichel, ziemlich frey auf dem untern Theile des Kelches, indem
der obere abfällt, Ruiz et Pavon, Prodromus t. 29, Juſ—
fieu, Iſis 1823. ©. 841. Boldu.
2) Die rothe (P. zubra).
Blätter abwerhfelnd, geftielt, oval und ganz. Chili, mit
Blättern fo groß wie die der Hagebuche und mit As Früch⸗
ten. Molina S. 160.
3) Die weiße (P. alba).
Blätter ebenſo, aber gezähnt, die Früchte weiß. Molina
S. 160.
4) Die warzige (P. mammofa).
Blätter abwechſelnd, ſtiellos, herzfürmig und ganz. Die
Früchte endigen in einer Warzee Molina ©. 160.
5) Die gemeine (P, boldus),
Blätter gegenüber, gefliett und oval, unten zottig. Blätter
3—4' lang, rauch, unten wollig; Früchte Feiner als bey den
andern und beynahe rund; der Stein fo hart, daß man Rofen»
Fränze daraus macht. Die Innwohner nennen ihn Boldo und
gebrauchen bie Rinde, um die Fäſſer damit zu durchräuchern,
ehe fie den Wein hinein thun. Die Früchte der übrigen Gat—
tungen werben in lauwarmem Waffer eingeweiht gegeſſen;
würde man fle einer größern Hitze ausſetzen, fo würden fie an—
brennen und: bitter werden. Das Innere berfelben ift weiß,
Okens allg. Naturg, I. Botanik IL. 12328
2034
butterartig und von einem angenehmen Geſchmack. Der Kern -
enthält viel Del, welches vielleicht an die Speiſen und zum
Brennen gebraucht werden Fünnte, Die Rinde ift zum Gerben
vortrefflich und au zur Tinctur einer braunen Farbe. Mo—
fina ©. 160. Feuillee, Obf. II. p. 11. t. 6.
4. G. Die Citronen-Gohren (Citrosma),
Zweyhäuſig, Kelch krugförmig, vier- bis achtzähnig, ohne
Blume; viele Staubfäden, ſehr kurz und breit, mit anliegendem
Beutel; 3— 10 Nüßchen mit einem langen Griffel und zur
Hälfte. von beerenartigem Fleiſch umgeben, in fleifchig geworbe«
nem Kelch, der zuletzt elaftifch auffpringt. Sträuder in Peru,
welche. fehr angenehm, wie Eitronenblätter, riechen, mit fperrigen
Heften, ganzen Blättern gegenüber oder in Wirteln und Fleinen
Blüthen in armen Achſeltrauben.
1) Die gemeine (C. muricata).
Blätter lanzetfürmig und gezähnt, Kelch vier» bis fieben-
zähnig, 60 Staubfäden, 3—5 Gröpfe. Peru, in Wäldern;
mit Bläthen °/,;’ breit und ftrahligen Staubfäden; Keld 3“
lang, der Fruchtkelch etwas Fleiner und die zufammengefeßte
Frucht fat wie Wallnug, fleifchig und voll Stacheln, wie der
Stechapfel; die Nüffe oval, beinhart, punctiert, oben zweyfurchig,
von einer fleifchig häutigen Hüffe faft ganz umgeben, welche
nicht vom Kelche kommt. Der fleifchige Kelch fpringt endlich
elaftifch auf und läßt die Nüffe oder vielmehr Beeren fallen.
Ruiz et Pavon, Predromus t, 29.
5.6. Die Eichel-Gohren (Mollinedia).
Kelch oval, vierfpaltig und gefchloffen, ohne Blume, ein
Dusend Staubbeutel unten auf dem Boden, nebit einigen eins
famigen, länglichen Pflaumen mit Furzem Griffel. Sträuder
und Bäume in den Ehinawäldern von Peru, mit Gegenblättern ;
Kelch wie Erbfe, Fruchtboden ſcheibenförmig, 3 breit; darinn
etwa ein Dusend Feilförmige, ftielofe Beutel, faft wie Samen,
und dazwifchen etwa 3 Früchte, jede wie Eichel; der Kern 's
fo groß.
1) Die gemeine (M. ovata).
Blätter oval, glänzend, am Ende gezähnt. Peru, ein hoher
2035
Strauch mit Pflaumen, welche eine violette Farbe geben, und
von den Vögeln gierig gefreffen werden. Ruiz et Pavon,
Prodromus t. 15.
6: G. Die Trommel: Suffeen (Mithridatea, Ambora).
Einhäufig, Keldy birnförmig und vierfpaltig, mit vielen
Beuteln auf der innern Wand; Fruchtkelch fait gefchloffen und
ohne Rappen; viele einfamige Pflaumen, mit Furzem Griffel in
fleifchigem Kelch. Bäume auf Madagascar und Morig, ohne
Milchfaft, mit immer grünen, unten flaumigen Gegenblättern,
ohne Nebenblätter; Blüthen meiftens in Trauben an Stamm—
und an untern Aeſten, beide Arten untermifcht. Staubblüthen
einzeln und in Trauben, beftehen aus einem anfangs gefchlof:
fenen Kelch, ganz voll Staubbeutel, welcher fich fpäter erweitert
und in 4 umgefchlagene Lappen theilt; die Fruchtblüthen meift
einzeln, dicht am Stamm oder am Ende der Zweige, beitehen
aus einem ovalen, fleifchigen Kelch, oben durch eine Art Nabel
geöffnet und mit vielen Nüffen ausgefült, die in einer mus—
artigen, gefärbten Hülle fteden; Keim in der Mitte von viel
. Eyweiß, das Würzelchen gegen den Nabel, alfo nach oben, weil
der Samen verfehrt hängt.
1) Die gemeine (M. quadrifida),
Blätter gegenüber, elliptifch und geſtielt. Madagascar,
Morig und Bourbon; ein fonderbarer Baum, der ein Mittel-
ding zwifchen Fieus und Dorftenia zu ſeyn feheint. Die Blüthen
wachfen in Fleinen, 3“ langen Trauben, und ftehen am alten
Holz der Aeſte, etwas unter den Blättern und am Stamm.
Werden betrachtet als ein Fruchtboden, von Geftalt einer Wein-
beere, welcher fich fpäter in 4 blumenartige Lappen theilt, teren
‚ganze innere Fläche mit vielen zwepfächerigen Beuteln bededt
ift. Nah dem Verblühen ſchließt fi diefer Fruchtboden, wird
größer und verwandelt fich in einen dicken, hohlen, oben offenen
Apfel. Das Fleifch it Died, und enthält an der Wand eine
Menge Körner, von Gejtalt und Größe einer Fleinen Mandel,
die mit einer hochgelben Haut bedeckt find, aus der man eine
Farbe wie Orlean bereitet. Die Frucht hängt an einem dicken,
kurzen, holzigen Stiel, und ift gewöhnlich dicker als lang, wie
| 128 *
2036
eine eingedrücte Kugel; heißt Affen-Apfel. Der Stamm ijt
meijtens hohl, und wird von den Schwarzen zu Trommeln oder
Bienenftöcken benutzt; das Holz weiß und leicht, mit viel Mark,
_ Sonnerat, Voyage II. t. 134. Le bois tambour, Tambouriffa,
Bois bombarde, Bois de Ruches, die Frucht Pot de chambre
Jacot. |
B. Ealycantheen: Zwitter und Blumen, Beutel
längsflaffend, Samen aufrecht, ohne Eyweiß.
a. Calycanthen: Kelch- und Blumentheile vielzählig
und gleihförmig.
Gewürzhafte Sträucher mit vieredigem Stengel und 4 von
einander getrennten Holzkernen, mit geftielten, ganzen und raus
hen Gegenblättern ohne Mebenblätter; Blüthen einzeln und Zwite
ter, bisweilen taub; Kelch gefärbt, röhrig, lederig oder etwas
fleifhig, mit ungefähr 6 Kelchlappen und fo viel kürzern Blu—
menblätter, mehreren kurzen Staubfäden, nebft beutellofen, und
mehrere fhlaucyartige Nüßchen an der Wand; die Samenlappen
laubartig und gerofft.
7. G. Die JZasmin-Gohren (Chimonanthus).
Kelch Furzröhrig, auswendig mit Schuppen, oben fechs- bie
fiebenfappig, mit fo viel kürzern Blumenblättern; 5 Staubfäden
im Schlunde mit fo viel beutellofen; 6—10, reif weniger, Nüße
chen im fleifchig gewordenen Kelch.
1) Die gemeine (Ch. praecox, fragrans),
Blätter länglich lanzetförmig und glatt, Achfelblüthen eins
zeln, Kelch gelblich, Blumen purpurroth, mit gelber Spitze. Ja—
pan, ein äftiger Strauch, hin und wieder bey uns in botanifchen
Gärten. Der Strauch Fam von Nankin wegen feiner Schönheit
‘in die japanifchen Gärten, Die Rinde it braun, das Holz
ſchwach, mit viel Mark, die Zweige dünn und unordentlic, voll
lanzetförmiger Blätter, 3 lang, 1%’ breit und an der Spitze
zurückgebogen, mit einer Mittelrippe und vielen fchrägen Geiten-
rippen. Die Blumen fommen auf Furzen Stielen an den Zwei-
gen im Hornung vor den Blättern und beftehen aus gelblich—
braunen, biumenartigen Schuppen, ziegelartig über einander, wie
gefüllt; auswendig meiftens 8, ſchmal, 2“ lang, innwendig eben
2057
fo viel oder mehr, von wverfchiedener Größe, aber Fleiner und
mit blutrothen Düpfeln befprengt; riechen wie Veilchen, werben
aber unangenehm, wenn man zu oft daran riecht. Die Frucht ift
1'/3' lang, über 1/2‘ dick, flieht fait aus wie ein Kleiner Tann
zapfen und enthält in einem Mus 5 oder 6 fehwarzbraune,
längliche, etwas zufammengedrädte Samen, wie brafilifhe Boh—
nen, mit 2 Häuten, wovon die äußere hart ift; der Kern weiß,
mehlig und ölreich, ſchmeckt bitterfüß. Kaempfer, Amoen,
V. p. 879, Fig. Robai ſ. Jasminus flere pleno; Hort. kewenf,
HM. t. 10, Lamard T. 445. F. 2 Nees in leop. Verh.
Xt. 1823. ©. 105. T. 10. Meratia. Lindley in bot. Reg,
t. 431. Calycanthus,
8. G. Die Gewürz-Gohren (Calycanthus).
Ebenfo, mit vielen lanzesförmigen Lappen am Ende des
Kelchs, alle blumenartig gefärbt, 40 — 50 kurze Staubfäden in
mehrern Reihen, die 12 Außern mit Beuieln; viele Nüßchen an
der Wand des fleifchig gewordenen Kelches, mit vorragenden
Griffen. Sträuder in Nordamerica, mit armfürmigen Zweigen
und großen, matt purpurrothen Blüthen am Ende, welche nady
den Blättern erfcheinen; Rinde und Blätter ungemein wohls
viehend. Wenn man die Blattfnofpen abreißt; fo Fommen das
für 2 Blüthenfnofpen, und dadurd kann man maden, Daß man
den ganzen Sommer Blüthen erhält.
1) Die gemeine (CE. floridus),
Blätter oval, unten behaart. Carolina, an Bächen; ein
zierlicher Strauch, fat wie Hafelftaude, S—10’ hoch, jetzt häufig
bey ung in Gärten, wo er den Winter aushält, aber nur 4—5’
hoch wird; Zweige faft vieredig, Rinde glatt und braun; riecht
und ſchmeckt wie Zimmer, wird als ftärfendes Mittel gebraucht
und auch wirflidh ale Gewürz an Speifen; Blätter 2—3’' lang,
gegen 2' breit, auf 3 langen Stielen; Blüthen am Ende der
Zweige lang geftielt, 2 lang, aber fchmal, dunkelbraun, fehr.
wohlriehend und langdauernd; beftehen aus etwa 2 Dubend
über" zolllangen Blättern und einem Dutzend Nüßchen, welche
aber oft verfümmern, befonders in unfern Gärten, wo es etwas
zu kalt für fie ift. Das Holz des Stanımes und der Wurzel
2038
riecht wie Campher. Catesby %. 46. Ehret, Pieta t. 13.
Miller, Ic, I. tab. 60. Duhamel J. %. 45. Lamarck
T. 445. 8.1. Schkuhr X. 135. Guimpel T. 4. Will-
denow, Hort. berol. t. 80. &pecerey- Pfeffer, Gewürzſtrauch.
b. Sranaten: Kelh» und Blumentheile fechs- big
fiebenzählig und fehr von einander verfchieden.
9, G. Die Granaten (Punica).
Kelch gefärbt, lederig und Freifelförmig, mit enger, fünfs
bis fiebenfpaltiger Mündung, fo viel efiptifchen Blumenblättern
und vielen kurzen Staubfäden in mehreren Reihen; darinn
zahlreiche, beerenartige Nüffe, truppmweife auf dem Boden und
an den Wänden, mit verwachfenen Griffeln und durch dünne
Häute unregelmäßig gefchieden; Samen ohne Eyweiß; Lappen
Yaubartig und gerofftz Keim aufrecht. Er. Nees in Leop.
Berh. XI. 1. 1823. ©, 110. T. XI. ;
Bäumchen im Mohrenland, jet ums ganze Mittelmeer
und in alfen heißen Ländern angepflanzt, mit dornigen Zweigen
und ganzen, ungedüpfelten Blättern, ohne Nebenblätter, Blüthen
gehäuft am Ende der Zweige.
1) Die Zwerggramate (P. nana).
Blätter ſchmal. Weflindien und Surinam; ein Strauch,
Faum mannshod, der fih vom Granatbaum nur Dadurch unter:
fcheidet, daß alle Theile Heiner find; Früchte nur wie Hafelnuß.
Sn feinem Vaterland wird er zu Zäunen gebraucht, bey uns
als Zierpflanze in den Zimmern, wegen ber fchönen, rothen und
gefülten Blumen. Trew:Ehret X. 71. 3. 3.
2) Die gemeine (P. granatum).
Blätter lanzetförmig und gegenüber. Seit alten Zeiten am
ganzen Mittelmeer, bis nach Perfien, bey ung häufig in Gärten,
jedoch nur während des Sommers; wild ftrauchartig, S—10'
hoch, angebaut baumartig, 15—20' hoch, meiftens mit unregel-
mäßigem Stamm, fehr äftig, mit dünnen, vieredigen, oft ftechen-
den Zweigen und graulichbrauner Rinde; Blätter Furz geftielt,
gegenüber und büfchelförmig, von verfehledener Geflalt, 2 fang,
#,' breit; Blüthen am Ende, Kurz geftielt, meift einige bey-
ſammen, ziemlich groß, und Kelch wie Blume ſcharlachroth, der
2039
eritere fleifchig und leberig, die letztere raus, bisweilen weiß,
auch die Staubfäden roth und Furz, fo wie der Griffel, Die
Früchte wild nur wie Nuß, zahm aber wie große Aepfel, etwas
niedergedrüdt, mit der langen Röhre, des Keldys gefrönt, ber
eine harte und Iederige, meiſt dunfelrothe Schale wird; die
fheidwandartigen Häute gelb, und Dazwifchen mit rothglänzenden,
länglihen Samen ausgefüllt, fo groß als Waizenforn, von hol:
ziger, nußartiger Schale umgeben, und von faftigem, fäuerlichem
Mus, wie eine Beere; in der Zahl gegen Hundert, Es gibt,
welche fauftgroß find, ja 6—12' did. Man pflanzt ihn ſowohl
wegen der Schönheit der meiftens gefüllten Blumen, als wegen
der Früchte, Die man jedoch nicht als eigentlicheg Obſt betrach-
ten Fann, da fie faſt nichts als eine mit Körnern ausgefüllte
Schale find, aus der man dag wenige Mus an heißen Tagen
zur Erfrifchung ausfaugt. Es gibt 3 Arten: faure, fauerfüße
und ganz füße. In Hinfiht der Blüthen find fie aber viel
mancdhfaltiger, roth, gelb, weiß, gefchäct und alle einfach und
gefüllt, Faft alle Theile davon find oder waren officinell, vor:
züglich die Rinde der Wurzel, der Frucht und die Kerne. Die
Wurzelrinde it bitter und herb, enthält Gerbitoff, Harz und
einen eigenthämlichen Stoff, und ift in Indien gegen den Bands
wurm berühmt. Die Fruchtfehale (Cortex malicorii, Sidia) ift
ebenfalls herb und flärfend, und wird daher gegen Blutflüffe
gebraucht, auch zum erben und Gelbfärben des Marvquing,
Aus dem Mufe macht man, mit Waffer und Zuder oder Honig,
ein erfrifchendes Getränf, befonders in hisigen Kranfheiten. Die
Blumen (Flores balauftiorum, Cytini) haben die Kräfte der
Fruchtſchale; die Alten färbten damit Bücher, und diefe Farbe
hieß Color balauftinus; aud) fann man rothe Dinte davon
machen. Die Körner find ebenfalls herb und bitter, und brauch:
bar wie die Fruchtfhale. Matthivlug Taf. 226. Trew—
Ehret Taf. 71. 72. Koorr, Deliciae I, tab. 5. Gärtner
Taf. 38. Schkuhr % 131. Plenf %. 376. - Fleming,
Aliat. ref. XI. pag. 1756. Hayne T. 35. Düſſeld. EX. 9;
griechifh Rhoa, arabifdy Rana et Ruman.
2040 -
14. Zunfe Pflaumen: Aepfler — Zwetiden.
Pomariae drupales. .
Drupaceen.
Eine einzige, hülfenartige Pflaume außer der Mitte.
Da hier die Blüthe regelmäßig und fünfzählig ift, fo follten
auch 5 Bälge vorhanden feyn; es ift aber nur einer übrig ges
blieben, wie die Hülfe bey den Schmetterlingsblumen, und ift
mithin nur eine Fünftelsfrucht. Die innere Haut der Hülfe ift
fteinicht geworden, und enthält nur I—2 Samen; die äußere
ganz dünn, weich und abfehälbar; das Zellgewebe dagegen zwi—
ſchen beiden fehr faftreich und dic, füß oder fäuerlich, und
meiſt eßbar.
Es find fämmtlid Sträucher und Bäume mit -und ohne
Dornen, mit abwechfelnden, einfachen und geftielten Blättern,
und abfälligen Nebenblättern; Blüthen regelmäßige Zwitter,
meiftens in Sträußernz; Kelch frey und fünffpaltig, mit fünf—
blätteriger Blume im Rande, drey: bis fehsmal fo viel Staub:
fäden, mit rundlichen, TängeFlaffenden Beuteln; Pflaume ein:
zen, felten mehr, mit einem Griffel oben und zur Seite, und
einer hülfenartigen, zweyFlappigen Nuß, zwepfamig, reif meiftens
einfamig. Der Same hängend und aufrecht, ohne Eyweiß, der
Keim immer aufrecht, d. h., das Furze Würzelchen gegen Den
Kabel; die Samenlappen fleifhig und die, beym Keimen
laubartig.
Sie zerfallen in 2 Haufen, nad) dem Stande des Griffels
und der Samen.
A. Chryfobalanen: Blüthen etwas unregelmäßig,
Griffel feitlih, Samen aufrecht.
Sträucher und Bäume mit ganzen, fiederrippigen und har—
ſchen Blättern, ohne Drüfen am Stiel; Blüthen oft etwas un-
gleich, wodurch fie an die Schmetterlingsblumen erinnern. Kelch
‚oft etwas ungleich, befonders die Staubfäven, und jener
unten etwas mit der Frucht verwachſen. Sämmtlich in heißen
2041
Ländern, aber meiſt ziemlich trockene, faferige und felten eßbare
Pflaumen; unterfcheiden ſich auch von dem zweyten Haufen durch
den Mangel der Blauſäure in Blättern und Früchten,
1. © Die Woll⸗-Zwetſchen (Hirtella, Cosmibuena).
Kelch unten mit dem Stiel des Gröpfes verwacfen, fünfe
lappig und umgefchlagen, mit fünf Fleinen, abfäligen, Blumen:
blättern und ein bis dreymal fo viel langen Staubfäden,
wovon einige beutellog; Pflaume troden, gefurcht und einfamig,
mit feitlihem Griffel, Samen ohne Eyweiß. Sträucher im
heißen America, mit Blüthen in Trauben und Rifpen,
1) Die gemeine (H. racemofa).
Blätter länglich und zugefpist, Blüthen in einfachen Adhfel-
trauben, mit 5 Staubfäden, Kelh ohne Drüfen, Brafilien,
Guyana und Cayenne; ein Bäumcen wie Weißdorn, gemein
in den Wäldern, 25’ body, 6’ dick; Blätter 3” lang, unten
weiß wollig; Blüthen in aufrechten Achfelähren, 3° lang, bläus
lih mit 5 Staubfäden, 1° lang, einerfeitsS, indem die andern
fehlen. Das Holz ift weiß und brücdig, wird aber gefpalten
und zu Wanditäben benust, Marcgrave Taf. 78. Fig. inf.
Aublet 8. 98. Lamarck %. 138, Bois de Gaulette.
2.6. Die Stink-Zwetſchen (Hedycrea,, Licania),
Kelch fünffpaltig in 2 Schuppen, mit 5 oder 10 Staub:
fäden, wovon aber meift nur 3 Beutel; Pflaume geftielt, olivens
förmig und fleifchig, mit feitlihem Griffel; zwepfamig, reif eins
famig, Nuß holzig und faferig. Sträucher und Bäumchen mit
Nebenblättern und Fleinen Blumen in Endähren,
1) Die gemeime (H. incana),
Blätter länglih und zugefpigt, unten grau, Blüthen weiß,
Guyana an Flüffen; ein Bäumchen 5° hoch, 5° did, deſſen
Rinde fi jährlidy erneuert, mit vielen ausgebreiteten Zweigen
am Ende; Holz hart und weißlich, riecht beym Sägen wie
ranziges Del; Blätter abwechfelnd am Ende, 31/2‘ lang, 11/2‘
breit, unten weißfilzig, mit 2 Nebenblättchen am Stiel; Blüthen
3% breit, nur mit 5 kurzen Staubfäden auf einem Ring;
Frucht wie Olive, weiß und roth gedüpfelt, mit ſüßlichem Fleiſch,
welches die Sunwohner gern ausfaugen; Nuß hart, und geht
2042
fhwer vom Fleiſch ab. Uublet T. 45. Caligni. Lamard
Taf. 122,
3,68. Die Blut- gwetfden (Grangeria)s.
Kelch fünffpaltig, mit 5 abfäligen Blumenblättern und
dreymal fo viel ungleichen Staubfäden; Pflaume olivenfürmig,
mit ſeitlichem Griffel und dreyediger, fteinharter Nuß.
1) Die gemeine (G. borbonica),
Blätter oval und glatt; Blüthen Flein und weiß, in ähren-
förmigen Trauben. Inſel Borbon; ein Baum wie Eidye, mit
weißer Rinde und geftielten Wechfelblättern; Zrauben 19.“
lang, in Achſeln und am Ende; die Früchte geben einen blut—
rothen Saft, Lamarck T. 497.
4. ©. Die Nuß-Zwetſchen (Acia, Moquilea).
Kelch mit dem Gröpsſtiel verwachſen und fünfſpaltig, mit
5 abfälligen Blumenblättern und vielen langen Staubfäden in
. Bündeln, zum Theil beutellos; Pflaume rundlich, ziemlich trocken,
mit feitlihem Griffel, holziger Nußfchale, zweyfamig, veif ein-
famig. Bäume und Sträucher in Umerica, mit rippigen, unten
wolligen Blättern, und DBlüthen in hängenden Roauhen oder
aufrechten Rifpen.
a) Zehn bis zwölf Staubfäden einerfeits und veumadfens
Pflaume oval, troden und einfamig.
1) Die füße (A. duleis, guianenlis).
Blätter länglich und glatt, Keld weiß, Blumen’ violett,
Guyana in Wäldern; ein Baum 60° hoch, 3° dick, mit weißem,
hartem Holz; Blätter 5° lang, 3 breit; Kelch röhrig, V.“
lang, fleifhig und fünflappig, mit 5 ovalen Blumenblättern,
wovon 3 größer; 11—12 unten verwachfene Staubfäden, einers
feits im Kelchrand, zwifchen den kleinern Blumenblättern;
Pflaume troden, auf einem Stiel fo lang als der Keldy, und.
feitwärts damit. verwachfen; größer als ein Ey, faferig, braun
und riffig, Flafft aber nicht; Kern groß, mit Dünner, fpröber
Schale und einer röthlichen Haut, ſchmeckt beifer als Nüffe,
und kommt auf den Marft und den Tiſch der Ereolen, weldye
ihn als eine gute Frucht fhähen. Man preßt auch Del dar-
aus, wie Mandel-Del, Blüht im May, trägt im Augufl. Bey
2043
diefer Blüthe zeigt es fich wieder deutlich, Daß ein Viertel da—
von verfünmert ifl; Das einzige und einfeitige Bündel von
10 Staubfäden, wie bey den GSchmetterlingsblumen, zeigt an,
daß 4 ſolche Bündel fehlen; die langgeftielte, feitwärts ftehenbe
Zleifchhülfe, daß 5 vorhanden ſeyn follten Aublet T. 280.
Acioa, Coupi.
b) Sbenſo, aber viele Staubfäden im Kreife. Couepia.
2) Die bittere (A, amara).
Blätter oval, mit rothflaumigen Stielen, wenig Blüthen
am Ende. Guyana, in Wäldern; ein Baum, 60° hoch, mit
röthlihem, hartem und fehwerem Holz; Blätter 24, lang, 1
breit, Kelchröhre ,“ mit mehr ale 30 langen Gtaubfäden im
Rand; Pflaume troden, größer als Nuß, über dem Kelch, mit
dicker, etwas holziger und faferiger Schale; Same groß, läng—
lichrund, bitter und nicht eßbar, in einer fpröden Nuß. Die
Garaiben fehälen die Rinde vom Baum ab, und brennen Damit
ihre Töpfe. Die Blüthe diefer Pflanze ift nichts anderes als
eine regelmäßige und vollftändige Blüthe der vorigen. Aublet
T. 207. Couepi.
ce) Ebenfo, aber der Kelch Freifelförmig, mit ungefähr
40 Staubfäden; Gröps haarig und ftiellos. Moguiloa.
3) Die geftügte (A. parillo).
Blätter länglicheoval und zugeſpitzt; Kelch fünfzähnig, Blu—
men Fein und weiß, in Trauben. Ouyana, in Wäldern; ein
Baum 30° hoch, 2’ die, fteht auf mehreren, 4—5’ hohen
Stügen, wie Wurzel-Aeſte (Arcaba); Holz weiß und weich;
Blätter 7 lang, 31,” breit. Der Baum heißt Parille. Au—
blet T. 208. Moguilia guianenfis.
5. ©. Die Pflaumen-Zwetfchen (Petrocarya, Pari-
narium).
Kelch mit dem Gropsſtiel verwachfen und fünffpaltig, mit
fünf abfälligen Blumenblättern und drey- bis viermal fo viel
Staudfäden auf einem Ming; Pflaume rundlid, mit feitlichem
Stiel, faferiger Schale und fteinharter, grubiger Nuß, zwey—,
reif einfächerig, zweys und einfamig. Bäume im heißen Ame—
rica und Africa mit haarigen Zweigen und ganzen, unten ſam—
2044
metartigen Blättern; Blumen weiß in Sträußern, mit eßbaren,
wolligen Samen.
1) Die Berg-P. (P. montana),
Blätter fpig:oval. Guyana in den innern Wäldern; ein
Baum, 80‘ hoch, 3° did, Holz gelblich und fehr hart; Blätter
5° lang, 1.‘ breit und abfällig, Blüthen in Fleinen Endtraus
ben wie bey der Rainweide; Blumen nur wie Schuppen und
weiß, mit 14 haarfürmigen Staubfäden im Kelhrand, wovon
7 auf einer Seite beyfammen ohne Beutel (fehlen alfo wohl
EXT; Griffel lang, Pflaume. über dem Kelch wie Zwetfchen,
fauftgroß, oval und zufammengedrüct, grün, mit Diefer, fleis
fyiger und faferiger Leifel; die Nuß ſteinhart, voll großer
Längsſchrunden und jederfeiis mit einem foharfen Kamm, zwey:
fächerig, je mit einem großen, ovalen und fingersdiden Kern
von rother Haut bedeeft, der füß und gut fehmedt, das. Fleifch
Dagegen fauer und nicht genießbar, Aublet T. 204. 205.
2) Die Land-P. (P. campestris).
Blätter fpigsoval und herzförmig. Guyana in Wäldern;
ein Baum, 40° hoch, 1'/' die; Blätter 6" lang, 3° breit;
Pflaume fait fo groß als ein Hühner-&y, fleifchig und ſauer;
heißt bey den Creolen Mifpel (Nefle); Stein voll Spitzen und
Gruben mit 2 füßen und efbaren Kernen. Aublet T. 206.
3) Die fenegalifche (P. senegalensis).
Blätter ſtumpf-oval, unten weißlich, alle Staubfäden mit
Beuteln, Senegal, ein Baum, welcher: dafelbft Neou heißt und
deffen Kerne ebenfalls gegeffen werden; von den Negern auch
das mehlige, ‚obgleich wenig ſchmackhafte Fleifch der Frucht,
fo groß wie ein Gans-Ey, Perrottet, Fl. senegal. t. 61.
4) Die hohe (P, excelfa).
Blätter länglih und harſch, unten weißflaumig. Gierra
Leona auf Bergen; die Frucht ebenfogeoß wie die vorige,
auch -mehlig und: unſchmackhaft, wird aber dennoch) von den
Schwarzen gegefien. Sabine, in Hortic. Trans, pag. 451,
Gray Plum.
6. G. Die Beeren⸗Zwetſchen (Chrysobalanus).
Kelch Freifelförmig und fünflappig, mit fo viel fpatelfürs
2045
migen und abfälfigen Blumenbfättern; 15—30 fange Staubfäden,
wovon einige beutellos; Pflaume mit dünner Leifel, welche veft
an dem fünfeckigen und fünfflappizen, einfächerigen Stein hängt,
zweyfamig, veif einſamig. Sträuher und Bäumchen in Ames
rica und Africa mit ganzen Blättern und weißlichen Blüthen
in gabeligen Rifpen.
1) Die gemeine (Ch. icaco).
Blätter rundlid und oval, ausgerandet, Blüthen in gas
beligen Achfeltrauben mit zottigen Staubfäden. Carolina, Welt:
indien und Südamerica, wild und angepflanzt; ein baumartiger
Strauh mit mehrern Stengeln, S— 10 hoch, mit brauner,
meiſt gebüpfelter Rinde; Blätter Furzgeftielt, harſch und gläne
zend, 2 groß, mit einer dien Mittelrippe und 5 Geitenrip-
pen; viele Feine und weiße Blüthen in Achſelſträußern; Pflau-
men in Größe und Geftalt wie Zwetfchen, doch mehr rundlich,
1" groß, mit 5—7 Furchen, roth, gelb und weiß, auch violett,
mit dünner Haut und wenig weißem, ftarf anhängendem Fleifch,
das ausfieht wie ein gefochter Apfel, ſchmeckt ſüß und etwas
herb, aber nicht unangenehm; die Früchte reifen während des
ganzen Sommers, ftehen auf den Märkten, werden roh gegefr
fen, löfchen befonders den Durſt und find cine gefunde Epeife,
von der man viel verzehren Fann ohne Befchwerde. Mit Zucker
eingemacht, werden fie fehr gefhäßt und in Menge nah Spas
nien verführt. Der Stein iſt bienförmig, mit 5—7 Etreifen,
und enthält einen Kern, der angenehm riedyt und gut ſchmeckt,
auch Del liefert, Wächst vorzüglich in naffen, niedern Gründen
am Strande, blüht fat das ganze Jahr und trägt im Juny
und December, Wurzel, Rinde und Blätter find herb, und
werden daher gegen Durchfall, Blutflüffe und Gefchwüre ges
braucht. Heißt in Brafilien Guajera, in den ehemaligen ſpa—
nifhen Beflgungen Icaco, in den franzöfifchen Prunier icaque,
Prune coton, Prune des Anses, in Weltindien Cocco-plum-tree, in
Earolina Cacao-plum-tree. Marcgrave T. 77. P. Browne,
Jamaica t. 17. f. 5. Catesby, Carolina I]. t. 25. (©elig-
manns Bögel 1. Taf, 50.), Plumier, Am. t. 158, Jaec-
2046
duin, Am. t. 94. Lamard T. 428, —— Antilles IV.
tab. 31. Jcaco⸗Pflaume.
B. Amygdaleen: Blüthen regelmäßig, Griffel am
Ende; Samen verkehrt. Amygdaleen.
Sträucher und Bäume in der ganzen Welt, wild und an«
gepflanzt als Obſtbäume, mit dünnen, oft gezähnten Wechfel-
blättern und drüſigen Stielen; Blüthen meiftens in Sträußern,
trauben- und doldenartig, felten einzeln, mit fünffpaltigem,
abfälligem Keldy, fo viel Blumenblättern und vier» dis fehsmal
fo viel Staubfäden, felten mehr, innwendig am Rande; eine
Fünftelspflaume, meiſtens mit einer dicken, faftreihen und
ſchmackhaften Leifel; die Ruß ſteinhart und zweyFlappig,
mit 2 Samen auf einem Stiel vom Boden aufſteigend und
dann überhängend, reif meiſtens nur einer, klein und ſel—
ten eßbar, mit Ausnahme von einigen wenigen; ſind übrigens
ſehr ölreich. Sie zeichnen ſich aus durch Blauſäure in Blättern
und Früchten, welche mehrere enthalten, und wodurch ſie ſich
von allen andern Pflanzen unterſcheiden.
Aus den Früchten der meiſten gewinnt man einen ſehr gu⸗
ten Branntwein. Es iſt unſer Steinobſt.
7. G. Die Apfel-Zwetſchen oder das Steinobft
(Prunus), a
Keldy unten, fünffpaltig, mit 5 rundlichen Blumenblättern
und drey- bis fechsmal fo viel Staubfäden; Pflaume mit einem
zweyklappigen, hülfenartigen Stein, zweyfamig, ER ** ein⸗
famig.
"Das Steinobſt zerfättt in 5 Hauptgattungen.
Kirfchen.
Pflaumen.
Möllen oder Apricofen.
Mandeln,
e, Pfirſiche.
* Frucht glatt, Stein eben und rundlich.
1. Hauptgattung. Kirſchen (Cerafus).
Kelch Erugförmig, mit 5 X 4 — 5 X 6 Staubfäden;
Frucht rundlic und glatt, ohne Duft, Stein rundlich und eben.
"rn 53-8
2047
Sträucher und Bäume in wärmern Gegenden, meiftens in
ber Breite vom Mittelmeer an bis zur Oſtſee Durch alle drey
Welttheile; Blüthen geftielt, meiſt dolden- oder ftraußartig aus
Knofpen, Früchte füß und fauer, meiſtens efbar. Sie theilen
fih in Straußfirfchen, faure und füße.
a) Straußfirfhen: Blüthen in Sträußern an den
Zweigen. Padus,
1) Die Lorbeer-Kirfche (Pr. a
Blätter immergrün, oval lanzetförmig und entfernt gezähnt,
unten an der Mittelrippe mit 2—4 Drüfen; Blüthen weiß in
aufrechten Trauben, Fürzer ale das Blatt; Früchte oval und
fpisig. Kleinaſien, Fam von Zrapezust nad Conſtantinopel
und von da durch Elufius 1574 nah Wien; wächst jebt
häufig am Mittelmeer in Luftgärten, bey uns in Gewächshäu—
fern; ein großer Strauch über mannshoch oder ein Bäumchen
20° hoch, mit fchöner Krone und dunfelgrauen Meften; Blätter
zwepreihig, Furzgeftielt, harſch und glänzend wie Lorbeerblätter,
4— 6" lang, 2a‘ breit; ſchmecken bitter und enthalten vick
Blut: oder Blaufäure, welche ſich beym gemeinen Kirſchbaum
und bey den Mandeln nur im Kern findet. Man fol daher
Kopfweh befommen, wenn man fich lang dabey aufhält. Blu—
menblätter Fleiner als bey den andern, verfehrt-oval und wohl:
riechend; Früchte wie Kirfchen, aber oval, mager, ſchwarz und
füßlih, nicht giftig. Aus den Blättern deftifiiert man das
Kirfhlorbeerwaffer (Aqua laurocerasi), welches feine Kräfte von
ber mit ätherifhem Del verbundenen Blaufäure erhält, und
Taumel, Zudungen, Lähmung und Tod verurfacdht, aber auch
ein Fräftiges Heilmittel ift gegen Nervenübel, Krämpfe, Stoduns
gen der Leber und Drüfenverhärtung. Die reine Blaufäure
eingenommen oder eingeathmet tödet augenblicklich. Es ift fehr
merfwürdig, daß in diefen Pflanzen eine Säure enthalten iſt,
welche eigentlih eine thierifche Säure ift und ſich vorzüglid im
Blut entwidelt. Diefes feheint auch ein Grund für die höhere
Stellung diefer Pflanzen zu feyn. Man würzt übrigens in ben
wärmern Ländern mit den Blättern fajt täglich Mildyfpeifen,
Brühen, Ereme u, dgl,, welche davon den Geſchmack von bittern
2048.
Mandeln erhalten. Clusius, Hist. I. t. 4. Camerarius,
Hort. tab. 23. Bladwell Taf. 51%. Duhamel T. 133.
Plenk T. 383. Hayne IV. T. 41. Düffeld. VI. T. 23.
Wagner I. T. 204. Lauroceraso; Laurier cerife,
2) Die Trauben» Kirfche (Pr. padus).
Blätter abfälig, oval Lanzetförmig und gezähnt, mit zwey
Drüfen an den Gtielen; Blüthen weiß, an hängenden Trauben;
Früchte rundlich und ſchwarz. Hin und wieder in Hecken, be—
fonders gern an Ufern; ein Strauch 2—3 Mann hoch, bie-
weilen ein Baum 30' hoc, mit brauner Rinde und weißlichen
oder gelben Warzen; Blätter 5° Tang, 3" breit, die untern
fleiner; Blüthen in fehönen, weißen Trauben, 4—5' lang und
wohlriechend, mit 30 Staubfäden, in der äußern Reihe 20, in
der innern 10, nor jedem Blumenblatt nur einer, vor jedem
Kelchlappen 5, 3 weiter nah außen, 2 weiter nah innen.
Früchte wie Erbfen, ſchmecken füßlich, fauer und Herb, und find
nicht eßbar, werden aber gegen die Ruhr, und im Norden zu
Branntwein benutzt. Rinde und Blätter riechen nach bittern
Mandeln, fchmeden herb und bitter, enthalten einen fcharfen
Stoff, Harz, Gerbfioff und Blaufäure, und werden als fhweiß-
und harntreibendes Mittel bey verfchiedenen Krankheiten, Die
erftere ftatt Ehina, befonders gegen anftedlende Kranfheiten, die
Vestern als Thee bey Rungenfucht angewendet, Die Blüthen
ſollen Mäufe und Wanzen vertreiben. Das leichte Holz zu
Slintenfchäften, die Zweige zu Geißelſtöcken und Tabacksröhren.
Iſt übrigens ein fchöner Zierfirauch in Euftwäldern. Taber—
nämont. Taf. 1401. Fl, dan, tab. 205. Plenf Taf. 381.
Kerner IV. %. 31. Guimpel 59. Hayne IV. T. a0.
Düffeld. XII. T. 6. Pado; Merifier à grappes, Faux bois de
St. Lucie, Putiet; Ahlkirſche, Elpel, Elfenbeeren, Kintfchel-
beeren, Scherfenholz. N
3) Die Dolden-Kirfche (Pr. mahaleb).
Blätter abfällig, rundlich—oval und etwas herzfürmig,
ftumpf und drüfig gezähnt; Blüthen weiß in aufrechten After:
dolden, Früchte rundlich-oval und ſchwarz. In Bergwäldern,
befonders am Mittelmeer auf Zelfen, bey uns in Luftwäldern ;
2049
ein mannshoher Straub, angepflanzt, auch 2—3 Mann hod)
und daumartig, in der Tracht, wie ein Pappelbaum, mit röths
licher Rinde, die Blauſäure enthält und daher nad bittern
Mandeln riecht; das Holz röthlich und wohlriehend, wird da—
her zu Mefferheften und Drechslerarbeiten gebraucht, die vielen
graden Zweige zu Pfeifenröhren, welde man türfifche nennt;
die Blätter zu Thee, find auch ein Lieblingsfutter für Ziegen
und Schafe; die Stiele ohne Drüfenz die Sträußer 2 lang,
mit Faum einem Dugend Blüthen, welde wie bittere Mandel
riechen; die Früchte wie Erbfen, febmeden bitter und unange-
nehm, werden aber von Droſſeln und Kernbeißern gefreffen,
färben purpurroth, und man glaubt daher, daß Diefer Strauch
das Vaccinium der Alten fey, womit man die Kleider der
Sclaven purpurroth färbte. Das wohlriechende Holz gab man
als fchweißtreibendes Mittel gegen die Hundswuth, und hieß
daher St. Eucienholz. Mit diefem Straub oder Baum fann
man die bürriten Berge bepflanzen und nußbar machen, au
andere Kirfchen darauf pfropfen,. Das Wort Mahaleb jtammıt
von den arabifchen Nerzten, welche den Samen als cin Mittel
gegen den Stein brauchten. Matthiolus Taf. 173. Tas
bernm. 8. 1402. Bladwell 8. 449. Jacquin, Austr,
t. 227. Plenk X. 352. Guimpel %. 60. Malebo, Ciliegio
eanino; Bois de St. Lucie, Guenot, Malague; Steinweichfel,
St. Gregoriusholz, St. Rucienholz, von einem Dorf im Wasgau.
b. Sauerkirſchen.
Blüthen in kurzgeſtielten Dolden aus Knoſpen, Früchte
ſauer. Ceraſus.
4) Die Weichſel (Pr. acida).
Aeſte ruthenförmig und Hängend; Blätter oval lanzetför—
mig, glatt und drüſig gezähnt, Blattitiel ohne Drüfen; Dolden
einzeln mit einigen Fleinen Blättern; Frucht rot) und faner.
Saure Kirfhen. Prunus cerafus.
Urfprünglih am fehwarzen Meer bey Eerafunt, woher Lu—
eullus nach der Befiegung des Mitthridates den Baum nad
Stalien gebracht hat, 680 nach Erbauung Roms; von da fam
er bald nach Gallien und Brittannien und wird jest überall In
Okens allg. Naturg. II. Botanik I. 129
2050
gemäßigten Ländern gezogen; in heißen gebeiht er nicht. Der
Baum bleibt immer Fleiner als der füße, gewöhnlich nur 20°
hoch, mit dünnen und herabhängenden Aeſten, fo daß mar fie
leicht erreichen kann; Blätter Fleiner und weniger gezähnt; Dol:
den fait ftieflog, die Innern Knoſpenſchuppen blattartig; Kirſche
rund und miedergedrüdt, ſchwärzlich und roth, „[hmedt mehr
und weniger fauer, ift ein großes Rabfal bey großer Hitze, und
bat vor den fchwarzen das Angenehme, daß file nie Maden
enthält; fie reift auch fpäter, erit um den Augufl. Matthio—
(us %. 233. Bladwell T. 449. Duhamel IL T. 56.
Plenk T. 378. Lamard T. 432. 8.3. Hayne IV. T. 42,
Guimpel X. 62. Düffeld. V. T. 9. XVIII. &. 56. Wag—
ner U. T. 198. Ueberhanpt Abbildungen von den Stein: und
Kernfrüchten findet man bey: Duhamel, Arbres fruitiers ;
J. Mayer, Pomona franconiea, 1776; Kraft, Pomona au-
striaea, 1791; Sicklers veutfcher Obftgärtner und Gartenma-
gazin, 17945 Kerners öconomiſche Pflanzen. Befchreidungen
und Glafftfieationen in den Werfen von Mündhaufen,
Henne, Röffig, Hirfhfeld, Manger, Diel, Ehrift,
Siedler, Carlowitz, Liegel, Rafdig, © Mayer,
Hinfert, Truchſeß, Büttner im Deutfchen GRaNEEOR:
VIEL X, Schübler und Dierbad,
Es gibt eine Menge Abarten, welhe man auf verfehtebene
Weife zu claffificieren gefucht hat, aber leider ohne alles Prin-
cip, ohne welches alle Kenntniß nur ein mechaniſches Gedächt:
nißwerk ift. Mir fcheint es, die Abarten gehen nad demfelben
Gefege, wie die Gefchlechter ſelbſt, nehmlich, fie wiederholen die
früheren und fuchen die fpätern einzuholen. Da nun unfere
Steinfrücte in 5 Hauptgattungen zerfallen, fo habe ich gedacht,
Die Arten oder Abarten würden fid) von einander unterfdyeiden,
indem fie fih in ihrer Entwicelung bald diefer, bald jener
Gattung näherten, und ich habe deßhalb in meinem Lehrbud)
der Naturgeſchichte folgende Eintheilung verſucht. Die richtige
Einordnung muß man von der Zukunft erwarten. Vgl. mein
Lehrb. der N⸗G. II. ©. 904. und Dierbads deon. Bot. I.
S. 197, x
2051
a. Schwarze Weichſeln.
Frucht dunfelroth, der Saft färbt. Eriottes.
a.) Reine Weidhfeln O. cerafariae.
Saure Weichſeln (U. austera). |
Zweige hängend, Blätter Mein, Frucht fehr fauer, -
Pelzweichjel, ſchwarze Maykirſche, pfälzer, doppelte Weichfel,
ojtheimer, Nonnen» Kirfhe, Forellen: K., Leopolds-K., Loth:
K., Herzweichfel; Griotte de Chaux, à Ratafia, d’Allemagne,
Natte, *
Aus dieſen Kirſchen macht man den Weichſelwein, und um
Venedig, beſonders aber zu Zara in Dalmatien, bie Ratafia,
eine Art Branntwein,
b.) Pflaumen: Weidfeln (O. prunariae),
Süße Beidfeln.
Zmeige ziemlidy anfrecyt, Blätter groß, Frucht ſüßlich-ſauer.
Herzogsfirfhe, rothe Mapfirfche (Griotte), Pom. franc.
I, tab. 28., ungarifche (Gr. royale), englifhe Muscat= Kirfche
‚ (Pom. france. U, t, 29. 30.), füße Pelzweichfel (Pom. franc II.
tab. 26.).
b. Rothe Weichſeln.
Frucht hellroth, der Saft färbt nicht. Gobets.
e.) Möllen-Weichſeln (O. armeniacariae).
Die Amarellen (O. aproniana).
Zweige hängend, Blätter klein, Frucht ſauer, Haut dun—
Eelroth.
Srühe (royal hätive) (Pom. france. II. t. 18.) und fpäte
Amarelten, rothe Sodkirſche; Allerheiligenkirſche.
d.) Mäandel-Weihhfeln (C. amygdalariae).
Slasfirfhen ‘©. juniana, Gobets).
Zweige grad, Blätter groß, Fruücht ſüßlich ſauer, etwas
waͤſſerig, Haut gelbroth, Stiel Furz.
Kleine, gemeine, große Glaskirſche oder Ammer, Mont,
moreney (Pom. franc. U, t. 19.), Gros-Gobet.
Hieher gehören Auch die Fleinen mit gefülter Blüche
(& fleur double) und die Trauben Umarellen (& bouquet).
129 *
2052
e.) Pfirfihb-Weichfeln (C. perficariae).
Ammern, Glaskirſchen (Guindoux).
Wie vorige, aber die Frucht fait füß, die Haut roth und
der Stiel lang.
DSranienfirfche (Cerife de Helnade), Belle de Choify,
Bernfteinfirfche,
e. Süßfirfchen.
Blüthen in ftiellofen Dolden aus Knoſpen, Früchte füß.
Lutatia,
5) Die ſüße Kirfche oder Zwiefel (C. Anlie, avium,
Lutatia Plinii).
