.0>
.^Sf^
i^'^
THIS MAY NOT BE
PHOTOCOPIED
'*•!» r4
rfi
P^/v :_^<:r ^ioZ^.^i' ^0^ - [ I V /.r^
t
^1 J'-M, ,C!7„
jM-O
'OSIAH H. BENTON FUND
^
u
ALLGEMEINES
KÜNSTLER^LEXIKON
LEBEN UND WERKE
DER BERÜHMTESTEN BILDENDEN
KÜNSTLER
Vorbereitet von
HERMANN ALEXANDER MÜLLER
Herausgegeben von
HANS WOLFGANG SINGER
Fünfte unveränderte Auflage
VIERTER BAND
Raab — Vezzo
19 2 1
LITERARISCHE ANSTALT RÜTTEN & LOENING
FRANKFURT am MAIN
( PUBLIC
^
'0oO
£^n.-i.
/j
R.
Baab, Doris, Kupferstecherin, geb. 19. Oct. 1851 in Nürnberg, Tochter und
Schülerin von J. L. Raab, thätig in München. Sie stach und radierte In Ge-
danken (nach Lindenschmit), Jagdfanfare (nach Laufberger), Todesurtheil der Maria
Stuart (nach Piloty); Andere nach Cuyp, Van Dyck, Jakobides, Max, Roaenthal,
Rubens, Ryn, etc. Med. 3. Kl. Nürnberg, Med. II. Kl. 1892.
Raab, Georg, Maler, geb. 1. Febr. 1821 in Wien, f 31. Dec. 1885 das., Schüler
der Wiener Akademie. 1841 — 46 war er in Budapest thätig und besucl^te auch
München. Er malte Bildnisse in Oel, Aquarell und Miniatur, auch Idealköpfo. Von
ihm Dame mit weissem Schleier (Wiener Mus.), Mignon.(1869), Bildniss des Kaisers
Franz Josef und der Kaiserin Elisabeth, etc. Franz-Josephs-Orden.
Raab, Ignaz Joseph, Maler, geb. 5. Sept. 1715 in Necbanic (Böhmen), f
21. Jan. 1787 in Welehrad (Mähren), Schüler von G. Major in Gitschin. Er wurde
1744 Jesuit und malte Altarbilder und Fresken für Ordenskirchen, z. B. Stadtkirche
7.U Kolin, zu Wostrzedek, in der Niklaskirche zu Pragkleinseite, etc.
Raab, Johann Leonhard, Kupferstecher, geb. 29. März 1825 in Schwaningen
bei Anspach, Schüler vpn Carl Mayer und A. Reindel in Nürnberg, später von
S. Am s 1er an der Akademie in München, an der er in der Folge Professor der
Kupferstecherkunst wurde. Er hat nicht allzu interessante Blätter nach J. Becker,
Feuerbach, Flüggen, Kaulbach, Kindler, Knaus, Lessing, Ramberg, L. Richter,
R. .Santi, T. Vecelli u. A. radiert und gestochen, auch einige Renaissance-Bilder in
Wasserfarben copirt. Von ihm ferner Bildnisse Münchener Künstler nach eigener
Zeichnung. Gold. Med. Paris 1866, Berlin, Wien, München; Bayerischer Michaelsorden,
Ital, Kronen-Orden; Mitgl. mehrerer Akademien.
Raabe, Jogep4i, Maler, geb. 1780 in Deutsch-Wartemuerg (Schlesien), f 1849.
Er bereiste Deutschland, Frankreich und Italien, dann wurde er Hofmaler des Gross-
herzogs von Hessen und Lehrer an der Akademie zu Bonn. 1816 wurde er Mitglied
der Dresdener Akademie, besuchte wieder Italien und wurde darauf sächsischer
Hofinaler. Von, ihm Peter und Paul (Kath Kirche zu Naumburg i. Schi.), Madonna
und Kind (Kirclie zu Werthau, Schlesien).
Rabaglio, Prosper, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Brescia. Die dortige
Kapuzinerkirche besitzt ein Altarbild (1588) von ihm.
Rabasse, Jean, Zeichner und Radierer des 17. Jahrhunderts, thätig um 1650
in Paris. Ihm werden zugeschrieben eine Judith, eine Ruhe auf der Flucht und eine
Heilige Familie.
Rabbia, Rafaelle, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Marino, f nach 1610.
Er malte Bildnisse.
Rabe, Edmund Friedrich Theodor, Maler, geb. 2. Sept. 1815 in Berlin,
t 23. April 1890 das., Schüler von Ad. Sxhrödter, dann der Berliner Akademie
uod Franz Krügers, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland, die Nieder-
lande, die Schweiz, Norditalien, Frankreich und Palästina. Er malte militärische und
besonders Pferdebilder. Von ihm Transport französischer Kriegsgefangener 1813
(1838 Berlin Nat.-Gal.), Die Meld-ang (1840 Gal. Schwerin), Reisende vor einem
Wirthsbaus, etc. Mitgl. der Berliner Akad. 1843.
Rabe, Johannes, Maler, geb. 21. Juli 1827 in Lützow bei Berlin. Er bereiste
Griechenland und den Orient und war als Landschaftsmaler in Berlin thätig, schuf
aber auch geschichtliche Bilder.
Rabe, Martin Friedrich, Baumeister, geb. 1775 in Stendal, f 1856 in Berlin,
Schüler von D. Gilly in Berlin. 1801—4 leitete er deu Schlossbau in Weimar. Er
kehrte nach Berlin zurück, wurde Bauinspektor, 1810 Prof. an der Bauakademie,
Allgemeines Rünstler-Xiexicon. 5. Aufl. 4. Band. 1
2 Rabe — Rabouille.
dann Mitgl. der Akademie und deren Senats und 1829 — 42 Schlossbaumeister. Er
schuf die Fagade der Berliner Akademie und Vestibül das. und baute die Garnison-
kirche um. Er hat auch kunstgeschichtliche Arbeiten verfasst.
Rabe, Otto, Maler, geb. 16. Dec. 1841 in Königsberg, wo er bis 1882 ver-
weilte. Er malte Landschaften und war später in München thätig. Von ihm Land-
schaft in Ostpreussen, Regenstimmung, etc.
Rabel, Daniel, Maler und Kupferstecher, geb. 1578 in Paris, f nach 1631,
Sohn und wahrscheinlich Schüler des Jean R. Er wurde von der Königin beauftragt,
die Braut Louis XIIL (Anna von Oesterreichj zu portraitiren und hat dies auch in
einem Stich verewigt. Er stach Bildnisse, Landschaften, Jagdscenen, etc. in der
Weise L. Gaultiers. Der Louvre hat von ihm 94 Zeichnungen zu Balletten, die er für
den Hof entwarf.
Rabel, Jean, Maler und Kupferstecher, geb. um 1545 in Beauvais (De'p. Oise),
t 5. März 1603 in Paris. Er wurde als Miniaturmaler hochgepriesen und vom Hof
geschätzt. Von seinen Bildnissstichen nennen wir: Franz I, Henri U, Henri HI. und
Henri IV., die 3 Brüder Coligny, Maria Stuart, etc. Er stach und radierte, bz.
schnitt in Holz 75 Platten für die „Antiquite's de Paris** (1588), eine Copie von
M. A. Raimondis Martertod des Hl. Lorenz, Bildnisse Karls V., Louis XII., etc. Er
war auch Schriftsteller.
Raben, s. Raeveu.
Rabending, Fritz, Maler, geb. 22. Febr. 1862 in Wien, Schüler der Karls-
ruher Kunstschule unter Baisch und Schönleber. Er Hess sich in München nieder
und malte Landschaften, z. B. Quelle des Sarcaöusses, Gletscher im Oetzthaler Ge-
birge (Gal, Metz), Spätsommer (Gal. Dresden), u, A. m.
Raber, Johann Georg, Kupferstecher, geb. 1764 in Wien, f nach 1805,
Schüler von Müller in Stuttgart und Desnoyers in Paris. Von ihm Kinder
(nach Van Dyck), Madonna (nach R. Santi), Bildnias des W. Dillis und des Kron-
prinzen Ludwig von Bayern (nach Kellerhofen).
Rabes, Max, Maler, geb. 17. April 1868 in Samter (Posen), Schüler der
Berliner Akademie und von Paul Graeb. Er machte Studienreisen durch die
Rheinlande, dann hauptsächlich nach dem Orient, wohin er fünfmal gelangte. Von
ihm besitzt das Museum zu Schwerin: Handel dreier Araber um eine Damascener
Schwertkliuge, das Mus. zu Weimar : Araber, ferner von ihm An der Klagemauer in
Jerusalem, Stempelschneider in Damascus, etc. R. hat sich auch in plastischen
Arbeiten versucht und manches illustrirt. Verschiedene türkische Orden, Verdienst-
kreuz Mecklenburg Schwerin.
Rabiella, Pablo, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig in Saragossa. Er malte
in der Weise des J. Rizi von Castilien und des Juan de Valdes von Andalusien.
Von ihm: Die Schlacht von Clavijo in der Kathedrale zu Saragossa; Andere in den
Kapellen des Hl. Jakob, des Hl. Markus und bei den beschuhten Trinitariern de
Teruel dort.
Rabigot, Gabriel Jean Louis, Maler, geb. 1753 in Paris, f 6. Juni 1834 in
Orleans, wo er Prof. an der Zeichenschule war. Das dortige Museum besitzt sein
St'lbstbildniss und ferner von ihm Bildniss seiner Frau, sowie eine Anzahl von An-
sichten und Architekturen aus Orleans.
Rabisino, Tommaso da, gen. Tommaso da Modena, Maler des 14. Jahr-
hunderts, geb. in Modena, von dessen Leben uns nichts überliefert wurde. Auf der
Burg Karlstein bei Prag befinden sich ein Ecce Homo, sowie eine Madonna von
ihm; eine zweite in der Gal. zu Parma; Andere Madonnen mit Heiligeu in der Gal.
zu Modena und in der Nicolaskirche zu Treviso.
Rabon, (Rebon), Nicolas, Maler, geb. 12. Juli 1644 in Paris, f 25. Febr. 1686
in Hermant, Sohn und wahrscheinlich Schüler von Pierre R. 1667 errang er mit
Der König kauft alle Cbristensklaven an der Afrikanischen Küste los, den ersten
Preis. 1686 wurde er Mitglied der Akademie. Er malte auch Bildnisse.
Rabon, (Rebon), Pierre, Maler, geb. 18. Oct. 1619 in Havre, f 18. Jan. 1684
in Paris. 1660 wurde er Mitglied der Akademie und Hofmaler. Er malte Bildnisse,
worunter diejenigen von Perier und Ratabon.
Rabouille, Edmond Achille, Kupferstecher, geb. vor 1850 (?) in Paris, f 1880
das., Schüler von Henriquel, Lehmann, Pils und Yvon. Von ihm Madonna
(nach B. Tisij, Bildniss Rossinis (Radierung), A F. Didots, etc. — Ein Charles
Indre Fran^,ois R., ebenfalls Stecher, Schüler von Henriquel, Lehmann,
Maillart, A. Millet und Yvon, stellte seit 1877 Bildnisse aus.
Babus — Rade. «*
Rabus, Maler, geb. 1800, t 1857. Et vrar in Russland tbätig und malte
Ansiebten.
Kaccbetti, Beruardo, Maler, geb. 1639 in Mailand, f 1702 das., Neffe und
Schüler des G.Gbisolfi. Er malte Perspectiven und Architekturstücke, mit Vorliebe
grossartige Seehäfen. Werke von ihm in Mailänder Privatgalerien.
Kach, Lonis, Maler, geb. 1852 in Chicago. Er war eine Zeitlang in München
tbätig.
Rachner, Albert, Bildhauer, geb. 4. Juni 1837 im Forstbaus Trommelort
(Posen), Schüler der Berliner Akademie und der Müuchener unter Widnmann. Er
liess sich in Breslau nieder. Von ihm: Neptun (Breslau), Linne' (Botanischer Garten
das.), Holtei, etc.
Racine, Jean Baptiste, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1747 in Paris,
Schüler von F. Aliamet. Von ihm: Hagar und Ismael (nach Mola), Landschaften
(nach Pillement, Cassas, Chatelet u. A.), Vignetten (nach Cochin, Mariliier u. A.) —
Ein Adrien R. und ein Josephe Eugene R. waren in der zweiten Hälfte unseres
Jahrhunderts als Maler in Paris tbätig. — Ein Elie Henri R., geb. in Tours, war
das. als Baumeister in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts tbätig.
Racinet, Albert Charles Augnste, Zeichner und Lithograph, geb. 20. Juli 1825
in Paris, Schüler seines Vaters. Er lieferte Zeichnungen zu kunstgewerblichen
Zwecken, auch Copien nach alten Stichen, Zeichnungen nach Statuen, etc.
Bacle, Fran^ois Bernard, Maler, geb. 6. März 1739 in Lüttich, f 25. Juni 1777,
Schüler von H. Deprez, von 1760 an des L. Pecheux in Rom, Sohn des Jean
Fran9ois R., dem er 1767 im Amt als Maler der S. Lambert-Kathedrale zu Lüttich
folgte. Er malte 2 Historien für die Celestinerkapelle in Lüttich, viele Bildnisse, etc.
Er trieb auch leidenschaftlich naturwissenschaftliche Studien.
Rade, Leonard, Baumeister, geb. 30. Nov. 1736 in Dijon (D^p. Cöte-d'Or),
t 8. Jan. 1791 in Bourg, Schüler von Moutin de Saint-Andre. Er wurde Mit-
glied der Centralcommission für das Dep. Ain und Provinzialingenieur in der
Bourgogne. Er war für Vobaire in Ferney tbätig und verfasste ein Werk zur Rege-
lung des Strombettes des Ain, sowie die Construction einer einbogigen Brücke (1786
zu Toulouse mit einem Preis bedacht).
Raczynski, Alexander, Maler, geb. 1822 in Lemberg, f 16. Dec. 1889 das., Schüler
von Maszkowski in Lemberg, seit 1843 der Wiener, 1845 — 1846 der Münchener
Akademie ; 1856 — 1857 weilte er in Paris. Von ihm Bildniss des Dichters Bohdan
Zaleski. Alter italienischer Hirte (1857), Die Beschneidung (Politische Caricatar aus
dem Jahre 1848), Caricaturbildnisse.
Raczjnski, Athanasins, G raf, Maler, geb. 2.Mai 1788 in Posen, f 21. Aug. 1874
in Berlin. Er verfolgte die Diplomaten-Carriere und übte die Malerei nur als Lieb-
haber aus. Er wurde bekannt durch seine kunstgeschichtlichen Werke, z. B. Ge-
schichte der neuen deutschen Kunst und „Dictionnaire historico-artistique du Por-
tugal", namentlich aber durch seine Galerie, die jetzt in den Räumen der Berliner
Nat.-Gal. untergebracht ist, und ein Architektur-Aquarell von ihm selbst birgt.
Radanss, Mathias, Maler und Calligraph, geb. vor 1580, f ^^^^ 1604, tbätig
in Königgrätz. Die dortige Stadtkirche besitzt ein mit Bildnissen und Historien ver-
ziertes zweibändiges Gesangbuch von ihm.
Radolyffe, Edward, Kupferstecher, geb. 1810 in Birmingham, f 1863 xö
Camdeu Town (London), Sohn und Schüler des William R. Er gelangte 1842
nach London und lieferte geschabte, sowie Linien-Blätter für das Art-Journal, etc.
Von ihm eine Serie von Landschaften nach D. Cox (1862), Der Raub der Europa
(nach C. Gel^e), Morgen an der See (nach F. R. Lee), Wasserfall (nach Zuccarelli),
viele Buchillustrationen, ietc.
Badclyffe, William, Kupferstecher, geb. 1780 in Birmingham, f 29. Dec. 1855
das. 1814 half er dort eine Kunstschule, 1821 einen Kunstverein, uud 1842 eine
Künstlerverbindung zu begründen. Er lieferte meist Landschaften in Linienmanier,
vielfach für Kalender uud Bücher, u. A. für Roscoes Wanderungen durch Wales
und die Bilder aus Warwickshire (1829). Er stach nach Barber, Collins, Müller,
Turner, etc.
Radclyffe, William d. J„ Maler, geb. nach 1810 (?), f 1846, Sohn des
William R. Er malte Bildnisse und war in Birmingham, später in London thatig.
Rade, Max, Zeichner und Decorationsmaler, geb. 14. März 1840 in Dresden,
Schüler von Wiedemann das. und im Atelier Lievre zu Paris. 1875 kam er als
Lehrer an die Dresdener Kunstgewerbeschulo, an der er 5 Jahre spiter Professor
4- Radel — Radnitzky.
wurde. Er veröffentlichte , Ornamente des kgl. historischen Museums zu Dresden"
(1883—84), sowie „MalvorJagen und Originale für Buntdruftk".
Radel, s. Pelit-Radel.
Rademacker, Gerard, Maler, geb. 1672 in Amsterdam, f 1711 das., Sohn
und Schüler eines Baumeisters, dann Schüler von A. van Ghoor. Mit dem Bischof
von Sebasto kam er nach Rom, wo er die antiken Monumente abzeichnete. Nach
Amsterdam zurückgekehrt, schuf er Architekturen, Historien und allegorische Ge-
mälde, von denen das Stadthaus das. eins besitzt.
Rademaker^ Abraham, Maler und Kupferstecher, geb. 1675 in Amsterdam,
'■\- 22. Jan. 1735 in Haarlem. Er war Autodidakt und malte Landschaften in Aquarell
uad Oel, auf denen die Architektur eine grosse Rolle spielt. 1727 gab er eine Folge
VDji Ansichten nach alten Monumenten der Niederlande heraus. Er war wohl der
Bruder des Gerard R.
Radepont, Louis, Kupferstecher und Goldschmied, getauft den 1. Dec. 1615 in
Chartres (D^p. Eure et Loir), begr. 12. Oct. 1692 das. Bestimmte Werke sind bis
jerzl: noch nicht auf ihn zurückgeführt worden.
Radermacher, Mathias, Maler, geb. 20. Nov. 1804 in Borni Schäler der
Dttsseldorfer Akademie unter Schadow. Er malte Bildnisse.
Radet, Jean B., Maler, geb. 1752 in Dijon, f 1830. Er hatte wenig Glück mit
der Kunst, mehr jedoch mit der Feder.
Radford, Edward, Maler, geb. 1831 in Plymouth, 1863 trat er zur Malerei
über, nachdem er etwa 9 Jahre in Nordamerika als Ingenieur i^nd Baumeister tbätig
gewesen war Er wurde ausserordentliches Mitglied der englischen Aquarellisten-Ge-
sellschaft, malte aber auch in Oel. Von ihm Flora, Der Beconvalescent, Die
Kritiker (1878), etc.
Rudi, Bernardino, Zeichner und Eupfersteher des 17. Jahrhunderts, geb. in
Cortona. 1618 erschien zu Rom eine Folge von architektonischen Ornamenten, etc.
von ihm.
Radignes, Antoin«, Kupferstecher, geh 1719 in Rheims, f nach 1777. Er be-
snchte England, Holland und 1765 St. Petersburg, wo er die Bildnisse mehrerer
Fürsten Gallitzin stach. Von ihm ferner Angelica und Medoro. (nach Tiarini),
Holländische Ansichten (nach de Beyer), ^er verkleidete Liebhaber (nach C.
Troost), etc.
Radin Saleh Ben Jagya, Prinz, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Samarang
(Java), t 23. April 1881 in Buitenzorg bei Batavia, Schüler von Paij en, J. A. Kruse-
raan und Schelfhout im Haag, 1841—46 bereiste er Frankreich, Deutschland und
Italien. Er war meist im Haag thätig, wo er Landschaften und Thiere malte und
eine gute Copie von Potters Stier fertigte. Das Leipziger Museum besitzt Büfireljagd
in Indien von ihm.
Radi, Anton, Maler und Kupferstecher, geb. 16. April 1774 in Wien, f
4. März 1852 in Frankfurt a. M., Schüler der Wiener Akademie und von Ivormer in
Brüssel, Er Hess sich 1794 in Frankfurt a. M. nieder, wo er auch die Kupferstecherei
unter Prestel erlernte. R. malte und zeichnete Landschaften, Marinen, Thierstücke
und Genrebilder. Von ihm Wald im Sonnenschein (Gal. Oarmstadt), Eingang zum
Wald (1807 das.). Vier Ansichten im Taunus (1815, 1817, 1823, 1825 das.), Lorsbach
Thal- und Waldlaudschaft (Mus. Frankfurt a. M.). Von Aquatintablättern nennen
wir Mondlandschaft (nach v. d. Neer), Bärenjagd (nach Snyders), A. nach Potter,
Ruiadael, etc.
Radimesser, David, Maler, geb. 4. Febr. 1855 in Wien, Schüler der Akademien
zu Wien, München, Venedig, Florenz und Rom. Er begründete 1882 in Wien ein
grosses Atelier für Theaterdecoration, das für die Bühnen zu Bremen, Mannheim,
London, Paris und Wien thätig war. Zu der Millenniiimsausstellung in Budapest
lieferte er die Decorationsbilder „Alt-Ofen zur Zeit der Türkcnkriege".
Radnitzky, Karl d. Ae., Medailleur und Bildhauer, geb. 16. Nov. 1818 in
Wien, t nach 1875, Schüler von J. D. Böhim. 1836 wurde er Münzgraveur und machte
auf Staatskosten eine Studienreise durch Ijfeatschland, Belgien und Frankreich. 1855
wurde er an die Wiener Akademie in den! Stuhl für Kleinplastik berufen. Von ihm
Münzen und Medaillen auf Beethoven (1870), Schiller (1876), Mozart (1856), Grill-
parzer, etc. Er wurde Reg-Rath und Prof(Jssor; Franz Josef-Orden.
Radnitzky, Karl d. J., Medailleur, geb. 1855 in Wien, Sohn und Schüler des
Karl II. d. Ae., wurde Professor und Ho^;faveur in seiner Vaterstadt. Er schnitt
Portraits und Figuren auf Kameen, etc.
Rados — Raetzer. 5
Rados, Lnigi, Kupferstecher, geb. um 1780 in Parma, f nach 1828, Schüler
der Mailänder Akademie. Von ihm Josef Napoleon (nach Bosio), Madonna della
Sedia (nach R. Santi), Abendmahl (nach B. West), desgl. (nach L. da Vinci), etc.
Radtke, Eduard Leopold, Maler, geb. 14. Oct. 1825 in Graudenz, Schüler
der Danziger Kunstschule und des J. S. Otto in Berlin. Er malte besonders fürst-
liche und adelige Bildnisse, von denen sich einige im Berliner Rathhaus befinden.
Von ihm ferner Christus (Kirche zu Nicolai in Schlesien), desgl. (Kirche zu Blanken»
bürg a. Harz), etc.
Badwanski» Andreas, Maler, geb. 20. Nov. 1711 in Biala, f nach 1762 in
Krakau. Die Piaristen schickten ihn nach Deutschland, 1731 kehrte er nach Polen zu-
rück. 1745 — 1749 hielt er sich nahe Krakau auf, 1749 Hess er sich in Krakau nieder.
1753 wurde er nach Dresden berufen, um das dortige Theater zu malen; 1754 kam
er nach Tynieo, 1757 wurde er Senior der Malerzuuft, 1762 finden wir ihn wieder
in Tyniec. Von ihm Der heilige Johann Cantius (Gouache auf Glas).
Badwanski, Johann Felix, Radierer, geb. 1800 in Krakau, f 1860 das., er
war wahrscheinlich Enkel des Malers Andreas Radwaiiski. Von ihm : Der Ring-
platz in Krakau (Stich). Idylle (1817), etc.
Radymno, s. Löffler-Radymno.
Raeburn, Sir Henry, Maler, geb. 4. März 1756 in Stockbridge bei Edinburgh",
t 8. Juli 1823 in Edinburgh. Er wurde mit fünfzehn Jahren zu einem Goldschmied
in die Lehre geschickt, der die Liebe des Knaben zur Kunst weckte und" ihn dem
t)iyiA Martin vorstellte. Dieser gab ihm Bilder zu kopiren, behandelte ihn dann
jaber aus Neid schlecht. Er ging nun von dem Miniatur- zum Oelbildniss über. Mit
32 Jahren beiratete er eine reiche Wittwe, ging nach London, und auf den Rath
Sir Joshua Reynolds' nach Italien. Hier studirte er zwei Jahre und kehrte dann
nach Schottland zurück. 1814 wurde er Akademiker, 1822 in den Adelsstand er-
hoben; 1823 wurde er schottischer Hofmaler. R. hatte die Klugheit gutgemeinten
Rath anzunehmen, London zu vermeiden und in der Heimath zu bleiben, wo ihm in
Edinburgh Niemand den Rang des ersten Bildnissmalers ablaufen konute. Fast alle
namhaften schottischen Persönlichkeiten seiner Tage sassen ihm. Bildnisse von ihm
in der schottischen und in der Londoner National-Gallery, fn der Londoner Nat.-
Portrait-Gallery, im Louvre zu Paris, in der Dresdener Galerie, in der Gal. zu Glasgow,
im Louvre, im Trinity House zu Leith, etc.
Ra^fns, (Raefe), P., Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb. in Paris, thätig um
1575. Er lieferte Stöcke zu dem französischen Vit. v von J. Martin, und gemein-
schaftlich mit 0. Goujon die für A. Theve^s Kosmographie.
Baentz, Johann David, Bildhauer, geb. vor 1733 in Bayreuth, f 1783, Schüler
von Preisler in Nürnberg, weitergebildet an den Werken Schlüters. 1753 war er in
Berlin, 1754 in Kopenhagen thätig. Er schuf dort mit seinem Bruder Statuen für
den Lewezow'schen Palast. 1756 wurden sie nach Bayreuth zurück berufen; acht
Jahre später gingen sie nach Potsdan. Von ihnen ferner: General von Winterfeld
(Berlin, Wilbelmplatz), Markgräfin Bayreuth (Sanssuoci, Tempel der Freundschaft), etc.
Raentz, Lorenz Wilhelm, Bildhauer, geb. 1733 in Bayreuth, f 1777 in Berlin.
Er arbeitete gemeinschaftlich mit seinem Bruder Johann D. R. und besuchte 1769 Italien.
Baespell, (Raspell); Hans« Baumeister des 16. Jahrhunderts. Am 6. Juli
1572 wurde er churfiirstl. Brandenburgischer Baumeister und baute in diesem Jahr
am Schloss Köpenick. Ferner reparixte er das Schloss zu Spandau und war an
der Festung Küstrin thätig. — Auch sein Bruder Martin- R. war Baumeister und
•war am Schloss zu Berlin beschäftigt.
Raet, (De Raet), Arnonld, Maler des 15. Jahrhunderts, f vor dem 26. Juni
1471, thätig in Löwen. 1434 schmückte er das Kreuz im Chor der dortigen Peters-
kirche. — Sein gleichnamiger Sohn wird seit 1447 als Figurenmaler erwähnt.
.1450 wurde er Bäcker, ging dann aber wieder zur Kunst über und Hess sich in
Löau nieder, wo er bis nach dem Februar 1472 verblieb. Oktober 1476 kehrte er
nach Löwen zurück und wird dort zum letztenmal am 1. Februar 1477 erwähnt.
Baet, Lonis, (Louis de Scildere), Maler des 16. Jahrhunderts, thätig zwischen
1695 nnd 1507 in Leau, wo er Fresken in der Kirche das. malte.
Raeth, Igrnatins, Maler, geb. 1626 in Antwerpen, f 1666. Er malte His-
torien und Bildnisse und war auch in Spanien und Deutschland thätig. Die S.
^ndolphskirche zu Bamberg besitzt eine Kreuzigung von ihm.
Baetzer, Hellmuth, Maler, geb. 9. September 1838 in Neu-Tarnow bei Freien-
wftlde (Brandenburg), Schüler der Berliner und Düsseldorfer Akademien und von
ö Räuber — Kaffet.
0. AcTienbactu Er lebte ein Zeit lang in Karlsruhe und in Düsseldorf, zuletzt in
Weimar und hat auch Deutschland, die Alpen, Paris und Italien bereist. Er malte
Landschaften aus dem Harz und von Rügen. Von ihm Gewitter an Strand von
RügeiL, Gebirgsbach, Abend auf Rügen (Gal. Karlsruhe).
Sauber, Karl Wilhelm, Maler, geb. 11. Juli 1849 in Marienwerder (West-
preussen), Schüler der Königsberger Atedemie und von Wilh. Dies in München.,
wo er sich niederliess. Von ihm Der grosse Kurfürst vor Warschau (Nat.-GaJ,
Berlin), Tod Gustav Adolfs, Jagdrecht früherer Zeiten (1880), Die Bekehrung des
Hubertus (Neue Pinakothek, München), Bildnisse, etc. Gold. Med. Berlin 1880, 1883
München.
Baeveu, (BaTen, Raben), Servatius, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig
in Holland. Von ihm Die 12 römischen Kaiser (nach Stradanus), Madonna della
Sedia (räch R. Santi), eine Passiönsfolge, Allegorie auf ein reines Familienleben,
A. nach Bloemaert, Spranger, Maerten de Vos, etc.
Rafael, s. Santi.
Raff^ (Baph, Ranft), Franz Ludwig, Maler des 18. Jahrhunderts, t nach
1709, thätig in Kassel, wo er Hofmaler und „Lehrer der Malerbursche" war. Er malte
meist mythologische Bilder, vielfach Deckengemälde in Oel und al Fresco, z. B. im
alten Fürstenschloss und in der Orangerie.
Raffaelli, Francesco, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig um 1705.
Er stach einige unbedeutende Historien nach Ann. Carracci, A. Sacchi, Maratti, etc.
Raffaelli, Francisqne Jean, Maler und Radierer, geb. 1845 (1851?) in Paris
als Sohn italienischer Eltern, Schüler vonGerome. Er malte prachtvolle Ansichten,
Strassenscenen, etc. mit einer vornehm zurückhaltenden Farbenandeutung und in
fesselnder Technik. Interessant als Farbendrucke sind auch die zahlreichen Ra-
dierungen, ein Gebiet, das er neuerdings sehr pflegt. Von ihm: Morgenchocolade,
Notre Damp, Zu Nizza, Die Madeleine, Champs-Elysees, Winterlandschaft. R. hat
auch einige plastische Arbeiten geliefert. Von seinen Padierungen, vielfach in Farben,
nennen wir Le Boulevard des Capucines, Der Invalidendom, Selbstbildniss. Ferner
Illustrationen zu Types de Paris, Goueourts Germiniae Lacerteux, Mirbeaus Lettres de
ma chaumi^re, Les Cafes-Concerts, etc.
Raffaelli, Oiacomo, Musivarbeiter, geb. um 1770, f «ach 1804, thätig in Mailand,
studirte in Rom und wurde Professor an der Brera in seiner Vaterstadt. Für
Napoleon I. schuf er eine Copie nach L, da Vincis Abendmahl, die später als Schen-
kung Kaiser Franz' in die Wiener Minoritenkirche gelangte.
Raffaellino, (so genannt wegen seiner erehrung für R. Santi, eigentlich
Giovanni Maria Bottalla), Maler, geb. 1613 in Savona (nahe Genua), t 1644 in
Mailand, wahrscheinlich Schüler von Berrettini in Rom. Im Kapitel zu Rom
befindet sich „Versöhnung Jacobs mit Esau" und Anderes von ihm, ferner Werke
in Kirchen zu Neapel und Genua.
Raffaellino da Ylterbo, s. Bouianelli, Giovanni Francesco.
Baffaellino dal €olle, s. Colle.
Raffaellino del Garbo, s. Garbo.
Baffalello, s. Santi.
Baffaello da Brescia s. Marone, Baffaello.
Baffalt, Ignaz, Maler," geb. 21. Juli 1800 in Weisskirchen (Obersteier), f 7.
Juli 1857 in Hainbach bei Wien, Schüler von Lederwasch und Hermann, haupt-
sächlich aber Autodidakt. Er musste erst Kaufmann werden und dann einen Gast-
hof zu Murau übernehmen, betrieb die Kunst aber stetig weiter und hatte Erfolg
als Genre- und Veduten-Maler, so dass er 1840 nach Wien gehen konnte und sich
ganz der Malerei, besonders dem Landschaftsfach widmete. Von ihm Nach dem
RegCn (Wiener Mus.), Abendlandschaft (ebenda). Der Klostergang von Murau (1846),
Donaugegend (1852), Partie aus Kämthen, etc.
Raffalt, Johann Gnalbert, Maler, geb. 9. Juli 1836 in Murau, f 9- August
1865 in Rom, Sohn und Schüler des Ignaz R., weitergebildet an der Wiener Aka-
demie. Er bereiste Ungarn, Paris (1861), Dalmatien und Montenegro, sowie Rom
(1865). Er arbeitete in der Weise Pettenkofens, und wurde der „Pusztamaler" genannt.
Von ihm Landschaft mit Pferdeschwemme (Hamburger Kunsthalle), Brunnen bei
Ragusa (1863), Ungarisches Wirthshaus, Hof in Klosterneuburg, etc. R. hat einige
Blatt radiert. — Auch sein Bruder Josef R. malte Landschaften.
Raffet, Denis Auguste Marie, Maler, Zeichner u. Lithograph, geb. 2. März
1804 in Paris, f 16. Februar 1860 in Genua, Schüler der Ecole des beaux-arts
Raffi — Rahau. <
und von Charlet und Gros. R. war erst bei einem Drechsler in die Lehre gegangen
und kam dann an die Bezirkszeichenschule , wo sich der Lehrer R i b a n und
durch diesen der Maler de Rudder für ihn interessirte. R. gab die Malerei im
grossen Stil bald auf und vollendete nicht einmal Die Einnahme von Koblenz, die
er im Auftrag der Regierung für Versailles malen sollte. Als Zeichner und beson-
ders als Lithograph suchte er sein Talent zu entwickeln, was ihm ausserordentlich
gelang. 1825 veröffentlichte Frerat seine ersten zwei Steindrucke. Sein Lebens-
werk gilt der Verherrlichung der Armee, vornehmlich der Napoleonischen. Zeich-
nungen von ihm besitzt der Louvre. R. hat über 700 Steindrucke gezeichnet; von
ihm ferner über 1000 Illustrationen und 38 Radierungen. Zu den Hauptfolgen ge-
hören: Petit Album militaire (1825), Histoire de Jean-Jean, Album pour 1831, desgl.
für die nächsten 6 Jahre, Siöge de la Citadelle d'Anvers (1833), Retraite et Prise
de Constantine, Voyage dans la Russie m^ridionale et la Crimöe (1838 — 48), etc. ;
ferner die Bildnisse des Herzogs von Aumale, des Marschalls St. Arnaud, des
Eapüains Felix Douay, etc. Seine Biographie von A. Bry (Paris 1861), H. Giaco-
melli (Paris 1862) und Lhorome (1892).
Eaffi, Bildhauer, geb. 1832, f 1895 in Mentone,
Raffin, Jean Jacqnes Isaac, Zeichner, geb. 11. März 1776 in Kassel, f 16.
Juli 1843 das. Er war ein vielbegehrter Zeichenlehrer.
Ba£fort, fitienne, Maler geb. 11. Mai 1802 in Cbälon-sur-Saöne, Schüler von
Castillet. Er malte Landschaften und Ansichten, auch in Wasserfarben. Er schuf
Historien an den Wänden der Kapelle zu Chardonnay bei Tournus und der Kirche
zu Gergy bei Chälons-sur-Saöne; ferner Glasgemälde. Von Oelbildern nennen wir:
Neapel vom Molo aus gesehen (1835 Mus. Chalons sur Säone), Heinrich der III.
zieht 1574 in Venedig ein (1843 Mus. Grenoble), Genua in der Morgendämmerung
(1830), Die Kathedrale von Palermo, Ansicht von Dieppe (1836), Moschee in Scutari
(1850), etc. Medaille 2 Kl. 1840, 1 Kl. 1843.
Rafter, John, Maler, geb. 14. Juni 1824 auf der Kanalinsel Jersey. 1860 liess er
sich in Schwerin nieder. Von ihm besitzt das dortige Museum Eichen zulvenack (1875).
Ra^enean, Jacqaes» s. Ragiienean, A. (Jacques).
Raggi, Niccolö Bcrnardo, Bildhauer, geb. 13. October 1790, in Carrara, f
24. Mai 1862 in Paris, Schüler von Bartolini in Florenz und der Ecole des beaux-
arts, sowie Bosios in Paris, wo er 1828 sich naturalisiren liess. Er war kurzeZeit
lang auch in Marseille thätig. Von ihm: Henri IV (in Nerac), Montesquieu (Ju-
stizpalast Bordeaux), Louis XIV. (Rennes), S. Vincenz de Paula (Madeleine-Kirche
zu Paris), Louis XVI. (Bronze, vierfache Lebensgrösse, Bordeaux), Kg. Hugues Capet
(Marmor- Statue, Museum Versailles), Marschall Boucicault (ebenda), Sa. Clotilde
(Limoges, Kirche), Madonna mit dem Jesuskind (S. Etienne du Mont, Paris), etc.
Med. 2 Kl. 1819, 1855; Kr. der Ehrenleg. 1825.
Raggi, Pietro Paolo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1650 in Wien,
t 1724 in Bergamo, studirte in Genua. Er war dort, dann in Turin und Savona, zu-
letzt in Bergamo thätig und malte Pastot alscenen, Bacchanale, besonders aber Historien,
z. B.: S. Bonaventura (Annunziata-Kirche zu Genua), Verkündigung (S. Lorenzo zu
Bergamo), Maria Magdalena wird in den Himmel aufgenommen (Sa. Martha, das.).
Ragot, Francois, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. 1641 in Bagnolet.
Er stach Bildnisse, Blätter nach S. Vouet (Der Engelsturz), C. Lebrun, I. Palma, G.
Huret u. A., besonders aber copirte er die Stiche Bolswerts, Pauwel du Ponts, Vor-
stermans, etc. nach den Rubens- und Van Dyck-Gemälden.
Ragnenean, (Raguineau), A. (Jucqnes?), Maler des 17. Jahrhunderts, geb. vor
1600 (V), t 18- September 1658 in Paris. Er war Hofmaler der Königin Maria
de' Medici und Armenvorstand. Um 1650 scheint er nach dem Haag gekommen zu
sein, wo er ein Bildniss des Prinzen Wilhelm Hendrik von Oranien schuf, und
Schreibmeister des Wilhelm III. von Oranien wurde.
Ragnsa, Tincenzo, Bildhauer, geb. 12. Juli 1841 in Palermo, Schüler von
Morelli und Lo Forte, thätig in Palermo und Mailand. 1876—1882 lebte er
in Tokio, Japan, wo er Lehrer an einer Kunstakademie gewesen sein soll. Zuletzt
lehrte er wieder in Palermo. Er schuf decorative Arbeiten, z. B. einen Kamin für
den grossen Rathhaussaal in Palermo, Brunnen in Mailand, etc. Auch einen Ent-
wurf einer Garibaldi-Statue, etc. Jap. Sonnen-Orden, Ital. Kronen-Orden.
Rahau, Karl, Baumeister, geb. 1830, Schüler der St. Petersburger Akademie,
deren Mitglied er 1864 wurde. Zwei Jahre darauf veröffentlichte er mit Karl Koll-
mann ein Werk über die Alhambra.
8 Rahl — Raibolini.
Rahl, Karl, Maler, geb. 13. August 1812 in Wien, f 9. Juli 1865 das., Schüler
der Wiener Akademie, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland, Frankreich und
Italien, Er war Sohn des Karl Heinrich R. 1843 kam er nach Wien zurück, be-
suchte 1847 Kopenhagen, 1848 Paris, 1849 München. 1850—1851 war er zum
ersten Mal, seit 1863 nochmals und zwar als Professor an der Wiener Akademie
thätig. In späteren Jahren hat er Italien wiederholt aufgesucht und kam auch nach
Athen, wo er einen Fries in der Aula der UniKersität malte. Nach jahrelanger
Missachtung in Wien bewirkte ibm der Schutz des Baron Sina die schliessliche An-
erkennung. R. war auch als Lehrer viel begehrt. Von ihm Chriemhilde nennt
Hagen den Mörder Siegfrieds (Wien. Mus.), Auffindung der Leiche Manfreds (ebenda),
Bildniss M. Wagners (München, Neue Pinakothek), Christenverfolgung (Hamburger
Kunsthalle), desgl. (Berlin, Nat.-Gal.). Andere in der Galerie Schack (München),
der Akademie-Galerie zu Wien, der Gal. Liecbtenstein das., etc. R. schuf auch
Wandgemälde, z. B. im Treppenhaus des Wiener Zeughauses, im Festsaal zu Olden-
burg, etc., und Altarbilder (Piaristenkirche zu Wien, griechische Kirche das., etc.). Seine
Biographie von Hottner (1863).
Bahlj, Karl Heinrich, Kupferstecher, geb. 11. Juli 1779 in Heilbronn (n. A.
in Höfen »bei Heidelberg), f 12. August 1843 in Wien. Studirte unter Füger in
Wien, wo er 1815 Mitglied, 1840 Prof. an der Akademie wurde. Er hat auch Einiges
in Oel und Wasserfarben gemalt, meist aber in Linienmanier gestochen, z. B. Graf
Dietrichstein (nach C. Agricola), Maria (nach A. Allegri), Sa. Justina (nach A. Bonvicino),
Landschaften (nach G. Dughet), Schlacht bei Aspern (nach P. Krafft, Francisque
Millet, etc.), Sa. Margaretha (nach R. Santi), Mädchen am Brunnen« (nach L. v.
Schnorr), Madonna (nach P. Vannucci), Hieb (nach G. F. E. von Waechter), etc.
Rahm, Samuel, Maler, geb. 15. Mai 1811 in Willich (Rheinprovinz), Schüler
der Düsseldorfer Akademie unter T. Hildebrand. Die Nat.-Gal. zu Berlin besitzt
von ihm „Katholischer Gottesdienst".
Rahms, Eberhard Cornelis, Zeichner, Radierer und Maler, geb. 14. Sept. 1823
in Potsdam, Schüler von J. H. van de Laar, meist durch Selbststudium gebildet.
Von seinen Radierungen nennen wir: Selbstbilduiss, Kinderkopf, Die ehemalige
Waardpoort" zu Oudewater, etc.
Rahn, Hans Rudolph, Kupferstecher, geb. 1805 in Zürich, f nach 1880 (?),
Schüler von Lips, dann von S. Amsler in München. Er war dort und in seiner
Vaterstadt thätig. Von ihm: Blätter zu Kaulbachs Reineke Fuchs,. Faust, Die
Räuber, etc., Madonna nach Jul. v. Schnorr, Bildnisse, etc.
Rahoult, Diodore, Maler, geb. 1819 in Grenoble (Dep, Isere), f 1874, Schüler
von Cogniet. Er war in seiner Vaterstadt thätig. Von ihm: November (Mus.
Grenoble), Die verschlossene Thür (1866 ebenda), Wandmalereien (Allegorien Mus.
ebenda). Der alte kranke Bauer (Mus. Saint-Etienne), In Gemeinschaft mit Blanc-
Föntaine malte er Maria erster Tempelgang und Tod der Jungfrau (Kirche St.
Andre zu Grenoble). Ferner veröffentlichte er zweihundert Zeichnungen der Denk-
mäler, Alterthümer und Ansichten von Grenoble (in Holz geschnitten von Dardelet)
und illustrirte „Poesies ep- patois du Dauphine".
Rahtjen, Karl, Maler, geb. 12. Dec 1855 in Bremen, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie und von Prof. K. Ludwig in Stuttgart. 1880—1895 war er in
Berlin thätig und malte Landschaften aus Rügen, der Umgegend Hamburgs, etc.
Auch Bilder zu Lenaus Schilfliedern und dessen Postillon.
Raibolini, Francesco di Marco gen. 11 Fraucia, Maler, Goldschmied und
Kupferstecher, geb. 1450 in Bologna, f 5. Jan. 1517. Er lernte bei einem Gold-
schmied, wo er u. Ä. als Niellator grossen Ruhm errang. Erscheinung und Wesen
waren bei ihm so gewinnend, dass er, obwohl einfacher Herkunft, den höchsten Adel
Bolognas zu seinen Fieunden rechnen konnte und von Giovanni Bentivoglio IL be-
schützt wurde, der ihn zum Münzmeister ernannte. Villeicht aus Anlassvon Man-
tegnas Besuch in Bologna wandte er sich der Malerei zu und wurde Schüler von
CostH,F. Cossa und ErcoleRoberti de' Grand i. Seine frühen Arbeiten wurden oft
und längstens depi Costa, zugeschrieben. Später veredelte sich sein Stil, was einst
wohl mit Unrecht aus einer vermuthlichen Freundschaft zu R. Santi erklärt
wurde, dessen Schüler er gar gewesen sein soll. R. galt auch eine Zeitlang als von
P Vannucci abhängig, doch ist er auf selbständige Art zu einer ähnlichen Auffassung
die P Vannucci gelangt, die übrigens viel reiner und ungezierter als die des letzteren
ist. In seiner Vaterstadt wurde R. hoch gefeiert, wurde 1512 Meister der Gilde, und
erhielt 1514 den Ehrentitel Meister der vier Künste. Er bekleidete auch andere
Kaibolini — Raimondi. 9
Aemter in Bologna, aus welcher Stadt er sich nie entfernen wollte, obwohl er den
Wunsch besass, R. Santis Werke zu sehen. Von seinen Gemälden nennen wir: Die
Kreuzigung (Bologna, Brbliothek), S. Stephanus (Rom, Borghese-Gal.); Heilige Fa-
milie (Berlin, Mus.), Maria mit dem Kinde und Heiligen (ebenda), Madonna im
Rosenhag (München, A. Pinakothek), Maria mit Kind (ebenda), Taufe Christi (Hampton
Court), desgl. (Gal. Dresden), Anbetung der Könige (ebenda), Thronende Madonna
(Gal. Parma), Kreuzabnahme (ebenda), Madonna mit dem kl. Johannes (ebenda),
Thronende Jungfrau mit Heiligen (London, Nat.-Gal.), Pietä (ebenda), Madonna mit
zwei Heiligen (ebenda) ; Andere in den Galerien zu Bologna, Florenz, Mailand,
Paris, St. Petersburg, Turin, Wien, etc. Auch in Privatsammlungen zu Bologna,
London, Lucca, Mailand, Wien, etc., sowie in S. Frediano zu Lucca, S. Martine
Maggiore zu Bologna und anderen Kirchen. Mindestens acht Niellen sind auf R. zu-
rückgeführt worden ; ob er auch wirkliche Kupferstiche geschaffen hat, ist fraglich,
ebenso wie die Angabe, dass er für Aldus die Typen zu einer Vergil-Ausgabe (1501)
geschnitten haben soll. Seine Biographie von Calvi (Bologna 1812).
Raiboliniy Oiacomo, ebenfalls Francia genannt, Maler, Kupferstecher und
Goldschmied, geb. vor 1487 in Bologna, f 1557 das., Sohn und Schüler des Fran-
cesco R., in späteren Jahren von D. Dossi beeinflusst. Er arbeitete vor ^1518
meist als Gehilfe des Vaters und vielfach gemeinschaftlich mit seinem Bruder. Als Kupfer-
stecher ist er durch etwa zwanzig Blatt bekannt, darunter Hl. Familien, Cleopatra,
Christus im Hause Simons (1530), Die Caritas, Die Beweinung der Leicbe Gattemelatas,
etc. Von seinen Fresken nennen wir : Taufe des Valerian (Cecilien-Kapelle, Bologna),
Martertod der Hl. Cecilia (ebenda). Ferner von ihm Madonna mit Heiligen (Bo-
■ logna, Pinakothek), Die Keuschheit, zwei Madonnen (Berlin, Mus.), Maria als Him-
melskönigin (gemeinschaftlich mit Giulio R. ebenda), Maria, Jesus und Johannes
(Gal. Dresden), Bildniss (Florenz, Pitti), zwei Madonnen (Mailand, Brera), Madonna
mit Kind (Gal. Venedig), etc. Andere in Kirchen zu Bologna, Parma, etc.
Raibolini, Giulio, Maler, Kupferstecher und Goldschmied, geb. 20. Aug. 1487
in Bologna, + nach 1543 das., jüngerer Sohn und Schüler des Francesco R. Er
arbeitete gemeinschaftlich mit Giacomo R. ; nur ein Werk ist bekannt, das er allein
schuf. Gemälde von ihnen in den Galerien zu Berlin, Bologna, etc.
Ballton, William, Baumeister, geb. vor 1820, f 13. Oct. 1877 in Brighton.
1839 gewann sein Projekt für die Nelson-Säule auf dem Trafalgar Square in London
den ersten Preis und gelangte zur Ausführung.
Raimbacli, Abraham, Kupferstecher, geh". 1776 in London, f 17. Jan. 1843
in Greenvfich bei London, Schüler der Londoner Akademie und von J. Hall, Sohn
eines eingewanderten Schweizers. Er lieferte Blätter zu „1000 und eine Nacht" (nach
Smirke), zum „Gil Blas" (1809 nach dems.) uitd stach die 74 Illustiationea Sniirkes
zum Don Quixote; endlich auch Platten nach Stothard, Metz u. A., besonders aber
nach Wilkie (Die Dorf-Politiker, Blindekuh, Die Exmission, Der Laufbursche, etc.).
R. hat auch eine Zeit lang Miniaturen gemalt. S. Biographie von F. Schobeil (1843).
Raimondi, Carlo, Kupferstecher, geb. 1809 in Albinea (Reggio-Emilia), f 1883,
Schüler von Toschi. Er setzte mit Anderen das grosse Allegri-Werk Toschis in
unerquicklicher Weise fort und schuf u. A. auch ein Bildniss seines Lehrers.
Raimondi, Elviro, Maler, geb. 1866 in Neapel, Schüler der dortigen Akademie
unter Lista und J. Perricci. Er malte Landschaften und Bildnisse, auch in
Aquarell und war als Zeichenlehrer thätig. Von ihm Schlechtes Welter, Der Molo
in Neapel, Olga, etc. — Ein Edoardo R., geb. in Parma, thätig in Reggio Emilia,
stellte seit 1872 Landschaften und Genrebilder aus. — Eiu Giuseppe R. malte 1785
Deckenbilder in Friedrichsfelde für den Herzog von Kurland.
Raimondi, Marc Antonio, Kupferstecher, geb. 1488 (? n. A. 1470?) in Bologna,
t vor 1634, Schüler des F. Raibolini, bei dem er das Nielliren, dann auch den
Stich erlernte. In seinen früheren Arbeiten, die allerdings geistiges Eigeuthum des
Raibolini sind, z. B. ein kleiner Sündenfall, zeigt sich doch eine grosse Kraft und
Unmittelbarkeit. Wir haben das Empfinden, es sind ursprüngliche Malerstiche.
Später wirkt er bei aller Trefflichkeit stets als reproduzirender Künstler und hat
seine Selbständigkeit gänzlich dem R. Santi geopfert. Der früheste datirte Stich von
ihm, 1505, ist ein Tod des Pyramus. 1506 copirte er Dürers Werke, bereiste Nord-
italien und Venedig, wo er Dürers Holzschnitt-Marienleben und -Passion sah und
mit ziemlichem Mangel an Verständniss mittels des Grabstichels fälschte. Dürer
scheint sich mit Erfolg hierüber bei der Venetianischen Behörde beschwert zu, haben.
Um 1510 ging R. nach Florenz, wo er die „Kletterer" nach ßuonarottis Cartöa
10 Eaimondo — Rajzö.
schuf und von da nach Rom, wo ihn R. Santi ganz in Beschlag nahm. Eine Zeit
lang hat er wohl in dessen Atelier gearbeitet, errichtete aber später ein eigenes,
wo er Schüler nahm. Giulio Pippi dei Gianuzzi hatte R. dem Santi empfohlen, und
nach Santis Tod 1520, arbeitete R. nach Giulios Werken, unter A. stach er auch eine
Folge von anstössigen Illustrationen zu Aretinos Sonetten, die so schamlos waren,
dass Clemens VII. den R. ins Gefängniss warf, während Giulio und Aretino fliehen
mussten. R. wurde bald begnadigt und stach nach Bandinelli einen Martertod des
Hl. Laurenz, der, im Auge des Papstes, des Malers Werk verbesserte. R.'s erneutes
Glück war nicht von langer Dauer. Bei der Plünderung Roms soll er verwundet
und gefangen genommen worden sein. Die Auslösung kostete ihm seine ganze Habe.
Darnach ist er verschollen ; er zog sich wahrscheinlich nach Bologna zurück und
war 1534 schon gestorben. Durch seine Wiedergaben von R. Santis Werken wurde
R. weltbekannt und des Malers Ruhm trug den des Stechers mit sich. Er erhielt
oft nur unfertige Skizzen und Entwürfe, die er selbst, namentlich was die Modellirung
betriflFt, vollenden musste, z. Th. waren es Zeichnungen zu Santis bekannten Ge-
mälden. Die Zeichnung und die vornehme Composition bestricken auf seinen Blättern;
ihre Monotonie, die Flachheit der Modellirung und die Farblosigkeit (er arbeitete
nach Cartons und nicht nach gemalten Originalen) befremden. Technisch hat er die
Meisterschaft der cisalpinen Stecher nicht erreicht, doch ist er seinen Schülern und
Genossen weit voraus. Von den 308 Platten, die Passavant ihm zuschreibt, sind
114 biblische und heilige Daxstellungen, 81 mythologische (darunter wohl die Haupt-
werke), 20 oder mehr AUegoirien und die übrigen Darstellungen aus dem täglichen
Leben, Studien, etc. Seine Biographie von H. Delaborde (Paris).
Eaimondo, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig um 1477 in Neapel. Die
S. Francesco di Chieri-Kirche in Piedmont besitzt ein Altarbild von ihm.
Bainaldi, Carlo, Baumeister, geb. 1611 in Rom, f 1691, Sohn und Schüler des
G i r 0 1 a m 0 R. Er baute, in extremem Barockstil, zwei Kirchen auf der Piazza del
Popolo zu Rom, und radierte das Theater der Jesuiten das. Für Ludwig XIV. zeichnete
er den Louvre; der König schenkte ihm sein mit Juwelen verziertes Bildniss dafür.
Rainald), Domenieo, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1665 in Rom. Er
lieferte Altarbilder für dortige Kirchen und malte im Auftrag verschiedener Päpste.
Rainaldi, Francesco, Kupferstecher, geb. 1770 in Rom, f 1805 (1816?),
Schüler von Bettelini und Morghen. Er lieferte ziemlich langweilige Linien-
stiche nach Biliverti, Barbieri, Caliari, da Vinci, Reni, etc.
Rainaldi; Crirolamo, Baumeister und Radierer, geb. 1570 in Rom, f 1655,
Schüler des Domenico Fontaua. Er war unter 6 Päpsten erster Baumeister, ferner
auch für, den Herzog v. Parma thätig. Von ihm: Kirche in Montalta, Die Scalzi zu
Caprarola, die herz. Paläste in Modena, Parma und Piacenza.
Bainaldns, (Reinaldus), Baumeister des 11. Jahrhunderts, der um 1063 am Dom
zu Pisa thätig war.
Rainieri, Francesco Maria, Maler, gen. La Schlvenoglia, geb. um 1680 in
Mantua, f 1768, Schüler von G. Canti, in dessen Manier er Schlachtenbilder und
Landschaften malte.
Baisek, (Raysek), Matthias, Baumeister, geb. vor 1460, f 1510. Für Wlaczlaw II.
erbaute er 1475 den Pulverthurm zu Prag, und verwandelte dort 15 Jahre später
die dreischiffige Barbarakirche in eine fünfschiflfige. Er war auch au der Kirche zu
Kuttenberg thätig. Endlich schuf er 1492 das hohe Sacramentshäuschen in der Hl.
Geistkirche zu R^öniggrätz.
Rajon, Panl Adolphe, Zeichner und Radierer, geb. im Juli 1843 in Dijon
(Dep. Coted'Or), f 8. Juni 1888 in Anvers (Däp. Oise), Schüler von Pils, Gaucherei
und Piameng. Um 1873 verbrachte er einige Zeit in London, 1888 in New-York um
Aufträge zu erledigen. Er wurde einer der beliebtesten Reproductionsstecber bezw.
Radierer, der seinem Ruf durch zu eiliges und geschäftsmässiges Arbeiten schadete.
Von ihm Radierungen nach R. van Rijn, Rubens, Van Dyck, Watteau, Reynolds,
Bonnat, Mcissonier, Gerome, etc., auch Kupferstiche nach Bonnat, Reynolds, Ouless,
etc. Alles in allem schuf er an die 200 Platten. Seine Biographie von F. G. Stepbens
(London 1889). Med. 1869, 1870, Med. 2. Kl. 1873, 1878.
Rajzö, Miklös, (ISikolans), Maler, geb. 1865 in Györ-Szt. Morton, Schüler von
Kohr in Budapest, derGrazer, dann der Münchener Akademie unter Prof. Benczur
und Raupp und endlich von C. Lotz in Budapest. Es befinden sich Heiligen-Bilder
in mehreren ungarischen Landkirchen von ihm. Ferner malte er , Stille Gesell-
adiaft", Besuch des Erzherzogs Josef in Hortobägy, etc,
Ralph — Rambert. 11
Ralph) 6. Keith) Maler des 18. Jahrhunderts. Er war Hofmaler des Herzogs
von Clarence, malte Bildnisse und Genrebilder, und stellte zwischen 1778 — 1811 in
der Londoner Akademie aus.
Ram, Jan de, 'Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1680, Schüler des
Romeyn de Hooghe. Er schuf Bildnisse und.Buchillustrationen, auch in Schabkunst,
z. B. Dido, Ansichten von Amsterdam, Das hl. Abendmahl (nach L. Lombardo), etc.
Rama, Camillo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Brescia, tbätig das. um
1622, Schuler des J.Palma Giovane. Er malte Historien für verschiedene Kirchen
etc., z. B. für die S. Josephs- und die S. Franciscus-Kirche, sowie für das Carmeliter-
Refektorium.
Ramacciotti, G^iovanni Battista, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Siena,
wo er Geistlicher war und nebenbei Bildnisse und Historien nialte. Die Franciscaner-
kirche zu Siena besitzt eine Geburt Christi von ihm, die üffizi Gal. zu Florenz eine
Geburt Mariae.
Ramade, Engine, Maler, geb. 1802 in Bordeaux, Schüler von Lacour und
J. M. Gu^. Von ihm Inneres der Kirche von La Rdole (Mus. Bordeaux), Die
Kirche von Langon, etc.
Ramadier, F. A., Maler, geb. vor 1800 in Frankreich, f um 1833. Er kam
als Refugi^ nach Frankfurt a. M. und malte dort Landschaften und Ansichten, ob-
wohl in der Jugend nur als Dilettant ausgebildet,
Ramant, Louis, Bildhauer, geb. 1688 in Ypern, f nach 1714, in welchem
Jahr er für den Marktplatz seiner Vaterstadt einen Neptun mit dem Dreizack schuf.
Ramay, s. Ramey.
Ramazzani, Ercole, Maler des 16. Jahrhunderts, geh in Roccacontrada
(Romagna), -jr nach 1588 (?), Schüler von Vanuucci und R. Santi. Ein Bild
von ihm aus dem Jahr 1573 befand sich in Matelica (Fror. Mäcerata) Andere in
seiner Vaterstadt.
Ramazzotti, Serafluo, Bildhauer und Maler, geb. 1846 in Sezzago (Novara),
Schüler der Turiner Akademie unter V. Vela, auch in Rom gebildet. Von ihm:
Die arme Blumenverkäuferin (Statuette), Der Geist der Freiheit, Psyche, Ophelia,
viele Bildnissbüsten, Terrakotten und kleinere Arbeiten. Mehrere Preise.
Rambaldi, Carlo Antonio, Maler, geb. 1680 in Bologna, f 1717 Schäler von
D. Viani. Er malte Historien, z. B. Tod des Hl. Joseph (S. Gregorio, Bologna),
Die Heimsuchung (S. Giuseppe, das.), Der Hl. Fracz Xaver (Sa. Lucia, das.), etc.
Rambaldo, Laudadio, Maler des 14. Jahrhunderts, gen. R. di Ferrara. Er
war in dieser Stadt tliätig, doch von geringer Bedeutung.
Rambanzek, Matthäus, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Chrudim (Böhmen).
Für die dortige Stadtkirche malte er 1593 Lasset die Kindlein zu mir kommen.
Ramberg, Arthur Georg', Freiherr von, Maler und Illustrator, geb. 4. Sept. 1819
in Wien, f 5. Febr. 1875 in München, Schüler der Prager Kunstschule und der
Dresdener Akademie unter H ü b n e r , auch in München gebildet. 1860 wurde er
Prof. an der Kunstschule in Weimar, 6 Jahre später an der Münchener Akademie.
Er malte Historien, Geschichtsbilder und besonders Genrebilder ; endlich bat er
Goethes Hermann und Dorothea, Voss Luise, etc. illustrirt. Von seinen Fresken
nennen wir die im Lutherzimmer der Wartburg, und das Märchen vom Frosch-
könie für die Grossherzogin von Weimar; von Staffeleibildern Nach Tisch (Neue
Pinakothek, München), Der Hof Friedrich des II. zu Palermo (Maximilianeum, * das.),
Mädchen mit Gais auf der Alm (Gal. Wiesbaden), etc.
Ramberg, Johann Heinrich, Maler und Kupferstecher, geb. 22. Juli 1763 in
Hannover, f 6. Juli 1840 das., Schüler seines Vaters, dann der Londoner Akademie,
von Reynolds und von Bartolozzi. 1788 bereiste er die Niederlande und
Italien ; er wurde darauf Hofmaler des Königs von Hannover. Er arbeitete flüchtig.
Von ihm: ein Theatervorhang in Hamburg; Titelkupfer zu Wielands Werken;
Illustrationen zum Reineke Fuchs, Till Eulenspiegel, zu Taschenbüchern, etc. auch
Caricaturen. Seine Biographie von Hoffmeister (Hannover 1877), Zusätze hierzu von
L. Riegel (Freiburg i. B. 1889).
Ramhert, Jean, Maler, geb. 2. Febr. 1819 in Roannc (Dep. Loire), f *• Nov.
1869 in Paris. Er malte auf Porzellan.
Rambert, Louis de, Maler und Bildhauer, geb. 1614 in Paris, f 1670 das.,
Schüler seines Vaters Louis R., der unter Louis XIII. Inspektor der Statuen war,
und von L e b r u n und V o u e t. Er trat allmählich zur Plastik über. Von seinen
Gemälden ist ein Bildniss Mazarins bekannt.
12 Rambois — Ramey.
BamboiS; Baumeister und Maler, geb. um 1816. Er war mit Cinati in Portugal
als Decorationsmaler des San Carlo -Theaters thätig und schmückte dort auch
mehrere Paläste.
Bamboldi, (Rampoldl), Carlo, Kupferstecher, geb. um 1775 in München, f nach
1821j Schüler von L o n g h i. Von ihm: Stiche nach Luini, Bondone, Franceschini,
Longhi, Vivien-, etc.
Ramboux, Jobann Anton, Maler und Zeichner, geb. 1790 in Trier t 2. Oct.
1866 in Köln, Schüler des Benediktiners Abraham zu Florenville, mit 17 Jahren
von David in Paris. 1812 kehrte er zurück und malte Bildnisse, 3 Jahre später
ging er nach München und 1816 nach Rom, wo er sich von Overbeck, etc. beeinflussen
Hess, ferner altchristliche Kunstwerke copirte. 1827 kehrte er nach Trier zurück,
besuchte 1829 nochmals Italien und kam 1840 endlich in die Heimath mit einer
frühitalienischen Gemäldesammlung, vielen Studien, etc. beladen. Er schuf Aquarell-
copien nach alten Monumenten, von denen 248 als Geschenk des preu^sischen Königs
in die Düsseldorfer Akademie gelangten. 1843 wurde er Konservator am Kölner
Museum, wo er als Erhalter und Restaurator alter Gemälde sich Verdienst erwarb.
1854 besuchte er Jerusalem. Von ihm die Entwürfe zu den Domteppichen in Köln,
125 Steindrucke nach alten Gemälden, Adam und Eva (Mus. zu Köln), Bildnisse (das.),
Zeichnungen zu Dante (Mus. Frankfurt a. M.).
Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilins Ton, Maler, geb. 1752 im Kreis Hoya
(Hannover), f 1822 in JMeapel. Er malte Bildnisse. Die Universität Göttingea und
die Berliner Akademie besitzen Werke von ihm.
Ramee, Daniel, Baumeister, geb. 19. (16. ? 6. ?) Mai 1806 in Hamburg, Schüler
seines Vaters Joseph Jacques R., auch in Dinant, Meziöres und in Paris gebildet.
Er restaurirte mehrere Dome, z. B. die zu Senlis, Beauvais, Noyon, ferner den
Justizpalast von Beauvais, mehrere Abteien, etc. R. übersetzte Foersters Denkmäler
der deutschen Baukunst und Malerei (Paris 1836), sowie Heideloffs Ornamentik des
Mittelalters und verfasste u. A. Allgemeines Handbuch der Geschichte der Baukunst
bei allen Völkern, im besonderen der französischen Baukunst im Mittelalter (1843),
Geschichte der Baukunst in Frankreich (1845), Geschichte der Kutschen (1856), Ueber
decorative Plastik (1864), Polyglottes architectonisches Wörterbuch (1868), etc., auch
Aufsätze für Zeitschriften. R. lebte eine Zeit lang in deu Vereinigten Staaten und
bereiste Italien, Deutschland, Holland und England.
Ramee, Josephe Jacqnes (Jean ?), Baumeister, geb. 18. April 1764 in Charlemont
(Dep. Ardennes), f 18. Mai 1842 in Beaurains. Schon mit 15 Jahren lehrte er die
Baukunst und wurde zwei Jahre später Inspektor in den Baubureaux des Grafen von
Artois. 1792 fiel Verdacht auf ihn und musste er fliehen, kam 1794 nach Deutschland,
wo er in Hamburg den Börsenplatz (1803 — 4) erbaute. Einige Jahre war er in Schwerin
für den Herzog von Mecklenburg tbätig und ging auch nach Dänemark. 1811 kam er
nach Amerika, schuf Pläne für mehrere Städte im^Staate New-York und erbaute das
Union- College zu Schenectady. 1816 kehrte er nach Frankreich zurück, hielt sich
darauf einige Zeit in Belgien auf und Hess sich 1823 in Paris nieder. R. veröffent-
lichte die ersten Lieferungen eines grossen Sammelwerkes über Gartenanlagen und
Landhäuser (1880).
Bamelli, (Rameli), Padre Feiice, Maler, geb. 1666 in Asti (Piedmont), 1 1740,
Schüler des Dionysos Rho. Er lebte meist in Rom, besuchte auch den König
von Sardinien auf dessen Einladung, Er wurde Mönch und Canonicus von S. Giovanni
in Laterano. R. malte Historien, besonders aber Miniaturen von denen viele Copien
sind, darunter eine Reihe nach den Selbstbildnissen in den üffizien. Eine Miniatur
von ihm besitzt die Dresdener Galerie.
Bauienghi, Bartolommeo, Maler, gen. dti Bagnacavallo, s. d.
Eamey, Claude, d. Ae., Bildhauer, geb. 29. October 1754 in Dijon, f 5. Juni
1838 in Paris, Schüler von Desvoges und Gois d. Ae. Er erhielt den 1. Preis 1782
auf Grund seines Gleichniss vom Samariter. Von ihm: Prinz Eugen Napoleon, Vize-
könig von Italien (1810 Marmorbüste, Mus. Versailles), Napoleon I. im Kaiserornat
(Mus. ebenda), Kardinal Richelieu (1817 Palast zu Versailles), Najade (Statue, Medi-
cibrunnen im Ga,rteu des Luxembourg), Die Weisheit (Statue für die Thür der Bank
von Frankreich), Verurtheilung des Verbrechens (Mus. Dijon), Scipio Africanus, etc.
Mitgl. d. Instituts, Kreuz d. Ehrenleg. 1824.
Ramey, Etienne Jules, Bildhauer, geb. 23. Mai 1796 in Paris, f 29. October
1852 das., Schüler seines Vaters Claude R. und der Ecole des beaux-arts. Er
erhielt den 1. Preis 1815 auf Grund seines Ulysses von seinem Hund erkannt. Von
Ramey — Ramsay. 13
ihm im Mus. Ton Dijon Venus Falconieri (1820 Marmor, nach der Antike), Hector
einen Felsblock werfend (1816 Basrelief in Gips), Sculpturen am Triumphbogen zu
Marseille, Die Tragödie und der Ruhn: (Basrelief, Hof des Louvre), Theseus be-
kämpft den Minotaur (Marmorgruppe, Garten der Tuilerien), auch Heiligen-Statuen,
etc für die Kirchen Sorbonne, St. Germain-en-Laye, Madelaine, St. Viocent de Paul,
etc. Med. 1827. Mitglied des Instituts 1828.
Ramey, (Ramay, Delle Rame^e), Jean, Maler, geb. um 1530 in Lüttich (?),
f nach 1602 an dei- französischen Grenze auf dem Heimweg nach Lütticb, Schüler
von Lambert Lombard. 1576 schuf er ein Abendmahl für die Peterskapelle in
Lüttich. 1585 wurde er Dekan der Gilde. Er malte (1599) die Bekehrung Pauli,
einige Kirchenfensier (1597) und 12 überlebensgrosse Apostelmedaillons für die Pauls-
kirche. Die Lambertskathedrale besitzt einen Christus am Oelberg, die Kirche zu
Glains bei Lüttich eine Anbetung der Hirten von ihm. Andere Werke von ihm in
\seiteren Lütticher Kirchen, oft wohl als L, Lombards bezeichnet. Gegen Ende seines
Lebens wurde er nach Paris berufen, um den Luxembourgpalast zu decoriren.
Ramirez, Andrea, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1555 in Sevilla.
Er malte in diesem Jahre und 1558 Miniaturen in die Chorbücher der Kathedrale.
Ramirez, Benevides Jnan, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1782 in Saragossa,
Schüler seines Bruders Joseph R. eines Bildhauers, dann des Giaquinto. Er wurde'
ausserordentliches Mitglied der San Fernando-Akademie, widmete sich aber später
ganz der Musik. Von ihm Wahl des Königs Pelayo, etc.
Ramirez, Cristobal, Illuminator des 16. Jahrhunderts geb. in Valencia, f 1577
im Escorial bei Madrid. Er malte Miniaturen für Philipp II., dann auch in seiner
Vaterstadt. Im Escorial befinden sich von ihm geschmückt ein neues Gesangsbrevier,
ein Sterbemessbuch und ein Intonarium. — Ein Felipe R., Maler, wohl mit
Geronimo R. verwandt, malte ausgezeichnete Stillleben und Thierstücke, aber auch
Historien, z.B. ein Martertod des Hl. Stephanus zu Sevilla. Hier war er um 1650 (?)
thätig. — Ein Geronimo R., Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler von Roelas
und thätig zu Sevilla, malte Historien, Bildnisse, etc. Die Hospitalskirche de la
Sangre bei Sevilla besass ein Gemälde des Papstes, von Kardinaion, etc. umgeben,
von ihm.
Ramirez, Josef, Maler, geh. 1624 iu Valencia, f 1692 das., Schüler des Ge-
ronimo de Espinosa. Er war Doctor der Theologie und ahmte die Malweise
seines Lehrers nach. Das Kloster des Hl. Felipe Neri zu Valencia besitzt Bilder
im Kreuzgang sowie eine Madonna de la Luz von ihm. Er schrieb das Leben des
Hl. Felipe Neri. — Ein Juan R., Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Sevilla,
malte Bildnisse, auch Historien z. B. für die Kapelle des HL Christoph; doch sind
uns nur die Bildnisse erhalten. — Ein Pedro R., Maler des 17. Jahrhunderts, war
in Sevilla thätig und wurde eines der ersten Mitglieder der dortigen Akademie.
Rammelaar, s. Koninck, David de.
Rammelmayer, Adam, Bildhauer, geb. 1810 in Wien, f nach 1850 (?), Schüler
der Wiener Akademie, in Rom weiter gebildet. Von ihm: Anchises (Gruppe 1832),
Christus mit dem Kreuz (1837), Mutterliebe (1838"), Amorettennest (1840), Fürst Metter-
nich (Statuette), Hercules (Bronze, für Mehadia), Kaiser Franz I. (1842, Statue), etc.
Rampoldi, s. Ramboldi.
Ramsay, Allan, Maler, geb. 1718 in Edinburgh, f 10. Aug. 1784 in Dover, Schüler
von H. Huyssing in London, dann seit 1736 von Solimena und Imperiali in
Italien. Er hatte sich zuvor durch eigenes Studium in Edinburgh weitergebildet.
Nach der Rückkunft aus Italien (das er übrigens später noch 3 Mal besuchte), lebte
er erst in seiner Vaterstadt und lies sich etwa 1762 in London nieder. Er wid-
mete sich ganz der Bildnisskunst, wurde Hofmaler GeorjiS III., und schuf beinahe
fabrikuiässig mit Hülfe vieler Schüler eine grosse Anzahl von Bildnissen des Königs
und anderer Mitglieder des Hofs, etc. R. war ein hochgebildeter Mann, der unter Ander«!
mit Hume, Rousseau, Johnson und Voltaire verkehrte und geschätzte Essays lierfasste.
Die beiden Nat.-Portrait-Gal zu London und Edinburgh, die Nat.-Gal. zu London,
die Gal. zu Glasgow besitzen Bildnisse von ihm; Andere in schottischem und eng-
lischem- Privatbesitz.
Ramsay, James, Maler, geb. 1784, f 1854 in Newcastle-on-Tyne. Er malte
Bildnisse, zuerst mit Erfolg in London, seit 1847 in Newcastle-on-Tyne. Von ihm
Th. Bewick (Nat.-Portr.-Gal., Londouj, Earl Gray (Stadthaus, Newcastle-o.-T.), Grattan,
etc. — p:in Milne R., geb. vor 1860 in Philadelphia (Pa. U. S, A.), Schüler von
Bounat in Pari.s, malt Genrebilder, Geschichtliche Scenen, etc.
14 Ramsteck — Rang,
Bamsteck, Johann Georg, Erzgiesser, geb. 1675 in Nürnberg, f 27 Juli 1716
das., Schüler von Gg. Becken das. Er war in Sachsen, Polen, Schlesien und
Nürnberg thätig.
Bamns, Edmond, Kupferstecher, geb. 5. Mai 1822 in Paris, f 1890- Er arbeitete
mit der Nadel, dem Stichel und in Aquatinta. Für die Gaz. des Beaux Arts stach er
1869 feins Geburt der Eva, für L'Art v. Haenens Perlenarbeiterin zu Venedig. Von
ihm andere Blätter nach Adam, Dacaen, Daumier, Defrance, Deveria, Edelfeldt, Fabrfes,
Holl, Rubens, v. Rijn, Teniers, etc. Med. 3. Kl. 1881.
Bamns, Joseph-Marias, Bildhauer, geb. 19. Juni 1805 in Aix (Dep. Bouches-
du-Rhöue), studirte an der Akademie seiner Vaterstadt, dann in Paris unter Cortot,
wo er 1830 den 2. Rompreis auf Grund seines Theseus besiegt den Minotaurus (Mus.
Aix; gewann. Er modellirte die Hauptwerke der Bildhauerkunst des 15. Jahrhunderts
und der Renaissance im Auftraue der Regierung für den Palast der schönen Künste.
Von ihm Portalis (Statue für die Pairskammer), Anna von Oesteri-eich (Statue im
Garten des Luxembourgj, Portalis, Simeon (Statuen für die Stadt Aix), Vauvenargües
(Büste für die Bibliothek ebenda), Gassendi (Bronzestatue für Digiie) ; Andere Werke
von ihm in Marseille, Paris, Aix, Rouen, Troyes, Versailles und in vielen franz.
Kirchen. Med. 2. Kl. 1881, 1. Kl. 1889, Kreuz der Ehrenleg. 1852.
Banc, Jean, Maler, geb. 12. Jan. 1674 in Montpellier, f 1. Juli 1735 in
Madrid, Schüler seines Vaters Antoine R. und von H. Rigaud. Er wurde
erster Maler des Königs von Spanien 1724 und malte die Bildnisse der könig-
lichen Familien zu Madrid und Portugal. Von ihm Bildniss Nicolas Lamoignons
de Basville (Mus. Montpellier); "Werke von ihm besitzen auch die Museen Madrid
(Felipe V. und mehr als 10 Andere), und Braunschweig. Mitglied der franz. Aka-
demie 1703. — Sein Vater Antoine R., geb. in Montpellier, f nach 1715, war auch
Maler und einer der Lehrer des Rigaud. Von ihm Himmelfahrt Mariae (Notre Dame
des TabLes), Christus übergibt Petri die Schlüssel (Peterskirche, Montpellier), etc.
Bauda, Antonio, Maler, geb. vor 1600 in Bologna, f 1650, Schüler des Reni,
dann des L. Masari. 1614 wurde er Hofmaler des Herzogs von Modena. Von
ihm S. Filippo Neri (S. Stefano, Ferrara), Madonna mit Hl. (S. Liberale das.); An-
dere in weiteren Kirchen zu Ferrara und Bologna.
Bandall, James, Maler und Zeichner, geb. vor 1785, f nach 1813, thätig in
London. Er malte Architekturen und Landschaften, 1806 gab er eine AquatintfoSlge
von architektonischen Zeichnungen heraus.
Bandazzo, Filippo, Maler des 18. Jahrbunderts, thätig in Sizilien. In Paleraio
schuf er grössere Wandbilder.
Bändel, Friedrich, Maler, geb. 1801 (?), t 7. Febr. 1886 in Berlin, Schüler
von Krüger. Er malte Thiere (besonders Pferde), Genrebilder und auch Bildnisse,
z. B. das des Gen. Tumping. R. war die letzten Jahre seines Lebens blind.
Bandle, Frederick W., Maler, geb. 1847 in London, f 1880 in Liverpool.
1860 ging er nach Amerika, lebte in Philadelphia (Pa.) und erraiig als Stillleben-
maler einigen Ruf.
Bandolph, Maler des 16 Jahrhunderts, thätig in England. Er staaid in Diensten
des Herzogs von Süsses,
Banden, Claude, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, begraben den 22. Nov.
1679 in Paris. Er erhielt eine Hofpension.
Banden, Gilbert, Zeichner und Lithograph, geb. 1810 (1814?) in Lyon,
t 1. April 1884 in Paris. Er wurde hauptsächlich als Militarcaricaturist bekannt.
Um 1850 gelangte er nach Paris, wo er unter A. für „Journal pour Rire^, „Paris",
„Journal Amüsant", etc. Beiträge lieferte; von seinen Albums nennen wir „Ah,
welche Lust Soldat zu sein!", „Kleine Leiden", „Militärisches Alphabet".
Bandon, John, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f nach 1755. Er war in
Rom für die Verleger Rossi thätig und stach einige Platten nach antiken Monu-
menten, etc.
Banftl, Johann Mathias, Maler, geb. 21. Febr. 1805 in Wien, f 1- Nov. 1854
das., Schüler der Wiener Akademie und von Peter Krafft. 1826—27 besuchte er
Moskau und St. Petersburg, wo er Bildnisse malte. 1838 war er in London thätig. Er
malte besonders pointirte Thierbilder mit gesuchten Anspielungen auf menschliche
Verhältnisse. Von ihm: Scene aus der Ueberschwemmung zu Budapest (Wiener
Museum), Hundefamilie (Gal. Liechtenstein das.), etc.
Bang, Mme. Louise, geb. Vaucorbel, Malerin und Lithographin, geb. 1806 in
Saint-Malo (Dep. Ille-et-Viiaine), f nach 1841, Schülerin von BeUoc. Von ihr:
Eange — Ranvier. l5
Bildniss des Marineoffiziers Bisson (1831 Mus. Versailles), Algerische Trachten (1844)
Bildniss des Lotsen Trämentin (Lithographie), etc. Med. 3. Kl. 1838. '
Eangre, Andreas, Maler, geb. vor 1800, f nach 1828, thätig in Kassel. Er
malte Thierstücke und Bildnisse, und war Professor an der Kasseler Kunstschule, so-
wie Lehrer des nachmaligen Churfürsten Wilhelm II, Von ihm Bildniss des Heinrich L
(Schloss W^ilhelmshöhe Ahnengalerie).
Range, Conrad Philipp Wilhelm, Goldschmied, geb. 2. Juni 1823 in Kassel
thätig daselbst. '
Ranger, Henry W., Maler, geb. 1858 im Staate New- York Er war Autodidakt
und bildete sich auf Reisen in Frankreich und Holland aus Seine Landschaften
sind im Geschmack der älteren holländischen Schule gemalt.
Ranglet, Charles, Maler, geb. um 1820 in der Mothe-Saint-Heraye (D^p. Deux-
Sävres), Schüler von Bertin. Von ihm besitzt das Museum zu Cbartres eine Land-
schaft (1850). Femer von ihm Ansicht aus der Umgegend von Sassenage (1844), Rö-
mische Campagna (1880), Regecstimmung (Zeichnung), etc.
Rankley, Alfred, Maler, geb. 1819 in England, t 7- Dec. 1872 in Kensington,
(London), Schüler der Londoner Akademie. Er malte Genrebilder, meist mit mora-
lischen Wendungen. Von ihm Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (1858), Der
Doktor kommt (1864), Miltons erste Begegnung mit Mary Powell, etc.
Rannacher, (Raunacher), Johann Baptist, Maler des 18. Jahrhunderts f n.
März 1757 in Graz, hatte in Venedig, Rom und Deutschland studirt. 1745 wurde
er Patron der Grazer Malerbrüderschaft, 1746 Hofkammermaler in Graz. 1732 malte
er bei den Minoriten das. Das Wunder Christi mit den Fischen und den Broden.
Ransou, Thomas Frasei*, Kupferstecher, geb. 1784 in Sanderland, -j- nach 1822,
studirte in Newcastle-on-Tyne, erhielt goldene Medaillen von verschiedenen Gesell-
scbaften für seine Stiche. 1818 wurde er in eine ßanknotenfälscbungsangelegenheit
verwickelt, doch freigesprochen. Von ihm : Duncan Gray (nach Wilkie), Georg IV.
(nach E. Scott), Der Herzog von Noithumberland (nach Pbillips), etc.
RansoDnet'Tillez, Baron Eugen, Maler, geb. 7. Juni 1838 in Hietzing bei
Wien, Schüler der Wiener Akademie, studirte auch in München. Er lebte in Wien,
in Nussdorf am Attersee und in Abbazia. R. bereiste Griechenland, Constantinopel,
Kleinasien, den Orient, Arabien (1862), Ceylon und Indien (1864), Hinterindien, China,
Japan und Amerika (1868). Er malte Landschaften, z. B. Morgen an den Ufern des
Ganges, Erste Strickstunde, Hindiifrauen in Bombay, etc.
Ransonnette, Charles - Nicolas , Maler, Zeichner und Kupferstecher, geb.
27. Mai 1793 in Paris, t 1877 das., Schüler von V. Bertin Er wurde Hofkupfer-
stecher der Herzogin von Berry und malte verschiedene Ansichten in Wasserfarben,
z. B. Erinnerung an Hievres-le-Cbalet (1834), Ansichten von Bercy, Paris, etc. Ferner
von ihm Platten nach Aligny, Bertin, Boisselier, Giroux, Thenot, Watelet, etc Ferner
Kirche in Navarin, sowie mehrere Ansichten dieser Stadt. Auch hat R. Platten zu
Voyage en Gr&ce von Choiseul-Gonfier, Voyage en Crimee von Blois, zu Monuments
et l'histoire des Normands et de la maison de Souabe von dem Herzog von Luynes,
zum Guide pittoresque du voyageur en France, etc geschaffen. Med. 2. Kl. 1831.
Ransonnette^ Pierre - Nicolas, Kupferstecher, geb. 9. März 1745 in Paris,
t 18. Dec. 1810 das. Er war Hofkupferstecher des „Monsieur Frfere du Roy". Von
ihm Heinrich der IV. in den Louvre zurückgeführt (1791), Der gerächte Liebhaber,
Exlibris, etc. Ferner lieferte er alle Ansichten für die Geschichte der Sainte Chapelle
(Paris 1790), viele Blatt für die Encyclopaedie der egyptischen Expedition, u. a. m.
Auch schrieb er ein Lehrbuch mit 96 Tafeln, etc
Rantz, Friedrich geb. 1812 (?), f 2. Jan. 1847 in Köln a./Rh., studirte in
München war aber meist Autodidakt. Er malte Bildnisse und war in Köln a./Rb. thätig.
Ranncci, Niccolo, Cosmat des 12. Jahrhunderts. Von ihm und seinen Söhnen
befinden sich Tabernakel in San Andrea zu Flumine bei Ponzano und in Sa. Maria
di Castello zu Corneto, Kanzeln zu Fondi (um 1168), Alba Fucese und in der ge-
nannten Kirche zu Corneto (1209). — Zur Familie gehörten Niccolos Bruder Pietro,
seine Söhne Giovanni und Guido, sowie sein Enkel Gioranni II. — Ein Maler
Ranncci soll 1228 den Frieden zwischen Lucca und Pisa mit unterschrieben haben.
Ranvier, Victor Joseph, Maler, geb. 1832 (?) in Lyon, f 24. xMai 1896 iu
Chätillon-sous-Bagnaux (Dep. Seine), Schüler von Janniot und Richard. Im
Luxembourg Mus. von ihm : Netzjagd (1869) und Kindheit des Bacchus (1865), im
Museum zu Lyon Befreiter Prometheus (1874) Ausser anderen decorativeu Sachen
malte er für die Decke des grossen Saals im Palast der Ehrenlegion Auiora. Von
16 itanzoni — Rappard.
ihm ferner Dryade (1868), Das Kind mit dem Schwan (1882); viele Aquarelle, etc.
Med. 1865, II. Kl. 1873; Kreuz der Ehrenlegion 1878.
Kanzoni, Gustav, Maler, geb. 10. Mai 1826 in Unternalb (Niederö8terreich),
Schüler der Akademie in- Wien und von A. Schrödl, thätig daselbst. Er malte
Landschaften und Thierbilder, z. B. . Ruhende Viehherde, Schafe auf der Puszta
(1890) Blick auf den Traunsee (1864), etc.
Baon, Jean, Bildhauer, geb. 1631 in Paris, f 4. April 1707 das. 1672 wurde
er Mitglied, 1690 Professor an der Akademie. Von ihm : Der Fleiss (Steinstatue,
Fa^ade des Pal. zu Versailles), Kindergruppe (Basrelief, Aussenseite der. Kapelle
dieses Palastes). Marmorvase (Park des Palastes vor der Orangerie), Nymphe (1688
Marmor); etc.
Raoal, Jean, Maler des 15. Jahrhunderts. 1477 malte er eine Genealogie der
französischen Könige mit ausgezeichneten Miniaturen.
Eaonx, -Tean, Maler, geb. 12. Juni 1677 in Montpellier, f 10. Febr. 1734 in
Paris, Schüler von Ranc in Montpellier und BonBoulogne in Paris. Er erhielt
den Grossen Rompreis 1704 auf Grund eines David und Goliath, studirte 3 Jahre
in Rom, 2 Jahre in Venedig; 1712 kehrte er nach Frankreich zurück und malte im
Auftrage des Grosspriors von Vendome die vier Menschenalter, wofür er von dem-
selben eine Pension von 1000 Livres sowie freie Wohnung in seinem Palast erhielt,
von dem er mehrere Gemächer mit Gemälden schmückte. R. hielt sich 1720 einige
Zeit in England auf. Von ihm: Telemach seine Abenteuer erzählend (Mus. Louvre),
Marie Frangoise Perdrigon (Mus. Versailles), Eine Vestalin (Mus. Bordeaux), Musik-
spieJerin (Mus. Douai), Vestalin mit dem heiligen Feuer, Ariadne und Bacchus
(Mus. Montpellier), Bildniss Anne Marguerite Petit (Mus. Orle'ans), Rinaldo und
Armida (Mus. Nantes), Junges Mädchen von der Grossmutter überrascht (Museum
Jkfarseille). Werke von ihm auch in den Mus. zu Florenz Berlin St. Petersburg,
Schieissheim, etc. Mitglied der Akademie 1717.
Rapettl, Camillo, Maler, geb. 1858 in Mailand (?), wo er thätig war. Er malte
in Oel und Aquarell Genrebilder und Bildnisse und hat auch radiert. Von ihm: Der
Auserwählte, „Kommt Papa nicht?", etc.
Raph, s. Raff,
Raphael, (RalFaello), s. Santi.
Raphael von Messina, s. Alibrandi.
Raphon,^ (Raphnn), Hans, Maler aus Northeim, der um 1500 blühte, f 1528 (?),
thätig in Einbeck. Von ihm im Provinz.-Museum zu Hannover ein Märtyreraltar aus
der Jakobskirche zu P^inbeck, ein Triptychon aus der Georgskapelle ebenda (jetzt in
der Cumberlandgalerie), ein Triptychon im Kapitelsaal des Halberstädter Doms, ein
Triptychon aus dem St. Alexanderstift in Einbeck (jetzt in der Cumberlandgalerie zu
Hannover), ein Anderes auch aus Einbeck, ebenda. Ein Wandelaltar in der Hildes-
heimer Michaelikirche, mehrere Altäre und Flügel im Prov.-Museum Hannover, aus
Teistungenburg, etc. In des Meisters Werkstätte ^urden auch Bildwerke geschnitzt.
Vergl. D. R. Engelhard „Hans Raphon", Lpzg. 1895.
Raplanns, s. Ondendijk.
Rapin, Alexandre, Maler unseres Jahrhunderts, geb. vor 1850 in Noroy-Le*
Bourg (Dep. Haute Saone), f im Nov. 1889, Schüler von G^röme, Fran^ais,
Gleyre und Lancrenon. Er malte Landschaften. Von ihm: Bach bei Nans-Lisön
(Mus. Besangon), Teich bei Mortefontaine (1874), Bach in der Franche-Comtä (1882),
etc. Med. 111. Kl. 1875, II. Kl. 1877.
Rapine, Maxinülien, Radierer, geb. 1840 in Beaune la Rolande (D6p. Loiret).
Er lebt zu Boulogne, schuf erst zahllose kartographische Arbeiten und seit 1861
Linienstiche. Von ihm Ruhe auf der Flucht nach Aegypten (nach Luc. Oliv. Merson),
Rabbiner am Sabbath die Bibel auslegend (nach Le Comte de Nouy), Am Hochzeits-
morgen (nach Mosler) , A. nach Dupuy, Girard, Metzmacher, etc. Ment. Hon.
London 1862 und Paris 1880.
Rapisardi, Michele, Maler, geb. 27. Dec. 1822 in Catania, Schüler von Costa
in Rom und der San Luca- Akademie das., auch in Florenz, Venedig und Paris
weitergebildet. Von ihm : Mädchen aus Catania (Mus. Civico, Turin); Episode aus
der Belagerung von Messina 1301, Der gefangene Troubadour, S. Benedict, Die
Jünger in Emaus, Die Dichter am Hofe Friedrichs, etc.
Rappard, Clara tou, Malerin, geb. 19. Mai 1857 in Wabern bei Bern, Schülerin
von Dom. Skutetzky, F. Dreber, später von- G u s s o w in Berlin. Sie liess
sich nach Reisen durch Italien und Deutschland in Interlaken^nieder und malte Bildnisse,
Eascalon — Rassenfosse. 17
Oenrebilder und Illustrationen, z. B. Spitaenklöpplerin (Mus. Freiburg i. B.). Bei
Bruckmann in München erschienen 16^ Blatt „Phantasien" von ihr. Med. II. KI.
London.
Bascalon, Goillaume-J^röme) Maler, geb. 1786, thätig in Paris, Schüler von
Cic6ri und Bouton. Er decorirte das Vaudeville-Theater in Paris. Von ihm
Inneres eines Hofes (1821), Ueberreste einer alten Kirche in Belgien (1833), Ruinen
in Brüssel, etc.
Bascb, Heinrich, Maler, geb. 25. Oct. 1840 in Norburg auf Alsen, Schüler
der Kaustschule zu Karlsruhe, der Münchener Akademie, von Mellye, Gude und
Ramberg, endlich weitergebildet auf Reisen durch Italien und die Nord- und Ost-
See-Küstenländer. Er liess sich in München nieder. Von ihm Venezianische Lagune,
Fischer in Prerow, Croquet.
Basch, Otto Franz Lndwlg, Maler, geb. 10. März 1862 in Artern a. d. Unstrut,
Schüler von Thedy. Er malte Bildnisse und Genrebilder und liess sich in Weimar
nieder. Von ihm Verlassene Kinder, In der Schreibstube, etc. Kl. gold. Med.
Berlin 1891.
Baschdorf, Franz, Baumeister, geb. 15. Aug. 1858 in Köln a.Bh., f 16. Nov.
1888. Er war an den Domentwürfen 1885—88 und an einem Schlossplan für den
nachmaligen Kaiser Friedrich beschäftigt.
BasohdorlT; Jalins, Baumeister, geb. 2. Juli 1823 in Pless, Schüler der Ber-
liner Bauakademie. 1853 wurde er Stadtbaumeister in Köln a. Rh^, wo er das
Rathhaus restaurirte, einige Schulgebäude schuf, den Gürzenich umbaute, und am
Stadttheater, dem Museum und mehreren Kirchen thätig war. Von ihm ferner
PoBtgebäude in Braunschweig, Heidelberg und Münster i. W., der Bahnhof in Münster,
das Ständehaus in Düsseldorf, etc. 1878 wurde er Baurath und Prof. an der Ber-
liner Akademie. In Berlin schuf er u. A. die Englische Kirche im Monbijou-Garten,
und den seiner Vollendung entgegenrückenden Dom. R. hat auch mehrere Vorlagen-
werke, Architektonische Studien, etc. veröffentlicht. Geh. Reg. Rath.
Basdidorff, Otto, Baumeister, geb. 23. März 1854, Sohn und Schüler des
Julius R. Er wurde 1881 Regierungsbaumeister, ferner Prof. am Charlottenburger
Polytechnikum. Er war an den Pergamon-Ausgrabungen, sonst meist an den Werken
seines Vaters, mitthätig.
Baschlg, Carl, HulzscJineider, geb. 9. Dec. 1849 in Stolpen in Sachsen und
ist in Stockholm ansässig. Er war Schüler von C. Dietrich in Dresden, später
arbeitete er unter Bürkner in dessen Atelier. Er schnitt u. A. nach L. Richter.
Basmnssen, Carl, Maler, geb. 31. Aug. 1841 in Aeröskjöbing (lasel Aerö),
t 1. Oct. 1893 durch Sturz in's Meer auf der Rückfahrt von Grönland, Schüler von
J. Didrik Frisch, der Kopenhagener Akademie und von Aagaard. Er bereiste
Dänemark, Grönland, Italien (1872), Paris und England (1878). Von ihm Ansicht
nahe Skagen (1863), Mitternacht an der Küste von Grönland (1872), Winterabend
nahe einem Grönländer Fjord (1883) u, A. in der Kopenhagener Galerie, Grossvater
mit kleinen Kindern, etc.
Basmnssen, Georg Anton, Maler, geb. 7. Aug. 1842 in Stavanger, Schüler
dei Stockholmer Akademie unter Rhode, sowie von 0. Achenbach und von H.
Oude in Düsseldorf, thätig als Landschaftsmaler in letzterem Ort. Von ihm
Motiv aus dem Sogne^ord (1879), Motiv aus Hardanger (Mus. Stockholm), Motiv aus
Gudvaogen (Mus. (Königsberg), etc.
Basp, Carl Gottlob, Kupferstecher, geb. 25. Mai 1752 in Dresden, f 1807
das., Schüler von Zucchi, thätig in Leipzig. Von ihm Stiche nach van Dyck,
Füger, Graff, Pesne, Smugliewicz, etc.
Baspal; Antolne, Maler, geb. 1738 in Arles, f 1811. Von ihm besitzt das
Museum zu Aix Bildniss einer jungen Bauerin in Altarlesischer Tracht.
Baspay, Jean-Pierre, Maler, geb. 1748 in Avignon (D6p. Vaucluse), f 18. März
1825 das., Schüler von Joseph Vernet. Er wurde Mitglied der -weissen ßüsser-
brüderschaft, die in Avignon eine Art Kunstakademie bildete. Werke von ihm be-
sitzt das Museum zu Avignon, z. B. Ansicht des päpstlichen Palastes zu Avignon
und Bildniss des Abb^ Juenet.
Baspell, s. Baespell.
Basseufosse, Armand, Maler, geh 6. Aug. 1862 in Li^ge, lernte zuerst den Handel,
trat mit 27 Jahren zur Kunst über, in der er, Autodidakt, nur von den Rathschlagen
F^licien Rops' unterstützt wurde. Er hat -sich besonders mit der technischen Durch-
bildung der Radierung befasst. Wir nennen davon Die Plätterin. Der Geizhals,
Altffeineines Knnstler-Lexicon. 5. Aufl. i. Band •>
\S Rasset — RattL
Nacktes Mädchen mit Lyra, Weiblicher Akt, Ex libris IVIockel, ferner die Plakate:
Art ind^pendant, Blonde supörieure, Bock Champagne, Date Victoria, Huile russe, u.
B. w. Mehrere Med. der Societe des Aquafortistes Beiges 1893 — 1895.
Rasset) Jean, s. Talentin.
Rassmanu, Eduard, Bildhauer, geb. 1828 in Meiningen. Er war in München
thätig.
Bassnmssen, Yngre Signr, Maler und Zeichner, geb. 14. December 1860 in
Gothenburg, Schüler des te'cTinischen Instituts und der Kunstakademie in Stockholm.
Er liefert Zeichnungen für die Zeitschrift Annuiil Achitectural Review London. Plakat
Konst Ustaellning i Goeteborg- (1896).
Bassmnssen, s. Rasmnssen.
Rastell, John, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geh, in London, j- 1536.
Er war der Schwager des Sir Thomas More. 1529 illustrirte und veröffentlichte er
ein Werk: The Pastyme of the People, etc. mit Bildnissen von Päpsten, Kaisem und
Königen. 1811 wurde es neu herausgegeben von Dibdin.
Rastrelli, Coiite Carlo Bartolomeo, Bildhauer und Erzgiesser des 18 Jahr-
hunderts, geb. in Italien, thätig u. A. in St. Petersburg für Peter den Grossen. Von
ihm die Bronzebüste des Artilleriemajors S. L. Buchrostow (1715), Verzierungen des
Sommerhofgartens, etc.
Rastrelli, Carlo d. J., Baumeister des 18. Jahrhunderts, f 1771. Er wurde
russischer Oberhof baumeisl er und baute das neue Schloss Sarskoe-Selo, den neuen
Bau zu Peterhof, den neuen Winterpalast (1741), die pantheonartige Andreaskirche
zu Kiew (1744) und den Pal, Stroganow.
Rat^eb, (Ratbgeb), Jerg, (Georg), Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Schwä-
bisch Gmünd (Bavern), einer der besseren Meister der schwäbischen Schule, dessen
Werke lange Zeit irrthümlich unter dem Namen Schwed gingen. Von ihm ein
Altarbild von 1519 in d§r Stiftskirche zu Herrenberg (Württemberg), Freskencyclus
von der Schöpfung bis zum jüngsten Gericht, im Kreuzgang des Karmeliter-Klosters
zu Frankfurt a. M. Das Städelsche Institut daselbst besitzt farbige Zeichnungen
von- ihm.
Rath, Henriette, Malerin, geb. 1772 in Genf, f 1856, Schülerin von Isabey.
Sie malte Bildnisse und arbeitete auch in Email. Mit ihrer Schwester stiftete sie
das Musee Rath in Genf. Ehrenmitgl. der Societe des Arts 1801.
Rathausky, Haus, Bildhauer, geh 28. Nov. 1858 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Kundmann, thätig in Wien. Sein Entwurf für ein Wiener Mozart-
Denkmal errang den III. Preis. Von ihm Grabmal des Gen. Fraticevicz in Zombor,
Reiterstatuen zu Lainz, Häcdel und Gluck (Statuen, Rudolfinum zu Prag), Monu-
mentalbrunnen mit Helios und Semcle (Abbazia). Gold. Med. Wien 1895, München 1897.
Rathbone, John, Maler, geb. um 1750 in Cheshire, -f 1807. Er war Auto-
didakt und malte ausgezeichnete Landschaften, die er oft von Moreland und
Jbbetson und auch von Anderen staffiren Hess. Die Mus. zu Liverpool und
Salford besitzen Landschaften von ihm. Oft gehen sie unter falschem Namen.
Rathier, Lonis, Maler, geb. vor 1800 f nach 1818, Schüler von David,
thätig in Paris. Von ihm: Bildniss des Marschalls von Bournonville (1817 Mus.
Versailles), ferner Christus der gute Hirte (1812), Ulysses bei Laertes von Dolius
und den Seinen erkannt (1819), etc.
Ratti, Adriano, Bildhauer, geb. 24. Mai 1845 in Carrara, Schüler von
Bonann i in der Baukunst, dann von der Akademie in Carrara, von der in Massa,
von Carimini in Rom und Micheli in Florenz. Er wurde Professor in Serravezza.
Von ihm : Mutterliebe, Die Ueberraschung, Taufbecken und Kamin im Stil des 16.
Jahrhunderts, dowie viele andere decorative Arbeiten, etc.
Ratti, Carlo Ginseppe, Maler, geb. 1735 in Genua, f 1795, Schüler seines
Vaters Giovanni R., dann von R. Mengs. Er war hauptsächlich als Schriftsteller
thätig und schrieb u. A. : Leben des R. Mengs, Leben der Genueser Künstler, etc.
Ratti, Ednard, Maler, geb. 1816 in Berlin, f nach 1848 (?), Schüler von
Brücke und Hensel, thätig in seiner Väterstadt. Er malte Historien, Genre-
bilder, etc.
Ratti, Francesco, Maler und Holzschneider, geb. 19. Sept. 1819 in Mailand,
Schüler von L. Sacchi. 1847 leitete er die Holzschnittanstalt der „Mondo illustrato"
in Turin. 1848 begab er sich nach. Genua, dann nach Mailand und Turin, bis er
endlich eine xylographische Abtheilung an der Akademie zu Bologna zu errichten
bekam. Er erfand eine Art Staats- und Bankscheine herzustellen, die die Fälschung
Ratti — Rauch. 19
unmöglich macht. Neben zahllosen Illustrationen für Zeitschriften schuf er solche
für Manzonis „Promessi Sposl", für Maffeis Uebersetzung der Trauerspiele Schillers.
für Sappeys Anatomisches Werk, etc, Silb. Med. 1845 Mailand.
Ratti, Giovanni Agostino, Maler, geb. 1699 in Savona, t 177.5 in Genua,
Schüler von B. Luti in Rom. Er malte Historien, z.B.: Die Enthauptung Johannes
des Täufers und andere Bilder aus dessen Leben in der San Giovanni-Kirche zu
Savona; besonders bekanntwurde er aber durch seine Theaterdecorationen und seine
Caricaturen. R. hat auch einiges gestochen
Ran, Ernst, Bildhauer, geb. 1838 in Biberach, + 24. Aug. 1875 in Stuttgart,
Schüler der dortigen Kunstschule, dann in Berlin veeito' gebildet. Von ilinj: Psyche
als Wasserträgerin, Die Erfindung der Malerei (für den Herzog von Meiuingen),
Uhland (Büste für die Stuttgarter Liederhalle), Knecht (Büste für Biberach), Pfaff
(desgl. für Esslingen), die Germania des Kriegerdenkmals in Stuttgart, das Giebel-
feld des Züricher Bahnhofs und die Schillerstatue für Marbach.
Ran, Heinrich Woldeniar, Maler und Lithograph, geb. 5. Aug. 1827 in Dresden,
+ 7. April 1889 das., Schüler Ludwig Richters, in Italien weiter gebildet. Er
"wurde Lehrer, 1877 Professor am Dresdener Polytechnikum. In der Dresdener Hof-
oper malte er verschiedene kleinere Wandbilder in Wachsfarben. Sonst schuf er
Landschaften in Oel und besonders in Aquarell. Er hat viel nach L. Richter
lithographirt.
Ran, Karl Emil, Maler, geb. 29. Nov. 1858 in Dresden, Schüler der dortigen
Akademie unter Pohle und der Münchener Alcademie unter A. Wagner und
Linde nschmit, thätig in München. Er hatte erst Lithograph werden wollen, ent-
wickelte sich später aber als Genremaler. Von ihm : Schwere Reiter, Leichte
Kavallerie, Spottvögel, Ein Landler.
Ran, Leopold, Bildhauer, geb. 2. März 1847 in Nürnberg, f 26. Jan. 1880
in Rom, Schüler von R. Begas. Von ihm: Hippokrates, Plato (für die Kieler
Universität), Abenddämmerung, Victoria (Bronzerohguss in dei Berliner Nat.-Gal.)
Die Naturforsch ung (desgL), etc.
Ranch, Carl, Kupferstecher und Radierer, geb. 17. Aug. 1806, f 24. Febr. 1884,
Schüler seines Bruders Ernst R. und von Moller. Er war Hofkupferstecher zu
.Darmstadt, wo er lebte. Er wurde Mitgl. der Gesellschaft Britischer Architekten.
Von ihm: Zeichenvorlagen zu Ornamenten (nach Hessemer), Ansichten von Frankfurt,
Nürnberg, Würzburg, u. s. w. ; Die Kirche zu Pitonto (nach Cavalleri), Vorhalle und
Hauptportal des Freiburger Münsters (Originalradieruug), A. nach L. Lange, u. A. m.
Ranch, Charles, Maler, geb. 4. Mai 1791 in Strassburg, f 16. Febr. 1857 in
Nancy, Schüler von J. Laurent d. Ae. und der Ecole des beaux arts. Er hielt
sich zuletzt sieben Jahre in Italien auf. Von ihm: im Mus. zu Versailles Bildnisse
Franz II., deB Herzogs von Broglie, der Herzogin von Lothringen, des Herzogs von
Penthievre und seiner Familie, des Herzogs von Enghien. Im Mus. zu Nancy Ansicht
von Havre, Ansicht von Ronen und eine Copie nach Grenze. Bildnisse von ihm
auch in der Gal. des Schlosses von Eu, u. s. w. R. hat Zeichnungen für den Reise-
führer durch Frankreich von Girault de Saint-Fargeau geliefert.
Ranch, Christian, Bildhauer, geb. 2. Jan. 1777 in Arolsen, f 5 Dec. 1857 in
Berlin, Sohn eines fürstlich Waldeck'schen Kammerdieners, Schüler von Valentin,
dann von Ruhl in Kassel. 1797 kam er als Kammerdiener Friedrich Wilhelms. IL
nach Berlin, wo er sich weiterbildete. Er erhielt seine Pension und ging 1804 nach
Rom, wo er sich Thorwaldsen, Koch, Schick und Reiuhart anschloss. 1811 wurde
er nach Berlin zurückberufen, schuf in Charlottenburg die liegende Statue der
Königin Louise für das dortige Mausoleum, das er im folgenden Jahr zu Rom in
Marmor ausführte, obgleich es auf dem Transport in 60 Stücke zerbrochen worden
war. Der fertige Marmor wurde auf einem englischen Schiff verladen, von einem
amerikanischen gekapert, aber von einem englischen zurückerobert. R. wurde einer
der angesehensten Bildhauer seiner Zeit und hat viele Schüler, darunter Drake
und Rietschel ausgebildet. Von Seinen .zahlreichen weiteren Werken nennen wir
die Statuen der Generale Scharnhorst und Bülow für Berlin (1815), die Statue
Blüchers für Breslau und Berlin (f826), das Goethedenkmal in Trankfurt a. M., die
sitzende Statue des Königs Max für München (1829), sechs Polychrome Victorien
för die Walhalla bei Regensburg (1833), der betende Moses, Büsten von Thorwaldsen,
Hufeland, Goethe, Schleiermacher, Dürer und vielen Anderen, als Hauptwerk aber
das Denkmal Friedrichs des Grossen, umgeben von seinen bedeutendsten Generalen
(1851). Seine Arbeiten wurden 1865 in einem Rauchmuseum vereinigt.
20 Rauch — Rauscli.
Ranch, Ernst, Kupferstecher, geb. 1797 in Darmstadt, f nach 1880 (?), Schüler
von L. Portmann, auch von J. Hersent in Paris (1822). Mit seinem Bruder
Carl B. stach er verschiedene grössere Illustrationen in Stahl. Von ihm ferner: Die
Paulskirche in Rom (Inneres, nach Lerch), Betende Italiener (nach Schorn), Bildniss
J. v. Liebigs (nach Trautschold), etc. Er wurde Hofkupferstecher in Darmstadt.
Ranch, Johann Nepomuk, Maler, geb. 15. Mai 1804 in Wien, f im März 1847 in
Rom. Er malte 'und radierte Thierbilder. Die Wiener K. K. Museen besitzen von
ihm Kuh von einem Stier verfolgt (1832). — Auch seine beiden Brüder Ferdinand
R. und Johann Joseph R. waren Thiermaler und Radierer. Letzterer malte auch
Landschaften, und bat Deutschland sowie Russland bereist.
RanchmttUer. Hathias, Bildhauer, geb. vor 1660 in Tirol, f nach 1720. Er
wurde K. K. Hofbildhauer in Wien, wo er 1693 für die Dreifaltigkeitskirche beschäftigt
war. Von ihm das Modell für die Prager Brückenstatue des Hl. Nepooauk (1683 in
Erz gegossen und aufgestellt), Der Raub der Sabinerinnen (Elfenbein, Gal. Liechten-
stein), etc.
Randner, Rohert HermanUf Maler und Radierer, geb. 25. Jan. 1854 in
Nimkau (Schlesien). Er war erst in einer Porzellanfebrik beschäftigt, besuchte die
Leipziger Kunstschule, dann die Münchener Akademie unter Benczur, Kraus-
kopf, Löfftz, Raab und Strähuber. Mehrere Jahre läng reiste er im Auftrag
der Gesellschaft für vervielf. Kunst in Wien, um alte Niederländische Bilder, etc.
zu radieren. Ausserdem schuf er Originalradierungen, meist Köpfe, die etwas über-
mässig ausgearbeitet sind, und malte Landschaften.
Ranecker, Theodor, Maler, geb. 15. Nov. 1854 in München, studirte erst
am dortigen Polytechnikum um Baumeister zu werden, legte sich später aber auf die
Genremalerei. Er war mehrere Jahre an der Innendecoration der Ludwigsschlösser,
besonders in Neuschwanstein, betheiligt. Von Oelbildern nennen wir: Ein Früh-
lingsdrama, Das Ende vom Lied, etc.
Ranffer, Karl, Maler, geb. 1727 in Regensburg, f 1802 in München. Er war
Secretär des Kurfürsten Maximilian IIL von Bayern, und schuf Miniaturen.
Ranft, Franijois Lonis, Maler, geb. 1730 in Luzern, f 1798 im Haag, Schüler
seines Vaters, auch in Paris und Rom gebildet. Er bereiste Holland und Deutsch-
land und blieb längere Zeit in Hamburg ansässig. Er decorirte mehrere Plafonds
im Schloss zu Kassel. — Ein anderer Schweizer Rauft (? Ranfft, Ranfflt 2) gewann
1684 einen Preis an der Pariser Akademie auf Grund seines Enoch ruft zuerst den
Namen des Herrn an.
Ranft, Franz Ludwig, s. Raff.
Ranlin, 0., Malerin, geb. um 1820 (?) in Montlis (De'p. Seine-et-Marne). Von
ihr: Das Gebet (Mus. Marseille), Episode aus den Vendee-Kriegen (1852), etc.
Raninaeher, Anton Franz, Bildhauer, des 18. Jahrhunderts, t 14. Sept. 1787
in Wartenberg (Böhmen). Er war in Grossglogau thätig.
Rann, Haus Rudolf, Kupferstecher, geb. 1805 in Zürich, wo er thätig war.
Rannacher, s. Rannaoher.
Ranuheini, Herinanti, Lithograph, geb. 1817 in Frankfurt a. M. 1836 gelangte
er nach Paris und Hess sich später naturalisiren. Von ihm: Sa. Amelie (nach
Delaroche), Blätter nach Chardin u. A. für eine „Galerie Roccocco", Ansichten von
Paris und St. Petersburg, 58 Bildnisse von Pariser Bühnenkünstlern (1846), u. v. A.
Ranpp, Karl, Maler, geb. 2. März 1837 in Darmstadt, Schüler von A. Lucas
in Darmstadt, J. Becker in Frankfurt und von der Münchener Akademie unter
Piloty. Er liess sich 1868 als Professor an der Gewerbeschule in Nürnberg, dann
aber wieder (1879) in München, endlich am Chiemsee nieder, und malte fast nur
noch staffirte Landschaftspartien von diesem See. 1882 wurde er Prof. an der
Münchener Akademie. Von ihm : Vom Sturm gejagt (1885 Gal. Dresden), Ave Maria,
Glücklich gelandet, Friede (Nat. Gal. Berlin), Abschied (Gal. Darmstadt), Andere in
den Gal. zu Mannheim, Münster, etc. Bayr. Michaelsorden, Hess. Verdienstorden I. Kl.
Rausch, Anna, Malerin, geb. 28. Aug. 1852 in Kassel, Schülerin der Akademie
in Stuttgart, wo sie sich auch als Stilllebenmalerin niederliess.
Rausch, B^la, Bildhauer, geb. 1873 in Pressburg, Schüler der ungar. Kunst-
gewerbeschule unter Lora nfi, später der Bildhauer Section der Landesmusterzeichen-
schule unter Prof. Strobl. Von ihm: Kinderstatue, Kinderbüste, etc.
Rausch, Leonhard, Maler und Kupferstecher, geb. 1813 in Jülich, f 19. April
1895 in Düsseldorf, Schüler der Düsseldorfer Akademie unter Schirmer. Er malte
und stach Rhein-, Schweizer- u. a. Landschaften.
Bauscher - Ravenet. 21
Rauscher, Cleorg Friedrich, Maler, geb. vor 1810 in Coburg, Schüler seines
Vaters J. August Friedrich iL, weitergebildet unter Dillis und W. Kobell.
Er wurde Cohurgischer Hofmaler und Akademieprofessor. Er malte Landschaftea.
Bauscher, J. August Friedrich, Maler, geb. 1754 in Coburg, f 1808 das. Er
malte staffirte Landschaften von denen sich zwei im Museum zu Leipzig befinden.
Bauscher, Karl, Kupferstecher, geb. 16. Febr. 1841 in München, Schüler der
dortigen Akademie, unter Thäter und Raab. Er war in seiner Vaterstadt thätig.
Von ihm: Haspinger reizt die Tifoler zum Aufstand (nach Gabi), Kindergruppe (nach
Laufberger), Der Besuch (nach Defregger radiert), etc.
BauBchner, Christian Beujamin, Wachsbossirer und Stuccateur, geb. 1725 in
Naumburg, f 2. Aug. 1793 in Frankfurt a. M., wohin er 1747 nach Reisen durch
Deutschland gelangte. Er lieferte schöne Stuckdecorationen, bossirte Bildnisse,
Landschaften, etc. in Wachs, formte Gemmen ab, etc., hat auch endlich aquarellirt.
— Sein Sohn Johann Christoph B., geb. 1760, übte dieselbe Kunst.
Bantz, (auch Bucz), Lambert, Maler, geb. 1647 in München, f 9- Jan. 1697
in Prag. Seit 1694 war er in Prag thätig.
Banwaert, Jakob, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Amsterdam, Schüler
des Maerten van Veen, den er später 1572 vor spanischen Verfolgungen in
Haarlem schützte und in seinem Amsterdamer Haus verbarg. Er war vielleicht blos
Dilettant und besass selbst eine schöne Bildersammlung.
Baranals, Juan Bautista, Kupferstecher des 17. und 18. Jahrhunderts, geb.
1678 in Valencia, Schüler von Evaristo Munoz. Er lieferte viele Titelblätter
und Buchillustrationen; von ihm ferner Reiterbildniss D. Felipe V., Bildniss des
Gregorio Ridaura, Der hl. Rodrigo, Stammbaum der kgl. spanischen Familie, etc.
BaTaolt, Ange Ben6, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb. 4. Febr. 1766
in Montargis (Dep. Loiret), f 24. November 1845 das. Schüler von Suvee. Von ihm:
Niederlage der Armida und ihrer Schaaren (1795, Mus. Montargis), Selbstbildniss
(Pastell, ebenda), Die Wissenschaft (ebenda), Das Studium (ebenda), Selbstbildniss
(Miniatur, ebenda). Fünf Ansichten von Schlossruinen zu Montargis (Lithographien).
Ferner hat R. in der Kirche zu Montargis die Anbetung der Engel ausgeführt.
BaYe, Joanny» Maler, geb. 25. Febr. 1827 in Lyon, f ™ August 1882, Schüler
von Bonnefond und Drolling. Er Hess sich in Marseille nieder. Von ihm:
Winzerlied (1859), Ein Nachmittag des guten Königs Rene in Aix (1877), Petrarca
in Vaucluse (1881); auch decorative Cartons zu Glasfenstern, etc.
BaTeav, Mdme. Emilie, geb. Bounieu, Malerin, geb. um 1785 in Paris, f nach
1880, Tochter und Schülerin von Michel Honore Bouuieu. Von ihr Malende
Frau (1793), Venus von Diomedes verwundet (1804), Lautenspielerin (1812), etc. Auch
Bildnisse und Miniaturen.
Bayel, Eduard, Maler, geb. 1847 in Genf, thätig daselbst. Das Museum Rath
dort besitzt zwei Genrebilder von ihm.
Barel, Jules, geb. 4. Dec..l826 in Paris, Schüler von Cogniet. Von ihm
Gefangennahme des Pierre Broussel (1857), Die schlechte Nachricht (1867), Fioreutina
(1878), Bildniss des italienischen Tragöden Ernesto Rossi, etc.
BaTelli, Bieter Antonjj, Maler, geb. 1788, f nach 1815, Schüler von B. Bar-
biers Pietersz und C. H. Ho dg es. Er war in Amsterdam thätig, malte Genrebilder,
besonders aber Bildnisse in Oel und Miniatur.
BaTen Ernst v., Maler, geb. 1816 in Prenslau, t 18. Januar 1890 in Düsseldorf,
thätig in Düsseldorf. Er malte Landschaften, besonders aus der Schweiz.
Bayen, John S., Maler, geb. 21. August 1829 in Suffolk, f 14. Juli 1877 in
Harlech (Wales) durch Ertrinken, Sohn und Schüler eines dilettirenden Geistlichen,
Thomas R., hauptsächlich aber Autodidakt. Er malte zuerst in der Weise Constables,
spater eher in der der Praeraphaeliten. Von ihm: Heuernte, Kirche zu Salmsey,
Mittsommer, Mondschein (1866), Der Himmel verkündet Gottes Herrlichkeit (1876), etc.
Baven, Servatius, s. Raeyen.
Bayenart, Hennequin de, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Brügge.
Bayenat, Theodore, Maler, geb. um 1820 in Grenoble (Dep. Isere). Er wurde
Prof. der Zeichenschule in Grenoble. Von ihm Landschaft am Ufer der Iserc
(Mus. Grenoble), Ansicht von den Ufern der Rhone (1843), Weg durch das Graisi-
yaudonthal (1844), etc.
Bayenet, Simon, Maler und Kupferstecher, geb. um 1755 in London (n. A. 1749),
f nach 1818, Sohn und Schüler des Simon F. R., studirte auch unter Boucher in
Paris. Durch den Grafen Caylus gelangte er als Eupferstechlehrer an die neuge-
22 Ravenet -- Ravesteijn.
gründete Akademie zu Parma, Dort stach er die Kappelbilder und andere Fresken
Allegris, für die ihm grosse Ehren bescheert wurden. Doch musste er wie viele
Andere sie in Folge der Revolution schwinden sehen. Er wurde zu Parma in den
Eitterstand erhoben. Von ihm auch Jupiter und Antiope (nach Rubens), Theseus
findet sein Schwert (nach Poussin), etc.
Ravenet, Simon Fran^ois, Kupferstecher, geb. 1706 in Paris, f 17'7'i in Lon-
don, Schüler von Lebas; er ging um 1750 nach London und verblieb dort, wo er
neben Vivarez und viel für Boydell stach. Von ihm Georg II. (nach Morier), Der
Teich von Bethesda (nach Hogarth), die 4. und 5 Platte der Folge „Marriage aJa
Mode" (nach dems.), Madonna (nach Reni), A, nach Barbieri, Brooking,Caliari, Carracci,
Cazali, Cochin, Coypel, Dolci, Feti, Giordano, Hayman, Lauri, Lesueur, van Loo,
Mercier, Morelli, Poussin, Reynolds, Rosa, Tremoliferes, VecelJi, .Watteau, Wilson,
Zoffany, u. A. m.
Bayenua, Harco da, s. Dente, Marco»
Rayenna) Seyero da, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thätig in Padua, An
der dortigen Capeila del Santo eine Statue des Hl. Hieronymus (1500—2) von ihm.
Zugeschrieben wird ihm auch die Guidarello-Grabstatue im Mus. zu Ravenna.
Rarennate, II, js. Ingoli, Matteo.
Rayensteln, Paul von, Maler, geb. 21. Oct. 1854 in Breslau, Schüler von
Gude und Schönleber in Karlsruhe, weitergebildet auf Reisen nach Italien.
Er Hess sich in Karlsruhe nieder und heirathete die Tochter Moritz v. Schwinds.
Von ihm Venedig (Gal. Karlsruhe), Im Albanergebirge, Abend im Valle dei Nervi,
Waldlichtung im März, Kastell an der Riviera (1884), Blick auf Baden-Baden, etc. R.
hat auch radiert. II. Med. Melbourne 1881.
Barensteyn, Arnold yan, Maler des 17. Jahrhunderts. 1626 verheirathete er
sich in Haarlem und liess sich 1639 in die dortige Gilde einschreiben.
Baronzwaay, Jan van, d. Ae., Maler, geb. 29. Nov. 1789 in Hilversum, f 2.- März
1869 das^ Schüler von Jordan US Hoorn in Amersfoort und von P, G. van Ob. Er
bereiste Belgien, Deutschland und die Schweiz. Er. war in Westerborg, Drenthe
thätig und malte Landschaften, sowie Thierstücke. Von ihm besitzt das Rijksmüs. zu
Amsterdam Weidendes Vieh, Schafstall und Kuhstall. Mitglied der Amsterdamer
Akademie (1822).
Rayenzwaay, Jan yan, d. J., Maler, geb. 28. April 1815 in Hilversum, f 3. Dec.
1849 inBoppard, Neflfe und Schüler des Jan van R. d. Ae., indessen Art er malte.
Baverat, Vincent IVicolas, Maler, geh. 22. Jan. 1801 in Montier Saint-Jean
(Däp. C6te;d'0r), f 30. Juni 1865 in Paris, Schüler vonDelacluze, Abel de Pujol
und der Ecole des beaux-arts. Von ihm : Bildniss des Generals Juuot, Herzog von
Abrantes (1884 Mus. Versailles), Eine Seele aus dem Fegefeuer erlöst (Mus. Amiens).
Im Mus. Versailles; Einnahme von Farnes den 11. Juli 1844, sowie mehrere Bild-
nisse. Im Mus. Dijon: Liebe die Seele quälend.' Ferner von ihm Bilder in der
Magdalenenkirche, in der Kirche von Saulieu, von Creteii, etc. Med. 3. Kl. 1837.
Bayergie, Hippoljte, Maler, geb. im April 1815 in Paris, Schüler von In-
gres und Delaroche. Von ihm im Mus. zu Versailles Napoleon III. (Copie
nach Hippolyte Flandrin). Ferner von ihm Die Jungfrau mit dem Jesus-Kinde (1855),
mehrere Bildnisse, etc.
Rayesteijn, (Rayestein), Antonij yan, Maler des 17. Jahrhunderts, Bruder
des Jan A. van R., thätig im Haag, wo er 1614 Mitglied der Gilde wurde und 1656
die Gesellschaft Pictura mitbegrüuden half. Er malte Stillleben. Drei Bilder von ihm
in der Münchener und eins in der Kopenhagner Gal
Rayesteijn, Areiit van, Maler, geb. 1615 (?) im Haag, t nach 1687 das., Sohn und
Schüler des Antonij van R, Er wurde 1649 Mitglied und dreimal Dekan der Haager
Gilde; nach Manchen wäre dieser Maler mit Arnold van Ravensteyn zu identifiziren. Für
Willem IL von Oranien malte er Diana und Calisto - Ein Reinier R. malte im
18. Jahrhundert zu Amsterdam Landschaften.
Rayesteijn, Hendrik van, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1672. Er studirte im
Haag, bereiste Deutschland und Oesterreich, malte eine Reihe von Bildnissen am
Wiener Hof und liess sich zuletzt in Bommel nieder, wo er sich meist dem Stillleben
widmete.
Rayesteijn, Hubert van, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1640 in Dordtrecht.
Er malte Fleischerläden» Ställe, Küchenbilder und Derartiges.
Rayesteijn, Jan Antbonisz yan^ Maler, geb. 1572 (?) im Haag, begr. 21. Juni 1657
das., Schüler v. F. Hals. 1598 wurde er Mitglied der Gilde im Haag. Hier entwickelte
Ravesieijn — Raymond. 23
er sich zu einem der bedeutendsten Bildnissmaler Hollands, der allerdings an die
etwas spröde Plastizität des 16. Jahrhunderts -mehr erinnert, als an die maleriscben
Helldunkel - Leistungen des 17. Seine Zeichnung und Anordnung sind vortrefflich.
Zwei seiner Hauptbilder, grosse Regentenstücke, befinden sich im Haager Doelen-
huis, und im dortigen Stadthaus. Ferner von ihm 24 Bildnisse (Mus. Haag), 29 Bild-
nisse (Mus. Amsterdam); Andere in den Museen zu Berlin, Braunschweig, Brüssel,
Dresden, Florenz, Gotha, Kopenhagen, Lille, München, Oldenburg, Paris, Turin, etc.
BaTesteijn, Nicolaes van, Maler, geb. 1661 in Bommel, f 1750 das., Sohn und
Schüler des Hendrick van R., auch Schüler von W. Doudijns und J. de
Baen. Er malte viele gute Bildnisse, vornehmlich von dem Geldern'schen Adel.
BaTet, Victor, Maler, geb. 1840 in Elsene (Brüssel). Er malte Genrebilder,
Strassenscenen, etc.
Ravignano, s. Dente.
BaTU-Hansen, Louise, Radiererin, geb. 19. Juli 1849 in Kopenhagen, wo sie
ansässig ist.
BaTrio, Antoine-Andre, Kleinbildhauer, geb. 23. Oct. 1759 in Paris, f 4.
Dec. 1814 das., Schüler seines Vaters. Er schuf sehr gesuchte Bronzeplastik und wurde
einer der besten Ciseleure seiner Tage. Er setzte einen Preis von .3000 Frcs. aus
zur Lösung der Frage, wie man die Quecksilbergefahr bei der Herstellung von Gold-
bronzeplastik vermindern könne. R war auch . Dichter ; namentlich schrieb er Lust-
spiele und Vaudevilles.
Bawle, Samuel, Maler und Kupferstecher, geb. vor 1785, t nach 1806. Er
malte Landschaften in Aquarell, z. B. : Burg in einem Park (zweimal South Ken-
siugton Mus. London), Stiche von ihm in Murphys Antiquities of Spaiu, etc.
Bawlins, Thomas, Medailleur, geb. um 1610, t 167Ö, thätig in London, woer
ei-ster Siegelschneider der Könige Karl I. und Karl II. war Von ihm Medaillen
auf W. Parkhurst, auf den Bart. Bolles mit Gemahlin (1655), auf die Königin
Henriette Maria, mehrere Münzen, etc. R. veröffentlichte auch Gedichte und die
Tragödie Rebellion, sowie wahrscheinlich zwei Lustspiele. — Ein anderer R. war
am 1760 in England als Biidniss- und Illustrationsstecher thätig.
RawHDSon, James, Maler, geb. 1769 in Derbyshire, f 1848, Schüler von
Roniney. Er malte Genrebilder und Bildnisse, z. B. das des Erasmus Darwin.
Baxis, Pedro, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Granada, wahrschein-
lich in Italien gebildet. Seine Grotesken-Ornamente wurden besonders gelobt. Zwei
Brüder sollen ihn unterstützt haben. Historien von ihm in den Kirchen S. Geroninw
zu Granada, Sacromonte das., S. Carmen Descalzo das.. Augustinerfeirche das.,
und San Juan de Dies zu Lucena.
Baymond, Jean*Ariiand, Baumeister, geb. 9. April 1742 in Toulouse (De'p.
Haute-Garonne), t 28. Jan. 1811 in Paris, Schüler seines Vaters (eines Baugewerkesj,
danc von Blondel, Hilaire und Leroi. Er erhielt 1766 den 1. Rom-Preis auf
Grund eines Portals für eine Kathedrale. Er hielt sich acht Jahre in Italien auf.
1775 wurde er nach Montpellier berufen, um mehrere Arbeiten auszuführen; später
auch nach Nimes. Von ilim u. A. auch ein Projekt zur vollständigen Restauration
des Alten Louvre. Ferner schrieb er lieber die Kuppel des Invalidendoms, verglichen
mit der der Maria della Salute-Kirche zu Venedig, etc. Seine Biographie (als Vor-
wort zu einem Triumphbogen- Entwurf der nach seinem Tod erschien) Paris 1812.
Mitglied der Akademie 1784 und des Inst, seit dessen Bestehens.
Baymond, Joseph, Goldschmied und Emailleui- des 17. Jahrhunderts, Sohn des
Martial R. Die Emailarbeiten nach 1602, die mit JB. und einer Lilie bezeichnet
sind, werden diesem Meister zugeschrieben.
Baymond, Lodorico, Maler, geb. 1825, Schüler von Arienti und der Turiner
Akademie, weitergebildet in Rom und Florenz. Er Hess sich in Turin nieder und
malte Genre- und Geschichtsbilder, meist in kleinerem Format, s. B. Nero, Die
Ikonoklasten, Heloise und Ab61ard, Mönohsbelustigungen, etc., auch enii|e Historien.
Baymond, Martial, Emailleur und Goldschmied des 16. und 17. Jahrhunderts,
thätig inLimoges, Sohn des Pierre R. Er lieferte einen Leuchter für die Brüder-
schaft des Saint-Sacrement zu Lin^oges und mehrere bezeichnete Emaillen.
Baymond, (Beymond, Bemmo, Bemob, Bexmon, Bexman), Pierre, Email
maier des 16. Jahrhunderts. Er illuminirte das Buch der Brüderschaft des Saint-
Sacrements zu Limoges 1556—1584 und malte ein Wappen für sie. R wurde einer
der vornehmsten Nebenbuhler der Penicauds, errang ziemlichen Reichtbum und soll
B&rgermeister geworden sein, Von seinen Emaillen findet man einige im Louvre, in
24 Rayol — Ream.
Berlin, in der Samml. Basilewski 2U St. Petersburg, in Brügge und in vielen
Privatsammlungen ; wir nennen von ihm Das Abendmahl (nach R. Sauti), Das Urtheil
Salomonis, Amor una Psyche, Heinrich II. und Diana de Poitiers als Jägerin, Joseph
die Potiphar fliehend, Venus und Bacchus, etc.
Rayol^ Bildhauer des 17. Jahrhunderts. Von ihm im Park des Palastes zu
Versailles : Plato mit eiüem Medaillon des Socrates (Marmor) und eine Vase mit
Füllhörnern geziert (Marmor).
Raysek; s. Raisek;.
Rayski, Ferdinand von, Maler, geb. 22. Oct. 1807 in Pegau, f Nov. 1890 in
Dresden, wo er studirt iatte. Er malte in flotter Technik und schuf Bildnisse,
Thierstücke und Schladitenbilder. Das Leipziger Museum besitzt sein Bildnias
des Ad. Hch. Schletter.
Razali, Sebastiane, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Bologna, Schüler
der Carracci. In der S. Michele in Bosco-Kirche zu Bologna befindet sich ein
Heiliger Benedict von ihm.
Razzi, fälschlich für Bazzi, s. Sodoma.
Read, Catherine, Malerin des 18. Jahrhunderts, t um 1786, thäiig in London
und um 1770 während mehrerer Jahre in Ostindien. Sie malte Bildnisse, darunter eins
der Königin Charlotte und eins der Prinzen George und' Frederick.
Read. David Charles," Maler und Radierer, geb. 1790, f 1851 in Kensington
(London). Er war eine Zeit lang Zeichenlehrer in Salisbury, malte Landschaften
und veröffentlichte 1832 eine Folge von Radierungen,
Read, Richard, Kupferstecher, geb. um 1745, t nach 1780, thätig in London,
Schüler von C a 1 d w a 1 1. Er stach in Schab- und Pnnktirmanier. Von ihm Maria Stuart
verzichtet auf die Krone (nach G. Hamilton), Die Findung Mosis (nach Lesueur),
Holländische Frau (nach R. van Rijn), Bildniss des J. Herries (1776 nach Martin), etc.
Read, Samuel, Zeichner und Maler, geb. um 1816 in Needham Market bei
Ipswich, f 6. Mai 1883 in Sidmouth. Er studirte erst die Rechte, dann bei einem
Baumeister. 1841 kam er nach London und zeichnete neben Whymper für den
Holzschnitt. Er arbeitete 40 Jahre lang für die Londoiv. IJlustrated News und. war
der erste Künstler, der je für eine illustrirte Zeitung auf Reisen geschickt wurde,
indem er 1853, kurz vor dem Krimkrieg, nach Konsrtantinopel ging. Seine archi-
tektonischen Zeichnungen , namentlich von englischen Kathedralen , würden sehr
gelobt. Das South Kensington-Mus. besitzt zwei Aq^ixarelle von ihm.
Read, Thomas Buchanan, Makr und Bildhauer geb. 12. März 1822 in Qhester-
County, Pa. U. S. A., f H- Mai 1872 in New-York. 1839 erlernte er die Bild-
hauerkunst in Cincinnati, 1841 malte er aber schon wieder in New-York. Später
war er in Boston und Philadelphia thätig, reiste 1850 nach Europa, blieb längere
Zeit in Florenz und Hess sich endlich in Rom nieder, ^von wo aus er kurze Besuche
in die Heimath machte. Er wurde übrigens am bekanntesten als Dichter. Von ihm
das Bildniss George Peabodys, Sheridaa's Ride, ündine, Der Bethlehemitische Stern,
Die verlorene PLejade, etc.
Reader, William, Maler des 17. Jahrhunderts, g«b. in Maidstone, f in London.
Er malte Bildnisse.
Readiug, Burnet, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1751 in
Colchester. Er war Reit- und Zeichenlehrer des Lord Pomfret und war gegen
Schluss des Jahrhunderts in London als Punktirstecher thätig. Von ihm Selbst-
bildniss, Charlotte an "Werthers Grab, Lavinia und die Mutter (nach W. Bigg), etc.
Eine' Sarah R., wahrscheinlich mit ihm verwandt, arbeitete in derselben Weise,
z. B. Olivia und Sophia.
Ready, ffilliam James Dnrrant, Maler, geb. 1823 in London, f 1B78 in
Brighton. Er war Autodidakt und malte Marinen in Oel und Atiuarell. Einige
Jahre verbrachte er in Amerika. R. lebte sehr zurückgezogen, infolgedessen seine
Kunst nicht nach Gebühr bekannt wurde.
Realfouso, Tommaso, Maler des 18. Jabxhunderts, thätig in Italien und Schüler
von A. Belvedöre. Er malte Blumen, Stillleben, auch ab und" zu Landschaften.
R^alier-Bnmas, Maurice, Maler und Zeichner, geb. 1860 in Paris, Schüler der
Ecole des beaux-arts unter Göröme, thätig in Chatou (Dep. Seine et Oise). Von
ihm die Plakate Champagne Jules Mumm & Co., Incadescence par le Gaz, Paris-
Mode (1893), etc.
Ream, Cadnrcis Plantagenet, Maler, geb. 1848 in Lan.caster (Ohio U. S. A).
Er war in Chicago thätig und malte Früchte.
Ream — Beck. 25
Ream, Morston, Maler, geb. 1840, thätig in New- York. Er malte Stillleben,
besonders Früchte.
ReattU) Jacques, Maler, geb. 11. Jvn\ 1760 in Aries (Dep. Bouches-du-Rböne),
t 7. April 1833 das., Schüler von Regnault. Er erhielt den 1. grossen Rompreis
auf Grund seines Daniel lässt die zween Alten gefangen nehmen. Von ihm die
Decoration des grossen Theaters zu Marseille mit dem runden Plafond Apollo und
die Musen Blumen streuend (1829), Die Geschichte des heiligen Paulus (Chor der
Kirche zu Beauvais). Correspondirendes Mitgl. des Inst, und der Akademie zu Marseille.
Seine Biogr. von Jules Canonge, Nlmes 1863.
Bebacca, Bia^io, Maler, geb. 1735, f 1808 in London, Schüler der dortigen
Akademie, an der er 1771 ausserordentliches Mitglied wurde. Er malte decorative
Arbeiten in Sälen des Somerset-House zu London, des Schlosses zu Windsor, auch
in Audley End und Harewood-House, etc.
Bebel, Eleonore Sophie, geb. Massard, Eupferstecherin unseres Jahrhunderts,
geb. 1790 in Paris, Schülerin ihres Vaters Jean Massard. Von ihr Platten zu
naturgeschichtlichen Werken und Vignetten.
Bebell, Josef, Maler, geb. 11. Jan. 1787 in Wien, f 18. Dec. 1828 in Dresden,
Schüler von M. Wutky an der Wiener Akademie. 1809 reiste er nach der Schweiz
und von da nach Mailand, wo er am Hofe Eugene Beauharnais' zwei Jahre verweilte.
Später begab er sich nach Rom und 1811 — 15 an 'den Hof Murats in Neapel. Nach Rom
zurückgekehrt, wurde er 1824 vom Kaiser Franz zum Direktor der Belvedfere-Galerie
in Wien, ernannt. Er malte Landschaften und italienische Ansichten, von denen die
Wiener Museen drei besitzen. Andere in dem Ferdinandeum zu Innsbruck, in der
neuen Pinakothek zu München, der Schackgalerie, in der Czerningalerie, der Berliner
Nationalgalerie, der Galerie zu Parma, etc. R. hat auch einige Blatt radiert.
Bebon, s. Babon.
Rebonet'Alboy, Alfred-Marie^ Maler, geb. 30. Nov. 1841 in Paris, + im April
1875, Schüler von Gleyre und Gerome. Von ihm Hund (1864), Keine Rose ohne
Dornen (1866), Im Atelier des Vetters (1870); auch Bildnisse, u. s. w.
Rebonl, Jean Baptiste, Maler, geb. 1810 in Chateauneuf-Calceroier. Das
Museum zu Avignon besitzt sein Selbstportrait.
Beboul, Therese, s. Yieu.
Becchl, Giovanni Battista^ Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler von Maz-
zuchelli, thätig um 1660 in Turin. — Sein Bruder GliOTanni Paolo B., sowie sein
Neffe Giovanni Antonio (Andrea) B. unterstützten ihn.
Becco, Giuseppe, Maler, geb. 1634 in Neapel, f 1695 in Madrid (n. A. in
Neapel), Schüler von A. Falcone und P. Porpora. Er malte sehr geschätzte
Stillleben. Der König von Spanien berief ihn an seinen Hof und ernannte ihn 1667
zum Ritter von Calatrava. Vier Bilder vol ihm besitzt das Mus. zu Madrid, Andere
in Aachen (?), Darmstadt, Hannover, Schwerin, Wiesbaden und Neapel. — Seine Tochter
Elena B. malte in der Weise des Vaters.
Becco, Bieter, Maler, geb. 1765 in Amsterdam, f 1814 in Basel, Schüler von
J. C. Schultsz und A. de-Lelie. Er Hess sich in Basel nieder. Das Museum in
Bern besitzt ein Blumenstück (1810j von ihm.
Bechambanlt, Pierre, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1555 in Limoges.
Er malte auf Glas und in Email, auch manches gemeinschaftlich mit den Penicaads,
darunter Arbeiten für die S. Sakraments-Brüderschaft.
Bechberger Franz, Maler und Radierer, geb. 4. Oct. 1771 (n. A. 1769) in
Wien, t 1841 in Güttenstein, Nieder-Oesterreich (n. A. 1842 in Wien;, Schüler von
Brand an der Wiener Akademie. Er wurde Direktor der Sammlung des Grafen
Fries und Ciistos an der Albertina zu Wien. Von ihm Landschaft mit dem Tempel
der Vesta (Akademie Gal. zu Wien), Flusslandschaft (Rudolfinum, Prag), Landschaften
aus Steiermark, Sachsen, Italien, etc. Seine Radierungen (ungefähr 80 Blatt) nach
Dietrich, nach eigener Zeichnung, etc. wurden gelobt.
Bechenberger, David, Maler des 16. Jahrhunderts, f 24. Juni 1595. Er war
in Komotau thätig.
Bechlin, Karl, Maler, geb. 1804 in Berlin, f 26. Dec. 1882 in Tempelhof bei
Berlin. Er malte Soldatenbilder. Von ihm Prinz Friedrich Karl vor Metz, Die
Schlacht bei Kulm 1813 (Hamburger Kunsthalle), Episode aus der Schlacht bei
Leipzig, etc.
Beeil, David ran, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Flandern, Schüler von
Van Dy ck. Die Königin Christine beriel ihn nach Schweden; dort Hess er sich
"26 Recknagel — Redgrave.
nieder und malte die Königin sowie viele Adelsbildnisse. — Ein Jacob R. wird 1578 und
1585 als Goldschmied in Köln a./Rh. urkundlich erwähnt. — Ein Peter B., t vor
1581 (?), sass zwischen 1545—1578 in Rath der Stadt Köln a./Rh., war schon 1529
Verheirathet, und ebenfalls Goldscbmfed in dieser Stadt.
Beckna^el, Otto, Maler, geb. 1845 in Eisfeld (Sachsen - Meiningen). Er
wurde Coburgischer Hofmaler und 1892 Prof. in München. Er malte Jagd- und
Thierbilder.
Reclam, Friedrich, Maler und Radierer, geb. 1734 in Magdeburg, f 1774,
Schüler von A. Pesne, dann von J. B. Pierre in Paris, auch in Deutschland und
in Rom, wo er 1755 — 1762 verweilte, gebildet. Zuletzt war er in Berlin thätig. Von
seinen Radierungen nennen wir : Morgen (nach Moucheron), Abend (nach Dubois),
Acht italienische Ansichten (1755 nach eigener Zeichnung), Friedrich d. Grosse,
Ansichten von der Umgebung von Paris, etc.
Reconyrance^ Antoine de, Maler, geb. vor 1575 in Avignon, f 1641. 1588 wurde
er Hofmaler des Königs von Frankreich. Er malte Bildnisse, Kircheninterieurs, etc.
Redel, Josef, Maler, geb. 1774, f 1836 in Wien. Er malte in der Art Fügers
und wurde Prof. an der "Wiener Akademie. — Ein Johann Georg R., Maler, war
zwischen 1717—24 in Prag thätig.
Redelmayer, (Beäelmeyer), Josepb, Maler, geb. 1727 in Prag, f 13. Febr. 1788
das., Schüler von Franz Müller, später bei Balko, endlich bei Bibiena in Berlin
weiter gebildet. Er malte erst Theaterdecorationen, dann meist Altarbilder, z. B.
bei den barmherzigen Brüdern in Prag, sowie Fresken in S. Adalberi zu Weipernitz,
in Mariahilf, fun Sandthor zu Prag, etc. — Ein Ferdinand Michael R., Maler, war
1718—46 in Prag thätig.
Redenti, Francesco, Maler und Zeichner, geb. 1820 in Correggio, f 25. Febr.
1876 in Turin. Er wurde durch gute Caricatureü für das "Witzblatt Fischietto bekannt.
Beder, Christian, Maler, genannt Leander, geb. 1656 in Sachsen, f 1729.
1686 besuchte er Rom und malte im selben Jahr Schlachtstücke der türkisch-christ-
lichen Kämpfe in Budapest. Später besuchte er Hamburg, "Venedig, England und
Holland.
Reder, Cyriakus, Maler des 16. Jahrhunderts, f um 1594. Sein Bildniss des
Churf. August I. als Greis (1586) befindet sich im Historischen Mus. zu Dresden.
Reder, Heinrich Ton, Maler, geb. 19. März 1824 in Mellrichstadt (Bayern),
Schüler von C. Miliner in München. Er war erst Soldat und brachte es bis zum
Oberst. R. bereiste die Alpen, Italien, Dalmatien, Spanien etc. Er malte Land-
schaften und zeichnete auch mit der Feder.
Redfern, James Frank, Bildhauer, geb. 1838' (?/ in Hartington (Derbyshire),
t 13. Juoi 1876, Schüler der Londoner Akademie. "Von ihm : 60 Statuen an der
Pacade der Kathedrale zu Salisbury, Andere für die Kathedrale zu Gloucester und
das Kapitelhaus der "Westminster-Abtei, Statue des Herzogs von Devonshire (vor
dem Laboratorium in Cambridge), Bildnissbüsten, etc.
Bedfleld, Edward Willis, Maler, geb. 1867 (1869 ?) in Bridgeville (Del. U. S. A.)
Schüler der Akademie zu Philadelphia und von Bouguereau, sowie Robert-Fleury
an der Akademie Julien in Paris, liess sich in Glenside, Pensylvania, nieder und
malte Landschaften. Von ihm Strasse im Wald von Fontainebleau , Französischer
Winter, etc.
Bedgrave, Bichard, Maler, geb. 30. April 1804 inPimlico (London), f 14.Dec.
1888 in Kensington (London), Schüler, aber nur auf kurze Zeit, der Akademie. Er
rief eine staatliche Zeichenschule in's Leben, an der er später Direktor wurde. Mit
H. Cole bildete er ein Museum der decorativen Künste in Marlborough House ; dieses
wurde später der Kern des jetzigen grossartigen South Kensington-Museums. 1862
war R. Commissar für die Abtheiiung der englischen Kunst in der Weltausstellung.
1858 erhielt er die Oberaufsicht über die Gemälde der Krone,, von denen er einen
Katalog zu verfertigen begann. Für das S. Kensington-Mus. besorgte er besonders
die historische Samml. von Aquarellen. 1880 legte er seine Aemter nieder. Von
ihm : Gulliver auf dem Tisch des Pächters (S. Kensington-Mus.), Ellen Oxford, Die
Gouvernante (1845), Ruinen (1855), etc.. R. hat auch ein Werk „A Century of Painters"
(1866) gemeinschaftlich mit seinem Bruder Samuel R. herausgegeben und endlich
auch einiges radiert. Mitgl. der Londoner Akademie 1851. Kr. der Ehrenleg. 1855.
Redgrave, Samuel, Maler und Zeichner, geb. 3. Oct. 1832 in London, f 20.
März 1876. Er stand im Staatsdienst, im Dep. des Inneren und hat viel für künstlerische
Veranstaltungen, z. B. für die Jahresausstellungcn der Akademie, für die historische
Eedi — Bedeute. 27
englische Abth. auf den beiden Weltausstellungen 1862 und 1867, f&t die Eildiüssaus«
Stellung 1866 — 68, etc. gewirkt. Endlich ist er uns als Kunstschriftsteller bekannt
durch Theilnahme an seines Bruders Richard R.'s ,A Century of Painters" uud durch
sein Lexicon englischer Künstler.
Redi, Tommaso, Maler und Zeichner, geb. 1665 in Florenz, f 1726 das.,
Schüler von Gabbiani, Maratti und Balestra. Er errang einigen Ruhm, so
dass Peter der Grosse ihm vier junge Moskowiter als Schüler schickte, ihn auch als
Leiter und Begründer einer Akademie in Moskau haben wollte. R. malte für den
Grossberzog im Pal. Pitti zu Florenz, sowie für verschiedene dortige Kirchen. —
Eine Oiovauna R. war ebenfalls Malerin und Schülerin von Gabbiani.
Bedi^, L., Maler und Radierer, geb. 1822, t 1- Jan. 1861 in Antwerpen. Er
malte Genrebilder und Landschaften, z. B. Das Dorffest. Von seinen Blättern nennen
wir Dorf mit Windmühle (1855), Die Fischer und Die Dorfstrasse (1860).
Bedl, Joseph, Maler, geb. 1774 in Wien, f 1836, Schüler von Füger an der
Wiener Akademie, an der er später Professor wurde. Die Gralerie dieser Anstalt
besitzt seine Auffindung der Leiche Abels, die -Kirche Gumpendorf seinen Christus
am Kreuz. Er lieferte auch Federzeichnungen,
Redlich; Heinrich, Maler und Kupferstecher, geb. 1840 in Lasko, f om 1889
in Warschau, Schüler der dortigen Kunstschule, dann in Dresden und Mönchen
unter Thäter. 1866 ging er nach Wien; 1873 Hess er sich in Wien nieder. Um
1880 war er einige Jahre in Paris thätig. Er malte Bildnisse und Landschaften ;
von seinen Blättern nennen wir Madonna Tempi (nach R. Santi), Peter Skargas
Predigt (nach Matejko), Juden in der Bibliothek (Radierung), A, nach Gerson und
J. Brandt, etc., auch Kunstvereinsblätter. Mitglied der St. Petersburger Akademie;
Kr. der Ebrenleg. 1878, etc.
Bedmond) Thomas, Maler, geb. um 1745 in Brecon, f 1785 in Bath, lernte
bei einem Decorationsmaler in Bristol, dann in der St. Martin's Lane-Akadewie
zu London. Er liess sich in Bath nieder und malte mit gutem Erfolg Miniaturen.
Bedou, Odilon, Maler und Lithograph, geb. 1840 in Bordeaux, studirte eine
Weile unter Gerome und bildete sich nach da Vinci weiter. R. wurde ein ziemlich
überspannter Symbolist. Er veröffentlichte verschiedene Sammlungen von Litho-
graphien, z. B. An Edgar Poe 6 Platten (1882), Huldigung an Goya (1885) 6 Platten,
an Gustave Flaubert 7 Platten (1888), Les Fleurs du Mal (Baudelaire) 6 Platten
(1890), auch einige Radierungen, etc.
Redondillo, Isidoro de, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler von A. Nardi.
Er war in Madrid thätig und malte Historien und Bildnisse. Er wurde Hofmaler
des letzten Habsburger König Spaniens, Karl IL
Bedeute, Antoine Ferdinand, Maler, geb. 21. Juni 1766 in Saint Hubert
(Belgien), t 3. Nov. 1809 in Paris, wo er sich ausbildete und niederliess. Er war
Sohn und Schüler des Charles J. R. Von ihm die Decorationen des Schauspiel-
hauses zu Bordeaux, des Tribunalsaales im Palais-Royal, des Elysee-Bourbon ;
auch zu Malmaison und zu Compiegne. Ferner von ihm Korb mit Blumen auf einem
Marmortjßch (1793). Früchte und Pilze, Rosenzweig (1795), auch Aquarelle.
Bedonte, Charles Joseph, Maler, geb. 24. Juli 1715 in Jamagne bei Philippc-
ville, t 23 Dec. 1776 in St. Hubert, Sohn und Schüler des Jean Jacques R.,-
auch seit 1737 an der Pariser Akademie gebildet. Er verliess Paris 1743 und malte
darauf für die Abtei za St. Hubert und die Adelsschlösser in der Umgegend ; ferner
Altarbilder und Bildnisse.
Bedeute, Henri Joseph, Maler, geb. 25. Mai 1766 in Saint-Hubert (Belgien),
+ nach 1801, Schüler seines Bruders Pierre Joseph R., Sohn des Charles J. R.
Er lieferte mehr als 60 Zeichnungen für das grosse Werk über Egypten, sowie eine
grosse Anzahl für „La Description des plantes rares de Syrie" von Labillardiere,
„La Flore du mont Atlas" von Desfontaiues, Geschiebte der amerikanischen Obst-
bäume von Michaux, die Encyclopädie von Lamarck und für Coqueberts Fischsamm-
long des Mittelländischen Meeres, etc.; auch vieles für das naturgeschichtliche Museum.
Bedeute, Jean Jacques, Maler, geb. 1687 in Dinant, f 18. Oct, 1762. Er war
der Stammvater der Malerfaroilie R., doch selbst nicht von grosser Bedeutung.
Bedeute, Pierre Joseph, Maler und Lithograph, geb. 10. Juli 1759 in Saint-
Hubert (Belgien), f 19. Juni 1840 in Paris, Schüler seines Vaters Charles Joseph
R. Er kam schon mit 15 Jahren nach Paris, wo er sich ausschliesslich der Blumen-
malerei widmete. Er lieferte mindestens sechstausend Aquarelle für die Sammlung
des naturgeschichtlichen Museums. Zu den folgenden Werken lieferte R. Zeichnungen:
28 Redtenbacher — Regamey.
La Flore antique (von Desfontaines), La Flore de Navarre (von Bonplant), Les plantes
rares du jardin de^ Geis, Les plantes. du jardin de laMalmaison, etc. etc. Er selbst
veröflFentlichte : La fainille des Liliacees, La Monographie des roses. Er ^urde
Zeichner der Marie-Antoinette, Mitglied der Akademie der Wis86nschu,ftea und Hof-
blumenmaler der Kaiserin Josephine (1805), etc. Kreuz der Ehrenlegion 1825.
Redtenbacher, Rudolf, Baumeister, geb. 17. Mai 1840 io Zürich, f 21. Dec.
1885 in Freiburg i./B., Schüler des Karlsruher Polytechnicums und der Berliner Bau-
akademie unter Adler und Bottich er , endlich von Nicolai in Dresden und F.
Scbmidtia Wien. R. bereiste auch Italien. Er war an den Mainzer, Regensburger
und Frankfurter Dom-Ausbauten betheiligt. Ibia wurde dann die Inventarisirung hollän-
discher und badischer Denkmäler Anvertraut. Allmählich wandte er sich mehr der
schriftstellerischen Thätigkeit zu. Wir nennen von ihm: Beiträge z. Kemitniss mittel-
alterlicher Baukunst in Deutschland (1863), Leitfaden (1861), TektoniK, Architek-
tonik und Hantiuuch der italienischen Renaissance-Architektur (1885).
Reed; Ethel, Malerin und Zeichnerin, geb. 1876 in Newburyport (Mass. ü. S. A.),
Schülerin dpr Cowles-Kunstschule in Boston. Sie wurde durch decorative Zeichnungen
Titelblätter, Plakate, etc« Tortheilbaft bekannt. Wir nennen die Plakate, „Behind the
Arras by Bliss Carman", „Folly or Saintliness by Jose Echegaray", „Is Polite Society
Polite and other Essays by Julia Ward Hbwe", „Jacques Damour by Emile Zola",
„Pierre Puvis de Chavannes a Sketch", „Uncle Sams Church by J. B. Bolton", „A
Virginia Cousin by Mrs. Burton Harrison", „The White Wampum by E. P. Johnson",
„Trilby, the fairy of Argyle", etc.
Reed, Joseph Charles, Maler, geb. 1822, f 26. Oct. 1877 in London. Er malte
farbenfreudige Landschaften aus England, Schottland und Irland in Wasserfarben.
1866 wurde er Mitglied der Englischen Aquarellisten-Gesellschaft.
Reeder, Maerten Frans, Maler, geb. 28, Oct. 1802 im Haag, f nach 1840,
Schüler von Cuijlenburgh und Pieneman. Er malte Stillleben und Interieurs.
Reekers, Hendrik, Maler, geb. 21. Sept. 1815 in Haarlem, f 15. Mai 1854
das., Schüler seines Vaters Jan R. und von Georgius J. J. von Os, thätig in
Brüssel und seiner Vaterstadt. Er malte Blumen und Früchte. Das Museum zu Rotter-
dam besitzt ein Stillleben von ihm. Mitgl. der Amüterd. Akademie 1848.
Reekers, Jan, Maler, geb. 1790 in Haarlem, f 29. Nov. 185B das., Schüler
von HOrstock. Er malte Bildnisse und Landschaften. R. bat auch einiges radiert.
Rees, Johann, Münzgraveur, geb. vor 1590, f 8. Oct, 1629 in Köln a. Rh.
1605 vrurde er Münzmeister in Köln am Rh., war aber vorher schon Jülicb'scher
Münzmeister, welches Amt er ferner inne behielt.
Reesbroeck, (Reesbrdncq, Rysbroeck), Jacob ran, Kupferstecher des 17.
Jahrhunderts, f 1704 in Hoogstraeten (Belgien). 1642 wurde er in die Antwerpener
Gilde eingeschrieben. Er malte Bildnisse, z. B. Balthasar Moretus IL, dessen Frau,
Balthasar Moretus III. (alle drei im Mus. Plantin-Moretus zu Antwerpen). Er hat
auch in Kupfer gestochen, z. B. Bildniss des Jesuiten C. Hasart.
Reeth, Pierre Jean Baptiste van, Kupferstecher, geb. 1822 in Merxem, f 7. Aug.
1866 in Antwerpen, Schüler von E. Corr. Von ihm Blätter nach Grenze, Keyzer, Leys,
V. d. Poorten, Snieders, etc., auch zu Mertens und Torfs Geschichte von Antwerpen.
Rega, Filippo, Steinschneider, geb. 26. August 1761 in Chieti, f 7. Dec. 1833
in Neapel, Schüler von Ant. Pich 1er in Rom. Er ahmte Antiken vortreflflich
nach, wurde Prof, an der Neapolitan. Akademie und Vorstand der Münze. Von ihm
Kronprinz von Neapel (Chrysolith), Arethusa (Sardonix), Jupiter von Capo di Monte
(Copie), Fürstin Butera, König Joachim, Königin Karoline, etc. Mitglied der Aka-
demie zu Neapel und des Französischen Instituts.
Regamey, Felix Elie, Maler und Zeichner, geb. 7. Aug. 1844 in Grenelle bei
aris, Schüler vor Lecoq de Boisbaudran, Sohn des Guillaume R. d. Ae. Er
zeichnete für die Zeitschriften Journal Amüsant, etc. auch für Zeitschriften in Amerika,
das er öfters besuchte. Mit Guimet besuchte er auch Japan und schuf zahlreiche
ethnographische Zeichnungen. Von ihm: Gen. Lee besucht Valentini in seinem Atelier,
Negertaufe in Philadelphia, Illustrationen für den japanesischen Roman Okoma,
Unter den Tannen (Deckfarben), etc.
Regautey, Fred^ric, Maler, Radierer, Lithograph und Zeichner, geb. 4. Juli
1849 in Paris, Schüler von Lecoq de Boisbaudran, Sohn des Guillaame R. d. Ae.,
wurde hauptsächlich durch Zeichnungen für Pariser Journale bekannt. Von Ge-
mälden nennen wir Horizon parisien, Novembre" (1880), von Radierungen Paris k
l'eau forte und M^moires des fr^res Hanlon-Lee (6 Blatt) ; auch einige Steindrucke.
Hegamey — Regnault. 29
ßegamey, Guillanme d. Ae., Lithograph, geb. 1814 in Paris, f 1878 das.
Er schuf eine grosse Anzahl von Farbensteindrucken, z. Th. rein gewerbliche Ar-
beiten, z. Th. Illustrationen zu den Evangelien nach Fouequet, zu kulturgeschicht-
Regramey, Gnillaume, Maler, geb. 1838 (? 1837 ? 1832 ?) in Paris, f 8. Jan.
1875, Schüler von Lecoq de Boisbaudran, Bonvin und Barve, Sohn des
Guillaume R. d. Ae. Er lebte eine Zeit lang (während des deutsch-französischen
Kriegs) in London, wo er viel für die lUustrated London News thätig war. ß. war
meist kränklich und malte militärische Bilder, z. B. Trainsoldaten (Mus. Chälons
sur Marne), Algerische Schützen (Mus. Marseille), Vorposten im Krimkrieg (1874
ebenda), Batterie (1865 Mus. Pau), etc. S. Biographie von Chesneau 1879.
Regan, Anna, s. Schimon.
Rege, Henriette de, Malerin, geb. 3. April 1849 in Posen, Schülerin von
Gussow und Skarbinain Berlin, dann vonCourtois und Boutet de Monvel in
Paris. Sie malte Frauen und Kinderbildnisae und lebt abwechselnd in Przystanki
und Detmold.
Regemorter, Ignatius Josepbns Tan, Maler und Radierer, geb. 4. Dec. 1785
in Antwerpen, f 16. Juni 1873, Schüler seines Bruders Pierre R. und von Omme-
ganck, 1809 auch in Paris und Umgegend gebildet. Er malte langweilige, anekdoten-
hafte Genrebilder, auf denen eine Violine unausbleibliches Versatzstück ist. Von ihm
Jan Steen's Haushalt (1828 Mus. Amsterdam), Herbstmorgen (Mus. Brüssel), Jan Steen
und Mieris (Mus. Fodor, Amsterdam), In einem holländischen Zimmer (Neue Pinakothek,
München). Von seinen Radierungen nennen wir Die schlafende Spitzenklöpplerin,
Die Schafe, Die Hirtin (nach Ommeganck), etc. Mitgl. des niederländ. Instituts,
der Amsterdamer Akad.; Leop. Orden.
Regemorter, Petrns Johannes Tan, Maler, geb. 8. Sept. 1755 in Antwerpen,
1* 17. Nov. 1830 das., Schüler der dortigen Akademie, auch durch Copiren gebildet. 1796
bis 1804 war er Professor an der Antwerpener Akademie. 1815 war er einer der
Abgesandten Antwerpens nach Paris, um die 1794 von den Franzosen weggeschleppten
Gemälde zurück zu schaffen. Besondere Beachtung verdient er als Restaurator von
alten Gemälden. Seine Spezialität waren Mondscheinbilder. In dem einen Bild
Lucas van Udens in der Antwerpener Gal. sind die Figuren von ihm; das Mus. zu
Gotha besitzt ein Gesellschaftsstück von ihm.
Reges, Johann Andreas Benjamin, Maler und Radierer, geb. 31. Jan. 1772
in Frankfurt a. M., f 18. Jan. 1847. Er war Zeichenlehrer an verschiedenen Frank-
furter Instituten, malte u. A. den sterbenden Seneca, und radierte mit mehr Erfolg
Bauernscenen, etc.
Reggio, Raffaelino di, s. Motta, Raffaelo.
Begillo, s. Licinio da Fordenone.
Regnard, Valerien, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, Schüler von 0. Tho-
massin, thätig in Frankreich und Rom (um 1615). Von ihm Platten nach A. Ciam-
poUi, F. Barroccio (Die Heimsuchung), Lelli, A. Pomerancio, A. Tempesta. etc. Auch
nach den Antiken des Kab. Giustiniani.
Regnandin, Thomas, Bildhauer, geb. 11. Febr. 1622 in Moulins (Dep. Allier),
t 3. Juli 1706 in Paris, Schüler von Francois Anguier. 1657 wurde er Mitgl.
der Akademie, 1658 Professor und 1694 Rektor an derselben. Von ihm die Sculp-
turen am Plafond des Königlich. Gemaches imLouvre; gemeinschaftlich mit Gir ardon
restaurirte er diejenigen der Apollo-Galerie. Im Palast zu Versailles von ihm Der
Frieden, Der Ruhm, Amerika (Steinstatuen), etc. ; in die Kapelle des Schlosses zu
Saint Fargeau und für die Bernardiner von Port-Royal lieferte er ebenfalls Sculpturen.
Regnanlt, Alexandre Georges Henri, Maler, geb. 30. Oct. 1843 in Paris,
t 19. Jan. 1871 das., Schüler von Cabanel, Lamotte und Montfort an der
l^cole des beaux-arts, an der er 1866 mit Thetis bringt dem Achilles die Waffen
den Rompreis errang. 1866—8 verweilte er in Italien, besuchte 1868 Spanien, wo
er das Reiter-Bildniss des Gen. Prim malte, das ihn bekannt machte, kehrte 1869 nach
Italien zurück, besuchte 1870 Afrika und wurde durch den Ausbruch des Krieges in
die Heimath zurückgerufen. Bei dem Ausfall gegen Buzenval erhielt er eine Kugel
durch den Kopf. Von ihm Automedon (1867 Mus. Boston), Bildniss des Gen. Prim
(1869 Louvre, Paris), Hinrichtung in der Alhambra (1870 ebenda), Judith und Hole-
fernes (Mus. Marseilles), Salome, etc. Aquarelle von ihm im Luxembourg bez. im Louvre.
Regnanlt, Etienne, Maler, geb. 1646 in Paris, f 30. März 1720 das. Von
ihm das Maibild 1701 in der Notre-Dame. Ferner nennen wir noch Tödtung der
30 Regnault — Regnier.
Erstgeburt (1704), Der heilige Stephan wird in's Gefängniss geführt. Mitglied
der Akademie 1703.
Regrnanlt, Jean Baptiste, Baron, Maler, geb. 19. (10.?) Oct. 1754 in Paris,
t 12. Nov. 1829 das., Schüler von Bardin. Er errang den 1. Rompreis 1776 auf
Grund seines Alexander besucht Diogenes. Mit zehn Jahren kam er nach Amerika,
■wo er fünf Jahre lang auf einem Handelsschiff als Schiffsjunge diente. Hierauf
kehrte er nach Paris zurück, wo de Monval ihn unter Bardin Malerei studiren
Hess, den er auch nach Italien begleitete. Später (1776) ging er nochmals nach Rom als
Pensionär des Königs. 1785 wurde er Professor an der Akademie, 1819 geadelt.
Von ihm im Louvre Die Erziehung des Achilles durch den Ceutauren Cheiron,
Kreuzabnahme (1789), Die drei Grazien im Mus. Versailles, Hochzeit des Prinzen
Jeröme Bonaparte und der Prinzessin Frederike Catharine von Würtemberg, Tod
des Generals Desaix, etc. Andere Bilder von ihm in den Museen zu Amiens, Mar-
seille, Angers, Montpellier, Avignon, Hamburg. R. hat auch drei Platten radiert
und ausserdem 140 Zeichnungen zum Ovid hinterlassen. Mitgl. d. Akademie 1783,
Mitgl. d. Instit. 1795; Ritter d. St. Michaels-Ord. und der Ehrenlegion.
Regnault; Nicolas Fran^ois, Maler und Radierer des 18. Jahrhunderts, geb.
1746 in Paris. Er war Autodidakt und stach in fein punktirter Manier. Von ihm :
Liebestraum (Fragonard), Liebesbrunnen (nach dems.), Der Abendkuss (nach dems.),
„Schlaf! schlaf!", „Ach wenn er erwachte!" Morgen, Abend, Nacht, Das Bad Yn ach
Baudouin), etc. —Auch seine Frau GrenerieveR., geb. Naugis, war KupfeKtedierin
in Punktirmanier.
Regnan]t> Thomas Casimir, Kupferstecher und Maler, geb. 18. Aug. 1823 in
Bayeux (Döp. Calvados), f durch Selbstmord um 1872, Schüler vou Henriquel-
Dupont und Juinne. Von seinen Kupferstichen nennen wir Bildnise Voltaires,
Fafade der Fontaine des Innocents (1850), Römische Ruinen (1857 Kupferstiche); auch
Bildnisse nach dem Leben ; ferner das Aquarell Erinnerung an das Hospital St.
Louis (1865).
Regnanlt-Delalande, PranQois Leaudre, Maler und Kupferstecher, geb. 1762
in Paris, f 2Q. Nov. 1824 das. Er war als Sachverständiger in Bilderversteigerungs-
acgelegenheiten thätig, und verfasste Kataloge. Von ihm besitzi das Louvre Bildniss
von Gardel d. Ae. (Pastell).
Begnanit de Manlman, Emile, Maler, geb. 1. Jan. 1836 in Lons-le-Saulnier
(Dep. Jura), Schüler von Frl. Lamottie, von Lobrichou und Pasini. Er war
in Nevy (Dep. Jura) thätig und hat auch Algier besucht. Von ihm Morgen des
Hl. Valentin (1863), Die Buden der Kleber- Strasse in Algier (1866), Auf die Audienz
des Pascha wartend (1882), etc.
Regnesson, Nicolas, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1630 in Reims, f 14,
Oct. 1670 in Paris. Er war Lehrer und Schwager Robert Nanteuils, Schwiegervater
von Gerard Edelinck. R. hat eine Anzahl Bildnisse u. s. w. nach eigener Zeichnung
sowie nach P. de Champaigne, Beaubrun, F. Chauveau. etc. gestochen.
Begnier, Antony, Maler, geb. 19. Nov. 1835 in Marseille, Schüler von Gleyre,
thätig in seiner Vaterstadt. Von ihm besitzt das Mus. zu Annecy Rückkehr vom
Markt und Junges Mädchen von Bellevaux ; ferner von ihm Christus predigend (1863),
Strickende Bäuerin aus den Pyrenäen (1876), Frauenbildniss (1882), etc.
Bcguier, Ferdinand Joseph, Maler, geb. 24. P'ebr. 1802 in Paris, f 2L April
1870 in der Anstalt Dubois, Schüler von Blondel. 1836 erhielt er Anstellung in der
S^vres-Porzellamnanufaktur. Von ihm Tod des Königs Eumenius (1827), Quentin
Durward lässt den Herzog von Orle'ans in die Galerie Roland eintreten (1835),
Louis XL von Räubern im Wald zu Eontaine'bleau überfaüen (1836), etc.
Regnier, Frans, Maler des 18. Jahrhunderts, thäffg jim 1776 im Haag. Er
malte Budnisse.
Begnier, Hyacinthe-Jean, Bildhauer, geb. 18; April 1808 in Paris, f 13. Febr.
1870 in Gamhais bei Haudan (D6p. Seine-et-Oise), seit 1825 an der Sevres-Porzellan-
fabrik angestellt. Er war Bruder des Ferdinand J. R. Von ihm Geburt des Grafen
von Paris (1840 Glasfensterentwurf, gemeinschaftlich mit Louis Robert), Vase
(1841). Kreuz der Ehrenleg. 1855.
Begnier, Jacqnes-Angnste, Maler, geb. 28. Aug. 1787 in Paris, f 2. Juni 4860
das., Schüler von Bert in. Er gerieth zuletzt in Vergessenheit -Und Noth und nahm
sich das Leben durch Ertränken in einem Kanal. Bilder von ihm in der Kapelle
St. Denis, in der Rochuskirche zu Paria, im Schloss Fontainebleau, ferner Eingang
in den Wald (Mus. Arras), Ein Karthäuserkloster in der Auvergne (Mus. Toulouse),
Regnier — Rebn. 31
Landschaft aus der Umgegend von Grenoble (1850, Mus. Chartres), viele andere
Landschaften und Ansichten in Privatbesitz. Med. 2. Kl. 1819, 1. Kl. 1828; Kreuz der
Ehrenlegion 1837
Begnief, Jean, Maler unseres Jahrhunderts, thätig um 1853. Er wurde Pro-
fessor an der Kunstgewerbeschule zu Verriera und malte Genrebilder.
Regnier, Jeau-Marie, Maler, geb. 1796 in Lyon (Dep. Rhone), f 1865 das.,
Schüler von R^voil und der Schule zu Lyon, wo er thätig war. Er malte Bild-
nisse, 2. B. Arles Dufour (Mus. Lyon).
Kegnier, Victorine, geb. Barbier, Malerin, geb. 17. Sept. 1824 in Chälons-
sur'Marne, Schülerin Ton A. Tissier und T Conture, thätig in Paris Von ihr
Junges lesendes Mädchen ri863), Träumerei (1864), etc., auch Frauenbildnisse,
Begny, Alphee de, Maler, geb. 1799 in Lyon, f 1881 (n. A. 1875) in Genf.
Er war auch in Paris thätig und malte Landschaften sowie Bildnisse, z. B. Triumph-
bogen des Titus zu Rom (Mus. Bein), Neapolitanische Barke, Ansicht von Neapel,
Fischerfamilie, etc. Med. 3. Kl. 1838.
Regoliron, (Regolino, Regolo, Regali), Bernardino, Mosaikarbeiter des 18.
Jahrhunderts, Schüler von P. P. Christofani. Von ihm S. Michael nach G. Reni
in der Peterskirche zu Rom, Bildnisse des lüiisers Joseph IL und seines Bruders Leo-
pold nach Battoni im Wiener Belvedere (1772).
Begters, Tiebont, Maler, geb. 24. Dec. 1710 in Dortrecht, t 1768 in Amster-
dam, Schüler von Ten Hage zu Arnheim, Meyer in Rotterdam und J. M. Quinck-
hard zu Amsterdam, wo er sich niederliess. Das Reichsrauseura besitzt eine „Anato-
mische Vorlesung" und zwei Bildnisse seiner Hand.
Rehbenitz, Theodor, Maler, geb. 1791 in Borstel (Holstein), f 19. Febr. 1861
in Kiel, studirte in Wien und Rom, wo er von seinem Schwager Overbeck beeinflusst
wurde. 1825 befand er sich noch in Italien, 1888 in München. Zuletzt wurde er
Universitätszeichenlehrer in Kiel. Er malte und zeichnete Historien, und hat auch
lithographirt.
Behberg, Friedrich, Muler, Radierer und Lithograph, geb. 22. Oct. 1758 in
Hannover, f 20. Aug. 1835 in München, Schüler von Oeser, Casanova und
Schenau, 1777 von Mengs in Rofn. 1783 kehrte er in die Heimath znrück, wurde
1784 Zeichenlehrer in Dessau, 1786 Mitglied und 1787 Prof. der Berliner Akademie.
Er ging wieder nach Rom, darauf 1791 nach Neapel, wo er u. A. 12 Attitüden der
Lady Hamilton zeichnete, 1813 nach London, 1814 wieder nach Rom und um 1820
nach München, wo er sich niederliess. Von ihm Orpheus und Eurydice, Eros und
Bacchus (Schloss Wörlitz), Kains Brudermord, Allegorie auf Napoleons Entthronung,
Panorama von Innsbruck, etc. Von ihm ferner die Radierungen Poetische und Male-
rische Scherze, 38 Blatt nach R. Sanli, etc., sowie die lithogi'aphischen Werke
,»Rafifael Sanzio", „Anfangsgründe des Steinzeichens" (1828). auch einzelne Bildniss-
lithographien. Endlich verfasste R. auch eine Biographie 11. Santis.
Behder, Julius, Maler, geb. 23. Nov. 1861 in Flensburg. Nachdem er als Litho-
graph in Hamburg, Berlin und München bis 1883 thätig gewesen war, wurde er
Schüler der Karlsruher Kunstschule unter F. Keller und der Berliner Akadensie.
1892 Hess er sich in Hamburg nieder und malte meist Bildnisse. Von ihm femer
Hiob, In der Klosterzelle, Herbstsonne, etc.
Rehlender, fieorg, Baumeister und Maler, geb. 10. (19.?) Dec. 1845 in Treb-
"bin CBrandenburg). Sem Projekt für die Museumsbauten in Breslau erhielt den
zweiten Preis. R. malte Genrehilder und Architekturen ; ferner zeichnete er Illustra-
tionen, z. B. Reconstructionen antiker Bauwerke für Zeitschriften und geschichtliche
Werke.
Kehin, Faul, Decorationsktinstler und Maler, geb. 5. Juni 1858 in Schneeberg,
Schüler der Dresdner Kunstgewerbe -Schule unter Beck, Eckert, Diethe, Nau-
mann una Rade. 1882—4 war er in Berlin thätig. Darauf nach Dresden zurüßk-
gekekrt, wurde er künstlerischer Leiter der Luxus- Papier faprik Paul Süss. Von ihm
Trio im Garten- Pavillon, Fächermenuett, etc. Bronzene Med. Chicago.
Rehn, Frank Knox Morton^ Maler, geb. 12. April 1848 in Philadelphia (Pa.
U. S. A.), Schüler der dortigen Akademie und von C. Schusse 11 e. Er liess sich
später in New -York nieder. Von ihm Das verlorene Schiff (Mus. Detroit), Das Ende
eines Sommertages (Mus. Buffalo), Ein Nachmittag im Hochsommer, Ein September-
Sturm, etc. Auch Aquarelle. Gold. Med. New -York 1885.
Benn, Karl, Holzschneider, geb. 1862 in Eilenburg. Er liess sich in Stuti
gart nieder und arbeitete nach C. Fehr, etc.
32 Rehnen — Reid.
Rehuen, Heinrieli von, Münzschneider des 17. Jahrhunderts, thätig für Churf.
Joachim Friedrich in Magdeburg, 1603 in Kölln-Berlin, 1605 — 1624 war er als
Chursäcbsischer Münzmeister in Dresden thätig.
Reiber, Emile Auguste, Baumeister, geb. 3. April 1826 in Schlettstadt,
Schüler von Blouet und der Ecole des beaux-arts. Er lieferte u. A. decorative
Entwürfe, architektonische Ornamente, etc.
Reibiscli, Günther Friedrich, Maler, geb. 18. Febr. 1816 in Zeitz, Schüler
der Dresdener und Antwerpener Akademien. Er lebte io Plauen bei Dresden und
malte Bildnisse, besonders in Miniatur.
Reich, Wendel, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig um 1615 in Lyon
und um 1540 in Strassburg, hier auch als Buchhändler. Ihm wird ein Holzschnitt
Geflügelte Frau mit einem Winkelmaass etc. zugeschrieben.
Reich, Wilhelm, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, thätig in Köln, wahr-
scheinlich Geistlicher , der eine Copienfolge von Dürers Kupferstichpassion ver-
legte, und selbst wahrscheinlich einige geringe Blätter zu einem Gebetbuch (1589)
stach.
Reich, Xaver, Bildhauer, geb. 1815 in Hüfingen (Baden), -f 8 Oct. 1881 das.,
Schüler von Zwerg er in Frankfurt a. M., dann in München weiter gebildet, wo er
auch thätig war. Von ihm Bischof Conrad und Bischof Gebhard (Constanz, Rhein-
brücke), Nymphen (Donaueechingen, Schlossgarten), Grossherzog Leopold (Bronzestatue
Baden-Baden), Die Bildhauerei und Die Malerei (Karlsruhe, Kunsthalle). A. Werke
im Schloss Heiligenberg am Bodensee, in Bonndorf, etc.
Rcichardt, Haus, s. Reitz.
Reichet, Jakob von, Maler, geb. vor 1800 (?), f 1856 in Brüssel. Er war in
St. Petersburg thätig, wo er Miniaturen malte, darunter die Bildpisse Alexander I.,
der Kaiserin Marie, etc. Er legte auch Medaillen und Kupferstich-Sammlungen an.
Er wurde russischer Staatsrath.
Reichel, Johann, Bildhauer und Erzgiesser des 17. Jahrhunderts, geb. in Lands-
berg am Lech (n. A. in Rain a L.). Von ihm unter A. die 4 Erzstatuen am Kreuzaltar
von S. Ulrich zu Augsburg, S. Michael (1607 Bronzegruppe) am Portal des Zeug-
hauses das., etc.
Reicbenbach, Hugo von, Maler, geb. 1821 in Erfurt, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie, auch in Italien gebildet. Er malte erst Historien, Landschaften
und Bildnisse, dann aber mit mehr Erfolg Pferde und war in Berlin thätig. Von ihm
Die beiden Frauen des Grafen v. Gleichen, Störuug beim Reiten, etc.
Reichenbach, Ludovike, s. Siuianowitz.
Reicheubach, Woldemar, Graf,. Maler, geb. 7. März 1846 in Walddorf bei
Neisse, Schüler der Weimarer Akademie, von Gussow und von A. Brendel.
Weitergebildet auf Reisen nach München, England, Italien und den Niederlanden.
Er Hess sich in Wachwitz bei Dresden nieder. Von ihm Pax vobiscum, Rast auf
der Alm, Eselsritt (Mus. Stockholm), Gloria Doloris, etc.
Reichenthal, Ulrich von, Maler des 15. Jahrhunderts. Er schrieb eine „Ge-
schichte des Konzils zu Konstanz", welche er eigenhändig mit zum Theil satirischen
Miniaturen ausstattete.
Reichert, Carl, Maler, geb. 27. (22. ?) Aug. 1836 in Wien, Schüler der Grazer
Akademie, weitergebildet iu München und bei Passini und Romaks in Rom. Er
malte Landschaften, Thiere (besonders Hunde) und Genrebilder und war in Wien
thätig. Von ihm: Einst und Jetzt, Kampf mit dem Drachen, Hundebildniss.
Reichert, Friedrich, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Magdeburg, f 1881 in
Dresden. Von ihm: Gutenbergs erster Druck (Galerie Mainz), Beraubung Tetzels,
„Und sie bewegt sich doch", etc.
Reichmanu, Georg Friedrich, Maler, geb. 1798 in Münden, f 1853 in Han-
nover, Schüler der Akademien zu Cassel und München. Er war in Hannover thätig
und malte Bildnisse sowie Genrebilder, z. B. Zitherspielende Bäurin im Allgäu,
Agathe aus dem Freischütz, Bildniss des Malers Krafft (Mus. Hannover), etc.
Reid, George, Maler und Zeichner, geb. 1842 in Aberdeen, wurde erst
Lithograph, dann Schüler von Niddrie, von der Akademie in Edinburgh^ und
endlich von Mollinge r in Utrecht und Yvon in Paris. Er malte schöne Stim-
mungslandschaften, Ansichten und besonders Bildnisse. Von ihm: A. Anderson und
zwei andere Bildnisse (Stadthaus, Aberdeen), Ansicht von Dornoch (Nat.-Gal. Edin-
burgh), etc. Auch Blumenstücke und viele anseezeichnete Buchillustrationen. Mitgl.
der Schott. Akademie (1877).
Reid — Reimers. 33
Beld, Creorgre Agnew, Maler, geb. 1860 in Wingham (Ontario Cauada), bildete
sich in Toronto, Philadelphia und Paris. Ein Werk von ihm befindet sich in der
National-Galerie zu Ottawa. Von ihm Familiengebet, Eine Weide, etc.
Reid, John Robertson, Maler, geb. 6. Aug. 1851 in Edinburgh. Schüler der
dortigen Akademie. Er Hess sich in London nieder und malte Genrebilder, heitere
Scenen aus dem Fischerleben und dergl. m., z. B. Die Dorfschöne, Umgeschüttet,
Abendstille 1I886), Eine unangenehme Kunde (Neue Pinakothek, München). Gold.
Med. Berlin 1886, Wien 1892; Ehrenmitgl. der Münchener Akademie 1890.
Reifert, Carl Friedrieh Anton, Maler, geb. 23. Mai 1865 in Frankfurt a. M.,
Schüler des Städelschen Instituts, der Karlsruher Kunstschule, von Burger, Has-
selhorst und Schönleber. Er malte Landschaften, Dorfbilder, Jagdstücke, etc.
Reiff, Benedict Yon, Baumeister des 16. Jahrhunderts, thätig in Graz, wo er
J.')64 mit Peter Tade, Domenico dell'Aglios Landhansbau vollendete.
Reiff, Franz, Maler, geb. 12. Febr. 1835 in Aachen, Schüler von E. Correns
lind Piloty. Er wurde Prof. am Aachener Polytechnikum. Yon ihm Kirchenstrafe
einer Gefallenen, Bildniss des Kaisers Wilhelm, Nymphe im Walde etc. Gr. gold.
Med.; Schwed. -Norwegischer und Sachs. Ernestinischer Orden, etc.
Beiffenstein, Carl Theodor, Maler und Radierer, geb. 12. Jan. 1820 in
T'>ankfurt a. M., f 6. Dec. 1893 das. Er Y'ar Schüler von Meiler und Hof mann,
dHnn rics Städelschen Instituts unter Jak. Becker, Hessemer und Veit. Er
bereiste Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Italien und die Schweiz. Er
malte viel aus dem „Alten Frankfurt" (1700 Aquarelle, 1875 Stadt-Mus. dort). Wir
nennen von ihm: Landschaften aus dem Harz, vom Rhein, etc., auch in Aquarell,
Kloster au der Nahe, Der Dachstein, Die pontinischen Sümpfe, Waldstille (1845
Gal. Magdeburg), Landsciiaft mit Wasser (Originalradierungj, Im Frankfurter Stadt-
wald (desgl.), auch Cyklen zu Goethes Dichtung und Wahrheit, etc. Med. Wien
1873; Mitgl. des Belgischen Gerde artistique 1868.
Reiffenstein, Leo, Maler, geb. 27. Juli 1856 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie und von Makart. Er liess eine Zeit lang sich in Salzburg, dann in
Mondsee nieder und malte Historien und Bildnisse, z. B. Wandgemälde in der Kirche
Neulengbach bei Wien, Gutenberg und Fust (Gal. Bremen), Krönung Friedrichs II. in
Palermo (Gal. Halle), etc.
Reiffenstein, Panl, Maler, geb. 6. Juli 1858 in Wien, f 10. Mai 1897 in
Weimar. Er war Schüler der Wiener Akademie, hatte Dalmatieu bereist und malte
Ijandschaften sowie Genrebilder.
Reignier, Jean (Marie), Maler, geb. 3. Aug. 1815 in Lyon, f im Jan. 1886
das., Schüler der dortigen Ecole des beaux-arts, an der er 1854 Professor wurde.
Er malte besonders Blumen, auch in Aquarell. Von ihm Allegorie (1842 Mus. Nimes),
Bildniss der Königin Hortense von Holland (1857 I^Ius. Lyon), Fruchtstück (Mus.
Grenoble). Med. IL Kl. 1848, 1861, Kreuz d. Ehrenl. 1863.
Reim, Otto, Kupferstecher, geb. 30. Aug. 1864 in Beuthen, Schüler der
Berliner Akademie unter Hans Meyer. Von 1888 — 1894 war er für das Berliner
Galeriewerk beschäftigt (meist altitälienische Bilder); 1894 wurde er als Assistent
an das Städel'sche Institut zu Frankfurt berufen; dort stach er u. A. das Bild
A. Brouwers, Bittere Medicin.
Reimann, Emil Heinrich, Holzschneider, geb. 11. Nov. 1857 in Berlin, Schüler
der Berliner Akademie, 1878 von Knesing in München, 1879 von Specht in Stutt-
gart, wo er sich niederliess. Er schnitt für die deutscheu illustr. Zeitschriften nach
Gemälden von Alvarez, Defregger, Savini, Serra, Specht, Veiten, Vinea, etc. Medaille
München 1888.
Reimbean, Angnste, Baumeister, geb. 1820 in Reims, f 1865 Schüler von
Brünette. Von ihm Studie über den Pont-Neuf (1857), Monographie über die
Frauenkirche zu Noyou, sowie zehn Zeichnungen für den Wettbewerb der Notre-Dame
de ia Treille (gemeinschaftlich mit H. E. Leblan und E. Henszlmann).
Reimer, Georg, Maler, geb. 17. Mai 1828 in Leipzig, f 17. Sept. 1866 in
Berlin, Schüler von Ehrhardt in Dresden und Jordan in Düsseldorf. 1854 ver-
brachte er in Paris, lebte dann in Berlin, Düsseldorf, Weimar (1862), Wiesbaden und
zuletzt Berlin. Von ihm Spielende Kinder (1862), Complimente (Nat. - Gal. Berlin),
Vor der Predigt, etc.
Reimers, Johann, Maler und Medailleur, geb. 2. Febr. 1819 in St. Petersburg,
t 25. Nov. 1868 das., Schtiler der dortigen Akademie, in Paris, München und Rom
-rt' eitergebildet erst als Medailleur, dann als Maler. 1862 wurde er Prof. an der St.
A!l(»em("iiies Kiin.''ller-Lexico'n. n, Autl. i. Baad. o
34 Reimerswalen — Reinertnann
Petersburger Akademie. Von ihm Italienisches Begräbnis, Markt in Italien; ferner
Medaille zur 100jährigen Gedächtcissi^erer der St. Petersburger Akaden^ie, Silberner
Tafelaufsatz für den Grossfürstl. Thronfolger, etc.
Beimerswaleii) s. Marinns ran Boia«Tswale.
BeiAa, Caledoni«, Maler, geh, im Eebr. 1848 in Catania, Schüler von M o*
relli in NeajJ«!, auch iu Florenz und Rom gebildet. Von ihm Schwester Clara
vom Dämon verführt, Ada, Amor und Tod, das kranke Herz, etc. R. war auch Dichter.
Beina^le, George Philip, Maler, geb. 1802 in Loadoa, f 6. Dec. 1835 das.,
Schüler seines Vaters Richard R. R, Weiter gebildet durch Copien rnch Bak-
buijsen und W. van de Velde. Er malte MariacH and machte zu diesem Zweck ver-
schiedene, Seeschlachten mit , die er dann verewigte z. B. die von Navarino, und
tS^apiers Sieg über Dom Miguel.
Beinag-le, Philip, Maler, geb. 1749, t 27. Nov. 1838 in Chelsea (London), Schüler
von Allan Ramsay und der Akademie in London, der«a MJtgiit>d er 1812 wurde.
Er copirte alte Niederländer und malte Sportbildcr, nachdem er zuvor als Gehilfe
Ramsays zum Ueberdruss Königsbüdnfese geraalt hatte. Seine bekannteste Leistung
ist das Hundebuch „The Sportsman's Cabinet", gestochen von J. Scott. Endlich malte
er mit Barker Panoramen vob Rom, dem Golf von Neapel, dem Golf von Algesira,
Florenz und Paris.
Reinag^le, RiehartI Raa^fty, Maler, geb. 19. März 1775 in London, f 17. Nov.
1362 in Chelsea (London), Schüler und Sohn des Philip R., auch in Rom gebildet.
1823 vpurde er Mitglied der Akademie.' 1848 stellte er ein gekat»ftes Bild als sein
eigenhändiges Werk aus und mu^te ans der Akademie treten. Er malte Landschaften
und Thierstücke z. B. Copie nach Rubens „Coup de Lance" (Nat. - Gal. Edinburgh),
Sturm in den Rydal Bergen und 5 Aquarelle (South Kensington Mus.). Andere in
Londoner Privatsammlungen.
Beinaldfls, s. RaittaMns.
Retnheck, Emilie, geb. Hartmann, Malerin, geb. vor 1800 (?) in Stuttgart,
t 1846 das., Schülerin von Steinkopf. Das Museum ihrer Vaterstadt besitzt zwei
Landschaften von ihr.
Reincke, Friedrich Wilhelm, Maler und Lithograph, geb. 15. März 1839 in
Berlin, Schüler von H. Brtige und W. Bülow. Er copirte Historien und malte
Bildnisse, darunter Fpitz Reuter und das des Grossherzogs von Mecklenburg. Auf
Stein zeichnete er die drei Kaiserbildnisse.
Beindel, Albert Christoph^ Kupferstecher, geb. 25. Juli 1784 in Nürnberg,
t 19. Mai 1853 das., Schüler von Guttenberg, auch in Paris gebildet. 1821 er-
wies er sich als geschickter Restaurator bei der Wiederherstellung des Schönen
Brunnens in Nürnberg. 1837 stellte er die protestantische Hauptkirche und die
Synagoge in Fürth wieder her. 1811 wurde er Direktor der Nürnberger Akademie
und des Kunstgewerbemuseums, sowie Conservator der dortigen Gemäldesammlung.
Von seinen Stichen nennen wir Die 4 Apostel (nach Dürer), Karl der Grosse (nach
dems.), Das Sebaldusgrabmal (nach P. Vischer), A. nach Carracci, Rauch, Stieler, etc.
Bajr. Civilverdienst-Ord.; Ehreomitgl. der Münchener Akademie der Wissenschaften.
Reinecke, (Reinick, Relneko), Peter, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in
Danzig, f vor 1769. Er war an der Meissener Porzellanmanufaktur beschäftigt.
Reiner, Wenzel Lorenz, Maler, geb. 8. Aug. 1689 (n. A. 1686) in Prag,
t 9. Oct. 174o das., Schüler von P. Brandel und Schwe.iger, Sohn des Bildhauers
Joseph R. Er maltf>- in Fresco und Gel, Historien, Schlachten und Genrebilder, z. B.
Himmelfahrt Mariae, Abendmahl, Selbstbildnißs, und 4 Andere (Prag, Rudolfinum),
Altarbild (Jakobskirche das.), Gigantensturz (Pal. Czernin das.); A. Werke in weiteren
dortigen Pal. und Kirchen; in der Dresdener Gal. Romischer Viehmarkt (2mai)
Reinermaiin, Anna Margarethe geb. Hollermann, Malerin, geb. 1781, f 1855,
Gemahlin des Friedrich C. R. Sie schuf Blumen, sowe Fruchtstücke in Aquarell
und Oel.
Reineruiann, Friedlich Christian, Maler und Radierer, geb. 8. Oct, 1764 in
Wetzlar, t 7. Febr. 1835 (1834?) in Frankfurt a. M., Schüler von Nothnagel in
Frankfurt a. M., copirte dann alte Holländer und Cl. Gelee in Kassel und studirte
auch in Rom, Zehn Jahre lang weilte ör in der Schweiz und malte Landschaften
für Mc.-.hel 1803-11 war er in Frankfurt a. M., 1811 — 18 iu Wetzlar, 1818-35
in Frankfurt a M. thätig. Von ihm: Wetzlar (Mus. Frankfurt a. M.), Die Cascaden
von Tivoli, Die Mühle von S. Martin, Viehstück (Rad. nach Roos), Apenuinen-
Hicteu (Had. nach Bergbem), Mosel- und Lahn - Ansichten (Aquatinta), etc,
Eeinhard — Reinhart, 35
Reinhard, Anna Maria, s. Knster, A. M.
Reinhanlt, Andreas, Kupferstecher, geb. 1715 in Kopenhagen (?j, f 25. Jan. 1752
in Frankfurt a. M., Sohn und Schüler eines Kupferstechers A. R., kam um 1728
nach Augsburg und 1740 nach Frankfurt a. M. Er stach kleine Bildnisse, Land-
schaften, Buchillustrationen u. dergl. m.
Beinliardt, Emilie, s. Reinliart.
Reinhardt, Friedrich Angnst, Maler, geb. 20. März 1831 in Leipzig, Schüler
äef dortigen Akademie und von Prof. Preller. Er besuchte Italien, Wien, und lieas
sich in Dresden nieder, wo er Lehrer am Cadettencorps wurde. Er hat u. A. auch
für die Gartenlaube, etc. gezeichnet. Von ihm : Blick auf Palermo, Römische Land-
schaft, etc.
Reinhardt, Joliann Jakoh, Maler, geb. 1835 in Mannheim, Schüler von
Schirme r und Winter g erst an der Düsseldorfer Akademie. Nach Studienreisen
in Oberitalien liess er sich in Karlsruhe, dann in Mannheim, zuletzt als Hofmaler
in Koburg nieder und malte Landschaften, z. B. Blumenfeld im Höhgäu, Schwarz-
waldlandschaft, etc.
Reinhardt, Karl Angast, Maler, geb. 25. April 1818 in Leipzig, f 11. Aug. 1877
in Kötzschenbroda bei Dresden, Sohn eines Kupferstechers Karl Christian R. und
älterer Bruder des Friedrich A. R. Er war erst Theologe, wurde Landschaftsmaler
und bereiste Norwegen, Tyrol und Italien. Später legte er sich auf das Caricatur-
zeichnen und gründete 1874 das Witzblatt „Der Calculator an der Elbe". Von ihm:
Reisen des Malers Kohle, Der 5. Mai (Roman 18G7), Tintenklexe, (Humor. Er-
zählungen 1869), etc. Von ihm rührt auch das bekannte Blatt „Der Löwe ist
los" her.
Reinhardt, Lndwig, Maler unseres Jahrhunderts, f im Sept. (?) 1870 durch
Selbstmord am Traunsee. Er malte Landschaften.
Reinhardt, Robert, Baumeister, geb. 11. Jan. 1843 in Neuffen (n. A. in
Ravensburg) (Württemberg), Schüler des Stuttgarter Polytechnikums und von Leins,
weitergebildet auf einer italienischen Reise, sowie 1867 in Paris. Für Leins führte er
die Johanneskirche in Stuttgart auf, und wurde dort 1872 Professor am Polytechnikum.
Von ihm ferner Reithalle, Gedächtnisskirche, Marie^spital und viele Privathauten
in Stuttgart, Kirche zu Weinsheim, Die Harmonie zu Heilbronu, Villa Rosenau bei
Konstanz u. A. m. Er hat auch Verschiedenes veröffentlicht, z. B. Palastbauten von
Genua. Oberbaurath; Württemb. Kronenorden.
Reinhardt, Sebastian Karl Christian, Maler, geb. vor 1740 (?) in Ortenburg
(Baiern), f 30. Mai 1817 in Hirschberg (Schlesien), Schüler von Busch in Salzdahlum.
Er lebte. eine Zeit lang in Hamburg und Berlin, dann in Hirschberg. Er malte
Bchlesische Ansichten und Landschaften, von denen eine grössere Anzahl in das
Berliner Scbloss gelangten. Mitglied der Berliner Akademie.
Reinhardt, Sophie, Malerin und Radiereriu, geb. 1775 in Kirchberg, f 1848 in
Karlsruhe, Schülerin von Becker, auch auf Reisen in Italien und Oesterreich-Ungarn
gebildet. Von ihr Sa. Elisabeth mit dem kl. Johannes (Kunsthalle, Karlsruhe), Der
Tod Tassos, Tod der Sa. Catharina von Alexandrien, Illustrationen zu Hebels Ale-
mannischen Gedichten (12 radierte Platten), etc.
Reinhardt, Wilhelm, Maler, geb. 1814 (1815?) in Bayreuth, f 13. April 1881
in München. Er besuchte Russland und war sonst seit 1834 meist in München thätig.
Von ihm Deutsches Dorf (1845 Prag, Rudolfinum), Winterlandschaft, etc., auch
Stillleben.
Reinhart, Benjamin Franklin, Maler, geb. 29. August 1829 iu Wayuesburg
(Penna. U. S. A.), j 3. Mai 1885 in Philadelphia (Penna. U. s. A.l, gebildet in
Pittsburgh und New-York (an der Akademie), dann auf hiudienreisen nach Düsseldorf,
Paris, Rom (1850— 3j, England (lfS61) und durch Amerika (1868 u. ft'.i. Vou ihm
Pocahontas (1878), Nach der Kreuzigung, Bildnisse der Prinzessin von Wales, des
Carlyle, des Tennyson, des Lord Brougbam, etc.
Reinhart, Charles Stanley, Maler und Zeichner, geb. 1844 in Pittsburgh
(Pa. ü. S. A.), f 1896. Er studirte in München unter Strähuber und Otto, sowie
in Paris, nachdem er zuvor an der Eisenbahn sowie in einer Stahlfabrik angestellt
gewesen war. 1882 — 86 war er in Paris, sonst meist in New-York thätig und zwar
ungefähr 1870 — 76 als Zeichner in der Verlagsanstal i Harper Brothers, dann als
Leiter eines selbständigen Ateliersaus dem Zeitschrifteji-Illustrationen, auch Aquarelle
etc. hervorgingen. Von ihm Septembermorgen (1879), Fischer von Yillorville (1886)
Altes Rettungsboot, Der Verweis, etc.
36 Reinhart — Rcinhold.
Reinhart, Emilie, Malerin, geb. 24. Juni 1809 in Amsterdam, f nach 1832,
Schülerin von Redoute und der königl. Zeichenschule, Tochter des Jean B. R.
Sie malte Blumen und lebte eine Zeit lang in Paris.
Reinhart, Haus, gen. Grieninger(Gröninger), Buchdrucker und Holzschneider
des 16. Jahrhunderts, geb. in Grüningen (Württemberg) vor 1465, f nach 1531. 1480
war er Drucker in Basel und wujde zwei Jahre später Bürger in Strassburg, wo
sein erstes Buch 1483 erschien. Er war der Erste, der seine Werke auf eine höhere
Stufe der künstlerischen Illustration brachte und hat vielleicht Anfangs einige Stöcke
selbst geschnitten bez. gezeichnet.
Reinhart, Heinrich, Erzgiesser des 17. Jahrhunderts, thätig um 1627 in
Büchsenhausen. Er goss in diesem Jahr das Erzherzog Max-Denkmal in der Inns-
brucker Pfarrkirche, sowie die Reiterstatue Eirzherzog Leopolds (nach Kaspar Gros).
Reinhart, Heinrich, Maler, geb. 8. Sept. 1829 in Wien, Schüler von Führ ich
an der Wiener Akademie, auf Reisen nach Italien, etc. weiter gebildet. Er malte
Aquarelle z. B. Junge aus Chioggia (K. K. Mus., Wien), Junger Hund (ebenda),
Föhrenwald, etc.
Reiuhart, Jean ßaptiste, Maler, geb. 1778, ■[ nach 1807, thätig in Paria.
Er malte Figuren und Bildnisse auf Porzellan.
Reinhart, Johann Christian, Maler und Radierer, geb. 24. Jan. 1761 bei
Hof, t 8. Juni 1847 in Rom, Schüler von Oeser in Leipzig und Kien gel in
Dresden. Er malte für den Herzog von Meiningen und ging dann nach Rom, wo
er sich mit Koch, etc. verband. 1804—5 war er in Neapel thätig und veranstaltete
1810 — II Ausgrabungen in Ostia. Um 1790 war er von Rom aus für Frauenholz
in Nürnberg thätig. Von ihm Landschaft mit Psyche (1829 Mus. Leipzig), Land-
schaft mit Kain und Abel und eine Andere (Frankfurt a. M., Städel'sches Institut),
Landschaft nahe Rom und drei Andere (München, Neue Pinakothek), Andere in Gotha,
Stuttgart, in der Villa Massimi zu Rom (1825), bei dem preussischen und spanischen
König, beim Kaiser von Russland, etc. Er hat auch über 150 Bl. radiert (Heroische
Landschaften, Italienische Ansichten, Thierstudien, Alte Grabmäler, etc.) und einiges
lithographirt. Mitglied der Akademien zu Berlin (1810), Rom (1813), München (18J^).
S. Biographie von 0. Baisch, Leipzig 1852.
Reinhart, William H., Bildhauer, geb. 1825 (?) in Amerika, f im Oct. 1874
in Rom, wo er thätig war. Von ihm: Antigone, Rebecca ara Brunnen, etc.
Reinheimer, Johann Creorg, Kjipferstecher, geb. 1776 in Frankfurt a. M.,
t 13. Juni 1820 das., Schüler und Schwiegersohn des Johann G. Prestel. Er
war erst in dessen itelier, dann selbständig als Stecher und Verleger thätig und
schuf namentlich Ansichten und Landschaften.
Reinheimer, Ursula Magdalena, s. Prestel, U. M.
Reinherz, Conrad, Maler, geb. vor 1855 in Breslau, f 20. Juli 1892 in München.
Er malte Landschaften, z. B. Dorfparthie, An der Wurm bei München, Die Isar
bei Tölz, etc.
Reinhold, Bernhard, Maler, geb. 23. April 1824 in Ratzeburg, f 22. Nov.
1892 in Dresden-Plauen, zuerst Schüler von Bissen und Thorwaldsen, 1846 in
München und seit 1847 in Rom als Maler weiter ausgebildet. Er lebte später in
Dresden und war auch in Bremen als Genre- und Bildnissmaler thätig. Von ihm
Römerin (1855 Gal. Schwerin), Römischer Karneval, Erntezeit, etc.
Eeinhold, Franz, Maler, geb. 19. Dec. 1816 in Wien, studirte unter Ender,
Mössmer und Stein feld an der Akademie das, und malte österreichische Land-
schaften, z. B. Wirthshaus bei Meran, Burgstall in Niederösterreich, etc.
Reinhold, Friedrich Philipp, Maler, geb. 1799 in Gera, f 22. April 1840 in
Wien , studirte in Dresden und in Wien an der Akademie. Von ihm Der Hoben-
staufen (K. K. Mus. Wien), Bauernhaus (ebenda), Die Einsiedelei, etc. ; auch Bildnisse.
Reinhold, Heinrich, Maler und Kupferstecher, geb. 1790 in Gera, f 15. Jan.
1825 in Albano, studirte in Dresden und in Wien an der Akademie, Bruder des
Friedrich P. R. 1809 ging er nach Paris um unter Denen an den Stichen zu dem
Werk über Napoleons Feldzüge mitzuarbeiten. Er malte dann in Wien Landschaften,
ging 1819 nach Italien und war zuletzt in Rom thätig. Vom ihm Der Capo d'Or-
lando in .Sizilien (gemeinschaftlich mit J. A. Klein, 1822 Nat. Gal. Berlin), Hagar in
der Wüste (Thorwaldsen Mus. Kopenhagen), Der barmherzige Samariter (ebenda),
Der Kapuzinergarten bei Sorrent (Neue Pinakothek, München); Anderein den Samml.
zu Leipzig, Tübingen, etc. Von Stichen nennen wir noch die Ansichten von Kloster-
neuberg, Die Pestsäule in Wien, Landschaften (nach F. P. Reinhold), etc.
Reinhold — Reiierer. 37
Bcinhold, Karl, Maler, geb. 1818 in "Wien, Schüler der dortigen Akademie.
Er malte Landschaften.
Beinick, Peter, s. Keinecke.
Reinick, Robert, Maler nnd Radirer, geb. 22. Febr. 1805 in Danzig, f 7. Febr.
1852 in Dresden, Schüler von Begas in Berlin, arbeitete 7 Jahre in Düsseldorf,
hereiste Italien und liess sich in Dresden nieder. Er schuf u. A.. den Text zu
Rethels Auch ein Todtentanz, zu verschiedenen Kinderbüchern, übertrug Hebels alle-
mannische Gedichte und veröffentlichte verschiedene künstlerische und poetische Skiz-
zenbücher. Vom ihm Jakob und Rahel (Mus. Stettin), Brunnen bei Olevano (Mus.
Danzig), Kopf eines alten Juden, u. A. (ebenda), etc.
Reiiiicke, Paul Rene, Maler und Zeichner, geb. 22. März 1860 in Strenz-
Naundorf (n. A. in München), Schüler der Weimarör Kunstschule, dann von A. Struvs,
E. v. Gebhard t und B. P ig 1 he in, den er nach Jerusalem begleitete. Er liess sich
in München nieder und wurde besonders als Illustrat^or für die Fliegenden Blätter, etc.
bekannt. Von ihm Wartesaal I. Kl. im Münchener Bahnhof (Nat. Gal. Berlin), Die
Dulderin, Der Spieler, etc. 1890 erschienen seine „Spiegelbilder aus dem Leben."
Gold. Med. 1882.
Reiniger, Ernst, Maler, geb. 25. Mai 1841 in Stuttgart, f 12. (10.?) April 1873
das. (n. A. in München), Schüler von IL Funk in Stuttgart und Piloty in München,
auch von E. Schleich heeiuflusst, sowie auf Reisen in Italien weitergebildet. Er
malte Landschaften, z. B. Das Maderaner Thal, Aus der Ramsau (Mus. Stuttgart),
MühJthal beim Starnbergersee, Am Amniersee, Der grosse Kanal in Venedig, etc.
Reiniger, Otto, Maler, geb. 27. Febr. 1863 in Stuttgart. Er lebt in seiner
Vaterstadt und malt Landschaften, z. B. Am Abend, Baumblüthe, Fluss am Morgen, etc.
Med. II. Kl. München 1889.
Reinow, Christian Carl, Maler, geb. 1685, f 15. Nov. 1749 in Dresden. Er
war Hofmaler und Lackirer, und bemalte und vergoldete den oberen Theil vom
Thoraaes Altar in der Dreikönigskirche zu Dresden-Neustadt.
Reinsperger, Johann Christoph, Maler und Kupferstecher, geb. 1711 in Nürn-
berg, t 1777 in Wien, Schüler von Liotard. Er malte und stach Bildnisse z. B.
Die Kaiserin Witt we Elisabeth Christiana, Joseph IL (nach Falko), Kaiserin Maria
Theresia (nach Liotard), etc.
Relsacher, Alois, Maler, geb. 1817 in Hall (Tirol), f 1890 in Innsbruck. Er
wurde in Wien, wo er 1848 — i878 thätig war, Professor und malte Schiachtonbilder,
von denen das Ferdmandeum zu Innsbruck zwei besitzt.
Reisen, Charles Christian, Medailleur und Siegelschneider, geb. um 1680 in
liOndon, f 15. Dec. 1725 das. Er war hervorragender Zeichner und Direktor von
Sir Godfrey Knellers Schule. Als Siegelschneider war er über die Grenzen Englands
rühmlich bekannt. R. hat auch Medaillen, Zeichnungen und Bücher gesammelt.
Reisewitz, Georg, Freiherr von, Baumeister, geb. vor 1730 in Schlesien (?),
t 1763 in Reinsberg, wo er 1757 Intendant geworden und verschiedene Bauten und
Verschönerungen ausführte.
Reisiflger, Andreas ron, Maler, geb. 1857 in Leraberg. Er war in Wien thätig.
Reiss, Anton Josef, Bildhauer, geb. 25. October 1835 in Dusseldorf. Schüler
von Beyerle das., weitergebildet auf Reisen nach Frankreich, den Niederlanden,
Berlin und München. Von ihm: Madonna (Holzschnitzerei, Pfarrkirche zu Andernach),
Mercator-Denkmal (Duisburg), Steinaltäre (Dom zu Neuss), Holzaltar (Hüls), Pietä, etc.
Reiss, Fritz, Maler, geb. 1857 in Düsseldorf. Er liess sich in Stuttgart nieder
und malte Genrebilder, auch in Pastell, z. B. Ein Geheimniss.
Reiszinauu, Max, Maler, geb. 1856 in Gotha, studirte in München und Berlin
bei Langer und Koch, auch an den Leipziger und Wiener Akademien.
Reiter, (Reitter, Reuter), Bartolome, Maler und Kupferstecher des 17. Jahr-
hunderts, t 1622 in München, Schüler von Hans Ostendorfer d. J. und Henne-
betger. Er soll s. Zt. in Münclien als einer der besten Maler gegolten habeu. In
der Kapelle zu Kapel bei ünterammergau wird ihm ein S. Veit vom Jahr 1618 zu-
geschrieben. Von seinen 19 Radierungen nennen wir: Der Schmerzensmanu vl615),
Ecce Homo (1612), Nymphe, Satyr und Amor (1610), Acht Kinderstudien ; Andere nach
Palma und Georg Pecham.
Reiter, Johann Baptist, Maler, geb. 1813 in Linz a. d. Donau, Schtller der
Wiener Akademie. Er malte Genrebilder.
Reiterer, Josef, Maler und Lithograph, geb. 15. Mai 1821 in Pettau (Steier-
mark), Schüler der Grazer Zeichenakademie, auch in Wien gebildet. Von ihm Die
38 ^ Reith — Remeeus.
Grablegung (Carmeliterkirche zu Graz), Vier Kreuzwegstationen (S. Peter, Mar-
burg), etc. ; ferner viele aquarellirte ÄDsichlen, sowie zahlreiche lithographiBche
Ansichten von Admont, aus Steiermark, Panoramen vom Buchkogel, etc.
Reith, August, Maler und Zeichner, geb. 30. Jan. 1838 in Düsseldorf; studirte
erst die Rechte, dann die Kunst in Frankfurt a. M. Er arbeitete als Illustrator in
Wien und Köln. Von einem Augenleiden 1892 durch Operation befreit, widmete er
sich besonders dem Bildniss. Von ihm „Das gothische Chorgestühl im Kölner Dom',
Illustrationen zu Lauffs „Jan van Calker", etc.
Reithoffer, Anton, Maler, geb. 1825 (?), f 22. März 1888 in Wien. Er malte
Historien.
Reitter, Josef, Maler, geb. 21. Febr. 1803 in Liuz, f 5. April 1875 in Mar-
burg (Oest.). Er malte Historien meist in Fresko, z. B. in Drauburg (Probsteikirche);
Kriechenoerg (Sa. Anna), Wurmberg (S. Martin), etc. Von ihm auch die Verkündigung
(Schleinitz bei Marburg).
ReitZ; (Riez, Ritz), Heifirich <L Ae., Goldschmied und -Medailleur des
16. Jahrhunderts, thätig in Leipzig. Von ihm der berühmte Moritzthaler von 1540
(avers Die Dreifaltigkeit, revers Athanas. Glaubensfeekenntniss), Med. mit dem Brast-
bild Karls d. V., Münze mit dem Brustbild des Churf. Job. Friedrich von Sachsen,
MöBzen mit Adam und Eva, und mit der Kreuzigung. (Nach Einigen heisst dieser
Ml daJlleur Hans Reichard t.) — Heiariek R. d. J., thätig zwischen 1588 und
1615, stand in Diensten des Herzogs von Braunschweig, auf den mehrere seiner Schau-
mtinzPB Bezug haben. — Ein E. £. war um 1760 in Schweden als Kupferst^ber thätig.
Rejchan, Alois, Maler, geb. 1808 in Lemberg, f 6. Oct. 1861 das., Sobn und
Schüler des Josef R., weit«-gebildet an der Wiener Akademie und in Italien. Seit
1835 war er wieder in Lemberg thätig. Von ihm Die Kinder des Künstlers, Italie-
nischer* Bandit, Ansicht von Neapel, etc.
Rcjchau, Josef, Maler, geb. 1762 in Warschan, f 1822 in Lemberg. Den
ersten Unterricht genoss er in Warschau. Er machte den Feldzug von 1794 mit, war
einige Zeit in Pulawy thätig und lebte von 1798 an in Lemberg. Von ihm Die
Kreuzigung (Lutherische Kirche in Lemberg), Die Geburt Christi (Sa. Anna, das.),
Selbstbildniss, Tempio di Diana in der Villa Borghese (1799), etc.
Rektorzik, Franz Lorenz Joseph, Maler und Radierer, geb. 25. Aug. 1793
in Brunn, f 13. April 1851 das., bekleidete verschiedene Verwaltungsposten, etc.
und erlernte ohne Lehrer die Malerei und die Aetzkunst. Von seinen 83 Blättern
nennen wir Kirche zu Gurein, Schafe, Kühe und Ziegen (11 Bl.), Im Adamsthale
bei Brunn (1843), P'ranzösische Fuhrleute, etc.
R6iin, Pierre Napoleon Eqg^ne, Maier, geb. 1. Dec. 1837 in B^ziers (Ddp.
Herault), Schüler von C. Jalabert. Er war in Paris thätig. Von ihm Bildniss von
Nenette (1865), Thierbilder, etc. R. bat auch radiert und in Wachs bossirt.
Belinde, Aebtissin, thätig im Nonnenkloster Alteneyck bei Maeseyck während
des 7ten Jahrhunderts. Ihr und ihrer Schwester Herlinde werden Miniaturen im
Schatz der Kirche zu Maeseyck zugeschrieben.
Rem, Jasper, Maler, geb. 1542, f nach 1614, Schüler von ^Vilh. van Cleve
in Antwerpen (1554^- Um 1578 war er in Venedig gewesen. Die einzigen bekannten
W^erke von ihm besitzt das Wiener Museum, nämlich ein Selbstbildniss und den
Hl. Hieronymus, deti R. Sadeler 1603 stach. — Um 1603 gab es ferner die Maler
Hans R., Joris R, und Lodewyck R.
Remant, Pierre, Maler, geb. 1771 in Brügge, f 1826, Schüler der Akademie
zu Brügge. Für das Johannishospital das. malte er ein Bildniss eines der Oberen
dieser Anstalt.
Remanx, — des, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Ypern. Die Bertinas-
kirche zu Poperinghe besitzt eine Hl. Familie von ihm.
Rembold, Nalthaeus, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, der 1635 in Ulm,
1654 113 Stuttgart thätig war. Er schuf Bildnisse der Herzöge von Württemberg u.
A. m.; ferner die architektonischen Platten für J. Furtenbachs Buch von der Bau-
kunst. — Ein R. lebte um 1600 als Maler in Köln a. Rh. und war 1607 schon gestorben.
Rembrandi,^ g. Rijn.
Remde, Friedrich, Maler, geb. 1801 in Weimar, f nach 1847. Er malte
Genrebilder und Bildnisse, auch in Miniatur.
Remeeasv David, Maler, geb. vor 1560, f vor 1625/26, Schüler von P, Li esaer t,
wurde 1581 Meibter, 1601 Dekan der Antwerpener Gilde. Er hatte viele Schüler,
darunter C. und P. de Vos. Von ihm Sa, Magdalena (Jakobskirche in Antwerpen).
Remes — Bemy. 39
Remes, Karel, Maler unseres Jahrhunderts, geb. vor 1800 in Wetteren. Von
ihm S. Dominikus vor Maria (Bagijnen-Kirche zu Gent), Der Blinde und der Bettler,
Seifenblasen (1835), etc.
Remillieux, Pierre Etienne, Maler, geb. vor 1825 in Vienne (Dep. Isere),
t 9. Febr. 1856 in Lyon, Schüler von Bonnefond und von Thierriat, thätig in
Lyon. Er malte Blumen und Stillleben. Das Mus. zu Lyon besitzt von ihm Bronze-
schale mit Blumen und Früchten gefüllt (1849), das zu Montpellier Vase mit Blumen.
Med. 3. Kl. 1841, 2. Kl. 1847.
Remingtott, Clement, Baumeister und Zeichner, geb. 1861 in Philadelphia,
Schüler der dortigen Akademie unter A Hutton und G. T. Pearson. Von ihm
die Zeichnung Aus der Umgegend vom Lisieux in der Normandie, etc.
BemingtOD, Frederlh, Maler und Zeichner, geb. im Oct. 1861 in Canton Nevr-
York, Schüler der Yale Kunstschule, hauptsächlich aber Autodidakt. Er lieferte
zahlreiche Zeichnungen für Journale. Von seinen Oelgemälden, meist militärischen
Inhalts, nennen wir Die letzte Pause im KjEHnpf, Der letzte Stand, Im Sturmschritt
auf das Gehölz. Silh, Med. Paris.
RemacT, s. RarjruMmd.
R^nond, Jean Charles Jes«|»b, Maicr, geb. 19. April 1795 in Paris, t 15 Juli
1875 das., Schüler der lEcole des beaox-arts, von RegnauJt und von Bertin,
1821—6 auf Eeisen nach Italien weitergebildet. Er erhielt den 1. grossen Rompreis
1821 auf Grund seines Raub der Proserpina durch Pluto. R. war bis zu einer Stunde
vor seinem Tode in seinem Atelier thätig. Er malte heroische Landschaften, sowie
Ansichten ans Süd-Frankreich und Italien. Von ihm im Mus. zu Versailles Die
Belagerung von Ldrida 14. Mai 1810, Die Uebergabe von Tortosa den 2. Jan. 1811,
Die Einnahne von Tarragonien den 28. Juni 1811, im Mus. zu Angers Marius in
Minturaä, im Mus. veai Chartres Thalansicht in den Vogesen, im Mus. Dijon Der
Wolf und das Schaf, im Mus. Douai Die Folge eines Sturmes, Aufgehende Sonne, etc.
Andere ia den lilnseen zu Epinal, Montpellfer, Nantes und Perpignan, sowie auch in
franz. Kirchen, etc. R. bat auch in den 20er Jahren Lithographien veröffentlicht.
Med. 2. Kl. 1819, 1. KL 1827, Kreuz d. Ehrenl. 1831.
Remoade, (Romuitde) Rormimde, Bearmunde), Everard, Maler des 17. Jahr-
hunderts, der 1616 von der Brabanti*chen Rechnungskammer beauftragt wurde die
Bildnisse AlbÄts und Isabellas zu malen.
RemOTÜle^ Marquis de, s. La Lire de Jnlly.
Remp, (Remb, Rempi)), Franz Garl, Maler, geb. vor 1670 (?), f nach 1712,
in Italien gebildet, thätig in Graz und seit 1710 in "Wien. Er malte Allegorien,
Sopraporten, etc. im Attem'schen Palais zu Graz, Andere Gemälde von ihm in der
Landesgallerie und der ürsulakirdlie daselbst, in der Kirche zu Kremsmünster, in
der Kirche zu Pfarfkirchen, etc.
Bemsdyb«, Joho, Zeichner, geb. vor 1750 in Holland, f nach 1778. Er war
in Bristol thätig und gab mit seinem Sohn 1778 einen Band naturgeschicht,licher Zeich-
nungen nach Gegenständen im Brit. Mus. heraus.
Rentshardt, Eleonora Katharina, Malerin, geb. 1701 in Augsburg, f 1767.
Sie malte Bildnisse in Miniatur. — Ihre Schwester Sabine B., f 1775 in Augsburg,
war gleichfalls Malerin.
Bemshardt, Karl, Kupferstecher, geb. 1698 (1678 ?) in Augsburg, f 1755 das.
Er gab ein Monogramm enlexikon heraus. Von seinen Stichen nennen wir 22 Blatt
nach Marratti, Die Alexanderscblachten nach Lebrun, 25 Blatt Copieo nach C. Cesio
Gal. Farnese, 12 Bl. berühmte Gärten Augsburgs nach I. T. Kraus, Bildnisse, etc.
Bemy, Carl Heinrich Friedrieh Aagnst, Maler, geb. 1800 (1801 'f) in
Paaewalk, f 1872 in Berlin, Schüler der Dresdener Akademie, auch in Rom gebildet.
Er wurde Prof. an der Berliner Akademie und malte Bildnisse, Historien und Genre-
bilder, z. B. Des Fischers Weib, Auferstehung (Nicolaikirche in Pasewalk), Christus
auf dem Oelbetg (Pom, Halberstadt), etc.
Remy, Louis Jean Marie, Maler, geb. 4. Dec. 1792 in Paris, f im Febr. 1869
das., Schüler von J. Coi^net. Von ihm Ansicht bei Coeuvres (Mus. Cambrai;,
Ansicht von Sept-Monts in Aisne (1827), Inneres eines Bauernhauses (1837), etc.
Reniy, Marie, Malerin, geb. 21. Nov. 1829 in Berlin, Schülerin ihres Vaters
Augu 8t R., dann von Hermine Stilke und Theude Grönland, besuchte England,
Italien, Paris und die Schweiz. Sie malte Blumen und Stillleben in Wasserfarben, da-
runter 20 Bl. für die Berliner Nat.-GaL und gab Albums ä la „Kennst du das Land" heraus.
40 Renan — Renaud.
Renan, Ary, Maler, geb. 1855 in Paris, Schüler von Delaunay und Puvi-S
de Chavannes, Sohn des bekannten Erneste R. Von ihm Der Taucher (1882);
Bildnisse, etc. , ^
Renard, Antoine Edouard, Maler und Zeichner, geb. im Aug. 1802 in Paris,
t 21. Mai 1857 das. Von ihm Landschaft (Aquarell), Ansicht von Marly (183S), etc.
R. hat 100 Sepiazeichnungen für das Werk Los Monuments et antiquites du Bas-
Rhin von Schweighäuser (?), zahlreiche Zeichnungen für „L'Exposition, Journal des
arts utilcs", auch scdche für L'Illustration, Journal des nieres et des Enfauts und für
das Ma gasin pittoresque, etc. geschaffen. — Ein Frl. Adele Talerie R. war um
1878 in Paris als Porzellanmalerin, thätig. — Eine Frau Camille R. malte 1879— 82
in Paris Blumen und Stillleben. — Ein Frl. Lncle Gabrielle R. war um 1880rin
Paris als Bildhauerin thätig. — Ein Frl. Marie Louise R. stellte 1880—2 in Paris
Porzellanmalereien aus.
Renard, Bruno, Baumeister, geb. 30. Dec. 1781 in Tournai, f nach 1819. Er
baute in seiner Vaterstadt den Concertsaal, eine Tapetenfabrik, Arbeiterwohnungs-
complexe und Privathäuser. Er wurde Prof. an der dortigen Zeichenakademie und
gab 1827 ein Werk über die Handzeichnung heraus. Mitglied der Amsterdamer
Akademie.
Renard, Emile, Maler, geb. vor 1855 in Sevres (Dep. Seine-et-Oise), Schüler
von Cabanel und C. de Cook. Von ihm Bildniss der Grossmutter (1876 Luxem-
bourg Mus.), Die Taufe (ebenda), Waldweg zu Sevres (1873), Schlechte Nachricht
(1878), Bildnisse, etc. Med. 3. Kl. 1876. — Ein anderer Emile R., geb. in Paris, thätig
an der Manufaktur in Sevres, stellte 1868 — 69 Kupferstiche aus. — Ein Frau^ois
Xavier R., stellte von 1864—70 in Paris Landschafteu aus. — Ein Henri R., stellte
von 1861 — 66 in Paris Thierstücke, Stillleben und Landschaften aus. — Ein Henri
Coustantln R., war um 1881 in Paris als Genremaler thätig. — Ein Jean R., war
um 1710 in Paris als Kupferstecher thätig und lieferte u. A. Ansichten des Parks und
des Schlosses zu Versailles.
Renard, Jean Augustin, Baumeister, geb. 28. Aug. 1744 in Paris, f 24. Januar
1807 das., Schüler von Leroi. Er wurde Inspektor der königl. Gebäude 1784,
Unterinspektor der Steinbrüche 1785, Mitglied der Akademie für Baukunst 1792, etc.
Von ihm Die grossen Ställe in Sfevres und St. Germain en Laye (auf Befehl Lud-
wigs XVL erbaut), Die innere Decoration des Hotels von Orsay. sowie desjenigen vom
Prinzen Benevent, Die Restauration des Schlosses von Valencay, etc. Auch hat er
mitgearbeitet au dem Werk Voyage pittoresque d'Italie vom Abt Saint-Non. — Ein
Fraui^ois Auguste B., ebenfalls Baumeister, lebte um 1840 in Paris.
Renard, Marius, Maler, Illustrator und Schriftsteller, geb. 6. Oct. 1869 in Ilornu.
Er hat viele Bücher illustrirt, sowie Zeichnungen für verschiedene Zeitschriften geliefert,
z. B. für Petit Bleu, la Libre Critique et le Libre Journal. Auch hat er viele Romane
geschrieben. Von ihm die Plakate Aperitif Lejeune, Bon Vouloir exposition, Course
de la Louvi^re, Imprimerie Dufrane-Friart, u. s. w.
Renard de Saint-Andr^ Simon, Maler und Kupferstecher, geb. 1613 in Paris,
t 13. Sept. 1677 das., Schüler von Louis Beaubrun. Er -wurde 1664 ordentl.
Mitglied der Akademie auf Grund seiner Bildnisse der Anna von Oesterreich und der
französischen Königin Maria Theresia (Miniaturen ? jetzt in Versailles ?). Von ihm
auch die Radierung Der Christusknabe betrachtet das Kreuz. — Sein Sohn Augnstin
Jaques E.j geb. 2. Juni 1659, f nach 1706, war ebenfalls Maler und Kupferstecher.
Vielleicht war er Urheber der „Petite galerie du Louvre, 1695".
Renatns, s. BoyTin, Ren^.
Renaud, ^en. Der Alte, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Nimes, f 1690.
Von ihm besitzt das Mus. zu Nlmes Johannes der Täufer und Herodias, Johannes
d. T. wird, in's Gefängniss geführt, Enthauptung Johannes d. T.
Renaud, Cliarles, Bildhauer, geb. um 1756 in ßeire-le-Chätel nahe Dijon, t os-ch.
1789, Schüler der Schule von Dijon. 1777 kam er als erster Pensionär der Stadt
Dijon nach Rom. Von ihm Copie des Apollo von Belvedöre (1779 Marmor, Mus. von
Dijon), Prometheus (Gipsstatue, ebenda), Milou von Croton (Gips, ebenda), Caryatide
(Gips, ebenda), Claude Hoin (Gipsbüste, ebenda); Der Prometheus und die Caryatide
wurden für Marseille ausgeführt. Ferner Bildnissbüsten, etc.
Renaud, Edouard» Baumeister, geb. 1808 in Gravelines (Dep. Nord), f T^&ch
1877, Schüler von Ala^oine. 1852 wurde er Bauaufseher in Paris und vordem
Baumeister der Orleans-Eisenbahn-Gesellschaft. Von ihm Projekt für ein Invaliden-
haus (1849), Projekt füj- einen Monumental-Brunnen (1850), Restaurirungsprojekt für
Renaud — Reni. 41
den Sommerpalast der französischen Botschaft in Theraia (1857), Schloss in Armain-
villiers, Das Stadtbaus und der Gerichtshof in Cambrai (gemeinschaftlich mit E. J.
B. Guillaume), etc. Med. 3. Kl. 1849, 2.-K1. 1878, 1. Kl. 18.57, Kr. d. Ebrenl. 1858.
Kenand, Jean Martin, Bildbauer und Medailleur, geb. vor 1770 in Saarge-
münd, t nach 1816. Von ihm besitzt das Mus. zu Versailles Colbert(GirEhü8te), General
Louis Andre (Marmorbüste), La Touche-Tre'ville (Büste in Terracotta), das Mua,
zu Valenciennes vier Bas-Eeliefs Der Titanensturz, Kinder der Niobe, Götterfest im
Olymp und Nymphentanz. — Ein Frl. — K., war um 1812 in Paris ebenfalls als Münz-
graveurin thätig.
Renaiid, Marie Honorö, Maler, geb. 1797 in Paris, f nach 1856, Schüler von
Aubry. Er malte auf Porzellan, Email und Miniaturen, z. B. Der Bauer (1824
Porzellan nach Dauloix), Bildniss Napoleons (1833 nach Muneret, Email), etc. R. hat
auch lithographirt. Wir nennen Schlafende Nymphen, Rückkehr des Matrosen,
Bildniss Byrons, etc. — Ein Frl. Denlse R. malte um 1875 Bildnisse und Minia-
turen ju Paris. — Eine Frau Elisabeth R. war um 1880 in Paris als Kupferstecherin
thätig. — Eine Frau Georges Elisabeth R. malte um 1880 in Paris Bildnisse and
Miniaturen.
Renand de Cormont, s. Renault de C.
Renault, Charles Edmond, Maler, geb. 23. Oct. 1829 in Paris, Schüler von
Flers, Corot und Rousseau. Von ihm Stalliuneres (1857), Im Aumale Thal
(1868), Frühling auf der lusel Saint- Ouen (1881), etc. — Ein Gaston R. geb. in Fon-
tpnay, Schüler von Bonnat, Bouguereau und Fleury, war als Maler um 1880
in Versailles thätig. — Ein Hem-i R., geb. in Rouen, malte um 1870 Landschaften
in Paris.
Renault de Cormout, (Renaud de Cormont), Maltre, Baumeister des 13. Jahr-
hunderts, dem die Vollendung der herrlichen Kathedrale zu Amiens, 1288, zuge-
schrieben wird.
Rendenx, Engelbert, Maler, geb. 1719 in Lüttich, f 31. Dec. 1777 in Rom,
Schüler seines Vaters Renier Panhay de R. Auch in Italien (unter J. Vernet)
gebildet, wo er in den geistlichen Stand eintrat. Er malte Marinen im Pal. Berzonico
zu Rom, und war auch als Musiker begabt.
Rendii, (Rendik), Ivau, Bildhauer, geb. 24. Mai 1849 in Supetar (Dalmatien),
Schüler der Akademie zu Venedig und von Duprä in Florenz. Er liess sich in Triest
nieder. Von ihm Büste Giulio Clovios (Agram) Büste Andrea Schiavones (desgl.), drei
Grabmale auf dem Centralf riedhofe, viele Bildnissbüsten nach dem Leben, etc.
Rendina, Federico, Baumeister, geb. 1814 in Neapel. Er bekleidete städtische
Aemter in Neapel. Von ihm Die Villa Piscione auf dem Posilipp, Der Pal. Balso-
rano. Die Mausoleen Mercadante, Beyres, Statella, etc.; auch Bauten und Grabmale
ausserhalb Neapels. Mitglied verschiedener Gesellschaften; Commandeur des ital.
Kronenordens.
Ren6, Graf von Anjou und der Provence, der berühmte Titularkönig von
Keapel UJid Jerusalem, gen. „der Gute", geb. 16. Jan. 1409 in Angers, f 10. Juli 1480
in Aix, soll angeblich selbst, namentlich Miniaturen, gemalt haben. Das Mus. zu Mar-
seille besitzt von ihm 2 Selbstbildnisse, das Mus. von Rennes Todtentanz (bezeichnetes
Bild), das Mus. zu Avignon Betender Kardinal, das Hospital zu Villeneuve ein
Diptychon mit dem Gesicht des Hl. Bernhard und der Krönung der Jungfrau. Authen-
tisch scheinen ferner noch die Miniaturen in der Handschrift „La trcs douce mercy"
zu Wien, mid die Bildnisse Philipps des Guten und Karls des VII. zu sein. Alle
anderen ihm zugeschriebenen Werke sind zweifelhaft, doch sollen übrigens auch viele
Gemälde seiner Hand während der Revolution zu Grunde gegangen sein. Seine
Biographie erschien mit seinen „Oeuvres" (Angers, 1845).
Renedo, Juan de, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig um 1666 in Sara-
gossa. Er schuf Titelblätter, etc.
Renesse, Constantljn Adriaen, Maler und Radierer, geb. vor 1620, f 1680 in
Eindhoven. Er ist hauptsächlich durch seine Radierungen, die Rembrandt von Rijnsche
täuschend nachahmen, bekannt. Die Gal. Czernin zu Wien besitzt ein Familien-
hildniss von ihm, früher dem R. van Rijn zugeschrieben ; von ihm auch Die lesende
Frau (Samml. v. d. Burgh, im Haag). Von den etwa 12 Radierungen beben wir
hervor Joseph von den Brüdern verkauft, Kirmess, Der kleine Charlatan, Bildnisse
und Köpfe, etc.
Reni, Guido, Maler und Radierer, geb. 4. Nov. 1575 -in CalvenziUio bei Bologna,
t 18, Aug. 1642 in Bologna, der begabteste unter den Eklektikern und Schülern der
^2 Beni^ — Benon.
Carracci, zu denen er gelangte, nachdem er bei D. Calvaert studirt hatte. Ferner
erlernte er die Frescotechnik be' Ferrantini und suchte als er 1596 Rom besuchte,
sich R. Santis Geist anzueignen. Endlich hat er noch viele seiner Typen der Antike
nachgebildet Er war abwechselnd in Rom und Bologna, kurze Zeit auch in Neapel
thätig und hatte in den beiden erst genannten Städten eine grosse Anzahl von
Schülern. In seiner ersten Periode malte er in einer ziemlich harten grellfarbigen
Manier, dann ging er zu einem energischeren Stil mit zu schwarzen Schatten an
Amerighi erinnernd über, zuletzt malte er mit einem SiU)€rton und sehr dünnen Farben-
auftrug. Wenn auch im grossen Ganzen ein rückgratsloser Schnellmaler, der in seinen
gewöhnlichen Galeriebildern recht ungeniessbar ist, so hat fr doch in der berühmten
Aurora (Gartenpavillon des Pal. Rospigliosi) das einzige Meisterwerk aus der Zeit
des Manierismus geschaffen, das sich noch den Werken der grossen italienischen
Maler zur Seite stellen lässt. Diesem beinahe oder ganz ebenMrtig ist die unvol-
lendet hinterlassene Geburt Christi im Chor der S. Martine Kirche zu Neapel. Von
weiteren Hauptwerken in Italien nennen wir: S. Michael (Sa. Concenzione zu Rom),
Kleopatra (Pal. Pitti, Florenz), S. Andrea (Pinäk. Bolt^oa), Madonna della Pi^il
(das.), Caritas (das.), Bethlebemitischer Kiodermord (das.), Glorie des S. Domenico
(Fresco, S. Domenico zu Bologna), Seg. Beatrice Ceaci (Pal. Barberini, Rom)^ Ecce
homo (Pal. Corsini in Rom), Desgleichen (Gal. Dresden), Madonna mit dem schlafen-
den Kind (Quirinal, Rom). Selten erfreulich sind die zahlreichen Bilder, die man von
Reni in den cisalpinen Galerien z. B. B^lin, Braunschweig, Brüssel, Darmstadt,
Dijon, Dresden, Dolwich, Edinburgh, Glasgow, Hampton Court, London, Madrid,
München, Nantes, St. Petersburg, Toulouse nndWien (auek Gal. Liechtenstein) findet.
R. hat auch an die 60 Radierungen geschaffen, die geschickt und elegant jedoch
etwas flüchtig in der Arbeit sind und mehr einer zerstreuenden Nebenbeschäftigung
als wie einem ernsten Anlauf in ein neues Kunstgebiet gleichen. Wir nennen Ma-
donna mit dem schlafenden Kind, die Heilige Familie mit Engeln, Triumph-
bogen zu dem Einzug Clemens VIIL in Bologna, Die Büste Pauls V,, etc., auch
einige Blatt nach Cambiaso, Carracci, etc.
Beai^, Andr^ Marie, Baumeister unseres Jahrhunderts, geb. 1789, Schüler von
Vaudoyer und Percier. Er erhielt 1811 den 2. grossen Preis auf Grund seines
Planes für ein Universitätsgebäude. Von ihm Das Residenzschloss des Herzogs von
Sachsen-Coburg (im gothischen Stil) und der Theater-Saal dieses Palastes. Ferner
restaurirte er das Innere des Palastes vom Herzog von Sachsen-Meiningen. Er war
herzoglich sächsisch-coburgischer Baumeister. — Ein Jean ilniile R., Schüler von
aousseaü und Diaz, war 1870—82 in Paris als Landschaftsmaler thätig.
Reny, Nieolas, Maler, geb. 1808 in Paris, Schüler von Ramey and Watelet.
Von ihm Mühle am See Retournemer (1833), Die letzten Augenblicke des Älasco
(1848), Ansicht aus den Thälern zu Auvers (1859), etc.
Beflieri, Wleeolo, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Venedig, Er lernte erst
bei einem Vlamen, dann bei dem Caravaggisten Manfredi. Von ihm besitzt die
»Accademia" zu Venedig Verktindigung, Judith, Gabriel und Die eritbraeische Sibylle.
Renell, s. ReyaeU.
Rennoldäon, ~, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig in London um 1750.
Er- arbeitete in Schabmanier. Von fcm Die Tanzlebrerin (nach J. Collet).
ReiÄdt, Abraliam, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig um 1770 im Haag. Er
malte meist Bildnisse.
Beaoir, Firmin> Anlaste, Maler, geb. 25. Febr. 1841 in Limoges. Er malte
besonders treffliche, lebenswahre Gruppenbildnisse, z. B. Diner ä Cbaton, Moulin de
la Galette. — Ein Pierre Angnste B., geb. in Limoges und Schüler von Gieyre,
steHte 1864—82 Bildnisse und Genrebilder, auch in Pastell, aus.
Beseir, Joseph Alexandre, Bilflhauer, geb. 9. Mai 1811 in Gray (D^p. Haute-
Saöne), f im Januar 1855, Schüler von Ramey und Pradier. Er war in Paris
tbätig. Von ihm Eva (1852 Marmorstatue, Mus. Araiens), Horaz als Kind (1848
GipsstatueX Bärönice (1855 Marmorstatue). Med. 3. Kl. 1852.
BenoQ, Antoine, Maler, geb. 1731 in Paris, t 13. Dec. 1806 das., Schüler von
Pierre und Vien. Er erhielt den 2. Preis 1758 auf Grund seines Opfer Abrahams.
Er hielt sich 6 Jahre in Polen auf, wo er als Hofmaler des Königs Stanislaus thätig
war. Nach dessen Tod kehrte er nach Paris zurück. Pur die Kirche des College
de Louis-le-Grand malte er Der zwölfjährige Christus in' Tempel 1767, für die Ursu-
linenkirche zu Lyon Die beilige Angelika, ferner Deckenbilder im Apollosaal des
Louvre und in der Münze zu Paris, Die Verkündigung (S. Qermaifl en Laye), etc.
Renou — Rentz. 43
R, war auch Schriftsteller; er schrieb Secret pour fixer le pastel; ferner Theater-
stücke. Mitglied der Akademie 1781.
Kenou, Louise Antoinette, geb. Lucas, Kupferstecherin des 18. Jahrhunderts,
geb. 1764 in Paris, Gemahlin des Antoine R. Sie stach nach gleichzeitigen fran-
zösischen Bildern.
Renonard, Lonis Hyacinthe Eugene, Maler, geb. 20. März 1825 I?) in Cour
Cheverny (Dep. Loir-et-Cher), Schüler von Vernet, Barrias und Lazerges.
Von ihm Die Braut von Lainmermoor (1848), Der Hirte und das Meer (1860), Bild-
nisse, etc. — Ein Engene Autony R., geb. in Cour Cheverny, Schüler von Vernet
und Barrias, war von 1878—82 in Paris als Maler thätig.
Renouard, Paal, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 1845 in Cour-Cheverny
(D^p. Loir-et-Gher), Schüler von Pils. Er bereiste Nord-Italien, Frankreich, London
und Irland. Er üalf bei der Decorirung der grossen Oper in Paris (1871) und seit-
dem sucht er sich StofiF für seine Gemälde und Zeichnungen vornehmlich in der
Oper und dem Ballet. Zuerst lieferte er zahllose Zeichnungen für „L'IUustration",
»Paris lUustr^", London „Graphic", etc. Sein Hauptwerk ist „Le nouvel Op^ra"
mit mehr als 30 Radiernagen (Aquatinta). Von ihm ferner Gambetta auf dem Todten-
bett, Die Grossimitter, etc.
RenoBfy Asftie, geb. Whelpley, Malerin, geb. 1852 in Boston (Mass. U. S. A.),
Schülerin von Hartwich, Löfftz, R. Maison und Thedy in München. Sie
malte ö«arebiWer, z. B. Die Lieblinge. Bronze-Med. London 1884.
BeBonf, £miÜ(;, Mater, geb. 23. Juni 1845 in Paris, f im Mai 1894 das., Schüler
von Boulanger, Lefebre und Carolus- Duran. 1886 besuchte er Amerika. Er
malte Landschaften, Genrebilder und Bildnisse, z. B. Ansicht aus der Umgegend von
Honfleur (1870), Morgenfrost (Pastell), Ein Han<iscblag (1881, Gal. Washington), etc.
R. hat auch radiert; z. B. Der Fischer. Med. 2. Kl. 1880, 1. Kl. München 1883.
BeBoax, Charles Caios, Maler und Lithograph, geb, 1795 in Paris, f 15. März
1846 das. Sein Inneres der Ste. Etienne du Mont-Kirche gelangte in das Luxerabourg-
Museum. Von ihm ferner Ansicht vom Schloss Amboise, Papierfabrik im Thal
St. Ponce, Ac sieht von Bacharach. Andere Bilder von ihm in den Museen zu Amiens,
Bordeaux, Colmar, Leipzig, Lisieux, Nantes, Orleans und Versailles. Seine Stein-
drucke bestehen aus Abbildungen von alten Gebäuden, Beiträgen zu Prachtwerken, etc.
Med. 2. K). 1822, 1. Kl. 1831; Kreuz d. Ehrenleg. 1838.
Renowilzky, Percy Ernst, Maler, geb. 12. Aug. 1866 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie unter Koner; in München, dann in Paris unter Bouguereau
und Ferrier weitergebildet. Er war zunächst als Restaurator in Holland und der
landgräflich hessischen Gal. zu Philippsruhe thätig. 1898 restaurirte er die Samm-
lung des Schlosses Adolphseck bei Fulda. Zwischendurch malte er Bildnisse.
Reaoz, Baumeister, geb. 1729 in Lüttich, f l'i'ßß ^^s. Von ihm die Andreas-
kirche zu Lüttich, das Stadthaus zu Verviers, Das Vauxhall-Etablissement zu Spa. etc.
Bensn, Matheus, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. 1753 in Lüttich. 1778
erhielt er zu Rom einen 1. Preis.
BenBcb, s. Rentzsch.
Rentel, Max, Maler, geb. 1850, thätig in München. Von ihm Feierabend, Dünen-
landschaft, Tanzende Fischer.
Rentiijck, Arent (Aernont), Maler, geb. 1712 in Amsterdam, f 1'7'?4 (1775?)
in Berlin, bchüler von A. van Booßen, N. Verkolje und K. de Moor. Er malte
Bildnisse und Genrebilder, copirte alte Gemälde und hat auch einige Blätter nach
C. Troost, T. Vanloo etc., geschabt.
Be&tinek, Jan« Maler, geb. 1789 in Nieuwerhrug bei Bodegraven, t im Oct. 1846 in
Hilversum. Schüler von P.C.Wonder und J. van Ravens z waay, sowie der Utrecbter
Zeichenakademie. Er Hess sich in Hilversum nieder und malte Interieurs und Stillkben.
Beutäch, Friedrich Ern^t, Maler und Decorationskünstler, geb. 17. April 1867
in Dresden, Schüler der dortigen Akademie unter Pöble, dann von Löfftz und
Hetterich in München, Sohu des Bildhauers Carl Kriedrich Ad. Rentsch. Er bildete
eine Verbindung von Seidenstickerei und Seidenmalerei zu einer wirkungsvollen
Spezialität aus. Von ihm Deckenhilder im Dresderer Centralthtater, 5 Märchen-
bijder (Villa Strauss, Dresden), Wandbilder („Stieglitzens Hof", Leipzig); auch Stim-
mungslandschaften, Bildnisse, etc.
Rentz, Kasimir, Maler, geb. 25. April 1749 in Kukas (^Böhmeu), f 14. April
1799 in Prag (?), studirte in Prag und malte Fresken, besonders aber Wappenschilder.
R. hat auch radiert. R. war Sohn des Michael H. R.
44 Rentz «- Restallino.
Rentz, (Rcnz), Michael Heinrich, Maler und Kupferstecher, gel). 1701 in
Nürnberg, f 1758 in Kukus (Böhmen), Schüler von Preissler und Montalegre.
Graf Spork berief ihn nach Kukus ; er bildete viele Schüler. Mit Montalegre stach
er 200 Blatt Anachoreten, 212 Leben der Altväter. 300 Das Christliche Jahr: ferner
allein, bB Blatt Todtentanz, 16 Blatt Leben des S. Eligius, 11 Blatt Jugend des Grafen
Spork, Bildnisse, etc.
Eentzell, Aiig-nst toii, Maler, geb. 1810 in Marienwerder, f im Dec. 1891 in
Berlin, Schüler von K. Begas in Berlin, auch in Düsseldorf gebildet. Er malte
Genrebilder, z. B. Die schlafende Grossmuttcr (Gal. Eavene Berlin), Verspätetes
Einpacken, Alpenjäger, etc., auch Bildnisse.
Rontzsoh, (Reiitscb, Rensch), Johann Friedrich Jakob; Maler, geb. 9. April
1792 in Dresden, i 20. Sept. 1856 das., Schüler von J. Schubert. Er wurde Prof.
der Zeichenkunst an der Dresdener Bau- und Industrieschule. Von ihm Sa. Kunigunde,
Hagar in der Wüste, Gretchen am Spinnrocken, etc.
Reiizi, Cesario, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. iu San Genesio. Er war
Schüler Guido Renis.
Rephun, Johann Adam, hessischer Münzgraveur des 17. Jahrhunderts, der
1693 Münzmeister zu Darmstadt wurde.
Repiu, Uja (Elias) Jelinio>vitscIi, Maler, geb. 25. Juli 1844 zu Tschugujew
(im Steppengouvernement Charkow), als Kosakenkind unter ärmlichen Verhältnissen
aufgewachsen: Schüler der St. Petersburger Akademie, an der er 1871 eine goldene
Med. und ein sechsjähriges Eeisestipendiuni gewann. In Wien 1873 trat er mit seinen
„Barkenziehern auf der Wolga" auf, die 1878 nach Paris kamen. Später malte er
auch mit Vorliebe Schreckensbilder, so z. B. 1885 „Tod des Zarewitsch Iwan". Im
Ausland (Rom und Paris) fühlte er sich nicht behaglich, und er kehrte vor Ablauf
des Stipendiums nach Russland zurück. Nach einer Reihe von pessimistischen und
tendenziösen Gemälden von halb historischem Anstrich, malte er ein Repräsentations-
stück im kaiserlichen Auftrag (1886) und seitdem meist Bildnisse, aber auch 1892 das
überladene, uiikünstlerisch pointirte und theatralische Kosakenbild „Saporoger". Als
erfreulichste Leistung seiner Kunst werden wohl seine Bildnisse bezeichnet werden
müssen, deren grosse Anzahl uns Jung- und Alt-Russland während der letzten dreissig
Jahre vorführt. R. ist Prof. an der neuorganisiiten St. Petersburger Akademie. Die
Städtische Galerie der Gebr. Tretjakow zu Moskau besitzt über 50 Werke von ihm,
darunter einen plastischen Versuch. R. hat auch Einiges auf Kupfer gebracht.
Requena, Vincente, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Concentayna, t nach
1590, in welchem Jahr er zu Valencia thätig war. In der Klosterkirche zu S. Miguel
de Los Reyes malte er die Unbefleckte Empfängniss und S. Hieronymus mit der
Sa. Anna.
Resani, Arcangelo, Maler, geb. 1670 in Rom, f um 1740. Er malte Vieh-
und Jagdszenen und wurde in Bologna, Siena und Venedig hoch geschätzt.
ResanoY, (RezanofiP), Alexander, Baumeister, geb. 1817, Schüler der St. Peters-
burger Akademie. Er wurde 1852 (?) Professor in Wilna. Dort schuf er die Alexanders-
und Nikolaus-Kapellen sowie die H. Prascowia-Kirche.
Resch, Ernst, Maler, geb. 1808 in Dresden, f 1865 in Breslau, wo er sich
1839 niedergelassen hatte. Er malte Genrebildnisse, Landschaften und besonders
Bildnisse, von denen das Breslauer Museum 2 besitzt. R. war k. Professor.
Resch, (Röscb), Hieronymus, Fornischneider des 16. Jahrhunderts, f 1556,
thätig in Nürnberg. Er arbeitete vielfach nach Dürer, namentlich die Schnitte des
Triumphwagens-, von ihm auch ein Blatt: Die Narreumühle.
Resch, Josef, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 1819 in München. Er
malte Landschaften und Architekturen, z. B. Das Kostthor mit dem Schuldthurm,
Harlaching ; aucli Bildnisse, etc.
Resch, Wolfgaug-, Holzschneider des. 16. Jahrhunderts, thätig um 1530 in
Nürnberg. Von ihn», z. Th. vielleicht nach eigener Zeichnung, Tarokkartenspiel
(52 Bl.), Bildniss J. Fuggers, K. Maximilians I. (1519), Karls d. V. (1519), Alle-
gorie, etc.
Reschi, Pandolfo, Maler, geb. 1643 in Dauzig, f 1699, Schüler von G. Bor-
gognone in Italien, wohin er noch jung gelangte. Er malte Perspectiven, Schlachten-
hilder und Landschaften, letztere in der Art S. Rosas.
Restallino, Carlo, Maler, geb. 1776 in Zornasco (Domo d'Ossola), f 1864 in
München, Schüler von J. Dorner und M.Klotz das. Er besuchte auch Dresden und
Berlin, sowie sein Vaterland. Er malte Miniaturen und wurde 1808 Hofmaler in München,
Restlein — Rethel. 45
12 Jalue später Lehrer am Max Joseph-Stift das. Er malte Bildnisse, darnnter
viele vom Bayrischen Hof.
Restlein, (Restlin), Georg, Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts,
geb. in Zwabach hei Nürnberg. Von ihm Bildniss des Goldschmidts Paul Stein, Die
Leichenfeier Joachim Ernsts von Brandenburg (1625), etc.
Restout, Charles, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1. Jan. 1G68 in Cae.i,
fünfter Sohn und Schüler des Marc R. Er wurde Benediktiuermönch. Er schmückte
mehrere Kirchen mit Deckenbildern und Altargetnälden.
Restout, Eustache, Maler, geb. 12. Nov. 1655 in Caen, f 1743 in der Abtei
von Mondaye bei Bayeux, zweiter Sohn des Marc R. Er war da Praemeristratenser
Mönch geworden und malte mehrere Plafonds für die Kirche, etc. dieser Abtei.
Restout, Jacqnes, Maler, geb. vor 1655, f nach 1681, ältester Sohn und
Schüler des Marc R., auch Schüler von Le Tellier de Vernon. Er war Prior
der Abtei von Moncel bei Vifry an der Marne und schrieb eine Abhandlung Ober
die Farbenharmonie, sowie eine „Reform der Malerei" (Caen, 1681).
Restout, Jean d. Ae., Maler, geb. 26. März 1663 in Caen, f 21. Oct. 1702 in
Ronen (?), dritter Sohn und Schüler des Marc R, Er wurde Schwager des J. Jou-
veuet. Mehrere Bilder von ihm in Kirchen zu Rouen. — Seine Tochter wurde Nonne
in Caen und zeichnete sich als Malerin, sowie in der Musik aus.
Restont, Jean d. J., Maler, geb. 26. März 1692 in Rouen, f 1. Jan. 1768 in
Paris, Schüler seines Oheims Jean Jouvenet, Sohn des Jean R. d. Ae. Er erhielt
den 1. gr. Rompreis auf Grund seiner Venus vom Vulkan Waifen für Aeneas
fordernd. Er schuf zahlreiche Wandgemälde, Vorlagen für Gobelins und Staffelei-
bilder. "Werke von ihm in vielen franz. Kirchen, ferner Petrus übernimmt das
Schlüsselamt (Mus. Marseille). Die Verkündigung (1759 Mus. Orleans), Christus heilt
den Gelähmten (Mus. Louvre), Ananias legt die Hände auf Paulus, um ihn von der
Blindheit zu heilen (ebenda), Bildniss v, Frangois Pourfour du P^tit (Mus. Versailles),
Erminia bei dem Hirten (Pal. Fontainebleau), Toilette der Hermiue (ebenda); Andere
in den Mus. zu Amiens, Angers, Bordeaux, Darmstadt, Dijon, Florenz, Grenoble,
Kopenhagen, Lille, Madrid, Metz, Nancy, Orleans, Remy, Rouen, St. Petersburg,
Valenciennes, etc. Mitgl. der Akademie 1720, Prof. 1733, Dir. 1760.
Bestont, Jean Bernard, Maler und Kupferstecher, geb. 22. Febr. 1732 in
Paris, t 18. Juli 1797 das., Sohn und Schüler des Jean R. d. J. Auf Grund seines
Jupiter und Merkur bei Philemon und Baucis (jetzt im Mus. Tours) wurde er 1769
Mitglied der Akademie, zu der er aber später in ausgesprochene Gegnerschaft ge-
rieth. Während der Revolution erhielt er ein Amt, entging mit knapper Noth der
Guillotine und starb plötzlich bald darauf. Von ihm Anacreon (Mus. Tours), Dio-
genes (Mus. Toulouse), S. Bruno in der Wüste (Louvre, Paris), Audienz des Kaisers
von Marokko (1782), etc. R. hat auch 5 Bl. radiert, darunter einen betenden Heil.
Bruno (1764, Kom).
Restont, Marc, Maler, geb. 14. Febr. 1616 in Caen, begr. 5. April 1684 das.,
Schüler von N. Jouvenet. Er bereiste Holland und Italien. Von seiner Malerei
ist nichts bekannt; er war eine Zeit lang Schöffe in Caen. — Sein Vater Marguerin
R. war auch Maler. Er war Stammvater der Familie und in Caen thätig.
Restont, Pierre, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 15. Nov. 1666 in Caen,
vierter Sohn und Schüler des Marc R, Ueber seine Arbeiten ist nichts Näheres bekannt.
Restont, Thomas, Maler, geb. 15. März 1671 in Caen, f 2. Mai 1754 das.,
sechster Sohn und Schüler des Marc R. Er bereiste Holland, sowie Italien und
wurde als Bildnissmaler bekannt.
Reth, Caspar Ton, Maler, geb. 29. Oct. 1850 in Aachen, Schüler von J. Pützer
und A. Fischer dort, von A. Wolff und der Akademie in Berlin. 1874 (?) wurde
er Zeichenlehrer am Karlsgymuasium zu Aachen und wendete sich nun unter A. Baur
ganz der Malerei zu. Er widmete sich fortan dem Bildniss und dem Thierbild (be-
sonders Hundeportraits).
Rethaan, Anthony, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1685 in Middelburg. Er
malte Bildnisse.
Rethel, Alfred, Maler und Zeichner, geb. 15. Mai 1816 in Diepenbend bei
Aachen, f 1. Dec. 1859 in Düsseldorf, Schüler der Düsseldorfer Akatleniio und von
Veith in Frankfurt a. M. Auf der Akademie ausserordentlich hoch geschätzt, erhielt
er schon mit 24 Jahren den Auftrag, einen grossen Freskencyclus im Aachener Rathhaus
zu vollenden. Dieses monumentale Werk ist zweifellos die Hauptleistung der älteren
historischen Malerei unseres Jahrhunderts in Deutschland, und athmet den Geist der
46 Eethel ~ Retticli.
Grösee und Einfachheit, nach doni ein Cornelius wohl trachtete, zu dem er sich aber
nie durchgearbeitet hat. Die Ausführung war für R. mit peinlichen Intriguen verknüpft,
in Folge deren er lange Zeit mit der Arbeit aussetzen musste. Er bereiste jetzt Italien
und kam na«h Dresden. Als er an die Vollendung herantrat, konnte er nur 4 Ent-
würfe selbst ausführen, ehe eigene Krankheit, diejenige seiner Braut sowie der Neid
seiner Gegner den Ausbruch einer Geisteskrankheit (1852) beschleunigten, von der
er sich nicht erholte. Der Freskencyclus wurde von Kehren fertig ausgemalt, der
leifler zu einem gafiz anderen, schlecht angebrachten Colorit für die letzten Bildor
griff. R.'s beide andere Hauptleistungen sind die aquarellirten Zeichnungsfolgen „Der
Hannibalzug" und „Auch ein Todtentanz" mit den sich anreihenden Compositionen
„Der Tod als Feind", ,Der Tod , als Diener", Der Tod als Freund". Sie wurden alle
weitverbreitet durch difi trefflich gelungenen Holzschnittreproductionen, die Bürkner
auf den Stock gezeichnet hat, wobei er z. B. dem merkwürdig zaghatten Strich der
Todtentanzfolge Dürerische Kraft verliehen hat. Die eben genannten E. sehen Origi-
nalzeichnungen gelangten mit dem Nachlass in das Kupferstichkabinet zu Dresd<»i.
Wir heben daraus noch hervor : Ein Neujahrswunsch, Die Genesung, Die drei Stände,
Nemesis (Justitia), Bestattung Frauenlobs, Kaiser Wenzel der Faule und das Luther-
lied. Von Oelbildem nennen wir femer S. Bonifacius (Berlin, Nat. Gal.), Daniel in
der Löwengrube (Mus. Aachen), Auffindung der Leiche Gustav Adolfs (Mus, Stuttgart),
Kaiser Karl V. und vier Andere (Frankfurt a. M.. Römer), Petrus und Johannes
heilen den Lahmen (Leipzig, Mus.); too Fresken: Der Rettungsengel (Frankfurt
a. M., Städelscbes Institut). R. hat auch Illustrationen zu einer Bibel, zu dem
Nibelungenlied, zu Rheinischen Sagen, zu Rottecks Weltgeschichte, et«, geliefert.
Seine Biographie von Müller von Königswintra- (Leipzig 1863), von Veit Valentin
(Berlin 1892), von Max Schmid (Leipzig 1898).
Retbel, Otto, Maler, geb. 26. Dec. 1822 in Aachen, f 7. April 1892 in Düs-
seldorf, Schüler der Düsseldorfer Akademie, seines Bruders Alfred R. und von
Schadow und Sohn. Er malte Historien, dann Genrebilder. Thätig in Düsseldorf
Von ihm Boas und Ruth (1855 Leipzig, Mos.), Rückkehr des Tobias (1860), Paulus
und Silas (1860), Die kleinen Gratulanten, etc>, auch Bildnisse.
E6ti, IstTäa, (Stephan), Maler, geb. 1872 in Nagy-Banya, Schüler von H o 1 1 o s y in
München, von der Academie-Julien in Paris, von Doucet und von Bramtot. Von ihm
Weihnachtsabend der „Boh^mes" in der Fremde (1893 Nat -Mus., Budapest), Unruhe, etc.
Rettberg(- Wettbergen), Ralf Leopold von, Maler, Hol;eschaeider und Kunst-
schriftsteller, geb. 25. Dec. 1812 in Lissabon, f 12. Mfera 1885 in München, Schük-r
von Cornelius, weitergebildet auf Reisen durch Westeuropa, Er schuf 32 Faksi-
miles seltener Holzschnitte Dürers und dessen Schule. Seine Srfiriften und Ffguren-
gemälde wurden nur an Freunde und Verwandte verschenkt, nicht vertauft. Er
wurde hauptsächlich als Kuustschriftsteller .bekannt, z. B. durch sein kritisches
Verzeichniss der Kupferstiche, etc. Dürers, aeiue Nürnberger Briefe (1846) und
Nürnbergs Kunstleben mit Bildern (1854).
Rettelbuseh, Adolf, Maler, ge% 15. Dec. 1858 in Cammerfoi-st, Schüler der
Weimarer Kunstschule, der Berliner Akademie ^und des Kunstgewerbemuseums das.
1886/87 ging er nach Italien; 1888, 1890 und 1*893 nochmals, sowie nach. Paris und
Spanien. Er wurde Lehrer an der Kunatgewerbeschule in Magdeburg und widmete
sich der decorativen Malerei, sowie dem Landschaftsaquarell. Von ihm Decke der
Kirche in Vogelsdorf, Malereien in der Haupthalle der Magdeburger Gartenbau -
ausstell unji, Strasse in Stolberg a. H. (Aquarell), etc.
Retti, Donato Rlccardo, Stuccateur und Baumeister, geb. 1687, + 1741 in
Ellwangen, Bruder des Paolo R. 1731—41 erbaute er die Stiftskirche zu Ellwangen.
— Sein Bruder Livio R. war als Maler in Württemberg thätig.
Retti, Paolo, Baumeister des 18. Jahrhunderts, f iu Ludwigsburg, wohin er
aus Wien berufen worden war. Von 1717 au baute er am Schloss zu Ludwigsburg, das
sein 1714 verstorbener Vater begonnen und Frisoni 1733 vollendet hat. Von ihm ferner
die Thürme der Stadtkirche das. (1730) und die Lustschlösser Freudenthal (1728) und
Heimsheim (1728—80). — Sein Bruder Leopold R., geb. vor 1700 (?), studirte in
Paris, wurde 1726 herzogl. württembergischer Baumeister, 1730 Baudirektor in
Ansbach. 1744 kehrte er nach Stuttgart zurück, wo sein Schlossprojekt wenigstens
zum TheÜ zur Ausführung gelangte. Er wurde hier nacheinander Oberbaudirektor,
Major und Oberstlieutenant, legte aber 1752 seine Stelle nieder.
Rettich, Karl Lorenz, Maler, geb. 10. Juni 1841 in Rosenhagen (Mecklenburg),
Schüler von A, Lier, dann von A. Flamm und T. Hagen. Er besuchte Norwegen
RettiR - ßeuter. 47
und Italien, lebte 3 Jabre in Dresden, 13 in Weimar und malte Landscbaften. R.
copirte auch die von Rottmann in Müneben, wo er sich 1885 oiederliess, um schliess-
lich wiedeif, iß die heimathliche Gegend zurückzukehren. Von ihm Panorama der
Insel Straabolmen bei , Krag«-ö, Ostseesträod bei aufeiehendem Gewitter (1888 Mu«.
Lübeck), Fröhlingsstinjmong, Aus Oberbayem, Morgen am Gardasee, etc. R. hat
auch einiges radiert. Med. IJL Kl. London (1874), Melbourne, München (1876).
K«£tig, Heinrich, Maler, geb. 30. Mai 1859 in Breslau, Schüler der Berliner
Akadeiaie unter Ehrentraut, Hildebrand, Knille and Thumann. Er besuchte
Italien, lies« sich in München nieder, und widmete sich mit Vorliebe dem lebens-
grossen A<jnarellbildnis8. Von ihm ferner Am Weiher, Die Unzertrennlichen, Mutter
und Kind, „Fratz", etc. IL Gold. Med. 1897.
Rettig, Wilhelm, Baumeister, geb. 25. Febr. 1845 in Heidelberg', studirte u. A.
auch bei Wallot in Berlin. Er war in Heidelberg und Mannheim thätig, gewann
dann mit P. Pfann zu Berlin den I. Preis für das Kaiser Wilhelm I. Denkmal.
Betz, (B6z), StefaH, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1654 in Graz, wo er im
Dec. 1644 Landesanstellung erhielt. Er malte Decorationen zu einem Feuerwerk
1653; 1649 Gemälde im Grazer Landhause, ferner Historien, Stillleben, Land-
schaften, etc.
Retaseh, August, Maler, geb. 1777, f 1885, Schüler von Kien gel, Bruder des
Friedrich Aug. M. R. Er malte Winterlandschaften.
Retzsch, Friedrich August Moritz, Zeichner, Radierer und Maler, geb.
9. Dec. 1779 in Dresden, t H- Jani 1857 in der Lössnitz bei Dresden, Schüler von
Grassi an der Dresdener Akademie, an der er 1824 Professor wurde. Bis zu
welchem Grade die Kunst in Deutschland" einstens gesunken war, ersehen wir aus
dem Umstand, dass dieser hohle, bombastische Pfuscher, so unglaublich es uns auch
jetzt erscheinen mag, ehedem nicht nur unter die Künstler, sondern unter die be-
deutenden gerechnet wurde. Es gibt nichts Affektirteres, Alberneres als die fad
geistreichelnden Illustrationen zu den deutschen Klassikern, zu Shakspere , etc.
des R., der nicht einmal genügend Können besass,. um seine Platten selbst zu ätzen.
Einigermassen erträglich ist er noch in seinen Bildnissen in Miniatur, von denen
die Dresdener Galerie zwei besitzt. Dem dortigen Knpferstichkabinet wurde R.'a
gesammter zeichnerischer und radierter N^udiiass gestiftet.
Reusch, Johann Friedrich, Bildhauer, geb. 5, Sept. 1843 in Siegen (West-
falen), Schüler der Berliner Akademie, dann von A. Wolff, auch in Rom weiter-
gebildet. Er wurde 1881 Lehrer an der Königsberger Kunstakademie und 1883
Professor. Von ihm Der Dämon des Dampfes (Nat.-Gal. Beiiin?), Kaiser Wilhelm I,
(Reiterstatue, Siegen), desgl. (Münster i.W.), Marmorgruppe (Bellealliancebrücke, Berlin),
Herzog Albrecht (Schloss, Königsberg), Wilhelm I. (ebenda), <iesgl. (Duisburg). Roth.
Adler-Ord. IH. Kl., Kronen-Ord. HI. Kl.
Reusehe, Fedor, Holzschneider, geb. 4. April 1823 in Magdeburg, wo er als
Metallgraveur ausgebildet wurde. Dann lernte er in W. A. Nicholls' Atelier zu
Leipzig und arbeitete später bei H. Btirkner unter dessen Einäuss. Als er später
Beamter würde, gab er die Kunst auf. Er hat u.. A. viel nacb A. L. Richter ge-
schnitten.
Renter, Alfred, Maler, geb. 1868 (?), f 1898 in Dresden. Er malte Genrebilder.
Reuter, Bartolome, s. Reiter.
Reuter, Elisabeth, Malerin, geb. 21. Sept. 1853 in Lübeck, Schülerin von
J. Zimmermann in München, A. Scbli^cker in Hamburg und H. Eschke in
Berlin, machte auch Studienreisen nacb Düsseldorf und Skandinavien. Sie malte
Landschaften und Küstenbilder, u. A. sechs Aquarelle vom Park zu Friedrichsrub.
Reuter, Friedrich, Maler, geb. 1852 (?), f im Juli 1895-.in Genua.
Reuter, Johauu, Erzgiesser des 17. Jahrhunderts, thätig zwischen 1604—1635
in Köln a. Rh. Er goss Rüstzeug, Taufbecken, Glocken, etc.
Reuter, Richard Paul, Baumeister, geb. 6. Mai 1861 in Chemnitz, Schüler
der Dresdener Bauschule, von Giese und von Rossbach in Leipzig, später auf
Reisen nach Italien gebildet. Eine Zeit lang verband er sich mit Theo. Fischer.
R. Hess sich in Dresden nieder und führte meist Kirclien auf, z. B. zu Albernau,
Beierfeld, Niederwiesa, Schlema, etc. Gold. Med. München 1891.
Reuter, Wilhelm, Maler, j^eb. 26. Sept. 1859 in Karlsruhe, Schüler der
dortigen Kunstschule unter F.Keller, nachdem er zuvor die Baukunst studirt hatte.
Er malte Allegorien, Bildnisse, Genrebilder, etc. Von ihm Hagar und Ismael, Im
Maien, etc.
48 Reutern — Reverchon.
Reatern, Gerhard Christoforowitsch toii, Maler und Radierer, geb. 18. (n. A. 8.)
Juli 1794 (n. A. 1791) in Rösthof (Livland), f 22. März 1865 in Frankfurt am Main,
gebildet unter Q. Lory d. J., Hildebrandt und Schadow. Zuvor war er Oberst-
lieutenant geworden und hatte in der Schlacht bei Leipzig den rechten Ann ver-
loren. Seit 1827 widmete Pr sich der Kunst. Er malte zuerst Landschaften, dann Histo-
rien und Genrebilder. 1835 wurde er russischer Hofmaler. 1844 liess er sich in
Frankfurt a. M. nieder. Von ihm Das Opfer Abrahams (1849, Galerie St. Peters-
burg), Drei Säugerinnen (Schloss Zarskoje Seio). Die Versuchung, Kleinkinderschule,
etc. Er hat 11 Bl. meistens Thierbilder radiert.
Reutlingen, s. Keller, Paul Wilhelm, auch im Nachtrag.
Renttimann, (Ruidiman, Rentliman), Johann Conrad, Kupferstecher des 17.
Jahrhunderts, thätig in Augsburg. Er schuf verschiedene Folgen von Goldschmidts-
Ornamenten, mit dem Stichel, der Punze und der Roulette.
Reuren, Pieter, Maler, geh. 1650 in Leyden, f 1718 (1716?), Schüler von Jor-
daens in Antwerpen. Zum Einzug Wilhelms 111. in den Haag entwarf er Triumph-
bogen und schmückte darauf mehrere Säle im Schloss Loo mit decorativen Malereien.
Ferner malte er eine Decke im Haus de la Court Vandervoort zu Leyden, die sehr
gelobt wurde.
Renver, Theodorus de, Maler, geb. 1761 in Utrecht, f 1808 das. Er malte
Landschaften und ahmte alte Meister nach.
Renwich, Erhard, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Utrecht. 1474—83 be-
gleitete er Breydenbach auf seinen Reisen und lieferte die Illustrationen, die dessen
Berichte illuatriren.
R6veil, lltienne Achille, Zeichner und Kupferstecher, geb. 21. Dec. 1800 in
Paris, Schüler von Gros, Girodet-Trioson , Abel de Pujol und der Ecole des
beaux-arts. Von seinen Umrissstichen nennen wir „Oeuvre de Flaxman", „Oeuvre de
Ingres", „Oeuvre de Canova", Die Dianagalerie zu Fontainebleau (nach A. Dubois),
sowie zahlreiche Beiträge zu Galeriepublikationen, u. dgl. m.
Revel, Alfred, Kupferstecher, geb. vor 1825 in Paris, f 1865, Schüler von
T. Johanne t, thätig in Paris. Er schuf Stahlstichvignetten für Bücher im Ver-
lag Curmers, etc. Ferner Der zerbrochene Krug (1850 nach Greuze), Die guten Freunde
(nach Meissonier), etc. Med. 3. Kl. 1842. — Ein Andre R. war von 1831—1842 in
Paris als Bildniss- und Genremaler thätig. — Ein Charles R., geb. in Lyon, Schüler
der £cole des beaux-arts zu Lyon und von Bonnefond, malte Bildnisse und Genre-
bilder. Von 1864 — 1880 stellte er in Paris aus.
Revel, Gabriel, Maler, geb. 1643 in Chäteau-Thierry (Dep.-Aisne), f 8. Juli
1712 In Dijon, Schüler von Lebrun. R. arbeitete unter Lebrun an der Decoration
des Palastes zu Versailles. Von ihm Bildniss des Pierre Lenet (Mus. Dijon), Bildniss
des Jean Dubois (ebenda), Bildniss einer Hofdame Ludwigs XIV. (Mus. Beaangon),
Mitgl. d Akademie 1683.
Revel, Jean, Zeichner, geb. 6. Aug. 1684 in Paris, f 5. Dec. 1751 in Lyon,
Sohn des Gabriel R. Nachdem er zuerst als Bildnissmaler einige Zeit in Lyon thätig
gewesen war, widmete er sich ganz dem Musterzeichnen für Stoff- und Seidenfabriken
und erwarb sich &ine grosse Fertigkeit hierin.
Revello, Giovanni Battista, gen. II Mustacchi, Maler, geb. 1672 in Genua (?),
t 1732, Schüler von Anton Haffner. Er verband sich mit F. Costa und malte 20
Jahre lang mit ihm für Monumentalmaler die Landschaften und das Beiwerk in deren
Bilder. Als Hauptleistung gilt ihre Ausschmückung einer Anzahl von Zimmern des
Pal. Grillo zu Pegli.
Revera, Maler, geb. vor 1820 (?), f im Jan. (?) 1895 in Venedig. Er malte Historien.
Reverchon, Andre, Maler, geb. 1808 in Lyon, Schüler von den ^coles des
beaux-arts zu Lyon und Paris. Von ihm Kain vor dem Todtschlag Abels (1822),
Odalisque von dem Bad zurückkommend (1857), Tödtlich verwundeter Franctireur
(1880), Bildnisse, etc. Auch Steindrucke.
Reverchon, Francois Joseph Charles, Edelsteinschneider, geb. 11. April 1829
in Menden (D6p. Seine et Oise), Schüler von Caillouette, D. d'Angers und A.
Lebas d. Ae. Von ihm Kopf des Silen (1857 Muschelkamee), Bildnisse der kaiser-
lichen Familie (Kameen) und vieler bekannter Hofleute, etc , Bildniss des Admirals
Clouä (Zeichnung) u. A. mehr. — Seine Gattin und Schülerin Louise R., geb. in
Vaugirard Paris hat auch Kameen geschnitten. — Beider Sohn Charlog R., geb. in
Paris und Schüler seines Vaters, war ebenfalls Kameenschneider. — Ein Marc Emile R,,
geb. in Cuieaux (Dep. Jura), Schüler von Ge uod , steiiie von 1846—1859 Historien aus,
Reverdino — Re«. 49
Reverifuo, Cesare, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, thätig von 1531 — 64
in Italien. Nähere Daten über den Künstler, der oft Aehnlicbkeiten mit den nor-
dischen Stechern aufweist, fehlen. Von ihm sind ungefähr 20 heilige, 25 antike und
allegorisclie und etwa 10 andere Darstellungen bekannt; darunter Judith, Christus
vor Zaccbaeue, Tarquin und Lucrezia, Leda, Kindertanz, Alphabet, etc.
KererCj Paul, amerikanischer Kupferstecher, geb. 1735, f 1818.
Kernst, Cornelia Lonisa, Malerin, geb. 1795 in Amsterdam, f 1856 in Paris,
Schülerin von Sörangely und Vafflard in Paris. Von ihr Magdalene zu Füssen
Christi (1814 für eine Kirche zu Marseille), Junge Mandolinenspielende Mutter, etc.,
auch viele Bildnisse. Med. 2. Kl. 1819, 1831.
R^T^sz, Imre, (Eraerich), Maler, geb. 21. Jan. 1859 in S.-A.-Ujhely, Schüler
der Wiener Akademie, von B. Szeleky, von K.L.Müller und studirte schliesslich
unter Munkacsy in Paris. Von ihm Die Flüchtlinge (1889), „Csärda", PetöQ im
Lager, etc. Bronze-Med. Paris 1889, Med. II. Kl. Budapest.
Reyett, Nicholas, Maler und Baumeister, geb. 1721 in Brandeston-Hall (Suffolk),
t 1804 in London, Schüler von Benefiale in Rom. 1748 besuchte er Neapel, ging
1751 nach Athen, um archäologische Studien zu treiben. Er verweilte bis 1755 in
Griechenland, wurde von Korsaren gefangen genommen und musste sich Loskaufen.
1764—6 besuchte er lonia. Er hatte grossen Einfluss auf die erneuerte "Werth-
schätzung des griechischen Baustils gegenüber dem römischen. Von seinen Veröffent-
lichungen nennen wir: Antiquities of Athens (1762— 94), lonian Antiquities (1769 —
1797, gemeinschaftlich mitChandler und Pars), Baalbec and Palmyra; von seinen
Bauten, die Kirche zu Ayott St Lawrence, Hertfordshire.
R^Tille, Jean Baptist«, Kupferstecher, geb. 1767 in Paris,, t 1825, Schüler von
Berthaolt. Er lieferte Blätter zur grossen „Descrjption de l'Egypte", zur „Voyage
dfi Constantinople" und ähnlichen Unternehmen.
R^Till<»ii, Aim^ Jean, Bildhauer, geb. 1. Juli 1823 in Paris, Schüler von
Lequien. Von ihm Flora und der Frühling (1848 Bronzegruppe), Die kindliche
Furcht (1869 Bronzegruppe), auch Bil(Jtiisse: — Ein George Jules B., geb. in St.
Petersburg, war 1879 als Maler in Paris thätig.
R^TÜlon, Jean Baptiste, Bildhauer, geb. 1819 in Paria, f 23. Dez. 1869 das.,
Schüler von Eeuchere. Von ihm Die Medizin (allegorische Statue an der Fa^ade
des Hotel de Ville, Paris), Der Fries im Foyer des Theätre fnwQais, Die vier
ETangelisten (S. Romain, Ronen), Basrelief (Mus. Blois), Bacchusfest, Lesbia, etc.
- Beroll, Henri Ajitoine, Baumeister, geb. 19. Juni 1822 (n. A. 12. Febr. 1820)
io Aiz (Dep. Bouches-du-Rhone), Schüler der ;ficole des beaux-arts und von Garistie.
Kr liess sich in Nlmes nieder und wurde Regierungsbaumeister der Departements
Bouches-du-Rh6ne, He'rault und Var. Von ihvci das Karmeliter-Seminar in Aix, das
Grabmonument Cart in Nimes, die ungewötaliche Kathedrale zu Marseille, viele
Restaurationen alter Gebäude, etc. Ferner veröffentlichte er ein dreibändiges
Werk über die romanische Baukunst in Südfrankreich. Kr. d. Ebrenleg. 1865,
Offizier-Kr. 1878.
Reroil, Pierre Henri, Maler, geb. 13. Juni 1776 in Lyon, f 19. März 1842 in
Paris, Schüler von David. 1809—30 war er Prof. an der Akademie in Lyon, vor-
dem schon Maler der Dauphine. Er gilt als früher Vertreter der romantischen
Schule, die gegenüber der frostigen antikisirenden Kunst ihrer Vorgänger sich
Anekdoten aus der älteren französischen Geschichte zuwendete und viel Werth auf
Kostümtreüe und sattes Colorit legte. Von ihm Das Tournier in Reims (Mus. Lyon),
Jeanne d'Albret (1819 Fontainebleau), Giotto als Kind (Mus. Gronoble), Befreiung
von Ghristensklaven (Aquarell, Mus. Aix), Der Ring Karls V. (1810, gelangte ins
Luyembourg-Mus.), Philipp Augustus zu St. Denis (1841. Mus. Versailles), Tancred
nimmt Bethlehem ein (1840 ebenda). Er war auch dramatischer Schriftsteller, etc.
Kr. d. Ehrenleg. 1814. Correspond. Mitgl. des InstituLs
Rewich, s. Reuwieh.
Rex, Oskar, Maler, geb. 26. März 1857 in Graz, Scbülei* der Münchener
Akademie und von M. Lieb (Munkaczy), Boulanger und J. Lefebvre in Paris.
Er liess sich in Prag nieder. Dort schuf er eine überaus abgeschmackte und
künstlerisch geringwerthige Folge von 30 Tuschzeicnnungen „Grosssiadtluft". Von
ihm ferner: Ehebrecherin, Im Cafe, etc.
Rex, Rudolf, Graf, Maler, geh 23. Jan. 1858 in Dresden, Autodidakt. Er
liess sich in München nieder und malte Bildnisse, Genrebilder, etc. Von ihm Kartoffel-
schälen, Hans Sachs, etc.
Allgemeines Künstler-Lexicoii. 5. Aufl. i. Band. 4
50 RexDian — Reynolds.
Rexman, s. Raymond.
Rexmon, s. Raymond.
Rey, Arthur de, Maler, geb. vor 1830, f 1849. Er war in Paris thätig. Von
ihm Etienne Pascal und sein Solin Blaise(1848), Die Malstunde (1849), Bildnisse, etc.
— Ein Fräulei.. Am^lie Charlotte Marie R.^ geb. in Paris, Schülerin von Carte ron
Palianti, stellte zwischen 1878 — 80 aquarellirte Landschaften in Paris aus
Rey, Etienne, Maler, Lithograph und Radierer, geb. 28. Jan. 1789 in. Lyon,
f 14. Jan. 1867 das., Schüler von Pillement, Co gel und Revoil. Er wurde
1814 Professor an der Zeichenschule in Vienne, 1821 an der Kunstschule seiner Vater-
stadt. Er malte und zeichnete Landschaften und Ansichten. Ferner lieferte er
Blätter zu den „Monunoents de l'Isere", lithographirte zwei Reiterstatuen Ludwig XIV.,
radierte einiges und schrieb u. A. zwei maltechnische Abhandlungen. Mitgl. d. Akad.
zu Lyon, Med. 2. Kl. 1824.
Rey, Lonis, Maler, geb. 12. April 1816 in Orle'ans, Schüler von Bussance.
Er malte Stillleben, besonders aber decorative Arbeiten, z. B. Die Kuppel der S.
Rochuskirche, Saal des Herrn Watson in London, etc. Er war auch schriftstellerisch
für Kunstzeitschriften thätig,
Rey de Sarlat, Charles, Maler, geb. 16. Jan. 1819 in Paris, f nach 1870,
Schüler von J. Ouvrie. Er malte Landschaften und Auslebten, besonders von
Neapel und Umgegend.
Reijers (Rijjers), Nicolaes, Maler, geb. 1719 in Leyden, f vor 1773 (?), Schüler
von JeromeVanderMeij. Er malte Bildnisse und Genrebilder.
Reijers, Zeger, Baumeister, geh, 1790 in Arnheim, f T- Juni 1857 im Haag,
Schüler von Viervant, weitergebildet in Deutschland, Frankreich und Italien,
1819 wurde er Stadtbaumeister von Haag, Von ihm Die Oranje-Kaserne das.. Das
„Badhuis" zu Scheveningen, Zeichen- und Musik-Akademie im Haag, Ausstellungshalle
das., etc. Mitgl. der Amsterdamer Akademie, der Soc. of British Architects, des K.
Niederländischen Instituts.
Reijgers, Jan Hubert, Maler, geb. 1767 in Gorinchem, thätig in Middelburg.
Er gab Zeichenstunden, malte Bildnisse und besass auch grosses Geschick im Verfertigen
von künstlichen Spielereien aus Papier,
Reyher, Robert, Kupferstecher, geb. 18. Febr. 1838 in Berlin, f 8. Mai 1877
durch Ertrinken in der Havel, Schüler der Berliner Akademie und von Mandel.
Von ihm Maria Mancini (1870 nach P. Mignard), Gräfin Potocka (1872 nach Tonci),
Die Bildnisse von Liszt, Beethoven, Carey, Goethe, etc.
Reymoud, s. Raymond.
Reyn, Jan (Hans) de, Maler, geb. 1610 in Dünkirchen, f 20. Mai 1678 das.,
Schüler von Van Dyck in Antwerpen, den er nach England begleitete und an
seinen Arbeiten bis zu dessen Tode unterstützte. Von ihm Vier Märtyrer (S. Eloi
zu Dünkirchen), Tod des Totila (Englisches Kloster das.), Herodias (Bergues St.
Vinox bei Dünkirchen), Weibliches Bildniss (1637 Mus, Brüssel), Thetis und Peleus
(Mus. Madrid), etc. Viele seiner Bildnisse gehen wahrscheinlich unter Van Dycks
und Anderer Namen.
Reyna, Francisco de, Maler des 17. Jahrhnnderts, geb. in Sevilla, f 1659,
Schüler des F. de Herrer a. Von ihm ein gutes Bild Die Seelen im Fegefeuer in
der Allerheiligen;Kirche seiner Vaterstadt.
Reynart, Edouard, Maler, geb. 1. Mai 1802 in Lille, f 1878, Schüler von
Lienard und Souchon Er war in seiner Vaterstadt thätig, wo er 1842 Direktor
des Museums wurde. Ferner hatte er das Amt eines Akademie- Administrators inne.
Er malte Landschaften, Ansichten, Bäume, ete. aus Frankreich und Italien. Kr. der
Ehrenleg. 1867
Reynell, (Rennell), Thomas, Maler, geb. 1718 nahe Chudleigh in Devonshire,
t 1788 in Dartraouth; Schüler von Hudson in London. Er war die längste Zeit
als Bildnissmaler und Musiker in Exeter, dann in Dartmouth thätig, war aber faul
und nachlässig, so dass er später in grösste Armüth verfiel.
Reynier, Emil, Maler, geb. 11. Dec. 1837 in Nieder-Ingelheim. (Rheinhessen),
studirte an der Karlsruher Kunstschule und der Münchener Akademie. Von ihm
Büssende Magdalene, Waldidyll, Aus dem Bayerischen Hochland, etc.
Reynolds, Elisabeth, s. Walker.
Reynolds, Frances, Malerin, geb. 1729 in Plympton, f 1807 in Westminster
(London), Schwester des Sir Joshua R. Sie malte Miniaturen und copirte die
Gemälde ihres Bruders, dessen Haushalt sie führte.
Reynolds — Heys. 51
Beynolds, Sir Joslina, Maler, geb. 16 Juli 1723 in Plympton bei Plymoutli,
f 23. Februar 1792 in London. Schon als Knabe entwickelte er grosses Talent
zur Kunst und besuchte 1740 das Atelier von Thomas Hudson. Er studirte später
in Rom, Florenz, Venedig und anderen italienischen Städten. Er war 1749 mit
Commodore Keppel nach Italien gefahren. Zurückgekehrt malte er 1753 dessen
Bildniss, das seinen Ruf begründete. In der Sistina hatte er sich einst eine Erkältung
beim Copiren zugezogen, deren Folge Taubheit war. 1768 bei der Gründung der Londoner
Akademie wurde er zum ersten Präsidenten gewählt und wurde im folgenden Jahre
in den Adelsstand erhoben. 1784 folgte er A. Ramsay in der Würde des I. Hof-
malers. In späteren Jahren verlor er sein Augenlicht fast ganz, so dass er auf die
Präsidentschaft verzichten wollte, seine Abdankung wurde jedoch nicht angenommen.
Wenig Malern ist ein so ruhmreiches und äusserlich glänzendes Dasein beschieden
worden wie ihm. Nicht nur, dass ihm fast alle Berühmtheiten Englands seiner
Tage Sassen und er mit lohnenden Bildnissaufträgen überhäuft wurde, mannigfaltige
Ehrungen seitens des Hofes, der Universität, der Städte wurden ihm zu Theil und
schliesslich hat kaum ein Anderer so viel verschiedene bedeutende Männer der
Wissenschaft und der Künste zu seinen engen Freunden gerechnet wie R. 1781 und
1783 besuchte er die Niederlande, hauptsächlich um kritische Studien zu machen,
die er in seinen Akademievorlesungen verwerthete. Diese enthalten zum Theil sehr
richtige und auch heute angesehene Anschauungen. R. hat zwar auch Historien
und Landschaften gemalt, doch ist sein Hauptfach das Bildniss und hat er als
Bildnissmaler in England höchstens Romney als gleichwerthigen Nebenbuhler. Sein
Geschmack, die Eleganz und Grazie seiner Pose, vor allem das hervorragende
Geschick aus dem Bildniss ein Bild zu machen und endlich der interessante Vortrag.
sowie das kräftige, schöne Colorit stempeln ihn zu einem der ersten Maler überhaupt.
Leider machte er wie andere grosse Coloristen auch (z. B. Turner) die unvorsich-
tigsten Versuche mit neuen Bindemitteln, Mischungen etc. in Folge dessen viele seiner
Werke gesprungen, verblasst und sonstwie verdorben sind. Seine literarischen
Werke erschienen in drei Bänden, London 1801, in zwei Bänden, London 1852.
Zu den berühmtesten Gemälden gehören Mrs. Siddons als tragische Muse (London,
Grosvenor House, Replik in der Dulwich-Galerie), Garrick zwischen der Tragödie
und Comödie, Mrs. Abington als komische Muse, Hercules in der Wiege (St. Peters-
burg, Eremitage), Die drei Grazien eine Hymenterme schmückend (Bildnisse, Nat.-
Gal,), „The Snake in the grass" (ebenda, Replik St. Petersburg, etc.), Robinette
(ebenda). Selbstbildniss, (drei verschiedene, ebenda), Muscipula (London, Hollandhouse),
Das Erdbeermädchen (Wallace Mus. London, verschiedene Repliken), Feiina (Samml.
des Earl of Feversham), Ugolino im Hungerthurm, Puck, etc. Ausser in den
genannten Sammlungen findet man noch Bilder von ihm in den Museen zu Dresden.
Eainburgb, Glasgow, Liverpool, London (Nat. Port. Gal., South Kens Mus., Stadt. Gal.
Akademie, Soane Mus., Buckingham Pal. und den zahlreichen Privatsammlungen).
Oxford, in vielen Schlössern des englischen Adels, etc. Etwa 700 verschiedene
Stiche existiren nach seinen Bildnissen, besonders viele der berühmten englischen
Schab- und Punktirstecher. Ueber sein Leben und seine Werke schrieben Knighl
(1798), James Northcote (1818), J. Fadington (1819), Cotton (1856), Leslie und
Taylor (1865), Stephens (1866), Gonway (1868).
ReynoldS; Samuel William, Maler und Kupferstecher, geb. 1773 in London,
t 1835 in Bayswater (London), Schüler von Ho dg es und der Londoner Akademie. Im
Laufe der Zeit wurde er Zeichenlehrer der Töchter König Georgs III. Er verbrachte
zweimal mehrere Jahre in Paris, und arbeitete meist in Schabraanier Seiner Zeit,
namentlich in den 30er Jahren, wurden seine Leistungen auch in Frankreich enthu-
siastisch begrüsst, doch sind sie meist kalt und flach, vielfach auf Stahl geschabt und
können den Blättern der früheren grossen englischen Schwarzkünstler nicht entfernt gleich-
gestellt werden. Von ihm 3 Bde. mit über 300 kleinen Wiedergaben der Bildnisse seines be-
rühmten Namensvetters Sir Joshua R. Einzelblätter nach Bonington, Chantrey, Coignet,
Cosway, Dance, Dawe, Delaroche, Dubufe, Edridge, Fowler, Gericault, Hoppner, Jackson,
Laurence, Luciani, Moreland. Northcote, Owen, Phillips, Rubens, Singletou, Vernet, etc.
ReijntjenS; Henricus Engelbertus, Maler, geb. 4. Juni 1817 in Amsterdam,
t nach 1859, Schüler von Kruseman. Er malte Interieurs und Genrebilder, z. B.
Die Wache, Seemannsherberge, etc. Mitgl. der Amsterdamer Akademie 1855.
Keys, Jenny Augnstine, geb. Allais, Malerin, geb. 1798 in Paris, f nach 1830,
Schülerin ihrer Mutter und von Van Spaendonck. Sie malte Blumen und Frucht-
StUoke in Wasserfarben.
53 Reysek — Rheinbold.
Reysek, Matthias, Baumeister unü Bildhauer, tbätig z^fischen 1475—14^3 in
Prag, wo er den Pulverthurm begaaD. Fern«r von ihm Die Barharakirche in Kutten^
berg, Monument des Bischofs A. Lucianus (Marienkirche in Thein); etc.
Keljsschoot, Anne Marie van, verehel. Deginant, Malerin, geb. WSS in Gent,
t nach 1835, Schülerin ihres Bruders Bieter N. van R., Toxrhter des Emanuel R.
Sie malte" Genrebilder, auch Friese. Von ihr : Matter bei der Wiege.
Reijsschoot, Emannel Pieter Tau, Maler, geh. 13. Dec. 1713 in Gent, f 27. Aug.
1772 das. 1739 wurde er Mitgl. der Malerhrüderschaft. Für die Baudeloo Abtei zu
Gent malte er 1758 Christus, Maria und die 12 Apostel. Von ihm ferner eine Heilige
Familie, etc.
Reijsschoot» F. yan, Maler und Kupferstecher des 18. Jahi-hondefts. Voa ihm
einige gute Blatt nach Teniers, sowie Thierstücke -wohl -nach eigener Zeichnung. Er
hat u. A. auch das Bildniss der Herzogin von Norfolk gemalt.
Reijsschoot, Pieter Jan van, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Gent, f 25.
Februar 1772 das. Er besuchte längere Zeit England und erhielt den Spitznamen
„der Engländer". Von ihm Zwölf Apostel (ehemalige Augustinerkirchc, Gent), Bild-
nisse, etc.
Reijsschoot, Pieter Norbert ran, Maler, geb. 4. April 1738 in Gent, f 12. Febr.
1795 das., Sohn und Schüler desEmanuel Pieter R., auch Pieter Jan v. R.'s, seines
Onkels Schüler. 1770 wurde er Prof. an der Akademie seiner Vaterstadt. Er malte
Historien für S. Bavo zu Gent, wnd andere Kirchen in Flandern. Von ihm femer
Antike Götterversammlung, S, Bemard vor Christus liegend, etc. Er war auch im
Baufach, etc. beschlagen.
Reyt, Conrad, Bildhauer und Elfenbeinschnitzer des 16. Jahrhanderts, aus der
Schweiz, thätig in Brüssel. Er schuf die schönen Sibyllen- an PMUberteTönBavoyen
Grabmal in der burgnndischen Kirche Bourg en Bresse (1511 — 36), die er auch in
Elfenbein copirte.
Reyter, s. Reiter, Bartolome.
RezanoJBT, s. Resanov.
Rhead, Lonis J., Maler und Zeichner, geb. 1858 in Etruria (Staffordshire, Eng-
land), studirte unter Bou langer in Paris und vier Jahre lang an der Kunstschule vom
South Kensington Museum, arbeitete dann für Londoner Verleger und kam 1883
nach Amerika, wo er sich besonders durch seine vortrefflichen Plakate für die New
York World, Century, St. Nicholas (Weihnachten 1894), Harper's Bazar (Nov. 1894),
New York Sun (1895), Lundborgs Perfume, Prang's Easter Publications iind zahlreiche
Andere bekannt machte. Von seinen Gemälden nennen wir Come unto tiwse yellow
sands (1886 zu Shaksperes Sturm).
Rheen, Theodorns Jastinns, Maler des 18. Jahrhunderts, f in Indien, Schüler
VQU Trevisaniin Italien, thätig in Amsterdam. Er erhielt eine Staatsstellung, die
ihn nach Ostindien führte.
Rheidt, Melchior von, Holzbildhauer und Kunstschreiner, geb. vor 1575,^ t
nach 1623, thätig in Köln a. Rh. Er schuf u. A. eine schöne Thür mit Vei:WjBidung
^m Rathhaussaal dort.
Rhein, Nicolas, Kupferstecher und Maler, geb. 1767 in Wien, f 9. Jan. 1819
das., Schüler von Jacobe. Er arbeitete in Schabmanier. Von ihm. Prinz Kaunitz
(nach Duvivier), Prinz Liechtenstein und viele andere Bildnisse,, Venus (nach Vecelli),
Der lauernde Löwe, Der wüthende Stier (nach Casanova), Tigerin (n. Rubens), Andere
nach Hamilton, Kobell, Livens, Ruthardt, J Vernet, etc.
Rheineck, Georg, Bildhauer, geb. 1848 in Neckarsulm. Er lebt in Stuttgart.
Von ilim Am Wasser, etc.
Rheiuemann, Albert Leopold, Maler, geb. 6. Nov. 1833 in Koblenz, Schüler
der Karlsruher Kunstschule, von Gude, Scherres und Steffeck. Er bereiste
Italien und Skandinavien, liess sich in Berlin nieder, war auch Ingenieur nnd Geo-
graph des grossen Generalstabs. R. malte Landschaften, meist Strandscenen.
Rheinfölder, (Rheinfelder-Anspach), Friedrich, Maler und Zeichner, geb.
19. Sept 1838 in Wien, Schüler der Weimarer Kunstschule und von A. Baur und
Ch. Verlat. Er malte Thier- und Genre - Bilder, auch in Wasserfarben. Von ihm
Slars und Venus, Balzender Auerhahn, Tanzfest, etc.
Rheinhold, Hugo Wolfgang, Bildhauer, geb. 26. März 1853 in Oberlahnstein,
Schüler von M.Kruse in Berlin, sowie der dortigen *kademie, nachdem er zuvor ah
Kaufmann in San Francisco (U. S. A.) und Hamburg gelebt hatte. Von ihm Am Wege
(Marmor, Nat.-Gal. Berlin). Das Dynamit im Dienst der Cultur (Hamburg, Nobelhof), etc.
Rheni — Bibault. 53
Rheni, (Rhen), Rcmigius Tan, Maler, geb. 1560 in Brüssel, f 1619. Er be-
reiste Deutschland und wurde ein Pensionär des Grafen von Wolfes. Er malte
Historien.
Rlioden, Johann Martin, s. Roden.
Rhodes, John, Maler, geb. 1809 in Leeds, f ™ Dec. 1842 das., Sohn und
Schüler des Joseph R. Er kam nach London, wo er zwischen 1832 und 1842 auch
in der Akademie ausstellte. Er malte Thierstücke, Bauernstücke etc., schuf auch
schöne Pastell- und Bleistiftzeichnungen.
Rhodes, Joseph, Maler unsere^ Jahrhunderts, f 1854. Er war Autodidakt.
Rhodes, Richard, Kupferstecher jn Linieomauier, geb. 1765, f 1838 in London.
Er arbeitete lange unter Heath ucd lieferte u. A.Blätter für das Werk über die Antiken
Terrakotten des British Museums.
Rhökos, Bildhauer und Baumeister up^ GOO v. Chr. Er war der erste Bau-
meister des HeraeoDs zu Samos, machte durch seinen Rath die Errichtung des
Ephesischen Tempels in sumpfigem Terrain möglich und soll mit Theodoros den Erz-
guss erfunden haben.
Rhoniberg, Hanno, Maler, geb. 1820 (1819?) in München, t 17- Juli 1869 in
Walchsee (Tirol), Sohn und Schüler des Joseph Anton R., weitergebildet an der.
Münchener Akademie unter J. Schnorr, Bernhard und Eububer. Von ihm Die
reisenden Schüler u. A. TMünchen, Neue Pinak.), Der Uhrmacher (Berlin, Nat.
Gal.j, Bittere Medicin (Mus. Breslau), Der zerrissene Stiefel (1860). Der bestrafte
Näscher.
Rhomberg, Josef Anton, Maler, geb. 24. Sept. 1786 in Dornbirn (Vorarlberg),
t 3. Dec. 1868 (1855?) in München, Schüler der Münchener Akademie unter
P. von Langer. Er war in Wien und München thätig und wurde dann Zeichen-
lehrer am Polytechnikum in letzterer Stadt. Viele Bilder von ihm in bavrischen Land-
jtircheu. Von ihm Sibylle (Mus. Innsbruck). Anbetung der Hirten (Frauenkirche,
München), Gemsjäger und Sennerin (1832 Mus. Leipzig^. Taufe Christi (Kirche
;^u Rosenheim), Rebecca am Brunren, etc. Er hat auch Einiges lithographirt und radiert.
Riano, Diego de, Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts, f 1533,
thätig in Sevilla. 1530 entwarf er Pläne für die grosse Sakristei und die de los
Calices, sowie für den Kapitelsaal der Kathedrale zu Sevilla. Alle drei Bauten
wurden angeblich in verschiedenen Stilarten gedacht und nach R.'s Tod von M. de
Gainza ausgeführt.
Rihalta, Francisco de, Maler, geb. zwischen 1550 und 1560 in Castellon de la
Plana (Valencia), f 12. Jan. 1628 in Valencia. Er studirte erst in Valencia, dann die
Classiker in Italien (angeblich angespornt durch die Aussicht auf die Hand der Tochter
seines spanischen Meisters, wenn er selbst als Meister zurückkehrte). Er errang bald
grossen Ruhm, nachdem er in die Heimath zurückgekehrt war, und malte namentlich
viel für das Corpus Christi Collegium in Valencia, darunter als gepriesenstes Werk
„Das Abendmahl". Auch hatte er als Lehrer grossen Erfolg. Von ihm ferner: Christi
Leichnam und Engel (Mus. Madrid), Die verlorene und die gerettete Seele, u. A.
(ebenda), Maria und Johannes kehren vom hl. Grabe zurück (München, alte Pinak.),
Die Himmelfahrt (Mus. Valencia), Johannes d. T. (ebenda), Die unbefleckte Em-
pfängniss, u. A. (ebenda), Christus am Kreuz (St. Petersburg, Eremitage), Joachim und
Anna, u. A. (ebenda). Die Kreuzigung (Oxford, Magdalen College Kapelle) etc., viele
auch in Kirchen von Valencia und Umgegend.
Ribalta, Juan de, Maler, geb. 1597 in Valencia, f 10. Oct. 1628 das., Sohn
und Schüler des Francisco de R., dessen Manier er trefflich nachahmte; so dass
viele seiner Werke als die des Vaters gelten. Mit 18 Jahren schuf er die vorzügliche
Kreuzigung, jetzt im Mus. zu Valencia. Er malte auch viele Bildnisse. Von ihm
ferner : Die vier Evangelisfen (Mus. Madrid), Sänger mit Musik in der Hand (ebenda),
Die Messe des Gregor (zugeschrieben, Dresden, Gal.), Jephtha (St. Petersburg, Ere-
mitage), Marter der Hl. Catharina, u. A. (ebenda), Sa Cecilia (Kloster La Murta,
Valencia), etc.
Ribarz, Rudolf, Maler, geb. 30. Mai 1848 in Wien, Schüler der dortigeo
Akademie und von A.Zimmermann, hielt sich auch in Brüssel und Paris auf. Er
malte Landschaften und Genrebilder aus Tirol, Holland, Venetien, Frankreich, etc.
Ribanit, Athalie, Malerin unseres Jahrhunderts, geb. 1781 in Paris, Schilleriu
von Lafitte, Gemahlin des Jean F. R. Sie malte Landschaften und Bildnisse.
Ribanit, Jeftn Fran<;ois, Kupferstecher, geb. 1767 in Paris, f 1820, Schüler
von Ingo u f. Von ihm Bildniss des Bernardin de St. Pierre (1806 nach Lafitte),
54 Ribault — Ribera.
Napoleon, Die Dornenkrönung (1810 nach Vecelli), etc., auch Platten für das Musee
Royale, für ein Hof-Kostüm-Werk, u. A. m. — Auch sein Sohn Auguste R., stach
in Kupfer, Paris und Oenone (nach A. v. d. Werff).
Ribault, Julie, Malerin, geb. 1789 in Fresnay (Dep.Sarthe), f nach 1838, Schülerin
von Lafitte. Sie malte Bildnisse und Genrebilder, z. B. Weihopfer an Esculape
(1810), Mignard malt Madame de Maintenon (1827), Piron am Hafen von Auteuil, etc.
Med. 2 Kl. 1824. — Ein Auguste Louis FrauQois R., geb. in Paris, war zwischen
1831 und 1865 als Kupferstecher thätig.
Ribbrol, Louis Fran(:;ois Hippolyte, Maler, geb. 30. Aug. 1839 in Blois CDep.
Loir-et-Cher), Schüler von Couture. Er liess sich m Orleans nieder. Von ihm
Das Pressoir-Vert (Landschaft, Mus. Orleans), Die Rollin-Quelle bei Orleans (1877),
Ansicht von Grey, etc.
Ribellier, Nicolas, Bildhauer des 18. Jahrhunderts. Er wurde 1726 ausser-
ordentHches Mitglied der Akademie auf Grund einer Terracotte, brachte es aber
nie zum ordentlichen Mitglied.
Ribera, Carlos Luis, Maler, geb. 1812 in Rom von spanischen Eltern,
t 14. April 1891 in Madrid, Sohn und Schüler des Juan Antonio R., dann Schüler
von Delaroche zu Paris. Er malte geleckte geschichtliche Darstellungen, z.B. die
Deckenbilder im Saal der Cortes zu Madrid. Med. 3 Kl. 1839, 2. Kl. 1845.
Ribera, Juan Yinceute, Maler des 18. Jahrhunderts thätig in Madrid. Werke
von ihm in der Kuppel der S. Felipe el Real-Kirche, der La Victoria-Kirche (zwei
Bilder aus dem Leben des Hl. Franz von Paula), etc. Er wurde 1725 vom Rath
zu Castilien zu einem der offiziellen Bilderschätzer ernannt.
Ribera, Jusepe de, geu. Lo Spagnoletto, Maler und Kupferstecher, geb. 12.
Jan. 1588 in Jativa (Valencia), f 2. Sept. 1652 auf dem Posilipp bei Neapel wohin
er sich krankheitshalber zurückgezogen hatte; Schüler von Ribalta in Valencia.
Er besuchte dann Rom, wo er nach Entbehrungen die Gunst eines Kardinals gewann,
doch bald darauf verzichtete, da er selbst den Stachel der Armuth für sich als nöthig
hielt. Hier studirte er unter M. A. Amerigi, wurde einer dessen bester Schüler,
brach aber mit ihm und verliess Rom. Nach wechselreichen Jahren, während der
er Soldat und algerischer Galeerensklave gewesen sein, auch Parma besucht haben
soll, liess er Sich in Neapel nieder, wo er einer der Häupter der naturalistischen
Schule wurde, eine reiche Heirath machte, und mit einigen Genossen (Corenzio,
Caracciolo, etc.) eine Malertyrannis errichtete, die verschiedenen Mitgliedern der
Carracci-Schule übel mitspielte und sie aus Neapel vertrieb. Er wurde vom neapoli-
tanischen Hof hochgehalten, wurde 1630 Mitglied der Lukasgilde, und erhielt 1644
vom Papst den Christusorden. Er war vielfach für die Jesuiten thätig. R. liebte
den extremen Realismus, scheute nicht vor abschreckenden Vorwürfen, elenden
Modellen zurück,, schwelgte in Marterscenen und brachte gern heftige Licht- und
Schatten-Kontraste an. Voll Energie und Kraft hat es ihm oft an Mass und Ein-
fachheit gefehlt. Gemälde von ihm in den Museen und Galerien zu Berlin, Dresden,
Dublin, Dulwich, Edinburgh, Florenz (Pitti und Uffizi), Frankfurt a. M. (Städelsehes
Inst.), Genua (Pal. Briguole), Glasgow, Hampton Court, London, Madrid, Montpellier,
München (alte Piuak.), Neapel (Mus. und San Martino), Paris (Louvre), Parma, Rom
(Quirinal, etc.), Salamanca (Augustinerkloster), St. Petersburg, Turin, Wien, etc.
Ganz vortrefflich ist auch R. als Radierer; wir nennen: Schindung des Hl. Bartho-
lomäus, Der Dichter, S. Hieronimus, Don Juan d'Austria, Silen, Zeichenstudien, etc. —
Seine Tocher und Schülerin Maria Bianca R., war ebenfalls Malerin. Sie war auch
eins seiner Hauptmodelle. Die Geschichte ihrer Verführung durch Don Juan d'Austria
und die hierdurch hervorgerufene Beschleunigung des Todes ihres Vaters gilt jetzt
als Erfindung.