Hefte aufreht und abjtehend, Blätter oval lanzetförmig,
drüfig gezähnt, unten flaumig; Blattitiei ein- bis zwepdrüffg,
Dolden ohne Blätter, Früchte füß. In Wäldern, Heden und
Zäunen; ein anfehndicher Baum, 20—40' hoch, mit graulicher,
glatter Rinde und büfceligen Blättern; Blüthen: fchneeweiß,
kommen mit den Blättern zu 2—5 aus jeder Knofpe, mit
braunen, dreyfpaltigen Schuppen umgeben, Stiel 1:/, lang;
Früchte wie Erbfen und ſchwarz, werden aber durch Anbau und
Impfung viel größer und manchfaltig in Farbe, Geitalt und
Geſchmack. Alle fügen Kirfhen ftammen davon ab. Das befte
Kirfchwaffer wird im füdlichen Deutfchland und in der Echweiz,
vorzüglich aus diefen Fleinen, fehwarzen und magern, ſogenann—
ten Wald» oder, Bogelfirfchen gemacht. Beinen eigenthümlichen
Geruch befonmt es von der Blaufäure, welche in geringer
Menge darinn enthalten iſt. Aus der Rinde fhwigt ein braus
nes Gummi, welches unter dem Namen Kirfchharz befannt ift,
aber Faum gebraucht wird. Bladwell Taf. 425. FI. dan.
t. 1647. Plenk %. 377. Lamard T. 432. F. 2. Ker⸗
ner & 30. Guimpel %. 63, BAR XVIII. Taf. 4. 6.
Merilier; Ciregiolo, Maronelle.
Man Fann Die vielen Abarten vielleicht unter folgende
Rubrifen bringen.
a. Schwarzfirfhen (L. nigra).
Frucht fchwarz, der Saft färbt, Merises,
2053
a.) Reine Zwiefeln (L. ceräsariae).
Schwarze Herzkirſchen (Guignes Bot Fleiſch
weich.
Schwarze Vogelkirſche (icklers Obſtgaͤrtner XI. Taf. 4.
Pomona franconica II. t. 7.).
Maulbeerkirſche,
Maykirſche (Guigne hätive) (Sickler XXH. T. 14. 15.),
Schwarze Herzfirfche (Pom. frane, VI, t. 8, 9.),
Kron⸗Herzkirſche (Caron),
b.) Pflaumen-Zmwiefeln (L. prunariae).
Schwarze Knorpelfirfdhen (L. duracina nigra, ac-
tiana, Bigarreaux noirs): $leifch hart.
Späte Maykirſche,
Muscatelterfirfche,
Herzfirfche,
Lederfirfche (Pom. franc, I. t. 12.),
alte fchwarzen Knorpelfirichen,
b, Weißkirſchen.
Frucht blaßroth, der Saft färbt nicht.
e,) Möllen-Zmwiefeln (L. armeniacariae).
Gelbe Herzkirfhen, Wachskirſchen, Roth:
baden (L. alba duleis, Cer. juliana; Heaumes): Frucht gelb
und weiß, Fleiſch weich,
Gelbe Herzkirſche (Pom. france. I. t. 15.),
Goldkirſche (Guigne jaune) (Pom, france. I, t. 11.),
goldgelbe Herzfirfche,
weiße Herzfirfhe (Pom. franc. I. t. 10).
d.) Mandel-Zwieſeln (L. amysdalariae).
Weiße Herzkirſchen, Molfenfirfhen (L, biga-
rella, Guignes): Frucht weiß und. roth, Fleifcdy weiß.
Rothe Bogelfirfche,
Amarantfirfche,
Perlkirſche,
Prinzeſſinnkirſche.
Vier auf ein Pfund.
2054.
e.) Pfirſich⸗-Zwie ſeln (L. perficariae).
Weiße Knorpellirfben, Marmorfirfhen (L.
duräcina alba, Bigarreaux): Frucht faft ganz roth, Fleifch hart.
Weiße Knorpelkirſche (Marbréo) (Pom, france. U, t. 13.),
rothe Kuorpelfirfche (Belle de Rocmont). (Pom, france, II.
t. 16., Sidler XV. T. 8. XVII, 8. 9.),
Lauermannsfirfche.
2 Hauptg. Pflaumen (Prunus),
Blätter in der Knofpe eingeroft, Blüthen einzeln und
furz geftielt, Staubfäden 5 mal 4; Pflaume mit Duft bededt;
Stein zufammengedrüdt, an beiden Enden fpisig, glatt, an
den Nähten ſchwach gefurdst.
1) Der Schlehdorn (P, (pinofa),
Zweige dornig, Blätter efliptifch und Doppelt gezähnt;
Blüthen weiß, einzeln und paarig, Kelchlappen fiumpf, Pflau-
men Fein, rund und fehwarzblau. Ueberall an Zäunen, ein
Straub, 1—2 Mann hoch, mit fehwarzer Rinde und fperrigen
Zweigen voll Dornen; Blätter verfchieden, 1 lang, .“ breit,
ohne Drüfen; Blüthen im Frühjahr unter den erften, wohlries
. hend, und fo zahlreich, daß der ganze Straub mit Schnee
bedeckt zu feyn fcheint, 3 Staubfäden vor jedem Blumenblatt
und einer dazwifchen; bisweilen gefünt, Kelch zehntheilig,
Blume zehn: bis zwanzigblätterig; Früchte Fleiner als die an—
dern, Faum wie Kirfche und herb, werden erft im Winter reif
und find dann eßbar, ſchmecken aber immerhin fehlecht; werden
bisweilen zu Wein benutzt, unreif zum Schwarzfärben. Man
madt daraus ein Grtract (Succus Acaciae noftratis) gegen
Durchfall und Blutfluß. Die Rinde zum Rothfärben, ſchmeckt
bitter, gegen Wechfelfieber; die mwohlriechenden und etwas herben
Blüthen als blutreinigendes Mittel unter der Form von Thee;
find auch ein gutes Bienenfutter. Der Straud iſt gut zu
Zäunen, das harte Holz für Drechsler. Matthiolus T. 366.
Tabernm. %. 1405. Blackwell T, 494. FI. dan. t. 926.
Plenk Taf. 350. Schkuhr Taf. 132. Sturm 9. IX.
Guimpel 2. 66. Hayne IV. T. 44. Düffel. IV. T. 17.
1
2055
Wagner I. Taf. 76. Prunier ſauvage; Prugno, —
Schwarzdorn; die Früchte Schlehen.
2) Die Haberſchlehe (Pr. infititia).
* Meile dornig, Blätter breit fanzetfürmig, faft doppelt ge:
zähnt und flaumig, Blüthenſtiele meiſt paarig und behaart;
Früchte rundlich, ſchwarzblau und überhängend. Südeuropa
und Orient wild, bey uns hin und wieder in Gärten, viel
höher als der Schlehborn und baumartig mit wenig Dornen
und mehr grau als braun, Blätter viel breiter, Blumen und
Früchte viel größer, die legtern zwey> bis dreymal, mit mehr
Fleiſch, ſchon reif im Auguſt, zwar auch herb, werden aber,
einige Tage getrocknet, ſüß und ſchmackhaft. Im Ofen gedörrt,
‚pflegt man fie als Gemüſe zu kochen. Kerner Taf. 333.
Guimpel T. 65. Kriechen. |
Bon Diefem Baum flammen wahrfcheinfich unfere zahmen
Pflaumen und Zwetfchen ab, welde als befondere Gattung aufs
geführt werden unter dem Namen:
3) Der Pflaumenbaum (Pr. domeltica).
Aeſte meiſt dornlos, Blätter oval Tanzetförmig, gezähnt,
unten behaart, Blüthenjtiele melft paarig und nadt; Früchte
rund oder länglich und füß. Der Pflaumen: oder Zwetfchen-
Baum ſtammt aus dem Orient und Fam erft zu Catos Zeiten
nach Stalien, verbreitete ficy aber bald über ganz Europa und
ift gegenwärtig einer der gemeinften Obftbäume, der am weitee
ften nach Norden hinaufgeht. Es gibt eine Menge Spielarten,
die fi) bald mehr, bald weniger mac) den andern Gattungen
diefes Geſchlechtes hinneigen. Diefe find Firfchenartig, jene
mandel«, pfirfihartig u.f.w. Vgl. mein Lehrbuch der Nat.Geſch.
1. ©. 906. und Dierbachs dcon. Bot. U. ©. 177.
a. Frucht rund.
a.) Kirfhenpflaumen (Pr. cerafariae),
Myprobalanen (Pr. cerafifera, myrobalanus).
Wie große Kirfhe, purpurroth, faftig und füß. Stammt
aus Nordamerisa, wird hin und wieder bey ung gezogen, hat
einzelne dicht beyfammenftehende und Tanggeftielte Blüthen ;
2056
Früchte fad und nicht see; (Pomona RE I. ‚tab. 11:
fig. 18.) Cerifette; Marunfen.
b.) Reine Pflaumen (Pr. prunariae),
Die gemeine Pflaume (Pr. fativa), ‘
Wie Haſelnuß und größer, blau oder violett, ſchmecken
nicht befonders, werden auch nicht häufig gezogen. Der Baum
fcheint im Eaucafus und in der Firgififhen Steppe wild vorzu—
Fommen. In Frankreich wird er forgfältiger gepflegt und bringt
Daher größere Früchte, welche vafelbit Damas heißen, größer
als eine Nuß, rund und flach niedergedrüct, violett, werden
daſelbſt getrocknet und verfandt. Prune de vacance; Monlieur
hätif. (Pomona franconica 1. t. 13. f. 22. t. 15. f. 26.)
e) Möllen: Pflaumen (Pr. armeniacariae).
Die Spillinge:
gelb, roth oder grün — gemeine Spillinge (Abricote
hätive),
Wie Kirfche, gelb, Fleiſch faftig, hängt am Stein, reift
fchon im Juny. — Mirabellen: Faft wie Nuß, oben und unten
eingedrückt, geld, Fleiſch mehlig und füß, vom Stein ges
löst; wird häufig gedörrt. Kommen aus Franfreich unter dem
Namen Prunelfen. (P. franconica 1. t. 4, 13. f. 21.) Große
Mirabellen (Drap d’or) — MNpricofen-Pflaume (Pr. alinina, mali-
tormia) (Pom. frane. I. t. 8.).
Grüne: Frauen: Pflaumen (Reine-Claudes),
Größer als Nuß, grün, oft roch gefleckt, fehr faftig und
ſchmackhaft (P. france. I, t. 78. f. 11.).
- b. Frucht länglich,
d.) MandelsPflaumen (Pr. — ——
Zwetſchen (Pr. damafcena).
Blau oder violett. Pr. juliana; ————— brunnenſia ſ.
moravica, auguftana; Prunidaetyla.
Die gemeine Zwetfche wird in Deutfchland am meilten ans
gepflanzt, und geht am höchiten in den Norden hinaufz fie wird
fowohl voh, als gedörrt oder gewelft gegeffen, und im legten
Zuitande vorzüglich aus Norddeutfchland in ganzen Schiffe:
ladungen nach Rußland und Schweden verſandt. Im ſüdlichen
2057
Deutfchland brennt man davon das Zwetfchenwaffer, welches
nach dem. Kirfehwalfer das zweyte im Rang ift unter ben
geiitigen Setränfen. Aus der Rinde alter Bäume .fchwigt ein
Gummi, : welches Zwetfchhenharz ‚heißt, aber faum gebraucht wird,
weil es fich nicht ganz auflöst. Der Zwetfchenbaum ſoll bey ung
erft vor 300 Jahren befannt geworden ſeyn. Durch eine Art
Krankheit kehrt die Frucht in ihren urfpränglichen Zuftand zus
rück, und verwandelt fi in eine Hülfe, Bladwell T. 305.
Plenk T. 379. Pom. frane. I. tab. 11. fig. 17. Hapne IV,
T. 43. Guimpel T. 64 Düſſeld. V. T. 10.
St. Julien wächst im ſüdlichen Frankreich, und ift kleiner
als die Zwetfche; fie fommt, nad) ausgenommenem Stein, in
ben Handel, auch unter dem Namen Prunellen,
e.) Pfirfih-Pflaumen (Pr. persicariae),
Eyer⸗Pflaumen.
Gelb und roth, meiſt ſehr groß, wie Eyer, ſaftreich und
ſüß — Marunken (P. franc. I, t. 6.), Bockertſen, St. Eatha-
rinenpflaumen.
Bricette, Brignole, Perdrigon, werden in ſadlichen Ländern
getrocknet und verſandt.
Perdrigon liefert die Prunelfen aus der Provence. Pom.
francon, 1. t. 15. f. 27.
Dame Aubert (Sickler XI. Fig, 3. XII Taf. 9.) ift die
größte oder eigentliche Eyerpflaume, ganz gelb, mit eingebrüd-
tem Nabel. Pruna hispanica s. Perdigona, Ceriola galatensia
s. Pruneoli perani, Pruna de Brignioles.
3. Hauptg. Die Möllen oder Apricofen (Armeuiaea).
Staubfäden 25, Frucht wollig, Nuß eben und zufammens
gedrückt, ein Ende ftumpf, das andere ſpitzig, beide Nähte ges
jurcht. Die Blüthen kommen vor den Blättern aus Knoſpen,
meift einzeln und ziemlich ftiellos; die jungen Blätter eingerofft.
Stammen aus dem Orient,
1) Die Apricofe (Pr, armeniaca),
Blätter fpigeoval und herzfürmig, glatt und Doppelt ges
zähnt, Stiele mit Drüfen; Blüthen meiſt einzeln, ſtiellos und
weiß, Stammt aus Armenien, und jo zu Wleranders des
2058
Großen Zeiten nad) Europa gefommen fepn, jebt überall am
Mittelmeer angepflanzt, auch hin und wieder bey uns in Gär-
ten; ein Baum von mittlerer Größe, 15—20' hoch, ziemlich
wie Pfirfihbaum, bem er auch in den Blättern und dem Bau
der Blüthen, bejonders ber größeren Zahl der Smubfäden,
gleicht; Blätter 3’ lang, fat 2 breit, Stiel gegen 2" lang,
mit 2—4 Druͤſen; Blumen zahlreich an der Seite der jüngern
Aeite, runblicheoval, weiß oder blaßrothz Kelch purpurroth und
umgefchlagen. Die Früdte faft wie Pfirfihe, rundlich, gelb,
auf einer Seite roth; das Fleifh troden und gelb; Stein oval
und zufammengebrüdt; werden häufig gegeffen, find jedoch nicht
fo faftig und Fühlend, wie bie Pfirfihe. Kern Fleiner als
Mandel, liefert ein ähnliches Del; es gibt bittere und füße.
Das Oel, welches man bey Brianzon auspreßt, heißt Huile de
Marmotte (Pr. brigantiaca), Matthiolus 8. 243. Taber—
näm, Taf. 1407. Blackwell T. 281. Knorr L. T. A 2
Den? T. 384. Lamard % 431. Noisette, Jardin frui-
tier tab. 1. 2. Albicocco, Albicocca ; Abricotier, Abricot, —
Bep der folgenden Eintheilung vergl, mein Lehrbuch der Naturs
gefeh. 1Ir ©. 907., und Dierbachs dcon. Bot. U. ©. 169,
a. Frucht Flein, rund und gelb, wenig fchmadhaft.
a.) Kirfhen-Mdllen (A. cerasariae), A |
Möllen, Marillen, wilde Apricoſen.
Klein, nicht größer als eine Kirfche, rundlich und gelb,
Geſchmack mäßig, bie Kerne bitter, Heißt In Aegypten Miſi—
miſi, wird getrocknet, als Gemüfe gefocht und felbit an der
Tafel der Reichen hochgefchägt. Sibirifche Apricofe, Meine Frühe
Apricofe oder Muscateller⸗Apricoſe (P. frane. I. tab. 2. Ker—
ners deon. Pfl. T. 501.); porfugiefifche oder algierifche Apri⸗
eofe (P. france. I. t. 2. f. 2.)3 Alberge⸗A. (P. franc. 1. t. 8.
f. 12.); Pfirſich⸗ A. (P. frane. 1. t. 2. f. 2.)
b.) Pflaumen»: M. (A. prunariae),
Rothe Möllen,
Mäßig groß, rundlich und röthlich; Geſchmack mäßig, Sa:
men füß. — Schwarze oder alerandrinifche Apricofe, vinlette
Apricoſe (P. france. E t. 5. ſ. 8.), holländifhe (P. france. I. t. 3.),
2059
Apricofe aus Angumois (P. frane, I. t. 3. 4. 4.), Provencer-X,
(P. frane. 1, t. 5, f. 74
h. Frucht groß, länglich, gelb und roth, und —
haft.
e,) Reine Mödllen (A. armeniacariae).
Gemeine Apricofe.
Groß, rundlich, geld und ſchmackhaft, Kern bitter (P. —
1.t. 3. 1. 3. Kerner T. 503.); geſchaͤckte U. (A. panache).
d.) Mandel:M. (A. amygdalariae),
i Mandel: Apricojien.
Groß, zufammengedrücdt, gelb und roth, und ſchmackhaft,
Kern füß und eßbar. — Mandel:Aprieofe, Orangen⸗Apricoſe,
Ananas: Apricofe.
e.) Pfirfih:M. (A. persicariae),
Pfirfih-Apricofen.
Groß, rundlich, gelb und roch, fehr ſchmackhaft, Kern füß
und eßbar. — Pfirfich-Apricofe (Abricot p&che), auch Nanziger
oder Brüffeler U. (P. frane, 1. t. 7.), der Stein — von ſelbſt
aus einander; ungariſche; große Früh- A.
4. Hauptg. Der Mandelbaum (Amysdalus).
Kelch fünftheilig und gefärbt, mit 5 Blumenblättern, 25
und mehr Staubfäden; Pflaume trocken, faferig und wollig,
Nuß dünn, zweyklappig, grubig und einfamig, Sträucher und
Bäume am Mittelmeer und im Orient, bie jungen Blätter zus
fammengefchlagen ; Blüthen einzeln oder paarig, faft ſtiellos,
fommen vor den Blättern aus fchuppigen Knofpen. Die Früdte
find im Ganzen Fein, kaum 1” lang, jtarf zufammengebrädt,
grün und fait zottig; die federige Leifel zerreißt unregelmäßig,
und bie Nußfchale iſt melitens durchlöchert; man fann fie ges
wöhnlich mit der Hand zerdrüden. — Zur folgenden Eintheis
lung mein Lehrb. d. Naturg. I. ©. 909., und Dierbachs
Beon. Bot. I. ©. 152. !
a. Leifel ganz iroden,
1) Die Zwerge Mandel (A. nana).
Blätter oval, unten fehmäler, einfach gezähnt, Blumen
roth und einzeln, Im füdlihen Sibirien und nördlich am. ſchwar⸗
2060
zen Meer, bey uns in Gärten als ein 3—4' hoher Zierſtrauch,
mit fchönen rothen Blumen und rothen Staubfäden, ſchon im
März; die Kerne bitter, Fünnen die Stelle der .bittern Mandeln
vertreten. Plufenet T. 11. %. 3. Pallas, Fl. ross. I
t.6. Duhamel J. ©. 3 Schkuhr T. 131. P. frane. I.
t. 18. Kerners öcon. Pfl. T. 127.
b. Leifel weich.
2) Die gemeine (A. communis).
Blätter länglidy lanzetförmig und drüfig gezähnt; Blüthen
einzeln und fajt ftielos, rofenroth, Kelch glockenförmig, Früchte
oval, zufammengedrüdt und filzig. Nordafrica und Orient,
von da ums ganze Mittelmeer; bey uns hin und wieder in
Bärten und Weinbergen, als ein ziemlich Früppelhaftes Bäum—
chen, mit zahlreichen, braunen Aeſten und Zweigen; Blätter
über 3° lang, 1° breit, Stiel Ys" mit Drüfen. Die fehönges
fürbten, rofenrorhen und meift fehr dicht ftehenden Blumen find
unter den erfen, welche im Frühjahr erfcheinen, und nehmen
fib fehr ſchön aus, meiftens mit 30 Staudfüden. Die Kerne
mehlig und eßbar. Es gibt 2 Hauptarten: füße und bittere.
Sene werben häufig in der Küche gebraudt und zu Mandels
milch. Die bittern enthalten Blau: oder Blutſäure, mit einem
flüchtigen Del verbunden, und find daher Fleinen Thieren, bes
fonders denen, weiche blind zur Welt kommen, tödtlich, in
größerer Menge auch feldit dem Menſchen; das davon deitil-
lierte Waffer wird flatt Kirfchlorbeer-Waffer angewendet. Die
Birterfeit ftecft in der Haut des Samens. Diefe Mandeln ver:
treiben auch den Rauſch. Matth. Taf. 272. Tabernäm.
Taf. 1410. Knorr J. T. M. 1. Blackwell T. 105. Dus
hamel J. &. 1.2. Miller, Ie. 1.28. £.}. Plenk T. 385.
Lamarck Taf. 430. Fig. 2. Kerners con. Pfl. Taf. 417.
Hayne IV. 8.34. Düſſeld. U, T. 19. XVIII. T. 3. Bag:
ner I. 8. 1. 2. 27. 28. ph if, Jard. fruit. t. 3, Man-
dorlo, or
"Bittere Mandeln.
a.) — (A. ceräfariae).
Bittere Stein-Mandeln (A. macrocarpa).
2061
Nußſchale fo hart, daß man fie mit dem Finger nicht zer-
drücen Eannz; die Blumen Feiner und rofenroth, Sicklers
Objtgärtner XVI. T. 19. Hieher die Sultand- und Piflacien-
Mandeln. Noifette, Jard. frut. t. 1.
b.) Pflaumen: Mandeln (A. prunariae), _
Bittere Krach⸗Mandeln (A. amara),
Die Nußfchale läßt fi) mit den Fingern zerdrüden. Häufig
am Mittelmeer. Diefes find die gewöhnlichen bittern Mandeln,
welhe aus Sicilien und ber Provinz zu uns Fommen, und
fleifchfreffende Thiere, auch Eichhörnchen und Hühner, tödten;
dennoch werden fie in geringer Menge als eine Art Gewürz
an die Speifen gethan. Durch Röften und Kochen verlieren fie
ihre ſchädliche Eigenſchaft.
b. Süße Mandeln.
e.) Möllen- Mandeln (A. armeniacariae).
Süße Stein- Mandeln (A. dulcis),
Diefe find die gemeinen, ſchwer zerdrücbaren, fügen Mans
dein, welche auch bey uns angepflanzt werden, und wieder in
verfchiedene Spielarten zerfallen, Kleine von Florenz, rundliche
aus Gicilien und Ypulien (P, fraac. J. tab. 4,), fihmale und
große (P. frane. I, tab, 2. Sidler XV. T. 25. Zenkers
Waarenfunde T. 22.). Gie liefern das gewöhnliche Mandelöl,
welches häufig gebraudt wird, auch zur Meandelfeife. Gie ent:
halten zur Hälfte Del, die bittern nur ein Viertel, Der. Rüd-
ftand find die Mandelfleyen, womit man ſich wäfcht,
d.) Reine Mandeln (A. amygdalariae),
Süße Krah- Mandeln (A. fragilis).
Die Nußſchale läßt fich leicht zerdrüden. Wächst vorzüg-
ih am Mittelmeer, bey ung felten, und trägt die gewöhnlichen
Krahmandeln, weldye bey ung gegeffen werden. Aus ber Pro:
vinz, Dem Genueflfchen und Gicilien. Bey den Frangofen heißen
fie Amandes des Dames et Coquemolles. Es gibt wieber
runde, lange und große. P. frane, I. t. 5. Sicklers Obit«-
gärtner XVII, T. 5.
e.) Pfirfihb- Mandeln (A. perficariae),
Pfirfih: Mandeln (A, perficoides; A. pöches).
2062
Blätter wie beym Pfirſichbaum, Früchte oval und ftumpf,
Nußſchale gelblichſchwarz, bisweilen von ziemlich viel Fleifch
umgeben, die Blumen meiit weiß; man hält fie für einen Ba—
ftard mit dem Pfirfihbaum A. hybrida. P. fräne. I. tab, 8.
Noifette, Jardin frait. t. 8. f. 1. '
5, Hauptg. Die Pfirfiche (Perfica).
Fünfundzwanzig bis dreyßig Staubfäden, Pflaume rundlic,
voll von wäfferigem Saft, meiſt wollig; Stein länglid rund,
vol Furden und Gruben. Bäume in wärmern Gegenden, be-
fondere am Mittelmeer; Die jungen Blätter zufammenges
ichlagen, Blüthen meijt einzeln und jtiellos, aus Knofpen vor
ben Blättern.
1) Der Pfirfih-Baum (A. persica).
Blätter fpigeoval und fcharf gezähnt, Blüthen fanft roth,
Frucht meiftens wollig. Urſprünglich in Perfien, von da in
‚alle Welt verbreitet, auch bey uns in Gärten und Weinbergen,
häufiger als die Mandeln; ein mäßiger Baum, 15—20, aud)
wohl 30° hoch, mit unregelmäßigen, graulichen Weiten, Die jüns
gern roth; Blätter über 4’ lang, 1“ breit, gezahnt und ohne
Drüfen, riechen und fchmeden frifch wie bittere Mandeln, und
enthalten daher Blauſäure; trägt die größten Früchte diefes
ganzen Gefchlehts; wie Pomeranze, grünlichgelb und dunkel⸗
roth, ſehr weich, ſchmackhaft und erfriſchend, aber wäſſerig.
Wird allgemein roh gegeſſen, führt jedoch leicht ab. Das Holz
iſt hart; Blätter, Blüthen und Samen werden gebraucht als
Abfuͤhrmittel, gegen Rierenkrankheiten und Würmer, die Samen
wie bittere Mandeln. Matth. %. 241. Tabernänt. X. 1408.
Blackwell Taf. 101. Knorr I Taf. P. I. Duhamel
Taf. 1—14, 20-32. Plenf Taf. 356. Lamard Taf. 430.
Fig. Hayne IV. 8.385 Ouimpel T. 140 Wagnerl.
T. 39, Malus persiea; Pöcher, Peche; Persico, Persica.
Es gibt gefühlte, und außerdem eine große Menge Spiel:
arten, welche ich fo zu ordnen geſucht habe. Vergl. mein Lehr:
buch d. Raturg. II. ©. 909. und Dierbachs Beott, Bot. U.
©. 158.
2063
a. Härtlinge:'
Fleifch derb, hängt veft am Kern. - 8
a.) Kirſchen⸗Pfirſiche (P. cerasariae).
Die Kirfhen«Pf. (P. nuciperfica).
Schale glatt. Der Kirfchen= Pf. (Peche: Cerife) wie eine
große Pflaume, ſchön kirſchroth. P. frane, I. t. 13. £. 12;
violette (Brugnon violet). P. frane. IE t. 14. 1.14, 18.3 Mus
eateller Härtling —— musque). P. frane. II. t. 47. 18.
1. 19.
*b.) Pflaumen: Pf. (P, prunariae).
Raude Härtlinge (Pavies).
Stein anhängend, Schale wollig. Ananas: Pfirfich, violetter
Frühs ind Spät-Pf. (Violette hätive et tardive), Magdalenen«Pf.,
Drüfen= Pf. (Monftrueufe),, Kerner, Decon. Pfl. Taf. 409,
P, france, II. t. 23. f, 28.
b. Weidhlinge:
Fleiſch weich, löst fich leicht vom Stein.
e.) Möllen: Pf. (P. armeniacariae).
Farben-Pf.
Fleiſch roth oder nach außen gelb.
Blut»Pf. P. frane. U. t. 25. f. 31.
Apricofen« Pf. P. france, H, t. 24. f. 29,
Saffran: Pf. (Alberge). P. frane. IL: t. 8, 4.
d.) Mandel«Pf. (P, amygdalariae).
Gefurdte Pf.
Gefurcht, oft mit einer Warze, Fleifch weiß oder gelb.
Wein-Pf. (Vineuse, Grosse Mignonne), Kerner T. 405.
Perfifche Pf. (Persique). P. france, I. t. 22, f. 27,
Warzen: Pf. (Teton de Venus). P. tranc. H, t. 22, f. 24,
Montauban,
e,) Reine Pf. (P. persicariae).
Die Purpur- Pf.
Meiſt purpurroth, Zleifch weiß.
Die Peruvianerinn (Belle chevreuse), P. france, H,
c20.8. 84,8
Malthefer Pf.
2064
Weißer Magdalenen> Pf. P. france. IL. 1.8 f. 6. Ker⸗
ner %. 402.
Purpur:Pf. P. france, I. t. 9, £.6. Kerner X. 101. 412.
Großer Magdalenen=Pf. (Bourdine). P. france. II. t. 10.
f. 9. Kerner T. 403. 404. Sidler IX. T. 14.
Bellegarde oder Galante. P. france, U, t. 11. Kerner
T. 410. Petite Mignonne ronge; Avant-peche, P. frane. I,
7.12 |
Die Wunderfchöne (Belle de Vitry, Admirable). P. franc,
UM. t. 16. Kerner %. 408. 411. 7
15. Zunft. Beeren-Aepfler — Mifpeln.
Pomariae baccales,
Mefpileen.
Fächer fchlaudyartig und einfamig.
Zünf oder weniger, ziemlich getrennte Nüßchen in fleifchigem aelch
zwey aufrechte Samen, reif nur einer; Keim aufrecht,
ohne Eyweiß.
Meiſt dornige Sträucher und Bäume mit einfachen und
lappigen Blättern in kältern und gemäßigten Ländern; Kelch
und Blume fünfzählig, mit 5 mal 4 Staubfäden. Das Holz
hart, aber ſelten groß und grad, und daher nur zu kleinern Din—
gen brauchbar. Sie find in medicinifcher und öconomiſcher Hin-
ſicht von Feiner befondern MWichtigfeit, indeffen find die Früchte
gewöhnlich herb und daher als zufammenziehendes Mittel gegen
Durchfall und dergleichen anwendbar. Einige wenige kann man
effen, gehören aber nicht zu den Lederbiffen.
A. Meiſt nur 2—3 Schläuche, ziemlich mit einander
vermachfen ; die Blätter oft lappig.
a. Scläude fteinig „ächte Nüffe.
1. ©, Die Weißdorne (Crataegus).
Kelch Frugformig und fünffpaltig, mit 5 rundlihen Blu:
menblättern und 5 mal 4 Staubfäden; 2—3, bisweilen 5 ver-
wachfene Steine und vom fleifhigen Kelch ganz umfchloffen,
zwenfamig, reif einfamig.
2065
Dornige Sträuder und Bäume mit ganzen und Tappigen
Blättern und Blüthen in Endfträußern. Alisier. Die Früchte
heißen Butten und Hngebutten. |
1) Der gemeine (Cr. oxyacantha, monogyna). .
Dornig, Blätter oval Feilförmig, glatt, dreyfpaltig und ges
zähnt; Blüthen in dofdenartigen Sträußern, mit fpitigen Kelch
lappen, 2 ©riffeln, bisweilen nur einem. Ueberall an Zäunen
und in Wäldern, ein großer Strauch, 2 Mann Hoch, oft au
ein ziemlicher Baum, mit glatter, weißer Rinde und fehr zahle
reichen, dornigen Aeſten; Blätter büfchelförmig, hellgrün, gegen
2" Yang; Blüthen weiß, mit 20 Staubfäden, rothen Beuteln
und einem ftarfen Geruch; Früchte größer als Erbfe, länglich⸗
oval, hellroth, innwendig gelblich und mehlig, ſchmecken ſüßlich,
werden aber nur von Kindern gegeſſen, hin und wieder zu
Branntwein gebrannt, enthalten meiſtens 2 Steine, bisweilen
nur 1; blüht im May, trägt im Herbſt. Das Holz iſt ſehr
hart und weiß, und dient zu Drechsler-Arbeiten; fonft wird der
Straub vorzüglih zu Zäunen benußtz bie etwas herben Blätter,
Blüthen und Früchte fonft gegen Durchfall. Tabernm. T. 1448,
Fl. dan. t. 634. Knorr J. T. S. Jacquin, Austr, t. 292.
f. 2. Schkuhr T. 132. Guimpel T. 72. Hagedorn, die
Früchte Hagebutten, Mehlfäßchen. Spina alba; Spina bianca;
Epine blanche, Aubepine. Der einnüſſige iſt nur eine Abart,
in Gärten bisweilen mit röthlichen Blumen. Jacquin, Austr.
t. 292. f£. 1. Pallas, FI, voss. t. 12. FI. dan, t, 1162.
Guimpel T. 73.
2) Der americanifche (Cr. crusgalli).
Dornig, Blätter Eeilfürmig oval, fait ſtiellos und glänzend,
Keldylappen lanzetfürmig und gezähnt, nur 2 Griffel. Nord:
america, bey ung nicht felten in Anlagen; ein Baum, 20° hoch,
mit jtarfen Dornen, weißen Blumen und nur 10 Staubfäden;
Früchte wie Fleine Kirfchen, ſchön roth, mit 2 Steinen; blüht
im May und reift im Herbſt. Plukenet T. 46. F. I. Mil⸗
ler T. 178. F. 2. Wangenheim, Am. T. 17. F. 42.
3) Der brennende Buſch (Cr. pyracantha).
Dornig, Blätter immergrün, oval lanzetförmig, glatt und
Okens allg. Naturg. TIL Botanik II, 130
2046
geferbt, Kelchlappen ftumpf, 5 Griffel. Mittelmeer und Orient,
bey uns in Gärten und Anlagen; ein kaum mannshoher Straud,
mit vielen, röthlidhen Zweigen und ftarfen Dornen, oft zolllang;
Blätter gejtielt, zolllang "und Ja‘ breit, voll. von weißen oder
röthlichen Blüthen in großen Afterdolden, mit mehr als 20
Staubfäden; Früchte wie Erbfen, oval und brennend roth, blei-
bes den ganzen Winter und geben daher dem Strauch ein feurf-
ges Anfehen, weil fle ihn fast ganz bedecken; fie ftillen Durch:
fall und übermäßigen Blutfluß. Oxyacantha Veterum, Lo⸗
belius %, 182. F. 1. Pallas, EI, rossica t. 13. f. 2.
Schmidts Baumzuht T. 90. Schkuhr %. 133; Buisson
. ardent. Mefpilus L.
4) Der rothe (Cr. coccinea).
Dornig, Blätter oval herzförmig, glatt, edig, eingefehnitten
und fpigig gezähnt, Blattftiele und Kelche drüffg, Blumenblätter
"rund, mit 5 Griffeln. Nordamerica, bey ung zur Zierde in
Anlagen; Strauch und Baum, 20° hoch, mit ftarfen Dornen
und fait lappigen Blättern; Blumen weiß, ziemlich groß, in
gedrängten Sträußern am Ende; Früchte wie Kirfchen, fchars
lachroth, meift mit 5 Steinen; blüht Ende Aprils. Plufenet
T. 44, 5 2.
5) Die welſche Mifpel (Cr. azarolus). r
Hin und ‚wieder mit Dornen, Blätter oval, dreylappig,
grob gezähnt und etwas flaumig, Kelchlappen flumpf, Blumen«
blätter oval, mit 3 Sriffeln. Mittelmeer und Orient, in felfigen
Waldungen, fihon felten in Ober» Stalien, auch überall ange-
pflanzt in Gärten, bey ung in Anlagen; ziemlich wie ber ges
meine Weißdorn, in der ganzen Tracht und in der Geftalt der
Blätter, aber in allen Theilen größer und faft immer als Baum,
- über 20' hoch; Blüthen weiß, in Afterbolden; Früchte oval, 2“
Diet, roth, ſüßlich fauer, werden allgemein gegeffen und auch
eingemacht, gut gegen Durchfall und Erbrechen; reift gegen den
Herbſt; das harte und weiße Holz für Handwerker. Matth.
T. 252. Bauhin, Hist, I, t. 67. Pocock, Orient. t. 85.
Azzarolo, Azzarola; Azerolier, Epine d’espagne,
2067
b. Die Schläuche fait nur" Fnorpelartig; werden daher
auch zu den Uepfeln geitellt.
Meiſt nur 2—3 Fnorpelige Schläuche; Blätter einfach und
lappig.
2. G. Die Zwerg-Miſpeln (Chamaemespilus, Me-
spilus ).
| Blumenblätter aufredht und hohl, mit 2 Griffeln, Frucht
oval, Sträucher mit ganz einfachen Blättern ohne Lappen und
Drüfen; Blüthen in Fopfförmigen Sträußern.
1) Die gemeine (M. chamaemespilus),
Dornlos, Blätter oval, glatt und gezähnt, Blumen aufs
recht in Eopfförmigen Sträußern, mit 2 Griffeln. Nur auf den
Alpen und dem höchſten Schwarzwald; ein kriechender Straud),
2—3' hoch, mit Blättern ziemlich wie bie der Arlsheeren, aber
fhmäler, unten mit weißlicher Wolle bey den jüngern; Keldye
filzig, Blumen Klein, roſenroth, mit ſchmalen, aufrechten Blaͤt⸗
tern; Früchte hochroth, zweyfächerig und ſäuerlich; blüht im
Juny und reift im November. Clusius, Hift, I. tab, 63,
Cräntz, Aulftr. t. 1.£.3. Jacquin, Auftr. t. 231. Falfo
nefpolo; Zwerg: Mifpel.
3. G. Die Elfenbeeren (Torminaria, Crataegus).
Blumenblätter nagelförmig, flach und offen, mit 2—5 unten
verwachfenen Griffeln; Frucht Freifelförmig. Bäume mit lappigen
und glatten Blättern und Blüthen in Trauben,
1) Die gemeine (Cr. torminalis).
Dornlos, Blätter oval herzförmig, glatt und gezähnt, fie
ben= bis neunlappig, Die untern Lappen abftehend; Blüthen in
Sträußern, Blumenblätter offen, mit 2—3 Griffeln; Frudt
trocken und Freifelfürmig. Hin und wieder in Wäldern, mehr
ſüdlich, großer Straud und oft ein Baum, 40° hoch, mit Ahorn-
blättern, 4 lang, 3" breit; Blüthen weiß, in boldenartigen
Endtrauben; Früchte braun, mit weiß erhabenen Düpfeln, ellips
tifch wie-Erbfen, zweyfächerig, bisweilen drey- und vierfächerig.
Das Holz ift Hart, weiß und gut zu Schreiner: und Drechsler:
Arbeiten; bie Früchte Herb, etwas füßlich und nicht unfhmad-
haft, werben jedoch Faum gegeffen; ehemals gegen Grimmen, da:
130 *
2068
her der lateinifche Name, Blüht im May und reift im October, .
Matth. T. 26%. Tabernm. 8. 1427. Duhamel T. 79,
Fl. dan, t. 798. Jaegquin, Austr. t. 443, FIR 2.80,
Ciavardello, Darmbeeren, Xreffel. i
4.6. Die Areln (Aria, Crataegus).
Blumenblätter flach und offen, mit 2 — 3 freyen Oriffeln
und runder Frucht. Bäume mit einfachen, unten filzigen Blättern
ohne Drüäfen; Blüthen in traubenartigen Sträußern,
1) Der Mehlbeerbaum (Cr. Aria).
Ä Dornios, Blätter oval, gezähnt und weißfilzig; Blüthen in
flachen Sträußern, Blumenblätter offen, mit: 2—3 Griffeln. In
rauhen Bergwäldern, häufiger als die Elfenbeeren, auch in
‚Schweden und Ober-Stalien; Straub 2 Mann had, oft ein
Baum, über 20’ hoch, mit-weißen Blumen und ziemlich runden
Früchten wie Erbfen, anfangs grün und wollig, bey der Reife
"glatt, roth und mehlig, mit 2—3 Samen; blüht im May und
reift im October; das Holz hart und weiß, zu Gtielen, Pfeifen,
Rädern und dergleichen. Die Früchte ſchmecken ziemlich füß und
find eßbar, aber ohne Bedeutung, ehemals gegen Huften und
Durchfall. Bauhin, Pinax p. 452. Crantz, Auftr, EDER
Fl. dan. t. 502. Lamarck 2.453. F. 1. Bechſteins Diana
T. 5. Baccae Sorbi alpini; Alifier blanc; Lazzarolo montano;
Arlsheeren. ’
B. Meift fünf einfamige Schläuche,
a. Schläuche fleinartig.
5. ©. Die Auitten-Mifpeln (Cotoneafter, Mefpilus).
Kelch Freifelfürmig und fünfzähnig, mit 5 aufrechten und
ovalen Blumenblättern und vier= big zehnmal fo viel Staub:
Fäden; 2—5 getrennte Nüſſe an der Wand des Kelchs, zwey⸗,
reif einfamig, & au
Dornlofe Sträucher ‘im wärmern Europa und in Indien,
mit einfachen, ungezähnten, unten wolligen Blättern und kleinern
Blumen in ſeitlichen Afterdolden; Kelch etwas geöffnet, faſt wie
bey den Miſpeln.
1) Die gemeine (C. vulgaris).
Blätter rundlich-oval, unten graufilzig, 3—5 Blüthen in
* hi
2069
Afterdolden, weiß und rofenrothb; Früchte meift nadt und roth.
Südlich auf Bergen, auch Hin und wieder im füdlichen Deutfch-
land; ein Strauch, 4—5’ body, mit glatter, grauer Rinde und
braunen Zweigen; Blumen meiftens weiß, mit 20 Staubfäden
und gewöhnlihd 3 Griffeln, füdlicher auch 5; die Früchte wie
Erbfen, rundlich und roth, oben’ vertieft, mit 3 Nüffen, fchmeden
herb und find bloß eine Speife der Vögel, ehemals gegen Durchs
fat. Blüht im April und reift im Auguſt. Das zähe Holz zu
Pfeifenrbhren, Ladſtöcken wf.w. Clufius, Hist, I, tab. 60,
Fl. dan. tab, 112. Guimpel T. 71, Cotonastro, Bagolar;
Gteinmifpel,
6. G. Die Mifpeln (Mefpilus).
Keldy Freifelförmig, mit 5 großen Lappen und fo viel runs
ben Blumenblättern und 20 und mehr Etaubfüden; 5 getrennte
Nüffe, zwey:, reif einfamig in dem oben geöffneten Kelch. Ders
nige Sträucher und Bäumchen im Fältern Europa, aud im Süden
ber Alpen, mit einfachen, lanzetförmigen und gezähnelten Blät—
tern und großen, einzelnen, fait ftiellofen Blüthen.
1) Die gemeine (M. germanica),
‘ Dornig, Blätter Eurzgejtielt, breit lanzetfürmig, unten
filzig, gezähnt und ungezähnt; Blüthen einzeln und ſtiellos am
Ende. Ueberall in Wäldern, vorzüglich des füdlichen Deutſch—
lands, auch jenfeits der Alpen; ein mannshoher Strauch mit
bräunlicher Rinde und ziemlich viel Dornen, angepflanzt ein
Bäumchen, 2 Mann hoch, fait ohne Dornen; die jungen Zweige
weißfilzig, Blätter Furzgeftielt, 4 lang, gegen 2 breit; Blü⸗—
‚then groß, 1/2‘ weit und weiß; Früchte Freifelförmig, fo groß
wie Wallnuß, oben abgeftugt und napffürmig,: braun und
etwas ‚behaart; blüht im May, reift im October; am Baum
find die Früchte herb, einige Zeit aber auf Etroh vder in Die
fogenannte Mutte gelegt, werden fie teig und eßbar, ſchmecken
weinartig, find aber weiter nicht geſchätzt; fie geben jedoch
Wein, was aber auch nidyt von Bedeutung ijt, da fie nicht im
Großen angepflanzt werden, ehemals gegen Durdfall und Ruhr,
Matth. 253. Tabernm. %. 1447. Duhamel LJ. T. 3.
Pallas, Fl. ross, t, 13.1.1, Gärtner T. 87. Schmidts
2070 \
Baumzucht Taf. 83. Plenk Taf. 393. Guimpel Taf. 69.
Nespolo, ‚Nespola; Neflier, Nefles; Medlar; Neſpeln.
v. Schläuche weich.
7. G. Die Quandelbeeren (Aronia, Mefpilus),
Kelch Freifelfürmig und fünfzähnig, mit fo viel lanzetfürmi-
gen Blumenblättern und vielen Furzen Staubfäden; Frucht rund-
Yich, drey⸗ bis fünffäherig, Schläuhe dünnhäutig und jeder mit
einer einfpringenden halben Scheidwand, daher fcheinbar zehrie
fächerig, zweyfamig, reif einfamig. Dornlofe Sträucher im mäßi-
gen Europa, in America und Sapan, mit einfachen, gezähnten
Blättern und großen, weißen Blumen in Trauben,
1) Die gemeine (A. amelanchier).
Blätter rundlich-oval, unten wollig, endlich glatt, gezähnt.
Südlich, in Bergwäldern, auf Felfen, auch in der Schweiz und
im Rheinthal, jedoch ſelten; ein mannshoher, ſchlanker Strauch,
mit brauner Rinde und wolligen Trieben, vielen Blättern und
3—4 großen, weißen und ſchmalen Blumen in aufrechten Ach—
feltrauben; Früchte wie Erbfen, rundlich Freifelförmig, ſchwarz⸗
blau, ſüß und ſchmackhaft, wenigſtens am Mittelmeer; werden
in Italien und dem füdlichen Frankreich gegeſſen unter dem
Namen Amelanches. Blüht im April und reift im Auguſt.
Clusius, Hist. 1. t. 62. Tabernm. T. 1427, Jacquin,
Austr. t, 300. Kerner T. 395. Guimpel T. 74. Pero
cervino; Amelanchier; Fluhbiene:
8. G. Die Voll: Miſpeln (Eriobotrya, Mefpilus).
Kelch wollig, glockenförmig und fünfzähnig mit 5 laͤnglichen
und bärtigen Blumenblättern und 20—40 furzen Staubfäden;
Gröps knorpelig und fünffächerig in gefchloffenem Kelch, zwey
Samen, reif nur einer mit dem Gröps verwachfen.
Bäumchen in Indien und Peru mit filzigen Zweigen, lede—
rigen, gezägnten Blättern und Blüthen in Trauben.
1) Die japanifhe (E. japonica).
Blätter lanzetförmig und gezaͤhnt, unten filzig; Kelchlappen
rundlich. Japan und China, wild und angepflanzt; ein mäßi—
ger Baum mit Fnotigen Aeſten und fpannelangen Blättern,
über 2 breit; Blüthen weiß und wohlriechend; Früchte ſo groß
. 2071
wie Kirfchen, bienförmig, wollig und gelb mit 2—5 Nüffen.
Die Früchte find faftig, wohlriechend, ſchmecken fäuerlich-füß
und werden allgemein gegefjen; die herben Blätter gegen Durch—
fol, Plukenet Taf. 371. Fig & Loureiroll ©. 391.
Crataegus bibas; Thunberg, Fl, jap. t. 206. Ventenat,
Malmaison t. 19. Dekin, Ann, gen, Sc. phys. Il. t. 32.
16. Zunft. Apfel:Aepfler — Aepfel.
Pomariae pomales.
Domaceen,
Gröps balgartig, weich, zwey⸗ und mehrfamig, in fleifchigem
Kelch.
Gröps häutig oder pergamentartig, zwey⸗ bis fünffächerig mit je zweh
aufrechten und freyen Samen.
Kelch fleiſchig und ſehr verdickt, oben ganz geſchloſſen und
mit dem Gröpſe verwachſen; Saum fünffpaltig mit 5 rundlichen
Blumenblättern und 5 X 4 Staubfäden, nehmlich 3 vor jedem
Blumenblatt und einer dazwifchen, welche "eigentlich in 2 Reihen
ftehen von je 10, einer innern und einer äußern, vor dem
Aufblähen eingerofft und beym Stäuben abwechfelnd fich auf
die Narbe und wieder zurücdbewegend; 5 deutliche und getrennte
‚Griffel, bisweilen einige weniger, Die Samen ohne Eyweiß
mit Aufrechtem Keim, d. h., das Würzelchen nach unten oder
gegen den Nabel, die Samenlappen fleifhpig und gewölbt, beym
Keimen lanbartig; die Schale lederig oder knorpelig, meiſtens
braun.
Sträucher und Bäume mit einfachen und gefiederten, ge—
zähnten Blättern, Blüthen in Afterdolden; vorzüglich in den
gemäßigten Ländern der nördlichen Erdhälfte. Sie liefern das
fogenannte Kernobſt oder die Aepfel. Der Apfel unterſcheidet
ſich von der Miſpel Hauptfächlich dadurch, daß man ihn ſammt
dem Gröps durchſchneiden kann, weil der letztere nur dünnhäu—
tig oder höchſtens knorpelig, keineswegs aber ſteinig iſt; ferner
dadurch, daß die Baͤlge des Gröpſes in der Achſe mit einander
zuſammenhängen und eine geflügelte Capſel bilden; vorzüglich
2072
aber dadurch, dag die Gröpsfchale auch im reifen Zuftand 2
Samen neben einander enthält, nebft einem großen, leeren Raum,
welcher mit der Geftalt der Samen nicht übereinjtimmt, fo daß -
diefelben ganz frey in dem Fach ftehen und herausfallen oder
darinn Elappern, während bey. den Mifpeln nur ein einziger
Same übrig bleibt, um den ſich die Balghaut fo dicht anfchließt,
daß dieſe felbit nur die äußere Haut des Samens zu ſeyn ſcheint.
Nimmt man daher den Gröps aus einer, mifpelartigen Frucht,
fo trennt er ſich gewöhnlich in mehrere einzelne, famenförmige
Bälge oder vielmehr Nüffe, was bey einem Apfel nicht ber
Fall ift.
1. G. Das ——— (Pyrus).
Kelch krugförmig, fleifhig, gefchloffen und fünflappig, mit
5 vundlichen Blumenblättern und 2 X 10 GStaubfäden in 2
Reihen; 2—5 häutige oder Fnorpelige Bälge im Fleiſche des
Kelchs capfelartig verwachfen, mit 2 oder mehr aufrechten Sa—
men neben einander,
Sie zerfallen zunächſt in 2 Abtheilungen, mit gefiederten
und einfachen Blättern.
a. Blätter gefiedert; meiſt weniger als 5 Griffel.
A.) Die Spierlinge (Sorbus).
Blumenblätter flah und offen, mit 2 bie 5 ganz freyen
Sriffeln; Bälge dünnhäutig, je zweyfamig in einem rundlichen
Apfel, Zierliche Bäume mit fiederigen Blättern und Blüthen
in Afterdoldenz; nur auf der nördlichen Erdhälfte; ſchon felten
in Stalien.
1) Der wilde (S. aucuparia).
Blätter ungrad gefiedert und glatt, mit 13—15 länglichen,
fpisigen und fcharfvgezähnten Blättchen, filzigen Knofpen und
runder Srüchten. Hin und wieder in Bergmwäldern, auch auf
der Sübfeite der Alpen; ein zierliher Baum, 20—30° hoch und
1° did, oft aber nur ein hoher Strauch mit brauner, glatter
Rinde, etwas hängenden Xeften und Blättern, die von ferne
an die Nefchenblätter erinnern, jung zottig, riechen beym Reiben
unangenehm; Blätschen 1'/. Lang, */.' breit; Blüthen weiß und
fehr zahlreich in doldenartigen Endfträußern, ſtark riechend, mit
.» 2073
29 Staubfüden und 3 Griffeln, felten mehr; blüht im May,
reift fpät im Herbft, und die fharlachrothen Früchte, wie Erbfen,
bleiben den ganzen Winter hängen, eine gute Speiſe für Die
Bögel, welche daher mit ihnen gefangen werden, befonders bie
Droffeln. Sie ſchmetken herb, enthalten viel Upfelfäure, und
wurden als harntreibendes Mittel, fowie gegen den Durchfall
gebraucht; auch Fann man Eſſig und Branntwein daraus machen;
it ein Froft darüber gegangen, fo fehmeden fie nicht mehr
fo ſchlecht; indeffen Fünnen fie doch nicht als Speife betrachtet
werden. Die Wurzel und die Rinde enthalten Blauſäure. Der
Baum wird häufig zu Schattengängen angepflanzt, wo er fi
mit feinen zahlreichen, rothen Fruchtdolden während des Herbſtes
und Winters prächtig ausnimmt, überdieß nicht fo viel Schatten
wirft und daher die Wege nicht verderbt. Das Holz ift Hart und
gut zu Dredslerarbeiten, auch zu Holzfchnitten; das Laub zum
erben. Matth. T. 262. Tabernm. T. 1426. Fl. dan.
tab. 1434. Crantz, Austr. t. 1, f. 4. Duhamel Taf. 73.
Gärtner Taf, 87. Schkuhr T 183, Guimpel T. 67.
Hayne IV. 8. 45. Düffeo. IV. T. 9. Sorbo, Corbellar,
Sorbier, Cormier; Bogelbeerbaum, Aberäfche, Auifenbeeren,
2) Der zahme (S. domestica).
Ziemlih fo, aber die Knofpen glatt und kleberig, bie
Früchte bienförmig, meift mit 5 Griffeln. Hin und wieder
wild, aber nur in füblichern Gegenden und vorzüglich auf den
Alpen, fonft Häufig angepflanzt als Obitbaum, vorzüglid) im
nördlichen Deutfchland, größer und dicker als der vorige; mit
Thrundiger, grauer, brauner Rinde, behaartern Blättern und
weniger aber größern Blüthen und viel größern Früchten, wie
Feine Birnen in Geſtalt und Färbung, gegen 1” lang und 4,
die, grünlichgelb, mit rothen Baden, befonders an der Son⸗
nenfeite, meiſtens fünffücherig und kaum von den ächten Birnen
zu unterfcheiden; blüht im May und reift im October. Am
Baum find die Früchte Herb, werden aber im Stroh bald teig,
füß und fhmadhaft, und fommen an manchen Orten auf den
Marft; man macht auch Wein und Branntwein daraus; früher
gegen Durchfall und Ruhr, Das Holz ift fehr hart und gut
ET 7
zu Drechslerardeiten, bie Rinde zum Gerben. Matth. T. 261.
Tabernm. T. 1416. Camerar., Epit. t. 160. Crantz,
Austr. 1.2, f.3. Jacquin, Austr. t, 447. Gärtner T. 87,
Plenk €. 391. Sturm 9. 34. Guimpel X. 65, Sorbo,
Corbellar ; Sorba, Corbella; Sorbier, Cormier; Sperberbaum,
Spier: und Sporbirnen.
b. Blätter einfach; fünf Griffel, felten weniger.
B.) Birnen (Pyrua).
Blblätter flach und offen mit 5 freyen Griffen und Freifels
förmiger Frucht. Bäume mit einfachen Blättern ohne Drüfen;
- Blüthen in Dolden, im gemäßigten und wärmern Europa, auch
am Mittelmeer, in Syrien, Perfien, Arabien und einige Gats
tungen in Indien und China.
1) Die Bollweiler (P, bollvilleriana , pollveria).
Blütter oval, grodgezähnt, unten filzig, viele Blüthen in
Sträußern. Urfprünglich und zwar fehon vor mehrern Zahrhun-
derten in der berühmten Baumfchule zu Bollweiler im Obers
Eifaß gepflanzt, von wo aus er fi) überall hin verbreitet hat,
Ein mäßiger Baum mit grauer, ſchrundiger Rinde und großen
ungleichen Blättern, gu lang, 2" breit; über 30 weiße Blumen
in boldenartigen Sträußern ; Birne Flein, etiwa ®/, Yang, */a'
die, glänzend gelbroth, mit gelben Zleifch von mehlig füßlichem,
angenehmem Geſchmack, befonders wenn fie eine Zeit lang im
Stroh gelegen hat, meiftens nur vierfächerig. Blüht im May
und reift Ende July. Man hält fie für einen Baſtard der
Holzbirnen und der Arlsbeeren. Bauhin, Hist. I. tab. 59,
Knoops, Pomol; t. 4. Kerner T. 413—14. Bechſteins
Forſtbotanik T. 9. Sickhers Opftgäktner XI, 8. 9. Hages
butten- Birnen, Mehl:, Mifpelbirnen,
2) Der gemeine (P, communis).
Blätter oval, gezähnt und: glatt; Blüthen in einfachen
Afterdolden. Ueberall einzeln in Wäldern, ein Fleiner, faft
fteauchartigee Baum, mit Dornen und Fleinen, herben Früchten,
welche Holzbirnen heißen. In ganz Europa feit den ältejten
Zeiten angepflanzt, auch in Perfien und Arabien, aber nicht in
Indien; einer der gemeinften und größten Obftbäume ohne
2075
Dornen, welder fehr füße und manchfaltige Früchte Tiefer,
von der Größe einer Nuß bis zu einer Fauſt. Er fleht in
Gärten und Feldern, gewöhnlich 40—50' hoch, aber auch wohl
bis 80 und 1—3° die; Blätter langgeflielt, etwas zugefpiht,
hinten rundlich, heffgrün und fein gezähnelt; gegen ein Dutzend
große weiße Blumen in aufrechten Afterdolden, welche ſich vor
den Apfelblüthen entwickeln und den Baum wie mit Schnee
bedecken, daß er von fern ausſieht wie ein großer Weißdorn.
Die Benusung der Früchte ift manchfaltig, doch weniger als
beym Upfel, weil fich die ſchmackhaften nicht lang aufbewahren .
laſſen, fondern ‘bald teig werden und faulen. Aus denjenigen,
welche nicht befonders ſchmackhaft find, macht man Eider und
Ejfig, fo wie Schnige, welche man an Fäden oder auf Hürden
trocknet; die ganzen, im Ofen getrockneten, heißen Hußeln. Das
harte und röthlich gejtreifte Holz wird von Tifchlern und Drechs—
lern fehr geſchätzt.
Es gibt unzählige Spielarten, die man in den pomologiſchen
Werfen von Diel, Chriſt, Sickler urſ.w. beſchrieben und
abgebildet findet; ſie ſind aber nach keinem wiſſenſchaftlichen
Princip geordnet. Ihre Abänderungen find ohne Zweifel Hin—
neigungen zu andern nachbarlichen Geſchlechtern und Gattungen,
wornach fie alfo eingetheilt werden müſſen. Es ift aber nicht
leicht zu ſagen, wie viel Geſchlechter fie wiederholen, und daher
Fann die Anordnung nur mit der Zeit vollftändig gegeben wer:
ben. Sch muß mich Daher begnuͤgen, die Idee angegeben und
den Anfang gemacht zu haben,
Es fcheint mir, man Fönne bis auf die Hagebutten zurück
gehen, die Mehlbeeren und Mifpeln; dann würden die Spier—⸗
linge, Birnen, Xepfel und Quitten folgen.
Diejenigen Birnarten, welche den 3 Geſchlechtern ber voris
gen Zunft entſprächen, würden die fehlechteren, die Andern das
gegen die boflfommenern feyn; und wir befimen auf biefe
Art ungeführ folgende Anordnungen. — Vergl. mein Lehrb.
der Nat,-G, I. S. 1249 und Dierbachs dcon, Bot. II.
Giraas. °*
2076
A. Lagerbirnen,
Entfprehen der Mifpelzunft, find ziemlich derb; ee un⸗
genießbar und halten ſich den ganzen Winter.
1) Butter-Birnen (Pyra erataegaria):
Moſt- und Eſſigbirnen (Pyra mustea Plinii), _
welche zum Effen untauglich find und daher zu Wein und
Effig gebramht werden. Sie haben ein hartes und herbes
Fleifch, das aber dennoch durch Gährung einen trinfharen Wein
für die arbeitende Elaffe gibt in den Gegenden, wo ber Weins
bau fehlt. Am beiten ſtehen diefe Bäume an den Straßen,
weil ihre Früchte nicht genafcht werden. Hieher gehört
bie Champagner: Weinbirne. Pomona franc. t. 112, f. 148,
Die Eider-Birne. Sidler Bd. XXL T. 13,
2) Elfen-Birn (Pyra ariaria):
WintersBirnen, welhe frifh vom Baum nicht eßbar
find, aber fih den ganzen Winter über halten.
Hieher gehören Die großen Pfund-Birnen (Pyra libralia
Plinii), Pomona franc, t. 106. £. 143. a Gidler Bd.
VI T. 8.
Die fchöne Winter-⸗Birne. Sickler Bd. V. T. 2. Po-
mona franc. t. 109. f. 145. a. |
Die Francifeus:Birne. Pom. frane. t. 110, f. 145.
Die Faß- Birne. Pom. france. t. 97. f. 132. Gidler
Bd. IM. 8. 3. Bo. VOL T. 2.
‚Die Gras:Birne. Pom, frane. t, 101. f. 136, 137. Sid»
ler 3b. VII. T. 119.
Die Hut:Birne. Pom. france, t. 112. f. 147.
Der große Mogol. Siedler Bd. IX. 8. 7.
‚ Die Schaß:Birne, Pom. fanc, 1. 108. f. 144,
3) Mifpel-Birnen (P. melpilaria) :
Herbft-Birnen (Pyra crustumia Columellae),
welche erſt im Herbft reifen und bald eßbar find.
Hieher gehören die fogenannten Saft, Schmalz« ober
Butter-Birnen, welche im Ganzen ſchmackhaft find, aber es erit
Durch das Liegen werden.
2077
Die graue Sommer: Birne, Sickler Bd. VI. Taf. 21.
Pom, france. t. 46. £. 55.
Die graue Butter-Birne- Sidler Bd. X. Taf. 1. Bd.
XXI, 8% 3. Pom. france, t. 13. f. 19. t. 14. £. 19, t. 19,
1. 22. |
Die Schmaßz Birne. Sidler Bd. VII 8. 9.
Die graue Schmalz-Birne. Pom. france, t. 15. f. 20.
Die Kümmel-Birne. Pom, frane, t, 52. f. 61.
Die Wildlinge. Pom. franc, t. 52. f. 60, t. 52, f. 62,
Sidler Bd. X. 8. ı.
Die DE Aka Pom.. france, t. 78. f, 106, Sidler
Bd. XL. T. 16.
Die Tinter-Butterbirne, Pom. frane, t. 19. £. 32.
B. Tafelbirnen, Sommerbirnen.
4) Spierbirnen (P. sorbaria).
Die Früh: oder Zuderbirne (Pyra praecocia Colu-
mellae).
‚ Kleine Birnen, welche fhon im July reifen.
Die Muscatelfer- Birnen. Pom. france, III. t. 3, £. 1, 2.
Sickler, Odftgärtner I. T. 5. 9.
Die Zohannisbirne. Pom, frane, t. 7. ££ 11, Sickler
1. %. 6.
Die Goldbirne. Pom. frane. t. 5. f. 7.
Die Honigbirne. » Pom, france, TU. t.55. f. 67. 69, Sid:
ler 3b, VII T. 12, Bd. XIV. T. 5. Bd. XVI. T. 15,
5) Birn-Birnen (P. pyraria).
MethbirnengP. mulfa Plinii).
Schmarhafte, zucderfüße, oft gewürzhaft riechende Birnen
von ziemlicher Größe, welche meiltens grün find, fpäter gelb
werben und erjt gegen den Herbit und den Winter reifen; bes
fonders gut für die Kühe, jedody auch für die Tafel, Bon
Chretien,
a) Sommerbirnen,
Große Zuckerbirne. Sicklers Obftgärtner I, T. 15. Pom,
frane, t. 82, f. 113. 114,
2078
Seigenbirne. t. 62. f. 8. Sickler Bd. XX. T. 1.
Wafferbirne. Pom. france. t. 8, f. 13. y
Johannis-Zuckerbirne. Sickler Bd. X. T. 8. Bd. XL
T. 17. XV. T. 16.
Nußbirne. Sickler Bd. x. T. 5. Bd. XXI. % 12.
Fuͤrſten-Tafelbirne. Sidler Bd. XVIL X. 2.
b) Herbftbirnen,
Herbit- Zuckerbirne. 3: france. t. 83. f, 116. t. 84,
f£. 116. Sidler Bd. VI. . 20. Bd. XVII. T. 11.
Grüne Herbits — Sickler BD. VII. T. 1. Bd.
x. T. 2. Bd. XVII. T. 10. Pom. franc. t. 25. f. 32.
Jagdbirne. Sickler Bd. V. T. 11. Pom. franc, t. 48,
#58, 1.49. 1.58, | |
Hammelsbirne. Siedler Br. D. T. 15.
Die Marfgrävinn, Siedler Bd. VII. T. 17. Pom. franc,
42.1.5920. > |
Ölasbirne. Pom, france, t. 96, f, 131,
Atlasbirne. Siedler Bd. VII, T. 20.
Sarracenenbirne. Sieler Bd. XIV, %, 14. Pom, franc,
t. 99. f. 134, RR RER
Lederbirne. Pom. frane, t, 75. f. 101,
c) Winterbirnen.
MWinter-Zucerbirne. Siedler Bd. II, &, 13, Pom, france.
t. 85. f. 117, t. 86, £. 117. -
Hermannsbirne, Sickler Bd. II, €. 15. Pom, france,
t. 45. f. 54.
Die Kaiferinn, Sidler BD, II. rn. 14. Pom, franc,
kt. 21. f. 26,
Bifambirne. Sidler Bd, V. T. 13. Pom, france, t. 47.
$, 56, j
Winterdorn. Sidler Bd. V, T. 14, Pom. franc,
t, 21. f. 26,
Grüne Winterbirne. Siedler Bd. HUT, 5.
Glanzbirne. Siedler Bd. IX, T. 12. Pom. franc, t. 43.
f, 53. t. 44, f. 53. f
2079
Mannabiene, Sickler Bd. XX. 2. 20. Pom, france,
t. 40. £. 51. t. 41. £. 51. |
Caffeebirne. Pom. franc, t. 74. f. 100.
Gatharinenbifne. Pom, france, t. 73. f. 98.
6) Apfelbirnen (Pyra malaria).
Gewürzbirnen (Pyra myrapia Plinii),
Sehr wohlriechende, faftige und vorzügliche Tafelbirnen,
welche fchon im Sommer reifen, von mittlerer Größe und lüngs
ih, anfangs grün, dann einerfeits gelblich und roth. Rouf-
(felettes.
a) Sommerbirnen.
Sommer » Rouffelette. Sidler Bd. XX. T. 26, Pom,
franc. II, t. 56. £. 71.
Sommerkönig. Sidler Bd. XII. T. 18. .Pom, franc,
t. 56. f. 72. t. 58. f. 74.
Pfalzgrafen-Birne. Pom. france. t. 57, £. 70,
Sommerbirne. Sidler Bd IX, T. 1. F. 10.
Sommer: Zwiebelbirke. Sickler Bd. IX. X. 13. Pom.
frane, t. 61. £. SO, |
Sparbirne. Sidler Bd. VOL T. 1. Pom. france, t. 64,
f, 83. r
Damenbirne.. Eidler Bd. XI. T. 13. Pom, france,
t. 70. f. 92, |
Rofendorn. Pom, franc, t, 22. f. 28.
Rothe Muscateller Birne. Siedler Bd, IX. T. 17. Bd,
XIX, T. 12. Pom. france. t, 5.1.8
Liebesbirne. Sickler Bd. XV. T. 16. XIX, 8. 17.
Jargonelle oder Welfchbirne., Sickler Bd. KU T. 1.
Pom, frane, t. 71. f. 94 — 96.
Auguftbirne. Gidler Bd. XII. T. 12. Pom. frane.
t. 9, £ 14, ’ |
Balfambirne. Pom, frane, t. 9. f. 14,
Ananasbirne. Pom. franc, t. 53. f. 64,
Befte oder Eyerbirne. Sickler Bd. VI T. 19. Pom.
france, t. 24. f. 30,
2080
MWeißbirne oder Blankette. Sickler Bd. VII. 8. 4. Pom,
frane, t. 55. f. 68. 70,
Große Honigbirne. Sidler Bd. XXL. T. 17. Pom,
franc, t. 92. f, 127. 4
b) Herbftbirnen, | —*
Rouſſeline. Pom. franc. t. 67. t. 87. 4
Forellenbirne. Sidler Bd. XX. T. 16
Herbſt⸗Eyerbirne. Sickler Bd. XVI. T. 18
Marcipanbirne. Sickler Bd. XVI. T. 5. Pom, frane,
t. 69. £. 91. |
Öartenbirne, Pom. france, t. 69. f. 108.
ce) Winterbirnen.
Winter » Rouffelette. Pom, frane. t. 58. f. 76.
Winter» Jargonelle oder Vexierbirne. Pom, france, t. 72.
f. 97. - l .
Winter - Honigbirne, Sickler Bd. X. T. 11. Pom. franc,
t. 11. f. 17. t. 94. f. 128. 129.
Martinsbirne. Sidler Bd. IH. T. 9. Pom. france,
t. 89. £. 119. |
Röhrlesbirne. Pom. frane. t. 113. f, 149,
7) Quittenbirnen (Pyra eydoniaria).
Pomeranzenbirnen (Pyra falerna Plinii).
Ziemlich rundliche Birnen von mittlerer Größe und gelblich-
grüner Schale, von fehr angenehmem Gefhmad und lieblichem
Geruch, welche arößtentheils unter dem Namen Bergamottbirnen
auf die Tafeln. kommen.
a) Sommerbirnen.
Sommer-Bergamotte. Pom, frane. II. t. 28. £. 37. Sid.
fer 8.1 T. 13. V. T. 3. Bd. XIX. 8 s.
Rothe Bergamotte, Pom, frane, t. 29. f. 34.
Pomeranzenbirne. Sickler Bd. II. T. 7. Sb. XII, T. 15.
Pom, frape. t. 91. f. 122 — 124. t. 68. f. SS.
Magdalenenbirne. Sidler Bd. XX. T. 6. Pom, franc,
t. 29. f. 40. t. 39,
2081
b) Herbitbienen. j
Herbit-Bergamotte, Pom. franc. t. 30. f. 41. t, 32. f. 43.
Kelterbirne (Craſanne). Sidler ®b. VI. T. 7. Pom.
frane, t. 31 f. 42.
- Schweizer Bergamotte. Sidler Bd. I. T. 6. VI. T. 2.
Pom. franc. $. 33. f. 44.
ec) Winterbirnen.
Winter: Bergamotte. Pom. frane. t. 36. f. 47.
- Hoftändifche Bergamotte. Pom. france. II. t. 38. f. 49.
Winters Pomeranzenbirne oder Klöppelbirne. Pom. franc.
t. 92. f. 126.
C.) Aepfel (Malus),
Blumenblätter flach und offen, mit 5 unten verwachfenen
Griffeln, Frucht rund, oben und unten eingedrüct und glatt.
Bäume mit einfachen Blättern ohne Drüfen, und Blüthen in
einfachen Dolden; auf der ganzen nördlichen Erbhälfte, bis ziem-
lih in den Norden hinauf, auh am Mittelmeer, in Perfien und
Arabien, und felbit im. weitlihen Indien, jedoch felten und
ſchlecht.
1) Der Zier-Apfelbaum (M. coronaria).
Blätter breitzoval, hinten rundlih, etwas edig, gezähnt
und glatt; Blüthen in glatten Afterdolden. In Nordamerica,
bey ung zur Zierde in Gärten; ein Heiner Baum mit etwas
eingefchnittenen Blättern, langgeftielten, röthlichen, wohlriechen:
den Blumen und grünlichgelben Aepfeln, 1” dit, welche ten
ganzen Winter ihren Wohlgeruch behalten.
2) Der gemeine (Pyrus malus; M. mitis).
Blätter fpigeoval, geferbt, unten, fo wie die Kelche, etwas
filzig, Stiele nur halb fo lang als die Blätter; wenig Blüthen
in Afterdolden, mit glatten Griffeln. Ueberall einzeln in Wäle
bern; ein ziemlich Früppelhafter, Fleiner, meift dorniger Baum
mit Heinen, herben Früchten, die Holzäpfel heißen, aber durch
ganz Europa und in Perfien, Arabien und am weſtlichen Zus
dien als das vorzüglichte Kernobit angepflanzt. Ein mäßiger
Baum, 20—40' hoch, mit etwas überhängenden Weften und
Okens allg, Naturg. IT. Botanik EI, 131
2082
einer großen, runden Krone; Blätter breit:vval und viel länger
als der Stiel, die Zähne mit Drüfen; nur 3—6 Blüthen in
boldenartigen Sträußern, groß, weiß, auswendig rofenroth und
wohlriechend; Früchte rund, aber oben und unten eingedrückt,
gewöhnlich grün, aber "häufig roch geftreift, zum Theil ganz
gelb und dunkelroth, manche durchſcheinend von fehr verſchie—
bener Größe, von einer Nuß bis zu einer Fauſt, mit unzähligen
Abarten, weldhe bald. füß, bald fauer ſchmecken. Ihr Fleifc)
unterfcheidet ſich hauptfächlich Yon dem der Birnen, außer dem
Geſchmack, daß er derber iſt und fich Länger halten läßt, nicht
bloß durch den ganzen Winter, fondern auch den folgenden
Sommer, bis es wieder Uepfel gibt, ein Vorzug, den Feine
Frucht in der Welt hat. Man kann ſie daher weit verſenden,
was ſich mit den Birnen nicht thun läßt. Auch iſt ihre Be—
nutzung in der Haushaltung weit manchfaltiger. Man ißt ſie
friſch, den ganzen Winter durch roh oder in Schnitzen und ger -
Dörrt als ein faft tägliches Gemüfe, endlich gebraten und als
Mus: gefocht, befonders wohlthätig für Kranfe. Aus dem Ueber
fluß macht man guten Eider und Effig. Sie enthalten vorzüg-
lich Apfelfäure, nebit Schleim und Eyweiß, und man macht
daraus Die fogenannte Apfelfalde und das apfelfaure Eifen-
@rtract in der Medicin. Das Holz iſt leicht und gut zu Drechsler⸗
arbeiten; die Rinde färbt gelb.
Ich halte daher den Apfel ſowohl in botaniſcher Hinſicht,
daß er die Totalität aller Blüthentheile iſt, nehmlich des
Kelchs und der Staubfäden, des Gröpſes und der Samen, als
auch in Beziehung ſeiner Wichtigkeit auf das Leben für die
vollkommenſte Frucht, und mithin den Apfelbaum für den oberſten
Baum, welcher dem Menſchen im Thierreich entſpricht. Man
kann fagen, er verwandelt ſich ganz in den Menfchen: denn
man Fönnte von den Yepfeln ganz allein vollkommen leben,
indem fie &etränf und Nahrung zugleidy find; ja. die ganze
‚Menfchheit fünnte beftehen, wenn es nichts als Mepfel in der
Welt gäbe. Alle hochgepriefenen Früchte der heißen Länder:
Ananas, Eitronen, Pomeranzen, Gujaven, Schuppen: Xepfel,
Brey⸗Aepfel, Blimbing, Dattelpflaumen, Spondias und Mango»
l
\
2083
ftanen find nichts als Leckereyen, welche höchſtens den Durſt
löſchen, aber nicht ernähren, und nach einigen Tagen faul ſind.
Sie ſind ferner bloße Gröpſe, ohne Blume oder Kelch, und
mithin nur halbe Früchte, welche es keineswegs mit ber voll
ftändigen Apfelfrucht aufnehmen Fünnen. Sie gedeihen überdieß
nur in einem ziemlich fchmalen Erdgürtel, wie die unvollkom—
meneren Thiere, während ber "Apfel dem "Menfchen in affe
Elimate folgt, wie fein Vieh.
Auffallend ift es endlich, daß die Zunft der Aepfel, ſtreng
genommen nur aus einem einzigen Geſchlecht beſteht, gerade
ſo wie beym Menſchen.
In den Baumſchulen unterhält man eine ſtrauchartige Ab—
art unter dem Namen Johannis⸗Apfel (Pyrus malus paradi-
“ fiaca, Malus pumila), den man gewöhnlich braucht, um darauf
edlere Sorten zu pfropfen. Die unzähligen Abarten Fann man
in den pomologifchen Werken von C. Meyer, Diel, Ehrift,
Kerner, Sidler und im weimarifchen Garten: Magazin be:
fhrieben und abgedildet finden Man hat auch, ungeachtet
zahlreicher Verſuche, noch Feine wiffenfchaftliche Ordnung hinein:
gebradyt, weil man gar nicht daran gebacht hat, daß jede Eins
theilung ein Princip, und nicht bloß ein Organ haben müffe,
Ohne Zweifel gehen fie nad denfelben Gefegen, wie die Birnen.
Bergl. mein Lehrb. d. Naturg. I. ©. 1951., und Dierbadhs
deon. Bat. II. ©. 261.
A. Haushaltungs-Nepfel.
Zu Eibder, Effig und Schnigen.
1) Butten:Mepfel (Mala erataegaria).
Effig-Mepfel oder Hartige (Mala pulmonea vet.)
Ä find fehr große, harte, faure und herbe, rundliche, doch
etwas gedrückte, fürbfenförmige Aepfel, welche zu Moft, Effig
und zum Kochen gebraucht werden. Man glaubt, fie ſtammen
'von einer eigenen Gattung ab, deren Blätter und Kelche ganz
unbehaart find, und deren vöthlichweiße Blumen an ftieffofen
Dolden ftehen (Pyrus iauftera). Der Baum: wächst wild faft
in ganz; Europa. Flora dan, t. 1101. Malus (ylveftris, Wall-
roth, Schedulae criticae 1822. p. 2186. |
131 *
2084
Hieher gehören bie Pfund-Mepfel oder Ramburger (Ram-
bour), fait fo groß wie ein Kindsfopf und grünlichgelb, gibt
guten Apfelwein. Pom. frane. tab. 13. fig. 18.19. Sidlers
Dbitgärtner Bd. IX, T. 13. |
Der rothe Gardinal, der rothe Hart» und Edapfel. Sickler
Bd. XIX. 8. 19.
Der Grünhartig, ein guter Kochapfel, Sickler Bd. XVII.
T. 7.; der Forellenhartig Bd. XVIII. T. 18.; der Winterhartig
Bd. XX, T. 7.; der Lederapfel Bd. XIX, T. 23.
Der Gerftenapfel, ein Streifling, Bd. XVIL T. 13.
Der Meißner Wurzapfel, Bd. XV, T. 14.
2) Elfen-Aepfel (Mala ariaria).
Runde, füße Aepfel
von verfchiedener Größe, Färbung und Güte, befonders
paffend zu Apfelwein. Hieher gehören:
a) Rothe:
Rother Süßapfel; Auguftapfel; die Strichäpfel. Sidler
Br. IX. T. 19. Bd. XV. % 7; Polfterapfel; Kron: oder
Ananasapfel, Sickler XVL T. 7.; rother Pilgrim, Bd. XI,
T. 4.; Faros, Pom, frane. t. 16. f. 24. t. 17. f. 27.5 Kohl:
apfel t. 22. £ 36.5 EChampagnerwein:Apfel, gibt fhäumenden,
ſehr guten Moft; Matäpfel (Mala matiana) zu Cider, Sidler
Bo. VO. 8. 3. Bo. VII. T. 3.
b) Bunte; mit rothen Baden, Düpfeln, Strichen ober
Streifen.
Der Herbititrichapfel, Pom, france. t. 3. f. 3.; der englifche
Garolin, t. 17. £. 26.; der Eajtanienapfel, t. 34. f. 60.
Schneeapfel, t. 36. f. 65.; der Seidenapfel, t. 36, f. 64.;
gelber Süßapfel, Sickler Bd. VIII. T. 7.; rotHitreifiger, Bd. II.
T. 14. Bd. XX, T. 2.; der Rabau Bd. XI, T. 8.; Neugers
fing, VOL T. 31.5; Paternojter- Apfel, Bd. IX, T. 6.; Prinzen
apfel, Bd. X. T. 12. ; fränfifcher Schmeerapfel, Bb. XI. T. 2.
Malvafierapfel, Bd. XV. T. 18. Pom, france. t, 22. f. 37.;
Singapfel, Sickler Bd. XVI. T. 1.5 Rubinapfel, Bd. XVI.
Taf. 4.
2085
ec) Blaſſe. j
Der Winter-Süßapfel, Sickler XIII. T. 6. Pom, Trance.
t. 14. £. 20.; Eitronenapfel, T. 15. F. 23.5 Sidler Bd. XXL
T. 6.; Golditoff: Apfel Bd. XIV. T. 8. Pom. frane. t. 23. f. 29,;
Sacobsapfel, Sickler Bd. I. T. 11.; Zürftenapfel, IV. T. 1.
3) Mifpel-Aepfei (Mala mefpilaria).
Platt-Aepfel.
Ziemlich groß, von oben und unten zuſammengedrückt, ſäuer—
lich und füß, in der Regel befjer als bie vorigen, befonders
paffend als Kechäpfel.
s a) Rothe: Gute Aepfel für die Haushaltung, ih Apfel:
mus u. dgl,
Rofen- oder Apia:Apfel. Pom, france, t. 35. f. 62.
Sidler 9.1. 8%. 7. Bd. XV T. 13
Brauner nenn Bd. X. T. 43,
‚Steifling oder Streimerling, fehr gut er Kochen, zu
Schnigen und zu Eider. Sidler Bo. VII. T.
Rotber Stettiner, Bietigheimer oder —— Br. V.
T. 10. Pom, franc. t. 16, f. 25.
Rothes Seidenhemd. Sidler Bd. XVIII. T. 7.
b) Bunte: GSäuerlid und füß, gut zu Apfelmus und
Kuchen.
Taubenfuß. Sickler Bd. XXIX. T. 15.
Zwiebelborftorfer. Bd. VI. T. 21.
Gehlapfel. Bd. XV. 8%. 5
Muscateller: Apfel. Bd. XVII. T. 8.
Breitling. Bd. XXI, T. 9, .
ApiasApfel. Bo. INH. T. 11. Pom, frane. t. 35, f. 61.
c) Blaffe: Säuerlid-füß, reifen fehr fpät.
Weißer Stettiner. Sidler Br, AU, T. 11.
"Srafenfteiner. Bd. XXL, T, 9.
Gedrüdter Hartig. Bd. XVII. T. 1
B. Tafel: Acpfel.
4) Spier-Aepfel (Mala forbaria).
Rippen:Xepfel,
2086
Haben ziemlich die Geftalt von Melonen, mit Längsrippen
vom Busen gegen ben Etiel,
a) Rothe: Bon weinartigem Gefchmad und weiten
Gröps, fo daß die Kerne darinn Penner daher Schlotter-
äpfel.
Hieher die —— oder die Calville.
Sommercalvill oder Magdalen⸗Apfel. Pom. franc. t. 4.
f. 4, Sidler Bd. X, T. 14.
Herbſtealvill. Br. V. T. 7. IX. T. S.
Wintercalvill. Bd. VII. T. 16. Pom. frane. t. 11. £, 15.
Sommer-Erdbeerapfel. Bd. I. T. 3,
Herbit:Süßapfel, Bd. I. T. 6.
Himbeerapfel. Bd. XXI. 3.7. Bd. XIV, %. 11. Bd. XVI.
Taf. 10.
Zitzenapfel. Pom. frane, IH. t. 12. f. 16,
Blutapfel. t. 12, £. 17, .
Geftreifter Schlotterapfel. Bd. XX, T. 19. 2b, XXI,
Taf. 18, | ken
Würzapfel. Bd. XXI. T. 4.
b) Bunte:
Deutſcher Schlotterapfel. Pom, frane, t, 10, f, 14,
Großer Bandapfel. Siedler Bd. I, T. 5,
Sternapfel. Pom. franc. t. 37. f. 66.
ce) Blaffe: *
Sommer-Erdbeerapfel. Sickler Bd. VI. T. 17. Pom,
frane, III. t. 5, f. 7. \
Herdftcalvit. Sickler Bd. XVI. T. 17.
BWintercalvit. Bd. V. F. 1. Pom. france. tab. 5. fig. 8,
. 029.7, 1 10, —
Rosmarin-Apfel. T. 8. F. 11. T. 9. F. 12. T. 11. F. 13.
5) Birn-Aepfel (Mala pyraria).
Spitz-Aepfel.
a) Rothe: Gut zu Apfelwein, zum Kochen und auf
die Tafel.
Tauben: Apfel oder SZerufalems-Kreuz, weil: fie meiſtens
J
2087
nur 4 Fächer haben. Sickler Bd. Vs Taf 15. Pom. franc.
t. 18. £. 28. 29.
Bohnenapfel,. Bd, VII. 8. 10, 11.
Sungfernapfel. Bd. XVII, T. 4. XVIN. 8. 14.
b) Bunte,
Gardinal. Pom. france. t. 15. f. 22.
Täubling. t. 19, f. 39,
Veilchenapfel t. 34. f. 39. Sidier Bd. xiv Taf. 4.
Bd. XXI. T. 10,
Strich» NRofenapfel, Pom, franc. t, 35. f. 63.
c) Blaffe:
Schafsnaſe, ein Schlotteropfel. Sidler Bd. XI. 8. 7
Pom. france. t. 19. £ 31.
Taubenapfel. Bd. XII, T. 17.
Rosmarinapfel oder Fleiner. Bd. KIX, T. 4
Pfingitapfel. Bd. X, T. 18.
6) Apfel-Aepfel (Mala malaria),.
Leder=:Aepfel oder Neinetten (Mala pannucea),
Gehören zu den gefchägteften Tafeläpfeln, rundlih und von
mittlerer Größe, meijt mit lederartiger Haut und von gewürz-
haftem Geruch und Geſchmack.
a) Deutſche Lederäpfel oder — Pom. frane.
Be
Sidler B. IV T. 6. X. %, 3. XV. T. 3. |
b) — Pom, frane. t. 25. f. 41. 42. t. 27,
f, 43, 44. t. 28. f. 47. 48. t. 29, £, 49. 50. t. 27. f. 46.
t, 30. f. 51. 52. t. 31. f, 34. 53.
Sidler Br, IH. 2. 1. 10, Bo. V. T. 6. Bd. VI. T. 22.
a REN re Si Bd. X. T. 5.
Bd. XI. T. 6. 9. Bd. XU T. 10. Bo. XII. T. 2. Bd. XIV.
Fe nr 8. XVIII. T. 12. Bd. XX. T. Br. XXI.
8. 35
ce) Englifche.
Parmänen. Pom, franc, t, 20, f. 32. 33, t. 27. f. 45.
Sidler Bd. VIL T. 5,
2088
Peppinge. Pom, france. t. 24. f. 40. Sickler Bd. IM.
T. 7. Bd, V. T. 9. Bd. XIV. T. 16.
7. Quitten-Aepfel (Mala eydoniaria).
Fenchel-Aepfel:
ziemlich wie Reinetten, graulich, weiß und gelb, von einem
anisartigen Geruch.
Grauer Fenchel: oder Anisapfel. Pom. franc.t. 32, f. 55. 56.
Gelber Fenchelapfel. Pom. franc, t. 33. f. 58. Sickler
Bd. XV. T. 6.
Rother Fenchelapfel. Pom. franc. t. 33. f. 57. Sickler
Bd. IV. T.7
D.) Quitten (Cydonia). Fäder vielſamig.
Kelch glodenförmig, mit 5 laubartigen Lappen, fo viel
runden Blümenblättern und 20 aufrechten Staubfäden; Apfel
elfiptifch, wollig, fünffächerig, mit je einem Dugend Samen in
Schleim. Sträuder und mäßige Bäume im füblichen Europa
und Orient, mit ovalen Blättern und einzelnen Blüthen, oder
in Meinen Dolden.
1) Die japanifche (Pyrus japonica).
Kelchlappen ftumpf und ganz, Staubfüden in 2 Reihen,
Blätter Feilförmig oval, geferbt und glatt; Nebenblätter nieren-
fürmig; Blüthen einzeln und hochroth. Japan, ein Baum mit
lederigen, glänzenden Blättern und Blüthen am Ente; die
Kelchlappen find nicht blattartig, wie bey den andern, fondern
abgeftumpfr, und fleifhig; Frucht rundlich, mit einem Geruch
wie die Quitten, und einem Gefchmad wie die Königsäpfel,
wird allgemein gegeffen; foll fih von felbft in 5 Theile fpalten.
Thunberg, Fi. jap. 1. p. 207. Bot. Mag. tab. 692. An-
drews Repof. tab 462. Bot. Cab. t. 541. Lindley, Lin-
nean Trans. XIII. 1821. p. 97. Chaenomeles. (Iſis 1825.
©. 972.)
2) Die chinefifdhe (P. chinenfis),
Blätter elliptifch, glatt und gezähnt, Nebenblätter fehmat,
Ehina, und jest in Indien und im füdlichen Europa anges
pflanzt, mit großen, rothen Blumen. Trägt große, ovale, gelbe
2089
lichgrüne Früchte, welche aber ein trocdenes und hartes Fleifch
haben, mit 30 Samen in jedem Zach; ſchmecken ziemlich ſchlecht,
werden jedoch wie Quitten benutzt, auch gegen Durchfall und
Erbrechen. Heißt in China Cha⸗-li, in Indien Galli, wofern es
diefelbe Gattung if. Thouin, Ann. Mus. XIX. tab. 8. 9.
Bot. Reg. t. 905. Roxburgh, Fl. ind. U. p. 511.
3) Die indiſche (P. indica).
Blätter oval herzförmig, glatt und geferbt, Nebenblätter
fhmal, In Silhet, auf Bergen; ein Feines Bäumen, deffen
junge Blätter lappig find, die Frucht rund und glatt, unten
etwas eingedrüdt, I—2" dick, ſchmeckt herber als Holz-Aepfel.
Roxburgh, Fl. ind. II. p. 511.
4) Die filzige (P. tomentofa),
Zweige und Blätter filzig, die letztern länglich, ftumpf und
gezähnt, fait ohne Nebenblätter. Iſt die in Hinduftan und bey
Muscat gewöhnliche Quitte, welche auf die Märfte kommt und
viel in der Medicin gebraucht wird, unter dem Namen Behife
bij. Rexburgh, Fl. ind. p. 512.
5) Die gemeine (P. cydonia).
Blätter oval und gezähnt, unten filzig, fo wie die Keldye,
Nebenblätter länglich, Blüthen einzeln und furz geftielt; Frucht
wollig. Stammt aus Eydonia auf der Inſel Ereta, und wird
am ganzen Mittelmeer in Gärten und Weinbergen, befondere
an fonnigen, felfigen Stellen angepflanzt, auch nicht felten bey
ung, felbit im nördlichen Deutfchland; auf dem VBorgebirg der
guten Hoffnung eingeführt aus Europa, und von dort in In—
dien. Wild nur ein mannshoher Strauch, mit fperrigen Aeſten
und Fümmerlichen Srüdten; zahm ein Bäumchen 20° hoch, mit
unordentlihen Aeſten und greufilzigen Zweigen, Blätter Furz ges
ftielt, breit oval, hinten etwas herzförmig, über 3” lang und
über 2 breit; Blumen groß, 2 Breit und blaß rofenroth, am
Grunde behaart, Griffel unten wollig und verwachſen. Frucht
größer als Nepfel, mit den großen Kelchlappen gefrünt, meiftene
elliptiſch und edig, gelblidy, aber mit graulicher Wolle bederkt,
das Fleiſch gelb, riecht eigenthümlich gewürzhaft, ſchmeckt etwas
herb, und wird daher nicht roh gegeffen, fondern gefocht, und
mit Zuder und Effig eingemacht. Die Zuderbedier machen: ba:
von ein Roob, Auittentäfelhen und ein geiftiges Getränk,
In der Mebicin braucht man davon einen Syrup und eine
Eonferve als Fühlendes und herbes Mittel, mehr aber die mit
Schleim überzogenen und, Gerdfloff enthaltenden Samen, befon:
ders gegen Wugenentzündung. Blüht im May: und reift im
October. Matth. Taf. 340. Tabernm. 8. 1413, Fl. dan.
‚tab. 1101. Duhamel T. 83. Jacquin, EI. auftr. t. 342,
Kerner T. 551. Plenf 2.396. Reitter' T. 50. Guim—
pel T. 81. Hayne VI. T. 47. Düſſeld. IV. T. 23. Wag⸗
ner I. T. Si. Cotogno, Cotogna; Coignaſher, Coing; Quinee;
Quitten.
Man unterſcheidet folgende Spielarten:
a) Die Birnquitte (P. c. oblonga).
Blätter länglicheoval; Frucht Tänglich, unten etwas augges
zogen. Im füdlichen Europa, wild und angepflanzt. Blads»
well T. 137,
b) Die portugieſiſche (P. Iufitanica).
Blätter fpatelfürmig; Früchte groß und fait birnförmig,
Fleiſch zarter, wird beym Kochen roth; angepflangt. Duhsmel,
Arbres I. p. 195. Fig.
c) Die Apfelquitte (P. c. maliformis).
Bläster oval; Frucht Fleinee und rundlih; angebaut und
gewöhnlich gebraucht.
Man könnte vielleicht die Quitten IE in auf fols
gende Art orönen:
1. Buttenquitten (Cydoniae crataegariae): O. indica.
“ % Elfenguitten (C. ariariae); O. chinenfis.
3, Mifpelquitten (C. mefpilariae): O. tomentofa.
4. Spierquitten (O. forbariae): O. oblonga.
5. Birnquitten (C. pyrariae): C. Iufitanica.
6. Apfelquitten (O. malariae): C. maliformis.
7. Reine Quitten (C. cydoniariae): C. japonica.
Ende
Zufammenftellung
der
2091
Seadtpyflanyen
4 Zunft.
2. Zunft.
3. Zunft.
4, Zunft.
5. Zunft.
6. Zunft.
7. Zunft.
8. Zunft.
9. Zunft.
10, Zunft,
11, Zunft.
12. Zunft.
13. Zunft,
Glaffe XII.
Scleranthen
Ehenopodien
Amaranten
Plantagineen
Plumbagineen
Petiverien
Phytolacken
Polygoneen
Nyctagineen
Daphnoiden
Eläagneen .
Suntaladen —
Proteen
Penäaceen
Aquilarien ,
Gyrocarpen
Hernandien
Myriſticeen
Laurinen
Amentaceen.
Salicinen
Betulinen
Platanen
Cupuliferen
e
v—
Nußpflanzen
Geſchlechter.
15.
46.
25.
Gattungen.
51.
300.
280.
150.
100.
6.
30.
340.
90.
180.
490.
250.
160.
40.
6.
160.
*
2092
14. Zunft.
15. Zunft.
16. Zunft.
Urticeen —
Stilagineen
Ulmaceen .
Celtideen .
Moreen .
Artocarpen .
Euphorbiaceen
.
Geſchlechter.
13.
124.
463.
*
Gattungen.
380.
20.
40.
320.
1200.
4749.
Claſſe XIV. Pflaumenpflenzen
1—12. Leguminofen
1. Zunft.
2. Zunft.
3. Zunft,
4. Zunft.
5. Zunft.
6. Zunft.
7. Zunft.
8. Zunft.
9. Zunft,
10, Zunft.
11. Zunft.
12. Zunft,
13. Zunft.
14. Zunft.
15. Zunft,
Hedyfareen .
Altragalen .
Glycinen .
Trifolien .
Öenijten
Galegen
Vicien
Phaſeolen
Dalbergien .
Sophoren .
Geoffröen .
Sparpien ,
Detarien .
Mimofen
Gaffien i
Stackhouſien
Empeiren .
Ehailletien .
Staphyleen
Gelaftrinen .
Slieinen .
Rhamnen .
Geſchlechter.
46.
9.
17.
15.
56.
47.
6.
53.
10.
26.
8.
4.
2:
21.
61.
2.
3.
u}
3.
26.
10.
4%.
Gattungen,
3588.
350.
313.
264,
339.
585.
160,
215;
299,
61.
70,
30.
20.
A⸗
580.
300.
3.
5.
1
10.
170,
s0.
300,
16. Zunft,
Claſſe XV. Beere
1-3. Zunft, Umbellaten
4. Zunft.
5. Zunft.
6. Zunft.
7. Zunft.
8. Zunft.
9. Zunft.
10. Zunft.
11, Zunft.
12. Zunft.
13, Zunft.
14. Zunft.
15. Zunft.
16. Zunft.
1. Zunft,
2. Zunft,
Terebinthaceen.
Zuglandien .
Burferaceen,
Anacardien.
Loranthen .
Corneen .
Caprifolien
Aralien
Viteen
Haloragen
Epilobien .
Salicarien .
Melaitomen
Melaſtomen.
Memecyleen
Sroffularien
Cacten
Myrtaceen.
Lechthen .
Barringtonien
Chamaͤleucien
Leptoſpermen
Morten .
Salacinen ,
Eraffulaceen
.
[3
n
Geſchlechter.
4.
13.
35.
—
522,
pflanz
Geſchlechter.
195.
ge
4.
10,
15.
4.
4,
26.
28,
99,
6.
470.
Geſchlechter.
3.
22.
e
.
2093
Oattungen.
25.
70.
160.
S006.
n.
Gattungen.
1100.
300.
30.
140.
130.
250,
40.
260.
200.
800.
20.
60.
220.
26,
20.
700,
4290.
Claſſe XV. Apfelpflanzen
Gattungen,
4.