Ribera, Luiz A., Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Sevilla, wo er 1668
die Akademie mit begründen half.
Kibera y Fernaudez, Juan Antonio, Maler, geb. 17. Mai 1779 in Madrid, f
16. Juni 1860 das., Schüler von Bayeu und der San Fernando-Akademie, dann von
David zu Paris. Er besuchte Rom und wurde 1811 Hofmaler Karls des IV. Von 1835
au lebte er in Navalcarnero, wurde 1838 Professor und später zweiter Direktor
des Museums zu Madrid. Von ihm Cincinnatus (Mus. Madrid), Wamba (ebenda),
Nachmittag, Abend, Sommer und Herbst (ebenda), Christus mit der Dornenkrone
(Schloss Aranjuez), Die Auferstehung (das.), Kardinal Ingranzo (Toledo, Kathe-
drale), etc. Mitglied der San Luca Akademie; 1820 Ehrenmitglied der S. Fernando-
Akademie.
Ribet — Ricchi. 55
Bibet. Jean Constantin, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Cherbourg, f
24. December 1858 in Paris, Schüler von Forestier. Er. war als Restaurator im
Louvre thätig. Von ihm Gefecht des Schiffes „F'ormidable" (1808j, Gefangennahme
von zwei englischen Fregatten, von französischen Fregatten, etc.
Ribolt, Wilhelm Wilken, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig um 1700 in
Deutschland. Ein Bild mit trinkenden Kriegern von ihm beündet sich zu Kopenhagen.
Ribon, Fr.,. Maler ucsöres Jahrhunderts, geb. 1790 in Paris, Schüler von
Baltz. Er malte meist auf Porzellan.
Ribot, Augnstin Theodule, Maler und Radierer, geb. 8. Aug. 1823 in Bxeteuil
De'p. Enre), f 11. Sept. 1891 in Colomhes (De'p. Seine), Schüler von G.laize. Er malte
erst Stillleben, dann Genrebilder (Kirchenstücke. Strassenscenen, etc.), Historien und
zuletzt Köpfe in der Art Piiberas, mit besonderer Betonung des Gegensatzes von
Licht und Schatten. Von ihm Jesus im Tempel (Gal. Luxembourg, Paris), S. .Se-
bastian (1865 das.), Der barmherzige Samariter (1870 das.),. „Le supplice des coins"
(Mus. Ronen), Caharet Normand (1875), etc. Von Radierungen nennen wir „üne
grande doukur, „Scenes Culinaires", kleine Bildnisse, etc. Med. 1864, 1865, 8. KI.
1878; Kreuz d. Ehrenleg. 1878. — Sein Söhn Gerinain Tüeodnle Clement R., geb.
In Paris und Schüler von ihm und von Vollon war ebenfalls Maler. — Louise
Aimee R.j Tochter und Schülerin des Theodule August in R. (?), geb. in Fonten-
nay-aux-Roses (Dep. Seine), malte Stillleben und Genrebilder.
Rieamatore, s. Nanni.
Rieard, Auguste, gen. de Montferrand, Baumeister, geb. 24. Jan. 1788 in
Chaillot (Dep. Seine), f H- Jo-ü 1858 i" St. Petersburg, Schüler von Percier und
Fontaine. Er war am Bau der Madeleine betheiligt; 1813 trat er in die Ehren-
garde, welche er erst nach der Schlacht bei Leipzig verliess. Von 1816 ab war er in
Russland thätig, wurde Kabinetsbaumeister und mit dem Bau des jetzigen Kriegs-
ministeriums vorn Prinzen Lobanow beauftragt. Er vollendete die St. Isaaksldrche
(an der er 40 Jahre arbeitete), baute die Alexandersäule, schuf Jahrmarktsbauten in
Nishni Nowgorod und leitete die Aufstellung der grossen Glocke im Kreml zu Moskau
(1829). Sein letztes Werk, ein Reiterstandbild Nikolaus II., vollendete er nicht. Er
veröffeutlicnte auch Werke über die Isaakskircbe uud das Alexandermonument.
Ricard, Lonis Gustave, Maler, geb. 1. Sept. 1823 (nach A. 1824) in Marseille,
t 24. Jan 1873 in Paris, Schüler von Auber in Marseille und Cogniet in Paris.
1847 besuchte er Italien, später England. Er bildete sich hauptsächlich an den alten
Meistern, die er nachahmte, und wurde der heutige van Dyck genannt. Seine Färbung
wurde äusserst ruhig und verfeinert. Von ihm Selbstbildniss (Mus. Luxembourg),
Paul de Musset (ebenda), Bildniss des Grafen Harispe (Mus. Versailles), Bildniss des
Diodore Rahoult (Mus. Grenoble). Bildniss ües Malers Emile Loubon (Mus. Marseille),
Bildniss des M. A. Bruyas (Mus. Montpellier), etc. Med. IL Kl. 1851. I. Kl. 1852.
Seine Biographie von Paul de Musset (Paris 1873).
Ricca, Bernardo, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Cremona. Um 1512
malte er im dortigen Dom.
Ricca, Claudio, Bildhauer, geb. 9. Nov. 1828 in Rom, Schuld der Akademie
in Neapel, wo er sich niederliess, nachdem er lange Zeit in Paris tnätig gewesen
war. In den 70er Jahren hat er nochmals Paris besucht. 1848 nahm er an der
Bewegung Theil und wurde gefangen genommen. Er wurde zuletzt Prof. der Zeichen-
kunst und Skulptur an den Bürgerschulen in Neapel. Von ihm Die 4 Evangelisten
(S. Severin (?) in Toulouse), Francesca da Rimini (Marmor 1877), Basrelief (S. Cusiello
Kap. in Castellamare), La Lora (Marmorbüste), etc. — Ein Pasqnale R. stellte seit
1883 in Italien Genrebilder und Landschaften aus. — Ein Prospero R., geb. in
Saluzzo, stellte seit 1872 in Italien Landschaften und Stillleben aus.
Ricca, Pietro, Maler, geb. 6. März 1838 in Saluzzo (Piemont), Er war erst
Jurist, ehe er sich der Landschaftmalerei widmete, die er zu Turin ausübte. Von
ihm Umgegend von Turin, Umgegend von Bussoleno, etc., auch einige Genrebilder.
Riccardi, Bernardino, Maler, geb. 19. M&rz 1814 in Parma, f. 20. Oct. 1854,
Schüler von J, B. Borghesi, auch in Rom gebildet, wo er u. A. viel aquarellirte.
Das Mus. seiner Vaterstadt besitzt ein Selbstbildniss und zwei andere Werke von ihm.
Riccardi, Luigi, Maler, geb. 1807, f 29. Juni 1877 in Mailand. Er wurde
Prof. an der Brera und malte eflfektvolle Marinen etc., z. B. Sturm auf dem
Corner See.
Biechi, Pietro, gen. II Lacchese, Maler, geb. 1606 in Lucca, f 15. Aug. 1675
in Udine, Schüler von Fassignano, später von Guido Beul, ahmte auch Liberi
56 Üicchini — Ricci.
in Venedig nach. Er reiste durch Italien und Frankreich. 1663 war er in Venedig
thätig. Von ihm Die Verlobung der Hl. Katharina (Gal. Dresden), Die Reuige Mag-
dalene (Mus. Wien), Zwei Altarbilder (S. Francesco zu Lucca), Anbetung der Könige
(S. Pietro a Cästello zu Venedig), etc.
Bicchini, Francesco Maria, Baumeister des 17. Jahrhundorts, thätig in Mailand.
Er war Baumeister des Cardinais Federico. Von ihm die reiche gothisirende Mittel-
fagade des grossen Hospitals zu Mailand 1624 und der Barockhof das., der pracht-
volle Säulenhof des Pal. Brera das., ferner Entwürfe zu dem Pal. Annoni, Durini
und der Kirche S. Giuseppe. Eine Sammlung seiner architectonischen Zeichnungen
hei dem Herzog von Litta. — Auch sein Sohn sowie sein Enkel Francesco R., f
1710, waren tüchtige Baumeister.
Ricchluo, Francesco, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Brescia, thätig um
1568. Er hatte T. Vecelli studirt und ahmte meist Moretto nach.
Ricci, Antonio, s. Barbalunga.
Ricci, Artnro, Maler, geb. 19. April i854 in Florenz, Schüler von Tito
Conti das. Von ihm Hocbzeitsschmauss, Der Kuss, Blindekuh, etc.
Ricci, Camillo, Maler, geb. 1580 in Ferrara, f 1618 das., Lieblings-Schüler
von J. Sears ello, dem er aber nicht gleichkam. Von ihm: S. Vincenzo (Dom zu
Ferrara), Sa. Margherita (ebenda), Verkündigung (S. Spirito, das.), Die Wunder des
Hl. Nicolaus (Deckengemälde, S. Niccolo, das.)^ Tod des Andrea Avellino (Theatiner-
kirche, das.), etc.
Ricci, Domenico, s. Riccio Domenico del.
Ricci, Feliee del, s. Riecio, Feiice del.
Ricci, GioTanni Battista, Maler, gen. Da Novarra, geb. 1545 in Novarra,
t 1620, Schüler von Raffaellino da Reggio in Rom. Sixtus V. soll ihn im
Lateran und in der Va.ikanbibliothek beschäftigt, später zur Aufsicht über die Gemälde
iA Pal. Monte Cavalle eingesetzt haben. Auch für Clemens VIII. war er thätig. Von
ihm Die Heimsuchung (Fresko: Sa. Maria Maggiore, Rom), Himmelfahrt (desgl.),
Himmelfahrt Mariae (desgl.), Bilder aus der Passion und dem Marienleben (Fresco:
S. Marcello, Rom), S. Silvester weiht die Latcransbasilika ein (Laterankirche,
das.), etc. R. soll auch in Kupfer gestochen haben.-
Ricci, Giovanni Pietro, s. Giampietrino, mit dem er muthmasslich identisch ist,
Ricci, Mareo, Maler und Radierer, geb. 1679 (1676? 1680?) in Cividal di
Belluuo, t 1729 in Venedig, Schüler seines Oheims Sebastiano R. Er malte meist
Landschaften mit römischen Ruinen und dergl. nach Zeichnungen, die er auf einer
Romreise gemacht hatte. 1710 besuchte er England, wo er längere Zeit thätig war.
Der Wasserfall (Gal. Venedig), Sturzbach, u. A. m. (ebenda), Landschaft mit
S. Hieronymus (Gal. Dresden), Winterlandschaft (ebenda), Landschaft mit Rund-
tempel und 7 Andere (ebenda), Andere in den Gal. zu Turin, Wien (auch Gal. Liechten-
stein), etc. Von Radierungen nennen wir Landschaftsfolge (20 Bl.), Heerde aus dem
Stall gehend, Das Dorf, Der Felsen, Die Eremiten, etc.
Ricci, Natale, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Fermo, Schüler von
Maratti. — Ein IJbaldo R. wird ebenfalls als Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in
Fei-mo und Schüler Marattis, angeführt.
Ricci, Pietro, s. Oianipietriuo, mit dem er muthmasslich identisch ist.
Ricci, (Rizzi), Sebastiano, Maler, geb. 1659 (1660?) in Cividal di Belluno,
t 15. (13. ?j Mai 1734 in Venedig, Schüler von F. Cervelli in Venedig und AI.
Magnasco in Mailand. Auch in Bologna und Rom gebildet." Noch jung arbeitete
er in verschiedenen italienischen Städten, und wurde dann nach Wien-Schönbrunn
berufen, um das kaiserliche Schloss zu schmücken. Darauf kam er über Venedig nach
London, wo er 10 Jahre verblieb und viel malte, darunter für den Herzog von Port-
land ein Abendmahl, auf dem er sich selbst in modernem Gewand anbrachte. Er
ahmte mit Erfolg bald Allegri, bald Barbieri, bald Caliari nach, und malte ausser-
ordentlich leicht, wenn auch oft recht charakterlos. Von ihm Himmelfahrt und 2 Andere
(Gal. Dresden), Christus erscheint den Hl. Frauen (Venedig, Akademie), Tod der
Poljrxena u. A. (Paris, Louvre), Andere in den Gal. zu Bordeaux, Floreni, Hampton
Court, London, Modena, Schieissheim, Turin, Wien (Gal. Liechtenstein), etc., in vielen
Kirchen zu Venedig, Padua (S. Giustina), Bergamo (S. Alessandro), etc.
^ Ricci, Stefano, Bildhauer unseres Jahrhunderts, geb. 1790 in Florenz, Schüler
des I. Spinazzi. Von ihm Skotnicki - Denkmal (Sa. Croce, Florenz), Signorini-
Denkmal (das.), Pignotti-Denkmal (Pisa, Campo Santo), Denkmal des P. Mascagni
(Siena, Dom), Dante-Denkmal, eto.
Ricciani — Kichard. 57
Biccianl, Antonio, Kupferstecher, geb. 1775 in Rom, f nach 1826. Er schuf
in Linienmanier u. A. Judith (nach P. Benvenuti), Der Tod des Priam (nach dems.),
Darstellung im Tempel (nach Carauccini), Magdalena (nach L. da Vinci ?) Galathea
(nach R. Santi).
Riccianti, Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Florenz, Schüler
von Dandini. Er malte Historien.
Ricciardelli, Gabriele, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig um 1743, Schüler
Ton Van Bloemen. Er malte Marinen und Landschaftea und war am Hof Carlos
in Neapel thätig.
Ricciarelii, Daniele, gen. Daniele da Volterra, Maler, Bildhauer und Erz-
giesser, geb. 1509 in Volterra, f 4. April 1566 in Rom, Schüler von G. A Bazzi,
später von Peruzzi. Noch jung kam er in Rom zu Perino del Vaga und end-
lich zu Buonarotti in die Lehre. Letzterer hat :hn äusserlich und vielleicht auch
künstlerisch unterstützt bei seinem Hauptwerk, an dem er 7 Jahre lang arbeitete,
bei den Fresken in der Orsini - Kapelle der Trinitä, de' Monti-Kirche. Die Bilder'
stellen die Geschichte des Kreuzes dar, und die Kreuzabnahme (bei der man be-
sonders auf Buonarrottis Beihilfe schliesst), galt einst als das Hauptwerk- Roms, das
nach R. Säntis Transfiguration entstanden sei. 1547 folgte R. dem P. del Vaga in
der Oberaufsicht über die Werke im Vatikan, und Paul III. liels ihn von P. del Vaga
begonnene Arbeiten zu Ende führen. Un^er Julius III. verlor er sein Amt und widmete
sich meist der Skulptur. Er kam u. A. nach Florenz kehrte dann nach Rom zurück,
wo er im Auftrag Pauls IV. die nackten Körper auf Buonarottis Jüngstem Gericht,
mit Draperien bemalte und dadurch den Spottnamen ,11 Bracchettone" = Der Hosen»
niacher errang. Nächst den Bildern der Orsini-Kapelle ist sein Kindermord (für
S. Peter gemalt, jetzt in den Uffizien zu Florenz), sein schönstes Gemälde. Von ihm
ferner Bilder aus dem Marienleben (S. Trinita de' Monti, Rom), Bacchustriumphzug
(Farnesina, das.) Taufe Christi (S. Pietro in Montorio, das.), Kreuzabnahme (Mus.
Madrid), David und Goliath (Louvre, Paris), Enthauptung des Täufers (Gal. Turin),
Sa. Petronilla (Dom, Lucca: zweifelhaft), etc. — Von plastischen Arbeiten werden
genannt mehrere Statuen für S. Lorenzo zu Florenz unter Buonarrottis Leitung und
das Pferd zu einem Henri IV.-Denkmal für Catharina de' Medici (jetzt unter Louis XIII.
auf der Place Royale zu Paris).
Riccio, Andrea, s. Brioseo.
Riccio, Autonello, Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1575, Sohn und wohl
Schüler des Mariano R., in dessen Weise er arbeitete.
Riccio, Bartolommeo, s. Neroni.
Riccio, (Ricci), Domenico del, gen. Brnsasorci, Maler, geb. 1494 in Verona,
t 1557, Schüler von G. Pippi dei Gianuzzi in Mautua, auch durch Studium der
Werke Barbarellis und T. Vecellis in Venedig, endlich Buonarottis ge-
bildet. Von ihm Kuppel und andere Fresken (S. Stefano, Verona), Facadenmalereien
(Pal. Murari della Corte, das.). Die grosse Cavalcade Karls V und Clemens VII. in
Bologna (Pal. Ridolfo, das.), Phaeton (Pal. zu Mantua); Andere Werke in den
Kirchen S. Rochus, Sa. Maria in Organe, S. Fermo und S. Giorgio in Braida, alle
zu Verona, etc.
Riccio, (Ricci), Felicc del, gen. Brnsasorci, Maler, geb. 1540 in Verona, f
1605, Schüler seines Vaters Domenico R. und von Ligozzi in Florenz. Von ihm:
Christus an der Säule (Gal. Venedig), Die Dreieinigkeit, S. Sebastian (ebenda), Sa.
Helena (Sa. Helena, Verona), Schmiede Vulkans (Samml. Gazzola, das. ?), Sieg der
Veronesen bei Desenzano (Mus. Verona); Andere in Kirchen Veronas, etc.
Riccio, Mariano, Maler, geb. 1510 in Messina, Schüler von Franco und
später von Caldara, den er nachahmte.
Ricciolini, Niecola, Maler des 17. Jahrhunderts, g«b. 1637 in Rom, Schüler
von P. Berrettini. Er lieferte gegen Franceschini Cartons für Mosaiken im Vatikan
ein. Von ihm Kreuzigung Petri (Mosaik, Rom), Kreuzabnahme, etc.
Ricciolino, Miclielang:elo, Maler, geh. 1654 in Rom, f 1715 das. Sein Selbst-
bildniss befindet sich in den Uffizien. Von ihm ferner Werke in S. Lorenzo in Pis
cibus und Sa. Maria in Campitelli zu Rom, sowie in dortigen Privatsammlungen.
Kicco, Bernardo, s. Bicoa.
Bice, William Morton Jackson, Maler, geb. 1854 in Brooklyn (N. Y., ü. S. A.),
Schüler von J. C. Beckwith und von Carolus Duran in Paris.
Richard, Maler des 13. Jahrhunderts, führte 1270 Glasmalereien für den Chor
des Doms zu Tours aus.
58 Richard — Richard-Cavaro.
Richard, Charlotte Josephine, geb. So hier, Malerin unseres Jahrhunderts,
geb. 1791 in Paris, Schülerin von Chaudet und Ducq. Sie malte Bildnisse und
Genrebilder. — Ein Alfred Pierre R., geb. in Paris, Schüler von Cogniet, war
Bildhauer und stellte zwischen 1867 und 1882 in Paris aus. — Ein Antoine R.,
<ieb. in Chälons-sur-Saöne (Dep. Saöne-et-Loire), Schüler von Cogniet, malte zwischen
1859 und 1880 Landschaften und Genrebilder. — Eine Christine R., geb. Souchon,
geb. in Paris, war Schülerin von Roussel und A. Loyer, copirte Bilder nach
Baudry auf Email und Porzellan und malte Bildnisse. Thätig um 1865. — Ein
Edinond Camille R., geb. in Neauphle-le-Chäteau (Dep. Seine-et-Oise), Schüler von
Normand und Cabanel, war um 1880 in Paris als Maler thätig. — Ein Eugene R.
malte von 1833—47 in Paris auf Porzellan. — Ein Felix R., geb. in Nantes, Schüler
von Jouffroy, war in Paris als Bildhauer zwischen 1872 und 1880 thätig. Med.
3. Kl. 1880.
Richard, Ernst Heinrich, Maler, geb. 28. Febr. 1819 in Karlsruhe, studirte
dort, in Mannheim und in München. Er wurde 1846 Hofmaler, später Oberinspektor,
1893 Direktor an der Galerie zu Karlsruhe. Er malte Thierbilder, z. B. Rinder-
heerde am Wasser (Gal. Karlsruhe), Der ruhende Ackersmann, etc. Ritterkreuz
I. Klasse.
Richard, Flenry Fran<joIs d. J., Maler, geb. 25. Febr. 1777 in Lyon, f
14. März 1852 (n. A. 1842?) in EcuUy (Dep. Rhone), Schüler von David. Er
■wurde das Haupt der älteren Romantik zu Lyon und 1825 Direktor der dortigen
Kunstschule. Von ihm Vert-Vert (Mus. Lyon), Montaigne besucht Tasso (1822
ebenda), Die Herzogin von Montmorencv im Kloster von Moulins (ehemals im Mus.
des Luxembourg), Die Einsiedelei von Vaucouleurs (desgl.), etc. Andere gelangten in die
ehemalige Galerie des Prinzen Eugen von Beauharnais in München. — Ein Fran<jois
R., geb. in Paris, Schüler von Frl. Perlet, malte zwischen 1840 und 1864 in Paris
auf Porzellan. — Ein Felix Pierre R., geb. in Cronche (Dep. Isöre), Schüler von
Jouffroy, war als Bildhauer in Paris um 1880 thätig. — Eine Mme. Hortense R.,
geb. in Paris Schülerin von D. de Cool und J. Bertrand, war Porzellanmalerin
und stellte zwischen 1875 und 1882 in Paris aus. — Ein Irene R., geb in Lyon,
und thätig dort um 1865, malte Historien und Bildnisse. — Ein Joseph E., geb. und
thätig in Paris, malte zwischen 1866 und 1878 Favencen u. dgl. auf Porzellan. —
Ein Jules R., geb in Paris, Schüler von T. Do not, war Bildhauer und zwischen
1870—82 thätig. — Ein Louis R. stellte zwischen 1839 und 1848 Bildnisse in Paris
aus. — Eine Louise Aurelie R., geb. in. Orleans, Schülerin von Cot, Robert
Fleury, A. S erre , Mdme. Cool und Frl. Burat, malte um 1880 in Batignolles bei
Paris in Email und auf Porzellan. — Eine Melanie R., geb. Mozin, geb. in Paris,
Schülerin von Ä. Richard, war Bildhauerin. Zwischen 1868 und 1876 stellte sie
Bildniss-Medaillons, etc. aus. — Eine Octavie R., geb. Ricois, geb. in Paris, Schülerin
von L. Cogniet, malte um 1865 Pastelle. — Ein Pierre Louis R., geb. in Bercy-
Paris, Schüler von Cogniet, malte Genrebilder, Historien und Landschaften, und
stellte zwischen 1861 und 1880 in Paris aus.
Richard, Pierre Olirier Joseph, Maler, geb. 3. Juni 1801 in Rennes, Schüler
von. Gros und der Ecole des beaux arts.
Richard, Theodore, Maler, geb. 24. Nov. 1782 in Millau (Dep. Aveyron), f
10. Dec. 1859 in Toulouse (Dep. Haute-Garonne), Schüler von Bertin, Aubry und
Ingres. Er stand längere Zeit als Geometer in Staatsdiensten. Durch Brascassat,
den er später adoptirte, wurde er ganz der Kunst zugeführt. Von ihm 3 Land-
schaften (Mus. Bordeaux), Ziehende Heerde (ebenda), Wald in den Bergen mit
Schafen (Mus. Orleans), Eine Farm in der Umgegend von Pau (Mus. Montpellier),
Ansicht d. Stadt und des Schlosses von Pau (ebenda), Die Holzhauer (Mus. Toulouse),
Die Tränke (ebenda), Eichenstudien (Sepiazeichnungen, ebenda). Med. 2. Kl. 1831,
Kreuz der Ehrenleg. 1854. Seine Biographie von E. Negrin, Toulouse 1857. —
Ein W. R. in Paris war Maler und stellte 1836 Landschaften in Aquarell aus. —
Eine Mdme Pauline R.-Bonfife, geb in Paris, Schülerin von Frl. D ubois-Davesne
und von A. Millet, war Bildhauerin und stellte 1878 u. 79 Bildnissbüsten aus.
Richard-Cavaro, Charles Adolphe, Maler, geb. 20. April 1819 in Vernon
(Dep. Eure), Schüler von Ingres, L. Cogniet und der Ecole des beaux-arts. Von
ihm Die Verbannten (1849 Mus. Besangon), Eine Bacchantin (1844), Frühlingsabend,
Venezianisches Lied (1880), Bildnisse, Aquarelle, auch Copien nach alten Meibtern.
— Eine Mdme R. Gallois, Malerin, geb. in Lorieut (Dep. Morbihan), Schülerin von
Co roll er, malte Landschaften und stellte zwischen 1878 uud 1880 in Paris aus.
Richard! — Richardson. 59
Ricbardi, Pietro de, Holzschnitzer des 16. Jahrhunderts, aus Ferrara,
vollendete 1519 das herrliche Chorgestühl des dortigen Doms, jetzt leider beinahe
zerstört.
Richards, Emma, s. Gfaggiotti-Richards.
Richards, John Inigo, Maler, geb. vor 1750, f 1810 in London Er half
die dortige Akademie begründen, deren Sekretär er 1788 wurde. Er malte lange
für das Covent - Garden Theater Coulissen. Seine Oelgemälde stellten meist alte
Ruinen dar. R. hat auch den Lionardo-Carton der Akademie restaurirt.
Richards, Thomas Addison, Maler, geb. 3. Dec. 1820 in London, kam jung
nach Amerika und war 1843—47 Schüler der New-Yorker Akademie, deren Mitglied
und Sekretär er wurde. Er wurde der erste Direktor des Cooper-KunsUnstituts für
Frauen, sowie Professor der Kunst an der Universität in New-York. Von Ihm Der
pingmanbach in Pennsylvania, Im Thal des Wallkill, Am Thuner See, Chatsworth
in England, etc. Ferner schuf er viele Illustrationen für Appleton, Harper, etc.
Mitgl. der Amerikanischen Nation -Akademie.
Richards, William Trost, Maler, geb. 14. Nov. 1833 in Philadelphia (U. S. A.),
Schüler von P. Weber das., meist aber Autodidakt. Er machte Studienreisen
nach Florenz, Rom, Deutschland, England und Paris und Hess sich 1856 in Phila-
delphia nieder. Die Corcoran Galerie in Washington besitzt von ihm Bucht im Staate
New-Jersey, die Akademiesammlung in Philadelphia Das Glockenboje die Kunsthalle
zu Hamburg Trebarwitch Strand an der Küste von Cornwall. Aquarelle von ihm
im Metropolitan Museum zu New - York und im Lyceum zu Vassar. Med. 1876
Philadelphia, Bronze- Med. 1889 Paris; Ehrenmitglied der amerikanischen National-
Akademie.
Richardson, Charles James, Baumeister, geb. 1806, f 20. Nov. 1871 in
London, Schüler von Sir J. Soane. Von ihm das Haus des Earl of Harrington
Privathäuser in Kensington, etc. Er interessirte sich besonders für Baukunst und
Innendecoration z. Zt. der Kgn. Elisabeth und veröffentlichte „Architectural Remains
of the time of Elisabeth und James I. (1840), Studies iu Ornament (1848), Heating
und A^'entilatiou (1856), The Englishman's hörne from cottage to castle (1871), Old
title pages", etc.
Richardson, Frank Henry, Maler, geb. 1859 in Bostoii (Mass., ü. S. A.),
Schüler von Boulanger und Lefebvre in Paris. Er liess sich in seiner Vaterstadt
nieder, wo er u. A. als Lehrer thätig war. Von ihm Betende Wittwe in der
Bretagne, etc.
Richardson, Jonathan d. Ae., Maler, geb. 1665, f 28. Mai 1745 in London,
Schüler von John Riley. Es gelaug ihm, neben Kueller sich einiges Ansehen zu ver-
schaffen, und hatte er besonders nach dessen Tod als Bildnissraaler grossen Erfolg.
Der Nachwelt ist er als Kunstschriftsteller besser im Gedächtniss geblieben, denn als
Maler. Ein Bildniss von ihm besitzt die Nat. Gal., 6 die Nat. Portr. Gal. zu London.
R. hat auch Einiges radiert, z. B. Johannes d. T. als Kind, Xenocratesbüste, Milton,
Pope, und andere Bildnisse, etc. Von seinen Schriften nennen wir: Theorie der
Malerei, Der Kenner, üeber Italienische Kunstdeukmäler, Ueber Milton's Verlorenes
Paradies (die letzten zwei gemeinschaftlich mit seinem Sohn).
Richardson, Jonathan d. J., Maler, geb. 1694, f 1771 in London, Sohn und
wahrscheinlich Schüler des Jonathan R. d. Ae., malte als Liebhaber Bildnisse,
z. B. das des Dichters M. Prior, und half dem Vater bei seiner literarischen
Thätigkeit.
Richardson, Mrs. Mary C, Malerin, geb. 1848 in New-York, Schülerin von
Rimmer und an der Kunstschule das., sowie an der Zeichenschule in San Francisco
unter V. Williams. Sie liess sich in New-York nieder. Von ihr Der Meister,
Orangen, Frühlingslilien, etc.
Richardson, Thomas Miles, Maler und Kupferstecher, geb. 15. Mai 1784 in
Newcastle-on-Tyne, f 7- März 1848 das., widmete sich 1813 ausschliesslich der
Kunst, nachdem er zuvor Kupferstecher, Kunstschreiner und Schullehrer gewesen war.
Er malte Landschaften in Oel und Aquarell, und gab 1816 ein Werk mit Aquatinten
über Newcastle, 1833 eins mit Schabkunstblättern über die Burgen an der Englisch,
Schottischen Grenze heraus, die beide jedoch nicht vollendet wurden. Von ihm
ferner Flussbild (Gal. Dublin), Lago Maggiore (Gal. Liverpool), Schweizer Ansicht
(das.), Der Loniond Berg (Aquarell, S. Kensington Mus.), etc. — Sein Sohn Thomas
Miles R. d. J., malte ebenfalls Landschaften iu Aquarell, von denen das S. Ken-
sington Mus. acht besitzt.
60 Richart — Richomme.
Riebart, s. Lamarre.
Bicharte, Antonio, Maler, geb. 1690 iu Yeclä, f 1764, Schüler von Senen
Vila in Murcia und Menendez in Madrid. Er war in Valencia thätig, wo er viel
Anklang fand und besonders Gildefahnen für Umzüge schuf.
Ricliiiiid, Josepli, Maler, geb. vor 1825 in Aix (Dep. Bouches-du-Rhone), f nach
1854, Schüler von P. Delaroche. Von ihm Interieur der Kapelle in Saint-Mery
(1855 Mus. Aix), Bildniss des Luce Michel (ebenda), Die Grablegung (Skizze,
ebenda). Die Kommunion (1848 für das Taufbecken der Kathedrale zu Aix), etc.
Med. 2. Kl. 1848.
Riclie, Adele, Malerin, geb. 1791 in Paris, f nach 1835, Schülerin von G. van
Spaendonck und Vandael. Sie malte Blumen und Früchte in Aquarell.
Richier, Ligier (Leger), Bildhauer, geb. 1506 (um 1500?) in Dagonville bei
St. Mihiel (in St. Mihiel selbst?), f 1572 (1567?). Als Waise soll er seines Oukels
Heerden gehütet und dabei Thiere aus Thon modellirt haben. Er kam jung nach
Rom, wo er wahrscheinlich Schüler Buouarottis wurde. Nach 5— 6 Jahren kehrte
er nach Frankreich zurück und Hess sich in Lothringen nieder. Von ihm Danielsurtheit
(Steinrelief, Louvre), Jesuskind, zwei Engel (desgl., ebenda), Herzogin Philippine von
Lotbringen (Gipsstatue, Versailles), Sterbender Christus (Gips, Mus. Nancy), Kal-
varienberg (Kirche zu Hatton-le-Chätel), Skelett (Marmor, Altar in S.Peter zu Bai-
le-duc, ursprünglich für das Grabmal des Oranischen Prinzen Rene von Nassau be-
stimmt), Grablegung Christi (Stephanskirche zu S. Mihiel), Grosser Altar (Marcus-
kirche zu Bar), etc. Seine Biographie von Dauban fl861), A. Lepage (1868),
Cornault (1888 '').
Ricbieri, Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1600 (?) in Ferrara,
Schüler des G. Lanfranco, dem er nach Neapel gefolgt sein soll, um bei den
Theatinern nach dessen Entwurf Fresken auszuführen. Er hat auch nach Lanfranco
radiert, z. B. Tod eines Heiligen.
Riehiet, Jacqnes (Jacob), Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts,
geb. in Grenoble, f 19. März 1641 in Vizille (De'p. Isere). Von ihm Bau und
Schmückung des Schlosses von Vizille (1611). Er schmückte das St. Lorenzthor und
das französische Thor zu Grenoble mit Trophäen und- Ri;. tuen. Ferner von ihm Das
Reiterstandbild von Lesdiguieres in Vizille (1622 Bronze), eine Victoria (Place Mal-
Conseil), eine Friedenstatue (St. Andreasplatz in Grenoble), etc.
Richmond, Gteorge, Maler, geb. 28. März 1809, f 1896 in London, Schüler
von William Blake, Sohn des Thomas R. d. Ae. Nach Blakes Tode bildete er
sich 3 Jahre in Italien weiter aus und war auch Schüler der Londoner Akademie.
Er malte hochgeschätzte Aquarelle, besonders aber mehr als 3000 Bildnisse in Oel
und Pastell, z. B. Macaulay (1S50), Hob. H. Inglis, Earl of Elgiu (1860), Duke of
Buccleugh, Marchioness of Salisbury (1877). Mitgl. der Akad. 1869.
Richmond, Tlionias, d. Ae., Maler, geb. 1771 in Kew, f 1837 in London,
Schüler von Engleheart und der St. Martin's Lane Acaderay. Seine Miniaturen
waren beliebt und er stellte etwa 30 Jahre lang in der Akademie aus.
Riclimond, Thomas, d. J., Maler, geb. 16. Sept. 1802 in London, f 13. Nov.
1874 in Keswick, Schüler seines Vaters Thomas R. d. Ae., studirte auch an der
Londoner Akademie und in Paris. 1841 besuchte er Rom. Er malte Bildnisse etc.
in Oel und Wasserfarben, und war erst im Norden Englands, dann in London, zu-
letzt in Cumberland thätig.
Richmond, William Blake, Maler und Bildhauer, geb. 29. Nov. 1842 in
London, Sohn des George R., Schüler von Sir Fred. Leighton. Er begann als
Praeraphaelit, wurde aber auf einer italienischen Reise umgestimmt und neigte
sich zuletzt der classicistischen Richtung eines Leighton zu. Am Besten blieb er in
feinen Kinderbildnissen. Von ihm Venus und Anchises, Die thörichten Jungfrauen,
Amor vincit Oniuia, Die Jungfrau von Orleans, Vorstellung des Agamemnon zu
Athen (Gal. Birmingham), Charles Darwin, Miss Wormald, etc. Kl. gold. Med.
Berlin.
Richomme, Joseph Theodore, Kupferstecher, geb. 28. Mai 1785 in Paris, f
22. Sept. 1849 das. Schüler von Regnault und J. J. Coiny. 1806 erhielt er den ersten
grossen Preis und brachte es zum angesehenen Stecher in Linienmanier. Vou ihm
Bildniss Ludwig XVIII. (1814), Triumph der Galathea (1822 n. R. Santi), auch Andere
n. dems., Heinrich IV. und seine Kinder (1835 n. Ingres), sowie Stiche nach Guerin,
Gerard, A. Carracci, G. Pippi dei Gianuzzi, etc., auch Bildnisse nach dem Leben.
Med. 1814, Kreuz d. Ehrenleg. 1824; Mitgl. d. Inst. 1826.
RichcAnme — Richtet, 61
Richomme» Jules, Maler, geb. 9. Sept. 1818 in Paris, Sohn des Joseph
Theodore R., Schaler von Drolling. Von ihm Der heilige Peter von Alcantara ein
Kind heilend (J 864, NTus. d. Luxembourg), Die Enthauptung Johannes des Täufers
(1866, Mus. Besau^on). Ferner von ihm Trösterin der Bekümmerten, (1^63 Kirche
von Bercy), Anbetung der Hirten (Verkündigungskapelle der Kathedrale zu Bordeaux),
Die Malereien der SaintVincent de-Paul-Kapelle in der Saint-Se'verinkirche (1861),
Die Malereien der Tauf- (1863) und Marienkapellen (1861) der Frauenkirche zu
Bercy, sowie die Malereien im Schwurgerichtshof des Dep. Seine (1868), Bildnisse
und Genrebilder. Med. 3. Kl. 1840,12. Kl. 1842, desgl. 1862 und 1863, Kreuz der
Ehrenl. 1867.
Richter, Adolf, geb. 1816 in Thorn, f 20. Nov. 1852 in Düsseldorf, Schüler
4,er dortigen Akadaraie, Hess sich dann dort nieder Von ihm Rückkehr des rhei-
nischen Landwehrmannes (1851, Gal. Dresden), Weinlese am Rhein, Neue Schul-
kinder, etc.
Richter, Adffün Ludwig, Maler, Zeichner und Radierer, einer der grössten
Volkskünstler aller Zeiten, geb. 28. Sept. 1803 in Dresden, f 19. Juni 1884 in Loschwitz
bei Dresden, Sohn und Schüler des Kupferstechers Carl August R., bereiste 1820
Frankreich bis Nizza, 1822 die Alpen und 1823—6 endlich Italien, wo er sich weiter
ausbildete. Zurückgekehrt erhielt er 1828 Anstellung an der Zeichenschule der
Meissener Fabrik, 1836 aa der Dresdener Akademie, an der er 1841 Professor,
dann auch Mitglied des Senats wurde. Die Leipziger Universität ernannte ihn zum
Ehrendoktor, die Akademien zö München, Wien und Berlin zum Ehrenmitglied.
An äusseren Ereignissen war das Leben des grossen, schlichten Mannes nicht reich.
Als Maler suchte er das Genrebild eng mit der Landschaft zu verknüpfen. Gelang
es ihm auch öfters, «einer EmpfinduDg wannen Ausdruck zu verleihen, so hinderten dife
engen, ärmlichen Verhältnisse es doch, dass er zu einer grossen Entfaltung auf dem
Gebiet der Malerei gelangen konnte. Auch in der Radierung brachte er es nie so
^eit, dass man seinen Ausgang, die kl'eine Vedute, die man zum Broderwerb ohne
gerade viel Genialität schafft, vergässe. Wie Dürer, tritt er uns in seiner freien
Eigenart als grosser Künstler nicht mit dem Pinsel, noch dem. Stichel, soadem erst
als Zeichner für den Holzschnitt entgegen. Er hat mehrere tausend Blatt ge-
zeichnet und in ihnen verbinden sich Empfinden und Können zu seltener Harmonie.
Wie kaum ein Anderer ist er volksthümlich, steht seine eigene Individualität mit'
ihren Wurzeln in dem Boden der Welt, die er schildert. Die Ini^keit seines Ge-
niüths, die erfrischende Einfalt, lernt man doppelt hoch schätzen, wenn man die
Süsslichkeit und Absichtlichkeit seiner Nachfolger, eines Pletsch z. B. sieht. Mit
sicherem Stilgefühl bat er die Holzschnittillustration in den Schranken gehalten, die
ihr die Berechtigung als Textbild wahrt. Wenn man die geradezu abschreckende
Buchillustration unserer Tage betrachtet, mit der stillosen Einfügung von Tonholz-
schnitten oder gar Autotypien in den Text, und zu den zahlreichen Büchern, die
Richter verziert hat, greift, so athmet man auf, und nennt ihn gern einen der
grössten Illustratoren. Von seinen Gemälden nennen wir: Ueberfahrt beim Schrecken-
stein (Dresden Gal.), Frühlingslandsohaft mit Brautzug (das.), Abendlandschaft mit
Betenden (1842 Lpzgr. Mus.), Im Sabiner-Gebirge und 3 Andere (ebenda), Sturm auf
dem Monte Serrone (Frankfurt a. M. Gal.), Blick im Riesengebirge (1839 Berlin, Nat.-
Gal.), etc. Eine grössere Sammlung von Zeichnungen im Dresdener Kupf.-Kab. und
bei Herrn E. Cichorius (Leipzig-Dresden). Von seinen 240 Radierungen sind etwa
140 kleine Ansichten aus Sachsen und der sächsischen Schweiz, zum Theil gemein-
schaftlich mit dem Vater radiert; ferner 6 Blatt aus der Umgebung von Salzburg,
6 Blatt aus Rom und del* Campagna, auch einige Kunstvereinsblätter nach Gemälden
anderer Maler, etc. Von den Büchern mit Holzschnitten sind vor Allem die vielen
Jahrgänge von Horn's Die Spinnstube, hervorzuheb^ ; dann Ausgaben von Bechsteins,
Musaeus', Reinicks Märchen, Des alten Schmidtjakobs Erzählungen, Horn's gesammelte
Schriften, Hebels alemannische Gedichte, Liederbuch, Volksbücher, etc. Endlich
Holzschnittcycien wie Das Vaterunser, Erbauliches und Beschauliches, Für's Haus,
Christenfreude, Altes und Neues, Es war einmal, u. s. w Comthur des sächs. Albert-Ord.,
Franz Josef-O., Bayer. Michaels-O. Seine Selbstbiographie (7. Aufl. 1890), Biographie
etc. von Steinfeld (1878) und Hoff (1877).
Richter, Aim^, verehlichte Gaber, Holzschneidevin, geb. 27. Mai 1834 in
Dresden, f 12. October 1863 daselbst, Schülerin von A. Gaber in Dresden, Tochter
Adrian L. R.'s. Sie hat eine ziemliche Anzahl der Bilder zu „Löschkes Kinder-
buch" geschnitten, sowie einige für die Spinnstube.
62 Richter.
Eichter, Albert, Maler, geb. 29. Juli 184.5 in Dresden, f 23. Juni 1898 in Lange*
brück i. S., gebildet an Werken Guido Hammers und an der Dresdener Akademie,
bat später in München unter A.Zimmermann und in Wien weiter studirt. Er bereiste
die Alpenländer, Ungarn, Tunis, Algerien und die Sahara, Nord-Amerika. Er wurde
ein beliebter Thiermaler und Illustrator; selber ein eifriger Jäger, wurden seine
Werke von den Waidmannsbrüdern hochgeschätzt. Gelegentlich des Wettinfestes
veröffentlichte er ein Erinnerungswerk mit Darstellungen des Armeefestes.
Richter, August, Maler, geb. 8. Juni 1801 in Dresden, f 19. Nov. 1873 auf
dem Sonnenstein zu Pirna, Schüler der Dresdener Akademie, dann der Düsseldorfer
unter Cornelius. Er wurde Prof. an der Akademie zu Dresden. Von ihm Hagar
und Ismael in der Wüste (Gal. Dresden), Rebekka und Eleazar am Brunnen (Gal.
Weimar), Der ungläubige Thomas, etc. R. hat auch einiges radiert.
Richter, Bengt (Benedikt), Medailleur, geb. 1670 in Stockholm, f 17.37 in
Wien, Schüler seines Schwiegervaters Karlsteens. Er war erst an Louis XIV.
Histoire metallique beschäftigt, kehrte in die Heimath zurück, um einige Stücke zur
Geschichte Karls XII. zu schneiden, und wurde dann vom Kaiser nach Wien be-
rufen. Hier schuf er die Med. auf Wiederherstellung des Goldenen Vliess-Ordens
(1712), auf die Säule am Hohen Markt und die Preis-Med. der Akademie.
Richter, C. F., Baumeister, geb. 1701 in Berlin, f 1766. Er wurde Bau-
adjutant in Berlin und schuf dort u. A. das Schulenburgische Haus in der Wilhelm-
strasse, den Johanniter-Ordenspalast (nach Bodts Plänen), das Lusthaus im Splitt-
gerber Garten, eine Kaserne, viele Privathäuser, etc.
Richter, Carl August, Kupferstecher, geb. 1778 in Wachau bei Radeberg,
t 6. Juli 1848 in Dresden, Schüler von Zingg. Er stach in dessen Manier unter
Anderem eine grosse Anzahl von sächsischen Veduten und sollen viele der angeblichen
Arbeiten Zinggs aus seinem Alter eigentlich von R. herstammen. Von ihm ferner
Waldeinsamkeit (nach Euisdael), Ansicht von Neapel, Am Altar des Hymen (nach
S. Gessner), Pillnitz, Der Kuhatall u. a. Ansichten aus der sächs. Schweiz, Triumph-
bogen in Warschau (nach S. Vogel), etc.
Richter, Caroline Therese, Malerin, geb. 10, Dec. 1777 in Dresden, f
18. Oct. 1865 das., Schülerin A'on Caroline F Friedrich. Sie war in Dresden
thätig und malte Stillleben, von de.ien die dortige Galerie zwei besitzt.
Richter, Christian, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Stockholm, f 1732.
Gebildet an den Werken M. Dahls. 1702 kam er nach England. Er malte Bildnisse
in Oel und Miniatur, widmete sich zuletzt aber meist der Schmolzmalerei. — Ein
anderer Christian R. war 1G27 — 1680 als Maler und Kupferstecher in Weimar thätig.
Richter, Christian Samuel Hierouynius, Maler des 18. Jahrhunderts, f
3. Sept. 1776. Er war Miniaturmaler und Malvorsteher an der Manufaktur in
Mei sen.
Richter, David, Maler, geb. 1661 (1662?) in Schweden, f 1^35 (1730?). Die
kgl. Gewehrgalerie zu Dresden besitzt ein Bildniss des Churf. Job. Georg IV. (1692)
von ihm, die Wiener Galerie zwei Ideallandschaften, die Stockholmer Galerie ein
Selbstbildniss. Es gibt auch Miniaturbildnisse von R. Wahrscheinlich lebten gleich-
zeitig zwei David R., woraus die verschiedenen Lebensdateu sich erklären würden.
Richter, Kmil Theodor, Maler, geb. 1801 in Berlin, f 11. Febr. 1878 in
München. Er besuchte Italien, Hess sich 1840 in München nieder und malte Land-
schaften, z. B. In der Campagna, Die Kanisflur im Bregenzer Wald, Landschaft mit
Hirschen etc.
Richter, Friedrich, Maler, geb. 1828 (?), f 25. Febr. 1893 in Berlin, wo er
HoJ&naler war.
Richter, Georg, Maler des 17. Jahrhunderts, f 6. Oct. 1637 in Meissen.
Richter, Guido Paul^ Maler, geb. 18. März 1859 in Striesen (Dresden),
Schüler von Po hie und Grosse an der Dresdener Akademie. 1888—1892 war er
als Prof. an der Kunstgewerbeschule in Lissabon thätig. Nach Dresden zurückgekehrt
übernahm er die Kunstschule Kops. Von ihm Frühlingseinzug, Fischmenscheu, etc.,
besonders aber Bildnisse.
Richter, Gustav, Maler, geb. 12. Mai 1847 in Dessau, Schüler von M. Schmidt
und Gussow in Berlin. Er malte Bildnisse und Landschaften (z.B. Schwarzpappel -
gruppe an der Elbe, Schloss Dessau), und liess sich in Berlin nieder. In Regierungs-
auftrag malte er zahlreiche Bildnisse der Kn"= "'• ijluljn I., Friedrich und Wilhelm IL,
von denen manche für Schulen chromolithograpairt werden. 1895 wurde er Professor.
Versch. Med. und Orden.
Ri€liter. 63
Richter, Oustav Carl Lndwig, Maler, geb. 3. Aug. 1823 in Berlin, f 3. April
1884 das., Schüler der dortigen Akademie, von Ed. Holbein, von L. Cogniet in
Paris, auch in Rom gebildet, wohin er des öfteren reiste. Er war an den Wand-
bildern des neuen Museums zu Berlin beschäftigt und malte dann für das Maximi-
lianeum den „Bau der Egyi)tischen Pyramiden", was ihn neben einer einjährigen
Studienreise nach Egypten 13 Jahre laug in Anspruch nahm. 1872 reiste er nach
der Krim und Livadia. Später wurde er mit seiner süsslichen, weichlichen Bildniss-
kunst der ausgesprochene Liebling der Berliner. Von ihm Die Auferweckung Jairi
Töchterlein (Nat. Gal. Berlin), Selbstbildniss (das.), Bildniss Ed. Hildebrandts (Mus.
Danzig), Kaiser Wilhelm I. (Mus. Breslau), Königin Luise (Mus. Köln a. Rh.).
Zigeunermädchen, Odaliske, etc. Zu Ebers Prachtwerk über Aegypten lieferte er
auch Hlustrationen. Mitgl. der Berliner Akademie und Prof.; Med. H. Kl. Paris,
gr. gold. Med. Berlin, Brüssel, München, etc.
Richter, Henry J., Maler, geb. 1772, f 1857 in London, wo er, obgleich von
deutscher Abkunft, die längste Zeit thätig war. Er veröffentlichte eine englische
Schrift, in der Kants Philosophie auf die Malerei angewendet wurde. Von ihm
Christus heilt den Blinden, Die Ruthe, Der enge Schuh, Der brutale Ehemann, etc.
Richter, Hermann, Baumeister unseres Jahrhunderts, f 23. Jan. 1886 in
Berlin, Bruder des Gustav K. L. R. Von ihm Das Wallner - Theater in Berlin,
Umbau des Friedrich Wilhelmstädtischen Theaters, zahlreiche Privathäuser und
Villen, etc.
Richter, Hieronymns, Maler, geb. 11. Jan. 1837 in Altwilrasdorf bei Glatz, Schüler
von W. T. Kaulbach und Schraudolph an der Münchener Akademie. Er malte
Historien und Bildnisse; thätig in Glatz, wo er Gymnasialprofessor wurde. Er hat
auch Deutschland und Italien bereist, und kam nach Paris. Von ihm Christus
im .Tempel, Predigt Johannes d. T., Mutter Gottes, etc., auch Genrebilder und
Bildnisse.
Richter, Johann (Hans), Maler, geb. vor 1638 in Meissen (?), f 24. Jan. 1672
bei Zadel, Sohn und wahrscheinlich Schüler des Georg R. Mit dem Bildhauer V.
Otto schuf er einen Altar für die Kirche zu Mittweida. - — Sein Sohn Johann
Daniel R., ebenfalls Bildhauer, heirathete 1683 — Sein zweiter Sobn Joliann Frie-
drich I. R. war ebenfalls als Bildhauer in Meissen thätig und starb vor 1719. — Sein
Enkel Johann Friedrich 11. R., Sohn des Johann Friedrich L R., geb. in Meissen,
war als Bildhauer in Bautzen thätig.
Richter, Johann, Maler, geb. 5. März 1749 in Prag, f nach 1814, Schüler von
Peter de Wit und Schmutzer in Wien. Er bereiste einen Theil von Deutschland
und liess sich in Prag nieder, wo er Bildnisse und decorative Arbeiten schuf.
Richter, Joliann, Kupferstecher, geb. 1823, studirte in München und blieb da
ansässig. Von ihm 2 Landschaften nach Ebert, etc. Med. Wien 1873.
Richter, Johann Adolph, Maler und Kupferstecher, geb. 1743 in Leipzig,
t 1769. Von ihm Blätter nach Barbieri, de Bray, Carpioni, de Vos, etc.
Richter, Johann Ernst, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 2. Juni 1742. Er
war Sohn eines Malers in Oschatz und hatte Anstellung an der Meissener Manufaktur.
Richter, Johann Heinrich, Bildbauer des 18. Jahrhunderts, f 1.5. Sept. 1712
in Meissen, wo er thätig war. — Ein Cliristian Joachim R. war um 1750 als Bild-
hauer und Modelleur an der dortigen Manufaktur thätig.
Ricliter, Johann Heinrich, Maler, geb. 1803 in Koblenz, f 1845 das., Schüler
von Gerard und Girodet-Trioson in Paris, wohin ersieh als Goldschmied begeben
hatte. Er kam nach München, wo er Bildnisse, 1832 nach Italien, wo er Genrebilder
malte. 1835 kehrte er vom Süden zurück und malte von nun an wieder meist Bild-
nisse, z. B. das König Ottos von Griechenland. Sein „Mädchen von Albano" befindet
sich in der Gal. Karlsruhe, zwei Genrebilder in dem Thorwaldsen - Museum zu
Kopenhagen.
Richter, Johann Salomon, Kupferstecher, geb. 1761 in Dresden, f 1802 in
Leipzig. Von ihm Volkstypeu Leipzigs (12 Bl.j, Leipziger Moden (13 Bl. 1780).
Ansichten, Bildnisse, etc. "— Ein Johann Karl R., geb. 1775 in Berlin, schuf
Aquatintbildnisse, etc.
Richter, Josef, Maler, geb. 1780 in Dresden, f 22. Mai 1837 in Warschau,
Schüler Zinggs in Dresden. Er wurde 1806 nach Pulawy herufou, lebte ISll— 1816
in Sieniawa (Galizien), dann kurze Zeit in Dobromil und seit 1820 iu Warschau
Von ihm u. A. die Zeichnungen Ansicht von Pulawy, Schloss in Krakau, Schloss in
Troyzorze und Jelin.
64 Richter — Riclolfi.
Richter, Karl Gottlob, Maler, geb. 7. Sept. 1765 in Meissen, f 30. Oct. 1834,
Schüler, der Kunstschule an der Porzellanfabrik in Meissen. Er malte Blumen.
Richter, Ludwig, Baumeister, geb. 15. Aug. 1855 in Wien, Schüler des dortigen
Polytechnikums und der Akademie unter Hansen. Von ihm Gruftkapelle Altham
(Murstetten bei St. Polten), Palais Graf Vrints (Wien), Sanatorium Loew (das.),
sowie viele andere Privatbauten und Villen in Wien und Umgegend.
Richter, Rndolph Heinrich, Baumeister und Maler des 18 Jahrhunderts, geb.
in Altenburg, f 1770 in Bayreuth. Er war am Schloss zu Schwedt thätig, und
zwar auch in Bayreuth Bauinspektor, doch bat er dort meist gemalt, besonders
Decken, Wände, etc. im Lustschloss Eremitage. Nach seinen Zeichnungen stach
Wolflfgang 1741 sehr seltene Ansichten der Schlösser etc. von Schwedt.
Richter, Wilhelm, Maler, geb. 1824 (1820?) in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Ender und Kupelwieser. Er malte Genrebilder, Kriegsscenen
und Thierbilder. Von ihm Gassenkehrer (1839), Gefangene Piemontesen (1858),
Hundezwinger (1871), Königliche Jagd in Ungarn (1882), etc.
Richter-Lefeasdorf, Hugo, Maler, geb. 9. Jan. 1854 in Lefensdorf (Mecklen-
burg), Schüler der Berliner Akademie unter Bracht und Wilberg. Er malte
Landschaften, z. B. Sonnenaufgang im Hochgebirge, Spätherbst im Hochmoor, etc.
Rick, Johann von, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, thätig in Köln a. Rh.
J. Sartor stach einige Altarblätter (1714) nach ihm. — Ein Jost von R. war um
1539 zu Köln a. Rh. als Glasmaler thätig.
Ricke, s. Rycke.
Rickel, Panl de, Baumeister des 16. Jahrhunderts, f 1560, der die 1542 vol-
lendete Martinskirche zu Lüttich erbaute, und auch an den Stadtthoren, Stadtwällen,
etc. beschäftigt war.
Rickelt, Carl, Maler, geb. 1857 in Lippstadt (Westfalen), studirte in Mftnster,
dann in München unter Löfftz. Er malte GenrebiWer und hat auch viel illustrirt,
z. B. J. Wolffs „Wilden Jäger". Von ihm Turnier in Köln (Drachenberg am Rhein),
Schuhplattler, Christnacht, etc.
Rico, Andrea, Maler des 12 Jahrhunderts, thätig in Kreta, einer der ersten
neugriechischen Maler, von dem Werke in den Occident gelangten. Von ihm be-
sitzen die Uffizien zu Florenz eine Madonna mitEugeln, die diePassionswerkzeiige halten.
Rico, Martin, Maler, geb. vor 1850 iu Madrid, Schüler der Akademie das.,
wo er das Reisestipendium bekam. Er ging nach Paris, wurde durch Zamacois
mit Daubigny und Meissonier bekannt. Er arbeitete in Italien viel mit Fortuny
zusammen, dessen Vortragsweise er sich aneignete. Von ihm der Canal Grande in
Venedig, Marktscene, Italienischer Garten (Mus. New -York). Auch Aquarelle,
Illustrationen, u. s. w. Med. 3. Kl. 1878, Kr. d. Ehrenleg. 1878, Carlo IIL Orden.
Rlcois, Fran^ois Edme, Maler, geb. 29. Aug. 1795 in Courtalain (D^p. Eure-
et-Loir), f 1881 in Paris, Schüler von L. Bertin, Girodet, C. Bourgeois und
der i^cole des beauxarts. Er malte viele Landschaften aus Frankreich und der
Schweiz, z. B. Ansicht in Tre'port (1833 Mus. von Cambrai), Die Quellen von
Royat (1822), Ansicht aus Vevey (1837). Der Place de la Concorde mit der Brücke
(1875), etc. Med. 2. Kl. 1824.
Ridel, Rudolf, Maler, geb. 1828 in Weimar, wo er als Landschaftsmaler thätig
war. Von ihm Gegend bei Eisenach, Im Walde bei Heringsdorf, Herbstmorgen, etc.
Ridinger, (Riedinger), Johann Elias, Maler und Kupferstecher, geb. 16. Febr.
1698 in Ulm, f 10. Apr. 1767 in Augsburg, Schüler von C. Resch in Ulm und J.
Falk und Rügen das in Augsburg. Er lebte 13 J?.hre in Regensburg und wurde
1759 Direktor der Akademie zu Augsburg. Seine Thierbilder, namentlich die Jagd-
stücke, wurden ausserordentlich beliebt, hauptsächlich aber ir den Kreisen, die das
Schwergewicht auf eine naturtreue Wiedergabe der Fährten etc. legen, dagegen
gar nicht in denen, die ein ästhetisches Vergnügen an einer wirklich künstlerischen
Darstellung der Thiere haben. Von Oelgemälden nennen wir Hirsch von Hunden
gehetzt (Gal. Kassel), Ruhende Hirsche (Gal. Fflrstenberg, Donaueschingen), Bären
im Walde (1710 Gal. Schwerin), Fasanenjagd bei Nacht (Gal. Weimai-), etc. Er
stach bezw. veröiTentlichte über 1300 Bl. z. Ph. in Schabkunst. — Sein Sohn Johann
Jacob R. hat ihn unterstützt.
' Ridley, William, Kupferstecher, geb. 1764, t 1838 in Addlestone. Er arbeitete
für die Bücherillustration und verschiedene Zeitschriften.
Ridolfl, Carlo, Maler, geb. 1602 in Vicenza^ f 1658 (1660?) in Venedig, Schüler
Yon A, Vassilacchi, weitergebildet durch Studium der besten Meister in Venedig
Ridolfi — Riedel. 65
und Verona. Seine Heimsuchung gelangte in die Ognissantikirche zu Venedig ; er
malte auch Bildnisse. Am besten ist sein Name durch seine treffliche biographische
Arbeit über die berühmtesten Maler Venetiens (1648) erhalten.
Bidolfl, Clandio, Maler geb. 1560 in Verona, f 1644 in Corinaldi, Schüler
von D. Pozzo, P. Galiari uni F. Barroccio. Er war meist in seiner Vaterstadt
thätig, hat sich aber auch in Rom, Urbino und Corinaldi bei Ancona aufgeLalten.
Von ihm Die Verkündigung (Gal. Dresden), Geburt des Täufers (Sa. Lucia, Urbino),
Darstellung im Tempel (Hl. Geistkirche, das.), Kreuzabnahme (Rimini), etc.; auch
Bildnisse.
Bidolfl, Micbele, Maler, geb. 1795 in Lucca, f 1854 das., studirte 1813 in
Rom, -wo er unter Cornelius' und OverbecksEinfluss gerieth. Er malte in deren
Sinn Historien, hatte aber seinen grössten Erfolg als. Gemälde-Restaurator, nament-
lich bei B. Aspertinis Fresken in einer Seitenkapelle von S. Frediano zu Lucca. Er
wurde Conservator in Lucca, und Ehrenmitglied der Akademie zu Dresden. Päpstliche
Gold. Med, — Ein Pietro R. war um 1710 in Italien als Vedutenstecher thätig.
Biebenstein^ s. Bnbinstein.
Bied, Uooedikt, s. Benedikt von Laiin.
Biedel, Anton Heinrich, Maler und Radierer, geb. 1763 in Dresden, f ^^^^
1824. Er malte Bildnisse. Von Radierungen nennen wir Abrahams Opfer (nach
Dietrich), andere nach Carracci, Flink, Holbein, Hoothorst, Pauditz, R. v. Rijn, Will-
maon, etc.
Riedel, Angost Heinrich, Maler, geb. 27. Dec. 1802 (nach . 1799) in Bayreuth,
t 8. (6.?) Aug. 1883 in Rom, Schüler der Münchener Akademie unter P. von Langer.
1828 begab er sich nach Rom, wo er mit geringen Unterbrechungen sein Leben ver-
brachte. Zur Zeit der Cartonzeichnet suchte er als Einziger dem Colorit und leb-
haften Beleuchtungseffekten in der Malerei gerecht zu werden. Man nannte ihn den
deutschen Leopold Robert, doch ist er dem Franzosen in Realistik und Können weit
überlegen. Heute sind wir freilich über seine Effektmalerei ebensoweit, wie er seiner
Zeit etwa dem Cornelius voraus. Von ihm Siesta (Gal. Raczynski, Berlin), Sakuntala
(Gal. Stuttgart), Medea (das.), Badende Mädchen (Nat. Gal., Berlin), Albanische Frauen
(Gal. Hamburg), Neapolitanische Fischersfamilie (1834 -Neue Pinakothek, München),
Bildniss Rottmanns (das.), Judith und •€ Andere (das.^, Die Peri, etc.; auch Fresken
im Palais Herzog Max zu München. Mitgl. und Prof. der San Luca- Akademie zu
Rom, Mitgl. der A»»ademien i,u Berlin, München, St. Petersburg und Wien.
Biedel, Carl, Maler, geb. 11. Nov. 1830 in Freudenthal (Schlesien), Schüler
von Waldmülle'' an der Wiener Akademie, von der Antwerpener Akademie und von
Cogniet in Paris. Er malte Genrebilder und Bildnisse, z. B. Die Vorleserin (Akad.
Gal. Wien), V. Priessnitz, etc. Med. m Philadelphia und Wien.
Eiedel, Eduard Ton, Baumeister, geb. 1. Febr. 1813 in Bayreuth, f 24. Aug.
1885 in Starnberg, Schüler der Münchener Akademie und von Gaertncr, zuvor des
Polytechnikums und der Universität, Bruder des August P, 1889—41 studirte er
auf Staatskosten in Italien und Griechenland. Er wurde Direktor der Hofbauinten-
danz zu München. Von ihm Damenatift (1835, München), Kön. Schloss (Athen),
Marmorkaskade und Fontäne (Schieissheim), Schloss Hohenschwangau, Der neuf
Wintergarten im Münchener Schloss, Natiotalmuseum in München (1859—68), Kirche
zu Dornbirn, etc. Michaelßorden I. Kl., Griechischer Erlöser-Orden.
Biedel, Gottfried Friedrich, Maler, geb. 1724 in Dresden, f 1784 in Augs-
burg, Sohn und wahrscheinlich Schüler des Johann G. R. Er malte Historien,
Bildnisse und hat auch Einiges auf Kupfer gebracht.
Biedel, Johann Anton, Maler und Radierer, geb. 1733 in Prag, f 1816 in
DreedeUj Sohn des Johann G. R. 1753 wurde er ünterinspektor au der Dresdener
Gal., 1757 alleiniger Inspektor. Vou seinen Radierungen nennen wir : Madonna
(nach Barocci), desgl. (nach Crespi), Rembrandtg Selbstbildniss, u. viele Andere
(nach R. van Rijn); Andere nach Bol, Both, Livens, Pauditz, etc.
Biedel; Johann Gottfried, Maler und Kupterstecher, geb. 1691 in Talkeu
(Böhmen?), f 12. Dec. 1765 in Dresden, Schüler von Maennl in Wien uud von
Solim(»na. 1739 wurde er als Hofmaler nach Dresden berufen, 1742 Inspektor der
dortigen Galerie.
Riedel, Wilhelm, Maler, geb. 1838 in Antoniwaid bei Reichenberg, f l^^'ß »u
Kundratitz bei Leitmeritz, Schüler der Prager Akademie und von 0. Achenbach
in Düsseldorf. Er war in Rom und Paris, zuletzt iu Prag thätig; im Rudolfinum
lort seine „Mövenkapelle auf der Insel Sark bei Jersey".
AlIg«ineiiieG Ettnstler-Lcxicoii. S. Anfi. 4. Band. 5
66 Rieder — Riemenschneider.
Bieder^ Georg, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1669. Er war in Ulm
thätig und erhielt dort 16bO das Bürgerrecht.
Bieder, Wilhelm August, Maler, geb. 30. Sept. 1796 in Döhling bei Wien,
t 8. Sept. 1880 in Wien, Schüler der dortigen Akademie; wurde 1825 Zeichen-
professor. 1835 reiste er nach Florenz und Rom zu weiterem Studium ; hat auch
Tirol und Nord-Italien besucht; 1857 wurde er Kustos der k. k. Galerie. Von ihm
Lilie von St. Leonhard (Mus. Wien), Bildniss Kaiser Franz I. (Universität, GrazV
Maria Stuarts Abschied, Effie Deans im Gefärgniss (nach Scotts Roman), etc.
ßiedinger s. Ridinger.
Biedmiiller, Franz Xaver Von, Maler, geb. 22. Jan. 1829 in Konstanz,
Schüler der Kunstschule in Karlsruhe unter Schirmer, besuchte auch Frank-
furt a. M., Strassburg und Stuttgart, wo er sich niederliess. Er malte Landschaften
und wurde 1873 Grosshrz. badischer Hofmaler. Von ihm Parthie bei Strassburg
(1875 Gal. Stuttgart), Stimmungslandscbaft, etc., auch Aquarelle und Kohlezeich-
nungen (von diesen zwei in der Gal. Karlsruhe). Med. III. Kl., Med. London.
Biedmüller, f\iedmiller), Johannes Eyangelist, Bildhauer, geb. 1815 in
Heimertingen, f 13. Febr. 1895 in München, Schüler von Schwanthaler, Schön-
laub und Entres, nachdem er als Fagäden- und Bildnissmaler angefangen hatte. Von
ihm Christus, Maria, die Apostel, etc. (Kirche zu Waldstetten), Maria (Kirche zu Tölz),
sechs Überlebensgrosse Statuen (Regensburger Dom), Der Gekreuzigte (Friedhof zu
Neuenkirchen bei Rostock), Büsten Schwanthalers, Liebigs, Pettenkofers, etc., viele
Grabdenkmäler in Münchener Friedhöfen, etc.
Riefstahl, Wilhelm Ludwig Friedrich, Maler, geb. 15. August 1827 in Neu-
strelitz, f 11. Oct. 1888 in München, Schüler der Berliner Akademie unter Schirmer,
weitergebildet auf Reisen durch ganz Deutschland und die Alpenländer. 1869 be-
suchte er Rom, von 1870—8 war er Professor an der Karlsruher Kunstschule, ging
nach Rom zurück und wurde 1875 Direktor der Kunstschule in Karlsruhe. 1878
liess er sich in München nieder. Er malte Landschaften, dann allmählich Figuren-
bilder mit Landschaften. Von ihm Eine Beerdigung in Rom (1871 Gal. Dresden),
Im anatomischen Theater zu Bologna (ebenda), Gesellschaft von Leidtragenden in
Appenzell (Gal. Karlsruhe), desgl. 'Gal. Wiesbaden), AUerseeientag (1869 Nat. Gal.
Berlin), Hirtenandacht auf dem Felae (1864, ebenda), Kapuzinerprozession, etc. Gold.
Med. Berlin, Wien; Ehrenmitglied der Münchener Akademie. Prof. und Mitglied der
Berliner Akademie.
Riegel, Johann Georg, Baumeister und Maler, geb. 18. Nov. 1833 in Nürn-
berg, Schüler und Bruder des Kupferstechers Jpbst R. Er lieferte besonders viele
architektonische Zeichnungen für Fachzeitschriften, Publikationen über das Schweriner
Schloss, das Berliner Ratbhaus, etc.
Rieger, Albert, Maler, geb. im Mai 1834 zu Triest, Sohn und Schüler des
Joseph R. Er liess sich in Wien nieder und malte Mariuen, sowie Landschaften.
Von ihm Mondnacht bei Spitzbergen. Königin Waldliebe, Wasserfall in den Pyrenäen,
Regenstimmung an der Donau, etc., Gold. Verdienstmed.
Riehl, Gerhard yon, s. Gerhard Ton Rile.
Biehl, Helene Christine, verehel. Vogler, Malerin, geb. 19. Dec. 1850 in
Wiesbaden, Schülerin von Lindenschmit, Bamberger und J. Lange, auch auf
Reisen weitergebildet. Sie malte Landschaften, z. B. Am Gardasee, Der Ammersee
mit der ^iugspitze, etc.
Riemenschneider, Hans Tilmann, genannt llffeister Dill, hervorragender Bild-
hauer und Bildf-chnitzer, geb. 1460 in Osterode im Harz, f 1531. Er wanderte
nach Würzburg, wo er 1483 in die Lucasbrüderscbaft aufgenommen wurde. 1495
,7urde er Bürger, 1504 Mitgl. des unteren, 1518 des oberen Raths. In Folge der
Bauernkriege verlor er diese Aemter und starb in Zurückgezogenheit. Er arbeitete
in einer dem A. Krafift verwandten, doch minder herben Weise. Später von der
Renaissance beeinflusst und nur in geringen Masser die Polychrouiie anwendend. Von
ihm Adam und Eva (Würzburg, Südportal Frauenkirche), Madonna auf der Mond-
sichel (1493 das., Neumünster), Bischof Rudolph von Scherenberg (das. Dom), Grabmal
des Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin (1513 Bamberg Dom), Beweinung Christi
(1508 Kirche zu Heidingsfeld), Maria im Rosenkranz (Schnitzwerk 1521 Wallfahrts-
kapelle bei Volkach), Kreuzabnahme (Relief 1525 Kirche zu Maidbrunn). Ferner
viele weitere Grabmäler in Würzburger Kirchen, Schnitzaltare etc. ebenda und ia
Kirchen zu Rothenbuip; ob der Tauber, im Sermanischen Mus. zu Nürnberg, im Nat
Mus. zu MüDchen, etc. Seine Biogr. von C. Bccktr, Leipzig 1849.
Riemerschmied — Riese. 67
Riemerschinied, Richard, Maler, geb. 20. Juni 1868 in München, thätig das.
Von ihm „Und Gott der Herr schuf einen Garten Eden etc." (Gal. Dresden), Idyll, Aus
Füssen am Lech, etc. Er schuf auch ausgezeichnete kunstgewerbliche Arbeiten,
Zimmereinrichtungen, etc.
Riepenhansen, Ernst Ludwig, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1765 in
Göttingen, f 28. Jan. 1840 das. Er wurde üniversitätsstecher dort, arbeitete viele
kleine Blätter in Cbodowieckis Manier, stach Gopien nach flogarth für die Göttinger
Almanache, nach Flaxmans Umrisse zu Dias und Odyssee, etc.
RiepenhauseD, Franz, Maler, geb. 1786 in Göttingen, f 3. Jan. 1831 in Rom,
Schüler von W. Tischbein in Kassel, Sohn des Ernst Ludwig R. Mit diesem und
seinem Bruder lieferte er erst im classizistischen Geschmack Illustrationen zu Homer
und versuchte Polygnots Gemälde zu reconstruiren. Er wurde dann romantisch, trat
1805 in Dresden zum Katholizismus über und schuf mit Johannes R. 14 Blatt Leben
der Hl. Genovefa. Seit 1807 mit dem Bruder in Rom ansässig, neigte er sich den
Nazarenern zu. Sie gaben zusammen eine ill. Geschichte der italienischen Malerei
heraus. Ihre verschiedenen Werke illustrirten sie mit zusammen 115 Radierungen.
Von ihm Der Traum Raphaels (wie die meisten Anderen, gemeinschaftlich mit
Johannes R., Gal. Raczynski, Berlin), Copie nach R. Santis Transfigaration, Madonna
mit dem Hl. Johannes (Gal. Schwerin), Ansicht von Rom (1820), Das Mädchen aus
der Fremde (nach Schiller), etc.
Riepenhansen, Johannes, Maler, geb. 1789 in Göttingen, f 17. Sept. 1860 in
Rom, Schüler von W, Tischbein. Er arbeitete vielfach gemeinsam mit seinem Bruder
Franz R. Nach dessen Tod veröffentlichte er 12 Zeichnungen zum Leben R. Santis.
R. malte auch Thaten des Braunschweiger Herrscherhauses, Christus als Kinderfreund,
Madonna, Untergang der Ceuci, Madonna (Neue Pinakothek, München), Dichtkunst
(Gal. Hamburg), Christus segnet die Kinder (Gal. Hannover).
Rieper, Ängrnst, Maler, geb. 17. Oct. 1865 in Hamburg, Schüler der dortigen
Gewerbeschule und der Münchener Akademie, meist aber. Autodidakt. Er malte
meist Stillleben ujid Genrebilder, z. B. Der Gelehrte, Im Hofbräuhaus, Schlechte
Karten.
Rieppel, Ferdinand, Maler unseres Jahrhunderts, f 1882.
Ries, Bernhard, Goldschmied, geb. 9. Juni 1567, f 3. Oct. 1611. Er war erst
in Schmalkalden, dann- in Meiningen thätig.
Ries, Georg I., Goldschmied und Edelsteinschneider, geb. 20. Febr. 1586 in
Schmalkalden, f 21. Sept. 1640. Sohn des Bernhard R. — Sein Bruder Georg R. II.,
t 23. Oct. 1611 in Augsburg, war auch Goldschmied. — Sein Sohn Georg R. III.,
geb. 19. Oct. 1622, war Goldschmied und Edelsteinschneider in Kassel. — Srin
zweiter Sohn Jeremias R., geb. 29. Aug. 1625 in Schmalkalden, war dort als Gold-
schmied thätig
Ries, (Riese, Itiess), Johannes, Gold- und Silberschmied, geb. 17. Juni 1619,
f 25. Oct. 1673, thätig in Kassel, wo er 1650 Meister war. — Sein Sohn Johann
Uerniann R., geb. 14. Jan. 1651 in Kasstj, f 1721 das., war dort als Goldschmied
thätig. — Sein andef-er Sohn Joliann Helfrich R., geb. 17. Febr. 1656 in Kassel,
war als Goldschmied und Edelsteinschneider in Frankfurt a. M. thätig, wo er 1083
in die Goldschmiedsinnuiig eintrat. Er arbeitete für alle deutschen Höfe und sogar
der Papst liess sein Wappen von ihm fertigen. Auch in Frankfurt waren seine Hinge
etc. allgemein hoch geschätzt.
Ries, Johann Andreas, Silberarbeiter des 17. Jahrhunderts, f 1708. Er war
in Schmalkalden thätig.
Ries, Johasiu Jacob, Goldschmied und Edelsteinschneider des 17. Jahrhunderts,
geb. 31. Oct. lO^JU m Schmalkalden, Sohn des Georg R. I. Er war in Giesson thätig.
Ries, Matliii'sS, Edelsteinschneider, geb. im Juni 1685 in Frankfurt a. M., f '"•
Oct. 1743, Sohn und Schüler des Johann Helfrich 11., auch in Rom gebildet.
Von ihm Bacchuskopf (Carneol), Churfürst Job. Wilh. von der Pfalz und Gemahlin
(grosser Carneol), etc.
Ries, Tobias, Goldschmied und Edelsteinscl.aeider des 17. Jah:hunders, geb. 4.
Nov. 1616, thätig in Schmalkalden.
Riesch, Otto, Bildhauer, geb. 30. Mai 1851 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie und von Siemering, auch in Italien gebildet. Er lieferte viele Arbeiten
für das Panoptikum. Von ihm ferner: Aschenbrödel, Badende Kinder, Christus und
die Saniariterin, etc.
l'iese, Johann Helfrich und Mathias, s. Ries.
68 Riesenberger — Rietechel.
Riesenberger, falsche Lesart für Niesenberger, s. d.
Eiesener, Henri Fran^ois, Maler, geb. 19. Oct. 1767 in Paris, f 7 Febr.
1828 das., Schüler von Vincent und David, Sohn eines Kunst-Tischlers Louis XVI
Während der Revolution Hess er die Kunst liegen und -widmete sich dem militärischen
Beruf, ißuaste aber, da seine Familie durch die politischen Ereignisse verarmt war
des Dienst verlassen und sich sein Brod mit Bildnissmalen verdienen. 1816 ging er
wegen Arbeitsmangel nach Russland, wo er sechs oder sieben Jahre lang in St. Peters-
burg und Moakau thätig war und die Bildnisse der bedeutenden Persönlichkeiten
seiner Zeit malte. 1823 kehrte er nach Paris zurück. Von ihm Bildniss des Grafen
von Cessac (1810, Mus. Versailles), Bildniss des Jean-Francois Aim6 (ebenda), Bildniss
des Jean-Baptiste Collin (ebenda), Bildniss des Ravrio (Mus. Louvre). Sein Bildniss
Napoleon I. musste er über 15 Mal wiederholen. Med. 1808.
Ricsener, Lonis Antoine Leon^ Maler, geb. 21. Jan. 1808 in Paris, f 1878
'la&., Schüler seines Vaters Henri Fran9ois R. und von Gros. Er malte mit
Vorliebe frisch und realistisch aufgefasste weibliche Akte. Von ihm die Malereien
'^OK 7 P'eldern der Decke der Senatsbiblio+hek, die Decoration des Irrenhauses zu
Charenton, ferner Erigone (1864 Mus. Luxembourg), Zwei Frauen und eine Ziege
im Stall (1833), Die Geburt Mariae (1849), Die Musen (1870), etc., sowie viele Bildnisse
uch in Pastell. Med. 3. Kl. 1836, 2. Kl. 1855, Med. 1864, Kreuz d. Ehrenl. 1873. —
Seine Toihter Rosalie R., geb. in Paris und Schülerin ihres Vaters, war auch
Malerin, sie schuf Bildnisse.
Rieser, Michael, Maler, geb. 5^ Sept. 1828 in Schlitters (Tirol), Schüler der
"Wiener und Müüchener Akademien, und von Rüben, weitergebildet auf Reisen durch
Italien (8 Jahre). Er malte Historien, wurde Mitglied der Wiener Akademie, und
von 1868 — 88 Professor an der Schule des K. K. Oester. Museums. Von ihm Abend
vor Christi Geburt (Prag, Rudolfiaum), viele Altarbilder, namentlich aber Cartons
zu Glasfenstern, etc. für Kirchen in Nancy, Trier, Wien (Schottenkirche, Votiv-
kirche), etc.
Riess, 8. Ries.
Riesa, Karl, Baumeister, geb. 1833 (?), f 5. Jan. 1886 in Stuttgart. Unter
Zwirner war er am Kölner Doinbau thätig und restaurirte dann die Wiesenkirche in
Soest. 1860 wurde er Lehrer, später Prof. am Polytechnikum zu Stuttgai und lieferte
zahlreiche Zeichnungen für Fachzeitschriften, Egles' ülmer Chorgestühl, Ans'm
Weerths Niederrheinische Kunstdenkmale, etc.
Riess, Paul, Maler, geb. 15. März 1857 in Fichtwerder (Brandenburg), studirte
in Berlin, Weimar und München, auch unter H. Eschke und Th. Hagen. Er
lebte in Weimar^ wo er Professor wurde, in München und Dessau, hat auch Italien,
Holland, Norwegen, Lübeck, Dachau besucht. Er malte Landschaften, z. B. Mood-
nacht, Strand bei Scheveningen, Fjordlandschaft, etc. R. hat auch radiert.
Riester, Martin, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1815 in Kolraar, f 1883.
1838 kam er nach Paris und war kunstgewerblich thätig. Von ihm Fragments
d'Ornements, etc." (200 Platten), Entwürfe zu Waffendecorationen, kleine Bilduisse, etc.
Med. 1855.
Rietfer, Heinrich, Maler und Radierer, geb. 15. Sept. 1751 in Winterthur,
t 10. Juni .1818 in Bern Schüler von Schellen he rg Graft undAberli. Er toalte
Schweizerlandschaften in Oel und Aquarell und war als Zeichenlehrer in Bern thätig.
Von "ihm Gegend on Uttigen bei Thun mit der Aare und. Alpenkette (Museum in
Bern), Der Reichenbach (Kunstballe, Winterthur), etc. Von seinen Kupfern nennen
wir Wasserfall bei Rei«henbach, der Giessbach am Brienzer See, Gipfel der Jung-
frau, etc.
Rietl'eld, Joliauu, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, f 1703. Um 1700 war er
kgl. preussischet Hofbiidhauer.
Rieth, Benedikt, s. Benedikt von Lanu.
Riethooru, Jan Albert vau den, Maler des 17. Jahrhunderts, begraben
13. Juni 1669 in Haarlem, wo er 1646 Mitgl. der Gilde geworden war. Schüler von
C. Vis seh er. Er malte Bildnisse und Genrebilder.
Rietscnel, Ernst, Bildhauer, geb. 15. Dec. 1804 in Pulsnitz, f 21. Febr. 1861
in Dresden, Schüler der Dresdener Akademie, seit 1826 von Rauch in Berlin, nach-
deiii er inzwischen für das Fiisenwerk Lauchhammer modellirt hatte und vom Grafen
IRinsiedel unterstützt worden war. 1830 ging er auf ein halbes Jahr nach Italien.
^332 wurde er Prof. an der Dresdener Akademie. 1843 besuchte er Holland, Belgien
und Paris. 1851 reiste er Krankeitshalber nach Palermo. R., eine der bedeutendsten
Rietschel — Rigaud. 69
Grössen d6r deutseben Plastik unseres Jahrhunderts verdankt einen Theil seines Ruhms
der Thatsache, dass er mit dem streugen Clasaizismus der Zeit und seines
Lehrers Rauch brach. Als fesselnde Persönlichkeit lernen wir ihn in seiner Selbst-
biographie kennen. Seine erste noch unter der Leitung Pettrichs geschaffene Arbeit
war ein Neptun für einen Brunnen in Nordhausen. Als Hauptwerke nennen wir
ferner: Denkmal Friedrich Augusts (Dresden), Lessing (Braunschweig), Pieta
(Friedenskirche, Potsdam), Goethe und Schiller (Weimar), Carl M. von Weber
(Dresden), |l(Utherdenkmal zu Worms (nicht eigenhändig ausgeführt), Büste Rauchs
(1857), Hochrelief am Berliner Opernhaus (1844), .Bildnissbüsten, etc. Mitgl. und
Ehrenmitgl. vieler Akademien und des Institut de France; mehrere gold. Ehrenmed.,
Preuss. Orden pour le mdrite, etc. Seine Biographie (z. Th. Selbstbiographie), von
A. Oppermann, Lpzg. 1863.
Eietschel, Ernst- (Wilhelm), Maler, geb. 1824 in Giessmannsdorf (Sachsen),
t 2. Dec. 1860 in München, Schüler d*>r Dresdener Zeichenschule. Er malte Aquarelle
und Bildnisse für lie Höfe zu Dresden, München und Wien. Darauf bereiste er den
Orient und verweilte einige Jahre bei König Otto in Griechenland. Die Lipper-
heide'schen „Blätter für Kostümkunde" bergen einige seiner Orientstudien.
Rietschoof, Hendrik, Maler, geb. 1678 in Hoorn, f um 1746 in Koog, Schüler
seines Vaters Jan C. R. Er malte und zeichnete ebenfalls Marinen.
Rietschoof, Jan Claeaz (vielleicht Claesz Jansz), Maler, geb. 1652 in Hoorn,
t 1719 das., Schüler von A. Liedts und Lud. Baknuizen. Von ihm Ruhiges
Meer (Mus. Amsterdam), Stürmisches Mesr (ebenda).
Rietstap, Antonius Renordus, Maler, geb. 7. Sept 1814 im Haag, f 1. April
1837 das., Schüler von A. Schelfhout. Er malte und zeichnete Landschaften.
Riene, (Drieux, Dreux), Jehan, Maler des 15. Jahrhunderts, t nach 1454.
1439 illuminirte er ein livre d'neuros für den Herzog von Burgund, 1449 — 50 war
er Valet de chambre und Illuminator Philipps des Guten.
Riewel, Ednund, Holzschneider, geb. 14. März 1829 in Leipzig, Schüler von
W. I Ifred >icho:is aus London. Er Hess sicii in Wien nieder. Von ihm 10
Fries-nedaillons und 6 i legorien (nach Eisenmenger, gez. von Bürkner), 5 Märchen-
bilder und vieles Andere (nach Richter), etc.
BieZj s. Reitz.
Riffant, Adolphe Pierre, Kupterstecher in Aquatiutmanief, geb. 23. Juni 1821
in Paris, f 10. Apr. 1859 in der Irrenanstalt 311 Charenton, Schüler von Roemhild,
J. Collignon, L. Marvy, Eug. Giraud und A. Colli n. Er stach viele Platten
für J. Niels Werk „Portraits de personnages celebres du XVIc sieclo", sowie für die
Zeitschrift TArtiste. Ferner Muttor Gottes (1845 nach Schopin), Ecce Homo (1846
nach Guido Reni), Andere nach Defraiice de Liege.
Riga, s. MttUer von Riga.
Riga, Jean, Maler, geb. 1680, f 19. Febr. 1725 in Lüttich, wo er thätig war.
Für die dortige Nicolauskirche malte er Die Hochzeit zu Cana, Die letzte Oelung,
etc. Im Stadtbaus malte er 1717 — 20 verschiedene Decken aus.
Riga, N. J., Maler, geb. l'iöS, f 1717, thätig in Lüttich, wo die Minoriten-
kirche ein grosses Altarblatt Unsere Frau mit den Engeln (1688) von ihm besitzt.
Andere Werke in weiteren dortigen Kirchen, z. B. Kreuzkirche, St. Denis, S. Johannes
d. T.^ S. Servals etc.
Rigau y Ros, Gaspar Fraucisco Joseph Joan Matias Baldiri und Uiacinto
Francisco Honorat Matias Pere-Martir Andren Joan, Taufnamen der Gebrüder
Gaspard und Hyacinthe Rigaud, s. d.
Rigand, (le Ronx, s. Rigau y Ros), Gaspard, Maler, geb. 1. Juni 1661 in
Perpignao (Dep. Pyränees Orientales), t 28. März 1705 in Paris, jüngerer Bruder
des Hyacinthe R. Er wurde Hofmaler und 1701 ausserordentliches Mitglied der
Akademie. Viele nicht bestimmt bezeichnete Bildnisse, die unter Hyacinthe R.'s Namen
gehen, mögen von Gaspard R. herstammen. Von ihm G. F. Brignole (Gal Brignole-
Sale zu Genua), Sigra. Battina Raggi Brignole (das.).
Rigaud, (le Roux, s. Rigau y Ros), Hyacinthe, geb. 18. (getauft d. 20.) Juli
1659 in Perpignan (Ddp. Pyr«Jnees Orientales), f 29. Dec. 1743 in Paris, Schüler von
Pezey, Verdier und Ranc d, Ae. Er war 4 Jahre la^g in Montpellier, dann in
Lyon thätig gewesen. 1682 gewann er den grossen Rompreis, blieb aber in der
Heimath, um sich der Bildnisskunst zu widmen, von der er einer der grössten Ver-
treter in Frankreich wurde. 1688 sass ihm der Bruder Louis XIV. und war sein
Ruf von da an befestigt. 1687 wurde er Mitglied der Akademie als Bildnissmaler,
70 Rigaud — Rillaer.
1700 auf Grund seines S. Andreas (jetzt im Louvr- a^rf HiätorieL^aler, 1710 Pro-
fessor, 1733 Rektor. 1709 wurde er geadelt. Er vai, s 62 Jahre lang und durch-
sclinittlich etwa 35 Bildnisse im Jaiir. Ihm sassen Tü.f Könige, ziemlich alle die
französischen königlichen Prinzen und die meisten lici Pariser Beriihmtbeiteu seiner
Zeit. Bilder von 'hm in den Galerien zu Amiens, Bamberg, Basel, Berlin (Depot),
Cassel, Darmstadt, Douai, Dresden, Dulwich, Florenz (ü/fizien), Genf, Grenoble, Karls-
ruhe, Lausanne, Lissabon, London (Nat. Gal., Nat. Portr. Gal.), Lyon, Madrid, Metz,
Montpellier, München, Nantes, Neapel, Nimes, Orleans, Faris, Ronen, St. Petersburg,
Stockholm, Strassburg. Toulou3e, Valenciennes, Versailles, Wien, (auch -Gal. Czernin
und Liechtenstein), Zürich, etc.
Rig'and, Jean, Maler und Kupferstecher, geb. HO, f l'i'54. Er stach mehr
als hunäeit Blact, meist Ansichten, und lebte wohl in England gegen Ende seines
Lebens. Von ihm Marly, St. Cloud> Die Promenade im Tuilerien-Garten, Marseille,
Greenwich, Hampton Court, St. James' Palace, etc. — Sein Sohn (Neffe ?) Jean
Bnptiste R., war ebenfalls Kupferstecher.
Rigaud, JohB Francis, Maler> geb. 18. Mai 1742 in Turin, f 6. Dec. 1810
in Packington Hall, dem Besitzthum von Lord Aylesford. Er stammte von einer
altfranzösischen Fugenottenfamilie ab, kam 1772 nach England und wurde 1784
Mitglied der liOndoner Akademie. Er veröffentlichte eine Uebersetzung von Leonardo
da Vincis „Abhandlung tlber die Maierei,'' Wir nennen von ihm Deckengemälde in
Trinity House, Towerhill, Altarbild für die Kirche zu Packington, desgl. für
St. Martin-Outwich zu London, Venus und Psyche (Aquarell); Verschiedenes für
Boydells Shakspere - Gallery, etc. — Sein Sohn Stephen Francis, geb. um 1780,
t nach 1850, malte Bildnisse und Historien, auch viel in Wasserfarben.
Rigault, Napoleon Eugene, Baumeister, geb. 26. Febr. 1841 in Paris, Schüler
von Lcbas und der Ecole des beaux-arts. Er errang 1863 den 2. grossen Rom-
Preis auf Grund seines Projekts für eine Haupttreppe in einem Herrscherpalast.
Riggenbach, Christoph, Baumeister, geb. 1810 in Basel f 1863 das., Schüler
von Möller in Darmstadt, wfeitergebildet auf Reisen nach Berlin, München, Italicu-
uud Frankreich. Er lestaurirte das Baseler Münster und baute dort nach F.Stadlers
Plänen die i^jiisanethkirche, R. war auch als archäologischer Schriftsteller thätig.
Rignetti, Mario, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1590 in Bologna,
Schüler von L. Massari. Von ihm Erzengel Michael (S, Guglielmo zu Bologna)
Christus erscheint der Magdalene (S, Giacomo Maggiore das.), Geburt (Sa. Lucia das.).
Righetto, Agostino, Ba-meister des 16. Jahrhunderts. Mit Andrea della
Valle baute er 1552 — 70 den Dom zu Padua.
Rigo, Jules Alfted Vincent, Maler, geb. 1810 in Paris, Schüler von L. Cogniet.
Von ihm Einnahme von Zaatcha (1853 Mus. Versailles), Die Chirurgen Scrive und
Perier den verwundeten Russen in der Schlacht von Inkermann Hilfe bringend (1857
ebenda), Heldenmüthige Hingabe des Bürgermeisters Richaud von Versailles, (ebenda),
Ueberfahrt über den Tagliamento u. A. (ebenda),. Tuotilo besucht den Heiligen
Benedikt (1865 Altar der Heiligen Benedikt-Kapelle in der Kirche St.-Etienne du
Mont), Die Kommunion des Hl. Benedikt (1867 ebenda), etc. Med. 3. Kl. 1857,
2. Kl. 1859, 1861, 1863.
Rigo, Michel, Maler unseres Jahrhunderts, f 1815. Von ihm im Mus. zu
Versailles sechs Bildnisse der Scheiks von Cairo. Ferner von ihm Fanaten-Predigt
im Orient (1804), Der Kaiser am Grabe Friedrichs (1810), etc.
Rigonldts, (Righolz), s. Thielen.
Rikker, Willem, M?!er, geb. 2. Juni 1812 in Amsterdam, Schüler von F.
de Braekeleer. Er liesE sich in Rotterdam nieder und malte Bildnisse, sowie
Interieurs.
Rile, s. Gerhard Ton Rile.
Riley, John, Maler, geb. 1646 in London, f 1691 das., Schüler von J. Füller
und G. Zoust. Erst nach Lelys Tod wurde er bekannt, dann aber bald über
Kneller vergessen. Karl IL, Jakob II. und William und Mary sassen ihm, unter
Letzteren wurde er Hofmaler. Von ihm ferner Männl. Bildniss (Venedig, Accademia),
Bisliop Burnet, Lord Crewe und drei andere (London, Nat.Portr.-Gal.), Bishop
Saundersou (Christ Church Oxford), etc.
Rillaer, Jan ran, d. Ae., Maler des 16. Jahrhunderts, f zwischen dem 26. April
und 28. August 1568, wahrscheinlich in Löwen, wo er thätig war. 1547 übernahm
er für die Stadt Löwen die künsilerischeVersorgung des „Ommegank", 1549 decorirte
er die Estracs für Philipp IL Einzug; 1562 schmückte er Zimmer im Stadthaus.
Rillaer — Ring. 71
Von ilim Urtbeil Salomonis (1528 Mus. Berlin, Depot), die Himmelfahrt Mariae
(Wien), Einweihung eines Bischofs (S. Pierre, Löwen), etc.
KilJaer, Jan Tan, d. J., Maler, geb. nach 1546 in Löwen, f nach 1591, Sohn
und wahrscheinlich Schüler des Jan v. R. d. Ae. Er kam 1580 nach Dänemark,
1588 lebte er wieder in gutem Ansehen in seiner Vaterstadt. Seine Malereien stehen
denen seines Vaters nach. Im S. Pierre zu Löwen eine Auferstehung von ihm.
Bimaiulo, Giacomo, Bildhauer, geb. 1855 in Caltagirono, Schüler der neapoli-
tanischen Akademie. Er wurde Professor an dem Technicum Flavio Gioia uud
anderen Instituten in. Neapel. Von ihm Entwurf zu einem Viktor Emmanuel-
Monument für Rom, Flora (Marmorstatue, Zürich), Bildnissbüsten, etc. Gold. Med.
Turin.
Klmiualdi, Orazio, Maler, geb. 1598 in Pisa-, f 1630, Schüler von A. Lomi,
dann von 0. Lomi in Rom, bildete sich an "Werken des Caldara und Zampieri
weiter. Von ihm Martertod der Heiligen Cäcilia (Gal. Florenz), Di«, eherne Schlange
(Dom Pisa), Assunta, etc. — Sein Bruder Girolamo war ebenfalls als Maler in Pisa
thätig, und hat u. A. Orazio R.'s Assunta vollendet.
Rinimer, William, Bildhauer, geb. 20. Febr. 1821 in Boston (Mass. ü. S. -Ä.),
t 21. Aug. 1879 in South Milford (Mass. ü. S. A.) War erst Mediziner gewesen,
1860—70 v/ar er Director der Kunstschule in New-York. Von ihm Der fallende
Gladiator, Osiris, S. Stephan. 1864 gab er ein Zeichenlehrbuch heraus.
Binaldi, Alessandro, Maler, geb. 5. April 1839 in Cremona, Schüler von
Gallo Gallina und vor Hayez und Bertini an der Brera Akademie in Mai-
land. Er machte den Garibaldi Aufstand mit. Von ihm Die letzten Augenblicke
Michelangelos, Die Waise, Hamlet und Ophelia, viele Bildnisse, etc. Mitglied der Brera
Akademie; mehrere Auszeichnungen. — Ein Antonio Rt (auch Rinaldo) malte in
Venedig seit 1880 Genrebilder. — Ein Claudio R. thätig in Florenz stellte seit 1884
Genrebilder aus.
Rinaldi, Carlo, Baumeister, geb. 1611, f Iß^l» Sohn des Girolamo R. Von
ihm u. A. das Innere von Sa. Agnese in Piazza Navona zu Rom.
Binaldi, Domenico, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1550 in Mantua,
Schüler von G. Pippi dei Gianuzzi. Eine Folge von 7 Historien zur römischen
Geschichte, die unter dem Namen seines Lehrers gehen, sind wahrscheinlich von
ihm. Hiervon besitzt die Nat. Gal. zu London , Jugend Scipios" und „Raub der
Sabincnnneu". Die K. K. Museen zu Wien „Triumphzug des Julius Caesar" R.
starb jung.
Binaldi, Girolamo, Baumeister, geb. 1570, f 1655, thätig in Rom und Bologna.
Er war unter Andern an Sa. Maria in Cajupitelli und S. Andrea della Valle zu Rcai
thätig. Ferner wird ihm die Kirche S. Girolamo und Eustachio vor dem S. Mammolo
rhore in Bologna zugeschrieben.
Binaldi, Binaldo, Bildhauer, geb. 13. April 1793 in Padua, f 27. Juli 1873 in
Rom, Schüler der Akademie zu Venedig unter Matteini, dann von Canova
in Rom, wo er später Professor an der San Luca-Akademie wurde. Von ihm Adonis
(Marmor, Gal. Parma;, Jungfrau von Orleans, Chiron und Achilles, Eva vor dem
Sündenfall, Armida, etc. Gregors Orden; Ebrenmitgl. der Akademie in Philadelphia.
Binaldi, Santo, Maler, gen, II Tromba, geb. um 1620 in Florenz, f 1676 (?),
Schüler von F u r i n i. Er malte Schlacbtenbilder, Architekturen und Landschaften.
Bincon, Antonio del, Maler, geb. um 1446 in Guadalajara, f um 1500. Er
smdirte vielleicht in Rom. Zurückgekehrt wurde er Hofmaler Ferdinand des Katho-
lischen, dessen Kammerdiener und Ritter des Santiago Ordens. Er gilt als Vater
der spanischen Schule und sind nur wenige Werke von ihm erhalten, z. B. die Bild-
nisse von Ferdinand und Isabella in der Kirche S. Juan de los Reyes zu Toledo und
ein Altar in der Kirche zu Robledo de Chabela. — Sein Sohn und Schüler Fer-
nando del B. war auch Maler uud war 1511—14 für die Kathedrale zu Toledo,
1518 für das S. Ildefonso Colleginm zu Alcala thätig.
Bineliardt, (Bineliart, Bhinehardt), Bildhauer unseres Jahrhunderts, geb. in
Baltimore (U. S. A.), f 28. Oct. 1^74 in Rom, wo er studirt hatte. Von ihm Bronze-
thür am Kapitol zu Washington (gemeinschaftlich mit Thomas Crawford). Latona,
Samariterin, Flora, Der Morgen (Basrelief). Die Nacht (desgl.), etc.
Binj?, Ferdinand Edvard, Bildhauer, geb. 28. April 1829 in Kopenhagen,
t 28. Mai 1886 das., Schüler von Bisse n und der Stockholmer Akademie, weiter-
gebildet auf Reisen nach Deutschland, Frankreich und England; besuchte auch 1876
Italien. Von ihm der ornamentale Schmuck für das Schloss Marsvinholm zu Höganäs,
72 Rirg — Rinzi.
6 grosse Figuren für das Raibhaus zu Malmö, Neptun für die Navigationsschule zu
Gotenburg, Frontongruppe für das Theater zu Kopenhagen (1874—76), die Statuen
Andersons und N. Ebbesons zu Randos, etc. Verschiedene Medaillen.
Ring, HerUidU toin, Maler, geb. 1521 (?) in Münster, f in oder vor 1597 das.,
Sohn und Schüler des Ludger tom R. de Ae., auch von Italien beeinflusst. Von
ihm I<]rweckung des Lazarus (1546, Doui zu M'inster), Christus heilt die Kranken und
Die Kreuzigung (ebenda), Christus am Kreuz mit Donatoren (1560 Mus. des Kunst-
vereins zu Münster). Verkündigung, Auferstehung, Bildniss des Domherrn G. von
Ransfeld (1565) u. A. (ebenda), Die Propheten und Sibyllen (Mus. Augsburg),
Johann von Leyden und seine Ftc.vl (1535 Gal, Schweria).
Ring, Lanritz, Maler, geb. 15. Aug. 1854, tbätig in Kopenhagen. Er malte
Bauernbilder, meist ernste Episoden.
Ringj Ludger tOBa, d. Ae,, Maler, geb. 1496 in Münster, f am Tage nach
Palmsonntag 1547 das., wo er thätig gewesen war. Von ihm Bildniss #ine8 jungen
Mannes (1536; u. A. (Mus. Münster), Männliches Bildniss (Mus. Berlin).
Ring, Ludarer tom, d. J., Maler, geb. nach 1521 in Münster, t 1583 (1584?},
Sohn und Schüler des Ludger tom R. d. Ae. Er liess sich in Braunschweig nieder,
wo er 15G1 Bürger wurde. Von ihm Bildnisse in Ptivatsammlungen nnd im Moseum
des Kunstvereing zu Münster, Die Hochzeit ^u Gana (1562 Museum Berlin Depot),
Bildniss eines Geistlichen (ebenda), Miniaturbildniss (1564 Mus Berlin;.
Ring, Max, Maler, geb. 7. Jan, 1857 in Lublinitz (Schlesien), Schüler der
Berliner, der Dresdener Akademie und von F. Keller in Karlsruhe, thätig in
Berlin. 18 4 batte er die Bretagne besucht urd unter A. Harrison in Paris
weiter studirt. 1898 bereiste er Italien. Von ihm Nixe, Loreley, Die Rose, Ruhe
nach dem Bade, sehr viele Bildnisse, etc.
Ring, ]^icolau8 tom, Maler, geb. vor löBOj f nach 1600, Sohn des Hermann
tom R., an den Italienrrn gebildet. Von ihm Die Grablegung (1598 Ludgeri-Kirche
zu Münster).
RJDg, (Ryngh), Pieter de, Maler, geb. um 1615 in Leidea (?), f 22. Sept.
1660 das., Schüler des J. D. de Heem. 1648 wjirde er Meister der Gilde zu
Leiden. Er malte Früchte und Stillleben und bezeichnete seine Bilder oft mit einem
Ring. Werke von ihm in den Museen zu Amsterdam, Berlin (im Depot 1650 dat.),
Dresden und Schwerin (eins 1659 datirt).
Ringe, Christoph Gottfried, Maler, geb. 1713 mRernburg, f 1797. E'^ wurde
irrsinnig und zeigen viele seiner Werke Spuren der Krankheit.
Ringeliag, Hendrik, Maler, geb. 23. März 1812 in Emden, Schüler von
B. V. d. Broecif. Er malte Genrebilder, Kostümstücke und Bildniöse.
Ringgli, Gotthart, Maler und Radierer, get . 27. Jan. 1575 in Zürich f 29.
Jan. 1635 das. 1607 berief ihn der Rath von Bern, um den Glockenthurm zu zieren,
der IblO vollendet war; die Gemälde können wir aber nur aus Zeichnungen und
Beschreibungen kennen lernen. Von ihm ferner in Bern Die Bärenjagd, Die Stiftung
Berns, Die Erbauung der Stadt, und anderweitig Hiobs Geduld und ein Gemälde
mit dem Wappen von Zürich. Von Radierungen nennen wir Allegorien auf die
Tugenden (1598), Allegorie auf den Krieg und ein Todtentanzbild (1628).
Ringler, Ludwig, Glasmaler geb. 1535, f 1605 in Basel. Er hat sich etwas
an Holbein angelehnt, war im übrigen steif und kalt in der Zeichnung. R, starb
als Senator. Von ihm Wappenscheiben für P. J. Schenk zu Schweinsperg (Fulda),
Th. Brand, Chr. Kosin (1558), etc. Auch Wappen und andere Zeichnungen sind von
ihm erhalten.
Bingler, Sigmund Karl August, Bossirer und Bildhauer, geb. 6. Febr. 1837
in Kloster-Kirchheim (Württemberg), Schüler des Polytechnikums und der Akademie
in München. 1855 war er an der Nymphenburger Porzellanmanuftiktur beschäftigt,
im folgenden Jahr trat er in die zu Meissen. Hier arbeitete er erst unter Prof.
Leuteritz, dann selbstständig als guter ornamentaler Bossirer und Modellirer.
Rint, Johannes (Josef), Bildschnitzer, geb. 1843 (1845?) in Kukus (Böhmen),
t 10." Febr. 1876 in Wien. Nachdem er schon als Knabe Gebrauchsgegenstände wie
Pfeifenköpfe, Schachfiguren, Messergriffe, Pokale, etc. geschnitzt hatte, bildete er
sich in München weiter aus. Von ihm Radetzltys Einzug in Mailand (1^49 Holz-
jelief), Altar (für die Stadt Budweis), Kaiser becher (1862—64 Hauptwerk, für die
Kaiserin Elisabeth), etc. 1865 wurde er Hofbildschnitzer.
Rinzi, Gioranni, Graveur, Ciselleur und Plattner, geb. 18. Jan. 1838 in Mai-
land, Schüler der dortigen Akademie. Er wurde Zeichenlelirer an verschiedenen
Riollet — Riss. 73
dortigen Instituten. 1861 schuf und verzierte er mit Goldeinlagen das Schwert das
Modena dem Viktor Emmanuel schenkte (jetzt im Museum zu Turin); 1868 trieb er
eiu Silberrelief mit Paulus und Petrus in Rom für Pio Nono; 1870 cisellirte er eine
Silbertassc mit Jagdemblemen für Viktor Emmanuel , u. dergl. Arbeiten mehr.
Italien. Kronehorden.
Riollet, Marie Catherine, Kupferstecherin, geb. 14. August 1755 in Paris,
•)• 1788 (?) das. Sie wurde 1787 die dritte Frau des Kupferstechers Jacnues Firmin
Beauvarlet. Von ihr Dei* schlechte Reiche (n. D. Teniers) und Ansicht von Cler-
mout en Bcauvoisis (1787).
Bios, Ricardo de los, Maler und Radierer, geb. 1846 in Valladolid, Schüler
der Ecole des beaux-arts in Paris unter Pils. Von seinen Radierungen nennen wir
La fille du bergcv, Die Suppe, Garibaldi, Thierstück, Illustrationen zu Dumas' Kame-
liendame (nach Besnard), etc.
RiOQ, Edouard, Maler, geb. vor 1846 in Saint-Servan (De'p. Ille-et-Vilaine).
Von hm Der Felsen von Samois im Wald zu Fontainebleau (1868 Mus. Havre),
Eine kaiserliche Jagd (ebenda), Entenjagd am Meeresstrand (ebenda); ferner Illu-
strationen zu „Le Tour du monde", Ansichten aus Südamerika, Pastelle, etc.
Rionlt, LoHis Edouard, Maler, geb. 26. October 1780 in Montdidier (Dep
Somme), f 10. März 1855 in Paris, Schüler von Drvid und Regnault (1814).
E/ gewann den 2. Rompreis auf Grund seines Diagoras' Triumph. Durch Krankheit
verlor er den Gebrauch der rechten Hand und malte seit 1820 ausschliesslich mit
der linken. Von ihm Zwei badende Frauen (Mus. Anaiens), Belagerung von Ostende
im August 1745 (1837 Mus. Versailles), Schlacht von Hastembeck den 26. Juli 1757
(ebenda), Bildniss des grossen Conde (ebenda), Bildniss Philipps V. von Spanien und
andere Bildbisse (ebenda). Schlafender Savoyard (Mus. Douai), Dorine und Tartuffe
(Mus. Montargis), Aurora (Mus. St. Etienne), etc. Er hat auch einige Blatt auf Stein
gezeichnet. Med. 2. Kl. 1824, 1. Kl. 1838.
Eiposo, Spitzname des Feiice Ficherelli, s. d.
Ripp, s. Vavasseur, Engene Charles Faul.
Bipprd.iida, Giacomo, Maler des 15. Jahrhunderts. Er studirte in Rom und
lualte Bildnisse.
Eippel, Nicolaus, Maler, geb. 1563 (?) in Basel, f 2. März 1631 das. Er
wurde 1587 Mitglied der Malerzunft und 1624 Bürgermeister Ej malte und zeich-
nete Wappen für Adelige, Die hl. drei Könige, etc. und war keni bedeutender Meister,
der vielleicht in späteren Jahren die Kunst aufgab.
Rippingille, Eduard Villiers, Maler, geb. 1798 in King's Lynn (Norfolk),
t 22. April 1859 in Swan village bei Birmingham. Er war Autodidakt, bildete sich
später auf Reisen nach Frankreich, Italien (1837 und 41) und dem Orient. Von ihm
Bildniss des Doctor Raffles (Mus. Liverpool), Bettler in der Campagna (Mus. South
Kensington), Der Fortschritt der Trunksucht, Das Postamt auf dem Lande, etc. Er
hielt auch kunstgeschichtliche Vorlesungen und war Schriftsteller.
Rippl'Rönai, Joseph, Maler, Zeichner und Radierer, geb. 24. Mai 1861 in
Kaposvär (Ungarn). Schüler von Herterich und Dietz in München, von Bou-
guereau, T. Robert Fleury, Munkaczy und Köpping in Paris. Von
ihm Mohamed, F. Liszt (Radierung), Illustrationen zu G. Rodenbachs ,Les Vierges",
Bildnisse in Gel und Pastell, etc.
Riquier, Lodewijk, Maler unseres Jahrhunderts, geb. ,1795 in Antwerpen,
Schüler von M. van Bree, mit dem er nach Paris und Italien reiste. Seit 1820
war er wieder in seiner Vaterstadt thätig. Er malte genrehafte Geschichtsbilder,
Bildnisse, etc. Von ihm Brigantenfamilie (Mus. Brüssel), Rubens stellt seiner Frau
Adriaen Brouwer vor.
Risambourg', Fabien van, Maler unseres Jahrhunderts, f 1866 in Lyon,
Schüler von R e v o i 1 und der Schule zu Lyon. Sein Selbstbildniss befindet sich im
Mus. zu Lyon.
Rising, John, Maler, geb. um 1750, t nach 1813. Er stellte auf der Londoner
Akademie Generebilder besonders auch Bildnisse aus, von denen sich je ains in Hat-
fild House und in der Bodleian Librany zu Oxford betinden.
Rispoli, Criovanni, Medailleur, geb. 1888 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie. Von ihm Medaille für die Maritime Ausstellung in Neapel, Stempel für
die Societa Pellattieri das., etc.
Riss, Fran^ois, Maler, geb. 1804 in Moskau, Schüler von Gros. Von ihm
Bildniss des Kanzlers H. F. Daguesseau (Mus. Versailles), Tod des Erzbischofs
74 Risse — Ritter.
Araboise von Moskau (1838V Erweckung Jairi Töchterlein (1866), Öildnisse, etc. -
Eine Mdme. Pauline R. (0 ^mahlin des Francois R.?) war 1838—42 als Pcrzellan-
malerin in Paris thätig und stellte Copien uach T. Veceili, P. Veronese, Van Dyck,
etc. aus.
Bisse, Roland, Maler, geb. 4. Jan. 1835 in Köln a. R., Schüler der Düssel-
dorfer Akademie unter Benderaann, Schadow und C. Sohn, machte Studien-
reisen nach Dresden, München, Paris und den Niederlanden. Er liess sich in
Darmstadt nieder. Von ihm Christus vor Pilatus (1856), Der Gott und die Bajadere,
Johanna Sebus (1864), Die letzten Tage von Pompeji. Aschenbrödel (1868\ viele
Bildnisse, etc.
Rissj, Johann Anton, Maler des 18. Jahrhunderts, f 13. Mai 1758 in Prag,
wo er thätig war. — Ein Johann Bruno R. (Rissi), Maler, aus der Schweiz, war
im 17. Jahrhundert in Prag thätig und wurde dort 1694 getraut
Rist, Johann Christoph, Maler, geb. 17. März 1790 in Stuttgart, f 15. Mai
1876 in Augsburg, Schüler der Wiener Akademie, weitergebildet in Italien. Seit
etwa 1828 war er in Augsburg als Zeichenlehrer, 1830 — 40 in München, dann wieder
als Vorstand der Augsburger Zeichenschule thätig. Von ihm Teich im Wald (Mus.
Stuttgart), Bad Gastein, etc. — Sein Bruder Gottfried R., f 1827 (?), war Kupfer-
stecher und Schüler von G. v. Müller. Von ihm Stiche nach Dannecker, Riepen-
hausen, Schick, Seele, Stirnbrand, Wächter, etc.
Ristoro, Fra, Baumeister des 18. Jahrhunderts aus Campi, f 1283. Mit Fra
Sisto (t 1289) aus Florenz begann er 1278 die Dominikanerkirche Sa. Maria Novella
in Florenz zu errichten. 1280 begannen sie die einzige gothische Kirche Roms Sa.
Maria sopra Minerva. R. kehrte nach Florenz zurück. Beide sollen auch 1252 am
Pal. de'Priori zu Florenz an der Erweiterung vofi Sa. Maria Vecchia (1256) und ap
der Wiederherstellung der Carrajabrücke thätig gewesen sein.
Risrenno, (Risueno), Jusepe (Josef), Maler, geb. um 1640 in Granada, f 1721
das., Schüler des A Ion so Cano. Werke von ihm in den Kirchen seiner Vater-
Stadt, z. B. die Decoration der Ktippel der Karthäuser. Er hatte auch die Bild-
hauerei studirt.
Ritchie, Alexander Hay, Maler und Kupferstecher, geb. 14. Jan. 1822 in
Glasgow, Schüler von Sir William Allen in Edinburgh. 1841 siedelte er nach
New-York über. Von ihm Washington und seine Generäle, Baby wer ist das?
Präsident Mo. Cosb (Bildniss), etc. Von seinen Kupferstichen nennen wir Washington
und seine Generäle, Mitleid; auch Blätter nach Darley, Guy, Huntington, etc.
Mitgl. d. Nat.-Akademie 1871.
Ritgen, Hugo ron, Baumeister, geb. 3. März 1811 in Stadtberge (Westphaletf ,
t 1. August 1889 in Giessen. Er wurde Professor und Gen. ßaurath in Giessen. Von
ihm ein Plan zur Burg Eltz im Moseltüal. Ferner die Restaurirung des Rittersaals
der Burg Reisenberg bei Sterzing, besonders aber der Wartburg (Aeusseres und Inneres
des Landgrafenbauses mit der Kapelle, dem Zimmer des Grossherzogs, dem Festsaal,
der Kemenate mit dem Bergfried, etc.). R. schrieb einen Führer durch die Wart-
burg.
Ritrati, (Ritratti), Francesco de% s. Negrl, Gianfrancesco.
Ritscher, Gottlob Moritz, Maler, geb. 24. Sept. 1827 in Dresden, f 1^;. Oct.
1875 das., Schüler der dortigen Akademie unter Bendemann. Von ihm Siesta,
Bauernkind, Besuch bei der Amme (1874 Gal. Dresden), Genofeva, etc.
Ritschi von Harteubach, Hieronymus Heinrich Jacob, ' Holzschneider, geb.
29. Oct. 1796 in Erfurt. Er war Autodidakt. 1813 kämpfte er in den Freiheits-
kriegen mit, trat dann in das Buchdruckergeschäft seines Vaters, wurde eifriger
Kunstforscher und Sammler und arbeitete 1837—1847 für Leipziger Buchhändler,
dann lange Zeit selbständig, endlich ausschliesslich nach Richter'schen Zeichnungen .
Unter diesen nennen wir Blätter zu den Volksbüchern von Marbach, zu Dullers
Deuischer Geschichte, zum Reineke Fuchs, etc.
Ritt, Aagastin, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in St. Petersburg, Schüler
von De Quoertemont in Antwerpen. Er war in seinem Vaterland thätig.
Ritter, Abraham de, Maler, geb. im Mai 1668 in Haarlem, f 21. Oct. 1738
das. Er malte Eauerngenrebilder in Wasserfarben.
Ritter, Caspar, Maler, geb. 7. Febr. 1861 in Esslingen, Schüler der Münchener
Akademie unter Herterich und Löfftz. Er wurde Lehrer an der Kunstschule
in Frankfurt a./M., dann in Karlsruhe, au der er 1890 Professor wurde. Von ihm
Idylle, Bei Grossmama Nach demBaJe, etc., auch Bildui-sse. Kl. gold. Med. Berlin 1896.
Ritter — Ritz. 75
Ritter, Eduard, Maler, geb. 1808 in Wien, t ^853 das., Schüler der dortigen
Akademie, deren Mitglied er 1848 wurde. Von ihm Heimgekehrte Wallfahrerin (K. K.
Mus., Wien), Morgen nach dem Kirchtag (ebenda). Der kranke Musiker (1847 ebenda), etc.
auch einige graphische Werke.
Ritter, Fritz, Maler und Radierer, geb. 1868 in Nürnberg, f 1888. Er
aquarellirte und radierte alte Bauten, Städtebilder, etc.
Ritter, G. N., Maler, geb. 1748 in Heilbronn, f 1809 in Amsterdam, wo er
eine Zeit lang als Miniaturbildnissmaler thätig war. — Auch aeiue Tochter Lonisa
Charlotte R. verehel. de Neuville, f 1813, war Malerin.
Ritter, Henry, Maler, geb. 24. (26.?) Mai 1816 in Montreal (Cauada), f
21.- Dec. 1853 in Düsseldorf, Schüler von Groeger in Hamburg, wobin er als
Knabe gelangte, von C. Sohn und von R. Jordan in Düsseldorf. Er malte humo-
ristische Genrebilder. Von ihm Die Strafpredigt des Schiffsjungen (Gal. Köln), Ver-
lol)ung in der Normandie (1842 Mus. Leipzig), Der Prairiebrarid (1851 Kunsthalle
Hamburg), Der ertrunkene Sohn des Lotsen (1844 Gal. Ravene Berlin), etc. R. hat
auch Einiges radiert und eine Anzahl von Steindruck-en geschaffen,
Ritter, Johann Faul, Maler und Radierer, geb. 1775 in Köln a. R., f um
1816 das., Schüler von G. Manskirch. Von ihm die Radierungen Der Kölner
Dom, Graburne kleine Landschaften, etc. — Auch sein Bruder Heinrich Joseph R.,
geb. 1777?. t 4. Aug. 1810 in Köln a. R., zeichnete und radierte.
Ritter, Lorenz, Maler und Radierer, geb. 27.- Nov. 1832 in Nürnberg, Schüler
von Heideloff. Er liess sich in seiner Vaterstadt nieder, wurde Professor und
aquarellirte und radierte meist alterthümliche Städteansichten, Architekturen aus
Nürnberg, Prag, Lübeck, etc. z. Th. nach Gemälden seines Bruders Paul R. Sein
Aquarell Die ehemal. Wöhrder Bastei zu Nürnberg gelangte in das dortige Ger-
mauische Museum.
Ritter, Paul, Maler, geb. 4. März 1829 in Nürnberg, Schüler von C. Hei-
deloff und E. Korn, weitergebildet auf Studienreisen nach Dänemark, Frankreich,
Italien und. Oesterreich. Er war seit seinem 4. Jahre taubstumm, wurde Professor,
lebte in Nürnberg, und malte und radierte dessen alte Baudenkmäler. Von ihm
Einführung der Reichskleinodien und Heiligthümer in Nürnberg 1424 (Rathhaus zu
Nürnberg), Der Pellerhot, etc. Gold. Med. Berlin 1878.
Ritter, Paul d. J., Maler und Radierer, geb. 1859 in Nürnuerg, f 30. Aug.
1888 das., Schüler seines Vaters Lorenz R. und von J. L. Raab. Er malte
Bildnisse, etc. Von ihm ferner die Radierung Die böse Gans nach E. Zimmermann.
Ritter, Philipp Lorenz, Maler, geb. 25. Nov. 1867 in Köthen (Anhalt), Schüler
der Berliner Akademie. Er liess sich in Berlin nieder und malte Bildnisse.
Ritter, Wilhelm, Maler, geb. 1860 in Nürnberg, Sohn und wahrscheinlich
Schüler des Lorenz R. Er malte Ansichten aus Nürnberg in Oel und Wasser-
farben. Von ihm die Lichtdruckfolge Nürnbergs Vergangenheit und Gegenwart
mit Text von H. Boesch (Nürnberg 1878).
Ritter, Wilhelm Oeorg-, Maler, geb. 18. Febr. 1850 in Marburg (Hessen),
Schüler von G. Horst und A. v. Ramberg in München. Er hielt sich mehrere
Jahre lang in Portugal und Madeira auf. Um 1883 liess er sich dauernd in Dresden
nieder. R. malte anheimelnde Architekturstocke, besonders aber treffliche Land-
schaften von einfacher grosser Auffassung, frischer Farbengebung und interessanter
Technik. Seine Motive wählte er an der Elbe entlang, in Grosssedlitz, in Goppeln,
Dürröhrsdorf und aiideren Ortschaften der Umgebung Dresdens, doch ist ihm alles
Vedutenhafte fern. Von ihm Vorfrühling (1893 Gal. Dresden), Mühle bei Goppeln^,
Heimkehr vom Felde, Forellenweiher im Sommer, Strasse bei Goppeln, Vorfrühling
bei Neu Ostra, Bei Antons an der Elbe, etc. R. hat auch Einiges auf Stein gezeichnet.
Ehren-Diplom IL Kl., London 1891.
Rittig-, Peter, Maler, geb. 1789 in Coblenz, f 14. Aug. 1840 in Rom, Schüler
von J. L. David in Paris, dann besonders vonOverbeck in Rom beeinflusst, in dessen
Manier er Historien schuf, z. B. Der ungläubige Thomas (Potsdam, Garnisonkirche),
Sieg der Tugend (Berlin, Schloss Bellevue), Die Flucht nach Egypten, Merkur als
Erfinder der Leier, etc.
Rittig, Wenzel, Baumeister des 18. Jahrhunderts, f 1772 in Bilin, wo er
thätig war.
Ritz, Heinrich, s. Reitz.
Ritz, Raphael, Maler, geb. 1829 in Niederwald (Cauton Wallis), Schüler der
Düsseldorfer Akademie und von R. Jordan dort. Nach Reisen durch Deutschland
76 Ritzbcrger — Eivera.
und die Schweiz liees er sich in Sion nieder. Von ihm Ingenieure im Gebirge,
(1881 Mus. Zürich), desgl. (1870 Mus. Bern), Der Hausirei (1867 ebenda), Inneres
der Kirche zu Sion (Mus. Hannover).
Ritzberger, Albert, Maler, geb. 20. Mai 1853 in PfafiFstädt (Oesterreich),
Schüler der Wiener Akademie unter v. An gel i. Er Hess sich in Salzburg, dann
in München nieder und malte Genrebilder sowie Bildnisse. Von ihm Chypre, Gold-
fische, Herzensfrage, etc.
Rivaita, Angusto^ Bildhauer, geb. 1888 (1836?) in Genua, Schüler der dortigen
Akademie, weitergebildet seit 1859 in Florenz , wohin er nach Theilnahme am
Feldzug zur Befreiung Italiens wiederkehrte um bei G. Dupre sich zu vervoll-
kommnen. 1874 wurde er Professor der Skulptur an der Florentiner Akademie.
Von ihm Cavour (im Hof der National-Bank zu Florenz), Monument Del Dragos
(Campo Santo, Genua), Grabmal Trachil (Friedhof, Nizza), Kind mit einem Bock
spielend (Marmorgruppe), G. B. Niccolini (Königl. Gal., Neapel), Viktor Emmanuel-
Monument (Livorno), Herkules den Centauren niederschlagend (Nat.-Gal., Berlin), etc.
Mehrere Auszeichnungen.
Riralz, Antoine, Maler und Kupferstecher, geb. 6. März 1667 in Toulouse,
f 7. Dec. 1735 das, Sohn und Schüler des Jean Pierr3 R. Er hielt sich kurze
Zeit in Paris, dann wieder in Toulouse auf und ging darauf nach Rom. wo er
einen Preis am der Luca-Akaderaie auf Grund seines Titaneusturzes gewann. Endlich
kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo er viele Geschichtsbilder malte uud eine
Schule gründete, die 1726 zur königlichen Akademie erhoben wurde. Von ihm im
Mus, Toulouse Gründung der Stadt Angora, Gefangennahme Sosthenes Königs von
Macedonien, Die Verkündigung, Selbstbildniss u. A. mehr; Diana und Acteon (Mi.s.
Narbonne), Geburt des Daunhins (Kirche d. Minimes zu Toulouse), Christus Kapelle
der christlichen Brüder). R. hat eine Anzahl Platten radiert.
Rivalz, Bartholen«y, Maler uud Kupferstecher, geb 1702 (n. A. 1724 iu Tou-
louse), t^nach 1771, Schüler und Neffe (?) des A ntoine R. Er hat nach den Werken der
drei R.'s und auch, nach B. Luti radiert und war bedeutender als Stecher, wie als Maler.
Rivalz, Jeau Pierre, Maler und Baumeister, geb. 27 Juli 1625 in Labastide
d'Anjou (Dep. Aude), f 17. Mai 1706 in Toulouse, studirte erst die Rechte ehe er
sich der Kunst widmete und Schüler des Geistlichen Ambroise Fredeau wurde.
Dann ging er nach Italien, und hielt sich 9 Jahre lang ia Rom auf. Nach Toulouse
zurückgekehrt, wurde er zum Maler und Baumeister des H6tel-de-Ville ernannt,
welches er mit Kunstwerke schmückte. Von ihm Selbstbildniss (Mus. Toulouse), Cle-
mence Isaure (ebenda), Die Heimsuchung (St. Etienne, Toulouse), Johannes der Täufer
der Jungfrau das Abendmahl reichend (Saint-Sernin, Toulouse); ferner baute er das
Haus der Theatiner, die Kiiche Saint Jeröme und das Hotel de Malte.
EiTalz, Jean PieiTe, gen. Chevalier Rivalz, Maler, geb. im Sept. 1718
(n. A. 1720 V) in Toulouse, t 26. Juli 1785 das., Scnüler seines Vaters An;toine R. uud
des Suhl ey ras, weitergebildet während eines zwölfjährigen Aufenthalts in Italien,
worauf er in die Ilcimath zurückkehrte und Maler des Stadthauses zu Toulouse wurde.
Von ihm Geburt Christi (.Mus. Toulouse), Geburt des Hl. Johannes des Täufers,
(Peterskirche das.), Apotheose des Hl. Saturnin (St. Exuperekirche). R. veröffent-
lichte „l'Analyse des Ouvrages de peinture, scupture, etc. qui sont dans FHotel-de-
Ville de Toulouse", und „Recueil des morceaux d'antiquites composant son cabinet",
Rivarola, Alfonso, gen. II Chenda, Maler geb. 1607 in Ferrara, 1 1640 das. (?),
Schüler von C. B o n o n i, Werke vou ihm in den Kirchen seiner Vaterstadt z. B.
Taufe des Hl. Augustin (Augustinerkirche), die Auferstolmng (Theatinerkirche), Marter
der Heiligen Catharina (S. Gugliehno) etc.
Rivas, Francesco Paolo, Baumeister, geb. 15. Febr. 1854 in Palermo, Schüler
der Akademie zu Neapel. Von ihm zahlreiche Entwürfe z. B. zum Justizpalast in
Rom zum Zootechnischen Institut in Palermo, das Haus des Bildhauers Valenti uud
viele andere Privathäuser das., etc.
Rive, Pierre Louis de la, s. larive-Godefroy.
Rivelli, Ciraleazzo, gen. Bella Barba, Maler des 14. Jahrhunderts, aus Cremona.
Rivello, s. Moretto, Cristofero.
Rivera, Giovanni, Kupferstecher, geb. um 1776, t nach 1823, Schüler von
R. Morghen, thätig in Florenz. Er stach in Linieumanier nach Angeli, Barbtsn,
Dolce, Reni, Vecelli, etc.
Rivera, J. A., Maler des 19. Jahrhunderts, f 1860 in Madrid, wo er Direktor
des Museums und der Akademie wurde. Von ihm Der Eid des Prinzen von Asturien.
Riverditi — Kizi. 77
Riverdiii, Marcautoiiio, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Alessandria della
Paglia, t Vi^i in Bologna, studirte in Bologna, welche Stadt auch Werke von ihm
in den Kirchen besitzt, z. B. Die Empfäugnisa (Kirche der Kamaldulenser), Der III.
Franz von Paula (Sa. Maria de Foscherari-Kirche).
RlTpre, Britoii) Maler, geb. 14. Aug. 1840 in London, Sohn und Schüler des
William R., auch Schüler vonJ. Pettie, auf Reisen nach Italien weitergebildet.
Er Hess sich in London nieder und wurde der vielleicht hervorragendste Thiermaler
seiner Zeit, der es verstand die Thiere unposirt, nicht vermenschlicht darzustellen, und
sie vortrefflich im Zusaminenhang mit antiken Mensehen malte. Von ihm Odysseus
und seine verwandelten Gefährten (Gal. Schwerin), Daniel in der Löwengrube, Perse-
poliH, Nimrod (1890), Sein einziger Freund, Spielgenossen, Sympathie, Die Nachtwache
(1880), Argus. Mitgl. der Akademie 1881. Med. Philadelphia, Wien, etc.
RiYiere, Charles Philippe de la, s. Lariviere, Charles Philippe de.
Kivii're, Fran^ois, Maler, geb. vor 1&75 in Paris, f nach 1746, in welchem Jahr
er noch in Livorno lebte, Schüler von Lar g i 11 ie rp. Er malte treffliche Werke in
Ijivoriio, blieb aber ziemlich unbekannt. Von ihm dort Der Hl. Gregor tauft einen
König (Armenische Kirche), Ausschmückung der Villa Jabach, Türkenbilder, etc.
Riviere, Giillis van der, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, gen. Egidiö Fia-
iiiiugo und Egidio della Riviera, f 1600 in Rom. Von ihm dort Moses (S. Gicvanni
in Laterano), Grabmal eiues Herzogs von Cleve (Sa. Maria dell' ani aa), Basreliefs
(Sa. Maria Maggiore), etc.
Riviere, Henri, Maler, Radierer und Holzschneider, geb. 1860 in Paris. Seine
Radierungen zeigen uns Ansichten von Paris, etc. Ganz prachtvoll sind seine Farben-
holzschnitte, manchmal von 14 und mehr Stöcken gedruckt, die er alle selbst
schneidet. Ihre Farbeustimmung ist meist wunderbar. Er hat u. A. grosse An-
schauungsbildor für Schuleu in dieser Art geschaffen; wir nennen L'hiver, Der Morgen
(Scliilfeidorrj, Mittag (Flusslandschaft), Abend (Pferd zur Tränke geführt), Nacht
(Fischer auf hoher See), etc. Zu Albums vereint erschienen La tentation de St.
Antoine. La Marche a l'etoile, L'enfant prodigue, Clair de lune, Le juif errant, u. A. m,
(meist mit Musik).
Riviere, Henry Parsous, Maler, geb. vor 1820, f i™ Mai (?) 1888 in St. John's
Wood (London), Schüler der Londoner Akademie. 1834 wurde er Mitglied der
Aquarellisten-Gcsellächaft. 1867 zog er nach Rom, wo er längere Zeit verweilte.
Er malte Gescliichtsbilder und Genre in Wasserfarben.
RiTiere, William, Maler, geb. 1806 ^'n London, f im Sept. 1876 in Oxford,
Schiller der Londoner Akademie, Bruder des Henry Parsons R. Von 1849—59 war
er Zeichenlehrer in Chelteuham, dann in Oxford.
RiTola, Öinseppe, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1740, Schüler von Ph. Abbiati.
Rivola, Michael, Kupferstecher, geb. vor 1680, f nach 1716. Seit ungefähr
1690 war er in Prag thätig. Von ihm eine Folge aus dem Leben des Hl. Roraedius,
Die Dreieinigkeit, Ansichten vr i böhmischen Schlössern und Kirchen, Sinnbilder, etc.
Rivoulon, Antoine, Maler, geb. 16. Febr. 1810 in Cusset (Dep. Allier), f 23.
März 1864 in Paris durch Selbstmord, Schüler von Picot Von ihm Schlacht von
Alma (1857 Mus. Versailles), Tod des d'Ailly (1835), Eine Fahrt auf dem Wasser
(1842), Junges Mädchen die Liebe fliehend, Bildnisse, etc. Er hat auch Einiges
lithographirt, darunter das gute Eildniss des Baron Ideville. Med. 3. Kl. 1846,
desgl. 1857, 1859.
Rixmout, s. Raymond.
Rizi, Francisco, Maler, geb. 1608 in lyiadrid, f 2. Aug. 1685 im Escorial bei
Madrid, Sohn des Antonio R., Schüler des Vincenzio Carducho. 1653 wurde er
zum Maler der Cathedrale zu Toledo, lß56 zum Maler Philipps IV., später
Carls II. ernannt. Er malte überaus rasch und nicht besonders gut. Mit P. Nuüez
decorirte er 1648 das Alcazar Theater in Madrid. Ferner von ihm Auto da Fe
1680, Bildniss eines Generals (Mus. Madrid), Deturationen für das Buen Retiro
Theater, Die Anbetung der 1 irten, etc. Anderes in Königl. Palästen, in der Kapelle,
del Ochavo, in der Kuppel von 8. Antonio de los Portugueses, etc.
Rizl, Fray Joan, Maler, geb. 1595 in Madrid, f 1675 in Monte Cassino
(Italien), Schüler von Mayno, Bruder des Francisco R. ; 1628 (1626?) wurde er
Benedictiuermönch in Montserrat, studirte in Salamanca und wurde Abt des Klosters
Medina de Campo in Madrid. Zuletzt kam er nach Italien wo ilim Clomens X. ein
Bisthum schenkte, doch starb er ehe er es antreten konnte. Von ihm S. Francisco
empfängt die Wundehmale (Mus. Madrid), Altarblatt u. A., (S, Millan de la Oogulla
78 Rizo — Robbia.
de Yuso), Altarbild (S. Martin in Madrid), desgl. (S. Juan Bautista in Burgos), Messe
des Hi. Benedikt (Akad. San Fernando), etc.
Rizo, (Rizzo), Francesco, s. Santa Croce.
Rizzi, Sebastiano, s. Ricci.
Rizzo, Andrea eigentl. A. Bregrno, (auch Crisyo gen.), Bildhauer und Gold-
schmied, geb. 1421 in Osteno bei Como, f 1506 in Rom. Von ihm Altar in der
Sakristei von Sa. Maria del Popolo zu Rom (1473), Zwei Altäre in einer Kapelle
das., der Piccolomini-Altar im Dom zu Siena (1485), das Tabernakel in der Mad.
della Quercia vor Viterbo (1490), das Grabmal Roverella in S. demente (gemeinsch.
mit G. Da Im ata), Zwei Tabernakel in Osteno, etc.
Rizzo, Antonio, (auch Crispo gen.), Baumeister und Bildhauer, geb. um 1430
in Verona, f nach 1497. Von ihm Adam und Eva (Porta della Carta am Dogen-
palast und Schildhalter ebenda), sodann muthmasslich das Grabmal des Dogen
F. Foscari in der Frarikirche zu Venedig, da3 des Dogen Troö, ebenda, da? des
Dogen P. Malipiero in S. S. Giovanni e Paolo und das des Dogen N. Marcello
ebenda, etc. Er war Ingenieur der Republik im Krieg gegen die Türken und leitete
1483 — 90 die Ausschmückung des grossen Hofs des. Dogenpalasts. Als Hauptwerk
wird ihm die Riesentreppe zugeschrieben. Er arbeitete auch in Rovigo und Vicenza.
1498 entfloh er wegen ünterschlagupgen nach Ancona und Foligno.
Rizzoni, Alexander, geb. 28. Jan. 1836 in Riga, Schüler der St. Petersburger
AkaJeraie, weitergebildet auf Reisen durch Westeuropa, besonders in Paris und Rom,
wo er sich 1865 niederliess. 1869 erhielt er den Professortitel. Von ihm Jude und
Soldaten beim Würfeln, Osteria (Gal. Riga;, Dilettanten-Quartett, Synagoge in Liv-
land, Gemüsehandlung in Frascati, etc.
Rizzoni, P. A., Maler, geb. 1822. Er malte u. A. Thierbilder.
Roba, (Robba), Bildhauer des 18. Jahrhunderts aus Venedig, liess sich vor
1728 in Laibach nieder. Von ihm B'\3te Kaiser Karls VI., Brunnen mit 4 Figuren
in Lasbach (1733—43), Altar mit zwei schwebenden Engeln (St. Jakob, Laibach), etc.
Robatto. Giovanni Stefano, Maler, geb. 1649 in Savona, f 1783, Schüler von
C. Maratti in Rom. Er malte Historien in Rom und Genua, wurde zuletzt aber
Spieler und vernachlässigte die Kunst. Von ihm n. A. S. Franciscus empfängt die
Wundenmale in der Kapuzinerkirche zu Genua.
Robant, Alfred Ernest, Lithograph, geb. 20. Mai 1830 in Douai (Dep. Nord),
Schüler seines Oheims C. DutiUeux und seines Vaters Felix F. R. Er arbeitete
besonders nach Delacroix und Corot, u. A. Erziehung des Achilles (1879 nach
Eugene Delacroix), Zwei Personen im Stehen plaudernd (nach E. Meissonier), Zeich-
nungen auf collodionirtera Glas (nach Corot), etc., in Allem über 200 Blatt. Med.
3. Kl. 1879 Paris.
Robaut, Fölix Flenry d. Ae., Lithograph, geb. 3. Aug. 1799 in Douai (D^p.
Nord), Schüler von Watelet. Von ihm Bild niss des Plouvain (Autolithogr.), Bildniss
des Doctors Escallier (desgl.), Bildniss des P. Prdvost (desgl.), Ansicht aus der Um-
gegend von Brüssel (Gouache Mus. Cambrai). R. hat 600 Bildnisse auf Stein ge-
zeichnet und der Stadt-Bibliothek zu Douai eine Sammlung historisch interessanter
Ansichten, Bildnisse, etc. geschenkt.
Robba, s. Roba.
Robbe, Henri, Maler, geb. 1808 in Courtrai, f 6. März 1899 in Brüssel. Er
war in Brüssel thätig und malte Blumen und Fruchtstücke, von denen sich eins im
Mus. zu Brüssel befindet. Leopold Orden, Med. Brügge, London, Wien (1873), Yperen.
Robbe, Lonis Marie Dominique, Maler und Radierer, geb. 17. Nov. 1807
(1806?) in Courtrai, f 1887 (?), Schüler der dortigen Kunstschule, Bruder des Henri
R. Er war erst Advokat gewesen und liess sich 1830 in Courtrai, 1840 in Brüssel
nieder. Von ihm Schafe in den Bergen (Kunsthalle, Hamburg), Hunde fallen einen
Stier an (Mus. Brüssel), Landschaft mit Tbierstaffage (Mus. Ghent). Er radierte
u. A. 5 Thierstücke. Med. 2. Kl. Paris 1855, gold. Med. Brüssel, etc.-, Mitgl. der
Amsterdamer Akademie 1855; Kr. der Ehrenleg. 1845.
Robbia, Ambrogio della, Bildbauer des 16. Jahrhunderts, Sohn (?) und Schüler
des Andrea della R. Von ihm Anbetung der Hirten (1504 S. Spirjto zu Siena)
und vielleicht Cruzifix-Altar (ebenda).
Robbia, Andrea della, Bildhauer, geb. 28. Oct. 1435 (n. A. 1437) in Florenz,
t 4. -iug. 1525 (n A. 1528) das., Neffe und Schüler des Luca della R., dem er
im Ganzen ähnelt. Er strebt jedocn mehr nach Lieblichkeit und erweiterte seinen
Darsteliungskreis. Er arbeitete fast nur in Thon; von Marmorarbeiten kennt man
Robbia - Robelin. 79
nur den Hochaltar in Sa. Maria delle Grazie zu Arezzo. Im Dom das. mehrere
AJtäre (Tlion wie die folgenden), desgl. in dem Wallfahrtsort Verna l>ei Arezzo; an
der Halie der Innocenti in Florenz die berühmten Wickelkinder; in der Loggia dl
S. Paolo das. Medaillons mit Heiligen und eine Thürlunette; im Mus. zu Viterbo
eine Bildrlissbüste; Madonnendarstellungen am Portal des Doms zu Prato (1487j, des
Doms iu Pjstoja (1509), im Chox- von Sa. Maria Nuova, im Mus. Nazionale und
viele Ändert- auch in cisalpinen MuKoea. An manchen seiner Yverke hatten seine
fütif Söhne Theil.
Robbia, Giovanni della, Bildhauer, geb. 1469, f 1529 (?), Sohn und Schüler
des Andrea della R., der letzte Hauptmeister dieser berühmten Familie. Seine
Werke sind meist schon vielfarbig bemalt, die Glasur ist schlechter als die seines
Vaters and des Luca ^lella E. Von ihm Brunnen (1497 Sa. Maria Novella, Florenz),
Fries über der Halle des Ospedale del Ceppo zu Pistoja (1514—25 Hauptwerk),
Pit:ä (iL Feiice Florenz), desgl. (S. Salvatore das.), viele andere Arbeiten in anderen
Kirchen von Florenz, sowie des übrigen Italiens. Er oder seine Schüler fingen
schon an, plastische Werke andere Künstler in glasirtem Thcn zu copiren.
Robbia^ Oirolamo delU, Bildhauer und Baumeister, geb. jn Florenz, f 4. Aag.
1566 in Nesle. Vor dem Jan 1529 kam er nach Paris und arbeitete bis 1535 am
Chateau de Madrid (Chat, de 3ouIogne) das. 1546 erwarb er ein Haus in Puteaux.
■'564/5 schuf er die Marmt otatu«. Catherina de'Medicis für das Grabmal Henri II.
zu S. Denis.
Bobbia, Luca 'lella, berühmter Bildhauer, geb. 1399/1400 in Florenz, f 20.
Febr. 1482 ebenda. Sein Haupfruhm beruht auf der Ausübung seiner Erfindung,
den Thon zu bemalen und „u glasirfen. Er behält bei allem Naturalismus eine hohe
Schönheft stets im Auge und kommt in der stilvollen Behandlung des Reliefs der
Aütike am nächsten, obwohl sich nie unmittelbare Anklänge an diese bei ihm vor-
finden. Seine Werke waren zu seinen Lebzeiten ebenso hoch geschätzt wie ' eute,
seine Thonplastik wurde als monumentales Decorationsmittel für die Architektur
mit Freuden begrüsst und verwendet. Meist sind es Reliefs, die Figuren weiss auf
blauem Grund; auch andere Farben kommen vor, sowie später naturalistisch bemalte
Arbeiten. Von seinen Werken nennen wir Orge^balustrade für den T)om in Florenz
(von 1431 an, jetzt im Museo dell'Oj^ara dort), Bronzethürfiügel (Sakristei, Dom
Florenz), Grabmal des Bischofs Fedevigbi (1456 Sa. Trinitä, Florenz; und die glasirten
Thonarbeiten, Medaillons mit den Evangelisten (Cappella Pazzi, Sa. Croce, Florenz),
Cassirte Decke (Cruzifixkapelle in S. Miniato das.), Vier Medaillons mit den Cardinal-
tngenden (1459—66 Grabkapell6 des Cardinais von Portugal, ebenda); ferner Reliefs
(Lunetten und Tabernakel) in der Sakristei des Doms zu Florenz, S. Domenico zu
Urbino, in vielen Kirchen nahe bei Florenz, im Museo Nazionale das., in Orsanmichele das.,
in S. Giovanni fuorcivitas zu Pistoja, etc.; auch in Museen zu London, Paris und Berlin
Kobbia, Lucca dell.a, II., Bildhauer des 16. Jahrhunderts, f nach 1546 in Paris,
Sohn des Andrea della R. Mit seinem Brude Mattia della R. schuf er den Fuss-
boden in den Loggien etc. des Vatikan. Von ihm auch in der Bibliothek das. eine
Madonna mit Heiligen (149P). Zuletzt kam er mit seinem Bruder Girolamo nach
Paris und half ihm bei dessen Arbeiten.
Robbia, Mattia della, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, Sohn und Schüler de«»
Andrea della li,. Er arbeitete mit seine i Bruder Lucca della R. II. im Vatikan.
Von ihm ferner Altar mi, Mariae Krönung (1527 in der Collegiata a Montecessiano
bei Macerata) und wahrscheinlich der Altar mit Mariae Verkündigung in Sa. Maria
del Soccorso zu Arcevia (nach 1530).
Robbins, Horace Wolcott, Maler, geb. 2J. Oct 1842 in Mobile (Ala U. S. A.),
Schüler von August Weidenbach und James M. Hart. 1865 besuchte er
Jamaica, die drei folgenden Jahre Paris, Südfrankreich, die Schweiz, etc. Von ihm
Kerbstzwielicht, Strasse in den Bergen (1885), Ulmen am Wege, etc.. auch AcLuarelle.
Mitglied der amerik. National-Akademie.
Robbins, Lucy Lee, s. Lee-Robbins.
Robbins, Richard Smith, Maler, geb. 1862 in Solon (Ohio U. S. A.), Schüler
von B. Constant, J. Lefebvre und L. Doucet an der Akademie Julien zu Paris.
Er malte Landschaften, auch in Pastell, z. B. Einbrechender Abend, Alter Garten, etc.
Robelin, Charles, Baumeister geb. 1787 in Nevers, f nach 1837, Schüler von
Alavoine. Von ihm die Restauration der erzbischöflichen Kapelle zu Reims und
die Restauration der gemalten Glasfenstor der Metropolitankirche von Besancon, ferne*
Project zur Restauration der Metropolitankirche von Tours, etc.
80 Robelot — Robert.
Boltelot, Jean Pierre, Maler, geb. 1802 in Lothringen, f nach 1849, Schüler
von Mansion. Von ihm Miniatnrbildnisse, darunter ein Selbstbildniss (1847) und
Jas Bildniss seines Sohnes (1850).
Robert, Bildhßuer des 17. Jahrhunderts. Eine Marmorvase von ihm sieht man
in einer Ä^llee des Parks zu Versailles, für den er wahrscheinlich auch weitere
Werke schuf.
Robert, Alexanore, Maler, geb. 17. Febr. 1817 in Trazegnies (Belgien), f 1890
in Brüssel, Schüler der Brüsseler Akademie und von Navcz, vreitergebilrlet in
Italien. Er Hess sich in Brüssel nieder, wo er Prof. und Mitglied der Akademie
wurde. V"on ihm: Luca Signorelli malt seinen todten Sohn (Mu. Brüssel), Plünderung
des Earmeliterklosters (das.^, Betende Mönche (Mus. Dr.nzig). Eine Probe, Auf de n
Balkon, Bildnisse, etc. Gold. Med. Brüssel 1848, Paris 1855, Leopoldorden, etc.
Robert, Älphonse, Maler, geb. 19. März 1807 in Scvres, Schüler von L.
Cogniet, f nach 1879. Von ihm Ansicht des Ardfeche-Tnales bei Aubenas (1827),
Das Kloster Saint Ponce zu Nizza (1842), In den Wäldern zu Sfevres (1880), etc. Med.
2. Kl. 1831.
Robert, Annt; Philippe Edouard, Zeichner nnd Lithograph, geb. vor 1800
in Paria, Schüler von Gi rodet. Er war taubstumm geboren 1829 etablirte er
sich als lithograohischer Lrucker. Von ihm Bildniss Pius VII. (1827 Lithographie
nach David), sowie andere Bildnisse.
Robert, Auguste, Baumeister, geb. 25. Jan. 1790 in Gray (Dop. Haute-Saöne).
Schüler von Vergnoux in Dole, weitergebildet in Strassburg. Er wurde Dep. -Bau-
meister in Lons-le-Saulnier. Von ihm mehrere Brücken im Jura, ein grosses Seminar
(in Lons-le-Saulnier), ein Justizpalast (ebenda), Gefängnisse und eine Gendarmerie-
Kaserne (ebenda), ferner Monuraentalspringbruniien, Kirchen, Stadthäuser, etc.
Robert, Aurele, Maler, geb. 18. Dec. ^S05 in Aux Eplatures bei La Chaux-de-Fonds
(Clinton Neuenburg), f 21. Dec. 1871 in Bieo bei Biel, Schüler seines Bruders
Louis Leopold B 1822—30 lebte er in Rom, 1833 — 35 in Venedig, dazwischen
in Paris, 1835—38 in der Schweiz, daraiif bib 1843 in Italien, von nun an endlich
in der Schweiz. Von ihm Das Innere der St. Markuskirche In Venedig (1854 Mus.
Bern), deagl. (Mus. Basel), Die Taufkapeile in der Mr Iiuskirche zu Venedig (Nat.-
Gal. Berlin), S-aitenkapelle ebenda (Mus. Zürich^, L. Roberts Atelier in Rom (1829
Mus. Neuenburg), Schäfer aus uer Campagna, etc. Auch ein paar Steindrucke.
Gold. Med. Paris 1831. Auch sein Sohn Leopold Paul R. war Maler und schuf
besonders Bildnisse. Ein Bild von ihm gelangte als Geschenk in die Luxembourg-
Gal. zu Paris.
Robert, Charles, Maler, geb. 1837, f 9. Nov. 1864 in Folge einer auf der
Ja^d erhaltenen Wunde. Er malte Landschaften.
Robert, Charles, Kupferstecher, geb. 1806 in Edinburgh, f 1872 das. Er
arbeitete kleine Bildnisse, Vignetten und auch grössere Platten für Verleger, z. B.
In Erwartung des Groschens (nach A. Fräser), Die Wittwe (nach Allanj, etc.
Robert, Charles Jnles, Holzschneider, geb. 6. Dec. 1843 in Chartres, f 5. Nov.
1898 in Paris, Schüler der ;ßcole des baux-arts und von Chapon. Er schnitt u. A.
nach Baudry den neuesten 100 ircs.-Schein der Republik. Von ihm ferner Der
Herbst, Kopf des Hl. Johannes (nach Hennev^; Anderes für „l'Histoire des peintres"
von Ch. Blanc,. für das Journal „l'Iilustration", das „Magasin pittoresque", „Le
Monde Ulusträ«. Med. 3. Kl. Paris 1873, 2. Kl. 1880, 2. Kl. Sidney 1879, Mel-
bourne 1880, etc.; Kr. der Ehrenle^. 1882.
Robert^ Ernst Friedrich Ferdinand, Maler und Kupferstecher, geb. 15. Aug.
1763, t 12. Jan. 1843 in Kassel, Sch'Uer seines Oheims J. H. Tischbein, weiter-
gebildet auf Reisen nach Paris und Rom. Am bekanntesten wurde er seit 1806
durch Radierungen, Schabkunst- und. Aquatint- Blätter. Er wurde Professor an der
Akademie und Inspektor an der Galerie zu Kassel. 1814 holte er die geraubten
Bilder aus Paris zuvQck.
Robert, Hubert, geh. Robert des Ruines, Maler, geb. 22. Mai 1733 in Paris,
t 15. April 1808 das., Schüler von P. PaDnini, weitergebildet während eines zwölf-
jährigen Aufenthaltes in Italien. Er malte ziihllose Architekturen, aus Rom, Paris etc.
1766 v/urde er Mitglied, 1784 Rath der Akadi^mie. Er wurde auch Museumscustos
und Zeichner der kgl. Gärten. In der Revolutionszeit verlor er seine Aemter, wurde
am 8. Nov. 1793 gefangen genommen, erlangte aber am 27. Juli 1794 durch Ro-
bespierres Fall die Freiheit wieder. 1782 und 1791 lud ihn Katharina II. nach
St. Petersburg ein, er schickte aber nur Werke hin. Bilder von ihm in den Museen
Robert — Robert-Fleury. 81
2u Angers, Besancon, Bordeaux, Chälons-sur-oaöne, CKartres, Darmstadt, Dijon,
Jiavre, Marseille, Montpellier, Orleans, Paris, Rouen, St. Petersburg, Troyes, Versailles,
etc. R. hat auch in jungen Jahren 18 Blatt radiert, z. B. Kavalleriegefecht,
Visitenkarte, Antike Basreliefs, 10 Ansichten Les Soirees de Rome, etc.
Robert, Jean FranQOis, Maler und Lithograph, geb. 1778 in Chantill>, t ™
Mai 1832 in Sevres (?), Schüler von Demarne. Er wurde Laudscliaftsmaler der
Grossherzogin von Toscana und Jagdmaler des Herzogs von Berry : ferner fand er
Anstellung an der Manufaktur zu Sevres und malte viel auf Porzellan. R. starb an
der Cholei'a. Von ihm Ansicht im Park St. Cloud (1819), Landschaft (nach Dujardin
auf Porzellan), Ansichten aus Italien (Steindrucke), Selbstbildniss (desgl.), etc. —
Ein Jean R. war im 18. Jahrhundert als Kupferstecher thätig. Er war Schüler von
Chr. Leblpn und soll in dessen Drei- beziehw. .Vierfarbenmanier gestochen
haben. — Ein anderer Jean R., geh, 1652 (?), f 7. April 1715 in Paris war Bild-
hauer und hatte einen Sohn Jean Baptiste R., der ebenfalls Bildhauer war.
Roliert, Louis Leopold, Maler und Kupferstecher, geb. 13. Mai 1794 in Chaux-
de-Fopds fCanton Neuenburg), f 20. März 1835 in Venedig, Schüler von Gir ardet und
David, seit 1818 in Rom weitergebildet. Ganz in den (^"berlieferungen der heroi-
schen, classizistischen Malweise steckend, wendete er sich in Folge seines italienischen
Aufenthaltes Darstellungen aus dem südlichen Volksleben zu, mit denen er epo-
chemachenden Erfolg hatte. Seine Heimkehr vom Feste der Madonna dell' Arco und
Ankunft der Schnitter in den pontinischen Sümpfen {beide im Louvre) wurden welt-
berühmt. Er verliebte sich in die Schwägerin Napoleon lU. und nahm sich selbst
das Leben. Von ihm besitzt der Louvre noch eine römische Landschaft ; ferner von
ihm Studie einer Italienerin (Mus. Bern), Eremit auf dem Berg Epomeo (Mus. Nantes),
Schlafende Jungfrau (Berlin Nat.-Gal.), Repliken von zwei Louvrebildern (Berlin,
Gal. Raczycski), Procidanerin mit ihrem Kinde, etc., auch 25 Radierungen, ein paar
Sticüe und einige Steindrucke. I. Pi-eis 1824; Ehrenleg. 1831. Seine Biographie von
Delecluse (1838). Feuillet de Conches Paris 1849, Zoller 1862, Clement Paris 1874,
L. Rosenthal Paris 1898.
Roibert, Lonis Valentin Elias, Bildhauer, geb 1822 in Etampes (De'p. Seine-et-
Oise), t I.Mai 1874 in Paris, Schüler von D. d'Angers und P radier. Von ihm Christus-
kind (1846, Mus. Montargis), Houdon (1852 Marmorbüste Mus. Louvre), General Pasjol
u. A. (Mus. Versailles), 4 Karyatiden (Musical Academy Philadelphia), andere Werke
in den Museen zu Besanpoa und Dijon, für die grosse Oper und andere Gebäude in
Paris, Statuen und Büsten für die Städte Limoges, Etampes-, Lissabon, Roanne, etc.
Med. 3. Kl. 1847; Kreuz der Ehrenleg 1858. — Eine Frau Mathilde R., geb. in Nimes,
Schülerin von A, Tissier, stellte zwischen 1870 und 1882 Bildnisse und Genrebilder
zu Paris aus. Eine Venezianerin von ihr gelangte in das Mus. Marseille.
Robert, Nicolas, Maler und Radierer, getauft den 19. April 1614 in Langres,
t 25. März 1685 in Paris. Er wurde berühmt als Blumen- und Miniaturmaler, nach
dessen Zeichnungen die Stickerinnen arbeiteten. Um 1638 ging er nach Rom. Für
den Prinzen Gaston d'Orle'ans arbeitete er an dem Recueil des Velins. Er hat auch
Blumen und Ornamente gestochen z. Th. gemeinschaftlich mit A. Bosse, L. de
Chätillon und G. Audran.
■Robert, Paul Ponee Antoine, Maler und Radierer, geb. 11. Jan. 1686 in
Sery (Dep. Ardeunes), f 29. Dec. 1733 in Paris, Schüler von J. Jouvenet und
Tisseron, auch in Italien weitergebildet. Er wurde von dem Cardinal De Rohan
proteglrt, verfeindote sich aber mit den meisten seiner Collegen. Er leitete die
Herausgabe des 2. Theiles vom bekannten „Cabinet Crozat" und hat selber 14 Blatt
radiert, darunter Loth (1717), Elias Opfer, Madonna (nach R. Santi), [Himmelfahrt
Mariae (nach Passari), Jupiter und Antiope (1723) und Bildniss Villermes. R. hat
auch einige Kinderfiguren modellirt. Von seinen Gemälden befinden sich mehrere
in der Kapuzinerkirche Du Marais zu Paris, Eine Parade von Musketieren im Mus. zu
Versailles. Seine Biographie, etc. von Latouche (Dole 1810).
Robert le Long s. Long^, Robert de.
Robert-Fleury, Joseph Nicolas, Maler, geb. 8. Aug. 1797 in Köln als Sohn
französischer Eltern, f 5. Mai 1890 in Paris, Schüler von Gros, Gi rodet und
H. Vernet, weitergebildet in Italien. Von ihm Bartholomäusnacht, Tasso im
Kloster St. Onuphrius (1827), Heinrich IV. im Louvre (1836), Carl V. im Kloster von
St. Just (1857), Bildniss Dr. Grisolles und Karl V. (,1867), Clovis in Tours (Mus.
Versailles), Philipp IV. u. zwei. A. (ebenda), Christoph Columbus (Mus. Luxembourg),
Galilei (das.), Zusammenkunft in Poissy u. A. (das.); Andere in den Mus. Antwerpen,
Allgemeines Künstler-Lexicou. S Aufl. 4. Band, ß
82 Robert-Fleury — Roberts
Montpellier, Nantes, Neuenburg, Kavent (in Berlin), etc. Auch 4 Wandgemälde im
Saal des Pariser Handelsgerichts. Med. 2. Kl. 1824, 1. Kl. 1834, 1855 und 1867;
Kr. d. Ehrenleg. 1846, Komthurkreuz 1867; Mitgl. d. Acad. des beanx-arts 185Ö,
Prof. 1855, Dir. 1863 und 1866 wurde er Direktor der franz. Akad. in Rom.
Robert-Fleury, Tony, Maler, geb. 16. Sept. 1838 in Paris, Sohn des Joseph
Nicolaqs R.-F., Schüler von P. Delaroche und L. Cogniet. Von ihm Warschau
am 8. April 1861, Die letzten Tage von Corinth (1870 Mus. Luxembourg), Vauban
reicht die Pläne für die Festung Beifort ein (1882 Mus, Beifort), Alte Frauen in
der Kirche, Mazarin und seine Nichten, etc. Med. 1866, 1867, 1870, 1878, Kr. der
Ehrenleg. 1873.
Roberth, Minna, Malerin, geb. 21. Jan. 1851 in Frankfurt a. M., Schülerin
von A. Goebel, A. Burger und Liezenmayer. Sie lebte in ihrer Vaterstadt und
malte Genrebilder, Inneres von Bauernhäusern, etc.
Roberti, Albert, Maler, geb. 1811 in Brüssel, f 1864, Schüler von Navez.
Von ihm Taufe Christi, Karl V. Gesichtet das Kapitel des Goldenen Vliess-Ordens, etc.
Reberti, Domenico, Maler, geb. um 1690 (?) in Rom, wo er als Architektur-
Maler berühmt und Lehrer G. P. Panninis war. Von ihm besitzt die Galerie za
Dresden 4 Bildei von römischen Ruinen.
Roberti, Ercole, Maler, von Müller oben irrthümlich unter Grandi, Ercole
de Roberti eingeordnet, ist um. 1455 zu Ferrara geb., f gegen Ende Juni 1496 das.
Er war Nachfolger des C. Tura, von J. Bellini und A. Mantegna beeinflusst,
in Bologna und Ferrara thätig.
Roberts, DaTid, Maler, geb. 24. Oct. 1796 in Stockbridge bei Edinburgh, f
25. Nov. 1864 in London, war erst Decorationsöialer, schuf dann Theatercoulissen
und endlich Architekturen. 1822 kam er nach London, bereiste nach einander die
Normandie, Spanien (1832—33), den Orient (1838—39), Italien und Oesterreich (1851).
Er malte fast nur Architekturen, daneben ein paar Landschaften und geschichtliche
Darstellungen. Er brachte es zu grossem Ansehen. We. ^e von ihm in der Nat.-
Gal. zu London, dem South-Kensington-Mus. das. (auch viele Aquarelle) und der
Nat. Gal. zu Edinburgh. R, veröffentlichte auch einige Radierungen und mehrere
grosse lithographirte Folgen, z. B. Picturesque Sketches in Spain, Sketches in the
Holy Land und Syria, Italy classical, historical und picturesque. Seine Biogr. von
J. Ballantyne London 1866.
Roberts, Edward John, Kupferstecher, geb. 1797, f 22. März 1865, Schüler
von Chas. Heath. Er arbeitete für die Verleger nach Zeichnungen von Birket
Fester, Maclise, S. Prout, D. Roberts u. A., besonders aber ätzte er Platten für
andere Sitecher vor.
Roberts, Elizabeth Wentworth, Malerin, geb. 1871 in Philadelphia (Pa. Ü.S.A.),
Schülerin der dortigen Akademie sowie von Bouguereau, J. L'"febTre und T.
Robert-Fleury in Paris. Von ihr Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen
getröstet werden.
Roberts, Henry, Kupferstecher, geb. um 1710, f vor 1790, thätig in England.
Er war auch eine Zeitlang Kunsthändler und schuf meist kleinere leicht verkäufliche
Platten. Von ihm u. A. Eme Landschaft (1743 nach T. Smith of Derby). — Ein
Henry B« R. lebte um 1865 in England als Genremaler und Aquarellist.
Roberts, Howard, Bildhauer, geb. 1843 in Philadelphia, Schüler der dortigen
Akademie unter Bailly, 1866 von Dumont und Gumery an der ^cole des beaux-
arts in Paris. Er liesa sich in seiner Vaterstadt nieder- Von ihm Hypatia (Büste),
Das erste Modellstehen, Lot's Weib, etc.
Roberts, James a. Ae., Kupferstecher, geb. 1726 in Devonshire, f 1799 in
London. Von ihm Landschaften, etc. nach 6. Barret, Pillement, J. Seymour, Smith
of Ghichester, R. Wilson, etc.
Roberts, James d. J,, Maler, geb. um 1750 in Westminster (London), f nach
1808, Sohn des James R. d. Ae. Er war in Oxford und Westminster thätig und
wurde Hofbildnissmaler des Herzogs von Clarence. Das British Mus. besitzt Aquarelle
von ihm, die Bodleian-Bibliotbek zu Oxford und der Garrick Club zu London Bild-
nisse. 1809 gab er ein Lehrbuch der Aquarellmalerei heraus.
Roberts, Thomas Sawtelle, Maler, geb. nach 1750 in Irland, f 1826. Er
war erst Baumeister, widmete sich dann aber der Landschaftsmalerei, Hess sich in
London nieder, kehrte 1823 aber nach Irland zurück, wo er eine Künstlergesell-
schaft Tnit begründen half. Das S. Kens. Mus. London besitzt ein Aquarell von ihm.
>— Sein älterer Bruder, geb. um 1750 in Waterford, Schüler von G. Müller», war
■Robertson — RoWneaü. 83
ebenfalls Maler. — Seine Schwester war ebenfalls Landschaftsmalerin und schuf
Theaterdecorationen.
Robertson^ Andrew, Maler, geb. 14, Oct. 1777 in Aberdeen, f 6- I^ec. 1845
in Hampstead (London), Schüler von A. Nasmyth. 1801 ^ing er zu Fuss nach London
und fand die Unterstützung des B. West. Er wurde ein äusserst beliebter Miniatur-
maler und Hofmaler des Herzogs von Sussex, 1815 besuchte er Frankreich und
Italien. 1841 zog er sich von der Kunst zurück. Er war nebenbei auch ein sehr
guter Geigenspieler. — Seine beiden Brüder Alexander R. und Archibald R., der
erstere Schüler von S. Shelley, waren ebenfalls Maler und kamen nach New- York.
— Ein Charles R. war um 1800 in Dublin und London als Miniaturmaler thätig.
Robertson, George, Maler, geb. um 1742 (1749?) in London, f 27. Sept. 1788
das., Schüler von Shipley's Zeichenschule, weitergebildet in Italien, besuchte auch
Jamaica. Seine Landschaften hatten wenig Erfolg und er reussirte darauf besser
als Zeichenlehrer. Von ihm Ansichten von Windsor Castle, Westmiuster Abbey,
Colebrook Dale, auch einige Radierungen. — Eine Mrs. J. R. war von 1824—44
als Miniaturmalerin in London thätig, wanderte nach Russland aus und wurde Mitgl.
der St. Petersburger Akademie.
Robertson, Walter, gen. Irish Robertson, Maler des 18. Jahrhunderts, f nach
1800 (?) in Ostindien, thätig in Dublin, wo er Miniaturen malte. 1793 ging er nach
Amerika und von dort nach Ostindien.
Robertus di Oderisio, s. Oderisio.
Robetta, Goldschmied und Kupferstecher des 15. Jahrhunderts, thätig von
^1490 — 1522 in Florenz. Um 1512 hat er einer exclusiven Künstlergesellschaft ange-
hört, die sich die Compagnia del Pajuola nannte, und hier wird er als Goldschmied
/ aufgeführt. Er arbeitete nach F. Lippi und Sandro Filepepi, gen. Botticelli, hat
auch Einiges von Dürer entlehnt. R. gehört zu den bedeutenden frühen Kupfer-
stechern Italiens. Man hat ungefähr 15 bezeichnete Blätter von ihm, im Ganzen
werden ihm wahrscheinlich mit Recht über 30 zugeschrieben, darunter 7 Darstellungen
aus dem Alten Testament, 12 aus dem Neuen und circa 12 mythologische.
Robiczek, Karl, Maler, geb. 1837 in Landshut (Mähren), Schüler der Wiener
und Münchener Akademien. Er arbeitete in der Umgegend von München und
malte Genrebilder.
Robida, Albert, Maler, Illustrator, Radierer und Lithograph, geb. 14. Mai
1840 (1848?) in Compiögne (Döp. Oise). Von ihm Alte Städte von Italien, Alte
Städte der Schweiz, von Frankreich Spanien. Er lieferte auch Caricaturen für ver-
schiedene Zeitschriften, z. B. Paris-Caprice, La Nature, Les Hommes d'aujourd'hui
Caricature. Von ihm ferner Das zwanzigste Jahrhundert, Grande Mascarade parisienne,
Portefeuille d'un vieux gargon, Paris a travers, l'Histoire. Er illustrirte auch die
Werke von Rabelais u. s. w. und war endlich als Schriftsteller thätig.
Robie, Jean Baptiste, Maler, geb. 21. Nov. 1821 in Brüssel, Schüler der
Brüsseler Akademie. Er malte Stillleben und Blumen. Ein Bild von ihm befindet
sich im Mus. zu Gent. Med. Brüssel, Haag, Paris, Sidney; Leopold-Orden 1861,
Komtur desselben 1881.
Robin, Jean Baptiste Claude, Maier, geb. 24. Juli 1734 in Paris, f i™ Nov.
1818 in Chousy (Dep. Loire et Cher). 1772 wurde er ausserordentl. Mitglied der
Akademie. Er malte Historien für die Kathedralen von Lisieux, Blois, für Kirchen
in Orläans, Fontainebleau, etc., ferner auch Bildnisse, Genrebilder, etc. R. schrieb
ein Buch über die Freskenmalerei und eine ]&loge de M. Falconet, Paris 1791. —
Ein — R., Baumeister, geb. 1804 in Roanne, Schüler von Duphot, war seit 1840
lange in St. Petersburg thätig, wo er u. A. das Palais Leuchtenberg baute. Später
Hess er sich in Bellevue bei St. Marcellia nieder.
Bobin, Lonis, Maler, geb. 18. Oct. 1845 in Villefranche (D6p. Rhone), Schüler
von Järöme und Guichard. Von ihm Der rasende Roland (1869) Die Aepfel
(1877), Kriegsrath im Jahre 1792 (1881), etc., auch Bildnisse.
Robinean, C, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. um 1750 in Frankreich. Er
wurde Inspektor in den Zeicheuschulen zu Paris. Sein Bildniss des Ministers Abel
befindet sich in Hampton Court, des Georg IV. als Kronprinz in den königlichen
Sammlungen. — Ein Jean Charles R. (derselbe ?) war im 18. Jahrhundert zu Paris
als Kupferstecher, Maler und Musiker thätig. — Dessen Sohn Auguste R. stellte in
Paris zwischen 1791 und 99 Bildnisse , etc. aus. — Ein Fräulein Ciaire R.,
Schülerin von Regnaul t, stellte zwischen 1804 und 1824 zu Paris staffirte Laud-
schaften ans.
84 Robineau-Salare — ßobinsoü.
Robineau-Salare, Ferdinand Desire, Maler, geb. 20. April 1823 in Paris,
t 30. Januar 1870 daselbst, Scbüler von Abel de Pujol. Von ihm Markt in
Bordeaux (1864), Die Hast des Modells, Selbstbildniss, etc., auch Pastelle und
Aquarelle.
Kobinet, Panl Gustave, Maler, geb. 11. April 1845 in Maguy - Vernois (De'p.
Haute Suone), Schüler von Barrias, Cabat, Meissonier und Zünd. Er bereiste
Italien, Oesterreich und Russland und Hess sich zuletzt in der Schweiz nieder. Von
ihm Der Vitznauerbac'^ am Vierwaldstädtersee (1869), Ansicht von Monaco (1874),
Der Urirothstock bei Sonnenaufgang, Trappisten zur Winterszeit im Wald arbeitend,
etc. Med. 1869 Paris, 1878 Wien.
Bobinet, Pierre Alfred, Bildhauer, geb. 1814 in Paris, f im April 1878 das.,
Schüler von Blondel, David d'Angers, Pradier und Ramey Juu. 1840 gewann
er den 2. grossen Preis. Von ihm Marmorstatue des Baron Larrey (für die medici-
nische Akademie), Marmorstatue des Baron Desgenettes (ebenda), Christus am Kreuz
(Holzstatue für die S. Rochuskirche), Bronzebüste des Bürgermeisters J. Fouquet
(Hospiz zu Bolbec), ündine (1863 Marmorstatue); Andere Werke für das Mus. zu Ver-
sailles, für den Louvre Napoleon III., etc., zahlreiche Bildnissbüsten, Statuetten,
Medaillons, etc. Med. 1870.
Robinet, Stephan, Bildhauer, geb. 6. Dec. 1799 in Paris, f im Dec. 1869 das.
Er war hauptsächlich Chemiker und Arzt, hat aber eine Anzahl von Bildnissbüsten
verfertigt und in den Pariser Salons ausgestellt.
Robins, Thomas S., Maler unseres Jahrhunderts, f 1880 (?). Er war eine
Zeitlang Mitglied der Londoner Aquarellisten-Gesellschaft und malte Marinen, sowie
Landschaften. Das Kensington-Mus. besitzt 3 Aquarelle von ihm. — Ein William
R. war um 1738 in England als Schabkünstler thätig.
Robinson, Hngh, Maler, geb. um 1755, f 1790. Um 1782 besuchte er Rom,
wo er 8. Jahre verblieb. Auf der Heimreise ging das Schiff mit ihm unter. Er
malte Bildnisse in der Weise des Reynolds.
Robinson, John, Maler, geb. 1715 in Bath, f 1745, Schüler von J. Vander-
bank in London. Er malte mit gutem Erfolg Bildnisse und Ifess seine Modelle
sich in Van Dyck'sche Kostüme kleiden.
Robinson, John Henry, Kupferstecher, geb. 1796 in Bolton, f 21. Oct. 1871
in Petworth, Schüler von Heath in London Er stach in Linienmanier zuerst
Blätter für die Bücherillustration (z. B. zu Rogers „Italy"), dann mit gutem Erfolg
Einzeiblätter nach Van Dyck, Landseer, Loslie, Lawrence, Lister, Mulready, Mu-
rillo, Partridge, Wilkie, etc. R. trat eifrig ein für die Aufnahme der Kupferstecher
in die Akad. und wurde selbst 1856 ausserordentliches 1867 ordentliches Mitglied.
Robinson, Peter Frederick, Zeichner und Baumeister, geb. 1776, f 1858 in
Boulogne, Schüler von H. Holland. 1811 erbaute er die Egyptian-Hall in Piccadilly
(London). Er gab heraus Rural Cottages (96 Blatt), Village Architecture (41 Blatt),
Ornamental-Villas (96 Blatt) und Farm Buildings.
Robinson, Robert, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts in Schabmanier, f um
1690, einer der bedeutendsten der frühen Schabkünstler Englands, der meist nach
eigener Zeichnung arbeitete. Von ihm Die sieben verklagten Bischöfe, Charlotte
Gräfin Litchfield, James Herzog von Monmouth, Wilhelm von Oranien, Frances
Herzogin von Richmond, Sir James Worseley, Diana und Actäon, Apollo-Tempel.
Diana-Tempel, Der Hahn, The King's ßirds, Todtes Geflügel, etc.
Robinson, Theodore, Maler, geb. 3. Juni 1S52 in Irasburg (Vermont), f 2. Apr.
1896, Schüler von Vilmarth in New-York, Carolus Duran und G^rome in
Paris, später von Claude Mone t beeiuflusst. 1892 kehrte er endgültig nach Amerika
zurück. Von ihm Winterlandschaft, In der Sonne, Seinethal, Römischer Brunnen,
Port Ben am Delaware- und Hudson-Kanal, Bauernhof in der Normandie, etc.
Med. 1892 in Philadelphia, 1893 in Chicago, 1895 in Cleveland.
Robinson,^ Thomas, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1755. Er war in Italien
gebildet und nebenbei auch ein guter Musiker geworden. In späteren Jahren wurde
er blind und durch seine Tochter, eine berühmte Sängerin, nachmalige Lady Peter-
borough, erhalten
Robinson, Thomas, Maler, geb. vor 1770 in Windermere, f 27. Juli 1810 in
Dublin, Schüler von Romney (1785). 1801 — 8 war er jn Belfast thätig, dann zog ei-
nach Dublin, wo er Vorsitzender der Künstlei-vereiniyung wurde. Von ihm Pro-
zession zu Ehren Lord Nelsons (Hafenamt Belfast), Das Treffen von Ballynahinch,
The Giant's Gause\yay (in Irland), etc.
Robinson — Rocca.' 85
Bobinfitou; Tliomas, Maler, geb. 1835 in Nova Scotia, ochüler von Courbet
und Auguste Bonheur. Er war in Providence und Boston in Amerika, sowie in
Paris thätig. R. malte Thierstücke, Ansichten und Landschaften.
Robinson, William, Maler, geb. 1799 in Leeds, f 1839 das., Schüler von
Lawrence und der Akademie in London, wohin er nach Ueberwindung grosser Schwie-
rigkeiten gelangte. 1823 kehrte er in seine Vaterstadt zurück und malte Bildnisse,
darunter die des Lord Nelson, des Herzogs von Wellington, Georgs IIL, etc.
Robinson, William S., Maler, geb. 1861 in East Gloucester (Mass. U. S. A.),
SchtSler von B. Constant undLefebvre an der Academie Julien. Er Hess sich in
Philadelphia nieder. Von ihm Abendschatten, Das Meer, Im Tannenwald, etc.
Robionoi, de, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um .1560 in Veirviers (?).
Dort befinden sich 3 Bilder von ihm, wovon eins bezeichnet ist. Er gehörte der
Schule L. Lombards an.
Kobson, George Fennel, Maler, geb. 1790 in Durham, f 8. Sept. 1833 in
London. Er war Autodidakt, kam mit jungen Jahren nach London, wo er sich durch
den Verkauf von Zeichnungen erhielt und so viel Geld verdiente, dass er eine Reise
zu Fuss durch das schottische Hochland, Wales und Irland unternehmen konnte. Er
malte Landschaften und Ansichten in Wasserfarben, von denen das South Kensington
MuB. eine Anzahl besitzt. 1808 gab er Ansichten von Durham, 1819 Ansichten aus
dem Grampian-Gebirge, 1826 malerische Ansichten englischer Städte heraus.
Eobson, Thomas, Maler, geb. 1798 (?) in Washington, f 11. Oct. 1871 das. (?),
Schüler von Fothergill und der Londoner Akademie. Er war jahrelang Gehülfe des
Sir Thomas Lawrence und J. Jackson. Er schuf besonders gute Copien nach Reynolds,
Allegri, R. v. BiJD, T. Vecelli, etc.
Robusti, Domenico, Maler, geb. 1562 in Venedig, f 1637, Sohn und SchtUer
des Jacopo R., in dessen Weise er mit einem gewissenhaften Naturalismus arbeitete.
Werke von ihm im Dogenpalaet (Sala dl Consiglio) in der Scuola di S. Marco, auch za
Rom in der Gal. des Kapitols (z. B. eine heilige Magdalena), den Wiener Museen
(z. B die heiligen 8 Könige und mehrere Bildnisse), in der Gal. zu Parma, etc.
Robnsti. Jacopo, gen. II Tintoretto, Maler, geb. 29. (n. A. 16.) Sept. 1518 in
Venedig, t 31. Mai 1594 das., Schüler T. Vec-ellis, der bedeutendste Meister der
späteren venetianischen Schule, wollte Tizians Colorit mit Michelangelos Zeichnung
verbinden. Er war reich begabt, hatte ein stürmisches Temperament und arbeitete
ungeheuer rasch, so dass er den Beinamen II Furioso erhielt. Seinem tiefsten
Wesen nach ist er Realist, hat aber in vielen Fällen die venetianische stilisirte
Farbengluth bewahrt. Leider kam bei seiner wie gewöhnlich bei der improvisatori-
schen und Schnellmalerei auch viel Geringwerthiges zu Tage. Seine besten Werke
schuf er in dem ersten Jahrzehnt seiner Thätigkeit. Sein Paradies (im Dogeu-
palast zu Venedig) ist das grösste Oelgemälde der Welt (ungefähr 25 Meter lang und
10 Meter hoch); am sympathischsten ist er uns vielleicht in seiner Bildnissmalerei.
Zu seinen Hauptwerken gehören: Männl. Bildniss (Florenz, Pitti), V. Zeno (ebenda),
Selbstbildniss (Florenz. Uffizien), Admiral Venier u. A. (ebenda), Bildniss eines Durazzo
(Pal, Durazzo, Genua), viele Bildnisse auch im Dogenpalast zu Venedig, etc. Vulkan,
Venus und Amor u. A. (Pitti, Florenz), Bildniss u. A. (Pal. Colonna, Rom), Taufe
Christi, Ecce Homo u. A. (Rom, Capitol), Pietä (Brera, Mailand), Bilder zu Ovid
(Gal. Modena), Wunder des S. Marco (1548 Accad. Venedig), Auffindung der Leiche
des S. Marcus (Brera, Mailand), Christus und die Ehebrecherin, Adam und Eva, u. A.
(Accad. Venedig), Hochzeit zu Cana (Sa. Maria della Salute, Venedig), Kreuzigung
Christi u. A., im Ganzen 56 Gemälde (1560 — 1594 Scuola di San Rocca, Venedig).
Viele geschichtliche Darstellungen im Dogenpalast zu Venedig (1560 — 1594), Wunder
der Hl. Agnes u. A. (Sa. Maria dell' Orto, Venedig) ; Andere Werke in vielen der an-
deren Hauptkirchen Venedigs, Das Fegefeuer (Gal. Parma), Der todte Heiland (das.), etc.
Ferner in ausseritalienischeu Galerien Stafifeleibilder zu Berlin, Braunschweig, Darm-
stadt, Dresden, Dublin, Edinburgh, Haag, Hamptoncourt, Kassel, Liverpool, London,
Madrid, Mailand, München, Paris, St. Petersburg, Wien, etc., auch in vielen englischen
Privatsammlungen. Seine Biographie von Galanti (Venedig 1876), Osler London (1S79).
Robusti, Marietta, Malerin, geb. 1560 in Venedig, + 1590, Tochter und
Schülerin des Jacopo R. Sie malte vortreffliche Bildnisse, wurde vom Kaiser
Maximilian sowie Philipp II. eingeladen, an deren Höfen zu malen, doch trennte sie
sich nicht von ihrem Vater.
Rocca, (Roeka), Antonio (Anthonius), Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in
Brüssel (?), t vor 1660 in Rom. Werke von ihm gelaugten in die Miunebroeders-
86 Rocca — Rocliegrosse.
kerk zu Brüssel ; ferner malte er in Rom und im Piedmont mit viel Erfolg, doch sind
keine Werke hier als die seinigen identificirt worden.
Bocca, Carlo della, Kupferstecher des 19. Jahrhunderts, f nach 1824, Schüler
von Longhi. Er stach nach Luini, Orsi, Tisi, etc.
Rocca, Daniele Ja<eopo, Maler, geb. vor 1525, f 1600 in Rom, Schüler von
Daniele Ricciarelli.
Rocca, Michele, gen. Parmigiano d. J. und Micbele da Parma, Maler, geb.
1671 in Parma, f nach 1751, thätig in Rom. Von ihm Anbetung der Hirten (Gal.
München), Bathseba (Gal. Kassel), etc.
Roccadirame, Angelo, Maler, geb. 1396 in Neapel, f 1460 (?). Bilder von
ihm in neapolitanischen Kirchen, z. B. Erzengel Raphael (SS. Severino e Sosio).
Rocchetti-Torres, Antoniuo, Maler, geb. 1851 in Palermo, war erst lange Zeit
Lehrer, ehe er sich der Kunst widmen konnte. Von ihm: Atelierecke, Die Versuchung,
Ein Hof, Behaglichkeit.
Roceo, Lili Rosalia, Malerin geb. 1863 in Mazzara del Vallo (Sizilien), Schülerin
der Akademie zu Neapel und von Solari. Sie, wurde Zeichenlehrerin in einer Muni-
zipalschule Neapels und malte in Oel und Pastell Bildnisse, Blumen, etc.
Rocco, Michele, s. Rocca.
Rochard, Fran^ois, Maler, geb. 1798 in Frankreich, f 1858 in Notting Hill
(London), Schüler der Pariser Akademie. Um 1820 kam er nach London und stellte
lange Zeit Miniaturen in der Akademie aus.
Rochard, Simon Jacqnes, Maler, geb. 28. Dec. 1788 in Paris, f lö. Juni 1872
in Brössei, Schüler der ^ficole des beaux-arts zu Paris unter Merimee und Isabey.
Er malte hervorragende Miniaturbildnisse, auch Aquarelle und Pastelle; 1816 — 36
lebte er in London, 1846 zog er sich nach Brüssel zurück. Von ihm Bildniss einer
Engländerin mit ihren 3 Kindern (1852) M. W Mellish, M. P.. (1867), Bildniss
Wellingtons, Selbstbildniss, L. Merime'e, Prosper Merime'e. Prinz Orloff, Mdme.
Vestris.
Rochard, Sophie, geb. Bresson, Malerin, geb. 1810 in Paris, Schülerin von
Delaroche. Von ihr Herzog Antoine III. von Gramont nach einem alten Original
(Mus. Versailles), Graf von Artagnon (ebenda), Graf von Cheverny, sowie 6 andere
Bildnisse (ebenda), Tod Atalas (n. Girodet, Mus. Orleans), Bildniss des Ritters
Dunois (ebenda), etc. Med. 3. Kl. 1835.
Roche, Alexander, Maler, geb. 1862 in Glasgow. Er gehört der Glasgow-
Boys-Schule an. Von ihm Herbstlaub, Klostermauer uud Garten in Dysart, Nessie, etc,
Roche, Alexander Marie, Maler, geb. 14. Febr. 1823 in Paris, f 1878, Schtüer
yon Picot. Von ihm die Malereien der Katechismus-Kapelle in St. Pierre du Gros-
Caillou. Ferner Keuschheit der Susanna (1846). Der Arbeiter (1850), Mnttersorgen
(1868), Bildnisse, etc. Med, 3. Kl. 1849.
Roche, Benedict, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Valencia, f 1785, Schüler
von Gaspar de la Huerta, in dessen Weise er malte.
Roche, (Breche ?), Jean, Maler des 14. Jahrhunderts, geb. in Carcassonne.
1365 malte er mehrere Bilder für die Notre Dame des Domes zu Avignon.
Roche, Sampson Towgood, Maler unseres Jahrhunderts, f nach 1816. Er
malte Miniaturen, stellte in London aus, war aber in Bath thätig.
Rochebrune, Octave Gnillanme, Copte de, Zeichner und Radierer, geb.
1. April 1824 in Fontenay-le-Comte (Dep. Vendee), Schüler von J. Ouvriö und
J. L. Petit, im Radieren aber Autodidakt. Er übte die Kunst zwar nur als
Liebhaber, wurde aber einer der hervorragendsten Architekturradierer Frankreichs,
namentlich in grossem Format. Von ihm Ansichten und Interieurs z. B. Strassburger
Münster (Zeichnung), Ansicht der grossen Treppe Franz I, im Hof des Schlosses zu
Blois (1869, Radierung), Notre Dame (desgl.), Le Palais de Justice de Rouen (desgl.),
Schloss Chenonceaux (desgl.), etc. ; auch Kupferstiche. Med. 1865, 1068, 2. Kl. 1872,
Kr. d. Ebrenl. 1874.
Rochefort, Charles (P.?) de, Zeichner und Kupferstecher, geb. 167a in Frank-
reich, f nach 1708 in Lissabon. Er stach viele Vignetten, etc. nach Chereau, Dela-
monce, Gillot, Girard, Watteau, etc. und kam dann nach Portugal.
Rochegrosse, Georges, Maler, geb. 2. Aug. 1859 in Versailles, Schüler von
J. Lefäbvre und Boulanger. Er wurde eine der sensationellen Erscheinungen
in der Pariser Kunstwelt und wirkte oft durch äusserliche Coups, so z. B. besetzte
er seinen TannJiäuser bei Venus mit Edelsteinen, etc. Selten erreicht er eine wirklich
vornehm künstlerische Wirkung. Wir nennen von ihm Vitellius durch die Strassen
Rochenoir — Rodari. 87
Roms geschleift (1882), Scene aus dem Bauernkriege (1885), Salome vor König Herod.
(1887), Nebukadnezar mit Wahnsinn bestraft (1887), Das Ende Babylons. Med. 3. Kl.
1882, 2. Kl. 1883.
Boehenoir la, s. La Rochenoir.
Roohers, £tienne Johandier, s. Desrochers.
Röchet, Loais, Bildhauer, geb. 24. Aug. 1818 in Paris, begr. 23. Jan. 1878 das.,
Schüler von D. d'Angers. Von ihm Napoleon Bonaparte (1855 Marmorstatue für
Brienne - Napoleon), Kaiser Pedro I. (1861 Kolossalreiterstandbild mit decorativen
Figuren, etc. Bronze, für Rio de Janeiro), Bronzestatue des franz. Marschalls Erlon
';i847 Reims), Wilhelm d. Eroberer (1851 Falaise), Der Erfinder R. Lenoir (Villers-
ßocage), General Daumesnil (Perigueux), desgl. (Vincennes), Notre Dame de Savoie,
etc. R. hat einen Leitfaden der chinesischen Sprache herausgegeben. Med. 3. Kl.
1841, 1855, Kr. der Ehrenleg. 1856.
Rochetet, Michel, Maler des 16. Jahrhunderts. Er malte Historien und Bild-
nisse, ferner auch unter Primaticcios Leitung Decorationen zu Fontainebleau und im
Louvre
Rochienne, Pierre, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig um 1551, in
welchem Jahre Holzschnitte zum Neuen Testament sowie zur Legenda Aurea erschienen.
Rochmann, Gregor tod, Maler, geb. 1. Juni 1850 in Nehat (Esthlaod). 1868
liess er sich in Düsseldorf nieder und malte Landschaften.
Rocholl, Rudolf Theodor, Maler, geb. 11. Juni 1854 in Sachsenberg (Wal-
deck), studirte in Dresden, München (unter Piloty) und Düsseldorf (unter Sohn und
Gebhard). Er malte erst geschichtliche Genrebilder, dann Schlachtenbilder. Von
ihm Kaiser Wilhelms I. letzte Heerschau (1889 Gal. Stettin). Nachzügler bei sieg-
reicher Attacke (Gal. Düsseldorf), Episoden aus der Schlacht von Vionville (Gal.
Magdeburg), Eulenspiegel, Landknechtsflucht. Med. II. Kl., München 1892.
Bochassen, Hendrik d. Ae., Maler, geb. vor 1795, f 1852. Er übte die Kunst
als Liebhaber aus und wurde besonders als Sammler bekannt.
Rochnssen, Hendrik d. J., Maler, geb. 15. Aug. 1812 in Rotterdam, Schüler
von Wappers in Antwerpen und Eeckhout im Haag, weitergebildet auf Reisen
durch Frankreich, Deutschland, die Alpenländer und Norditalieu. Er blieb längere
Zeit in München und kehrte 1841 in die Heimath zurück, um sich im Haag nieder-
zulassen. Er malte Historien und Genrebilder. Mitgl. der Amsterdamer Akademie.
Rochnssen, Karel, Maler und Radierer, geb. 1. August 1814 in Rotterdam,
t 24. Sept. 1894 das., Schüler von .W. J. J. Nuijen und Waldorp, zweiter Sohn
des Henri R. d. Ae. Er malte Schlachten bilder, besonders gute Pferde und hat
auch viel iilustrirt, u, A. den Münchhausen. Von ihm Schlacht von Malplaquet,
(Muß. Rotterdam), üebungen der reitenden Artillerie (ebenda), Die „Gueux de mer"
vor Leyden 1574 (Mus. Amsterdam), Schlacht von Castricum, Graf Florens von Hol-
land bekämpft die Friesen, Haussuchung zur Zeit der franz. Revolution, etc. R.
radierte u. A. das Titelblatt und die Abb. No. 14 zu „De Waterramp van 1855"
Niederl. Löwenorden, Kr. d. Ehrenleg. (1878).
Rock:, le, s. Le Rock.
Roeka, s. Rocca.
Bocqne, J., Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in Frank-
reich (?), thätig um 1750 in England, wo er Karten und Ansichten (z. B. von Wan-
stead House) stach. Vivarez stach eine Ansicht von Kensington Palace nach R.'s
Zeichnung.
Rocqnctte, Johan de la, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1694 im Haag,
Schüler von M. Lengele das. Er malte bis 1667, scheint aber später Offizier ge-
worden zu sein. Von ihm Bildniss eines orientalisch gekleideten Herrn (1667 Mus.
Amsterdam).
Bodakowski, Heinrich, Maler, geb. 9. Juni 1823 in Lemberg, f 28. Dec. 1894
in Krakau. Er trat 1846 in das Atelier Cogniets in Paris, wo er dann seinen stän-
digen Aufenthalt nahm und sich zu einem angesehenen Bildnissmaler ausbildete 1867
bis 1893 lebte er abwechselnd in Lemberg oder auf seinem Gute Bortniki. 1893 liess
er sich in Krakau nieder, wo er zum Vorsitzeaden des Hunstvereins gewählt wurde.
Von ihm Bildniss der Frau B. Singer, Bildniss der Mutter des Künstlers, Vision im
G'efängniss, Allegorie auf die' Arbeit, Bilder zu der Ilias und Odyssee, etc. Med. I. Kl.
1852, 1857 u. A., Belgischer Leop. Orden 1873, Kr. der Ehrenleg. 1861.
Bodari, Tommaso, Bildhauer und Baumeister des 16. Jahrhunderts. Von ihm
verschiedehö Altäre (1492, 1498), im Dom zu Como, ein Fries innen über dem Süd-
oö Rodde — Rodin.
portal das., sowie der Schmuck aussen an diesem Portal, eine Inschrift -Tafel an der
Aussenseite des Chors das. (1513). Sehr zweifelhaft erscheint es, oh er den Chor des
Doms zu Como und S. Lorenzo in Lugano (1517) gebaut hat, die ihm einst zuge-
schrieben wurden, — Ein Jacopo R. unterstützte Tommäso R. bei mehreren seiner
Arbeiten.
Eodde, Carl Gustaf, Maler, geo. 29. Aug. 1830 in Danzig, Schüler von J. C.
Schultz, dann von der Duaaeldorfer Akademie, von Schirmer, Lessing und
Gude, auch in Italien weitergebildet. Er war zu Weimar und Berlin thätig und
malte Landschaften und Ansichten, z. B. Der Nemisee, Die Wartburg, Deutsche Haide,
Thalesstilie (Nat.-Gal. Berlin), Landschaft mit Schlots und Dorf (Gal. Wiesbaden),
Der Petersdom von der Villa Doria Pamphili aus gesehen, etc.
Roddelstedt, Peter, eigentlicher Name des Peter Gottlam't, s. d.
Rode, Christian Bernhard,. Maler und Radierer, geb. 1726 in Berlin, f 24. Juni
1797 das, Schüler von A. Pesne in Berlin und Carle van Loo in Paris weiter-
gebildet in Rom und Venedig. 1783 wurde er Direktor der Berliner Akademie. Er
arbeitete viel für Friedrich d. Gr. und gewann grosses Ansehen im Historien- und
Bildnissfach. Von ihm Plafonds im Neuen Palais zu Sanssouci, Kreuzabnahme
(Marienkirche, Berlin) u. A. ra. Er schuf mehrere liundert interessant, wenn auch
nicht im geläutertsten Stil radierte Platten, darunter die Schlüterschen Masken arii
Berliner Zeugbaus, Illustrationen zu Gessners Idyllen und Gellerts Fabeln, etwa 30
Blatt aus dem Alten, 40 aus dem Neuen Testament, über 50 mythologische Scenen
und an die 100 geschichtliche, Darstellungen. — Sein Oheim Heinrich R., Bildhauer,
Vv^är Schüler von Schlüter und starb auf einer Reise nach Italien in Florenz.
Rode, Godfried Hendrik, Maler, geb. 1752 im Haag, f nach 1793, Schüler
von J. J. Schalgh uud Hurter. Er schuf Bildnisse in Email, Miniatur und Kreide.
Rode, Johann Heinrich, Kupferstecher, geb. 1727 in Berlin, f 1759 das. (?),
Schüler von J. G. Wille in Paris, nachdem er zuvor als Goldschmied und Kupfer-
stecher in Berlin thütig gewesen war. Er war Bruder des Christian ß. R. und stach
nach diesem Jacob ringt mit dem Engel, Das Delphische Orake' Ecce Homo und
andere Blätter, ferner von ihm Blätter nach G. F. Schmidt, Wille, nach eigener Zeich-
nung, etc.
Rode, (Roode), Niels, Nelis oder Cornelis, Maler, geb. 1742 (1743?) in Kopen-
hagen, t 1794 in Leiden, Schüler von J. G. Ziesenis im Haag, wo er 1776 Mit-
glied der „Pictura"- Gesellschaft wurde. Später Hess er sich in Leiden nieder. Er
malte Bildnisse. Eine Gruppe von ihm im Stadthaus zu Haag.
Rodeck, Carl, Maler, geb. 1842 in Emden, Schüler von Böcklin, dann vcn
Michelis in Weimar. 1867 ging er nach Berlin, 1870 nach Hamburg, wo er gich
niederliess. Er malte Landschaften, besonders deu Wald.
Rodemeier, Max, Maler, geb. 18. Aug. 1858 in Stettin, gebildet in München,
wo er erst als Theatermaler, dann in -der Kunstanstalt Pixis beschäftigt war. Später
studirte er nuch bei Neide und Steffeck an der Königsberger Akademie. Er besuchte
Berlin, Dresden, Hamburg, Wien, Antwerpen, etc. 1890 wurde er Lehrer an der
Kunstgewerbeschule zu Königsberg. Von ihm Altar (Kirche zu Gehsen), Familien-
haupt, Fastenpredigt, etc.
Roden, (Rhoden, Rohdeu), Johann Martin von, Maler, geb. 30. Juli 1778 in
Kassel, f 8. (19 ?) Sept. 1868 in Rom, studirte in Rom. 1827 wurde er Hofmaler in
Kassel, kehrte aber 1883 nach Rom zurück. Er malte farbenreiche italienische Land-
schaften, z. B. der See von Nemi (Gal. Gotha), Der Eremit in der Grotte (1829 Gal.
Kassel), Die Villa Hadrians, Das Kloster S. Benedetto bei Subiaco, .etc. — Sein Sohn
ebenfalls Maler schuf Historien und schmückte eine Kirche zwischen S, M. Maggiore
u. d. S. Croce mit Fresken.
Roden, Mathys, Maler des 15. Jahrhunderts, f nach 1482, thätig in Gent, wo er
1475 Mitglied der Gilde wurde. Zum Einzug des Herzogs Max schuf er 1477 einige
decorative Gemälde.
Roderigo, s. Rodrignez.
Rodermont, (Rottermondt), Aegidins Panl (?), gen. Rotermans, Maler des
17. Jahrhunderts, thätig um 1640. Er ist durch einige radierte Bildnisse und Köpfe
bekannt, in denen er an R. van Rijn erinnert, z. ß. Der Dichter Joannes Secuadus,
Sir Wm. Waller (nach C. Jansen), etc. Auch werden ihm Bilder aus der Remhraadt-
Schule in Kassel, England, etc. zugeschrieben.
Rodin, Auguste^ berühmter Bildhauer, geb. 1840 in Paris, Schüler von B arges
und Carrier-Belleuse, Man hat ihn den Michel- Anpelo unsrer Tage genannt, uud
Rodriguez. 89
bewundert in ihm die geniale Originalität, die reiche Phantasie, das rastlose Natur-
studium und die Gestaltungskraft. Von ihm Bildniss von Garnier (Terracottabtlste).
Die Erschaffung des Menschen (1881 Gipsstatue), Bildniss des J. P. Laurens (1882
Bronzebüste), Bildniss Jean Dalous (Berliu Nat. Gal.), Statue Claude Gelees (Nancy),
Danaide, Der Kuss, Das Thor der Hölle, Die Chimäre, Frauenbüste (Gal. d. Luxem-
bourg), Büsten Victor Hugos, Puvis de Chavannes und H. Rocheforts, S. Joannes
Baptista (Statue im Luxembourg), Eva, das Denkmal der Bourgeois de Calais, Das
Denkmal für Victor Hugo, Balzac, R. hat auch eine Anzahl von Bildnissen radiert,
meist mit der kalten Nadel. Med. 3. Kl. 1880.
Rodrignez, Frate Adriaen, eigentlich Adriaen Dierix, Maler, geb. 1618 in
Antwerpen, f 1669 in Madrid. Um 1650 kam er nach Spanien, wurde Jesuit, änderte
seinen Namen des Wohlklangs wegen und malte für das Colegio Emperial Abraham
bewirthet die Engel, Hochzeit zu Cana, Heilige Familie, Christus in Emaus und Mag-
dalena salbt Christum.
Rodrigo, Alfonso, Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1789 war er Leiter des
Baus der Kathedrale von Toledo. — Ein Maestro R. schnitzte 1495 die unteren
Chorstüble in dieser Kathedrale mit Darstellungen der Eroberung von Gracada. —
Dessen Sohn schuf eine Anbetung der Könige, im Privatbesitz zu Valencia.
Rodriguez^ Alfonso, Bildbauer des 15. Jahrhunderts. Ei: schmückte die Facade
der Kathedrale von Toledo. — Ein anderer (?) Alfouso R. war 1496 an der Kathe-
drale von Sevilla thätig.
Rodriguez, Alfonso, Maler, geb. 1578 in Messina als Spross einer spanischen
Familie, f 1648 das. Er bildete sich an den Werken der grossen Meister der
Renaissance. Von seinen Werken in Messina nennen wir Der Gichtbrüchige zu
Bethesda (S. Cosimo de'Medici), Der Kindermord (S. Elena de Constantino), Madonna
mit Heiligen (S. Filippo Neri), Die Auferstehung, etc.
Rodrignez, Alonso, Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1513 fertigte er mit
AntonioEgasdie Risse zur Kathedrale von Salamanca. — Ein Alouso R. Carpiutero
erbaute 1415 die Universität das.
Rodrignez, Domingo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Portugal, thätig um
1682 in Salamanca, wo er Augustinermönch war und für sein Ordenskloster Heiligenbilder
malte. — Ein Francisco R. war seit 1472 Baumeister an der Kathedrale zu Sevilla.
Rodriguez, Giovanni Bernardiuo, gen. II Pittor Santo, Maler des 17. Jahr-
hunderts, f 1667 in Neapel, Schüler von Luigi R., Sohn des Alfonso R. Er schloss
enge Freundschaft mit D. Zampieri in Neapel. Von ihm dort Maria und das Christus-
kind entreissen dem Teufel eine Seele (Mad. del Soccorso) und S. Carlo in gloria
(del Gesü Nuovo). — Ein Juan R.^ geb. in Bejar (?), malte 1476 für Herzog Alba
Arabesken in seinem Palast Barco di Avila.
Rodrignez, Luigi, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1585 in Messina, f in
Neapel, in Rom und Neapel gebildet, Bruder des Alfonso R. Er malte eine Zeit
lang mit B. Corenzio, soll aber von diesem aus Neid vergiftet worden sein. In
Messina schuf er 12 monochrome Darstellungen des Trojanischen Kriegs. — Ein
Simon R. malte im 16. Jahrhundert in Spanien Historien. Von ihm eine Geburt
Christi (Kloster Belem am Tajo).
Rodriguez, Toribio, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thätig in Toledo. Um
1565 schuf er mit Juan Mancano die Sculptur an der Thür vom Kapitel der Kathe-
drale zum KreUzgang. — Ein Ventura R. war im 18. Jahrhundert in Spanien als
Baumeister berühmt. Von ihm die Decoration der Kirche der Nonnen zur Incarnatioo
(Madrid), Fontänen (Prado), Facade der Kathedrale von Santiago, sowie der von
Pampelona, etc.
Rodrignez de Miranda, Francisco, Maler, geb. 1701, f 1751, Binder des
Pedro R. de M. Er wurde Maler des K. Stallmeisters. 1746 malteer 12 Bilder au? dem
Leben S. Petri für das S. Gil-Kloster zu Madrid. — Seiu Bruder Nicolas R. du M.,
•j- vor 1752 in Madrid, malte Landschaften.
Rodrignez de Miranda, Pedro, Maler, geb. 1696 in Madrid, f 1766, Schüler
und Neffe des Juan Garcia de Miranda. Er malte Paneele für Kutschen, creure-
bilder, Landschaften, ein Bildniss des Pater Aller, Die unbefleckte Empfangniss,
verschiedene heilige Darstellungen für die Barfüssigeu Karmeiiioi, etc.
Rodriguez de Ribera, Isidoro, Maler des 18. Jahrhuna.rts. Er war Hof-
maler in Madrid und wurde 1725 zum Bilderschätzer ernannt.
Rodriguez Blaues, Benito, Maler, geb. 1650 in Granada, t .737 das. Er war
Nachahmer des AI. Cano und wurde Geistlicher. Von ihmBilrtrdss eines Seeheiden
^0 Roebbecke — Roederstein.
(Mlincheo, alte Pinakothek), Madonna (Erzbisch. Palais zu Granada), Historien, etc.
ftlr S. Maria de laß Augustias, für die Augustinerkirche und die ßarfüssigen Kar-
meliter das.
Boebbecke, Friedrich Moriiz, Maler, geb. 13. Jan. 1857 in Meerane, Schüler
der Münehener Akademie, von Lindenschrait, Loefftz und Max. Er malte
decorative Arbeiten, Genrebilder, Historien, z.B. Christus heilt den Lahmen, Pharisäer
und Zöllner, Am Meer, Rosen im Winter, Seelenfriede, etc. auch Aquarelle. Gr.
silb. Med., München.
Roeber. Ernst, Maler, geb. 23. Juni 1849 in Elberfeld, Schüler von Bende-
m a D n au der Düsseldorfer Akademie. Nachdem er decorative Arbeiten in der
Berliner Nat.-Gal. geschaffen hatte, liess er sich in Düsseldorf nieder und wurde
dort 1889 Professor an der Akademie. Von ihm Theatervorhang (für Barmen),
Der Olymp, (Nat.-Gal. Berlin), Jagdzug der Nibelungen; auch Wandbilder im Kölner
Gürzenich, Berliner Zeughaus, Danziger Rathhaus, etc. Ferner Bildniss Kaiser Wil-
helms H. (Rathhaussaal zu Elberfeld) u. A. m., auch viele Illustrationen.'
Boeber, Fritz, Maler, geb. 15. Oct. 1861 in Elberfeld, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie und von Bendemann, Bruder des Ernst R. Er war an decorativen
Malereien in der Berliner Nat.-Gal. betheiligt und wurde 1893 Professor an der
Düsseldorfer Akademie. Er malte im Kölner Gürzenich Heinrich IV. wird von
Kölner Bürgern aufgenommen, sowie Decorationeu, Wandbilder, etc. im Stadttheater
zu Barmen, in der Düsseldorfer Kunsthalle, in der Akademie zu Münstar, im Rath-
haussaale zu Elberfeld, etc. Von ihm ferner Friedrich d. Gr. vor der Schlacht bei
Leuthen (Berlin, Ruhraeshalle), Tod Johannes XII., Ein toller Tag des Kaisers
Wenzel, „und die Eugel lehrten ihn", etc., auch Aquarelle und einige Steindrucke.
Röchling, Karl, Maler, geb. 18. Oct. 1855 in Saarbrücken, bildete sich in
Berlin und Karlsruhe auf den Akademien, thätig in Berlin. Er malte Schlachten-
bilder und Panoramen z. B. gemeinschaftlich mit A. v. Werner und Bracht ein
Sedanpanorama. Von ihm ferner: Appell im Manöver, Aufbruch zum Fischfang,
Einzug der Preussen in Danzig (Rathhaus, Danzig).
Röckel, Wilhelm, Maler, geb. 23. Juli 1801 in Schieissheim, f 2. Jan. 1843 (42 ?)
in München, Schüler der Münchener Akademie unter Langer, weitergebildet in
Düsseldorf. 1827 nach München zurückgekehrt, legte er sich auf die Glasmalerei und
schuf unter u. A. Hochzeit zu Cana (Kirche zu Au -München), Grabtragung Mariae
■(ebenda). Von Wandbildern nennen wir Illustrationen zu Theokrit und Sophokles (im
Königsbau des Münchener Schlosses, nach H. Hess,'Schwanthaler und eigener Zeichnung)
und Vermählung Ottos des Erlauchten (Arkaden im Münchener Schlossgarten).
Röcker, H. Leon, Maler, geb. 1860 in Burlington (Iowa U. S. A.), Schüler
von N. Gysis an der Münchener Akademie. Er liess sich in Chicago nieder und
malte Landschaften, z. B. Herbst in Tennessee.
Röd, Holger Peter, Maler, geb. 2. Nov. 1846 in Kopenhagen, f 20. Febr. 1874
auf dem Herrenhofe Iselinge, Schüler seines Vaters Jörgen R. und der Kopen-
hagener Akademie, weitergebildet auf Reisen nach Paris, Rom und Neapel (1870—2).
Von ihm Die Sintfluth, etc. Gr. gold. Med. (der Akademie Kopenhagen).
Röd, Jörgen, Maler, geb. 13. Jan. 1808 in Ringsted auf Seeland, t 8. August
1888 in Kopenhagen, Schüler der Kopenhagener Akademie unter Hansen, weiter-
gebildet in Italien (1837—41). 1844 wurde er Mitglied, 1862 Professor an der
Kopenhagener Akademie. 1851 besuchte er Dresden, um die Sistina zu copiren, 1861
zum zweiten Mal Italien. Von ihm Die Kreuzigung (1866, Kapelle in Schloss Fred-
riksborg), Mädchen mit Früchten (Gal. Kopenhagen), Familienleben ia einem Fischer-
lager u. A. (ebenda), Der Dom von Roeskilde. Der Dom zu Rihe (1837), etc. Dane-
brog- Orden.
Roeder, Jalins Sigismnnd, Maler, geb. 5. Sept. 1824 in Bariin, f 31. Juli 1860
das., Schüler von Her big und der Berliner Akademie, weitergebildet auf Reisen
durch den Harz und Thüringen. Er wurde zuletzt geisteskrank. Von ihm Trauben-
händlerin (Nat.-Gal. Berlin), Der letzte Segen (1850), etc. Kl. gold. Med. Berlin 1850.
Boeder, iltlax, Maler, geb. .^ 29. Aug. 1866 in München-Gladbach, ScKtiler von
Paul Nauen in München, weitergebildet auf Reisen nach Italien (1888). Er malte
Landöchaften und Architekturen, z. B. Tusculum, Der Aetua, Die Gralsburg, etc.
Roederstein, Ottilie, Malerin, geb. 22. April 1859 in Zürich, Schülerin von
E. Pfyffer dort, dann von Gussow in Berlin, Carolus-DuraL und Henner in
Paris, wo sie sich niederliess. Sie malte Genrebilder und Bildnisse, von denen dag
Künstlergütli in Zürich eins besitzt.
Roedig — Roelofs. 91
Hoeäig, Jan Christiaens, Maler, geb. 1751 im Haag, f 1802 das., Schüler
von Van der Aa. Er malte Blumen und Früchte. 1794 wurde er Secretär der Haager
Kunstschule.
Boedl^, Moritz, Maler, geb. 6. Mai 1844 in Dresden, Schüler der Dresdener
Akademie und von Schnorr von K. Er lebte in seiner Vaterstadt. Von ihm
Silhouettenfries (Dresden, Waldschlösschen), Bildniss König Alberts, Die 12 Apostel
(Kirche zu Storcha bei Leipzig), V/andmalereien {Stadtkeller zu Bautzen), etc.; ferner
viele Bildnisse.
Eoegge, Ernst Friedrich Wilhelm, Maler, geb 28. April 1829 in Osterkappeln
(Hannover), Schüler eines Malers und Lithographen Tepe in Osnabrück, dann von
Rhomberg und der Akademie unter Ph. Volz in München. Er besuchte darauf
Italien, lebte drei Jahre in Düsseldorf, Hess sich dann in München nieder und malte
geschichtliche und Genrebilder, z. B. Aussöhnung Kaiser Ottos mit seinem Bruder
Heinrich (Mus. Hannover), Drei Wandgemälde im Nat.-Mus. zu München, Brautwerbung,
Die fürstliche Wöchnerin, etc. Med. London, Sidney und Wien.
Boehling, Carl, Maler, geb. 21. Nov. 1849 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie, wo er erst die Sculptur pflegte, sich dann aber den graphischen Künsten
und der Malerei zuwandte. Er malte Geschichtsbilder, zeichnete Illustrationen und
Behuf Aquarelle. Von ihm auch "die Originalradierung „Wein, Weib und Gesang",
das Buch .Otto von Bismarck", etc.
RoehHng, Ernst Ängust, Maler, gen. 9. Nov. 1845, f 1. Febr. 1887 in Dres-
den, Bruder des Carl R. Er malte Genrebilder und Illustrationen zu Dichterwerken.
Boehm, David, Baumeister, geb. 23. Mai 1846 in Nürnberg, lernte in Holz-
minden, dann in München an der Akademie unter Ziebl and und am Polytechnikum
nnter Neuro uth er. Er war in Nürnberg thätig.
Boehn, Adolphe Engene Gabriel, Maler, Lithograph und Radierer, geb.
5. März 1780 in Paris, f 19- Oct. 1867 in Malakoff (Dep. Seine), Autodidakt. Er war
Prof. der Zeichenschule Louis-le Grand. Von ihm Militärisches Hospital der Franzosen
und Russen zu Marienburg Juli 1807 (1808 Gal. Versailles), Unterredung Napoleons und
Alexanders u. A. ebenda, Bildniss des A. P. Corsiu (Mus. Avignou), Landprediger
auf dem. Schlachtfeld (Mus. Havre), Griseldis (im Grand Trianon), etc. Feinfer etwa
ein Dutzend Steindrucke und sieben Radierungen. Med. 2. Kl. 1819, Kreuz der
Ehrenl. 1832.
Boehu; Jean Alphonse, Maler, geb. 31., Jan. 1799 in Paris, f 10. Mai 1864
das.,^ Schüler von Regnault, GTros und der Ecole des beaux-arts. Er wurde, wie
sein Vater Adolphe E. G., Zeichenlehrer d. Schule Louis le Grand. Von ihm Die
Badende (Mu*. Perpignan), Rückkehr des verlorenen Sohnes (1824 in S. Thomas von
Aquino), Die gezwungene Taufe (1840) Jugenderinnerung (1864), Bildnisse, etc. Med.
2. Kl. 1827, 1857, 59, 63.
Boehrer, Lina, Malerin, geb. 1866 in Ingolstadt, Schülerin der Münchener
Kunstgewerbeschule und von Frau Wiesing er- Florian in Wien. Sie malte Blumen
und Stillleben, z. B. Beim Wildprethändler, Die Kirschenernte. Zwiebeln, etc. Med.
Chicago 1893.
Boelandt, Lodewijk Joseph Adriaeu, Baumeister, geb. 31. Jan. 1786 in Nieuw-
poort, t 5. Apr. 1864 in Gent, Schüler der Genter Akademie, weitergebildet in Paris
unter Percier und Fontaine. Nach seiner Rückkehr wurde er Stadtbaumeister
und Professor in Lüttich, nachher in Gent. Von ihm Justizpalast (Gent), Universität
(Gent), Schauspielhaus (das.), Hospital (Lokeren), zahlreiche Kirchen, etc. Leopolds-
Orden; Mitgl. d. A.kad. Amsterdam, Bordeaux, Brüssel, Gent, Londou.
Bo^las, Jnah de Las, gen. El Licenciado oder El Clerigo Ro61as, auch
Dootor Pablo, Maler, geb. um 1559 in Sevilla, f 23. April 1625 in Olivärez. Er
bildete sich wahrscheinlich in Venedig an den Werken T. Vecellis und Robustis,
nachdem er sich schon vorher für den ärztlichen Beruf vorbereitet hatte. 1603
erhielt er ein geistliches Amt in Olivärez, verhlieb aber noch bis 1624 in Madrid
und Sevilla. Er ist einer der Hauptmeister der Schule von Sevilla. Von ihm Die
Concepeion (Gal. Dresden), Marie von einem Jesuiten verehrt (Mus. Berlin), Moses
schlägt Wasser aus dem Felsen (Mus. Madrid), Commuuion d. Heiligen Therega
(Eremitage St. Petersburg), Marter des S. Andreas (CoUegium des S. Thomas in
Sevilla), Tod des hl. Isidor (S. Isidoro, das.), S. Jacob (Jacobskapelle im Dom das.),
Andere in der Akademie und der Universitätskapelle das., etc
Boelof», "Willeiu, Maler und Radierer, geb. 10. März 1822 in Amsterdam,
t 14. Mai 1897 in Berchem bei Antwerpen, Schüler von v. d. Sande -Bakhuyz en
92 Roenicr — Roeser.
und de Winter. Er lebte eine Zeitlang im Jiaag, auch in Brüssel (seit 1848). Von
ihm Kühe am Flussufer, Wald im Herbst (Mus. Lüttich), Landschaft bei Haag (Mus.
Amsterdam), Ausloht bei Abcoude (ebeuda), Andere im Mus. Rotterdam, Mus. Fodor
zu Amsterdam. Von seinen Radierungen nennen wir Der Sumpf (1851), Die Pappeln,
Der Bach, etc. Med. Brüssel 184S, Leopolds-Ordeu, Franz Josefs-Orden, Ofßz. d.
Eichenkronen-Ordens.
Roemer, Beruhard, Bildhauer, geb. 21. Febr. 1852 in Gross-Strehlitz (Schlesien),
t im Juni 1891, Schüler der Berliuer Akademie und von Prof. Wolff, auch in
Rom gebildet. Er suchte eine leicht-polychromirte Bildnisskleinplastik einzubürgern.
Von ihm Jugend, Nixe, Kain und Abel, Büste der Kaiserin Augusta, Bildniss-
statuetten, etc.
Roemer, Christoph, gen. Roniauus, Baumeister des 16. Jahrhunderts, thätig
in Churfürstl. Diensten 1557 zu Spandau, wo er die Befestigung anfing, auch 1571
in Stettin. Er soll auch gemalt haben.
Roemer, Herniann, Kupferstecher, geh. 4. April 1838 in Königsberg, f 21. Aug.
1883 in Berlin. Er studirte an der Akademie zu Königsberg unter Tro'ssin. Von
ihm Das Kartenhaus (nach H. Kretschmer) Bildnis8 des Kanzler Cocceji (nach
A. Pesne), Lautenspielerin (nach Met.-^u).
Römer, Karl, Zeichner, Maler und Lithograph, geb. 21. Febr. 1842 in Danzig,
Schüler von R. Kretschmer und J. G. B a c h in Leipzig, dann der Leipziger Akademie
unter Hennig und Jäger. Er hat Saaldecorationen geschaffen, meist lieferte er
aber Buch- und Musikalien-Titel, Zeitschriftenillustrationen, etc.
Roepel, Coenraet, Maler, geb. 6. Nov. 1678 im Haag, f 4.. Jan. 1748 das.,
Schüler von Constantijn Netscher. Er malte zuerst Bildnisse, wurde in Folge
von Kränklichkeit Gärtner und malte dann Blumenstücke, in denen er J. van Huysum
nachzuahn.en suchte. Eine Zeitlang war er für den Pfalzgrafen in Düsseldorf thätig.
1718 wurde er Mitglied, si)äter Direktor der Gesellschaft Pictura- Bilder von ihm
in den Galerien zu Amsterdam, Dresden und Kassel.
Roei-, Jacob Tan der, Maler, geb. 1648 in Dortrecht, f 1699 das., Schüler von
J, de Baen. Er malte Bildnisse und war auch eine Zeit lang in England thätig',
wo ihn Kneller beschäftigte.
Rörhye Christ. Martin Wesseltoft, Maler, geb. 17 Mai 1803 in Drammen
(Norwegen), f 29. Aug. 1848 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie und
von Eckersberg, weitergebildet auf Reisen (1834—37) nach Italien, Griechenland
und der Türkei. Zurückgekehrt wurde er 1838 Mitglied der Akademie, ging 1839
wieder nach Italien und wurde 1844 Akademieprofessor in Kopenhagen. Von ihm
fc^inwohner von Skagen (Mus. Kopenhagen), Türkischer Ehevertrag, Leben im Orient,
Markt in Amalti, etc., auch Bildnisse.
Roesch, Georg Sigisnmnd, Maler und Kupferstecher des 18. Jahrhubderts, f
1786. thätig in München. Er stach Heiligenbilder, Bildnisse, Die 12 Monate,Vignetten, etc.
Roesch, Jacob, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, fertigte um 1499 den pracht-
vollen Hochaltar im Dom zu Chur mit Darstellungen der Passionsgeschichte.
Roesch, "Wilhelm, Bildbauer, geb. 29. Oct. 1850 in Neckarems, f 6. Aug. 1893
in Stuttgart, studirte an der dortigen Kunstschule unter Donndorf und in Dresden,
auch auf einer italienischen Reise gebildet. Von ihm Hauff (Überlebensgrosse Büste),
Kepler (Statue für das Stuttgarter Polytechnikijm), Des Sängers Fluch (Relief), etc.
Roesel, Johann Gottlob Samuel, Zeichner und Maler, geb. 9. Oct. 1768 in
Breslau, f ^- Juli 1843 in Potsdam. Er wurde Professor an der Berliner Bauschule
und 1824 Mitglied der dortigen Akademie. Seine Gemälde sind selten, häufiger seine
Landschaftszeichnungen.
Rösel von Roseahof, August Johaun, Maler und Kupferstecher, geb. 1706 in
Augustenberg bei Arnstadt, f 1759 in Nürnberg, Schüler seines Oheims, weitergebildet
in der Akademie zu Nürnberg. Er malte erst Bildnisse, schuf später aber hauptsächlich
Kupfer für naturwissenschaftliche Werke, z. B zu „Insektenbelustigungen" (Nürnberg
1746 — 55), zu G. Hallers „Historia ranarum nostratium" (Nürnberg 1758), etc.
Rösel, (Rösler, Roselius) von Rosenhof (Rooshof), Franz, Maler des 17. Jahr-
hunderts, tbatig um 1666 in Nürnberg. Er welteiferte erfolgreich mit Paudiss. Von
ihm Wolf ein Laiuni zerreissend (Gal. Bamberg), Fuchs ein Huhn verzehrend (1666
Gal. Augsburg), Hahn (1665 das.), etc.
Roeser, Mathias, (Edipe Mathieu Barthelemy AMUy-Roser), Maler, geb. um
1737 in Heidelberg, y im Mai (?) 1804, Schüler von Loutherbour g. Er copirte alte
Gemälde, war aber hauptsächlich als Restaurator am Louvre zu Paris thätig.
Eoesl — Roettiers. 93
Boesly Josef, Maler, gel. 20. Jan. 1853 in München, Schüler von R. S e i t z
und der dortigen Akademie unter Löfftz und Lindenschmit. Er machte Studien-
reisen nach Paris und Italien. Von ihm Die Mussestunde, Das Stiftungsfest, Prophe-
zeiungen, etc., auch Porzellanmalereien. Gold. Med. London 1884.
Roesler, Ettore Francesco, Maler, geb. 12. Mai 1815 in Rom. Er war Auto-
didakt und malte Landschaften, besonders, aber römische Denkmäler in Aquarell
Gold. Med. Berlin 1888.
Rösner, Karl, Baumeister, geb. 19. Juni 1804 in Wien, f 13. Juli 1869,
Schüler der Wiener Akademie, gewann den grossen Preis und bildete sich in Italien
■weiter aus. Er schuf in Wien, wo er Perspectiv -Professor an der Akademie wurde.
Von ihm: Die Johanneskirche an der Jägerzeil und die Arsenalskapelle, ferner die
Karolinenthalerkirche in Prag und die Kathedrale von Diakovas in Slavonien. Von
ihm auch ein Archiiekturbild in den Wiener K. K. Museen. Oberbaurath; Franz Josefs -
Ord., Gregors Ord.
Boessler, Adalbert Ton, Maler, geb. 29. Aug. 1853 in Wiesbaden, Schüler
der Münchener, Antwerpener und Berliner Akademie und von Werner. Von ihm
Nach Walhall, Die Schlacht bei Zorndorf. R. hat auch Illustrationen, z. B. zu
Hamerlings „König von Sion", zu Jugendschriften, Zeitungen, etc. geliefert
Kössler, (Rösler), Johann Karl, Maler, geb. 18. Mai 1775 in Görlitz, f 20. Febr.
1845 in Dresden, Schüler der dortigen Akademie, nachdem er zuvor Schmied gewesen
War; auch in Italien weitergebildet. 1810 wurde er Mitghed, 1815 Professor an der
Dresdener Akademie. Von ihm König Anton (Rathhaus zu Hresden-A.), Die 3 Marien
am Grabe, Churfürst Moritz nach der Schlacht von Sievershausen, etc.
Roessler, Lndwigr Christian Ton, Maler, geb. 13. Juni 1842 in Wiesbaden, studirte
ii! Antwerpen, Düsseldorf |^unter Lasch), Karlsruhe und München, Bruder des
Adalbert von R. Er wurde Professor und Leiter einer Kunstschule für Damen in
Frankfurt a. M. R. malte Genrebilder und Architekturen, darunter Das Atelier
Brouwers (1866 Gal. Wiesbaden) und Landsknechte.
Boestraeten, Pieter, Maler, geb. 1627 in Haarlem, f 1698 in London, Schüler
uad Schwiegersohn von Frans Hals. Er malte erst Bildnisse, kam dann, durch
lelys Ruhm angefeuert nach London, wo er von jenem gut aufgenommen und Karl II.
vorgestellt wurde, jedoch finden sich Werke von ihm in den kgl. Sammlungen nicht
vor. Er malte mit besonderem Erfolg Gold- und Silber-Gefässe, Instrumente, Reliefs,
etc. Beim Brand in London 1666 widerfuhr ihm ein Unfall, in Folge dessen er für
den Rest seines Lebens lahm blieb.
Roeth, Philipp, Maler, geb. 10. März 1841 in Darmstadt, Schüler von A. Lucas
und P. Weber das., von Karl Seeger in Karlsruhe und von J. W. Schirmer.
1864 liess er sich in Düsseldorf, 1870 in München nieder und malte Landschaften,
z. B, Im Dachauer Moos, Am Ufer der Amper, Am Main, Regenstimmung, etc.
Rötin^, Jnlins, Maler, geb. 7. Sept. 1821 in Dresden, f 22. Mai 1896 in
Düsseldorf, Schüler der Dresdener Akademie unter Bendemann, weitergebildet in
Düsseldorf, wo er später Professor an der Akademie wurde. Er wurde Mitglied der
Berliner und Wiener Akademie. Von ihm Kolumbus vor dem geistlichen Rath zu
Salamanca (1851 Gal. Dresden), Bildniss Schadows (1852 Gal, Düsseldorf). Bildniss Arndts
(Mus. Stettin), Die Grablegung. Michaels-Ord., Med. 3. Kl. 1855 Paris, gold. Med. Berlin.
Roetteken, Carl, Maler, geb. 1830 in Lemgo (Lippe-Detmold). Er liess sich
in Düsseldorf nieder und malte Landschaften aus Deutschland und Italien, von denen
das Museum zu Hannover eine besitzt.
Roettiers, (Roetliier), Charles Norbert, Medailleur, geb. 1720 in Paris,
t 19. Nov. 1772 das., Sohn und Schüler des Joseph Charles R. Er wurde 1764
Mitglied der Akademie auf Grund einer Medaille Die Malerei und die Bildhauerkunst.
Von ihm ferner sieben Medaillen auf Mitglieder der Familien Gallitzin und Trubetzkoi
in Russland, etc.
Roettiers* (Roethier), Frau^ois, Radierer, geb. um 1682 in Paris, t 1770 (?),
Sohn des, Philippe R., wahrscheinlich Schüler von Nicolas de Largilli^re, nach
dessen Zeichnungen er z. B. Kreuztragender Christus und Die Kreuzigung radierte.
Er war flämischer Abstammung.
Roettiers, (Roethier), Georges, Medailleur, geb. um 1677, begr. 7. Jan. 1749
(nach Jal dagegen 1753 noch am Leben) in Paris. Er war Conseilleur du roy und
hatte Stellung an der Münze.
Roettiers, Jacobus, Münzgraveur, geb. um 1701, t 14. Juli 1771 in Brüssel,
, wo er Leiter der Münze war.
94 Roettiers — Kogei*.
Roettiers, (Roethier), Jacques, Medailleur und Goldschmied, geb. 29. Aug. (?)
1707 in St. Germain-en-Laye (Dep. Seine-et-Oise), f 17. Mai 1784 in Paris, Sohn
des Norbert R. 1773 wurde er Mitglied der Akademie auf Grund seiner Bildnissmedailien
Ton Locke und Newton. Später wendete er sich ganz der Goldschmiedekunst zu.
Roettiers, (Roethier), James, Medailleur, geb. 1663 in London, f 1698 durch
einen Sturz vom Pferde in Bromley, 2. Sohn des Jean (John I.) R. Er war Gehilfe
seines Vaters und königl. Graveur.
Roettiers, (Roethier), Jean (John I.), Medailleur, geb. vor 1640 in *Paris,
t 1703 in London, ^ohn eines Goldschmieds, der Karl II. mit Geld unterstützt hatte.
Um 1662 kam er zu diesem nach London und wurde an der Münze angestellt. Von
ihm unter Anderen Med. auf den Regierungsantritt der Königin Anna (unvollendet
hinterlassen). Seine Arbeiten wurden sehr gelobt.
Roettiers, (Roethier), John II., Medailleur, geb. 1661 in Paris, Sohn des Jeau
(John I.) R., f vor 1695 (V). Er wurde königlicher Hofgraveur in London.
Roettiers, (Roethier), Joseph, Medailleur, geb. um 1635 in Antwerpen, f 11,
Sept. 1703 in Paris. Er wurde 1683 Mitglied der Akademie auf Grund seines Bild-
nisses Colberts Er ging mit seinen beiden Brüdern Jean (John I.) R. und Philipp R.
erst nach England, siedelte dann aber nach Paris über, wo Colbert ihn zum General-
münzmeister ernannte. Er arbeitete u. A. an der Histoire metallique de Louis XIV.
Roettiers, (Roethier), Joseph Charles, Medailleur, geb. 13. April 1692 in
Paris, t 14. März 1779 das., Sohn und Schüler des Joseph R. Er wurde 1717 Mit-
glied der Akademie auf Grund eines Bildnisses des Königs, welches als Modell für
die Preismeüaillen der Akademie diente, für die er auch einen Wappenstempel schnitt.
1748 wurde er Rath der Akademie und folgte auch seinem Vater im Amt eines Geueral-
münzmeisters. Von ihm viele Bildnissmedaillen bekannter Persönlichkeiten, Triumph
der Malerei, Anbetung der Hirnen (Rötheizeichnung), Bildniss seines Vaters (Kupfer-
stich), etc. II. Preis 1711.
Roettiers, (Roethier), Norbert, Medailleur, geb. um 1666 in Antwerpen, f 18. Mai
1727 in Choisy-leRoi (Dep. Seine), Sohn des Jean R. ; seine Mutter war der Pest
wegen nach Antwerpen geflohen. Er war erst Gehilfe seines Vaters, verliess 1695
wegen der Revolution England und wurde 1704 Nachfolger des Joseph R. an der Pariser
Münze.
Roettiers, (Roethier), Philipp, Medailleur, geb. nach 1640, f 1732 in Antwerpen,
2. Bruder des Jean (John I.) R. Er war erst in England thätig, wo er u. A. eine Medaille
auf Karl II. fertigte, die auf dem Revers die Britannia mit den Zügen der schönen
Mrs. Stuart trug. Aus Ärger über die Bevorzugung seiner Neffen trat er 1678 in die
Dienste des Königs von Spanien in Brüssel. 1712 lebte er in Antwerpen.
Rofife, John, Kupferstecher, geb. 1769, f 1850 in Holloway. Er stach für die
Buchhändler, z. B. Platten für die Werke British Museum Marbles (1812) und
Murphys Arabian Antiquities of Spain.
Rog'aar Snellebrand, Cornelis, Maler, geb. 19. Mai 1816 in Amsterdam,
Schtller von J. A. Kruseman weitergebildet auf einer Reise durch Frankreich
(1837). Er malte Bildnisse und Genrebilder.
Rogel, Maestro, s. Weyden, Roger van der.
Rogel, Johann Hans, Holzschneider, geb. 1531 in Augsburg, f 1592, thätig in
Augsburg. Von ihm Kalender (1564), Schreibvorlagen (1568), Ansicht von Kempten
(1569), Schlacht von Lepanto (1571), Selbstbildniss (1588),. etc.
Roger, Adolphe, Maler, geb. 1800 (1797 ?) in Palaiseau (Ddp. Seine-et-Oise),
f 23. Febr. 1880 in Paris, Schüler von Gros. Er malte angesehene Dekorationen
und schuf auch Wandinalereien in den Pariser Kirchen Sa. Elisabeth, S. Roch und
Notre Dame de Lorette. Von ihm ferner Die Schlacht von Civitella (1842 Mus.
Versailles), Karl V. zieht in den Louvre ein, u. A. (Trianon, Versailles), Dorfbeer-
digung (1822), etc. Med. 2. Kl. 1822, 1. Kl. 1831; Kr. d. Ehrenleg. 1841. Seine Biogr.
Anonym Paris 1848.
Roger, Bartbel^my Joseph Fnlcran, Kupferstecher, geb. 81. Oct. 1767 in
Lodöve (Dep. Hdrault), f 4. Mai 1841 in Sceaux-les-Chartreux (Dep. Seine-et-Oiae),
Schüler von C o p i a. Er arbeitete meist in Punktirmanier, wurde der Hauptstecher
Prud'hons und lieferte ferner zahlreiche Vignetten zu Ausgaben von Voltaire, Racine,
Corneille, St. Pierre, etc. Wir nennen von ihm Briefkopf für das Departement de
la Seiue-InferiQure, desgl. für das Ministerium des Inneren,^ beide nach Prud'hon,
Daphnis und Chloe (3 Platten nach dems.), Die Grotte (desgl.), Marie Antoinette
(1828 nach Roslin).
Roger — Roghman. 05
Roger, Eugene^ Maler, geb. 1807 in Sens (Dep. Tonne), f 29. Juli 1840 in
Paris, Schüler von Hersent und Ingres. Er erhielt den 1. grossen Rompreis 1833
auf Grund seines Bildes Die eherne Schlange. Von ihm Auffindung der Leiche
Karls des Kühnen (1837 Mus. Nancy), Aufhebung der Belagerung von Salerno (1840
Mus. Versailles), Karl der Grosse überschreitet die Alpen (ebenda), Silen und die
Hirten, Predigt Johannis' in der Wüste, etc.
Roger, Leonard, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, geb. vor 1650. 1672 wurde
er ausserordentliches Mitgl. der Akademie, an der er verschiedene Preise gewann.
Von ihm an der Facade zu Versailles Flora und Zephyr, im Park das. Asien.
Roger de Brages s. Weyden, Roger van der.
Rogers, Frank Whiting, Maler, geb. 1854 in Cambridge (Mass. U. S. A.),
Schüler von F. Cole und Tho Robinson. Er malte Genrebilder und Thierstücke,
namentlich Hunde.
Rogers, George, Maler, geb. vor 1745, f um 1786. Er malte als Liebhaber
Landschaften, stellte 1761—62 in London aus und zog sich zuletzt nach der Isle
of Wight zurück.
Rogers, John, Bildhauer, geb. 1829 in Salem (Mass. U. S. A.), Autodidakt. Er
hat besonders Statuetten und kleine Gruppen, z B. Ablegung des Eides, Proviant-
vertheilung. Beim Pfarrer, einige Scenen nach SLakspere, Das Findelkind, Sklaven-
versteigerung , Die Scharfschützen, Unionflüchtlinge, etc. geschaffen. Seine über-
lebensfjrosse Statue des Präsidenten A. Lincoln gelangte in Manchester New-Hampshire
zur Aufstellung. Med. 1893 in Chicago.
Rogers, John Randolph, Bildbauer, geb. 6. Juli 1825 im Staat New York,
Schükr von Bartolini in Florenz, auch in Rom gebildet. Er war lange in New-
York, dann wieder in Rom thätig. Von ihm Denkmal John Adams (Auburn Friedhof,
Boston), Denkmal des Col. Colt (Hartford, Conn.), Denkmal für die Gefalleneu im
amerikan, Bürgerkriege (Worcester) desgl. (1863 Cincinnati), desgl. (Providence R. 1.),
desgl. (Detroit, Mich.), Denkmal Lincolns (1871 Philadelphia), Denkmal Sewards (1876
New-York), Die beiden Bronzethüren am Kapitol zu Washington mit 8 Scenen aus
dem Leben Columbus' (1856 — 61), Die Plejade, Streitende Indianer, etc.
Rogers, Philip Hntchins (Ritchiiigs ?), Maler, geb. 1794 (n. A. 1787) in
Plymouth, t 1853 in Lichtenthai bei Baden Baden (n. A. 1852 in Karlsruhe). Er
malte Landschaften und Marinen z. B. Der Hafen von Plymouth (Gal. Karlsruhe),
Badenweiler (ebenda), Eingang vom Hafen zu Plymouth (Mus. Strassburg), etc.
Rogers, William. Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, geb. um 1545 in London,
einer der ältesten englischen Kupferstecher, von dem wir ungefähr zehn Bildnisse
besitzen, die z. Th. zur Buchilluatration bestimmt waren.
Rogers, William Gibbs, Holzschnitzer, geb. 10. Aug. 1792 (1791) in Dover,
f 21. März 1875, bildete sich nach G. Gibbons. Von ihm dekorative Arbeiten im
Carltonuouse, im Pavillion zu Brighton und im Kensington-Palast. Ferner die Kanzel
in St. Anne Limehouse und Arbeiten für S. Michaels Cornhill (London) und St. Mary-
at-Hill London. 1872 erhielt er eine Pension.
Rogerson, R., Maler des 17. Jahrhunderts. Er malte 1688 ein Zimmer in
der „The Pope's Read" Taveru in London aus..
Rogery, Roger de, Maier des 16. Jahrhunderts. Um 1570 malte er zu Fontaine-
bleau einen Bildercyclus aus dem Leben des Herkules.
Rogliman, Geertruydt, Kupferstecherin, geb. nach 1615, Tochter des Roelaud
R., (n. A. soll sie schon 1590 gearbeitet haben und wäre demnach dessen Schwester)
nach dessen Werken sie stach, z. B. 13 Blatt „Plaisante Landschappen" Von ihr
ferner Kindermord (nach Robusti , Landschaften Frauenbeschäftigungen, u. s. w. — Ein
Hendrili Lambert R., sowie ein P- H. R., kommen als Kupferstecher im 17. Jahr*
hundert vor. Von ersterem besitzen wir Bildnisse (eins aus dem Jahre 1627), von
letzterem ein Bildniss des Erasmus, ein Blatt nach Rubens, etc.
Roghman, Roelant, Maler und Radierer geb. 1597 in Amsterdam, f nach 1686
(87) das. Er war in Amsterdam thätig und mit Rembrandt von Rijn bekannt, hat
auch Reisen in die Alpenländer gemacht. Besonders verbreitet sind seine Land-
schaftszeichnungen (z. B. 25 Mus. Rotterdam), darunter eine grosse Anzahl von An-
sichten holländischer Schlösser. Öfters malte er die Perspectiven zu Bildern von
Lingelbach. Landschaften von ihm in den Gal. zu AmsterdaiL, Berlin, Kopenhagen,
Kassel und Oldenburg. Von seineu über 50 Radierungen nennen wir die 6 Ansichten
im Boscli beim Haag, 24 Ansichten aus Holland (in drei Folgen), Acht italienische
Ansichten, Der Indisch -Holländische Postdienst (10 Bl.), etc.
96 ilogler — Rohricli.
Rogier, Nicolaus, gen. Kaynoot Ruggier , Maler des 16. Jahrhunderts, thätig
etwa von 1520 bis 1540. Er war ein Vlame und soll Landschaften in der Weise
Joachim Patiniers gemalt haben.
Rogowsky, Johann Jacob, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Augsburg,
thätig seit mindestens 1700 in Prag.
Rogozinski, Anton, geb. 1797 in Warschau, f 11. Oct. 1835 das., Schüler
Blanks^ Er malte Miniaturen und Bildnisse.
Rognet, Louis, Bildhauer, geb. 24. Dec. 1824 in Sainte-Junien (Dep. -Haute
Vienne), f 1815 in Rom, Schüler der Ecole des beaux-arts an der er 1849 den grossen
Rompreis gewann. Von ihm die Republik f Bronzestatue Mus. Orleans), Homer
trägt seine Gesänge vor (Terrakotta Relief das.), Ecce Homo, Kacktes Mädchen, etc.
Roguier, Henri Victor, Bildhauer, geb. 1758 in Besan^on, f nach 1821, Schüler
von B 0 i z o t. Er erhielt an der Fabrik in Sevres Anstellung. Von ihm Admiral
Duquesne (Marmorstatue, Ehrenhof im Versailler Schloss), Die poetische Einbildungs-
kraft (1808), Die Weisheit und die Grazien.
Rohault de Flenry, Charles, Baumeister, geb. 22. Sept. 1801 in Paris, f 11. Aug.
1875 das., Schüler der polytechnischen Schule 1820, anfangs Bildhauer, dann Bau-
meister. Von ihm Pläne zu der Italienischen Oper (1840), Die Chambre des Notaires,
mehrere Privatbauten in den Chanips Elyse'es, etc. und besonders das naturgeschicht-
liche Museuni, über welches eine Publication vom Jahre 1876 vorliegt. Seine Gesammt-
werke herausgegeben von seinem Sohn Georges R. de F. 1884. 1843 Kreuz der
Ehrenleg., Offiz. Kr. 1861,
Robaiilt de Flenry, Georges, Baumeister, geb. 23. Dec. 1835 in Paris, Schüler
seines Vaters Charles R. d. F. und der Ecole des beaux-arts, erhielt den grossen
Kompreis und schickte aus Italien zahlreiche Aufnahmen und architektonische Zeich-
nungen. 1866 gab er ein Werk mit eigenhändigen Radierungen über die Mittel-
v^lterlichen Denkmäler Pisas heraus. Med. 1867, 1870, Med. 1. Kl. 1874.
Rohault de Fleüry, Hubert, Baumeister, geb. 1777 in Paris, f nach 1829,
Schüler von Durand und der Ecole des beaux-arts an der er 1802 den grossen Rom-
preis erhielt. Er wurde Baumeister der Polizeipräfectur und 1824. Generalinspektor.
Von ihm verschiedene Kasernen, etc., die Restauration der Waisenkapelle 1824, so-
wie verschiedener Hospitäler, Anstalten, etc. zu Paris. Kr. d. Ehrenleg. — Ein
Hubert II. R. d. F., Schüler von Anastasie und Brascassat, stellte zwischeo
1863 uud 1870 Marinen zu Paris aus.
Rolide, Fr. M., Dänischer Landschaftsmaler, geb. 1816, f 14. Juli 1886.
Rohde, Jolian, Maler und Lithograph, geb. 1. Nov. 1856, thätig in Kopen-
hagen. Er malte stimmungsvolle Landschaften. Von seinen Steindrucken nennen
wir Nähendes Mädchen, Sommerabend in Tönning, Die Kugelmühle, Der Tod und
der Holzsammler, Bildniss Willumsens und Bildniss J. Verkades.
Rohde, Karl, Maler, geb. 28. Juni 1806 in Heisa (Niederhessen), f 15. März
1873 in Kassel, Schüler der Düsseldorfer Akademie. Er wurde Zeichenlehrer am
Kasseler Gymnasium und der Realschule. R. malte Bildnisse, Landschaften und
besonders Genrebilder.
Rohde, Karl, Maler, geh, 1840. in Koblenz, f 23. Aug. 1891 in München,
Schüler von Neher und Rüstige an der Stuttgarter Kunstschule. 1864 Hess er sich
in München nieder. Er malte Thiere, Marktbilder, Ilühuer und dergl. m.
Rohden, Johann Martin, s. Roden
Rohl-Suiith, Karl, Bildhauer, geb 1848 in Dänemark, gelangte nach Amerika
uud Hess sich in Chicago nieder. Er schuf mehrere Brouzestatuen für das Iowa-
state Monument, Bildnissbüsten, etc.
Rohlfs, Christian Fr., Maler, geb. 22. Dec. 1849 in Niendorf (Holstein). Er
studirte in Weimar unter Schausc und A. Struys, Hess sich dort nieder und malte
Landschaften meist aus der Umgebung Weimars.
Rohr, Johann Ueiuricli, Goldschmied, geb. 1728 (?), t 2. Juni 1807, thätig in Köln,
wo er u. A. 1768 (?) die Verzierungen an verschiedeueo Altären des Doms vergoldete.
Rohr, Wilhelm, Radierer, geb. 1848 in Leipzig, Schüler der Akademie in
München, wo er thätig war. Er arbeitete Bildnisse nach dem Leben, ferner Blätter
nach J. Brandt, Defregger, F. Hals, Liotard, Vigee Lebrun, etc.
Rohrieb d. Ae., Maler, f 1818 in Nürnberg. Er soll Cranachs Bildniss der
Sachs. Herzogin Katharina mit deren Sohn mehr als 40 mal copirt haben; Exemplare
befinden sich in der Gal. Raczynski zu Berlin, Alte Pinakothek zu München, Mus.
Mainz, etc. — Auch sein Sohn kopirte alte Gemälde täuschend.
Robrwasser — Rolland. 97
Rolirwasser, Laura, Malerin, geb. 22. April 1864 in Wien, Schülerin von
S trascbir ipka. Sie lebte in ihrer Vaterstadt und malte Stillleben.
Roi, Pietro, Maler, geb. 1820 in Sandrigo, Schüler der Akademie in Venedig.
1841 Hess er sich in Vicenza nieder, wo er schon als Kind gemalt hatte. 1843 ging
er weiterer Studien halber nach Rom. 1848 machte er verschiedene Gefechte mit.
Er war dann abwechselnd in Vicenza, Rom und Venedig, auch 5 Jahre lang ausser-
halb Italien in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Frankreich thätig,
bis er sich 1869 dauernd in Venedig niederfiess. Von ihm Selbstbildniss (Florenz
Uffizien), Romeo und Julia (Mus. Vicenza), Bildniss Pius IX., Sa. Dorothea, Liebes-
lied, etc. Med. 1861.
Rokes, Hendrick Martensz, s. Soi'gh.
Rokotow, Theodor Peter Steplianowitsch, Maler des 18. Jahrhunderts, f um
1810, Schüler von Lorrain, Rotari und der St. Petersburger Akademie. Er
•wurde Hofmaler Katharinas IL und malte besonders Bildnisse.
Roksandic, Simon J., Maler, geb. 1869 in Agram, Schüler der dortigen Ge-
werbeschule nnd der Münchener Akademie unter Rimann. Vou ihm Rurik, russi-
scher Fürst, u. A. m.
Rolan, Fanguerbe, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1653 in der Um-
gegend von Sevilla. Er malte Historien.
Rolaud, angeblicher Bildhauer des 16. Jahrhunderts. Die 1523 verfertigten
Reliefs und Statuetten am ehemaligen Lettner, jetzigen Orgelchor der Maria in der
Kapitolkirche zu Köln a. R. wurden ihm zugeschrieben. Das Werk stammt aus
Mach ein.
Roland, Jacques F. Joseph, Maler, geb. vor 1780 in Lille, f 17. Febr. 1804
in Paris, Schüler von David, Bruder des Philippe L. R. Von ihm Die Unschuld
in Gefahr, Bildnisse, etc.
Roland, Philipp Laurent, Bildhauer, geb. 13. Aug. 1746 in Marc-en-Pev^Ie
(D^p. Nord), t 11. Juli 1816 in Paris, Schüler von einer Zeichensch-ile in Lille
und von Pajou, weitergebildet in Rom. Nach 5 Jahren kehrte er nach Paris zurück,
wurde ausserordentliches Mitglied der Akademie und ei-hielt durch Pajou, den er
bei dekorativen Arbeiten in Versailles unterstützt hatte, Wohnung im Louvre. Von
ihm Suväe (1780 Louvre), E. Lesueur (Marmorbüste das.j, Homer (Marmorstatue
das.), Admiral Ruyter (Marmorbüste, Versailles), Tronchet u. A. (das.). Andere Arbeiten
von ihm im Mus. zu Angers, am Pantheon zu Paris, im Justizpalast, in der Depu-
tirtenkammer, am Theater Feydeau, etc. Mitgl. d. Instituts. Seine Biogr. von David
d'Angers, Paris 1847.
Roldan, Lnlsa, Bildhauerin, geb. 1656 in Sevilla, f 1704 in Madrid, Tochter
und Schülerin des Pedro R. Sie half diesem und schuf selbständig kleine Thon-
figuren, namentlich Madonnen, sowie eine S. Miguel-Statue für den Escorial. Hof-
bildhauerin.
Boldan, Pedro, Bildhauer, geb. 1624 in Sevilla, f 1700 das., Schüler von
J. M. Montanes. Von ihm Pietk (Altar der Los Vezcainos-Kapelle der Franzis-
kanerkircbe zu Sevilla), sowie andere Werke in dortigen Kirchen. Auch seine Zeich-
nungen werden geschätzt.
Roll, (Rolli), Antonio, Maler, geb. 1643 in Bologna, f 1696 das., Schüler
des A. M.Colon na. Er malte decorative Arbeiten, z. B. in der Karthause zu Pisa,
sowie in S. Paolo zu Bologna
Boli, (Rolli), Giuseppe Maria, Maler und Radierer, geb. 1645 in Bologna,
t 1727 das., Schüler von D. M. Canuti, Bruder des Antonio R. Er malte Fresken
in verschiedenen Kirchen seiner Vaterstadt und kam auch nach Rastatt, wo er das
SchloBS schmückte. Von seinen sorgfältigen Radierungen nennen wir Lucretia (nach
Canuti), Caritas (nach L. Carracci), Die Zeichenkunst (nach Pasinelli), Eine Sibylle
(nach dems.), Die Taufe Christi (nach Albaui), etc.
Roll, Alfred Philippe, Maler, geb. 10. März 1847 in Paris, Schüler von
Bonnat, Gerome und Harpignies. Er malte Freilichtbilder, auch schlagende
treffliche Bildnisse. Von ihm Scene aus der Ueberschwemmung von Toulouse (Mus.
Havre), Das Fest des Silen (1879), Strike der Kohlenarbeiter (Mus. Valenciennes),
Normandie (1883, Mus. Luxembourg), Bauplatz in Suresnes (1885), Coquelin Cadet
(1890). Med. 3. Kl. 1875, 1. Kl. 1877, Kreuz der Ehrenleg. 1883.
Rolland, Angnste, Maler, Architektur Zeichner uud Modelleur, geb. 4. Juni
1797 in Remilly (Lothringen), f 27. April 1859 das. Er bereiste die Schweiz und
die Pyrenäen und malte hauptsächlich Landschaften in Pastell. Von ihm besitzt das
Allgemeines Künstler-Lexic^ii. 5l Aufl. 4. Hand, 7
98 Kolland — Komagnesi.
MdS. zu Metz Stall in den Pyrenäen, der Teich von Bouligny, Fürth mit KQhen and
Eber im Walde.
Rolland, Benjamin de, Maler, geb. 1777 in Guadeloupe, f 25. April 1855 in
Grenoble, Schüler von David, Er wurde in Neapel Lehrer der Kinder des Königs
Murat, 1817—53 Direktor der Malschule zu Grenoble, endlich auch Conservator
des dortigen Museums. Von ihm Der Vater mit dem kranken Kind (Mus. Grenoble),
Orestes und Pylades entführen Iphigenie (1801), Bildnisse, etc.
Rolland de la Porte, Henri Uorace, Maler, geb. 1724 in Paris, f 1798. Er
malte Stillleben, Früchte, Blumen und Reliefs. 1763 wurde er Mitglied der Akademie.
Roller, Andreas, Maler, geb. 8. Jan. 1805 in Regensburg, Schüler von De
Pian, Geil und Neffe in Wien, sowie Primavesi in Kassel. Er malte Theater-
decorationen und war auch Theatermaschinist, 1822 in München, 1826 am Joseph-
städter Theater in Wien, 1827 in Kassel, 1830 am Königsstädtertheater in Berlin,
von 1833 an am kaiserlichen Theater in St. Petersburg, wo er für 90 Ballets und
121 Opern die Decorationen malte und die Maschinerie erfand. Professor, Mitglied
der Aliademie; Preuss. Kronenord., Vladimir Orden, u. s. w.
Roller, Jean, M<tler und Bildhauer, geb. 30. Dec. 1798 in Paris, f 21. Nov.
1866 das., Schüler von Gautherot, nachdem er zuvor Klaviermacher gewesen war.
Er malte und meisselte Bildnisse. Med. 3. Kl. 1840, 2. Kl. 1842, 1. Kl. 1843; Kr. der
Ehrenleg. 1844.
Rollet, Lonis Ren6 Lncien, Kupferstecher, geb. 3. Sept. 1809 in Paris, f 12. Mär«
1862 das., Schüler von Daguerre und Jazet. Er arbeitete meist in Aquatint-
auch in Schabmanier. Von ihm Eifersucht (nach Franquelin), Abschied Napoleons
von seinem Sohn (1844 nach Grenier), Venedig im 15. Jahrhundert (1859 nach Gen-
dron). Anch nach Bellange, Dequesne. Jacquand, Lepoittevin, Schopin, H. Vernet, etc.
Rolli, s. Roll.
Rollin, Maler der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, thätig in Avignon.
Rollin, Lndwig, Münzmeister und Goldarbeiter des 18. Jahrhunderts, f 1744
in Kassel, wo er 1716 seinen Sohn Christian Jeremias R. i' die Lehre nahm, 1723
fürstlicher Münzmeister wurde, und bis 1744 Münzen schuf. — Sein gleichnamiger
Sohn (?), t 1780, war Gold und Silberarbeiter und ist seit 1748 in Kassel nach-
weisbar.
Rollmann, Jnlins, Maler, g„b. 13. Dec. 1827, f 30. April 1865 in Soest
(Düsseldorf ?), Schüler der Berliner und Düsseldorfer Akademie, Hess sich in München,
1858 in Düsselöorf nieder. Er besuchte die Alpen und Italien. Von ihm Bayrische
Gebirgslandschaft (1864 Nat.-Gal. Berlin), etc. Seine Skizzenbücher vermachte er
der Düsseldorfer Akademie.
Rollos, Johann Jakob, Maler des 17. Jahrhunderts, t nach 1698 bei Mußten
(Kanton Freiburg), Sohn des Peter R., studirte in Berlin und auf churfürstl. Ketten
in Holland und Paris (um 1670). Auf der Reise nach Italien zÄichnete er den Ent-
wurf für das Sigismund von Erlach-Grabmal in Spiez am Thuner See. Er führte
einen lüderlichen Lebenswandel und wurde auf der Strasse erschlagen.
Rollos, Peter, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig um 1620 in Frank-
furt (?), 1628—1639 in Berlin. Er arbeitete für die Buchillustration, besonders
Bildnisse. — Auch sein gleichnamiger Sohn (?1662 in Berlin <»ptraut) war Kupferstecher.
Rolls, Charles, Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1800, f nach 1856. Er
lieferte Platten zu Finden's Gallery of British Art, Andere nach Hilton, Leslie,-Shee,
Westall, Wilkie, etc. und hat auch Frucht- und Blumenstücke ausgestellt.
Roloffs, Joseph, Holzschneider, geb. 19. März 1833 in Düsseldorf, wo er sich
niederliess. Er war Schüler von H, Bürkner in Dresden und hat u. A. sehr viel
nach L. Richter geschnitten.
Rolshoven, Jnlins, Maler und Zeichner, geb. 28. Oct. 1858 in Detroit (Michigan,
U. S. A.). Er studirte in Düsseldorf, Florenz, München und Paris. Er malte meist
Bildnisse, aber auch Genrebilder, z. Th. in Pastell.
Roma, Spiridone, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1787. Er stellte zwischen
1774 und 1778 in der Akademie zu London aus und malte dort Bildnisse und
Decorationen, unter A. die Decke in dem alten East India-House.
Romagnesi, Joseph Antoine, Bildhauer, geb 1776 in Paris, f 9 April 1852 das.,
Schüler von Cartellier. Von ihm Louiü XVÜL (Büste 1814, Mus. Versailles), Bas-
relief (Fontaine am Place de la Bastille), Der Jurist Pothier (in Orleans), Calliope und
Polyhymnia (Basrelief in einem Höf des Louvre), Minerva beschützt Frankreich
(Mus. Toulouse), Frühling, Verwundete Venus, etc. Med. 1817. — Sein Vater (?)
feomagny — RomaDelli. 99
war Lithograph und stellte Proben aus einem Werk von 100 Blatt der Hauptsciilp-
turen aus (von A. werden diese Steindrucke dem Joseph A. R. zugeschrielien). —
Sein Sohn (?) Narcisse R., geb. 1796, war ebenfalls Lithograph und stellte zwischen
1819—34 Ansichten, Architekturen, etc. aus.
Romagny, Charles Ernest, Maler, geb. 27. Sept 1828 in Melle (Dep. Oise),
t 18. März 1858 in Paris, Schüler von L. Cognict. Von ihm Jesus verjagt die
Händler, Bildnisse, etc. Med. 3. Kl. 1857.
Romain, Le, s. Dumont, Jacqnes.
Romain, Le, s. Parrocel, Etienne.
Romain, Le, s. Picart, Etienne.
Romain, FranQois, Baumeister, geb. 1646 in Gent, f 1735 in Paris. Er wurde
1675 Laienbruder bei den Dominicanern zu Maestricht, wo er deren Kloster mit der
Kirche baute. Ferner restaurirte er die Predigerkirche in Gent, schuf deren Thurra
und baute die grosse Maasbrücke. In Folge davon berief ihn 1685 Louis XIV. nach
Paris um den Pont royal zu vollenden. Er wurde Brücken- und Strasseninspektor,
sowie Generalaufseher der königl. Paläste in Paris.
Romako, Anton, Maler, geb. 20. Oct. 1834 in Atzgersdorf bei Wien, f 8. März
1889 in Wien, Schüler der Wiener Akademie und von Rahl, Hess sich in Rom
nieder, nachdem er auch in München und Venedig studirt hatte. Von ihm Louis XV.
Schildwache, Sevillanerin (1851 Neue Pinakothek, München), Bildnissstudie (das.),
Sabiner Mädchen, Pio nono, Ristori als Phaedra, Romeo und Julie, etc. Med. 1869,
1872, Kreuz der Ehrenleg. 1882.
Roman, Bartolom^, Maler, geh, 1596 in Madrid, f 1659 das., Schüler von
V. Carducci, auch in der Velasquez-Schule gebildet. Seine Historien werden
gepriesen und findet man einige in der Franziskanerkirche zu Alcala de Los Henares,
Bowie in der Sacristei der Cajetan- Väter zu Madrid.
Roman, Frida Helene, Malerin, geb. 14. Dec. 1859 in Freiburg i. B., studirte
in Karlsruhe, auch bei R. Collin in Paris. Sie malte meist Blumen, auch Köpfe.
Roman, Jean Baptiste Lonis, Bildhauer, geb. 31. Oct. 1792 in Paris, f
11. Febr. 1835 das., Schüler von Cartellier und der ficole des beaux-arts an der
er 1816 den grossen Rompreis gewann. Zurückgekehrt wurde er 1831 Mitgl. des
Instituts. Von ihm S. Victor (S. Sulpice, Paris), Sa. Flora (S. Germain des Pres, das.),
Girodet-Trioson (Marmorbüste, Louvrej, Unschuld (Marmorstatue, das.), Cato von
ütica u. A. m. (das.); Andere Werke im Louvre-Hof, im Trianon, an dem Bastille-
Brunnen, am Schloss Villeneuve-Etang, etc. Kr. d. Ehrenleg. 1827.
Roman, Max Wilhelm, Maler, geb. 30. April 1849 in Freiburg i./Br., Schüler
von Krelinger und Wanderer in Nürnberg', E. Lugo in Rom, Giide, Bracht
und Schöaleber in Karlsruhe. Er wurde Lehrer an der Malerinnenschule in Karls-
ruhe und malte Landschaften, z. B. Aus den Sabinerbergen, Olivenwald bei ßordig-
hera, Italienischer Gebirgspfad, etc.
Romandon, Gedeon, Maler des 17. Jahi-hunderts, geb. in Frankreich, f 1698,
kam 1675 als Refugie nach Berlin, wo er Hofmaler, 1689 Gemäkle -Inspektor, end-
lich Akademie- Professor wurde. Der Kurfürst schickte ihn nach Italien um alte
Italiener, besonders AUegri zu copiren. F rner schuf er Bildnisse.
Romanelli, Carlo, Bildhauer, geb. 24. Aug. 1872 in Florenz, Schülor von
A. Bortone und der Florentiner Akademie, thätig in seiner Vaterstadt und Rom.
Von ihm Die Furcht (Basrelief), Das Glück (desgl.), Bildniss seiner Mutter (Büste),
C. Columbus (Statuette), etc.
Romanelli, Ferdinando, Bildschnitzer, geb. 1839 in Florenz. Er war Auto-
didakt. Er schuf Kasetten, lutaglioarbeiten, Kamine, Basreliefs, Crucifixe, etc.
Werke von ihm gelangten in das Berliner Kunstgewerbe- und andere Museen, in die
St. Jakobskirche in Chili, etc. Med. 1876 Philadelphia, 1885 Paris, etc.
Romanelli, Gioyanni Francesco, Maler, geb. um 1610 (n. A. 1617) in Viterbo,
t im Juli 1662 das. (n. A. in Rom), Schüler von Zampieri und Berrettini. Er
errang die Gunst der Barberini- Familie und malte im Vatikan Fresken für ürbtiu VIII.
In Rom wurde er Haupt der San Luca- Akademie. Mit Cardinal Barberini kam er
1648 nach Paris und malte Fresken im Pal. Mazarin. 1051 zurückgekehrt rief ihn
8 Jahre später Mazarin wieder nach Paris und malte er diesmal für Ludwig XIV.
Fresken (zur Aeneis) im Louvre. Von ihm ferner Herodias (Gal. Schleissheim),
Marter des Hl. Laurentius, Venus und Aeneas, Das Mannalesen, uud A. (Gal. Louvre),
Andere in Darmstadt, Hamburg, Hampton Court, Wien, etc., auch in Kirchen zu
Viterbo (Kathedrale), Rom (,S, Agostino, S. Ambrogio, etc.).
100 Komanelli — Rombouts.
ßoinanelli, Baffaello, Bildhauer, geb. 13. Mai 1856 in Florenz, Schüler seines
Vaters Pasquale R. und der Florentiner Akademie. Von ihm das Monument
Demidow in Kiew, Jakob und Rahel, Mutius Scaevola, der wunderbare Fischzug,
Kapelle Ambrosana im S. Miniato Kirchhof zu Florenz, Bildnissbüsten, Medaillen und
Reliefs. Correspondirender Professor der Florenzer Akademie.
Romanelli, Urbano, Maler, geb. um 1650 in Viterbo, starb jung 1682, Schüler
seines Vaters Giovanni F. R. und von C. Ferri. Werke von ihm in Kirchen zu
Velletri und Viterbo.
Komanet, Antoine Loni», Kupferstecher, geb. um 1748 in Paris, f 1806 (1807 ?),
Schüler von Wille und Mechel, dem er nach Basel folgte. Nach zwei Jahren
kehrte er (1768) nach Paris zurück. Er arbeitete viel für die Verleger, von Einzel-
blättern nennen wir Grosse Toilette nach Moreau), Das Bad (nach Freudenberg), Die
Familie des Landraanns (nach Fragonard), Gruss vom Vielgeliebten (nach Queverdo),
etc. auch Bildnisse. R. vollendete vielfach Platten, die Andere vorradiert hatten.
RomaDinO; Girolamo^ Maler, geb. um 1485 in Brescia, f 1566 das., vielleicht
Schüler von F. Ricci und F. Ferramola, wahrscheinlich auch eines Friauler
Meisters. Vor 1510 war er schon Mitglied der Gilde. Nach der Erstürmung Bres-
cias fand er Unterkunft bei* den Benediktinern in Padua. Um 1516 kehrte er nach
Brescia zurück und malte dort neben A, Bonvicino in der Corpus Christikapelle von
S. Giovanni Evangelista. Um 1517 war er auch in Cremona, um 1540 in Trient thätig.
Zu seinen Hauptwerken rechnet man Thronende Madonna (S. Francesco Brescia), desgl.
(Gal. Padua), Kreuzabnahme u. A. (Gal. Brescia), Orgelflügel (Dom das.), Beweiaung
Christi, u. A. (Mus. Berlin), Geburt (Nat. Gal. London); Andere in S. Alessandro zu
Bergamo, S. Pietro zu Modena, Sa Maria Calchera zu Brescia, u. s. w.
Romano, s. Nogavi, Paris.
Romano, s. Penni, Lnca.
Romano, Gian Crlstoforo, Bildhauer, Goldschmied und Medailleur, geb. um
1470 in Rom(?l f vor 1513 (1512?). Er war für die Höfe von Ferrara, Mantua,
sowie für di^ Päpste thätig. Von ihm das Grabmal Trecchi in S. Vincenzo zu Cre-
mona und auch seinem Entwurf das Grabmal des Giangaleazzo Visconti in der Cer-
tosa bei Pavia; Med. auf Isabella von Mantua, Isabella von Aragon und auf Papst
Julias II. (1504).
Romano, GiuHo, s. Pippi.
Romano, II, s. Ainemolo. ^
Romano ron Ringe, Johann Jnlins, Baumeister, geb. 1820 (1821?) in Konstanz,
t 14. April 1882 in Wien. Er wurde Oberbaurath in Wien, wo er u. A. das Adel-
kasino und d«n Pal. Colloredo schuf.
Romanowslii von WendorflF, Ignaz, Zeichner, geb. um 1790, f nach 1850,
Schüler von Orlowski. Er erreichte den Oberstenrang im Militärstande, dem er
angehörte, und übte die Kunst als Liebhaber aus. Von ihm Zwei Bauern auf einem
einspännigen Wagen 1856, Federskizze, etc. — Ein Philipp (A. ?) R. war zur selben
Zeit als Radierer thätig.
Rombauts, Jan, gen. Scaeldekeu, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1534 in
Löwen, wo er thätig war, wahrscheinlich Schükr von D. Bouts, Neflfe von Nicolas
R. Er wird 1485 zuerst urkundlich erwähnt. Von seinem Altar für die Peters-
kirche zu Löwen hat sich ein Theil des Flügels erhalten. Vor seinem Tode pchuf
or den Carton für den Altar der Weberinnung das. — Sein Sohn Jean II. R., f
1559, war Oel- und Glasmaler. 1543 war er Schöffe in Löwen.
Rombauts, Nicolaes, Glasmaler des 15. Jahrjhunderts, f nach 1518. 1480 ist
er in Brügge, 1485 in Löwen, 1486—1501 in Brüssel, 1501 — 3 in Löwen nachweisbar.
Er schuf drei prachtvolle Glasfenster für den Autwerpener Dom, eins für die Gand-
Bigard Abtei bei Brüssel, eins für die Klosterkirche zu Grunendale, etc.
Rombonts, GilHs, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1663. Im Juli 1652
wurde er in die Gilde zu Haarlem aufgenommen. Er arbeitete im Charakter Hob-
bemas und Ruisdaels. Von ihm Dcafmarkt (1657 Gal. Dresden), Inneres eines
Weberhauses (1656 Gal. Haarlem), Waldlandschait (Mus. Berlin, Depot), desgl. (Mus.
Amsterdam), A. in den Gal. zu Basel, Braunschweig, Gotha, Hamburg, Leipzig,
München, etc. — Ein J. (wahrscheinlich Jillis und nicht Jan.) R. ist wohl mit
Gulls R. identisch.
Rombonts, Salomon, Maler des 17. Jahrhunderts, f vor 1702 in Haarlem,
thätig das., vielleicht Bruder des Gillis R. Andererseits ist er überhaupt mit jenem
ideiitifizirt wordeu. Er malte in der Art J. Ruisdaels. Ihm werden zugeschrieben
Korabouts — Romney. 101
Landschaft mit Hütten (Gal. Dresden), Bauernhof (Alte Pinakothek, München;. Hol-
ländischer Park (Städt'rsches Institut, Frankfurt a. M.), Strand bei Scheveningen
(MuB. Lpzg.), etc.
RombODts, Theodor, Maler, getauft 2. Juli 1597 in Antwerpen, f 14. Sept. 1637
das., Schüler von A. Janssens, 1617—25 in Italien weitergebildet. 1625 wurde er
Meister der Lucasgilde in seiner Vaterstadt. Während er in Italien war, lud .der
Grossherzog von Toskana ihn ein, im Pal. zu Florenz zu malen. Auch in der Heimath
wurde er sehr geschätz?. Seine Feindschaft gegen Rubens ist ein Mährchen, ^on ihm
Der Zahnbrechei (Mus. Madrid), Kartenspieler (ebenda), Kreuzabnahme (S. Bavo,
Gent), Allegorie (Mus. das.). Die Fünf Sinne (ebenda), Vermählung der Hl. Katharina
(1636 Hauptkirche, Yperen), desgl. (1684 S. Jakobskirche Antwerpen), Kartenspieler
(Eremitage, St. Petersl)nrg),' desgl. (dort unter Valentins Namen, Mus. Antwerpen),
A. in Frankfurt a. M., Karlsruhe, Lille, München, etc., auch zwei Radierungen.
Roui6gas, Jean Bnpliste, Maler, geb. vor 1820, t 186? in Marseille, Schüler
der dortigen Kunstschule. Er malte ^la^inen und Landschaften, z. B. Der Hafen
von Marseille (Mus. Colmarl, Schiffbruch zweier Fahrzeuge (1836), etc.
RomcgiaHo, GioTanni Pietro, Maler das 18. Jahrhunderts, geb. 1739 in Mor-
begno (Veltlin), Schüler von G. F. Cotta, weitergebildet in Rom unter Agostino
Masucci, Er copirte viele Bilder von Barbieri, Berrettini und Reni. Werke von
ihm in Kirchen etc. des Veitlins.
Romeo, Don Jos^, Maler, geb. 1701 in Cervera (Arragonien), f 1772 in
Madrid, Schüler von A. Masucci in Rom, wohin er in seiner Jugend ging. Zurück-
gekehrt lebte er eine Zeit lang in Barcelona, wo er u A für die Kirche der Mer-
cenarios Calzados malte. Später war er in Philipp V. Diensten zu Madrid.
Romero, s. Sevilla.
Romerswale, van, s. Marinus van Romerswale.
Ronieyu, (Roniijn), Willem, Maler, geb. um 1624 in Haarleni, f nach 1693
das., Schüler vom Berchcm (1642). 1646 wurde er Meister der Gilde. Seine
schönen Landschaften zeigen auch Verwandtscbaft mit A. v. d. Velde und K.Dujardin.
Wahrscheinlich hat er Italien bpsucht. Viele seiner Gemälde geben wohl noch unter
fremden Namen. Von ilim Die Heerde in der Fürth und 4 A. (Mus. Amsterdam),
Ruhende Heerde (Gal. Dresden), Viehstück (Gal. Dulwich), A. in den Gal. zu Berlin,
Frankfurt a. M., Kopenhagen, München, New-York, Paris, St. Petersburg, Wien (Gal.
Czernin, Liechtenstein), etc.
Romney, George, hervorragender Maler, geb. 15. Dec. 1784 in Daltonle-
Furness (Lancashire, England), f 15. Nov. .1802 in Kendal. Nach einer Jugend, die
wenig Hoffnungen erweckte, Hess ihn sein Vater mit 19 Jahren als Lehrling eines
excentrischen Malers Christopher Steele (gen. „Count" Steele) einschreiben, bei
dem er aber nicht S Jahre ausharrte. Er heirathete mit noch nicht 22 Jahren, und
malte zunächst 5 Jahre lang in Kendal Bildnisse für geringes Geld. Auch andere
Darstellungen schuf er und erreichte grossen lokalen Ruf. 1762 kam er nach London,
gewann einen Preis für ein geschichtliches Bild, der ihm aber, wahrscheinlich in
Folge der neidischen Zwischenkuuft Reynolds', vorenthalten wurde, und ward mit
wigewöhnlicher Geschwindigkeit als Bildnissmaler berühmt. Bald war er ein voll-
hurtiger Rivale Gainsboroughs und Reynolds' geworden. 1764 besuchte er Frankreich,
1773 — 5 Rom, wo er u. A. R. Santi copirte. Zurückgekehrt verdiente er nun allein
durch Bildnissmalen 3—4000 Pfd. Strl. das Jahr. Nach 1780 wurde er mit Lady
Hamilton bekannt, die ihm Jahre lang ein Ideal blieb, und von der er zahlreiche
Bilder, bald wirkliche Bildnisse, bald allegorische Figuren schuf. Gegen Ende seines
Lebens wurde er irrsinnig. Er war stets ein Sonderling gewesen, und suchte z. B.
seine Frau erst nach mehr als 30 Jahren auf, als es mit ihm zu Ende ging. Wenn
vielleicht die Summe dessen, was Reynolds und am Ende auch Gainsborough ge-
schaflfen haben, die Romneys überragt, so hat Romney doch im Einzelnen Werke
geschaffen, die uns grösser und sympathischer erscheinen als irgend welche seiner
beiden Rivalen. Die Freiheit und Sicherheit seiner Technik, wie er sie z. B. in den
Bildern der Londoner Nat. Gal. zeigt, ist eminent. Von seinen geschichtlichen etc.
Darstellungen besitzt das Royal Institution zu Liverpool mehr als ein Dutzend,
darunter das bekannte Bild „Infant Shakspere". Von seiuen Bildnissen befinden sich
Lady Hamilton als Bacchantin, und „The Parson's daughter" in der Nat.-Gal. zu
London. Andere in der dortigen. Nät.-Portrait-Gal., in der Nat. Gal. zu Edinburgh,
im Bouth Kensington Museum, hauptsächlich aber in Englischem Privatbesitz. Seine
Biographie von W, Hayley (1809), J. Romney (1830), Gamlin (1894); vergl. auch Lord
102 Eomney — Rondelet.
R. Gowers „Eomney and Lawrence". — Sein Bruder Peter E. war ebenfalls Bildniss-
maier. Er war in Cambridge und Ipswich thätig, verfiel in Schulden, und starb jung.
Romney, John, Kupferstecher, geb. 17S6, f 1863 in ehester. Vou ihm Sonn-
tag Morgen (nach Farrier), Die balladensingende Waise (nach Gill), etc., besonders
aber Blätter für die Buchillustration.
Eomondt, Helena Margreta van, geb. van Dielen, Malerin, geb. 14. März
1774 in Utrecht, f 23. Jan. 1841 das. Sie malte Blumen und Stillleben.
Eonistedt, Christian, Kupferstecher des 17. und 18. Jahrhunderts, thätig in
Leipzig. Es gab mehrere R. und wahrscheinlich auch • zwei mit dem Vornamen
Christian. Sie traten zwischen 1680 und 1720 auf und schufen meist mittelmässige
Bildnisse, auch 31 Bl. La Galerie Farnese (nach An. Carracci), etc.
Eomnlo, Diego, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Madrid, f 1625 in Eom,
Sohn und Schüler eines Cincinnato R. Er kam nach Rom, malte Urban VIIL
Bildniss, infolgedessen er das Eitterkreuz des portugiesischen Christusordens vom
Papst erhielt. Er starb aber sehr urze Zeit darauf. — Sein Bruder Francisco R.,
ebenfalls in Madrid geb. und Schüler des Cincinnato R., erhielt Diego R.'s Ritter-
würde nach dessen Tod und reiste nach Rom, wo er mit F/rfolg als Maler thätig war.
Romnlas, s. Overbeck, BonaTCntara Tan.
Romunde, s. Eomonde.
EomJjn, s. Eomeyn
Röua, Jöszef, Bildhauer, geb. 1. Febr. 1861 in Lovasbereny, st'.idirte in Buda-
pest, dann an der "Wiener Akademie bei Hei Im er und Zumbusch, weitergebildet
in Italien und Frankreich, thätig in Budapest. Von ihm Der Faun in der Klemme
(Bronzegruppe 1890), Letzte Liebe (1894), Der kleine Ungeduldige, Grabdenkmal
für G. V. Kla>pka, etc. 2. Gold. Med. 18Ö4 Antwerpen^ mehrere Preise
Eönai, s. Eippl-Eöuai.
Eoucalli, Cbristoforo, gen. Dalle Pomarance, Maler, geb. 1552in Pomarance
bei Volterra, t im Mai 1626 in Rom, Schüler von Niccolö Circi^^fnani. Papst
Paul V. hat ihn vielfach im Vatican beschäftigt. Von ihm Tod des Ananias und
Saphira (Cap. Clementina), Taufe Konstantins (S. Giovanni LateranoJ, Marterbilder
(S. Stefano rctondo), Kuppelfresken (Sa. Casa zu Loreto), Geburt Cliristi (S. Filippo
Neri,. Neapel), Marter des Simon (Alte Pinakothek, Müncheu)> Joseph Ie?>t die Träume
aus (Gal. Schieissheim), Madonna mit dem kl. Johannes (Gal. Borgl üse, Rom), etc.
Eoncelli, Giuseppe, Maler, geb. 1677 in Bergamo, f 172S. Er malte mit
Vorliebe nächtliche Brandscenen, zu denen ein Celesti die Figuren 5chuf. — Ein
Fabio E. (Eonzelli) malte um 1627 in Bergamo, z« B. Marter des Hl. Alexander
in der Sa. Grata Kirche. — Dessen Vater (?) Piero R. (Eonzelli) :nalte um 1600
Bildnisse in Bergamo.
Eonche, Pietro, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1650. Er schuf Land-
schaften, auch Bildnisse, von denen die Gal. zu Parma eins besitzt.
Eonco, Michele di, Maler des 14. Jahrhunderts, geb. in Mailand. Er malte
zwischen 1375 und 1377 im Dom zu Bergamo.
Eondani, Francesco Maria, Maler, geb. 149Ö in Parma, f '^äch dem Nov.
1548, Schüler von A. A llegri, den er genau nachahmte. Er unterstützte AUegriinden
Decorationen in S. Giovanni Evangelista. 1524 arbeitete er im Pal. des Gouverneurs.
Mehrere Werke iu Kirchen seiner Vaterstadt. Von ihm eine Madonna in der dortigen
Galerie, eine andere in der Gal. zu Ferrara, eine Hl. Familie in der Eremitage zu
St. Petersburg; endlich nennen wir noch die Fresken in der 5ten südl. Kapelle des
Doms zu Cremona.
Eondel, Frederick d. Ae., Maler, geo. 1826 in Paris, Schüler von Jugelet
und T. Gudin, von der Öcole des beaux-arts und den Gobelins in Paris. Er kam
nach Amerika, wo er Mitglied der National-Akademie wurde und sich in New York
uiedcrliess. Von ihm Parkridge N. J. im Sommer, Die gefangene Puritanerin, Sonnen-
schein, Landschaften, etc.
Eondel, Frederick d. J., Maler, geb. 1855 in Maiden, (Mass. ü. S. A.), Schüler-
Beines Vaters Frederick R. d. Ae. , studirte auch in New- York das Kunstgewerbe.
Er malte Landschaften, z. B. Auf dem Bfonxfluss.
Eondelet, Antoine Jean Baptiste, Baumeister, geb. 1785 in Paris, f 5. Dec. 1863
das., Schüler seines Vaters Jean II. R. Er wurde Conservator der Marmordenk-
mäler des Staats. Er schrieb u. A. einen Versuch über die Rialto-Brücke zu Venedig
(mit 111. nach eigenen Zeichnungen) und eine Studie über die Pantheonskuppel zu
Rom (Paris 1860).
Rondelet — Rooker. 103
Rondelet, Gnillanme und Jeaa I., Maler des 16. Jahrhunderts, Brüder. 1552
nialten sie decorative Arbeiten in Fontainebleau.
Kondelet, Jean IL, Baumeister, geb. 4. Juni 1734 in Lyon f 26. Sept. 1829
in Paris, Schüler von Loyer und Soufflot, 1783—85 auf Reisen in Italien weiter-
gebildet. Er wurde Prof. an der Ecole des beaux-arts und halt die polytechnische
Schule gründen. Nach Soufflots Tod führte er den schwierigen Bau des Pariser
Pantheons fort und schuf z. B. die Kuppel. R. schrieb viele wissenschaftliche
Werke, darunter eins über das Pantheon die Getreidehalle, eine ,Trait6 de l'art
de batir" (Paris 1802—17), lieber alte und neue Schiffe, etc. Mitglied des Instituts;
Kr. der Ehrenleg.
Bondinello, Nlccolö, Maler des 16. Jahrhunderts, Schüler von Giov. Bellini
in Vene^g, thätig in Venedig, Ravenna und Forli. Er malte Madonnen in der
Weise seines Lehrers, die er sogar manchmal mit dessen Namen versah. Später
wurde er von M. Palmezzano beeinflusst. Von ihm Madonna (Pal. Doria, Rom),
desgl. (Gal. Forli), S. Sebastian (Dom, das.), Erscheinung des Joannes Ev. (Brera,
Mailand), A. in Kirchen zu Ravenna, Gal. das., etc.
Rondinosi, Zaccaria, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 1680 in Pisa. Thätig
zwischen 1665 u, 80 iß Pisa, wo er zwei Compositionen des B. Gozzoli an der West-
wand des Campo Santo übermalte. Sonst malte er decoratives Beiwerk.
Boudolluo, II, 8. Terenzi.
Rondot, Louis Jese^h, Zeichner, Kupferstecher, Goldschmied, etc., geb. 28. Nov.
1756 in Troyes (De'p. Aube), f nach 1783. Er wurde Prof. au der kgl. Freischule
seiner Vaterstadt.
Bonjat, Etienne Antoine Joseph Eugene, Maler, geb. 19. April 1822 in
Vienne (Dep. Isere), Schüler von Bonnefond und Plrouelle. Von ihm Die
Freuden des Friedens, Zwei Praetendenten, Bildnisse, etc.
Bonjon, Louis Auguste,. Maler, geb. 6. Aug. 1809 in Paris, f 1876 das.,
Schüler von J. M. Laiiglois. Er wurde zuletzt Lehrer und malte selbst nicht
mehr. Von ihm Richelieu und der Pater Joseph (1842), Ermordung des Guise (1844),
etc. Med. 2. Kl. 1834.
Boniny, Guillaume Fr^d6ric, Maler, geb. 1786 in Rouen, f 1854 in Passy,
Schüler von Taunay und Vien. Mit Prevost malte er verschiedene Panoramen.
Von ihm Laban holt seine Hausgötter (1810), Henri IV. bei der Belagerung von
Paris (1819), Ansicht des Nemi Sees (1827), Die Kirche von Bruyfere (1836), etc.
Med. 3. Kl. 1812, 2. Kl. 1817, 1. Kl. 1827.
Bonner, Henriette, geb. Knip, Malerin, geb. 31. Mai 1821 in Amsterdam,
Schülerin ihres Vaters Joseph August Knip. Sie malte Thiere, besonders Katzen,
Bilder von ihr in den Mus. zu Haag, Haarlem, Hannover. Stettin, etc.
BoDOt, Charles, JMaler, geb. 28. Mai 1820 in Belan-sur-Ource (Dep. Cote d'Or),
Schüler von Glaize, thätig in Dijon. Von. ihm Die Wuth der Pharisäer (Mus.
Montpellier), Der gute Samariter (1847), Bonaparte in Egypten (1853), Die Reissig-
Banjmler (1864), Die Gänseblümchen (1886), Spielplatz des Kinderspittels, Bildnisse,
etc. Med. 2. Kl. 1876, 1. Kl. 1878.
Bonse. Philippe» Maler des 17. Jahrhunderts, f 1645. Mit Pauvert und
Vesprö malte er im Dom zu Chartres.
Bonseray, s. Lprme.
. Bontini, Aiessandro, Maler, geb. 5. April 1854 in Florenz, thätig das. Von
ihm Unschuldige Liebe, Im Gartfen, Frühling, etc.
Bonzelli, s. Roncelli.
Boode. s. Rode.
Roode, Nicolaes Jan Willem de, Maler, geb. 2. April 1814 in Voorburg beim
Haag, Schüler von W. H. Schmidt in Rotterdam, auf Reisen durch Belgiei weiter-
gebildet. Er malte besonders Bildnisse.
Boode, Theodor de, Maler, geb. 1736 in Rotterdam, t 1791 das. Er bereiste
Belgien und Deutschland, lebte dann eine Zeit lang in Wien als Hofmaler des Erz-
herzogs Karl. 1771 kehrte er in seine Vaterstadt zurück.
Boodtaens, s. Bootins.
Booker, Ed^vard, Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1712 in London,»
t 22. Nov. 1774 das. Er stach sehr gute Architekturen und Ansichten nach Gwyn^
P. Sandly, R. Wilson, etc., auch für Prachtwerke von Sir Wm. Chambers, Stuart,
(flber Athen), etc. R. soll auch als derbkomiscber Schauspieler grosse Erfolge ge-
habt haben.
104 Rooker — Roos.
Rooher, Michael Angelo, Kupferstecher x^nA Maler, geb. 1743 in London,
t 3 März 1801 das., Schüler der St. Martin's Lane Academy, von P. Sandby,
endlich der Londoner Akademie. Wegen Augenleidens gab er das Stechen auf und
wurde zunächst Coulissenmaler am Haymarket Theater. Später machte er Reisen zu
Fuss durch's Land und malte Erinnerungen an die Gegenden, die er durchstreifte.
Von seinen Stichen nennen wir die Titelkupfer zu dem Oxford -Almanach. Von
seinen Landschafts- Aquarellen besitzt das S. Kensington-Mus. über 10 Stück. Er
lieferte auch Illustrationen zu Sterne (1772).
Rooni, Henry, Maler, geb. 1802, f 1850 in London. Er war in Birmingham
und London thätig, und malte Bildnisse, auch Repraesentationsstücke, z. ß. Audienz
der Madagascar-Prinzen bei der Königin zu Windsor.
Eoore, Jacob Ignatius de, Maler, geb. 20. Juli 1686 in Antwerpen, f 17. Juli
1747. im Haag, Schüler von Gaspar J. van Opstal. 1787 wurde er Meister der
Gilde. Er malte decorative Arbeiten in Amsterdam, Antwerpen und Rotterdam, liess
sich dann im Haag nieder, war aber 1728 — 9 wieder in Antwerpen thätig. Von ihm
Selbstbildniss mit seiner Frau (Kunsthalle Hamburg), Moses und Aaron, und 1 Anderes
(Mus. Tournay), Auslösung von Christensklaven (Jacobskirchc, Antwerpen).
Roos, Cornelis Frans, Maler, geb. 15. Sept. 1802 in Amsterdam, Schüler
von C. Steffel aar, weitergebildet auf Reisen durch Mitteleuropa. Er malte Land-
schaften. Mitglied der Amsterdamer Akademie.
Roos, Gaetano, Maler, geb. 1690 in Tivoli, -|* 1750 in Wien, wo er längere
Zeit thätig war, und u. A. Thierstücke malte. Von ihm Abschied vom Wirthshaus
(Mus. Bern), etc.
Roos, Jacob, gen. Rosa da Napoli, Maler, geb. 1680 in Tivoli. Er war Sohn und
wohl Schüler des Philipp Peter R., in dessen Weise er malte. Er war meist in
Neapel thätig.
Roos, Jan, Maler, geb. 1591 in Antwerpen, f 1638 in Genua, Schüler von
Snyders, weitergebildet in Italien, wohin er 1615 gelangte. Er war eine Zeit laug
mit grossem Erfolg in Rom, dann in Genua als Thiermaler thätig. Er malte aber
auch Historien z. B. eine Grablegung (S. S. Cosmus und Damianus, Genua), etc. — Ein
Jan II. R., geb. um 1785 in Amsterdam, f nach 1820, malte Landschaften und Bild-
nisse und war erst in Dresden, dann meist in Rom thätig.
Roos, Johann Heinrich, Maler und Radierer, geb. 27. Oct. 1631 in Otterberg
(Pfalz),! 3. Oct. 1685 in Frankfurt a. M., Schüler von Jul. duJardin in Amsterdam,
von Barend Graat und von A. de Bie. 1650 — 4 bereiste er Italien, Frankreich
und England. 1657 liess er sich in Frankfurt a. M. nieder, wo er 1668 Bürger
wurde. 1673 wurde er pfälzischer Hofmaler R. malte erst Historien und Bild-
nisse, dann aber Thierstücke mit landschaftlichem Hintergrund, durch die er sehr
bekannt wurde. Besonders Schafe gelangen ihm gut. Seine Werke wurden glänzend
verkauft und er erhielt von verschiedenen Höfen Bestlellungen. R. kam bei Ge-
legenheit einer Feuersbrunst ums Leben. Von ihm Selbstbildniss (Städel'sches
Institut, Frankfurt a. M.), Zigeuner und 6 Andere (ebenda). S. Joannes (Amalienstift
Dessau), Italienische Landschaft (Mus. Haag), Drei Hirtenstücke (Gal. Dresden), A.
in Aschaffcnbiirg, Berlin, Braunschweig, Carl&ruhe, Cassel, Copenhagen, Darmstadt,
Leipzig, London (S. Kens. - Mus.), München, Nürnberg, Oldenburg, Pommersfelde,
Prag, SchleissLeim, Schwerin, St. Petersburg, Stuttgart, Turin, Wien, Wörlitz, etc.
Er malte auch oft Staffage in die Bilder von Bemmel und Ermels. Seine einst über
Gebühr gepriesenen 44 Radierungen stellen gleichfalls Thierstücke dar.
Roos, Johann Melchior, Maler, geb. 1659 in Frankfurt a. M., f 1731 das., Sohn
und Schüler des Johann Heinrich R , weitergebildet in Italien, wo er 1685—90 ver-
weilte. Später kam er nach Nürnberg und Heidelberg, war auch eine Zeit lang als
Bildnissmaler in Schaffhausen, Winterthur, etc. thätig. Man nannte ihn Samstag-
Roos, weil or seine Werke an diesem Tag feil zu bieten pflegte. Er malte beson-
ders wilde Thiere, z. B. die Menagerie des Landgrafen Karl. Von ihm Verkündigung
an die Hirten (Gal. Cassel), Christus am Oelberg (Amalienstift Dessau), Landschaft
mit Löwenfamilie (Städel'sches Institut, Frankfurt a. M.), Hirsche im Wald (Gal. Dres-
den), Die Flucht nach Egypten (Liebfrauenkirche, Frankfurt a.M.), A. in Bamberg, Darra-
etadt, Meiningen, Schwerin, Stuttgart, Wiesbaden, etc. — Sein Bruder Franz R., getauft
22. Dec. 1672 in Frankfurt a. M., malte Bauernstücke und liess sich in Stralsund nieder.
Roos, Peter, Maler, getauft 29. Aug. 1675, f 1727 in London, Maler, Schüler
seines Vaters Johann H. R., auch seines Bruders Johann M, R. Er malte Bild-
nisse und Stillleben.
RooB — Rops. 105
Roos, (Rosa), Josef, Maler, geb. 9. Oct. 1726 in Wien, f 25. (80?) Aug. 1830
das., Schüler seines Vaters Gaetano R. und der Wiener Akademie, auch durch
Studium der Werke des Philipp P. R. gebildet. Er reiste nach Dresden, wo er
churfürstlieher Hofmaler und Mitglied der Akademie wurde. 1757 kam er nach
Berlin, endlich nach Wien zurück und wurde 1772 Direktor der k. Gal. dort. Er
malte Thiere in Landschaften, von denen man Proben in den k. k. Museen Wien,
Schönbrunn, Gal. Liechtenstein, iu den Gal. zu Dresden, Parma, etc findet. R. hat
auch einige Tliierstücke radiert.
Roos» Philipp Peter, Maler und Radierer, gen. Rosa di Tivoli, auch Mer-
cnrins, geb. 1657 in Frankfurt a. M., f 1705 in Rom, Schüler seines Vaters Johann
Heinrich R., weitergebildet in Italien, (1677) auf Kosten des Landgrafen von Hessen-
Cassel. Er vurde unter dem Namen Mercurius Mitglied der Niederländischen Maler-
genossenschaft Schilderbent R. lebte in Tivoli ziemlich ludeilich und malte Thiere
mit Landschaften. Von ihm Hirten und Heerden unter Tivoli und 7 Andere (Gal.
Dresden),. Jagdbeute und 11 Andere (Gal. Cassel), Heerde in einer Landschaft (Rudol-
finum, Prag), A. in Augsburg, Bamberg, Bologna, Brauiischweig, Brüssel, Darmstadt,
Florenz, Gotha, Karlsruhe, Leipzig, Madrid, Nürnberg, Oldenburg, Paris, Parma, St.
Petersburg, Schieissheim, Schwerin, Wien (auch Gal. Liechtenstein), etc. Seine wenigen
radierten Hirtenstücke, etc. sind selten.
Roos, Tlieo<lor, Maler, geb. 1638 in Wesel, f 1698, Schüler von A. de Bio,
Bruder des Heinrich J. R. Er war in Mannheim (165;), Strassburg (1681) und zu-
letzt in Stuttgart als Hofmaler thätig. In Mannheim schuf er Bildnisse, die in's
Rathhaus gelangten, in Stuttgart für den Hof 3 grosse historische Bilder. Eine
Geburt Christi von ihm in der Schleisstieimer Galerie. 1667 veröffentlichte er sechs
radierte Landschaften mit Ruinen.
Roose, Nicolaas, s. Lieniack^re.
Reosenbooni, Margareta Yogel-, Malerin, geb. 23. Oct. 1843, f 26. Dec. Ib9t-
in Voorliurg beim Haag. Sie lebte in Hilversum bei Utrecht und malte ge:chätzte
Blumenstücke, von denen eins in's Rijksmuseum zu Amsterdam, eins in das Museum
zu Breslau gelangte. Med. II. Kl. 1892, München.
Rooscnbooni, Nicolaes Jan, Maler, geb. 21. Aug. 1805 in Schellingwouw, Schüler
von Schelfhout. Er malte Landschaften aus Deutschland, Schottland, etc., von
denen eine in das Teij'er Mus. in Haarlem gelangte. 1839 Hess er sich im Haag
nieder. Er radierte auch eine Landschaft mit einem Storch.
Rooszmael,. s. Rosemale.
Rooster, Adriaen de, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Mecheln, Schüler
von G. Dughet. Er malte Landschaften und yar in Italien thätig.
Rootius, Jakob, Maler, geb. nach 1635 (?), f 1681 (n- A. 1669 in Utrecht),
Schüler des 1), de Heem, Sohn des Jan A. R. Er malte im Geschmack seines Lehrers.
Rootius, (Rootsens), Jau Albertsz, Maler, geb. um 1615 in Hoorn, f 1674
das, Schüler von P. Last man. Er malte gute Bildnisse und Stillleben. Drei
Schützenstücke von ihm im Schützenhaus zu Hoorn, zwei einzelne Bildnisse (1652
und 1661) im Mus. zu Amsterdam.
Rooij, Johannes Baptista van, Maler, geb. 11. März 1808 in Antwerpen,
Schüler von M. van Bree, weitergebildet in Italien, Frankreich und England. Von
ihm Die letzten Augenblicke Egmonts (1836), Nonnen kehren in ihr Kloster zu-
rück, etc. Med. 1836.
Rooyen, Gabriel van, Maler, geb. 1752 in Utrecht, f 1817 in Amsterdam.
ROpilns, Baumeister des 16. Jahrhunderts, gab. in Steiermark,- f vor 1534, der
1523 urkundlich erwähnt wird und die Kirche zu Fraxeneto in Carnien erbaute. —
Seine Söhne Lorenz R. und Nicolaus R., ebenfalls Baumeister, errichteten 1534 die
Kuppel von S. Giovanni zu Mione und das Glockenhaus der Kirche zu Luint in Carnien.
Roprecht, Peter, Goldschmied des 17. Jahrhunderts, geb. in Köln, f 3. April
1666 das. Er lieferte Kirchenschmuck für dortige Kirchen, u. A. eine Pietä.
Rops, Fölicien, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 10. Juli 1833 in Namur,
t 22/3. Aug. 1898 in Essonnes (Dep, Seine-et-Oise). Nach einigen Jahren gelehrten
Studiums erbte er ein Vermögen, d,&s er, nun sich dem Geniessen hingebend, bald
durchbrachte. Jetzt musste er sich, des Erwerbes halber, der Kunst zuwenden, die
er, wie es scheint, ziemlich ohne Meister erlernte. Er begann mit Cancaturen und
Lithographien für den „Uylenspiegel* u. a. Witzblätter. Er war in Brüssel, an der
belgisohen Küste, endlich besonders in Paris thätig. In der Gesinnung ist seine
Kunst cynisch, ihm ist nichts heilig, nicht einmal die Gemeinheit sozusagen, denn
106 Boqueplan — Rosa.
er gibt selbst ein Zerrbild des eigenen Spottes über die Reinheit. Mit beispielloser
Kühnheit begibt er sich auf das Gebiet des Anstössigen. Sein Gedankengang gipfelt
in der Auffassung des. Weibes als der Sprungkraft alles Hebels. Jedoch muss man
nicht vergessen, dass man eine ziemlich grosse Ropssammlung anlegen kann, ohne
anstössige Arbeiten acfnehnien zu müssen. Seine Künstlerschaft bewährt sich ganz
enorm in der fabelhaften Sicherheit der Zeichnung und in der Gewalt über ver-
schiedene grjiphische Techniken. Von Oelgemälden nennen wir Alte Frau aus Ant-
werpen, An den Ufern der Meuse; von Aquarellen Die Absinthtrinkerin, Der Skandal,
Pornocratie, Die Versuchung des Hl. Antonius; von Radierungen Die Amüsements
des dames dP Bruxclles, Dame au cochon, Psyche s Lampe, Le grand et le petit
trottoir, Mme. Hameiette, Puherte, Maturile, Mors siphilitica, Eve, La vice suprdme,
Der Tod als Saemann, Les Diaboliques, Les Sataniques, etc. R. schuf angeblich
über 500 Radierungen und über 300 Steindrucke. Viele sogenannte „Ropsblätter"
Bind jedoch nur nach seiner Zeichnung geschaffen, manche sogar ganz unächt.
Sein Leben etc. von Ramiro 1897.
Roqueplan, Caiiiille Josephe fltienne, Maler und Lithograph, gen. Kocoplan,
geb. 18. Febr. 1802. (1800?) in Mallemort (Dep. Bouches-du-Rhöne), f 15. Oct. (?)
1855 in Paris, Schüler von Gros, A. de PuiOl und der ficole des beaux-arts. Er
wurde Naturalist und malte mit Erfolg Marinen und Landschaften. Von ihm Albaner-
see (Gal. Raczynski, Berlin), Marine (Mus. Louvre), Schlacht von Elchingen am
15. Oct. 1805 (Mus. Versailles) Schlacht von Rocoux 11. Oct. 1746 (ebenda), Bildniss
des Marquis v. Chastellux (ebeada), Brunnen in den Pyrenäen (Luxembourg, das.);
Andere in den Mus. zu Bordeaux Chartres, Grenoble, Havre, Königsberg, Leipzip,
Lille., etc. Von seinen über 60 guten Steindrucken nennen wir Album lyrique, iJl.
zu Kenilwortb, Der Sturm, Zwei Marinen, etc. Med. 2. Kl. 1824, 1. Kl. 1828, Kr.
d. Ehrenleg. 1832,.Offiziers-Kr. 1852.
Roques, 6nlllauine, gen. Joseph, Maler, geb. 1. Oct. 1754 in Toulouse, f 27.
Dtc. 1847 das., Schüler von Eiyalz. Schon mit 11 Jahren trat er in die Ecole des
beaux-arts zu Toulouse, bildete sich dann während eines mehrjährigen Aufenthaltes
in Rom weiter aus. Nach der Revolution wurde R. an die Zeichen- und Malschule
Ton Montpellier als Direktor berufen, wo er aber nur wenige Jahre blieb, um wieder
iu seine Vaterstadt zurückzukehren. Von ihm Das Grab des Amyntas (Mus. Toulouse),
Die Commnnion des Grafen von Angouleme (1823 ebenda), Hirten vom Caropanthal
(ebenda), Bildniss der Mutter des Künstlers (ebenda), etc. Er hat auch das Bilduiss des J.
P. Virebent lithographirt. S. Biographie, etc. von George 1864. — Ein Barth^leuiy B,
stach 1745/46 dänische Ansichten in Kopenhagen und verliess bald darauf wieder das Land.
Roritzer, Kourad, Baumeister des 15. Jahrhunderts; 1451 wurde er Werk-
führer, dann Baumeister am Regensburger Dom. Nach seinem Plan wurde -der
Chor der Lorenzkirohe zu Nürnberg erbaut und war er auch hier als Werkmeister
thätig. Er soll auch in Freiburg, München und Wien gearbeitet haben. — Sein Sohn
Mathias R., Baumeister und Bildhauer, war 1462 Ballier, 1468 Werkmeister an S.
Lorenz zu Nürnberg, wurde 1473 in München zu Rathe gezogen, war um 1484 am
Dom zu Eichstätt und seit etwa 1480 am Dom zu Regensliurg thätig. Dort wird der
Brunnen mit den Statuen Christus und die Samariterin (1500) auf ihn zurückgeführt.
1486 Hess er ein „BQchlem von der Fialen Gerechtigkeit* erscheinen. — Sein zweiter
Sohn Wolfgang- R., f 1514 als Aufrührer auf dem Schaffot, wurde 1495 Werkmeister
am Dom zu Regensburg, wo das Sakramentshaus (nach Zeichnung des Mathias R.)
auf ihn zurückgeführt wird.
Rormnnde, s. Remonde.
Rosa, s. Badalocchio, Sisto.
Rosa, s. auch Roos.
Rosa, Cristoforo, Maler, geb. um 1520 in Brescia, f 1576 an der Pest. Er
war wegen seiner Architekturen rühmlichst bekannt und soll deren sogar in Tiziaqo
Vecellis Bilder gemalt haben, mit dem er befreundet war. Werke von ihm im Vor-
zimmer der Markusbibliotbek, au«h anderswo in Venedig und Brescia.
Rosa, Ercole, Bildhauer, geb. 1853, f 12- Oct. 1893 in Rom, ohne akademisches
Studium in einem römischen Atelier als Gehülfe gebildet. Von ihm Tod der Giotanni
und Enrico Cairoli vor Rom (Bronze -Gruppe, Villa Medici, Rom), Denkmal Vittorio
Emanueles (Mailand) Büste Manzonis, Büste Garibaldis, Diana, etc.
Rosa, Francesco dl, Maler, gen. Pactcco, fPacicco), Maler, geb. um- 1600 in
Neapel, f 1654 das., gebildet in der Schule des M. Stanzioni. Von ihm S. Thomas
d'Aquino (Sa. Sanitä, Neapel), Taufe der Hl. Candida (S. Pietro d'Aram, das.), etc.
Rosa — • Roschach. 107
Rosa, Luigi, Maler, geb. 6. Aug. 1860 in Venedig, Schüler der dortigen Aka-
demie. Er malte venezianische Ansichten, Architekturen und Landschaften, z. B.
Inneres der Frarikirche, In den Lagunen, Zwielicht, etc.
Rosa, Pietro Maler, geb. um 1550, f 1576 an der Pest Schüler T. Vecellis,
Sohn des Cristoforo R. Er wurde einer der Lieblingsschüler Vecellis und
malte Historien, z. B. lür den Dom zu Brescia, S. Francesco und Sa. Maria delle
Grazie das.
Rosa, Saliatore, Maler und Radierer, geb. 20. Juni 1615 in Renella bei
Neapel, f 15. März 1673 in Rom, Schüler seines Oheims Paolo Greco und seines
Schwagers Francesco Fracanzano, später des A. Falcone Er sollte erst
Studiren, doch Hess dies sein unruhiges Temperament nicht zu. Mit 18 Jahren soll er
eine Zeit lang unter die Banditen gegangen sein. Nach seiner Rückkehr wurde er
in Folge des Todes seines Vaters von der Noth heiingesncht, erlangte dann aber die
Unterstützung Lanfran os, später des Cardinais Brancacci, für den er in Viterbo thätig
war. Ein Theil seines Erfolges verdankte er seinem Auftreten als satirischer Dichter,
Musiker und Schauspieler. Von Neapel ging er 1639 nach Rom, kehrte 1647 wieder
nach Neapel zurück, um Masaniello zu unterstützen. Von da wendete er sich wieder
nach Rom, das er, als ein satirisches Bild unangenehme Folgen für ihu hatte, mit
Florenz vertauschte. 1652 endlich kehrte er definitiv nach Rom zurück. R. malte
in allen Fächern, hatte den Ehrgeiz in geschichtlichen Darstellungen zu glänzen, war
im Schlachtermalen ein guter J^ebenhuhler Falcones, schuf auch Genrebilder, Bild-
nisse und Marinen, war aber wohl am tüchtigsten in seinen Landschaften. Et ist
ernster Naturalist, liebt starke Beleuchtungseffekte und hat viel vou dem sensatio-
nellen Zug der neapolitanischen Kunst. Seine beliebtesten Bilder wurden die Ban-
diten-Scenen ; seine besten und meisten Werke befinden sich in England. Werke
von ihm in den Galerien und Museen zu Aachen, Augsburg, Bergamo, Berlin, Carls-
ruhe, Cassel, Darmstadt, Dresden, Dublin, Düsseldorf, Dulwich, Edinburgh, Florenz
(üffizi, Pitti, Pal. Martelli), Genf, Genua (Pal. Cataneo), Glasgow, Hamburg, Han-
nover, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Modena, München, Neapel, New-York
(Hist. Soc), Nürnberg: (Germ. Hwa.), Oldenburg, Paris, Rom (Pall. Chigi, Colonna,
Corsini, Doria), St. Petersburg, Stettin, Stockholm, Stuttgart, Turin, Wien, Wies-
baden, etc. Von seinen lebhaften und z. Th. recht guten Radierungen nennen wir
Plato und seine Schüler, Tritonenkampf, Glaucus und Scylla, und die 62 Blatt der
Folge von Soldaten, etc. S. Biographie von Salvini.
Rosa, Sigismondo, Maler des 18. Jahrhunderts, Schüler von G. Chiari. Er
war in Rom thätig. — Stefano R., Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Brescia
und dort thätig um 1570, war Bruder des Cristofero R. und malte Architektureis
Decorationen, Bildnisse und Historien.
Rosalba, s. Carriera.
Rosales, Eduarde, Malet-, geb. 1837 in Madrid, + 13. Sept. 1873 in Rom,
Schüler der Madrider Akademie unter L. Ferrant und Madrazo. 1857 studirte
er die alten Meister in Rom und Siena. Später arbeitete er eine Zeit lang in
Murcia und wurde endlich Direktor der spanischen Akademie in Rom. Vou ihm
Königin Isabella macht ihr Testament (1867 Mus. Madrid), Bildniss u. A. (ebenda),
Die Heil. Johannes und Matthaeus (S. Tomas, das.), S. Joseph (Kirche zu Vergara),
Tod der Lucrezia, etc. Med. L KI. 1866, 1871 Isabellen-Orden.
Sosaliba, Autonello, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1505 iu Messina.
Seine Werke sind allmählich aus Sicilien verschwunden, darunter eine Madonna, ehe-
dem in der Kirche zu Postunina.
Rosaspioa, Francesco, Kupferstecher, geb. 2. Jan. 1763 in Montescudolo bei
Rimini, f 2. Sept. 1841 in Bologna, Schüler von Bartolozzi, unter dem er punk-
tirle, aber meist Autodidakt. Während der Revolution besuchte er Paris und nahm
sich seitdem Edelink, Nanteuil, etc. zum Muster. Er hat auch vernis- mou- und
Arbeiten in anderen Techniken geschaffen. Von ihm S. Francesto (nach D. Zam-
pieri), Kindertanz (uach Albanij, Sammlung von Zeichnungen Mazzuolis (1788), etc.
S. Leben von Bolognini. — Auch sein Sohn Ginseppe R. wurde Kupferstecher.
Boschaoh, Jobann Sebastian, Maler, geb. 1697, begr. 6. Juli 1734 in
Frankfurt a. M., Sohn und wohl Schüler des Johann W. R., in dessen Manier er
arbeitete.
Roschach, Johann Wolfgang, Maler, geb. um 1664 am Bodensee, begr. den
22. Aug. 1730 in Frankfurt a. M„ gebildet durch Studium des A. Mignon. Er malte
Blumen und umgab auch alte Madonnen, etc. mit gemalten Kränzen.
108 Roee — Rosengarten.
Rose, Jnlius, Maler, geb. 1828 in Königsbrück i. S. Er war in Dresden und
München tiätig und malte Alpenlandschaften, z. B. Der Dachstein, Der Königssee i. B.,
Am Montblanc, etc.
Rose, William S., Maler, geb. 1810 (?), f 25. Mai 1873 in Edenbridge (Kent).
Er malte kleine, gerngesehene Landschaften aus Stidengland.
Roseland, Harry, Maler, geb. 1865 in Brooklyn (N. Y., U. S. A.). Er malte
Genrebilder, z. B. Die Bettlerin (1889).