340,
2094
3. Zunft.
4. Zunft.
5. Zunft,
6. Zunft.
7. Zunft.
8. Zunft,
£ 9. Zunft.
10. Zunft.
11. Zunft.
12. Zunft.
13. Zunft.
\
14. Zunft,
15. Zunft.
16. Zunft.
und Sprengel, dann nah Endlidher, die Gattungen nach
Ficoiden
Nitrarien
Reaumurien
Tamariscinen
Bruniaceen.
Hamameliden
Sarifragen..
Baueraceen .
Eunoniaceen
Philadelphen
Hydrangeen
Eſcallonien
Roſeen
Sanguiſorben
Potentillen
Roſen
Neuraden
Spiräaceen .
Atherofpermen
Monimien .
Ealycanthen
Puniceen A
Drupaceen.
Ehryfobalanen
Ampygdaleen
Mefpileen
Pomaceen
Geſchlechter.
224.
Summe aller Pflanzen.
(Die Zahlen der Geſchlechter anfangs nach De Candolle
Koſteletzkys Angabe.)
*
Gattungen.
250.
6.
4.
26.
50.
12.
240.
50.
14.
12.
24.
100.
380.
200.
60.
30.
40.
60.
56.
30.
2003.
Acotyledonen.
Geſchl. Gattungen.
Zellenpflanzen — Pile . 2 2 2 2.7210 . 2000.
. Mberpflangen — Moofe &. 22. ..191. ,„ 2400.
3. Droſſelpflanzen — Farren ꝛc. . 120. . 1750.
521. 6150.
P”
Monocotyledonen.
4. Rindenpflanzen — Graſer ꝛec. 3523600.
Baſtpflanzen — Lilien u. . 2... 487. . 3122.
6. Holzpflanzen — Palmen c. . . . 174. . 1167.
1013. 7889.
Ei
Dicotyledonen.
7. Wurzelpflanzen — Gyngenefiften . 1000. . 5615.
8. Stengelpflanzen — Rubiaceen x. . 389. . 3429.
9. Raubpflanzen — Lippenblumen x. . 860. . 8043.
10. Samenpflanzen — Malven &. . . 298. .. 3890.
11. Gröpspflanzen — Rauten ©. . . 283. . 1951.
12. DBlumenpflanzen — Nelfen ©. . . 389. . 3706.
13. Nußpflanzen — Käbchenbäume ı«. . 463. . 4749.
14. Pflaumenpflanzen — Hülfen x. . » 522. . 8006.
15. DBeerenpflanzen — Myrten ©... 470. . 429.
16. Mpfelpflanzen — Rofaceen c. . . 224. . 2008.
4895. 45,682.
6432. 59,721.
Endlicher hat 6895 Geſchlechter, zu denen wahrfceinlich
noch einige Hundert im Nachtrag fommen werden. Da in
meinem Syſtem jede Elaffe aus 16 Organen, mithin fo viel
Zünften befteht, fv gibt es deren für dag ganze Reich 16 X 16
= 256. Es ift höchſt wahrſcheinlich, daß jede Zunft wieder
aus 16 Gefchlechtern befteht, wodurd Die wiffenfchaftliche Zahl
auf 16 X 256 —= 4096 käme. Nimmt man nun an, daß aud
jedes Gefchleht wieder in 16 Gattungen zerfalle, fo beftände
Das ganze Pflanzenreih aus 16 X 4096 — 65,536.
2096 | |
-Nun gibt e8 zwar Geſchlechter mit einigen Hundert Gats
tungen, und andere, von denen nur ein und die andere befannt
ift. Die legtern fann man bey Seite laffen; bey den erjtern
aber ift es befannt, in welche Menge zweifelhafter Gattungen
manche Gefchlechter zerfplittert worden find. Indeſſen ift an
eine Reduction auf die normale Zahl doch nicht zu denken,
wenn man ihnen gfeihen Werth einräumt, wohl aber, wenn
man fie in Hauptgattungen theilt, etwa fo, wie ich es beym
Steitt- und Kern-Obft gethan habe. {
2097
u⸗ uojvꝛ
"uaaßuvaadg
magdjaqunik "Hung "6
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usdvalıdva “Hung 'L
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A⸗ 44 u 2644 v 26
vunuqao l
a⸗ↄ 441n 26
"IIIX 2019
Botanit IL. 132
Dtens allg. Natura. IH.
2098
IV. Ordnung. IV. Ordnung. > My. Ordnung. IV. Ordnung.
Blüthen-Nuſſer. Blüthen-Pflaumer. Blüthen—Beerer. Blüthen-Aepfler.
10. Zunft. Proteen. 10. Zunft. Geoffrden. 19. Zunft. Melaſtomen. 10. Zunft. Roſeen.
- | Swartzien. Potentillen.
Detarien, Sanguiforben.
| Roſen.
11. Zunft. Penäaceen. 11. Zunft. Mimoſen. 11. Zunft. Melaſtomen. 11. Zunft, Neuraden.
Aquilarlen. Memecyleen.
Gyrocarpen.
Hernandien.
12. Zunft. Myriſticeen. 12. Zunft. Caſſien. 12. Zunft. Groſſularlen. 12. Zunft. Spiränceen.
Laurinen. Cacten.
V. Ordnung. V. Ordnung. V. Ordnung. V. Ordnung.
Frucht-Nuſſer. Frucht-Pflaumer. Frucht-Beerer. Frucht-Aepfler.
13. Zunft. Salieinen. \ 13. Zunft. Stackhouſien. 13. Zunft. Lesythen. 13. Zunft. Atheroſpermen.
Betulinen. Empetren, Monimien.
Platanen. Chailletien. Calycanthen.
Cupuliferen. Punleeen.
14. Zunft. Urtieeen. 14. Zunft. Staphyleen. 14. Zunft. Barringtonien. 14. Zunft. Drupaceen.
Stitagineen, Gefaftrinen. N Chryſobalanen.
Ulmaceen. Steinen. Amygdalen.
15. Zunft. Artocarpen. 15. Zunft. Rhamnen. 15. Zunft. Chamäleuelen. 15. Zunft. Meſpileen.
Leptoſpermen.
16. Zunft. Euphorbiaceen. 16. Zunft. Terebinthaceen. v6. Zunft. Myrteen. 16. Zunft. PBornaceen,
' Suglandien.
Burfernceen.
2 Anacardien.
2099
Literatur
über
die Fruchtpflanzen.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die meiſten Familien zuerſt von
Juſſſieu in feinen Genera plantarum 1789; ferner in Batſchs Tabula
affınitatum 1802 und endli in De Eandolles Prodromus aufge:
ſtellt find.
Elafje XEEE. Nußpflanzen.
Apetalen überhaupt,
Jussieu, Ann. Mus. V. 1804. (Iſis 1820. ©. 160.)
1. Scleranshen,
Linne, Ordines nat. p. 349. Caryophylleae.
Batsch,. Tabula affnitatum. p. 172. Oleraceae.
R. Brown, Fl. nov. Holl. p. 416. (Iſis 1819. ©. 301.)
Jussieu, Mem. Mus. J. 387.
Aug. St. Hilaire, Placenta lib. in M&m. Mus. Il. 276,
Bartling, Beyträge. II. 153.
2, Chenopodien,
Linne, Ordines raturales. p. 806.. Oleraceae.
Jussieu, Genera plantarum. 1789. p. 93.
Batsch, Tabula affinitatum. 172. Oleraceae.
R. Brown, Fl. n. Holl, p. 405.
Bartlings Beyträge. IL. 141.
C. Meyer in Ledebourii Flora altaica. I. 370.
Moquin, in Ann. Se. nat. XXIH. p. 207. |
Schrader, De Halophytis Pallassii. 1810. 4.
3. Umaranten.
Jussieu. Genera plantarum. p. 98. Amaranthi.
Batsch, Tabula afſinitatum. p. 174, Amaranthinae.
Ventenat, Tableau. I. p. 261.
R. Brown, Fl. n, Holl. p. 213.
182 °
2100
Martins in leopold. Verhandlungen. XII. 1. — Nova genera.
II. p. 64.
Bartlings Beyträge. I. ©. 151.
Willdenow, Historia Amaranthorum, 1790. fol. fig..
4. Plantagineen
Jussieu, Genera plantarum. p. 100.
Batsch, Tabula affnitatum. p. 174. Amaranthinae.
Ventenat, Tableau. II. 269.
R. Brown, Fl. n. Holl. p. 423.
Rapin in Mem. Soc. linn. 1827. VI. 437.
Plumbagineen.
Jussieu, Genera plantarum. p.:103. Plumbagines.
Batsch, Tabula plantarum. 224. Jalapinae.
Ventenat, Tableau, II. 276.
R. Brown, Fl. no. Holl. 425.
5. Petiverien.
Agardl, Classes plantarum. p. 218.
Phytolacken.
R. Brown in Tuckeys Congo. p. 454.
Bartlings Beyträge. IM. ©. 142.
6. Polygoneen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 91. Polygoneae.
Batsch, Tabula plantarum. p. 176. Vaginales.
Agardh, Aphorismen. ©. 222.
7. Nycetagineen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 101. Nyctagines.
Batsch, Tabula aflinitatum. p. 224. Jalapinae.
R. Brown, Fl. n. Holl. p. a21.
Ss. Daphnoiden.
Linne, Ord. nat. p. 414. Vepreculae.
Ventenat, Tableau. II. p. 235.
Jussieu, Ann. Mus. V. ($fi8 1820. ©. 163.)
R. Brown, Fl. n. Holl. p. 358.
Kunth in Linnäa. V. 667.
Wikstroem, Diss. de Daphne. 1817. 4.
Eläagneen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 83. Elaeagnae.,
Ventenat, Tableau. 1799. ll. p. 232.
R. Brown, Flora novae Hollandiae. 350.
A. Richard in Mem. Soc. paris, I. p. 374.
| 8* | 2101
9. Santalaceen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 85. Thymelaeae.
Jussieu, Ann. Mus. V, 1804. p. 222. |
R. Brown, Fl. n. Hell. p. 350.
— — , General Remarks in Flinders Voyage. II. p. 568.
10. Broteaceen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 87. Proteae.
R. Brown, Fl.n, Holl. 518.
— —, Linn. Trans. X. 1811. p. 15. (Bermifchte Schriften. IM.
©. 53.) — Suppl. ad Fl. n. Holl. 1830. .
Knight et Salisbury, Proteacea. 1810. 8.
11. Penäaceen.
R. Brown in Sweets Hort. brit. p. 347.
Guillemin, Diet. Hist. nat. XIH. 171.
Kunth in Kinnäa. V. 676.
Aquilarien.
R. Brown in Tuckeys Congo, p. 25.
Gprocarpen.
Dumortier, Analyse. p. 14.
Nees, Dispositio Laurinarum. 1833.
Blume, Expositio nov. Famil. XII. 1lligereae.
Hernandien.
Endlicher, Genera plantarum. p. 332.
12. Myriſticeen.
R. Brown, Fl. n. Holl. 399.
Laurinen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 89. Lauri.
Ventenat, Tableau. II. p. 245.
Jussieu, Ann. Mus. VI. p. 167. (Iſis 1820. ©. 165. 367.)
R. Brown, Fl. n. Holl. p. 401.
Nees, Linnäa. VI. ©. 1. — Expositio Laurinarum, 1833, 4. —
Systema laurinarum. 1836. 8.
Umentaceen.
Linne, Ordines naturales. p, 578. Amentaceae.
Jussieu, Genera plantarum. p. 4477 Amentaceae,
Delhafen, Abb. wilder Bäume. 1767. 4.
Neitter und Abel, Abb. der 100 deutfchen Holzarten. 1791. Aa.
Guimpel, Abb. der deutfhen Holzarten. 1810. a. — Abb. frems
der Holzarten. 1816. 4,
2102 ’ i
Trattinnicd, Abb. der Bäume und Sträucher: 1814. a.
Märter, Verzeichniß der öfterr. Bäume. 1781. 8.
Fr. Schmidt, Abb. inn- u. ausländ. Bäume. 1792. 8. i
5. Kerner, Darftellung ausländifiher Bäume. 1796. 4. ig.
Kerner, Abb. der Bäume in Würtemberg. 1783. 4.
13. Salieinen.
A. Richard, Elemens de Botanique. Ed. IV. p. 562.
G. Hoffmann, Hist. Salicum.. 1789: Fol. 1,1: Fig.
Seringe, Monograpbie des Saules de la Suisse, 1815.
Just, Danske Pile - Arter. 1798. 8,
Laciſtemen.
Martius, Nova Genera. I. p. 154.
Berulinen.
A. Richard, El. bot. p. 562.
W. Hartmann, De discrimine Betulae et Alni. 1794. 4.
Platanen.
Lestiboudois in Marti horto monacensi. p. 46. '
Balfamifluen.
Blume, Flora Javae Fasciculus, XVII. p. 6. King neun
Gupulifere gi
Richard, Analyse du fruit. p. 32. et 92.
14. Urticeen.
Linne, Ord. nat. p. 593. Scabridae.
Jussieu, Genera plantarum. p. 430. Urticae.
Batsch, Tabula plantarum. p. 178. Scabridae.
De Candolle, Fl. francaise.
Agardh, Aphorismen. ©. 203- —9/
Eannabinen r
Endlicher, Genera plantarum. p. 286.
Stilagineen.
Ageardh, Aphorismi. p. 199.
‚Ulmaceen.
Mirbel, Elemens. p. 908.
Agardh, Aphorismi. p. 224.
Celtideen.
Endlicher, Genera Plantarum. p. 276.
Moreen.,
Endlicher, Flora norfolkensis. p. 40.
u 2103
15. Artocarpen.
De Candolle, Flore francaise. IH.
Bartling, Ordines plantarum. p. 104.
Forſter, Belhreibung des Brodbaums. 1784. 4.
16. Euphorbigeeen.
Linne, Ordines naturales. p. 474. Tricoccae.
Jussieu, Genera plantarum. p. 423. Euphorbiae.
Ventenat, Tableau. III. p. 483. *
R. Brown; Gen. Rem. in Flinders Voyage. II. p..555.
Adr. Jussieu, Tentamen de Euphorbiacearum Generibus. 1824.
Geiseler, Monographia Crotonis. 1808. 8.
Thunberg, Diss. de Ricino.
Roe * er, Enumeratio Euphorbiarum. 1824.
Claſſe xiv. Pflaumenpflanzen.
Leguminofen.
Rivinus, Ordo plantarum flore irreg. pentapetalo. 1699. Fol. Fig.
Linne, Ord. nat. p. 415. Papilionaceae.
Jussieu, Genera plantarum. p. 381. Leguminosae.
Batsch, Tabula Affınitatum. p. 95.
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. II. 552.
H. Bronn, Diss. de Leguminosis. 1822. 8.
De Candolle, Mem. legum. 1825. A.
Benthbam in Wiener Annalen. H. ©. 65.
Miiragalen,
Pallas, Species Astragalorum. 1800. Fol. Fig.
De Candolle, Astragalogia. 1802. Fol.
Trifolien.
©. Savi, Obs. in varias trifoliorum Species. 1810. 8.
Sturm, Die Kleearten Deutfchlande. 1804. 9. I. I. 12.
10. Geoffrveen.
"De Candolie, Prodromus.-I. p. 473.
— —, Mem. Legum. XI.
PER"
Thunberg, De Borbonia. 1811.
FE en.
De Candolle, Prodromus. H. p- 422.
— 7, Mem. legum. XI.
7 Salegen.
Medicns, Bom unächten Acacien-Baum 1794. 8.
2104 N
Datarien.
De Candolle, Prodromus. II. p- 521. — Mem legum. Xill.
Bicien.
Sturm, Die Wickenarten Deutſchlands. 1806. 12.
11. Mimofen.
R. Brown, Gen. Rem. in Flinders Voyage. II. p. 551.
Bronn, Diss. legunı. p. 130.
De Candolle, Meın. légum. XII.
Wendland, De Acaciis aphyllis. 1820. 4.
12. Eafiien.
Liune, Ordines nat. p. 429. Lomentaceae.
R. Brown, Gen. Remarks in Flinders Voyage. Il. p. 551.
De Candolle, Prodromns. Il. p. 478. i
Ch. Helwig, De liguo brasiliensi. 1709. 4.
13. Stadhboufien.
R. Brown, Gen. Rem. in Flinders Voy. Il, 555.
Empetren.
Nuttal, Genera plantarum. Il. p. 233.
Hooker, Bot. Mag. Nro. 2758.
Don in Edinb. n. phil. Mag. 1828. II. 59.
Ehailletien.
R. Brown in Tuckeys Congo. p. 442.
De Candolle, Prodromus. II. p. 57.
14. Staphpleen.
_ Bartling, Ordines plantarum. 381.
Lindiey, Systema pl. p. 121.
Eelajtrinen.
R. Brown in Flinders Voyage. Il. p. 554.
Ad. Brongniart in Ann. Sc. nat. X. 328.
Slicinem
De Candolle, Theorie el&mentaire. 1813. p. 217.
Ad. Bronguiart, Ann. Sc. nat. X. 329.
15. Rhamnen.
Linne, Ord. nat. 499. Dumosae.
Jussieu, Genera plantarum. 1789. p. 414. Rhamni.
Batsch,, Tab. affinit. p. 70. Rhamni.
R. Brown, Gen. Remarks in Flinders Voy. Il. p. 554.
A. Brongniart, Ann, Sc, nat, X. 320.
Reisseck; in Endlicheri Genera plant. 1094.
2105
16. Terebinthaceen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 405. Terebinthaceae.
Batsch, Tabula affinitatum. 1802. p. 66. Terebinthinaceae.
Suglandeen.
De Candolle, Theorie elementaire. 1813. p. 215.
Kunth in Ann. Sc. nat. Il. p. 343.
Blume, Flora Javae. Fasc. VII.
Burferaceen.
R. Brown in Tuckeys Congo. p. 431.
Kunth, Gen. Tereb,. in Ann. Sc. nat. Il. p. 346.
Anacardien.
ıR. Brown in Tuckeys Congo. p. 431.
Kunth, Ann. Sc. nat. II. p. 333.
Ch. Busse, Diss. de Rhoe toxicodendro et radicante. 1811. 8.
Claſſe XV. Beerenpflanzen.
1. Umbellaten.
Morison, Umbelliferarum Distributio nova. 1672. Fol.
Crantz, Classis Unibelliferarum emendata. 1767. 8.
Adanson, Familles des Plantes. 1763. Il. p. 89.
Linne, Ord. nat. p. 508. Umbellatae.
Gussone in Mem. Soc. med, paris. 1782.
Jussieu, Genera plantarum. p. 243. Umbelliferae.
Batsch, Tabula Affinitatum. 1802. p. 41. Umbellatae.
Jussieu, Ann. Mus. XVI. p. 169. (Iſis 1826. ©. 23.)
Hoffmann, Genera Umbelliferarum. 1814. 8. — Syllabus pl.
Umbelliferarum, 1815. 8.
Sprengel, Umbelliferae. 1813. 4. — Expositio Umbelliferarum in
Schultes Systema. VI. p. 29.
Koch, Gen, Umbelliferarum in Actis leopoldinis. XII. p. 55.
De Candolle, Ombelliferes. 1829. 8.
J. Wepfer, Historia Cicutae aquaticae. 1716. &
J. Breynius, De radice Gin-Sem. 1700. 4.
4. Loranthen.
Batsch, Tabula Aflinitatum. p. 240. Viscinae.
Richard, Analyse du Fruit. p. 33
Richard et Jussieu, Ann. Mus. XII pag. 292. (Iſis 1823.
©. 704.)
Mirbel in Ann. Mus. XVl. p. 455.
Don, Fl. nepalensis. 142.
De Candolle, Mem. VI, 1830. 4;
Martins in der Slora. 1830. S. 97.
| Eorneen.
IJ Nova Genera. Ill. p. 430.
De Candolle, Prodromus, IV. p. 271.
Heritier, Descript, et Ic. specierum Corni. 1788. Fol.
5. Eaprifolien.
Linne, Ord. nat. p. 528. Aggregatae.
Jussieu, Genera plantarum. p. 234. Caprifolia,
Batsch, Tabula Aflinitatum. p. 238. *
R. Brown in Abels Journal Chin. p. 376.
Jussieu, Ann. Mus. XI. p. 292. EEſis 1823. 702.)
4. Richard, Dictionnaire classique. Il. p. 172.
R. Brown in Clarke Abel Voy: ‚Chin. 376. — in Wallich,
Plant. as. I. p. 15.
6. Arslien.
Linne, Ord. nat. p. 519. Hederaceae.
Jussieu, Genera planiarum. p. 241. Araliae,
Batsch, Tabula Afünitatum. p. 43. Araliae,
Jussieu, Ann. Mus. XVI. 179. (Iſis 1826. 23.)
Viteen.
Jussieu, Genera plantarum. p- 296. Vites.
Ventenat, Tableau. 1799. p 167.
Batsch, Tabula Affinitatum. 1802. p. 44. Hederaceae.
Jussieu, Mem. Mus. III. p. 144. t
Humboldt et Kunth, Nova Gen. V. p. 223.
7. Haloragen.
Richard, Analyse da Fruit. 1808. p. 34. Hygrobiae,
R. Brown, General Remarks in Flinders Voy. I. p. 549.
Jussieu, Diet. Sc. nat. VII. 1817. 441. Cercodianae. .
8. Epilobien.
Linne, Ordines naturales. p. 332. Calycanthemae.
Jussieu, Genera plantarum. p. 252., Onagrae.
Batsch, Tabula Affnitatum. p. 77. Onagrae.
Ventenat, Tableau. III. 1799. p. 307.
Jussieu, Ann. Mus. Ill. p. 115. (Iſis 1820. lit. Anz. ©. 105.)
9, Salicarien.
Jussieu, Genera plantarum. p. 366. Salicariae.
Batsch, Tabula Affinitatum. p. 79. Salicariae.
Ventenat, Tableau. IT. p. 298. Calycanthemae.
2107
Jussieu, Dictionnaire Se. nat. Tom. 27. p: 453. Lythrariae,
De Candolle, Mem, Soc. genev. U}. 2. p. 65.
10. Melaftomen,
Jussieu, Genera plantarum. p, 363. Melastomae.,
Batsch, Tabula Affınitatum. p. 80. Rhynganthae.
Bonpland, Melastomes. 1809. Fol.
R. Brown in Tuckeys Voy. p. 434.
Jussieu, Dict, de Se. nat, t. 29. p. 507.
Don in Edinb, phil. Journ. 1828. p. 180. .
— —, Mem. wern. Soc. IV. p. 281.
De Candolle, Melastomacees. 1828. 4.
Martius, Nova Genera. Ill. p. 160.
Blume in der Flora. 1831. ©. 465.
Ehamiffo in der Linnäa. IX. 1835. ©. 368.
Memecyleen.
De Candoile, Prodromus, Il. p. 5.
12. Öroffularien
' De Candoile, Fl. francaise. Ed. 3.1805. IV, p. 406.‘
Berlandiere in Mem, Soc. genev. Il. p. 43.
Spach, Ann. Se. nat. IV. p. 16.
Eacten.
Jussieu, Genera plantarum. p. 344. Cacti.
Ventenat, Tabieau. III. p. 289.
De Candolle, Theorie elementaire. 1813. px 216.
Jussieu, Dict. d’Hist. nat. Tom. 35. p. 144.
Kunth, Nova Genera. VI. p. 65. * hi
De Candolle, Revue des Cactees, 1829, — Mem. Mus. XVII.
Link und Dtto im Gartenbauverein. II. ©. 412.
Martins, Leopold. Berhandl. XVI.
Zuccarini, Nov, Stirp. IH,
Pfeiffer, Enumeratio diagnostica Cactearum. 1837.
Miquel in Bulletin Sc. phys. Neerlande. 1839. p. 87.
13. Myrtaceen. -
Jussieu, Genera plantarum. p. 358, Mytti.
Ventenat, Tableau, Ill. p. 317. '
R. Brown, Gen. Remarks in Flinders Voy. Il. 1814. p. 546.
Jussien, Diet, Sc. nat. t. 34. p. 79,
De Candolle, Dict. classique. XI. 1826.
gecythen.
Richard et Poitean in Mem. Mus. XIII. p. 141.
2108
14. Barringtonien.
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 288.
15. Chamäleucien.
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 208.
Leptofpermen.
D e Candolle, Prodromus, Ill. p. 209.
16, Myrten.
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 230.
Elafie XVE. Apfelpflanzen.
1. Salacinen.
Don, Gen, System of Gardening. Ill. p. 304.
2. Groffularien.
Ventenat, Tableau. III. p. 271.
De Candolle in Bulletin philomat, 1801. Nro. 49. — Flore
francaise. Ed. 3. IV. p. 382.
Haworth, Synopsis plantarum succulentarum. 1812. 8.
Bradley, Hist. of Succulent Plants. 1716. 4. 1.— V.
3. Ficoiden.
Jussieu, Dict. Sc. nat. XVI. p. 528.
Haworth, Obs. on Mesembryanthemum, 1794. 1. H.
Salm-Reifferscheid-Dyk (Princeps), Monographia Generum
Alo&s et Mesembryanthemi, 1835. Fol. Fig.
4. Nitrarien.
De Candolle, Prodromus. Ill. 1828. p. 458.
Reaumurien.
De Candolle, Prodromus. Ill, 1828. p. 456.
Tamarigscinen.
_ Desvaux, Diss. Institut. de France. 1815. — Ann. Se. nat. IV.
1825. p. 344.
A. St. Hilaire, Mem. Maus. Il. p. 205.
Link, Enumeratio. I. p. 291.
Kunth, Nova Genera. VI. p. 81.
Ehrenberg in der Linnäa. 1827. ©. 241,
5. BÖruniaceen.
R. Brown in Abels Voyage China. p. 374. GVermiſchte Schrif-
ten. 1. 1825. ©. 562.)
Ad. Brongniart in Ann. Sc. nat. VIII. p. 357.
De Candolle, Prodromus. I. 1825. p. 43,
2109
6. Hamameliden.
R. Brown in Abels Voyage China. 1818. p. 374
Adr. Jussieu, Diet. classique. VIII. p. 28.
Sweet, Hortus britanicus. p. 371.
Petit-Thouars, Vegetaux d’Afrique. Ed. 2. p. 31.
De Candolle, Prodromus. IV. 1830. 267.
7. Sarifragen.
Jussieu, Genera plantarum. 1830, p. 342.
Ventenat, Tableau. Ill. p. 277.
Batsch, Tabula Affinit. p. 29.
R. Brown in Franklins Polar-Sea. p. 765.
De Candolle, Prodromus. IV, 1830. p. 17.
Comes Casp. de Sternberg, Revisio Saxifragarum. i811.
Fol. Fig.
Ss. Cunoniaceen.
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. Il. p. 548.
(Bermifhte Schriften. I. ©. 40.)
Baueraceen. f
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. Il. p. cas.
(Bermifchte Schriften. I. ©. 41.) |
De Candolle, Prodromus. IV. 1830. p. 13.
Kuntb, Handbuch der Botanik, 1831. ©. 603.
9. PhHiladelphen.
Don in Jamesons Edinb, phil. Journ. 1826. p. 133.
De Candolle, Prodromus. Ill. 1828, p. 205.
Hybrangeen.
De Candolle, Prodromus. IV. 1830. p. 13.
Kunth, Handbud, der Botanik. 1831. 473.
@ijcallonien.
R. Brown in Franklins Polar-Sea. p. 766. (Bermifchte Schrif:
ten. 1. ©. 545.)
De Candolle, Prodromus. IV. p. 2. _
10. Rofaceen.
Linne, Ordines plantarum p. 444.
Jussieu, Genera plantarum. p. 370.
Ventenat, Tableau du regne vegetal. III. p. 331.
Batsch, Tabula Affinitatum p. 10. Senticosae.
Sanguiforben.
Jussieu, Genera plantarum. p. 372.
De Candolle, Prodromus II. 588.
2110
Potentillen.
Jussieu, Genera plantarum. P 324...
Ventenat, Tableau. III: p. 349. Dryadeae. |
Richard in Nestleri Potentilla. 1816. 4, p: 14. Fragariaceae.
De Candolle, Prodromus. II. p. 549. Dryadeae,
Delhafen, Naturgefch. der Erdbeerpflangen. 1784. 4.
Nestler, De Potentilla. 1816. 4. Fig.
Thunberg, Diss. de Rubo. 1813. 4.
J. Lehmann, Monographia Potentillarum. 1820. 4. Fig.
Nees und Weihe, Deutfche Brombeerſträucher. 1822. Fol. Fig.
Roſen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 371. Rosae.
De Candolle, Prodromus. II. p. 596. Rosae.
Röffig, Die vorzüglichften Roſen. 1799. 8. I. IL.
Röffig und Waitz, Die Nofen nad) der Natur gezeichnef. 1802
„ dl. Heft I-IX.
‚Kannegießer, Die Gattungen der Rofen. 1805. Zol. 1.
Andrews, Engravings of Roses. 18086. 4. 1— 8.
Redoute, Les Roses. 1815. Fol.
A. Bau, Enumeratio resarum. 1816. 8.
11. Neuraden.
De Candolle, Prodromus. II. p. 548.
12. Spiräaceen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 375.
Ventenat, Tableau. IM. p. 351. Ulmariae,
Batsch, Tabula Affinitatam. p. 9. Spiraeae.
Cambessedes, Monographia Spir. in Ann. Sc. nat. I. p. 227.
13. AUtherofpermen _
R. Brown, General Remarks in Flinders Voyage. Il. p. 553.
Monimien,
— — Ann. Mus. XIV. p. 116. (Iſis 1823. ©. 837.)
Ealycanthen.
Nees in leopoldinifchen Berhandlungen. xl. 1. 1823. ©. 103.
Lindley, Bot. Registre. Nro. 404.
Link, Enumeratio berol. II, p. 66. i
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 1. ’ s
Puniceen.
Nees in leopoldiniſchen Verhandlungen. XI. 1. 1823. ©. 103.
Don in Jamesons Edinb. phil. Journ. 1826, p. 134.
De Candolle, Prodromus. Ill. p. 3.
2111
14. Drupaceen.
Batsch, Tabula Affnitatum. p. A. Drupiferae.
Eryfobalanen.
‚R. Brown ia Tuckeys Congo. p: 433.
De Candolle, Prodromus. 1. p. 525:
Ampygdaleen.
Jussieu, Genera plantarum. p. 376.
De Candolle, Flore frangaise. IV. 1805. p. 479.
35. Mefpileen.
Lindley, Linn, Trans. XI. 1821. p. 93. (Iſis 1825. ©. 972.)
16. Pomacseen.
Linne, Ordines p:antarum. p. 444.
Jussieu, Genera plantarum. p. 370.
Batsch, Tabula Affinitatum. 1802. p. 7. Pomiferae.
Richard, Analyse Ju fruit. 1808. p. 33.
De Candolle, Prodromus. II. p. 626.
Parallelismus aller Bilanzen. .
Ich Fam früher auf die VBermuthung, dag Thiere und
Pflanzen, welche auf gleichen Entwidelungsftuffen ftänden, fpeci-
fifch auf einander wirfen Fönnten. Cine Bergleichung der nies
dern Pflanzen, 4. B. der Pilze und Farrenfräuter, mit den
Eingeweidwürmern, fehien mir aud diefen Gedanfen zu beftäs
tigen. Erſt durch die mwiffenfchaftliche Veſtſetzung der fpecififchen
Arznepmittel Fünnte für die Medicin einige Hoffnung aufgehen;
denn auch die Krankheiten find meines Erachtens: nichts anderes
als Thierzuftände, fo daß die Pathologie der Thierphyfiologie
parallel geht, und eigentlicy eine Naturgefchichte der Thiere im
Menfhen ift, Die Medicin mithin nur auf naturhiftorifchem
Wege ihr Ziel erreichen Fann. Ich habe daher in meinen frü«
2112
hern Schriften immer ben Parallelismus zwiichen Pflanzen und
Thieren aufzuftellen mid beftrebt, und .es wurde feitdem auch
von andern verfucht, aber leider fo principienlog, va es mir
nicht den geringften Vorſchub that.
An einen Parallelismus der einzelnen Thier- und Pflanzen:
Geſchlechter ift freylich noch nicht zu denfen, weil diefe felbft
ihre Zahl und Stellung noch nicht erhalten haben: affein Die
Herftellung des Parallelismus wenigitens der Claſſen und felbft
der Zünfte fcheint ſich mir bereits herauszuftellen, wie die unten
folgende Tafel ergibt. Es verjteht fih, dag die den Thieren
entfprechenden Pflanzen betrachtet werden müffen als fpecififch
wirfend auf die entfprechenden Organe, und wahrfcheinlich wies
ber auf bie entfprechenden pathologifchen Zuftände verfelben ;
daß fie ferner bald ftärfend, bald ſchwächend einwirfen, und
daß ihre Nachbarn oder ihre Wiederholungen umjtimmend wirfen
werden. Doch dieſes find Dinge, woran man erft zu benfen
braucht, wann man eine erfledlihe Summe von parallelen
Pflanzen, Organen und Krankheiten hat. Man wird aus ber
Tafel erfehen, daß eine Menge Parallelismen beftehen, indem
jede Thierclaffe für ſich allen Pflanzenclaffen, und jede wieder
ben Zünften einer jeden cinzelnen Pflanzenclaffe gegenüber ges
ftefit werden Fann. Das wird einftens felbft von den Gefchlech-
tern gelten, wodurch alle möglichen Berwandtfchaftsgrade ans
Licht treten. Die willenfchaftlide Medicin wird dann ebenfo
beitimmt und einfach feyn, wie die ſtöchiometriſche Chemie, aber
auch ebenfo reih und endlos, und Feineswegs fo aͤrmlich und
kurz, wie Viele die Mebicin überhaupt anfehen.
Etwas über die Tabellen felbit zu fagen, fcheint mir übere
fläffig zu ſeyn, da alle Verwandtfchaften in die Augen fallen,
ſowohl die Nachbar⸗, als die Stuffen- und Geiten-Berwandts
haften. Auch zeigt es fich ziemlich deutlich, welche Zünfte
richtig ftehen und welche noch verfegt werden müffen, was zu-
nächft bey den Malvaceen ber Fall zu feyn fheint. Bemerfen
wird man endlich, daß in der Regel überall die erfle Ordnung
aus Kräutern, die zweyte aus Stauden, die dritte aus Bäumen,
die vierte aus Blumen und die fünfte aus Früchten befteht.
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Botanik H.
Okens allg. Naturg. II
2118 Ä
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Allgemeine Äiteratur.
(Die Ältere nad Haller, die fpätere nach Sy vengel, die neuere
nad) Dier bach und PER. '
Die Claſſification diefes Werkes ift gegründet auf meinen erften Entwurf in dem _
Lehrbuch) der Naturphilvfophie. Jena bey Fromann. II. 1810. ©. 123.; ausgeführt, mit
Angabe der Gefchlechter in
Fr. ©. Dietrichs neuem botanifchen Garten-Journal. Eiſenach, Heft I. 188. ©. 1-110.
‚Damals ftand mir nichts zu Gebote als
Adanson, Familles des Plantes. 1763. 8. H.
Linne, Praelectiones (habitae 1768 et 1771.) in Ordines naturales plantarum ed,
Gifeke. 179. ha
A. L. Jussieu, Genera plantarum secundum Ordines —— — 1789.
Batsch, Tabula Affınitatum regni vegetabilis.. 1802,
Sonft hatte ſich in Deutfchland um das natürliche Pflanzenſyſtem foviel wie niemand
befümmert.
Später erhielt ic)
R. Brown, Prodromus Florae novae Hollandiae. 1810.
Im Zahe 1817 gab Sprengel die zweyte Auflage feiner Anleitung zur Kenntniß der
Gewãchſe heraus, worinn er die Pflanzen nach dem natürlichen Syſtem abhandeite.
Mit dieſen wenigen Hülfsmitteln führte ich nun das Syſtem aus, weiches in meiner
Naturgeſchichte für Schulen, Leipzig bey Brockhaus, 1821, enthalten iſt.
Indeſſen erſchienen die zwey erſten Bände von
De Candolle, Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis. 1824. 1825.
In demſelben Zahr gab ich. heraus mein Lehrbuch der Naturgeſchichte. Zweyter Theil,
Botanik. Weimar, Snduftrie-Comptoir, 1825 u. 26,
worinn ic) alle großen botanifchen Werke aufs Bollftändigfte ausgezogen habe, befons
ders folche , worinn vom Nutzen und Schaden der Pflanzen gehandelt wurde, wie Elufius,
Marcgrave, Profper-Alpinus, Rheede, Rumph, Aublet, Cavanilles, Ross
burgh, Humboldt mit Bonpland und Kunth, Martius. Ich darf wohl jagen,
dag man in diefem meinem Lehrbuch mehr über die eigentliche Nat.⸗Geſch. der Pflanzen finden
wird, als in irgend einem andern Werke. Wenigftens hat ſich niemand die Mihe gegeben, ahn⸗
liche vollſtändige Auszüge aus den großen Folianten zu machen. Man begnügte ſich vorher
meiſtens mit den trockenen und nahrungsloſen Characteren. Auch iſt ſeitſem kein wah
practiſches Werk der Art erſchienen, obſchon man das meinige vielfältig wieder ausgezogen hat.
Damals hatte ich aber drey Pflanzentheile, nehmlich: Ninde, Baſt ind Holz noch nicht
als Claſſen begründende Organe aufgenommen, und daher bekam ich zu winig Claſſen, fo daß
mandye Familien zufammengedrängt und unrichfig geftellt wurden. Diefem Uebeljtand
ift nun mit vorliegendem Werke abgeholfen, obſchon noch einige Familim am unrechten Orte
ftehen, was man bey einer fo ungeheuren Maſſe von Gegenftänden wohl begreiflih und ver»
zeihlich finden wird.
Seit dem Erjcheinen meines Lehrbuchs 18%6 ift ungemein viel fir das natürliche Syftem
gearbeitet worden, fo daß es mir möglich wurde, die wefentlichen Beziehungen der Familien
zu den PflanzensOrganen zu erfennen. Es wurden fo vielerfey empiriſche Verſuche zu Clafs
fificationen gemacht, dag man glauben möchte, ſie wären alle erſchöpft. Man kann nur
nad) Herzenstuft auswählen, je nad) feinem ae In diefer Zeit erichienen an natür⸗
fihen PlanzensSyftemen :
Agardlı, Aphorismi botanici. 181726. 8 — Classes Plantarum. 1825, 8.
De Can dolle, -Prodromus. Bd. UIL—VN. 2. 1829, 5. ni
N
2115
L. Reichenbach, Conspectus regni vegetabilis.per gradus naturales evoluti. 1838, 8.
Line, Handbuch zur Erkennung der nutzbarſten ‚und am häufigiten. vorfommendeh Ge⸗
wächfe. 1829. 8,
Bartling, Ordines naturales plantarum. 1830. 8.
Lindley, an Introduction ‚to the natural System of Botany.. 1830. @eutfch 1833,) Ed,
11, 1836, 8, Fig: j
— A natural System of Botany. 1836,:8.
- — -Nizus plantarum. ‚1833. — Deutſch: ‚die Stämme, des; Gewächsreichs. 1834, 8.
Kunth, Handbud) der Botanik. 1831. 8.
€. 9. Schultz, natürliches Syſtem des Pilanzenreiche, mad) feiner inneren Drganifation,
1832. 8,
E. Spach, Hist. nat. des.Vegetaux Phanerogames. ‚1833. .etc. ‚8. Fig.
Martius, Confpectus regni vegetabilis secundum , Characteres, morphologicos prae-
sertim carpicos. 1835,
Endlicher, Genera plantarum secundum ‚Ordines naturales ‚disposita.. 1836—40.
pag- 1360,
C. Meisner, Genera plantarum ‚vascularium. 1837.,Fol.
2. Reichen bach, Handbuch des natürlichen Pflanzen-Syitems. 1837.
Perleb, Clavis Classium, Ordinum et Familiarum regni vegetabilis. 1838, A.
A. Geſchichte.
Baldinger, Über Literär-Gejchichte der Botanik. 179.
€. Sprengel, Historia rei herbariae. 1807.
— — Gecſchichte der Botanif. 1817. 8, II.
J. Schouw, Diss. de sedibus originariis Plantarum. 1816. 8,
‚I. Schultes, Grundriß einer Gefchichte und Literatur der Botanik, 1817. 8.
€. Graf von Sternberg, über die Pflanzenfunde in Böhmen. 1817.
Wifftröm, Jahresberichte über die Fortſchritte der Botanik, überſetzt von J. Müller
und Beilſchmied, ſeit 1823. 8.
F
Buͤcher⸗Verzeichniſſe.
Conrad — Bibliotheca universalis. 1545, Fol. — Locupletata per Frisium
1583. Fol.
Gronovii et Seguier, Bibliotheca botanica. 1740 et 1760. 4.
Trew, librorum botanicorum Catalogi. 1752. Fol.
A. Haller, Bibliotheca botanica. 1771. 1. 11. 4.
Cobres, Bücherſammlung zur Naturgefchichte. 1782. I. 1.8,
Boehmer; Bibliotheca script. Hist. nat. 1785, 1.—ll. 8.
J. Roemer, Scriptores de Plantis hispanicis, lusit., bras. 1796, 8,
Dryander, Caralogus Bibl. hist. nat. Josephi Banks. 1797. L.—IU.,8,
Wrede und Weber, encyelop. phyſical. Literatur. 1806. 8.
Erf, Literatur der Natur: und Gewerbsfunde. 1833 u. 1828, 8,
Fr. Miltitz, Bibliotheca botanica. 1829, 8,
',Dierbach, Repertorium botanicum. 1831, 8,
B. Schriften vor Linne.
Theophrasti Eresii, Historia Plantarum.
Dafjelbe, überfegt von K. Sprengel, 189. 8,
Diofcorides, de medica Materia libri quinque»
'Plinius secundus, historia naturalis.
Daffelde, Üüberfeht von Große. 1781,
Vincentius Belluacensis (Beauvais), Speculum naturale. 1473. Fol, (obiit 1264.)
Albertus Magnus (natus Lauingae in Suevia eirca 1200, denatus 1280.)
— — de Virtutibus herbarum. 1497. Fol. Auch deutfch 1549 und 1755.
— — de Vegetabilibus et Plantis libri VIT. in tomo quinto operum.
0, ern IgDR de Oviedo, Historia general y natural de las Indias, 15%6,
133 *
2116
Otto Brunfels (nat. Moguntiae, denat. Bernae 1531.).
— — Herbarum vivae lcones. 1530, Fol.
— — Contrafayt Kräuterbuch. 1532. Fol.
A.M. Brassavolus (Ferrariensis), Examen medicamentorum simplieium, —* Fol.
J. Ruellius, de Natura et Historia stirpium, 1536. Fol.
H. Bock (Tragus), (nat. in Heidesbach in Palatinatu 1498, denat. in Hornbach 1556)
-- — Neues Kräuferbuch. 1539. Fo.
L. Fuchs (nat, Wemdingae prope Nördlingen 1501. denat. Tübingae 1566.)
— — Historia Plantarum. 1542. Fol.
— — Neues Kräuterbuch 1543. Fol,
C. Gesner (nat. Turici 1516, denat. 1565).
— — Historia Plantarum et vires ex Dioscoride ee. 1541, 12.
— — Catalogus plantarum. 1542, 4,
— — Opera botanica per Schmiede!ium. 1751. Fol.
Valerius Cordus (nat. in Simshausen Hassiae, denat Romae 1544), -
— — Aduotationum in Dioscoridem libri quinque. 1549,
— — historiae Plantarum libri IV. edidit Conrad Gesner, 1561. Fol.
— — stirpium descriptionis liber quintus. 1563. -
P. Matthiolus (nat. Sienae 1500, denat. Tridenti 1577). j
— — Commentarii in sex libros Dioscoridis. 1754. Fol. Deutfch durch Handſch
1563; aucti 1585.
C. Sternberg, Cat. Plant. ad Comment. Matthioli in Diosc, 1821. Fol,
. Hier. Cardanus (Mediolanensis), de subtilitate libri XXI. 1550. Fol. De Plantia
lib. VII. 5
Rembert Dodonaeus (Stavernensis), Herbarium belgicum. 1553.
— — de Stirpium Historia cominentariorum imagines. 1553. 8. J. Il.
J. C. Scaliger (Veronensis), Commentarii in Aristotelis libros de Plantis. 1566. Fol.
— — Commentarii in Theophrastum de Plantis. 1566. Fol.
— — Exereitationes de subtilitate. 1557. 4.
J. B. Porta (Neapolitanus), Phytognomonica. 1581. Fol.
Gareias ab Orto, Aromatum etc. Historiae. 1567. 8.
Carolus Clusius (Atrebas), Historia rariorum — ——— per Hispanias ——
tarum. 1576. 8
— — Hist. rar. stirp. per Pannoniam etc. observatarum, 1583. 8,
— — Exoticerum libri X. 1605. Fol.
M. Lobelius (Insulanus), nova stirpjum adversaria. 1576. Fol.
— — Plantarum Historia. 1576. Fol.
— — Plantarum Icones. 1581. Fol.
2. Rauwolf (zu Augsburg), Beichreibung der Reife in die Morgenländer. 1582. 4,
— — Flora orientalis ed. J. Gronovius. 1755. 8.
Andr. Caesalpinus (Aretinus), de Plantis libri XVI. 1583. 4.
Joach. Camerarius (Noribergensis) Epitomen Matthioli de Plantis. 1586. 4.
— — Hortus medicus et philosophicus. 1588. 4.
Jac. Theodorus(Tabernaemontanus), Kräuterbuch mit Fünftlichen Figuren. 1588. Fol.
Joh. a Costa, Hist. natural de las Indias. 1590. 4. — Deutfch Neue Welt. 1600. Fol.
Profper Alpinus (Marosticensis), de Balsamo. 1591. 4.
— — de Plantis Aegypti. 1591. 4.
— — de Medicina Aegyptiorum. 1591. 4.
— — de Stirpibus exoticis. 1627. 4.
— — Rerum aegyptiarum libri 'quatuor. 1735. 4.
Fabius Columna (Neapolitanus), Phytobasanos s. Plantarum aliquot Historia.
1592. A. . i
— — Ecphrasis stirpium minus cognitarum. 1616. 4.
Johannes Bauhinus (Basileensis), Prodromus Historiae Plantarum. 1619. 4.
— — Historia nova Plantarum. 1650. Fol.
Cafpar. Bauhinus (Basileensis), Phytopinax seu Enumeratio Plantarunı. 15%.
— — ‚Opera Matthioli 15%. r ’
. 2117
Cafpar Bauhinus, Predromus theatri botanici. 1620. 4.
— — Pinax theatri botaniei seu Index in Theophrasti etc. Opera, 1623. 4.
— — Catalogus Plantarum eirca Basileam nascentium. 1622. 8.
Ferrante Imperato (Neapolitanus), Historia naturale. 1599. Fol.
Ulysses Aldrovandus (Bononiensis), Dendrologia. 1668. Fol.
P. Boccone, de Plantis siculis. 1668. Fol.
— — Te. et Descript. Pl. Siciliae, Melitae etc. 1674. 4.
Bas. Besler (Noribergensis), Hortus eystettensis. 1613. Fol.
Franeiscus Hernandez, Arboles, Plantas y Animales de la nueva Efpanna 1615:
4. — latine: Nova Plantarum regni mexicani Historia. 1651. Fol.
G. Pisonis (Lugd. bat.) et G. Marcgravii (Misnicus), Historia naturalis Brasiliae.
1648. 4.
Joh. Loesel, Plantae in Borussia nascentes. 1654. 4.
— — Flora prussica. 1703. 4.
E. de Flacourt, Relations de Madagascar. 1658. 4.
A. Zaluzian, Methodi herbarii libri III. Pragae 1592. 4.
Joh. Rajus (Wray), Methodus Plantarum. 1682. 8. et aucta 1703.
— — Synopfis methodica — britannicarum, 1690. 8. — Aueta Ed;
Dillenio. 1724. 8.
— — Historia Plantarum Eh, 1693. Fol.
Rob. Morison (Scotus), Plantarum umbelliferarum Distributio nova. 1672. Fol.
— — Plautarum Historia universalis. 1678. Fol.
J. Breynius (Gedanensis), Exoticarum plantarum Centuria. 1678. Fol. Fig. »
Fr. Sterrebeek, Theatrum fungorum. 1675. 4. Fig.
H. Rheede van Drakenstein, Hortus malabaricas. J. — XII. 1676 — 1693.
Fol. Fig.
A. @. Rivinus (Lipsiensis), Introductio gen. in rem herbariam. 16%. Fol.
— — 0Ordo plantarum flora irregulari tetrapetalo. 1691.
— — A. Munting (Groningensis), Phytographia curiosa. 1702. Fol.
J. Barrelier (Parisinus), Plantae per Galliam, Hispaniam et Italiam observatae.
1714. Fol.
Index, sub tiiulo Flora malabarica a C. Commelyn. 1696. 8. Dazu
Fr. Hamiltons Commentar in Linn. Trans. XV. ete., gan; überf. in der Iſis 1820. u. 38;
C. Plumier, description des plantes de l’Amerique. 1693. Fol. Fig.
Nova Plantarum ameriearum genera. 1703. 4. Fig.
J. Commelyn, Hortus medicus amftelodamensis. 1697. Fol. Fig.
P. Hermann (halensis), Paradisus batavus. 1698. 4. j
H. Sloane, A Voyage to Madera, Jamaica ete. 1707. Fol. I., II.
L. Pluknet, Phytographia. 1691. Fol. I.—II.
Almagestum botanicum 16%. 4.
Amaltheum botanicum s. stirpium indicarum. 1705. Fol.
J. Pitton de Tournefort (provincialis), Elemens de botanique. 1694. 1. — II. Fig.
— de optima methodo instituenda in re herbaria 1697. 8.
— Histoire des plantes aux environs de Paris. 1698. 12.
— Corollarium Institutionum rei herbariae. 1703. 4.
— Ihstitutiones rei herbariae. 1717. 4. J. -III.
— Relation d’un voyage du Levant. 1717. 4. 1., 11.
Franc. Cupanus, Hortus catholicus. Neapoli 1696. 4. Cum Suppl. duob. 1697.
E. Kaempfer (lemgoviensis) Amoenitatum exoticarum libri V. 1712. 4.
J. Petiver, Musaei petiveriani centuriae decem 169. 8.
— — Gazophylacei naturae et artis Decades X, 1702, Fol. Fig.
— — Petrigraphia americana. 1712. Fol. Fig.
— — A Catalogue of Ray’s herbal. 1713. Fol. Fig.
J. Fr. Gemelli-Carrreri, Gyro del Mondo. Neapoli 1699. 8. 1. VI.
Joh. Jae. Scheuchzer (turicensis), Itinera per Helvetiae Alpinas reglones.
1702 —9. 4.
— — Herbarium diluvianum. 1709. Fol. u
siis ED.
Joh. Jac, Scheuchzer, Physica sdera 173@Fol. L.-V. .
Joh. Scheuchzerus, Agrostographia. 1719. 4.
J. Monti, Catalogus stirpium agri bononiensis. 1719. 4. ;
H. Boerhaave, Index plantarum in Horto IE uno“ — 1710. 8. — Index
alter 1720. 4. 1., I.
Ruppius, Flora jenensis. 1718. 1745. 8.
J.H. Zannichelli, Istoria delle Piante intorno a Venezia. 1735. Fol.
L. Feuillee, Journal d’observations physiques dans l’Amerigue meridionale. 1714. 4.
RE Diifenfus, Catalogus plantarum circa Giessäm. 1709.
— — Hortus elthamensis. 1732. Fol. Fig.
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R. Bradley, Historia plantarum suceulentarum. 1716. 4.
Seb. Vaillant, Plantae flore composito in Mem. ac. 1718-22.
— — Botanicon parisiense. 1727. Fol.
J. Pontedera (pisanus), Compendium tabularum botanicarum. 1718. 4.
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J. Ch. Buxbaum, Centuriae plantarum V. 1728. 4.
P. A. Micheli, Nova Plantarum Genera. Florentiae 1729. Fol.
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Fr. Valentyn, Oud en nieuw Oostindlen. 1724. fol. 1.—V.
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mentar in Wernerian Mem. V
C. J. Trew. Pläntae selectae. 1750. Fol. Fig. {
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©. Nach Linne
a) Spiteme. N
Carolus Linnaeus (natus Roshulti in Smolandia, 1707, nobilitatus C. a Linne,
mortuus Upsaliae 1778).
Linnaei Systema naturae. Lugd. Bat. 1735. Fol. max.
Musa cliffortiana. 1736. Ibid. 4. Fig.
Bibliotheca botanica. Amstelodami. 1736. 12.
Critica botanica. Lugd. Bat. 1737. 8 N
‚Genera Plantarum eorumque Characteres naturales. Lugd. Bat. 1737. 8
-Corollarium generum plantarum. 1737. 8
Flora lapponica. Amstelodami. 1737. 8
Hortus cliffortianus. Amst. 1737. Fol. Fig.
EEFERT
* | 2119
"Yiridariun! cliffortianum. 1737.
Classes Plantarum. Lugd. Bat. 1738."
Systema naturae. Editio secunda, 1740. 8.
Genera Plantarum. Lugd. Bat. Ed. II. 1742. 8
Flora suecica. Holmiae 1745. 8. 2 ‚
Flora zeylanica. Holmiae 1747. 8.
Hortus upsaliensis. Holmiae 1748. 8.
Systema naturae. Ed. VI. 1748. 8. »
Amoenitates academicae. I-X. 1749 — 90. 8.
Philosophia botanica. 1751. 8.
Species Plantarum. 1753. 8. I. II.
Genera Plantarum, Ed. V. 1754.
Flora suecica. Ed. II. 1755.
Systema naturae. Ed. X. 1759. I. II.
Species Plantarum.-Ed. JI. 1762. I. II. -
Genera Plantarum. Ed. VI. 1764.
Mantissa Plantarum. I. 1767.
Systema naturae. Ed. XH. 1767. l.IL
Mantissa Plantarum, Il. 1771.
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(Die andern hinter den Claſſen.)
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G. Kunze, Analecta pteridographica. 1837.
Floerke, de Cladoniis. 18%, 8,
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2120
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Necker, Elementa botanica. 1790. etc,
Willdenow, Grundriß der Kräuterfunde. 1792. ıc.
F. Hayne, botaniſche Kunftfprache (Termini botaniei) durch Abbildungen erläutert.
179. ıc. 4,
K. Sprengel, Anfeitung zur Kenntniß der Gewächfe. 1802, 1817.
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Schrader et Wendland, Sertum hannoveranum. 1795. Fol. Fig.
I. I. Roemer, Flora europaea inchoata. 1797. Fig.
Aiton, Hortus kewensis. 1789. 8. III. 1810. V.
Wendland, Hortus herrenhusanus. 1798. Fol. Fig.
Willdenow, Hortus berolinensis. 1800. etc. Fol. Fig. \
Ventenat, Piantes du Jardin de Cels. 1800. Fol. t. 100. -— Jardin de la Malmaison.
1803. Fol. UI. t. 120. Choix des Plantes du Jardin de Cels. 1803. Fol. t. 60.
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Hist. et Iconographia Horti tieinensis. 1824. 4.
Schrader, Hortus goettingeusis. 1809. Fol. Fig.
Hoppe, Hortus ratisbonensis. 1808. Fol. Fig. _
G. Balbis, Icones Horti taurinensis. 1810. 4. I.
Schrank et Martius, Hortus monacensis 1817. etc. Fol. Fig.
Hornemann, Hortus havniensis. 1813. 8. Fig.
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C. Savi, Raccolta delle Piante belle nei Giardini d’Italia. 1818. Fol. \
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Tausch, Hortus canalius. 18233. Fol. t. 10.
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F. Bildwerke.
Knorr, Thesaurus rei herbariae. 1750. Fol. ‘I. II.
Trew et Ehret, Plantae selectae. 17%. Fol,
2121
Trew, Hortus nitidissinms. 1755. Fol.
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Flora danica et suecica, bey den Floren.
Schmiedel, Icones plantarum. 1762. Fol.
Trew et Keller, Plantae rariores. 1763. Fol.
L. Sabbati, Hortus romanus. 1772. Fol. VI, t. 700.
N. I. Jacquin, Obs. botanicae. 1764. Fol. IV.
— — lcones Plantarum rar. 1781. Fol. II.
— — Phytographia sive Deser. Plantarum minus cognit. ET Fol.
— — Collectanea ad botanicam. 1786. 4. V.
— — Fragmenta bot.. 1800. Fol,
P’Heritier, Stirpes novae Iconibus illustratae. 1784. Fol. VI.
— — Sertum anglicum. 1788. Fol. Fig.
0. Swartz, Obs. bot. Plant. Indicae oceidentalis. 1791. 8.
A. Retzius, Obs, botanicarum Faseieuli VI. 1791. Fol. t. 19,
Vahl, Symbolae botanicae. 1791. Fol,
R. Salisbury, Icones Stirpium rariorum. 1791. Fol. t. 10,
— — Paradisus londinensis 1800. 4. II. t. 120,
Pallas, lllustrat. Plant. 1803. Fol.
Trattinnick, Thesaurus botanicus. 1805. t. 80.
— — Archiv der Gewächsfunde, 1811. 4. V. Fig.
Wendlands Sammlung von Pflanzen. 1806. 4,
Humbolds Werke fieh bey Süd-Amerika. Deßgleichen v. Martius und Boht. :
Schrader, Hortus goettingensis. 1809. 4. t. 16.
De Candolle, Icones Plantarum Galliae rariorum. 1808. 4. 1.
— — Recueil de Memoires sur la Botanique 1813. 4. I.
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Crassulacees, Onagraires, Cactees, Ombelliferes, Paronychicees, Loranthacees, Valeria-
nees. Fig.
Desfontaines, Choix des Plantes du Corollaire de Tournefort. 1808. 4. — Ico-
nes felectae Plant. ex herb. Deleffert, 1820. Fol. t. 300.
I. Fr. Jacquin, Eclogae Plantarum. 1811. Fol.
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Lindley, Collectanea botanica. 1821. Fol.
Nochel, Pflanzenumriſſe aus dem Bannat. 1820 und 188. Fol. Fig.
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Tr, Nees und Sinning, Sammlung ſchön blühender Gewächſe. 1825. Fol. Fig.
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B ee, BflanzensGeograppie nach Hu mboldts Werken 1831. 8.
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Crantz, Stirpes austriacae. 1763. 4. VI.
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—
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—
—
—
—
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Catalecta botanica. 1797. 8. 1.
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Schkuhr, botaniſches Handbud. 1791. 8. I-IV. Fig:
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Gärtner, Meyer und Sherbint, Flora der 'mWettörin. 179. IV.
Stolz, Flore'd’Alsace. 1800. 8:
Sturm, Deitfchlands Flora. 1799. 12, Fig.
Trattinnid, Flora des bſterr. Kaiſerthums 1816. 4. Fig.
K. Sprengel, Flora hälensis. 200, == Walltoth, Atılda votanteus 1814. —
Schedulae criticae. 1822. \
Sepp, Kops et Hall, Flora batava. 1800. I--VIT. Fig.
Hoppe et Hornschuch, Plantae exsiccatäe. 1818. Fol.
Suter und Heg — helvetiſche Flora. 1862. 1% Il: und 189%
Gmelin, Flora badensis. 1805. 8. III.
Kickx, Flora bruxellensis. 1812.'8.'
Lejeune, Flore‘ des Enviröns de Spaa. 1811. 8. II. et’ 18%.
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Mulder, Elenchus Plantarum prope Leidäin: 1819. 4.
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Hagenbach, Flora‘basileensis: 1821.
Mertens und Koch, Deutfchlands Flora. 1823| IV.
Rostkovius et E. Schmidt, Flora sedinehsis: 1824: y .
Bluff et Fingerhuth, Compentt? Ploxae aermauieae. 1825. IV. ei’ 1886 12.
Spenner, Flora —— — — 182.
Wimmer et Grabowsky, Flora’ silesiae! ihn
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Homann, Flora von Pommern. 183,8. I—IH.
Di er bach, Beiträge zu Deutſchlands Flora’ aus alter Botanikern. 1831: 8. IV.
Hall, Spnopſis graminum Belgii. 1821. 8. — Flora Beigii septehtriönalis: 1825. 8.
2123
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Albr. Dietrid), Flora von Preußen mit Abbildungen. 1833. 8.
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b) Dänemarf.
Oeder, O. Müller, Vahl, Hornemann, Florä'daniea: 1761: Fol. Fig! Geht noch
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Schuhmacher, Enum. Plant. Seelandiäe. 1801:
ce) Schweden.
Linne, Flora lapponica. 1737 et 1792.
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Wahlenberg, Flora lapponica. 1812. 8. Fig.
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Wahlberg, Brandfteen et Wiftrand, Flora gothoburgensis. 18%. 8. II.
Wahlenberg, Flora suecica. 1824 et 1832. 8. I., II.
O0. Swartz, Aduotationes botanicae, ed. TO 1829. 8.
Hartmann, Handbok i Skandinaviens Flora. 1832.
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J. G. Gmelin, Flora sibiriea. 1747. 4. 1. — IV. t. 217. Y
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Drümpelmann, Abbildung der Pflanzen in Liefland. 1809. Fol.
Libofchitz et Trinius, Flore de St. Petersbourg et de Moscou. 1811. 4. Fig.
Marfchallde Biebersteim, Flora taurico-caucasica. 1811. 8.1. — Ul. Fig. _
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Ledebour, K. Meyer et Bunge,Flora altaica. 1829. 8. I.—IV. P
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Eichwald, Plantae in itinere caspio- caucasico. 1831. Fol. tab. 40.
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e) Pohlen.
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Waldftein et Kitaibel, Descriptiones et Icones Plantarum rar. Hungariae,
1803. Fol. I. —IN. Tab. 280.
Wahlenberg, Flora Carpathorum. 1814. 8.
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A. Rochel, Pflanzen⸗Umriſſe aus den Karpathen des Banats, 1820. Fol. Fig-
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2124
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Endlicher, Flora posoniensis. 1831. “
8) Dalmatien.
Visiani, Specimen Stirpium dalmaticarum. 1826. Fol.
Alschinger, Flora Jadrensis. Zara 1832.
h) Griechenland.
Sibthorp, Prodomus Florae graecae, 1806.'8. I. — IV.
'E.,Smüith, Prodomus Florae graecae. 1806. 8. IV.
Sibthorp, Flora graeca. 1806. Fol. 1.— IV. Fig.
Pieri, Centuria della Flora Corcirese. 1808: 8.
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©ieber’s Reife nad) Creta. 18233. Iſis 1833, ©. 456, R
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Frivaldsky, Diagnoses Plant. nov. in Turcia europaea (Bot. Zeit. 1835, 36).
Chaubard et Bory, n. Flore du Peloponnese. 1838. Fol. T. 42.
i) Stalien.
Seguier, Plantae veronenses. 1745. 8. II.
P. Arduini, Specimen Animadversionum botanicarum. 1759. 4. II. Fig.
L. Sabbati, Synppsis Plantarum in solo romano. 1745. 4. et 1754.
V. Petagna, Institutiones botanicae. Neapoli 1785. 8. V.
C. Allioni, rarior. Pedemontii Stirpium Specimen prinum. 1755. 4. Fig.
— — Flora pedemontana. 1785. Fol. III. T. 92%. — Auctuarium 1789, 4.
D. Cyrillo, Plantae rar. regni neapolitani. 1788. Fol. II.
€. Savi, Flora pisana. 1798. 8. Il. Fig.
— — Alberi della Toscana. 1801. 8. et 1811. II.
— — Due Centurie di Piante etrusche 1804.
— — Botanicon etruscum. 1808. etc. 8. IV.
Nocca, Plantae selectae Horti. ticinensis 1800. Fol. Fig.
Bertoloni, Rar. Piant. Liguriae. 1803..8. I. — Ill.
— — Decades rar. Plant. Italiae 1810. 8.
— — Amoenitates italicae. 1819. 4. Fig. — Mantissa 1832. 4.
— — Flora italica 1833. etc. 8. III.
Bal'bis, Flora taurinensis. 1806. 8.
Bivona-Bernardi, Centuria Il, sicularum Plantarum. 1806. 8. Tab.
— — Stirpes rar. in Sicilia. 1813. 4. t. 15.
G. Biroli, Flora aconiensis. 1808. 8. I. 1818. II.
NoccaetBalbis, Flora ticinensis. 1816. 4. I. II. Fig.
Moretti, Plantae italicae. 1818.
Sebastianiet Mauri ‚ Prodromus Florae romanae. 1818. I. — XIII. Fig.
Rafinesque-Schmaltz, ‚Pamphysis sicula. 1807. 4. — Tavole 120 del Pan
phyton siculum di Cupani. 1812. Fol.
G, Raddi, novae species eryptogamicae. 1808, 8.
D, Viviani, Florae italicae Fragmenta. 1808. 4, Fig,
— — Florae corsicae Species novae, 1824. 4, II, ,
J, Brignoli, Fasc, rar, Plant, forojuliensium. 1810, 4, —
Tenore, Flora neapolitana, 1811, Fol, II, Fig. .
— — Sylloge. 1831, V.
Pollini, Plantae novae Horti et Provinciae veronensis. 1816, A, Fig,
— — Flora veronensis. 1822. 8 1.— Hl.
V, Tineo, Plantae rar, Siciliae, 1817, 8,
Maratti, Flora romana. 1822. 8. 1. II.
Ruchinger, Flora dei Lidi veneti. 1818. 8.
. Moricand, Flora veneta. 182%. 8.
v
l
"2123
G. Moretti, Piante alla Flora vicentina. 1815. 4. Fig.
— — Plantae italicae. 18%. V. -
Moretti, Flora italiea. 1825. 8.
J. Re, Flora torinense, 183. 8. U.
C. Presl, Flora sicula. 1826. 8.
€. Presl, Cyperaceae et Gramineae siculae. 1820. 8.
Naccari, Flora veneta. 1826. 4. I. II.
Gussone, Plantae rar. Joniae, Samnii et Aprutii. 1826. 4. Tab. 66.
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18, 3. 3 v. u., ſtreiche: auch die Gaprifolien reihen ſich tier an.
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24, 3. 1 v. u., fir.: Pomeranzen.
25 fir.: Rhamnen, Oranaten und Doldenpflanzen.
93 ftr.: die Zeilen 5—8.
322 fege: Stammfarren, itatt: Stodfarren;
399, 3. 10, f.: Oleum Syro
468 f.: Stendel, ftatt: Drehlinge.
501, 3. 3, f.: Hedychium.
578, 3. 8, f.: Cabbage-tree.
602 f.: . gft. Baſtpalmen.
607 ſ.: 6. Bft. Holzpalmen.
666, 3. 10, f.: Bursae. i
716 f.: Pippaue.
732, 3. 20, f.: Cnicus, ft.: Cincus.
737 f.: Perdicium.
739 f.: Chuquiraga.
739, leöte 3., f.: Flotovia.
765, 3. 10 v. u., f.: Costi, ft.: Costae,
845, 3. 2 v. u., ſ.: 1) Die gemeine u.f-f.
846, 3. ©, f.: Brech ch⸗Effern.
973 f.: Age,
1218 J Ferrari, ft.: Terrari.
1221 f.: Trionum, ſt. Trinum.
. 1242 ſ.: Lahnen, ft.: Lienen
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Okens allg. N.G., Botanik.
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Abama 531
Abavo 1233
ABE- Kraut 747
Abelmofchus 1219
Aberaͤſche 2073
Abeto, MWeißtanne
Abeto roflo, Rothtanne
Abies 351
Abildgaardia, Cyperus,
Abolboda, Xyris:
Abrafin 1599
Abricot 2058
Abricot d’Amerique 1427
Abricot d’Inde, Mammea
americana
Abricot sauvage 1923
Abroma 1203
Abroftine 1870
Abrotonum 764
Abrus 1657
Abfinthium 763
Abſus 1719
Abthon, Aſplenium
Abutilon 1213
Abuta, Menifpermum rufe-
ſeens
Aecaeĩa 1694
A. aegyptia 1699
A. arborea 259
Acacia nostras 2054
A., weiße 1650
Acaia 1777
Acajou 1303. 1784
Acajou à planches 1301
Acalypha 1577
Acanthophora, Chondria
Acanthofpermum 754
Acanthofpora, Bonapartea
Acanthus 1001
Acarna 726
Acer 1320
Aceras 478
Acetabularia 210
Acetofa 1481
Acetofella 1175. 1481
Achaenium 712
Achalim 934
Achania 1224
Achillea 758
Achimenes 993
Achit 1865
Achlya 197
Achnanthes 185
Achras 947
Achyranthes 1468
Acia 2042
Acicarpha 782
Acioa 2043
Acladium 71
‘
Acmella 747
Acomat B10
Aconitum 1161
A. racemofum 1165
Acoron 536
Acorus 597
Acremonium 6i
Acrocömia 657
Acronychia 1283
Actaea 1164
Aeten 1854
Actinomeris 750
Adaca-Manjen 776
Ada-Maram 914
Adamıbo& 1887
Adamzsfeige, Mufa
Adams-Needle 578
Adanfonia 1231
Adenanthera 1689
Adenoftenma 747
Adenoftyles 742
Aderpflanzen 177
Adhatoda 1005
Adiantum 327
A. aureum 287
A, nigrum 330
A. rubrun: 330
A. volubile 320
Adil 660
Adlerfarren 329
aa
Adlerholz 1513
Adonis 1146
Adoxa 1857
Aecidium 51
Aegiceras 1120
Aegilops 387. 1543
Aegiphila 1109
Aegle 1315
Aegopodium 1832
Aegopricon 1586
Aerides 483
Aörobion 489
Aefchynomene 1625
Aefculus 1322. 1544
Aethalium 78
Aethufa 1826
Affenbrodbaum 1231
Affodill 552
Afzelia 1708
Agallocha 1585
Agallochum 1709
Agapantlıus 57i
Agaricus 133. 146
A. deliciofus 155
A. emeticus 158 .
A. muscarius 165
A. torminofus 157
Agarobo loco 1708
Agarum, Algae efculentae
Agathis 352
Agathophyllum 1521
Agaty 1648
Agave 638
Ageratum 758
Agerkling,Agaricus campeftris
Aghul 1624
Aglio, Allium fativum
Agliporro, Scorodoprafum
Agnus caftus 1105
Agrimonia 2003
A. molucca 749
Agroftemma 1362
Agroftis 401
Ahalim 1710
Ahaloth 1710
Ahlkirſche 2048
Ahorn 1320
Ahovai 1042
Nehrenfarren 316
Nehrengräfer 385
Aigrette 909
Ail, Knoblauch
Ailantus
Aira 413
Aizoon 1971
Ajuga 1052
Akeefia 1338
Afeley 1159
Akund, Calotropis gigantea'
Alangium 9236
Alant 778
Alaternus 1745
Alaunbaum 1193
Alaunwurzel, Geranium ma-
culatum
Alben 1505
Alberbaum 1536
Alberge
Albero della morte, Taxus
‚Albero di San Andrea 936
Albicocco 2058
Albigo 51. 103
Albour 1645
Albuca 555
Alcanna 1884
A. fpuria 1091
Alcea 1210
Alchemilla 2001
Atchemiften: rauf 2002
Alchornea 1579
Alcohol 1868
Alcornoque 1542. 1579
Aleyonium burfa 211
Alder, Alnus
Aldrovanda 1366
Alectoria 258
Aletris
Aleurites 1598
Alfabeca 1626
Alfonfia 660
Alf⸗Ranken 1853
Algarroba,Fructus-Ceratoniae
Algarrobo, Ceratonia
Alga vitriariorum 340
Algen 181
Alhagi 1624
Alibertia 878
-Alicaftrum 1571
Alifier 2065
Alisma 443
Alitara 656
Alkekengi, Phyfalis
Alleerimbrabo ,
laxiusculum
Allegator-wood, Juarea
Alleluja 1175
Allermannsharnifch 557
Alliaria 1400
Allium 555
Alloro indiano, Nerium
Alloro fpinofo, Ilex
Allughas 505
Almacigo 1764
Almecegam 1762
Hypericum
Almugim 934
Alno nero, Rhamnus frangula
Alnus 1538
Alo, Symphytum
Alo& 566
Aloeholz 1709
Alveholz, unächtes 1513. 1586
Alo&xylon 1709
Alopecurus 392
Alotfia 13039
Alpenrofe, Rhododendrum
Alphitomorpha 103 ö
Alpinia 503
Alraun 983
Alfine 1356
Alfodea 1376
Alftonia 928. 1036
Alftroemeria 636
Althaea 1210
Altingia 1539
Alvardin 394
Alypum 783
Alyffam 1394
Alyxia 1040
Amalago, Piper malamiris
Amande
Amandier du bois 1332
Amanita 163
Amarantine 1466
Amarantus 1467
A. lapponicus 1469
Amorellen 2051
Amarilla 866
Amaryllis 544
Amba 1781
Amba-iba 1567
Ambai-tinge 1568
Ambalam 1778
Ambelania 1049
Amberbaum 1538
Amberbaum, Liquidambar -
Amberkraut 1054
Ambinox 1599
Ambora 2035
Ambra liquida 1539
Ambrette 121
Ambrevade 1667
Ambrofia 754, 1393
Ambrofinia 454
Amelanchier 2070
Amellus 773
Amenfaceen 1532
Amerimnam 1676
Amethyftea 1054
Amherftia 1707
Amica 570
Ammannia 1881
Ammi 1832
A. verum 1831
Amoniacum 1822
Amoena moelfta 1719
Amomum 506
Amoͤnlein 1832
Amorino 1373
Amorpha 1647
Ampacus 1281
Ampeloprafum
Ampelopfis 1867
Ampfer 1481
Amphiconinm 70
Amra 1778
Amſtelkraut 1152
Amurca 1117
Amygdala guianenfis 1324
Amygdalus 2059
Amyris 1757
Anabafis 1465
Anacampferos 1352
Anacamptis 674
Anacardium 1781
Anacyclus 757 '
Anagallis 963. 993
Anagyris 1678
Ananas 633
Ana-fchovadi 780
Anaftatica 1386
Ana-Vinga 811
'Anchory-Pear 1924
Anchufa 1091
Anda 1600
Andira 1684
Andorn 1063
Andrachne 902, 1349. 1604
Andreaea 274
Andromachia 748
Andromeda 88
Andropogon 398
Androface 940
Androfaeuam 1371
Andryala 719
Anemagroftis 407
Anemone 1149
Anethum 1813
Angelica 1572. 1810
A. arborefcens 1861
Angelin 1684
Angerlinge 151
Angfouti 1667
Angiopteris 320
Angola⸗Erbſe 1682
Angolam 927
Angoftura 1268
Angraecum 483. 489
Anguillaria 1122
LL—— —— — — — —ñ —ñ —ñ —ñ—s — ——
Anguria 822
Anictangium 275
Anil 1631
Anififolium 1315
Anifum 1836
A. ftellare 1237
Ankenblume 1146
Anneslea 459
Annulus 44
Anomodon 388
Anona 1255 »
Anona-Maram 12360
Anonyma 887
Anonymos 1025
Anferina W014
Antjeli 1572
Antennaria 71. 766
Antheuphorbium 769
Anthemis 756
Anthericum 552
Anthoceros 264
Autholyza 533
Anthophyllus 1946
Anthora 1162
Anthos 1072
Anthofpermum 844
Anthoxanthum 394
Anthriscus 1800
Anthyllis 1640
Antiaris 1568
Anticholerica 1678
Antidesma 1554
Anrtirrhinum caeruleum 1021
Antirrhoea 875
Antitrichia 288
Antoniuskraut 1873
Aoura 660
Apajachine 1739
Apargia 715
Aparine 843
Apeiba 1189
Apetala 1451
Apfel
Apfelpilze 126
Aepfler 1957
Apfelſine 1318
Aphanes 2004
Aphyteia 801
Apichu 1086
Apios 1657
Apiofporium 104
Apium 1829
Apocynum.1031- 1034
Aponogeton 600
Apophylfis 262
Apoſtemkraut 784
Apricofen 2057
Aqua reginae 1072
Aqua fapphirina 1886 |
Aqua vitae 1868 I
Aquilaria 1513
Aquilegia 1159
Aquilicia 1863
Arabis 1398
Arabo baca 1024
Arachis 1681
Araceuchini 1761
Aralia 1859
A. chinenfis 1864
Araneio 1318
Araucaria 358
Arbol d’amor 1708
Arbol de Manitas 1227
Arbor alba 1938
A. aluminofa 1193
A. caeli 1278
A. conciliorum 1562
. conlolida 873
. crepitans, Flura
. diaboli 1409
. excoecans 1586
. ignea 1038
. Judae 1703
. lactarja 1044
. olivifera 1522
. palorum 1338
. radulifera 1302
A. regis 1515
A. folis 1223
A. [tercoraria 924
A. toxicaria 924
A. triftis 1112.
A. vafaria 420,
A. vernieis 1776
Arboufe 831
Arbre ä Calumet, Anäromede
A.-ä Chapelet 1306
. a Parafol 1098
- & fait 1606
» d’Ofeille 899
. du Voyageur 516
» immortel 1089
A. faint 1306
Arbutus 900
Archangelica 181®
Archidium 273
Arctium 730
Arctopus 1797
Arctotis 772
Arcturus 673
Arcyria 80
Ardifia 1122
Are-Alu 1561
Areca 670
aa
PPbbpbbPb>PP
>bbb>»>
*
4
Arctoftaphylos 900
Areira 1773
Arel 2068
Arenaria 1357
Areng 675
Arefjel 2068
Arethuſeen 470
Aretia 961
Argalou 1743
Argania 939
Argemone 1417
Argentina 1394. 2014
Arghel 1032, 1719
Argolafia 527
Argoufier 1498
Arkeydos 361
Aria 3068
Aria-Bepou 1306
Arifarum 595
Ariftea 531
Ariftolochia 804
A. cawa 1415
A. fabacea 1415
Ariftotelia 810
Arls beeren 2068
Armarinte 1839
Armellin, Iris graminea
Armeria 1474
Armeniaca 2057
Armleuchter 219
Armoracia 1395
Arnica 768
A. fuedenfis 778
Arnopogon 720
Aron, Arum
Aronia 2070
Arouma 598
Arracacha 1841
‚Arrete-boeuf 1641
Arrhenatherum 416
Arroche 1457
Arrow-root 512
Artemifia 762
Arthanita 963
Arthonia 242
Artiſchocke 735
A. v. Zerufalem 831
Artocarpus 1571
Aru 683
Arum 591
A. mufcivorum 594
Arundinaria 419
Arundo 418
Arvore della Canella 1238
Arvore do Mate 1739
Afa dulecis 91
Afafran 997
Afarum 803
Afcaloria, Schalotten
Afcalonicum 558
Aeſche 1113
Aſchenkraut 768
Afchenwur; 1267
Afei 1244
Afcium 1429
Afclepias 1027
Afcobolus 117
Aſcyron 1371
Afimina 1255
Afjogam 1706
Afoca 1706
Afpalathus 1642
Afparagus 622
Afpergillus 66. 67
Afperifolium 1089
Afperula 843
A. aurea 842
Afphodelus 522
Afpie 1058
Afpidium 332 ;
Afplenium 329
Afplenon 325
Affa foetida 1819
Alter 773
Afterifeium 1794
Afteron 90
Afterophora 77
Aftmoos 294
Altragalus 1626
Aftrantia 1794
Aftrocaryum 658
Aftronia 1902
' Atalantia 1312
Ata-Maram 1259
Atamafco 544
Athamanta 1824
Athanafia 762
Atherofperma 2032
Atis 1259
Allasbaum 1509
Atlasfraut 1394
Atractium 56
Atractilis 726
Atragene 1152
Atriplex 1447
A. sylvestris 1459
Atropa 983
Attalea 660
Attich 1854
Atti-Meer-Alou 1561
Aubepine 2065
Aubergine 990
Aubletia 1189
Aucuba 1846
ee — —— — nf
Aucuparia 207
Augentroſt 978
Augentroſtgras 1358
Aulax 1509
Aune, Alnus
Aurantium 1317
Auricula 960
A. leporis 1798
A. muris 1358
Auricularia 114
Avanacu 1594
Avellana 3546
Avena A415
Averrhoa 1178
A. acida 1606
Avicennia 917
Avegato 1531
Awa 606 .
Ayapana 761
Ayenia 1199
Ayer-Ayer, Lansium
Aylantus 1277
Ayri 658
Azadirachta 1305
Azalea 902
Azarolus 2066
Azedarach 1306
Azeitones 1194
Azier à l’Asthme 873
Baakroosen 1827
Bablah, Acacia
Bacaba 673
Baccariae 1785
Baccharis 777
Baceole, Myrtillus
Bacicei 431
Bacille 83
Bachbunge 995
Bache 655
Bachholz 860
Baco 1930
Bacon 543
Bactridium 60
Bactris 656
Baeuri 1431
Badianifera 1237
Badfrauf 1809
Badula 1122
Baekea 1931
Baeomyces 250
Bagattin, Phillyrea
Bagolar 2069
Bagolaro 1557
Baguenaudier 1649
Bahobab 1232.
Bailleria 752
Bajucola, Hafelnuß
Bala 518
Balam-Pulli 1718
Balanghas 1203
Balani myrepfieue 1723
Balanites 926
Balanophören , Mode
Balanopteris 1205
Balata 947
"Balaustia 2039
Baldrian 787
Balessan 1760
Balgpilze 75
Balingasan 1928
Balletjes-Struyk 1725
Ballota 1064
Balfamapfel 825
Balsamea 1758
Balsamina 1166
Balsamita 765
Balfamfraut 765 :
Balsamodendron 1758
Balfamftaude 1071
Balsamum carpathieum 349
B. domingense 1764
B. indicum 1680
B. libani 349
B. palustre 1053
Baltimore 752
Bambausa 419
Ban 854
Bananen 514
Bancalus 862
Bancoul 1599
Bancudus 872
Bandgras 393
Bandhuca 856
Bangia 191
Banisteria 1328
Banksia 1507
Banyana 1561
Baobab 1233
Baphia 1687
Baptisia 1676
Baras 984
Barba hirei 719
B. jovis 1640
Barbarastio, Verbascum
Barbarea 1400
Barbasco 1125
Barbelkraut 1399
Barbula 284
Bardana 730. 754
Bardottier 945
Bärendret 1646
Bärenfuß 1156
Barenklau 1001. 1812
Bährendhrlein 961
Bärentraube 900
Barilla 1464
Bariole 1389
Barkhausia 716
Bärlapp 316
Barley; Hordeum
Barnadesia
Baromez \
Barosma 1271
Barringtonia 1925
Bartflechten 257
Bartgras 398
Barthesia 1122
Bartmoos 273
Bartramia 291
Bartſch 1811
Baru 1938
Baruce 1608
Bärwurz 1823
Baryosma 1685
Baryxylum 1713
Basella 1464
Basilaea 563
Basilicum 1067
Bafilien-Beterlein 1832
Basourinha 975
Bassia 940
Baftard-Ceder 1204
Baſtard⸗Eiſenholz 1287
Baftard-Sorbeer 1850
Bastonagia 1804
Bajtpflanzen 462
Batatas 1085
Bataua 673
Bathengel 10614
Batis 356
Batrachion 1146
Batrachofpermum 197
Bauchpilze, Balgpilze
Bauera 1993
Bauernſenf 1394
Bauhinia 1703
Baume vert 1426
Bnumfarren 326
Baummoos 259
Baumbl 1117
Baumpilze 131
Baummolle 1231
Baxi uva 668
Bdellium 691
Beat-tree, Melia
Beam -tree, Aria
Beatsonia 1365
Beaver-wood 1240
Bebe-boom 1675
— — — —— — — — — — — —— —— — — —— — — — ——
Beceabunga 95
Becherblume 2003
Becherflcchten 250
Becherpifze 115
Bedeguar 2021
Bedelhout 1702
Bedel-Snoeren 1928
Beeren » Angelica 1861
Beerer 1785
Beermelde 1462
Beerwurz 1825
Beetla-Codi, Piper-betle
Begonia 832
Behen 1361. 1728
B. magnum 1595
B. rubrum 1474
Beid 1030
Beinholz 1848
Beinfamen 771
Beinweil 1092
Beißbeere 986
Beifchen 612
Bejuca de la Estrella, Aristo-
lochia fragrantissima j
Bejuco 909. 1331
Belahe 883
Belilla 883°
Belladonna 545. 983
Belle 1536
Belle de jour 1085
B. de nuit 1488
Bellen 729
Bellerica 915
Bellis 775
Beltuta tsjampacanı 1425
Belvisia 931
Bengao de Deos, Abutilou
efeulentum
Benedicten: Krauf 2006
Bengieiri 1607
Benjamina 1562
Benzoe 930
Benzoin 913. 1523
Berberis 1412
Berberry, Berberis
Berce 1812
Berchemia 1743
DBergfenchel 1825
Berg -Gujaven 1953
Bergkia 885
Bergkümmel 1805
Berglinfe 1626
Bergmünze 1071
Bergpeterſilie 1816
Berkheya 773
Bermudiana 533
Bertholletia 1918
Bertram 758
Bertram, wilder 1817
Bertramwurz 760
Bertramwurzel 757
Berufkraut 1062
Berzelia 1983
Beſatz 262
Beſchreykraut 1062
Befenfraut 763. 1643
Besleria 993
Beta 1462
Betle 604
Betoniea 1061
Bette-rave 1462
Bettlersfäufe 75%. 1803
Bettjtroh 842
Betula 1537
Beureria 1097
Beverador, Dipsacus laeini
atus
Beyfuß 762
Bezoarwurz 1558
Biava, Bromus mollis
Bibas 2071
Biberbaum 1239
Biberklee
Bibernell 1835
B., ſchwarzer 2003
B., unächter 2002
Biborala 915
Bickbeere 892
Bidens 748
Bietola 1462
Bietolina 1373
Bifolium 469
Bigärade 1318
Bigarella 2053
Bigarreaux 2053
Big-Laurel 1241
Bignonia 1008
Bihai 515
Bikh, Aconitum ferox
Bilacus 1315
Bilberry, Vaecinium
Bilimbi 1178
Billaidiera 1299
Billeri rossi, Campanula spe-
culum
Bilfenfraut 976
Bindweed, Convolvulus
Bingelfraut 3577
Binfen 436
Binfengras 429
Bintangor maritima 1426
Biophytum 1177
Birch, Birfe
Birch-tree 1764
Birdgras 413
Birke 1537
Birken-Reitzger 157
Birnen 2074
Birnmoos, Bryum
Birolia, Elatine
Birtliwort, Aristolochia
Bifamblume 728
Bifamforner, Abel mofehus
Biſamkraut 1857
Bifcutella 1390
Biferrula 1626
Bifh, Aconitum ferox
Bislingua 620
Bistorta 1480
Bitter-Doorn 855
Bitterholz 1290
Bitterflee 1017
Bitterkraut 721
Bitterling 154
Bitterfüß 9883
Bitterwurz 1019
Bixa 1379
Black - Walnut 1751
Bladhia 1122
Blaken 1901
Blajenmoos, Splachnum
Blaſenſchimmel 59
Blafenftraud 1648
Blafentang 234
Blasia 269
Blätterpilz; 145
Blatti 1953
Blaubeere 892
Blauholz 1720
Blechnum 328
Bled 389
Blendbaum 1585
Bleywurz 1475
Blightia
Blimbing 1178
Blitum 1462, 1468
Blood-wort 14%0
Blumenbinfe 444
Blumenpflanzen 1344
Blumenrohr 513
Blutauge 2010
Blüthenpflanzen 1139
Bluthirſe 397
Blutholz 1721
Blutkraut 1882. 2002
B., rauhes WO3
Blutstropfen 1149
Blutwurz 1420, 2011
Boa mabonia 1409
Bocca preta 1894
Bocconia 1416
Bodertfen '
Bocksbart 719
Bodsdorn, Traganth
Bockshorn 1637
Bockspeterlein 1836
Boehmeria 1551
Boerhaavia 1489
Bohne 1659
Bohne des Pythagoras, Ne-
lumbium ;
Bohnenbaum, Cytifus
Bohnenblatt 1965
Bohnen: Cappern 1272
Bohnenfraut, Satureja
Boigne, Wintera
Bois d’Accofois 1373
. d’aigle 1513
. bombarde 2036
. bracelet 1125
. de Buis 880
. caoa 1207
. a Calumet 1589
- canon 1567
. calfant 874
. de Chypre 1099
. cothon 1765
- Crabil 1097
.- creux 1023
. a dartres 863
. de dartre 1372
. de Demoifelles 166%
. dentelle 1495
@’Ebenevert 1008
. d’Encens 1761
. d’eponge 1861
. de fer 856. 1338
.& fleche 1697,
. de Gaulette 2041]
. gentil 1496
. a grande feuille 1487
. de Golette 1110
. de poli coeur, Senaeia un-
dulata
. taiteux 1039
. de Lofteau 875
macaque 1897
. malabar 880
. marguerite 1098
. de merde 1207
. musarde 874
. de Natte 947
de Nattes 945
. de Nefle 1942
. d’Olive 1736
. perdrix 925°
B. de Perpignau 1557_
Sw
BunNumwumm α
B. de Perroquets 9%5
B. de Pintade 1122
B. puant 1924, 1930
B. de rat 874
B. de riviere 861
B. de Ronde 8830
B. rouge 1305
B. de ruche 2036
B. de foie 1192
B. de Source 1864
B. tabae 1110
B. tambour 2036
B, trompette 1567
B. yaman 1899
Boki 487
Bolax 1793
Bolbochaete 205
Boldu 2033
Boldua 2032
Boldus 1522
Boletus 136. 170
Böllen 1532
Bombax 1227
Bombeenen 1416
Bona nox 1088
Bondue 17%
Bonducella 1725
Bonga Cananga 1254
Bonplandia 1268
Bontia 1102
Bonus Henricus 145%
Boraffus 695
Borbori 1241
Bori 1591
Borrago 1092
Borretſch 1092
Borftengräfer 385
Borzötto, Colchicum
Bofea 1476
Boswellia 1767
Botrychium 318
Botrytis 66
Boucage 1835
Boui 1232
Bouleau, Betula
Boulet de Canon 1922
Bourdine
Bourgene 1746
Bovifta 85
Brabejum 1511
Brachpilz 160
Brachſenkraut 311
Brachytrichuni 288
Brahme 1643
Brahnen 1640
Brainvillier 1024
Bralen 364
Bramble 017
Branca ursina 1002
Brande 48.
Brafenia 452
Brafilienholz 1726
Brafiliettia 1722
Braffica 1402
Brätlinge 154
Braunwurz 967
Brazilnuts, Bertholletra
Bread-nut 1571
Brechnos 1044
Brechnuß 1595
Brechwurz, Ipecacuanha
Breee 732
Bregen 327
Breja-iiba 659
Brennender Bufch 2065
Brennkraut 1153
Brennende Liebe 136%
Brentoli, Erica
Brefillet 1774
Breftling 2009
Breyapfel 947
Bricette
Bridelia 1603
'Brignole
Brillenfenf 1390
Brindonia 1435
Britannica 1482
Briza 410
Broccoli 1404
Brodwurzel 596
Brodbaum 15714
Brodnuß 1571
Brombeere 2014
Bromen 2001
Bromelia 633
Bromus All
Broom Rape, Orobanche
Brofimum 1571
Brotera 736
Brouffonetia 1566
Brownea 1685
Brucea 1284
Bruchkraut 1456, 1794
Bruchwurz 2004
Brückling 155
Brugo, Erica
Bruguiera 918
Brunelle 1066
Brunia 1983
Brunnenfreffe 1397
Brunnenpilz 128
Brunnichia 1478
Brufcus 619
Brufen 616
EZ
‚Bruftbeeren 1100, 1746
‚Bruftwurzel 1842
Brya 1676
Bryonia 819 #
Br. nigra 615
Bryophyllum 1966
Bryopfis 205
Bryum 293
Bubbola 162
Bubon 1814
Bubonium .774
Bubroma 1204
Buca neve, Galanthus |
Buccoftraud 1771
Buceras 916
Buche 1546
Buchenpilz 132
Bueida 916
Buchs 1580
Buchweizen 1480
Buden 756
'Buekthorn, Rhamnus
'Buco 1100
Buddleia 674
Buena 868
Buffbohne 1653
Buffe 83
Bugloffum 1098
B. agreste 1094
B. litoreum 794
Bugrane 16Al
Buiffon ardent 2066
Bulbocapnos 1414 |
Bulbo caftanım 1834. '
Bulbo codiunı 550]
Bulgaria 116
Bulimacola 1641
Bullaria 53
Bulliarda 1963
Bully-tree 948
Bulrufh, Typha
Bumari 1683
Bumelia 939
Bunchofia 1328
Bundaruh 869
Bunge 965
Bunias 1386
Bunium 1835
Bunius 1554
Buphthalmum 757. 779
Bupleurum 1797
Burang 906
Burchellia 883
Buriti 655
Burmannia 524
Burnet, Sangulforba
Burren 1681
Burfa pastoris 1391
Bursae caniri 666
Bursera 1763
Burzeidern 1272
Burzelkraut 1349
Butea 1670
Butomus 444
Butonica 1925
Butten 2065
Butterbaum 1432
Butterbiumen 1144 .
Butterflyweed, Afclepias tu-
berofa
Butterpilz 148
Butter-tree, Baffia
Butter-tree, Pentadesma bu-
tyracea
Button-tree 912
Buttneria 1199
Buxbaumia 27%
Buxus 1580
Byrfonimz 1314
Byffocladium 65
Byffus 70. 190
B. feptica 72
©
Caa Opia 1372
Caapeba 1244
Cabbage-tree 578. 674
Cabbagium 1684
Cabiou 1598
Cabomba 452
Caca Henriette 189%
Cacalia 742. 769
Caea -Mullu 1013
Cacao 1201
€. plum 2045
©. fauvage 1226
Cacara 1663. 1666
Caca -Toddali 1285
Cachia 1699
Cachiman 1258
Cachivi 1598
Cachonde 1696
Cachrys 1839.
Eactus 1913
Cacucia 909
Cadacay 916
Cadamba 86l. 876
Cade 361
Cada-Pilava 873
Cadelari 1469
Cadel- Avanacu 1591
Cadelium 1661
Cadju 1784
Cadmus 199
Caeli rosa 1363
Caeoma 48
Caeomurus 5l
Caefalpinia 172%
Caffee 853
Cafe francais 1654
Cafur 1422
Caimite 943
Caimitier 944
Caimito 949
Cainca 852
Cainito 943
Cajanus 1667
Cajave 660
Eajeputdl 1939
Caju kilan 1939
Caju Puti 1937
Caju Sanga 1776
Cakile 1387
Calaba 1426
Caladium 596
Calabura 1192
Calaguala 33
Calamagroftis 402. 417
Calambae, Aquilaria
Calamintha 1070
Calamus 643
C. aromaticus 1020
Calanchoe 1967
Calappus 603
Calathea 512
Calceolaria 966
Calcitrapa 730
Caldafia 585
Calea 745
Calebaffe 1015
C. bois 1923
€. colin 1923
Calebaffier du Senegal 1232
Calendula 771
Caligni, Licania
Cali-bufh 904
Calla 597
Callcarpa 1109
Callieocca 849
Calliftemon 1934
Calliftephus 774
Callithamnium 215
Callitriche 343
Callitris 364
Calluna 896
Calmus 587
E., rother 536
‘ Calocera 1
Calochortus 54%
Calophyllum 1425
Calosmon 154
Calothrix 215°
Calotropis 1029
Catha 1154
Calycanthus 2037 ı
Calycera 782
Calyplectus 1887
Calypfo 481
Calyptranthes 1943
Camara 1104
Cambogia gutta 1432. 5
Camelee 1285
Cameelheu 399
Camelina 1395
Camellia 1184
Camirium 1599
Campanula ‚796
Campefchenholz 1720
Campher 1422. 1526
Camphorata 1463
Camphorosma 1462
Campomanelia 1953
Campfotrichum 68
Campylopus 280
Campynema 525
Camunium 1313
Cam-wood 1687
Canape 1552
Canarienſamen 393
Canari macaque 1920
Canarina 79
Canarium 1765
Canarium odoriferum, Be»-
wellia
Canavalia 1665
Candelabrum 4027
Canella 1431
Canella, Saccharum
Canellier 1528
Caneftrel, Liguftrum
Caneftro 1999
Canna 513
C. commune, Arunde donaz
C. paluftre, Arundo phrag-
mites
Cannabina aquatica 74}
Cannabis 1052
€. aquatica 749
©. fylveftris 1061
Cannuccia. Arunde phrag-
mites
Cantharellus 144
Cantharifera, Nepenthes
Canthinm 85%
Canti 853
; Cantua 1077
Capillitium 79
Capillus Veneris 327
Capitan 805
Caplilie 561
Capo molago 987
Capparis 1408
Cappis 1404
Capraria 674
Capreolini 156
Caprificus 1559
Caprifolium 1852
Capriola, Digitaria fangui-
nalis
Capfella 1392
Capficum 986
Gapucinerblume 1168
Eapueinerpilz 137
Caragana 1649
Carambu 1874.