Roseinale, Dominlcns Ambrosins, Maler, geb. um 1620 in Utrecht (?), f
Sil Dec. 1699 das. Er war Advocat und übte die Kunst als Liebhaber aus; seine
Werke sind selten. Das Utrechter Museum besitzt ein Architekturstück von ihm.
Roseu, Georg Johann Otto, Graf von, geb. 13. Febr. 1843 in Paris, gebildet
in Stockholm, Weimar, München, London und Antwerpen (unter Einfluss von Leys),
bereiste auch den Orient, Mitteleuropa und Italien. Er hielt sicli seit früher Jugend
in Schweden auf und wurde Direktor der Stockholmer Akademie. Von ihm Bildniss
Norderskjölds, Erich XIV. u. A. (Mus. Stockholm), Katharina Mänsdotter (Mus.
Kopenhagen), Bravo (Mus Aarhuus), Selbstbildniss (Florenz, üffizien), Luthers Zimmer
auf der Wartburg, etc. Er hat auch aquarellirt und radiert. Mitglied der Akademien
Stockholm und Kopenhagen; Wasa und viele A. Orden; Kt. der Ehrenleg., Med.
1868, I. Kl. 1888, 1892 (München), 1896 (Berlin).
Rosen, Johann, Maler, geb. 1854 in Warschau, thätig in München.
Rosenbanm, Hieroniuius, g. Jerouimus, Meister.
Rosenberg, Edvard, Maler, geb. 1864, thätig in Stockholm. Er malte Land-
schaften, Hafenansichten, etc.
Rosenberg, Friedrich, Maler und Radierer, geb. 3. März 1758 in Danzig,
t 15. Mai 1833 in Altena, gebildet im Umgang mit Gessner, Fftssli, etc. in der
Schweiz. 1782 kam er nach Oberitalien, 1789—92 nach Paris, 1793 nach Holland,
1794/5 nach Hamburg. Hier wurde er Zeichenlehrer, 1823 Leichenbitter in Alton».
Ei schuf Landschaften, z. B. Die Alm (Gal. Schwerin), 15 Ansichten aus der Schweiz
(radiert für Hetizis Album, Amsterdam 1785), etc.
Roseubei-g, Georg-e F., Maler unseres Jahrhunderts, t 17. Sept. 1869 in Bath.
Er malte gute Laudachafteu in Aquarell, meist bergige Gegenden aus Schottland
und Norwegen.
Rosenberg, Hermann, Mater, geb. 29. Aug. 1872 in Drohobycz, Schüler der
Berliner Akademie, auch in Hamburg und München gebildet. Er malte besonders
Mtincbener Strassenbilder, Landschaften und Bildnisse,
Rosenberg, Jobann Georg, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1739 in Berlin,
Vetter des Johann K. W. R. Er malte Theaterdecorationen für Danzig, Hamburg,
Frankreich, Holland; ferner Bildnisse und Berliner Ansichten. R. hat auch radiert.
Rosenberg, Johann Karl Wilhelm, Maler, geb. 1737 in Berlin, f 1809,
Schtiler v«n A. Krüger und J Bibiena. Er malte Decorationen und radierte
Köpfe in Rembrandts Manier.
Rosenberg, Lassar, Maler, geb. 25. Dec. 1862 in Kowno, Schüler von Pietrow
in Wiln^, Steffeck an der Königsberger Akademie, E. Hilde brand und M.
Michael in Berlin, Bonn at, Lefebvre und T. RobertFleuryin Paris. Er liess sich
in Berlin rieder und malte Bildnisse, Genrebilder und Landschaften in Oel und Aquarell.
Roseuberger, Michael, Bildhauer, geb. 1816 in S. Jobann bei Herl)erstein
(Steiermark), f 30. Juni 1875 in Graz, Schüler von Glössl und A. Rath. Er
wurde erster Steinbildhauer in dem Bildhauergeschäft von Hanke. Von ihm 50
Figuren für das Marienkloster i. d. Labornergasse zu Graz, Tabernakel für die
Minoritenkirche zu Cilli (1860), Kanzelfiguren in der Pfarrkirche das. (1851), Grab-
monumente in Graz, etc.
Rosendaal, Nicolaes, Maler, geb. 1636 in Enkhuizen, f 1686. Mit Tooren-
vliet besuchte er Rom. Er malte Historien und Landschaften.
Roseufelder, Karl Lndwig Jnlins, Maler, geb. 18 Juli 1813 in Breslau,
t 18. April 1881 in Königsberg, Schüler der Berliner Akademie unter Hensel.
1845-— 74 war er Direktor der Königsberger Akademie, 1851—52 besuchte er Italien,
Von ihm Besitznahme von Marienburg durch den Deutschen Orden (Mus. Königsberg),
Betende am Grabe Heinrichs IV. (Mus. Köln), Bildni-ss (Gal. Dresden), Theologie
(1865 Wandgemälde, Universität Königsberg), Medizin (desgl. ebenda), Christus am
Kreuz (Kirche zu Rastenburg), etc. Gold. Med. 1850, Roth. Adl -Ord. IV. Kl. 1855.
Rosengarten, Albert, Baumeister, geb. 5. Jan. 1809 in Kassel, t 17. Aug.
1893 in Wiesbaden, wurde akademisch gebildet und kam zur Oberbaudirektion in
Rosenhagen — Rosier. 109
Kassel, wo er die Synagoge erbaute, dann einen Preis gewann, der es ihm erlaubte,
in Paris unter H. Labrouste und Hubert, endlich zwei Jahre lang in Italien
sich weiter auszubilden. Nach dem Brand in Hamburg gelangte er in diese Stadt,
wo er u. A. das Schröderstift (1852), das Neue Stift (1866j, die Synagoge (1857),
das jüdische Waisenhaus (1857), das Sieebenhaus in St. Georgi (1858j und das Ober-
altenstift erbaut Er schrieb auch auf kunstgeschichtlichem Gebiet, z. B. Arch. Mit-
theilungen über Italttn (1847 mit L. Runge), Die arch. Stilarten (1857), Architektur-
bilder aus Paris und London (1860), Arch. Briefe (1854), etc. Gr. gold. Med.
(Hannover), Krouen Ord. 4. Kl.
RosenhageO) Nicolaes, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1658 im Haag.
Er malte Stillleben in der Weise des De Heera, von denen das Haager Maurits-
buis eins besitzt.
Rosenhof, s. Roesel.
Rosenkrauz, Karl Heinrich, Maler, geb. 1802 in Frankfurt a. M., f 1851
durch Selbstmord, Schüler von Reges und A. Radi, weitergebildet auf Reisen
durch Deutschland und die Alpen. Er malte Landschaften und Ansichten, am ge-
lungensten in Wasserfarben.
Rosen-SchöpheHn^ Baumeister des 14. Jahrhunderts. Er war Laieubruder
und 1303 mit Anderen am westl. Kreuzgang der Cistercienserkirche zu Maulbronn thätig,
Rosenstand, Wilhelm Jakob, Maler, geb. 31. (13.?) Juli 1838 in Kopenhagen,
Schüler von Marstran d. Er lebte meist in Italien und malte Genrebilder, z. B.
Der DorflFriseur, Vor einem Pariser Cafe, Die Gratulanten, etc. Med. 1859, 1861.
Rosenthal, Adolf, Maler, geb. 2. Juni 1817 iu Hannover, Schüler des Poly-
technikums zu Hannover und der Akademie zu München unter Cornelius. Er ging
dann zur Landschaftsmalerei über und lebte in München.
Rosenthal, Angust, Maler, geb. 1820 in, Hannover, thätig in München. Von
ihm Heranziehendes Gewitter (Mus. Hannover), etc. Auch Bildnisse und Radierungen.
Rosenthal, Bernhard Wilhelm, Maler, geb. 1804 in Emden, in Berlin gebildet.
Von ihm Apostel und Evangelisten (Fresken in S. Nicolai zu Potsdam, nach
Schinkels Entwürfen), etc.
Rosenthal, Toby Edward, Maler, geb. 15. März 1848 in New Haven (Conn.
ü. S. A.), Schüler der Münchener Akademie unter Straehuber, C. Raupp und
Piloty. Er liess sich in München nieder und malte gefällige Genrebilder, nachdem
er noch als Knabe in San Francisco gelernt hatte. 1871—2 besuchte er San Fran-
cisco wieder und malte dort einige Bildnisse. Von ihm Morgeuandacbt in der
Familie Bachs (Mus. Leipzig), Eine Tanzstunde unserer Grossmütter, Der Geiger,
Alarmirtes Mädchenpensionat, etc. Med, I. Kl. Philadelphia 1876, Gold. Med. II. Kl.
München 1883.
Rosenthaler, Kaspar, sowie die Brüder Hans und Jacob, früher irrthümlich
als Nürnberger Künstler augeführt. Bei Kaspar R. wurden zwei Bücher mit Holz-
schnitten, Nürnberg 1512 und 1514 verlegt.
RosenzTveig, Adam, Holzschneider, geb. 1. Febr. 1826 in Kassel, wo er an-
sässig blieb. Er war erst Fornistecher in einer Kattunfabrik und wurde später
Schüler von J. Metzger in Braunschweig. Er hat u. A. Einiges nach A. Ludwig
Richter (z. B, in Campes Robinson) geschnitten.
Rosetti, s. Rossetti.
Rosex, Nicola, gen. Nicoletto da Modena, Kupferstecher und Goldschmied
des 16. Jahrhunderts, thätig in Norditalien zwischen 1500 und 1512. Er hat nach
Dürer und Schongauer copirt, und im Ganzen etwa 100 Blatt geschaffen. Wir nennen
Satyr ein Reh ausweidend, Venus und Amor, Paris-Urtheil, Apollo, Pan, Vulkan,
etwa 10 biblische Blätter, ungefähr 20 einzelne Heilige, Kinder, Genredarstellungeu
und Ornamentstiche.
Roshoff, s. Roesel.
Rosij Alessandro, geb. 1627 (?) in Florenz, f 1697 das., Schüler von C. Dan-
dini. Er malte Historien, Mythologien, etc., z. B. S. Francesco di Paolo (Dom zu
Prato), Bacchanal (ehemal. Grossherzogl. Sammlung Florenz); Andere in Florentiner
Kirchen und Privatsammlungen. — Ein Giovanni R., thätig um 1620 in Florenz, malte
Landschaften. — Ein Zanobi R., f nach 1620, Schüler von C. Allori, hat u. A.
einige von dessen nachgelassenen Werken volleodet.
Rosier, Amedee, Maler, geb. 27. Aug. 1831 iu Meaux (De'p. Seine-et -Marne),
Schüler .von Cogniet und Durand Brager. Vou ihm Strand zwischen Ilonfleur
und Vilierville (1807 Mus. St. Eiienne), Seekampf vou Sebastopol (1857), Sonnen-
110 Rositi — Ross.
Untergang in der Umgegend von "Venedig ("1882), die Riva degli Schiavoni, etc. Med.
3. Kl. 1876.
Rositi, Giovanni Batti^ta, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Forli. Die
Sa. Maria dell' Orto Kirche zu Velletri besitzt eifle Madonna vonihm.
Roskovics, Igrnäcz, Maler, geb. 1854 in Szalök, Schüler von Heverdle und
Vidra von der Landes- Muster- Zeichenschule, und von der Mönchener Akademie,
weitergebildet in Rom. Im Auftrag der Stadt Kolozsvär malte er „Die ungarisch-
siebenbürgische Union". Von ihm ferner Die Fresken der Budapest- Joaefstädter
Pfarrkirche sowie Gfemälde in mehreren ungarischen Provinz -Kirchen, Die Offen-
barung des hl. Geistes, KönJit Ihr wechseln. Der Feinschmecker, Bildnisse, etc.
Roslauey, Wells, Maler des 18. Jahrhunderts, t 1- Oct. 1776. Er war in
London thätig und schuf decorative Arbeiten.
Rosliii, Alexandre, Maler, geb. 15. Juli 1718 in Malmoe in Schweden, f 5. Juli
1793 in Paris, wo er sich -zum Bildmssmaler ausgebildet hatte. 1753 wurde er Mit-
glied der dortigen Akademie, 1-767 Rath, 1765 gewann er gegen Greuze einen Preis.
Nach dem Tod seiner Frau (1772) kehrte er auf einige Zeit nach Schweden zurück,
wo er Mitglied der Akademie und 1774 Ritter des Wasaordens wurde. Später war
er auch in Russland thätig. Er war ehicr der an den verschiedenen Höfen beliebtesten
Bildnissmaler seiner Zeit, und hat auch in Pastell gemalt. Von ihm Bildniss Linne's
(Gal. Versailles), Marie Antoinette, Mädchen eine Amorstatue bekränzend u. A. (Louvre
Paris), Damenbildniss (Sammig. La Caze, ebenda), Gustav II. und seine Brüder (Gal.
Stockholm), Des Künstlers Frau u. A. (ebenda), die Bildnisse Bouchers, Cochins,
der Herzogin Marie Christine von Schweden, des Herzogs von Rochefoucauld, etc.
Roslin, Marie Suzanne, «geb. Giroust, Malerin, geb. 9. März 1734 in Paris,
f 8t April 1772, Schülerin von Vien, Gemahlin des Alexandre P. 1770 wurde
Sie Mitglied der Akademie auf Grund eines Bildnisses von Pigalle (Pastell). Von
ihr Bildniss von Dumont le Romain (1786 Pastell Mus. Louvre), etc.
Rosotte, Charles Joseph Edouard, Kupferstecher, geb. 2. Febr. 1827 in Paris,
Schüler von Girard und Leroux. Von ihm Kupferstiche und Radierungen für
»VArtiste" und »Gazette des Beaux Arts", etc. nach Hamon, Ingres, Poussin, R.
Santi, etc., sowie Bildniss v.- Mme. Bazin (nach F. G6rard), etc.
Bospatt, Johann Joseph, Holzschneider und Buchdrucker, geb. 1771 (?),
f 8. Oct. 1843 in Köln a./Rh., wo er thätig war. Von ihm mehrere Ansichten des
Kölner Doms, des Strassburger Münsters, Madonna, etc.
Boss, Christian Meyer, Maler, geb. 22. Nov. 1843 in Fiekkefjord (Norwegen).
Boss, F. W. R.. Zeichner und Aquarellist, geb. 1792, f 1860 in Topsham
^Devonshire, England). Er war Marineoffizier und übte die Kunst als Liebhaber aus.
Von ihm naturgeschichtliche Zeichnungen, besonders treffliche Vögel.
Boss, H., Maler, geb. vor 1780, f vor 1835 (?). Er malte Bildnisse und Gruppen
in Miniatur
Boss, James, Kupferstecher, geb. 1745, f 182J in Worcester, Schüler von R.
Hancock. Er war an der köoigl. Porzellanfabrik in Worcester angestellt. Vonihm
verschiedene Ex libris, Ansichten von Hereford (nach G. Powle), etc.
Boss, Karl, Maler, geb. 18. Nov. 1816 in Altekoppel (Holstein), f 5. Febr. 1857
in München, studirte in Kopenhagen. Er lebte in Athen (1837—9), Rom (1842—3,
auch 1850), München und anderen Städten Deutschlands, Paris (1846), sowie in Däne-
mark. Et ffalte griechische Ansichten (darunter Naxos 1854 in der Kunsthalle
Hamburg), Italienische Landschaften (eines ebenda), Grotte der Egeria (in der Gal.
Schack zu München), Nordische Waldbilder, auch stilisirte Landschaften.
Ross, Mrs. Maria, Malerin, geb. 1766, f 1836 in London, Gemahlin des H. R.,
Schwester des Kupferstechers Anker Smith. Sie malte einige Historien, meist aber
Bildnisse und stellte in der Akademie aus.
Boss, Bobert Thornbnrn, Maler, geb. 1816 in Edinburgh, f Juli 1876, Schüler
der Akademie zu Edinburgh und von Simson sowie Sir W. Allan. Ei* malte erst
Bildnisse in Pastell zu Glasgow, trat dann aber zur Genremalerei über und kehrte
in die Heimath zurück, wo er 1869 Mitglied der Akademie wurde. Von ihm Der
zerbrochene Krug, Der Dorn im Fnss, Das Versteckspiel, Die Rückkehr.
Boss, Sir William <:;harles, Maler, geb. 3. Juni 1794 in London, f 20. Jan. 1860
das., Sohn und Schüler von H. und Maria R., weitergebildet an der AkaderaialSOS.
Er malte schon, als er noch Knabe war, Historien mit Erfolg und gewann viele
Auszeichnungen. 1814 wurde er Gehilfe Andrew Robertsoufl und warf sich bald
hernach selbst ganz und gar auf die Miniaturmalerei. Er wurde einer der aner-
Rosabach — Rossellino. Hl
kanntesten Meister Englands in diesem Fach, von vielen Höfen hochgeschätzt und
wurde 1839 Mitglied der Akademie sowie geadelt. Seine Bildnissminiaturen sind farben-
kräftig, individualisirt und elegant behandelt; sie verrathen den Einfluss Reynolds'.
Er soll über 2200 Miniaturen geschaffen haben, malte aber auch grosse Composi-
tionen und gewann, z. B. mit seinem Carton Der Erzengel Raphael und Eva, 1843
einen Preis. Ihm sassen u. A. Königin Victoria, Prinz Albert, der König und die
Königin von Portugal und Belgien, Louis Philippe, Napoleon III., etc.
Rossbach; Martin, Zeichner und Kupferstecher, geb. 12. März 1787 in Colmar,
t nach 1812, Schüler von C. Harpff. Er wurde Professor des Seminars. Von
ihm Bildniss von Petro RomoRenski (Mus. Colmar), etc.
Rosse, Franz, Bildhauer, geb. 10. Nov. 1858 in Berlin, Schüler von Wiese
in Hanau und Schaper an der Berliner Akademie. Von ihni Blumenorakel, H. P.
Kreinerdeukmal, Genregruppen, Bildnissbüsten, etc.
Rosseeis, Jacques, Maler, geb. 1828 in Antwerpen. Er schuf vortreffliche
Landschaften. Das Mus. seiner Vaterstadt besitzt von ihm ,Nahe Waesmunster",
Rössel de Cercy, Auguste Louis, Marquis de, Maler, geb. vor 1800. Er war
königlicher Schiffskapitän und wurde vom Kriegsministerium beauftragt Bilder der
Seegefechte zu malen. Von ihm Einnahme der Inseln Saint Christophe und Nevis
am 13. Febr. 1782 (Mus. Versailles), Ansicht von Constantinopel, etc.
Rossell, Jusepe (Josef), Maler des 18. Jahrhunderts, thätig in Valenciaj wo
er Mitglied der Akademie Sa. Barbara war. 1754 stiftete er diesem Institut sein
„S. Lukas".
Rosselli, Cosiino di Lorenzo Filippi, Maler, geb. 1439 in Florenz, f 7. Jan.
1507 das., Schüler und Gehilfe des Neri d i Bicci, später Schüler oder beeinflusst
von B. Gozzoli. Er war in Lucca, Florenz und (1480 etc.) in Rom thätig, wohin ihn
Sixtus IV. zum Wettbewerb mit Bigordi, Signorelli und Vanucci in der Ausschmückung
der Sistina einlud. Der Papst soll ihn vorgezogen haben, weil er soviel Gold und
Ultramarin verwendete. Im Ganzen genommen ist er ein schwächerer Meister, der
sehr von den Eingebungen Anderer lebt. Von seinen Fresken in der Sistina is. die
Bergpredigt die beste; Die Gesetzestafeln, Das Abendmahl sind schwächer. Gelobt
wurden weiterhin Die Procession der wunderthätigen Kelche (S. Ambrogio, Florenz),
Die Krönung Mariae (Sa. Maria M. de'Pazzi, das.). Andere Werke von ihm in S. Martino
zu Lucca, in S. Spirito zu Florenz, ferner in den Museen zu Berlin, Florenz (Uffizien,
Akademie, Mus. Sa. Maria Nuova), Königsberg, London, Neapel, Paris, St. Petersburg.
RosselU, Domenico, Bildhauer, geb. l<t:39 in (oder bei) Pistoja, f 1497/8 in
Fossombrone. Er schuf meist decorative Arbeitec und war 1462 in Pisa, 1464 — 1472
in Florenz, 1473 in Pesaro, dann in Urbinc und Fossombrone thätig. Von ihm Basis
für einen Osterkerzenleuchter im Dom zu Pisa, Taufstein für die Sa. Maria a Monte-
Kirche zu Florenz, Kamine und dergl. in den herzogl. Palästen zu Pesaro und
Urbino, Grabmal der C. Santucci in S. Francesco zu Urbino, Grabmal des F. Dra-
coni von Mercatello in S. Francesco zu Fossombrone, Portale, Kamine, etc. im
bischöö. Palast zu Fossombrone und im Palast Santucci zu Urbino, etc.
Rosselli, Matteo, Mftler, geb. 1578, f 10. Aug. 1651, Schüler von Pagani
und Passignano, ein Verwandter des Cosimo R. Er bildete sich auch an Antiken
und btand in Diensten der Höfe zu Modeua und Florenz. In Sa. Annunziata zu
Florenz malte er Fresken in dem südi. Querschiff, erste Kapelle r. und einige der
Lünetten im Klösterhof.
Rosselli, (Roselli). Niccolo, Maler i'.es 16. Jahrhunderts, geb. in Fe/rarra,
vielleicht in der Dossi-Scnule gebildet. Er ist ein schwächerer Meister, der viele
Altarbilder für die Certosa zu Ferrara, für den Dom u. a. Kirchen daselbst schuf.
— Ein Pietro R. aus Florenz führte 1516 u. ff. nach G. Pippi dei Gianuzzis Ent-
wurf den Palast Cicciaporci in Rom aus.
Rossellino, Antonio di Mattes di Domenico Gambarelli, gen. Rossellino,
Baumeister und Bildhauer, geb. 1427 in Settignano, f um 1478, Schüler seines Bruders
Bernardo Gambarelli, auch von Desiderio da Settignano beeinflusst. Er
zeichnet sich durch sein Schönhe'tsgefühl, feinen Geschmack, sichere Technik ubd
frischen Naturalismus in seiner Plastik aus. Sein bester Bau ist die Grabkapelle
des Kardinal von Portugal in San Miniato al Monte bei Florenz. Mit Anlebnuug an
Donatello schuf er den prächtigen Grotienbruunen in der Villa di Castello das.
Sein plastisches Hauptwerk ist das Grabmal des Kardinal von Portugal in dessen
oben genannter Kapelle (1461 u. ff.); ferner nennen wir Altar der Cap. Piccolomini
in der Montoliveto-Kircbe ku Neapel, Die Anbetung der Hirten (Ueliof, Mus. Nazionale,
112 ßossellino — ROBsetti.
Florenz), Matteo Palmieri (1468 Büste, ebenda), Kinderbüsten (Kirche de'Vancbetoni
Florenz), S. Sebastian (in der Pieve, Einpoli), Sarkophag des S. Marcolinus (1458,
Mas. Forli), etc.
Bossellino, Bernardino di Matteo di Domenico Gfambarelli, gen. Rosselllno,
Baumeister und Bildhauer, einer der Hauptmeister der Frilhrenaissance, geb. 1409
in Florenz, f 1464, beeinünsst von Donatello und L. B. Alberti. Für letzteren
baute er -wahrscheinlich den Pal. Rucellai in Florenz und copirte den Baa im
Pal. Piccolomini zu Pienza. Von ihm auch ein grossartiger Entwurf zur neuen
Peterskirche in Rom sammt Umgebung und Residenz, für Papst Nikolaus V. ge-
schaffen, doch wegen dessen Tod nicht ausgeführt. Von der Peterskirche hat Bra-
mante die Anfänge theilweise beibehalten. R.'s Grabmal des L. Aretino in Sa. Croce
zu Florenz gilt als Vorbild für das florentiner Nischengrab des 15. Jahrhunderts.
Für Nicolas V. bat er übrigens" zahlreiche andere Bauten restaurirt und errichtet,
z. B. in Rom Theile der Mauern und der Eugelsburg, S. Francesco in Fabriano,
S. Bene'^etto zu Gualdo, ferner viele Festungen zu Narni, Orvieto, Spoleto, etc. Von
seiner Sculptur ist das Hauptwerk Grabmal des L. Bruni in Sa. Croce zu Florenz.
Rossenbaum, Julius, Lithograph und Zeichner, geb. 18. Febr. 1848 in Kopen-
hagen, Schüler der dortigen Akademie. Er war in seiner Vaterstadt thätig und
schuf besonders Bildnisse in Steindruck.
Rosset, Joseph, Bildhauer, geb.. 1706 in Saint-Claude (De'p. Jura), f 3. Dec.
1786 das. Er war Autodidakt und ist nie aus seinem Vaterland herausgekom.men. Doch
hat er die Aufmerksamkeit Friedrichs des Grossen, sowie Voltaires auf sich ziehen
können. Von ihm Voltaire (Büste), Voltaire unter einem Baume sitzend hilft armen
Leuten (Basrelief, 1779), viele Kruzifixe in Elfenbein, etc. — Sein Sohn und Schüler,
ebenfalls in Saint-Claude geboren, war auch Bildhauer. Von ihm u. A. eine Statuette
J. J. Rousseaus. — Ein — R. war als Landschaftsmaler im vorigen Jahrhundert an
der Porzellanfabrik zu Sevres thätig.
Rosset d'ElOHVville, A. F. C, Maler, geb. vor 1785, f 29. Mai 1820 in Dole
(Dep. Jura). Er war Professor an der £cole centrale du Jura. Von ihm Tobias von
der Blindheit geheilt, Telemachos und Penelope, Bildniss J. Rossets (Mus. Besancon), etc.
Rossetti, 8, Rovere.
Rossetti, Autonio (AngeloJ), Bildhauer, geb. 31. Oct. 1819 in Mailand,
Schüler von Simoini, auch in Rom gebildet. Von ihm wenig bedeutende, aber
beliebte Statuen und Statuetten, z. B. Die Cupidoverkäuferin, Die Unschuld, Nymphe
am Brunnen, etc.
Rossetti, Biagio, Baumeister des^ 15. Jahrhunderts, thätig in Ferrara, wo er
den schiefen Backsteinthurm von S. Giorgio (1485) und di Certosa errichtete und
mit B. Tristani seit 1473 die Kirche Sa. Maria in Vado, Zu Padua schuf er die
zierliche Loggia del Consiglio auf dem Signorienplatz (1523—26?) —Ein Cesare R.,
Maler des 17. Jahrhunderts, war Schüler und Gehülfe des Giuseppe Cesari und
unter diesem in S. Giovanni in Laterano thätig.
Rossetti, (Rosetti), Domeuieo, Maler und Kupferstecher, geb. vor 1660 (?)
in Venedig, f Q^ch 1719.- Er malte Architekturen, ist aber am Besten durch seine
Stiche bekannt. Im Auftrag des Pfal ^rafen schuf er zu Düsseldorf 12 Scenen aus
dem Leben Alexanders d. Gr. nach Lairesse. Für den Verleger D. Louiaa in Venedig
stach er einige der Hauptbilder der Venezianischen Blüthezeit; Andere für eine
Biblische Geschichte (Venedig 1696) und nach Caliari, Liberi, Robusti, etc.
Rossetti, Gabriel Charles Dante, einer der hervorragendsten Maler des
19. Jährhunderts, geb. 12. Mai 1828 in London, f 9. April 1882 in Birchington \>ei
Margate. Dante Gabriel, wie er sich schrieb, war das 2te und begabteste von den
4 iindern eines eingewanderten italienischen Sprachlehrers. Nach einleitenden
Studien wurde er Schüler der Akademie, wo er nur kurze Zeit verblieb und dann in
Ford Madox Browns Atelier trat Er kam auch nach P'rankreich, Belgien, Schott-
land etc., ist aber im Ganzen wenig gereist. Im Herbst 1848. begründete er mit
einigen Freunden die „Pre-Raphaelitic Brotherhood", s. 2t. iu schmachvollster Weise
heruntergerissen, doch dazu bestimmt, die englische Kunst neu zu beleben und zu ihrer
heutigen Grösse zu führen. In einem Organ, das es leider nur bis zu ^ Nummern
brachte, trat R. als Vertheidiger seiner Kunsttbeorien besond'ers aUer in seiner
aweiten Eigenschaft als bedeutender Dichter auf. Seine frühesten Gemälde waren
etwas absichtlich archaisirende; doch trat er nachher, wenn man-will, zu einer Art
Romanticismus über. Obwohl meistens seine Gemälde an Dichtuugea anknüpfen, so
sind sie alles andere, nur nicht literarisch-novellistisch. Sie sind ganz lediglich aus
Rossetti — RoBsi. 113
einem intensiven Kunstempfinden entstanden, schwelgen in Formenreichthum und
glänzen in prachtvoller Farbenfreude. Leider sind sie der Welt im Original fast
unzugänglich und im Privatbesitz (zwei der schönsten Sammlungen bei Herrn Rae
und Frau Leathart in Birkenhead, gegenüber Liverpool). Zu seinen schönsten
Werken gehören : The Damsel of the Sanc Grael, The Loving Cup, Proserpina,
Sibylla Palraifera, The Beloved or the Bride, Found, Kindheit Mariae, Lady Lilith,
La Bella Mano und Salutation of Beatrice. Von ihm ferner Ecce Ancilla Domini
(Nat.-Gal. London), Beata Beatrix (das.), Dante Vision (1870 Gal. Liverpool), Altar
(Cathedrale in LlandaflF ), La Pia, etc. Er hat auch viele Aquarelle, einige Glasfenster
und eine Reihe- von Buchillustrationen geschaffen. S. Biographie, etc. von Caine
(London 1882), W. Sharp (London 1882).
Kossetti, Giovanni Paolo, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Volterra, f nach
1599, Schüler seines Oheims Daniele Ricciarelli in Rom. Er malte um 1568
für die Kirchen seiner Vaterstadt, z. B. Die Kreuzabnahme (S. Dalmazio).
Rossetti, Paolo, Maler und Musivarbeiter des 17. Jahrhunderts, geb. in Cento,
t 1621 in Rom, Schüler von G. Muziano, Er ist besonders durch Musivarbeiten
nach C. Roncalli in der Peterskirche (Gregor-Kap., Clemens-Kap., Kuppel) bekannt.
Kossi, Agnolo, Maler, geb. 1694, f 1755, Schüler von D. Parodi, aber von
Maratti beeinflusst. Er war in Genua thätig, und malte Historien, ferner auch
komische Vorwürfe.
Kossi, (auch A. de Rubels), Andrea, Kupferstecher, geb. um 1726, f 1790.
Von ihm Sa. Margareta da Cortona (nach D. Ricciarelli), Kaiser Joseph d. IL (nach
Battoni) ; A. nach Carracci, Dolce, Frezza, Novelli, etc.; auch Bildnisse von Päpsten.
Rossi, Angelo de% Bildhauer, geb. um 1671 in Genua, f I'^IS, Sdhüler von G.
F. Parodi, auch in Rom und Venedig gebildet. Von ihm und nach seinen Modellen
Das Grab Alexanders VIII. (S. Peter, Rom), Die Statue Clemens des XI. (das.), etc.,
aach treuliche Basreliefs.
Rossi, Aniello, Maler, geb. um 1660 in Neapel, f 1719 in Venedig (?), Schüler
von L. Giordano, den er mit M. Pacelli nach Spanien begleitete, wo er wohlge-
schätzt bis 1702 verweilte. In diesem Jahr kehrte er nach Italien zurück und Hess
sich in Venedig nieder.
Rossiy (Rosso), Antonio^ Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Zoldo (Cadore),
f nach 1506. Er soll der erste Lehrer T. Veceliis gewesen sein. Von seinen Werken
ist nur ein kleiner Theil erhalten, darunter ein Altar in S. Lorenzo (Selva, Cadore),
desgl. (Kirche zu Vigo, Cadore), Madonna mit Heiligen (Kirche zu Fonzaso bei
Feltre); A. in venetianischem Privatbesitz, etc.
Rossi, Antonio, Maler, geb. 1697/1700 in Bologna, f 1750(1753?), Schüler
desM. A. Franceschini. Er malte oft Figuren in die Ärchitekturbilder von Orlandi
und F. Brizzi. Von seinen Historien nennen wir Martertod des Hl. Andreas (S. Do-
menico, Bologna); Andere in anderen dortigen Kirchen.
Rossi, Antonio, Maler, geb. 1834 in Parma. Die dortige Galerie besitzt eine
Ansicht des Kreuzgangs von S. Quentin zu Parma von ihm.
Rossi, Bernai'dino de', Maler, geb. vor 1475 in S. Colombano (?), f nach 1510.
Er wurde von Pavia 1490 nach Mailand berufen, um sich an der Ausschmückung
des Porto Giovia Pal. zu betheiligen. Die Kirche Sa. Maria della Pusteria zu
Pavia besitzt eine Madonna mit Heiligen, etc. (1491) von ihm Von ihm ferner
Wandmalereien in S. Spirito, Propheten, Putti und Ornamente im Atrium der Certosa
di Pavia (1508), Die Passion im Krankenzimmer das., etc. Die 1511 ausgeführten
Fresken in der Kirche zu Vigano sind untergegangen. Manche seiner Gemälde
dürften heute noch dem Luini zugeschrieben werden.
Rossi, Carlantonio, Maler, geb. um 1580, t 1648, thätig z\i Mailand. In
Procaccinos Manier malte er einen S. Siro für den Dom zu Pavia.
Rossi, Carlo, s. Rossi, John Charles Felix.
Rossi, Enea, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler der Carracci, thätig in
Bologna, für dessen Kirchen er viele Historien malte.
Rossi, Enrico, Maler, geb. 8. Sept. 1856 in Neapel, Schüler der Akademie
unter Morelli und Polizzi das. Er malte Genrebilder, etc.
Rossi, Frances^co dei, Maler, gen. II Cecchino del Salriati, oder kurz 11
Sftlvlati (weil der Kard. Salviati ihn unterstützte), geb. 151Ü in Florenz, f 11. Nov.
1563 das. (w. A. in Rom), Schüler von Rugiardini, A. Angeli und B. Bandi-
nelli. Pr war oft gemeinschaftlich mit Vasari thätig, malte erst in Rom, dann in
Bologna, Verona, Mantua, Venedig und Florenz. Mit dem Kardinal von Lothringen
Allgemeines EUnstler-Lexicou, S. Aufl. 4. Band. g
114 Rossi.
kam er nach Frankreich und wurde in Fontainebleaa von Primaticcio gut aufge-
nommen, erwies sich aber als neidisch und undankbar. Er kehrte nach Rom zurück,
zankte sich aber dort bald wieder mit Iianiele Ricciorelli und P. Ligorio. R. zeichnete
gut und obwohl eigentlich ein Manierist und übertriebener Nachahmer Buonarottis,
besass er noch Schönheitssinn. Seine geschichtlichen Darstellungen weisen gute
archäologische Kenntnisse auf. Von seinen Fresken, etc. nennen wir Scenen aus der
Geschichte des Furius Camillus (Florenz, Ufßzien, Sala d'UdienzaX Geschichte der
Psyche (Venedig, Pal. Grimaldi), Verkündigung u. A. (Rom, Sa. Maria della PaceX
Leben Joannis d. T. (Rom, Kap. des Kardinal Salviati); A. im Chateau de Dampiere, etc.,
von Staffeleibildern Der Unglaube des Thomas (Paris, Louvre), Caritas u. A. (Florenz,
Uffizien), Die Geduld (Florenz, Pitti); A. in den Galerien zu Berlin, Lonw.n^ Rom
(Vatikan), Wien, etc.
Rossi, Gaetano, Bildhauer, geb. 18. Wärz 1829 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie. Er copirte hauptsächlich Antiken. Von Originalarbeiten nennen wir
Venus, ein kleiner Fischer, Bildniss- Büsten, etc.
Rossi, Giacomo, Bildhauer, geb. 1748 in Bologna, f 1817, Schüler von Dom.
P i 0. Von ihm mittelmässige Statuen in S. Giulianio. Er war besser in der Theorie
als in der Ausführung und wurde 1804 Sekretär der Akademie.
Rossi, Giovanni, Baumeister und Ingenieur, geb. 1821 in Barletta, gebildet in
Neapel, wo er Prof. am Polytechnikum, der Ingenieurschule und der Militärschule
wurde. Von ihm Kasernen in Caserta, Klinik in Neapel, etc. Er gab auch technische
Schriften heraus. Mitglied mehrerer Akademien.
Rossi, Giovanni Antonio, Baumeister, geb. 1616 in Rom, f 1695. Er war
u. A. in seiner Vaterstadt thätig. — Ein Giovanni Antonio de* R., Medailleur des
16. Jahrhunderts, war in Mailand geboren und lange in Florenz thätig. Von ihm
Cosimo I. und Familie (Kameo), Med. auf König Heinrich IL, Pius IV., etc.
Rossi, Giovanni Battista, di Jacopo di Gaspero dei, Maler, gen. II Rosso,
Rosso Fiorentino, Rosso de* Rossi, Maitre Rons, geb. 8. März 1494 in Floren!;,
t 1641 in Fontairebleau. Er war an den Werken A. Angelis und M. Buonarottis
gebildet. Er trat frühzeitig mit den grossen Meistern in Wettbewerb zu Florenz,
und ging dann nach Rom, wo er 1527 bei der Plünderung grosse Verluste erlitt und
gefangen genommen wurde. Er entkam nach Volterra, zog von da nach Venedig
und endlich 1530 an den Hof Franz I. nach Frankreich, wo er es zu hohen Ehren
brachte. Dort baute er die grosse Galerie und schmückte sie mit Fresken, die aber
meist unter der Hand seines Nachfolgers Primaticcio verschwanden. R. war ein
gebildeter und angenehmer Gesellschafter, und stand als solcher in des Königs
Gunst. Er verklagte seinen Collagen F. Pellegrioi, Geld von ihm gestohlen zu haben;
dieser wurde gefoltert, nachher unschuldig befunden, in Folge dessen R. sich ver-
giftete. Von ihm Assunta (Sa. Anunziata, Florenz), Vermählung der Jungfraa
(S. Lorenzo, das.), Altar (Sa. Maria della Pace), Transfiguration (Dom. Castello), etc
Stalft^ibilder in den Galerien zu Berlin, Florenz (Pitti und Uffizien), Oldenburg,
Paris und St. Petersburg. In Fontainebleau bestehen angeblich noch 13 Fresken,
Allegorien auf Franz L, etc., seiner Hand, doch auch diese sind anerkanntermasaen
stark übermalt.
Rossi, Giovanni Battista, Maler, geb. um 1627 in Rovigo, f nach 1679, Schüler
von D. Varotari. Die Kirche S. demente zu Padua besitzt ein Werk von ihm.
Später war er auch in Venedig thätig. — Ein anderer Giovanni Battiäta B« war
Kupferstecher und gab 1640 Römische Ansichten heraus. — Ein dritter Olofanni
Battista R., gen II Gobbino, war Maler, Schüler des A. Turchi, und im 17. Jahr-
hundert mit Erfolg in Verona thätig.
Rossi, Girolamo d. Ae., auch G. de* Rubeis, Maler und Kupferstecher, geb.
um 1630 in Rom, Schüler von S. Cantarini in Bologna. Er ist wenig durch Gemälde,
mehr durch Stiche, besonders aber durch seinen Verlag bekannt gerworden. Er
stach nach Bai'bieri, An. Carracci, L. Carracci, S. Gaetano, G. Reni, etc.
Rossi, Girolamo d. J., auch G. de' Rnbeis, Kupferstecher, geh, um 1680 in
Rom, f nach 1748 (?), Sohn und wahrscheinlich Schüler des Girolamo R. d. Ae.
Er war besonders Verleger, stach aber selbst viel, darunter Ansichten von Rom und
dessen Antiken, Bildnisse von Kardinälen, A. nach A. AUegri, F. Bonavilla. O.
Odazzi, etc.
Rossi, Giuseppe, Kupferstecher, geb. um 1810 (?), t 1848 (1842?), thätig in
Florenz. Von ihm Stiche nach Gemälden des Campe Santo zu Pisa, Maria das
Kind anbetend (nach F. Lippi), Die Jünger in Emaus (1836 nach Palmavecchio), etc.
Rössi — Rossiter. 115
Rossi, JohB Charles Felix (Carlo), Bildhauer, geb. 8. März 1762 in Not-
tingham, t 21. Febr. 1839 in London, Sohn eines Sienesen, Schüler eines einge-
wanderten Italieners und der Londoner Akademie (1780—84), in Rom weitergebildet
(1785—88). Er wurde Hofbildhauer Georg IV. Von ihm Venus führt Helena zu
Paris (1784), Merkur, Britarinia, Grabmal des Gen. Cornwallis (London, S. Paul),
Grabmal der Lords Heathfield u. Rodney (ebenda), A. Werke im Buckingham-Pal.,
etc. Gold. Med. 1784.
Rossl; Lorenzo, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1702, Schüler von P. Dandini,
thätig in Blorenz. Er malte geleckte kleine Bildchen in der Art des L. Mehus.
Rossi, Lnigi, Maler, geb. 1853 in Lugano, in Mailand und 1894/95 in Paris
gebildet. Er war in Mailand thätig und malte italienische Volksscenen, z. B. Dolce
far niente, Serpentintänzorin, Bauernstube, etc.
Rossi, Jiariano, Maler, geb. 1731 in Sciacca (Sicilien), f 1807 in Rom. Von
ihrn dekorative Arbeiten in der Gal. Borghese zu Rom.
Rossi, Mattia de% Baumeister, geb. um 1636 in Rom, t 1695, Schüler von
Bernini. Er lieferte eiu Modell des Louvre in Paris und wurde später Baumeister
der. Peterskirche zu Rom, wo er auch Anderes schuf, z. B. Sa. Franciscaha Ro-
mana, Sa. Galla.
Rossi, MnziO; Maler, geb. 1626 in Neapel, f 1651, Schüler von M. Stanzioni,
dann von G. Reni. In Bologna malte er, noch nicht 20 Jahre alt, eine hochge-
priesene Geburt für die Karthause. Seine Ausmalung der Tribuna von S. Pietro
in Majello zu Neapel wurde durch seinen frühen Tod abgebrochen.
Rossi, Niccolö Maria, Maler, geb. um 1645 in Neapel, f 1700, Schüler von
L. Giordano, der ihn bei mancher Arbeit wesentlich unterstützte, z. B. in der
Kgl. Kapelle zu Neapel. Seine Thierdarstellungen wurden besonders geschätzt.
Rossi, Pasqnale, Maler, geb. 1861 in Altamura, Schüler von F. Lorusso
und der Kunstakademie in Neapel. Er liess sich in seiner Geburtsstadt nieder,
wo er Zeichenlehrer wurde und Bildnisse malte. Von ihm ferner Verbrauchtes Feuer,
Mysterium, etc.
Rossi, Pasqnale, Maler, gen. Fasgualino, geb. 1641 in Vicenza, f 1700
(n. A. 1725), Autodidakt, d&rch Oopiren alter Meister gebildet. Er malte Gesell-
schaftsstücke und dergleic^n, aber auch Historien, z. B. ,S. Gregor als Fürsprecher
(Dom zu Matelica), Ghristos auf dem Oelberg (S. Carlo al Corso in Rom), Taufe
Christi (Sa. Maria del Popolo, Rom), etc.
Rossi, Pietro, Bildhauer, geb. 1821 (?), f im Juli 1895 in ITovara..
Rossi, Pr©pei"'zia de*, Bildh.aueriD und Kupferstecherin des l-ß. Jahrhunderts,
t 15ä0, Schülerin von M. A. Raimondi, von Tribolo beeinflusst, thätig in
Bologna. Von ihr Die Einfassung der Hauptaltarnische (Sa. Mad. di Bai»cano,
Bologna), Zwei Engel j(S. Petronio das., neben Tribolos Himmelfahrt). Ferner werden
ihr zugeschrieben ein Relief und eine Bildnissbüste in der Bauhütte von S. Petronio.
Auch soll sie Passionsdarstellungen auf Pfirsichkerne geschnitzt haben, etc.
Rossi, TincoBze del, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thätig in Florenz. Von
ihm' S. Matthaeus (Dom, Florenz), mehrere Herculeskämpfe (Pal. Vecchio das., jetzt
im Mus. Nationale), Paris und Helena (Grotte der Boboli-Gärten). A. in der zweiten
südl. Kapelle von Sa. Maria della Pace zu Rom, etc.
Rossi-Scotti, Lemmo, Maler, geb. 1848 in Perugia, Schüler von T. Minardi.
Er malte meist ^oldatenbilder, aber auch Illustrationen zu Tasso, mythologische
'Darstellungen und Genrebilder. Mitglied versch. Akademieen.
Rossignoli, Jacopo, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1604 (?) in Turin. Er
malte Grottesken in Jer Weise des Perino del Vaga und wurde Hofmaler am Hof
von Savoyen.
Rossignon, Lonis Josepli Tonssaint, Maler, geb. 31. Dec. 1781 in Avesne
(D^p. Nord), t "ach 1849, Schüler von Vincent und der ficole des beaux-arts.
Von ihm Zenobia von den Hirten empfangen (1810), Tod des polnischen Generals
Sowinski (1833), Bildnisse in Pastell, etc. Med. 2. Kl. 1850. — Seine Tochter Octavie
R.y geb. in Paris, Schülerin ihres Vaters und H. Vernets, stellte zwischen 1831—64
Genrebilder und Bildnisse aus.
Rossiter, Cliarles, Maler, geb. 1827. Er war in England thätig und malte
Genrebilder, z. B. Der kleine Sänger (1867), Die Erinnerung (1871), Das Halsband
(1872), etc.
Rossiter, Thomas P., Maler, geb. 29. Sept. 1818 in New-Haven (Conn. U. S. A.),
t 17. Mai 1871 in Gold Spring (N. Y., U. S. A.), Schüler von N. Jocelyn, seit
116 Rosskopf — Rota.
1840 iu Londou und Paris weitergebildet. 1841—46 besuchte er Italien, die Schweiz
und Deutschland. 1853 besuchte er wieder Europa und war 3 Jahre in Paris thätig.
Von ihm Rebecca am Brunnen (Gal. Washington), Venedig, Die klugen und die
thöricbten Jungfrauen, "Washingtons erstes Kabinet, etc. Gold. Med. Paris 1855.
Kosskopf, Wendel, Baumeister, geb. um 14S0, f vor 1557. Wahrscheinlich
Schüler des Benedikt von L au n. Er war erst in Görlitz thätig, wo er 1520 Bürger
wurde. 1525 — 30 etwa war er Stadt- und Brückenbaumeister in Breslau. Er war
einer der Hauptvertreter der Renaissance und schuf u. A. den Umbau des Görlitzer
Rathhauses, viele Bürgerhäuser dort und war auch auf dem Gröditzberg thätig.
Rossmaesleri (ßossmaessler), Joliann Adolph, Kupferstecher, geb. 1770 in
Leipzig, f 1821, Schüler von Oeser, Bruder des Job. August R. Von ihm Bild-
nisse, Vignetten für Verleger, ein Zeichenbuch nach Oeser, etc.
Rossmaesler, (Rossmaessler), Johann Antust, Kupferstecher, geh 1752 in
Leipzig, t 1'783 das. (in Dresden ?), Schüler von F. Oeser. Von ihm Ansichten von
Leipzig und Umgegend, Bildnisse, Vignetten und Buchillustrationen, darunter Copien
nach Chodowiecki, etc.
RossmäsJer, (Rossmaessler), Johann Friedrich, Kupferstecher, geb. um 1775
in Leipzig, f 1858 daselbst. Er hat u. A. Einiges nach Ludwig Richter gestochen.
Rosso, s. Bartolo, Gioxanui.
Rosso, 8. Rossi, Antonio.
Rosso, 11, s. Rossi, G. B. dei.
Rosso de'Rossi, s. Rossi, 0. B. dei.
Rossowski, Ladislaas, Maler, geb. 1857 in Monasterzyska (Volhynien), studirte
in Krakau unter Matejko, später in München, Dresden und Paris. Er lebt in
Krakau und malte Geschichtsbilder, z. B. Königin Hedwigs Einzug in Krakau (1884).
Rosstauscher, Adani, Erzgiesser des 17. Jahrhunderts, t um 1690 in Graz.
1669 verfertigte er die Bronzene Marienstatue am Jacominiplatz das. Er wurde
Hof-, Stuck- und Glockengiesser.
Rossuni, Gerard van, Zeichner des 18. Jahrhunderts, geb. in Rotterdam, f 1772
das. Er lieferte erst in Amsterdam kunstgewerbliche Entwürfe! (Patronen für Seiden-
stoffe), zeichnete dann Landschaften in Waterloos Manier, Ansichten der Umgegend
von Rotterdam, etc.
Rossnui, Jan Tan, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1669 in Vianen. Er
malte besonders gute Bildnisse und Genrebilder in der Art des Ger. Terborch. Von
ihm Weibliches Bildniss (1662 Mus. Amsterdam), Der Spaziergang (1665 Mus. Wien),
Bildniss des Geistlichen J. A. Husinga, etc.
Rossam, Jan Cornelis Tau, Maler, geb. 1. März 1820 in Amsterdam, Schüler
von Kruse man. Er malte Bildnisse und Interieurs.
Rossy,"Lonis Joseph, Maler und Decorateur, geb. 13. Mai 1817 in Valenciennes
(Dep. Xord), Schüler von A. de Pujol und Labrouste. Er wurde Prof. an der
ZeicbeiiJcbnle von Conde und gründete eine öffentliche Freischule für Handwerker,
wofür ihn die Akademie dec^rirte. Von ihm L'hutel de Sens zu Paris (Mus. Valen-
ciennes), Ein Thor der Stadt Conde (ebenda), Das alte Stadthaus von Valenciennes
(.Aquarell, Hist. Mas. das.). Alte Kirche Saint-Gery (Aquarell, ebenda). Alte Johannes-
Kirche (Aquarell, ebenda)^ Alte Kirche Salle-le-Comte (desgl., ebenda). Er baute und
decorirte den kleinen Schauspielsaal von Condä, decorirte ferner viele Schlösser, etc.
mit Wandgemälden.
Rost, Amalie, Malerin, geb. 1843 in Altenburg. Sie war in Leipzig thätig.
Rost, Ernest C, Maler, geb. 1766 in Mount Vernon (N. Y., U.S. A.), Schüler
der New-Yorker Akademie und v. R. C. Minor, thätig in New -York. Er malte
Landschaften z. B. Partie aus Connecticut, Der Einbruch der Nacht, etc.
Rostovtski, Oscar, Maler, geb. um 1820, t 1861, Schüler der Münchener
Akademie. Er malte Genrebilder, etc. Von ihm Pferd im Stall, etc.
Rota, Cesare, Maler, geb. 1S48 (?) in Verona, f 8. Jan. 1885 in Venedig. Er
malte in der Manier des Tiepolo Deckenfresken im Pal. Tiepolo am Canal Grande zu
Venedig.
Rota, Martine, Kupferstecher, geb. um 1540 in Sebenico (Dalmatien), f nach
1572. thätig in Venedig und Rom. Seine Stiche nähern sich einigermassen denen
der deutschen Kleinmeister. Er stach besonders Bildnisse (über 80), aber auch
Anderes nach eigener Zeichnung. Von ihm ferner Das Jüngste Gericht (1573 nach
M. A. Buonarotti), N^artertod dos III. Peter (nach '1'. Vocelli), Venus und Adonis nach
dems.;, Christus erscheint Petrus (nach U. Santi;, Atihichtcn und Landschaften, etc.
Rotari — Rothstein. 117
Rotari, Pietro Conte dei, Maler, geb. 1707 in Verona, f 1762 (1770?) in
St. Petersburg, Schüler von A. Balestra, nachdem er schon als Dilettant gemalt
hatte. Er studirte auch 1728—31 unter Trevisani in Rom und Solimcna in
Neapel. Er war mit Erfolg an den Höfen zu Wien und Dresden, besonders aber
zu St. Petersburg thätig, wo er Hofmaler wurde. Katharina IL erwarb für den
Peterhof 663 Mädchenköpfe, die er auf einer russischen Reise gemalt hatte. Seine
Bildnisse waren graziös, aber geleckt und manirirt. Von ihm Ruhe auf der Flucht
(Gal. Dresden), Maria Magdalena u. 4 A. (ebenda). Zwei Mädchenköpfe (München,
Alte Pinakothek), Zwei Bildnisse (Gal. Schieissheim), Verkündigung (Kirche zu
Guastalla), Geburt Mariae (S. Giovanni, Padua), etc. R. hat ferner über 20 interessante
Blatt radiert, nach eigener Zeichnung und nach Balestra.
Rotermaus, s. Rodermont.
RoterniTJijd, Julius Wilhelm Lour's, geb. 11. März 1826 in Hannover, f 14. Juni
1859 in Salzbrunn (Schlesien), Schüler von E. Bendemann und der Dresdener
Akademie. Er hinterliess eine Beweinung Christi, die nach seinem Tod von Bende-
mann vollendet und der Dresdener Galerie geschenkt wurde.
Rotfelser, s. Dahn-Rotfelser, Heinrieh ron.
Roth, Christoph, Bildhauer, geb. 22. Juli 1840 in Nürnberg. Er war Auto-
didakt, Hess sich in München nieder und erhielt den Professortitel. Von ihm Büste
des Prinzregenten Luitpold (Nürnberg, Rathhaus), Prinz Karl-Denkmal in Tegernsee,
Siebolddenkmal in Würzburg, Büste des Grafen Pocci; A. im Münchener Armee-
Museum, etc. R. gab für Künstler einen plastisch-anatomischen Atlas heraus. Mehrere
Med. — Ein Christoph Melchior R., f 1798 in Nürnberg, war als Kupferstecher
für die Verleger thätig.
Rotli, George Andries, Maler und Radierer, geb. 11. Sept. 1B09 in Amster-
dam, Schüler von P. G. Westen borg. 1835/36 bereiste er Deutschland. Im Rijks-
museum zu Amsterdam befindet sich Der Wald von Bentheim (1870) von ihm. Er
radierte eine Ansicht des Dorfes Kessel und den Dammbruch zwischen Mare und
Allen (für „De Waterramp van 1855").
Roth, Joseph Antou, Maler, geh. 1807 in Miltenberg, t 2. Aug. 1868 in
Würzburg, Autodidakt in der Landschaftsmalerei, nachdem er die Rechte una anderes
Studium getrieben, Italien, Paris und Nordamerika besucht hatte. Zurückgekehrt
lebte er Jahre lang in München und wurde 1858 Kustos der Wagner'schen Samm-
lungen an der Universität in München. Neben Landschaften, ethnographischen
Zeichnungen schuf er auch Bildnisse, Scenerien u. A. ra.
Roth, Peter, Maler unseres Jahrhunderts, f 1866, thätig in Köln als Bildniss-
maler, besonders auch als Gemälde-Restaurator. — Ein William R. malte um 1768
in England Bildnisse und Miniaturen. Eine Zeitlang lebte er in Reading.
Rothbart, Ferdinand, Maler, geb. 8. Oct. 1823 in Roth am Sand (Franken),
t 1. Febr. 1899 in München. Er lebte in Stuttgart und München, gewann dann
das Wagner'schc Italien-Reisestipendium und Hess sich später in München nieder,
wo er eine Zeitlang Konservator am Kupferstich-Kabinet war. Von ihm Ilhistrationen
zu Schiller, Hebel, viele Aquarelle, Cartons zu Glasfenstern, Genrebilder, etc.
Rotheruicl, Peter F., Maler, geb. 18. Juli 1817 in Luzerne County (Pa. U. S. A.),
t 1895 nahe Philadelphia. 1847 — 55 war er einer der Direktoren der Akademie zu
Philadelphia, reiste dann nach Europa und studirte nochmals 1858 — 59 in München.
Er malte grosse theatralische Geschichtsbilder und Illustrationen zu Dichterwerken,
'!.. B. Die Schlacht von Gettysburg, Columbus vor Isabella, Desoto entdeckt den
Mississippi, Einschiffung des Columbus (Akademie, Philadelphia), König Lear, etc.
Mitgl. der Pennsylvania Academy.
Rothfeldne, Nelli, geb. Hirsch, Malerin, geb. 1871 in Budapest, Schülerin
der Landes-Musterzeichenschule zu Budapest unter B. Szekely. Von ihr u. A.
Illustrationen zu Gedichten von P. Gyulai.
Rothmayer, b. Rottmayr.
Rothmeyer, s. Rottmayr.
Rothmiiller, Jacques, Zeichner und Lithograph, geb. 29. Dec. 1804 in Colmar,
t 10. Febr. 1S62 das. R. veröfl'cntlichte 1839 Malerische Ansichten der Schlusser,
iH'nkmäler und Sehenswürdigkeiten des Elsass nach der Natur gezeichnet und
lithopraphin (123 Tafeln/. Von ihm ferner Bildnisslithographien, etc.
Rothsteio, Emil Edvard af, Baumeister, geb. ]. Nov. 1S21 in Eriksuud
(Schweden), Schüler der Stockholmer Akademie, dann der Berliner Bauschule, nach-
dem er in Hamburg praktisch thätig gewesen war. Er trat zu Stockholm iu den
118 Rothwell — Rottmann.
Staatsdienst, widmete sich besonders dem Wasserbauamt und errichtete mehrere
Gebäude. 1875 trat er in den Ruhestand. Er verfasste ein Handbuch der allge-
meinen Baulehre. Prof. d. Akademie (1871), WasaO., Nordstern-0.
Rothwell, Richard, Maler, geb. 1800 ta Athlone, f im Sept. 1868 in Rom,
studirte in Dublin, kam dann nach London, wo er Sir Thomas Lawrence's nach-
gelassene Werke z, Th. vollendete. Sein Erfolg als Bildnissmaler war gut, doch nicht
80, dass er sich in London dauernd niederliess. Er hielt sich später in Dublin,
Leamington, Paris, Brüssel und Rom auf und kam selbst nach Amerika. Von ihm
besitzt das S. Kensingtou Mus. zu London drei Genrebilder und die Nat.-Portr.-Gal.
das. zwei Bildnisse. Mitglied der Irischen Akademie.
Rothwell, Thomas, Kupferstecher, geb. 1742, f 1807 in Birmingham. Seine
Werke sind unbedeutejid.
Rotins, Jan Albertsz, Maler, geb. vm 1615 in Hoorn, t 1674 das. Er. malte
Bildnisse.
Rotky, Baroness Hanna, Bildnissmalerin, geb. 24. Febr. 1859 zu Czernowitz
(Bukowina), Schülerin von J. Swerdts, Blaas und A. Trentino. Sie Hess sich in
Wien nieder und malte Bildnisse z. B. FTCiherr v. Sterneck (Militärakademie zu
Wiener-Neustadt)
Rotta, Antonio, Maler, geb. 28? Febr. 1828 in Görz, Schüler der Akademie
zu Venedig. Er malte Genrebilder aus dem dortigen Volksleben und Thierstticke.
Von ihm Beim Schuhflicker (1867), Schmerz und Hofltuung (1872), Grosser Schmerz
(1882 Wiener Akademie), Schlechte Gesellschaft (1883), etc.
Rotta, Silvio Giulio, Maler, geb. 15. Aug. 1853 in Venedig, Schüler der
dortigen Akademie, auch in Paris gebildet, Sohn des Antonio R. Er malte Genre-
bilder in Oel und Aquarell, z. B. Im Wein., Galeerensklaven, Der erste Schritt in's
Leben (Gal. Köln), etc. Verschiedene Med.
Rottenbacher, Josef, Zeichner und Lithograph, geb. 1808 in Graz, f nach
1883, Schüler der Landeszeichenschule in Graz. Er malte Bildnisse und Ansichten,
zeichnete „Das Vater Unser" in mehreren Blatt, etc.
Rottenhanimer, Johann, Maler, geb. 1564 in München, f 1628 in Augsburg,
Schüler seines Vaters Thomas R. und von J. Donauer (1582), weitergebildet an
alten Meistern in Venedig (besonders Robust i in der Scuola di S. Rocco) und
in Rom. Hier musste er Figuren in die Landschaften von J. Brueghel und P. Bril
malen. Er war u. A. für den Herzog von Mantua thätig; nach längerem italienischem
Aufenthalt Hess er sich in Augsburg nieder und wurde dort sowie in Prag, das er
auch besuchte, von Kaiser Rudolph II. begünstigt. R. malte gern mythologische
Scenen und Allegorien mit vielen nackten Figuren, und haben seine Bilder etwas
Porzellanartiges, wenn sie auch nicht gerade schlecht sind. Gemälde von ihm in
den Galerien und Museen zu Amsterdam, Aschaffen bürg, Augsburg, Bamberg, Berlin,
Casseli Dreden, Genf, Glasgow, Gotha, Haag, Hamburg, Karlruhe, Kopenhagen,
London, München, New- York, Paris, Rotterdam, St. Petersburg, Schieissheim, Schwerin,
Stuttgart, Weimar, Wi^n (auch Gal. Liechtenstein und Schönnorn), Wiesbaden, etc. —
Sein Vater Thomas R. malte im 16. Jahrhundert in Mtinchen und war an den
Herzogl. Marställen beschäftigt. — Sein Sohn Dominicns R. malte zwischen 1612—40
gute Miniaturen.
Rottenwald, s. Li§ba, Jobann Christoph.
Rottermondt, s. Rodermont.
Rottermnnd, Gottfried, Bildhauer, geb. 1761 in Bamberg, f 1824 in Nürnberg,
Schüler von M. Mutschelle. Von ihm Grabmal des Bischofs Fechenbach (Dom,
Bamberg), Kanzel (ebenda), Altar, Kanzel und Orgel (Schlieffenberg, Mecklenburg-
Schwerin), Die neue Hauptthür an der Lorenzkirche in Nürnberg, Hochaltar (Sebaldua-
kirche, das. nach K. A. Heideloff), etc.
Rottmanu, Friedrich, Maler und Radierer, geh. vor 1780 in Handschuhsheim,
t 1817, Autodidakt. Er wurde üniversitätszeichenlehrer, malte und radierte Veduten,
sowie militärische Scenen, und hat auch die Abenteuer eines reisenden Malers
humoristisch illustrirt. Von ihm Kampf um die Neckarbrücke (Wasserfarben), Um-
gebung von Heidelberg, etc.
Rottmann, Karl, Maler, geb. 11. Jan. 1798 in Handschuhsheim bei Heidelberg,
t 6/7. Juli 1850 in München, Schüler seines Vaters Friedrich R. und Xellers,
dann von K. Fohr beeinflusst. 1822 kam er nach München und bereiste später
die Alpen, Italien sowie Griechenland. 1841 wurde er Hofmaler in München. Für
die südliche Landschaft entwickelte er sich einen ganz eigenen aufs Grosse aus-
Rottmann — Roubaud. 119
gehenden Stil, der das Monumentale in der Composition betonte, im Colorlt auf
leuchtende Kraft ausging, in Beiden sich vom -Realismus entfernte. Wenn es uns auch
in jüngster Zeit etwas gefröstelt bat bei seiner Kunst, die so wenig intimen Reiz
bietet, so geht uns jetzt doch wieder der Sinn für den grossen Zug in seiner Malerei
auiP. In den bekannten Arkadenfresken zu München war das Problem der Verein-
fachung und Stilisining, das er sich gestellt hat, ein vielleicht zu schwieriges, vor dem
Eindruck des Rottmannsaales in der Neuen Pinakothek, wo er auch mit ihm besser liegen-
den Mitteln arbeitete, können wir uns nicht verschliessen. Von Staffeleibildern nennen
wir Der Tempel von Aegina und ein Anderes (Gal. Racynski Berlin); A. in der Nat.-
Gab daselbst, und in den Gal. und Museen zu Darmstadt, Frankfurt a. M., Ham-
burg, Karlsruhe, Köln, Leipzig, München (auch Schack-Gal.), Stuttgart, Wien (Gal.
Czernin), etc. — S. Biographie von C. Bayersdorfer.
Rottmann, Leopold, Maler, geb. 2. Oct. 1812 m Heidelberg, t 26. März 1881
in München, Schüler von Roux, dann seines Bruders Karl R. ia München und
der dortigen Akademie. Er wurde Hofmaler und schuf naturalistische Land-
schaften, z. B. Der Altenauer See in Steiermark (1837 Gal. Donaueschingen), Berg-
landschaft (Mus. Hannover), Barmsee im bayrischen Gebirge (Neue Pinak., München), etc.
Er veröffentlichte Ornamente an den Bauwerken München, (18.45—9), Das Herzogthum
Salzburg, etc. (gemeinschaftlich mit G. Petzold und C. Herwegen), Jagdstandalbum
(50 Bl. für Max IL), Der Vierwaldstädter See, Wagner- Album, etc., auch Stein-
drucke. — Sein Bruder Anton R. malte und radierte militärische Scenen,
Kottmayr, (Rothmeyer) Ton Roseahanin, Johaun Franz Michael, Maler,
-geb. Tim 1660 in Laufen (Salzburg), f 25. Oct. 1730 in Wien, Schüler von C. Loth
in Venedig. Er war erst in Salzburg für Kirchen thätig, dann (1785) in Wien, wo
er Hofmaler Leopolds d. I., Kammermaler Josephs d. 11. und Karls d. VI., auch
geadelt wuyde. Er malte Historien, etc. in Oel und besonders in Fresko. Von ihm
Iphigenia in Aulis (Mus. Wien), A, Werke im Joanneum zu Gratz, in den Schlössern
zu Pommersfelden, Pal. Liechtenstein und Schönbninn zu Wien, im neuen Rathbaus
das., in der Universitätskirche, der Spitalskir^he und der K. zur rothen Bruderschaft
zu Salzburg, in der Jesuitenkirche zu Bre^aa, im Dom zu Passau, in der Carme-
literkircbe zu Regensburg, in der Klosterkirche zu Molk, in der Peters- und Karls-
kirche zu Wien, etc.
Roty, Loni9 Oscar, Medailleur, geb. 12. Juni 1846 in Paris, Sch-üler von
Dumont und Ponscarme; 1875 gewann er den Rompreis. Mit Ponscarme und
Chaplain ist er der Erneuerer der französischen Medaille und Plakette, in diesem
Fach einer der bedeutendsten Meister aller Zeiten. Sein Lebenswerk ist gut in der
Hamburger Kunsthalle (über^ 60 Stüch) zu sehen. Einige seiner hervorragendsten
Arbeiten sind die Med. zur Eröffnung einer Ostbahn in Algerien, auf M. E. Cheuvreul,
auf Mme. Boucicault, eine Hochzeitsmedaille; ferner die Plaketten „Die Schafhirtin",
auf 0. Christofle, auf seine Eltern, auf seinen Sohn, auf Pasteur, auf die Pariser
chirurgische Klinik, „In Labore Quies" und viele Andere; auch Gebrauchsgegen-
stände, wie Handspiegel, e,tc. Med. 3. Kl. 1873, Mitgl. d. Akad.
Ronargne, Adolphe,, Maler, geb. 6. Dec. 1810 in Paris, Schüler von A.Colin,
D. d' Angers und der Ecole des beauxarts. Er aquarellirte Lands'^' aften und
Marinen, z. B. Ansicht von Dühkirchen, Ansicht der Insel Saint Georges (1848),
Ansicht des Dorfes und der Bucht von Loquirec (1870), etc.; ferner eine grössere
Anzahl von Steindrucken (Architekturen, Veduten u. dergl.). — Sein älterer Bruder
Emile R„ Schüler von Delaunay und Mariage, war Kupferstecher und schuf
besonders Vignetten auf Stahl.
Ronband, Benjamin, Maler und Zeichner, geb. im Juni 1811 in Roquevaire
(Dep. Bouches-du- Rhone), f 14. Jan. 1847 in Algier im Dey-Krankenhans, Schüler
von Hersent. Von ihm Neapolitanische Köhler in der Provence (1833), Die schlechten
Miether (1837), Maurisches Fest in der Umgegend von Algier, etc., sowie viele
Algerische Zeichnungen für L'IUustration, etc.
Roubaud, Fran^ois F61ix, Bildhauer, geb. 1825 in Cerdon (Dep. Ain),
t 21. Dec. 1876 in Lyon, Schüler von Pradier und der jßcole des beaux-arts.
Von ihm Die Skulptur (Statue für den Hof des Louvre), Der Maler N. A. Taunay
(Marmorbüste, Mus. Versailles), Die Philosophie und die Poesie (Steinbasreliefs am
Denonpavillon des neuen Louvre), Die Skulptur und die Msderei (Basreliefs, eben-
da), Die Gerechtigkeit und die Macht (Steinstatuen für den Justizpalast, Lyon),
Terpsichore und Erato (Steinstatuen, Theater zu Lyon), sowie viele Bildniss-
medailons, etc.
120 Roubaud — Rouget.
Ronband, FranZ) Maler, geb. 1856 in Odessa, Schüler von J. Brandt und
der Münchener Akademie. Er Hess sich in München nieder und malte Landschaften,
Soldatenbilder, etc. aus dem Kaukasus, z. B. Verwundet (Neue Pinakothek, München),
Im Kaukasus (ebenda), Heuernte in Frankreich, etc. Med 2. Kl. 1892. 1. Kl.
1893 u. mehrere A.
Rouband, Louis Auguste, Bildhauer, geb. 29. Febr. 1828 in Cerdon (Dep.
Ain), Schüler von Duret, H. Flandrin und der ;ßcole des beaux-arts. Von ihm
L. A. Pirou (1864 Marmorbüste für dessen Grabmal), Beethoven (1869 Konserva-
torium der Musik), Die Tragödie und Komödie (Theatre des Celestins zu Lyon),
Lamartine (1877 Entwurf zu einem Monument für die Stadt Mäcon). Med. 1865,
1866, Med. 2. Kl. 1875.
Roubillac, (Roubilliac, Roubiliac), Louis Fran<jois, Bildhauer, geb. 1690
(n. A. 1695 od. 1703) in Lyon, f 11. Jan. 1762 in London, Schüler von Permoser,
N, Couston und der £cole des beaux-arts 1744 begab er sich nach England,
wo er, von der Familie Walpole protegirt, zahlreiche Aufträge ausführte. Er war
technisch ein grosser Meister, liebte aber die theatralische Pointe und mangelte
der Ruhe und Einfachheit. Von ihm in der Westminster-Abtei die Monumente von
dem Herzog von Argyle, J. Fleming, Haendel , W. Hargrave, Mrs. Nightingale,
Admiral Warren und Gen. Wade; in Golden Square, London, Georg II.; zu Cam-
bridge Georg I., Sir Isaac Newton u. A. Ferner die Büsten in der Trinity College
zu Dublin, Haendel (Statue für die ehemaligen Vauxhall Gardens), Der Kanzler der
Universität Cambridge, Locke (Statue, Oxford), Die Religion (Statue, Copsal), Denk-
mal des Herzogs und der Herzogin von Montague, Die Beredsamkeit (Statue), Doctor
Mead (Büste), Shakspere (Statue), etc. — Ein R., geb. 1739 in Bayonne, war
Kupferstecher.
Rouchier, Marie Marguerite Fran<joise, geb. Jaser, Malerin, geh, 1782 in
Nancy, f 1873, Schülerin von Isabey, Aubry und Regnault. Von ihr Bildnisse
und Miniaturbildnisse, z. B. Prinzessin von Dänemark (1822), Kinderkopf, etc.
Med. 3. Kl 1835.
Rouchon, Maler des 16. Jahrhunderts, Bernhairdiner Mönch, der für die
S. Jacques de la Boucherie- Kirche zu Paris ein Breviarium mit prachtvollen
Miniaturen schmückte.
Rouette, Gabriel, Maler des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich Schüler von
Oudry. Von ihm besitzt das Mus. Nantes Fuchs und Wildkatze um einen Hasen
kämpfend.
Rottffio, Albert Alexandre Paul, Maler, geb. vor 1855 in Marseille, Schüler
■von Cabanel und Chazzal. Von ihm Simson und Delila (1874 Mus. Marseille;,
Die Wahrheit (1877), Badezeit (1882), etc. Med. 3. Kl. 1879.
Rougelet, Benedict, Bildhauer, geb. vor 1855 in Tournus (D^p. Saöne-et-
Loire), f 18. Juli 1894 in Petit, Schüler von Duret. Von ihm J. B. Greuze
(Büste für Tournus), die Steinmedaillons von Guerin, Caucny, etc., die den Präfekten-
hof im neuen Stadthaus zu Paris schmücken, Hero und Leander, Kindergruppen,
etc. Med. — Seine Schwester und Schülerin £milie Jeanne R., auch in Tournus
geboren, stellte von 1876—82 Bildnissbüsten aus.
Rougemont, Eniilie, geb. Gohin, Malerin, geb. 1821 in Paris, f 1859, Schüleriu
von L. Cogniet. Sie malte Bildnisse, auch einige Genrebilder, darunter Die
Sängerin und Hirt in den Abruzzen (1857).
Rougeron, Jules James, Maler, geb. 1841 in Gevray-Chambertin (Döp. C6te
d'Or), t 14. Juli 1880 in Paris, Schüler von Cabanel und Picot. Er war mit
H. Regnault eng befreundet und meist in Spanien thätig. Von ihm Oeffentlicher
Schreiber in Spanien (1869), Henne und zwei Hähne (spanisches Interieur), Kinderbegräb-
niss in Andalusien (1879), etc.
Rouget, Fran^ois, Holzschneider, geb. vor 1825 in Nansous-Thil, (Ddp. Cote
d'OrX Schüler von Andrew et Best. Er schnitt nach Vernet, Charlet, Raffet,
David, Giacomelli, Jacques, etc. für Le Magasin pittoresque'', „L'Oiseau" von
Michelet, „LTnsecte" von demselben, für die A. Bry'sche Bibel (1851), etc.; auch
nach eigener Zeichnung.
Rouget, Georges, Maler, geb. 2. Mai 1784 in Paris, f 9- April 1869 das.,
Schüler von David und Garnier. Er gewann den 2. Rompreis 1803 auf Grand
seines „Aeneas und Anchises". Von ihm Die französischen Prinzen huldigeu dem
König von Rom (1812 Gal. Versailles), Tod des Hl. Ludwig vor Tunis (1817 ebenda),
Bildniss des Marschalls Herzog von Goigny u. A. (ganze Figur, ebenda), Bildniss
Rouillard — Rousseau. 121
(Mus. Reims), Oedipus und Antigene (Mus. Ronen), General Meunier (Muß. Be-
sancon), Tod des Marschalls Lannes (Mus. Douai), Ecce Homo (Kirche Saint Gervais,
Paris), Die Herzogin von Angoulörae begiebt sich nach Pouillac (Schloss Villeneuve
J'Etang), etc.; A. im Schloss zu Fontainebleau, etc. auch einige Steindrucke. Med.
2. Kl. 1814, Kr. d. Ehrenl. 1822, Med. 1. Kl. 1855.
Rouillard, Fran^oise Julie Aldovraudine, geb. Lenoir, Malerin, geb. 1801
in Paris, f im Juli 1832 an der Cholera das, Schülerin ihres Gatten Jean R.,
sowie von Saint und Delecluze. Sie malte Miniaturbildnisse. Med. 2. Kl. 1824.
Rouillard, Jean Söbastieii, Maler, geb. 1789 in Paris, f 1852 das., Schüler
von David. Er malte geschichtliche Darstellungen, besonders aber Bildnisse, da-
runter Marschall Grouchy (1833 Mus. Versailles), Napoleon Bonaparte (1836, Mus.
ebenda), General Dumouriez u. 6 A. (ebenda), Herzog von Reggio (Mus. Nancy),
Karl X. (Mus. Aix), Marschall Grouchy (Mus. Amiens), etc. Med. 2. Kl. 1822,
1. Kl. 1827, Kr. d. Ehrenlegion.
Rouillard, Pierre Lonis, Bildhauer, geb. 16. Jan. 1820 in Paris, f 2. Juni
1881 das., Schüler der Ecole d*s beaux-arts und von Cor tot. Er wurde Prof. an
der damaligen Kaiserl. Zeichen- und Mathematikschule. Er schuf besonders Thier-
plastitc. Von ihm acht Adler (Neues Opernhaus 1868), Gruppen und Thiere am
neuen Louvre (1856—58); eine Thür am Kriegsministerium, Restauration der Hunde
und des Kopfes der Diana (1875 an der Bibliothek des Louvre), viele andere
Arbeiten am alten und neuen Louvre, im Tribunal de Commerce , im Schloss
d'Eclimont, etc.; auch Bildnissbüsten und Statuetten. Med. 3. Kl. 1842, desgl. 1861,
Kreuz der Ehrenleg. 1866.
Ronllant de Roux, — , Bildhauer des 16. Jahrhunderts, schuf um 1513 mit Ge-
hilfen die Grabdenkmäler zweier Kardinäle von Amboise im Dom zu Ronen.
Roulleau, Jules Pierre, Bildhauer, geb. 1855 (?) in Libonrne (Dep. Gironde),
f 28. März 1895 in Paris, Schüler Ton Barrias, Cavelier und E. Lafon. Von
ihm Jeanne d'Arc im Kampfgewühl (Platz bei der Ruine des Schlosses von Chinon),
Statue des Lazare Carnot (für dessen Geburtsstadt Nolay im Dep. Cöte d'Or),
Denkmal des Präsidenten Sadi Carnot, Hebe, Bildnissbüsten, etc.
Roullenux-da-Oarges, s. Lefevre-Denmier.
Roullet, Jean Louis, Kupferstecher, geb. 1645 in Arles (De'p. ßouches du-
Rhone), t 15. Sept. 1699 in Paris, Schüler von J. Lenfant u. F. de Poilly,
weitergebildet während eines 10 jährigen Aufenthaltes in Itahen (1673 — 83). Er
wurde Hofkupferstecher und stach Bildnisse seiner Zeitgenossen, darunter dasjenige
seines Lehrers F. de Poilly. Ferner von ihm Stiche nach Giro Ferri, Lanfranco,
Mignard, Ann. Carracci (Christus und die Hl. Frauen), zusammen über 45 Platten.
Ausserord. Mitglied der Akademie 1698.
RouUiet, Nicolas Amaranthe, Maler, geb. 2. Febr. 1810 in Varosvre (Dep.
Sein^-et-Loire)j Schüler der Kunstschule zu I-yon. Von ihm Waldinneres (1831), Die
verlassene Mühle (1835), Der Schläfer, Landschaft im Calvados (1880), etc., auch Bildnisse.
Ronot, Charles, Maler, geb. 1821 (?), f 18. Jan. 1895. Er war Direktor der
Kunstschule in Dijon.
Roaqnet, Jeau Andr^, Emailmaler, geb. um 1703 in Genf als Sohn französischer
Eltern, f 1759 im Irrenhaus in Cbarenton. 1753 wurde er, obwohl Protestant, Mitglied,
der Akademie auf Befehl des Königs, der ihm 1754 eine Wohnung im Louvre anwies.
Er war auch längere Zeit in London tbätig gewesen. Von ihm Bilduiss des Mar-
quis von Marigny (1755 Mus. Louvre), ßildniss von Silvestre, Bilduiss Cochins d. J., etc.
Er veröffentlichte „Lettre de M. . . . k un de ses amis pour lui expliquer les estampes
de Hogarth* Londres (Paris) 1746 „Etat des arts en Angleterre" Paris 1755 „L'art
Douveau de la peinture en fromage ou ramequin, invente pour siiivre "le louable
projet de trouver graduellement des facons de peindre inferieures ä celles qui existent",
Marolles 1755 (Streitschrift gegen Diderot), etc., auch literaturgeschichtliche Werke.
Rousseau, Edniö, Maler, geb. 1. Juni 1815 in Paris, f 16- Jan. 1868 das.,
Schüler von P i c o t und M e u r e t. Er malte Miniatur-Bildnisse. Seine Biographie
von Miette de Villars, (Paris 1858). — Ein Autoine R. war 1645 Hofmaler in
Frankreich. 1643 stand P. de Champaigne Pathe bei einem seiner Kinder. Er arbeitete
in den Schlössern für die Ivönigin Regentiu Anna von Oesterreich.
Ronsseau, Jacques, Maler, Baumeister und Kupferstecher, getauft 4. Juni
1630 in Paris, f 16. Dec. 1693 in London, Schüler seines Schwagers Herman van
Swanevelt, weitergebildet in Italien. 1662 wurde er Mitglied der Akademie auf
Grund einer architektonischen Landschaft, 1679 Rath, 1681 als Protestant ausge-
122 Rousseau — Bousseaux.
schlössen, 1688 wieder aufgenommen in Folge seiner Bekehrung. 1660 arbeitete er
für die Schlösser zu Versailles, la SaintCloud und Saint Germain en. Laye, Er
decorirte das Hotel Lambert und das Hotel Dangeau am Place Royale mit Fresken.
(1679); 1690 ging er nach London, um in Gemeinschaft mit La Fosse und Mouaoyer
Bau und Decoration des Montague House (jetzt British M-us.) auszuführen. Voa ihm
ferner decorative Wandgemälde für Hampton Court. R. hat über 20-Platten radiert,
8 nach eigenen Zeichnungen, darunter Fluss im Walde, S. Joannes in der Wüste,
zwei Hirtinnen, etc.
Rousseau.) Jean Charles, Bildhauer, geb. 31. Dec. 1813 in Paris, wo er thätig
war. Von ihm Der Neid (1849 Gipsstatue), Robespierre auf der Tribüne (1869 Mar-
morstatue), Fest zur Einweihung des Schlosses De la Gaudiniere (1873 Basrelief
Gips), Bildnissbüsten, etc. — Ein Jean Fran^ois E. war um 1760 in Paris als
Kupferstecher thätig, schuf einige Einzelblätter, arbeitete aber meist Vignetten iBid
Illustrationen für die Verleger.
-Ronssean, L^on, Maler, geb. vor 1835 in Pontoise (Dep. Seine-et-Oise), Schüler
von Cic^ri und Pingret. Er malte vornehmlich Stillleben' — eins (1857) im Mus. zu
Angers — , ferner Traum Heinrich IV., etc. auch Pastelle. — Ein anderer L^on R.,
geb. in Tours, Schüler von Pannemaker und Quartley, wurde zwischen 1^5
und 1882 in Paris als Holzschneider bekannt und schnitt nach Bougereau, Brück-
LajoB, Jacquet, 'Lobrichon, Vely, Wauters, etc.
Rousseau, Philippe, Maler, geb. 22. Febr. 1816 in Paris, f 5. Dec. 1887 das.,
Schüler von Gros und V. Bertin. Anfangs malte er Landschaften, wandle sich
dann aher mit Erfolg dem Thierbild zu. Vom ihm Ein Hühnerhof (1848 Mus.
Chartres), Ein Zudringlicher (Mus. Luxembourg), Die Ratte (1885 ebenda), Ein Früh-
stück (Mus. Valgnciennes), Die Erforschung des Absoluten (1863 Mus. Nantes), Ein
Markt von ehemals (1864 Mus. Caen). Andere in den Museen zu Caen und Valen-
ciennes; ferner ein Theil der Wanddecoration im Speisesaal J. von Rothschilds, desgl.
im Hotel Albi (1859), etc. Med. 3. Kl. 1845, 2. Kl. 1855, 1. Kl. 1848, Kreuz der
Ehrenlegion 1852, Offic. 1870.
RoQSsean, Pierre lltienne Theodore, berühmter Maler, geb. 15. April 1812
in Paris, f 22. März 1867 in Barbizon (Dep. Seine-et-Marne), Schüler von Läthiere
und'Remond. Er ist Vorkämpfer des „Naturalismus" in der Landschaftsmalerei,
und bildete mit Corot, Dauhigny, Diaz und Dupre die berühmte Schule von 1830, die
Schule von Barbizon, die, von englischen Anregungen (Constable, Crome) ausgehend,
selbst ungeheuren Einfluss auf die spätere Landschaftsmalerei übte Zwischen 1838
und 1848 wurden seine Werke von der dünkelhaften acaderaischen Jury aus den
Salons zurückgewiesen. Von da an war der Sieg im grossen Ganzen auf seiner Seite,
wenn auch oft umstritten und wenn auch sein Lebensende durch erneute Intriguen
wegen Auszeichnungen verbittert wurde. Er hat gleich Millet, den Wald von Fon-
tainebleau in die grosse Kunst eingeführt und Wenigen ist es wie ibm gelungen,
Luft und Ijicht in ein Bild zu bannen. In Amerika wurde seine Grösse zuerst
anerkannt und weitaus die schönsten seiner Werke befinden sich dort. In europäischen
Museen findet man von ihm Ausgang des Waldes zu Fontainebleau mit Sonnenuntergang
(Mus. Luxembourg), desgl. und ein Anderes (Mus. Louvre), Landschaft (Aquarell, Mus.
Havre), Flusslandscbäft (Mus. Nantes), Kühe an der Tränke (ebenda), Weidende Kühe
(Mus. Montpellier); Andere in der Gal. Tretjakow zu Moskau, etc. R. hat auch
einige BlatJ radiert, z. B. Waidsaum von Clairbois und Steineichen. Med. 3. Kl. Paris
1834, 1. Kl. 1849, 1. Kl. 1855, Kreuz d. Ehrenleg. 1852, Oflf.-Kr. 1867, Ehrenmed. 1867.
Seine „Biographie von Sensier (1872).
Ronssean, Theodore Angnste, Maler unseres Jahrhunderts, geb. vor 1835 in
iSaumur (Dep. Maine-et-Loire), f in Californien, Schüler von L. Cogniet. Von ihm
Büdniss des J. B. Nompöre de Champagny (Mus. Versailles), Der Friede den üeber-
fluss zurückbringend (Mus. Saumur), etjc.
Rousseau de Corbeil, Bildhauei: des 17. Jahrhunderts, welcher an der Deco-
ration des Palasts zu Versailles arbeitete. Von ihm an der Auasenseite der Kapelle
Kindergruppe (Basrelief in Stein), sowie eine grosse Vase aus egyptischem Marmor
im Park nahe bei der Kapelle.
Ronsseanx, £mile Alfred, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1831 in Abbeville
(De'p. Somme), f 3. Dec. 1874, Schüler von Henriquel Dupont. Von ihm Stiebe
nach P. Delaroche (Christliche Märtyrerin), Fraucia (Männl. Bildniss im Louvre),
L. da Vinci, A. ScheflFer, etc. Ferner Bildniss des V. Sardou (1867) u. A. m. Med.
2. Kl. 1863, 3. Kl. 1867. S. Biogr. von Deligniöres (1882).
Roussel -- Roux. 123
Bonssel, llphonse, Maler^ geb. 20. Juni 1829 in Paris, t 18. Sept. 1868 das.,
Schüler von Drolling und Picot an Jer ficole des beaux-arts. Von ihm Vittoria,
Italienerin am Brunnen, etc.
Roussel, Fremyn, Bildhauer des 16. Jahrhundeirts. Zwischen 1540 und 1550
war er am Schloss ^ontainebleau tbätig. Von ihm ferner Caritas (Basrelief am
Grabmal Henri IL zu'S. Denis), Das Erwachen (Basrelief, Louvre) und Genius der
Geschichte (Statue, ebenda). Die meisten seiner Werke wurden Anderen zugeschrieben.
Ronsäel, Henri, Medailleur des 17. Jahrhunderts, thätig in Paris. Von ihm
Med. auf Louis XIV., Titon, Colbert, etc. Er war auch an der Histoire metalliq.
de Louis le Grand beschäftigt.
Roussel, Jerome, Medailleur, geb. -1663, t 22. Dec. 1713. Er wurde 1709.
Mitgl. der Akademie, für die er ein Siegel schuf. — Ein Modeste R. war Elfen-
beinschnitzer und wurde 1752 Mitgl. der Akademie auf Grund eines Crucifixes. —
Ein Paul R. war 1647 Hofkupferstecher und Kupferdrucker in Paris. Vielleicht
erhielt dieser R. (der' Vorname fehlt) 1688 360 Lires für ^wei Stiche. Einnahme
von BesanQon und Die Stadt Carabrai.
Roussel, Paul Marie, Maler, geb. 8. Febr. 1804 in Paris, f 1877, Schüler
von Chenavard. Er wurde Glasmaler in Sevres. Er schuf Glasfensler für den
Louvre (nach Alaux, Chenavard und Deveria), für die S. Ferdinand - Kapelle (nach
Ingres), für die Kapelle von Dreux und S. Louie zu Versailles (nach Deveria).
Femer nennen wir die Gemälde Russische Zigeuner (1845), Der Scarabeus (1869),
Prima vera, etc., auch Bildnisse und ein Steindruck. Kr. der Ehtenleg. 1868.
.Rousselet, Alexis £tieiine, Medailleur, geb.- vor 1715, f vor 1773. Er war
in Keims und Paris tbätig, schnitt auch Verzierungen auf Waffen, etc.
Rousselet, Gilles, Kupferstecher, geb. 1610 in. Paris, begr. den 16. Juli 1686
das. 1668 wurde er Mitglied und später Rath der Akademie. Er arbeitete viel mit
Le Brun; zuletzt erblindete er. R. gehört zu den guten Stechern zweiten Ranges
seiner Zeit. Von ihm Die schöne Gärtnerin (nach R. Santi), Die Grablegung (nach
T. Vecelli), Findupg Mosis (nach N. Poussin), Bild niss des P. Seguier (nach LeBrun),
Hl. Familie (nach dems.), Piötä, (nach dems.) u, nach Bourdon, Reni, Valentin,
Zampieri, etc , zusammen über 100 Platten.
Rousselet, Jean, Bildbauer, geb. 1656 in Paris, f 13. Juni 1693 das., Sohn
des Gilles R. 1686 wurde er Mitglied der Akademie. Der Louvre besitzt von ihm
Die Dichtkunst und die Musik.
Ronsselet, Marie Anne, verehel. Tardieu, Kupferstecherin des 18. Jahr-
hunderts, geb. 7. Dec. 1732 in Reims, Tochter des Alexis E. R. Von ihr Marinen
(nach Backhuysen), desgl. (nach Van de Velde), desgl. (nach J. Vernet), Johannes
d. T. in der "Wüste (nach Vanloö), etc. Auch naturgeschichtliche Ulustrationen.
Ronsselin-Corbean d^ Saint- Albin, Hortense C61ine, geb. Duhameau,
Malerin, geb. 1817 in Mayenne, f 1874, Schülerin von Jacobber. Sie malte
Blumen und Früchte anf Porzellan. Med. 3. Kl. 1845.
Ronsset, Joles, Maler, geb. 15. März 1840 in Aillant-sur • MilLeron (Döp.
Loiret), Schüler von Cogniet und Pils. Von ihm Kopf einer Italienerin (1873
Mus. Orleans), Bettler (1867), Vittoria (1877), Bildnisse, etc., auch Aquarelle.
Rönssignenx, Charles FrauQois, Illustrator und Zeichner, geb. 4. Febr. 1818
in Paris j 1868-*-70 entwarf er eine Illustrationsfolge zu den Evangelien.
EoQSsin, Victor Marie, Maler, geb. ß. März 1812 in Quimper (DeJ>. Fink-
tfere), Schüler von S. Fort, Lapito, Luminais und Ricois. Er malte, Land-
schaften aus der Norroandie, den Pyrenäen, etc., auch einige Historien- und Genre-
bilder. -Das Mus. zu Orleans besitzt von ihm Alte Frau Haof rupfend.
Boust, Jean Henri, Maler, geb. 1795 in Troyes (D6p. Aube). Er wurde
Eabiuetmaler der Herzogin von Berry und malte Insekven und dergl.
Rout^, Gilbert Gaspard, Elfenbeinschnitzer des 18. Jahrhunderts. 1751
wurde er auf Grund eines Crucifixes Mitglied der Akademie.
RouTiere, Philibert, Maler, geb. 19. März 1805 in Nimes, f 19. Oct. 1865
in Paris , Schüler von G r q s an der Ecole des beaux - arts. Er* -malte einige
Barricadcnscenen, besonders aber Bildnisse. R. war auch ein angesehener Schau-
spieler.
Rouvroy, Marie Ton, Malerin, geb. 19. Juli 1826 in Dresden, Schülerin voi
J. Scholz und Grosse in Dresden, sowie Böttcher in Düsseldorf, auch durch
Copiren gebildet. Sie malte Bildnisse.
Roux, Maitre, s. Rosso de'Rossi.
124: Roux — Rovira.
Ronx, Carl, Maler, geb. 14. Aug. 1826 in Heidelberg, t 21. Juli 1894 in
Mannheim, Schüler von K. Hübner, auch in Düsseldorf, München, Antwerpen und
Paris gebilaei, Sohn des Jacob W. R. Er lebte in München und Karlsruhe, bis er
1882 Direktor der grossherzoglichen Gemälde-Galerie in Mannheim wurde. Er
malte erst Historien und geschichtliche Sceuen, dann Genrebilder und zuletzt Thiere.
Von ihm Plünderung eines Dorfes während des 30jährigen Krieges (Gal. Karls-
ruhe), Dorothea mit dem Ochsengespann (das), Landsknechtsraat (Gal. Hamburg),
Viehmarkt beim Octoberfest in München, Auf der Alm (Gal. Mannheim), Heuernte,
etc. Med. 2. Kl. Melbourne.
Rom, Jacob Wilhelm Christian, Maler, geb. 1771 in Jena, f 1831 in Heidel-
berg. Er studirte in Jena Und Dresden, malte, zeichnete und radierte Bildnisse
and Landschaften. Von ihm Der Rheinfall bei Schaffhausen, Umgegend von Hei-
delberg, etc. Er schrieb ein Werk über Farbentechnik der Malerei (Heidelberg
1829), hat Einiges in Wachsfarben gemalt und radierte eine Folge Landschaften
am Rhein, sowie den Studententumult in Jena 1792.
Boax^ Jacques Louis, gen. Browne, Maler, geb. 16. Sept. 1824 in Bordeaux,
Schüler von Belloc, C. Roqueplan und der £cole des beaux-arts zu Paris, wo
er sich niederliess. Er malte Pferde, Hunde und Katzen, später Bildnisse.
Ronx, Jnlien, Bildhauer, geb. 28. Juli 1836 in Saint Michel de Ghaisne (D^p.
Maine-et-Loire)j Schüler des Abbe Choyer in Angers und Jouffroy in Paris;
auch in Italien weitergebildet. Er schuf hauptsächlich Marmoroüsten und Bronze-
medaillons; auch eine- Statue Die Komödie (1874), etc. Das Mus. zu Angers besitzt
Ton ihm eine Büste Linne's, der Marschallsaal in den Tuilerien die des A. de Colbert.
Roox, Louis Prosper, Maler, geb. 13. Febr. 1817 in Paris, Schüler von
Deliroche. 1839 gewann er den 2. Rompreis. Von ihm Rembrandts Atelier,
(Akad. St. Petersburg), Der junge Linnd und 2 A. (Gal. Ravene, Berlin), S. Rochus
(1846 Luxembourg-Mus.), 14 Kreuzesstationen (St. Madeleine in Ronen), etc., auch
viele Bildnisse. Med. 3. Kl. 1846, 2. Kl. 1857, 1859. — Von einem Pierre R.
besitzt das Mus. Versailles zwei Seegefechtstücke.
SoDX, Marie Gnillaume C, s. Le Ronx.
Rovere, GiOTanni Manro, gen. Fiamminghino (auch Gian Manro Rossetti),
Maler und Kupferstecher, geb. 1570 in Mailand, aber vlämischer Abstammung,
+ 1640, Schüler von den Procaccini. Von ihm besitzt die Gal. zu Parma eine
Geisselung Christi und eine Skizze hierzu, die Kirche S. Angelo zu Mailand ein
Letztes Abendmahl. Er malte auch Schlachtenbilder, Landschaften und Thierstücke.
R. bat auch dieselben Themata radiert. — Seine beiden Brüder Giambattista R.
und Marco R., waren auch Maler und schufen z. Th. gemeinschaftlich mit ihm viele
Fresken u. Oelbilder in Mailänder Bauten und in der Kirche zu Dongo am Corner See,
etc. — Ein Gioranni Battista R. malte um 1627 in Turin. Das dortige Franzis-
kaner-Kloster besitzt eine Todesallegorie auf ihn. — Ein Girolamo R. war ebenfalls
um 1626 in Turin als Maler thätig.
Rovezzano, Beuedetto da, Baumeister und Bildhauer, geb. 1474 (?) in Ro-
vezzano bei Florenz, f 1554 (?). Er war zuerst in Florenz, dann in London für
Heinrich VIII., später wieder in Florenz thätig, bis er erblindete. In London
schuf er ein Grabmonument für Kardinal Wolsey, das er nicht vollenden konnte und
das jetzt nicht mehr vorhanden ist. Von seinen Bauten nennen wir zwei Kapellen an
der Badia in Florenz. Von seiner Plastik das Grabmal des P. Soderini (Chor der
Carmine-Kirche), das Grabmal des 0. Altoviti (S. S. Apostoli), Kamin (Mus. Nazionale),
Zwei Marmornischen (das.), Kirchthür von S. S. Apostoli, desgl. von der Badia,
Altar (Sa. Trinitk), S. Johannes (Dom), Alle in Florenz.
RoTiale, s. Rnbiales.
Rovijfo daürbino, Maestro (Francesco Santo AtoHo), Majolika-Maler des
16. Jahrhunderts, in seinem Fach berühmt. 1530—50 arbeitete er in der Manufaktur
Fermignano für Herzog Guidobaldo 11. von Urbino, ferner auch für Herzog Ercole II.
von Ferrara. Von ihm Platte mit Hero und Leander (1537 Gal. Modena), Platte
mit Herkules und Kakus (Paris, Louvre). I
Rovira y Brocandel, Hipölito, Maler, geb. 1693 in Valencia, f 1765 das.
in der Irrenanstalt, Wahrscheinlich Autodidakt, im Atelier des E. Munoz thätig.
Kam um 1720 nach Rom, wo er sich stark überarbeitete, sich kaum Zeit zum Essen
und Schlafen nahm und sich nie auskleidete. Durch Vermittelung des Dominikaner-
Generals, dessen Bildniss er geraalt hatte, sollte er Luis I. malen; doch zeigten
sich Merkmale geistiger Störung bei ihm. Er entfloh nach Valencia, schien zu genesen
Rowbotham — Royer, 125
und Obernahm FresTien für S. Luis zu malen, die er auch vollendete, ehe der
Irrsinn -wieder bei ihm ausbrach. Von ihm ausser vielen Copien, St. Bartolomeo
und Val-erian (S. Domingo zu Valencia), etc. Von seinen Kupferstichen nennen wir
Bildniss Riberas, Zwei Märtyrer, S. Juan Perusia u. A. Heilige, Platten für El
Museo pittorico y Escala optica (Madrid 1715—24), etc.
Rowbotham, Thomas Leeson, Maler, geb. 21. Mai 1823 in Dublin, f 30. Juni
1875 in Kensington (London), Sohn und Schüler eines T. L. R., den er im Amt
eines Zeichenlehrers an der Marine-Schule zu New Gross ablöste. Er bereiste
Wales, Schottland, Deutschland, die Normandie und Italien. Er malte Landschaften
und Ansichten in Wasserfarben, von denen fünf in das S. Kensingtou Mus. geriethen.
Rowe, Trythall, Maler, geb. 1856 in j^gland, studirte an der Ecole des
beaux-arts in Paria, Hess sich später in Amerika nieder. Er malte Landschaften in
Wasserfarben, z. B. Die Dorfstrasse, Der Park zu Nottingham, Am Rand der Wiese, etc.
Rowlandson, Thomas, Zeichner und Radierer, geb. im Juli 1756 in London,
t 22. April 1827 das., Schüler der dortigen Akademie, zeichnete schon Caricaturen
in seine Schulbücher. Er besuchte den Continent öfters, fing an sich als Maler
auszuzeichnen, als ihm eine grosse Erbschaft zufiel, die ihn zum lüderlichen Lebens-
wandel verführte. Er sass z. B. 36 Stunden ununterbrochen am Spielertiseh. Bald
wurde er durch Noth gezwungen, sich wieder der Kunst zu widmen und warf sich
auf die Caricatur. Er lieferte meist leicht getuschte, auch aquarellirte Federzeich-
nungen, zuerst vortrefflich, später in zu grosser Zahl und sorglos. Zu den besten
gehören die drei verschiedenen „Tours" des Dr. Syntax, Der Todtentanz, Der Tapt
des Lebens, Illustrationen zu den Werken von Goldsmith, SmoUett und Sterne,
sowie für The Humourist, The English Spy und ander« Zeitschriften. S. Biographie
von J. Grego (2 Bde., London 1880).
Rowse, Samuel Worcester, Maler, geb. 29. Jan. 1822 in Bath (Maine, U. S. A.).
Er war Autodidakt und zeichnete und malte Bildnisse und Idealköpfe.
Roy, 8. Leroy.
Roy, Jean Baptiste de, Maler, geb. 29. März 1759 in Brüssel, f 7. Jan.
1839 das., Autodidakt, durch Studium Potters gebildet. Er malte Thierstücke,
von denen die Genter Akademie und die Mus. in Brüssel, Gotha und Liechtenstein-
Wien je eins besitzen. R. hat auch Mehreres radiert.
Roybet, Ferdinand Victor Leou, Maler und Radierer, geb. 11. (20.?) April
1840 in Uzes (Dep. Gard), Schüler von Vibert an der Akademie zu Lyon. Er wurde
Prof. der Kupferstechkunst dieser Akademie. Vorher (1864) hatte er sich in Paris
niedergelassen. Von ihm Rendez-vous zur Jagd (Gal. Köln), Page mit Hunden
(Gal. Tretjakow, Moskau), Der Liebesantrag, Das Blutbad zu Nesles, etc. Von
Radierungen nennen wir Zu spät für das Fest, Die Heumacherinnen und Der
Schachspieler. Med. 1866.
Royen, Willem Frederik Tan, Maler, geb. 1654 in Haarlem, 1 1723 in Berlin.
1669 wurde er Hofmaler in Berlin, wohnte zunächst 20 Jahre in Potsdam, dann in
der Hauptstadt selbst, wo er 1698 Prof., 1706 Direktor der Akademie wurde. R.
malte Blumen, Früchte und Thiere. Ein Bild von ihm befindet sich im Braun-
schweiger Museum.
Royer, s. Le Royer,
Royer, Adolphe, Maler unseres Jahrhunderts, f 1880, Schüler der ifecole des
beaux-arts an der er den Grossen Rompreis gewann. Er wurde in Rom stark von
0 verbeck; beeinflusst und schuf Historien, z. B. für die N. Dame de Lorette-Kirche
und für S. Roch.
Roijer, Lotlewijk, Bildhauer, geb. 2. Äug. 1793 in Mecheln, f 5. Juni 1868
in Amsterdam, Schüler der Akademie zu Mecheln und von J. F. van Geel; auch
in Paris unter deBaij, später 1824—28 in Italien gebildet. Er war in Amsterdam
und im Haag, wo er 1834 Hofbildhauer wurde, thätig; 1837 wurde er Direktor der
Akademie. Viele seiner Werke finde* man in den holl. kgl. Schlössern. Von ihm
Büste Rembrandts, Heilige Familie (Basrelief), Erasmus (Bibliothek, Haag), Adrairal
de Ruijter (Vlissingenj, Vondel (Statue, Amsterdam). Gr. Med. 1821, Niederl. Löwen-
Orden 1839, Mitgl. des Niederl. Instituts.
Royer, Pierre Alexandre, Maler, geb. 1705 (?), begr. 28. Dec. 1787. Er
•war Hofmaler der Königin. Von seinen sechs Söhnen waren Marie Fraucois, Pierre
Alexandre und Henri Maler, Fran^ois Raymond Bildhauer. — Ein Pierre R.,
vielleicht der ebengenannte Sohn, war im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts zu
London als Landscbafts- und Vedutenmaler thätig.
126 Roymejrswale — Rufeens.
Boymerswale, s. Marinas yan Bomerswale.
Roynard, (ReynardJ), Yincent, Maler, geb. vor 1630, f 1656. 1642 und
1655 erhielt er grössere Geldbeträge für Bildnisse, die er im Auftrag der Königin
Anna von Oesterreich, als deren Hofmaler er in Paris lebte, geschaffen hatte.
Roze, s. Liemackere, Nicolaes de.
Roze, Jean Baptiste de la, Bildhauer und Maler des 17. Jahrhunderts, geb.
vor 1650, f in Toulon, wo er Zeit seines Lebens tbätig war. R. war der bedeutendste
eines Künslergeschlechts, dessen Vertreter mehrere Jahrhunderte lang in Toulon
in Verbindung mit dem Marine-Amt als Künstler thätig waren. Neben Puget arbeitete
R. an einer Sammlung von Zeichnungen aller Marinebauten Colberts. Werke von
ihm im Mus. zu Toulon.
Roze, Pascal de la, Maler, geb. 1665 in Toulon, f 1735 das., Schüler seines
Vaters Jean B. de la R. Von ihm im Mus. Marseille Die königliche Galeere.
Bozöe, Kunststickerin, etc., geb. 1632 in Leiden, f 1682. Ihre Arbeiten sollen
Oelmalereien täuschend nachgeahmt haben.
Bozier, Jules Charles, Maler, geb. 14. Nov. 1821 in Paris, f im Oct. 1882
in Versailles, Schüler von Bert in und Delaroche. Von ihm Ufer der Seine
bei Rolleboise (1863 Mus. Nantes), Umgegend von Honfleur (1866 Mus. La Rochelle),
Der letzte Wintertag (1870), etc. Er hat auch Einiges radiert. — Sein Sohn und
Schüler Victor Alexandre B., geb. in Paris, malte ebelifalls Landschaften. Von
ihm Waldweg im Herbst (1865), etc.
Bozinay, Istvän (Stephan), Baumeister, geb. 18BB in Rimabrezo, Schüler der
Berliner Bau-Akademie, hierauf thätig bei dem dortigen Baumeister H. Licht. Von
ihm das Zinshaus der ungar. Staatseisenbahnen in Budapest, Die Markthalle am
Räköczy-Platz das., etc. R. stellte auch ein Werk „Die Bauten von Budapest"
(100 Blatt) zusammen.
B6zsay, Emil, geb. 4. März 1839 in Kaschau, Schüler von P. Kauen in
München, meist aber Autodidakt. Er liess sich in Pressburg nieder und wurde
Prof. am Gymnasium. R. malte Landschaften und Thiere.
Roztworowski, Stauislans Graf, Maler, geb. 1856, f 9. August 1888 in
Krakau, Schüler der St. Petersburger Akademie, bildete sich in Rom weiter. Er malte
Genrebilder und Landschaften, z. B. Lieder ohne Worte An den Ufern der Sieniawa.
Bnbbio, Lnlg-i, Maler, geb. vor 1801 in Rom, f 1873. Von ihm besitzt die
Qal. zu Parma Priam erbittet die Leiche Hectors von Achill.
Bob6, Aagnste Alfred) Maler, geb. 1815 in Paris, .f 13. April 1899 das.,
Schüler von Ciceri. Er wurde durch Theaterdecorationen rühmliobst bekannt,
8. B. für die Oper Hamlet, für Jean de Thomeray(in der Comädie Fron^aise), ferner
Vorhänge in der grossen und der komischen Oper zu Paris; auch Landschaften, etc.
Kr. der Ehrenleg. 1869.
BabeiSy s. Bossi.
Bnben, Christoph Christian, Maler, geb. 30. Nov. 1805 in Trier, f 8« Juli
1875 in der Irrenanstalt Inzersdorf bei Wien, Schüler der Düsseldorfer Akademie
unter Cornelius, auch in München gebildet. ''1841— 52 war er "Direktor der
Prager Akademie, 1852 — 72 Direktor der Wiener Aliademie. Er malte geschicht-
liche Darstellungen, Genrebilder, etc. Von ihm Sennerin (Neue Pinakothek, München),
Schlacht bei Lipau (Mus^ Wien), Altar (Neue Gothische Kirche, Gastein), Die Macht
des Glaubens (Gal. Leuchtenberg, St. Petersburg), etc.; ferner Cartons zu Glasfenstern
für die Kirche Au-MOnchen, den Regensburger Dom, für Schloss Hohenschwangau (hier
und im Belvedere auf dem Hradschin zu Prag auch Fresken), auch Miniaturen, etc.
Gold. Med. 1864. Mitglied der Akademie zu Dresden und Wien. Versch. Orden,
Bnben, Franz Leo, Maler, geb. 16. Aug. 1842 in Prag, Schüler der Wiener
Akademie und seines Vaters Christian C. R. Auch in Italien gebildet und die
längste Zeit in Venedig thätig. Er malte Genrebilder, Bildnisse, Landschaften uud
geschichtliche Scenen. Von ihm Canal Sa. Marta in Venedig, S. Marco im Winter,
Turnier z. Zeit Maximilians I., Die schöne Melusine, etc. Auch Aquarelle, von
denen die Wiener Mus. zwei besitzen. Päpstl. Sylvester-Ord,, Med. München, Venedig,
Wien, Philadelphia, Mitgl. der venezian. Akademie.
Bnben, Ludvik, Kupferstecher, geb. 1818, t 31. März 1875 in Stockholm,
Mitgl. der dortigen Akademie. Er war in Schweden thätig und seine Arbeiten
werden gelobt.
Bubens, Petrns Panlns, berühmter Maler, geb. 28. Juni 1577 in Siegen, t
30. Mai 1640 in Antwerpen, Schüler von T. Verhaegt und A. van Noort, be-
tlukös* 12'?
sonders aber von Otto van Veen. Er beschloss seine Studien in Venedig durch
Copiren der Werke Barbarellis und Vecellis. Von dort wurde er nach Mantua als
Hofmaler berufen. Der Herzog schickte ihn 1601 nach Rom, um Bilder zu copiren.
Zwei Jahre später zog er für den Herzog in diplomatischen Diensten nach Spanien.
Er malte dort für den König, aber auch für seinen Herzog Bildnisse und Historien.
1605 ging er über Mantua wieder nach Rom. Dort, in Genua, Mailand, etc. war
er mit grossem Erfolg thätig, als ihn die Kunde von der Krankheit seiner Mutter
nach Hause rief; er traf sie nicht mehr am Leben. Sogleich bei seiner Rückkehr
wurde R. vom Erzherzog Albert in Brüssel hoch geehrt, mit Privilegien bedacht
und bald zum Hofmaler ernannt. Er liess sich nun in Antwerpen nieder, heirathete
die wohlhabende Isabella Brant, erbte selbst und wurde so mit Aufträgen über-
häuft, dass er sich schon 1611 ein prachtvolles Haus mit einer Galerie bauen
konnte, das (aber im vorigen Jahrhundert etwas umgebaut) heute noch zu den
Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Im selben Jahr hatte er schon über 100
Schüler zurückweisen müssen. In den ersten vier Jahren seit seiner Rückkehr
malte er die vier Hauptwerke, Anbetung der Könige (jetzt im Mus. Madrid), Der
Hdefonso-Altar (jetzt im Mus. Wien), Die Kreuzigung (jetzt im Dom zu Antwerpen),
Die Kreuzabnahme (ebenda^. Sehr bald mussten Schüler einen Theil der Aus-
führung übernehmen; doch wurde das immer schon bei Uebernahme des Auftrags
klar angegeben, so z. B. bei den Deckengemälden für die Antwerpener Jesuiten-
kirche (1718 durch Feuer verloren gegangen), die R. erfinden, v. Dycli u. A. malen,
und R. nur eigenhändig vollenden sollte. 1620—25 malte er für die ehemal. Galerie
des Pal. Luxembourg einen Cyclus Bilder aus dem Leben der Maria von Medici
(jetzt im Louvre, Paris). Seit 1620 ungefähr befasste sich Rubens mit diplomatischen
Angelegenheiten, erst inoffiziell, später, nachdem er 1628 vom König von Spanien
herbeigeholt worden war, als Secretair des Geh. Raths der Niederlande. 1630
wurde auf Grund seiner Vorarbeiten der Friede zwischen England und Spanien
geschlossen; in demselben Jahr war R. zum Ritter geschlagen worden. In Madrid
sowohl als in London, war R. auch künstlerisch thätig und erlangte hierdurch die
grössten Ehren. In London hatte er für Karl I. dessen Bildniss und neun andere Ge-
mälde gemalt und die Deckenfresken für das Banqueting-Hall, vor dem der unglück-
liche König später enthauptet werden sollte, entworfen. 1626 war R.'s erste Frau
gestorben ; 1630 heirathete er die 16jährige Helene Fourment, ein Bild von schöner
Gesundheit, die in allen denkbaren Arten zu malen er nie ermüdete. So völlig
kam sie seinem Ideal nahe, dass man ihr Bildniss in Figuren zu ersehen meint,
die R. malte, ehe sie nur geboren warl 1631 widmete sich Rubens abermals diplo-
matischen Angelegenheiten, die aber nicht, wie gehofft, verliefen und ihm viel Un-
annehmlichkeiten sowie Sorgen schufen. Dies und das Podagra haben seine male-
rische Tbätigkeit in den letzten Jahren sehr beeinträchtigt, doch sind gerade die
Arbeiten der letzten Periode, wenn auch minder zahlreich, vortrefflich und bedeutend.
Seine letzten Tage verlebte er im Schloss Steen, das er sich 1685 gekauft hatte.
R. ist die glänzendste, wenn nicht die bedeutendste Erscheinung unter den nordischen
Malern und wegen seiner derhen, urwüchsigen Kraft, sowie wegen seines frischen,
leuchtenden Colorits berühmt. In der letzten Periode bedient er sich eines genialen,
pastosen Farbenauftrags. Er ist ein universeller Geist, der alle Gebiete beherrscht;
eine seiner grossen Leistungen ist die Schaffung der modernen Landschaftsmalerei ;
am prachtvollsten äussert sich seine Kunst vielleicht in den mythologisch -klassischen
Gemälden und den Bildnissen, Ueber 2200 Gemälde, z. Th. grossen Umfanges,
entstanden in seinem Atelier. Einige wenige der schönsten sind der Kindermord
(München), Meleager und Atalanta (das.). Die Amazonenschlacht (das.), Schäferscene
(das.), Selbstbildniss mit I. Brant (das.), Spaziergang im Garten (das.), Helene Four-
ment (4 mal das.). Die Söhne des Künstlers (Dresden und Wien), S. Hieronymus
(Dresden), Liebesgarten (Dresden und Madrid), Hl. Cäcilia (Berlin), Andromeda (das.),
Bildniss der Helene Fourment (St. Petersburg). Fast jede öffentliche Galerie besitzt
Gemälde von ihm, die meisten in München, Wien, Madrid und St. Petersburg;
Antwerpen hat in den Sammlungen und Kirchen allein etwa 100. R. schuf auch Ent-
würfe zu Teppichen, viele Ornamentzeichnungen und einige Illustrationen für Plantin-
Moretus. Es steht nicht fest, ob er selbst gestochen hat, doch wird ihm eine
Hl. Catharina mit ziemlicher Sicherheit zugeschrieben. Jedenfalls bildete er eine
grosse Schule von Stechern (darunter Vorsterman und Pontius), die seine Werke in
seinem Auftrag vervielfältigten und von ihm beaufsichtigt wurden. Seine Briefe
gaben Gachet (Brüssel, 1840) französisch, Sainsbury (London 1859) englisch
128 Rabertis — Rudd.
und Rosenberg (Leipzig 1881) deutch heraus. Von Biographien, etc. nennen wir Van
Hasselt (Brüssel 1840), Waagen (London 1840), Dumortier (Brüssel 1861/62), Gdoard
(Antwerpen 1877), Kett (London 1882), Michiels (Paris 1877), Burckhardt (Basel 1898).
Schneevoogt verfasste (Haarlem 1873) ein Verzeichniss der nach R. gestochenen
Blätter und M. Rooses gab sein Werk in 4 Bänden (Antwerpen 1886—90) heraus.
Rabertis, s. Grandi, Ercole de'Roberti.
Babiales, Tedro, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Estremadura, f »"^ch
1559 in Rom, Schüler von F. Salviati. Er war meist in Rom und Florenz thätig
und hat seinen Lehrer, sowie G. Vasari bei manchen ihrer Arbeiten unterstützt,
z. B. den Letzteren bei Fresken im Farnese-Palast. In S. Spirito zu Rom malte er
eine Bekehrung Pauli.
Rnbin, Hippolyte, Bildhauer, geb. 10. Mai 1830 in Grenoble (Ddp. Isöre).
Von ihm Bildniss von Mounier (für die Präfektur zu Grenoble), Heilige Familie
(Marmorbasrelief, Karthäuserkloster das.), Schamhaftigkeit und Koketterie (1864), etc.
Bnbino, Salvatore, Maler und Bildhauer, geb. 1847 in Salemi (Sizilien),
Schüler der Akademie zu Palermo unter S. Lo Forte und von Morelli in Neapel,
nachdem er als Wunderkind Gemeindeunterstützung erreicht hatte. Er malte and
modellirte Bildnisse, Phantasieköpfe, eine Statue „La Fioraia", etc.
Rubinstein, (Rubensteln, Riebenstein), Maler des 18. Jahrhunderts, fum
1763 in London. Er war längere Zeit in England thätig, malte Stillleben und Bild-
nisse, besonders aber die Kleider auf Bildnissen anderer Meister.
Rnbio, Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1653, Schüler von A. Pizarro.
Er wurde Maler des Kapitels zu Toledo. — Ein Felipe R., thätig um 1765
in Valencia, baute dort das Zollhaus und war Direktor der Akademie daselbst. —
Ein Lni^i R. malte zwischen 1823 und 1870 Historien, Genrebilder, etc. und wurde
Prof. an (der Florentiner Akademie.
Rnbira, Andres de, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Escacena del Campo,
t 19. Febr. 1760 (1790?) in Sevilla, Schüler von D. Martinez und F. Vieira,
den er nach Lissabon begleitete. Er malte in der H. Sakramentskapelle des
CoUegiums S. Salvador, im Coli. S. Alberto und im Kreuzgang des Klosters del
Carmen Qalzado. Ferner schuf er auch Küchenstücke und Bambocciaden.
Rnbira, Jos6 de, Maler, geb. 1747 in Sevilla, f 1787, Sohn und Schüler des
Andres de R. Er ahmte Morillo gut nach.
Rucken, Hildebrand, Münzschneider des 16. Jahrhunderts, f 29. Juni 1593.
1588 war er vom Landgrafen zum Münzmeister in Marburg (Hessen) ernannt
worden.
Bnckstnhl, F. W., Bildhauer, geb. 22. Mai 1853 in Breitenbach (Elsass). Er
kam 1855 nach Amerika, modellirte und schnitzte von Kindheit an, musste aber
erst im Geschäft thätig sein, ehe er mit 32 Jahren sich ganz der Kunst widmen
konnte. Nun studirte er mit ünterbrechnngen 7 Jahre in Paris an der Ecole des
beaux-artsunter Bou langer, Lefö vre, Theo. T holen aar und A. Merciö, bildete
sich später auf Reisen weiter aus und Hess sich in New- York nieder. Von ihm
Der Abend (Marmorstatue, New-York, Museum), Spielender Merkur (Bronzegruppe,
auf dem Portlandplace in St. Louis), Goethe, Macaulay und Franklin, (Büsten^
Bibliothek zu Washington), Monument Patrick Gilmore's (Madison Square, New-
Tork), Kriegermonument (Jamaica, Long Island). Gold. Med. Chicago 1893.
Rncktäschel, Emil Riehard, Maler, geb. 11. Juli 1868 in Dresden, Schüler
dfir dortigen Akademie, weitergebildet in Karlsruhe unter C. Ritter und auf
Reisen nach Holland, München, Tirol, etc. 1891 Hess er sich in Berlin nieder. Er
malte Bildnisse, hat auch viele Zeichnungen für „Dorfbarbier", »Gartenlaube",
„Bazaar" etc., geliefert.
Rvcz, Lambert, Maler des 17. Jahrhunderts, f 9. Jan. 1697 in Prag, wo «r
thätig gewesen war.
Rodanx, Edraond Adolphe, Maler und Radierer, geb. 1840. Von seinen Blätteia
nennen wir Illustrationsfolgen zu Sands ^La mare au diable" Nervals „Sylvie",
Fabres „L'Abb6 Tigrane", Qelegenbeitsblätter, einige Titel, Vignetten, etc.
Bndd, Jan Bruno, Baumeister und Kupferstecher, geb. 13. Dec. 1792 zu BrOgge
als Sohn eines Engländers, t oach 1829, Schüler der Brügger Akademie. 1830 wurde
er Leiter der öflfentlichen Bauten Tind Professor der Akademie zu Brügge. Er schuf
dort den Konzertsaal, verschiedene Brunnen, Altäre und Beichtgestühl, etc. 1824 — 30
erschienen 4 Lieferungen seines grossen Werkes (mit eigenhändigen Stichen) üb«
die Brügger Baudenkmale des 14.— 17. Jahrhunderts,
Rudder — Rücker, 129
Budder, Isidore, Bildhauer, geb. 1855, thätig in Belgien. Das Museum zu
Antwerpen besitzt von ihm die Marmorgruppe „Das Nest".
Bndder, Louis Henry de, Maler und Lithograph, geb. 17. Oct. 1807 in Paris,
f 1886 (?), Schüler von Gros und Charlet und der Ecole des beaux-arts. Er
malte Bildnisse, Historien und Genrebilder, z. B. Nicolas Flamel Alchemist des
XV. Jahrhunderts (Mus. Luxembourg), Ecce Homo (1865 Mus. Saint fitienne), Bild-
niss des Historikers E. Pasquier (Mus. Versailles). R. hat viele decorative Decken-
und Wandgemälde für Amerika geschaffen, ferner 40 Blätter für Soltykows „Voyage
dans l'Inde" und 308 Blätter zu Cuviers „Anatomie comparde" lithographirt. Med.
8. Kl. 1840, 2. Kl. 1848, Kr. d. Ehrenl. 1863.
Bude, FranQOis, Bildhauer, geb. 4. Jan. 1784 in Dijon (De'p. Cote-d'Or), f
3. Nov. 1855 in Paris, Schüler von Devosge und Cartellier. 1812 erhielt er den
1. gr. Rompreis auf Grund seines „Arist beklagt den Verlust seiner Bienen". Bis zu
seinem 16. Jahre arbeitete er in der Werkstatt seines Vaters, der Pfannenschmied
war. 1804 führte er die Büste Monniers im Auftrag Fremiets aus, der ihn sehr
protegirte und ihn andern einflussreichen Künstlern empfahl. Von ihm La Peyrouse
(1831 Marmorbüste, Marine Mus.), David (desgl., Mus. Louvre), Neapolitanischer
Fischer (1855 Marmor, ebenda), Merkur seine Flügelschuhe befestigend (1855 Bronze,
ebenda), Jeanne d'Arc (Marmorstatue 1852, Mus. ebenda). Der Gekreuzigte (Marmor-
bQste, ebenda), .Louis d'Armagnac u. A. (Mus. Versailles), Hebe mit dem Adler
Jupiters (Mus. Dijon), Frangois Devosge (Marmorbüste, ebenda); A. in den Mus. Rouen,
in der Kirche Saint Gervais, der Madeleine, ferner Grabdenkmäler, etc. Gr. Ehrenmed.
1865, Kr. d. Ehrenleg. 1833. Seine Biographie etc. von M. Legrand (Paris 1856),
C. PoiBot (1857).
Bude, Sophie, geb. Frdmiet, Malerin, geb. 20. Juni 1797 in Dijon (De'p. Cote
d'Or), t 4. Dec. 1867 in Paris, Schülerin von Devosge und L. David, Gattin des
Frangois R. Sie hielt sich eine Zeit lang in Belgien auf. Von ihr Der Schlaf der
Jungfrau (1831 Mus. Dijon), Die Herzogin von Bourgogne an den Thoren von Brügge
(ebenda, 1841), Glaube, Liebe, Hoffnung (1857 Kapelle zu Mont-Saint-Michel), Bild-
nisse, etc. Sie hat auch mehrere Bilder von L. David copirt, die er dann signirte.
Med. 2. Kl 1823.
Bndolf, Samuel, Maler, geb: 1639, f 1713. Er war in Erlangen und Nürnberg
thätig und malte Bildnisse.
Budolfl, Claudio, s. Bidolfl.
Bndolph, Friedrich Gotthelf Ferdinand, Lithograph, geb. 16. Juli 1815
in Meissen, war dort ansässig. Er war Schüler von Julius Steinmetz und hat
u. A. nach A. L. Richter lithographirt.
Budolph van Antwerpen, Maler des 16. Jahrhunderts. 1553 malte er einen
Altar für die Viktorskirche in Xanten.
Budolphi, Johann Georg, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Brakel (West-
phalen), f 30. April 1693 das. Er war für den Fürstbischof Fürstenberg thätig,
malte Altäre für Kirchen zu Paderborn, Allegorien, etc.
Budow, Gustav Ludwig, Maler, geb. 29. Mai 1850 in Merseburg, Schüler von
J. Hübner an der Dresdner Akademie. Er malte Bildnisse und geschichtliche
Genrescenen. Sein Selbstbildniss besitzt die Gal. zu Dresden. Gold. Med. 1878.
Bue, 8. auch Straeten.
Bue, Abraham de la, Maler des 17. Jahrhunderts, f 30. Mai 1647 in Frank-
furt a. M., wo er thätig war. Er war durch Studium oer Werke von Rubens ge-
bildet. In Frankfurt findet man Die Grossmuth Scipios, 1632, von ihm.
Bue, Lizinska A. Z. de, s. Mirbel.
Bue, Louis F61ix de la, Bildhauer, geb. 1720 (?) in Paris, f 1765 das., Bruder
des Philibert ß. de la R. Er hat sechs Bacchanale radiert. Von ihm besitzt das
Museum zu Besannen drei Zeichnungen und Ziervasen.
Bue, Philibert Benoit de la, Maler und Radierer, geb. 1718 in Paris, f 1763,
Schüler von Parrocel, in dessen Weise er Schlachtenstücke mit dem Pinsel und
der Nadel schuf. Von ihm ferner Landschaften, Genrebilder und Bildnisse. Das
Mus. zu Orleans besitzt sechs Feder- und Tuschzeichnungen von ihm.
Bttcker, Carl, Holzschneider, geb. 10. April 1846 in Wien. Er arbeitete mit
A. Günther zusammen. Von ihnen Schule von Athen, gez. von J. Schönbrunner
nach R. Santi, Disputa (ebenso), Die tiburtinische Sibylle (nach L. Crauach), etc.
Büdisnhii, Jakob Lorenz, Maler, geb, 13, Oct. 1835 in Sennwald (St. Gallen),
lernte in der Bleuler'schen Kunstanstalt in Schloss Laufen, in der er mehrere Jahre
Allgemeines Künstler-Lexicon. 5. Aufl. 4. Band. 9
ISO ilüdisühli — Rngendas.
thätig blieb, dann beim Kupferstecher Hofmeister in Düsseldorf, endlich von
M. Lieb (Munkacsy) beeinflusst. Er schuf eine Zeit lang als Kupferstecher in
Deutschlaud, von 1861 auf acht Jahre in Lenzburg, von da ab bis 1870/71 in Basel.
Infolge des deutsch-französischen Krieges hatte er mit von ihm verlegten Werken
Verluste, und legte sich fortan ganz auf die Malerei. R. malte romantische Parks,
Waldlandschaften, etc. Von ihm Waldeinsamkeit, Verlassen, Alpenglühen, Die
Quelle, etc. Zwei seiner Gemälde besitzt das Mus. zu Basel, zwei weitere das. zu
Bern ; A. in St. Gallen und Mainz. Med, 3. KI. Melbourne, 1. Kl. Paris, gr. gold.
Med. Florenz 1883, etc.
ßüdisühli, Trangott Hermann, Maler, geb. 10. Juni 1864 in Lenzburg (Canton
Aargau), Schüler seines Vaters in Basel und von der Karlsruher Kunstschule. Er
liess sich in Stuttgart nieder und malte Bildnisse, Genrebilder und Landschaften,
z. B. Das verlassene Schloss, Abondonata, Iphigenie, etc.
KiihlinfiT, Wilhelm, Maler, geb. 1823 (?), f 25. Jan. 1886. Er lebte in Berlin und
malte Landschaften.
Ruel, Gabriel de, Maler des 17. Jahrhunderts, f 24. Dec. 1641. Er war meist
in Granada thätig und wurde 1631 amtlicher Maler der Kathedrale von Toledo.
Ruel, Jan Baptist de, Maler, geb. 1634 (n. A. 1606) in Antwerpen, f 1680
(1685?, 1715 ?3, Schüler von Jan Thomas van Yperen in Mainz, wohin er als
churfürstl. Sänger gelangt war. Er war später in Würzburg thätig, wo er Historien
und Bildnisse malte. Die Schleissheimer Gal. besitzt von ihm das Bildniss Dernbachs
Bischofs von Würzburg, das Mus. zu Gotha eine Madonna (1678).
Rueland, F. (Wolfgang?), Muthmasslicher Name eines Monogrammisten RF,
der um 1490 thätig war und von dem die Wiener Mus. vier Passionsdarstellungen
besitzen. Andere in der Marienkirche zu Gross-Gmain bei Reichenliall und im Stift
Klosterneuburg bei Wien.
Rneland, Marina geb. Dorfmeister, Kunststickerin, geb. 1733 in Wien, f
nach 1778. Sie war Lehrerin der Gemahlin Franz IL; viele ihrer Arbeiten kamen
nach Russland. Sie schuf besonders historische Darstellungen auf Teppiche,
Tapeten, etc.
Ruelle, Claude de la, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig als lothringischer
Hofmaler um 1611 in Nancy. Er entwarf Staatsactionen, Leichenbegängnisse, etc.,
die nach seiner Zeichnung von Fr. Brentel radiert wurden.
Rnemann^ Wilhelm Ton, Bildhauer, geb. 11. Nov. 1850 in Hannover, Schüler
der Münchentr Akademie und von Wagmüller, dessen Liebigdenkmal er vollendete.
1887 wurde er Professor an der Münchener Akademie. Von ihm Brunnen (Lindau),
desgl. (Landau), Gruppe der Siegesgöttin (Bayrisches Denkmal, Wörth), Rückert-
deukmal (Schweinfurt), Ohm (Statue, München), Wilhelm I. Denkmal (Stuttgart),
desgl. (Heilbronn), Venus (Statuette), Bildnissbüsten, Grabdenkmäler, etc. Gold. Med!
München 1892.
Rnempler, Johann Wilhelm, Maler, geb. 28. Juni 1824 in Frankfurt a. M.,
Schüler des Städel'schen Instituts^ das. Er bereiste Süddeutschland (München, Wien)
und kam auch nach Amerika. Er malte Landschaften, Thiere und Bilduisse, und
war in Frankfurt a. M- thätig.
Rnet, Claude de, s. Dernet, Claude.
Ruet, Louis, Radierer, geb. 1861 in Paris, Schüler vonLerat und Muzelle.
Er radierte nach Beutet de Monvel, Flandrin, Lawrence, Meissonier, etc., auch eine
Thür nach Luca della Robbia, und Illustrationen zu Mauon Lescault, Hernani, u. A. m.
Ruetger, Christian, Bildhauer, geb. 12. Jan. 1821 in Köln a. Rh., f 8. Oct.
1846 in Bensberg bei Köln, Schüler von Schwan thaler in München.
Ruf, Heinrich, Bildhauer, geb. 1825, f im Juni 1883 durch Selbstmord. Von
ihm Kinderengel mit Blumenkorb, Statuette Halms, desgl. K. v. Binzers, Der Minne-
sänger, Die Reliefs Nacht und Morgen, etc.
Rufer, Jacob, Bildschnitzer des 16. Jahrhunderts. 1522—24 fertigte er mit
Heinrich Seewagen das schöne Chorgestühl im Münster zu Bern.
Ruflr, Margaret, Malerin, geb. 1847 in Philadelphia, studirte das. und in Paris.
Sie liess sich in ihrer Vaterstadt nieder.
Rugar, Jenny S., Malerin, geb. 1867 in Galesburg (111. U. S. A.), Schülerin
von F. W, Freer und den Kunstschulen von Chicago und New- York. Thätig in
ihrer Vaterstadt. Sie malte Blumen.
Rngendas, Georg Philipp, Maler, geb. 27..Nov. 1666 in Augsburg, f 19. Mai 1742
das., Schüler von J. Fischer, durch Studium der Werke J. Courtois', Lembkes
Rugendas — Ruhierre. 131
und Tcmpestas weitergebildet. Er wurde einer der augesehensten Schlachtenmaler.
Nachdem er eine Studienreise nach Venedig und Rom gemacht hatte, kehrte er 1695
in die Vaterstadt zurück, wo ihm die Belagerung Gelegenheit gab, Vorwürfe zu
• sehen, die er mit eigener Lebensgefahr künstlerisch festhielt. Er wurde Direktor
der Augsburger Akademie. Dieselben Vorwürfe, die er malte, daneben auch Jagd-
und Thierstücke, hat R. auch geschabt und radiert. Er schuf über 40 Schabkunst-
blätter und über 30 Radierungen, darunter die FolRe „Capricci". Von ihm Aui dem
Schlachtfeld (Gal. Dresden), Acht Schlachtenbilder (Hampton Court Gal.), neun desgl.
(Mus. Braunschweig); Andere in den Gal. zu Augsburg, Bamberg, Basel, Bern,
Christiania, Copenhagen (Moltke-Sammlung), Donaueschingen, Königsberg, Schleiss-
heim, Schwerin, Stockholm, Stuttgart, Wien (Schönbrunn und Liechtenstein), etc.
Kngendas, Georg Philipp d. J., Kupferstecher, geb. 1701, f 1774, Sohn und
wahrscheinlich Schüler des Georg P. R. ti. Ae, Er schabte u. A. Die Kreuzigung
(nach Herz), Halt bei der Schenke, u. v. A. (nach Georg P. R. d. Ae.), etc.
Rugendas^ Jeremias Gottlob, Kupferstecher, geb. 1710, t 1774, Sohn und
wahrscheinlich Schüler des Georg P. R. d. Ae. Von ihm ungefähr 40 Blatt, nach
Eichler, Preissler, Reni, Ribera, Trevisani, etc.
Rngendas, (Johann) Christian, Kupferstecher, geb. 1708, f 1781 in Augsburg,
Schüler seines Vaters Georg P. R. d. Ae. und von B. Probst. Er schabte nach
dessen Erfindung etwa 60 Blatt, und hat ungefähr 30 Originalradierungen, auch
Clairobscurs gefertigt.
Bngendas, Johann Lorenz, Maler, geh, 1775 in Augsburg, f l^- I^^c. 1826,
Urenkel des Georg P. R. d. Ae. Er war Prof. in Augsburg und Direktor der
Zeichenschule das. Von ihm Tuschzeichnungen der Schlachten von Marengo, Austerlitz,
Zürich, etc. Er hat auch einige Bildnisse, ein Dutzend Schlachten, Jagdstücke, etc.
auf das Kupfer gebracht.
Bugendas, Johann Moritz, Maler und Lithograph, geb. 29. März 1802 in
Augsburg, t 29. Mai 1858 in Weilheim a. T. (Württemberg), Schüler von A. Adam
und Quaglio an der Münchener Akademie, Sohn des Job. Lorenz R. 1821 unter-
nahm er eine längere Reise nach Brasilien, besuchte dann Italien, und reiste 1831 — 47
durch ganz Mittel- und Südamerika. Seine Sammlung von 3353 ethnographischen,
landschaftlichen etc. Skizzen gelangten gegen eine Leibrente in das Münchener
Kupferstich-Kabinet. ,1825 hatte er schon ein Werk mit 100 eigenhändigen Ab-
bildungen über seine erste Brasiüen-Reise erscheinen lassen. R.'s sehr grosser Stein-
druck „Brasilianischer Urwald" verdient Erwähnung. Sein unvollendetes Oelbild,
Oolumbus entdeckt Amerika, gelangte in die Münchener Neue Pinakothek.
Bvggeri, Ferdinaudo, Maler, geb. 1881 in Neapel, Schüler von D. Galdara
an der Akademie das. Er lebte zwei Jahre lang in Paris und malte geschichtliche
Genrebilder, Bildnisse etc., z. B. Columbus am spanischen Hof, Pergoleses letzte
Stunde, Tartinis Traum, Mittag auf dem Lande, etc. Gold. Med., Ital. Kronen-Orden.
Bnggeri, (Rnggieri), Guido, Maler und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts,
thätig um 1550 in Bologna, Schüler des F. Raibolini. Mit Primaticcio ging er nach
FoDtainebleau, um dort zu malen. Er hat nach Primaticcio (Alexander, Vulkan und
Cyclopen, etc.) und nach eigener Zeichnung (Ornamente, Einzelfig.uren, etc.) gestochen,
doch steht sein Werk noch nicht fest.
Bnggieri, GioTaunI Battista, gen. del Gessi, Maler, geb. 1606 in Bologna,
t 1640 in Rom. Schüler vonZampieri und von F. Gessi. Er unterstützte letzteren
bei Werken in Bologna und Neapel. In Rom hat er auch für den Marchese
Giustiniani gemalt. Die S. Barbaziauokirche seiner Vaterstadt erhielt 3 Altar-
gemälde von ihm. — Sein Bruder Ercole B. ahmte F. Gessi trefflich nach. Von
ihm Tod des Hl. Joseph (S. Cristina di Pietralata, Bologna), Madonna mit Hl.
(Servikirche das.), etc. — Ein Ferdinando B., Baumeister des 18. Jahrhunderts,
baute 1786 das vorzügliche Innere von S. Felicitä zu Florenz und stach mehrere
architektonische Platten.
Buggieri, Girolamo, Maler, geb. 1662 in Vicenza, t 1717. Er malte Land-
schaften, sowie Schlachtenstücke und war in Verona thätig.
Buhierre, Edme Jean, Kupferstecher, geb. 29. Dec. 1789 in Paris, f nach 1886,
Schüler von Boutrois, Malbeste und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Ariost
und die Räuber (1827), Dais (1881), Heinrich IV. bei Michau (nach Menjaud); Andere
nach V. Adam, Destouches, Robert Fleury, Girodet, Monvoisin, etc.
Bnhierre, Francois Theodore, Kupferstecher, geb. 31. Oct. 1808 in Paris, t
1883, Schüler seines Oheims Ed me J. R. und von König. Er war zwischen 1855 — 81
132 Ruhl — Ruisdael.
als Kupferstecher in Paris thätig und hat besonders zahllose Heiligenbildchen ge-
stochen.
Itnlil, Johann Christian, Bildhauer und Illustrator, geb. 15. Dec. 1764 in
Kassel, f 29. Sept. 1849 (1842?) das., Schüler von Nahl an der dortigen Akademie,
von Pajou in Paris, endlich in Rom weitergebildet. Werke von ihm besitzt das
Kasseler Museum. Er schuf auch ein Hesseudenkmal vor dem Friedberger Thore zu
Frankfurt a. M. 1829 wurde er in Göttingen Ehrendoktor. Von seinen Illustrationen
nennen wir die zu Ossian (Radierungen 1805 — 7), Bürgers Lenore (1827) und Apuleius'
Amor und Psyche.
Buhl, Jnlius Engen, Baumeister, geb. 13. Oct. 1796 in Kassel, f 27. Nov. 1871
das., Schüler von Jussow, Sohn des Johann C. R. Er wurde Hofbaumeister, Hof-
baudirektor und entwarf das Kasseler Ständehaus. R. gab auch baugeschichtliche
Pracht werke heraus.
Buhl, Ludwig' Sigismund, Maler und Kupferstecher, geb. 10. Dec. 1794 in
Kassel, f 8. März 1887 das., Schüler der dortigen Akademie und seines Vaters Johann
C. R., auch in Dresden, München und Rom gebildet. 1832 wurde er Direktor der
Kasseler Galerie. Acht Jahre später machte er eine zweite Italienische Reise. Er
schuf Historien und geschichtliche Genrebilder, z. B. Jakob II. am Hof zu Versailles,
Rubens bei Karl I., Fortuna, etc. Auch eine Reihe von Radierungen und Illustra-
tionen zu Shakspere. Zuletzt widmete er sich der Schriftstellerei unter dem Pseudonym
Cardenio.
Bnidimau, s. Rcuttimann.
Buiuart de Brimont, Jules, Maler, geb. 1838 in Cobleuz, f 26. Mai 1898 in
Rilly la Montaigne bei Reims, Schüler der Düsseldorfer Akademie unter Achenbach.
1870 kam er nach ausgedehnten Reisen nach Frankreich und gewann mit „Paris
in der Zukunft" den ersten Preis einer Figaro-Concurrenz. Er Hess sich in Rilly
nieder, malte Bildnisse, Historien und Genrebilder.
Rniues, Bohert de, s. Bobert, Hubert.
Buisch, s. Buysch.
Buisdael, (Buijsdael), Izack van, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. inNaarden,
begr. 4. Oct. 1677 in Haarlem, Bruder des Salomon R. 1642 war er einer der
Direktoren der Haarlemer Gilde. Er malte Landschaften in der Weise seines Bruders
und Goyens. Werke von ihm in den Gal. zu Aachen, Berlin, Bordeaux, Braua-
schweig, Dessau, Frankfurt a. M., Kopenhagen, Leipzig, München, Wien (Akademie), etc.
Ruisdnel, (Buijsö el), Jacob Izacksz van, Maler und Radierer, geb. 1628
(1629?) in Haarlem, begr. 14. März 1682 das., wahrscheinlich Schüler seines Oheims
Salomon van R. und des G. Vroom, Sohn des Izack van R. 1648 wurde er
Mitglied der Haarlemer Gilde, 1659 Bürger von Amsterdam, wo er 1657—1681 sich
aufhielt. Er war Mennonit und von seinen Zeitgenossen so wenig geschätzt, dass
er ganz verarmte. Die Nachwelt hat ihn dafür wohl etwas über Gebühr gepriesen
und ihn schlechtweg den grössten holländischen Landschaftsmaler genannt, was
keineswegs zutrifft. Berghem, Lingelbach und viele Andere malten Figuren in seine
Bilder. Ein grosser Theil seiner Gemälde zeigt uns die Umgegend von Haarlem
und Bentheim. Aehnlich wie Claude Gelee ist er origineller und vielleicht bedeutender
in seinen Radierungen (leider nur 10 Blatt) als in seinen Oelgemälden, Zwei
seiner bekanntesten Gemälde sind Der Wasserfall (Mus. Amsterdam) und der sog.
Judenkirchhof (Gal. Dresden). Andere in diesen Gal. und in denen zu Antwerpen,
Bergamo, Berlin, Braunschweig, Brüssel, Cassel, Copenhagen, Darmstadt, Dublin,
Dulwich, Edinburgh, Florenz (Uffizi u. Pitti), Frankfurt a. M., Glasgow, Gotha,
Haag, Hamburg, London, Madrid, München, Nürnberg, Oldenburg, Paris, Rotterdam,
St. Petersburg, Schieissheim, Schwerin, Stuttgart, Turin, Weimar, Wien (auch Gal.
Schönbrunn, Liechtenstein, Harrach und Czernin), etc., besonders aber in englischem
Privatbesitz.
Buisdael, (Buijsdael), Jacob Salomonz van, Maler, geb. vor 1640, begr.
den 16. Nov. 1681 in Haarlem, Sohn und Schüler des Salomon van R. 1664
wurde er Meister der Gilde in Haarlem; 1666 siedelte er nach Amsterdam über.
Er malte Landschaften in der Art seines Vaters, von denen sich Proben in den
Mus. zu Berlin (zweifelhaft), Bordeaux, Cassel, München und Rotterdam befinden.
Buiädael, (Buijsdael), Salomon van, Maler, geb. nach 1600 in Haarlem (?),
begr. 1. Nov. 1670 das., vielleicht Schüler von E. v. d, Velde und Goyen. 1623
wurde er Mitglied, 1648 Dekan der Gilde und war in Haarlem als Landschafts-
maler thätig, besuchte jedoch anscheinend auch Dordtrecht, Leiden, etc. Werke
Ruiz — Rumpel. ^^^
von ihm in den Gal. und Mus. zu Amsterdam, Antwerpen, Aschaflfen'burg, Bamberg,
Basel, Berlin, Brüssel, Cassel, Copenhagen, Dresden, Dublin, Frankfurt a, M., G-lasgow,
Mailand, München, New-York. Oldenburg, Rotterdam, Stockholm, Weimar, Wien
(Czernin), Wörlitz, 6tc.
Bniz^ Juan Salradere) Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Sevilla, wo er
1671 Mitglied der Akademie war. — Ein Juan R. war Silberschmied und Schüler
von J. de Arfe und fertigte um 1513 die Gustodia für die Kirchen z\i Jaen, Baeza
und das Paulskloster zu Sevilla an.
Ruiz de la Iglesia^ Francisco Ignacio, spanischer Maler, geb. 1648, t 1704,
Schüler von F. Camilo und J. Garen o. Er wurde 1689 Hofmaler PhilippT V.
und 1702 der der. Königin. Sein Hauptwerk ist Das Leben des heil. Johannes' in
der Barfüsser-Kirche zu Madrid; in der Kirche S. Felipe Neri ein S. Joseph, in
5. Tomas Die Himmelfahit und Krönung Maria von ihm. Dann malte er auch
TheateilJekorationen und Dekorationen für Festlichkeiten, z. B. am Stadthaus beim
Einzug* der Maria Anna von -Neuburg; endlich auch Bildnisse.
Bniz . Gixon, Jqan Carlos, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1677 in
Sevilla, wahrscheinlich Schüler von F. Herrerad. J. Eine Unbefleckte Empfängniss
von ihm in der Kathedrale von. Sevilla.
Buiz Gonzalez, Pedro, Maler, geb. 1633 in Madrid, f 1709 das., Schüler von
J. A. Escalante und J. Gareno. Er malte Historien, von denen viele (z. B.
die für S. Millan) zu Grunde gegangen sind.
Rniz Sariono, Jnan, Maler, geb. 1701 in Higuerä de Aracena, f 1763 in
Sevilla, .Schüler von A. M. de Tobar. Er malte Historien in Sevilla.
Rnl, Henri, Maler nnd Radierer, geb. 1862 in Antwerpen, thätig das. Von
seinen Blättern nennen wir „Soir", „Hiver", „En Hollande", etc.
Rnllmann, LndTvig, Maler, geb. 1765 in Bremen, f 1822 in Paris, Schüler
der Dresdener Akademie, auch in Paris gebildet. Von ihm besitzt die Kunsthalle
in Bremen eine Auferstehung. Ein R., wohl dieser, lithographirte in Paris viele
Bildnisse, Blätter zu dem „Proces Fualdes" und hat auch gezeichnet sowie radiert.
Rnmbler, Heinrich, Radierer, geb. 1831 in Frankfurt a. M., f 1875. Wir
nennen von ihm die zwei Originalradierungen Inneres eines Hofes und Dorfstrasse.
Rnnimel, Alfons, Freiherr von, Maler, geb. 9. Nov. 1840 in Landshut, Schüler
von Heinr. Kaulbach. Er Hess sich in München nieder, wo er Kammerherr und
Major a. D. wurde. Er malte Genrebilder und Bildnisse.
Rnmmel, Peter, Bildhauer, geh. 12. Juli 1850 in Regensburg, Schüler der
Münchener Akademie, dann von Zumbusch in Wien; auch auf Reisen in Italien
gebildet. Er Hess sich in der Nähe von Wien nieder. Von ihm Grabdenkmale in-
München und Wien, Statuen für Troppau, etc,
Rummelspncher, Josef, Maler, geb. 23. Nov. 1852 in Berlin, Schüler der
Akademien zu Berlin und Weimar, hat auch in Düsseldorf studirt. Er Hess sich in
seiner Vaterstadt nieder und malte Landschaften, z. B. Märkische Mühle, Corte auf
Corsica, Am Sognefjord, An der Grawandalm, etc.
Rnmilly, Victorine Ang^liqn« Am^lie, geb. Geneve, Malerin, geb. 1799 in
Grenoble (D6p. Isere), f 1849 in Paris, Schülerin von Regnault. Von ihr Die
flüchtige Königin Bruuehaut '^Mus. Grenoble), Historische Scene (ebenda), Bildniss
Mdme.. von Graffigny und ein Anderes (Mus. Versailles); auch Genrebilder und Historien.
Rnmohr, Karl Friedrich Lndvrig Felix von, Zeichner und R. dierer, geb.
6. Jan. 1785 in Reinhardtsgrimma (Sachsen), f 25. Juli 1843 in Dresden. R. wurde
als Kunsthistoriker durch, seine „Italienische Forschungen", etc. bekannt und übte
die Kunst nur als Dilettant. Er lebte in Dresden, Heidelberg, Kopenhagen, Rein-
liardtsgrimma und Italien. Die Gal. Raczynski in Berlin besitzt eine Federzeichnung
von ihm R. hat auch ein paar Blatt radiert, darunter eine Landschaft nach Ruis-
dael. Mitgl. der Berl. Akademie. S. Leben von H. W. Schulz (Leipzig 1844).
Bump, Cliristian Gottfred, Maler, 'geb. 8. Dec. 1816 in Hilleröd, f 25. Mai
1880 in Frederiksborg, Schüler von Lund an der Kopenhagener Akademie, auf
Reisen durch Norwegen, Deutschland und Italien weitergebildet. Er malte erst
Historien und Bildnisse, dann aber besonders Landschaften, z. B. Frühling im Park
zu Frederiksborg u. A. (Gal. Kopenhagen), Das Näröthal (Gal. Aärhus), Vier Jahres-
zeiten (Gal. Moltke), etc. 1866 Mitgl.; 1874 Prof. der Kopenhagener Akademie.
Rnmpel, Friedrich Carl, Maler, geb. 21. Juni 1867 in Potsdam, Schüler von
F. Heys er, M. Koch und Prof. Thedy. Er malte viele decorative Arbeiten in
Leipzig, Erfurt,. Aschersleben, Halle, etc. und besonders im neuhergestellten Achter-
134 Rumpf — Rnngaldier.
manns-Thurtn zu Goslar, in welchem Ort er sich niederliess. Von ihm ferner
Genrebilder, Bildnisse, etc., auch Illustrationen.
Rumpf, Anton Karl, Bildhauer, geb. 24. März 1888 in Frankfurt a. M., Sohn
und Schüler des Baumeisters Friedrich R., dann Schüler von Zwerger am
Städel'schen Institut in Frankfurt a. M., von Burg schmiet-Lenz (1859—60), von
Widemann an der Münchener Akademie (1860 — 3) und Schilling in Dresden
(1863—66). Er besuchte 1866—68 Italien, 1869—70 wieder Dresden und liess sich
dann in seiner Vaterstadt nieder. Von ibm das uördl. Giebelfeld am Opernhaus zu
Frankfurt a. M., Moses (Domthurm das.), Aaron (ebenda), Esther, Nehemias, Jud.
Maccabaeus (ebenda), Handel und Industrie (Börse, das.), Ph. Reis -Denkmal (Geln-
hausen), Gruppe der Vergnügungsreisenden (Frankfurter Hauptbahnbof}, Goethe-
büste, etc. (Goethehaus, Frankfurt a. M.), Bildnissbüsten, Grabdenkmäler, etc.
Rnmpf, Emil, Maler, geb. 28. (24.?) Febr. 1859 in Frankfurt a. M., Schüler
seines Vaters Peter Ph. R., der Düsseldorfer Akademie und der Karlsruher Kunst-
schule. Er war in seinem Geburtsort, in Karlsruhe und in Cronberg tbätig. Er
. malte militärische Genrebilder, illustrirte Hackländers Soldatengeschicbten, etc.
Rumpf, Fritz, Maler, geb. 16. Febr. 1856 in Frankfurt a. M., Schüler des
Städel'schen Instituts das. und der Akademie zu Kassel. Er liess sich in Potsdam
nieder und malte Bildnisse, Ansichten, Genrebilder, etc., z. B. Oedipus in Rococo,
Die breite Brücke zu Potsdam, etc.
Rnmpf, Peter Philipp, Maler und Radierer, geb. 19. Dec. 1821 in Frank-
furt a M., t 16. Jan. 1896 das., Schüler von Rüstige und Jac. Becker, thätig
als Zeichenlehrer zu Frankfurt a. M., dann in Cronberg, nachdem er Dresden, München,
Paris und Norditalien besucht hatte. Er malte Genrebilder, von denen die frühesten
Courbets Einfluss verrathen, z. B. Mädchen mit Handarbeit, Rendezvous, etc., auch
Aquarelle und die Radierungen Mühle, Näherin und Mutter ihr Kind stillend.
Rumpier, Franz, Maler, geb. 4. Dec. 1848 in Tachau (Böhmen), Schüler von
Engerth an der Wiener Akademie, thätig in Wien, wo er 1887 Akademieprofessor
wurde. Er malte Genrebilder in der Art des Knaus. Von ihm Abendandacht,
Gute Freunde, Ansichten aus Venedig und Wien; auch Bildnisse. Med. 1882, 3. Kl.
Antwerpen 1885.
Rnncinian, Alexander, Maler, geb. 1736 in Edinburgh, f 21. Oct. 1785 das.,
Schüler der Foulis Academy in Glasgow, meist aber Autodidakt. 1766—71 machte
er Studien in Rom. 1771—72 war er in London thätig, liess sich dann in Edinburgh
nieder, wo er die Akademie leitete. Für Sir James Clerks Schloss Pennycuick malte
er 11 Illustrationen zu Ossian. Von ihm ferner ein Altarbild für die Kapelle in
Cowgate, Scenen aus Dichtungen, etc.; auch einige Radierungen, z. B. Sigismunda
trauert um Tancred und Ansicht des Netherbow Port zu Edinburgh.
Rnnciman, John, Maler, geb. 1744 in Edinburgh, f 1768 in Neapel, Bruder
des Alexander R., den er um 1766 nach Rom begleitete. Von ihm besitzt die Nat.-
Gal. zu Edinburgh Christus in Bmaus, König Lear im Sturm und ein Selbstbildniss.
Rundalzow, Michael, Holzschneider, geb. 1871 in St. Petersburg, Schüler von
Basil Matthee. Er erhielt Anstellung in der Petersburger Staatsdruckerei. Von
ihm Studienkopf (nach Bobrow), etc.
Rnndt, Karl Lndwig', Maler, geb. um 1800 (?) in Königsberg, f nach 1880,
studirte in Königsberg und Berlin, bereiste 1828 — 40 Italien, später nochmals Italien
sowie England (wo er malerische Ansichten der Univers. Oxford aufnahm) und wurde
Prof. und Hofmaler in Berlin. Er malte Landschaften, besonders aber Architekturen, von
denen mehrere in das Schloss zu Berlin gelangten. Andere im Mus. Königsberg, u. s. w.
Rnneberg, Walther, Bildhauer, geb. 29. Dec. 1838 in Borgo (Finnland), Schüler
von Bissen und der St. Petersburger Akademie. Er liess sich in Helsingfors
nieder. Von ihm Psyche und der Adler Jupiters, Apollo und Marsyas, Schlafender
Amor, etc. Mitgl. der St. Petersburger Akademie.
Rnngaldier, Ignaz, Maler und Kupferstecher, geb. 9. Juli 1799 in Graz,
t 20. Nov. 1876 das., Schüler von Kauperz an der Landeszeichenschule und von
der Wiener Akademie. Er war mit Erfolg als reproducirender Kupferstecher thätig,
bis der Steindruck seine Technik verdrängte. Hierauf warf er sich auf das Bildniss-
malen, besonders in Miniatur uud hatte dabei soviel Glück, dass er sich um 1845
schon nach Graz zur Ruhe setzen konnte. Namentlich die Wiener Hofkreise sassen
ihm. Er war auch als Lehrer beschäftigt. Von seinen Stichen in Schabkunst heben
wir hervor Jupiter und Thetis (nach Füger), Selbstbildniss (nach dems.), S. Sebastian
(nach Reni), Ossian (nach P. Kraft), etc.
Eunge — Ruppert. 135
Snnge, Julias, Maler, geb. 28. Juni 1843 in Roebel (Mecklenburg), Schüler
der MOnchener und Karlsruher Akademien und von Prof. Gude. Er liess sich in
München nieder und hat Skandinavien, den Orient und Italien bereist. Von ihm
Häringsfischer (Mus. Altenburg), Küste bei Jäderen (Prag, Rudolphinum), Fischfang
auf Ska.gen, Der Hafen zu Hamburg, Hafendamm in Frederikshafen, etc.
Runge, Otto Sigtnnnd, Bildhauer, geb. 30. April 1806 in Hainburg, f 16. März
1839, Schüler von Tieck in Berlin und von Thorwaldsen, hat auch in München
studirt. ICr war erst in Hamburg, dann in St. Petersburg thätig, wo er 7 grosse
Basreliefs für das Winterpalais schuf. R. hat auch lithographirt.
Runge, Philipp Otto, Maler, geb. 23. Juli 1777 in Wolgast, f 2. Dec. 1810
in Hamburg, Schüler von H. J. Herterich, G. Hardorff, der Kopenhagener
(1799—1800) und Dresdener Ü801— 4) Akademien. R. war eine der eigenthüm-
lichsten Erscheinungen des Jahrhunderts, in seinen künstlerischen Anschauungen
der Zeit meist weit voraus und verkündete, wenn auch nicht stets ganz klar, ein
Bekenntniss, das 'sich gegen die damalige Kunst der Akademien, Epigonen und
Wortmaler auf unmittelbares Naturstudium und naives stark-persönliches Empfinden
beruft. Er ist eine Art Vorläufer des Plein-air, der neueren dekorativen Kunst und
der modernen Landschaft geworden. Doch ist das meist alles bei der Theorie
geblieben und merken wir den Unterschied zwischen ihm und den Zeitgenossen mehr
aus seinen Aufzeichnungen als aus den wenigen Gemälden, die sein früher Tod ihn
Echafifen Hess Am besten sind noch die Bildniese ausgefallen. Seine sogen. 4 Tages-
' Zeiten, so wie sie uns aus den Umrissstichen bekannt, sind kaum geniessbarer als
andere gleichzeitige Malereien. Zur monumentalen Ausführung in Oel kam es nicht
Eine kleine Sammlung seiner Gemälde etc. befindet sich in der Hamburger Kunst-
halle. R.'s hinterlassene Schriften gab sein Bruder 1840, Hamburg, in 2 Bdn. heraus.
R. schrieb auch ein farbentheoretisches Werk „Farbenkugel" (Hamburg 1810).
Runk, Ferdinand, Maler, geb. 14. Oct. 17ö4 in Freiburg i. Br., f 4. Dec. 1884
in Wien, Schüler der dortigen Akademie. Er liess sich in Wien nieder und malte
Alpenlandscbafien, von denen die dortigen Museen eine besitzen. Von ihm ein
Cyclus Die Natur (8 Bilder vom Eisgipfel zur Seeküste), 24 Tiroler Ansichten (von
Piriuger aquatintirt), etc., auch einige Radierungen.
Raoppoli, Giuseppe, Maler, geb. 1600 in Neapel, f 1659 das. Er malte
Blumen undi Früchte, besonders Trauben.
Rnotte, Louis Charles, Kupferstecher, geb. 1754 in Paris, f nach 1814,
Schüler von Lemire, dann von Bartolozzi in London. Er stach in Punktir-
manier viele Gelegenheits- und politische Blätter; einigermassen besser sind aber
Genrebilder, etc. nach Challe, Huet, Lebarbier, Lethi^re Moreau d. J., Scbiavonetti,
und Bildnisse, z. B. Napoleon (nach Hervier), Louis XVni., Presid. Charriere,
Princesse Lamballe (nach Danloux), etc.
Rnpalley, Gabriel Narcisse, Maler, geb. 1745 in Bayeux, f 1779 das. Von
ihm J. D. de Cheylus, Bischof zu Bayeux (Mus. Bayeux), F. Genar du Homme (ebenda).
Rupalley, Joaehim, Maler, geb. 1718 in Bayeux (Däp. Calvados), f 1780
ebenda, Schüler von J. Restout. Von ihm die Bildnisse Paul d'Albert de Luynes
(Mus. Bayeux), P. J. C. de Rochechonart (1771 ebenda), V. Freard du Castel (ebenda),
M. A. J. Freart du Castel (1756 ebenda), S. Jakob in einer Landschaft mit Hochwild,
(Tuschzeichnung, Mus. Alengon).
Rnpert, s. Rapprecht.
Rapp, Ladislaus, Baumeister und Kupferstecher; geb. 1790 in Wien, f nach
1822,. Schüler der Wiener Akademie, auf Reisen nach Italien weitergebildet. Er
lieferte Zeichnungen und Radierungen zu Prachtwerken über den Dom zu Mai-
land (1823), etc.
Rappe, Michael, Bildhauer und Maler, geb. 24. März 1863 in SchöfÜein im
Gottschee. Nach schwerer Jugend wurde er Bildschnitzer in Gröden und zuletzt
Schüler von Prof. Klotz in Wien. Er war in Salzburg, zeitweilig auch in Deutsch-
land,' besonders in München thätig. In letzter Zeit widmete er sich der Landschafts-
malerei. Von ihm Madonna (Oesterr. Mus. f. K. und I., Wien), Hochaltar (Scliöftlein);
Andere Werke in der Stiftskirche zu Salzburg, etc.
Rappert, Otto, Freiherr von, Maler, geb. 2. Aug. 1841 in Waldshut (Baden\
Schüler von Schäffer in Wien und 0. Seitz in München. Er machte auch Studien-
reisen durch Deutschland, Oesterreich und nach Venedig. Im bürgerl. Brauhaus zu
München malte er 8 grosse Ansichten von Altmünchen. Mit Prof. Braun schuf er
die Panoraqien Weissenburg und St. Privat, mit Fleischer die von Neapel und Hoben-
136 • Rupprecbt — Rusconi^
zollern. Von ihm ferner Cortile San Gregorio in Venedig, Auer Dalt, Meissen, etc.,
auch Stillleben und Aquarelle.
Rnpprecht, Emil, Holzschneiaer, geb. 24. Nov. 1857 in Leipzig, Schüler der
dortigen Akademie und von Ö. Roth. Von ihm Louise Dürbach (nach. F. Schmidt),
Goethe (nach F. Preller), Gänsehüterin (nach Thumann), etc.
Bnpprecht, Friedrich Karl, Maler, Holzschneider, Radierer und Baumeister,
geb. 1779 in Oberzeun (bei Ansbach), f 1831 in Bamberg, Schüler von Froer in
Nürnberg, in Dresden vreitergebildet. 1802 machte er eine Studienreise durch Süd-
deutschland, die der Krieg unterbrach. R. wurde Dolmetsch des Generals Drouot,'
dessen Bildniss er malte. Später Hess er sich in Bamberg nieder, wo er den Dom
seines nach und nach angewachsenen Schmuckes beraubte und „stilvoll" in eine
„ursprüngliche" Nüchternheit zurückversetzte. Im Besitz des Domes viele Auf-
nahmen und Architekturzeichnungen von ihm. Er aquarellirte viele minutiöse Land-
schaften, schuf einige 20 gerühmte Radierungen (Veduten, Titelblätter, Landschaften
Bildnisse, etc.), einige Holzschnitte und einen Steindruck. S. Lebeti von J. Heller 1843.
Rupprecht, (Ruprecht), Otto, Maler, geb. 5. Mai 1846 in Augsburg, f 7. Mai
1893 in München, Schüler von W. Diez und der Akademie das. Von ihm Der
Protzenbauer, Rath- und Radlos, Idylle, etc.
Rupprecht von der Pfalz, Prinz, (Prince Rupert), der dritte Sohn des Pfaiz-
grafen P'riedrieh, nachmaligen Winterkönigs und seiner Gemahlin Elisabeth von
England, geb. 27. Dec. 1619 in Prag, f 29. Nov. 1682 in London, galt lange Zeit
als Erfinder der Schabkunst, dessen Geheimniss ihm jedoch von Ludwig von Siegen
verrathen wurde. Er "Ibrachte es nach England mit und hat als Liebhaber die
Kunst ausgeübt, uater deren frühesten Vertretern er einer der bedeutendsten ist.
Ungefähr eis Dutzend Blatt (sowie einige Radierungen) werden ihm zugeschrieben,
darunter Der Henker (nach Ribera, gross), dasselbe (klein .als Pnobe zu EveWna
Sculptura, das erste Druckwerk in dem die Schabkunst erwähnt wird), Sa. Magdalena
(nach ,JV(erian), Junge mit Kerze, Der Fahnenträger, Köpfe, etc.
Ruprecht, Johann Chj-istian, geb. um 1600 in Nürnberg, f 1654 iq Wien.
Um 1660 war er in Prag thätig. Ferdinand III. berief ihn nach Wien, \fO er
treffliche Copien von Dürer's Allerheiligenbild und den 10,000 Märtyrern anfertigte.
Ferner von ihm Die Erweckung des Lazarus (S. Sebald, Nürnberg), etc.
Ruprich-Rohert, Victor Marie Charles, Baumeister, geb. 18. Febr. 1820 in
Paris, t ^ ^äi 1887 in Cannes, Schüler von Con&tant Dufeux und der Ecole
des beaux-arts. 1853 wurde er Prof. d. Ornamentik an der Zeidhlen- und Baukunstschule
zu Paris, nachdem er Diöcesanbaumeister des D^p. Calvados u. Orne gewesen war.
Von ihm Zeichnungen der Kirchen St. Nicolas und St. Lucas in Caen (1847), der
östlichen Facade der Kathedrale von S6ez (1849). etc., Restauration der Trinitatis-
kirche in Caen, Kirche von Bernieres (Calvados, 1875), etc. R. hat ,mehrere
Brochuren veröffentlicht: Le premier des däcorateurs, C'est l'architecte, L'Eglise de
la Sainte-Trinite et l'Eglise Säint-Etienne de Caen (1864), Le Chateau de Faloise
1864, etc. Med. 2. Kl. 1855, Kreuz der Ehrenleg. 1861, Med. 1. Kl. 1878.
Rnsca, Francesco Carlo, geb. 1701 in Lugano, f 1769 in Mailand, Schüler
von Amiconi, weitergebildet auf Reisen durch die Schweiz, Norddeutschland und
England, Er malte Bildnisse, von denen das des Herzogs Karl I. von Braunschweig
in die dortige Galerie, das eines Berner Magistraten (1724) in das Museum zu
Bern gelangten.
Rusche, Richard, Bildhauer, geb. 17. März 1851 in Diesdorf bei Magdeburg,
Schüler der Berliner Akademie. Von ihm Schultze-Delitzsch-Denkmal (Görlitz),
Cimber beim Alpenübergang, Freia; Thierplastik und Bildnissbüsten, etc.
Ruscheweyh, Ferdinand, Kupferstecher, geb. 1785 in Neustrelitz, f 1845 das.,
studirte in Berlin und Wien, kam dann nach Rom, wo er sich Cornelius und Over-
beck anschloss. Er ahmte in schwächlicher Weise M. A. Raimondi nach und hat
besonders viel werthlose Carton- und Umrissstiche gescnaffen nach Bendemann,
Carstens, Cornelius, Metsu, Overbeck, Pforr, Pippi dei Gianuzzi, R. Santi, J. Schnorr,
Schroeder, Steinle, Thorwaldsen, Veith, Zampieri, etc.
Rnsconi, Caniillo, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in Mailand, f 1728,
Schüler von Chiari und Ferrata, vielleicht auch von C. Maratti in Rom, wo
er später Vorsteher der S. Luca-Akademie wurde. Von ihm Grabmal Gregors XIII.
(1723 Peterskirche zu Rom, eines der besten der späteren Grabmonumente dort),
Ignatius Loyola (?), Vier Apostel (S. Giovanni in Laterano), Statuen und Basreliefe
(S. Ignazio Cap. in der Gesükirche). — Ein GiOTanui Antonio B. war als Hols
Ruseruti — Rnsso. 137
schneidfir gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Italien thätig, tibersetzte den Vitruv und
schnitt die Illustrationen zu seiner Ausgabe. — Ein Giaseppe R., f 1828, war als
Bildhauer in Rom thätig. Von ihm Ignatius Loyola in der Peterskirche das.
Rnsernti, s. Rnsati.
Rnsiecki, Eannt, Maler, geb. 1801 in Litthauen, f 2. Juni 1860 in Wilna.
Er •war Schüler Von Letier und Camucini in Rom, liess sich 1831 in Wilna
nieder und malte Bildnisse.
Rnskiewicz, Maler, geb. 1819 in Warschau, f um 1880 da«. Er malte Land-
schaften und Genrebilder.
Rnss, Clementine, Malerin, geb. um 1810, f 1850, Schülerin ihres Vaters,
thätig in Wien. Sie malte Historien.
Rnss, Franz, Maler, geb. 27. März 4 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Ruhen, auch in Paris gebildet. Er malte geschichtliche Genre-
bilder, sowie Bildnisse und war in Wien, dann in Paris thätig. Von ihm Demaskirt
(Mus. St. Gallen), Das alte Burgtheater (Aquarell, Wiener Mus.), Marie Antoinette
und Maria Theresia, Am Klavier, etc. — Ein Igrnaz R., geb. 1736 in Trautenau
(Böhmen) malte Bildnisse und Thierstücke.
Rüss, KarJ, Maler, geb. 11. Aug. (10. Mai?) 1779 in Wien, f 19. Sept. 1848
das., Schüler der dortigen Akademie unter Jac. Schmutzer und Maurer; Bruder
des Finanz R. Er wurde Kammermaler und Custos' am Belvedere. E. Wächter
hat ihn beeinflusst. Von ihm Hekuba (1810 Wiener Mus.), Noahs Opfer, Pietä,
Drohender Amor, etc.; auch Bildnisse, Genrebilder, Trachten, Landschaften, sowie
ca. 40 Originalradierungen.
Rnss, Leander, Maler, geb. 25. Nov. (23. Sept.?) 1809 in Wien, f 8- März
1864 in Kaltenleutgeben bei Wien, Schüler der Wiener Akademie, Sohn des Karl R.
Von ihm Türkensturm auf die Löwenbastei 1683 (Wiener Mus., auch Zeichnungen
das.), Sancho Pansa wird geprellt, Umgebung von Cairo, Bildnisse, etc. Mitgl.
der Wiener Akademie.
Rnss, Robert, Maler, geb. 7. Juni 1847 in Wien, Schuler der dortigen Akademie
unter A. Zimmer m aun. Er malte Landschaften und Ansichten aus der Umgebung
von Wien, Tirol, Venetien, den Rheinlanden, etc., z. B. Burghof u. A. (Wiener Mus.),
Nach dem Wolkenbruch (Rudolphinum, Prag), Mühle in Südtirol (das.). Der Ortler,
Holländischer Kanal, etc.; auch Illustrationen. Mitgl. der Wiener Akademie; Med.
2. Kl. Antwerpen 1885, Gr. gold. Med. Wien 1891 u. A. m.
Rnssel, Anthony, Maler, geb. um 1660, f 1743, Schüler von Riley, Soha
des Theodore R. Er war in England thätig und malte Bildnisse.
Rnssel) Theodore, Maler, geb. 1614 in Brügge, f nacn 1659 in England (?),
Schüler seines Oheims C. Jans en und von Van Dyck, mit dem er nach England kam.
Er malte Bildnisse, besonders aber Copien nach Van Dyck und anderen berühmten
Meistern. Von ihm Sir John Suckling (nach Van Dyck, Nat. Portr.-Gal., London),
Thomyris erhält Cyrus' Haupt (nach Rubens, Hampton Court), Charles II. (Schloss
Holyrood bei Edinburgh), James II. (das.), etc.
Rnssell, Era, Malerin, geb. 1856 in Chicago, Schülerin der dortigen Kunst-
schule. Sie würde Lehrerin an einer höheren Schule das. Von ihr Betteln, Ein
Schulmädchen, etc.
Rnssell, John, Maler, geb. 20. März 1745 fn. A. im April 1744) in Guildford
(Surrey), t 20. April 1806 in HuU, Schüler von Cotes. Vornehmlich malte 'er
Bildnisse in Pastell, veröffentlichte auch 1772 ein Werk über diese Technik und
wurde Hofporträtzeichner Georgs III., sowie des Prinzen von Wales. Er erfand eine
Maschine, Selenographia, zur Darstellung der Mondphasen, die er in einem mit
eigenhändigen Stichen versehenen Buch beschrieb. Von ihm Lady Grantley, Mrs
Fitzherbert, General Sydenham, Mrs. Nichalls, Mary Louth, Mrs. Bates, Mrs. Bell,
George Earl of Onslow, etc. Mitgl. der Londoner Akademie 1788. — Sein Sohn
'William R., f nach 1808, war auch Bildnissmaler.
Rnssell, Louise W., Malerin, geb. 1872 in Chicago, Schülerin der dortigen
Kunstschule. Sie malte Bildniese.
Rnssi, Franco de', s. CriTelli, Taddeo dl.
Russe, Alfred, Maler, geb. 22. Sept. 1868 in Wien, Schüler von Nieper an
der Leipziger Akademie, dann der Berliner und Münchener Akademien. Er malte
viele Bildnisse und copirte alte und neue Gemälde. Von ihm ferner Reni malte
Beatrice Cenci, Walpurgisnacht, Manöveridyll, etc. — Ein Giovanni Pietro B.
war im 17. Jahrhundert als Maler zu Capua thätig.
138 Rüstern — Rutz.
Bnstciu, Johann, Maler, geb. um 1760 m Pera (Konstantinopel), f 1835 in
"Wilna, Schüler von Norblin und Bacciarelli. 1798 wurde er Adjunkt an der
Akademie in "Wilna und nach dem Tode Smugliewicz' 1807 Professor. Von ihm
Selbstbildniss, Türke zu Pferde (1791), Genrebilder, etc.
Rustici, (Rnsticbino), Francesco, Maler, geb. um 1595 in Siena, f 1625
(1652?), Schüler von F. Vanni und M. Amerighi. Er ahmte den Letzteren, sowie
die Beleuchtungsstücke G. Honthorsts nach. Von ihm Sterbende Magdalene (Florenz,
Pitti), S. Sebastian und Sa. Irene (Pal. Borghese, Rom), Verkündigung (Siena), etc.
Bnstici, Giovanni Francesco, Bildhauer, geb. 13. Nov. 1474 in Florenz, f
1554 in Frankreich, unter dem Einfluss.Verro cchios, besonders aber seines angeb-
lichen Mitschülers L. da Vinei gebildet. Die Unruhen um 1528 veranlassten ihn
zu Franz I. zu gehen, der ihm Arbeiten zu Fontainebleau anwies. Sein Hauptwerk
und eines der besten aus dieser Zeit ist Die Predigt Johannes d. T. (1511 Bronze-
gruppe, Baptisterium Florenz). Von ihm weiter Merkur auf der Weltkugel (Bronze),
Neptun und Vulkan, Leda und Europa, etc.
Rüstige, Heinrich Franz Gandenz Ton, Maler, geb. 11. April 1810 in Werl
(Westfalen), Schüler der Düsseldorfer Akademie und des Städel'schen Instituts in
Frankfurt a. M., an dem er auch zwei Jahre lang lehrte. Er liess sich nach Reisen
nach England, Italien, Niederlande, Berlin, Paris, Wien, etc. in Stuttgart nieder und wurde
Prof. sowie Galeriedirektor dort. R. hat auch Kunstberichte und Dramen geschrieben.
Von ihm Gebet beim Gewitter u. A. (Nat.-Gal., Berlin), Hühnerfütterung (Gal.
Karlsruhe), Das wiedergefundene Kind (Rosenstein bei Stuttgart), Alba in Rudplstadt
u. A. (Gal. Stuttgart), A. in der Gal. zu Stettin, etc. Gr. gold. Med., verschiedene
Orden.
Bnsnti, (Rnsnttl, Rnsemti), Filippo, Mosaicist des 13. Jahrhunderts. Seine
Hauptarbeit, sind die Mosaiken an der alten Fagade von Sa. Maria Maggiore zu Rom.
Rnta, Clement!, Maler, geb. 1668 in Parma, f 1767, Schüler von Cignani
und Spolverini. Er war in Neapel tbätig und erblindete zuletzt.
Rvtehiel, s. Baxthiel.
BateUl, Mario, Bildhauer, geb. 4. April 1859 in Palenno, studirte dort, in Neapel
und Rom. Er besuchte auch andere italienische Stfidte. Von ihm eine Gruppe zum
VIII Canto von Dantes Inferno, Hamlet, Vittorio Emanuele (Reiterstandbild),
Garibaldi (desgl.), Grabmonumente,, etc.
Bntger, Baumeister des 14. Jahrhunderts, t 1333. Er wurde 1381 Leiter des
DombauR in Köln a. Rh.
Bnthart, Karl Borrom&ns Andreas. Maler, geb. vor 1650, wahrscheinlich' in
Süddeutschland, f nach 1680 (?) wahrscheinlich in Italien. 1663/64 ist er Mitglied
der Antwerpener Gilde, 1664 in Regensburg, 1672 in Venedig nachweisbar. Er
wurde ein gerühmter Thier- und Jagdmaler. Von ihm Odysseus. und Circe u. 3 A.
(Gal. Dresden), Hirchjagd (Wiener Mus.). Andere in den Gal. zu Bamberg (?), Berlin
(Depot), Budapest, Florenz (Pitti), Innsbruck, Paris, Oldenburg, Pommersfelden,
Schieissheim, Wien (auch Gal. Czernin, Harrach, Liechtenstein, Schönbrunn), etc.
R. hat auch einige Blatt radiert.
Bnths, Johann Georg Valentin, Maler, geb. 6. März 1825 in Hamburg,
stüdirte in Düsseldorf (unter Schirm er), München und Rom, nachdem er erst
Kaufmann und Lithograph gewesen war und liess sich 1857 in Hamburg nieder, wo
er Landschaften, Allegorien, etc. malte, z. B. Abendlandschaft in den Sabinerbergen
u. A. (Kunsthalle Hamburg), Nordische Haide (Rudolphinum Prag), Der Wald-
brunnen (Mus. Königsberg), Promenade (Kunsthalle Bremen), Holsteinische Land-
Bchaft (Mus. Breslau), Herbstmorgen in der Schweiz (Gal. Dresden), Waldbrunnen
(Gal. Danzig), An der Ostsee (Nat.-Gal. Berlin), etc.; auch acht Wandgemälde im
Treppenhaus der Kunsthalle zu Hamburg, sowie einige Steindrucke. Mitgl. der
Berliner und Wiener Akademien. Kl. gold Med. 1872.
Rnthxiel, s. Rirxthicl.
Rutscheil, s. Rnxthiel.
Butten, Jan, Maler, geb. 31. Juli 1809 in Dordtrecht, Schüler von A. van
Strij und G. A. Schmidt. Er war als Zeichenlehrer in seiner Vaterstadt thätig,
malte auch Architekturen und Ansichten.
Butz, Gustav, Bildhauer, geb. 14. Dec. 1857 in Köln a. Rh., Schüler von
A. Hess in München. Er liess sich in Düsseldorf nieder. Von ihm Die Quelle,
Kaiser Wilhelm I. - Denkmal (Burgsteinfurth), Giebelgruppen (Bankhaus Trink in
Düsseldorf), Bildnissbüsten, Grabdenkmäleir, etc.
Kuviale — Ryall. 139
Rnviale, Francesco, Maler des 16. Jahrhunderts, gen. 11 Polidoiino, geb. in
Spanien, gebildet in Rom und Neapel, wo er, wie sein Sobriquet bezeugt, Polidoro
Caldara nacbahmte una um 1540 tbätig war. Von ihm u. A. eine Pieta in der Kapelle
des Gerichtshofs zu Neapel.
Rnwersma, Wessel Pieter, Maler, geb. 1750 in Kol'lum (Friesland), f 1827 in
Buitenpost. Er war Autodidakt und malte Bildnisse sowie Landschaften.
Rnxthiel, (Ruthxiel, Rutscheil, Rutchiel), Hendrik Jozef, Bildhauer, geb.
1776 in Llerneux (Belgien), f 15. Sept., 1837, Schüler von Dewandre, dann von
Houdon und David in Paris an der Ecole des beaux arts, an der er den Rompreis
gewann; später gelangte er in Paris zu hohen Ehren. Von ihm Zephyr und Psyche
(1814 Paris, Louvre), Herzog von Angoulfeme (Büste, Mus Dijon), Der kleine capito-
linische Faun (Copie das.), Herzog von Berry (Büste, Mus. Versailles), E. Clarke
de P^ltre (Büste, Mus. Nantes), Büsten Napoleons, Marie Louise und deren Sohnes,
Leda, Pandora, Bossuet (Kirche zu Meaux), etc. Kr. der Ehrenleg.; Mitgl. des
Instit. zu Gent, etc-
Ruysbroeck, Jan van (auch Jan Tan den Berghe), Baumeister des 15.
Jahrhunderts, thätig in Brüssel, wo er mit Anderen das berühmte Stadthaus
(1444-54) baute.
Ruijgch, Racliel, verehel. Pool, Malerin, geb. 1664 in Amsterdam, f 12. Aug.
1750 das., Schülerin von W. van Aelst. 1701 wurde sie in die Haager Gilde
eingeschrieben, 1708 Hofmalerin des Pfalzgrafen Johann Wilhelm. Sie lebte dann-
einige Zeit in Düsseldorf und kehrte 1716 in die Heimathsstadt zurück. Sie malte
Blumen und Fruchtstücke, von denen eins in Lille anscheinend im 85ten Jahre
gemalt worden ist. A. in den Gal. zu Aachen, Amsterdam (auch Samml. Six), Berlin,
Braunscbweig, Cassel, Darmstadt, Dresden, Florenz (Pitti u. Uffizi), Glasgow, Gotha,
Haag, Innsbruck, Karlsruhe, München, New- York, Wien (auch Gal. Czernin und
Liechtenstein), Wiesbaden, etc. — Eine Inua R. wird gleichzeitig mit ihr als im
selben Genre in Holland thätig angeführt und war vielleicht mit ihr verwandt.
Rnijsdael, s. Rnisdael.
Ruyssen, Nicolas Joseph, Maler, geb. 17. März 1757 in Hazebrouck (Däp.
Nord), t 18. Mai 1826.- Er war Zeichenlehrer der königlichen Prinzessinnen von
England unter Georg III.
Rijyten, Jan Mi«hel, Maler und Radierer, geb. 9. April 1813 in Antwerpen,
t 1881, Schüler von Nuijen und Regemorter. Er war in Antwerpen thätig
und malte Landschaften sowie Architekturen. Bilder von ihm in den Museen zu
Danzig, Königsberg, Stettin, Stuttgart, etc. Von ihm ferner die Blätter Der Thurm-
bau zu Babel und Die Barke Louis.
Rnijtenscbildt, Abraham Jan, Maler, geb. 22. April. 1778 in Amsterdam,
t 13. Mai 1841 das., Schüler von J. Andriessen und P Barbiers. Er wurde
Zeichenlehrer und malte Genrebilder, Landschaften und Ansichten.
Ruijven, Pieter Jansz van, Maler, geb. 7. März 1651 in Delft, f 17. Mai
1716, Schüler von J. Jordaens (?). Er schmückte das Lustschloss von Loo mit
dekorativen Arbeiten, malte einen Triumphbogen für William III. von England bei
dessen Einzug in Haag, etc., Hahn mit Hühnern (Rijksmus. Amsterdam), Ceres, Kain
und Abel, etc.
Rnziulone, Pietro, Maler des 15. Jahrhunderts, f nach 1516, Schüler von
Vigilia (?), thätig in Palermo. Von ihm kennt man eine Kreuzigung, etc. (1484
Dom zu Termini.)
Ry, Cornelis D. de, s. Danekerts, Pieter,
Ry, Karl Du, s. Dnry, Karl.
Ry, Pieter D. de, s. Danekerts, Pieter.
Ry, (Dury), Simon Louis du, Baumeister, geb. um 1750 in Kassel, f 1792,
in Rom gebildet. Er wurde Oberbaudirektor. Von ihm das Mus. Friedericianum,
die kath. Kirclie. das Opernhaus, alle in Kassel, und das Schloss. Wilhelmshöbe in
dessen Nähe.
Ryall, Henry Thomas, Kupferstecher, geb. 1811 in Frome, f 14- Sept. 1867
in Cookham (Berkshire), Schüler von S. Reynolds. Er verband Linien- mit
Punktirmanier und wurde Hofstecber der Königin. Er lieferte Blätter für ver-
schiedene Bildnisswerke, darunter das bekannte von Lodge, Königin Victoria (nach
W. Ross), Colurnbus zu La Rabida (nach Wilkie), Weidewechsel (nach Rosa Bonheur),
A. nach Ansdell, Burtoii. Corbeaux, Challon, Hayter, Landais , Landseer, Leslie,
Taylor, etc.
140 Rybkonski — Rijckwaerts.
Bybkonski, Johann, Maler, geb. 1808 in Tarlöw, f 1853 in Warschau, studirte
in Krakau; lebte im Sandomierer Kreis, in Kjelze und seit 1850 in Warschau, wo
er Zeichenlehrer an der Realschule wurde. Er malte Bildnisse, etc.
Rybkowski, Thaddaeas Ton, Maler, geb. 30. März 1848 in Kjelze (Russland),
Schüler der Krakauer Kunstschule, von Löffler und Makart. Er Hess sich, in
Wien nieder, malte decorative Deckenbilder, Sopraj^rten, etc., dann Genrebilder aus
Galizien, Polen und dergl. m.
Rycerski, Alexander, Maler, geb. 1828 in Kjelze, f Ende November 1866 in
Paris. 1864 wanderte er nach Frankreich aus. Er malte Genrebilder, z. B.
Lesende Greisin (1850).
Rijck, Bieter Coruelisz yan, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1568 in Delft,
t 1628 (?) das., Schüler von J. Willemsz Delff und H. Jacobsz Grimani,
endlich in Italien weiter gebildet, wo er 15 Jahre verblieb. Zurückgekehrt, war
er eine Zeitlang in Haarlem thätig. Er malte Landschaften, Interieurs, Genrebilder,
etc. Von ihm Die Küche (zweifelhaft, Mus. Amsterdam), desgl. (Mus. Braunschweig),
etc. — Ein B. E. (auch P, Rycx und Bleijswijk), Bildhauer des 16. Jahrhunderts,
schuf um 1658 das Grabmal W. C. de Witte in der Laurentiuskirche zu Rotterdam.
Rijckaert, Darid I., Maler, geb. vor 1560, f nach 1585, in welchem Jahr er
Meister der Gilde in Antwerpen wurde. Er scheint Brauer gewesen zu sein, ehe
er das Malen aufnahm und hat meist Bilder Anderer staffirt, aber auch Bauern-
stücke gemalt.
Rijckaert, Dayid 11., Maler, get. 9. Aug. 1589 in Antwerpen, begr. 3. Oct.
1642 das., Sohn und wahrscheinUch Schüler des David I. R. Er malte Land-
schaften und Bauerngenrebilder. Er war der Schwiegervater des G. Coques.
Rijckaert, David III., Maler, get. 2. Dec. 1612 in Antwerpen, f H- Nov.
1661 das., Sohn und Schüler des David II R., wurde 1636 Mitglied der Gilde. Er
malte Bauernstücke, etc. mit besonders gelungener Kerzenbeleüchtung. Von ihm
In der Bauernstube u. 4 Andere (Gal. Dfösden), Musicirende Gesellschaft (Gal.
Liechtenstein, Wien) Anbetung der Hirten (ebenda), Kirmess u. A- (Mus. Wien),
Lustige Tischgesellscnaft (Gal. Antwerpen), Werkstatt des Seilers (Mus. Amsterdam),
Andere in den Gal. zu Berlin, Brüssel, Cassel, Frankfurt a. M., Florenz (Uffizi),
Genf, Kopenhagen, Leipzig, Lille, Madrid, München, Paris, St. Petersburg, Schleiss-
heim, Schwerin, etc. Er hat auch ein paar Blatt radiert. — Ein Fredrik R. war
1550 Mitgl. der Lucas-Gilde zu Antvperpen und malte 1570 einen Altar für die
Jacobskirche dort.
Rijckaert, Maerten, Maler, get. 8. Dec. 1587 in Antwerpen, f 1631/32 das.,
Sohn des David I. R., in Italien gebildet, auch Schüler des T. Verb a echt.
J. Brueghel hat Gemälde von ihm staffirt und er war mit A. van Dyck gut befreundet.'
Er w£^r einarmig und malte Landschaften mit Ruinen und dergl., von denen das
Mus. Madrid eine vom Jahre 1616, die Uffizi - Galerie eine andere besitzt. —Sein
Bruder Paul R;, geb. 1592 in Antwerpen, war auch Maler
Rijcke, (Rijke, Reijck), Willem de, Maler, geb. 1635 in Antwerpen, f 1697
in ^ondoh. Er war ursprünglich Goldschmied, wurde dann Maler und kam unter
William III. nach England. Er hat auch einige Platten radiert und geschabt, z. B.
Mars und Venus, und Susanna im Bad. — Seine Tochter Catharina de R. war auch
Künstlerin.
Rijckemans, (Rijckman), Nicolaes, Kupferstecher, geb. vor 1600 (?) in Ant-
werpen, t nach 1622 (?), wahrscheinlich Schüler von Pontius. Er stach besonders
nach Rubens, war wohl auch eine Zeitlang in Brüssel thätig.
Rijokere, Abraham de, Maler, get. 5. Juli 1566, f 1599, Sohn und Schüler
des Bernaard de R., schuf 1591 ein Triptychon für die Jacobskirche zu Ant-
werpen, dessen Flügel in das dortige Museum gelangten. Zwei andere Flügel aus
dem Dom, ebenda.
Rijckere, (Rijcke, Rijke), Bernaard de, Maler, geb. um 1535 in Courtrai,
t 1. Jan. 1590 in Antwerpen, wo er 1561. Mitgl. der Gilde wurde und 1589 als
Sachverständiger für das Genter Altarbild von R. van Coxcie urtheilte. Die Mar-
tinskirche seiner Vaterstadt besitzt eine „ Kreuztraguug " , eine Enthauptung
Matthiä" u. A. von ihm.
Rijckwaerts, Cornelis, Baumeister des 17. Jahrhunderts, geb. in Holland,
t 1693 in Cüstrin, wohiu er 1667 in churfürstl. Dienste kam. Von ihm Die
Festung Cüstrin, Das Schloss zu Sonnenburg, das zu Zerbst, Mittelbau des Schlosses
zu Schwedt, eine fliegende Brücke bei Dessau, Entwurf zu einem Thurm für die
Rijcx — Rijn. 141
Petrikirche in Berlin, Die Hafenanlage zu Rügenwalde, etc. — Sein Sohn Adriaen
Daniel R. folgte ihm im Amt.
Rijcx, s. Rijx.
Rydberg, Gustaf Fredrik, Maler, geb. 13. Sept. 1835 in Maknö, Schüler der
Kopenhagener Akademie, auch 1857—59 in Stockholm und darauf in Düsseldorf
unter Gude gebildet. 1868 besuchte er Norwegen, 1873 wiederum Düsseldorf.
Er malte peinlich durchgeführte schwedische Landschaften, z. B. Blick bei Mörum
(Mus. Stockholm), Frühlingslandschaft aus Schonen u. A. (ebenda).
Ryder, Albert Pinlibam, Maler, geb. 19. März 1847 in New Bedford (Mass.
ü. S. A.), Schüler von William E. Marshall. Er bereiste 1877 Holland, London
und Paris, 1882 Deutschland, Italien und Spanien und Hess sich dann in New-York
nieder. R. malte Landschaften, Thierstücke und Bildnisse.
Ryder, Platt Powell, Maler, geb. 11. Juni 1821 in Brooklyn, Schüler von
L. Bonnat in Paris, auch in den Niederlanden gebildet, liess sich in New-York
nieder und malte Bildnisse und Genrebilder.
Ryder, Thomas, Kupferstecher, geb. 1746 in London, f 1810, Schüler der
Londoner Akademie und von Bas ixe. Er stach in Linien- und Punktir-Manier
(darunter acht grosse Platten für Boydell's Shakspere-Gallery) nach Durno, Fuessli,
Hamilton, Eauffmann, Northcote, Bamberg, Rigaud , Shelley, Srairke, Stothard,
West, Wright, etc.
Rygier, Teodoro, Bildhauer, geb. 9. Nov. 1841 in Warschau, studirte in
Warschau, an der Berliner Akademie sowie an denen zu München und Paris. Er
stand erst in der Heimath einer Terracotta-Fabrik vor, die in einer Feuersbrunst
zu Grunde ging. 1874 liess er sich in Florenz nieder. Von ihm Der Glaube, Die
Kokette, Madonna, Copernicus, Der auferstandene Christus, Zusammensturz unterm
Kreuz (1875, Basrelief), etc. Mitgl. verschied. Akademien, mehrere Med.
Rijjers, s. Reijers.
Rijk, James de, Maler, geb. 17. Mai 1806 in Hilversum, Schüler von J. van
Ravenswaaij, bereiste auch Belgien. Er malte Viehstücke. Mitgl. der Amster-
damer Akademie.
Ryland, William Wynne, Kupferstecher in Punktirmanier . geb. 1738 in
London, f 29. Aug. 1788 das., Schüler von S. F. Ravenet in London, dann von
Roubillac, F. Boucher und Lebas in Paris, wo er 5 Jahre lang verweilte.
Zurückgekehrt wurde er Hofkupferstecher und warf sich hauptsächlich auf die
Punktir- und Kreidemanieren. Er gab besonders Zeichnungen alter Meister, sowie
Bilder der A. KauflFmann wieder. Er gelangte zu grossem Ansehen und Reichthum,
z. Th. durch seinen guten Kunsthandel. Infolge einer Liebschaft und der Spiel-
wuth verlor er Alles, gerieth in Schulden, fälschte Banknoten und wurde gehenkt.
Seine lätzte Platte, Unterzeichnung der Magna Charta (nach Mortimer), hat Bartolozzi
1785 vollendet. Er hat etwa 200 Platten gestochen und sind seine zart punktirten
Blätter sehr gut, wenn auch nicht den besten Bartolozzi, C. Watson und Burkes
ganz ebenbürtig. Ausser nach der Angelika, stach er nach Berrettini, Boucher,
Cipriani, Cotes, van Dyck, R. Santi, L. da Vinci, etc.
Rylander, Carl Isack, schwedischer Maler, geb. 1779, f 1810. Er malte
Miniaturbildnisse, z. B. das des schwedischen Lieutnants zur See A. G. Ljuug auf
Elfenbein.
Ryley, Charles Reaben, Maler, gob. 1752 in London, f 1798 das., Schüler von
J; H. Mortimer, nachdem er eine Zeitlang als Stecher thätig gewesen war. Er
malte dekorative Arbeiten in 6ood*ood House (für den Herzog von Richmond), war
Zeichenlehrer und hat auch illustrirt. Lüderlicher Lebenswandel hat sein Talent
sich nicht entfalten lassen.
Rijn, Rembrandt Harmensz Tan, Maler und Radierer, einer der grössten
Künstler aller Zeiten, geb. 15. Juli 1606 in Leiden, begr. 8. Oct. 1669 in Amsterdam,
Schüler von J. v. Swanenburgh, dann vielleicht v. Pinas und endlich von
P. Lastman in Amsterdam, der ihn besonders anregte. Zuvor war er in Leiden
als Student eingeschrieben gewesen. Um 1623 war er in Amsterdam, darauf bis
1631 in Leiden, von da ab wieder in Amsterdam thätig. Uns sind datirte Werke
von ihm seit 1625 erhalten; 1632 erhielt er seinen ersten grossen Auftrag, die
berühmte „Anatomie-Stunde" (jetzt im Mus. Haag). 1634 heirathete er die vor-
nehme Saskia van Uijlenburgh, mit der er bis zu ihrem Tod 1642 glücklich lebte.
In Folge der Erbschaft, die er beim Tode seiner Mutter (1640) erhielt, des Ver-
mögens seiner Frau und des eigenen guten Verdienstes, konnte er sich ein schönes
142 Rijn.
Haus kaufen und mit Kunstsammlungen füllen. Er unterhielt ein Verhältniss mit
seiner Haushälterin, seine Vermögensumstände verschlimmerten sich und 1656 wurde
er bankrott erklärt. Seine Sammlungen und sein Haus wurden verkauft und er
verbrachte seine letzten Jahre in Armuth. 1665 heirathete er zum zweiten Mal.
Er ist nie aus Holland heraus und auch da nur in wenige Städte gekommen. R..
zweifellos die eigenartigste und wohl nach allem die bedeutendste Erscheinung auf
dem Gebiet der Kunst während des 17. Jahrhunderts, ist uns einer der sympathischsten
Meister, da er die Kunst rein empfand und klar zwischen dem Schönen in der
Natur und dem Schönen in der Kunst zu scheiden vermochte, gänzlich von aller
Association absah. Ein jeder Vorwurf wird von ihm durch eine geistige That
umgeschaflFen, erhält das Gepräge seines "Willens und so ist er auch der Aufgabe
überhoben, seine Vorwürfe besonders auszuwählen, da durch seine Stilisirung ein
jeder zu einem Kunstwerk wird. Anfänglich noch mehr oder minder in der herkömm-
lichen Malweise befangen, arbeitet er sich in seinem Alter zu einer unübertroffenen
Freiheit und Grösse des Vortrags durch. Wie kein Anderer hat er das eigenartige
Helldunkel, das wir schon von seinem Meister Lastman her kennen, zur Schönheit
ausgebildet. Man möchte fast sagen, jedoch, dass er in der Radierung noch grösser
sei als in der Malerei, da er alle die Elemente dieser Kunst folgerichtig zu ihrem
Höhenpunkte entwickelte, die Selbständigkeit der Linie, die Verwendung des Grats
etc., und nie Missgriffe machte, es sei denn in einigen der Bildnisse, die ein zuviel
der Arbeit aufweisen. R. wählte seine Vorwürfe aus allen Gebieten, die religiösen
Bilder und die Bildnisse sind aber seine höchsten Leistungen, auf dem Kupfer treten
ihnen noch die Darstellungen aus dem täglichen Leben würdig zur Seite. Er war
der Erste, der in unserem Sinne das Malerische der Zerlumptheit und des Schmutzes
erkannte und hat oft das alte Judenviertel von Amsterdam mit seinen orientalischen
Erscheinungen aufgesucht. Seine grossartige Künstlerschaft macht sich auch besonders
in den Handzeichnungen geltend. Er hatte viele nachmals geschätzte Künstler zu
Schülern, von denen manche, wie Bol, Eeckhoudt und Livens direkte Nachahmer
wurden. Von den circa 350 Gemälden R.'s besass sein Vaterland 1891 nur 25; die
reichste Sammlung findet man in England. Von festländischen Museen sind St.
Petersburg, Kassel, Dresden, München, Paris, Stockholm, Amsterdam und Haag
hervorzuheben. Als einige der schönsten Gemälde nennen wir Hochzeit des Simson
(Dresden), Saskia als Mädchen (das.), Saskia mit der Blume (das.), „Wein, Weib
und Gesang" (das.), Manoah Opfer (das.), Simson bedroht seinen Schwiegervater
(Berlin), Die Kreuzabnahme (München), Heilige Familie (das.), Saskia (Gal. Kassel),
Simson und Delila (das.), Selbstbildniss (das.), Die Jünger in Emaus (Paris), Selbst-
bildniss im Alter (London), Anbetung der Hirten (das.). Die Ehebrecherin vor Christo
(das.), Selbstbildniss (Uffizien, Florenz), Die sog. Nachtwache (Amsterdam), Die
„Staalmeesters" (das.), Bathseba im Bade (Samml. Steengracht, Haag). Andere in
den genannten Gal. und in denen zu Amsterdam (Samml. SU), Antwerpen, Aschaffen-
burg, Augsburg, Braunschweig, Brüssel, Cambridge, Darmstadt, Dulwich, Florenz
(Pitti), Frankfurt a. M., Gotha, Hampton Court, Innsbruck, Kopenhagen, Leipzig,
London (Sammign. Buckingham Palace, Bridgewater, Grosvenor House, Hope, Wallace,
etc.), Madrid, Moskau (Samml. Massaloff), Oldenburg, Paris (Samml. Seilli^res u. A.),
Rotterdam, Stockholm, Stuttgart, Wien (auch Akademie, Sammlungen Harrach und
Liechtenstein), Windsor, etc. Dem R. werden über 360 Radierungen zugeschrieben,
doch rühren wohl viele davon von Schülern her und ist man heute noch nicht Über
die Zutheilung einig. Auch hier können wir nur einige der. berühmtesten und
schönsten anführen: Jesus heilt die Kranken (schon zu R.'s Zeit als „Hundertgulden-
blatt" bezeichnet, acht Abdrücke des ersten Zustands wurden bekannt, einer errang
neuerdings den Preis von 33,000 Francs!), Predigt Jesu, Plucht nach Egypten, Ver-
kündigung an die Hirten, Abraham bewirthet die Engel, Ecce Homo, S. Hieronymus
im Freien (2 mal), Selbstbildniss an der Rampe (im Ganzen über 15 Selbstbildnisse),
Clement de Jonghe, Jan Asselijn Tolling (ein Abdruck eines seltenen Zustandes erzielte
neuerdings fast 40,000 Eres.!), Die drei Bäume, Die drei Hütten, Das Stacket, Die
Brücke des Six, Der Rattengiftverkäufer, Die spanische Zigeunerin, Das Schwein, Die
Muschel, Die badende Frau, etc. Die Radierungen wurden facsimilirt von Dutuit (Paris
1880), Amand Durand (Paris 1880), Janitsch und Lichtwark (1885). S. Biographie, etc.
von Burnet (1849), Vosmaer (1Ö77), C. Blanc (Paris 1880), Scheltema (Paris 1866),
Mollett (London 1882), Michel (1898), Vosmaer und viele A. Lippmann publicirte 1888
u. ff. vier Bände Zeichnungen von ihm ; Bode und de Groot veröffentlichen seit 1897
ein Rembrandt-„Werk", das seine sämmtlichen Oelgemälde in Heliogravüre bringen soll.
Rijnbout — S. Meister. 143
Bijnbont, Jan, Bildhauer, geb. 29. Jan. 1800 in Utrecht, Autodidakt. Von
ihm St. Bavo (Kirche zu Harmelen), Statuen am Justizgebäude zu Utrecht, etc.
Rijnbont, Jan Jacob, Wachsbossirer und Bildschnitzer, geb. 16. Juni 1798 in
Utrecht, t 12. Ang. 1849 das., Schüler der dortigen Zeichen-Akademie. Er copirte
Compositionen von R. Santi, Van der Werff, etc.
Rijne, Jan van, Kupferstecher, geb. 1712 in Holland, f 1760, um 1750 thätig
in London. Er stach Ansichten von England, Ostindieu, Afrika, etc.
Rijngh, 8. Ring^
Rljsbrack, Michiel, Bildhauer, geb. 24. Juni 1693 in Antwerpen, f 11. Jan.
1770 in London, .vieleicht Sohn des Pieter R. Er kam noch jung (1720) nach Eng-
land, wo er zu hohem Ansehen gelangte. Von ihm William III. (Bristol), George I.
(Börse, London), George II. (ebenda), Hercules (Stourhead, Wilts.), Grabmal Sir
G. Kneller u. A. (Westminster Abtei, London), etc.
Rijsbrack, Pieter, Maler, get. 25. April 1655 in Antwerpen, f 1729 (?) in
Brüssel, Schüler des P. A. Immenraet, dann von Francisque Millet. Er
malte gekünstelte Landschaften, nahm sich G. Dughet zum Muster, war mit vielem
Erfolg in Paris thätig und kehrte nach Antwerpen zurück, wo er 1713 Direktor der
Akademie wurde. Er hat auch in Brüssel gelebt. Landschaften von ihm in den
Mus. zu Antwerpen, Aschaffenburg, Bamberg, Berlin (Depot), Dresden (?), Hamburg,
Pommersfelden, Schieissheim und Stuttgart. R. hat auch 6 staffirte Landschaften
geätzt. — Sein Sohn G. R. geb. 1696 in Antwerpen, malte Fische. Geflügel, etc. —
Sein anderer Sohn. Pieter Andries R., wurde 1709 Meister, 1713 Dekan der Ant-
werpener Gilde und starb 1748 I?) in London. Er malte Landschaften in der Weise
seines Vaters.
RIjsbraeck, Jakob Cornill, Maler, geb. 1685 (?], t 22. Febr. 1765 in Paris,
Sonn des Pieter R. Er war vor 1729 Meister geworden. — Von einem Lndoyicns
R. besitzt die LiechtensteinGal. in Wien eine Waldlandschaft vom Jahre 1716.
Rijsbroeck, s. Reesbroeck.
Rijsen, s, Rijzen.
RijsTfijck, Lambert Tan, Ciseleur, geb. 1821 (?), f. 27. Juli 1894. Er spielte
auch eine Rolle unter den vlämischen Dichtern und Dramatikern. — Ein Uirck
Tan R. (auch Rijeswijck), war um 1653 als Medailleur, Goldschmied Ebenist, etc.
thätig. Kin Tisch von ihm im Grottensaal zu Sanssouci.
Ryther, Angustine, Holzschneider und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts,
thätig um 1590 in London, einer der frühesten dortigen Meister, der zugleich Ver-
leger und Kunsthändler war. Von seinen Schnitten nennen wir die Karten von
Yorkshire, Pläne von London und Westminster ; von Stichen Pläne von Oxford und
Cambridge, Die Spanische Invasion, etc.
Rijx (Rijckx, Rijcx), Nicolaes, Maler, geb. 1637 in Brügge, f nach 1695
(? n. A. 1667) das Sohn eines Jan R. (1585—1643). Er bereiste den Orient, blieb lange
in Jerusalem und wurde 1667 Mitglied der Gilde in seinem Heimathsort. Er malte
Landschaften und Ansichten mit orientalischer Staffage, etc. — Sein Bruder Paul
R. d. Ae., geb. 1612 in Brügge, wurde 1635 Mitglied der Lucasgilde dort, und malte
1644 einen S. Hieronymus (Salvatorkirche zu Brügge) — Ein Panl R- d. J., geb.
1649 in Brügge, f 1690, war Maler und 1672—77 Mitglied der ßrügger Gilde.
Rijzen (Rijsen), Warner (Waruard) Tan, Maler des 17. Jahrhunderts, geb.
in Zaltbommel, f in Spanien, Schüler von G. van Poelenburg, bereiste auch
Italien. 1664 malte er in der Heimath, 1665 wurde er Juwelier und zog nach
Spanien. Das einzig bekannte Gemälde von ihm Die büssende Magdalena besitzt
die Gal. zu Kassel.
S.
S. Meister, s. Meister S.
S. Meister E., s. Meister E, S.
Saal, Georg Eduard Otto, Maler, geb. 1818 in Koblenz, f 3. Oct. 1870 in
Baden-Baden, Schüler der Düsseldorfer Akademie unter Schirm er, besuchte die
Rheinlande, dann Norwegen und Lappland, hielt sich aber am längsten in Paris auf.
Von ihm Milteruacbtssonne (Mus. Leipzig), 'Dorfstuhe in Tyrol (Mus. DonaueschiugenX
144 Saar — Sabbatini.
Blick im Schwarzwald (1867 Paris, Louvrc), Näcbtlicbes Begräbniss im Hardanger
Fjord (Gal. Karlsruhe), Hardanger Fjord bei Nacht (Gal. Frankfurt a. M.), Blick im
Walde von Fontainebleau, etc., Prof., Badiscber Hofmaler. Mehrere Med, u. Ord. —
Ein T. S. stach um 1670 Vignetten für Bücherillustration.
Saar, Alois von, Maler, geb. 1799 in Traiskirchen (Niederösterreich), f nach
1840. Schüler der Wiener Akademie. Er malte Architekturen in Oel und Wasser-
farben, z. B. Prag und die Karlsbrücke (Wiener Mus.), Belgrad im Mondschein, Die
Dominikaner- und Karolinen-Basteien zu Wien, etc.
Saar, Karl Ton, Maler, geb. 1771 in Traiskirchen (Niederösterreich), f 1853.
Er malte Miniaturbildnisse auf Elfenbein.
SaaYedra, s. Castillo y Saayedra«
Sabatelli, Francesco, Maler, geb. 22. Febr. 1803 in Florenz, f 18. Aug. 1829
in Mailand, Sohn und Schüler des Luigi S., weitergebildet in Rom und Venedig.
Leopold II. berief ihn 1823 nach Florenz und ernannte ihn dort zum Professor.
Von ihm Mitten im Sturm (Mod. Gal. Florenz), Hector greift griechische Schiffe an
(f^resko im Gal. Pitti: Theil des Olymp seines Vaters), S. Antonius erweckt einen
Todten, etc. Mitglied der Venezian. Akademie.
Sabatelli, Giuseppe, Maler, geb. 24. Juni 1813 in Mailand, f 27. Febr. 1848
in Florenz, Sohn und Schüler des Luigi S. 1834 berief ihn Leopold II. als Prof.
an die Akademie zu Florenz. Von ihm F. degli Überti in der Schlacht am Serchlo
(1841 Mod. Gal. Florenz), Sa. Philomena :(1837 S. Francesco, Pisa), Zwei Wunder
des Hl. Antonius (1834 — 35 Sa. Croce, Florenz), Die Versuchung des Hl. Antonius
(8. Tommaso, Mailand), etc.
Sabatelli, Lnigi d. Ae., Maler und Radierer, geb. 19. Febr. 1772 in Florenz,
t 29. Jan. 1850 in Mailand, Schüler der Florentiner Akademie unter Pedroni,
weitergebildet in Rom' und Venedig. 1808 berief ihn Eugene Beaulwwtiais an die
Akademie zu Mailand als Prof. Von ihm die Fresken Der Olymp (1820—25 Pal. Pitti,
Florenz), Die Vermählung der Psyche (1831 Pal. Busca-Serbelloni in Mailand), A.
in S. Gaudenzio zu Novara, in der Kirche zu Valmadrera bei Lecco, etc., ferner
Abigail vor David (1806 Marienkapelle zu Arezzo), Vertreibung Heliodors, P. Gapponi
serreisst die französischen Friedeusbedingungen, etc. Von seinen Radierungen nennen
wir Die Pest zu Florenz (1802), Die Visionen der Offenbarung (1809), Bildnisse, etc.
im Ganzen etwa 50 Blatt. Mitglied der Akademien zu München, Wien und aller
Italienischen. Jos. Ord., Oester. gr. gold. Med.
Sabatelli, Luigi d. J., Maler, geb. 12. Febr. 1818 in Mailand, Sohn und
Schüler des Luigi S. d. Ae., dem er bei den Fresken half.. Von ihm Sa. Maria
(1869 Nazarethkirche , Mailand), Die Evangelisten u. A. m. (1871 Kathedrale von
Cunardo), Scenen aus dem Leben des Hl. Stephan (1858 Kirche zu Mariano), etc.
Er malte auch Bilder von Bombay und Hongkong in Oel,
Sabaterii, Pierre, Glasmaler des 13. Jahrhunderts, thätig um 1298 in Mont-
pellier. Er lieferte der Kathedrale prachtvolle Fenster. — Sein Sohn Laurent S.
war in gleicher Weise thätig.
Sabatini, s. Sabbatini.
Saband, Caroline, Malerin, geb. 9. April 18S3 in Paris, f im Sept. 1868 das.,
Schülerin von Dupont und Chabal-Dussurgey. Sie malte Blumen und Copien
auf Porzellan, darunter nach Saint-Jean, Chaplain.
Sabbatini,. (Sabatini), Andrea^ Maler, gen. Andrea da Salerno, geb. um 1480
in Salerno, f 1545 in Gaeta, Schüler von R. Epifanio zu Neapel, soll darauf be-
vorzugter Schüler R. Santis geworden sein, doch ist dies bezweifelt worden, da S.
sich nur als in Neapel thätig nachweisen l&sst. Besonders gelobt Werden seine (jetzt
z. Th. entstellten) Fresken zur Geschichte des S. Gennaro in der Vorhalle des inneren
Hofes von S. Gennaro de' Poveri. Von ihm ferner Pifetä (Dom, Salerno), Altar
(Sa. Maria delle Grazie, Neapel), desgl. (S. Severino, das.), Madonna (S- Domenico
Maggiore, das.), Anbetung der- Könige, S. Nicolaus thronend, u. A. (Mus. das.), etc.
Sabbatini, (Sabatini), Francesco, Baumeister des 18. Jahrhunderts, Schüler
von Vanvitelli, dem er bei der Sa. Annunziata zu Neapel half. Carlos IJLI. berief
ihn nach • Spanien, wo er u. A. die Dogana und das Thor von Alcald errichtete.
Sabbatiui, (Sabbatani?), Lorenzo, Maler, gen. Lorenzino da Bologna, geb.
1583 (?) in Bologna, t 1577 in Rom, Schüler . des Prospero Fontana (und des
Tibaldi?), besuchte später Rom und ahmte R. Santi, M. A. Buonarotti,
auch Mazzuoli nach. Für Gregor XIII. malte er in der Capelle Paolina Scenen
aus dem Leben des Hl. Paul, und den Triumph des Glaubens in der Sala Reggia.
Sabina — SaccW. 145
Er erhielt darauf die Oberaufsicht. Ober die derzeitigen malerischen Decorationen
des Vatikan. Von ihm Die Verlobung der Hl. Katbarina (Gal. Dresden), Thronende
Maria (Mus. Berlin), Zwei Bildnisse (Gal. Parma), Weibl. Bildniss (Gal. Borgbese, Rom),
Madonna (Paris, Louvre), Die Pilger in Emmaus, u. A. (Gal. Bologna), viele Altar-
gemälde in Bologneser Kirchen, etc.
Sabina, 8. Savina.
Säblet, Jacques Henri, (auch Jacob le peintre du Soleil gen.), Maler, geb.
1749 (1751?) in Morges am Genfer See, f 1803 in Paris, Schüler von Dubois und
Cocher zu Lyon, hielt sich 20 Jahre lang in Italien auf, besuchte auch Spanien.
Von ihm Sitzender lesender Greis (Mus. antes), Italienische Wäscherinnen (ebenda),
Weinlese in Italien (ebendti), Inneres des Cinq-Cents- Saales zu Saint Cloud (ebenda),
Bildniss des Frangois Cacault in seinen Gärten spazierend (ebenda). Er hat auch radiert.
Säblet, Jean Fran^ois, Maler, geb. 1745 mi Morges (Schweiz), f 1819 in
Nantes, Schüler von Vien, Bruder des Jacques H, S. Er bereiste auch Italien,
Darauf half er Mme. Lebrun bei ihren Aufträgen für Louis XVI. und liess sich
endlich in Nantes nieder. Für die Börse in Nantes malte er 6 Grisaillenbilder auf
Napoleons Besuch dort bezüglich, die später nach Amerika gelangten. Von ihm
Ansicht von Tivoli und der Campagna (Mus. Nantes), Eingang in Savoyen (ebenda),
Italienische Ansicht (ebenda), Bildniss des Malers P. R. Cacault u. A. (ebenda).
Sablon, Pierre, Kupferstecher, geb. 1584 (?) in Chartres, f nach 1606. Man
kennt von ihm eine Copie des LamecU und Kain von Lucas van Leiden, Der gute
Samariter, das Bildniss Rabelais' und ein Selbstbildniss vom Jahre 1607.
Sacca, Paolo, Intarsienarbeiter des 16. Jahrhunderts, thätig in Bologna, wo
er (1517 — 21) das Chorgestühl in S. Giovanni in Monte schuf. Ferner von ihm das
Chorgestühl in S. Francesco zu Cremona (1534).
Sacehetti, Giovanni Battista, Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. in Turin,
t 1766 in Madrid, Schüler von F. Juvara, nach dessen Tod er 1734 den kgl. Palast
zu Madrid begann und um 1746 vollendete. Er hatte Juvaras Pläne hierzu wesent-
lich verändert. Von ihm ferner die Zeichnung zur Fa^ade des S. Ildefonso-
Palastes. Prof.
Sacchi, Andrea, Maler, gen. Oucbe, geb. im Nov. 1600 zu Nettuno bei Rom,
t 21. Juni 1661 in Rom, natürlicher Sohn und Schüler eines Benedetto S., dann
Hauptschüler des F. Albani. Kardinal MafFeo Barberini, nachmals Urban VIU.,
unterBtützte ihn, und liess ihn das Wunder des Hl. Gregor (jetzt im Vatikan) malen;
dieses Bild, Die göttliche Weisheit (Pal. Barberini) und Die Vision des Hl. Romuald
(Vatikan) begründeten seinen Ruf. Er errichtete nach 1650 die letzte römische
Schule. Von ihm feiner Bildniss eines Priesters (Gal. Borgbese, Rom), Tod der
Sa. Anna, (S. Carlo di Catinari, das.), Verspottung Noah u. A. (Mus. Wien), Selbst-
Bildniss u. A. (Gal. Madrid), Ruhende Venus u. A. (St. Potersburg, Eremitage), etc. —
Sein Sohn und Schüler Ginseppe S., nachmals Minoriten-Frat«r, war auch Maler
und schuf Bildnisse sowie Historien.
Saccbi, Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in. Como, f 1694. Er hatte
in Rom studirt und soll an Schmerz über seine eigene schlechte Arbeit gestorben sein.
Sacchi, Biagio, Kupferstecher des 19. Jahrhunderts, geb. in Busseto, f 1878,
Schüler Toschis, an dessen grossem Allegri-Werk er thätig war.
Sacchi, Carlo, Maler und Radierer, geb. 1616/17 in Pavia, f 17Q7 das., Schüler
von Rossi in Mailand, weitergebildet in Rom und Venedig. Er ahmte P. Caliari
und J. Robusti nach. Von ibra S. Jacobua (Osservanti, Pavia), Anbetung der Hirten
(Rad. nach J. Robusti), Anbetung der Weisen (nach P. Caliari), etc.
Sacchi, Gasparo, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Imola, f nach 1520.
Er war in Ravenna und der Romagna thätig. Von ihm Altar (1517 Sakristei des
Castel S. Pietro, Imola); desgl. (1521 S. Francesco in Tavola, Bologna), etc.
Sacchi, M., Maler des 17. Jahrhunderts, gen. II Sacchi, geb. in Casale. Dort
malte er Die Ehelotterie (S, Francesco) und eine Kirchenfahne, Madonna mit Hei-
ligen (S. Agöstino)
Saecm, Pier-Francesco, Maler des 16. Jahrhunderts, gen. II Payese, geb. in
Pavia, thätig von 1512 — 26 in Genua, wahrscheinlich Schüler oder beeinflusst von
Carlo del Mantegna. 1520 ist er Mitglied der Gilde zu Genua. Von ihm: S. Jo-
hannes Baptista scheidet von seinen Eltern (1512 Sa. Maria, Genua). Drei Heilige
in einer Landschaft (Sa. Maria di Castello, das.), SS. Martin und Benedict (1514
Mus. Berlin), Christus am Kreuz (ebenda). Die Kreuzigung (Kirche zu Multedo bei
Genua), Die Vier Doctores der Kirche (Paris, Louvre), etc.
Allgemeines Eünstler-Lexicon. 6. Aufl. 4. Band, 10
146 Sacciii - Sadeler.
Sacchi, de', 8. Licinio da Pordenone.
Sacchiati, Pietro, Holzächneider des 17- Jahrhunderts, geb. um 1598 in Ba-
venna. Er schuf Holzschnitte und Clair-obscurs nach Bildern der Renalseancemeister.
Sacchiense, H, |
Sacchiensis, \ g. Licinio da Pordenone.
Saocbis, de, j
Sacco, (Sacchi), Scipione, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Cesena, an-
geblich Schüler R. Santis. Von ihm S. Gregor (1545 Dom zu Cesena), Tod des
S. Petrus Martyi (S. Domenico, das.), etc.
Sachs, Heinrich, Kupferstecher, geb. 18. April 1831 in Berlin, Schüler von
Ed. Mandel und der dortigen Akademie. 1863 verbrachte er in Italien, 1864—66
in München; dann kehrte er nach Berlin zurück. Von ihm Kupferstecher Georg
Friedrich Schmidt und seine Frau (nach A. Pesne), A. nach Kaulbach, S. Bosa,
Spangenberg, Terburg, etc.
Sachs, Michael Emil, Maler, geb. 25. Oct. 1836 in Hadamar (Nassau), f 6. Juli
1893 in Partenkirchen, Schüler von Scheuer in Wiesbaden, Schirmer in Karls-
ruhe und Oswald Achenbach in Düsseldorf. Er Hess sich erst in Wiesbaden
nieder und wurde später Director der von ihm gegründeten Distriktsschnitzschule
in Werdenfels bei Partenkirchen (Baiern). Er malte Landschaften, z. B. Die
Vegetationsgrenze, Eififellandschaft, Im Taunus, etc. Med. 1863, Gr. gold. Med,
für Kunst und Wissenschaft, Adolf-Ord.
Sachsen-Coburg, Albert Franz Angust Karl Emannel, Herzog von (Prince
'Consort von England), geb. d. 26. Aug. 1819, f 14. Dec. 1861 in Windsor, seit
1840 Gemahl der Königin Victoria, die nach seinen Zeichnungen mehrere Blatt
radiert hat.
Sachsen-Cobnrg, Ferdinand Angnst Franz Anton, Prinz von (König
Ferdinand II. you Portugal), gen. 29. Oct. 1816 in Wien, f 15. Dec. 1885, radierte
viele Platten nach eigener Erfindung und nach A.
Sacbsen-Teschen, Albert Kasimir, Herzog von, geb. 11. Juli 1738 in Moritz-
burg, t 11. Febr. 1822 in Wien, Er begründete die berühmte Albertina-Sammlung
in Wien und hat selbst Zeichnungen geliefert, die Boetius, Holtzmann und Schniutzei
gestochen haben.
SadilleTcn, s. Saftleven.
Sacli, Eduard, Maler, geb. 6. März 1857 in Boppard, Schüler der Kunst-
schulen in Karlsruhe und Berlin. 1881 liess er sich in München nieder, war dort
an der Kunstgewerbeschule thätig und wurde dann Conservator am Kunstgewerbe-
museum in Kaiserslautern. 1898 kam er als Leiter der Ausstellungen des Eunst-
vereins nach Hamburg. Von ihm Urtheil des Paris, Orientalische Frauen, viele
decorative Arbeiten, etc. Ferner unter dem Namen K. Cassius die Caricaturen zum
„Spottvogel im Münchener Glaspalast", auch schriftstellerische Arbeiten.
Sacr6, £mile, Maler, geb. 1844 (?), f 1882, Er malte Bildnisse und Genre-
bilder, z. B. Der Tod des Brunnenmachers.
Sadee, Philip Lodewijk Jacob Frederik, Maler, geb. 7, Febr. 1837 im Haag,
Schüler von J. E. J. v. d. Berg an der dortigen Akademie, weitergebildet auf
Reisen durch Deutschland und Frankreich; er malte erst Historien, dann Genre-
bilder aus dem Fischerleben, etc. Von ihm Ernte (1874 Mus. Amsterdam), Rückkehr
vom Fischmarkt (ebenda), Schiffbruch, etc.
Sadeler, Gilles (Aegidins), Kupferstecher nnd Maler, geb. 1570 (1575?) in
Antwerpen, f 1629 in Prag, Schüler seiner beiden Oheime Jan S. d. Ae. und Rapbael
d. Ae. Er bereiste mit ihnen Deutschland und Italien und wurde dann von Rudolph
U. nach Prag berufen, wo er hohes Ansehen und Pension auch bei dessen Nach-
folgern Matthias und Ferdinand II. genoss. Er schuf zahlreiche Blätter und gehört,
wenn er auch der beste der Stecherfamilie Sadeler ist, doch wohl nicht ganz in
die erste Reihe der grossen Stecher überhaupt. Ausser Folgen von Ansichten, etc.
zählt man über 250 Blätter von ihm, davon viele, namentlich Bildnisse nach eigener
Zeichnung, Andere nach Baroccio, Bril, Brueghel, Duerer, Palma d. J., da Ponte,
Procaccini, Robusti, R. Santi, G. Schwartz, B. Spranger, A. de Vries, P. de Wit,
etc. S. hat auch gemalt; die Wiener Mus, besitzen einen Hl, Sebastian von ihm.
Sadeler, Jan d. Ae., Kupferstecher, geb. 1550 in Brüssel, f 1610 in Venedig.
Er lernte bei seinem Vater, einem Waffenätzer und wendete eich erst mit 20 Jahren
dem eigentlichen Kupferstich zu. Er bereiste Italien und Deutschland. Er war in
Antwerpen, Frankfurt a. M. (1587). Köln a. Rh, (1580-87), Mtlnchen (1588—1595), Rom,
Sadeler — Saey. 14?
Venedig und Verona thätig. Besonders am Bayrischen Hof hatte er viel Erfolg.
Seine Bildnisse sind meistens sehr gut. Er stach eine grösser^ Anzahl von Folgen,
Die Planeten, Die Monate, Die Eremiten, Die Jahreszeiten, etc. Von ihm Blätter nach
J. V. Aachen, T. Bernard, H. Bol, P. Bril, P. Caldara, An. Carracci, M. Cocxie,
Mostaert, da Ponte, M. de Vos, C. . de Witte, F. Zuccaro, etc., zusammen über
200 Platten.
Sadeler, Jau d. J., Kupferstecher, geb. vor 1600, f nach 1666. Er war 1633—52
in München thätig. Wir nennen von ihm Bildniss des J. Mandel, Liebfrauen- Altar
zu Oetting, Die Schlacht bei Prag (1621), Ansichten von Venedig, etc.
Sadeler, Jnstns, Kupferstecher, geb. vor 1600, f 1620 (n. A. 1729 in Amster-
dam), Sohn und Schüler des Jan S. d. Ae. Er war meist als Verleger thätig; doch
hat er auch gestochen, u. A. Bildnisse land Blätter nach Roltenhammer, Zuccaro, etc.
Sadeler, Marens, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, get. 11. Juni 1614 in
München, Sohn eines Eisenschneiders Daniel S. Er Hess sich später in Venedig als
Kunsthändler nieder. Er war besonders als Verleger thätig und gab u. A. späte,
Drucke der älteren Sadeler-Stiche heraus. Er selbst stach gegenseitige Kopien nach
Dürer und Saenredam, etc.
Sadeler, Philipp, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. in München (?),
thätig das. um 1624—29, angeblich Sohn des Gilles S. Von ihm S, Aloysius (1625),
Bildnisse, Landschaften, etc. — Sein Bruder (?) Tobias S. war um 1675 in Wien
als Kupferstecher thätig und schuf Stiche nach Heiligenbildern in Budweis, Bechin, etc.
Sadeler, Raphael d. Ae., Kupterstecher, geb. 1555 (1561?) in Brüssel, f 1616
in Venedig, jüngerer Bruder des Jan S. d. Ae., den er auf seinen Reisen nach
Venedig und München begleitete. In letzterem Ort arbeitete er an der grossen minder-
werthigen Folge „Ba\'ana Sancta et Pia' etc., doch hat er auch bessere Blätter
geschaffen, darunter die Schlacht von Prag, Sardanapal (nach J. a Winghen), etc.
Er stach u. A. nach J. v. Aachen, A Carracci, J. Caraca, M. Grünewald, M. Kager,
G, Mostaert, J. Stradanus, P. de Witte, M. de Vos, etc. zusammen über 200
Platten.
Sadeler, Kaphael d. J., Kupferstecher, geb. vor 1580 (?), f 1028 in München,
Sohn und Schüler des Raphael S. d. Ae., den er bei seinen grösseren Folgen (1618 — 24
in München) unterstützte. Von ihm ferner Die Verkündigung (nach C. Schwartz),
Venus und Adonis, Assunta (nach M. Kager), etc.
Sadler, Thomas, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig zwischen 168Q und 1705
in England. Er malte Bildnisse in Oel und Miniatur, darunter den theologischen
Dicüter Bunyan und den Herzog von Monmouth. — Ein William S., Maler des 18.
Jahrhunderts, geb. in England, f in Dublin, malte hier Bildnisse.
SaefYenlbom, Johan, Maler, geb. 1721, f 1784, Schüler von J. Vernet in
Paris. Er war in seiner Heimath Schweden thätig. Im Mus. zu Stockholm Schiff-
bruch nahe einer Festung von ihm.
Saemisch, Andreas, Maler, geb. 16. Oct. 1849 in Carith bei Magdeburg, Schüler
der Düsseldorfer Akademie, später von Bier mann und Gussow in Berlin. Er
wurde Gymnasialzeichenlehrer in Wismar und Ratibor. Von ihm besitzt das Mus.
zu Schwerin ein Bildniss.
Saenredam, Jan, Kupferstecher, geb. 1565 in Zaandam, f 1607 in Assendelft,
Schüler von Goltzius, nachdem er Korbflechter gewesen war, auch unter J. de Gheyn
gebildet. Er hat (nach Weigel) 124 Platten gestochen, darunter etwa ein Dutzend
nach eigener Zeichnung, die am meisten geschätzt werden; A. nach Bloemaert,
P. Caldara, P. Caliari, Cornelis von Haarlem, Gtiltzius, P. Isaacx, L. v. Leyden,
K. V. Mander, Spranger u. A.
Saenredam, Pieter Jansz, Maler und Radierer, geh 9. Juni 1597 in Assendelft,
begr. 31. Mai 1665 in Haarlem, Schüler von F. P. de Gr ebber, auch seines Vaters,
des Jan S. 1623 war er Mitglied der Haarlemer Gilde, 1686 in Utrecht thätig, be-
suchte auch andere holländische Städte und malte getreue Ansichten von dortigen
Kirchen, z. B. Maiienkirche zu Utrecht u. A. (Samml. Slk, Amsterdam), Inneres der
Kirche zu Assenrielit u. 5 A. (Mus. Amsterdam), Andere in den Sammlungen zu
Berlin, Braunschweig, Cassel, Haarlem, Rotterdam, Turin, Utrecht, etc. Von seinen
Radierungen nennen wir Statue des L. Costet zu Schloss Berckenroode,
Saeuberlich, Lorenz, Holzschneider des 17. Jahrhunderts, f 1613 (?). 1599 er-
schienen Holzschnitte in Wittenberg von ihm.
Saey, Jacques Ferdinand, Maler des 17. Jahrhunderts, der 1672 Schüler von
Y. Ehrenberg %var. — Ein anderer S., geb. in Antwerpen, wird schon 1660 als
148 Satf — Sagstatter.
Maler angeführt und hat vielfach mit Hieronymus Janssen gemalt. Er schuf
meist Architekturen.
Saff, (Schaff), Voytgch E. (Idalbert Eduard), Bildhauer, geb. 1865 in Policka
(Böhmen), thätig in Rom. Er schuf Bildnissreliefs, etc.
SaflTt; J. C. W., Maler und Kupferstecher, geb. 4. Oct. 1778 ir Amsterdam,
t vor dem Febr. 1850 das., Schüler von P Barbiers. Er malte Interieurs und
Landschaften und schuf einige Radierungen.
Saftleven, (Zachtleven, Saftlehen), Cornelis, Maler und Radierer, geb. 1606
in Rotterdam, begr. 4, Juli 1681 das., Sohn und wahrscheinlich Schüler des Her-
rn an S. IL, von Brouwer und Teniers beeinflusst. 1667 wurde er Vorstand
der Gilde in Rotterdam, wo er immer, ausser einem Ausflug nach Utrecht 1634, ver-
weilte. Er malte Landschaften^ Interieurs, Thierstücke und Stillleben. Von ihm
Betende Hirten vor dem Sturm u. A. (Mus. Amsterdam), Im Stalle u. A. (Gal. Dresden),
Landschaft mit Vieh (Gal. Haag), Unterhaltung im Wirthshaus (Rudolfinum, Prag);
A. in Aachen, Braunschweig, Karlsruhe, Köln, Madrid, Nürnberg, Paris, Schleissbeim,
Schwerin, St. Petersburg, Wien (Gal. Liechtenstein), etc. Von seinen Radierungen
nennen wir Die fünf Sinne, Hirt mit Herde, Thierstücke, etc.
Saftleven, (Zachtleven, Saftleben), Hemian 11., Maler des 17. Jahrhunderts,
t 1627. Er malte Mondscheinlandschaften, auch Biblische Historien. Es gab einen
noch älteren Künstler dieses Namens.
Saftleven, (Zachtleven, Saftleben), Hermau III., Maler unü Radierer, geb.
1609 in Rotterdam, f 5. Jan. 1685 in Utrecht, Schüler seines gleichnamigen Vaters
und vielleicht seines Bruders Cornelis S. 1633 Hess er sich in Utrecht nieder,
1655 wurde er Vorstand der Malergenossenscbaft. Er malte Landschaften besonders
Rheingegenden mit zahlreichen Figuren. Bilder von ihm in den Gal. und Mus. zu
Aachen, Amsterdam, Aschaffenburg, Berlin, Braunscliweig, Brüssel, Dresden, Frank-
furt a. M., Gotha, Haarlem, Kopenhagen, London, München, Oldenburg, Rotterdam,
Schwerin, St. Petersburg, Stockholm, Wien (auch. Gal. Czernin, Liechtenstein und
Schönborn), etc. Von seinen ca. 40 Radierungen nennen wir Selbstbildniss, Bettler
und Hund, Entenjäger, Die 4 Jahreszeiten, Landschaften, etc.
Sage, Angnste Jules, Maler, geb. 16. März 1829 in Paris, Schüler von Picot
und der Ecole des beaux arts. Von ihm Christus auf dem Oelberg (1876), Die
Familie (1880), Die göttliche Gerechtigkeit beschützt den Unglücklichen (1881),
auch Bildnisse.
Sager, Michael, Baumeister, geh. 13. Sept. 1826 bei Frontenhausen (Nieder-
baiern), f 6. Jan. 1898 in München. Von 1869—88 baute er in Oesterreich-tngarn
und Bosnien eine grosse Anzahl Bahnen und führte einen der schwierigsten Theile
des Nordostseekanals (mit der Hochbrücke bei Grünthal) aus, wobei er mit seinen
Einrichtungen für die Arbeiter Vorbild für den Staat und von demselben nachge-
ahmt wurde. Später war er bei der Regulirung des Wienflusses in Wien thätig. Er
war Baurath.
Sagert, Carl Hermann, Kupferstecher, geb. 1. Jan. 1822 in Berlin, f 20.
April 1889 in Friedenau bei Berlin, Schüler von H. Fincke in Berlin, wo er auch
als Kunsthändler lebte. Von ihm Die Rast (nach E. Meyerheim), Neapolitanerinnen
am Meeresstrande (nach Aug. Riedel) und Stiche nach Ludwig Richter, Plockhorst,
L'Allemand, H. Heidel, Becker, Vautier, Tidemand, etc.
Saglio, Camille, Maler, geb. 1804 in Strassburg, f 1889, Schüler von Jolivard
und C. Roqueplan. Er malte Landschaften vom Rhein und der Rhone.
Sagrera, Gnillermo, Baumeister des 15. Jahrhunderts, baute 1426—48 die
schöne Börse (Lonja) von Palma auf Mallorca.
Sagrestani, Giovanni Camillo, Maler, geb. 1660 in Florenz, f 1731, studirte
in der Giusti- und C. Cignani-Schule. Er ahmte letzteren nach und war auch Dichter.
Sagstätter, Gottfried Heinrich, Maler und Zeichner, geb. 1811 in München,
t 25. Dec. 1883 das. Er schuf allegorische Zeichnungen, Historien und Genrebilder,
2. B. eine Madonna auf Wolken, Die Rauferei, Buchstaben längst vergangener Zeit
alter deutscher Herrlichkeit.
Sagstätter, Hermann, Maler, geb. 1808 in München, f nach 1883 (?), Schüler
der Münchener Akademie. Er malte erst Genrebilder, Bauernscenen und dergl., dann
Historien, u. A. Altarbilder für Kirchen zu Dorfen, Gilching, Haching, MOnchen-Schwa-
bing u A. (Bayern), Kettershausen, Monheim u. A. (Schwaben). Von ihm ferner
Cartons zu 4 Glasfenstern mit den Propheten (Kölner Doni), Luther und Melanchthon;
Wandgemälde (Rathhaus, Landsberg), etc.
Sahib — Saint-Aubin. 149
Sahib, eigentlich Louis Ernest Lesage, Zeichner, geb. 1847 in Paris. Er
lieferte gelungene Caricaturen über die Marine, etc.
8ahler, Otto Christian, Kupferstecher und Goldschmied des 1 8. Jahrbunderts,
thätig in Deutschland.
Sahm, Hermann, Maler, geb. 19. Januar 1867 in Königsberg i. Pr., Schüler von
Heydeck und Steffeck an der dortigen Akademie. Von ihm Modellpause, Rück-
kehr vom Maskenball, etc., auch Bildnisse.
Saillant, Pere, Maler des 16. Jahrhunderts, f in Avignon. Er malte gute
Miniaturen und war AugustinermöDch.
Saillar, (Sahler), Louis, Kupferstecher, geb. 1748 in Paris, j i793 in London.
In London war er für Boydell thätig.- Von ihm Blätter nach Dou, Honthorst, Reynolds,
Rubens, Smart, Zampieri, etc.
Sailmakerj Isaac, Maler, geb. 1633 in England, t 28. Juni 1721, Schüler
von G. Geldorp. Er malte Marinen und Seeschlachten, u. A. im Auftrag Cromwells
Die Flotte vor Mardyke.
Sain, tSdonard Ale^sandre, Maler, geb. 13. Mai 1830 in Cluny (Dep. Saöne
et Loire), Schüler von Picot, der Akad. zu Valenciennes und der :ßcole des beaux-
arts. Er liess sich in Nai)terre nieder. Von ihm Der Aufbruch zur Messe (1863
Mus. Macon), Erinnerung an den Platz Montamara zu Rom (Mus. Autun), Ausgrabungen
in Pompeji (1866 Mus Luxcmbourg), Hochzeitsmahl bei einem Capriner (Mus. Valen-
ciennes) etc., auch Bildnisse Med. 1866, 3. Klasse 1875; Kr. der Ehrenleg. 1877.
Sain, Faul, Maler, geb. 1853 in Avignon, thätig in Paris. Er malte Landschaften
ond Ansichten, z. B. Alte Gasse in Baux, Zwischen Villeneuve und Avignon, Sonnen-
untergang in der Bucht Saint-Michel.
Saine, Thomas, Baumeister des 18. Jahrhunderts, thätig in England. Er gab
Plans, Elevations and Sections of Noblemen and Gentlemen's Houses, 2 Bde. mit
176 Tafeln heraus.
Saint, Daniel, Maler, geb. 1778 in Saint-Lo (Dep. Manche), f 23. Mai 1847
das., Schüler von Regnault und Aubry. Er malte Miniaturbildnisae , von
denen zwei in die Lou vre- Sammlungen gelangten. Med. 2. Kl. 1806, 1. Kl. 1808.
Saint-Andr^, Simon Renard de, Maler, geb. 1614 in Paris, f 1677 das.,
Schüler "von Beaubrun Er besuchte Rom. Er malte Bildnisse für den Pariser
Hof und wurde Mitglied uer Akademie. Von ihm auch der Kupferstich Das Jesuskind.
Saint-Anbert, Antoiue Fran^ois, Maler, geb. 11. Sept. 1715 in Cambrai (Dep.
Kord), t 10. April 1788 das. Er wurde in Paris ausgebildet und später Prof. an der
Zeichenschulft in Cambrai. Von ihm Carneval auf dem Rathhaus-Platz zu Cambrai
(Mus. Cambrai), Allegorie (ebenda), „Zemire und Azor** u. A (ebenda), Aufbruch
tvLT Jagd u. A. (Röthelzeicbnungen, Mus. Wicar zu Lille).
Saint-Aubert, Antoine Louis, Maler, geb. 1. Sept 1794 in Cambrai, f 16- Sept.
1854 das., Sohn und" Schüler des Louis Joseph Nicolas S. Von ihm besitzt das
Mus. Cambrai eine Marine.
Saint-Aubert, Louis Joseph Nicolas, Maler, geb. 13. Mai 1755 in Cambrai
(Dep. Nord), f 12. Nov. 1810 das., Sohn und Schüler des Antoine Fraucois S.,
dessen Nachfolger er an der Zeichenschule seiner Vaterstadt wurde. Von ihm im
dortigen Mus. Christus im Grab.
Saint-Aubin, An^ustin de, Kupferstecher, geb. 3. Juni 1736 in Paris, f 9.
Nov. 1807 das., Schüler seines Brudets Gabriel Jacques de S. und von Cars;
er wurde einer der berühmtesten Vignettenstecher des 18. Jahrhunderts in Frankreich.
Er stach nach Boucher, Caliari, Cochin, Duplessis, Grenze, Vanloo mehr als 300
Bildnisse, zahllose Gemmen, Medaillen, Vignetten u. A. m., schuf auch Bildnisse in
Bleistift und Pastell, etc. Ausser den zahlreichen Illustrationen für Sammelwerke,
stach er an die 800 Einzelblätter. 1793 wurde er Kupferstecher an der Nat.-Bibliothek.
Saint-Aubin, Charles Germain de, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1721 in
Paris, t 17. März 1786 das., Sohu und Schüler des Gabriel Germain S. Er
wurde Hofkupferstecher für Trachten. Von ihm eine seltene Folge von Radierungen
genannt: Essais de papillouneries humaines, sowie zwei weitere Folgen Meine kleinen
Sträusse und Die Blümchen.
Saint-Aubin, Gabriel Jacques de,. Maler und Kupferstecher, geb. 1724 in
Paris, t 9. Febr. 1780 das., Schüler von Jeaurat, C. de Vfermont und Boucher,
Sohn des Gabriel G. de S. Enttäuscht darüber, dass sein „Laban mit seinen Haus-
göttern* nur den 2. Rompreis errang, verzichtete er auf akademische Ehren und
arbeitete fernerhin für sich. Von ihm Mutter ihr Kind stillend, ein junges Mädchen
150 Saint- Aubin — Saint-Maxcel.
zeichnet daneben (getuschte Federzeichnung, Mus. Louvre), Voltaire bei der Irene-
Anfführung (Zeichnung, ebenda). Von Gemälden nennen, wir Triumph der Liebe, DorfiFest,
Selbstbildniss, Versuchung des Hl. Antonius. S. hat auch 43 Blatt radiert, z. B.
Der Charlatan des Pont^Neuf, Der Salon von 1753, Fest in den Tuilerien, etc.
Saint-Aubin, Loais Michel de, Maler, geb. 20. März 1731 in Paris, f 1779
das., Sohn des Gabriel Germain de S. 1764 wurde er als Maler an der Porzellan-
fabrik zu S^vres angestellt.
Saint-Aubin, Pongin de, Maler des 18. Jahrhunderts, f nach 1777, thätig
zwischen 1751 und 1764. Er malte Bildnisse in Oel und Aquarell und war Mitglied
der St. Lucas-Akademie.
Saint- Anlaire, Fölix Achille Bennpoil, Maler und Lithograph, geb. 1801 in
Piedmont, t nach 1837, Schüler von Garnerey. "Wir n'ennen von ihm Seegefecht
(1827), Lootse in Havre, Der Nil bei Cairo, etc.; von seinen Lithographien Der Lootse
(n. Isabey), Normannische Fischer (n. Mozin), Hafenansichten (nach eigenen Ge-
mälden), etc.
Saint-Eye, Jean Marie, Kupferstecher, geb. 9. Juni 1810 in Lyon, f 4. Sept.
1856 in Montmartre (Ddp, Seine), Schüler der Ecole des beaux-arts zu Lyon und
Paris, von V. Vibert und von Richomme. 1840 gewann er den L grossen Eom-
preis auf Grund einer gestoclienen ,Akademie'. Von ihm Stiche nach Andrea Angeli
(Madonna mit Heiligen), R. Santi (Heilige Cäcilia, die Poesie, etc.), auch Bildnisse
nach A. Scheffer, Ingres, etc. Med. 1. Kl. 1848. Sein Leben von J. S. Bourgeois
(1860), C. Fraisse (1862).
Saint-ETre, Gillot, Maler und Lithograph, geb. 1791 in Bault-sur-Suippe
(Dep. Marne), f 1858 in Paris. Er war Artillerie- Offizier gewesen. Von ihm Schlafender
Soldat von Räubern überrascht (Mxls. Angers), Karl V. von Frankreich (Mus. Versailles),
Gründung der Pariser Bibliothek 1379 und Adele Andere auch Bildnisse (ebenda),
ferner etwa ein Dutzend Steindrucke. Med. 2. Kl. 1824, 1. Kl. 1827 Kr. d Ehren-
legion 1833.
Saint-Gaadens, Ängnstns, Bildhauer, geb. 1848 in Dublin (Irland), kam früli.
nach Amerika. Er studirte in Paris unter Jouffroy an der Ecole des beaux-arts
und in Rom, nachdem er schon bei seinem Vater das Steinschneiden geübt hatte.
S. ist einer der bedeutendsten neuer^sn Bildhauer Amerikas. Von ihm ein Basrelief-
bildniss von Bastien Lepage io dessen 31. Jahre (1880 Bronze, Paris), Hiawatha,
Farragut (Statue), Basreliefs (S. Thomas in New- York). Versch. Med.
Saint-Genys, Marie Candlle Arthur, Marquis de, Maler, geb. vor 1845 in
Angers (Ddp. Maine-et-Loire), Schüler von Aligny, Bieniiourry und Pignerolles.
Von ihm Einsamkeit (1864 Mus. Angers), Ansicht auf der Insel Wight (1867). Der
erste Schnee (1879), etc.
Saint-Igny, Jean de, Maler, Bildhauer und Radierer, geh- vor 1600 in Eouen,
f nach 1648. Von ihm besitzt das Hotel Gluny zu Paris 7 altrömiscb.e Scenen aiif
vergoldetem Leder gemalt. Viele haben nach seiner Zeichnung gestochen, er selbst
radierte ca. 60 Blatt und schrieb ein Buch über die Grundzüge der Bildnissmalerei
(1630 mit 13 Tafeln und einem Anhang von 51 kl. Büsten und anatomischen Figuren).
Saint- Jeany Louis Honore, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1793 in Dün-
kirchen, Schüler von Senave. Er malte Genrescenen und Bildnisse, z.B. Der Liebes-
unterricht, Der Flötenunterricht, etc.
Saint- Jean, Simon, Maler, geb. 14. Oct. 1808 in Lyon f 3. Juli 1860 in Ecully-
Lyon, Schüler der Lyoner Schule, von Thierriat und von F. Lepage, auch durch.
Studium van Huysums gebildet. Von ihm Blumentrageades Mädchen (1839 Mus.
Lyon), Christnskopf mit den Abendmahlsembleraen u. A. (ebenda), Blumen und Früchte
(1845 jlus. Dijon). Blumenstück C1857 Mus. Amsterdam), Blumen in den Ruinen u. A.
(1855 Paris, Louvre), Die Segenbringende (Paris, Luxembourg), Blumen in einem Hut
(Mus. Ronen), etc. S. war auch schriftstellerisch thätig. Med. 3. Kl. 1834, 2. Kl. 1844,
1855 Kr. d. Ehrenleg. 1843. - Sein Sohn Paul S. war ebenfalls Maler und schuf
Bildnisse, Genrebilder, etc.
Saint-Marce^nx, Charles Rene Panl de, Bildhauer, gen. im Sept. 1845 in
Reims, Schüler Jouffroys. Vod ihm Die Jugend Dantes (1868), Hairlequin, Genius
dai Gehfimniss des Grabes hütend (Marmorstatue, 1879 Luxemboxurg, Paris), Bildniss-
büsten, etc. Med. 2. Kl. 1872, 1. Kl. 1879; Kr. d. Ehrenleg. 1880.
Saint-Marcel, Charle's Edme (Calin), Maler und Radierer, geb. 1819 in Paris,
t 1890, Schüler von Delacroix. Er malte und radierte Landschaff eu, besonders
aus dem Fontainebleauer Wald nnji Thierstücke. Von ihm Löwe seine Beute ver-
Saint-Marcel — Saintio. 151
scblingend (Mus, Luxembourg), HerbstJandscLaft, Ansicht der Wolfeschlucht im Wald
von Fontainebleau (1857), Zweite Ansicht hiervon (1881), etc.; ferner 12 Radierungen
nach alten Meistern, 4 Blätter aus dem Wald von Fontainebleau, vier andere Ra-
dierungen und 1 Steindlrack.
Saint-Marcelj Emile Normand, Maler, geb. 11. Juli 1840 in Paris, Scbüler
seines Vaters E. S. und von Pils. Von ihm Pferdeverkauf, Hochzeit im Mai, Quai
in Paris, Musketier vo'n 1677, Arbeitspause, etc. Auch Aquarelle und Fayencen.
Saint-Martin, Alexandre n. Pierre, s. Pan de St, Martin.
Saint-Martiu , Andr6 de» Baumeister des 15. Jahrhunderts. Mit Colin et
de laChesnaye hat er 1499 die Notre-Dame-Brücke zu Paris erneuert.
SaiDt'Martin, Paul de, Maler, geb. vor 1830 in Bolbec (D^p. Seine- Inferieure),
Schüler. von P. Delaroche. Von ihm Ansicht nahe Meaux (Mus. Cambrai), Sumpf
in der Normandie, Landschaft mit der Taufe Christi, Umgebung von Rouen, etc.
Saint Memin, Charles B. J. F. de, amerikanischer -Kupferstecher, geb.
1780, t 1852.
Saint-Non, Jean Claude Bicliard, Abbe de, Zeichner und Radierer, geb. 1780
in Paris, f 1804 (n. A. 1792). Aus Kunsteifer verkaufte er seine Stellung als Parla-
mentsrath, bereiste Italien und machte Studien nach den Werken der grossen Meister,
die er dann radierte. Ferner von ihm Blätter iiacTi Fragonard, Leprince, Robert,
etc. 19 Blatt antike Gerälhe und Ornamente und das Werk „Voyage pittoresque
dltalie".
Saint-Onrs, Jean^Plerre (Paul), Maler, geb. 4. April 1752 in Genf, f 6. April
1809 das., Schüler der Ecole des beaux-arts in Paris und von Vien. 1780 gewann
er mit seinem Raub der Sabinerinnen (jetzt im Louvre?) den grossen Rompreis.
Gesundheitshalber musste er 1792 'Italien verlasseh und Hess sich wieder in Gent
nieder. 1803 wurde von der französischen Regierung unter 72 Entwürfen zu dem
Thema „Concordat" nur seiner mit einer Auszeichnung bedacht. Von ihm Olympische
Spiele u. viele A. (Mus. Rath, Genf), Spartanisches Gericht über die Neugeborenen
(1795 Gal. Schieissheim), David und Abigail, Homer singend, etc. Mitgl. des Instituts.
Saint-Plerre, Gaston Casimir, Maler, geb. 12. Mai 1833 in Nimes (Däp.
Qard), Schüler von Cogniet und Jalabert. Er bereiste Frankreich und Algerien.
Im (jhor der Kathedrale von Oran malte er St. Louis sich ausschiffend in Tunis,
u. A. m. Von ihm Leda (1865 Mus. Nimes), Schlafende Nymphe (Mus. Marseille),
Spottender Amor (1868 Mus. Chäteauroux), Kind aus Tlemcen, Selbstbildniss, etc.
Med. 1868, 2. Kl. 1879; Kr. der Ehrenleg. 1881.
Saint-lJrbain, Ferdinand de, Baumeister und Medailleur, geb. 30. Jopi 1658
in Hancy, f 11. Jan. 1723 das. 1671 besuchte er 'München, bereiste dann Deutsch-
land und Italien und trat in die AJtademie zu Bologna eia. Dort wurde er 1673
Direktor des Münzkabinets und Stadtbaumeister. Nach zehn Jahren berief ihn in
letzterer Eigenschaft Innocenz XI. nach Rom, wo er 20 Jahre verblieb, um dann auf
Einladung Leopold I. von Lothringen nach IJTancy zurückzukehren. 1703 begann er
die Kirche zu Pont-ä-Mousson, die drei Jahre nach seinem Tode vollendet wurde.
Im Ganzen schuf er etwa 120 Med. für die genannten Höfe, für Spanien, Orleans,
den Churf. v. d. Pfalz, etc. Clu-istus-Ord. Sein Leben von H. Lepage (1867). — Sein
Sohn Claude Augnstin de S., geb. in Nancy, f l'^61> schuf Med. auf verschiedene
Lothringer Herzog« und ging mit Franz, nachmaligen Kaiser, nach Wien. —
Auch seine Tochter Marie lune ^., vereheli de Vaültrin, schuf verschiedene
Medaillen.
Saint-Tves, Pierre de, Maler, geb. 1666 in Maubert-Fontaine, f 20. März
1716 in Paris. 1708 wurde er MitgL der Pariser Akademie auf Grund seines „Jephtha",
jetzt im Mus. Tours.
Sainte-Alary, Henri *de, Zeichner und Stahlstecher, geb. 1846 in Versailles,
lebt in Dainville. Er lieferte Zeichnungen, besonders gern militärische, für die
Zeitschriften Paris Bouffon, Panurge, Chat Noir u. A. und illustrirte zahlreicbe,
meist in kleiner Auflage erschienene Bücher. Von ihm Album Soudard et Troupies,
ein Alphabet Arm^e frarigaise, viele humoristische Plaketten, 15 Zeichnungen zu
einer Novelle von Y. Rambaud „Der Strauss**, Das Leben zu Pferde, u. s. w.
Saintin J\iles :Emile, Maler,' geb. 14. Aug. 1829 in Lemee (D^p. Aisne), f
14. Juli 1894, Schüler von DroUing, Le Boucher, Picot und der Ecole des
beaux-arts. Er lebte 10 Jahre in Amerika, wo er u. A- die Indianer studirte. Er
malte hauptsächlich Bildnisse (darunter viele Pastelle), dann auch einige Allegorien,
Genrebilder, etc. Med. 1866, 1870; Kr. der Ehrenleg. 1877.
152 Saintin — Salamanea.
Saintln, Louis Henri, Maler, geb. 13 Oct 1846 in Paris, Schüler von
Coidtepoin, Pils, St. Marcel and A. Sege. Von ihm Fussweg im Wald (1873
Mufl. Montpellier), Waldsumpf im St. Germaio -Thal zur Winterszeit (1867). Alte
Stiege des Carraes-Klosters zu ßennes (1881), etc. Med. 3. Kl. 1882.
Sajösy, Alois, Maler, geb. 11. Sept. 1836 iu Gyöngyoa (Ungarn), Schüler der
Akademien zu Budapest, Wien, München, Brüssel u. Venedig. Er malte biblische
Bilder und Bildnisse, z. B. Franz Deak, den Erzbischof von Erlau, über 50 Altar-
gemälde, etc.
Sftiter, (Seiter, Seuter, Syder), Daniel^ Maler, gen. II Cavaliere Daniele
und Der Abeudstern, geb. 1649 in Wien, f 1705 in Turin, Schüler von C. Loth in
Venedig und Maratta in Rom. Er war in Rom und Turin (für den Hof) thätig.
Von ihm Kuppelfresken im Ospedale Maggiore zu Turin ; ferner Venus auf Wolken
(Gal. Augsburg), S. Hieronymus (Gal. Dresden), A. in Braunschweig, Turin, etc.
Saiter, (Seiter, Sentcr), Johann Gottfried, Kupferstecher, geb. 1718 (1717V)
in Augsburg, f 1800 das., Schüler von Ri ding er und G. M Preissler, studirte
dann in Venedig, Rom und Florenz, das er später nochmals besuchte. Seit 1758
war er wieder in Augsburg thätig. Von ihm Goethe, Kupetzky, Rugendas, die Hoch-
zeit SU Cana; A. nach Albani, A. Angeli, Caliari, Carracci, Celesti, Procaceini, R. Santi,
Solimena, da Vinci, etc.; auch Buchillustrationen.
Saire, (Sayve), Jean Baptiste de, Maler, gen. Jean de Namur, geb. um
1550 in Namur, f 1624 (?) in Mechelu. Er kam nach Brüssel und malte das Bildniss
Alessandro Farnese III. (jetzt in der Gal. Parmaj, dessen Hofmaler er wurde. Dann
kehrte er nach Namur zurück und Hess sich endlich in Mecheln nieder. Werke
von ihm in den Roniljaut- ui.d Notre Dauie-Kircheu das., auch im Cercle archeolo-
gique zu Namur, etc.
Sala, Giovanni Battista, Baumeister, geb. vor 1580, f 1621 in Berlin. Um 1590
trat er in Churfürstl. Biandenburgische Dienste, restaurirte die Festungen in Spandau
und Peiz, und Theile des Berliner Schlosses, baute auch viele Privatbäuser in Berlin.
Sala, Miguel, Bildhauer, geb. 1627 in Cafdona, f 1704 in Barcelona, SchQler
von F. de Sa. Cruz das. Von ihm Statue des Stifters in S. Cajetano, Statuen
am Altar der Minimos, Pietä.in Sa. Maria del Mar (allein liaicelona), Altar (Pfarr-
kirche zu Cardona), etc.
Sala, Paolo, Maler, geb. 1846 in Mailand, lüätig das. Von ihm Ansichten von
Venedig, London, etc.
Sala, Vitale, Maler, geb. 1808 in Cernusco bei Brianza, f 1835 in Mailand,
Schüler der Brera-Akademie daselbst. 1834 besuchte er Venedig. Von ihm Krönung
Maria (1831—34 Kath. v. Novara), Tod Romeos und Juliets, Abschied des Re-
gulus. A. Werke, z, Th. Fresken in den Kirchen zu Bosiro und Desio, iu Sa. Caterina,
S. Lazzaro und S. Stefano zu Mailand, in der Villa Raconigi, etc.
Sala y Frances, Emilio, geb. 1850 in Alcoy (Valencia). Er liess sich in Paris
nieder und malte Rokokoscenen, südliche Landschaften, etc., auch geschichtliche
Scenen, wie „Austreibung der Juden aus Spanien 1493", Gefangennahme des Fürsten
von Viana, Med. 2. Kl. 1871.
Salaert, s. Sallaert.
Salaluo, (Salai, Salario), Andrea, Maler des 16. Jahrhunderts, von dem man
kaum mehr weiss, als dass er 1504 Schüler L. da Vincis war, der angeblich an
manche seiner Bilder die letzte Hand legte. S. war wohl auch sein Freund und
Faktotum. Man nimmt an, dass er um 1483" geb. und unch 1520 gest. ist. Ihm
werden zugeschrieben Bacchus (Paris, Louvre), S. Johannes (ebenda), Sa. Anna (Gal.
Leuchtenberg, St. Petersburg), etc. Auch schiebt man ihm einige zweifelhafte
L. da Vincis zu.
Salamanca, Antonio, Kupferstecher, geb. 1510 (?) in Rom, f nach 1547. Er
ist als Verleger berühmt und gab zahlreiche Platten Raimondis und von dessen Schule
heraus. Von ihm selbst rühren wohl her eine Pietä (1647 nach Buonarotti), Bildniss
Bandinellis (1545), Schöpfung der Thiere (1548 nach R. Santi), vielleicht auch eine
Folge von 30 heroischen Frauenbflsten und eine von 14 Wappenschildern.
Salamanca, Cristobal de, Bildhäuer des 16. Jahrhunderts. 1578 schnitzte er
das Chorgestühl im Montserrat-Kloster (Catalonien) und arbeitete am Gitter der Haupt-
kapelle das. Von ihm ferner das prächtige, graziöse Chorgestüh] in der Kathedrale
von Tortosa (1588—93).
Salamanca, Fray Franeisco de, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, Dominikaner-
laienbruder, ward um 1518 aus Castilien nach Sevilla berufen, wo er das berühmte,
Salario — Salin as. 153
schöne Gitter in der Kathedrale, auch die eisernen Kanzeln mit Basreliefe und reichem
Schmuck- (1529 — 33) schuf. — Ein Geronimo de S. war im 16. Jahrhundert als
Maler in Sevilla thätig.
Salario, s. Salaiiio.
Salas, Carlos, Bildhauer, geh. 1728 in Barcelona, f 1788 in Zaragoza, Schüler
von F. de Castro, J. D. Olivieri und der Akademie zu Madrid. Er gewann das
Romstipendium, musste aber, um seine Eltern zu unterstützen, nach Zaragoza gehen.
Von ihm Marmormedaillons (Marienkapelle, del Pilar-Kathedrale, Zaragoza), S. Vicente
und ,S. Bartolome (Seu-Kathedrale), Holzstatuen (Agonizantenkirche zu Madrid), etc.
Sala/ar, Juan de, Illuminator des 16. Jahrhunderts, f 1604 in Toledo. Von
ihm schöne Chorhücher im Escorial und Messlücher zu Toledo.
Salb, Joseph, Baumeister, geb. 5. Aug. 1845 in Wien, Schüler ües dortigen
Polytechnikums und der Kunstgewerheschule ; weitergebildet auf Reisen nach Italien
(1883), Deutschland (1884), etc. Von 1863—76 war er besonders kunstgewerblich
thätig; 1876 wurde er Prof. für Architektur- etc. Zeichnen in Salzburg. Voa ihm
Entwurf zum Gitter des neuen Friedhofs zu Salzburg, 2S Illustrationen zum Band
Salzburg in „Die österr. Monarchie in Wort und Bild", viele Gläser, etc., auch
Oel- uud Aquarellbildcr. Mehrere Auszeichnungen.
Sal^e, Jean Lambert, Bildhauer, geb. 21. März 1788 in Ans bei Lüttich,
t nach 1823, Schüler von Frauck, dann von Lemot in Paris, dem er besonders
bei seiner Bronzestatue Henri IV. half. 1818 kehrte er nach Lüttich zurück und
wurde Prof. an der Zeichenschule. Von ihm Büste Gretrys. Philoktet, etc. Med. 1813,
Gold. Med. 1824.
Saleh, Raden, 8. Radin Saleh Ben Jagya, Bd. Iv, S. 4 und im Nachtrag.
Salentin, Hubert, Maler, geb. 15. Jan. 1822 in Zülpich (Rheinprov.), war erst
Grobachmied, dann Schüler von Ramboux in Köln und der Düsseldorfer Akademie
unter K. Sohn, W. v. Schadow und A. Tidemand. Er malte Genrebilder und
Landschaften. Von ihm Dorfkirche (Gal. Düsseldorf), Betender blinder Knabe (Mus.
Besangen), Wallfahrer (Mus. Köln), Der Kronprinz auf dem Lande, Der Storch, Das
Findelkind, Die goldene Hochzeit. A. in den Samml. zu Prag, Berlin und Stettin.
Med. Wien; Kronen-Ord. IV. Kl.
Salerno, Andrea da, s. Sabbatini.
Salesses, J. B., Bildhauer, geb. 2. Nov. 1817 in Toulouse, f 20. März 1873
in Orleans. Das dortige Museum besitzt von ihm Büste Meyerbeers und Christus
(Gipsstatuette). Er war auch Componist.
Saletti, Antonio, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er war in Verona thätig
und starb sehr jung. Von ihm das Portal von SS. Nazaro e Celso.
Salfi, Enrico, Maler, geb. im Dec. 1858 in Cosenza (Calabrien), Schüler der
Akademie zu Neapel. Er malte Pompejanische Bilder und Historien, z. B. S. Francesco
di Paula in Verzückung, Kopf Christi, Pompejanische Nacht, etc. S. war auch
Dichter.
Saliba, Antonello da, Maler des 16. Jahrhunderts, gebildet an Antonello da
Messina, thätig in Sicilien. Von ihm Madonna (1497 Mus. Catania), S. Thomas
(S. Domenico, Palermo), Christus und die Marien am Grabe (ebenda), Anbetung der
Könige (Sa. Maria delle Cancelliere, das.), etc.
Saligo, Carel Lodewijk, Maler, geb. 1804 in Grammont (Ostflandern), Schüler
von Huf fei und Gros. Von ihm Briseis zurückgeschickt (1831), Junge Corsicanerin
(1848), Heilige Familie, viele Bildnisse, etc.
Salimbene, (Salimbeni), Arcangiolo (Angelo), Maler des 16. Jahrhunderts,
geb. in Siena, f 1580, Schüler des F. Zuccaro. Von ihm S. Petrus Martyr u. A.
(Dominikanerk. Siena), Die Kreuzigung (Kirche zu Lusignano), etc.
Salimbene, (Salimbeni), Cav. Ventura, Maler, gen. II Cavaliere BeTilacqna,
geb. 1557 in Siena, f 1613 das., Sohn und Schüler des Arcangiolo S., weitergebildet
an Werken A. Allegris. 1585—90 war er in Rom u. A. im Vatikan thätig. Er wurde
durch Vermittelung des Kard. Bevilacqua geadelt. S. war auch in Bologna, Florenz,
Genua, Pisa und Siena, etc. thätig. Von ihm Fresken und Wandbilder im Chor des
Doms zu Siena, in der Servi-Kirche zu Florenz, in Sa. Caterina zu Siena, in S.
Domenico zu Rom, etc. A. Werke im Dom zu Foligno, S. Pietro zu Perugia, Sa.
Maria Maggiore u. a. Kirchen Roms, in den Pitti und Uffizi zu Florenz, etc. Von seinen
Radierungen nennen wir Die Verkündigung, Sposalizio, Madonna (nach G. Reni).
Saunas, Pablo, Maler, geb. 1871 in Madrid, studirte iu Rom und war eine
Zeitlang das. thätig. Von ihm Der Stierkämpfer und seine Gehebte, etc.
154 Salincorno — Salmier.
Salincorno, Mirabello, Maler des 16. Jahrhunderts, gen. Cayalori, f nach
1578 (?), Schüler von R. Bigordi. Er war u. A. mit an M. A. Buonarottis Katafalk
thätig.
Salini, Cayalier© Tommaso, Maler, geb. 1570 ? (1575 ?), in Rom, t um 1630
das, Schüler des B. Pintelli; Sohn eines Bildhauers. Er malte Historien, Blumen
und Fruchtstücke.
Salins, Nicolas Alexandre de, Ingenieur und Baumeister, geb. vor 1785 in
Versailles, t 1838 in Würzburg. Er gehörte su den Emigranten der Revolutionszeit,
Hess sich in Frankfurt a. M. nieder, wurde 1807 herzogl. Würzburgischer, später
kgl. Bayerischer Hofbaumeister, kehrte 1818 pensionirt nach Frankfurt a. M. und Ton
dort 1823 wieder nach Würzburg zurück. Seine bürgerlichen Bauten in Frankfurt
a. M. gehören zu den besten der Zeit z. B. der nachmalige Bürgerverein, das
Goßtard'sche Gartenbaus, das Rothschild'sche Haus auf der Zeil, etc.
Salis, Carlo, Maler, geb. 1680 in Verona, f 1763, Schüler von G. dal Sole
und Ao Balestra, welch letzteren er nachahmie. Von ihm S. Vincenzio (Altarbild
in Bergamo), etc.
Sallaert, (SaUaerts, Salaert), Anthonie, Maler, Radierer und Holzschneider,
geb. um 1590 in Brüssel, f nach 1648, Schüler von M. de Borde au. 1613 wurde
er Meister, 1633, 1634, 1646 uad 1647 Dekan der Gilde. Er war mit Rubens be-
freundet und malte gute Historien z. B. Allegorie auf die Passion u. A. (Mus. Brüssel),
Paris Urtheil (Mus. Madrid), Heil. Familie (Mus. Ghent). Von seinen Holzschnitten
Dennen wir Die 4 Evangelisten und Die Frau mit dem Todteiikopf.
Salle, Sebastien Engr^ne, geb. 29. Febr. 1812 in Metz. Von ihm der Severus-
bogen in Rom, S. Vincenz de Paula (nach E. Cabuchet).
Säue» Pierre, Maler, geb. 10. Mai 1835 in Bordeaux, Schüler von H. Bonnefond
und H. Flandrin. Er war in Lyon thätig. Von ihm Inneres eines Bauernhauses
(1866), Der Segen (1877), Ernte in den Bergen um Meys (1882), etc., auch Bildnisse.
Salles, Adelheid, geb. Wagner, geb. 1825 in Dresden, f 1890 in Paris,
Schülfrin von J. Bernhard und C. Jacqu and, Schwester der E. Puyroche Wagner.
Sie war in Paris thätig. Von ihr Elias in der Wüste (Mus. Lyon), Psyche im Olymp
(1866), Die Legende von den ,Alyscamps' (Mus. Nlmes), Die Töchter Jerusalems in
der Babylonischen Gefangenschaft (1882), Jairi Töchterlein; auch Bildnisse, etc.
Sallieth, Mathias, Kupferstecher, geb. 1749 in Prag, f 1791 in Rotterdam,
Schüler von Mansfeld in Wien und J. P. Lebas in Paris. Er liess sich 1778 in
Rotterdam nieder. Von ihm Stiche für Voyage pittoresque de France, für die Gal.
Lebrun, Vier Schlachtenbilder nach D. Langendyk, 4 FUissansichten nach W. v. d.
Velde: A. nach Bakhuijzen, Kobell, Storch, v. d. Capellen, etc.
Sallin, Maurice, Bildhauer und Graveur, geb. 1760 in Italienisch -Savoyen,
t 22. Juai 1809 in Lyon. Er kam in früher Jugend nach Frankreich.
Sallior, Marie Angnstin, Maler, geb. 6. April 1788 in Paris, f nach 1811,
Schüler von Regnault und der ficole des beaux-arts.
Salm, B. Nicolas, Maler und Zeichner, geb. 1810 in Köln a./Rh., f 1883 in
Aachen, wo er Zeichenlehrer war. Er schmückte den Gürzenich 1835 mit Carnevals-
decorationen, schuf Gelegenheitsblätter, ein Selbstbildniss, etc. ~ Ein A. van S.
malte im 17. Jahrhundert in Holland Ansichten und Marinen. Er suchte mit Pinsel
und Oelfarhen die Federzeichnung nachzuahmen.
Salm, Isaac, Maler, geb. 14. Aug. 1812 in Amsterdam, Schüler der dortigen
Akademie, deren Mitglied er 1833 wurde. Er malte Landschaften, von denen eine
in das Haarlemer Mus. Teyler gelangte.
Salm, Jenny, (Johanna, Gräfin Salm-Reifferscheidt, geb. Pachta-Ray-
hofen), Malerin, geb. 18. März 1780, t 13. Sept. 1857 in Prag. Eine Landschaft
aus dem Jahre 1829 von ihr besitzt das Rudolfinum zu Prag.
Salmeggio, s. Talpino.
Salmeron, Cristöbal Garcia, Maler, geb. 1603 in Cuenca, f 1666 in Madrid,
Schüler von P. Orrente. Philipp IV. bestellte bei ihm ein Gemälde des Stier-
kampfs zu Ehren Carlos II. Von ihm ferner die Geburt (S. Francisco, Cuenca), etc.
Salmeron, Francisco, Maler, geb. 1608 in Cuenca, f 1632 in Madrid, Schüler
des P. Orrente, Bruder des Cristöbal S. Er soll Gemälde der Venezianer chemisch
untersucht haben, um hinter die Geheimnisse des Colorits zu kommen. Von ihm
besitzt die S. Francisco-Kirche zu Cuenca eine Grablegung.
Salmier, Josse, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Mecheln (?), thätig um
1620, Lehrer des D, Herregouts, mit dem er verwandt war.
Salmincio — Saloman. 155
Salmincio, Andrea, Kupferstecher und Holzschneider des 17. Jahrhunderts, geb.
in Bologna. Dort hat er Einiges gestochen und geschnitten, war auch als Buch-
händler thätig.
Salinon, Adrien Alphonse, Maler, geb. 6. März 1802 in Paris, f nach 1847,
Scttller der £cole des beaux-arts, seines Vaters und von Lecourt. Er war besonders
auch als Restaurator thätig, z. B. in der Gal. des Prinzen Conde. Von ihm Kartoffel-
schälerin (1831), Die Pest in Marseille 1720 (1834), Ansicht im Busch von Montreau
(1848), etc.
Salnion, Alexandre Fran^ois Florimond, Baumeister, geb. 6. Juni 1816 in
Paris, t nach 1861, Schüler von Mesnager. Er musste seine Studien aus Geldmangel
Uttterbrechen und eine Zeitlang in der Marine dienen. 1852 wurde er in Paris
städtischer Bau-Expert. Von ihnv dort die Amerikanische Kirche (Rue de Berry),
■viele Privatbauten am Boulevard Haussmann, etc. Kr. der Ebrenleg. 1864. ^
Salmon, Emile, Maler und Radierer, geb. 1840, Schüler von Hedouin
Sohn des Theodore F. S. Er radierte Blätter nach Bertrand, Vau Dyck, Grenze,
Leloir, Morot, Willems, etc.
SaltnoB. Jacques Pierre Francois, Maler, geb. 16. Aug. 1781 in Orleans,
t 10. März 1855 das., Schüler von Bardin und Regnault. 45 Jahre lang war
er Professor an zwei Instituten in seiner Vaterstadt. Von ihm Ansicht des Hauses
De la Motte am Loiret (Mus. Orleans), Die Taufe Christi (S. Paul, Orleans), An-
sichten von Loiret, von Orleans, etc.
Salmon, Lonis Adolphe, Maler und Kupferstecher, geb. 1806 iu Paris, f im
Sept. 1895, Schüler der Ecole des beaux-arts, von Heuriquel Dupont und Ingres.
1884 gewann er den grossen Rompreis auf Grund einer gestochenen Akademie. Er copirte
in Italien viele Meister- Werke in Aquarell, Ferner von ihm die Bildnisse Pio Hono,
einer Prinzessin Borghese, eines Herzogs von Montebello u. A. m., und Stiche nach
A. Angeli, Ingres, Lehmann, Seb. Luciano, Nauteuil, R. Rosso, R. Santi, A. Scheffer,
L. da Vinci, etc. Med. 2. Kl. 1852, 57, 59, 63, 67; Kr. der Ehrenleg. 1867.
SalmoB, Theodore Fr6d6ric, Maler und Radierer, geb. 11. April 1811 in Paris,
Schüler von Ingres. Er war in Belleville thätig. Von ihm Vom Land zurück
(1853 Mus. Avignon), Die Ährenleserinnen (1863 Mus. Chartres), Einsegnung der
Herden (1847), Junge Mutter ihr Kind stillend (1866), etc.; ferner radierte Thier-
stücke, Titelblätter, etc.
Salmson, Hugo Frederit, Maler, geb. 7. Juli 1843 in Stockholm, f 1. Aug.
1894 in Lund (Schweden), Schüler von Joh. Boklund an der Akadefioie zu Stock-
holm und von Ch, Comte in Paris, wo er sich 1869 niederliess. Von ihm Ver-
haftung in einem Dorfe der Picardie (1879) und ein Bild mit schwedischem Motiv
im Luxemhourg - Museum ; ferner von ihm Historien, elegante Genrebilder, das
Gehurtstagsfest der Grossmutter u. s. w. 1871 Mitglied der Akademie zu Stockholm.
Med. 3. Kl. 1879; Kr. d. Ehrenleg. 1879.
Salmson, Jean Jules, Bildhauer und Medailleur, geb. vor 1840 in Paris,
Schüler von Dumont, Ramey und Toussaint. Von ihm Die Garnwiaderin
(Mus. Luxembourg), Vier Karyatiden (Vaudevijle-Theater, Paris), Der Ruhm (Am
Neuen Louvre, das.), Haendel (Statue, Grosse Oper, das.). Das Parisurtheil (Poly-
chrome Terracottengruppe), etc. Er schrieb auch eine auf das Institut bezügliche
Broschüre. Med. 2. Kl. 1863, 1867; Kr. d. Ehrenleg. 1867.
Salmson, Joban Baptist, Medailleur und Gemmenschneider, geb. vor 1840 in
Stockholm, f 1866 in Paris, Schüler von Bosio. Er hat sich in Frankreich
naturalisiren lasgen und war dort thätig. Von ihm Medaillen und Cameen mit
Bildnissen Napoleon III., des Königs von Spanien, der Königin von Spanien, vieler
Privatpersoneo, etc. Med. 3. Kl. 1855, 2. Kl. 1859.
Salö, Domenico da, Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thätig
in Venedig, Schüler seines Vaters Pietro da S. und des J. Tatti. Von ihm die
Fa<jade von Sa. Maria Formosa mit der Statue V. Capello (um 1541), M. Ruzzini
(Büste), Casa Priuli), Sa. Famiglia (1571 Relief, S. Giuseppe di Castello).
Salomany Geskel, Maler, geb. 1. April 1821 in Tondern (Schleswig), Schüler
der Kopenhagener Akademie, von Lund und Eckerberg. Er war Vorsänger in
der Synagoge, kam 1850 nach Göteborg, 1850 nach Paris (wo er bei Couture
weiter studirte), 1860—61 nach Algerien. Von ihm Nachrichten von der Krim
(Mus. Göteborg), Mädchen mit Brief (Mus. Stockholm), Das Opfer der Hühner, etc.
Auch viele Bildnisse. S. verfasste ferner Zeichenschulen. Mitgl. der Schwed.
Akad. 1871; Prof.; Hofmaler 1876; Wasa-Ord. 1869.
156 Salomd — Saltzmann.
Salomö, jfemile, Maler, geb. 17. Dec. 1833 in Lille, t 25. Aug. 1881, Schüler
von Soucbon weitergebildet als Pensionär seiner Vaterstadt in Rom. Von ihm
Balass Rubin Fabrikantin von Mont-Noir (Mus. Lille), Capri (1868), Der ver-
lorene Sohn, etCi
Salomon, Adam, Bildhauer, geb. 1818 in Fert6 sous Jouarre, f im April 1881,
Schüler von J. Petit, auf Kosten der Gemeinde Fontainebleau in Paris ausgebildet.
Er beschäftigte sich auch mit der Photographie. Von ihm Beranger (Basrelief),
Charlotte Corday, Scribe, Halevy u. A. Büsten, Grabmal Lamartine, desgl. D. Fix
und Herzog von Padua; Die Musik u. A. (Am Neuen Louvre, etc.).
Salomon, Antony Samuel Adam, s. Adam-Salomon.
Saloraou, Bernard, Maler und Holzschneider (?), gen. Le petit Bernard und
Bernardns Gallns, geb. um 1508, wahrscheinlich in Lyon, f 1561 (1562?) das.
1540 war er dort etablirt und hatte vermuthlich einige Jahre in Paris verbracht.
Er malte Decorationen zu fürstlichen Einzügen etc., Bildnisse, etc., ist besonders
aber durch seine Illustrationen bekannt (1546 — 1560 besonders für Jean de Tournes'
Presse), die er erfand und zeichnete, möglicherweise auch selbst schnitt, z. B. zu
Pasquicrs Plutarch, zum Petrarca (1547), zu Alciati Emblemata, zu den Aesopischen
Fabeln, zur Aeneis (1552), zu Biblischeu Bildern (1553), zu den Ovidischen Meta-
morphosen (1557), zu den Hymnes du temps, etc. (1560), Die 7 Planeten, Amor und
Psyche (32 Blatt), etc. S. Biographie von Nat. Rondot (Lyon 1897).
Salonion von Friedberg, Emanuel, Baron, Maler und Zeichner, geh. 1829
in Prag, thätig das. Er schuf Ansichten, Genrebilder, etc.
Salomonn, Carl, Maler, geb. 12. Aug. 1864 in Elberfeld, Schüler von M. Koch
an der Berliner Kunstgewerbeschule, der Münchener Akademie, von Kalckreuth
in Weimar und von Hynais in Paris. Von ihm Allegorien (Foyer, etc. im
Stadttheater zu Elberfeld), Decorative Gemälde (Aula des Gymnasiums, das.),
Illustrationen, etc.
Salonn, Ladislaus, Bildhauer, geb. 1870 in Prag, thätig das. Von ihm Merlin,
Sa. Agathe, etc.
Salt, Henry, Zeichner, geb. um 1785 in Lichfield, f 30. Aug. 1827 bei Cairo,
studirte in London und begleitete 1802 Lord Valentia nach Ostindien, für den er
die Bilder zu seiner Reisebeschreibung lieferte. Im Auftrag der Regierung reiste
er nach Abyssinien, über das er 1814 ein Werk herausgab. 1815 wurde er General-
Konsul in Cairo und hat Egypten und Aethiopien archäologisch erforscht.
Saltarello, Lnca, Maler, geb. 1610 in Genua, f noch jung nach 1634 in Rom,
Schüler des D. Fiasella. Nachdem er schon mit Erfolg in Genua gemalt hatte,
ging er 1G35 nach Rom,. um weiter zu studiren und erlag seinem überangestrengten
Eifer. Von ihm Wundei des Hl. Benedict (S. Stefano, Genua); Martertod des
Hl. Andreas (S. Andreas, das.), Die Dreieinigkeit (Lissabon), etc.
Salter, William, Maler, geb. 1 804 in Honiton (Devonshire), f 22. Dec. 1875 in
London, Schüler von Northcote (1822—27). Er ging- nach Florenz, wo er Prof.
nnd Mitgl. der Akademie wurde, dann nach Rom, Parma (hier wurde er auch Mitgl.
der Akad.) und 1833 nach London zurück, wo er Vicepräsident der Society of British
Artists wurde. Von ihm Waterloo Bankett (1833), Socrates vor dem Areopag,
Jephtbas Gelübde, Shakspere-Illustrationen, etc.
Saltini, Pietro, Maler, geb. 21. Febr. 1839 iu Florenz, Schüler der dortigen
Akademie, von A. Lessi, R. Martini und E. PoUastrini. Von ihm Die Novize,
Familienglück, Nach dem Mahl, etc. Er hat auch auf Stein gezeichnet. Brouz.
Med. Florenz 1877.
Saltzberger, P.,. Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig um 1580. Er
copirte in J. Ammann.
Saltzmann, Carl, Maler, geb. 23. Sept. 1847 in Berlin, Schüler von H. Escbke
in Düsseldorf. Er reiste nach Holland, Skandinavien, Italien, etc., dann mit dem Prinzen
Heinrich um die Welt und mit Kaiser Wilhelm II. nach Norwegen, von wo er mehrere
Bilder mitbrachte. Er malte. meiste Seestücke und ist iu Neubabelsberg bei Potsdam
thätig. 1896 wurde er Prof. der Berliner Akademie. Die Nationalgalerie zu Berlin
besitzt von ihm Eine Manöverfahrt (1896) u. A., das Breslauer Mus. In der Magalhaens-
strasse, das Kieler Müs. Uebergabe des Christian VIII. bei Eckeruförde. Von ihm
ferner Einfahrt in den Hafen xu Kolberg, Im Stillen Ozean, Gefunden, etc. Gr. Gold.
Med. Berlin u. A. versch. Orden.
Saltzmann, Heinrich Gustav, Maler, geb. vor 1830 in Colmar, Schüler von
Calame und Renoux. Er liess sich in Lancy hei Genf nieder. Von ihm Ansicht
Salva — Salvetti. 167
in Savoyen(Mu8. Colmar), Aquaduct bei Rom (ebenda), Erinnerung an Corsica (ebenda)^
Scblucht bei Nepi, Im Elsass, etc. — Sein Bruder und Schüler Angrnst S. malte^
ebenfalls Landschaften aus Italien, Afrika etc., von denen sich mehrere im Mus. za
Colmar befinden. — Seine Schwester Anna S. malte Historien, Bacchanale, etc.
3 Bilder von ihr im Mus. zu Colmar.
Salva, Carniero Joaquin de, Kupferstecher, geb. 1727 in Oporto, f 1818 in
Lissabon, gebildet in Rom. Er wurde Professor an der Stecherschule in Lissabon.
Salvador, Maler des 15. Jahrhunderts aus Valencia. Calixtus III. beschäftigte ihn
und er arbeitete um 1450 mit B. Gozzoli in Rom.
Salvador, Antonio, Bildhauer, geb. 1685 in Onteniente bei S. Felipe, f 1766,
Schüler von J. Artigues, L. Capuz in Valencia und von C. Rusconi in Rom.
Capuz veranlasste ihn nach Valencia zurückzukehren und er half ihm bei den Statuen
des Königs und der Königin für die Alameda. Von ihm ferner die Sculpturen der
Kapelle der Soledad, Nebuchadnezzar und die Männer im Feuer (Relief), Maria (La
Puridad), Hochaltar (bei den Trinitarios descalzos), viele Crucifixe, etc.
Savador, Mariano Maello, Maler, geb. 1739 in Valencia (?), f 1819, Schüler
von Gonsalez Velasquez. Er wurde Hofmaler und Direktor der Akademie in
Madrid. 1775 ersetzte er mit Bayeu J. de Borgouas Fresken durch schlechtere
eigene. Ferner lieferte er auch die Zeichnungen zu des Infanten D. Gabriels Sallust,
die Salvador Carmona stach.
HalTador-Carmona, Lijis, Bildhauer, geb. 1709 in Nava de Roa bei Valladolid,
t 1767 in Madrid, Schüler von Juan Ron. Er wurde Vicedirector der S. Fernando-
Akademie und schuf über 500 Statuen, z. B. S. Isidoro und Sa. Maria (Toledobrücke,
gemeinschaftlich mit Ron), S. Joaquin, Sa. Anna (S. Juan de Dios, gemeinschaftlich
mit J. Galban), sechs Könige (Pal. Madrid), Statuen des Hochaltars in Merced
Calzada., etc. - - Sein Sohn Bruno S. war auch Bildhauer.
Salvador-Carniona, Manoel, Kupferstecher, geb. 1730 in Paris, f 1807 in Madrid,
ischüler von Du pu Is in Paris. Er ist der geschätzteste spanische Linienstecher und stach
nach Barbieri, van Dyck, van Loo, Mengs, Murillo, Roslin, SoÜmena, Velasquez, etc.,
auch Buchillustrationen.
Salvador-Cromez, Luciano, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler des Jacinto
de Espiuosa, thätig um 1662. In Valencia werden ihm eine Sa. Barbara (Dom)
und ein S. Erasmus (bei den Dominikanern) zugeschrieben.
Salvador-Gomez, Vicente, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Valencia (?),
thätig das., wo er um 1670 Direktor der Akademie würde, vielleicht Bruder des
Luciano S. Er malte besonders Thiere und Perspectiven gut Er begründete seinen
Ruf nit Scenen aus dem Leben des Ignatius Loyola. 1675, schuf er zehn Fresken
im Chor der Kirche El Remedioi Von ihm ferner Salvator Mundi (Sa. Ursula),
S. Francisco, etc. (Kloster de la Corona), Simson nnd Delila, etc.
Salyanh, (Salvants, Salvaing), Antoine, Baumeister, geb. 1477, f nach 1514.
1513 — 14 wird er urkundlich als Baumeister der Kathedrale von Radez erwähnt. —
Sein Sohn Jean S. wird 1580 in dieser Stellung erwähnt, hat auch an der Pfarrkirche
von Castanet und namentlich (schon 1561) am Erzbischöflichen Schloss von Gagis gebaut.
Salvatore d' Antonio, Maler des 15. Jahrhunderts, vielleicht Schüler (n. A.
Vater) des Anton ello da Messina. In S. Niccolo zu Messina von ihm S. Franciscus
empfängt die Wundenmale.
Salyatori, £nrico, Bildhauer, geb. 1852 in Neapel, Schü:er der dortigen
Akademie unter L i s t a. Von ihm Diana als Jägerin, Plato, Narciss, Cicero, Faun,
etc. Med. London, Paris, Turin, etc.
Salvatorelli, s. Olivieri, Domenioo.
Salvestrini, Bartolommeo, Maler, geb. um 1600, f 1630 an der Pest, thätig
in Florenz, wo er J. Bilivert nachahmte.
Salvestrini, Cosnio, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, f nach 1620 (?), Schüler
und Gehilfe des R. Curadi, von dem er das Arbeiten in Porphyr erlernte.
Salvestro, Mosaicist und Medailleur des 16. Jahrhunderts, thätig um 1530 in
Rom, vielleicht Lehrer des 0. P. Galeotto.
Salvetti, Antonio, Baumeister und Maler, geb. 1854 in Colle di Val d'EIsa
(Toscana), Schüler der Florentiner Akademie, weitergebildet in Paris und München.
Er Hess sich dann eine Zeitlaug in Norditalien nieder, wo er besonders als Pastell-
maler thätig war und zeicl^ciete vielfach für die staatlichen Aufnahmen der Archi-
tektur-Denkmäler. Von ihm Der Liebesbrief, Am Fenster (Pastell), Bildnisse, etc.
Med. 1888 Bologna.
158 Salvetti — Salzer.
SalTetti, Francesco, Maler und Kupferstecher, geb. 1701, 1 1768, Schüler von
A. D. Grabbiani, thätig in Florenz.
SaM, GiOTanni Battlsta, Maler, gen. II Sassoferrato, geb. 11. Juni 1605
auf dem Schloss Sassoferrato bei Urbino, f 8. April 1685 in Rom, Schüler seines
Vaters Tarquinio S. und vielleicht des Zampieri, auch in Rom durch eclec-
tisches Studium gebildet. Er malte meist sehr süssische Madonnenhilder. Als bestes
Werk wird genannt die Madonna del Rosario (Altar in Sa. Sabina, Rom). Von ihm
ferner Copie nach der Fornarina R. Santis (Pal. Borghese, Rom), Anbetung der
Hirten (Mus. Neapel), Josephs Werkstatt (ebenda), Kreuzigung (Kirche zu North
Cray in Kent), A. in den Gal. und Mus. zu Berlin, Btüssel Cassel, Dresden, Frank-
furt a. M., Haag, Hampton Court, London, Madrid, Mailand, München, Paris, Rom
(Vatikan, Akademie, Pal. Doria), St. Petersburg, Venedig, Wien, etc.
Salvi, Niccolö, Baumeister, geb. 1699 inRom,tl751, Schüler vonA. Cannevari,
auch in den freien Wissenschaften erzogen. Sein Hauptwerk ist die berühmte Fon-
tana Trevi in Rom.
Salvi, Tarqninio, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. auf Schloss Sassoferrato
bei Urbino, thätig in Rom. Man kennt ein „Rosario" (1553) in der Eremitani zu
Rom von ihm.
Salviati, Antonio, Mosaicist, geb. 1816 inVicenza, f 25. Jan. 1890 in Venedig,
errichtete 1859 eine Emailmosaikenanstalt, die weltbekannt wurde, nachdem er zuvor
schon als Advokat thätig gewesen war. Er restaurirte erst die Offenbarungsmosaiken
in S. Marco zu Venedig, decorirte den Palast des Vicekönigs von Egypten, die Wolsey
Chapel zu Windsor (nach Cartons von Bell und Clayton), die Kuppel von S.
Paul in London (nach Cartons von Stevens), das S. Kensington Museum, die Londoner
Houses of Parliament und viele englische Kirchen; ferner von ihm Arbeiten in
Wien, im Aachener Dom, an der Siegessäule zu Berlin (nach A. v. Werner), etc.
Salviati, Ö., s. Porta, Giuseppe.
Salviati, II, s. Rossi, Francesco dei.
Salvini, Salvino, Bildhauer, geb. 26. März 1824 in Livorno, f im Sommer 1899
in Arezzo, Schüler der Akademien zu Florenz urd Rom. Er war Professor und eine
Zeitlang Vicedirector der Akademie zu Bologna. Vom ibm Cardinal Valeriani (Dom
zu Florenz, FaQade), Giotto als Kind, G. Rossini (Marmoibüste), etc.
Salvioni, Rosalba Maria, Malerin, geb. vor 1700 in Rom, f nach 1729, Schülerin
von S. Conca. Von ihr Bildniss des Paptes (mit 15 Jahren gemalt), Sa. Caterina
(Minoritenkirche zu Frascati), Copien nach Maratti, etc. Ehrenmitgl. der Akademie
Clementina zu Bologna (um 1830).
SalTolini, Ginstino de, gen. Episcopio, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in
Castel Durante, wo er thätig war. S. gehört der römischen Schule an.
Salway, N., Schabkünstler des 18. Jahrhunderts, thätig um 1760 in England.
Er schuf gute Bildnisse.
Salwick, Joseph, Medailleur, geb. 1761 in Langenargen (Württemberg), f 1820
in Mailand, Schüler der dortigen Münze, an 4er er später Direktor wurde.
Saly, (Sailly), Jacques FranQois Joseph, Bildhauer und Radierer, geb. 20. Juni
1717 in Valenciennes, f 4. Mai 1776 in Paris, Schüler von Pater und Gilis, dann
von Coustou und der Ecole des beaux-arts, an der er alle Preise gewann. 1740 ging
er nach Rom. 1751 wurde er Mitglied, 1752 Professor der Akademie; 1753 nach
Kopenhagen berufen, wurde er dort Akademie -Direktor, 1774 kehrte er nach Paris
zurück. Von ihm LouiS XIV. (Statue für Valenciennes), J. B. Pater (Terracotu-Büste,
Mus. das.), Amor, Faun mit der Flöte, Friedrich V. (Reiterstatue, Amalienburg Kopen-
hagen, klein 1756, gross 1764—1771), etc. Er radierte eine interessante Folge von
30 Vasen und vier Grabmonuraente.
Salzenberg, Wilhelm, Baumeister, geb. 10. Jan. 1803, t 23. Oct. 1887 in Mon-
treux am Genfer See, Schüier von Schinkel. Er wurde namentlich in decorativer
Hinsicht gelobt. S. war Mitherausgeber des Archit. Albums (Potsdam 1838) und
gab 1854 das tüchtige Werk über Altchristliche Denkmale in Constantinopel vom
V. — XII. Jahrhundert heraus.
Salzer, Friedrich, Maler, geb. 1. Juni 1827 in Heilbronn, f l^- i^- ?) Mai
1876 das., Sohn eines Lackierers, den er erst bei seinen Arbeiten unterstützte, dann
Schüler von Baumann aus Heidelberg, von 1846 an iu München weitergebildet
unter Rhomberg u. A. Er widmete sich dort der Landschaft. 1863 siedelte er sich
in Heilbronn an und übernahm das Geschäft seines Vaters. Er malte den land-
schaftlichen Theil des von Kaiser Nikolaus bei A. v. Kotzebue bestellten Schlachten-
Salzmann — San. 159
cykius. Die Stuttgarter Galerie besitzt von ihm Winterlandschaft. — Im 18. Jahr-
hundert waren. Ignaz S-, Johann Nepomuk S., Karl I und Karl II S. (geb. 1740
in Presnitz, Böhmen). als Kupferstecher in Prag und Böhmen thätig.
Salzmann, Jnlins, Holzschneider, geb. 1. Mai 1849 in Berlin, ist daselbst an-
sässig. Er war Schüler von J. Ritschi von Hartenbach in Leipzig. Später
wurde er Kaufmann.
Salzmann, Koürad Max, Baumeister, geb 20. Aug. 1850, t 7 Febr. 1897 in
Bremen. Er übernahm die Restaurirung und Vollendung des Breme Doms, und
würde bis zu seinem Tode mit den Westthürmen und der Ausschmückung der Nord-
seite fertig.
Sam, Engel, (Angelo), Maler, geb. 1699 in Rotterdam, f 1769 in Amsterdam.
Er war Dilettant, copirte alte Zeichnungen trefflich, malte geschätzte ähnliche Bild-
nisse (auch in Pastell) und kleine Kabinetstücke, in denen er v. d. Werff, Metsu,
etc. copirte.
Samacchini, (Sammacchini Sommacchini)^ Orazio, Maler, gen. Orazio da
Bologna, geb. 20. Dec. 1532 in Bologna, f 12- Juni 1577 das. wahrscheinlich Schüler
des P. Tibaldi, an Allegri weitergebildet, kam nach Rom, wo er mit Sabbatini
für Pius IV. im Vatican malte. Von ihm Krönung Mariae (Pinacoteca, Bologna),
Deckengemälde (Dom zu Parma), desgl. (S. Abbondio, Cremona), Madonna mit Heiligen
(Herzogssaal, Modena), viele A. in Bologneser Kirchen, etc.
Samain, Lonis, Bildhauer, geb. 1834 in Belgien. Das Mus. zu Antwerpen be-
sitzt von ihm die Marmorstatue ;,Auf dem Anstand" (?).
Sambach, Franz Kaspar, Maler, geb. 6. Jan. 1715 in Breslau, f im Febr. 1795
in Wien, Schüler von Reinert und de l'Epee, später von Donner an der Wiener
Akademie, an der er nachher Prof., Rath und Direktor einer Abtheilung wurde. Er
malte Grisaille-Basreliefs, Fresken in der Jesuitenkirche zu Stuhlweissenburg, etc.,
Altar in der Franciskanerkirche zu Camischa (1747), etc.
Samberger, Leo, Maler, geb. 14. Aug. 1861 in Ingolstadt, Schüler der Münchener
Akademie unter Benczur und Lindenschmit. Er malte einige Historien, meist
aber Bildnisse und zeigt sich als blosser Nachahmer Lenbachs.
Sambin, Hngues, Baumeister, Bildhauer und Holzschneider (?) des 16. Jahr-
hunderts, thätig in Dijon, Schüler von Bucnarotti. Von ihm Portal und Kuppeln
fon S. Michael (1550—70), Das jüngste Gericht (Basrelief, Hauptthür, ebenda). Die
Entwürfe von S. Etienne und der S. Beuignus-Abtei, etc. 1572 erschien sein Werk
über die in der Baukunst gebräuchlichen Hermen mit 36 Holzschnitte'^
Sauieling, Benjamin, Maler, geb. 1520 in Gent, f nach 1614 das., gebildet in
der Schule des F. Tloris. Er malte Bildnisse und Historien, darunter einige für
die S. Janskircte zu Gent nach Zeichnungen des L. de Heere.
Samengo, Ambrogio, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler des A. Ferrari.
Er starb jung und seine Gemälde (Landschaften) sind selten.
Samheimer, Johann Jacob, Baumeister und Ingenieur des 18. Jahrhund ris.
1727 war er Stadtbaumeister in Frankfurt a. M.; dort errichtete er die neue Hauptwacne.
Sanimncchiüi, s. Samacchini.
Sammartino, s. San Martine.
Sammet-Brneghel, s. Brueghel, Jan d, Ae.
Sanimichele, s. San Michele.
Sampietro, Francesco, Maler, geb. 2. Juni 1815 in Garlasco (Prov. Pavia),
Schüler der G. Garavaglia in Pavia, dann in Mailand und in Rom weitergebildet.
Er besuchte 1843 Venedig, war dann in Rom, seit 1849 in Turin thätig. Von ihm
S Rochus und die Pestkranken, Die Seelen im Fegefeuer, S. Johannes Evangelista,
Julius IL und Michelangelo, viele Altarbilder für kleinere italienische Kirchen, etc.
Samuel , Abt, Baumeister des 11. Jahrhunderts. Zwischen 1056 und 1074 baute
er den Thurm und andere Theile der gothischen Peter- und Pauls-Kirche zu Weissen-
burg in Elsass. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er bloss Bauherr und nicht selbst
Baumeister war.
Samuel, George, Maler, geb. vor 1770, f nach 1823. Er war in London
thätig und malte Landschaften. — Ein Richard S., Maler und Kupferstecher, war
in England zwischen 1772—79 thätig und schuf meistens Bildnisse. 1773 erhielt er
einen Preis für eine neue Art, die Kupferplatte zur Schabknnst herzurichten.
San, Gerard de, Maler, geb. 31. Mai 1754 in Brügge, f ^. Febr. 1830 in
Groningen, Schüler von Legillon an der Brügger Akademie, weitergebildet in Frank-
reich und Rom. wo er 4 Jahre verweilte. 1790 wurde er Direktor der Brügger
100 San — San.
Akademie, ging 1795 wegen der Revolution nach Groningen, wo er 1798 Präsident
der neugegründeten dortigen Akademie wurde. Er malte Bildnisse, hat auch Einiges
San Antonio, Fray Bartolom^ de, Maler, geb. 1708 in Cienpozuelos, f 8. Febr.
1782, wurde mit 15 Jahren Geistlicher, studirte die Malerei in Madrid und Rom.
In Italien blieb er 6 Jahre lang, kehrte 1740 in sein Kloster zurück (Trinitarios,
Madrid), das und dessen Kirche er mit zahllosen Werken ausmalte. Auf Grund seines
Ferdinand VI. und die katholische Religion wurde er Mitglied der San Fernando-
Akademie.
San Bernardo, II recchio di, s. Minzocohi.
San Daniele, Pellegrino da, s. Martino di Battista.
San Daniele, Battista da, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Dalmatien,
Vater des sogen. Pellegrino da S. Er war um 1450 in üdine und San Daniele thätig.
1468 malte er einen Vorhang für die Kirche von Comerzo, 1470 einen Altar für die
Brüderschaft von S. Daniele di Castello. Kein Werk von ihm ist bis jetzt auf-
gefanden worden.
San Feiice, Ferdinande, Maler und Baumeister, geb. 1675 in Neapel, f 1750,
Schüler von A. Monforte und L. Porzio, in der Malerei von Solimena, dessen
Gönner er war. Mit Hilfe Solimenas malte er Historien für verschiedene Kirchen.
Er entwarf die Kirchen de' Gemiti, Nunziatella (Monte Ecchia), S. Maria succurre
miseris, viele Palazzi. die Bibliothek S. Giovanni in Carbonara, etc. S. wurde Direktor
der kgl. Bauten; sein Haus, das Solimena mit Fresken versah, wurde später eine
Akademie.
San Friano, Mazo da, s. Manznoli.
San Gallo, Antonio I. da, Baumeister, geb. 1455 in Florenz, f 27. Dec. 1534
das. Sohn des Francesco di Bartolo Giamberti, Bruder des Giuliano S., mit dem er
studirte. Er wandelte für Alexander VI. das Mausoleum Hadrians in die Engels-
burg um, baute und verbesserte viele Festungen und Castelle in Rom und für den
Kirchenstaat und wurde nach 1523 Oberintendant der toscanischer Festungen. Von
ihm ferner die Paläste del Monte, Bellarmini, S. Prassede, und Kirchen zu Arezzo
(Sa. Annunziata), Cortona, Monte Pulciano (Mad. di San ßiagio), Monte San Sabina, etc.
San Gallo, Antonio II. da, eigentlich A. Gordiani, Baumeister, geb. 1482
(1485?) in Mugello bei Florenz, f 1546, Neffe mütterlicherseits der Antonio I und
Giuliano da S., zu denen er nach Rom in die Lehre ging. Er erbaute in Rom
mehrere Paläste und S. Madonna di Loretto; dann wurde er Baumeister der Peters-
kirche, hat den Vatican vergrössert und mehrere Kirchen restaurirt, inspicirte und
verstärkte auch 1523 mit Antonio I. daS. die Festungen des Kirchenstaates. Mit
Clemens VII. flüchtete er nach Orvieto und schuf dort einen berühmten Brunnen.
Von ferneren Werken nennen wir Triumphbogen zur Rückkehr Karls V. (Venedig),
Porta di S. Spirito (Rom), Festungen zu Ancona, Florenz, Parma und Piacenza, die
Cap. Paolina in Rom, zwei Kapellen auf dem See von Bolsena, die Säla reggia des
Vaticans in Rom, den Pal. Sacchetti das., und begann dort auch den Pal. Farnese.
Er erlag einem Sumpffieber, das er sich bei einer Arbeit am See von Terni zuge-
zogen hatte. — Sein Bruder und Gehilfe Antonio in. Battista da S., gen. II Gobbo
war tüchtiger Baumeister. Er übersetzte des Vitruv und lieferte Noten sowie Zeich-
nungen dazu. Von ihm das Modell zum Grabmal Piero de' Medici in Monte Cassino.
San Gallo, Francesco da, Bildhauei- und Baumeister, geb. 1. März 1494 in
Rom, t 17. Febr. 1576 in Florenz, Sohn und Schüler des Giuliano da S., auch
Schüler des Sansovino, unter dem er in Löretto thätig war. Von ihm Altargruppe
(Cr San Michele, Florenz), Peter, Paul und der schlafende Piero (Grabmal des Piero
de' Medici in Monte Cassino), P. Giovio (Statue im Klosterhof, San Lorenzo), Grab-
mal A. Marzi-Medici (Sa. Annunziata), Madonna und S. Rocco (Reliefköpfe in Sa. Maria
Primerana, Fiesole), einige Münzen, etc.
San Gallo, Ginliano da, Baumeister, geb. 1443 (1445?) in Florenz, t 1517 das.,
Sohn des Francesco di Bartolo Giamberti, erhielt den Beinamen San Gallo vom Bau
des Augustinerklosters vor der Porta San Gallo in Florenz. Er war erst als Holz-
schnitzer, Kupferstecher und Ingenieur thätig und baute für den nachmaligen Julius II.
Befestigungen in Ostia. Als dieser Papst geworden, hat S. die ersten Pläne für die
Peterskirche geschaffen, doch wurde Bramaute fils 1. Baumeister berufen und S. ver-
liess verletzt Rom. Nach Bramantes Tod wurde er zurückberufen, doch R. Santi
ihm zur Seite gestellt, weshalb er wieder nach Florenz ging. Leo X. hat ihn noch-
mals nach Rom zur Leitung der Peterskircho berufen, doch war er zu alt, das Amt
San Gallo — San Severino. 161
nun noch zu übernehmen. Von weiteren Werken in und bei Rom nennen wir den
Pal. Magliana, den Deckenbau von Sa. Maria Maggiore, die Kuppel von Sa. Maria
di Loretto, die Facade von Sa. Maria dell' Anima; und ferner die Citadelle von
Pisa, den Pal. Poggio in Cajano, Sa. Maria delle Carceri in Prato, das Karmeliter-
kloster Sa. Maddelena dei Pazzi in Florerz, die Sacristei von S. Spirito (das.).
San Gallo, Sebastiano 4a, Maler und Baumeister, gen. Arlstotile, geb. 1482
in Rom (1481 in Florenz?), f 1551, Schüler des P. Vanucci, auch von B uona r otti
heeinflusst, Sohn eines Giuliano Giamberti (des Giuliano da S.?). Er malte viele
decorative, ephemere Sachen und ward von Buonarotti zur Aushülfe bei den
Arbeiten in der Sixtina berufen, hat auch dessen Carton von Pisa grau in grau
copirt. Als Baumeister schuf er unter R. Santi den Palast Pandolfini zu Florenz
(n. A. rührt diese Arbeit von einem Giovanni Francesco da S. her).
Sao Gimignano, Sebastiano da, s. MainardL
Sun Öiraignano, Yincenzo da, s. Tamagni, Tineenzo.
San Giorgio, Abbondio, Bildhauer, geb. 1798 in Mailand, t 1879 das. Von
ihm die Pferde am Triumphbogen della Pace zu Mailand, die Dioskuren auf der Piazza
reggia in Turin, Lucifer von Michael geschlagen, tJildniss-Btisten und Medaillons, etc.
San Giorgio, Eusebic di, s. Ensebio.
San Giovanni, Cav, Ercole, Maler, gen. Ercolino di Guido Reni, Ercole
di Maria^ geb. um 1620 in Bologna (in Castello?), f in Rom noch jung um 1640,
Schüler von G. B, Ruggieri, besonders aber von G. Reni, dessen Werke er
genau copirte, wofür er von Urban VIII. ein Adelsdiplom erüielt. Von den sogen.
Repliken ßenis mögen manche von ihm herrühren.
San Giovanni, Gerardo di, 3. Haarlem, Geertgen van.
San Giovanni^ Giovanni da, s. Giovanni da San Giovanni.
San Giovanni, Maso da, s. Masaccio.
San Lncano, Novello da, s. Äovello.
San Marti, Fr. Gaspar, Baumeister und Bildhauer, geb. 1574 in Lucena,
t 1644. Er war in Valencia thätig, wo man ihm zuschreibt den Plan des Portals
der Kathedrale, den Altar in der Kommunionskapelle des Karmeliterklostei und
das Marmorgrab des Juan Sanz.
San Martino, Abt von, s. Frimaticcio.
San Martino, Giuseppe, Bildhauer, geb. 1728 in Neapel, f 1800 (n. A. 1752).
Er schuf ein Kunpt.stückchen, ein in Leichentuch gehüllter Leichnam Christi (Sa!