Carandas 1044
Carapa 1309
Carara 1393
Caratas 636
Cardamine 1397
Cardamomum 506. 508
Cardiaca 1064
Cardillo 724
Cardiofpermum 1334
Gardobenedicten, 731
Cardo da Lanajoli, Dipfacus
fullonum
Cardon 735
Cardopatia 734
Cardopatum 736
Cardofanto, Argemone
Carduelus 149
Cardunculus 735
Carduus 731
C. haemorrhoidalis 73%
C, ftellatus 738
€. tomentofus 733
C. Veneris 786
Car-Elu 101}
Caretti 1726
Careya 1923
Carex 425
Caria 1751
Carica 603. 834, 1558
Carie 49
Carim - Curini 1003
Carifia 1044
Carlina 733
Carludovica 599
Garmeliter - Waffer 1070
Carnauba 686
Caroato 636
Carobe di Giudea 1756
Carolinea 1226
Carota 1804
Caroubier, Ceratonia
Caroxylon 1464
Carpefium 767
Carpiro, Carpinus
Carpinus 1541
Carpobalfamum 1760
Carpura 1422
Carrubo 1716
Carthamus 726
Carum 1834
Carvi 1834
Carya pontica 1546
Caryocar 13%4
Caryophyllata 2006
Caryophylleen 1335
Caryophyllus 1944
Caryota 669
Casca amargosa 1916
C. d’Anta 1238
Cascarilla 1592
C. china 865
Caschou 1784
Casearia 811
Casia 1503
Cassave 1598
Cassia 1718
C. lignea 1528
Cassine 1737
Cassumunar 500
Cassuvium 1782
Cassyta 1520
‚Castagna, Caftanie 1543
Castagna d’acqua, Trapa
Castagno, Eaftanienbaum 1543
Castagnola, Crocus
Castanea 1547
€. peruviana 13%5
Gaftanien, brafitifche 1919
Castanie - Roosen 1425
Eaftanien:Rofen 1424
Casuarina 353
Catalpa 1007
Catanance 1373
Catananche 723
Catappen-Baͤume 912
Catappo do Mato 912
| Cataputia 1582
€, major 15%
Cataria 1058
Cataya, Polygonum
Catechu 671. 1695
Catesbaea 880
| Catha 1735
I
— ——
Catinga 13230
Catjang 1662
Catmon 1250
Catfjopiri, Gardenia florida.
Catu -Indel 663
Caturus 1578
Catu-Schiragam 780
Catu-tirpali, Piper longum. .
Catu-Ulini 1661
Caucalis 1803
Caudicariae.
Caulerpa 209
Caules 1402
Cauliariae 837
Caunga 671
Cautſchuck 793. 1040, 1588,
Cavanillefia 1225
Cavolina, Cyperus longus»
Cavolo 1402
Ceanothus 1741
Cekatha 1247
Cecce 1654
Cecropia 1567
Cedar-tree 1308
Ceder 350
Cederapfel 361
Cedrela 1303
Cedri 1316
Ceiba 847. 1223
Celaftrus 1735
Celeri 1831
Celofia 1469
Celfia 973
Celtis 1556
Cembro, Pinus cembra,
Cenangium 94
Cenchrus 394
Cenomyce 250
Centaurea 728
Centaurium 728. 102:
C. luteum 1018
Centonchio, Alfine.
Centranthus 789
Centumnodia 1480
Centumorbia 964
Cephaälis 894
Cephalanthera 471 .|
Cephalanthus 845
Cephalotrichum 58 -
Cepa 558
Ceps 138
Ceramium 215
Ceraftium 1358
Cerasus 2046
C. jamaicenfis 1330 -
Ceratanthera 505
Ceratia 1715
10
Ceratium 57
Ceratonia 1715
Ceratopetalum 1994
Ceratophylium 343. 1994
Ceratopteris 322
Cerbera 1042
Cereis 1702
Cercocarpus 2005
Cercodia 1871
Cerdana 1098
Cereus 1913
Cerefolium.
C. hifpanicum 1799
Cerfeuil 1800
Cerinthe 1095
Ceriola.
Cerifier.
€. des Antilles 1330
€. de Cayenne 1947
€. de la Chine 15%
Cerneaux 1750
Ceropegia 1027
Ceroxylon.
Cerra, Glans quercus eerris
Cerris 1544
Cerro, Quercus cerris.
Cervaria 1815
Cervicaria 1798
Ceftrum 985
Ceterach 324
Cetraria 259
Chabarro 1579
Chacas 1997
Chachacoma 1997
€haenomeles.
Chaerophylium 1802
Chaetogaftra 1890
Chaetophora 194
ChadeFrade, Casearia lingua.
Chagas da Miuda, Chymo-
carpus.
Chaiaver 858
Chailletia 173}
Chair-root 858 +
Chalottengras 413
Chamaeacte 1854
Chamaebalanus 1682
Chamaeciftus 1377
Chamaedrys 996. 1053
Ch. alpina 2008
Chamaeleon albus 734
Ch. melas 736
Chamaeleucium 1931
Chamaemefpilus 2067
Chamaemorus 2014
Chamaenerion 1875
Chamaepitys 1053
Chamaeröps 684
Chamille 760
Cham-Loula 748
Chamomilla 756
Champ, Magnolia excelsa.
Champaca 1241
Champidaca 1574
Champignum 161
Chandama 1501
Chanterelle 145
Chanvre 1552
Chara 219
Characias 1582
Charantia 826
Charbon 49
Chardon Roland 1796
Charianthus 1902
Charme 1541
Chasselas 1869:
Chataignier 1548
Ch. d’Amerique 1337
Chapara Manteca, Malpigh
crassifolia.
" Chayote 809
Chebala 915
Cheiranthus 1399
Chelidonium,
Ch. minor 1145
Chelone 671
Cheine 1542
Chenopodium 1459
Cheramelier 1605
Cherimolia 1259
Cherleria 1356
Cherry-tree 1097
Chervi 1838
Chiea 1009
Chioha 1773
Chiche 1654
Chichem, Cassia abaus.
Chicot 1708
Chickweed, Alsine.
‚Chilantes 377
Chimaphila 896
‚Chimarrhis 860
“Chimonanthus 2036
Ehinarinde 864
China fpinosa 880
Ehinamwurzel 618
Chiococca 851
Chionecton 247
Chionanthus 1119
Chirayta 1020
Chiriria 1812
Chiriwia 1838 ;
Chironia 1023
Chiroftemon 1226
Chive.
Chlora 1017
Chloranthus.
Chloridium 68
Chlorococeum 192
Chloroxzylon 1302
Chondria 222
Chondrilla 717
Chondros 1763
Chonto 659
'Choopa, Pierardia sativa-
Chorda 229
'Chordaria 229
Chou 1402 :
Chou caraibe 596
‚Chou palmifte 674
Chriftauge 716
Chriſtdorn 1747
Chriftophsfraut 1165
Chriſtwurz 1155
Chryfanthemum 760
Chryfeis 728
"Chryfobalanus 2044
Chryfocoma 776
‚Chryfophyllum 943
'‚Chryfofplenium 1987
"Chryfoftemma 750
Chumbellee, Jasminum gran«
diflorum.
‚Chupa 1930
Chuquiraga 739
‚Chymocarpus, Tropaeolum
pentaphyllum,
"Ciavardello 2068
Cibeben 1869
Cicca 1665
Ciela 1462
Cicer 1653
Cicer exile 16%6 +)
Cicera 1071
‘‚Cichorium 723
Cicuta 188
C. minor 1827
Cicutaria odorata 1799
Cierge 1907
Cigu& 18%. 1841
O. petite 1827
‚Ciliegio.
€. canino 2049
‚Cimieifuga 1165
Cina 764
Cinara 735
Cinchona 864
Cinclidotus 283
Cineraria 768
Cingularia 317
Cinnamomum 1526
Cioechina, Alopeeurus.
Cioutat 1870
Cipola, Cepa.
Circaea 1876
Cirfium 732
Ciruelo 1778
Cisma 1719
Cissampelos 1243
Cissus 1865
Ciftus 1377
Cit-Avanacu-1594
Citharexylon 1107
Citron 1317
Citronelle 1954
Eitronenfraut 1070
Citrosma 2034
Citrullus 8%9
Citrus 1316
Civette, Schnittlauch.
Cladium 430
Cladonia 251
Cladofporium 63
Cladoftephus 215
Clammy-Cherries 1098
Clathrus 88
Cl. nudus 79
Clava Herculis 1281
Clavaria 121
Clavati 1%0
Clavelli cinnamomi 1528
Claver, Appelkens 1313
Clavus 50
Claytonia 1351
Cleef-Pruymen 1100
Clematis.
Cleome 1408
Clerodendron 1108
Clethra 900
Clibadium 752
Clidemia 1895
Cliffortia 2004
Climatium 292
Clinopodium 1070
Clithris 94
Clitoria 1629
Clompanus 1207
Clofterium 186
Clubmoss, Lycopodium.
Clufia 1429
Cluytia 1603
Ciypearia 1690
Ciypeola 1385
Cneorum 1282. 1497
Cneftis 1276
Cneftron 1497
Cnicus 732
Coava 854
— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
Cobaea 1078
Coca 13%
Cochenill⸗ Flechte 251
Coechi 170
Coccognidium 1496
Coccoloba 1486
Coccophyfium 192
Coccoplum 2045
Coccosbaphica 1543
Coceulus 1244
Cochlearia 1395
Cocopetit, Theophrafta jus-
fiaei.
Cocoa root, Arum.
Cocos 663 °
©. fufiformis 657
Cocotier de mer 695
Cocus maldivicus 695
Codagam 1793
Codaga, Pala 1035
Codda Panna 689
Coddam Pulli 1435
Codiaeum 1592
Codiho 1592
Codium 211
Codolina, Alopecurus.
Coentrilho, Xanthoxylum
hyemale.
Coẽtta, Eynosurus echinatus.
Coeur de boeuf 1260
Coffea 553
Cohyne 1015
Coing.
Coix 399
Cola, Sterculia acuminata.
Colehicum 550
Colebrookia 505
Collarium 65
Collema 252
Colletia 1741
Colocafia 593
Coloeynthis 827
Colombina 159
Colophane 1768
Colophonia 1765
Colophonium 347
Coloquinte 827
Colsat 1404
Colubrina 1481
Colubrinam 596 .
Columbea 352
Columbinfatbe 249
Columbo⸗Wurzel, Menifper-
mum palmatuın.
Colurna 1546
Coluteä 1648
Comandra 1502
11
Comarum 2010
Combretum 909
Comine 1832
Cominella 1157
Comino 184
€. tedefco, Carum.
Conımelyna 440
Commerfonia 1200. 1926
Commidendrum 776
Comocladia 1773
Compofitae 7I1
Comptonia 357
Conami 752. 168
Concombre 826
Conessi 1035
Conferva 202
€. bullosa 200
€. quinina 201
Congonha 1739
Coniferi 345
Conioloma 241
.
| Coniomycetes 47
—
Conium 1840
Conjugata 205
Conna 1720
Eonnaraceen 1276
Conocarpus 912
Couohoria 1376
Consolida 775. 1067. 1160;
C. major 1092
Eontorten 1016
Contra 764. 805
Contrayerva 746. 1557
Convallaria 625
Convolvulus 1082
C. foetidus 849
€. paniculatus 814
Conyza 775. 777
Cookia 1313
Copaia.
Copaifera.
Eopal 1770
Eopal,indijcher, Vateria indica,
Coprinus 145
Coptis 1157
Coquelicot 1418
Coquemolles.
Coques 1246
Coquinhos 663
Coral, Iris pseudacorüs.
Corallaria 1609
Corallen⸗Baͤumchen 988
Eorallen- Flechten 249,
Corallen⸗Pilz 129
Corallina 210
C. pavonia 209
Corallodendron 1668
12
Corallorrhiza 481
Corbellar 2073
Corbezzolo, Arbutus unedo.
Corchorus 1186
C. japonicus 2024
Cordia 1098
Cordiera 877
Cordyceps 101
Corema 1731
Coremium 68
Coreopfis 750
Corezola, Convolvulus.
Ceriandrum 1843
Coriaria 1282
Cormier 2073
Corn 389
Cornaret 1012
Eovrneelfirfche 1847
Cornflag, Iris.
Cornicularia 257
Corniolo, Cornus«
Cornocapra 1756
Cornucopiae 393
Cornus 1847
C. zeylanica 1903
Corollariae 1344
Corona imperialis 575
Coronilla 1621
Coronopus 1393. 1472
Corossol 1256
Corotes 657
Corozo 660
Correa 1269
Cortellina, Poa trivialis.
Cortex antidysentericus 1035
. earyophylloides 1529
. filarius 1299
. oninius 1530-
. faponarius 1702
. winteranus 1237
Corticariae 137
Cortusa 961
Corydalis 1415
Corylus 1544
Corymbium 780
Corymbus Cypri 1885
Coryneum 55
Corypha 685
Coscinodon 279
Cosmibuena 2041
Coftelut 1716
Coftus 501. 724. 765
Cotinus 1768
Cotogno.
Cotoneafter 2068
Cotonnier 1213
Cotula 761
Wanna
Cotyledon 1967
Coucoumele 169
Coudrier 1546
Couepia 2043
Coughas 1341
Couhage-Cherry 1330
Coui 1015
Coulteria 1707
Coumarouna 1686
Coumier 1761
Coupi 2043
Couratari 1921
Courbaril 1712
Courge 830
Courou-Moelli 1382
Couroupita 1922
Coutarea 870
Covalam 1315
Cowplant, Gymnema lacti-
ferum.
Crambe 1388
Crantzia 1285
Crassula 1969
Crataegus 2064
Crataeva 1316. 140%
Craterium 81
Crauada 635
Craye-Bessen 1894
Crecchia, Erica.
Cremaniunm 1900
Crepidus lupi 85
Crepis 716
Crescentia 1014
Creseione, Veronica anagallis
Crefpino, Berberis.
Cressa 1081
Crete marine 1823
Creyat, Jufticia paniculata.
Cribraria 79
Crinalium 1219
Crinitaria 776
Crinun 542
Cr. afrieanum 571
Crifta pavonis 1722
Criftaria 709
Crithmum 1822
Crithmus, indicus 1972
Croc 9%
Crocus 529
Cr. zeylanicus 1903
Crommien 558
Crossopetalum 1737
Crotalaria 1641
Croton 1589. 1593
Crowberry, Empetrum.
Crow-Foot, Ranumculus.
Crozophora 1589
Crueiata 847
Cruciferae 1383
Crufta Ollae 859
Eruftenflechten 24E.
Cryphaea 288
Cryptocarya 1521
Cryptolobus 1682
Cryptoftemma 772
Cubaea 1724
Cubeba 605. 1946
Cuchetti, Campanula speew-
lum.
Eucifera 690
Cucubalus 1361
Cucullaria 1296
Cucumis 826
| Eucurbita 830
Cujavus 1955 i
Eujete 1014
Culat-Sagu 652
Culilawan 1529
Cumillo 1807
Cuminum 1807
C. nigrum 1158
Cunduru 1763
‚Cunigundae 74H
Cunonia 1994
Cupameni 1578
Cupania 1337
Cuphea 1832
Cupi 881 ;
Cupia 888
Cupressus 362
Cupuliferae 1548
Curage 1479
Cureas 1596
Curculigo 525
Cureuma 495
C, rotunda 495
Currant, Ribes rubr&;
Currants-tree 1125
Curura-Ape 1336 _
Cuscuta 1080
' Cufpa 1376
Cufparea 1268
Cussambium 1341
Cuftard-Apple 1258
Cyanella 561
Cyanus 728
Cyathea 333
Cyathus 108
Cycas 366
Cyclamen 962.
Cyclanthus 598 W
Cyclophorus 325 _
| Cydonia 2088
Cymbalaria 168
Cymbidium 487
Cyminosma 1283
Cynanchica 843.
Cynanchum 103i
Cynanpium 1826
Cynocrambe 1551. 1577
Cynodon 391
Cynoglossum 1092
Cynometra 1711
Cynomorium 584
Cynops 1473
Cynosbatos 2021
Cynosurus 395
Cyperus 431
Cypreſſe 362
Cypreſſen⸗Kraut 759
Cypripedium 470
Cyrilla 993
Cyrtandren 993
Cyfticapnos 1415
Uyltoseira.
Cytinus 800. 2039
Cytifus 1638. 1644
Cytifpora 91
.
Dacrydium 358
Dacryomyces 113
Dactylis 415
Daedalea 142
Dahlia 743
Daidfu 1662
Dais 1493
Dalbergia 1672
Dalrymplea 1733
Damafcener:-Pflaumen 944
Damafonium 448
Dammara 352
Dammar 1753
Danaea 320
Danais 863
Danch 1688
Daphne 1495
Darmbeeren 2068
Darrgras, Echinochloa.
Datach 1688
Datisca 1374
Dattel 678
Dattelpflaume 934
Datura 977
Daucus 1804
.D. ereticus 1825
Decadia 1193
Decumaria 1999
Deidamia 813
Delesseria 226
Delima 1248
Delphinium :1160°
Dematium 63. 72
Dendekn 902
Dendrobium 482
Dens canis 572
Dentaria 992. 1398
Dentella 859
Dentellaria 1475
Depazea 90
Dermatocarpon 246
Derminus 136
Dermofporium 57
Desmanthus 1688
Desmatodon 283
Desmidium 187
Desmodium 81. 16%
Desmoncus 656
Detarium 1687
Deutzia 1997
Dhaee, Grislea tomentofa.
Dhamnoo, Grewia elastica-»
Dhoo, Shorea rebusta.
Dialium 1712
Dianella 627
Dianthus 1358
Diatoma 185
Dielines 1451
Dicofyledonen 7
Dieranum 280
Dietamnus 1266
D. creticus 107®
Dictydium 79
Dictyota 209. 236
Diderma 82
Didymodon 283
Diervilla 1851
Digitalis 670
Digitaria 397
Dilatris 527
Dill 1813
Dillenia 1249
Dimocarpus 1341
Dingel 470
Dinkel 300
Dintenbeeren 1119
Dinfenpilz 145
Dintenwurzel 872
Dionaea 1366
Diofeorea 612
Diosma 1270
Diofpyros 934
Diotis 762
Diphtherium 78
Diphyscium 276
Diplazium 331
Diplochita 1898
Dipfacus 785
Dipterocarpus 1423
13
Dipteryx 1685
Dirca 1494
Discus 712
Diftel 731
Difteln 735
Dit 1703
Ditiola 115
Dochtenmark 429
Doctor-gum, Rhus metopium.
Dodecatheon 963
Dodonaea 1334
Dog-wood 1651
Doleichini 431
Doldenpflanzen 1789
Dolichos 1662
Doldoden 1156
Dombeya 352. 1198
Donax 418
Donnerfraut 1966
Doorn⸗Kerſſen 1748
Doppeldfume 1152
Derant 758. 969. 1064. 1069
Dorema 1822
Dören 1251
Doronicum 769
Dorftenia 1557
Dort 1385
Dofte 1068
Dothidea 95
Dotterblume 1154
Doum 6%
Doura, Parkia.
Draba 1395
Dracaena 628
Dradenbaum 629
Drachenblut 630. 1673
Drachenkopf 1071
Drachenwurz 591
Dracocephalum 1074}
Dracontium 590, ;
Dracunzulus 594. 762
Dragun, Artemifia dracun-
cuhıs.
Drahlen 21%
Drakena 1558
Draparnaldia 197
Drattelbiume 961
4 Drattein 956
Drehlinge 468
Drepanocarpus 1674
Dreyfaltigkeitsblume 1375
Drimys 1237
Drogue amere, Justicia pani-
culata.
Drosera 1366
Droffelpflanzen 304
Drudenmehl 317
14
Drüswurz 1147, 1827
Druten 1429
Drumpen 1984
Drupaceen 2040
Drupariae 1611
Dryas 207
Dryobalanops 1422
Drys 1543
Ducks-foot 1411
Duck-weed, Lemna,
Dudaim 828
Dulcamara 988
Duleinia 431
Dumb Cane, Caladium zequi-
num.
Dumontia 223
Dulpa 1714
Durio 1233
Durvia 887
Durragras, Sorghum vulgare.
Durreoaye, Narriol, Cocos
maldivica.
Dürrligen 1848
Dürrwurz 777
Dufen 586
Duvaua 1773
Dysoda 848
E-
Ebenaster 937
Ebentolz 933
Ebenier des Alpes 1645
Ebenoxylum 934
Ebenus 1622
Eberwurz 733
Eboni 1676
Ebulus 1854
Ecaftaphyllum 1675
Ecbalium 825
Ecbolium 1003
Echalott, Schalotten,
Echinacea 751
Echinella 187
Echinochloa 397
Echinophora 1796
Echinops.
Echinospermum 1091
Echites 1035
Echium 1093
Eclaire 1417
Eclipta 743
Ectocarpus 217
-Ectofperma 206
Ectoftroma 90
Ecuelle d’eau 1798
Eddoes, Arum.
Edelpilz 138
Effarn 5 7
Egano 1645
Egelkraut 1144
Ehrenpreiß 994
Ehretia 1097
Eibe 358
Eiben.
Eibiſch 1210
Eiche 1541
Eichenleder 72
Eichenpilz 143
Eichhaſe 134
Einbeere 620
Einblatt 1369
Einforn 390
Eisblume 1977
Eijenholz 855. 938. 1712. 1933
Eiſenhut 1161
Eifenfraut 1103
Eifenwurzel 729
Eiöfraut , Mefembryantho-
mum.
Ela 652
Elaeagnus 1495
Elaeis 659
Elaeocarpus 1193
Elaeococca 1599
Elaeodendron 1736
Elaphobofcum 1812
Elaphomyces 98
Elaphrium 1760
Elate 662
Elateres 264
Elaterium 821
Elatine 1355
Elcaja 1307
Elengi 945
Elemi; Icica, Amyris,
Elephant-Apple 1315
Elephanten⸗Laus 1784
Elephantopus 780
Elephantufia 610
Eller, Alnus»
Elettaria 508
Eleusine 397
Elhanne 1886
Eiftanzer 395
Elice, Quercus ilex»
Ellobocarpus 322
Elmi fpanifh 878
Elpel 2048
Elpen 1889
Elfe, Alnus. '
Elſebaum 1746
Elfenboom 1994
Elfen 1740
Eifenbeeren 2048. 2067
EFluteria 51, 0005
Elvela 170
Elymus 387
Embelia 1122
Embira 655. 1252
Emblica 1602
Embothrium 1505
Emerus 1621
Emmerforn 390
Empetrum 1730
Empleurum 1270
Encalypta 278
Endivia 723
Endocarpon %46 —
Endormia, Datura..
Endrachium 1088
Engelhardtia 1752
Engelfüß 325
Engelwurz 1810
Enfete 522
Enfiao, Sempervivum gluti-
nosum.
Entada 1692
Entophyti 48
Enzian 1019
Enzian, weißer 1805 '
Epacris 890
Epeautre 390
Eperua 1707
Ephedra 355
Epheu 1861
Epheu, americanifches 186%
Epidendrum 482
Epilobium 1875
Epimedium 1412
Epinard 1458
Epine blanche 2065
Epipactis 470
Epiphyti 54
Epipogium 472
Epochnium 64
Eppich 1829
Epurge 1582
Equisetum 312
Erable 1320
Erbabrillantina, Briza minor,
E. celestina, Veronica teu-
crium.
‚ eipolina, Schnittlauch.
. cordella, Phalaris.
, mofchata, Salvia sclarea.
. fpagna 1638
Erbſe 1656
Erbfenbaum 1649
Erdapfel 988
Erdbeere 2008 _
Erdbeerbaum MI -
Bess
Erdbeerſpinat 1462
Erdeichel 1656. 1681
Erdgallert 196
Erdkiefer 1053
Erdieberfraut 257
Erdmandel 431
Erdnuß 1835
Groöpilje 146
Erdrauch 1414
Erdfcheibe 962
Ergot 50
Erica 896
Erigeron 774
Erineum 69
Erimus 958
Eriobotrya 2070
Eriocaulon 435
Eriodendron 1229
Eriogonum 1477
Eriophorum 428
Erithalis 875
Erle 1538
Erlenpilz 143
Erodium 1171
Eruca 1403
Erucago 1386
Erva bendita 1248
Erwenwürger 991
Ervilia 1652
Ervum 1652
Eryngium 1795
Eryfimum 1399
Eryfiphe 103
Erythraea 1021
Erythrina 1668
Erythrodanon 844
Erythronium 572
Erythroxylum 1326
Efcallonia 1995
Efchol 1885
Efeobedia 997
Eſelsgurke 825
Efenza di Cedro 1316
Eiparfette, Onobrychis.
Eſparto 403
Efpeletia 753
Efpinlio fanto 9%
Eſſigbaum 770
Eſſigdorn 1413
Estragon; Artemifia dracun-
culus.
Efula 1581
Eucalyptus 1935
Eucomis 563
Eugenia 1947
E. jambolana 1944
Euonymus 1734
Eupatorium 741°
E. veterum 2004
Euphorbia 1581
Euphorbium 1584
Euphoria 1341
Euphrafia 998
Eurotium 6l
Euryale 459
Eutaffa 352 .
Euterpe 674
Evea 849
Evcrnia 258
Evernia-Vi 1779
Evodia 1269
Evolvulus 1081
Excaecaria 1585
Excipula 92
Exidia 114
Exilaria 184
Exocarpus 1503
Exofporium 55
Exoftemma 869
Eyerfrucht 989
Eyerpifz 163
RE,
Faba.
F. bengalensis 916
F. inversa 1697
F. marina 1694
Fabago 1272
Fabricia 1939
Fadeldiftel 1918
Fadenpilze 59
Fagara 1278
Faggio, Fagus.
Faghureh , Xantoxylum Iro-
ftile.
Fagopyram 1480
Fagus 1546
Falcaria 1831
Fallblume, Ringelblume.
Färberflechten 249. 254
Färberröthe 844
Farinaccio 169
Furren 304
Farrenbaum 3305
Farro, Dinkel.
Farfetia 1394
Fafanenfraut 1654
Faſanenſtrauch 1649
Safe 759
Fäfen 182, 390
Faferfchimmel 69
Faulbaum 1746
Faux Benjoin 1524
Faux Sycamore 1306. 1321
15
Favolus 135
Fecherpalme 695 |.
Tedergras 403
Federharz 1587
Federfnopf 1796
Feigbohne 1658 .
Teige 1558
Feige, indifche, Cactus.
Feigwarzenfrauf 1145
Felbe 1535
Felben 1499
Feld-Eyprefie 1053
Feld: Rhabarber 1152
Felicia 774
Felſenſtrauch 902
Fendel 1803
Fennichgras 398
Fenouil 1814
Fenjterfhimmel 65
Ferfelfraut 733
Fernambue 1722
Fernelia 879
Feronia 1314
Ferraria 533
Ferresbeeren 1413
Ferreola 933
Fertro, Ottonia.
Ferula 1818
Ferulago 1821
Feftuca 414
Tette Henne 1965
Fettkraut 957
Feuerkraut 1875
Teuerröfel 1148
Fevillaea 834
Fibrauria 1247
Ficaria 1145
Fichte 346
Fichtenfpargel 895
Ficus 1558
Ficus indica 1909
Ficus infernalis 1596
Fiddie-wood 1107
Fieberflee 1017
Fieberrinde 864
Fieberwurzel 1851
Fienarola, Poa trivialls,
Fieno fano 1622
Figo de India 518
Filago 767
Filices 313
Filipendula 2025
Filipendulae aquaticae 1827
Filius ante patrem 550
Filix mus ‚332
F. foemina 333
Filzkraut 767
16
Fingergras 397
Fingerhut 970
Fingerkraut 2012
Finoccio 1814
Fior angiolo 1999
Firniß, hinefifcher 1776
F., japauifcher. j
Fiſchkorner 1245
Sifetholz, Rhus cotimus.
Fiffidens 280
Fiffilia 924
Fiſte 79
Fiftula 17%0
Fiftulina 131
Fl. fabellaria 210
Flachs 1174
Flachs, newfeeländifcher 571
Flachsſeide 1080
Flacurtia 1380
Flagellaria 621
Flagellum fancti Thomae 317
Flahnen 510
Flamma (ylvarım 856
Flammendlume 1077
Flammula 1144
Fl. Jovis 1153
Flangen 483
Flappe 205
Flaſchenkürbſe '831
Slaffen 1166
Flatten 333
Flaveria 746
Flechten 238
Flecht-Wortel 1521
Fleckblume 747
Fleifchhlume 1362 <
Fleiſchpilze 102
Flieder 1110. 1115
Fliegenfalle 1366
Fliegenpilz 165
Flinderfia 1301
Flitten 1213
Flodenblume, Centaurea,
Flockenſchimmel 63
Filoeur de Paradis 1722
Floeur de St. Thomas 876
Flohkraut 774
Flohſamen 1473
Floramor 1470 -
Flore de Mayo 1890
Flores Cassiae 1528
Flores paralyfeos, Primula,
Floridien 221
Flos aeris 484
Fl. africanus 746
Fl. caeli 196 :
Fl. caeruleus 1680"
Fl. cardinalis 792. 1087
Fl. cufpidum 946
Fl. feftalis 1217
Fl. globofus 1466
Fl. jovis 1362
FI. manilhanus 1039
Fl. Manorae 1112
Fl. Paffionis 815
Fl. prineipis 1085
Fl. fcorpii 484
Fl. trinitatis 1375
Flüggea 697
Fluhbirnen 2070
Flurren 990
Foben 800
Focot 1426
Foeniculum 1813
F. aquaticum 1828
F. marinum 1833
F. porcinum 1815
F. Camelorum, Schoenän-
thus.
F. graecum 1637
Foeridia 1923
Führe 346 ,
Foliariae 951
Folium braeteatum 104
F. caufonis 1867
F. erocodili 1624 :
F. hirecinum 1107
F. linguae 1704
F. prineipissae 883
F. tinetorum 1002
Fondello 1638
Fontinalis 289
Fooraha 14%6
Forafaceo, Bromus fecalinus.
Forftera 790
Forsythia 1999
Fothergilla 1984
Fougerouxia 752
Fox-berry 899
Fragaria 2008
Fragarius 1895
Frage d’Egitto, Blitum capi-
tatum.
Fragilaria 186
Fragola 2009
Fraina, Fagopyrum.
Fraise 2009
Framboise 2016
Franchipanier 1038
Francoa’ 1962
Frangula 1745
Frankenia 1364
Franzoſenholz, Guajacum.
| Frassano 1115
Frafera 1019
Sratten 1154
Trauenhanr 327
Frauenmäntelein 2002
Frauenſchühlein 470
Frauenjpiegel 799
Fraxinella 1267
Fraxinus 1113
Frehmen 1645
French berries , ‚Graines
. d’Avignon.
Freyfamkraut 1375
Frigie 1557
Fritillaria 575
Froment 389
Froſchbiß 448
Srofchlöffel 443
Fruchtpflanzen 1449
Fructuariae 1449
Fructus regis 1225
Fruita estrellada 1250
F. manilha 947
Frumento 389
Frustulia 183
Fruta de Burro, Capparis:
Fruta del Burro, Anonaceas
Fruta de Parao, Schmiedelia
edulis.
Frutta de Catarro 657
Frutex aquofus 1864
Frutex globulerum 1725
Fuchsia 1879
Fuchsſchwanz 392%
Fucus 233
Fühlfarren 332
Fuligo 78. 347
Fulwah 942
Fumaria 1414
Funaria 287
Fungi Gallinacei 145
Fungus, Bilz.
F. anguinus.
F. chirurgorum 85 _
F. larieis, Polyporus.
F. melitensis 584
F. mufcarius, Amanita-
Funis crepitans 1865
F. Muraeuarum 1897
F. mnfarius 1255
F. uncatus 862
F. viminalis 1742
Funkia 569
Fu-Ran 482
Furcaria 1219
Furcellaria 232
Fureroea 640
Fufain 1734
Fufarium 56
Fufaro, Euonymus.
Fufifporium 64
Fuftick-wood 1566
@. !
Gachipa&s 659
Gadeln 879
„Gagea 560
Gagel 356
Gairo 1694
Gajang 1516
Gajatus 1625
Galaetodendrum 1571
Galambutter, Bassia.
Galane 971
Galanga 493. 503
Galaut de nuit 986
Galanthus 540
Galax 1961
Galbanum 1808. 1814
Gal-Bessen 1306
Galedupa 1714
Galega 1646
Galeobdolon 1061
Galeopsis 1060 .
Galgant 431. 493. 503
Galgenmännlein 985
Galinfogea 745
Galipea 1268
Galium 842
Gallepfel 1543
Galinelle, Valeriana olitoria.
Gallipes 151
Gallonea, Knoppereichel.
Galorrhoeus 154
Gamander 1053
Gambir 862
Gandelbeere 8%
Gandola 1465
Ganitrus 1194
Ganſeblümchen 775
Gänſediſtel 717
Gänſerich 2014 .
Garavaneillos 16%
Gareinia 1454
Gardenia 883
Garidella 1157
Garlie, £noblaud-
Galie-Pear 1410
Garo 1513
Garofano 1358
Garou 1497
Gartenbalfam 1056
Gartencypreſſe 759
Gartendiſtel 717
Gartenkümmel 1807
*
— — e —ñ — — — —ñ — — — — — — —— — — — — — — —— —— — — —
— — — —
Gaftonia 1861
Gastridium 207
Gastromycetes 75
Gatolar 935
Gauchblume 1397
Gauchheil 963
Gauco, Ariftolochia.
Gaude 1373
Gauklerblume 998
Gaultheria 899
Gaura 1878
‚Gazania 772
Gazoi, Iris german’ca
Geafter 86
Geigenharz 347
Geißbart 2026
Geißblatt 1853
Geißfuß 1834
Geißflee 1644
Geißraute 1646
Geißmwedel 2026
Gela, Entada pursaetha.
Gelbholz 1678
Gelone 151
Gelonium 1337 &
Gelfeminm 1024
Gelsemino, Jasnitnum.
Gelfo 1564 t
Gemswurz 769
Gendarussa 1003
Geneftrolle 1643
Genete 1643
G. epineux 1717
Genevrier 360 j
Genievre, Baeca Junjigeri.
Genipa 885
Genippus 759 P
Genista 1643
Genistella 1644
Gentiana 1019
G. alba, Laferpitium Jatifo-
lium.
G. nigra 1816
Gentianella 1020
Geoffroea 1683
Geoglossum 123
Geolo, Ebulus
Geonoma 669
Georgina 743
Geranium 1169
Gerasehanthus 1098
Gerberftrauch 1282. 1769
Germer 547
Geropogen 720
Gerſte 387
Gervao 110
Gefneria 998
— al REDE BR VB — ESS ————— ——— EEE
17
Gettone, Githago.
Geum 2006 j
Gewürz, allerlei 1942 |
Gewürz, englifches 1942 .
Gewürze 491 |
Gewürznägelein 1946
Gewürzſtrauch 2038 |
Gherg 585
Ghinia 1104 i
Giaeinto, Hyaeinthus.
Giaggiolo, Iris germanica.
Giafine, Myrtillus.
Giazinto fylveftre;
Aletris 564
Gichtpilz 89 .
Gichtroſe 1163 7
Gichtrübe 820
Gierlein 1838
Gierſch 1834
Siftäfhe 177z7
Giftbaum 1568
Giftwurz 543. 1558 j
Giganti 1146 j
Giglio, Lilium, »
Gilbblume 757 -
Gilbkraut 1373 j
Gilbwurz 496 j
)
J
Scilla,
Gillenia 2024
Gindeln 1893
Ginepro, Juniperus.
Ginestra 1643
Ginestrella 1643: .
Ginger, Zingiber. )
Ginger, wild, Asarum cana.
dense. )
Gingko, Salisburya. )
Ginoria 1883 j
Ginſeng 1853 }
Ginſter 1643 ,
Girren 1475 j
Giracupo, Nareissüs poetieus.
Giraumon 81 .
Giroflee jaune 1399
Giroflier 1947
Githago, Agrostemma.
Giuggiolo 1746
Giunchiglia, Jonquilla
Giunco, Juncus, }
Gladiolus 532 ;
Glahnen 1844 ; j
Glaus terrestris 1656 )
Glandes unguentariae 17238
Glanzkraut 393 j
Glaphyria 1940 j
Glaskraut 1549 }
Glasſchmalz 1457 |
bb
18
G)Jaucium 1417
Glaux.
Glechoma 1059
Gleditfehia 1726
Gleiße 1826
Gliedkraut 1058
Gliedlänge 784
Glinus 1970
Glitſcher 997
Glitzen 538
Globba 505
Globularia 183
Globuli majores 1726
Glockenblume 728, 796:
Gloionema 187
Gloriosa 572
Gloxinia 992
Glumen 1377
Gliyceria 414
Glycine apios 1657:
Glycineen 1629
Glycyrrhiza 1645
Glysblume 1144
Gnadenkraut 958
Gnaphalium 762. 766
Gnetum.
Gnidia 1492
Gnidium 1497
Gobelet 1793
Gobet 2051
GObden 1880
Goejaves 1955
Gohren 2030
Golddiftel 724."
Goldgras 394
Goldhaar 776
Goldlack, Cheiranthus.
Goldmilz, Chryfofplenium,
Goldmoos 238
Goldregen, Cytifus.
Goldruthe 775°
Gold-thread, Coptis trifolia.
Goma lacra 1371
Gom-Appels 1426
Gombo 12%
Gomart 1763
Gommier 1764. 1793:
G. blane 1697
G. rouge 1698
Gomphia 1287
Gomphonema 185. 1466
Gomphrena 1466
Gomutus 675
Sondel:Bohnen 1205
Gondur 1763
Gonogona 468
Goodenia 793
\
1 Gremillet 1090
’Grielum 203
Goodyera 468
Gordonia 1185 :
Gorteria 77%
Gooseberry,
laria.
Gossypium 1213
Goͤtterblume 963
Gouania 1740
Gourde 832
Gouru⸗Nuß, Parkia.
Goyavier 1954
Gralha do Mato 1895
Gramen floridum 1358
Gramigna,Digitaria dactylon,
Triticum repens.
Ribes grossu-
' Gramignone 407.
Grampen 931
Granaat-Pruymen 811
Granadilla 815
Grana kermes 1543
Gr. molucca 1591
Gr. mofchi 1221
Sranate 2038
Grana tiglii 1591
Granatum litoreum 1308
Sranden 893
Grangeria 2042:
Grangialli 1146
Graniele, Xylosteum.
Grano 389 A
Grano duro 390
Granten 871
Grape-tree 1486
Graphis 243
Grasblume 1358
Graͤſer 383
Grasfarren 311
Grasnelke 1474
Gratgal 881
Gratiola 958
Gräuling 159
Gray-plum 2044
Gregorinsholz 2049
Grenfel 1348
Grenſing 1152
Gretchen 1159
Grewia 1191
Grias 1924
Grieswurz 1243
Grifftfia 214
Grimmia 279
Grindwurz 1484
Griotte 3051
Grifchen 1629
Gritzel 1838
Grole, Colchicum.
Gröpspflanzen 1261 -
Grosseiller 1906
Grosseiller d’Amerique 1911.
Groſſularien 1905
Groffularia domeftica 1567
Grulo, Juncus effufus.
Grumaria 69
Grumato 150
Grundheil 996
Guaderella 1373
Guado 1393
Guajacum 1272
Guajera 2045
Guanabano 1256
Guanabanus 1335
Guao 1774
Guarea 1307
Guaxe 1700
Guayabo fylveftre 1929
Guayavo 1953
Guazuma 1204
Guckgucksblume 473, 1362
Guede 1393
Guenie 172%5
Guenot 2049
Guettarda 875
Guevina 1511
Guidonia 1307 »
Guignes 2053
Guilandina 1724
Guilielma 659
Guindoux 2052
Suinengras 405°
Guinga 1700
Guizotia 751
Sujaven
Gulancha, Menifpermum cor-
difolium.
Gullen 14%4
Gummi ammoniacum, Dore-
G. arabicum 1699 [ma.
G. bassora, Acaeia.
G. elasticum 1588
G. geddha, Acacia.
G. guttae 1433
G. kino, Drepanocarpus.
G. lacca, Ficus,
G.noftras, Prunus domelftica,
G. orenburgenfe, Pinus larix.
G. fenegal, Acacia.
Sumpeln 1120
Gum-tree 1503
Gum-wood 776
Gundelia 780
Gundelrebe 1059
Gundermann 1059
Gunnera 1551
Guͤnſel 1052
Gür: Ajchba um.
Gurjun, Dipt erocarpus.
Gurke 826
©. indifche 621
Guftavia 1929
Guttier 1434
Guttiferen 1420
Gwillimia 1239
Gymnadenia 475
Gymnema 1030
Gynmocladus 1708
Gymuogramma 324
Gymnofporangium 56
Gymnoftomum 275
Gyneftum 669
Gynopleura 812
Gypfophila 1360
Gyraria 113
Gyrocarpus 1514
Gyrogonites 220
Gyrole 133
Gyrophora 243
Gyropterides 322
Ei.
Haarmoos 285
SHaarfteang 1815. 2023
Habenaria 476
Haber 415
Haberwurzel 719
Habichtskraut 718
Habichtspilz 130
Habzelia 1252
Hacchie 1696
Hacopher 1885
Haden 1364
Häderich 1401
Hadhadh 1696
Haemasthus 542
Haematoxylon 1720
Haemodorum 527
Safer, Avena
Haftdolde 1803
Hagebuche 1541
Hagebutten 2021. 2065
SHagebutten-Birnen 2074
Hagedorn 2065
SHahnenfuß 1144
Hahnenfußgras 398
Hahnenkamm 998. 1469
Hahnenfopf, Hedysarum.
Hakea 1508.
Hakenlilie, Crinum,
Halberweed 745
Haleclidge 916
Halesia 927
Halicacabum 932. 1334
Halimeda 210
Halleria 976
Haloragis 1831
Halskraut 796
Halymenia 224
Hamamelis 1985
Hamelia 878
Hammerftraud985
Hauchinol, Nesaea falieifolia.
Hancornia 1050
Hanf 1552
Hanfnefjel 1060
Hanfwürger 992
Hantol 1310
Harmala 1265
Harpalyce 717
Härtern 1848
Hartheu, Hyperieum.
Hartig 2083
Härtling 2063
Sartriegel 1847
Harz 347
Hatzkrauf, Creffa.
Hafe! 1544
Haſelwurz 803
Hafenbrod 411
Hafenkohl 724
Hafenöhrlein 1797
Hafhifh, Cannabis.
Hauhechel 1640
Haufenblatt 627
Hauslaub 1966
Hauspilz 128. 134
Hautpilze 47
Hauswurz 1965
Haynea 779 _
Heaumes 2053
Hebenftreitia 1101
Hebradendron 1432
Hedfirfchen 1852
Heckſame 1642
Hedera 1861
H. terreftris 1059
Hedwigia 1764
Hedychium 501
Hedyerea 2041
Hedyotis 857
Hedypnois 788
Hedyfarum 1622
Heide 896
Heidelbeere 891
Heideln 894
Heilbienen 915
Heilbohne 1662
Heiligheu, Onobryehis.
BE —————
Heilwortel 1284
Heifteria 925
Helenium 745. 778
Helianthemum 1377
Helianthus 749
Helicomyces 69
Heliconia 515
Helichryfum 766
Helicteres 1224
Helirpfis 751
Heliotropium 1096
H. minus 1590
Helleborus 1155
H. albus 548
Hellenia 505
Helminthochorton 225
Helminthofporium 71
Helminthoftachys 31%
Helmfraut 1066
Helonias 549
Helofciadium 1831
Helofis 585
Helotium 115
Helvella 124
Helxine 1549
Hemerocallis 569
Hemimeris 973
Hemionitis 331
Hemionium 325
Hemloc 352
Hemp, indian 1034
Henbane, Hyofcyamus.
Hengs 413
Henne 1884
Henricea 1020
Henriettea 1899
He; atica 1149
H. alba 1369
Hepatica stellata 843
Hepaticae 264
Heppen 1961
Heracleum 1811
Herba amoris 1177
. britannica, Lapathum. ;
. cancri 1096
. epilhymi 1081
. moeroris 1601
. mufei 251
. poetica 1862
Sancti Petri 18%
. fentiens 1177
. Usneae 255
. verecunda 1177
. Verrucariae 1096
. viva 1177
Herbe & Charpentier.
H. aux Gueux 158
bb WE
20
H. maure 1373
H. à pique 745
Herbling 154
Hercules Keule 1281
Hericium 129
Heritiera 5277. 1205
Hermannia 1196
Hermas 1798
Hermel 756
Hermefia 1579
Herminium 479
Hermodaetylus 551
Herligen 1848
Hernandia 1514
Herniaria 1456
Herrenpilz 138. 161
Herreria 620
Herse 1272
Herzgefpann 1064
Herziame 1334
Hefperis 1400
Heſſen 1193
Heterotrichum 1898
H£tre 1547
Heu, griechifches 1637
H. thibetanifches 1839
Heuchera 1957
Heufchredenbaum 1702
Hevea 1587
Herenfrauf 318. 1876
Herenmehl 317
Herenfchwamm 138
Heymaffoli 925
Hibifcus 1217
Hickory 1751
Hiefen 1304. 2021
Hieracium 718
Higuera 1015
Hilpen 908
Himanthalia 233
Himantia 128
Himbeere 2014
Himmelsfchwaden 936
Hiobsthränen, Coix
Hippia 765
Hippocaftanum 1323
Hippocratea 1331
Hippocrepis 1621
Hippomane 1607
Hippophae 1497
Hippuris 343
Hiptage 1327
Hirnfrauf 1067
Hirſchbrunſt 88
Hirfchdorn 1745
Hirſchling 156
Hirſchwurz 1816
H., weiße 1805
Hirſchzunge 130. 330
Hirfen 405 4
Hirtella 2041
Hirundinaria 1031
Hirundo efculenta 225
Hobo 1777
Hobnim 934
Hoef-Blaad 1673
Hoffarth, 746
Hog-plum, Spondias.
Holcus 416
Holder 1849
Holderſchwamm 114
Holder, fpanifcher 1116
9. , welfcher 1999
Holigarna 1776
Holly, llex.
Holosteum 1357
Hölfche 1738
Holſte (der) 1465
Holunder 1853
Holzpflanzen 578
Homalium 809
Honde- Pinten 1277
Honigbiume 1274
Honigdoen, Gleditf£chia,
Honiggras 417
Honigtaubling 153
Hopea 928
Hopfen 1553
Hordeum 387
Horminum 1073
Hornblatt 343
Hornklee 1639
Hornkraut 1358
Hornstedtla 506
Horse-tail, Equifetum.
Hortenfia 1995
Hofta 569
Houmiri 1305
Houftonia 10%
Heuttuynia 601
Hovenia 1743
Hoya 1030
Hudblatt 798
Hufeijenflee 621
Huflattich 725
Hühnerdarm 1357
Huigan 1773
Huile de bois 1599
H de cade, Juniperus oxy-
cedrus.
H. de Graine 1745
H. de marmotte 2058
Huffen 1016
Hülfen 1738
Hürft 1738
Humbertia 1088
Humen 1488
Humirium 1304
Humulus 1553 .
Hundsfledhten 256
Hundskohl 1551 *
Hundspeterfilie 1827
Hundszunge 1092
Hungerblümchen 1395
Hungerkraut 1483
Hura 1607
Hursinghar, Nyctanthes ar-
bor triftis.
Hutchinsia 217
%
Hutpilze 126
Hutwerfer 88
Hya-Hya 1039
Hyacinthus 562
Hybanthus 1375
Hydnocarpus 1388
1 Hydnon 110
Hydnora 801
Hydnum 129
Hydrangea 1995
Hydrilla 445
Hydrocharis 448
Hydrochloa 412
1 Hydrocotyle 1792
Hydrodictyon.