Maria della Pietk de' Sangri, Neapel), sowie verschiedene Grabmale in dortigen
Kirchen, z. B. das des Kard. Sersale im Dom. — Ein Marco S. war um 1680 als
Maler und Kupferstecher u. A. in Rimini thätig. Er war aus Venedig (n. A. Neapel)
gebürtig, malte schöne Landschaften mit kleinen Figuren, ferner Historien wie z. B.
Taufe Constantins (Dom. Rimini) und Predigt in der Wüste (S. Vincenzio, Venedig)
und hat einige 30 Kupferstiche geschaffen.
San Miehele, (Sammiclieli), Giovanni Girolamo, Baumeister, geb. 1513,
t 1558, Neffe und Schüler des Miehele S., den er oft unterstützte. Eigenhändig
von ihm S. Nicola am Hafeneingang von Sebenico.
San Miehele, (Samniichele), Miehele, Baumeister und Bilcihauer, geh 1484
m Verona, f 1559 (1549? 1558?) auf Corfu, Sohn und Schüler eines Giovanni S.
unter Beeinflussung Br am an t es ausgebildet. Er besuchte Rom, baute dann die
Mad. delle Grazie in Montefiascone und S. Domenico in Or icto, sowie Privathäuser
an diesen Orten. Darauf besichtigte und verbesserte er mit A. San Gallo die Be-
festigungen Mittel-Italiens, trat dann in Dienste Venedigs und restaurirte fast alle
von dessen Befestigungen vom Castell auf dem Lido bis Cypern. Er brachte das
Bastiouärsystem auf. Von ihm ferner die Tbore Porta Nuova, Stuppp. und S. Zeno
m Verona; die Paläste Bevilacqua Canossa, Pompei und Verzi in Verona, Grimani
und Corner-Moceuigo in Venedig, Roneali in Rovigo; die Kirchen Madonna di Cam-
pagna, S. Giorgio in Braida und Sa. Maria in Organo (diese zwei nur theilweise)
in Verona und viele andere Bauten in Venedig, etc. Fr. Eonzani und G. Lucioli
gaben ein illustrirtes Werk (Venedig lijSll über seine Bauten heraus.
San C^uirico, Paolo, Baumeister und Riidhauer, geb. 1565 in Parma, f 1630
bchuler des Cam. Mariani. Er hat Bildnisse in Wachs bossirt und Erz gegossen.
±;aul V. beschäftigte ihn und er fertigte eine Medaille mit dessen Bildniss und der
J^a^ade von S. Peter (n. 1608). Er war Canouicus.
. Sau Severino, Lorenzo di, Maler, geb. 1374, f nach 1415, Von ihm und
seinem Bruder Jacopo Fresken aus dem Leben des Täufers und eine Kreuzigung im
Allgemeines Küiiätler-Lexicon. ö. j» . fl. 4. Band. H
162 Sanchez — Sand.
Oratorium von S. Giovanni Battista zu ürbino. — Von seinem Sohn (?) LorenzoII.
di S. kenot man ein Bild 1481 für die Sacristei d«r Kirche zu Pansola beiMacerata;
ein Fresko in der Collegiatkirche zu Samano und eine Verlobung der Hl. Catharina
(1488 Nat.-GaL London).
Sanebez, Alonso, Maler, geh. vor 1480, f nach 1507. Er malte Fresken in
der Universität Alcala de Henares, im Kreuzgang und in anderen Theilen des Doms
zu Toledo, etc.
Saiuchez, Andres, Maler, geb. in Portillo bei Toledo, Schüler von Theotocopuli,
thätig um 1600. Er malte Altarbilder für spanische Missionskirchen in Südamerika.
— Ein demente S. malte 1620 in Vallädolid u. A. für die Dominikaner von
Aranda de Duero. — Ein Lnis S. war um 1611 in Madrid als Zeichner thätig,
— Ein Manuel S., Geistlicher, war um 1730 in Murcia als Maler thätig.
Sanchez, Mariano Ramon, Maler, geb. 1740 in Valencia, f 1822 in Madrid.
Er malte Architekturen, Veduten, Uafenbilder, etc.
Sanehez, Nnfro, Bildbauer des 15. Jahrhunderts, thätig in Sevilla, wo er von
1464 an beinahe das ganze Chorgestühl der Kathedrale mit Statuetten, Friesen,
Heiligengeschichten in Relief, etc. schnitzte. — Ein Pedro S. malte 1462 in der
Kathedrale zu Toledo.
Sanebez, S., s. Barbndo-Sanchez, Salratore.
Sanehez Barba^ Jnan, Bildhauer, geb. um 1615 bei Burgos, f 1670 in Madrid.
Von ihm Statuen am Hochaltar (Sa. Cruz, Madrid), desgl. (Carmen calzado, das.),
La Agonia (Kruzifix, Kirche der Padres agonizantes), etc.
SancLez Coello, Alonso, eigentlicher Name des Coello, Alonso Sanehez, s. d.
Sanebez Coello, Isabella, Malerin, geb. 1564 in Madrid, f 1612 das., Schülerin
ihres Vaters Alonso S., Gemahlin des F. de Herrera. Sie malte Bildnisse und
Miniaturen, war auch in der Musik und der Dichtkunst geschätzt.
Sancbez Cotan, Fray Juan, geb. 1561 in Alcazar de San Juan, f 8. Sept.
1637 in Granada, Schüler von Blas del Prado zu Toledo. 1604 wurde er Karthäuser
Mönch, erst in Paular, dann in Granada. Er malte Historien für seine Klöster,
nachdem er lange mit grösserem Erfolg Stillleben und Blumen gemalt hatte. Beiwerk
malte er so natürlich, dass Vögel getäuscht wurden.
Sancbez D'Avila, Andres, Maler des 18, Jahrhunderts, geb. in Toledo, f 1762.
Er kam noch jung nach Paris und liess sich später als Bildnissmaler in Wien nieder.
Sancbez de Castro, .Tnan, Maler, geb. vor 1430, t nach 1516, einer der ältesten
Andalusischen Meister, der in seinem Sa. Lucia- Altar in der Josephs -Kapelle der
Kathedrale von Sevilla den Einfluss der van Eyck zeigt. Sein Fresko des Hl.
Christopher in S. Juliano (1484) ist stark restaurirt worden. Er soll eine Madonna
mit einer Brille gemalt haben.
Sancbez Sarabia, Diego, Maler des 18, Jahrhunderts, f 1779. Er war 1762
Mitglied der S, Fernando-Akademie in Madrid, die seine ausführlichen Zeichnungen
der Alhambra und des Pal. Karls V, in Granada aufbewahrt.
Sancbiz, Tomas, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, geb. in Valencia, Schüler von
S. Mnnoz. Von ihm Die 4 Doktoren (Hochaltar, S. Juan del Mercado, Valencia), S. Blas,
S. Francisco und andere Statuen (Kathedrale, das.), Madonna del Rosario u. A.
(Hochaltar, S. Domingokloster, das.), etc.
Sancbo, Esteban, Maler des 18. Jahrhunderts, gen. Maneta (weil er die r.
Hand verloren hatte), geb. auf Minorca, f 1778, Schüler von P. Ferrer. Historien
von ihm in den Kirchen auf Minorca.
Sancins Fiorentinns, Bildhauer des 14. Jahrhunderts. Nach 1348 fertigte er
mit Giovanni Fior entin US das Grabmal des Königs Robert in Sa. Chiara zu Neapel.
Sanctls, Giacomö de% Baumeister und Bildhauer des. 15. Jahrhunderts, f 1435,
Schüler des Masuccio II. Von ihm in Neapel der Pal. del Balzo, Sa. Maria delle
Grazie, Kirche und Kloster della Croce, das Castel S. Elmo, die Karthause von S.
Martino, etc. Er vollendete Masuccios Kirche S. Lorenzo in Carbonera, die Kirche
S. Giovanni (hier viele Grabmäler von ihm) und den Glockenthurm von Sa. Chiara,
Sanctis, Gnglielmo de, Maler, geb. 1830 in Rom, wo er als Bildnissmaler in dcr
hohen Gesellschaft einen Ruf errang. Von ihm ferner Michelangelo und Ferruccio
Stadiren den Befestigungsplan von Florenz (1875 Gal. Turin), etc. SS. Maurizio e
Lazzaro-Ord.
Sand, Manriee, gen. Dndevant, Zeichner und Maler, geb. 1823 in Paris,
Schüler von Delaeroix, Sohn der berühmten „George" Sand. Von ihm Leandre
und Isabella, Markt zu Pompeji, etc. S. veröflFentlichte mehrere Werke, zu welchen
Sandars — Sanders. 163
er Text iicd Illustrationen lieferte, z. B. ItaliGnisciie Komödianten (Lustspiel 1859j,
Die Welt der Schmetterlinge (1866), etc. Er hat auch gedichtet. Kreuz der Ehren-
leg. 1860.
Sandars, Thomas, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in Rotterdam, f nach
1774. Er kam nach London, wurde Mitglied der St. Martin's Lane Academy und
stach, sowie radierte "Veduten, auch Blätter nach J. Vernet.
Sandberg. Johan Gustav, Maler geb. 1782 in Stockholm, f 1854 das. Das
dortige Museum besitzt von ihm „Gustav Adolf II bei der Schlacht von Stuhm" und
zwei andere Bilder.
Sandby, Panl, Maler und Radierer, geb. 1725 in Nottingham, f 9. Nov. 1809
in London, wurde 1741 Schüler der militärischen Zeichenschule im Tower zu London,
wo er darauf bis 1752 Beschäftigung (auch auf einer Amtsreise nach Schottland)
fand, und Hess sich in Windsor nieder. Er hat eine grosse Anzahl von landschaft-
lichen und architektonischen Aufnahmen aus Schottland, Wales und Südengland
aquarellirt, auch viel radiert und besonders aquatintirt. S. ist angeblich der erste
Engländer, der das Leprince'sche Acjuatintverfahren anwendete. Von 1768—99 war er
Zeichenlehrer in der Militär- Schule zu Woolwicb; er hat auch Caricatrirer) geliefert
und half die Londoner Akademie begründen. Das South Kensington-Museum besitzt
ein Dutzend Aquarelle und Zeichnungen von ihm.
Sandby, Thomas, Baumeister und Zeichner, geb. 1721 in Nottingham, f 25. Juni
I75i8 in Windsor, Bruder des Paul S. Er war Zeichner beim schottischen Genie-
corps, meldete die Landung des Prätendenten, und wurde dann Zeichner des Herzogs
von Cumberland, den er nach Flandern begleitete; 1746 wurde er Viceforstmeister zu
Windsor, wo er das Virginia-Wasser anlegte (hierüber veröffentlichte er ein Werk
mit 8 Illustrationen), 1768 wurde er Mitglied der Akademie und Professor, 1775
erbaute er die Freimaurerloge und lieferte Entwürfe für die Holzschnitzereien in der
S. Georgskapelle. Zeichnungen von ihm im British Museum, dem Soane Museum
und in der Windsor- Sammlung.
Sande -Bakhuy/en, Grerardiua Jacoba van de, Malerin, geh. 27. Juli 1826 im
Haag, Tochter und Schülerin des Hendrik v. d. S. Sie malte Blumen und war
in ihrer Vaterstadt thätig. Med. Amsterdam.
Sande-Bakhnyzen, Hendrik van de, Maler, geb. 1795 im Haag, f 1860 das.,
Schüler von Hei j maus, meist aber Autodidakt. 1822 wurde er Mitglied der Akademie
zu Amsterdam. Er malte Landschaften mit Thierstaffage, z. B. Holländische Winter-
landschaft (Neue Pinakothek, München). Löwen-Ord. 1847.
Sande-Bakhnyzen, Jnlius Jacobns van de, Maler, geb. 18. Juni 1835 im Haag,
Sohn und Schüler des Hendrik v. d. S, Er malte ebenfalls Landschaften mit
Vieh. Med. Philadelphia, Haag, etc.
Sander, Johann Heinrich, Maler, geb. 18. Mai 1810 in Hamburg, f i865,
Schüler von ßarkhaus, in Holland weitergebildet. Er malte Marinen und Land-
schaften, wurde jedoch später Maschinentechniker.
Sanderat, Etienne, Maler des 15. Jahrhunderts, der 1447 für Jean de Chalon,
Seigneur de Vittau, ein Werk mit 50 Miniaturen schuf.
Sanders, (Sandres), Frans, Maler des 16. Jahrhunderts, schuf 1526 ein Jüngstes
Gericht in Mecheln. Dürer lobte eine Madonna von ihm.
Sanders, George L., Maler, geb. 1774 in Kingshorn (Fifesbire, Schottland),
t 26. März 1846 in London, Schüler von Smeaton und Autodidakt. Er malte ein
Panorama von Edinburgh, wandte sich dann der Miniaturmalerei zu, mit der er von
1807 an in London sein Glück machte. Er besuchte oft das Festland und sammelte
Zeichnungen alter Meister. Später hat er auch mit gutem Erfolg lebensgrosse Oel-
bildnisse gemalt.
Sanders, Gerard, Maler, geb. 1702 in Wesel f 1767 in Rotterdam, Schuler
seines Schwiegervaters Tobias van Nymwegen, auch in Düsseldorf gebildet. Er
hat mit Elias van Nymwegen u. A. kunstgewerbliche Entwürfe geliefert.
Sanders, Hercules, Maler, geb. 1606, f nach 1668 in Amsterdam (?j. Er malte
Veduten und Bildnisse, von denen das Rijksmuseum zu Amsterdam eins besitzt.
Sanders, Jan n. Catharina, eigentlicher Name der Bemessen, J. n. C. van, s. d.
Sanders, John, Maler und Kupferstecher, geb. 1750 in London, + uach 1804,
in der Bartolozzi-Schule gebildet. Er arbeitete in Puoktir-, Schab- und Aquatint-
manier und malte Genrebilder. Sein bestes Blatt soll eine Ansicht des Domchors
zu Norwich sein. 1802 kam er als Hofkupferstecher nach St. Petersburg und gab
gemeinschaftlich mit Podol insky u. A. ümrissstiche nach den Gemälden der Eremi-
164 Sanderson — SandrarL
tage heraus (1805). — Ei gab nocb andere John S., die im 18. Jahrhundert als
Maler in London thätig waren.
Sanderson, Charles Wesley, Maler, geb. 1838 in Branden (Vermont, U. S. A.),
Schüler von James Hope und Gerry, nachdem er schon als Musiklehrer etablirt
war. Später studirte er noch an der Ecole des beaux-arts und in England. Er
malte Landschaften aus der Heimath, aus der Schweiz, etc. in Oel und Aquarell.
Sandbaas, (Sandbas), Karl, Maler, geb. 1801 in Haslach (Eaden), t 12. April
1859 das. geisteskrank im Spital, Schüler seines Oheims Jos. S. in Darmstadt, dann
von Cornelius in München, studirte auch in Italien (u. A. in Mailand) und wandte
sich 1822 nach Frankfurt a. M. Er war auch eine Zeitlang in Freiburg i. Br. thätig.
Er malte Volksscenen, Trachten, auch Bildnisse, die vielfach gelobt wurden. S. ra-
dierte vier Blätter in Friesform „Träume und Schäume des Lebens" (1844). Werke
von ihm im Städel'sclien Institut zu Frankfurt a. M. und auf der Universität zu
Freiburg i. Br.
Sandham, Henry, Maler, geb. 24. Mai 1842 in Montreal (Canada), studirte in
England und Frankreich (1880 und 1884). Er wurde Mitglied der Canadiscben
Akademie, Hess sich aber in Boston (Mass.) nieder. Von ihm Nebel im St. Johns-
Hafen (Gal. Ottowa), Schlacht von Lexington, Die Freiheit tagt, etc.
Sandors, Thomas, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in Holland, f nach
1780. Er kam bald nach 1750 nach London und stach Ansichten, topographische
Blätter, etc.
Sandrart, David, Goldschmied, geb. 1711, f 1782; 1740 wird er als Gold-
arbeiter in Frankfurt a. M. angeführt. Er malte auch in Email. — Ein Hans
Jakob T. S. wird dort 1675 als Silberarbeiter in das Meisterbuch eingetragen.
Sandrart, Jakob van, Kupferstecher, geb. 31. Mai 1630 in Frankfurt a. M.,
f 16. Aug. 1708 in Nürnberg, Schüler von C. Danckerts und W. Hondius, den
er nach Danzig begleitete. Er war 1635 nach Hamburg und dann nach Holland (1640)
zu seinem, Oheim Joachim v. S. gekommen. Um 1654 war er in Regensburg, zwei
Jahre später iu Nürnberg, wo er 1662 Lehrer an der Akademie wurde und endlich
eine Kunsthandlung gründete. Er hat über 400 Bildnisse, Karten, etc. gestochen,
darunter die Kaiser Rudolph IL, Ferdinand IL und III., Joachim Sandrart und Erz-
herzogin Sophie von Sachsen.
Sandrart, Joachim Yon, Maler, geb. 12. Mai 1606 in Frankfurt a. M.,
t 14. Oct 1688 in Nürnbei'g, Schüler von Merian und De ßry, dann von Aeg.
Sa de 1er in Prag (1625), Honthorst in Utrecht und vielleicht von A. Bloemaert.
1637 war er mit Poelenburg in London thätig. 1627 besuchte er Italien, erst
Venedig, um Tizian zu studiren und dann Rom, wo er das Bildniss ürbans VIII.
schuf und einer der 12 Meister wurde, die für den König von Spanien ein Bild
malen mussten. 1635 kehrte er aus Italien zurück. Er lebte eine Zeitlang in Amster-
dam, Augsburg (1672 — 74), Wien, Frankfurt a. M., die längste Zeit aber in Nürn-
berg, wo er eine der Hauptstützen der Akademie wurde. Er war ein tüchtiger,
wenn auch nicht origineller Künstler und besonders im Bildnissfach angesehen.
Von ihm Friedensbankett (1650 Rathhaus, Nürnberg), Jacobs Traum (Barfüsser-
kirche, Augsburg), Kreuzabnahme (Dom, Würzburg), Schützenstück u. A. (1638 Mus.
Amsterdam); A. in den Gal., etc. zu Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Berlin (Depot),
Florenz (Uffizi), München, Wien, etc. S. war auch schriftstellerisch thätig, gab ver-
schiedene Sammlungen und illuatrirte Werke heraus (Gesammt-Ausgabe, 8 Bde., Nürn-
berg 1769—75) und ist endlich am bekanntesten durch seine „Teutsche Akademie"
(Künstlergeschichte, etc., Nürnberg 1675—79) geworden.
Sandrart, Johann Jakob von, Kupferstecher, geb. 1655 in Regensburg, f 24. Mai
1698 in Nürnberg, Schüler des Joachim v. S., auch in Rom und Venedig gebildet,
Sohn des Jakob v. S. Er hat viele architektonische Entwürfe gestochen und radiert,
ferner Illustrationen zu den Werken seines Grossoukels, Platten für ,Suecia antiqua
et hodierna", Bildnisse und Einzelblätter nach Leclerc, Joach. v. Sandrart, etc. —
Sein Bruder Joachim t. S. d. J. war talentvoller Maler. — Ein Johann v. S., geb.
vor 1589, t nach 1669, war in Frankfurt a. M. als Maler und Radierer thätig. —
Ein Lorenz v. S., Emailmalor und Kupferstecher, f nach 1709, wahrscheinlich mit
ihm verwandt, lieferte u. A. Illustrationen zu Ovid (1700). — Ein Philipp v. S.,
geb. 15. Januar 1615 in Frankfurt a. M., f nach 1642, war Sohn des Johann v. S.
und ebenfalls Maler.
Sandrart, Sasanna Maria tou, verehcl. Auer und verebel. Endter, Malerin
und Kupferstecherin, geb, 10. Aug. 1658 in Nürnberg, f 20. Dec. 1716, Schülerin
Sandres — Sans. 165
ihres Vaters Jakob van S. Sie heirathete erst einen Maler, dann einen Buchhändler,
nnd ist am besten durch ihre Arbeiten auf Kupfer nach Bartoii, R. Santi, etc., auch
erotische Scenen, bekannt.
Sandres, s. Sanders.
Sandrenter; Hans, Maler, geb. 1850 in Basel. Er ahmte Böcklin'sche Bilder
nach. Von ihm Rebekka, An der Himmelspforte, Dolce far niente, Rheinufer bei
Stein, etc.
Saudrino, Tominaso, Maler, geb. 1575 in Brescia, f 1630. Er malte decorative
Arbeiten, Perspektiven und Architekturen in Ferrara, Mailand und in seiner Vater-
stadt (die Decken im Dom, S. Domenico und S. Faustino).
Sandrock, Christian, Maler, geb.. 23. Jan. 1863 in Rotterdam, Schüler der
Mtinchener Akademie unter Herterich und Prof. Schrader, weitergebildet in Berlin.
Von ihm die Verhaftung von Oldenbarneveldt, Hans Sachs und Evcben. Er malte
auch Bildnisse.
Sandnijk, Frans van, Maler, geb. 1641 (1642?) im Haag, f nach 1670 (?),
Schüler von Terwesten und Wieling. Er malte Historien und Bildnisse, wurde
später aber Ingenieur und trat in Staatsdienste.
Sandy, Gynia (Jnlias), Baumeister, geb. 1868 in Eperjes (Ungarn), Schüler
des Polytechnikums zu Budapest unter Victor Czigler, weitergebildet unter Steindl
und S. P e z. Unter Steindl war er beim Bau des Parlamentsgebäudes thätig. Bei der
Concurrenz um den Haupteingang der Millenniums-Ausstellung erhielt er den zweiten
Preis. Er erbaute ein Gymnasium in Hödmezö-Vasärhely und wurde Professor an der
königl. ungarischen Staats-Gewerbeschule, Von ihm ferner Entwurf für ein Rathhaus
in Raab, etc.
Sandys^ Fi-ederick K., Maler und Zeichner, geb. 1832 in Norfolk. Seine Bild-
nisse und phantastischen Gemälde zeigen einen eigenartigen bedeutenden Künstler,
der viele Beziehungen zu den englischen Präraphaeliten aufweist. Einige 30 Illustrationen
zu Zeitschriften, etc. in den 60er Jahren genügten allein, um ihm dau'^rnden Ruhm
zu gewinnen. Von Gemälden nennen wir: Oriana (1861), Morgan-le-Fay (1864),
Medea (1869), Perdita (1879), etc.
Sane, J. P., Maler, geb. vor 1750 (?), f l'^SO i^ Paris. Er war eine Zeit-
lang in Rom thätig. Von ihm zwei Genrebilder (Mus. Angers), S. Paulus auf Malta
(Mus, Douai), Petrus und Johannes heilen die Kranken am Tempeleingang (S. Pierre,
Douai), Tod des Socrates, etc.
Sanese, s. Siena, da.
Sangster, Samuel, Kupferstecher, geb. 1804, f 24. Jan. 1872 in London,
Schüler von W. Finden. Er stach für die Buchillustration und für das Art Journal.
Von ihm Blätter nach Briggs, Egg, Etty, Jenkins, Maclise. Newton, Pickersgill,
üwins, etc.
Sangniuetti, Francesco, Bildhauer, geb. 1800 in Carrara, f 15. Febr. 1870 in
München, Schüler seines Vaters Gaetano S. und besonders von Rauch in Berlin.
1829 führte er für diesen das Modell König Max in München aus. Er bereiste dann
Italien und führte, 1831 nach Berlin zurückgekehrt, a. Werke nach Rauch aus. Dann
siedelte er nach München über und fertigte nach Schwanthalers Modellen Aristoteles
(Bibliothek), Hippokrates (ebenda), etc., nach G. Eberhard Sa. Ottilie (Blindeninstitut),
Sa. Lucia (ebenda), etc., nach eigener Erfindung Gelehrtenbildnisse (Medaillons an
der Universität), Der Ornamentist (Figur am Giebel der Glyptothek), etc.
Sanni, Domingo Maria, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig in Spanien. Zwei
Bilder von ihm besitzt das Mus. zu Madrid.
Sannutns, s. Sannto.
Sano, E. B., Maler unseres Jahrhunderts, t 1S78 in Antwerpen. Er malte
IntCiirurs und Ruinen.
Sanoj (Anzano) di Pietro di Menico., Maler, geb. 1406 in Siena, t 1481,
Schüler von Sassetta. Die Bibliothek seiner Vaterstadt besitzt viele Miniaturen
von ihm; die Akademie das. 46 Bilder, darunter eine Himmelfahrt Mariae; die
Kirchen in Siena und der Umgegend Fresken. Im Louvre von ihm 5 Bilder aus dem
Leben des Hl. Hieronymus, im Vatican Scenen aus dem Leben der Jungfrau, iu der
Dresdner Galerie zwei Kruzifixe u. A., u. s. w. Von ihm auch der Entwurf für das
Taufbecken im Baptisterium zu Siena.
Sans y Cabot, Francisco, Maler, geb. 1834 in Bairelona, f 5. Mai 1881 in
Madrid, Schüler der Kunstschule seiner Vaterstadt und von Couture in Paris. Er
wurde in Madrid Direktor des Museums und Mitgl. der Akademie. Neben vielen
166 Sansou — Santa Croce.
Fresken in Palästen, etc., malte er Schlacht von Trafalgar (1862 Mus, Madrid),
Isabella IL, Karl V. u. A. Bildnisse (Universität, Barcelona), Franz I. besucht Karl V.
(Fresko, Alcazar, Toledo), Apollo verjagt die Nacht, etc. Med. II. Kl. 1860, 1862,
I. Kl. 1871. — Ein Jos6 S. malte Genrebilder in der Art Meissoniers.
Sauson, Justin Chrysostome, Bildhauer, geb. 8. Aug. 1833 in Nemour (Dtp.
Seine-et-Marne), Schüler der Ecole des beauxarts- und Jouffroys. 1861 erhielt
er den grossen Rompreis für seine Rückgabe der Chryseis. Von ihm Das Gesetz, Die
Gerechtigkeit (Justizpalast, Amiens), Die Baukunst (Basrelief, Neuer Louvre), Diogenes
(Mus. Melun), Die Musik (Neue Oper, Paris), Pietä, Saltarello-Tänzer, etc. Med.
3. Kl. 1867, Med. 1869 ; Kr. der Ehrenleg. 1876.
Sansone II, s. Marchesi, Giuseppe.
SansoTino, Andrea, eigentlich Andrea Contnccl, nach seinem Geburtsort
(Sansoyino, früher Sa. Sabina) genannt, Bildhauer und Baumeister, geb. 1460 (1450 ?)
in Monte Sansovino, f 1529 das., Schüler des A. del Pollajuolo in Florenz. Seine
Ursprünglichkeit ist durch die Anlehnung an die Antike beengt worden, doch ist
seine Empfindungsweise sehr schön. 1491—1500 war er in Lissabon thätig, wo er
einen Palast kaufte und verschiedene Sculpturen schuf. Zu seinen Hauptwerken in
Italien rechnet man Terracotta-Altar (Kirche in Sansovino), Sacramentsnische (S.
Spirito, Florenz), Das Grabmal Basso (yon 1505 ab, Hauptwerk, Sa. Maria del
Popolo, Rom), Grabmal Sforza Visconti ^von 1507 an, ebenfalls Hauptwerk das.),
Grabmal Vicenti (1504 Sa. Maria in Araceli, Rom), Sa. Anna Selbdritt (1512 S.
Agostino, Rom), Taufe im Jordan (Baptisterium Florenz, Ostportaj), jtc. Er war
am Bau von S. Spirito in Florenz thätig" und schuf die Loggien des Pal. del Com-
mune in Jesi, auch einige Bauten in Sansovino, etc. Von 1580 an entwarf er nud
führte theilweise selbst aus den reichen Marmorschmuck der Santa Casa im Dom zu
Loretto. — Ein Domenico da S., t 1530, war Schüler des Andrea S.
Saosoriuo, Jaeopo, s. Tatti.
Sant, James, Maler, geb. 23. (29?) Apr. 1820 in Croydon (London?), Schüler
von Varley, studirte an der Royal Academy. Er wurde sehr erfolgreicher Bild-
nissmaler, besonders seine Kinder wurden beliebt. 1872 wurde er Hofmaler der
Königin Victoria. Viele Werke von ihm zu Strawberry Hill. Von ihm Samuel
(1853), Kinder des Waldes (1854), Die erste Sorge, Die Frühpost, Pfirsiche (1874)
und die Bildnisse des Duc d'Aumale, des Bischofs von London (1865), der Königin
Victoria, der Kinder des Prinzen von Wales (1872), der Adeline Patti (1886), etc. Mit-
glied der Londoner Akademie 1871. — Ein George S. war um 1870 als Landschafts-
maler ia England thätig.
Sant-Acker, F., Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Holland. Er malte
Stillleben, von denen sich eins in den Berliner Mus., ein Anderes von 1668 in Haager
Privatbesitz befindet.
Sant' Agnese, s. Pievan.
Sfinta Croce, Filippo da, Bildschnitzer des 16. Jahrhunderts, geb. um 1560 in
Urbino. Er war Hirtenknabe und Autodidakt und Hess sich in Genua nieder. Mit
seinen 6 Söhnen schnitzte er hier die Decke des grossen Rathsaals, die Hauptgaleeren
der Republik, etc., dann Spielereien wie 12 Cäsarenköpfe auf einen Pflaumenkern, etc.
— Seine Söhne Agostino da S., Ginlio da S, (von ihm die Orgel in S. Lorenzo.
um 1612, wurde zur Galeere verurtheilt, doch begnadigt, weil unentbehrlich bei den
Schnitzereien im Rathhaus), Lnca da S., Matteo da S. und Soipioue da S.
arbeiteten wie ihr Vater, nur Lnca da S. schuf mehr Statuen, als kleine Schnitzarbeiten.
Santa Croce, Francesco da, Bildhauer, geb. 1630, f 1662, Sohn des Lnca da S.,
fertigte lebensgrosse Statuen, weniger kleine Schnitzereien. — Sein Vetter Giovanni
Battista da S., f um 1670 iu Genua, Sohn des Matteo da S., war der tüchtigste
Bildhauer der Familie. Von ihm Madonna del Rosario (S. Venanzo, Genua), etc.
Santa Croce, Francesco dl Simone Rizo da, Maler, geb. vor 1490 in Sa.
Croce bei Bergamo, t nach 1548, in der Schule G. Bellinis gebildet, vielleicht unter
Carpaccio oder Previtali. Von ihm besitzt die Akademie zu Venedig Der Heiland
erscheint den Hl. Frauen und Aposteln, S. Spino bei Santa Croce eine Vei'kündigung
(1504), S. Pietro zu Murano Thronende Madonna, die Gal. Poldi-Pezzoli in Mailand
Männliches Bildniss, die Kirche zu Mestre ein Altarbild: Andere in den Galerien zu
Bergamo und Berlin.
Santa Croce, Girolamo J. da, Bildhauer, geb. 1502, t 1537. Von ihm ein
Altar mit S. Petrus in der Kirche Montoliveto zu Neapel, ein Theil vom Grabmal
Sannazaro in Sa. Maria del Parto das., etc.
Santa Croce — Santerre. 167
Santa Croce Girolamo II. da, Maler des 16. Jahrhunderte, geb. vielleicht in
Santa Croce bei Bergamo, f Ji Venedig, muthmasslich Schüler des Francesco da S.,
in der Bellini-Schule gebildet und meist zu Venedig zwischen 1520 und 1549 thitig,
Von ihm Der Evangelist Johannes, Apostel, Heiland, Madonna u. A. (GaL Venedig).
Geburt Christi u. A. (Mus. Berlin), Die Anbetung des Christkindes u. A. (Gal. Dresden).
Zwei Heilige (Nat.-Gal. London), Abendmahl (S. Martino, Venedig), Thomas a Becket
mit Heiligen, (S. Silvestro, das.), S. Martin (1527 Kirche zu Luvigliano bei Padna).
— Von einem Pietro Paolo S. befinden sich einige Bilder in der Gal. zu Venedig,
A. in Padua.
Santa Cruz, Francisco de, Bildhauer, geb. 1586 in Barcelona, f 1658 das.,
wahrscheinlich in Italien gebildet. Von ihm Gott Vater, der todte Christus, der hl.
Geist und Engel, und andere Statuen am Hochaltar (Trinitarios Calzados, Barcelona),
S. Francisco Xavier (Ecke der Jesuitenkircbe, das.), Jesusknabe (Thüre, ebenda), etc.,
auch Werke in anderen catalonischen Städten.
Santa Fede, Fabrizio, Maler, geb. um 1560 in Neapel, f 1634, Schüler seines
Vaters Francesco S. und des F. Curia; auch an den Werken der Venezianer
gebildet. Er besuchte Rom, Bologna, Florenz und Venedig. Masaniellos Gefährten
sollen zwei Säle, die S. mit Fresken ausgemalt hatte, verschont haben. In der GaL
zu Haag wird ihm eine Madonna zugeschrieben; von ihm ferner Madonna (1595
Mus. Neapel), Die Geburt (Sa. Annunziata, das.), Die Auferstehung (Kap. des Monte
di Pietä, das.); A. Werke in anderen dortigen Kirchen.
Santa Fede, Francesco, Maler, geb. um 1519, f nach 1560 (?), Schüler des
Andrea Sabbatini. Seine Werke und die seines Sohnes werden oft verwechselt.
Von ihm u. A. Deckenbilder im Dom und in Sa. Maria nuova zu Neapel.
Santagostino, Oiacomo Antonio, Maler, geb. 1588 in Mailand, f 1648, Schüler
■von G. C. Procaccini. Werke von ihm in den Mailänder Kirchen, z. B. S. Lorenzo
Maggiore, Sa. Maria del Lantasio und S. Vittore. — Seine Söhne Giscinto S. und
Agostino S. malten Bilder für Mailänder Kirchen und gemeinschaftlich Werke für S.
Fedele das. Agostino S. veröffentlichte 1671 „L'Immortalitä et Glorie del Pennello*
über Bilder in Mailand.
Santarelli, Emllio, Bildhauer unseres Jahrhunderts; geb. 1801 in Florenz,
Schüler seines Vaters und von Thorwaldsen in Rom. Er wurde lebloser Classi-
cist. Vom ihm Michel Angelo Buonarotti (Statue an den Uffizien, Florenz), Corinna,
Boshafter Amor, Tanz der Hören (Basrelief), Bildnissbüsten, etc. Professor an der
Akademie zu Florenz. — Ein Gaetano S. aus Pescia, Schüler von 0. Dandini,
lebte im 18. Jahrhundert als Maler und starb jung.
Santarelli, Giovanni Antonio, Medailleur und Gemmenschneider, geb. 1759 in
Manopello, f 30. Mai 1826 in Florenz, war erst Maler, dann im Modelliren Autodi-
dakt, ging 1779 nach Rom, lernte Edelsteinschneiden und arbeitete für Pichler,
dessen Maschinen er verbesserte; 1797 kam er nach Florenz, wo er Mitglied der
Akademie und Vorstand der Steinschneideschule wurde. Von ihm zahlreiche Medaillen
auf berühmte alte Italiener, auf die römischen Kaiser, auf die Familie Bonaparte, etc.
Schaumünzen, Gemmen, etc. Mitglied verschiedener Akademien. Kr. d.Efarenleg ; Prot;
Reunions-Ord.
Santelli, Feiice, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig u. A. in Rom, z. B. für
die P.P. Spagnuoli del Riscatti Scalzi. Die Sa. Rosa Kirche zu Viterbo hat ein
Bild von ihm.
Santen, Gerard van, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1649. 1629 wurde
er Mitglied der Haager Gilde. Er malte Schlachtenbilder und wurde vom Prinzen
Fred. Hendrik von Oranien beschäftigt.
Santen, Jan van, Baumeister, geb. nach 1550 in Utrecht, f 1623, kam früh
nach Italien und Hess sich in Rom nieder. Er schnitzte erst in Elfenbein und
Ebenholz, wurde dann unter F. Ponzios Leitung Baumeister und schuf die Villa
Borghese für den Cardinal Scipio Borghese ; später wurde er päpstlicher Baumeister
und vollendete S. Sebastiane vor der Porta Capena, das Lusthaus von Mondragone
bei Frascate, das Landhaus von Monte Cavallo und schuf einen Vorgiebel am Vatikan.
Santerre, Jean Baptiste, Maler, geb. 1. Jan. 1658 (nach Jal 1650 oder
1652?) in Magny (Dep. Seine - et - Oise), t 21. Nov. 1717 in Paris, Schüler von
F. Lemaire und Bon Boullogne. 1708 wurde er Mitglied der Akademie auf
Grund seines Bildnisses N. Coypel und einer Susauna im Bade (1704, jetit im Louvre).
Er machte viele Versuche mit Malmitteln, um seinen Werken lange Dauer zu sicheni.
Von ihm Sa. Theresa (für Louis XIV. gemalt, Versailles, Kapelle), Marie Adelaide
168 Santi.
Ton SaToyen u. A. (Gal. Versailles), Die Köchin (Mus. Bordeaux) ; A. iu den Mus.
zu Darmstadt, Nantes, Niort, Orleans, Reims, Rouen, St. Petersburg, Saumur,
Tours, etc. S. Leben von Potiqußt (1876).
Santi, Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, geb in Rimini, f 1700, Schüler
von Cignani. Er hatte grosses Talent, starb aber sehr jung. — Ein Bartolommeo
S., geb. in Lucca, gebildet in Bologna, malte im 18. Jahrhundert Decorationen, auch
für die Theater,
Santi, Donienico, gen. Mingaccino, Male^, geb. 1621 in Bologna, f 1694,
Schüler des A. Mete lli, mit dessen Werken seine kleineren Oelbilder oft verwechselt
werden. Er malte viele Perspectiven und Architekturen, in die Andere die Figuren
setzten, für Kirchen und Paläste Bolognas, z. B. Pal. Ratta, Sa. Colorabana und die
Servikirche.
Santi, Giacomo de', Baumeister, geb. um 1351, f 1421, Schüler von Ma-
succio IL (laut Angabe des Cicerone, thätig um 1530? und angeblich Schüler des
Ciccione). Von ihm Sa. Maria delle Grazie in Neapel, S. Pellegrino (1385 ebenda),
S. Onufrio (1420 Formullo), etc., auch viele jetzt nicht mehr erhaltene Paläste.
Santi, Gioranni, Maler, geb. vor 1440 in Colbordolo bei Urbino, f 1. Aag.
1494 in Urbino, ausgebildet unter Piero della Francesca und von Melozzo da
Forli beeinflusst. Er war ausser in Urbino auch in Cagli, Pesaro und Fano (?)
thätig und war erst Höker gewesen. Von ihm Fresken, etc. in S. Donienico zu
Cagli (1481, oben die Auferstehung, unten Madonna), zu Fano (Madonna in Sa.
Croce, Heimsuchung in Sa. Maria Nuova), zu Urbino (Madonna in S. Francesco)
u. s. w., Madonna mit Heiligen (Mus. Berlin), Madonna mit dem Kinde (ebenda),
desgl. (Nat.-Gal., London), Verkündigung (Brera, Mailand), Knabe im Profil (Pal.
Colonna, Rom) Er schrieb ein Epos zu Ehren seines Gönners, des damaligen
Herzogs von Urbino. Sein Leben von Schmarsow (1887).
Santi, Lorenzo, Baumeister, geb. 1783 in Siena, f 1839, Schüler seines Vaters,
war erst als Decorationsmaler thätig, wurde Baumeister und ging nach Rom. Er
gewann Concurrenzpreise in Mailand und Florenz, kam als Gehilfe Solls nach
Venedig, wurde Zeichenlehrer am MariencoUegium , dann Baumeister des kgl.
Palastes und 1828 Adjunkt der Direction der öffentl. Bauten. Er baute den kgl.
Palast um, decorirte Säle darin, errichtete die Fagade des Patriarchalpalastes und
baute S. Silvestro um.
Santi, Pietro, eigentlicher Name des Bartoli, Pietro Santi, s. d.
Santi, Baffaeilo, (Sauzio, Raphael, Raffaelle d'ürbino, Raptaael Urbinas, etc.)»
Maler und Baumeister, geb. 7. April (29. März?) 1483 in Urbino, f 6- April 1520
in Rom, Sohn und Scüüler des Giovanni S., wahrscheinlich Schüler des T. Viti
in Urbino, dann (1495 oder 1499/1500) Gehilfe des Pietro Vanucci, seit Ende 1504
unter dem Einfluss da Vincis und Fra Bartolommeo Pagholos in Florenz
ausgebildet. 1508 kam er nach Rom, wo die Antike, dann Seb. Luciano und endlich
M. A. Buonarrotti ihn beeinjflussten. Er war, soweit festzustellen ist, bis 1504
in Perugia, 1504—8 hier und in Florenz, auch kurze Zeit in Cittä di Castello,
Siena (1504) und Urbino, seit 1508 in Rom thätig, wo er das Haupt der Malerschule
wurde. In Julius IL und Leo X. fand er hervorragende Gönner, Letzterer ernannte
ihn zum Inspektor über alle ausgegrabenen Antiken; im Auftrag beider malte er die
weltbekannten Stanzen im Vatikan. Er soll in Folge von Ausschweifung gestorben
sein. Schon zu Lebzeiten war er der Liebling aller Völker und sein Ruhm ist
besonders im Lauf unseres Jahrhunderts ins Unendliche gestiegen, z. Th. vermöge
des lawinenhaften Anhäufens der von Nicht-Fachleuten verfassten Kritik. Wie kein
anderer grosser Künstler ist er allgemein- und leichtverständlich und die bei ihm stark
Ausschlag gebende Neigung zum Anmuthigen, dies beides zusammen musste ihn
derartig populär machen. In seiner ersten Periode spricht er durch ein intensives
Empfinden, eine offene Naivität und durch einen frischen coloristischen Sinn uns an.
Während der zweiten Periode in Florenz, in der das landschaftliche Element in
seinen Bildern hervortritt, werden diese Eigenschaften schon gedämpft durch be-
wusstere Stilisirnng und das Verlangen nach grösserer Naturwabrheit. In der letzten
Römischen Periode beherrscht ihn der Wunsch zu componiren ganz. Im Einzelnen
besteht der Realismus fort, doch jedes Werk als Ganzes ist ein Produkt der geistigen
Stiüsirung. Es ist überraschend, dass gegen Ende seines Schaffens er, trotz allen
Erfolgs und trotzdem so grosse Arbeiten ihn erfüllen, seine Selbständigkeit nicht
bewahren kann und sie allmählich dem grossen Michel Angelo Buonarrotti opfert.
Will man ihn von seiner reinsten künstlerischen Seite geniessen, so muss mau die
Santi — Santoro. 169
Handzeichnungen studlren. (Grösse Saminlungen in Windsor, Paris. Oxford, Florenz,
Venedig Lille"^, Wien (Albertina), Berlin, Samml. Malcolm, etc.). Als Baumeister
hat er sich am S. Peter wenig ausgezeichnet; der schöne Pal. Pandolfiai in Florenz
wird ihm zugeachriehec, doch wurde er erst nach seinem Tode wirklich ausgeführt.
Ein Verzeichniss seiner Oelbilder und Fresken zu geben, ist an dieser Stelle zwecklos;
die berühmtesten sind allgemein bekarmt, über diese hinaus sind viele der kaum
minder bekannten zweifelhaft und müssten einer Liste dieser die neuesten kritischen
Urtheile hinzugefügt werden, wozu der Platz hier nicht vorhanden. Wir verweisen auf
das ältere Raffael-Werk von Lübke, bei Gutbier in Dresden erschienen. Von Biographien
nennen wir Duppa (London 1816), de Quincy (Paris 1824), Passavant (Paris 1860), Grimm
(Berlin 1872), Crowe und Cavalcaselle, A. Springer, E. Müntz, Minghetti, etc.; ferner
gibt es zahllose Schriften über Spezialfragen auf dem Gebiet der R. Santi-Kunde.
Santi, Sebastiano, Maler, geb. 1788, f 1866 in Venedig. Er war erst
Restaurator, malte dann Fresken in der Frarikirche, in S. Luca und anderen
Venezianischen Kirchen. Er v/ar auch Prof. an der Akademie.
Santi di Tito, s. Tito.
Santiago Palomäres, Francisco Kavier de, Maler und Zeichner, geb. 1728
in Toledo, f 13. Jar 1796 in Madrid, Autodidakt. Er copirte alte Codices mit
Miniaturen, malte Ansichten von Toledo, Bildnisse und hat namentlich viele Tusch-
zeichuungen zu Bücher-Titelblättern entworfen. S. war aber hauptsächlich Archäolog,
Archivar und Geograph.
Santillaua, Juan de, Glasmaler des 15. Jahrhunderts. Von seinen mit
,i. de Valdivieso gemalten 4 Fenstern für die Kathedrale von Avila (1497) ist noch
eins mit dem Hl. Johannes beim Altar de Gracia erhalten. Im dortigen Kloster und
auch in der" Kirche noch einige andere Fenster (Geburt, Erscheinung und Himmel-
fahrt Christi) von ihm.
Santini, Francesco, Baumeister, geb. 1763 in Bologna, f 1840. Von ihm das
Theater del Corso in Bologna und das Haus Rossinis (jetzt Salina). Er war Perspectiv-
Lehrer an der Akademie in Bologna. — ? S. d. Ae und ? S. d. J., Maler des 17.
Jahrhundei-ts, thätig in Arezzo. Vom Aelteren wird eine Sa. Caterina bei den
CoDvent-P'üdern zu Arezzo erwähnt.
Sautino de' Ritratti, s. Tandi, S.
Santis, Francesco de', Baumeister des 18. Jahrhunderts. Mit Speccbi baute
er die sogen, spanische Treppe von Trinita de' Monti in Rom (1721 — 25), sowie die
Fagade von Sa. Trinitä de' Monti. — Ein Orazio di S., geb. in Aquila (?), war
zwischen 1568 — 84 als Kupferstecher hätig und schuf ca. 20 Blatt, meist nach
Pompeo Aquilone, ferner mit Cherub iuo Alberti 74 Blatt antike Statuen (1584).
Sautisimo Sacramento, Fray Jujin del, eigentlich Juan de Gnzman, Maler,
geb. IGll in Puente de D. Gonzalo, f 1680 in Aguilar, studirte in Rom, liess sich 1834
in Sevilla nieder und galt hier mehr als Kunstlehrer und Gelehrter, denn als Maler.
Später ging er in Folge Betheiligung an einem Aufruhr in ein Kloster und malte
in Aguilar. dann für seine Ordenskirche in Corauba (nach 1665). Er übersetzte P.
Ascoltis Lehrbuch der Perspective.
Santo, II Pittor, s. Rodrigiiez, GiOTanni Bernardino.
Santo, Girolamo, s. Sordo.
Santo-Domlng'o, Fray Vicente de, Maler des 17. Jahrhunderts, der Grisaillen
iai Kloster der Kirche zu Estella und Bilder irfi Kloster Sa. Catalina da Talavera de la
Reyoa malte, hauptsächlich aber als erster Lehrer des J. F. Navarrete bekannt ist.
Santo Perauda, Maler, geb. 1566 in Venedig, f 1688, wahrscheinlich Schüler
von Palma d. J. und L. Corona. Er malte viel im Dogenpalast, darunter einen
Sieg über die Türken, war auch für die Herzöge von Mirandola und Modena thätig
In S. Procolo eine Kreuzabnahm'e von ihm.
Santo Binaldi, Maler, gen. II Tromba, geb. um 1620 in Florenz, t 1676 (?),
Schüler von Furini. Er malte Landschaften, Schlachten ind Architekturen.
Santo Zago (Zaso), s. Zago.
Santoro, Rosalbino, Maler, geb. 15. Mai 1858 iu Fuscaldo (Calabrieu), Schüler
von Postiglione und der Neapolitanischen Akademie. Von ihm Die beiden
Freundinnen, Seebäder von Fuscaldo, Albaneserin, etc.
Santoro, Rubens, Maler, geb. 1843 in Mougrasseno bei Cosenza, Schüler der
Neapolitanischen Akademie und von Morel li, besonders aber von Fortuny be-
einflusst. Er malte farbenglühonde, glitzernde Volks- und Kirchenfestlichkeiten, etc.
Von ihm ferner Marine bei Neapel, Zigeunei', Die Ponte de' Turchetti, etc.
170 SantOB — Saraziu.
Santo»; Ea^enio dos, Baumeister des 18. Jahrhunderts. Nach dem Erdbeben
von 1755 entwarf er den neuen Plan von Lissabon.
Santos, Jnan, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1660 in Cadiz. Er malte
Standarten für die Marine und kleine Kabinetsstückchen für Curtisanen von Andalusien.
Santos, Simao Francisco dos, Edelsteinschneider, geb. 1758 in Lissabon, f
1830, Schüler von Joäo Gross i und J. Gaspart. Unter Kg. Johann VI. wurde
er Münzgraveur. Er hat auch Medaillen geschaffen und Gemmen geschnitten.
Santos Cruz, Maler des 15. Jahrhunderts. Mit Berreguetc malte er
1475—99 am Hochaltar des Doms zu Avila (Evangelisten, Anbetung der Könige,
Darbringung im Tempel).
Santvoort, Dirck Dircksz, Maler, geb. 1610 in Amsterdam, begr. 9. März 1680
das. Er malte mit besonderem Glück Bildnisse, die an R. van Rijn erinnern. Von
ihm Familienbildniss (Mus. Amsterdam), Die Regentinnen des „Spinhuis" u. 5 A.'
(1638 ebenda), Christus und die Jünger in Emaus (1633 Louvre, Paris), Mädchen-
bildniss (1644 Mus. Darmstadt), Schäfer (1632 Mus. Rotterdam).
SantTOOrt, Pieter van, Maler des 17. Jahrhunderts,^ begr. 10. Oct. 1681 in
Haarlem. Er soll Landschaften in der Art des J. v. Aken gemalt haben.
SauntO; {Sannntus), Giulio, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, geb. in
Venedig, thätig dort zwischen 1540 und 1570 Er arbeitete mit einer breiten ein-
fachen Linie. Von ihm Das monströse Kind, Apollo und Marsyas (n. Allegri), Bacchanal
im Wald; A. nach Santi, Vecelli, etc.
San Vitale, Ginseppina, geb. Foicheri , Malerin, geb. im April 1800 in Cuneo,
t 1848 in Marseille. Die Gal. zu Parma besitzt ein Pastell von ihr.
San Vito, s. Amalteo, P.
Sanz y Cabot, s. Sans y Cabot.
Sanzel, Felix, Bildhauer, geb. 25. Jan. 1829 in Paris, Schüler von Dumont
und Fromanger. Von ihm Ixus, Amor als Sieger, „L'espiegle" (Mus. Orleans), Die
Würde (Foyer der Grossen Oper, Paris), Kleine Bacchantin, Bildnissbüsten und
Medaillons, etc. Med. 1868.
Sanzio, s. Santi.
Saporetti, Pietro, Maler, geb. 1832 in Bagnacavallo, Schüler von A. Moni,
weitergebildet in Florenz und in Venedig unter R. Ferrari. Er kehrte 1855 nach
Florenz wieder, Hess sich darauf in Rom nieder, verbrachte die Jahre 1859—67 in der
Heimat und wurde 1867 Zeichenlehrer am Technicum zu Ravenna. Von ihm Arbeit
und Liebe, Besuch bei den Gefangenen, Die Emanzipirte, etc.
Saporito, s. Öriffo-Sapoiito.
Sapovins, (Sapan), David, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, thätig in Danzig.
Sein Schüler Schlüter berief ihn nach Berlin zum Schlossbau. Ihm werden die
Grabmale des Ernst Boguslaw und dessen Gemahlin in der Schlosskirche zu Stolp
zugeschrieben.
Sappey, Pierre Victor, Baumeister und Bildhauer, geb. 11. Febr. 1801 in
Grenoble, f 1856 das., Schüler von Raggi, Ramey jr. und der Ecole des beaux-
arts. Von ihm Tod der Lucretia u. A. (Mus. Grenoble), Brunnen (Place Grenette,
Grenoble), Gen. Championnet (1848, Bronce-Statue, Valence), etc.
Sarabia, Francisco Antolinez, Maler, geb. 1644 in Sevilla, f 1700 in Madrid
Er war von Haus aus Jurist, studirte in der Schule Marillos, war dann eine Zeit
lang Richter in Sevilla, kehrte nach Madrid zurück und wurde Geistlicher.
Sarabia, Josef de, Maler, geb. 1608 in Sevilla, f 21. Mai 1669 in Cordova,
Schüler von A. del Castillo und F. Zurburan, Oheim des Francisco A. S. Er
malte für Kirchen in Cordova, etc., copirte oft Rubensische Compositionen, die er aus
Stichen der Sadeler kennen lernte und für eigene ausgab. Von ihm u. A. eine Flucht
nach Egypten.
Saraceni, (Saraciiii, Saracino, etc.), Carlo, Maler, gen. Veneziano, geb. 1585
in Venedig, f 1625 das., Schüler des C. Mariani, an M. A. Amerighi weiter-
gebildet. Er malte Historien, von denen sich 3 in der Münchener Pinakothek, A. im
Pal. Borghese u. a. Palästen und Kirchen Roms, im Pal. Manfrini zu Venedig, etc.
befinden.
Sarazaiia, Sarzano IL, s. Fiaselli.
Sarazin, (Sarrazin, Sarasin), Benigne (ßenoit), Maler, get. 14. Jan. 1635
in Paris, f 3. Aug. 1685 das., Sohn des Jacques S. Er war Pensionär Louis XIV.
und wurde Hofmaler. 1674 malte er eine Reihe von Bildern für das Stadthaus zu
MarBeille.
Sarazin — Sarri. ^71
Saraziu, (Sarrazin, Sarasin), Jacques, Maler und Bildhauer, geb. 1588 (1590?)
in NoyoD, f 3. Dec. 1660 in Paris, Schüler von N. Guillain de Cambrai, weiter-
gebildet in Rom, wo er 18 Jahre lang verweilte, mit Zampieri befreundet war, und
Buonarrotti studirte. Er kehrte nach Lyon zurück und kam 1628 nach Paris, wo
er die Akademie begründen half und 1655 ihr 1. Rektor wurde. Wir nennen von
'hm Vier Engel (Hauptaltar (S. Nicolas-des-Champs, Paris), Acht Karyatiden (Pavillon
d'horloge, Louvre, das.), Mausoleum des Card. BeruUe,^ Kindergruppen (Marly), Mauso-
leum des Prince de Condä, Henri de Bourbon. Das Mus, zu Rennes besitzt eine
Zeichnung von ihm; er malte Madonnen, etc. — Ein Jean Baptiste S., Hofmaler
Louis XVL, war Professor der Akademie- S. Luc zu Paris und malte Landschaften
sowie Marinen 1762—1793.
Sarazin, (Sarrazin, Sarasin), Pierre, Bildhauer, geb. 1601 (?) in Noyon,
t 7. April 1679 in Paris, Schüler und Bruder des Jacques S. 1665 wurde er Mit-
glied der Akademie,
Sarazin, (Sarrazin, Sarasin), Pierre Jean, Maler, get. 8. Dec. 1633, f nach
1692. Sohn des Jacques S.
Sarazin de Belmont, Lonise Jos^phine, Malerin und Lithographin, geb. 14.
Febr. 1790 in Versailles, f 1871, Schülerin von Valenciennes. Von ihr Gil Blas und
Alfonso, Ansichten von Gavarnie, Das Thal Arci bei Tivoli, etc. Werke von ihr in
den Mus. zu Nantes und Toulouse. Sie lithographirte eine Folge von Ansichten aus
den Pvrenäen (1831 und flf.). Med. 3. Kl. 1831, 1. Kl. 1834.
Sarcns, Charles Marie de, Maler, geb. 26. Mai 1821 in Dijon, Schüler von
Paul Delaroche. Von ihm Bäuerinnen aus der Umgegend von Rom (1846),
Hirten in der Campagna, etc. Unter dem Namen Quill enbois lieferte er auch
Carlcaturen für viele französische Blätter (1845—53).
Sardi, (SaM), Ginseppe Baumeister, geb. um 1630 in Marco bei Lugano,
t 1699 in Venedig. Von ihm Sa. Maria Zobenigo (1680, Venedig), Die Facaden von
der Scuola di S, Teodoro, von S. Salvatore, S. Lazzaro und von der Scalzi. Ferner
das Monument Mocenigo, (S. Lazzaro) und die Pal. Savorgnan- Galvagna, Surian und
Foscarini.
Sargent, Afred Lonis, Holzschneider, geb. 11. Mai 1828 in Paris, Schüler von
Timms. Von ihm Blätter nach Bodmer, Constable, Decamps, Diaz, Dore, Grandsire,
Laurens, Troyon, etc. Er hat vielfach nicht selbst auf den Block übertragen. — Sein
Bruder und Schüler Lonis S., geb. in Eu, war ebenfalls Holzschneider.
Sargent, Henry, Maler, geb. 25. November 1770 in Gloucester (Mass. U. S. A.),
t 21. Febr. 1845 in Boston, Schüler in London von Copley und West. Er malte
Historien, Genrebilder, geschichtliche Scenen, besonders aber Bildnisse, von denen
einige in den Besitz mehrerer historischer Gesellschaften, etc. in Boston gelangt sind.
Sargent, John Singer, Maler, geb. 1856 in Florenz, als Sohn amerikanischer
Eltern, Schüler von CarolusDuran. Er liess sich in Paris, auch in London nieder
und wurde einer der angesehensten Vertreter der amerikanischen Kunst, namentlich
im Bildnissfacb. Ausser Bildnissen schuf er auch einige Genrebilder und Landschaften.
Sarjanko, Serge'i, Maler, geb. 1818, f 1870. 1856 wurde er Lehrer an der
Akademie zu Moskau. Er malte Bildnisse mit peinlich genauer, harter Durchführung.
Sarrabat, Daniel L, Münz- und Medaillenschneider, geb. 1612 in Tours (?),
t 26. Sept. 1669 in Paris.
Sarrabat, Daniel II., Maler und Kupferstecher, get. 10. Oct. 1666 in Paris,
t 22. Junj 1748 (1747?) in Lyon, Schüler von Pillement. 1702 wurde er ausser-
ordentliches Mitglied der Akademie. Er malte biblische und mythologische Bilder.
Sarrabat, Isaac, Schabkünstler des 17. Jahrhunderts, geb. 1867 (?) in Les
Andelys. Er war einer der frühesten Künstler seines Faches in Frankreich. Von ihm
Selbstbildniss R. Tournieres', Et. Gantrel (nach Largilliere), Bossuet (nach Rigaud),
Heraclit (nach Corneille). A. nach Coypel, Dou, Haeften, Herluyson, Lebrun, Teniers,
etc., zusammen etwa 35. Bl.
Sarrazin, s. Sara/in.
Sarri, Corrado, Maler, geb. 5. Mai 1866 in Florenz, Schüler von Arnos
Cassioli undP. Saltini. Er malte besonders Bildnisse, darunter den König Umberto L
und Amadeo, Herzog von Aosta. Ven ihm ferner Der Amuletverkäufer, Das
Glück, etc. R. hat auch viele Illustrationen und Caricaturen gezeichnet.
Sarri, Egisto, Maler, geb. 1836 in Figline im, Arnothal, Schüler vonBezzuoli
und Pollastriui an der Florentiner Akademie. Von ihm Das Duell L. Martellis,
Bildnisse Vittore Emanueles, G. Rossinis, etc., auch Fresken und decorative Arbeiten.
172 Sarrocchi — Sartori.
Sarrocchi, Tito, Bildhauer, geb. 1824 in Siena, Schüler der Akademie zu
Florenz unter Bartolini nach entbehrungsreicher Kindheit, auch von Dupre beein-
flusst. Seit 1855 war er wieder in seiner Vaterstadt thätig. Von ihm Bacchantin
Odaliske, Madonna mit Kind (Domfa^ade, Florenz), S. Bandini - Denkmal (Siena),
Grabmal Traversi (Dom zu Massa), Grabmal Campori (Friedhof zu Modena), Monu-
ment für die Gefallenen (Piazza dell' Independenza), etc. Mitglied verschiedener
Italien. Akademien. S. S. Maurizio e Lazzaro-Ord., ital. und preuss. Kronenordeu.
Sart, du, s. Dasart.
Sartain, Euiily, Malerin und Kupferstecherin, geb. 1841 in Philadelphia,
Schülerin der dortigen Akademie, von Lumin ais in Parisund von ihrem Vater
John S. Sie war in ihrer Vaterstadt thätig und malte Landschaften, Genre-
bilder, etc.
Sartain, John, Maler und Kupferstecher, geb. 1808 in London, f 25. Oct.
1897 in Philadelphia (U. S. A.). 1830 kam er nach Amerika. Er leitete seit 1843
verschiedene illustrirte Zeitschriften, für die er zahlreiche Stiche lieferte und hat
auch Entwürfe zu Denkmälern geschaffen, z. B., zu den Lafayette- und Washington-
Denkmälern in Philadelphia. Auch einige Ex libris und viele Schabkunstblätter
nach B. West, K. Schussele, P. Rothermel, etc. hat man von ihm.
Sartain, William, Maler und Radierer, geb. 1843 in Philadelphia, Schüler
der dortigen Kunstschule, dann von Bonnat, Yvon und der ficole des beaux-arts
zu Paris. Er besuchte Algier, Rom, England, die Niederlande, Sevilla und lebte
dann in New- York, wo er Professor an einer Zeichenakademie wurde. Er hat
Originalradierungen gefertigt. Von Gemälden nennen wir Strasse in Algier, Arabischer
Friedhof (1883), Canal in Venedig, Ein Kapitel aus dem Koran.
Sartarelli, s. Saltarello.
Sarter, Armin, Maler, geb. 3. Febr. 1S37 in Bonn. Er studirte in Düsseldorf,
München und Paris und malte Thier- und Genrebilder.
Sarti, (Sarto), Ercole, Maler, gen. 11 Muto dlFlcarolo, geb. 1593 in Ficarolo
(Ferrara), f um 1637, Schüler von Bononi, taubstumm von Geburt ab, überraschte
vor seinem 16. Jahr durch eine heimlich gemalte Anbetung der Weisen. Er malte
später in der Weise des J. Scarsellino, und seine Hauptwerke befinden sich bei
den Benedictinern in Bologna, ein Bildniss des Papstes Sylvester in der Galerie
Costabili. — Ein Antonio S. war um 1600 in Italien als Maler thätig.
Sarto, Andrea del, eigentlich Andrea Anteil (d'Angelo, Andrea d'Agnolo
di Francesco), nach dem Beruf seines Vaters, der Schneider war, del Sarto (auch
lange Zeit ohne Grund Yannnccbi) genannt, Maler, geb. 16. Juli 1486 in Florenz,
t 22. Jan. 1531 das., Schüler des Gian Barile und des Piero di Cosimo,
später aber unter dem EinÜuss von Fra Bartolommeo Pagholo, da Vinci
und Buonarrotti ausgebildet. 1518/9 war er kurze Zeit in Paris, sonst in Florenz
thätig. Franz I. hatte ihn eingeladen und er malte für ihn die Caritas (jetzt im
Louvre), bekam auch Geld, um in Italien Gemälde für den König zu kanfen, doch
verbrauchte er es, um sich ein Haus in Florenz zu bauen. Namentlich als Fresken-
maler ist er berühmt und wurde schon zu Lebzeiten hoch geschätzt (man nannte
ihn „Andrea senza errori") ; auch in den Staffelbildern schuf er Herrliches und ist
namentlich im Colorit vorzüglich. Seine berühmtesten Fresken sind: Fünf Bilder
zur Geschichte des Hl Philipp (Hof der Sa. Annunziata, Florenz), Zug der drei
Könige und Geburt Mariae (1514 ebenda), Madonna del Sacco (1525 ebenda), Geburt
S. Johannis u. A. (gemeinschaftlich mit Francia Bigio, in Lo Scalzo, Florenz),
Abendmahl, etc. (1526—27 S. Salvi, das.), etc. Von Staffeleibildern nennen wir noch
Heilige Familie u. A. (Gal. Dresden), desgl. (Louvre, Paris), Madonna (Mus., Berlin),
Assunta, Verkündigung, Kreuzabnahme u. A. (Pitti, Florenz), Selbstbildniss (?) u. A.
(Uffizi, das.). Zwei Engel u. A. (Accademia, das ), Selbstbildniss u. A. (Nat.-Gal.,
London) ; A. in Madrid, St. Petersburg, Wien, etc. Ueber ihn schrieben L. Biadi
(Florenz 1832) und E. Breton (Paris 1848).
Sartor, Johann Jakob, Kupferstecher, geb. vor 1690 in Köln a. Rh. (?>, f
nach 1786. Er war in Köln a. Rh., zeitweilig auch in London thätig und schuf
Buchillustrationen, Bildnisse, Heiligenbilder, Copien nach Bolswert u. A. m.
Sartorelli, Francesco, Maler, geb. 1854 in Venedig, thätig das. Er malte
venetianische Ansichten.
Sartori, s. Uolfmaun, Felicitas.
Sartori, Enrico, Maler, geb. 1831 in Parma, f 1889. Die Gallerio zu Parma
besitzt sechs Bilder, meist Ansichten aus Parma, von ihm.
Sartori — Sattler. 173
Sartori, OiaseppC) Maler, geb. 3. Sept. 1863 in Venedig, Schüler von L. Chir-
tani, thätig in MaiJand. Er malte Landschaften und Genrebilder.
Sartori) Karl Josef, Stuccateur und Baumeister, geb. 1709 in Wien, f 1770,
1734 ging er nach Schlesien und war hier, sowie in Polen längere Zeit thätig, 1745
kam er nach Berlin und fertigte hier und in den Potsdamer Sohlössprn schöne Stucca-
turen nach eigener Erfindung.
Sartorins, Francis, Maler des 18. Jahrhunderts, f um 1806. Er war in Eng-
land thätig, malte Sportbilder, Hunde- und Pferde-Bildnisse, etc. — Sein Sohn John
N. S. malte zwischen 1778— 1824 Bilder gleicher Art. — Ein Jakob Christopher S.
war zwischen 1694 und 1737 in Nürnberg als Bildniss- und Vignettenstecher thätig.
Sarzana, s. Fiasella.
Sarzetti, Angiolo, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Rimini, Schüler von
Cignani, thätig um 1700, u. A. für S. Angioli in seiner Vaterstadt.
Sas, Christian, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig zwischen 1630 und
1660. Er stach nach Circignano, Stella (Leben des Filinpo Neri), etc.
Saso, Julie de, geb. Liszewska, s. d.
Sasonow, Wassily Kondratiewitch, russischer Maler, geb. um 1789 in Gomel
(Mohylew), f 1870 in St. Petersburg. Er war an der St. Petersburger Akademie und
unter Ougrumow gebildet. Von ihm Der Grossherzog Dmitry Donskoy nach der
Schlacht von Koulikovo (Eremitage, St. Petersburg), etc.
Sass, Henry, Maler, geb. 1788 in London, f 1844. Er war als Lehrer geschätzt
und ging 1812 nach Rom. Von ihm u. A. Ulysses steigt in den Hades hinab.
Sass, (Sasse), Richard, Maler, geb. 1774 in London (?), f 7. Sept. 1849 in
Paris, Vetter des Henry S. 1811 wurde er Lehrer der Prinzessin Charlotte in Eng-
land und Hofmaler des Prinz-Regenten. Er besuchte 1815 das Festland und Hess
sich 1825 in Paris nieder. Er hat das e später an seinen Namen gehängt. Das S.
Kensington Museum besitzt zwei von seinen Landschafts-Aquarellen.
Sassetta, s. Stefano di Giovanni.
Sassi, Giovanni Battista, Maler des 18. Jahrhunderts in Mailand, Schüler
von F. Parza, dann von Solimena in Neapel, kehrte um 1715 nach Mailand
zurück, und malte dort Altarbilder, etc. u. A. Medaillons für S. Ambrogio. S. hat
auch unfertig hinterlassene Bilder des P. Giraldi vollendet. Ritter des H Grab.-Ord.
Sassnick, Georg, Bildhauer und Maler, geb. 25. Febr. 1858 in Berlin. Er
studlrte bei Schweinitz und auf der Akademie in Berlin bei Michael, weiterge-
bildet auf Reisen nach Skandinavien, Italien, Oesterreich und der Schweiz. Er malte
einige Historien, Landschaften und besonders Bildnisse, darunter das des Prinzen
Georg von Preussen.
Sassoferrato, s. Salri, G. B.
Sassoli, Fahiano, Glasmaler des 15. Jahrhunderts, thätig in Arezzo. — Sein
Sohn Stagio S. war ebenfalls Glasmaler und später mit D. Pecori sowie Guillaume
de Marseille associirt.
3assone, II, s. Mengs, A. R.
Satterlee, Walter, Maler, geb. 18. Jan. 1844 in New-York (Brooklyn?), Schüler
der Newyorker Akademie, von E. White und L. Bonnat (1878 — 9) in Paris,
weitergebildet auf Reisen durch Frankreich und Italien. Er Hess sich in New-York
nieder Von ihm Das entlaufene Pärchen, Der alte Garten, Das Fest der Flora,
Die Cokette aus alter Zeit, Alte Balladen, etc., auch Aquarelle.
Sattler, Carl Wilhelm Julius, Maler, geb. 17. Febi. 1796 in Dresden, f. 8. Mai
1866 das. Er malte viele Bildnisse und restaurirte 1855 Silvestres Deckengemälde
im grossen Saal des Brühl'schen Palais zu Dresden.
Sattler, Caroline, verehel. Tridon, Malerin unseres Jahrhunderts, geb. 1800
in Erlangen (?), Schülerin von Augustin und Lefö vre in Paris. Später lebte sie in
Dresden und malte feine Miniaturen.
Sattler, Johann Michael, Maler, geb. 28. Sept. 1786 in Neuberg (Oesterreich),
t 28. Sept. 1847 in Mattern bei Salzburg, Schüler der Wiener Akademie. 1819 Hess
er sich in Salzburg nieder. Er malte Panoramen und bereiste grössere Städte damit.
— Sein Sohn und Schüler Hubert S., geb. 1810 in Salzburg, unterstützte seinen Vater.
Sattler, Joseph, Maler und Zeichner, geb. 26. Juli 1867 in Schrobenbausen
(Baiern), Schüler der Münchener Akademie. Er erneuerte eine bewusst archaisirende
Zeichnungsweise und schlug aus der zur Mode erhobenen Parole „Dürer" etwas
Kapital. Doch hat er ausgezeichnete Zeichnungen geliefert, namentlich dort, wo er
nur illustrirt, wie in verschiedenen Blättern /-u den , Fliegenden", zu „Pan", zur
174 Sanberlich — Sajvage.
„Geschichte der Rheinischen Städtekultur", weniger dort, wo er in gesuchter Weise
geistreichelt, z. B. in Meine Harmonie, Bilder vom internationalen Kunstkrieg, Die
Wiedertäufer und Todtentanzbilder. Seine Ex libris leiden auch an gesuchter
Originalität, die im Grunde genommen nur mehr oder weniger verstandene Wieder-
belebung alter Motive sind. Von ihm das Plakat für die Zeitschrift ,Pan" 1895—96;
auch einige Radierungen, Aquarelle, etc.
Säuberlich, s. Saenberlich.
Sauer, W., Bildhauer, geb. 1865 in Amt Kehl, Schüler der Karlsruher Kucst-
gewerbeschule und Akademie; auch in Paris und Rom gebildet. Von ihm Relief büste,
Sauerland, Philipp, Maler, geb. 1677 in Danzig, f um 1760 in Breslau.
Ura 1709 war er in Berlin thätig. Er malt& gute Thierstücke.
Sanerweid, Alexander, Maler und Radierer, geb. 1782 (1783?) in Kurland,
t 1844 (1849?) in St. Petersburg, Schüler der Dresdener Akademie; er wurde 1814
vom Czaren Alexander nach St. Petersburg berufen. Er malte Schlachtenbilder in
Nachahmung der Manier H. Vernets und hat auch viele Pferdebilder, Gefechts-
scenen, etc. radiert.
Saulnifer, M"<=-, geb. Gue, Malerin unseres Jahrhunderts, f 1867 in Bordeaux,
Tochter und Scbüleriu des dortigen Museumsdireltiors 0. Gud. Sie war Zeichen-
lebrerin und malte auf Porzellan. — Auch eine Elise S., geb. Regnier, war
Malerin und stellte 1868 — 70 in Paris Fayencen aus.
Saunders, Josef, Radierer, geb. 1773 in London, f 1830 in Italien ; er lernte
in London und später in Italien. 1796 folgte er einem Rufe nach St. Petersburg,
wo er in der Eremitage als Radierer thätig war. 1810 wurde er zum Zeichenlehrer
an der Universität zu Wilna ernannt und bekleidete dieses Amt bis 1821. Von ihm
Thorvaldsen (1823), Ant. Canova (1820 nach T. X. Fahre), etc. — Ein anderer Joseph S.
malte um 1785 Miniaturen in London. — Auch dessen Sohn R. S. war Miniaturmaler.
Sanra, Mosen Domingo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Lucena (Valencia).
Er wurde Priester und hat viel in Valencia gemalt.
Sautai, Paul Emile, Maler, geb. 29. Jjin. 1842 in Amiens, Schüler von
J. Lefebvre und Robert Fleury an der Ecole des beaux-arts, 1865—70 in
Italien weitergebildet. Von ihm Tag vor einer Hinrichtung (1875, Mus. Luxem-
bourg). Inneres der Kirche von Lavardin (das.), Dante verbannt (1880), Fra Angelicc
malend (1872), Gcfängniss von Subiaco, etc. Med. 1870, 2. Kl. 1875, 3. Kl. 1878.
Sauter, George, Maler, geb. 20. April 1866 in Rethenbach (Baiern), Schüler
der Münchener Akademie, meist aber Autodidakt. Seit ungefähr 1890 in England
thätig, von wo aus er Studienreisen durch Mitteleuropa machte. Er malte besonders
Bildnisse. Sein Gemälde „Musikfreunde" gelangte in die neue Galerie zu Venedig.
Sauter, Johann, s. Senter.
Sauterleuthe, Joseph, Glasmaler, geb. 1796 in Weingarten, t 1843 in Nürn-
berg, lernte Schmelzmalerei in d«r Fabrik zu Ludwigsburg unter Isopi, 1812—15
Glasmalen unter Frank in Nürnberg. Er copirte Blätter aus Dürers Marienleben,
malte 1837 zwölf Fenster für den Fürsten Thurn und Taxis in Regensburg und
gemeinsam mit Vörtel (München) die Fenster des Minnesängerzimmers auf Schloss
Landsberg bei Meiningen.
Sautoy, Jacques L6on du, Maler, geb. 18. Oct. 1817, f 22. Sept. 1894. in
Fontainebleau, wo er Direktor der Zeichen- und Malschule war.
Sauts, T., Maler des 17. Jahrhunderts, wahrscheinlich im Haag um 1650 thärig
Er malte Stillleben, von denen eins in die königl. Museen zn Berlin gelangte.
SauTage, Antoine, Maler, genannt Lemire jeune, geb. 1773 in Luneville,
t nach 1813, Schüler seines Vaters Charles G. S. und von Regnault. Er malte
Bildnisse, etc. Von ihm u. A. Tod Hannibals (Mus. Douai), Oedipus und Antigene,
Schiffbruch (nach Ossian), etc. Med. 1806 unü 1808.
Sauvage, Charles Gabriel, Bildhauer, gen. Lemire, geb. 1741 in Luneville,
t 1827 in Paris. Von ihm Hirt (1808), Bogenspannender Amor (1814), Die Dicht-
kunst (Mus. Marseille), Die Unschuld (1819), etc. Med. 1808.
Sauvage, Jeati Baptiste, Maler des 16. Jahrhunderts. Von ihm besitzt das
Mus. / . Valenciennes ein Bildniss des Dichters J. B. Rousseau.
Sauvage, Joseph Gr^goire, Maler des 18. Jahrhunderts, f in Brüssel (? angeb-
lich im Hospital S. Pierre). Er malte Miniaturen, sowie in Email, und war 17 Jahre
lang Hofmaler des Herzogs Karl von Lothringen.
Sanvage, Piat Joseph (M.), geb. 19. Jan. 1747 (1744?) in Tournai, f 10. Juni
1818 das., gebildet unter J. Geeraerts in Antwerpen und in Paris, wo er lange
San vage — Savary. 175
ansässig war. 1810 kehrte er in seine Vaterstadt zurück und wurde Lehrer an der
Zeicbenschule. Er malte in Email und auf Porzellan Blumen, Friese, etc., besonders
aber während seines Pariser Aufenthalts Basreliefs, meist mit antiken Scenen,
von denen die Mus. zu Lille, Montargis, Montauban, Montpellier, Orleans und Tou-
louse Proben besitzen ; A. in Schlössern zu Fontainebleau, Compiögne, etc. Werke
von ihm auch in der bischöfl. Kirche seiner Vaterstadt. Mitglied der Acad. St. Luc.
in Paris und in Toulouse. Mitglied der kgl. Akad. zu Paris (1783).
Sauvage, Sophie, geb. Brinisholtr, Malerin gen. Lomire, geb. 1785 iu Ver-
sailles, t nach 1818, Schülerin und Gemahlin des Antoine S. Von ihr Glycera am
Grabmal der Mütter (1810), Krankes Kind, Fliehendes Mädchen, etc. Med. 2. Kl. 1812.
Sanvageot, Charles Theodore, Maler, geb. 1826 in Paris, f 15. Febr. 1883
in Fontainebleau, Schüler von Isabey. Von ihm Alte Mühle an der Marne (1863),
Umgegend von Paris, Bauernhof (Aquarell 1877), Ufer des Loing, etc. — Ein Claude
S., geb. in Santenay, Schüler von L. Gaucherei, war zwischen 1835 und 1874
als Kupferstecher in Paris thätig.
Sanvageot, Denis Fran^oiSi Maler, geb. 2. Sept. 1793 in Paris, f nach 1830,
Schüler von C. Bourgeois. Von ihm Inneres eines Klosters, Alte Schi ossruinen, etc.
SanTageot, Desir^e Charlotte, geb. Galliot, Malerin, geD. 25. Mai 1800 in
Paris, t nach 1847, Schülerin von Bouchet. Vor ihr Junger Anachoret, Alter mit
Kind vor der Kircbthür, Bildnisse, etc.
Sanyan, Philippe, Maler, geb. 169b in Arles (Dep. Bouches du Rhone), f 8 Jan.
1792 das., Sohn und Schüler des Honorö S., dann bei P. Parrocel und in Italien
ausgebildet. Er Hess sich in Avignon nieder, malte Heiligenbilder, Bildnisse, etc.
Sechs Werke von ihm im dortigen Museum. Er hat auch einige Blatt radiert,
darunter Die wandernden Musikanten, Laura und Petrarca, etc. — Seine Tochter
Gabrielle S. und sein Sohn Pierre S. malten ebenfalls; letzterer lies sich in Spanien
nieder.
Sauv6, Jean, Kupferstecher, geb. vor 1645 in Paris, t nach 1690. Er besuchte
Italien. Von ihm Die Religion (1668 Titelblatt), Einzug des Cardinal Chigi in Paris
(1664), Das Grab des Hl. Domenicus in Bologna (nach N. Pisano und Buonarrotti),
8auT6, Jean Jacques Th^odore^ Maler und Kupferstecher, geb. 25. Aug. 1792
in Paris, f im Jan. 1869 das., Schüler von David und der !ficole des beanx-arts.
Er stach in Punktirmanir Charakterköpfe nach Bourgeois, Bildniss Louis XVIII .
Charles X., etc., hat auch Steindrucke nach R. Santi geliefert.
Saux, Sophie de, geb. Bouteiller, eigentlicher Name der Henriette
Browne; s. d,
Sanzay, Adrien, Maler, geb. vor 1855 in Paris, Scnüler von J. Andre und
Pasini. Von ihm Strasse bei Criqueboeuf (1874 Mus. Havre), Teich von Vaugoing
ri882), etc. Med. 3. Kl. 1881.
Sayage, James, Baumeister, geb. 10. April 1779 in London, f 7. Mai 1852
las., Schüler der dortigen Akademie. Von ihm Plan zur Ormondbrücke, Dublin
1805), zur Richmondbrücke, ebenda (1808), zur Ousebrücke bei Temsford (I8l5), Die
Lukaskirche in Chelsea (1819), Der Hall Glockenthurm (1830); ferner die Londoner
Kirchen S. James, Trinity, S. Michael, S. Thomas, S. Mary bei Newbury, etc. und
die Restauration der Templechurch (] 840). Er schrieb „Observations on English Archi-
tecture" 1836. Mitglied des Instifc. of Brit. Arch. — Ein John S., geb. um 1640
in London, war Kupferstecher und lebte um 1680 in Old Bailey. Er schuf viele
Bildnisse von berühmten und berüchtigten Zeitgenossen, Blätter für Evelyn's „Numis-
mata", Tempests ,Cries of London", etc.
Sarage, William, Maler, Kupferstecher und Formschneider, geb. um 1785,
t nach 1821, Schüler der Londoner Akademie. Er machte sich bekannt durch seine
Werke „Practical Hints on decorative painting, with 111 in colours by the
type press" London 1822.
Saralo. — , Maler des 12. Jahrhunderts, thätig um 1180 in AiTas. Die Bibl.
zu Valencieujes besitzt einen Codex mit Miniaturen von ihm.
Savart, Pierre, Kupferstecher, geb. 1750 in Paris, f nach 1779 Er arbeitete
kleine Blätter und Bildnisse in der Art der Ficquet, z. B. Louis XIV. (^1771 nach
Rigaud), Rabelais (1767 nach Sarrabat), Montesquieu (1770), D'Alembert (1780 nach
C. Lesurieur), etc.
Sayary, Augnste, Maler, geb. 15. April 1799 in Nantes, f nach 1858, Schüler
von Boissi er und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Ansicht von Laval an der Mayenne
(1824), Schmiede bei Voiron (1835), Long-Rocher im Wald von Fontainebleau, etc.
176 Savery — SaTOyen.
Savery, Jakob d. Ae,, Maler, geb. 1545 (?) in Courtrai, f 1602 in Amsterdam,
wo er thätig war. Er malte Fische, Vögel und andere Thiere,
Savery, Jakofe d. J«, Maler, geb. um 1592 in Amsterdam, t nach dem October
1627, SoLn und wahrscheinlich Schüler des Jakob S. d. Ae. Er malte Land-
schaften mit kleinen Figuren; seine Werke sind sehr selten und erinnern an D.
Vinckboons. Von ihm S. Sebastians Kirmes (Gal. Haag"); A. auf der Universität zu
Upsala und in Privatbesitz zu Stockholm.
Savery, Jan, Maler und Kupferstecher, geb. 1597 in Courtrai, f 1655. Wahr-
scheinlich Ne£fe und Scimler des Roeland S. Er radierte nach eigener Zeichnung
sechs ßerglandschaften, Simson und der Löwe, etc.
Savery, Eoeland, Maler, geb. 1576 in Courtrai, f 25. Febr. 1639 in Utrecht,
Schüler seines Bruders Jakob d. Ae. und von W. van Nieuwland. Vor 1591
kam er nach Amsterdam, bereiste dann in Diensten Rudolfs II. Deutschland, Oester-
reich und die Alpen. 1612 malte er für Mathias II., kehrte dann in die Heimath
zurück, hielt sich 1616 in Amsterdam auf und war 1619 Mitglied der Utrechter
Gilde. R. starb im Wahnsinn und verarmt. Er malte Landschaften mit Thierstaffage
und Blumen. Bilder von ihm in den Mus. und Gal. zu Amsterdam, Bamberg,
Darmstadt, Dresden, Haag, London, München, Rotterdam, St. Petersburg, Utrecht,
Wien, etc.
Savery, (Savry), Salomon, Kupferstecher, geb. 1594 in Amsterdam, f nach
1639 (?;. Er war vielleicht eine Zeitlang in England thätig und stach Buchillu-
strationen und Bildnisse, auch Einzelblätter nach Backer, Cuyp, Castleyn, Quast,
R. van Rijn (Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel), S. de Vlieger, etc.
Savina, (Sabina), Bildhauerin ,des 13. Jahrhunderts, deren Namen uns durch
eine Inschrift auf der (jetzt verloren gegangenen) Paulusstatue am Strassburger
Münster erhalten ist. Sie war wahrscheinlich um 1235 thätig. Man vermuthet,
dass sie die ganze Ausschmückung des südlichen Portals des Münsters geschaffen
haben mag.
Savini; Alfonso, Maler, geb. 1839 in Bologna, thätig das. Von ihm Der
Versucher. — Ein Pompeo S. aus Urbino war um 1760—70 in Rom als Holz- und
Stein-Intarsienarbeiter thätig , er benutzte manchmal die orientalisch-spanische Relief-
technik.
Savino del Monte, s. Sansoviuo.
Savoldo, Giovanni Girolamo, Maler des 16. Jahrhunderts, gen. Bresciano,
geb. um 1480 in Brescia, f nach 1547 in Venedig (?). 1508 wurde er Meister der Gilde
zu Florenz, 1548 war er in Venedig noch am Leben. Er war kurze Zeit in Florenz
und Treviso, dann in Brescia und besonders in Venedig thätig. Er war an den
Werken Morett OS und T. Vecellis gebildet. Seine Werke geben meist unter falschem
Namen. Von ihm Dominikanerbildniss (Gal. Venedig), Kopf (Gal. Borghese, Rom),
Die Venetianerin (Mus. Berlin), Pietä (ebenda), Sa. Magdalena (Nat.-Gal., London);
A. in der Gal. etc ?.n Brescia, Florenz (üffizi und Pitti), Hampton Court, Mailand,
Paris, Turin, Wien, etc., auch in 8. Barnaba zu Brescia, — Ein Jacopo S. malte 1570
ein Bild mit zwei Einsiedlern, jetzt in der Gal. zu Venedig.
Savona, Prete di, s. (»uidoboni.
Savonunzi, (Savonazzi), EmiHo, Maler, geb. 19. Juni 1580 in Bologna, f um
1660 in Camerino, Scbüler von Calvaert, von den Carracci und von Rani. Er
bereiste Spanien und Frankreich, war viel in den Marken thätig und hat in Rom
auch gebildhauert. Von ihm Anbetung der Hirten (Gal. Parma), Verlobung der
Sa. Catharina (S. Filippo, Camerino). Madonna am Fus:- des Kreuzes (La Santa,
Bologna), etc
Savorelli, Gaetano, Maler und Zeichner, thätig 1750—75 in Rom. Er malte
Bildnisse und mythologische Sceneu ; ferner zeichnete er Giov, da Udines Grottesken
für den Stich. — Ein Sebastian© S., Priester und Maler, Schüler von Cigna ni,
war um 1690 in Forli thätig.
Savoye, C^sar, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Grenoble, t vor 1670.
Im Schloss Grolles malte er eine Folge aus dem Leben Alexanders des Grossen.
Savoye, Daniel de, Maler, geb. 1644 in Grenoble, f 171Ö in Erlangen, Schüler
von S. Bourdon in Paris. Er reiste viel, besonders in Deutschland und weilte 18
Jahre lang in Dresden. Die dortige Gal. besitzt von ihm das Bildniss seiner Frau.
Savoyen, Karel van, Maler, geb. 1619 in Antwerpen, f 1669 (n. A. nach 1679)
das., thätig in Holland. Er malte Kabinetsstücke mit nackten Figureu und hat sein
Selbstbildniss auf Kupfer gebracht.
Savry — Sealberg. 177
Savry, Sebastian, fälschlich für Savery, Salomon, s. d.
Sawitzky, Konstantin, Maler, geb. 1845. Er malte pointirte Genrebilder.
Von ihm Abschied d«r Rekruten.
Saxon, James, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Manchester, f 1816
(1817?) in London. Er war in Edinburgh, St. Petersburg, London und Glasgow
thätig und malte Bildnisse u. A. das des Sir Walter Scott.
Say, William, Kupferstecher in Schabmanier, geb. 1768 in Lakenham bei
Norwich, t 24. Aug. 1834 in London, Schüler von J. Ward. Seit 1788 iu London,
wurde er 1807 Kupferstecher des Herzogs von Gloucester. Seit 1820 wandte er
sich der seichten Manier auf Stahl zu. Er schuf ungefähr 335 Blatt (ein ganzes
Werk im Kupferstichkabinet des British Museum) meist nach Bildern seiner Zeit-
genossen, doch auch Einiges nach alten Meistern.
Sayer,. James, Zeichner, geb. 1748 in Yarmouth, f 20. April 1823 in London,
wohin er 1780 gelangte, nachdem er schon Gehilfe bei einem Advokat gewesen
war. Er wurde bekannter und gefürchteter politischer Caricaturen-Zeichner und
von Pitt durch einträgliche Stellen belohnt. Nach dessen Tod veröffentlichte er
„Elijah's Mantle".
Sayter, s. Seuter.
SayTe, s. Salve.
Sazjepin, Nicolai Konstantinowitscb, Maler unseres Jahrhunderts, f 1855
in Sebastopol. Er war Oberst und Commandaut eines Sapeurbataillons und fiel bei
der Einnahme von Sebastopol. Als Dilettant malte er mit Erfolg, z. B. Nonne im
Kirchenchor (1853).
Sbarbi, Antonio, Maler des 18. Jahrhundort.s, geb. in Cremona, f in Mailand,
Schüler von Bernasconi und L, Pasinelli. Er malte besonders Thiere gut und
\var .u. A. für den Herzog Ranucci Farnese in Piacenza thätig.
Sblsoo de Trotina, (Sbiuko de Trotina), Angeblicher czechischer Miniatur-
maler des 14. Jahrhunderts. Der Name ist eine Fälschung des 1861 verstorbenen
Bibliothekars Hanka.
Scabari, Niccolo^ Maler, geb. 1735 in Vicenza, f 1802. Er malte in der
Weise der da Ponte Historien für Kirchen zu Padua, Verona und Vicenza, sowie
Gemälde für Landnäuser in der Umgegend von Vicenza.
Scaeciani, CamiUo, gen. Carboue, Maler des 18. Jahrhunderts, geo. in Peeai-o,
zur römischen Schule gehörig. Der Dom seiner Vaierstadt besitzt einen S. Andrea
Avellino VQn ihm.
Scaoeiati, Andrea, Maler, geb. 1642 in Florenz, f nach 1703, Schüler von
M. Balassi und Lor. Lippi. Er wurde vom Grossherzog von Toscana beschäftigt
und malte Thiere, Blumen und Früchte.
Seaeoiati, Andrea, Kupferstecher, geb. 1726 (?) in Florenz, f 1771, Schüler
des G, A. Schweickart. Er stach nach Cardi, Diepenbeck, Gabbiani, Yanni, etc.
und mit Stef. Mulinari 41 Aquatintblätter nach Handzeichnungen der ütfizien
(1766 und ff.).
Seaeldeken, s. Rombauts.
Seaffai, Luigi, Maler, geb. 18, Aug. 1837 in Livorno, Schüler der Akademie
in Florenz, wo er thätig blieb. Er malte Genrebilder.
Soaglia, Girolamo, gen. II Parmigianino, Maler des 17. Jahrhunderts,
geb. In Lucca, in Florenz gebildet. 1672 war er in Pisa thätig.
Soaiario, Antonio, (Antonio da Ponte, Antonio Bassano), Maler des 17.
Jahrhunderts, geb. in Bassano, f 1640, Schüler der da Ponte; er war Schwiegersohn
des Giambattista da Ponte.
Scala, Andrea, Baumeister, geb. 15. März 1820 in Udine, gebildet in Padua,
an der venezianischen Akademie und in Rom. Er nahm an den italienischen
Freiheitsbestrebungfn bedeuteoden Antheil. Auf Grund seines Gutachtens wurde die
neue Facade des Florentiner Doms im Stil des Campanik ausgeführt. Von ihm
Theater in Conegliano, Florenz (Tom. Salvini), Goerz, Mailand (Manzoni), Triest,
Udine, etc.; auch Paläste und Privathäuser. Er hat auch architektonische Arbeiten
veröffentlicht. Gold. Med. Paris; Mitglied ihehrerer Akudemien.
Scalabrino, Lo, (Scalabrinns Pistoriensis), Maler des 16. Jahrhunderts, geb.
in Pistoja (?), Schüler von Bazzi. Er zeigte im Malen von Grottesken eine reiche
Erfindungsgabe.
Soalberg, Pierre, Maler und Radierer des 17. Jahrhunderts, f nach 1650 (?).
Um 1638 war er in Paris thätig und ist hauptsächlich durch ein halbes Hundert
Allgemeines Künstler-Lexlcon. S. Aufl. i. Band. 12
1 78 Sealberge — Scannavini.
Radierungen bekannt, darunter Die Grablegung (nach R. Santi), Diana mit Nymphen
(nach D. Zampieri), Venus und Cupido (1638), etc.
Sealberge, (Scalle Berge), Frederic, Kupferstecher, thätig zwischen 1623 — 86.
1623 erschienen vier Radierungen in Rom von ihm. Um 1680 war ein Künstler
dieses Namens, der auch radierte, vielleicht derselbe, in Paris unter Vouet thätig.
Scalfnrotto^ GioTanni Autonio, Baumeister, geb. um 1690 in Venedig, f
1764 (?). 1718 wird er als Regierungssachverständiger erwähnt; 1718 — 38 erbaute
er S. Simone e Juda; 1725 begann er das Innere von S. Rocco wiederherzustellen.
Scaligeri, Bartolo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1605 in Padua,
Schüler des A. Varotari in Venedig, wo er sich niederliess. Er malte für dortige
Kirchen, u. A. 1666 Fresken für die 1815 abgetragene Corpus Domini-Kirche.
Scaligeri, Lncia, Malerin, geb. 1638, f 1700, Schülerin von A. Varotari,
Nichte des Bartolo S., den sie übertroffen haben soll. Sie war auch in der Literatur
und Musik begabt.
Scalvati, Antonio, Maler, geb. 1599 in Bologna, f 1622, Schüler desT. Lau-
retti, den er nach Rom begleitete und im Sala di Constantino unterstützte.
Sixtus V. beschäftigte ihn in der Bibliothek des Vatikan. Ferner malte er Clemens VIII.
und viele andere gerühmte Bildnisse.
Scalza, Ippolito, Bildhauer und Baumeister, geb. 1532 in Orvieto (?), t 1617.
Von ihm u. A. Pietä (Dom, Orvieto) und S. Tommaso (das.).
Scaininossi, (Sciaminossi, Schiaminossi), Maler und Kupferstecher, geb. um
1670 in Borgo San Sepolcro, f nach 1619, Schüler des R. dal Colle. Für die
Kathedrale seiner Vaterstadt malte er den Hochaltar. Bekannter wurde er durch seine
Stiche, z. B. Die Sibyllen, Die Mysteria rosarii B. Mariae V. (1609, 14 Bl.), S. Franciscus
predigend (1604), Madonna mit Kind (1613), etc., auch nach F. Baroccio, L. Cambiaso, etc.
Scamozzi, Ottayio, (eigentlich 0. Bertotti), Baumeister, geb. 1726 in Vicenza,
t nach 1784. Er war der erste Baumeister, der Vincenzo S.'s Erbe antrat und in
Folge dessen seinen Namen annehmen musste. Von ihm Verbindungsgallerie und
Fremdeuhaus (Castelfranco), Pal. Trissino (Scantripo), Pal. Schio (Alpiero), etc. Er
veröffentlichte einen Fremdenführer für Vicenza, ein Buch Ober Palladio und eins
über die römischen Bäder.
Scamozzi, Vincenzo, Baumeister, geb. 1552 in Vicenza (Venedig?), f 1616 iu
Venedig, Schüler seines Vaters Gian Domenico S., seit 1569 von Jacopo Tatti,
besonders durch Palla lio, später auch von Bernini und Fontana beeinflusst. Er
war eitel und ruhmredig, gewandt im Nachahmen, phantasievoU und kühn in seinen
Constructionen. In Venedig hatte er grossen Erfolg und wurde 1582 Werkmeister
der Procuratori de sopra. Ä.m bekanntesten ist er durch sein Buch Idea dell' Archi-
tettura (1615 Venedig und spätere Aufl.) geworden, dessen 6. Theil auch als Einzelwerk
über die Säulenordnung erschien. Er schrieb auch Anderes, und setzte zunächst seinen
Adoptivsohn auf Lebeosdauer, dann aber immer den jeweilig besten (nach Urtheil
der Marchesi Capri) Baumeister Vicenzas auf Lebensdauer, als Erben seines Ver-
mögens ein. Seine Hauptwerke sind die neuen Procuratien zu Venedig, die Tattis
Bibliothek einfach weiterführten (S. musste aber ein 3tes Stockwerk aufsetzen) und
der Pal. Trissino am Corso iu Vicenza. Von ihm ferner Pal. Comaro in Venedig,
Pal. Duoda (das.), Umbau der Kuppeln von S. Salvatore (das.), Pal. Corner in Murano,
Villa Pisani bei Lonigo, Villa Molino bei Padua, S. Niccolo bei Tolentini (1591—95),
Ospedale S. Lazzaro dei Mendicanti (1602), etc. 1614 begann er auch die Prager
Burg aufzuführen. S. Leben von F. Scolari (Treviso 1837).
Scandrett, Thomas, Maler und Zeichner, geb. 1797 in Worcester, f 1870. Er
schuf Bildnisse, besonders aber architektonische Zeichnungen.
Scannabecchi, Filippo, Maler, gen. Lippo di Dalmasio und Lippo delle
Madonne, geb. vor 1360, t nach 1409, Schüler des Vitale da Bologna, Sohn
eines Malers Dalmasio S. Er war einer der früheren Bolognesen, durch seine zahl-
reichen Madonnen bekannt und wurde hoch geschätzt. Von ihm Madonna (Nat.
Gal., London), Sa. Maddalena (S. Domenico, Bologna), Madonna, 6tc, (S. Procola,
das.), A. in weiteren Bologneser Kirchen, z. Th. neuerdings übertüncht.
Scannabecchi, Teresa, s. Mnratori.
Scannardi d'Averara, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Bergamo. 1477
war er mit Troso da Mocza thätig. Ihnen werden Fresken aus Sa. Maria della
Grazie, jetzt im Bischöfl. Palast zu Bergamo zugeschrieben.
Scannavini, (Scanavini, Scannatesi), M. Anrelio, Maler, geb. 1655 in Ferrara,
t 1698 das., Schüler des F. Ferrari, dann des C. Cignani in Bologna. Von ihm
Scappetta — Schaal. 179
Leben des Hl. Dominicus (14 Gemälde, Dominikaner- Refektorium, Ferrara), Die
Verkündigung (S. Stefano, das.), Sa. Brigitta (Sa. Maria delle Grazie), etc., ferner
kleinlich durchgeführte Bildnisse, etc.
Scappetta^ Pietro^ Maler, geb. 1863 in Amalfi, Schüler von Chirico zu
Neapel, auch in Rom gebildet, Er lieferte Zeichnungen für die illustrirten Zeit-
Echriftien. Ferner von ihm Wer ist da (Gal. Capodimonte),^ Marine, Landschaften, etc.
Scaramuccia, Giovanni Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1580,
Schüler des Roncalli, thätig in Perugia, wo er Historien für die Kirchen, in der
Art der Carracci malte.
Soaramnccia, Lnigri Pelli^rini, Maler, gen. n Perugino, geb. 1616 in Perugia,
t 1680 in Mailand, Schüler seines Vaters Giovanni A. S., auch in den Reni- und
Barbieri-Schulen gebildet. Von ihm Sa. Barbara (S. Marco, Mailand), Darstellung im
Tempel (S. Filippo, Perugia), Krönung Karls V. (Pal. Pubblico, Bologna), etc.
S. radierte vier Blatt nach Ann. Carracci, Lod. Carracci und T. Vecelli, etc. und
gab ein biographisches Werk „Le finezze de' Penelli italiani" heraus.
Scaramnzza^ CamiUo, Maler, geb. 1843 in Parma, thätig das. Die dortige
Gal. besitzt Ansichten von ihm.
Scararnnzza, Francesco, Maler, geb. 15. Juli 1808 in Sissa (Parma), f 1886,
studirte Allegri in Parma und bildete sich in Rom weiter aus. Er wurde auch
durch Federzeichnungen bekannt (z. B. zu Dante), in denen er bald Cham, Dore,
bald die Zeichner der Fliegenden Blätter nachahmte. Die Gal. zu Parma besitzt viele
Werke von ihm.
Scararlglia, Torquato, Zeichner, geb. 1850 in Todi. Von ihm u. A. Auf-
nahmen im Pantheon, (Zeichnungen für die Reproduktion). Mitgl. der Akademie zu
Urbino, Wien 1873, Todi 1875, Mailand 1881, u. A. m.
Scarfl, Giovanni, Bildhauer, geb. im Nov. 1852 in Fano Superiore bei Messina,
Schüler von Monteverde und Masini in Rom als Stipendiat der Stadt Messina.
Von ihm Grabstatue F. Sasia (Friiedbof, Messina), Zwei Marmor- Grabstatuen Vollano
(ebenda). Der Glaube und die Liebe (Cap. Nova, Friedhof Catania), König Humbert
(Marmorbüste, Börse, Messina), Garibaldi (Marmorbüste, ßellini di Catania), etc.
Verschiedene Auszeichnungen.
Scarpaccia, (Scarpaza), s. Carpaccio.
Scarpag:ni, Antonio, Baumeister, gen. Lo Soarpagnino, auch Zanfrignino,
geb. vor 1490, f 1558. 1506 war er Obmann des Fondaco dei Tedeschi, 1511
erbaute er die Fa9ade von S. Sebastiane, 1520 die Fabriche vecchie del Rialto, um
1530 S. Giovanni Elimosinario, 1527 — 36 Thor, Treppe und Albergo der berühmten
Scuola di S. Rocco, und war 1545—50 an der Ausschmückung des Hofs des Dogen-
palastes thätig.
Scarsella, IppolitO, gen. Lo Searsellino, Maler, geb. 1551 in Ferrara, f
23. Cot. 1621 das., Sohn und Schüler des Sigismondo S., hielt sich 2 Jahre in
Bologna auf, studirte auch die Werke P. Cagliaris und der da Ponte in Venedig.
Er war zuletzt in Ferrara thätig, wo sich zahlreiche Werke von ihm befinden. Er
hatte ausserdem in Venedig, Mantua, Modena, Bologna, etc. gemalt. Von ihm
mehrere Tafelbilder (S. Benedetto, Ferrara), Fresken (S. Paolo, das.^, Urtheil des
Paris (Florenz, Uffizien), Himmelfahrt Mariae (Gal. Ferrara), Hochzeit zu Kana
(ebenda), Enthauptung Johannis des Täufers u. A. (ebenda), Flucht nach Egypten
u. A. (Gal. Dresden), Jesuskind und St. Johannes (Neue Pinakothek, München),
Madonna mit Kind (Mus. Brüssel)-, A. in den Gal. zu Modena, Madrid, Mailand,
Parma, Berlin, Gal. Borghese in Rom, etc.
Scarsella, Sigismondo, gen. Mondino, Maler, geb. 1580 in Ferrara, f 1614,
Schüler von P. Cagliari, seit etwa 1551 in seiner Vaterstadt thätig. Von ihm
Martertod der Hl. Catharina (Gal. Ferrara); A. in den dortigen Kirchen Sa. Elena,
S. Paolo, S. Stefano, etc.
Scarsello, Girolamo, Maler und Kupferstecher, geb. vor 1645 in Bologna,
t nach 1670 in Turin (?), Schüler von Gessi. Er war in Bologna, Mailand und
Turin thätig. Von ihm Madonna u. A. (nach Reni), Saturn u. A. (nach Sirani), etc.
Scavezzo, Prospero, gen. Bresciano, Bildhauer, geb. 1562 in Brescia, f 1590
in Venedig, gebildet an der Antike in Rom. Von ihm Grabmal Gregor XIU.
(1586—88), Moses (Aqua Feiice), Sixtus V. (Statue 1589), Bildnisse, Ornamente,
Anatomien, etc.
Scliaal, Lonis Jacqaes Nicolas, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb.
18. Febr. 1800 in Paris, f nach 1858, Schüler von Lethiöre, Daguerre und der
180 Schachinger — Schadow.
i&cole des beaux-arts. Von ihm Kapelle bei Allevar in der Daupbine (1824), Das
Bad (1835), etc. Stiebe und Steindrucke nach Chenavard, Decamps,Prudhon, Roqueplan
u. A. Ferner schrieb S. eine Trait^ de paysage (1824 mit 24 Steindrucken), eine
Perspectivlebre, sowie andere Lehrbücher und auf Kunst bezügliche Schriften. — Ein
Fran^ois S., Baumeister unseres Jahrhunderts, Schüler von A, Ledere, baute die
Quarantäne, etc. in Odessa, sowie das Lazareth u. A. zu Kertscji Jonikoi in der Krim.
Schachinger, Gabriel, Maler, geb. 31. März 1850 in München, Schüler der
Münchener Akademie unter Anschütz, Ä. Wagner und Piloty, weitergebildet
in Italien 1876—78. Er malte meist Genrescenen, Bildnisse und Stillleben; z. B.
Patricierfrauen beim Abzüge der Eidgenossen, Im japanischen Morgenkostüm, Ludwig II.
von Baiern und Kaiser Friedrich, etc.
Schachmann, Karl Adolph Gottlieb (Gottfried), Freiherr von, Maler
und Radierer, geb. 1725 auf Schloss Hermsdorf (Sachsen), f 1789 auf Gut Königshayn,
gebildet auf ausgedehnten Reisen. Er malte besonders Bildnisse für Verwandte,
jetzt auf Besitzungen in der sächs. Lausitz, und hat zarte Radierungen geschaffen.
Er war selbst Sammler und hat auch Kunstgeschichtliches geschrieben.
Schachner, Friedrich, Baumeister, geb. 1841 in Atzenbrugg (Niederösterreich),
Schüler der Akademie in Wien, wo er thätig war.
Schachtel, Augvstin Paul, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Kemnath
(Pfalz), t 80. Nov. 1605 in Wien. Er war Soldat und Laienbruder und zu Kloster-
brucb, Prag und Wien thätig.
Schad, Aqnilin, Kupferstecher, geb. 1815 in Steinach, Schüler von S. Arasler.
Von ihm Blätter nach R. Santi, P. Voltz, etc.
Schad, Paul, Maler, geb. 1. Jao. 1862 in Nürnberg. Er studirte erst die Bild-
hauerei in Nürnberg, dann unter Löfftz und Defregger in München die Malerei,
copirte auch viele alte Meister, z. B. Holbeins Madonna in Darmstadt. Von ihm
Es will Abend werden, Asyl, Frohnleichnam, etc.
Schade, Johann Daniel, Bildhauer und Baumeister, geb. 1T30 in Nowgorod,
t 23. Juli 1798 in Dresden. Er wurde Hofbauconducteui und war 1787/8 mit
Reparaturen am Dresdener Zwinger betraut.
Schade, Rudolph Christian, Maler und Zeichner, geb. um 1760 (1770?) io
Hamburg, f 16. Mai 1811 das., Schüler von A. Tischbein, A. Ehrenreich und
Juek Er schuf Bildnisse in Berlin, Dresden und Hamburg.
Schadow, Albert Dietrich, Baumeister, geb. 1797 in Berlin, t "• Sept- 1869
das., Schüler von Schinkel, bereiste Italien und wurde 1835 Hofbaumeister in
Potsdam, wo er (in Nickelskoy) eine Kirche erbaute. 1889 wurde er Schloss-
baumeister in Berlin, 1843 Baurath, später Oberbaurath. Er schuf in und um
Berlin Villen und Landhäuser, baute auch 1841 die Villa der Fürstin von Liegnitz um.
Schadow, Felix, Maler, geb. 21. Juni 1819 in Berlin, f 25, Juni 1861 das.,
Schüler von J. Hübner f 1838— 39) und E. Bendemann, Stiefbruder des Friedrich
W. von S. Er kehrte in seine Vaterstadt zurück, wo er an den Schinkel-Fresken
im alten Museum beschäftigt war. Von ihm Schmückung der Braut (1858 Gal.
Schwerin), Gottfried Schadovs Leben (Fresken in dessen Haus), etc.
Schadow, Friedrich Wilhelm von, Maler, geb. 6. Sept. 1789 in Berlin,
t 19. März 1862 in Düsseldorf, Sohn und Schüler des Job. Gottf. S., weitergebildet
unter Weit seh, durch Copiren in Potsdam, und 1810—19 in Rom, wo ihn Cornelius,
Overbeck und Veit begeisterten, so dass er 1814 auch zum Katholizismus tibertrat.
1819 wurde er Prof. in Berlin, 1826 Akademiedirektor in Düsseldorf, 1829 gründete
er den Kunstverein für Westphalen. Seine süssliche, marklose Kunst wurde bald
angegriffen, auch seine Thätigkeit an der Akademie bemängelt, so dass er sich 1859
vom Amt zurückzi^en musste. 1840 hatte er Italien nochmals besucht, 1842
ernannnte ihn die Universität Bonn zum Ehrendoctor Ph., 1843 wurde er geadelt
als von S.-Godenhaus. Zuletzt erblindete er am schwarzen Staar, wurde aber glück-
lich operirt, hörte jedoch zu malen auf. Seine Bildnisse sollen noch am ehesten
geniessbar sein. Werke vob ihm in den Gal. zu Aachen, Antwerpen, Berlin, Frank-
ftirt a. M. und München; ferner im Schauspielhaus, der Werder- unJ Garnisonskirche
zu Berlin, in der Casa Bartholdi zu Rom (Fresken), etc. Rother Adler-Orden, JVIitgl.
der Berliner Akad., des Institut de France, etc. S. Leben von Hübner( Bonn 1869).
Schadow, Johanu Gottfried, Bildhauer und Radierer, geb. 20. Mai 1764 in
Berlin, t 27. Jan. 1850 das., Schüler eines gewerblichen Bildhauers, dann von
Tassaert, 1785 in Italien weitergebildet, nachdem er sich in Wien hatte trauen
lassen. Zurückgekehrt, wurde er 1788 Hofbildhauer und Secretär der Akademie
Schadow — Schaefer. 181
an Tassaerts Stelle; 1805 wurde er Rektor, 1816 Direktor der Akademie. Von ihm
Grabmal des Grafen von der Mark. (1790 Berlin, Dorotheenkirche), Friedrich d, Gr.
(Marmorstatue, 1793/4 Stettin), Ziethen (desgl. Berlin). Der alte Dessauer (ebenda),
Quadriga und Metopenreliefs am Brandenburger Thor (1795 und ff„ Berlin), Tauen-
zien- Denkmal (Breslau), Blücher (Statue, 1819 Rostock), Lutliermonument (1621
Wittenberg), Schlafende Nymphe, Karl d. Grosse und andere Büsten (Walhalla),
Seb. Bach-Büste, Lessing-Büste, etc. S. hat ungefähr 90 Blatt radiert und auf Stein
gezeichnet, darunter sehr geschätzte Sachen. Er verfasste 1830 Lehre von den
Knochen und Muskeln, 1833 Polyklet, 1834/5 Nationalphysiognomien, 1845 u. ff.
gab er seine g^sammten Werke heraus. Mitgl. vieler Akademien, Ehrendoktor,
verschiedene Orden; s. Leben von J. Friedlaender (2. Aufl. Stuttgart 1890).
Sobadow, Rndolph, Bildhauer, geb. 9. Juli 1786 in Rom, f 31. Jan. 1822 das.,
Sohn und Schüler des Johann Gottf. S., auch an Canova und Thorvaldsen
in Rom gebildet. Von ihm Paris, Sandalenbinderin und Spinnerin (oft wiederholt),
S. Joannes Baptista, Diana, Madonna, Bacchus, Basreliefs für das Grabmal des Mar-
quis of Landsdowne u. A., Achill mit dem Körper der Pentbesilea. Seinen Jugend-
werken besonders werden Anmuth und Grazie nachgerühmt.
Schaedler^ s. Schedler.
Schacfels, Heni-y Fran^ois Maler und Radierer, geb. 2. Dec. 1827 in Ant-
werpen. Von ihm Louis XIV. zu Versailles ,(1853 Mus. Leipzig), Schlacht bei Trafalgai-
(Mus, Antwerpen), Wegnahme der Flotte vor Lissabon 1572, etc. Er hat auch über
40 Blatt radiert. Leopold-Ord. (1875).
Schaefels, LncaSj Maler und Radierer, geb. 5. Oct. 1824 in Antwerpen, wo
er Profeäsor an der Akademie wurde. Er malte Stillleben und schuf einige Radie-
rungen, z. B. Frontispice (1863), Verziertes Feld (1881). Gold. Med. Antwerpen.
Schaefer, Anton, Münzschneider^ geb. 1722, f 1799, Sohn und wahrschein-
lich Schüler des Wiegand S. Er war Stempelschneider, Münzmeister und Münz-
rath zu Mannheim.
Schäfer, Carl, Radierer, geb. 1820, Schüler von Jac. Becker, thätig in Frank-
furt a. M. Von ihm Mühle Dotzheim bei Wiesbaden, etc.
Scbaefer, Friedrich Wilhelm, Maler, geb. um 1763 in Frankfurt a. M., f 1807
dafl., Schüler von Nothnagel und der Wiener Akademie. Katharina II. berief ihn
nach St. Petersburg, das er aber unter Paul verlassen musste. Er war dann bis
1807 wieder in Frankfurt a. M. thätig, wollte nach Paris, erkrankte aner auf der
Reise schon in der Pfalz. Von ihm eine Allegorie (1799) itn Rönier zu Frankfurt a. M,,
andere Werke in St. Petersburg und Wien; auch einige Radierungen.
Schaefer, Earl^ Baumeister, geb. 18. Jan. 1844 in Cassel, Schüler des dortigen
Polytechnicums, an dem er 1868 Lehrer wurde, 1870 kam er als Universitätsbau-
meister nach Marburg, habilitirte sich 1878 in Berlin, wurde 1884 Prof, am Polytech-
nicum dort, 1894 Obeibaurath und Prof. in Karlsruhe. Von ihm Universität (Mar-
burg), Schloss Holzhausen (bei Kirchhain), Eqüitabie Palast (Berlin), etc. Er hat
auch kjunstgeschichtliche Schriften verfasst.
Schaefer, Karl Friedrich, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in Berlin,
f 1782 in Italien (?), Schüler von Knoeffler in Dresden, wo er für das jetzige Land-
haus 2 Kinderengel als Lampenträger schuf. Seit 1773 stand er in churfürstlichen
festen Diensten und ging 1778 Studienhalber nach Italien, Von ihm ferner Jüpiter-
statue, lebensgrosse Hirsche (Fasanerie zu Moritzburg), etc,
Schaefer, Laurenz, Maler, geb. 5. Juli 1840 in Ltiftelberg (Kreis Rheinbachi,
.Schüler Sohns, Bendemanns und der .Akademie zu Düsseldorf. Er malte viele
Bildnisse, z. B. die Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. für den Ra+h-
liaußsaal in Eupen, Prinz Anton von Hohenzollern, u. s w.
Schaefer, Frl. Maria, Malerin, geb. 18. Juni 1854 in Dresden, Schülerin von
A. Noack in Darmstadt, B. Büdde und Bauer in Düsseldorf und A. Eisea-
menger in Wien. 1879 besuchte sie Italien und Hess sich dann irf Darmstadt nieder.
Von ihr Mariae Abschied von Christi Leichnam (Kirche zu Nierstein a. Rh.), Sa.
Elisabeth (Kirche zu Biedenkopf a. d. Lahn), Christus mit St, Ludwig und Sa. Elisa-
beth (kath. Kirche zu Darmstadt), Rosenkranzbild (das.); die Bildnisse der Baumeister
Friedrich v, Schmidt und seines Sohnes Heinrich u. s. w. Ferner hat sie die Hol-
bein'sche Madonna öfters copirt, einmal für den König von Rumänien, einmal als
o-eschenL der Stadt Darmstadt für die Czarin Alexandra. Rumän. Bene-merenti-Med, I. Kl,
Schaefer, Maximilian, Maler, geb. 19. Juli 1851 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie, weitergebildet in Weimar. Er wurde Lehrer am Kunstgewerbe-
182 Schaefer — Schaefler. .
maseum und an der Akademie zu Berlin. Von ihm Bilder aus dem Einderleben für
Jugendschriften, etc.
Schaefer, Philipp Otto, Maler, Zeichner und Bildhauer, geb. 28. April 1868
in Darmstadt. Es studirte nacheinander unter Kröh und Noack in Darmstadt,
Griekenkerl, Trenkwald, Eisenmenger und W. ünger in Wien, F.
Keller in Karlsruhe, Löfftz in München und F. Kirch b ach in Frankfurt a. M.
Nach 1892 war er längere Zeit in Florenz und Rom thätig, und Hess sich dann in
Darmstadt nieder, wo er als Bildnissmaler in Adelskreisen viel Erfolg hatte. Von
ihm 4 Apostelmedaillons (kathol. Kirche in Darmstadt), Madonna als Patrona Hun-
garia (Biscböfi. Kapelle in Ftinfkirchen), Bildniss seines Vaters, des Kunsthistorikers
Geh.-Kath G. Schaefer; u. s. w. Von plastischen Arbeiten nennen wir Bronzer.elief-
bildniss des Fürsten Alexander v. Bulgarien, Grabmal des Grafen Max von Erbach,
u. s. w. S. hat auch in verschiedenem Auftrag, Copien alter Gemälde geliefert,
darunter für den Grossherzog von Hessen eine Copie nach Bellinis herlichem Trip-
tychon in der Frarikirche zu Venedig. Zeichnungen von S. wurden im hessischen
Kunstdenkmälerwerk, Band Erbach 1891, reproducirt. Im neuen Prunksaal des
Schlosses Sigmaringen decorirte er die Decke.
Schaefer, Wiegaud, Münzgraveur, geb. 1687 (1689 ?) in Kopenhagen, f 1758. Er
war als Stempelschneider in Mainz, Heidelberg und Mannheim thätig. Von ihm gute
Med. für die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. — Auch sein Sohn Joseph S* war
Münzgraveur.
Schaefer, Wilhelm, Maler und Zeichner, geb. 8. März 1839 in Berlin, Schüler
von W. Bülow das. Er malte Geschichts- und Genrescenen in Aquarell und Hlu-
strirte Jugendscbriffen.
Schaefer -Berger, Francisque Jean, Maler, geb. 13. Febr. 1808 in Paris,
t 1874, Schüler von Bertin und Ingres. Von ihm Landschaft (1836), Erinnerung
an Civita-Castellana (1845), Waldinneres bei Quimperle (Mus. Bayeux), etc. Med.
3. Kl. 1844.
Schäflfel, Carl Wilhelm, Maler, geb. 1842 (?), f 1898 in Berlin. Er malte
Kostümbilder.
Schäffer, Adalbert, Maler, geb. 1815 in Nagy Karoly in Ungarn, f 1. März
1871 in Düsseldorf, studirte in Budapest und Wien. Von ihm Stillleben (1849 Mus,
Wien), Blumen und Früchte (1852), etc.
Schaeffer, Angnst, Maler und Radierer, geb. 30. April 1833 in Wien, Schüler
von F. Steinfeld an der Wiener Akademie, weitergebildet auf Reisen durch
Frankreich, Deutschland und Italien. Er wurde Gustos und 1892 Direktor der
Gemäldegalerie in Wien und malte m^ist Landschaften, z. B. An der Nordsee, Mond-
aufgang, Prater; «aturhistorische Landschaften (für das naturhistorische Museum
Wien), etc. Von seinen Radierungen nennen wir die Folge für die Monogra hie über
das Schloss Laxenburg, Im Salzburger Moor, Kirchhof in Salzburg, etc. Mitgl. der
Wiener Akademie, Franz Joseph-Ord., Offizier des belgischen Leopold-Ord., Med.
Strassburg 1859.
Schäffer, Engen Eduard, Kupferstecher, geb. 80. März 1802 in Frankfurt a. M.,
f 7. Jan. 1871 das., Schüler des Städelschen Instituts zu Frankfurt a. M., weiter
gebildet unter Cornelias in München, 1824—26 in Düsseldorf 1844—52 war er
in Italien thätig. Er stach ziemlich farblose, nüchterne Cartonstiche, z. B. Madonna
della Sedia (nach R. Santi), Leben der heiligen Euphrosyne (nach E. Steinle), Romeo
und Julia u. A. (nach P. v. Cornelius); A. nach Eberhard, Fiesole, G'oltzius, Kaul-
bach, Memlinc, Neher, Overbeck, Steinbrück, Vecelli u. A., ferner Bildnisse. 8.
hinterliess eine Geschichte des Kupferstiches im Mamiscript und einige Schauspiele.
Schäffer> Gusti, Malerin, geb. 1865 in Wien, thätig das. Sie malte Still-
leben. — Ein Hans Jacob S. (Schöffer), f 20. Aug. 1662, Wurde 1640 Bürger zu
Frankfurt a. M. und war als Maler dort thätig. Von ihm dort im Römer Gastmahl
des Belsazzar (1632).
Schäffer, Magd. Marg., s. Bäreus.
Schäffer, Heinrich, Bildhauer, geb. 1818 in Trier, f 5. Sept. 1873 in Rom.
Er restaurirte das kostbare Mosaik zu Nennig bei Saarljurg und schuf besonders
.Bildnissbüsten, z. B. Gen. Grant, Gen. Sherman, Rückert, Uhland, etc.
Schäffer, Wygand, s, Schaefer, Wiegand.
Nchaeflery (Scheffler), Christoph Thomas, Maler, geb. um 1700 in Augsburg,
t 1756 das. Er war eine ileitlang Laienbruder. Von seinen Historien befinden
gich einige in der alten Kapelle zu Begensburg, in der ehemaL Klosterkirche zu
Schaeken — Schagen. 183
Ettal, in S. Ulrich zu Augsburg, bei den Kapuzinern zu Eichstädt, etc. Er lieferte
auch Bucbillustrationen.
Schaeken, Willem, Maler, geb. 1754 in Weerd, f 28. Jan. 1830 in Antwerpen,
Schüler vol J. Borrekens, weitergebildet zwei Jahre lang in Italien, nachdem er
in Antwerpen schon Akademie-Professor gewesen. Er Hess sich, zurückgekehrt,
wieder in Antwerpen nieder und malte Historien, z. ß. Christi Leichnam, Maria, etc.
Scliaepkens, Alexandre, Maler, geb. 1815 in Maestricht, Schüler der Ant-
werpener und (1835—37) der Brüsseler Akademie, weitergebildet an den alten
Holländern in Paris, Bruder des Arnaud S, und Theodoor S. Von ihm Landschaften,
Historien, Aquarelle, etc., auch 31 Radierungen. Mitgl. der Amsterdamer Akademie,
Luxemburgischer Eichenkronen-Orden 1857.
Schaepkeus, Arnaud, Kupferstecher, geb. 1817 in Maestricht, Schüler von
E. Corr, Bruder des Alexandre S. und Theodoor S. Von ihm u. A. 30 Platten zu
„Träsor de Part ancien, . . en Belgique, etc." (Brüssel 1846), 85 Original -
Radierungen, etc.
Schaepkens, Theodoor, Maler, geb. 1810 (1812?) in Maestricht, Schüler von
M. van Bree an der Antwerpener Akademie, Bruder des Alexandre S. und Arnaud
S., besuchte Frankreich, Italien und Deutschland. Von ihm Ermordung der Spanier
zu Maestricht 1599 (Gal. Brüssel), Hl. Servatius (S. Servatius zu Maestricht), Betender
Hl. Lambert (Frauenkirche das.), Himmelfahrt Mariae (Kirche zu Hasselt). Er hat
auch 36 Platten radiert und Kostümblätter lithographirt.
Schaenfelein, (Scheufelin, Scheyflfeliu, etc.), Hans Leonhard, Maler und
Holzschneider, geb. vor 1490 in Nürnberg, f 1539/40 in Nördlingen, Schüler von
Dürer, dem er 1502 an einem Altarbild half. Er war in Augsburg (1512) und
Nürnberg thätig, Hess sich zuletzt in Nördlingen nieder, wo er 1515 Bürger wurde.
Wenn auch zweifellos ein Meister zweiten Ranges, hat er doch immerhin «o viele
Vorzüge, dass öfters seine Bilder für die Dürers gehalten wurden. Reiche Einbildungs-
kraft, Geschmack in der Gewandung zeichnen ihn aus, doch ist die Zeichnung oft
nachlässig und er liebt platte, unschöne Typen. Werke von ihm in den Kirchen zu
Anhausen, Beuren, Hohlheim, Nördlingen (S. Georg), Tübingen (desgl.), Ulm (Münster);
in den Sammlungen zu Bamberg, Berlin, Donaueschingen, Dresden, Karlsruhe, Leipzig,
München, Nördlingen (Rathhaus), Nürnberg, Prag, Schieissheim, Wien, etc.; auch
vielfach in Privatbesitz. Von seinen zahlreichen Zeichnungen für den Holzschnitt
sind die berühmtesten die 118 zum „Thewrdannkh", die Folge von 20 Hochzeits-
tänzerpaaren und die Passion. Sein Leben etc. von U. Thieme (Leipzig 1892).
Schänfelein, 'Hans d. J., Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Nördlingen;
1543 siedelte er nach Freiburg über. Sohn des Hans S., dem einige seiner Werke irr-
thümlich zugeschrieben wurden. Es werden ihm zugetheilt: ein weibliches Bildoiss
(1668 Nürnberg, German. Mus.) und Tod Mariae (Mus. Köln).
Schafertlin, (Schefertin), Holzschnitzer des 18. Jahrhunderts, thätig um 17S5
im Kanton Uri. Von ihm besonders Bettler und Wilhelm Teils, auch Vorsuche in
Steinsculptur.
Schaff, 8. Saff.
Schaffner, Martin, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig von 1499—1535 in Ulm.
Er malte viele Bildnisse sowie Historien und ist neben Zeitblom. dessen Schüler
er vielleicht war, Ulms bedeutendster Meister. Seine Färbung neig sich der Manier
zu und auch die Zeichnung ist etwas italienisirend verweichlicht. Von ihm Graf
Oettingen (1508 München, Alte Pinakothek), Peter Appian (ebenda), Verkündigung
(1523 ebenda), Christus im Tempel (1824 ebenda), Ausgiessung des hl. Geistes (1824
ebenda), Tod der Jungfrau (1824 ebenda), Pietä (ebenda). Die Passion (1815 Gal.
Augsburg), Christi Einzug in Jerusalem und drei weitere Scenen aus dem Leben
Jesu (Gal. Schieissheim), Stammbaum Jesse (Ulm, Dom); Andere in den Gal. zu
Berlin (jetzt nach Bonn abgegeben), Karlsruhe, Nürnberg, Sigmaringen, Stuttgart,
Wien (Liechtenstein-Gal.), in der Hauptkirche zu Merklingen, etc.
Schagen,. Gillls Tan, Maler, geb. 1616 in Alkmaar, f 1668 das., Schüler von
S. van Ravesteijn und P. Verbeck. Er reiste 1637 nach Danzig, Elbing und
Polen, wo er das Bildnlss des Königs Stanislaus malte. Durch Kühstierneid fort-
getrieben, kam er nach Paris, malte Bildnisse in Orleans, kehrte nach Paris und von
da in die Heiraath zurück, wo er Stadtbaumeister wurde Von ihm ausser Rildnissen,
Seegefecht zwischen Admiral Tromp und Oquendo, Copien nach Buonarotti und Rubens,
Küchenstücke, Interieurs, etc., auch eine Radierung. — Von einem Gerrit ran S.
(vielleicht derselbe?) gibt es einige Radierungen nach Berghem, Ostade, etc.
184 SchÄlch ~ Schauer.
Schalch, Johann Adolph, Maler und Radierer, geb. 1723 in Schaffhausen,
t um 1773, Schüler von Hamilton. Er raaierte eine Flucht nach Egypten, einige
Landschaften, etc.
Schalcke, Cornelis Symonsz ran der, Maler, get. 15. Febr. 1611 in Haarlem,
begr. 5. März 1671 das. Er schuf Landschaften und kommt als Sergeant vor auf
dem Gemälde von Frans Hals, Mahlzeit der Georgsschützen (1639 Mus. Haarlem).
Von ihm seihst in diesem Mus. Landschaft mit Schafherde (1645).
Schalcken, Godfried, Maler, geb. 1648 in Made, f 16- Nov. 1706 im Haag,
Schüler von S. van Hoogstraten und vielleicht von G. Dou. Er lebte erst in
Dordtrecht bereiste darauf England, wo er Bildnisse malte und Hess sich 1691 im
Haag nieder, wo er die Büdnissmalerei mit mehr Glück betrieb. Um 1708 war er
auch in Düsseldorf thätig« Man hat von ihm einige Historien (z. B. Die Verläugnung
Petri, Gäl. Harrach, Wien), Landschaften (z. B. Der Angler, Berlin), hauptsächlich
aber Kerzeulichtbeleuchtdngsstücke, die sehr beliebt wurden. Bilder von ihm in den
Gal. und Mus: zu Aachen, Amsterdam, Antwerpen, Berlin, Braunschweig, Brüssel,
Cassel, Darmstadt, Dresden, Glasgow, Gotha, Haag, Karlsruhe, Köln, Kopenhagen,
London, (auch Priyatsammlungen), Madrid, München, Nürnberg, Paris. St. Peters-
burg, Schieissheim, Schwerin, Stuttgar , Wien (auch Privat ammlungen), etc. S. hat
einige seltene Bildnissradierungen geschaffen. — Seine Schwester Maria S. soll
in gleicher Manier wie er gemalt haben,
Schalcken, Jacobe Maler, geb. 1683/4, f 1721/2 in Amsterdam, Neffe und Schüler
des Godfried S., in dessen Art er Bildnisse und Xabinetstückchen schuf.
Schathas, s. Schallhas-
Schalk, Ernst, Maler und Zeichner unseres Jahrhunderts, f 1865 in Frank-
furt a. M., wurde besonders durch humorist. Zeichnungen zur „Laterne" bekannt.
Schalk, Heinrich Franz, Maler, geb. 3 März 1791 in Mainz, f 15. Oct. 1832
in Karlsruhe. Er malte geschätzte Miniaturbildnisse und hat auch in Kupfer gestochen.
Schall, Rudolf, Maler, geb. 1816 in Breslau, Schüler der Düsseldorfer Akademie
(1884-42) unter Sohn. — Sein Vater Joseph S. war 1810—20 in Breslau als
Zeichner und Miniaturmaler thätig.
Schaller, Anton, Maler, geb. 1772 in Wien, f 1844. Er war erst Porzellan-
maler, trat dann zur Oelmalerei über, wurde Lehrer an der Elementarschule und
später Anatomieprofessor an der Wiener Akademie. Seine Miniaturbildnisse werden
gerühmt.
Schaller, Eduard, Maler, geb. 1802 in Wien, f 1848 das., Schüler der
Wiener Akademie Sohn des Anton S. 1826 kam er zur Fürstin Auersperg nach
Moor in Ungarn, 1831 mit ihr nach Prag, von da nacb Rom und Neapel, 1882
nach München, wo er nochmals unter Cornelius studirte, 1856 zurück nach
Wien. Von ihm S. Anna Selbdritt (Sind, Oberegypten), Rudolph von Habsburg mit
dem Priester, Moses, etc.
Schalter, E. Johann, Maler, geb. 1841 iti Wasupgen, f 25. Juni 1887 in
Koburg, Schüler von F. Preller in Weimar, später von Genelli beeinfluögt. E!r
wurde Lehrer am Kunstgewerbe-Museum, sowie am Polytechnikum in Berlin , und
führte decorative Arbeiten, z. Tb. gemeinschaftlich mit M. M eurer, ans, z. B. im
Treppenhaus des Handelsministeriums (Berlin), Kapelle der Kadettenanstalt (Lichter-
felde), Kunstgewerbemuseum (Berlin), Schlesisches Museum (Breslau), etc.
Schaller, JohaniL Nepomuk, Bildhauer, geb. 1777 in Wien, f 16. Febr. 1842
das., Schüler der Porzellanmanufaktur und der Akademie in Wien, mit Stipendium
1812—23 in Rom weitergebildet. Zurückgekehrt, wurde er Professor an der Wiener
Akademie. Von ihm Andreas Hofer (1831—83 Hofkirche, Innsbruck), Franz I. (1837
Stanislawow, Galizien), Todesgenius (Friedhof Hintzing bei Wien), Bellerophon die
Chimäre tödtend (1822), Venus nach dem Bad, Bildnissstatuette Raimunds, Bildniss-
büsten, etc. auch Zeichnungen zu Basreliefs. Er war Bruder des Anton S.
Schaller, Ludwig, Bildhauer, geb. 10. Oct. 1804 in Wien, f 29. April 1865 in
München, Schüler seines Vaters Anton S., des Prof. Kähssmann und des
Johann N. S. 1828 studirte er in München weiter unter Leeb, E. Mayer und
Schwan thaler. Von 1831 ab arbeitete er selbständig. Von ihm Die Olympischen
Spiele (Fries, Akademie Karlsruhe) Prometheus und Phidias (1839—41 an der Glypto-
thek, München), Reliefs (Pinakothek München), Herdermonument (1845 — 50 Weimar),
zahlreiche Grabdenkmäler in Süddeutschland, Statuetten von 15 Dichtern, Bildniss-
büsten, etc. in der Ruhmeshalle, etc. Mitgl. der Akademien Wien, München, Rom;
Weiss, Falken- Ord.; Ehrenbürger von Weimar.
Schallhas — Scharf. 185
ächalltaaS} Carl Philipp^ Maler und Kupferstecher, geb. 1767 in Pressburg,
t 21. Sept. 1797 in Wien, Schüler der dortigen Akademie an der er 1792 bereits
Prof. wurde. Er malte und zeichnete geschickt stafifirte Landschaften, sowie An-
sichten, hat diese auch radiert und aquatintirt.
Schallhammer, Dominik^ Baumeister, geb. 15. Febr. 1842 in Ehr«mhausen
(Steiermark), Schüler des Polytechnicums zu Graz und 1863 — 67 def Wiener Akademie.
Von ihm Schloss Remeteseg bei Totis, Schloss Nadelburg, Kirche zu Kocs bei Totis,
Privathäuser in und um Wien, etc.
Schaltegger, Emanuel, Maler, geb. 2. Sept. 1857 in Altersweilen (Thurgau,
Schweiz), Schüler von Hakl (1878—79), Raab, A. Wagner und Defregger in
München. Von ihm Mädchen mit Laute, Madonna mit dem Kinde, Bildnisse, etc.
Schamphcleer, Edmond, Maler, geb. 1824 in Brüssel, f 12. März 1899 in
Molenbeek bei Brüssel, Schüler von E. de Block. Er war mehrere Jahre lang in
München ansässig und malte Landschaften; hat auch .3 Blatt radiert. Von ihm Der
alte Rhein bei Gouda (Mus. Brüssel), Abendlandschaft (1835 Kunsthalle Hamburg),
Ernte (Mus. Stettin), etc. Gold Meü Dünkirchen 1864, Brüssel 1866, Berlin 1872,
Paris 1877.
Schams, Franz, Maler, geb. 22. März 1823 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie. Von ihrn Herzog Heinrich IV. als Minnesänger von den Tirolern erkannt
(1851 Mus. Wien), Taufe (1869), Wir wollen einander heiratheii, etc. Letzteres Bild,
sowie andere, hat er auch gut lithographirt.
Schamschin, Michallowitsch, Maler, geb. 1815 (1811?), Schüler der St.
Petersburger Akademie. 1841 bereiste er Italien; zurückgekehrt, wurde er Professor
an der genannten Akademie. Er malte Allegorien und Genrebilder.
Schanche, Garman (Henuann), Maler, geb. 1829 (1828?) in Bergen (Norwegen),
Schüler der Düsseldorfer Akad. unter Gude, bereiste Deutschland, Portugal und
Skandinavien. Von ihm Werke in der Gal. zu Christiania und im Mus. zu Stockholm.
Schanta, Friedrich (bekannt unter dem Namen Moos), Maler, geb. 7. Jan
1822 in Wien; er malte Blumen und Landschaften.
Sctaper, Hugo Wilhelm Friedrich, Bildhauer, geb. 31. Juli 1841 in Aisleben
a. d. Saale, war erst Steinmetzlehrling in Halle, dann Schüler von A. Wolff und
der Akademie in Berlin, an der er später Professor wurde. Er reiste auch nach
Wien, München und Paris. Er schuf die Figuren für das Kriegerdenkmal in Halle,
das Kruppdenkmal für Essen das Bismarckdenkmal für Köln; Berlin besitzt von
ihm ein Goethedenkmal, die Siegesgöttin im Zeughaus; Erfurt einen Luther; Hamburg
einen Lessing; Braunschweig einen Gauss; ferner schuf er Baccutos und Ariadne,
Siegfried, Bildhissbüsten, etc. Orden pour le merite; Mitgl. der Berliner Akad. 1880.
Schapper, (Sohaper), Johann» Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Harburg,
t 1670 in Nürnberg, wohin er 1640 kam. Er malte schöne Wappen, Trinkgläser,
Krüge, etc., von denen Proben in das Grüne Gewölbe zu Dresden und in das
Kunstgewerbemuseum zu Berlin gelangten.
Scharf, (Scharflf), Anton, Bildhauer, geb. 10. Juni 1845 (?) in Wien, Schüler
der Wiener Akademie, von 1862-65 des J D. Boehm. Er wurde Direktor der
Graveur- Akad. an der Münze in Wien, und einer der besten Medailleure Oesterreichs.
Ehrenmitgl. der Wiener Akad.; versch. Med. S. Leben von K. Doraanig.
Scharf, George d. Ae., Maler und Lithograph, geb. 1788 in Mainburg (Baiern),
t 11. Nov. 1860 in Westminster-London, gebildet in München, Antwerpen und Paris.
1815 zog er auf die Schlachtfelder mit dem englischen Heer, 1816 kam er nach
London, wo er naturwissenschaftliche und andere Zeichnungen für die gelehrten Ge-
sellschaften, auch topographische Zeichnungen lieferte und zu den frühesten Stützen
der englischen Lithographie gehörte. Seine Aquarelle einer Parlamentssitaung und
eines Lord Mayors Bankett hat er auch lithographirt. Ein Aquarell von ibm besitzt
das South Kensington Mus.
Scharf, SirOeorge d. J., Maler, Illustrator und Kunstgelehrter, geb. 16. Dec.
1820 in London, f 19. April 1895 das., Sohn und Schüler des George S. d. Ae.
1840 (1838?) wurde er Schüler der Londoner Akademie; kam dann auf Reisen nach
Italien und Kleinasien. Er radierte Shakspere - Illustrationen , illustrirte Smiths
klassisches Lexikon, Macaulays Werke, Keats' Gedichte, etc. Seit 1857 war er Direktor
der National Portrait Gallery und blieb es auch durch den Einfluss Gladstones u. A.
nach seinem 70. Lebensjahre. Er besass ein staunenswerthes Gedächtniss für Alles,
was mit der Bildnissmalerei zusammenhängt. Kurz vor seinem Tode wurde er noch
in den Adelsstand erhoben. Er zeichnete sich als Schriftsteller durch seine Historv
186 Scharf — Scbaumann.
of the Cbaracteristics of Greek Art, eine Abhandlung über Shakspere-BildniBSe (1864),
die wissenschaftlieben Kataloge der Nat. Portrait Gallery zu London, der Gal. zu
Knowsley HaJJ, Blenheitn Palace und Woburn Abbey u. Anderes aus. Inhaber des
Bath Ordens; Mitgl. des archäolog. Justituts in Rom,
Scliarf, Johann, Maler und Kupferstecher, geb. 13. Juli 1722 (?), f 5. Oct.
1794 das. Er war erst Küchenjunge in einem Kloster, dann Tapetenmaler, endlich
unter des Botaniker Jacqu ins Anleitung Blumenmaler. Durch Uebereif er zog er sich
Schwindsucht zu. Von ihm: die Abbildungen zu N. J. Jacquins Oxal. Monographia,
und 180 Tafeln mit Pflanzen des Gartens zu Schönbrunn.
Scharfenber^, Georg, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig 1560 in
Sachsen, 1571 in Frankfurt a. d. 0. Er schnitt Bildnisse, Kalenderzeichen, Pla-
neten, etc., auch für Thurneisser.
Scharff, Anton, s. Scharf.
Schar£f, J. Michael, Medailleur, geb. 1806 in Hütteldorf bei Wien, f 1856,
Schüler der Wiener Akademie.
Scharnagel, Franz Sebastian, Maler und Lithorjraph, geb. 1791 in Bamberg,
t 1831 das., Schüler von Sensburg, Geibel, Dorn und der Münchener Akademie,
Neffe des Georg J. S. 1815 kehrte er nach Bamberg zurück und wurde 1832 k. Zeichen-
lehrer. Er malte Reiterscenen und Schlachten ; ferner Marter des Hl. Bartholomaeus
(Marklengast), Die Stationen der Leidensgeschichte (Staffelstein), etc. S. hat auch radiert.
Seharnagel; Georg Joseph^ Zeichner und Ingenieur, geb. 1776 in Höchstädt
(Bayern), Schüler des Prof. Westen. Für Landschaftszeichnungen und Situations-
pläne erhielt er 1810 eine goldene Medaille.
Scharrath, Karl, Bildhauer, geb. 1870 in Bielefeld, thätig in Stuttgart. Von
ihm Bildnissbüsten, etc.
Scharrer, J. David, Goldschmied, geb. 28. Juni 1799 in Regensburg, f nach 1880 in
Amerika (?), wurde in diesem Jahre Mitgl. der Zunft zu Cassel. Er wanderte später
nach Amerika aus." — Auch sein Vater Johann Gottlieb S,, geb. in Regensburg,
war Goldschmied in Cassel.
Schartmann, Emil, Maler, geb. 1809 in Berlin, Schüler von Herbig. Er malte
Bildnisse, siedelte nach Düsseldorf über und widmete sich dann der Blumenmalerei.
Schartow, Marianne, Malerin, geb. 27. Oct. 1856 in Prankfurt a. M. Sie
Hess sich in Berlin nieder und malte Landschaften und Aquarelle.
Schaten, Hubert, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig in Kopenhagen,
wo er zwischen 1675 und 1694 Bildnisse stach.
Schattenhofer , Amalie Ton, geb. Baader, Malerin, geb. 1763 in Erding
(Bayern), f 1840 in München, Schülerin von J. D o r n e r. Seit 1810 war sie als
Pastellmalerin in München angesehen. Von ihr auch die Radierungen Graf Haimhausen
(nach Kellerhofen) und A. nach R. v. Rijn, G. F. Schmidt, etc. copirt.
Schanberger, Johann Georg, Bildhauer und Stuccateur des 18. Jahrhunderts,
t 1751 in Brunn, gebildet an Fontana und anderen Italienern. 1725 — 30 war er in
Wien, 1730—1736 in Olmütz, dann in Brunn thätig. Altäre und Statuen von ihm
in der dortigen Minoriten- und anderen Kirchen, sowie in Helleschau.
Schanbert, Eduard, Baumeister, geb. um 1800 in Lauban (Schlesien), f nach
1850 (?), studirte in Breslau und Berlin, kam um 1830 nach Griechenland, wo er
Oberbau- und Ministerialrath wurde. Er nahm Ausgrabungen und Aufzeichnungen
alter Gebäude, namentlich des Theseustempels vor. Von ihm dort ferner die neue
Kirche und die Sternwarte. 1844 siedelte er nach Rom über.
Schanbroeck, s. Schonbroeck.
Schauer, Leopold, Maler, geb. 2. Mai 1841 in Maleschau (Böhmen), Schüler
der Akademien zu Prag, Dresden und Wien. Er malte Historien.
Schanfnss, (Schaufus)^ Heinrich Gotthelf, Maler und Kupferstecher, geb.
2. Oct. 1760 in Chemnitz, f 19. Mai 1838 in Meissen, Schüler von J. fe. Zeisig
an der Dresdener Akademie 1781 kam er an die Porzellanfabrik in Meissen. Er
schuf Oelcopien, Miniaturbildnisse und Porzellanmalereien (besonders oft die Sixtinische
Madonna und die beiden Kinder darauf). .Von seinen Radierungen nennen wir Danae
nach V. Dyck, Bildnisse nach Mengs, A. nach Solimena, etc.
Scbanaiann, Wilhelm Heinrich, Maler, geb. 2. Febr. 1841 in Tübingen,
t 6. Juli 1893 in Stuttgart, Schüler der Stuttgarter Kunstschule unter Rüstige,
Neher und, H. Funk, weitergebildet auf Reisen durch Belgien, Holland, England
und in Paris. Er malte Genrescenen, Thiere und Bildnisse. Von ihm Volksfest in
Cannstadt (1877 Gal, Stuttgart), Kinderraub (Neue Pinakothek, München), Hochzeits-
Schaumburg — Scheetoaeckers. 187
ladung (Mus. St. Gallen), etc. Gr. gold. württembergische Med. für K. u. W., Med.
Sidney. — Ein Johann Carl S. lebte um 1789 als Wachsbossirer in Nürnberg und
lieferte in gefärbtem Wachs gute Bildnisse, Thiere, Früchte, etc.
SchanmbTarg, Carl, Baumeister, geb. 17. April 1812 in Wiener-Neustadt, Schüler
des Wiener Polytechnicumß und der Akademie das. 1854—65 war er bei der Bau-
direktion in Graz thätig. Er wurde k. k. Oberbaurath in Wien. Von ihm Projekte
zu Kirchen in Dobowa und Lichtenwald," zu S. Bartholomaeus in Graz, etc.
. Schanmbnrg, Conrad, Goldschmied, geb. 21. Febr. 1791 in Cassel, f 20. Febr.
1847 das., Sohn und Schüler des J u s t u s S. — Dieser Jnstns S., f '''• Nov. 1822
(1823?) in Gasse), Schüler von Kordel, war dort Meister der Goldarbeiter-Zunft
seit 1789. — Ein anderer Justns S., geb. 10. Juni 1798 in Cassel, wurde 1825 Mitgl.
der dortigen Goldschmiede-Zunft.
Schanpp, Jobann Christoph, Medailleur und Edelsteinschneider, geb. 1685 in
Biberach, f 1757 das. Von ihm eine vortreffliche Folge von 197 Bildnissen römischer und
neurömischer Kaiser (bis Franz 1.) in Karneol, vier seltene Reformationsraedaillen, etc.
Schanss, Ferdinand, Maler, geb. 27. Oct. 1832 in Berlin, Schüler v. C. Steffeck
in Berlin und L. Cogniet in Paris, weitergebildet auf Reisen in Belgien, England,
Holland, Italien und Spanien. 1873 wurde er Professor an der Weimaraner Kunst-
schule; 1876 kehrte er nach Berlin zurück. Er malte mythologische Scenen etc.,
besonders aber Bildnisse. Von ibm Stillleben (Gal. Ravene, Berlin), Callisto (Gal.
der Wiener Akad.), Franz Liszt, etc.
Schauss, Martin, Bildhauer, geb. 25. Sept. 1867 in Berlin, Schüler der Kunst-
gewerbeschule, der Porzellan-Fabrik und Akademie in Berlin unter Herter und
Schaper, 1892—95 der Pariser Akad. unter Chapu und Puech. Von ihm das
Relief Faun mit badenden Weibern, S. Johannes, viele Büsten, etc.
Schebnjeff, (franz. Sch^boniew, engl. Schebonyeff etc.), Wassilii Kosmitsota,
Maler, geb. 1777 in Kronstadt, f 1855 in St. Petersburg, Schüler von Ugrumow und
der dortigen Akad., an der er später Prof. und Rektor wurde. Von 1803—07 war
er in Rom gewesen. Er schrieb mitBujalskji eine Anatomie für Künstler. Von ihm
S. Joannes in der Wüste (Eremitage, St. Petersburg), Himmelfahrt Maria (das.),
Igolkine (1839, das.)j A. in dortigen Kirchen, etc.
Scheck, Gottlieb,Bildhauer, geb.l5. März 1 844 in Rutesheim (Württemberg),Schüler
von Wagner in Stuttgart und Jouffroy in Paris (1866—67). Von ihm Humboldt-
statue (Polytechn., Stuttgart), Bildnissmedaillon Manch (Prag, Friedhof das.), Kinder-
gruppen (Villa Siegle, das.), etc.
Schede] von Greifenstein, Niklas, Baumeister, geb. 1752 in Waidhaus (Bayr.
Oberpfalz), t 1810), Er war erst churbayrischer Ingenieur-Hauptmann, dann Stadtbau-
direktor in München und 1809 Minist.-Oberbaucommissär. Von ihm in München
Seminar nebst Kirche, Maxthor und Brücke, Krankenhaus vor dem Sendlinger Thor,
Pfarrhof und Schule in Au; in Landshut die ehemalige Universität.
Schedler, (Schaedler), Johann Georg, Maler und Radierer, geb. 1777 in
Konstanz, f nach 1845 in Innsbruck, Schüler von Haamann, Hueher (in Zürich)
und der Augsburger Akademie. Er verblieb 6 Jahre in Augsburg und Hess sich
zuletzt in Innsbruck nitder. Er malte Miniaturen, Landschaften in Gouache und Oel,
und hat auch Einiges radiert und lithographirt.
Schedone, Schedoni, s. Schidone.
Schedrin, s. Schtschedrin.
Scheel, Gottlieb Angnst, Goldschmied, geb. 10. Juni 1816 in Cassel, t 26. Mai
1879 das., wo er seit 1842 Mitgl. der Zunft war.
Scheel, Johann Daniel, Maler, geb. 1773 in Frankfurt a. M., f 25. Jan. 1833
das., wurde 1803 Mitgl. der dortigen Innung, nachdem er in Paris gewesen war.
Er schuf Landschaften, decorative Malereien (z. B. im AschaflFenburger Schloss)
Radierungen, etc.
Scheel, Sebastian, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Innsbruck. Von ihm
im Ferdinandeum das. zwei Gemälde der Hl. Sippe (1517 und später) und die Auf-
erweckung des Lazarus (1544), in der Augsburger Galerie Die hl. Sippe.
Scheele Neel, s. Molenaer, C.
StJhceniaeckers, Pieter d* Ae., Bildhauer, geb. 1640 in Antwerpen, f 1714 in
Arendonk, Schüler von P. . Ver bruggen. Er wurde 1675 Mitgl. der Antwerpener
Lucasgilde. Von ihm Grabmal van Delft (Dom, Antwerpen), Marquis Pico-Denkroal
(Citadejlenkirche, das.), Mausoleum des Grafen Hoogstraeten (Katharinenkirche,
Hoogstraeten), etc.
188 Scheemaeckers — Scbeffer.
Sctaeemaeckerg, Pieter d. J., Bildhauer, geb. 1691 iu Antwerpen, t «ach
1769 das., Sdiüler seines Vaters Pieter S. d. Ae. Er ging nach Kopenhagen, zu
Fuss weiter nach Kom, und ebenso nach London. 1728 besuchte er wieder Rom, und
kehrte 1735 nach England, 1769 nach Antwerpen zurück. Von ihm Shakspere-Denk-
mal u. 14 A. (Westminster Abtei, London), Chamberlain-Denkmal, Meaddenkmal
(Temple Chürch, das.), viele Statuen für den Park zu Stowe, etc.
Scheemaecliei's, Thomas, Bildhauer, geb. 1740, t 15. Juli 1808 in Loüdoü,
Sohn und wahrscheinlich Schüler des Pieter S. d. J. Er schuf Bildnissbüsten,
Medaillons, Denkmale, etc.
Scheerenberg, Hermann, Maler, geb. 1826 in Swinemünde, studirte in Düssel-
dorf, Antwerpen und Paris (bei Coutuve). Er Hess sich in Berlin nieder und malte
Genrebilder sowie Bildnisse, z. B. Der verstellte Kranke (1859).
Scheeres, Hendrik Jan, Maler, geb. 3. Aug. 1829 im Haag, f 12. Jan. 1864
das., Schüler von van Hove. Er malte kleine Interieurs mit Staffage aus dem
17. Jahrhundert.
Sehefertiu, s. Schafertlin.
Scheffauer, Philipp Jakob von, Bildhauer, geb. 1756 in Stuttgart, f IB. Nov.
1808 das., Schüler von Lejeune und Pajou (in Paris), 1786 weitergebildet. Er
war schon 1780 zum Hofbildhauer ernannt worden 1789 wurde er nach Stuttgart
zurückberufen und Prof. an der KarlsscUale. Daunecker war sein Mitschüler und
Nebenbuhler. Von ihm Büste Friedrich Eugens (Schloss Stuttgart), Theseus und
Ariadne (ebenda). Schlafende Venus (Cassel), Büste Keplers Reliefbildniss Schillers,
Ganymed, Hebe, Paetus und Arria, etc. Civilverdienst-Ord.
Scheffel, Johaun Heinrich, Maler, geb. 1691 in Poramorn, f 1781, thätig in
Stockholm. Er malte Bildnisse iu der Art Denners.
Scheflfer, — Arie, (Ary), Maler, geb. 10. Febr. 1795 in Dordtrecht, f 15. Juni
1858 in Argenteuil bei Paris, Schüler seines Vaters Johann Baptist S., dann von
P. Guerin an der Ecole des beaux-arts. 1829 studirte er auf einer Reise durch
die Niederlande R. van Rijn und änderte seinen Stil in Folge dessen merklieh. Er
hat auch England besucht. Er war warmer Vertreter der orleanistischen Interessei.
und wurde 1826 Lehrer der Kinder Louis Philippes; 1848 führte er ein Bataillon
der Nationalgarde. S. einst sehr geschätzt, wurde eins der Häupter der roman-
tischen Slhule. Er empfindet schön und hat dichterische Phantasie, doch ist sein
Können gering und von Stimmung, die in der heutigen Malerei eine so grosse Rolle
spielt, weiss er nichts. Infolge seiner Freigebigkeit hat er keine Reichthüm er erspart.
Aus Liebe zu seiner Mutter hat er ihr Grabmal eigenhändig in Marmor ausgeführt.
Er malte erst Genrebilderj dann Illustrationen zu Dichterwerken, zuletzt Historien;
für Versailles schuf er geschichtliche Scenen, auch seine Bildnisse werden geschätzt.
Werke von ihm in den Mus, und Gal. zu Amsterdam (Mus. Fodor), Berlin (Gal.
Raczynski), Blois (Gal. Chambert), Königsberg, Lille, London (auch Nat. Portr, Gal.
und Wallace Mus.) Marseille, Montpellier, Nantes, Paris, Rotterdam, Versailles, etc.,
in S. Thomas und der Hl. Franz von Assisie Kirche zu Paris, etc. S, hat auch un-
gefähr 20 Blatt auf Stein und Kupfer gebracht, Leopolds-Ord., Kr. der Ehrenleg
1828, Offizierskreuz 1835; Med. 1817. S. Leben etc. von J. Canonge (1858), A. Etex
(Paris 1859), Mrs. Grote, Hofstede de Groot (B elefeld 1870), Gh. Lenormant
(Paris 1859).
Scheffer, Arnold, Maler, geb. vor 1845 in Paris, Schüler seines Vaters
Henry S. und von Picot. Von ihm Begräbniss des ermordeten Herzogs von Guise
(1868 Mus Besancon), Heinrich III. empfängt eine Gesandtschaft (1868), Bildnisse, etc.
Schefifer, Cornelia, geb. Lamme Malerin, geb. vor 1803 in Dordtrecht, f
1839 in Paris, Tochter und Schülerin (?) des Arie Lamme, Gemahlin des Johann
B, S. Durch ihre Charaktereigenschaften errang sie die grösste Achtung, Mehr denn
als Künstlerin ist sie- als Mutter Ary und Henry S,'s bekannt geworden.
Scheffer, Hendrik, (Henry), Maler, geb. '27. (25. V) Sept. 1798 im Haag, f
15. März 1862 in Paris, Schüler von Guerin und der Ecole des beaux-arts, Sohn
des Johann B. S. Von ihm Charlotte Corday (Mus. Luxembourg), Schlacht bei
Cassel (1837 Mus. Versailles), Raths Versammlung im Schloss von Champlatreux u. A,
(ebenda), Bildniss von M. Collot (Mus. Montpellier), Christus (Kirche St, Rochus).
Andere in den Mus. zu Amiens, Königsberg, Rotterdam, etc. Med. 2. Kl, 1824, 1. Kl.
1881 und 1855, Kr. d. Ehrenleg 1837. S. Leben von G. d'Heilly.
Soheffer, Jean Gabriel, Maler und Lithograph, geb 1797 in Genf, f nach
1845, Schüler von RegnauU. Von ihm Der barmherzige Samariter (1822), Die Ab-
Scheffer — Scheins. 189
fahrt des Gastes (1846), Bildnisse etc. Ö. hat mehr als 100 Lithographien veröffent-
licht, darunter „Was man denkt und was man sagt", Der hinkende Teufel in
'Scheffer, Johann Baptist, Maler, geh. 1773 (?) in Mannheim, f 1809 in
Amsterdam, Schüler von Tischbein. Er ging früh nach Dordtrecht, heirathete
Cornelia S. und wurde Vater von A ry und Henry S. Er malte Geschichtsbilder, z. B.
Admiral J. S. de Rijk im Kerker, besonders aber Bildnisse, von denen 5 in die
Darmstädter Galerie gelangten. Von ihm ferner Kg. Louis Napoleon, Interieur
(Mus. Rotterdam), etc.
Scheffer, Robert, Maler, geb. 6. Mai 1859 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie und der Kunstschule in Karlsruhe, thätig in letzterer Stadt. Von ihm Früh
übt sich, Weils mi' freut, Unliebsame Ueber raschung. — Ein Paul S. aus Deutsch-
land soll 1560 Bilder für S. Scverino in Neapel gemalt haben.
Scheffer von Leonhardshoff, Johann Evangelist, Ritter, Maler, geb. 30. 0-t.
1795 in Wien, f 12. Juni 1822 das., Schule, der dortigen Akademie und von
Kreithner, weitergebildet auf Kosten der Fürstin Salm-Reifferscheidt in Italien
(1815 und 1817).; 1820 ging er zum dritten Mal nach Rom, wo er mit Overbeck be-
freundet wurde. Von ihm Sa. Caecilia von Engeln beweint (Mus. Wien), Pio VII.,
Sa. Caecilia spielend, etc. Auch viele Zeichnungen, zwei Radierungen und vier Stein-
drucke. Christus- Ord.
Scheffers, N,, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Utrecht. Er kam nach
England, wo es ihm schiecht ging, bis er Beschäftigung unter Verrio fand.
Scheffler, Felix Auton, Maler, geb. 29. Aug. 1701 in Bayern, f 10. Jan. 1760
in Prag, wo er k. k. Hofmaler wurde. Von ihm Der Heiland am Kreuz, S. Joseph
(Stadtkirche, Reichenberg), etc.
Schega, Franz Andreas, Maler, Kupferstecher und Stempelschneider, geb. 1710
in Neustädtl (Krain, n. A. 16. Dec. 1711 in Rudolpbswerth), f 6. l>ec- 1787 in München,
Sohn eines Büchsenmachers, in dessen Fach er selbst als (jraveur thätig war. Dann
stach er, malte Pastellbildnisse und fing in Wachs zu bossiren an. Durch das bossirte
Bildniss Churf. Karl Alberts von Bayern wurde er Hofmedailleur. Von seinen Medaillen
nennen wir 18 Witteisbacher Fürsten, Hofmaler Albrecht, eine Med. auf sich selbst,
etc. Um 1780 erblindete er.
Scheib, Christian Friedrlob, Maler, geb. 1737 in Worms, f 1810 in Hamburg,
im Armenhaus, Schüler von C. Seekatz, weitergebildet auf einer Reise durch Frank-
reich. Er Hess sich in Hamburg nieder und malte mit Vorliebe Lichteffekte Brand-
scenen, etc. in Aquarell und Oel. Zwei derartige Bilder besitzt die Gal. zu Schwerin, 6
Zeichnungen die Kunsthalle zu Hamburg.
Scheid, s. Scheith.
Seh eidlin,- Carl von, Maler, geb. 15. Nov. 1822 in Wien, Schüler von Ranftl,
lebte später in Pressburg. Er war k. k. Rittmeister und malte Thiere und Stillleben.
Scheidner, Heinrich, Holzschneider, geb. 5. April 1851 in Leipzig, thätig in
München, wo er für die Fliegenden Blätter nach Harburger, Seitz, Vogel, etc.
arbeitete.
Scheindel, s. Scheyndel.
Scheiner, Jakob, Maler, geb. 22. Febr. 1820 in Hof Sohlbach bei Siegen
(Westphalen). Er war Autodidakt und liess sich in Deutz bei Köln nietler. Er malte
Landschaften und Architekturen, hauptsächlich in Aqnarell, z. B. die grosse Rhein-
brücke bei Duisburg, verschiedene Städte aus der Vogelschau nach eigener per-
spektivischer Methode, Rheinlandschaften, etc. Kronen-Ord. 4. Kl.
Soheinert, Karl Eniannel, Maler, geb. 12. Jan. 1791 in Dresden, f 20. Jan, 18GS
in Meissen, Schüler der Dresdener Alcademie. Er malte erst Landschaften und
Schlachten in Oel und Aquarell, trat dann zur Schmelzmalerei über und wurde
Lehrer, 1848 Malervorsteher an der Meissener Manufaktur. Von ihm Fenster in der
kgl. Weinbergskapelle bei Dresden, in der Kirche zu Rüdigsdorf bei Altenburg, in
der Kirche zu Oschatz (nach J. Hühner), in der Dominikanerkirche zu Krakau
(ebenso), etc. — Auch seine Gattin war Glasmalerin.
Scheinhütte, Michael Hubert Aloys Joseph, Maler und Lithograph, geb. 1796
in Köln a./Rh., f 8. Sept. 1836. Er malte Miniaturbildnisse und schuf Steindrucke
für die Buchillustration.
Scheins, Karl Ludwig, Maler, geb. 5. Sept. 1808 in Aachen, f 23. Oct. 1879
in Düsseldorf, Schüler der dortigen Akademie unter Schirm er. Er malte meist
190 Scheith — Schellinks.
trübe, schwere Landschaften, z. B. Staffirte Winterlandschaft (Gal. Düsseldorf), desgl.
(Mus. Leipzig), Tannen im Schwarzwald, etc.
Scheith, (Seheitt, Scheid), Johann B., Maler des 18. Jahrhunderts, f 20 April
175i) in Graz, wo er seit 1745 Mitglied der Gilde war. Von ihm Freskencyclus
(Maria Trostkirche in Graz), Altarbilder, Vedutenzeichnungen, etc.
Scheits, (Schentz), Andi'eas, Maler und Radierer, geb. um 1665, f "ni 1690 in
Hannover, Schüler seines Vaters Matthias S. Er wurde Hofmaler in Hannover.
Von ihm Bildniss des Leibuiz (Gal. Braunschweig), etc. Er radierte über ein Dutzend
Blatt, die meisten nach der Zeichnung seines Vaters.
Scheits, (Schentz), Matthias, Maler und Radierer, geb. vor 1640 in Hamburg,
t um 1700 das., gebildet auf Reisen in den Niederlanden an R. van Rijn und
van D y c k. Er malte Gesellschaftsbilder. Er illustrirte die sogen. Sternsche
Bibel (Lüneburg 1672). Von ihm Rebekka und Eliezer und 5 A.; auch viele Zeich-
nungen (Kunstballe Hamburg), Bauernessen (Gal. Aschaffenburg), Schlachtenbild u. A.
(Gal. Schwerin), desgl. (Göttingen, Universitäts- Sammlung), Bildniss (Gal. Cassel), etc.
Seine 14 Radierungen, darunter Die Jahreszeiten, Der Violinspieler, Das Bauernpaar,
Der Tod und der Reissigsammler, sind sehr selten,
Scheiwl, Josef, Maler und Zeichner, geb. 1833 in Königgrätz, thätig in Prag.
Er zeichnete unter A. biblische Scenen.
Schel, Sebastian, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1554, in der Schule Dürers
gebildet. Er war in Innsbruck thätig und decorirte den Paradiessaal im Schloss das.;
auch ein Altarbild in einer dortigen Kirche von ihm.
Scheiber, s. Schelver.
Scheide, Lieven van der, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1580 in Gent.
Er malte Miniaturen sowie Decorationen zu Festzügen, etc. z. Th. unter Lucas de
Heere.
Schelfhont, Andreas, Maler, geb, 16. Febr. 1787 im Haag, t 19- April 1870
das., Schüler von Breckenheijmes, wurde in der Folge ein sehr geschätzter Land-
schaftler. Er malte Holländische Landstriche im Winter und Sommer. Werke von
ihm in den Gal. zu Amsterdam (auch Smlg. Fodor), Berlin (Raczynski Smlg.), Gent,
Haarlem, Hamburg, Königsberg, München (Neue Pinak.), Rotterdam, St. Petersburg,
Stuttgart, Weimar, etc. Med. in Antwerpen, Brüssel, Gent und im Haag ; Mitgl. der
Akademien dieser Städte; Leopold-Ord. 1845, Löwen-Ord.*1839.
Schellbach, Karl, Maler, geb. 27. Febr. 1850 in Berlin, studirte 1868—70 an
aer Berliner Akademie, 1873—76 in Weimar unter Gussow und Brendel, Hess sich
in Berlin nieder und malte Bildnisse und Genrescenen.
Schellenherg, Johann Rudolph, Maler, Zeichner und Radierer, geb. 1740 in
Basel (?), t 1806 in Töss bei Winterthur, Schüler seines Grossvaters Rud. Huber,
Sohn des Johann U. S. Er schuf eine Smlg. von über 2000 entomologischen Zeichnungen,
die an den Churfürsten Theodor von Pfalzbayern kamen, Früchte und Blumen in
Aquarell. Illustrationen zu naturgeschichtlichen Werken, auch Bildnisse, Genrebilder
und Landschaften. Von ihm ferner eine illustrirte biblische Geschichte (1775),
Freund Heins Erscheinungen (1785), Radierungen nach Chodowiecki, Graff uod eigener
Zeichnung; endlich auch Gedichte.
Schellenherg, Johann Ulrich, Maler, geb. 1709 in Winterthur, f 1770 das.,
Schüler von Huber in Bern. Er leitete eine Zeichenschule in Winterthur und schuf
Bildnisse, sowie Landschaften.
Schellenberger, Johann Jacob, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, t nach
1678. Er war in Deutschland thätig und stach u. A. Platten für Prioratos „Kaiser
Leopold".
Schelling, Henrx, Maler des 15. Jahrhunderts, der 1455 als „Figurenmaler"
in Löwen erwähnt wird.
Schellinks, (Schellincks), Daniel, Maler, geb. 1638 (?) in Amsterdam, f 1701,
Bruder des Willem S. Er malte Landschaften, Marinen, etc. Schöne Zeichnungen
von ihm besitzt die Albertina in Wien.
Schellinks, (Schellincks), Willem, Maler, geb. 2. Febr. 1627 in Amsterdam,
t im Oct. 1678 das., gebildet auf Reisen durch Italien, Mitteleuropa und England,
während derer er auch interessante Aufzeichnungen niederschrieb. Er malte Land-
schaften, Marinen, etc., z. B. Abfahrt Karl II. von der holländischen Küste, Die
brennende englische Flotte im Medway (Smlg. Six, Amsterdam); Andere in deh GaJ.
zu Augsburg, Frankfurt a. M., Kopenhagen und St. Petersburg, auch Figuren in
Bilder von Heusch und Wijnants.
Scheltema — Schepp. 191
Schelteina, Taco d. Ae., Maler, geb. 1760 in Harlingen, f 7. Sept. 1837,
studirte in Düsseldorf, bildete sich besonders an Van Dyck, war eine Zeit lang in
Sachsen, dann in Amsterdam und Rotterdam thätig. Er malte Bildnisse und Landschaften.
Scheltema, Taco d. J., Maler, geb. 2. April 1831 in Arnheim, f 14. Oct. 1867
im Haag, Schüler des J. E. J. van den Berg. Er malte geschichtliche Genrebilder,
etc. Von ihm besitzt das Mus. Amsterdam Der Kupferstichliebhaber.
Schelver, August Franz, Maler, geb. 1805 in Osnabrück, f 1844 in München,
Schüler von Neelmeyer, auch in München gebildet. Er war dort, sowie in der
Heimath thätig und malte Jagdscenen, Schlachtenbilder, Pferdemärkte, etc., z. B.
Schlacht von Hanau (1835 Königsberg, Mus.), Fuhrwagen auf einer Bergstrasse
(München, Neue Pinak.), A. in Hannover, St. Petersburg, etc.
Sohenak, Matthias, Baumeister, geb. 1650 (?), f 20. Juni 1720 in Prag, wo
er thätig war.
Schenan, Johann Eleazar, s. Zeisig.
Schenck, August Friedricji Albrecht, Maler, geb. 23. April 1828 in Glückstadt
(Holstein), Schüler von L. Cogniet und der Ecole des beaux-arts nachdem er schon
in England und Portugal für sich gezeichnet hatte. Er Hess sich in Ecouen bei
Paris nieder und malte besonders Thiere, z. B. Das Erwachen der Schafherde (1865
Mus. Bordeaux), Polnische Bauern von Wölfen überfallen (1861), Einnerungen aus
der Auvergne (1881), etc. Med. 1865, Philadelphia 1876; Portugies. Christus-Ord., etc.
Schenck, Edwin, Maler, geb. 1845 in Columbus (Ohio, U. S. A.), Schüler der
Kunstschule in Baltimore und der Akad. Julian in Paris. Er Hess sich in Baltimore
nieder und malte Genrebilder.
Schenck, (Schenk), Peter. Kupferstecher, geb. 1645 in Elberfeld, f um 1715
in Amsterdam, wo er studirt hat, tinter A. auch bei G. Valck, mit dem er sich
J.683/4 geschäftlich verband. August IL von Sachsen ernannte ihn zum Hofkupferstecher.
Er arbeitete zahllose, selten über das Mittelmässige steigende Schabkiinstblätter, und
hat auch noch viele verlegt, die wohl nur unter seiner Aufsicht entstanden sind.
Ferner machte er Versuche im Farbendruck, indem er alte, schon vorhandene Platten
einmalen Hess. Obwohl selbst Schabkünstler, benutzte er hierzu seltsamerweise meist
gestochene Platten. Es sind meist Blumen- und Vögelstücke. — Auch sein gleich-
namiger Sohn war Kupferstecher.
Schendel, Bernard, Maler, geb. 1634 in Haarlem, f um 1693, Schüler von
H. Mommers. Er malte Gesellschaftsstücke, Volksfeste, ete.
Schendel, Pieter yan, Maler, geb. 21. April 1806 in Ter Heijden (Nor4-
brabant), f 28. Dez. 1870 in Brüssel, Schüler der Antwerpener Akad. unter van
B r e e. Er lebte nacheinander in Amsterdam, Rotterdam, Haag und seit 1845 in
Brüssel. Er malte besonders Marktscenen mit Lichteffekten, auch andere Genrebilder,
einige Historien und Bildoisse. Gemälde von ihm in den Gal. zu Amsterdam, Berlin
(Nat.-Gal.), Haag, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Stuttgart, etc. Med. Amster-
dam, Paris 1844, 1847, Brüssel 1845; Mitgl. der Amsterd. Akad.
Schendeler, Johannes, Baumeister des 14. Jhdts. 1314 (?) begann er die
Wiesenkirche in Soest, Westphalen.
Schenk; C. Wilhelm, Kupferstecher, geb. 1780 in Leipzig, f 1827 in Braun-
schwtig, Schüler der Leipziger Akademie (1802—4), kam später nach Braunschweig.
Er stach kleine Bildnisse und Buchillustrationen auf Stahl ; auch eine Copie von
L. da Vincis Abendmahl, 12 Propheten und Sibyllen nach Buonarotti, etc.
Schenk, Simon Peter, s. Tillemans.
Schenkel, Heinrich, Holzschneider, geb. 1856 in Zürich, Schüler des 1. stit.
Bachmann das. Er erhielt Anstellung an der St. Petersburger Staatsdruckerei. Von
ihm Juninacht in Finnland (H. in Farben, nach A. Benois); A. nach Horschelt, Repin, etc.
Schenker, Jacques Matthias, Maler; geb. 24. Febr. 1854 in Luzern, bildete sich
in Düsseldorf unter A. Flamm und in Weimar unter Tb. Hagen; 1874 Hess er
sich in Dresden nieder. Er malte Landschaften, z. B. Ebbe bei Dieppe (1881 Gal.
Dresden), Frühlingslandschaft (1889 das.), Vorfrühling am Teich, etc. Auch ein
Bild in der Gal. St. Galleu.
Schenker, S. Nikolaus, Kupferstecher, geb. um 1760 in Genf, f nach 1822,
studirte 1779 in Paris, wo er sich 1786 selbständig machte. Von ihm Madonna di
Foligno (1816 nach R. Santi), Wieland (1822 nach Kügelgen), Henri IV., etc.
Schepp, Auguste, Malerin, geb. 1850 in Wiesbaden, studirte in München,
Düsseldorf und Berlin. Sie Hess sich in Kassel nieder und malte Genrebilder, «. B,
Im Atelier. Med. London 1874.
192 Schepp — Sohertle.
Schepp, Johann Heinrich, Münzgraveur des 18. Jahrhunderts, geb. in Nassau»
DieU.t 1773 in Frankfurt a. M. 1750—60 war er Siegelstecher und Münzgraveur
des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Cassel und zog dann nach Frankfurt a. M.
— Ein Georg Lndwig S. war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Münz-
graveur in Cassel und Hanau tbätig.
Scheppere, Lonis Benoit Ferdinand, Kupferstecher, geb. 1748 in Renaix (?),
f um 1811, Schüler von S. Legros. Er hat u. A. drei kleine Landschaften radiert.
Scherenherg, Hans, Maler, geb. 1865 (?), f l'SBQ in Gross -Lichterfelde. Er
malte Bildnisse.
Scherenberg, Hermann, geb. 20. Jan. 1826 in Swinemünde, f 21. Aug. 1897
in Gross -Lichterfelde bei Berlin, Schüler der Berliner Akademie und 1845 von
Ph. Hildebrandt in Düsseldorf, auch in Antwerpen, 1854 endlich unter Couture
in Paris weitergebildet. Er malte in der Heimath, dann in den russischen Ostsee-
provinzen und liess sich endlich in Berlin nieder. Seit 1860 zeichnete er erst für
die Leipziger lllustrirte Zeitung, Ton 1872 an auch für die Zeitschrift' Ulk. Von
ihm Schwestern am Sterbebett der Mutter (Gal. Schwerin).
Seherer, Alois, Maler, geb. 1818 in Aretsried (Schwaben), t 28. Mai 1887.
1835 kam er nach München, malte erst Genrebilder, trat dann aber zur Glasmalerei
über wie sein Bruder Joseph S. Von ihm Christnacht (1843 nach Hess), Die Nonne
(1844 nach Hoyol), etc.
Scherer, Giorgio, Maler, geb. 1830 in Parma, Schüler von F. Scaramuzza,.
in Rom weitergebildet. Von ihm Der König von Sidon (Gal. Parma), Alcibiades
u. A. (ebenda), etc.
Scheter, Johann Jakob, Baumeister, Stuccateur und Maler, geb. 1676 in
Schaffhausen, f 1746 das.. Er war meist Autodidakt. Von ihm Das Rathhaus in
Z&rich, Das Regierungsgebäude in Schaffhausen, Kloster in Solothurn, etc.
Scherer, Joseph, Glasmale geb. 1. Nov. 1814 in Aretsried bei Dinkel-
scherben (Schwaben), f 25. März 1891 in Ettelried bei Dinkelscherben, studirte 1829
in Augsburg, 1832 in München, 1834 die Glastaalerei unter Vörtel, 1842 besuchte
er Athen, Constantinopel und Italien. Dann liess er sich in München nieder. Von
ihm einige Historien in Oel för Augsburg und Föhrenbach; die Glasgemälde, Vier
Fenster für die Stiftskirche' ia Stuttgart, (1847 nach Neher) ; A. für Kirchen iu
Amsterdam, Aretsried, Bonn (Spital), Buffallo (N. Y., U. S. A.), Heidelberg, I-andshut,
München (Frauenk., Petersk.), New- York, Passau, Rottenburg, Salzburg, Worms, -
Vieles davon gemeinschaftlich mit Alois S. und Leo S.
Scherer, Leo, Maler, geb. 1830, f 1876, Bruder des Joseph S., den er bei
semen Glasmalereien unterstützte.
Scherm, Lorenz, Kupferstecher, geb. um 1690 in den Rheinlanden, f nach
1734. Er war seit 1720 in Amsterüam thätig, stach Architekturen, Maschinen, auch
Landschaften, etc., endlich vermuthlich eine Folge von römischen Gebäuden.
Schermanl, Jenny, Malerin, geb. 1828 in Liblin bei Kraklowitz, tbätig in
Prag. Sie malte Blumen,
Schermerhofn, C. E., Baumeister, geb. im März 1872 in Philadelphia (U. S. A.),
thätig das. Er bereiste Europa und lieferte u. A. Zeichnungen nach dortigen Bau-
denkmälern.
Schermier} Cornelis, Maler des 16. Jah-hunderts, thätig in Brüssel, wo er in
Ste. Gudule beschäftigt war.
Scherpe, Johann^ Bildhauer, geb. 18. Dec. 1855 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie bei Kundmann.
Scherres, Carl, Maler^ geb. 31. März 1833 in Königsberg, studirte an der
dortigen Akademie und unter Behrendsen, bereiste die Schweiz, Oberitalien und
den Rhein und liess sich 1858—66 in Danzig, 1867 in Berlin nieder. Er wurde
Professor und Lehrer an der Künstlerinnenschule und malte Laudschaften, z. B. Ost-
preussische Landschaft (Mus. Königsberg), Ueberschwemmung in Ostpreussen (1876
Nat.-Gal. Berlin), Grosse Landschaft (Artushof in Danzig), Das erste Eis bei
Baureif, etc,
SchertI, Joseph, Maler, geb. 10. Jan. 1810 in Augsburg, f 8. März 1869 in
München, Schüler eines Lithographen in Augsburg, von 1832 ab von Fohr und
Morgenstern in München. Er malte Landschaften aus der Umgegend von München,
Scheltky — Scheuren. 193
staengl, mit dem er in Dresden das Galeriewerk lithographirte. Darauf litho-
graphirte er Gemälde sowie Bildnisse nach dem Lehen in St. Petershurg und Warschau,
Hess sich in München nieder und war dann Jahre lang in Frankfurt a. M. thätig.
Von ihm Einzelhlätter nach Heinemann, Reni, R. Santi, P. Veit, Zampieri, etc.
Schetky, Johu Alexander, Maler, geb. 1785 in Edinburg, f 1824 nahe Cape
Coast Castle an der afrikanischen Küste, Autodidakt, Bruder des J. Christian S. Er
war Arzt von Profession, machte den Krieg in Spanien mit und schickte von dort
geschätzte Landschaftszeichnungen nach der Heimath. Später widmete er sich ana-
tomischen Zeichnungen und starb als Inspektor der Hospitäler an der afrikanischen
Küste.
Schetky, John Christian, Maler, geb. 11. Aug. 1778 in Edinburg, f 29. Jan. 1874,
Schüler von Nasmyth. 1801 besuchte er Paris, dann zu Fuss die Schweiz und Rom.
Zurückgekehrt, lebte er 6 Jahre in Oxford, zwei als Zeichenlehrer in GreatMarlow;
im Kriegsjahr 1810 besuchte er Portugal, 1821 Irland, 1861 Lissabon. Er war Hof-
maler verschiedener Mitglieder des Englischen Herrscherhauses und malte meist
Marinen in Oel und W^asserfarben, von denen die Nat.-Gal. zu London Untergang
des Royal George vor Spithead 1782 (um 1840 gemalt) besitzt. In verschiedenen
Militär- und Marine-Schulen war er 47 Jahre lang Zeichenlehrer gewesen.
Scheu, Heinrich, Holzschneider, geb. 19. Oct. 1845 in Wien, Schüler von
Hecht. Er war in Zürich thätig. Sein Hauptwerk ist das grosse socialdemokra-
tische Blatt „The Triumph of Labour" nach W. Crane.
Sclieubel, Johann Joseph d. Ae., Maler, geb. um 1675 in Regensburg, f 1778,
wurde 1712 fürstbischöflicher Hofmaler und kam auf Kosten seines Gönners 1716 — 8
nach Venedig. Von ihm Steinigung des Hl. Stephau (Stephanskirche, Bamberg),
Kreuzabnahme u. A. (das.), Altar (Jakobskirche das.), Deckengemälde (Gangolfs-
kirche das.).
Scheubel, Johann Joseph d. J., Maler, geb. um 1720 in Bamberg, t 1783,
Schüler des G. Desmarees, Sohn des J. J. S. d. Ae., kam 1763 — 6 auf fürst-
bischöfliche Kosten nach Frankreich und Italien (Venedig), wurde, zurückgekehrt,
1767 Hofmaler und 1776 — 7 nochmals nach Paris geschickt. Hier malte er vier
Fresken (Allegorien) im Hotel de Ville und eignete sich kecken Vortrag, sowie
frisches Colorit an. Nach seiner Rückkehr malte er dort, in Ebrach und in Vier-
zehnheiligen.
Schenchzer, Wilhelm, Maler und Lithograph, geb. 1803 in Zürich, f 29. März
1866 in München, Schüler von H. Maurer. Er bereiste die Schweiz und 1826 — 9
für den Fürsten von Fürstenberg den Schwarzwald. Die Ergebnisse aquarellirte und
lithographirte er dann in Karlsruhe. 1829 Hess er sich als Landschafts- nnd Archi-
tekturmaler in München nieder. Von ihm Sechs encaustische W^andgemälde für
Hohenschwangau, Insel Ufenau (,1861 Neue Pinak. München), Ariola-Kapelle (1832
Hamburg), Eingang in das Vilsalpthal u. A. (St. Gallen), Im Fulscher Thal, (Zürich),
Die alte Kapelle bei Taufers (1858), Aus dem Oberinnthal (1859), Sensenschmiede
im Allgäu (1860), Aquarellcopien nach Rottmann, etc.
Scheuen-, Philipp Otto, Maler, geb. 8. Oct. 1865 in Frankfurt a. M., Schülei-
des Städel'schen Instituts das., unter Hasselhorst und Ritter. Die Kirchen zu
Dreieichenhain, Oestrich und Sprendlingen besitzen Historien von ihm. Sonst malte
er Landschaften, Bildnisse, Genrebilder und war auch als Restaurator thätig,
Scheuermann, Ludwig Gustav Wilhelm, Maler, geb. 18. Oct. 1859 in Burg-
hersdorp (Afrika), Schüler der Münchener Akademie (1879—84) unter Benczur,
Löfftz und Straehubei dann der Akademie Julian in Paris. Er bereiste Italien
und Nordafrrka. Er malte Genrebilder, Bildnisse, später Landschaften, und hat auch
radiert sowie lithographirt.
Scheufeie, (Scheufei, Schäuffel), Joseph Ignaz, Stempelschneider und \".ünz-
graveur, geb. 1733 in Ahrenstein bei Passau, f 1790 in München. Er bereiste 1768
die Schweiz und Italien und wurde darauf bayrischer Hofmedailleur.
Scheuffelein, s. Schäufelein.
Schenller, treorg, Maler, geb. um 1830 in Meissen, Schüler von K. Scheinert,
thätig an der Glasmaleranstalt in Meissen.
Scheuren, Kaspar Johann Nepomuk, Maler und Radierer, geh. 22. Aug. 1810
in Aachen, f 12. Juui 1887 in Düsseldorf, Schüler seines Vaters und der Düsseldorfer
Akademie unter Lessing und Schirm er. Er bereiste Holland Tirol und Italien.
1855 wurde er Professor an der Akademie in Düsseldorf. Er malte poetische, für
die Zeit bemerkenswerthe Landschaften, und schuf eine gros.se Anzahl recht reiz-
AUgeineines Künstler-Lexicon. 5. Aufl. 4. Band. 13
194 Scheurenberg — Schiavonotti.
voller, leicht aquarellirter Titelblätter, Dedikationen, etc., endlich auch über 20 kleine
Landschafts-Radierungen. Geiuälde von ihm in den Gal. zu Berlin (Raczynski,
Kavent), Hamburg, Hannover, Köln a. Rh., Leipzig, München, Schwerin, Stettin, etc.
Roth. Adler-Ord. 3. Kl., Falkeu-Ord. 2. Kl.; Schwedische Med. f. Kunst u. W. .
Scheurenberg, Josef, Maler, geb. 7. Sept. 1846 in Düsseldorf, Schüler der
Düsseldorfer Akademie unter Karl und W. Sohn, weitergebildet auf Reisen in den
Niederlanden, Mitteldeutschland, Nord-Italien und Paris, liess sich in Berlin nieder.
1879—81 war er Professor an der Casseler Akademie gewesen. Er malte 4 Wand-
gemälde im Justizpalast zu Cassel, A. im Berliner Rathhause ; ferner von ihm Der
Tag des Herrn (Nationalgalerie Berlin), Luthers Verlobung, viele Bildnisse, darunter
Dr. E. Zeller, etc. Mitglied der Berliner Akademie; Gold. Med. Berlin, Bairischer
Michaels-Orden.
Scheurer, (Scheyher, Schayer)) Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 14. Nov. 1620
in Graz. Er betheiligte sich an der Errichtung einer Triumphpforte zur Krönung
Ferdinands IL
Scheuts, s. Scheits.
ScheTenhuijsen, Antoon, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig in Holland.
Er stach eine Folge von 100 Bratt, Gewerbetreibende.
Schey, Jean, Bildhauer, geb. 23. April 1791 in Paris, t 1843, Schüler von
Lemot und Regnault und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Hirsch (1839 Gips),
Masaniello (1840 Gipsstatue), Kolossalbüste (Selbstbildniss). Med. 3. Kl. 1840.
Scheyerer, Franz, Maler, geb. 1762 in Prag, f 1838 in "Wien. Von ihm be-
sitzt das Rudolhuum zu Prag drei Landschaften.
Schey£felin, s. Schaenfelin.
Scheyher, s. Scheurer.
Scheyndel, (Scheindel), Gillis (Aegidius) ran, Radierer, geb. um 1600 in
Rotterdam, f um 1662. Er fertigte Landschaften, Blätter in Callots Geschmack,
auch Eliniges nach W. Buytenweg, D. Hals, etc. Sein grosses und seltenes Blatt
(4 Platten) Leichenzug des Prinzen von Nassau und Oranien zu Delft (1625) wurde
sehr geschätzt.
Schiafflno, ßernardo, Bildhauer, geb. 1678 in Camagli (Genua), f 1725,
Schüler von A. M. Parodi, auch von D, Piola beeinflusst. Er mässigte den
barocken Charakter der damaligen Plastik und wurde Direktor der Skulpturabtheilung
der Akademie Ligustica Von ihm Altar (S. Agostino alla Consolazione, Genua), Sa.
Eamiglia (Relief, Casa Piola das.), etc.
Schiafflno, Francesco, Bildhauer, geb. 1689 in Camagli (Genua), t 1763 in Genua,
Schüler seines Bruders BernardoS. und des C. Rus c o n i. Zurückgekehrt erhielt er viele
Aufträge, auch vom König von Portugal für die h, Grabkirche in Jerusalem. Von ihm
Madonna und Sa. Monika reit dem Hl. Augustin (Sa, Agostino alla Consolazione,
Genua), Raub der Proserpina (Pal. Reale, das.), Sa. inna (Sa. Anna, das.), Richelieu
(Rathhaus, das.).
Schiaminossi, s. Scaminossi.
Schiavone, gleichbedeutend mit Slavonier (Dnlmatier, lUyrier), gewöhnlich
nur Beiname für Künstler, die unter ihrem richtigen Namen zu suchen sind, z. B.
Andrea Me Idolla.
ScMaTone^ Gregorio, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Dalmatien, thätig
1440-70 in Padua, Schüler des Squarcioue und 1441 Mitglied der Malerzunft in
Padua. Von ihm Thronende Madonna (Mus. Berlin), Flügel zu vorhergehendem Bild
(Padua, Sacristei der Canonici), Thronende Madonna mit Heiligen, und Madonna
(Mus, Berlin), Madonna (Gal. Turin), S. Hieronimus, S. Alessius (Gal. Bergamo), etc.
— Ein Luca S. war um 1450 in Mailand thätig und schuf besonders Stickereient-
würfe für Geistliche Trachten.
SchiaYOuetti, Lnigi, Kupferstecher, geb. 1. April 1765 in Bassano, f 7. Juni
1810 in London, Schüler von G Golini, A. Orio und F. Bartolozzi. Er copirte
für Testolini eine Platte des Bartolozzi täuschend, wurde von T. nach London ge-
nommen und von Bartolozzi gefördert. Er arbeitete auch in Linien-, Schab- aber
meist in Punktirmauier und hat es zu gutem Ausehen gebracht. Von ihm Blätter
nach Benazech, Blake, Bosc, Boyle, Buonarotti, Cossin, v. Dyck, Loutherbourg, Pelle-
grini, R. "- Üijü, Singleton, Stothard, Tischbein, Tresham, Westall, etc., auch für
illusuict^ Werke.
SchiaTonetti, Nlocolo, Kupferstecher, geb. 1771, f 23. April 1813, jüngerer
■Sruder des Luigi S., tlem er oft bei Arbeiten half. Von ihm Jacob empfängt
Schiavoni — Schickhard. 195
Josephs blutiges Gewand (nach Barbieri), Madonna (nach Rubens); A. nach Hamilton,
Lebrun, Pelegrini, Philips, R. v. Rijn, Singleton, etc.
Schiavoni, Feiice, Maler, geb. 1803 in Triest, f 1868, Schüler seines Vaters
Natale S., dem er nach Wien und Mailand folgte. Seit 1830 trat er als selb-
ständiger Künstler in Venedig auf. Von ihm Raffaello und die Fornarina (Gal. Tosi,
Venedig), Kreuzabnahme, Venus und Cupido (1832), etc. Gold. Med. vom Kaiser
Nikolaus ; Mitglied der Akademie zu Venedig und Wien. — Seine Tochter Cai*o-
llna S. malte Landschaften. — Seine Tochter Julia S. malte Historien und
Bildnisse.
SchiaToni, Giovanni, Maler, geb. 1804 in Triest, f 1848 (?), Sohn und Schüler
des Natale S. Er malte Historien, Genrebilder und reich staffirte Architekturen;
sein Moses schlägt Wasser aus dem Fels (1825) gelangte in die Wiener Mus.
Schiavoni, Natale, Maler und Kupferstecher, geb. 25. April 1777 in Oiioggia,
t 15. April 1858 in Venedig, Schüler von F. Maggiotto und R. Morghen. 1800
—1810 war er in Triest, 1810 — 16 in Mailand, 1816—21 auf kaiserliche Einladung
in Wien, von da ab wieder in Venedig thätig, wo er Akademieprofessor wurde. Von
ihm Büssende Magdalene (Mus. Wien), desgl. (Nat.-Gal. Berlin), Bildniss des Marquis
Manfredini ; A. in der Städelschen Gal. zu Frankfurt a. M., in S. Antonio zu Triest,
in der Brera zu Mailand, in der Eremitage zu St. Petersburg, etc. Von seinen
Stichen nennen wir Assunta (nach T. Vecellii. Grablegung fnach dems.j, Magdalena
(Canova), etc.
Schiavoni, Sehastiano, Bildschnitzer des 16. Jahrhunderts, dem die Holzreliefs
am Chorgestühl der Markuskirche in Venedig (1536) zugeschrieben werden.
Schick, Gottlieb, Maler, geb. 15. Aug. 1779 in Stuttgart, f 11. April 1812 das.,
Schüler von Hetsch, Dannecker, dann David in Paris. 1802 kehrte er nach
Stuttgart zurück und ging mit Pension nach Rom. Doi't gelangte er zu grossem
Ruhm, sodass ihm eine italienisch-französische Künstlerdeputation 1809 den Preis und
die Krone überreichte, zog sich jedoch durch seine Caricaturen solche Feindschaft zu,
dass er 1811 Rom wieder ,verliess. Seine hochtrabende Kunst hat sich bald überlebt.
Von ihm Eva am Wasser (Mus. Köln a. Rh.), David vor Saul (1803 Gal. Stuttgart),
Apollo unter den Hirten (1809 das.), Bildniss Dannecker u. A. (das,), Noahs Dank-
opfer (Schloss das.), etc.
Schick, Karl Friedrich, geb. 17. April 1826 in Hilpertsau (Baden), f 26. Juni
1875 in Tretenhof, Schüler der Düsseldorfer Akademie, auch in Italien gebildet Von
ihm Kinder bei einem todten Gefährten (Kunsthalle, Karlsruhe), Susanne im Bade
(Gal. Dresden), Loreley etc.
Schick, Rnddlf, Maler unseres Jahrhunderts, f 26. Febr. 1887 in Berlin, in
Italien gebildet. Von ihm Rückkehr aus dem Gebirge, Quelleinsamkeit, Aus den
Marmorbrüchen von Carrara, Hirtenknabe und Amor, etc.
Schickedauz, Albert, Baumeister und Maler, geb. 1846 in Biala, Schüler des
Polytechuicums in Karlsruhe, des Baumeisters Tietz in Wien, dann von Szkalnitzky
in Budapest. Dort half er auch dem l^ic. Ybl beim Bau des Kgl. Opernhauses.
Von ihm das Batthyanyi-Mausoleum, Die Entwürfe zu den Piedestalen der Denkmäler
für Job. Aräny, Franz i)eak und zu dem Ofener Honved Monument ; ferner die
Innendekoration des Prunksaales im Akademiepalast zu Budapest und kleinere Entwürfe
für die Dome zu Gran, Erlau und Waitzen. Im Verein mit F. Herzog entwarf er
die Hauptgebäude der historischen Gruppe der Milleuniumsaustellung und das neue
AoRStellungsgebäude für bildende Künste. Mit dem Architekten Freund erhielt er
Preise für die Entwürfe des ständigen Parlamentsgebäudes und des Kunstgewerbe-
museums zu Budapest.
Schickentanz, Haus, Baumeister des 16. Jahrhunderts, thätig seit 1494 u. A.
an der Augustusbrücke in Dresden. 1514—17 war er an der Kreuzkirche, 1522
an einem Gefängniss, 1580—37 am Georgenthor thätig.
Schickhard, (Schickhart), Heinrich d. Ae., Bildhiuier des 16. Jahrhunderts,
geb. in Siegen, f 1560, einer der besten Meister der Ulmer Schule. Von ihm das
schöne CLorgestühl in der Stiftskirche zu Herrenberg und vielleicht die Reliefbildniss-
figur des Grafen Heinrich v. Württemberg im Schloss Urach.
Schickhard, (Schickhart), Heinrich d. J., Baumeister, geb. 1558 in Herren-
berg, f 1684 das., Enkel des Heinrich S. d. Ae., Autodidakt; baute schon 1580 zwei
Schlösser, 1590, 1593 am Lusthaus (jetzigem umgebauten Hoftheater) in Stuttgart
für Herzog Ludwig. Er baute mehrere abgebrannte Ortschaften auf und legte Freu-
denstadt neu an. 1598 besuchte er Italien, 1599 nochmals mit Herzog Friedrich.
196 Schickhardt - Schiess.
1599—1609 erbaute er den sogen. Neubau in Stuttgart (1757. ausgebrannt 1779 und
1782 niedergerissen). Er wurde während der Plünderung von Herrenberg mit einem
Beil tödtHch verletzt.
Schickhardt, Karl, Maler, geb. 1866 io Esslingen. Er malte Landschaften.
Schldone, (Schedone, Schedoni), Bartolommeo, Maler, geb. um 1580 (?1570?)
in Modena, f 1615 in Parma, gebildet an den Werken Allegris und in der Schule
dw €arracci. Er kam als Hofmaler des Herzoge Banuccio nach Parma. Seine
Fresken wurden besonders gelobt und= galten einige seiner Werke die längste Zeit
für Allegris; er malte meist Historien, war aber auch im Bildniss vortrefflich. Durch
Spi'eisucht vergwidete er seine Zeit und soll in unmittelbarer Folge eines grossen
Spielverlastes gestorben sein. Von ihm S. GrimigBano <Dom, Modena), Coriolan
(Fresko, Pal. Pubblico, das.), S. Sebastian u. viele A. (Mus. Neapel); A. in den
Sammlungen zu Darmstadt, Dresden, Florenz (Pitti u Uffizi), Genua (Pal. Pallavicini),
Glasgow, London (Bridgewater-Gal.), Modena, .Paris, Parma, Rom (Gal. Borghese).
St; Petersburg, Turin, Venedig, Wien, etc.
Sehiebel, Jothann Gottlileh, Bildhauer, geb. 5. März 1775 in Niederjahna,
t nach 179 , Schüler der Presdener Akademie. Er wurde 1793 Bossirer an der
Meissener Manufaktur
Sehiebel, Karl ChrlstiaD, Maler, geb. 2.2. April 1784 in Niederjahna, f
25. Dec. 1838, Schüler der Dresdener Akademie, Bruder des Johann G. S. 1805
trat er als Figurenmaler in die Meissener Manufaktur ein.
Schiebung, Christian d. J. Maler, geh 2. März 1603 in Dresden, f 22. Febr.
1663 das. Er war Oberhofmaler. Von ihm. Joh- Georg III. zu Pferd (1659 Kgl.
Schloss, Dresden).
Schleffer, Peter, Lithograph geb. 1811 (?), f 15. Dec. 1869 in Köln a.Rh.
Er schuf Ansichten aus dem alten und neuen Köln.
Schier, Franz» Maler, geb. 5. Juli 1852 in Neuwelt (Böhmen), Schüler der
Kunstgewerbeschule in München. Er malte auf Glas und Porzellan nacTi A. v.d. Werff,
Mieris, etc: auch Bildnisse auf Porzellan.
Schierholz, Georg Friedrich, Bildhauer, geb. 27. April 1841 in Frankfurt a.M.,
t 3. Febr. 1894 das., studirte in seiner Vaterstadt unter Zwerger am Städel'schen
Institut und in München unter W idamann. Von ihm Die Gruppe Poesie und
Genius. (Opernhaus in Frankfurt a. M.), Statuen hr den Dom in Frankfurt a. M.
das National-Mus. in München, den Concertsaal in Nauheim; die Büsten Schopenhauers,
der Frau Scbröder-Hanfstängl, der Fürstin Yseoburg-Wächtersbach, Beethovens, etc.
Schiertz, Angnst Ferdinand, Maler, geb. 1804 in Leipzig, f 10- Sept. 1878
in Niedeifähre bei Meissen. Er war erst Kaufmann, dann Schauspieler, seit 1880
etwa Maler und schuf Gem:ebilder in holländischem Geschmack, sowie Historien.
Von. ihm Die Vergänglichkeit (Mus, Leipzig), Anbetung der Weisen (Kirche -zu
Bösenstädt), Zinsgroschen und Pfingstfest (Kirche zu Podelwitz), etc. Er hat auch
alte Gemälde i-estaurirt.
Schiertz, Franz Wilhelm, Baumeister und Maler, geb. 1813 in Leipzig, Schüler
von Da hl Bruder des August F. S. Er bereiste wiedernolt Skandinavien, einmal
um für Friedrich Wilhelm IV. die Holzkirche zu Vang in Vaklers nach Warmbrunn
in Schlesien zu transportiren, und liess sich 1851 in Bergen nieder, wo. er in Folge
des Braud^s 1854, zur Baukunst übertrat. Dort schuf er die Börse, das Landesge-
fängniss und das Rathhaus. . Von ihm auch Landschaften, Märinen Illustrationen
zu Dahls Werk über Holzbauten, etc.
Schies, Hermann, Bildhauei, geb.- 29. Juli 1836 in Eltville a. Rh., f lÖ. Febr.
1899 in Wiesbaden, Schüler von E. Hopfgarten und Drak in Berlin. Er
wurde Lehrer an der Bau- und Kuustgewerbeschule zu Wiesbaden. Von ihm
Kriegerdenkmäler füjr Wiesbaden, Eisenach, Castrop u. a. Städte u. einzelne Figuren
für viele Andere; Die Stärke, der Fleiss, die Gerechtigkeit und Mildthätigkeit
(Rathhaus, Wiesbaden); A. für das Archivgebäude das.. F. Abt -Denkmal u. s. w.
Med. Nassau 1Ö63
Schleschneck, Ernst, Maler, geb. 1849 in Wien, thätig in Prag. Er malte Land-
schaften und Ansichten.
Schiesl, Ferdinand, Lithograph und Küferstecher^ geb. 1775 in München, f
1820, Schüler von Mettenleiter. Er stach Vignetten für-die Buchillustration und.
schuf Caricataren, Sprichwörter in Bildern, etc.
Schiess, Traugott, Maler, geb. 1884 in Herisäu (Appenzell), Schüler von Steffen
in München, wohin, «r 1854 kanu dann (1868 — ;59) -von Koller in Zürich, endlich von
Schietzold — Schild. 197
A. Böcklin beeinflusst. Er besuchte Köln, Antwerpen und inalte erst Gebirgs-
aod Wald-, später Ideal-Landschaften. Von ihm In den Glarner Bergen u. A. (Mus.
St. Gallen), Bei Murg am Wallensee (Gal. Zürich), Sommerabend, etc. Med. Bern 1857.
Sehietsold, August Robert Kadolph, Maler, geb. 4. Juli 1842 in Dresden,
SÜhäler der Dresdener Akademie und L. Richters, weitergebildet unter Einfluss
Schleich.s und Liers, dann in Italien; Hess sich IS'JO in München nieder. Er malte
Landschaften, z. B. Auf Capri (Gal. Dresden), Am Stamberger See (1877 ebenda),
SehierelbeiD, Friedrich Hennann» Bildhauer, geb. 18.. Nov. 1817 in Berlin,
t 6. Mai 1867 das., Schüler der Berliner Akademie und von L. Wichmann, in Russ-
land und Italien weitergebildet. Zurückgekehrt wurde er- 1853 Mitglied, 1859 Professor
an der Akademie. Von ihm Apostelgestalten (Kirche zu Helsingör), Untergang von
Pompeji (Fries, Nat-Gal. Berlin), Athene (Schlossbrücke, das.), Oestliches Relief
(Dirschauer Eisenbahnbrücke), Apostelstatuen (Katharinenkirche, Brandenburg), ,Die
Frömmigkeit, Die Treue (Schloss, Berlin), Raffaello Santi (Akademie, Budapest), Ent--
würfe zu Denkmälern in Köln a, Rh., Königsberg, etc.
SchieTelkamp, Hellmuth*. Bildhauer, geb. 15, April 1849 in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie. Von ihm u. A. Das Kaiser Friedrich -Denkmal in Wilmersdorf.
Sehiffer, Anton, Maler, geb. 1811 in Graz, f 13. Juni 1876 in Wien, Schüler
der Akademie das. Er malte Alpine Landschaften z. B. Der Schneeberg in Nieder-
Oesterreich (Wiener Mus.), Der Grundelsee in Ober-Oesterreich (Gal. Harrach, Wien),
Der HiDfeersee bei Berchtesgaden (1854), etc.
Sehiffery Matthias, Maler, geb. 17*4 iü Puch bei Weiz (Steiermark), f 1827 in
Graz. Er malte Fresken in vielen Kirchen und Profanbauten zu Regensbiirg (im
Goldenen Kreuz), Straubing (im Posthaus), Bleiburg (Kärnthen), Marburg (Stelertoark),
Graz und Cilli (Deutsche Kirche). Von ihm fetner zwei Kircheninterieur» (Gal.
Schwerin), Hochaltar (1815 Kirche zu Pettau), desgl. (S. Rochus bei Rann), auch
mythologische und Genre-Bilder. — Sein Sohn Josef S. malte u. A. die Theater in
Klagenfurt und Brück a. d. M.
Schiffinanu, Jost (Joseph), Maler, geb. 30. März 1822 in Luzern, f 11 Mai 1888
in München, Schüler von Jac. Seh wegler und E. Gehrhardt in München, nadi-
dem er inzwischen in der Päpstlichen Schweixergarde gedient hatte. 1870 liess er sich
in Salzburg nieder, wo er bis 1881 Conservatör des Museums war. Von da ab lebte
er wieder in München. Er malte Landschaften und Architekturen, z. ß; Im Tirol
(Mus. St. Gallen), Ein altes Reichsstädtchen ara Rhein (1861), Erinnerung an den
Wallerstädtersee (1858), etc.
Schiffner, — , Maler und Radierer, geb. 1755 in Dresden, t 1795, Schüler von
Zeisig. Er hat mehrere kleine Landschaften radiert.
Schikaneder, Jakoh, Maler, geb. 16. August 1842 (a A. 1. März 1855) in
Prag, Schüler der dortigen Akademie unter J. M. Trenkwald und J. Swerts,
weitergebildet in Paris und auf Studienreisen in Deutschland. Er liess sich in Prag
nieder und wurde dort Lenrer an der Kunstgewerbeschule. Von ihm Trübe Heimfahrt
(Rudolfinum, Prag), Lollarden-Prozession, November, Märtyrerin etc.
Schilbach, • J; Heinrich, Maler, geb. 1798 in BarchfeW, f 1851 in Darmstadt
Schüler von primavesi das., in Italien (1823) weitergebildet. 1828 wurde er Hof- und
Theatermaler in Darmstadt. Er malte Landschaften und Ansichtenj z. B. Castell
Gandolfo (Mus.Darmstadi), Ansicht desCapitols in Rom (Thorwaldsen-Mus., Kopenhagen),
Ansröbt des Forum Romanum (ebenda), Ansicht von Mainz;, etc. En hat auch, radiert.
Schilcher Anton von, Maler^ geb: 1796 in Mindelheim, t 1828 auf Paros.
Er war bayerischer Offizier, und kam. mit Gen. Heydegger nach Griechenland. Er
malte und zeichnete militärische sowie ländliche Genrebilder.
Schilcher, Friedrich, Maler, geb. 1811 in Wien, f 6. Mai 1881 das., Scüüler
der Wiener Akademie, bereiste Ungarn, Siebenbürgen und die Wallachei. Von ihm
Bacchantin (Wiener Mus.), Quos Egol, Drahtbinder aus dem Iremsier Comitat, etc.,
auch Bildnisse und Costümstücke.
Schild, Charlotte Bebeeoa, verehel, Damiset, Medailleurin des vorigen Jahr-
hunderts, geb. 1734 in Frankfurt a. M., Tochter und Schülerin des Christian
L. S. Sie kam 1756 nach Hanau, dann nach Paris, wo sie auch starb.
Schild, Christian Lebrecht, Steinschneider und Medailleur, seb. 1711 in
Harburg (Schwaben), f 3. Oct. 1751 in Sachsenhausen ; er war als Jmie geboren,
wurde 1731 reformirt und liess sieh 1733 in Frankfurt a. M. nieder. Von ihm
Siegel des Churf. von Bayern, des Kaisers Karl VII. und Franz 1., Frankfurter Ge-
dächtnissmedaille, etc.
198 Schild — Schilling.
Schild, Ferdinand; Maler, geb. 1861 in Heidenheim, Hess sich in München
nieder.
Schild, Johann Mathias, Maler, geb. 19. Sept. 1739 in Düsseldorf f 28. Nov.
1775 in Bonn. Er wurde Hofmaler und schuf Bildnisse, namentlich aber Jagd- und
Thierstücke. — Sein Sohn Bartholomäns Franz S., geb. 3. Nov. 1749 in Bonn,
malte Blumen, Historien und Bildnisse.
Schild, Maria Helena Florentlna, Malerin, geb. 3. Mai 1745 in Bonn,
t 17. April 1827 das., Schülerin ihres Vaters Johanu M. S. und der Düsseldorfer
Akademie. Sie wurde r^urfürstl. Kölnische Hofmalerin und schuf Historien.
Schilder, s. v. wie Maler: Johann S. von Babinberg, s. Johann, Maler von
Bamberg.
Schildknecht, Ferdinand, Maler, geb. 1857 in Fürth, ihätig in seiner
Vaterstadt.
Schildknecht, Georg, Maler, geb. 30. April 1850 in Fürth bei Nürnberg,
Schüler der Nürnberger Kunstschule unter Raupp, der Düsseldorfer Akademie
und von .T, Röting. 1875—1881 war er Lehrer an der Leipziger Akademie, dann
in München ansässig. Er malte Genrescenen, z. B. Die Gemeindesitzung, Die Kar-
tenschlägerin, Unterschondorferin.
Schilgen, Philipp Anton, Maler, geb. 1793 in Osnabrück, f 1857 das.
(München?), Schüler von Cornelius in Düsseldorf und München. Von ihm Fest-
stellung der Bayerischen Erbfolge (Wandbild in den Arkailen, München), Illustrationen
zu Aeschylos (nach Schwauthalers Entwürfen, kgl. Schloss das.), Entführung der
Helena (nach Cornelius' Carton, Neue Pinak. das)., etc.
Schilking, Heinrich, Maler, geb. 25. Nov. 1815 in Warendorf (Westphalen),
Schüler von Schirmer, Lessing und der Akademie zu Antwerpen; weitergebildet
auf Reisen an der Nord- und Ost-See sowie in den Alpen. Er wutde Hofmaler des
Grossherzogs von Oldenburg und Professor; S. malte Landschaften und Seestücke,
für den Herzog von Braunschweig Jagd bei Blankenburg, etc. Von ihm auch
Radierungen. Verdienstkreuz.
Schill, Adolf, Baumeister und Aquarellmaler, gen. 14. Mai 1848 in Stuttgart,
Schüler des dortigen Polytechnicums, von Leins und Gnauth, und von E. R. von
Foerster in Wien, weitergebildet auf Reisen in Italien. 1880 wurde er Professor
an der Düsseldorfer Akademie. Von ihm Das Bauwerk an der Düsseldorfer Rhein-
brücke. Privatbauten, viele Aquarelle italienischer Kirchen, viele decorative Entwürfe,
etc. Roth. Adler-Ord. IV. Kl., Kronen-Ord. III. Kl., Med. Chicago.
Schiller, Franz Bernhard, Bildhauer, geb. 1815 in Ostritz (Lausitz), f 1872 (?)
in Solabona bei Hamburg, Schüler von Gareis, Schwanthaler und Rietscliel.
Er Hess sich in Hamburg nieder. Von ihm Statuen am neuen Altar (Lindeqbolz
Katharinenkirche Hamburg), Hautrelief am Portal (Bank, das.), Bürgermeister Bartels
(Marmorbüste), kleinere Metallarbeiten, Elfenbeinschnitzereien, etc.
Schiller, Johann Felix von, Maler, geb. 1805 in Breslau, f 1852 in München,
studirte von 1829 ab in München, nachdem er bereits Referendar geworden war. Von
ihm Am Kochelsee (1839), Aus dem Öberinnthal (1842;, Burg Dürnstein, etc.
Schilliuck, Emmerich, Bildhauer des 16. Jahrhunderts Von ihm gelangte ein
Denkmal (schwarzer Marmor und Alabaster) mit den 4 Evangelisten, den theologischen
Tugenden, Leben der Mariae, in den Louvre zu Paris.
Schilling, Alexander, Maler, geb. 1859 in Chicago, Schüler von G. P. ColliB,
meist aber Autodidakt. Er Hess sich in New-York nieder. Von ihm Heumarkt,
Hochsommer an den Aux Piaines, Nach dem Regenschauer, etc. — Eine Clotilde S.,
geb. um 1855 ist in Dresden als Blumenmalerin thätig.
Schilling, Getrg, Maler, geb. 1785 in Unterthingau (Schwaben), t 1839 das.
Er malte mit Geschick Arabesken, z. B. an der Decke in den Rottmann-Arkaden zu
München. Im Gonversationssaal der Residenz das. malte er z«hn Landschaften nach
Rottmanns Aquarellen in Tempera.
Schilling, Hans, Miniaturmaler und Kalligraph des 15. Jahrhunderts, thätig in
Hagenau. Um 1459 schrieb er eine deutsche Reimbibel und schmückte sie mit
513 kleinen und zwei ^'rösseren Bildern aus.
Schilling, Johannes, Bildhauer, geb. 23. Juni 1828 in Mittweida, Schüler der
Dresdener Akademie, von Rietschi, Hännel und von Drake au der Berliner
Akademie, weitergebildet in Italien (1^54—6); 1868 wurde er Professor an der
Dresdener Akademie. Von ihm Ueberlebensgrosse Giebelgruppe (Hoftheater. Dresden),
Die Tageszeiten (4 Gruppen, Brühl'sche Terrasse das.), Niederländische und deutsche
Schilperoort — Schinkel. 199
Maler (B'ries, Vestibül, Neues Museum das.), Bietscheldenkmal (Terrasse, Dresden),
Demianidenkmal (Görlitz), Schillerdenkmal in Wien, Kaiser Maxdenkmal (Triest),
Niederwalddenkmal, Kriegerdenkmal in Hamburg, Bildaissbüsten, etc. Die Modelle
seiner Werke befinden sich zu einem Schilling-Museum vereint in Dresden. Dr., Prof.
Geh. Hofrath. 1882 Pour le merite Ord. — Ein Lorenz S. war im 17. Jahrhundert
als Stempelschneider in Frankfurt a. M. thätig.
Schilperoort, A. B., s. Meerten, A. B. Tan.
Schilt, Abel, Maler, geb. 20. Sept. 1820 in Paris, Schüler seines Vaters
Louis P. S. und von Roqueplan. Er malte auf Porzellan, z. B. Gespräch im
Park (1859 nach Watteau).
Schilt, Lonis Pierre, Maler und Lithograph, geb. 11. Sept. 1790 in Paris,
t 13. Sept. 1859 in Sevres, Schüler von Constant, Lefevre und Jussieu am
Museum. 1822 trat er in die Porzellan-Manufaktur von Sevres ein, wo er bis zu
seinem Tode als Porzellanmaler thätig war. Von ihm Mediceische Vase (1839 Mus.
Florenz), Service für den Churfürsten von Sachsen 1830, Tischplatte (1832, Palais,
Potsdam), etc. S. veröffentlichte „Die Monate" (12 Lithographien), Blumen und Früchte
(12 Blatt), etc. Kr. d. Ehrenl. 1850,
Schimatschek, Anton, Maler, geb. 1845 in Hostin (Böhmen), thätig in Wien.
Von ihm Am Dogenpalast in Venedig, Stillleben, etc.
Schimmel, (Schimele), Johann Ludwig, Holzschneider und Briefmaler des
17. Jahrhunderts, geb. und thätig in Frankfurt a. M., wo er 1611 Bürger -t\-urde.
Von ihm u. Ä. zwei seltene Flugblätter auf eine Judenplünderung dort und die
Krönung des Kaisers Matthias I.
Schimon, Ferdinand, Maler, geb. 6. April 1797 in Budapest, f 29. Aug. 1852
in München, war erst Sänger und Schauspieler, ehe er Bildnissmaler wurde. S.
arbeitete auch an Cornelius' Loggien in der alten Pinakothek zu München und
hat Mehreres lithographirt. Von ihm besitzt das Museum Bern Die besorgte
Mutter (1844).
Schimon, Max, Maler, geb. 1806 in Budapest, f nach 1879 (?), studirte in
Budapest und München (1831—6), Bruder des Ferdinand S. Er malte Bildnisse und
ungarische Volksscenen.
Schindler, Albert, Maler, geb. 19. Aug. 1805 in Engelsberg (Schlesien), f
3. Mai 1861 in Wien, Schüler der dortigen Akademie unter Fendi. Von ihm Kapu-
ziner und sterbender Offizier (Wien, Mus.) Das Almosen, Letzte Pilgerfahrt, etc.
Schindler, Emil Jakob, Maler, geb. 1842 in Wien, f 9- Aug. 1892 iaWestern-
land a. Sylt, Schüler von A. Zimmermann in Wien, wo er sich auch niederliess.
Später bildete er sich an den alten Niederländern, zuletzt an Theo. Rousseau
weiter, und wurde einer der wenigen vorzüglichen Maler Wiens, dessen stimmungs-
volle Landschaften hoch geschätzt wurden. Wir nennen z. B. Mondaufgang an der
March, Lacroma, An der Teile bei Wien, Partie aus Haslau a. d. Donau, Aus Amster-
dam, Das Tlwl des Friedens, Kartoffelernte, Waldstrasse, Mondaufgang, Eckernmühle
bei iiallstatt, Friedhof in Dalmatien, etc. Er lieferte auch schöne Illustrationen, z. B.
zu Zedlitz' Waldfräulen. Med. 2. Kl. München 1883; Berlin 1886.
Schindler, Johann, Bildhauer, f 2. Juli 1893 in Wien.
Schindler, Johann Joseph, Maler, geb. 28. Juli 1777 in St. Polten, f 22. Juli
1836 in Wien, Schüler der dortigen Akademie, an der er später Professor wurde. Er
malte erst Historien, dann Bildnisse, Landschaften und Genrebilder. Von ihm Altar
(S. Michael, Wien), Feuer im Prater (1884 Wiener Mus.), Viehstück, etc., auch
Aquarelle, Radierungen, lithographirte Landschaften. Mitgl. d. Wiener Akademie,
k. k. Kammermaler.
Schindler, Karl, Maler, geb. 1822 .in Wien (?), t 22. Aug. 1842 in Laab bei
Wien, Schüler von Fendi. Er malte militärische Genrebilder und hat auch Buch-
illustrationen geliefert.
Schindler, Philipp Ernst, Baumeister und Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in
Dresden, f 14. Juli 1765. 1727 wird er als Porzellanmaler, später als Kunst- und
Miniaturmaler, 1753 als Baucondukteur erwähnt.
Schinkel, Karl Friedrich, Baumeister und Maler, geb. 13. März 1781 in Neu-
ruppin, t 9. Oct. 1841 in Berlin, Schüler der dortigen Bauakademie unter David
und Friedrich Gilly, welch letzterer ihm die Liebe zur Antike einimpfte. 1803
bereiste er Italien und kam 1806 über Paris zurück, konnte zunächst nur malen,
Landschaften und Panoramen, sowie lehren; dabei erzog er sich Gropius zum Ge-
200 Schinnagel — Schirmer,
hilfen. 1810 wurde er Assessor an der neueingerichteten Baudeputation, 1811 Mit-
glied der Berliner Akademie, 1815 Geh. Oberbaurath, 1819 Mitglied der technischen
Deputation des Ministeriums, 1820 Professor und Mitglied des Senats an der Aka-
demie. 1824 besuchte er nochmals Italien, 1826 Frankreich und Italien. 1839 wurde
er Oberlandbaudirektor. 1840 überfiel ihn ein organisches Gehirnleiden. Er führte
den griechischen Baustil wieder ein, versuchte aber auch oft griechische Elemente
in die Gothik einzuführen, wie im Schloss Babelsberg, Rathhaus in Zittau, Werder-
kirche in Berlin, Pal. Redern das., Bauakademie das., Kircbe in Straupitz, Johannes-
kirche in Zittau, etc. Besser, wenn auch recht wenig originell, sind die reinrclassischen
Bauten, darunter das alte Museum, Schauspielhaus, Hauptwache, Sternwarte, Palast
Prinz Karl, etc. in Berlin, Altstädter Wache in Dresden, Trinkbrunnen in Aachen,
Kicoiaikirche und Casino in Potsdam, etc; Von seinen Malereien nennen wir Pano-
rama von Palermo, Italienische Landschaft u. 9 A. (Nat.-Gal. Berlin), die Entwürfe
zu den Wandgemälden der Vorhalle des alten Museums zu Berlin, viele Idealland-
Bchafteu, Copien, Costümbilder und Theaterdecorationen. Er veröffentlichte eine
grössere Anzahl architektonischer und decorativer Werke und hat auch Einiges radiert
sowie auf Stein gezeichnet. Viel^ Auszeichnungen. Sein Leben etc. von K, Bötticher,
Grimm (1867), Kugler (1842), Quast (1866), Wolzogen (1864), etc.
Schinnagl, Max Joseph, Maler, geb. 1694 (1697?) in Burghausen (Bayern),
t 1761 in Wien, Schüler des Jos. Kamm er loher. Er malte Landschaften, die
A. staffirten. Von ihm Sa. Anna (Frauenkirche, Alt-Öttingj, Gebirgslandschaft und
4 A. (Eudolfinum, Prag), Jagdbild u. A. (Gal. Aschaffenburg), Landschaften auch in
det Gal. zu Wien und Schieissheim, Er hat ein Blatt radiert,
Sehlnz, Johann Georg, Maler, geb.. 1794 in Zürich, f 1845, Schüler von
S. Gessner. Er malte Landschaften. '
Sohinz, Johann Kaspar, Maler, geb. 1798 in Zürich, f. 1832, Schüler von
Huber, in Rom von Overbeck beeinflusst. Er malte Historien und mit besserem
Gelingen Genrebilder.
Schi5tt, Heinrich, Maler, geb. 17. Dec. 1823 in Helsingör, Schüler der Kopen-
hagener Akademie. 1850 besuchte er London, Paris und Italien, später Norwegen
und Island, 1872—1873 endlich Griechenland, den Orient und nochmals Italien. 1854
wurde er Mitglied der Kopenhagener Akademie, 1866 Professor. Von ihm Isländische
Braut, Norwegische Freiwerbung, Architekturbilder aus Syrien und Aegypten, etc. ; auch
viele Bildnisse, darunter Mitglieder des dänischen Hofes und das des Malers J.. L, Lund.
Schippers, Earel, Maler, gev. 24. Oct. 181ä in Antwerpen, Schüler von M. van
Bree. Er malte geschichtliche Genrebilder.
Schippems, Pieter Adriaen, Maler, geb. 6. März 1840 in Rotterdam, thätig
das. Er malte Landschaften. Das Museum seiner Vaterstadt besitzt einen schönen
Sonnenuntergang von ihm.
Schirm, Johann Wilhelm Carl Cowen, Maler, geb. 24. Nov. 1852 in Wiesbaden,
studirte in Karlsruhe unter des Coudres und Gude, beeinflusst von Herkomer,
liess sich nach Reisen durch Bayern, Schottland, den Harz, den Orient etc. in Berlin,
zuvor in Breslau nieder. Von ihm Oase Ain Gharandel (Rudolfinura, Prag), Abend-
stimmung (Mus. Breslau), Der See Assynt (Schottland), Grundübelhorn in Bayern,
Vorberg des Sinai, Abendstimmung am Todten Meer, etc.
Schirmer, August Wilhelm Ferdinand, Maler, geb. 6. Mai 1802 in Berlin,
t 8. Juni 1866 in Nyon (Genfer See), Schüler der Berliner Porzellanmanufaktur
unter Völker und der Akademie, an der ihn Schinkel beeinflusste ; 1827 in
Italien an Koch, Reinhardt und Turner weitergebildet. 1831 liess er sich in
Berlin nieder, wurde 1835 Mitglied, 1839 Lehrer, 1840 Prof. und 1852 Senatsmit-
glied der dortigen Akademie. 1845 besuchte er Italien zum zweiten, 1865 zum
dritten Mal. Er erkrankte in Rom und starb auf der zu früh angetreteneu Heim-
reise. Von ihm Küste bei Neapel u. A. (Nat.-Gal. Berlin), Hafenthor von Genua,
Tassos Haus in Sorrent, etc. ; auch 4 Wandgemälde in der griechischen und ägyp-
tischen Abth. des Neuen Museums zu Berlin,
Sohirmer, Carl Josef, Maler, geh, 16. Febr. 1838 in Graz, Schüler der Aka-
demie zu Berlin, Dresden, München und Stuttgart, auch von Dr. Stanz, 1866 liess
er sich als Glasmaler iir seiner Vatei-stadt nieder. Fenster von ihm in der Stifts-
kirche zu Admont, Pfailrkirche zu Gonobitz, desgl. in Rottenmann, im Schloss Turickel
(Westfalen), etc.
Schirmer, Heinrich Ernst, Baumeister, geb. vor 1835, f im Dec. 1887 in
Giessen. Er stand 35 Jahre lang in norwegischen Staatsdiensten, leitete die Wieder-
Schirmer — Schlatter.
201
herstellung des Doms von Trondhjem, baute die Irrenanstalt, Landhäuser, etc. in
Christiania und illustrirte baugeschichtliche Werke.
Schirmer, Johann Wilhelm, Maler und Radierer, geb. 5. Sept. 1807 in Jülich,
t 11. Sept. 1863 in Karlsruhe, Schüler der Düsseldorfer Akademie unter Schadow,
nachdem er zuvor Buchbinder gewesen war; dann von Lessing beeinflusst 1830
besuchte er Belgien und wurde Hilfslehrer an der Düsseldorfer Akademie, 1881
bereiste er die Mosel, den Schwarzwald, 1885 die Schweiz, 1837 die Normandie,
1839 Italien, und wurde Professor, 1854 wurde er Direktor der Karlsruher Kunst-
schule. Er malte erst romantische Waldpartien und dergl., ging aber später zur
spröden classizistischen Landschaftsmalerei über. Von ihm Sechs biblische Doppel-
landschaften (Nat.-Gal. Berlin), Italienischer Park u. A. (ebenda), Herbstlandschaft
(Gal. Aremberg, Brüssel), Raub desHylas u. A. (Mus. Hannover), A. in den Gal. zu
(Brauuschweig, Christiania, Darmstadt, Düsseldorf, Halberstadt, Hamburg, Karlsruhe,
Kassel, Königsberg, Leipzig, Prag, St. Gallen, Stuttgart, etc. Von Radierungen nennen
wir Pan bei den Nymplien, Brunnen oei Ariccia, Ideallandschaft, etc. Mitgl. der
Berliner und Dresdener Akademie.
Schirmer, Karl Michael, Maler, geb. 1. Juni 1808 in Greifwald, t 1. Mai 1876
in Dresden, gebildet in Kopenhagen und Dresden, wo er 1834 Restaurator an der
Gal. wurde. Von ihm u. A. zwei Köpfe nach Seybold (Gal. Schwerin).
Schirmes, Albert, Maler, g«b. 18. Febr. 1838 in Leipzig, f 23. Juli 1899 in
Wettin a. d. S. (?), Schüler von Traute, von der Leipziger Akademie und von
A. Eltzner. Er malte Ansichten und Landschaften in Aquarell.
SchiBchhin, Iwan, Maler, geb. 13. Jan. 1827 (1831?) in Jelabuga (Wjatka,
Rusßland), t 20. März 1898 in St. Petersburg, Schüler der Kunstschule in Moskau und
der St Petersburger Akademie. 1863 wurde er Mitglied, 1866 Professor dieser Akademie.
Er m^lte Landschaften und schuf namentlich geschätzte Federzeichnungen. Von ihm
Im Urwald .(1873 ,Gal. der Akademie, St. Petersburg), Der erste Schnee (1874;.
Morgendämmerung im Frühling (1874) etc. ; auch Landschafts - Radierungen. Stanis-
laus - Orden.
Schi-t»i6n, (Schön Tschöu gen. Kinan), chinesischer Maler, geb. 1427 (?), f 1509;
er malte Landschaften,
Schitz, Jnles, Maler, geb. 9. Febr. 1817 in Paris, f 29. April 1871 in Troyes,
Schüler von R6mond. Er war Direktor der städtischen Zeichenschule in Troyes,
Von ihm Ansicht aus der Umgegend von Grenoble(1840), Ein Windstoss (1850), Apriltag
in der Umgegend von Troyes (1865), etc. Med. 3 Kl. 1844; Silb. Med. 1860 Troyes.
Sohivenoglia, Lo, 8. Bainieri, F. M.
Schivert, Tiktor, Maler, geb. 8. Mai 1863 in Jassy (Rumänien), Schüler der
Grazer Akademie, sowie der Münchener unter Gabi und Seitz, bereiste Oberitalien,
Belgien und Paris. Er malte Genrebilder sowie Bildnisse und hat viele Illustra-
tionen geliefert.
Schlzzone, — Maler des 16. Jahrhunderts, ein Freund des Vincenzio di S.
Gimignano. Bei der Plünderung Roms scheint er umgekommen zu sein oder hat
wenigstens die Kunst aufgegeben.
Schkuhr, Christian, Kupferstecher, geb. 1741 in Pegau (Sachsen), f 1811 in
Wittenberg. Von Haus aus Botaniker, dann Optiker und 1781 Mechanikus der
Universität Wittenberg, legte er sich aufs Stechen und Radieren. Er gab ein
botanisches Handbuch mit eigenhändigen Tafeln heraus.
Schlabitz, Gnstay Adolf, Maler, geb. 7. Juni 1854 in Gross -Wartenberg
(Schlesien), Schüler der Akademien zu Berlin (1875—82) und Paris unter Lef 6b vre
und Boulanger, bereiste das Elsass, Tirol, Amerika, etc., lebte 3 Jahre in München
und Hess sich 1887 in Berlin nieder. Er malte Bildnisse und Genrescenen, z. B.
Schwurgerichtssitzung (Mus. Breslau), Das Solo, Sängerchorin einer Tiroler Dorf-
kirche, etc.
Schlachter, J. Anton, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig in Prag, wo er 1779
einen Triumphbogerf, 1777—80 Fresken in der Trinitarierkirche malte,
Schlafhorst, Marie, Bildhauerin, geb. 1865 in München, Schülerin von H.
Woderd. Sie schuf meist Bildnissbüsten. Von ihr Liebedenkmal (Haimberg, Gera),
Jul. Sturm, etc.
Schlatter, Caspar, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig in
der Schweiz, 1580 kommt er anf Berner Staatsrechnungen vor. Ihm wird neuerdings
die Folge von „Standarten der Kantone" (Landsknechte, Holzschnitte) zugeschrieben,
die mit einem Monogramm S. C. (verschlungen) versehen sind.
202 Schlaun - Schleich.
Schlann, Johann Konrad von, Baumeister, geb. 1695 (?), f 21. Oct. 1773 in
Münster, unter Einfluss Neumanns gebildet. Er wurde churkölnischer General-
major, sowie Oberlaudesingenieur und ist einer der Hauptmeister des deutschen
Barockstils. Von ihm Das Schloss Brühl am Rhein (dessen Bau er bis 1728 leitete),
Das Schloss zu Münster, Der Erbdrostehof das., Restauration des Doms zu Speyer
(1744-47), etc.
Schleer, (Schleher, Schloer), — Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in
Schwäbisch Hall Von ihm Vier Württembergische Grafen (1581 — 82 Sandsteinstatuen,
Stiftskirche, Stuttgart). Ihm ferner zugeschrieben werden Skulpturen der ehemaligen
Stuttgarter Rennbahn und des Lusthauses, jetzt zum Theil auf Burg Lichtenstein
bei Reutlingen befindlich.
Schlegel, Angnst Friedrich, Maier, geb. 18. März 1828 in Heidersdorf (Sachs.
Erzgebirge), Schüler der Dresdener Akademie. Er liess sich in Dresden nieder und
malte Miniaturen, sowie Aquarelle. Bronze-Med.
Schlegel, Johann Caspar, Maler, geb. um 1689 in Frankfurt a. M. f im
Januar 1777 das., vielleicht Bruder des Johann Hugo S.
Schlegel, Johann Heinrich, Maler des 18. Jahrhunderts, f im Sept. 1742 in
Prag, wo er seit 1729 ansässig war. Er malte in Brandeis Manier.
Schlegel, Johann Hngo, Maler, geb. in Frankfurt a. M., begr. 26. Sept. 1737
das. Er malte Fresken an den Aussenseiten von Frankfurter Häusern.
Schlegel, Johann Theobald, Maler, geb. um 1726 in Frankfurt a. M., begr.
21. April 1801 das., wahrscheinlich Sohn des Johann C. S.
Schlegel, Moritz Friedrich, Maler, geb. 27. Dec. 1865 in Prag, Schüler der
Wiener Akademie unter Griepenkerl uud Trenkwald. Er malte geschichtliche
Scenen, Genrebildnisse, dekorative Arbeiten, Bildnisse, Stillleben, etc. z. B. Ball-
geheimnisse, Judith, Rendez-vous im Belvedere, etc.
'Schleh, Anna, Malerin, geb. 1833 in Berlin, Schülerin von Schrader, weiter-
gebildet in Rom (1868). Sie liess sich in Rom nieder. Von ihr Die Marien am
Grabe (1861), Die Citronenverkäuferin, Sechs Ahnenbilder für die Familie Henkel
von Donnersmark, etc.
Schleher, s. Schleer.
Schleibener, Kaspar, Maler, geb. 1863 in Hallstadt, thätig in München. Von
ihm Maiandacht, Mette, Cäcilia, etc.
Schleich, Adrian, Kupferstecher, geb. 7. Dec. 1812 in Müncnen, f 8. Nov.
1894 in München, Schüler von S. Amsler, Bruder des August S. Er liess sich
in München nieder und arbeitete ausschliesslich auf Stahl. Von ihm Stiche nach
Nilson zu der Glocke, nach Kaulbach zum Reinecke Fuchs, nach den 12 Fresken
Schraudolfs im Speyerer Dom, etc.; auch Einzelblätter nach H. Hess, Kirner, Ried-
müller, Rietschel, R. Santi, F. Schön, Schwanthaler u. A. m.
Schleich, Angnst, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 1814 (1813 ?) in
München, f 26. Dec. 1865 das., Schüler der dortigen Akademie, Bruder des Adrian S.
Er zeichnete Geflügel und andere Hausthiere mit grossem, malte sie mit weniger
Geschick. Erwähnenswerth sind seine „Rauchbilder", mit Holzgriffel und Wischer
auf berusstem Papier hergestellte Thierzeichnungen.
Schleich, Carl Johannes (Hans), Maler, geb. 24. Juni 1834 in Stettin. Bis
1881 war er Operntenor und widmete sich dann erst der Kunst. Schüler von Eschke,
dann von Gude an der Berliner Akademie. Er malte Landschaften und Seestücke;
Med. Melbourne, London.
Schleich, Eduard d. Ae., Maler, geb. 12. Oct. 1812 in Harbach (Bayern), f
8. Jan, 1874 in München, Schüler der dortigen Akademie, die ihn, der einer der be-
deutendsten deutschen Landschaftsmaler wurde, als talentlos zurückwies, worauf er sich
auf Reisen durch die Alpenländer selbst, und durch Studium der alten Niederländer
weiterbildete. Später besuchte er Ungarn, Italien, Belgien und Frankreich, das ihn
beeinflusst hat. Er ist eine Art Constable für Deutschland geworden, ein Vorlaufer
der prachtvollen Stimmungslandschaftsmalerei. Namentlich sind einige seiner Isar-
landschaften ihm zauberhaft gelungen. Von ihm Am Starnberger See u. A. (Schack-
galerie, München), Im Isarthal (Neue Pinak. das.j, Sturm an der Küste u. A. (ebenda),
Mondnacht bei Rotterdam (Germanisches Mus. Nürnberg); A. in der Gal. zu Berlin,
Dannstadt, Dresden, Hamburg, Karlsruhe, Königsberg, Stuttgart, etc. Prof. (1868). Ehren-
mitglied der Münchener u. a. Akademien; grosse goldene Medaille Berlin, etc., Mich.-Ord.
Schleich, Eduard d. J., Maler, geb. 1852 (?), f 28, Oct. 1893 in München,
Schüler seines Vaters Eduard S. d. Ae. Er malte Landschaften gleich ihm.
Schleich — Schlesingei*. 203
Schleich, Johann Karl, Kupferstecher, geb. 1759 in Augsburg, f 1842 in
München, wohin er 1805 berufen worden war, Schüler von Jungwirth und Metten-
leiter. Von ihm Selbstbildniss (nach Mieris), Die Hoffnung nährt die Liebe (nach
Keynolds), Bildnisse, topographische Blätter, etc.
Schleich^ Karl, Kupferstecher, geb. 1788 (1789?) in Augsburg, f 1840 in
München, Schüler seines Vaters Johann K. S. Er arbeitete erst punktirt, später
ia Liniennlanier und mit der Nadel. Von ihm 12 Landschaften (nach Dujardin,
Ostade, etc.), Bauernfamilie (nach Potter), Ansicht von München, Der Dom zu
Regensburg, etc.
Schleich, Karl Peter, Kupferstecher, geb. 1823 in München, f 30. Oct. 1887
das. (?), Schüler der Münchener Akademie. Er wurde später Inspektor des königl.
topographischen Institutes das. und stach unter A. kleine Ansichten von Venedig.
Schleich, Robert, Maler, geb. 1845 in München, Schüler von W. Diez an
der Münchener Akademie. Med. Wien 1873.
Schleich, Xaver, Maler, geb. 1884 in Stettin, thätig in Berlin
Schleicher, Wilhelm, Baumeister, .geb. 6. Aug. 1857 in Stolberg (Rheinlande),
studirte in Aachen und Berlin bei Jacobsthal und Raschdorff. 1886 wurde er
RegieruDgsbaumeister und liess sich in Düsseldorf nieder. Er bereiste Griechenland
und den Orient, Italien (wiederholt), Spanien, England, die Niederlande und Oester-
reich-Ungarn. Er baute viele Villen, etc. in Düren, Düsseldorf, Wiesbaden etc.
SeUeiden, Edward, Maler, geb. 6. Mai 1808 in Pyrmont. Er malte erst
Kinderbilder, widmete sich dann aber der Landschaftsmalerei in München. Von ihm
Bauernmädchen am Brunnen, Parthie bei Gauting, etc. Silb. Med., Linz.
Schleiff, Pierre, Bildhauer und Baumeister, geb. in Valenciennes, f 11. Aug.
1641 das. Man weiss von diesem Künstler nur, dass er als Bildhauer und Bau-
meister zugleich an der Abtei von Vicoigne thätig war und dass er das Portal der
Carmeliterkirche zu Valenciennes schuf. Seine Marmorbüste Simon Leboucqs befindet
sich im Mus. Grenoble.
Schleissner, Christian Andreas, Maler, geb. 2. Nov. 1810 in Lyngby bei
Kopenhagen, f 14. Juli 1882 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie, 1840
bis 1842 als Stipendiat auf Reisen, namentlich in München weitergebildet. 1852
wurde er Mitglied, 1858 Professor der Kopenhagener Akademie. Von ihm Ein Ge-
flügelhändler (1842, Neue Pinak. München), Kupferschmiede (das.), Grossmutter
lehrt ihren Enkel beten (Gal, Schwerin) , A. in den Gal. zu Kopenhagen und
Hamburg.
Schlesinger, Adam, Maler, geb. 1759 in Ebertsheim (Rheinbayern), f 1829. Er
malte Fruchtstücke, von denen die Nat.-Gal. Berlin zwei Proben besitzt.
Schlesinger, Felix, Maler, geb. 9. Oct. 1833 in Hamburg, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie und von Jordan. Er hielt sich längere Zeit in Paris auf und
liess sich schliesslich in München nieder. Von ihm Holsteiner Bauern bereiten sich
zum Kirchgang vor (1854 Kunsthalle Hamburg), Der Landarzt, Beim Juwelier. —
Ein (Jeorg S. war 1816 — 27 in Frankfurt M, als Bildnissmaler thätig. Von ihm
auch eine Verspottung Hiobs.
Schlesinger« Jakob, Maler, geb. 1793 (1792?) in Grünstadt (Pfalz), f 1855 in
Berlin, Schüler seines Vaters Johann S., weitergebildet in Mannheim und München.
Drei Jahre lang war er Augenkrank, dann restaurirte er viel für die Gebr. Boisser^e.
1822 kam er als Prof. und Restaurator nach Berlin. Von ihm Bildnisse, Frucht-
urid Blumenstücke. Copien nach der Sistinischen Madonna (Dom Speyer, Akademie
London) und anderen Renaissance-Bildern, etc.
Schlesinger, Johann, Maler, geb, um 1770 in Mannheim, f 1840 in Sausen-
heim. Er malte Bildnisse, hauptsächlich aber Fruchtstücke.
Schlesinger, Karl, Maler, geb. 1826 in Lausanne, f 12. Juni 1893 in Düssel-
dorf, Schüler von Härder ff und Kau ff mann, 1844 von der Akademie zu Prag
(unter Chr. Rüben) und 1850 von der Akademie zu Antwerpen unter Dykman. Er
liess sich 1852 in Düsseldorf nieder und malte Landschaften und Genrescenen, z. B.
Die letzten Garben, Abend an der Mosel u. A. (Knnsthalle Hamburg), Fahrt zu
einem Sterbenden (Mus. Hannover), etc.
Schlesinger, Wilhelm Heinrich, Maler, geb. 1814 in Frankfurt a. M., f 21.
Febr. 1893 in Neuilly bei Paris, Schüler der Wiener Akademie, weitergebildet in
Paris, wo er sich naturalisiren liess. Von ihm Bildniss des Sultans Mohammed-Khan II.
(1830 Mus., Versailles), Fest der Madonna, Doppelhaft, Die 5 Sinne, etc. Med. 3. Kl.
1840, 2. Kl. 1847. Kreuz der Ehrenlegion 1866.
204 Schley — ScTilitte.
Sohley, Jacob lan. der, Kupferstecher, geb. 1715 in Amsterdam, f 1779,
Schüler des B. Picart, dessen unfertig hinterlässene Platten er . theilweise vollen-
dete. Von ihm Buchvignetten, Bildnisse, etc. nach M. des Angles,- v. Pee, v. Dyck,
G. F. Schmidt, etc.
Schley, Philipp van der, Kupferstecher, geb. 1724 in Amsterdam, f 29. Oct.
1817 das., Schüler seines Bruders Jacob v. d. S. Er war hauptsächlich als Zeichen-
lehrer, später auch als Kunsthändler thätig.
Schlicht; Abel, Baumeister, Zeichner und Radierer, geb. 1754 in Mannheim,
t 1826, Schüler von'L. Quaglio. Er wurde Professor an der Düsseldorfer Aka-
demie und churpfälzischer Baumeister. Am bekanntesten machten ihn seine Aqua-
tintblätter nach Berchem, Bibiena, Pannini, v. d. Velde, Vernet, Verschaffelt,
Weenix, etc.
Schlicht, Karl von, Maler, geb. 1. Juni 1833. in Guten-Paaren bei Branden-
burg a. H., Schüler v. A. Achenbach und Gude; weitergebildet unter Graf
Kalckreuth, Böcklin, Niessen u. A. in Weimar, lebte später in Düsseldorf,
München, Kreuznach und Potsdam. Er malte Landschaften, z. B. Am Gardasee,
Buchen im ßhöngebirge, V^erft von Wilhelmshaven •, auch Schlösser und Grabstätten,
Gebirgsbilder aus der Schweiz und Tirol, etc.
Schlichten, Jan Philips van der, Maler, geb. 1681, t 1745 in Mannheim (?),
Schüler des A. van der Werff. Er war in Rotterdam, später für den Pfalzgrafen
Karl Philipp wie es scheint in Mannheim thälig- Von ihm S. Andreas m. d. Kreuz,
(1732 Alte Pinak. München), Der Dorfmusikant (1731 ebenda), Die Lautenspielerin
u. A. (1730 Gäl. Schieissheim).
Schlichten, Johann Friedrich van der, Maler, geb. 1 725 in Mannheii&,-^1IS5^
das., Schüler von F. Torelli und S. Conca, Sohn des Jan P. van der S. Er malte
in Metsüs und Netschers Geschmack, namentlich Kunststückchen, wie nachgeahmte Bas-
reliefs, etc. S. wurde Galeriedirektor in Mannheim.
Schlichting, Ernst Hermann, Maler, geb. 5. Mai 1813 in Reval, studirte an
der Düsseldorfer Akademie, thätig in St. Petersburg und Reval, seit 1872 in Dresden.
Er malte Bildnisse und Landschaften, z. B. Bilder aus Norwegen und Finnland.
Schlichting, Max, Maler, geb. 1866 in Sagan. Er Hess sich in Charlottenburg
nieder. Von ihm Moderne Sphinx, Rue Faubourg Mont Martre in Paris. Im
Garten, etc.
Schlick, Benjamin, Baumeister, geb. 6. Sept. 1796 in Kopenhagen, f 1872 in
Paris, Schüler der Kopenhagener Akademie, weitergebildet in London und Paris. Da
er aus persönlicher Feindschaft von der Landesakademie ausgeschlossen wurde, ging
er in's Ausland, war vielfach in Paris, Karlsruhe, dann in Italien (Rom, Pompeji)
thätig. Von ihm llestauration von 42 antiken Häusern Pompejis mit ihren Fresken.
Bayr. Michaels-Ord., Kr. der Ehrenleg. ; Mitgl. des franz. Instituts.
Schliecker, Angust Ednard, Maler, geb. 12. Sept. 1833 in Hamburg, Schüler
der Düsseldorfer (unter 0. Achenbach und Gude) und Münchener Akademie. Er
bereiste die Schweiz, Belgien und die Normandie, kehrte 1863 nach seiner Vaterstadt
zurück und malte Landschaften und Architekturen, z. B. Alte Strasse in Ronen,
St. Goar am Rhein, Mondschein im Winter, etc.
Schlier, Michael, Maler, geb. 1744 in Königstein (Taunus), f 23. Juli 1807,
Schüler von Christian Stöcklin. Er malte Architekturen, besonders gothische
Kirchen in Oel und Aquarell.
Sohliessmann, Hans, Zeichner und Illustrator, geb. 6. Febr. 1852 in Mainz,
Hess sich in Wien nieder. Er zeichnete Garicaturen, hauptsächlich Wiener Typen
für die „Fliegenden Blätter", für Klics „Humoristische Blätter", den Wiener
„Figaro", etc. Es erschien 1889 in Wien ein S.- Album, und 1892 das. „Wiener Schatten-
bilder" von S.
Schlipf, Engen, Bildhauer, geb. 1869 in Biberach, thätig in Stuttgart. Er schuf
Bildnissbüsten, etc.
Schutt, Heinrich, Zeichner und Maler, geb. 21. Aug. 1849 in Biebrich (n. A.
1850 in Wiesbaden), Schüler von Barth und Lindenschmit au der Münchener
Akademie, nachdem er zuvor holläudischer Soldat gewesen war. Er malte Friese
für das Palais Prinz Leopold in München; ferner Aus dem Circusleben, Niederländ.
Maleratelier, Confrontation eines Todtschlägers, etc. ; endlich viele Illustrationen für
Wochenschriften.
Schütte, Friedrich, Holzschneider, geb. 14. Oct. 1820, gebildet als Metall-
graveur in Magdeburg, später in Ritschi von Hartenbachs Atelier und unter
Schlittgen — Schlotthauer. 20 o
Benworths Leitung. Er war in verschiedenen Leipziger xylographischen Instituten
thätig.
Schlittgen, Hermann, Maler und Zeichner, geb. 23. Juni 1879 in Roitzsch
(Preussen), studirte in Paris. Er wurde besonders durch seine Illustrationen für die
Fliegenden Blätter bekannt. Von ihm ferner Salonbildchen in Wasserfarben, Bild-
nisse in Oel und Pastell, etc.
Sehloeder, Johann Friedrich, Maler, geb. um 1700 in Frankfurt a. M., begr.
10. März 1754.
Sehloeder, Johann Gottfried, Maler, geb. um 1701 in Frankfurt a. M., begr.
21. Nov. 1754, wahrscheinlich Bruder des Johann F. S. und Sohn eines — Martin S.,
Maler zu Frankfurt a. M., der zwischen 1678 und 1680 an der inneren Ausmalung
der Katharinenkirche betheiligt war, auch Wappen und Inschriften auf den Barfüsser-
Thurm malte.
Schlög'l, Franz, Maler und Zeichner, geb. 15. Jan. 1851 in Prävall (Kärnthenj,
Schüler des Pblytechnicums in Graz und der Zeichenschule in Königsbrunn. Er
machte den Bosnischen Feldzug mit, schuf militärische Aquarelle und lieferte Illu-
strationen für Zeitschriften.
Schloel, s. Schleer.
Schloepke, Theodor, Maler, geb. 6. März 1812 in Schwerin, f 13. Jan. 1878
das., Schüler der Berliner Akademie, weitergebildet unter H. Vernet in Paris
(1847—48 und 1855 — 57). Er machte den Schleswig-Holstein-Feldzug mit und wurde
1853 Mecklenburgischer Hofmaler. 1874 — 75 verweilte er in Italien. Von ihm viele
Aquanellbildnisse und Kriegsscenen, das Bildniss der Kaiserin Eugenie (für St. CloudV,
römische und pompejanische Landschaften, endlich in der Gal. Schwerin Der Tod
Niclots, Des Stalljungen Freude, Selbstbildniss , Graf Schack, Grossherzog Paul
Friedrich und 9 Andere.
'= Schlösser, Hermann Julius, Maler, geb. 21. Dec. 1832 in Elberfeld, f im Juni
1894 in Rom durch Selbstmord, Schüler der Düsseldorfer Akademie unter K. Sohn,
weitergebildet in Paris und Rom (wo er sich 1862 niederliess), nachdem er den
grossen Preis der Berliner Akademie gewonnen hatte. Von ihm Peleus überrascht
Thetis (1872 Hamburg, Kunsthalle), Pandora vor Prometheus und Epimethei'S (1878
Nat. Gal., Berlin), etc. Gold. Med., Berlin 1871.
Schlösser, Karl, Maler, geb. 21. Juni 1836 in Darmstadt, Schüler von
J. Becker in Frankfurt a. M., weitergebildet unter Couture in Paris, Hess sich
in Darmstadt, 1875 in London nieder. Von ihm Rath in der Noth (Städelscheslnst.,
Frankfurt a. M,), Erinnerung an Palermo, Der Dorfadvokat, Pianissimo, etc.; . auch
einige Radierungen. Prof.; Med. Wien 1873, Hessischer Ludwigs- Ord.
Schlösser, Leopold, Maler, geb. nach 1800 (?) in Berlin, f 1836 in Düsseldorf,
Schüler von Schadow. Von ihm eine Landschaft mit Wölfen, die ihn als viel-
versprechend erscheinen Hess. Er starb aber jung.
Schlöth, Lukas Ferdinand, Bildhauer, geb. 25. Jan. 1818 in Basel, f 2. Aug.
1891 in Thal (St. Gallen), war erst Schlosser, lernte dann in Basel, München und
Rom. Von ihm Winkelrieddenkmal in Stans (1865), S. Jakobsdenkmal in Base] (1872),
Tegethoffdenkmal für Wien, Adam und Eva, Jason, etc.
Schlotterbeck, Christian Jakob, Maler und Kupferstecher, geb. 1757 in
Böblingen (Württemberg), f 1812 das., erst Autodidakt, dann Schüler der Karlsakademie
unter J. G. Müller, nachdem er zuvor sich schon der Medizin gewidmet hatte.
Er wurde 1785 Hof kupferstech er, später Schlosskastellan in Böblingen. S. malte
den Herzog Karl sowie den König Friedrich von Württemberg und stach viele
Bildnisse, Vignetten, Antiken, etc.
Schlotterbeck, Wilhelm Friedrich, Kupferstecher, geb. 1777 in Härtingen
(Schweiz), t 1819 in Wien, Schüler des C. a Mechel. Er arbeitete meist in
Aqaatintmanier lange Zeit für die Chalcogr. GeseUschaft in Dessau, dann (1808) für
MoUo in Wien, für den er Oesterreichische Ansichten schuf Von ihm ferner Die
Tageszeiten (nach Gl. Gelee), A. nach Hackert, v. d. Poel, eigener Zeichnung, etc.
Schlotthauer, Joseph, Maler und Lithograph, geb. 14. März 1789 in München,
t 5. Juni 1869 das., meist Autodidakt. Er war erst Schreiner und 1809 Freiwilliger
im Tiroler Feldzug. 1819 wurde er von Cornelius in München beeinüusst und
fülirte mehrere a'ou dessen Fresken in der Glyptothek aus 1830 studirte er in
Rom weiter und wurde 1831 Prof. an der Münchener Akademie 1845 untersuchte
ier mitGaertner die antiken Malereien in Pompeji. 1846 erfand er mit Oberbergrath
Fuchs die Stereochromie, eine Art Frescomalerei, die nach Belieben fortzumaleu
206 Schlüter — Schmeller.
gestattet, ohne dass die Farben sich ändern (von Kaulbach im Berliner Mus. ange-
wendet). 1832 gab er Steindruckcopien des Holbein'schen Todtentanzes heraus. Um
1840 hatte er längere Zeit eine orthopädische Anstalt geleitet und Heilverfahren bei
Verkrümmungen (durch Flexion) erfunden. Von seinen Bildern nennen wir Dornen-
gekrönter Christuskopf und (1838) Seitenaltäre im Bamberger Dom. — Sein Schüler
und Neffe Karl S., geb. 1803 iu München, malte Alpenlandschaften und wurde
Prof. der Zeichenkunst in Lindau.
Schlüter, Andreas, hervorragender Baumeister und Bildhauer, geb. 20, Mai
1664 in Hamburg, f 1714 in St. Petersburg, Sohn eines Bildhauers, der nach Danzig
kam und nach dessen Tode S. Schüler von D. Sapovius wurde, worauf er sich in
Italien vollends ausbildete. 1691 arbeitete er für den König von Polen in Warschau,
1694 wurde er als Hofbildbauer nach Berlin berufen und fertigte die Dekorationen
im Marmorsaal zu Potsdam. 1695 wurde er Mitdirektor der Berliner Akademie und
baute 1696 das Hauptgebäude des Charlottenburger Schlosses. Sodann raodellirte er
die stehende Churfürstenstatue und die berühmten wunderbaren Masken sterbender
Krieger im Hof des Berliner Zeughauses, dessen Bau er leitete. 1698 schuf er die
Reiterstatue des Grossen Churfürsten. 1699—1706 baute er den nördlichen Theil des
Berliner Schlosses um und schuf viel von dessen äusserer und innerer Stuckverzierung.
Da sich der Schlossthurm senkte, verlor er Amt und Titel eines Scblossbaumeisters,
blieb aber Hofbildhauer. 1713 modellirte er das Grabmal König Friedrichs I., ging
dann aber nach Russland, wo er die Gunst des Czaren Peter in hohem Grade genoss.
S. war einer der grössten nordischen Baumeister des Barock und wohl der bedeu-
tendste Bildhauer seiner Zeit überhaupt. Für Berlin hat er über 80 Marmorstatuen
und eine Menge Reliefs und Zeichnungen gefertigt. S. Leben von F. Adler, Dohme
(1877) und Gurlitt (1891).
Schlüter, Augnst, Maler, geb. 22. Jan. 1858 in Münster, (Westf.), Schüler der
Düsseldorfer Akademie unter Dücker (1882—88), bereiste Norddeutschland, die
Schweiz und Italien und Hess sich in Düsseldorf nieder. Von ihm Gehöft in West-
falen, Dülmer Haide, Abend im Moor, etc.; .auch Adressen etc.
Schlüter, Karl H. W., Bildhauer, geb. 24. Oct. 1846 iu Pinneberg (Holstein),
t 26. Oct, 1884 in Dresden, Schüler Schillings an der Dresdener Akademie,
lebte als Stipendiat 3 Jahre in Rom und Hess sich 1876 in Dresden nieder. Von
ihm Römischer Hirtenknabe (1878 Nat.-Gal,, Berlin), Hermannsstatue, Büste seiner
Frau, Der Blick ins Leben, Das Räthsel des Lebens, Mädchen in Empiretracht,
Badendes Mädchen, viele Biidnissbüsten, etc.
Schlumpreoht, Heinrieh, Holzschneider geb. 4. Jan, 1859 in München, Schüler
von Wolf das., A. Closs in Stuttgart und des Inst, Kaeseberg und Oertel in
Leipzig, Er war in seiner Vaterstadt thätig und arbeitete nach Buchner, R. Reinicke,
Vogel, etc.
Schluniprecht, Rupert, Holzschneider, geb. im März 1854 in München, Schüler
von Wolf in München, Hecht das. und K. Oertel in Leipzig. Er war in München
thätig und arbeitete nach Conadam, Reinicke, Vogel, etc.
Sciunädel, Max von, Maler, geb. 14. Mai 1856 in Augsburg, Schüler der
Münchener Akademie. Er, Hess sich in München nieder und malte Genrescenen, z. B.
Für Allerseelen, Klostersupp, etc.
Schmalzigang, Ferdinand, Maler, geb. 15. Febr. 1847 in Friedrichshafen am
Bodensee, Schüler von Piloty in München. Er malte Thierbilder, von denen eins
in das Kölner Mus. gelangte.
Schmans, Karl, Bildhauer, geb. 1841 in Nymphenburg bei München.
Schmeidler, Karl Gottlob, Maler, geh, 1772 in Nimptsch, f 1838 in Breslau,
Schüler der Dresdener Akademie, nachdem er das theologische Studium aus Geld-
mangel aufgegeben hatte. Er liess sich in Breslau als Bildnissmaler nieaer, wurde
auch 1832 Landtagsabgeordneter. Von ihm Bildnisse verschiedener Mitglieder des
preuss. Königshauses, Gen. Bennigsen, etc, Roth. Adler-Ord,
Schmeller, Johann Joseph, Maler, geb. 1796 in Gross-Obringen bei Weimar,
t 1841 in Weimar, Schüler von Jagemann, dann von van Bree in Antwerpen,
nachdem er inzwischen als freiwilliger Jäger die Freiheitskriege mitgemacht hatte.
Er wurde Lehrer an der Zeichenschule zu Weimar Von ihm Allegorische Plaionds
im Schloss zu Cromsdorf, ein Stammbuch mit Bildnissen der Freunde Goethes, Bild-
nisse der Weimarer Offiziere, vörschiedene Goethe-Bildnisse, etc, 1887 gab er eine
lithographirte Sammlung von Köpfen nach grossen Meistern für Zeichenschulen
heraus.
Schmelzer — Schmidgruber. 207
Schmelzer, Johann Bernhard, Maler, geb. 1833 in Annaberg (Sachsen), Schüler
von J. Hübner, auch durch Copiren gebildet. Er Hess sich in Dresden nieder und
malte Genrebilder, z. B. Tod des Wilddiebs, Viehhändler in der Residenz, Die Ver-
weigerung des Tanzes, etc.
Schmerfeld, Johann Daniel, Zeichner, geb. 21. Juni 1774 in Cassel, f 1811
in Charkow, Sohn der Johanna E. v. S., wurde akademischer Lehrer und Universi-
täts-Protessor zu Charkow. Er lieferte u. A. architektonische Zeichnungen.
Schmerfeld, Johanna Elisabeth von, geb. Schwarzenberg, Malerin, geb.
23. Febr. 1749 in Cassel, f 12. April 1803, Schülerin des älteren J. H.Tischbein.
Sie malte Landschaften in der Art Cl. Gelees.
Schmerling, Panliue von, geb. von Koudelka, Malerin geb. 1806 iu Wien,
t 1840 das. Schülerin von F. Petter. Sie malte Frucht- und Blumenstücke, von
denen eins in die k. k. Museen gelangte.
Schmetterling, Christiana Josefa, Malerin, geb. 19. Dec. 1796 in Amsterdam,
t 18. März 1840 das., Schülerin und Tochter des Josef A. S. Sie malte Frucht- und
Blumenstücke in Aquarell.
Schmetterling, EliSabetha Barbara, Malerin, geb. 30. Nov. 1804 in Amsterdam,
t nach 1821, Schülerin und Tochter des Josef A.S. Sie war erst als Kupferstecheriu,
dann als Miniaturmalerin thätig und hat auch gelehrt.
Schmetterling, Josef Adolf, Maler, geb. 1758 in Wien, f 1828 in Amsterdam.
Er malte Miniaturen.
Schmid, Hans Sebastian, Bildhauer und Maler, geb. 22. Juui 1862 in München,
Schüler der dortigen Kunstgewerbeschule und Akademie, dann vonWidnmann. Aus
Gesundheitsrücksichten musste er die Bildhauerei aufgeben .und sich dem Kunst-
gewerbe sowie, der Malerei zuwenden. Von ihm Entwürfe zu Pokalen, etc. Altägyp-
tische Harfenspielerin (1893 Oelgeraälde), Bildnisse, etc. Er schrieb und illustrirte
eine „Kunststilunterscheidung"
Schmid, Jnlins, Maler, geb. 3. Febr. 1854 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie, an der er später Assistent wurde. Er erhielt dort den Rom- sowie andere
Preise und malte langweilige, unkünstlerische Historien. In der Schottenkirche zu
Wien malte er die Deckenbilder. Vou ihm ferner „Lasset die Kindleiu . . .". Sommer-
zeit, etc.
Schmid, Karl August, Maler, geb. 1807 in Neuburg a. d. D., r 1834, Schüler
der Müuchener Akademie (1822—25), auf Reisen durch die Alpen und Oberitalien
weitergebildet. Er inalte Aquarelllandschaften und zeichnete für botanische, sowie
andere naturgeschichtliche Werke von Martius uud Spix.
Schmid, Matthias, Maler, geb. 14. Nov. 1835 in See (Tirol, Paznauner Thal),
Schüler der Münchener Akademie unter Schraudolph nnd Piloty, nachdem er
erst in Tirol Malerlehrling und in München bei einem Vergolder gewesen war. Vom
katholischen Clerus verfolgt, rächte er sich, indem er eine Zeit lang dessen Schatten-
seiten in Seinen Genrebildern blossstellte. Später entwickelte er sich zu einem der
besten Tiroler Maler, bei dem die künstlerischen Qualitäten nicht durch lokale
Pointen und Hübschemädchenmalerei erstickt siud. Er wurde kgl. Professor in
München, wo er sich niedergelassen hatte. Von ihm Der Herrgottshändler, Bettel-
mönche, Der Sittenrichter, Die Beichtzettelsammlung, Ruth, Die drei Marien am
Grabe (Fresko, Kirchhof Innsbruck), etc. Michael-Ord. l.Kl., Med. Wien 1873.
Schmid, Peter, Maler, geb. 1769 in Trier, f nach 1833, gebildet auf Kosten
des Grafen Waltersdorf. Er war Zeichenlehrer in Stettin. Berlin und Frankfurt und
gab ein Lehrbuch über seine neue Methode heraus. 1834 wurde er Professor
in Berlin.
Schmid, Simon, Graveur in Stein, geb. 1760 in München, f 1840. Er war
Hofkaplan uud beschäftigte sich mit dem Kehlheimer Stein in der Weise wie Sene-
felder es that, ehe er die Lithographie, d. h. den chemischen Flachdruck erfand
1788 lieferte er 18 Steine in erhabener und iu vertiefter Manier, mit naturwissen-
schaftlichen Zeichnungen.
Schmid-Breitenbach, Franz, Maler, geb. 17. Aug. 1857 in München, Schüler
der Müuchener Akademie unter Echter, Benczur und Loefftz. Von ihm Mein
Sohn kommt, Im Hexenwahn, Das leidige Rauchen, etc. Med. München, London, etc.
Schmidgruber, Anton, Bildhauer, geb. 26. März 1837 in Wien, studirte an
der Wiener Akademie unter Bauer und als Stipendiat IStiS iu Rom. Von ihm
Poseidon (Pavlamentsgebäude, Wien), Die Freude und Di." .Menschenliebe (ebenda),
Die Römerir. (Brunnenfigur), Dürer (Künstlerhauä, Wieu), Peter uud Paul (Fünf-
208 Schmidhammer — Schmidt.
hauserkirche); auch Werke für die Universität, a. Gebäude, Brücken und Plätze
Wiens, etc.
Sohmldliammer, Arpad, Zeichner und Maler, geb. 12. P'ebr. 1857 in Neuberg
(Steiermark), studirte an der Wiener und Münchener Akademie. Er Hess sich in
München nieder und lieferte zahlreiche Illustrationen zu Zeitschriften, zu Roseggers
Werken, etc.
Schmidt. Adolph, Maler, geb. 1804 (?) in Berlin, f nach 1860, Schüler von
Wach, auch in Düsseldorf gebildet. Er liess sich in Berlin nieder und malte
Bildnisse sowie .Genrebilder, z. B. Rheinisches Milchmädchen und Der gefundene
Liebesbrief.
Schmidt, Albert, Baumeister, geb. 16. Sept. 1841 in Sonneberg (Thüringen),
Schüler des Münchener Polytechnicums und von Gottgetreu, auch auf Italienischen
Reisen (1864—65) gebildet. Von ihm Schloss Frauenau im Bayerischen Wald, S.
Lukaskirche (1893—96 München), Löwenbraukeller (das.). Privatbauten in München,
etc. Mitglied der Münchener Akademie 1889 ; Prof. ; 2. Med.
Schmidt, Alfred, Maler geb. 1867 in Dresden, Schüler der dortigen uiid der
Karlsruher Akademie, dann der Akademie Julian in Paris. Er liess sich in Karls-
ruhe nieder und malte Bilanisse, etc. Von ihm ferner Liebe auf dem Land, In Er-.
Wartung, etc.; auch schöne Steindrucke.
Schmidt, Auguste, Malerin, geb. 1844 in Stuttgart. Sie malte in Wassertarben.
Schmidt, Bernhard, Maler, geb. 21. März 1820 in Zettenim (Meckl.), f 4.
Dec. 1870 in Niesky, Schüler von Schirmer, der Münchener und der Düsseldorfer
Akademie, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland und die Alpen. Er malte
Landschaften, war als Zeichenlehrer in Rostock und Schwerin thätig und lebte auch
in Berlin, wo er viele Entwürfe zu Kirchen schuf, z. B. einen Concurrenz-Entwurf zum
Berliner Dom. Das Mus. zu Schwerin besitzt eine Landschaft von ihm.
-Schmidt, Carl, Maler, geb. 1861 m Dresden, war erst Stubenmaler, dann
Schüler der Leipziger Akademie und Kunstgewerbeschule, 1886 des Prof. Hellquist ,
1893 der Akademie Julian in Paris. Er ist in Dresden thätig und widmet sich be-
sonders der dekorativen Malerei. Sein Plakat-Entwurf für die Leipziger Industrie-
Ausstellung 1897 gewann den ersten Preis.
Schmidt, Constantin, Maler, geb. 1817 in Mainz, f nach 1851, Schüler der
Düsseldorfer Akademie (1837—41). Er malte Landschaften, z. B. Hallstadt am
See (1842), Das Heidelberger Schloss (1845), Am Corner See (1846), Wald in der
Mittagssonne (1850), etc.
Schmidt, Eduard^ Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Berlin, f 1862, Schüler
von Blechen. Er besuchte Helgoland, die schwedische und die englische Küste
und malte Marinen, von denen die Gal. zu Schwerin eine besitzt. — Ein Elias S.
f 22. Aug. 1639, war Bildhauer und Bürger in Meissen.
Schmidt, Friedrich, Baumeister, geb. 22. Oct. 1825 in Frickenhofen (Württem-
berg), t 21. Jan. 1891 in Wien, Schüler des Stuttgarter Polytechnicums unter Brey-
mann und Manch, erlernte dann das Steinmetzhandwerk, maass 1842 die Lieb-
frauenkirche in Esslingen, trat 1843 unter Zwirn er in die Kölner Bauhütte und
bestand 1856 seine Baumeister -Prüfung in Berlin. Von Köln aus wurde er 1858
Prof. an der Mailänder Akademie und restaurirte S. Ambrogio dort. Als die Oeater-
reicher die Lombardei verloren, wurde er Prof. an der Wiener Akademie 1859, wo
er eine fruchtbare Thätigkeit als Lehrer und Bauender entwickelte. 1862 wurde er
Dombaumeister und vollendete den Stephansthurm 1864 und übte als erster Vertreter
der Gothik in Oesterreich grossen Einfluss aus. Von ihm ferner Entwurf zur Wiener
Votivkirche (womit er den III. Preis gewann), desgl. zum Berliner Rathhaus (I. Preis,
aber nicht ausgeführt), Lazzaristenkirche (1860 — 62 Wien), Pfarrkirche (1867 — 75
Fünthaus), desgl. (Brigittenau), Gothische Kirche (Graz), Das akademische Gymnasium
(Wien), Das neue Rathhaus (1872 u. ff. Wien), etc. Oberbaurath, Mitglied vieler
Akademien, zahlreiche Orden und Auszeichnungen:
Schmidt, Friedrich Albert, Maler, geb. 9. Dec. 1846 in Sundhausen i. E.,
t 23. Jan. 1891. Er zeichnete erst für industrielle Zwecke, widmete sich dann 1871
aber der Malerei in München, Paris und Italien, wo er sich zuletzt unter Böcklin
in Florenz weiterbildete. Später liess er sich in Weimar nieder und malte Landschaften.
Schmidt, Friedrich Max Alfred, Maler, geb. 24. April 1856 in Dresden,
Schüler dei Dresdner Akademie, liess sich in Dresden nieder und malte Bildnisse.
Schmidt, Friedrich- Wilhelm, Goldschmied, geb. vor 1740, f ™ -Tan. 1794,
Schüler des J. C. Wiskemann, war seit 1772 Meister der Kasseler Zunft.
Schmidt. 209
Schmidt, Üeorgf Goldschmied, geb. vor 1690, f 1735 in Kassel, Schüler von
J, Jehner, seit 1703 Mitglied der Kasseler Zunft.
Scbmldt, Georg Adam, Maler, geb. 17. Mai 1791 in Dordtrecht, f 22. März
1844 das., Schüler von Pieter Hofman. Er malte Genrebilder. Von ihm be-
sitst das Rijksmaseum za Amsterdam Bibellesen. Mitglied der Amsterdamer Aka-
demie und des niederländischen Instituts.
Sohmidt, Georg Friedrich, Kupferstecher, geb. 24. Jan. 1712 in Berlin, t 25.
Jan. 1775 das., Schüler von G. P. Busch an der Berliner Akademie, seit 1736 von
N. Lärm cssin in Paris, wo er 1742, obwohl Protestant, Mitglied der Akademie
wurde; 1744 wurde er Hofkupferstecher in Berlin; 1757—62 war er in St. Petersburg
thätig, um das Bildniss der Kaiserin zu stechen und eine» Kupferstichschule einzu-
richten. S. ist der bedeutendste, glanzvollste Kupferstecher Deutschlands in Linien-
matier und kommt seinen französischen Vorbildern oft sehr nahe. Seit 1762 legte
er sich auch auf das Radieren in Rembrandts Manier und bat u. A. eine unvollendet
hinterlassene Platte des grossen Holländers weitergeführt. Sein Werk beläuft sich
auf ca. 140 Stiche und 150 Radierungen. Eine Anzahl der früheren Arbeiten ist
noch mit dem Namen der Lehrer Busch und Larmessin bezeichnet Zu den besten
Blättern geh<iren die Bildnisse August III. von Polen, Graf Evreux, Ljktour P. Mignard,
Dr. Silva; Köpfe, etc. nach Rembrandt, Sara, Agar und Abraham, Darstellung
Marias im Tempel, Satyr und Ziege, Simson bedroht seinen Schwiegervater (n. R.
van Rijn), „Le thäätre Italien", Nicaise, etc. S. Leben etc. von Crayen (1789),
Jacoby (1815), Apell (1886), Wessely (1887).
Schmidt, Hans W., Male/, geb. 18r)9 in Hamburg, thätig in Weimar.
Schmidt, Heinrich, Maler, geb. 1740 (? 1760 ?) in Saarbrücken f 1821 (1818?),
stUdirte in Italien und hielt sieh hauptsächlich in Neapel auf. Er war Grossherzcgi.
Darmstädtischer Hofmaler und hat auch alte Gemälde copirt, sowie restaurirt. Von
ihm Jairi Töchterlein (Mus. Darmstadt), Aus der Campagna (1792) das., Adam und
Eva hören zum ersten Mal den Donner (das.), Kallisto im Bade (das.), etc.
Schmidt, Heinrich von, Baumeister, geb. 1850 in Köln a. Rh., Sohn und Schüler
(1874 — 75) des Dombaumeisters Friedrich S., auch im Wiener Polytechnicum, und
unter C. W. Hase in Hannover gebildet. Er restaurirte die Pfarrkirche zu Gelnhausen
(1876—79), die Katharinenkirc^e zu Oppenheim (1878 — 79). Zuvor war er schon
Bauführer am Frankfurter Dom gewesen. 1883 wurde er Professor am Münchener
Polytechnicum. Vuii ihm ferner Marienkirche zu Kaiserslautern (1892), Johannes-
kirche in iJarmstadt , Maximilianskirche in München ; auch kunstgewerbliche Ent-
würfe. Med. 2. KL München 1889, Hessischer Verdienst-Ord., Bayerischer Michaels-
Ord., etc.
Schmidt, Heinrich Friedrich Thomas, Maler und Kupferstecher unseres Jahr-
hunderts, geb. 1780 in Berlin, Sohn und Schüler von Johann H. S. Er war in Leipzig
und Weimar thätig, malte in Oel und Pastell, schuf aber besonders Kupferstiche.
Von ihm Bildnisse Schillers, Kants, Wielands, etc.
Schmidt, Hermann, Maler, geb. 1819 in Magdeburg, war kurze Zeit Schüler
der Berliner Akademie 1837, zeichnete Bildnisse, liess sich 1845 in Hamburg nieder
und malte Landschaften, nachdem er Salzburg, Steiermark, etc. besucht hatte. Von
ihm Das Bodethal (1850), Der Königssee, Winterlandschaft, etc.
Schmidt, Hermann, Maler, geb. 12. Dec. 1833 in Hamburg, thätig das. Er
malte geschichtliche und dekorative Bilder.
Schmidt, Hugo Ernst, Maler, geb. 1862 (?), f 25. Juli 1899 in Berlin. Er
malte Landschaften, Bauernbilder, ete. ist aber besonders als Kritiker (unter dem
Namen Robert Richter) bekartnt.
Schmidt, Izaak, Maler und Kupferstecher, geb. 11. Juni 1740 in Amsterdam,
t 17. Mai 1818 das., Schüler von J. v. Huysum und J, M. Quinkhardt. Er
malte erst Bildnisse, dann mit besserem Erfolg Landschaften. 1759 half er die
Zeichenakademie in Amsterdam begründen und blieb deren Direktor bis zu seinem
Tod. Er war auch Dichter, sowie Musiker und übersetzte ein Leben P. P. Rubens .
Endlich hat er auch sechs holländische und eine Arkadische La'ndschaft radiert. —
Sein Sohn Izaak Riewert S. d. J., f 26. Jan. 1826 in Delft, Schüler von A. de
Lelie, malte Bildnisse, Wurde aber später Professor an der Ingenieur- und Militär-
Schule zu Delft.
Schmidt, Jean FhiHpp, s. Sobmit, Jean P.
Schmidt, Joh. Ernst, Kupferstecher, geb. 5. Juni 1809 In Eisenach, f 20. Nov.
1868. Er stach u. A. nach Ludwig Richter.
AlIgemeineR KUnstl^r-Lexicon. 5. Auil. i. Band. 14
210 Schmidt.
Schmidt, Johaiiu treorg, Bauiaeister des 18. Jahrhunderts, f 1774 in Dresden,
wo er die Annenkirche (1769) erbaute und an der Kreuzkirche thätig war. Von ihm
ferner die Stadtkircbe zu Grossenbain.
Schmidt, Johann Gottfried, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1764 in
Dresden, Schtiler von Rasp. Er schuf hauptsächlich kleinere Bildnisse, z. B.
Prediger Retz (n. Abildgaard), Enoch Seemann, etc.
Schmidt, Johann Hetarich, Maler, geb. 14. Febr. 1749 in Hildburghausen,
t 28. Oct. 1829 in Dresden, Sohn und Schüler des JohannThomas S., bereiste Italien,
Frankreich, Russland, hielt sich auch in deutschen Städten auf und wurde 1775
Hofmaler in Dresden. Von ihm Prinzessiu Augusta von Sachsen (1783 Gal. Dresden),
Fürstenversammlung zuPillnit«(1791), Pastall Bildnisse von Napoleon, Nelson u. A. m.
Mitgl. der Akademie Dresden 1796.
Schmidt, Johann Matthaeas, Baumeister und Maler, geb. 1702 in Plan, f 23. Oct.
1754 in Prag. Er war Commissär beim Förtificationsbau in Prag und auch als
Maler bekannt.
Schmidt, Joseph, Maler, geb. 1767, f 1824. Er war eine Zeit lang in Frank-
furt a. M. thätig.
Schmidt, Jnstns Heinrieh, Goldschmied, geb. vor 1725, f 1760, Sohn und
Schüler des Georg S., war seit 1754 Mitgl. der Zunft in Kassel.
Sehmidt, Karl Christian, Maler, geb. 1808 in Stuttgart, f 5. Nov. 1892 das.,
Schüler von J. G. v. Mtilleiv in Stuttgart, Cornelius (1827—30) in München und
Ingres in Paris. Er wurde Professor an der Kunstschule seiner Vaterstadt und
gab eine Proportionslehre (1849 Stuttgart) heraus. Von ihm Verurtheilung Christi
(1861 Mus. Stuttgart), Auferstehung Christi (1865 4}tarbild. Rottenburg). Maria und
Johannes am heiligen Grabe (1844), u. A.
Schmidt, Karl Samuel, Baumeister des 18. Jahrhundei-ts, f 1784. Er vrurde
königl. Kriegs- und Domänenrath, sowie Oberbaudirektor und hat viele Kammer-
bauten iu der Mark Brandenburg dirigirt.
Schmidt, Leopold« Kupferstecher, geb. 16. Nov. 1824 in Prag, Schüler der
Wiener Akademie und von Stoeker, thätig in Wien, Von ihm Illustrationen der
Köhigshofer Handschrift, Der Fugger'sche Sarkophag in der Sammlung Schloss
Ambras; A. Blätter nach Allegri, Ender, Geiger, Palacky, Rüben, etc.
Schmidt, Lucien Lonis Jean Bapüste, Maler, geb. 22. Aug. 1825 iu Miellin
(Dep. Haute-Saone), Schüler von F. Grobon, Bonnefonds und den Gebrüder
Flandrin. Von ihm Stillleben (1857), Ein guter Schuss (1878). Angespannte
Rinder (1882), etc.; auch Bildnisse.
Schmidt, Martin Joh«ui, Maler und Radierer, gen. Kremser- Schmidt, geb.
35. Sept. 1718 in Grafenwörth ^Nieder*84erreich, n. A. in Grafenstaden bei Krems),
t am 28. Juni 1801 in Stein a. d. D., Schüler seines Vaters, eines Bildhauers, durch
Studium alter Meister weitergebildet. Er schuf über 1000 Oelgemälde, ausser seinen
vielen Wandbildern. Werke von ihm in der Gallerie «u Graz, in der Akademie-
Sammlung zu Wien, in der Stadtpfkrrkirche zu Krems, etc. S. Leben von A.Mayer
(1879 Wien).
Schmidt, Mathias, Maler und Kupferstecher, geb. 1749 in Mannheim, f 182S
in MOncben, wo er Direktor der Kupferstich - Sammlung wurde. Er malte Land-
schaften, radierte sechs Blatt Hunde, A. Blätter nach F. Kobell und R. v. Rijn,
sowie Copien von Radierungen Fyts, Dujardins. van d. Veldes, etc.
Sehmidt, Maximilian, Maler, geb. 28. Aug. 1818 in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie, von BegAS, Karl Krüger und W. Schirmer. Bereiste die
Türkei, Palästina, Egypten, die ionischen Inseln, Italien und England (1861, 1870).
1868 wurde er Lehrer und Professor an der Weimarer Kunstschule, 1872 an der
Akad. zu Königsberg, an der er später Direktor war. Er malte meist Landschaften
und Architekturen. Werke von ihm in den Galerieen zu Berlin (Nat.-Gal.), Danzig,
Köln a. Rh., Königsberg, München, (Gal. Schack), Rostock, etc. Auch Fresken im
Neuen Mus. zu ^rlin und ein Steindruck. Gr. gold. Med. Berlin, Med. Wien;
Mitgl. der Berliner Akad.; mehrere Orden; Dr. h. c. 1895 Königsberg.
Schmidt, Michael Mathias, Baumeister, geb. 1626 (?) in Rotterdam, f 1692 in
Berlin. In Rotterdam ist der Glockenthurm der Marienkirche nach seinem Entwurf
1663 begonnen worden. Er kam dann in den Dienst des Churfürsten Friedr. Wilhelm
und war in Berlin thätig.
Schmidt, Ole Jürgren, Baumeister und Zeichner, geb. 18. Juli 1793 in Kopen-
hagen, f 27. Febr. 1848 in Hamburg, Schüler der Kopenhagener Akademie (1815
Schmidt — Schmiths.
211
bis 1818), weitergebildet in Italien. Von ihm Englische Kirche (Hamburg), Synagoge
(Altona), etc. 1830 gab er Contourzeichnungen nach alten Wandgemälden, Orna-
menten, etCv in Hercnlaneiim, Pompeji und Stabiae heraus.
Schmidt, Oskar Friedrich, Holzschneider, geb. 3. Oct. 1825 in Weissenfele
an der Saale, f 28. Jan. 1871 in Leipzig. Er war Schüler von H. Bürkner in
Dresden und arbeitete nach Zeichnungen von Ludwig Richter.
Schmidt, Beiuhold, Maler, geb. 1861 in Klein (Heilbronn), thätig in Stutt-
gart. "Von ihm Auf Wache, etc.
Schmidt, Theodor, Maler, geb. 22. Jan. 1855 in Stuttgart, Schüler der Stutt-
garter Kunstschule und der Müncbener Akademie unter Lindenschmit. Er liesa
sich in München nieder. Von ihm Carneval auf dem Lande, Flachsbrechen in
Schwaben, Einkehr, etc.
Schmidt, Willielm, Bildhauer, geb. 27. März 1842 in Assumstadt (Württemberg),
studirte in Stuttgart, Hess sich in Reutlingen nieder, wo er Zeichenlehrer am Real-
gymnasium wurde. Von ihm die Bildnissbüsten C. v. Kurtz, Herzog v Urach u. A.
Schmidt, Willem Hendrik, Maler, geb. 12. April 1809 in Amsterdam, f 1- Juni
1849 in Delft, Schüler von G. de Meijer. 1840 bereiste er Deutschland und wurde
zwei Jahre darauf Lehrer an der Akademie zu Delft. Von ihm Mönche (Mus. Rot-
terdam), Emilie von Nassau (ebenda), De Profundis (1845 Mus. Köln), Holländische
Schulstube (Neue Pinak. München), Karl V. erhält die Sterbesakramente (Gal. Ravene,
Berlin), etc. Niederländ. Eichenkrone, verschied. Med. ; Mitgl. des Niederländischen
Instituts.
Schmidt-Helmbrechts, Carl H., Lithograph und Maler, geb. 5. Juli 1872 in
Helmbrechts (Fichtelgebirge), Schüler der Nürnberger Kunstschule. Kr war 1889—91
als Lithograph in Fürth i. B. thätig und wurde dann Schüler von K» R a u p p und Gysis
an der Mtinchener Akademie. Von ihm Schlaugenbraut, Zlatorog, viele Illustrationen,
etc.; auch Radierungen.
Scfamidt-Miohelsen, Alexander, Maler, geb. 5. Nov. 1859 in Leipzig, Schüler
der Münchener Akademie (1880—88) und der Akadentie Julian in Paris wnter Fleury
und Boaguereau (1884), auch von E. Jettel beeinflusst. 1892 Hess er sich in
Berlin nieder. Er malte Genrebilder und Landschaften, auch in Wasserfarben.
S^midt-Oppermann, Fanny, geb. Oppermann, Malerin, geb. 18. Sept. 1853
in Dftsseldorf, Schülerin von Engelhardt und Eschke in Berlin, sowie Barth elmes,
Fahrbacb und Kraut in Düsseldorf. 6ie malte Landschaften aus Norwegen und
Rügen, schuf auch kunstgewerbliche Entwürfe und war als Lehrerin thätig.
Sdunieehen, Hermann, Maler, geb. 22. Juli 1855 in Neumarkt (Schlesien),
Schüler von Bräu er in Breslau, der Düsseldorfer Akademie unter K. Müller und
V, Gebhardt, auch der Akademie Julian in Paris. Er war in Düsseldorf und
London thätig, wo er die Bildnisse der Prinzessinnen Viktoria und Elisabeth von
Hessen-Darmstadt, Prinzessin Mary of Teck, Kaiser Wilhelms I., Mad. Nordica, etc.
malte. Von ihm ferner Traum nach dem Feste, Faustina, etc.
Sehmiedt, Johann Georg, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Plan, f 21. Sept.
1765 in Prag, wo er thätig gewesen war. — Sein Vater Kaspar S., geb. in Plan,
f in Prag, war ebenfalls Maler und hatte in der Pfalz gelernt. — Sein Bruder
Paul S., Schüler des Vaters Kaspar S., malte Blumen und Früchte, später mit
Johann 6. Altäre, etc.
Sehmiedt, Wenzel, Maler, geb. 1694 in Plan, f 1756 das., Sohn und Schüler
des Kaspar S. , auch in Freising und München gebildet. Er malte Bildnisse, be-
sonders aber Fresken in böhmischen Schlössern (Trpiest) und Kirchen (Miesz, Plan,
Czernossin, Habakladran), etc.
Schmit, Jean Philippe, Kupferstecher und Lithograph, geb. 13. Märe 1790 in
Paris, t nach 1832. Von ihm Steindrucke nach Bosio, Bouton, Dejuinne, Stabey etc. ;
auch viele nach eigener Zeichnung, z. B. für „La muse romantique" und für Baron
Taylors „La France pittoresque". Er war ferner schriftstellerisch thätig.
Schmitten, Georg, Maler, geb. 1856 in Berucastel a. d. Mosel, Schti^-'r der
Münchener Akademie unter HackI und Gabi, weitergebildet bei Bracht in Berlin,
wo er sich niederliess. Er jnalte Landschaften, besonders märkische, und Küsten-
bilder aus Norwegen, der Ostsee, etc.
Schmiths, (Schmitz), Heinrich N., Kupferstecher, geb. 1758 in Kaiserswörth,
t 1790 in Düsseldorf, Schüler von J. L. Krähe und J. G. Wille in Paris. Er
wurde Professor der Kupferstichkunst in Düsseldorf. Von ihm Landschaften, auch
Blätter nach Baroccio, Rubens, Scarsellino, etc.
212 Schmitson — Schmitz.
Schniitson, Tentwart, Maler, geb. 18. (28.?) April 1830 in Frankfurt a. M.,
t 2. Sept. 1863 in Wien, Autodidakt. Er kam nach Düsseldorf und Karlsruhe, 1857
nach Berlin, besuchte 1860—1 Italien und Hess sich in Wien nieder. Er malte gute
Bildnisse und besonders Pferdej ferner entwarf er viele Paläste und Monumente.
Von ihm Ungarische Pferde scheuen vor einem umgefallenen Gefährte (Gal. Karls-
ruhe), Ungarischer Stoten ■ Transport (Gal. Ravene, Berlin), Scheuendes Ochsen-
gespann, etc. ,
Schmitt, Franz Jakob, Baumeister, geb. 5. Mai 1842 in Worms, Schüler von
B. Harres in Darmsfadt, Adler, Arnim, Bötticher, Lucae, Spielberg und
Strack in Berlin, endlich von F. Schmidt ia Wien. 1865—66 besuchte er Italien.
Er Hess sich 1875 in Frankfurt a. M., 1886 in Karlsruhe, 1894 in München nieder.
Von ihm Ostgiebel am Dom zu Speyer (1869—74), Hallenkirche zu Zweibrücken, Peter-
und Paulskirche in Geinsheim (1870—74'), viele Privat- und Geschäftshäuser in Frank-
furt a. M., Liebfrauenkirche in Karlsruhe, St. Rochuskapclle in Mingolsheim, etc. Er
war auch schriftstellerisch auf dem Gebiet der Baukunde thätig.
Schmitt, Gnido, Maler, geb. 1884 in Heidelberg,. Sohn und Schüler eines
G. Philipp S., weitergebildet in Frankreich und Italien. Er ging nach Schottland,
wo er viele Jahre als Bildniss- und Historienmaler thätig war. Von ihm Königin
Viktoria, Herzog von Buccleugh und seine Familie, Allegorie auf die Ruperto-
Carola, etc. Med. London 1873.
Sobmitt, Nathau^el, Maler, gel. 1847 in Heidelberg, Sohn und Schüler eines
Georg Ph. S., auch auf der Karlsruher Kunstschule und auf Reisen nach England,
Holland, Oesterreich, Paris, sowie besonders Rom gebildet. 1881 — 86 war er in Saar-
brücken thätig, seit etwa 1888 in Karlsruhe. Er besuchte später Griechenland und
Constantiuopel. S. malte meist Bildnisse, ferner: Die kleine Festjungfer, Orangen-
verbäuferiu, etc.
Schmitt, WillielsM, Maler, geb. 1830 in ßuchbeim, thätig in Karlsruhe. Er
malte. Thierbilder, z. B. Kaninchen und An der Tränke.
Schmitt-Sclienbh, Maria, Malerin, geb. 20. Aug. 1837 in Baden, studirte in
Italien, Karlsruhe und München. Sie Hess sich in München nieder und malte Historien
für Kirchen in Kirrlach bei St. Leon, Mauer bei Heidelberg, Wieblingen am Neckar,
Elfingen bei Pforzheim, Ziegelhausen bei Heidelberg, etc.; auch Cartons zu Glas-
fenstern für die Liebfrauenkirche zu Karlsruhe, Aquarelle, etc.
Schmitz» (Schmitz- Crolenburgh), Adolpb, Maler, geb. 4. Juni 1825 in Darm-
stadt, t 18. MÄrz 1894 in Düsseldorf, Schüler des Städerschen Instituts in Frank-
furt a. M., weitergebildet an französischen und belgischen Meistern. Von ihm Das
Scherfleiu derWittwe (1854), Jahrmarktlotterie (1861), Tbeatervorhang für das Stadt-
theater in Düsseldorf, Geschichtliche Wandgemälde im kleinen Gürzenichsaal zu
Köln a. Rh., Deckengemälde im Pal. Pringsheim zu Berlin, desgl. im Haus Thiele-
Wiükler das., Fries im IVfalkasten zu Düsseldorf, etc.; auch Shakspere-IUustrationen.
Prof.; Hohenzollern-Ord.
Schmitz, Aiitoine Ouillannie, Maler geb. 24. Mai 1788, f nach 1849, Schüler
von Gros und der Ecole des bcaux-arts. Von ihm Metamorphose des Driop (1814),
Der Vielfrass (1850), etc.; auch Bildnisse.
Schmitz, Antou, Maier, gob. 2. Juli 1855 in Grimlinghausen (Rhein-Provinz),
Schüler von Deikei- (1876) in Düsseldorf, nachdem er zuvor Kaufmann, Porzellan-
maler, 1874 in Weimar Dekorationsmaler gewesen war. Er malte Thiere und Jagd-
scenen.
Schmitz, Bruno, Baumeister, geb. 21. Nov. 1858 (n. A. 29. Nov. 1859) in
Düsseldorf, Schüler der Düsseldorfer Akademie, war erst in Leipzig, seit 1886 in
Berlin thätig. Er wurde Professor. Von ihm ein Vittorio Immanuele-Denkmal in
Rom (nur Entwurf), das Nationaldenkmal in Indianapolis (Ind., U. S. A.), das Kaiser
Wilhelm-Denkmal anf dem Kyffhäuser, das Künstlerhaus in Amsterdam, das Mus. zu
Linz, das Bankgebäudo in St. Gallen, das Mus. zu Stockholm, die neue Synagoge in
Berlin, etc.. Das Denkmal an der Porta Westphalica, desgl. am Deutschen Eck.
Verschiedene Preise.
Schmitz, Ernst, Maler, geb. 27. Febr. 1859 in Düsseldorf, Schüler der Akademie
das. und Fr. Kellers in Stuttgart, weitergebildet in München. Er malte erst in
Karlsruhe, Freiburg i. B., Stuttgart und München Bildnisse, später Bauern- und Kinder-
Bilder in München.
Schmitz, Franz, Baumeister, geb. 8. Nov. 1832 in Köln, + 8. Aug. 1894 in
Baden-Baden, Schüler von Friedrich Schmidt und dessen Nachfolger am Kölner
ScEmitä! — Schmutzer. 213
Dombau. Er erbaute Kirchen zu Hückeswagen, Aarhus (Dänemark), Kopenhagen (mit
Hospital), Speidorf, Odenkircheu, Solingen u. A.; auch Profanbauten, z. B. Die Ge-
werbebank zu Köln. Er erneuerte auch die alten Kirchen St. Severin, St. Gereon,
St. Ursula zu Köln und das Münster zu Bonn. 1884 wurde er Diöcesanbaumeister
zu Köln und blieb es bis 1891, obglieich er schon am 1. März 1890 zum Dombau-
meister von Strassburg ernannt wordfen war. Er veröffentlichte ein grosses Werk
über den Kölner Dom (1880 mit bist. Text von Dr. Ennen), was die Dombauver-
waltung eine Zeit lang zu verhindern suchte. Mitglied der Berliner Akademie. Preise
für Entwürfe 1864 Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. (Kirche), 1867 Paris, Welt-
ausstellung.
Schmitz, Heinrich, s. 8chmiths.
Schmitz, Hermann, Maler, geb. 1812 in Düsseldorf, Schüler der dortigen
Akademie (182G— 30). Von ihm Im Kloster, Der Alchytnist, Goldschmied mit
Lehrlingen (1837), et^:.
Schmitz, Johann Jakob, Maler, geh*. 1724 in Köln a. Rh., f nacn 1796. Er
wurde Hofmaler und schuf Historien, besonders aber Bildnisse. — Sein Sohn Franz
Hieronimns S. wurde 1774 Meister und schuf Bildnisse.
Schmitz, Johann Joseph, Zeichner und Maler; geb. 1784 in Hannover, f nach
1815, SchüTer von B. Wolff in Amsterdam. Er schuf Landschaften, etc. und ging
1816 in Staatsauftrag nach Java.
Schmitz, Josef, Baumeister, geb. 8. Nov. 1860 in Aachen, Schüler von Franz
S.-, 1881—88 von Hauberrisser in München. Er restaurirte bez. baute an S.
Sebäld in Nürnberg, S. Adalbert in Würzburg, Pfarrkirchen in Aschatfenburg, Ge-
münden, Wörth, etc.
Schmitz, Michael Hubert, Maler, geb. 1851 (?), f 14. Jan. 1898 in Aachen.
Er wurde Hofmaler.
Schmitz, Peter, Baumeister, geb. 1760 (?), t 24. Aug. 1822 in Köln a. Rh.,
wo er 35 Jahre lang städtischer Werk- und Baumeister gewesen war.
Schmitz, Phil., Maler, geb. 1824 (?), f 16. Mai 1887 in Düsseldorf, wo er
thätig gewesen war und Bildnisse maltö. Ihm verdankt der Düsseldorfer Malkasten
B^en Namen.
Schmitzberger, Joseph, Maler, geb. 28. Jan. 1851 in München, Schüler von
K. Otto und der Akademie zu Mönchen, thätig das. Von ihm Reinecke vor der
Staffelei, Jagender Wanderfalk, Zu heiss, viele Katzenbilder, etc.
Schmölze, Karl Hermann, Zeichner und Maler, geb. 1828 in Zweibrücken,
t nach 1847 in Amerika. Er wurde durch Zeichnungen für die Fliegenden Blätter
bekannt, S. betheiligte sich am Aufstand In der Pfalz 1848 und musste über Paris
und London nach Amerika flüchten.
Schmntb^ Thomas Talentin, Maler des vorigen Jahrhunderts, f "^ö- Juni 1749
in Prag, wo er thätig war.
Sohmntz, Onstave, Maler, geb. in Colmar i. E. Von ihm besitzt das dortige
Museum als Geschenk ein Oelgemälde Päonien und eine farbige Kreidezeichnung
Heilige Familie nach A. Angeli.
Schmntz, J. Johann Rudolph, Maler geb. 1670 in Regensperg (Kanton
Zürich), t 1715 in London, Schüler von M. Fuessli d. J., warf sich auf die Bild-
nissmalerei und wurde in London, wo er sie ausübte, von Kneller beeinflusst. Seine
Frauenbildnisse wurden gelobt.
Schmatzer, Ferdinand, Maler uiid Radierer, geb. 1870 in Wien, Schüler der
dortigen Akademie unter W, Unger, weitergebildet während eines zweijährigen
Aufenthalts in Holland. Von ihm Entdecktes Geheimniss, Im Herbste, u. s. w.
Schmntzer, Jakob, Kupferstecher, geb. 5. April 1733 in Wien, f 2. Dec. 1811
das., Sohn des Andreas S., nach dessen Tod M. Donner ihn die Baukunst studiren
Hess. Er war erst in Ungarn als Bauzeichner thätig, widmete sich wieder in Wien
dem Stich und wurde 1762 als k. k. Pensionair Schüler Will es in Paris. 1766
kehrte er nach Wien zurück, brachte den Kupferstich zu Ehren und wurde Direktor
der neugegründeten Stecher-Akademie, Von ihm S. Ambrosius und der Kaiser
Theodosius (nach Rubens), Mucius Scaevola (nach dems.), Ulysses entreisst der
Andromache ihren Sohn (nach Prinz Albert von Sachsen-Tetschen), Fürst Kaunitz
(dreimal nach Hagenäuer u. A.); A. nach du Greux, Ruthardt, Suijders, etc.
Schmntzer, Johann Adam, Kupferstecher, geb. um 1700 in Wien, f 1739,
Sohn eines Graveurs. Er stach Einiges nach Gemälden der Wiener Museen,
Bildnisse, etc.
314 Schmutzer — Schneider.
SehiQtttzer; Joseph, Kupferstecher, geb. um 1700 in Wien, f 1740, Bruder des
Jobann A. S. und des Andreas S. (f 1741), mit welch letzterem er fast immer zu-
sammen arbeitete, so dass sie ihre Werke gemeinschaftlich Jos. Andr. S. oder Andr.
Jos. S. bezeichneten, je nachdem der Eine oder der Andere den gtösseren Antheil daran
halte. Von ihnen Die drei Deciusbilder in der Gal. Liechtenstein (nach Rubens),
Questenberg (nach Seybold), Gräfin Questenberg (nach Auerbach), Karl VI., etc.
Schmntzer, Joseph, Maler und Lithograph, geb. 1806 in Wien, f 1837, Schfkler
der dortigen Akademie. Seine Lithographien wurden gelobt; von Oelbildern nennen
wir Papst Leo vor Attila und Leopold VI. auf den Mauern von Ptolemais.
Scbmuz-Bandiss, Theodor, Maler, Zeichner und dekorativer Künstler, geo.
4. Äug. 1859 in Herrnbut, Schäler von Prof. Linde nach mit auf der Mnnchener
Akademie. S. lieferte viele Illustrationen (z. B. für Gerlach und Schenk und die
Mfinchener „Jugend") auch Historien etc. Während eines verregneten Sommers (1896)
in Diessen, verbrachte er, weil er nicht draussen malen konnte, die Zeit, in einer
Dorftöpferei. In der Folge erlernte er das Drehen, Malen und Brennen von Fayencen,
(später von Porzellan) ganz von selbst, entwickelte hierin eigene Phantasie und Formen^
80 dass seine Arbeiten bald zu den gesuchtesten wurden, in einer Zeit die gerade
auf diesem Gebiet an anderen Städten Deutschlands und im Ausland viel Gutes ent-
stehen liess. Viele Proben gelangten in verschiedene Kunstgewerbe-Museen Deutsch-
lande. Neuerdings wandte er sich auch anderen kunstgewerblichen Zweigen, Möbeln
Intarsien, etc. zu. Goldepe Med. Dresden 1899.
Schmazer, s. Schmntzer.
Sohnapbait, Abraham, Maler, geb. 2. Nov. 1651 in Leiden, f 1. Sept. 1691. Er
wurde Anhalt-Dessauischer Hofmaler, und malte Bildnisse sowie Gesellsch^ftsstücke
in der Art des Mieris. Vier seiner seltenen Werke befanden sich in der ehemal.
Galerie Nassau-Oranien und wurden mit dieser an die Familien-Mitglieder des Hauses
^ertheilt.
Schnars-Alqaist, Hugo, Maler, geb. 29. Oct. 1855 in Hamburg, Schüler von
H. Gude in Berlin, auf Reisen weitergebildet. Die deutsche Kunstgenossenschaft
schickte ihn zur Weltausstellung nach Melbourne und Chicago. Von ihm Schiflf-
brüchige, Stranduug des Cosmopolitan, Nordseefischer, etc. Gold. Med. Victoria
(Australien); Roth. Adler Ord. IV. KI.
Sehnatzler, Johann Ulrich, Maler, geb. 1704 in Schafifhausen, f 1763. Er
malte mit Geschick Bildnisse, versuchte sich auch in der Plastik, führte aber einen
schlechten Lebenswandel.
Schnebbelie, Jacob C, Kupferstecher und Illustrator, geb. 1760 in London,
t 1792 das. Er war erst Kaufmann, wurde dann Zeichenlehrer und hat viele topo-
graphische und archäologische Werke illustrirt, sowie Radierungen und Aquatinten
dafür geschaffen (z. B. für das Gentleman's Magazine und für Morris' Monastic
Remains). — Sein Sohn Robert Bremmei S.j f um 1849, zeichnete ebenfalls für
das Gentleman's Magazine und andere Zeitschriften. Er soll verhungert sein.
Schnee, Hermann, Maler, geb. 5. Sept. 1840 in Treuenbrietzen, studirte in
Düsseldorf unter Gude, auch in Karlsruhe und gründete nach 1867 in Berlin eine
Malschule für Damen, hauptsächlich für Landschaftsmalerei. Von ihm Hubertusjagd
im Grunewald, Potsdam, Mühlen im Juragebirge, etc. Die Nat.-GaL Berlin besitzt
Aquarelle von ihm. 1893 wurde er kgl. Prof.
Schneider, F^licie, geb. Fournier, Malerin, geb. 28. Dec. 1831 in Saint-
Cloud (D^p.-Seine-et-Oise), Schülerin ihres Vaters und von L. Cogniet, Gemahlin des
Louis A S. Von ihr Bildnisse, Genrescenen und Landschaften in Oel und Aqoäriell.
Med. 1870.
Schneider, Franz, Bildhauer, geh. 1823, studirte u. A. an der Berliner Akademie
und siedelte nach Leipzig über. Er lieferte, vielfach in Holz, Altäre und Kanzeln
für Kirchen in Borna, Dahlen, Holmstädt, Huttenburg bei Meissen, Kallenberg,
Schoeneck, Staucha, etc.
Schneider, Heinrich Jnstns, Maler, geb. 1811 in Koburg, Schüler von Schnorr
in München, weitergebildet in Rom. Er wurde Professor in Gotha. Von ihm Der
sächsische Prinzenraub (1848), Das Wunder der Hl. Elisabeth, etc. Auch Illustrationen
zu Heys Das Kind von der Wiege bis zum Grabe und dem Leben des Herzogt Ernst
des Frommen, etc.
Schneider, Hermann, Maler, geb. 16. Juni 1846 in München, Schüler der
MüDchener Akademie und vonPiloty. 1866 und 1875 besuchte er Italien. Von ihm
Venus mit Liebesgöttern (1878 Mus. Leipzig), Karls V. Zug nach dem Kloster
Schneider — Schnitzler. 215
Yuste, Bilduisse, Illustratieuen, etc. Für die Drachenburg a. Rh. malte er 12
Bachus-Bildcr; für ein Diorama das Bad einer römischen Kaiserin.
Schneider^ Rngo, Baumeister und Maler, geb. 12. März 1841 in Kassel, wo
er Prof. an der Akademie wurde. Von ihm der Löwenbrunnen am Friedrich
Wilhelmsplatz das.
Schneider, Jobann Kaspar, geb. 1754 in Mainz, f 1839, Schüler von Hei-
(leloff, meist aber Autodidact, Er war in Erfurt, Mannheim, meist in Mainz thätig
und malte Altarbilder, Bildnisse und Landschaften. Von ihm Mondlicht im Wald
(Mus. Darmstadt), Alt* Burg am Rhein (Neue Pinak. München), Nacht im Walde
(1786 Gal. Oldenburg), etc. — Sein Bruder Georg S. war autb Landschaftsmaler.
Schneider, .Josepb, Glasmaler des 18. Jahrhunderts, geb. in Geisslingen, t 1790
in Frankfurt a. M., wurde aus Ulm von den zünftigen Malern vertrieben und liess
sich dann eine Zeit lang; in Söflingen nieder. Er malte Bilduisse, Historien und Land-
schaften auf Glas, z. B. Jean Gala« nach Chodowieck. — Sein Vater Leonbard S.
war in Ansbach uud Ulm als Bildnissmaler thätig.
Schneider, Lisbeth Selma, Holzschneiderin, geb. Ib. Juli 1854 in Dresden,
Schülerin von H. Btirkner das. Sie schnftf u. A. nach L. Richter.
Schneider, Lonis. Amable» Maler und Kupferstecher, geb. 18. Oct 1824 in
Paris, war erst bis 1863 Kupfersteeher, dann Schüler von Drolling und Fouruier.
Von ihm Krönung der Jungfrau (1861 nach H. Flandrin in S. Paul zu Nimes), Der
Schulweg (1815), Der erste . Schmerz (1869), Dienstmädchen in der Bretagne (1882;,
etc. Med. 3. Klasse 1861 (für den genannten Stich). — Ein N. N. S., geb. in
BrabaDt, war als Landschaits- und Vogelmaler im 18. Jahrhundert thätig 1753 war
er Mitglied der Pictura- Gesellschaft im Haag und ging danii nach Amsterdam.
Schneider, Oskar Albin, Holzschneider, geb. 28. Juni 1852 in Dresden, Schüler
von H. Bürkner das. Er hat u. A. nach L. Richter gearbeitet.
Schneider, Sascha (Alexander), Maler und Zeichner, geb. 21. Sept. 1870 in
St. Petersburg, Schüler der Dresdener Akademie. Er malt Athleten unter allen
denkbaren Vorwänden. Von ihm eine Art Jüngste?. Gericht (Johanneskirchc, Kollo-
Meissen), Das Gefühl der Abhängigkeit, Judas Ischariot, etc.
Schneider-Didam, Wilhelm, Maler, geb. 14. Mai 1869 in Altenhunden (West-
pbalen), Schüler Uer Düsseldorfer Akademie seit 1888, machte Studienreisen nach
Belgien, Frankreich, Holland, Italien und liess sich in Düsseldorf als Bildniss-
maler nieder
Schneiders tan Greljffenswert, Bonifacins Cornelis, Maler, geh 21. üct.
1804 in Zierikzee (Zeeland), Schüler von A. J. Couwenberg, auf Reisen nach
Belgien und Deutschland (1829) und der Schweiz (1836) weitergebildet. Er war auch
Doktor der Rechte. S. malte Landschaften.
Schneidt, Maxi Maler, geb. 1858 in Geisenfeld, thätig in München.
Schnell, Lndwig Friedrich (?), Kupferstecher, geb. 1790 in Darmstadt, f 14.
Juni 1834 in Karlsruhe, Schüler vou Haldenwang. Von ihm Das Münster iu
Strassburg i^nacL einer Zeichnung von A. v. Bayer), Das Münster in Freiburg nach
dems.), Sechs Ansichten von Mannheim (nach E. Fries), etc. — Ein Jobann S,,
Bilduissmaler von Basel kam um 1720 nach England und starb in Bristol.
Scbnellboltz, (Scbnellholtz), Gabriel, Zeichner und Kupferstecher (?) des 16.
Jahrhunderts, geb. 1536 in Wittenberg (n. A. in Merseburg). 1562/63 veröffentlichte er
Werke in Wittenberg, scheint also auch Drucker und Buchhändler gewesen zu sein.
Schuetz, Jean Victor,. Maler, geb. 14. April 1787 in Versailles, f ^6- -^ärz
1870, Schüler von David, Regnault, Gros und Gerard. Später kam er nach
Italien, wurde 1840 Direktor der französischen Akademie in Rom, lebte 1847—52 iu
Paris, 1852—66 abermals als Direktor in Rom und kenrte 1866 nach Paris zurück.
Von ihm Tod des General Colbert (1810 Mus. Dquai), Der General Condiö in der
Schlacht von Senef u. A. (Mus. Versailles), Esther und Mardochai (Mus. Airas),
Begräbnisözug eines jungen Märtyrers iu Rom (Mus Nantes); A. in den Gal. zu Amiens,
Havre, Valencieuues, etc., auch in Kirchen. Med. 1. Kl. 1819, 1855, Kr. d. Ehrenl.
1825, Offiz.-Kr. 1843, Comm.-Kr. 1846; Mitgl. d.Just 1837; Gregors-Ord.
Sohneyder, Zeichner, geb. 1730 (?), f 1818 in Vienne (Dep. Isfere), wo er Prof.
an der Zcichenschule war.
Schnitzer, Jehaitiii Holzschneider des 15. Jahrhunderts. 1486 erschien zu Ulm
eine Karte" zum Ptolemaeus, auf die er zehn Köpfe geschnitten hat.
Sobnitzler, Fritz, Maler, geb. 1851 iu Tönisheide bei Elberleld. Er war in
Düsseldorf thätig. Von ihm Marktsceue, Im Concerthaus, etc.
216 Schnitzipr — ."bf^hnorr,
Sehnitzler, J. Michael, Maler, geb. 24. Sept. 1782 in Neustadt (Oberpfalz),
t 1. Oct. 1861 in München, Sohn eines Malers, kam mit 18 Jahren nach Augsburg,
malte in Oel und auf Glas, studirts an der Akademie weiter. Er war darauf in
Stuttgart, Ulm und zuletzt in München als Decorations- und Thiermaler thätig und
■wurde Hoftheatermaler. Von ihm Todes Federvieh (Neue Pinak. München), Geier
eine Taube tödend (1860 ebenda). Ausländische Vögel (Gal Schieissheim), Reb-
hühner (Nat.-Gal. Berlin), etc.
Schnitzäpahn, Christian, Medailleur, geb. 1829 in Darmstadt, f 15. Juli 1877
das., Sohn und Schüler eines Goldschmieds, studirte in Hanau weiter und wurde
dann Schüler von Halbig am Polytechnicum, sowie Widnmann an der Akademie
in München, endlich noch von K. Fischer an der Berliner Akademie. Ein Jahr
verblieb er bei Wyon in London und war dann als Münz- und Hofgraveur in seiner
Vaterstadt thätig. Von ihm Medaillen auf die Vollendung des Lutherdenkmals in
Worms, auf den Geschichtsschreiber Schlosser und viele andere Bildniss-Medaillen,
etc. Prof., Ehrenmitglied der Wiener und St. Petersburger Akademie; zahlreiche Orden.
Schnizer, Joseph von, Maler, geb. 19. März 1792 in Weingarten bei Ravens-
burg, t 30. April 1870 in Stuttgart, Schüler der Münchener Akademie und während
seiner Soldatenzeit von Seele in Stuttgart, 1815 trat er aus dem Offiziersstand und
widmete sich ganz der Malerei. Zuerst schuf er Soldatenbilder und wurde Hofmaler,
musste diese Stelle aber aufgeben, als er 1833 liberaler Abgeordneter wurde. Von
da ab malte er Bildnisse.
Schnorr, Johann Daniel, Bildhauer, geb. 1718 in Frankfurt a. M., f 1784.
Von ihm Marmorgrabmal Graf Solms (1779 Kirche zu Rödelheim), Steinmetz (an
einem Hause am Markt, Frankfurt a. M.), etc.
Schnorr, Johann Georg Friedrich, Bildhauer, geb. 1755, t 1811, Sohn des
Johann D. S. Er war in Frankfurt a. M. thätig und schuf besonders Bauverzierungen.
Schnorr Ton Karolefeld, Johann Veit, (Veit, Hans), Maler und Radierer, geb.
11. Mai 1764 in Scbneeberg (Sachsen), f 30. April 1841 in Leipzig, Schüler der
dortigen Akademie unter Oeser, nachdem er zuvor die Jurisprudenz studirt hatte.
1788 zog er nach Königsberg, kehrte 1790 nach Leipzig zurück, besuchte 1802 Wien
und Paris, wurde 1803 Lehrer, 1816 Direktor und Professor an der Leipziger Akademie.
Er hat Bildnisse und Miniaturen gemalt und viele Illustrationen zu Dichterwerken
geliefert, Landschaften u. A. radiert. Das Leipziger Museum besitzt von ihm ein
männliches Bildniss und Die Jünger heilen Kranke.
Schnorr von Karolsfeld, Julias, Maler und Zeichner, geb. 26. März 17Ö4 ir
Leipzig, f 24. Mai 1872 in Dresden, Schüler seines Vaters Johann V. S., 1811 der
Wiener Akadeinie, später von Ferd. Olivier beeinflusst. 1817 studirte er die alte
Kunst in Florenz, 1818 in Rom. Dort malte er 1822—27 Fresken zum Ariost in
der Villa des Marchese Massimi. Er besuchte auch Sicilien. 1827 kam er. als Pro-
fessor an die Münchener Akademie und malte nun einen Cyclus zum Nibelungenlied
in den unteren Sälen der Münchener Residenz, dem 1835 — 42 Bilder aus dem Leben
Karls des Grossen, Barbarossas und Rudolfs v. Habsburg im sogen. Saalbau das.
folgten. 1848 wurde S. Akademie-Direktor und Galerie-Direktor in Dresden. 1851
besuchte er London und nun begann er seine Hlustrationsthätigkeit, H'nrin er eigent-
lich Grösseres als wie mit dem Pinsel leistete. Durch seine allbelta'vnp Bibel in
Bildern weht ein grosser Zug; wenn er auch etwas pathetisch leer und conventionell
zeichnet, so beherrscht er doch die Form und den Gesichtsausdruck, führt einen
energischen, ausdrucksvollen Strich und trachtet nach einer stilisirten Schönheit, für
die uns neuerdings das Verständniss wieder etwas zurückkommt. Wir nennen von
ihm ferner Erlkönig (Schack- Gral. München); Bekehrung Pauli u. A. (Gal. Dresden),
Luther in Worms (Maximilianeum, München). A. Gemälde in den Gal. zu Basel,
Berlin (Nat. Gai. und Gal. Raczyneki), Frankfurt a. M., " Karlsruhe, Köln a. Rh.,
Leipzig, München (Neue Pinak.), etc., im Dom zu Naumburg, in der Paulskirche zu
London (Glasgemälde, Entwurf hierzu im kgl. Kupferstich -Kabinet, Dresden). Mitgl.
vieler Akad.; Grosskreuz des Albrecht-Ord.
Schnorr von Karolsfeld, Ludwig Ferdinand, Maler, geb. 11. Oct. 1788 in
Königsberg (Preussen), f 13. April 1853 in Wien, Schüler seines Vaters Johann V. S.,
auch der Akademie in Wien, wo er sich niederliess und in der Folge I. CustoB am
Belyedere wurde. 1834 hatte er München, die Alpen uud Paris, 1837 Dresden,
Weimar und Norddeutschiand besucht. Er malte romantische Illustrationen zu
Dichterwerken, auch. Historien und Landschaften. S. hat auch Mehreres radiert und
auf Stein gezeichnet. Von ihm Greis in altdeutscher Tracht (Gal. Dresden), Mephisto
SchnOge — Schoen. 21 <
und Faust u. A. (k. k. Mu8«en Wien), Der Herzog von Reichßtadt (Zeichnung); A.
in den Gal. zu Gotha, Ipnsbruck, etc.
Schnflge, Angngt, Holzschneider, geb. 4 Juni 1870 in Braunschweig, Schüler
des Polytechnicums das. und der Anstalt IL. Knesing in München, wo er sich
niederliess und nach Karazin, Röchling, etc. auch grosse Bildnisse schnitt.
Schnflr, Marie, Malerin, geb. 19. Feb. 1869 auf dem GutWegezin bei AnK^am,
Schülerin von C. Fehr in Berlin, Schmidt-Reutte in München und Prof. Dürr.
Sie malte vielfach Bildnisse in Pommern und Mecklenburg. Von ihr ferner Finale,
Schöbe, Haiis, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1510 in Graz. Ihm werden
Fresken, an der Aussenseite des Doms dort, zugeschrieben.
Schobelt) Paul, Maler, geb. 9. März 1838 in Magdeburg, f 2. Mai 1893 m
Breslau, Schüler der Akademien zu Düsseldorf, Berlin und Paris, weitergebildet unter
Gleyre in Paris; erhielt vom preuss! sehen Staat ein Stipendium zum Aufenthalt in
Italien; später liess er sich in Breslau nieder, wo er 1882 Lehrer, später Professor
an der Kunstschule wurde. Von ihn Venrus und Bellona (Nat.-Gal. Berlic), Triumph
des Genius, Raub der Proserpina, Bildnisse, etc. Im Festsaal des Kultusministeriums
malte er die Deckenbilder.
Schober, Johann Wilhelm, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Zittau und
Dresden. 1675 staffirte und vergoldete er den Altar der Kirche zu Zittau. Zwei
Miniaturbildnisse von ihm im Historisoben Museum zu Dresden, Churfürst Johann
Georg IV. im Mus. Schwerin.
Schöbel, Georg, Maler, geb. 10. Oct. 1858 (1861?) in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie. Von ihm Sommertag, Weihnachtsmarkt, Schwere Wahl, etc.,
äuco viplf* TU iistrfitionpn
Sehoebl, Johann, Baumeister, geb. 26. Juni 1823 in Tschernhausen (Böhmen),
t 20. Dec. 1870 in Graz, studirte in Prag und Wien. 1855-1870 war er bei der
Baudirektion in Graz thätig. Von ihm Das Zellengefängniss in Carlau, Privat-
bauten in Graz, etc.
Schöd!, Max, Maler, geb. 2. Febr. 1834 in Wien, 1854 Schüler der Wiener
Akademie, weitergebildet bei F. Friedländer. Er besuchte Italien, London und
Paris und malte Stillleben, von denen sich zwei in den Wiener Mus., eins in der
Neuen Pinak. zu München befinden. Med. Wien 1873, Sidney 1879.
Schödlberger, Johann Nepomnh, Maler und Radierer, geb. 1779 in Wien,
t 26. Jan. 1853 das., Autodidakt, an Cl. Gel^e und N. Poussin gebildet. 1813
wurde er Mitglied der Akademie, 1817 besuchte er Italien. Von ihm Ansicht des
Traunfalls u. A. (1821 Wiener Mus.), Wasserfall bei Tivoli, Landschaft (Gal. Graz), etc.
Schoeff, (Schuylf), Jan Pietersz, Maler, geb. 1609, f nach 1660 im Haag(?),
thätig seit 1638 im Haag, wo er 1641 die Bürgerrechte erhielt. Er malte Land-
schaften in der Art des v. Goyen, oder des P. Molijn und J. v. d. Hagen, z. B.
Wald mit Wanderern (1651 Gal. Schwerin), Die grosse Eiche (zugeschrieben, Gal.
Haag); A. in Privatbesitz zu Amsterdam, Aachen und im Haag.
Schöffer von Ettersheim, s. Sohäffer, Hans Jacob (unter Gusti S.)«
Schoell, Johann Ab]5ahaui, Maler und Goldschmied, geb. 29. Mai IT.^3 in
Frankfurt a. M., f 24. Aug. 1791, wurde 1769 Mitgl. der Goldschmiede-InnL-: g in
Frankfurt a. M. Er schuf Medaillen, malte Miniaturen, etc.
Soboemaker, Andries, Zeichner, geb. 9. Oct. 1660 in Amsterdam, f 23. Dcc.
1735 das. Er war mehr als Münzkuudiger und Sammler denn als Künstler bekannt.
Schoemaker, Gerrit, Zeichner, geb. 5. Sept. 1692 in Amsterdam, t 18. Oct.
1736 das., Sohn des Andries S. Er zeichnete viele vaterländische Monumente, etc.
nach der Natur und auderen Meistern.
Schoemaker, Jacob, Bildhauer des 18. Jaürhunderts, geb. in Breda, f 1739
(1740 ?). 1719 wurde er Meister der Gilde im Haag, brachte es aber trotz seines
Talents, wegen schwacher Gesundheit zu wenig.
Schoemaker-Doyer, Jakob, Maler, geb. 24. Juni 1792 in Krefeld, f 9. Juni
1867 in Zütphen, Schüler von S. Andriessen und besonders von J. vanBree. Er
malte Historien, Bildnisse und Genrebilder. Drei Gemälde von ihm besitzt das
Rijksmuseum zu Amsterdam.
Schoen, Barthel, s. Schonganer.
Schoen, Erhard, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig zwischen
I5i5 und 1550 in Nürnberg. 1538 und 1542 gab er eine Proportionslehre heraus.
Votf seinen Holzschnitten nennen wir die 62 Blatt zum Hortulus Animae (1518),
218 Schoen — Schoener.
36 Bl. zur Proportionslebre, einen grossen Rosenkranz mit der Dreifaltigkeit, Blätter
ftlr den deutschen Vitruv und für Rivius' Architekturwerk. — Ein anderer Erhard S,
wird als Maler des 15. Jahrhunderts zu München aufgeführt, der 1486 dort Vorstand
1er Zunft war und um 1475 einö Kreuzigung für die Frauenkirche malte.
Schoen, Engen, Maler, geh. 18. Oct. 1863 in Stuttgart, Schüler der dortigen
Kunstgewerbeschule und Akademie, thätig das. nach Studienreisen durch Frankreich
und Italien. Yon ihm Deckenbilder im Carolatheater zu Leipzig und im Königin
Olgabau zu Stuttgart, Bildnisse, etc.
Schoen, Friedrich Wilhelm, Maltr, geb. 1810 in Worms, f 1868 in München,
lernte 1826 die Lithographie in Darmstadt, war 1830 — 31 in Karlsruhe als Lithograph
thätig und wurde 1832 Schüler der Münchener Akademie. Auch hier lithographirte
er erst, malte dann Genrebilder (besonders Beleuchtungsscenen) und socialpolitische
Bilder. Von ihm Sonntag Morgen im Schwarzwald (1846 Mus. Darmstadt), Unter-
haltung in der Bauernstube (1849 Neue Pinak., München), Künstlergesellschaft im
Stubenvoll in München, etc.
Schoen, Johann Georg, Bildhauer, getauft 19. Aug. 1680 in Frankfurt a. M.,
begr. 27. April 1740 das. Verschiedene Figuren von ihm an Aussenseiten von
dortigen Häusern, z. B. Ecke Schnur- und Kornblumengasse, Ecke Fahr- und
Töngesgasse, etc.
Schoen, Luise, Malerin, geb. 1848 in Wien, thätig das. Sie malte Blumen.
Schoen, Lndwigr, s, Schonganer.
Schoen, Martin, einer der frühesten Formschneider; als solcher wird er 1894
zu Ulm urkundlich erwähnt.
Schoen, Martin, s. Schonganer.
Schönan, Hermann, Bildhauer, geb. 20. Oct. 1861 in Bollstedt (Thüringen),
Schüler der Dresdener Akademie^ J. Schillings und der Kunstschule zv. Nürnberg,
wo er sich später niederliess. Von ihm Pangruppe, etc. Silb. Med. Dresden.
Schoenaa, Johann E., s. Zeisig-«
Schoenbeck, Kichard, Maler, geb. 20. Mai 1840 in Potsdam, Autodidak , nach-
dem er bis 1890 es als Soldat zum Major gebracht hatte. Von ihm Kaiserbildnisse
für Offizierskasinos und dergl.. mehr.
Schönberger, Alfred von, Maler, geb. 9. Oct. 1845 in Graz, studirte in
München und bereiste dann Europa, Kleinasien und Afrika. Er malte Hochgebirgs-
und Städteansichten.
Schönberger, Lorenz, Maler, geb. um 1770 (1772?) in Vöslau, f 1847 in
Mainz, Schüler der Wiener Akademie unter Wutky. Er besuchte Böhmen und
Konstanz, lebte eine Zeit lang in Italien, ging 1804 nach Paris, 1810 nach Frank-
furt a. M., wo das städtische Museum zwei dort gemalte Landschaften von ihm besitzt.
Ferner bereiste er die Niederlande, Deutschland, sowie England, war aber in Wien
ansässig. Von ihm Sonnenuntergang bei Bajä (1804 Mus. Wien), Wasserfall u. A.
(Gal. Czernin das.), Florenz im Mondlicht u. A. (Gal. Darmstadt), Der Rheinfall bei
SchafFhausen (Gal. Schieissheim), etc. Er hat auch 29 Platten radiert.
Schönbrnnner, Joseph, Zeichner, geb. 1831 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Führich. Er schuf treffliche Zeichnungen nach alten Gemälden,
wurde Gustos an der Albertina, und hat auch kunstgeschichtliche Werke herausgegeben.
Schönbrnnner, Karl, Maler, geb. 4. Oct. 1882 in Wien, f 21. Febr. 1877 in
Hirschstetten bei Wien, Schüler der Wiener Akademie unter Rahl und Fübrich,
weitergebildet durch Copiren in VeneH^ig, dann in Rom, wo er 1862—72 verbrachte.
Von ihm Gottfried von Bouillon legt seine Waffen am hl. Grabe nieder (1852), Madonna,
Tassos Leonore (1867), etc.
Schönchen, Leopold, Maler, geb. 1. Febr. 1855 in Augsburg, Schüler von
Baisch und Schönleber. Er liess sich in München nieder und malte Landschaften;
auch verschiedene Panoramen in England. Von ihm Pflügendes Ochsengespann, Vor-
frühling, etc. Gold. Med. London, Ehrenvolle Erwähnung Berlin 1886.
Schoenecker, Regina Catharina, s. Qnarry.
Schoenenbergbe, s. Scoenenberghe.
Schoener, Gustav Friedrich Adolph, Maler, geb. 1774 in Massbach, bei
Schweinfurt, f 1841 in Bremen, Schüler von K. Geiger iu Schweinfurt, A. Graff
in Dresden und J. L. David in. Paris; hatte auch in Berlin ßtudirt. 1804—6 lebte
er in Bern, ging 1807 nach Italien, und war um 1837 in Halberstadl thätig. Er
malte Copien nach Carracci , Reni u. A., besonders aber Bildnisse, wovon viele in
Pastell.
ScHoenewerk — Schoenmann. 219
Schoeneirerk> Alexandre, Bildhauer, geb. 18. Febr. 1820 in Paris, t 24. Juli
1885 in Paris durch Selbstmord, Schüler von D. d'Angers, Jollivet und Triqucti.
Von ihm Bouchardon (Marmorböste Gal. Louvre), Kind und Schwan (Marmorgruppe
Mus. Nimes), Am Morgen u. A. (1879 Marmorstatue, Luxembourg-Mus.), Galathea
(Süd-Fsfade der Galerie des Louvre), LuUy (Marmorstatue für die neue Oper), Dieses
Alter ist ohne Mitleid (Bronzegruppe), etc. Med. 3. Kl. 1845, 1. Kl. 1861, 1863,
1873, Kr. d. Ehrenl. 1873.
Schoenfeld, Anton, Erzgiesser, geb. 1674 in Prag, f «ach 1718. 1696—1708
war er in Prag thätig und goss u. A. Glocken für Chlum und Prag (S. Benedict).
— Ein Friedrich Michael S. war etwa 80 Jalire früher dort in gleicher Weise tbätig.
Schoenfeld, Eduard, Maler, geb. 24. April 1839 in Düsseldorf, t 27. Not.
1885 das. Von ihm HochgebirgsJandschaft, etc.
Sciioenfeld, Heinrich, Maler, geb. 1809 in Dresden, f 1845 in München, war
erst Coulissenmaler, zeichnete dann Vorlagen für Stecher und wurde endlich Archi-
tektormaler, etwa seit 1830, in welchem Jahre er nach München ging. Er bereiste
Mitteleuropa. Von ihm Der Metzgerquai 'in Strassburg (Neue Pinak., München),
Dom zu Limburg, Markt zu Basel (1839), etc.
Schoenfeldt, Johann Heinrieh, Maler und Radierer, geb. 13. (23. ?) März 1609
in Bibrach (Württembg), + nach 1675 (1695?) in Augsburg, Schüler von J. Sichel-
bein zu Memmingen, weitergebildet . in Rom. Er war u. A. in Bamberg, München,
Salzburg, Wien, Lyon, zuletzt in Augsburg thätig. Von ihm Ein Hirtenfest u. A.
(Gal. Dresden), Minerva Opfer u. A. (Mus. Wien), Himmelfahrt Mariae (Dom, Augs-
burg), Die Kreuzigung (Dom, Würzburg), A. in den Gal. zu Braunschweig, Olden-
burg, Schieissheim, etc. Von Radierungen nennen wir Der Maler im Kreis seiner
Familie, Christus am Kreuz, Nymphen umtanzen eine Panstatue, etc.
Schönhaopt, Louis, Zeichner, geb. 1822 (1810 ?), f Febr. 1895 in Mühlhausen
(Elsass).
SehSnherr, Xarl Bottloh, Makr, geb. 15. Aug. 1824 in Lengefeld (Erzgebirge),
Schüler der Dresdener Akademie unter Hübner; erhielt den Rompreis und bildete
sich in Italien weiter. Später kehrte er nach Dresden zurück und wurde Professor
an der Akademie. Er malte Historien, etc. in einem ganz veralteten überlebten Stil,
z. B. Petrus die Tabea erweckend, Petrus Forschegrund (Gal. Dresden).
Schönherr, M&thaens, Bildhaue? des vorigen Jahrhunderts, f 16. Jan. 1743 in
Prag, wo er thätig war.
Schöninger, Leo, Maler und Lithograph, geb. 21. Jan. 1811 in Weil d. Stadt
(Württemberg),! 21 Dec. 1879 inMünchen, kam 1825 als Lithograph in dasBoisser^e'sche
Institut und mit ihm 1827 nach München, wo er Schüler der Akademie unter Cor-
nelius und Stiel er wurde. Von ihm Steindrucke nach Allori , Palma d. Ae.,
J. Robusti, R. Santi, etc., auch, galvanographische Arbeiten. Silb. Med. Paris 1855.
Schönlaub, Job. Fidelins, Bildhauer, geb. 24. April 1805 in Wien, f 20. Dec.
1883 in München, Schüler von Fischer und Schaller au der Wiener Akademie.
1830 kam er nach München, schnitzte einige Altäre für die Auerkirche und führte
Büsten für die Ruhmeshalle aus. 1832 ging er zu weiteren Studien nach Rom. Von
ihm ferner Holzaltar (Frauenkirche, München), Die Leidensstationen (Auerkirche das.),
Petrus und Paulus (Basilica das.), Taufstein und Altarstatuen (Dom, Bamberg),
Leidensweg und Rosenkranz (Franziskanerkirche, Passau), etc.
Schönleber, Gnstav, Maler und Radierer, geb. 3. Dec. 1851 in Bietigheim
(Württemberg), Schüler von Kurtz in Stuttgart und von A. Li er in München,
weitergebildet auf Reisen in Holland, Italien, der Normandie u. s. w. Er liess sich
in Karlsruhe nieder und wurde 1880 Prof. und Direktor der Kunstschule. Er hat
auch Mehreres radiert und Illustrationen geschaffen. Von ihm Holländisches Dorf
(Gal. Karlsruhe), HerbststOrme, Rapallo (Nat.-Gal. Berlin), Friedhof in Venedig (Gal.
Mannheim), Ebbe in Vli38in|fen (Gal. Dresden), A in Breslau, Hamburg, München,
Stuttgart, etc. Med. München 1879, Gr. Gold. Med Berlin 1889, versch. Ord.
Schoenmakers, Jan Pietersz, Maler, geb. 1. Nov. 1755 in Dordtrecht, f 4. Juni
1842 das., Schüler von J. van Strij. Von ihm Stadtansicht (die Figuren von Schot cl,
Mus. Amsterdam), etc. Er hat auch einige Blatt radiert.
Schoenmann, Joseph, Maler, geb. 17. April 1799 in Wien, t 26. Mai 1879
das., Schüler der Wiener Akademie, als Stipendiat in Rom weitergebildet. 1848
wurde er Mitglied der Wiener Akademie. Von ihm Madonna (1833 Wiener Mus.),
Bildniss des Grafen Sauran (Johanneum, Graz), S. Joseph (1835 S. Antonio, Triest),
Die grossen Propheten (Fresken, Altlercheufelderkirche, Wien), etc.
220 Schoenn — Schoff.
Schoenu, Alois, Maler und Radierer, geb. 11. März 1826 in Wien, f 16. Sept.
1897 in Krumpeudorf (Kärnthen), Schüler von Führ ich und L. Kuss, 1850—51 von
H. Vernet in Paris. Er machte den italienischen Feldzug 1848 mit, bereiste den
Orient und 1856 Ungarn, liess sich in Wien nieaer und malte Landschaften und
Genrescenen, darunter viele orientalische, egyptische und ungarische Bilder, sowie
Scenen aus dem jüdischen Volksleben. Von ihm Auszug der Studenten (Mus. Innb-
bruck), ZigeuDPrlager (Mus. Gotha), Sturm auf Lodrone u. A. (Mus. Wien), Volks-
theater auf Chioggia, Kirchenfest a. d. Riviera, Egyptische Hochzeit, etc. Gold. Med.
Berlin 1875 u. A. ; Kr. d. Ehrenleg. 1878, Karl Ludwig-Med. Wien 1882, Franz
Joseph-Ord,
Schoenneubeck, Carl Adolf, Maler, geb. 10. Mai 1869 in Stenkenberg bei
Halver (Westphalen), Schüler von P. Janssen an der Düsseldorfer Akademie. Von
ihm Westphälischer Bauer, Endlich daheim, Nicht so dick, etc.
Schönrock, Jiiliug, Maler, g-eb. 1836 in Danzig, Schüler der Königsberger und
Berliner Akademien und von W. Schirmer. Er liess sich in Berlin nieder und malte
Landschaften und Bildnisse. Von ihm Parkparthie, Waldrand, etc.
Schoeathaler, Franz, Baumeister, geb. 24. Jan. 1850 in Wien, thätig das.
Schoepf, Johaun Adam, Maler und Radierer, geb. 1702 in Straubing, f nach
1759 das. Er malte Historien. 1742 wurde er aus Böhmen und allen Erblanden
nach zweimonatlichem Gefängniss wegen Majestätsbeleidigung verwiesen. Um 1750
wurde er als Hofmaler nach Bonn berufen. Er malte Fresken, etc., in S. Carlo
Borromeo (Piag), Hieronymuskapelle (1728 das.), Lorettokapelle (das.), etc. Er hat
auch ein halb Dutzend Blatt radiert.
Schoepf, Joseph, Maler, geb. 2 Febr. 1745 in Telfs (Tirol), t 15. Sept. 1822
in Innsbruck, wurde 1768 Schüler von M K^ oller, 1776 — 83 in Rom von Meng^s
beeinflusst und durch Copiren weitergebildet. Er liess sich in Innsbruck nieder, malte
in Fresko die Kirche der Benedictiner zu Aschbach und die Johanniskirche in Inns-
bruck (1704) u. A. aus. Von ihm ferner Venus mit Taube u. A. (Ferdinandeum,
Innsbruck), S. Benedict (Gal. Schieissheim), Christus am Kreuz (Dom, Brixen], etc.
Schoepf, Peter, Bildhauer, geb. 1804 in München, f 13. Sept. 1875 ^.n Rom,
Schüler der Münchener Akademie, 1832 von Thorwaldsen in Rom. 1845 kam er
zum zweiten Mal nacü Rom. Er vollendete Thorwaldsens Konradin von Hohenstaufen
(Sa. Maria del Carmine, Neapel) und führte den letzten Theil von Wagners Fries für
die Walhalla aus. Von ihm ferner 12 Statuen (Maximilianeum, München), Büste Jean
Pauls u. A. (Walhalla) Vulkan (Facade der Glyptothek, München), Maria mit dem
Christus-Kind (Relief, Sa. Maria dell' Anima, Rom), Erato und Amor, Blasender Hirt, etc.
Schoepfer, Hans d. Ae., Maler des 16. Jahrhunderts, f oach 1548. Er war
in München thätig und wird dort seit 1535 urkundlich erwähnt. Von ihm Bildniss
des Markgrafen Philibert von Baden (Alte Pinak., München), Herzog Friedrich von
Bayern (1546 Gal. Schieissheim), Herzogin Helene (ebenda). A. in dem German. Mus.
zu Nürnberg und dem HohenzoÜern-Mus. in Sigmaringen.
Schoepfer, Haus d. J,, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1610, thätig in München,
wo er Hofmaler war. Von ihm 5 Frauenbildnisse (Gal. Sclileissheim), K. von
Pienzenau (1558 German. Mus. Nürnberg), Altar (1588 Wallfahrtskirche, Ramers-
dorf bei München), etc.
Schoepfler, Fel'x Anton, Maler, geb. 1701 in München, f 1760 in Prag, wo
er seit 1747 thätig war. Mit seinem Bruder Thomas S. malte er die Treppe des
Schlosses zu Worms und war mit ihm auch in Schlesien thätig. Vou ihm ferner
S. Antonius (Kreuzkirche, Reichenberg), S. Joseph (ebenda), etc.
Schoephelin, g. Rosen-Schoephelin.
Schörk, Hans, Bildhauer, geb. 6. Dec. 1849 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie, thätig in Hernais bei Wien.
Schoevaerdts, Matthias, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1665 in Brüssel,
t das., ychüler von A. Baudewyns, wurde 1690 Meister der Gilde und hat
wenigstens Paris besucht. S. bat auch vier Platten radiert. Von ihm Fischmailct
(Mus. Brüssel), Der Festochse (ebenda), Ansicht von St. Cloud (Gal. Schieissheim ?),
Die Dorfkirchweih (Gal. Berlin, Depot), Zwei Landschaften .(Louvre, Paris).
Schoff, Alonzo Stephen, KupferstecTier, geb. 16. Januar 1818 in Danville
(Vt., U. S. A.). Er ist Mitglied der National-Akademie in New- York und der be-
deutendste Linienstecher Amerikas, hat aber auch viel radiert. Wir nennen von ihm
Die Badeuden (nach W. M. Hunt), R. W. Emerson (nach S. W. Roevze), Wm. PenUj
Mrs. C. F. Adams (nach W. H. Hunt).
Schokhotnigg — Schok. 221
Schokholuigg^ (Schukodnig), Josef, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, der 1745
Mitglied, 1750 Patron der Malerbruderschaft in Graz wurde. Von ihm an der Far
cade der Stadtpfarrkirche das. Sandsteinstatnen und im Inneren der Barmherzigen-
kirche ebenda Holzgruppen am Hochaltar.
Schokhotnikh, Marens (Matthias?), Bildhauer des 18. Jahrhunderts, thätig
in Graz. Von ihm 4 Sandsteinstatuen im Hofgarten zu Admont (1717—19), Bilder-
rahmen, etc.
Scholander. Fredrlk Vilhelm, Baumeister und Maler, geb. 1816 in Stockholm,
Schüler der dortigen Akademie, bereiste 1842—46 als Stipendiat Deutschland, Frank-
reich und Italien. Er wurde Prof. und Mitgl. der Stockholmer Akademie, hat auch
gedichtet und componirt (Pseudomym Acharius). Von ihm viele architektonische
Aquarelle und die Bauten Tüchnologisches Institut (Stockholm), Barclay -Haus (das.),
Synagoge (das.)> etc.
Scholderer, Otto, Maler, geb. 1834 in Frankfurt a. M. Er lebte in seiner
Vaterstadt und in London.
Scholl, Anton, Bildhauer, geb. 27. Sept. 1837 in Mainz, Schüler von Bläser in
Berlin studirte auch in Paris, London und Italien. Von ihm Fränkischer Krieger
(Römisch-germanisches Museum, Mainz), Figurenschmuck (Centralbahnhof das.). Zwei
Figuren (Bahnhof Frankfurt a. M.), Ph. Veit (Marmorbüste, Nat.-Gal. Berlin), Abt
(BronzebiWniss, Wiesbaden), decorative Arbeiten in Paris, u. s. w.
Scholl, Johann Baptist d. Ae., Bildbauer, geb. vor 1800 in Mainz, f nach
1837, Bruder des Joseph S. Er wurde Hofbildhauer in Darmstadt. Von ihm Statue
SchoefiFers (1835 Gernsheim), 4 allegorische Basreliefs zu einem Monument Ludwig I.
von Hessen (1837), Nassauische Wappen (Pal. Wiesbaden), Entwurf zu einer Herder-
statue, etc.
Scholl, Johann Baptist d. J., Bildhauer und Maler, geb. 1818 in Mainz, f 7.
April 1892 das. durch Selbstmord, Schüler sfeines Vaters Johann B. S. d. Ae.,
1832—40 in München weitergebildet. Seit 1846 hatte er sein Maleratelier in Rödel-
heim bei Frankfurt a. M., sein Bildhaueratelier in Darmstadt. Er wurde Grossher-
zoglich Hessischer Hofbildhauer. Von ihm das Schillerdenkmal in Mainz, Landgraf
Philipp u. a. Statuen- (Darmstadt), 1840—45 viele Grabmale in Darmstadt, Frank-
furt a. M. und Mainz, Sa. Elisabeth (1837 Pal. Prinz Karl voq Hessen), Statuen in
Schlössern zu Darmstadt, Homburg und Wiesbaden, etc.
Scholl, Joseph Franz, Bildhauer, geb. 1796 in Mainz, f 1842 das., Sohn und
Schüler eines GeorgS., weitergebildet unter Thorwaldsen, nachdem er Deutschland,
Frankreich and Italien bereist hatte. Von ihm Monument Graf Kesselstadt (1822
Kirche zu Ehrenbreitstein), Bischof Koloman, Bischof Human u. A. (Dom Mainz);
A. Werke auf den Mainzer Friedhöfen, ein Veteranendenkmal (1855), eine Gutten-
bergstatue (1827), etc.
Schölten, Hendrik Jacob, Maler, geb. 11. Juli 1824 in Amsterdana, Schiller
von P. J. Greive. Er malte geschichtliche Genrebilder und dergl. Von ihm besitzt
das Rijksmuseum zu Amsterdam Sonntagmorgen und Morgenspaziergang, das Mus.
Fodor das. Stallbild; ferner radierte er eine Ansicht des Dorfes Dreumel.
Schölten, Pieter Nicolaes, Maler, geb. 19 Juli 1805 im Haag, Schüler von
Westenberg. Er malte Stillleben,
Schölten, W. A., Baumeister, geb. 1819 (?), f 30. April 1861 in Rotterdam,
wo er Direktor der Gemeindebauten war.
Scholtz, Jnlins, Maler, geb.l2, Febr. 1825 in Breslau, f 2. Juni 1893 in Dresden,
Schüler von Hühner an der Dresdener Akademie, an der er später Professor
wurde. Er hat Studienreisen nach Belgien und Frankreich gemacht und hat auch
in St. Petersburg Bildnisse gemalt. Von ihm Schtafendei- Hirtenjunge (1874 Gal.
Dresden), Helmkehrende Landleute (das.), Offizierswittwe mit Kindern in der Kirche
(1859 Neue Pinak. München), Gastmahl der Wallenstein'schen Gener&le (1861 Gal.
Karlsruhe), Freiwillige von 1813 vor Friedrich Wilhelm III. (Nat. Gal. Berlin),
Bildnisse, etc. Auch Wandbilder in der Albrechtsburg zu Meissen. Gold. Med. Berlin;
Mitglied der Berliner Akademie.
Scholz, Max, Maler, geb. 30. Sept. 1835 in Neisse (Schlesien), Schüler von
F. Barth und A. Wagner; er Hess sich in München nieder. Von ihm Mönche in
der Bibliothek, Abschied, etc. ; auch Bildnisse.
Scholz, Richard, Maler, geb. 29.Dec. 1860 in Hannover, Schüler vonE. Hilde-
brand in Berlin; machte Studienreisen in die Alpen. Er malt Bildnisse und alpine
Bilder. 1889 liess er sich in Frankfurt a. M., 1895 in Dresden nieder. Von ihm „Der
222 Scholz - Schoonebeek.
Gemeinde - Rath zu X", Abgestürzt, Sorgenvoll (Schles. Mus. Breslau), Verfolgte
Wilderer, etc. Med. London, Chicago, etc.
Scholz^ Richard (11.)^ Maler und Illustrator, geb. 19. März 1872 in Berlio^
wo er thätig ist. Er wurde in Berlin und in München gebildet.
Scholz, Wilhelm, Zeichner, geb. 1824, f 20. Juni 1893 in Grunewald bei
Berlin.
SchoiuDier, Fran<joi85 Maler, geb. vor 1850 in Paris, Schüler von Pils,
H. Lehmann und Malenfant. Er gewann 1878 den ersten grossen Rompreis.
Von ihm Magdalene (1878 Mus. Besannen), Baumnymphe (1876), Bildnisse, etc.
Schomschin, Peter M., Maler, geb. 1810 (?), f 1895 in St. Petersburg.
Schouer, Jost, Maler des 17. Jahrhunderts, f 24. Sept. 1624. Er war in Frank-
furt a. M. thätig.
Sehongauer^ Barthel, s. Meister B. S. mit dem Zeichen Schonganers.
Sehoogauer, Caspar, Goldschmied des 15. Jahrhunderts, geb. in Augsburg,
t 1468 in Colmar, wo er 1445 Bürger geworden war. — Sein Soho Caspar S. d. J,,
+ nacl 1491 war ebenfalls Goldschmied. — Sein Sohn Paul S., f im April 1516
in Colmar, wo er 1494 Bürger wurd«, ^ar Goldschmied und handelte auch in edeln
Metallen. — Sein Sohn Georg S. war ebenfalls Goldschmied und wurde 1485 Mit-
glied der Zunft in Basel. Er lebte nech 1492.
Sehoagaoer, Ladwig, Maler und Kupferstecher des 15. Jahrhunderts, Sohn des
Caspar S. Er lernte in Ulm, wurde dwt 1479 Bürger, zog nach Augsburg, wurde
hier 1486 Bürger und nahm Lehrlinge an. 1491 war er in Colmar und wurde 1493
dort Bürger. 1497 scheint er nicht mehr am Leben gewesen zu sein. Von ihm kennt
man eine Reihe von Stichen, die ihn als Schüler seines grossen Bruders Martin S.
zeigen, darunter eine Kreuzabnahme, einige Thierbilder, etc.
Scfaooganer, Martin, gen. M. Schoen und ^ipsefa'^ Martin („von wegen seiner
Kunst"), der grösste deutsche Maler und Stecher des 15. Jahrhunderts, geb. um 1420,
wahrscheinlich in Augsburg, t 2. Febr. 1488 in Colmar, Sohn und Schüler des Caspar S.,
femer Schüler oder doch beeinflusst von Rogier v. d. Weyden. Er liess sich
1466 etwa in Colmar nieder. Absolut beglaubigt ist von seinen Gemälden, die
er nicht bezeichnete, nur die bertlhmte Madonna im Sosenhag (1473), doch nennen
wir als wahrscheinlich noch von ihm stammend Zwei Altarflügel mit der Verkün-
d^ung (ebenfalls im Mus. Colmar), Die Geburt Christi (Alte Pinak. München), desgl.
(Mus. Wien): wahrscheinlich mit weniger Recht werden ihm Bilder in den Gal. zu
Basel, Brüssel, London (Nat.-Gal. und S. Kens. Mus.), Madrid, Palormo, Paris (Louvre)
zugeschrieben. S.'s Bedeutung als Kupferstecher ist noch grösser als wie seine
malerische, denn er ist der «rste umfassende Meister im Norden, der den Stich von
einem Goldschmiedsgewerbe hinauf zur freien Kunst hebt. Er beherrscht die Stieb-
technik 'vollkommen, hat ein feines Stilgefühl und überschreitet die Grenzen seiner
Kunst Die, weiss sie abfer auch seelisch zu vertieten und lässt eine grosse Persön-
lichkeit durch sie herausschauen. Seine Arbeiten, haben ijoch M. A. Buonarotti Be-
wunderung abgenöthigt. Von seinen ca. 120 Blatt nennen wir Die Passionsfolge, Die
klugen und thörichten Jungfrauen, Die grosse Kreuztragunfe, Die Versuchung des
Antonius, verschiedene Madonnen, Der Marktbauer, Die streitenden Goldschmieds-
lehrlinge, Das Wappen mit dem wilden Mann, etc. S. Leben, etc. von A. v. Wurzbach
(Wien 1880).
Schooek, (Schook), Hendrift, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. um 1675 (?) in
Utrecht, Sohn eines Bommeler Malers Gisbert S. Er schuf Blumen und Früchte,
Sehoof, Gerbard, Maler, geb. vor 1560 in Mecheln, f ^^'^^ IßH- l^'^S wurde
er Mitglied, 1588 Dekan der Autwerpener Lukasgilde. 1612 schenkte er der Kirche
2u Hohoken ein grosses Altarbild. — Von seinen Söhnen (?) wurde Willem 'S. 1614
Meister, Jan S. 1622 Lehrling der Antwerpener Gilde. — Sein Grossvater (?) J4n S.
malte im städtischen Auftrag für S. Romuald zu Mecheln Das Coucü Karls des
Kühnen, welches Werk die Bilderstürmer zerstörten. — Ein Rudolf 8., aus Flandern,
war Hofmaler Louis XIU. von Frankreich und Lehrer des A. de Bie.
Schoonbeek, Jan Nicolaes, Maler, geb. 6. Dec. 1778 in Groningen, f nach 1823,
Schüler von G. und H. Wieringa, 1802-6 von David in Paris. Er malte Land-
schaften und Bildnisse^ ^
Schoonebeek, Adriaen, Kupferstecher, geb. 1650 in Amsterdam, t 1714 in
Moskau. Er arbeitete in R. de Hooghes Manier und schuf Buchtitel, Vignetten, etc.,
ferner zwei Bände mit Abbildungen der Trachten aller Geistlichen Orden Europas, etc. ;
auch einige Schabkunstblätter.
SchooDJans - 3chorn. 223
SehooDJans^ Anthoon, Maler, geu. Parrhasios van Antncrp, geb. 1650 in
Antwerpen, f 1726 in Wien, Schüler von E. Quell in. Er kam früh nach Rom, und
von dort als Kammermaler nach Wien, wo er Leopold I. etc. malte und dadurch
solch einen Ruf gewann, dass man ihn nach England holte. Später lebte er im
Haag, in Amsterdam, in Düsseldorf (als Hofmaler Churf. Job. Wilhelms) und zuletzt
wieder in Wien. Er war ein begabter Manierist Von ihm Der Arzt u. A. (Gal.
Hannover), Selbstbildniss (Qal. Schieissheim), Narciss und 3 A. (ebenda), Hiob (1710
Gal. Augsburg), S. Büeronimus, S. Sebastian (Germ. Mus., Nürnberg), Deckenbilder
im Schioss Charlottenburg, etc.
Sehooi') Lncas vaii) Maler, geb. 1566 in Antwerpen, f 1610, studirte in Italien.
Eine Kreuzigung in Sa. Maria Maggiore zu Bergamo wird ihm zugeschrieben.
Soboor, Nioolaes Tan, Maler, geb. 1666 in Antwerpen, f 1726 das. Er malte
Figuren in die Gemälde van Rysbraeck u. A., bat auch Gobelins in Antwerpen
und Brüssel entworfen. Von ILm besitzt das Mus. zu Ghent ein Reiterbildniss des
Carlos II. von Spanien als Prinz.
Schoorle, s. Scorel.
Sehooten, Frans yan d. Ae., Radierer, geb. 1595 (?) in Leyden, f 1646 das.
Er war berühmter Mathematiker und hat als Liebhaber Einiges radiert, darunter ein
Bildniss Descartes. — Auch sein Sohn Frans v. d. S. d. J., der ihm im Amt an
der Leydenschen Universit&t folgte, übte die Kunst und hat Landschaften gemalt.
ScbAoten, Joris Tan, Maler, ^. 1587 in Leiden, f 1651 das., Schüler des
C. van der Ma«s in Leiden. Er war sdion mit 20 Jahren bekannter Bildnissmaler
und einei' der Künstler, die 1610 eine Eingabe um Errichtung einer Känstlergilde
dort eioreicbten. Er ist am b^teu im Museum seiner Vaterstadt zu studiren, das
sieben Schütz«n- und ein Regien tenstück aus den Jahren 1612 — 1650, ferner die Tafel
des Cebes und die Pest in Leiden, von ihm besitzt Sorgfältige Ausführung, dunkles
Colorit und etwas luftlose Behandlmig zeichnen ihn aus. Von ihm ferner Anbetung
der Weisen (Rijksmus., ADMterdam), Osristus und die Samariterin, etc. — Ein Floris
yan S. war 1641 Mitgl. der Lukasgilde in Haarlem und malte Stillleben.
Sohopboven, Johann Peter, ^ichner und Kunstschmied, geb. 1747 in Köln a. Rh.,
+ 19. März 1819 das, Für seine Zunft schuf er eine Prachtschüssel für Feste ; von
ihm ferner ein Wanderbrief, Blumen vasen, etc.
Sehopin, Heinrieli Friedri^^ (eigentl. Henri Frederie Chopin), Maler, geb.
12. Juni 1804 in Lübeck als Sohn französischer Eitern, f 23. Oct. 1880, Schüler von
Gros. Er erhielt den 1. gr. Rompreis 1831 auf Grund seines „Achilles von Xaüthos
verfolgt" 1835 kehrte er nach Paris zurück. Von ihm Letzte Augenblicke der
Fsunilie Cenci (1835 Mus. Douai), Joiiger Faun mit Böckchen spielend (Mus. Valen-
ciennes), Schlacht bei Hohenlinden u. A. (1836 Mus. Versailles), Laban empfängt
Jakob in seiner Familie (1848 Mus. Toulouse) Schlacht bei Hohenlinden (Mus. Metz),
etc. Mitglied der St. Petersburger Akademie 1850; Med. 1. Kl. 1835, Kr. d.
Ehrenl. 1854.
Sehoppe, Jnling, Maler, geb. 1795 (?) in Berlin, f nach 1850 {?), bildete sich
an den alten Meistern in Italien und wurde 1825 auf Grund seines Tod Friedr. Wilh. III.
Mitgl. der Berliner Akademie. Er malte Oelminiaturbilder am Besten. Von ihm
Mythologien in Schioss &lienicke und Pal. Prinz Karl in Berlin, Bildnisse, etc. Prof. ;
Rother Adler-Ord. 3. Kl.
Sehoppmeyer, An8sra,r, Maler, geb. 28. Juni 1857 in Berlin, Schüler der
KuDStgewerbeschule das. und Autodidakt. Er wurde 1884 Lehrer an genannter An-
stalt, 1892 Privatdocent am Polytechnicum in Berlin und beschäftigte sich haupt-
sächlich mit Schrift, Kalligraphie, Adressen Inschriften, etc., worüber er Mehreres
veröffentlichte. Med. Chicago 1893.
Scfaor, Johann Ferdinand, Maler und Baumeister, geb. 1686 iu Innsbruck, f
4. Jan. 1767 iu Prag, wo er seit 1734 Geometrie- und Architektur-Prof. war. Er
-war in Italien unter Vater, Oheim, Jos. Waidemann und M. A. Riccio-
lini gebildet. Er besuchte auch Deutschland. Von ihm Facade der St. Veitskirche
(1724), Fresken in einem Lusthause in der Karlshofergasse (Prag), etc.
Schorn, Karl, Maler, geb. 16. Oct. 1803 in Düsseldorf, f 7. Oct. 1850 in
München, Schüler von Cornelius, Gros, Ingres und Wach. 1847 wurde er
Akademie Professor in München, nachdem er in Berlin thätig gewesen war und
Italien bereist hatte. Er hatte nicht genügendes Talent, die ihm gestellten grösseren
Aufgaben zu lösen ; seine kleineren Bilder waren besser . Von ihm Einkleidung des
Mönches u. A. (Gal. Raczynski, Berlin). Paul IIL vor Luthers Bild u. A. (Nat.-Gal.
224 Schorn — Schouman.
das.), Cromwell vor der Schlacht von Dunbar (Gal. Königsberg), Die Sintöuth (un-
vollendet, Neue Pinak. München), etc Auch allegorische Wanddekorationen in der
Münchener Akademie. Rother Adler-Ord. 3. Kl., Michaels-Ord.
Schorn, Theobald, Maler, geb. 17. Aug. 1865 in München, Schüler der Münchener
Akademie. Von ihm Moscheeplatz zu Samarkand in Turkestan, Persische Karawane
in der Wüste.
Schorpp, Micliel, Maler und Holzschneider (?) des 15. Jahrhunderts, thätig
in Ulm. Die Bibliotheque Nat. zu Paris besitzt ein Blatt mit einer Madonna von
ihm, bez. „Michel Schorpp, Maeler zu Ulm, 1496".
Scliorquens, Jan, Kupferstecher des 17, Jahrhunderts, geb. in Flandern, thätig
1618—30 in Madrid, wo er hauptsächlich Titelblätter für die Verleger schuf. Von
ihm ferner eine Ansicht von Lissabon (für den offiz. Bericht über die Krönung
Philipps III.), etc.
Schotel, Christina Petronella, Malerin, geb. 26. Febr. 1818 in Dordtrecht, f
7. Juli 1854 in Aardenberg, Tochter und Schülerin des Jan C. S. Sie malte Blumen,
Früchte und Stillleben.
Schotel, Jan Cbristiaen, Maler, geb. 11. Nov. 1787 in Dordtrecht, f 22. Dec.
1838 das., Schülerin von A. Meulemans und M. Schouman n, nachdem er Soldat
gewesen war. Er malte mit grossem Erfolg Marinen, z. B. Strandansicht u. A.
(Mus. Amsterdam), Fischerhütten u. A. (Mus. Fodor, das.); A. in den Gal. zu Berlin
(Nat Gal.), Haag, Hamburg, Karlsruhe, München (Neue Pinak.), Rotterdam, etc.
Mitgl. der Akademie von Amsterdam, Antwerpen, Berlin, Brüssel und Ghent.
Schotel, Pieter Jan, Maler, geb. 19. Aug. 1808 in Dordtrecht, f 23, Juli 1865
in Dresden, Schüler seines Vaters Jan C. S., weitergebildet auf Reisen durch Belgien,
Frankreich und Deutschland. Er wurde Prof. an der Schiffahrtsschule zu Medemblyk
(1830), Hess sich aber 1856 in Düsseldorf nieder. Von ihm Meeresstille (Mus Ghent).
Stürmische See u. A. (Mus. Amsterdam), Hafen von Bath (Mus. Fodor das.); Andere
in den Gai. zu Hannover, Königsberg, Schwerin, etc. Versch. Med.; Mitgl. der
Akademien Amsterdam und Rotterdam.
Schott, Albert, Maler, geb. 1833 in Kötiach (Steiermark), Schüler der Zeichen-
akademie in Graz (1850 — 56), weitergebildet in München und als Stipendiat 1869—71
in Düsseldorf. Er wurde Lehrer in Graz und malte Landschaften.
Schott, August, Maler und Lithograph, geb. 1811 in Giessen, f 1843, Schüler
von Du coro e, dann (^1829) des Städel'schen Instituts in Frankfurt a. M., seit 1831
der Münchener Akademie. Er schuf kleine Historien, Bleistiftzeichnungen, Stein-
drucke nach Overbeck und Steinle, auch Gemälde in deren Geschmack, etc.
Schott, Walthcr, Bildhauer, geb. 18. Sept. 1861 in Ilsenburg (Harz), Schüler
von Dopmeyer in Hannover und der Berliner Akademie. Von ihm Wilhelm I.
(Reiterstandbild, Goslar), Kandelabergruppen, etc. (Neues Palais, Potsdam), Albrecht
der Bär, etc. (Siegesallee, Berlin), Dr. K. Peters (Büste), Graf Stollberg-Wernigerode
(desgl.), Brunnengruppe, Entwurf zu einem Lessing-Denkmal, etc. Kl. gold. Med.
München und viele A., Kronen-Orden.
Schou, Ludwig Abelin, Maler, geh. 11. Jan. 1838 in Slagelse, t 30. Sept.
1867 in Florenz, Schüler der Kopenhagener Akademie seit 1858, ging 1866 nach
Italien. Von ihm Italienische Bauern, Römische Arbeiter führen eine antike Kaiser -
Statue durch den Titusbogen, etc.
Schoubrocck, (Schaubroek, Schnbrnck, Schoebroek), Pieter, Maler des
16. Jahrhunderts, geb. in Antwerpen (?), f vor 1609, Schüler des Gillis van Coninxloo
in Frankenthal, wo sein Vater als emigrirter Pfarrer ansässig war und wo er sich 1598
verheirathete. Seine Bilder gingen vielfach unter J. Brueghels Namen. Von ihm
Johannes predigt (Gal. Braunschweig), Zerstörung Trojas u. A. (Gal. Cassel), Dorf-
ansicht (1597 Gal. Kopenhagen), Landschaft (1604 Gal. Schieissheim), Zerstörung Trojas
(1605 Mus. Wien), Die Amazoüenschlacht (1603 Gal. Dresden), etc.
Schouburg, (Schonberg), Jan Pieter, Medailleur, geb. 10. Jan. 1798 im Haag,
t 6. Jan. 1864 in Utrecht, Schüler seines Vaters Jan S. Er besuchte Preussen und
Belgien und war in Utrecht, Amsterdam, sowie im Haag thätig. 1812—52 war er in
der kgl. Münze beschäftigt. Mehrere Ord., etc.
Scbonman, Aernnnt (Aert), Maler und Kupferstecher, geb. 1710 in Dordtrecht,
t 5. Juli 1792 im Haag, war erst 8 Jahre lang in üordtrecbt, fortan im Haag thätig,
wo er 1750 Vorsteher der Zeichenakademie wurde. Er malte besonders Vögel zur
Zoologie des Pallas, ferner auch Bildnisse und Tapeten, copirte Zeichnungen
alter Meister, gravirte auf Glas, etc. Von seinen Schabkunstblättern nennen wir
Schouman — Schramm. 225
i)er Raucher (nach G. L>ou), Mr. CoUins (nach M. van Loo», A. nach F. Hals, Potter,
Schalcken.
Schonman, Iffaerten, Maler, getauft 31. Jan. 1770 in Dordtrecht, f 30. Oct.
1848 in Breda, Schüler «eines Oheims Aernout S. und von C. Versteeg. Er
■war in Dordtrecht und Breda thätig. Von ihm Marine (Gal. Raczynski, Berlin),
Beschiessung von Algier 1816 und 3 A . (Rijiismus, Amsterdam), Bewegte See (Gal.
Haarlem), etc. — Sein Sohn Izack S., geb. 29. Mai 1801 in Dordtrecht, wurde Prof.
an der Militär-Akademie zu Breda und malte Bildnisse, Thiere und Soldatenbilder.
Schonpp^^ Alfred, Maler, geb, 1812 bei Sanok (Galizien). Er bildete sich in
Warschau aus und malte Landschaften, z. B. Berg Pyszna im Tatragebirge (1865),
Giewont im Tatragebirge (1865), Warschau bei Nacht.
Schonten, Gerrit Jan, Maler, geb. 8. Oct. 1815 in Amsterdam, Schüler von
L. Meijer (1834 — 35), weitergebildet auf Reisen durch Deutschland, England, Frank-
reich und Italien. 1838 liess er sich in seiner Vaterstadt nieder und malte
Landschaften.
ScbonteD) H. P., Kupferstecher und Zeichner, geb. 1747 in Amsterdam, f 1822
in Haarlem, Schüler seines Vaters J. G. S., eines Kuperferstechers, auch vou P. van
Amatel und P. v. Liender. Er stach Platten für die Buchillustration, zeichnete
Architekturen und copirte Gemälde in Kreide, etc.
Schoy, Johann Jakob^ Bildhauer, geb. vor 1700 in Marburg (Steiermark),
t 4. April 1733 in Graz, Schüler der Schule in Maria Rast. Von ihm Figuren am
Hochaltax der Franziskaner-Kirche in Graz, S. Antonius (1719 Aussenkapelle das.),
J. Nepomukgruppe (Carlauer Brücke), desgl., (Kapelle zu Seiersberg bei Strassgang), etc.
Schoyen, C., Maler, geb. nach 1840 (?) in Norwegen, f 1870, Schüler von Eckers-
burg und Gude. Er malte Landschaften und war in Deutschland thätig.
Schoyerer, Josef, Maler, geb. 7. März 1844 in Berching (Pfalz). Er widmete
sich der Landschaftsmalerei und bildete sich hauptsächlich selbst auf Reisen. Von
ihm die Jungfrau, Der Chiemsee, Bilder von der Riviera.
Schrader, Bertha, Malerin, geb. 1845 in Memel, thätig in Dresden. Sie ahmte
mit geringem Talent besonders P. Baum nach und hat auch einige minderwerthige
Steindrucke geliefert.
Schrader, Jolins Friedrich Antonio, Maler, geb. 16. Juni 1815 in Berlin,
Schüler der Berliner Akademie, dann der Düsseldorfer, besonders unter Schadow.
1844 ging er als Stipendiat nach Italien und später nach England, Holland und
Belgien. Er wiirde Lehrer an der Berliner Akademie, 1848 Professor, später
Senator. Er wiu'de durch das Colorit von Biefve uird Gallait beeiuflusst. Von ihm
Uebergabe von Calais an Eduard III von England 1347 (1847 Nat.-Gal. Berlin),
Friedrich II. nach der Schlacht von Kollin (1849 Mus. Leipzig), Huldigung der Städte
Berlin und Kölln 1415; A. in den Gal. zu Danzig, Köln a. Rh., Königsberg,
Schwerin, Stuttgart, etc., darunter auch Die Bildnisse Cornelius u. A. ; ferner Wand-
gemälde im neuen Museum zu Berlin, Schlosskapelle das. S. hat auch radiert Mitgl.
d. Akad. Wien, Berlin und Dresden. II. gold. Med. Berlin, Gold. Med, Paris u. A.;
Bairischer Michaels-Ord. u. A.
Schrader^ Kndolf, Maler, geb. 2. Dec. 1853 in Paddeim (Ustpreussen), Schüler
der Münchener und der Akademie Julian in Paris (unter Bouguereau und Fleury).
Von ihm Scenen aus dem Kriege 1870—71, Sommer im Waldhof bei Riesenburg,
Pferdebildnisse, etc.
Schraid, Georg Adam, Maler, geb. 1729 in Darmstait, f im Sept. 1786. Er
wurde 1711 in Frankfurt a. M. Bürger. Er malte Bildnisse und Genrebilder in Oel
und Pastell. Von ihm ferner Frühling (1776 Römer an der Kaiserstiege, Frank-
furt a. M.), etc.
Schräm, Aloys Hanns, Maler, geb. 20. Aug. 1864 in Wien, Schüler der
Wiener Akademie unter Makart und Trenkwald; er erhielt den 3. Staatspreis
zu zweijährigem Aufenthalt (1889—90) in Rom, besuchte Frankreich, die Niederlande
(1893—94), England. Spanien, Sizilien (1896), Griechenland, Egypten, etc., und war
seit 1891 in Wien thätig. Von ihm Bianca Capello (Mus. Denver, Col. U. S. A.).
Maximilian I. bei Guinegate 1479, Am Morgen, viele Bildnisse, Deckengemälde, etc.
Schräm, Gustav, Maler, geb. 1851 in Wien. Er liess sich in Klausen nieder.
Von ihm Das Kreuz im Walde, Eisack-Au im Winter, Bauernhof bei Klausen im
Herbst, etc.
Schramm, Christian Gottfried, Baumeister, geb. 17. Nov. 1857 in Flensburg,
Schüler von Hase in Hannover 1884 Mess^ er sich in Dresden nieder. Von ihm
Allgemeine» KüDitler-Lexicon. ^ Aufl. 4. Band. 15
226 Schramm — Schreinelr.
Paulikirche (das.), Markuskirche (Dr.-Striesen), Marthakirche (Bautzen), Nikolaikirche
(Chemnitz), Peter- und^Paulskirche (Bad Elster), etc. Versch. Orden.
Schramm; Johann Heinrich, Maler, geh. 1809 in Teschen, f 7 März 1865 in
Wien. Er reißteviel-4i6cl malte Bildnisse« in Wasserfarben hat deren auch viele als
Bleistiftzeichnungen ausgeführt. Grossherzogl. sächs.-weim. Hofmaler; Pro(f. ; Niederl
Eichenkronen - Orden.
Schramm, Johann Michael, Maler, geb. 8. Dec. l^Ä-ia_ Sulzbach (Bayern),
t ISSS^ in München, war erst Goldarbeiter, dann (1793) in München Miniaturmaler,
sowie Kupferstecher, studirte um 1801 weitere 3 Jahre auf der Wiener Akademie
und war zuletzt wieder in München thätig. Er schuf Bildnisse.
Schrandolph, Clandias, Maler, geb. 1813 in Oberstdorf im Allgäu, f 13. Nov.
1891 das., Bruder und Schüler des Johann von S., auch an der Münchener Akad.
unter H. Hess gebildet. Er war an , den Wandbildern in der Basilica und der
Allerheiligenkapelle in München, dem Pal. zu Athen und dem Speyerer Dom thätig
(Cartons zum S. Stephan, und Marra und Johannes im Stiftschor). 1848 musste er
Gesundheitshalber eine Zeitlang das Malen aufgeben; schuf aber später noch
Genrebilder. . _
Schrandolph, Clandias von/-Maierj geb. 4. Febr. 1843 in Mönchen, Schüler
seines Vaters Johantfv. S., ferner von Ansxh-ütz und Hilt onsper ger an der
Münchener Akademie; weitergebildet auf Reisen durch Belgien, Frankreich, Italien,
u. s. w. Er liess sich jn Stuttgart nieder, wo er 1883 Direktor der Künstschule
wurde. Er schuf Wandgemälde im Kunstausstellungssaal in Nürnberg (1884) und
am Hotel Beilevue in München. Von Staffeleibildern nennen wir Venezianisches
Concert, Faust und Wagner. Ehreumitgl. der Münchener Akademie ; Württemberg.
Kronen-Oid. ; B^yeWscher Michaels- Orden U.A.; viele Med.
Schrandolph, Johann tod, Maler, geb. 1808 in Oberstdorf (Allgäu), f 31; Mai
1879 in München, SchülCr der Müncheuer Akademie unter Schiott hauer und
Cornelius. *Er war erst thätig an den Wandgemälden in der Glyptothek, der
Allerheiligenkirche uud der Basilica in München. 1844 ging er nach Rom. Sein
Hauptwerk ist die Ausmalung des Speyerer Doms (Kuppel, drei Chöre und die meisten
Bilder im 8chiff). Er ^twarf auch Cartons zu Fenstern für die Kirche in Au-
Müuchen und S. Martin in Landshut. Von Staffeleibildern nennen wir Engel (Mus.
Basel), Madonna und Kind u. A. (Neue Pinak., München), etc. MicbaelssOrd., Maxi-
milian.-Ord., bayerischer Kronen-Ord.
Schreck, Konrad, Medailleur des 16. Jahrhunderts, fTtöSO, thätig iu Berlin.
1572 wurde er dort zum Münzmeister und Eisenschneider genommen. — Ein Kurt S.
war um 1550 Goldschmied in ßerlin.
Schreiber, Hans, Maler, geb. 20. April 1860 in Filehne, war als Knabe
Malergehülfe in Stettin, trat 1880 in Berlin zur Dekorationsmalerei und Kunst-
glaserei über, worin er Schüle^^yon Hanke und Schwenke wurde. Fenster von
ihm in der Kirche zu Züsedom'^m Kreishaus zu Guben, in vielen Berliner Privat-
bauten, etc. Gold. Med. Berliii 1896,/
Schreiber, Johann Georg, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. fO. Dec.
1676 in Spremberg. Er stach topographische Arbeiten, etc.
Schreiber, Peter Konrad, Maler, geh. i8-16 in Fürth, f 19. Febr. 1894 in
Nürnberg, studirte in München, Berlin und Italien, Er malte italienische, sowie
andere Landschaften und hat auch radiert.
Schreiner, Friedrich "Wilhelm, Maler, geb. 1836 in Köln, studirte bei LindUr
in Düsseldorf und bildete sich weiter auf Rei|en durch Deutschland, Italien und
die Schweiz. Er malte Landschaften, z. B. lEichenwaia, Ansicht von Monaco, Wald-
kapelle, etc.
Schreiner, Johann Baptist, Bildhauer, geb. 19 Dec. 1866 in München, Schüler
(1885—91) der Münchener Akademie und von Ruemann. 1894 liess er sich in
Köln nieder. Von ihm Wallraf und Äicbartz Denkmäler (Köln a. Rh.)^ Pan tröstet
Psyche, Frühlingsahnen, etc.
Schreiner, Johann Friedrich Moritz, Kupferstecher, geb. 1768 in Dresden,
t 1795, Schüler von C. G. Schnitze. Er stach nach Öipriani Leroy , T.
Vecelli, etc. „ '
Schreiner, Johann Georg, Lithograph, geb. 1801 in Mergelstetten (Württemi-
berg), t nach 1844, studirte in Stuttgart und München. Von ihm die Fresken der
Allerheiligen-Kapelle in München (1837-— 41), Bildniss Goethes, König Ludwigs I. von
Bayern u. viele A., Zeichenschule (1845), etc.
Schreitter — Schroeder. 227
Sctareitter Ton Schwarzenfeld) Adolf Franz Ctaristiau, Maler, geb. 10. Nov.
1854 in Oberleutensdorf (Böhtten), Schüter (1885) von Jakobidea und Diez in
München, nachdem er zuvor Soldat gewesen war. 1890 liess er sichiji Wien nieder.
Von ihm Herzbua, Sein Schnadahüpfl, Bildnisse, etc.
SchreiTOgel, Joachim Friedrich, Maler, geb. 18. Nov. 1624 in Dresden, t
18. Febr. 1688 das. Er war churf. Hof- und Bauamts-Maler.
Schrenck, Hermann, Maler und Radierer, geb. 1847 in Dorpat, Schüler der
Akademien in Düsseldorf und Weimar. Er liess sich in Berlin nieder und schuf
Landschaften.
Schrender, Bernaert, Kupferstecher, geb. vor 1740, f 1?80 in Hoorn. Er
schuf Blätter in Zeichnungsmanier, auch Farbendrucke nach Bega, R. v. Rijn,
V. de Velde, Wouverman, etc.
Schrenel, Jan Chrlstiaen Aelbert (llbrecht), Zeichner und Maler, geb. 1773
in Maestricht, f «ach 1806, studirte in Berlin, nachdem er holländ. Offizier gewesen
war, später (1806) in Dresden unter Grassi. Er malte Miniaturbildnisse, copirte
alte Gemälde in der Dresdener Gal. und erhielt den sächs. Professortitel.
Schreyer, Adolf, Maler, geb. 9. Mai 1828 iu Frankfurt a. M., f 29. Juli 1899
in Cronberg i. T., Schüler des Städel'schen Instituts in Frankfurt a. M. und der
Münchener Akademie. Er machte als Zeichner deu Krimkrieg mit, hat spätei"
Nordafrika sowie Kleinasien besucht und in Paris studirt, wo er sich 1862 niederliess.
Beim Ausbruch des deutsch-franz. Kriegs zog er sich nach Cronberg i. T. zurück.
Er wurde ein geschätzter Pferdemaler und schuf auch Schlachteustücke. Werke
von ihm in den Gal. Ravenö-Berlin, Hamburg, Schwerin, Washington, etc. Mitgl. der
Antwerpener und Rotterdamer Akademie; Mecklenburg-Scbwerinischer Hofmaler (1862);
Med. Paris 1864, 65, 67; Brüssel 1863, Wien 1873, München 1876 j Leopold Ord.
Schreyer, Johann Friedrich Moritz, Kupferstecher, geb. 1768 in Dresden,
t 1795, Schüler von C. G. Schnitze. Von ihm Amor (nach Zeisig), Mädchen mit
Vase (nach T. Vecelli), viele Bildnisse, etc.
Schrieck, Otto Marsens (Marceliis) van, Maler, gen. Snuffelaer, geb.
1619, 20 in Nymwegen, begr. 22. Juni 1678 in Amsterdam. 1652 weilte er in Rom,
besachte auch Florenz und Neapel, später England und Frankreich, kehrte aber
nach Holland zurück und hielt sich in Amsterdam auf. Er hat für den Herzog von
Toscana, Maria de' Medici u. A. gearbeitet. Von ihm Schlangen und Eidechsen am
Fusse einer Eiche (1665 Gal. Haag), Vögel, Insekten, etc. (Nat. Gal. London), In-
sekten, etc. (Rijksmus. Amsterdam), A. in Schwerin, Hannover, etc.
Scbrleder, Jacob, Maler des 18. Jahrhunderts. 1760 war .er Mitglied der
Utrechter Malergilde. Er schuf Bildnisse, von denen sich eins im E. und E. Gasthuis
zu Wyk bij Duurstede erhalten haU
Sohro, Dietrich, Bildhauer d5s 16. Jahrhundei*ts, thätig in Mainz, wo er seit
dem 13! "Juli 1545 urkundlich erwähnt wird. Von ihm das Grabdenkmal eines Kindes
(1549? Ötadtkircbe zu Cronberg im Taunus), Denkmal des Churfürsten Sebastian von
Heusenstamm (1559, Dom zu ÄTainz), Standbild des Kardinals Albrecht von Branden-
burg (das.)-, Familiendenkmal derer von Solms (1562 Stiftskirche zu Lieh).
Schröder, Franz Adam, Kupferstecher, geb. 1809 in Hamburg, f nach 1862.
Er stach nach Buonarotti, Camphausen, Carratci, Speckter, Willems, etc.
Schroeder, Friedrich, Kupferstecher, g£b. 1768 in Kassel, f 1839 in Paris,
Schüler von Kl au her. Von ihm Meeresbafen (nach J. Vernet); untergehende
Sonne (nach dems.) A., nach Beipmelj Dujardin, La Hire, Swanevelt, Vignetten nach
Moreau, etc. .^
Schroeder^vFriedrich Albert, Maler, geb. 3. Nov. 1854 in Dresden, Schüler
der Weimarer und^ Dresdener Kunstschulen unter Ch. Verlat und Pauwels, be-
reiste Belgien und Frankreich und liess sich 1883 in München nieder. Er malte
hauptsächlich Kabinetbildchen, Scenen aus dem 17. Jahrhundert, ferner Wand-
dekorationen in Münchener Bierrestaurants (Augustiner, Hacker, etc.); auch viele
Illustrationen für Zeitschriften. Ein Werk von ihm besitzt;, das Müs, zu Magdeburg.
Schroeder, Georg Engelhard, Maler, geb. 1684 in Stockholm, f 1750, — Ein
Uans S. war um 1600 als Kupferstecher von Ornamentblättern thätig.
Schroeder, Johann Heinrich, Maler, geb. 1757 in Meiningen, f 1812 das.,
Schüler von Tischbein in Kassel, weitergebildet auf Reisen nach England und den
Niederlanden. Er malte an verschiedenen deutschen Höfen, besonders zu Braun-
schweig und Hannover, ferner auch in Frankfurt a. M. Bildnisse hauptsächlich in
Pastell, z. B. Friedr. Wilhelm IL von Preussen.
228 Schroeder — Schroeter.
Schroeder, Karl, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts geb. 1761 (1766?)
in Braunscbweig, gebildet in Augsburg und Paris. Er arbeitete hauptsächlich in
Punktirmanier nach Gemälden der ehemaligen Salzdahlum Gal., z. B. Opfer
Abrahams (nach Lievens), etc., ferner radierte er Ansichten aus der Umgegena
Braunschweigs. — Ein anderer Karl S., geb. 1802 in Braunschweig, studirte 1817— 24
an der Dresdener Akademie und malte in München, sowie in Braunschweig Genre-
bilder aus dem Volksleben, etc.
Schroeder, Karl Wilhelm Augnst, Bildhauer, geb. 14. Febr. 1852 in Berlin,
Schüler der dortigen Akademie.
Schroeder, Liska, geb. Kurz, Malerin, geb. 30. März 1834 (1835?) in Frank-
furt .a. d.O., studirte in Düsseldorf und Berlin, beiFlickel und Ludwig. Sie malte
Landschaften und Stillleben, z. B. Schierke mit dem Königsberg, Hohlweg im Teuto-
burger Walde, Die kalte Bode (Harz), etc.
Schroeder, Lonis Jean Desire, Bildhauer, geh. 24. Dec. 1828 in Paris, f 1898,
Schüler von Danton sen. und Rüde. Von ihm Der betrüjite Amor (1852 Luxem-
bourg Mus. Paris), Der Fall des Laubs (Mus. Blois), Oedipus und Antigene (Mus.
Dijoii), Andere Werke von ihm in den Mus. zu Blois und Montaaban, am Trocadero,
Neuen Louvre, Stadthaus und verschiedenen Kirchen zu Paris. Med. II. Kl. 1852,
1857, 1859, bronz. Med. 1889.
Schröder-Greifswald, Max, Maler, geb. 3. März 1858 in Greifswald. Er Hess
sich in Berlin nieder und malte Marinen.
Schrödl, Anton, Maler, geb. 1825 in Schwechat bei Wien, Schüler der Wiener
Akademie, weitergebildet auf Reisen in den Alpen. Er malte Landschaften, Thiere
und Stillleben, z. B. Ungarische Puszta (1862), Im Stall (1870), Fasanen und Reb-
hühner, etc.
Sehrödl, Norbert TOn, Bildhauer unseres Jahrhunderts, f im Dec. 1889 in
Dresden, Vater des gleichnamigen Malers.
Sohrödl, Norbert TOn, Maler, geb. 16. Juli 1842 in Wien, Schüler J. Beckers
und des Städel'schen Instituts in Frankfurt a. M., bildete sich weiter auf Reisen
in Italien und Frankreich. Von ihm die Bildnisse der General© Napoleons III ,
Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin; Pferde- und Hundebildnisse; ferner Bivouak
bei Sedan, Raub der Sabinerinnen, dekorative Arbeiten, etc. Ernestinisches.Ritterkrtiuz.
Schroedter, Adolf, Maler, Lithograph und Radierer, geb, 28. Juni 1805 . in
Schwedt, t 9. Dec. 1875 in. Karlsruhe, Schüler von Buchhorn und der Akademie
in Berlin, 1829 von Schadow in Düsseldorf. 1848 ging er nach Frankfurt a. M,
kehrte 1854 nach' Düsseldorf zurück. 1859 wurde er Prof. an der Kunstschule in
Karlsruhe. Er malte Genrebilder, verdankt aber seinen Ruhm hauptsächlich den
vorzüglichen humoristischen Zeichnungen, Steindrucken und Radierungen, z. B die
Blätter zum Don Quixote (16 Bl.), Die wandernden Musikanten (Steindr.), Verlob-
ungskarten, etc., Illustrationen zu Musaeus, Uhland, Ghamisso, etc. Von Oelgemälden
gelangten Till Eulenspiegel als Bäcker in die Gal, Raveue zu Berlin, Rheinwein-
probe, Fluellen und Pistol und 3 A. in die Nat,-Gal. das., A. in die Gal. zu Düssel-
dorf, Hamburg, Karlsruhe, Königsberg, etc.
Schroedter, Alwine, geb. Heuser, Malerin, geb. vor 1850, t 19- April 1892
in Karlsruhe, Gemahlin des Ad. S. Von ihr Das Gebet des Herrn in Arabesken,
BJumenalbum, Die Penaten, Blumenbilder, Miniaturen, etc.
Schroeter, Bernhard, Maler, geb. 1. Oct. 1848 in Meiasen, Schüler der Dres-
dener Akademie, von Hübner und 1869 an der Weimarer Kunstschule unter
Verlat. 1871—73 lebte er in Meissen und kehrte 1877 dorthin zurück, um das
photogr. Geschäft seines Vaters zu übernehmen und nebenher Bildnisse zu malen.
Früher hatte er Landschaften und Genrebilder gefertigt.
Schroeter, Gottlieb Heinrich Ton, Maler, geb. 1802 in Rendsburg, f »ach
1836 (?), studirte in Dresden, nachdem er zuvor Jurist gewesen war und wurde
1821 — 26 in Rom von Overbeck beeinflusst. Er bereiste England, Deutschland
und Russland, liess sich erst in München, dann in Mecklenburg nieder. Er hat auch
kunstgeschichtliche Arbeiten geliefert. Von ihm Judith, Bildnisse, etc.
Schroeter, Johann Friedrich, Kupferstecher, geb. 1770 in Leipzig, f 1836
das., Schüler von Bause an der dortigen Akademie. Er wurde Universitätskupfer-
stecher und lieferte hauptsächlich anatomische Arbeiten. Von ihm ferner Junger
Mann im Pelzmantel (punktirt nach R. van Rijn), etc. Gold. Giv.-Verd.-Med.
Schroeter, Johann Friedrich Karl Konstantin, Maler, geb. 21. März 1795 in
Schkeuditz bei Leipzig, f 18. Oct. 1835 in Berlin, Schüler seines Oheims, eines
Schroe^r — Schubert. 229
Tischlers in S+uttgart, 1811 der Leipziger, 1817 der Dresden'^i Akademie, endlicli
des Prof. Pochmann. 1826 liess er sich in Berlin nieder. Er malte erst Bildnisse,
dann Genrebilder, z. B.' Die Geigenstunde f;i828 Nat,-Gal. Berlin), Ruhende Juden-
familie (1834), Der Appetit, etc.
Sebroeter, Panl, Maler, geb. 1866 in Kempen (Posen) thätig in München. Von
ihm KaflPeeschwester. Selbstbildniss, etc.
Schroeter, Wilhelm, Maler, geb. 1849 in Dessau, thätig in Karlsruhe. Von
ihm Mondaufgang im Winter, Winterabend.
Schroettel, Siglsnmnd, Erzgiesser, geb. 17. April 1783, f 16. Dec. 1852. Er
war kgl. Sachs. Stück- und Glockengiesser und goss u. A. das Monument Lecoq in
Glies bei Brieg
Schroetter, Altred von, Maler, geb. 12. Febr. 1856 in Wien, Schüler der
Wiener Akademie, 1879—80 von Canon und Löfftz, weitergebildet in Italien. Er
malte besonders Genrebilder im Kostüm des 17. und 18. Jahrhunderts. Von ihm Der
Piqueur, Rüdenmeister, Franz Joseph 1. zu Pferd.
Schrotzberg-, Franz, Maler, geb. 2 April 1811 in Wien, f 29. Mai 1889 in
Graz, Schüler der Wiener Akademie, beeinflusst von Marko, weitergebildet auf
Reisen in Deutschland, Oberitalien (1837), Belgien (1842), Paris und London. Er
malte erst Mythologien, z. B. Luna bei Enrlymion (1839 Wiener Mus.), Toilette der
Venus, etc., wurde dann aber ein beliebter Bildnissmaler. Von ihm Kaiserin Elisa-
beth von Oesterreich u. A. (Neue Pinak. München), Kaiser Maximilian von Mexiko
und viele andere fürstliche Persönlichkeiten. Mitglied »^er Akademie Wien; Franz -
Joseph-Orden.
Schtschedrin, Fedor, Bildhauer des vorigen Jahrhunderts, t nach 1804. Er
war Prof. an der St. Petersburger Akademie. Von ihm Basrelief (Kasan'sche Kirche,
St. Petersburg), Flussgott (Bronze, Cascaden zu Peterhof), Schlafender Endymion, etc.
Schtschedrin, Semen Fedorowitsch, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 1804,
Schüler der St. Petersburger Akademie, weitergebildet in Italien. Er malte
Italienische Landschaften, Ansichten der kaiserl Gärten, etc. und wurde Kabinet-
maler Katharinas d. II
Schtschedrin, Silyester Fedorowitsch, Maler, geb. 2 Januar 1791 in St.
Petersburg, f 27. Oct. 1830 in Sorrent (Neapel), Schüler von Iwanow, Worobiew
und der St. Petersburger Akademie, weitergebildet in Deutschland und Italien.
Von ihm Ansicht des Colosseums in Rom (1822 Eremitage St. Petersburg), Der See
von Nemi (ebenda), etc
Schnback, Gottlieb Emil, Maler, geb. 28. Juni 1820 in Hamburg, Schüler von
G. Hardorff das., Cornelias und Hess in München, Jordan in Düsseldorf
und bildete sich in Rom (1848-48) weiter aus. Er liess sich 1856 ih Düsseldorf
nieder. Für den Altar in Nortorf malte er Christus am Oelberg ; von ihm ferner
Bildniss des Malers Gensler (1854 Kunsthalle Hamburg), Das Wiedersehen, Vor-
stellung des neuen Schulmeisters, Ausgang aus der Kirche, etc. ; auch Bildnisse.
Med. London u. A.
Schnbart, Christopher, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Ingolstadt. Er
war meist in München thätig, soll aber ein Bildniss der Königin Anna von England
gemalt haben. — Ein Peter S. (auch Schubert), geb. in Deutschland, war um 1696
zu Venedig als Kupferstecher thätig.
Schubert, Ferdinand, Maler, geb. 1824 in Wien, f 1853 das., Schüler' der
dortigen Akademie. Von ihm Raidt von Habsburg zeigt K»inem Bruder »eine Soldaten
(1852 Mus. Wien), Romeo urjd .lulia. Fischer, etc.
Schnbert, Franz August, Maler und Radierer, geb. 10. Nov. 1806 in Dessau,
t 1893 das, Schüler von Beck das., der Dresdener Akademie und der Münchener
Akademie unter Cornelius und Schnorr. 1833 ging er nach Florenz, 1834 nach
Rom, 1836 nach Orvieto, 1838 nach Neapel, 18S9 nach Dessau, 1840 nach München
und 1845 nach Venedig, 1850 siedelte sich S. in Berlin an, wohin Cornelius ihn
einlud. 1860 erhielt er den Anhalt Dessauischen Professor-Titel. Von ihm Urtheil
Salomonis (Schwurgericht, Dessau), Macht der Musik (Concertsual das.), Grablegung,
Auferstehung (Schlosskirche das.). Die Speisung der 5000, Jakob und Rahel, Land-
schaften, etc. Er illustrirte die Psalmen Davids und Müllers Müllerlieder, radiertt-
33 Blatt (darunter 25 nach R. Santis Psychefresken in der Farnesina) und Lat
5 Blatt Holzschnitte gefertigt.
Schubert, Heinrich, Maler, geb. 1827 (?), t im Februar 1897 in Wien. Er war
ein NeÖe Franz Schuberts, des Componisten, und malte Landschaften.
230 Schubert — Schüler.
Schubert; Johann David, Maler und Kupferstecher, geb. 1761 in Dresden, f
1822 das., Schüler der Dredener Akademie unter ETutin und Klass. 1781 kam
er an die Manufaktur in Meissen, wurde 1790 Lehrer das., 1800 Prof. und alter-
nirender Direktor an der Dresdener Akademie. Von ihm Die Mutter Coriolans,
Der kranke Adam, etc. Ferner viele Vignetten und Kupfer für Bücher, z. B.
Geliert's Fabeln, Pantheon der Deutschen, Schlacht (nach Wouverman), etc.
Schubert, Josef, Lithograph, geb. 19. Dec. 1816 in Brüssel, Schüler der
dortigen Akademie. Von ihm Madonna (1846) nach F. Navez), Columbus (1850 nach
J; Leis), Der Malermeister (1878 nach Jan Verhaes), etc. Leopold-Ord.
Schuhert-Soldern, Viktor ron, Maler, geb. 15. Aug. 1884 in Prag, Schüler
der Prager Akademie, Leutzes in Düsseldorf und Cogniets in Paris, weiterge-
bildet in Antwerpen, Brüssel und Rom (1663—65). Er Hess sich 1876 in Dresden
nieder. Vou ihm Christus am Kreuz (Cap. Weisser Hirsch bei Dresden), Das Be-
gräbniss der Königin Marie Antoinette, Maria Stuarts letzter Freund, Die Gräfin
Cosel im Johannesthurm zu Stolpen, etc.; auch Bildnisse.
Schubert - Soldern, Zdenko yon, Baumeister, geb. 18. Nov. 1844 in Prag,
Schüler von Semper in Zürich und T. v. Hansen in Wien, 1870 in Italien weiter-
gebildet. Er Hess sich in Prag nieder, wo er sich 1879 habilitirte und 1887 am
deutschen Polytechflicum Prof. wurde. Er bereiste Deutschland, England, Frankreich,
Griechenland (1893) und Centralaaien (1896). Er baute Privathäuser in Prag und
Wien. Von ihm erschienen Stilieiren der Pflanzen (Zürich 1887), Die Spracüe des
Ornaments (Darmstadt 1896), etc.
Sctanbin, Feder Iwano'ifitsch, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, thätig in St.
Petersburg, wo er Mitglied, 1794 Prof. der Akademie wurde. Von ihm Katharina IL
(Büste, Akademie St. Petersburg), etc.
Schnbring, Richard, Maler, geb, 14. Dec. 1853 in Dessau, Schüler von Hilde-
brandt in Karlsruhe, von Leon Pohle in Dresden, weitergebildet auf Reisen in
Italien und Frankreich. Er Hess sich in Berlin nieder und malte Bildnisse.
Schubrnck, s. Schonbroeck.
Schueh, Werner, Maler^ geb. 2. Oct. 1843 in Hildesheim. Er wurde zuerst
als Architekt auf dem Hannoverschen Polytechnicum (1860—64) ausgebildet und war
als Architekt und Professor der Baukunst in Hannover und Westphalen bis 1872
thätig, zu welcher Zeit er sich autodidaktisch mit der Malerei beschäftigte. Darauf
wurde er 1877 Schüler der Düsseldorfer Akademie. Von ihm Die Schlacht bei Leipzig
(für die Ruhmeshalle zu Berlin), Landschaft mit Raubritterstaffage (Nat. Gal. da8.)j
Hünengrab (Gal.Dresden), Raubritter (Kunsthalle, Hamburg), Beim Quacksalber (Gal.
Hannover), Friedensstörer (Gal. Wiesbaden), Schwedische Rekruten (GaL Königsberg),
Haidelandschaften, Bildnisse, ferner viele Illustrationen. Kl. gold. Med. Berlin 1886.
Scnüchardt, Ferdinand, jun., Maler, geb. 14. Mai 1856 in New-York, Schüler
von J. G. Brown und Wm. Morgan. Er ist in seiner Vaterstadt thätig. Von
ihm Abend am Meere, Kind mit chinesischen Puppen, Kind im Schnee.
Schuck, Carl, Holzschneider, geb. 24. Juni 1845 in Wien, Schüler vou
Fl. Ra ms berger. Er arbeitete für technische, kunstgewerbliche u. a. Werke.
Schuebler, A. G. J., Kupferstecher des 17. Jahrhunderts. Er schuf eine Copie
nach Dürers Raub der Amymone, Bildnisse, etc. — Ein späterer A. G. S. arbeitete
in Nürnberg für die Buchillustration.
Schuebler, . Johann Jakob, Baumeister, Radierer und Zeichner des 18. Jahr-
hunderts, f 1741 in Nürnberg. Er gab zahlreiche Musterbücher, Ornamentwerke, etc.
bei Weigel mit eigenhändigen Radierungen und solchen von Anderen heraus.
Sohuehlein, (Schfichlin), Hans, Maler, geb. um 1440, t 1505 in Ulm, viel-
leicht Schüler des R. v. d. Weyden. 1493 war er Vorstand der Ulmer Malergilde,
1497—1502 Kirchbaupfleger des dortigen Münsters. Von ihm Altarbilder (1469
Kirche zu Tiefenbronn, Württemberg), Flügelaltar (für die Kirche zu Münster bei
Augsburg, jetzt Gal. Budapest); ferner nicht vollkommen beglaubigt Kreuzigung
(S. Georg, Dünkelsbühl), Beweinung Ghristi (Schloss Meffersdorf in Schlesien), Grab-
legung (Gal. Bamberg); A. in Augsburg, Nürnberg und Stuttgart.
Schuehly, Hang, Maler, geb. 1850 in Schoenbrunn bei Wien, f 23. Aug. 1884
in Wien, Schüler der dortigen Akademie.
Schttler, Alfred, Maler, geb. 1860 in Elberfeld, thätig das. Von ihm Besuch
bei den Ursulinerinnen, etc.
Schüler, Max, Maler, geb. 26. Juni 1854 in Frankfurt a. M. Er studirte in
Düsseldorf und München, reiste nach Paris, nach Madrid und fiahm dauernden
Schultz — Schütz. 231
Wohnsitz in seiner Vaterstadt. Von ihm Bildnisse der Mitglieder der spanischen
Königsfamilie, Gen. von Manteuffel (Mus. Strassburg), Dr. Miquel, etc. Carlos III. Orden.
SoliSltz, (Schultz), Daniel, Maler und Radierer, geb. um 1620 in Danzig,
t 1686. Er war in Paris und Breslau thätig und malte viele Bildnisse, darunter
die lebensgrossen polnischen Könige im Danziger Rathhaus. Ausserordentlich gut sind
seine< wenigen und seltenen Radierungen Der entfederte Pfau, Der Hühnerhof, und
Hof mit Katze, etc.
Schürmann, Friedrich, Maler, geb. 26. Dec. 1840 in Dorstfeld bei Dortmund,
wurde 1874 Universitäts-Zeichenlehrer in Marburg. Er malte Ansichten von Mar-
burg etc. in Wasserfarben und hat auch dergl. lithographirt.
Schütz, (Schüz), Christian Georg <1, Ae., geb. 27. Sep. 1718 in Flörsheim bei
Mainz, begr. 6. Nov. 1791 in Frankfurt a. M., Schüler von 11. Schlegel und
Appiani. Er war 3 Jahre lang an den Höfeu Hohenzollern und Saarbrücken, 1749
am Theater in Salzdahlum thätig. Darauf malte er Fresko-Facaden, Plafonds, etc.
in Frankfurt a. M. und Schloss Amalienthal zu Cassel (1750), um sich zuletzt der
Landschaftsmalerei zu widmen. W. F. Hirt und Pforr malten Figuren darein. Bilder
von ihm in den Gal. zu Aschafifenburg, Bamberg, Bern, Cassel, Christiania, Darm-
stadt, Dessau (Amalienstift), Frankfurt a. M., Gotha, Oldenburg, Prag, etc. S. hat
auch 5 Blatt radiert.
Schnetz, (Schuez), Christian Georg d. J., gen. der Vetter, Maler, geb. 1758
in Flörsheim, f 10. April 1823 in Frankfurt a. M., Schüler seines Oheims Chri st ian
Gg. S. d, Ae., bereiste 1779 den Rhein und fing 1785 selbständig mit Deckfarben zu
malen an. 1789 besuchte er die Schweiz. Er wurde Vorsteher der 2. Kl. des Museums
in Frankfurt a. M. und verkaufte ihm anvertraute Holbeins, die die Stadt 1866 zu-
rückkaufen musste, veruntreute ferner auch Kupferstiche. Von ihm Landschaft
mit Bauernhof (1786j u. A. (Gal. Darmstadt), Rheingegend u. A. (Gal. Schleiss-
heim), etc.
Schuetz, Christian Georg III, Maler, geb. 16. April 1803, f "n Mai 1821 in
Frankfurt a. M. (?), Schüler des Christian G. S. d. J., Sohn des Johann G. S. Er
malte Architekturaqüarelle und versprach viel zu leisten, als er so jung starb.
Schnetz, (Schuez), Franz, Maler, geb. 15. Dec. 1751 in Frankfurt a. M, f 14.
Mai 1781 in Genf, Schüler seines Vaters Christian G. S. d. Ae., auf einer Studien-
reise nach Mailand weitergebildet. S. war ein Original, leistete Bedeutendes in der
Musik, liebte den Wein leidenschaftlich und trieb tolle Possen. Sein Studium war
nicht tüchtig genug und er malte manierirt; er hat namentlich viel Kreidezeich-
nungen geschaffen. Von ihm 2 Landschaften (Mus. Bern), desgl. (Städtisches Mus.
Frankfurt a. M.), etc.
Schuetz, Heinrich Joseph, Kupferstecher, geb. 1760 in Frankfurt a. M., f 2.
Juli "1822, Schüler v^n Prestel, Sohn des Christian G. S. d. Ae. 1792— 98 war er
in London bei S t a d 1 e r und Ackermann thätig. Er arbeitete meist Aquatiutblättei-
nach Manskirsch, Molitor, Moucheron, Pforr, Roos, Ruisdael, C. G. Schütz d. J. etc.
Schuetz, Hermann, Kupferstecher, geb. 1807 in Bückeburg, f 12. April 1869
in München, Schüler von Amsler. Von ihm 12 Platten für die Odyssee (nach
Widnmann), 36 Platten für das befreite Jerusalem (nach B. Genelli), 24 Platten zum
Leben eines Künstlers (nach dems.), 4 Platten 2u den Nibelungen (nach Schnorr),
Der Tod und der Reissigsammler (nach Schwind), etc.
Schuetz, Johann, Holzschneider des 17. Jahrhunderts, thätig in Frankfurt a.M.,
wo er zwischen 1604 und 1620 eine grosse Ansicht von Mainz schnitt.
Schuetz, Johann Georg, Maler, geb. 16. Mai 1755 in Frankfurt a. M., f im
Mai 1813, Schüler seines Vaters Christian G. S. d. Ae. Er kam 1779 nach Düssel-
dorf, ahmte Rubens nach und verweilte 1784—90 in Rom, um R Santi und die
Antike zu studiren. Er gab Unterricht und radierte nebenher. Von Bildern nennen
wir Der Tod des Socrates, Landschaften und Genrebilder.
Schnetz, Karl, Radierer und Baumeister, geb. 1746 in Wien, t 1800. Er
wurde Mitgl. der Wiener Akademie. Mit J. Ziegler und Jantsch a gab er eine Folge
Ansichten von Wien heraijs. Seine Arbeiten sind bei Weitem die Besten der drei
und sind geschickte, zum Coloriren bestimmte, kulturgeschichtlich äusserst reizvolle
Veduten der Kaiserstadt. Oft zeigen Gruppen von Figuren, dass S. ein trefflicher
Zeichner war und grossen Geschmack in der Wahl seines Vorwurfs besass. Er hat
auch militärische und landschaftliche Blätter radiert.
Sehtttz, Karl, Bildhauer, geb. 8. März 1854 in Berlin. Er studirte iu Berlin,
zuletzt an der Akademie, auch bei Hund ri es er. Unter Leitung Dr. Waldeyers
232 Schütz — Schuler.
fing er 1884 an ein grosses anatomisches Werk zu schaffen. Ferner von ihm Bild-
nisse, Copien der Alterthümer in den Schlössern Grunewald und Königswusterhausen,, gtc.
Schütz, Oskar, Maler und Zeichner, geb. 12. Jan. 1842 in Leipzig, Schwier
der Dresdener Akademie, weitergehildet auf Reisen, nach denen er sich in Dresden
niederliess. Er schuf Landschaften und Architekturen, z. B. Verlassene Mühle im
Böhmerwald.
Schuetz, Philippine, Malexin, geb. 1767, f 25. Sept. 1797 das., Tochter und
Schülerin des Christian G. S. d. Ae. Sie copirte Waterloo'sche und Ruisdael'sche
Bilder, hat auch Origiilallandschaften geschaffen.
Schuetze, Wilhelm, Maler, geb. 1814 in Berlin, Schüler von Kloeber. Von
ihm Kinderbildniss (1880 Neue Pinak. München), Keller mit Studenten und Dirnen
(1834), Schachpartie, etc.
Scbuetze, Wilhelm, Maler, geb. 19. Juli 1840 in Kaufbeureu.. f 31. Mai 1898
in München, Schüler der dortigen Akademie. Er malte Genrebildfr, y,. B. Blinde-
kuhspiel, Kind und Kätzchen, Zoologisches im Kindergarten, etc.
Schuetzenberger, Ludwig, Friedrich, Maler, geb. 8. Sept. 1825 in Strassburg,
Schüler von Gleyre und der Ecole des beaux-arts in Paris. Von ihm Terpsichore
(1861 Luxenib., Paris), Centauren jagen ein Wildschwein (1864 ebenda), Raub der
Europa (1865 Mus. Arras), Die verlassene Ariadne, Erinnerung an das Elsass(1882),
Bootsfrau am Rhein, etc. Med. 3. Kl. 1851, 2. Kl. 18G1, 1863; Kr. d. Ehrenleg. 1870.
Schütziager, Woldemar, Bildhauer, geb. 1827 in Kautendorf (Bayern), war
erst in Wien, dann in München thätig und wurde durch Kindergruppen bekannt.
Schüz, Theodor, Maler, geb. 26. März 1830 in Thumlingen (Württemberg),
Schüler von Leibnitz in Tübingen, Rüstige an der Kunstschule in Stuttgart und
Piloty an der Münchener Akademie (1857), weitergebildet auf Reisen nach Italien
1858 und Mitteldeutschland 1859. 1866 Hess er sich in Düsseldorf nieder. Von ihm
Mittag in der Ernte (Gal. Stuttgart), Ostergesang, Unterhaltung im Weinberge, Kon-
tirniationsmorgen ; auch Bildnisse und Landschaften. Silb. Med; München, Ehrenv.
Erwähn. Berlin.
Schuez, s. Schütz.
SchuflFenecker, E., Zeichner und Maler, geb. 8. Dec. 1851 in Fresne-Saint-
Mames (Fraiiche-Comte). Er ist Zeichenprofessor an einem Staatslyceum und an den
städtischen Schulen von Paris und malte Landschaften, Blumen und Figuren. Von ihm
Die frierenden Theerosen, Garten in der Morgensonne, Varech-Sammler am Meeres-
ufer in Yport, Bildniss einer Pariserin, etc.
Schufried, Dominik, iVlaler, geb. I^'^IO in Wien, Schüler der dortigen Akademie,
Das dortige Museum besitzt von ihm Bauernfamilie bei Gutenstein ^1856).
Schukodnig, s. Schokhotniggr.
Schiilcz, (Schulz), Ferencz (Franz), Baumeister und Zeichner, geb. 1888 in
Fünfkirchen, f 22. (25 ?j Oct. 1870, Schüler der Wiener Akademie unter F. Schmidt
und bereiste als Stipendiat Mitteleuropa, um mittelalterliche Gebäude, Geräthe, etc.
aufzunehmen. Er wurde Professor am Polytechnicum in Ofen, und hat unter A. das
Schloss Vajda Hunyad restaurirt. S. veröffentlichte mit eigenen Zeichnungen, Bau-
denkmäler aufMajorca (150 Bl.), Pi-ofanbauten Roms aus dem Mittelalter, Die Holz-
kirchen im Bisthum Szatmar, Mittelalterliche Militärbaukuust, etc. Mitgl. der
Madrider Akademie.
Schuldes, Wenzel, Kupferstecher, geb. 1775 in Tabor (?), f nach 1813. Er
war in Prag thätig und arbeitete vielfach in Aquatintmanier. Von ihm Enthaup-
tung der Sa. Barbara (nach Screta), Christkind mit der Dornenkrone (nach Amigoni),
Krok der Böhme (nach Bergler), Charon (nach dems.), etc. ; auch Bildnisse.
Schule, Georg Christian,- Kupferstecher, geb. 1764 in Kopenhagen, t 1816 in
Leipzig. Von ihm Friedrich der Grosse vor der Schlacht von Zorndorf (nach
Schubert), Denkmal Christian VI. (nach Wiedevelt), Bildnisse, etc.
Schuler, Eduard, Kupferstecher, geb. 19. Aug. 1806 in Strassburg, Sohn und
Schüler des Karl C, S. 1863 siedelte er sich in Lichtenthal (Baden) an. Von ihm
Statue Shaksperes (nach Roubillac), Christus und die Bedrückten (n. Ary Scheffer), A. nach
Cranach, Gerard, Hildebrandt, de Keyser, Koopmann, Rubens, R. Santi, Zuccaro, etc.
Schuler, J. Theophil, Maler, geb. 18. Juni 1821 in Strassburg, f 26. Jan.
1878 das., Schüler von Müller, Drolling und P. Delaroche in Paris, auch
in München gebildet. Er schuf besonders Federzeichnungen und Hlustratiouen. Er
leitete eine Zeichenschule in Strassburg und lebte 1872—77 in Neuenburg. Von
ihm Les schlitteurs des Vosges (Sepiazeichnung, Mus. Colmar), Der Wagen des Tod«s
Schuler — Schulte. 288
fMus. ebenda), Ankunft der schweizerischen Oelegirten in Strassburg während der
Beschiessung dieser Stadt (Mus. Bern), Die Flösser von Sarine (Mus. Neuenburg),
Souvenir d'Alsace (Mus. ebenda), etc. S. hat auch illustrirt, z. B. Arnolds Pfingst-
montag, Die Werke von V. Hugo, Stahl, J. Macd, J, Verne, Erckmann-Chatrian, etc.,
sowie Zeichnungen für das Magazin pittoresque geliefert.
Schuler, Karl, Bildhauer, geb. 1847 in Nürnberg, f 13. April 1886 in Friedenau
bei Berlin, Schüler der Nürnberger Kirnstschule, sowie von Afinger und Bläser
in Berlin. Von ihm Prinz Adalbertdenkmal (1882 Bronze, Wilhelmshafen), Friedrich
Wilhelm IV. (Bronzestatue, Berliner Zeughaus^ viele Büsten, Venus, etc.'
Schuler, Karl August, Kupferstecher und Lithograph, geb. 11.. März 1804 in
Strassburg, f 23. Oct. 1859 das., Schüler und Sohn des Karl L. S.. ferner Schüler
von H. C. Müller, Bein, Guerin und der ifccele des beaux-arts. Von ihm Stiche
nach Allegri, Oesterby, Salvi, T. Vecelli, etc.", auch Bildnisse, Lithographien nach
Leop. Robert, etc.
Schüler, Karl Ludwigr, Kupferstecher, geb. 1784 (1785?) in Strassburg, f 1852
in Lichtenthai, studirte in Paris. Er arbeitete in Strassburg und Karlsruhe für die
Buchillustration. Von Einzelblättern nennen wir Himmelfahrt Mariae (nach Rani)
und Hl. Familie (nach R. Santi): A. nach Dürer, Lebrun, Solario, etc.
Schulte, Auguste von, Malerin, geb. 1800 in Hannover, f nach 1853 das.
Das dortige Provinzialmuseum besitzt „Die Libelle" von ihr.
Schulte im Hofe, Budolf, Maler, geb. 9. Jan. 1865 in Ueckendorf (Westphalen).
Schüler von Schm idt-Reutte, Hackl, Loefftz und der Akademie in München. Er
malte Landschaften, besonders aber Bildnisse und hat auch Lithographien veröffentlicht.
Schulten, Arnold, Maler, geb. 1809 in Düsselaorf, f 30. Juli 1874 das.,
Schüler der dortigen Akademie unter Schirm er. Er -nalte Landschaften, stafFirt
nach Motiven der bayerischen Gebirgssagen, etc. Von ihm Kapelle am Wald (Prov.-
Mus. Hannover), Isola Bella (Rosenstein bei Stuttgart), Kochelsee, Hirscbjagd (1841),
Pyrmont an der Elz, Klosterrnine (1838), etc.
Schnltheiss, Alhrecht Fürchtegott, Kupferstecher, geb. 7. März 1823 in Nürn-
berg, Schüler der Nürnberger Kunstschule unter Geisler, der Leipziger Akademie und
von Sichling. Er kam 1843 nach Leipzig, 1845 nach Dresden, 1846 nach Berlin,
wo er die Schabkunst erlernte und Hess sich 1849 in München nieder. 1867 besuchte
er Paris, 1872 Rom und Neapel, 1873 Wien. Von ihm Linienstiche nach Amsler,
Böttcher, Defregger, Dieffenbach, W. Diez, Engerth, Flüggen, Grützner, Hess. Hofner,
Liezenmayer, Lindenschmit, Mozet, Netscher, Piloty, Rubens, R. v. Rijn, Schrader,
Schüz, K. Schultheiss, Simanowitz, Vanucci, Vecelli, Zimmermann. Silberne Med.
München und Nürnberg.
Schultheiss, Karl, Maler, geb. 21. Juli 1852 in München, Schüler der Müncbener
Akademie und des Wüh. Diez, Sohn des Albrecht F. S. Er malte 2 grosse Friese
im Cafe Luitpold in München. Von ihm Siesta, Friedensgeläute, Der Bienenvater,
An Mutterstelle, Am Rhein, An der Mosel, etc.
Schultheiss, Natalie, Malerin, geb. 1867 in Wien, thätig in München. Von
ihr Vom Herbste, etc.
Schnithess, Karl, Maler, geb. 1775 in Neuenburg, t nach 1803, studirte seit
1796 in Dresden, nachdem er schon zuvor Zeichnen gelehrt hatte. Später studirte
er noch 7 weitere Jahre unter J. L. David in Paris Er wurde Zeichenlehrer an
der Bürgerschule seiner Vaterstadt, Von ihm Achill als Kind, etc.
Sehultsz, Jean Christoffel, Maler, geb. 1749 in Amsterdam, f 1812 das. Er
war als Zeichenlehrer thättig und malte Landschaften. Er hat auch Einiges auf
Kupfer gebracht.
Schnitz, Daniel, s. Schueltz.
Schultz, Elise Johanna Friederike, Malerin, geb. 1817, f Sept. 1898 in
Frankfurt a. M. Sie malte Blumen.
Schultz, (Schulze), Erdmann, Maler, geb. um 1810, f nach 1841, Schüler von
Völcker. Er malte Früchte und Blumen. 1841 erhielt er ein Patent auf sein Ver-
fahren, Wasserfarben für die Porzellanmalerei herzustellen.
Schultz, George F., Maler, geb. 1868 in Chicago, thätig das. Er ist Auto-
didakt und malt Genrebilder.
Schultz, Gottfried, Maler, geb. 4. Febr. 1842 in Darfeld (Westphalen), Schüler
von Hunold in Heiligenstadt, J. W. Preyer und der Düsseldorfer Akademie (unter
Jansen, Lauenstein und A. Müller), Hess sich in Düsseldorf nieder und malte
Bildnisse und Stilllehen.
234 Schultz — Schuhzendorff.
Schnitz, (Schulz), Hermann Theodor, Maler, geb. 1816 in Wittstock, Schüler
von "Wach und Blechen. Er malte nach Schinkcls Entwürfen 4 der Wandbilder
in der Vorhalle des Alten Museums zu Berlin; ferner Decken- und Wandbilder in
der neuen Kapelle des Berliner Schlosses. Von Staffeleibildern nennen wir neben
Landschaften, Italienerin mit blindem Knaben betend, Bildnisse, etc.
Schnitz, J. A., Radierer unseres Jahrhunderts, geb. in Zeeland, f um 1865
ia Utrecht. Man kennt 8 Blatt von ihm, darunter die Spitzenklöpplerin, Die Schänke
und Der Sänger.
Schultz, Johann Karl, Maler und Radierer, geb. 5. Mai 1801 in Danzig, f
13. Juni 1873 das., Schüler von A. Breysig an der dortigen Kunstschule, Hummel
in Berlin (1820) und D. Quaglio in München (1823). 1824 besuchte er Mailand und
Rom, 1828 verliess er Italien, wurde 1832 Professor und Direktor der Danziger
Kunstschule, 1836 Mitglied der Berliner Akademie und besuchte 1839 wiederum
Rom. Von ihm Der Mailänder Dom 1827 u. A. (Nat.-Gal., Berlin), Der Königsberger
Dom (Mus. Königsberg), Artushof in Danzig, Dom von Orvieto, Inneres des Ulmer
Doms, Die Dome zu Meissen und Regeusburg, Die Marienburg, etc. Von seinen
Radierungen nennen wir 54 Ansichten aus Danzig (1859), Tutti frutti (1869, 12 Bl.).
Gr. gold. Med., Mitgl. der St. Petersburger Akademie.
Schnitz, Johann Theodor, Maler, geb. 1817 in Marne (Holstein), f 4. Mai
1893 in Hamburg (?), studirte in Dresden (1863), Düsseldorf (1868 unter Lasch),
Berlin und Paris, sow;e Italien (1869—70). Er mähe Bildnisse, Anscbauungsbilder
für die Schulen, etc.
Schultz, Woldemar, Maler, geb. 1841 in Gera (Westpreussen). Er lebte in
Jastreraken. Von ihm Sommernacht in Nordland, etc.
Schnitze, Christian Gottfried, Kupferstecher, geb. 1749 in Dresden, f 1819,
Schüler von Hutin und Game rata, von 1773 an mit Unterstütznng des sächsischen
Hofes von Wille in Paris. 1783 kehrte er zurück, wurde Mitgl. und Prof. der
Dresdener Akademie und stach in Linienmanier besonders nach dortigen Galerie-
bildern, darunter die sistinische Madonna und G. Renis Ecce Homoj A. nach Angeli,
Ann. Carracci, Casanova, Clemens, Graff, Grebber, Grenze, Hutin, A. Kauffmann,
V. Lebrun, Kymli, Liciino, Loth, Maratti, Mathaei, Mieris, Neubert, G. Pippi dei Gianuzzi,
Reni, Ribera, Rubens, R. v. Rijn, Schalcken, Taraval, Zampieri, Zeisig, etc. Zusammen
über 150 Platten,
Schnitze, Franz, Maler, geb. 12. Juni 1842 in Berlin, Schüler der dortigen
Aiademie unter Daege, in Paris (1867) weitergebildet ; später studirte er noch unter
de Keys er in Antwerpen und W. Sohn in Düsseldorf. Er Hess sich 1890 in
Weimar nieder und malte Genrebilder, sowie Bildnisse.
Schnitze, Franziska, Malerin, geb. 1805 in Weimar, f 1864 das., Schülerin
von Kaiser und Preller, 1859 in Dresden durch Copien nach Huijsum, Mignon, etc.
weitergebildet. Sie hat Federzeichnungen und Miniaturen geschaffen und wurde
später Blumenmalerin in Aquarell.
Schnitze, Gnstay, Maler, geb. 1821 (?), f 3. April 1898 in Naumburg.
Schnitze, Karl, Maler, geb. 17. Aug. 1856 in Düsseldorf, Schüler seines Vaters
Robert S., dann von Lauenstein und A. Müller an der Düsseldorfer Akademie,
später von G. 0 eder ; weitergebildet 1881 in Paris. Er besuchte Deutschland,
Oesterreich und Holland. Von ihm Mühle in der Eifel (Mus. Hannover), Winter, etc.;
auch Thierbilder.
Schnitze, Robert, Maler, geb. 20. März 1828 in Magdeburg, Schüler der
Dresdener Akademie, 1847 von Schirmer in Düsseldorf, wo er sich niederliess.
Er malte Landschaften, z. B. Norwegische Küste bei Aalesund, Das Lauterbrunner-
thal, Der Beroinapass, etc. Silberne Med., London.
Schnltze-Nanmburg, Emestine, geb. Mack, Malerin, geb. 2: Febr. 1869 in
Hanau, studirte in Karlsruhe und München, Gattin des Paul S. Sie malte Kinder-
und Frauenbildnisso, auch einige männliche, sowie zahlreiche Stillleben.
Schnltze-Naumbnrg, Paul, Maler, geb. 10. Juni 1867 in Naumburg, Schüler
von Ferd. Keller in Karlwuhe, weitergebildet 1893 in München, 1897 in Berlin.
Er malte Landschaften und Figurenbilder, hat auch viele Entwürfe für Innendekora-
tion, Möbel, etc. geschaffen. S. schrieb „Studiengang eines modernen Malers" und
tüchtige Kunstberichte für Zeitschriften.
Sohnltzendorff, Wilhelm AlbeH Sigismund von, Maler, geb. 13. Febr. 1830
in Berlin, Schüler von Beron, Bamberg, Pauw-fels und Veylat in Weimar,
nachdem er zuvor Jurist und Soldat gewesen war. Er Hess sich in Dresden (wo er
Schulz - Schulze. 235
kgl. Kammerherr wurdej nieder und malte Genrescenen, z, B. Auffindung eines
Codicilß, Trauernde Wittwe, etc.
. Sctanlz, Eduard, Holzschneider, geb. 26. Mai 1844 in Wien, Schüler von
L. Hahn. Von ihm Landschaft (nach Liebscher), etc.
Schiüz, Emil/Lithograph u. Zeichner, geb. 1822 in Wolfenbüttel, Schüler von
Brandes in Braunschweig (1837—40). 1840 kam er nach Dresden un* war am
Hanfstaengl'schen Galeriewerke thätig. 1844—48 lithographirte er in München. 1849
studirte er die Malerei unter Hildebrandt an der Düsseldorfer Akademie, Hess
sich aber balä in Braunschweig als Lithograph und Bildnisszeichner nieder.
Schulz, Franz, s. Sc^nlcz, F.
Schulz, Herrmann Rudolf, Maler, geb. 30. Aug. 1862 in Dresden, studirte
in seiner Vaterstadt und liess sich in Berlin nieder. Er malte Landschaften,
Blumen^ u. s. w. für Chromolithographie. Diplom, Dresden.
Schulz, Karl Friedrich, gen. Jagd-Schulz, Maler, geb. 2. Nov. 1796 inSelchow
(Brandenburg), f 3. März 1866 in Neu-Ruppin, Schüler der Berliner Akademie,
weitergebildet auf Reisen in die Rheingegenden, 1821 nach Holland, Frankreich und
England. 1822 kehrte er nach Berlin zurück und wurde 1840 Prof., besuchte 1841
München (um die Glasmalerei zu studiren) und 1847 St. Petersburg. Er war kurze
Zeit Akademielehrer und hat neben Menzel zahlreiche Costümblätter Friedericiani-
scher (später auch russischer) Soldaten geliefert. Von ihm Wilddiebe (1831 Nat.-
Gal., Berlin), Seesturm bei .Calais (1831 das.), Nordsee bei Cuxhaven (1831 das.),
Der Mausefallenhäudler (Mus. Weimar), Wildprethändler (Musi Königsberg), etc.
Schulz, Leopold, Maler, geb. 1804 in Wien, f 6. Oct. 1873 in Heiligenstadt
bei Wien, Schüler der Wiener Akademie, 1829 von Cornelius und Schnorr in
München. Er besuchte Italien und malte das Bildniss Gregors d..XVl. Er kehrte
nach München und von dort nach Wien zurück, wo er 1844 Conrektor der Akademie
wurde. Von ihm Scenen aus Theocrit u. A. (Münchener Residenz), Tod des Hl. Florian
(1837- Stiftskirche, St. Florian), Ludwig der JSaier verkündet Friedrich dem Schönen
die Freiheit (1851 Wiener Mus.), etc. Auch >Vandbilder io Leipzig, gemeinschaft-
lich mit Schwind und Bleistiftzeichnungen. Gregors-Ord.
Schulz, Martin, Maler des 17. Jahrhunderts, f um 1630, thätig in Berlin, wo
er 1607 Hofmaler war und vier Gesellen hielt.
Schulz, Moritz, Bildhauer, geb. 4. Nov. 1825 in Leobschütz (Ober Schlesien),
Schüler der Berliner Akademie unter Dalke, weitergebildet in Rom (1854 — 70), für
das er den grossen Staaispreis erhielt. Er besuchte auch das übrige Italien. Er
wurde Prof. Von ihm das Relief mit Königgrätz am Siegesdenkmal zu Berlin,
Critas (Berlin, vor der Nat.-Gal.), Entwickeluug der deutschen Kunst (22 M. langes
Relief an der Nat.-Gal.), Friedrich d. Gr. (Statue, Thorn), Borussia (Post, Oranien-
burgerstrasse in Berlin), Bacchantin, etc. Ehrenmitglied der Akademie Rotterdam.
Mehrere Med.; Roth. Adler-Orden.^
Schulz, Toni, Maler, geb. 22. Oct. 1857 in Berlin, Schüler des Kunstgewerbe-
museums das. unter E. Joh, Schaller, sowie von C. Ludwig. Er malte auch
Stillleben und Blumen und blieb in seiner Vaterstadt thätig. 1. Preis Berlin 1882.
Schulz, Wilhelm, Elfenbeinschnitzer, geb. 1774 in Meiningen, f nach 1833 (?).
Von ihm Tabaks- und Jagdgeräthe nach Ridinger, Pokal mit der Rückkehr Farl
Augusts von Weimar von der Jagd nach Schwerdtgeburth , Communionsbesteck nach
Dürer, Pokale mit Schlachtenscenen, etc Silb. Med.; Mitglied der Berliner Akademie.
Schulzberg, Anshelm, Maler, geb. 1862 in Falun, Schüler des Technicums
und der Akademie zu Stockholm, als deren. Stipendiat er Italien und Paris be-
suchte. Er malte Liandschaften, von denen zwei in der Nat-Gal. Stockholm zu
sehen sind.
Schulz-rBriesen, Eduard, Maler, geb. 11. Mai 1831 auf Haus Amstel bei Neuss,
t 21. Febr. 1891 in Düsseldorf, Schüler von Hildebrand, Soh;i, Schadow und
Vautier, dann in Antwerpen von Dykmanns und Wappers; weitergebildet auf
Reisen in Frankreich, der Schweiz u. s. w. Von ihm Scene im Gewchtshof (Gal.
Düsseldorf), Verhaftung, In Gedanken, Gottesdienst aut dem Lande, etc. ; auch Bild-
nisse und Illustrationen. Gold. Med. Loitdon, Belgien, Ehrenvolle Erwähnung
Berlin.
Schulze, Erdmann, s. Schultz.
Schulze, Johann Bernhard, Medailleur und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts,
t 1695. Seit 1686 schnitt er Stempel zu Med. und Denkmünzen. 1688 schuf er für
den Churfürsten einen perspektivischen Plan von Berlin,
236 Schumacher — Scharifif.
Schnmacher, Gereon, Maler, geb. 1716, t 13. Aug. 1792 in Köln a. Rh. Die
dortige Maria - Himmelfahrtskirche besitzt zwei Heilige Stücke von ihm. Er war
Jesuit.
Schumacher, Karl Georg Christian, Maler, geb. 14. Mai 1797 in Doberan,
t 22. Juni 1869 in Dresden, Schüler von R. Suhrlandt, weitergebildet 1819-21
in Dresden, 1821 — 28 in Rom. Er besuchte Neapel, Florenz, Orvieto, etc. und liess
sich dann in Dresden nieder. 1830—34 malte er im Schweriner Regierungsgebäude
und wurde Mecklenb. Hofmaler, 1852—55 lebte er wieder in Dresden und kebrte
dann nach Schwerin zurück, wo er 1866 erblindete. Von ihm Heil. Familie (1821
Mus. Schwerin), Schlacht von Gransee u. A. (ebenda), A. im Schloss das., etc. Er
hat auch 6 Blatt radiert und 3 auf Stein gezeichnet.
Scbnmann, Johann, Maler, geb. 1702 (?j, + 10. März 1755 in Prag, wo er
thätig war.
Schumann, Johann Gottloh, Kupferstecher, geb. 1761 in Dresden, f 11. Nov.
1810, Schüler der dortigen Akademie unter Kien gel. Er kam nach London, wo
er gemeinschaftlich mit W. Byrne arbeitete. Von ihm Scene ans Oberen (nach Koch),
Landschaften nach Both, Klengel, Norblin, Ruisdael, Wagner, etc. Er hat auch
„Anfangsgrunde des Landschaftszeichnens" herausgegeben.
Schumann, Karl Franz Jaliob Heinrich, Maler, geb. 8. Aug. 1767 in Berlin,
t 27. Sept. 1827 das., Schüler von J. C. Frisch an der Berliner Akademie. 1795
bereiste er als Stipendiat Italien. 1801 wurde er Mitglied des Senats der Berliner
Akademie und Professor der Anatomie. 1815 wurde ihm der Unterricht im Malen
an der kgl. Galerie übertragen; 1816 wurde er Sekretär der Akademie. Von ihm
Blücher geht über den Rhein (Kgl. Schloss,« Berlin), Gefangennahme des Julius
Sabinus, Kaiser Alexander und Napoleon, etc. ; auch anatomische Tafeln.
Schumer, Johann, Maler und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig in
Prag. Er hat u. A. fünf' gute Thierstücke radiert.
Schupf, s. Schoepf.
Schuppen, Jacques yan, Maler, geb. 26. Jan. 1670 in Paris, f 28. Jan. 1751
in Wien, Schüler von Largilliere, Sohn des Pieter L. van S 1704 (1706?) wurde
er Mitglied der Pariser Akademie; er trat dann in Dienste des Herzogs ^on Lothringen
und wurde 1716 nach Wien berufen, wo er 1726 die Akademie nach Pariser Muster
neu leitete. S. malte Bildnisse und wurde 1720 Oesterr. Hofmaler. Von ihm S. Lucas
(Karlskirche, Wien), Sfelbstbildniss (Gal. Liechtenstein und Akademie-Gal. das.), Kaiser
Karl VI. und Gemahlin (Gal. Graz), Parrocel und ein anderes Bildniss (Mus. Wien),
Prinz Engen von Savoyen (Rijksmus. Amsterdam), etc.
Schuppen, Pieter Lodewijk van, Kupferstecher, geb. 1627 (?) in Antwerpen,
t 7. März 1702 in Paris, Schüler von Nanteuil. Er kam um 1655 nach Paris und
wurde dort 1663 Mitglied der Akademie. S. wurde einer der besten Kupferstecher
in Linienmanier und erhielt den Beinamen „der kleine Nanteuil''. Er arbeitete sehr
sorgfältig Hnd langsam. Er hat etwa 150 Platten gestochen, darunter Madonna
della Sedia (nach R. Santi), S. Sebastiim (nach v. Dyck), etc., besonders aber Bild-
nisse, nach eigener Zeichnung und nrch Bourdon, Crayer, Champagne, Francais,
Largilliere, Lebrun (Louis XIV.), Lefebvre, Lesueur, .Mignard (Mazarin), Nocret,
Ovens, Querin, J. v. Schuppen, Vouet, etc. — Auch sein Sohn Pierre Gamard
van S., geb. 1. März 1672 in Pari f nach 1716, war Kupferstecher.
Scliurawlew, Thyrsus Sergewitach, Maler, geb. 1836 in Saratow, Schüler der
St. Petersburger Akademie. Von ihm Die untreue Bäuerin, Einsegnung der Braut
(1874), Heimfahrt vpm Ball, etc.
Schnrda, Anton von, Maler, geb. 1854 in Käsmark (Ungarn), thätig in Pilsen.
Er malte Landschafton und Ansichten.
Schuricht, Christian Friedrich, Baumeister, geh. 5. März 1753 in Dresden,
t 12. Aug. 1831 das. Er erbaute 1814 Die Treppe zur Brührschen Terrasse in
Dresden.
Schnrig, Felix, Maler, geb. 14. Febr. 1852 in Dresden, Schüler der Akademie
zu Dresden und Weimar und von Pauwels. Er liess sie' in seiner Vaterstadt
nieder und malte Bildnisse, sowie Genrescenen, z. B. Picknick ans der Rococozeit.
Schurig, Karl Wilhelm, Maler, geb. 17. Dec. 1818 in Leipzig, f 10. März
1874 in Dresden, studirte in Leipzig und Dresden, auch unter Bendemann. Nach
längerem Italienischen Aufenthalt wurde er 1857 Professor an der Dresdener. Aka-
demie. Er hat viele Kreidecopien nach Hauptwerken der Galerie gefertigt, als Vor
lagpn für Photographen. Von ihm Judenverfolgung in Speyer (1851 Gal. Dresden)
Schtirman — SchutrcDberger. 237
Kaiser Albrecht und die Schweizer Gesandten (1842 Mua. Leipzig), Himmelfahrt Christi
(Kirche zu Eppendorf), etc.
Scharnian, Anna Maria van, Malerin und Radiererin, geb. 5. Nov. 1607 in
Köln a. Rh., f 4. Mai 1678 in Wiewert bei Leeuwarden. Sie war ein Wunderkind
und wurde später wegen ihrer ungewöhnlichen und vielseitigen Bildung bekannt.
Sie war eine Alihängerin des wallonischen Predikanten J. de Labadie, dem sie nach
Middelburg, Amsterdam und Duutachland folgte. Sie malte ihr Selbstbildniss, hat
es auch ölters (1640j, sowie andere Bildnisse auf Kupfer gebracht und hat endlich
mehrere Husten modellirt, sowie viele Bildnisse gemalt, bezw, gezeichnet.
Schuseil; Friedrich Hermann, Holzschneider, geb. 21. Juni 1822 in Magde-
burg, liess biih in A Ilona nieder, wo er Professor wurde.
Schussele, Christian, Maler, peb. um 1824 in Elsass, f 21. Aug. 187& in
Merchaiitville (M.-Y. ü. S. A.), Schüler von Yvon in Paris. 1847 kam er nach
Amerika und war 11 Jahre lang Direktor an Schulen io Philadelphia. Von ihm
Wie wir die Schlacht gewannen, Leisberger predigt vor ladianern, etc.
Schusser, Josef, Maler, geb. 18ö4 in Scholtitz, thätig in Prag. Von ihm
Wiesenblumen, Herbst, Nacht, etc.
Schuster, Johann Martin, Maler, geb. um 1667 in Nürnberg, f 1738, Schüler
von Murrer. Er wurde Direktor der. Nürnberger Akademie. Von ihm Jüngstes
Gericht (um 1718, Fresko, Decke von S. Aegidins, Nürnberg), Abendmahl (um 1724,
S- Lorenz, das.). Bildnisse, etc.
Schuster, Johann Mathias, Kupferstecher, geb. nach 1730 in Nürnberg, f 1760,
Schuler von Lesueur in Berlin. Er hat einige Platten geschabt.
Schuster, Karl, Maler, geb. 30. Jan. 1854 in Freiburg i. B. Er studirte das
Baufach am Polytechnicum in Karlsruhe und die Malerei bei Schön leb er. Er
lebte in Preiburg und malte Architekturen.
Schuster, Ludwig: Albrecht, Maler, geb. 9. Mai 1824 in Berthelsdorf bei
Stolpen (Sachsen), Schüler von Hübner (1842—47) an der DresdeDer Akademie, in
Paris und Versailles weitergebildet. Er lie&s sich 1861 in Dresden dauernd nieder.
Er malte SehlacbteUj z. B. Schlacht von Borodino (Gal. Dresden) und Schlacht bei
Jena (ebenda).
Schuster Ton Bärnrode, Robert, Maler, geb. 28. März 1845 in Podgörze
(Galizien), Schüler der Kunstschule zu Krakau und der Wiener Akademie ; er Hess
sich in Wien nieder nach beendigten Reisen, die er mit einem 18.71 von der Aka-
detaie erhaltenen Stipendium machte.
Schuster-Weideuberg, Johann August, Maler, geb. 27. Sept. 1858 in Weiden-
berg (bei Bayreuth), Schüler der Münchener Akademie (1882 — 89), auch in Paris etc.
gebildet. Er malte Landschaften, Bildfiisse und Genrebilder.
Schuster- VVittek, Johanna von, Malerin, geb. 19. Oct. 1860 in Wien. Schülerin
von H'-alauska und Schindler. Sie malte Landschaftsaquarelle, darunter „Zell
am See", seit 1888 meist Blumen.
Schut, Cornelis, Maler und Kupferstecher, get. 13. Mai 1597 in Antwerpen,
t 29. April 1655 das, Schüler von P. P. Rubens, seit 1619 (?) Mitgl. der Ant-
werpener Gilde. Er ist einer der besten Nachfolger des grossen Vlamen. 1635 war
er einer der fünf Küustlti, die die Ehrenpforte zum Einzug Ferdinands malten.
Vielleicht hat er seineu Bruder in Madrid besucht. Er malte oft Figuren in die
Elumenstücke seines Freundes D. Seghers. Von ihm Martertod des Hl. Georg u. A.
(Mus. Antwerpen). Martertod des Hl. Jakob (Mus. Brüssel), Sanct Nicolas erscheint
dem Kaiser Konstantin (Kirche zu Willebroek), A. in den Gal. zu Achaffcnburg,
Bamberg, Gent, Kopenhagen, Lille, München, St. Petersburg, Stockholm, ^Yien, etc.
auch in Kirchen zu Antwerpen. Von seinen über 100 Radierungen nennen wir
David und Goliath, Susanna im Bade. Die Verküudigung, Salvator mundi, Madonna
von Heiligen angebotet, Venus und Araor, Die 7 freien Künste, Die 4 Elemente, etc.
Schot, Cornelis d. J., Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Antwerpen, t
1675 (1676?) in Sevilla, Schüler und Neffe des Cornelis S., kam mit seinem
Vater Bieter S., einem Ingenieur, nach Spanien und wurde 1660 einer der Haupt-
begründer der Akademie zu Sevilla, sowie später deren Direktor. Seine Werke,
besonders die Federzeichnungen, wurden oft mit Murillo verwechselt. Ein A. S.
war 1713 — 33 als Kupferstecher in Amsterdam thätig. — Ein J. S, war als Maler
und Zeichner im 17. Jahrhundert thätig. — Eih.Pieter H. S. war um 1650—60
als Kupferstecher in Amsterdam thätig.
Sohutzenherger^ Loais Fred^ric, s. Schuetzenbergrer, L. F.
238 Schuur — Schwanl^aler.
Schufir, Theodoor yan der, Maler, geb. 1628 im Haag, f 1705 das., Schüler
von S. Bourdon in Paris, weitergebildet in Rom an R. Santi, etc. Dort nannte
man ihn „Freundschaft". 1665 kehrte er nach dem Haag zurück, war wiederholt
Vorsteher der dortigen Zeichenakademie, verlor sein Vermögen durch Handelsspeku-
lation und wurde als Maler von Allegorien, Heiligenbildern und Bildnissen geschätzt.
Die Gal. zu Leyden besitzt von ihm eine Abbildung von der Pest 1682.
Schnurman, s. Schnrman.
Schnijlenbnrgr, Hendrik ran, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1669 in Middel-
burg, wo er thätig war und 1642 in die Gilde aufgenommen worden war. Er malte
Bildnisse.
Schwabe, Emil, Maler, geb. 12. Juni 1856 in Ziellenzig (N^umark), Schüler
von W. Sohn, Crola, Gebhardt, und Janssen in Düsseldorf, nachdem er
zuvor Buchdrucker gewesen war. Von ihm Auf dem Friedhof, Ungelöste Fragen,
Neugier, etc.
Schwabe, Heinrieh, Bildhauer, geb. 30. Oct. 1847 in Wiesbaden, studirte an
der Kunstgewerbeschule zu Nürnberg und auf Reisen. 1875 wurde er Prof. an der
genannten Anstalt. Von ihm Er liebt mich, er liebt mich nicht, etc.
Schwabeda, Jotaann Michael, Maler, geb. 1734 in Erfurt, f 1794 in Ansbach,
Schüler von Zöllner und Beck. Er bossirte anfangs in Wachs, malte Bildnisse
in Fulda und Würzburg und wurde 1760 Hofmaler in Ansbach, wo er besonders
Blumen und Landschaften schuf. Er hatte auch zwei malende Töchter.
Schwabenmajer, s. Majer, Gnstay.
Schwach, Caroline, geb. von Ffast, Malerin, geb. 4. Jan. 1841 in Graz,
Schülerin der Akademie das., reiste 1870 als Stipendiatin nach Venedig, 1872 nach
München. Seit 1873 war sie als Bildniss- und Genremalerin in ihrer Vaterstadt thätig.
Schwach, Heinrich Angnst, Maler, geb. 19. Sept. 1829 in Neutitschein
(Mähren), Schüler Waldmüllers und Rahls an der Wiener Akademie,, weiter-
gebildet auf Reisen nach Düsseldorf, Brüssel und Antwerpen (bei Dykman). Er
malte Historien, Schlachtenbilder, Bildnisse, etc., war aber besonders als Restaurator
alter Gemälde in zahlreichen Gemeinden Oesterreichs thätig.
Schwachhofer, Johann Joseph, Maler des 19. Jahrhunderts, geb. 1772 in
Mainz, Schüler von J. Knyper in Amsterdam und verschiedener Anstalten dort.
Er malte und zeichnete meist Bildnisse. Von ihm auch eine Sappho die sich in's
Meer stürzt.
Schwager, Richard, Maler, geb. 1822 in Duppau (Böhmen), f 8. Sept. 1880
in Wien, Schüler der dortigen Akademie. Er malte Miniaturen. *
Schwaiger, Christoph, Steinschneider, geb. 1532 (?), f 1600. Er war am Hof
Rudolfs II. in Prag thätig.
Schwaiger, Hans, Maler, geb. 1854 in Neuhaus (Böhmen), Schüler der Wiener
Akademie unter Trenkwald und Würzinger, Hess sich in Wien nieder und malte in
Aquarell. Voif ihm Ertappter Alraun, Wasserkobold, Cyklus zum Rattenfänger, etc.
Schwalbe, s. Kiprensky.
Sohwanfelder, Charles Henry, Maler, geb. 1773 in Leeds, f 1837. Er malte
Thiere und Landschaften, hin und wieder auch Bildnisse. Er wurde Hof-Thiermaler
Georgs III.
Sohwanhart, Georg d. Ae., Bildhauer und Steinschneider, geb. 1601 in Nürn-
berg, t 3. April 1667 das., Schüler von P. Walch und C. Harrich, später (1618?)
von K. Lehmann in Prag. 1622 kehrte et nach Nürnberg zurück, wurde 1652 nach
Prag, 1653 von Ferdinand III. nach Regensburg berufen; er wurde k. k. Hofedel-
fiteinschneider, und war auch für die Bischöfe voja Bamberg und Würzburg, sowie für den
Churfürsten von Mainz thätig. — Seine Kinder Georg S. d. J., Maria, Sophie und
Snganna S. waren alle auch als Edelstein- und Glasschneider thätig.
Schwanthaler, Franz, Bildhauer, geb. 1762 in Ried (Oberösterreich), f 1820
in München, studirte erst bei seinem Vater, dann in Wien, Stuttgart, Mannheim und
Hess sich 1785 in München nieder, wo er Hofbildhauer wurde. Von ihm Genius des
Landlebens (Engl. Garten, München), Rumford-Denkmal, Büsten des Königs Max
Joseph uud der Königin Carolina; viele Grabmäler, etc.
Schwanthaler, Lndwig Michael, Bildhauer, geb. 26. Aug. 1802 in München,
t 15. Noy. 1848 das., Schüler seines Vaters und der Münchener Akademie, wo ihm
jedoch F. von Langer alles Talent absprach. Er hatte sich auch in der Malerei
▼ersucht. 1828 schuf er für König Max Joseph einen silbernen Tafelaufsatz mit einem
Göttereinzug in den Olymp, der in Folge des Tods dieses Königs erst 1856 vollendet
Schwanthaler — Schwai"tze. 239
wurde. Sodann schuf er die-plastisclneu Ausschmückungen in der Glyptothek. 1826
ging er als Stipendiat Ludwig I, 1832 nochmals nach Rom; 1834 kam er zurück und
wurde Akademie-Professor in München. Man bezeichnete ihn als den romantischen
Bildhauer im Gegensatz zu solchen mit moderaer Empfindung und den classizirenden.
Von ihm Reliefs zu Aeschylos, Hesiod, etc., sowie Statuen im Münchener Schloss
(Königsbau), 25 kleine Künstlerstatuen für die Pinakothek (München), Die Hermanns-
schlacht (Giebelfeld der Walhalla bei Regensburg), Giebelfeld au den Münchener
Propyläen, 12 grosse Ahnenstatuen (Münchener Residenz), Mozart-Denkmal (Salz-
burg), Jean Paul-Denkmal (Bayreuth), Goethe-Denkmal (Frankfurt a. M.j, Grossherzog
Ludwig (Darmstadt), Grossherzog Karl Friedrich (Karlsruhe), Die Bavaria in München
(1837—48), Leiden des Philoctet, Tafelaufsatz mit Gestalten des Nibelungenliedes.
Er hat auch ein Blatt für das Buddeus- Album radiert. Badisch., bayr., griech.,
preuss., schwed. Orden, etc. — Auch sein Neffe Rudolf S., t 27. April 1879, war
Bildhauer.
Schwanthaler, Xaver, Bildhauer, geb. 1798 in Ried (Oberösterreich), f
23. Sept. 1854 in München, Vetter des Ludwig S., dessen Arbeiten er vielfach nach
1816, in welchen! Jahr er nach München kam, ausführte. Von ihm selbständig,
Mozart (Büste in der "Walhalla), Gangkofer (Statuette), die Ornamente im Münchener
Hoftheater, etc. Er war auch als Lehrer thätig.
Schvrar, Wilhelm, Maler, geb. 1860 in Münster (Westphalen). Er liess sich in
München nieder und malte Genrebilder.
Schwartz, Albert Qustay, Maler, geb. 6. Juli 1833 in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie unter Max Schmidt und Werner, weitergebildet in Rom, Hess
sich in Manchester nieder. Er malte Genrescenen, z. B. Die geknickten Blumen,
Süsse Früchte, Ein Schlummerlied (1876), etc. Gold. Med. 1874.
Schwartz, Frans, Maler, geb. 19. Juli 1850 in Kopenhagen, Schüler der
dortigen Akademie, auch auf Reisen gebildet nach Deutschland, Holland, Norditalien,
Paris und Spanien. Von ihm Hiob und seine Freunde, Im Krankenzimmer, Jakobs
Tod (1878), etc. — Ein G. S. geb. um 1800 in Berlin, malte dort (z. B. für das
Schloss) und in St. Petersburg militärische Bilder.
Schwartz. Hang, HolzscJineider und Medailleur des 16. Jahrhunderts, geb. in
Augsburg, t 1538 in Nürnberg. Er schnitt gute Bildnisse in Buchsbaura, von denen
zwei in das Berliner Kunstgewerbemuseum gelangten (?), ferner von ihm ausge-
zeichnet gegossene Schaumünzen in Blei und Erz.
Schwartz, Jan, s. Swart.
Schwartz, (Schwarz), Martin, Maler des XV. Jahrhunderts, der zu Rothen-
burg 0. d. T. Dominikaner war und in Zeitblooms Manier malte. Von ihm Der Gekreuzigte
(Mus. Wien, dort als Schongauer), S. Sebastian (ebenso), 4 Altarflügel (Moritzkapelle,
Nürnberg), Christus am Kreuz, etc. (Pfan-kirche , Schwabach), Aussendung der
Apostel, etc. (Gal. Bambei'g), Anbetung, etc. (German. Mus., Nürnberg).
Schwartz, Michael, s. Schwarz.
Schwartz, Stephan, Bildhauer und Ciseleur, geb. 20. Aug. 1851 in Neutra
(Ungarn), Schüler 0. Königs in Wien, wo er .""sich später niederliess und 1884
Professor an der Kunstgewerbeschule wurde. Er leitete seit 1876 eine Ciseleurschule
dort. Von ihm K. von Eitelbergerdenkmal (Centralfriedhof, Wien), Reiterfigur (Silber,
Mus. Wien), Erzherzog Rainer Büsten; Medaillen, z. B. auf Billroth, auf die Jubiläums-
gewerbeausstellung, etc. Silb. Med. Paris 1878.
Schwartz, Wjaceslaus Grigorjewitsch, Maler, geb. 1839 (1838 ?) ia Kursk (Russ-
land), f 1869, Schüler von Schrad er und Kaulbacn in Berlin 1867, vonLef^bvre,
Comte und Meissonier Jn Paris, auch von der St. Petersburger Akademie. Er
malte meist Scenen aus der* russischen Geschichte des 16ten und 17ten Jahrhunderts,
z. B. Frühlingswallfabrtszug des Zaren (1868^, hat ferner auch Werke von A. Tolstoi
und Lermontow illustrirt. Mitgl. der St. Petersburger Akad. 1865.
Schwartze, Johan Georg, Maler, g^b. 20. Oct. 1814 in Amsterdam (n. A. in
Philadelphia Pia., U. S. A.), f 27. Aug. 1874 in Amsterdam, Schüler von Leutze,
1888—44 von Lessing, Schadow und Sohn an der Düsseldorfer Akademie. Er
liess sich in Amsterdam nieder und suchte R. van Rijn nachzuahmen. Von ihm Das
Gebet (Mus. Amsterdam), Puritaner-Gottesdienst (1858), Die Harrende (1858), M. A.
Buonarotti an der Leiche Vittoria Colonnas, etc. Mitgl. der Amsterdamer Akad.
(1844):; Gold. Med. Amsterdam 1860.
Schwartze, Therese, Malerin, geb. 20. Dec. 1851 (1852 ?) in Amsterdam,
Schülerin ihres Vaters Johann G. S., bildete sich in München (unter G. Max)
240 Schwartzeburger — Schwarzeburger.
und Pari3 weiter aus, worauf sie nach Amsterdam zurückkehrte. Von ihr haupt-
sächlich Bildnisse, z. B. Selbstbildnias und Königin Emma der Niederlande; ferner
Drei Waisen (1885 Mus. Amsterdam), „Er kommt" (1882 ebenda), Mädcheukopf
(1&73 ebenda), Maagdenhuis (Mus. Rotterdam), etc. Mehrere Medaillen.
Schwartzeburger, s. Schwarzebnrger.
Scliwartzenberg, Melchior, Holzschneider des 16. Jahrhunderts. Zwischen
1530—50 war er für Sigm. Feyerabend thätig.
Schwarz, Alfred, Maler, geb. 27. Mai 1867 in Berlin. Er malt Bildnisse.
Schwarz, Carl ßeigniniu, Maler uod Radierer, geb. 1757 in Leipzig, f 1813,
Schüler von Oeser. Er radierte ungefähr 50 Platten, Ansichten, etc., darunter auch
Bilder von Dietrich, Ferg, Fransen, Neefs,'etc.
Schwarz, Christoph, Maler, geb. 1550 bei Ingolstadt, f um 1597 in München,
Schüler vou M. Bocksberger dort, in Venedig an Robusti und Vecelli weiter-
gebildet. Zurückgekehrt wurde er Hofmaler des Herzogs Wilhelm I. von Bayern.
Er malte Altarbilder für zahlreiche bayerische Kirchen; auch schmückte er viele
Münchener Häuser mit Fresken. Von ihm Kreuzabnahme (Gal. Aschaffenburg), Die
Kreuzigung (Martiuskirche, Landshut), Der Engelsturz (S. Michael, München), Die
Passion, etc. (Frauenkirche, Ingolstadt); A. in den Gal. u. Mus. zu Bamberg, Braun-
Bchweig, Darmstadt, Dresden, Gotha, Innsbruck, München, Scbleissbeim, etc.
Schwarz, Eugen, Maler, geb. 1. Mai 1851 in ßürgeln (Badon), studirte In
Karlsruhe unter Jerd. Keller und in Wien unter Str aschir ipka, auf Reisen
nach München, Paris, Italien und , den Balkanländern weitergebildet. Er Hess sich
dann in Berlin nieder und malte Jagdbilder, Stillleben und Bildnisse, z. ß. 6 Bürger-
meisterköpfe für das Museum zu Salzburg, Dr. v. Ruthner, Graf Thun, etc.
Schwarz, Franz, Maler, gen. Wenzel-Schwarz, geb. 24, Oct. 1842 in Spittel-
.grund bei Grottau (Böhmen)» Schüler von Riet sc hei und Schnorr au der Dres-
dener, van Leriu8 an der Antwerpener, C. Rüben und Feuerbach an der
Wiener Akademie. 1882, 1886 und 1893 besuchte er Italien, das letzte Mal auch
Nordafrika und Spanien. 1895 bereiste er die Balkanländer. Er war seit 1877
in Dresden thätig. Er malte viele Bildnisse, Gartens zu Fenstern in Kirchen zu
Mittweida, Langensalza etc., Altarbilder für den Bautzener Dom und die katholische
Kirche zu Pirna, etc.
Schwarz, Hans, Maler des 16. Jahrhunderts,, geb. in Oettingen (Schwaben).
1520 war er in Antwerpen, später in Nürnberg, wo er bei den Fuggers Dürers
Bildniss maltö, thätig.
Schwarz, Joseph, Bildhauer, geb. 1750 in Niidorf (Böhmen), f nach 1808. Er
kam mit 9 Jahren nach Dresden, studirte dort die Bildhauerei und schuf besonders
dekorative Arbeiten.
Schwarz, M., Holzschneider, geb. 26. Jan. 1851, Schüler vou H. Fischer und
H. Paar. Von ihm Wiuterbild (nach W. Heine), etc.
Schwarz, Martin, s. Schwartz.
Schwarz, Michael, Maler des 16.'Jahrhunderts, der in Dürers Manier arbeitete.
1516 schuf er ein Altarwerk mit Scenen aus dem Leben Mariae und der Passion für
die Marienkirche in Danzig.
Schwarz, Paul Wolfgang, Kupferstecher, geb. 1760 in Nürnberg, f 1815',
Schüler von Mecbel in Basel. 1789 wurde er Hofgraveur "des Herzogs von Sachsen-
Cohurg-Saalfeld. Er arbeitete meist in Punktirmanier, gab (1804 — 06) Zeichenlehr-
bücher heraus und .stach nach Adam Hackert, F. Kobell, v. Üstade, etc. ; auch
Ansichten.
Schwarz, Rudolf, Bildhauer, geb. 13. Juni 1865 in Wien, Schüler von Zum-
busch an der Wiener Akademie.
Schwarze, Julius Ueiurich, Baumeister, geb. 1716, f 18. Oct. 1775. Er wurde
1744 Bürger in Dresden uud baute 1756 einen Flügel des Pal. am Taschenberg,
1762 — 64 das CoseU'scbe Pal. (hinter der Frauenkirche) das.
Schwarzebwrger, Johann Bernhard, Bildhauer und Cameenschneider, geb.
4. Juni 1672 in Frankfurt a. M., t ini Juli 1741 das. In den meisten seiner Arbeiten
wurde er von seineu Söhnen Adolph S. (geb. um 1714, f i™ März 1738), Franz S.
(geb. um 1609, t im Nov. 1735) und Valentin S. (geb. um 1704, f im April 1732)
unterstützt. Von ihnen besitzt das Grüiie Gewölbe zu Dresden eine Reiterstatuette
August des Starken. Der Vater schuf auch Statuen für den ehemaligen Hochaltar
im Frankfurter Dom, Schnitzereien am Altar der ehemaligen Dominikanerkirche
das., etc.
Schwarzenberg — Schwegman. 241
Scltwarzenberg, Prinzessin Panline Ton, geb. Herzogin von Arenberg,
ßadiererin, geb. 2. Sept. 1774, t lölO (?) in Paria. Si« hat u, A. 16 böhmische An-
sichten radiert,
Schwarzmann, Joseph, Maler, geb. 1. Febr. 1801 in Prütz (Tirol), t 18. Juli
1890 in München. Er malte hauptsächlich Ornamente, z. B. in Aschalfenburg (Pom-
pejanum) Kissingen (Conversationssaal, Protest. Kirche), .Mannheim (Synagoge),
München (Allerheiligenkapelle, Basilica, Bibliothek, Ludwigskivche, Wittelsbachei*
Palais) und Speyer (Dom).
Sbhwatlo» Karl, Baumeister, geb. 19. Aug. 1831 in Hermsdorf (Ostpreussen),
t 24. Dec. 1884 in Berlin, Schüler der dortigen Bauakademie. Er trat in Staats-
dienste und wurde 1872 Kegierungs- und Baurath. Von ihm Generalpostamt (Berlin,
Leipzigerstrasse), Postgebäude in Bremen, Danzig, Mainz, Merseburg, Witten, etc.,
Kurhaus in Zoppot, Ständehaus in Königsberg 1. Pr., etc. Er hat auch Mehreres
über Baukunst veröffentlicht.
Schwaz, Hans Ton, muthmasslicher Name eines Monogram misten des 16. Jahr-
hunderts, der in Tirol als BUdnisemaler tJiStig war und dessen schlichte, gesund
natürliche und mehr zeichnerisch als malerische Bildnisse, bislang meist Schäufelein,
Strigel, Amberger und anderen Meistern zug^chrieben waren. Bilder von ihm Königin
Anna (1523 Wörlitz, GU)th. ffaus), König Ferdinand (ebendas.), Moritz Welltzr (1524
Wien, Akademie), König Ferdinand (1525 Rovigo), W Tanvelder (1524 Rom, Pal.
Corsini), Konner (1529 München), u. s. w. Vergl. M. Friedlaeuder im Repert. für
K. XVIII. 6.
Schweehten, Franz Heinri<$^ Baumeister, geb. 12. Aug. 1841 in Kölu a. Rh.,
Schüler der Berliner Akademie unter Adler, Gropius, Spielberg und Stieler,
dann von ßaschdorff. 1869—70 besuchte er Italien. Er liess sich in Berlin
nieder und wurde kgl. Baurath und Mjtgl. der Alcademie. 1871—82 war er beim
Eisenbahnbau beschäftigt ; baute den Anhalter Bahnhof in Berlin, A. in Dessau und
Wittenberg, das Concerthaus in Dessau, Landhäuser in Berchtesgaden, den Bech-
steinsaal in Berlin, die Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche das., die Paulskirche und
die Simeonskirche das. (1893), die Fürstengruft in Dessau. Im Verein mit dem Bild-
hauer Bär wald schuf er das Kaiser- und Kriegerdenkmal inLennep, 1878 veröffent-
lichte S. , Wanddekorationen a. d. Kaiserpalästen in Rom". 1894 kl. gold. Med.
Berlin; verschied. Orden.
Sohwechten, Friedrich Wilhelm, Kupferstecher und Glasmaler, geb. 2. Dec;
1796 in Berlin, t 28. April 1879 in Meissen, Schüler der Berliner Akademie. Er
siedelte 1864 nach Meissen über. Von ihm zwei Glasfenster nach Hübner (Schloss-
kapelle Woiffsberg, Illyrien), Dom zu Meissen (23 Blatt), Huldigung Friedr. Wilhelm IV.
(Stahlstich), Amazonengruppe (1842 nach Kiss), etc.
Sohwed, Mieister, s. Batgeb.
SchW4^d«n, s. Karl XY., König Ton S«
Scb^eaen, Prinz Engen Ton, s. Engen im Nachtrag-
Schweder, 6. F. Theodor, Bildhauer, geb. 23. Febr. 1812 in Magdeburg,
Schüler von Klieber in Wien, Rauch in Berlin und Schwanthaler in München,
weitergebildet auf Reisen. 1848 liess er sich in Hamburg, 1853 da er keine Be-
schäftigung fanu, in Valparaiso nieder. Von ihm Casimir Perier (Paris), Christus,
Maria und Apostel (LÜttich), Mediceische Venus und Apollino (Kunathalle Hamburg), etc.
Schwedler, August Ferdinand, Maler, geb. 1816 in Berlin, f H- März 1887
das., Schüler von Köhler. Er bereiste Deutschland und die Schweiz, arbeitete
iu Potsdam, Berlin, Stettin und seit 1850 in Darmstadt, wo er 1859 Hofmaler wurde.
Er schuf meist Scenerien, z. B. 1848 zu Lucifers Tochter (für Berlin), 1854 zum
.Tannhäuser (für Darmstadt;, 1857 zur Sicilianischen Vesper (für Hamburg), 1857 zur
Undine (für Leipzig), 1860 zum Faust (für Leipzig), 1861 desgl. (für Hamburg)
Schwedler, Johann Gottl., Baumeister, geb. 1805, f 18. Nov. 1859 in Köln a. Rh,
wo er Wasserbau -Inspektor war. Mit seinem Bruder schuf er den Entwurf xur
Kölner Rheinbrücke.
Schwegler, Xaver, Maler, geb. 1832 in Luzern, thätig das. Von ihm Trink-
gefässe aus dem 16. und 17. Jahrhundert (Mus. Bern), etc.
Schwegman, Hendrik, Zeichner und Kupferstecner, geb. 1761 in Haarlem,
t 181C das., Schüler von P. van Loo. Er erfand einige technische Griffe im Kupfer-
stich und \ eröffentlichte 1793 eine Schrift hierüber^ 1806 eine UDerA<iu&tiatverfahreu.
Er malte, zeichnete und schuf Blumen (z. B. für ein botanisches Werk von Scheevoogt),
radierte Landschaften, etc., auch Blätter nach E. van Drielst.
Allgemeines Küustler-Lexicou. 5, Aufl. 4. Band. |g
242 Schleich — Schweisslnger.
Sebweich, Carl, Maler, geb. 6. Dec. 1823 in Darmstadt, f 23. April 1898 in
Düsseldorf, Schüler von Lukas und Seeger in Darmstadt, des Städel'scben Instituts
in Frankfurt a. M. unter Jac. Becker, von Eottmann in München und der Ant-
werpener Akademie unter Dyckmans und Wappera. Seit 1853 lebte er in Düsseldorf
und pflegte die Landschafts-, daneben auch die Bildniss-Malerei. Die Gal. zu Darmstadt
besitzt von ihm Herbstmorgen am Fuss des bayerischen Gebirges.
Schweickart, Johann Adam, Kupferstecher, geb. 1722 in Nürnberg, f 1787
das., Schüler von G M. Preissler, weitergebildet in Italien, wohin er 1742 zog. Er
lebte 18 Jahre lang in Florenz, wo er 1756 Mitglied der dortigen Akademie wurde,
und an Stichen nach Gemmen des Gab. Stosch arbeitete. Er erfand eine Manier
Tuschzeichnungen im Kupferstich nachzuahmen. Von ihm Andromeda (nach Turini),
Apollo und Marsyaa (nach Seutter): A. nach Gabbiani, etc., auch Bildnisse.
Schweickhart, Heinrich Wilhelm, Maler, geb. 1746 in der Mark Brandenburg,
f 8. Juli 1797 in London, Schülerin von G Lapis. Er Hess sich im Haag, wo er
Direktor der Akademie wurde und 1786 in London nieder. Er malte Landschaften mit
ThierstafiFage, ferner' auch Bildnisse, Strassenansichten, etc. S, hat auch Thierstücke
radiert, z. B. »Eight Etcbings of Animals" (Lond. 1778).
Schweickle, Eonrad HelDrich. Bildhauer, geb. 1779 in Stuttgart, f 1833 das.,
Schüler von Dannecker und Scheifaner in Stuttgart, sowie David in Paris. 1802
ging er nach Rom, kam 1808 als Prof. nach Neapel und wurde 1880 entlassen, weil
er in die Carbonari-Umtriebe verwickelt war. Von ihm Amor als Jüngling mit Keule,
Pisanisarkophag (S. Francesco di Paula, Neapel), Die Religion, S. Ludwig (ebenda), etc.
Schweiger, (Schweiekhard), Georg, Bildhauer und Medailleur, geb. 6. April 1613
in Nürnberg, f 13. Juni 1690 das., Schüler seines Vaters Emanuel S. und des
Chr. Ritter. Von ihm 4 Scenen aus dem Leben Johanuis d. T. (1644 — 48 Steinreliefs,
Ambraser Sammlung), Bildnissmedaillon Kaiser Ferdinand III. (ebenda), Quos Ego
(Erzgruppe), Geschnitzte Kanzel (S. Sebald, Nürnberg), Bildnissmedaillons auf Melanch-
thon, Paracelsus und Pirckheimer, kleine Statuetten, etc.
Schweigl, Andreas, Bildhauer des vorigen Jahrhunderts, geb. 30. Nov. 1735
in Berlin (Mähren). Werke von ihm in Kirchen zu Mähren und- Oesterreich. Schlesien.
Schweikart, (Szwejkart), Karl, Maler, geb. 1769 (1770 ?)iu Württemberg, f 1855
in Tarnopol, studirte in Karlsruhe, Stuttgart und Wien. 1800 ging er nach (jalizien
und lebte meist in Lemberg und soll auch in Prag thätig gewesen sein. Er malte
Bildnisse, namentlich aber Miniaturen.
Schweinester, Klans, Bildhauer, geb. 1862 in Koessen (Tirol). Er ist in
München thätig.
. Sehweinfnrth, Ernst, Maler, geb. 1818 in Karlsruhe, f 24. Oct. 1877 in Rom,
Schüler von I. Feodor, Frommel und der Münchener Akademie. Von ihm Ansicht
der Bai von Cattaro (Gal. Karlsruhe), Bewaldetes Ufer (Gal. Donaueschingen),
Ansicht von Cervera bei Rom (Schack-Gal., München), etc.
Sehweinfnrth, Julius A., Baumeister und Zeichner, geb. 1859 in Auburn
(New-York), thätig in Bostoo. Er veröffentlichte „Sketches Abroad", Skizzen aus
Frankreich, Italien und Spanien. Von ihm 'u. A. auch ein Plakat „Boston Festi al
Orchestra" (1895).
Schweinitz, Rudolf, Bildhauer, geb. 15. Jan. 1839 in Charlottenburg, f 7. Jan.
1896 durch Selbstmord in Berl in (?),Schüler der Berliner AkadenTie, weitcigebildet
unter Schievelbein, den «r in seinen Werken unterstützte. Er bereiste Italien
und ging auch nach Paris und Kopenhagen. An der Auschmückung der National-
galerie in Berlin nahm er viel Antheil (z. B. die drei bildenden Künste im Giebel-
dreieck). Die Berliner Nationalgalerie besitzt sein „Der gefährdete Amor"; von
ihm ferner Mädchen nach dem Bade, für das Rathhaus in Bremen Reliefs für den
Balcon; für die Stadt Gera schuf er eine Germania als Kriegerdeiikmal; A. für die
Stadt Thorn (an der Weichselbrücke), für das Postamt der Stadt Köln 20 Statuen,
Reliefs für das Reiterstandbild Friedrich Wilhelms I., Bildnlssbüetefi, u. s. w. Inhaber
des Preassischen Kronenordens.
Schwelssinger, Georg Karl, Maler, geb. 14. Nov. 1822 in Königsberg (?),
Bruder des J. F. Theodor S. Er malte ebenfalls geschichtHohe Genrebilder.
Schweisslnger, Johann Friedrich Theodor, Maler, geb. 7. April 1819 in
Königsberg, Schüler der dortigen Akademie und nachdetä er eine lithographische
Anstalt geleitet hatte, von Jäger und der Leipziger Akademie (1847). Er bereiste
Bayern, Salzburg und Tirol. Von ihm Wittekind und Karl d. Gr. (1855), Krönung
Ulrich -von Hutttns als Dichter (1861), etc.
Schweitzer — Schwer, 243
Schweitzer, Adolf Gnstav, Maler, geb. 19. April 1847 in Dessau, Schüler von
C. Becker in Dessau, der Düsseldorfer Akademie unter Osw. Achenbach und
Duck er. Er liess sich nach Reisen durch Mittel- und Nord-Europa in Düsseldorf
nieder und malte Landschaften, z. B. Wintertag (1897 Gal. Düsseldorf), Winterabend
(Gal. Wiesbaden), Sognefjord, Sonnenuntergang im Walde, etc.
Schweitzer, Franz Xaver, Maler des 18. Jahrhunderts, f im Mai 1773. Er
wurde 1757 Mitgl. der Zunft in Köln a. Rh. und malte Fresken in SS. Aposteln, Sa,
jTJrsula, S. Pantaleon und Sa. Caecilia, die meist aber schon verschwunden sind, —
Ein Konrad S. wurde 1749 Mitglied der Kölner Malergilde.
Schweitzer, Lorenz, Maler, geb. 1586 in Frankfurt a. M., f 1612 in Würzhurg,
Sohn des Matthias S. (?).
Schweitzer, Matthias, Maler, geb. um 1560 in Frankfurt a, M., f 1604, thätig dais.
Schweizer, Johann, Maler, geb. 1585 in Frankfurt a. M., f 3. Aug. 1642 das.
Er besuchte Köln und liess sich 1608 in Aachen nieder.
Schweizer, Johann, Kupferstecher, geb. vor 1650 in Heidelberg, f 1679. Er
schuf Platten für einen „Parnassus Heidelbei'gensis" u. a. Buchillustrationen. — You
einem Johann S., wohl nicht derselbe, kennt man einige Radierungen und Kupfer-
stiche, darunter Bildnisse nach W. Vaillant.
Schwemminger, Heinrich, Maler, geb. 1803 in Wien^ f vor 1895 (?), Schüler
der Wiener Akademie, besuchte auch München und 1837 Rom. Er wurde 1848 Mit-
glied, später Professor der Wiener Akademie und 1861 I. Gustos an deren Galerie.
Von ihm Die Ermordung des Ibycus (Wiener Mus.), Der Abschied Siegfrieds von der
Chriemhild (1844), Bekehrung Wittekinds, etc. ; auch Wandgemälde in der Kapelle
des Wiener Irrenhauses.
Schwemminger, Josef, Meier, geb. 1805 (1804?) in Wien, tl2. Jan. 1895 das.,
Schüler der dortigen Akademie, Bruder des Heinrich-Ä. Er bereiste Oesterreich,
Bayern und Italien, wurde Lehrer an der Wiener Akademie und malte Landschaften.
Die letzten 10 Jahre seines Lebens war er fast ganz blind. Von ihm Jagd in
Galizien (Hofsalon, im Nordbahnhof, Wien), Ansichten aus Italien, Tirol, Bayern, an
der Donau, Mähren, Schlesien, etc.
Schwendenwein, August von Lanauberg, Baumeister, geb. 1816 in Wien, f
3. Nov. 1885 das. Von ihm Pal. Metternich (gemeinsch. mit Romano), Pal. Graf
Hardegg u. A. in Wien , Jagdschloss bei Mürzsteg, etc. Seit 1872 war er nicht mehr
praktisch tbätig.
Schwendimann, Kaspar Joseph, Medailleur, geb. 1741 im Kanton Luzern,
t 1786 in Rom. Er stach Anfangs Bauernsiegel, es gelang ihm ab^r, 1772 Studienhalber
nach Rom zu gehen, wo er 14 Jahre lang blieb, bis ihn ein schlesischer Petschaft-
stecher ermordete. Von ihm Med. auf Mengs, Pio VI., Card, Gonzaga, Die Ver-
einigung der Pfalz mit Bayern, etc.
Schwendy,. Albert, Maler, geh. 20. Oct. 1820 in Berlin, Schüler von M.N eher
in München, ßiermann in Berlin (1846) und E. Lepoittevin in Paris (1847 — 48).
1848—55 war er in Berlin, 1855—59 in München, 1859—71 wieder in Berlin,
von da ab in Dessau thätig, wo er Professor wurde. Er, der erst die Baukunst
stüdirt hat, malte Architekturen, Marktplätze, Kirchen (auch Interieurs) aus der
Bretagne, aus deutschen Städten, etc. Ord. für Kunst und Wissenschaft.
Schweninger, Karl, Maler geb. 1818 in Wien, f 13. Oct. 1887 das. Er be-
suchte die dortige Akademie, war aber meist Autodidakt und malte biblische und
Genrebilder, sowie Bildnisse und Landschaften.
Schweninger, Karl, Maler, geb. 17. Mai 1854 in Wien, Von ihm Phryne, etc.
Schweninger, Rosa, Malerin, geb. 3. Febr. 1854 in Wien, Schülerin der
dortigen Akademie.
Schwenk, Friedrich Karl, Bildhauer, geb. 1830 in Dresden, f 23 Febr. 1871
das., Schüler von E. Rietschel, 1856—58 als Stipendiat in Italien weitergebildet.
Von ihm Geliert (nach Rietschels Entwurf für Hainichen), Job. Geofg I. (Bautzen),
Heinrich d. Fromme und Sophie (Sophienkirche, Dresden), Luther, Melanchthon (1869
Bürgerschule, Bautzen), etc.
Schwenzer, Karl, Medailleur, geb. 1843 in Löwenstein (Wflrttemb.), studirte
in Stuttgart, Nürnberg (1864) und Paris (1867). 1868 arbeitete er in London. Von
ihm Wiener Preismedaille (1872'), Erinnerungsmed. an die iOOjähr. Jubiläumsfeier der
ünivers. Tübingen, etc., Ehrenmitgl. der Wiener Akademie.
Schwer, Georg, Maler, geb. 26, März 1827 in Nürnberg, t 7. Juli 1877 in
Düeseldorf, studirte in London, dann bei C. Sohn uüd R. Jordan, und bereiste
244 Schwerdgeburth — Schwind.
Deutschland, Frankreich und Italien. Er malte Anfangs Figurenbilder, dann Land-
schaften.
Schwerdgeburth, Amalie Charlotte, Malerin, geb. 1795 in Dresden, f 1831
das., Schwester des Karl A. S., studirte in Dessau und Weimar. Sie war erst als
Lehrerin in Gera, seit 1822 in Dresden thätig, wo sie sich durch Aquarellcopien
nach Gemälden der Galerie bekannt machte.
Schwerdgeburth, Karl August, Kupferstecher, geb. 5. Aug. 1785 in Dresden,
f 25. Oct. 1878 in Weimar, Schüler der Dresdener Akademie. Er war in Dessau,
seit 1805 in Weimar thätig gewesen. Von ihm Bildnisse, Madonna (mach Allegri),
desgl. (nach A. Angelij, Das Abendmahl (nach Steinle), viele Lutherbilder, etc.
Schwerdgeburth, Otto, Maler, geb. 5. Mäiz 1835 in Weimar, y 16. Dec. 1866
das., Schüler seines Vaters Karl A. S., von Preller und (1856) der Antwerpener
Akademie. Dort unterstützte er Guffens und Swerts bei Wandgemälden und
kehrte erst 1860 nach Weimar zurück. Von ihm Osterspaziergang (Mus. Köln a. Rh.),
Abschied der Salzburger Protestanten (Gal. Bremen), Churfürstin Sibylla und Karl V., etc.
Schwerdtner, Johann, Graveur und Medailleur, geb. 14. Juli 1834 in Wien,
Schüler von J. Fischer an der dortigen Akademie, später, nachdem er inzwischen
Schauspieler und Soldat gewesen, nochmals von W. Seid au. Er ätzte in Bronze
und Elfenbein, schuf zahlreiche Medaillen, z. B. die zu einem Jubiläum des Oesterr.
Kaisers, etc. Viele Orden und Preise; Gold. Savator-Med.
Schwerin, Amelie Ton, geb. Chrysauder, Malerin, geb. 2. April 1819 in
Schoonen (Schweden), studirte in Düsseldorf und München (unter F. Voltz). Sie
malte Thiere und Landschaften.
Schwertführer, Kudolph, Holzschneider, geb. 18. Juni 1831 in Linz a. Rh.
Schüler von H. Bürkner. Er liess sich in Stuttgart nieder und schnitt u. A.
nach A. L. Richter.
Schwerzeck, Karl, Bildhauer, geb. 16. Oct. 1848 in Friedek (Oesterr. Schlesien),
Schüler seines Vaters, seit 1867 der Wiener Akademie, als deren Stipendiat er sich
zwei Jahre lang in Italien weiter ausbildete. Später besuchte er auch Athen und
London, um eine Reconstruction des westlichen Parthenongiebels zu schaffen. Von
ihm Plato, Aristoteles, Moses, Petrus und Herzog Rudolf, Marmorstatuen (Wiener
Universität), Lenau und A. Grün (Marmordenkmale, Schillerplatz, das.), Malerei,
Baukunst, Bildhauerei (Mus. Troppau), Engelsbergdenkmal (Parhanlageu, das.), etc.
Schweyer, Jeremias Paul, Maler und Kupferstecher, geb. 3. Nov. 1754 in
Nürnberg, f 16- D^c- 1813, malte in Urlaubs Manier und in der der Holländer
Genrebilder. Um 1782 war er schon Hof- und Gabi nets "Maler in Zweibrücken, seit
etwa 1790 in Frankfurt a. M. thätig. Er hat mehrere Bildnisse, Landschaften, etc.,
darunter nach Boissieu, Ledru, Hirt, Rauscher, Ruisdael, v. Stry und Wynants radiert.
Schwill, "William Talentine, Maler, geb. 2. März 1864 in Cincinnati (Ohio,
U. S. A.), Schüler von Gysis, Linde nschmit und Loefftz an der Münchener
Akademie. Er malte Bildnisse, Landschaften und Genrebilder.
Schwind, Ernestine, 8. Quantin.
Schwind, Moritz von, berühmter Maler und Radierer, geb. 21. Jan. 1804 in
Wien, t 8. Febr. 1871 in München, Schüler von L. Seh norr an der Wiener Akademie,
dann (1828) der Münchener Akademie ; 1832 — 34 malte er schon in der Münchener
Residenz, 1834—35 im Schloss Hohenschwangau und besuchte darauf 1835 Rom. 1839
sitdelte er nach Karlsruhe über und malte im Treppenhaus der dortigen Kunsthalle
Die Einweihung des Freiburger Münsters. 1844 kam er nach Frankfurt a. M. und
malte für das Städel'sche Institut den „Sängerkrieg". 1847 wurde er Akademie-Prof.
in München, 1853 — 55 führte er die bekannten Cyclen zur Legende der Hl. Elisabeth
u, A, in der Wartburg, 1864—67 die Bilder in der Wiener Hofoper aus. Kein
anderer Maler des Jahrhunderts hat uns eine romantische Kunst so frei von allem
theatralischen und sentimentalen Beigeschmack gegeben wie S., wenige eine so ächte,
volksthümliche Kunst wie er, den man mit Stolz zu den grössten Meistern Deutsch-
lands rechnen darf. Wie Richter der Maler des schlichten deutschen Volksgemüths
ist, so ist S. der Maler des deutschen poesievollen Märchens. Die beste Sammlung
seiner Werke (35) befindet sich in der Schack-Gal. zu München, wenn sie auch keines
der grossen Hauptwerke birgt. Ferner von ihm Vater Rhein (Berlin, Gal. Raczynski),
Die Rose (Nat.-Gal., das.). Der Sängerkrieg (1846 Frankfurt a. M.), Ritter Kurts
Brautfahrt u. A. (Karlsruhe), Rudolf v. Habsburg (Kiel), Ritter Falkensteins Ritt
u. A. (Leipzig), Symphonie (1852 München), Die 7 Raben u. A. (Weimar), Melusine
(Wien), Kaiser Max an der Martinswand u. A. (Akademie-Gal. das.), Elfentanz,
Schwindt — Scilla. ^^S
Dornröschen, Die 7 Raben (1 858), Anbetung der Könige (1858 Frauenkirche, München),
34 Cartons zu Glaafenstern (Dom, Glasgow), Der Rhein, etc. (Trinkhalle, Baden-
Baden), etc. S. radierte eine Folge von Pfeifen und Becher, Der Eremit mit üem
Ritter und Der Sänger mit der Nymphe. Ehrenmitglied der Akademien Berlin und
Wien; zahlreiche Orden, etc. Sein Leben von Führich (1871 Leipzig), Holland
(187.S Stuttgart), Muller (1873 Eisenach). — Ein Wilhelm S., geh. 1853 in Frank-
furt a. M., war ebenfalls Maler.
Schwindt, C, Maler und Lithograph unseres Jahrhunderts, f 1878 in Graz, wo
er thätig gewesen war. Er lithographirte Bildnisse und aquarellirte Landschaften.
Schwingen, Peter, Maler, geb. 1815 in Muffendorf bei Godesberg am Rhein,
Schüler der Düsseldorfer Akademie 1832—45. Er malte Bildnisse und besonders
Genrebilder, z. B. Kinder pflegen einen kranken Hund (1842), Der Zahnarzt (1849)
und Der neue Wein (1852). S. hat auch lithographirt.
Schwiter, Lndwig August, Baron tob, Maler, geb. vor 1810 im Hannoverschen
(Menburg ?), t 1865 in Paris, wohin er schon in jungen Jahren zu seinem Studium
kam und 40 Jahre lang verblieb. Er malte viele Bildnisse, auch einige Genrebilder
und Landschaften. Med. 3. Kl. 1845.
Sclwörer, Friedrich, Maler, geb. 1833 in Weil (Baden), f 25 März 1891 in
München, 1847 Schüler der dortigen Akademie unter Foltz, auch von Cogniet in
Paris. Er malte erst Genre-, später Geschichtsbilder, darunter 2 Fresken im Nat. Mus.
München und eines im Conciliumssaal in Konstanz. Von ihm ferner Eifersucht, Letzte
Stunde der Cimbernschlacht, etc.
Schwoiser, Eduard, Maler, geb. 18. März 1827 in Brüsau (Mähren), Schüler
der Münchener Akademie, nachdem er Zimmerraaler gewessen war. Er bereiste
England, Frankreich, Italien, die Niederlande und Spanien. Er wurde Professor und
lebte in München. Von ihm Turnier auf dem Marienplatz und 3 A. (Fresken, Nat.-
Mus., München], Kaiser Heinrich IV in Canossa (Maximüianeum, das.), Geburt der
Venus (Deckenhild, Schloss Linderhof), Jugend des Garzun (Schloss Neuschwanstein),
Aurora, Göttermorgen, Göttörrath (Decken\>ilder, Schloss Herrenchiemsee), Cartons
zur Jugend des Garzun (Deutsches Haus, Brunn), Fresken im Rathhaus zu Lands-
herg am Lech, etc. Gold. Med. f. Kunst, u. W.; MichelS'Ord. 1. KJL, etc.
Seh wueller, F, W., Baumeister unseres Jahrhunderts \ 9. Juni 1894 in Berlin.
Er wurde Oberbaurath.
Schijudel, Barnardns von, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Weesp, t i°
Haarleni, 1696 war er Mitgl. der Malergilde in Haarlem; nach A. ist dieser Künstler
identisch mit B. Schendel, s. d. — Eine Anna S. wurde 1709 Mitgh der Malergilde
2U Haarlem.
SchijttYoet, Symon, Baumeister, geb. 1652 im Haag, t 1727 in Amsterdam. In
Amsterdam bekleidete er verschiedene Staätsämter. Er hat auch radiert. — Ein
Jacob S. war uro 1700 in Amsterdam, auch in London als Stecher thätig und hat
u. A. nach R. Roghman und S. Schijnvoet, ferner Ansichten der Paulskirche zu London
und des Abcoude-Schlosses gestochen.
Sciacoa, Tommaso, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. um 1734 in Mazzara.
Er war mitCavalucci in Rom thätig, hat auch umfangreiche Werke in Kirchen zu
Rovigo gemalt.
Sciaminossi, R., s. Scaminossi.
Sciassia, Domejiico, Baumeister des 17. Jahrhunderts, geb. in Grisone oder
Grisona, f 1679 in St Lambrecht. 1640—44 erbaute er dort das prächtige Stifts-
gebäude. 1648 baute er die Kirche Maria Zell um.
Scifoui, Anatolio, Maler, geb. 2. Mai 1841 in Florenz, studirte in Turin und
Paris. Er malte antike Genrescenen, liess sich in Rom nieder und verweilte längere
Zeit in Pompeji, Von ihm Opfer an die Hausgötter, Vorabend einer Hochzeit in
Pompeji, Frigidarium, etc. Med. I. Kl. Paris und Philadelphia; Ital. Kronen-Ord.
Scildere, L. de, s. Baet, Louis.
Scilla, (Silla), Agostino, Maler, geb. 1629 (?) in Messina, t 1700 in Rom,
Schüler von A. Ricci und auf dessen Veranlassung von Ä. Sacchi als Pensionär
seiner Vaterstadt. Vier Jahre verblieb er in Rom, gründete dann in Messina eine
Schule, entfloh aber wegen der Revolution wieder nach Rom, wo er später Mitglied
und Vorstand der Maler-Akademie wurde. Er hat nochmals zu naturwissenschaft-
lichen Zwecken Sizilien besucht. S. malte alte Männer, Landschaften, Thierbilder,
Fruchtstücke, etc. Er hat auch über Münzkunde undVersteinerungen geschrieben. — Sein
Bruder Cfiaclnto S., f nach 1710 (?) -und gein Sohn SaTerio S. waren auch Maler,
246 Sciorini ~ Scorel.
Sciariui,. (Della Seiorina), lorenzo, Maler des 16. Jahrliunderts, geb. in
Florenz, Schüler von Bronzino. Er half bei der Ausschmückung des Katafalks
M. A. Buonarrottis.
Scipione da Gaeta, s. Polzoni, S^ipione.
ScitiTanx de Crreische, Anatole de, Maler, geb. 1826 in Nancy (Dep. Meurthe).
Von ihm ein mit 4 Pferden bespannter Heuwagen (1857 Aquarell), Drama aus dem
Leben der Wilden (1870 Aquarell), Erinnerung an eine Jagd im Elsass 1875 (1876
Aquarell), etc.
ScIÜYanx de Greische,. Roger de, Maler, geb. 1830 in Nancy (Dep. Meurthe),
t im Febi:, 1870 in Paris, Schüler von T. Couture. Er malte Bildnisse und
Genrescenen.
Sointli Giuseppe, Maler, geb.- im März 18S5 in Zaflferano am Aetna, Schüler
von Destefani rmd Gandolfo. Er war in Catania, Neapel, Florenz und seit
1875 in Rom thätig. Voii ihm Eine Versucüung, Hausfriede, Griechische Hochzeit,
Bestattung des Timoleon (lg74).
Sckell, (Skell), Friedrich Ludwig^ Baumeister und hervorragender Garten-
ingenieur, geb. 13. Sept. 1750 in Weilburg an der Lahn, f 1820 in München, lernte
in Bruchsal, Zweibrücken und Versailles.. 1773 reiste er auf Churftirstl. Kosten
nach England, wo er die dortige Gartenkunst unter Brown sowie die Baukunst
unter Chambers studirte. 1777 legte er den Schlossgarten zu Schwetzingen, 1796
den zu Rohrbach an der Bergstrasse an. 1799 wurde er Gartenbaudirektor und
entwarf 1800 den Plan zur Umwandlung der Mannheimer Festungswerke in Pro-
menaden. Darauf schuf er Gärteö in Landshut, der Pfalz und Hessen, v^urde 1804
aleJHofgartenintendant nach München berufen, nahm die "herrliche Nymphenburger
Anlage in Angriff ntid legte den Englischen Garten dort an, sowie die Anlage längs
der Vorstadt Schönfeld, die ^u Biederstein, etc. Die in diesen Gärten nöthigen
Pavillons, Villen, Brücken, etc. hat er selbst entworfen. — Ein Lndwlg S. (auch
Skell) war in unserem Jahrhundert als Landschaftsmaler zu München thätig.
Scoeuenberghe, Jan yao, Glasmaler des 15. Jahrhunderts, t von dem 4. April
1458, thätig in und um Löwen. 1484 schuf er Fenster für die Kirche zu Averbode,
1441 im Auftrag der Stadt Löwen ein Glasgemälde für. den „Blauwen-Put", 1446
eins für die Kirche zu Werchter bei Löwen (1656 zerstört), 1453 eins für die Kirche
St. Quentin. — Sein zweiter Sohn Henri TWi- S. war in gleicher Weise zu Löwen
thätig, wurde 1450 selbständig, und stari) zwisehen 1490 und 1494. Er schuf
Fenster für das Rathhaus in Löwen, für die Kirche Ste. Sulpice in Diest, für die
Abtei de Parc in Löwen, etc.
Scoenere, Sala^in de, Maler des 15. Jahrhunderts, wird als in Gent thätig
angeführt, und als wahrscheinlich ein Schüler, der Van Eyck. Am 14. Oct. 1434
erhielt er den Auftrag, ein Gemälde für die Minoritenkirche zu Gent zu schaflFen;
1436 malte er ein Altarwerk mit dem Gekreuzigten für die Franziskaner-Kirche dort.
— Ein Lieven de S. wird 1489/84 in Gent als Wappenmaler genannt.
Scolari, Giuseppe, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb. in
Vincenza, Schüler von J. G. B. Maganza Er war um 1580 thätig und ist ausser-
ordentlich interessant, da er vielleicht der eiste war, der in der Weise des modernen
Holzstichs z. Th. aus dem Dunkeln ins Helle arbeitete. Man kennt von ihm Der
Dornengekrönte, DieKreuztragung(nachMaganza), Christi Leichnam von einem Engel
gehalten, Die Grablegung, S. Ambrosius, S. Georg, S. Hieronymus (nach T. Vecelli)
und Raub der Proserpina.
Scopas, s. Skopas.
Scoppa, Gnstavo, Maler, geb. 7. März 1856 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie und seines Vaters. Er malte Landschaften und Marinen, z. B. Bei Puzzano,
Sorrent, etc. — Ein Orazio Sw, wahrscheinlich Goldschmied, 'stach um 1642 zu
Neapel 15 Blatt kirchliche Geräthe.
Scoppa, Raimondo, Maler, geb. 22. Mär2>4820 in Neapel, Sqnüler von P Otto lä
und Smargiano. Von ihm Christus im Garten von Gethsemane, viele Landschäften
und Marinen. Gold. Med.
Scopnla, GiovÄBBi Maria, Maler des 13. Jahrhunderts, geb. in Irunto. Von
ihm besitzt die Campana-Sammlung im Louvre zu Paris ein Triptychon,
Scorel, (Sehöorle), Jan van, Maler und Baumeister, geb. 1. August 1495 in
Scorel (damals S61ioorl) bei Alkmaar, f 5. Dec. 1562 in Utrecht, Schüler von
J. Cornelisz in Amsterdam (um 1512) und J. Gossaert in Utrecht (um 1517).
1518 reiste er Studienhalber über Deutachland (Dürer in Nürnberg besuchend^ nach
Scorodomow — Scoti 247
Italien. 1520 fuhr er von Venedig nach Palestina. Nach Italien zurückgekehrt, er-
nannte ihn Adrian VI. zum Conservator des Belvedere; nach dessen Tod zog S.
152ä wieder nach Holland und Hess sich in Utrecht nieder, wo er bis an seinen Tod,
ausser einem kurzen Aufenthalt 1527 in Harmelen, verblieb. Die Könige von Frank-
reich und Schweden suchten vergebens ihn an ihre Hqfe zu fesseln. Bei Kaiser Karls
Einzug 1540 und dem des Grafen Philipp 1549 in Utrecht, hat er verschiedene
Ehrenpforten, etc. entworfen. 1536—38 war er am Bau der Festung Breda be-
theiligt. 1550 restaurirte er das Van Eyck'sche Altarbild in S Bavo zu Ghent. Er
verfasste auch lateinische Gedichte. Er war der erste italienisirende Holländer,
seinen bald darauf folgenden Nachahmern aber weit überlegen. Viele seiner Werke
gingen bei den Bilderstürmen zu Grunde; die werthvollste Sammlung, namentlich vor-
zügliche Bildnisse, in Utrecht; A. in den Gal. und Mus. zu Amsterdam, Berlin, Bonn,
Brügge, Dresden, Haarlem, Köln a. Rh., London, Rotterdam, etc.
Scorodomow, (Scorodnmoff), Gabriel, Kupferstecher, geb. 1748 in St. Peters-
burg, t 1792 in Russland, Schüler von Bartolozzi in London, wo er zwischen
1775 — 1782 thätig war. Er arbeitete in Punktirmanier nach Hamilton, A. Kauff-
mann, Loutherbourg, C. Maratti, Reynolds, Rokotow, West, etc., zusammen etwa
50 Platten.
ScorranO) Liiigi, Maler, geb. im Juni 1849 in Lecce, Schüler der Akademie
zu Neapel. Von ihm Liebeslied, Traurige Erinnerungen, Kleiderhändler, etc. Auch
Allegorien im Rathsaal zu Fealizzi (Prov. Bari).
Scorza, Sinibaldo, Maler, geb. 16. Juli 1589 in Voltaggio bei Genua, f 1631
in Genua, Schüler von Carosio und G. B. PaggL 1619 — 1625 war er in Turin
thätig, wurde, der Verschwörung verdächtig, nach Massa verbannt, und kam auch
nach Rom. Er malte staffirte Landschaften und hat auch auf Kupfer gestochen.
Von ihm Die Verkündigung (Voltaggio), Landschaft (Pal. Cambiaso, Genua), etc.
Scotiii) Gerard; Kupferstecher, geb. um 1643 in Aatwerpen, f 16. Nov. 1715
in Paris, Schüler von F. de Poilly, Sohn des Bildhauers Pierre S. Er war Hof-
kupfersteclier Ludwigs XIV. Von ihm Blätter nach Laueret, Lebrun, Mignard, Turchi,
Watteau, Zampieri, etc.
Scotin, Gerard Jean Baptiste, (Scotin d. Ae.), Kupferstecher, get. 26. Dec.
1671 in Paris, f 1, Febr. 1716 das., Sohn und wahrscheinlich Schüler des Gerard S.
Von ihm Ornamentfolgen nach Berain, Ansichten von Paris, Türkische Trachten,
Vignetten, etc.
S<iotin, Gerard Jean Baptiste II., (auch Lonis Gerard S. genannt), Kupfer-
stecher des 18. Jahrhunderts, geb. 13. Sept. 1698 in Paris, f nach 1744, Sohn des
gleichnaiöigen sogen. S. d. Ae. Er war auch in London thätig. Von ihm LTn-
different, La Cascade, Le Plaisir du Bai u. A. (nach Watteau), Die günsige Gelegen-
heit (nach Lancret), Die Geburt des Adonis (nach Boucher), Gartengesellschaft u. A.
(nach Pater), 17 Platten zu Grandvals „Vice puni" etc., 2 zu Hogarths ^Marriage a
la mode", etc.
Scetin, Jean Baptiste, (Scotin d. J.), Kupferstecher des 18. Jahrhunderts,
geb. 9. Juli 1678, Sohn imd wahrscheinlich Schüler des Gerard S. Er schuf zahllose
Bildnisse und Vignetten, Ansichten der Kathedrale von Rheims und a. Kirchen, etc.
Scotin, Pierre, Bildhauer, geb. um 1618, f 12. Febr. 1681 in Paris,
Scotnikow, Egor (Georg), Kupferstecher des .18. Jahrhunderts, Schüler von
Kl au her, thätig in St. Petersburg, wo er Mitglied der Akademie wurde. Von ihm
Christus am Kreuz (nach Lebmn), etc.
Scott, DaTid, Maler und Zeichner, geb. 10. (12. ?) Oct. 1806 in Edinburgh,
t 5. März 1849 das., Sohn und Schüler des Kupferstechers Robert S., dessen Beruf
er auch ergriff; mit 20 Jahren widmete er sich aber der Malerei unter schwierigen
Verhältnissen. 1837 besuchte er Paris auf kurze Zeit, dann auch Italien, um in
Rom 15 Monate zu verweilen. S. gehört zu den mystischen Künstlern, den Malern,
die das Heil der Kunst in der lebhaften, grandiosen Phantasie suchen. Doch gleich
vielen seiner Zeitgenossen auf dem Festland, blieb er im grossen Wollen stecken,
da seine Missachtung des Könnens es ihm versagte, dieses Wollen zur wirklichen
That heranreifen zu lassen. Er schrieb auch über Kunst und sind einige seiner
Urtheile sehr bezeichnend für seine Ideale. „Tizian ist ein Greis, ohne Einbildungs-
kraft in allen seinen Werken, Tintoretto, ein blinder Polyphem, Veronese, ein Dogen-
page." Rubens erschien ihm als der erste grosse neuerer Künstler. Von den Leben-
den, schätzte er Blake am höchsten. Von seinen Oeibildern nennen wir Ariel und
Cäliban (Gal. Edmburgh), Weinlese (ebenda), Sarpedon (1831), Sappbo und Anacreoa
248 Scott — Scotto.
(1833), Puck vor dem Morgen fliehend (1837), Tod der Jane Shore (1840), Vasco de
Gama (1842) und viele Bildnisse, die zu den besten seiner Arbeiten gehören. Von
seinen Zeichnungen und Radierungen nennen wir The Monograms of Man (1831),
40 Blatt zu Bunyan's Pilgrim's Progress, 25 Blatt zu Coleridge's Ancient Mariner.
Mitgl. der schottischen Akademie. Seine Memoiren und Briefe, Edinburgh 1850,
Sein Leben von J. M. Gray, Edinburgh 1884.
Scott, Ednmnd, Kupferstecher, geb. um 1746 in London, f um 1810, Schüler
von Bartolozzi. Er stach in Punktirmanier nach DenÜibrne, Morland, Ramberg,
Rüssel, Stothard, etc.
Scott, Frank Edwin, Maler, geb. 1862 in Buffalo (Staat New- York), Schüler
von Cabanel in Paris an der Ecole des beaux-arts. Von ihm Ani dem Canal zu
Venedig, Mondschein auf dem adriatischen Meer, So. Salute in Venedig.
Scott, Sir George Gilbert, Baumeister, geb. 1811 (1810 ?) in Gawcotf (Budcing-
hamshire), f 27. März 1878 in London, Schüler der dortigen Akademie, auf Reisen
weitergebildet. Er gehörte zu den gothischen Fanatikern, die alles Spätere aus
Kirchen herausreissen und sie in phantasieloser isuchternheit in ihren angeblich ur-
sprünglichen Zustand zurückversetzen wollen. In dieser Art restaurirte er die Dome
zu ehester, Ely, Exeter, Gloucester, Hereford, Lichfield, Peterborough, Ripon, Salis-
bury, Worcester, etc. Von ihm Märtyrerdenkmal (St. Giles, Oxford), Nicolaikirche
(Hamburg), Kathedrale (St. Johns, Newfoundland), Rathhaus (1855 Hamburg), S.
Pancras Station (London), viele Kirchen und Profängebaude in und um London,
Das Regierungsgebäude in Whitehall (gemeinschaftlich mit Sir Digby Wyatt in Re-
naissancestil) und das geschmacklose Albert-Memorial im Hyde Park. Er hat auch
über Baukunst geschrieben. Seine Selbstbiographie, London 1879.
Scott, John, Kupferstecher, geb. 12. März 1774 in Newcastle o. T., f 1828 in
Chelsea (London), Schüler von Pollard. Kr arbeitete in Linien- und Aquatint-
Manier, vielfach Thierstücke für illustrirte Werke, ferner Einzel-Blätter nach Call-
cott, Edwards, Faed, Fisk, Gainsborough, Kraft, Reinagle, Reynolds, Weenix, etc.
Scott, John Heiidersön; Maler, geb. 10. Febr. 1829, t 6- Dec. 1886 in Brighton,
Sohn und Schüler des William H. S. Er war in Brighton als Aquarellist und
Lehrer thätig und malte Landschaften aus Südengland, Nordfrankreich, etc.
Scott, Julian, Maler, geb. 14. Febr. 1846 in Johnson (Vermont. U. S. A.)
Schüler von der New-Yorker Akademie (1868—1864^ und von E. Leutze (1865— 68),
nachdem er den Bürgerkrieg mitgemacht hatte, 1866 besuchte er Paris, 1870 Hess
er sich in Plainfield- (New Jersey) nieder. Von ihm Tod des Generals Sedgwick,
Die. Friedeüsunterhändler, etc.
Scott, Robert, Kupferstecher und Zeichner, geb. 13. Nov. 1771 in Lanark,
t im Jan. 1841, Schüler von A. Robertson und der Trustees' Academy zu Edin-
burgh, wo ei thätig blieb. Er schuf u. A. das Ex libris der Cupar Library, zahlreiche
topographiscüe und arehitektonische Blätter für das Scot's Magazine, weitere Zeit-
schriften und Bücher, etc.
Scott, Samuel. Maler, geb. 1700 (?) in London, f 12. Oct. 1772 in Bath. Er
war mit Hogarth befreundet und nahm an der berühmten '»Vassergesellschaft nach
Qravesend 1732 Theil. Er malte Veduten und Marinebilder in Oel, gehört «lanehen
SU den frühesten guten Aquarellisten. Wir nennen von ihm Die alte Londoner
Brücke (London, Nat.-Gäl.), Die alte Westminstei Brücke (ebenda), Die Themse,
Der Tower am Geburtstag des Königs, etc.
Scott, William Bell, Maler und Zeichner, geb^811, t 1890 (?, Sohn des Kabert,
ö. Er war lange als Zeichenlehrer in Newcastle o. T. thätig und malle in Schlössern
der Dmgegend, etc. Wandbilder aus der Englisch-Schottischen Geschichte. Von ihm
Die Tage vor der Sintfluth, etc., ferner mehrere Ex libris, S. war auch als Kunst-
schriftsteller thätig; wir nennen „Murillo und die spanische Schule", mit vielen
eigenhändigen Illustrationen und „Meisterwerke der deutschen Kunst".
Scott, William Henry Stothard, Maler, geb. 7. Mär« 1783, f 27. Dec. 1850,
thätig in Brighton. Er malte Landschaften aus Südengland in Wasserfarben. —
Seihe Schwester Maria S. verehrl. Brooksbank malte Frucht- und Blumenstücke in
Wasserfarben.
Scotti, L., s. Kossi-Scotti.
Seotti, Antoine Marcel, Kupferstecher, geb. 1765 (?), f 1795, Schüler von
Weif Ott er. Er schuf Iiandscha'ften nach eigener Zeichnung, nach Weirotter, etc.
Scotto, Girolamo, Kupferstecher, geb. 1780, f nacl 1833, Schüler von R.
Morghen und Longhi. Er stach nach Amerighi, Angeli, Caliari, George, G.
Scougall - Sebotb. 249
Longbi, R. Santi, etc. — Ein Francesco S., geb. um 1760 in Venedig, stach viele
Zeichnungen R. Santis in Facsimile, die Celotti 1829 veröffentlichte; ferner Bescheiden-
heit und Eitelkeit (nach da Vinci ?), etc. — Ein Stefano S. war um ÜOO in Mailand
als Maler thätig. Er schuf schöne Grottesken und war der Lehrer des Gaudenzio
Ferrari, wohl auch des Luini.
Scougall, John^ Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1673. Er soll in Leith
thätig gewesen sein. Gegen das Gerücht, dass er Lieblingsmaler James VI. von
Schottland war, sprechen einige zu späte Datirungen auf seinen Bildern. Er malte
Bildnisse; sein Selbslbildniss besitzt die Nat. -Gal. zu Edinburgh. — Sein Sohn (?)
George S.» stark vonLely beeinflusst, malte auch Bildnisse.
Sconler, James, Maler, geb. 1741 (?), .f nach 1786. Er stellte in Ltöndon
Miniaturen und Kreidezeichnungen aus.
Screta, Carlo, s. Sskreta Ssottnowsky z Saworzitz. — Ein Mathias S. war
1685 als Maler für den Fürsten Lobkowitz in Rauduitz thätig.
Scriren, Edward, Kupferstecher, geh 1775 in Alcester bei Stratford, o.-A.,
t 23. Aug. 1841 in London, Schüler von R.Thew. Er arbeitete in Kreide- und Punk-
tirmanier für Boydell und andere X.ondoner Verleger, wurde Hofkupferstecber des
Prinzen von Wales und begründete den -Artists' Fond Von ihm Miranda (nach Hilton),
Weibl. Kopf (nach R. v. Rijn), Graf Surrey (nach Holbein); Blätter für die Shakspere-
Gal., Treshama „Gallery of Pictures", Dibdins „Aedes Althorpianae" ; Bildnisse nach
Lely für Grammonts Memoiren, etc..
Scrope, William, Maler, geb. 1772, f 20. Juli 1852. Er stellte in London
aus und veröffentlichte „Schottische Landschaften", „Hirschjagden" u a. Bücher mit
eigenhändigen Abbildungen.
Scrots, Wilhelm, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Flandern, wurde 1537
Hofmaler der Kgn. Maria von Ungarn und malte Bildnisse.
Scnitore, Adamo, gen. A. Hantovano (fälschlich A. Ohisi), Kupferstecher, geb.
vor 1540 in Mantua, f »ach 1584 (?), wahrscheinlich Sohn des Giovanni B. S. Er
war in Mantua, sowie in Rom thätig, stach etwa 130 Platten meist nach G. P.
dei Gianuzzi und M A. Buonarotti (dai'unter die Fresken in der Sistinisclien Kapelle).
Sealtore, Diana, vei'ehel.Ricciarelli, gen.D. MantOTanO (fälschlich D. Ohisi),
Kupferstecherin, geb. um 1535 in Mantua, f «ach 1587, wahrscheinlich Tochter und
Schülerin des Giovanni B. S. Sie schuf an die 50 Einzel-Platten, besonders nach
G. P. dei Gianuzzi; feiner nach Nogari, R. Santi, Zucc4kro, e$c.
Scnitore, Giovanni Battista, gen. G. B. Mantovano fiilschlich Ghisi, Ber-
tauo). Baumeister und Kupferstecher, geb. 1508 in Mantua, f 1575 das., Schüler von
P. dei Gianuzzi und M. A, Raimondi Er wurde nach dei Gianuzzis Tod
erster Baumeister des Herzogs von Mantua. S. soll Altargemälde entworfen haben,
die Brusasorci, Guisone und J. Costa ausführten. Von seinen ca. 20 Platten sind
die meisten nach G. P. dei Gianuzzi und eigener Zeichnung.
Scnri, Enrico, Maler, geb. 26. April 1806 in Bergamo, f im Mai 1884 das.
(nach Gubernatis 1892 noch am Leben), Schüler von Diotti. Von ihm Fresken
in der Kuppel des Santuario dell' Incoronata fLodi), desgl. in der Kuppel der Sa.
Iramacolata (Bergamo), Triumph Mariae (Altar, S. Lorenzo, Lodi), Diana und En-
dymion, C. Beltrami entdeckt die Quellen des Mississippi (Bibl. Bergamo), König
Starus tödtet seine Tochter (1830 Wien, Mus.j, Bildnisse, etc.; auch Aquarelle und
Zeichnungen.
Searle, Uenry Kobinson, ^Baumeister, geb. 1836 (?), t 22. Oct. 1882 in New-
York (ü. S. A.), wo er tbäiig war.
Sears, Frau, Sarah C, Malerin, geh 1858 in Cambridge (Mass., U. S. A.),
studirte in Boston und malte Bildnisse sowie Ideal köpfe in Aquarell und Pastell.
Med. 18[)3, Chicago.
Sebastiani, La/zaro, s. Bastian!.
Sebastiane dei Piombo, s. Lncianl.
Sebelon, Claude Marie, Maler, geb. 1819 in Meximieux (Dep. Ain), f vor 1885
in Lyon. Von ihm Prof. Bonnefond (Mus. Lyon), Der Kupferstecher Vibert (ebenda).
Sebenieo, s. Giorgio von Sebenico.
Sebes, Pieter Willem, Maler, geb. 1820 in Harlingen, Schüler von J. de Jong
und der Akademie zu Antwerpen. Er war in Leeuwarden und Brüssel thätig. Von
ihm besitzt das Museum zu Antwerpen drei Copien nach Bildnissen des 15. Jahrhunderts.
Sebotb, Josef, Maler, geb. 12. Febr. 1814 in Wien, Schüler der dortigea. Akademie,
später an der k k Porzellanfabrik das. thätig. 1859—60 reiste er für das k. botanische
16a
250 Sebron — S^dUle.
Hofkabinet in Wien nacb Sieilien, Cypem, Aiinenien und Kurdistan. 1870 liess er
sich in Graz nieder. Er malte Landschaften, Thiere und besonders Blumen; bat auch
zahllose Illustrationen zu botanischen und anderen naturwissenschaftlichen Werken
geliefert.
S«l)ron, Hipjpolyte Tictor Talentin, Maler, geb. 21. Aug. 1801 in Caudebec
(De'p. Seine Införieure), f 1879, Schüler von Daguerre und L. Cogniet, Er be-
reiste Mitteleuropa, den Orient und Nord Amerika (wo er 1849—55 verweilte, Bild-
nisse in Pastell und eine Ansicht des Niagara schuf). Von ihm Die Moschee zu
Cordova (1857 Mus. Luxembourg, Paris), Die Karthause Miraflor^s bei Burgos in
Spanien (1864 Mus. Bodez), Niagarafälle (1878), viele Landschaften, Dioramen, Bild-
nisse und Historien, auch in Pastell und Aquarell. Ferner hat er einige Blatt
lithographirt. Med. 3. Kl. 1838, 2. Kl. 1840, 1848, 1. Kl. 1844, Kr. d. Ehrenleg. 1867.
Secano, Geronimo, Maler und Bildnauer, geb. 1638 in Saragossa, f 1710,
studirte in seiner Vaterstadt und in Madrid, Von ihm Deckengemälde u. A. (Miguels-
kapelle von S. Pablo zu Saragossa), Vier Oelbilder (Rathhaus, das.). Mit 50 Jahren
begann er noch sich der Sculptur zu widmen xind schuf Statuen für die Lorenzkapelle
von S. Pablo, hat auch eine Maler- sowie Bildhauer-Schule geleitet.
Seccante, Sebastiane, Maler, geb. nach 1500 in Udine, f 1576, Schüler and
Schwiegersohn des P. Am alte o. Von ihm Kreuztragender Christus (S. Giorgio, Udine),
Bildnisse (Stadthaus, das.), etc.
Secchi, Giovanni Battista, Maler, gen. II Caravaggio (Caravaggino)) geb.
vor 1600 in Caravaggio, f nach 1620 (?). Für S. Pietro in Gessato soll er eine Aua-
giessung des Hl. Geistes gemalt haben.
Secchiari, Giulio, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Modena, f 1631, Schüler
der Carracci in Bologna. Er war auch in Mantua und Rom thätig. Werke von ihm
gelangten in Kirchen zv Mpdena.
8«chan) Polycarpe Charles, Maler, geb. 29. Juni 1803 in Paris, f 14. Sept.
1874, Stbüler von Leffevre und Cic6ri. Von ihm zahlreiche Scenerien für die
grosse Oper und das Porte-Saint-Martin-Theater zu Paris. Ferner hat ei die decora-
tiven Malereien in vielen Theatern, Palästen nnd Kirchen (auch in Deutschland 1840,
Const&ntinopel 1853, etc.) zum Theil restaurirt, zum Theil gemalt. Kr. d. Ehrenl. 1849,
Medjidie-Or-d.
Seckel, Norbert, M'aler, geb. 1725 in Böhmen, f nach 1784. Er war u. A. in
Prag thätig und malte Architekturen, Landschaften sowie Blumen in Fresko.
Sed^e, Micliel Jean, Baumeister, geb. 7. Juni (n. A. 4. JuK) 1719 in Paris,
t 17. Mai 1799 (n. A. 1797) in Paris, war in seiner Jugend Steinschneider, dann
Schüler des Baumeisters Buron, dessen Mitarbeiter er wurde. Mitgl. d. Akad. für
Baukunst 1768, Sekretär 1776. S. wurde als dramatischer Schriftsteller bekannter
wie als Baumeister.
Seddon, Thomas, Maler, gel). 28. Aug. 1821 in London, f 23. Nov. 1856 in
Cairo, war erst Schreiner, studirte in Paris und London, widmete sich seit 1861 ganz
der Malerei und begründete mit, A. eine Zeichenschule in Camdeu Town (London N.).
1853 — 54 besuchte er den Orient mit H. Hunt, 1856 zum zweiten Mal, erkrankte
aber gleich in Cairo. Von ihm Jerusalem (1854, Nat.-Gal. London), Penelope am
Webstuhl, Landschaften, etc. — Ein J. P. S. malte in der zweiten Hälfte unseres
Jahrhunderts Architekturen.
Sedebneyer, Jereniias Jakob, Maler und Kupferstecher, geh 1704 in Augs-
burg, t 1761 das., Schüler von Pfeffel dort, dem er 1730 nach. Wien entfloh. Er
zeichnete im Geschmack Lafages Aquarelle und Tuschzeicbnungen, die seinen wenig
mit Erfolg gekrönten Stichen vorzuziehen sind. Von Letzteren nennen wir 5 Blatt
Deckengemälde der Wiener Bibliothek (nach 6ran),.,Tier Allegorien (nach Solimena)
A. nach Beitoli, Boy, Ryckaert, etc.
Seder^ Ai^ton, Maler, göb. 1849 in Mönchen, wo er thätig war.
Sedgwiclc, William, Kupferstecher, geb. 1748 in London, f um 1800. Er ar-
beitete, von Bartolozzi beeinäusst, nach A. Kauäinann, Miller, Penny, etc.
S^dllle, Charles Jnles, Baumeister und Maler, geb. 26. März 1807 in Paris,
f. 1871, Schüler voa Vaudoyer und der Jficole des beaux-arts. Von ihm Episode
aus der Schlacht von Tracktir 1855 (1869), Letztes TreflFen zwischen den Preussen
und den franz. Dragonern 1815 (1870). Kr. d. Ehrenleg. 1853.
Södille, Panl, Baumeister und Maler, geb. 1836 in Paris, t 6. Jan. 1900 das.,
Sohn und Schüler des Charles J. S. Er war an den Bauten für die 1878er Welt-
ausstellung thätig. Von ihm ferner Basilika Jeanne d'Arc (Domr^my), Magasin du
Sedleczky — Seelig. 251
Printemps (Paris), die Restauration des Theatre du Palaia-Royal, sowie vieler fran-
zösischen Schlösser, etc. S. war auch schriftstellerisch thätig. Kr. d. Ehrenleg.
Sedleczky, g. Setletzky.
Sedlmayr, Johann .Anton, Lithograph und Maler, geb. 1797 in München,
t nacli 1827 Schüler der Münchener Akademie unter Dillis und W. ▼. Kobell.
Er malte Landschaften und lithograpliirte Blätter für das München-Schleiasheimer
Galerie werk. 1827 wurde ör Aufseher an der Pinakothjek.
Seeber, Carl, Maler, geb. 30. Nov. 1855 in Sbitschin (Kreis Poln. Wartenberg),
Schüler der Akademie zu Berlin, wo er sich später als Bildnissmaler niederUess.
Seeberg-er, OnstaT) Maler, geb. 1812 in Markt-Bedwitz (Oberfranken), f 21.
April 1888 in München., studirte an der Nürnberger Kunstschule, Hess sich in
München nieder und wurde dort 1865 Professor an der Akademie. Er malte Archi-
tekturen, 2. B. Taufkapelle in Sau Marco zu Venedig, Schlosskapelle in Eger. 1860
gab er eine Perspectivlehre heraus.
Seefisch, Hermann Ludwig, geb. 1810 in Potsdam, f nach 1841, Schüler von
Wach in Berliu (1832) und Watelet iu Paris (18B6). Von ihm Paris vom Pantin
aus (Kgl. Schloss Berlin.), Janina (Rosenstein bei Stuttgart), Der Mont Blaue von
Sallenches aus (1842), etc.
Seegen, (Segen), Franz Xaver, Bildhauer, geb. 5. Oct. 1724 in. Wien, f 1780,
Schüler der Wieoier Akademie (1736); er arbeitete besonders gut in Holz. Von ihm
18 Holzbasreliefs zum Leben des S. Romuald (Kloster Zabor bei Neutra), Das Grab
Christi (Wallfahrtskirche KirchbOchel), Grabmal Apponyi, etc.
Seeger, Dr. Hermann, Maler, geb. 15. Oct. 1857 in Halberstadt, hatte sich
erst philosophischen Studien gewidmet, ging aber später zur Malerei unter Thumann
und Gussow über, worauf er sich ia Berlin niederüess und Büdnissö- schuf.
Seeger, Karl Ludwig, Maler, geb. 1809 in Alzey (Rheinhessen), f 1866 in
Darmstadt, Schüler von Catoir in Mainz und der Münchener Akademie (1825). Er
wurde, von Rottmann u. A. beeinflujsst, 1831 Landschaftsmaler und kam 1837 als
Galerieinspektor nach Darmstadt. wo er 1839 Direktor, 1859 Professor wurde. Von
ihm Rheinlandschäft (1837 Neue Pinak. München), Abendandacht (1843 Gal. Dann-
stadt), Gewitter (1854 das.). Am Kochelsee (das.), A. in den Gal. zu Mainz, etc.
Seeger, Jttax, Lithograph, geb. 1841, thätig in Stuttgart. Gold, Med. 1881.
Seehas, Christian Ludwig, Maler, geb. 1754, t 26. Juli 1802 in Schwerin, ge-
bildet in Dresden und Wien, besuchte auch 1789 Rom. 1794 wurde er Hofmaler in Schwerin.
Von ibm Bildniss Jos. Haydns (1785 Gal. Schwerin), Das Colosseum u. A. (ebenda), etc.
Seekatz, Johaan Konrad, Maler, geb. 4. Sept. 1719 ia Grünstadt (Pfalz),
t 25. Aug. 1768 in Darmstadt, Schüler seines älteren Bruders Martin S. und von
Brinkmann. 1753 wurde er in Darmstadt landgräflicher Hofmaler. Er war pin
vielseitiges, aber unbedeutendes Talent, etwa in der Art des C. W. E. Dietrich. Von
ihm Selbstbildniss, Christus auf dem ()lberg, Bettelkinder und 13 A. (Gal. Darm-
stadt;, Mädchen mit Kerze u. 2 A. (Gal. Frankfurt a. M.). A. in den Gal. und Mus.
zu Aachen, Basel, Christiania, Dessau (Amalienstift), Leipzig, Weimar, etc.
Seel, Adolf, Maler, geb. 1. März 1829 in Wiesbaden, Schüler der Düsseldorfer
Akademie (1844—50) unter K. Sohn, weitergebildet in Paris, Italien (1864-65),
Spanien, Portugal, Nordafrika (1870—71) und im Orient (1873—74). Er malte meist
Architekturen und is* in Düsseldorf thätig. Von ihm Arabischer Hof in Cairo (1876
Nat.-Gal. Berlin), Der Dorfküster (Mus. Hannover), Inneres der Markuskirche zu
Venedig und Egyptischer Harem (1897 Düsseldorf Gal.), Kreuzgang des Halber-
städter Doms im Winter; A. in der Gal. zu Wiesbaden, etc. Gr. gold. Med. Wien
(1876), kl. gold. Med. Berlin (1878).
Seele, Alexander Cäsar, Maler, geb. 1849 in Dresden. Er liess sich in München
nieder.
Seele, Johann Baptist, Maler, geb. 1772 in Wolfacb (FUisienberg^ n. A. 1775
in Mörsburg), f 1814 in Karlsruhe, Schüler der Karlschule in Stuttgart, wo er 1804
Hofmaler und Direktor der Privat-Hofgalerie wurde. Nach vielen Erfolgen bildete er
sich 1808 nochmals in München und Wien weiter. Von ihm Selbstbildü/ss (dreimal),
Scblachtenbild (11 Mal) und viele andere Bilder (Gal. Dooaueschingen), Schlachtenbilder
(1806—1809, Kgl. Schloss, Stuttgart), König Friedrich von Wütttemberg, andere Bild-
nisse, etc. ; auch einige Radierungen. Württ. Civil- Verd. Ord.
Seelig, Julius Moritz, Bildhauer, geb. 25. Dec. 1809 in Annaberg, f 12. Sept.
1887 in Cotta bei Dresden, Er war u, A, an Restaurationsarbeiten am Prinzenpalais
zu Dresden betheiligt.
252 Seeligmann — Segar.
Seeligmanu, s. Seli^mann.
Seeling, Bernhard, Bildhauer, geb. 1850 in Prag, f 1895 (?). Von ihm
Madonna, etc.
Seelinger, Alfred, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Bayern, f 1873 in
Rio de Janeiro. Er wurde Professor und malte Geschichtsbilder.
Seelos, Gottfried, Maler, geb. 9. Jan. 1828(1829?) in Bozen, Schüler Selienys
und der Akademie in "Wien, wo er sich niederlieas, hat auch Studienreisen nach Tirol
und Oberitaiien gemacht. Von ihm Waldlandschaft (Wiener Mus.), Vogelweidhof
(mit Staffage von Defregger), Koloman in Tirol, Hochthal Balojet, Scoglio Pomo,
Das Schlachtfeld von Kolin, etc.
Seelos, Ignaz, Maler und Lithograph, geb. 1827, Schüler von Rahl, Bruder
des Gottfried S. Mit diesem gab er 'einen lithographirten Cyclus zu Tristan und
Isolde heraus, den sie in Schloss Runglstein bei Bozen gemalt hatten. Ferner schuf
er Genrebilder und Blumen in Aquarell.
Seeman, (Zeeman), Enoch, Maler, geb. 1694 in Danzig, j 1744 in London,
Sohn und. Schüler eines Isaak S. Er malte viele Bildnisse in England, darunter
Mitglieder der ligl. Familie. Sein Selbstbildniss besitzt die Dresdener Gal. — Sein
Bruder Isaak S., t 1751 und sein Sohn Paul S. waren auch Bildnissmaler.
Seeman, Reinier, s. Kooms.
Seemann, Dora, Malerin, geh. 1857 .in Insterburg, thätig in Breslau; sie
malte hauptsächlich Landschaften, z. B. An der Friedhofsmauer, In den Dünen, etc.
Seemann, B. Max, Maler, geb. 9. April 1888 in Kraupischkehmen (Ostpreussen),
Schüler der Königsberger Akademie. Er wurde Lehrer der Prinzessinnen Friedrich
Karl und Hess sich 1868 in Berlin nieder. Er malte Genrescenen und Bildnisse.
Seflfner, Carl Lndwig, Bildhauer, geb. 19. Juni 1861 in Leipzig, Schüler der
dortigen Akademie und von zur Strassen, weitergebildet bei Hund rieser sowie
bei Schuler in Berlin und in Italien. Von ihm Fliegenfänger (Bronzestatuette Mus.
Leipzig), Glaubensschild (Eidd< rholmkirche bei Stockholm), Kaiser Maximilian (Bronze,
Kaufhaus Lpipzig), Büste Klingers (Albertinum Dresden), Anton Springer (Büste),
König Albert von Sachsen (desgl. Mus. Leipzig). Er half seinem Lehrer zur Strassen
bei der AusschniOckurg des Leipziger Museums (Rubens und Vau Dyck-Statuen); für
das grosse Schützenfest in Leipzig (1884) bildete er einen decorativen Centaur u. s.w.
Preise in Dresden und Stettin, Med. Dresden, Med. 2. Kl. München.
Segala, Francesco, Bildhauer des 16. Jahrhundert Schüler von Jac Tatti.
Von ihm Johannes der Täufer (1565 Statuette a. d. Taufbecken in S. Marco, Venedig),
Zwei Statuen (1595 Scala d'Oro, Dogenpalast), Sa. Caterina (Weihbecken in S.
Antonio zu Padua), etc.
Segala, Oiovanni, Maler, geb. 1663 in Venedig, f 1720, Schüler von A. Zanchi,
Für die Scuola della Caritä in Venedig malte er eine unbefleckte Empfänguiss.
Seg'antini, OioTanni, hervorragender Maler, geb. 15. Jan. 1858 in Arco, f
29. Sept. 1899 im oberen Schafbergerrestaurant bei Pontresina (Obei'engadin). Er
floh als Kind und Waise mit 7 Jahren aus Mailand, wurde Schweinehirt in den Bergen
und" zeichnete, wie man es von Giotto erzählt, «eine Thiere. Darauf studirte er einige
Jahre an der Mailänder Akademie^ lebte und wirkte nur kurze Zeit dort, stieg
dann wieder auf seine geliebten Berge hinauf und weilte erst in der Brianza, zuletzt
in Soglio di Val Bregaplja in Graubünden, die er für die Kunst erobert hat. Er
schuf ganz aus sich selber heraus eine der geistvollsten und brillantesten Techniken,
die die Kunstgeschichte kennt; sie löst den Farhenfleck in seine Bestandtbeile auf,
zwingt das Auge zum Mitschaffen, hat aber nichts von der aufdringlichen Manierirt-
heit der Pariser und Belgischen Pointillirmalerei an sich. Sie ermöglichte es ihm,
iu seinen Bildern pdas Licht der Sonne za erobern", wenigstens mehr als irgend
einem anderen Künstler. Er empfindet gross, einfach und wahr; die physische und
psychische Majestät der Bergesriesen sprechen aus seinen Bildern. Er lebte gana
und gar in der freiesten Natur; tief empfanden hat er sie unmittelbar wiedergegeben.
Der Tod überraschte ihn mitten in der Arbeit an einem unsreheuren Gebirgspanorama
der Graubündncr Hochalpen, das er für die Pariser Weltausstellung schuf. Von ihm
Ave Maria in Trasbordo (Gal. Rom), Trübe Stunde (Nat -Gal. Berlin), Weide in den
Hochalpen, Zwei Mütter, Im Stall, Das Kind der Liebe, Alpen im Mai, etc.; auch
viele herrliche Zeichnungen. Goldene Med. Amsterdam, Antwerpen, Dresden,
Paris, etc.
Segar, Francis nnd William, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig zu London
im Bildnissfach.
Segarra — Segovia. 253
Seirarrdf Jayme, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Spanien. 1530 malte
er ein Altarbild für N. D. de Belen zu Reus.
S6g6, Alexandre, Maler und Radierer, geb. 1817 in Paris, f 27. Oct. 1885 das.,
Schüler von Flers und L. Cogniet, Von ihm Blühender Dornbusch (ehemals im
Mus. Luxembourg), Eichen von Kertregonnec (desgl.), Thal von La S^e (1885), etc.,
auch radierte Landschaften. Med. 1869, 2. Kl. 1876, 3. Kl. 1878, Kr. der Ehrenleg. 1874.
Segen, s. Seegen.
Segenschmidt, Franz X., Maler, geb. 2. Dec. 1839 in Wien, Schüler der
technischen Hochschule und der Akademie zu Wien, wo er Landschaften, Stillleben
und geschichtliche Bilder malte.
Segers, Daniel, s. Seghers.
Segers, (Seghers, Zegers), Herknies Pietersz, Maler und Radierer, geb. 1589
in Haarlem (?), f um 1650 in Amsterdam, Schüler von G. van Conincxloo. 1612
war er Mitglied der Lukasgilde zu Haarlem. 1614 war er in Amsterdam sesshaft,
wo er mindestens 12 Jahre verweilte; danach hielt er sich in Utrecht auf und wie
es scheint im Haag, wo er 1633 (am 28. Jan. und 13. Febr.) urkundlich erwähnt wird.
Endlich lebte er wieder in Amsterdam, wo er mit R. van Rijn zusammenkam. S.
ist einer der bedeutendsten Landschafter gewesen, der seiner Zeit weit voraneilte und
eine Auffassung zur Schau trägt, wie wir sie etwa in Goyen, oder der jüngsten Land-
scbaftsknnst unseres Jahrhunderts bewundern. Von seinen zahlreichen Gemälden
sind uns jetzt nur 3 sicher bekannt; 2 Holländische Flachlandschaften (eine be-
zeichnet) in den Berliner Museen eine Landschaft in den UfBzien zu Florenz (dort
als Rembrandt). Bedeutend ist S. durch seine prachtvollen und seltenen Radierungen.
Er galt eine Zeitlang irrthümlich als Erfinder des Farbendrucks, doch sind seine
Platten immer nur mit einer Farbe gedruckt, allerdings oft auf vorher grundirtem
und bemaltem Papier, oder auch gar Leinwand, wodurch er die Wirkung eines „ge-
druckten Oelgemäldes" erzielen wollte. Die grössten Sammlungen seiner Blätter
besitzen die Kabinette zu Amsterdam, London und Dresden, andere in Berlin, etc.
Seghers, Cornelis Jan Ädriaen, Maler und Radierer, geb. 28. Mai 1814 in
Antwerpen. Schüler der dortigen Akademie. Er war lange in Schaerbeek thätig und
schuf Genrebilder und Bildnisse, z. B. Tanzende Maske, Angriff auf eine Batterie,
etc. Von Radierungen nennen wir: Der Gehenkte, Die Kavaliere, Der Wolf, Der
Räuber, etc.
Seghers, (Zeghers, Zegers, Segers), Daniel, Maler, geb. 5. Dec. 1590 in
Antwerpen, f 2. Nov. 1661 das., Schüler seines Vaters Pieter S. und des J. Brueghel.
1611 wurde er Mitglied der Antwerpener Gilde. Er wurde Katholik und 1614 Jesuit,
besuchte dann auch Italien. Er wurde einer der berühmtesten Blumenmaler und
arbeitete für seine Ordenskirchen sowie für Fürsten, die ihm grosse Zugeständnisse
zu Gunsten der Jesuiten machten, um Gemälde von ihm zu erlangen. Er malte auch
oft Kränze um Madonnen etc. von Rubens. Quellin u. a. Meistern. Blumenstocke
von ihm in den Gal. und Museen zu Antwerpen, Aschaffe.nburg, Bamberg, Berlin,
Bologna, Braunschweig, Brüssel, Cassel, Copenhagen. Donaueschingen, Dresden, Dul-
wich, Florenz (üffizi), Haag, Hampton Court, Karlsruhe, London (S. Kens.), Madrid,
München, Oldenburg, Rotterdam, Schieissheim, Weimar, Wien, etc.
Seghers, Gerard, s. /egers.
Segbers, Herknies, s. Segers.
Seghizzi, Andrea, Maler des 17. Jahrhiinderts, geb. 1630 in Bologna. Schüler
von Albani. Er malte decorative Arbeiten in Ravenna, Parma, Modena und Bologna.
Segla, Andre, Bildhauer, geb. 1755 in Marseille, f vor 1813. 1773 gewann
er in Paris den grossen Rompreis.
Segna di Bnonaventnra, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig in Siena, Schüler
des Duccio di Buoninsegna. Von ihm Altarbild (Castiglione Fiorentino), Christus
am Kreuz (Abtei, S. Fiore), Jungfrau mit Heiligen (Akademie Sienal Christus am
Kreuz mit Maria und Johannes (Nat.-Gal. London), etc.
Segoni, Aleide, Maler, geb im April 1847 in Florenz, Schüler der dortigen
Akademie und von C i s er i. Von ihm Auffindung der Leiche Catalinas (Gal. Florenz),
Wie wird es enden?, Die Braut wird dem Onkel Cardinal vorgestellt, etc. Gold. Med.
Segovia, Fray Juan de, Goldschmied des 15. Jahrhunderts, f 1487, Laien -
bruder des Klosters von Guadalupe, für das er Kirchengcräth schuf; besonders
nennenswerth ein, Kästchen für das hl. Grab zur Gründonnerstagsfeier, und ein
Salzfass mit der Darstellung eines Löwen, der eine Heerde zerreisst. — Ein zweiter
Juan de S. malte um 1650 Marinen zu Madrid,
254 Segretain — Seidel.
Se^ctaln, Pierre TlieopTüle» Baumeister unseres Jahrhunderts, geb. 1798 in
Niort (Dep. Denx-SeTres), Schiller des Polytechnicums, tkätig in Niort. Von ihm
Justizpalast, ProtestaTitischer Tempel, etc.. Brücken und Prirathäuser.
Segnier, John, Maler, geb. 1785 in London, f 1856 das., Schüler der Akademie,
Bruder des William S , den er als Superintendent des BritisKj Institution ablöste.
Er malte Ansichten.
SeguLer, Wüliani, Maler^ geb. 1771 in London, * f 1-843 in Brighton, Schüler
■von G. Morland. Er vurde Superintendent des British Institution, Kustoß der
KgL Gemäldesafiimlung, sowie der London Nat. Gall. hei .deren Begründung 1824.
Jür malte Ansichten aus London und Umgegend.
Seguin, Gr^rard, Maler, geb. 1805 in Paris, Schüler von Langlois, thätig
in Strassburg, Er malte Bildnisse und Ilhistratiojien zu Romanen, anch einige
nazarenisch empfundene Historien.
S6gnr, Gaston de, Maler, geb. 15 April 1820 in Paris, f 19. Juni 1881,
Schüler von D e 1 a r o c h e. Er war Canonicus, etc. Er malte einige Heiligea- und
Genre BildeTi,vsowie Bildnissa Ein Werk von ihm in Ste. Sulpice zu Paris. S. wa«
auch schriftstrtlerisch thätig. Med. 3. Kl. 1841.
Segura, AtJtonio de, Maler und Baumeister des 16 Jahrhunderts, geh. in
S. Miguel de la Cogolla (in der Eioja), f 1605 in Madrid. Er baute die Kuppel des
Klosters Ton Bcles, copirte Tizians Apotheose Karls d. V., und mähe nach -L de
Herreras Zeichnung 1580 einen Altar in das Kloster S. Juste flir Philipp II.
Sjghaalt, Francois Leouard, Baumeister, geb. 11. April 1771 in Nantes,
t 1. März 1840 das. Sohn und wahrscheinlich Schüler cin-es Baumeisters dort. Er
baute ift Nantes den kleinen Palnst der Societe des Beaux-Arts, Privathäuser, in
Anjou und der Touraine mehrere kleine Schlösser.
Seliiing, Bertihard, Baumeister, geb. 1. Juni 1855 in Artderitz, thätig in Berlin.
Von ihm KtiJistlerheim a. d. Fasanenstrasse und andere Privatbauten Berlins, Kirche
in Köthen, Theater desr Westens (Charlottenburg-Berlin), etc.
Selb, Willielm, Bildhauer, geh 18. Mai 1864 in Stockerau bei Wien, Schüler
von K: Kundmann una der Wiener Akademie, reiäte dann mit einem Staats-
stipendium nach Italien. Von ihm iJ Statuen (Stein) für das Rucloifinum zu Prag,
ein Heiterdeiikmal für Montevideo, Reliefs für das Reichsrathsgebäude in Wien,
Ehrenprabdeiikmal tür Herbeck, Des Sängers P'luch (Bronzegnippe). Statuette Graf
Starhembt rg (Wiener Mus ), etc. 1. Preis.
Seibels, Karl, ivjaler unseres Jahrhunderts, f 1877 in Neapel, Schüler von
0. Achenba.f,h und der Düsseldorfer Akademie. Er malte liolländischfe , dann
italienische Lairdschaften, vielfach mit Thierstaffage; z. B. Frühlingsanfang, Schaf-
heerde, etc.
Seibertz, Engelbert, Maler, geb. 21'.. April 1813 in Brilon 'Westphalen), Schüler
der Düsseldorfer (]83u) and Münchner (18.32—35) Akademien; er besuchte auch Tirol,
Italien, OeRtfirreich und Berlin. Er liess sich 1852 in Müncher. nieder, wo er im
Maxirailianeuni vVandmalcreien ausführte, ebenso Fresken auf dem nördlichen Friedhof,
Später zog er nach Arnsberg. Er wurde Prof., leitete die Münchner Ausstellungen
1854, sowie 1858 und erfand ein Verfahren mit trockenen Farben stereochromisch zu
malen. Ferner von ihm Zeichnungen zu Faust (Cotta - Ausgabe), Cartons zu Glas-
fenstern (^Dom, G'asgow), Bildniss der Schauspielerin Fried. Gossmann (1861) und A.,
auch (Jaricaturen. Maximilians-Ord.
Seibold, (Seybold), Christian, Mtfler, geb. 169v U703V) in Mainz, f 19. Mai
1768 in Wien, Autodidakt. Er malte Bildnisse in der kleinlich«u Manier Denners.
1749 wurde er Kabinetsmaler der Kaiserin Maria Theresia. Von ihm Selbstbildniss
(Gal. Liechtenstein, Wien), desgl. und 4 andere Köpfe (Gal. Dresüen\ A. in den Gal.
zu B«TOber^, Christiania, Gotna, Nürnberg, P-iris, Stuttgart, Wien.
Seidan, Thonuis, Bildhauer, geb. 1830 in Prag, wo er thätig war.
Seidan, Wenzel, Stempelschneider, geb. 1817 in Prag, f 29. März 1870 in
Wien, Schüler der Prager Akademie, in Italien weitergebildet. 1847 besuchte er
Paris. Von ibni benkmunzen auf Overbeck und Cornelius (1847), die Prager Lniver-
sität (1848), Radetzkydenkmalenthüllung (1858), Palacky (1867), etc. Grosse
Preuss. Med.
Sftidel, (Seidl), Angnst, Maler, geb. 6. Oct. 1820 in München, Schüler'^der
Akademie, dünn selbständig weitergebildet und von Rottmann beeinflusst. Er malte
Landsciiaften. z. B. Sommernachmiltag nahe Salzburg, Herbst nahe München (1860),
Postillon. in der Dorfschmiecte.
Seidel — Seiflfert. 255
Seidel, Daniel, Formschneider des 16. Jahrhunderts, geb. in Basel (?). Etwa
1571 — 83 stand er zu Berlin im Dienste Thurneissers, und schnitt u. A. die Titel-
einfassung zur Magna Alchymia. Er kehrte nach Basel zurück.
Seidel, (Seidl), Franz, Maler, geb. 1818 in München, von Rottmann beein-
flusst, Bruder des August S. Er malte LandschaTten, z. ß. Der Hintersee (1856),
Seeufer (1859), Waldlandschaft.
Seidel, Gnstav, Kupferstecher, geb. 28. ApriM819 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie unter Buchhorn und Mandel. Er arbeitete in Linienmanier,
sowie Schabkunst und war in seiner Vaterstadt thätig. Von ihm Amor und Psyche
(nach Kloeber), A., darunter Bildnisse, nach Daege, Kaulbach, Koerner, Magnus, Pesne,
G. Richter, Schadow, Schrader, Vecelli, etc., auch Banknoten. MitgL der St. Peters-
burger Akad.
Seidl, Andreas, Maler, geb. 1760 in München, f 1834, Schüler von Ig. Oefele,
1781 weitergebildet auf Kurf. Theodors Kosten in Italien. Er gewann in Rom
einen S. Lnca- Akademie -Preis und wurde 1787 Hofmaler und Akademieprof. in
München. S. ahmte G. Reni und Zampieri nach und schuf Mythologien, sowie
Historien; auch Fresken in der Gal. Ghurf. Theodors. Er radiörte auch einige Blatt,
namentlich .Akademien".
Seidl, Emanuel, Baumeister, geb. 1856 in München, Schüler des dortigen
Polytechnicums. Er blieb in München thätig. Von ihm dort Bau der Kunstgewerbe-
ausstellung 1888, Augustinerbräu, Tberesien-Gymnasium, Umbau der Gal, Schack und
viele Privathäuser; ferner Sengerschloss (Tegernsee), Schloss Stumm (Ramholz), Villa
Mayer (Starnberg), etc. Michaels-Ofd. IV. Kl., Rother Adler-Ord. IV. Kl., Prof. (1896).
Seidl, Gabriel, Baumeister, geb. 9. Dec. 1848 in München, Schüler des dortigen
Polytechnicums und von G. Neureuther. Von ihm das neue National - Museum,
das Künstlerhaus, Annenkirche, Frauziskanerkeller, Arzbergerkeller, Villa Lenbach,
Villa Kaulbach, das Deutsche Haus (alle in München), Villa Heyl (Darmstadt), Rath-
taus (1882 Ingolstadt), desgl. {1884 Worms), Spatenbräu (1883 Berlin), Münchner
Kindl (Strassburg), Schloss Büdesheim, Schloss Repten (in Schlesien), etc.
Seidl, Karl, Baumeister, geb. 13^ März 1858 in Schönberg (Mähren), Schüler
des Polytechnicums in Zürich und der Wiener Akademie. Er liess sich in Wien
nieder.
Seidler, Caroline Luise, Malerin, geb. 15. Mai 1786 in Jena, f 7. Oct. 1866 in
Weimar, Schülerin von Doell (Gotha), G. v. Kügelgen (1811 Dresden) und Langer
(1817 München), endlich 1818—23 in Italien an Vanucci und R. Santi weiterge-
bildet. 1823 wurde sie Lehrerin der Prinzessinnen, 1824 Galerieaufseherin in Weimar.
Von ihr Bildniss Goethes, Christus der Erbarmer (Kirche in Sehestadt, Holstein),
Ulysses und die Sirenen (1839), etc.; ferner Copien nach R. Santi und Zeichnungen
von Köpfen aus alten Bildern (lith. 1836 von Scbmeller). Grossh. sächs. Hofmalerin.
Seidlitz, Josef Naroiss Cajetan (d. Ae.), Maler, geb. 23. Oct. 1789 in War-
schau, t Juni 1845 das., Schüler von S. Vogel (Warschau 1801—8) und der Dres-
dener Akademie (1803— 9). 1809 — 10 lebte er in Warschau, 1810—1834 in Krzemieniec,
seit 1884 in Warschau und malte Landschaften, sowie Ansichten.
Seifert, Alfred, Maler, geb. 6. Sept. 1850 in Horovic (Böhmen), Schüler von
Kirnig in Prag, dann (1869) der Müncheuer Akademie unter Echter, Strähuber
und Raab, ferner von Wagner und Lindenschmit. Von ihm Philippine Welser
und Bischof Jan Augusta im Kerker (Rudolfinum Pxag), Oberon, Titania, Minne-
sänger, Ein Gelöbuiss, Im Herbst, etc.
Seifert, Emannela, Malerin, geb. 1854 in Horovic. Sie lebte eine Zeit lang
in Paris und malte Genrebilder und Stillleben.
Seifert, Franz, Bildhauer, geb. 2. April 1866 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Hellmer und Kundmann, später von Kaff sack und Siemering
in Berlin. Nach Reisen durch Deutschland und Italien Hess er sich in Wien nieder.
Von ihm Bauernfeldgrabdenknoal, Bacchant, F. von Saar (Büste), etc.
Seifert, Karl Friedrich, Kupferstecher, geb. 1829 in Neustadt bei Stolpen
(Sachsen), Schüler der Dresdener Akademie unter Hübner, sowie der Düsseldorfer
unter Keller. 1865—72 stach er in Rom für Brognolis Verlag Die Messe von
Bolseiia, Die Jurisprudenz und Die Marter des Hl. Stephan. 1873 wurde er Lehrer
an der Leipziger Akademie.
SeiJOTert, Karl Friedrich, Maler,- geb. 6. Sept. 1809 in Grüneberg (Schlesien),
t 25. April 1891 in Berlin, Schüler der Berliner Akademie und von E. Bier mann,
weitergebildet auf Reisen durch die Alpenländer und Italien. 1853 malte er mit
256 Seignac — Seitz.
Pape Waudbilder im neurömiscLeu Saal des Berliner Museums. Von ihm feruer
Blaue Grotte von Capri (Nat.-Gal. Berlin), Die Jungfrau, Cefalu, etc.
Seigruac, Paol, Maler, geb. 12. Febr. 1826 in Bordeaux, Schüler von Picot,
tbätig iu Ecouen (Dep. Seineet-OiseJ. Von ihm Das Geschenk des Jägers (1859), Bad
(1868), Die Schreibstunde (1877), etc; auch Bildnisse.
Seil, Christiau, Maler, geb. 1831, thätig in Düsseldorf. Von ihm Recognos-
cirUDgspatrouille (1873).
Seiler, Adolf, Maler, geb. 25. Oct. 1824 in Gross-Rinnersdorf bei Lüben, t-22.
April 1873 in Breslau, studirte in Berlin, Meissen und München die Glasmalerei und
errichtete in Breslau eine Anstalt für -Glasgemälde.
Seiler, Carl Wilhelm Anton, Maler, geb. 8. Äug. 1846 in Wiesbaden, studirte
erst an den Berliner und Münchener Bauakademien, dann wurde er Schüler der
Münchener Akademie und von Raupp das. 1889 wurde er Professor und 1890
Ehrenmitglied der Münchener Akademie; 1894—95 lehrte er an der Berliner Aka-
demie, kehrte aber 1895 wieder nach München zurück. Er malte Genrebilder, z. B.
Im "Wald von l'archwitz (Gal. Dresdign), Bibliothek (.Neue Pinak. München), Es bleibt
dabei (Mus. Leipzig), etc. Mitgl. der Berliner Akad.; Bayr. Michaelsorden 4. Kl,,
Med. Berlin, Wien, München, Madrid.
Seiller, Johann Georg Kupferstecher des 17. — 18. Jahrhunderts, geb. iu Schaff-
hausen. Er stach in Schabmanier Bildnisse (Kaiser Josef I., Kaiserin Eleonora, B.
Kilian), Genrebilder, Möi;ch ein Mädchen küssend, Zwei Schweizerlandschaften, etc.
Seinsheiiu, August Karl, Graf von, Maler, Lithograph und Radierer, geb.
11. Febr. 1789 in München, f lö69 das., Schüler von S. Klotz in Landshut und der
beiden Langer an der Müuchener Akademie. 1816 kaiä er nach Born und schloss
sich den Nazarenern. besonders aber Koch an. Er war von Haus aus Jurist und
trat 1837 in die Kämmer der Reichsräthe ein. Von ihm Maria, Die 14 Nothhelfer,
etc. (Kirche zu Grüubach), Die Schlüsselübergabe (Kirche zu Vohberg), Bischof Sailer
(1829), etc.; auch 10 Radierungen, Federzeichnungen, etc.
Selsenegger, Jakob, Maler, geb. 1505 in Oesterreich, f 1567 in Linz. 1Ä30
malte er ein ßildniss Karls d. V. auf dem Reichstag zu Worms, 1532 nochmals in
Bologna. J5xSl wurde er Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand, mit dem er 1532 nach
Wien, l.^t'jt) nach Augsburg kam. Zwischen 1535 — 45 besuchte er Spanien und Bel-
gien. Um 1558 liess er sich in Linz nieder. Bildnisse von ihm in der Ambraser
Sammlung und den K. K. Museen zu Wien, sowie im Weimarer Museum.
Seisser^ Martin B., Maler, geb. 1845 in Pittsburg (Penna., U. S. A.), Schüler
von K. Otto (1868) in München und der dortigen Akademie unter Piloty und
Schwin d. Seit 1871 malte er wieder in der Heimath Geschichtsbilder und Bildnisse.
Seiter, s. Saiter.
Seitz, Alexander Maximilian, Maler, geb. 1811 in München, f 18. April 1888
in Rom, Schüler von Cornelius, Sohn eines Kupferstechers Jobann Baptist S,
Er kam nach 1835 nach Rom und wurde von Overbeck beeinflusst. Von ihm Vier
Sacrameute (nach Hess, Allerheih'y«n, München), Heimkehr des verlorenen Sohnes
(Sa. Trinitä de Mouti, Rom), Die klugen und thörichten Jungfrauen, etc. (ebenda),
Fresken in Castel Gaudolfo (nach Overbeck) und in der Kapelle des Duca Torlonio
im Albanergebirge, Genrebilder aus dem römischen Volksleben, etc.
Seitz, Anna, Malerin, geb. 1829, thätig in München. Von ihr Mutterliebe.
Seitz, Anton, Maler, geb. 23. Jan. 1829 in Roth am-Sand bei Nürnberg, Schüler
der dortigen Kunstschule unter F. Wagner undReindel und der Münchener Akad!
unter G. Flüggen. Er malte Genrebilder etwas in Meissoniers Geschmack, z. B.
Fahrendes Volk (Neue Pinak. München), Kapuziner-Mönch im Bauernhaus (1883 Mus.
Lpzg.), Ländliche Briefsteller (Germ. Mus. Nürnberg), Kartenspieler, Schützenkönig.
Gold. Med. München (18G9), Wien : Prof., Ehrenmitgl. d. Münchener Akad.; Micbael-Ofd.
Seitz, Franz von, Maler, geb. 31. Dec. 1817 in München, f 12. April 1883 das.,
Schüler der- Münehener Akademie, weitergebildet auf Reisen nach England, Frank-
reich und Italien. Er war als Decorationsmaler und Illustrator in München thätig.
Von ihm die Zeichnungen zu Blumauers Aeueide, A. für die „Leuchtkugeln", etc.
1855 wurde er Costümier am Münchener Hoftheater und decorirte auch viele Zimmer
in den kgl. Schlössern. Mitgl. der Akademie, Inh. mehrerer Orden.
Seitz, Johann, Gold- und Silberschmied des 18. Jahrhunderts, f 1-8. Aug. 1750 in
Prag, wo er thätig war. — Ein anderer Johann S., f nach 1807, war ebenfalls
Goldschmied, ferner Thier- und Blumenmaler, meist in seiner Vaterstadt Prag tbätig,
bereiste aber auch Deutschland, Frankreich, etc.
Seitz — Selleny. 257
Seitz, Lodovico (Lndwl^), Baumeister und Maler, geb. 1843 (1844?) in Rom,
Schüler seines Vaters Alexander M. S., dann von Cornelius und Overoeck.
Er ahmte die alten Meister nach, blieb in Rom und wurde Direktor der vaticanischen
Galerien. Im Verein mit seinem Vater malte er Fresken in der Kathedrale zu
Diakovar um 1870; restaurirte und deoorirte die Anima- und Aracoeli-Kirche in
Rom, malte Fresken für die Kapelle des Hl. Bonaventura (auch Glasfenster) und St. Ivo
in Rom, sowie für das Münster zu Freiburg (Krönung Maria) und die Kapelle des
Schlosses des Fürsten von Fürstenberg am Bodensee. Ferner von ihm die Oelbilder
Madonna mit musizirenden Engeln, Ecce Homo (auf Holz), Zeichnungen zu Holz-
schnittillustrationen, u. s. w,
Seitz, Max Josef, Kupferstecher, geb. 1811, \J. Febr. 1875 in München.
Seitz, Otto, Maler, geb, 3. Sept. 1846 in München, Schüler des P i 1 o t y. 1873
wurde er Professor an der Münchener Akademie. Von ihm Der entfesselte Prometheus.
Riccios Ermordung, Lose Blätter — todtc! Liebe, Landschaften, Genrebilder, etc., ferner
ein Todtentanz (Federzeichnungen, in der Münchener Jugend reproducirt). Med
Baltimore, Wien, München.
Seitz, Bndolf, Zeichner und- Maler, geb. 15. Juni 1842 in München, Schülei
seines Vaters, des Franz von S., dann Pilotys. Er wurde Conservator am National-
museum und Professor an der Akademie in München. Er malte Genrebilder, etc.,
besonders aber Wanddekorationen in Münchener Wirthshäusern und dergleichen.
Auch viels kunstgewerbliche Zeichnungen und Illustrationen, Müuchener Kalender
etc. Med. II. Kl. München 1883.
Selb, Joseph, Maler, Lithograph, geb. 12. April 1784 in Stockach (Tirol),
t 1832 in München, Schüler seines Bruders Karl S. (geb. 1774), mit dem er in
Düsseldorf weiter studirte. Er wurde Graveur bei der Steuerkatasterlitnographie
in München uud als lithogr. Drucker so bekannt, dass ihm z. B. Vernet'sche Steine
aus Paris zum Druck übergeben wurden. 1816 leitete er eine lithogr. Anstalt.
1820 setzte er mit Manulich das Strixner'sche G-aleriewerk fort und betheiligte sich
am Leuchtenbergischen Galeriewerk Von ihm u. A. Tilly (nach Vän Dyck;, Max
Joseph, Ludwig I. u. A. (n. Stieler), etc. — Sein Sohn August S. wurde auch
Lithograph.
Seliger, Max, Maler, geh. 12. Mai 1865 in Bublitz, Schüler von E. Doepler
d. J. und M. Koch. 1889 besuchte er Italien. 1894 wurde er Lehrer an der Berliner
Kunstgewerbeschule. Er schuf zahlreiche decorative Entwürfe für Wandmalerei,
Stickerei Glas, Mosaik, Papier, etc. Med. Chicago, München; Kronen-Ord. IV. Kl.
SeligDiann, Adalbert Franz, Maler, geb. 2. April 1862 in Wien, Schüler der
Wiener Akademie und von A. Wagner in München, wo er 1884 — 87 verweilte, um
dann nach Wien zurückzukehren. Von ihm der Billrotb'sche Operationssaal im
Wiener Krankenhause, Thisbe, Heilige Familie, Rauchzimmer, etc., endlich viele
Illustrationen für Ganghofers Romane, etc.
Seligmann, Georg, Maler, geb. 22. April 1866, thätig in Kopenhagen. Er
malte gute Darstellungen aus dem Alltagsleben.
Seligmann, (Seeligmann), Johann Michael, Kupferstecher, geb. 1730 in Nürn-
berg, f 1762, Schüler der dortigen Akademie (1739) und von Preissler. 1744 kam er
nach Rom, dann nach S/. Petersburg, und arbeitete meist für naturwissenschaftliche
Werke, z. B. -Nahrungsgefässe der Blätter (1748, 34 Bl.), Hortus nitidissimus (1768 —
1786, 190 Bl.), Vögel (1749); ferner Abendmahl (1745 nach Schuster), Christus a. d.
Säule (1741), Bildnisse, etc.
Seil, Christian, Maler, geb. 14. Aug. 1831 in Altona, f ^1- April 1883 in
Düsselderf, Schüler seines Vaters und der Düsseldorfer Akademie (1851- 56), unter
Hildebrandt und Schadow, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland und
lÖelgien. 1864, 1866 und 1877 begleitete er das deutsche Heer. Von ihm Soldaten
mit verwundetem Führer (Mus. Hannover), Wilhelm I. auf der Verfolgung bei König-
grätz (1872 Nat.-Gal. Berlin), Ä. in den Gal. zu Hamburg und Leipzig.
Sellari, Girolamo de', eigentlicher Name des Girolamo da Carpi, s. d.
Selleny, Joseph, Maler und Lithograph, geb. 2. Febr. 18'24 in Meidling, f
22. Mai 1875 in Inzcrsdorf (Irrenanstalt bei Wien), Schüler der W. Akademie unter
Eüder und Steinfeld, weitergebildet al8 Akaderaiepensionär auf Reisen durch
Tirol, Italien, Istrien, etc. 1857 — 59 machte er aut der Novara eine Reise um die
Welt, später eine Reise mit dem Erzherzog (Kaiser) Maximilian nach Nordafrika
und Brasilien (1859). 1867 wurde er Vorstand der Wiener Kunstgenossenschaft, zog
sich 1868 nach Bozen zurück, sollte 1873 die Kais. Kunstschätze in Ischl ordnen»
AHgeineines Kilnstler-Lexicoii. 5. Aufl. 4. Band. i7
258 Seilet — Sementi.
wurde aber geisteskcaok. Er malte Landschaften meist aas den entfernten Gegenden,
die er besucht hatte. Von ihm Verlassener Kirchhof (Mus. Wien), Madeira mit
Funchal, Ruinen des Amphitheater zu Terracina, etc.
Seilet, James, Maler, geb. um 1764, f 1S40 in Norwich. Er malte Bildnisse,
Früchte, Blumen, Genrebilder und Architekturen.
Sellier, Charles FraiK^ols, Maler, geb. 25. Dec. 1830 in Nancy (D^p. Meurthe),
t 26. Nov. 1882 das., Schüler von Cogniet und Leborgne, gewann 1857 den grossen
Rompreis. Er wurde später Conservator am Museum seiner Vaterstadt, das ein
Kirchenstück, eine büssende Magdalena, Erinnerung an Italien, u A. m. von ihm
besitzt. Ferner schuf er Bildnisse, Historien in der St. Denis -Kapelle und der
St. Bernard- Kirche, etc. Med. 1865.
Sellmayr, Lndwigr, Maler, geb. 1884 in München, Er malte Thiere, Still-
leben and Landschaften.
Sellmery Karl, Maler, geb. 1855 in Landsberg a. W. Er war in Kassel th&tig
und malte Genrebilder.
Sellstedt, Lars Gustaf, Maler, geb. 1819 in Schweden. War erst Matrose,
liess sich 1842 in Buffalo (N.-Y.) nieder und studirte die Malerei. Er half dort
eine Akademie begründen, deren Secretär, Director und Präsident er wurde. Von
ihm Der verlassene Garten, Bildnisse, Genrebilder, etc. Mitglied der amerikanischen
Nat.-Gal.
Selma, Fernando, Kupferstecher, geb. 1760(1748?) in Madrid, f 1810, Schüler
der Madrider Akademie unter Carmona, auch in Paris gebildet. Er stach Platten
für Galeriewerke Bildnisse für Bücher, etc.; von Einzelblättern nennen wir Karl V.
(nach T. Vecelli), Madonna mit dem Fische (n. R. Santi), BÜdniss Magelhaens, etc.
Selens, Henry C, Maler, geb. um 1812, f 1890, thätig in London. Er malte
Geschichtsbilder und Scenen aus Dicbterwerken; ferner von ihm 22 Illustrationen zu
Bunyans Pilgrim's Progress (1845), etc.
Seltz, Jnles, Maler,, geb. 1851 in H6ricourt, f im April 1896 in Neuvilles-lea-
Raon. Er malte Bildnisse und Genrebilder.
Seltzer, Otto, Maler, geb. 1854 in Gera. Er war in München thätig, und
malte Landschaften.
SelVa, GiOTanjui Antonio (Gianantonlo) , Baumeister, geb. 13. Juni 1753, f
22. Jan. 1819, Schüler vonTemanza in Venedig, weitergebildet 1778 in Floren«
und Rom, 1779 in Paris (unter Charles), dann in England und Holland. 1780 kehrte
er zurück nach Venedig und baute da das Theater della-Fenice (1800—6), den Pal.
Erizzo, die Kirche S Maurizio (1806, gemeinschaftlich mit A. Diedo), die Kirche
del Nome di Gesu, die Anlagen der Giardini Pübblici, etc. Von ihm ferner viele
Umbauten im Inneren älterer Paläste, die Neueinrichtung des della Carita Klosters
in eine Kunstakademie, der Plan zum Theater in Triest, die runde Kirche in Possagno
(1812), etc. Er schrieb u. A, über die Construction der Jonischen Schnecke.
SelTatioo, Paolo, Stempelschneider geb. 1547 in Ferrara, f 1606, arbeitete
nacheinander für Alfonso II. von Ferrara, Cesare d'Este und Ranuccio I. Farnese in
Parma. Von ihm schöne Münzstempel, Med. mit dem Bildniss Giovannis de' Medici, etc.
Selvi, Antonio, Medailleur des 18 Jahrhunderts, f 1755, Schüler von Soldani*
Benzi, thätig in Florenz, wo er für die Herzogl. Familie Med. auf Bertini, Galilei,
Malaspina, etc. ausführte.
Selzam, Eduard Karl Friedrich Valentin, Maler, geb. 2. Oct. 1859 in Worms,
Schüler der Münchener Akademie unter Löfftz. 1886 wurde er Pleinairist und zog
sich an den Ammersee zurück. Von ihm Die Harfenspielerin (1885), Und vergieb
uns unsere Schuld, Im Buchenwald, etc.
Semant, Paul de, Maler und Zeichner, geb. 18. Nov. 1855 in Neuvy-le-Roi
(Dep.Indre-et-Loire). Er lieferte Buchillustrationen für Flammarion, Jouvet,Dentu, u.s.w.;
auch für Zeitschriften wie „La Bombe", „La Caricature", etc. Von ihm ferner 2
Plakate für „La Däbacle par E. Zola"
Semen, Lezano, Baumeister des 15. Jahrhunderts. Für Carlos III. von Navarra
schuf er den Palast von Tafalla.
Sementi, (Semenza), Giovanni Giacomo, Maler, geb. 18. Juli 1580, f nach
1619 in Rom, Lieblingsschüler Renis, nachdem er bei D. Calvaert gelernt hatte;
sie unterstützten sich bei mehreren Werken gegenseitig. S. liess sich später in Rom
nieder. Von ihm Die Vermählung der Hl. Katharina (Mus. Wien), Marter der Sa.
Eugenia (Pinak. Bologna), Altarbilder in den bologneser Kirchen Sa. Elena, S. Francesco;
S. Gregorio und S. Micbele. sowie in der Aracoeli zu Rom.
Semini — Senanlt. 259
Semlni, (Semino), Audrea, Maler, geb. um 1525 in Genua, f 1591, Sohn des
Antonio S., gebildet durch Studium der Werke Buouaeorsis und R. Santis in Rom.
Er wurde mit seinem Bruder Ottavio nach Mailand berufen. Von ihm Die Aussen-
decoration am Pal. Passagno (Genua), Die Geburt (Gal. Turin), Die unbefleckte Em-
pfängniss (S. Pietro, Genua), etc.
Semini, (Seinino), Antonio, Maler, geb. um 1485 in Genua, t nach 1547,
Schüler von L. Brea. Er malte oft gemeinschaftlich mit T. Piaggio. Von ihm
Marter des HI. Andreas (S. Ambrogio, Genua), Die Geburt (S. Domenico, Savona),
Kreuzabnahme (Accad. Genua), Cleopatra, etc. — Ein Ginlio Cesare S. in Genua
geboren, war in Toledo und für Philip III, im Schloss des Prado als Maler
thätig.
Seniini, Ottavio, Maler, geb. um 1530 in Genua, f 1604 in Mailand, Sohn des
Antonio S., in gleicher Weise gebildet wie sein Bruder Andrea, mit dem er in Mai-
land thätig war, nachdem er aus Genua wegen eines Todtschlags hatte flüchten müssen.
Er decorirte u. A. den alten Doria-Pal. (Genua) und die S. Girolamo-Kapelle in S.
Angelo (Mailand).
Seniitecolo, Niccold, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig in Venedig, der
fähigste Meister seiner Zeit. Von ihm Krönung d. Jungfrau (1851 Gal. Venedig), Se-
bastiansaltar (1867 Bibliothek des Doms, Padua), Madonna mit Heiligen (1400 Mus.
Correr, Venedig). Er ist vielleicht identisch mit Paradisi s. d.
Semmler, Angost Franz, Kupferstecher, geb. 10. Juni 1825 in Leipzig,
t 17. Juni 1893 in Dresden, Schüler der Leipziger Akademie unter Hennig und
Neher (1839—44) und von Steinla (1844—51) in Dresden. Er bereiste 1851 Sttd-
deutschland, Wien und Tirol, 1853 den Rhein, die Alpen, Paris und Belgien. 1854
liess er sich in Dresden nieder. Von ihm Madonna (nach Murillo), C. F. von Rumohr
(nach K. Schneider), A. n. C. Dolce, Palma d. Ae. R. Santi, P. Veit, etc.
Semolei, II, s. Franco, 6. B.
Sempelins, D. G., Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, der um 1580 thätig
war und verschiedene Arbeiten Dürers copirte, z. B. Christus in der Vorhölle.
Semper, Gottfried, Baumeister, geb. 29. Nov. 1803 in Altona, f 15. Mai 1879
in Rom, war erst Jurist und bildete sich seit 1826 in der Kunst zu Hamburg, Berlin,
Dresden, München und Paris (1826 — 27 unter G a u), sowie auf Reisen nach Griechen-
land und Italien. 1834 wurde er Professor in Dresden, wo er bis 1849 thätig blieb.
Er betbeiligte sich am Mai-Aufstand und entkam nach Paris, Belgien und (1851)
England, wo er Akademie-Professor wurde. 1853 wurde er als Direktor der Bau-
abtheilung an das Züricher Polytechnicum berufen. 1871 ging er nach Wien, um
eine Zeitlang künstlerisch thätig zu sein. S. gilt mit Recht als eine der bedeutendsten
künstlerischen Erscheinungen der Neuzeit, doch passt dieses Lob eigentlich nur auf
den allerdings blendenden Theoretiker und den Decorationskünstler. In der Anlage
und der Construction hat er sich manches zu Schulden kommen lassen (ich erinnere
z. B. im Dresdener Hoftheater an die durchaus ungenügende Anlage der Verkehrs-
wege; das berühmte dortige Museum zeigt ein klägliches Treppenhaus, eine gänzlich
verfehlte Disposition der Räume mit dem unnütz erhöhten Kuppelsaal und schlechte
Beleuchtung; aussen werden Console als Schlusssteine verwendet und auf das
Material keine Rücksicht genommen, so dass das Hauptstockwerk wie angeklebte
Scheinwand aussieht, etc.), doch ist es möglich, dass hiervon einiges die Baumeister
trifft, die seine Pläne ausführten. Von seinen Bauten nennen wir in Dresden das
Theater (1837-41, 1869 abgebrannt, an dessen Stelle), das Altstiater Opernhaus
(1870 und ff.), die Synagoge (1836---40), das Frauenhospital (1841—43), den gothischen
Brunnen am Postplatz (1843—44), die Villa Rosa (1844), das Oppenheim'sche Haus
(1845—46), das neue Museum (1847 und ff.); in Zürich das neue Polytechnicum, die
Sternwarte, das Stadtkraukenhaus ; in Wien die Kunstmuseen und Umbau der Hof-
burg (mit Hasenauer); in Wluterthur das Rathhaus. Von seiuen Schriften nennen
wir nur das meisterhafte Hauptwerk Der Stil (1860—63). Mitgl. d. Royal Society
London, Ehrenmitgl. der Müncheher und Berliner Akademie, Oberbaurath ; Ord. pour
le mörite. S. Leben u. s w. von K. Lipsius (Berlin 1880), H. Semper (1880) und
M. Semper (Lpzg. 1881).
Senat, Prosper, L., Maler, geb. 1852 in Germantown (Pa. U. S. A.), Schüler
von £. Hampden und der idlcole des beauz-arts in Paris. Er liess sich in Phila-
delphia nieder. Von ihm Sommersturm in der Fundy-Bucht.
Senanlt, Gnillanme, Baumeister des 16. Jahrhunderts, der 1502—03 am
Schloss Gaillon thätig war.
260 Seijave — Senyei.
SenaTe» JAcqnes Albert, Maler,' geb. 12. Sept. 1775 in Loo (Belgien), t 1829
in Paris, Schüler der Kunstschulen zu Dünkircben und St. Omer, dann von Julien
und Suväe zu Paris, wo er sich niederliess. Er wurde Ehrendirektor der Akad.
von Ypern, als er diesem Institut seine „Künstlerversammlung im Atelier Bembrandts"
schenkte. Von ihm Marktplatz u. A. (Mus. Nantes), Pferd und Junge u. A. (Mus.
Basel), Sarah Hagar und Abraham (Mus. Leipzig), Zwei Architekturbilder (Mus.
Gotha), Die 7 Werke der Barmherzigkeit (Kirche zu Loo), etc. Ehrenmitgl. Akad. Ghent.
Senefelder, Joliann Nepomuk Franz Aloys, Lithograph, geb. 6. Nov. 1771 in
Prag, t 24. Febr. 1834 in München; studirte erst die Rechte, war dann Schauspieler
und dramatischer Schriftsteller und erfand beim Versuche seine Arbeiten billig zu
drucken 1798 den Steindruck, nachdem er zuvor die Tiefätzung sowie die Hochätzung (der
Radierung, dem Holzschnitt entsprechend) auf Stein geübt hatte. Namentlich mit
Letzterem, eine Art Vorläufer der heutigen Zincographie, hatte er einige Erfolge zu
verzeichnen, die jedoch durch die Erfindung eben der eigentlichen Lithographie, des
Flachdrucks, vollständig in Schatten gestellt wurden. Im Uebrigen war des Erfinders
Leben voll von Enttäuschungen effer als Erfolgen und Andere heimsten oft den Ruhm,
meist den Verdienst, seiner Leistungen ein. Er verband sich mit Andrä aus Offenbach,
suchte und erhielt (wenigstens für Andere) Privilegien in München, Paris, London, Berlin
und Wien. Anfänglich wurde die Kunst meist Polyautoj^iraphie genannt. 1806 kehrte
er nach München zurück und erhielt nach vielen Sorgen, die ihm selbst seitens der
engsten Verwandten zu Theil wurden, 1809 Ehrung und Staatsanstellung in München.
1818 gab er sein Lehrbuch des Steindrucks heraus, das zugleich die Geschichte
seiner Erfindung bis zu diesem Jahr, ein gutes Stück Selbstbiographie und ein
praktisches Handbuch bietet. Ausser der Lithotintmanier bat er so ziemlich Alles
erfunden, was man mit dem Steindruck machen kann (die Späteren haben es nur
nochmals erfunden), so z. B. die Stangenpresse, den Umdruck, die Ersatzplatten für
den Stein, den Ueberdruck von alten Druckwerken, Kupferstichen, etc. 1826 erfand
er den Mosaikdruck, 1833 den Abdruck von Oelgemälden und eine neue Art Bilder,
Tapeten und Spielkarten zu drucken. Er selbst hat wenige künstlerische Zeichnungen
auf den Stein gebracht. Silb. Med. 1820, Gold. Med. 1817, Bayer. Civil-Verdienst-
Ord. S. Leben von Pfeilschmidt (1877). — Seine Brüder Clemens S., Georg S,,
Sari S., Theobald S, und sein Sohn Heinrich S. waren alle in gleicher Weise
wie er thätig, d. h. mehr als Steindrucker, denn als Steinzeichner.
S^net, Eafa»'.l, Maler, geb. 7. Oct. 1856 in Sevilla, Schüler von E. Cano dort,
Äuch in Mailand uad Rom gebildet.
Senex, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 1741. Er stach Blätter für
Londoner Almanache zwischen 1717—27.
Senezconrt; Jules de, Maler, geb. 1816 in St. Omer, f 1866. Er Hess sich
1841 in Brüssel nieder and malte Bildnisse, sowie Genrebilder.
Senff, Adolph, Maler, geb. um 1785 in Halle, f 1863 in Ostrau, Schüler von
Kügelgen in Dresden (1810), nachdem er zuvor in Leipzig Theologe und Lehrer
gewesen. Er copirte in Rom die Madonna di Foligno u. , a. Werke des Urbinatea
mr den Raffaellosaal zu Sanssouci und malte einige Kirchenbilder, mit mehr Erfolg
jedoch Blumen und P'rüchte.
Senfif, Karl Augnst, Maler und Kupferstecher, geb. um 1770 in Halle, t nach
1811, Bruder des Adolph S. Er war Universitäts-Kupferstecher in Dorpat. Von ihm
Bildniss Winkelmanns (n. Mengs), Die Grotte von Liebenstein, Wapnen der Geiz-
kofler, etc.
Sennqnier, — , Maler unseres Jahrhunderts, f 1868 in Toulon. Er war Zeichen-
profesbor der Marine und Mitglied des Künstlerverbandes des D^p. Var.
Sens, Gnillanuie de, Baumeister des 12. Jahrhunderts. Er arbeitete an der
Kathedrale von Sens uud an der zu Canterbury, wo er nach dem Brand von 1174
den Chor und das östliche Querschiff aufbaute (1175 — 79).
Senties, Picrr« Asthasie Theodore, Maler, geb. 23. Febr. 1801 in Paris,
t nach 1868, Schüler der Ecole des b'eaux-arts unter Gros und Regnault. Er
lebte in Dieppe. Von ihm Die Auferstehung (Dom zu Valence); ferner Bildnisse,
Genrebilder, gezeichnete Copien nach alten Gemälden, etc.
Senns, W. van, Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f 1851 (?) in Amsterdam.
Er schuf Bilduisse, darunter manche als Buchillustration, Madonna (nach v. Dyck), etc.
Senyei, Käroly (Karl), Bildhauer, geb. 1854 in Budapest, Schüler von Knabl
und Eberle an der Müncbeuer Akademie. Von ihm Eitelkeit, Sa. Elisabeth, Triumph-
wagen, Bildnissbüsten, etc. Gross. Med. 1885 Budapest
Sepp ~ Sergent-Marceaa. 261
Sepp, Jan Christiaen, Kupferstecher, geb. 1739 in Amsterdam, f 1811 das.,
Schüler seines gleichnamigen Vaters. Er schuf Platten für naturgeßchichtliche Werke,
z. B. für Nozemans „Niederl. Vögel", Kops' „Flora Batava", etc.
Seppezzino, Francesco, Maler, geb. 1530 in Genua (?), f 1579, Schüler toü
Cambiasi und Castilli. Er malte Historien und war in seiner Vaterstadt thätig.
Septimns, s. Setti.
Sepulveda. Mateo Nnnez de, Maler des 17. Jahrhunderts, den Felipe IV. 1640
zum Marinemaler und Vergolder, ernannte. Er hatte das ausschliessliche Recht für
die Schiffe Standarten zu malen. S. soll auch Fresken geschaffen haben.
Seqneira, Cav. Domiugos Antonio de, Maler, geb. 1768 in Lissabon, f 1837
in Rom, Schüler der Akademie zu Lissabon und von A. Cavallucci in Rom (1788).
1796 kehrte er nach Portugal zurück und malte iür Kirchen und Paläste; seine
Cabinetsbilder waren die besten. 1823 musste er aus Portugal entfliehen und kam
erst nach P}<ris, dann nach Italien. Hier wurde er äusserst fromm und malte nur
roch Heiligenbilder. Zuletzt wurde er Präsident der Portugiesischen Akademie in
Born. Von ihm S. Bruno (Akad Lissabon), Letzte Augenblicke des Camoens, Kreuz-
abnahme, etc. Er hat 1824 auch ein Blatt in Paris lithographirt.
Seqnens, Franz, Maler, geb. 1836 in Pilsen, f 14. Juni 1896 in Prag, Schüler
der Prager Akademie, weitergebildet in München, Rom und Paris. 1880 wurde er
Professor an der Präger Akademie und 1890 Rektor derselben. Von ihm. Heim«
suchung Mariae; v'ele Bilder, sowie Glasmalereien in böhmischen Kirchen und Kapellen.
Seraflnl, Seraflno dei, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig in Modeua. Die
dortige Kathedrale besitzt eine Krönung der Jungfrau (1385) von ihm.
Seraflno, s. ßresciano, Seraflno.
Serangeli, Gioacchino, Maler, geb. 1778 in Mailand, f nach 1838 (?), Schüler
von David in Paris, wo er lange thätig war. Zuletzt wurde er Prof. an der Mai-
länder Akademie. Von ihm Napoleon redet die Abgeordneten der Armee an (ISOS»),
Bilder zur Amor- und Psychelegende (Villa Sommariva, Comersee), Genrebilder, etc.
Seregno, Vincenzo, Haumeister, geh. 1509. f 1594. 1564 erbaute er das Collegio
de' Nobili auf der Piazzo de' Mercanti in Mailand.
Sereuari, Gasparo^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Palermo, Schüler von
S. Conca in Rom. Er malte Historien in Oel und Fresko, z. B. Altar in der Sa.
Carita zu Palermo, und die Kuppel in der Jesuitenkirche das.
S^r^Tllle, Philippe de, Maler, geb. 17. März 1820 in Moulins (D^p. Allier).
Er malte Vögel, Stillieben, etc.
Sergeant-Kendell, William, Maler, geb. 1869 in Spulten Duivel N. Y , U. S.
A.), Schüler von T. Eakins und der v^kademie von Philadelphia, dann der ficole
des beanx-arts und von L. 0. Merson, sowie L. Doucet in Paris. Er war in
New- York thätig. Von ihm An der See, Spanier, etc.
Sergell, Johan Tobias von, Bildbauer, geb. 8. Sept. 1786 (1740?) in Stock-
holm, t 26. Febr. 1813 (1814?) das., Schüler von L' Archevecque, 1767 in Paris,
auch in Rom weitergebildet. 1779 kehrte er zurück und wurde Akademieprofessor,
sowie Hofbildhauer Gustaafs III., den er später nach Italien begleitete und für den
er Kunstwerke dort kaufte. Für- ihn hat er auch viel geschaffen ; 1808 wurde ev
geadelt, später Hofintendant. Seine Werke sind in einem Raum (im Nat.-Mus.?) zu-
sammengestellt worden. Von ihm Betrunkener Faun, Amor und Psyche, Gustaaf III.
(Büste), desgl. (Bronzestatue am Kai, Stockholm), Auferstehung (Basrelief, Adolf-Fred.-
Äkad.), Landgrnf Friedrich II. (Museumsgehäude zu Gassei), etc.
Sergent, Luden Pierre, Maler, geb. 8. Juni 1849 in Massy (Dep. Seine-et-Oise),
Schüler von Laurens, Pils und Vauchelet. Er malte Soldatenbilder.
Sergent-Marceau, Äntoine FranQois, Kupferstecher, geb. 9. Oct. 1751 in
Chartres, f 24. Juli 1847 in Nizza, Schüler von St. Aubin. Er war Schwager des
General Marceau, leitete zur Zeit der Republik die Feste, bekleidete zu verschiedenen
Zeiten Aemter als Friedensrichter, Polizeicommissär, Deputirter, etc. Als Secretär
des Jacobiner-Clubs hat er viele vor dem Guillotiniren gerettet. Zwei Jahre lang
wurde er nach der Schweiz verbannt. Zurückgekehrt war er in mannigfacherweise
der- Kunst förderlich. Da er sich aber mit der Politik des 9. Nov. 1799 nicht ab-
finden konnte, musste er abermals Paris meiden. Er wurde Mitglied des Athenaeums
zu Brescia, 1824 Bibliothekar der Universität zu Turin. S. schuf zahlreiche Farben-
stiche, meist kleineren Formats und von geringerem kün.stlerischem \Verth, darunter
ein grosses Trachtenwerk, politische Flugblätter, Buchillustrationen, Bildnisse, etc.
Zuletzt erblindete er. Seine Biographie von N. Parfait 1848.
262 Sergent-Marceau — • Serres.
Sergent- Marcean,£iiiiraf geb. Maroeau, Kapferstecherin, geb. 1753 in Chartres,
t 6. Mai 1884 in Nizza, zweite Gattin de» Antoine F. S., nach dessen Zeichnung
sie Bildnisse stach.
Seri, P. P. A. Robert de, s. Robert, Paul P. A.
Sericoä, s Soye, P. de.
Serin, Ja«, Maler, geb. 1678 in Gent, f 1764 (1765) im Haag, Schüler seines
Vaters N. S. Er malte Altarbilder, besonders aber Bildnisse, darunter die des
Marquis de F^nelon und seiner Gemahlin, die ihm im Haag sassen. Von seinem Vater
besitzt S. Martin zu Doornijk Der hl. Martin theilt seinen Mantel. — Sein Sohn Jan
S. d. J. war zwischen 1740— 48 als Maler thätig.
Serlio, Sebustiauo, Maler und Baumeister, geb." 6. Sept. 1475 in Bologna,
t 1554 in Foctaiaebleau, Schüler seines Vaters Bartolommeo S. und des B. Peruzzi,
bei dem er in Rom studirte, nachdem er zuvor in Pesaro Baumeister gewesen war.
Er schuf dann eine Decke für die Markusbibliothek zu Venedig, durchzog Istrien,
Dalmatien und Italien, wo er überall alte Kunstden"kmäler vermass, kam 1537 nach
Venedig zurück und 1540 nach Paris, wo er im folgenden Jahre Hofbaumeister zu
Fontainebleau wurde. Er hat hier am Louvre und an den Tuilerien gearbeitet, zu
Venedig am Pal. Zeno (1531), S. Francesco della Vigna (1583) und wahrscheinlich
am Pal. Bembo Correr. Nach Franz I. Tod verliess er seine Stellung, lebte einige
Jahre in Lyon, und kehrte erst 1553 nach Fontainebleau zurück. Genau welchen
Antheil an dem Palast zu Fontainebleau er hat, ist nicht festzustellen. Mit am
wichtigsten ist er durch sein Werk über die Architektur nach Vitruv, von iejn nach-
einander sieben Bücher in Venedig und Lyon erschienen. Zuerst das 4. (Allgemeines),
1540 das 8. (Grundrisse, Inneres), 1545 das 1. und 2. (Geometrie und Perspective),
1547 das 5. (Tempelformen); Ms. etc. des 6. und 7. Buches verkaufte er au Strada
in Lyon, der nach 1560 das Werk wohl selbst zu Eude geführt hat. Siehe L. Charvet
Biographies d'architectes, Sebast. Serlio (1869).
Sermei, Cesare, Maler, geb. 1516 in Orvieto, f 1600 in Assisi. Er malte
Fresken in Orvieto und Assisi, mit noch mehr Glück Oelbilder, Märkte, Processionen,
Ceremonien und dergl.
Sern^, Adriaen, Maler und Radierer, geb. 5." Juli 1773 in Haarlem, f 1847
in ZwoUe. Er wurde Akademiedirektor in Zwolle, und malte Landschaften. Von seinen
Blättern nennen wir Die Plaudernden, Die Faulen, Die Wäscherin (n, Teniers), etc.
Senicr, Otto, Maler, geb. 10. April 1857 in Sagan, Schüler der Berliner und
Düsseldorfer Akademien. Er malte Landschaften.
Serra, Enrique, Maler, geb. 1859 in Barcelona. Er liess sich in Rom nieder
und malte Landschaften aus dessen Umgegend.
Serra, Luigi, Maler, geb. 1835 (?) in Bologna, f H- Jul» 1888 das. Er malte
Geschichtsbilder.
Serre, Michel Oaspard Jacques (Mignel Serra), Maler, geb. 10. Jan. 1658
in Taragona, als Kind franz. Eltern, f 9. Oct. 1733 in Marseille. Er entfloh seiner
Mutter im 8. Jahre, wurde von einem Karthäusermönch im Malen unterrichtet und
von diesem, der ihn nach Rom gebracht hatte, verlassen. Er verdiente sich nun bei
andern Malern genug, um nach Marseille zu kommen, wo er sich 1676 niederliess
und 1690 Bürger wurde. 1704 besuchte er Paris und erhielt Auszeichnungen von
Louis XIV. Während der Pest in Marseille zeichnete er sich durch werkthätige
Menschenliebe aus. Er hat auch zum Besten der Stadt zwei Pest-Darstellungen
gemalt, die gegen Geld ausgestellt wurden. Beide befinden sich jetzt mit mehr »Is
25 anderen Werken des Künstlers im Mus. zu Marseille. Sein Bacchus und Ariadne
besitzt das Mus. zu Caeii. Mitgl. d. Akad. zu Paris 1704.
Serres, Antony, Maler, geb. 13. Febr. 1828 in Bordeaux. Von ihm Die ver-
lassene Clytia (Mus. Havre), Die Verurtheilung der Jungfrau von Orleans u. A. (Mns.
Bordeaux), Predigender Christus (1857), etc.
Serres, Dominique, Maler, geb. 1722 (1730?) in Auch (Gascogne), f 6 Nov,
1793 (n. A. 1810) in London, ging auf die See, um nicht Geistlicher werden zn
müssen und wurde 1752 von den Engländern gefangen. Auf Parole freigelassen
widmete er sich in London unter Brooking der Marinemalerei. 1768 wurde er
Mitgl. d. Akad., 1792 deren Bibliothekar; er wurde auch Marinemaler Georgs Ili. Von
ihm Georg III. bei einer Flottenrevoe in Portsmouth u. A. (Gal. Hampton Court),
Howes Sieg bei Gibraltar, A. im Greenwich Hospital, etc.
Serres, Henri Charles de, Maler, geb. 29. Oct. 1823 in Paris, Schüler von
de Rudder. Er naalte Landschaften, Bildnisse, Stillleben und Blumen.
Serres — SerTin. 263
SerreS) John Thomas, Maler, geb. 1759 in London, f 28. Dec. 1825 das.,
8chfi1er seines Vaters Dominique S. Wurde Zeichenlehrer an der Marineschule
io Chelsea, besuchte 1790 Frankreich und Italien und wurde 1793 Marine-Maler des
Königs und SJeichner der Admiralität. Seine Frau gab sich als Herzogin von Cnm-
berland aus und ruinirte ihn so, dass er bankerott als Schuldner starb. Er malte
Marinen in Oel und Aquarell und veröflFentlichte 1801 „Die kleine Seefackel für Küsten-
Bchiffe-* (mit vielen geschabten und colorirten Blatt), 1805 ein „Liber nauticus" (Leit-
faden zur Marinemalerei). — Auch sein jüngerer Bruder Dominic S. war Maler und
Zeichenlehrer. Er schuf Landschaften und stellte «wischen 1783 — 87 in der Aka-
demie aus. Später wurde er trtlbsinnig dnd musste zuletzt von seinem Bruder er-
halten werden.
Serre», Olire, geb. Wilton, Malerin, geb. 1772 in Warwick, f 21. Nov. 1834,
Gemahlin des John T. S. Sie gab sich als Tochter des Herzogs Henry Frederick von
Cumberland aus und wurde 1822 vom House of Commons abgewiesen mit ihren
Ansprüchen. Sie malte Landschaften.
Serrnr, Henry Anguste Calixte C^sar, .Maler, geb. 9. Febr. 1794 (1795?) in
Lamberearte, f 2. Sept. 1865 in Paris, Schulter der Kunstschule in Lille, der £coIe
des beauxarts und von Regnault. Von ihm Brunehaut (1827 Mus. Arras), Die
Schlacht von Coni, Die Schlacht von Jaffa, Maria Stuart, u. A. (Mus. Versailles);
A. in den Mus. zu ßordeanz, Cambrai, Douai, Lille, Rennes, Valenciennes, etc. ; auch
in Kirchen. Med. 3. Kl. 1886, 2. Kl. 1837.
Serrnr^, Lodewijk Angnstas» Baumeister, geb. 1. Juni 1799 in Antwerpen,
t nach 1835, Schüler der Antwerpener Akademie. Er zeichnete die Blätter für ein
grosses Werk über den Antwerpenei Liebfrauenthurm. Mitgl. des Roy.-Inst. of
British Architects.
Servaes, Herman> Maler, geb. 1601 in Antwerpen (?), f nach 1659, Schüler
von van Dyck. 1650 war er Mitgl. der Lucasgilde.
Servandony, Jean Nicolas« Maler und Baumeister, geb. 2. Mai 1695 in Lyon,
t 19. Jan. 1766 in Paris, Schüler von Pannini und J. J. Rossi in Italien, wohin
er jung kam. Er gelangte nach Lissabon, wo er Fest- und Theaterdecorationen schuf.
1724 Hess er sich in Paris nieder, wo er Decorationen für die grosse Oper malte
und 18 Jahre lang die Leitung der Decorationen dort inue hatte. 1733-^5 schuf
er die Fagade von St. Sulpice (nicht die ietzigen Thürme), 1739 leitet© er die Fest-
lichkeiten zu Ehren der Hochzeit Elisalieihens von Frankreich. 1738 hatte er den
Hofbaumeistertitel und die Genehmigung erhalten, in einem grossen Saal der Tuillerien
Festaufführungen abzuhalten, die glänzend wurden und seinen Ruf so verbreiteten,
dass er z. B. 1747 zur Leitung eines grandiosen Feuerwerks nach London berufen
wurde, auch für August den Starken in Dresden thätig war, 1760 die Festlich-
keiten zur Hochzeit Joseph II. in Wien leitete und endlich Feste am württem-
bergischen Hof dirigirte. Zurückgekehrt schuf er einen Triumphbogen für Ludwig XV.,
eine runde Kapelle und verschiedene Privatbauten in Paris, Altare in Lyon und Sens,
die Kirche von Coutanges-la-Vineuse in Bourgogne, etc.; endlich noch zahllose Entwürfe ■
zu Festdecorationen und eine grössere Reihe derartiger, sowie architektonischer
Gemälde. Christus- Orden u. A.
Seryl, Constantino dei, Maler und Baumeister, geb. Iö54 (?) in Florenz, f
1622, Schüler von Santo liti. Er kam nach Deutschland und malte in Pourbus'
Manier. Seine Florentiner Mosaiken machten ihn bekannt. Er war ferner als Archi-
tekt und Ingenieur für den Prinzen von Wales,, den Schah von Persien, die General-
staaten und den Kaiser Rudolf U. (der ihn adelte) tbätig.
SerTi, Giovanni, Maler, geb. 1799 (?) in Venedig, f 3. Juni 1885 in Mailand,
gebildet in Rom, wurde Akademieprofessor in Mailand. Von ihm Rienzi, Die Leiche
Carracciolis taucht vor König Ferdinand und Nelson auf.Bildnisse, etc.
Seryieres, £ag(gnie Margaerite Honor^e, geb. Charen, Malerin, geb. 1786,
t nach 1823, Schülerin von Lethiöre. Von ihr Blanche de Castille befreit Gefangene
(Mus. Libourne), Scene aus dem vierten Akt von Othello (1824), Hagar in der
Wüste, etc.
Servin, Am^d^e ]ßlie, Maler, geb. 6. Sept. 1829 in Paris, f im Mai 1884 in
ViUiers-sur-Morin, Schüler der ^ßcole des beaux-arts unter Drolling. Er Hess sich
in ViUiers-sur-Morin nieder. Von ihm Interieur in der Brie (1865 Mus. Maus), Mühle
bei Villiers-sur-Morin (1872 Mus. Marseille), Strasse von Ru, u. A. (Mus. Melun), In
der Picardie, etc. Er hat auch Mehreres für illustr. Zeitschr. etc. radiert und kleine
Bronzen geschaffen. Med, 1867, 1869, 2. Kl, 1872.
264 Servoisier — Seurat.
Seryoisier, Zenobie Hoiiorine, Malerin, geb. 6. April 1821 in Paris, Schülerin
von L. Cogniet. Von ihr P. L. Binet (Mus, Versailles) und andere Bildnisse.
Serwonter, (Sei'wouters), Pieter, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb.
28. Oct. 1586 in Antwerpen. Er arbeitete in Louderseels Weise besonders nach D.
Vinckboons; A. nach L. van Leiden, P. Sibrantsz, A. v. d. Venne, etc.
Sery, P. P. A, Robert de, s. Robert, Paul P. A.
Serz, Johann Georg, Kupferstecher, geb. 20. Februar 1808 in Nürnberg.
Er wurde von C. Meyer in Nürnberg gebildet und wanderte in den fünfziger Jahren
nach Amerika aus. Er hat Stahlstiche nach^ Ludwig Richter, A. nach R. Santi,
T. Vecelli, etc. gescbafifen.
Sesshia, (Ota), japanischer Maler, geb. 1421 (?), f 1507 (?), Schüler des Jose tsu.
Er stammte aus aristokratischer Familie und wurde zum Priester erzogen; später nahm
er vom Tempel Unkokuji den Namen Unkcku an. Er schlug unter chinesischem
Einfluss die naturalistische Richtung ein und wurde sogar nach China berufen, um
den Kaiserpalast zu schmücken. Seine Landschaften, sowie Figuren und Vögel
bilden die ein für allemal feststehenden Motive für die nachfolgenden Künstler. Er
erfand die Schnellmalerei und machte oft die Umrisse einer Figur mit einem Pinsel-
strich. Im British Museum (London) von ihm Landschaften ; Hotei mit einer Gruppe
kleiner Spielkameraden u. A.
Scsto, Cesane da, Maler, gen. Milanese, geb. um 1480 in Sesta Calendo am
Lago Maggiore, f 1521 (?), (n. d. Cicerone nach 1523), Schüler von L da Vinci, später
Freund und Nachahmer des R. Santi in Rom, Er besuchte auch Neapel und
Mfssina (1515 — 20), 1506 Rom und war wahrscheinlich 1507 — 12 unter da Vinci thätig.
Mehr oder minder sicher sind von ihm Anbetung der Könige (Mus. Neapel), Madonna
della Cintura (zweifelhaft 1521,. Vatikan), Taufe Christi (Smlg. Duca Scotti, Mailand),
Madonna im Rund (Smlg. Dnca Melzi, das.), Maria mit Heiligen (ebenda), Madonna
unter einem Lorbeerbaum (Brera, Mailand], Hl. Familie (ebenda); A. in den Mus,
zu Madrid, Turin, Venedig (Gal. Manfredini), Wien. — Von einem Stefano da 8.
(Bruder des S. ?), Bildhauer, rührt das blendende 1. Chortaberuakel Inder Certosa
di Pavia her.
Sestri, s. Travi.
Setletzky, Baltbasar Sigismund, Kupferstecher, geb. 1695 in Augsburg,
f 1770, Schüler des J. A. Pfeffel. Er war von polnischer Abkunft und ein unter-
geordneter Meister, der nach Eckstein, Roos, Watteau, etc. stach.
Settegast, Joseph, Maler, geb. 8. Febr. in Coblenz, f 19. März 1890 in
Mainz, Schüler der Düsseldorfer Akad. und von Veit in Frankfurt a. M., 1838—43 in
Rom weitergebildet. Er schmückte viele rheinische Kirchen mit biblischen Bildern,
z. B. Kastorkirche zu Düsseldorf (Fresko), Maxkirche (das.), Franzkirche (das.),
Mainzer Dom (Kuppel) und Kreuzkirche (Ehrenbreitstein).
Settelia, Manfred, Maler, geb. 1600 in Mailand, f 1680. Er wurde in Mailand
Akademiedirektor und war auch Mechaniker.
Setti, Ercole (Hercules Septinius), Maler und Kupferstecher des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Modena, f nach 1692. Er malte Historien für Modeneser Kirchen
und hat Einiges radiert.
Settignano, Antonio di Giorgio da, Baumeister und Ingenieur, geb. vor 1450,
t um 1494, thätig in Neapel, wo er für König Ferdinand I. den Bau der öffentlichen
Gebäude leitete und ihm auch nebenbei in der Regierung half. Von ihm die jetzt nicht
mehr vorhandene Kirche S. Giusto alle Mura bei Florenz.
Settignano, Desiderio da, s. Desiderio.
Settignano, Meo del Caprina da, s. Capriua.
Seubert, Johann Friedrich, Maler, geb. 28. März 1780 in Stuttgart, f 12. Juli
1859 das., Schüler von Fleideloff. 1818 wurde er Zeichenlehrer am Katharinen-
Btift in Stuttgart, 1829 an der Gewerbeschule dort, an der er 1838 Professor wurde.
Er gab eine Zeichenschule (100 Bl. von Elias lithographirt) heraus und hat De-
korationen, Bildnisse und Blumen gemalt, sowie naturwissenschaftliche Illustrationen
(z. B. zu Gocks „Traube") geschaffen.
Senpel, Johann Adam, Kupferstecher, geb. 1660 in Strassburg, t 1714 das.
Er schuf Bildnisse zum Theil nach dem Leben, strebte deu Schabkunstwirkungen
in sfetnen Stichelarbeiten nach und hat auch eine Nachtausicht von Strassburg ge-
schabt.
Seurat, Georges Pierre, Maler und Zeichner, geb. 2. Dec. 1859 in Paris,
t im März (?) 1891 das., Schüler der ficole des beaux-arts, studirte auch besonders
Seorre — Bovin. 265
di« Fresken E. Delacroixs in der Kirche St. Sulpice. Er malte Landschaften in
grauem friedlichem Ton, Scenen aus der Normandie und Aanieres, sowje Bildnisse;
▼on ihm Circusparade (1887), Poseuse (ISCB), ün dimaache & la Grandr Jatte, etc.
Senrre, Bernard Gabriel, Bildhauer, geb. 11. Juli 1795 in Paris, f 6. Oct.
1867 das., Schüler der :ficole des beaux-arts unter Cartellier. 1818 gewann er
den grossen Rompreis und wurde 1853 Mitglied des Instituts. Von ihm Die Badende
(1824 Trianon), Sa. Barbara (1827 Kirche der Sorbonne), J. de la Fontaine (Mus.
Versailles), Admiral Behuchet (das.), Paris mit dem Apfel (Mus. Nantes), Der Acker-
bau (Börse, Paris), Maria (Marienkapelle in S. Nicolas de Cbardonnet), S. Louis (Kapf-Ue
nahe Tunis), Siegerwagen und Anderes (Are de l'fitoile, Paris), Kr. der Ehrenleg. 1837.
Seurre, Charles Emile Marie, Bildhauer, 'geb. 30. Sept. (22. Febr.?) 1798 in
Paris,, t 12. Jan. 1858 das., Schüler von Cartellier an der Ecole des beaux-arts,
an der er 1824 den grossen Rompreis gewann, Bruder des Bernard G. S. Von ihm
Napoleon I. (1833 auf der Vendöme-Säuie, 1863 nach Courbevoie gebracht), desgl.
(Mus. Versailles) Louis XII. (Reiterstatue, Schloss zu Blois), Charles VII., Gaston de
Foix u. A. m. (Mus. Versailles), Boileau (Mus. Louvre), Die Dichtkunst (Delavigne-
Grabmal auf dem P6re Lachaise, Paris), etc. Kr. der Ehrenleg. 1841.
Senter, s. Saiter.
SeTaux, Charles, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 5. Mai 1751. Auf Grund
eines „Kinderspiels" wurde er Mitgl. der Akademie St. Luc.
SÖTe, (auch Deseve), Gilbert de, Maler, geb. 1615 (?) in Moulins (Dep. Allier),
t 9. April 1698. Er war 1648 einer der ersten Mitgl. der Akademie, an der er
1665 Professor, 1689 Rektor wurde. Von ihm untergegangene Malereien im Zimmer
der Königin im Schloss zu Versailles. Ferner von ihm Moses tränkt die Herde der
Töchter Jethro.
Siye, (auch DesfeTc), Pierre de, Maler, geb. 1623 (?) in Moulins (Döp. Allier),
f 9. Nov. 1696 in Paris, jüngerer Bruder des Gilbert de> S. Von ihm Erneuerung
des Bundes zwischen Frankreich und der Schweiz 1663 (Mus. Versailles), Belagerung
von Tournay 1667 (ebenda), Ludwig XIV. besucht die Gobelin-Fabrik (ebenda), Bild-
niss der Anna v. Oesterreich, A. in Privatsammlungen. Mitgl. der Akademie 1668,
Prof. 1672.
Sererin, Julius, Maler, geb. 29. April 1840 in Rom, f 19. Mai 1883 in
München, Autodidakt. Er besuchte 1865 München, liess sich 1870 dauernd dort
nieder und malte Landschaften, sowie neitere Genrebilder.
Severino, Tincenzo, Maler, geb. 1859 in Caiazzo (Prov. Terra di Lavoro).
Er war u. A. in Rom thätig, decorirte Kapellen, Paläste etc. uud schuf Bildnisse,
Landschaften und Genrebilder.
Seyerino, s. San Sererino.
Setern, Joseph, Maler, geb. um 1795, f 3. Aug. 1879 in Rom. Er Vam 1827
nach Rom, und war Begleiter Keats' in Italien. 1840 kehrte er nach London zurück,
gewann 1843 bei der Concurrenz in Westminster Hall einen Preis, befand sich 1861
wieder in Rom und bekleidete dort bis 1872 das Amt des British Consul. Von ihm
besitzt die Nat. Portrait Gal. zu London das Bildniss Keats', das S. Kensingt. Mus.
das. 4 Oelgemälde und ein Aquarell. — Ein Arthur S. war um die Mitte unseres
Jahrhunderts als Marine- und Bildnissmaler zu London thätig.
Seyern, Mary, s. Newton.
Seyerne, ~, yan, Baumeister des 15. Jahrhunderts, thätig in Gent. Mit W.
Märten s baute er die Georgscapelle an der Nicolauskirche dort auf.
Sevestre, Jean, Maler des 17. Jahrhunderts, f 18- Oct. 1650 in Paris. Er
war wahrscheinlich bei den Gobelins und in den kgl. Schlössern beschäftigt. — Ein
Jean IL S. geb. 1623 (?), t 8. Aug. 1694 in Paris, war gleichfalls Maler. — Dessen
Sohn Jean Ilf. S., getauft 26. Nov. 1676 in Paris, war auch Maler.
Sevilla Roniero y Escalante, Juan de, Maler, geb. 1627 in Granada, t 23. Aug
1696 das., Schüler von A. A. Arguelles und P. de Moya, durch Studium der
Werke Rubens' und Van Dycks weiter gebildet. Er schuf Historien für die Carme
liter, Augustiner, Jesuiten und a. Kirchen in Granada, sowie für Kirchen in Cordova
Heuares, etc. Eine Beweinung Christi in der Dresdener Gal. (No. 708) wird ihm zu-
geschrielien.
S6vin, Pierre Paul, Maler, geb. um 1650 in Tournon, f nach 1689. Er war
in Lyon als Bildnissmaler thätig und hatte kurze Zeit städtische Anstellung. 1688
war er in Paris anwesend. Vermeulen stach nach seinen Zeichnungen. Von ihm
Alexander und Diogenes (Mus. Toulouse), Darstelluneen der Thaten Louis XIV., .etc.
266 Sevrin — Seymour.
Serrin, Jau Baptist, Maler, geb. 23. Oct. 1817 in Antwerpen, Schüler von
N. de Keijser. Er malte kleine geschichtliche Bilder.
Sewell, Amanda Brewster, Malerin, geb. 1860 in New -York, Schülerin der
Akademie Julian in Paris, Gemahlin des Robert V. V. S., tbätig in ihrer Vater-
stadt. Von ihr Die kleinen Fischer, In den Dünen, Bildnissp, etc.
Sewell, Bobert Van Vorsf , Maler, geb. 1857 in New-York, Schüler der Akademie
Julian in Paris, tbätig in seiner Vaterstadt, Von ihm Holländische Fischersleute,
Kinder des Meeres, etc.
Sewrin-Bassompierre, Alm^e Henry Edmond, Maler, geb. 1. Nov. 1809 in
Paris, t nach 1874, Schüler von Hersent, Detoucbe und der Ecole des beaux-
arts. Er malte Bildnisse, namentlich in Pastell, auch einige Historien und Genre-
bilder. Med. 3. Kl. 1846.
Seybold, Christian, s. Seibold.
Seybold, (Jeorg von, Maler, geb. 20. März 1832 in Schrobenhausen, Schüler
von Kaulbach an der Münchener Akademie und von Couture in Paris. Er malte
Soldatenbilder, darunter eins in Fresko im Münchener Nationalmuseum.
Seydel, Oustay Ed., Maler, geb. 18. März 1822 in Luxemburg, t 30. Sept. 1881
in Dresden, Schüler der Düsseldorfer sowie Antwerpener Akademie und liess sich
später in Dresden nieder. Das dortige Museum besitzt Die Trauerbotschaft (1867)
von ihm.
Seydelmann, Apollonie, geb. de Forgue, Malerin, geb. 1768 in Triest (n.
A. 1767 in Venedig), t 1840 in Hresden, Schülerin ihris nachmaligen Gatten Jakob
C. S., mit dem sie 1790 nach Italien kam, wo sie unter Mms. Marori die Miniatur-
malerei erlernte. Sie stand kaum über der Dilettantin und machte besonders Sepia-
copien nach, alten Gemälden, darunter die Vorlage für J. F. W. Müllers Stich der
Sistinischen Madonna. Mitgl. der Dresdener Akademie.
Seydelmann, Jakob Crescentius, Maler, geb. 25. Juni 1750 in Dresden, f
27. März 1829 das., Schüler von B. Beiotto und Casanova, 1772 auch in Italien
unter Mengs gebildet. Er schuf zuerst viele Sepiazeichuungen nach der Antike etc.,
kam dann zurück und wurde Prof., sowie Mitglied der Dresdener Akademie. 1790 —
1794 besuchte er wiederum Rom, später noch zweimal, sowie St. Peteisburg zweimal.
Er malte Sepiacopien nach RenaissauceGemälden (manchmal in Originalgrösse) und
Sepiabildnisse.
Seydlitz, Beinhard, Freiherr ton, Maler, geb. 20. Oct. 1850 in Berlin,
Schüler der Münchener Akademie, von Piglhein, Uhde u. A. Später ging er nach
London, Paris und Berlin, um sich kunstgewerblichen Studien, besonders den japanischen
zu widmen. Er war auch schriftstellerisch tbätig. Von ihm Richard Wagner, etc.
Seyffarth, s. Sbarpe.
SeyfFer, August, Maler und Kupferstecher, geb. 1774 in Lauffen am Neckar,
t 1845, gebildet in Stuttgart und Wien. Er wurde Hofkupferstecher in Stuttgart
und Inspektor des Kupferstich Kabinets dort. S. aquarellirte Landschaften und hat
auch Ansichten aus Württemberg, etc. gestochen und radiert, z. Th in Woolletts Manier.
Seyffert, Johann Gotthelf, Kupferstecher, geb. 7. Juli 1761 in Dresden, t 29.
März 1824 das., Schüler von Casanova und Stoelzel. Er wurde Prof. und In-
spektor an der Akademie; zuletzt (1814) musste er in Folge dieser Stellungen das
Kupferstechen aufgeben. Von ihm David (n. Preti), Sibylle (n. Kügelgen); die besten
Platten für das „Augnsteum", Bildnisse, etc.
Seyfried, Ferdinand, Maler, geb. 1751 (?), f 2. Jan. 1828 in Köln a, Rh., wo
er 1787 in die Zunft aufgenommen .wurde und decorative Arbeiten schuf. — Sein
Vater Norbert S. war auch Maler, kam aus Prag nach Köln a. Rh., wo er 1771
Mitgl. der Zunft wurde. Handzeichnungen von ihm im dortigen Museum.
Seymour, Edward, Maler des 18. Jahrhunderts, begr. 1757 in Twickenham. Er
malte in England Bildnisse in Knellers Art.
Seymour, James, Maler, geb 1702 in London, f 30. Jan. 1752 das. Er wurde
als Pferdemaler geschätzt, besonders wegen der Zeichnung, weniger wegen des Co-
lorits. Man kennt Bilder von ihm durch Stiche von Burford und Houston.
Seymour, Bobert. Maler und Zeichner, geb. 1800 in London, f 20. April 1836
durch Selbstmord. Er malte erst Historien und Bildnisse, wandte sich aber dann
ganz der Holzschnitt-Illustration zu und lieferte Zeichnungen zu Odd Volumes (1880),
Comic Magazine (1832-34), Figaro in London (1831—36), The Schoolmaster abroad,
Humorous Sketches, etc., besonders aber die ersten Illustrationen zu Dickens' Pickwick
Paper s, in denen er die Typen Pickwick, Tupman, Winkle etc. festlegte.
Seymour-Dainer •— Sharp. 267
Seymonr-Damer, Mme. Anne» s. Damer.
Seynes, Adolphe, Maler, geb. 1786 in Nimes, f 7. Oct. 1844 das. Das dortige
Museum besitzt Sepiazeichnungen, (Dianatempel, Augustusthor. Französisches Thor
und 3 A.) von ihm.
Seypi)el; Karl Maria, Maler und Illustrator, geb. 28. Juli 1847 in Düsseldorf,
Schüler der dortigen Akademie und von Knaus; er bereiste Westdeutschland. 1894
besuchte er Brüssel, 1895 London. Von ihm Der Kampf ums Dasein (Gal. Hannover^
Schachspieler (Gal. Magdeburg), Das neue Altarbild, auch Bildnisse und Architekturen.
Am bekanntesten wurde er jedoch als humoristischer Schriftsteller und lUustiator
namentlich der angeblich ausgegrabenen altägyptischen Scherze „Schlau, schlauer,
am schlausten", „Er, Sie, Es", etc.
Seyst, Hendrik ran, Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1521. 1508 war er
Mitglied der S. Lucasgilde in Antwerpen.
Sezenins, Yalentin, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig 1620—26. Er
schuf Ornamente, Grottesken, etc.
Sfondrlni, Achille, Baumeister, geb. 1836 in Mailand. Von ihm Nationalbad
in Mailand (1869), Das Theater in Salo (1870), Restauration des Carcano-Theaters
in Mailand (1872) und des Theaters zu Pavia (1878), Das Costanzi-Theater in Rom
(1880, sein Hauptwerk und eines der bedeutendsten Theater Europas), etc. SS. Maurizio-
und Lazzaro-Ord., Italien. Kronen-Orden; Mitgl. verschied. Akad.
Sgnazella^ (Chiazzella), Andrea, Maler des 16. Jahrhunderts, Schäler des
Andrea Angeli, den er nach Frankreich begleitete, wo er auch nach dessen Rück-
kehr blieb und besonders im Schloss Semblangay viel malte. Ausser dem Altarbild
der Kapelle gingen diese Werke alle bei der Zerstörung des Gebäudes 1793 zu
Grund. 1557 erbte S. die Habe des J. Carrucci als dessen nächster Verwandter.
Nach ihm stachen E. Vico (mit Veränderungen und als angeblicher R. Santi) und
A. Girardet eine Kreuzabnahme.
SliacKleton, John, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1767- Er wurde Hofbildniss-
maler Georgs II. und stellte viele Bildnisse aus. 1755 versuchte er mit A. eine
Akademie zu gründen. Von seinen Bildnissen Georgs IL befindet sich eins in der
Nat.-Portr.-Gal. zu London.
Shade, William Auffnst, Maler, geb. 19. Nov. 1848 in New- York, t 26. Sept.
1890 in der Schweiz, Schüler von W. Sohn, verliess krankheitshalber Düsseldorf,
kam nach Italien und Hess sich in Rom nieder. Er malte Genrebilder und Bildnisse,
z. B. Erste Liebe (Nat.-Gal. Berlin), Rast auf der Flucht nach Egypten, Bildnisse, etc.
Shalders. George, Maler, geb. .1826 (?), f 27. Jan. 1873 in Portsmouth, wo er
thätig war. Er malte seit 1848 Landschaften und Thierstücke in Wasserfarben ans
Surrey, Hampshire, auch Irland, z. B. Stiller Wink'l, Bei Seiborne, etc.
Shannon, Charles Hazelwood, Maler, Holzschneider, Radierer und Lithograph,
geb. 26. April 1865, Schüler von Charles Ricketts, thätig in Richmond unweit
London. Er hat Flandern, Frankreich. Italien etc. besucht und stellte in verschiedenen
Londoner Instituten, auch auf den Champs de Mars zu Paris, in München, etc. aus. Seine
Oelbildnisse werden sehr gelobt. Am bekanntesten wurde er durch seine wunderbaren
Steindrucke, das Erzeugniss seiner freien Phantasie und zauberhaft in ihrem grauen
Silberton. Eine grosse Anzahl davon erschienen in den 5 Nummern der vornehmen Zeit-
schrift „The Dial" die er mit Ricketts u. A. erschienen liess. Von Buchillustrationen
nennen wir die zu „Daphne und Chloe" und „Hero und Leander*. Gr. gold. Med.
München 1897.
Shannon, J., J., Maler geb. 1863 in New-England, kam 1878 nach London,
wo er an der S. Kensington Schule unter Poynter und Sparks studirte. Er wurde
einer der beliebtesten Bildnissmaler Englands und bekam besonders Frauen- und
Kinderschönheiten zu malen.
Shapleigh, Frank Henry, Maler, geb. 7. März 1842 in Boston (Mass. ü. S. A.\
Schüler von Lambinet in Paris. Er liess sich in Boston nieder und malte An-
sichten, sowie Landschaften aus verschiedenen Gegenden Amerikas.
Sharp, George, Maler unseres Jahrhunderts, f 1878. Er wurde Mal- und
Zeichen-Lehrer in Dublin und 1861 Mitgl. der Hibernian Acad. Von ihm Rast
(Mus. Dublin), Schulgang (Mus. ebenda), etc.
Sharp, Michael, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in London, t 1840 in
Bonlogne, Schüler der Londoner Akademie und von Sir W. Beechey. Er malte Bild-
nisse, später Genrebilder. Ein Schauspielerinnenbildniss von ihm besitzt das S. Kens.
Mus. — Ein Thomas S* war um 1850 erfolgreich als Bildhauer in London thätig.
268 Sharp — ähayer.
Sharp, William, Kupferßto.^her, geb. 29. Jan. 1749 in London, f 25. Juli 1824
in Chiswick, Schüler voq B. Longmate, und arbeitete sich von bescheidenen An-
fängen zum Bang eines der ersten englischen Linienstechpr herauf Er war aber-
gläubisciu "wurde des Venaths verdächtig, aborvon dem geheim«n Ricbthof freigesprochen.
Von ihm Platten nach Andreas, Benwell, Ann. Carracci, Chobday, Copb y, van Dyck,
Joseph, Raeburn, Reni, Reynolds, Romney, Smirke, Stothard, Trumbull, West,
Woodford, Zampieri, etc., auch mehrere Exlibris, Schriftkarten, etc. S. Leben von
W. S. Baker (1875).
Sharpe. Edmund, Baumeister, geb. 1809, f 8. Mai 1877. Er war in England
thätig und ist besonders durch seine Werke Ober die Baukunst der Cistercienser,
sowie die Ornamentik der üebergangsperiode (1145 — 90) in der engl. Baukunst be-
kannt geworden.
Sharpe, EHza, Malerin, geb. 1796, f 11. Juni 1874 in Chelsea; sie malte
Aquarelle und war in späteren Jahren meist mit Copiren im S. Kens. Mus. beschäftigt.
Sharpe, Lonisa, verehel. Seyffarth, Malerin, geb. um 1805 in London, ■)•
28. Jan. 1843 in Dresden, Schwester der Eliza S. Sie malte Bildnisse und Miniaturen,
später Genrebilder u. A. in Wasserfarben. 1834 verheirathete sie sich nach Dresden.
"Von ihr Ruth und Naemi, Brunetta (111. 7.n Addison), Der Alarm (1841), etc.
Sharples, (Sharpless), Mrs. — , Malerin, geb. um 1753 in Birmingham, f im
März 1849 in Bristol, Gemahlin des James S., nach dessen Tod sie nach England
zurückkehrte. Sie malte Bildnisse in Miniatur, Oel und' Pastell. Sie stiftete ihr
Vermögen der Stadt Bristol zur Errichtung einer Kunstakademie Die Nat.Portr. Gal.
zu London besitzt zwei Pastelle von ihr, Priestley und Washinston.
SharpleSy (Sharplesg), James, Maler, geb. 1751 in England, f 26. Febr 1811
in New-York, war erst Theologe, daun wahrscheinlich Schüler von Romney und
begab sich 1794 mit Frau und Kindern nach Amerika, wurzle jedoch von Franzosen
gefangen genommen und konnte erst nach einigen Monaten seine Reise wirklich
vollenden. In Amerika zog er mit Pferd und Wagen von Ort zu Ort, um die Berühmtr
beiten zu malen. 134 solcher Pastellbildnisse befinden sich in Independence Hall,
Philadelphia, einige seiner Werke auch im Kunstverein zu Bristol.
Sharples, (Sharpless), James d. J., Maler, geb. vor 1794 in England, f 1839
in Bristol, Sohn und wahrscheinlich Schüler des James S. Er malte Bildnisse. —
Sein Bruder Felix S., ebentalls Maler, war iu North-Carolina thätig, wo er auch starb.
Sharples, (Sbarpless), Rolinda, Malerin, geb. vor 1794 in England, f lO/Febr.
1838 in Bristol, Tochter und Schülerin des James S. Sie war meist in Bristol
tnätig und schuf Genrebilder, sowie geschichtliche Darstellungen.
Shattuok, Aaron Draper, Maler, g' b. 9. März 1832 in Francestown (N. H.,Ü.S. A.),
Schüler von A. Ransom in Boston und der New -Yorker Akademie, deren Mitglied
er 1861 wurde. Er malte Landschaften, Ansichten und Thierstü<;ke, z. B. Unten auf
der Weide, Blick auf den ChamplainSee und Bauerngehöft an der See (1884).
Shaw, Annie Ooruelia, Malerin, geb. 16. Sept. 1852 in West-Troy (N.Y..Ü. S. A.),
t 1887 in Chicago, ^Schülerin von H. C. Ford das. Das dortige Museum besitzt von
ihr Das Aepfeljahr (1885), Am Strand im Herbst (1882), Am Strand im Sommer (1884).
Shaw, Henry, Kupferstecher und Zeichner, geb. 4 Juli 1800 in London, f
12. Juni 1873 das. Er war Mitglied der Alterthums- Gesellschaft und schuf u._A.
Exlibris, Aquarellcopien, etc., besonders aber die Illustrationen zu einer grossen Reibe
von bedeutenden Werken darunter Wells (iu Britton's Kathedralen Serie), Gloucester
(1828, desgl.), The Antiquities of Luton Chapel (1825), Detail^ of Gothic Architecture
(1832), Illuminated Ornaments (1833)'j Ancient Furniture (1839), Mittelalterliche
Trachten (1839). Encyclopädie des Ornaments (1842), Alphabete, etc. (1845), Wappen
(1855), Fliesen (1858), etc.
Shaw, James, Maler des vorigen Jahrhunderts, f o"* 1 ?72, thätig als Pferde-
maler in London. — Ein anderer James S., geb. in Wolverhampton, f in London
um 1784, war Schüler von E. Penny und malte Bildnisse.
Shaw, Joshun, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. 1776 in Bellingborough
(Lincolnshire, England), Autodidakt, war erst Hausmaler in Manchester; kam dann
nach London, wo er Landschaften, Stillleben, besonders aber Copien nach alten Hol-
Iftndern schuf, und wanderte zuletzt nach Amerika aus, wo er in gleicher Weise,
nebenbei auch als Mechaniker thätig war.
Shayer, William, Maler, geb. um 1777 (n. A. 1788) in Southampton, f 21.
Dec. 1879 in Shirley bei Southampton. Er malte ländliche Scenen und stellte viel
in London aus. Das S. Kensington Mus. zu London besitzt zwei Oelbilder von ihm.
Shee — Sherlock.
^69
Shee, Sir Martin Archer, Maler, geb. 20. Dec. 1769 (n. A. 23. Dec. 1770)
in Dublin, f 19- Aug. 1850 in Brighton, studirte in Dublin, dann an der Londoner
Akademie (1790). 1800 wurde er Mitgl., 1830 Präsident der Londoner Akademie und
zugleich geadelt. Er malte einige Genrebilder, besonders aber Bildnisse. S. hat
auch Trauerspiele, Komane, etc verfasst. Von ihm Bauernmädchen (Mus. Dublin),
Bacchus als Kind und zwei Bildnisse (Nat.-Gal. London), Picton (Nat.-Port.-Gal.