Hydrolapathum 1482
Hydrolea 1076
Hydropeltis 452
Hydrophyllun 1075
Hydropiper 1356. 1479
Hydropterides 319
Hydrurus 193 ,
| Hygrocroeis 193
Hymenaea 1702
Hymenium 44
Hymenodictyon 869
Hymenophyllum 323
Hymenoftomum 207
Hymenula 112
Hyofeyamus 976
Hyoferis 722
Hypnum 294
Hypecoum 1415
Hyperanthera 1727
Hypericum 1370
Hyphaene 690
Hyphelia 77.
Hyphomycetes 59
Hyphydra 435
Hypnum 294
Hypochoeris 723
Hypoeciftus 801
Hypopitys 895
Hyporrhodius '136-
Hypoxis 526
Hypoxylon 101
Hyssopus 1057.
Hyfterium 92
I.
Ibaiariba 1684
lberis 1390-
Ibira 1252
lcaco 2045
leacorea 1127
Ieica 1761
Icicariba 1762
Sf, Eibe.
Igafure 1049
Soelfölblein : Gras 426
Soelpilz 129
Zgelskolben 587
Igname 612
Ignatia 1048
Hea 207
llex 1542. 1738
Ilecebrum 1455
Illieium 1236
llineis- Nut 1751
Hlofporium 54
Uy 420
Imbricaria, Mimusops.
Immenblatt, Melittis.
Smmerjchön 766
Immortelle; Gnaphalium,
Gomphrena, Helichryfum,
Xeranthemum.
Impatiens 1166
Incarvillea 1006
Incenfe 1763
Indigofera 1631
Indigo, wild 1677
Inga 1700
Ingwer 498
Inocarpus 1515
Inophyllum 1425
Intfia 1712. 1934
Inula 778
Ipecacuanha 849. 1375
1. alba 847
Ipo 1570
lpomoea 1087
Iresine 1467
Irgeln 1930
lriartea 667
Iris 535
Iron -wood 1280
Isaria 58
Isatis 1393
Isbor 1941
Ifchaemum 398:
lsertia 877
Isidium 249
Isnardia 1873
Isoetes 311
lsopyrum 1156
Isora 1225
Itea 1997 _ mr
JItoubou 1376- *
Itty-Alu 1563
Iva 754. 759. 1053
Iva-Catinga 1925
Ivaraneusa, Andropogon
fchoenanthus
Ivraie, Lolium temulentum
Ixia 530
Ixora 856
3.
Jaborandi 1268
Jabotapitu 1287
Jacapucaia 1920
Jacaranda 100%
Jacea 729. 1375
Jacea, Viola tricolor'
Jãcken 1266
Jacobaea 770
Sacobsleiter 1077
Jacobslilie 1077
Jacobsſtab 545
Jacquina 1124
Jager-boom 698
Jaka 1574
Jaksan 569
Jalappa 1084. 1488
Jamalgata 1591
Jamboesen, wilde 1927
Jambolana 1944
Jambolifera 1231
Jambosa 1947
Jambos sylvestris
Jangomas 1382
Janipaba, Genipa americana
Janji, Vallisneria alternifolia
Jaqua falsa 861
Jaqueira 1574
Jaquier 1571
Jaroba 1015
Safe 759
Ssafen 1196
Jasione 795
Jasmin, wild 1997
Sasınindaum 1038
Jasminum 1110
J. hirsutunm 876
Jatropla 1595
Jehikee, Cocos maklivica
2:
Jejerecon 1252
Jericho-Roſe 1386-
Serufalems : Kreuz 1367
Serufalems: Salben 196%
Sefushand 476
Jetaiba 1702
Jissara 675
Jocara 675
Soden 859
Johannia 739
Johannisbeeren 1905
Johannisblut, Hypericum
Johannisbrod 1715
Sohannisgürtel 317
Sohannisfrauf 1370, 1455
Johnia 1332
Joira 1206
Jonesia 1706
Jonidium, Hybanthus
Jonquilla 539
Josephinia 1013
Soffen 740
Jossinia 1941
Jubati 654
Sudasbaum 1702
Judasohr 114
Sudendorn
Judenkirſche 982
Sudenruthe 982
Judenſchwamm 138:
Jugeln 1331
Juglans 1749
Jujuba 1746
Jujubier 1746
Julibrissin 1700
Julpai, Elaeocarpus
Juncus 437
J. floridus 44
J. odoratus 399
Jungermannia 269
Sungfer im Buſch 1148
Juniperus 359
Jusquiame 976
Jussiaea 1874
Juftieia 1002
Juvia 1919
HK.
| Kadali 1894
Kaempferia 493.
Käfen 1702
Käferpitze 58
Kahn 193
Kaipa-Tfjira 1354
Kaiſerkrone 575
Kaiferling 170
Kakaterro, Dacrydium- taxi-
folum.
22
Kaki 935
Kaku-valli 1667
Kälberfropf 1802
Kalbenafe 670 _
Kali 1463
Kalinken 1857
Kaliſtrauch 1465
Kallftroemia 1272
Kalmia 903
Kal-Todda-Waddi 1724
Kammgras 395
Kanden-Kara 852
Kannenfraut 1367
Kapa-Mava 1784
Kapert 8233
Kappa-Kelengu 1086
Karim-Njoti 1288
Kartoffel 989
Käspappeln 1209
Kaffou-Khaye, Khaya.
Kath 1735
Katje-Piring 885
Katong 485
Katou-Tfjaca 861
Katou-Tfjeru 1776
Kaͤtzchen⸗Baͤume 1532
Kagenfraut 1054
Kagenmünge 1057
Katzenpfbtchen 766
Kagenwedel 312
Kauki 945
Kaufen 795
Kelengu 614
Kelke 748
Kellerhals 1496
Kellertuch 72
Kellor-boom 1728
Kelp, Fuci.
Kerbel 1800
'
Kidar patri , Limonia lau-
reola.
Kiefer 346
Kirnbaum 346
Kienporjt 898
Kienruß 347
Kiki 1593
Kilam 1710
Kille 76 .
| Kinarbaum 1204.
Kino 1486- 1675
Kinfchen 923
Kintfcheibeere 2048
Kirhenpalme 367
Kirganeli 1601
: Kiri 1006. 2771
ferum.
| Kiriwalla 1903
| Kirfche 2046
ı Kirjchen, Barbados 1330
Kirfchlorbeer 2047
Klammen 1995
| Kiapperhälfe 1641
Kiatfchrofe 1418
Kiebe 1080
Klebgras 394
| Steberaut 843
| Klee 1635
Klee, ewiger 1638 k
Klee, fpaniicher, Onobrychis.
Kleebaum, Cytifus,.
Kleinhovia 1204
Kleinia 769
Kleifterfchimmel 65
Kleppeln 782
Kiette 730
Klimme 1865
Kiinnen 1180
Kermesbeeren’ 1476. 1455.1543| Kliffen 752
Kernen 370
Kernobft 2072
Kernpilze 90
Kerria 2024
Kerzenbaum 920
Ketmia 1221
Keule 1521
Keufenbäume 353
Keulenpilze 120
Keuſch⸗Lamm 1105
Keyfer-Vrengde 927
Khaya 1303
Kheu 1775
Kiamis 1529
Kiate-boom 1109
Kicher 1653
K., wilde 1627
Kloöder 228
Knabkräuter 463
Knauel 1455
Knautia 784
Knede 1744
Kneden 1792
Kneyen 1978
Knieholz 347
‚Knigthia 1508
Kniphofia 566
Knippa 1339
Knippen 1333
Knoblaud 555
Knollenblume 1155
Knollenfraut 1626
Knopfflechten 247
; Knopftraut 784
este nn an et A En .
Knoppen 1296
Knoppern 1543’
Knören 1905
Knörpel 1964
Knorpelblume 1455
Knorpelfraut 1467, 1965
Knotenblume 541 ‚
Knotenmoos 293
Knbterich 1478
Knotgrafs, Ulecebrum.
Kohl 140%
Kohlbaum 769
| Kohle 137°.
Kohlpalme 674
| Kohlrabi 1404
Kolbenhirſe 405
Kiriaghuna, Gynmnema lacti- Königsbaum 1515
Königsferze 672
Koͤnigspitz 141
Konni 1658
Kopfpflanzen TEL
Kork 1542
Korn 391
Korublume 729
Kornfäule 49
Koffen 790
Kragenblume 767
Krähendeeren 1839
Keähenfuß 1472
Krameria 1294
Krampfdiſtel 733
Krandeere 8%
Kranichichnabel 1171
Krapp 844
Krappe 841
Kräuterfüs 1656
Krausbeere, Grossularia.
Krebspdiftel 733
Krebskrauf 1455. 1589
Krebsſcheere 449
Kremling 159
Kreffe 1392
Kreſſe, indifche, Tropaeolum.
K. türkifche, Tropaeolum.
Kreffen 1390
Kreuzblume 1292
Kreuzblumen 1383 r
Kreuzdorn 1744
Kreuzkraut, Senecio.
Kreuzkraut, gütdenes 842
‚ Kreuzwurz 769
Kriechen 2055
| Krigia 722 .
\ Krimpbonen 1665
| Kroeselingen’814
Kroes-Stern 573
Kronen⸗Nüſſe 1288)
Kronwide 1621
-Kroon-Notın 1288
Kropfklette 754
Kropfwurz 1827
Krötenpilz 168
Krötenihwamm 145
Krubut 802
Krulfarren 327
Krummhals 10%
Krummholz 347
Kruppen 1671
Kua 498. 500
Küchenſchelle 1150
Kugel:Amarant 1466
Kugelblume 783
Kugeldiftel 736»
Kugelpilje 8
Kuhbaum 1571
Kuhnen 1676
Kuhpilz 137. 140
Kuhichelle, Pulsatilla.
Kuhmweizen 997
Kümmel 1834
K. römiſcher 1807
Kunze 112
Kürbſe 830
Kürbſen 818
Kürbſenbaum 1014
Küren 1428
Kuteera, Cochlospermum go8-
*
Kutsjinas, Gardenia
sypium.
L.
Laar 1562
Labaria, Dracontium
Labiaten 1062
Labiatiflorae.
Labkraut 842
Lablab 1664
Laburnum 1645
Lacca, Ficus
Lachenalia 562
Lachenknoblauch 1053
Lachnanthes 527
Lachnea 118
Lacis 342
Lackkraut 1167
Lacmus 249
Lacrigenfaft 1646
Lactuca 718
Ladanum 1061
Lafoensia 1887
Lagenaria 81
Lager 47
Lagerstroemia 1886
Lagetta 1495
Lagoecia 1796
Lagondium 1106
Lagopus 1635
Lagurus 393
ahnen 1242
Laiche, Lieſchgras
Laichkräuter 341
Lambrusca 1870
Laminaria 231
Lamium 1059
Lamiunı luteum 1061
L. majus 1550
Lampertsnuß ‘2016
Lampone 2016
Lampsana 721
Lanaria 527
Lance 1314
Lanciola, Plantago
Landra 1386
Lanquas 505
Lansium 1310
Lantana 1104. 1854
Lapageria 624
-Lapathum 1483
Lappa 730
Lappago 398. 1212
Lappenblume 1415
2appenfarren 310
Sappenpilze 112
Lappio 1147
Lappula 1090
L. hepatica 2004
Laranjeiro 1269
Lärche 349
Lärchenpilz 133
Lardizabala 1243
Larese, Pinus larix
Larice, P. larix
Larix, Pinus
Laſchen 264
Laserpitium 1805
Lasiobotrys 102
Lasiostoma 1049
Lathraea 992
Lathyrus 1655
Latte di Gallina, Ornithoga-
lum
Lattich 718
Saubmoofe 272
Laubpflanzen 951
Lauch 555
Sauce 554
Läuchel 1400
Laugenblume 761
Laugeria 875
Laurei 90%
Laurelia 031
E
|
)
| Laureneia 220
—* 1496 ._
Laurier-cerise 2048
Laurier-rose 1037
Laurocerasus 2047
Laurus 1522!
L. tinus 1856
—— 1161
Laͤuſekraut 999. 1156
Laäuſeſamen 548
Lavandula 1058
Lavatera 1211
Lavendel 1058
Lavendelgras 394
Lavoifieren 1891
Lawsonia 1884
Lazzarolo 2068
Leadwort, Plambago
Lebbeck 1700
Lebensbaun363
Seberbalfam 758. 938
2eberblume 1149
Reberflette 2004
Leberkraut, Anemone.
Lebermoofe 264
Leberpilz 131
Lebona 1763
Leceio, Quercus ilex
Lecanora 254
Lecidea 243
Lecythis 1919 ,
Lecythopsis 1921
Leda 200
&ederblume 1278
Lederholz 1494
Lederpilz 135
Ledon 1378
Ledum 906
Leea 1863
Leersia 278. 403
Legno santo 935
Leimfraut 1360
Sein 1173
Leinblatt 1499
Leindotter 1395
Seinfrauf, Linarla.
Lemanea 191
Lemna 337
Lennen 13%6
Lens, Ervum
Lente 1652 ;;
Lentibularien 957
Lentille 1652
Lentiscus 1756
Leocarpus 81
Leonotis 1065
Leontice 1412
24
Leontodon 715
Leontopetalum 1412
Leonurus 1064
Leotia 123
Lepidium 1892
Lepiota 160
Lepraria kermesina 192
Leptomitus 197
Leptospermum 1932
Leptostroma 9I
Leskea 290
Leucadendron 1509
Leuchte 1064. 1090
Leuchtpilze 447
Leucojum 541
Leucopogon 890
Eeucosporus 136. 150
Levcoje 1399
Levisticum 1809:
Rewat 1405 '
Liane amere, Abuta candi-
cans
L. brulee 1741
L. ä enivrer 1649.
L. à grapes 1008
L. papaye 1605
L. rouge 1248
Lianen 1005
Liatris 740
Libanotis 1826: °- -
Libanus 1763
Libidibi 174
Libo, Taxus
Licania 204F
Licea 81
Lichen islandicus 359
L. roseus 54
Lichenes, Flechten
Lichtensteinia 1838.
Lichtnelfe 1363
Lickt 1149
Licuala 689
Liebes apfel 98%
Liebſtockel 1809
Lief-blaad 1724
Liege 1542
Liene 1153
Lienen 8ll
Lieſche 39
Lignum agallochi 1513-
L. aloes 1513
L. aloes spurium 1586
L. colubrinum 888. 1045
L. papuanum 1540
L. rhodium 1086
L. serpentinum 104#
Ligtu 637°
Ligularia 1585. 1711
Ligusticeum 1805
Ligustrum 1119
L. Dioscoridis 1884
Lilago, Syringa
Lilas 1116
Liliaco 552
Lilien 564 -
Lilio-asphodelus 569
Lilio-näreissus 541
Lilium 575
L. indieum 540
Limetta 1317
Limodorum 471, 482
Limon 1317
Limonia 1312
Limonium 1474
Limosella 957
Limmen 667
Limnanthemum 1617
Linaria 969
L. aurea 776
L. scoparia 1461
Lindar 1716
Linde 1189
Linden 1186
Lindleya 2028
Lingen 1005
| Lingoum 1674
Lingua 131
Lingua cervina 330
Linnaea 1850
Linophyllum 1499
Lino delle Fate, Stipa
Linfe 1652
Linſenpilze 92
Linum 1173
Linza 196
Liparis 481
Liplap 676‘
Liqueur aux Creoles 1427
Liqueur Noyau, Convolvulus
dissectus
Liquidambar 1538
Liquiritia 1646
Liriodendron 1238
Lis, Lilium
Lisca, Cyperus longus
Lisianthus 10%
Lissanthe 891
Listera 468
Lita 1022
Litchi 1342
Lithi 1772
Lithospermum 109%
Litsea 1574
Lithraea 1772
Littorella 1471
Liuta 637
Liveche 180%
Loasa 808
Loba 1297
Lobelia 791
Lob-Halsen 1213
Lobus 1665
L. brasilianus 169&
L. echinodes 1725
Löcherpilz , Boletus
Lochfarren 320
Lock 1148
Locke 1075 *
Loecust-tree 1650
Lodoicea 691
Loöffelkraut 1395
Loͤffelſchote 1397 |
Lohbaum 920
Lolch 386 >
Lolium 386
Lomaria 33}
Lomatia 1506
Lomentaria 218
Lonas 762
Lonchitis 328
Lonchocarpus 1649:
"Longan 1343
Lonicera 1852
Lontarus 695 y
Loosestrife, Lythrum.
Lopezia 1877
Lophium 94 i
Loranthus 1846
Lorbeer 1522
Loren 1516
Loreya 1899
Lorfchen 1575
Lotus 457. 935. 3639, 1746
L. odoratus 1637
Lotwurz 1095
Lbwenmaul 968
Löwenzahn 715
Lucerne 1638
Lucienholz 2049
Lucinium 1758
Luck 1150
Lucuma 949; 152}
Ludolfia 419
Ludwigia 1873:
Luffa 824
Luftbaum 1277
Lunaria 1394
Lungenflechten, Stieta
Lungenfraut 1094
Lupinella 1644
Lupinus 1658
Lutatia 2052
Lutum 1373
Luyfelboom 1034
Luzula 438
Luzuriaga 624
Lychnis 1362
Lycium 985
L. indieum 1696
Lycoetonum 1162
Lycogola 82
Lycoperdon 85
Lycopersicum 989
Lycopodium 316
Lycopsis 1093
Lycopus' 1054
Lygeum 394
Lygodium 320
Lyme-Apple 936
Lysimachia 964. 1875
L. Plinii 1882
L. purpurea 1882
Lysurus 88
Lythrum 1881
Re.
Maagde-Kruid 1666
Maagde-Lynen 1602
Maagden-Lot 1004
Maaßliebe 775
Maba 933
Mabea 1588
Maccaw-tree 657
Macassari 1501
Macaüba 657
Macaya 657
Macerone 1842
Machamona 1015
Machaonia 847
Maeis 1518
Maclura 1566
Macoucou 943
Macrocnemum 86%
Macrolobium 1702
Macrocystis 236
Macrotys 1165
Madablota 1328
Madder 858
Madder, Rubia tinetorum,
Mädeflig 2026
Maädhuca 91
Madia 744
Madori 1030
Madreseeva, Caprifolium
Maduga 1671
Maesa 1124
Magenwurz 597
Maggengo 149
Maggio , Viburnun opulus
Magnolia 1239°
Magnugola 1804
Magonia 1333
Maguey 638
Mahagony 1302
Mahaleb 2048
Mahwah-tree 941
Maiden-Plun: 1774
Mailosina 1354
Mais 400
Majanthemum 625
Majoran 1069
Makula 1381
Malabathrum 1523
Malacca Schambu 1948
Malach, Cannabis.
Malague 2049
Malambo 238
Malamiris 604
Malaxis 480
Malchen 715
Malebo, Mahaleb.
Malesherbia 812
Malicorium 2039
Mallotus 1592
Mallow, Malva
Mal-Naregam 1312
Malochia 1665
Malope 1212
Malpighia 1329
Maltheſerpilz 584
Malum indieum 1748
Malus 2081
M. medica 1317
M. rosea 1250:
Malva 1209
M. arborea 1211
Malvafierfraut 758
Malvaviscus 1224
Malvone 1211
Maman-Cacao 1608
Mamaoeira 836
Mamee-tee 950
Mammea 1426
M. aquatica 1926
Mamnillaria 1912
Mamoeira 950
Manabea 1110
Mancinella 1608
Mandelbaum 2059
Mandelpaime 666
Mandiocca 1597
25
Mandole di Terra, Cyperus
esculentus
Mandorlo, Amygdalus
Mandragora 983
Mandsjadi 1690
Mandubi 1682
Manga 1781
Manghas 1044
Mangifera 1779
Mangi-Mangi 923
Maugium album 918
. tandelarium 921
. caseolare 1953
. eelsum 9233
. ferreum 1121
. fructicans 1121
. porcellanicum 1183
Mangle 918
M, zaragoza 912
Mangold 1462
Mangoftan 1435
Mangostana celebica 1435
Mangrove 920
M. white, Avicennia tomen:
tosa
Manica 662
Manicaria 661.
Manihot 1596
Manil-Kara 947
Manioca 1597
Manja-Pumeram 1113
Manna 1115
SM. von Brianeon 349
Manna:Klee 1624
Mannsſchild 960
Mannstreu 1795
Manobi 1683
Mansara 1748
Mausbonen 1672
Manfchette 44
Mao 1781
Maellahola 924
Maple 1320
Mappa 1579
Maprounia 1586
Maqui 810
Maranta 511
Marathron 1814
Marathrum 342
Maregravia 143
Marchantia 267
Margarethe 1093
Margen 480
Margosa-tree, Melia azeda
rachta
Margyricarpus 2004
Marianus 731
BESSSE
29
Mariea 534
Mariengens 403
Marienveilhen 798
Marillen 2058
Maringras 393
Marisana, Melongena
Mariscus 431
Marking-Nut 1782
Markpflanzen 31
Marmaleiro do Mato,, nf
ria ulmifolia
Marmeleira 1316
Marmelos 1315
Marmite de Singe ‚1920
Marotti 1381
Marquisas 816
| May-Apple 1411
|
|
|
i
Mayblume 625
Mayblumen:Bufc 903
Mapyenfarren 319
Mayenträubel 319
Maytenus 1725
Mazi 1645
‚ Mazzuchell, Alopecurus
Meadia 963
Medeola 621
Medica: 1638
Medicago 1637
Medicinier 1595
Medinilla 1897
Medlar 2070
Meerfenchel 1822
Marrone, Gaftanienbaum 1543, Meerfohl 1388
Marronelle 2052
Marruca 1743
Marrubium 1063
M. aquaticum 1054. 1063
Marsdenia 1031
Marsh-Elder 755
Marsilia 310
Martagon 576
Martynia 993. 1012
Marum 1054
Marunfen 2056
Maruta 757
Marvel, Mirabilis
Maschalocarpus 280
Masholder 1321
Mafchenill-Baum 1610
Masse au bedeau 1386
Massoy 1529
Massonia 554
Massue d’Hercule 1282
Maftirbaun 1736
Mästix-tree 939
Maftfraut 1356
Mates 1726
Matricaria 760
Matrisylva 843
Matthiola 875. 1399
Mattfiimmel 1834
Matzen 54
Mauerpfeffer
Mauerraute 329
Mauhlia 571
Maulbeeren 1564
Maurandia 970
Mauritia\ 654
Mausdorn 619
Mausöhrlein 719
Mauve en arbre 1219
Mavacure 1049
ee — — — — ——— — — — —— — —
|
Meer:Lavendel 1474
Meerling 1592
Meer: Peterfilie 1883
Meerrettig 1395
Meerfenf 1387
Meerträubel 355
Meerwermuth 759
Meerzwiebel 560
Meesia 292, 1286
Mehlbeeren 2068
Mehlbirnen
Mehlblume 743
Mehlfäßchen 2065
Mehlthau 103
Meiſterwurz 1795. 1817
Mejogrolin, Lithospermum
Melaleuca 1936
Melampyrum 997
Melanconium 54
Melanorrhoea 1774
Melanoxylon 937
Melanthesa 1602
Melanthium 1158
Melanzana, Melongena
Melar 1716
Melastoma 1893
Melde 1457
Melden 1456
Meles 1899
Meleze 349
Melia 1114. 1305
Melianthus 1274
Melica 410
Melicocca 1340
Melilobus, Gleditschia
Melilotus 1636
Melina, Pca aquatica
Melinum 404
Melissa 1070
M. turcica 1071
Pe SE Ber > Te u Een EI
Melittis 1071 '
Melo 828
Meloeactus 1911
Melone 828
Melonendbaum 83 -
Melonenkürbſe 831
Melon epineux 1912
Melongena 989
Melopepo 831
Melothria 821
Membrilo 1930
Memeeylon 1903
Mendoni 573
Mengehvurz 1484
Menispermum 1244
Mentha 1054
M. sarracenica 765
Menthastrum 1055
Mentzelia 807
Menyanthes 1047
Meratia 2037
Mercurialis 1577
Mercurio do Campo, Eıythro-
zylum suberosum
Mergelpil; 135
Meriania 1892 .
Meridion 184 n
Merisier 2052
Merk 1837
Merfe 1822
Merren 342
Mertensia 321
Merulius 143 239
Mesembryanthemum 1973
Mesogioia 198
Mesopus 144. 151
Mespilus 2069
Mestica 1694
Mesua 1424
Mesues 758
Metel 978
Methonica 572
Metrosideros 1933
M. amboinensis 1713
M. macassarensis 945
M. spuria 4287
Metroxylon 650
Metuan }492
Mettern 1848
Meum 1823
Meurier d’Inde 872
Meyer 1468
Meyerich 1357
Meynia 877
Mezereum 1496
Michauzia 799
u
Michelia 1241 Mokusin 89
Miconia 1899 Molago-Codi, Piper nigrum
Micrasterias 187 Molesini, Valeriana olitoria
Microchloa 386 Molinaea 1337
Miere 1356 Molinia 410
Miguardise 1359 Möllen 2057
Migniotte, Reseda odorata | Mollinedia 2034
“ Mikania 72 je Mollugo 1354
Mirchpeterling 1817 Molterbeere 2014
Milchpilze 154 “ | Moluccella 1065
Milchſchelm 99 Moly 557
Milium 402 Mombin 1777
M. solis 1094 Momolini 1147
Milk-wood 791 Momordica 825
Milkwort, Polygala Monarda 1074
Millefolium Mondbohnen 1671
Millefolium aquaticum 322 | Mundraufe 318
Millegrana, Herniaria Mondveilhen 1394
Millegranum 1456 Monnieria 1267
Milleria 747 Monilia 66. 71
Millingtonia 1009 Monke 795
Milnea 1310 Monnina 1294 ,
Miliosole, Lithospermum Monocotyledonen 377
Milzadella 1060 Monodora 1351
Milzfarren 324, Monopetalae 708
Milzkraut 333. 330, 1987 Monotropa 895
Mimosa 1691 Mantia 1350
Mimulus 998 Montinia 1878
Mimusops 94 « Moosbeere 893
Minuartia 1356 ' Moos, isländiſches 259
Mirabellen 2056 Mooſe 177. 260
Mirabilis 1488 Mootha, Cyperus rotundus
Mirichi 655 Moquilea 2042
Miso 166] Moraea 534
Mifpel 2069 Moral 794
Mifpeln 2064 Morchella 125
Miftel 1845 Morcheln 120
Mistletoe, Viscum Mordſchwamm 157
Miſtpilz 145 Morella 988. 1432
Mitella 1939 Morgenftern 861
Mithridatea 2035 Moriche 655
Mitraria 1925 Morilje 655
Mnium 292 | Morina 786
Mocanera 932 Morinda 871
Mode 584 Moringa 1727
Modecca 813 Morisonia 1409
Moder 63 Moronobea 1480
Modira 1046 Morsus diaboli 448
Moggori 1112 M. ranae 448
Mognos 1340 Mort aux rats 878
Mohn r Mortella 1941
Mohne 1413 Morus 1564
Mohoe, Hibiscus arboreus
Möhren 1799
Mosambe 1408
Mosca, Seirpus maritimus
M., weiße 1812 | Moschata 1371
Mohrhirſe 406 | Moschatellina 1858
Mohria 321 ı Mougeotia 201
Moinson 835
27
Mouli-Ila 1280
Mount-ain Ash, Sorbus au-
cuparia
Mountain-Tea 899
Monreiller 1329
Mouriria 1904
Moussache 1598
Mousseron 149
Moutan 1164
Moutarde 1402
Moutouchi 1674
Mucedo 62
Muche 59
Müdenfang 1562
Mucer 62
Mucuna 1665 _
Mudar, Calotropis gigantea
Mudarium {030
Mughetto, Convallaria
Mughus 347
Mugo, Pinus mughus
Muhren 1870
Muhucunda 119
Müllen 1100
Mulli 1773
Mummeln 453
Mündia 1295
Mundrofe 1211
Mungo 1661
Mungos 888
Munjeeth, Rubia cordifolia
Muntingia 119%
Münze 1054
Murchenkraut 1379
Murier 1564
Murraya 1313
Murucuja 813
Musa 517
Muscari 563
Museatier 1518
Muscatine 1869
Mufentnuß 1518
Mufcatnuß von Santa Ge,
Myristica otoba
Muschini, Muscari
Museipula 1367
Muscus capillareus 287
M. catharticus 318
M. cinereus 257
M. cranii 255
M. cumatilis 257
Mushroon, Fungus
Musk-wood 1307
Mussaenda 882
Mutellina 1824
Mutisia 738
Mutterharz 1808
28
Mutterkorn 50
Mutterkraut 760. 2002
Mutternelfen 1946
Mutterwurz 1795
Mutter-Zimmet 1528
Muzy 520
Myagrum 1383. 1393
Mycelium 44
Mycoderma 193
Myelomycetes 90
Myginda 1736
Myonima 874
Myoporinen 1108
Myoschilos 1502
Myosotis 1090.
Myrcia 1943
Myrica 356
Myricaria 1980'
Myriophyllum 344
Myristica 1518
Myrobalanen 908. 2055
Myrobalanus 1602. 1777
Myrodendron 1304
Myrospermum 167%
Myrothecium 76
Myroxylon 1679 _
Myrrha 1524. 1760
Myrrhis 1799:
Myrsine 1121
Myrtaceen 1916
Myrteir 1940
Myrto-cistus 1371
Myrtus 1940
Myza 1099
‚ Myxotrichum 73:
Myxofporium 53
Myxothecium 76
R..
Nabca 1748
Nabelkraut 968
Nachtblume 876
Nachtkerze 1876
Nachtſchatten 987
Nachtviole 1400
Nadelhblzer 345
Nadelkraut 1801
Naden 1297
Naematelia 113
Naga-mu 1704
Nagassarium 1424
Nageia 357
Nägelein 1944
Nägelein:Nuß 1522
Nägelein: Pfeffer 194%
Nägelein: Pilz 148, 152
Nägelein : Wurz 2006
Nagelkraut 2003
Naghawalli 888
Nagkesur, Mesua ferrex
Nai 1666
Najaden 337
Najas 340
Nallen 807
Namatofpora 53
Nanarium 1767
Nanca 157&
Nandi 1039
Nani 1934
Napellus 1161
Napha 1318
Napoleona 937
Napus 1406
Nareiso a Campanelle, Leu-
cojum
Nareissus 538
Nardex 1819
Nardoftachys 789
Nardus 385. 398
N. celtica 788
N. indica 789
N. montana 788
Rarfen 337
Rarrenballen 1286
Nartheeium 551
Narum 1254
Nafaviaceen 737
Nasturtium 1397
N. horterise 1392
N. petraeum 1988
N. pratense 1398
N. valentinum 1387
Nati Schambu 1949
Natterkopf 1093
Natterwurz, Bistrita-,
Natterzunge 318-
Nauclea 861 r
Näven 607
Navette 1405
Neckera 288
Nectris 452
Nedum Schetti 1904
Neem-tree, Melia azedarachta
Nefle 2044. 2070
Neflier 2070 &
Negerhirfe 466
Negretia 1665
Nehai, Angiopteris evecfa
Neli 1625 .
Nelken 1355. 1944
Nelfenbaum 769
Nelkengras 1357
Neli-Pouli 1606
Nelumbium 460
Nemolapathum 1483
-
a
Neottia 469
Nepal Cherris, Cannabis
Nepenthe 1553
Nepenthes 1367
Nepeta 1057
Nephelium 1341
Neptunia 168%
Nerium 1036
Nerprun 1745
Neslia 1385
Nefpolo 2070
Neffeln 1548
Neunfpigen 1459
Neurada 022
Neurocarpum 163F
Neurochlaena 745
Nhandiroben 832
Nicandra 982
Nicotiana 980
Nicou 1649
Nidularia 108
Nidus avis 46%
Niele 1153
Nielen 1143
Nielle 49, 1157
Nierenpflaumen 1191
Nieren-Pruymen 119F
Nießkraut, wildes 470:
Nießwurz M55
Nießwurz, weiße 548-
Nigella 1157
Nigellastrum M57
Nigredo 50
Nigritella 476
Niirvala 1410
Nil 1087. 1633:
Niliea 1602
Nimbo 1306
Nin Sin 1838
Ninzola, Hafelnuß'
.| Nipa 610
Niphobolus 325°
Nipis 1319
Nippeln 90
Nirmulee, Stryehnos pota-
torum
Niruri 1601. 1603'
Nis - berry 948
Nifpero 948
Nissolia 1672
Niti-Todda 168%
Nitraria 1978
Nivenia 1510
Niren 450
Njota 1027
Noben 1993
Noce 1749
Noeciola, Haſelnuß
Nocciolo, Corylus;
Nodularia 210
Noel- Valli 1673
Noisette 1546
N. purgative 1596
* Noisettier 1605
Nolana 1088
Noli tangere 1167
Nollen 9
Nonatelia 873°
Nopal 1907
Norantea 1429
Norna 481
Nosi 1106
Noftoc 196
Notochlaena 223
Novella 1222. 1823
Naces purgantes 1595
Nuclei pinei molucei 1591
Nuclei Pini, Pineolen
Nucula terrestris 1835
Nugae 1799
Nugaria 1722
Nuli- Tali 1555
Nummularia 964
Nuphar 456
Nug 1749
Nußdolde 1839
Nußpflanzen 1451
Ochna 1286
O. squarrosa 1934
4 Ochroxylumn 1278
Ochſenauge 757
Ochſenzunge 1091
Ocotea 1525
. Oeuli asinini 1666
Ocymum 1067
Ddermennig 2003
Odonthalia 223
J— 202
Oeillet 1358
Oenanthe 1827
Oenocarpus 672
Oenoplia 1748
Oenothera 1876
Ohmblatt 1484
Ohnblatt 895
Si, Oliven 1117
DL, Provencer 1117
Olax 921
Olbaum 1116
Oldenburgia 739
Oldenlandia 858
Olea 1116
O. malabarica 1306
Oleander 1036
-| Dleafter 1499
Oleo di Marmotta 905
Oleum bergamottae 1318
29.
Omphalo carpon 942
Omphalobium 1277
Omplralodes 1093
Onagra 1875
Oncophorus 280
Onguent pian 1009
Onobrychis 1622
Onoclea 332
Ononis 1640.
Onopordon 733
Onoseris 738
Onosma 1095
Onygena 76
Opegrapha 243
Operculum 262
Ophioglossum 318
Ophiopogen 627
| Ophiorrhiza 887
Opobalsamum 1758
Opocalpasum 1702
Opopanax 1817
4 Oppio 1321 °
Opulus 1856
Opuntia 1908
Orach, Atriplex hortensis
Drange 1318
Drangenmeloue 823
Orcanette 1091
Orchiden 466
Orchidium 481 »
Orchis 472
Orchidocarpum 1255 i
Orelha de Gato, Hypericum
connatum
Orelha de Onga, Cissampe--
0. templinum 348 los ovalifolia
Olibanum 351. 1763 Oreocallis 1506
Dlive 1117 Oreodoxa 667
- Oreoselinum 1816
Orge, Hordeum r
Orgel 151
Origanum 1068
Orlean 1379
Orme 1555
Ornio, Convallaria bifolia
Ornithogalum 559
Ornithopus 1620
Ornus 1114
Orobanche 991
Orobus 1654
Oronge 165. 168. 170
Orontium 588. 969
Orris-root, Iris florentina
Nutmeg 1252
Nux barbadensis 1596
Nux Ben, Moringa pterygo
fperma
. cathartica 1596
. caryophyllata 1522
. malabarica 1208
. maldivica 695
medica 695
. muluccana 1599
. mofchata 1518
vesicaria 1733 Oliven, wilde 1499
. vomica 1045 Olivetier 940
N. zeylanica 1207 | Olivetta, Liguftrum
0. cyprinum 1885
0. neroli 1318
O. rusei 1537
0. Syro 399
J
Olivebark -tree 917
Olivella 1283
Olivella, Daphne alpina
Olivello 1498
N. nigra 1099 Oignon, Cepa Ophiefcorodon 556
Noyer 1749 Oil-nut 1502 Ophioxylon 1041
Nucariae 1451 Oil-tree 1 Ophrys 477
Nuces behen 1728. Okra 1220 Dpium 1419
Nut Grafs, Cyperus hydra O. castoris 1593 3
222222222
Nyalel 1310 Olivier de Boheme 1499
Nyckagincen 1488 Olmo 1555
Nyctanthes 1112 Slpalme 659
Nymphaea 456 Stfenich 1810. 1817
Nyssa 1503 Olus atrum 1842
©. ‘0. erudum 1035
Obſtgras 430 0. sanguinis’614
Dceln 1285 Omphalea 1604
30
Orseille 249. 254 P. de Montagne 1186 PBappeln 1209
Orthotrichum 288 Palieurea 851 Pappus 712
Oryza 403 Palillo 1953 Papyrus 432 ,
Orzo, Hordeum Paliurus 1743 Paradiesapfel, Lycopersieum
Osbeckia 1891 Pallancino, Asperula arvensis) Paradiesfeigen 517
Oscillatoria 188 Palma comon 674 Paradiesholz 1513
Oseille 1175 P. dolce 666 Baradiesfürner 507
©. de Guinde 1222 P. d’Igresia 367 Paradys- hout 1711
Dfen 319 P. real 666 Paraguay » Thee 1739
Osmunda 319 Palmetto 685 Paranites 1694
Ossaea 1897 Palmier parasol 689 Parasol 162
Osteospermum 771 Palomet 159 Pardalianches 769
Oſterlucey 804 Palo de vacca 1571 Pareira 1243
Ostruthium 1317 Pampoecino, Cyclamen Parelle 254
Dswego-Thee.1075 Päna 698 Parenchymariae 3]
Osyris 1502 Panace, Heracleum Parietaria 1549
Otanthera 1895 . Panaces 1818 Parillo 243
Otanthus 762 Panais 1812 Parinarium 2043
Dtte, Alnus Panaya 1591 Paripou 659
Ottelia 448 Panax 1858 Paris 620
Dtten 655 Pancaciuolo, Gladiolus Parkia 1692
Otterwurz 1481 Pancratium 839 Parkinsonia 1717
Ottonia 965 Paneneulio 1175 PBarmänen 2087
Ouai 669 Pandakaki, Gardenia thun | Parmelia 255
Ouruparia 862 bergia Parnassia 1369°
Ovi 655 Pandanus 607 Paronychien 1455
Oxalis 1175 ’ Pandi-Pavel 1826 Paropsia 812
Oxyacantha 2066 Pangium 1381 Parqui 986
Oxycarpus 1434 Panicaut 1796 _ Parrang 1694
Oxycedrus 360 Panicum 405 Parsnep 1812
Oxydendrum 899 Panke 1552 Parthenium 755. 760
Oxyschoenus 438 Pankilang 1714 _ Partridge -berry 899
Ozonium 73 Pannagam 1593 Partridge - wood, Heisterla
| Pannocchina, Dactylis glome-}] coceinea
rP. rata Passae 1559
Paalen-boom 1338 Panocella, Alopecurus Passara 1376
Pabbio, Airae Panococo 1687 Passerina 1491
Pacai 1701 Pansari 677 Passe-Rose 1211
Paehira 1226 ' Panthorum Passe - Velours 1470
®achyma 106 Pantoffelblume 966 Passiflora 814
FPachyrrhizus 1664 Pantoffelholz 1542 Paſſionsblume 874
FPacourina 779 Panzera 1707 Passulae 1869
Pacuria 1049 Ban? Pao d’arco 1008 Pasta guarana 1337
Padus 2047 Pao do Brasil 17% ° Paste 150
Paederia 848 ' Bapageybaum 924 Paſtel 1393
Paeonia 1163 Papari 8% Pasteque 830
Paera, Scirpus maritimus Papaver 1418 Pastilles du Serail 1696
FPaeru 1662 P. corniculatum 1417 Pastinaca 1812
Pagaye 1687 Papaw -tree 1255 Pastisson 831
Pajana, Anthoxanthum Papaya 835 Pastriciano 1804
Pajetta, Agrostis spica venti) Papeeta, Strychnos St. Ig-! Patata 959
Pala 520. 1036 natii Patavoua 673
Falapatta, Wrightia antidy-| Paperina, Alsine media Patellaria 95
senterica Papierblume 727 Patientia 1358. 1483
Paleino, Anthoxanthum Papierſchimmel 73 Pattern 1300
Paleo, Festuca pratensis Papilionaceen 1619 Paullinia 1336
Paletuvier 920 Bappel 1535 P. asiatica 1285
P. polyphylla 1335
Bautfenbeeren 2015
Pavana 1591
Pavarina, Anagallis
Pavarina. Veronica arvensis
Pavetta 856
Pavies 1963
Pavonia 3031
Pavot 1418
Paya 632. 1598
Pean, Calophyllum angusti-
folium
Pecan-Nut 1751
Pech 347
Peche 2062
Vechnelke 1361
Pedacciola, Plantago
Pedalium 1012
Pedicularis 999
Pedocchi 1147
Pe do morto 1410
Peer-Alu 1561 _
Peer- Kandel 920
Peganum 1265
Pekea 1324
Pela 1955
Pelargonium 1171
Peloria 969
Pelou 1929
Peltaria 1385
Peltidea 256
Pemphis 1883
Penaea 1512
Penicillaria 405
Penicillium 67
Pennisetum 405
Pensee 1375
Pentadesma 1432
Pentapetes 1197
Pentaphyllum aguaticure 2010
Penthorum 1963
Pepe dei Monaei 1105
Peper 604
Peperi 1253
Peperomia 602
Peperone, Capsicum
Pepinge 2088
Peplis 1880
Pepo 830
Pepper-Mool 1281
Pera brava 1229
Peragua 1739
Percefeuille 1797
Percepierre 2001
Percursaria 202
Perdicium 737
Perdrigon
Perelle 254
Perescia 1911
Peretta 1317
Perfoliata 1798
Perforata 1370
Pergularia 1033
Perichaena 81
Periconia 73
Peridermium 51
Perim Courigil 1277
Perin-Kaku 1694
Perin-cara 1194
Perin Njara 1944
Perin-Toddali 1748
Periphragmos 1077
Periploca 1033
Peristomium 262
Perlaro 1557
Berlgras 410
Perlkraut 1094
Perlmoos 279
Perlzwiebel 556
Pero cervino, Amelanchier
Peronia 511
Perpetuino, Gomphrena
Persea 1526. 1530
Persica 1962
Persicaria 1478
Persil 1830
Berfimon: Pflaume, Diospyros
Persoonia 1511
Pertusaria 245
Berubalfam 1679
Perückenbaum 1768
Pervenche 1037
Pes anserinus 1460
'P. avis 1624
"P. equinus 179
Pesse 350
Peſtwurz 725. 742
Petaloma 1904
_ Petasites 725
Peterſilie 1829
P., welſche 1812
Peterskorn 390
Petiveria 1475
Petola auguina 8233
P. bengalensis 824
Petrocarya 2043 |
Petroselinum 1829
' P. caninum 1827
P. maritimum 1972
Peucedanum 1815
Peumus 2032
Peyl-Kruid 1248
Pezette 1590
Peziza 117
31
Pfeffer 602
Pf., ſpaniſcher 986
Pfefferhütlein 1734
Pfefferkraut 1056, 1392
Bieffer - Limonen 1230
Pfefferpilz 140. 154
Pfefferwurz 1836
Pfeifenftraud) , Philadelphus
1999
Pfeilkraut 443
Pfeilwurz 511
Pfennigkraut 964
Pferd: Siige 1842
Pferdſaat 18238
Pfifferling 144
Pfirſich 2062
Pflaume 2054
Pflaume, chinefifche 947
PBflaumenpflanzen 1611
Pfriemenkraut 1643
Phaca 1626
Phacidium 93
Phalangium 552
Phalaris 393
Phallus 89
Pharmacum papetarium 1903
Pharnaceum 1354
Phascum 273
Phaseolus 1659
Phegos 1544
Phellandrium 1827
Phialea 117
Philadelphus 1997
Phillyrea 1118
Phleum 392
Phlomis 1065
Phlox 1077
Phoenix 678
' Plormium 571
Phragmidium 53
Phrynium 510
Phu 788
Phulwarah 942
Phycomyces 73
Phylica 1740. 1983
Phyllachne 790
Phyllanthus 1600
Phyllerium 69
Phyllis 845
Phyllitis 330
Phyllocactus 1912
Physalis 982
Plıysarum 82
Phytelephas 610
Phyteuma 795
Phytolacca 1476 .
32
Piantaggine, Plantago
Pichurim 1536
Picris 721
Piedra fongaja 135,
Pigamont 1151
Pigna, Cypreſſe
Pignoli, Pineolen
Pignon 1596
Pilau 1574
Pileanthus 19%
Pileati 126
Pilobolus 83
Pilophora 661
Pilularia 311
Bilze 323
Pimela 1767
Pimelea 1493
Piment 987
Pimenta 1942
PBimpeln 1732
Pimpernuß 1732
Pimpinella 1835
P. italica 2002
P. minor 2003
Pimprenelle d’Afrique 1275
Pin, Pinus sylvestrig
Pinang 671
Pinardia 761
Pindova 666
Pine Apple, Bromelia
Pineolen 348
Piney varnish, Vateria indica
Pinguicula 957
Pinha 914
Binhven »Df 159
Pinocchi, Pineolen
Pino domestico, Pinus pinea
P. montano, P. sylvestris
Binten 588
Pinus 346
Piper 603
P. aetliopicum 1253
P. caninum, P. cubeba
P. hispanicum 987
P. japonicum 1281
Bippau 716
Piqueria 740
Pirigara superba 1930
Pirijao 659
Piringa 885
Piripu 1248
Piriri 1388
Piſang 517
Piseidia 1651
Pishamin 937
Pisocarpium 87
Pisonia 1490
Pistacia 1754
P. sylvestris 1733
Pistaccio falso 1733
Pistache de terre 1682
Pistia 453
Pistillaria 120
Pistillariae 1261
Pisum 1656
P. vesicarium 1335
Pitcherplant, Nepenthes
Pitte 639
Pitomba, Sapindus esculen-
| Bolycarpen 1235
tus
Pittosporum 1298
Piume, Stipa
Pix 347
P. burgundica 351
Pizzol 1654
Plananthus 317
Planta Anatis 67
Plantago 1471
Plantain 517°
Plaso 1671
Platanthera 473
Platanus 1540
Platonia 1431
Platterbſe 1655
Pleuridium 273
Pleuropus 150
Plicaria 317
Plinia rubra 1947
Plukenetia 1578
Plumbago 1475
Plumb-tree 1777
Plumeria 1038
Plumpen 444
Pneumonanthe 1021
Poa 412
Poa-Seringe 1588
Poaya 847. 1376
Pockenholz 617. 1272
Podagraria 1832
Podisoma 56 -
Podophyllum 1411
Podostemon 342 "
Böhle 56
Pohlia 290
Poinciana 1721
Poireau, Porrum
Poirier avocat 1531
P. de Chardon 1914
Poiron 987
“| Pois d’Angole 1667
P. à gratter i666
P. suere 1701
1 Poison-root 1771
Poivrea 909
Poivre des Negres 1253
Poivrier d’Amerique 1773
Polemonium 1077
Polenta negra, Fagopirum
Poley 1056
Polianthes 570 *
Polyactis 66
Polyangium 108
Polycarpaea 1354
Polycarpon 1353
Polyenemum 1467
Poiygala 1292
'| Polygamia 713
Polygafter 109
Polygonatum 626
Polygonum 1478
P. polonicum 1455
Polyides 221
Polymnia 751. 753
Polypodium 325 s
P. caffrorum 321
Polyporus 131
Polysaccum 97
Polytrichum 285
Polythrineiun 64
Pomariae 1957
PBomeranze 1317
Pomidoro, Lycoperficum.
Pomi di Terra, Solanum tu
berosum.
Pomme acajou, Anacardium;
occidentale.
P. d’amour 989
P. de Canelle 1258
P. de merveille 826
P. de terre 989
Pomum Paradifi 5%0
Pongamia 1671
Ponna 14%6
Pontederia 451
Poppy, Papaver.
Poppya 82%4
| Populus 1535
Porcellana 1349
| Porcino 138
Porenpilz, Polyporus,
Porina 245
Poropterides 320
Porphyra 209
Porri, Seirpus maritimus.