London), William IV und Königin Adelaide (Schloss Windsor), etc.
Shelley, Samuel, Maler, geb. um 1750 in Whitechapel (London), f 22. Dec.
1808 in London, Autodidakt, durch Studium des Reynolds gebildet. Er wurde an-
gesehener Miniaturmaler. S. hat auch einige seiner Bilder selbst auf Kupfer gebracht
und Buchillnstrationen geliefert. Von ihm Othello und Desdemona (Aquarell, Mus.
Dublin), Macbeth und die Hexen, und 3 A. (S. Kens. Mus., London) etc.
Shenton, Henry Chawner d. Ae., Kupferstecher, geb. 1803 in Winchester,
t 15. Sept. 1866 in London, Schüler seines Schwiegervaters G. Warren. Er er-
blindete zuletzt allmählich. Von ihm Genrebilder etc., nach Collins, Gross, Mulready,
Rcdgrave, etc.; auch Platten für die Buchillustration.
Shenton, Henry Chawner d. J., Bildhauer, geb. nach 1818, f ?• Febr. 1846
in London, Sohn des Henry C. S. d. Ae., Schüler von Behnes, in Italien weiterge-
bildet. Von ihm: Begräbniss der Kinder König Edwards im Tower (1845), Christus
und jm ftY*ifir p^p
Shenton,' William Kenton, Bildhauer, geb. 1836 (?), t 19- April 1878. Er
leitete eine Schule im Crystal-Palace und schuf Bildnissmedaillons, etc.
Shepheard, George, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in der Grafschaft Here-
ford, t nach 1829, Schüler der Londoner Akademie. Er aquarellirte Landschaften,
von denen sich 3 im S. Kensington Mus. befinden.
Shepheard, George Wallwyn, Maler, geb. 1804, f 18^2, Sohn des George S.,
bildete sich auf Reisen durch Deutschland, Frankreich-und Italien. Er malte Land-
schaften, Ansichten etc. — Sein Bruder Lewis H. S. war auch Maler.
Shepherd, George, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1780, thätig
in London. Er verband die Radierung mit der Schabkunst. Von ihm Attitüden der
Lady Hamilton (15 Blatt), Bildnisse, etc.
Shepherd, George Sydney, Maler, geb. vor 1805,. f nach 1859. Er schuf
architektonische Zeichnungen und aquarellirte besonders alte Bauten in London. Das
S. Kens. Museum in London besitzt 3 Aquarelle von ihm.
Sheppard, Ella W., Malerin und Zeichnerin, geb. 1864 in Greenwich (New-
Jersey), Schülerin von A. W. Dow und vom Pratt Institute in Brooklyn, thätig in
Weymouth (Massachusetts). Von ihr u. A. ein Plakat, South End Free Art ExLi-
bition (1895).
Sherborn, C, Kupferstecher, geb. 1716, f vor 1787, thätig in London. Von
ihm verschiedene Exlibris, etc.
Sherborn, Charles William, Kupferstecher, geb. 14. Juui 1831, Schüler von
P. Girometti in Rom und von Andern ursprünglich als Zeichner und Graveur für das
Gold^cbmiedegewerbe gebildet, und so in Paris, Florenz der Schweiz etc. thätig. Seit
1872 wendete er sich der Radierung und dem Stich zu. Er wurde in England durch
seine zahlreichen, in der Weise der Kleinmeister sorgfältig durchgeführten (be-
sonders heraldischeil) Exlibris bekannt, von denen er über 300 schuf (Frühjahr 1899).
Shere, H. Prnett, Maler, geb. 1853 in Santa Cruz, Schüler der New- Yorker
Akademie. Er Hess sich in New-Jersey nieder. Von ihm Brieflesende Dame im
Wald, etc.
Sheridan, J., Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. in der Grafschaft Kilkenny
(Irland), f 1790 in London, Schüler der Londoner Akademie, weitergebildet in London,
wo er zwischen 1785—89 die Akademie - Ausstellungen beschickte. Er malte
Bildnisse.
Sheriflf, William Craig, Maler, geb. 26. Oct. 1786 nahe Haddington (Schott-
land), t 17. März 1805, Schüler der Trustees"' Academy in Edinburgh. Er malte
ein vielversprechendes Bild, Maria Stuart entkommt aus Lochleven, das seiuen frühen
Tod bedauern Hess. — Ein Charles S. (auch Sherriff) war in der zweiten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts als Maler thätig, bis 177:5 in Edinburgh, dann in London,
seit 1796 in Bath und zuletzt angeblich in Indien. Er war taubstumm ; seine
Miniaturen wurden gerühmt.
Sherlock, William, Maler und Kupferstecher, geb. um 1738 in Dublin, f nach
1805, Schüler der St. Martin's Lane Academy in London und vou J. Ph. Lebas in
270 Sherlock - Shate.
Paris. Er malte Bildnisse in Oel und A(Juarell, auch Miniaturen, und hat Land-
schaften, sowie Bildnisse hauptsächlich für die Buchillustration gestochen. Tbätig in
London.
Sherlock, William P., Maler, Radierer und Zeichner, geb. um 1780, f nach
1810. Er malte Architekturen in R. Wilsons Manier, illustrirte Dickinsons „Anti-
quities of Nottinghamshire", radierte Blätter nach Girtin, Payne, Powell, alten Bild-
nissen, etc.
Sherwin, John Keyse, Kupferstecher, geb. 1751 in Eastdean (Sussex), f 24.
Sept. 1790 in London, Schüler von Astley und Bartolozzi, welch letzteren er in
einigen Platten unterstützte. In seinen selbständigen Werken erinnert er mehr an
Woollett (den er als Hofkupferstecher ablöste) und wendete sich dem Linienstich zu.
Er stellte anfangs auch geschätzte Zeichnungen aus. Infolge unregelmässigen Lebens-
wandels verarmte er. Von ihm Auffindung Mosis (u. eigener Zeichnung), Christus mit
dem Kreuz (nach Peni), A. nach Berettini, Dance, Gainsborough, Kauffmann, Maratti,
Mengs, Pine, Poussiu, Ramsey, Reni, Reynolds, Stotbard, Wilton, etc., auch Bildnisse.
Sherwin, William, Kupferstecher, geb. vor 1650 in Wellington (Shropshire)^
f nach 1710. Er schuf eine Anzahl geschätzter Bildnisse nach dem Leben (darunter
Charles L, Charles II., William III., Georg I.), mehrere Buchillustrationen und endlicli
einige Schabkunstblätter, darunter das Bildniss Charles II., als frühestes ('"'tirtes
Blatt in dieser Manier in England (1669). S. erhielt ein Patent als Hof kupferstech er.
Von ihm Blätter nach Ferrers, Kneller, Muyk, Riley, Santi, etc.
Sherwood, ßosina Emmet, Malerin, geb. 1854 in New- York, Schülerin von
W. M. Chase und der Acad. Julian in Paris.
Sherwood, Wladimir, Maler, Bildhauer und Architekt, geb. 1833 (?), f i™ Ju'i
1897 in Moskau. Von ihm die Denkmäler Alexanders II. in Kasan und Samara,
des Radetzki in Odessa und das Pirogow-Denkmal in Moskau. Er erbaute das
historische Museum in Moskau, malte Bildnisse und verfasste einen „Versuch der
Erforschung der Gesetze "der Kunst",
Shiels, William, Maler, geb. 1785 in der Grafschaft Berwick. f 1857. Er war
in Edinburgh thätig und malte ländliche Genrebilder.
Shiercliffe, Edward, Maler des vorigen Jahrhunderts, f nach 1775, thätig in
Bristol. Er schuf Miniaturen.
Shipley, William, Maler, geb. 1714, f im Dec. 1803 in Manchester. Er war
erst Zeichenlehrer in Manchester, kam dann nach London, wo er die St. Martin's
Lane Academy begründete. Er gründete auch andere Kunstinstitute und erhielt als"
Anerkennung 1768 eine goldene Medaille. — Seine Nichte Georgina 8., verehel.
Naylor, f 1806, war als Bildnissmalerin thätig.
Shirlaw, Walter, Maler, geb. 6. Aug. 1838 (1837?) in Paisley (Schottland),
kam im Alter von 4 Jahren nach Amerika, studirte 7 Jahre lang in München unter
Raab, Wagner, Ramberg und Lindenschmit, bildete sich nachher auf Reisen
in Italien, England, Holland und Frankreich aus. Er war in Chicago, München und
New-York thätig und hat auch sehr viele Illustrationen gezeichnet. Von ihm Stimmen
der Glocken, Schafschur, Ruffina, Guten Morgen, Die Klatschbasen, etc. Med. 1876
Philadelphia und in Paris. Mitgl. d. amerik. Nat.-Akad.
Shinban, Soga (auch Shuuikn, Tekkei), japanischer Maler, LieblingsschUler
des Josetsu, wird als Maler breiter, kühner, naturalistischer Landschaften uud an-
muthiger Figuren gerühmt.
Shobei, Kiyonobn, Holzschneider, geb. 1688, t n^ch 1730 (?) in Kyoto, siedelte
später nach Yedo über. Er wird als der erste Künstler betrachtet, der farbige Holz-
schnitte einführte. Er gebrauchte drei Farben, schwarz, grün und rosa, aber seine
Technik ist so gut, dass sie auf einen früheren Ursprung schliessen lässt.
Shnck, Charles F., Maler, geb. 1868 in Cumberland (Maryland, U. S. A.). Er
war Autodidakt und in Sandusky (Ohio) thätig. Er malte Landschaften.
Shamway, Henry Colton, Maler, geb. 4. Juli 1807 in Middeltown (Conn., U.
S. A.), t 6. Mai 1884 in New-York, Schüler der dortigen Akademie. Er malte mit
Erfolg Miniaturen sowie Bildnisse und war in New-York, Washington etc. thätig.
Shnnro, Eatsngawa, s. Hoknsai.
Shnrtleff, Boswell Morse, Maler, geb. 14. Juni 1841 in Riudge (N. H., U.
S. A.), Schüler dea Lowell-Institute in Boston und der Nat. Acad. in New-York, in
welcher Stadt er sich niederliess. Er malte Thiere und Landschaften.
Shute,^John, Maler und Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb. in Collampton
(Devon, England), f 1563. 1550 besuchte er auf Kosten des Herzogs von Nortbumber-
Sibelius — Sichern. 271
land Italien. Er wird als einer der frühesten Maler Englands genannt, der Stadien
nach dem lebenden Modell machte. 1563 kam sein der Königin gewidmetes und mit
vielen Abbildungen versehenes Werk „The first and chief grouuds of Architecture"
heraus.
Sibelins, H.) Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geb. in Amsterdam, f _
1785 in London, wohin er ungefähr 1775 gelangte, nachdem er (1769) im Haag
thätig gewesen war. Er schuf Bildnisse, botanische Tafeln für Banks, Buch»
illustrationen, etc.
Siber, Oustar, Bildhauer, geb. 22. Nov. 1864 in Küssnacht bei Zürich, Schüler
von Kissling in Zürich (1887) und Chapu in Paris (1889) Von ihm Besser spät
als nimmer (Mus. Räth, Genf), Die Unerbittliche, Bildnissbüsten, etc.
Siberechts, Jan, Maler, get. 29. Jan. 1627 in Antwerpen, f 1"03 in London.
1648 — 49 wurde er Mitglied der Antwerpener Gilde und kam dann nach England.
Er malte Landschaften und näherte sich den holländischen Meistern. Er decorirte
u. A. für den Herzog von Bückingham, Cliefden House, Newstead und Chatsworth.
Auch seine Aquarelle wurden geschätzt. , Werke von ihm in den Sammlungen zu
Antwerpen (von 1666), Bordeaux, Brüssel (1660), Hannover, Kopenhagen, Lille (1663),
München, Valenciennes, Wien (Gal. Liechtenstein), etc. — Sein gleichnamiger Vater
Jan S. war Kupferstecher und 1622 Mitgl. der Lucasgilde zu Antwerpen.
Siboiaeher, Johann (Hans), Wappenmaler und Kupferstecher des 16. Jahrhun-
derts, t 1611 in Nürnberg. Er radierte ein grosses Wappenbuch mit über 3000
kleinen Wappen (in der 2. Aufl. von 1612; 1. Aufl. 1605). Von ihm ferner Die 12
Monate, 10 Bl. Jagden, 7 Bl. Soldaten, 9 Ornamentblätter, 10 Bl. Früchte, 41 Bl.
Ornamente nach Ducerceau, Schlachtenbilder, Stammbäume, Ansichten, viele Bild-
nisse, etc.
Sibricht, (von Siebiirg?), Gillis, Goldschmied und Münzmeister des 16. Jahr-
hunderts. 1581 wurde er Münzmeister in Deutz-Köln, um 1589 — 1596 pfälzischer
Münzmeister. Im Bathsscbatz von Wesel zwei Prunkpokale von ihm.
Sibson, Thomas, Maler, geb. 1817 in Cumberland, f 1844 in Malta, Autodi-
dakt, nachdem er zuvor Kaufmann gewesen. Er kam 1838 nach London und illu-
strirte Bücher, darunter die „Abbotsford" Ausg. von Scotts Romanen. 1842 ging
er nach München, um ynter Kaulbach weiter zu studiren, erkrankte jedoch bald.
Sicard, Louis, gen. Sicardy, Maler, geb. vor 1778 in Avignon (Dep. Vaucluse),
t 18. Juli 1825 in Paris, Schüler seines Vaters. Er wurde Hofmaler Louis XVI.
Von ihm Bildnisse, Miniaturen, Genrescenen und Allegorien.
Sicard, Louis Appolinaire, Maler, geb. 25. April 1807 in Lyon (Dep. Rhone),
t nach 1866. Er malte Blumen und Früchte in Pastell.
Sicard, Nicolas, Maler, geb. vor 1855 in Lyon (Dep. Rhone), Schüler von
Vibert, Danguin und der Iilcole des beaux-arts zu Lyon, wo er thätig blieb. Von
ihm Strasse an einem Markttage (1876 Mus. SaintOfitienne), Steeple-Chase (1869),
Ein Unglücksfall (1882), u. A. m.
Siccard Ton Siccardsburg, August, Baumeister, geb. 6. Dec. 1813 in Wien,
t 11. Juni 1868 in Weidling, beeinflusst von v. d. Null, mit dem er Vieles gemein-
schaftlich baute (s. d.^. 1843 wurde er Prof. an der Akademie. Allein baute er
viele Privathäuser und Villen; in den gemeinschaftlichen Mouumentalleistungen fiel
ihm der constructive Theil zu. Eiserne Krone, Bayer. Michaels-Ord.
Sichel, Nathanael, Maler, geb. 8. Jan. 1843 in Mainz, Schüler von Schrader
an der Akademie zu Berlin, wo er den Rompreis errang, besuchte auch Paris.
Er malte meist widerlich süssliche Genrebilder, Frauen, etc., auch viele Bildnisse.
Von ihm Francesca da Rimini, Philipp der Grossmüthige (Gal Darmstadt), Mari«
Stuarts Abschied von MelviUe, Fatme, etc.
Siohelbein, Jobann Friedrich, Maler, geb. 1648 in Memmiri^en. t 1719 das.
Er war auch Kupferstecher.
Sichern, Christoffel Tan, d. Ae., Kupferstecher und Holzschneider, geb. um
1550 in Delft (?), f nach 1600, thätig in Augsburg, Basel und Strassburg. Die Daten
dieses van S., sowie der Anderen, stehen nicht fest. Man schreibt ihm zu, an Kupfer-
stichen Karl V,, Königin Elisabeth, Herzog von Alen^on, Graf Leicester, etc. An Holz-
schnitten 13 Blatt Orte der löbl. Eidgenossenschaft (Basel 1573), 180 Blatt in
Marpurchs Kriegshelden (Basel 1577), ferner diejenigen im Livius (Strassburg 1690),
J. Meyers Fechtkunst (Augsburg 1600), Josephus (Strassburg, 1601).
Sichern, Christoffel Yau, d. J, (oder Karel van S. 0« Kupferstecher des 16.
Jahrbundei-ts. Vielleicht gab es zwei getrennte Künstler und waren es Söhne des
272 Sichern — Siebel.
Cbristoffel van S. d. Ae. Ihnen (oder ihm) werden zugeschrieben eine Folge der
Grafen von Holland (in ganzer Figur), die Iconica Haeresiarcharum (Amhein, 1609), etc.
Sichern, Coruells, Kupferstecher und Holzschneider des 17. Jahrhunderts, geb.
um 1580 in Delft (?). Wahrscheinlich Schüler von Goltzius, und in Amsterdam
eine Zeitlang thätig. Von ihm Die Beschneidung (nach Goltzius), Sa. Caecilia (nach
dems.), A. nach Bloemaert, Matham, etc. — Es werden noch angeführt ein Christoffel
yan S. d. Jüngste und ein P, C. Tan S., über alle sind die Angaben noch nicht
genügend gesichtet.
Sichling, Lazarns Gottlieb, Kupferstecher, geb. 17. Juli 1812 in Nürnberg,
1 18. Aug. 1868 in Leipzig, Schüler von K. Mayer und A. Reindel in Nürnberg,
kam 1882 in Frommeis Atelier nach Karlsruhe und 1834 an die Mttnchener Akademie.
Er besuchte auch London und Paris. Zwei Jahre» lang arbeitete er »für die Gallerie
de Versailles unter Mercuri und Calamatta. 1839 kehrte er nach Nürnberg zurück
und Hess sich kurz danach in Leipzig nieder. Von ihm Lessing (n. Graff), Prutz
(n. Richter). A. nach Begas, Bloemaert, Friedmann, Graff, Hauasmann, Hennig, Knauer,
Lehmann, Pecht, Ramberg, Rein, Schex, Schlick, Schnorr, Sebbers, Tischbein Vogel-
stein, etc.
Sieiliani, Roderigo, s. Rodrignez Gioy. Bernardino.
Siciliano, Toinmaso, s. Laureti.
Siciolante, Girolamo, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Sermoneta, f 1580
in Rom, Schüler des L, da Pistoja und des P. Buonaccorsi, den er bei den
Fresken im Castell S. Angelo unterstützte, bildete sich an R. Santi weiter.
Gregor XIII. beschäftigte ihn im Vatikan, wo er Pipin gibt Ravenna der Kirche in
Fresko (Sala Regia) malte. Andere Fresken (Taufe Chlodwigs) schuf er in S. Luigi
dei Franceschi. Ferner von ihm Madonna u. A. (Gal. Borghese, Romj, Thronende
Madonna (Ö. Bartolommeo, Ancona), Christi Geburt (Sa. Maria della Pace, Rom;,
Pietk (Gal. Raczynski, Berlin), Die Verklärung (Ära Coeli Kirche, Rom), etc.
Sickert, Oswald, Maler, geb. 1828 in Altona, Schüler der Kopenhagener
(1844—46) und der Münchener (1846—52) Akademien, 1854 bei Couture in Paris
gebildet. Er bat auch London besucht. Er liess sich 1856 in München nieder und
malte Landschaften, sowie Genrebilder z.B. Ernte (1855), Heimkehr von der Ernte (1859)
Sickiuger, Aiiselm, Bildschnitzer, geb. 1807 in Geringen (Hohenzoilern-
Hechingen), t 17. Oct. 1873 in München, wo er zuerst als Steinmetz in der Residene-
und Ltftiwigskirche thätig war. Dann arbeitete er Altäre nach Guggenberger, Knabl,
G. Schneider, etc. endlich solche nach eigenem Entwurf (für die Jodocuskirche,
Landshut; Pfarrkirche, Velden; etc.); auch goth. Grabmäler.
Sickinger, Gregor! ns, Maler, Radierer und Formschneider des 16. Jahrhunderts,
geb. in Solothurn, f nach 1606. Von ihm Ansicht von Fribourg (Cantonale Smlg.),
Anweht von Freiburg i. Br. (1589 Stich auf 3 Platten), Jüngstes Gericht (gelangte
in den Rathsaal, J'ribourg), Aquarellirte Wappen, 5 Platten radierte Ansichten, etc.;
einige seiner seltenen Holzschnitte besitzt die Albertina in Wien-
Sicnlo, Jacopo, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Spoleto, wo er die
Capeila Eruli (Baptisterium) des Doms schmückte und 1538 ein Raffaelleskes Bild
für 8. Mamigliatio schuf. Werke von ihm auch in S, Niccoiö und dem Pal. zu
Spoleto. Er war Giovanni di Pietros (gen. Lo Spagna) Schwiegersohn.
Sidley, Samnel, Maler, geb. um 1820. t 8' JulJ 1896 in London, Schüler der
Kunstschule zu Manchester und der Londoner Akademie. Er malte Bildnisse,
darunter Prinz Francis of Teck, der Herzog und die Herzogin von Buckingham and
Chandos, Lady Brassey, Lady Egidia Hastings u. A.
Sidoli, 4IeS8andro, Baumeister, geb. 30. Tuni 1812 in Cremona, t 21. Juli
1855 in Mailana, studirte in Cremona und 1827 an der Brera Akademie in Mailand.
Von ihm der ILntwurf zum Campo Santo in Mailana. Mitgl. der Mailänder Akad.
Sidorowicz, Siegmand, Maler, geb. 1846 in Lemberg, f 2. Mai 1881 in Wien.
Er war seit 1867 Schüler der Wiener Akademie und studirte später in München.
Er malte Landschaften.
Siebel, Franz, Silhouettenschneider, Porzellan- und Glasmaler, geb. 1777 in
Lichtenfels r 1842 das., wurde schon als Knabe zu Würzburg, Frankfurt a. M.
und Wien durch Silhouettenschneiden bekannt, trat 1804 als Maler in eine Porzellan-
fabrik, wo er 1814 das Abziehen von Kupferstichen auf Porzellan, zwei Jahre spätCx
die Glasvergoldung im Feuer mit nachherigem Graviren erfand Er übte eine be-
sondere Miniaturmalerei auf Glas aus und erhielt dafür vom König von Holland die
gr. gold. Med.
Siebenbürgen — Siegert. 273
Siebenbtirgeii) Jakob^ s. Corona, Jakob I<ncius.
SIebenhaertz, Hans^ Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1517 — 1519 in
Zug. Er malte Historien.
Sieber, Michael, Kupferstecher, ^eb. 29. August 1724 in Tresko^itz (Mähren),
t 27. Dec. 1788 in Lang-Lhota (Böhmen). Er war Paulinermönch und stach Heili-
genbilder.
Sieberg, Heribert, Maler, geb. 2. Mai 1798 in Köln a. Rh., f 1 März 1829
das.j Schüler von C. B. ßeckenkamp. Er schuf eine Copie des Kölner Dombilds
In Miniatur, die dem Kronprinzen (1823) geschenkt wurde, Zeichnungen nach Glas-
gemälden, etc.
Siebert. Adolph, Maler, geb. 1806 in Halberstadt, f 1832 in Rom, Schüler
von Wach in Berlin, gewann den Rompreis und studirte als Stipendiat in Rom
weiter. Er war taubstumm. Von ihm Philemon und Baucis, S. Lukas malt die
Jungfrau (Schlosa Bellevue, Berlin), Daedalus und Ikarus, Abschied des Tobias, etc
Siebert, Franz, Maler, geb. 18. August 1845 in Rosswein (Sachsen), Schüler
der Dresdner Akademie, von Schnorr und Grosse, dann von Gussow in Berlin,
weitergebildet in Paris (fünf Jahre), hielt sich darauf drei Jahre in England auf und
Hess sich in Dresden nieder. Er malte besonders Bildnisse.
Siebert, Ludwig, s. Blnme-Siebert.
Siebreclit, Philipp, Bildbauer, geb. 1806 (1808?) in Cassel, f 1844 (?) in
New-Orleans (La. U. S. A.), Schüler von Ruhl, in Italien weitergebildet, von wo er
1831 zurückkehrte. 1833 siedelte er nach Hanau, dann nach Frankfurt a. M. über.
Da er auch hier nicht sicheres Auskommen fand, ging er über Paris (wo ihm ein
Auge ausgestossen wurde) nach Amerika, und widmete sich dem Kaufmannsstand.
Von ihm Paris und Helena (Gipsabguss, Gal. CasseIX Flora, viele Copien von Dan-
necUers Ariadne, ßildnissbüstenj etc.
Siebnrger, Bernhard, Maler, geb. 1825 in Danzig, thätig in Prag. Von ihm
Pfingstrosen, Leonore, Heilige Familie. Bildnisse, etc.
Sieburger, Frieda, Malerin, geb. 1862 in Prag, thätig das. Von ihr Wald-
lichtung, Bergmühle im Zillergrund Tyrol, etc.
Siecke, Wilhelm, Maler, geb. 24. Sept. 1844 in Berlin, studirte in seiner Vater-
stadt unter Lulve. Er malte Bildnisse.
Siedentopf, Christian, Maler, geb. 1818 in Frankfurt a. M., Schüler von
E. Schaff er, thätig in seiner Vaterstadt, auch als Musiker. Von ihm Venus (nach
T. Vecelli), Friedrich II. (nach Lessing), etc
Siegen, Ludwig von, Kupferstecher, geb. 1609 in Utrecht, als Sohn eines
deutschen Vaters, t «ach 1656 (um 1680?). Er wurde als Soldat 1621—26 in Hessen
erzogen kehrte nach Holland zurück, wurde 1639 Kammerjunker am hessischen Hof,
war 1641 wieder in Amsterdam, und erfand nun die Schabmanier, deren erstes Er-
gebniss, ein Bildniss der Landgräfin Amalia Elisabeth, er mit einem Brief am 19.
August 1642 an ihren Sohn, den damaligen Landgrafen von Hessen, sandte. S. wurde
„Obristwacbtmeister", stand 1654 in churfürstl. MainzJischen Diensten und wurde 1654
Untermarscball. Später kehrte er. wegen Erbschaften nochmals nach Holland zurück
und ist zuletzt verschollen. Seine Erfindung bewahrte er als Geheimniss, theiltc sie
aber dem Prinzen Rupert von der Pfalz mit, der sie in England veröffentlichen Itess
ufid dort lange Zeit als eigentlicher Erfinder galt. Ausserdem ist sie in Mainz wohl
an Fürstenberg verrathen worden. S. hat seine Erfindung nicht ausnützen können
und hat sie selbst mehr als Dilettant geübt. Zuerst scheint er mit der Wiege positiv,
ohne nachheriges Schaben gearbeitet zu haben, fand aber bald die Vorzüge des
Schabens heraus, und arbeitete ganz aus dem Dunkeln in's Helle. Wir kennen von ihm
LandgräfijJ AmaHa Elisabeth, Kaiserin Eleonora von Gonzaga, Prinz Willem von
Oranien, dessen Gemahlin, Kaiser Ferdinand III., Papst Alexander VII., Heilige
Familie (nach Ann. Carracci), S. Bruno; als zweifelhaft gelten ein Hl. Hieronimus,
und .Bildniss eines Unbekannten.
Sieger, Viktor, Maler, geb. 17. Mai 1843 in Wien, Schüler der Akademien von
Wien-und München, wo er sich niederliess und Genrescenen malte.
Siegei-t, August, Maler, geb. 25. D6c. 1786 in Schweiduitz, f 2. Sept. 1869 in
Jordansmühl (Schlesien), Sohn und Schüler eines Goldschmieds, lernte dann die
Miniaturmalerei bei einem Italiener, ging 1808 nach Paris, wo er Schüler von Vincent
und -David wurde. 1811 musste er mit einem glänzenden Attest Davids versehen
in die Heimath zurück, wurde 1812 Zeichenlehrer an der Universität Breslau. Er
malte viele Bildnisse und eine Episode aus der Schlacht an der Katzbach. 1816—^18
Allgemeines Küiistler-Lexicon. 5 Aufl. 4. Band, 18
274 Siegert — Siena
machte er Studienreisen nach Italien, 1843 zum zweiten Mal, 1833 besuchte er die
Karpathen. Neben zahlreichen Bildnissen sind besonders seine staffirten Landschaften,
meist aus Italien, hervorzuheben, darunter ein sehr grosses Panorama vom Aetna,
an dessen Fuss er 4 Monate verweilte.
Siegert, iugust Friedrich, Maler, geb. 5. März 1820 in Neuwied a. Rhein,
t 11. Oct, 1883 in Düsseldorf, Schüler der Düsseldorfer Aifademie unter Hilde-
brandt und Schadow, weitergebildet in Antwerpen, München, Holland und Paris;
Hess sich 1851 in Düsseldorf nieder. Er wurde 1872 Professor an der Akademie
dort und malte meist Genrescenen, aber auch Historien und Bildnisse. Von
ihm Sau] und David (1845 Mus. Hannover), Der Liebesdienst (Kunsthalle Hamburg;),
Sonntag Morgen (Mus. Fodor, Amsterdam), Kinder im Atelier (Mus. Stettin),
Fruchtmaler (1876 Gal. Düsseldorf), etc. Med. "Wien, Mitglied der Akademie zu
Amsterdam.
Siegl, Carl, Ritter von, Radierer und Zeichner, geb. 6. Juni 1842 in Laucut
(Galizien). Er war erst Eisenbahningenieur, dann Schüler der Wiener Akademie unter
Griepenkerl, Lichtenfels und L. Müller (1877), endlich des W. Unger (1879).
Von ihm Doktor Faustus (Cop. n. R. v. Rijn), Weibliches Bildniss (1881 nach
Maroni), Stillleben (Originalrad.), viele III. für Zeitschriften und Bücher, u. s. w.
Siegninfeldt, Hermau Carl, Maler, geb. 18. Sept. 1833 nahe Esrom (Nord
Zeeland), Schüler der Kopenhagener Akademie (1844) und von Siraonsen. 1859
erwarb er ein Reisestipendium, brach 1860 in Schweden seinen Arm, wodurch er
fast zum Krüppel wurde und besuchte 1863 Paris, Brüssel und Rom. Besonders seine
Bildnisse fanden hohe Anerkennung. Von ihm ferner Schulmädel mit Büchern fl856),
Vom Lande (1860), Römische Bauern in der Kirche (1866), etc.
Siemenroth, Eonrad, Maler, geb. 9. Dec. 1854 in Küstrin, Schüler der Kunst-
akademie zu Berlin u. v, Werner. Er malte Historien.
Siemering, Leopold Rudolf, Bildhauer, geb. 10. Aug. 1835 in Königsberg,
Schüler der dortigen Akademie und von Bläser in Berlin, wo er sich niederliess
und Professor wurde. 1863 hat er Italien und Frankreich besucht. Von ihm die
Statuen Dr. Gräfes (Berlin), Leibnitz', Washingtons (1897 Philadelphia), Luthers (1883
Eialeben), Denkmal Friedrichs des Grossen (1878 Marienburg), Krieger -Denkmal
(1888 Leipzig), König Wilhelm (Marmor, sitzend), Wilhelm I. (1897 Magdeburg);
auch Silberstatuetten, Bildnissbüsten, etc. Roth. Adler-Orden II. Kl.
Sieniianowski, Franz Xaver, Maler, geb. 1811 in Galizien, f 1883 in Lemberg.
Er war Bezirkscommissär daselbst. Sein Bruder unterstützte ihn bei zahlreichen
Aquarellen, welche auch beider Unterschrift tragen z. B. Türke im Turban, einen
grauen Hengst führend (1831), Türke im Fez, einen Falben führend (1831).
Siemianowski, Maximilian, Maler, geb. um 1812 in Galizien, f nach 1860.
Er lebte 1853 in Wien und 1860 noch als Conservator der Kunstdenkmäler in
Ungarn. Er malte meist gemeinschaftlich mit seinem Bruder Franz X. S. s. d.
Siemiradzki, Hendrik, Maler, geh. 15. Sept. (Nov. ?) 1843 in Charkow (Gouv.
Grodno). Er studirte an der St. Petersburger Akademie, später in München unter
Piloty und in Rom, wo er sich 1872 niederliess. Von ihm Wandmalereien (Heilands-
kirche, Moskau), Verbrennung eines Kapitäns (Mus. das.), Weib oder Vase, Die
Fackeln Neros, Elegie (1876), etc. Mitgl. versch. Akad., Med. Wien 1873, Philadelphia
(1876), Paris (1878); mehrere Ord.
Siena, Igostino und Angelo, s. Agostino.
Siena^ Benvennto da, s. Benvenuto da S.
Siena, Berna oder Barna, s. Barna.
Siena, Francesco di Giorgio da, s. Giorgio Francesco M. di.
Siena, Gnido da, s. Gnido.
Siena, Lorenzo di Pietro da, s. Lorenzo dl Pietro.
Siena, Marco da, s. Pino, Marco.
Hiena; Matteo da, s. Matteo da Siena.
Siena, Matteo di Giovanni da, s. Matteo dl Giovanni.
Siena, Michelangelo da, s. Anselmi.
Siena, Minnecio (Mino) da, s. Minnecio.
Siena, Pastorino da, s. Pastorino, G. M.
Siena, Sano da, g. Sano di F. di M.
Siena, Simone da, s. Martini, Simone.
Siena, Tino da, s. Camaino.
Siena^ Cgolino da^ s. Ugollno da S.
Sierakowski — SIgnol. 275
Sierakowski; Josef, Graf, Zeichner und Radierer, geb. 1765 in Opule (Pod-
lachien), f 28. Mai 1831 in Warschau. Er war erst Gesandtschaftssekretär in Schweden,
trat aber nach der Theilung Polens zu den schönen Künsten über und bildete sich
auf Reisen, Er wurde Ständerath und Mitglied der ünterrichtscommission. Von
ihm Kopf eines Jünglings, Rast auf dem Marsche (n. Orlowski), Architekturenzeich-
nungen, etc.
Sierra, Francisco Perez, Maler, geb. 1627 in Neapel, f 1709, Schüler von
A. Falcone. Er kam als Page des D. de la Torre nach Madrid und bildete sich
hier bei Juan de Toledo weiter aus. Zuletzt wurde er Gefängnissinspektor und
trieb die Kunst nur nebenher. Von ihm Copien nach Ribera, Heiligenbilder für eine
Kapelle in Madrid, Blumenstücke, etc.
Sienrac, Francois Joseph Juste, Maler, geb. 1781 in Cadiz als Kind fran-
zösischer Eltern, f um 1832 in Soröze bei Toulouse, Schüler der Akademie zu
Toulouse und von Augustin. Er war eine Zeitlang in Paris thätig und wurde Prof.
der Zeichenschule zu Soreze. Er malte Miniaturbildnisse, z. B. Thomas Moore,
Washington Irving, Byron, etc. S. hat auch einige Bildnisse, etc. lithographirt.
Med. 1827.
Sieurac, Henri, Maler, geb. 15. Aug. 1823 in Paris, f 18. Dec. 1863 das.,
Schüler seines Vaters Francois J. J. S. und des Delaroche. Von ihm Die Wie-
dergeburt der Künste und der Literatur (1857 Mus. Toulouse), Triumph des Fabius
(Mus. Aix), Glaube, Liebe, Hoffnung (1863 Mus. Dijon), Geburt des Bacchus (Mus.
Chalons-sur-Saöne), etc.
Sievier, Robert William, Kupferstecher, geb. 1794 in London, f 1865, Schüler
von E. Scriven. Von ihm Blätter nacn Beechey, Holbein, Jackson, Lawrence,
Newton, etc.
Sigalon, Xavier, Maler, geb. im Dec. (?) 1788 (n. A. 1790) in Uzes (Däp.
Gar), f 18. Aug. 1887 in Rom, Schüler von Monrose, Souchon und F. Gu^rin.
Er lebte in sehr dürftigen Verhältnissen, ersparte sich mit Bildnissmalen 1500 Fr.,
womit er mit 29 Jahren nach Paris reiste und Schüler von Guerin wurde. 1838
zog er nach Italien, um im Auftrage des Ministers des Innern, Buonarottis Jüngstes
Gericht zu copiren, wofür er 88,000 Fr. und eine Pension von 3000 Fr. erhielt.
Von ihm Junge Courtisane (1822 Louvre), Gesiebt des Hl. Hieronimus (1831 ebendii),
Locust versucht Gift an einem Sklaven (1824 Mus. Nimes), Bildniss Louis Philippe I.
und 5 A. (ebenda), Athalie lässt ihre Kinder ermorden (1827 Mus. Nantes), A.
Werke in franz. Kirchen, etc. Med. 1824, Kr. d. Ehrenleg. 1881.
SiganIt, Jan Frans, Bildhauer, geb. 1797 (?), 20. Jan. 1833 in Amsterdam,
war in Haarlem und Amsterdam thätig und schuf Grabmale, Gedächtnissmonumeate,
etc. — Sein Vater Karel S. war auch Bildhauer und in Amsterdam thätig gewesen.
Sighlnolfl, Cesare, Bildhauer, geb. 1833 in Modena, SchtUer vonL, Mainoni
und der Akademie zu Modena, dann von Duprö in P^lorenz. Er war viel für den
portugiesischeii Hof thätig. Von ihm Monument Card. Fortegnecci (Pistoja), Grab-
statuen im Friedhof zu Modena u. A., Bildnissbüsten, Leda, Vaterlandsliebe, etc.
Mehrere Orden.
Sigmnnd III., König von Polen, geb. 20. Juni 1566 in Stockholm, f 30.
April 1632 in Warschau, war eifriger Kunstliebhaber und brachte es im Malen so
weit, dass eine Allegorie auf die Stiftung eines Jesuitenklosters von ihm lange Zeit
für ein Robusti gehalten wurde. Das Bild ehemals in Düsseldorf befindet sich jetzt
in Schleissheim. Eine Mater dolorosa von seiner Hand besitzt die Augsburger Galerie.
Sigmund, Hollö, Zeichner und Maler, geb. 1858 in Mikolcz (Ungarn), Schüler
der Akademie zu Budapest unter Szekely und Sotz. Er wurde Zeichenprofessor.
Von ihm die Bildnisse Nik. von Perczel, des Ministers Trefort; ferner Guten Morgen,
etc. Ehrendiplom, Fünfkifchen 1888.
Sigmuudt, Ludwig, Maler, geb. 1861 in Graz. Er war in Wien thätig und
malte Landschaften, z. B. Abend im Marchgebiet.
Signac, Panl, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 11. Nov. 1863 in Paris.
Er malte poiatillistische Bilder, schuf Plakate, Kaltuadelarbeiten, Federzeichnungen, etc.
1890 erschien von ihm „Erziehung des Formensinns". Von ihm Port-en Bessin,
Comblat-le-Chateau, Sängerin im Cafe Bildnisse, etc.
Signol, JBmile, Maler, geb. 11. (8?) Mai 1804 in Paris, t 1892, Schüler von
Gros, erhielt 1830 den Rompreis auf Grund seines Meleager legt seiner Frau zu
Liebe die Waffen ab. Von ihm Noah flucht seinem Sohn (1834 Mus. Aix), Trauer-
feier Ludwig XV. zu Reims und 16 A. (Mus. Versailles), Gelübde einer Vestalia
276 Si'gnol - Silanion.
(Mus. Arras), Bildniss Dumais (Mus. Montargjs), Die Ehebrecherin (Mus. Luxem-
bourg); A. Werke in franz. Kirchen, etc. Med. 2. Kl. 1834, 1. Kl. 1835, Kr. der
Ehrenleg, 1841, OflF. Kr. 1865, Mitgl. des Instituts 1860.
Slgnol, Louis Eugeue, Maler,, geb. 17. Febr. 1800 in Lille (Dep. Nord\ f nach
1847, Schüler von Picot und der Ecole des beaux-arts. Auch in Italien gebildet.
Von ihm Ansicht aus der Umgegend von Rom 1837, Ansicht aus Capri (1848), Don Juan
und Haidel, etc.; auch Bildnisse.
SignoracciO; Paolino del, gen. Fra Paolino (Paolo) da Pistoja, Maler,
geb. um 1490 in Pistoja, f 1547 am Sonnenstich das., Schüler seines Vaters
Bernardino del Signoraccio. Er wurde Dominicaner -Mönch zu Prato, und
Atelier-Genosse des Fra Bartolommeo. della Porta, mit dem er sowie mit A 1 ber-
tin elli eine Zeitlang gemeinschaftlich arbeitete, z. B. Heilige Familien im Pal. Corsini
zu Florenz (von 1511), im Pal. Borghese (Rom, auch 1511), Fresko öiit der Kreuzigung
(S. Spirito zu Siena, 1516), etc. Von ihm ferner eigenhändig eine Madonna mit
Heiligen -(1510 Mus. Wien), Die Geburt (1511 Pal. Borghese), Madonna und Hl. Johannes
(Pal. Sciarra zu Rom); Andere in S! Agostino u. a. Kirchen von San Gimignano, in
S. Domenico zu Pistoja, etc.
Signorelli, Luca d'Egidio di Ventnra de', Maler, gen. Luca da Cortona,
geb. wahrscheinlich 1441 in Cortona, f 1523 .das., Schüler seines Oheims L. Vasari
und bis 1460 des P. de' Franceschi, und kam dann wahrscheinlich unter den
Einfluss von Pollajuolo und Verrocchio in Florenz. 1472 malte er in
S.- Lorenzo zu Arezzo, im Nov. 1474 an dem Stadthaus von Cittä di Castello.
Zwischen 1476 — 79 malte er Fresken in der Sa. Casa zu Loreto und kehrte dann
nach Cortona zurück. 1478 hatte Julius II. ihn nach Rom berufen, um in der Sistina
zu malen und er kam dem Ruf vor 1484 nach. 1491 schuf er eine Verkündigung
für den Dom in Volterra und wurde im gleichen Jahr ein Mitglied der Florentiner
Commission, die die Pläne für die Domfacade das. begutachtete. 1497 malte er im
Kloster Monte Riveto Maggiore nahe Siena, 1498 in Siena selbst einen Altar für
S. Agostino. 1499—1504 war er an seinem Hauptwerk, den grossen Auferstehungs- etc.
Fresken im Dom zu Orvieto beschäftigt. 1506 und 1509 malte er muthmasslich die
Fresken im Pal. Petrucci zu Siena. 1513 ging er als Abgesandter Cortonas (seit 1488
war er Bürger der Sta-dt geworden und bekleidete städtische Aemter), um Leo X. als
Papst zu beglückwünschen. Er besuchte M. A. Buonarotti ; als Maler war er von
R. Santi verdrängt worden. Er zog sich nun nach seiner Vaterstadt zurück und be-
suchte 1520 noch einmal Arezzo, um in S. Girolamo sein Altarbild aufzustellen, hier
sprach ihn der 8 jährige G. Vasari. S.'s grosse Bedeutung liegt in der Einführung
eines monumentalen Stils des Nackten : sein Hauptwerk zu Orvieto übte Einfluss
selbst auf M. A. Buonarotti. Er malte fast nur Historien und einige griechisch-
mythische Stoffe. Gemälde von ihm in den Smlgen. zu Arezzo, Berlin, Cittä di
Castello, Dresden, Florenz (Academie, Pal. Corsini, Pitti, Pal. Torrigiani, üffizi),
Keir, London, Mailand, Paris, Rom (Pal. Rospigliosi), Siena (Pal. Petrucci und
Academie), St.. Petersburg (Gal. Leuchtenberg), ferner in S. Medardo (Arcevia), S". Spirito
(Arezzo), S. Antonio (Borgo S. Sepolcro), Sa. Cecilia, S. Domenico, S. Giovanni
(Cittä, di Castello), Dom, S. Domenico, S. Gesü, Compagnia di S. Niccolo (Cortona),
Collegiat Kapelle (Fojano), Casa Santa (Loreto), Dom (Orvieto), Dom (Perugia),
S. Gregorio, Cap. Sistina (Rom), S. Domenico (Siena), Spirito Santo (ürbino), Dom
und S. Francesco (Volterra). S. Leben von R. Vischer (Leipzig 1879).
Signorini, Oaetano, Maler, geb. 14. Aug. 1806 in Suzzara (Guastallaj, t 16. Aug.
1879 in Parma. Die dortige Gal. besitzt sein Bildniss des J. Sanvitale.
Siguorini, Telemaco, Maler und Radierer, gieb. 18. August 1835 in Florenz,
Autodidakt. Er lebte in Venedig und Florenz, besuchte öfters Paris, London, Schott-
land und nahm 1859/60 an den Feldzügen Theil. 1882 wurde er zum Prof. in seiner
Vaterstadt ernannt. Von ihm Der Ghetto in Venedig, Die Rialto-Brücke, Vor dem
Arianna Thor zu Ravenna, Princess Street Edinburgh, Ansichten von der Insel Elba, etc.
Sigrist, Franz, Maler und Radierer, geb. um 1720 in "Wien, f 1807 (?), Schüler
der Wiener Akademie. Von ihm besitzt das Prager Rudolfinum Bacchus und A iadne.
Der Damenschneider, und 2 A. Er hat einige biblische Scenen radiert.
Sikovec, Voytßch (Adalbert), Maler, geb. 1854 in Prag, thätig das. Er malte
Landschaften, Ansichten und Stillleben.
Silanion, griechischer Bildhauer des 4. Jahrhunderts v. Chr. aus Athen. Er
schuf besonders Bildnisse, darunter eine Bronzestatue des Plato und eine Büste der
Sappho; ferner von ihm eine sterbende Jokaste, bei der er das Erz nwt Silber mischte
Silbermann — Silva. 277
um dem Gesichte die Blässe des Todes zu geben. Plinius erzählt auch von seiner
Statue des Bildhauers ApoUodoros. Er soll über Symmetrie geschrieben haben.
Silbermann, Heinrich Bndolph Gustav, geb. 1801. Er war in Strassburg
thätig und brachte eine Art des Farbendrucks in der Buchdruckerpresse auf, die s. Zt.
aber von der Chromolithographie verdrängt wurde. So veröffentlichte er u. A.
1851—5 die Glasfenster des Münsters zu Strassburg,
Silbernagel, Karl, Bildhauer, geb. 1837 in Berlin.
Silemanu, Johannes, Goldschmied des 17. Jahrhunderts, f 1661. Er war 1653
Mitgl. der Casseler Zunft und dort thätig.
Silla, s. Scilla.
Sillemans, Experiens, Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1611 in Amster-
dam, t 1653 das. Das dortige Rijksmuseum besitzt eine Landschaftsfederzeichnung
von ihm.
Sillet, James, Maler, geb. 1764 in Norwich, f 1840 das., Schüler der Akad.
in London. Er malte Miniaturen, Stillleben, Theaterdecorationen und besonders
Blumen, lieferte endlich auch Illustrationen.
Sillig, Georg Tictor, Maler und Radierer, geb. 1806 in Dresden, f nach 1870(9).
Er war lang in München thätig und aquarellirte, sowie radierte besonders Soldatenbilder.
Silling, Theodor, Goldschmied, geb. 1577 in Amsterdam, f 6- März 1657 in
Köln a. Rh. Er wurde Jesuit und war in Köln thätig, wo er Kirchenrath und Altar-
schmuck schuf.
Silo, Adam, Maler und Radierer, geb. 1670 in Amsterdam, t 1*760 (?) das.,
Schüler von T. v. Pee, nachdem er Schiffbauer und Kapitän gewesen war. Peter d.
Gr. schätzte ihn. Von ihm Ruhiges Meer (St. Petersburg, Eremitage), Bewegte See
(Wien, Gal. Liechtenstein), etc. ; man kennt neun Radierungen von Schiffen, etc. von ihm.
Siloe^ Diego de, Bildhauer und Baumeister, geb. vor 1500 in Burgos, + 1568
in Granada, Sohn und Schüler des Gil de S. Von ihm in Granada an der Kathe-
drale Thor nach der de la Cärrel Strasse mit feinem Blattwerk, 3 andere Thore mit
Ecce Homo, S. Hieronimus und S.Onofrius, ferner eine Büste des Gonzalez de Cordova.
Als Baumeister lieferte er bedeutende Pläne für die Kathedrale von Granada und
wahrscheinlich die von Malaga.
Siloö, Gil de, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, thätig zwischen 1486 und 1499
in Burgos. Von ihm die berühmten Marmor-Grabdenkmäler des Königs Juan IL,
und des Infanten Alonzo in der Karthause Miraflores bei Burgos, mit grossen Statuen,
9 Statuetten und 16 allegorischen Reliefs auf ersterem, einer knieenden Statue und
zahlreichen kleineren Figuren auf dem anderen. Auch der Alabaster-Hochaltar das.
mit Aposteln, Evangeliston und Heiligen ist von ihm.
Silva, Domingo Jos^ da, Münzgraveur und Kupferstecher, geb. vor 1800, t
nach 1836, Schüler seines Bruders Simäo F. dos Santos, der Lissaboner Akademip,
des Joaquim C, da Silva und (1814) des Bartolozzi. 1330 wurde er Münz-
graveur, 1836 Professor der Gravirkunst an der Akademie zu Lissabon. Von seinen
Stichen nennen wir Jesus da boa sentenqa.
Silva, Felix Jos6 da, Baumeister des 19. Jahrhunderts, geb. in Portugal,
t 1825 in Rio de Janeiro, Schüler der Akademie zu Lissabon, und der San Luca-
Akademie zu Rom, deren Mitglied er später wurde. 1805 wurde er Zeichen- und
Baukunst-Professor in Lissabon, errichtete Paläste und Privathäuser dort und be-
gleitete den Hof nach Brasilien. Von ihm in Rio de Janeiro das S. Joäo-Theater
und der Pal. Joias, in Santa Cruz der Palast.
Silva, Francis A., Maler, geb. 1835 in New-York, f 31, März 1886 das.,
Autodidakt. Er machte den Bürgerkrieg mit, liess sich 1866 als Marinemaler in
New-York nieder. Von ihm Vorübergehender Regenschauer, Momhouthstrand, Sonnen-
aufgang auf dem Meere, etc. — Ein Henriqnez Jose de S. war um 1800 als Maler
thätig und wurde Direktor der Akademie zu Rio de Janeiro.
Silva, Joaquim Cameiro da, Kupferstecher, geb. 1727 in Oporto, f 1818. Von
ihm Joseph 1. (nach Machado). S, Joseph, Madonna (1767), etc.
Silva, Joaquim Possidonio Narciso da, Baumeister, geb. 1806 in Lissabon,
t nach 1870 (?), lernte als Kind das Zeichnen in Rio de Janeiro, kehrte 1821 nach
Lissabon zurück, wo er die Bauschule besuchte und wurde 1825 Hugots Schüler
in Paris, 1830—31 bereiste er Italien nnd arbeitete darauf unter Fontaine an
der Gal. des Pal. Royal. 1838 ging er nach Portugal, nahm Theil am Freiheits-
kampf und wurde im folgenden Jahr Baumeister der Königin. 1S60 nahm er die
Bauwerke Portugals auf und veröffentlichte sie 1862. Er schrieb über baugeschicht-
278 3ilva — Silvestre.
liehe und archäologische Themata, gründete den portugiesischen Architekten- Verein,
das Archäol. Museum in Lissabon und ein Asyl für Arbeitsinvaliden. 1864 wurde
er geadelt und Kammerherr. Von ihm das Deputirtenhaus, das Schloss der Kaiserin,
das Clubhaus und mehrere Paläste in Lissabon, der Pal. Alfeite am 1. Tejoufer, die
Wiederherstellung des Schlosses Pena zu Cintra, Entwurf zum Pedrodenkmal auf
dem Rocio, etc. Thurm- u. Schwert-Ord., A. ital., span. u. brasilian. Ord. Mitgl. der
Akad. Lissabon, des franz. Instituts, des engl. u. amerik. Inst, o'f Architects.
Silva, Moreira Cypriauo daj Münzgraveur, geb. 1754 in Lissabon, f 1826,
Schüler der Zeichenschule des Arsenals in Lissabon und von Joäö de Figueiredo.
Von ihm Medaillen auf König Jobann VI. (nach Joaquim C. da S.), auf Kg. Jose I.,
und auf Wellington. 1816 wurde er kgl. (?) Münzgraveur.
Silva Bazan y Sarmiento, Mariaua, Herzogin von Huescar und von Arcos,
Malerin und Bildhauerin, geb. 14. Dec. 1750 in Madrid, f 17. Jan. 1784. Neben den
bildenden Künsten trieb sie auch die Poesie. 1766 wurde sie Ehrenmitgl. (später Ehren-
direktor) der S. Fernando-, 1772 der St. Petersburger Akademie.
Silvagni, Giovanni, Maler, geb. 1790 in Rom, f 1854., Schüler vonG. Landi,
Mus. zu Parma besitzt von ihm Oedipus blind.
Silyaui, Ferdinando, Kupferstecher, geb. 1823 in Parma, Schüler von Toschi.
Er war an dessen Allegriwerk betheiligt.
Silvani, Gaetano, Kupferstecher, geb. 1798 in Parma, f 1879, Schüler von
Toschi. Er war an dessen Allegrrwerk betbeiligt, und hat ferner nach Rubens,
Saenredani, Teniers, etc. j-Testochen.
Silvani, Gherardo, Baumeister, geb. 1579 (?), t 1675. Von ihm Die Erweiterung
des jetz Pal. Giuntini (1638, Florenz), das Seminar bei S. Frediano (das.), die Kap.
Corsini im Carmine (das.), etc.
Silvani, Mentore, Maler, geb. 1843 in Traversetolo (Parma). Die Gal. zu
Parma besitzt eine Ansicht von ihm.
Silveii-a, Bento Coelho da, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1708, thätig in
Portugal. Er malte Historien und errang eine solche Achtung, dass seine Werke
neben Van Dycks gestellt wurden. Viele seiner Werke gelangten in Kirchen zu
Lissabon (S. Bento, S. Jorge, Madre de Deo, Sakristei von da Penha, S. Pedro, etc.)
Silvestre, Alexandre, Kupferstecher, geb. 27. Dec. 1672 in Paris, Sohn des
Isiael S. Er wurde Mönch, und brachte Thomas von Kempens Nachfolge Christi
in lateinische Verse. (Paris 1709). Von ihm u. A. einige Radierungen nach Louis S
Silvestre, Augnstin Fran^ois, Baron de, Maler und Zeichner, geb. 7. Dec.
1762 in Paris, f im Sept. 1851 das., Sohn und Schüler les Jacques A. de S., weiter-
gebildet während eines vierjährigen Aufenthaltes in Rom. Nach Frankreich zurück-
gekehrt wurde er zum königlichen Vorleser und Bibliothekar Ludwig d. XVIII.
ernannt. Von jetzt ab widmete er sich ausschliesslich den Naturwissenschaften, in
denen er es zu grossen Ehren brachte, so dass er Mitgl. des Instituts wurde (1806),
auch im Ministerium der Landwirt hschaft, etc. hohe Stellung einnahm. Ludwig XVIII.
ernannte Ihn zum Baron. Nach der Revolution 1830 lebte er in Zurückgezogenheit.
Er ist der letzte Spross dieser Künstlerfamilie, seine Gemälde befinden sich meist
in Italien.
Silvestre, Charles Fran^ois de, Zeichner, Kupferstecher und Maler, geb.
10. April 1667 in Paris, f u" 1738 das., Schüler seines Vaters Israel S., von C.
Lebrun und J. Parrocel. Er vollendete seine Studien in Italien und folgte seinem
Vater im Amte als Zeichenlehrer der königlichen Kinder. Er wurde Hofmaler des
Königs August III. von Polen, der ihn adelte. 1691 bezog er die Louvrewohnung
seines Vaters. Er malte Landschaften und Historien, und hat deren auch nach
eigener Zeichnung, sowie nach Louis de S. le ieune auf Kupfer gebracht. Mitgl.
der Akad. 1737.
Silvestre, Fran^ois, Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1620 in Nancy,
Sohn und Schüler des Gilles S. Er hat einige Landschaften gestochen.
SilTestre, Fran^ois Charles de, Maler, geb. vor 1707, f nach 1765 in Paris
(?), Sohn und Schüler des Louis de S. d. J. und dessen Nachfolger als Direktor der
Dresdner Akademie. Infolge des 7 jähngen Krieges verlor er sein Erbe, sowie Selbst-
erworbenes und musste sich nach Paris begeben.
Silvestre, Gilles, Maler, geb. um 1590 in Nancy, f nach 1620. Er widmete
sich erst im hohen Alter der Malerei, worin er aber einigen Erfolg hatte. Er gilt
ah der Stammvater der Künstlerfamilie dieses Namens; das Geschlecht stammt aus
Schottland und Jiiess dort Sylvester,
Silvestre — Silvius. 279
SÜTestre, Israel, Zeichner und Kupferstecher, geb. 15. Auf;. 1G21 in Nancy,
t 11. Oct. 1691 in Paris, Sohn des Gilles S., Schüler seines Oheims Israel Henriet,
eines Freundes Callots und Herausgeber von dessen Radierungen. 1640—53 bereiste er
Italien und besuchte inzwischen öfters Frankreich. S. hat beinahe 1000 Blatt ge-
stochen, meist treföicbe Ansichten, die oft einen besonderen historischen Werth besitzen,
da sie das Ansehen alter, jeizt untergegangener Denkmäler vorführen. Von ihm
Hafenansicht bei Rom (Bleistiftzeichnung, Mus. Louvre), Heilige Agaeskirche vor den
Mauern Roms (Sepiazeichnung, Mus. Besancon), Constantinbogen und Ruinen des
Colosseums (ebenda). S. war Hofzeichner und Kupferstecher, Zeichenlehrer des
Dauphins und der Pagerie. Mitglied d. Akad. 1670. Ein Katalog seiner Werke
erschien 1857 in Paris. Seine Biographie zugleich mit der verschiedener anderer
Mitgl. der Familie, von E. de Silvestre, 1868.
SÜTestre, Jacques Augustin de, Maler und Zeichner, geb. 1. Aug. 1719 in
Paris, i" 10 Juli 1809 das., Sohn und Schüler des Nicolas C. de S., des.sen Nach-
folger als Zeichenlehrer der königlichen franz. Kinder er wurde. Er hielt sich 3 Jahre
lang in Rom auf, wo er sehr viele der dortigen Meisterwerke zeichnete. Seine
Kupferstich-Sammlung wurde 1810 verkauft.
Silvestre, Louis, d. le., Maler, geb. 20. März 1669 in Paris, f 18. April
1740 das., Sohn des Israel S. Er wurde 1705 Mitgl. der Akad. auf Grund einer
Landschaft.
Silvestre, Louis de, d. J., Maler, geb. 23. Juni 1675 in Paris, f 12. April
1760 das., Schüler seines Vaters Israel S., von Ch. Lebrun und von Bon Boulogne.
1693 ging er nach Italien. 1702 wurde er Mitglied, 1706 Prof. an der Pariser
Akademie, und nach seiner Rückkehr 1748 Rektor und 1752 Direktor. 1716 berief
ihn der Kurfürst von Sachsen an die Akademie zu Dresden, wo er 24 Jahre lang
als Direktor thätig war. 1741 kehrte er nach Frankreich zurück, mit Wohlthafen
Augusts III. überhäuft, der ihn 1742 adelte. Von ihm Erschaffung des Menschen
von Prometheus (Mus. Montpellier), Minerva lobt Prometheus Werk (ebenda), Bildniss
Friedrich August II. von Polen u. A. (Mus. Versailles), Unterredung der Kaiserin
Amalie mit August III. zu Neuhaus in Böhmen u. 6 A. (Mus. Dresden). A. in den
Sammlungen zu Leipzig, St. Petersburg, Schwerin, etc., sowie im Kgl Schloss zu
Dresden (namentlich viele Bildnisse). S. hat mehrere Gemächer des Zwingers in Dresden,
den Ballsaal des Brühl'schen Palais das., den grossen Saal im Japanischen Palais das.,
die Sacramentskapelle in Versailles, das Refectorium zu St. Martin des Champs
geschmückt. Obeihofmaler d. Königs von Polen 1724, Direktor der Dresdner Akademie
1727. — Seine Frau Marie Catherine S., geb. H6rault, geb. 1683 in Paris hat
ihn bei manchen Arbeiten unterstützt und Copien seiner Gemälde geliefert, sowie
Miniaturen.
Silvestre, Maximiliane de, Malerin, geb. 1708 in Paris, f 1797, Tochter und
Schülerin des Louis de S. d. J. Sie malte Pastellbildnisse z. B. das des Kurf.
Friedrich Christian v. Sachsen. Um 1/43 kam sie als Vorleserin der Prinzessin
Marie Josepha nach Paris.
Silyestre, Nicolas Charles de, Maler, geb. 1698 in Paris, f 30. April 1767
in Valenton (Dep. Seine-el Oise), Sohn und Schüler des Charles F. S., dem er als
Zeichenlehrer der königlichen französischen Kinder folgte. 1747 wurde er Mitgl. der
Akad., 1741 hatte ihn August der Starke, zugleich mit seinem Onkel Louis de S. d.
J. geadelt Von ihm Landschaft (Louvre), meherere Radierungen, etc.
Silvestre, Sazanne Elisabeth, verehel. Lemoine, Kupferstecherin des 18.
Jahrhunderts, geb. 14. Juli 1694 in Paris, Tochter und Schülerin des Charles F. S.
Sie stach Bildnisse nach Van Dyck, Largilliöre, Lebrun, Nocret, Rubens, Vivier u. A.
Silvestre, Maler des 14. Jahrhunderts. Er war Camaldulenser Mönch und
malte zwischen 1350—1410 treffliche Miniaturen. Für sein eigenes Klöster Sa. Maria
degli Angeli in Florenz schuf er ein prachtvolles Choralbuch ; ein herausgeschnittenes
Blatt daraus besitzt das Liverpool-Institution.
Silvius, (Sylvias, Silvyns), Antoon, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb.
um 1525 in Antwerpen, thätig das. (für Plantin) und in Köln a. Rh. Der Meister
zeichnet mit einem Monogramm, das man als A S auslegen könnte, jedoch beruht
die Benennung A. Silvius vielleicht auf einem Irrthum Papillons, der sie zuerst an-
wandte und einen Schriftsteller mit einem Holzschneider identificirte. Von ihm 20
Illustr. zu einer spanischen Ausgabe des Chevalier delibere von 0. de la Marche
(1553 Antwerpen), Copien des Holbein'schen Todtentanz (1555 Köln a. Rh., 53 Blatt),
verschiedene Bibelillustrationen, Colophons, etc.
280
Silvias — Simmler.
Silvivs, Balthasar^ Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, thätig um 1555 in
Flandern. Er stach nach H. Bos, F. Floris, L. Lombardus. K. v. Mander, etc., auch
nach eigener ZeichnuD» (Loth und seine Töchter, 20 Goldschraiedsornamente, etc.).
Simanowitz, Ludovike von, geb. Reichenbach, Malerin, geb. 1761 in Stutt-
gart, t 1827 in Ludwigsburg, Schülerin von Guibal, 1786—9 von J. Vesticr in
Paris. Sie malte Bildnisse z. B. Schiller, Wächter, etc.
Simart, Pierre CJjarles, Bildhauer, geb. 27. Juni 1806 in Troyes (Dep. Aube),
+ 27. Mai 1857 in Paris, Schüler von Dupaty, Pradier und Ingres, sowie der
Ecole des beaux-arts. 1833 erhielt er den I. gr. Preis auf Grund seines Greis mit
3 Söhnen. Von ihm Herzog Anton von Bourgogne (Gipsbüste Mus. Versailles), Tod
des Coronis (Gipsstatue Mus. Troyes), Karl X. von Frankreich (Marmorbüste ebenda),
Orest (Marmorstatue Mus. Ronen), Tod des Cato u. A. (ebenda). A. Werke von
ihm in franz. Kirchen und an öffentl. Gebäuden; auch Grabmäler etc. Med. 1. Ei.
1840, 1855, Kr. d. Ehrenl. 1846, Off. Kr. 1856; Mitglied. Inst. 1852. Sein Leben von
G. Eyriäs (Paris 1860), V. Courdaveaux (Paris 1860), Halevy (Paris 1861).
Simbreclit, (Czymprecht^ Zimprecht)^ Mathias^ Maler des 17. Jahrhunderts,
geb. in Prag (München?), f 1680 das., dort und wahrscheinlich auf Reisen in Italien
gebildet. Von ihm Altarbild (S. Stephan, Neustadt-Prag), S. Daniel (S. Castulus,
Altstadt Prag), Altar (S. Bartholomäus, Colin) u. a. Bilder für böhmische Kirchen,
sowie Paläste.
Simek; Ludwig, Bildhauer, geb. 19. Januar 1837 in Prag, f 25. Januar 1886
in Prag. Schüler des Emanuel Max und Prof. Wittmann an der Münchener
Akademie. 1864—70 verbrachte er in Rom. Von* ihm Johann von Weert (Marmor-
statue, 1866 Wiener Arsenal), Gipsmodell dazu (Rudolfinum, Prag), etc.
Simil, Alphanse Paul, Baumeister geb. vor 1855 in Nimes (Dep. Gard),
Schüler von Laisno und Reveil. Von ihm besitzt das Mus. Nimes Aufnahmen des
römischen Amphitheaters in Nimes (5 Zeichnungen). Er baute mehrere Kirchen
z. B. zu Domont, Belloy, etc. Med. 1868, 1. Kl. 1877, 1878. — Sein Sohn Abel S.
war auch Baumeister.
Simil; Loni8 Angnstin, Maler, geb. 5. Februar 1822 in Nimes, liess sich in
Lunel nieder. Er malte Bildnisse und Historien.
Simm, Franz, Maler, geb. 24. Juni 1853 in Wien, Schüler der Wiener Akademie
imter von Engerth und Feuerbach. Er erhielt ein Reisestipendium nach Rom
und ging von da nach Tiflis, um im dortigen Museum die Wände zu schmücken,
äpäter liess er sich in München nieder, wo er Prof. wurde. Für das Leipziger
Diorama malte er ein grosses Haromsbild; ferner von ihm Duett (Berlin, Nat.-Gal.),
Tod Kaiser Wilhelms I., Christus und Jobannes mit der Madonna, Johannestriebe,
sowie die Illustrationen zu der Hallbergerschen Ausgäbe des Faust, und viele Andere.
Gold. Med. Wien 1889.
Simm, Georg Wilhelm von, Maler und Illustrator, geb. 1820, t im April 1895
in Berlin.
Simm, Marie, geb. Mayer, Malerin, geb. 8. Juni 1853 in Bozen, Schülerin
von Löfftz in München, kam nach Rom und war mit ihrem späteren Mann 1881
zu Tiflis an Wandgemälden im dortigen Museum thätig. Sie malte Bildnisse, sowie
Genrebilder und unterstützte ihren Mann.
Simmler, (Simler), Friedrich Karl Josef, Maler und Lithograph, geb. 4. Mai
1801 in Hanau, f 2. Nov. 1872 in Aschaffenburg, Schüler von W. v. K ob eil,
Langer und Wagenbauer, auch an der Wiener Akademie und auf Reisen
weiter gebildet. 1835 liess er sich in Geisenheim, 1862 in Aschaffenburg nieder,
nachdem er zuvor in Wien, Hannover, München, Italien, am Rhein, etc. thätig ge-
wesen war. Von ihm Thierstück (Gal. Raczynski, Berlin), Mittagsrast (1830 Mus.
Königsberg), Wilder Stier (1835 Nat.-Gal., Berlin); A. in den Sammlungen zu Hannover,
Wiesbaden, etc.; ferner Thierstudien nach der Natur (4 Radierungen und 12 Stein-
drucke).
Simmler, Joseph, Maler, geb. 14. März 1823 in Warschau, f 1. März 1868 das.,
Schüler von Bendemann an der Dresdner Akademie, von Gene 11 i in München und
Delaroche in Paris. 1848 kehrte er in die Heimath zurück, wurde schnell bekannt,
ging aber noch einmal Studienhalber nach Florenz und Rom. Er malte Historien,
besonders aber polnische Geschichtsbilder. Von ihm Hochzeit des Amor und der Psyche
(Deckengemälde in einem Warschauer Palast), Die Drei Marien, Tod der Königin
Barbara, Erziehung König Sigismunds, etc. Ehrenmitglied der St. Petersburger
Akad. (1866).
Simmler — Simon. 281
Simmler, Wilhelm Carl Melchior, Maler, geb. 6. Sept. 1840 in Geisenbeim
(Rheingau), Schüler (1857) der Düsseldorfer Akademie urtter Köhler, Sobn,
Schadow und Bendemann; 1861 in München und Umgepend weiter gebildet;
Sohn des Friedrich S. S. zeichnete Illustrationen für Bücher und Zeitschriften, malte
Genrescenen aus dem Jägerleben u. s. w. Von ihm auch das Biidnisä des Schau-
spielers Haase, das Kriegspanorama Sturm auf St. Privat (gemeinschaftlich mit
E. Hunten) und Bilder im Berliner Rathhaus. Med. Wien, Preuss. Kronen-
orden IV. Kl.
Simmonds, Julius, Maler, geb. 12. Juni 1843 in Pyrmont, studirte in Weimar
unter A. von Ramberg und Piockhorst und in Düsseldorf unter H i d d e -
mann; liess sich in Hamburg nieder. Von ihm Interieur aus der Reformationszeit,
Schachmatt, Die unverhoffte Erbschaft, etc.
Simmons, Edmund L., Baumeister, geb. 1872 in Saint -Thomas, thätig in
Lansdowne (Pa. U. S. A.), wo er Privatbauten schuf.
Simmons, Edward Emers.on, Maler, geb. 21. Oct. 1852 in Concord (Mass. ü. S. A.),
Schüler vonLefebvre und G*. Boulanger, lebte in Paris und Boston. Von ihm
Mutter und Kind, Mädchen aus der Bretagne, Bildnisse und Marinen. Brenz. Med.
1889 Paris; A. in Boston, Chicago, Philadelphia und New-York.
Simmons, Franklin« Bildhauer, geb. 11. Jan. 1842 im Staat Maine (U. S. A.),
Autodidakt. Er schuf erst Bildnissbüsten in Washington, D. C, und begab sich 1867
nach Rom. Von ihm Roger Williams (Statue am Kapitol, Washington), desgl. (Provi-
dence, R. I.), Bildnissbüsten von Pres. Lincoln, See. Seward, Gen. Sherinan, etc.,
Das verheisseue I^and, Medusa, etc.
Simmons, (Simmonds), John, Maler, geb. um 1715 in Nailsea (Somerset,
England), f 18- Jan. 1780 in Bristol, war erst Hausmaler und schuf später Historien
und besonders Bildnisse. Altargemälde von ihm gelangten in die Allerheiligenkirche
zu Bristol, und in die Jobanniskirche zu Dcvizes.
Simmons, William Henry, Kupferstecher, geb. 11. Juni 1811 in London,
t 6. Nov. 1882, Schüler der Finden'schen Anstalt. Er gelangte in der Linienmauier
zu einigem Ansehen, und stach nach R. Bonheur, Calderon, Faed, Frith, Hook,
II. Hunt, Landseer, Lerius, Lejeune, Maclise, Millais, Nicbol, Paton, A. Soloraon,
F. Stone, Tissot, Winterhalter, etc.
Simo, (Simone), Juan Bautista, Maler, geb. vor 1680 in Valencia, f 1717.
Mit A. Palomino malte er Fresken in S. Juan del Mercado zu Valencia, folgte dann
Palomino nach Madrid, wo er in S. Felipe el Real Arbeiten anfing die — sein Sohn
Pedro 8. vollendete.
Slmoens, Jan Baptist, Baumeister des 18. Jahrhunderts geb. in Ghent,
t 15. Nov. 1779 das., wo er 1770 Direktor der. Akademie wiirdf. Von ihm Manen-
kapelle, St. Peters Gotteshaus bei Ghent, Creditanstalt in Ghent, Kirche zu Ledeghem,etc.
Simon, Baumeister des 13. Jahrhunderts, aus Mans. Er soll an dem Bau der
Cathedrale von Tours thätig gewesen sein. Am 19. Oct. 1279 wird er urkundlich
erwähnt.
Simon, Maler des 15. Jabrbu'aderts, f 1450, thätig in Troyes, wo er u. A. für
S. Pierre Miniaturen malte.
Simon, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Chälons in der Champagne.
Zwischen 1545 und 1565 malte er in Avignon. Von ihm dort Gnadenjungfrau und
Anbetung der Weisen (Mus. Calvet). Die Geburt (S. Pierre), Pfingstfest (S. Didier).
Simon, Abraham, Medailleur des 16. Jahrhunderts, geb. in Yorkshire (England),
Bruder des Thomas S. Er reiste eine Zeitlang mit der Königin Christine von
Schweden, besuchte Schweden, Paris, Holland und fand viel Beifall mit seinen
Wachsbildnissen. Für einen projektirten Orden schuf er ein Bildniss des Königs
Charles ll. von England. Er starb in Armuth.
Simon, Alexander, Maler, geb. um 1810 in Stuttgart, f nach 1859 (?) in
Amerika, Schüler der Stuttgarter Kunstschule, auch auf Reisen in Italien gebildet.
Er war eine Zeitlang in Amerika thätig. Von ihm Erschaffung des Menschen (Mus.
Leipzig), etc.
Simon, Charles, Maler, geb. 6. Sept. 1799 in Paris, Schüler von Gros und
der Ecole des beaux-arts. Vom ihm die Seine bei Vernon (1840), Innerea einer
Farm in der Normandie, etc.
Simon, Fran<jois, Maler, geb. 29. Jan. 1818 in Marseille, f im März 1896 das.,
Schüler von Aubert und Loubon. Er malte meist Landschaften aus der Provence
mit Thierstaffage, Von ihm Auf dem Weg zum Schlachthof und ein A. (1859 und 1861
282 Simon — Simoima.
Mus. Marseille), Einbrucli der Nacht nahe Marseille (Mus. Saint-Etienne), Im Stall
ri872 Mus. Strassburg), etc.
Simon, Friedrich, Maler, geb. 1809 in Heidelberg, f nach 1850, Schüler der
Münchener Akademie; er malte Beleuchtungsstücke und komische Genrebilder, z. B.
Nachtwächter mit Betrunkenen (1843), Der Poet und die Katzen auf dem Dach (1845), etc.
Simou, Friedrich, Maler, geb. 1828 in Bern, f 1862 in Hyferes. Er war
Schüler von B. Menn in Genf. Von ihm An der Heerstrasse (1856, Mus. Bern),
Schiffszug an der Zihl (ebenda), etc.
Simon, H., Medailleur, geb. um 1752 in Frankreich, f im März 1834 in Brüssel.
Er war mit Erfolg in den Niederlanden thätig.
Simon, Jean (John), Kupferstecher, geb. 1675 in der Normandie, f um 1755
in London. Er erlernte den Linienstich in Frankreich, kam etwa 1735 als Refugi^
nach England und wurde durch die Bekanntschaft mit den Arbeiten des J. Smith be-
stimmt, ganz zur Schabkunst überzugehen. Kneller beschäftigte S., nachdem er
sich mit Smith entzweit hatte. Von ihm Platten (hauptsächlich BildnisseJ nach
Bargas, Baroccio, Berchet, Chardin, Corner, Coypel, M. Dahl, Dyck, Fountain, Hilliard,
Kneller, Laguerre, Lebrun, Murray, Pellegrini, Philips, Richardson, R. Santi,
V. d. Vaart, Vanloo, van Veen, worsdale, etc., zusammen über 200 Platten.
Simon, Jean Pierre, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1769 in Paris.
Von ihm Blätter nach Desora, Flaxman, Isabey, Landon. etc.
Simon, Lonis Andre, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1764 in Paris, wo er
tbätig war. Er malte decorative Arbeiten.
Simon, Peter (Pierre), Kupferstecher, geb. vor 1750 in London, f um 1810.
Er arbeitete in Kreide and Punktirmanier, namentlich für Worlidges „Gems" und
Boydells Shakspere-Gallery, nach Originalen von Oipriani, Downman, Fuessli, Gains-
borough, Hamilton, Kirk, Lauri, Miller, Opie, Peters, Reynolds, Smirke, Stothard,
Westall, Wheatley, etc.
Simon, Pierre, Kupferstecher, geb. 1640 in Paris, f nach 1710 das., vielleicht
Schüler des Nantenil, angeblich auch jn Italien gebildet. Er stach gute Bildnisse
und a. Gemälde, z. Th. nach eigener Zeichnung, z. Th. nach Bloemaert, Laborde,
Lebrun, Maratti, N. Poussin, S. Rosa, etc^.
Simon, Simon, Kupferstecher, geb. 1759 in Paris, f 20. Jan. 1807 das., Schüler
von F. A. David.
Simon, Thomas, Medailleur des 17. Jahrhunderts, geb. in Yorkshire (England),
t 1665 (?), Schüler Q633) von Nie. Friot, de.m er 1646 als 1. Graveur der Münze
folgte. Er stach für Charles I., dann für Cromwell und wurde 1649 Hauptmünz-
meister des Commonwealth. Als Bolcher schnitt er das Staatssiegel und Stempel zu
Kronen, Halben Kronen und Schillingen. Nach der Restauration verhaftet, schnitt er
im Gefängniss eine Krone für Charles II., mit einer Bittschrift am Rand und erhielt
die Freiheit sowie frühere Stellung. Ein Exemplar dieser Krone erzielte 1832 225 JEstr.
1663 verliess S. wegen Streit mit Roettiers die Münze, schnitt aber noch einen
schönen Kronenstempel. Seine sämmtlichen Werke gab Vertue 1753 in Kupferstich
heraus.
Simon de Brieg, Henri, Edelsteinschneider und Medailleur, geb. vor 1775,
t nach 1830. Er führte ein bewegtes Leben erst als Revolutionär, dann als Napoleonist
gegen die AUiirten. Er hatte zur Zeit des Kaiserreichs eine Lehrerstelle an einer
Normalschule in Paris bekleidet, und Hess sich nach 1815 in Luxemburg nieder.
Später ernannten ihn der Prinz v. Oranien, Charles X. und Louis Philippe zum Hof-
graveur, .Louis XVIII. zum Professor. Von ihm Bildniss Napoleons (Carneol), viele
andere Edelsteinbildnisse berühmter Zeitgenossen, auch mythologische Darstellungen ;
ferner stach er Wappen französischer Prinzen und gab 1813 ein zweibändiges
Wappenbuch heraus.
Simon de Cliälons, s. Simon.
Simon de Troyes, s. Simon.
Simon du Mans, s. Simon.
Simonan, Francois, Maler, geb. 1783 in Bomhem, f 1859 in London, studirte in
Brügge und hei Gros in Paris. Um 1815 kam er nach London, wo er sich mit Er-
folg als Bildnissmaler niederliess. Von ihm besitzt das Mus. zu Brüssel einen Orgel-
spieler (1828)
Simonan, Gustav Adolphe, Maler und Lithograph, geb. 10. Juni 1814 (1810?)
m Brügge, f 10. Juli 1870 in Brüssel, Sohn eines Lithographen, der als solcher sich
in London niederliess, Neffe des Fran9ois S. S. lithographirte 24 Batt „Principaux
. Simone — Simonis. 283
monuments gothiques de TEurope", und aquarellirte viele Achitekturen , besondere
Städteansichten aus dem Mittelalter.
Simone, Antonio dl, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler des L. Giord&no,
thätig in Italien. — Ein andrer Antonio dl S. war im 18. Jahrhundert zu Neapel
als Schlacliten- und Landschaftsmaler thätig.
Simone, Francesco di, s. Ferrocci, Francesco dl S.
Simone, Juan Bantiita, s. Simo.
lisrs:?Ä !••'•«"".«•■"«-''■"•
Simone da Pesaro, », Cantarini.
Simone da Siena, s. Martini, Simone.
Simone degli Ayanzi, Maler des 14. Jahrhunderts, gen. dal Croclflssi, wahr-
scheinlich Schüler des Franco Bolognese. Er malte besonders viele Kruzifixe
für Bologneser Kirchen, z. B. S. Giacomo Maggiore (1370 datirt), S. Stefano (4. und
7. Kirche), etc. A. Werke in der Pinacoteca das., in S. Michele in Bosco, ferner zu
Ferrara, Modena, etc,
Simone di Martino, s. Martini, Simone.
Simone Napoletalso, Maler, thätig um 1400 in Neapel. Der Name ist be-
glaubigt, jedoch rühren keinesfalls alle, und vielleicht überhaupt keine der ihm dort
in S. Lorenzo Maggiore, S. Dpmenico Maggiore, Sa. Chiara und im Dom zugeschrier
benen Werke, wirklich von ihm her.
Simonelli, Giuseppe, Maler, geb. 1649, t 1713, Bedienter und Nachahmer des
L. Giordano. Sein Heil. Nikolaus, für die Kirche von Tolentino gemalt, wurde
den Arbeiten seines Lehrers gleich gestellt.
Simonet, Jean Baptiste, (n. Be liier Jean Jacques Fran<joi8), Kupferstecher,
geb. 1742, t um 1810. Er stach viele Architekturen, sodann Vignetten für Verleger
(z. ß. zu Basans „Ovid") und Einzelblätter nach Baudouin, Berettini (Orleans Gal.)
Grenze, Moreau, etc. — Sein Sohn Adrien S., geb. 29. Dec. 1791 in Paris, war in
gleicher. Weise thätig und hat namentlich Buchvignetteu für die Grabstichelarbeiter
vorgeätzt.
Simonetti, Alfonso, Maler, geb. 29. Dec. 1840 in Neapel, Schüler der dortigen
und der Florentiner Akademie. Er wurde später Prof. an der neapolitanischen
Akademie, und malte Bildnisse, Genrebilder, geschichtliche Darstellungen, etc., be-
sonders aber Mondlandschaften. Von ihm Strasse in Castrocielo u. A. (Gal. Capo-
dimonte), Die Serenade, Tramonto, Requiescat, Olivenlesen, etc. Ital. Kronen-Ord.
Simonetti, Domenico, Maler des 18. Jahrhunderts, gen. II Magatta, thätig
in Rom, wo er Historien für die Kirchen, namentlich für die Suffragio malte.
Simonetti, Giovanni, Baumeister und Bildhauer, geb. 1652 in Roveredo, f 1716
in Berlin. Er wurde nach Prag, dann Berlin berufen, wo er 1683 Hofmaurermeister
wurde. 1686 arbeitete er am Leipziger Ratnhaus und an der Börse. 1694 schuf er
Gipsarbeiten für die Oranienburg. Von ihm in Berlin das Werdersche Rathhaus,
die Werdersche Kirche (1699), die neue Kirche in der Friedrich Stadt (1700). 1706
wurde er nebenbei fürstl. Zerbstiscber Baumeister und fing in Zerbst das Schloss
an, errichtete dort die Dreifaltigkeitskirche, ferner das Schloss Koswik. Von ihm
ferner Gipsarbeiten nach Schlüter im Berliner Schloss, die Dompropstei in Magde-
burg, etc.
Simonetti, Michelangelo, bedeutender Baumeister des 18. Jahrhunderts, thätig
in Rom. Unter Pio VI. baute er im Vatican die Sala delle Muse, Sala rotonda, Sala
a croce greca und die prachtvolle Doppeltreppe.
Simoni, Gnstavo, Maler, geb. 1846 (1847?) in Rom, thätig das. Von ihm Liebe
in der römischen Campagna, Teppichmarkt in Tlemken (Algerien), Die Wafifen des
Besiegten (1895), etc.
Simonini, Francesco, Maler, geb. 1689 in Parma, t nach 1753, Schüler von
J. Spoiverini und Monti. Er gründete eine Schule in Bologna und soll auch in
Venedig thätig gewesen sein. Er malte militärische Scenen und Architekturen.
Simonis, Eugene, Bildhauer, geb. 11. Juli 1810 in Lüttich, t 10. Juli 1882 in
Brüssel, Schüler der Kunstschule in Lüttich, seit 1829 von Kessel und C. Finelli
in Rom. 1836 kehrte er nach Lüttich zurück und wurde dort Akademieprofessor,
ging jedoch bald darauf nach Brüssel, wo er 1863 Akademiedirektor wurde. Von ihm
Reiterstatue Gottfried v. Bouillon (1848 Erz, Brüssel), Leopold I. (1877, Mons), A.
Dumont (Lattich), P. Marius (das.), Bacchus mit Tiger, Knabe mit Trommel, etc.
Oflfiz. des Leopold-Ord.; Mitgl. der französ. Akademie.
""^ Simouis-Empis — Simpson.
Simonls-Einpis, Catherine Edm^e, Malerin, geb. 1806 -I- 1S78, Schülerin von
Watelet. Sie malte Landschaften.
Simonnean, Charles, Kupferstecher, geb. 31. August 1645 (n. A. 1656) in
Orleans, f 22. März 1728 in Paris, Schüler des N. Coypel und G. Chäteau. Er
wurde Hofknpferstecher und schuf allein über 130 Blatt nach gleichzeitigen französ.
Malern. Ferner von ihm Christus und die Samariterin (n. Carracci), A. nach Pagholo,
Rubens, Sacchi, Santi, etc. Mitglied der Akademie 1710. — Sein Sohn und Schüler
Philippe S. war ebenfalls Kupferstecher und arbeitete nach Albani, Perino delVaga,
Giulio P. dei Gianuzzi, etc.
Simonnean, Lonis, Kupferstecher, geb. 22. Mai 1654 (n. A. 1657) in Orleans,
t 16. Januar 1727 in Paris, Bruder des Charles S.. an Audr ans Werken gebildet. 1706
wurde er Mitgl. der Akademie, 1717 Hofkupferstecher. Er stach fast nur nach Werken
seiner französ. Zeitgenossen, darunter Bourdon, Champagne, Coypel, Dieu und Lebrun.
Simounet, — Baumeister des 18. Jahrhunderts, f 1742. 1735 wurde er Mitgl.
der Akademie.
Simons, Hichiel, Maler des 17. Jahrhunderts, der 1669 und 1671 in Utrecht
urkundlich erwähnt wird. Er malte Stillleben, Blumen und Früchte. — Ein J. B. S.
malte um 1743 in Flandern. Die Augustinerkirche zu Ghent besitzt zwei bezeichnete
Bilder von ihm.
Sinionseö, Niels, Maler und Bildhauer, geb. 10. Dec. 1807 in Kopenhagen,
t 12. Dec. 1885 das., Schüler der dortigen Akademie, 1833 in München weiter-
gebildet. Er besuchte Tirol, Italien. Algerien (1839), liess sich 1845 in Kopenhagen
nieder, betheiligte sich 1848 und 1864 an den Kriegen, bereiste 1857 Schweden und
1870 Rom. 1854 war er Prof. an der Kopenhagener Akademie geworden. Er malte
erst Schlachten, nachdem er Afrika besucht hatte, orientalische Vorwürfe. Die
Plastik hatte er nur eine Zeitlang an der Akademie getrieben, bis er bei der Bewerbung
um die gold. Med. durchfiel. Von ihm Schwedische Verlobung u, A. (Call. Kopen-
hagen), Seegefecht zwischen Türken und Griechen (Gal. Karlsruhe), Karawane im
Sturm (Gal. Christiania), Raudieflder Soldat (Neue Pinak., München), etc. Mitgl. der
Akad. zu Kopenhagen, München und Stockholm; Danebrog-Ord. — Sein Sohn Simon S.
wurde auch Maler, und schuf Hundebilder.
Simongon, David, Maler, geb. 15. März 1831 in Dresden, i 8. Febr. 1896 das.,
Schüler E. ßendemanns an der Dresdner Akademie. 1853 besuchte er Italien und
Aegypteu. Nach Seiner Rückkehr lebte er einige Jahre in London, dann dauernd in
Dresden, wo er eine Kunstschule gründete. Von ihm ßildniss seiner Gattin (Gal.
Dn!sden), Altarbild (Eibenstock), Genrebilder und Bildnisse.
Simonsou, Ernst Otto, (nannte sich später Simonson • Castelli), Maler, geb.
20. Nov. 1864 in Dresden, Schüler der Dresdener Akademie unter Pauwels und
G. Ku-ehls in München; weitergebildet in Paris unter J. Dupre und an der
Aoademie Julian. Er bereiste Mitteleuropa und Italien. Von seinem Vater übernahm
er die Leitung einer Kunstschule in Dresden. Von ihm Gloria Deo, u. A. (Mus.
Schwerin), Der Philologe (Mus. Lübeck), Beim Frühstück, etc. Med. Lyon; Gross-
herzgl. Mecklenburgischer Ord.
Simonson, Otto, Baumeister, geb. 1829 in Dresden, f nach 1856, Schüler (auf
Kosten der israel. Gemeinde) der Dresdener Akademie und von G. Sem per. 1853—54
baute er die Synagoge in Leipzig, liess sich dann taufen, um die Tochter eines
russischen Beamten heirathen zu können, war 1854—56 in St. Petersburg thätig, und
wurde darauf von der russ. Statthalterschaft nach Tiflis berufen, um öffentl. Bauten
auszuführen.
Simony, Stefan, Maler, geb. 1860 in Wien, thätig das. Von ihm Schiifzug
an der Donau, Strand in Capri, etc.
Simplice, Maler, geb. vor 1570 in Verona (?), f 1654, Schüler von Feiice
del Kiccio, thätig in Rom. Er war Mönch.
Siinpol, (Saint-Pol), Claude de Maler, geb. vor 1670 (?) in Clamecy (De'p,
Kievrei, f 31. Oct. 1716 in Paris, Schüler von B o u 1 o g n e. Er erhielt den 2. Preis
1087 auf Grund seiner Sintflut. Von ihm Christus mit Martha und Maria (Louvre)
Spielende Kinder (Pal. Fontainebleau), etc.
Simpson, Francis, Zeichner, geb. 1796, f 1861. Er war Bürgermeister in
Stamfoid und übte die Kunst als Liebhaber. Er zeichnete Alterthümer, u. A- eine
Reihe von Taufbecken.
Simpson, John, Maler, geb. 1782 in London, f 1847, Schüler der Akademie,
war dann eine Zeitlang Gehülfe von Lawrence. Er malte Bildnisse und kam 1834
Simpson r— Singleton. 285
nach Lissabon, wo er Hofmaler der Königin wurde. Von ihm Kopf eines Negers
(ehemals in der Nat. -Gal. London), Herzog von Braunschweig (Windsor Casrte),
William IV., etc. — Sein Sohn Philipp S. war Genremaler und stellte bis 1836
in der Akademie zö London aus. Das S. Kensington Mus. besitzt ein Werk von ihm.
Simpson, Josepli d. Ae., Kupferstecher des 17. Jahrhunderts,- f nach 1710.
Er begann als Wappengraveur, konnte sich dann zeichnerisch ausbilden und stach
Biälter nach Monamy, v. d. Velde, Wootton, etc.
Simpson^ Joseph d. J., Kupferstecher, geb. nach 1700, t 1736 Sohn des
Joseph S. d. Ae. Von ihm Heil. Familie (1728 nach F. Lauri), Cliarles I. (nach
V. Dyck), etc. — Ein Matthew S. war Miniaturmaler in England z. Zt. Karls I.,
dessen Kinder er das Zeichnen lehrte. Er Hess sich später in Schweden nieder.
Simpson, William, Zeichner, Maler und Lithograph, geb. 1823, f 17. Aug. 1899
in Willesdell. Er wurde als Zeichner, Reisender und Literat berühmt durch seine
Berichterstattungen für die 111. London News, etc., über den Krimkrieg (lithographirt
für „Fall Mali") Indische Reise mit Himalayabesteigung (India Iliustrated, 1859 u. fF.)
Abessinischen Krieg, Die Eröffnung des Suez-Canals, desgl. des Mt. Cenis-Tunnels,
eine Reise um die Welt, etc. Als Ergehniss seiner indischen Reise (1860 — 64) stellte
er über 200 Ansichten aus, von denen eine (Aquarell, 1863) in das S. Kensiugton
Mus. gelangte. Mitgl. der Geolog, und Ehrenmitgl. vieler a. Gesellschaften ; mehrere
Ord. — Ein anderer William S. war um 1635 in England als Kupferstecher für die
Buchilluetration thäti^.
Simsoh, Dayid, Maler, geb. in Dundee, t 29. März 1874 in Edinburgh (?).
Er malte Landschaften.
Sinison, George, Maler, geb. 1791 in Dundee, f 1862 in Edinburgh, Bruder
des David S., war erst Buchdrucker und konnte sich erst mit 30 Jahren der Kunst
widmen. Er malte Bildnisse und wurde Mitgl. der schottischen Akademie.
Simson, William, Maler, geb. 1800 in Dundee, f 29. August 1847 in Chelsea
(London), Schüler der Trustees' Academy in Edinburgh, Bruder des David S. Er
malte Küsten- und Flussbilder, wurde 1830 Mitgl. der schottischen Akademie, besuchte
Italien und Hess sich 1838 in London nieder. Von ihm Viebschuppen (S. Kensing-
ton-Mus.), Gil Blas und Laura u. A.,. auch Aquarelle (ebenda), Schiffe bei Dordtrecht
(Nat -Gal., Edinburgh), Hagar und Ismael (Bridgewater Gal.), etc.
Simunek, Carl, Maler, geh 1869 in Beraun, thätig in Prag. Er malte Still-
leben, Bildnisse, etc.
Sindin?, Elisabeth, Malerin, geb. 16. März 1846 in Stuvanger. Sie war um
1884 in München thätig
Siudin?, Otto Lndvik, Maler, geb. 16. Dec. 1842 in Kongsberg (Norwegen),
Schüler von Eckersberg-in Christiania, H. Gude und Rief stahl in Karlsruhe und
Piloty in München (1872—76). Er war in München, Bodo und Berlin thätig, nach-
dem er die Heimath und 1880 Italien besucht hatte. Er malte Landschaften, z. B.
Frühling in den Lofoten und ein A. (1882 Gal. Kopenhagen), Tarantella (Mus. Buda-
pest), Herbstmoviten im Walde, Ruth und Boas, etc. Med. Philadelphia 1876 u. 83,
Nürnberg 1882, London 1884, Berlin 1886; Mention honorable Paris^ 1878 u. 85; Mit-
glied der Münchener Akademie.
Sindin^, Stefano, Bildhauer, geb. 4. August 1840 in Trondhjem, Schüler von
Alb. Wolff in Berlin, weitergebildet aui Reisen nach Paris und Italien; hier Hess
er sich später nieder. Von ihm Merkur (Statuette), Iphigenia (desgl. Marmor und
auch Bronze), Madonna, Bildnissbüsten, etc.
Singendonck, Diederick Jan, Maler, geb. 1784 in Groenesteyn bei Utrecht,
t 10. Dec. 1833 in Utrecht, Autodidakt. Er war erst Soldat, gelangte in preussiscbe
Dienste, wurde bei Auerstädt schwer verwundet, bekam das Bein amputirt, Hess sich
später in Utrecht nieder und widmete sich der StiUlebenmalerei, wobei er sich Weenix
zum Vorbild nahm.
Singher, Hans (Jan), Maler, geb. um 1510 in Hessen-Kassel, f nach 1550 (?).
Er gelangle nach Antwerpen, wo er 1543 Mitgl. der Akademie wurde. S. maUe gut
Btaffirte Landschaften und Cartons für Gobelins.
Singleton, Henry, Maler, geb. 19. Oct. 1766 in London, f 15. Sept. 1839 das.,
Schüler seines Oheims William S. und der Londoner Akademie, wo er 1788 die
gold. Med. gewann und von Reynolds besonders gelobt wurde. Er malte rasch, leicht
und ohne bedeutende Auflfassung, auch farblos. Seine besten Werke sind eine kleine
Serie von Scenen aus Shakspere und seine Illustration. Von ihm Mutter-Liebe,
Gruppenbild der Mitgl. der Akademie (1793), Die Erstürmung von Seringapatam, auch
286 Sfngry -~ Sirouy.
Historien, etc. S. ist auch einer der frühesten Lithographen Englands, der schon
1803 Versuche für Vollweiler geschaffen hat.
Singry, Jean- Baptiste, Maler und Lithograph, geb. 1782, f 1^24, Schüler von
Isabey nna Vincent. Er malte Miniaturen und schuf auch geschätzte Bildniss-
steindruclce.
Sinibaldo da Perugia, ( *' *"'*
Sinkely Hendrik Jan, Maler, geb. 1835 in Almelo (Hollancl), Schüler der
Düsseldorfer Akademie unter K. Müller, weitergebildet auf Reisen durch Italien,
Deutschland und die Niederlande. Er malte religiöse Bilder im nazareniscben Styl
and Bildnisse, z. B. Graf Spee, Gräfin Spee, Ittenbach, Baroness Ketteier (1886), Wind-
horst a. A.
Sint, Jans, s. Haarlem, Geertgen von.
Slutes, Clioranni Battista, Kupferstecher, geb. um 1680 in Rom, t um 1760,
Schüler von Far jat. Von ihm Blätter nach Calendrucci, Masucci, Mcmmi, R. Santi, etc.
Sintzejaicb» (Sinzenich), Heinrich, Kupferstecher, geb. 1752 in Mannheim,
t 1812 in MüncheiL, Schüler von Bartolozzi in Loudon (1775—79) Er wurde
Hofkupferstecher in Mannheim und gab viele punktirte Blätter heraus, theilweise
in Farben (eingeriebene Ein-Platten-Drucke), 1790 ging er nach Berlin und wurde
Mitglied der Akad-; zuletzt liess er sich in München nieder. Von ihm Blätter nach
Beckenkarap, Caliari, Graff, Hickel, Kehrer, Kloss, Mengs, Pagholo. Rijn, Rubens, Santi,
Schröder, Soliniena, Weitach, etc. — Auch sein Bruder Peter S. war Kupferstecher
und lebte 1789 in London. — Sein Sohn und Schüler Friedrich Heinrich S,, lebte
in Dresden und Berlin als Kupferstecher.
Siotto, Pio, Gemmenschneider, geb. 3. Mai 1824 in Rom, Schüler der dortigen
San Luca- Akademie, von Tenerani und von B. Rinaldi. Er schnitt zahllose
Cameen für Ringe etc., Bildnisse, Mythologisches, etc., darunter von 1860—70 eine
Reihe Polnischer Könige^ eine Medaillencopie des Laokoon, Copie nach Fedis Raub
der Polyxena, Coplen nach Thorwaldsen, Gibson, Canova u. A. Med. Rom, Melbourne,
Wien, Neapel, Philadelphia.
Sipmann, (Sippmann), Gerhard, Maler, geb. 1790 in Düsseldorf^ f 30. Dec.
1866 in München, Schüler der Düsseldorfer Akademie und (1814) von Langer, sowie
Cornelius in München. 1829 — 60 wurde er Zeichenprofessor am Cadettenbause.
Er malte erst Bildnisse und Historien, um 1823 Landschaften, ist jedoch alm meisten
bekannt als Arabeskenmaler, und half in dieser Eigenschaft Cornelius bei den Glypto-
thekfresken. Von ihm ferner eine Zeichenschule. Michael Ord. — Sein jüngerer
Bruder Karl S. malte auch Arabesken,
Sirani, Elisabeta. Malerin, geb. 8. Jan. 1638 in Bologna, f 28. Aug. 1665,
Schülerin ihres Vaters Giovanni A. S., wurde dann ganz Nachahmerin von G.
Reni. Mit 17 Jahren erhielt sie schon Aufträge, wurde aber mit 26 Jahren angeblich
von einem Diener aus Bosheit vergiftet, und hatte in der kurzen Zeit schon über
150 grosse Werke hinterlassen, daneben eine Reihe von Kupferstichen. Von ihr
Lucrezia (Gal. Borghese, Rom), Der Tod Abels (Gal. Turin), Madonna (Pal. Corsini,
Rom), S. Antonius von Padua (Pinak. Bologna), Caritas (Pal. Sciarra), Allegorie
(Alte Pinak. München), Martha und Magdalena (Mus. Wien), etc., auch in Bologneser
Kirchen. — Auch ihre Schwestern Anna S. und Barbara S. waren Malerinnen.
Sirani, Giorauni Andrea, Maler, geb. 4. Sept. 1610 in Bologna, f 21. Mai
1670 das., Schüler und Nachahmer des G. Reni, hatte auch bei Cavedone gelernt.
Er führte eine grosse Schule und arbeitete zuletzt mehr in Amerighis Manier. Von
ihm Maria betend (Gal. Venedig), Die uubefieckte Empfangniss (Pinak. Bologna), etc.,
ferner viele in Bologneser Kirchen. S. liat auch einige mythologische etc. Platten
radiert.
Sircens, Philippe, s. Soye.
Siiries, Yiolante Beatrix, Malerin des 18. Jahrhunderts, geb. um 1700 in Florenz,
Schülerin von G. Fratelliai, dann von Boucher und Rigaud in Paris, endlich von
F. Conti in Florenz. Sie malte in Oel, Pastell und Aquarell geschichtliche Bildnisse,
Blumen und Früchte. — Ein Lodovico (Louis?) S. war im 18. Jahrhundert als
Goldschmied und Edelsteinschneider in Florenz, wegen seiner Filigranarbeiten und
Bildnisscameen rühmlich bekannt.
Sirouy, Achille Louis Joseph, Lithograph und Maler, geb. 29. Nov. 183' .•
Beauvais (Däp. üise), Schüler von Lasalle und der Ecole des beaux-arts. Er m«ae
Bildnisse uud hat auch aquarellirt. Von ihm Blätter nach Ailland, Bonheur, Brochar.,
Sisco — Skarbek. 287
Ciappori, Decamps, Delacroix, Dubufe, Earl, Frere, Gab^, Giraud, Gerome, Goodall,
Hamon, Herbelin, Isabey, Jalabert, Linder, Longuet, Lorentz, Luden, Magaud, Marchai,
Meissonier, MulVeady, Pabst, Prud'hon, Raffet, Ribera, Rousseau, Tassaert, etc. Med.
3. Kl. 1859, 1861, 1863, Kr. d. Ehrenleg. 1869.
Sisco, Lonis Heronley Kupferstecher, geb. vor 1810 in Paris, f 24. Sept. 1861
das., Schüler von Ingouf. Von ihm Blätter nach Carbillet, Delaroche, Besänne,
Dev6ria, G^rard, Gros, Guerin, Menjaud, J. Pottier, Charles Yernet, etc.
Sisel) — , Maler, geb. um 1750 in Antwerpen, f 1813 das. Er malte Blumen und
Früchte, auch auf Glas.
Slsley, Alfred) Maler, geb. 30. Oct. 1840 in Paris, als Sohn englischer Eltern,
t 29. Jan. 1899 in Moret-sur-Loing (Dep. Seine-et-Marne), Schüler von Gleyre,
dann von Corot beeinflusst, malte er stimmungsvolle, oft melancholische Land-
schaften, Waldwege im Winter, Ueberschwemmungslandschaften, etc. Um 1875 ver-
wandelte er in Folge seiner Freundschaft mit Renoir und besonders Monet sich
gänzlich um. Er malte von nun an grelle Beleuchtungsstücke, mit lila Tönen in den
Schatten, und mit einem stark impressionistischen, in's pointillistische übergebenden
Vortrag. Seine Motive wählte er meist immer noch aus der weiteren Umgebung
von Paris, einigemal auch aus Süd-England. Seide Gemälde sind äusserst selten
staffirt. Einige besitzt das Mus. Luxembourg (Stiftung Caillebotte). S. hat auch radiert.
Sisto, Fra, 8. Ristoro, Fra.
Sitte, Cfauiillo, Baumeister, geb. 17. April 1843 in Wien, Schüler seines Vaters
Franz S., des Wiener Polytechnicums, und von Ferstel sowie H. Klein in Wien.
Er bereiste Mitteleuropa, Griechenland, Kleinasien und Aegypten. Von ihm Die
Mechitaristen-Kirche (Wien), Marienkirche (Privoz), Rathhausneubau (das.), Fürstl.
Jagdhaus (Zbirow), Lagepläne verschiedener Städte wie Olmütz, Laibacb, etc. Er war
auch schriftstellerisch thätig. K. k. Regierungsrath, Eiserne Krone III. Kl., Offizier
der Pariser Akademie.
Sitte, Franz, Baumeister, geb. 8. Juli 1818 in Weisskirchen (Böhmen), Schüler
der Wiener und Münchener Akademie. Von ihm Vollendung der Aitlerchenfelder
Kirche (Wien), Priesterhauskapelle (das.), Goth. Kirche (Vöslau), desgl. (Jedenspeigen),
Denkmal des Fürstbischof Milde (S. Stephan, Wien), etc.
Sittmann, Leonard Hubert, Maler, geb. 1802 in Köln a. Rh., f 1. Febr. 1840
das. Er war eine Zeitlang in Elberfeld als Bildnissmaler thätig. Nach seiner
Zeichnung des Kölner Dombilds erschienen in Paris Steindrucke von Foucaud
nnd Lecler.
Siralli, Luigi, Kupferstecher, geb. 1811 in Cremona, f 1887 in Parma, Schükr
von Toschi, an dessen AUegriwerk er betheiligt war. Von ihm ferner Blätter nach
^ustermans, Vecelli, etc.
Sivers, s. Krüger von Sivers, Clara« -Sie wurde am 28. Oct. 1854 geb.
Six, Nicolaes, Radierer, geb. 1695 (?) in Haarlem, f 18. Mai 1731 daa.,
Schüler von K. de Moor. Er hat als Liebhaber einige Blatt radiert.
Sixdeniers, Alexandre Vincent, Kupferstecher, geb. 23. Dec. 1795 in Paris,
t 10. Mai 1846 durch Ertrinken in der Seine. Er erhielt 1816 den 2. gr. Preis auf
Grund einer gestotheneu Akademie. Er arbeitete erst in Linien-, dann in Aquatint-
manier, besonders nackte Frauen. Er stach nach Bergeret, Bosio, Bouchot, Bouterwek,
Briard, Colin, Delaroche, Destouches, Deveria, Ducis, Franquelin, Girodet, Greuze,
Guerin, Johannot, Langlois, Latil, Pages, Rioult, H. Scheffer, Steuben, Vernet, etc.,
auch Bildnisse. Med. 1824.
Sjöstrand, Karl Eneajs, Bildhauer, geb. 11. Sept. 1828 in Stockholm, Schüler
der dortigen Akademie, war dann in Kopenhagen thätig. Reiste 1857 nach Finnland,
1860 nach Rom, kehrte 1861 nach Schweden zurück, und gründete 1863 eine Bild-
hauerschule in Helsingfors. Von ihm Porthan (Erzdenkmal, Abo), Christus (Statue,
Dreifaltigkeitskirche, Upsala), Die Wikinger, Büste Shaksperes, Beethovens, etc.
SjoUenia, Dirk (Tliierry) Piebes, Maler, geb. 6. Juli 1760 in Terbantsterchans
(Friesland), f 23, Dec. 1840 in Heerenwal. Er malte Landschaften und Marinen.
Zwei seiner Werke befinden sich im Mus. zu Leeuwarden.
Skänberff, Karl, Maler, geb. 1850, f 1883, in Paris gebildet, starb als er
eben in sein Heimathland nach Stockholm zurückgekehrt war. Er hatte Holland
und Italien besucht und maltie farbenkräftige Landschaften, sowie Ansichten.
Skarbek, Friedricti, Graf, Maler, geb. 1792 in Thorn, f 1866 in Warschau.
Er malte als Liebhaber Landschaften z. B. Die Gedenkkirke in Zelazowa Wola, dem
Geburtsorte Fr. Chopins (1825).
288 Skarbina — Skopas.
Sknrbina, Franz, Maler, geb. 24. Febr. 1849 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie, 1885 — 86 in Paris weitergebildet, auch auf Reisen durch die Niederlande.
Er machte verschiedene Perioden der Geschichtsmalerei, des Naturalismus, Im-
pressionismus, etc. durch, und malte dann treffliche Stimmungsbilder aus Paris,
Berlin, etc., besonders auch in Wasserfarben. Er wurde Professor an der Berliner
Akademie. Von ihm Spitzenklöpplerinnen in Brügge (Nat.-Gal. Berlin), Hof in einer
Ferme der Picärdie (Neue Pinak. München), Belgische Schänke (1891 Gal. Dresden),
Hamburger Strassenleben (Kunsthalle, Hamburg), etc., ferner auch verschiedene litho-
graphische Versuche, einige Radierungen und Illustrationen. Mehrere Medaillen,
Mitgl. d. Berliner Akad. 1893.
Skeibrok, Mathias^ Bildhauer, geb. 1851, f 22. März 1896 in Christiania.
Skell, (Sckell), Ludwig:? Maler, geb. 14. Oct. 1833 auf Schloss Berg (Starn-
berg (Starnbergersee), Schüler der Mönchener Akademie. Er malte Landschaften,
z. B. Mühle bei Berchtesgadeu. (Dieser S. wurde schon oben unter Sckell erwähnt).
Skell, Ludwig, Zeichner und Maler, geb. 1842 in Obergünzburg, Schüler der
Münchener Akademie. Er malte Genrebilder, Landschaften und Bildnisse, machte
Zeichnungen zu Künstlerfesten, illustrirte Märchen und Gedichte (Schneewittchen,
Erlkönig) und war auch als Lithograph thätig.
Skelton, WilHam, Kupferstecher und Zeichner, geb. 14. Juni 1763 in London,
f 13. Aug. 1848 das. Schüler der dortigen Akademie, von J. Basire und W.Sharp.
Er arbeitete in Linien Manier (Antiken des British Museum), sowie Punktirmanier
(für Boydell, die Dilettanti Society, etc.). Von ihm auch mehrere Ex libris, eine Folge
königlicher Bildnisse von Georg III. bis Victoria, etc. — Sein jüngerer Bruder
Joseph S., ebenfalls Kupferstecher, lernte in London und stach und radierte für
grössere illustrirte Werke zwischen 1809 — 1850. Vor 1844 kam er nach Paria,
arbeitete für das Versailler Galeriewerk und gab „Le Chateau d'Eu illustre"
heraus.
Skene, Louis, Maler, geb. 1851 in Alexovice (Mähren). Er war eine Zeit lang
in Florenz thätig.
Skill, John F., Maler unseres Jahrhunderts, f 8. März 1881. Er war als
Aquarellist in London thätig und schuf Landschaften, sowie Marinen. Das South
Kensington Mus. besitzt zwei Werke von ihm.
Skillinore, William, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig um 1666 in
London. Von ihm verschiedene architektonische Platten, etc.
Shippe, John, Holzschneider, geb. vor 1760 in Ledbury, f nach 1811, viel-
leicht Schüler von J. B. Jackson. Er war Dilettant und schnitt eine Reihe von
28 Helldunkelholzschnitten nach Allegri, Mazzuoli, R. Santi, T. Vecelli, etc., die er
zwischen 1770 und 1812 veröffentlichte, hat auch eine Landschaft aquatintirt.
Skirving, Arohibald, Maler, geb. 1749 in Haddington, f 1819. Er bildete sich
in Rom und war dann in London thätig, wo er Aquarelle malte und Kreidebildnisse
zeichnete. Nach 1800 ging er nach Edinburgh. Von ihm besitzen die Schottische
Nat. Gal., sowie die Schottische Nat. Portrait-Gal. Bildnisse.
Skjüldebrand, — , Maler und Kupferstecher, geb. vor 1785 in Schweden,
t 1835. Er war Oberst, ging 1799 mit Acerbi nach dem Nordkap, und gab (1801—2,
Stockholm) ein Werk über die Reise heraus, von dessen 60 Kupfern er die meisten
selbst gefertigt hatte. Von ihm ferner 1804 ein Kupferwerk über die Wasserfälle
des Trollhätta.
Skopns, berühmter griechischer Bildhauer und Baumeister des 4. Jahrhunderts,
gebürtig aus Paros; thätig im Peloponnes, in Attika und Kleinasien. Er erbaute nach
394 den neuen Tempel der Athene Ale.a zu Tegea ; um 352 bildete er die Reliefs
in dem Ostgiebel des Mausoleums zu Ilalikarnassos. Von ihm Bilder der Aphrodite
Pandemos, des Apollo, der Artemis, der Hekate, Asklepios Hygieia, u. s. w. Sein
berühmtestes Werk war die Basende Bacchantin (aus parischem Marmor, wie über-
haupt beinahe alle seine Werke) die die bis zur äussersten Grenze gehende Leiden-
schaftlichkeit darstellte, während doch dem Gleichgewicht völlig Rechnung getragen
war. Gn, D. Ahenobarbns stellte im Tempel des Neptun bei dem Circus Flaminius
ein grosses Werk des Skopas auf, das er wahrscheinlich aus Kleinasien dahin ge-
bracht hatte ; es stellte Thetis und Achilles, Poseidon und die Nereiden, Tritonen,
Phorbys unit andere Seegötter dar. In dem Marstempcl des Brutus Gallaecus befand
sich ein Ares des S., sowie eine nackte Aphrodite, welche die des Praxiteles über-
troffen haben soll. Die Niobidengruppe, die ihm zugeschrieben wurde, gehört wahr-
scheinlich einer späteren Periode an. Vgl. über ihn Ulrichs (1863).
Skorodomow — Slattery. 289
Skorodomow, Oawril, s. Scorodomow, Gabriel.
SkoTgaard, Joachim, Maler, geb. 18. Nov. 1856 ic Kopenhagen, Sohn und
Schüler des Peter C. S., in Italien weitergebildet, besuchte auch Griechenland. Er
malte erst Landschaften, beschäftigte sich mit der Keramik, wurde dadurch auf ein-
fachere decorative Stilisirung hingeführt und schuf nun einige bedeutende Historien,
z. B. Der Engel am See Bethesda und Christus als Paradieswächter. Von ihm auch
Illustrationen.
SkoTgaard, Niels^ Maler, geb. 2. Nov. 1858 in Kopenhagen, Sohn und Schüler
des Peter C. S., besuchte mit seinem Bruder Griechenland und Italien. Er malte
Landschaften und hat auch viele Illustrationen geliefert, namentlich zu dänischen
Volksliedern.
SkOTgaard, Peter Christian, Maler, geb. 4. April 1817 in Hammerhus bei
Ringsted, f 13. April 1875 in Kopenhagen, Schüler seiner Mutter, dann der Kopen-
hagener Akademie. Er wurde zunächst Zimmermaler. 1854 besuchte er Rom und
Neapel, wo er T. Vecelli und G. Gellte studirte. 1864 wurde er Mitgl. der Kopen-
hagener Akademie und Professor. 1869 besuchte er nochmals Italien. Er malte
schlichte naturgetreue Landschaften, namentlich Waldbilder und solche aus dem
,Thiergarten" in Kopenhagen, wo er sich niedergelassen hatte. Von ihm Im Tidsvilder
Wald (1839 Gal. Christiansborg), Weibliches Bildnisg (1860 Gal. Kopenhagen), Bach
bei Dromingemollen u. 8 A. (das.), etc. Med. 1845, 1846 Kopenhagen.
Skrainlik, Johann TOn, Maler, geb. 1860 in Prag, thätig das. Von ihm Wein-
kenner, Christus und die Sünderin, etc. ; auch Bildnisse.
Skramstad, LndTik, Maler, geb. 30. Dec. 1855 in Hamar (Norwegen), gebildet
in Düsseldorf und München. Er malte nordische Landschaften.
SkredSTigj Christian, Maler und Zeichner, geb. 12. März 1854 in Modum,
Schüler von Eckersberg, auch in München und Paris gebildet. Er malte Nor-
wegische Landschaften, Volksscenen, etc. Med. 3. Kl. Paris 1881.
Skreta, s. Ssottnowäky.
Skntetzky, Dorne (Dominik), Maler, geb. 9. Febr. 1850 in Neusohl (Gairing,
(Ungarn), Schüler von Wurzinger u. Engerth an der Wiener Akademie und von
Molmenti an der zu Venedig. Von ihm Schadenfroh (Ungar. National- Museum),
Das neue Modell, Andacht, Souvenir de Venise, Im Freien, u. A. Mehrere seinei;
Bilder gelangten in den Besitz seiner Vaterstadt und in den des Kaisers von Oester-
reichs. Med. Budapest.
Skyllis, 8. Dipoenos.
Släbbaert, Earel, Maler, geb. 1618 (1619?) in Zieriksee, begr. 6. Nov. 1654 in
Middelburg, vielleicht Schüler von Dou. 1645 verheirathete er sich in Amsterdam,
später lebte er in Middelburg, wo er Mitglied und nach 1653 öfters Dekan der Gilde
wurde. Von ihm Tischgebet (Mus. Amsterdam), Knabe mit einem Vogel (Mus.
Braunschweig), Lagerscene (Gal. Haag), Selbstbildniss (Städel'sches Mus., Frank-
furt a. M.), etc. Man kennt auch zwei radierte Bildnisse von ihm.
Slaby, Franz, Maler, geb. 1863 in Sazena (Böhmen), thätig das. Er malte
Historienbilder, z, B. Petrus als Hirt.
Slade, J. Morgan, Baumeister unseres Jahrhunderts, f Anfang Dec. 1882 in
New- York (Ü. S. A.).
Slafter, Theodore S., Maler, geb. 1854 in Dedham (Mass. U. S. A.), in
München gebildet. Von ihm Träume in der Dämmerung, etc.
Slangenbnrgh, Earel Jakob Baar yan, Maler, geb. 2. Oct. 1783 in Leeuwarden,
t um 1850, Schüler von Beekkerk, Nicolaij und v. d. Kooi, auch in Düssel-
dorf gebildet. Er war in Leeuwarden, Haarlem, Utrecht und Delft thätig und mähe
Bildnisse, Interieurs und Architekturen,
Slangensohilder, s. Yromans.
Slater, William, Baumeister unseres Jahrhunderts, f 1872, thätig in Gross-
britannien. Er restaurirte die Hauptkirchen von Brixworth, Burton, Latiraer.
Chichester, Cransley, Kingsthorpe, Limerick, Pitsford, Scaldwell, etc. Ferner baute
er die gothischen Kirchen zu Hilmore und S. Peter in Edinburgh. — Ein J. S. war
als decorativer Maler im Anfang des vorigen Jahrhunderts zu Mereworth Casile,
Stowe, etc. thätig. — Ein J. W. S. geb. in England, f nach 1786, war als Miniatui
nialer erst in Dublin, später in der Heimath thätig. — Ein T. S. stach um 1630
Bildnisse, etc. in England.
Slaiterj, Johu, Maler, geb. vor 1830, f °ach 1860, thätig in Dublin. Das
dortige Museum besitzt ein Bildniss von ihm.
AUgemeines Künstler-Lexicoii. 5. Aufl. 4. Bauil. jj
290 Slaugtter — Slodtai.
SlangMer, Stephen, Maler, geb. vor 1715, t 1765 in Kensington (LondonV
Er war zwischen 1730 und 1750 in Irland als Bildnissmaler thätig und wurde später
Kustos der kgl. Gemälde. Vott ihm Bildniss des Erzbischofs John Hoadly von
Armagh (Mus. Dublin), Sir Hans Slöane (Nat. Portr. Gal. London) etc. — Seine
Schwester war auch Künstlerin.
Sleap, Joseph Ixe, Maler, geb. 30. Mai 1808 in London, t 16- Oct. 1859
das. Er malte Aquarelle und hatte stets mit der bittersten Noth zu kämpfen. Gerade
als er anfing bekannt zu werden, starb er. Von ihm St. Paul's (Gal. Glasgow), Lago
Maggiore (S. Kensington Mus., London), etc.
Slempop, 8. Yisscher, Theodoor.
Slendziiiski, Tincenz, Maler, geb. 1. Jan. 1837 in Skrebiny (Gouv.^ Wilna),
studirte in Wilna und seit 1855 an der Moskauer Akademie. 1863—1872 hieli er sich
vorwiegend in Charkow auf, war seit 1872 im Auslande, auch in Dresden thätig
und liess sich dann in Wilna nieder. Er malte Genrebilder, z. B. Litthauische
Kinder (1873), Schlafendes Mädchen (1873), etc.
Slingelandt, (Slingerland), Pieter Cornelisz van, Maler, geb. 20. Oct. 1640
in Leiden, f 7. Nov. 1691 das., Schüler von G. Dou, den er mit peinlichstem Fleiss
aber massigem Talent nachahmte. Von ihm Zwei Bildnisse (Mus. Dublin), Familie
Meermann u. A. (Louvre, Paris), Spitzenklöpplerin u. A. (Gal. Dresden), A. in den
Gal. und Mus, zu Amsterdam, Berlin, Braunschweig, Cassel, Frankfurt a. M.,
Glasgow, Karlsruhe, Kopenhagen, Leipzig, London (auch Buckingham Pal., Brid-
gewater Gal. etc.), München, Rotterdam, Schwerin, St. Petersburg, Stockholm, Wien
(Gal. Czernin und Liechtenstein), etc.
Sliageneijer, Ernest, Maler, geb. 29. Mai 1823 in Loochristy (bei Ghent),
t 27. April 1894 in Brüssel, Schüler von J. Wappers. Er malte geschichtliche
Darstellungen, die s. Zt. grosse Bewunderung erregten, auch einen geschichtlichen
Cyclus von 12 Belgischen Begebenheiten im Pal. des^ Academies zu Brüssel. Von
ihm Untergang des Le Vengeur (Mus. Köln a, Rh.), Schlacht von Lepanto u. A..
(Mus. Brüssel), etc., auch italienische Genrebilder. Mitgl. d. Akad. Brüssel ; Command.
d. Leopold-Ord.
Cliwlnaki, Sobert, Maler, geb. 1840, thätig in Breslau. Er malte Land-
schatten, etc.
Slizien, Rafael Maler, geb, 27. Juni 1803, in Bartniki, f 20. Mai 1881 in
Luböw, Schüler von Rutem, studirte auch in St. Petersburg. Dort war er im
Ministerium des Innern angestellt, malte aus Liebhaberei Bildnisse, zeichnete Cari-
caturen und beschäftigte sich mit der Architektur, sowie der Medaille.
Sloane, Michael, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, f "ach 1800,
Schüler von Bartolozzi. Von ihm Die Geburt (n. Allegri), Die Taufe (n. Wheatley),
Gefangennahme Robespierres (n. Barbier), Prince u. Princess of Wales, etc.
Slocombe, Edward, Maler und Radierer, geb. 1850 in London. Von seinen
Radierungen nennen wir Canal in Ghent (1890), Bei Zermatt, Angelica, Thames bei
Chiswick, etc. — Sein Bruder (?) C. P. S. war ebenfalls Maler und Radierer. Von
ihm Tintern Abbey, Waldschatten,. Stonehenge im Mondschein, etc.
Slocomtoe, Frederick, Maler und Radierer, geb. 1847 iu London. Er malte
Genrebilder, "Von seinen Radierungen nennen wir Die Eule, Herbstzwielicht, Alte
Häuser in Rouen, etc.
Slodtz, Antoine Sebastien, Zeichner, geb. Dec. 1694 (V) in Paris, t 25. Dec.
1754 das., Sohn des Sebastien S. Er war königl. Kabinetszeichner.
Slodtz, Dominique Fran<jois, Maler, geb. 20. Mai 1711 in Paris, f ll. Dec.
1764 dM., Sohn des Sebastien S. Er war Hofmaler und Mitglied der St. Luc-
Akademie.
Slodtz, Jean Baptiste, Maler, geb. 11. Aug. 1699 in Paris, f 9- Sept. 1759
das., Sohn des Sebastien S. Louis IIL, Duc d'Orl^ans übergab ihm die Aufsicht
über die Gemälde im Palais Royal.
Slodtz, Panl Ambroise, Bildhauer, geb. 2. Juli 1702 in Paris, t 16- Dec.
1758 das., Sohn des Sebastien S. Er wurde 1754 Kgl. Kabinetszeichner. Von ihm
Der Sturz des Ikarus (Marmorstatue, Mus. Louvre), Jeanne D'Arc (1756 zu Rouen),
Durchschnitt und Dekorationsplan zum Opernsaal des Pal. zu Versailles (Aquarellirte
Federzeichnung Mus. Versailles); A.Werke in den Kirchen Saint-Barthelemy, Sainte-
Sulpice, Notre-Dame, Saint-Merri, etc. Mitgl. der Akademie 1743.
Slodtz, Ben6 Michel, (gen. Michel-Ange), Bildhauer, geb. 27. Sept. 1705 in
Paris, t im Nov» 1764 das., Sohn und Schüler des Sebastien S., weitergebildet
Slodtz — Smart. 291
als Pensionär der Akademie in Rom, wo er von 1730 — 47 verblieb. 1741 kam er
nach Carrara, erhielt 1742 einen grossen Auftrag für ein Kardinals- Grabmal im Dom
zu Vienne, das er 1746 dort aufstellte und ging von dort 1747 nach Paris. Hier
wurde er 1758 Kabinetszeichner des Königs und musste die Dekorationen etc. für
Festlichkeiten entwerfen, so dass ihm keine Müsse für die Bildhauerei verblieb. Von ihm
S. Bruno (Peterskirche in Rom), Grabmal (Dom, Vienne), Grabmal Languet (vielfarbiger
Marmor und Bronze, Se. Sulpice, Paris,, 7 Stein basreliefs u. A. (das.), Grabmal
Vleughels mit Büste (S. Louis de* Francais, Rom) ; A. Werke in der Schlosskapelle
zu Versailles, etc. Auch Zeichnungen im Louvre. Ausserordentliches Mitglied der
Akademie 1749.
Slodtz, S^bastien, Bildhauer, geb. um 1&55 in Antwerpen, f 8. Mai 1726 in
Paris, Schüler von Girardou in Paris, wohin er ganz jung gelangte und wo er
Mitgl. der St. Luc-Akademie wurde. Von ihm Der Glaube (Steinstatue, Palastkapelle
zu Versailles), Die Milde und Barmherzigkeit (Basrelief, das.), Hannibal (1720 Tuile-
rien-Gartenj, Vase und eine Marmorgruppe (Park zu Versailles). A. im Tuilerien-
Garten, im Schloss Marly, in der Invalidenkirche, etc.
Slodtz, Sebastien ken6. Bildhauer, geb. vor 1694 in Paria, t vor 1730, Sohn
und Schüler des-Sebastien S.
Sloot, s. Drooch-SIoot.
Slop, Jan Janse, Glasmaler des 17. Jahrhunderts, geb. 1643 im Edam, Schüler
•von J. Oostfries.
Slothonwer, H. J., Maler, gen. 1809 in Tiel, Schüler seines Vaters und von
Oosterhout. Er war in Amersfoort, Utrecht, Nijmegen und Rotterdam thätig und
ging 1841 nach Deutschland.
Slott-Moellei, Agnes, Malerin, geb. 1862, Gemahlin des Harald S., thätig in
Kopenhagen. Sie schuf Illustrationen zu Kinderbüchern, etc.
Slott-Moeller, Harald, Maler, geb. 17. Aug. 1864. Er malte farbenfrohe
Genrebilder nnd dekorative Arbeiten. Von ihm Im Wartezimmer des Arztes, Frauen-
bildniss, etc.
Slnis, 8. Slnys.
Sinter« Nicolaes (Claes, Glanx), Bildhauer des 14. Jahrhunderts, f nach 1403;
e? war in den Niederlanden tbätig und schuf mit Claux de Vausonne und J. de
Baerze das Grabmal des Herz. Philipp von Burgund (Mus. Dijon). Von ihm ferner
Vier Marmorstatuen (Hotel de Cluay, Paris); A. in Nancy, Paris, etc.
Slnys, — , Baumeister, geb. 1782 in Belgien, f 1861 auf Schloss Munken-lez-Bruges,
gebildet in Paris, wo er den 1. Architekturpreis gewann, thätig in den Niederlanden.
Von ihm Schloss Mariemont, S. Joseph in Brüssel, Kirchen in Holland, etc. Er ver-
öffentlichte Arbeiten über das Parthenon und den Pal. Massimi.
Sloys, (Slnis), Jacob T&n der, Maler, geb. 1660 in Leiden, f 1732 das.,
Schüler von A. de Vois und Slingelandt. Er schuf ausirezeichnete Gesellschafts-
ßfiicke und Allegorien. Von ihm Im Qartenpavillon u. 3 A. (1699 Mus. Leiden), Junge
mit Vogelbauer, etc.
Slnijter, Dirk Jnriaen, Maler und Radierer, geb. 14. Nov. 1811 inAmsterdam,
Schüler von Taurel. Er radierte 2 Platten zum „Waterramp" von 1855 nach
Koster und Pelgrom, Austernessende Dame (nach J. Steen), Der Violinspieler (nach
A. de Vois), etc. Mitgl. der Akademie zu Amsterdam, versch. Med. — Sein Vater
Dirk S., geb. 19. Jan. 1790 in Amsterdam, war Kupferstecher nnd Schüler von
L. Port man.
Slnyter, P., Kupferstecher, thätig in Holland um 1700. Er schuf Buch-
illustrationen für P. V. d. Aa, etc.
Smak-Gregoor, dillis, Maler, geb. 10. Jan. 1770 in Dordrecht, f 4. Dec. 1843
das., Schüler seines Oheims v. Strys, von Versteeg und Vanleen, Er malta
Landschaften und Thiere.
Smallwood, William Frome, Zeichner, geb. 1806 in London (?), f 1834,
Schüler von Cottingham. Er schuf architektonische Zeichnungen für „The Penny
Magazine", etc.
Smargiagso, Lo, s. Ciafferi im Nachtrag.
Smart, John, Maler, geb. um 1740, f 1811 in London, Schüler der St. Martin's
Lane Acad. das. 1783 liess er sich in Ipswich nieder, 1788 ging er nach Indien;
seit 1793 etwa war er dauernd in London thätig. Er malte gute Miniaturen. —
Ein Samuel Paul S. war zwischen 1769 und 1787 in London ebenfalls als Miniatur-
maler thätig.
292 Smart — Smicliäus.
Smart, John, Maler, geb. 16. Oct. 1838 in Leitt, t 1. Juni 1899 in Edinburg,
Schüler seines Vaters und von M'Culloch. Er wurde 1877 Mitglied der schot-
tischen Akademie ; seit 1851 als Kupferstecher, seit 1860 als Maler thätig schuf er
besonders schottische Hochlandscenen.
Smedley, William T., Maler und Illustrator, geb. 1858 in Chester Cotmty
(Pa. U. S. A.), Schüler der Philadelphia Akad., kam dann nach New- York, wo er
Zeichnungen für Zeitschriften lieferte. Später bereiste er Australien und Europa,
studirte zwei Jahre in Paris und widmete sich ganz der Malerei. Von ihm Verlegen-
heit, Erschöpft (1881), etc.
Smees, Jan, Maler und Radierer, geb. vor 1700 (?), t 1729. Er arbeitete in
J, Boths Manier: man kennt 5 staffirte Landschaftsradierungen von ihm.
Smekens, Gerard Joseph Karel, Maler, geb. 30. März 1812 in Antwerpen.
Er Malte Landschaften, besonders stille und bewegte Gewässer.
Smeltzing, Jan, Medailleur, geb. 3. Aug. 1656 in Leiden, f 18. Oct. 1693 das.
Er arbeitete im Auftrag verschiedener Fürstenhöfe, musste wegen einer satirischen
Medaille aus der Heimath fliehen, und konnte jedoch, nachdem er eine Ehrenschau-
münze auf Leiden geschaffen hatte, hierhin wieder zurück. — Sein Bruder (?) Maerten
S., begr. 14. Febr. 1714 in Leiden, war ebenfalls Stempelschneider. — Sein Oheim
Arend S., + 4. Oct. 1710 in Leiden, war dort städtischer Wappenschneider. - - Dessen
Sohn Jan U, S., get. 5. Juli 1668 in Leiden, f nach 1731, folgte dem Vater
im Amt.
Smeraldi, Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1596 begann er die Kirche S. Pietro
di Castello zu Venedig, angeblich nach einem Plan Palladios.
Sniet, Cornelia de, Bildhauer, geb. 1742 in Dendermonde, f 1815, Schüler
von J. j. van der Neer und der Akademie in Antwerpen, an der er Prof. wurde.
Werke von ihm. an Kirchen und öffentlichen Gebäuden dort.
Smets, Christiaen, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Mecheln. 1550 kam
er nach Frankreich und trat in Hofdienste. — Ein Antony S. oder de S. war Maler,
um 1665 in Haag thätig und malte u. A. Thiere, sowie Stillleben.
Smejjers, Gillis (Aegidios) d. Ae., Maler, geb. 1635 in Mecheln, t 1710
das., Schüler seines Vaters Nicolaes S. und des J. Verhoeven. 1657 wurde er
Miigl. 1682 Schatzmeister der Gilde. Von ihm Gruppenbildniss (Mus. Mecheln).
Zwei Scenea aus dem Leben des Hl. Norbert (Mus. Brüssel); A . gelangten in Brüsseler
und Mechelner Kirchen.
Smeqers, Gillis (Aegidius, Gillis Joseph) d. J., Maler, geb. 1694 in Mecheln,
t 1774 das. Sohn des Jakob S., studirte in Düsseldorf. Er mtisste seine plötzlich
erblindeten Eltern unterstützen, durch Uebernahme von Bildnissen, decorativen
Malereien, etc., besonders durch ausgedehnte literarische Thätigkeit. S. schrieb u. A.
eine Fortsetzung von K. von Manders Biographien und eine Inventarisation der
Kunstdenkmäler in Mecheln. Zuletzt gerieth er doch in Armuth und starb im Hospital.
Von ihm Gruppenbildniss (1735 Mus. Mecheln), Kardinal de Boussu (ebenda), Historien
in Kirchen Mechelns und der Umgegend, etc.
Smeijers, Jakob, Maler, geb. 1657 in Mecheln, f 1732 das., Schüler Beines
Vaters GiTlis S. d. Ae., 1688 wurde er Mitgl. der Gilde. Er malte besonders Bild-
nisse, aber auch Genrebilder und Historien, von denen die Katharinenkirche und das
Kloster der schwarzen Nonnen zu Mecheln Beispiele besitzen.
Smeijers, Nicolaes, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1600 in Mecheln,
Schüler von L. Frangois. 1632 wurde er Meister der Gilde.
Smibert, John, Maler, geb. um 1684 in Edinburgh, f 1751 in Boston (U. S.A.),
war erst Haus- und Wagenraaler, dann Schüler der Thornhill-Akademie zu London
und hielt sich 3 Jahre in Italien auf, wo er u. A, in Florenz für den Herzog Tar-
tarenbildnisse schuf, die als Geschenk für den Czaren bestimmt waren. 1729 Hess
er sich auf Bischof Berkeleys Bermudaprojekt ein und kam so nach Amerika. Er
war dann in Boston als Bildnissmaler thätig. Von ihm Gruppec-Bildniss (Mus.
Dublin), E. Quincy (Mus. Boston), B. Codmann u. A. (Harvard College Boston), etc.
Smibert, Nathaniel, Maler, geb. 20. Jan. 1734 in Boston (Mass., U. S. A,),
t 8. Nov. 1756 das., Schüler seines Vaters John S. Er hatte, trotz seiner Jugend,
schon grossen Erfolg mit Bildnissen erreicht.
Smichäns, Anton, Maler, geb. 1704 in Prag, f 17'?0 in Laun. Er bereiste
Deutschland und Italien, hielt sich längere Zeit (1741) in Neapel auf und Hess sich
endlich in Laun nieder. Von ihm ii. a. Fresken zur Marienlegende (Decke der
Auguatiuerkirche zu Roczow).
Smid — Smith. 293
Smld, Smidts, s. Schmidt, Michael Mathias.
Smles, Jakob, Zeichner, geb. 1765 in Amsterdam, f 1833 (1825?) das., Schüler
der dortigen Akademie. Er war als Lehrer thätig und schuf Buchillustrationen,
Oaricaturen, etc.
Smilis, griechischer Bildhauer und Baumeister des 6. Jahrhunderts aus Aegina
(vielleicht von Samos eingewandert), Sohn des Eukleides. Er baute um 580 mit
Rhoakos und Theodorus das Labyrinth von Lemnos, Für das Heraion zu Samos
bildete er die Statue der Göttin in Holz. Das Heraion zu Olympia besass von ihm
die Hören in Gold und Elfenbein.
Smillie, George Henry, Maler und Radierer, geb. 29. Dec. 1840 in New-
York, Schüler von J. M. Hart, Sohn des James S., bereiste die Rocky Mountains,
das Yoseiiiite Valley, sowie Florida. Er malte Landschaften z. B. Ebbe, Grindstone
Neck, Mühlenteich bei Ridgefield, etc., auch viele Aquarelle. Mitgl. der amerikan.
Nat.-Akademie 1882.
Smillie, Jame», Kupferstecher, geb. 1807 in Edinburgh, t 1885 in Amerika,
wohin er mit 14 Jahren kam. Er war erst Silbergraveur und als Juwelier in Quebec
thätig. Dann erlernte er bei A. Wilson den Kupferstich und Hess sich 1829 in
New- York nieder, wo er Banknoten, dann aber auch Landschaften stach nach Bierstadt,
Chapman, Cole, Cropsey, Huntington, Weir, etc. Mitgl. der Amerikan. -Nat.-Akademie.
.Smillie, James David, Maler und Radierer, geb. 16. Jan. 1833 in New-York,
Schüler seines Vaters James S., in der Malerei Autodidakt. Er hereiste Amerika
und besuchte 18G2 Europa. Er malte in Oel und Aquarell amerikanische Land-
schaften und bat auch deren radiert.
Smii'ke, Richard, Zeichner, geb. 1778, t 5- Mai 1815, Schüler der Londoner
Akademie, Sohn des Robert S. Er gab die Malerei auf und beschränkte sich darauf,
Zeichnungen nach alten Kunstdenkmälern zu liefern.
Smirke, Robert, Maler, geb. 1752 in Wigton, f 5- Jan. 1845 in London. Mit
19 Jahren kam er auf die Londoner Akademie, zu deren Mitglied er 1793 gewählt
wurde. Eine grosse Anzahl seiner Bilder sind kleine Gemälde in Grisaille als Vor-
lagen für Illustrationstecher geschaffen. Seine letzten Arbeiten waren Entwürfe zu
Reliefs für die Fa^ade der Oxford- u /u CambridgeClubhäuser in Fall Mall. Er
malte und zeichnete Illustrationen zu Shakspere, Cervantes, 1001 Nacht, der Bibel etc.
Bilder von ihm im S. Kensington Mus., im Mus. zu Stoke-upon-Trent, etc.
Smirke, Sir Robert, Baumeister, geb. 1780 in London, f 18. April in Chelten-
ham, Schüler von Soane und der Londoner Akademie, Sohn des Robert S. 1801 — 5
bereiste er Deutschland, Frankreich, Griechenland, Holland und Italien. 1811 wurde
er Mitgl., 1820—50 Schatzmeister der Akademie. 1881 wurde er geadelt. Er baute
meist in Jonischero Stil. Von ihm Lowther Castle (1807 — 11 ?), die Kgl. Münze, das
Coventgarden-Theater (1809), die General Postoffice (1828—29), das British Museum
1823—45), das Medical College (Trafalgar Square), die Temple Library (Gothisch),
King's College, Carlton • Club, Union -Club, Oxford -Club, Cambridge ■ Club, alle in
London, die Gerichtshöfe in Gloucester. Hereford und Perth, etc. S. restaurirte auch
das Münster zu York und gab „Specimens of Continental Architecture" heraus.
Smirke, Sydney, Baumeister, geb. 1799 in London, f 8. Dec. 1877 das., iu
München gebildet, Sohn des Robert S. Er wurde Mitgl. der Akademie und Prof. Von
ihm Der grossartige Lesesaal im Brit. Mus. (1857), Der Conservative Club (1836), Der
Junior University Club, Die neue Akademie, Die Savoy Kapelle, Die Arkaden im
Botanischen Garten, Polychrome Verzierungen im Pantheon Bazaar, Restauration der
Dome zu Lichfield und York, schönes Projekt für den Reform-Club, etc. Gr. GolJ.
Med. 1860.
Suiiscliek, (Smissek), Johann, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig seit
etwa 1650 in Prag. Er stach Heiligenbilder, Prager Ansichten, Ornamentfolgen,
Sinnbilder, etc. — Sein Sohn (?) Johann Christoph S. scheint in gleicher Weise
dort bis 1752 thätig gewesen zu sein.
Smissen, Dominicus van der, Maler, geb. 1704, f 1760, Schüler und Schwager
B. Deuners, in dessen Manier er zu Hamburg Bildnisse, Früchte und Blumen malte.
Smit, Andrios, (Aerout de?) Maler des 17. Jahrhunderts, der 1699 Bürger
in Amsterdam wurde. (Vielleicht gab es zwei verschiedene S.) Man kennt Marinen
von ihm in den Galerien zu Berlin (Depot), Hamburg, Kopenhagen, Mannheim und
Schwerin.
Smith, Alfired E., Maler, geb. 1863 in Lyon (Mass. U. S. A). studirte in Bostou
und an der Akademie Julian in Paris. Er malte Bildnisse.
204 Smith.
Smith, Alfred Georges, Maler, geb. 9. April 1842 in Harre, Schüler von
Ochard (um 1864), nachdem er zuvor Eaufmaon geweseo. 1866 kam er nach Paris
und halfGiraud bei den Restaurationsarbeiten in der Hirschgalerie zu Fontaincbleau,
Darauf malte er Landschaften aus dem Föntainebleauer Wald.
Smith; Anker, Kupferstecher, geb. 1759 in London, f 23. Juni 1819, Schüler
von Taylor, nachdem er in einem Advokatenbureau thätig gewesen war. Er erlernte
den Linienstich und wurde Gehilfe des J. He ath. Er schuf namentlich gute Illustra-
tionen für Bücher, darunter zu Beils British Poets, Woods „Shakspere", Smirkes,
Don Quixote, etc. Von grösseren Platten (darunter auch punktirte) nennen wir 10
zu Boydells „Shakspere", A. nach Allegri, Northcote, Yecelli, da Vinci, etc. Ausserord.
Mitglied der Londoner Akademie.
Smith, ArcMbald Cary, Maler, geb. 4. Sept. 1837 in New -York (ü. S. A.),
Schüler von M. F. H. de Haas. Er war in New- York als Marinemaler thätig. S.
hat selbst Bauzeichnungen zu Yachten entworfen.
Smithj Benjamin, Kupferstecher unseres Jahrhunderts, geb. in London, f 1833,
Schüler voh Bartolozjsi. Er arbeitete unter u. A. an Boydells Shakspere -Galerie.
Von ihm Blätter (meist in Kreide- oder Punktir- Manier), nach Appiani, Becchey,
Brown, Copley, Hogarth, Eeynolds, Rigaud, Romney, West, etc.
Smith, Calvin Rae, Maler, geb. 1850 in New- York (ü. S. A.), studirte das.,
ging 1874 an die ficole des beaux-arts zu Paris unter C. Duran, D. Maillart und
A. Yvon und bildete eich in Italien weiter bis 1879. Er wurde Lehrer an der Akademie
in New-York. Von ihm Liebesarbeit, Der kleine Bücherwurm, Bahn freil (1883), etc.
Smith, Carl Frithjof, Maler, geb. 5. April 1859 in Christiana, Schüler der
Münchener Akademie (1880—1884) unter Löfftz. Er wurde 1890 Professor an der
Weimarer Akademie. Von ihm In der Dorfkirche (1885 Mus. Leipzig), Im Trauerhause
Henrik Ibsen, Auf der Wiese, Im Abendsonnenschein, Selig seid Ihr Armen, etc.
Med. IL Kl. 1886 und 1891 Berlin, 1888 München.
Smith, Charles, Maler, geb, vor 1780 auf den Orkney-Inseln, f 1824 inLeith.
1793 stellte er in Edinburgh aus und reiste nach Indien. Dort wurde er Maler des
Grossmogul und kehrte 1796 nach London zurück. Er malte mythologische Vor-
würfe und gab 1802 eine Spieloper ,A trip to Bengal" heraus.
Smith, Charles Harriot, Baumeister, geb. 1. B'ebr. 1792 in London, f
21. Oct. 1864, Schüler der Akademie, nachdem er Steinmetz gewesen war. Er trieb
auch Archäologie, Chemie, Geologie, Mechanik, Perspective und selbst etwas Bild-
hauerei. Wegen seiner Kenntniss der Werksteine wurde sein Rath vor. Baumeistern
geschätzt. Für den Entwurf einer Akadenlie erhielt er einen Preis. Ehrenmitgl. des
Inat. of British Architecfca.
Smith, Charles John, Kupferstecher, geb. 1803 in Chelsea (London), f 1838,
Schüler von C. Pye. Er stach Illustrationen zu Büchern antiquarischen Inhalts
(z. B. Stothards „Sepulcbral Effigies", Dibdins „English Tour"), gab 1828 eine Folge
von Autographen (mit Text von J. G. Nichols) heraus und hatte, als er starb, eine
Folge „Historical und literary Curiosities" begonnen.
Smith, Colvin, Maler, geb. 1795 in Brechin, f 1875, Schüler der Londoner
Akademie. Er besuchte Belgien, sowie Italien und Hess sich in Edinburgh nieder.
Er malte mit Erfolg Bildhisse, darunter das Walter Scotts an die 20 Mal. Werke
von ihm in den Nat. Portr. Gall. zu London und Edinburgh, sowie in der
Glasgow Gall.
Smith, Coustant Lonis Felix, Maler, geb. 18. Nov. 1788 in Paris, f Dach
1826, Schüler von David, Girodet und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Der
Traum der Athalie (1822 Mus. Nlmes) Andromache am Grabe Hektors, (1824 Mus.
Amiens), Bildniss des A. Vespucci und 2 A. (Mus. Versailles), Italienische Land-
schaft (Mus. Orleans), A. in franz. Kirchen, etc. Med. 1817.
Smith, De Cost, Maler, geb. 1864 in Skäneateles (N. Y., U. S. A.), studirte
unter Boulanger und Lefebvre zu Paris. Von ihm Sioux Vorposten, Der
Gefangene, etc.
Smith, Edward Blonnt, Maler unseres Jahrhunderts, f 19. Juni 1899 in London,
war erst Jurist, seit 1870 etwa Landschaftsmaler. Er malte meist italienische Motive.
— Ein Edward S. war am Anfang unseres Jahrhunderts bis nach 1844 in Eng-
land als Kupferstecher thätig und stach nach Caliari, Eastlake, Reynolds, Wilkie,
Zampieri, etc.
Smith, Emma, Malerin, geb. um 1787, t nach 1804, Tochter \md Schülerin (?)
des John R. Smith. Sie malte Aquarelle.
Smith. 295
Smith, Francis, Maler, geb. vor 1750 in Italien (?), f um 1779. Er besuchte
den Orient, zeichnete orientalische Trachten, etc. und malte Ansichten aus der Um-
gegend von Neapel, später desgl. von London, wo er thätig war.
Smith, Francis Hopliinaon, Maler, geb. 23. Oot. 1838 in Baltimore (ü. S. A.),
Auodidakt, thätig in New-York. Er malte meist in Aquarell und lieferte Illustra-
tioflsn füi Zeitschriften. 1887 gab er einen Band Skizzen „Well worn Roads"
heraus Von ihm Soramermorgen in Venedig, Auf der Eiva, Waschtag in der
Bretagne, etc.
Smitli, Frank Hill, Maler, geb. IBil in Boston (Mass., ü. S. A.), Schüler von
H. Billin gs das., dann von Bonn at und des Atelier Suisse in Paris, besuchte auch
die Niederlande und Italien. Er malte Bildnisse, Landschaften und Genrebilder,
endlich besonders decorativen Sehmuck in Häusern. S. wurde Direktor der Akademie-
schuien in Boston
Smith, Frederick Coke, Maler, gab, nach IBOO,. f 1839. Er besuchte den
Orient und Amerika und gab 1836 eine Folge Konstantinopolitaner Skizzen (litho-
gräphirt von Lewis), später Skizzen aus Ganada heraus.
Smith, Gabriel, Kupferstecher, geb. 1724 in London, f 1783, erlernte den
Linienstich in England, die Kreidemanier in Paris und war in London u. A. für Boydell
thätig. Von ihm Platten nach Lesueuf, Robust», S. Rosa, R. van Rijn, Snyders, etc.
Smith, George, gen. Smith of Chicbester, Maler, geb. 1714 in Chichester,
t 17. Sept. 1776 das., an den Werken C. Gelees und Pöussins gebildet. S, war
auch Musiker und Dichter und aui allen drei Gebieten von seinen Zeitgenossen sehr
überschätzt. Mit seinem Bruder John S. gab er 53 kleine Landschaftsra<iieruageii
heraus. Von ihm Landschaft (Mus. Dublin), desgl. (3, Kensington Mus.), Die
Bauernhütte, Ansichten aus Wales, etc. Er hat auch über 25 Landscnaffen auf
Kupfer gebracht.
Smith, George, Maler, geb. 1802: in London, f 15. Oct. 1838, Schüler der
Londoner Akademie und als deren Stipendiat in Italien weitergebildet. 1833 kehrte
er nach London zurück, hatte aber mit seiner Kunst keinen Erfolg. Das S. Ken-
sington Mus. besitzt ein Geschichtsbild von ihm.
Smith, George Maler, geb. 18. April 1829 in London, Schüler der Carey-
Schule, der Londoner Akademie (1846) und von Cope. Von ihm Versuchung und 2 A-
(S. Kensington Mus.), Die 7 Lebensalter, Der rechtmässige Erbe, etc.
Smithy Henry Pember, Maler, geb. 20. Febr. 1854 in Waterford (Conn.
U. S. A.), Autodidakt; er hat England, Frankreich und Italien besucht, thätig in
New-York und New-London (Conn.). Er malte Landschaften und Marinen in Oel u. Aquarell
Smith, Herbert Luther, Makr, geb. 1811, f 13. März 1870, Schüler der
Londoner Akademie. Er malte Bildnisse und geschichtliche Darstellungen, auch viel-
fach Copien im Auftrag der Königin Victoria. — Ein Jacob S. war um 1730 als
Kupferstecher in England thätig. Er führte u. A. ein Doppelbildnis Newton-Soane)
als Spiralstich aus.
Smith, J. John, Maler und Radierer, geh, um 1775 in London, f nach 1820
Er schuf Landschaften.
Smith, John, Kupferstecher, geb. 1652, f 1742 in Northampton, Schüler von
Tillet, J. Becket uüd J v. d. Vaart. Er wurde der beste unter den älteren
Schabkünstlern Englands, hat an die 500 Platten, dabei über 280 Bildoisae, ge-
stochen, und von diesen allein ungeiähr 120 nach Kneller, der sein Bildniss malte
und ihn sehr protegirte. Er stach nach englischen Malern, sowiB nach den
italiönischeu Renaissance-Meistern und einigen Niederländern.
Smith) John, Maler, geb. 1717 in Chichester, f 1764 das,, Bruder des
George S., mit dem er öfters gemeinschaltlicü arbeitete. Er hat auch, ein paar
Blatt radiert.
Smith, John, Maler, gen. Warwfck Smith, geb. 26. Juli 1749 in Irthington,
(Curaberland, England), f "22 März 1831 in London. Er besuchte mit Lord Warwick
Italien (1786—95) und lebte spater als Aquarellist in London, wo er 1807—13 Mit-
gliedj 1816 Präsident der Aquarellisten-Gesellschaft war. Das S . Kensington-Mus.
besitzt 10 Ansichten von ihm.
Smith, John Orrin Holzschneider, geb. 1799 in Colchester, f 15. Oct. 1848
in Londor Schüler von W. Harvey (1824), nachdem er schon die Baukunst studirt
hatte. Er sch'nitt Illustrationen zU Sfeeleys Bibel, Paul und Virginia (1835), Herders
Cid (Stuttgart 1839), Kenney-Meadows' Shakspere, Cowpers Gedichte (1841), Tausend
uüd eine Nacht (^1841)« Berangers Liedern, etc.
29Ö Smith - Smith-Hald.
Smith, JoLii Raphael, Maler, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1752 in
Iherhy (?), f 23. März 1812 in Doncaster, Sohn des Thomas S., war erst Ladendiener,
erlernte dann den Kupferstich und brachte es zu grossem Ruf in der Punktirmanier,
wie auch besonders in der Schahkunst. Später warf er sich auf das Bildnisszeichnen
in Kreide und hat auch Genrebilder gemalt. Sein grosses Talent und seine Chancen
hat er nicht ausgenützt, da er sich zu sehr den Vergnügungen hingab. Das S. Ken-
sington Mus. besitzt 5 Originalwerke von ihm. Von seinen etwa 300 Kupferstichen
sind allein beinahe 180 geschabte Bildnisse, darunter prachtvolle Arbeiten nech
Reynolds ; ferner Blätter nach Danloux, v. Dyck, Fuessli, Gainsborough, v. d. Gucht,
Hone, Lawrence, Morl?.nd, Northcote, Opie, Peters, Rusca, Ward, West, Woodford, etc.
Smith, John Thomas, Kupferstecher, geb. 1766, f 1833 in London, Schüler
von Nollekens, der Londoner Akademie und von Sherwin. Er war erst Zeichen-
lehrer und gab dann Bücher antiquarischen Inhalts heraus: Antiquities of London
and Environs (1791—1800, 96 Platten), Antiquities of Westminster (246 Bl.), Ancient
Topography of London (1815 32 Radierungen), Vagahondiana, Nollekens and his
Times, etc. 1816 wurde er Direktor dcö Kupferstich-Kabinets im British Museum.
Smith, Joseph Clarendon, Maler, geb- 1778 in London, f im Aug. 1810 auf
der Reise von Madeira nach England, war erst Matrose, erlernte den Kupferstich
lind dann die Aquarellmalerei. Er malte Ansichten, von denen sich zwei im S. Ken-
Bington-Museun: befinden.
Smith, Joseph Linden, Maler, geb. 1865 in Pawtucket (R. J. U. S. A.). Er
war Lehrer am Museum zu Boston. Von ihm In den Tropen, In Mexiko.
Smith, Karl, s. Kohl- Smith.
Smith, Samuel, Kupferstecher, geb. um 1745 in London, f u™ 1808. Von
ihm Niobe (n. Wilson), Auffindung Moses (n. Zuccarelli). A. nach Carter, Marlow,
Euisdael, etc.; auch Landschalten.
Smith, Samuel S., Kupferstecher, geb. 1809, f im März 1879 in London. Er
arbeitete vielfach für das Art Journal und stach nach Eastlake, Zampieri, etc.
Smith, Stephen Catterson, Maler, geb, 12. März 1806 in Skipton (Yorkshire,
England), f 81. Mai 1872 in Dublin, Schüler der Londoner Akademie und in Paris gebildet,
kam 1840 nach Irland, wo er als Bildnissmaler thätig war, erst .in Londonderry,
dtnn in Dublin. Von ihm Selbstbilduiss (Mus. Dublin), William Dargan und vier
•weitere Bildnisse (Mus. ebenda), Lord Dungannon (S. Kensington Mus.), etc. Mitgl.
d. Hibernian Akademie und deren Präsident (1859—1866).
Smith, Thomas, Maler des 18. Jahrhunderts, gen. Smith of Derby, t 12.Sept.
1769 in Bristol Hotwells, Autodidakt. Er war ein ausgezeichneter Landschafter, der
meist in Derby lebte und Gegenden dieser Grafschaft nialte. Eine Folge von 40 Blatt
gestochen von Vivares, erschien 1760 bei Boydell; 1800 zeichnete er die Wandgemälde
des alten Parlamenthauses ab, ehe die Restauration erfolgte. S.hat auch einige
Sportbilder und Radierungen geschaffen. — Sein ältester Sohn Thomas Correggio S.
war Miniaturmaler und Bildnisszeichner von geringer Begabung, meist in üttoxeter
thätig.
Smith, Thomas, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, gen. Squire Smith,
t 1785, Schüler von C. Grignon. Er arbeitete Einiges gemeinsclmftlich mit C.
White, gab jedoch bald die Kunst auf, da ihm eine Erbschaft zufiel und starb
noch jung.
Smith, Thomas Lochlan, Maler, geb. 2. Dec. 1835 in Glasgow, t 5. Dec. 1884 in
New- York, kam in iungen Jahren nach Amerika, wo er Schüler von G. H Boughton
in Albany wurde. Thätig in New-York seit 1862. Von ihm üeber dem Schneefeld,
Wmternacht in Markham Hollow (1883), Alte Sagemühle im Winter (1884), etc.
Smith, William, Maler und Kupferstecher, geb. 1707 in Guildford, t 1764 in
Shopwyke bei Chichester, Bruder des George S. und John S. Er malte Bildnisse,
Landschaften und zuletzt Frucht- sowie Blumenstücke. Ferner von ihm Blätter nach
GeWe, Loutherbourg, Pillement, Taylor, Vernet, etc. — Ein anderer William S.,
Schüler von Pether, war um 1776 in England als Schabkünstler thätig und stach
Platten nach Barry, Coply, Vertue, Zinck, etc.
Smith, William CoUingwood, Maler, geb. 1815 in England, t 15. März 1887
in London. Er hatte Italien besucht, war vielfach als Lehrer thätig und malte
Landschaften, Ansichten, etc. in Aquarell, von denen das S. Kensington Mus. Versteck
der Otter und Landschaft mit Vieh, besitzt.
Smith-Hald, Frithjof, Maler, geb. 13. Sept. 1846 in Christiansand (Christian-
sund?) (Norwegen), Schüler von Qu de und Rief stahl, thätig in Bergen. Er
Söiits — Snayers. 297
malte Genrebilder. Von ihm Fieclierkinder in Cornwallis, Octoberraorgen, Nach
der Arbeit, etc,
Smlts, Eugene Joseph Henri, Maler und Radierer, geb. 1826 in Antwerpen^
Schüler der Brüsseler Akademie und vom Bildhauer Triqueti zu Paris, besuchte
dann Brüssel (1857— 60), Italier (1861—64), Deutschland und Holland. Von ihm Der
Verlauf der Jahreszeiten (Mus. Brüssel), Erinnerung an Neapel, Roma, etc., auch
Bildnisse und Landschaften. Von seinen über 20 Blättern nennen wir Der Brief,
Cioclara und Der verwundete Soldat. Gold. Med. 1866; Leopold Ord., Oesterr. Franz
Joseph Ord.
Smits, Frans Marcus, Maler, geb. 1760 in Antwerpen, f 15. März 1833 im
Hospital das., Schüler der Antwerpener Akademie und von A. d. Quertemont. Er
verfiel zuletzt in Armuth. S. malte Bildnisse, von denen dasjenige des Malers Her-
reyns in das Antwerpenei Mus. gelangte.
Smits, Jacob, Maler, geb. 1856 in Rotterdam. Er Hess sich in Achterboach,
Belgien, nieder. Von ihm Mutter Gottes, In Trauer, etc.
Smits, Lodewijk (Ludolf), Maler, gen. Hartcamp, geb. um 1635 in Dordtrecht,
t nach 1674 P]r malte Blumen und Früchte, doch soll seine Malweise der Zeit
nicht Stand gehalten haben.
Smits, Nicolaes, Maler, geb. um 1672 in Breda, f 1V31 (?). Er malte Historien.
Sniitz, (Smits), Casper, Maler des 17. Jahrhunderts, gen. Magdaleneu-Smitz,
geb. in Holland, f 1707 (1689?) in Dublin, in Rom gebildet, kam etwa nm 1665 nach
England und von dort nach Irland. Er malte geschätzte Bildnisse, ferner viele
Magdalenen und auch Blumen- sowie Fruchtstücke. S. hat auch eine Hagar, eine
Magdalene und ein Bildniss. geschabt.
SmokowBbi, Vincenz, Maler und Radierer unseres Jahrhunderts, geb. 1797, in
Warschau gebildet; er illustrirte literarische Werke, malte Genrebilder, Bildnisse
uud widmete sich auch der Schriftstell erei.
Smolik, Vincenz R., Bildhauer, geb. 1857 in Sichrow (Böhmen), thätig in Prag.
Er schuf Bildnissbüsteji, etc.
Smont, Lucas d. Ae., Maler, geb. 1620, t 1673 (74?), Schüler von A. Wolf aert;
1653/54 wurde er Meister. Er malte Historien.
Smout, Lucas d. J., Maler, get. 27. Febr. 1671 in Antwerpen, f 6. April 1713
das., Schüler seines Vaters Lucas S. d; Ae. und des H. van Mind erhoüt. Er
malte Marinen und Landschaften, von denen die Schweriner Galerie 8 besitzt.
Smuglewicz, Anton, Maler, geb. um 1743 in Warschau, j 1810 in Wilna, Sohn
des Lukas S. Er lebte hauptsächlich in Warschau, wo er Decorationeq für das dortige
Theater malte. 1796—1801 lebte er in Lemberg, 1801 in Kalisz, 1804 — 10 in Wilna.
Von ihm ferner Antike Ruinen in einer italienischen Landschaft (1776), etc.
Smuglewicz, Franz, Maler, geb. 6. Oct. 1745 in Warschau, t 18. Sept. 1807 in
Wilna, Schüler von Cze chowicz uud (seit 1763) von R. Meng s (in Rom). Um 1785
ging er nach Warschau zurück und wurde 1797 Prof. der Malerei zu Wilna. Vom
Czaren Paul 1800 nach St, Petersburg zur Ausmalung des Michaelspalastes berufen,
kehrte er 1801 nach Wilna zurück. Von ihm Verlobung Maria, Heldentod des Adam
Siemienski vor Wien, Polonia in Ketten, Cäsars Tod, Selbstbl\dniss, etc.
Smuth, Thomas Valentin, Maler des 18. Jahrhunderts, t 29. Juni 1749 in
Prag, wo er thätig war.
Smybert, s. Smibert.
Smyth, John Talfourd, Kupferstecher, geb. 1819 in Edinburgh, f 18. Mai 1851
das., Schüler der Trustees Academy das. und von Sir W. Allan. 1837 ging er auf
einige Zeit nach Glasgow. Er stach u. A. für das Art Journal. Von ihm Der Trunk
im Bügel, A. nach Allan, Mulready, Wilkie, etc.
Smytzen, Arnold, Maler, geb. 1687, t 27. April 1744, thätig in Lüttich. Er
entwarf Gobelins, schuf decorative Arbeiten und malte todtes Getlügel.
Snaphaan, s. Sohnaphan.
Snayers, (Snyers), Hendrik, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. um
1612 (1616?) in Antwerpen, arbeitete als einer der besten sogen. Rubensstecher in
S. ä Bolswerts Art. Von ihm Die Madonna auf der Treppe (nach Rubens), Die
Kirchenväter u. A. (n. dems.), A nach Jordaens, Van Dyck, Vecelli, etc., auch Bildnisse.
Snayers, Pieter, Maler, geb. 24. Nov. 1592 in Antwerpen, t 1667 in Brüssel,
Schüler von H. v. Baien und S. Vrancx. 1613 wurde er Mitgl. der Gilde, 1824
Hofmaler des Erzherzogs Albrecht und des Kardinal Infanten Ferdinand zu Brüssel.
Er malte Historien, Bildnisse, besonders aber Landschaften und Schlachten. Werke
298 Snell - Soane.
von ihm in flen Mus. und Gal. zu Berlin (Depot), Brüssel (6), Cassel (2), Darmstadt,
Dresden (7), Frankfurt a. M., Geut, Hampton Court, Madrid (16), Prag (2), Schleiss-
heim, Wiea (17; A. in Gal. Czernin und Liechtenstein), etc.
Snell, Rudolf, Maler in Bern, geb. 1823 in Basel. Er malte Alpenland-
schaften, z. B. Der Schmadribach im Lauterbrunnenthal (1866 Mus. in Bern).
SöcUaert, Abraham, Bildhauer, get. 4. Mai 1646 in Haarlem, begr. 5. Dec. 1693
das., Schüler von Jac. de Weth. 1668—92 war er Dekan der Gilde. Er schuf
viele Arbeiten am „Nieuwe poort", die später demolirt wurden.
Sneilaert, Jan, Maler, geb. vor 1440 in Antwerpen, f nach 1479. 1453
wurde er Meister der Gilde in Doornijk, später auch Dekan der Antwerpener
Gilde. Er war in beiden Städten auch als Lehrer thätig und wurde Hofmaler der
Maria v. Burgund.
Snellaert, Nicolaes, Maler, geb. 1542 (?), f 1602 (?) angeblich in Dordtrecht,
Schüler des Karel van Yperen, dem er bei seinem Jüngsten Gericht für Hooglede
half. Er war auch in Koortrijk und Holland thätig. — Sein Vater Willem S.
war um 1560 in Koortrijk thätig.
Snelliuck, Jan d. Ae., Maler, geb. 1549 in Mecheln, f 1. Oct. 1638 in Ant-
werpen. Er war vor 1575 nach Antwerpen gekommen und wurde Erzherzoglicher,
dann auch Luxemburgischer Hofmaler. Er malte Historien, Bildnisse, Schlachten-
stücke, etc. und fertigte Cartons für die Gobelinfabrik zu Oudenaerde. Von ihm
Christus zwischen den Schachern (1597 Mus. Antwerpen), Madonna u. A. (das.),
Auferstehung Christi u. A. (S. Romuald, Mecheln), Schöpfung Adams (Frauenkirche
Oudenaerde), etc. — V^on seinen 13 Kindern waren die Söhne Abraham S., Andreas
S. (t 12. Sept. 1658), Daniel S. (geb. 1576), Geeraerd S. (geb. 1677) und Jan S.
d. j. (geb. 1575) auch Maler.
Snelling, Matthew, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in London. Er malte
Bildnisse und Miniaturen.
Snelliuks, J., Maler des 17. Jahrhunderts, f 1691 in Rotterdam. Er malte
ataffirte Landscnaften in der Art Moucherons.
SnnflFeler, s. Laar, P. van und Schrieck, 0. M. van.
Snijders, Franz, Maler, get. 11. Nov. 1579 in Antwerpen, f 18. Aug. 1657
das., Schüler von P. Brueghel d. J. und H. van Baien. 1602 wurde er Mitgl.
der Antwerpener Gilde, 1608 besuchte er Mailand und Rom und war seit dem
Frühjahr 1609 in Antwerpen oft gemeinschaftlich mit den grössten dortigen Malern,
besonders mit Rubens, der ihn als Freund hochhielt, thätig. Er gilt allgemein als
der hervorragendste Thier- und Jagdenmaler seiner Zeit und erhielt u. A. zahlreiche
Aufträge vom spanischen Hof. Werke von ihm in den Sammlungen zu Aachen (2),
Amsterdam (2), Antwerpen (2), Berlin (3), Braunschweig, Brüssel, Budapest, Cassel (3),
Dresden (6), Edinburgh, Florenz (üffizi), Frankfurt a. M. (2), Genf, Haag (2),
Hamburg, Hampton Court, Kopenhagen (2), London (S. Kensington Mus. u. Nat. Gal.),
Madrid (22), München (7), New- York (2), Nürnberg (2), Oldenburg (3), Paris (8), Rot-
terdam, St. Petersburg (14), Stockholm (5), Schieissheim (2), Turin, Wien (6), etc.
Auch werden ihm 4 Radierungen zugeschrieben,
Snyers, Hendrik, s. Snayers.
Snijers, Isabella, Malerin, geb. nach 1800 in Antwerpen, f T^&ch 1841,
Schülerin von Kinson in Paris (1826/7), war später auch in England thätig. Sie
malte Geschichtsbilder, Bildnisse und Genrebilder.
Snijers, Pieter, Maler, geb. 30. März 1681 in Antwerpen, f 4. Mai 1752 das.,
Schüler von A. von Bredael. Er malte Landschaften, Thiere und Früchte und war
meist in Antwerpen thätig, wo er 1707 Meister der Gilde wurde, um 1726 besuchte
er London und wurde bei seiner Rückkehr in die Heiraathstadt Akademiedirektor. Von
ihm Bergige Landschaft (Mus. Antwerpen), Die Speisekammer (Mus. Frankfurt a. M.),
Händlerin (Mus. Amsterdam),' Hühnerbof (German. Mus., Nürnberg), etc.
Snijers, Pieter Jan, Maler, geb. 1696 in Antwerpen, f 1757, Neffe und Schüler
des Pieter S. Er malte Jagdscenen, gab aber mit 25 Jahren die Kunst auf.
Snykens, Henri, Maler, geb. 3. Sept. 1854 in Brüssel, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie unter v. Gebhardt u. W. Sohn. Von ihm Beichte, Anbetung
der Hirten, Doppelte Anziehung, etc.; auch Landschaften.
Soane, Sir John, Baumeister, geb. 10. Sept. 1752 in Reading (Berks., England),
t 20. Jan. 1837 in London, Schüler von G. Dance, H Holland (bis 1766) und
der Londoner Akademie; 1777—80 in Italien weitergebildet. 1778 wurde er Bau-
meister der Bank of England (deren westlichen Theil er aufführte), 1791 des St. James
Sotre —• Sodoma. 299
Palace und des Houses of Parliament und 1795 des Forstdepartements. 1802 wurde
er Mitglied der Akademie, 1806 Prof.; 1807 Laute er am neuen Chelsea-Hospital und
an der Dulwich Gallepy. Sein Plan für dio neuen Gerichtshöfe (1820j wurde abge-
ändert, der für einen Palaet auf Constitution Hill nicht ausgeführt; seine Fassaden für daa
öffentliche Amtsgebäude in Whitehall und das Staatspapieramt wurden später zer-
stört. Er bauie im griechischen Stil. S. hat auch viele architektonische Werke ver-
öffentlicht. Seine Kunst- etc.- Sammlungen zu einem Soane-Museum (Lincoln's Inn-
Fields, London) vereinigt, vermachte er den\ Staat- 1831 war er geadelt worden.
Ehrenmitgl. der Akademien zu Wien und St. Petersburg,
Sobre, Fran^ois Hyacinthe, Bildhauer, geb. 28. März 1793 in Paris, f nach
1858, Schüler von Cartellieran der ]&cole des beaux-arta. Von ihm Die etruskische
Malerei (1855 Gipsstatue), Die Unschuld (1857 desgi), etc.
Sobre, Hyacinthe Phil^as, Bildhauer, geb. 3. Febr. 1826 in Paris, t nach
1878, Schüler von Ramey und Dumont, sowie der ficole des beaux-arts. Von ihm
Arbeit und Vergnügen (Grosse Oper Paris), Christus die Wundmale zeigend (1857),
Junger Araber (1867), Griechischer Philosoph (1872 Broncestatue), u. A. m.
Sobrino, CeciUa, geb. Morillas, Malerin und Bildschuitzerin, geb. 1538, f 21.
Oct. 1581 in Madrid. Sie war vielseitig gebildet, schnitzte in Holz, malte und fertigte
Karten, sowie Globen. — Von ihren 7 Söhnen war Jose S. ebenfalls Maler. — Von
ihren beiden Töchtern wurde Cäcllia S. d. J., Karmeliternonne zu Valladolid und
malte ebenfalls, besonders Werke für ihr Kloster.
Sot'haczewsky, Alexander, Maler, geb. 8„ Mai 1842 in Itowa (Russisch Polen).
Schüler von Simmler an der Warschauer Akademie, weitergebildet in München.
Von ihm Selbstbildniss, etc.
Soclior, Eduard, Maler, geb. 1862 in Citolib (Böhmen), thätig in Prag. Er
malte Landschaften und Ansichten. Von ihm Mein Heim auf der Sahara, Des Burg-
hof von Blois in Frankreich, Schloss Chambord, etc.
Sochor, Vacslav (Wenzel), Maler, geb. 8. Nov. 1855 in Citolib (Böhmen),
Schüler von Bonnat und C. Dur an in Paris. Er malte Bildnisse, nachdem er sich
in seiner Vaterstadt niedergelassen.
Sodar, Frans, Maler, geb. 1827 in Dinant, f im Jan. 1900 in Assissi. Er machte
weite Reisen, unter Anderen nach den Heil. Stätten und Hess sich, nachdem er
geschichtliche und Genrebilder gemalt hatte, \S88 in Assissi nieder, um sich der
religiösen Malerei zu widmen. Gold. Med. f. christl, Kunst von Leo XIII.
Soderini, Manro, Maler des 18. Jahrhunderts, Schüler des G. J. dal Sole.
Von ihm besitzt S. Stefano zu Florenz „S. Zaobio erweckt ein todtes Kind.
Sodini, Dante, Bildhauer, geb. 29. August 1858 in Florenz. Von ihm SS.
Bonaventura, Calisto, Celestino und Girolamo (Domfassade, Florenz), Beatrice (Dante-
Haus, das.), Grabdenkmäler (dort, in Montevideo, Rimini, etc.). Goldne Med. Paris 1889.
Sodoma, II, eigentlich Giovan Antonio de' Bazzi gen. II Sodoma, Mattaccio,
u. A. m. geb. 1477 (?) in Vercelli (Savoyen), f 15. Febr. 1549 in Siena, Schüler von
Spanzonetti (1490—97), dann unter Florentiner Eiufluss, sowie in der Da Vinci-
Schule weitergebildet, vielleicht ging er sogar direct bei ihm 1497 — 1500 in Mailand
in die Lehre. Von 1501 — 1518 war er in Siena thätig, und besuchte von hier zwei-
mal Rom, 1507 um in der Camera della Segnatura, 1514 um die berühmten Farnesina-
Fresken zu malen. Ueber seinen Aufenthalt zwischen 1518 und 1525 wissen wir
nichts Bestimmtes; von da ab war er wieder bis zu seinem Tode in und um Siena
thätig. Er war heissblütig, voll toller Einfälle und erhielt den Spottnamen 11 Mat-
taccio = Der Erz-Narr; er besass grosses Schönheitsgefühl und ausserordentliche
Begabung, die noch viel Höheres gezeitigt hätten, wäre er als Mensch und Künstler
strenger mit sich selbst verfahren. Den Namen, unter dem wir ihn hier einordnen
und unter dem er allgemein bekannt geworden ist, erhielt er vielleicht nur in Folge
eines schlechten Witzes. Von seinen Fresken führen wir an Die wunderbare
Speisung u. A. (1503—4 Sa. Anna in Creta bei Pienza), Leben des Hl. Benedikt
(1505 — 6 Benediktinerkloster Monte Oliveto Maggiore bei Buonconvento), Mytho-
logische Darstellungen u. A. (Decke der Segnatura im Vatikan), Die Vermählung
Alexanders mit Roxane, etc. (Farnesina, Rom), A. in S. Francesco, S. Bernardino,
S. Domenico, Sa. Caterina, S. Spirito etc. zu Siena, im Stadthaus und am Stadtthör
S. Viene das., etc. Staffeleibilder von ihm in den Sammlungen zu Bergamo, Berlin,
Florenz (Uffizi, Pitti), Frankfurt a. M., Genua, London, Lucca, München, Neapel, Pisa,
Rom (Borghese), Siena, Turin, Wien, etc., auch in Sieneser, sowie anderen italienischen
Kirchen, und namentlich in Privatsammlungea in und um London, Mailand, Rom, etc.
300 Söborg — Soggi,
Söborg, Paul, Maler, geb. 22. Oct. 1852 in Berlin, Schüler von Wilberg und
Bracht. Von ihm ISonnenuntergang, Landschaft, etc.
Söborg - Merz, Josephine, Malerin, geb. 29. Juni 18G1 in Halberstadt,
Schülerin des Kunstgewerbemuseums in Berlin, Skarbinas und L. Peschamps'
in Paris. Sie ging dann nach Berlin zurück und malte Bildnisse, sowie Genre-
bilder.
Soeckler, Johann Michael, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1744 in
Augsburg, Schüler von Jungwirth. Man kennt einige Heiligenbilder und kleine
Bildnisse von ihm.
Söderinark, Johan Per, Maler, geb. 3. Juni 1822 in Stockholm, f 1889
das., Schüler der Stockholmer Akademie, Sohn des Olof J. S. Er war erst Soldat,
ging mit seinem Vater 1845 nach Italien, kehrte 1848 durch Frankreich zurück
und studirte 1852—54 an der Düsseldorfer Akademie, 1855—56 bei Couture in
Paris weiter. Er malte militärische und geschichtliche Darstellungen und besonders
Bildnisse. Mitglied der Stockholmer Akademie (1874).
Söderuiark, Olof Johan, Maler, geb. 1790 (1799?) in Stockholm, fll. Oct. 1848.
Er war erst Soldat und widmete sich seit 1819 der Kunst, 1832 in München, 1834
(auch 1839, 1844) in Kom studirend. Er malte Genrebilder und Bildnisse, z. B.
Jenny Lind als Norma, F. Riepenhausen (Gal. Stockaolm) „La Grazia" (das.) etc.
Sein Leben von L. Looström (1879).
Söller, Anton, Maler, geb. 6. Jaa. 1807 in Köln a. Rh., f 9. Dec. 1875 in
Mülheim, Schüler der Akademien zu Düsseldorf und München. Eine Zeit lang (bis
1864) war er Zeichenlehrer an der Mülheimer Bürgerschule. S. malte Bildnisse und
Landschaften, war im Restauriren alter Gemälde bewandert und handelte auch mit
Bildern, Antiquitäten, etc.
Soeuimering, Marg'arethe, geb. Grün el ins, Malerin und Radiererin, geb. 1768,
t 1802 in Frankfurt a. M., Schülerin von Reges und Prestel. Sie malte Minia-
turen, kleine Copien berühmter Gemälde, Bildnisse, Aquarelle etc. und radierte in
Kreide-Manier Alceste (n. Tischbein) und die vier Jahreszeiten (n. Bartolozzi).
SoemmeringT) Samuel Thomas von, Zeichner, Maler und Radierer, geb.
28. Jan. 1755 in Thorn, f 2. März 1830 in Frankfurt a. M. Er war Anatom und
Physioiog, und betrieb die Kunst als Liebhaber. Er zeichnete anatomische Illustra-
tionen, radierte Bildnisse, auch Allegorien nach Chodowiecki und malte Aquarelle.
Soeus, Jan, Maler, geb. 1547 (1553?) in Hertogenbosch, f 1611 'Q Parma,
Schüler von J. Boon und Mostaert in Antwerpen. Er malte mit vielem Erfolg
kleine Landschaften mit Figörchen auf Kupfer, ging dann nach Rom und malte
Landschaftsfresken im päpstlichen Palast. Endlich malte er auch Figurenbildor für
den Herzog Ranuccio von Parma.
Soentgens, Johann Jakob, Maler, geb. 1650, t nach 1699. 1668 wurde er
Meister in Köln a. Rh. Sein Jüngstes Gericht gelangte in die Ralhsstube dort;
ferner malte er Allegorien, Thesen, etc.
Soerenseu, Carl Frederik, Maler, geb. 8. Febr. 1818 in Besserby bei Kopen-
hagen, t 24. Jan. 1879 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie. 1846 und
später öfters, machte er Seereisen auf dänischen Kriegsschiffen. Auch besuchte er
z. Th. als Stipendiat Deutschland, England, Frankreich (1858—54), Italien (1864) und
die Niederlande. 1869 wurde er Professor. Von ihm An der Küste von Jütland
nach dem Sturm (1848 Gal. Kopenhagen), An der isländischen Küste u. 1 A. ^das.).
Der Sund bei Kronborg (1871 Gal. Christiania), Kriegsschiffe (Gal. Stockholm), etc. Mitgl.
der Kopenhagener und Stockholmer Akademien ; Danebrog-Ord., Wasa-Ord. -- Ein J . L.
S. radierte zwei Blatt für die „Waterramp" von 1855.
Soest, (Zoust), Gerard, Maler, geb. um 1637 in Westfalen, f H- Febr. 1680
in London, gebildet an den Werken van Dycks. Um 1656 kam er nach England,
wo er mit Erfolg Bildnisse malte die an Terborgh erinnern, z. B. Dr. J. Wallis
Lord Mayor Scheldon, etc.
Soest, Jarenns van, s. Jarenns.
Söeterik, Theodoor, Maler und Lithograph, geb. 18. Jan. 1810 in Utrecht,
Schüler von C. van Geelen und H. v. Straaten. Er schuf Landschaften
Soeur, s. Le Soonr.
Soggi, Mccolt), Maler, geb. 1480 in Arezzo, f 1551 daselbst, kam jung nach
Florenz und studirte unter P. Vanucci. 1512 ging er nach Rom und erhielt durch
seinen Gönner Card, di Monte viele Aufträge in Arezzo. Er soll auc-h in Prato und
1550 nochmals in Rom thätig gewesen sein. Historien von ihm im Dom, S. Agostino,
Sogliani — Soiron. 301
S. Domenico, S. Michele, Sa. Maria delle Lagrime, etc. zu Arezzo. Ferner schuf er
Bildnisse.
Sogliani, GioTanni Antonio, Maler, geb. 1492 in Florenz, f 17. Juli 1544 das.,
Schüler und lange Gehülfe des Lorenzo di Credi. 1522 wurde er Mitgl. der
Gilde in Florenz. Spater wurde er von Pagholo, A. A"ngeli und Albertinelli beein-
fbisst. Von ihm Anbetung der Hirten (Copie nach Credi, Mus. Berlin Depot), Ma-
donna (Florenz Offizien), S.Martin (Or San Micheje, Florenz), Madonna (von Perino
del Vaga begonnen, Dom Pisa); A. in S, Giovanni Battista, S. Lorenzo, S. Marco zu
Florenz, in Sa. Maria del Fosso zu Anghiari, etc.
Sogrilaro, s. Gatti, B. nnd G.
Sogni, Giuseppe. Maler, geb. 1797, f nach 1839, Schüler der Mailänder Aka-
demie unter Pacetti und Sabatelli, von 1830 an auch in Rom gebildet. 1434 — 39
war er Prof. an der Akademie zu Bologna, 1889 an der Brera Akademie zu Mailand.
Von ihm Kaub der Sabinerinneu (1831), Letzte Stunde der Beatrice Cenci, Adam
und Eva, etc.; auch Bildnisse, sowie Fresken in S. Pietro al Rosario zu NoYa,ra,
Mitgl. der Akademie Mailand 1829.
Schier, Charlotte J., s. Ricliard, C. J.
Sohier« Hector, Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb. in Caen. 1521 baute
er die Apsis, das Chorgewölbe und das südliche Seitenschiff von S. Pierre zu Caen.
Sohn, Alfred, Maler, geb. 8. Febr. 1876 in Düsseldorf (?), Schüler der dortigen
Akademie, weitergebildet auf Reisen nach Italien und bei Cormon sowie Dagnan-
Bouveret in Paris, Sohn des Karl R. Sohn. Er Hess sich in Neuilly bei Paris
nieder, malte Landschaften, Genrebilder, Bildnisse und Thierstücke und hat auch
Buchillustrationen gezeichnet.
Solin, Johann Angust Wilhelm, Maler, geb. 29. Aug. 1829 iu Berlin, f 16.
März 1899 in der Heilanstalt Pützchen bei Bonn, Schüler seines Oheims Karl F.
S. und Schadows ao der Düsseldorfer Akademie. Er malte erst Historien, dann
Genrebilder. 1874 wurde er Lehrer, später Prof. an der Düsseldorfer Akademie.
Von ihm Christus auf dem Meer (Stadt. Gal. Düsseldorf), Eine Gewissensfrage (Gal.
Karlsruhe), Verschiedene Lebenswege (Gal. Wiesbaden), Consultation beim Rechts-
anwalt (1866 Mus. Leipzig); A. in den Gal. zu Berlin und Königsberg. Mitgl. der
Berliner, Amsterdamer und Stockholmer Akademie; Gold. Med. Paris 1867 u. a. m.
Roth. Adl. Ord. IL Kl, Kronen-Ord. IL Kl.
Sohn, Kari Ferdinand, Maler, geb. 10 Dec. 1805 in Berlin, f 25. Nov 1867
in Köln a. Rh., Schüler der Berliner Akademie unter Schadow, den er nach Düs-
seldorf begleitete. Er besuchte die Niederlande und 1830 Italien. 1838 wurde er
Prof. an der Düsseldorfer Akademie. Von ihm Der Raub des Hylas u. a. ^Nat.-Gal.,
Berlin), Die beiden Leonoren (Sammlung Raczynski, das.), Gräfin Monts (Mus.
Köln a. Rh.). A. in den Gal. z\ Christiana, Karlsruhe und Leipzig, etc. auch Bild-
nisse, besonders von Frauen. S. hat auch ein Blatt für Reinicks Malerlieder
radiert.
Sohn, Karl Rudolph, Maler, geb. 21. Juli 1845 in Düsseldorf. Schüler des
Polytechnikums in Karlsruhe, der Düsseldorfer Akademie und seines Vetters Wil-
helm S., Sohn des Carl F. S. Er bereiste Frankreich, England, die Niederlande,
Spanien und Italien und liess sich später in München, dann in Düsseldorf nieder.
1873 heirathete er die Tochter des Malers A. Rethel. Von ihm Genrescenen x B.
Eidechs'chen, Nachtisch und viele Bildnisse fürstlicher Personen, darunter Königin
Victoria, Grossfürstin Sergius, Prinzessin Heinrich von Preussen, et.
Sohn, Paul Eduard Richard, Maler, geb. 11. Nov. 1834 in Düsseldorf, Schüler
seines Vaters Carl F. S., der Düsseldorfer Akademie 1852— öO und von R. Jordan.
Er bereiste Deutschland, sowie Frankreich und malte Bildnisse und Genrescenen.
z. B. Einquartierung (1862), Mutterfreude (1863), etc.^ auch Bildnisse.
Sohn-Rethel, s. Sohn, Alfred.
Soidas, griechischer Bildhauer vom Anfang des 5. Jahrhunderts, der mit
Menaichmos eine Statue der Artemis T^aphria aus Gold und Elfenbein bildete, die
AuguEtua 21 v. Chr. aus Calydon entführte und den Bewohnern von Patras schenkte;
in Pompei und in Venedig wurden Copien derselben entdeckt.
Soignie, Jacques Joachim de, Maler, geb. 1720 in Mons, f 17^3, studirte in
Paris und war in Lyon, dann in Mons thätig, wo das Museum Historien und Genre-
bilder seiner Hand birgt.
Soiron, Francois, Maler, geb. 1755, f 1813 in Paria. Er schuf Schmelzmale
reieu, z. B. Napoleon, die Kaiserin Josephine, u A. Med. I. Kl. ISUS. — Sein
302 Soissons — Solari.
Sohn .und Schüler Philipp S. war als Porzellanmaler thätig und lieferte für die
Herzogin von Berry ein Jagdseryice, sowie Bilder auf Porzellan.
Soissons, Jean de, s. Jean de Soissons (im Nachtrag).
Soitoox, Jean FranQOis, Bildhauer, geb. 16. Sept. 1816 in Besan^on, Schüler von
Feuchere und David d'Angers. Von ihm Die Republik (Statue 1848, erst 1880 in
Paris enthüllt), Der Genius des Kampfes (Louvre, Paris), Erato, Clio (Statuen, Tuile-
rien), Paul de Flotte (Büste), Montaigne, Papin (Statuen), etc. Gr. Preis 1848; Med.
II. Kl. 1851; Kr. d. Ehrenleg. 1880.
Soitz, G. C, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts der um 1530 Bildnisse für
die Buchillustration, etc. zu Wien stach.
Soins, s. Soye.
Sojaro, II, s. Gatti B. und 6.
Söjo, Toba, 8. Kaknyn.
Sokolow, Iwan, Kupferstecher, geb. 1717, f 1756, Schüler von Ell ig er und
Wortmann, thätig in Russland, Von ihm Czarin Elisabeth Petrowna, Czarin Anna
Ivanowna, Freudeufeuer , Buchvignetten, Bildnisse, Wappen, etc. — Ein anderer
Iwan S., geb. 1823 in Astrachan, Schüler der St. Petersburger Akademie und 1860
Prof. in Sudscha, malte russische Genrebilder in Oel und Wasserfarben
Sokolow, Peter, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 1791 in St. Petersburg,
Schüler von Battoni in Rom. Er malte geschichtliche und mythologische Bilder,
z. B. Merkur und Argus.
Sokolow, Peter Petrowitseh, Maler, geb. 1821 (?), t 1899 in St. Petersburg,
wo er thätig war. Er malte Genrebilder, vielfach in Wasserfarben, z. B. Die Land-
kutsche, Dorfbegräbniss, Reise im Winter und Der Betrunkene, Goldne Med.
Paris 1889.
Sokolowski, Jakob, Maler und Radierer, geb. 1784 in Wyczolki bei Warschau,
t 1837 in Buköw (Kreis Lublin), Autodidakt und von Orlovski beeinflusst, dem er
in St. Petersburg näher trat. 1820 zog er sich auf das Land nach Bukow zurück.
Er malte Genrebilder und zeichnete Caricaturen.
Sokolowski, Siegmnnd, Maler, geb. 1859 im Posenschen, f 1888 (?) in Paris,
Schüler der Krakauer Kunstschule und der Münchcner Akademie unter Wagner.
Von ihm Josef von seinen Brüdern verkauft (1883\ Birkenwäldchen, Weideplatz im
Walde, etc.
Solari, eigentlicher Familienname der Baumeister und Bildhauer Lombardo^
Antonio, Martine, Moro, Pietro, Sante, Tommaso, Tallio, etc.,. s* d.
Solari, Achille, Maler, geb. 9. Oct. 1835 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie. Er malte in Aquarell und Oel Landschaften sowie Ansichten.
Solari, Guiniforte, Baumeister, gen. G. da Campione, geb. 1429 in Campione,
f 17. Jan. 1481, Schüler seines Vaters Giovanni I. S., dem er 1459 als Hauptleiter
des Mailänder Doms beigegeben wurde. Von ihm ferner der erste Stock des grossen
Hospitals das. (nach 1456), Theile der Certosa di Pavia, die Brücke über den Tanaro
bei Alessandria und (1480) Sa. Maria della Rosa (1840 zerstört). Von ihm ferner
für Galeazzo Sforza die Restaurirung der Kastelle von Novara, Porta Giovia und
Gambolate ; endlich wahrscheinlich Sa. Maria delle Grazie (1464 — 76) und Theile
von S. Niccolo (1460), Alles in lombardisch-pothischem Stil.
Solari, Marco, Baumeister des 14. Jahrhunderts, gen. Marco da Campione,
unter welchem Namen er schon oben angeführt ist. Wir fügen hier zu, dass er den fünf-
schiffigen Dom zu Monza, so wie er jetzt erhalten ist, erbaute und 1396 die berühmte
Certosa di Pavia begonnen hat. — Sein Sohn (?) Giovanni I. S. war um 1428 Bau-
meister der Certosa di Pavia. — Dessen Sohn (?) Giovanni II. S. war um 1475
Baumeister von Dolcebono. — Dessen Bruder Francesco S. war Bildhauer in S.
Angelo. — Ein Agostino S. war Bildhauer am Mailänder Dom.
Solari, Santini, Baumeister und Bildhauer, geb. um 1576 in Como (?), f 1646
in Salzburg, wo er um 1614 den Dom nach Plänen des Vinc. Scamozzi baute.
Ferner von ihm Statuen im bischöfl. Palais und Garten das.
Solari, Tommaso, Bildhauer, geb. 4. Sept. 1820 in Neapel, sollte erst Bau-
meister werden, studirte als Pensionär in Rom, Er wurde Prof. an dor Neapolit.
Akademie. Von ihm David und Abigail, Christus (Kgl. Kapelle, Neapel), Mariae
erster Tempelgang (Hauptkirche in Capua), S. Tommaso d'Aquino und S. Agostino
(Dom zu Gaeta), Bacchantin (Pinak. zu Capodimonte), 12 Rechtsgelehrtenbüaten
(Appellationshof, Neapel), etc. Mitgl. der Nsapol. und der Römischen San Luca-
Akademiej SS. Maurizio e Lazzaro Ord., "verscb. Med.
Solario — Sole. 303
SoIariO) Andrea^ Maler, gen. Andrea da Milano, geb. vor 1475, f nach 1514.
1490 war er mit seinem Bruder, dem Bildhauer Cristoforo S. in Venedig, 1493 in Mailand,
1507—09 in Gaillon in der Normandie, wo er die Kapelle des Kardinals d'Amboise
schmückte, thätig. Er weist eine Vereinigung von Lombardischen und Venezianischen
Zügen auf und galt in Mailand unbestritten als zweiter neben L. da Vinci. Ein grosses
Altarwerk für die Certosa di Pavia hinterliess er unvollendet. Ferner von ihm Ma-
donna mit Heiligen (1495, Brera, Mailand), Sa. Catbarina, S. Joannes Baptista (1495
Mus. Poldi Pezzoli, das.), Flucht nach Egypten (1515 ebenda), Madonna u. A. (1503
Louvre, Paris), Bildniss eines Senators (1505 Nat.-Gal,, London), Pietk (Sammlung
des Lord Kinnaird, Rossie Priory), Die Kreuztraguug (Gal. Borghese, Rom), desgl.
(Gal. Brescia), Cardinalsbild niss (Mus. Neapel), Sogenannter Mass. Sforza (Gal. Crespi,
Mailand), Ein Haus (Gal. Bergamo), etc.
Solario, Antonio da, Maler, gen. Lo Ziu^raro, wahrscheinlich eine ganz mys-
tische Persönlichkeit, angeblich um 1382 in Civitä di Penna geb., f 1455 (?) in
Neapel, mit Legenden von der Art des Q. Massys umgeben. Der Maler dem man
die betreffenden Bilder zuschreibt, scheint Umbrisch-Florentinische Schule durchge-
macht zu haben. Besonders hervorzuheben ist eine Madonna mit Heiligen im Mus.
Neapel. Die meisten der ihm ehemals zugetheilten Gemälde werden jetzt gänzlich
anderen Meistern z. Tb. sogar (wie in Dresden) Nichlitalienern zugeschrieben.
Solario, Cristoforo, Bildhauer und Baumeister, geb. vor 1475, f nach 1525,
Bruder des Andrea S. Um 1490 war er mit diesem in Venedig thätig und wurde
in Mailand Hofbildhauer L. Sforzas bis zu dessen Tod. Später kam er auch nach
Rom, wo er ungünstig beeinflusst wurde, kehrte 1501 als Bildbauer am Dom nach
Mailand zurück und wurde 1519 auch Dombaumeister. Von seinen Bauten nennen
wir ferner die Fortführung von S. Ambrogio zu Mailand, ein Plan zur Erweiterung
des Doms von Como, die obere Fassade der Certosa von Pavia, Sa. Maria della Pas-
sione zu Mailand und Sa. Croce in Pavia. Seine plastische Glanzleistung war das
leider zerstörte Grabmal der Beatrice d"Este für Sa. Maria delle Grazie, dessen
beide Hauptfiguren (1498 u. ff.) im 1. Schiff der Certosa di Pavia erhalten sind. Wir
nennen weiter ebenda Die Pietä am Antependium des Hochaltars im Mönchschor, in
der Sacristei des Mailänder Doms, Christus an der Säule (am Aeusseren das.),
Adam, etc.
Soldaditsch, s. Szoldatics.
Soldani-Benzi, Massimiliano, Bildhauer und Medailleur, geb. um 1658 in
Florenz, f 1740 in Montevarchi, Schüler von G, Arrighi, dann auf Kosten Cosimo UL,
von C. Ferri und E. Ferrata in Rom, endlich auch in Paris gebildet. lu Rom
fertigte er für die Königin Christine von Schweden, Medaillen auf Ferri, Ferrata,
Card. Azzollini, Chigi, Rospigliosi; in Paris für Louis XIV. eine grosse gestochene
Friedensmedaille;. in Florenz Enthauptung des Täufers (Basrelief), Broncekaudelaber
(für Sa. Annucziata), Reliquarium (für Sa. Maria Maddalena de' Pazzi), die Mausoleen
des M. A. Zondadari und M. de Villena (Beide für Grossherzog Fernando), kleine
Figuren und Reliefs in Edelmedall, 12 Büsten und 3 Broncestatuen für Fürst J. A.
tOQ Liechtenstein, etc.
Soldi, Andrea, Maler, geb. um 1682 in Florenz, f nach 1766. Er besuchte
Palestina, kam um 1735 nach England und malte Bildnisse, sowie Historien nicht
ohne Glück, doch war er leichtsinnig.
Soldi, Emile Artünr, Medailleur und Bildhauer, feb. 29. Mai 1846 in Belleville
(Paris), Schüler von Dumont, Farochou und Lequesne. 1869 erhielt er den
1. gr. Rompreis auf Grund einer Medaille. Das Glück und das Kiud. Von ihm
Actaon (1877 Marmor-Basrelief Mus. Besangen), Gallia (1873 Ltixeiniiourg, Paris),
Erinnerung an Venedig (Gemmej, Huldigung an Beethoven, Bildnissmedaillcn und
Büsten, etc. S. veröffentlichte „Recueil et memoires pour rilistoirc et TArt" und
„La Sculpture egyptienne", sowie Mehreres in Fachzeitschriften. Med. 3. Kl. 1873,
Kr. d Ehrenleg. 1878.
Sole, Giovanni Antonio Maria dal, Maler, gen. II Mouchiiio dai Paesl
(weil er mit der 1. Hand malte), geb. 1606 iu Bologna, f 1684, in der Albauischule
gebildet, in deren Manier er gute staffirte Landschaften malte.
Sole, GioTawni Ginseppe dal, Maler, geb. 10. Dec. 1654 in Bologna, f
22. Juli 1719 das., Schüler seines Vaters U. Antonio M. dal S., des Canuti und
des L. Pasinelli, dem er besonders nachstrebte. Seine sorgsame Durchführung
und sein Verständniss für Costüm, Landschaft und Architektur wurden gerühmt.
Von ihm Abend Nacht und Morgen (Casa Zappi, Imola), Der ungläubige Thoraas
304 Solemacker — SoHb.
(Mad. di Galiera, Bologna), Die Verkündigung (San Gabrielle, das.), Fresken
(S. Biagio, das.), Hercules und Omphale (Gal. Dresden), Ruhe auf der Flucht (GaK
Augsburg), etc. auch einige Radierungen nach eigener Zeichnung und nach Pasinelli.
Mitglied der Accad. Clementina zu Bologna.
Solemacker, s. Soolmaker.
Soleri, Giorgio, Maler und Bildbauer, geb. nach 1500 (?) in Alessaudria,
f 1557, wahrscheinlich Schüler seines Schwiegervaters ß. Laniui, an R. Santi
weitergebildet. Er war für Felipe II. im Escorial thätig, sowie für den Herzog
Emmanuel von Savoyen. Von ihm Die Jungfrau als Schutzpatronin (S. Francesco,
Alessandria), Sa. Maria mit S. Lorenz (1573 Dominikaner-Kirche, Casale), gute
Bildnisse, etc.
Solfarolo, II, s. TaTella.
Solger, Bernhard, Baumeister, geb. 1821 in Rcntweinsdorf (Bayern), Schüler
von Gärtner. Er wurde in Nürnberg städtischer Bäurath und schuf meist im
gothischen Stil dort das Krankenhaus, das Bankgebäude, die Handelsschule, die neue
Katharinenmüble, das Marienthor, das Leiehenhaus des S. Rochuskirchhofs. Von
ihm ferner die protestantische Kirche zu Stein, das Mausoleum des Fürsten von
Thurn und. Taxis in Regensburg und das des Grafen Pückler in Farnbach.
Soli, Guiseppe Maria, Baumeister und Maler, geb. 1745 in Vignola bei
Modena, f 1822, gebildet in Bologna und als Pensionär in Rom unter Battoni u. A.
1784 wurde er Gründen und Direktor der Akademie zu Modena später Prof. der
Zeichenkunst an der Militärschule und dann wieder an der Akademie dort. Von
ihm Pal. Bellucci (Vignola), mehrere Brücken, Theile des herz. Palasts (Modena),
Spital und Kirchhof (Cento), Pal. Reggio am Marcusplatz (Venedig), etc. Ferner
malte er auch Landschaften und Architekturen,
Soliero, Domenico (gen. Morelli), Maler, geb. 4. August 1826 m Neapel,
Schüler der Akademie das., an der er mit 21 Jahren 1847 den Rompreis gewann.
In Rom war er Schüler C. Guerras. Dort malte er eine Madonna das Christus
kind wiegend, kämpfte dann auf den Barrikaden in Neapel, als der Aufruhr gegen
die Bourbonen ausbrach, und kehrte von seiner Wunde geheilt, zur Arbeit zurück.
Später von F. Palizzi angeregt, studirte er mehr nach der Natur und bereiste Frank-
reich, Deutschland und Holland, wo er auch die Kunst und Unterrichtsmethoden studirte.
Als die Kunstschule in Neapel reorganisirt wurde, wurde F. Palizzi Präsident und
er Professor und Direktor des Zeichenunterrichtes, den er aus den alten akade-
mischen Geleisen befreite. Von ihm Himmelfahrt Mariae (Deckenbild in der Schloss-
kapelle zu Neapel), Die Bilderstürmer (Galerie von Capodimonte), Die Versuchung
des Hl. Antonius, Christus auf dem Meere schreitend, Talitalumi, die Hl. Magdalena
begegnet dem Erlöser. Mitglied vieler europäischer Akademien ; Inhaber mehrerer
Orden und Senator seit 188ü.
Soliman - Lientaud, — , Kupferstecher, geb. um 1810, t 1880. Er stach
einige, unbedeutende Bildnisse, wurde aber als Bildniss-Kenuer und -Schriftsteller
geschätzt.
Solimena, Francesco, Maler, gen. L'Abbate Ciccio, geb. 4. Oct. 1657 in
Nocera de' Pagani, f 5. April 1747 in Neapel, Schüler seines Vaters Angelo S.,
dann von F. di Maria und G. del Pö, auch an den Werken der Eclectiker in
Rom gebildet. Card. Orsini (nachmals Benedikt XIII.), König Felipe V., u. A. be-
günstigten ihn. Er schuf Fresken in S. Paolo Maggiore und S. Domenico Maggiore,
Gesü nuovo. Alle in Neapel; A. in Assissi und Monte Cassiuo. 1702 ertheilte Felipe V.
ihm Auftrag für Gemälde in der kgl. Kapelle zu Madrid. Staffeleibilder von ihm befin-
den sich in den Sammlungen zu Dresden (7 Bilder), Florenz (Utfizi), Genua (Pal. Ducale),
Gal. Haag (Die Verkündigung), Madrid, Mailand, Paris, Prag, Rom (Pal. Corsini),
St. Petersburg, Stockolm, Wien, etc., sowie in neapolitanistben u. A. Kirchen. Von
ihm auch 2 Radierungen.
Solis, Francisco de, Maler, geb. 1629 in Madrid, f 25. Sept. 1684 das., sollte
erst Theologe werden, dann Schüler seines Vaters Juan de Ö. Er hatte schon mit
18 Jahren Erfolg, und malte die Thaten des Herkules zum Einzug der Königin
Louise von Orleans. Eine Zeit lang unterhielt er eine Akademie in eigenem Hause,
sammelte ferner ausserordentliche Kunst- und ßücberschätze. Sein Reichthum und
seine Trägheit verhinderten, dass er es in der Malerei weiter brachte. Sein werth-
volles Ms. mit Biographien spanischer Künstler ging leider verloren. Er malte
Historien für Klosterkirchen zu Madrid, Alcala und Valladolid, z. B. Die unbedeckte
Empfängniss (Kapuzinerkloster, Madrid).
Solis — SolYijns. 305
Solls, Nikolaus, Radierer und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, wahrschein-
lich in Nürnberg geb., f nach 1570; vielleicht Bruder des Virgil S. 1567 wurde er
nach München berufen, um Vermählungsfestlichkeiten auf 15 Blatt zu stechen. Von
ihm ferner die 9 Musen (1565 radiert), 6 weibliche Gottheiten, 12 Blatt Soldaten,
und von Holzschnitten Die Passion (24 Bl.) und einige Bildnisse.
Solls, Virgil, Maler, Kupferstecher und Holzschneider, geb. 1514 in Nürnberg,
t 1. Aug. 1562 das. Seine Bilder sind selten, dagegen schuf er über 800 Stiche,
Radierungen und Holzschnitte. Er gehört zu den Kleinmeistern der Nachblüthe und
ist entschieden zweiten Ranges. Von Kupferplatten nennen wir Vasen und Gold-
schmiedsverzierungen (1541), Jagdbildchen (1541), Cupido und Psyche, etc. (n. R. Santi),
Das Wiedertäuferbad (n. Aldegrever); von Holzschnitten Französische Könige voa
Pharamond bis Henri 111., mehrere Bibelfolgen. Die Metamorphosen des Ovid (1563),
Alciati Emblemata (1581), etc.
Solitario, Eruesto, Bildhauer, geb. im Juli 1838 in S. Giorgio Lamulara
(Benevent), als Pensionär Schüler der Neapolit. Akademie. Er war als Lehrer thätig.
Von ihm Drei grosse Terracotta-Statuen (Kirche zu Saviano), Sechs Archaeologen-
Bildnisse (Mus. Nazionale, Neapel), Bacchus mit einer Ziege spielend, Bildnissbüsten
und Medaillons, etc.
SollazKino, II, (eigentlich Giuliano da Montelupo?), Maler, geb. um 147U,
t 1543 in Pisa. 1506 arbeitete er mit G. B. Volponi in Pistoja. Von ihm ferner
Altar (S. Stefano, Serravalle). A. Bilder in Gasöle und Pisa..
Soller, Angnst, Baumeister, geb. 14. März 1805 in Erfurt, f 5i Nov. 1853.
Jn seiner Vaterstadt gebildet, kam er 1833 durch Schinkel als Landbaumeister nach
Berlin. 1837 wurde er Assessor (und nächster Gehilfe Schinkels), 1841 Ober-, 1843 Geh.
Gber-Baurath ; 1846 bereiste er Italien. Von ihm der Entwurf zur kathol. Kirche
in Berlin (1850, romanisch) und die Kirche zu Miechowitz in Oberschlesien, (gothisch).
Mit Busse und Stüler gab er eine Sammlung von Kirchenentwürfen heraus.
SoUewijn, Hendriua, Malerin unseres Jahrhunderts, geb. 1784 in Haarlem,
Schülerin von W, Hendriks. Sie malte Blumen und F'rüchte.
SoUier, Clemence Marie Louise, Malerin, geb. vor 1825, t 1849. Von ihr
Junge Badende (1849 Pastell), Johannes der Täufer (1845), Bildnisse, etc.
Sollier, Paul Loois Eugene, Bildhauer, geb. vor 1855 in Paris, Schüler
von C. Cordier. Von ihm Roulin (1876 Marmorbüste, Bibliothek d. Instituts), etc.,
auch Bildniss-Medaillons.
Soloinon, Abraham, Maler, geb. 1824 in London, f 19- Dec. 1862 in Biarritz,
Schüler der Bloomsbury Kunstschule (1838) und der Londoiier Akademie (1839).
Von ihm In Erwartung des ürtheils (1857), Freigesprochen (1859), „The Lost Found",
Der eingebildete Kranke, etc.
Solou, Marie Jeanne, Malerin, geb. 1836 in Montauban (De'p. Tarn-et-Ga-
ronne), Schülerin von Belloc. Sie malte Miniaturen (meist Bildnisse) und kleine
Aquarell-, sowie Porzellan-Copien.
Solorzano, Martino, spanischer Baumeister des 16. Jahrhunderts. Um 1504
vollendete er die Kathedrale von Palencia.
Solosmeo, II, (eigentlich Antonio di Giovanni?), Bildhauer und Maler des
16. Jahrhunderts, Schüler von A. Contucci und A. Angel i. Von ihm besitzt die
Badia di S. Fedele zu Poppi eine Madonna mit 4 Heil. (1527).
Solsernns, Maler des 13. Jahrhunderts. Vou ihm (1207) die Mosaiken an der
Faqade des Domes zu Spoleto.
Soltan, Heinrich Wilhelm, Maler und Radierer, geb. in Hamburg, f 1861,
in München gebildet, besuchte auch 1840 Paris. Er malte Architekturen, Genre-
bilder, Miniaturen und Adressen, radierte Illustrationen zu Kinderliedern, Gedichten
und zeichnete kirchliche Kunstwerke ab. Von ihm Hamburger Dankesadressen (1843),
Allerseelenfest (1835), Eingang im Pal. Castei zu Venedig, Flossfahrt auf der Isar, etc.
Soltau, Pauline, geb. Suhrlandt, Malerin, geb. nach 1817, Schülerin ihres
Vaters Rudolf S. und des Dubufe in Paris. Sie malte Genrebilder (z. B. Der
erste Unterricht)', besonders aber Bildnisse, von denen eins in die Schweriner Gal.
gelangte.
Solvijns, Frans Baltasar, Maler und Kupferstecher, geb. 1760 in Antwerpen,
t 1824, Schüler von Querteraont, weitergebildet unter Vincent in Paris. Er
wurde Kapitän von Fort Lillo und Schlosshauptmann zu Laeken. Nach der Revolu-
tion folgte er dem engl. Admiral Popham nach Indien, wo er zahlreiche Zeichnungen
von ethnographischem Interesse anfertigte. Auf der Heimreise litt er bei Spanien Schiff-
AUgemeines Künstler-Lexicon. 5. Aufl. 4. Band. 20
306 Soly — Sommer.
bruch, rettete aber Beine Zeichnungen, und radierte 288 Bl. danach, die er 1808 in
4 Bdn. zu Paris herausgab. („The Hindoos etc.", zuvor 1798/99 schon einmal als „The
Costume of Hindostan" herausgegeben): Andere hat Scott radiert. Zuletzt war er
Hafenkapitän von Antwerpen. S. malte Marinen, Ein Bild von ihm gelangte in das
Wiener Schloss.
Soly, Arthur, Kupferstecher, geb. vor 1670 (?), f um 1695. Er war in England
thätig, arbeitete für Rob. White, und stach Bildnisse.
Somaini, Francesco, Bildhauer, geb. vor 1815 in Lugano, f 13. Aug. 1855
in Mailand, Schüler von Paccetti an der Breria Akademie. Von ihm Kindheit des
Bacchus, Grabmal Pagaves (Brescia, Campo Santo), Theile des Friedensbogens in Mai-
land, etc.
Somer, (Some en), Jan van, Kupferstecher, geb. um 1640 in Amsterdam (?),
t um 1700, einer der frühen Schabkünstler Hollands. Man kennt von ihm ca. 40
Bildnisse und Köpfe, 6 alttestamentliche, 11 neutestamentliche, 15 mythologische und
über 70 Genre-Darstellungen.
Somer, (Someren), Hathys van, Kupferstecher, des 17. Jahrhunderts, geb. in
Amsterdam, scheint zwischen 1650—70 auch in Regensburg und Nürnberg thätig
gewesen zu sein. Von ihm viele Buchillustrationen, über 20 Einzelbildnisse, Die 7
Werke der Barmherzigkeit, Landschaften, etc.
Somer, Paul van, Maler, geb. um 1570 (5. Jan. 1576 ?) in Antwerpen, begr.
5. Jan. 1621 in London. 1604 malte er noch mit seinem Bruder Bernard S. Bild-
nisse in Amsterdam, ging aber bald darauf nach London. Auch hier schuf er
geschätzte Bildnisse, von denen sich 5 in der Hampton Court-Gal., 4 in der Nat.
Portr.-Gal. zu London, A. in St. James Pal., Windsor Pal., Sammig. Duke of Norfolk,
Panshanger House, Gal. Kopenhagen, etc. befinden.
Somer, (Someren), Paul ran, Kupferstecher, geb. um 1649 in Amsterdam,
t 1694 in London. Er war in der Heimath, besonders aber in Paris und London,
als Radierer und Schabkünstler thätig. Man kennt ungefähr 200 Radierungen und
125 Schabkunstblätter von ihm, nach eigener Erfindung und nach Berghem, Els-
heimer, Laurou, Lebrun, Lefebvre, Lely, Lorent, Mignard, Potter, Poussin, Robusti,
R. von Rijn, Santi, v. der Velde, etc.
Somers, Lodewijk Jan, Maler, geb. 25. Nov. 1813, f 3. Juni 1880, Schüler
F. de Braekeleers, auch in Paris und Italien gebildet. Er war in Antwerpen
thätig und malte geschichtliche Scenen, sowie humoristische Genrebilder, z. B. Interieur
(Amstersam, Mus. Fodor), Cromwell entdeckt eine Verschwörung (1837 Mus. Leipzig");
A. in den (3al. zu Darmstadt, Donaueschingen, etc.
Somers, Willem, Maler, geb. 12. Dec. 1819 in Antwerpen, Schüler von Wappers.
Er malte Interieurs, Kerzenbeleuchtungen, Genrebilder, etc.
SomerTÜle, Andrew, Maler, geb. um 1803 in Edinburgh, f 1833, Schüler der
Trustees' Academy in Edinburgh. 1832 wurde er Mitgl. der Schottischen Akademie.
Von ihm Blumen des Waldes, Die Braut von Jarrow, etc.
Somm, Henri, s. Sommier, F. C.
Sommer, Angnst, Bildhauer, geb. 5. März (April?) 1839 in Coburg, gebildet in
Stuttgart und an der Münchener Akademie. Er war 12 Jahre lang in Oesterreich-
üngarn thätig und ging vor 1880 nach Rom. Für das Zollamt und die üniversitäts-
Bibliothek in Budapest schuf er mehrere Figuren, für das Opernhaus in Wien mehrere
Büsten und Reliefs; ferner von ihm Dieb mit durchschossenem Weinschlauch (Nat.
Gal. Berlin), Sirene (ebenda). Schlafende Sphinx, Der Teufel Fliegen fangend, etc.
Gold. Med. London, Berlin (1886), Nürnberg.
Sommer, Carl August, Maler, geb. 1829 in Veitlabm (Bayern), thätig in Altona.
Von ihm Aus Green County New-York, etc.
Sommer, Engeuie, verehel. Hauptmann, Malerin, geb. 1865 in Böhmisch-Leipa,
gebildet in Wien, München (unter L. Herterich) und Paris, thätig in ihrer Heimath.
Von ihr Lisette; Genrebilder, Stillleben und Bildnisse.
Sommer, Heinrich Philipp, Bildbauer, geb. 1. März 1778 zu Staden in der
Wetterau, f nach 1813. Er war in Hanau thätig. Von ihm Das Prinz Carl v. Oet-
tingen-Spielberg-Denkmal in Oettingen, Alabasterarbeiten, etc.
Sommer, Iguaz, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 4. März 1737 in Friedland
(Böhmen), wo er thätig war.
Sommer, Oskar, Baumeister, geb. im Dec. 1840 in Wolfenbüttel, f 13. Febr.
1894 in Frankfurt a. M., Schüler des Hannoverschen Polytechnikum und Sempera
in Zürich. Er kam nach Florenz, wo er einen Concurrenzentwurf für die Domfacade
Sommer — Sonderland. 307
Behuf, dann nach Berlin in HitzigB Baubüreau, endlich (1869) als Architektorlehrer
an das Stftdel'sche Institut in Frankfurt a. M. Dort baute er das neue Städel'sche
Kunstiöfltitut (in Sachsenhausen) und die neue Börse (gemeinschaftlich mit ßurnitz);
ferner von ihm das neue Museum zu Braunschweig und das Rathhaus zu Erfurt (1871—75).
Sommer, Trangott Heinrich, Lithograph, geb. 17. Oct. 1818 in Meissen,
Schüler von Ch. E. Klinkicht das. Er erhielt in der K. K. Hof- und Staats-
druckerei zu Wien Anstellung.
Sommerard, Edmond du, Lithograph, geb. 1817, f 1885. Er war Archäolog
und hat für seines Vaters Werk ,Les Arts au Moyen-Äge" einige Blatt auf den
Stein gebracht, sowie etliche Bildnisse geschaffen.
Sommerau, Ludwig, Maler und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1750
in Wolfenbüttel, Schüler von C. h Mechel in Basel. Er kam nach Rom, wo er die
Teppiche B,. Santis und seiner Schule (20 Bl.. 1780 in Rom und 1837 mit Ergän-
zungen in London «srschienen) stach. Zurückgekehrt, stach er zwei Bilder aus der
Gal. Salzdahlum, A. nach Barbijfri, Reni, Vecelli, Zampieri, etc.
Sommler, Francois Clement, französischer Zeichner und Radierer gen. Henri
Somm, geb. 1844 in Ronen, wurde zum Kaufmann in Afrika ausgebildet, kam aber
zurück und wurde Schüler G. Mo r ins in Ronen, sowie Pils' in Paris. Er trachtete
darnach von der Regierung zum Kunststndium nach Japan geschickt zu werden, was
der Krieg verbinderte. Biu'ty Hess ihn die Facsimile-Skizzen für sein Buch über
japanische Kunst zeichnen. Seine besten selbständigen Blätter behandeln die Pariserin.
Er lieferte Illustrationen für die Zeitschriften Inutile, Cranache, High Life, Monde
Parisien, Charge, Paris ä l'Eau forte, etc. Von ihm ferner Lc^ons conjugales, Was
man nicht zu sagen wagt, Der Bazar zu Dreizehn (Text von Melandri). Auch für
das Chat Noir war er thätig als Zeichner und Schriftsteller. S. war einer der
Gründer der Pariser Gesellschaft der Maler-Radierer.
Sommi^re, Barth^lemy de, Baumeister des 14. Jahrhunderts, der 1360 für
König Charles V. im Schloss von Melun thätig war.
Somogyi, Daniel, Maler, geb. 13. Sept. 1837 in Nyiregybäza (Ungarn), studirte
in München, wo er sich 1870 niederliess, nachdem er zuvor in Malta aquarellirt hatte.
Er malte Landschaften aus den Alpenländern.
Sompel, (Sompelen), Pieter van, Kupferstecher, geb. um 1600 in Antwerpen,
t nach 1642, Schüler von P. Soutman, in dessen Weise er nach v. Dyck, v. Eyck,
Honthorst, Rubens (Jünger in Emmaus 1643J, Soutman, etc. gute Historien und Bild-
nisse stach.
Son, (Zoon), Jan van, Maler, get. 16. August 1658 in Antwerpen, f um 1718
in London, Schüler des J. P. Gillemans, Sohn des Joris van S. Er kam früh
nach England und malte Blumenstücke und Stillleben. Von ihm Blumen (1705 Mus.
Lille), A. in Augsburg, Brüssel, Lyon und Nantes. — Ein Frans S., der oft als
zwischen 1700 — 1750 in gleicher Weise thätig angeführt wird, ist wahrscheinlich
identisch mit diesem.
Son, (Zoon), Joris ran, Maler, get. 24. Sept. 1623 in Antwerpen, begr.
25. Juni 1667 das., Schüler oder wenigstens Nachahmer des J. de Heem, in dessen
Art er Blumen und Früchte malte. 1644 wurde er Meister. Werke von ihm in den
Sammlungen zu Bamberg, Copenhagen, Dresden, Gotha, Karlsruhe, Madrid, Schleiss-
heim, Toumay, etc.
Son, (Sore), Nicolas de, Maler und Kupferstecher, geb. vor 1600 in Rheims,
t nach 1624. Von ihm unter A. Die Fa^ade von S. Nicaise, Portal der Kathedrale
zu Rheims, Copien nach Callot, Die Belagerung von Dünkirchen, u. A. Stiche.
Sonderland, Fritz, Maler, geb. 20. Sept. 1836 in Düsseldorf, t 12- Juni l'^9C
das., Sohn und Schüler des Job an n B. S. und weitergebildet auf der Düsseldorfer
Akademie, sowie bei Hiddemann. Er bereiste die Mosel, den Schwftrzwald etc.,
malte Bauernscenen u. s. w., dann auch Salonbilder. Von ihm: Ein unbescheidener
Gast, Die lustigen Arrestanten, Egoismus, Kommunismus, etc. Med. London 1874,
Diplom München 1876.
Sonderland, Johann Baptist Wilhelm Adolph, Maler und Radierer, geb.
2. Febr. 1805 in Düsseldorf, f '-^L JuH 1878 das., Schüler der Düsseldorfer Akademie
unter Schadow und Cornelius, sowie auf Reisen in Frankfurt a. M., Paris und
Holland weitergebildet. Er malte Genrebilder, z. B. Hans und Grethe (1839 Nat. Gal.
Berlin), Bärentanz (1831 Mus. Königsberg), Rheinische Fähre. Er radierte 40 Illus-
trationen und Randleisten zu Deutschen Dichtungen, und illustrirte fernor Reinicka
Malerlieder, Immermanna Münchhauseii, Kinder-, katholische, Volks-Schrifte" etc.
308 Sondermann — Sons.
Sondermann, Hermann^ Maler, geb. 19. Oct. 1832 in Berlin, Schüler der
Akademie und von Prof. Otto in Berlin, der Antwerpener Akademie (1853 — 55) und
der Düsseldorfer unter Schadow, sowie R. Jordans dort. 1859 — 61 lebte er in
Berlin, dann in Düsseldorf. Er malte Bildnisse und Genrescenen, z. B. Unsere Helden
(Gal. Wiesbaden), Das Kaffeekränzchen, Im Lesekabinet des Kurhauses zu Wies-
baden, In der Schule, etc. Silb. Med. London.
SoDJe, Jan Gabrielsz, Maler, geb. um 1625 in Delft, f nach dem Sept. 1707
in Rotterdam (?), Schüler von A. Pijnacker. 1646 wurde er Mitgl. der Delfter Gilde.
1664 Hess er sich in Rotterdam nieder und war 1678, 1686 und 1692 Vorstand der
Gilde. Er malte Landschaften und einige Historien. Von ihm Das Thal (Gal. Haag),
Ansicht nahe Rotterdam (1692 Mus. Rotterdam), Landschaft (fraglich, Gal. Augs-
burg), etc.
Sonne, Jörgen Valentin, Maler, geb. 24. Juni 1801 in Birkeröd (Seeland),
t im Sept. 1890 in Kopenhagen, Schüler von Gebauer und der Kopenhagener
Akademie (1815—26), dann von P. Hess in München. 1831 — 41 war er in Rom thätig.
Er malte Schlachtenbilder, dann Volksscenen, etc. Er malte auch die Sgraffito-
Bilder zu Ehren Thorwaldsens am Aeusseren von dessen Museum iu Kopenhagen.
Von ihm Kranke am Grabe der Sa. Helena, Angriff auf Düppel (1840 Nat. Gal.
Kopenhagen), Kavallerie-Angriff auf Sehestedt (1822 das.). Alte Fischer u. A. (1844
das.). Mitglied der Kopenhagener Akademie 1846; Danebrog-Ord. (1852).
Sonnenleiter, Johannes, Kupferstecher, geb. 20. Febr. 1825 in Nürnberg ge-
bildet dort, in Leipzig und Dresden. 1852—53 war er in Triest als Leiter der Lloyd-
Kunstanstalt thätig und wurde 1882 (bis 1895) Professor an der k. k. Akademie in
Wien. Von ihm Speckbacher (N. Defregger), Boreas entführt die Oreithyia (n.
Rubens), Venusfest (nach dems.) ; A. nach Angeli, v. Dyck, Kurzbauer, Laufberger etc.
auch Banknotenstiche. Ehrenmitglied der Wiener Akademie (1879); versch. Med.,
Deutsche u. Oesterreich. Orden.
Sonnenschein, Johann Valentin, Bildhauer und Stuccator, geb. 1749 in
Ludwigslust, t 1816. 1771 wurde er Lehrer an der Karlsakad. in Stuttgart, ging
1776 nach der Schweiz, wo er Anfangs in einer Porzellanfabrik zu Zürich thätig
war, und dann Professor an der Berner Akademie wnrde. Von ihm Stuccaturen im
Lustschloss Solitude, Ganymed (1804), Modell zu dem Hallerdeukmal, etc.
Sonuin, Ernst Georg, Baumeister, geb. 1709 in Mertensdorf bei Perleberg,
t 1794 in Hamburg, ging bei einem Töpfer zu Altona in die Lehre, studirte dann
Theologie und Mathematik in Halle, errichtete in Altona ein Cabinet physikal. und
mathemat. Instrumente und studirte nun die Baukunst. Nachdem er eine Brauerei
erbaut hatte, wurde er 2. Baumeister an der Michaelskirche, die er aber meist ganz
allein schuf, namentlich deren hohen Thurm.
Sonnins, Emannel, Maler des 17. Jahrhunderts, der 1652 Hofmaler in Cleve
wnrde. — Sein Vater Heinrich S., war Lehrer der Kurfürstin gewesen. — Ein
Hendrik S., thätig als Maler um 1650 im Haag (wo er 1656 die Picturagesellschaft
begründen half), war Schüler des J. v. Ravesteijn und soll nach England gekommen
sein, wo er in hohem Alter starb.
Sonntag, Josef, >taler, geb. 1786 in Dresden, f 1« Februar 1884 in Krakau,
Schüler von Klass. 1806 ging er nach Warschau, später nach Krakau, wo er 1825
Zeichenlehrer am Barbaralyceum wurde. Er malte Bildnisse und Miniaturen.
Sonntag, Karl Ed., Baumeister und Maler, geb. 1814 (?), f 23. Juni 1887 in
Bockenheim Bei Frankfurt a. M. Er schuf u. A. Architektur-Aquarelle.
Sonntag, Wilhelm Moritz, Maler und Radierer, geh. 6. April 1816 in Dresden
t 8. Jan. 1842 das., Schüler von Professor A. Richter.
Sonntag, William L., Maler, geb. 2. März 1822 in East Liberty (Penna. U.
S. A.), Autodidakt. Er bereiste Europa mehrmals, studirte in Italien, liess sich dann
in New- York nieder und malte amerikanische Landschaften, z, B. Von der Sonne
beleuchtetes Thal, Berge bei Bethlehem in New-Hampshire (1871), Ruinen. Mitgl.
d. Amerik. Nat.-Akad. 1861.
Sonntag, William Lonis d. J., Maler, geb. 1870 in New- York (U. S. A.), Sohn
und Schüler des William L. S. d. Ae., thätig das. Von ihm Ihre letzte Station, etc.
Sons, Jan, Maler, gen. II Fiammingo, geb. 1563 in Hertogenbosch, f 1611 in
Parma, Schüler von G. Mostaert. Er kam nach Italien und wurde 1580 Hof-
maler in Parma, wo er im (jetzt zerstörten) Gartenpalast viel malte. In der Land-
schaft zeichnete er sich aus. Ein grosses Madonnenbild von ihm besitzt die Galerie
za Parma.
SoaTÜle -^ Sornet. 309
Sonville, (Sonueville), Da, s. Dassouville.
Soolmaker, Jan Frans, Maler, geb. um 1635 in Antwerpen, f nach 1665 in
Italien (?), Schülpr von J. deBruin und vielleicht von N. Berghem, den er nach-
ahmte. 1654 wurde er Meister der Antwerpener Gilde, 1665 lebte er in Amsterdam
und begab sich auf eine Seereise. Er malte mit Vieh staffirte Landschaften auf
Holz. Von ihm Italienische Landschaft (Gal. Haag), Rinder in hügeliger Land-
schaft (Mus. Dublin), A. in Bamberg, Brüssel, Darmstadt, Wien (Gal. Liechtenstein), etc.
Soös, FrauElemer von, geb. Anna Koränyi, Malerin, geb. 1864 in Nagy-
Källö, Schülerin von C. v. Telepy, Lotz und Ebner. Von ihr Stillleben (1891), etc.
Soot, Eilif, Maler, geb. 24. April 1858 in Aremark. Er malte plain-air-Land-
schaften.
Soothe, Panl, Baumeister, geb. vor 1665, t nach 1708. Er war Hauptmann,
in der Civil- sowie Kriegs -Baukunst beschlagen, war 1680 in Berlin und Provinz
tbätig und kam dann nach Hamburg.
Soprani, Rafaello, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1612 in Genua. Er malte
als Liebhaber Landschaften und schrieb ein biographisches Werk über ligurische
Künstler.
Soqueti, Baumeister des 15. Jahrhunderts, der 1477 gemeinschaftlich mitAlve-
ringe das Portal der Kathedrale zu Aix schuf.
Sorbi, Kaffaello, Maler, geb. 24. Febr. 1844 in Florenz, Schüler der dortigen
Akademie und von A. Ciseri. Er malte Genrebilder und geschichtliche Scenen, auch
einige Historien, z. B Der Raucher (Rudolfinum, Prag), etc.
Sorbili, Giuseppe Antonio, Bildhauer, geb. 1824 in Quammarö (Prov. Catan-
zaro), lernte als Kind das Zeichnen in Monteleone, dann Schüler von G. Camma-
rano in Neapel, F. Citarelli und G. Coli das. Von ihm Die Kunst und die
Wissenschaft (Polytechn Neapel), 4 Evangelisten (Kreuzgang aes Doms zu Avellino),
Spolasizio, etc. (Basrelief, Dom Capua), Cimarosa fS. Carlo-Theater in Neapel), etc.
Ehrenprofessor der Akademie zu Neapel. Gr. gold. Med.
Sorch, (Sorgh, Zorg), Hendrick Maertensz, gen. Bokes (vo n R ochusj, Maler,
geb. um 1611 in Rotterdam (?), f im Juli 1670 das., Schüler von W. Buy etewech.
1630—32 war er in Antwerpen thätig. 1686 verkaufte er ein Haus in Rotterdam, wo
er meist weilte. Er malte meist Bauern, Genrescenen, aber auch Historien, Land-
schaften, Marinen und Bildnisse. Von ihm Das Frühstück (Mus. Dublin), Die
Rotterdamer Fischfrau u. A. (1664 Gal. Dresden), Der grosse Markt in Rotterdam
und 1 A. (Mus. Rotterdam), Der Lautenschläger u. 4 A. (Mus. Amsterdam). A. in
den Sammlungen zu Augsburg, Berlin, Braunschweig, Cassel, Karlsruhe, Kopenhagen,
London, Madrid, München, Paris, St. Petersburg, etc.
Sordicchio, Lo, s. Pinturicchio.
Sordo, Girolamo, Maler des 16. Jahrhunderts, gen. Girolamo da Padora,
G. Padorano, G. del Santo, f nach 1545, thätig in Padua, wo er u. A. Fresken
am Cornaro Palast in Sa. Giustina, in S. Francesco und einen Stammbaum im Santo
schuf. — Ein GioTanni del S., Maler des 18. Jahrhunderts, gen. Mone da Pisa,
war Schüler von F. Barocci und in Pisa thätig.
Sordo di Sestin, II, s. Travi.
Sore, s. Son.
Sorella, Simeone, Baumeister, geb. vor 1575 in Venedig, f nach 1616. 1587
entwarf er den Glockenthurm von S. Giorgio dei Greci (ausgeführt von B. Ungarin ?)
und baute 1595—1617 S. Lorenzo, ebenfalls in Venedig.
Sorello, Miguel, Kupferstecher, geb. um 1700 in Barcelona, f 1765, Schüler
J. Freys in Rom (1724). Er stach nach Renaissance-Gemälden, 8 Blatt nach den
Teppichen R. Sautis, Blätter für die Antiquitäten von Herculanum (1757—61). A.
nach Conca, Martinez, Monaldi, etc.
Sori, s. Hoknsai.
Sorian, Daniel, Maler und Baumeister, thätig in Hanau. Von ihm besitzt die
Kopenhagener Gal. ein Stilileben. — Sein Sohn Peter S. war um 1675 als Blumen-,
Früchte- und Stilllebenmaler thätig und hat auch ein Architekturblatt radiert.
Sorienl, Jean, Maler, geb. 1824 in Ronen (Dep. Seine-et-Oise), f 13. Aug. 1871,
Schüler von Beilange und L. Cogniet. Von ihm Schlachtenbild (Mus. Arras),
Desgl. (1852 Mus. Maus), Schlacht von Tracktir, etc. Med. S. Kl. 1851, 1863.
Sorley, s. Sonrley.
Sornet, tdme Jean Louis, Bildhauer, geb. 18. Jan. 1802 in Paris, f 1876,
Schüler von Bosio und der iicole des beaux-arts. Von ihm Gen. Brunet (Marmor-
310 Sornique — Sotta.
btiste, Mus. Versailles), Zwei Mädchen vor dem Bade (1836 Qippsgruppe), Watteau
(1841 Marmorbüste), etc. Med. 3. Kl. 1839.
Sornique, Dominique, Kupferstecher, geb. 1722 (n. A. 1707) in Paris, f
1756 (?), Schüler von C. Dupuis und C. Simonneau (?). Von ihm Laban mit
seinen Hausgöttern (n. Cazes), Danae (n. AUegri), Diana (n. dems.), Die Tabakbude
(n. Teniers), A. nach Giordano, Jeaurat, Le Lorrain, Mignard, Nanteuil, Rigaud,
etc.; ferner Bildnisse für Odieuvre und besonders zahllose Buchvignetten nach
Cochin, de Slve, Oudry, etc.
Sorri, Pietro, Maler, geb. 15.56 in S. Gusme (nahe Siena), f 1622 das.,
Schüler von Salimbeni, dann von D. da Passignano in Florenz. Er malte Die
Einweihung des Domes u. A. im Dom zu Pisa. Später ging er nach Venedig,
studirte P. Caliari, kam 1610 nach Genua, -wo er eine Schule leitete und endlich
nach Fiom, wo er ein Altarbild für die Kirche von Santuccio in Siena schuf.
Sorrieu, Fröderic, Lithograph, geb. 17. Jan. 1807 in Paris, f nach 1880,
Schüler von Cassas und Deroy. Von ihm Die Rast (1865), Das Frühstück (1866),
Landschaften und Ansichten aus Frankreich, Brasilien, Arabien, Modekupfer, Theater-
scenen, Buchvignetten, etc.
Sosen, (Mori), Japan. Maler, geb. 1746 (?), f 1821, Schüler der Shijoschule,
aber von selbständiger Bedeutung. Er malte Thiere (Affen, Fische, Pfauen, Hirsche,
Ratten, Tiger, Hasen). Es wird von ihm erzählt, dass er monatelang in der Wildniss
von Wurzeln und Früchten gelebt, um den Körperbau und die Gewohnheiten der
Affen zu studiren und dass er selbst in seinen Bewegungen etwas Affenartiges ange-
nommen habe. Zu seinen Lebzeiten wurde er nicht anerkannt, später aber um so
berühmter.
Sosias, grischischer Vasenmaler. Eine zu Camposcala bei Vulci gefundene
Trinkschale von ihm, mit homerischer Darstellung, gelangte nach Berlin.
Sosibios, griechischer Bildhauer von Athen, aus der römischen Kaiserzeit. Von
ihm im Louvre eine Vase mit bacchischen Figuren, welche den Stil der alten
Meister nachahmt.
Sosno^ski, Oscar Thomas, Bildhauer, geb. 1812 in Polen, f 30. Jan. 1886 in
Rom (?). Er wurde Prof. und Geh. Rath der San Luca-Akademie in Rom. Von
ihm Jagiello und Jadwiga (St. Petersburg), Madonna (Marmorgruppe), David (Mar-
morstatue), Victoria, etc.
Sosos, Mosaikarbeiter zu Pergamos. Von ihm ein berühmter Fussboden (gen.
„Des ungefegten Hauses") jetzt im Capitolinischen Mus. zu Rom und ein Mosaik,
Fische darstellend, in der Sammlung des Earl of Lonsdale.
Soster, Bartolommeo, Kupferstecher, geb. um 1803 in Valdagno, Schüler von
Longhi. Von ihm Bathseba im Bade (n. Hayez), Madonnen nach Reni, Salvi, etc.
Sostratos, Baumeister von Knidos, geb. um 300 v. Chr. Er baute den
Ptolemäern den Leuchtthurm von Alexandria , sowie schwebende Terrassen zu
Knidos.
Sotain, Noel Eugene, Holzschneider, geb. 19. (27?) Febr. 1816 in Paris, Schüler
von Barbaut. Er schnitt für das Magasin Pittoresque, die Gazette des Beaux-
Arts, für Blancs Malergeschichte, etc., nach Bocourt, Dore, Dürer Fragonard,
Raffet, Renaud u. A.
Soto, Juan de, Maler, geb. 1592 in Madrid, f 1620 das., Schüler von B. Car-
ducho, den er oft unterstützte. Er erhielt den Auftrag Fresken im Ankleide-
zimmer der Königin zu malen, und auch seine Oelgemälde wurden geschätzt.
Soto, Lorenz© de, Maler, geb. 1634 in Madrid, f 1688, Schüler von B. M.
de Aguero. Er malte staffirte Landschaften und Historien, z. B. ein Altar für
die Atochakirche. Als man den Malern eine Steuer auferlegte, zog er sich nach
Yecla zurück und wurde Steuereinnehmer. Die nebenbei gemalten Landschaften brachte
er nach langer Abwesenheit wieder nach Madrid, fand aber keine Käufer dafür und
musstc sie auf öffentlichen Plätzen feil bieten.
Sotomayor, Luis de, Maler, geb. 1635 in Valencia, f 1673 in Madrid, Schüler
von E. March (den er wegen dessen Rauheit verliess) und der J. Carreno-Schule
in Madrid. ISiach Valencia zurückgekehrt, malte er mit Erfolg Historien z. B.
S.S. Christofer und Augustin mit Christus und Maria (Kirche der Augustiner-Nonnen),
zwei Bilder zur Marienlegende (Kirche der Carmelitas calzadas), etc.
Sotta, L., Maler, geb. vor 1820, f nac 1837, thätig in Paris. Er malte
Bildnisse, z. B. Marschall Scepeaux (Mus. Versailles), Junges Mädchen (1833), Männ-
liches Bildniss (1838).
Souart — Soulange-Tcissier. 311
Sonart, — , Baumeister des 18. Jahrhunderts, begr. 7. Sept. 1785 in Paris. Er
leitete dort königliche Bauten.
Sonbeyran, Pierre, Kupferstecher und Baumeister, geb. 1713 (1697 ? 1708 ?) in
Genf, t nach 1750 (1775?), Schüler von Gardelle. Er war 20 Jahre lang zu.Paris
als Kupferstecher thätig, kam um 1750 wieder nach Genf zurück und war von dann ab
meist als Baumeister thätig. S. wurde dort aucb Direktor der Zeichenschule. Ton
ihm die Schlacht von Fontenay, Bildnisse und besonders Buchillustrationen nach
Bouchardon, Boucher, Caravaque, Cochin, Lesueur, Natoire, Verschuring, etc.
Sonchon, Christine, s. unter Richard, C. J.
Souchon, Francois, Maler, geb. 19. Nov. 1787 in Allais (Dep. Gard), t 5. April
1758 in Lille (Dep. Nord), Schüler von David. Er wurde 1836 Direktor der Kunst-
schule in Lille. Seine Copien nach Renaissance-Gemälden wurden gerühmt. Von ihm
Ein Kranker (1827 Mus. Lille), Marter des Hl. Sebastian (Mus. Wicar, Lille), Odalisken
u. 12 A. (Zeichnungen ebenda), Marter des Hl. Sebastian (1824 Cathedrale Bordeaux),
Die Au rstehung des Lazarus (Kirche S. Nicolas des Champs), etc. S. Leben von
Dev^my (1875 Douai).
Sonchon, Wilhelm Ferdinand, Maler, geb. 1825 in Halberstadt von französischer
Herkunft, Schüler der Berliner Akademie unter Remy (1841—5) von Kaulbacb und
Anschütz in München (1848), auch in Rom und Neapel weiter gebildet (1851— 54).
1855 Hess er sich in Leipzig nieder und malte Historien, sowie Genrebilder. Von ihm
30 biblische Bilder (Griech.-kathol. Kirche in Leipzig), Segnender Christus (Kirche
zu Thronitz bei Lützen), Abendmahl (Grünau bei Weissenfeis), etc., auch Genre-
bilder.
Sondain, Alexandre Marie, Kupferstecher, geb. 1833 in Paris, Schüler von
E. Olli vi er. Er stach gute Platten für zahlreiche architektonische Werke von
Leblanc, Rupricb Robert, Royer, etc. Med. 3 Kl. 1861, 1863.
Soufflot, Jacqnes Germain, Maler und Baumeister, geb. im Januar 1709 in
Nancy bei Auxerre (D^p. Yonne), f 29. August 1780 in Paris. Zu einem andern Beruf
bestimmt, entfloh er nach Lyon um die Baukunst zu studiren. Mit 19 Jahren hatte
er sich soviel Geld erspart, dass er nach Rom gehen konnte, wo er eine Freistelle
an der Akademie erhielt. Er bereiste nach 3 Jahren Kleinasien. Er baute dana den
Karthäusern zu Lyon ihre Kirche um. Nach 1756 besuchte er wieder Rona, musste
aber gesundheitshalber gleich umkehren und bekam nun die Aufsicht über die Bauten
in Marly, dann die über die kgl. Bauten in Paris. Von ihm das Krankenhaus zu
Lyon, das heutige protestantische Bethaus das., ein Konzertsaal das., die Hl. Genoveva-
basilika („Pantheon") zu Paris, die Juristenschule ebenda, das Schloss von Chatou
und'a. Schlösser, die Heimsuchungskirche in Maus, etc. Er veröffentlichte ein Werk
über die Tempel zu Paestum (1764), eins über Italienische und französische Bauten
(1781), über eigene Entwürfe (1767), etc. Mitgl. d. Akad. 1749; Michaelsorden 1757;
Generalinspekt. d. königl. Bauten 1776. Sein Leben von P. T. Bienairae.
Souffron, Pierre, Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in
Auch (Dep. Gers), f nach 1600; er entstammte einer italienischen Familie die Suffrom
hiess, und wurde „Consul" sowie Bauführer der Marienkirche zu Auch. Dort schuf
er einen Altar im Dom, einen änderen in der CoUegiumskapelle und das Thor der
alten Carmeliterkirche. In Toulouse vollendete er die Saint-Subra-Brücke.
Soukens, Gijsbert, Maler, geb. 1685 in Bommel, t 1760, Sohn und Schüler
des Jan S. ; er malte Landschaften.
Sonkens, Hendrik, Maler, geb. 1680 in Bommel, t 1711 «ias., Schüler seines
Vaters Jan S., auch in Rom gebildet. Er malte Historien, Landschaften, etc. und ist
besonders durch Zeichnungen bekannt. — Sein Vater Jan S., geb. in Bommel war
Schüler von J. Vorsterman und malte staffirte Flusslandschaften. Er hat auch
eine Landschaft 1689 radiert.
Soulacroix, Joseph Prüderie Charles, Bildhauer und Maler, geb. 6. Juli 1825
in Montpellier (Dep. Hörault), Schüler von Cornelius, Dumont, Ramey und der
Ecole des beaux-arts zu Paris. Von ihm Cartons zu Fresken für Notre Dame zu
Boulogne sur Mer, Die Thürbogenfelder der Kirche von St. Ambroise (1873), Die
Samariterin (1870), BildnissbOsten, Aquarelle, etc.
Soulange-Teissier, Louis Emmannel, Lithograph und Maler, geb. 8. Juli 1814
in Amiens, f 12. Febr. 1898. Er schuf ausgezeichnete Wiedergaben von Gemälden
der Rosa Bonheur, (Moutons Merinos, Boeufs du Cantal, Les charbonniers, etc.), Bagin,
Benouville, Cabanel, Chardin, Charpin, Ciceri, Decamps, Guä, Hubert, Houze, Jacquand,
Journet, Lafon, Lansac, Landseer, Prudhon, Rousseau, Schlesinger, Velasquez, Yvon, etc.
312 Soulary — Soye.
und Dat auch einige Landschaften und Stillleben gemalt. Med. 3. Kl. 1841, 2. Kl.
1857, Kreuz der Ehren^ion 1859.
Soulary,.- Claude, Maler, geb. 1792 in Lyon, f im Februar 1870 in Saint-
:^tienne, Schüler von Gros und Rövoil. Er war 30 Jahre lang Direktor der
Zeichenschule zu Saint Etiecne. Von ihm ügolino mit seinen Kindern im Hunger-
thurm (1819 Mus. Lyon), Selbstbildnisf (Mus. St. J&tienne), Ansicht in Petit-Treuil
(Mus. St. jfetienne). Betender Greis u. 5 A. (ebenda).
SoQles, Engfene Edouard, Maler, geb. vor 1820 in Paris, f 1876. Er malte aqua-
rellirte Landschaften und Ansichten, z. B. Ansicht von Ronen (1831), Ansicht bei Godes-
berg am Rhein, Schloss Menou (1870), etc., auch Interieurs Med. 3- Kl. 1841.
Souli6, Henri, Maler, geb. 8. Mai 1826 in Amouville (Dep. Seine-et-Oise),
Schüler von Gleyre und der ficole des beaux-arts. Von ihm Ansicht des Schlosses
von Chatenoy (Bleistift - Zeichnung, Mus. Montargis), Badendes Mädchen (1849) Der
Fischfang (1870), etc., auch Bildnisse.
Sonlie, Leon, Maler und Zeichner, geb. 1807, f im Mai 1862 in Toulouse durch
Selbstmord. Er war ein mittelmässiger Maler aber hervorragender Zeichner und
verarmte völlig. Zeichnungen von ihm befinden sich im Mus. zu Toulouse. 1840 gab
er ein Heft mit 17 autographirteu Blatt „Panorama du Salon de Toulouse eu 1840"
heraus.
Sonmy, Joseph Paul Marins, Maler und Kupferstecher, geb. 28. Febr. 1831 in Puy
Amblay, (Dep. Haute Loire), f 25. Juli 1863 in Oulins bei Lyon, indem er sich in einem
Fieberanfall aus dem Fenster stürzte, Schüler von Guy und Bonnefoud, dann von
Vibert, der Ecole des beaux-arts zu Paris und von Henriquel Dupont. 1855
besuchte er Italien. Er zeichnete nach Gemälden der Renaissance, sowie Bildnisse
Bach dem Leben, die er auch radierte. Von ihm ferner Bildniss (n. Barbarelli), Franz I,
(n. Vecelli), Einzug Christi in Jerusalem (n. H. Flandrin). A. nach Chifflart und
eigener Zeichnung, Heiligenbilder, Landschaften, etc. Zeichnungen von ihm besitzen
die Mus. zu Lyon und Marseille.
Sounes, T^'illiam Henry, Maler, geb. 1830 in London, f 1878 in Sheffield. Er
wurde Lehrer in den Kunstschulen zu Birmingham und Sheffield. Von ihm besitzt
das S. Kensington-MuB. zwei architektonische Zeichnungen.
Sonplet, Lonis Ulysse, Maler, geb. 1819 in Compi^gne (D6p. Oise),, Schüler
von L. Cogniet und Jacque. Von ihm Ansicht von Notre-Dame de l'Epine bei
Chälons-sur-Marne (1845)^ Hammelheerde Q857), Lämmerhirten (1877), etr.
Sonrches, Lonis Francois du Bonehot, Marquis de, Radierer des 17. Jahr-
hunderts, Grossprofoss. Er war wahrscheinlich Schüler des Stefano della Bella
nach dem und in dessen Weise er 81 Blatt radierte, die z. Th. della Bella selbst zu-
geschrieben werden. Ferner soll er ein Bildniss der Mme. de Nevelet und eine
Schlacht gestochen haben.
Sourlay, (Sorlay, Sourley), Jerome, Maler des 17. Jahrhunderts. Schüler und
Freund des P. Mignard. 1664 malte er das Maibild für Notre-Dame, Jesus erscheint
dem Petrus. Von ihm ferner Madonna, S. Franciscus Xaverius und wahrscheinlich
Vieles an der Kuppel von Val de Grace zu Paris.
Soutman, Pieter Claesz, Maler und Kupferstecher, geb. 1850 in Haarlem,
t 16. August 1657 daselbst, Schüler von Rubens. Er war Polnischer Hofmaler, wurde
dann 1620 Bürger in Antwerpen, kehrte aber nach Haarlem zurück, heirathete dort
1630, und wurde unter Anderem Commissar der Gilde. In Antwerpen bewog ihn
Rubens zum Kupferstich überzutreten und sind seine Hauptblätter gute Wieder-
gaben der Gemälde dieses Meisters. Von Oelbildern besitzt das Museum zu Haarlem
zwei Schützenstücke, die Kasseler Gal. Laokoon und seine Söhne.
Sonza-Pinto, Jose Julio de, Maler, geb. 1858 auf Terceira (Azoren), thätig in
Paris. Er malte Genreszenen. Von ihm Ohne Familie, etc.
Sowerby, James, Zeichner, geb. 1757, f 25. Oct. 1822 in London. Er war
Botaniker, wurde Mitglied der Linne'schen Gesellschaft, hat viele Werke illustrirt,
z. B. Smiths „Jeones pictae plantarum" (1790 — 3), Shaws Zoologie von Neu Holland
English Botany (1790—1820), British Mineralogy (1804—17), Elucidation of Colours
(1809), etc.
Soye, Caroline, Malerin, geb. vor 1820, t 1873, thätig in Paris. Sie malte
Miniaturbildnisse. Med. 3. Kl. 1838.
Soye, (Sericus, Syticus, Sorge, etc.)» Philippe de, Kupferstecher, genannt der
Meister der Kampfhähne, geb. 1638 in Holland, f nach 1567, Schüler des C. Cort.
den er nach Rom begleitete. Von ihm Eine Folge von 28 Papstbildnisse (1568),
Soyer — Spagnoletto. 313
Das Gericht des Joseph (n. Cort), Pietä u. A. (n. Buonarotti), A. nach Buonacorsi
G. Clovio, Mazzuoli, Muziano, Vecelli, Zuccaro, etc.
Soyer, Emma, geb. Jones, Malerin, geb. 1813 in London, 1 1842 daselbst, Schülerin
von Simone au. Mit 12 Jahren hatte sie schon über 100 Bildnisse nach dem Leben
gezeichnet. Sie malte und zeichnete femer übet 400 Genrebilder, aarunter ein Citronen-
verkaufepder Judenknabe und eine Ceres, Bildnisse, Landschaften, etc.; 1836 heirathete
sie einen berühmten Kochkünstler.
Soyer, Jan, (Hans), Maler des 14. Jahrhunderts, der um 1323 die Bildnisse des
Grafen und der Gräfin von Flandern für die Stadt Yperen malte. — Ein Jean S.
malte gegen 1600 Miniaturen in Tours, und illuminirte kleinere Livres d'heures der
Anna von der Bretagne.
Soyer, Marie Pauline, geb. de Saint Yves Landon, Kupferstecherin unseres
Jahrhunderts, geb. 26. April 1786 in Caen. Schülerin von F. ü. Massard.
Soyer, Paul Constant, Maler und Kupferstecher, geb. 24. Febr. 1823 in
Paris, Schüler von L. Cogniet. Von ihm Probe vor der Messe (1863, Mus. Cher-
bourg), Faun und Bacchantin (1864, Mus. Amiens), Spitzenklöpplerinnen in Asnieres-
sur-Oise (1865 Mus. Luxembourg) , Inneres einer Schmiede (1870, Mus. Saint-Etienne),
Marter des Hl. Sebastian (1859, Kirche Saint Paul-Page, Narbonne), u. s. w. Med.
1870, 2. Kl. 1882.
Spachmann, Isaac, Maler des 18. Jahrhunderts, f 7. Jan. 1771 in Islington
(London). Er malte meist Vögel und andere Thiere.
Spada, Lo, s. Maresoalco, Pietro.
Spada, Leoneilo, Maler, geb. 1576 in Bologna, f 17. Mai 1622 in Parma,
gebildet bei den Caracci (bei denen er erst Farbeureiber v^ar), dann bei Amerighi
in Rom. Er war darauf in Bologna, Reggio und Parma thätig, wo er das Pilotta-
Theater decorirte und zuletzt in grosser Gunst stand. Von ihm Die Enthauptung
des Täufers (Gal. Parma), Judith u. A. (das.), Das Concert (Gal. Borghese, Rom),
S. Dominicus verbrennt heretische Bücher u. A. (S. Domenico, Bologna), Fresken-
Cyclus (S. Michele in Bosco, das.); A. in Kirchen zu Parma und Reggio und Samm-
lungen zu Bologna, Dresden, Florenz (Uffizi), Madrid, Modena, Neapel und Paria.
Spadaro, Micco, s. GargiQoli, Donienico.
Spaden, Jan, Maler des 14. Jahrhunderts, f vor 1394, thätig seit 1364 für die
Stadtgemeinde Löwen. Er hiess dort Jan Oliepot (Oeltopf). — Sein gleichnamiger
Sohn war auch Maler.
Spaendonck, Coruelis Tan, Maler, geb. 7. Dec. 1756 in Tilburg, f im Jan.
1840 in Paris, Schüler vonHerreyns. Er war in Antwerpen und Mechelen, dann in
Paris thätig. Er malte Oelbildnisse, besonders aber Blumen und fand Anstellung in der
Sövres-Porzellanfabrik. Im Louvre befindet sich ein Blumenstück von ihm.
Spaendonck, Gerard Tan, Maler, geb. 22. März 1746 in Tilburg, t H- Mai
1822 in Paris, Schüler von Herrevns. In Paris, wo er um 1770 kam, weiter ge-
bildet. 1774 wurde er dort Miniaturmaler des Königs, warf sich auf die Blumen-
malerei und würfle 1793 Prof. der Iconographie am botanischen Garten. 1781 wurde
er Mitglied des Instituts. Ein Blumenstück von ihm besitzt der Louvre zu Paris.
Spaet, Fr. Joseph, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geb. in München,
t 1735. Er war in München und Paris thätig. Von ihm Bildnisse und Blätter nach
A. Angeli, Bergmüller, Maratti, Miller, Vivien, Wellagitsch, Wolf, etc.
Spagriasi, Giovanui, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. in Reggio, f 1730.
Er stand in den Diensten des Königs von Polen.
Spagiasi, Pellegrino, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 1746 in Frankreich,
Schüler von Bibiena. Er malte Theaterdecorationen, Interieurs und Perspectiven.
Spa^na, Lo, Maler, genannt Giovanni Spagnuolo, eigentlich Giovanni di Pietro,
geb. vor 1500 in Spanien, f um 1530, Schüler von Vanucci und B. di Betto, di
Biagi, vielfach von seinem Mitschüler R. Santi beeinflusst. In der That verband
die Qualitäten Peruginos und Raphaels. Er war in Todi, etc., meist in Spoleto,
wo er Vorstand der Lucasgilde und Bürger wurde, thätig. Neuerdings ist ihm mit
Bestimmtheit das berühmte Sposalizio in Caen zugeschrieben worden, das demnach
nicht länger als Vorbild Raffaellos zu gelten hätte, sondern nach dessen Mailänder
Werk geschaffen worden wäre. Schöne Fresken von S. befinden sich in Assisi, Narni,
Perugia, Spoleto, Todi und Trevi; Staffeleibilder von ihm in Bergamo, Berlin (Depot),
Florenz (Pitti), London, Paris, Perugia, Rom (Pal. Colonna, Gal. des Capitols), Rovigo,
etc. Vergl. Bereuton in der Gazette des Beaux-arts 1896 I.
Spagnoletto, Lo, s. Ribera, J., de.
^^^ Spagnuolo — Sparmann.
Spagnnolo, Lo, s. Crespi, Gius. M.
Spagnuolo degli Pesei, Lo, s. Herrera, Francisco de.
Spalding, Ott© Wilhelm, Baumeister, geb. 24. Mai 1863 in Jahnkow (Kreis
Grimmen). Er erhielt einen Bompreis und wurde später Regierungsbaumeistei.
Spaltbof, N., Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Holland, wahrscheinlich
u. A. in Italien gebildet, wohin er dreimal zu Fuss wanderte. Er malte um 1650
Volksbelustigungen, Jahrmärkte, etc.
Spangenber^, Friedrich, Maler, geb. um 1666 in Friedberg (Wetterau, n A.
in den Niederlanden), f 30. April 1617 in Frankfurt, wo er mindestens seit 1592
thätig war.
Spangenberg, Friedrich, Maler, geb. 3. Dec. 1843 in Göttingen, f 8. Juri 1874
auf dem Vesuv, Schüler der Münchener Akademie (1859) und' von Pauwels in
Weimar (1861), Sohn eines gleichnamigen Malers und Photographen. Er schloss
sich später an Ramberg in München an. 1873 erhielt er in Berlin einen Staatspreis
für 2jährigeD Aufenthalt in Italien und veru lückte auf dem Vesuv. Von ihm
Geiserich und Eudoxia, Triumph, of the Union (Capitol, Washington), Plündernde
Vandalen, etc.
Spangenberg, Gnstar Adolf, Maler, geb. 1. Febr. 1828 in Hamburg, f 19. Oct,
1891 in Berlin, Schüler von Kauffmann in Hamburg, der Gewerbeschule zu Hanau,
der Antwerpener Akademie, dann von Couture und Triqueti in Paris. Er be-
suchte Italien (1855—67), England und Holland; 1858 Hess er sich in Berlin nieder.
Er malte Historien und Genrebilder, z, B. Luther musicirend (Mus. Leipzig), Zug des
Todes (Nat, Gal. Berlin), Der Rattenfänger von Hameln, Walpurgisnacht (Kunst-
halle, Hamburg), Luthers Einzug in Worms (Mus. Königsberg), etc., auch Fresken
in der Universität Halle. Professor, Mitgl. der Berliner, Wiener und Hanauer Aka-
demien; Med. Köln, Berlin (1876), Wien (1873).
Spangenberg, Hans Friedrich, Maler des 17. Jahrhunderts, f 22.. Juni 1623
in Frankfurt a. M., wahrscheinlich Sohn des Friedrich S. Er malte Bildnisse.
Spangenberg, Lonis, Maler, geb. 1824 in Hamburg, f 17. Oct. 1893 in Berlin,
Scüüler von Eisenlohr in Karlsruhe, dann von E. Kirchner in München, Bruder
des Gustav A. S. Er bereiste Belgien, England, Frankreich, Griechenland und
Italien und liess sich 1867 in Berlin nieder. S. malte Landschaften sowie Archi-
tekturen. Von ihm Im Engadin (1878), Die Akropolis von Athen. Osteria in Piemont,
OldcDbsjFgischer Bauernhof, etc.
Spangenberg, Panl, Maler, geb. 26. Juli 1843 in Güstrow (Mecklenburg),
studirte in Berlin, Düsseldorf und Paris, bereiste auch Spanien, sowie Italien und
liess sich in Berlin nieder. Er malte Bildnisse und wurde Grossherz. Mecklenb. Professor.
Spani, Prospero, eigentlicher Name des Clementi P., s. d.
Spanö, Maria, Malerin, geb. 25. Sept. 1843 in Neapel, Schülerin ihres Vaters
Raffaelo S. Sie malte Bildnisse (auch nach Photographien), Genrebilder, Land-
schaften, Blumen, etc. Von ihr Im Vertrauen (Gal. Copodimonte), Hof in d<!r Cam-
pagna, Bäuerinnen, etc.
Spanö, Raffaello, Maler, geb. 1817 in Neapel, Schüler der dortigen Akademie.
Von ihm Madonna mit Heil. (Allerheiligenk. in Neapel), Abigail und David (Gal.
Capodimonle), Peter und Paul und 3 A. (Kathedr. von Smyrna), etc., auch mytho-
logische Stoffe. Mehrere Gold. Med.; Mitgl. verschiedener Akademien; Italienischer
Kronen-Orden.
Spanyi, Bela ron, Maler, geb. 19. März 1852 in Budapest, Schüler der Wiener
Akademie, weitergebildet in Paris und München. Von ihm Eine herumirrende Seele,
Die Festung Jaice in Bosnien, Sa. Genovefa, Das Schloss Frangipanis, etc. Werke
von ihm auch im Budapester Nationalmuseum. Med. Agram (1891). Budapest (1893),
Berlin (1891), Gold. Verdienstmed., etc.
Spänyik, Kornel (Cornelins), Maler, geb. 1858 in Pressburg, Schüler der
Akademie zu Wien, von Liezen- Mayer und J Benczur in Budapest. Von
ihm S. Norbert, Die Rast, etc.; auch Bildnisse.
Spardaro, Micco, s. Garginoli, D.
Sparmann, Karl Christian, Maler, geb. 3. Febr. 1805 in Hintermauer bei
Meissen, f 18. Dec. 1864 in Dresden, Schüler von Arnhold in Meissen und Da hl
in Dresden. 1824 wurde er Zeichenlehrer Louis Napoleons am Bodensee, 1826
kehrte er nach Dresden zurück und wurde 1828 Zeichenlehrer in Aarau. Er lebte
später abwechselnd in Tirol und Dresden und bezog eine Pension von Napoleon.
S. malte Landschaften aus der Umgegend Dresden» und aus den Alpenländern.
Sparrgren — Specklin. 315
Sparrgren, Lorentz Svenson, schwedischer Maler, geb. 1763, f 1828. Er
malte Miniaturbildnisse.
Sparyier, Pierre de, Maler, geb. um 1660 in Italien als Sohn eines Franzosen,
t 27. März 1731 in Florenz, Schüler von Gennari in Bologna, wo er erst thätig
war. In Rom war er als Bildnissmaler beliebt. Auf seiner Reise nach Frankreich
wurde er in Florenz durch Arbeiten festgehalten. Er malte auch Historien, Schlachten,
Blumen, etc. Sein Selbstbildniss besitzt die Uffizi Gal. zu Florenz.
Spatz, Willy, Maler, geb. 7. Sept. 1861 in Düsseldorf, thätig das., Schüler der
dortigen Akademie. Von ihm Friede auf Erden, Kommet her zu mir Alle, die Ihr
mühsam und beladen seid, etc.
Sparento, Giorgio, Baumeister des 16. Jahrhunderts, f nach 1508, thätig in
Venedig. 1501 entwarf er eine (nicht ausgeführte) Rialtobrücke. 1506 wurde er
Oberintendant der Uferbauten und arbeitete am Hafendamm zu Malamocco. Sein
Hauptwerk, S. Salvatore, hat er nicht vollenden können (1506 u. folg.). 1507/8
arbeitete er in der Sala d'Audienza und der Cancellaria.
Spazii, Lorenzo degli, wird als Baumeister aus Campione angeführt, der um
1391 am Mailänder, seit 1396 am Comoer Dom thätig war.
Specart, Speccard, s. Speeckarrt.
Specohi, Alessandro, Baumeister und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts.
Mit De Santis erbaute er die Treppe von Trinita da Monti in Rom. Ferner stach
er Paläste u. a. Gebäude Roms (1699) und schrieb ein Werk über die Baukunst.
Specht, Angnst, Maler und Lithograph, geb. 1. Aug. 1849 in Lauffen a. Neckar,
Schüler von Läpple in Heilbronn, von Käppis a. d. Stuttgarter Kunstschule und
von seinem Bruder Friedrich S. Er erlernte unter Hochdanz u. Baisch die
Lithographie, bereiste dann ganz Deutschland und ging nach Paris. Er nahm
Theil an der Illustration naturgeschichtlicher Werke (Brehms Thierleben, Dr, Vogts
Naturgeschichte, zoologischer Theil). Ferner arbeitete er für die Gartenlaube u. a.
Zeitschriften. Von Gemälden nennen wir Auf der Weide.
Specht, Carl Gottlob, Holzschneider, geb. 11. März 1846 in Lauffen a. Neckar,
Schüler der Anstalt Allgaier und Siegle in Stuttgart, Bruder des August S.
1864—67 war et in Kopenhagen thätig und gründete 1868 ein Holzschnittinstitut
in Stuttgart, Von ihm Schnitte in Brehms Thierleben, Vogt-Spechts Säugethiere, etc.
Gr. Silb. Med.
Specht, Friedrich, Maler, geb. 6. Mai 1839 in Lauffen am Neckar, Schüler
der Stuttgarter Kunstschule, auch in der lithographischen Anstalt von Baisch gebildet,
Bruder des August S. Er besuchte Hamburg, Berlin, Dresden, Köln, Paris, etc. und
lieferte Beiträge zu Brehms Thierleben, zu der Zeitschrift Diana, zu „Wanderungen
durch das Thierleben aller Zonen", etc. Mit K. Vogt gab er die Säugethiere in Wort
und Bild heraus (München 1883). Von ihm in Oel Affengesindel, etc.
Specht, Johann Georg, Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. vor 1750 in
Bregenz. Von ihm Grundriss und Fa^ade der Klosterkirche zu Wiblingen bei Ulüi.
Specht, Wilhelm Emile Charles Adolphe de, Maler, geb. 30. Nov. 1843 in
Saint-Denis (Dep. Seine). Schüler von Cogniet, Barrias und der Ecole des beaux-
arts. Von ihm Frühling (1866), Ansichten von Paris, etc., auch Aquarelle und
Bildnisse.
Speck, Friedrich Angnst, Maler und Radierer, geb. 1747 in Dresden, t um
1788 in Holland, Schüler von Zucchi. Er radierte nach Bambini, Ceruti, Glume,
Kern, Nogari, etc.
Specklin, (Speckle), Daniel, Baumeister, geb. 1536 in Strassburg, f 1589 das.,
bildete sich zum Baumeister und Ingenieur aus, nachdem er schon als Holzschnitzer
und Seidensticker thätig gewesen war. Er bereiste Skandinavien und Ostdeutschland,
wurde Direktor des Artilleriemuseums in Wien unter Maximilian II. und kehrte um
1574 nach Strassburg zurück. Er wurde im Festungsbau gewissermassen ein Vor-
läufer Vaubaus und befestigte u. A. Ulm, Ingolstadt und zahlreiche Ortschaften im
Elsass. Ferner restaurirte er viele alte Bauten und führte andere weiter, so z. B.
das Strassburger Münster (Gewölbe der Katharinenkapelle), die Burg Lichtenberg
bei Neuweiler, etc. Zwei Holzschnittansichten des Strassburger Münsters wurden nach
ihm geschnitten. Von grosser Wichtigkeit ist sein illustrirtes Werk „Architectura
von Festungen" (1588).
Specklin, (Speckle), Veit Rndolph, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig
um 1640 in Strassburg. Von ihm u. A. Bildnisse und Illustrationen zu L. Fuchs'
Kräuterbuch (1542).
316 Speckter — Spengler.
Speckter, Erwin, Maler, geb. 18. Juli 1806 in Hamburg, f 23. Nov. 1835 das.,
Schüler von Cornelius in München, 1830 in Italien an den Venezianern weiter-
gebildet. Er malte biblische und mythologische Bilder, z. B. Die drei Marien am
Grabe, u. A. (Kunsthalle Hamburg), Simson und Delila (Mus. Leipzig), etc. Aus
seinem Nachlasse erschienen Briefe eines deutschen Künstlers aus Italien (1846,
4 Bde.).
Speckter, Hans, Maler, geb. 1848, Sohn des Otto S. Er "war in Hamburg
thätig und malte Historien, Deckenbilder, etc., bat auch Illustrationen geliefert.
Speckter, Otto, Lithograph, Kadierer und Maler, geb. 9. Nov. 1807 in Ham-
burg, t 29. April 1871 das., Bruder des Erwin S. Er malte Thierbilder, wurde aber
besonders durch Lithographien (nach Orbeck, etc.) und dann durch Illustrationen und
Radierungen zu Heys 50 Fabeln für Kinder, Luthers Lieder, K Groths Quiökborn
Reuters Hanne Nute, Neues Fabelbuch mit 40 Bildern u. A. bekannt.
Speeckaert, (Speccard, Specart, Spekart), Jan (Hans), Maler des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Brüssel, f um 1677 in Rom. Er gelangte nach Italien und war in
Florenz und Rom längere Zeit thätig. Er hat auch Einiges auf Kupfer gebracht.
Speeckaert, Jan, Maler, geb. 1748 in Mecheln, f 17. Sept. 1838 in Brüsst^l.
Er malte Blumen und Früchte und war meist in Mecheln thätig gewesen.
Speer, Martin (Michael), Maler und Kupferstecher, geb. 1700 in Regensburg,
+ 1762 (?), wahrscheinlich Schüler von Solimena, den er nachahmte und nach dem
er Allegorien, etc. stach. Er malte Altarbilder, etc. und hat auch nach eigener
Zeichnung gestochen.
Speeth, Peter, Baumeister, geb. 1772 in Mannheim, f 1831, Schüler seines
Oheims G. Weber in Frankfurt a. M. Er zeichnete für Primavesi in Heidelberg,
wurde dann Baumeister des Fürsten von Leiningen und des einstigen Grossherzogs
von Würzburg. In dieser Stadt erbaute er das grosse Zuchthaus. Von hier nach
Russland gelangt, wurde er Baumeister von Bessarabien und leitete den Bau der
Metropolitankirche zu Kischenew. Von ihm auch etwa 15 Kupfer und einige
Steindrucke.
Speets, Cornelis, Maler, geb. 19. Oct. 1794 in Ouddorp bei Alkmaar, f nach
1825. Er malte Interieurs, Küchenstücke, etc. und hat auch decorative Arbeiten
geliefert.
Speier, Christian, Maler, geb. 1855 in Vorbach -Zimmern. Er war in Stutt-
gart thätig.
Spekart, s. Speeckaert.
Spelt, Adriaen van der, Maler, geb. um 1630 in Gouda (Leiden?), f 1673 in
Gouda, Schüler von W. P. Grabe th. Er malte geschätzte Blumenstücke und war
eine Zeit lang Hofmaler in Berlin.
Spence, Benjamin Edward, Bildhauer, geb. 1822 in Liverpool, f 28. Oct. 1866
in Livorno, Schüler seines Vaters, dann des Wyatt in Rom, dessen Werkstatt er
nach des Meisters Tod (1850) übernahm. Von ihm Büste Roscoes, Auffindung
Mosis, Venus und Cupido, „The Lady of the Lake", das Flüstern des Engels, etc.
Spencer, Frederiek R., Maler, geb. 1805 in Canistota (U. S. A.), f 3. April
1875 das., Autodidakt. Er kam um 1830 nach New- York, wo er als Bildnissmaler
viel Erfolg hatte und 1848 Mitglied der Nat.- Akademie wurde. 1853 zog er sich
nach seinem Geburtsort zurück.
Spencer, Jarvis (Gervase), Maler und Radierer, geb. vor 1735, t 30. Oct.
1763. Er war erst Hausdiener, konnte aber sich der Kunst widmen und wurde ge-
schätzter Miniatur- und Schmelzmaler. S. hat mehrere Bildnisse, darunter sein
eigenes nach Reynolds trefflich radiert.
Spencer, Gräfin Laviuia, geb. Bingham, Zeichnerin, geb. vor 1770, f 8. Juni
1831. Sie war die Frau des zweiten Earl Spencer und übte die Kunst als Lieb-
haberin aus. Nach ihr stach Bartolozzi .Neue Schuhe", und Gillray „Die Waise".
Spencer, Vincent, Maler, geb. 1826 (?), f 1- Nov. 1889 in London. Er malte
in Wasserfarben.
Spengel, Joseph, Maler, geb. 1819 in Hamburg. Er kam 1841 nach München
und malte Moor-, sowie Sumpflandschaften. Da sie nicht beachtet wurden, wandte
er sich später der Landschaftsgärtnerei und dem Antiquitätenhandel zu.
Spengler, Lorenz, Elfenbeinschnitzer und Kupferstecher, geb. 1720 in Schaff-
hausen, t 1807 in Kopenhagen, Schüler als Kunstdrechsler von Teuber in Regens-
burg. Er bereiste Deutschland, Holland, England und kam 1743 nach Kopenhagen,
wo er Lehrer des Königs und der Königin, 1771 auch Verwalter der Kunstkammer
Sperandio — Spezza. 317
wurde. Arbeiten von ihm befinden sich in Kopenhagener Sammlungen. S. besass
auch ein Naturalienkabinet und schrieb über Physik.
Sperandio, Niccolö, Bildhauer und Medailleur, geb. um 1447 in Mantua,
f nach 1500. Er war in Bologna und besonders am Hofe Ercoles I. in Ferrara
thätig. Von ihm Grabmal Papst Alexanders V. (S. Francesco, Bologna), das Portal
(Corpus Domini, das.), treffliche Bildnissbüsten und ausgezeichnete Medaillen (auf
Duca Federigo d'Ürbino, Dott. A. Barbazza, Carbone, Gen. Carraccioli, etc.)
Speranza, Domenico, Maler und Kupferstecher, geb. 1729 in Mailand, f nach
1757. Er radierte eine Madonua und Christus und die Sünderin.
Speranza, GioTannI, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Viceaza, vielleicht
Schüler von Mantegna. Wahrscheinlich sind einige der noch B. Montagna zuge-
theilten Bilder in verschiedenen Galerien von ihm. Bezeichnete Werke von ihm,
Madonna mit 2 Heil. (Mailand, Brera, hier auch noch ein Altarbild), Thronende
Madonna (S. Giorgio, Velo), Himmelfahrt Mariae (Gal. Vicenza). Auch Werke
in Sa. Corona und Sa. Chiara zu Vicenza; in der Casa Nievo das. und der Casa
Pioveni zu Padua, in der Nat.-Gal. zu London, etc.
Speranza, Giovaimi Battista, Maler, geb. um 1610 in Rom, f 1640, Schüler
von F. Alb an 0. Von ihm Leben der Jungfrau (Fresken. Sa. Caterina da Siena,
Rom), Das Leiden Jesu (Deckenbilder, Orfanelli, das.).
Sperl) Johann, Maler, geb. 3. Nov. 1840 in Buch (Bez. Fürth in Baiern),
Schüler der Kunstgewerbeschule in Nürnberg unter Kreling und der Münchener
Akademie unter Anschütz und Ramberg. Er Hess sich in München nieder. Von
ihm Bauernhochzeit, Der Urlauber, Zum Feste, etc.
Sperlich, Hans, Maler, geh 24. Nov. 1847 in Jägerndorf (Oesterr.-Schlesien),
Schüler der Wiener Akademie und von Lindenschmit in München. Er Hess
sich in Würzburg nieder und malte Bildnisse und Genrescenen, z. B. Musicirende
Herren.
Sperling, Ileiuricb, Maler, geb. 23. März 1844 in Wattmannshagen (Meckl.
Schwerin), Schüler der Dresdener Akademie, Steffecks und P. Meyerheims
(1869). Von ihm Ruhe nach der Arbeit (Mus. Schwerin), Lüte Gusting, Amor
und Esel, Fuppsack und Rüppel, Hundevolksfest, Bildnisse berühmter Pferde und
Hunde, etc.
Sperling, Hieronymus, Kupferstecher, geb. 1695 in Augsburg, f 1777 das.,
Schüler von Preissler in Nürnberg. Von ihm Das grosse Feuerwerk zu Turin
(1742), Wiener Kirchen, Statuen in Dresden, Die 12 Monate, Herzog Wilhelm V.
von Bayern, und viele andere Bildnisse, etc. — Seine Frau Katharina S. geb. Heckel
war eine geschickte Miniaturmalerin.
- Sperling, Johann Christian, Maler, geb. 1691 in Halle, f 1746 in Ansbach,
Schüler seines Vaters Johann Heinrich S. 1710 kam er an den Hof nach
Ansbach, später nach Rotterdam, wo er sich unter A. van der Wer ff weiter
bildete. Von nun an copirte er dessen Gemälde für verschiedene deutsche u. a.
Höfe. Ferner malte er auch Bildnisse. Von ihm Pomoua und Vertumnus (Qal.
Dresden), Kopf eines Persers (1743 Gotha, Mus.), etc.
Sperr, Kndolph, Baumeister, geb. 1850 (?), f 6. Jan. 1893 in Berlin.
Spertiui, GioTanni, Bildhauer, geb. 1821 (1824?) in Pavia, f im Febr. 1895 in
Mailand Schüler der Brera-Akademie und von Benzoni, Labus und Magni.
lu den letzten Jahren war er Professor der Modellirkunst an der Gewerbeschule zu
Mailand. Von ihm Die Schreiberin (Brera, Mailand). Büste Mazzinis (Campidoglio),
Vittorio Emanuele (Büste, Castellamare di Stabia), Victor Hugo (1886). etc. Ehren-
Mitgl. der Mailänder Akademie; mehrere Med.
Sperwer, Pietery Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Antwerpen, f nach
1702. 1675/76 wurde er Mitgl. der Antwerpener Lucasgilde. 1703 malte er ein
Bildniss des Königs für das Stadthaus.
Speij, Maerten, Maler, geb. 1777 in Antwerpen, f nach 1813. 1809 kam er
nach Paris. Er malte Blumen, Bildnisse und todtes Wild.
Speyer, Christian, Maler, geb. 21. Febr. 1855 in Vorbachzimmern (Württem-
berg), Schüler der Stuttgarter Kunstschule, des C. Häberlin und des B. v. Neher.
Von ihm Fantasie, Reiterspiel, Scenen aus dem 30jährigen Kriege; Zeichnungen zu
„Unser Volk in Waffen", etc.
Spezza, Andrea, Baumeister des 17. Jahrhunderts, f 1628. Er war u. A.
am Pal. Waldstein zu Prag thätig. — Seine beiden Söhne Antonio S. und Pietro S.
waren am gleicheo Hau beschäftigt.
318 Spezzino — Splers.
SpezzinO, Francesco^ Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Genua, Schüler
von Cainbiasi und 6. B. Castelli, dann in Rom an den Werken Buonarottis, etc.
weitergebildet. Er malte Altäre für Genueser Kirchen, z. B. S. Colombano und starb
jung an der Pest.
Spioer, Henry, Kupferstecher, geb. um 1741, f 1802 in London (?), wo er
Bildnisse nach Eeynolds, etc. schabte.
Spiecker, Friedrich Hermann Jacobe Goldschmied unseres Jahrhunderts, geb.
10. Oct. 1794 in Verden. 1822 wurde er Meister in der Kasseler Zunft.
Spiegel, Johann, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er stand von 1539—1547
in städtischen Diensten zu Strassburg.
Spieker, Paul, Baumeister, geb. 1826 in Trarbach, f vor 1890 (?) in Wies-
baden. Er schuf die Kgl. Observatorien für Astrophysik, Meteorologie und Geodaesie
bei Potsdam. Oberbaudirektor; Ehrendoktor, Berlin.
Spiel, Angust, Bildhauer, geb. 15. Nov. 1838 in Hannover, Schüler von
Hengst und der Akademie zu München, kehrte dann nach Hannover zurück und
wurde dort städtischer Lehrer im Zeichnen und Modelliren. Von ihm Blumenträgerin,
David, Ceres (Medaillon), Büsten, etc.
Spielberg, Hermann, Baumeister, geb. 21. Oct. 1827, f 30. Nov. 1886. Ge-
bildet auf Reisen in Italien, seit 1858 Lehrer an der Berliner Bauakademie, später
Professor am Polytechnikum dort. Von ihm zahlreiche Architekturzeichnungen und
Aquarell-Aufnahmen aus Italien, etc. Er schuf z. Th. prämiirte Entwürfe zum Berliner
Dom, Reichstag und zur Museumsinsel, bekam aber keine grössere Aufgabe zur
Ausführung übertragen. Von ihm nur Privathäuser in Halle und Berlin. Mitgl. der
Berliner Akademie; Gold. Med., etc.
Spielberg, Job., s. Spilberg.
Spielberger s. Spilnberger.
Spieler, Hngo, Bildhauer, geb. 28. Febr. 1854 in Berlin, Schüler der München er
Akademie und Kunstgewerbeschule. Er wurde Lehrer an der königl. Kunstgewerbe-
achule in Dresden.
Spieler, Marie, Malerin, geb. 14. Jan. 1845 in Breslau, Schülerin von F.
Voll mar, dann von Geh bar dt in Düsseldorf, auch in München gebildet. Nach
ausgedehnten Reisen durch Westeuropa thätig in Breslau. Von ihr Grethchen und
Marthe, In einer schlesischen Dorfkirche, etc.; auch Bildnisse.
Spielter, Karl Johann, Maler, geb. 1. Febr. 1861 in Bremen, Schüler von G.
Max (1879) u. A. an der Münchener Akademie und von H. Makart (1881) in Wien,
nachdem er zuvor Kaufmann gewesen. 1891 liess er sich in Charlottenburg, 1894 in
Bremen nieder. Von ihm Ophelia, Das letzte Kleinod, Heilige Nacht, etc., auch Bildnisse.
Spierinckx, (Splerin:s, etc.), Antoon I., Holtzschneider, geb. 1565 in Antwerpen,
t 5. Jan. 1625 das. Er wurde 1584 Mitgl. der Lucasgilde. — Sein Sohn Antoon II.
S.f geb. 29. Juli 1592 in Antwerpen, war ebenfalls Holzschneider und wurde 1612
Mitgl. der Antwerpener Gilde. — .Von dieser weitverbreiteten Künstlerfamilie werden
in Antwerpen und Brüssel noch angeführt: Bernard S., Christoph S., Frans S.,
Jan S., Karel Philip S., und Nicolaes S. Die Lyoner Mitgl. der Familie schrieben
sich meist Spirlnx, s. d.
Spierinckx, (Spierinx, etc.), Fieter, Maler, geb. 29. Aug. 1635 in Antwerpen,
begr. 80. Aug. 1711 das., Sohn des Antoon xl. S. 1655/56 wurde er Meister der
Antwerpener Gilde, von 1660 an verbrachte er einige Zeit iu Italien und arbeitete auch
in Frankreich. Er malte Landschaften, sowie Historien und war u. A. für Louis XIV
tb&tig. Werke von ihm in den Mus. zu Madrid, Nürnberg, Schieissheim, etc. und in
der Augustinerkirche zu Antwerpen.
Splerinckx, s. auch Spirinx.
Spierre, Francois, Maler und Kupferstecher, geb. 1643 in Nancy, t 1681 io
lIIarBeille, Schüler von F. de Poilly und Berrettini. Er stach in Linienmanier
eine Reihe von oft recht guten Blättern nach Allegri, Bernini, Berrettini, Bichi,
Ferri, Morandi, Susterman, Vanni, Velasquez, etc., auch nach eigener Zeichnung,
Spiers^ Aelbert van, Maler, geb. 1666 in Amsterdam, f 1718, Schüler von
W. van lugen, weitergebildet durch Studium der Werke R. Santis, P. Caliaris,
Zampieris, etc. in Italien. 7 Jahre weilte er in Rom und 3 in Venedig. 1697 kehrte
er zurück und liess sich in Amsterdem nieder, wo er Plafonds, Sopraporten u. a.
decorative Arbeiten mit Erfolg ausführte.
Spiers, R. Phene, Baumeister, geb. 1838 in Oxford, Schüler der Ecole des
beaux arts in Paris unter Questel (1858—61) und von D. Wyatt (1861—64). 1864
Spiess — Spilnberger. 319
bereiste er Deutscbland, Egypten, Frankreicb, Griecbenlacd, Italien, Eleinasien und
die Türkei. Er wurde Vorstand der Bau -Akademie in London und Präsident des
Architekten- Vereins. Von ihm Die Schulen von Millwall und Bow-Common (1872/73X
Der Thurm in Locke Park (Barnsley 1874—76), Das Herrenhaus zu Impney bei
Droitwich (1873—77, gem. mit Tronquois). Med. 1863.
Spiess, August, Maler, geb. 18. Jan. 1841 in München, Schüler der Münchener
Akademie unter Foltz, Bruder des Heinrichs. Er schmückte die Wände des Rath-
hauses zu Landshut, den Sängersaal u. A. in Neuschwanstein und die Albrechtsburg
in Meissen mit historischen Darstellungen. Von ihm auch Fresken in den Arkaden
des MüBchener Maximilianeums, Illustrationen zu Brockhaus'-, Shakspere-Galerie, etc.
Spiess, August Friedrich, Maler und Kupferstecher, geb. 8. März 1806 in
Castell (Franken), t 10. Juli 1855 in München, Schüler der dortigen Akademie unter
Amsler. Er malte Pastellbildnisse, ist aber besonders bekannt durch Linien- und
Farbstiche nach Genelli, Holbein. Kellerhoven, R. Sanii, L. da Vinci, etc.
Spiess, Heinricli» Maler, geb. 10. Mai 1832 in München, f 9. Aug. 1875 das.,
Schüler der dortigen Akademie unter P. Foltz (1849—66) und von Eaulbach. Er
unterstützte Schwind in der Wartburg, und malte viel im Maximilianeum, in der
Villa Feodora zu Liebenstein gemeiuscbaftlich mit seinem Bruder August S. Zwei
geschichtliche Bilder von ihm besitzt das Nat. Mus. zu München.
Spiess, Michael, Bildhauer, geb. 1838 in Würzburg, f 27. Dec. 1894 in Rom.
Er wurde Professor,
Spiess, Theodor, Maler, geb. 20. Jan. 1846 in Kenzingen (Baden), Schüler der
Kunstschule iu Karlsruhe, der Akademie und der Kunstgewerbeschule in München.
Er wurde Prof. an letztgenanntem Institut und lehnte Berufungen nach Berlin und
Düsseldorf ab. S. schuf nur kunstgewerbliche Entwürfe. Bayerischer Michaelg-
Ord. I Kl., Zähringer Löwe I. Kl.
Spiglii> Cesare, Baumeister, geb. 23. April 1854 in Florenz, Schüler des
dortigen Polytechnikums und der Akademie, auch in Pisa, sowie in den Ateliers
Comparini, Calderinie, Micheli und Prof. G. Castelazzi gebildet. Von ihm
Entwürfe zum Denkmal Vittorio Emanuele II. in Rom, zur Erweiterung der Bibl.
Laurenziana in Florenz, zur Umgestaltung des Centrums dieser Stadt. Er wurde in die
Commission zur Erhaltung der Baudenkmäler Toskanas gesetzt, baute viele Pdvat-
Villen, etc. und wurde Mitglied versch. gelehrter Gesellschaften.
Spilar, Karl, Maler, geb. 1871 in Pilsen, thätig in Prag. Von ihm Nacht etc.
Spilberg, (Spielberg), Johannes, Maler, geb. 30. April 1619 in Düsseldorf,
t 10. Aug. 1690 das., Schüler von G. Flinck in Amsterdam wo er 1636 — 53 und
später nochmals thätig war. Er wurde Hofmaler des Rheinischen Pfalzgrafeu
Philipp Wilhelm. Von ihm Schützen-Gastmahl (1650 Rijksmus., Amsterdam), Frauen-
bildniss (1648 Mus. Darmstadt), Die Thaten des Hercules (für das Pfalzgräfl. Schloss),
Altargemälde, etc. A. Bilder werden ihm in den Gal. zu Augsburg, München, Wien-
Liechtenstein, etc. zugeschrieben. — Sein Bruder (?) Gabriel S., wurde spanischer
Hofmaler. — Seine Tochter Adriana S., geb. 1646 in Amsterdam, war Pastell-
malerin. Sie heirathete den Maler Breckvelt und dann Eglon v. d. Neer.
Spilimbergo, Irene di, Malerin, geb. um 1540 in üdine, f 1559, angeblich
Schülerin von T. Vecelli, der ihr Bildniss malte. Schon als Kind fast gelangte
sie zur grossen Fertigkeit und schuf in üdine, sowie Venedig Historien, die ron
Tasso ^b esungen wurd en .
Spillar, Jaroslay, Maler, geb. 1869 in Pilsen, thätig in Prag. Er malte
Genrescenen, z. B. Mitleid, Eine arme Gegendl, Das Ende vom Lied, etc.
Spillmaun, Franz Benedikt, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f 17. Febr.
1683 in Graz. Er stach 14 Platten zu Vischers Schlösserbuch von Steiermark,
Bildniss von J. Peccatoris, etc.
Spilman, Hendrik, Maler und Kupferstecher, geb. 1721 iu Amsterdam, f 1784
in Haarlera, Schüler von A. de Haan. Er wurde 1742 Mitgl. der Haarlemer Gilde,
malte Landschaften und Marinen und hat auch nach Goyen, Molyn, Everdingen,
J. de Beijer, etc., sowie nach eigener Zeichnung radiert, z. B. eine Folge der Grafen
von Holland. An interessantesten sind seine (über 40) Blatt in Zeichnungsmanier
radiert, theilweise in Farbt-u gedruckt, die mehr oder minder an Ploos von Amstels
Arbeiten erinnern.
Spilnberger, (Spilleuberger, Spielberger), Haus Maler und Radierer, geb.
1628 in Kaschau, f 1679, wahrscheinlich ia Italien gebildet. Er wurde Hotmaler
in Augsburg, dann in Wien, das er wegen der Pest verliess, der er aber auf der
320 Spilsbury — Spinnx. ^
Keise erlag. Von ihm S. Peters Pfingstpredigt (Hl. Kreuzkirche, Regensburg), Tod
des S. Benedikt (S. Emmeran, das.), Himmelfahrt Mariae (S. Stephan, Wien). A. in
Augsburg, Kitzbüchel, Pommersfelden, etc. ferner die Radierung Feuertod des Herakles,
Lucretia, Vertumnus und Pomona, etc.
Spilsbnry, John, Kupferstecher, geh, 1730 in England, f 1795. Er gewann
1761 und 1762 zwei Preise, errichtete 1760 auch eine Kupferstichhandlung. Er
radierte Karten, Pläne und dergl , auch eine Folge von 50 Radierungen nach ge-
schnittenen Steinen (London 1785). — Sein Bruder Jonathan (gen. „Inigo") S. war
zwischen 1776—1807 in London als Bildnissmaler thätig. Er arbeitete in Schab-
und dann auch in Punktirmanier. Von ihm Bildnisse und Platten nach v. Dyck,
Fesche, Murillo, Reynolds, Ricci, Rubens, R. v. Rijn. — Seine Tochter Maria S.,
verehel. Taylor, geb. 1777 in London, stellte dort bis 1807 Genrebilder aus. Sie^
starb in Irland. — Ein F. B. S. war um die Wende des vorigen Jahrhunderts als
Maler und Zeichner (obwohl Chirurg von Beruf) thätig. Von ihm Scenerie- und
Kostümentwürfe , Ansichten aus Syrien und Palestina , desgl. aus West - Afrika
(1805), etc.
Spinazzi» Innoceuzio, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, thätig in Rom und
Florenz (für den Grossherzog Leopold), wo er Vorstand der Bildhauerakademie und
Kupferstecherschule wurde. Von ihm S. Calasanzio (S. Peter, Rom), Grossherzog
Leopold (Büste, Pal. Pitti, Florenz), Macchiavellideukmal (1787 Sa. Croce, das.),
Reue und Glaube (S. M. Maddelena de'Pazzi, das.), etc.
Spindler, Erwin, Maler, geb. 27. März 1860 in Dresden, Schüler der Dresdener
Akademie, von J. Schenker und von A.Fink in Müncheü, wo er sich niederliess.
Er malte Landschaften, z. B. Gang zur Christmette in Tirol und Aus den Ampez-
zaner Dolomiten.
Spindler, Lonis P., Maler, geb. 29. Juni 1800 in Hüningen a. Rh., Schüler
von Girodet, Regnault und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Melancholie,
(1830), Der wohlthätige Richter (1833), Die gute Tochter, etc. ; auch Bildnisse.
Med. 3. Kl. 1833.
Spinelli, Gasparo, (Gasparrl, Parri), Maler, geb. 1387 in Arezzo, f 1452,
Sohn und Schüler des Spinello S., später von Ghiberti in Florenz beeinflusst
und dann L. Monaco nachahmend. Er war eiu geringer Meister, von dem man noch
jetzt vielfach übermalte Fresken in S. Domenico, S. Francesco, und Sa. Maria della
Misericordia zu Arezzo sehen kann.
Spiuelli, Luca, Maler, gen. Spinello Spinelli» und Spinello Aretino, geb.
um 1333 in Arezzo, f 14. März 1410 das., Sohn eines gleichnamigen flüchtigen
Ghibellinen, Schüler von Jac. diCasentino. Er arbeitete in der Weise B. Daddis
und strebte besonders G. di Bondone nach. In seinen Fresken ist er wohl bedeutend,
doch oft roh und nachlässig in der Zeichnung. Um 1348 malte er im Chor von
Sa. Maria Maggiore, Carmine und Sa. Trinita, ferner Altarbilder für Sa. Croce und
andere Kirchen. 1361 malte er einen Altar für die Camaldulenser in Arezzo, sowie
Fresken in S. Francesco etc. 1384 war er wieder in Florenz thätig und malte u. A.
Fresken in S. Miniato (-mt GcEchichte des Hl. Benedikt), darauf desgl. im Campo
Santo zu Pisa (zur Geschichte ""ernH. Ephesus und Potius, 1391). 1400 — 1 malte er
Fresken in Sa. Croce z . Florenz und einen Altar für Sa. Felicita (jetzt in der
Accademia). Sein grosses Fresko des Engelsturzes ging mit Sa. Maria degli Angeli
zu Arezzo zu Grunde bis auf einige Fragmente, die die Nat.-Gal. in London besitzt.
1404 — 5 malte er mit seinem Sohn im Dom zu Siena, kehrte nach Florenz zurück
und kam nochmals 1408 nach Siena, um im Pal. Pubblico mit seinem Sohn 14 Fresken
zum Krieg Venedigs gegen Barbarossa zu malen. Wir nennen noch von ihm Drei-
einigkeit (Pinacoteca, Arezzo) und Tod der Jungfrau (Accademia, Siena).
Spinny, Willem de, Maler, geb. 1721 in Brüssel, begr. 13. Oct. (f am 10.) 1785
in Eikenduinen beim Haag. Er bereiste Frankreich, wurde 1756 in die Haager
Maler brüderschaft eingeschrieben und lebte seitdem dort als Bildnissmaler. Werke
von ihm im dortigen Museum, im Stadtmuseum das. und im Museum zu Amsterdam.
Spintharos, Baumeister aus Korinth, erbaute um 548 v. Chr. den Apollo -
tempel zu Delphi neu auf.
Spirinx, Jean, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts. 1596 lebte er in Ant-
werpen. 1634—36 ist er in Lyon nachweisbar. — Ein Verwandter von ihm Nicolas
S» lebte 1606 als Kupferstecher in Lyon, siedelte dann nach Dijon über, wo er auch
als Drucker thätig war.
Spirinx — Spooner. '»21
Spirinx, Laurent, Kupferstecher, geb. 5. Jan. 1645 in Lyon, f nach 1687,
Sohn und wahrscheinlich Schüler des L o u i s S. Er stach mittelraäsaige Arbeiten
für den Buchhandel.
Spirinx, (Spirinck), Lonis, Kupferstecher, geb. 2. März 1596 in Antwerpen,
t 1669, Sohn und wahrscheinlich Schüler des Jean S. 1636—1648 und 1658—1663
ist er in Lyon nachweisbar. Er war ein Linienstecher zweiten Ranges uud man
kennt bis jetzt 83 Blatt von ihm, darunter 20 heilige, 7 geschichtliche Darstellungen
und 23 Bildnisse. Vergl. Rondot Les Spirinx (Lyon 1893).
Spisano, Vincenzo, Maler, gen. I»o Spisanelli, geb. 1594 (?) in Orta (im Mai-
l&ndischen), f 1662, gebildet in der Schule des D. Calvaert in Bologna. Er malte
Historien und geringere Altarbilder, von denen S. Domenico, S. Francesco,
S. Giacomo Maggiore und Sa. Maria Maggiore zu Bologna Proben besitzen.
Spissekin, Jean, Baumeister des 15. Jahrhunderts, thätig für die Gräfin
von Hennegau. 1441 beaufsichtigte er die Arbeiten in deren Kapelle in der
Margarethenkirche in Quesnoy.
Spitzel, Gabriel, Maler und Kupferstecher, geb. 1697 in Augsburg, f 1760
das., Schüler von T. Laub, dann bei Beich in München thätig, wo er u. A, viel
Amigoni copirte. Von Stichen nennen wir Die Jahreszeiten, Die Welttheile, Die
Sinne (alle nach Riedinger), Genrebilder nach Blum und Lambrecht, Bildnisse, etc.
Spitzer, Emannel, Maler, geb. 30. Oct 1844 in Papa (Ungarn), studirte in
München und Paris, Hess sich 1871 in München nieder und malte in unkünstlerischer
Auffassung Anecdotenbildchen. Auch schuf er viele Zeichnungen für die Fliegenden
Blätter. Von ihm Mama hat's Tanzen erlaubt. Die Lehrerin kommt, Der avisirte
Bahnunfall, etc.
Spitzer, Johann Wenzel, Maler, geb. 1711 in Prag, f 1774 das., Schüler von
F. D. Barbieri in Prag, dann der Wiener Akademie. Von ihm Fresken in der
Grottauer Kirche, in der- Reichenberger Kirche, im Hradisstko (Stift Strahow), etc.;
auch Altarbilder.
Spitzweg, Karl, Maler, jreb. 5. Febr. 1808 in München, f 23. Sept. 1885 das.,
Autodidakt, thätig in München. Er war erst Apotheker gewesen und ging zur
Malerei über in Folge einer Krankheit. Seine gemüthvolle Genrekunst, die ohne zu
verletzen das Philisterthum in gutmüthiger Weise blosstellt, erinnert durch den ge-
sunden, ächten Humor an Schwind. Er hat auch Landschaften und viele Zeichnungen
für die Fliegenden Blätter geschaffen. Von ihm Kirchgang bei Dachau (Gal. Dresden),
Das Ständchen u. 2 A. (Rudolfinum, Prag), Des Schulmeisters Serenade u, 1 A.
(Prov. Mus. Hannover), Der Hypochonder das Wetter prüfend u. 5 A. (Gal. Schack,
München), Im Dachstübl, Die beiden Eremiten (Neue Pinak., das.), Der Postwagen,
Nächtliche Runde, Der Bücherwurm, etc. Bayer. Michaelsord. I. Kl. Es erschienen
mehrere Spitzweg-Albums.
Splitgerber, Karl Martin Angnst, Maler, geb. 27. Aug. 1844 in Steingaden
(Oberbayern), Schüler der Münchener Akademie unter An schütz. Er malte Land-
schaften, z. B. Abend (Neue Pinak., München), Isarau bei München und Germanischer
Opferplatz im Altmühlthal.
Spoede, Jan Jacob, Maler, geb. vor 1715 in Antwerpen, f nach 1760, Schüler
der Antwerpener Akademie. Er kam nach Paris und wurde Rektor der Saint Lucas-
Akademie, sowie intimer Freund des Antoine Watteau, Er war auch als Kunsthändler
thätig. Von ihm Bildniss-Caricatur des Dekan Bolureau (Mus. Orleans), „Quos
Ego" (1751), Frühling (1752), etc.
Spoerer, Eduard, Maler unseres Jahrhunderts, t 22. Nov. 1898 in Reval. Er
malte Landschaften, besonders aus der Bretagne und der Rhönegegend.
Spohler, Jan Jacob, Maler, geb. 7. Nov. 1811 in Nederhorst den Berg, Schüler
von Pieneman. Er malte Landschaften und war in Haarlem thätig.
Spol, Charles, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 16. Aug. 180p in Brüssel als Sohn
französischer Eltern, Schüler von Petitot und Guörin und der Ecole des beaux-arts.
Spoleti, Pier Lorenzo, Maler, geb. 1680, f 1726, Schüler von D. Piola. Er
war Genueser und verbrachte einige Zeit mit Erfolg als Bildnissmaler in Madrid.
Spolverini, Uario, Maler, geb. 1657 in Parma, f 1734 in Piacenza, Schüler
des F. Monti, in Florenz an Werken Borgognones weitergebildet. Er war u. A. in
Venedig thätig und malte Scblachtenbilder, von denen eins in die Gul. Parma ge-
langte; der Dom und die Karthause das. besitzen Altäre von ihm.
Spooner, Charles, Kupferstecher, geb. um 1720 in der Grafschaft Wexford
(Irland), f 1767 in London, wohin er auf Ersuchen Mac Ardells gekommen var.
Allgemeines Künstler-Lexicou. 5. Aufl. 4. Band. 21
322 Sporck — Springinklee.
Zwischen 1752 und 1762 schabte er eine Anzahl Bildnisse nach Adams, Cotes,
Houston, Liotard, Meyer, Keynolds, van Nost, Worlidge, etc., auch einige Genrebilder
nach Benvell, Mercier, R. v. Rijn, Schalcken, Teniers u. A.
Sporck, Johann Kndolf, Graf von, Zeichner des 18. Jahrhunderts, f 21. Jan.
1759 in Prag. Er zeichnete Copien nach alten Gemälden in Tusche und besonders
Bildnisse. Von ihm besitzt die Strahower Bibliothek viele hundert Blatt.
Sporckiuans, Hubert, Maler, geb. 18. Oct 1619 in Antwerpen, begr. 14. Aug.
1690 das., in der Rubensschnle gebildet. 1640 wurde er Meister der Gilde und 1659
deren Dekan, Von ihm Die Stadt Antwerpen erfleht die Eröffnung der Scheide
(Stadthaus, Antwerpen, gelangte nach 1870 in das dortige Museumj, etc.
Sporer, Haus, Buchdrucker und vielleicht Holzschneider des 15. Jahrhunderts,
t 1493 f?) in Bamberg. Er gab Blockbücher u. A. eine deutsche Ausgabe der Ars
Moricudi (1473j heraus.
Sprag'ue, Howard, Maler und Zeichner unseres Jahrhunderts, f 15. Mai 1899.
Er schuf Marinen und war in Amerika thätig.
Sprangher, (Spraua:er van den Schilden), Bartholomäus, Maler, geb. 21. März
1546 in Antwerpen, f 1611 (V n. A. 1625, 1629, etc.) in Prag. Schüler von J. Mandijn
u. A., auch in Frankreicli (1565) und Italien, Mailand, Parma, Rom gebildet. 1575
wurde er Kaiser Maximilian empfohlen, kam nach Wien und malte für ihn, besonders
aber nach dessen Tod für seineu Sohn Rudolph IL in Prag, wohin er nach einem
Besuch der Heimath (lß02i zurückkehrte. Er wurde Hofmaler und 1595 geadelt. Er
gehört zu den maaslosesten Manieristen, der nur noch in den Bildnissen geniessbai
ist, jedoch einst hoch gefeiert war. Bilder (meist mythologische) von ihm iu den
Gall. und Mus. zu Antwerpen, Aschaffenburg. Berlin fDepot), Braunschweig, Brüssel,
Christiania, Kopenhagen, London (Depot), München, Oldenburg, Prag, Schieissheim
St. Petersburg, Stockholm, Stuttgart, Wien, etc. S. hat auch sechs Blatt radiert.
Spread, Henry F., Maler, geb. 1844 in Kinsale (Irland), Schüler der Kunst-
schule des S. Kensington Mus., später von Riviere, H Warren, endlich von
Slingeneijer in Brüssel. Er ging als Bildnissmaler nach Melbourne, dann über
Neuseeland und Tasmanien nach Amerika und Hess sich 1870 in Chicago nieder
wo er Allegorien und Genrebilder malte.
Sprenger, Wilhelm, Maler, geb. 10. Oct. 1850 in Rosenberg (W. Preussen).
Schüler der Berliner Akademie und Gussows. Er liess sich in Berlin nieder und
malte Bildnisse, Genrescenen und Landschaften, /. B. Wintertag an der preussisch-
russischen Grenze.
Sprenger, Wilhelm Paul Ednard, Baumeister, geb. 20. Aug. 1798 in Sagan,
t 29. Oct, 1854 in Wien, studirte in Breslau und 1817 unter Nobile an der Wiener
Akademie. 1828 wurde er Professor der Mathematik, 1834 — 35 entwarf er eine Bau-
ordnung für Pest, baute 1835 die Münze, 1836 das Hauptzöllamt. 1842 wurde er Hof-
baurath, bereiste Belgien, England, Frankreich und Holland und übernahm 1844
die Direktion der ungarischen Central -Eisenbahn. 1845 schuf er den Plan zum
Wiener Ausstellungsgebäude und 1844 — 46 dortige Regierungsgebäude. Von ihm
auch Zeichnungen zu vielen Medaillen.
Sprinck, Christian Friedrich, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geb.
21. Febr. 1769 in Dresden, Schüler von Darnstedt, Er hatte einen Kunsthandel
und erschienen bei ihm, wohl z. Th. von ihm selbst gestochen, kleine zum Bemalen
bestimmte Ansichten von Dresden, u. dergl. mehr.
Spring, Alphons, Maler, geb. 30. Mai 1843 in Libau (Kussland), Schüler der
Akademie zu St. Petersburg und München, auch von W. D iez. Er liess sich in München
nieder. Von ihm Zoologisches Museum, Die Grossmutter, Aus dem Klosterleben, etc.
Springer, CorneJis, Maler und Radierer, geb. 25. Mai 1817 in Amsterdam,
t 18. Febr. 1891 in Hilversum Schüler von Karseu. Er malte gute, manchmal
etwas trockene Stadtansichten. Von ihm Das Rathhaus in Köln u. 1. A. (Museum
Amsterdam), Rathhaus von Naarden ',Mus. Rotterdam), Haarlemer Markt u. 2 A.
(Mus. Fodor, Amsterdam), etc. Er radierte 2 Blatt für die „Waterramp" von 1855
nach Koster und Pelgren. Mitgl. der Akademie Rotterdam; Eichenkronen-Orden,
Leopold-Orden; Gold. Med. Haag 1857.
Springinklee, Hans, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, f um
1540 (?), in d^r Schule (vielleicht im Haus) Dürers gebildet. Er war wohl auch Illu-
minator, man kennt nur noch Holzschnitte von ihm, z. B. im „Hortulus animae, etc."
(Nürnberg 1516; etc.), im „Weiszkunig", biblische lllusti'ationen und vielleicht auch,
einzelne Theile der Dürerischen Triumphpforte.
^prinkmann — Ssoln«eff. 323
Sprinkmann, Christel, Maler, geb. 17. Aug. 1847 in Hannover, studirte an
der Akademie zu München und in Nürnberg. Von ihm Beim Aufräumen, Lenzes-
träume, WeiDiicher Kopf, etc.
Spronck, s. Verspronck.
Spreng, Gerard, Maler, geb. 1600 in Haarlem, f 1651. Er malte Interieurs
und Bildnisse.
Sprosse, Earl, Maler und Radierer, geb. 11. .Tuni 1819 in Leipzig, t 1. Jan.
1874 das., Schüler der dortigen Akademie unter F.Brauer und Schnorr, 1836/37
auf Keisen durch Sachsen und die Rheinlande weitergebildet. 1838 zeichnete er für
Dr. Puttrioh in Leipzig Architekturen und entwarf den Plan für die Leipzig-
Stöttritzer Irrenanstalt. 1840 besuchte er Rom und malte in Oel, sowie in Aquarell
viele Ansichten und alte Monumente dort. 1848 wieder in Deutschland radierte er
den Halberstädter Dom. 1849 wurde er von den Franzosen in Rom gefangen und
nach Sa. Margarita gebracht. Von 1850—58 war er dann in Venedig und Italien
als Architekturmaler und Radierer thätig und blieb 1859 kurze Zeit als Zeichen-
lehrer in Chemnitz. S. hat auch Griechenland besucht. Von ihm Die Scaliger-
grabmäler, Der alte Leipziger Stadtgraben, Der Regensbiuger Dom von Osten (Mus.
Leipzig), Das römische Forum, etc. Gold. Med. 1854,
Sprnijt, Karel, Maler und Radierer, geb. 26. Juli 1769 in Brüssel, f 1827 (?i
das. Schüler seines Vaters Philip L J. und der Genter Akademie. 1815 ging
er Studienhalber nach Rom; 1821 kehrte er nach Brüssel zurück. Er malte Historien,
Architekturen und Geschichtsbilder, z. B Francias Tod vor einem Gemälde Raphaels,
Inneres einer unterirdischen Kirche in Rom, etc. Er radieae einige Blatt nach
Geläe, Murillo, Reni, R. Santi, etc. Mitgl. d. Genter Akademie.
Sprnijt, Philip Lambert Joseph, Maler und Kupferstecher, geb. 3. April
1727 in Gent, f 5. Mai 1801 das., Schüler von J. B. Mile, Carle Vanloo in
Paris und (1757) Mengs in Rom. 1760 ging er nach Neapel, 1761 nach Brüssel
und 1770 als Professor an die Genter Akademie. Er betrieb auch den Kunst-
handel und erhielt von Maria Theresia den Auftrag, die Kunstwerke in. Belgischen
Kirchen etc. zu inventarisiren. Er schrieb auch Anderes über Kunst und hat nach
Gojjen, Rubens, Teniers, etc. auch nach eigener Zeichnung radiert.
Spijkernian, Pieter, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 22. Mai 1666 in
Haarlem, -wo er seit 1660 Mitglied der Gilde war.