P. gueniques, Moringa ptery- Porro, Porrum.
gosperma
P. sabre 1707
Porrum 556
Pbrſch 1404
Borft 906
Portlandia 860
Portland Sago, Arum ma
latum.
Portula 1881
Portulaca 1349
Portulacaria 1352
Pofoqueria 881
Poffira 1687
Pot de chambre jacot 3036
Potalia 1025
Potamogeton 341
Potatoes 989
Potentilla 11
Poterium 2003
Pothos 589
Potiron 138. 831
Pourpier 1349
Pourretia 632. 1225
Praatken 1288
Prangos 1839
Prang-Wortel 589
Prafium 1071
Prafo 556
Pratajuolo 161
. Pratella 146
Prateoli 161
Premna 1106
Prenanthes 716
Prelfora 1147
Breußelbeere 892
Breußeln 889
Prezzemolo 1827, 1830
Prickly-Apple 1259
Prickly-Pear 1259
Primavera, Primula.
Primrofe, Primula,
Primula 959
Prismatocarpus 799
Princeps fungorum 170
. Prince-wood 878
Prinos 1542. 1739
Printzia 738
Prockia 1378
Prolifera 302
Brophetengurfe 827
Proferpinaca 1871
Profopis 1690
Profthemium 91
Protea 1509
Protium 1764
Protococeus 192
Prugno 2055
Prugnuolo 149
Brummelbeeren 1413
PBrummeln 1411
Prune-coton 2045
Pr. des Anfes %045
-J| Prunella 1066
Prunidactyla 2056
Prunier d’Efpagne 1778
Prunulus 149
Prunus 2046. 2054
Pr. monachi 1338
Prunum ftellatam 1178
Pruym-boom 1777
Pruymen, dulle 1776
Pfathyra 874
Pfeud-Acacia 1650
Pfeud-Acorüus 535
Pfeudo-Cafpicum 988
Pfeudo-China 1046
Pfeudo-Lotus 935
Pfeudo-Platanus 1321
Pfeudothea 1105
Pfidium 1953
Pfophocarpus 1664
Pforalea 1634
Pfychotria 850°
Pfyllium 1473
Ptelea 1278 N
Pterigynandrun: 2080
Pteris 329 ’
Pterocarpus 1673
Pterefpermum 1198
Pterota 1230
Pterygium 1422
Ptilota 222
Ptychotis 1831
Puceinia 52
Pucoon 1420
Puchuri 1526
Pueraria 1629
Pulaffari 1641
Pulegium 1056
Pulmonaria 1094
P. arborea 256
Pulfatilla 1150
Pumpelmus 1318
Punica 2038
Purga 1048
Burgier-Nüffe 1595
1 Burgier- Pilz 133
Purinsji 1339
Purfhia 2005
Purflane 1349
Pufaetha 1694
Putiet 2048
Butorien 847
Butten 1197
Puya 632
Pyenomon 733
Pyramidula 275
Pyrenaceen 100
Pyrenomycetes 9
Pyrethrum 757. 760
Pyrgus 1122
Pyrola 895
Pyros 389
Pyroftria 873
Pyrus 2072
“a.
Quadria 1511
Quadrinella, Nummularia,
Qualea 1297
Quamaflı 552
Quamoclit 1087
Duandelveeren 2070
Quarantaine 1399
Quaffia 1290
Quatele 1919
Quecke 390. 426
Quendel 1067
@eurce, Quercus.
Querecitron 1543
Quercus 1541
Aueften 1620
Quidenbeeren 2073
Quillaja 2028
Quina 1268
Q@. do campo 1047
7 Quinaquina 1680
Quinaria 1314
1 Quinat 1672
Quinchamalium 1508
Quince 2090
Quinoa 1460
Quinquina 867
Quisqualis 910
Quiteve 655
Quitſchenbeeren, Sorbus
Quitten 2088
BB.
Rack 918
Racodium 72
Racomitrium 282
Racoubea 810
Raden 1362
Radicariae 709
Radicula 1389
Radius 712
Radix graminis 3M
R. muftelae 1042
R. fatyril 473
Rafflefia 801
Ragen 472
Rahlen 241
Rahmapfel 1260
Raifort 1359
CC
34
Rainfarren 765
Rainkohl 721"
Rainweide, Liguftrum.
Raifinier, Coccoloba 1486
Raifins 1870
Rak 1121
Ral, Shorea robufta.
Ramalina 258
Rambeh, Pierardia fativa.
Ramboutan 1343
Ramerino. Rosmarinus.
Rametul 888
Ramolaccio 1389
Rampen 1400. 1455:
Rampoftan 1314. 1343
Ramfeln 1291. 1643
Ramitura, Hibifeus longi-
folius.
Rana 2039
Randia 881
Rangapfel 814
Range 1080
Rangrec 487
Ranunculus 1144. 1147:
R. albus 1150
R. duleis 1147
Rapa 1405
Rapaceione 1405
Raphaniftrum 1389 :
'Raphanus 1388
Raphia 650
Räps, Brassica.
Rapontica 1876
Rapunculus 796
Rapuntium 791 '
Rapunzel 795
Raquette 1909
Rarak 1339
KRapling 148
Raſpelſtrauch 1248
Rafpen 252
Rafp-hout 1723
Rassa mala 1540:
Rast-boom 1302
Ratanhia 1295
Ratlen-Hauwen 1674:
Rattenholz 874 ı
Rattentod 878
Rauhblätterige 1089
Kaufe 1403
Raupengras 393. 396
Rauſchbeere 1730
Rauten 1264
Rauwolfien BO
Ravanelle 1399
Ravanello 1389:
Ravenala 516
er"
ws
_ Ravensara 1522 -
Ravizzone 1405
' Rawa-Pou 876.
Raygras 386. 416:
Reaumuria 1979
Reben 1857
Rebendolde 1827
Rebenta Cavallos, Lobelia:
longiflora.
Receptaculum 712
NRedern 1421
Redif 1121
Redwood-tree, Soymida
febrifuga.
Regina prati 2026
Reglisse 1646
Rehbinde 1153
Reihergras 403
Reiherfchnabel 1171
Reine marguerite 774.
Reiſche 126
Reiß 403
Reitzker 156
| Nelken 877
| Remigia 868.
I Rengen 938
Rennthiermoos 252
Renoncule 1144
ı Refhen 1288
| Reseda 1372
Resina 347
| R. carthaginensis 1764.
Resta bovis 1641
‘| Restio 435
Rethsa 1279
Reticularia 77
Nettige 1384
Rhabarber 1484
Rhabarbarum monacherum ,
1482
Rh. pauperum 1152
| Rhacoma 1737
| Rhagadiolus 722
Rhamnus 1744
Rhaponticum 729, 1485,
Nheindorn 1498;
Rheum 1484 0
Rhexia 1889
Rhinanthus 997
Rhipsalis 1908 |
Rhizantheae 802
Rhizina 117 N
| Rhizobolus 1324
4 Rhizoctonia 106 4
Bi ne |
HT;
Rhizomorpha 74. 7
Rhizophora 918,
Rhizopogon 109
2lubias
20
| Rhodiola 1965'
Rhoa 2039
Rhodia 1965 _
Rhodochlaena 1180
Rhododendron 1037
Rhododendrum 904
Rhodomela 223.
Rhoeas 1418
Rhopala 1508
' Rhus 1768
Rhus eacodendron. 1278:
Rhynchanthera 1891
Rhytiphloea 2148
Rhytisma 93
Riana 1376
Ribes 1905 .
Ribgrafs. Plantago.
Riccia 264
Richardia 598.: 846
Richardsonia 846.
Ricinus 1593
Ricinus major 1596
Ricordo d’amore, Myosotia,
Ricottaria, Iris pseudacorus.
Kiedgräfer 424
Riedlea 1197
Riemenblume 1846
Rieſche 439
Rimpeln %
Rinca 1037
Rindenpflanzen 381:
Ring 44
Ringblume 757:
Ringelölume 771
KRingfarren 322
Ringpilze 141.160
Rinnenblume 1075
Rinorea 1376
Rinfen 551
Riosse, Iris germanica,
Riparello, Saliearia,
Risave 404 |
Riscolo, Salsola.
Riso, Oryza. -
Rifpengräfer 401
‚Ritterfporn 1160,
| Rivinia 1477,
Rivularia 194
Robai 2037
Robang 1972
Robertianum 1170,
| Robbia, Rubia,'
Robinia 1649
Robur 1544 ©.
| Rocambole 556, 1.0...
—*8
Roccella 249 |
Rochea 184. 7 2.10 00.
Rocou 1380 Rottlera 1592
Rodel 99% Rouhamon 1049
Roetftelia 5l ® Rovejola, Convolvulus.
Roveıo, Quereus esculus.
Rovo 2017
Royoc 872
Rübe 1405
Rüben, gelbe 1804
Roggen 385. 391
Roͤhrenblumen 708
Röhrenpilz, Fiftulina.
Rohrkolben 536 ;
Rohuna, Soymida febrifuga.
Rölfen 779 Rubentia 1736
Ronabea 850 Rubia 844
Ronce 3017 Rubiaceen 840
| Rubigo 51
Rubus 2014
Rondelntien 859
Rondier 695
Roos-Appel 1250 R. batos 2016
Roquette 1403 Ruea 1403
Rosa 2017 Ruecam 1382
R. de monte 1685 Ruchgras 394
R. del Rio 1884 Rudbeckia 750
R. sinensis 1217. 1218 Ruellia 1000
Roſaceen 2000 Ruhrkraut 766
Rosago 1037 Ruhrwurz 2011
Ruizia 2032
Rullen 1089
Ruman 2039
Rumex 1481
Run-boom 920
Runut 676
Ruppia 338
Ruprechtöfraut 1170
Rosa hierochontiea 1387
Rosairos 1927
Nofenholj, Convolvulus,
Amyris. ;
Roſenlorbeer 1036
Roßampfer 1488
Roscani, Salsola.
Noßcaftanie 1322
Rose changeante 1218 Ruſche 1554
Rose du Japon 1996 Rufcus 619 —
Rosemaryn, wild 1591 Rufh, Juncus.
Rose tremiere 1211 Russelia 1987
Roselline 1146 Russula 153, 158
Rofenapfel 1249 Rüfter 1555
Roſenwurz 1965 "| Ruta 1265
Rofinen 1869 Rutabaga 1405
Roßfenchel 1825 R. muraria 330.
Roßgras 416 Ryania 1381
Roßkümmel 1806. 1810. 1824| Rye 391
Rosmarinus 1072 S.
R. sylvestris 907 Saadan 2023
Rosmarin, wilder 907 Saaren 1235. 1536
Rosolaccio 1418 Sabadilla 548 °
Ros solis 1366 Sabdariffa 1221
Roſte 47 x Sabina 361
Rotanbaum 1185 Sabino 823
Rothfuß 139 Sablier 1608
Rothholz, Erythroxylum. Saecharum 407
Rothia 719 Sadebaun 361
KRöthling 156 Safflor 726
Rothmannia 885 Saffran 539
Rothwurz 2011 . | Sagapenum: 1821
Rothwurzel 387. 1742 Sagina 1356
Rottang 423. 643 Sagittaria 443
Rott- Appies»} Genipa ameri-| Sago 653
came. . > 1 Sagopitz 146
Sagu 369 * —
Sagueer:Zuder 677
Saguerus 675
Sagus 650 BR”
Sain Foin 1622 .
Saint Bois 1497
Sajor 369
Sal, Shorea robusta.
Salacia 1332
Salai 1763
Salamandra arbor 1555
Salat, Lactuca,
Salbey 1072
Salbeyſtrauch 1065
Salep, Orxchis.
Salicaria 1882
Salicornia 1457
Salindia, Philadelphus.
Salisburia 359 ;
Salix 1532
Salmaeis 201
Salmia 599
Salomons:Giegel,Convallaria.
Salsa 620 ; “
Salsifis 720
Salsilla 637
Salsola 1463
Salvadora 1121
Salvia 1072
S. cimarrona 745
| Salvinia 310
Salzbäume 917
Saljbinfe 442.
Salzkraut 1463
Samadera 1288
Samandura 1205
Sambac 1111
Sambucus.
Sambucus aquaticus 1857
Samenblüthen 712
Samenhaut 44
Samenkrone 712
Samenpflanzen 11440
Sammetblume 746
Sammetaras 398
Sammetröschen 1363
Samolus 965
Samftravadi 1927
Samyden 811
Sana 1642
S. munda 1492
Sanar, Avicennia tomentosa.
Sandaraf,Callitris,Juniperüs.
Sandbüchſenbaum 1607
Sanddorn 1497
Sandelholz 1500. 1674 -
Sandhaber 387 Er
cc®
56
Sandoricum 1309
Sangius 1251
Sanguinaria 116% 1420. 1480
Sanguinetta, Digitaria san-
guinalis. _
Sanguis draconis 630. 648
Sanguisorba 2002 _
Sanicula 179%
Sanseviera 565
‚Santalum 1500
Santol 1310
Santolina 759
Santoniea 763
Saouari 1325
Sapan:Frucht 1701
Sapindus 1338
Sapium 1606
Saponaria 1338. 1360
Sapota 947
Sapoten 938
Sapotier 948
Sappan 1723
Saraca 1706
Sarcocephalus 879
Sareochilos 489
Sarcochlaena 1180
Sareocolla 1512
Sarcoftemma 1032
Sardonia 1146
Sargassum 236 *
Saros 914
Sarracenia 1367
Sasanqua 1185
Sassa 1702
Saſſafras 1525
Sassaparilla 616
S. germanica 426
Saffaparill, graue 1860
Satin wood, Chloroxylon
swietenia. ”
Satureja 1056 #
Satyrion 574
Satyrium 470
Saubohne 1653
Saudiftel 717
Sauerach 1413
Sauerampfer 1481
Sauerampferbaum 899
Sau:Erdapfel 750
Sauerer Biffen 1258
Sauerdorn 1412
Sauergras 427
Sauerklee 1175.
Sauge: du port de paix 1591
Saugo, Sambueus nigra.
Saule 1532
Saupflanze 164%
Saupilz 138
Saururus 601
Sautod 1459
Sauvagesia 1365
Savonnier 1338
Saxifraga 18
S. anglica 1824
S. aurea 1988
S. nigra 1836
S. rubra 1025
Saya 933
Sayawer 858
Sayor 1578
Scabiosa 784
Scaevola 794
Scagliola, Milium.
Sealogno, Schalotten.
Scammonium 1083
Scandix 1800
Scariola 718
Scarleza, Salvia sclarea.
Schabenfraus 766
Schadhtblume 575
Schachtelhalm 312
Schadida 1584
Schaf-Euter 141
Scyafgarbe 758
Schaf-⸗Kerbel 1803
Schafpilz 15
Schafſcabioſe 795
Schaftpflanzen 377
Schafotten 558
Schanga 1630
Scharbockkraut 1145
Schariachbeere 1476
Scyarte 726
Schaumkraut 1397
Scheibe 712
Sceibenfraut 1385
Schelfen 1688
Schelllack, Ficus.
Schellenbaum 1047
Schena 55
Scherifen 1856
Scherfenholz 2048
Schetti 856
Scheuchzeria 447
Scheuerfraut 312
| Schibum 780
Schiebichen 185%
. Schierling 1840
Schildblume 91
Schildflechten 152
Schildklee 1622
Schildkraut 1385
Schildt-Boonen 1690
Schilf a18
Schilfe 410
Schimmel 59
Schimmelfraut 767
Schinus 1772
Sch. fagara 1280
Schirken 1982
Schirmkraut 962
Schirmmoos 278
Schirmpalme 685
Schismatopterides 319. 821
Schiftidium VUs
Schizophyllum 142
Schlafapfel 2021
Schlagkraut 1053
Schlangenhofz 1041
Schlangenfraut 594
Schlangennuß 1043
Schlangenpilz 151
Schlangenwurz 804. 887
Schlangenzwang 13%
Schläuche 44
Schlehen 2055
Schleiehera 1340 .
Schleimmooje 182
Schleipen 1%
Schleudern 264
Scteyerfarren 327
Schlingbaum 1856
Schlinge 1033
Schlinfen 199
Schlippen 1470
Schlippenwurzel 148%
Schlüſſelblume 959
Schlutten 976
Schmadedufen 586
Schmaltekraut 1629
Schmalzblume 1147
Schmalzling 141
Schmeerwurz 615. 1459, 1965
Schmele 413
Schmergel 459
Schmiefen 401
Schminfbeere 1462
' Schminfläppchen 1589
Schminkwurz 626
Schmirzerleim 1746
Schnedenflee 1637
Schnee, rother 19
Schneeballen 1856
Schneebaum 1119
Schneeglöcklein 540
Schneekraut 1358 *
Schnoppen 1052
Schubten 480 rue!
Schnurſtrauch 1677.
Scheonanthus 39 *
Schoenoprasum 558
Schoenus 430
Schoͤllkraut 1417
Schopflilie 563
Schoßwurz 572
Schotenklee 1639
Schotia 1716
Schousboea 909 -
Schraden %6
Schralfen 1407
Schrebera 1736
Schroben 1199
Schuben 19%
Schulholz 1036
Schunamba-Kalli 1866
Schuppenapfel 1255 -
Schuppenwurz 992
Schlüſſelflechten 254
Schuyte-Boonen 1206
Schwaden 396
Schwalbwurz 1031
Schwalen 1311
Schwämme 210
Schwammweiß, Mycelium,
Schwarjbeere 892
Schwarzdorn 2055
Schwarzhofz 937
Schwarzfümmel 1157
Schwarzwurz 1092. 1165
Schwarzwurzel 720
Schwefelwurz 1815
Schweinfalat 722
Schweinsfreffe 138
Schwerdel528
Schwiedeln 600
Schwilken 861. 1857
Schwindelhaber 386
Schwindelkörner, Coriandrum,
Schwingel 414
Sciammia, Poa trivialis.
Seilla 560
Se. minor 540
Seirpus 429
Scitamineen 498
Sciuris 1268
Scleranthus 1455
Scleria 427
Scleroderma 87
Scleroderris 94
Sclerotinm 104
Scolopendrium: 330
Scolymus 724
Scona, Viburnum lantana.
Scoparia 975
* Sceordium 1053
ScorpionsKraut 1096. 1620
Scorpion Senna 4621
\
Scorpio Schwanz 1620
Scorpiurus 1620
Scorzonera 720
Scrofularia 967
Scutellaria 1066
Seyphuli 268
Scytalea 1341
Sceytonema 190
Seytofiphon 229
Sea wrack, Zoftera,
Sebeftena 1099
Secale 391
Secale cornutum 50
Secamone 1032
Seccamoro, Syringa.
Sechiun 819
Seckelblume 1744
Sedano 1831
Sedum 964
Seep-Schors 170%
Geerofe 456
Seggen 425
Seidenpflanze 1057
Seifenbaum 1338
Geifenfraut 1360
Seigle 391
Seiridium 55
Sekakul 1813
Selago 1101
Selinum 1819
Sellerie 1830
Semecarpus 1782
Semiflosculosi 715
Sempervivum 1965
Senden 434
Senebiera 139%
Senecio 769
Senecionen 767
Sene, faux 1649
Senega 1293
Seneve 1401
Senf 1401
Senna 1718
Sensitiva 1175. 1691
Sepedonium 65
Serapias 479
Seriola 724
Serissa 847
Serjana 1335
Serpentaria 594. 804. 1165
Serpicula 445
Serpilio 1800
Serpyllum 1068
Serratula 726
Sesamum 1010
S. vulgare 1395
Sesbania 1647. 1.
Seseli 1825
S. aethiopieum 1798
S. ereticum 1809
Sesleria.395
Sesuvium 1971
Setaria 405
Gevenbaum 361.
Seyal 1697
Sgarzi, Dipsacus sylveatris
Sheep -Laurel 90%
Sherardia 844
Shorea 1422
Sibbaldia 201#
Sibi 1886
Sicken 2022
Sicku 1744
Sicos 89
Sieyos 818
Sieys 825
Sida 1212
| Sideritis 1058
Siderodendron 855
Sideroxylon 938. 1338
‚Sidia 2039
Siegmarsfraut, Alcen,
Siegmarswur;, Gladiolus.
Siegwurz, Gladiolus, -
©ieven 441
Sigesbeckia 744
Silaus 1824
Silberbaum 1529
Silberblatt 1394
Silberbuſch 1640
Silene 1360
Siler 1807:
Siler montanum: 1806
Silge 1810:
Siligine, Triticum,
Siliqua 1715
S. hirsuta 1666
Siliquastrum 1702
Silphion 1821
Silphium 753. 1806
Silver-wood 1904
Silybum 731 }
Simaba 1239
Simaruba 1289
Simira 850 .
Simfen 48 i
Sinapis 1401
Sinau 2001
Sinngrün 1037|
Sintoe 1530
Sio 1996
Sipho 805
Siphonia 1587
Sirena, Syringa.
53
Ki
Sirgelim 1010 i
Siri 60%
Siriboa 605
Sirium , Piper betle.
Sirinam decuniänum‘y Piper
metlysticum.
Sisaro 1658
Sisarum 1837
Siser 1830
Sison 183?
Sissoo, Dalbergia.
Sistostrema 131
Sisymbrium 1400 -
Sisyrinchium 533
Sittim 934
Sitz 1771
Sium 1837
Skimmi 1237
Skunk - Cabbage 590
Sloanea 1188
Siym-Appels 1312
Bmegmaria 2028
Smilacina 626
Smilax 616
Smyrnium 1842
Snoep:Duiven 1866
Snow-Berry 852
Sodenblume 1412
Soccus 1574
Soda 1463 ,
Sodſchoten, Ceratonia.
Soja.
Solanum 937
S, vesicarium 982
Solatro, Solanum.
Soldanella 961
Soldarella, Nummularla.
Solenia 115. 207
Solenostemma 1032
Solidago 776
©ölten 221
Solorina 242
Sombreiros 689
Sommacco 1770
Sommer » Eypreffe 1461
Sommerwurz 991
Sonchus 717
Sonnenblume 749
Sonnenthau ‚1366
Sonnenwende 1096
-Sonneratia 1950
Sooju 1661
Soor-Zak 1574
Sope-Berry 1339
Sophienkraut 1400
Sophora 1677
Sorbus 2072:
>] Sorgsras 398
Sorghum 406
Sorrel 1175
Sorrel-tree 899
Sosa 1004
‚| Sotte-Bollen 1286
Soulamea 1293
Sower-Sop 1258
1 Soymida 1303
+] Spaltfarren 319
Spaniſches Rohr 418
BSphagnum 276
Sphalleroearpus 1799
Spiea 1058 .
Spica eeltica 788
3 "Sp. nardi 789
Spieant 328
Spierbirnen 2074
| Spieren 2033
- Spierling 2072
©pierftaude 2024
Spigelia 1023
Sparaälla, Seirpus maritimus.| Spilanthes 747
| Sparagio; Afparagus.
| Sparassis 122
| Sparaxis 531
| Sparganium 587
Spargel 622
Spargeln 623
Spargelerbfen 1639
‘| Sparfe 1353
‘| Sparrmannia 1188
‘| Spartianthus 1644
Spartina 396
Spartium 1643
Spathelia 1283
| Spathium 601
Spatula 536
Spatularia 132
Spatwortel 543
Spaßenftraud; 1493
Spatzenzunge 1491
Spaunen 329
Specerei s Pfeffer 2038
Spechtwurzel 1266
Spedililie 1853
Specularia 799
Speichelkraut 1164
Speichelwurz 757
Speierling, Sorbus.
Speik 960
Spelta, Dinfel.
Spelz 390
Sperberbaum 2074
Spergula 1353
Spermacoce 846
Spermoedia 50
Sperrfraut 1077. 1145
Sphacelaria 214
Sphaerantlıus 776
Sphaerella 192
Sphaeria 96
Sphaerobolus 84
Sphaerococeus 224
Sphaeronaema92
Sphaerophoron' 248
Sphaeroplea 199
Sphaerozyga 19
Spiletone 1801
Spillen 1748
Spilli 1147
Spillinge 2056
Spilobolus 97
Spiloma 241
Spina aegyptia 1699
Sp. alba 2065
‚Sp. cervina 1745
‚Sp. Christi 1747 °
‚Sp. solstitialis 730
Sp. spinaram. 1382
Spinacia 1458
' Spinat 1458 A
Spindelbaum 1734
Spinnenkraut 442
Spitinivebenpilz 240
Spinulus 149
Spiraea 2024
Spiranthes 469
Spitzenholz 1495
Spitzklette, Xanthiam,
Splachnunı 278
Spondias 1777
Spongia 212
Sp: Cynosbati, Schlafapfel.
Spongilla 211
Sporangium 83 /
Sporäpfel, Sorbus.
Sporbirnen 2074
Sporenſtich, Gentiaha eru-
ciata.
Sporfeln 1040
| Sporochnus 230
Sporotrichum 65
Spräßen 1247
Spreden 1746
Sprecule, Phyteuma.
Sprehnen 316
Spreubfume, Achyranthes,
Spriden 1276
Springgurfe 825
Springförner, Euphorbia la-
thyris *
Springkraut 1166
*
Strobus 349' ‚kon
—— Momordica ela-] Steinwurz 2004
terium. Stellaria 1357 Stroma 47° — F
Spruce 351 Stellaten 841 Strongylium 77
Spuccei, Ligustrum. Stellera 1491 " Struthiola 1493
Spumaria 78 Stellulina 200 ' Struthiopteris 331.
Spurre 1357 Stemonitis 79 Struthium 1360
Squamaria 992° Stendel ftatt Drehlinge 468 : | Strychnos 1044
Sri, Gardenia radicans. Stendelwurz, Orchis morio.: | Gtudentenblume 746
Staavia 1982 Stengler 837 Stundenblume 1217
Stabwurz 764 ; } Stephanium 851 Stuppen 247
Stachelbeere, Ribes. Stephanskraut 1161 ESturmhut 1161
Stachelpilz 129 Stereulia 1206 | Sturmia 481
Stachylidium 61 | Stereocaulon 250 | Stylidium 790.
Stachyopterides 316 Stereoxylon , Efcallonia. Styrax 929
Stachys 1062 Stern : Anis 1236 ‚} St. liquidus 1539 :
Stachytarpheta 1103 Sternapfel 943 ] Suber 1542
Stackhousia 1730, Sternbergia 541 Subularia 1395
Stadmannia 1337 Sternblume, Aster. Suecisa, Scabiosa,
Staehelina 727° Gterntraut 773. 1357 Sucrier de montagde‘t16ß:
Stagmaria 1776 ‘ Sternmopfe 292 . Suer-Cnop 1606
Stalagmites 1433 Sternwurz 549 ' Cuffolfer : Gras 413:
Stammpfianzen 708 ' Stieta 356 Suffrenia 1880... 00 »
Stapelia 1026 Stietis 115 ' Sulfur vegetabie 3 Bl.
Staphysagria 1160 Stiefmütterchen 1375 Suilli 138 inf
Staplıylea 1732 Stigmarota 1380 Sulla 1623 ist
Star - Apple 944 Stilago 1554 ©ultans : Blume 728.
Statice 1474: i Stilbe 1102 Sumach 1768 {
Staubblüthe 713 Stilboſpora 55. Sumpfbeere 892:
Staubflehten 241 Stilbum 63 Sumpffilge 1817
Staubpilje 47 Stillingia 1606 Sumpfwurz.
Staudenklee 1278 Stinkbaum 1206 Sun, Hibiscus —
Staurastrum 187 Stinkholz 923 Eugen 1025
Stechapfel 977 Stipa 402 — Suriſaft 664
Steccherino 130 Stizolobium 1666 Surou 1835
Stechginſter 1642 Stockpflanzen 181. 708 Süßer Biſſen 1259
Stechkörner, Cnicus.bemedie-| Stockroſe 1211 Süßholz 1645
tus. Stockſchwamm 162 Süßklee, Hedysarum.
Stechpalme 1738 Stoechas 766 Süßling 155
Steckenkraut 1818 Stoma 262 >} Suur-Blaad 1434
Stedrübe, Erdkohlrabi. Storax 929. 1539. Swamp -Laurel 1240:
Steen - Appelboomi 1259. Storchſchnabel 1169 = „4 Swart- Yzerhout, Gardenia
Stegania 331 Storje 10%6 rothmannia. ;
Steinbeere 89.2015 Strahl 712 Swartzia 1686
Steinbrech 1989 Stralten, Aſtern 771 Sweet- Leat 928
Steinflechten 255 | ' Stramonium 977 Sweet -Sop 1259 |
Gteinhirfe 1094 1. Strändiing 1471; | Swertia 1018
Steinklee, Melilotus.. Stratiotes 449 Swietenia 1302
Steinfraut 1394) Straußblume 1467. Syalita 1250
Steinfreffe 1390 Straußgras 401 Sycamore, Acer.
Gtein:2eberfrauf, Marchantia.| Stravadium 1927: Sycomore 1322;
Steinmifpel. Streihblume 779 Sycomorus 1560:
Steinobſt 2046 Streichkraut 1374 Symphonia 1430
Gteinpfeffer, Sedum. Strelitzia 514 ] Symphoricarpos 185%) '/
GSteinpilje 136 Gtrenzel 1832 4 Symplocarpus 590! 20
GSteinraute 330 Streppen AR: um. 1 Symplocos 98 uns mem.
Steinfamen 109 ° Streptopus 627 | Symplıytum 1091.
Steinweichſel 049 Stretze 1852 | 0'190] Synanthereae, —
Pr
Synehodendron 78L °
Syncollesia 193
Syngenesia 711
Syntrichia 285
Syringa 1115
Syftem 12
Syzygites 60
f Taralea 1686'
Taratti 461
Taraxacum 715
‚} TarChonanthus 777
'F Tarro 591 |
Tarron 1633 -
Tartuffoli 989 ı
Syzygium 1944 Tarum 1710 -
. Läſchelkraut 1391
Taback 980 | Tasso, Taxus.
Tabaſchir 420 Y | Tatai-iba 1566
' Tatula 978
Taube Blüthen 713
I Taubenerbfen 1650
Tabernaemontana 1038
Tacamahaca 1426, 1536. 1714
Tacca 806
T. phallifera 695
T. sativa 595 Täubling 133. 154. 158
Tache 1680 | Taubneſſel 1059
Taden 643, ol) Taumel: Kerbel 1802
Tadel 287 N Taufendgüldenfraut 728. 1021
Tagetes 746
Taglilie 569 |
Tagua, Phytelephas.
Talgbaum 11524, 1606
Tauſendſchon 775. 1467
Taxodium 343
Taxus 358
Tazeıta 539 ö
Taliera 685 Teasel, Dipsacus.
Talinum 1351 Tecoma 1009
Talipot 689 ‚ Tectona 1108
Talona 1042 Teifche 272
Tallow -tree 1433. 1524 Tej-bul, xaninsia ho:
Tamala 1528 j stile.
Tamara 461 Telephium 1355. 1965
Tendaridea 200. '
Tenga 663
Tamarindus 1717
Tamariscus 1981
Tamarix 1980
Tambourissa 2036
Tamonea 1104 |
Tampui, Hedycarpus — *
nus.
Tamus 615
Tanaecium 1015
Tanacetum 765 i Aw
Tandale-Cotti 1641
Tange 213
Tangelmoos 318
Tanglıin, Cerbera tanghin.
Tephrosia 1646
Terebinthina vera 1756
Terebinthus 1754 '
Terminalia 912
Terminalia caustica 1776
\ Ternstroemia 1185
Terpenthin 347
T. firaßburger 351
T. venetignifcyer 349
Terra japonica, Catechu,
T. merita 496:
Tangles 893 ‚4 Terre-noix 1835
Tani 915 NIE Tertianaria 1066
Tanne 351 | Tetracera 1248
Tännel 1355 Tetragastris 1764
Tannen 346 Tetragonia 1973
Tannenwedel 343 x} Tetragonolobus 1639
Taonabo 1186
Taphria 69
Tetraliit 1061 X
Tetranthera 1524
Tapia 1410 o Tetraphis 278
Tapiocca, Jatropha. "©... | Tetrafpora 208 ©
Tappen 2002 "solar Tetratheca 1297 7 3
Tapura 1597. 1731 7100" | Tetrodontium 78
Tara1707:010 ‚> »linsur| Teuerium 1553
Taubenfropf 1361. 1414
Tentennino ‚ Briza maxima:
Teufelsabbig 7857:
' ZTeufelsauge 1149
Teufelsdret 1819,
Teufelszwien985
Thalia 511
Thalietrum 1151 '
Thallus 47 t
Thamnidium 61
"| Thanatophytum 106,
Thapsia 1806
Thapsus. Verbafcums '
Thea 1181
Theca 261
Thee, jefuiter 1461
Th., mericanifcher 1461
Th., oswego 1075
Th., ungarifcher 1461
Theer 347
Thefbaum 1108
Thelebolus 4
Thelephora 128
Thelotrema 246
Thelygonum 1551
| Thelypteris 333
Theobroma 1201
Theodora 1716
' Theophraästa 1125 /
Theriacaria 1373
Thesium 1499
Thefpesia 1222
Thevetia 1042
Thibaudia 893
Thilco 1879
Thlaſpi 1391
Thora 1145. 1667
Thorea 1%
Thränengras 399
Thränenſchwamm 143
! Thrincia 716
Thrombium 196
Thuja, Thyja.
Thunbergia 885. 1000
Thurmfraut 1398
Thyja 363
Thymelaea 149, 1497
Thymus 1067 j
Thysselinum 1816
Tibouchina 1891
Ticor 495 ee —
Tieute 1047 , j
| Tigarea 1248. 2005
Tiglium 1591
is
um Tigridia 538
Tihu 1595
Tilia 119 00°
Tillaea 1963
Tillandsia 631 *
Kan
Tilleul 11% f
Timbaus 1715 F
Timonius 874
Timpen 1335 W
Tineta 1900
Tingi, Paullinia. _
Tingi da Praya, Jaequinia
obovata.
Tingulong 1764
Tinguy, Magonia pubefcens.
Tipioca 1597
Tirade 686
Tiresias 199 i
Titan - Cotte 1046
Tithymalus 1582 _
Toberic) 411
Tobira 1298
Tococa 18%
Toddalia 1285
Toddy, Cocos nueifera.
Todtenblume 746
Todtenfopfinoos 255
Tofieldia 547
Toll» Kerbel 1802
Tollfiriche 983
Tollkorn 386
Tolpis 716
Toluifera 1679
Tomate 989
Tomex 1524
Tonka 1919
Tonina 435
Tontelea 1332
‚Toona 1301
Topana 1835
Topfbaum, Lecythis.
Topinambour 511. 638
Topobea 1901
Toppen 1917
Tordylium 1808
Torfmoos 276
Torilis 1803
Tormentilla 2011
Torminaria 2067
Tortula 284
Torula 70
Torvisco 1497
Tournefortia 1096
Tournesol 249. 15%
Toute saine 1371
Tover-Bloemen 1706 .
Toxicaria 543
Toxicodendron 1769
Irabern 1868
Trachelium 796
Tradefcantia 439
Zraaanth 1626
|
|
|
|
I
— — —
Tragia 1578
Tragopogon 719
Tragorchis 477
Trago-selinum 1836
Tragos 355
Tragus 398
Trapa 1871
Trasi 431
Trauben 1868
Traubentiriche 2048
Trauerbaum’1112
Trefle 1635
Tremandra 1298
Tremella 113. 195
Trementina 754
Tremolina, Briza.
Tremfen 737
Trentepohlia 70
Tres-Folhas 1269
Trefpe 411
Treftern 1868
Trevirania 993
Trianthema 1350
Tribolo acquatico,
Tribulus 1272
T. aquaticus 1872
Trichia 80
Trichilia 1306
Trichoderma 76
Trichomanes 30
Trichosanthes 822
Trichoftomum 282
Trientalis 962
Trifolium 1635
Tr. acetosum 1175
Tr. aureum 1149
Tr. fibrinum 1017
Triglochin 442
Trigonella 1637
Trigonis 1337
Trincomalee-wood, Berya
ammomilla.
Tringeln 1272
Trionum 1221
Triorchis 469
Triofteum 1851
Triphasia 1312
Triplaris 1486
Trip-Madame 1964
Tripterella 524
Triftania 1936
Triftemma 1893
Teiticum 389
‚ Tritoma 566
Triumfetta 1187
Trixago 1053
Trixis 752
Trapa.
— — —
41
Trollius 1154
Trombone, Nareissus pseudo-
nareissus. a
Teommelholj, Mithridaten. »
Tronmelftock -boom 17%
Trompeten » Baum 1567
Trompeten + Blume 1006
Trompette 980
Trongum 99
Tropaeolum 1168
Teopfwurz 2025
Trüffel 110
Trüffeln 102
Trüfchling 161
Trussoli, Poa trivialis.
Trypethelium 247
Tsad 1776 .
Tschettik, Tieute. ‚
Tsin-y, Magnolia yulan,
Tsjakela 1561
Tsja-Pangam 17233
Tsjeria-Samstravadi 1928
Tsjere-Maram 1592
Tsjerou-Kara 853
Tsjeru-Katon-Naregam 1313
Tsjetti- Mandaru. 1722
Tsjetti-Pou 761
Tsjinkin 1886
Tsjokatti 1286
Tsjonca 1725
Tfubakki, Camellia.
Tuber 110
T. cervinum 88
T. regium 107
T. sambadarium' 109
Tubereularia 57
Tubereularini 56
Tuberofe 570
Tubulina 81
Tucum 658
Tufen 5%
Tuinamtiiba 1669
Tulalodh 860
Tulbaghia 554
Tulipa 574
Tulipano, Tulipa.
Tulipifera 1238
Tulpenbaum 1238
Fa
' Tuna 199
Tupa 793
Tupaia 666
Tupelos Baum 1503
Turiones 347
Türfenbund 831
Turkey-reed, Rubia tine-
torum.
‘ Tormerick 497
42
Turnera 809
Turnips 1405
Turpethum 1083
Tarpinia 1733
Turritis 1398
Tussilago 725
Tuttelfolben 586
Tutuma 1015
Tylanthus 1740
Tyloftoma 84
Tynıpanis 94
Typha 586
Typhula 121
V.
Ubi 614
Ubi-Caftela 1086
uchten 547
Udani 910
Ulex 1642
Ulmaria 2026
Ulmus 1555
Ulva 208
U. pruniformis 195
Umbellaten 1789
Umbiliearia 243
Umbilicus 1963
Uncaria 862
Undina 195
Unedo #1
Unform 1647
Unholdenfraut 1875
Unona 133 :
Unftätfraut 1151
Unterlage 47
Unxia 752
Uovoli 170:
Upas 1570
Urania 516
Urceola 1040
Urceolaria 253 +
Uredo 48
U. nivalis 192
Urena 1211
Uromyces 5l
Urofpermum 720
Urtica 1549
U. mortua 1060
Urucu 1380
Urus 1771
Usnea 257
Uftilago 49
Utricularia 957
Uva 1870
U. cauarona 894
Vvae marinae 355
Uva ur 00
Uvaria 1253
Uvas d’Euferno 1776
Uvedalia 753
Uvularia 620. 627
V.
Vaecaria 1360
Vaecinium 891
Vada-Kodi 1004
Vadapu 1466
Vaddi 1689
Vahea 1040
Vahlia 1987
Valantia 841
Valdezia 1901
Valeriana 787
V. graeca 1077
Valerianella 787
Vallaris 1034
Valli 1694 _
Vallisneria 446
Vallonea, KnoppersEichel.
Valonia 207
Vanda 485
Vanguieria 876 °
Vaniglia, Heliotropium peru-
vianum.
Vanilla 489
Vas-doorn 1382
Vateria 1421
Vaucheria 02. 206
Vedovina, Scablosa atro-
purpurea.
Beilchen 1374 "
V., türfifches 1659
Beilchenfchimmer 70
Beilchenwurz 337
Velaga 1198
Velani 1543
Vella 1387
Veltheimia 565
Veludini 1363
Ventilago 1742
Ventolana, Bromus arvenfis.
Venuskamm 1801
‘Veratrum 547
Verbascum 972
Verbena 1103
Berbenaceen 1103
Verbefina 748
Verek 1696
Verga paftore, Dipfacus
sylveftris.
Bergipmeinnicht 1090
Vernicia 1600
Verniera, Potamogeton.
Vernix 1776
Vernonia 779
Veronica 994
Verpa 124
Verrucaria 245
Verrucaria, Heliotropium
europaeum.
Vervain, Verbena.
Verza 1404 -
Vesseloup 85
Vexiernelke 1363
Vibrio 186
Vibrissea 116
Viburnum 1854
Vicia 1653
Vicou 1598
Victorialis 532
V. longa 557
Biehgras 412
Bielche 713
Bierzahn 278
Vigne 1870
Villarfia 1017
Viluechio, Convolvukıs.
Vinca 1037
Vincetoxicum 1031
Vinettier 1413
Vino Mercal, Agave.
Viola 1374
Viola matronalis 1401
Viola zotta, Viola trieolor
Viperinum 109%
Virga aurea 775
Virgilia 1678
Virola 1517
Viscago 1361
Viscum 1845 -
Vismia 1371
Visnaga 1833
Visnea 932
Viftnu-Claudi 1081
Vitalba 1152
Vitex 1105
Viticchio, Convolvulus.
Vitis 1867
Voandzeia 1682
Vochyfia 1296
Bogelbeeren 2073
Bogelfuß 1620
Vogelklaue 1620
Bogelfraut 1356. :1357
Vogelmilch, Ornithogalum.
Voir-Ouchi 1518.
Volador 1514
Volcameria 1108
Volkmannia 1108
Volva 45 x
Volvaria 163
Bolze 69
Vouacapoua 1684
Vouapa 1702
Vouarana 1337
Voyria 1022
Vulva eanum 1711
Vulvaria 1461
w.
Wachendorfia 525
Wachholder 359
Wachsblume 1095
Wachspalme 686
Wäden 1970
MWägbohnen 1689
Maid 139
MWaidling 161
Wald 387°
Walderbſe 1654
Wardhirje 402
Waldmeifter 843
MWaldrebe 1152
Waldrteinia 2007
Walkera 1280
Walkerdiſtel 786
Walkakaha 1903
Wallnuß 1749
Wallwurz 1091
Walpurgiskraut 318
Waltheria 1196
Wanpi 1314
MWandflechten 254. 255
Wanzenfraut 1164. 1171
Wanzey 1100
Wäppel 1625
Warzenpilze 56
Waſſer⸗Aloe 449
Waffer:Bathengel 1053
Waflerdofte 741
Waſſer⸗Eppich 1837
Waſſerfäden 199
Mafferfarren 309
Waſſerfeder 449. 965
Waflergarbe 344.
Waſſerholder 1854. 1857
Wafferlilie 536
Waſſerlinſen 337
Waffermelone 829
Maffermoovfe 181
Waffernabel 1792
Waſſernuß 1871
Wafferpfeffer 1356. 1479
., rother 597
Wafferriemen 340
Waſſerſchierling 1823
Waſſerſchlauch 957
MWafferftern 343
Water-leaf 1076
| Watsonia 532
Wau 1372
Wauden 1372
Webera 852. 880
Weberdiſtel 786
Wedelia 748
Weeg-Boonen 1690
Wegdorn 1744
Wegerich 1471
Wegwarte 717. 721. 78
Weichſel 2049
Weide 1532
Meidenpilz 133
MWeidenrdschen 1875
Weiderich 1881
MWeiderich, Schuten 1875
| Weihrauch 1763
Wein, wilder 1867
Weingeift 1868
Weinkraut 316
| Weinmannia 1994
2
Weinpalme 654
Weinpalmen 695
Weinrebe 1867
MWeinfchötling 1413
Weißbuche 1541
Weißdorn 2064
Weitfsia 279
Weißwurz 626
Weitzen 389
Wellenmovs 259
Welſchkorn 400
MWendeln 482
Wendlandia 859
Werlingen 1310
Wermuth 762
Werfen 1729. 1745
Wetterroſe 1221
Wheat 389
White-Walnut 1751
White-woöd 1008
Wide 1653
Widerftoß 1361
Widerthon 285
Wiefenfnopf 2002
Wieſenkreſſe 1397
Wiejenpilze 146
Wieſenraute 1151
Wilden 1873
Wild-Pine 632
Willughbeia 1049
MWindblume 1149
Winden 1079, .1082
Windhalm 402
Windfame 772
Wind-wortel 1245
Wintera 1237 \
Wintergrün 8%
Wintersrinde 1237 i
| Wintersrinde, unächte 1432
Wippen 1512
Wirbeldofte 1070 j
45
MWirbelfrant 16236
Wirfing 1404
BWirtelfarren 312
Witſche 1642
Wohlgemuth 1069
Wolfsmilch 1581,
Wolfswurz 1162
MWolfenbeere 2015
Wollblume 672
MWolldiftel 719
Wollgras 428
Wollklee 1640
MWolverlei 768
Wood-Oil 143
Woodfia 333
Woodwardia 328
Worm-seed, Chenopodium .
anthelminthieum.
Wucherblume 760
Wullen 1224
Wulſt 45
Wunderbanm 15%
Wunderblume 1488
Wunderkorn 389
Wundfraut, heidnifches
770. 1640
Wunnen 684
Wurali 1336
Wurmfraut 2026
Wurmmoos 25
MWurmeinde, jamaicauiſche 1684
Wurmſamen 764
Wurzefpflangen 709
Wurzelzöpfe 74
Wütherich 1829
Wutten 857
| Wüterling 18%
x.
Xanthium 754 _
Xanthochymus 1433
Xanthorrhiza 1164
Xanthorrhoea 632
Xanthoxylon 1278
Xeranthemum 727
Ximenefia 747
Ximenia 935
Xuarefia 974
Xylobalsamum 1760
Xylocarpus 1307
Xylo-Cassia 1528
44
Xyloma 90
Xylophyllus 1504
Xylopia 1252
X. orientalis 1754
Xylofteon 1853
Xyloftroma 72
Xyris 438. 536.
ww
Yallhoy , Monnina poly-
ftachya.
Yam 612
Yaruma 1568 -
Yellow-root, Hydrattis.
Yellow-wood, Oxleya
xanthoxyla. i
Zaferbiume 1978
Zafeln 1%
Zajerfarren 42
Zauberbfume 1706
Zauberftrauch 1995»
Zaufen 6%
Zaunlitie 552
Zaunrübe 819
Zea 400
Zeeca, Cauealis.
Zedoaria 497
Zehrwurz 591
Zeidelbaft 1495
Zeideln 149
Zeitloſe 550
Zellernuß 1546
Yercum, Calotropis gigantea.| Zenzurin 1746
Yerva mora 1476
Yeuse 1542
Yeux bourriques 1666
Pſſop 1057
Yucca 577
Yulan 1239
‚Yzerhout 1934
Dir
Zabucajo 1920
Zadenfchoten 1386
Zaeyntha 722
Zahnftocher 1833
Zahnwehhotz, Xanthoxylum. | Zinzeyd, Blaeagnus orien-
Zahnwurz 1398. 1475
Zalacta 649
Zamia 365
Zannichellia 339
Zantedefchia 58 -
Zäpfeliraut 60
Zapota 948
Zeolin, Eriophorum.
Zerumbet 498. 500
Zetten 848
Zieft 1062
Zigeunerfrauf 1064
Zimmet 1526
3., weißer 1433
Zimmetapfel 1258
Zimmetblüthen 1528
Zinfen 33
Zingiber 498
Zinnia 751
Zinferlein 1746
talis,
Zinzola, Jujuba.
Zipperleinkraut 1834
Zirbel 349
| Ziebelbaum 1556
Zirmet 1808
Zini 17%
Zittergras 410
Zitwer 49%
Zitwerfamen 764
Zizania 404
) Zizyphus 1746
Zonaria 309. 230
Zoncolo, Juncus eflusns,
Zoftera 340
Zout-boom 918
Zuder 407°
Zuderhirfe 407
Zuderpalme 675
Zudertang 231
Zuderwurzel 1827
Zulten 277
Züllich 719
Zumpen 1962
Zumpenfraut 1965
Zunderpilz 132
Zungenblatt 620
NZungenblümchen 712
Zuntern 904
Zuſammengeſette TEA
Zuursack 1258
Zwangkraut 723
Zweckholz 1734
Zwergmoos 279
Zwergpalme 654
Zwetſchen 2040
Zweyblatt 469
Zweyzahn 748
Zwiebel 558
Zwieren 1986
| Zwiefel 2052
Zwingera 1289
Zwitichen 1854
Zygnema 201
' Zygophyllum 1272
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