Sqnarcina, Giovanni, Maler, geb. 11. Sept. 1825 in Zara, Schüler der Akademie
zu Venedig (1842—48), dann in Rom weiter gebildet. Zehn Jahre vergeudete er au
einem Riesenbild Galileis Abschwörung, das keinen Käufer fand, und schuf dann
Genrebilder, Bildnisse etc.
Sqnarcione, Francesco, Maler, geb. 1394 in Padua, f 1474 das., Sohn eines
Notars, war erst Schneider und Sticker und bereiste Italien, wahrscheinlich auch
Griechenland, wo er Antiken studirte, sammelte und abzeichnete. 1423 hatte er
noch eine Schneiderwerkstatt, 1441 erscheint er aber auf der Malerliste und hatte
inzwischen die erste Akademie gegründet, die 137 später meist bedeutende Schüler
aufwies, mit deren Hülfe er grosse Aufträge übernahm, so z. B. die Decorirung der
S. Cristoforo-Kapelle in der Eremitani (1443) und Deckenbilder in S Antonio (1445).
Er selbst hat sich wohl ' " s durch Entwurf und Anordnung an diesen Arbeiten be-
theiligt und ist er überL pt als Lehrer („Vater der Malerei") von weit grösserer
Bedeutung, denn als Maler. 1465 wurde er von der Steuer befreit, weil er eine
Reliefkarte der Stadt und Land Padua gemacht hatte. Der von ihm aufgebrachte
Stil wird gekennzeichnet durch einen kräftigen Realismus, gekleidet in die Form
einer Verehrung der äusseren Merkmale der Antike. Von ihm selbst rührt eine
bezeichnete Madonnentafel im Berliner Museum und eine ebensolche Verherrlichung
des Hl. Hieronimus in der Galerie zu Padua (Beide ehemals in der Casa Lazzara das.) her.
Sqnarcione, Zoppo di, s. Zoppo, Marco.
Squindo, Joseph Emil, Maler, geb. 13. Febr. 1857 in Nördlingen, f 18. Nov.
1883 in München. Sein Ilauptbild (unvolleudeti „Der 6. Oktober 1789" befindet sich
in der Neuen Pinakothek zu München.
Ssokolow, Peter Petrowitsch, Maler, geb. 1821 (?), f 14. Oct. 1899 in
Zarskoje Szelo. Er wax Mitglied der St. Petersburger Akademie. Von ihm Ross-
markt (Aquarell). Gold. Med Paris 1889.
Ssoluzeff, Fedor Grigorjewitsch, Maler, geb. U. April 1801 im Jaross-
lowscheu Gouvernement, f ii^ März 1892 iu St. Petersbui'g, Schüler der dortigen
Akademie, weitergebildet durch Copiren und auf Reisen im Ausland (1S24). Er
324 Ssottnowsky — Stackelberg.
zeichnete viele nationale Denkmale zu Moskau im Auftrag des Kaisers Nikolaus.
1876 wurde er zum Professor ernannt. Mitgl. der k. archäologischen Gesellschaft;
gold. Med.
Ssottnowsiy z Zaworzicz, Karel Sskreta (Carlo Screta), Maler, geb. um
1605 in Prag, begr. 1. Aug. 1674 das., gebildet in Venedig, Bologna, Florenz und
Rom (1634). Er kehrte nach Prag zurück und war schon 1644 Mitglied, 1653—61
Aeltester der Malerbrüderschaft dort. Von ihm S. Lucas malt die Jungfrau (Prag,
Rudolfinum), S. Wenzel (ebenda). BildnistJ des Bvamberg, u. v. A. (ebenda), Vier
Evangelisten (Gal. Dresden), Moses u. 5 A. (ebenda). A. in Prager und anderen
böhmischen Kirchen. S. Leben von E. x'azaurek, Prag 1889.
Sta, H. de, s, Sainte-Alary, Henri de.
StaafT, Kax'l Tlieodor, Maler, geb. 28. Juni 1816 in der Provinz Herjedalen
(Schweden), Schüler der Stockholmer Akademie (1831), deren Mitglied er 1856 wurde.
Er ging von der Historien- zur Bildnissmalerei über. Ihm sassen Oskar L, Karl XV.,
Präsident Asher, etc. S. hat auch Tegner illustrirt.
Staal, Pierre (Tüstave Eugene, Maler und Kupferstecher, geb. 2. Sept. 1817
in Vertus (Dep. Marne), f im Oct. 1882 in Ivry, Schüler von Delaroche und der
]&cole des beaux-arts, sowie des A. Varin, thätig in Ivry. Von ihm Madely (1853
Studie), Die Fischerstochter (1865 Pastell), etc.; viele Bildnisse. S. hat auch viele
Bildnisse und Vignetten gestochen, eine Reihe von Blättern lithographirt und zahl-
reiche Illustrationen gezeichnet.
Staats, Gertrud, Malerin, geb. 21. Febr. 1859 in Breslau, Schülerin von Ad.
Dressler das. und IL Gude in Berlin. Sie malte Landschaften, z. B. Bergwiese.
Stäben, Hendrik, Maler, geb. 1578 in Antwerpen, f 1658, gebildet in der
Robusti-Schule zu Venedig. Er Hess sich in Paris nieder und malte gut staffirte
Interieurs, sowie Architekturen.
Stobile, Lnigi, Maler, geb. 10. Juni 1822 in Neapel, Schüler von Maldarelli.
Für Vittorio Emanuele malte er zwei weibliche Heilige für die kgl. Kapelle in Neapel.
Von ihm Fresken in S. Michele zu Neapel, in der Carmine zu Teduccio, in der
Kuppel von Spirito Santo zu Torre Annunziata, im Stadthaus zu Neapel, Saul und
David, Alexander und Bucephalus, etc. Gold. Med. 1851 ; Kreuz des Mauritius-Ord.
Stablin, Jacqnes, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, begr. 21. Jan. 1784 in
der Sainte-Croix-Kirche. Thätig in Paris.
Staccoli, Francesco, Maler, geb. vor 1800, f 1815, Schüler von A. v. Maren,
thätig in Rom. Er aquarellirte Mythologien in halber Lebensgrösse und copirte alte
Meister.
Stacey, John F., Maler, geb. 1859 in Biddeford (Maine, U. S. A.), studirte erst
in Massachusetts, dann an der Akad. Julian in Paris unter Boulanger. Von ihm Ein
Stück von Annisquam in Massachusetts.
Stäche, Ernst, Maler, geb. 1849 in Ober-Peilau, thätig in München. Von ihm
Die goldene Pforte zu Venedig, etc.
Stäche, Friedrich Angnst TOn, Baumeister, geb. 30. Juni 1814 in Wien, f
Juli 1895 in Graz, Schüler der Wiener Akademie, bereiste 1836 39 Italien und wurde
dann fürstl. Kinsky'scher Baumeister. Er baute das Kinsky'sche Palais in Wien um,
erhielt einen ersten Preis für seinen Plan zur Stadterweiterung und gründete das
Wiener Künstlerhaus. (1865). Später zog er nach Graz. Oberbaurath; Franz Joseph-
Ord., Eiserner Kronen-Ord.
Stachiewicz, Peter, Maler und Zeichner, geb. 29. Oct. 1858 in Nowosiölki
göscinue (Galizien), Schüler der Krakauer Kunstschule (1877- -1883) und (1883 — 1885)
von Seitz an der Münchner Akademie. Er liess sich in Krakau nieder und malte
Historien z. B. Vor dem Kreuz (1885). Von ihm auch eine Anzahl Radierungen, z. B.
Der Abschied, Die Schäferin im Paradies und Marie als Schutzherrin.
Stachowicz, Michael, Maler und Radierer, geb. 14. Augiist 1788 in Krakau,
t 26. März 1835 das., Schüler von Molitor und Molodzinzki in Krakau. 1817 wurde
er Zeichenlehrer am Barbaralyceum das. Er malte Wandgemälde aus der polnischen
Geschichte im bischöflichen Palast zu Krakau und andere zur ünivertisätsgeschichte
im Jagellonensaal der dortigen Hochschule. Er ersetzte mangelnde künstlerische
Eigenschaften durch blinden nationalen Eifer und war der erste hierdurch, die
polnische Kunst in üble Bahnen zu leiten.
Stackelberia:, Otto Magnus, Freiherr von, Zeichner, geb. 1787 in Reval f 1837
in St. Petersburg, gebildet in Dresden. Er wurde durch archäologische Forschungen
die er mit Andern in Italien und Griechenland unternahm bekannt, so durch die
Stademan— - Staevaerts. 325
Entdeckungen der Tempeh-este aufAegina, des Apollo-Tempels zu Bassae, von Wand-
gemälden in Etrurien, etc. Alle diese Funde beschrieb er (1826, etc.) und stattete
die Werkp mit guten gezeichneten Aufnahmen aus.
StademaU) Adolph, Maler, geb. 19. Juni 1824 in München, f im Nov. 1895 das.,
Schüler von Lepsche, Lotsse und der Münchener Akademie. Er wurde Hofmaler
und malte Landschaften, z. B. Winter (1837 Neue Pinak. Mtlnchen), desgl. (Gal.
Schack das.), Regen und Sonnenschein (1860), etc. Med. Wien 1873.
Stadingr, Eyeline. Malerin geb. 1803 in Stockholm t 1-829, Schülerin von
Fahlcrantz, dann in Dresden durch Ruisdael-Copiren weriergebildet. 1827 ging
sie über Salzburg und Tirol nach Rom. Sie malte Ansichten aus der sächsischen
Schweiz, aus Tirol und Italien, von denen die Gal. Christiania zwei besitzt.
Stadler, Alois Martin, Maler, geb. 12. April. 1792 in Imst (Tirol), f 11. März
1841 in Sterzing, Schüler von Job. J. Schöpf in Innsbruck und (1812—19) P.
Langer an der Münchener Akademie, weitergebildet an den alten Meistern in Italien.
1822 kehrte er nach München- zurück, lieferte Kreidezeichnungen und auch viele
Altarbilder für Tiroler Kirchen, z. B. Himmelfahrt Mariae, für die Pfarrkirche
zn Imst.
Stadler, Dominik, Baumeister und Bildhauer, geb. 1821, f J™ Oct. 1885 in
Wien, Schüler der Akademie in München und Wien. Von ihm der Hochaltar in der
Wiener Votivkirche
Stadler, Ed., Maler, geb. 1827 (?), f 14. Mai 1896 in München. Er war Hof-
decorationsmaler.
Stadler, Ferdinand, Baumeister, geb. 1813 m Zürich, f 1870 das., Schüler von
Hübsch und Gg. Moller, Sohn eines Nürnberger Bauinspectors Hans Caspar S.
Er erhielt auf lö Concurrenzen 11 Prämien und konnte in Folge dessen grosse
Studienreisen nach Italien, Spanien und dem Orient machen. Er plante und baute
eine Anzahl von Kirchen in der Schweiz, z. B., die gothische Elisabethenkirche zu
Basel. S. schrieb auch Aufsätze über orientalische Kunst, etc. — Ein Franz S.
war um 1830 als Linienstecher thätig. Vun ihm u. A. Sa. Maddalena (n. Allegri),
und Madonna Alba (n. R. Santi). Ein Joseph Constantin S. geb. in Deutschland
aquatintirte zwischen 1780 — 1812 in London viele Ansichten, Gelegenheitsblätter, etc.
auch Darstellungen nach Farington, Heideloff, Loutherbourg, etc.
Stadler, Hans Konrad, Baumeister, geb. 1788 in Zürich, f 1846 das., studirfe
in Genf, Paris und Wien, weitergebildet auf Reisen in Deutschland, Frankreich und
Italien.. Von ihm u. A. das Postgebäude in Zürich, sowie Privathäuser, etc. das. —
Sein Sohn Jnlins S., ebenfalls Baumeister, wurde Lehrer am Polytechnicum zu Zürich.
Stadler, Johann Jacob, Maler in Zürich, geb. 1819 in Zürich, f 1855 in
Zürich. Er war Schüler von Hub er und Diday, Von ihm Landschaft (1842,
Mus. Bern).
Stadler, Toni, Maler, geb. 9. Juli 1850 in GöUersdorf (Niederösterreich), seit
187» thätig in München; er erlernte die Kunst nachdem er zuvor MeJicin studirt
hatte. Von ihm Haidelandschaft (Rudolfinum, Prag), In den Dünen bei Haarlem,
Birkenwald bei Vahrn, Dünen bei Zandvoort, etc., auch einige gute Steindrucke.
Stäbli, Adolf, Maler, geb. 31. Mai 1842 in Wihtertbur, gebildet in München,
von A. L i e r und der Barbizonschule beeiaflusst, thätig in München. Von ihm
meist Landschaften aus der dortigen Umgegend oder aus der Schweiz, z. B. Nach
dem Gewitter im Tessin (Mus. Bern), Parthie an der Limmat, üeberschwemmuug
bei Abenddämmerung, etc. — Ein Diethelni S., geb. 1813 in Brugg (Scbweiz), war
Schüler von A m s 1 e r und stach Blätter nach Begas, Kaulbach, Schwanthaler,
Schwind, etc.
Staeck, Josef Magnus, Maler, geb. 1812 in Sund, f 1868, gebildet in Stock-
holm und München. Er bereiste Tirol und Italien und malte Landschaften. Von
ihm Das Elfvethal in Dalecarlien (Gal. Stockholm)^ Italienische Landschaft lo60
und 2 A. (d s), München und das Bayerische Hochland (Kgl. Schloss, das.), etc.
Staeger, Balz, Maler, geb. 1861 in Glarus, Schüler vou R. Koller in
Zürich und J. G. Steffan in München. Seit 1892 in Zürich thätig, malt er Ge-
witterstimmungen, etc. aus der Schweiz. Das Mus. Glarus besitzt von ihm „Sturm
bei Unterstertzen am Walensee".
tähle. Albert,. Maler, geb. 14. Februar 1858 in Philadelphia, studirte an der
Akademie zu München, wo er sich niederliess und Genrescenen malte.
Staelbent, s. Stalbeut.
Stueraerts, s. Steraerts.
326 Stagi — Stamm.
Stagi, StagiO; Bildbauer des 16. Jahrhunderts aus Pietrasanta. Er war In
Pisa tbätig und schuf dort im Campo Santo das Grabmal Decio (nach 1535) im Dom
die Nische mit S. Blasius und das Grabmal Gamaliel, Nicodemus und Abdias.
Stagnon; Antöine Marie, Zoichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts.
Er wurde kgl. sardiaischer Hofkupferstecher. Von ihm 43 Kostümblätter (1780)
und 2 Bände Sardinische Trachte» (Turin ITOO). S. war Mitarbeiter der ^Voyage
pittoresque d'Italie" von R. de Saint-Noß.
Stagaraj f^nstar Alfeertj Maler, geb. 1866 in Dresden, thätig das. Von ihm
Eochgebirgssee, Motiv an der Beicbestrasse von Äbbazia, Am Strande von Abbazia, etc.
Stahl, Friedrich, Maler, geb. 27. Dezember 1863 in München, Schüler der
dortigen Akad. unter Benczur, Löfftz und H. Diez. Er siedelte 1886 nach
Berlin über uuä bereiste Deutschland, England, Frankreich, Italien und die Nieder-
lande. Von ihm Schiuss der Saison, Friedhof im Winter, Blumenkorso in Paris, etc.
auch Bildnisse. Er bat auch plastische und keramische Arbeiten geschaflFen, von
denen einige in das Kunstgewerbemus. zu Berlin und in das Mus. zu St. Louis
(U. S. A ) gelangten. Ferner zeichnete er eine grosse Anzahl von Illustrationen für
die Zeitschriften, für Heines Buch der Lieder (200 Bl.j, etc. Gold, Med. München
1891, Chicago 1893, Dresden 1897.
Stahl, Johann Ludwig, Kupferstecher, geb. 1759 in Nürnberg, f 1818, Schüler
von M 0 e g 1 i c h. Er stach Ansichten und Bildnisse.
Stahl, Lndwig, Maler und Illustrator, geb. 1858 in München, thätig das.
Stahlschaiidty Max, Maler, geb. 22. Juli 1854 in Berlin, Schüler von Bracht
und Meyerheim, bildete sich unter A. Brendel in Wien weiter aus anä
siedelte dann nach Weimar über. Von ihm W^inter im Mecklenburgischen Moor.
Fütterung im Kuhstall, Sommerfrische: auch Jagdstülleben und Pferdebildnisse.
Stahn, Otto, Baumeister, geb. 10. Juli 185^ in Berlin, Schüler der Berliner
Bauakademie unter Otzen, Raschdorff und K. Schaefer, weiter gebildet
auf Reisen durch West-Europa und den Orient. Er wurde Regierungsbaumeister
und besorgte die künstlerische Ausschmückung der Moltke-, Friedrichs-, Herkules-,
Waisen-, Potsdamer- und vieler anderer Brücken zu Berlin, schuf das Schleusenhaua
am Mühlendamm, Flussbadeanstalten, Zierbrunnen auf dem Märkischen Platz, etc.
daselbst. Ferner von ihm Kirche in Wannsee, viele Privat- und Geschäftshäuser
in und um Berlin, in Oberhof i. Th., in Burg auf Rügen, etc.
Stahr, Alwin, Maler, geb. 12. Sept. 1836 in Oldenburg, '^''hüler der Berline«.
Akademie. Er liess sich in Berlin nieder und malte Landschaften, Stillleben, Bild-
nisse. Weisser Falkenorden, silb. Verdienstmed.
Staigg, Richard M., Maler, geb. um 1820 in Leeds, f H. Oct. 1881 in Newport
(R. L; U. S. A), meist Autodidakt von W. Allston beeinflusst. Er zeichnete erst
in einem Baubureau, malte darauf Miniaturen auf Elfenbein und wurde 1861 Mitglied
der Amerjk. Nat.-Academy. 1867—69 besuchte er Paris, 1072 — 74 nochmals Europa.
Er malte nun Bildnisse, Landschaften und Genrebilder, sowie auch immer noch
Miniaturen. Von ihm Die ersten Sehritte, Kastanienlese in Italien, Das zahme Eich-
hörnchen (1880), etc.
Stalbemt, (Staelbent), Adriaen Tan, Maler, geb. 12. Juni 1580 in Antwerpen,
t 21. Sept. 1662 das., Schüler oder doch beeinflusst von J. Brueghel. 1609 wurde
er Meister, 1618 Dekan der Gilde. Etwa 1585—1610 war er in Middelburg thätig.
Er wurde von Charles I. nach England berufen und wirkte dort etwa von 1622 bis
1642 (n. A. blos 1682—83). Er malte meist staffirte Landschaften, auch einige
Historien und Interieurs, Bilder von ihm in den Gal. und Mus. zu Amsterdam, Ant-
werpen, Berlin, Cassel, Dresden, Florenz (üffizi), Frankfurt a. M., Kopenhagen, Madrid,
Schwerin, Wien etc. S. hat auch sechs Blatt Landschaften radiert.
Stallaert, Joseph, Maler, geb. 1825 iu Merchtem (Brabant), Schüler der
Brüsseler Akademie unter Navez, auch in Deutschland, Frankreich und Italien auf
längeren Reisen gebildet. Er wurde Prof. an der Brüsseler Akademie, Er malte
decorative Deckenbilder im Palast des Grafen von Flandern und (1878—74) in der
Nationalbank zu Brüssel. Von ihm ferner Tod der Dido (Mus. Brüssel), Das Opfer
der Polyxena (Mus. Ghent), etc. Med. Brüssel 1860, Wien 1873, Philadelphia 1876;
Off. Leopolds-Ord. 1881, Franz-Josephs-Ord.
Stamm, Johann Oottlieb Samael, Maler, geb. 1767 in Meissen, f 12. Jan. 1814
in Dresden, Schüler von Klengel dort (1788—89). Er war lange in Waldeßburg,
seit 1793 in Dresden thätig. Er aquarellirte Landschaften und copirte berühmte
Bilder. S. hat auch nach Dietrich, Klengel, Vernet, Wagner, etc. radiert.
Stammel — Stanger. 327
Stamm«;!, Elierhard, Maler, geb. 19. Sept. 1832 in Düren, Schüler von C. Sohn
an der Düsseldorfer Akademie, weitergebildet in Antwerpen, Paris und München.
1859 Hess er sich in Düsseldorf nieder und malte meist Genrescenen, z. B. Jung-
gesellenfrühstück, Kavalier und Wucherer, Kleinstädtisches Gericht, etc.
Staminel, Josef Thaddäus, Bildbauer, geb. nach 1699 (?) in St. Martin bei
Graz, t 20. Dec. 1765 in Aümont, Schüler von Zeilinger in Graz, dann von Bchoy,
endlich in Rom weitergebildet. Er wurde Stiftsbildhauer in Admont und arbeitete
fast nur in Holz. Von ihm Hocbaltargruppen mit 3 lebensgrossen Pferden (St. Martin
bei Graz), Das ^Universum" und Crucifix (Stift Admont, 1865 verbrannt); Reliefs am
Frauenaltar (ebenda), Bildnisse, Reliefs etc. (ebenda), Die vier letzten Dinge (Mittel-
pavillon ebenda), A. Altäre etc. in Altoetting (bei Oberwoelz), Kallwang, St. Lorenzen
(bei Rottenmann). Wildalpen, etc. Von ihm ferner i^ Stein Job. Nepomukstatue
(Murvorstadtplatz, Graz), Doppelgruppen (Thüren des Hochaltars, Grazer Dom), etc.
Vergl. A. Marguillier in der Gazette des ß.-Arfs, August 1896.
Stampa, Eoberto, Baumeister, geb. 17. August. 1858 in Neapel. Scbüler der
Ingenieui Schule das. Er wurde ausserordentlicher Professor für Baukunst an der
Universität zu Neapel. Er schuf verschiedene Privatbi. iten in Neapel und Mergelhna.
Stampart, Frans, Maler und Radierer, get. 16. Jan. 1675 in Antwerpen, t
3. April 1760 in Wien, Schüler von P. Tyssens, auch durch Studium v. Dycks
gebildet. Er malte Bildnisse mit Erfr^ig, wurde von Kaiser Leopold als Hofmaler
nach Wien berufen und war auch für Karl VI. und dessen Hof thätig. Die Wiener.
Mus. besitzen ein männliches Bildniss von ihm. Mit A. Prenner arbeitete er am
Theatrum artis pictoriae (1728—33) und am Prodomus (1735), einer Folge von
Radierungen nach Wiener Kunstschätzen.
Standaart, s. Bloemen, P. van*
Stanek, Emmanuel, Maler und Zeichner, geb. 24. Juli 1862 in Prag, Schüler
der dortigen Kunstschule und der Schule für decorative Kunst in Paris, thätig in Paris.
Von ihm das Placat E. Boumier Piano musique.
Stanneld, George Glarkson, Maler, geb. 1. Mai 1828 in London, t 22. März 1878
in Hampstead (London), Schüler seines Vaters W^illiam C. S. und der Londoner
Akademie. Er malte Landschatten und Ansichten aus dem Festland, besass jedoch
kein bedeutendes Talent.
Stanfleld, William Clarkson, Maler, geb. 1793 in Sunderland (Durham), t
18. Mai 1867 in Hampstead (London). Er war erst Matrose in der kgl Marine, gab
diese Stellung in Folge eines Unfalls 1816 auf. Er hatte schon lange Marinen und
DecoratiQuen gemalt und wurde nun Coulissenmaler an mehreren Londoner Theatern.
Der äusserlich eifectvolle Stil den er sich dabei angewöhnte, haftete auch seiner
Marineraalerei an, auf die er sich nun warf. Seinerzeit hochgeschätzt, werden diese
Bilder heute mit Recht nur gering geachtet. 1832 wurde er ordentliches Mitglied
der Akademie. 1839 besuchte er Italien und in anderen Jahren die Niederlande.
Zu seinen bekanntesten Gemälden sind zu rechnen . Die Schlacht von Trafalgar (1886),
Isola Bella (1842), Fischer von Honfleur, Die Schlacht von Roveredo, Schloss Tintagel,
etc. Im Pavillon des Buckingham Pal. hat er auch Fresken gemalt. Werke von ihm
in den Nat.-Gal. zu London und Dublin und im S. Kensington Mus. zu London.
Stang, Rudolf, Kupferstecher, geb. 26. Nov. 1831 in Düsseldorf, f im Aug.
1895 (?), Schüler der Düsseldorfer Akad. unter Jos. Keller. Er wurde dort Prot.,
1884 Prof. an der Amsterdamer Akademie und war einer der letzten tüchtigen Ner-
treter des dem Aussterben geweihten Standes der Linienstecher. Seine Hauptarbeit,
L. da Vincis Abendmahl (1887) bleibt wohl die beste Kupferstich wiedergäbe des
Bildes. Von ihm ferner La Fornarina (n. R. Santi), Das Snosalizio (nach dems.),
Ruhe a. d. Flucht (Radierung, n. Van Dyck), A. nach Deger, Guffens, F. Hals, Ivaul-
bach, Landelle, Overbeck, da Vinci, etc. Mitgl. d. Akad. Amsterdam, Berhn, ßru^sel
und München; Med. Berlin, Metz, München, W^ieu (1873); Eisern. Krouen-Ord.,
Albrechts-Ord. .
Stange, Bernhard, Maler, geb. 24. Juli 1807 in Dresden, f 10. Oct. 1880 in
Sindeisdorf, Schüler von Rott manu in München, auch von Rahl beeinflusst. 1849
besuchte er Venedig. Zuletzt zog er aufs Land als Bauer. Er malte Geschichts-
Genre-Bilder und Landsdiaften Einige seiner Bilder musste er 20mal wiederholen.
Von ihm Mondscheinlaiulsöhaft (1851 Kunsthalle, Hamburg), desgl. (1861 Neue
Pinak. München) Abendj^lucken, Venezianische Nacht (Gal. Schack, das.), etc.
Stanger, Alois, Bildhauer und Medailleur, geb. 1836 in München, Schüler
der dortigen Akad. und von \V i d n m a n n (1857), nachdem er zuvor Zinugiesser und
328 Stankiewicz — Stark.
Graveur gewesen war. Er erhielt ein Reisestipendium nach Paris, wo er (1860—61)
anter D a n t z e 1 1 welterstudirte. 1864 wurde er kgl. Münzmedailleur in Dresden.
Von ihm Bildnissmedaillons auf Liebig, Kaulbach, Schwind u. A. ; Medaillen auf
Prinz Luitpold von Bayern, Akademiepreismedaille (Kunst von Pegasus zu den
Sternen getragen), Bacchus und Amor (Relief), etc.
Staukiewicz, Alexander, Maler, geb. 1824 in Warschau, f 1892 in Rom,
Schüler der St. Petersburger Akademie, 1850 — 1851 in Rom, 1852 in Warschau
■weitergebildet. Seit 1853 weilte er wieder in Rom und malte Genrebilder, Bildnisse, etc.
Stanley, Caleb Robert, Maler, geb. 1795 (?), f 13. Februar 1868 in London,
in Italien gebildet, thätig in London, wo er Landschaften in Oel und Aquarell malte.
Von ihm Ansicht von Godalming (Aquarell, Mus. Dublin), „Kilchurn Castle" und 2 A.
(S. Kensingt. Mus., London), etc.
Stanley, Charles Prederick, Bildhauer, geb. 1738 in London, f 9. März 1813
in Kopenhagen, Schüler seines Vaters Simon Charles S. und der Akademie zu
Kopenhagen, wohin er 1746 gelangt war, 1759 besuchte er Paris, wo er ein Relief
(Taufe des Eunuchen) ausführte. Er wurde 1777 Mitgl. und 1778—1810 Prof. an
der Kopenhagener Akad. Von ihm Die Vaterlandsliebe (1777), Grabmal der Königin
Luise in Roskilde (1778), Reliefs im Schloss Christiansburg, Triumphzug des PauL
Aemilius, etc.
Stanley, Harold John, Maler, geb. 1817 in Lincoln, f 1867 in München,
Schüler von Kaulbach (1840), weitergebildet auf Reisen in Italien. Von ihm König
Alfred mit dem Gesetzbuch Italienische Schnitter (1854), Die klagende Italia, Der
Mönch und das Irrlicht, etc. Für das König Ludwigs -Album zeichnete er „Einige
Jahre aus dem L^ben eines Künstlers".
Stanley, Montagne, Maler, geb. 1809 in Dundee, f 1844 auf der Insel Bute.
Als Kind kam er nach Amerika und spielte seit seinem 8. Jahre auf dem Theater.
Später wandte er sich der Malerei zu, wurde Schüler von J. W. Ewbank, malte
Landschaften und wurde ausserordentl. Mitgl. der Akademie.
Stannard, Joseph, Maler, geb. 1797 in Norwich, f 1830, Schüler von R.
Ladhrooke, arbeitete auch einige Zeit in Holland. Er malte hauptsächlich
Marinen, auch einige Bildnisse, S. hat auch radiert. Von ihm Wassersport, Am
Fluss, etc.
Stanzioni, Massimo, Maler, geb. 1585 in Neapel, f 1656 das., Schüler von
F. Santafede, G. B. Carraciolo und B. Corenzio, dann (1619) in Rom
an Carracci und R e n i weitergebildet. Letzteren ahmte er nach und wurde der
neapolitanische Guido genannt. Er arbeitete neben Ribera an der Vollendung von
Arbeiten, die Zampieri hinterlassen hatte und musste unter der Eifersucht Riberas
leiden, der unter dem Vorwand eines seiner Bilder auszubessern, es verdarb. S. war
auch Sänger, Musiker, schrieb eine neapolitanische Künstlergeschichte und errichtete
einp Schule. Urban VIII. ernannte ihn zum Ritter. Fresken von ihm in Geau
Nuovo (Neapel) und S. Paolo (das.); Staffeleigemälde in S. Martine, Sa. Trinitä dei
Pellegrini, dem Museum und dem Pal. Cassaro das., im Louvre zu Paris, in der Gal.
Liechtenstein zu Wien, der Gal. zu Dresden, etc.
Stapleanx, Michel Ghislain, Maler, geb. 26. Juni 1799 in Brüssel, f i™ Oct.
1881 in Ghent (?), Schüler von David. Er erhielt Preise in Antwerpen (1822),
Brüssel (1823) und Ghent (1829) und wurde Prof. an der Brüsseler Akad. Von ihm
Rückkehr des verlorenen Sohns, Geschichtsbilder, Bildnisse, etc.
Star, Dirk van, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts (auch Meister mit dem
Stern genannt), aus Kampen gebürtig (?), arbeitete in der Weise der Kleinmeister,
mit ziemlich sorgfältiger Zeichnung. Er ist darin fast einzig, dass er auf vielen
Blättern oft Tag, Monat und Jahr angibt, an dem sie vollendet wurden. Verschie-
dene einander ähnliche Monogransme auf Kupferstichen, Holzschnitten und Glasge-
mälden lassen die Möglichkeit erscheinen, dass S. auf allen diesen Gebieten
thätig war. Von seinen Radierungen und Kupferstichen nennen wir Eva und Kain
(19. Aug. 1522), Christus und die Samariterin (1523), Der Faun (14. Sept. 1522), Der
Trommler mit dem Kind (14. Oct. 1523), etc.
Starattoni, Niccolo, eigentlicher Name des Barattieri, s. d.
Starhns, Johann, schwedischer Maler, geb. 1679, f 1724. Er malte Miniatur-
bildnisse.
Stark, James, englischer Maler, geb. 19. Nov. 1794 in Norwich, f 24. März
1859 in London, war schottischen Ursprungs, Schüler vom Creme und der Londoner
Akademie. 1812 wurde er Mitglied der Norwich Society, 1821 ging er nach Yarmouth
Stark - Statz. 329
kehrte aber bald nach Norwich zurück. Zwischen 1839 und 1849 war er inWindsor,
dann wieder in London tbätig. Er malte Landschaften und Genrescenen. Von ihm
Cowbarrow Park (Nat. Gal. Edinburg), Das Yare-Thal (desgl. London), A. im S. Kensington
Mus. und im Mus. zu Sheffield. — Sein Sohn Arthnr S. malte Landschaften und Thiere.
Stark, Joseph August, Maler, geb. 6. März 1782 in Graz, f 23. Juli 1888 das.,
Schüler der Wiener Akademie U806) unter Caucig, Lampi und Maurer, nach-
dem er zuvor Theolog und Jurist gewesen. 1817 wurde er Akarltiime-, 1819 Galerie-
Direktor in Graz. 1817 und iczf besuchte er Italien. Verschiedene Historien von ihm
befinden sich in Grazer Kapellen und Kirchen. Er malte auch Geschichtsbilder,
Mythologisches und Bildmib's hat ferner Einiges radiert. Mitgl. der Venezianischen
Akademie. — Ein Johauu Joseph S., geb. in Schoenfeld (Böhmen), war zwischen
1732—38 in Prag (Kleinseite) als Maler tbätig.
Stark, Otto, Ma^er, geb. 1859 in Indianapolis (Ina. D. S. A.j, Schüler von C. T.
Weber in Cincinnati, weitergebildet in New-York und in Paris unter F. Cormon,
Lefebvre und Boulanger. Von ihm Des Farmers Sohn, Auf dem Kartoffelfeld,
Kleines Volk, etc.
Stark, Rodolf, Holzschneider, geb. 1867 in Stuttgart, tbätig das. Von ihm
Blsmarck (nach Lenbaoh), etc.
Starke, Johann Friedrich, Maler, geb. 5. Febr. 1802 in Colin a. d. E.,
t 10. Jan. 1872 in Dresden, Schüler dier dortigen Akademie. 1824 kam er nach Paris,
wo er die Kinder Louis Philippes unterrichtete. Nach dessen Vertreibung wurde er
Direktor der Gobelinmanufactur zu Beauvais; 1851 kehrte er nach Paris zurück,
bereiste öfters Südfrankreich, kam 1858 wieder nach Meissen und liess sich 1861 in
Dresden nieder. Er malte Blumenstücke, von denen zwei itf dem Louvre gelangten.
Starkenborgh, Jacobus Nikolaus, Baron Tjarda van, Maler, geb. 25. Aug.
1822 in Wehe (Groningen, Holland), f 4. A.ug. 1895 in Wiesbaden, Autodidakt, durch
Studium der alten holländischen Meister gebildet. Auf Reisen in Nordamerika (1844)
wurde in ihm die Neigung zur Landschaftsmalerei geweckt. 1852 kam er nach
Düsseldorf und machte von dort aus Studienreisen nach England. Thüringen und der
Schweiz. Von ihm Die Ernte, Wassermühle, Einladung zur Kirmess, etc. Mitglied
der Akad. Amsterdam; Med. Haag, London, Lyon, Sydney u. Melbourne.
Starnina, Gherardo, Maler geb. 1354 (?) in Florenz, f 1408 (?) das., Schüler
des Antoni Veneziano. 1884 wurde er in die Ciompi Unruhen verwickelt, musste
aus Florenz nach Spanien fliehen und erwarb dort als Maler Ruhm und Geld. 1887
war er in Florenz zurück, malte in der Carminekirche und 1406 in Sa. Maria sopra
Porta. Von ihm besitzen wir noch Die Geburt Mariae, Mariae Tempelgang und
Predigt des H. Stephan in einer Chorkapelle des Doms zu Prato.
Starow, Iwan Igorowitsch, Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1794 wurde er
Adjunkt Rektor der St. Petersburger Akademie. Von ihm Die Alexander Newsky
Kirche und der taurische Palast in St. Petersburg.
Stattler, (Stattler-Stanskl), Adalbert Cornel, Maler, geb. 1800 m Krakau,
t 1882 in Warschau, studirte unter J. Brodowski, Peszka, Fr. Lampi und in
Rom. 1833 ging er wieder nach Krakau und wurde 1834 Professor der Malerei. 1853— 55
hielt er sich wiederum in Rom auf und liess sich dann 1857 in Warschau nieder. Er
trat hier in den Ruhestand. Er malte Historien (einige in Krakauer Kirchen) und
Bildnisse (besonders der Czartoryski-Familie). Gold. Med. Paris.
Stattler, (Stattler-Stanski), Heinrich Anton, Bildhauer unseres Jahrhunderts,
geb. 1834 in Krakau, Autodidakt, Sohn des Albert C. S. Er besuchte Rom. S. ging
am Trinken zu Grund. Von ihm Der poln. General Chlopicki (1852 Bronzebüste
Mus. Versailles), Pannychis (Mus. Melun), Sapieha Grabmal (Krakau,, Pater Kordecki
(Statue, Czentochau), etc.
Statz, Tineen?!, Baumeister, geb. 9. April 1819 in Köln a. Rh., f 21. Aug. 1899
das., Schüler von Zwirner und des Kölner Dombaubureaus. 1845 wurde er hier
Dombauwerkmeister und diese neunjährige Th&tigkeit liess ihn in der kalten, phan-
tasielosen Neu-Gothik erstarren, deren bekanntester Vertreter er wurde. 1857—61
baute er die Wallfahrtskirche zu Kevelaer, 1859—63 die Marienkirche in Aachen,
1861—65 die Mauritiuskirche in Köln. Er wurde nun 1863 Diöcesanbaumeister und
1866 kgl. Baurath. Seit 1862 erbaute er den riesigen Dom zu Linz, den einzigen
neuen katholischen Dom des Jahrhunderts. Er gab 70 Blatt Entwürfe zu gothischen
Kirchen heraus (1858), baute auch gothische Privathäuser und lieferte Zeichnungen
zu Glasfenstern, Kirchengeräth. Päpstl. Gregors-Ord., Bayer. Mi.h.T-ls-Ord., An-
haltischer Albrechts-Ord. u. A.; Gold. Med. Hannover.
330 Stauber — Steele.
Stauber, Johann Peter, Maler, geb. 26. März 1760 in Koblenz, f 29. März 1840
Schüler von Beckenkamp. Er war Vikar und eitriger Kunstsaramler. S. malte meis
Copien nach Ostade, Teniers, etc.
Stauber, Karl, Maler, geb. 1815 in Amberg (Bayer. Oberpfalz), Schüler von
Hess und Schnorr an der Münchener Akad. Er wurde besonders durch Illustra-
tionen (Alles in Allem an die 15,000) für die „Fliegenden Blätter", Ueber Land und
Meer, Illustrirte Zeitung und viele Bücher bekannt.
Strtwd, Carl, Holzschneider, geb. 10. Juni 1847 in Stuttgart, Schüler von
Ä. Closs das. (1862), in Düsseldorf und München weitergebildet. 1872 trat er in
die Closs sehe Anstalt ein, deren Besitzer er 1894 wurde und schuf neben Holz-
schnitten auch photomefhanische Wiedergaben.
Staudacher, Yitns, Maler, geb. 13. Nov. 1850 in Saimersheim bei Ingolstadt,
Schüler von Richard' in Karlsruhe. Er malte Landschaften.
Staudiugcr, Frid., Maler, geb. 1829 (?), f 15. Febr. 1888 in Wien. Er malte
Historien.
Statrffer, (Stauffer-Bern), Karl, Maler, Radierer, Bildhauer, geb. 2. Sept. 1857
in Tiübscbachen, f 25. Jan. 1891 in Florenz, gebildet in München (als Radierer
unter Raab und Hahn) und Berlin. Er mühte sich erst mit der Oelmalerei, dann
mit der Stichradierung ab, bis er endlich das ihm liegende Gebiet in der Plastik
fand, doch ereilte ihn ein unglücklicher Tod — die Folge einer Liebesverirrung —
ehe er es hierin zu etwas brachte. Seine grösste wirkliche Leistung hat er in seinen
Kupferstichen niedergelegt, in denen er eine neue Technik entwickelte, die ein bis
dahin nicht bekanntes Eindringen auf die plastische Form ermöglicht. ■ Jedoch muss
man gestehen, dass eben diese Technik eine verständnisslose Vergewaltigung der
Mittel des Kupferstichs kennzeichnet und dass seine Blätter unter einem absoluten
Mangel an Raumgefühl leiden — namentlich die Köpfe sind alle 3 bis 4 mal zu
gross für die Platten, auf die er sie zeichnete. Das Museum zu Bern besitzt von ihm
2 Bildnisse seiner Mutter (1885), 2 seiner Schwester (1885), Männliche Studienköpfe
(1880, 1886j, Schädelsfudie „Aus ist es" (1881) und Ein Gekreuzigter (1887); das Mus.
zu Berlin Bildniss Gustav Frejtags. Von seinen Stichen nennen wir Bildniss seiner
Mutter, Weibliciier liegender Akt, Selbstbildniss (viele mal), Bildniss P. Halms (desgl.),
A. Menzel, G. Freytag, P. Kühn, G. Keller und Lydia Welti Escher. Die besten Smlgn. be-
sitzen die Knbinete in Dresden und Berlin. S. Leben von 0. Brahm (1893 III. Aufl.).
Stanffer, Viktor, Maler, geb. 1853 in Wien. Er malt Bildnisse.
Staveren, Jan Adriaenz van, Maler -des 17. Jahrhunderts, g b. in Leiden, f im
April 1G69 das., wahrscheinlich Schüler des G. Dou. Er war Bürgermeister in Leiden
und dort schon seit 1644 als Maler bekannt. Von ihm Betender Alter (Rijksmus.
Amsterdam), Der Schulmeister (das.), Der Einsiedler (das.), Die Küchenmagd (Gal.
Kopenhagen), S. Hieronymus (das.), Gelehrter in der Studirstube (Loüvre, Paris),
A. in Oldenburg, St, Petersburgj etc. — Es scheint auch einen E. S., einen Jacob S.
und einen Paul S., alle um die gleiche Zeit als Maler thätig, gegeben zu haben. —
Ein Grijsbert von S., geb. 20. Febr. 1790 in Alphen am Rhein, malte Blumen und
Fruchtstücke.
Stearns, Junins Brutus, Maler, geb. 1810 in Burlington (Vt., U. S. A.),
t 16. Sept. 1885 in Brooklyn. Er wurde 1849 Mitgl. der Amerikan. Nat. Academy
und malte Bildnisse, sowie Genrebilder.
Stech, Andreas, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Danzig, f 1697 das.
Er malte Bildnisse und Historien, hat ferner auch Illustrationen zu botanischen und
astronomischen Werken geliefert. Bilder von ihm itn Mus. Braunschweig (Spazier-
gang vor Danzigs Thoren), im Artushof zu Danzig, in der Dominikanerkirche das.
(Gesicht der Hl. Rosa), in A. Kirchen dort und in Oliva, Pepplin, etc.
Stecliu, Hans, Goldschmied des 15. Jahrhunderts, geb. in Köln a. Rh. 1434
arbeitete er in Valenciennes und schuf dort 1434 — 35 für das Domkapitel von Cam-
brai eine Silbergruppe mit dem Hl. Martin. Er war auch 1439 und 1449 — 1450
für Cambraier Aebte thätig und lebte 1462 noch in Valenciennes.
Steel, James W., Kupferstecher, geb. 1799 in Philadelphia (Penna, U. S. A.),
t nach 1830, Schüler von Tann er und G. Murray. Er stach Bildnisse und
Architekturen nach Lincoln, Neagle, Peal, Reinagle, SuUy, etc.
Steele, Edward, Maler, gen. „Count Steele", geb. um 1720 in Egremont(Cumberland,
England), f nach 1759 (?), Schüler von Wright, auch in Paris gebildet. Er malte
Bildnisse und reiste im Norden Englands dazu herum. 1756 brannte er mit einet
Schülerin durch und ist darauf in Irland yerschollen.
Steele — Steenwijck. 331
Steele, Theodore C, Maler, gel 1847 im Staat Indiana (U. S. A.), studirte
in München, thätig in Indianapolis. Von ihm Augustnachmittag, Längs des Kanals, etc.
Steelißk, Willem, Maler und Radierer, g«b. 1856 in Amsterdam, Schüler von
A. B. B. T a u r e 1 s. Von ihm Dorfmotiv, etc. ; er radierte und stach Platten nach
modernen Meistern, sowie nach R. v. Rijn, Vandevelde, Vermeer, etc., für die Kunst-
zeitschriften u. A. m.
Steell, (xonrlay, Maler, geb. 1820 in Edinburgh, f 1894, Bruder des John S.
Er wurde ein geschickter Thiermaler und als solcher, nach Landseers Tod, Kgl. Hofmaler.
Steell, S i r John, Bildhauer, geb. 1804 in Aberdeen, f 15. Sept. 1891 in
Edinburgh, studirte erst in Edinburgh, hielt sich dann längere Zeit in Rom auf
und tarn (1833) nach England. Von ihm eine Marmorstatue Walter Scotts (Edin-
burgh), eine Kolossalstatue der Königin (ebenda), Reiterstandbild Wellingtons (ebenda),
Robert Burns (1876), etc., Denkmal für die gefallenen Highlauders aus dem russischen
Kriege (Kathedrale zu Dunkeid), Admiral de Saumarez (Greenwich), Monument
Prince Albert (1876 Edinburgh) und viele Andere. Mitgl. d. schott. Akad. Königl.
schottischer Hofbildhauer.
Steea, Frans ran der, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. 1604 in
Antwerpen. Durch Unglücksfall eines Beines beraubt, wurde er Maler und Kupfer-
stecher und kam in die Dienste des Erzherz. Leopold, sowie Kaiser Ferdinands
des HL Er stach nach Bildern in Wien, für die sogen. „Teniers-Galerie", nach
A. Allegri, A. Angeli, Buonarotti, Diepeubeeke, Dürer, v. Dyck, v. Hoecke, van
Hoy, Luycx, Manfred!, Rubens, Vecelli, Willeborts, etc.
Steen, Jan HaTicksz, Maler, geb. um 1626 in Leiden, begr. 3. Februar 1679 das.
Zuerst Student an der dortigen Universität, dann Schüler des N. Knüpfet und
seines Schwiegervaters J. van Goijen, auch von F. Hals und A. von Ostade
beeinflusst. 1649—1654 lebte er im Haag, 1661 — 1669 in Haarlem, sonst meist in
Leiden, wo er 1648 Mitgl. der Gilde wurde. Er soll auch in Delft eine Brauerei
gehabt haben und reichte 1672 ein Gesuch, eine Kneipe eröffnen zu dürfen, in Leiden
ein. Wenn auch ein sehr derber, so ist er doch ein äusserst künstlerischer
Genremaler und gebührt ihm wohl die Palme unter den Sittenmalern Hollands. Er
malte viel (über 500 Bilder bekannt), scheint aber nicht gut bezahlt worden zu
sein, führte auch einen etwas ungeregelten Lebenswandel und war meist verschuldet.
Gemälde von ihm in den Sammlungen zu Aachen, Amsterdam (17), Antwerpen, Berlin,
Braunschweig, Brüssel, CasseljCölna. Rh., Dessau, Dresden, Dublin, Edinburgh, Florenz
(Uffizi), Frankfurt a. M., Glasgow, Gotha, Haag, Hamburg, Karlsruhe, Königsberg,
Kopenhagen, London, München, New- York, Oldenburg, Paris, Rotterdam, Schwerin,
St. Petersburg, Venedig, Wien, etc. Besonders viele auch in Englischem Privatbesitz.
S. Leben von Westrheene (Haag 1856).
Steenbergen, lelbert, Maler, geb. 26. Mai 1814 in Hoogeveen, Schüler von
J. V. Raven s waij. Er war in Hamstede thätig und malte Blumen, Früchte und
Vögel. Mitgl. der Amsterdamer Akad.
Steene, Angnstus van de, Maler, geb. 3. Nov. 1803 in Brügge, Schüler von
Ducq, auf Reisen in Italien, der Schweiz und Frankreich weitergebildet. Er Hess
sich in Brügge nieder und malte Landschaften. Med. Ghent.
Steene, Gilles de, Baumeister des 13. Jahrhunderts. Er war Cistercienserabt
von Notre Dame de Domes in Citeaux und folgte einem Amelius als Baumeister eines
Klosters, an dem er 5 Jähre lang arbeitete.
Steenree, s. Stenree.
Steenwijck, Härmen, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1655, Schüler (um
1628) von D. Bailly in Leiden. Er war in Delft thätig und malte Stillleben, von
denen das Mus. Amsterdam zwei besitzt.
Steenwijck, (Steiuwick, etc.), Hendrik d. Ae., Maler, geb. um 1550 (1555V) ii
Steenwijck, f 1605 (?) in Frankfurt a. M., Schüler des J. Vredemun de Vries in
Antwerpen, wo er 1577 Meister der Gilde wurde. 1579 ging er nach Deutschland und
Hess sich in Frankfurt a. M. nieder. Er wurde einer der besten Architekturmaler
und malte meist gothische Kircheninterieurs, oft bei künstlicher Beleuchtung. Bilder
von ihm in den Sammlungen zu Amsterdam, Aschaffenburg, Braunschweig, Brüssel,
Cassel, Christiania, Dessau, Florenz (Uffizi), Haag, London. Schieissheim, St. Peters-
burg. Stuttgart, Wien, etc.
?*teenwijck, Hendrik yan, d. J., Maler, geb. um 1580 in Frankfurt a. M.
(Amsterdam?), f wahrscheinlich 1648 in London (?), Schüler seines Vaters Hendrik
van S. D. Ae. Er war erst in Antwerpen, dann wohl in Amsterdam und schon vor
332 Steevens — Stefanoni.
1617 in London tbätig. Er malte architektonische Hintergründe in Bildern van Dycks
und liess sein, eigenen, die denen des Vaters ähneln nur meist grösser sind, von
ßrueghel, Thulden, etc. staffiren. Gemälde von ihm in den Sammlungen zu Aachen,
Berlin, Braunschweig, Darmstadt, Dresden, Florenz (Uffizi), Gotha, Haag, Hampton
Court, Kopenhagen, Leipzig, London, Madrid, Paris, Parma, Schwerin, St. Petersburg,
Wien, etc.
Steevens, s. Stevens.
Stefaneschi, Giovanni Battista, Maler, gen. L'Eremita dl Monte Senario,
geb. 1582 in Ronta (bei Florenz), f 1659, Schüler von A. Commodi, Ligozzi uud
P. Berrettini. Er malte Bildnisse und besonders Miniaturcopien nach Renaisäance-
Gemälden, darunter einige für Grossherzog Ferdinand III. von Toskana.
Stefani, Pietro degii, Bildhauer und Maler, geb. 1228 in Neapel, f nach 1318
das., gebildet durch Studium der damals bekannten Antiken. Von ihm werden an-
geführt Grabmal Innocenz IV. (1318 Dom^ Neapel), Holzcrucifixe (Sakristei ebenda),
desgl. in A. Neapolitaner Kirchen, Carlo I. und II. (Sitzende Statuen, Inneres des
Domes das.).
Stefani, Tommaso degü, Maler, geb. 1231, f 1310, Bruder des Pietro degli S.
Er hatte Gemälde in S. Francesco und Sa. Maria delle Grazie zu Neapel ausgeführt,
als der dortige Erzbischof seine Palastkapelle von ihm ausmalen liess. Seine Fresken
in der Kap. Minutoli des Doms dort sind durch spätere Uebermalungen ganz ihres
Characters beraubt.
Stefan«^ Paolo di, Maler des 15. Jahrhunderts. 1426 malte er ein Fresko,
Madonna mit Heiligen in S. Miniato zu Florenz.
Stefano Tommaso di, s. Gliottino.
Stefano da Bergamo, s. Bergamo.
Stefano da Ferrara, Maler, des 15. Jahrhunderts, geb. in Ferrara, f 17. Jan.
1500 das., Schüler des Squarcione. Vielleicht hiess er eigentlich Stefano Falza-
galloni. Seine vielgerühmten Fresken in einer Kapelle von S. Antonio zu Fadua wurden
1500 vernichtet. Andere Bilder werden ihm in der Brera (Mailand), etc. zugeschrieben.
Stefano da Fossauo, s. Borgognone.
Stefano da Zevio, d. Ae., Maler des 14. Jahrhunderts, auch Stefano da
Verona genannt. Er malte Fresken im Chor von S. Zevio zu Verona, eine Kreuzigung
nahe der Sakristeithür dort, eine thronende Madonna (Fresko) in der Kirche zu lUasi, etc.
Stefano da Zevio, d. Ji, Maler (auch S. da Verona genannt), geb. 1393 in
Zevio bei Verona, f 1450, wahrscheinlich Schüler vou Vittore Pisano. Er malte
besonders Miniatul-en, in denen er sehr gern einen Pfau anbrachte. Er war Vor-
läufer und Grossvater des Girolamo dai Libri. üeber die S. sind die Forscher
noch nicht einig und manche glauben in beiden nur ein und denselben Maler sehen
zu dürfen. Dem S. d. J. werden u. A, noch Bilder in der Brera zu Mailand, in?
Pal. Colonna zu Rom, in Sa. Eufemia und der Gal. zu Verona etc. zugeschrieben.
Stefano di Giovanni, Maler, gen. Sassetta, geb. vor 1415, f ^^ 1450. Er
gehörte der archaistischen Sieneser Schule an und wurde 1428 in die Zunft aufge-
noiamen. Von ihm Geburt Mariae (Dom. Asciano), Madonna mit Heil. (S. Domenico,
Cortona), Christus am Kreuz (Akademie, Siena), Maria mit dem Kind (Mus. Berlin), etc.
Stefano Fiorentino, Maler, geb. um 1301 in Florenz, f 1350, angeblich Schüler
und Enkel von G. di Bondone. Ihm wurden eine übermalte Kreuzigung (Sa. Maria
Novella zu Florenz) und Fresken in der Bellucci-Kapelle des Doms von Pistoja (später
übertüncht) zugeschrieben.
Stefano d' Antonio di Vanni, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Florenz,
nur aus der Ueberlieferung bekannt. 1468 malte er im San Marco Hospital; 1472
malte er das T. Balducci-Mausoleum.
Stefano, Sant* Anna, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Sicilien. Von ihm
ß. Dionysius (1519 S. Dionisio, Messina*), etc.
Stefanone, Maestro, Maler, geb. um 1325 in Neapel, f um 1390, angeblich
Schüler des Simone; die Existenz ist aber üb«^rhaupt nicht sicher gestellt. Zuge-
theilt werden ihm Stammbaum Christi (Lorenz Kap., Dom Neapel), Fresken in S.
Giovanni da Carbonara das. und A. in Sa. Maria della Pietä, sowie S. Domenico
Maggiore zu Neapel.
Stefanoni, Pietro, Radierer des 17. Jahrhunderts, geb. 1600 in Vicenza. Mit
Beinern Sohn Giacomo S. gab er Radierungen und ein Zeichenbuch nach den Carracci,
Pasinelli, Reni, etc. in Rom heraus, hat auch die Platten Andrer retouchirt und mit
seinem eigenen Monogramm versehen.
Steffan - Stein. 333
Steffan, Arnold, Maler, geb. 1848 in München, Schüler seine.s Vaters Joh. G. S.
und von Strähuber , W. Diez und Piloty an der Münchener Akademie. Er bereiste
die Schweiz und Oberösterreich. Von ihm Auf der Höhe des Wallenstädter Sees,
Leustetten, Hohlweg in der Ramsau bei Berchtesgaden (1879), etc.
Steffan, Friedrich, Baumeister, geb. 1847 in München, thätig das.
Steffan, Johann Gottfried, Maler, geb. 13. Dec. 1815 in Wädenswyl am
Züricher See. 1835 kam er nach München als Lithograph. Er ging zur Landschafts-
malerei über, studirte unter B o d m e r und an der Münchener Akad., bereiste die
Alpenländer, Italien und Paris. Von ihm Gebirgslandschaft in Glarus bei aufziehendem
Gewitter (1852 Mus. Bern), Idylle aus der Gegend von Meiringen (1852 das.), Murgsee
im St. Gallischen Oberland (1889 das.). A. in den Smlgen. zu Basel, Berlin, Dresden,
Hannover, Königsberg, Leipzig, München. Prag, St. Gallen, Zürich, etc. Med. in
Wien und Bern.
Steffani, Luigi, Maler, geb. 1828 in Bergamo, kam 1844 nach Mailand, wo er
studirte. 1854 besuchte er Frankreich, Belgien und Deutschland, hielt sich dann in
Sicilien, Neapel und Rom auf, verblieb 1858 — 59 in Paris, fuhr nach London (1863)
und Hess sich endlich in Mailand nieder. Er malte Marinen, Ansichten, Genrebilder,
etc., z. B. Die Riva degli Schiavone, Im Nebel, Der erste Schnee, Herbstblätter,
Ein WindstosS, etc. Mitgl. der Mailänder Akad.; Off. des Italien. Kronenord.
Steffeck, Karl Konstantin Heinrich, Maler, Lithograph und Radierer, geb.
4. April 1818 in Berlin, f 10. Juni 1890 in Königsberg, Schüler der Berliner Akademie
(1837), dann von Krüger und Begas, weitergebildet unter Delaroche in Paris
(1839J und 1840—42 in Rom. Er wurde 1859 kgl. Professor, 1880 Direktor der
Akademie in Königsberg und malte Historien, besonders aber Thiere. Von ihm Albrecht
Achill im Kampfe mit Nürnbergern (1848Nat.-Gal. Berlin), Spielende Hunde (1850 das.),
Büffelgespann (Mus. Königsberg), A. im kgl. Schloss zu Berlin, der Gal. Ravenö und
dem Arsenal das., dem Mus. zu Stettin, etc. Seine Lithographien und Radierungen
sind Jagd- und Pferdebilder, Er hat auch einige plastische Arbeiten geliefert.
Mitgl. der Akad. zu Berlin und Wien; Med. 3 Kl. Paris 1855, Philadelphia; Kr. der
Ehrenleg.; versch. Ord.
Steffelaer, Cornelia, Maler und Kupferstecher, geb. 8. März 1797 in Amster-
dam t 28. März 1861 in Haarlem, Schüler von Kobell. Er malte Landschaften
und hat Thierstücke, Ansichten, Landschaften, etc. radiert.
Steglich, JaliuH, Malf>r und Zeichner, geb. 6. Febr. 1839 in Meissen, Schüler
der Dresdener Akademie, von Bendemann und J. Schnorr. Von ihm
Segnender Christus (Kirche zu Hirschfelde bei Zittau), Abendmahl (Kirche zu Gatzen
bei Groitzsch), Weihnachtstransparent-Bilder, etc., besonders aber Zeichnungen für
den Holzschnitt, z. B. Kinder-Bibelbilder (J. Naumanns Verlag Dresden).
Stegmaun, Franz, Maler, geb. 16. Sept. 1831 in Gandersheim (Braunschweig),
t 19. April 1892 in Düsseldorf. Er studirte in Braunschweig als Architekt, dann an
der Brüsseler Akademie unter Wauters und später in München und Düsseldorf (1867).
Er malte Kircheninterieurs, Strassenansiehten aus Belgien, Deutschland und Frank-
reich, unter A. auch die Rotunde des Wiener Weltausstellungsgebäudes.
Stegmann und Stein, Hans von, Maler, geb. 21. Sept. 1858 in Stachau (Kreis
Nimptsch), Schüler von Thumann und Friedrich Bracht. Er wurde Soldat,
Hess sich dann in Heinrichau (Schlesien) nieder und malte Landschaften.
Steidl, Martin Melchior, Maler, geb. vor 169ü (?) in Innsbruck, f 1720,
Schüler von J. A. Wolf in München. Er malte Historien in Fresko und Oel, z. B.
Fischzug Petri (DominikanerkircheEichstädt); A. in dem Obermünster zu Regensburg, etc.
Steifeusand, Xaver, Kupferstecher, geb. 1809 in Caster bei Köln a. Rh.,
t 6. Jan. 1876 in Düsseldorf, Schüler von Götzenberger und C a u e r in Bonn
(1825—32), der Düsseldorfer Akad. (1833) und von Fei sing (1834) in Darmstadt.
Er kehrte nach Düsseldorf zurück, wurde Professor und fertigte liinienstiche in
Kupfer und Stahl, nach Becker, Bendemann, Caliari, Chauvin, Deger, Kaulbach,
Köhler, Lessing, Mintrop, Müller, Overbeck, Rethel, R. Santi. Schrader, Schröder.
Stilke, etc.
Steigerle, Oliver, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1795 auf dem Hradschin in
Prag. Er war auch als Mechanikus geschickt, machte lebensgrosse Papiermache-
Figuren, Siegel- und Münzen-Abdrucke, etc.
Stein, — , Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 1789 in Breslau, gebildet durcli
Studium der Antike. Von ihm Friedrich IL (Statue Karlsruhe), Gen. v. Seidlitz-
Monument (Garten, Miukowsky), Fronton (Friedrichsthor Breslau), etc.
334 Stein — Steiner.
Stein, Alwin Jacob Lorenz, Ritter Ton, Maler und Bildhauer, geb. 31. Juli
1848 in Kie], thätig in Wien, Schüler der Wiener Akademie. Er malt Genrescenen
z. B. Bauernfeld bei Grillparzer, Offiziersdiener (Aquarell), Italienerin mit Tam-
burin (desgl.). Von seinen Bildhauerarbeiten nennen wir Der Amateur.
Stein, August Ludwig, Maler und Kupferstecher, geb. 1743 in Pavia, f 1815
Schüler der Leipziger Akademie. Er radierte nach Reni, R. v. Rijn, etc. ferner
Ansichten von Dresden, Königsteiu, etc.
Stein, Johann Gabriel, Maler, geb. 14. Juni 1874 in Kolozsvär (Ungarn), Schüler
der Berliner Akademie, auch in München und Paris, sowie auf Reisen durch West-
europa gebildet. Er malt Bildnisse, Genrebilder, Landschaften, etc. z. B. Daphne (1896
Pastell). Im Park von Versailles (1898), König Salomon (1897), Verleumdung (I899j,etc.
Stein, Johann Karl Henrik Theobald, Bildhauer, geb. 5. (7.?) Febr. 1829 in
Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie unter C. Christensen undBissen, in
Rom (1856) weitergebildet. 1861 wurde er Mitglied, 1867 Lehrer, 1874 Anatomie-
Professor an der Kopenhagener Akademie. Vor ihm Loke und Sigyn (1862 Mus.
Kopenhagen), S. Matthäus (1871 Scblosskirche das.), Holberg (1873 Sitzende Erz-
statue, am Neuen Theater das.), Bischof Münster (1875 Statue vor der Frauenkirche),
Niels Juel, viele Bildnissbüsten, etc. Kl. gold. Med. 1851 ; Preise 1861, 1869.
Stein, Theodor Friedrich, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1788 in Lübeck.
Er war in Hamburg thätig und malte Bildnisse in Miniatur und Pastell, mit besserem
Gelingen, weibliche.
Steinach, Antou, Maler, gen. 1819 in Breslau, Schüler der Dresdener Akademie
(1840—42) und von K. Schulz in Berlin. 1852 ging er nach München und nahm etwas
von der Rottmann'schen Malweise an. Er malte unter A. Winterlandschaften.
Steinbach, s. Erwin.
Steinberg, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 1782, thätig um 1742 in
München. Er stach nach des Marees, F. J. Weiss, etc.
Steinbrecher, Gustav Richard, Holzschneider, geb. 25. März 1828 in Dresden,
gebildet unter H. Bürkner das., musste später wegen Augenschwäche die Kunst
aufgeben und wurde Beamter in Potschappel bei Dresden.
Steinbriick, Eduard, Maler, geb. 3. Mai 1808 in Magdeburg, f 8. Febr. 1882
in Landeck (Schlesien), Schüler von Wach in Berlin (1822 -29), in Düsseldorf (1829)
und Rom (1830) weitergebildet. Er kehrte nach Berlin zurück, lebte von 1835—46
in Düsseldorf, dann wieder in Berlin und Hess sich 1876 in Landeck nieder. 1840
war er Mitglied der Berliner Akademie und 1854 königl. Professor geworden. Von ihm
Badende Kinder u. A. (1834 Nat. Gal. Berlin), Sa. Genofeva (1835 Mus. Darmstadt), etc.
Von ihm auch Historien in der Friedenskirche zu Sanssouci, der Jacobskirche in
Magdeburg, der Hedwigskirche in Berlin, etc. und Wandgemälde im Neuen Museum
(Berlin), Landschaften, einige Radierungen, etc.
Steindl, Imre (Emerich), Baumeister, geb. 1839 in Budapest, Schüler der
Wiener Akademie unter F. Schmidt und Van der Null. Er restaurirt-e den Dom zu
Kaschau (1877), die Kirchen von Bartfeld und Mariafalva (1878). Ferner von ihm
die Gulyaische Grabkapelle in Budapest (1872), Das neue Stadthaus (1875), Das thier-
ärztliche und das technische Institut (1881 und 1882), Das Parlameutsgebäude (1885),
sowie die Budapest-Elisabethstädter Pfarrkirche (1891), etc., auch kunstgewerbliche
Entwürfe. Med. 1873, Officier der Academie in Paris; Franz-Joseph Orden, Gold.
Med. Stuhlweissenburg und Barcelona.
Steinel, Prokop, Maler, geb. 1732 in Ssedietz (Böhmen), f 21. April 1794 in
Prag. Er malte Pastell- und Miuiaturbildnisse, vielfach für den Grafen Czernin.
Steinemann, Hermann, Bildhauer, geb. 22. Jan. 1852 in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie unter F r i e d r. D r a k e. Er schuf die Kriegerdenkmäler zu
F -iedeberg (Neumark) und Neumünster, Werdol, Tempelhof b. Berlin, Rhinow, etc.,
das Kaiserdenkmal in Gross-Korotzschin, Gruppen am Haupttelegraphenamt zu Berlin
und Friese im Hofpostamt zu Stuttgart, Bildnissbüsten, etc.
Steinen, Wilhelm von den, Maler, geb. 19. Febr. 1859 in Viersen, kam 1879
nach Düsseldorf. Er nahm 1883 und 1B88 Theil an Forschungsreisen in Südamerika,
kehrte nach Düsseldorf zurück und fertigte dann die Illustrationen zu K. v. d.
Steinens „Durch Centralbrasilien, Expedition zur Erforschung der Schingu". Mitgl.
der Geogr. Gesellschaft in Rio de Janeiro, Brasilianischer Rosenorden.
Steiner, Anna Barbara, s. Krafft und Steiner J. K.
Steiner, Eduard, Maler, geb. 1811 in Wiuterthur, f 6. April 1860, in
München von Cornelius beeintiusst. Von ihm Selbstbildniss (1832), Der Schwur
Steiuer — Steinhäuser. 335
im Grütli (1842), Kreidebildnisse, Landschaftsfederzeichnungen, Steindrucke, etc.
Seine Sammlungen hinterliess er seiner Vaterstadt.
Steiner, Emanuel, Maler und Radierer, geb. 1778 in Winterthur, f 1831,
Autodidakt; auch auf Reisen in Italien gebildet. Er malte Landschaften in Aquarell
und Oel, aquarellirte dann Blumenstücke und hat auch viele Landschaften radiert.
Steiner, Johann Konrad, Maler und Radierer, geb. 1757 in Winterthur,
t 1818, Schüler von G eis s 1er in Genf und Zingg in Dresden; weitergebildet in
Paris, Rom und Neapel wo er Gelee studirte. 1796 besuchte er mit seiner Frau
zum zweiten Mal Italien. Er malte Schweizer Ansichten in Aquarell und Oel,
lieferte Landschaftssepiazeichnungen und radierte in Gessners Geschmack. — Seine
Frau Anna Barbara S. war im selben Fach, wie er thätig.
Steiner, Johann Nepomnk, Maler, geb. 16. Mai 1725 in Iglau (Mähren),
t 1792 in Wien, Autodidakt, später in Rom von M e n g s beeinflusst. Nach Iglau
zurückgekehrt, malte er Altarbilder in Mengs Geschmack. 1755 wurde er Kammer-
maler und malte nun in Wien Bildnisse z. B. Maria Theresia, Joseph IL, Fürst
Kaunitz, etc. Von ihm besitzt die Wiener Akademie S. Joseph und Der Chemiker.
Mitgl. der Wiener Akademie (1767). — Ein Ignaz S. malte um 1755 Miniaturen
in Prag.
Steiner, Kaspar, Maler, geb. 1734 in Winterthur, f 1812 in Bergamo. Er
betrieb eine Seidenhancllung in Bergamo und malte daneben Bildnisse, sowie staffirte
Landschaften in Miniatur, Pastell und Oel.
Steiner, Leopold, Bildhauer, geb. 1853, f im Januar 1900 in Bois-le-roi,
Schüler der ficole des beaux-arts. Von ihm Rouget de l'Isle (Choisy le Roi) Ledru-
Rollin (1885 Paris), Hirtengruppe (Luxembourg, das.), Le Declin (Paris, Place Gam-
betta), Büsten (mehrere im Mus. Limoges), Flügelross (Alexander III. -Brücke in
Paris), etc. Med. I. Kl. 1884, Gold. Med. 1889.
Steiner, Sebastian, Bildhauer, geb. 1837 (?), t 1896 in Meran, Sohn eines
Schusters aus Sterzing. Auf Kosten der Familie Auersperg in InnsbrucK und
München ausgebildet. Er schnitzte viel in Holz. Eine Zeit lang war er Direktor
der gewerblichen Fortbildungsschule in Innsbruck. — Sein Sohn Josef S. wurde
auch Bildhauer.
Steinfeld, Franz, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 26. Mai 1787 in Wien,
t 3. Nov. 1868 in Pisek (Böhmen), Schüler der Wiener Akademie als Bildhauer,
musste dann wegen seiner Gesundheit zur Landschaftsmalerei übergehen und war
hierin meist Autodidakt. 1815 wurde er Kammermaler des Erzherzogs Anton, 1838
Prof. an der Wiener Akademie. Er bereiste ganz Mitteleuropa und malte an die
800 Landschaften, öfters in Ruisdaels Manier. Von ihm Felsige Gegend bei Baden
(1820 Wiener Mus.), Der Hallstädter See u. A. (ebenda), Wildbad Gastein, etc.
S. schuf auch Miniaturen, Radierungen und 13 Steindrucke. Gold. Mea. 1848.
Steinfeld, Wilhelm, Maler, geb. 1816 in Wien, t 1854 in IschL Sohn und
Schüler des Franz S. Er malte Landschaften, von denen die Wiener Mus. eine
(Gebirgslandschaft) besitzen.
Steinfnrtb, Hermann, Maler und Lithograph, geb. 28. Aug. 1822 in Hamburg,
t 7. Febr. 1880 das., Schüler von S o h n in Düsseldorf und S c h a d o w an der
dortigen Akademie (1845—52); weitergebildet in Italien (1852). Er kehrte nach
Düsseldorf zurück, Hess sich aber später in Hamburg nieder. Von ihm Die Erziehung
des Jupiter (1846 Mus. Köln a Rh.), Diana und Actaeon (1847 Kunstballe Hamburg),
Selbstbildniss und 8 A. (ebenda). Die Auferstehung (St. Petri Hamburg), etc.; ferner
Prometheia (8 lithographische Kompositionen) u. A. m.
Steinhäuser, Adolpn, Bildhauer, geb. 1825 in Bremen, f 28. Mai 1858 das.,
studirte in Darmstadt und (1845) bei A. Wolff. in Berlin, Bruder des Karl S. 1851
ging er nach Rom. Von ihm Holzskulpturen (Dom, Bremen), desgl. (Johanniskirche,
das.), R. Santi, M. A. Buonarotti, Dürer und Rubens (Sandstein, Kunsthalle das.),
Genrefiguren in Marmor, etc.
Steinhäuser, Karl, Bildhauer, geb. 3. Juli 1813 in Bremen, f 12. Dec. 1879
in Karlsruhe, Schüler von Rauch (1831—85), in Rom weitergebildet wo er 1862
Mitglied der S. Luca Akademie wurde. 1863 wurde er als Professor nach Karlsruhe
berufen. Von ihm Burds Denkmal (1851 Thomaskirche, Philadelphia), Goethe und
Psyche (1855 Weimar), Madonnenstatuen (Paris, Wien, Breslau), Osterleuchter (.Friedens-
kirche, Potsdam), Gruppe der Hl. Genofeva (Vegesack), Hermann und Dorothea
(Karlsruhe), Olbers (Bremen), Marraorvasen u. A. (das.), Hahuemann (Lpzg). 1849
kgl. gold. Med. Berlin, Mitgl. der Akad. Philadelphia (1853), Grogor-Ord. — Seine
336 Steinhardt — Steinle.
Frau Pauliiie S., geb. Frank, f 1866, malte Historien, etc. h. B. Königin Esther,
Genius der Rebe (1848), Der kl. Christus und Jobannes (1857), etc.
Steinhardt, Friedrich Karl, Maler, geb. 6. Jan. 1844 in Frankfurt a. M,
Er war einige Zeit in Rom thätig.
Steinhansen, Heinrich Rudolph, Goldschmied, geb. 1. Sept. 1826 in Cassel.
1853 wurde er Mitgl. der Zunft dort.
Steinhansen, Wilhelm Antust Tlieodor, Maler, Zeichner und Lithograph,
geb. 2. Febr. 1846 in Sorau, Schüler der Berliner Akademie (1863 — 66) und der
Karlsruher Kunstschule (1867—69), auch in Rom gebildet. Er lebte einige Zeit in
Berlin und liess sich 1876 in Frankfurt a. M. nieder, wo er sich neben Hans Thoma
als einer der eigenartigen, grossen deutschen Künstler behauptet. Seine ernste religiöse
Kunst ist von feinem Stilgefühl und aufrichtigem, innigem Empfinden getragen. Von
ihm Sgraffito-Malereien am Raveusteinschen Haus zu Frankfurt a. M., schöne staffirte
Landschaften und Historien, ferner die Illustrationen zu C. Brentanos Gedichten, zur
Geschichte von der Geburt unseres Herrn (Halle 1872), Bibellesezeichen, etc. endlich
aus den 90er Jahren, die prachtvollen Steindrucke (z. Th. in Farben, und viele
Exemplare eigenhändig aquarellirt) , Christus und die Sünder, Mariae Gang zu
Elisabeth, Märchenprinzessin, Christus und der Jüngling, Zur Weihnacht, Mutter und
Kind, reizende Tanzkarten, etc. Eine fast vollständige Sammlung seiner graphischen
Arbeiten befindet sich im Dresdener Kupferstich-Kabinet.
Steinheil, Karl, Maler, geb. 12. Nov. 1860 in Schwabing bei München, Schüler
der Akademie zu München, wo er auch thätig ist. Er malt Genrescenen.
Steinheil, Louis Charles Auguste, Maler geb. 26. Juli 1814 in Strassburg,
•j- 17. Mai 1885 in Paris, Schüler von Decaisne, D. d'Angers und der f]cole
des beaus-arts in Paris. S. begann als Illustrator und Zeichner von Umrahmungen,
Vignetten, etc. Er hat auch einige Blatt radiert. Von ihm Eine Mutter (1847 Mus.
Nantes), Vermählung der Jungfrau (Mus. Dijon), Wandmalerei in der Ste. Chapelle
zu Paris, Glasfenster in deren ünterkapelle, Glasfenster des grossen Seminars zu
Nantes, etc., Kampf mit dem Drachen (Georgenkapelle, Kathedrale zu Paris), Das
jüngste Gericht (Münster, Strassburg), Glasfenster (das.), etc. Med. 3. Kl. 1847, 2. Kl.
1848, 3. Kl. 1851, Kr. der Ehrenleg. 1860. — Sein Sohn und Schüler Adolphe Charles
Edouard S., malte Blumen und Genrebilder.
Steinhöfe r, Carl, Baumeister und Ingenieur, geb. 1746 in Zweibrücken, f 19. Febr.
1829 in Cassel. Er legte in Wilhelmshöhe den Steinhöferschen, sowie den sogen.
Neuen Wasserfall an und wurde Churfürstl. hessischer Brunnen- und Wasserkunst-
Inspektor.
Steinieken, Christian, Maler und Kupferstecher, unseres Jahrhunderts, t in>
Dec. (?) 1896 in München.
Steinike, Heinrich, Maler, geb. 5. Mai 1825 in Bollinghausen bei Leer (Ost-
friesland), stüdirte in Hannover, Berlin, Köln und die alten Meister im Haag, machte
dann Studienreisen durch viele Länder Europas (Norwegen, Italien^ und Hess sich
1852 in Düsseldorf nieder. Von ihm Gebirgslandschaft (1858 Mus. Stettin), Deutsche
Landschaft (Mus. Crefeld), Der Obersee in Bayern (1859 Mus. Kortrijk), Aus dem
Hardanger Fjord (Mus. Hannover), Aus dem bairischen Hochgebirge. Er malte auch
Thiere. Silb. Med. Metz 1860.
Steinkopf, Gottlob Friedn<'li, Maler, geb. 1779 in Stuttgart, \ 1861 das,,
Schüler seines Vaters J o h a n r F. S. 1799 ging er nach Wien und ging vom Kupfer-
stich zur Malerei über. 1807—1814 verweilte er in Rom wo Koch, Schick und
Overbeck ihn beeinflussten. 1814 — 1821 war er in Wien, von da an in Stuttgart
thätig, wo er 1829 Lehrer, 1833 Prof. und 1845 Vorstand der Kunstschule wurde.
1855 gab er sein Amt auf. Von ihm In den elysäischen Gefilden (1843 Gal. Stuttgart),
Odysseus und Nausikaa, Cleobis und Biton, Ansichten aus der Stuttgarter Umgegend,
etc. Mitgl. der Akademie Berlin 1825, Wien 1836. Württ. Kroneu-Ord.
Steinkopf. Johann Friedrich, Maler und Radierer, geb. 1737 in Oppenheim,
t 1825 in Stuttgart, hatte erst studirt, dann die Porzellanmalerei erlernt und kam
etwa 1755 an die neuerrichtete Ludwigsburger Manufaktur. Als diese Anstalt ins
Stocken gerieth, malte er Pferde- und Viehstücke in Wouvermans und Roos' Ge-
schmack. 1786 wurde er Gymnasialzeichenlehrer in Stuttgart, 1801 Hofmaler.
Steinla, s. Müller, Moxitz.
Steinle, Eduard Jacob von, Maler, geb. 2. Juli 1810 in Wien, f 18. Sept.
188G in Frankturt a. M., Schüler der Wiener Akademie, dann von K upp el mei er,
endlich in Rom weitergebildet (1828). wo er von Veit und Overbeck beeinüusst
Steinlen — Stella. 337
wurde und bis 1834 verblieb. 1843 Hess er sich in Franlcfurt nieder und wurde
1350 dort Prof. am Städelschen Institut. Er malte Wandbilder im Münster zu Strass-
burg (1875), im Dom zu Frankfurt a. M., in der Burgkapelle zu Rheineck (1838—
1842 Bergpredigt), im Kölner Dom (Engelchöre), im Frankfurter Kaisersaal (Urtheil
Salomonis), in der Aegidi-Kirche zu Münster im Kölner Museum (Die Kölner Kunst-
Serioden), in der Marienkirche zu Aachen (1865 — 1866), etc. auch Kartons für
[irchengiasfenster. Von ihm ferner Maria bei Elisabeth (1841 Gal. Raczynski,
Berlin), desgl. (1848 Gal. Karlsruhe), zwei Kartons (Nat.-Gal. Berlin), S. Lukas
malt die Madonna (Mus. Basel), Sibylla Tiburtina (1848 Städel'sches Institut Frank-
furt a. M.), A. in den Sammlungen zu München (Scback), Weimar, Wien, etc. So-
dann aquarellirte und Sepia -Zeichnungen, darunter ein Parsifal-Cyklus, 111. zu
Brentanos Rheinmärchen, zu Shakspere u. A. m. S. radierte auch einige Blatt. Gold.
Med. Paris 1854. Off. des belgischen Leopoldsord. u. A. Viele Med. und Orden. Kr.
der Ehrenleg., Mitgl. der Akademie zu Berlin, Hanau, München und Wien, — Sein
Leben von Wurzbach (Wien 1879).
Steinlen, Alexandre Ttaeophile, Zeichner und Maler, geb. 20. Nov. 1859 in
Lausanne. Er ging mit 19 Jahreu nach Paris, wo er 1884 im Chat Noir hauptsächlich
mit Katzenbildern und Fabeln debutirte; darunter Die Odyssee der Katze und des
Fisches, Die Katze und der Cigarrenstümmel, Das schreckliche Ende der Elster,
Bazoug-e oder die traurigen Folgen der Trunksucht, Die Ratze u. A. Von ihm auch
die küustlerischen Piakate Compagnie Francaise des Chocolats et des Thös; Lait
pur de la Vingeanne Sterilisö; Mothu et Doria; Yvette Guilbert. Für Bruants
Liederbuch „Dans la rue" lieferte er 150 Skizzen, ebenso Illustrationen für eine
Anzahl Romane zu Pariser Strassenliedern und für die meisten französischen Witz-
blätter. Endlich hatte er auch einige Einzellithographien geschaffen.
Steinling, Josef, Maler, geb. 12. April 1846 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Wurzinger, dann von Piloty. Er wurde Gemälde-Restaurator
au den Wiener K. K. Museen. Von ihm Hauptaltar (Mechitharistenkirche Wlon),
S. Josef (Sa. Elisabeth, das.), etc. Ferner viele Genrebilder und Bildnisse. Inh.
des St. Sylvesterordens, Füger-Med.
Steinmetz, (Stelntaetz-Noris), Friedrieh, Maler, geb. 31. Oct. 1860 in Nürnberg,
Schüler der dortigen Kunstschule unter Raupp, Kreling, Jäger u. A., sowie der
Münchener Akademie (1877 — 83) unter Linden seh mit, Löfftz und G Max. Von
ihm Trost im Unglück, Der Letzte seines Stammes Erinnerung an den 9. März
1888, etc. auch Bildnisse, Copien nach alten Familienbildnissen, decorative Arbeiten
im Schloss Neuscbwanstein, etc.
Steinmttller, Joseph, ■ Kupferstecher, geb. 28. Februar 1795 in Wien, f 1841,
Schüler von Maurer an der Wiener Akademie. 1818 begann er selbständig in Prag
zn stechen. Von ihm Madonna im Grünen (1841 n. R. Santi), Madonna mit Heil.
(n. Luini), desgl. (1834 n. Vanucci) ; Blätter für das Wiener Galeriewerk, Bildnisse, etc.
Stelnwick, s. Steenwijk.
Stella, Antoine, Antoinette, Clandine und Fran<;oi8e (.s. d.); vearen vier
Schwesterkinder des Jacques S. die eigentlich Bonzonnet hiessen, aber den Namen
S. annahmen, da ihr Oheim sie erzog.
Stella, Antoine Bonzonnet, Maler, geb. 25. Nov. 1637 in Lyon, f 9- Mai 1682
im Louvre zu Paris, Neffe und Schüler des Jacques S. Er wurde 1666 Mitg-l.
der Akademie auf Grund seines „Pythische Spiele" (Mus. Louvrej, und 1681 Prof.
Jacques S. hinterlies« ihm eine Summe, die ihm einen fünfjährigen Studienaufenthalt
iu Rom ermöglichte. Er malte Historien für die Kirchen der Jakobiner, der Jesuiten,
die Paulskirche, die Kirche Saint-Germain l'Auxerrois, Saint-Gervais zu Paris und
nur die Notre Dame de Fourviireskirche zu Lyon. S. hat auch mehrere Blatt
radiert.
Stelln^ Antoinette Bonzonnet, Kupferstecherin, geb. 24. Aug-. 1641 in Lyon,
t 30. Oct. 1676 in Paris an den Folgen eines Falles, Schwester der Claudine B. S.
Von ihr Romulus und Remus (n. Antoine B. S.), Einzug des Kaisers Sigismund in
Mantua (25 Bl. nach J. Romano).
Stella, Clandine Bonzonnet. Malerin und Kupferstecherin, geb. 6. Juli 1686
in Lyon, f 1,. Oct. 1697 in Paris, Schwester des Antoine B. S., Schülerin ihres Oheims
Jacques S. Sie widmete sich bald ganz dem Stich, stach besonders nach Poussin
und wurde ihm aehr gerecht.
Stella, Francois L, Maler, geb. 1563 in Mecbeln, f 26. Oct. 1605 in Lyon,
Sahn, des Jean S. 1578 folgte er einem Jesuiten nach Rom, wo er die Malerei
AUgemeuit>s Küiistler-Lexicon. 5. An6. 4. Band. 22
338 Stella — Stephan.
studirte. Er liess sich in Lyon nieder und malte Historien. Von ihm Christas im
Grab (Hl. Johannes-Kirche Lyon), Kreuzabnahme (Cölestinerkirche das.), etc.
Stella, Fran^ois II., Maler, gfb. 1603 in Lyon + 26, Juli 1647 in Paris,
2. Sohn des Fran^ois S., Schüler seines Bruders Jacques S., den er nach Italien
begleitete. Er war Hofmaler des Königs und führte 1639 verschiedene Werke für
das Oratorium der Königin im Schloss zu Saint-Germain aus. Aus seiner Heirath
erwuchsen ihm endlose Misshelligkeiten, die ihn an der Arbeit hinderten und ihn in's
Grab brachten. Von ihm Heilige Familie (Mus. Orleans), Der Hl. Johannes reicht
dem Jesuskind das Krer-^ (Mus. ebenda), etc.
Stella, Franooise Bonzonnet, Kupferstecherin, geb. 12. Dec. 1638 in Lyon,
+ 18. April 1691 in Paris, Schwester des Antoine B. S. Von ihr 66 Blatt antike
Ornamente, 56 Blatt Vasen (nach Jacques S.), etc.
Stella, f^ioyanni, Gemmenschneider, geb. 14. März 1839 in Neapel, Schüler
von L. Perrotti. Er modellirte erst Copien berühmter Werke und schnitt dann
Cameen, Reliefs in L va, etc. S, besuchte Paris und London und kam 1868 nach
Neapel zurück. Med. Dublin 1865, etc.
Stella, Ignatz, s, Stern, J.
Stella, Jacqnes, Maler, geb. 1596 in Lyon f 29. April 1657 im Louvre in
Paris, Sohn und Schüler des Frangois I. S., später Schüler des Nie. Poussin.
Er wurde Hofmaler und Ritter des hl. Michaels Ordens 1644. Mit 20 Jahren ging
er nach Florenz, wo ihm der Herzog Cosmo de' Medici Wohnung und Pension gab.
Nach 7jährigem Aufenthalt begab er sich 1623 nach Rom, wo er 12 Jahre lang
thätig war. Im Begriff einem Ruf Philipps IV. nach Spanien zu folgen, wurde er,
sein Bruder und seine Dienerschaft ins Gefängniss geworfen. Bald jedoch wurde
seine Unschuld bekannt und er und die Seinigen in Freiheit gesetzt Er bereist«
nun im Gefolge des Marschall Crequi Italien, schlug eine Direktorstelle in Mailand
aus und kam nach Paris, wo er die Gunst Richelieus erlangte, der ihm für sich und
den Hof ausgiebig beschäftigte. Historien von ihm in den GaL und Museen zu
Angers, Grenoble, Havre, Lyon, Montauban, Montpellier,Nantes,Nimes, Paris, Rouen, etc.
S. hat auch 5 Blatt radiert.
Stella, Jean, Maler, geb. 152" in Antwerpen, f 1601 in Paris, wohin er schon
in jungen Jahren kam. Er war der Stammvater einer grossen französischen Künst-
lerfamilie.
Stelson, SylTia C, Malerin, geb. 2. Sept. 1828, f 16. Oct. 1872 in Boston.
Sie hatte sich ohne Lehrer gebildet und malte Stillleben , besonders aber gute
Blumenstücke.
Stelzer, Johann Jacob, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig zwischen
1720 und 1733. Er schuf u. A. Platten für das Werk über die Dresdener Antiken (1733>
Stelzner, Heinrich, Maler, geb. 1833 in Bayreuth, Schüler der Nürnberger
Kunstschule unter Krehling. Er wurde Professor an der Kunstgewerbeschule zu
München. Von ihm Luther im Kreise seiner Familie, Stumme Liebe, Protestantischer
Gottesdienst während des 30 jährigen Krieges, etc., auch Landschaften.
Stenbock, Magnns, Graf, Maler, geb. 1664 in Stockholm, f 1717 in Kopen-
hagen. Dieser schwedische Feldmarschall beschäftigte sich mit dem Bildnissmalen
und Anfertigen von Filigranarbeiten, mechan. Kunstwerken, etc., besonders nach
seiner Gefangennahme (1713 bei Tönningen).
Stengel, Stephan, Freiherr Ton, Radierer, geb. 1761 in Mannheim, f 1822
in Bamberg. Er radierte als Liebhaber 1771 — 1805 Ansichten aus den Neckar- und
Rheingegenden. — Ein Georg, Freiherr Ton S., geb. 1775 (?), f 1824 war eben-
falls in Mannheim als Liebhaber-Radierer thätig.
Stenglin, Johann, Kupferstecher, geb. 1715 in Augsburg, f 1770 in St. Peters-
burg, Schüler voa J. G. Bodenehr. Er arbeitete in Schabmanier und erhielt 1743
einen Ruf nach St. Petersburg, wo er eine Czarenfolge und Mitgl. der Icaiserl. Fa-
milie schuf. Von ihm ferner Blätter nach Dinglinger, Grooth, J. J. Haid, D. Klein,
N. de Meytens, etc. — Ein Ferdinand S. war um 1710 in Stuttgart als Schab-
künstler thätig.
Slenifere, P. Marie Nicolas, Baumeister des 18. Jahrhunderts, begr. 17. Febr.
1790 in der Margare thenkir che, Paris.
Stenree, (Steenree), Willem (Georg?), Maler, geb. 1600 (?) in Utrecht,
t 1648 (?;, JNeffe und Schüler des C. Poelemburgh, in dessen Art er malte.
Stephan, Christoph, Bildhauer, geb. 12. Oct. 1797 in Köln a, Rh., f 16. Jan.
1864 das., Schüler von J. C. A. Blöraing, aber meist Autodidakt. Er schnitzte
Stephan — Stern. 339
erst Bilderrahmen und ornamentale Sachen, später Altäre, z. B. den Hauptaltar der
Stiftskirche zu Cleve und des Doms zu Riga.
Stephan^ Johann, s. Calcar, Johannes S^ Ton.
Stephan, Johann, Maler und Vergolder, geb. 1795 in Köln a. Rh., f 15. Nov.
1855 das. Er war als Zeichenlehrer und Restaurator alter Bildwerke thätig. 1846
liesB er sich auf einige Jahre in Cleve nieder.
Stephan, Meister, s. Loohuer, Stephan.
Stephan!, s. Stevens, Pieter,
Stephanos, griechischer Bildhauer der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts t. Chr.,
Schtller des Pasiteles. Von ihm ist die Statue eines jungen Mannes erhalten, die
sich in der Villa Albaui befindet, die er aber wahrscheinlich nach dem Werke eines
viel älteren Meisters copirt hat.
Stephanow, (Stephanolf)^ Francis Philip, Maler, geb. 1788 in Brompton,
f 15. Mai 1860 in West Hannam (Gloucestershire, England), Sohn des N. Phileter 8.
Er malte seit 1804 Genrebilder (Die armen Verwandten, Verhör Algernon Sydneys,
etc.) und zeichnete Illustr. zur Krönung Georg IV. (S. Kensington Mus.), zu Pynes
„Royal Residences", zu „Field of the Cloth of Gold", etc.
Stephanow, N. Phileter, Maler, geb. vor 1760 (?) in Russland, f ''or 1790 in
London (?) durch Selbstmord. Er mAlte Bildnisse, Plafonds, Theaterscenerien, etc. —
Seine Frau Gertrude S., f 1806 in Brompton, malte Blumen. — Deren Tochter
M. G. S. malte ebenfalls Blumen.
Stephann^ Hollandicus, s. Steven van Holland.
Stephens, Edward Bowring, Bildbauer, geb. im Dec. 1815 in Ezeter (England),
f 10. Nov. 1882, Schüler der Londoner Akademie und von E. H. Baily, später
? Jahre in Rom weitergebildet. Von ihm Hagar und Ismael, Eva und der Satan,
Eva und der Tod (1853), Euphrosyne und Cupido (1856), Der Gang in's Bad (1862),
Das Wrack, Die Statuen Lord Fortesenes, Sir Thomas D. Aclands (1862), etc., auch
viele Bildnissbüsten.
Stephens, Henry Lonis, Maler und Illustrator, geb. 11. Febr. 1824 in Phila-
delphia (ü. S. A.), t 13. Dec. 1882 in Bayonue (N. Y., U. S. A.). Er studirte an der
Akademie seiner Vaterstadt und wurde bekannt durch humoristische Illustrationen
zu Kinderbüchern, zur komischen Zeitschrift „Vanity Fair", die vor zwanzig Jahren
in New York erschien, etc. Ferner hat er auch aquarellirt.
StephensoB, John (James?), Kupferstecher, geb. 26. Nov. 1808 in Manchester,
t 30. Mai 1886 in London, Schüler von Finde n. Er lebte von 1838—47 io Man-
chester, dann in London. Von ihm Ophelia (n. Millais), Tennyson (n. Watts), Die
Pferdebändigerin (n. Landseer); A. n. Faed, Gordön, Landseer, Maclise, Martin, etc.
auch für illustrirte Zeitschriften uud Bücher.
Steppes, Edninnd K. F. M,, Maler, geb. 11. Juli 1873 in Burghausen (Ober-
bayern), Schüler von Kniser in München und der dortigen Akad. Er bereiste Süd-
deutschland, sowie Böhmen und malte Landschaften, auch Bildnisse.
Sterbeeck, Frans van, Maler, get 17. Nov. 1630 in Antwerpen, f 1693 das.
Er wurde Geistlicher, hat aber eifrig Botanik getrieben und malte Pflanzen. Ferner
entwarf er einen marmornen Hauptaltar für die Dominikanerkirche in Antwerpen.
Sterckr, Arthur, Kupferstecher, geb. 1866 (?), f 23. Jan. 1896 in Antwerpen
Er erhielt den grossen Rompi-eis. Von ihm Lady Godiva (n. Van Lerius), Jan de
Vos (nach dem Bild im Antwerpener Mus.), A. nach Rubens, etc.
Sterl, Robert Hermann, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 28. Juni 1867
in Grossdobritz (Sachsen), Schtüer der Dresdener Akademie unter P au weis, weiter-
gebildet auf Reiseu nach Paris und Hessen. Er malte Bildnisse, Landschaften und
Genrebilder z. B. Hessische Bauern im Gespräch, Arbeiter in den Eibsandsteinbrüchen,
Feierabend; ferner schuf er zahlreiche Hlustrationen für Zeitschriften und Bücher.
Vou seinen Steindrucken erschien einer in „The Studio*. Gold. Med. Dresden.
Stern, Ignaz, Maler, gen. Stella, geb. 1698 in Ingolstadt, f 1746 in Rom,
Schüler von Cignani in Bologna, wohin er sehr jung gelangte. Von ihm Ver-
kündigung (für Sa. Annunziata, Piacenza), Fresken (Sakristei von S. Paolo, Rom),
Altarbilder (Sa. Elisabeta, das.), Madonna (Mus. Wien), Kabinetsbildchen, etc.
Stern, Josef, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Graz, f 1773 in BrQnn, in
Rom gebildet. Er Hess sich in BrUnä als Bildnissmaler nieder und wurd» Hofmaler
des Grafen von Dietrichstein. Neben Bildnissen malte er auch einige Fresken und
Historien in Kirchen zu Brunn (Magdalenenkirche, S. Jakob, Minoritenkirche, etc.ji
Syrovic, Rossic, Struc, in der Sohloss-Bibliothejc zn Kremsier, etc.
340 Sternberg — Stevaerts.
Steniberg, Wassilj, Maler, geb. 1818 in Russland (?), f 1845 in Rom. Er
malte Scenen aus dem russischen Bauernleben und war seit 1841 in Italien thätig.
Sterni, (Stern), Bafaelle, Baumeister, geb. vor 1800, f 1821 (?), Sohn eines
Baumeisters (?) Johann S., thätig in Rom, wo er für Pio VII. den Braccio nuovo
des vatikanischen Museums baute. Sein Sohn Johann S. war ebenfalls Baumeister.
Sterr, Hans, Glasmaler des 16. Jahrhunderts, thätig in Bern, wo er Rathsherr
war. Er schuf u. A. sechs grosse Wappenscheiben für Jegistorf (1515), A. für
Hindelbank (1519), Lauperswil (1518/19), etc. Es finden sich auch Alpengemälde von
ihm vor, z. B. in Leuzingen.
Sterrer, Earl^ Bildhauer, geb. 25. Mai 1844 in Wels (Oberösterreich), Schüler
der Wiener Akademie und von Melni'zky. Von ihm Triptolemus, Licinius, Stolo
(Statuen), Kriegers Heimkehr, Liebe zum Volk, etc.
Sterry, Karl, Maler, geb. 29. März 1861 in Neu-Haidau a. 0. (Niederschlesien),
Schüler der Berliner Akademie u. von A.v. Werner. Er liess sich in Berlin nieder
und malte Genrebilder, sowie Bildnisse.
Stetka, Jnlins, Maler, geb. 29. Aug. 1855 in Kiraly-Lehota (Ungarn), Schüler
von Benczur, thätig iu Budapest.
Stetson, Charles Walter, Maler, geb. 1858 in Tiverton (R. I. ü. S. A.), thätig
in Providence (R. I.). Von ihm Fort von geweihter Erde : auch Bildnisse. S hat
einige Platten radiert.
Stetten, Karl TOn, Maler, geb. 1857 in Augsburg, thätig in Neuilly s. S.,
Schüler der Akademie zu München und der Ac. Julian (unter Boulanger, Courtois,
Dagnan und J. Lefebvre) zu Paris. Von ihm Italiener in Paris, Cläobis und
Biton, Der Ringkampf, Am Louvre, Aprilabend, etu., auch Landschaften und Bild-
nisse. Med. 3. Kl. Paris.
Stettier, Wilhelm, Maler, geb. vor 1655 in Bern, f 1708 Schüler von K.
Meyer in Zürich und Jos. Werner in Paris. Er malte Miniaturen und war u, A.
in der Kostümkunde sehr bewandert, so dass er dem Numismaten C. Patin bei der
Herausgabe von Werken helfen konnte. Von ihm Traum des Olympias, Traum
Alexanders Feder- und Sepia-Zeichnungen, etc.
Stenben, Alexander Joseph, Baron de, Maler, geb. 22. Juni 1814 in Paris,
t 7. Juni 1862 das., Schüler seines Vaters C. G. L. de S. und von Ingres. Er ver-
lebte 10 Jahre in St. Petersburg und 3 in Rom. Von ihm Jacob segnet seine Kinder
(Isaakskathedrale, St. Petersburg), Aus Miltons Jugend, Brunnenbad, etc. Med.
3. Kl. 1830.
Stenben, Charles Ouillanme Henri Angnste Francois Lonis, Baron de»
Maler, geb. 17. April 1788 io Bauerbach bei Mannheim, f 21. Nov. 1856 in Paris,
Schüler der St. Petersburger Akademie, dann von Gerard, R. Lefebvre und Prud'hon
in Paris. 1837 wurde er Zeichendirektor am Pariser Polytechnikum. 1844—54 war
er in Russland thätig, von da ab wieder in Paris. Von ihm Peter der Grosse auf
dem Ladogasee (1812 Mus. Amieus), Jugendzug Peters des Grossen (1827 Mus. Valen-
ciennes), Johanna die Wahnsinnige erwartet die Auferstehung ihres Gatten (1886
Mus. Lille), Karl Martells Sieg über Abderame und 12 A. (1836 Mus. Versailles)
Esmeralda (1839 M S. Nantes), die Decke im 2. Saal im Mus. des Louvre; Andere
Werke von ihm in dem Dom zu Strassburg, in der Isaacs Kathedrale zu St, Peters-
burg, etc., auch Bildnisse Med. 1. Kl. 1819. Kr. der Ehrenl. 1827. Mitgl. der St.
Petersburger Akademie 1833, Rother Adler Ord, 1841.
Stenben, Baronin Eleonore Anne de, geb. Trolle, Malerin, geb. 25. Dec. 1788,
in Paris, f 29. Dec. 1869 das., Gemahlin und Schülerin des C. G. L. de S., auch unter
R. Lefevre gebildet. Sie malte Bildnisse.
Stendtner, Mark Christoph, Bildhauer und Kupferstecher, geb. 1698 in Augs-
burg, t 1736. Er stach in Schwarzkunat und radierte Bildnisse, sowie mythologische
Scenen. Ferner zeichnete er Gold- und Silberschmieds- Vorlagen. — Sein Bruder
Esajas Philipp S., geb. 1691, f 1760, war in gleicher Weise thätig.
Stevaerts, (Staevaerts, Stevens, Sterers), Antonie Palamedesz, Maler, geb.
um 1601 in Delft, begr. 1. Dec. 1673 in Amsterdam, von Miereveit in Delft und.
Hals in Haarlem gebildet. Sohn eines Gemmenschneiders Palamedes S. Er wurde
1621 Mitgl. der Gilde, später deren Dekan, war in Delft thätig bis 1673 und
starb auf einer Reise zu seinem Sohn. S. malte Bildnisse und Gesellschaftsstücke,
z. B. Tischgesellschaft im Park n. A. (Mus. Berlin), Musikalische Gesellschaft und
Bildnisse ;,Gal. Brüssel), A. in den Sammlungen zu Dresden (zweifelhaft), Frankfurt a. M.,
Haag, Kop*iiihagea, St. Petersburg, Wien (Liechtenstein), etc.
Stevaerts — Stevens. 341
Steraerts, (Staevaerts, StcTcns, Sterers), Palamedet> Palamedesz, Maler,
feb. 1607 in London, f 26. Mai 1638 in Delft, wohin er schon in der Jugend kam,
chOler seines Bruders Antonie P. S. und an Werken des Esaias v. d. Velde
gebildet. 1627 wurde er Mitglied der Delfter Gilde. Er war missgestaltet, seine
"Werke sind in Folge seines frühen Todes selten. Von ihm ßeitcrtreffen (1634 Mus.
Dresden), Gefecht zwischen Kaiserlichen und Schweden (1630 Mus. Berlin), Andere in
den Sammlungen zu München und Wien (auch Sanr^mlung Liechtenstein).
Steven yan Holland^ (Stepliauus HoUandicus), Stempelschneider des 16. Jahr-
hunderts. Er fertigte Denkmünzen auf König Sigismuud August von Polen, auf Graf
Gg. von Egmond, auf Englische Berühmtheiten, etc.
Stevens, Alfred, Maler, geb. 11. Mai 1828 in Brüssel, Schüler von Navez in
Belgien und Roqueplan in Paris thätig in Paris. Er malte Interieurs und moderne
Sittenbilder mit ungewöhnlich feinem Farbensinn, sowie fesselndem Vortrag z. B.
Äschermittwoch (1853 Mus. Marseille), Trost (1857 Gal. Rarene Berlin), Dame im
Rosakleid (1867 Mus. Brüssel), Salome .(1882 das.), Am Strande, Solitaire, etc. Auch
Wandbilder (Die Jahreszeiten), im ßrüssler königl. Schloss. Med. 1853 Paris, 1855,
1867, 1878, Off. d. Ehrenleg. 1867, Kom. 1878; Leop. Ord., bair. St. Michaels-Orden,
österr. Ferdinands-Ord., etc.
Stevens, Alfred George, Bildhauer und Maler, geb. 1817 in Blandford (Dor-
setshire, England), f 1- Mai 1875 in Haverstock Hill (London). Er konnte schon
mit 8 Jahren ähnliche Bildnisse zeichnen und wurde zur Ausbildung nach Italien
geschickt, wo er zunächst in Florenz alte Meister ausgezeichnet copirte. In Rom
•wurde er Thorvaldsens Schüler und versuchte überhaupt sich auf allen Gebieten
der Kunst gleichmässig auszubilden. Nach England zurückgekehrt, wurde er Lehrer
an der Kunstschule in Sheffield. Er war besonders als Bildhauer und decorativer
Künstler thätig. Yon seinen Gemälden nennen wir einige Bildnisse, Entwurf zur
Ausschmückung des Lesesaals im British Museum (im S. Kens. Museum), desi^l. für
die Kuppel der Paulskirche (z. Th. ausgeführt) ; von Skulpturen das Wellington-
Denkmal in der Paulskirche, Sitzender Löwe vor dem British Museum, etc. S. Leben
von W. Armstrong (1881).
Stevens, Anthonis, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Mecheln, Stamm-
vater einer grossen Künstlerfamilie dort.
Stevens, Francis, Maler und Radierer, geb. 1781, t 1822 (1823?) in Exeter,
Schüler von P. S. Munn. Um 1810 war er in Norwich, später in Exeter thätig.
Er malte Landschaften in Aquarell, von denen das S. Kensington Mus. eines besitzt
und gab 1815 einen Band Radierungen heraus. — Ein D. S. malte im 16. Jahrhundert
in England Bildnisse.
Stevens, Gnstave Max, Maler, geb. 27. Febr. 1871 in Brüssel, Schüler von
Portaels in Brüssel und Cormon in Paris. Von ihm u. A. ein Plakat „Le Sillon".
Stevens, Jakob d. Ae., Maler des 17. Jahrh underts, f vor 1630, Sohn des A n t h o n i s
S. Er war in Mecheln, dann in Antwerpen, später (um 1614) wieder in Mecheln thätig.
Stevens, Jakob d. J., Maler, geb. 1593 in Mecheln, f 1662, Sohn und Schüler
des Jakob S. d. Ae. Er war in Mecheln thätig und dort zweimal verheirathet.
Stevens, Jan, Maler des 14. Jahrhunderts, gen. de Cuypere. Er war 1378 in
Antwerpen thätig. — Sein Vater Andries S., war dort ebenfalls Maler gewesen.
Stevens, Jan, Maler des 15. Jahrhunderts, t »ach 1484, thätig in Löwen, wo
er seit 1481 als Figurenmaler erwähnt wird und nebenbei Bilderhandel betrieb.
Stevens, Jan, Maler, geb. 1595 in Mecheln, t um 1627, Sohn und Schüler des
Jakob S. d. Ae. Er war in Antwerpen und Mecheln thätig.
Stevens, Jan (John), Maler, geb. vor 1700 in Holland, t H'^' London. Er
kam kurz nach 1700 nach England und malte Landschaften, Sopraporten, etc.
Stevens, John, Maler, geb. um 1793 in Ayr, t 1868 in Edinburgh, Schüler
der Londoner Akad., auch in Italien gebildet, wo er sich dann meist aufhielt. Er starb
an den Folgen eines Eisenbahnunglücks, das ihn in Frankreich betraf. Er malte
Genrebilder und besonders Bildnisse, von denen die Nat.-Gal. zu Edinburgh und die
Nat.-Portr.-Gal. in London Proben besitzen. — Ein anderer John S. lebte in Eng-
land im 18. Jahrhundert als Landschaftsstecher.
Stevens, Joseph, Maler, geb. 1819 in Brüssel, t 3. Aug. 1892 ras., Autodidakt,
Bruder des Alfred S. Er Hess sich in Paris nieder und errang beso ders mit seinen
Hundebildern viel Ruhm. Von ihm Tantalusqual (1850), Erinnerung an die Strassen
in Brüssel und 1 A. (1852 Mus. Rouen), Hund eine Fliege betrachtend, etc.
Med. 2. Kl. J852, 1855. 1857, Kr. der Ebrenleg. 1861, Off. des Leopold-Ord. 1865.
342 Stevens — Sthennis.
Steveus, Falamedes, s. Stetaerts.
Stevens, (Steevens), Pieter, Maler, gen. Stephaßi (Stefani), geb. 1540 in
Hecheln, f nach 1620 (u. A. 1604) in Prag, Sohn des Authonis S. Um 1590 kam
er nach Prag und wurde Hofmaler Rudolphs 11. ; 1600 soll er in die Heimath zu-
rückgekehrt sein. Von ihm Zwei Waldlandschaften (Mus. Wien), Die Amalekiter
Schlacht (Gal. Braunscbweig), Die 4 Jahreszeiten (gest. von Sadeler), etc. — Sein
Sohn Pieter S. d. J., war schon 1590 in Prag als Maler und Kupferstecher thätig
und erhielt 1594—1612 dort Monatsgeld, als Kammermaler Rudolphs II. Die Gal.
zu Braunschweig besitzt eine Landschaft von ihm. — Dessen Sohn Anton S. d. J.
(auch Stephan! und Stevens von Steinfels), + 1672 in Prag, war dort seit 1644
als Maler thätig. nebst seinem Sohn. — Ein — Steinfels (Stevens), malte 1695—98
im Kloster Waldsassen (Bayern). — Ein Panl S. war um 1644 in Prag als Maler thätig.
Stevens, (Stievens), Richard, Maler, Bildhauer und Medailleur, geb. vor
1550 (?) in Holland, f nach 1589. Er kam nach 1557 nach England und errang da
besonders durch seine Medaillen Ruhm. Von ihm ferner Monument des Earl of
Sussex (Boreham Church, Suffolk) und von Gemälden John Lord Lumley (1590),
sowie andere Bildnisse von dessen Familie und (zweifelhaft) Königin Elisabeth, sowie
Maria Stuart, beide in Hardwicke.
Stevenson, R. Macanlay, Maler, geb. 1864 in Glasgow, thätig das. Von ihm
Halbmond, Mondlicht bei bewölktem Himmel, Träumerei, Phantasie, Friedenstraum, etc.,
— Ein Thomas S., malte im 17. Jahrhundert zu London Landschaften, Bildnisse
und decorative Arbeiten.
Stever, Gostav Cnrt, Maler, geb. 16. Mai 1823 in Riga, f 17. März 1877 in
Düsseldorf, Schüler der Berliner Akademie (1847), kam 1850 nach Stockholm, um
Bildnisse für den Hof und die Universität Upsala zu malen und studirte 1854 unter
Couture in Paris weiter. 1859 Hess er sich in Hamburg, 1865 in Düsseldorf nieder.
Er erhielt den Professortitel. Von ihm Abisag und David (1860 Gal. Schwerin), Die
Auferstehung (Johauniskirche, Barmen), Tod des Wendenkönigs Gottschalk, J. Gossaert
malt sein schlafendes Kind, etc. ferner viele Cartons zu Glasfenstern für Mecklen-
burger Kirchen (Dobbertin, Schwerin, etc.). Mecklenb. Haus-Orden.
Stevers, s. Stevaerts.
Stewardson, Thomas, Maler, geb. 1781 in Kendal, f 1859 in London wo er
Schaler von Romney war. Er malte Bildnisse und wurde Hofmaler der Königin
Caroline. Von ihm Der Historiker Grote (Nat. Portr.-Gal., London), George III.,
Königin Caroline, Canning, etc.
Stewart, Anthony, Maler, geb. 1773 in Crieff (Perthshire, Schottland), f 1846 in
London, Schüler von A. Nasmyth in Edinburgh. Er malte erst schottische Land-
schaften, dann Miniaturen, Hess sich in London nieder, wo er die erste Miniatur
malte, zu der die Königin Victoria je gesessen hat. Seit ca. 1830 malte er nur noch
Kinder.
Stewart, Gilbert, s. Stuart.
Stewart, James, Maler und Kupferstecher, geb. 1791 in Edinburgh, f 1863
am Kap, Schüler von R. Scott (1810) und J. Burnet, sowie der Trustees' Academy
unter Graham. Er stach erst nach Allan, WUkie, etc. während er nebenbei in einem
Mädcheninstitut zu Edinburgh zeichnen lehrte. 1830 zog er nach London und stach
Weiteres nach Wilkie, ferner n. eigener Zeichnung, die ihm als Wilkies vom Verleger
abgekauft wurden. Als der Käufer sich orientirt hatte, machte er den Kauf rück-
gängig und diese Kränkung unter Anderen veranlasste S. 1833 nach der Algoa-Bai
auszuwandern. Seine Farm dort wurde von Kaffern geplündert. Er musste mit
Familie nach Somerset fliehen, wo er durch Bildnissmalen so viel verdiente, dass er
sieh eine neue Farm kaufen konnte. Ein Jollns L. S., geb. in Philadelphia (ü. S. A.),
Schüler von Zamacois, Geröme und R. deMadrazo malt seit etwa 1880 Genre-
bilder, sowie Bildnisse, Gold. Med. BerHn (1896), München (1897), etc.; Kreuz der
Ehrenleg. (1895), LeopoldOrd. (1894), etc. — Ein Robert S., geb. 1776, war in Eng-
land als Bildnissstecher thätig.
Steyaert, Anthonie, Maler, geb. 1765 in Brügge, f 1863 in Ghent, Schüler
der Akademie zu Brügge. Er wurde Professor an der Ghenter Akademie. Von ihm
S. Antonius (S. Nicolas, Ghent), etc.
Steyn, J., Maler, geb. 1805 (?), f 19- Dec. 1840. Er war ia Amsterdam thätif
und malte Miniaturen.
Sthennis, griechischer Bildhauer des 4. Jahrhunderts, geb. in Olynth, thätig in
Athen im Verein mit L eochares. Er bildete Weinende Frauen für Grabmäler, ferner
Stibral — Stier. 343
eine Demeter, Athene, Zeus, Athletenstatuen und die Statue des Autolycos des Grtinders
von Sinope.
Stibral, Maler, geb. 1859 in Prag, thätig das. Von ilim Motiv aus Salesel,
Die grosse Moschee in Ecrivan, etc.
Stichart, Alexander Otto, Maler, geb. 11. März 1888 in Werdau (Sachsen),
t 2. Juli 1896 in Jöhstadt, Schüler von Schnorr an der Dresdener Akademie, von
Leriup in Antwerpen und Griepenkerl in Wien, studifte auch in München. In
den 70er Jahren liess er sich in Dresden nieder; dort malte er mit P. Kiessling
die Gruppe der 3 Grazien im Iloftheater (Wachsmalerei); ferner von ihm biblische
Gemälde für sächsische Kirchen, Illustrationen zu Märchen (z. Th. eigenen), et
Stiegel, Eduard, Maler, geb. 20. März 1818 in Cassel, f 18. Dec. 1879. Er
wurde Prof. an der Casseler Akademie und malte und zeichnete Landschaften, etc.
Preuss. Kronen-Orden 4. Kl.
StiCe'er, Oswald, Maler, geb. 22. Juni 1857 in Salzburg, Schüler der Münchener
Akademie unter Strähuoer, Löfftz und Lindenschmit. Er malte Bildnisse und
Genrescenen.
Stieglitz, Christ. Lndwig, Zeichner, geb. 1756 in Leipzig, f 1836. Er war
Jurist, sowie Kunstgelehrter und hat seine Schriften über Baukunst der Alten (1796j
und Archäologische Unterhaltung mit Abbildungen nac"h eigener Zeichnung versehen.
Stiehle»-, Karl Gotthelf, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 5. Oct. 1778 in
Meissen.
Stieler, Engen von, Maler, geb. 19. Sept. 1845 iu München, Sohn des Joseph
S., Schüler von Piloty an der Münchener Akademie. Als Vorstand der Münchener
Kunstgenossenschaft (1881—83, 1885—1895), machte er sich um deren Organisation
verdient. 1888 wurde er geadelt. Er malte Bildnisse und Genrescenen. Mehrere Orden.
Stieler, Johann Friedrich, Stempelschneider, geb. 1729 in Reinsdorf (Erzge-
birge), t 1790 in Dresden, Schüler von Meil und Christ in Leipzig. 1751 fertigte
er Proben zu polnischen Kupfermünzen. 1755 wurde er in Dresden k. Münzgraveur.
Von ihm Med. auf Gellerts Tod, auf das 300 jährige Jubiläum der Universität Mainz,
auf den Frieden von Teschen, etc.
Stieler, Josef Karl, Maler, geb. 1. Nov. 1781 in Mainz, f 9. April 1858 in
München, war erst Miniaturmaler, dann Schüler von Fasel in Würzburg und Füger
in Wien. 1805 malte er Bildnisse in Krakau und Warschau. Sodann studirte er
unter Gerard in Paris, ging 1808 nach Frankfurt a. M., 1810 an den Hof Eugens
zu Mailand, endlich nach Rom. 1812 beriet ihn König Max nach München, um die
königl. Familie zu malen und schickte ihn 1816 zu gleichem Zweck nach Wien. 1820
wurde er Hofmaler. Von ihm Befreiung S. Leonhards (Leonhardskirche, Frank-
furt a. M.), die bekannte Schönheiten-Gallerie (Königl. Schloss, München), König
Maximilian Joseph (Alte Pinakothek, München), Ludwig I. (das.), Goethe (1828 Neue
Pinak. das.), Kaiser Franz I. u. 11 A. (ebenda), Gen. Tet^enborn (1815 Hamburger
Kunsthalle), etc.
Stielor, Robert Friedrich, Maler, geb. 15. Juni 1847 in Heilbronn, Schüler
des Polytechnikums und der Kunstschule zu Stuttgart und Karlsruhe. Er liess sich
in Stuttgart nieder und malte Landfchaften, sowie Architekturen aus alten Städten
(Rothenburg o. d. T.), Klöstern (Maulbroun), u. s. w.; darunter auch Aquarelle.
Professor, HohenzoUersche und Württemb. Med. für Kunst u. W.; Preuss. Kronen-
Orden.
Stiemart, Frau^ois, Maler, geb. 3. Dec. 1680 in Douai (Dep. Nord), 1 1740 in Paris,
Conservator der königL Gemälde und Dekorationsmaler des Louvre. Er malte vor-
nehmlich Bildnisse. 1720 wurde er Mitglied der Akademie auf Grurd einer Kopie;
Bildniss Ludwigs XIV nach Rigaud. Von ihm Spielende Kinder mit einem Hund
(Palais de Fontainebleau), etc.
Stier, Hubert Ludwig Oswald, Baumeister, geb. 27. März 1838 in Berlin,
Schüler der dortigen Bauakademie unter Strack und von Waesemann, Sohn des
Wilhelm S. Er bereiste Deutschland, Frankreich und Italien (1867 68) und liess
sich 1871 in Berlin nieder. 1876 ging er nach Hannover, wo er 1879 Professor am
Polytechnikum wurde. Von ihm Palmeugarten (Charlotten bürg), Kriegerdenkmal,
(Marienberg bei Brandenburg), Eisenbahnhöfe zu Hannover, Hildesheira, Kreiensen,
Uelzen, Bremen und Harburg, Rathhaus zu Geestemünde, Reformirte Kirche (Hannover),
Neue Flusswasserkunst (das.), etc., auch Restaurationen der Nikolaikirche zu Eise-
nach, der Stadtkirche zu Sondershausen, etc. Roth. Adlerorden IV. Kl., Schwarzburg
Ehrenkr. II. Kl., verschiedene Preise.
344 Stier — Stimmer.
Stier, Wilhelm, Baumeister, geb. 1799 in Blonie bei Warschau, f 1856, Schüler
der Berliner Bauakademie (1815—17). 1817—21 war er ah Bauführer in der Bhein*
provinz thätig, besuchte 1822 Paris und hierauf zu Fuss Südfrankreich und Italien,
wo er 5 Jahre verblieb und bis nach Sizilien kam. 1828 wurde er Lehrer an der
Berliner Bauakademie, 1842 Professor an der Baugewerbschule. Er baute nur sein
eigenes Wohnhaus, doch hat er mit Entwürfen {Münchener Atbenäum) erste Preise er-
rungen. Diese Entwürfe gab sein Sohn 1867 heraus. Zwischen 1843—45 teröffent-
lichie S. Künstlernovellen.
Stierle, Johann Jakob Gottfried, Medailleur des 18. Jahrhunderts, geb. 1764
in Berlin, Schüler von D. F. Loos. Von ihm Schaumünzen auf den Frieden zu Basel,
auf den Tod des Herzogs Leopold voq Braußschweig, etc.
StieTens, s. SteroDs, Richard.
Stifter, Adalbert, Maler, geb. 23. Oct. 1806 in Oberj)lan (Böhmen), f 28. Jan.
1868 in Linz. Dieser bekannte Dichter hat auch Miniaturen gemalt, darunter eine
Mondscheinlandschaft auf Kupfer (Sammlung R. Fischer, Wien).
Stiglmayer, Johann Baptist, Erzgiesser, geb. 18. Oct. 1791 im Fürstenfeldbruck
(Oberbaiern), t 2. März 1844, Schüler von Pfeifer, Sträussl und der Münchener
Akademie (1810). 1814 wurde er königl. Münzgraveur und erhielt 1819 ein Stipen-
dium nach Italien. 1824 erlernte er in Berlin den Höhlguss. Darauf errichtete er
für die Unternehmungen Ludwigs L die königl. Erzggiesserei und wurde deren In-
spektor. Er goss unter Anderen Obelisk auf dem Karolinenplatz in München, die
Bronzethore für die Wallhalla und Glyptothek (n. Klenze), König Max (Statue n.
Rauch), Churfürst Max I. (n. Thorvaldsen), Schiller (1887 n. dems.), 12 bayerische
Herzöge (n. Schwanthaler, Münchener Residenz), Jean Paul (Bayreuth), Goethe (Frank-
furt a. Mo), etc. Nach S. Tode leitete sein Neffe F. v. Miller die Arbeiten in der
Erzgiesserai.
Stilheid, s. Lin, Hermann ran.
Stilke, Hermann, Maler, geb. 29. Jan. 1804 in Berlin, f 22. Sept. 1860 das.,
Schüler der dortigen Akademie unter Kolbe. 1821 kam er nach München, wo ihn
Cornelius unterstützte. 1827 besuchte er Italien. Er lebte längere Zeit in Düssel-
dorf und siedelte 1860 nach Berlin über. 1854 wurde er Professor. Von ihm Das
jüngste Gericht (gemeinschaftlich mit Stürmer, Assisensaal Köln a. Rh.), Glaube,
Gerechtigkeit und Treue, etc; (Schloss Stolzenfels); auch Fresken im Berliner Schlosa
und im neuen Schauspielhaus zu Dessau , ferner Pilger in der Wüste (Gal. Raczynski
Berlin), Die Söhne Eduards (Nat.-Gal. das.), Christen in Syrien (Mus. Königsberg).
_ Stilke, Hermine, geb. Peipers, Zeichnerin, geb. 1808, f 23. Mai 1869 in
Berlin, Gemahlin des Hermann S. Von ihr Randzeichnungen zu Psalmen (1848),
8 Initialen zum Mecklenb. Erbvergleich (1852), Das Jahr in Blüthen und Blättern,
Reise in Bildern, Hauschronik, Blumenschmuck zu Goethe, etc., meist Blumenzeich-
nungen in Verbindung mit Ornamentik.
Stimme], Ernst, Maler, geb. 16. Febr. 1858 in Kennenburg bei Esslingen,
Schüler der Stuttgarter Kunstschule, der Karlsruher Akad., etc. Er malte Thiere,
besonders Hunde und war auch schriftstellerisch thätig.
Stimmer, Abel, Glasmaler und Radierer, geb. 7. Juni 1542 in Schaffhausen,
t nach 1580, Bruder des Tobias S. Er war in Basel, Schaff hausen und Strassburg
(wo er 1580 in die Zunft aufgenommen wurde) thätig. ' Von seinen Blättern nennen
wir J. Marbach (1581), L. v. Schwendi (1579), Das Pferd (1578), Allegorie auf die
Kunst, 111. zu F. Platters Anatomie (1581). — Sein Bruder Josias S., geb. 24. Febr.
1555, war Maler.
Stimmer, Hans Christoph, Holzschneider, geb. 17. März 1549, t nach 1577,
'Bruder des Tobias S. Er war etwa 1575 von Strassburg nach Schaffhausen zurück-
gekehrt, wo er 1576 krank und 1578, als semer Sinne beraubt, in's Spital ge-
bracht wurde.
Stimmer, Tobias, Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb. 7. April 1539
in Schaffhausen, f nach April 1583 und vor 1687, vielleicht mit Anlehnung an Dürer
gebildet. Von etwa 1566 an war er sesshaft in Schaffhausen. Dort bat er wahr-
BcheinHch mit seinem Bruder Christoph S. Fresken am Haus zum Ritter geschaffen,
um 1570 arbeitet er schon viel in Strassburg und lässt sich 1572 dort nieder. Von
ihm H. J. Schwytzer (Mus. Basel), Elisabeth Schwytzer (das.), J. Maurer (Stadtbiblio-
thek Zürich), Der bethlehemitische Kindermord (Gal. Sigmaringen), viele Wappen-
zeichnungen, etc. Mars kennt ungefähr 200 Einzelholzschnitte und die z. Th. umfang-
reichen Illustrationsfolgen zu etwa 30 Büchern von ihm. Wir heben hervor Die
Stimmi'ng — Stocltmann. 345
AJtersstufen des Mannes und des Weibes, Die Musikanten, Der Ball. Das Hauptschiessen
zu Strassburg, Die Uhr im Münster das., Der Komet von 1572, über 30 Bildnisse,
viele Titeleinfassungen und Druckersignete, Die 111. zu Reussners Contrafacturbuch,
zur Gwarin Bibel, zum Flavius Josephus, zu Reussners Emblemen, zu Bocks Kräuter-
buch, zu J. Meyers Fechtbnch. Es werden ihm auch 2 Radierungen zugeschrieben
(Die Versuchung des hl. Antonius und Venus). Ferner hat S. eine „Komedia"
gedichtet.
Stimmingr, Paoline, geb. Kilger, Malerin, geb. 21. Nov. 1836 in Halle, studirte
in Berlin bei Troschel und Scholz, bildete sich in der Landschaftsmalerei bei
Scherfling und Schleich weiter, machte ihr Examen an der kgl. Akademie und
wurde Zeicheolehrerin an der Sophienschule in Berlin.
Stinde, Sophie, Malerin, geb. 21. Sept. 1853 in Lensahn (Holstein), Schülerin
der Malerinnenschule in Karlsruhe und von P. P. Müller in München, meist aber
autodidaktisch auf Reisen in Deutschland, Frankreich und England gebildet. Sie liess
sich in Dachau-Münx?hen nieder. Von ihr Kanal in Venedig, Spätherbst, Einsamer
Schwan, etc. Gold. Med. 1897 Brisbane.
Stirling, Edward, Bildhauer, geb. 1819 in Drvburgh (Schottland), f 1866 in
Liverpool, Schüler von Dar nick, dann von der Kunstschule in Edinburgh. Er
war in Ulverstone und Liverpool thätig. Von ihm Prince Albert (1863 Hastings),
desgl. (Südfront von Horton Hall Cheshire), Bildnissbüsten, Ornamente, etc.
Stirnbrand, Franz Seraph, Maler, gefunden um 1796 bei Linz als etwa
3 jähriges Kind, f 2. Aug. 1882 in Stuttgart, Schüler eines Lackirers Rieger in
Linz (1805—08). 1809—13 war er in Frankfurt a. M. thätig, copirte Bildnisse auf
Blechdosen, etc. 1813 kam er nach Stuttgart, besuchte dann Oesterreich und Paris,
arbeitete 1820—24 in Karlsruhe und studirte 1824—25 in Rom weiter. Von da an
war er in Stuttgart und Ludwigsburg als Bildnissmalei thätig und hat verschiedene
Mitgl. des württemb. Hofs gemalt.
Stites, John Randolph. Maler, geb. 1836 in Buffalo (N. Y., U. S. A.), Auto-
didakt. Er war in Chicago, New-Orleans und New-York thätig. Von ihm An den
Ufern des Bronx, Aepfel, Die Grabschänder, etc. Mitgl. der Cbicag. Akademie 1876.
Stix, Alexander, Holzschneider, geb. 1819 in Frankfurt a. M. wo er thätig war.
Stobbaerts, Jan Baptist, Maler, geb. 18. März 1838 in Antwerpen, wo er
thätig war und meist Thiere malte. Von ihm Der erste Wagen Heu (Mus. Ant-
werpen), Hunde (das.). Nach der Fütterung, Das Recht des Stärkeren, etc., ferner
einige radierte Thierstücke u. dergl. m. Med, Wien 1883.
Stock, Andreas, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. um 1616, wahr-
scheinlich Schüler von Jac. de Gheyn, thätig in Antwerpen. Von ihm Platten zu
Thibeaus „Academie de l'Esp^e", die Selbstbildnisse Dürers (1624), Holbeins und
L. Jacobsz' van Leiden, 8 Landschaften nach P. Bril, A. nach Rubens, Snayers,
Tan Dyck, Wildens, etc.
Stock, Doris (Bora), Malerin, geb. 1731 in Leipzig, f 1815, Tochter und
Schülerin (?) eines Kupferstechers Johann Michael S. Sie wurde 1780 Mitgl.
der Dresdener Akaaemie und copirte die berühmten Gemälde der dortigen Gal.,
malte ferner Pastellbildnisse nach dem Leben.
Stock, Martin, Maler und Radierer, geb. 1746 in Hermannstadt, f 1800,
Schüler von Meytens. Er liess sich in Pressburg nieder, wo er Altarstücke und
Bildnisse malte. Er tat eine Folge von Zigeunermusikanten geätzt. Später widmete
er sich dem Handel.
Stock, s. auch Tan der Stock.
Stockade, s. Helt-Stockade, Nie.
Stocker, Franz, Maler, f 9 Juli 1887 in Wien. Er malte Historien.
Stocker, (Stöcker), Jörg, Maler der Ulmer Schule, thätig zwischen 1485 und
1512. Von ihm befindet sich ein Jüngstes Gericht in der Kirche zu Oberstadioa.
A. Werke in Ulm, Bollingen, Dischingen und Blaubeuren (?).
Stockman, Jan Gerrit/, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 9. Juli 1670 in
Haarlem, wohin er 1636 aus Harlingen (?) einwanderte. Er wurde 1637 Mitgl. und
1651 Schriftführer der Lucasgilde zu Haarlem. — Sein Sohn (?) Leendert S., auch
Maler, wurde 1670 Mitgl. der Gilde dort.
Slockmann, Jakob, Maler, geb. um 1700 in Hamburg, f 1750 das., Schüler
Ton A. Meyerin g und M. Carree in Holland, durch eigenes Studium weitergebildet.
Er malte Landschaften mit ThierstaflFage, Thierköpfe, endlich auch Köpfe in
Denners Manier.
346 Stockmeyer — Stölzel
Stockmeyer, Karl, Maler, geb. 15. Juni 1858 m Rio de Janeiro, Schulet der
Kunstschule zu Karlsruhe. Von ihm „Der Preiö den singend du verdient, d»! kannst
ihn nicht erringen, nur erhoffen", Bildnisse, etc.
Stocks, Lamb, Kupferstecher, geb. 30. Nov. 1812 in LightcÜffe (Yorks., Eng-
land), Schüler von C. Rolls in England, wohin er 1827 gelangt war. Er stach erst
(1833) Almanachsblätter, später grössere Arbeiten in Linienmanier nach Calkott,
Faed, Frith, Maclise (Wellington und Blücher nach der Schlacht von Waterlooj,
Millais (Die Prinzen im Tower), Webster, etc. Mitgl. der Akademie 1872.
Stocks, Minna, Malerin, geb. 24. Juni 1846 in Schwerin, Schülerin von
Schloepke das., von Steffeck in Berlin, von E. Bosch in Düsseldorf und von
J. Bauck in München. Sie malte meist Thiere. Von ihr Blick auf den Schweriner
See (Mus. Schwerin), Die feindlichen Brüder, Die Verstossene, Katzenquartett.
Stockvisch, s. Stokvis.
Stöber, Franz, Maler, geb. 1760 in Wien, f 4. Oct. 1834 in Speyer, Schüler
der Wiener Akademie unter C. und F. Brand, nachdem er zuvor Goldschmied ge-
wesen war. Er besuchte Holland und liess sich in Speyer nieder, wo er In^)ektor
der Sammlung von Hütten zu Stolzenburg wurde. Von ihm Ruinen von S. Jakob
zu Speyer (1787 Wiener Mus.), Der Rheinfall bei Schaflfhausen, etc.
Stöber, Franz, Kupferstecher, geb. 20. Febr. 1795 in Wien, f 8- Ap"l 1858,
Schüler seines Vaters Josef S. und von Maurer an der Wiener Akademie. Er
stach erst mit seinem Vater Almanach-Modebilder und dergl., seit 1830 Kaiser-Bild-
nisse, Kunstvereinsblätter, etc. und hat auch iu Aquatinta, Scbabmanier, Radierung,
sowie in gemischter Manier gearbeitet. 1835 wurde er Mitglied der Akademie, 1842
Hofkammerkupferstecher, 1844 Professor. Von ihm Blätter nach Braener, Danhaoser,
Ender, Führich, Gauermann, Krafft, Rieder, Salvi, R. Santi, Schrotzberg, Stieler, Wald-
müller, etc. Bayer, gold. Verdienstmed. (1847), Oesterr. gold. Med. (1847). — Sein
Vater Josef S., geb. 1768 in Wien, Schüler von Schmuzer, stach nach de Heem,
Lenz, Matthaei, Rieder, etc.
Stöcker, s. Stocker.
Stöckhardt, Heinrich, Baumeister und kunstgewerblicher Künstler, geb. 14. Aug.
1842 in St. Petersburg, Schüler von Nicolai an der Dresdner Akademie. Bis 1869
war er am kgl. Landbauamt Dresden thätig und stellte die katholische Hoflcirche
wieder her. 1869—71 besuchte er Belgien, Frankreich und Italien. 1871 liess er
sich in Berlin nieder und gründete 1877 dort ein selbständiges Atelier, er lehrte dort
auch am Kunstgewerbemus. Von ihm Schloss Wilhelmsburg bei Merzdorf (Schlesien),
Monumentalbrunnen (Erfurt), Silberner Ebrenschild für Gen. v. Werder (1871), viele
Privat- and Geschäftshäuser in Berlin, Danzig, etc. S. veröffentlichte ein Werk über
die kath. Hofkirche zu Dresden. Mehrere Med.
Stöckler, Emannel, Maler, geb. 24. Dec. 1819 in Nikolsburg (Mähren), Schüler
der Wiener Akademie unter T. Ender und Mössmer, besuchte dann den Orient,
öfters Italien und die Balkanländer. 1863 wurde er Hofmaler, 1875 reiste er nach
St. Petersburg, 1877 liess er sich in Aussee nieder. Er malte Genrescenen, Archi-
tekturen und Stillleben, darunter Aquarelle. Von ihm Belisarpalast u. 1 A. (Wiener
Mus.), Nähschule, Sonntags in der Ausseer Kirche in Steiermark, Maronenhändlerin
in Venedig, etc. auch Bildnisse und Copien nach Renaissance- Gemälden, sowie einige
Fresken. Inhaber Österreichischer, russischer und württembergiscber Orden.
Stöcklin, (Stöcklein), Christian, Maler, geb. 14. Juli 1741 in Genf, f im Juni 1796
in Frankfurt a. M., studirte unter Steudlin und seit 1757 in Italien, besonders unter
A. Galli da Bibiena zu Bologna. Seit 1764 malte er in Frankfurt a. M. meist
Kircheninterieurs in der Art der Neeffs, von denen eins in die Gal. Weber zu Eam^
bürg, ein zweites in das Darmstädter Mus. gelangte. Er decorirte auch Theater in
Stuttgart und Ludwigslust. — Sein Sohn Friedrich S., geb. 1770 in Frankfurt a. M
t 1828, malte ebenfalls Architekturen. — Auch dessen Sohn Christian Friedrichs.,
geb. 1809, t 1852, war Maler.
Stoeger, Otto, Maler, geb. 1833 in München, wo er thätig war.
Stöhr, Martin, Bildhauer, geb. 1819 in Windheim (Baden), f im Sept. 1896 in
Kronstadt. 1867 wurde er durch König Karol I. nach Rumänien berufen.
Stölzel, Christian Ernst, Kupferstecher, geb. 11. Febr. 1792 in Dresden, f
4. April 1837 das., Schüler seines Vaters Christian F. S. 1822 machte er eine
italienische Reise zu Fuss und hielt sich Studienhalber in Rom auf, zurückgekehrt
wurde er Lehrer an der Dresdner Akademie. Von ihm anfangs kleinere Arbeiten
und Vignetten in Punktirmanier, später grör lere Linienstiche, z. B. Heilige Elisabeth
Stölzel — Stoltenberg. 347
(nach H. Naeke), Krönung der HI. Jungfrau (nach R. Santi), A. nach Baroccio, Fra
AflgeHco da Fiesole, Ludwig Richter, etc. Mitgl. der Akademien zu Dresden u. Perugia.
Stölzel, Christian Friedricli, Kupferstecher, geh 1751 in Dresden, f 23. Not.
1816 das., Schüler von Zeisig und Canale. 1779 wurde er Hofkupferstecher und
Mitglied der Dresdner Akademie. Er arheitete in verschiedenen Manieren. "Von ihm
Kreuzkirchen Altar (n. Zeisig), Sa. Maddalena (n. Reni), Zeisig (n. Vogel), Allegranti
(n. CafF6), etc., auch Landschaften und Genrebilder.
Stoer, Lorenz, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig in Augs-
burg um 1567. Vom ihm u. A. 12 Bl. zu einer Geometria et Perspectiva (Augsburg 1567).
Stottrnpp, Andreas, Maler und Kupferstecher, geb. 1754 in Hamburg, f 1812,
Schüler der Kopenhagener Akademie (1771—74). Er Hess sich in Hamburg nieder,
malte Bildnisse in Oel, sowie Miniatur und stach in Punktirmanier. Er veröffentlichte
Schriften über das Zeichnen (1783) und das Blumenzeichnen (1808).
Stöttrapp, Cliristian Georg, Kupferstecher, geb. 1789, f 1838, Sohn und
Schüler (?) des Andreas S. Er war in Altona thätig.
Stöyesandt, Friedrich Adolph, Maler, geb. 1808 in Danzig, f 1838 das.,
Schüler der Dauziger Kunstschule, von Gropius in Berlin und von der Wiener
Akademie. Er bereiste Tirol, Steiermark und Italien. 1837 zurückgekehrt, malte er
Landschaften, z. B. Der Obersee in Bayern.
Stoeving, Curt Carl Ludwig, Maler, geb. 6. März 1863 in Leipzig, studirte
erst dort und in Stuttgait die Baukunst, dann unter C. V7erner, meist aber ohne
Lehrer die Malerei. S. bereiste Belgien, Deutschland, Frankreich und Italien. 1892
wurde er Privatdocent am Polytechnikum in Berlin, leitete auch öfters Malerinnen-
klassen. Er malte Bildnisse, auch neu-idealistische, decorative Vorwürfe. Von ihm
C. "Werner (Mus. Leipzig), M. Klinger (das.), F. Nietzsche (Nietzsche-Archiv, Weimar),
Sommersonnenglück, etc. Mehrere Medaillen.
Stoflfe, J. van den, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1649 in den Nieder-
landen. Er malte Schlachtenbilder in der Art des E. v. d. Velde und des D. Stoop.
Stohl, Heinrich, Maler, geb. 1826 in Wien, Schüler der dortigen Akademie,
weitergebildet auf Reisen nach Böhmen, Oberösterreich, München (wo er 1 Jahr
verblieb), Triest (wo er ?'/* Jahr verblieb), Venedig, etc. Er malte Landschaften
und staffirte Architekturen in Aquarell und Oel, z. B. Inneres des Markuskirche (1855).
Stohl, Michael, Maler und Lithograph, geb. 1814 in Wien, f 18. März 1881
das., Schüler der dortigen Akademie. 1842 machte er Aquarellcopieu nach Renaissance-
Gemälden in Rom, für die Czarin und Grossfürstin Marie. "Von ihm Die Scnach-
partie (1847), Posthof mit Pferden (1866), Bildnisse in Aquarell und Steindruck, etc.
Von Steindrucken nennen wir ferner die für „Christliches Kunststreben in der
Oesterr. Monarchie*.
Stokes, Adrian, Maler, geb. 1854 in England, thätig in London. Von ihm
Römische Landschaft, etc.
Stokvis, (Stockvisch), Hendrik, Maler, get. 6. Febr. 1768 in Loenen, t 1824
in Amsterdam (?), Schüler von J. C. Schultsz. Er malte und zeichnete Land-
schaften, sowie Thiere z. B. Beis Darthuizen (1814 Mus. Amsterdam).
Stolba, Leopold, Bildhauer, geb. 11. Nov. 1863 in Gaudenzdorf bei Wien,
Schüler von Kundmann an der Wiener Akademie.
Stoldo di Qino, s. Gino Lorenzi, Stoldo di.
Stolf, Franz, Bildhauer des vorigen Jahrhunderts, geb. in Deutschland, der
zu Valencia für die 1. Abth. der Domfacade, die Statuen des Hl. Vicente Ferrer, des
Hl. Luis Bertran und des Hl. Lorenzo schuf.
Stoiker, Jan, Maler und Kupferstecher, geb. .1. Juli 1724 in Amsterdam,
t 10. Juni 1785 in Rotterdam, Schüler von J. M. Quinkhard. 1766 und 1770 war
er im Vorstand der Rotterdamschen Gilde. Er entwarf Tapeten, malte Saaldecorationen,
auch Interieurs, besonders aber Bildnisse, z. B W. Schepers (Mus. Rotterdam), 155
Künstlerbildnisse (grau in grau). Er hat auch einige Biälter radiert und etwa 15
geschabt, darunter nach Brekelenkamp, Eeckhout, Ostade, Ravesteijn, R. van
Rijn, etc.
Stoltenberg, Fritz, Maler, geb. 7. April 1855 in Kiel, Schüler der Kunst-
schule in Weimar (1872—76), unter Tb. Hagen. 1876—82 lebte er in München,
1882—85 in Cassel, 1885—89 in München, seit 1889 in Kiel. Auch machte er Reisen
nach Frankreich, Italien, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden, etc. Er malte
Landschaften und Seestücke in Oel, sowie Aquarell, hat auch viele Illustrationen
geliefert.
348 Stoltenberg-Lerche — Stoop.
Stoltenberg-Lerche, s. Lerche.
Stoltz, Friedrich, Maler, geb. vor 1800 (?), f 1838/39 bei Cassel durch Unfall.
Er war Zeichenlehrer, später Museumsiiispektor und gab 1832, sowie 1837 Be-
schreibungen des Museums heraus.
Stolze, Karl, Baumeister und Ingenieur, geb. vor 1700 (?), + 1746. Er war
Lieutenant und wurde 1734 Preuss. Kriegs- und Domänenrath, auch Oberbaudirektor.
Er baute das von Osten'scbe (später v. Rochow'sche) Haus unter den Linden, Berlin,
den Bauhof hinter dem einstigen Prinz Heinrich Pal., Privathäuser an der Wilhelm-
strasse, etc.
Stom, s. Strom.
Stoinme, N. B.-de, Maler des 17. Jahrhunderts. Das Brüsseler Museum be-
sitzt ein 1644 datirtes Stülleben von ihm.
Stomme van Kämpen, s. Avercanip.
Stone, Frank. Maler/ geb. 22. Aug. 1800 in Manchester, f 18. Nov. 1859 in
London. Er war erbt in einer Spinnerei thätig, konnte dann die Malerei erlernen,
kam 1831 nach London und malte zunächst sentimentale Aquarelle, die ihn bald
beliebt machten. Um 1837 wandte er sich der Oelmalerei zu und der künstlerische
Werth seiner Arbeiten stieg. 1856 hatte er Frankreich besucht. Von ihm Des
Gärtners Tochter, Die alte Geschichte, Schachmatt, etc.
Stone, Henry, Maler und Bildhauer des 17. Jahrhunderts, gen. Old Stone, geb.
in London (?), f 24. Aug 1653 das., Sohn und Schüler des Nicholas S., bereiste
Holland, Frankreich und Italien (wo er 4 Jahre verweilte). Er führte mit John S.
erst des Vaters Geschäft als Bildhauer fort, verlegte sich später aber mehr auf die
Malerei und copirte alte Meister, so z. B. T. Vecellis Cornaro-Familie (Hampton Court),
viele Van Dyck-Bildnisse, etc. S. schrieb auch über Malerei. — Sein Bruder Jobn
S. war in gleicher Weise wie er thätig< und hat ausserdem für die Buchillustration
einige Platten gestochen.
Stone, Marens, Maler, geb. 4. Juli 1840 in London, Schüler seines Vaters
Frank S., auf Reisen in Italien und Frankreich weitergebildet. Er malte geschicht-
liche Genrebilder, später süssliche Genrebilder in Empire-Costüm, etc., hat auch
aquarellirt, sowie Dickens, Trollope, etc. illustrirt. Von ihm Ein Friedensstifter,
Neil Gwynne, Eduard II. und Piers Gaveston, Verliebt, etc. Mitgl. der Akademie, Med.
Philadelphia, Wien, etc.
Stone, Nicholas, Bildhauer und Baumeister, geb. 1586 in Woodbury (Exeter),
t 24. Aug. 1647 in London, arbeitete erst dort, dann in Amsterdam unter P. van
Keijser, zuletzt mit viel Erfolg in England. 1616 schuf er Statuen für die königl.
Kapelle in Edinburgh, 1619 für das ßanqueting House, Whitehall (London). 1615
erbaute er die Sutton-Kapelle im Charter House die Facade von St. Mary's College,
Oxford, Mehreres in Wiudsor, dessen Bauleiter er 1620 wurde, das Grabmal Ormonds
in Kilkenny, Northamptons in Dover Castle, Spensers in der Westminster Abtei, etc.
Stone, William Oliver, Maler, geb. 26. Sept. 1830 in Derby (Conn., U. S. A.),
t 15. Sept. 1875 in Newport (R. I., U. S. A.), Schüler von N. Jocelyn. 1851 kam
er nach Nevr-York, wo er 1869 Mitglied der Nat.- Akademie wurde. Er malte Bild-
nisse amerikanischer Notabilitäten. mit besonderem Gelingen von Frauen und
Kindern.
Stoof, Willem Benedictus, Maler, geb. 4. Aug. 1816 in Utrecht, Schüler der
dortigen Akademie und von Kruseman, auch studirte er im Haag. Er malte Bild-
nisse, Interieurs und Geschichtsbilder.
Stoom, (Stom), Matthys, Maler, geb. 1649 (?) in Holland, f 1702 in Verona,
hatte in Holland gelernt, übte seine Kunst aber meist in Italien aus. Er malte
Schlachten und Landschaftsbilder. Von ihm Raubanfall im Hohlweg (Gal. Dresden),
Truppenausschiffung (das.). — Ein anderer Matth. S., geb. in Flandern, soll ein Altar-
bild in der S. Caecilien- Kirche zu Messina gemalt haben. Die Existenz beider
Künstler ist nicht zweifellos erwiesen.
Stoop, Dirk (Theodorus, Rodrignez), Maler und Radierer, geb. 1610 in
Utrecht, ■}- 1G86 das., wahrscheinlich Sohn und Schüler eines Glasmaler Willem J.
van der S. 1638 wurde er Mitgl. der Gilde. Im Gefolge der Infantin Katharina
kam er nach Lissabon (wo er sich Rodrignez S. zeichnete und Hofmaler wurde) und
als sie Königin von England wurde 1662 nach London.. 1678 kehrte er nach Utrecht
zurück. Er malte Reitergefechte. Jagden, etc. Von ihm Auf der Jagd (Mus. Amster-
dam), Jäger mit Hunden (Gal. Dresden), A. in den Sammlungen zu Berlin, Brüssel,
Haag, Haarlem, Kopenhagen, Schwerin, etc. Seine Radierungen sind. ziemlich selten,
Stoopendael — Storei. 340
wir nennen Platten zu Ogilvy's Aesop, Die Schlacht Ton Solebay, Zwölf Arten von
Pferden, Oliver Cromwell auf dem straffen Seil, Der Raub der Helena, Charles IL,
dessen Königin Katharina, Sieben Ansichten von Lissabon, Die Prozession der Königin
Katbarina von Portsmouth nach Hampfon Court, etc. Einige dieser Blätter sind zweifel-
haft. — Ein Maerten S. malte im 17. Jahrhundert Genrebilder und Historien. — Ein
Jan Pieter S.j angeblich 1612 in Holland geboren, soll Bruder des Dirk S. gewesen
sein und in England Schlachten, sowie Landschaften gemalt hal>en.
Stoopendael, ßastiaen, Zeichner uod Kupferstecher des 18. Jahrhunderts,
thätig um 1710 — 12 in Holland, Er radierte und stach 60 Holländische Ansichten,
24 Ansichten aus der Umgegend von Haag, König Wilhelms HI. Abreise nach Eng-
land, A. nach P. van Laer, Visscher, etc. — Ein Daniel S., sein Zeitgenosse, war
ebenfalls Vedutenradierer, etc.
Stooter, Cornelis Leonardz, Maler, geb. um 1600 in Leiden, f im Sept. 1655
das., wo er seit 1622 schon als Maler lebte. Das Mus. Hannover besitzt ein Bild
Stürmische See von ihm, die Dresdener Galerie Fischerschaluppe auf bewegtem Meer,
das Mus. zu Leiden drei Prinzenbildnisse.
Stop, 8. Morel-Retz.
Stoppelaer, Herbert, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. in Dublin, f 1772.
Er war lange als Schauspieler thätig, hat auch gesungen, Bühnenwerke geschrieben,
Theaterdecorationen gemalt, etc. Zuletzt legte er sich auf das Bildnissmalen. -
Sein Bruder Michael S. hat gleichfalls Bildnisse gemalt.
Stoppertje, s. La Tombe, Nie.
Storck, Frau Anna, Malerin, geb. 1815 (?), f im Jan. 1898 in Breslau. Sic malte
Blumen.
Storcb, Frederik Lndrig, Maler, geb. 21. Juli 1805 in Kjerte auf Fünen,
t 2. Sept. 1883 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie. 1832 — 1852 lebte
er in München, ausgenonjmen 1845—1846, welche Zeit er in Italien verbrachte. In
die Heimath zurückgekehrt, wurde er Prof. an der Kopenhagener Akademie. Er malte
nordische und italienische Genrebilder, Altäre, Bildnisse und mythologische Scenen,
z, B. Psyches Entführung.
Storck, (Stork), Abraham, Maler und Radierer, geb. um 1630 in Amsterdam,
f um 1710 das. Er schuf Marinen und Hafenansichten in der Art des Bakhuizen,
besonders gern Ansichten des Y bei Amsterdam. Von ihm Italienischer Seehafen
(Mus, Rotterdam), Holl. Hafen im Winter (das.), Der Hafen von Amsterdam (1689
Gal. Dresden), A, in den Sammlungen zu Amsterdam, Aschaffenburg, Berlin, Brüssel,
Darm&oj'.dt, Ghent, Gotha, Haag, Königsberg, Kopenhagen, Oldenburg, Parma, Schleiss-
heim, Schwerin, etc. Er hat auch radiert, — Sein Bruder (?) Jan S, malte um 1660
zu Amsterdam. Von ihm Schloss Nyenrode (Mus. Amsterdam). — Von einem anderen
(?) Jan S., angeblich aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, gelangte eine Eotter-
dam'sche Ansicht in das Mus. dieser Stadt.
Storck, Adolf Ednard, Maler, geb. 13. Juli 1854 in Bremen, sollte Kaufmann
werden, neigte sich aber infolge einer Reise nach Frankreich und Oberitalien zur
Malerei und wurde 1874Schüler der Düsseldorfer Akademie unter A. Grass, F. Ebel
und Metzner. S. machte dann Studienreisen durch Deutschland, die Schweiz, Tirol
und Egypten, Er malte Landschaften und war in Düsseldorf, seit 1888 in München thätig.
Storck, Josef, Ritter tob, Baumeister, geb. 22. April 1830 in Wien, Schüler
der dortigen Akademie, dann von v. d. Null und Siccardsburg. Er arbeitete an
deren Bauten, war Lehrer an dem Polytechnikum und wurde 1868 Direktor am neu
begründeten Oesterr, Mus. Er war auf allen kunstgewerblichen Gebieten thätig, be-
kleidete mehrere Aemter, wurde Hofrath und Ritter. Von seinen Veröffentlichungen
führen wir an Die Pflanze in der Kunst, Einfache Möbel und Kuustgewerbliche
Vorlageblätter. Mitgl. der Wiener Akademie; viele Oesterr. und andere Ord.
Storelli, Feiice Maria Ferdinande, Maler, geb. 1778 in Turin, f 19. Juni
1854 in Paris, Schüler von G. P. Palmieri, seit 1800 in Frankreich thätig, Maler-
und Zeichen-Professor der Herzogin von Berry. Von ihm Schlacht von Abensberg
1809 und 2 A. (Aquarelle Mus. Versailles), Wasserfall (Pal. Trianon), Landschaft
(Gal. Parma), Ansicht von Livorno, Die Herzogin von Berry legt den Grundstein
zu ihrer Kapelle in Rosny, etc. Med. I. Kl. 1824, Kr. der Ebreuleg. 1825. — Sein
Sohn und Schüler Ferdinand Michel S., war Landschafis- und Genremaler. —
Dessen Sohn Andre S., malte Architekturen in Wasserfarben.
Storer, James, Kupferstecher, geb. 17G1 in Cambridge, f 23. Dec, 1853 in
London, Er stach alte Gebäude, topographische und antiquarische Illustrationen zu
350 Storer — Stoss.
einer Anzahl Prachtwerke, die er theila allein, theils gemeinschaftlich mit J. Greig
und mit seinem Sohn seit 1803 herausgab, von denen wir Description of Fonthill
Abhey (1812), Cathedrals of Great Britain, Ansichten von London und Umgebung
(1804—1805) und Delineation of Fountaina Abhey hervorheben. Er war in Cambridge
und London thätig. — Sein Sohn Henry argant S., t 8. Januar 1837 in London,
unterstützte ibn bei vielen Arbeiten.
Storer, (Storrer), Johann Christoph, Maler und Radierer, geb. 1611 in
Konstanz, f 1671 das., Schüler seines Vaters Bartholomäus S. und von
E. Procaccini in Mailand. Historien von ihm im Mus. zu Neapel, in der Certosa
di Pavia und in Kirchen zu Augsburg, Eichstädt (Engelskirche), Meersburg, Peters-
hausen, etc. Er radierte ein Bacchanal, Ruhe auf der Flucht, etc.
Storey, George Adolphns, Maler, geb. 7. Januar 1834 in London, studirte in
Paris unter J. L. Dulong und kehrte 1850 nach London zurück, wo er Schüler von
J, M. Leigh wurde. 1854 trat er noch in die Londoner Akademie ein und be-
reiste 1863 Spanien. Von ihm Familienbildniss (1852), Rothe Wangen, Die Ueber-
raschung der Mme. Finch, Die Tanzstunde, etc.
Stcrk, 8. Storck.
Storm Tan*8 Gravesande, Charles, Chev. de, Radierer, geb. 1841 in Breda
(Holland), studirte erst die Rechte, wandte sich dann der Kunst zu, bereiste Frank-
reich und liess sich in Brüssel, später in Wiesbaden nieder. Er wurde besonders
durcli eine grosse Anzahl Radierungen bekannt, die die einfachsten landschaftlichen
Vorwürfe mit künstlerischem Feingefühl und grossem technischen Geschick behandeln,
i. B. Dordrecht (1883 Rad.), Alter Hafen von Vlissingen (1882 Kaltnadelarbeit),
Dolmen bei Dregune in der Bretagne, etc. Neuerdings beschäftigte er sich auch er-
folgreich mit Steindruck -und Algraphie.
Storno, Franz d. Ae., Maler uud Baumeister, geb. 20. Februar 1820 in
Eisenstadt, Schüler der Gewerbeschule zu Landshut, weitergebildet in München. Von
ihm Bilder in der Hofkapelle zu Alceretto, in S. Benedikt, in Kaemnitz, in der S.
Michaelikirche zu Oedenburg. Mitglied der K. K, Baucommission in Wien und Budapest;
Franz Joseph-Ord., S. Sylvester Ord.
Storno, Franz d. J., Baumeister nd Maler, geb. 6. Nov. 1851 in Oedenburg
(Ungarn), Schüler seines Vaters Franz S. d. Ae. und in der Architektur von
Eber lein, auch von Carl Mayer an der Wiener Akademie und von der Nürn-
berger Kunstschule. Er erbaute und restaurirte mehrere Kirchen in Ungarn und
stellte venezianische Studien aus. Von seinen Bildern nennen wir die in der Kirche
der Barmherzigen Schwestern in Oedenburg, die Fensterkartons für S. Benedikt
in Garam; von Aquarellen Die Malerei, Die Skulptur, Ecce Homo, Flucht aus
Egypten, etc.
Stortenbeker, Ary Willem, Baumeister und Ingenieur, geb. 17. Oct. 1837 im
Haag, Schüler der dortigen Akad. Er erbaute das Ausstellungsgebäude 1888 das.
Stortenbeker, Pieter, Maler, geb. 11. (21.?) April 1828 im Haag, Schüler
Beines Bruders Jan S., auch von H. v. d. Sande Bakhuyzen und J. B. Tom.
Von ihm Der Morgen (Mus. Amsterdam), „Bij de Plassen" (Mus. Rotterdam), Zwie-
licht auf der Düne u. 1 A. (Stadt-Mus. Haag), etc.
Story, George H., Maler, geb. 23. Jan. 1835 in New Haven (Conc, U. S. A.),
Schüler von C. H i n e und Prof. B a i 1 zu New Haven, weitergebildet in Europa ;
besuchte auch Cuba. Von ihm Fischer von Cape Ann, Alte Briefe, Musik in der
Luft. Mitgl. der Amerikan. Nat.-Akad.
Story, William Wetmore, Bildbauer, geb. 12. Febr. 1819 in Salem (Mass,
U. S. A.), f 9. Oct. 1895 in Vallambrosa bei Florenz; S. war erst kurze Zeit als
Advokat in Boston thätig. Seit 1848 lebte er in Rom und widmete sich der Kunst.
1850 gründete er dort ein Atelier, Er schuf das Natioualdenkmal für Philadelphia,
Cleopatra, Sibylle von Cumae, Judith, Shakspere, G. Peabody. S. hat auch belle-
tristische, dramatische und kunsttechnische, sowie kunstgeschichtlicbe Werke ver-
öffentlicht, ferner Life and Letters of Joseph Story (2 Bde. Boston 1851) und dessen
Schriften (Boston 1854). Versch. Ord., Kr der Ehrenleg., Franz I. Ord.; Mitgl.
mehrerer Akad.
Stoss, Veit, (polnisch Fyt Stvos), Bildhauer und Kupferstecher, geb. um 1450
wahrscheinlich in Nürnberg, f 1533 das. Ueber seine Jugend wissen wir nichts;
1477 zog er nach Krakau, war dort zwischen 1489—95 öfters Zunftmeister und
kehrte 1496, reich geworden, nach Nürnberg zurück. Er war zwar nüchtern, doch
Btreitstlchtig, Wurde 1504 dei Urkundenfälschung überwiesen, jedoch bloss gebrand-
Stossicopf — Straaten. 351
markt, 1605—06 öfters in den Thurm gelegt, 1506 durch Kaiser Max I. vrieder in
seine bürgerlichen Elhrenrechte eingesetzt und vielfach beschäftigt. Er starb erblindet,
angebliet) 95 Jahre alt. Er ist hauptsächlich durch seine bemalten Holzschnitzereien
bekannt. Von ihm Sarkophag des Kasimir IV. (1492 Dom Krakau), Grabmal des
Bischofs Olesnicki (Dom, Gnesen), Rosenkranztafel (Theile im Mus. Berlin und Gennan.
Mus. Nürnberg), Madonna (1504 Welser-Altar, Frauenkirche, Nürnberg), Hochaltar
(1472 — 84 Marienkirche, Krakau), Rosenkranz von 1518 (S. Lorenz, Nürnberg), Cru-
cifix (S. Sebald das.), Ecce Homo (Kirche Heilsbronn), etc. Von nicht mehr vor-
handenen, bezw. nicht ausgeführten Werken nennen wir Chorgestiihl (Frauenkirche,
Krakau) und Modelle für das Sebaldusgrab (1496 — 97 Nürnberg). Seine elf sehr sel-
tenen Stiche stellen dar Christus heilt Kranke, Pietä, Madonna (2 mal), Werkstatt
Josephs, Christus und die Ehebrecherin, zwei Heiligen-Martern, Eine der klugen
Jungfrauen und zwei Ornamentblätter.
Stosskopf) Sebastian^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Strassburg, war
lange in Frankreich, Italien und zuletzt (1651) im Dienste Kaiser Ferdinand III.
thätig. Er malte vorzüglich Früchte, Stillleben, etc.
Stothard, Alfred Joseph, Medailleur, geb. 1793, f 6. Oct. 1864, Sohn des
Thomas S.
Stothard, Charles Alfred, Maler, Radierer und Zeichner, geb. 5. Juli 1787
C1786?) in London, f 28. Mai 1821 in Brere Ferrers, Schüler der Londoner Akad,,
Sohn des Thomas S. Nach einem Misserfolg in der Malerei legte er sich mit viel
Glück auf das Zeichnen und Radieren von alten Kunstdenkmälern. 1811 begann er
sein flThe Monumental Effigies of Great Britaiu". 1816 zeichnete er für die Society
of Antiquaries die „Bayeux Tapestries" und entdeckte dabei die Plantagenet-Grabmäler.
Mit L y s 0 n s gab er „Magna Britannia" heraus. Dafür wollte er ein Glasfenster
in der Kirche zu Brere Ferrers durchpausen, stürzte von der Leiter und war augen-
blicklich todt.
Stothard, Henry, Bildhauer, geb. 1791, f 26. Febr. 1847, Sohn des Thomas S.
Stothard, Thomas, englischer Maler, geb. 17. Aug. 1755 in London, f 27. April
1834 das. In seiner Jugend kam er zu einem Musterzeichner für Seiden in die
Lehre, nach dessen Tod lieferte er an die 5000 Zeichnungen für Zeitschriften und
Bücher. 1777 studirte er auf der Londoner Akad. und malte in Oel seit etwa 1790.
Seine wichtigsten Malereien sind diejenigen im Treppenhaus von Burleigh House und
an Decken der Advokatenbibliothek zu Edinburgh. S. gehört zu den frühesten Ver-
tretern der Polyautographie (Steindruck) in London und hat auch radiert. Von ihm
ferner Canterbury Pilger und 9 A. (Nat. Gal. London), Twelfth Night und 9 A. (S. Ken-
sington Mus.), Aquarell (Mus. Dublin), Tag der Ansprache in Christ's Hospital The
Rape of the Lock, etc. Mitgl. der Londoner Akad. 1794, deren Bibliothekar 1810.
Stott, William, (gen. Stott of Oldham), Maler, geb. 20. Nov. 1857 in Oldham.
t 25. Febr. 1900 auf hober See, Schüler der Ecole des beaux-arts in Paris unter
Geröme, studirte dann auch in Gretz an der Natur weiter. Er malte erst Genre-
scenen mit prachtvoll abgetöntem Farbenscbema, später allegorisch - idealistische
Bilder, bei denen der Vortrag etwas weichlich wurde. Von ihm Badende Kinder
(Neue. Pinakothek München), Schreinerwerkstatt (das.), Bildniss meiner Eltern, Eiger,
Amethystwolke, Venus Anadyomene, Diana Zwielicht und Tagesanbruch, Die Nymphe,
etc., auch Landschaften.
Stütz, Otto, Maler, geb. 1805 in Ludwigsburg, in München gebildet, thätig in
Stuttgart und in Wien, wo er k. k. Hofmaler wurde. Vou ihm Pferdefang in der
Wallachei (Mus. Wien), Rückkehr von der Hasenjagd, Pferde im Stall (1870), etc.
Stonf, Jean Baptiste, Bildhauer, geb. 5. Jan. 1742 in Paris, f 30. Juni 1826
in Charenton-le-Pont, Schüler von Coustou. Er erhielt 1769 den 2. Preis für
Bildhauerkunst und wurde 1785 Miigl. d. Akad. Von ihm Der sterbende Abel (Mus.
Louvre), Loivoissier (Marmorbüste Mus. Versailles), General Jobert (ebenda). Suger
der Abt von Saint-Denis (Ehrenhof des Pal. Versailles), etc. Mitgl. des Inst. 1817.
— Sein Sohn und Schüler Abel Vinceut Michel S.^ geb. 10. Febr. 1800 in Paris,
war ebenfalls Bildhauer.
Stow, James, Kupferstecher, geb. um 1770 nahe Maidstone, f nach 1820,
Schüler von Woollett und W. Sharp. Er verfiel zuletzt in lüderlichen Lebens-
wandel. Von ihm 8 Platten zu Boydells Shakspere (1795—1801), 12 zu Roverays
Homer, A, für Londina lllustrata (1811- 23), etc.
Straaten, Bruno van, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1786 in Utrecht. I^as
Mus. zu Rotterdam besitzt von ihm ,Das Bleichfeld".
352 Straaten — Straehuber.
Straaten, Jan van, Baumeister und Radierer, geb. 31, Oct. 1781 in Utrecht,
t nach 1831. Von ihm Kirche auf der Keizersgraacht in Amsterdam, Lesemuseum
(das.), Landiiäuser, etc. Er veröffentlichte Werke über Baukunst (Amsterdam 1827—32),
die er mit eigenhändigen Radierungen ausstattete.
Straaten, Jau Joseph Ignatius Tan, Maler, geb. 1766 in Utrecht, f 1808,
Schüler von C. van Geelen; er malte todtes Wild in der Art des Weenix, Blumen
und Landschaften.
Strabo, s. Molenaer, Cornelis.
Strachovsky, Josef, Bildhauer, geb. 1850 in Kuttenberg, Schüler von Knabl
in München, thätig in Prag. Von ihm Graf Thun (Büste, Rudolfinum, Prag), etc.
Strack, Anton Wilhelm, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. 1758 in Hayna
(Hessen), Schüler von Johann A. Tischbein. Er wurde Bückeburgischer Prof. und
Hofmaler. Er malte Bildnisse, unterrichtete und zeichnete Westfälische Ansichten.
Strack, Johann Heinrich, Baumeister, geb. 24. Juli 1805 in Bückeburg,
f 12. Juni 1880 in Berlin, Schüler seines Vaters Anton W. S. und von Schinkel
Eine Studienreise in die Altmark zeitigte „Architect. Denkmäler der Ältmark
Brandenburg" (Text von Kugier, Berlin 1885j; 1838 wurde er Baumeister und war
bis 1843 Lehrer an der Artillerie-Ingenieurschule, seit 1839 an der Kunstakademie,
später an der Bauakademie in Berlin. Er bereiste Dänemark, England und Frank-
reich. 1845 leitete er den Bau des Schlosses Babelsberg, 1856—58 den des Palais
Friedrich Wilh. 111., nachdem er mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm Italien und
Sizilien bereist hatte. 1862 ging er im Regierungsauftrag nach Athen und fand das
Dionysoßtheater unter der Akropolis. 1866 — 76 erbaute er die National- Galerie in
Berlin und das Siegesdenkmal das. Von ihm ferner in Berlin die Villa Borsig, die
Petrikircbe, die Andreaskirche, etc., bei Kopenhagen Scbloss Frederikaborg, etc.
Hof-Arohitekt und Geh. Rath 1875, Mitgl. vieler Akad. und gelehrter Gesellschaften ;
mehrere Orden.
Strack, Ludwig Philipp, Maler, geb. 1761 in Hayna (Hessen), f 1836 in
Oldenburg, Schüler seines Vetters Tischbein in Cassel. 1783 trat er in Olden-
burgische Dienste, kehrte 1786 nach Cassel zurück und begab sich 1788 zu weiteren
Landschaftsstudien nach Italien. 1794 zurückgekehrt wurde er Hofmaler in Cassel,
ging 1797 nach Eutin und 1803 nach Oldenburg. Er malte Bildnisse und Land-
schaften, von denen Proben in die Galerien und Schlösser zu Cassel und Oldenburg
gelangten.
Stracke, frans, Bildhauer, geb. 5. Mai 1820 in Dorsten (Westphalen), f 'i»
April 1898 in Baarn. Er wurde Prof. an der Akademie zu Amsterdam. Von ihm
Dr. Boerhave (Statue Leiden), Dichter Tollens (1860 desgl. Rotterdam), de Ruyter
(ebenda), S. Joseph (Iguatiuskirche, Münster), Bildnissbüsten, etc. Luxemb. Eichen-
kronen-Orden.
Stracke, Jau Theodoor, Bildhauer, geb. 9. Juli 1817 in Dorsten (Westphalen).
1 1891, Sohn und Schüler eines Ignatius J an S., war erst in Rotterdam thätig, wo er
ein« Marmorstatue von Tollens fertigte. Später wurde er Direktor der KönigL Kunst-
schule in Hertogeubosch. Das Rotterdanier Museum besitzt 3 Gipsbüsten von ihm.
(Man vergl. Frans S.).
Sti'ada, Jacopo, Zeichner des 16. Jahrhunderts aus Mantua (Mailand?). Er
zeichnete viele Folgen von Münzen und Münzbildnissen. Die Wiener Bibliothek be-
sitzt 10, die Gotbaer 30, das Dresdener Kupferstichkabinet 3 derartiger Bände von
ihm. Für ein Werk seines Sohnes zeichnete er die Bildnisse der ost- und west-
römischen Kaiser.
Strada, Vespasiano, Maler und Radierer, geb. um 1550 in Rom als Sohn
eines spanischen Malers, f 1624 das., Autodidakt. Von seinen Fresken nennen wir
Maria Magdalena (S. Onofrio Rom), Die Heimsuchung (das.), Die Anbetung der
Hirten (das.), etc. Von seinen Radierungen ein kleines Ecce Homo, ein grosses Ecce
Homo, Die Hl. Jungfrau, Die Hl. Familie, Die Verlobung, der Hl. Katharina, etc.
Straehuber, Alexander, Maler, geb. 28. Febr. Ib44 in Mondsee, f *il- Dec.
18S2 in München, Schüler der dortigen Akademie (1829) und von J. Schno rr.
Nach dessen Ideen führte er zwei Scenen aus dem Leben Karls des Gi-. im Saalbau
der MünchentT Residenz aus. Er wurde Prof. und Mitgl. der Münchener Akademie.
Von ihm Cartons zu Glasfenstern für die Dome zu Glasgow und Regeusburg, Zeichnungen
zu Luthers geistL Liedern (1840), zur Cottaschen Bilderbibel, etc.; auch eine Zeichnung
nach KaulbacLa Jerusalem für den Stich, die ihn ein Jahr lang beschäftigte. Bayr.
Michaels-OrJen.
Straely — Strange. 353
Straelj) EdnarA, Maler, geb. um 1770 in Düsseldorf, t nach 1801. Er kam
früh nach England, wo er die Miniaturmalerei erlernte, dann nach Italien und zur
Czarenkröüung Pauls nach Moskau. In Russland wusste er durch seine flotte
Malweise zu imponireu, musste aber bei der Thronbesteigung Alexanders St. Peters-
burg verlassen, ging zuerst nach London und dann nach Wien. Zuletzt malte er
besonders Bildnisse. Von ihm Vier Bilder aus dem Leben Peter d. Gr., Hebe und
der Adler Jupiters, etc.
Straet, Jan yan der, (Giovanni della Strada, Johannes. Stradanns. etc.)
Maler, geh. 1523 (? 1530? 1536?) in.Brügge, f 1605 in Florenz, Schüler seines Vaters,
von M. Franck und P. Aertszen, in Italien an R. Santi und Bu onarotti weiter-
gebildet. Er arbeitete zunächst neben Ricciarelli und Salviati, wurde von D. Juan
d'Austria nach Neapel berufen , begleitete ihn nach Flandern, Hess sich aber bald
in Florenz nieder, wo er mit Vasari für den grossherzogl. Palast und in Kirchen
arbeitete. Werke von ihm in den Wiener Mus. (Götterbanquet, Geisselung) und der
Gal. Parma, in Sa. Annunziata, Sa. Felipe Neri, S. Firenze, S. Spirito, etc. zu Florenz;
auch in römischen und neapolitanischen Kirchen. Nach seinen Bildern sind an die
40Ö. Stiche gefertigt worden. Er zeichnete auch Illustrationen zu Dante
Straeten, Charles van der, Baumeister, geb. um 1771, t 1834 in Brüssel. Er
wurde königl. Hofbaumeister und baute oder verschönerte zu Brüssel die Münze^ den
Pal. der Generalstaaten, den Pal. des Prinzen von Oranien etc. Von ihm ferner
der Plan zum Löwen von Waterloo.
Straeten, (Terstraeten, De La Bae), Lambert van der, Maler, geb. 1631 in
Haarlem, f 1712. Er malte Historien nnd Bildnisse, hatte auch eine Schule geleitet; —
Sein Sohn Hendrik S., geb. um 1665, wurde Mitglied der Haarlemer Gilde in 1687.
1690 kam er nach England und malte Landschaften in der Art des Ruisdael.
Straforo, s. Nobili Ant.
Straka, Josef, Maler, geb. 12. Febr. 1864 in Schloss Saar (Mähren), thätig in
Wien, wo er Schüler der Kunstgewerbeschule und Akademie (unter Eisenmenge r)
war. Von ihm Zwei Altarbilder (Schotteekirche, Wien), Zehn Deckengemälde (S.
Egidius, das.); ferner Genrebilder, Bildnisse, etc., auch in Wasserfarben.
Strang, William, Radierer und Maler, geb. 13. Febr. 1859 in Dombarton
(Schottland), besuchte die Dumbartpn-Academy und. wurde dann Schüler von Le gros
an der Slade-School in London, wo er seit 1875 ansässig ist. Bis etwa 1895 war er
fast nur als Graphiker thätig, hat sich, theils gezwungen, in vielen verschiedenen
Techniken versucht, ist aber besonders als Radierer einer der grössten Meister des
modernen Englands und hat sich zu einem persönlichen, bewussten Stil durchgearbeitet.
Als Bildnissradierer gebührt ihm wohl zweifellos z. Z. die erste Stelle. Von grösseren
Folgen nennen wir 111. zu Bunyans „Pilgrims Progress", zu Lessings Werken, zu
„The earth friend" und ,Death and the Ploughman's Wife" (zwei Balladen, die der
Künstler selbst gedichtet; er hat auch zu gespensterhaften Bildern Noveletten ver-
fasst), zu Monkhouses, „The Christ upon the Hill", zu Miltons „Paradise lost" und
zu Coleridges „Rhyme of the ancient Mariner" (Hauptwerk); von Einzelblättern „The
sick tinker", Die drei Marien am Kreuz, Anarchie, Der Krieg, Die Schlächter, Armuth,
Heuschober, Abendmahl, Sommer, Landschaft mit der alten Burg, Die Socialisten in
Hyde Park und die Bildnisse R. L. Stevenson, T. Hardy, Rudyard Kipling, Lord
Chief Justice,, Linsey, lan Strang, C. Monkhouse, 7 Selbstbildnisse, etc. Er hat schon
über 400 Platten radiert und neuerdings auch einige schöne Steindrucke geschaffen.
Von seinen Gemälden, die manchmal etwas von der Formgebung eines Feuerbach besitzen,
nennen wir Strolche, Das rothe Gewand, Am Grabe, Decoratives Kamingemälde mit
den Künsten, Die Badenden, Diana, etc. Für eine Privatbibliothek schuf er eine
Folge von 50 grossen Gemälden zum Leben Adam und Evas ; auch ist endlich
seiner herrlichen Silberstiftzeichnungen zu gedenken. Gr. Gold. Med. Dresden 1897.
Strange, Sir Hobert, Kupferstecher, geb. 26. Juli 1721 in Pomona (Orkney-
Inseln), t 5. Juli 1792 in London, Schüler von Cowper in Edinburgh. Er nahm
Theil am Bürgerkrieg unter dem Prätenden Charles Edward und entkam nach der
Schlacht von Culloden nach Frankreich, kehrte jedoch nach der Amnestie 1747 nach
London zurück: 1748 ging er nach Rouwi und von dort nach Paris, wo er unter
Lebas weiter studirte. 1751 verfluchte er nun in London den Linienstich einzu-
bürgern, konnte aber neben Bartolozzi und der Punktirmanier nicht aufkommen.
1761 ging er nach Italien, zeichnete dort viele berühmte Gemälde f"r den Stich vor
und hat einige schon dort gestochen. Er wurde nacheinander Mitglied der Akademieen zu
Rom, Florenz, Bologna, Pavia und Paris. 1787 kehrte er nach London zurück, hatte
AUg^emeines Küustler-Lexicon. 5. Aufl. 4. Band. 23
354 Stranover — Straszynskl.
zwar immer noch lange unter der Vorliebe für die Punktirmanier zu leiden, wurde
aber endlich auf Grund seines Charles I. nach Van Dyck von Georg III. geadelt.
Er ist zweifellos der beste Linienstecher Englands und einer der besten überhaupt.
S. schuf an die 80 Platten nach Allegri, Barbieri, Berrettini, Dobi, v. Dyck, Greuze,
Holbein, Marrati, Mazzuoli, Medina, Murillo, Poussin, Reni, Ricciarelli, Rosa, Sacchi,
Santi, Schedone, Vanloo, Vecelli, West, Wouverman, Zampieri, etc. S. hat auch einige
Schriften veröifentlicht. S. Leben, etc. von Leblanc (Leipzig 1848).
StranoYer, T., Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler von J. Bogdani, in
Dresden und London weitergebildet. Er malte Thiere und Stillleben. Die Galerie
Schwerin besitzt 7 Werke von ihm.
Stransky, Gabriel, Maler, geb. 30. Juni 1813 in Prag, f '?• Aug. 1887 das.
Das dortige Rudolfinum besitzt 2 Aquarelle und eine Landschaftszeichnung von ihm.
Straschiripka, Joh. von, s. Canon Job.
Strassberger, Christoph Gotthelf, Maler und Kupferstecher, geb. 25. Sept.
1770 in Frauenstein (Sachsen), f 18. Juni 1841. Er war erst Theolog, dann Schüler
von 0 e s e r an der Leipziger Akademie. Er malte erst Bildnisse in Pastell und auf
Porzellan, stach in Kupfer, ging dann zur Oelmalerei über und widmete sich zuletzt
ganz dem Lehren.
Strassberger, Ernst Wilhelm, Maler, geb. 14. Oct. 1796 in Leipzig, f 11. Sept.
1866 das., Schüler seines Vaters Christoph G. S., dann von Berggold, Schnorr
und Siegel an der Leipziger Akademie, später (1815) an der Dresdener Akademie
weitergebildet. 1823 wurde er an der Meissener Manufactur angestellt, 1842 kehrte
er nach Leipzig zurück und malte (auch zeichnete, radierte) meist Bilder aus
der Schlacht bei Leipzig, deren Augenzeuge er gewesen, ferner Theaterdecorationeu
und Festtransparente. — Sein Sohn wurde Theater-Maler. — Seine Tochter Anna
S., geb. 1824, wurde Zeichenlehrerin in Leipzig.
Strassberger, Richard Bruno, Maler, geb. 5. April 1868 in Leipzig, Enkel
des Ernst W. S., gebildet in Leipzig und Karlsruhe (1888 unter Ferd. Keller),
in welch letzterem Ort er sich niederliess und besonders mit Pastell-Frauenbildnissen
Erfolg hatte.
Strassen, Melchior Anton zur, Bildhauer, geb. 28. Dec. 1832 in Münster (West-
phalen), Schüler von Imhoff in Köln und Rauch in Berlin, erhielt "das preussische
Staatsstipendium, mit dem er 1857 nach Rom reiste. Nachdem er auch in Frank-
reich, etc., gewesen, liess er sich 1863 in Berlin nieder. 1870 wurde er Professor an
der Kunstschule in Nürnberg, 1875 an der Leipziger Akademie. Von ihm Kaiser
Wilhelm I. und Kronprinz Friedrich bei Königgrätz (Reitergruppe in Silber), 10 Stand-
bilder und ein Fries (Mus. Linz), Caritas (Marmorgruppe), 28 Bildnissreliefs (Rath-
haus-Bibliothek, Berlin). Mitglied der Amsterdamer Akademie; Sächsisch ernestinischer
Haus-Ord. u. A.
Strasser, Arthur, Bildhauer, geb. 13. Febr. 1854 in Adelsberg (Krain), Schüler
der Wiener Akademie, dann von Pilz und Kundmann (Rudolfinum, Prag). Von
ihm Aegyptische Wasserträgerin (Rudolfinum, Prag), Japanerin, Gebet eines Indiers,
Gänsemädchen, Elephantengruppe (Terracotta), Blick in die Ewigkeit (Terracotta).
Er polychromirte alle seine Schöpfungen. Ment. Hon. Paris, Gold. Med. München
1888, Berlin 1891.
Strassgschwandtner, Joseph Anton, Maler und Lithograph, geb. 1826 in Wien,
t 5. März 1881, Schüler der Wiener Akad. unter Kupelwieser und Steinfeld.
Er malte und lithograpirte Landschaften, Jagd- und Soldatenbilder in der Art Petten-
kofens. Von ihm Russische verfolgte Soldaten (1856 Wiener Mus.), Ulanen- Vorposten
(Kunstballe Hamburg), Wallensteinische Reiter im Hinterhalt, etc.
Strassgürtl, Karl, Kupferstecher, geb. 1869 in Budapest, Schüler der dortigen
Kunstgewerbeschule unter Doby, dann der Berliner Akademie unter Waldemar
und G.Eilers. Von ihm Bilduiss des Kronprinzen Rudolf v. Oesterreich (Rad.),
Hofjagd bei Gödöllö (desgl.), Bildniss des Kaisers Franz Joseph v. Oesterreich
(ebenso), etc.
Straster, Fray Oeronimo, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts. Er wa; 1613
Franziskaner zu Valladolid und stach Platten für ein Werk des Erzbischofs von
Granada.
Straszynski, Leonhard, Malei, geb. 1828 in Tokarowka bei Kiew, f 4. Febr.
1879, Schüler von Markow und (1847—1855) der St. Petersburger Akad. Auch
in Brüssel und Paris gebildet. Von ihm Wallenstein in Böhmen (1862), Ermordung
des Erzbischofs von Lüttich (1863), Italienischer Hofnarr (1862 Aquarell), etc.
Straten — Streckfuss. 355
Straten, Joris van der, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Flandern, malte
1556 in Portugal ein Bildniss des Dom Antonio und des Prinzen Dom Sebastian.
Stratonikos, griechischer Bildhauer aus Kyzikos auf Pergamos, thätig wahr-
scheinlich im 3. Jahrhundert v. Chr. Er war als Toreut berühmt.
Stranbe, A., Maler des 18. Jahrhunderts, geb. um 1750 in Hamburg. Er malte
staffirte Landschaften in der Art des Pijnaker.
Straube, Adolph, Bildhauer, geb. 1810 in Weimar, f 1839 das., meist Auto-
didakt. 1831—33 war er in der k. Eisengiesserei zu Berlin thätig und besuchte die
Akad. Wieder in Weimar zurück, traf er den Bildhauer David, der ihn mit nach
Paris nahm (1834). Von ihm L. Cranach (Büste), Kapellmeister Hummel (desgl.),
Grossherzog von Weimar (desgl.), Wachsmedaillons, etc.
Stranch, Georg, Maler und Radierer, geb. 17. Sept. 1613 in Nürnberg, f 13. Juli
1675 das., Schüler von J. Hauer. Er malte meist Bildnisse (aber auch Historien)
in Oel-, Wasser- und Schmelzfarben. Von ihm Die unbefleckte Empfängniss (Mus.
Wien), Frauenbildniss (German. Mus. Nürnberg), Gustav Adolph, Wallenstein, etc.
Strauch, Lorenz, Maler und Radierer, geb. 1554 in Nürnberg, f 1630 das.
Er malte und radierte (ca. 12) Bildnisse, sowie Ansichten von Innsbruck, Nürnberg, etc.,
einen Hl. Hieronimus nach Dürer, etc. Von Gemälden nennen wir zehn männliche,
drei weibliche und ein Kinderbildniss (German. Mus. Nürnberg), Weibliches Bildniss
(St. Petersburg), desgl. (1605 Schieissheim).
Strancher, Walburga, Malerin und Lithographin unseres Jahrhunderts, geb. 1807
in München, gebildet an der Akademie. Sie malte erst Bildnisse, lithographirte dann
nach Kirner, Sagstätter, v. d. Werif, Wilkie, etc., auch Bildnisse und venezianische
Ansichten. — Ihre Schwester Maria Anna S. war in gleicher Weise thätig.
Strans, Friedrich Dionys, Maler und Zeichner, geb. 17. Febr. 1660 in Trebau
(Mähren), f 17- Juni 1720 im Stift Hradischt bei Olmütz, wo er Prämonstratenser
Chorherr war, Schüler von L u b 1 i n s k y , auch auf Reisen nach Venedig, Florenz,
Rom und Neapel gebildet. Er malte viele Fresken in seinem Stift, Altarblätter und
Deckengemälde in der Kapelle zu Schebetau, Geistl. Bildnisse, etc. und zeichnete
Thesen für den Stich.
Stravins, — , Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Hamburg. Er malte
lebensgrosse Thiere, sowie Landschaften mit Jagdgeräth staffirt.
Strazza, GioTanni, Bildhauer, geb. 1817/18 in Mailand, f 19. April 1875 das.,
Schüler der Brera dort, auch in Rom gebildet. Er wurde Lehrer an der Brera-
Akademie. Von ihm Die Braut, Das Gebet (Cimeterio, Mailand), Der Engel des
Schweigens (Mazzacurati Denkmal), Aaron (Dom, Mailand), A. Manzoni (Büste), etc.
Streater, Robert, Maler und Kupferstecher, geb. 1624 in London, f 1680
das., Schüler vonDumoulin. Er wurde Hofmaler Charles' IL, und s. Zt. sehr Ober-
schätzt. S. malte Historien, Bildnisse, Landschaften und Stillleben. Seine Deckenbilder
in Whitehall gingen durch Feuer zu Grund. Von ihm Plafond (Theater, Oxford),
Moses und Aaron (Michaelskirche, Cornhill), Landschaft (Cartwright Sammlung,
Dulwich), etc. Auch eine Radierung der Schlacht von Naseby und einige architekton.
Blätter.
Strebel, Richard, Maler und Radierer, geb. 28. Juni 1861 in Vera Cruz
(Mexiko), Schüler der Akademie zu Kassel (unter Koch und Knackfuss) und der
Kunstschule zu Karlsruhe (unter Baisch), weitergebildet in München, wo er sich
niederliess. Er malte Thierbilder, besonders Hunde. Von ihm Nach hartem Straoss,
Getreu bis in den Tod, Hundebildnisse, etc. Bronze-Med. London.
Strechine, Stephanie von, Malerin, geb. 20. Nov. 1858 in Odessa, Schttlerin
von Willroider in München, wo sie sich niederliess. Von ihr Wald-Idylle, Herbst,
Landschaft, etc.
Strecker, Emil, Maler, geb. 29. Sept. 1841 in Dresden. Er war erst Bildhauer
in Rom (1867— 69) und Dresden, dann Schüler von Angeli (1871), auch in Düsseldorf
unter W. Sohn gebildet. S. Hess sich in Wien, dann in Dürnstein nieder und malt
Genrescenen, Architekturen und Landschaften. Von ihm Die neue Schule, Grossvaters
Lektüre, Der Dorfpolitiker, etc.
Strecker, Wilhelm, Maler, geb. 1795, f 1857 in Stuttgart, wo er Galerie-
Inspektor wurde. Er malte Scenen aus Romanen und Gedichten Anderer, sowie nach
eigener Erfindung romantische Scenen.
Streckfnss, Karl Wilhelm, Maler, geb. 3. Nov. 1817 in Merseburg, f 6. Nov.
1896 in Friedenau bei Berlin, Schüler von Her big in Berlin, dann der Düsseldorfer
Akademie (unter Sohn) und von P. Delaroche in Paris (1841—43), weitergebildet
356 Streek — Stricker,
anf einer Studienreise nach Rom 1844. 1868 wurde er zum Professor ernannt und
1877 wurde er Lehrer der Perspektive an der Berliner Akademie. Er gab mehrere
Werke tiber Perspektive heraus und erfand zur Erleichterung des Perspektivzeichnens
zwei Instrumente, die Fluchtpunktmaschine (1865) und den Zeichenstab (1883).
Von ihm Undine (1838), Der verkaufte Amor, Anna von Oesterre'ich zeigt Ludwig
XIV. das empörte Volk, Bildnisse und Landschaften.
Streek; Hendrik van, Maler und Bildhauer, geb. 11. April 1659 in Amster-
dam, t 1713, Schüler seines Vaters Juriaen van S., dann von E. de Witte, als
Bildhauer von W. van der Hoven. Er malie meist Kircheninterieurs, von denen
eins in die Eremitage zu St. Petersburg gelangte; ferner von ihm Frühstückstisch
(Mus. Schwerin), etc.
Streek, Juriaen van, Maler, geb. um 1632 in Amsterdam, f 12. Juni 1678
das. Er malte Stillleben, auch Bildnisse. Von ihm Vanitas (1642 Gal. Liechtenstein,
Wien), Frühstück (ebenda), Fischweib (Schieissheim), Frühstückstisch (1649 und ohne
Jahr, Schwerin), Stillleben (St. Petersburg), etc.
Street, George £dmnnd, Baumeister, geb. 1824 in Woodford (Essex), f 18. Dec.
1881, Schüler von 0. Carter und G. G. Scott, welch letzterer ihn ganz zur Gothik
bekehrte. Er wurde Diöcesan-Baumeister von Oxford, York, etc. Von ihm St. John's
(1859 Westminster, London), St. James the Less (London), St. Denis (das.), St. Philip
and James (Oxford), Kirchen zu Bournemouth, Cowley, Hagley, Torquay, die Krim-
Kathedrale in Konstantinopel, der neue Chor in der Kath. zu Dublin, die Westthürme
der Kath. zu Bristol, die Gerichtshöfe zu London, etc., auch Tiele Restaurationen
alter Kirchen. Er schrieb „The br ick und marhle architecture of North Italy" (1855),
„Gothic architecture in Spain" (1865), etc. Mitgl. der Akademie 1871. Kr. der
Ehrenleg. 1878.
Streetes, s. Stretes.
Streut, Franz, Maler, geb. 24. Nov. 1839 (1843?) in Brody (Galizien), Schüler
der Kunstschule zu Krakau und der Wiener Akademie unter v. Engerth, Hess
sich 1871 in München nieder. Von ihm ürtheil des Paris, Kampf ums Dasein, Kath.
Jagiellonika im Gefängniss, Geigender Zigeunerknabe (1884), etc. Silb. Med. London.
Stremel, Max Arthur Ferdinand, Maler, geb. 31. Oct. 1859 in Zittau, ge-
bildet kurze Zeit in München, dann mit ühde bei Munkaczy in Paris, besonders aber
durch Naturstudiuin in den Niederlanden. Er war längere Zeit in Knocke-sur-Mer
thätig, wo er sich etwas von der pointillistischen Malweise aneignete. Von ihm
Interieur aus Flandern (Dresdener Gal.), Goethes Sterbezimmer, etc.
Strempel, Elisabeth, Malerin, geb. 7. Dec. 1840 in Rostock, Schülerin von G.
Biermann in Berlin, weitergebildet in Dresden, Paris und Italien. Von ihr Rem-
brandts Frau Saskia und 1 A. (Hamburg, Kunsthalle), Bauernjunge (1867 Gal. Schwerin),
Volkstypen aus deutschen Gauen (1887), Bildnisse, etc.
Streng, Johann Joachim, schwedischer Maler, geb. 1706, t 1763. Er malte
Miniatur- und Oelbildnisse.
Str^sor, Anne Ren^e, Malerin, geb. 23. Jan. 1651 in Paris, f 6. Dec. 1713
im Kloster zu Chaillot. 1676 wurde sie Mitglied der Akademie. Sie malte erst
Miniaturen, wurde dann umsonst in ein Kloster (als Soeur Marie) aufgenommen, unter
der Bedingung, dass sie sich die Oeltechnik aneigne, und für das Kloster male. Von
ihr im St. Marienkloster zu Chaillot Die Empfängniss, Die sieben Sakramente (nach
Poussin), Vermählung des Hl. Joseph und die Geburt Christi (Josephskapelle) und 11
Copien nach Lesueur. — Ihr Vater Henri S., geb. 1613 (?) in Deutsctland, l)egr.
2. Dec, 1679 in Paris, wohin er vor 1642 gelangt war und wo er katholisch wurde.
Er malte Bildnisse, darunter dasjenige Louis XIV.
Stretes, (Streetes), Gnillim, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Holland (?).
1551 wurde -er Hofmaler Edwards VI. Er malte Bildnisse, die oft unter dem Namen.
Holbeins geben. Werke von ihm in den Schlössern zu Arundel, Petworth und Windsor..
Strich-Chapell, Ferdinand, Holzschneider, geb. 4. Jan. 1850 in Aachen, Schüler
von W. Aarland in Leipzig und Bürkuer in Dresden. Ludwig Richter bestimmte
Zeichnungen, die er nach ihm schneiden sollte. Von ihm. auch der verlorene Sohn
nach Steinhausen.
Stricker, Christiane Friederike, Malerin, geb. 3. April 1780 in Weilburg, f
27. Oct. 1840, Schülerin von Zschoche. Sie war in Frankfurt a. M. thätig und malte
Blumen in Wasserfarben.
Stricker, Philipp Valentin Wilhelm, Zeichner und Radierer, geb. 10. Febr. 1782
in Weilburg, | 13. Juni 1830, thätig in Frankfurt a. M. Er copirte Blätter von Klein,
Striebol - Ströhl. 357
Ridinger, Rügendas u. A. und zeichnete Landschaften, Thiere, etc. nach der Natar. —
Ein Michael S., Holzschneider aus Dinkelsbühl, starb am 28. Sept. 1650 zu Frank-
furt a. M.
Striebel, Franz Xaver, Maler, geb. 1822 in Mindelheim, f 21. Nov. 1871 in
München, Schüler der dortigen Akademie. Er malte Geschichts- und Genrebilder,
z. B. Nach der Polizeistunde, Ein Liebesbrief, Der falsche Sechser, etc.
Striedberg, Johann IL, Kupferstecher, geb. um 1665 in Augsburg, f 1714
das., Sohn und Schüler eines gleichnamigen Zeichners. 1705 — 10 war er in Frank-
furt a. M. thätig. Er stach Städtepläne und Ansichten, Trachtenbücher, etc. — Sein
Sohn Johann III. S., war ebenfalls Kupferstecher und Holzschneider.
Striep, Christiaen, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1650 in Amsterdam (?).
Er malte StiUleben, von denen die Gal. Schwerin zwei besitzt.
Strigel, Bernhard, Maler, geb. 1460 (1461) in Memmingen, f 1528 das. vor
dem 23. Juni. 1516 bis 1528 wird er in Memmingen, inzwischen 1517 in Augsburg,
1520, 1522 und 1525 in Wien urkundlich erwähnt. Er zeigt sich von Zeitblom
beeinflusst. S. malte mit der linken Hand und wurde von Maximilian I. geadelt. Von
ihm Vier Altarflügel (Berliner Mus.), Job. Cuspinian mit Familie und viele A. (ebenda),
Pietä u. A. (Kunsthalle, Karlsruhe), Bildnisse Familie Kaiser Max 1. ("Wiener Mus.).
König Ludwig II. von Ungarn u. A. (ebenda), Karl V. (Rom Pal. Borghese, zuge-
schrieben), A. in den Sammlungen zu Florenz (üffizi, zweifelhaft), München (alt-?
Pinakothek, Nat.-Mus.), Nürnberg, Rovigo (?), Schwerin, Wien (Gal. Liechtenstein), etc.
Stringa, Francesco, Maler und Radierer, geb. 1634 (1638 ?) in Modena, f
1709 das., gebildet durch Studium der Werke Barbieris, Lanas, etc. Er wurde
Manierist mit langgezogenen Figuren und krassen Schlagschatten. Werke von ihm
im Pal. zu Modena, in der Chiesa nuova das, in Venedig, etc. Von Radierungen
nennen wir Die Grablegung, S. Johannes Ev., Herzog Francesco IL, etc. — Ein
Ferdinando S. war um 1750 zu Neapel als Kupferstecher thätig.
Strixner, Johann Neponink, Lithograph, geb. 1782 in Alten-Oetting, f 1855,
Schüler von Eichhorn in Wasserburg und Mitterer in München. Er wurde
Zeichner des churf. Kabinets und widmete sich eine Zeitlang dem Stich, seit 1809
aber dem Steindruck. Er gab erst ein Facsimile des Dürerschen Gebetbuchs her-
aus, dann Blätter zum Münchener Galeriewerk, und als er 1820 nach Stuttgart über-
siedelte, die Boisseree'schen Kirchenbilder. Nach München zurückgekehrt, litho-
graphirte er u. A. zahlreiche Facsimiles von Handzeichnungen alter Meister.
Strobel, Bartholomäus, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Breslau, lernte
dort. 1642 war er für den Polenkönig Wladislaw IV. zu Elbing thätig.
Strobentz, Fritz, Maler, geb. 25. Juli 1856 in Budapest, studirte erst das
Ingenieurfach am Dresdener Polytechnikum, widmete sich aber 1877 der Kunst und
wurde Schüler von Jansen und von Gebhardt an der Düsseldorfer Akademie,
später von Löfftz an der Münchener Akademie. Von ihm Junge Liebe (1897 Dresd.
Galerie), Schulkinder. Gold. Med. München, Ment. Honor. Paris.
Stroberle, Joäo Qlamma, Maler, geb. 1708 in Lissabon, f 1792 in Oporto,
Schüler von Benefiale an der San Luca Accad. in Rom, wo er 18 — 20 Jahre ver-
blieb. Zurückgekehrt, zog er von Lissabon nach Oporto, 1751/52 nach London,
1755 nach Lissabon und in Folge des Erdbebens endlich nach Oporto. Von ihm
Die Decoration des k. Theaters in Lissabon, Abendmahl (S. Nicoläo, das.), Altäre
in S. Joäo-nova, Senhora da Victoria das. und im Dom zu Braga; auch eine Dar-
stellung des Lissaboner Erdbebens.
Strobl, Alajos (Alois), Bildhauer, geb. 21. Juni 1856 in Liptö-Üjvär, Schüler
der Wiener Akademie unter Zumbusch. Er ist Professor an der Landes-Muster-
zeichenschule zu Budapest. Von ihm Aranyi Monument (Budapest), der Sarkophag
des Deäk-Mausoleuma, das Simordenkmal in Gran, Perseusstatue, das St. Stephan-
monument u. s w., auch Büsten (in öffentlichen Sammlungen, etc.). Gold. Med. .Wien
Internationale Ausstellung 1891, Gold. Verdienstkreuz, etc.
Strobl, Zsöfla (Sophie), Malerin, geb. 1866 in Krakau, Schülerin von C. Lotz
und L. Ebner an der Musterzeichenschule in Budapest. Sie malte Stillleben.
Stroebel, Jan Anthonie Balthazar, Maler, geb. 23. Nov. 1821 im Haag,
Schüler von B. J. van Hove, später von dessen Sohn H. van Hove. Von ihm be-
sitzt das Mus. Amsterdam ein Gruppenbildniss (1866), das Stadt-Mus. im Haag Vor-
bereitungen zum Fest (1868).
Ströhl, Hugo Gerard, Zeichner und Illustrator, geb. 24. Sept. 1851 in Wels
(Oberösterreich), Schüler der Wiener Akademie und Kiinstgewerbeschule. S. wurde
358 StroM — Strudwick.
Zeichenlehrer an der Gewerbeschule zu Hernais, u. A. Er zeichnete Cartouchen
und Umrahmungen für das Buchgewerbe, „Silhouetten zu Schnadahüpfeln", Kartons
für den Wiener „Floh", die „Bombe", etc., zu satirischen Büchern, etc. Er Bcbrieb
auch fachwissenschaftliche Bücher.
Strohl. Johann, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 21. Dec. 1747 auf dem
Heil Berge bei Przibram. Er war in Prag thätig.
Strolimajer, Hans^ Maler und Radierer des 16. Jahrhunderts, f nach 1592,
thätig in Prag. Er stand in Diensten des Erzherzogs Ernst und wurde 1583
Hofmaler, sowie Aetzer Kaiser Rudolfs II. Von seinen Radierungen nennen wir
Venus und Amor (1593), etc.
Stromejer, Helene Marie, Malerin, geb. 26. Aug. 1834 in Hannover, Schülerin
der Düsseldorfer Akademie und von Baisch in Karlsruhe, wo sie sich niederliess.
Sie malte Blumen und Stillleben, z. B. Gretchenrosen, Allerseelen.
Strongj Joseph D., Maler, geb. 1864 (?) im Staat Connecticut (U. S. Ä.),
t 5. April 1899. Er war im Staat California als Bildnissmaler thätig.
Strongylion, griechischer Bildhauer zu Athen um 420 v. Chr., Schüler des
M y r 0 n. Von ihm war das trojanische Pferd, aus dem Menestheus, Teukros und
die Söhne des Theseus herausschauten; es stand auf der Akropolis. Von ihm auch
eine Amazone, die wegen der schönen Bildung ihrer Schenkel von Nero überall mit-
geföhrt wurde; ferner Musen und eine Artemis Soteira. Seine Stiere und Pferde
wurden gerühmt.
Stroobant, Frans, Maler und Lithograph, geb. 1819 in Brüssel. Er malte
Architekturen und zeichnete Illustrationen für baugeschicbtliche Werke. S. war
Direktor der Zeichenschule Molenbeek-St.-Jean. Von ihm Brüsseler Gildenhäuser
(Mus. Brüssel), Palastinneres zu Krakau, Eingang zum Heidelberger Schloss, Der
Quai du Rosaire zu Brügge, etc. Von Werken, die er illustrirt hat, nennen wir
Moke und Fetis , Splendeurs de l'art en Belgique (1844 — 45), Monuments en Belgique
(2. Aufl. 1878) und Hymans' Le Rhin monumental (1854). Er schuf auch einige Einzel-
radierungen. Gold. Med. 1854; Leopold-Ord. 1863.
Strozzi, Bemardo, Maler, gen. Tl Prete Genovese und Capuccino, geb. 1581
in Genua, t 3. Aug. 1644 in Venedig, Schüler des P. Sorri. Er gab die Kunst auf
und wurde Kapuziner, durfte das Kloster aber wieder verlassen, um durch Malen
Mutter und Schwester zu ernähren. Als die eine starb und die andere sich ver-
heirathete, wurde er widerwillig wieder ins Kloster gesperrt, dem er 3 Jahre später
nach Venedig entfloh. Er ahmte Amerighi nach ; sein Colorit wurde besonders ge-
rühmt; Bildnisse gelangen ihm am Besten. Fresken von ihm in Kirchen und Palästen
zu Genua. Ferner Oelgemälde in den Pal. Brignole, Adorno, Durazzo, Walli, Fara-
gina, Pallavicini und Spinola in Genua, Kapuzinerbildniss (Gal. Parma), Evangelist
Johannes (Mus. Hannover), S. Hieronimus (Gal. Venedig), Die Bassgeigerin u. 3 A.
(Gal. Dresden), A. in den Sammlungen zu Berlin (Depot), Christiania, Florenz, München,
Paris, Turin, Venedig, Wien, etc.
Strozzi, Zanoli di Benedetto, Maler, geb. 1412 (?) in Florenz, f 6. Dec. 1468,
Schüler des Fra Angelico da F. Er war adelig und malte aus Liebhaberei, be-
sonders gut Miniaturen (Chorbücher um 1463, Laurenziana, Florenz), aber auch Kirchen-
bilder und Bildnisse, darunter G. di Bicci de' Medici.
Strnck, Hugo, Maler und Radierer, geb. 22. Lee. 1860 in Lübeck, Schüler der
Weimarer Akad. unter W. Friedrich, Struys und Thedy, dann von W. Unger
in Wien. Er war eine Zeit lang in St. Petersburg thätig, seit 1890 in Berlin und
hat Radierungen nach F. Hals, Gussow, Grützner, Menzel, R. v. Rijn, etc., auch einige
Originalradierungen geschaffen. Gold. Med. St. Petersburg, Med. Chicago.
Strudel von Strndendorf, Peter, Freiherr, Maler und Bildhauer, geb. 1660
in Cles (Tirol), f 4 Oct. 1714 in Wien, Schüler seines Vaters Jacob S. und des
C. Loth in Venedig. 1680 liess er sich in Wien nieder, wo er 1689 Hofmaler
Kaiser Leopolds wurde. 1693 wurde er geadelt und 1704 erster Direktor der Wiener
Akad., die er 1692 halb als Privatunternehmen gegründet hatte. Von ihm Jupiter
und Antiope (Gal. Dresden), Susanna im Bade (das.), Die Beweinung Christi u. A.
(Wiener Mus.), A. in den Sammlungen zu Braunschweig, Cassel, Düsseldorf, Schleiss-
heim, etc. Als Bildhauer fertigte er mit seinen Brüdern Dominik S. und Paul S.
Statuen für die kaiserl. Gruft bei den Kapuzinern und für die Dreifaltigkeitskirche.
Strudwick, John Melhaigh, Maler, geb. 1849 in Clapham (London), Schüler
der S. Kensington Schule, dann der Londoner Akad. und zuletzt von Burne-Jones.
Er gehört zu den englischen Prae-Raphaeliten und ist einer der wenn auch am
Struett — Stuart. 359
wenigsten bekannten, doch bedeutendsten Mitglieder der Schule. Seine Bilder weisen
eine tiefdunkle Färbung aul. Wir nennen ,A Love Song", ,My Beloved is gone . . . to
gather Lilies", Mareyas und Apollo, Circe und Scylla, Elaine, Isabella, An der
Schwelle vom Hause Gott Vaters:
Struett, Johann Jakob, Maler und Radierer, geb. 1773 in Wiesenthal bei Basel,
t 1820, Autodidakt. Er colorirte erst Kupferstiche, radierte sodann Ansichten aus
der Salzburger Gegend und schuf Aquatintblätter.
Strätsüelf Leopold Otto, Maler und Radierer, geb. 2. Sept. 1855 in Dessau,
Schüler der Leipziger und Düsseldorfer Akademien. 1885 Hess er sich in München
nieder. Er malte schöne frische Landschaften, z. B. Isarauen (Neue Pinak. München),
Am Tannenweiher, Waldweiher, Weide in den bayerischen Hochalpen, etc. Von seinen
Radierungen nennen wir Thüringisches Bauernhaus.
Strütt, Jacob George, Maler und Radierer, geb. um 1800, t nach 1851. Er
war erst in England thätig, kam 1830 nach Lausanne, später nach Rom und kehrte
1861 nach England zurück. Er malte Landschaften, z. B. Tempel der Vesta (1842),
Tassos Eiche auf dem Janiculus und radierte u. A die Folgen »Sylva Britannica"
(1825), und „Deliciae Sylvarum" (1828).
Stru(t, Joseph^ Kupferstecher, geb. 27. Oct. 1749 in Springfield (England),
t 16. Oct. 1802 in London, Schüler von Ryland und der Londoner Akad. (1769).
Er stach in Kreide und Puuktirmanier Platten nach Cipriani, Gelee, Lesueur, Pine,
Stothard, etc., besonders aber Illustralionen für Prachtwerke, z. B. Alterthümer Eng-
lands (1773), Sitten, Kostüme und Waffen (1774—76), Chronik von England (1775),
Lexikon von Kupferstechern (Selbstverfasst 1785—86), Kostüme des englischen Volkes
von der Sachsenzeit an (1795), etc. S. zog sich auf's Land zurück und gründete
eine Sonntagsschule. Er hinterliess ein Romanfragment ,Queen-Hoo-Hall", das Walter
Scott zu vollenden suchte.
Struys, Alexandre Theodore Honore, Maler, geb. 24. Januar 1852 in Berchem
(Belgien), Schüler der Antwerpener Akademie. Er besuchte London und Paris, wurde
1878 Prof. an der Weimarer Kunstschule, siedelte aber 1882 nach dem Haag über.
Von ihm Die beiden Schlachtopfer (Mus. DDrdtrecht\ Sechs Bilder zum Leben Luthers
(Wartburg), Raubvögel (Jesuiten als Erbschleicher), Verführt, etc. Weisser Falken-Ord.
Strij, Abraham van, Maler, geb. 31. Dec. 1753 in Dordtrecht, f 7. März 1826
das., Schüler des J. Ponse. Er gründete 1774 die Pictura-Gesellschaft, deren
1. Präsident er wL/de. Er malte Ornamente, Genrebilder in der Art des Metsu,
Blumen, Bildnisse und VieLstücke in Cuijps Art. Von ihm Die Hausfrau und 2 A.
(Mus. Amsterdam), Dorfschenke und 1 A. (Mus. Rotterdam), etc., auch einige Ra-
dierungen. Mitgl. des Niederl. Instituts und der Antwerpener Akademie (1818)
Strij, Abraham ran d. J., Maler, geb. 11. Oct. 1790 in Dordtrecht, t 6. Nov.
1840 das., wo er Direktor der Pictura-Gesellschaft wurde. Er malte hauptsächlich
Copien nach den Werken seines Vaters.
Strij, Jacob Tan, Maler, geb. 2. Oct. 1756 in Dordtrecht, f 4- Februar 1815
das., Schüler von A. C, Lens, Bruder des Abraham van S. Er ahmte A. Cuyp
nach; seine Werke wurden häufig als die jenes Meisters verkauft. Von ihm Land-
schaft mit Rindern (Mus. Dublin), Abend auf dem Lande und 3 A. (Mus. Amsterdam),
A. im Mus. Leipzig, im Mus. Fodor zu Amsterdam, in der Gal. Czernin zu Wien,
etc. Mitgl. des Niederländ. Instituts.
Stryowski, Wilhelm Angust, Maler, geb. 23. Dec. 1834 in Danzig, Schüler
von Schadow an der Düsseldorfer Akademie (1850—54), kehrte dann nach Danzig
zurück und wurde Gustos des Stadtmuseums, sowie Lehrer ah der Kgl. Kunstschule.
1894 wurde er Professor. Von ihm Scenen aus dem jüdischen und slavischen Volks-
leben, z. B. Judenhochzeit (Mus. Pest), Taschlech (Mus. Danzig), Sommerfäden (Mus.
Köln a. Rh.). Gold. Med. 1864, Berlin.
StrzegockI, Nikolaus, Maler und Radierer, geb. 4. Mai 1826 in Gromnik
(bei Tarnöw), f 29. Juni 1891 in Brody, Schüler der Wiener Akademie Er malte
und stach Historien, Ansichten, etc.
Stschedrin, Sylvester, Maler, geb. 1791, t 28. Oct. 1830 in Sorrent. 1818
ging er nach Italien. Er malte hervorragende Landschaften, besonders aus der
Umgegend von Neapel.
Stuart, Gilbert, Maler, geb. 3. Dec. 1755 in Narragansett (R. I., U. S. A.),
t 27. Juli 1828 in Boston^ Schüler von C. Alexander, den er nach Schottland
begleitete (1772). Nach dessen Tod kehrte er zurück, kam aber 1775 zu B. West
in London in die Lehre. 1785 etablirte er sich mit gutem Glück dort, besuchte
360 Stuart — Stubben.
1788 Dublin, ging 1792 nach Amerika, wo er zunächst zwei Jahre in New-York,"
Wasbington und Philadelphia malte und Hess sich dann dauernd in Boston nieder.
Er gilt als der hervorragendste Bildnissmaler Amerikas aus der älteren Zeit. In der
Nat. Portr.-Gal. zu London befinden sich Ton ihm J. Hall, Kemble, G. Washington,
B. West (2 mal), und Woollett. A. im Mus. Boston, in der Harvard üniversity, in der
Pennsylvania Akademie, in der Gal. Washington, etc. S. Leben von Mason (New-
York, 1879).
Stuart, James, Baumeister, geb. 1713 in London, f 2. Februar 1788 das. Er
übte sich erst im Zeichnen und Malen, ging 1741 fast ohne Geld über Holland und
Frankreich zu Fast nach Italien. Von Rom ging er mit Nie. Revett 1750 nach
Athen. Dann machte er als Ingenieur der Oesterr. Armee einen Feldzug in Ungarn mit.
Er kehrte wieder nach Athen zurück, nahm Messungen vor, ging 1753 nach Thessa-
lonike, dem Archipel, etc. und kehrte 1755 nach London zurück. 1762 gab er mit
Revett den I. Band der Alterthümer Athens heraus. Den IL Band vollendete er
auch, er kam jedoch erst nach seinem Tod 1789 heraus; der III. (1795) wurde von
anderer Hand vollendet. Er malte auch Aquarelle nach alten Gebäuden und grie-
chischen Alterthümern, baute mehrere schöne Häuser in Lonoon und die Kapelle
des Greenwicb-Hospitals und war auch im Kupferstechen, sowie Schnitzen bewandert.
Stnbbs, George, Maler und Radierer, geb. 1724 in Liverpool, f 10. Juli 1806.
Von Haus aus Anatom, studirte er auch Kunst in London und von 1754 ar in Rom.
Er wurde als Thiermaler, besonders von Pferden und Hunden, vortheilhaft bekannt,
hat auch wilde Thiere, Genrebilder und Landschaften gemalt, sowie radiert und
geschabt. 1766 gab er eine treffliche Anatomie des Pferdes (18 rad. Tafeln) heraus.
Stnbbs, George Townley, Kupferstecher, geb. 1756, f 1816, Sohn des George
S., nach dessen Pferdebildern er Mehreres gestochen hat.
Stubenrauch, Philipp von, Kupferstecher, geb. 1784 in Wien, f 1839, Schüler
von Füger. Er stach nach Füger, G- F. Schmidt, Tischbein, etc.
Stnchlik, Camill, Maler, geb. 15. Nov. J863 in Tetschen a. d. Elbe, studirte
in München bei Gysis, Dietz und Löfftz. Er war eine Zeit lang in Prag thätig.
Von ihm Kaflfeeschwestern, Bildnisse, Aquarelle, etc.
Stuck, Franz, Maler und Bildhauer, geb. 23. Febr. 1863 in Tettenweis, Schüler
der Münchener Akademie. Er Hess sich dort nieder und arbeitete sich, zeitweilig mit
Anlehnung an Böcklin, zu einer hochangesehenen Stellung herauf, sodass er jetzt
neben Klinger, Thoma, Böcklin, Lenbach genannt wird. Für die fliegenden Blätter
zeichnete er Anfangs treffliche Vignetten uud Embleme, auch für den Verlag von
Gerlach und Schenk in Wien. Er hat ferner Einiges radiert, darunter Forellenweiher
und ein Bildniss seiner Mutter. Als Bildhauer schuf er u. A. eine Athletenstatuette
(Bronzegüsse in der Berliner Nat.-Gal., Mus. Budapest, Hamburger Kunsthalle, etc.).
Er wurde Professor an der Münchener Akademie. Von seinen Bildern nennen wir
Die Sünde (München, Neue Piiiak.), Der Krieg (ebenda). Der Wächter des Paradieses,
Kämpfende Faune, Selbstbildniss, Bacchantenzug, etc. Mehrere Med.
Stacki, Marions Jacobus, Zeichner und Maler, geb. 15. Oct. 1609 in Utrecht,
Schüler der dortigen Akademie. 1835 zog er nach Alkmaar. Er lieferte besonders
Zeichnungen zu naturwissenschaftlichen und medicinischen Werken. Er wurde
städtischer Zeichenlehrer und hat auch Miniaturen gemalt.
Stpckrad, Martha, Malerin, geb. 13. März 1854 in Düsseldorf, Schülerin von
Lüives, Gussow (Berlin), Nauen (München) und R. Colli n (Paris). Sie liesB sich
in Berlin nieder und malte Bildnisse sowie Historien.
Studen, Ernst, Maler, geb. 1657, f 1712 (?), an Mignon gebildet, thätig in
Hamburg. Er malte Früchte uud Blumen.
Stndio, 8. Lint, H. Tan.
Stubben, Hermann Joseph, Baumeister, geb. 10. Febr. 1846 in Hülckrath,
Schüler der Berliner Bauakademie, wurde 1866 Bauführer, 1871 Regierungsbaumeister,
studirte als Pensionär in Italien und Frankreich weiter, war 1872—76 an der Berg-
Märkischen Bahn beschäftigt und Wurde 1876—81 Stadtbaumeister in Aachen. 1881
wurde er Stadtbaurath von Köln, 1892 kgl. Baurath. In Aachen restaurirte er die
goth. Rathhausfacade uud erbaute das Badehaus zur Kgn. von Ungarn. In Köln hat
er die Stadterweiterung durchgeführt. Das Hohenstaufenbad (gemeinschaftlich mit
A 1 f. M ü 1 1 e r) , Die Domfreilegung, Die Canalisationsanlage, etc. auch viele Privatbauten
geschafi"en. Auch hat er zahlreiche städtische Anlagen (Canalisationen und dergl.)
ausserhalb Kölns übernommen. S. hat viele bauwissenschaftliche Aufsätze verfagst.
Viele Preise, etc.
Sttibchen-Kircbner — Stürmer. 361
Stttbchen-Kirchner, Robert, Maler, geb. 1852 in Prag, thätig in Gablonz a. N.
Er malte Bildnisse.
Stück, Johann Christoph, Goldschmied, geb. 23. Dec. 1809 in Cassel, f 1841.
Er wurde 1835 Mitglied der Zunft.
Stflckelber^, Johann Melchior Ernst, Maler, geb. 22 Febr. 1831 in Basel,
Schülei von Dietler das., 1850 von Dykmans und Wappers in Antwerpen,
später in Paris, München (1854) und Italien (1856—67) weitergebildet. Er besuchte
auch Holland (1863, 1885), Madrid (1868) und liess sich in Basel nieder. Von ihm
Marientag ira Sabinergebirge u. A. (Mus. Basel), Die Stauffacherin (Bundespalast, Bern),
Fresken in der Teilskapelle, A. in den Sammlungen zu Genf, Köln, St. Gallen,
Winterthur, Zürich, etc. Ehrendoktor der Philosophie. Gold. Med. München 1869,
Med. Wien 1873, etc., Inhaber des Franz Joseph-Ordens u. A.
Stüler, Triedrich, Maler, geb. 5. Juni 1837 in Lissen bei Naumburg, studirte
am Polytechnikum, bildete sich weiter axif Reigen und siedelte sich in Breslau an,
wo er Lehrer an der Kunstschule wurde. Von ihm Aquarelle aus Rothenburg
0. d. Tauber, aus Breslau, etc.; ferner ein Werk über Perspective.
StQler, Friedrich August, Baumeister, geb. 28. Jan. 1800 in Mühlhausen
(Thüringen), f 18. März 1865 in Berlin, studirte dort' und wurde 1827 Baumeister.
1829—30 reiste er Studienhalber nach Frankreich, der Schweiz, Italien und Sicilien
1830 wurde er Hofbauinspektor, 1882 Hofbaurath und Direktor der Schlossbau-
commission. Er schuf nun viele Privatbauten in und um Berlin, einige Umbauten
im Schloss daselbst und lehrte an der Bauakademie. Unter Friedrich Wilhelm IV.
musste er viele Pläne von dessen Hand umändern. 1842 reiste er auf dessen Befehl,
um Kirchen zu studir.en, nach England, 1846 nach Italien. 1858 begleitete er ihn
nochmals nach Rom. Von ihm iil Berlin Das Neue Museum, Der (ehemalige) Dom,
Die Matthäus-, Jacobus-, Marcus- und (1848 — 55) Bartholomäus Kirche, in Perleberg
das Rathhaus; Burg Stolzenfels, Burg Hohenzollern, die (alte) Börse in Frankfurt a. M.,
das Nat.-Mus. in Stockholm, die Universität in Königsberg, die Akademie in Budajiest,
viele Grafenschlösser, kleinere Kirchen; Wiederherstellungen und Vollendungen alter
Gebäude, etc.; aufth kunstgewerbliche Entwürfe. Preuss., Sachs., schwed. und russ.
Orden, etc.. Geh. Oberbaurath.
Stnerbont, s. Bouts, Dierik.
Stnerbout, Hubert, Maler des 15. Jahrhunderts, f 1483/84 in Löwen, thätig
seit 1450 das., als Figurenmaler. Er zeichnete 1449 — 51 250 biblische Com-
positionen, als Vorlagen für Reliefs, die das- Rathhaus schmückten. 1454 wurde
ihm die künstlerische Leitung des „Omgang" anvertraut; auch entwarf er Sctenerien,
etc. für Mysterien, bemalte Statuen und schuf Historien in Oel. 1445 malte er
decorative Arbeiten in der Abbaye de Parc. — Sein ältester Sohn Hnbert II. S.,
unterstützte den Vater. — Sein Sohn Frans S., f nach 1523, war ebenfalls Maler
und schuf decorative Arbeiten. — Sein Sohn Gillis S., f 1496/97 folgte dem Vater
im Amt eines Leiters des »Omgang", malte Wappen, auch Figurenbilder, etc.
Stürler, Franz Adolf von, Maler, geb. 28. Febr. 1802 in Paria, f 16. Sept.
1881 in Versailles, Schüler von Ingres. 1831 ging er nach Florenz, 1853 kehrte
er nach Paris zurück und liess sich in Versailles nieder. Von ihm Dame von
Florenz (1835 Mus. Madrid), Cimabues Madonna in Procession nach Sa. Maria Novella
gebracht, 12 Allegorien auf den 1870— 7ler Krieg, 108 Illustrationen zur Göttlichen
Komödie, etc. Med. 3. Kl. 1842.
Stürmer, Johann Heinrich, Maler, geb. 1774/75 in Kirchberg (Hohenlohe).
t 1855 in Berlin, studirte in Oehringen, auf der Augsburger Akademie und in
Göltingen. Er Hess sich in Berlin nieder und wurde 1816 Mitgl. der Akademie.
Von ihm Ansiciiten aus dem Thiergarten, Historien, Scenen aus den Befreiungs-
kriegen, etc.
Stürmer, Karl, Maler, geb. 1803 in Berlin, f 29. März 1881 das., Schüler
seines Vaters Johann H. S. und von Cornelius in Düsseldorf, nach dessen Ent-
würfen er später Fresken in München und Berlin ausführte. Von ihm nach eigener
Erfindung Fresken im Schloss Helltorf bei Düsseldorf, in den Münchener Arkaden
(Niederlage C '^'ars bei Mühldorf und Eroberung Belgrads), im alten Museum, Berlin,
(einige Fresken zu Herkules und Thesseussagen), in der dortigen Schlosskapelle: ferner
Autodafe der spanischen Inquisition, Landschaften, Genrebilder, etc.
StOrmer, Ludwig Wilhelm, Bildhauer, geb. 1812 in Berliu, Schüler von L. W.
Wichmann das. und Schwanthaler in München. Von ihm Preussische Regenten-
Statuetten (Schloss Königsberg), Fürstenstatuen unu .Medaillons (.Friedläader- und
362 Stürtz - Sturm.
Königs-Thor, das.), Ecvz. Albrecht (Statue. Erziehungsanstalt, Rastenberg), Italia
(1860 Börse, Berlin), Industrie und Sdnfffahrt (Dach des Berliner Schlosses), Der
»rosse Kurfürst (Statue, Putbus), etc.
Stürtz, Ludwiit,', Maler, peb. 20."Jan. 1843 in Darmstadt, Schüler der Münchener
Akademie und von Lind enschmit. Er malte Genrescenen, z. B, Abschied des
Wilderers, Wandernder Musikant.
Stublinann, Heinrich, Maler und Radierer, geb. 28. Dec. 18U3 in Hamburg,
t 23. Oct. 1886 das., Schüler von G. Härder ff und der Kopenhagener Akademie
unter Gebauer, später von Dahl in Dresden. Lange malte und zeichnete er Pferde,
später Landschaften und Genrebilder, ging aber endlich zum Aquarell über und er-
richtete 1863 ein photogr. Atelier. Von ihm An der Alster bei Winterhude (Kunst-
halle, Hamburg), Blankeneser Fischer, Zeichnungen zu Hyllestedts Werk über das
dänische Militär ; landschaftliche und Thier-Radienuigen, etc.
Stiihlreiter, Marie, Malerin, geb. 20 Juli 1865 in Kisbdr (Ungarn), Schülerin
von W. 0. Noltzsch in Wien und von R. Geyling sowie der Wiesinger-
Florian das. Sie malte Bltimen, Landschaften und Stillleben.
Stulir, Johann Georg, Maler, geh um 1640 in Hamburg, f 8. Mai 1721 das.
Er malte Landschaften und Marineu in der Art des A. Storck und Lingelbach,
Federvieh in Hondekoetors Manier und einige Historien. Von ihm Flafen (Galerie
Cassel), desgl. (Mus. Gotha), zwei Seeschlachten (Mus. Schwerin), Opfer der Iphigenie
(Schloss, Berlin), etc.
Stnmp, John S., Maler, geb. vor 1790, f 1863, Schüler der Londoner Akademie.
Er malte sehr geschätzte Miniaturen Schweizer Landschaften und einige Bildnissse
in Oei.
Stnnipfeld, Johanne Amalie CaroHne, geb. vonConradi, Malerin, geb. 22. Jan.
1751 in Rinteln, f 26 April 1829 in Eiterhagen. Sie malte in Aquarell, etc. An-
sichten von der Wilhelmshöhe (Weissensteiu), Copien nach älteren Blumenstücken
Landschaften, etc.
Stnntz, s. Freyberg, M. E. von.
Stuntz, Johann Baptist, Lithograph, g«b. 1753 in Ariesheim bei Basel,
t 1886, meist Autodidakt. Er malte erst Landschaften und Schweizer Ansichten in
Deckfarben. 1792 trat er in die neufränkische Armee. 1802 trieb er einen Kunst-
handel in Strassburg und gab 2 Rheinansichteu in Aquatinta heraus. Später ging
er nach München, widmete sich ganz dem Steindruck und arbeitete neben Strixner
Und Piloty. Von ihm u. A. eine Ausgabe der Handzeicl^nungen Dürers.
Stur, Karl, Edler von, Zeichner und Maler, geb. 10. Febr. 1840 in Wolfs-
berg (Kiirnthen), Schüler der Wiener Akaxiemie. Von ihm H. Anschütz als König
Lear, Bildnisse Ernesto RoSsis in seinen Hauptrollen, Genrescenen, etc.
Sturel, Marie Octavie, geb. Paign^e, Malerin, geb. 9. Mai 1819 in Metz,
t 13. Jan. 1854 das., Schülerin von Marechal. Von ihr Blumenstrauss (Pastell,
Mus. Metz), Bilduiss des D. Erasmus (Pastell, n. H. Holbein, ebenda), Landschaft
(ebenda). Med. 8. Kl. 1853.
Stnrgis, R." Clipston, Maler, geb. 1860 in Boston (Mass., ü. S. A.). Er malte
Landschaften und Ansichten in Wasserfarben.
Sturler, Adolphe Frau^ois, Maler, geb. 28. Febr. 1802 in Paris, Schüler von
Ingres und der ficole des beaux-arts. Von ihm Brunehauts Tod (1835), Bildniss
einer Florentinischen Dame, Der ungläubige Thomas (1844), etc. Med. 3. Kl. 1842.
Stnrm, Anton, Maler, geb. 1686 in Augsburg, begr. 16. April 1752 in Frank-
furt a. M. Er lebte lange in Rom als Historien- und Bildnissmaler, Hess sich dann
1720 in B'rankfurt a. M nieder. Er zeichnete über 200 Blatt nach Statuen von St.
Peter in Rom, Schwarz und Weiss auf blauem Papier.
Stnrm, Ferdinand, (Hernando Stnrmlo), Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in
Ziriksee (Holland). 1555 malte er in einer Kapelle des Doms von Sevilla S. Gregorio,
Die Auferstehung Christi und die 4 Evangelisten.
Stnrm, Friedrich, Maler, geb. 1823 in Wien, studirte auf der Wiener Akademie,
meist aber Autodidakt. Er bereiste Ungarn, Serbien, etc. S. malte erst auf Porzellan
und in Email, hat auch gravirt. Dann malte er Blumen, Theaterdecorationen, Bild-
nisse, Historien und Genrebilder. Zuletzt malte er decorative Allegorien auf Plafonds,
Wänden, etc. in Palästen in und um Berlin.
Stnrm, Friedrich (Fritz) Lndnig Christian, Maler, geb. 17. Mai 1834 in
Rostock, Schüler der Berliner Akademie, von Eschke, endlich (1865) von Gude in
Karlsruhe, nachdem er Seemann u. Stubenmaler gewesen war. 1862 bereiste er Schweden
Sturm — Suars.
363
und Norwegen, 1868 Mecklenburp, 1864 den Rhein, Holland und die Schweiz. 1870— 75
lebte er in Düsseldorf, dann in Berlin. Er malte Seestücke und Landschaften, auch
Stillleben, z. B. Wismar vom Meer und 3 A. (Gal. Schwerin), Ostsee und 1 A. (Nat-
Gal. Berlin), Heimkehrende Lootsen. Silb. Med. London 1872; Mecklenb. Prof. 1897.
Stm-ni, Jacques, Maler und Lithograph, geb. 1808 in Luxemburg, t 10. Jan.
1844 in Rom, Schüler von J. B. Fresez. Er war einige Zeit in einer lithograph.
Anstalt zu Brüssel thätig, ging 1841 nach Paris und dann nach Italien.
Storni, Leouhai-d Christoph, Baumeister, geb. um 1669 in Altdorf bei Nürn-
berg, t 1729 in Blankenburg, Sobn eines Mathematikers, studirte in Leipzig and
wurde selbst Mathematiker in Wolfenbüttel und Frankfurt a. d. 0., dann Oberbau-
direktor in Mecklenburg (1711) und Braunschweig. Von ihm der Plan zum Lust-
schloss Salzdahlum, Das Jagdschloss Neustadt a. d. Eide, und vielleicht die Nikolai-
kirche in Schwerin (1711). Er veröffentlichte Werke über Civil- und Militärbaukunst
(1676, 1702), über Festungsbau (1703, 1708) und über die Baukunst im Allgemeinen
(1718—20), endlich auch viele Calviuistische Streitschriften.
Sturm, Leonhard Johann, Maler, geb. 10 Febr. 1854 (?) in Bamberg, studirte an
der Porzellanmalschule öeiner Vaterstadt und amStäder8c"hen Institut zu Frankfurt a. M.
Er Hess sich in Dresden nieder und gründete eine Kunsthandlung für Porzellan und
Oelgemälde. Er malte Bildnisse. Med. 1. Kl. Boston 1883.
Sturm, Ludwig, Maler, geb. 18. Nov. 1844 in Bamberg, Schüler des Schmidt-
sehen Instituts das. und der Münchener Akademie unter Otto und Strähuber,
endlich noch der Dresdener Akademie. Er machte die Feldzüge 1866 und 1870 mit,
lebte dann als Bildnissmaler in Dresden und wurde 1880 Malvorsteher an der Meissener
Manufactur. Er malte u. A. für Ludwig II. von Bayern (Herreochiemsee). (Vergl. d. Vor.).
Sturm, Marie, Malerin, geb. 21. Jan. 1854 in Nürnberg, Schülerin der Kunst-
schule ihrer Vaterstadt unter Kreling, Raupp und Jäger. Sie Hess sich in
München nieder und malte Bildnisse, sowie StilUeben und hat auch kunstgewerbliche
Arbeiten geliefert. Med. London 1886.
Sturm, Pierre Henri, Email-Maler, geb. 1785 in Genf, t 26. Oct. 1869 in
Paris, Schüler von A, Constantin. Er war französischer Herkunft und malte in
Email. Von ihm Die drei Menschenalter (Gdrard), Jungfrau (1864 n. R. Santi) A.
nach Grenze, Gu^rin. Solari. Med. 3. Kl. 1842.
Sturmhoefel, Bernhard Maximilian, Maler, geb. 12. Oct. 1853, Schüler der
Berliner Akad. (1871—74) und von J. S ch/ader. Er Hess sich in Danzig nieder
und malte Ansichten der Stadt, sowie Scenen aus deren Geschichte, von denen eine
in das dortige Mus. gelangte. S. schuf auch Illustrationen, Genrebilder, Aquarelle, etc.
Stnrriui, Marco, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Italien. Von ihm be-
sitzen die Uffizien zu Florenz eine Reuige Magdalena vom Jahre 1654.
Sturt, John, Kupferstecher, geb. 6. April 1668 in London, f 1780, Schüler
von R. White. Er stach kleine Vignetten und Schrift, u. A. ein ganzes Gebetbuch
(auf Silber, 1717). ^ ^ ^ ,
Sturtevant, Erich, Maler, geb. 15. Oct. 1869 in Frankfurt a. d. 0., Schüler
der Berliner Akad. (1889-92), Sohn des Malers Prof. Hans S. Er schuf viele D-
lustrationen für Zeitschriften und malte Landschaften.
Sturtzkopf, (Sturzkopf), Franz, Maler, geb. 3. Sept. 1852 in Hannover, Schüler
der Weimarer Kunstschule unter Verlat und Schauss. Er besuchte die Nieder-
lande, Paris und Venedig und Hess sich dann in Weimar nieder. Von ihm West-
phalische Schmiede (Gal. Dresden), Interieur im Barockstil, etc.
StuTen, Ernst, Maler, geb. 1657 (?) in Hamburg, t 1712 (?) in Rotterdam, Schüler
von Hintsch, J. V o o r h o u t , W. v. Aelst(?) und Mignon(?). Er malte
Blumenstücke und war seit etwa 1675 in Amsterdam, später in Hamburg und in Rotter-
dam thätig. Werke von ihm in den Sammlungen zu Hannover, Schwerin, etc.
Styha, Johann, Maler, geb. 18. April 1858 in Lemberg, Schüler der Wiener
Akad. unter Griepenkerl (1879), studirte 1881—85 in Italien und ging 1886
nach Paris. Er lebte in Lemberg, malte Historien, Genrebilder, etc.
Styppax, griechischer Bildhauer, geb. auf Kypros, Schüler des Myron zu
Athen. Von ihm die berühmte Statue des Splandinoptes, eines Sklaven des Perikles,
der Eingeweide röstete und das Feuer anblies, ein Seitenstück zu dem feueranblasenden
Knaben des Lykios, Myrons Sohn.
Suardi, Bartolommeo, eigentlicher Name des Bramantino, s. d.
Suarez, s. Juarez, Lorenzo.
Snars, s. Sweerts.
364 Snau — Sudre.
Suau^ Jean, Maler, geb. 1758 in Toulouse, f 1836 das., Scnöler der Akad. zu
Toulouse, dann von Rivalz. Er wurde Prof. an der Akad. Toulouse und als diese
einging an der Centralschule des Dep. Haute-Garonne. Er gründete in Toulouse das
Antikencabinet, wurde dann Direktor des Museums dort und Mitgl. der kgl. Akad.
Von ihm Die römische Caritas, Moses schlägt Wasser aus dem Felsen, Der Engels-
sturz, etc. — Sein Sohn Pierre Theodore S., geb. in Toulouse, f 1856, Schüler
von David, malte Historien,* darunter viele in Kirchen 2U Toulouse und Umgegend,
Suayins, Lambert, s. Lombard L.
Suaviiis, Lambert, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, thätig zwischen 1540
und 1572 in Lüttich, Schwager und Schüler des L. Lombard, nach dem er eine
Auferweckung des Lazarus u. A. m. stach.
Subleyras, Pierre, Maler, geb. 1699 in Uzes (Dep. Gard), f 28. Mai 1749 in
Rom, Schüler seines Vaters Mathieu S. und von Rivalz. 1727 erhielt er den
grossen Rompreis auf Grund seines Bildes „Die eherne Schlange" (jetzt im Louvre),
reiste nach Rom, beirathete dort die Miniaturmalerin M. F. Tibaldi, Hess sich dort dauernd
nieder und wurde 1740 Mitglied der San Luca AcCad. Von ihm Die Messe des Hl. Basil
(Louvre Paris, Mosaikcopie in S. Peter zu Rom, Skizze in St. Petersburg), Wunder
des Hl. Benedikt u. A. (Louvre Paris), S. Stephan und S. Franciscus erscheinen den
Büsern (Mus. Montpellier), Theodoslus u. 1 A. (Mus. Nantes), Zwei Mönche (Mus.
Orleans), Stillleben, Bildniss u. A. (Mus. Toulouse), Benedictus XIV. (Mus. Versailles).
A. in den Sammlungen zu Berlin, Dresden, Genf, Mailand, München, Nimes; Ronen,
Schieissheim, Wien (Gal. Czernin), Zürich, etc. ; auch in der Karthause zu Termini
in Sicilien und vielen a. italienischen, bowie französischen Kirchen. S. hat einige Blatt
radiert, darunter sechs Historien und 4 Illustrationen zu Lafontaine.
Subtermans, s. Snttermans.
Snc, £tienne Nicolas £douard, Bildhauer, geb. 1802 in Lorient (Dep. Morbihan),
t 16. März 1856 in Nantes. Er schuf Bildnissbüsten, Statuen und Medaillons, einige
Genregruppen und mehrere religiöse Werke. Das Museum zu Saumur besitzt eine
grosse Sammlung unvollendeter Werke, Skizzen, etc. von ihm; a. Werke in den Mus.
zu Nantes, Rennes, etc. Med. 3. Kl. 1838.
Sncca, Antoon, Maler, geb. um 1577, t vor 1648, thätig in Antwerpen. Er
malte besonders Bildnisse u. A. niederländische Herrscher für den dortigen Magis-
trat (1600).
Socliarda, Anna, Malerin, geb. 1870 in Neu-Paka, thätig in Prag. Sie malte
Blumen. Von ihr Pfingstrosen, Hyacinthen, Azaleen, etc.
Sncharda, Stanislaus, Bildhauer, geb. 1866 in Neu Paka. Von ihm S. Wences-
laus. etc.
Snchet) Joseph, Maler, geb. 16. Juli 1824 in Marseille, Schüler von E. Loubon;
thätig in seiner Vaterstadt. Von ihm Fischfang in der Provence (Mus. Marseille),
Fischer harke im Marseiller Hafen (1865), Dreimaster im Alten Hafen von Marseille
einlaufend (1879), etc.
Suchodolska, Lisbethvon, geb. Brauer, Malerin, geb. 18. Febr. 1844 in Leipzig,
Schülerin von Pauwels in Weimar und von Suchodolski, in Italien weitergebildet.
Von ihr Archäologische Studien, Tabulettkrämerin, Nachtwandlerin, etc.
Suchodolski, Jannarins, Maler, geb. 19. Sept. 1797 in Grodno, f 20. März 1875
in Boimie. Als Kadett genoss er den ersten Zeichenunterricht, trat 1816 aus dem
Militärdienst und studirte 1832—36 in Rom unter H. Vernet. Ungefähr 12 Jahre
später malte er gemeinschaftlich mit Vernet im St. Petersburger Residenz-Schloss.
S. malte Historien, vornehmlich aber Schkchtenbilder.
Suchodolski, Peter, Maler, geb. 1836 in Russland, Schüler der St. Peters-
burger Akademie. Er Hess sich in Moskau nieder uud malte Landschaften.
Suchodolski, Zdzislaw von, Maler, geb. 11. Mai 1835 in Rom, Schüler von
Gleyre in Paris, Sohn des Januarius S. Er war längere Zeit in Dresden, dann
in Weimar thätig. Von ihm Begräbniss eines Mönches, Anachoret, Der Idealist, etc.
Professor.
Snchtelen, Jacob Hendrik van, Baumeister und Zeichner, geb. 1722 in Nijmegen,
1" 1768 das. Er wurde Stadtbaumeister dort und zeichnete laiblische Bildei', sowie
Blumen und Früchte.
Sndkowsky. Eutin, Maler, geb. 1850, t 1885. Er malte Marinen.
Sudre, Jean Pierre, Lithograph, geb. 19. Sept. 1783 in Alby (Dep. Tarn),
t im Juli 1866 in Paris, Schüler von Suau, 1802 von David, widmete sich 1818
der Lithographie. Er aquarellirte Architekturen und lithographirte zahlreiche Blätter,
Suebacli — Sahrlandt. 365
besonders Bildnisse (z. B. 120 für Langlumes „Pantheon" 1820—23); ferner Steine
nach Beautne, Carracci, Girodet, Ingres (dessen besonderer Interpret er wurde), Lebrun,
Rioult, R. Santi, ScheflFer, da Vinci, etc. Med. II. Kl. 1827, I. Kl. 1834, Med. Berlin 1848.
Snebach, 8. Swebach.
Sttrlin, 8. Syrlin.
Snes, Konrad OnstaT, Maler, geb. 10. Juni 1823 in Rumbeck a. d. Weser,
t 23. Dec. 1881 in Düsseldorf, Scbüler von Ruhl in Cassel, Liebig und Balz er
in Giessen, J. Becker in Frankfurt a. M. (1844) und der Düsseldorfer Akademie
unter Sohn (1850). Er malte erst Scenen aus und für die Kinderwelt, später be-
sonders Federvieh. Von ihm Abendlied (Mus. Hannover), Feierlicher Empfang eines
neugeborenen Hühnchens, Die Stalltragödie, Swinegels Reiseabenteuer, eic.
Snes, Wilhelm, Maler, geb. 30. Juni 1861 in Düsseldorf, Schüler der dortigen
Akademie, dann von Gebhardt, später auch von Thoma beeioflusst, in dessen
Nähe er sich niederliess (Cronberg i. T.), Sohn des Gustav S. Von ibra Pan mit
Nymphen, Madonna, St. Georg, Abendlied, etc , auch mehrere Original-Steindrucke
in Farben.
Sness, HanS) Maler und Zeichner für den Holzschnitt des 16. Jahrhunderts,
gen. Hans Ton Knlmbach, geb. in Kulmbach, f vor 1528, Schüler des Jacopo de'
Barbari, an Dürer weitergebildet, in dessen Werkstatt er vielleicht thätig war.
Er hat einige Gemälde auf Grund Dürerischer Skizzen ausgearbeitet, z. B. Christus
in der Weinkelter (Stiftskirche, Ansbach). Von ihm Triptychon (S. Sebaldus, Nürn-
berg), Leben der Hl. Katharina (Marienkirche, Krakau), Anbetung der Könige (1511
Mus. Berlin), Scenen zur Peter- und Paul-Legende (Florenz, Uffizi, dort Schaeuffeleiu
zugeschrieben), Joachim und Anna und 3. A. (Alte Pinak-, München), A. in den
Sammlungen zu Leipzig, Nürnberg, Zwickau, etc.
Sfissnapp) Carl, Maler, Bildhauer und Lithograph, geb. 9. Dec. 1828 in Cöslin,
t 26. Jan. 1891. Er malte Bildnisse. (Vielleicht gab es 2 Künstler dieses Namens.)
Stttterlin, Ludwig, Maler und Zeichner, geb. 28. Juli 1865 in Lahr (Baden),
Schüler von Doepler und Koch am Kunstgewerbemuseum zu Berlin. Er schuf
Buchschmuck, decorative Steindrucke, Plakate (z. B. das der Industrieausstellung
1896 in Berlin).
Snenr, s. Lesneur.
Sü We'i, chinesischer Maler, gen. Wön-ts'ing u. s. w., geb. 1521, f 1593.
Er malte komische und satyrische Gegenstände, z. B. K'in Kau (ein Weiser auf
einem Karpfen reitend).
Sugakndo, jap. Holzschnittzeichner der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er
zeichnete besonders Thier- und Pflanzenbilder.
Snger, — , Baumeister, geb. um 1080 in St. Omer, f 12. Jan. 1151. Er wurde
1122 Abt von St. Denis und Staatsminister Charles VI. 1144 vollendete er den
Chor-Neubau der Kirche seines Klosters und schuf damit angeblich den ersten
völlig gotbischen Kirchenbau. S. Leben von Combes (1853) und Nettement (1868).
8uhr, Christoph, Maler und Zeichner, geb. 1771 in Hamburg, f 1842 das.,
studirte in Salzdahlum, dann 3 Jahre lang in Italien. Er schickte seiu Urtheil des
Midas nach Berlin und erhielt dafür den Prof.-Titel. 1798 kehrte er nach Hamburg
zurück und malte Bildnisse, ferner Kostüme, sowie komische Genrebilder. Mit
seinem Bruder Cornelius S. (der auch Kupferstecher wai*) malte er Bilder zu einem
optischen Kosmorama, das in vielen Iiändern Europas gezeigt wurde.
Snlirland, Panline, s. Soltan.
Snhrlaudt, Johann Heinrich, Maler und Bildhauer, geb. im Frühjahr 1742
in Schwerin, f 1. Jan. 1827 in Ludwigslust, Schüler von Lehmann und Busch,
später von F. Findorf fbeeinflusst. Er schuf viel kleinere decorative Plastik unter
Buschs Leitung, wendete sich aber nachher wieder ganz der Malerei zu. Von ihm
Altar (Kirche zu Ribnitz), desgl. (Kirche zu Ludwigslust, von Find'^rff begonnen),
Bildniss Findorff's (Gal. Schwerin), Ansicht bei Altona (ebenda), Stilllebeu (1799
ebenda), Hund u. A. (1773 ebenda), etc.
Suhrlandt, Rudolpli Friedrich Karl, Maler, geb. 19. Dec. 1781 in Ludwigslust,
t 2. Febr. 1862 in Schwerin, Schüler seines Vaters Johann H. S., von Zei^sig (1799)
und Grassi in Dresden, endlich von Füger und Maurer, zuletzt (1808~i in Rom
weitergebildet. 1812 — 15 lebte er in Neapel. In Italien wurde er schon Mecklen-
burgischer Hofmaler und bei seiner Rückkehr 1817 Professor. Auch später reiste er
noch öfters in's Ausland, besonders um Bildnisse berühmter Leute zu malen. Von
ihm Mädchen in der Grotte (Mus. Schwerin), Venus und Amor (das.), Bildniss seines
366 Suisse — Suppantschitsch.
Vaters und mehrere A. (ebenda), etc., auch Copien nach alten Meistern, — Sein Sohn
Karl S., geb. in Schwerin, in Paris unter Ary Scbeffer ausgebildet, war über 10
Jahre lang in Riissland, dann in Schwerin als Maler thätig. Er wurde Professor
1874. Von ihm besitzt das Schweriner Mus. Galilei im Gefängniss (1853). Mitgl. der
St. Petersburger Äkailemie.
Saisse^ Jean Philippe, Baumeister, geb. 9. Juli 1807 in Gorze a. d. M. Er
wurde Baumeister des Dep. Cote-d'Or und 1860 Ritter der Ehrenlegion.
Sukenobu, Nishlgawa, geb. 1671 in Kyoto, f 1751, Schüler des Karo
Yeino, Hess sich später in Osaka nieder, zeichnete hauptsächlich für den Holzschnitt
und zwar einfarbig. Er schrieb einen Band Legenden, die er illustrirte, ferner von
ihm Zeichnungen für Gedichtsammlungen, „Beschäftigungen den Frauen" (1729),
sociale Abhandlungen, eine Sammlung von Legenden, die er illustrirte und mit einem
Essay über Malerei versah, u. s. w. Seine Bücher wurden 1723 — 1761 veröffentlicht.
Er nannte sich zuweilen Bunkwado und Jitokusai.
Snlkowski, Josef Fürst, Zeichner, geb 2. Febr. 1843. Er zeichnete Charakter-
Köpfe, etc. und übte die Kunst als Liebhaber aus.
SulliTan, Luke, Maler und Kupferstecher, geb. um 1705 in Irland, f 1771 in
London, wohin er 1750 gelangt war und wo er unter T. Major Zeichnen, sowie
Stechen lernte. Er malte mit Erfolg Miniaturen und stach nach Heckel, Hogarth,
Teniers u. A., auch Landschaften nach eigener Zeichnung. — Ein Loois S. (identisch
mit Obigem?) wird als 1698 in Troyes geb angeführt. Er malte und stach 1751 — 56
Ansichten, sowie Landschaften zu London.
Sully, Thomas^ Maler, geb. 8. Juni 1783 in Horncastle (Lincolushire), f 5. Nov.
1872 in Philadelphia, kam mit 9 Jahren nach Amerika, studirte erst in Charleston
unter Beizens, arbeitete dann in Virginia, lebte 1806 — 8 meist in New-York
und dann in Philadelphia. S. studirte später auch bei G. Stuart in Boston und B.
West in London. Er bereiste mehrere Male Europa und malte meist Bildnisse.
Ihm Sassen die Königin Victoria von England im Krönungsornat (1838), Lafayette, T.
Jefferson u. A. Ferner von ihm Washington überschreitet den Delaware (Mus. Boston),
Schauspielerinnen- und Schönheiten -Bildnisse, Illustrationen zu Shakspere, etc. Mit-
glied der Akademie zu Philadelphia.
Sulpis, Jean Josepb, Kupferstecher, geb. 1826 in Paris, Schüler von Bury
und Traversier. Er arbeitete zahlreiche Platten für Gailhabaud, Lienard u. A.
baugeschichtliche, sowie ornamentale Werke. Med. 8. Kl. 1873. — Sein Sohn Emile
S. stach Platten nach Brueghel, Buonarotti, Delobbe, Dürer, Mantegna (1892), etc.
Summerfleld^ John, Kupferstecher, geb. vor 1785, f 1817 (n. A. \iel später).
Er war einer der besten Schüler Bartolozzis, konnte sich aber trotz seiner guten
Arbeiten nicht von der Kunst ernähren. Von ihm Rubens und seine F'rau (1800 n.
Rubens), Schlafender Knabe (n. Reynolds), etc.
Summers, Charles, Bildhauer, geb. 1828 in Somersetshire (England), f 24. Oct.
1878 in Neuilly bei Paris, auf der Heimreise von Rom, Schüler von L. Watson
und der Londoner Akademie. 1852 begab er sich nach Australien, wo er erst als
Goldgräber sein Glück versuchte, dann aber in Melbourne wieder bildhauerte. Von
ihm Burke und Wills (1866 Bronzegruppe), Brooke (Marmorbüste), Lynkeus und
Hypermnestra, Königin Vir'oria und der Priuce Consort, etc.
Snnder, s. Cranach.
Snnko, Emil, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Steinbrück (?), f 1891,
Schüler von Klein an der Wiener Akademie, Von ihm Schwefelbad (Aquarell),
Jesus erweckt den Todten (Zeichnung), etc.
Snntcr, Jacob, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Bozen, Brixen und
Umgegend. Von ihm eine Grablegung (.1470), Christi Auferstehung (1471), etc.
Sapino, Igino Benveuuto, Maler, geb. 1859 in Pisa, Schüler von Lanfredini
das., der Florentiner Akademie und von Ciseri. Er wurde Regierungsinspektor
über die KunStdenlimäler Pisas. Von ihm In der Pitti-Gallerie, tm Garten, Die
Genesende, etc.
Suppa, Andrea, Maler, geb. 1628 in Messina, f 1671, Schüler von Triconi
und Casembrot, auch von Barbalunga beeinflusst. Von ihm Die Dreieinigkeit
(Fresko, S. Gregorio, Messina), Apostel-Thaten (desgl. S. Paolo delle monache), S. Cono
Almosen vertheilend (Abbild., S. Agostino), Mariae Himmelfahrt (Theatiuerkirche,
Verküudigungskapelle), etc.
Suppantschitsch, Max, Maler, geb. 1865 in Wien, thätig das. Von ihm
Madonna di Chioggia, Spielende Kinder, etc.
Surchi — Sutcliffe. 367
Surchi, Gioranni Francesco, Maler des 16. Jahrhunderts gen. Dielai, geb.
in Ferrara, f 1590, Schüler der Gebrüder Dossi, denen er bei ihren Arbeiten in
den Pal. Belrigiiardo, Belvedere, Copparo, Giovecca, etc. zu Ferrara half. Von ihm
Die Geburt (S. Giovanni, Ferrara), Anbetung der Hirten (Gal. Costabili, das.), etc.
Snrikow, Wasaily, Maler, geb. 1848. 1877 half er die Heilandskirche zu
Moskau ausmalen. Von ihm Hinrichtung der Strelitzen (1881), Bojarin Morosowa (1888).
Snrmout, Pauwel Jozef Ouislaiu, Maler, geb. 25. April 1802, Schüler von
de Not er, weitergebildet auf Reisen durch Europa. Er übte die Kunst als Lieb-
haber aus und schuf Landschaften, die von E. J. Verboeckhoven u. A. stafürt wurden.
Suriigpae, Louis, Kupferstecher, geb. 1686 (?) in Paris, f 6. Oct. 1762 in
Grand- Vaux bei Savigny (Dep. Loir-et-Cher), Schüler von Picart. Er stach nach A.
Angeli, Boucher, Chardin, Coypel, Detroy, Drouais, Genga, Goltzius, Jeaurat, Lebrun,
Lesueur, Mathieu, Pater, Rubens, Teniers, Verkolje, Vleughols, etc. Mitglied der
Akademie 1735. S. Leben mit Verzeichniss seiner Arbeiten von Basan (Paris 1769).
Snrngne, Pierre, Bildhauer, geb. 1728 in Paris, t 30. April 1786 das., Schüler
seines Vaters P. Etienne und der Akademie, an der er den 2. grossen Preis erhielt,
Von ihm Tod des Adonis (Wachsrelief), Herkules und Omphale (desgl.), etc.
Surugue, Pierre Eticane, Bildhauer, geb. 1698 in Paris, f 4. März 1772 das.,
Bruder des Louis S. Er wurde Rath der Acad. St. Luc. Von ihm Antiker Hirte
(Büste), Antike Hirtin (desgl.), Bildnissbüsten, etc.
Snrngae, Pierre Louis, Kupferstecher, geb. 10. Febr. 1716 in Paris, f 29. April
1772 das., Sohn des Louis S. 1747 wurde er Mitgl. der Akademie. Er stach nach
Allegri, Boucher, Chardin, Coypel, Goltzius, Jeaurat, Latour, Reni , Sandrart,
Teniers, Watteau, etc.
Süry, Max Joseph Ton, Maler, geb. 11. Aug. 1842 in Solothurn, thätig in
Bregenz. Er malte Landschaften.
8usau, Jan Daniel, Maler, geb. 4. Juli 1823 im Haag, f l'i- März 1848. Von
ihm besitzt das Stadt-Mus. Haag ein Bildniss, das er mit 16 Jahren schuf.
SnsemihI, Heinrich, Maler und Illustrator, geb. 28. März 1862, Schüler von
L. Pöble in Dresden (1886). Er malte Bildnisse, sowie Illustrationen und war be-
sonders als Illustrationszeichner thätig.
SusemihI, Johann Konrad, Kupferstecher, geb. 1767 in Rainrod (Hessen), f
nach 1838, war erst Schneider, dann Schüler von Müller und der Akademie in Cassel.
1789 ging er nach Darmstadt, wo er 1800 Hofkupferstecher wurde. Zuletzt ging er
zum Stahlstich über. Von ihm Platten zur Darmstädter Ornithologie, Drümpelmann
und Friebes „Thiere der russ. Ostseeprovinzen", Mollers Denkmäler deutscher Bau-
kunst, zu einem eigenen Werk „Die Vögel Europas" (1839), etc. Auch Einzelplatten
nach Tischbein, Bildnisse, etc. — Sein Bruder Johann Theodor S., geb. 1772, Schüler
von Pforr, lebte längere Zeit in Paris und stach auch Thiere.
Snsillo-Seyilla^ — , spanischer Bildhauer unseres Jahrhunderts, f im I>ec. 1896 in
Madrid. Von ihm u. A. Bacchantin (Terracottarelief). Bronze-Med. 1889.
Snsini, Antonio, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, f 1624, hcbüler von F. Tra-
ballesi und Giovanni di Bologna, mit dem er die Lombardei und Rom besuchte.
Von ihm Copie des Farnesischen Stie (Erz, Rom, Pal. Borghese), Fontaine (Hof
des Pal. Pitti, Florenz), Crucifix (Chor von SS. Michele e Gaetano, das.), etc.
Snssmann-Hellboru, Lonis, Bildhauer, geb. 20. März 1828 in Berlin, Schüler
der dortigen Akademie (1846—48) unter Wredow, ging 1852 nach Rom und bereiste
ausser Italien noch Frankreich, England und die Niederlande. Er kehrte nach Berlin
zurück, wurde Professor und (1882 — 86) künstlerischer Leiter der Porzellanfabrik.
Von ihm Friedrich der Grosse (Marmorstatue Rathhaus Breslau), Friedrich Wilhelm III.
(Berliner Rathhaus), Trunkener Faun (Bronze, Nat.Gal. Berlin), Dornröschen (ebenda),
Friedrich der Grosse (1878 Brieg), etc. Kl, gold. Med. Berlin, Brüssel, Paris; Mitgl.
der Rotterdamer Akademie.
Ar" I - '»""""■•'' !-""•"'•
Sustris, Frederik und Lambert, s. Znstris.
Sntaine, Maxime, Maler, geb. im April 1803 in Reims, thätig das. Er malte
Landschaften.
Sntat, Angnste Jean Ferdinand, Maler, geb. 17. Febr. 1814 in Paris, Schüler
der Lcüle der beaux-arts und von David. Er malte Historien, Bildnisse, etc.
Sntcliffe, Thomas, Maler, geb. vor 1845 in Yorkshire, f 1871 in Headingley
bei Leeds, Autodidakt. Er laalte Stillleben und Landschaften, meist in Wasserfarben.
368 Suter — Suys.
Suter, Jacob, Maler und Kupferstecher, geb. 1807 in Hoftingen bei Zürich,
Schüler von Wetzel, 1833—35 in Kom, dann einige Jahre in Mailand weitergebildet.
Er schuf Anfang8 Aquatint Blätter, dann Alpenlaiidschaften, etc. z. B. Seelisberg am
Vierwaldstättersee, Nätels und Molli^s (1832), etc.
Sutherland, Thomas, Kupferstecher uuseres Janrhunderts, geb. um 1785. Er
war in London thätig und stach Ansichten, Jagdbilder und dergl. in Aquatintmanier.
Sntter, Joseph, Maler, geb. 1782 in Linz, f nach 1820 (?), Schüler von Füger
an der Wiener Akademie, weitergebildet in Rom und München. Vom ihm Der
sterbende Matathias (1809), Die Beschützung der Kirche zu Fritzlar u. A. (Basilika,
München), Hagar, Herodias (Stift Krerasmünster), etc. — Sein Sohn Uaniel S., unter-
stützte ihn bei den Basilika-Fresken. — Ein David S., geb. in Genf, seit 1839 in
Paris thätig, Schüler von Flers, malte Landschaften und hat auch viele kunstwissen-
schaftliche Werke veröffentlicht.
Snttermans, (Sustermans, Sabtermans); Joost (Jastns), Maler, get. 28. l'ebr.
1597 in Autwerpen, f 23. April 1681 in Florenz, Schüler (seit 1610) von W. de Vos
in Antwerpen und des F. Pourbus d. j. in Paris. Er reiste über Deutschland und
Venedig nach Florenz, wo er Grossherz. Hofmaler wurde. 1623 — 24 wurde er nach
Wien berufen, um Kaiser und Kaiserin zu malen und erhielt Adelsbrief dafür. 1627
malte er Urban VII, in Rom; 1652—53 war er wieder für den Kaiser in Innsbruck
thätig. Er war mit Rubens und v, Dyck befreundet und stand letzterem in seinea
Bildnissen nicht allzuviel nach. Von ihm Die Florentiner leisten Ferdinand II. den
Eid (Uffizi Florenz), Galileo und 6 A. (ebenda), Selbstbildniss und 10 A. (Pitti das.),
Margarete Violante von Savoyen u. A. (Gal. Parma), A. in Berlin (zweifelhaft), Cam-
bridge (Trinity College), Edinburgh, Lucca, Turin, Venedig, Wien, etc. — Seine
Brüder Cornelis S,, Frans S» und Jan S., waren auch Maler, Letzterer in Wien
thätig.
Suvee, Joseph Benoit, Maler, geb. 3. Jan. 1743 in Brügge, f 9. Febr. 1807 in
Rom, Schüler von M. de Vi seh, dann in Paris an der Acad. Saint Luc und der
ficole des beaux-arts (unter Bachelier), an der er 1771 über J. L. David den grossen
Rompreis gewann, in Folge dessen er sich 1772 — 78 unter Vien in Rom weiter bildete
Er besuchte auch Neapel und Sicilien. 1778 zurückgekehrt, wurde er 1780 Mitglied der
Akademie und 1792 Direktor der Französischen Akademie in Rom, welches Amt er
in Folge der politischen Wirren erst 1801 antreten konnte. Von ihm Tod Colignys
(Paris Louvre, zeitweilig Mus. Dijon), Tancred und Clorinda (Mus. Nantes), Minerva
unter Landleuten (1776 Mos, Ghent) ; A. in den Sammlungen zu Amiens, Besancon,
Brügge (Akademie), Versailles, etc. — Seine Frau Charlotte Louise S., geb. Rameau,
malte Miniaturen.
Snydam, James A., Maler, geb. 1817 in New-York, f 15. Sept. 1865 in North
Conway (N. H., ü. S. A.), Schüler von M. C. Kellogg, Durand und Kensett
Mit Erstgenanntem besuchte er Griechenland und die Türkei. Er half die New-
Yorker Akademie erbauen, war deren Schatzmeister und hinterliess ihr seine Ge-
mäldesammlung. Er nLalte Landschaften.
Suyderhoef, Jonas^ Kupferstecher und Maler, geb. 1610 (?) in Haarlem (?),
t im Mai 1686 das, Schüler von C. Visscher und P. Soutman. Ein Gruppefn-
bildniss von ihm besitzt das Haarlemer Museum.. Er schuf über 135 meist treffliche
Kupferstiche (über hundert davon sind Bildnisse) und gilt als der Hauptinterpret des
F. Hals. Ferner stach er nach M. A. Amerigi, D. Bailly, N. Bergheni, A. v. Dyck,
G. Honthorst, P. van Laer, J. Lievensz. A. Moor, A. van Ostade, R. v. Rijn, Rubens,
P. Soutman, Terburgh (Der Friedensschluss zu Münster), T. Vecelli, etc. Verzeichniss
seiner Werke etc. von Wussin (Leipzig 1861) mit Nachträgen von H. Hymans
(Brüssel, 1863).
Suys, Leon j UM., Baumeister, geb. 1824, f 7. Mai 1887 in Brüssel. Von ihm
S. Georg (Antwerpen, 1853 vollendet), Börse (1868- 73 Brüssel), Badehaus in Spaa,
der architektonische Theil des Leopold I Denkmals, etc. Leopold-Orden.
Snys, Tieleman Frans, Baumeister, geb. 1783 in Ostende, f 11. Juli 1861
in Kastei Murken by Brügge, Schüler der Akademie in Brügge, dann unter Percier
in Paris und in Italien weitergebildet. Er gewann 1812 den grossen Rompreis in
Paris. Später wurde er Baumeister Leopold 1., und Prof. an der Brüsseler Akad.
Von ihm Das Wilhelmsthor (Brüssel), Lutherische Kirche (Amsterdam), Katholische
Kirche (Haag), Karmeliterkloster (Brüssel), Georgenkirche (Antwerpen), S. Joseph
(das.), Schloss von Marimont, etc. Er gab ein zweibändiges Werk über das Pantheon
in Rom und mit Haudebourt eins über den Pal. Massimi das. heraus. Leop.-Ord.
Svoboda — Swanevelt. 369
STOboda, Johann, Maler, geb. 1737 in Tumau (Böhmen), f nach 1798. Er
war eine Zeit lang in Key thätig und war weltl. Priester. S. malte Altarbilder und
in Fresko die Kirchen zu Przistaupin und Tismicz aus.
Svoboda, Karl, Maler und Radierer, geb. 24. Juni 1826 in Planic (Böhmen),
t 12. Sept. 1870 in Wien, Schüler von Rüben und der Akademie in Wien, wohin
er 1851 gelangte. Er besuchte auch Kroatien und andere slavische Provinzen. Von
ihm Die besiegten Mailänder vor Barbarossa (1863 Rudolf. Prag), Der Rückzug
Kaiser Karls V. (Mus. Wien), Iphigenie-Cyclus (Wiener Oper), etc. Von Radierungen
nennen wir Folgen zu Kiökels Otto der Schütz, Zedlitz' Waldfräulein, etc., ferner
Maria Theresia, Titelblätter, etc.
SToboda, Karl, Maler, geb. 1860 in Wozhrazenitz bei Turnau, thätig in
Madrid. Er malte Bildnisse.
Svobotfa, s. auch Swoboda.
Swderaecroon, Bernaerd, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1644, thätig
in Utrecht, wo er 1630 — 32 lernte. Er malte Bildnisse.
Swagers, Caroline, Malerin, geb. 28. Aug. 1808 in Paris, Schülerin ihrer
Mutter Elisabeth S. Sie malte Bildnisse, Characterköpfe und Genrebilder.
Swagers, Charles, Maler unseres Jahrhuaderts, geb. 1792, Sohn des Frans
S, Er wurde in Dieppe Professor.
Swagers, Edouard, Maler und Lithograph, geb. im April 1811, Sohn des
Charles S.
Swagers, Elisabeth, geb. Meri, Malerin, geb. vor 1785 in Paris, f 12. Juni
1837 das., Schülerin von Augnstin, Pajou und Mme. Guiard-Vincent, Gemahlin
des Frans S. Sie wurde Lehrerin an einer Schule in Ecouen und malte Miniatur-
bildnisse.
Swagers, L. Frans, Maler, geb. 1756 in Utrecht, f 24. Juni 1836 in Paris,
studirte in Holland, hielt «ich aber grösstentheils seit 1793 in Paris auf. Von ihm
Landschaft (Mus. Dublin), desgl. (Mus. Blois), desgl. (Mus. Nimesj, etc., auch Marinen.
Swaine, Francis, Maler, geb. 1730 (?), t 1782 in Chelsea (London). Er malte
Marinen in der Art v. d. Veldes und Mondlichtbilder. — Sein Sohn (?) Honamy S.,
malte ähnliche Bilder.
Swaine, John, Kupferstecher, geb. 1775 in Stanwell (Middlesex), f 1860 in
London, Schfller von J. Schnebellie und B. Langmate. Er facsimilirte alte
Bildnisse, schuf archäologische Abbildungen, etc.
Swaine, John Barak, Kupferstecher, geb. 1805 (?), f 1828, Sohn und Schüler (?)
des John S., in dessen Weise er arbeitete.
Swanenborch, Willem yan, Maler und Kupfpcstecher des 17. Jahrhunderts,
der 1667/68 Obmann des Malerkollegiums zu Utrecht war. Er malte Bildnisse,
von denen die Universität Utrecht eines besitzt.
Swaneuburgh, (Swanenbnrg), Isaac Claesz ran, Maler, gen. Nicolai, geb.
1534 in Leiden, f 1614 das. 1596 wurde er Bärgermeister von Leiden und war
besonders als Lehrer thätig. Man kennt von ihm Entwürfe für die Glasfenster der
Jobanneskirche zu Gouda und das Stadthaus zu Leiden, sowie 6 Oelgemälde im
Leidener Museum. — Sein Sohn Nicolaes S. war auch Maler.
Swanenburgh, (Swanenbnrg), Jakob Isaacsz van, Maler, geb. um 1580 in
Leiden, f 17- Oct. 1638 das., Sohn und Schäler des Isaac C. van S., in Italien
weitergebildet. Er verheirathete sich iu Neapel und kehrte 1617 nach Leiden zu-
rück. Von ihm Procession vor St. Teter in Rom (1628 Gal. Copenhagen), Durchzug
durch's rothe Meer (Rathhaus, Leiden), etc. Er war der erste Lehrer R. van Rijns.
Swanenbnrgh, Willem, Maler und Kupferstecher, geb. 1581 (?) in Leiden,
t 15. Aug. 1612 das., Schüler von Saenredam. Er malte nur wenig und ist be-
sonders durch z. Tb. recht gute Stiche nach Bloemaert, de Gheyn, Matham, Miereveit,
Moreelse, Rubens, Uytenwael, v. Veen, Vinkboons, etc. bekannt.
SwaneTelt, Herman ran, Maler und Radierer, geb. um 1600 in Woerden bei
Utrecht, f 1655 in Paris (?), Schüler von 0. Gelee in Rom (1640). 1623 hatte er
Paris besucht, 1624—27 sich in Rom aufgehalten, wo man ihn den „Eremiten" nannte,
1649 war er nach Woerden und 1652 wieder nach Paris zurückgekehrt Hier wurde er 1653
Mitglied der Akademie und malte mit Patel im Hotel Lambert (1654). Manche an-
gebliche CK Gelees dürften von ihm herrühren. Am vortheilhaftesten zeigte er sich,
wie jener, in seinen Radierungen. Von ihm Italienische Landschaft u. 1 A.(Gal. Haag), Vier
Landschaften (Rom, Pal. Borghese), Drei Landschaften (Hampton Court), A. in den
Samminngen zu Basel, Braunschweig, Cassel (fraglich), Copenhagen, Dresden, Florenz
Allgemeines Künstler-Lexicon. • 5. Aufl. 4. Band. 24
370 - Swart — Swierzyfiski.
(Pitti), Frankfurt a. M., Hamburg, Madrid, Paris, Rom (Pal. Doria), Stockholm,
Wien, etc. Seine über 70 Radierungea erscbienen alle in Folgen von 4—18 Blatt
und sind staMrte südliche Landschaften.'
Swart, (Söhwartz), Jan, Maler und Holzschneider, geb. 1469 in Groningen,
f 1535 in Gouda(?), gebildet in Italien (Venedig), Er malte Landschaften und Histo-
rien, die an Scorel erinnern. Das Brüsseler Museum besitzt ein Triptychon mit der
Anbetung der Könige, die Pinak. zu München Predigt J. d. Täufers von ihm. Von
seinen Holzschnitten nennen wir Christi Predigt auf dem Wasser und Das Abendmahl.
Swart, Jan, Bildhauer, geb. um 1753 in Amsterdam, f 1793 das., Schüler von
Zieseais. Werke von ihm am Gebäude der Felix Meritis in Amsterdam, im Teyler
Mus. zu Haarlem, etc. — Ein Corstiau Hendrik de S., geb. 16. Oct. 1818 in Arn-
heim und dort gebildet, malte I»andschaften.
Swartz, s. Sweerts.
Swebach, £donard, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb. 21. Aug. 1800
in Paris, f 2. März 1870 in Versailles, Schüler seines Vaters Jacques F. J. S. und der
Ecole des beaux-arts. Mit seinem Vater besuchte er Russland. Er hat viele militärische
und Sportscenen lithographirt. Von Gemälden nennen wir Jagdscenen (Mus. Cherbourg),
Husaren fangen einen Spion ein (Mus. Besancon), Russische Reise im Sommer (1823), etc»
Swebaoh, Jacqnes Fran^ois Joseph, Maler und Radierer, gen. Fontaine und
Swebach-Desfontaines, Maler und Lithograph, geb. 19. März 1769 in Metz, f 10.
Dec. 1823 in Paris, Schüler von J. Sil frfede-Duplessis. Er malte Schlachten-
und Pferdebilder und hat desgl. auf Stein gezeichnet 1810 wurde er Leiter der
Manufaktur in Sevres, 1814 der kaiserl. russischen Porzellanmanufaktur, konnte das
Klima jedoch nicht lange aushalten und kam 1820 zurück. Von ihm Napoleon geht
über die Donau (1810 Mus. Cherbourg), Pferderennen (ebenda), Hirscbjagd (1822 Mus,
Marseille), Reiter (Mus. Montpellier), etc, S. radierte 5 Quartbände mit Skizzen, etc.;
die als „Encyclop6die Pittoresque" erschien. Gr. Med. 1801, 1810, u. A.
Sweerts, Mivhiel, Maler und Radierer des 17. Jahrhunderts, gen. Cav. Swartz,
Snars, thätig in Rom und in Holland. Von ihm kennt man ein Wirthshausinneres
in der Münchener Pinakothek; A. Bilder, jedoch zweifelhaft, in der üal. Augsburg
(No. 113) und Sammlung HarrachWien (No. 161); ferner an die 20 Originalradierungeö,
meist Köpfe und Einzelfiguren.
Swertner, Jan, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1748, thätig in
Haarlem, etc. Von ihm Ansicht von Haarlem, desgl. von London, etc. Er gelangte
später als Prediger nach London.
Swerts, Jan, Maler, geb. 25. Dec. 1825 in Antwerpen, f 11. Aug. 1879 in
Marienbad, Schüler der Antwerpener Akademie, dann von de Keyzer; studirte
auch ein Jahr in Paris, bereiste mit Guffenfl 1850 Deutschland, sowie Italien. Sie
führten darauf die P'reskenmalerei in Flandern ein. 1874 wurde S. Direktor der
Akademie zu Prag. Von S. und Guffens die Ausschmückung der Kirche in St. Nicholas
nahe Antwerpen, der neuen Börse in Antwerpen (1855 verbrannt, als sie vollendet
war), der Kirche St. Georges in Antwerpen ; von S. allein der Kapelle der Hl. Anna
im Dom zu Prag, A. im Stadthaus zu Yperen und Koortryk, etc. ; ferner auch Ge-
schichtsbilder, Genredarstellungen, etc. in Oel. Viele Ord., Mitglied mehrerer Akad.;
Gold. Med. Brüssel 1854.
Swertschkow, Nicolai Jegorowitsch, Maler, geb. 6. März 1817 in St. Peters-
burg, t 1898 in Zarskoje-Selo. £r war Autodidakt, besuchte laris, Deutschland
und die Niederlande, malte Jagden, Genrebilder, sowie militärische Bilder, z. B.
Truppenrevue vor dem Zaren Alexis Michaelowitsch. Prof und Mitglied der
St. Petersburger Akad. ; Kr. der Ehreuleg. 1863, Gold. Med. Weimar, versch. Ord.
Swidde, Willem, Kupferstecher, geb. um 1660 in Holland, f «ach 1700 (?).
Er war meist in Schweden thätig. Von ihm 6 Landschaften nach Dalen, Marinen
(1680), Blätter zu Pufendorfs „Leben Karl Gustavs" und für das Werk „Suecia
antiqua et hodierna" (1695), Römische Ansichten, 12 Friesische Städte, etc.
Swiedomsky, Alexander, Maler, geb. 1849, Schüler der Düsseldorfer Akademie
und vonMunkaczy. Er lebte eine Zeit lang in Rom. — Sein Bruder (?) Paul S.
war auch Maler.
Swierzynski, Satnrnin, Maler, geb. 1820 in Krakau, f 1884 oder 1885 das.,
Schüler von Stattler, von Gryglewski beeinflusst. Er wandte sich seit 1856 der
Archrtektirrmalerei zu. Später wurde er Bibliothekar und Conservator der Samm-
lungen des Grafen Peter Morszynski und Zeichenlehrer am St. Annengymnasium in
Krakan. Er malte Bildnisse.
Swieszewski — Sylva. 371
Svrieszewskl, Alexander Peter Harcell Grabie v., Maler, geb. 31. Jan. 1839
iij Warschau, f 5. Dec. 1895 iu München, Schüler von Breslauer an der War-
schauer Kunstschule (1858—1863) und Baraberger in München (1864—1869). 1870
bis 1872 war er in Rom und bereiste dann noch Frankreich, Polen und die Schweiz.
Er malte Lanaschaften und war in München ansässig^. Yon ihm Der Aronzosee
(Rud., Prag), Tatragebirge Ü867), Der Chiemsee bei Sonnenuntergang (1881), Polnische
Karpatin (1892), Der Vierwaldstädter See bei Mondschein (1881), etc. Med. Lem-
berg, St. Petersburg.
Swift, Jan Warknp, Maler des 19. Jahrhunderts, f 1869, war erst Seemann,
lebte in Hüll, dann in Newcastle upon Tyne. Er malte Marinen, Flottenrevuen, etc.
Swlnderswljk, Willem Willems/, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1642
in Haarlem. Er malte Landschaften.
Swinton, James Bannie, Maler, geb. 11. April 1816, f 18. Dec. 1888. Er
malte Bildnisse, z. B. Lady Claude Hamilton (Mus. Dublin), Prof. Wilson (Nat.-Gal,
Edinburgh), Napoleon III., Lady Burdett-Coutts, etc.
Swoboda, Eduard, Maler, geb. 14. Nov. 1814 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie, au der er einen Preis erhielt und später Professor wurde und von F.
SchiVcber. Von ihm das Kuppelbild in der deutschen Kirche zu Schemnitz in
Ungarn, Va Banque (Wiener Mus.), Kaiserbildnisse, Landschaften, Genrebilder, etc.
Swoboda, Emerich Alexius, Bildhaner, geb. 17. Juli 1849 in Wörth bei Ologgnitz
(Nieder-Oesterreich), Schüler von C. von Zumbusch dem er beiiii Beethovendenkmal
und dem der Maria Theresia half. Selbständig schuf ^r Statuen zur Ausschmückung
der Wiener Museen, der Kunstakademie u., A. Gebäude; für die neue Universität
die Bildnissbtiste des Naturforschers Stolibzka; ferner von ihm» viele a. Bildnissbüsten.
Swoboda, Joäepbine, Malerin, geb. 29. Jan. 1861 in Wien, Schüleriu von Lauf-
berger und I. V. ßerger. Sie jmalte Bildnisse in Oel und Aquarell z. B. Minister
Banhans, Prinzessin Heinrich von Preusseu, Königin Victoria C1893 zu Balmoral) und
viele Mitglieder des österreichisühen Kaiserhauses.
Swoboda, Rndolpb, Maler, geb. 1819 in Wien, f 1859 das. Er wurde 1848 Mitgl.
der dortigen Akademie und malte Thiere, sowie Landschaften. Gold. Med. Venedig 1842.
Sword, James Brade, Maler, geb. 11. Oct. 1889 in Philadelphia (Penna., U
S. A.), Schüler von C. Schussele, T. Richards und A. B. Durand. Er malte
Landschaften, Marinen, Jagdbtlder, etc.
Swijndregt, Frans Montaisban.van, Maler unseres Jahrnunderts, geb. 29. April
1784 iu Rotterdam, Schüler von C Bakker, W- van Leen und .A. de Lelie. Er
war Anfangs Händler, seit 1818 widmete er sich ganz der Kunst; er bereiste Deutsch-
land, etc. S. malte Bildnisse und Interieurs. — Sein Sohn NicQlaes, geb. 4. März
1810 in Rotterdam, war auch Maler.
Sy, Lndwi^y Maler, geb. um 181& in Stargard, Schüler der Berliner Akademie.
Er liess sich in Danzig nieder und wurde Conservator der Galerie das. Von ihm
Gastmahl des Belsazar (Schloss Bellevue, Berlin), Die Vier Haimonskinder (Friesbilder,
Artushof, Danzig), Cöpie des Jüngster Gerichtes in der Danziger Marienkirche, Bild-
nisse, etc.
Syberg, Fritz, Maler, geb. 28. Juli 1862. Er malte Genrebilder und war in
Kopenhagen thätig.
Sybrechts, s. Siberechts.
Sychra, Franz, Maler, geb. 1863 in Wildenschwert, thätig in Prag. Von ihm
Weide bei Kolin, Holzhütte in Wildenschwert, Gerhartitzerthal bei Wildenschwert, etc.
Syder, s. Saiter.
Syer, John, Maler, geb. 1815 in Bristol (?), f im Juli 1885. Er malte Land-
schaften mit Anlehnung an Wm. Muller.
Sykes, Godfrey, Maler, Bildhauer und decorativer Zeichner, geb. 1825 in
Molton, t 28. Februar 1866 in London, Schüler der Kunstschule in Sheffield und
von A. G. Stevens. 1861 arbeitete er für den Prince Consort an den Arkaden
der kgl. Gärten, dann am Conservatorium der Horticuitural Gardens. Er decorirte
Theile des S. Kensington-Mus. und führte die Terracotten-Crnamentik ein, hat auch
als Erster das Eisenwerk decorativ bemalt. 1854 entwarf er Bronzethüren. Von
seinen Gemälden besitzt das S. Kens.-Mus. Die Schmiede (Aquarell). — Ein — ?
Sykes, f vor 1734, malte Bildnisse und Miniaturen. Er war in London thätig.
.Sylra, Charles fimile de, Maler, geb. 13. Februar 1818 in Douai, Schüler
der Ecole des beaux-arts in Paris und von Abel de Pujol und Picot. Er malte
Bildnisse, von denen das Mus. seiner Vaterstadt eins besitzt.
372 Sylvelt — S%6k\j.
Sylvelt, 8. Zijlyelfc
SylTestre, Joseph Noel^ Maler, geb. 24. Juni 1847 in Beziers (Dep. Heraul t),
Schüler von Cabanel. Von ihm Locusta versucht Gift in Gegenwart Neros (1876,
gelangte in das Luxemburg. Mus,), Tod Senecas, Bildnisse, etc. Med. I. Kl. 1876.
Sylvestre, Jnles Erneste, Zeichner und Badierer unseres Jahrhunderts, f im Sept.
1895 im Asile National zu Vincennes, Schüler von M. H6bert. Ment. hon 1889
Sylvestre, 8. auch Silrestr«.
Sylvius, s. SiMnSc
Symbrecht, s. Zymbrechtr
Syme, John, Maler, geb. 1796 in Edinburgh, f 1861 das., Schüler der Trustee's
Academy dort und vou R a e b u r n , Neffe des Patrick S. Er war einer der Begründer
der Schottischen Nat.-Akad. Er malte Bildnisse, von denen Proben in die Akademie-
Sammlung und die Nat.-Gal. zu Edinburgh gelangten.
Syme, Patrick, Maler, geb. 17. Sept. 1774 in Edinburgh, f im Juli 1845 in
Dollar (N.-B.). Er war Zeichenlehrer, Naturwissenschaftler, besonders Botaniker und
malte mit Vorliehe Blumen. 1823 gab er ein Werk über Britische Singvögel heraus.
Symon, — , Baumelster des 15. Jahrhunderts. Er leitete kgl. Bauten in Beaucaire
und Nimes. 1447 besichtete er de» Font Juvenal zu Montpellier und führte dessen
Restaurirung durch.
Sijpkeus, Ferdinand Hendrik, Maler, geb. 22. Juli }818 in Amsterdam, Schüler
von Steffelaer una de Rijk. Er war in verschiedenen niederläudischeu Orten
thätig, Hess sich zuletzt m Haarlem nieder und malte Landschaften.
Syrlin, (Sfirliii), Sorg (Georg) d. Ae., Schreiner and Bildhauer des 15. Jahr-
hunderts, thätig in ülm, f 1491 (?), einer der bedeutendsten Holzschnitzer seiner
Zeit. Sein Hauptwerk Ist das grosse Chorgestühl Im Münster zu Ulm (1469 — 1474).
Von ihm ferner ein Singpult (1458 im AlterthumsyereiB durt), und in Stein der
Fischkasten (1482 Marktplatz, Ulm) , sowie das Grabmal Hans von Stadion (1489
Kirche zu Oberstadion bei Ulm); zweifelhafte Werke im Stuttgarter Polytechnikum,
in der Kirche zu Ober-Dischingen und im Ulmer Münster.
Syrlin, (Sttriin), Jörg (Georg) d. J., Bikischnitzer, geb. 1455, f um 1521,
Sohn und Schüler des Jörg S. d. A e. Von ihm Cborstühle in Blaubeuren (1493),
der Celebrantenstuhl und Anderes das. (1496), ein Stuhl in der Neidhardtschen Kap.
des Ulmer Münster (1505), Chorgestühl in Geislingea (1512) und Enuetach (1509), etc.
Steinarbeiten kennt man von ihm nicht, dagegen hat er wahrscheiulich Kupferstiche
gefertigt und zwar sind es (nach den Monogrammen zu schliessen, die man auf ihnen
trifft) ein Weihkessel und ein achteckiges Ornamentblatt,
Sysang, Johann Christopher, Kupferstecher, gsb, 1703 in Leipzig, f 1754 das.,
Schüler von Bernigeroth. Er war eine Zeit lang in Dresden, angeblich auch
zwischen 1720 — 38 in Prag thätig. Von ihm kleinere Heiligenbilder, Jesuitenbildnisse,
eine Folge berühmter Dänen (1746), Mars und Venus (n. Abbate), Bacchanal (n.
Chiron), etc.
Syticns \ „ c«.^«
Sytins ) '• **y*-
Sseamossy, Läszlö (Ladislans), Maler, geb. 1866 in Budapest, Schüler der
Münchener Akademie, 1887 — 1889 von Bonnat in Paris und zuletzt an der Scuola
Libera in Rom. Von ihm Partie aus der Puszta Csaba-Csüd, Flötender Knabe, etc.
SzarnoTsky, Ferencz (Franz), Bildhauer und Medailleur, geb. 23. Dec. 1863
in Budapest, Schüler von Hellmer und Weyr an der Wiener, dann von Falguiere,
Chapu und Barr las an der Pariser Akademie, in London von Edgar Böhm,
endlich von Patey und Roty (als Medailleur). Von ihm das Garay-Monument in
Szegzard, Medaille auf das Ungarische Krönungsjubiläum, Med. für das Kunstgewerbe-
museum, Büsten etc., Verscb. Auszeichnungen.
Sz^esl, Antal (Anton), Bildhauer, geb. 29. Mai 1856 in Budapest, Schüler
der Wiener Akademie. Von ihm eine Reihe von Reliefs auf dem Calvarienberge zu
Budapest, das Arpädmonument (Budapest), der Zigeuner Bihari Redvut (das.), 2 Knappen
im neuen Parlamentsgebäude (das,), verschiedene Werke in Kirchen, Bilünissbüsteu,
etc. Mehrere Preise,
Sz^kely de Adamas, Bertalan (Berthold), Maler, geh, 1835 in Klausenburg,
Schüler von Führich, etc. in Wien, Piloty in München und Gallait in Brüssel.
Er besuchte auch Paris und wurde Professor in Budapest. Von ihm Flucht Karls VII.
(Nat.-Mus., München), Ladislaus V. und sein Lehrer, u. 1 A. (Mus. Budapest), Leda,
etc., auch Bildnisse. S. hat ferner Buchillustrationeo geliefert. Franz Joseph Ord.
Szenes — Szynalewski. 373
Szen«s, Pülop (Philipp), Maler, geb. 186S in Török-Szent-Miklös, stndirte an
der MusterzeicheDBchule in Budapest anter Szelcely und Lotz, später unter E.
Marr (München) und J. Ashbee. Er malte Genrebilder und Bildnisse.
Szermetowäki, Josef, Maler, geb. 1833 in Bodzentyn (Gouv. Kielce), f 6- Sept.
1876 in Paris, Schüler von J. Kossak. Seit 1858 war er in Paris thätig. Er malte
Landschaften, Ansichten und Genrebilder.
Szerner, Wladislaw, Maler, geb. 1836 in Warschau, thätig in München. Von
ihm Zur Hochzeit reitende Huzulinen, etc.
Szinyei-Merse, Pal (Paul), Maler, geb. 1845 in Szinyn-Ujiaiu, Schüler von
Ludwig Mezey in Grosswardein und von Piloty in München 1864 — 69. Von ihm
Bade-Kabine (1873), Oculi, Klatschrosen, Der Bach, Schneeschmelze, Maifest, Bild-
nisse, etc. 1873 Med. III. Kl.
Szirinai, Intal (Anton) Bildhauer, geb. 1871 in Budapest, Schüler der
Kunstgewerbeschule in Budapest unter Ludwig Matral und der Münchener Aka-
demie unter Prof. Eberle, bildete sich in Paris und Rom weiter aus. Von ihm
Der Schmerz, Der Sensenschmied, etc. Sein Brunnenproject erhielt 1893 in Buda-
pest einen Preis.
Szirmai, Antal (Anton), Maler, geb. 11. Juni 1860 in Szabadka (Ungarn),
Schüler von Szekely und Benczur (Budapest), Lindenschmit (München) und
Courtois und C ollin (Paris). Spater wurde er Lehrer am Josephs-Polytechnikum
zu Budapest. Von ihm Schiffziehen an der Donau, Abendmahl ungarischer BauerD,
Nach der Taufe, etc.
Szlänyi, Lajos (Ludwig), Maler und Zeichner, geb. 1864 in Genua, Schüler
des G. Morelli in der Holzschneidekunst, der Wiener und Münchener Akademie
und von Lotz und Benczur. Von ihm Die Gasse, Augustnachmittag, Gegen Abend,
Vision, etc. Auch Aquarelle.
Szlegel, (Schlegel), Kornell, Maler, geb. 29. März 1819 in Stanislau, f 1870
in Lemberg, Schüler von Schweikart und (1836) der Wiener Akademie, in München,
Italien und im Orient weitergebildet. S. lebte seit 1847 in Lemberg und malte
Historien, Genrebilder und Bildnisse.
Szobonya, Mihaly (Michael), Maler, geb. um 1860 in Nemes Orossi (Barser
Comitat Ungarn). Er war 1875 — 80 Schüler der ungarischen Landesmusterzeichen-
Bchule, 1882 — 87 der Münchener Akademie unter Alex. Wagner und Otto Seitz.
Von ihm Familie eines Schmiedes, Einschreiben, Brodbacken, etc.
Szolc, (Scholz), Kasimir, Maler, geb. um 1840, f 13. Juni 1883 in Jempol
(Galizien), in Münch n und Rom gebildet. Er malte Landschaften und Historienbilder.
Szoldatics, Ferencz (Franz), Maler, geb. um 1810 (?) in Vessprim. Er wurde
Nachahmer Overbecks und lebte in Rom, wo er Madonnen, etc. malte. Bilder von ihm
im ungarischen Nationalmuseum und in einigen ungarischen Kirchen.
Szotaikow, — , Kupferstecher, geb. 1777, f 1843, Schüler von Utkin und der
St. Petersburger Akademie.
Sztehlo, Otto, Baumeister, geb. 1851 in Dobsina. Er studirte 1875 unter
Steindl's Leitung, unter dem er am Bau des Kaschauer Domes und des ständigen
Parlamentsgebäudes mitwirkte. Er baute die reformirte Kirche und das Casino zu
Szolnok, das Comitatshaus zu Sz^kely-Udvarhely und die evangelische Kirche zu Czegled.
Mehrere Med.
Szykier-Siekierz, Xaver TOn, Maler unseres Jahrhunderts, f 13. Nov. 1895
in München.
Szwcjkart, s. Schweikart.
Szynianowski, Wenzel, Maler und Bildhauer, geb. 23. August, 1859 in Warschau.
Bif 1880 Schüler von Godebski und von Delaplanche in Paris, in der Malerei
von Löfftz in München. Er liess sich in München nieder und malte Historien,
sowie Genrebilder.
Szynalewski, Felix, Maler, geb. 1825 in Krakau, f Mitte März 1892 das.,
Schüler von Stattler in Krakau und Ftihrich in Wien. Er wurde Professor an
der Krakauer Kunstschule. Er malte Historien, Bildnisse, etc.
374 Taaninann — Tacke,
T.
TaauiaaBu, Jacob, Maler, geb. 9. Oct. 1836 in Zaandam, Schüler von P. J.
Greive. Er war in Amsterdam thätig. Das Stadtmtiseum im Haag besitzt von
ihm „Eine gute Alte« (1873).
Tabacclii, Odoardo, Bildhauer, geb. 19. Dec. 1831 in Valgranna, Schüler der
Mailänder Akad., weitergebildet in Rom, Florenz und Neapel. Von ihm Arnold von
Brescia (Brescia), Cavour (1865,. Bronze, Mailand), Dante (Gall. Vittorio Emanuele das.),
Lanzone (ebenda), Cassini (Turin) , Hypatia, Foscolo und Teresa, Die Taucherin
(„Tulfolina", unzähligemal reproducirt), etc.
Tabaget, Oaillanme, Baumeister dea 17. Jahrhunderts, der 1619 an der Abtei-
kirche von St. Bertin beschäftigt war.
Tabar, FraiKjois Germain Leopold, Maler, geb. 1818 in Paris, f 29. März
1869 in Argenteuil (Dep. Seine-et-Oise), Schüler von P. De la röche. Von ihm Hin-
richtung der Königin Brunehault (1853 Mus. Ronen), Episode aus dem egyptischen
Feldzug (1855 Mus. Bordeaux), Zug Verwundeter (1864 Mus. Saumur). S. Sebastian
als Märtyrer, Genrebilder, etc. Med. 1867.
Tabley, Baron de, s. Leicester, Sir John Flemniing.
Taborda, Jose da Cnnha, Maler des 18. Jahrhunderts geb. 1766 in Villa
de' Fundao (Portugal), Schüler von J. M. da Rocha und (als Baumeister) von J. da
Costa y Silva, 1788 in Rom unter Cavalucci weitergebildet. Zurückgekehrt wurde
er 1799 Prof. an der Akad. und 1803 Hofmaler. Von ihm Cincinnatus wird zum
Diktator berufen ; a. Arbeiten im k. Pal. von Ajuda und im Cortessaale.
Tabours, Jeasi aux, Baumeister des 14. Jahrhunderts. 1369 und 1375 wird
er als im kgl. Dienst (luagon du roy) zu Mantes tbätig erwähnt.
Tacca, Ferdiaando, Bildhauer und Baumeister, geb. 8. Oct. 1619 in Florenz,
f 24. Febr. 1686 das., Schüler seines Vaters Pietro T., dessen Reiterstatue Felipe IV.
er in Spanien aufstellte und das Piedestal mit 4 Bronzelöwen versah. Dort schuf er
auch 4 Evangelisten für die kgl. Kapelle. Er beschäftigte sich besonders mit Theater-
und J'estdecorationen und baute z, B. das Theater in Via della Pergola, fertigte für
die 1652er Feste eine Seebärin, die sich in ein Schiff verwandelte, leitete die Leichen-
züge des Königs von Spanien (1655), des Grossherz. Ferd. II., der Anna von Oesterreich
(1666), fertigte die Maschinerie für das Ballet Hercules in Theben (1660), etc. Von
ihm ferner Ferdinand© I. (vor Pietro T. begonnen, S. Lorenzo, Florenz), Crucifix
(1653, Prato), desgl. (Herz. Kapelle zu Massa, etc.). Traubenausdrückender Knabe
(Brunnenfigur 1659—65), u. A. m.
Tacca, GioTanni, Bildhauer, geb. 1803 in Carrara, f 2. Nov. 1831 in Neapel,
gebildet in Carrara und unter Finelli in Rom (1821—2). Von ihm Königin Isabella
(Theater, Foggia), Amor mit dem Schmetterling, Prometheus. Ariadne und Theßeus,
etc., auch Bildnissbüsten.
Tacca, Pietro, Bildhauer, geb. 1577 in Carrara, f 26. Oct. 1640 nahe Florenz,
wo er 1592 Schüler Giovanni da Bolognas wurde, bald dessen Entwürfe ausführte
und 1608, nach dessen Tod, Hofbildhauer wurde, doch stets- unter der schlechten Be-
zahlung zu leiden hatte. Von ihm Reiterstatue Felipe III. (Stadtmagazin, Madrid),
desgl. Felipe IV. (Plaza del Oriente, das.), Ferdinando I. mit 4 Sklaven am Postament
{1623—24 Livorno, Hafen), Brunnenfiguren (Annunziata-Platz, Florenz), Drachen (am
Pal. Novellucci, Prato), Altarrelief (SS. Stefano e Cecilia, Florenz), Büste Cosimo II., etc.
Taccone, Innocenzio, Maler, geb. vor 1590 in Bologna, f nach 1622 in Rom,
Schüler (vielleicht Verwandter) des Ann. Carracci, dem er 1600 nach Rom folgte
und bei den* Arbeiten unterstützte, so z. B. bei den Gewölbefresken ia Sa. Maria del
Popolo. Von ihm selbst Gemälde zur S. Andreas -Legende (Capp. S. Andrea der
S. Angelo in Peschiera Kirche).
Tacconi; Francesco, Maler, geb. vor 1450 in Cremona, f nach 1490. Mit
seinem Bruder Filippo T. wird er 1464 von der Steuerabgabe befreit, wegen den
Fresken, die sie im Pal. Pnbblico -su Cremona gemalt hatten. 1490 malte er an len
Orgelthüren der Markuskirche zu Venedig (jetzt in Nebenräumen aufbewahrt). Die
Nat.-Gal. zu London besitzt eine MadOnna (1489) frei nach Giov. Bellini co^irt,
von ihm.
Tacke, Andreas Christian Lndwig, Maler, geb. 6. Dec. 1823 in Braunschweig,
t im Aug. 1899 das., Schüler von Brandes in Cassel, von der Düsseldorfer Akademie
Tadda — Tafel. 375
(1849 — 51, nachdem er unter Weiss in Braunschweig Theatermaler gewesen war)
und von Piloty in München (1853), wo er 1853 — 60 sich niederliess; von da ab
lebte er wieder in Braunschweig. Von ihm Plafond (1860 Neues Theater, Braun-
schweig), Interieur (Gal. Darmstadt), Kriegsrath (Stadt. Galerie, Braunschweig), Chor
des Kölner Doms (1853 Mus. Hannover), Der Prager Fenstersturz 1618 (1869 Mus.
Königsberg), Wandgemälde in der Bibliothek und dem Gymnasium zu Wolfenbüttel,
Aus dem Kreuzpange der Stiftskirche zu Königslutter, etc.
Tadda, Francesco del, eigentlich F« Ferrocci, gen. del Tadda, Bildbauer
des 16. Jahrhunderts, geb. in Fiesole, f 20. April 1585. Er arbeitete besonders in
Porphyr. Vom ihm Bildnissmedaillons Cosimo I., Cosimo II. und Gemahlin (Pal. Pitti),
Christuskopf, Brunnen (Hof des alten Pal., Florenz), Die Gerechtigkeit (1580 Sa.
Trinita, das.), etc. — Sein Sohn Romolo Ferruocl gen. del Tadda, t 1620, erbte
von ihm das neuentdeckte Geheimniss der Porphyrbcarbeitung.
Tade, Baptista, Baumeister des 17. Jahrhunderts, thätig in Graz, wo er um
1671 in Landesdiensten stand. — Ein M. DIonisio T., baute 1568 an der Stifts-
kirche in Eggenberg und 1570 am Jagdschloss Gjaidhof in Tobl. Er war Hofbau-
Polier in Graz. — Ein Marco Antonio T., baute 1586 an der Grazer Burg und 1596
die Reitschule am Tummelplatz das. Auch er war Hofbaupolier. — Ein Peter T.
vollendete 1564 mit B. Reiff das Grazer Landhaus.
Tadema, Lanrenoe (Laurens), Alma, eigentlicher Name des Alma-Tadema)
der das Alma seinem Namen vorsetzte, damit er in Ausstellungsverzeichnissen an
erste Stelle käme.
Tadolini, Adanio, Bildhauer, geb. 1789 in Bologna, t 23. Febr. 1868 in Rom,
Schüler der dortigen Kunstschule, dann Gehülfe Giac. de Marias, und 1812 Canovas
in Rom, nachdem er schon mit 22 Jahren Prof. der Anatomie geworden war. Mytho*
logische Bildwerke gelangen ihm am besten. Er war Prof an der San Luca- Akademie
in Rom. Vom ihm Bacchantin (Mus. Borghese, Rom), Paulus (S. Paolo, das.), S.
Francesco de Sales (S. Pietro, das.), Grabmal d. Kard. Laute (Bologna), Grabmal d.
Begum Sombre (Indien), Raub des Ganymed, David, etc. — Seine Fran war geschickte
Steinschneiderin. \
Tadolini, Francesco, Baumeister, geb. 1723 in Bologna, f 1805 das., Schüler
des C. F. Dotti. Schon in jungen Jahren baute er die Madonna di San Luca auf
dem della Guardia bei Bologna und einen Triumphbogen. Später schuf er die Pal.
Malvasia, Stella und Gnudi, die Fa<'ade des Doms und del Celestini, den Porticns des
Seminars und den botan. Garten, alle in Bologna, den Pal. Aldovrandini-Mazzacurati
in Camaldoli , die Dominikanerkirche in Faenza , etc. Mitglied der Academia
Clementina.
Tadolini, Ginlio, Bildhauer, geb. 22. Oct. 1849 in Rom, Schüler der dortigen
Akademie unter G. Fr a Cassini. Von ihm Judith, Rebecca, Kgn. Margherita (Bronze-
büste), Grabmonumente, etc.
Tadolini) Scipione, Bildhauer, geb. 1822 in Rom, Schüler seines Vaters
Adamo. T. Von ihm Sa. Lucia (Kirche del Gonfalone, Rom), Bolivar {Reiterstatue,
Lima), Vittorio Emanuele (Büste, Senatsgebäude, Rom), Sklavin (40 Mal wiederholt),
Eva (36 Mal wiederholt), Nymphe von Amoretten bekränit, etc. Italien Kronen-Ord.
u. a., versch.. Med.
Tadolini, Tito, Bildhauer, geb. 1825 in Bologna (?), Schüler seines Vaters.
Von ihm Narziss, Odaliske dem Bad entsteigend, Beethoven (Bronze), etc.
Taeger, Eduard, Bildhauer, geb. 12. März 1843 in Hannover, Schüler von
Dapmeyer und der Münchener Akademie. Er schuf besonders Grabmonumente.
Taesens, Jan, Baumeister des 16. Jahrhunderts, auch Stassius genannt, f 1527.
Er war u. a. am Stadthaus zu Ghent thätig.
Täubert, Ludwig Friedrieli Gustav, Maler, geb. 21. Febr. 1817 in Dresden,
Schüler der dortigen Akademie. Er malte Landschaften und war als Lehrer thätig.
— Sein Vater (?) Karl T. geb. 1783 in Dresden, f um 1820 das., war Kupferstecher
und Schüler von Zingg.
Tafel, Emil Otto, Baumeister, geb. 1838 in Oehringen (Württemb.), Schüler
von Egle und Leinö am Stuttgarter Polytechnikum (1854 — 59), war 1859 Offizier,
dann bis 1864 an den k. k. südlichen Eisenbahnen thätig, verbrachte 1864 — 67 in
Frankreich (besonders Paris) und 1867—68 in Italien. Von ihm Villa Spitthöfer
(„Gärten des Sallust*, Rom), Inselhötel (ehemaliges Dominikanerkloster, Konstanz),
Villen et(i. in Stuttgart, Esslingen, Ulm und Umgegend etc. Sein mit Bluntschli
ausgearbeitetes Projekt eines Rathhauses für München, erhielt einen Preis.
376 Tafel — Tait.
Tafel, Hermann, Holzschneider, geb. 1861 in Oehringen. Er lebte in Cannstatt
Stuttgart und schnitt nach Lenbach, Liebermann, etc.
Tafl, Andrea, Maler und Mosaicist, geb. nach 1250 in Florenz, f nach 1320.
Er soll nach Venedig gelangt sein und dort einen Griechen Apollonius bewogen
haben nach Florenz zu kehren, um ihm die musivische Kunst zu lehren, iu der
Kuppel des Baptisteriums wird dem T. der grosse Christus zugeschrieben.
Taft, Lorado, Bildhauer, geb. um 1860 in Elmwood (111., ü. S. A), Schüler der
Ecole des beaux-arts in Paris. Er wurde Lehrer an der Kunstschule zu Chicago und
schuf Bildnissbüsten, etc.
Tafuri, Baffaelle, Maler, geb. 1838 in Salerno, thätig in Venedig. Von ihm
Fischmarkt, Letzte Sonnenstrahlen, etc.
Tagliafico, Andrea, Baumeister, geb. 1729 in Genua, f 1811 das., Autodidakt.
Von ihm Ein Saal im Pal. Serra (Genua), Villa Durazze (.dello Scoglietto", Genua),
Villa Dinegro (das.), Treppenhaus Pal. Duraezo in Via Balbi (das.). Pal. Doria in
Sampierdarena, Villa Lomellini in Pegli, etc. Mitglied der Akademie Ligustica,
Ehren-Mitgl. d. Pariser Akademie (1778), etc.
Tagliani, Lnigi, Maler, geb. vor 1800 in der Schweiz, f nach 1820, tbatig in
Florenz, wo er gelernt hatte. Die Gal. Parma besitzt von ihm Ovid geht in die
Verbannung (1821).
Tagllapietro, Oiacomo (d. h. Jakob der Steinmetz), Baumeister und Bild-
hauer des 16. Jahrhunderts. Er wird als in Modena thätig angeführt und soll z. B.
mit seinem Sohn Paolo T. die Basreliefs des Pal. Rangone auaefertigt haben.
Tagliasacchi, Giovanni Battista, Maler, geb. 1697 in Borgo San Donnino bei
Piacenza, f 1737 in Castel Bosco (Piacenza), Schüler des G. P. Giovanni ni und
des Gius. dal Sole, an den Werken ÄÜegris, Mazzuolis und Kenis weitergebildet.
Er malte Historien und Bildnisse, in Piacenza, Parma, Cortemaggiore, etc. Von
ihm Heil. Familie (Kathedrale, Piacenza), Madonna mit Heil. (Gal. Parma).
Tagpret, (Dachbrett), Peier, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Ravens-
burg (Württemb.), malte um 1489 in der Art Zejtbloms; seine Werke dürften viel-
fach unter falschen Bezeichnungen aufbewahrt sein. Von ihm besitzt das Stuttgarter
Mus. Joseph und Maria Magdalena, Johannes d. Ev., Gregor der Grosse. Nikodemus
und ein Bischof
Tahy, (Tahi), AntaV (Anton), Maler, geb. 2. Sept. 1855 in Budapest, Schüler
der Musterzeichenschule das. unter J. Greguss, Loti. und Sz6kely, dann von
M u n k ä c s y in Paris. Von ihm Partie von Pirano (Mus. Fiume), Episode aus
dem Jahr 1848, Aquarellansichten, etc. Gold. Med. Budapest.
T'ai Hl, gen. Schi -hl, chinesischer Maler des 19. Jahrhnnuerts, f 1860.
Von ihm Bambus-Stillleben mit Gold gesprenkelt, etc.
Tailland. Edonard, Kupferstecher, geb. 1819, Schüler von S ixdeniers. Er
ätzte Platten für Geoffroy vor, schuf Buchvignetten und namentlich Modekupfer.
Taillasson, Jean Joseph, Maler, geb. 1746 in Blaye (D^p. Gironde), f 11. Nov.
1809 in der Sorbonne zu Parib, Schüler von Vien. Er erhielt den 3. gr. Preis
1769 auf Grund seines „Achilles mit dem Leichnam Hektor»**. 1773 — 76 verbrachte
er in Rom auf feigene Kosten. Von ihm Ulysses und Neoptolemos entführen dem
Philoktet die Pfeile des Herkules (1785 Mus. Louvre), Paulina Gattin des Seneca
(1793 Mus. Nantes) Heilige Therese (Karmeliter Kloster zu Limoges), Heiliger
Johannes (ebenda), A. im Mus. üordeaux. etc. Mitgl. d. Akad 1784. T war auch
schriftstellerisch und als Dichter thätig. S. Leben von Ponce und von Brum-Neergard
(Paris, 1810).
Taülefer, Franoote Alexandre, Baumeister unseres Jahrhundert, t im Dec
1869 in Paris.
Taillevent, (Talleven, Talven), Frans. Maler des 17. Jahrhunderts. Thätig
in Flandern.
Tait, Arthur Fitzwilllam, Maler, geb. 5. Aug. 1819 in Livesey Hall (nahe
Liverpool), Schüler der Manchester Kunstschule, aber meist Autodidakt. 1850 Hess
er sich in New-York nieder, wo er 1858 Mitgl. der Amerikan. Nat.-Akad. wurde.
1874 besuchte er wieder Europa. Er malte geschätzte Jagd- und Thierstücke.
Tait, John Robinon, Maler, geb. 14. Jan. 1834 in Cincinnati (Ohio, ü. S. A.),
studirte 1852—54 in Europa, meist in Florenz, dann 1859—71 unter Aug. Weber,
A. Achenbach in Düsseldolrf, endlich 1873—76 unter H. Baisch und Lier in
München und dessen Umgegend. Zusammen verbrachte er 14 Jahre in Europa und
Hess sich dann in Baltimore nieder. Er malte Landschaften (einige darunter von
Taito — Tamagni. 377
Knaus und Munkacsy staffirt) und Thiere. Von ihm Einsamkeit, Wasserfall in den
Pyrenäen, Abend in Norwegen, etc. Med. Cincinnati 1871, 1872.
Taito, Pinselnarae des Hokasai^ 8. d.
Talami, Orazio, Maler, geb. 1625 in Reggio, f 1699 (n. A. 1706), Schüler
von P. Desani, auch in Rom durch Studium Ann. Carraccis gebildet. Er malte
Historien und besonders Architekturen in Fresko und Oel. T. war meist in Reggio
thätig, wo im Presbiterio des Doms seine beiden Hauptbilder zu sehen sind.
Talarico, Achille, Maler, geb. 23. Jan. 1837 in Catanzaro (Calabrien), Schüler
von Mancinelli und der Akademie in Neapel. Er pflegte besonders das Bildniss
mit eigenartiger Manier. Von ihm Nach dem Ball (Gal. Capodimonte), Bildnissgruppe
des Ehepaars Sannini, Geist und Materie, etc. Prof. des Kgl. Instituts, Italien. Kronen-Ord.
Talbot, Jess«, Maler, geb. vor 1830, f 1879. 1845 wurde er ausserordentl.
Mitgl. der Amerik. Nat.-Akad.
Talenti, Francdgco, Baumeister una Bildbauer des 14. Jahrhunderts, thätig
in Florenz, wo er 1353 Dombaumeister, 1358 und 13B3 Oberdombaumeister war. Er
entwarf einen neuen Plan zu Chor und Tribüne, schuf neue weitere Arkaden,
vollendete den Campanile und zeichnete eine Fa^ade. 1357 meisselte er eine Pro-
phetenstatue für den Dom. Von ihm auch ein Theil des bildnerischen Schmucks der
Loggia dei Signori. — Sein Sohn Simone T. arbeitete 1378 nach Orcagnas Entwurf
das Ftillwerk der Fenster von Orsanmichele, die er 1366; in eine Kirche umzubauen
begonnen hatte, baute an der Loggia de' Lanzi, errichtete S. Carlo, etc.
Talenti, Fra Jacopo Baumeister und Bildhauer des 14. Jahrhunderts, geb.
in Castello Nipozzano bei Pontassieve, f 1362 in Florenz. Er war Dominikanermönch
und war erst als Bildhauer, dann als Baumeister an der Kirche seines Ordens Sa.
Maria Novella in Florenz thätig, die er 1339—57 vollendete. Von ihm rühren her
der Glockenthurm (1330), die Sakristei (1350), das Refektorium, die S. Niccolo-Kapelle
(1350—53), die Wölbung des Hospizes (1359), die Bibliothek, die Capp. S. Antonio
Abbate und die Schlafsäle (1360).
Talfonrd, Field, Maler, geb. 1815 in Reading, f im März 1874 in London.
Er malte (vielfach in Aquarell) Landschaften, bpsonders aber Bildnisse. Von ihm
Ansicht von Guernsey, Morgenröthe im Wald, Liedr nach der Fluth, etc.
Tallberg, Axel, Maler und Radierer, geb. 1860, thätig in Stockholm. Von ihm
Ein Kenner (1894 Rad.), Alter Bauer (desgl.), Studienkop'f (Rad.), Bierprobe (1893 Rad.).
Talleyen, s. Tailleyent.
Talnian, William, Baumeister des 11. Jahrhunderts, geb. in West-Lavington
(|]ngland), f nach 1698. Er stand in Diensten William III und sein Hauptwerk ist
die berühmte Residenz des Herz, von Devonshire, Chatsworth House. Von ihm
ferner Thoresby Pal. (jetzt niedergebrannt), Dynham House (1698), Swallowfield, etc.
— Sein Sohn John T., der 1710 Rom studienhalber besuchte, malte und zeichnete
Architekturaufnahmen.
Talpino, Enea, Maler, gen. Salmeggio oder Salmezza (Salmasia), geb. 1546 (?)
in Salmeggia bei Bergamo, f 1626 in Bergamo, Schüler des Campi in Cremona, des
Procaccini in Mailand, meist aber durch liebevolles Studium R. Santis gebildet.
Er ist sorgfältig, meist aber kraftlos. Von ihm Die Kreuzabnahme (Brera, Mailand),
Madonna (ebenda), etc. Er schrieb eine Proportionslehre. — Auch seine Kinder
Clara T. und Francesco T. malten.
Talaet, Ferdinand, Bildhauer, geb. 13. Nov. 1820 in Angers (D^p. Maine-et-
Loire), Schüler von Mercier, D. d' Angers und der f^cole des beaux-arts. Von
ihm Joachim de Bellay u. 8 A. (Mus. Angers), Die Dichtkunst (1872 Mus. Grenoble),
Brennüs, Statuen und Allegorien an öflFentlichen Plätzen, in den Tuillerien, am Louvre,
in französischen Kirchen (Paris, Vincennes), etc. Med. 1865.
TalTen, s. Taillevent.
Tamagni,Tincenzo, Maler, gen. Tincenzo da San Gimignano, geb. 10. April 1492
in San Gimignano, f nach 1529, Schüler R. Santis in Rom, dem er bei Arbeiten im
Vatikan ausgiebig geholfen haben soll. Nach dessen Tod kehrte er in die Heimath
zurück und malte dort 1522. 1527 befand er sich wieder in Rom, das er nach der
Plünderung mit Montalcino (bei Siena) vertauschte, wo sich Fresken von 1510 befanden,
und die Soccorso-Kirche eine Madonna von ihm birgt. 1528 malte er S. Joachim
und Sa. Anna für S. Stefano d'Iscnia nahe Grosseto. Mit LoSpagna malte er Fresken
in der Apsis von Sa. Maria d'Arrone in ümbrien. Von ihm ferner eine Madonna
(1520) in der Kapelle S. Niccolö di Tolentino. Die Hauptquelle über ihn, Vasari,
scheint nicht ganz zuverlässig zu sein.
^
378 Tamarozzo — Tanner.
Tamarczzo, (Taniaroccio), Cesare, Maler des. 16. Jahrhunderts, Schüler von
Railiolini, thätig in Bologna. Von ihm Taufe des Valerian und Martertod der Hl.
Caecilia (Fresken in Sa. Caecilia, Bologna, vielleicht nach Costa oder Raibolini),
Madonna mit dem Kl. Johannes (Mus. Poldi-Pezzoli, Mailand), etc.
Taniburiui, Giovauni Maria, Maler und Kupferstecher, geb. um 1590 in
Bologna, f nach 1640, Schüler von P. Facini unti G. Reni. Von ihm S. Antonius
(La Morte, Bologna), Die Verkündigung (Sa. Maria della Vita, das.), etc. Er zeichnete
auch eine Folge von 20 Bl. Künste und Handwerker.
Tambuscio, Giuseppe, Maler und Lithograph, geb. im März 1848 in Palermo,
Schüler von Loforte und Meli, später nochmals der neapolit. Akad. Er wurde
in Palermo Prof. an der technischen Schule, widmete sich dann dem Steindruck und
war für das Giornale di Scienze Naturali thätig. Er aquarellirte, zeichnete, lithogra-
phirte, etc. viele Antiken aus Sicilien. Zuletzt wurde er Prof. an der kgl. Kunst-
schule in Palermo.
Tamizier, Claude Auguste, Maler, geb. 1818 in der Forie (Dep. Puy-de-Döme).
Er malte Landschaften z. B. Ansicht aus dem Thal von Forie (1864), Die Kirche
von Triel (1869), etc.
Tamm, Franz Werner, Mater gen. Dapper, geb. 1658 in Hamburg, f 1724
in Wien, Schüler von Theo v. Soesten und J. Pfeiffer, dann von Mario Nuzzi
in Rom, wo er sich auf die Blumenmalerei warf. Später wurde er nach Wien be-
rufen und arbeitete in Hondekoeters Manier für den Hof. Von ihm Zwei Tauben
u. 3. A. (1714 Gal. Dresden), Jäger mit Beute und 6 A. (Wiener Mus.), Todtes Wild
und V. A. (Gal. Liechtenstein das.), A. in den Sammlungen zu Augsburg, Gotha,
Nürnberg, Schleissheim, Schwerin, etc.
Tanch^, Nicolas, Maler und Radierer, geb.! 1740, f nach 1770. Man kennt
6 Originairadierungen von ihm.
Tancini, Lorenzo, Maler, geb. 10. Aug. 1802 in Caorso, f n*ch 1890 (?),
Schüler von Girardi in Piacenza, von Landi an der San Luca Akad. in Rom; studirte
auch in Mailand. Er war lange Zeit Prof. am Gazzola Institut in Piacenza. Von
ihm Die Verklärung (Kirche zu Piacenza), Tod des Herzogs Farnese, S. Carlo
Borromeo, Bildniss des Grafen A. Parma, etc. Rath und Prof. der Akad. zu Parma,
Tancredi, Filippo, Maler, geb. 1655 in Messina, f 1722 (1725?) in Palermo,
studirte in Neapel, dann in Rom unter C. Maratti. Seine Werke siebt wan in
Messina und Palermo, z. B. hier die Decken der Theatiner und der Gesu Nuovo-Kirche.
Tancredi, Kaffaele, Maler, geb. 1838 in Resina bei Neapel, Schüler von
Mancinelli in Neapel. Er malte geschichtliche Scenen, z. B. Caracciolo wird auf
Nelsons Befehl erhängt, Camoens im Gefängniss, Buoso do Duero wird insultirt, etc.
Italien. Kroneiiorden.
T*angr J-fön, gen, Yü-schongr, chinesischer Maler des 19. Jahrhunderts,
t 1853. Er pflegte u. A. das Bildniss.
T'ang Yin, gen. Po-hn u. s. w., chinesischer Maler, geb. 1470, f 1523, grösster
Maler der Ming-Dynastie. Seine Darstellung der Göttin des Erbarmens Kuan-Yiu
befindet sich im Grassi-Museum zu Leipzig; in der Sammlung J. Hirth (München)
sein datirtes Bild Karpfen 1508. Von seinem Bildniss der Amazone Mulan existiren
nur Kopien.
Tange, Tsukioka, japanischer Illustrator, geb. 1717, f 1786. Von ihm finden
sich Illustrationen in einem „Führer" „Tögoka Meishbski". Diese Art von illustrirten
Büchern waren sehr populär und gaben Proben der Sehenswürdigkeiten irgend
eines Ortes.
Taniere, Alexandre, Baumeister, geb. 1789 (?), f 26. Juni 1869 in Paris.
Tanje, Pieter, Kupferstecher, geb. 1706 in Bolsward (Vriesland), f 1761 in
Amsterdam, erst Schifi"erknecht und Autodidakt, dann Schüler von Fol kern a. Er
ist ein guter Stecher dritten Ranges, von dem wir zahlreiche Buchillustrationen, aber
auch viele Einzelblätter besitzen, z. B. 5 Blätter für die „Dresdener Galerie", 5 grosse
Platten nach den Fenstern der Johanniskirche zu Gouda, Bildnisse der Holländischen
Statthalter (gemeinschaftl. mit Houbraken), A. nach Bourdon, Faber, Quinkhardt,
Salviati, Smeyer, Troost, Wissing, etc., zusammen über 110 Einzel-Platten.
Tanuer, Benjamin, amerikanischer Kupferstecher, geb. 1775, f 1848. Er
stach iu Linienmanier die Bildnisse Washington (n. Savage), J. Adams, B. Franklin
(n. C. N. Cochin), etc.
Tanner, Rudolph, Maler, geb. 1775 in Richtensweil am Zürchersee, f 1830
in München, Autodidakt (nachdem er lauge Schwerlfeger gewesen), dann (1814) in
Tanneur — Taraval. 379
München weitergebildet. Durch sein „Abschied der Rekruten" wurde er 1806 bekannt.
Er malte Landschaften, Geschichts- und Genrebilder.
Tanneur, Philippe, Maler, geb. 19. Febr. 1795 in Marseille, f 1873, Schüler
von H. Vernet, bereiste auch Studienhalber Frankreich und Italien. 1835 erhielt
er vom Czaren den Auftrag, die russischen Seehäfen zu malen. Von ihm Marine
(1834, Mus Luxembourg), Hafen-Ansicht von Marseille und 1 A. (Mus. Marseille),
Marine (Mus. Montpellier), Ruhige See (Muß. Nantes), etc. Med. 2. Kl. 1831, Kr.
der Ehrenleg. 1834.
Tannevean, (Tannevot), Michel, Baumeister, geb. vor 1710, t 1762. Er baute
den „Pavillon des Bois" im Schloss Bagnolet bei Paris, ferner die Hotels Derieux
und Castaniet zu Paris.
Tannock, James, Maler, geb. 1784 in Kilraamock, t 1863 in London, Schüler
von A. Nasmyth, nachdem er zuvor Schuster und Hausmaler gewesen war. Er
malte Bildnisse, erst in seinem Heimathsort, dann in Greenock, Glasgow, endlich seit
1810 in London. Drei seiner Bildnisse befinden sich in der Scottish Nat. Portr.-Gal.
— Sein jüngerer Bruder William T. malte ebenfalls Bildnisse.
Tanqwerel, Coustant Joseph Germain, Baumeister, geb. 27. April 1833 in
St. Germam-en Laye (Dep. Seine-et-öise), Schüler von Quenepin und der Ecole
des beaux-arts. Von ihm Plan zu einem- Lehrer- und Lehrerinnenheim (1865), etc.
Tantardini, Cav, Antonio, Bildhauer, geb. 20. Juni 1829 in Mailand, f 7. März
1879 das., Schüler der Brera-Akademie und von Pompeo Marchesi. Er wurde
Prof. der Mailänder Akademie. Von ihm Auferstehungseugel (Triest), Moses (Bischöfl.
Pal. Mailand), Bodoni (Pavia\ Grabmal der Sängerin Pasta (Como), Die Badende
(14 Mal wiederholt), etc., auch viele Bildnissbüsten. Med. London, Oporto, Berlin,
^^ifin 6tc *
'Tantardini, Carlo, Bildhauer, geb. 20. Mai 1677 in lutrobbio (Valsassina),
t 1748 in Rom, studirte in Turin, nachdem er dem Vater entflohen war, um nicht
Eisenhändler werden zu müssen. Er leitete eine Reaktion gegen Berninische Kunst-
weise ein. Von ihm 19 Statuen auf dem hl. Berg von Varallo, Madonna (Kirche,
Introbbio), desgl. (S. Giovanni della Castagna, bei Lecco), etc.
Tanyn, Kano, auch Morinobu genannt, japanischer Maler, thätig zwischen
1601 und 1674. Er war Mitarbeiter bei der malerischen Ausschmückung des Tempels
von Nikko, (erbaut zum Gedächtniss des Feldherrn Jyeyasu) und Kenner der Kunst-
geschichte seines Landes. Er hinterliess Bücher mit Skizzen nach den Meisterwerken
des 15. und 16. Jahrhunderts. Er wird der volksthümlichste Vertreter der Kano-
Schule genannt und übte einen lange währende^ Einfluss auf die Kunst von Japan
aus. Mehrere seiner Bildnisse etc. besitzt das Brit. Mus. zu London.
Tauzi, (Tanzio), Enrico Antonio, Maler, gen. T. D*Alagna und T. di Varallo,
geb. 1574 in Alagna (Sesiathal), t 1644 (?). Gebildet in Rom. Zurückgekehrt, spielte
er in Mailand eine Rolle neben Carloni. Von ihm Tod von Franziskaner- Missionaren
und 2 Bildnisse (Brera Mailand^ Die Schlacht des Senaherib (S. Gaudenzio Novara),
fTprorififi ii A /^^r Arällo) pto
TaparelliD'Azeg'lio, Marchese Massimo, Maler, geb. 1798 in Turin, t 18Ö6
das. Er war Soldat, Dichter und Staatsmann. In Rom malte er Landschaften, sowie
Historien, auch die Szenerien zu einer selbstkomponirten Oper.
TaparelliD'Azeglio, Mai;ch es e Roberto, Maler, geb. 1790 in Turin, f 1862
das., Bruder des Massimo T. Er wurde Direktor der Turiner Galerie, schrieb über
Kunst und malte in der Art des Gaudenzio Ferrari.
Tapia, Don Isidoro de, Maler, geb. 1720 in Valencia, f 1755 in Madrid,
Schüler von E.Mufioz. 1743 gelangte er nach Madrid und später nach Portugal. Die
San Fernando-Akademie, deren Mitglied er war, besitzt ein Opfer Abrahams von ihm.
Tarabotti, Caterina, Malerin des 17. Jahrhunderts, geb. in Vicenza, t nach
1658, Schülerin des AI. und der Chiara Varotari. Sie malte Historien und war
in Verona thätig.
Taraval, Francois, Maler, geb. 1665 (V), f 8. Febr. 1715 in Paris.
Taraval, enUlanme Thomas, (fälschlich Th. Baphael T.), Maler, get. 21. Dec.
1701 in Paris, t 1750 (?) in Stockholm, wahrscheinlich Schüler vpu Roy er, Sohn
des Francois T. Er malte Bildnisse, wurde 1732 zum schwedischen Hofinaler ernannt
und gründete eine Malschule in Stockholm. Im Schloss das. Decken- und Wand-
gemälde von ihm, auch Bildnisse.
TaraTal, Hngnes, Malei: und Kupferstecher, geb. 27. Febr. 1729 m Paris,
t 27. Oct. 1785 das., Schüler und Sohn des G. Thomas T. 1756 erhielt er den
380 Taraval — Tardieu.
1. Rompreis auf Grund seines „Hiob und. sein Weib" (Mus. Marseille); 1769 wurde er
Mitgl. der Akademie auf Grund seines Deckenbildes, „Triumph des Bacchus" (Gal.
d'Apollon, Louvre). 1785 wurde er Professor. T war auch Ober- Inspektor an den
Gobelins. Von ihm Selbstbildniss (Mus. Stockholm), Triumph der Amphitrite (1777
Mus. Louvre), Hochzeit des Saint Louis (Kap. der Kriegsschule zu Paris), Himmelfahrt
Mariae (St. Louis, Paris), Aiigustus und die Cümaeische Sibylle (Kap. Fontainebleau),
etc. T. radierte 1 Blatt nach Robusti. Im März 1786 wurde sein Nachlass versteigert,
Taraval, Jean Gustave, Maler, geb. 11. Nov. 1765 in Paris, f 1784 (?) in
Rom, Schüler des H u g u e s T., Sohn des Louis Gustave T. 1782 erhielt er den
grossen Rompreis.
Taraval, Louis Gustave, Baumeister und Kupferstecher, geb. 1738 (?) in
Stockholm, f 15. Oct 1794 in Paris, Sohn (und Schüler?) des Guillaume T. T.
Er war in Paris Inspektor der kgl. Bauten und stach Ornamente. Architekturen,
Platten fiir Cassas' Reise nach Syrien, etc.
Tjirbell, Edmund Charles, Maler, geb. 1862 in West Groton (Mass., U. S. A.),
Schüler von der Akademie Julian, von Boulanger und Leföbvre. Er Hess sich in
Boston nieder, wo er Lehrer an der Museumsschale wurde. Von ihm Amethyst,
Mädchen mit Geige, Das Bad, Dame in Grau, Sommeridylle, etc. Med. Chicago
1895, gold Med. Philadelphia Art-Club 1895, Med. Boston, u. A.
Tarcliioni, Ermogene, Maler, geb. 1809 in Mailand, f 1861 in Paris durch
Selbstmord, in Parma und Rom gebildet, darauf in Parma, Cremona und Paris
thätig. Von ilim besitzt die Gal. Parma eine Ruinenlandschaft.
Tardieu, Auibroisc, Kupferstecher, g^h. 2 März 1788 in Paris, f 17. Jan.
1841 das., Neffe und Schüler des Pier rp A T., Sohn des Antoine Francois T.
Er trieb auch Kupferstichhandel und war Kartenstecher der Marine-, der Fortifications-
und der P'orst-Aemter. Von ihm eine Sammlung von ca. 800 Bildnissen, Die Colonne
der gr Armee zu Austerlitz (1822—23, 86 Pf», viele Karten, etc.
Tardieu, Elisabeth Ciaire, geb. T o u r n a y, Kupferstecherin, geb. 1731 in
Paris, t 3. Mai 1773 das, zweite Frau des Jacques Nicolas T. Von ihr Das Konzert
(n. Troyj, Die alte Kokette (n. Dumesnil), A n. Hutin, Jeaurat, etc.
Tardieu, Jacques Nicolas, Kupferstecher, geb. 27. Sept. 1716 in Paris, f 9. Juli
1791 das., Sohn und Schüler des Nicolas Henri T. Er bezeichnete seine Blätter
meist „Tardieu fils". Von ihm Bildnisse z. B. Marie Antoinette (n. Nattier), etc.,
ferner Stiche nach Allou, Belle, Boucher, Christophe, Coypel, Drouais, Duvivier,
de la Jone, Lancret, Leyu, van Loo, Nonnotte, Pagani, Restout, Rigaud, Teniers, etc.,
Einiges darunter für das Dresdener Galeriewerk gestochen. Königl. Hofkupferstecher
und Kurfürstlich Kölnischer Kupferstecher. Mitgl. d, Akad. (1749).
Tardieu, Jean Baptiste Pierre, Kupferstecher, geb. 1746 in Paris, f 18. Sept.
1816 das., Grossneffe und Schüler des Nicolas Henri T. Er war der erste dieser
Familie, der den Titel geographischer Kupferstecher annahm.
Tardieu, Jean Charles, Maler, gen. Cochin, geb. 3. Sept. 1765 in Paris,
t 3. April 1830 da.'^., Schüler von. Regnault, Sohn des Jacques N. und der Elisabeth
C. T. Er malte geschichtliche Bilder. 1790 hatte er den 2. Rompreis erhalten.
Von ihm Napoleon empfängt die Königin von Preussen in Tilsit 1807 und 2 A.
(1808 Mus. Versailles), Tropheoius und Agameda (Mus. Hesaucon), Ulysses von Euryclea
erkannt (Mus. Marseille), Susanna im Bade (Mus. Havre), etc.
Tardieu, Jeanne Louise Frau<;oise, geb. Duvivier, Kupferstecherin, geb.
1719 in Paris, f 6. April 1762 das. Sie war die erste Frau des Jacques Nicolas T,
und hat einrge Platten gestochen.
Tardieu, Marie Anne, geb. Horthemels, Kupferstecherin, geb. 1682 in Paris,
t 24. März 1727 das., Gattin des Nicolas Henri T. Von ihr Cardinal de Bissy,
Cardinal de Rohan, etc.
Tardieu, M. A., s. Rousselet, Marie Anne.
Tardieu, Nicolas Henri, Kupferstecher, geb. 18. Jan. 1674 in Paris, f 27. Jan.
1749 das., Schüler von Lepautre, G. u. B. Audran; 1720 wurde er Mitgl. d. Akad.
auf Grund eines gestochenen Bildnisses des Herzog d'Antin n. Rigaud. Er wurde
König). Hotkupferstecher. Von ihm Dem Constantin erscheint das Kreuz (1742),
Schlacht Constantins gegen Maxentius (1745), sowie Stiche nach Bertin. Bourdon, Cazes,
Coypel, Halle, Lebrun, Maratti, Oudry, Parrocel, Rubens, Ulin, Watteau, etc.
Tardieu, Pierre Alexandre, Kupferstecher, geb. 2. März (Mai?) 1756 in Paris,
t 8. Aug. 1844, Bruder des Jean B. P. T., Schüler von J. G. Wille, Jacques N. T.
und Nicolas fl. T. Von ihm Stiche nach AUori, Bellier, Cocaski, Vau D ck, David,
Tardieu — Tassaert. 381
Dalmont, Gerard, GraflF, Hersent, Isabey, Kügelgen, Ledru, Meys, MunereC, Pourbus,
R. Santi, Zampieri. Med. 1808, Kr. d. Ehrenleg. 1822; Mitgl. d. Inst 1822.
Tardien, Pierre Frauoois, Kupferstecher, geb. 24. Dec. 171.1 in Paria, f l??*
das., Neffe und Schüler des Nicolas H. T. Von ihm IJptheii des Paris, Perseus
und Andromeda, etc. T. stach einen grossen T'heil der Illustrationen aach Oudry für
eine Ausgabe der Fabeln von Lafontaine; ferner Platten nach Balestra, Eisen, Liotard,
Rubens, St. Aubin, Teniers, Thiele, etc. — Seine Frau Marie Anne T. geb.
Rousselet, s. d.
Tardif, OliTier, Glasmaler des 16. Jahrhunderts, der in Rouen, wo er für den
Dom arbeitete, zu grossem Ruhm gelangte. — Auch sein Sohn Noei* T. war Glasmaler.
Taricco, Sebastiane, Maler, geb. 1645 in Cherasco, f 1710, studirte nach Reni,
Nuvolone und Peruzzini. Von ihm Die Dreifaltigkeit (Sa. Trinitä, Turru), Vier
Landschaften (Stadthaus, Cherasco); A. Bilder in Kirchen zu Cherasco, etc.
Tarizel, (Tarissel), Pierre, Baumeister des 15. Jahrhunderts, iu Amiens thätig.
1475 gab er in Noyon ein Gutachten ab. 1477 nahm ihn Louis XI. nach Arras,
um den Ort zu befestigen. Nach Amiens zurückgekehrt, entwarf er ein Festungsthot
in 10 Tagen, und war darauf an ausgedehnten Neubefestigungen thätig. Er war
nebenbei Dombaumeister, errichtete 1483 den Hauptaltar, schloss 1490 den Chor der
Kathedrale ab; endlich hat er auch die Mauern des Gebäudes theilweise gefestigt
durcb Eisenbänder. Die St. Germainkirche in Amiens wird dem T. ebenfalls zuge-
schrieben,
Tarl«, Claude Felix, Bildhauer, geb. 1666 (?), t 5. Juni 1735 in Paris. Er
war Hof-nMarbrier" und schuf Kamine u. a. decorative Arbeiten für Marly, Ver-
sailles, Köln, etc.
Taruöczy, Bertha yon, Landschaftsmaler!!}, geb. 1. Aprii 1846 zu Innsbruck,
Schülerin von Hansch, Her und Schindler. Von ihr Mädchen im Garten,
Blühende Wiese (1888), Herbstmorgen, etc. Ebrendipl. Budapest und Agram.
Tarnoivska; Gräfin Valerie, geb. Stroynowska, Malerin, geb. 1782 in Vol-
hynien, t im. November 1849 in Dziköv. 1803 und 1804 besuchte sie Italien^ wurde in
Rom Schülerin des A. und der Therese von Maron. Als sie in ihre Heimat zurück-
kehrte, malte sie Miniaturen, (Bildnisse und Copien), 1825 lebte sie in Paris. Vou
ihr Napoleon I. im Jahre 1803 (1804 nach Isabey), Fürstin Johanna von Lowicz, geh;-
Grudzmska (1823), etc.
Tarnowski, Graf Stanislaus, Maler, geb. 1836 in Wröblewice, Schüler von
Maszkowsky in Lemberg, dann von M. Cercba und Dembowski in Krakan.
Er liess sich in Sinatyäka bei Drohobycz nieder und malte aus Liebhaberei. Von
ihm Landschaft mit tanzenden Bauernkindern, etc.
Tarnffl, Emilio, Maler, geb. 1633 in Bologna, t (ermordet) 1696, Schüler von
F. Albajii. Mit C. Cignani malte er im Pal. Pubblico zu Bologna und begleitete
ibu üann naqh Rom, um dort bei den Fresken in S. Andrea della Valle ihm beizu-
stehen. Er malte Historien, Landschaften und Bildnisse. Von ihm in Bologna
Madonna mit dem Hl. Domenicus (Sa. Maria Nuova), Madonna etc., (S. Pier Celestino),
etc. Man hat auch eine mit dem 8. Mai 1651 dadirte Radierung von ihm.
Tasca, Cristoforo, Maler, geb. 1667 in Bergamo, f 1737 in Venedig, gebildet
an den Werken von A. Bellucci und C. Loti. Von ihm Geburt der Jungfrau
(Sa. AsBunzione, Venedig), Tod des Hl. Joseph (SS. Filippo e Giäcomo, das.), Die
Geburt und Taufe (Sa. Marta, das.), etc.
Tasch, Georg P., Baumeister unseres Jahrhunderts, t 1851. Er war Chuff.
Hessischer Land- und Wasserbaumeister, sowie Strassenbau-Ingenieur. 1832 gab er
eine Karte des Kreises Schmalkalden heraus.
Tasnier, 6., Kupferstecher, geb. um 1632 in Bourgogne, f 1704. Er war in
Turin tiiätig. Von ihm Jagdstücke nach J. Miel (Turin 1674), Platten nach Bada-
rocca, D. Piola, etc.
Tassaert, Jan Pieter, Maler, geb. 7. März 1651 in Antwerpen, f 29. Sept. 1725
das., Sohn eines Malers Pieter T. 1690 wurde er Mitgl., 1701 Dekan der Gilde.
Für das Gildenzitamer der Diamantschleifer malte er acht nicht erhaltene Scenen
zur Peter- und Paulgeschichte. Das Mus. Antwerpen besitzt vou ihm. ,Die Philosophen".
Tassaert, Jan Pieter Anthoon, Bildhauer, geb. 1729 in Antwerpen, f 1788
in Berlin, Enkel des Jan P. T. Er stndirte in Antwerpen und kam über England
nach Paris. Dort schuf er eine angestaunte Statue Louis XV. und für den Prinzen
Heinrich von Preussen Allegorien für dessen Pal. in Berlin. Von 1744 an schuf er
in Berlin Büsten Friedrichs IL, M. Mendelssohns, Abbä Raynals und die Statuen
382 TaBsaert — Tassi,
Keith und v. Seidlitz (Wilbelmsplatz, Berlin). T. wurde Rektor an der Berliner
Akademie. — Seine älteste Tochter Henriette Felioitas T. malte Pastellbildniase
und stach in Schabmanier. — Seine zweite Tochter Antonie T., f 1787 in Berlin,
war Kupferstecherin.
Tassaert, Jean Joseph Frau<^oiS) Kupferstecher, gel. 1765 in Paris, f 1812
(n. A. om 1835) das., Sohn des Jean P. A. T. Er war seit 1792 in Paris thätig.
Zuerst schuf er viele puuktirte Bildnisse der Revolutionäre, dann Napoleons, dann
Allegorien auf dessen Sturz.
Tassaert, Nicolas FrauQois Octave, Maler und Lithograph, geb. 26. Juli
1800 in Paris, f (durch Selbstmord) 22. April 1874 das., Schüler der ]ßcole des beaux-
arts, von P. G i r a r d und G. L e t h i fe r e. Er neigte sich zeitlebens schwermüthigen
Gedanken hin. Von ihm Die unglückliche Familie (1849 Mus. Luxembourg), Bildniss
einer Todten (ebenda), Begräbniss Dagoberts u, A. (Mus. Versailles), Selbstbildniss,
Selbstmord u. A, (Mus. Montpelier), Christencommunion in den Katakomben (Mus.
Bordeaux), etc. Zahlreiche Zeichnungen befinden sich bei Pariser Sammlern. Dumas
fils liess T. eine ewige Ruhestätte iui Cimetere Montparnasse herrichten. Er er-
stickte sich durch Kohlendampi aus Noth. Er hat über 100 Blatt lithographirt und
auch Einiges gestochen. S. Leben (mit Oeuvrekatalog) von B. Prost (Paris 1886).
Med. 2. Kl. 1838, 1. Kl. 1849.
Tassaert, Pierre (Pbilippe?) Joseph, Maler und Kupferstecher, geb. 1736 In
Antwerpen (Brüssel?), f 6. Oct. 1803 in Soho (London), Enkel des Jan P. T. Er
wurde Hofmaler des Prinzen Karl von Lothringen, kam sehr früh nach London, wo
er erst unter Hudson arbeitete, dann als Bilderrestaurator und Händler thätig
war, endlich auch Einiges schabte, darunter Die 4 Jahreszeiten nach eigener Zeichnung,
mehrere ßJatt nach Rubens, A. nach Dolce, King, Mai-atti, Poussin, etc.
Tassara^ Giovanni Battista, Bildhauer, geb. 23. Juni 1841 in Genua, Schüler
von Nomagnino und Cevasco, machte Feldzüge 1860 mit und errang dabei
höhere Chargen. Er bereiste das Ausland und hat dort auch gearbeitet. 1883 fing
er eine Majolicafabrik an, die nach drei .Jahren einging. Von ihm Die Geisselüng
(Kirche Sa. Margherita Ligure), Garibaldi, Moses (Friedhof, Staglieno), Bellini (Dom,
Catania), Aaron (Facade des Florentiner Doms), Samuel (desgl.), Bildnissbüsten, etc.'
Med. I. Kl. Mailand; Mitgl. d. Akad. zu Urbino, Florenz und Genua.
Tassel, Jean, Maler, geb. 20. März 1608 in Langres (Dep. Haute-Marne),
t 6. April 1667 das., Sohn und Schüler des Richard T.
Tassel, Pierre, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. 12. April 1521 in Langi'es
(Dfep. Haute-Marne). Von ihm besitzt das Mus. zu Troyes Aeneas rettet seinen
Vater Anchises.
Tassel, Richard, Maler, Bildhauer und Baumeister, geb. uro 1580 in Langres
(Dep. Haute-Marne), f 12- Oct. 1660 das., Sohn und Schüler des Pierre T. Mit
18 Jahren durchzog er bettelnd als armer Pilger sein Vaterland, um die Mittel zu
sammeln, in Rom zu studiren. In Bologna arbeitete er unter G. R e n i und begab
sich nach einigen Jahren erst nach Rom, wo er besonders als Maler, dann nach
Venedig, wo er besonders als Bildhauer thätig war. Nach Frankreicb zurückgekehrt
baute er viel in der heimathlichen Gegend. Eine Hl. Martina von seiner Hand soll
1663 datirt sein. In den Händeln der Fronde zeichnete er sich als Artillerie-Command.
durch Muth aus. Von ihm Der Tod des Heiligen Joseph und 3 A. (Mus. Langres),
Johannes der Täufer in der Wüste und 14 A. (Mus. Troyes), Selbstbildniss und
14 A. (Mus. Dijon), etc.
Tasset, E., Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f 1879.
TasM, Agostino, eigentlich Ag. Bnonamici, Maler, geb. 1565 in Perugia (1566
in Bologna?), t 1644 (1642?) in Rom, Schüler von P. Bril, in desseu Weise er
Landschaften, Seehäfen, Stürme, Windstillen und Architekturen malte. Aus unbe-
kannten Gründen. war er eine Zeitlang zum Galeerendienst in Livonio deportirt. Er
wurde der Lehrer C. Geldes. Werke von ihm im Pal. Corsini zu Rom, in den Pitti
und den Uffizi zu Florenz, etc. T. hat auch Einiges radiert.
Tassi, Matteo, Maler, geb. 6. Oct. 1831 in Perugia, Schüler der dortigen
Akademie, dann von A. A n g e 1 i n i in Rom und von Mantovani, studirte auch in
Florenz. Er führte decorative Arlieiteu in MatiTua, Civitävecchia, Perugia (Präfektur),
Pesaro, Aquila, Rom (Fresken mit' römischen Ansichten in Vatikanischen Loggien) und
Todi (Teatro Comraunale) aus; 1880—82 malte er versc'hiedene Räume im Pal. des
Fürsten von Monaco; 1883 — 85 restaurirte er alte Gemälde im Gemeindepalast zu
Perugia. Ferner schuf er Landschaften, -Danteillustrationen, etc.
TaBsie — Tatti. 383
Tassie, James» Steinschneider, geb. 1735 bei Glasgow, f 1749 in London,
Schüler der Glasgower Zeichenschule und von Quin in Dublin, nachdem er zuerst
gewöhnlicher Steinmetz gewesen. Unter Quins Anleitung erfand T. eine Masse,
um antike Gemmen nachzuahmen und liess sich 1766 in London nieder. Für die
Kaiserin Katharina II. schuf er an die 15,000 solcher nachgeahmter Cameeen und
Gemmen. Er wurde berühmt, da er nur tadellose Arbeiten ausgab. Kaspe ver-
fertigte einen Gesammtkatalog darüber.
Tassln, — , Bildhauer des 18. Jahrhunderts, gebürtig aus, bez. thätig in Langres.
Das Mus. Troyes besitzt von ihm S. Nicolas und 22 andere Arbeiten in ge-
brannter Erde.
Tassin^ Nicolas, Baumeister des 17. Jahrhunderts. Von ihm das 1609 begonnene,
reicKe Portal der Karmeliterkirche in Dijon,
Tasso, Gioranni Battista, Baumeister des 16. Jahrhunderts, thätig in Florenz,
wo er den vortrefflichen Mercato Nuovo (1548) schuf. — Ein Uomeuico del T.
vollendete 1491 ein prächtiges Stuhlwerk im Dom zu Perupia, das Giuliano da
Majano begonnen hatte. 1490 — 93 schuf er Stuhlwerk und Pult des Carabio das. —
Ein Llonardo del T. war im 16. Jahrhundert zu Florenz ebenfalls als decorativer Bild-
schnitzer thätig und schuf u. A. schöne Rahmen. — Ein Marco del T. schuf im
16. Jahrhundert die Holzdecke in der Sala d'üdienza des Pal. Vecchio zu Florenz
und 1501 die eine Hälfte des Stuhlwerks im Chor der Badia zu Florenz.
Täte, William, Maler, geb. um 1750, f 1806 '" Bath, Schüler von Wright
of Derby. Er malte Bildnisse und war nacheinander in Liverpool, London, Man-
chester und Bath thätig.
Tatham, Charles Heathcote, Baumeister und Radierer, geb. 1770, f 10. April
1842 in Greenwich. Er machte seine Studien 1794 — 96 in Italien, wo er Mitglied der
San Luca-Akad. zu Rom und des Inst, von Bologna wurde. Von ihm ein Werk mit
Radierungen von Bauornamenten nach römischen Originalen (1799), ein anderes ähn-
liches Werk (2 vols. 1806), Entwürfe für Silberdecoration, Die Howard Castle-Galerie
(1811) und Die Brocklesby-Galerie.
Tatlielew Vogisny, Maler, geb. um ISl'S im Gouv. Borissow (Russland), als
Sohn eines Leibeigenen. Er erlernte die Malerei, war Soldat, machte den Krimkrieg
(1854) mit, musste sich kümmerlich durchschlagen und gelangte erst zum Ruhm, als
seine für die Moskauer Ausstellung von 1873 gemalten Scenen aus dem Krimkrieg
zu grossem Preis für den kais. Winterpalast angekauft wurden.
Tatorac, V., Holzschneider des J6. Jahrhunderts. Von ihm 150 Holzschnitte
zu Ovid (1537), Die Verkündigung (1680 in einem Gebetbuch erschienen), etc.
Tattegrain, Francis, Maler, geb. 1852 in Peronne (Dep. Somme), Schüler von
Boulanger, Crauck, Lefebvre und Lepic. Von ihm Häringsfischerei, Selbst-
bildnisa (1881), Leidtragende in Etaplea (1883), Die Moinetbrüche bei Araiens (Rad.),
Das „Taubenhaus" in Amiens (desgl.) und 14 andere Radierungen. Med. 2. Kl. Paris,
München (1883). — Ein Georges Gabrie T., ebenfalls in Peronne geb. war zwischen
1877—1881 als Bildhauer thätig und stellte in den Pariser Salons aus,
Tatti, Jaoopo, Bildhauer und Baumeister, gen. Sansorino, geb. 1486 in Florenz,
t 27. Nov. 1570 in Venedig, Schüler des A. Contucci (daher wie dieser Sansovino ge-
nannt), kam 1505 nach Rom, wo er sich an Bramante anschloss. 1512 nach Florenz
zurückgekehrt, entwarf er eine Fa^ade für S. Lorenzo, die aber nicht angenommen wurde,
ging wieder nach Rom, baute die Loggia Coscia an der Porta del Popolo die Kirche
S, Marcello, den Pal. Niccolini und begann S. Giov. dei Fiorentini, das er aber nicht
vollendete, sondern nach Venedig auswich (1523). Hier wurde er 1529 Oberaufseher der
öffentl. Bauten mit Ausnahme des Dogenpal., verstärkte zunächst die Kuppeln von
S. Marco (1527 — 30), erbaute 1532 den Pal. Corner Ca grande mit sehr schöner
Fagade, die Scuola della Misericordia, die Hauptkapelle von S. Fantino, die Kirche
S. Francesco della Vigna (1538), wobei aber sein Entwurf verkümmert wurde, den
Pal. Gritti, die berühmte Libreria 1536, deren im Prost fortgesetzte Decke 1545 ein-
stürzte und ihm 1000 Duc. Strafe und auf 3 J. sein Amt kostete: die Münze (Zecca)
1536, die griech, Kirche S. Giorgio, die Loggetta am Fuss des Glockenthunns (1540),
den Pal. Loredano, die reich geschmückte Scala d'oro im Dogenpal., die Pal. Dolphin,
Gavrian und Da Ponte. Von seinen Bildhauerarbeiten sind zu nennen Die Götter-
liguren auf und an der Loggetta, die Bronzethüren der Sacristci von S. Marco, die
Evangelisten vor dem Hauptaltar in S. Marco, die sehr schöne Statue des Tommaso
Rangone an der Fa^de von S. Giuliano (1553), der Hercules iu Bresrello bei Guastalla
(1553), die liegende Statue des Dogen Franc. Venier in S. Salvadore (1556), die
384 Taubert ~ Taurigny.
Statuen des Neptun und Mars auf der Rieseutreppe (1566), mehrere schöne MadonneiL
(in der Loggetta, vor dem Arsenal, in der Pal.-Kapelle), etc.
Tanbort, Gnstav, Maler, geb. 1754 in Berlin, f 18S9 das., Schüler seines Vaters,
Studirtc auch in Dresden, 1785—94 verbrachte er in Warschan, kam dann nach Wien
und'Berlin, wo er 1801 die Stelle eines Leiters der Malereiabtheilung in der könig-
lichen Porzellanfabrik einnahm. Er malte Miniaturen, Pastellbildnisse, auch Historien
in Oel, Caricaturen, etc. Mitglied der Berliner Akademie; Hofrath, gold. Med.
Warschau.
Tanler, (Tanlier), Jean, Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb.
in Brüssel, f um 1640 in Lüttich, wo er sich um 1600 niederliess. Werke von ihm
findet man in Kirchen und Klöstern, z. B. S. Martin dort. Von seinen Kupfern
nennen wir eine heilige Familie (1635).
Tannay, Adrien, Maler, geb. 1803 in Paris, f nach 1824 (?), Sohn des Auguste
T. Er begleitete als Zeichner die Corvette üranie auf ihren Reisen und lieferte
u. A. viele naturwissenschaftliche Zeichnungen.
Taonay« Auguste Marie Charles, Bildhauer, geb. 17. Aug. 1791 in Paris,
t 1824 in Rio de Janeiro, Schüler von Moitte. 1792 gewann er den grossen Rom-
preis. 1816 begleitete er seinen Vater Nicolas A. T. nach Rio de Janeiro, wo er
Akademie-Professor wurde. Er ertrank im Guapori. Von ihm Camoens (Rio de J.),
Kürassier und Zwei Statuen des Ruhms (Are du Carrousel, Tuillerien Paris), J. B.
Muiron (Büste, Mus. Versailles), Lasalle (Statue, ebenda), Ducis (desgl., Foyer Theatre
Francais, Paris), etc.
Tannay, Felix, Maler, geb. 1. März 1795 in Paris, f 1881, Sohn und Schüler
des Nicolas A. T., den er nach Brasilien begleitete und nach dessen Fortgang er
Direktor der Akad. zu Rio de Janeiro wurde. Er malte brasilianische Landschaften,
z. B, Wasserfall von Tejnco.
Tannay, Nicolas Antoine, Maler, get. 10. Febr. 1755 in Paris, f 20. März 1830
das., Schüler von Brouet, F. Casanova und Läpicie, studirte auch als Pensionär
des Königs in Rom. Um zu ersetzen, was er während der Revolution verloren, ging
er nach Rio de Janeiro, wo er eine Kunst-Akademie gründete, pjr kehrte 1824 nach
Frankreich zurück, als er seinen Sohn durch Ertrinken im Guapori verlor. Von ihm
Begegnung Heinrichs IV. und Sully nach der Schlacht bei Ivry (Mus. Nantes), Ein-
nahme einer Stadt und 4 A. (Mus. Louvre), Angrifif des Schlosses Cossario und 8 A.
(Mus. Versailles), Die Ehebrecherin (Mus. Grenoble), Dorflfest und 2 A. (Mus. Mont-
pellier), Hafenansicht (München ebemal. Gal. Beauharnais), Kriegslager (Eremitage St.
Petersburg), etc. Mitgl. des Instituts; Gold Med. 1803; Kr. der Ehrenleg., Portugies
Christusorden.
Tanpin, Manrice Hippolyte Edouard, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1795.
Schüler von ßudelot. Er war besonders als Bilderrestaurator thätig,
Tanrel, Andre Benoit Barrean, Kupferstecher, geb. 6. Sept. 1794 in Paris,
t 1859, Schüler dei Ecole des beaux arts unter Vincent, Guerin und Balvay
(Bervic). 1818 gewann er den grossen Rompreis und studirte 5 Jahre in Rom.
1828 berief ihn Willem I, nach Amsterdam, wo er die Kupferstichschule der Akad.
leitete. Von ihm Blätter nach v. d. Hülst, Krüger, Kruseman, Miereveit, Pieneman,
Royer, etc.
Taurel, Charles Edonard, Maler und Radierer, geb. 15. März 1824 in Paris,
Sohn und Schüler des Andrä B. B. T. Von ihm Sinnendes Mädchen (nach Israels),
A. B. B. Taurel (n. Ingres). Zwei Blatt zur „Waterramp" von 1855, A. nach Miereveit,
Mieris, Soerensen, etc. ; ferner Genrebilder und Interieurs in Oel.
Tanrel, Henri, Maler, geb. 30. Juli 1843 in Maignelay (Dep, Oise), Schüler
von Villa. Von ihm An den Ufern der Marne, Kind und Blumen, Sapho (1872), etc.
Taurel, Jean Jacqnes Fran^ois, Maler, geb. 1757 in Toulon, + 30. Nov. 1832
in Paris, Schüler von Doyen. Er besuchte Italien, malte später Seehäfen und
Marinen mit mythologischer sowie a. Staffage. Das Mus. Versailles besitzt von ihm
Einzug Napoleons in Neapel.
Tanrigny, (Tanrini, Taurln) Biobard, Bildhauer und Maler des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Ronen. Er soll Schüler Albrecht Dürers gewesen sein und war
in Italien thätig. Ihm wurde die Ausführung vom Chorgestühl im Mailänder Dom
(1577—81 n. P. Pelligrini) und in SaGiustina zu Padua (1555—77, n. D. Campagnola)
sowie von Schränken und der Orgelverzierung im Dom von Ascoli zugeschrieben^
endlieh auch ein Oelgemälde (Erzengel) für S. Secreta zu Mailand,
Tauriskos — Tavemier. 385
Tanriskos, rhodischer Bildhauer des 3. Jahrhunderts vor Chr. aus Tralles (Karien),
Sohn des Artemidoros; er bildete im Verein mit seinem Bruder Apollonios
die Gruppe Tod der Dirke (bekannt unter dem Namen Der farnesische Stier, jetzt
im Museum zu Neapel). Diese Gruppe war ursprünglich für ein dionysisches Fest
geschaffen und für den felsigen Gipfel des Kithaeron gedacht, wodurch sich die
pyramidale Anordnung und die Häufung der Figuren erklären und in das beste
Licht gestellt werden. Die Gruppe wurde 43 v. Chr. durch Cassius nach Rom ge-
bracht, später in den Bädern des Caracalla aufgestellt und dort 1546 verstümmelt
•wieder aufgefunden. G. B della Porta restaurirte die Gruppe, die dann zuerst eine
Zeit lang im Palast Farnese aufgestellt war. Im 18. Jahrhunden wurde die Gruppe zu
den grössten Meisterwerken griechischer Kunst gerechnet, allein die Ausgrabungen des
19. Jahrhunderts haben gelehrt, dass sie an die Grösse der besten griechischen Meister
nicht heranreicht. — Ein anderer (?) Tauriskos wird von Plinius als Maler angeführt.
Tantenhayn, Josef, Bildhauer und Medailleur, geb. 5. Mai 1887 in Wien,
Schüler der dortigen Akademie unter Bauer und Radnitzky, auch auf der Graveur-
akademie des k. k. Hauptmünzamts gebildet. 1881 wurde er Prof. an der Wiener
Akademie-, ferner k. k. Münz- und Kammermedailleur. Von ihm Zwei Rundschilde
(Nat.-Gal. Berlin), Geburt der Athene (Giebel, Universität, Wien). Verschiedene
Statuen am Parlament und. den k. k. Museen in Wien, Ungarische Krönungsmedaille,
Med. auf die Orientreise des Oesterr. Kaisers, auf die Wiener Weltausstellung, auf
die silb. Hochzeit des Kaiserpaares, etc., auch viele Bildnissmedaillen. Gold. Med.
1892, Frai\z-Josefs-Ord. u. A.
l'bvarone, Lazzaro^ Maler, geb. 1556 in Genua, f 1641 das., Lieblings-Schülej
des L. Cambiaso, den er nach Spanien begleitete und dessen unfertig hinterlassene
Werke im Escorial (Hof der Evangelisten, Saal der Schlachten) er vollendete. 1594
kehrte er nach Genua zurück. Er malte Historien und Bildnisse ; seine Stärke lag
in den Frescomalereien z. B. in der Tribuna des Domes und der Fassade der Mauth
zu Genua, im Pal. Saluzzo zu Albara (Gesch. des Columbus, Sieg der Genueser bei
Antwerpen), im Pal. Adonio, etc.
Tavel, Richard, Baumeister und Maler, geb. 20. März 1588 in Langres, f 1668,
lebte mehrere Jahre in Lyon, wo er den Bau einiger Gebäude leitete und mehrere
Gemälde schuf.
Tavella, Carlo Antonio, Maler, geb. 1668 in Mailand, f 1738 in Genua,
Schüler des P. Molijn (Tempesta), den er eifrigst nachahmte und so den Namen
II Solfarolo erhielt. Später bildete er sich an den Werken B. Castigliones und
Poussins weiter und wurde einer der besten Landschaftler Genuas. Werke von
ihm im Pal. Franchi, etc. dort. — Seine beiden Töchter Angiola T. und Teresa T,
malten auch Landschaften.
Tavener, William, Maler, geb. 1703, f 20. Oct. 1772. Er malte als Liebhaber
Landschaften, schrieb Theaterstücke, etc.
Taveniei*, Hendrik, Maler, geb. 1734 in Haarlem, f 1807 das., Schüler von
J. Augustini. Er war in einer Tapetenfabrik thätig, malte und zeichnete dann
Landschaften.
Tarenraat, Jan, Maler und Radierer, geb. 20. März 1809 in Rotterdam, f nach
1863, Schüler von 0. Bakker und W. H. Schmidt, auf Reisen durch Mitteleuropa
weitergebildet. Er malte Landschaften, sowie Ansichten. Von Radierungen nennen
wir Der betrunkene Bauer, Das Reh, Caricirte Kopfstudien, etc.
Taverne, Pierre Gustave, Radierer, geb. 1860 in Bordeaux, Schüler von Lagui 1-
lermie. Von ihm Bildnisse, Blätter n. Adan, Cogghe, Dupre, etc.
Taverner, Jeremiah, Maler des 18. Jahrhunderts, f vor 1750 (?). Er war in
England als Bildnissmaler thätig und man kennt Stiche von v. d. Gucht, Smith, etc.
nach seinen Werken.
Tarernier, Francois, Maler, geb. 1659 in Paris, f 10. Sept. 1725 das. Von
ihm Nessus raubt Dejanira (auf Grund dessen er 1704 Mitgl. d. Akademie wurde),
Reue des Hl. Petrus (1699), Neptun auf dem Wasser, etc. Prof. 1724.
Tavernier, Melcliior, Kupferstecher, geb. 1594 in Antwerpen, f 1641 in Paris,
Sohn und Schüler eines eingewanderten protestantischen Künstlers, gen. Gabriel T.
1618 wurde er Hofkupferstecher und -Drucker. Von ihm Bildnisse des Herzogs von
A.lenr.on, des Kardinals Fr. Barberini, Chnstus am Kreuz, eine Folge Französischer
Garden (8 Bl.), Die Ritter des Hl. Geist-Ordens (57 Bl.), etc. — Sein Vater Gabriel T.,
geb. um 1544, hat nach Aussage des Sohnes die Kupfer-Stich- bez. Druckkunst
1573 in Paris eingeführt.
Allgemeiues Künstler-Lexicon. B. Aufl. 4. Band. 25
386 Tavernier — Taylor.
TaTcrnier, Pierre Joseph, Kupferstecher, geb. 1787 in den Ardennen (n. A.
in Vannes), f ^4-. Juli 1859 in Saint-Josse-ten-Noode, lez-Bruxelles. Von ihm Bild-
niss d. Königin v. England (1845), In Grenoble (1850 Rad.), ferner Stiche nach Albrier,
Blondel, Dupaty, Murillo, Roqueplan, Schöfer, etc. (n. A. hätte es zwei verschiedene
J. F.'s gegeben, die sich in die aufgezählten Werke tbeilen).
TaToUno, Biccardo, Maler des 17. Jahrhunderts, t Iß'^S in Mailand, Schüler
des C. Procaccini, Sohn eines Bildhauers Jacopo T. Er war lange am Hof
Ferdinands II. zu Prag thätig.
Tayler, Frederick, Maler, geb. 30. April 1804 in Barham Wood (Hertfordshire),
t 20. Juni 1889 in Harrystead, Schüler von Sass und der Londoner Akad., dann auf
Reisen in Italien und Paris (an Gericault, Delaroche, Boningtoji) werter
gebildet. 1828 kehrte er nach England zurück und bereiste dann Schottland. Er
stellte mit grossem Erfolg Haus- und Jagdbare Thiere dar, fast ausschliesslich in
Wasserfarben. 1850 malte er sein erstes Oelbild. 1868 — 71 war er Präsident der
Aquarellisten-Gesellschaft. Das S. Kensington Mus. besitzt 7 Werke von ihm. Gr.
Gold. Med. München 1869.
Tayler, George Ledwell, Baumeister, geb. 1790 (?), thätig in England.
Selbstbiographie erschien London 1870.
Taylor, Charles, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geb. 1748 in London,
Schüler von Bartolozzi. Er arbeitete u. A. viel nach A. Kauffmann. — Ein
Alexander T, war zwischen 1776—96 in England als Miniaturmaler thätig.
Taylor, Edward Clough, Radierer, geb. 1786 (?) in Kirkbam Abbey (Yorks.),
t 1851. Er war Gelehrter und übte die Kunst nur zum Vergnügen.
Taylor, Henry Fitch, Maler, geb. 1853 in Cincinnati (Ohio, ü. S. A.), Schüler
von Boulanger und Lefebvre in Paris. Von ihm Der Balkon, etc.
Taylor, Isaac d. Ae., Kupferstecher, geb. 13. Dec. 1730 in Worcester, f 17.
Oct. 1807 in Edmonton. Er war erst Gelbgiesser, Silberschmied und Landvermesser,
dann mit Erfolg als Stecher von Buchillustrationen thätig z. B für das „Geutleman's
Magftzine" und für eine Ausgabe von Richardsons Sir Charles Grandison.
Taylor, Isaac d. J., Kupferstecher, geo. um 1750 in London, f H- Dec. 1829
in Ongar, Schüler Barto^ozzis, Sohn des Isaac T. d. Ae. (?). Er war für Boydell
z. B. für dessen Bibel thätig gab jedoch vor 1790 schon die Kunst auf, um Dissidenten-
Prediger zu werden. Von ihm „The Picture" (1787), Die Ermordung Rizzios (1791
D. üpie), A. n. Smirke, Stothard, etc.
Taylor, Isidore Justin Severin, Baron, Maler, Kupferstecher und Lithograph,
geb. 15. Aug. 1789 in Brüssel als Kind französischer Eltern, f 6. Sept. 1879 in Paris,
Schüler von Suvee. Er sollte erst Polytechniker werden, wurde aber ganz von der
Kunst angezogen, besuchte 1811 die Niederlande, Deutschland und Italien, bis poli-
tische Umwälzungen ihn zum Waffendienst nach Paris zurückriefen. Nach dem
spanischen Feldzug Hess er sich z. D. stellen und widmete sich wieder der Kunst. Auf
seinen Voiöch lag (1828) und in Folge seiner Vermittelung (1830) steht jetzt der Luxor-
Obelisk auf dem Concordi nplatz zu Paris. Eines seiner Hauptwerke sind die
„Voyages pittoresques et romantiques dans l'ancienne France" (19 Bde. Paris 1820
— 78), zu denen er die besten lithographischen und stechenden Künstler aller Länder
heranzog. Er schrieb auch Theaterstücke. Med. 2 K.. 1824, Kr. der Ehrenleg. 1822,
Offizierskreuz 1834, Commandeurskreuz 1837; Mitgl. des Instituts 1847, Senator. S.
Leben von A. Jubinal (1844 Montpellier).
Taylor, James, Kupferstecher, geb. 1745 in Worcester, f 1797 in London,
Bruder des Isaac T. d. Ae., dem er oft bei Arbeiten behülflich war. — Einem John
(Joseph ') T. wird das berühmte sogen. Cbandos Portrait von Shakspere, jetzt in
der Londoner Nat. Portr. -Gal. zugeschrieben. — Ein fernerer John T. war um
1655 in Oxford als Bildnissmaler thätig. — Ein anderer John T. geb. in Bath, f
1806 das., malte dort und in London Landschaften, sowie Marinen und hat auch
Einiges radiert.
Taylor, John, Maler gen. „Cid Taylor", geb. 1789 in London, f 21. Nov. 1838
das., Schüler von F. Hayman. Er zeichnete viele Graphit -Bildnisse, war dann
aber besonders als Lehrer thätig. Im hohen Alter liess er sich gern „Vater der
Englischen Schule" nennen.
Taylor, Simon, Maler, geb. vor 1745, f 1798 (?). Er malte Blumen und
Pflanzen besonders für Lord Bute (1760) und Dr. Fothergill, dessen Sammlung dieser
Studien an die Kaiserin von Russland für 2000 Lstrl. verkauft wurd< .
Taylor — Teichmeisler. 387
Taylor, Thomas, Maler und Kupferstecher, geb. 4. März 1844 in Paris, Schüler
von Gleyre, Gerome und der ificole des beaux-arts. Von ihm Paris aus der
Vogelperspective (Kupferst.), Pie Ueberraschung (1869), Die Mandoline (1880), Im
Wald von Fontainebleau, etc. — FAn Thomas T., war zwischen 1680 und 1720 in
London als Kupfer-Stecherund- Händler thätjg. — Ein anderer Kupferstecher Thomas T.
arbeitete gegen 1800 für Boydell etc., darunter Stiche nach J. Gwyn, v. Harp,
J. Opie, S. Rosa, etc.
Taylor, William B. Sarsfleld, Maler, geb. 1781 in Dublin, t 1850. Er war
erst im Heeresdienst beschäftigt, stellte darauf zwischen 1820 — 47 Landschaften, sowie
Schlachtenbilder zu London aus. T. wurde Kustos an der St. Martin's Lane Academy
und hat auch über Kunst geschrieben.
Taylor, William Dean, Kupferstecher, geb. 1794, f 1857. Er stach in Linien-
manier, z. B. Acis und Galatbea (n. Cook) und Herzog v. Wellington (n. T. Lawrence),
und hat auch Einiges radiert.
Teall) Gardner C, Maler und Zeichner, geb. 1876 in Eau-Claire (Wisconsin,
ü. S. A.), thätig das. Er liefert Zeichnungen für die Zeitschriften ,Art Interchange",
„Chap Book", „Lotus" u. s. w. und wurde Chefredakteur einer Zeitschrift „Was nan
essen soll* in Minneapolis (Minnesota). Von ihm ferner Plakate für die Zeitschriften
„Echo« (1896), „Lotus" (1896), „The Philistine, Eastcr MDCCCXCVI", „What to eat«
u. A. m.
Tebaldi, Giovanni, Maler, geb. 1787 in Parma, f 1852, Schüler von Martini
auch in Rom gebildet. Von ihm besitzt die Gal. Parma Adams Tod (1819).
Tecklenborg, Johanne^ Malerin, geh 6. Juni 1851 in Bremen, Schülerin von
Th. Her in München, wo sie sich niederliess und Landschaften, sowie Stillleben
malte. Med. München 1888.
Tedesco, Adamo, s. Elsheimer, A,
Tedesco, Piero di Giovanni, Bildhauer des 14. Jahrhunderts. Zwischen 1386
und 1402 schuf er die Einfassung des zweiten südlichen Portals am Dom zu Florenz.
— Sein Sohn (?) Niccolo di Piero T. führte Fresken im Seitenschiffe desselben
Doms nach Zeichnungen T. Gaddis aus.
Teerlinli, Abraham, Maler, get. 5. Nov. 1776 in Dordtrecht, f 26. Mai 1857
in Rom, Schüler von M. Versteeg, J. Kelderman und A. Lamme, ferner 1808 — 09
in Paris unter David, endlich in Rom gebildet Er malte italienische Landschaften
und Thiersttlcke. Von ihm Die Cascaden zu Tivoli u. 1 A. (Mus. Amsterdam), An-
sicht von Ariccia (1855 Neue Pinak., München), etc. Mitgl. der Amsterd. Akademie,
Löwen-Ord. (1839).
Tegetmeyer, August Heinrich Ferdinand, Holzschneider, geb. 14. März 1844
in Leipzig, Schüler der xylogr. Anstalten von Brockhaus u. A. in Leipzig (1858 — 62),
Closs etc. in Stuttgart und Brend'amour in Düsseldorf. 1867 gründete er ein
eigenes Atelier in Leipzig u. schnitt neben wissenschaftlichen Buchillustrationen, grössere
Stöcke nach vielen modernen deutschen Künstlern. III Preis München 1876 und Leipzig.
Tegliacci, Niccolo di Ser Sozzo de , Maler, geb. nach 1300, f 1363, thätig
als Miniaturmaler in Siena. Man kennt von ihm eine Himmelfahrt Mariae auf
Bl. 1 des Codex Caleffo im Archivio delle Riforraagioni zu Siena.
Tegner, Hans, Maler und Illustrator^ geb. 30. Nov. 1854. Am bekanntesten
wurde er durch Illustrationen zu einer Ausgabe von Holbergs Lustspielen.
Teichel, Wilhelm (Albert?), Kupferstecher, geb. 1815 (1822?) in Berlin,
t 17. Nov. 1873. Von ihm Römerin mit Kind (1841 n. Daege), Friedrich II.
(n. Kaulbach), A. nach E. Meyerheim, Pesne, Robert, Roqueplan, etc.
Teichert, Joliaiin Ferdinand, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 27. Juli 1789
1756 kam er in churfürstl. sächs. Hofdienste und wurde Malvorsteher an der Meissenei
Manufaktur. Seine Aquarelllandschaften wurden gerühmt.
Teichgräber, Carl Friedrich August, Lithograph unseres Jahrhunderts, geb.
9. Aug. 1805 in Oschatz (Sachsen). Er hat u. A. nach L. Richter gearbeitet.
Teichleiu, Anton, Maler, geb. 28. Jan. 1820 in München, f 8. Dec. 1879 in
Schieissheim, Schüler von Kaulbach an der Münchener Akademie. Er war erst
Historienmaler, dann realistischer Landschaftler. Er hatte viele Studienreisen ge-
macht, war in ausgedehntem Maase kunstschriftstellerisch thätig und wurde 1872
Conservator der Schleissheimer Gemälde-Galerie.
Teichmeister, Bildhauer des 19. Jahrhunderts, geb. in St. Georgen (Windisch-
Büheln), f 15. Aug. 1876 in Marburg. Von ihm Grablegung Christi (1872 nach Führich,
Kirche zu Windischgrätz), Bischof Slomsek (Büste), Bürgermeister Tappeiner (desgl.) etc.
388 Teichs — Temanza.
Teichs^ Friedrich Adolf, Maler, geb. 1812 in Brauoschweig, Schäler der
Düsseldorfer Akademie (1834—36), auch auf Reisen durch Ungarn, Tirol und Nord-
italien gebildet. Zuvor hatte er etwas Jurisprudenz und Baukunst stadirt. Ton ihm
kaiser Otto II. (1836, Römer, Frankfurt a. M.), Das Todtenmahl der Girondisten
(1849, Mus. Stettin), Scene aus Hamlet, etc.
Teintnrier, Lonis Ferdinand Victor, Maler, geb. 25. März 1825 in Valen-
ciennes (Dep. Nord), Schüler von Decamps und Martin. Er malte fast aus-
schliesslich Ansichten aus dem Wald von Fontainebleau, von denen Wächterhaas im
Walde zu Fontainebleau (1866) in das Mus. Valenciennes gelangte.
Teirich, Valentin, Baumeister, geb. 23. Aug. 1844 in Wien, f 8. Fehr. 1876
das., Schüler des Polytechnikums, seit. 1863 der Akademie dort unter F. Schmidt
1865 — 66 als Stipendiat -weitergebildet in Italien, das er später wiederholt besuchte.
Er war erst Gothiker, dann Renaissancier und neigte sich, in v. d. Nulls Atelier ein-
getreten, dem Kunstgewerbe sowie der Decoration zu. T. hereiste Deutschland,
Frankreich, die Niederlande und England. 1868 wurde er Lehrer am Polytechnikum
und der Kunstgewerbeschule zu Wien. 1872 gründete er die Blätter für Kunstgewerbe.
Er hat viele Entwürfe für Möbel, Bronze- und Bronzewaaren etc. geliefert, auch
mehrere kunstgewerbliche Schriften verfasst, darunter „Die Bronzen der Italien.
Renaissance" (mit 20 Tafeln).
Teissier, Jan Georg, Maler, geb. 1750 im Haag», t 1821 das. Er malte Bild-
nisse und Landschaften, war aber besonders als Gemälderestaurator thätig. T. wurde
den Vorstand der Haager Akademie und des dortigen Museums gewählt. — Ein
Jeaäi T., Schüler von P. Lebas, war um 1770 zu Paris als Kupferstecher thätig
und arbeitete u. A. Mehreres nach Benard.
Teixeira Barreta, Jos6, Maler und Kupferstecher, geb. 1767 in Oporto, 1 1810
in Taborda. 1795 Hess er in Parma 40 Blatt „Scherzi poetici e pittorici" erscheinen.
Von ihm ferner Das Dariuszelt (1797), Aussetzung Mosis, etc.
Teja, Casimir«, Zeichner, geb. 1880 in Turin f 22. Oct. 1897 das., Schüler
der Academie Albertine. Er gelangte als Caricaturenzeichner durch seine Beiträge
zu den Witzblättern Fischietto, Pasquino, Mosca, etc., zur Berühmtheit.
Tejada, Moreno, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts. Er schuf a. Ä. Platten
für eine Quartausgabe der „Eroberung Mejicos" (1783 Madrid).
Tejedor, Alcazar, Maler, geb. 1852 in Madrid. Er malte Genrebilder, etc. in
reichen Kostümen.
Telbin, William, Maler, geb. 1813, f 1873. Er malte in Aquarell und Oel,
besonders aber Theaterdecorationen und wurde hierin einer der angesehensten
Künstler Englands.
Telegdy, Laszio, Maler, geb. 1861 in Budapest, Schüler der dortigen Master-
zeichenschule unter Sz^kely. Von ihm Gasse in Föth (1887), etc.
Telephanes, griechischer Bildhauer des Anfangs des 5. Jahrhunderts, thätig
unter Darius und Xerxes in Kloinasien. — Ein Telephanes aus Sikyon wird
als früher Maler angeführt.
Telepy, Käroly (Karl von), Maler, geb. 24. Dec. 1828 in Debreczin, Schfiler
von N. Barabas (1845—48), der Wiener und Münchener Akademie; auch in Rom,
Venedig (unter Li pari ni), etc. weitergebildet. Er wurde Custos des Landesvereins
für Bildende Künste in Ungarn. Von ihm An der Donau, Der Poprader See, Aus-
blick vom Sarvalder Berge, Tivoli. Bronze-Med. 1854; Franz-Joseph Ord. ; Bayer.
Verdienstkreuz u. A. m.
Tellier, Le, s. Letellier.
Telman, Goldschmied und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, in Wesel thätig.
Man kennt von ihm Madonna (mit der vollen Bezeichnung „Teleman op den Dich
Goltsmit of Prentesnier to Wesel"), S. Christopher, SS. Crispinus und Crispinian, ein
rundes Kartenspiel (Copien nach einem älteren Meister), Ecce Homo. Die Auferstehung,
S. Georg und zwei Copien nach Dürer.
Telmann, Hermine, s. Prenschen, Hermine Ton Schmidt.
Teltsch, Ede (Eduard), Bildhauer, geb. 1872 in Bajä, Schüler von Hei Im er
an der Wiener Akademie, von Zumbusch das., u. A. Von ihm Die Weintrinker,
Gassenjunge, Goliath, etc. auch Bildnissbüsten. Med. II. Kl. Antwerpen.
Temanza, Tonuuaso, Baumeister, geb. 1705 in Venedig, f 1789 das., Schüler
von Pol an i, Scalfurotta und Zendrini. Er wurde zuletzt Wasserbauinspektor
zu Venedig. Von ihm Sa. Maria Maddalena (1750 — 55 Venedig), Rotunde (Piazzola),
Capp. Sagredo (S. Francesco della Vigna, Venedig), Brücke von Dolo, Theile der
Temmel — Tendier. 389
Fassade von Sa. Margarete (Padua), etc. T. hat auch Biographien vieler venezianischer
Künstler, über die Alterthümer Riminis, u. A. m. geschrieben.
Temmel) (Tömmel)) Anton, Maler unseres Jahrhunderts geb. in Schlesien,
t 1841 in Rom, Schüler der Berliner Akademie, in Rom weitergebildet. Er lieferte
hauptsächlich Copien nach Reni (Aurora), Santi (Disputa, Lo Spasimo), Zampieri
(Diana), etc.
Temminck, Leonardns, Maler, geb. 1753 (1746?) im Haag, t 1813. Er malte
gute Miniaturen.
Tempel, Abraham van den, eigentlich Abraham Lambert Jaoobsz, gen. van
den T., Maler, geb. 1622 (od. 1623), in Leeuwarden, f 13. Mai 1672 in Amsterdam,
Schüler seines Vaters Lambert Jacobsz in Leeuwarden und des J. van Schoten
in Leiden, wo er sich schon ror 1648 aufhielt, in diesem Jahr Meister der Gilde
wurde, 1653 als Student eingeschrieben war und bis 1. Mai 1660 verblieb. Später
liess er sich in Amsterdam nieder und malte Historien, Allegorien, besonders aber
Bildnisse. Von ihm Abraham Visscher und 2 A. (Mus. Amsterdam), H. van Wester-
hout und 1 A. (Mus. Berlin im Depot), Drei Allegorien (Gal. Leiden), Regentenstück
(ebenda), C. van Groenendyck (1668 Stadtmus. Haag), A. in den Sammlungen zu
Cassel, Haag, Hamburg, Rotterdam, etc.
Temperelli, (II Temperello), s. Caselli.
Tempest, Pierce, Kupferstecher, geb. um 1650, t 1717 in London, Schüler
von Hollar, doch arbeitete er selbst in Schabmanier. Er war auch Kupferstich-
händler. Von ihm 50 Platten „Cries of London" (n. ,01d Laroon"), Charles I.
(n. Van Dyck), James II. (n. Lely), Selbstbildniss, Andromeda (n. Ann. Carracci),
etc., besonders Bildnisse.
Tempesta, Antonio, Maler und Radierer, geb. 1555 in Florenz, f 5. Aug. 1630
das., Schüler des Santi di Tito, dann des J. van der Straet. Er liess sich
längere Zeit in Rom nieder, wo er viel für Gregor XIII. im Vatikan, sowie für den
Marchese Giustiniani thätig war. In S. Stefano Rotonda das. malte er Marterscenen,
sonst vielfach Schlachtenscenen, Jagden, Thierstücke, etc. auch Historien (8 Bilder
in der Gal. Borghese zu Rom). T. schuf über 1500 meist recht unerfreuliche, hinge-
sudelte Radierungen, darunter 150 Bl. zum Ovid, eine Folge von Martern, lUustr.
zur Bibel (z. B. 220 kl. Bl. zum A. T.), Römische Kaiserbildnisse, Thierfolgen, eine
Folge abgeschmackter Caricaturen von Ariosts Helden, endlose Landschaften, etc.
Tempesta, s. Harchi, Domenico.
Tempesta, II Cavaliere, s. Mnlier, Pieter d. 3.
Tempesti, Giovanni Battista, Maler, geb. 9. Aug. 1729 in Volterra, f 1804
in Pisa, Schüler von T. Tommasi und Melani zu Pisa, sowie Battoni und Luti
zu Rom. Er malte besonders Fresken in vielen Villen und Pal. Pisas, im Musiksaal
des Pitti Pal. zu Florenz, im Dom zu Pisa (Abendmahl), im Oratorium von S. Vito
(Tod des S. Ranieri), etc. Von ihm ferner Marter der Hl. Ursula (Oratorium von
S. Vito), Scenen aus dem Leben der Hl. Clara Gambacorti (S. Domenico, Pisa), Messe
Eugens III. (Dom das.), etc.
Tempestino, s. Marchi, Domenico.
Temple, Hans, Maler, geb. 7. Juli 1857 in Littau (Mähren), Schüler von
Straschiripka und der Wiener Akademie unter Angeli, thätig in Wien. Von ihm
Das erste Debüt, Bildnisse, etc. — Ein W. W. T. war Holzschneider, um 1809 thätig
und Schüler von Bewick, für dessen „British Birds" er Mehreres schnitt.
Templeto-nn, Viscountess, geb. Mary Montague, Zeichnerin, geb. um 1770,
t 1824. Sie entwarf Porzellangruppen, die Wedgwood ausführte. Das S. Kens. Mus.
besitzt eine Zeichnung von ihr.
Temporelli, s. Caselli.
Temporiti, Giuseppe Francesco, Bildhauer, geb. 1684 (?) in Italien (?),
t 18. Febr. 1674 in Paris. Er hatte Staatsstellung an den Gobelins, wohin er durch
Lebruns und Colberts Verwendung gelangt war.
Tempra, Quirino, Bildhauer, geb. 1849 in Rom, thätig in Mailand. Von ihm
Die Genesende, Odaliske, etc.
Ten Cate, s. Kate, auch im Nachtrag.
Ten Compe, s. Compe, Jan ten.
Tency, Jan Baptist J., Maler, geb. vor 1770, f nach 1792. Er malte Mannen,
von denen das Mus. Antwerpen eine besitzt.
Tendier, Caspar, Maler, geb. 1784 in Krieglach, t 24. Dec. 1841 in Kindberg,
Sohn des Johann I. T., Schüler der Wiener Akademie (1811—12). Von ihm Hoch-
390 Tendier — Teniers.
altarbild in St. Kathrein (1836), Ausmalung der Färstengruft in Neuburg, Votivbilder,
Schützenscbfiiben und andere Brotarbeiten, etc.
Tendier, Johann I., Holzmosaiker des 18. Jahrhunderts, geb. in Krieg-
lach, als zweiter Sohn des Michael T, Er fährte des Letzteren Geschäft in Krieg-
lach fort.
Tendier, Jobann IL, Maler und Bildschnitzer, geb. 14. Dec. 1777 in Voran,
t 27. Juni 1849 in Eisenerz, Sohn und Schüler des Mathias T., mit dessen Arbeiten
er Reisen machte. Von ihm selbst Malereien in der Grubenhaus-Kapelle am Erzberg
bei Eisenerz, Tod des Hl. Josef (Altar zu St. Johann in der Garns), Tabernakel 1832
(Altar zu Laugenwand), etc.
Tendier, Johann Max, Maler, geb. 28. Aug. 1811 in Eisenerz, f 14 April 1870 in
Leoben, Schüler der Wiener Akademie unter Führich, zweiter Sohn des Johann IL T.
Seit 1835 war er in Leoben ansässig. Er malte Historien für Kirchen in Leoben,
Marburg (Fresken im Dom), decorative Arbeiten im Stadthaus zu Leoben, im Gast-
haus zu Neudörfl bei Leoben, etc. Ferner entwarf er Glasfenster, zeichnete alte
Denkmäler ab, malte Krippen, etc. — Sein Sohn Johann HI. T,, geb. im Juni 1838
in Leoben, f 28. Febr. 1869 in Pöllau, widmete sich auch der Kunst, erreichte aber
in Folge von Kränklichkeit nur wenig.
Tendier, Josef, Maler, geb. 21. März 1821 in Eisenerz, f 30. Jan. 1868 das.,
dritter Sohn des Johann II. T. Er malte besonders Alpenblumen und zeichnete auch
alte Denkmäler ab.
Tendier, Mathäns, Maler, geb. 18. Sept. 1806 in Eisenerz, f 17. Febr. 1881
das. Er war der älteste Sohn des Johann T.
Tendier, Mathias, Holzschnitzer, geb. 15. Febr. 1753 in Krieglach, f 28. Juni
1825 in Linz, Autodidakt, Sohn eines Holzmosaikers Michael T. Er war erst in
Voran, dann in Eisenerz thätig, wo er mechanische Figuren mit ausserordentlichem
Geschick fertigte. 1815 begab er sich nach Aufforderung in die Wiener Hofburg,
um seine Automaten vorzuführen. Sein Hauptwerk war ein frei arbeitender Seiltänzer-
automat. Er hat auch viele Krippenfiguren, etc. geschnitzt.
Tener, Ren^, Maler, geb. U. Oct. 1846 in Cherbourg, Schüler von J. Duprd.
Von ihm Ansicht bei Amiens vor dem Regen (1876), Die Ufer des Oise bei auf-
gehender Sonne (1879), Mondaufgang in Holland (1882), etc.
Tenerani, Ptetro, Bildhauer, geb. 11. Nov 1789 in Torano bei Carrara, f 14.
Dec. 1869 in Rom, Schüler von Desmarais und Bartolini an der Akademie zu Carrara,
wo er einen Rompreis gewann und darauf Thorvaldsens Schüler wurde. Er wurde
Prof. an der San Luca-Academie, 1860 Generaldirektor der Museen und Gal. Roms.
Von ihm Christus am Kreuz (Silber, S. Stefano, Pisa), S. Johannes (18G4 S. Francesco
di Paola, Neapel), Kreuzabnahme (Grabmal, Capp. Torlonia in S. Giovanni Laterano,
Rom), Grabmal Pio VIII (1866, Peterskirche das.), etc. Seine verschiedenen Psyche,
Pandora, Venus und Amor, Frühling etc. -Statuen musste er meist 2 — 7 Mal wieder-
holen, endlich schuf er auch zahlreiche Bildnissbüsten und -Statuen, z. B. Bolivar
(für Bogota), Kg. von Rom, Pio VIII. und IX., Gregor XVI., etc. T. war Mitgl. von
24 Akad. und Inhaber von 11 Ord«n.
Tenier, J, Ch., Baumeister des 18. Jahrhunderts, begr. 11. Nov. 1787 in Saint-
Germain-l'Auxerrois zu Paris.
Teniers, Abraham, Maler, geb. 1. März 1629 in Antwerpen, f Ende September
1670 das., Schüler seines Vaters David T. d. Ae., und seines Bruders David T. d. J.
In des letzteren Weise malte er vlämische Volksfeste, etc. Von ihm ferner Bildniss
eines Geistlichen (Eremitage, St. Petersburg), Waffensaal (Gal. Madrid), In der Küche
(Gal. Dresden), Affenbild (Wien, Gal. Harrach), desgl. (Gal. Turin), etc.
Teniers, David d. Ae., Maler, geb. 1582 in Antwei'pen, f 29. Juli 1649 das.,
Schüler seines Bruders Juliaen T., von Rubens und in Rom von A. Elsheimer.
1606 wurde er Meister der Antwerpener Gilde. Er malte meist Bauernscenen in
Landschaften, seine späten Arbeiten ähneln denen seinee Sohnes. Als er Italien be-
suchte, hat er auch eine Zeit lang Historien geschaffen. Von ihn. Die Versuchung
d. Hl. Antonius (Mus. Berlin). Dorf am Fluss (Gal. Dresden), Im Dorf (das.), Felsen-
landschaft u. 2 A. (Nat.-Gal. London), Juno, Jupiter und Jo und 7 A. (Mus. Wien),
Die 7 Werke der Barmherzigkeit, Christus am Oelberg (Paulskirche, Antwerpen),
Verklärung Christi (Kirche zu Termonde), A. in den Sammlungen zu Bamberg, Braun-
schweig, Brüssel, Cas^el, Darmstadt, Florenz (üffizi), Innsbruck, München, New- York
Oldenburg, St. Petersburg, Schwerin, Stockholm, etc. Man schreibt ihm auch einige
Radierungen zu, doch ist es sehr zweifelhaft, ob er sie geschaffen.
Teniers — Terborsch. 391
Teniers, Darid d. J., Maler und Radierer, get. 15. Dec. 1610 in Antwerpen,
t 25. April 1690 in Perck bei Brüssel, Schüler seines gleichnamigen Vaters, dann von
Rubens und Brouwer beeinflusst. 1632 wurde er Meister, 1644/5 Dekan der Gilde,
dann Hofmaler und Kammerherr des Erzherzogs Leopold Wilhelm, Regenten der
Niederlande. Er Hess sich um 1650 in Brüssel nieder, wo er erst 1675 Mitgl. der
Gilde wurde, und schuf zunächst über 200 (Jopien nach Gemälden in der Sammlung
des Erzherzogs, die er dann in Kupfer stechen Hess und 1660 veröffentlichte. 120
dieser geraalten kleinen Copien wurden mit der Blenheim-Sammlung für 2002 Lstrl.
versteigert. Don Juan d'Austria und Felipe IV. bezeugten ihm ebenfalls ihre Gunst
in hohen Maassen, wie allem Anschein nach auch die Königin Christine von Schweden.
1663 veranlasste er die Gründung der Antwerpener Akademie unter Don Juan, der
selbst bei ihm Stunden genommen haben soll. Im Auftrag des Grafen Fuensaldana
reiste T. nach England, um alte Italiener anzukaufen. 1663 wollte er einen Adelßbrief
erhalten, da er aber dann die Malerei nicht länger zum Erwerb hätte treiben dürfen,
wurde nichts daraus. T. malte alle möglichen. Vorwürfe, doch ist er als Genremaler
am berühmtesten geworden und gehört darin zu den allerersten Meistern der südl.
Niederlande. Seine erst etwas stumpf-braune Färbung weicht allmählich einem Gold-
ton; dann malt er eine Zeit lang im kühlen Silberton, um erst ganz zuletzt wieder
zum Goldton überzugehen. Er schuf zahllose Werke, von denen John Smith in seinem
Catalogue raisonne ein grosses Verzeichniss gibt. (London 1831). Gemälde von ihm
in den Sammlungen zu Aachen, Amsterdam, Antwerpen (5), Aschaffenburg, Basel,
Berlin, Braunschweig, Brüssel (7), Cassel, Coblenz, Darmstadt, Dresden, Dublin,
Dulwich, Edinburgh, Florenz (Uffizi), Frankfurt a. M., Genf (Mus. Rath), Glasgow,
Gotha, Haag, Hamburg, Hampton Court, Innsbruck, Karlsruhe, Köln a. Rh., Königs-
berg, Kopenhagen, Leipzig, Lille, London (Nat.-Gal. 15, Bridgewater Gal. 7,
Buchingham Pal. 15, Grosvenor Gal. 4, etc.), Madrid (52), München, New- York,
Oldenburg, Paris (Louvre 36), Prag (Rudolfinum), St. Petersburg (40), Schieissheim,
Schwerin, Stockholm, Stuttgart, Turin.Wien (19, auch bei Czernin, Harrach, Liechtenstein,
Schönborn), etc. Es werden ihm 35 Radierungen zugeschrieben, von denen mindestens
10 zweifelhaft sind. S. Leben von Vermoelen (Antwerpen 1865).
Teniers, DaTid III,, Maler, geb. 1688 in Antwerpen, f 1685 in Brüssel, ältester
Sohn und Schüler des David T. d. J. Er wurde in Brüssel und Spanien gebildet,
soll viel an seines Vaters Gemälden mitgeholfen und seine Werke, z. B. den „Hl.
Dominikus" in der Kirche zu Perck, mit „David Teniers junior" bezeichnet haben.
Teniers, Dayid IV., Maler, geb. 1672, f 1771 in Lissabon, Sohn und Schüler
des David III, Er lies sich in Portugal nieder.
Teniers, Juliaen, Maler, geb. 1572, t 1615, älterer Bruder und Lehrer des
David T. d. Ae. Von seinen Werken ist nichts überliefert worden.
Ten Kate, s. Kate, auch im Nachtrag.
Tennant, John, Maler, geb. im September 1796 in London, f 1872. Er malte
erst Scenen aus Scotts Romanen und Genrebilder, dann Landschaften. Von ihm Meg
Merrilies, Die Schmuggler, Am Weg zwischen Godalming und Shalford, etc.
Tenniell, Sir John, Zeichner, geb. 1820 in London, Durch seinen Caiton
für das Engl. Oberhaus „Die Gerechtigkeit", der 1845 Preisgekrönt wurde, hatte er
sich zuerst bekannt gemacht. Er bildete sich erst als Maler aus, wurde 1850 aber
plötzlich zum Ersatz von R Doyle an den Punch" berufen und entwickelte sich
seitdem zum Caricaturenzeichner und Illustrator (Once a Week, Aesop, Weihnachts-
bücher, Lalla Rookh, etc.)
Teodon, s. Theodon.
Teoscopnli, s. Theotocopaii.
Tepa, (Teppa), Franz, Maler, geb. 21. Sept. 1832 (1828?) in Lemberg, t im
December 1889 das., Schüler von Maszkowski in Lemberg, seit 1848 von Wald-
müller in Wien und Kaulbach in München. 1852 und 1853 unternahm er Reisen
in den Orient, 1855—1857 arbeitete er bei Cogniet und Ary Scheffer in Paris.
Er lebte seit 1858 in Lemberg und malte Bildnisse und Genrebilder.
Tepper, Ernst, Maler, geb. 27. Febr. 1843 in Berlin, f 1. Mai 1890, thätig
in Berlin. Er malte Bildnisse und hat unverbrennbare Decorationsstoffe erlunden. —
Ein J. D. T. war zwischen 1731 und 1750 in Prag als Maler sesshaft.
Terborch, (Ter Boroh, fälschlich Terburg), Gerard, Maler, geb. gegen 1617
in Zwolle, f 8. Dec. 1681 in Deventer, Schüler seines gleichnamigen Vaters, dann
des P. Molijn in Haarlem, wo ihn auch Hals beeinflusste. 1635 wurde er dort
Meister, bereiste darauf Italien, sowie Deutschland und befand sich 1646 — 48 in
392 Terbruggen — Terry.
Münster, wo er das kleine Gruppenbildniss der Friedensbevollmächtigten schuf,
eine seiner wunderbarsten Leistungen, jetzt in der Nat.-Gal. zu London befindlich.
T. besuclite Spanien, wo Felipe IV, ihn zum Ritter schlug, dann auch Frankreich
und England. Er blieb darauf kurze Zeit in Haarlem, um sich 1655 in Deventer endgültig
niederzulassen, wo er auch Bürgermeister wurde. Seine (kleinen) Bildnisse und Genre-
bilder gehören zu den herrlichsten Erzeugnissen der holländischen Kunst, und berücken
durch einen feinen, tiefgestimmten Ton. Von ihm Selbstbildniss (Mus. Amsterdam),
sogen. Väterliche Ermahnung u. 1. A. (ebenda). Der Briefschreibende Offizier (Gal.
Dresden), Dame sich die Hände waschend u. 3 A. (ebenda), Selbstbildniss (Gal. Haag),
Die Depesche (ebenda), A. in den Sammlungen zu Aachen, Amsterdam (Sammlung
Six), Antwerpen, Berlin (9), Cassel, Deventer (Stadthaus), Florenz (Uffizi), Frankfurt
a. M., Gotha, Haarlem, Innsbruck, Kopenhagen, London (auch Buckingham Pal.,
etc), München, New-York, Paris, St. Petersburg, Schwerin, Stettin, Turin, Venedig,
Wien (auch Gal. Liechtenstein), etc. S. Lehen von E. Michel cPa.ris 1887).
Terbruggen, (Terbmgghen, Terbruggen), Hendrick, Maler, geb. 1587 in
Deventer, t 1- Nov. 1629 in Utrecht, Schüler von Bloemaert in Utrecht, dann in
Italien gebildet, wo er Rubens besuchte. Er lebte längere Zgit in Rom, befand sich
1614 in Mailand und kehrte über die Schweiz nach Utrecht zurück, wo er 1616/17
in die Gilde aufgenommen wurde. Mit Babueren, Jordaens, Rubens, etc., war er
an einer Folge Römischer Kaiserbildnisse betheiligt. Von ihm ferner Die Evangelisten
(1621 Stadthaus, Deventer), S Peter im Gefängniss (Gal. Schwerin), A. in den Samm-
lungen zu Augsburg, Cassel (?), Köln a.Rh., Kopenhagen, (auch Sammlung Moltke das.), etc.
Terenzi da Urbino, Terenzio, Maler des 17. Jahrhunderts, gen. II Bondolino,
geb. in Urbino, f 1620, Schüler von Baroccio. Er kam nach Rom, wo ihn Card.
Montalto begünstigte. Er konnte Gemälde berühmter Maler vortrefflich nachahmen,
täuschte seinem Gönner ein eigenhändiges Werk als eines von R. Santis Hand
vor und fiel infolgedessen in Ungnade. Im S. Silvestro zu Rom sieht man eine
selbsterfiindeiie Madonna mit Heiligen von ihm.
Teresa del Nino Jesus, Bildhauerin und Malerin, geb. 1662, t 1742. Sie war
Schwester des Brigittenordens in Vailodolid und fertigte eine Maria über ihre Kloster-
thüre (Stein), die Bilder der Erzengel, die Kreuzigung und .Jesus dictirt der Marina
Escobar die Ordensregeln.
Terhinipel, Anthonis,. Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Delft um 1650.
Er malte Landschaften, Kirmesse, auch viel auf Porzellan, und man hat viele
Zeichnungen von ihm.
Terlee, — van, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1636 in Dordtrecht, der an-
geblich Schüler von R. van Rijn war und gute Historien, Mythologien, etc. schuf.
Termenlen, Frans Pieter, Maler, geb. 9. März 1834 in Bodegraven, Schüler
von J- V. d, Sande Bakhuysen. Von ihm besitzt das Mus. Amsterdam „Im Wald"
Termisani, Decio, geb. 1565 in Neapel, t 1600, Schüler von Criscuoli,
Pittone und Marco da Siena. Ein bezeichnetes und 1597 datirtes Abendmahl
von ihm gelangte nach Sa. Maria da Piazza zu Neapel.
Ternante, Amed^e-Lemaire de, Maler des 19. Jahrhunderts, geb. vor 1835
in Chätillon-sur-Seine (Döp. C6t-d'0r), Schüler von Alaux, thätig in Paris. Von ihm
Johanna von Oesterreich u. 1 A. (Mus. Versailles), Die Hl. Genofeva heilt eine Blinde
(1857), etc.
Terner, (Toerner), C. J., Maler und Radierer, geb. 1740 in Braunschweig,
um 1790. Zwischen 1769 — 72 radierte er einige Landschaften, eine Flucht nach
Egypten (n. L. W. Busch), etc.
Ternite, Wilhelm, Maler, geb. 1786 in Neu-Strelitz, f 1871 in Potsdam, Schüler
yon Gros. Er war in Italien, Berlin und Potsdam (hier zuletzt als Galerieinspektor)
thätig. Er wurde Hofrath. Von ihm Johannes d. T., viele Bildnisse aus höchsten
Kreisen, Winkelmann (Gopie nach Maron, Mus. Hannover), A. Oopien nach Mantegna,
R. Santi, Pompejanischen Gemälden (auch lithographisch veröffentlicht), etc. UmrisB-
zeichnungen nach G. A. da Fiesole (gestochen von Forsell), etc.
Terrazzi, Lnigi, Maler, geb. 1850 (?), f 1897 in Venedig. Er malte vene-
zianische Volksscenen und verbrachte lange Zeit in der Umgegend von Wien.
Terry, H. J., Maler unseres Jahrhunderts, geb. in England, f 1880 in Lau-
sanne, Schüler von Calame, dessen Werke er vielfach lithographirte. Er malte
Schweizerlandschaften in Wasserfarben und war in Basel, Lausanne, sowie Mülhausen
thätig. — Ein G. Terry, war zwischen 1770—88 in England als Schabkünstler, be-
sonders von Bildnissen, thätig.
Terschack — Teschendorf. 393
Tersohack, Emil, Maler, geb. 27. Mai 1858 in Wien, Schüler der Münchener
Akademie. Er malte Landschaften, z. B. Am Nordkap, etc.
Terwee, Aertsz (Jan), Bildhauer, geb. 1511 in Dordtrecht, f 1689 das. Von
ihm u. A. das Chorgestühl in der Grootekerk das.
Terwesten, Angnstjjn, Maler und Radierer, gen. Snip, geb. 1649 im Haag,
t 21. Jan. 1717 in Berlin, erst Audodidakt, dann Schüler von N. Wieling und W.
Doudijns, auf sechsjährigen Reisen nach Rom und Venedig weitergebildet. Zurück-
gekehrt trug er im Haag 1682—83 viel zur Hebung der Zeichenakademie bei, an
der er 169 J Hauptmann wurde und malte Plafonds, Sopraporten etc. mit mythologischen,
ovidischen und anderen Vorwürfen. 1692 berief ihn der Churfürst als Hofmaler nach
Berlin. Dort half er die Akademie gründen, an der er Prof. wurde. Von ihm Tod
des Adoni (Kgl. Schloss Berlin), Plafond (Porzellankammer, Schloss Oranienburg),
Venus und Amor (Mus. Braunschweig), etc. Er bat etwa ein Dutzend meist mytho-
logische Blätter radiert.
Terwesten, Augnstijn, d. J., Maler, geb. 1711 im Haag, t 1781, Sohn und
Schüler (?) des Mattheus T. Er wurde Mitglied der „Pictura-'-Gesellscbaft, war aber
meist in Delft thätig.
Terwesten, Elias, Maler, geb. 1651 im Haag, f 1729 in Rom, Schüler seines
Bruders Augustijn T., auch in Rom gebildet. Dort kaufte er im Auftrag des
Churfürsten von Brandenburg Gipsabgüsse und Kunstgegenstände für die neue
Akademie. Er malte Blumen, Früchte und Thiere. Die Kollegen nannten ihn
„Paradiesvogel". T. hat auch ein Paar Platten radiert.
Terwesten, Matthens, Maler, get. 23. Febr. 1670 im Haag, f 11. Juni 1757
das., Schüler seines Bruders Augustijn T., des W. Doudijns und D. My tens (II.).
Eine Zeitlang (1696) unterstützte er seinen Bruder in Berlin. Er besuchte darauf
Rom und Venedig, und liess sich schliesslich im Haag nieder, wo er bald nach 1700
Aiademiedirektor wurde. Von ihm Christus am Oelberg (Jansenisten- Kirche, Haag),
Anua Prinzessin von Oranien (Mus. das.), Befreiung der Andromeda (Mus. Braunschweig).
Terwesten, Pieter, Maler, geb. 1714 im Haag, + 1798 das., Sohn und Schüler
des Mattheus T. 1762 wurde er Secretair der Pictura-Gesellschaft. Er hat sich
u. A. durch Kunstschriftstellerei hervorgethan.
TerzI, Andrea, Maler, geb. 10. Nov. 1842 in Monreale bei Palermo. Er wurde
besonders bekannt durch chromolithographische Prachtwerke über den Dom von
Monreale, die Capeila Palatina zu Palermo, etc. Italien. Kronen-Ord.
Terzi, Cristoforo, Maler, geb. 1692 in Bologna, f 1743 das., Schüler von
G. M. Crespi. Von ihm S. Petronio vor der Jmigfrau (S. Giacomo Maggiore
Bologna), andere Werke in anderen dortigen Kirchen.
Terzi, Eflrlco, Maler, geb. 1855 in Parma. Die dortige Gal. besitzt eine An-
sicht aus der Umgegend Parmas von ihm.
Terzi, Francesco, Maler, geb. um 1526 in Bergamo, f um 1600 in Rom,
Schüler von G. B. Moroni. Er malte Historien, z. B. Die Geburt und die Himmel-
fahrt Mariae für S. Francesco zu Bergamo und wurde dann von Maximilian II. als
Bildnissmaler an seinen Hof berufen. Seine 66 Bildnisse der Fürsten des Erzhauses
Oesterreich erschienen in Kupferstichen; seine 150 biblischen Illustrationen in Holz-
schnitt in einer Prager Bibel 1570. T. hat auch einige Staatsactionen radiert.
Tesanro, Bernardo, Maler, geb. um 1440 in Neapel, t nach 1500 das., Schüler
des Silvestro dei Buoni. Von ihm Himmelfahrt Mariae (S. Giovanni Maggiore,
Neapel) , Fresken im Dom zu Neapel (S. Aspreno Cap., restaurirt), in der Kirche dei
Pappacodi, etc.
Tesanro, Erasmo (Raimo?) Epifanio, Baumeister und Maler, geb. um 1480
in Neapel, f 1511 das., Sohn (Neffe?) und Schüler des Bernardo T. Er malte
besonders Bildnisse, aber auch Historien, z. B. Die Heimsuchung (S. Annunziata, das.)
und Maria mit Heiligen (S. Lorea^ao, das.). Er baute die Kirche S. Giacomo
Tesanro, Filippo (Pippo), Maler, geb. um 1260, f um 1320, thätig in Neapel.
Er malte Fresken in Sa. Restituta das. und es wird ihm eine Madonna mit Heiligen
im Museum dort zugeschrieben.
TeBchendorf, Emil, Maler, geb. 1823 in Stettin, f 4. Juni 1894 in Berlin,
Schüler von Piloty, nachdem er zuerst Theologie studirt hatte. T. malte anfangs
Lutherbilder, dann Bildnisse, endlich sentimentale Idealfiguren und Genrebilder. Er
wurde P of. und (1877) Sectariatsassistent an der Berliner Akademie, Von ihm
Julie mit dem Schlaftrunk, Konradins Abschied, Oedipus und Antigene (1879), etc.
394 Teschner — Testard.
Teschner, Alexander, Maler, geb. 1816 m Berlin, f 9. Aug. 1878 das., Schüler
der Berliner Akademie unter Herbig und Wach, später von Cornelius beeinflusst.
1857 besuchte er Rom. Er malte erst geschicniliche Darstellungen, dann biblische
Historien. Er wurde Professor. Von ihm Ecce Homo (1853, Kirche zu Perleberg),
Psalmodirende Engel (Kirche zu Baden-Baden), Christus und die Evangelisten (Kirche
zu Teplitz), Cartons für Glasfenster im Magdeburger Dom, in der Magdalenen-Kirche
zu Breslau, in den Domen zu Stralsund und Aachen. Gr. Gold. Hohenzollern-Med.
Tesi, Manro Antonio, Maler und Kupferstecher, geb. 1730 in Montebianco
(Modena), f l'?66 in Bologna, Gehilfe des Wappenmalers C. Morettini, durch
Copiren alter Meister weitergebildet Er malte meist Interieurs, oft nach Angaben
seines Gönners Graf Algarotti. Von Kupferstichen nennen wir Bildniss der Gräfin
Algarotti, Masken, Laubornamentblätter, Vasen, Arabesken, etc.
Tessart Alerlin, — , Baumeister des 14. Jahrhunderts. 1376 erneuerte er das
Scbloss zu Nieppe.
Tessin, Karl Gnstay, Baumeister, geb. 1694, f 1770, Sohn und Schüler (?) des
NicodemusT. d. j. Er wurde Reicbsrath und Gesandter. Um 1733 stiftete er die
Akademie der Künste zu Stockholm. Mit K. von Karle man baute er das dortige
königl. Scbloss im italienischen Renaissuace-StiL aus.
Tessln, Mcodemus d. Ae., Baumeister, geb. 1619 in Stralsund, f nach 1685.
Königin Christine berief ihn nach Schweden. Dort erbaute er den Pal. de la Gardie
in Stockholm, einen TheiJ des Skoklosters, das Gustavianum in Upsala, den Dom in
Calmar, das Rathhaus in Göteborg (1670) und den Carolin. Grabchor in der Ritter-
holmkirche (1686).
Tessin, Nicodemns d. J., Graf Ton, Baumeister, geb. 1654 in Nyköpiug,
t 1748, Schüler seines Vaters Nicodemus T. d. Ae., sowie von Bern in i und
Foutana zu Rom. Er wurde nacheinander Kammerherr, Baron, Graf, Gross-
marschall und Senator. Von ihm das k. Scbloss zu Stockholm und das Lustschloss
Drottningholm, das Tessin'sche Haus in Stockholm.
Jessen, Mathias, Baumeister des 16. Jahrhunderts; 1572 schuf er das Portal
des Stadthauses von Arras.
Testa, Feiice, Bildhauer unseres Jahrhunderts, geb. in Turin, f 1826 das.,
natte erst die Malerei, namentlich durch Studium der Renaissancegemälde getrieben
und war dann zur Plastik übergetreten. Von ihm Denkmal des Grafen La Maurienne
(Cagliari), des Herzogs von Montferrat (Sassari), Mausoleum des Königs Carlo
Emanuele (unvollendet), Perseus, Leda, Cupido, etc. — Ein Angelo T., geb. um
1775, war zu Rom als Linienstecher thätig una arbeitete nach Agricola, Caldara,
Canova, Gelöe, Poussin, Santi, Thorvaldsen, etc.
Testa, GioTanni Cesare. Kupferstecher, geb. um 1630 in Rom, f 1655, Neffe
und Schüler (?) des Pietro T., nach dem er Didos Tod, Die Beweinung, Kaiser Titus
und Basilides, Caritas, Chiron lehrt den Achilles u. A. radierte. Von ihm ferner
Bildniss P. Testas, S. Hieronimus (n. Zampieri), etc.
Testa, Pietro, Maler und Radierer, gen. II Lncctaesino^ geb. 1611 (1617 ?)
in Lucca, f 1650 in Rom, Schüler von P. Paolini, Zampieri und P. Berretini,
auch durch Zeichnen nach den Antiken gebildet. Er war von trübem Naturell, ver-
warf sich mit allen Leuten; man fand seine Leiche im Tiber, ob als Opfer oder
als Selbstmörder ist ungewiss. Von ihm Tod des Hl. Angelo (S. Martino ai Monti,
Rom), Verkauf Josephs (Gal. im Kapitol das.), Opfer der Iphigenie (Pal. Spada, das.),
Tod Didos (Florenz, Uffizi); A. Werke iu S. Paolino zu Lucca, in der Gal. Buonovisi
und anderswo das. Von seinen etwa hundert ungewöhnlichen Radierungen nennen
wir Isaaks Opfer, Der verlorene Sohn (4 ßl.), Socrates Gastmahl, Triumph des Bacchus,
Das Opfer der Iphigenra, Die Jahreszeiten (4 Bl.), Die Ohnmächtige mit dem Cupido,
Venus und Adonis, etc.
Testana, Gioseffo Maria, Kupferstecher, geb. um 1648 in Genua, f nach 1679.
Er war mit G. ß. T. verwandt und 1680 als Kupferstecher zu Rom thätig, in welchem
Jahr er eine Bildnissfolge der lebenden Kardinäle herausgab. Ferner stach er
Historien nach Berrettini, Morandi, etc.
Testana, Giovanni Battista, Kupferstecher, geb. um 1645 in Genua, f nach
1699. Er war meist in Rom thätig. Er arbeitete mit an Caninis Werk über antike
Gemmen. Von ihm ferner Der Schutzengel (n. P. Berrettini), Taufe Konstantins
(n. Ag. Carracci), etc.
Testard, Jacques Alphonse, Maler und Kupferstecher, geb. 7. Juli 1810 in
Montargis (Dep. Loiret), Schüler von Van der Burch. Von ihm Schneelandschaft
Testas — TettelbadL 395
in Flandern (1842), Ansicht der Bucht von Ajaccio, Ein schöner Wintertag (1857),
etc. Er hat auch Bildnisse, Vignetten, Heiligenbilder, etc. auf Kupfer gebracht.
Testas, Willem de Famars, Maler, geb. 30. Aug. 1834 in Utrecht, Schüler
von J. E. J. van den Berg. Das Mus. zu Amsterdam besitzt von ihm Innerea eines
Hofes in Cairo. Er hat auch radiert.
Testelin, (Tettelin), Henri, Maler, geb. um 1616 in Paris, f 17. April 1695
im Haag, Scliüler von Vouet, jüngerer Bruder des Louis I., Mitbegründer der kgl.
Akademie 1648, deren Sekretär 1650 und Prof. 1656, jedoch 1681 wegen seines
Protestantismus ausgeschlossen. Er war „Erster Maler des Königs" und leitete die
Gobelins bis zum Widerruf des Edict von Nantes, in Folge dessen er nach Holland
flüchtete. Er schrieb Mehreres über Kunst und stach die begleitenden Kupfertafeln,
von ihm Bildniss Louis XIV. als Kind (Mus. Versailles), ders. als Jüngling (ebenda),
P. Seguier (ebenda), Das Mannalesen (Kupferst. nach Poussin), etc.
Testelin, (Tettelin), Louis, Maler und Kupferstecher, geb. 1615 in Paris,
t 19. Aug. 1655 das., Schüler seines Vaters Gilles T. und von Vouet. Er war
einer der Begründer der kgl. Akademie 1648 und wurde 1650 Professor. Er malte
besonders Kinderspiele in Grisaille, z. B. im Schloss Raincey, in den Schlössern
Fontaineblcau, Conflans bei Charenton, Luxembourg, im Auferstehungskloster, dem
Jesuitenkollegium im Palais Royal und Privathötels zu Paris. Von ihm Petrus erweckt
die Tabitha (Mus. Rouea), Uebergang.über den Rhein 1672 und 3 A. (Mus. Versailles),
Magdalene in der Wüste (Mus. Grenoble), Pan und Syrinx (Rötheizeichnung Mus. Rennes),
Geisaelung der Hl. Paul und Silas (Notre Dame, Paris) ; T. hat auch 4 Platten radiert.
Testi, Davide, Kupferstecher des 19. Jahrhunderts, geb, in Piacenza, f 1882
in Plorenz, Schüler des P. Toschi. Er arbeitete gemeinsam mit Raimondi ein
Bildniss der Grossherzogin von Toskana. Von ihm ferner Platten nach Buonarotti,
Greenough, G. Reni, etc.
T6tar van Elven, Jan Baptist, Maler und Kupferstecher, geb. 11. Febr. 1805
in Amsterdam, f nach 1879 (?), Schüler von Meulemeester in Antwerpen und
Fran^ois in Brüssel. 1833 schuf er als ersten Stahlstich in Holland ein Bildniss
des Prinzen von Oranien. 1834 wurde er Direktor einer Zeichenschule» 1886 MitgL
der Akademie in Amsterdam. Er malte Genrebilder, (von denen die Hamburger Gal.
2 besitzt), sowie Bildnisse und stach Buchillustrationen.
T^tar ran Elren, Maerten Gerard, Baumeister, geb. 20. Jan. 1808 in Amster-
dam, Schüler der Antwerpener Akademie von Bourla, van Bree, van Geel und
Herreijns, Bruder des Jan B. T. 1823, 1829 und 1830 erhielt er verantwort-
liche Staatsanstellung als Wasserbauinspektor. 1832 wurde er Stadtbaumeister and
Direktor der Bauschule in Harderwijk. 1835 wurde er Direktor der Bauakademie
und Mitgl. der Akademie in Amsterdam. Von ihm Odeonssaal (Amsterdam), Casino
(das.), Arti et Amicitiae-Kunstsaal (das.), etc. — Sein Bruder und Schüler Karel T.,
geb. 1817, t 1844 in Amsterdam, war ebenfalls Baumeister. — Sein Sohn und Schüler
Hendrik Maerten T., geb. 1827 in Molenbeek bei Brüssel, war ebenfalls Baumeister.
T6tar Tan Elven, Paul Constantin Dominique, Kupferstecher, geb. 13. Sept.
1823 in Antwerpen,. Schüler von Taurel, Demare und v. d. Berg, Bruder von Jan
B. T. 1863 wurde er Zeichenlehrer an der Delfter Ingenieur-Akademie.
Tetar van Elven, Pierre Henri Theodore, Maler, geb. 13. Sept. 1823 in
Antwerpen, in Paris und Turin ausgebildet, dann meist in Paris thätig, Sohn des
Jan B. T. Er bereiste Europa, Asien und Afrika und malte Städtebüder, sowie
Architekturen. Von ihm Place de l'Opera in Paris (1880 Mus. Amsterdam), Der Golf
▼on Neapel (1855 Gal. Parma), Inneres des Lateran in Rom, etc.
Tetaz, Jaeques Martin, Baumeister, geb. 6. März 1818 in Paris, f 16. Oct.
1865 in Rueil (Dep. Seine-et Oise), Schüler von Huyot und Lebas, erhielt 1843
den 1. gr. Preis auf Grund eines Projekts zu einem Institutspalast. Von ihm Projekt
für aie Grosse Oper (1859), Der Marstall Napoleons HI. auf dem Quai d'Orsay,
Bautechnische Aufnahmen des Erechtheions und der Basilika zu Palestrina bei
Rom, etc. Med. 2. KL 1855, 1. Kl. 1859.
Tetrode, Willem Danlelsz, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in Delft, m
Italien gebildet. Dort hat er antike Bildwerke restauriren helfen. In der Heimath
schuf er einen Altar mit 12 Apostelstatuen, eta für die Delfter Kirche, der später
in Besitz des Grafen Scnwarzburg gelangte.
Tettelbach, Ernst Gustav Moritz, Maler, geb. 14. März 1794, t 12. Dec. 1870,
Dritter Sohn des Benjamin T. Er malte Blumen. — Sein Bruder Karl Felix T.
war Edelsteinschneider, wieder Vater. — Seine Schwester iugnste T. war Blumenmalerin.
396 TettelbacK — Thackeray
Tettelbach, Gottfried Benjamin, Münzgraveur und Edelsteinschneider, geb.
1750 in Dresden, f 18. Juli 1813. Er war erst gewöhnlicher Steinschneider, dann
Schüler Lipperts und wurde 1793 Sachs. Hof- und Kabinetssteinschneider, sowiß
Mitgl. der Berliner und St. Petersburger Akademien. Von ihm Siegel M. A. Buooa*
rottis, Opfer der Flora, Opfer der Vesta, Oedipus, Leda, etc., z. Th. täuschend der
Antike nachgeahmt.
Tettelbacli, Paul Clemens, Edelsteinschneider, geb. 1776 in Dresden, Sohn
und Schüler des Gottfried B. T. Er fand in Kussiand Anerkennung, wurde MitgL
der St, Petersburger Akademie und ahmte die antiken Gemmen nach. Von ihm
Meduöenhauy)t, Ganynied, Die drei Grazieu, etc.
Tettelin, s. Testeliu.
Tetzner, Edmund, Maler, geb. 20. Noveml)er 1854 in Langensalza, f 21. Mai
1881 in Weimar, Schüler von Baur das. Er besuchte Italien. Er malte Genre-
bilder, z. B. „Die Dorfmusik in Nöthen".
Taucher, Jolianu Christoph, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in
Deutschland (?j, thätig um 1750 in Paris. Von ihm Madonna mit der Rose (n. Mazzuoli,
Dresdener Galeriewerk).
Teufel, s. ThUt'el.
Teufels-Müller, s. Müller, Friedrich.
Teunissen, s. Meister m. d. Zeichen des Hl. Antonius und Antonisz, Cornelis^
letzteren auch im Nachtrag.
Texier, Andr6 Louis Victor, Maler und Kupferstecher, geb. 1777 in La
Rochelle (Dep. Charente-Infe'rieure), f 24. Dec. 1864 zu Paris in Folge eines Wagen-
unglücks, Schüler V. F. Piranesi und P. Laurent. Von seinen Gemälden nennen
wir Kabiaet der Königin in der Alhambra zu Granada (1810), Ansicht einer maurischen
Kapelle in der Moschee zu Cordova, etc.; von seinen Umrissstichen und Radierungen,
die zu den Werken des Grafen Clarac über Antikenmuseum, Louvre und Tuillerien,
etc. Med. 2 Kl. 1824.
Texier, Charles Felix Marie, Baumeister, geb. 29. Aug. 1802 in Versailles,
t nach 1835, Schüler der Ecole des beaux-arts. Von ihm Restaurationsentwurf für
die Julianssäule zu Reims und das Amphitheater zu Frdjus. Er hat auch über die
Baukunst, sowie über die „Litkologie des Anciennes" geschrieben. Seine Haupt-
leistung jedoch sind die Ergebnisse einer auf Staatskosten unternommenen Orientreise,
auf der es ihm gelana- in alle Moscheen von Konstantinopel zu kommen und besonders
die Hagia Sophia aufzunehmen. In Kleinasien fand er die alte Todtenstadt der
phrygischen Könige zu Azani, eine gr. Staat (Tavia?) mit Jupitertempel, etc. Nach
seiner Rückkehr veröffentlichte er ein Prachtwerk über Kleinasien. Kr. der Ehrenleg.
Texier, Jean Eruest, Bildhauer und Maler, geb. 29. April 1829 in Paris,
Schüler von J. Guitton und Mazerolle. Von ihm David (1861 Bronze), Damen-
bildniss (1869 Marmormedaillon), etc., Teich von Raffigny 1877, Landschaft (1881),
etc. — Ein G. T., war zu Paris zwischen 1780 und 1824 als Kupferstecher thätig
und Schüler von Lebas gewesen. — Ein Jean T., war als Baumeister au der Kathe-
drale von Rheims thätig.
Textor, s. Weber, Franz Joseph.
Teysonnieres» (Teisonieres, Teysonniere), Pierre Salvy Fr^deric, Maler und
Kupferstecher, geb. 6. Juni 1834 in Albi (De'p. Tarn), Schüler seines Vaters, von
Laianne und L. Drouyn. Von seinen Gemälden nennen wir Die Quentinstrasse in
Bordeaux im J. 1865 (1869), Notre-Dame von Arcachon (1870), von seinen Radierungen
Die Ufer d. Garonne bei Bordeaux, S. Ambrosius unterrichtet d. jungen Honorios u.
A. (n. Laurens), A. nach Bayard, Decamps, Hobbema, Jouvenet, Laurens, Rousseau,
Tiepolo, etc., sowie n. eigener Erfindung. Med. 8. Kl. 1878, Med. London 1874. —
Seine Tochter Mathilde T,, geb. in Toulouse, stach und radierte nach Dupre,
Fortuny, Regnault, S. Rosa, T. Vecelli, etc.
Teytaud, Alphonse, Maler, geb. 1815 (?) in Lubersac (De'p. Conkze). Von
ihm Jesus am Ufer des Jordan (Mus. St. Etienne), Diana von Actacon überrascht
(1843), Elegie (1846), Landschaften, etc. Med. 8. Kl. 1850.
Thacker, Robert, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig um 1670 in England.
Er war Hofzeichner. Von ihm u. A. eine Ansicht der Kathedrale von Salisbury
auf 4 Platten.
Thackeray, William Makepeace, Zeichner und Radierer, geb. 18. Juli 1811
in Calcutta f 24. Dec. 1863 in London. Der berühmte Romanschriftsteller sch-vankte
lange zwischen Kunst und Litieratur, ehe er sich für Letztere entschied. 1841 Ter-
Thaeter — Theed. 397
öffentlichte er Radierungen zu Pendennis und Vaidty Fair. Auch zu vielen anderen
seiner Werke lieferte er wenigstens Zeichnungen. £ine Sammlung von heinahe 600
Skizzen ^urde 1875 veröflfentlicht. Das S. Kensington Mus. besitzt eine Sammlung
seiner Originalzeichnungen. T. hat auch viel über Kunst geschriehen.
Thaeter, Julius Caesar, Kupferstecher, geb. 7. Jan. 1804 in Dresden, f 13.
Nov. 1870 in München, Schüler der Dresdener Akademie und von Amsler in München.
Er war in Dresden, Nürnberg, Berlin und Weimar thätig und wurde 1849 Prof. an
der Münchener Akademie. Er schuf farblose, geringwerthige Cartonstiche z. B.
Bund der Religion mit den Künsten (nach Cornelius), Das Ständchen (nach Schwind),
Ritter Kurts Brautfahrt (nach dems.); A. nach Carstens, Kaulbach, König, R. Santi,
Schnorr, etc. Mitgl. der Dresdener Akademie, Michaels-Orden I. Kl. S. Leben von
Anna Thaeter (1887).
Thamm, Gustar Adolf, Maler, geb. 18. Juli 1859 in Dresden, Schüler der
dortigen Akademie unter P. Mohn, dann (1883 — 89) von Th. Hagen in Weimar.
1891 — 92 besuchte er Frankreich, 1893—95 Italien, besonders Rom. Er Hess sich
in Dresden nieder. Von ihm Faraglioni, Herbstabend im Walde von Barbizon, Haupt-
strasse von Capri, Vor der Porta Salarra in Rom, etc.
Thamm, Julie Maria Else, geb. Adler, Malerin, geb. 15. Jan. 1859 in Berlin.
Sie war längere Zeit in Rom thätig und liess sich dann mit ihrem Mann Gustav
A. T. in Dresden nieder, Von ihr meist Blumen und Fruchtpewinde in Temperafarben.
Than, Tttör (Moritz), Maier, geb. 19. (28 ?) Juni 1828 in Alt-Becse, t im März
1899 in Triest, Schüler von N. v. Barabas, dann von Rahl (1852), Kuppelwi eser
und Führ ich, auch in Paris und Italien (1856 u. f.) gebildet. 1855 bereiste er
Deutschland, Belgien und Frankreich. Er wurde Direktor der modernen Ungarischen
Gal. in Budapest. Von ihm Fries aus der Ungarischen Geschichte u. 6 A. (Nat.-Mus.
Budapest), Attilas Gastmahl (Stadt. Redoute, das.). Kg. Mathias und seine Gelehrten,
Fresken im Nat.-Mus., der Oper und der Ostbahnhalle zu Budapest, Leda, Selbst-
bildniss, Kaiser Franz Josef (Rathhaus Budapest), Deäk (ebenda), etc. Ein Werk
von ihm besitzt das Mus. Mod. zu Brüssel. Med. Budapest 1885, Franz Josef-Ord.
Thans, Willem, Maler, geb. 20. Juli 1816 in Rotterdam, Autodidakt. Von
ihm Bauerninterieur bei Kerzenlicht, Bettler mit Mädchen, etc., auch Bildnisse, ge-
schichtliche Darstellungen, etc.
Thaulow, Fritz, Maler, geb. 20. Oct. 1847 in Christiania, Schüler von Sörensenan
uei Kopenhagener Akademie, dann von Gude in Karlsruhe. Er ist seit einiger Zeit
in Dieppe ansässig und malt ausgezeichnete Landschaften, auch Pariser Strassen-
Scenen, sowie enge Gassen und öde Strassen normannischer Städtchen im Mondschein
oder bei dürftiger Gasbeleuchtung. Von ihm Novemhertag in der Normandie (Nat.-
Gal. Berlin), Dampfer auf der Seine, etc. Ein Bild von ihm gelangte auch in das
Luxem bourg-Mus.
Thayer, Abott Heuderson, Maler, geh. 12. Aug. 1849 in Boston, Schüler von
H. D. Morse das., von J. B. Whittaker in Brooklyn und von L. E. Wilmarth in
New- York, weitergebildet unter Lehman und Geröme in Paris. Er liess sich in
Cornwall am Hudson nieder. Von ihm Junge Löwen im Central-Park, Lilian, etc. ;
auch Bildnisse, Thierstücke und Landschaften.
Th^aulon, (Theoion), iltienne> Maler, geb. 28. Juli 1739 in Aiguesmortes
(De'p. Gard), f 10. Mai 1780 in Paris, Schüler von Vien. Er -wTirde mit der Aus-
schmückung der Boudoirs von Bagatelle beauftragt. Von ihm Bildniss einer alten
Frau (Mus. Louvrej, Das junge Mädchen am Spiegel u. 1 A. (Mus. Angers), Junge
Mädchen nach dem Bade (Mus. Montpellier), etc.
Thedy, Max, Maler, geb. 16. Oct. 1858 in München, Schüler der dortigen
Akademie. Er wurde Prof. an der Weimarer Kunstschule. Sein „Adoratio crucia"
gelangte in die Gal. zu Dresden.
Theed, William, d. Ae., Maler und Bildhauer, geb. 1764, f 1817, Schüler
der Londoner Akademie. Er malte erst Mythologien, Bildnisse, etc., bildete sich
darauf in Rom und Neapel bis 1794 weiter fort und wandte sich allmählich mehr
der Plastik zu. Einige Jahre lang war er für die berühmte Wedgwood-Manufaktur.
dann 14 Jahre lang für Rundell «& Bridges Goldwaarenfabrik thätig. 1813 wurde
er Mitgl. der Akad. Von ihm Thetis (Bronze). Nessus und Dejanira (Gyps), Thetis
mit Achilles' Waffen (Wachs), Cephalus und Aurora (1800, Gemä-lde), etc.
Theed, William, d. J., Bildhauer, geb. 1804 in Trentham, t 10. Sept. 1891
in Ldndon, Schüler seines gleichnamigen Vaters. Von ihm Prince Albert und Königin
Victoria (Marmor, Windsor), Prince Albert (Bronze, Koburg), desgleichen (Baimoral),
398 Theer — Theodore.
Ducheas of Kent (Marmor, Frogmore bei Windsor), Duchess of Gloucester (St. Georgfe's
Chapel, Windsor), Newton (Bronze, Grantham in Lincoln) Sir Humphry Cheetham
(Kathedrale Manchester), Edmund ßurke (Houses of Parliament, London), 12 Reliefs
(ebenda), Hallam (St. Paul's, das.), Sir Wm. Peel (Greenwich, Hospital), Afrika (Gruppe
am Hyde-Park Memorial, London), Gladstone (1879 Manchester), Die Unschuld, Rebecca
am Brunnen, Hagar und Ismael, etc.
Theer, Robert, Maler und Lithograph, geb. 5. Nov. 1808 in Johannesberg
(Schlesien), t 15- Juli 1863 in Wien. Er scliiif gerühmte Miniaturbildnisse, z. B.
A. B. Desnoyers und H. Ratakowski. Er Uthograpbirte nach Daffinger, Führich,
Rubens, etc.
Thegerstroem, Robert, Maler, geb. 1854 in Schweden. Er besuchte Paris,
Algier, Egypten, etc. und malte aus allen Gegenden schön gestimmte Landschaften.
Thelene, Ambrosios Jozef, Bildhauer, geb. 1768 in Lüttich, f 1819. Er
arbeitete decorative Sachen für das Schloss Compiegne, den Are de l'Etoile zu Paris,
das Generalstaaten-Gebäude zu Brüssel, etc.
Thelott, Ernst, Maler, geh. 1802, f 1833 in Augsburg, Sohn und Schüler des
Ernst K. T,, auch an den Düsseldorfer und Münchner Akademien gebildet. Er
malte Bildnisse.
Thelott, Ernst Karl Gottlieb, Kupferstecher, geb. 1760 iu Augsburg, f 1839,
in Augsburg und München gebildet, in Düsseldorf thätig, z. B, für das dortige
Galeriewerk. T. stach hauptsächlich Illustrationen für Almanache und Bücher. Von
Einzelblättern nennen wir Die Schlafende (n. Amorosi), Die Verliebte (n. J. Steen),
Der Tod Senecas (n. Lotto), Das Dorffest (n. Teniers», viele Bildnisse, etc. Prof.
an der Düsseldorfer Akademie.
Thelott, Jacob Gottlieb, Kupferstecher, geb. 1708 in Augsburg, f 1760,
Schüler und Sohn des Johann A. T., auch Schüler von Herz. Von ihm Bildnisse,
Platten für ein Werk über Dresdener Antiken, Christus und die Samariteriu (nach
Bemmel), A. nach Baumgärtner, Jouvenet, Marchesini, Preissler, Putz, etc.
Thelott, Johann Andreas, Goldschmied,, Zeichner und Radierer, geb. 1654 in
Augsburg, t 1734. Von seinen Radierungen nennen wir Die Jahreszeiten, 9 Blatt
zu Amor und Psyche, 24 Blatt zur Aeneis, etc. Er schuf auch gute architektonische
und allegorische Federzeichnungen Vom ihm ferner Becher mit der Sphinx-Fabel,
Schreibtisch mit getriebener Arbeit, Altar mit S. Julian, Altar aus Silber und
Schildplatt, etc.
Thelott, Johann Gottfried, Kupferstecher, geb. 1714 in Augpburg, f 1773,
Sohn uud Schüler des Johann A. T, Mit Probst stach er S. Kleiners 12 Blatt
nach Thieren aus der Schönbrunner Menagerie. Von ihm ferner Blätter nach Cazes,
Herz, Mignard, Rubens, Waterloo, Weyermann, Zampieri, etc.
Thelott, Karl, Maler und Kupferstecher, geb. 1793 in Düsseldorf, f 1830 in
Augsburg, Schüler seines Vaters Ernst Karl G. T. und der Münchener Akademie
unter Langer. 1821 war er in Düsseldorf thätig. Zwischen 1825—28 malte er in
Frankfurt a. M. Bildnisse, darunter auch dir Büsten Leopold II. und Franz II. für
den Römer. Er war dann in Berlin und 1.^27 in Westfalen bei dem Hof immer als
ßildnissmaler beschäftigt.
Themer, Wilhelm, Maler, geb. 1815 (?), f 11. Sept. 1849 iu Köln a. Rh.
Schüler der Düsseldorfer Akademie. Er malte Landschaften.
Th^non, C. A., s. Nargeot, Clara Agathe.
Th^not, Jean Pierre, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 21. April 1808
in Paris, f 11. Oct. 1857 das., Schüler von Thibault und der Ecole des beaux-arts.
Von ihm viele aquarelljrte und lithographirte Ansichten, z. B. Ansicht aus Clignancourt
(1831), Boulevard des Italiens zu Paris (1835), Jagd auf Wölfe im Wald zu Fontaine-
bleau, Die Schweiz zur Zeit Wilhelm Teils (1845), etc. T. war auch schriftstellerisch
thätig und schrieb Artikel über Kunst für die Gazötte de France. Med. 3. Kl. 1835.
Theobald, Henry, Maler unseres Jahrhunderts, t 1849. Er war in England
als Aquarellist thätig.
Theodon, Jean, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, f 18. Jan. 1713 in Paris,
bildete sich in Paris, dann in Rom, wo er sich ansiedelte. Von ihm das. S. Giovanni
(Laterankirche), Der Glaube und das Götzenthum (S. Ignazio), Jakobs Söhne vor
Joseph (Relief, Monte di Pietä), Relief am Grab der Königin Christine von Schweden
(S. Pietro); A. Werke befinden sich in Paris und Versailles.
Theodore, — , Maler und Radierer des 17. Jahrhunderts, thätig um 1700 in
Frankreich, Schüler von Francisque Millet, nach dem er mehrere Folgen (zu-
Th^odoric — Th6rin. 399
sammen 28 Blatt) Landschaften radierte. — Eiu A. T, radierte 1G36 ein Blatt mit
einer holländischen Procession, angeblich in Hollars Manier.
Th^odoriC) Baumeister des 11. Jahrhunderts. Er war Abt von Saint-Trudon
und soll der Ueberlieferung nach grosse Werke der Baukunst geschaffen haben.
Theodoricb (Dittrich, Dietrich) von Prag, Maler des 14. Jahrhunderts, geb.
iu Prag, thätig dort und auf dem Karlstein zwischen 1348 bis nach 1375. Er
arbeitete fast nur für Karl IV., der ihm einen Hof zu Morin auf ewige Zeiten voll-
kommen steuerfrei verlieh. Auch iu Prag besass er ein Haus und war dort 1348
Erster der Malerzunft. Von ihm Votivbild des Erzbischofs Ooko von Wlaschim
(Rudolfinum, Prag), S. Augustin (Wiener Museum), S. Ambrosius (ebenda) ; seine
Hauptwerke schuf er für die Burg Karlstein. Dort werden ihm (gemeinsam mit
Wurmser) etwa 130 Einzelfiguren von Heiligen, Tempera auf Goldgrund, ferner die
Jugendgeschichte Christi und die Apokalypse (in den Fensternischen der Kreuzkapellej,
auch die Bildnisse Karl IV., seiner Gemahlin und seines Sohnes Wenzel in der
Himmelfahrtskirche zugeschrieben.
Theodoros, griechischer Baumeister und Erzgiesser des 6. Jahrhunderts aus
Samos, Sohn des Telekles, Genosse des Phoekos und Smilis, mit denen er das lem-
nische Labyrinth erbaute. T. erbaute auch die Skias (Schattendachj zu Sparta. Es
wird von ihm ein Selbstbildniss auf Samos erwähnt. Bei den Ausgrabungen auf der
Akropolis wurde eine Basis mit seiner Inschrift entdeckt. Er leitete allein die Zu-
bereitung des Bodens für den grossen Tempel der Artemis zu Ephesos, indem er die
Feuchtigkeit durch Einschütten von Kohlen zu beseitigen suchte. T. soll auch
Winkelmass, Richtwaage, Drehbank und Schlüssel erfunden haben. — Es werden
auch mindestens drei T. als antike Maler erwähnt.
Theokosmos, griechischer Bildhauer aus Megara, Schüler desPhidias, bildete
einen olympischen Zeus für seine Vaterstadt.
Theolon, s. Tiieaiilon.
Theomnestes, Griechischer Maler des 4. Jahrhunderts vor Christi, der einst
als dem Appelles ebenbürtig angesehen wurde.
Theon, (Theoros, Theodoros), Maler aus Samos, thätig z. Zt. Alexanders des
Grossen. Man nannte von ihm Orestes' Muttermord, Der Fall des Sängers Thamyras,
Der Kämpfer. — Zwei weitere T. kommen im Alterthum als Maler vor.
Thcotocoptili, Domenico, Maler, Baumeister und Bildhauer, gen. II tfreco
(span. El Griego), geb. um 1548 wahrscheinlich auf Kreta, t 1625 in Venedig
Schüler des Vecelli uua wahrscheinlicher noch des J. Robusti, in dessen Weise er
malte. Er war in Rom thätig, wohin ihn Giulio Clovio gebracht hatte und gelangte
1575 nach Toledo, wo er zunächst den grossen S. Domingo-Altar malte (der Haupt-
theil, eine Himmelfahrt Mariae, jetzt im Schloss Pan). Es brachte ihm einen grossen
Erfolg ein, und er schuf nun (Ibn—d) für das Domkapitel Abreissung Christi Rock
vor der Kreuzigung. Für den Holzrahmen dieses seines Hauptwerkes erhielt er 182
Dukaten mehr als für das Bild selbst. Nun arbeitete er für Felipe II. im Escorial,
den Traum Philipps und den Mauritius-Altar. Von ihm ferner Die Heilung des
Blinden (Gal. Parma), S. Hieronimus (London, Nat.-Gal.), Der todte Heiland u. A.
(Madrid), Bildniss des A. Ercilla (Eremitage, St. Petersburg), Bildniss (Mus. Wien),
Giulio Clovio u. 1 A. (Mus. Neapel), Heilung des Blinden (Gal. Dresden) etc. — Mit diesem
wurde oft ein andrer Doineuico dalle Groohe verwechselt, der nur als Holzschneider
bekannt ist und Tizianschüler war. Er machte eine Pilgerfahrt nach Jen heiligen
Stätten, fand darauf zu Rom einen Gönner in Pedro de Zarate, führte seine Reise-
ansichten in Farben aus und erhi It 1546 das päpstliche, sowie venezianische Privileg.
Von ihm Der Untergang Pharaos (1549, 12 Stöcke, n. Vecelli), Illustrationen zu D.
Prefats Palästinareise (Prag, 1547).
Therasse, Victor, Bildhauer, geb. 25. März 1796 in Paris, f 4. Febr. 1864 in
der Anstalt Sainte-Perrine bei Auteuil, Schüler von Bridan, Lemot und der Ecole
des beaux-arts. Von ihm Bildnissbüsten Claude Perrault (1833) und 3 A. (Mus.
Versailles), Duquesnet; (1834 Mus. Louvre), Louis XIV. (Pal. Trranon) , Regentin
Bathilde (1848, Luxembourg- Garten) ; ferner Cydippes (1837 Marmorstatue Mus.
Grenoble), etc. Med. 2. Kl. 1834.
Tberbusoh, A. D., s. Liszewslia, Anna Dorothea.
Therin, Adolphe Engen«". Baumeister, geb. 28 Oct. 1821 in Conde (Dep. Nord),
Schüler von Garnaud und der Ecole des beaux-arts. Er bereiste Spanien und machte
U. A. Studienaufnahmen der Moschee zu Cordova. Med. 1866.
400 Thiron — Theyef.
Theron, Alexandre Fran^ois Theodore, Maler, geb. 26. Mai 1794 in l^aris,
Schüler von Charpentier, Gros und der!ficole des beaux-arts. Von ihm Italienischer
Brigant stirbt in den Armen seiner Frau (1831), Malek-Adhel (1835). Kleiner Hirt, etc.
Thörond, Emile Theodore, Zeichner, Kupferstecher und Lithograph, geb.
28. März 1821 in Saint- Jean-du-Gard (Dep. Gard), Schüler von G. S^guin und
Armand. Er schuf zahllose Illustrationen für den Holzschnitt und radierte einige
Bnchvignetten. Von ihm ferner Oeffentlicher Platz mit Monumentalbrunnen im
Renaissancestil (Gouache, Mus. Valenciennes), Wasserpalast (1865 Aquarell), etc.
Th^roulde, Thomas, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er war (1501 — 6) einer
der Erbauer der Caudebec-Kirche im De'p. Seine-Infe'rieure.
Thessel, Anton Moritz Fürchtegott, Maler, geb. 1830 in Würzen (Sachsen),
t 4. Sept. 1873 in Dresden, Schüler von F. Nestler, auf Reisen nach Bayern und
den Alpenländern weitergebildet. Von ihm Mittag in der Dresdener Haide (1859),
Morgen am Vierwaldstädter See (1865), Sticbisau in Glarus, etc
Thener, Julias, Maler, geb. 14. Oct. 1856 in Melk (Ober-Oesterr.), Schüler der
Wiener Akademie, dann von Benczur und Erdtelt in München. Er war Ober-
lieutenant. Von ihm Lesender Gnom, Stehschoppen, Vision des Hl. Franz, etc.
Theuerkanf, gottlob, Maler und Lithograph, geb. 21. Jan. 1833 in Cassel,
Schüler der dortigen Akademie. Er war erst als Lithograph, seit 1865 als Illustrator
für Zeitschriften in Berlin thätig, und ging 1875 zur Wasserfarbenmalerei über. Er
wurde dann Privatdocent, 1895 Prof. am Berliner Polytechnikum. T. hat auch Musik
componirt.
Tb^Tenet, Jean Baptiste, Maler, geb. 11. Sept. 1800 in La Rochelle (Dep.
Charente-Inferieure), f 1867, Schüler von Rouget, Cogniet und der Ecole des
bea>ax-arts. Er malte Miniaturbildnisse.
Tb^yenin, Catherine Caroline, \erebel. Cogniet, Malerin, geb. 23. Oct. 1813
in Lyon, f 1876, Schülerin ihres Gatten L^on C. Von ihr Im Atelier, Das schlechte
Geschöpf, Sa. Genpfeva als Kind, etc. Med. 3. Kl. 1840, 2. Kl. 1848.
ThjfeTenin, Charles, Maler, geb. 12. Juli 1764 in Paris, f 21. Febr. 1838 das.,
Schiller von Vincent. Er erhielt den 1. gr. Rompreis auf Grund seines Regulas*
iluekteehr nach Carthago. 1825 wurde er Mitgl. des Instituts, 1829 Conservator des
KnpferstichkabiDets ia der Kgl. Bibliothek. Von ihm Einnahme von Regensburg
1809 (1810) und 8 A. (Mus. Versailles), S, Ludwig im Gebet (Pal. von Trianon),
Jo<)'epfa erkennt seine Brüder (Mus. Angers), Die Rechtfertigung der Susannä (Mus.
Douai); A. im Schloss von Villeneuve l'Ätang, im Foyer des Feydeau-Theaters, etc.
Kt. d. Ehrenleg.
Th6T8nln, Claude Noel, Maler, geb. 20. April 1800 in Crämieux (D^p. Isfere),
t 30. Nov. 1849 in Paris, Schüler von Maricot und A. de Pujol. Von ihm Bildnisg
Louis XI. von Frankreich und 3 A, (Mus. Versailles), Heilige Margarethe im Gefängniss
(Chapelle de la Maternite), Heilige Magdalene fPastell n. Murillo), Bildnisse, etc.
Th^Tenin, Jean Charles BieuTenu Gaspard, Kupferstecher, Maler und Bild-
hauer, geb. 19. Mai 1819 in Rom, f 15. April 1869 das. (durch Selbstmord ?), Schüler
seines Vaters Charles T. von Henriquel-Dupont, Mercuri und der Ecole
des beaux-arts. Er modelUrte eine Wachsgruppe, Der Liebesbote und stach nach
Allegri, G. Dow, van Dyck, Ingres, Murillo, G, Reni, R. Santi, A. Scheffer. T. Vecelli, etc.
Med. 8. KL, 1852, 1863.
Thevenot, ]^tienne E>rjKides, Maler, geb. vor 1815 in Clermont-Ferrand,
(Ddp. Puy-de Dome), wo er eine Anstalt für Glasmalerei errichtete, aus der Fenster
für die Kathedrale von Clermont (1834—35), für St. Germain TAuierrois (1839) und
St. jßustache zu Paris, für Bourges, Lyon, etc. hervorgingen, alle im Stil von etwa
A. D. 1400:
Thew, Robert, Kupferstecher, geb. 1758 in Partington (Holdernesse), f 1802
in Stevenage. Er war bis 1783 Soldat, legte sich in HuU auf das Gravireu von
Visit- und Adresskarten, und entwickelte sich allmählich zum Stecher. Er arbeitete
in Punktirmanier, wurde Hofstecher des Prince of Wales und arbeitete viel für Boydeil,
namentlich für die grosse Shakspere-Galery. Von ihm Platten nach Boydell, Dow,
Hamilton, Hoppner, Northcote, Opie, Peter», Reynolds, Shee.Smirke, Westall, Wright, etc-.
Tbeyer, Leopold, Baumeister und decorativer Zeichner, geb. 14. Oct. 1851 in
Wien, Schüler des dortigen Polytechnikums unter v. Ferstel, seit 1874 der Akademie
unter v. Schmidt. Er wurde Docent am k. k. Museum, besuchte 1878 — 84 Deuisuu-
land, England, Frankreich, Italien und die Niederlande, wurde 1884 Direktor einer
gewerbl. Fachschule in Bozen und 1887 Prof. an der kunstgewerblichen Abtheilung
Thiac — Thiedricli. 401
der Grazer StaatsgewerbescLule. Er entwarf über lOöO Bucheinbände für grosse
deutsche Firmen, und haute u. A. Villen für Zschiescbe in Naumburg a. d. S.,
Billroth am St. Wolfgangsee, Schönberger in Abbazzia, etc. Ferner Wohn- und
Geschäftshäuser in Wien Mnd Graz, den Musikverein in Klagenfart, etc.
Thiac, Joseph Adolphe, Baumeister, geb. 4. Juli 1800 in Bordeaux (Ddp.
Gironde), f 24. Dec. 1865 das., Sohn und Schüler von Jean Baptist e T., studirte
unter Lebas, Corcelles und an der Ecole des beaux-arts. Von 1824—28 war er in
Rom thätig, Hess sich hierauf in Bordeaux nieder, wo er Stadt- und Departements-
Baumeister wurde. Von ihm Justizpalast und Gefängnisse (Bordeaux), Kirche und
Kloster der Karmeliter (ebenda), Schlösser in der Umgegend von Bordeaux, etc. Kr.
d. Ehrenleg. 1846. — Sein Vater Jean Baptiste T., hatte ebenfalls in der Jagend
einen Bompreis gewonnen und war nach Rückkehr aus Italien am Schluss des vorigen
Jahrhunderts in Bordeaux als Baumeister thätig.
Thihanlt) Mme. Aimee, Malerin, geb. vor 1790, f 1868, Schülerin von Saint
und Leguay. Sie malte Bildnisse, vornehmlich Miniaturbildnisse. Von ihr Der
König von Rom, Ferdinand VII. und Marie Isabelle Francoise, Königin von Spanien, etc.
Thibanlt, Jean, Baumeister und Ingenieur des 15. Jahrhunderts, geb. vor 1400,
f vor 1420. Er war wahrscheinlich Nachfolger des Jean Duchenrin im Amt des
königl. Werkmeisters. 1421 übergab seine Wittwe der Stadt Tours Katapulte, die er
verfertigt hatte.
Thibanlt, Jean, Bildhauer, geb. 1637 in Orleans, f 1708. Er war Benediktiner-
mönch.
Thibanlt, Jean Thomas, s. Thibant.
Thibanlt, Maria Marie, Malerin, geh. 1836 in Saint-Did (D^p. Loir-et-Cher),
Schülerin von Coignard. Von ihr Kühe an der Tränke (1857), Rorfnen und Granat-
äpfel (1859), Pfirsiche und andere Früchte (1861), etc.
Thibanlt, Miehel, Maler des 18. Jahrhunderts, f 11. Juni 1794 in Paris. Er
malte Landschaften. Mitglied der Akademie.
Tbibant, Charles Eugene, Maler und Kupferstecher, geb. 12. März 1835 in
Paris, Schüler von Martinet, Gleyre und der tlcole des beaux-arts. Er malte
und zeichnete Landschaften, sowie Bildnisse und stach nach Aubcrt, Camhon, Ingres,
Palma Vecchio, etc.
Thibant, Je«« Thomas, Baumeister und Maler, geb. 20. Nov. 1757 in Mon-
tierender (Dep. Haute Marne), f 27. Juni 1826 in Paris, Schüler von Boullö und
Paris. Er erhielt den ersten gr. Preis für Baukunst und war Pensionär der Ecole
de France in Rom. Zurückgekehrt wurde er Baumeister von Neuilly, Malmaison und
Elis^e Bourbon. Während des ersten Kaiserreichs erhielt er den Auftrag, den Pal.
im Haag und das Stadthaus in Amsterdam zu restauriren. Später wurde er Perspektiv-
professor an der Pariser Kunstschule Er aquarellirte Ansichten und Architekturen,
hat endlich auch mehrere Bücher über Architektur una Perspektive hinterlassen.
MitgL d. Inst. 1818.
Thibi^re, Jean Marie Gabriel, Baumeister, geb. 14. März 1758, f 23. März 1822.
Thibonst, Benoit, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. um 1655 in Chartres.
Um 1679 war er in Rom thätig- Er stach in Mellans Manier 30 PI. Leben des
Hl. Turribius (n. G. B. Gaetano), Sa. Teresa (n. Bernini), A. nach Baldi, Calandrucci.
C. Ferri, Pulzone. Gt- Eeni, etc.
Thibonst, Jean Pierre, Maler, geb. 1763 in Paris, f nach 1818, Schüler vou
D. Leguay. Er malte Miniaturbildnisse, Vom ihm auch Genre^cenen auf Porzellan
Thibout, (Tybout), Willem, Glasmaler und Radierer, geb. 1526 (?) in Haarlein,
t 24. Jan. 1599 das. Man kennt 4 Radierungen zur Geschichte der Hagar von ihm
Glasfenster von ihm in Kirchen zu Delft, Gouda und Haarlem.
Thi^banlt, Henri L^on, Bildhauer, geb. 1856 (V), f 12. Jan. 1899, Schüler
von J. Lequien. Er schuf Bildnissbüsten und besonders kunstgewerbliche Gegen-
stände aus Bronze, z. B. Das Meer (Bronzevase). Glockenspiel, etc. Med. III. Kl.
1898, Kr. der Ehrcnleg.
Thiebant, — , Bronzegiesser, geb. 1824 (?), t 1- Nov. 1888 in Paris, wo er
thätig war.
Thiöbert, Jastinien. Baumeister, geb. 1804 in Villaconrt (D^p. Meurthe),
Schüler von Leclerc. 1827 wurde er in Folge eines Wettbewerbes zum Bau
meister des Arrondissements von Saveme ernannt.
Tfaiedrich, (Thierry), Jean, Baumeister des 16. Jahrhunderts, der 1573 am
Glockenthurm der Cathedrale von Metz th&tig war.
Allyeraeineä Künstler -Lexicon. 5- Aufl. i Btnd. 26
402 Thiel - Thi^non.
Thiel) Ewald, Maler und Zeichner, geb. 12. Aug. 1855 in Eamanten (Ost-
preussen),. Schüler Ton Thuraann an der Berliner und Löfftz an der Münchener
Akademie. Er malte Bildnisse und war vielfach als Illustrator thätig.
Tliiel, Onstav Adolf Wilhelm, Goldschmied, geb. 21. Juni 1835 in Cassel,
wo er 1864 in die Zunft aufgenommen wurde.
Thiele, Franz, Maler, geb. 1868 in Friedland (Böhmen). Er war in Rom
thätig. Von ihm Christus yor Ahasvers Haus, etc. ~ Ein Christian Oottlieb T.,
Sohn ein^ Zscheila-Meissener Bildhauers Johann Christoph T., war um 1712 als
Bildhauer in Dresden thätig.
Thiele, Hans, Maler, geb. 1850 in Friedland (Böhmen). Er liess sich in Wien
nieder. Von ihm Domenica, Bei der Haltestelle, Ordonanz, Trajanssäule in Rom, etc.
Thiele, J«hftnn Alexander, Maler und Radierer, geb. 26. März 1685 in Er-
furt, f 22. Mai 1752 in Dresden. Er war Autodidakt, dann Schüler von C. L.
Agricola und Manyoki, (zuvor Soldat gewesen). Er arbeitete am Schwarzburg-
Sondershausenschen Hof, bis er 1726 an den sächs. Hof berufen und dort 1738 zum
Hof-Prospektmaier ernannt wurde. Von seinen Landschaften besitzen die Galerien
zu Aschaffen bürg, Bamberg, Dresden, Gotha, Hamburg, Schwerin und Weimar Proben.
Andere im königl. Schloss zu Dresden (etwa 40 Stück). Er radierte über 30 An-
sichten aus der sächsischen Schweiz und Landschaften.
Thiele, Johann Friedrich Alexander, Maler und Radierer, geb. 6. Aug. 1747,
t 6. März 1803, Sohn und Schüler des J. Alexander T., Schüler von Hut in und
Roos. Er malte Landschaften in Deckfarben und stach viel nach seinem Vater.
Thiele, Julias Arthur, Maler, geb. 10. Juni 1841 in Dresden, Schüler der
dortigen Akademie unter Hübner, auch von Krön er in Düsseldorf beeinflusst. Er
war darauf erst einige Jahre in Wien, dann in München thätig und malte meist
jagdbare Thiere in Winterlandschaften. Von ihm Todter Hase (Gal. Dresden),
Winterjagdbild u. 1 A. (ebenda), Im Gamsgebirg, Sauen auf dem Wechsel, etc.
Thiele, Karl Cliristoph, Maler, geb. 26. Juni 1715 in Markersbach bei Pirna,
t 7. März 1796. Er war als Maler hei der Meissener Manufaktur angestellt. Er
schrieb auch Gelegenheitsbroschüren und schuf einige Ansichts-Kupfer. — Ein Johann
Christoph T. war um 1703 als Bildhauer in Meissen thätig.
Thiele, Karl Gottlob, Maler, geb. 7. Sept. 1741 in Meissen, f 7. Jan. 1811,
Sohn des Karl C. T., kam 1758 an die Meisgener Manufaktur, Er malte Blumen
und Pflanzen und unterstützte den Hofblumenmaler C, G. Friedrich in Pillnitz.
Thiele, Karl Heinrileh, Maler, geb. 1779 in Meissen, f nach 1848?, gebildet
an der Meissener Manufaktur. Er kam nach Dresden, gab Unterricht und malte
Blumen, Historien, etc.
Thielen, Jan Philips Tan, Herr van Couwenberch, Maler, gen. Bigonldts,
Bigholz (nach seiner Mutter), get. 1. April 1618 in Mecheln, f 1667 in Boisschot,
Schüler von T. Rombouts und des Daniel Seghers, in dessen Weise er Blumen-
stücke malte. 1641 wurde er Mitglied der Antwerpener Gilde. Werke von ihm in
den Sammlungen zu Amsterdam, Antwerpen, Hermannstadt, Lille, Madrid, Wien
(auch Sammlung Liechtenstein), etc. — Seine beiden Töchter Maria T., geb. 17. März
1640 in Antwerpen, f H. Febr. 1706 das., und Anna T. get. 1. Jan. 1642 in Ant-
werpen, malten auch Blumen.
Thielley, Clande, Maler und Lithograph, geb. 20. März 1811 in RuUy (Dep.
Sa6ne-et-Loire). Von ihm Die Säule Fontaine bei Buxy (1866), In den Wäldern
(1868), Juan-Golf 1880 etc. Von Lithographien nennen wir „Siehe, der Teufeil" und
Blätter nach Rosi. Bonheur, Girardet, Hillemacher, Martersteig, Schlosser, Wetter, etc.
Thiem, Paulj Maler, geb. 2. Nov. 1858 in Berlin, Schüler von Löfftz an der
MOnchener Akademie, hatte auch Kunstgeschichte studirt. Er malte Landschaften,
Bildnisse und Genrebilder, z. B. Strohwittwen, Spaziergang.
Thiemo, Abt, Bildhauer und Maler des 11. Jahrhunderts, f HOL Er war Abt
von St. Peter zu Salzburg und es werden ihm Steinguss-Statuen in seinem Kloster
und in Ena, Gemälde in Ens, Admont, Niederalteich und Kremsmünster, endlich in
Elfenbein geschnitzte Heilige in St. Peter zu Salzburg zugeschrieben.
Thiönon, Anne Claude, Maler und Lithograph, geb. 1772 (1782?), f 1*46
das.. Schüler vonMoreau und de Monterare, auch in Italien gebildet. Er malte
Landschaften, sowie Ansichten meist in Aquarell una veröffentlichte „Voyage pitto-
resque dans le Bocage de la Vendee", sowie kunsttechnische Schriften. T. war einer
der frühesten Künstler Frankreichs, die eich mit dem Steindruck beschäftigten; 1817—19
lithographirte er eine Reihe von Ansichten.
Tbi^non — Thierry. 403
Thi^nou, Louis B^sire, Maler und Kupferstecher, geb. 18. Febr. 1812 in
Paris, Schüler seines Vaters A. Claude T. und von E. Isabey. Von ihm Ansicht
aus dem Saint James-Park (1838 Aquarell) ; andere landschaftliche und Ansichts-
Aquarelle aus England, Frankreich, Italien, Marokko, der Schweiz, etc; ferner eben-
solche Kupfer. Med. 3. Kl. 1836, 2, Kl. 1846.
Tblenpondt; Karl Friedrich, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1720 in Berlin,
Schüler von Pesne, später meist als Miniatur- und Schmelz-Maler in Dresden und
Warschau thätig.
Thier, Bernhard Heinrich, Maler und Radierer, geb. 1748 in Lüdinghausen
(n. A. 1751 in Münster), f 1814 in Leiden, Schüler seines Bruders Evert T., dann von
Barbiers und Meyer m Amsterdam. Er malte Blumen, sowie Landschaften und
hat ein Dutzend Thierstücke und Lasdschaften radiert.
Thi^rard, Jean Baptiste, Bildhauer, geb. 1757 in Rethel (Dep. Ardennes),
t 24. Febr. 1822 in Paris, Schüler von Barth^lemi. Von ihm Die Musik und die
Dichtkunst (1779), Der Krieg (1801), Venus schmückt den Helm des Mars (1804),
etc.; auch Bildnissbüsten.
Thierbach, Richard, Maler, geb. 9. Juni 1860 in Stolberg a. H., Schüler von
Tb. Hagen in Weimar, Er liess sich in Berlin nieder and malte schöne Land-
schaften aus seiner Heimathsgegend, z. B. Felsen am Waldbang, Blick auf Stolberg,
Mühlenhof am Wald, etc.
Thierr^e, Engene Stanlslas, Maler, geb. 29. März 1810 in Paris, Schüler
von Langres. Von ihm Ansicht des Dorfes Cernay-les-Vaux (1889), Die Promenade
auf den Wällen von Provins (1847), Ansicht aus Noyelles (186S), etc.
Thierriat, Angnstin Alexandre, Malör, geb. 11. März 1?89 in Lyon, f 14. April
1870 das., Schüler der Ecole des beaux-arts zu Lyon. Als Lauriat wurde er vom
Militärdienst befreit. 1823—54 war er Prof. an der Kunstschule zu Lyon, seit 1832
Dir. des dortigen Museums, um das er sich durch Sammeln der Lokalschule sehr ver-
dient gemacht hat. Man verdankt ihm auch einige Galerie-Kataloge. Von ihm
Blumenstück (Mus. Lyon), Brüder der christlichen Religion (1822), Die Erholung,
Stillleben, Aquarelle, etc. T. hat auch 77 kleine Ansichten und Landschaften radiert.
Med. 2. Kl. 1817, 1822.
Thierry, Charles Alphonse, Baumeister, geb. 1. Jan. 1830 in Paris, Schüler
von Lebas und der ifecole des beaux-arts, an der er 1859 den gr. Rompreis gewann.
Er schickte von dort die üblichen architektonischen Aufnahmen zurück. — Ein
Alexandre Jean T., geb. in Angoulöme (Dep. Charente) war zwischen 1840 und 1880
in Paris ebenfalls als Baumeister thätig.
Thierry, Charles S., Baumeister, geb. 1755 in Paris, f 1851 das., Schüler
von Bellissar. Von ihm Entwürfe zu Wasserschlössern, Fontaineu, Ehrenmonu-
menten, eiu Projekt für die Vorläuferin der Madeleine in Paris, etc. Er hat bau-
technische Werke verfasst.
Thierry, E, J., Kupferstecher, geb. 1787 in Paris, f oach 1830, Schüler seines
Vaters Jaques E. T., von Gaitte und von Baltard. Er stach Architekturplatten
zurVoyage en Espagne (von Delaborde), zur Baukunst (von Rondelet) und ähnlichen
Werken. 1831 stellte er eine Zeichenschule in 145 Blatt aus.
Thierry, Jacqnes iltienne, Baumeister, geb. 1750 in Paris, f nach 1816, Schüler
von Blondel und Radel. 46 Jahre lang war er Prof. an einer Pariser Zeichen-
schule. Von ihm Entwürfe zur Verschönerung der Stadt, zu einem Rubmesdenkmal
für den Kaiser und König, zu dem Are de l'fitoile, etc.
Thierry, Jean, Baumefeker des 14. Jahrhunderts. 1380 wurde er Werkführer
an der Kathedrale von Troyes, an der er bis 1882 neben Michelin de Joncheri
thätig war, um dann von Henry de Bruxelles verdrängt zu werden.
Thierry, Jean, Bildhauer, geb. 8. Juni 1669 in Lyon, f 20. Dec. 1789 das.,
Schüler von Coysevox. 1717 wurde er auf Grund einer Leda (jetzt im Louvre)
Mitgl. der Akademie. In Paris arbeitete er für die Schlösser Marly, Versailles, und
wurde von Felipe V. 1721 nach Spanien bestellt. Dort schuf er viele Marmorstatuen,
Vasen und Brunnen in den lldefonso-Garten, sowie Statuen im Treppenhause der
Kapelle des Schlosses Rio Frio. 1728 kehrte er mit einer grossen Pension bedacht
nach Paris zurück, 1736 nach Lyon. In der Kapelle zu Versailles befinden sich
zwei Steinbasreliefs von ihm ; an der Notre Dame zu Paris die beiden Figuren
„Reinheit" und „Jungfernschaft".
Thierry, Joseph Frant^ois D^sir^, Maler, geb. 13. März 1812 in Paris,
t 11. Nov. 1866 das., Schüler von Gros, Philast re und der Ecole des beaux-arts.
404 Thierry ~ Thifion.
Von ihm Ansicht von Nantes (1838), Tod Laraa (1837), Das Feenreich (1860), etc.,
besonders aber gemeinschaftlich mit Cambon viele Scenerien für die grosse Oper
(Prophet, Blutige Noce, Ewige Jade, etc.) und die komische Oper (Joseph, Nord-
stern, Sommernachtstraum, etc.) zu Paris. Er hat auch vier Vignetten zu einem
Roman deines Bruders radiert. Med. 8. Kl. 1844, Kr. der Ehrenleg. 1863.
TWerry, Wilhelm, Maler, Baumeister und Radierer, geb. 1766 in Bruchsal,
t 1823, Schüler von F. Kobell in Mannheim. Er VFurde Landschaftsmaler und
lebte als Hofmaler in Homburg, dann in Meiningen. 1810 ging er nach Karlsruhe,
wo er unter Weinbrenner die Baukunst studirte üsd von nun an auf diesem Feld
thätig war. T. radierte auch Ansichten nach W. Kobell und nach eigener Zeichnung.
Thierry de Sierck, Baumeister und Bildhauer des 15. Jahrhunderts, der 1400
Werkführer an der Kathedrale zu Metz wurde. Er schuf dort das Grabmal seines
Lehrers und Vorgängers P. Perra^. 1442 begann er die Niklaskapelle in der
S. Euchairekirche dort; 1443 die Brücke „Pont aux loups" vor Metz.
Thierry -Ladrange, Francois, Baumeister, geb. 20. Mai 1825 in Vignor>
(De'p. Haute Marne), Schüler von Dommey, Daujoy und der Ecole des beaox-arth
zu Paris. Von ihm Entwurf eines Arago-Denkmals (1864), Entwurf eines Kunst-
ausstellungsgebäudes (1865); A. für Arcaden, Grabdenkmäler, Innendecorationen,
Altäre etc. Med. I. Kl. 1872.
Tbiers, Le, s. Lethiere.
Thierseh, Friedrich, Baumeister, geb. 18. April 1852 in Marburg, Schüler des
Stuttgarter Polytechnikums. Er war 1873 — 75 bei Mylius & Bluntschli in Frank-
furt a. M. thätig, bereiste 1876 — 78 Italien, Griechenland, England und Frankreich,
1881 und 1884 den Orient und wurde 1879 Professor am Polytechnikum und der
Akademie zu München. Von ihm Die Mainzer Rheinbrücke (gemeinschaftlich mit
Lauter, I. Preis), Die Mannheimer Neckarbrücke, Der Justizpalast in München
(1891 — 95X Umbau des Kunstvereins das. (i890X Brunnen zu Lindau, Bayerndenkmal
bei Wörth, Erneuerung des Lindauer Rathhauses, etc. Sein Reichstagsprojekt für
Berlin erhielt neben Wallot einen I. Preis.
Thierseh, Ludwig, Maler, geb. 12. April 1825 in München, Schüler der
dortigen Akademie, als Bildhauer unter Seh wanthaler, als Maler unter Schnorr,
H. Hess und Schorn, 1849—52 in Rom weitergebildet. Er besuchte Griechenland
mit seinem Vater, einem Philologen, und war 8 Jahre lang Professor an der Kunst-
schule in Athen. Dort malte er 1852 — 55 Fresken in der S. Nikodemuskirche im
Auftrag der Russischen Regierung. Aehnliche Aufträge erhielt er darauf für Wien
(1856), St. Pfitersburg (1860—64), Karlsruhe (1864), London (1880) und Paris (1892).
Von ihm ferner Altäre (S. Markus in München, Syrisches Waisenhaus in Jerusalem,
Kirchen in Bad Reichenhall und Berchtesgaden), Mythologische Scenen, Römische
Genrebilder, etc. Ehrenmitgl. der St. Petersburger Akad., Bayer. Michaels - Ord.,
Off. Griech. Erlöser-Ord., Russ. Stanislaus-Ord.
Thiery, Hilaire, Bildhauer, geb. 15. Sept. 1796 in Paris, Schüler von Stouf
und der Ecole des beaux-arts im Jahre 1813.
Thill, Johann Carl Hacfe von SbI, gen., Maler und Radierer, geb. 20. Jan.
1624 in Nürnberg, f 7. Dec. (Oct.?) 1676, Schüler von C. Rupert, in Rom unter
M e r i a n weitergebildet. Er radierte 26 Blatt nach Merian, Sandraert und meist
nach eigener Zeichnung, darunter 16 Bildnisse.
Thim, Cornelia, Zeichner, geb. 1755 (?) in Rotterdam, + 1. Nov. 1813 das..
Autodidakt. Er war Kriegskapitän und zeichnete Flussansichten, Marinen, etc.
Thiollet, Alexandre, Maler, geb. 8. Mai 1824 in Paris, Schüler von DroUing
Robert-Fleury und der Ecole des beaux-arts. VoiQ ihm Daphais und Chloe (1846f,
Landschaft mit Viehstaffage in der Normandie (1859), Abend am Strande von
Grandcamp (1869), Seineufer bei Paris (1881), ete.
Thiollet, Francois, Baumeister, geb. 23. Sept. 1782 in Poitiers (D^p. Vienne),
t nach 1850. Er machte Aufnahmen der gallo - rouianischen Ausgrabungen zu
Besancon, ßourges, Champlieu und Sens zwischen 1840 — 51 und hat auch Einiges
lithographirt.
Thirion, Charles Tictor, Maler und Kupferstecher, geh. 30. März 1833 in
Langres (De'p. HAute-Mame), f 1878, Schüler von Bouguerau, Gleyre, Pfnorr
und der ^fecole des beaux-arts zu Paris. Er stach, vielfach in Schabmanier, archi-
tektonische Blätter, vieles nach Booguereau, etc. Von seinen Gemälden nennen wir
Mädchen Stiche ansehend (1870), Nach der Schule (1875), Die verlassene Psyche
(1877), Hirten in der Campagna, Bildnisse, etc. Med. 1867.
Thirion — Thoma. 405
ThirioB, Engene Romain, Maler, geb. 19. Mai 1889 in Paris, Schüler von
Gabanel, Picot und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Tod der Maria Aogyptiaca
(1863, Mus. Lisieux), Ephraim verflucht Gabaa (1865, Mus. Perp'gnan). S. Vincent
(1866, Mus. Bordeaux), S. Severin (1869, Mus. Caen), Judiths Rückliehr nach Bethulien
(1873, Mus. Tours), Die Aussetzung Mosis (1885, Mus. Luxembourg, Paris), etc. auch
Bildnisse. Ferner malte er Wandbilder in der Ste. Trinite zu Paris, im Kriegs-
ministerium, etc. Med. 1866, 1868, 1869, 1878; Kr. der Ehrenle?. 1872.
Thiriot, Jean, Baumeister des 17. Jahrhunderts. Er war Baumeister Louis XIII.
S. Leben von Ch. Bonne (Bar le Duc, 1876).
Thirtle, John, Maler, geb. 1774 in Norwich, f 29. Sept. 1839 das. Er malte
Landschaften aus Wales, den Themseufern, Norwich und der Norfolkküste, endlich
auch Bildnisse. Das 'S. Keusington Mus. besitzt zwei Aquarelle von ihm.
TMry, Leonard, Maler, Zeichner und Radierer, geb. um 1500 in Deventer
(Overyssel, n. A. in Bavay, De'p. Nord), f um 1550. Er war neben Rossi und Primaticcio
in Fontainebleau thätig und hat viel nach deren decorativen Maleieien radiert. Man
kennt über 80 Einzelblätter von ihm, nebst einigen Folgen, darunter Ceres Fabel
(12 Bl.), Staffirte Landschaftsfolge (12 ßl.j, etc. Nach ihm stach R. Boyvin 26 Bl.
zur Jasonsage.
Thivierj Engene, Bildhauer, geb. 11. Oct. 1845 in Paris, Schüler vonDubray,
A. Dumont und L o i s o n. Von ihm Sterbender Meleager (1865), Tänzerin aus
dem Ballet Faust (1870), Margarethe von Navarra (1880, Gipsbüste), etc.
Thöining, Christ. Friedrich, Maler und Lithograph, geb. 1802 in Eckernförde,
t 21. April 1873 in Neapel, Schüler der Kopenhagener Akademie, 1830 in München,
später ■ in Rom weitergebildet. Von ihm Ansicht der Insel Capri, Molo di Gaeta,
Küste von Calabrien, etc.," auch lithographirte Landschaften z. Th. nach eigener
Zeichnung, z. Th. nach Bakhuijzen und Cuijp.
Thönert, Medardns, Kupferstecher, geb. 1754 in Leipzig, f 1812, Schüler von
B a u s e und G e y s e r, nachdem er zuvor Philosophie und Mathematik studirt hatte.
Er stach Bildnisse, Vignetten, etc. nach Graff, Oeser, G. F Schmidt, etc., auch nach
eigener Zeichnung.
Thörmer, Benno, s. Törmer, Benno r«'iedrich.
Thörne, Alfred, Maler, geb. 1850. Er war in Schweden thätig und malte
Berglandschaften, etc.
Thola, Benedetto, Maler des 16. Jahrhunderts, f um 1574. Mit seinen beiden
Brüdern (Gabriel T. und — T.) und F. Riccini schuf er Sgraffitomalereien am
Dresdener Residenzschloss und der jetzigen Gewehrgalerie, auch Fresken in der
Loggia des Schlossthurms. Seinen „König David" kennen wir nur durch die lieber-
lieferung. Er, sowie die Brüder, waren ausgezeichnete Musiker.
Tholen, Willem Bastiaen, Maler, geb. 13. Febr. 1860 in Amsterdam, Schüler
von P. J. C. Gabriel. Er malte Landschaften, Vorstadtansichtea, Steinbrüche, etc.
Thollot, Benoit, Maler, geb. 1. Nov. 1817 in Lyou, Schüler von Picot und
der Ecole des beaux-arts zu Paris. Von ihm Cervantes liest Freunden den Don
Quixote vor, Ermordung Marcels, etc., auch Bildnisse, Fayencen, Aquarelle, etc.
Thom, James, Maler, geb. um 1785 in Edinburgh, f nach 1814, gebildet in
seiner Vaterstadt, thätig in London. Von ihm Der junge Rekrut, etc. — Ein James
CraTfford T., geb. vor 1850 in Nord-Amerika, war Schüler von E. Frere in Paris
und malte Genrebilder, Landschaften, etc.
Thoma, Hans, einer der hervorragendsten Maler unserer Zeit, geb. 2. Oct. 1839
in Bernau (Baden), Schüler der Karlsruher Kunstschule unter S c h i r m e r (1359),
nachdem er schon lithograpnisch und als Uhrenmaler thätig gewesen war. 1867—68
ging er nach Düsseldorf und Paris, dann nochmals nach Karlsruhe, 1870 nach
München, 1874 nach Italien. 1877 Hess er sich in Frankfurt a. M. nieder, wo er
mit Unterbrechungen (Reisen nach England und Italien) bis 1899 verblieb, darauf
einem Ruf als Museums- und Akademie -Direktor nach Karlsruhe folgend. In seiner
Jugendzeit nur auf Zurückweisung und Verkennung in Deutschland stosftend (einige
Engländer kauften viele seiner Werke auf), lebte er bald ganz zurückgezogen seiner
Kunst. Nur der Thätigkeit einiger Kunsthistoriker, namentlich Thodes, ist es zu
danken, dass Deutschland erkannte, was es in ihm besitzt, und seit etwa 1890 (Zeit-
punkt einer grossen Collektivausstellung in München) ward der nun allerdings schon
50jährige allmählich gebührend geschätzt. Seine Kunst ist dem innersten Wesen
nach von der lautersten Volksthümlichkeit erfüllt, den Vortrag bestimmt eiu aus-
gebildeter Sinn für prachtvolle Farbenstimmung. Dass T. so lange gezwungen von
40.6 Thomace — Thomas.
aller mitschaffenden Kunst entfernt arbeiten musste, hat ihm freilich die Selbstkritik
etwas erschwert, und neben den allerprächtigsten Leistungen erscheinen mituoter
seltsam ungenügende, während aller Perioden. In der Landschaft steht er unüber-
troffen da. Seit 1892 widmete er sich dem Steindruck, auch in Farben, namentlich
die frübeu Blätter, deren einzelne Abdrucke er meist mit auserlesenstem Geschmack
bemalte, sind herrlich. Später widmete er sich leider der minderwerthigen aber
bequemeren Algräphie (Flachdruck auf Aluminiumplatten). Im Ganzen schuf er
(bis 1900) etwa 100 grössere Blätter, nebst einer Reihe von Rahmenleisten etc.
T. hat sich, aber mit wenig Glück, auch der Radierung zugewandt; auch seine
Vignetten zu mehreren Schriften Thodes und die Kostümentwürfe für Bayreuth sind
nicht den anderen Schöpfungen ebenbürtig. Von seinen Gemälden nennen wir Der
Hüter des Thaies (Gal. Dresden), Selbstbildniss (ebenda), Landschaft mit Kindern
(ebenda), Eva, Offenes Thal (Frankfurt a. M., Städelsches Institut), Wächter vor dem
Liebesgarten (Breslau), Taunuslandschaft (Neue Pinak. München) auch Wandbilder
im Cafd Bauer und Restaurant Kaiser Karl zu Frankfurt a. M., im Ravenstein'schen
Haus das. und im Pringsheimer'schen Haus (München) u. s. w. Vergl. über ihn Thode
(Frankfurt a. M. 1887, 1899, München ca. 1896, etc.); seit 1900 gibt Thode ein
grosses Lichtdruckwerk der Thoma'schen Gemälde heraus.
Thomace^ (Tbomasse)) Colin» Baumeister des 15. Jahrhunderts aus Dinant.
1404 begann er die Kirche St. Siffrein de Carpentras, deren östliche Theile er noch
selbst vollenden konnte.
Thomae, Johann August^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 15. April 1601 in
Pesterwitz bei, Dresden. Er war jüngster Bruder des J. Benjamin T. und in Glauchau
thätig.
Thomae, Johann Benjanim, Bildhauer, geb. 23. Jan. 1682 in Pesterwitz bei
Dresden, f 8- März 1751, wahrscheinlich Schüler von C. Fehrer und Kirchner,
auch unter B. Perraoser gebildet. Seit 1712 bezog er ein Gehalt vom König und
war 1733 schon Hofbildhauer. Von ihm Die Giebel an der Dreikönigskirche (Dresden N.,
zweifelhaft), Hanptaltar (das.), Restaurirung der Kanzel (ebenda), Reliefs, etc. (Rath-
haus, Dresden A.), Zwei Eckbrunnen (Dresden N., Hauvtstrasse, zweifelhaft), ein
Theil des bildhauerischen Schmuckes am Zwinger (Dresden), etc.
Thomae« Lucas (d. h. L. der Sohn des T.), Maler des 14. Jahrhunderts. 1355
und 13B9 in Urkunden erwähnt. Schüler des Barna in Siena. Von ihm Madonna
(Gal. Siena), Crucifix (l366 Akad , Pisa), etc.
ThomanD; (Titioman), Christian Maimand; Kupferstecher des 18. Jahrhunderts,
thätig um 1730. Er stach u. A. Platten für das Werk über die Dresdener Antiken.
TboHiann Ton Hagelstein^ Ernst FhiHppj Maler und Kupferstecher, geb.
1657 in Augsburg, f 1726 das. Um 1703 war er in Berlin, sonst vielfach in Lindau
thätig. Er malte Historien. Von ihm ferner über 60 minderwerthige Schabkunst-
blätter, meist grösseren Formats, in der Art der Spizel, Rugendas, etc. — Sein Sohn
Tobias Heinrich T., malte Thierstücke und hat selbst mehrere Folgen, über 50 Bl.
Jagden etc. in der Art der Ridinger, Rugendas geschabt.
TlionianQ von Hag-elstein, Jakob Ernst, Maler, geb. 1588 in Lindau, f 16^3
das., dort und in Rom (unter Elsheimer), Genua, sowie Neapel gebildet. 1620
etwa kehrte er in die Heimatb zurück und war im Dienst des Kaisers thätig. Er
malte Landschaften mit biblischer oder geschichtlicher Staffage in Elsheimers Geschmack.
Thomas, Maitre, Baumeister des 14. Jahrhunderts. 1365 baute er an der
Kathedrale von Troyes. — Ein andrer Maitre Thomas^ war im 16. Jahrhundert
Baumeister in Caudebec; 1543 wurde er nach Lillebonne berufen, um das Kirchen-
portal, das der Blitz zerschlagen hatte, neu aufzubauen. — Ein dritter Baumeister
Maitre Thomas, t 23. Mai 1630 in Metz, schuf dort die Niklas - Kapelle der
Kathedrale.
Thomas, Alexander Ludwig Joseph, Maler, geb. 13. März 1810 (1820?) in
Malmedy (Rheinprovinz), f 9. (12. ?) Aug. 1898 in Brüssel, Schüler der Akademie
in Düsseldorf, sowie Antwerpen und liess sich in Brüssel nieder, wo er mit Erfolg
Historien malte. Von ihm besitzt das dortige Museum Barabas und der wandernde
Judas. Von ihm ferner Die Jungfrau am Calvarienberg, Das Urtheil Salomonis, etc.
Mitglied der Antwerpener Akad., Off. Leopold-Orden, Med. Paris.
Thomas, Alexis Fraucois^ Bildhauer, geb. 1795 in Paris, f 16. Nov. 1875,
Schüler von De seine und Dupaty. Ydn ihm Kain (1833 Studienkopf Marmor),
Die unbefleckte Empfängoiys (1840 Holzstatue), Junge Muse (1852 MarmorkopO,
Bildnißsbüsten, etc.
Thomaa, 407
Thomas, Anna Bosina Magdalena) geb. Willemer, Zeicbneric, gab. 11. April
1782, t 16. März 1845.- Sie lebte iu Frankfurt a. M. und hatte in erster Ehe einen
gewissen Stadel geheirathet. Sie radierte und zeichnete als Liebhaberin Ansichten.
Eine, radierte, von Frankfurt a. M., yon der sie ein Exemplar Goethe schenkte,
galt lange Zeit irrthümlicherweise als Handzeicbnung von Goethe's eigener Hand.
Thomas, Autoine Jean Baptiste, Maler und Lithograph, geb. 31. Oct 1791
in Paris, f 1843 das., Schüler von Vincent und der Ecole des beaux-arts an der
er 1816 den grossen Rompreis gewann. Er veröffentlichte ein Werk mit 72 Stein-
drucken „Un an k Rome", ferner humoristische Steindrucke und eine Anzahl von
Einzelblättern auf Stein gezeichnet. Von Gemälden nennen wir Jesus vertreibt die
Händler (St. Roch, Paris), Prozession in Neapel (Trianon), Rückkehr des Herzogs
von Angouleme (Schloss Villeneuve-l'Etang), etc.
ThomaSy Charles Tristan, Baumeister und Aquarellmaler, geb. 18. Febr. 1825
in Paris, Schäler von Blouet und der Ecole des beaux-arts. Man hat römische
Ansichtea von ihm.
Thomas, Christian Ludwig, Zeichner, geb. 30. Dec. 1757 in Domburg bei
Grossgerau, f 28. Juni 1817 ift Frankfurt a./M. Er war ursprünglich Feldmesser
und machte sich später bekannt durch Aufnahmen verschiedener Festungen (z. B.
Königstein), durch mehrere Pläne der Stadt Frankfurt a/M., etc.
Thomas, Emile, Holzschneider, geb. vor 1845 in Vittel (Däp. Vosges), Schüler
von G u B m a n d , thätig in Paris. Er schnitt nach A. Angeli, Antooello da Messins,
Beygle, Blanc, Cano, Decamps, Deläcroix, Duvivier, Guillaume, Laurens, Lenoir,
Regnault, etc. für Le monde illustre, Le magasin pittoresque u. a. Zeitschriften.
Thomas, Engine £mile, Bildhauer, geb. 6. Febr. 1817 in Paris, t 2. Jan. 1882
in Neuilly-sur-Seine, Schüler von P r a d i e r und der ißcole des beaux-arts. Von ihm
Napoleon (1849, Mus. Amiens), Bezont (Mus. Melun), Mgr. Massonaix (Mus. Pörigueux),
ChampoUion (Versailles), Aubö u. A. (ebenda), Kard. Latour d'Auvergne (Dom zu
Arras), St. Peter, St. Paul (St. Sülpice, Paris), S. Matthaeus (Ste. Trinite, das.), etc.
Thomas, Felix, Baumeister, Maler und Kupferstecher, geb. 28. Dec. 1838 in
Nantes, f 15. April 1875, Schüler von Gleyre, Lebas und der Ecole des beaux-
arts, an der er 1845 den grossen Rompreis gewann. Er besuchte nun Italien und
Athen, und bereiste 1851 im Staatsauftrag mit V. Place Babylonien, wo er viele
Monumente aufnahm. T. malte auch zahlreiche Landschaften, meist aus Mittel- und
Süd-Frankreich. Med. 2. Kl. 1859, Med. 1865, III. Kl. 1867, Kr. der Ehrenleg. 1867.
Sein Leben von Girardot (1875).
ThomaS) Ferdinand, Maler, geb. 15. Oct. 1858 in Hasselfelde, Schüler von
Th. Hagen in Weimar. Von ihm Schreiender Hirsch im Herbstnebel, Im Harz,
Schwarzwild im Schnee.
Thomas, Fritz, Bildhaoer, geb. 26. Aug. 1861 in Geisenheim, Schüler der
Berliner Akademie. Er schuf Bildnisse, Thiere und decorative Arbeiten für Bauten.
Kronen-Ord. IV. Kl.
Thomas, Gabriel Jules, Bildhauer, geb. 10. Sept. 1824 in Paris, Schüler von
Dumont, Ramey und der ]&cole des beaux-arts, an der er 1848 den grossen
Rompreis gewann. Von ihm Attila (Marmorkopf, Mus. Nantes), Virgil (Mus. Luxem-
bourg), Mlle. Marg (Coroödie Francaise, Paris), Lucien Bonaparte (Ajaccio), Tod des
Hl. Stephan (Tympanoo, S. fitienne du Mont, Paris), Marceau (Mus. Chartres), La
Bruytre (Mus. Chantilly), La Comädie (Grosse Oper, Paris), La Tragedie (ebenda),
Orpheus, Christus am Kreuz, u. v. A., auch Bildnissbüsten, sowie kirchliche Plastik.
Med. 3. Kl. 1857, 1. Kl. 1861, 1867, 1878, Kr. der Ehrenleg. 1867, Off. Kr. 1883 ;
Mitgl. der Akad. 1875.
Thomas, George Housman, Maler, geb. 17. Dec. 1824 in London, f 21. Juh
1868 in Boulogne, Schüler von Bonner, auch in Paris gebildet. Er begann mit
Illustrationen für eine amerikanische Zeitschrift und für Bücher, schuf auch die
Zeichnung für Banknoten dort. Darauf ging er nach Italien, wohnte der Vertheidigung
Roms durch Garibaldi bei und schickte Illustrationen an die ,London Illustrated
News", in Folge dessen er an diese Zeitschrift berufen wurde. Er zeichnete viel für
die Königin und den Prinzen Albert in Wasserfarben. Von Buchillustrationen nennen
wir die zu üncle Tom's Cabin und W, CoUins Arraadale. Er malte Staatsactionen,
Landschaften, Stadtansichten, etc. Er starb in Folge eines Sturzes vom Pferd. —
Ein Geraerdt Th., t 1721 war Mitgl. und Dekan der Antwerpener Lucasgilde.
Thomas, Grosrenor, Maler, geb. 1856 in Sidney (Australien). Er Hess sich
in Lenzie bei Glasgow nieder. Von ihm Abend, Weisse Häuser, Mondschein, etc.
4.08 Thomas — ThomaBsin.
Tiiomas, Henry Thomas, Zeichner und Radierer, geb. 1840, Schüler der
Londoner Akademie. Er lebt in Plugland. Yon ihm Verfahren der Blechschmiede
in den Fabriken von Wales (1881, 12 aquarellirte Zeichnnngenj.
Thomas, (Thomas ron Yperen), Jan, Maler und Kupferstecher, geb. 5. Febr. 1617
in Yperen, f 1673 in Wien, Schüler von Rubens; wurde 1639/40 Meister der St.
Lucasgilde in Antwerpen; bereiste mehrere Länder, darunter Italien mit einem anderen
Schüler von Rubens Van Diepenbeeck. Er malte für den Erzbischof von Mainz und
den deutschen Kaiser Leopold, der ihn nach Wien berief. 1658 war er während der
Krönung Leopolds L als K. Hofmaler in Frankfurt a. M. anwesend. Von ihm der
Triumpbzug des Bacchus (1656 Mus. WMen), Der Alchimist, Der Buch er verkauf er
(Gal. Liechtenstein das.), S. Franciscus vor der Jungfrau (Karmeliterkirche, Antwerpen).
A. in den Sammlungen zu Gotha (?), Kiel, Wien (Harrach) und Yperen. T. radierte
eine Anzahl geschickter Blätter, Schäferscenen etc. und ist besonders noch als einer
der frühesten Vertreter der Schabkunst beachtenswerth. Wir nennen Bildniss T.
Vecellis (1661), Kaiser Leopold, Kriegerbüste, Diogenes, Dame mit dem Cupido und
Nachtstück (nach Dow).
Thomas, John^ Bildhauer und Baumeister, geb. 1813 in Chalford, f 9. April
1862 in London, wohin er gelangte um die decorative Plastik am Pariamsctsneubau
zu beaufsichtigen. Von ihm Die Löwen an der Britannia Brücke, Basreliefs an Euston
Station London, Figuren und Vasen am Serpentine im Hyde-Park das., Decorationen
am Eingang des Buciiingham Pal., Musidora, Lady Godiva. etc. Na?li seinen Ent-
würfen wurden gebaut Petos Landsitz Somerleyton, die Nat.-Bank zu Glasgow, das
Houldsworthmausoleum. Sein Entwurf eines Shakspere-Denkmala n&fani die Commission
nicht an, worüber er sich zu Tode grämte.
Thomas, Karl Gustav Adolf, Maler, geb. 28. Sept 1834 in Zittau, f 10. Jan.
1887 in Dresden, Schüler der Dresdener Akademie und von L. Richter; dann in
München von Lier und F. Voltz beeinfiusst; auch in Rom gebildet. Er liess sich
in Dresden nieder und malte Landschaften. Von ihm Oberbayrische Gebirgslandschaft
(1866 Gal. Dresden), Abend auf Capri (1872) etc., auch Federzeichnungen und Aquarelle.
Thomas, Lonis Charlemagne, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 1. März
1793, Schüler von Beauvarlet. Er starb auf dem Schlachtfeld vor Aachen.
Thomas, Viktor, Maler, geb. 31. Oct. 1854 in Marburg, Schüler der Akademie
in München, wo er sich niederliess. Von ihm Sinnen und Minnen, etc. Silb. Med.
London 1884.
Thomas, William Caye, Maler, geb. 1820 in London, Schüler (zunächst als
Bildhauer) der dortigen Akademie, dann in München als Maler ausgebildet. Er be-
reiste Italien und Deutschland und kehrte 1843 nach London zurück. Von ihm
Rückkehr des verlorenen Sohnes, S. Augustin predigt den Britten (Carton für das
neue Parlamentsgebäude), Die 12 Apostel (Neue griechische Kirche, London), Der
Geist der Gerechtigkeit (S. Kensington-Mus.), Krönung Königs Wilhelm i. von Preussen,
etc. 1870 veröffentlichte er ein Werk über monumentale Flächendecoration.
Thomas, WiHiam Meredylh, Bildhauer, geb. 1819 (?) in Brecon (South Wales),
t 7. Sept. 1877 in London, Schüler der dortigen Akademie und von Schwanthaler
in München, Von ihm Prince Albert Memorial (Tenby, Wales), Marquis of Bute
(^Statue, Carditf), Ariel (1865 Relief), viele Bildnissbüsten, etc.
Thomas de Itarbarin, Emmanuel Henri Francois, Maler, geb. 16. Juli 1821
in Paris, Schüler von Delaroche, Ary Scheffer und der Ecole des beaux-arts.
Er schuf fast nur Pastell-Bildnisse.
Thomas de Candehec, s. Thomas, Maitie.
Thomas de Metz, s. Thomas, Maitre.
Thomas de Thomon, — , Baumeister und Maler, geb. 1756 in Paris, f 1814
in St. Petersburg, Schüler der Ecole des beaux-arts, an der er den grossen Rompreis
gewann. Er wurde Prof der Perspektive und Optik an der St. Petersburger Akademie,
auch kaiserlicher Baumeister und schuf in St. Petersburg das kaiserl. Theater, die
Börse (1805), Die Pultava- Säule, etc. Von ihm ferner das Theater in Odessa; viele
Ärchitekturaquarelle, von denen die Eremitage Proben besitzt, etc. Er hat auch einige
Römische Ansichten etc. radiert.
Thomasse, s. Thomace.
Tbomassin, Nicolas Fran^oia, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 29. Aug. 1697
in Paris, Sohn des Simon T.
Thomassin, Philippe, Kupferstecher und Holzschneider, geb. 1554 (?), f 1649
in Rom, Schüler von Corn. Cort dort, wo er auch thätig blieb, Yon ihm 52 Blatt
Thomassin — Thompson. 409
nach antiken Statuten, eine Folge berühmter Herrscher und Hauptlente (1600), A,
nach A. Angeli, Baroccio, Peruzzi, Salimheni, R. Saöti, Vanni, Vasari, Villamena,
F. und T. Zuccaro, etc. S. Leben von Bruwaert (1876).
ThoniASsin, Simon, Kupferstecher, geb. 1655(?) in Troyes (Dep. Aube), f 1732
in Paris, Schüler von Picart und in Italien gebildet, Sohn eines gleichnamigen
Yaters, der auch Kupferstecher war und Neffe des Pierre T. Er wurde Hofkupfer-
bxecher. Im Auftrag Louis XIV. stach er die Verklärung nach R. Santi. Von ihm
ferner Louis -XIV., Churf. Friedrich III., Charlee XII , Cardinal Ossat u. A. nach
eigener Zeichnung, sowie Blätter nach B. Boulogne, Champaigne, Jouvenet, Lebrun,
Lesuenr, Poussin, Renaud, Zampieri ti. A. m.; auch eine grosse Sammlung (220 Bl.) nach
den Statuen, etc. zu Versailles (Paris 1694 und in 2. Auflage Haag 1723). — Sein
Sohn Vincent T., geb. 28. Jan. 1662 in Paris war auch Kupferstecher.
ThoniHssin, Simon Hetiry, Kupferstecher, geb. 26. Febr. 1687 in Paris,
t 1. Jan. 1741 das., Schüler seines Yaters Simon T. und des B. Picart, den er
nach Holland begleitete. Zwei Jahre blieb er in Amsterdam. 1728 wurde er Mitgl.
der Akademie. Seine Arbeiten nach Watteau verdienen Beachtung und soll oer
grosse Meister die eine Platte „Rekrut zum Regiment gehend" ihm selber vorgeätzt
haben. Von ihm Stiche nach Caldara, Caliari, Cignani, Detrey, Feti, Jouvenet,
Lafosse, Largilliere, Rigand, Rubens, Tocque, Vleughels, Watteau, etc. — Man nennt
auch zwei verschiedene Francjois T., beide Hofmaler, die 1627 und 1643 urkund-
lich erwähnt werden.
Thomaszoon, Thomas, Goldschmied und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts,
geb. in Haarlem. Alba liess ihn unter Verdacht revolutionärer Gesinnungen in das
Gefängniss werfen. Er zeichnete den Plan der Stadt, Haarlem, den Doeticum 1582
stach. Er war Bürgermeister und erhielt als eolcher Ehrengaben.
Thom^, Luca di. s. Tome.
Thomire. Pierre Philippe, Bildhauer, geb. 6. Dec. 1751 in -Paris, f 15. Juni
1843 das., Schüler der Lukas-Akademie, von Pajou und Houdon. Er war an der
Manufaktur in Sevres als Bildhauer angestellt. You ihm Zwei Kinder streiten sich
um ein Herz (1781, Bronzegruppe), Triumph des Trajan (1812, n. der Zeichnung von
Dupasquier), Bildnigsbüsten, etc. Kr. d. Ehrenleg.
Thcmmen, Acbilles, Baumeister und Ingenieur, geb. 25. Mai 1832 in Basel
1861—67 erbaute er die Brennerbabn, wurde dann an die Ungarischen Staatßbahnen
berufen und liess sich 1870 in Wien nieder.
Thomon, T. äe, s, Thomas d© Thomon.
Thompson, Ä. Wordsworth, Maler, geb. 28. Mai 1840 in Baltimore, f 1896,
gchUler in Paris (1861) voi[> C. Gleyre, E. Lambinet und A. Pasini.
T. machte Studier eisen nach Marokko, Algerien und Spanien. Er stellte 1865 in
Paris aus, kehrte 1868 nach New-York zurück und malte besonders militärische
Vorwürfe. Von ihm Truppenrevue des Generals Washington in Philadelphia 1777,
Nachrichten von der Front, Beim Vorposten, Postkutsche in den White Mountains,
Fiacherheim in New-Jersey, u. s. w. Med. 1889 Paris; Mitgl. der Amerikac Nat.-
Akad. (1875)
Thomp.son, Alhert, Maler, geb. 1853 in Woburn (Mass., ü. S. A), Schüler
von W. E. Norton. 1872 .und 1874 besuchte er England, Frankreich und Italien
Von ihm Waldinneres^ Obstgarten, Ära Winnipiseogee-See, etc.
Thompson, Cephas Giovanni, Maler, gfb. 3. Aug. 1809 in Middleborough
(Mass., ü. S. A.), t 1888, Schüler seines Vaters Cephas T., meistens aber Autodidakt.
185^ besuchte er London, Paris, Florenz und Rom, wo er 7 Jahre verweilte. 1860
zurückgekehrt, liess er sich in New-York nieder. Früher war er auch in Boston,
Philadelphia, Providence, etc., thätig gewesen. Er malte meist Bildnisse, von anderen
Vorwtlrfen Trennen wir Die Heimsuchung, Prospero und Miranda und Die Befreiung
Pefri. 1861 wurde er ausserord. Mitgl. d. amerik. Nat.-Akad.
Thompson, Charles, Holzschneider, geb. 1791 in London, t 19. Mai 1843 in
Bourg-la-Reme bei Paris, Schüler von Bewick und Branston, Bruder des John T.
1816 liess er sich in Paris nieder, wo er den Holzstich (d. h. die Stichel- und Schnitt-
arbeit aüt dem Ouerholz) einführte. Blätter von ihm findet man in de Sacys Alt-
und Neu-Testaraent (1835) de Barantes Geschichte der Herzöge von Burgund, zu
Lafontaine (1836), zu „Corinne" (1841) etc. — Ein anderer Charles T. war am
Anfang unseres Jahrhunderts als Stecher für die BuchiUustration zu London thätig.
Thompson, Charles Thnrston, Holzschneider, geb. 28. Juli 1816 in Beckham
(London;}, t 22. Jan. 1868 in Paris. Schüler seines Vaters John T. Er lieferte
410 Thompson — Thomsoo.
E[olz8chnitte zu B|icliern im Verlage von Longman und Van Vorst. Er balf bei der
Anordnung der 1851er grossen Aosstrflung, wandte sich bei dieser Gelegenheit der
Photographie zu, der er sich seit 1853 ausschliesslich widmete. 1867 wurde er
officieller Pbotograph des Departements für Kunst und Wissenschaft.
Thompson, E. W., Maler, geb. 1770, f 1847 in Lincoln. Er war die längste
Zeit in Paris als Bildnissmaler tbätig.
Thompson^ Elisabetb) verehel. Lady Butler, Malerin, geb. 1844, Schülerin
der S. Kensington Schule. Sie arbeitete sich zu einer der beliebtesten Schlachten-
und Soldaten-Malerinnen Londons hinauf.
Thompson, Gabriel; Maler, geb. 1861 in Bridgewater (England), Schüler von
K. Raupp, Gysis und Löfftz an der Akademie zu München, wo er lange tbätig-
war. Von ihm Aus Bothenburg a. d. T., Die Genesende, Frauenbildniss, etc.
Thompson, Jaeob^ Maler, geb. 28. April 1806 in Penrith, f 27. Dec. 1879 in
Hack thorpe, Schüler der Akademie in London, wo ihn Hliton, Lawrence und
Smirke beeinflosstes. Er malte erst Bildnisse, Copien nach alten Meistern, nackte
Mythologien, zuletzt aber meist Landschaften aus Cumberland und Schottland. Sein
Leben Von L. Jewitt (1882).
Thompson, (Thomson), James, Kupferstecher, geb. um 1790 in Mitford (North-
umberland), f 27. Sept. 1850 in London. Er stach für „Lodge's Portraits" und die
„Townley Alarbles", ferner Einzelbildnisse nach Grant, Lawrence, Htehmond, Boss, etc.
-- Ein James Eobert T., f nach 1842, aquarellirte und zeichnete Architekturen, etc.
Ein Aquarell von ihm besitzt das S. Kensington Mus.
Thompson, Jerome, Maler, geb. 30. Jan. 1814 in Middleborough (Mass., U. S. A.),
t 2. Mai 1886 in Glen Gardner (N. Y., U. S. A.), Schüler seines Vaters Cephas T.,
von Jarvis und Morse, jilr war in Amerika als Landschaftsmaler geschätzt und
wurde 1851 ausserordentliches Mitglied der amerik. Nat.-Akad. 1851—52 hat er in
England und Frankreich gemalt.
Thompson, John, Maler, geb. vor 1575, f nach 1609, tbätig in London, wo er
Stadtmaler war. Bildnisse von ihm befinden sich in der Innung der Maler-Gesell-
schaft dort.
Thompson, John, Holzschneider, geb. 25. Mai 178 in Manchester, f 20. Febr.
1866 in Kensington (London), Schüler von Branston, von Th urston beeinflusst»
Eine Zeitlang stand er im Dienste der Bank of England, schnitt Mulreadys Penny-
Brief-Umsehlag und die Bri^annia auf den englischen Banknoten. 1852—59 war er
Leiter der Frauen-Holzschneideschule der S. Kensington - Kunstschule. Er schnitt
über 900 Zeichnungen Thnrstons; A. nach Cruikshank, Maclise, Mulready, Stothard, etc.
Von Büchern, die er mit Holzschnitten versah, nennen wir 1001 Nacht (1841), Vicar
of Wakefield (Mulready 1843), Waverley-Novels, Hudibras (1818), Tasso (Fairfax 1817),
„The London Theatre" (1814—18), Shakspere (1836), Yarrells Natural History, etc.
Thompson, Launt, Bildbauer, geb. 1833 in Irland, f 1894 in Amerika (?),
wohin er schon 1847 gelangt war, Schüler von Palmer in Albany, nachdem er zuvor
Medicin und Malerei getrieben hatte, 1858 ging er nach New- York und wurde 1862
Mitglied der amerikan. Nat.-Akad. 1875 Hess er sich in Florenz nieder. Von ihm
Napoleon (Bronzestatue), Pryant (Büste), Booth als Hamlet, Idealköpfe, eto.
Thompson, Martin E., Maler, geb. vor 1810, t 1877, thätig in Nord-Amerika.
1826 wurde er Mitglied der amerikan. Nat.-Akad.
Thompson, Thomas, Maler, geb. vor 1820, f 1852, thätig in Nord-Amerika.
1834 wurde er Mitglied der amerikan. Nat.-Akad.
Thompson, (Thomson), Thomas Clement, Maler, geb. um 1780 in Irland,
t nach 1857. Er war erst in Dublin, seit 1818 in London thätig. Er malte Bild-
nisse und war einer der Begründer der Irischen Akademie. Die Nat.-Gal. zu Dublin
besitzt zwei männliche Bildnisse von ihm, das S. Kensington Mus. ein weibliches.
Thompson, WilHam, Maler de^« 18. Jahrhunderts, gen. „Blarney Thompson'",
geb. in Dublin, f 1800 in London. Er malte Bildnisse, und spielte eine Rolle in ver-
schiedenen Londoner Gesellschaftskreisen. T. veröflfentlichte eine ästhetische Schrift.
Thompson, William John, Maler, geb. 1771 in Savannah (Georgia, ü. S. A.),
+ 24. März 1845 in Edinburgh. Er kam in frühester Jugend nach England und
fing zeitig an in London Bildnisse zu malen. 1812 liess er sich in Edinburgh nieder,
wo er zu Ruf gelangte und Mitglied der Schottischen Akademie wurde.
Thomsen, August Carl Wilhelm, Maler, geb. 3. Sept. 1813 in Glücksburg,
t 6, Sept. 1886 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie. Er malte erst re-
ligiöse, dann landschaftliche und Genre-Bilder. Von ihm Hans lausen verkündet
Thomsen — Thorn. 411
die ev. Lehre (Hl. Gftistkirche, Kopenhagen), Jesus lehrt im Tempel (1843, Kirche
von Söborg), etc.
Thomseu, Carl, Maler, geb. 6. April 1847 in Kopenhagen. Er malte gute Genrebilder.
ThoiiiHion, H. auch Thompson.
Thomson. Henry, Maler, geb. 81. Juli 1773 in London (Portsea?), t 6- April 1843
in Portsea, Schüler von 0 p i e und der Londoner Akademie (1790), nachdem er bis
zum Ausbruch der Revolution in Paris gelebt hatte. 1793—99 reiste er Studienhalber
nach Parma, Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Venedig, Wien, Dresden, etc. Zurück-
gekehrt malte er für Boydell Shakspere- Illustrationen, Genrebilder und Bilduisee.
1804 wurde t-r Mitglied, 1825 , Keeper" der Akademie; 1828 zog er sich aus Ge-
sundheitsrücksichten nach Portsea zurück. Die Londoner Akademie-Gal. besitzt ein
Werk von ihm.
Thomson, John, Maler, gen. Thomson of Daddingston, geb. 1. Sept. 1778
in Dailly (Ayr, Schottland), f 20. Oct. 1840 in Duddingston bei Edinburgh, wo er
Pfarrer war, Schüler von A. Nasmyth. Er malte als Liebhaber Landschaften in
der Art Gelee's und Poussins, von denen die Schottische Nat.-Gal. 8, das S. Kensington-
Mus, eins (Aquarell) besitzt. Ehrenmitgl. der Schottischen Akad.
Thomson, John Knighton, Maler, geb. um 1820, t 1888. Er stellte seit 1849
bei verschiedenen Londoner Gesellschaften aus. Wir nennen von ihm Das erste
Oster-Morgengrauen. — Ein Paton T., geb. um 1750, f nach 1820, war in London
als Bildnisskupfprstecher thätig.
Thon, Sixtas Arnim, Maler und Radierer, geb. 10. Nov. 1817 in Eisenach,
Schüler der Leipziger Akademie (1837) und von Preller in Weimar, mit dem er
Rügen besuchte; weitergebildet auf Reisen nacn Norwegen, Holland und Belgien, wo
er ein Jahr (in Antwerpen) studirte. Er wurde Zeichenlehrer in Weimar, malte
Genrebilder, sowie Bildnisse, lieferte Illustrationen für Zeitschriften, radierte einige
zwanzig Blatt, Landschafteii, Bildnisse, Thierstücke, und hat auch lithographirt. Sein
Schlafender Junge gelangte in die Gal Christiania.
Thopas, Jan, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Haarlem, wo er 1668
Mitgl. der Lucasgilde war. Man kennt Bildnisszeichnungen von ihm.
Thoras, Walther, Maler, geb. 20. Jan. 1856 in Berlin, dort und in Düsseldorf
gebildet. Er malte Laadschaftfen aus dem Nordosten Deutschlands, etc.
Thorbnm, Robert, Maler, geb. 10 März 1818 in Dumfries, f 2. Nov. 1885 m
Tunbridge Wells, Schüler des W. A 11 e n in Edinburgh, der dortigen und der
Londoner Akademieen. Er malte erst Miniatur- dann Oel- Bildnisse, ferner auch
Genrebilder, Historien, etc. Von ihm Die Waisen (1866), Die Marien am Grabe (1879),
Das Schachspiel (1883), etc.
Thorel, Mme, geb. Lariviöre, Malerin. Das Mus. zu Angers besitzt von
ihr Bildniss der Marquige von Rambouillet.
Thoren, Otto toe, Maler, geb. 1828 in Wien, f 15. Juli 1889 in Paris, studirte
in Brüssel und Paris (1857), nachdem er als OffiEier den ungarischen Feldzug
(1848—49), etc., mitgemacht hatte. Er Hess sich 1866 in Wien, später in Paris
nieder. Von ihm Reiterbildniss des Kaisers von Oesterreich, Stute mit Fohlen (Mus.
Königsberg), Der herannahende Wolf (1870, Akademie-Gal., Wien), Rinder von
Wölfen angefallen (Mus. Wien), A. in der Czernin-Gal. das. Gold. Med. München,
Wladimir-Ord., Franz-Joseph-Ord., Med. Paris 1865, Gold. Ehrenmed. München 1869.
Thorlgrny, Felix, Zeichner, geb. 24. März 1824 in Caen, 27. März 1870 in
seinem Atelier zu Paris todt aufgefunden, Schüler von Julien. Er lieferte Illustrationen
für Le monde illustr^, Le magasin pittoresque, The illustrated London News, etc. und
hat auch Ansichten, sowie Landschaften gemalt.
Thorma, Jänos (Johannf, Maler, geb. 1870 in Kun-Halas, gebildet in Buda-
pest, München (unter S. Hollösy 1889- 90) und Paris (unter Doucet). Von ihm
Leidende, etc. Ment. Hon. Paris 1894.
Thormeyer, Gottlob Friedrich, Baumeister, geb. 23. Oct. 1775 in Dresden,
f 11. Febr. 1842 das., Schüler von Mietzsch, Fechhelm und Hölzer. Er gab
architektonische Entwürfe in Aquatinta heraus, wurde 1812 Hofbaumeister und be-
reiste Italien. 1814 baute er die Treppe zur Brühl'schen Terrasse zu Dresden, die
1901 verstümmelt werden soll. Von ihm femer die Badehäuser zu Tbarandt und
Radeberg, einige Radierungen, etc.
Thorn, Angnst, Maler, geb. 1823 in Neuwied, f 1855 in Düsseldorf, Schüler
der dortigen Akademie (1840—46). Er malte Genrebilder, z. B. Der erzählende Alte
(1850), Muttergorgen (1852), etc.
412 Thorndyke — Thorvaldsen.
Thortodyke, George Qnincy, Maler, geb. 1825 in Boston, f 1887, in Paris ge-
bildet (1847). Er lebte in Newport und malte Landschaften, sowie Ansiebten. 1861
wurde er Mitglied der amerik. Nat.-Akad.
Thoröe, William, Maler, geb. 1864 in DelaTan (Wisconsin, U. S. A.), Schüler
von Lefebvre, Benj. Constant und J. P. Laufens iu Paris. Er schuf Bildnisse,
decorative Arbeiten, etc.
Thomet, Christoph, Maler, geb. 14. Jan. 1634 in Mernel, f 8. Dec. 1692 in
Dresden, wo er Churfürstl. Hofmaler geworden war.
Thorclilllj Sir James, Maler, geb. 1676 in Melcombe Regis (Dorset, England),
t 13. Mai 17S4 in Thornhili bei Weymouth Schüler von T. Highmore in London,
auf Reisen di;rr,h Frankreich und die Niederlande (um 1715) weitergebildet. Nach
Ijondon zurückgekehrt malte er im Auftrag der Königin Anna 8 Scenen aus dem
Leben des Hl, Paiilus in der Kuppel der Paulskirche, fenier einige emblematisch-
allegorische Bilder im Schloss Hampton Court, sowie decorative Arbeiten im Greenwich-
Hospital (1708 — 27), BlcBheim Palace, Moor Park, Easton Neston und Wimpole
Chapel. Ferner schuf er Altarblätter für All Souls' und Queen's Colleges zu Oxford.
Es gelang ihm im Vergleich mit den damals in London arbeitenden französischen
Malern, nur ganz geringe Bezahlung zu erreichen für seine Arbeit, doch wurde er
Hofmaler George I. (der ihn 1720 in den Ritterstand erhob), sowie George II. T.
schuf ferner Copien der Raphaelischen Tapeten-Cartons, jetzt im Besitz der Londoner
Akademie, Bildnisse und Landschaften. Er versuchte eine Akademie zu gründen^
bekam die Unterstützung der Regierung jedoch nicht, und leitete eine Kunstschule
im eigenen Haus. — Sein Sohn John (James {) T„ geb. 1732, schuf Landschaften
sowie Marinen und war bis 1797 Hofmaler George II.
Thomthwaite, J,. Kupferstecher, geb. um 1740 in London, f nach 1793. Er
war in London thätig und stach kleine Illustrationen für „Bell's Shakspere", „Book-
seilers' British Theatre" etc., auch Bildnisse.
Thornycroft, Mary, geb. Francis, Bildhauerin, geb. 1814 in Thornham (Nor-
folk), Schülerin ihres Vaters J. Francis und ihres Mannes Tb. T., 1842 in Rom
unter Thorvaldsen und Gibson weitergebildet. Von ihr viele Bildnissbüsten und
Statuen des englischen Hofes, Das Blumenmädchen, Mädchen mit dem Sprungseil,
Sappho, etc. — Ihr Gatte Thomas T. war ebenfalls Bildhauer, von ihm Königin
Victoria (Reiterstatue, Liverpool), Charles I, (Royal Gallery,Parliamenthouses), .James I.
(ebenda), Meda, verschiedene Musen, Bildnissbüsten, etc.
Thoraycroft, Walter Hämo, Bildhauer, geb. 9. März 1850 in London, Sohn
und Schüler des Th. T., der M. T. und der Londoner Akademie (1869) 1871 besuchte
er Paris und Rom. Von ihm Gen. Gordon (Trafalgar Sque, London), Teucer (1881
Bronzestatue, Mus. Chicago), Lots Weib (1878) Sleppingstones C1879), Diana (1882), etc.
Thorpe, John, Baumeister des 16. Jahrhunderts, der nach einem Band mit 280
Gi'und- und Aufrissen seiner Hand im Soane Museum zu Loiidou viele der be-
rühmtesten Herrensitze Altenglands geschaffen hat, darunter Holdr-aby '1580), Longleat
(1597), Wollatonhall (1611), Burleighhouse, Hollandhouse (1607), etc. Auch für Paris
scheint er Pläne gefertigt zu haben.
Thoryaldsen, (Thor^raldsen), Bertel (llbert), Bildhauer, geb. 19. Nov. 1770
auf der See zwischen Island und Kopenhagen, f 24. März 1844 in Kopenhagen, Sohn
eines Bildschnitzers, schon mit elf Jahren Schüler der Kopenhagener Akademie, an
der er 1793 einen Rompreis gewann. Er ging erst 1796 per Schiff über Sicilien und
Neapel nach Rom, wohin er am 8. März 1797 gelangte und wäre 1808, ohne eine
grössere Arbeit vollendet zu haben, in die Heiraath zurückgekehrt, hätte nicht Thomas
Hope sein Jasonmodell gesehen und die Ausführung in Marmor bestellt. Der Erfolg
war so gross, dass sich T. entschied, in Rom zu bleiben. Erst nachdem er durch
ganz Europa berühmt war, kam er 1819 in die Heiraath. Trotzdem er sehr gefeiert
wurde und vom König grosse Aufträge erhielt, kehrte er nach Jahresfrist nach Rom
zurück. Erst 1838 siedelte er nach Kopenhagen über wo ein Museum für ihn be-
sonders errichtet wurde. Er starb im Iloftheater zu Anfang einer Aufführung. Seine-
Kunst ist n£u-klas8izistisch ; jedoch hat er die Antike nicht nur äusserliSti nach-
geahmt, sondern selbst in derem Geist empfunden. Seine Mythologischen sind unter
den Statuen die besten, weniger gelungen die Christlichen, am wenigsten die Bildniss-
"Werke. Sein grösstes Verdienst ist die Wiederherstellung eines reinen, von allem
malerischen Beiwerk befreiten Reliefstils. Die kleinen im Rund componirten Flach-
reliefs Die Nacht und Der Morgen (1815 Pal. Tosio in Brescia, unendlich oft repro
duzirt) sind seine besten, überhaupt ganz hervorragende Werke, denen sich der be-
Thouret — Thürmer. 413
rühmte AlexaKcSerzug (für einen Saal des Quirißal als Huldigung Napoleons I. ent-
worfen, in der Villa Carlotta zu Cadenabbia am Comersee in Marmor ausgeführt, eine
Wiederholung im Schloss Kristiansborg zu Kopenhagen) würdig anschliesst. Von
weiteren Werken nennen wir Adonis (Glyptothek, München), Ganymed mit dem
Adler, Merkur als Argustödter, Die Alter der Liebe (Reliefs), Die Jahreszeiten (desgl.),
Christus (Frauenkirche Kopenhagen), Die Apostel (ebenda), Taufengel (ebenda),
Schillerdenkmal (Stuttgart), Gutenbergdenkmal (Mainz), Churfürst Maxi. (München), etc.
Prof.-Diplom der Florentiner Akad. 1804, Mitgl. und Prof. der Kopenhagener Akad.
1805, Mitgl. der San Luca Accad. 1806. Sein Leben von Andersen (Berlin 1845j,
Haramerich (1876), Killerup (Kop. 1852), S. Müller (1890), E. Plön (Paris 1880),
Thiele (Leipzig 1852—56). Vergl, auch Verzeichniss seiner Werke von Misserini
(1835, 2 Bde.) und L. Müller, das Thorwaldsen-Mus.
Thouret, Nikolaus Friedrich von, Baumeister und Maler, geb. 1767 in
Ludwigsburg, f 1845 in Stuttgart, Schüler der dortigen Karlsschule, in Rom weiter-
gebildet. Er wurde Hofbaumeister und leitete die Anlage des Stuttgarter Schloss-
gartens. Nach Weimar berufen, baute er dort das Theater. Nach Saluccis Abgang
kehrte er nach Stuttgart zurück, wurde Oberbaurath und Vorstand der Kunstschule
und erbaute das Katharinen- Hospital, die Trinkhalle zu Cannstatt und das Bade-
gebäude zu Wildbad. Er zeichnete und aquarellirte auch Mythologien, Historien, etc.
Thouret, Paul, Maler, geb. 1814, f ISli, Sohn und Schüler(?) des, Nikolaus
F. von T. Er malte decorative Arbeiten und Theaterscenerien.
Thounieysser, etc., s. Thnrnejsen.
Thonron, (Thoarond), Jacques, Maler, geb. 1737 in Genf, f am 179Ö in Paris.
Er kam schon in sehr jungen Jahren nach Paris und malte Miniaturen und Emailen.
Von ihm Bildniss Franklins (2 mal Mus. Louvre), Bachantin (n. Lebrun, Email,
'ebenda), etc.
Thouvenin, Jeau, KupferBtecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1765 in Pari.?.
Er arbeitete in Linien- sowie Punktirmanir und war zu London, Paris und Rom
thätig. Von ihm Blätter nach Aöegri, Angeli, Bosio, Camuccini, Hamilton, Lebarbier,
Lebrun, Miller, Morghen, F. MüJler, Reni, Rubens, Santi, Vecelli, v. d. Werff,
Westall, etc.
Thrän, G. C. Ferdinand^ Baumeister, geb.. 1811, f 1870 in Ulm, Schüler der
Stuttgarter Kunstschule, in Italien weitergebildet. Zurückgekehrt, widmete er sich
der Gothik und erhielt von 1858 an die Leitung der Restaurirung des Dimer Münsters.
1847 gab er Denkmale altdeutscher Baukunst, Stein- und Holzsculpturen Schwabens
heraus,
Thrasymedes, griechischer Bildhauer des 4. Jahrhunderts, aus Faros, Sohn
des Arginotos. Er schuf eine Statue des Asklepios in Gold und Elfenbeiu, für dessen
Tempel in Epidauros, halb so gross, wie der olympische Zeus und ganz in dessen Art
und Stellung gebildet,
Thrupp, Frederick^ Bildhauer, geb. 1812 (?), f 22. März 1895 in London. Von
ihm R. Fit-^walter (Houses of Parliament, London), Tod, Sünde und Satan, Arethusa,
Der Wurfspiess schleudernde Hindu, Nymphe und Amor, etc.
TUuaire, Jean Francois, Maler, geb. 29. Juli 1794 in Aix (Dep. Bouches-du-
Rhöfie), t 28. Jan. 1823 in Paris, Schüler von Prud'hon und der ficole des
beaux-arts. Von ihm Kinderbildniss (1819), Psyche (1822), etc. Med. 2. Kl. 1822.
Thüfel (Teufel), Johann, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, gen. Meister
mit dem Dietrich, nach dem Zeichen das er auf seinen Bibelbildern (in der Witten-
berger Lutherbibel die Hans Luft 1572 druckte) öfters anbrachte. Er war zwischen
1640—1570 in Wittenberg thätig und schuf anscheinend auch Sächsische Fürsten-
bildnisse. Die Daten über diesen Meister sind nicht über allen Zweifel gestellt
Thülens, Daniel, Maler, geb. 16. Juli 1623 in Frankfurt a. M., f 21. Juli 1711
las. Er war einer der besten Bildnissmaler der Stadt, schuf nebenbei Fruchtstücke
und Vögel, war endlich auch an den Malereien der Sa. Katharinenkirche betheiligt.
Werke von ihm im städt. Museum (Bibliothek) zu Frankfurt a. M.
Thttrmer, Joseph, Baumeister, geb. 3. Nov. 1789 in München, f 13. Nov. 1853
auf der Reise dahin, Schüler der dortigen Akademie unter Fischer, weitergebildet
als Stipendiat in Rom. Er zeichnete dort mit Gutensohn viele Denkmäler (Loggien
des Vatican, Villa Madama) ab und gab sie heraus, reiste darauf nach Venedig und
Griechenland und gab 3 Hefte Aufnahmen als Ergebniss heraus. 1827 wurde er Prof,
der Baukunst, später Akademiedirektor au Dresden. Dort schuf er die Hauptwache,
di« (jetzt umgeänderte) Hauptpost, etsc.
414 Thuillier — Thurneysetf.
Thnillier, Ant, Ch., Bildhauer des 18. Jahrhunderts, begraben 18. Juli 1789
in Paris,
Thnillier, Louise, s. Mornard.
Thnillier, Pierre, Maler, geb. 17. Juni 1799 in Amiens (D^p. Somme), t 19. Nov.
1858 in Paris, Schüler von Watelet und Gudin , meist jedoch Autodidakt, Er besuchte
öfters Italien, die Schweiz, die Niederlande und Algerien. Von ihm Waldeingang in
den Ardennen u. 1 A. (1836 Mus. Lyon), Ansicht vom Monte- San -Liberatore, Golf von
Salerno und 3 A. (1841, Mus. Amiena), Küsten der Provence (Mus. Orleans), etc.
Med. 3, Kl. 1835. 2. Kl, 1837, 1, Kl. 1839 und 1848, Kr. d. Ehrenleg, 1843.
Thnin, Jan de, d. Ae,, Baumeister des 16. Jahrhunderts, f 1556 in Mons, wo
er an der Kirche S. Waudru thätig war, — Sein Sohn Jean d. T. d, J,, f 1596,
vollendete den Bau,
Thnldeu s. Tnlden.
Thamann, Panl, Maler und Illustrator, geb, 5. Oct. 1834 in Tzschacksdorf
(Prov. Brandenburg), Schüler der Akademie in Berlin (1853— 55), von Hübner in
Dresden und von Pauwels in Weimar. Er bereiste Italien, Frankreich, England
und wurde 1866 Professor in Weimar j 1872 kam er nach Dresden und war dann
1875—77 Professor an der Akademie in Betlin. Er bereiste nochmals Italien und Ober-
nahm 1892 wieder ein Atelier an der Berliner Akademie. Seine Kunst äst sOsslich und
wenig erfreulich; besonders illustrirte er Dichterwerke z. B. „Frauenliebe und -Leben"
„Das Vaterunser in Zeichnungen" (1861), Amor und Psyche, etc. Von Gemälden nennen
wir Luthers Trauung {G&l. Bamberg), Der unaufmerksame Schüler (Mus, Stettin),
Szenen aus Luthers Leben (1882 Wartburg), zwei grössere Bilder im Gymnasium in
Minden, „Die drei Parzen", Das Thränenkröglein, etc. Gold. Med, Berlin 1879.
Thnmelonp, Nicolas Angnste, Baumeister, geb, 1, Aug, 1804,in Saint-Denis, (Däp.
Seine), f 1854 in Trouville, Schüler von Guenepin und der Ecole des beaux-arts,
an der er 1834 den 2, Eompr. erwarb. Von ihm Französische Akademie in Rom
(1840), Osmanische Moschee (Aquarell), Ansicht der Kirche von Steinbault (1834
desgl.), etc. Von 1840 an widmete T. sich ganz dem Lehrfach und wurde Professor
an der Central-Kunst- und Gewerbe-Schule. Er veröffentlichte: Le?ons äl^mentaires
d'architecture ou apercu Bur les proportions des portes, des fenetres et des arcades
d'aprfes les 6difices antiques et modernes, etc. 1 Vol. in 8* m. Atlas in 4». Er
wurde Prof. d, tlcole centrale des arts et manufactures.
Thnmraer, Johann Cbristoph, Maler, geb. 1649 (?), t 21, März 1731 in Prag,
Arbeiten von ihm (1684) in der Lorettokirche auf dem Hradschin zu Prag. — Ein
J. J, T. war um 1716 als Kupferstecher in Prag thätig,
Thnrin, Simon Abraham, Maler, geb. 1797 in Fäcamp (Dep, Seine-Införieure)
t nach 1826, Schüler von Storelli. Er verbrachte 10 Jahre auf dem Meere und
malte Marinen, Von ihm Sturm an der holländischen Küste, etc. T. hat eine Be-
schreibung der Denkmäler in Rom veröffentlicht.
Thnrin, Thomas, Bildhauer, geb. vor 1590, t 5- Dec. 1629 in Paris. Er war
Hofbildhauer.
Thnrneysen, (Thftnrneyssen, Thonrneisser, Tourneysen etc.) Hans Jacob
d. Ae. (Jean Jacqnes), Kupferstecher, geb. 15. Juni 1636 in Basel, f 15. Febr. 1711
das., Schüler von P. Aubry in Strassburg. 1655—56 war er in der Heimath thätig und
ging Ende Apri' 1666 nach Lyon, wo er zunächst bis 1659 blieb. Er kam dann
nacheinander nach Turin (wo er für den Herzog von Savoyen thätig war), Basel
(1661), Lyon, Bourg-en-Bresse (wo er sich am 16. Sept, 1662 verheirathete) und Hess
sich endlich dauernd in Lyon nieder, das er 1681 aus Furcht vor religiöser Ver-
folgung wieder gegen Basel vertauschte. Nun giög er mit seinem Sohn 1695 nach
Wien zum Kaiser Leopold I., 1697 nach Prag, Nürnberg und Augsburg, 1699 wieder
nach Basel. Er war ein guter, fleissiger Linienstecher zweiten bis dritten Ranges,
von dem über 350 Platten bekannt sind, darunter etwa 8 Thesen, viele Büchertitel-
nnd ninstrationen, mehr als 60 Bildnisse, etc,
Thnmeyaen, (Thonrncysseu, Thonrneisser, Tonrneysen, et*,), Jean Jacob
d. J., Kupferstecher, geb, 9. Dec, 1668 in Lyon, f 28, Febr. 1730 das., Sohn
and Schüler des Hans J. T. d. Ae.. 1695 bildete ef sich in Rom weiter aus,
wo er den Spitznamen Phaeton erhielt. Von da an begleitete er seinen Vater nach
Wi^en, etc. and war bei dessen Tod 1711 wieder in Basel. Er arbeitete vielfach
gemeinschaftlich mit dem Vater, war aber geringer und schuf einige 30 Platten
selbständig, darunter sechs Blatt Goldschmiedsornamente nach G. Kurtz. Vergl. über
Vater und Sohn Rondot »Les Thumeysen" Lyon 1899.
Thurot — Tibaldi. 415
Thurot, Blanche Lncie, geb. Hoguer, Malerin, geb. 30. April 1786 in Ver-
sailles, t ^^^^ 1838, Schülerin des Baron Regnault. Sie malte Bildnisse, Genre-
bilder, etc., meist aber Porzellancopien.
Thnrston, — , Maler und Illustrator, geb. 1774 in Scarborough, f 1822 in
Holloway. Er begann als Kupferstecher, lieferte dann Zeichnungen für gestochene
und besonders geschnittene Buchillustrationen, und endlich Aquarelle. Von ihm
wurden illustrirt Whittingham's Shakspere (1814), Falconer's „Shipweck" (1817),
Somervilles „Rural Sports' (1818), etc.
Thuijl, Walrayen van, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 19. Juli 1657 in
Haarlem, wo er 1643 Mitglied der Gilde geworden war.
Thnys, Gilles (Aegidlns), Maler des 16. Jahrhunderts, der 1507—08 in
Löwen tbätig war.
Thjbaut, (Debanlt, Tebant, Thibailt, etc), Willem Willemsz, Glasmaler des
16. Jahrhunderts, geb. in Haarlem, begr. 25. Juli 1599 das. 1545 schuf er Fenster
für die Parochialkirche dort, 1549 für S. Johann, 1586 und 1595 für S. Bavo; ferner
1557 Fenster für die Kirche zu Medemblik, 1585 für das van Warmondt'sche Haus
zu Haarlem, etc. — Ein Joseph T. war als Teppichmaler in Haarlem 1629—30 an-
gesehen, — Es gab im 16. Jahrhundert zu Haarlem noch einen Dierik Willemsz T.
und einen Willem Dieriksz T., beide als Glasmaler thiltig.
Thym, Moses, Holzschneider des 17. Jahrhunderts, thätig um 1613 — 17 in
Altenburg. 1614 gab er eine Folge von 8 Bildnissen Sachs. Herzöge nach J. Hauer
heraus.
Thymilos, griechischer Bildhauer, der einen Eros und einen Dionysos schuf,
welche neben dem Satyr des Praxiteles in der Dreifussstrasse aufgestellt waren.
ThijS) Aügnstin, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Antwerpen. Es gab
einen jüngeren und einen älteren Künstler dieses Namens, von denen der erste fälsch-
lich als Sohn des Pieter T. angeführt worden ist. — Von einem — Thijs, einem
Dominikaner des 18. (?) Jahrhunderts, besitzt das Mus. Antwerpen eine Kreuzabnahme.
Thijs, Gijsbrecht, Maler, geb. um 1616, f 1684, Schüler von J. v. d. Bernden
(1629—30). Er wurde 1636—87 Mitglied der Antwerpener Gilde. 1669 (?) malte er
ein prachtvolles Pestvotivbild, Madonna mit Heiligen, das in die Kirche zu Dender-
monde gelangte. Er malte ferner Bildnisse, sowie Landschaften mit Staffage in der
Art Poelemburghs.
Thijs, Jan Frans, Maler, geb. 15. Sept. 1783 in Brüssel, f 1865, Schüler seines
Vaters Pieter Joseph T., von Cardon, sowie der Brüsseler Akademie. Von Ihm
besitzt das Mus. Brüssel „Zeghers empfängt Geschenke des Prinzen von Oranien"
Von ihm ferner Kartenspiel, Schlacht bei Waterloo, Abendmahl (1826), etc.
Thijs, (Tijssens), Pieter d. Ae., Maler, get. 5. April 1616 in Antwerpen,
t vor dem 14. Febr. 1679 das., Schüler von Deurwaerder. Er malte mit An-
lehnung an Van Dyck und G. de Craeyer. 1644 — 45 wurde er Meister, 1660 Dekan
der Gilde. Kaiser Leopold ernannte ihn zum Hofmaler. Von ihm S. Sebastian
(Mus. Ghent), S. Hadrian (S. Peter das.), S. Benedict's Marter (Mus. Brüssel), Ikarus
und Daedalus u. A. (Mus. Antwerpen), Gruppenbildniss (Trauungskapelle von S. Jakob
das.), Venus und Adonis u. A. (Mus. Wien). A. in den Sammlungen zu Basel, Her-
mannstadt, Kopenhagen, München, Stockholm, "Wörlitz (bei Dessau), etc. -- Sein Sohn
Pieter (Panwel) T. d. J., geb. 1662, war auch Maler und wurde 1677 Meister der Gilde.
Thijs, Pieter Joseph, Maler, geb. 1749 in Lier, f 1823, Schüler der Ant-
werpener Akademie, von Spaendonck, mit dem er Paris besuchte, beeinflusst. Ei
malte Blumen u. A. im Orangeriesaal des Schlosses Laeken (durch die Franzosen zer-
stört), und war als Gemälderestaurator thätig.
Tiarini, Alessandro, Maler, geb. 20. März 1577 in Botogna, f 8. Febr. 1668 das..
Schule» von P. Fontana und Cesi, dann von Passignano in Florenz, endlich von
Lod. Carracci in Bologna. Er war äusserst fleissig, malte viele Fresken sowohl
als Oelbilder in Bologna, Cremona, Modena, Reggio, Parma, etc. Von ihm Angelika
und Medor (Gal. Dresden), Kreuzabnahme (Brera.. Mailand), Wunder des Hl. Domenicus
(S. Domenico, Bologna), Darstellung im Tempel (Sa. Maria de' Servi das.), Rinaldo
und Armida (Gal. Borghese, Rom), Die Kreuzabnahme (ebenda), Maria Maddaleua
u. A. (Gal. Parma), A. in den Sammlungen zu Bologna, Florenz (Pitti, Uftizi), Mo-
dena, München, Paris, St. Petersburg, Wien, etc. und in Kirchen zu Bologna,
Florenz, Reggio, etc.
Tibaldi, Maria Feiice, verehel. Subleyras, Malerin des 18. Jahrhunderts,
geb. 1707 in Rom. Sie malte Bildnisse soii\ne Historien in Oel und Pastell, ferner
416 Tibaidi — Tiebel.
viele Miniaturen. 1739 hehrathete sie Subleyras, von dessen „Abeudmabl »ie eine
Copie für Benedictus XIY. anfeitigte. Ihre Schwestern Isabella T. und Teresa T.
waren auch Malerinnen.
Tibaidi de* Pellegrini, Domenico Pellegrino, Maler (?), Kupferstecher und
Baumeister, geb. 1540 (n. A. 1532) in Bologna, f 1582 (n. A, 1583), in Bologna ge-
bildet, jüngerer Bruder des Pellegrino T. Er baute z. Th. gemeinschaftlich mit dem
Bruder an einer Kapelle in S. Pietro, am Zollhaus und dem Pal. Magnani-Guidotti
zu Bologna. Am bekanntesten wurde er durch seine treflflichen Stiche, von denesn
eine Ruhe auf der Flucht, ein Triumph des Friedens und ein Brunnen nach eigener
Zeichnung, A. nach G. Alghisi, Mazzuoli, Muziano, Passarotti, Sammacchini, Vecelli
etc. sind.
Tibaidi de* Pelleg:rini, PellegriJtOj Mar che se di Valsolda, Baumeister nnd
Maler, geb. 1582 (n. A. 1527) in Valsolda bei Mailand, f 1592 in Mailand, Schüler
von ß. Ramenghi in Bologna, dann (1547) an Vasari und besonders zu Kom au
den "Werken M. Buonarottis weitergebildet. Dort unterstützte er F. Buonacoraiim
Kastell S. Angelo und Ricciarelli in der Trinitä, de'Monti. 1650 kehrte er nach
Bologna zurück und baute für den Kardin. Poggi den jetzigen UniversitätspalaBt.
Darin malte er Odysseefresken. Für denselben Gönner baute er eine Kapelle in
S. Giacomo Maggiore und eine Andere in der- Madonna di Loretto, die er beide mit
Fresken schmückte. 1586 berief ihn Felipe II. nach Spanien. Er beseitigte Zuccaros
Werke im Escurial und malte Fresken darüber, auch an der Decke der Bibliothek zu
Madrid. Nach neun Jahren kehrte er reich und geadelt nach Mailand zurück, wo
er 1570 Dombaumeister wurde und die moderne Fa^ade schuf. Dort erbaute er auch
San Fedele, S. Sebastiano und den erzbischöflichen Palast. Von seinen Bauten nennen
wir ferner Villa Galli (Pal. Pero) in Gravedona (1586), S. Gaudenzio Zü Novara,
Pal. Magnaui (Bologna), Pläne zum Pal. della Sapienza zu Pavia; von Gemälden:
Taufe Chlodwigs und .3 Deckenbilder (Remigiuskapelle, S. Luigi d^ Francesi, Rom),
S. HiSronimus (Gal. Dresden), Vermählung der Hl. Katharina (GaJ- Bologna), Selbst-
bildniss (Florenz, üffizi), Sa. Caecilia (Mus. Wien), Mad. mit Heil. (Pal. Borghese,
Rom), Apollo und die Musen (Gal. Parma), etc.
Tiberghien, Pieter Joseph Jacob, Goldschmied und Medailleur, geb. 1755 in
Menen, f 9= Dec. 1810 in Ghent, Schüler von Nolf an der Akademie von Koortryk,
von Verbert und der Antwerpener Akademie. Er liess sich in Ghent nieder, wo
er Direktor der Kunstakademie wurde. Für die Abtei Baudeloo schuf er ein Gitter-
werk und zwei Vasen. Von ihm ferner Arbeiten für den Prinzen Albert von Sachsen-
Teschen, Medaillen, etc.
Tiberio d'Assisi, Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1523, angeblich Schüler
von P. Vanucci, in dessen Weise er malte. Von ihm Fresken in S. Martino bei
Trevi, in S. Francesco und S. Forfcunato zu Montefalco, in S. Domenico und Sa.
Maria degli Angeli bei Assisi.
Tidemand; Adolf, Maler, geb. 14. Aug. 1814 in Mandal (Norwegen), f 25. Aug.
1876 in Christiania, Schüler der Kopenhagener Akademie (1832—37), dann der
Düsseldorfer Akademie unter Hildebrand und Schadow, in München und Rom
weitergebildet. Zurückgekehrt malte er für den König nnd die Universität Christiania,
lebte 1846—48 in Düsseldorf und liess sich 1849 dort dauernd nieder, von wo aus
er des Sommers die Heimath besuchte. Er wurde Professor. Von ihm Die Haugianer
u. A. (Gal. Christiania), das. u. A, (Gal. Düsseldorf), Das Hl, Abendmahl in einer
Bauernhütte (Gal. Königsberg), Soromerabend auf einem norwegischen See (Nat.-Gal.
Berlin), A. m den Sammlungen zu Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Oscarshall bei
Christiania, Wien etc., auch in der Trinitatiskirche zu Christiania. Med. Berlin (1848),
Besannen, Paris I. Kl. (1855), Wien, etc. Mitglied mehrerer Akademien, Wasa-Ord.,
Olaf-Orden, Preuss. rother Adler-Ord., Kr. d. Ehrenlegion. S. Leben von L. Dietrichson
(2 Bde. Christiania, 1878—79).
Tidey, Henry F., Maler, geb. 7. Jan. 1815 in Worthing, f 21. Juli 1872 in
London, Sohn und Schüler eines John T. Er malte Aquarelle und war Mitglied
der Londoner Aquarellisten-Gesellschaft. Von ihm Die Samariterin (Job. 4. 28. 29),
Dar Thule (1861), Sardanapal (1870). Waldblumen (1871), etc. besonders auch Kinder-
bildnisse. — Sein Bruder Alfred T., geb. 1808 in Wotthing, malte Miniatur-
bildnisse.
Tiebelj Johann €^ottlieb Friedrich, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in
Dresden, f 17. März 1796, Schüler der Dresdener Akademie. Er kam 1778 an die
Meissener Manufaktur und warde Malvorsteher.
Tieck — Tiepolo. 417
Tieck, Christian Friedricli, Bildbauer, geb. 14. Aug. 1776 in Berlin, f 14. Mai
1861 das., Schüler von Bettkober (1789—94) und Schadow (1797), Bruder des
bekannten Dichters. Als Pensionär besuchte er Dresden, Wien, München und Paris,
wo er 3 Jahre bei David verblieb und den 2. Rompreis erhielt. Goethe zog ihn
nach Weimar, wo er das Schloss mit Bildnissreliefs und -Büsten schmückte, 1809 ging
er nach Coppet zu Frau von Stael, 1812 auf Einladung des bayrischen Kronprinzen
nach München. 1819 kehrte er nach Berlin zurück und wurde Mitglied, dann Senats-
mitglied der Akademie. Von ihm Grabrelief am Neckerdenkmal (Coppet), Schelling
und viele andere Bilduissbüsten (Walhalla bei Regensburg), Friedr. Wilhelm II.
(Neuruppin), ferner in Berlin Rossebändiger (1829 auf dem Museum), Genien (Sieges-
denkmal auf dem Kreuzberg), Musenross (Schauspielhausgiebel), Werke im Concert-
saal'des Schauspielhauses, in und an Schlössern, sowie anderen öffentlichen Gebäuden,
Ifflandstatue, Schinkelstatue, etc.
Tiedemann, Friedrich, Maler, geb. 1. Aug. 1865 in Stuttgart, Schüler der
Stuttgarter Kunstschule und von Diez an der Münchener Akademie, auch auf Reisen
in Italien gebildet. Er malte Landschaften und Bildnisse.
Tiedemann, (Tideman), Philipp, Maler, geb. 1657 in Hamburg, t 1705 in
Amsterdam, Schüler von N. Raes, bei dem er 8 Jahre verblieb, dann Schüler und
Gehilfe des G. Lairesse in Amsterdam. Er malte geschichtliche und allegorische
Decorationen in öffentlichen, sowie privaten holländischen Gebäuden, so z. B. die
Geschichte des Aeneas im Verschuurhaus zu Hoom,
Tieffental, Han», (Hans von Schlettstadt), Maler des 15. Jahrhunderts, geb.
in Schlettstadt. 1418 erhielt er den Auftrag, eine Kreuzkapelle vor dem Theodors-
thor in Basel auszumalen, 143B zog er nach Strassburg und wurde dort 1444 in den
Rath gewählt.
Tielenians, Maerten Frans, Maler, geb. 1784 in Lierre, + 1864 das., Schüler
der Antwerpener Akademie und von David zu Paris. Er wurde Direktor der
Zeichenschule zu Lierre und malte Historien, sowie Bildnisse.
Tielemans, Lodewijk, Maler, geb. 1826 (?), f 4. Dec. 1866 in Antwerpen. Von
ihm Jahrmarkt zu Brügge.
Tielens, Hans, s. Tilens.
Tielker, Franz Karl, Maler und Kupferstecher, geb. 1765(?) in Braunschweig,
t um 1824. Er w»r erst in Berlin, dann bis 1812 für den westphälischen Hof in
Cassel, darauf bis 1817 in Frankfurt a. M. thätig; im letzteren Jahr vertrieben ihn
die zünftigen Maler. Er malte Bildnisse und zeichnete mit Silberstift. Als Kupfer-
stecher hat er sich besonders in der Schwarzkunst Verdienste erworbeu-
Tielker, Johann Friedrich, Maler und Kupferstecher, geb. 1762 in Braun-
schweig, t 1830. Er war in Darmatadt als Silhouettenschneider und Miniatürbildniss-
maler, dann am Berliner Hof thätig. Hier malte und stach er Bildnisse (Iffland,
Frl. Döbbelin), wandte sich der Ai^uatinta- dann der Landschafts- und endlich der
Panoramenmalerei zu. Er kam nun nach Russland, wo seine Panoramen von St. Peters-
burg und Moskau viel Erfolg hatten und er mit den ersteren die Gesandtschsftsreise
nach China mitmachte. Von seinen Kupfern nennen wir noch Die Beschiessung von
Mainz, Der Schreckenstein (n. Zingg) und die Cascaden zu Tivoli (n. Hackert).
Tiepolo, OiOTanni Battista, Maler und Radierer, get. 16. April 1696 in
Venedig, f 27. März 1770 in Madrid, Schüler des G. Lazzarini, von Piazzetta
und Caliari beeinflusst. Er wurde der grösste decorative Maler Italiens aus der
Spätzeit. T. malte erst Fresken in Mailand, etc., und wurde 1750 nach Würzbarg
berufen, wo er in drei Jahren den Piafond des berühmten Treppeiihauses im fürst-
bischöflichen Schloss und andere Arbeiten ausführte. 1758 wurde er Direktor der
Venezianischen Akademie. Im December 1761 berief ihn Carlo III. nach Spanien,
wo er mit grossem Erfolg Fresken (gemeinschaftlich mit seinem Sohn) schuf und
Mengs' Neid erweckte. Von ihm Bankett dec Cleopatra (Eremitage St. Petersburg),
Anbetung der Könige (Alte Pinak. München), Marter der Hl. Agathe u. A. (Mus.
Berlin), Taufe des Clovis (Gal. Darmstadt), Zwei Heilige (Gal. Parma), Die eherne
Schlange (Gal. Venedig), Die Auffindung des Kreuzes (ebenda), S. Cajetan (ebenda);
A. in den Sammlungen zu Bordeaux, Budapest, Dresden, Dulwich, Edinburgh, Frank-
furt a. M., Kopenhagen, London, Madrid, New-York, Padua, Ronen, Turin, Udine,
Verona, Wien, etc., im Pal. Labbia und ferner in vielen Kirchen zu Padua, Udine,
Vicenza, Venedig, etc. Von seinen über 50 Radierungen sind die 24 Capricci und
eine Anbetung der Könige hervorzuheben. S. Leben etc. von Urbani de Gheltof
(Venedig 1879), Molmenti (Venedig 1896), Leitschuh (Würzburg 1S96).
Allgemeinei Küustler-Lexicon. 5. Aufl. 4. Baud. 27
418 Tiepolo — Tilborgh.
Tiepolo, Giovanni Domenico, Maler und Radierer, geb. 1726 in Venedig,
t 1804 das., Sohn und Schüler des G. Battista T., den er nach Spanien begleitete.
Nach dessen Tod kehrte er zurück. Er malte 19 Jahre lang an der Kuppel von
SS. Faustino e Giovita zu Brescia und mit seinem Vater Fresken in der Ghiesa della
Puritä zu Udine. Von ihm ferner Die 14 Kreuzesstationen (1749 S. Paolo, Venedig),
Jesus vertheilt das Brod unter die Jünger (Gal. Venedig). Seine flotten Radierungen
zeichnen sich durch grosse Originalität aus, z. B. die 27 PI. zur Flucht nach Egypten,
die 14 Pi. zur Leidensgeschichte, die Folge von 26 Köpfen, die Folge von 8 Blartt
Satyren, Türken und Araber, etc, auch mehreres nach dem Vater. — Sein Bruder
Lorenzo T., geb. 1728 (?), war ebenfalls Maler und hat mehrere Blatt nach Gemäldei)
des Vaters radiert. Er war auch nach Spanien gezogen und dort wahrscheinlich
ge&totbea.
Tierce, Jean Baptiste, Maler, geb. 80. März 1741 in Rouen, f nach 1787 in
Italien, Schüler von Pierre. Er hielt sich seit 1779 in Italien auf. Er malte
Landschaften und Marinen. Das Mus. Orleans besitzt eine Zeichnung zum Rasenden
Rolaoi Ariosts von ihm.
TierccTille, Eugene Talentin de, Maler, geb. 22. Jan. 1816 in Paris, Schiiler
von Ingres und der Ecole des beaux-arts. Er malte Historien, Bildnisse und
Genrebilder.
TierendorfF, Jeremie van, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1626. Von
ihm in S. Pierre zu Yperen eine „Schlüsselübergabe" und in S. Jacob eine „Geburt".
Tiersonnier, Anroste, Maler, geb. 1797 in Nevers (Dep. Nievre), f nach 1838,
Schüler von Guerin, Lethiere und der ificole des beaux-arts. Er malte. italienische
Genrebilder und Landschaften.
Tiersonnier, Louis Simon, Maler geb. 1718, f 4 Juni 1773 in Paris. Er
wurde Mitgl. und ausserord. Prof. der Academie Saint-Luc. T. malte Mythologien
und Scenen aus der alten Geschichte.
Tiesenhausen, Pani, Freiherr von, Maler, geb. 10. Jan. 1837 auf Idfer in
Esthland, f 24. Nov. 1876 in München, Schüler von Miliner, Lier und der Münchener
AktMJlemie, nachdem er als Offizier den Krimkrieg mitgemacht hatte. Er machte
sich als Marinemaler einen Namen. Von ihm Seehafen beim Eintritt der Nacht
(Gal. Stuttgart), Bomarsund, Ebbe, Partie auf Helgoland, etc.
Tietz,. Karl, Baumeister, geb. 1831, f 3. Aug. 1874 in der Irrenanstalt Döb-
ling bei Wien, Er schuf 3 grosse Hotels, den Circus Renz und mehrere Prachtbauten
an der Ringstrasse in Wien. 1870 erhielt er mit Hansen den Auftrag auf die neue
Börse, wurde aber bald darauf krank.
Tififany, Lonis Comfort, Maler, geb. 18. Febr. 1848 in New-York, Schüler von
G. Innes und Colman, weitergebildet in Paris unter L. Belly. Er bereiste Eng-
land, Frankreich, Spanien, Italien, Afrika und die Alj^en. T. malte in Oel, noch
mehr in Wasserfarben und wandte sicfi dann der decorativen Malerei zu. Von ihm
Ansicht auf dem Hudson, Schiffsscenen im New-Yorker Hafen, etc. T. war einer der
ersten amerikanischen Künstler, der sich mit dem Kunstgewerbe befasste. Er machte
viele Experimente mit Glas, die endlich in ganz herrlichen Erzeugnissen .gipfelten
(sowohl Glasfensterdecorationen, sowie Glasgefässe) und seinen Namen bald weltbe-
rühmt machten. Die Opalescent-Mosaik-Decoration geht auf ihn zurück. Mitgl. der'
araerikan. Nat.-Akad.
TilTon, Claude, Baumeister, geb. 4. Dec. 1798 ia Bar-sur-Aube (Dep. Aube),
t 2. Oct. 1868 in Tarbes (Dep. Hautes-Pyrenees). Er wurde Baumeister des Dep.
Hautes - Pyrenees und hat viel an öffentlichen Gebäuden gearbeitet. Kr. d. Ehren-
legion 1863.
Tiger, Jean, Maler, geb. 1623 (?) in Falaise (Dep. Calvados), f 30. Dec. 1698
in Troyes (Den. Aube), Er malte Bildnisse und wurde 1675 Mitglied der Pariser
Akademie.
Tilborgh, (Tilburg), Gillis (Aegidius) van, Maler, geb. um 1625 in Brüssel,
t um 1678 das., Schüler von D. Ten iers d. J.; 1654 wurde er Meister der Brüsseler
Gilde. Er malte in Teniers', aber auch in G. Coques' Manier. Von ihm Interieur und
1 A. (Mus. Brüssel), Der Schuhflicker (Gal. Kopenhagen), Vlämische Bauernhochzeit
u.-l A. (Gal. Dresden), Die Mahlzeit (Mus. Haag), A. in den Sammlungen zu Bordeaux,
Darmstadt, Gotha, Hamburg, München, Nantes, Oldenburg, Rouen, St. Petersburg,
Valenciennes, Wien, (Gal. . Liechtenstein und Czernin).-— Von seinem gleichnamigen
Vater besitzt das Mus. zu Lille ?in Bauernfest aus den 90er Jahren des 17. Jahr-
hunderts.
Tüens — Tillot. 419
Tilensy (Tilen, Tiden), Jan (Hans), Maler, get. 6. April 1589 in Antwerpen,
t 25. Juli 1630 das. Er malte in der Weise P. Brils und wurde 1612 in die Gilde
aufgenommen. Man kennt von ihm eine Landschaft mit Diana unter ihren Nymphen
(Mus. Berlin) und eine Gebirgslandaehaft (Mus. Wien).
Tilgner, Victor Oskar, Bildhauer, geb. 25. Oct. 1844 in Pressburg, f 16. April
1896 in Wien, Schüler der Wiener Akademie unter Schönthaler, auch von Fror.
Bauer und J. Gasser von Wallhorn; er erhielt dort mehrere Medaillen und ein
Stipendium. 1874 reiste er mit Makart nach Italien. Er machte sich zuerst durch
einige realistische Bildnissbüsten bekannt, i. B. Charlotte Wolter, Heinrich Laube.
Von ihm ferner im Wiener Volksgarten die Bronzegrüppe Triton und Nymphe,
im Garten <}«r Kais. -Villa zu Ischl ein Brunnen, in der Gedächtnisskapelle zu Mayer-
ling eine Mater dolorosa, im Equitable- Palast zu Wien eine Statue von Rubens,
andere Statuen und Büsten für die K. K. Hofmuseen, das Parlamentsgebäude, das
Burgtheater, den Wiener Rathhausplatz, den Platz am Schwarzenbergpalais, Das
Lisztdenkmal in Oedenburg, Das Hummeldenkmal in Pressbmy, etc. Sein Haupt-
werk ist das Mozartdenkmal Wiens. Gr. Gold. Med. Berlin 1886.
TilhiS; Jan, Maler,, geb. in Hilvarenbeek vor 1665, f nach 1693, Scküler des
Slingelandt in Leiden. 1683 wurde er Mitglied der Lukasgilde im Haag. 1694
war er in London thätig. Von ihm Sophie Amalie von Braunschweig (Mus. Hannover),
Die Näherin (Gal. Driesden), Dudelsackpfeifer (Mus. Wien), Frau einem Manne eine
Rose anbietend (Ferdinandeura, Innsbruck), elc.
Till, Johann, Maler, geb. 1826 in Wien, f 22. Nov. 1894 das., studirte dort
nnd in Düsseldorf, München und Rom. Er liess sich in seiner VaterstadC nieder und
malte geschichtliche Darstellungen. Sein Gottfried von Bouillon gelangte in die
Wiener Museen (n. A. wäre Johann T. 1801 geb. und am 23. Jan. 1889 zu Wien
verstorben).
Till, vJohann Carl von, Maler und Radierer, geb. 1624 in Nürnberg, f l676 (?),
dort und in Rom gebildet. Er malte Vögel und Früchte in Oel, sowie Miniatur und
radierte Bildnisse z. B. das des Ferd. Talientschger (1644).
Till, Leopold, Maler, geb. 1829, t in» Juli 1853 zu Wien.
TiUard, s. Tilliard.
Tilleuians, (Tilman), Pieter, Maler, geb. 1684 in Antwerpen, -|- 5. Dec. 1734
in Norton (Suffolk, England), Sohn eines DiamaBtenschleifers. Er kam 1708 nach
England, wo er durch Copien nach Teniers, Courtois, etc. bekannt wurde und die Gönner-
schaft der Herzöge von Devonshire und Kingston, sowie des 4ten Lord Byron ge-
wann. Er malte Ansichten von Landsitzen, Bildnisse, Jagden, Pferde- und Hunde-
bildnisse, etc. Für Bridges Gesch. von Northamptonsbire (1719) zeichnete er auch
die 500 Illustrationen. T. hat auch Einiges radiert.
Tilleuians, (Tilman), Simon Pieter, Maler, gen. Schenck, geb. 23. Juli 1601
in Bremen, f nach 1667 in Wien(?). Er bereiste Italien, golland und Wien. 1639—42
verweilte er in Utrecht, wo er einen Auftrag vom König von Dänemark erhielt. Dann
lebte er auch noch einige Zeit in Amsterdam. Das reformirte Bürger Waisenhaus zu
Utrecht besitzt „Die Wohlthätigkeit" voa ihm. Sonst malte er meist Bildnisse. Werke
von ihm findet man zu Bremen.
Tilliard, (Tillard), Jean Baptiste, Kupferstecher, geb. 1740, f 30. Aug. 1813
in Paris, Schüler von E. F-essard. Er hat sehr viel radiert, gesto'chen und verlegt.
Wir heben hervor Die Ulustrationen zum „Tele'maque" (nach iMonnet, Paris 1773),
Mes Gens (7 Blatt nach St. Aubin). A. nach Boucher, Carmontelle, Challe, Choffard,
Fragonard, Fredou, Grenze, Leprince, Liotard, Monnet, Porta, St. Aubin, Salvi,
Veruet, etc.
Tillier, Jean Marie, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Paris, f 1S24 das.
Sohn und Schüler (?) eines Hofmalers.
Tillier, Paul Prosper, Maler, geb. 29. Nov. 1834 in Bonpere (Dep. Vend^e),
Schüler von L. Cogniet an der £cole des beaux-arts. Von ihm Pan und Psyche (1864).
Liebesstreit (1873), Ein Traum (1882), etc.; auch Bildnisse.
Tillmann, Bernhard, Maler des 16. Jahrhunderts, t 1541, thätig in Bern.
Man kennt einen S. Mauritius (getuschte Zeichnung) von ihm.
Tillmans, Richai*d, Maler, geb. 28. Dec. 1861 in Lüttringhausen bei Remscheid.
Schüler der Düsseldorfer Akademie und von Boulanger und Leföbvre in Paris.
Er liess sich in München nieder. Von ihm Tischgebet, Nach dem ßegräbniss, etc.
Tillot, Charles Victor, Maler, geb. 1825 in Reuen, Schüitr von Scheffer
und Th. Rousseau. Er verfasste einen Oeuvre-Katalog der Werke Rousseaus
420 Tilly — Timocharis.
und einen der Werke Millets (1875). Von ihm Aus den Pyrenäen (1855), Im "Walde,
viele Bildnisse, etc.
Tilly, — , Kupfersteclier des 18. Jahrhunderts, begr. 7, Aug. 1748 in Paris. —
Ein Auguste T., geb. vor 1855 in Toul, Schüler von Gössen und Burn-Smeeton,
wurde als Holzschneider bekannt. Er arbeitete nach Breton, Catenacci, Clerget,
Freeman, F. Hals, Jacquet, Lave'e, Lavieille, Levy, Lhermitte, Mesnel, Therese
Schwartze, Stroolant, Ten Kate, Urrabieta, Vuillier, etc. — Des letztgenannten Sohn
Pierre Emil T., ebenfalls in Toul geb., Schüler Cossons, Burn-Smeetons und
seines Vaters, strebte diesem auf gleichem Felde nach. Von ihm Holzschnitte nach
Bodmer, Corot, Daumier, Francais, Gilber, Laurens, Renouard, N. de Rothschild,
Yan Dargent, etc.
Tilly, Jean Nicolas, Bildhauer, geb. 1 746, 1 14. Febr. 1784 in Paris, wo er thätig war.
Tilnian, s. Tillemans.
Tilmont, Cliarles, Maler unseres Jahrhunderts, f 1842, thätig in Brüssel.
Tilsou, Henry, Maler, geb. 1659 in Yorkshire (England), f 1695; Schüler von
P. van der Faes, nach dessen Tod er mit Dahl nach Italien ging und sich 7 Jahre
lang weiter bildete. Er malte Bildnisse in Oel und Pastell, üeber Liebeskummer
wurde er trübsinnig und erschoss sich. - -•
Tilton, John Bollin, Maler, geb. 1833 in London (New Hampshire. IJ. S. A,),
studirte in Florenz und Rom, wo er sich niederliess; bereiste auch andere italienische
Stätten, etc. Von ihm Rom vom Aveutiner Berg gesehen (Gal. Washington), Lagune
von Venedig, Thal von Chamounix, Denderah in Egypten, etc.
Timanthes, Maler aus Kythnos, thätig um 400 v. Chr. zu Sikyon. Seine Werke
wurden wegen ihrer Andeutungskraft gepriesen. Fünf sind der Ueberlieferung nach
bekannt. Streit des Ajax und Ulysses um die Wehr des Achilles, Tod des Palamedes,
Heros (im Friedenstempel zu Rom), Schlafender Cyclope, und das berühmte Opfer
der Iphigenie (von Cicero, Quintilian, ete. erwähnt), vou dem man in Pompeji eine
Nachahmung gefunden haben will.
Timarchides, griechischer Bildhauer des 2. Jahrhunderts v. Chr., aus Athen,
Sohn des Polykles, der mit seinem Bruder Timokles gemeinsam Athleten- und Götter-
statuen bildete; allein bildete T, einen Apollo für einen Tempel zu Rom; er arbeitete
auch im Auftrag des Metellus.
Timarchides IL, griechischer Bildhauer der letzten Hälfte des 2. Jahrhunderts
v, Chr.. Enkel des vorigen. Er schuf mit seinem Oheim Dionysios eine Statue,
diTfen Inschrift kürzlich in Delos entdeckt wurde und die dem Römer O/ellius Ferus
zu Ehren errichtet wurde.
Timarchos, griechischer Bildhauer der letzten Hälfte des 4. Jahrhunderts -v. Chr.,
aus Athen §ohn dq^s Praxiteles. Er arbeitete gemeinsam mit seinem Bruder Kephi -
sodot Statuen des Kadmus für Theben, des Redners Lykurg und seiner drei Söhne
(in Holz)^ des Dichters Menandros (im Dionysostheater), etc.
Timhal, Louis Charles, Maler, geb. 26. Febr. 1821 in Paris, f 20. Nov. 1880
das., Schüler von Drolling, Signol und der Ecole des beaux-arts. Er schuf Wand-
malereien in der Kirche der Sorbonne, in St. Etienne du Mont, in der Genofeven-
Kapelle von St. Sulpice und der Kirche von Pierrefitte. Von ihm ferner Die Muse
und der Dichter (1866, gelangte ins Mus. Luxembourg), Christus auf dem Oelberg
(1867, ebenso), Die Juden in der babylonischen Gefangenschaft, Die Grablegung (1848),
Savonarola, Bildnisse, etc. Delaborde gab i^Paris 1881) seine „Notes et Causeries sur
L'Art" mit einer Lebensbeschreibung heraus. Med. 2, Kl. 1848, 1857, 1859, 1. Kl.
1861, Kr. der Ehrenleg. 1864.
Timm, Georg Wilhelm von, Maler, geb. 1820 (?), f 1895 in Berlin. — Ein
Wilhelm T. (derselbe?), geb. in Riga, lieferte Illustrationen namentlich für eine Zeit-
schrift, die er selbst herausgab.
Timm, Hermann Anton Friedrich, Maler und Radierer, geb. 1791 in Eckern-
förde, t 1838, Schüler der Kopenhagener Akademie. Er malte Blumen, copirte Rnis-
dael, hat sich aber besonders als Gemälderestaurator einen Namen gemacht. T. hat
8 Ansichten radiert. Sein Bruder Peter Chr. Jacob von T., geb. 1782 in Eckern-
förde, war ebenfalls Maler und hat auch 9 Bl. radiert, sowie Einiges lithographirt.
Er war seines Berufes Soldat und hat mehrere Feldzüge etc. mitgemacht. Als Maler
hatte er sich in Kopenhagen gebildet.
Timocharis, griechischer Bildhauer der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts, aus
Eleutherna. Von ihm Statue eines Priesters zu Lindos, eines Xenophantos zu Rhodos;
er gehörte der rhodischen Schule an.
Timokleg — Tiolier. 421
Timokles, s. Tfinarcliides.
TiiDOmacbos, Maler des 1. (?) Jahrhuaderts v. Chr., aus Byzanz. Julius Cäsar
kaufte seine Ajax und Medea für den Tempel der Venus Genetrix. Diese Werke wurden
gepriesen, weil er das Furchtbare nicht plump darstellte, sondern ahnen Hess. Ferner
werden, von ihm erwähnt Orest, Iphigenie auf Tauros, Die Gorgone, etc.
TimotheoS; griechischer Bildhauer der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts, wahr-
scheinlich aus Athen. Er war an dem Tempel des Asklepios in Epidaurus thätig, an
dem er die Figuren des einen Giehels schuf und andere nach seinen Zeichnungen
arbeiten Hess. Er arbeitete mit Skopas.am Mausoleum zu Halicarnassos; seine ArtemiB
wurde nach dem palatinischen Apfollotempel in Rom gebracht. Ein A vianus Evander
restaurirte deren Kopf.
Timoteo'da Urblno, s. Vite.
Tinayre, Jean Paul I^onis, Maler, Zeichner und Holzschneider, geb. 14. März
1861 in Neuilly-sur-Seine, thätig in Paris. Er lieferte Zeichnungen für „rüniyers
illustre", „Journal des Voyages" u. s. w. Von ihm die Plakate La Marchande des
Quatre Saisons par M. Morphy, Dioramas sur l'Expedition de Madagascar, etc.
Tinelli, Cav. Tiberio, Maler, geb. 1586 in Venedig, 1 1638 das., Schüler von
6. Contarini undLeaniiro da Pont«. Er suchte v. Dyck nachzuahmen. Er ikalle
Historien für Kirchen zu Fadua, Venectig und Verona, mit grösserem Erfolg aber
Costümbilduisse, sowie Kabinetbilder und war meist in Florenz thätig. Louis XlII.
ernannte ihn zum Ritter des Hl. Michael. In Folge von häuslichem Unglück soll er
sich das Leben genommen haben. Die Accad. Gall. zu Venedig besitzt ein Bildniss
von ihm.
Ting TQn-p'ong, chinesischer bekannter Figurenzeichner, thätig um 1600 unter
Wan-li. Er zeichnete buddhistische Figuren.
Tinney, John, Kupferstecher, geb. nach 1700, f 1761, thätig in London (wo
er auch den Kunsthandel trieb) und auch in Paris. Er veröffentlichte eine Anatomie
für Künstler. Von ihm George IL (n. Highmore), Kitty Clive (n. Ellys), Die Tages-
jteiten (n. Boucher), 8 Ansichten von Hampton Court (n. Highmore), Flora (n. R.
Carriera), etc.
Tino dl Camaino, s. Camaino.
Tinter, Karl, Holzschneider, geb. 1859 in Wien, thätig au der K. u. K. Hof-
und Staatsdruckerei das. Er arbeitete u. A. für „Die Oesterr.-Ung. Monarchie in
Wort und Bild«.
Tinthoin, Jnles Louis, Maler, geb. 19. August 1822 in St. Denis (Däp. Seine),
Schüler voü Delaroche und Gleyre. Von ihm Versuchung des Eremiten Burck-
hardt (1848), Eine Evastochter (1857), Die Leidenschaften des Lebens (1859), etc.,
auch einige Steindrucke.
Tinti, Giovanni Battis|:a, Maler, geb. 1. Jan. 1558 in Parma, f im Jan. 1604,
angeblich Schüler von 0. Samm achin i in Bologna, in Parma an Allegri weiter-
gebildet. 1588 malte er Fresken in der Kuppel der Madonna degli Angeli-Kirche
zu Parma. Er malte auch Bilder für den Dom, S. Alessandro, S. Ambrogio, SS. Cos-
mas und Damian (1594) das. Von ihm Maria Magdalene (Gal. Parma). — Ein
Camillo T., geb. um 1738 in Rom, t u™ 1796, stach für G. Hamiltons „Schola
Italica" Blätter nach A. Angeli, Caldara, Lanfranco, Mazzuoli, Porta, etc.
Tintl, Loreuzo, Maler und Kupferstecher^ geb. 1626 (n. A. 1634) in Bologna,
t 1672, Schüler von Sirani, Von ihm Die Geisselung (Madonna del Piombo, Bologna),
Madonna mit Heil. (Sa. Tecla, das.), etc. Forner kennt man 11 Radierungen von
ihm, darunter 2 nach Elisabetta Sirani und 1 nach Reni.
Tintoretto, s. Bobnsti.
Tioda, — , Baumeister des 9. Jahrhunderts, thätig für die König Alonso der
Keusche und Ramiro I. in Asturien. Seine nm 802 vollendete Basilica S. Salvador
in Oviedo müsste 1380 der jetzigen Kathedrale weichen. Ferner werden ihm zu-
geschrieben Basilica der Hl. Jungfrau (Oviedo, im 18. Jahrhundert zerstört), S. Tirso-
Miguel (das., fast zerstört), S. Juliano bei 0' iedo und Königsschloss (jetzt Bischöfl. Pal.)
in Oviedo.
Tiolier, Pierre Joseph, Medailleur, geb. 1763 in London als Kind französischer
Eltern, f 1819 ii. Bourbonue-les-Bains, Schüler von Duvivier. 1803 — 16 war er
Haupt-Münz- und Siegelgraveur zu Paris und schnitt mehrere Münzen mit Napoleons
Bildniss. Michaels-Ord. 1816.
Tiolier, Pierre Nicolas, Medailleur und Bildhauer, geb. 1784 in Paris,
•)• 25. Sept. 1853 das., Schtüer von von Jouff^oy und Dejoui, Sohn des
422 Tirali — Tischbein.
P, Joseph T. ; gewann 1805 den gr. Preis und ging als Pensionär nach Rom. Er
lieferte Marmorbüsten und Relieft, sowie zahlreiche Medaillen (auf die Eröffnung
der Börse, etc.). Er folgte unter Louis XVIII. und Charles X. seinem Vater im Amt als
Haupt-Münagraveur, Von ihm ferner Jungfrau und Kind (Marmorgruppe), Die Kraft
und die Liebe (1822), etc. Med. 2. Kl. 1824; Kr. d. Ehrenleg. 1821, Offizierskr. 1825.
Tirali; Aadrea, Baumeister, geb. um 1660. f 1737 in Monselice, thätig in
Venedig, war erst Maurer. Von ihm Capp. S. Domenico in SS. Giovanni e Paolo
(1690), Grabmal der Dogen Bertucci und Silvestro Valiero (1708 in der ebengenannten
Kirche), Sa. Trinita (Chioggia), Fa^ade von S. Nicolo dei Tolentini (1709), Pal Diedo-
Rimini bei Sa. Fosca, Pal. Priuli am Canareggio, Die Brücke delle Penitenti, Die
Scuola dell' Angelo custode (jetzt protest. Kapelle, 1734). 1723 legte er einige Reifen
um geborstene Kuppeln der Marcuskirche.
Tiratelli, Anrelio, Maler und Bildhauer, geb. 1842 in Rom, Schüler der dortigen
Accad. San Luca zunächst als Bildhauer, und wendete sich erst 1873 ganz der Malerei
zu. Seine bedeutendste Plastik ist das Guerragrabmal auf dem Campo Santo zu Rom.
Von Gemälden nennen wir Büffelgespann in den pontiniscben Sümpfen (Mus. Triest),
Ernte in der Campagna (Mus. New- York), Büffelkampf in der Campagna, etc. Med. Rom,
Santiago, Wien; Ital. Kronen-Ord., etc.
Tiratelli, Cesare, Maler, geb. 1864. Von ihm Palmsonntag, etc.
Tirön, Johan, Maler, geb. 1858, thftig in Schweden (Finnland?). Er malte
nordische Landschaften.
Tirpenne, Jean LoniS) Maler und#Lithograph, geb. 26. Äug. 1801 in Hamburg,
als Kind französischer Eltern, f nach 1878, Schüler vqn Bouton, Daguerre and
Remond zu Paria. Er bat Reiseführer und dergl. verfasst, auch eine Anzahl
Theaterstücke auf die Pariser Bühnen gebracht, und gemeinschaftlich mit A. eine
werthlose „Zeichenmethode" veröffentlicht. T. malte und lithographirte pittoreske
Gebäude, Ansichten von geschichtlichem Interesse und Landschaften.
Tischbein, lieber diese Familie vergl. E. Michel „Les Tischbein" Lyon 1881.
Tischbein, Anton Wilhelm, Maler, geb. 1734 in Haina, f 1804 in Hanau, Schüler
seines Bruders Johann Valentin T. d. Ae. Er malte Bildnisse und Landschaften.
Er besuchte Holland und den Rhein, besonders Mainz. Zuletzt war T. iu Hanau
Hofmaler. Von ihm Venus und Amor (Gal. Cassel). — Christian Wilhelm T., Vetter
des Johann H. T. d. Ae. und Sohn eines Mechanikers in Marburg, war zu Warschau
und Schmiedeberg-Schlesien als Maler thätig. — Dessen Bruder Georg Heinrich T.,
t nach 1797, war in Bremen als Kupferstecher thätig.
Tischbein, Aagnst Anton, Maler, geb. 1805 (1806?) in Rostock, f nach 1844,
Schüler der Casseler Akademie, in Dresden und München (1832 — 37) weitergebildet.
Er besuchte Italien, hielt sieh in Venedig auf und Hess sich in Triest nieder. Von
ihm Sennerin und Jäger (1831, Mus. Schwerin), Fensterin und 8 A. (ebenda).
Tischbein, Heinrich Jacob, Maler, geb. 1760 in Hayna, + im Jan. 1804, Sohn
des Job, Conrad T., Schüler des Job. Hei nr. T. d. J. und des J. H. Wilhelm T. L,
anch in Dresden gebildet. T. hielt sich erst in Cassel, Berlin, Basel, Zürich. (1782),
die längste Zeit aber in Hamburg und Frankfurt a. M. auf. Er wurde Mitgl. der
Casseler Akad., malte Landschaften und gab Unterricht.
Tischbein, Heinrich Wilhelm, Maler, geb. 1751 in Hayna (Hessen), Schüler-
seines Vaters Konrad T., sowie seiner Onkel Johann H T. und Jacob T. In
Hamburg blieb er mehrere Jahre und eing 1770 nach Amsterdam, sowie anderen
holländischen Städten, 1772 nach Cassel, 1777 nach Berlin, 1779 nach Italien, 1781
in die Schweiz. Er malte Bildnisse, Landschaften und Historien. S. Leben und
Briefwechsel von F. von Alten (Leipzig, 1872)
Tischbein, Johann Anton, Maler, geb. 1720 in Kloster Haina, f 1784 in
Hamburg, Bruder und Schüler des Job. Valentin T., auch in Paris gebildet. Er
gelangte dann nach dem Haag, wo er 1752 Mitgl. der Pictura-Gesellschaft war, sowie
1760 nach Rom, wo er Bildnisse malte. 1766 war er in Hamburg ansässig, wo er
eine Zeichcnschule gründete. 1771 veröffentlichte er ein Zeichenlehrbuch.
Tischbein, Johann Conrad, Bildhauer und -Schnitzer des 18. Jahrhunderts,
geb. in Haina, f 1778 das. Er wollte Constantinopel besuchen, kam aber nur bis
nach Ungarn und der Walachei und verweilte dann einige Jahre in Wien, wo er ein
Kanzelgeländer schnitzte. Nach Haina zurückgekehrt, verlegte er sich besonders
aufs Lehren.
Tischbein, Johann Friedrich Angnst, Maler, geb. März 1750 in Maestricht,
t 21. Juni 1812 in Heidelberg, Schüler seines Vetters Johann H. W. T. und seines
Tischbein. '^23
Oheims Johann fl. T. in Cassel, Sohn des Job. Valentin T. Er besuchte Paris
(1780), Italien, Wien, Haag, Dessau (1795—99) und war 1771 Hofmaler in Cassel,
später in Waldeck, dann in Leipzig tb&tfg, wo er 1800 Prof. und Direktor der
Akademie wurde. Spater kam er noch nach St. Petersburg; Von ihm Folge von
9 Pastellbildnissen von Prinzen und Prinzessinnen von Oranien-Nassau (Mus. Amster-
dam), J. V. de Poll (1791, das.), Gemahlin Willem V. yon Qranien (Mus. Hannover),
Prinzessin Friederike L. W. von Preussen u. 2 A. (Mus. Haag), Bildnisse des Herrn
Lauck und seiner Frau (Mus. Frankfurt a. M.), Bildniss Schillers (1804, Mus. Leipzig),
Die Laotenschlägerin (Nat.-Gal. Berlin?), etc.
Tischbein, Johann Hetairieh d. Ae., Maler, geb. 14. (3.?) Oct. 1722 in Haina
(Hessen), f 22. Aug 1789 in Cassel, Schüler von J. G. van Freese, auf Kosten
des Grafen Stadion 13 Jahre lan^ in Paris unter Carle van Leo weitergebildet,
wo er auch Boucher und Watteau studirte. 1748 besuchte er Bologna, Florenz,
Rom und Venedig, wo 'er noch in Piazaettas Atelier eintrat. 1751 kehrte er in die
Heimath zurück. Als Historienmaler ist er schwacher, manierirter Nachahmer, als
Bildnissmp lei* etwas besser upd immerhin einer der hervorragendsten Meister des
18. Jahrhunderts. in Deutschland. 1752 (n. A'. 1760) wurde er Hofmaler in Cassel
1776 Akademiedirektor das. Von ihm Augustus und Kleopatra (1769, Gal. Cassel),
Urania (1782, das.), Blumenmädchen in der Schenke (das.), Selbstbildniss u. 26 A.
(das.j, Graf Waldner v. Freundstein (1761, Mus. Versailles), Lessing (Nat.- Gal. Berlin).
A. in den Sammlungen zu Bamberg, Oldenburg, Schieissheim, Schwerin, Weimar, etc.
und in Casseler Kirchen. T. hat auch einige Historien und Mythologien radiert.
Sein Leben mit Verzeichniss seiner Werke von Engelschall, Nürnberg, 1797. —
Seine Tochter Wilhelmine Caroline Amalie "T. vereh von Apell, geb. um 1756,
malte Miniaturen und wurde Mitglied der Casseler Akademie.
. Tischbein, Johann Heinrich d. J., Maler und Radierer, geb. 1742 in Hayna(?),
t 22. Dec. 1808 in Cassel, Schüler seines gleichnamigen Oheims, Sohn des J. Conrad T.
Er bereiste Holland, war 1773 in Cassel etablirt, wo er 1775 Galerieinspektor wurde.
Er malte staffirte Landschaften, von denen zwei Ziegenbilder in das German. Mus. zu
Nürnberg gelangten. Von Radierungen veröffentlichte er 84 Blätter mit der „kurz-
gefassten Abhandlung" (Cassel 1790), 20 Blatt in der 2. Auflage unter dem Titel
„Die Radier- und Aetzkunst" (nach seinem Tode, Zwickau, 1827 erschienen), Vieh-
studien (30 Bl.), 50 Blatt Jagdbare Thiere, 34 BL Zeichnungen von Potter, R. v. Rijn
u, A., 160 Bl. desgl. von Agricola, Belliw, etc.
Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm I., Maler und Radierer, geb. 15. Febr.
1751 in Kloster Haina, t 26. Juni 1829 in Eutin, Schüler seiner Oheime Job. Jacob T.
und Joh. Heinrich T. d. Ae., Sohn des Job. Conrad T. Er wat Anfangs (1766) in
Hamburg und Bremen thätig. 1772 besuchte er Holland, hielt sich darauf mehrere
Jahre in Cassel, Hannover, Berlin (1777), Dresden, Gotha, Weimar, Leipzig auf,
kehrte nach Cassel zurück und ging 1779—81 als Akademiepensionair nach Italien,
1781—82 war er in Zürich thätig und gelangte durch Goethes Verwendung 1783
wieder nach Rom. Von hier ging er mit Goethe nach Neapel, wo er sich niederliess
und 1789 Direktor der neapolitaner Akademie wurde. 1799 zog er über Livorno,
Frankfurt a. M., Giessen, Cassel, Hannover (1800), Göttingen, Hamburg, nach Eutin,
wo er sich 1808 niederliess und Hofmaler des Herzogs von Oldenburg wurde. Von
inm Bildniss Goethes (Mus. Frankfurt a. M.), Kriegeubildniss u. A. (Mus. Gotha),
Benningsens Einzug in Hamburg (Kunsthalle, Hamburg), Selbstbildniss u. 1 Ä. (Mus.
Hannover). A. in den Sammlungen zu Oldenburg, Schwerin (auch in den Schlössern
das.), etc., auch in der St. Ansgariikirche zu Bremen. Von seinen 147 Radierungen
nennen wir 81 Blatt zum Homer, 16 Bl. Thierköpfe, etc., ferner die Umrissstiche der
Hamilton - Sammlung antiker Vasen (in 3 Bdn., Neapel 1791). Seine Selbstbiogra-
phie (Bremen, 1822) und ausführlicher (2 Bde. Braunschweig 1861).
Tischbein, Johann Jacob, Maler, geb. 1724 in Haina, ^ 1791 in Lübeck,
Bruder des Joh. H. T. d. Ae., in Cassel gebildet und von P. H ackert beeinflusst
Er malte staffirte Landschaften, auch Thierstücke in der Art Berghems und Wouver-
mans. - Sein Sohn Augast Albert T., geb. in Lübeck, war auch Maler.
Tischbein, Johann Valentin d. Ae., Maler, geb. in Haina, f 1767 in Hild-.
burghauseu, gebildet in Cassel und Frankfurt a. M. Er besuchte Holland, malte
Bildnisse, gab Perspectivstunden und wurde, in die Heimath zurückgekenrt, Hofmaler
in Hildburghausen. Er war ein älterer Bruder des Johann H. T. d. Ae. - Johann
Talentin T. d. J., lebte 1768 in Cassel als Hofdecorationsmaler.
424 Tischbein — Tissot.
Tischbein, Karl Ludwig, Maler, geb. 1797 in Difessaa, f 13. F^br. 1855 in
BQckeburg, Schüler seines Vaters Job. Frtedr. August T. und von Hartmann
in Dresden, auch 1819 in Jtalien gebildet. Er wurde 1825 Prof. an der Röflliischen
Akademie, bereiste später die Niederlande, tfess sich endlich in BOckeburg nieder und
malte Historien, Bildnisse, besonders abtr Genrebilder.
Tischbein» Ludwig Philipp, d. Ae., Baumeister und Maler, geb. 1743 in Cassel.
t 1808 in St. Petersburg, Sohn und Schüler des Job. Valentin T. d. Ae., ferner
in Hamburg (um 1765), dann 9 Jahre in Italien gebildet Er kam 1779 nach St.
Petersburg; hier erbaute er die grosse Oper, für die er auch Decorationen schuf.
Seine Arbeiten mnssten durch spätere Künstler hier verbessert werden.
Tischler, Anton, Kupferstecher, geb. 1721 in Wien, f um 1780, Schüler von
Camerata in Dresden, auch in Paris und Berlin gebildet. Er arbeitete für das
Graf Brtihrsche Graleriewerk, sowie Platten nach Dou, Feti, Lion, de la Pegna,
Wouverman, etc.
Tisi, Benyennto, Maler, gen. Oarofalo, geb. 1481 bei Ferrara, t 6- Sept. 1559
in Ferrara, S^üler von S o r i a n i und D. P a n e 1 1 i , dann von B. Boccaccino
in Cremona, dem er entlief, um 1499 zu Eom unter B a 1 d i n i weiter zu Studiren.
Die Krankheit des Vaters rief ihn in die Heimatb zurück, doch hat er später Bologna,
wo ihn L. Costa beeinflusste, und wahrscheinlich nochmals Born besucht (zwischen
1510 — 12). 1517 — 50 ist er in Ferrara nachweisbar, wo er neben Dossi zu den
Häuptern der Schule gehörte. Er erblindete im Alter. Viele seiner grösseren His-
torien findet man in Ferraresischen Kirchen (Donu.S. Domenico, S. Francesco). Von
ihm femer Die Grablegung u. A. (Mus. Berlin), Poseidon und Athene u. 8 A. (Gal
Dresden), Die Hochzeit zu Cana u. 19 A. z. Th. Schulbilder (Gal. Borghese, Rom),
Die Geburt u. 4 A. (Gal. Parma), Madonna mit 4 Heil. (1518, Gal. Venedig); A. inj
den Sammlungen zu Amsterdam, Edinburgh, Ferrara, Glasgow, London, Mailand,
Modena, München, Neapel, Paris, St. Petersburg, Rom (Quirinal, Capitx)!, etc.), Wien.
Tisikrates, griechischer Bildhauer des 4. und 3. Jahrhunderts, ans Sikyon,
Schüler des Euthykrates, bildete sich auch nach dessen Vater Lysippos. Von
ihm Thebanischer Greis, König Demetrios u. A.
TisOT, Jänos, (Johann^ Maler, geb.. 1867 in Vuka bei Djakovar, in Agram,
Wien und München (unter Roessel und Mar r) gebildet. Von ihm Die Kunst, etc.
Tlssandier,' Albert, Baumeister und Zeichner, geb. 1. Oct. 1839 iu Auglure
(D6p. Marne), Schüler von Andre und der Ecole des beaux-arts. Er gewann den
Preis für ein grosses Chatean d'eau in Bourgäs und übernahm dessen Ausführung.
In städtischen Diensten war er an der Pariser grossen Oper unter Garnier thätig.
Im 1870/71er Krieg (und seither) war er vielfach als Luftschiffer thätig. Ferner ar-
beitete er für zahlreiche illustrirte Zeitschriften, und lieferte namentlich Kreide-
zeichnungen, sowie Lithographien nach alten Pariser Gebäuden.
Tisserand, Jean, Maler des 18. i,?j Jahrhunderts. Er war lange in Italien
thätig gewesen. Das Mus. und die S. Moritzkirche zu Rheims besitzen Werke von
ihm. — Eine Louise Marie Lncie verehel. T., malte zwischen 1870—80 auf
Porzellan und hat auch Holzschnitte geliefert.
Tissi, Matteo, Maler unseres Jahrhunderts, f ini Dec. 1895 in Rom.
Tis8i6*Sarms, — , Maler, geb. 1780 in Carcassone, f 26. Dec. 1866 in Mont-
pellier. Das Mus. zu Montpellier besitzt eine Studie von ihm.
Tissier, Jean Baptiste Auge, Maler, geb. 6. März 1814 in Paris, f 1876 das.,
Schüler von P. Delaroche, Ary Scheffer und der Ecole des beaux-arts. Von
ihm Gen. Binot (Mus. Versailles), Vicomte A. Reiset (ebenda). Schlafende Nymphe
von Faunen überrascht, Kopf der Jungfrau, viele Bildnisse, Genrebilder, etc. Med.
3. Kl. 1845, 1855, 2. Kl. 1847, 1848, 1861, Kr. der Ehrenleg. 1867.
Tissot, AmM^e Angelot, Maler, geb. vor 1820, t 1867. Er schuf Aquarell-
ansichten aus der Umgegend von Paris, aus Südengland, etc.
Tissot, Jacqnes Joseph (James), Maler und Radierer, geb. 15. Oct. 1836 in
Nantes, Schüler von H. Flandrin, Lamothe und der .fecole des beaux-arts. Er
malte erst romantische Genrebilder mit archäologisch genau studirten Costümen des
15. Jahrhunderts, dann nachdem er sich in England niedergelassen, ästhetisch-elegante
Frauentypen, zuletzt auch religiöse Bilder. Seine glatten flauen Oelgemälde sprechen
heute weniger an als die wirkungsvollen Aquarelle Ball-, Restaurantsceuen, etc.
Seit 1875 widmete er sich der Radierung, besonders der Kaltnadelarbeit und schuf
in den nächsten 9 Jahren 74 Platten. Zu den besten gehören Malvourneen, Die
Galerie des „Calcutta", Das Foyer der grossen Oper während der Belagerung, Lang-
Tite — Toberentz. 425
weilige Geschiente, October. Am Meeresstrand, Die ältere Schwester, Die Rückkehr
des verlorenen Sohnes, Sonntag-Morgen. Von Oelgemälden nennen wir Margarethens
Begegnung mit Faust Mus. Luxembourg), Junge Frau in der Kirche, Abschied der
Braut (1863). Von ihm auch ein grosses Prachtwerk zur Geschichte Christi, etc.
Tite, Sir William, Baumeister, geb. 1803 in London, f 20. April 1873 in
Torquay.. Schüler von Laing. Er baute (z. Tb. gemeinschaftlich mit Cockerell) viele
Kirchen in London, verschiedene Hochbauten an der Bahn, das London- und West-
minster-Bankgebäude zu Lothbury und (1841) die Börse in London. T. veröffentlichte
auch Fachschriften. 1855 wurde er Parlamentsmitgl. für Bath, 1869 geadelt. Mitgl.
d. Inst, of British Architects, etc.
TitenXf Philippe Angnste, Baumeister, geb. 19. Sept. 1812 in Paris, f 1. Febr.
1846 als Pensionär in Athen, Schüler der £cole des beaux-arts, an der er 1842 den
grossen Rompreis gewann. Von ihm Entwurf zur Restauration des Schlosses Ecouen,
der St. Julien-le-Pauvre-Kirche zu Paris, des Minerven-Tempels zu Assisi, etc.
Titenx, Philippe Joseph Hijacinthe, Bildhauer, geh, 1744 in Sint- Hubert,
t 9. Febr. 1809 in Frenois bei Sedan, in Paris gebildet. Werke von ihm am Theater
zu Bordeaux, den Varietes zu Paris, dem Palais Royal das., der Kirche St. Eloi zu
Dünkiichen, etc.
Tito, Ettore, Maler, geb. 1859 in Castellamare (Sizilien), bildete sich in Venedig
und strebte Fortuny nach. Er malte meist venezianische Volksbilder. Von ihm Vor
der Kirche, Prozession, Eine alte Geschichte, In Pescheria, etc.
Tito, Fraueesco; Maler, geb. 15. Oct. 1863 in Neapel, Schüler der Akademie
und von Petrucelli das. Von ihm Sieh,^ was mir bleibt, Augenblicke der Freude,
Im Busch von Capodimonte, etc. — Ein Pompilio T. war um 1685 zu Rom als
Kupferstecher thätig.
Tito, Santi di, Baumeister und Maler, geb. 6. Oct. 1536 in Borge San Sepolcro,
t 23. Juli 1603 in Florenz, Schüler von A. B r o n z i n o. Vom 22. — 25. Jahr ver-
weilte er in Rom. Von 1566 ab arbeitete er zu Florenz. Seine Keuntniss der Archi-
tektur und Perspective wurde gerühmt. Er baute einige Villen und den Pal. Dardi-
nelli zu Florenz. Biblische Historien von ihm im Dom zu Volterra, in S. Marco,
Sa. Maria d. F., Sa. Maria Novella, Sa. Croce, S. Salvatore, S. Giuseppe zu Florenz, etc.
Ferner von ihm Bildniss (Gal. Borghese, Rom), Taufe Christi (Pal. Corsini, das.), Bild-
niss (üffizi, Florenz).
Tito, Tiberio (Valerio) di, Maler, geb. 1573 in Florenz, f 1627, Sohn und
Schüler des Santi di T. Er malte besonders Bildnisse und hat auch grössere
Folgen von Bildnissen in Blei gezeichnet.
Titz, Lovis, Maler, geb. 24. Juni 1859 in Brügge, war zuerst Decorations- und
Theatermaler und machte Pläne für Architekten. Schliesslich legte er sich aufs
Illustriren. Er arbeitete für mehrere Zeitschriften, illustrirte Romeo und Julia von
SLakspere u. A. Von ihm das Plakat Exposition des aquarejlistes. Mitglied der
Socidt^ royale d'aquarellistes beiges, Ehrendipl. Paris 1894.
Tivoli, Rosa di, s. Roos.
Tixier, Louis Leonard, Maler, geb. 1. Juni 1839 in Nevers (Dep. Ni^vres),
Schüler von Gleyre, Hanoteau und der [ficole des beaux arts. Von ihm Die Kehr-
seite der Medaille (1864), Die kleine Mama (1866), Ein schöner Herbsttag (1874), etc.
Tizian, s. Tecelli, Tiziano.
Tiziano, s. Aspetti.
Tjarda van Starkeuborgh, s. Starkenborgh.
Tkadlik, s. Kadlik.
Toba-Söjo, s. Eaknyn.
Tohar, Alonso Miguel de, Maler, geb. 1678 in Higuera bei Aracena, t 1758
in Madrid, Schüler von J. A. Fajardo in Sevilla, durch Studium Murillos weiter-
geoildet, den' er später ausgezeichnet nachahmte ; viele seiner W^rke werden wohl
als Originale Murillos gelten. 1729 wurde er Hofmaler Felipe V. und begleitete ihn
1734 nach Madrid. Als sein bestes Bild gilt Maria als Trösterin im Dom zu Sevilla.
Von ihm ferner Madonna u. A. (Akad. S. Fernando, Madrid), Bildniss Murillos
(Prado, das.), S. Joseph und das Jesuskind (Mus. Berlin), Knabe Seifenblasen blasend
(Eremitage, St. Petersburg), etc.
Toberentz, Robert, Bildhauer, geb. 4. Dec. 1849 in Berlin, t 31. Juli 1895 in
Rostock, Schüler der Berliner Akademie und später von J. Schilling, 1872 — 75
in Italien weiter ausgebildet. In Rom schuf er 1872 »Perseus verhüllt das Haupt
der Medusa" im Rauch'schen Idealstil gehalten. Sein Faun mit Amor (1877) und
426 Tobiaa — Törnqvist.
Ruhender Hirt (Bionze, Nat Gal., Berlin) 8chliessen sich mehr an die Watur an.
Von 1879 an war er auf einige Jahre Leiter des Meisterateliers am Schlesischen
Museum in Breslau, dann bereiste er Europa und siedelte nach New-York über,
kehrte aber nach einigen Jahren nach BcBÜn zurück, wo er in Folge seiner von
iSiew-York aus übersandten Arbeiten mit grossem Beifall empfangen wurde. Von
ihm die kupfergetriebene Reiterstatue Barbarossas (Kaiserhaus, Goslar) Friedrich
der Grosse (Weisser Saal, königl; Schloss, Berlin), Marmorbüsten der kaiserlichen
Prinzen, die Vollendung des Lutherdenkmals in Berlin, Monumentalbrunnen in Görlitz,
Grabreliefs, u. s. w. Er führte den Bronzeguss „über Wachs" ein.
Tobias, Meister, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1615 in Berlin, wo er als
angesehener Mann thätig war.
Tobin, J,, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, thätig um 1770 in England.
Er radierte nach Grimm, Both, Ostade, etc. und druckte öfters in Farben.
Tobler, Viktor, Maler, geb. 13. Jan. 1846 in Trogen (Schweiz), Schüler der
Mönchener Akademie unter Linden sc hm it, thätig in München. Von ihm' Hochzeit
im Ampertbal (Mub. Zürich), Schachmatt! (1877, Mus. Bern), Zwingli Disputation zu
Zürich, Bildnisse, etc. Michaels-Ord. II. Kl.
Toccagai, s. Piazza, Alb.
Tocqu^, Louis, Maier, geb. 19. Nov. 1696 in Paris, f 10. Febr. 1772 das.,
SchQler*von N. Bertin und Nattier, dessen Schwiegersohn er wurde, Sohn eines
Architektur-Malers Luc T. Er wurde schon mit jungen Jahren durch seine Bildnisse
bekannt, arbeitete für den Hof und wurde von der Czarin nach St. Petersburg loe-
rufen, wo er ihr Bild malte und 1757—59 verweilte. Er kam über Kopenhagen, wo er
den König, die Königin und verschiedene ftrinzen malte, nach Paris 17^0 zurück. 1769
besuchte er wieder Kopenhagen und wurde ausserord. Mitgl. der dortigen Akademie.
1734 war er schon Mitglied und 1744 Rathsmitglied der Pariser Akademie geworden.
Bildnisse von ihm in den Sammlungen zu Amiens, Bayeux, Kopenhagen, Marseille,
Nantes, Paris, Versailles, etc.
Toczauer, Johann Heinrieb) Maler des 18. Jahrhunderts- t 1713 in Prag,
wo er thätig war.
Todt, Max, Maler, geb. 1$47 in Paderborn, f 7. Mai 1890 in München, Schüler
der Düsseldorfer Akademie und W. Sohns, 1877 in Älünchen weitergebildet. Er
malte Soldatenbilder im Kostüm des 30jährigen Kriegs.
Toelen, Hendrick, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Löwen, wo er um
1430 als Figurenmaler vorkommt.
Tölgyessy, Arthur von, Maler, geb. 1. Mai 1853 in Szegedin, gebildet in Wien,
München, Paris und London und Hess sich in Budapest nieder. Von ihm Vor der
Csarda, Hirtenfeuer, Mondaufgang, etc. Med. Budapest, Stuhlweissenburg.
Toemmel, s. Temmel.
Töpffer. Adam Wolfgangr, Maler und Zeichner, geb. 1765 in Genf, f 1847,
Schüler von Suvee und Delaxi.ve zu Paris. Er schuf Landschaften und Genre-
bilder aus dem Volksleben.
Töpffer, J. Rudolph, Zeichner, geb. 17. Febr. 1799 in Genf, f 18. Juni 1846
das., Sohn und Schüler des Adam W: T. Wegen eines Augenübels musste er auf
das Malen verzichten, hat aber viele gelohte Caridaturen und Illustrationen ge-
schaffen, z. B. zu Voyages en Zig Zag, Histoire de M. Jabot, Histoire de M. Cr^pin.
Er wurde Prof. der Aesthetik an der Genfer Akad., hat kunsttheoretische Schriften
verfasst, ist aber am Bekanntesten durch seine Genfer Novellen geworden. — Sein
Sohn Charles T. wurde Bildhauer.
Toeput, Lodewijk, Maler, gen. Pozzo, Pozzo-Serrato und Lodoylco da TreHgi,
geb. um 1550 in Mecheln, f nach 1603 Er kam früh nach Italien, lebte meist au
Trevjgi in Venetien und malte Jahrmärkte, Landschaften, Küchenstücke, auch, eibigt
Historien. T. wurde auch als Dichter bekannt.
Törmei', Benno Friedrich, Maler, geb. 4. Jiili 1804 in Dresden, f ß- V'ebr.
1859 in Rom, Schüler der Dresdener Akad. (1819) unter C.Vogel von Vogelstein.
Er liess sich in jungen Jahren in Rom nieder, wo. er zuletzt als Legat am päpst-
lichen Stuhl" und Professor lebte. Von ihm Der Musikunterricht (1857 Gal. Dresden),
,Dep Ealkenjäger (1838), Die kranke Nonne, Heimkehrender Ritter, Nymphen im Bade, etc.
Toerner, s. Terner,
TörnqTist, Henrik Albert, Baumeister, geb. 7. Jan. 1818 in Stockholm, Schüler
der dortigen Akad., bereiste als Pensionär Deutschland, Frankreich, Italien und den
Orient. Zurfickgeli^hrt, baute er das Irrenhaus Konradsberg (Stockholm), die Akad.
Tofanelli — Tolatoy. 427
der Wissenschaften (1860- 1865 das.), Das Thiergartentheater (das.), Postgebäude,
Atelierhaus am Platz Karl XIII. (beide das.), Stadt- und Provinzialkrankenhaus
(üpsala) und viele Kirchen im Land. Mitgl. der Schwed. Akad. (1853), Wasa-Ord.
Tofanelli^ Stefano, Zeichner und Maler, geb. 1750 in Lucca, f nach 1789
das., Schüler von A. L u c c h i , dann von N. Lapiccola in Rom. Er malte
Historien, Mythologien und Bildnisse; seine Hauptthätigkeit bestand aber darin,
Zeichnungen nach Gemälden für den Stich (z. B. für Bettelini, Fontana, Felo, Vol-
pato u. A. m.) herzustellen. 1781 eröffnete er eine Zeichenschule in Rom, kehrte
in Folge der unruhigen Zeiten in die Heimath zurück und wurde 1802 Zeichen-
professor an der Universität von S. Frediano.
Tojetti, VergUio, Maler, geb. 1849 in Roip, Schüler seines Vaters, des J. L.
G 4r öme und des Bouguerau. 1870 kam er nach Amerika und Hess sich in
New- York nieder. Von ihm Liebesversuchung, Ein kleiner Unfall, Die Favoritin,
Ausserhalb des Paradieses, etc.
Tokitaro, s. Hoknsai.
Toi, Dominikns van, Maler, geb. vor 1642 in Bodegrave, begr. 26. Dec. 1676 in
Leiden, Schüler seines Oheims G. D o u , dem er manchmal gleichkam, thätig in
Leiden und Amsterdam. Von ihm Der Häringesser (Gal. Dresden), Die Garnwinderin
(das.), Männl. Bildniss u. A. (1673 Mus. Amsterdam), Die Waffelbäckerin (Mus. Leiden),
A. in den Sammlungen zu Kassel, Kopenhagen, St. Petersburg, Stockholm (?), etc.
- Ein Claes Jacobsz T. wurde zwischen 1634 und 1636 Meister der Utrechter
Gilde lind malte in der Art Poelenburgs, unter dessen Namen manche «einer Werke
wahrscheinlich gehen.
Toledo, Juan de, Maler, geb. 1611 in Lorca, f 1665 in Madrid, Schüler
seines Vaters Miguel de T., in Italien unter Cerquozzi weitergebildet, nat;hdem
er dort als „Capitan" Kriegsdienste geleistet hatte. Nach seiner Rückkehr war er
erst lang in Granada, dann in Murcia, zuletzt in Madrid thätig. Er ;nalte Historien,
Marinen, Landschaften, besonders aber Soldatenbilder. Die Gal. zu Madrid besitzt
drei Seegefechte von ihm. Andere Werke in Kirchen zu Madrid, Granada, Murcia, Alcalä
de Henares, Talaveia de la Reyna, etc. — Ein anderer Juan de T;, Schüler von
L. Tristan, malte 1641 — 45 Historien für den Dom und andere Kir<dien zu Toledo.
Toledo, Juan Bautista de, S. Juan de Toledo.
Tolentino, Francesco di, Maler des 16. Jahrhunderts, der in der Art des
Betto di Biagi malte. Man schreibt ihm Fresken- aus dem Leben Jesu in Sa. Maria
la Nuoya (Neapel), eine Pietä und eine Anbetung der Weisen (1525X eine Madonna
(1530) u. A. in der Klosterkirche zu Liveri (bei Nola) zu.
Tollenstein, — , Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Prag, f um 1755 daselbst,
Schüler des W. Reitt^r und von Meytens in Wien. Er malte meist Bildnisse.
ToUus, Adriaeu, Baumeister unseres Janrüunderts, geb. 19. Jan. 1788 im Haag, wo
er thätig war. Von ihm Kirche zu Rijsenburg, kirchliche Bauten im Haag, Schiedam,
Schalkwijk und Wijk.
Tolmezzo, (Tnmetio), liomenico da, Maler und Holzschnitzer, geb. vor 1460,
t nach 1506. Mit seinem Bruder Martino di Candido da T. kam er um 1479 nach
Udinp wo sie als Bildhauer, sowie als Maler thätig waren. Ein bezeichnetes und
1479 datirtes Werk von ihm im Dome zu Udine. Ferner werden ihm Fresken zuge-
schrieben in S. Antonio zu Mione, Sa. Caterina in Luint, S. Floriano in Forni di
Sopra, S. Leonardo in Forni di Sotto und S. Leonardo in Osais.
Tolmezzo, (Tnmetio), Giovanni Francesco da, Maler des 15. Jahrhunderts,
geb. in Sacchieve (?), Gehilfe des Domenico da T. 1489 malte er selbständig
Fresken in S. Antonio zu Barbeano, 1493 in S. Martino zu Sacchieve. Fresken von
ihm auch in der Kirche zu Provesane und ein Altarbild in der Sammlung C. Astori
zu Udine.
Tolnay, Akos, Maler, geb. 10. Aug. 1861 in Budapest, studirte dort, in Wien
und in Mtinchen, und liess sich in seiner Vaterstadt nieder. Von ihm Moderne
Bacchantin, Sterbende Nonne, etc.
Tolosano, s. Baron, Jean.
TolstojuFedor, Graf, Bildhauer, Kupferstecher und Maler, geb. 22. Febr.
1783 in St. Petersburg, f 25. April 1873 daselbst. Er war erst Marine-Offizier,
1809 nachdem er sich der Kunst zugewendet hatte Mitgl., 1828 VicePräsident der
St. Petersburger Akademie. Von ihm 19 Medaillons auf die Kriegsjahre 1813—15,
Basrdiefs zu Apnleius, zur Odyssee, Modell zu den Bronzethüreu der Isaakskathe-
drale, etc. Anch beschäftigte er sich mit der Galvanoplastik.
428 Tom — Tomking.
Tom, Jan Bedljs, Maler, geb. 4. März 1813 in Boskoop. Er arbeitete im Atelier
des A. Schelfhout, war aber meist Autodidakt. Von ihm Landschaft mit Vieh (1873,
Stadt-Mus. Haag), desgleichen (Mus. Fodor, Amsterdam), In der Haide fl866, Rijks-
Mus. Amsterdam), etc.
Toma, Gioracchino, Maler, geb. 1838 in Galatina. Von ihm Yesuvausbruch,
Beichte, Die Waisen, Clemens VII. birgt die Juwelen des Vatikan, etc. T. hat auch
in Kupfer gestochen, eine Zeichenschule herausgegeben, etc. TituJar- und Ehren-
Professor; Silb. Med. Turin; Italien. Kronen-Ord.
Tema, Matthias Rndolf, Maler, geb. 1792 in Wien, f 1845 daselbst, Schüler
der dortigen Akademie. Er malte staffirte Landschaften und Ansichten, von denen
die Wiener Hofmuseen zwei besitzen.
Tomachewski, Julias, s* Boncza-Tomaehewski.
Tomasi, Niccolö, Maler des 14. Jahrhunderts, gen. Colantonio del Fiore, geb.
in Florenz, wo er die Malergilde fördern half. Ein Altarblatt (1371) von ihm be-
findet sich in S. Antonio Abbate zu Neapel (jetzt im Municipio f) Dort wird ihm
auch eine Thürlonette in S. Angelo a Nilo zugeschrieben. In dieser Weise ist
Müllers Notiz über diesen Künstler oben (s. unter Colantonio) zu berichtigen
Tomaso, s. Tommaso.
Tombay, Alexandre^ Bildhauer, geb. 1814, t 1885, Sohn und Schüler des
Mathieu de T., dem er bei mehreren Arbeiten half.
Tombay, Mathien de, Bildhauer, geb. 1768 in Grivegnee, t nach 1828. Er
war in Belgien (meist in Lüttich) thätig, ausgenommen die Revolutionsjahre, die er in
Holland und Deutschland verbrachte. Von ihm Handel und Ackerbau (1809 Maestricht),
Taufe Christi (1 828 Kirche zu Her ve), Holzreliefs (Schloss Ansembourg), viele Ornamente an
Altären, etc. in Lütticher Kirchen-, etc. — Sein Söhn Alnhonse T. war ebenfalls Bildhauer.
Tombe, k. La Tombe.
Tomberg-, Daniel, Maler, geb. 1603 in Gouda, f 1678, Schüler von Wester-
hout. Er war in Gouda als Glasmaler u. A. für die Hauptkirche thätig.
Tom Dieck, Augnst Christian Hermann, Maler, geb. 23. März 1831 in Olden-
burg, t 20. Aug. 1893 in Dresden, Schüler der Dresdener Akad. (1847—1851), von
Wie ch mann und Jul. Schnorr (1855). 1857—1861 verbrachte er in Florenz und Rom,
wo ihn Cornelius beeinflusste. Zurückgekehrt malte er u. A. ein Bildniss des Gross-
herzogs von Oldenburg und reiste 1867 in dessen Auftrag mit A. nach Paris, um
Bilder auf der Versteigerung Schönborn zu kaufen. Er wurde öfters noch nach
Oldenburg bestellt, lebte aber meist in Dresden. Zu seinen Hauptwerken gehören
einige Cyklen von Zeichnungen nach R. Santis Hören, den Psychefresken und den
Tapeten, die photographisch oder xylographisch (bei Dürr in Leipzig) reproducirt
wurden. Von ihm Gruppe am Kreuz (Kirche zu Lubahn in Livland), Die Verklärung
(Kirche zu Kloppenburg), Sa. Caecilia (Gal. Dresden), Cartons für Glasfeüster in der
Kapelle der Albrechtsburg zu Meissen, etc.
Tom^, Di^go, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig um 1726 in Toledo.
Tom6, (Tomm6, Thomö), Luca di, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig 1355—
nach 1392 in Siena, Schüler des Simone Martini. Freund des Barna und dei
L. Memmi. 1355 wurde er als drittes Mitglied der St. Lucasgilde von Siena auf-
geführt. 1357 restaurirten er u. C. di Stefano eine Madonna, die P Lorenzetti über
dem Portal des Domes das. gemalt hatte. 1873 malte er ein Altarbild im Auftrag
des Rathes, zu Ehren des Sienesischen Sieges über die Cappellucci. Andere Bilder
werden von ihm erwähnt in S. Domenico zu Arezzo, der Kapelle der Schuhmacher-
zunft im Dom zu Siena, in S. Francesco das. In der Akademie zu Pisa befindet sich
eine Kreuzigung von 1366 von ihm, in der Certosa des Castells S. Quirico in Osenna
eine Sa. Anna Selbdritt.
Tomec, Heinrich, Maler, geb. 1863 in Prag, thätig in Wien. Von ihm Partie
bei Ragusa, An der Beraun, etc.
Tomicbi, Fujiwara, gen. Yeishi od. Chobnnsai, japanischer Holzschneider des
18. Jahrhunderts, thätig von 1780—1800 in Hamacbö, Honjo Warishitashi und Yedo,
Schüler des K a n 0 Yeisen, gehörte später zurTorii-Schule und wurde auch von
Hokusai beeinflu3st. Seine Farbenholzschnitte sind in Europa sehr selten.
Tomkiewioz, Stanislans, Maler, geb. 1858 in Lithauen, thätig in München.
Tomking, Charles, Maler und Kupferstecher, geb. um 1750 in London, f «n»
1810, Sohn und Schüler (?) des William T. Er malte Landschaften und stach u. A.
80 Ansichten der Isle of Wight, eine Revue im Hyde-Park (farbig gedruckt), Illustra»
tionen zu den Sonnetten Petrarcas (1805), etc,
Tomkins — Tonelli. 429
Tomkins, Peltro William, Kupferstecher, geb. 1760 in London, f 22. April
1840 daselbst, Schüler von B'artolozzi, Sohn> des William T. Er wurde einer der
besseren Punktirstecher, arbeitete erst viel nach A. Kauftmann^Bigg, Bunbury, Harding,
später aber nach Italienern und Niederländern für die British Gallery of Pictures
(1812—14). Stafford Gallery (1818), Tresham's GäUery (1814), etc. P'erner arbeitete
er auch Vignetten und Illustrationen für Bücher', z. B. zu B. Burgess' „Birth of
Love" (n. Princess Elisabeth), Thomsons .Seasons" (n. Hamilton), etc.
Tomkins, William, Maler, geb. um 1730 in London, t 1- Jan. 1792 daselbst,-
Sohn eines Malers. Er malte Landschaften und Ansichten^ besonders Englischer
Herrensitze und SQhlösser (Windsor); auch Copien nach Gelee, Hobbema, etc. Er
war einer der ersten ausserordentl. Mitgl. der Akad. zu London,
Tomlinson, J., Kupferstecher unseres Jahrhunderts, geb. in England, f 1824
in Paris. Er stach landschaftliche Blätter, war erst in London, dann zn Paris thätig.
Hier gerieth er in schlechte Gesellschaft, verkam und ertränkte sich in der Seine.
Tommasl; Adolfo, Maler, geb. 25. Jan. 1861 in Livorno, kurze Zeit Schüler
von Marko d. .J., nachdem er Kaufmann gewesen, meist aber Autodidakt. Von ihm
Die Dampfpfeife (Mod. Mus., Rom), „SulF Aia", Frühling, Im Park, Märzschnee,
Septembersonne, Bereifter Kohl, etc. Ehrenprof.
Tommasi, Angiolo, Maler, geb. 1858 in Livorno, Schüler von Betti daselbst,
von der Florentiner Akad. und von S. Lega. Von ihm Auf dem Arno Der Raucher,
Marine, Grabende Bauern, etc. Gr. Preis, Florenz.
Tommasi, N. di, s. Tomasi.
Tommaso d'Autonio, s. Manzfnöli..
Tommaso da Lngam), S. Lombardo, T.
Tommaso da Modeua, s. Rablsino, T. da.
Tommaso da San Gioranni, s. JUasaccio.
Tommaso dl Stefano, s. Oiottino und Lapo:
Tommaso di Stefano, Baumeister und Maler, der wahrscheinlich T. Lunetti
hiess, geb. um 1496 in Florenz, f 1564 das., Schüler des Lorenzo di Credi. Er
baute Villen, etc. in der Florentiner Gegend, malte Altarbilder, decorative Arbeiten
Und auch Miniaturen.
Tommaso di Tigilio, s. Tlgilio.
Tomm6, Lnca di, s. Tomä.
Tompson, Richard, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f 1693, thätig in
London. Er arbeitete in Schabmanier, betrieb eine Kupferdruckerei und den Kupfer-
stichhandel. Vielleicht sind einige der besten mit seinem Namen bezeichneten Blätter
nur Verlagsartikel. Von ihm Neil Guyun mit ihren 2 Söhnen, Prince Rupert (nach
Lely), A. nach Van Dyck, Kneller, etc.
Toms, Peter, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1776, Schüler von Hudson,
Sohn des W. H. T. Er malte erst die Draperien in den Bildnissen von Cotes,
Reynolds und West, wurde dann einer der ersten 40 Akademie-'Mitglieder, ging als
selbständiger Bildnissmaler nach Irland, wo es ihm aber nicht glückte Fuss zu fassen und
kehrte nach London zurück. Hier soll er sich aus Gram über Cotes Tod entleibt haben.
Toms, William Henry, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f ^^ 1150. Er
stach Bücherillustrationen, Bildnisse und Ansichten, nach Chatelein, v. Dyck, Lawranson,
Mace, etc., auch nach eigener Zeichnung.
Toucalla, Carpophorns, Maler, geb. 1623 in Italien, f 1685, in Mailand und
Verona gebildet. Gemälde von ihm befinden sich in Wien, Prag und besonders im
Passauer Dom.
Tondeur, Alexander, Bildhauer, geb. 17. Juli 1829 in Berlin, Schüler der.
Akad. und von Bläser das., 1852 — 1857 in Wien, Paris und Rom weitergebildet.
Er vollendete das Kölner Friedr. Wilh. III. Denkmal Schievelbeins. 1892 erhielt er
den, Professortitel. Von ihm eigenhändig Hamburg und Leipzig (Berliner Börse),
York (Ruhmeshalle das.), 0. Müller (Vorhalle, Altes Mus. das.), Brunnen (Villa
Raven6, das.), viele Büsten für das Berliner Schauspielhaus, Kaiser Wilhelm I.
Denkmal (1890, Putlitz), desgl. (1892, Dessau), Friedr. Wilhelm III. (Reiterstandbild,
Köln a. Rh.), etc.
Tondos, Stanislans, Maler, geb. 1859 in Krakau, dort und in München gebildet.
Er lebt in seiner Vaterstadt und malte Landschaften, sowie Ansichten in Wasserfarben.
Tonelli, Ginseppe, Maler, geb. um 1640 in Florenz, f nach 1718, Schüler von
J. ChiavisteUi in Florenz und M. Aldrovandini zu Bologna. Von ihm
besitzt die Gal. Parma 12 Köpfe von Heiligen.
430 Tonuer — Torbido.
Tonner, Ferdinand Albert, Maler, geb. 1859 in Ungarn, thätig in München.
Tonno, — , Maler des 16. Jahrhunderts, f 1543 in Messina, Er war Diener
und Schüler des P. Caldara, den er ermordete um seines Geldes Willen. Er
wurde hingerichtet.
Toorenburgh, (Torenbnrg), Gerrit, Maler, geb. um 1737 in Amsterdam, f 1V8<^
(od, 1786) in Nijkerk, Schüler von J. tenCompe und C. Pronk. Er lebte in
Amsterdam, im Haag und seit 1774 zu Nijkerk. T. 'malte Interieurs, Landschaften,
und hat auch noch Wouvererman etc. copirt. Das Haager Mus. besitzt von ihm eine
Ansicht der Amstel zu Amsterdam.
ToorenTliet, Abraham 11., Maler, geb. 1685, f 1735, Sohn und Schüler des
Jacob T. Er malte Bildnisse.
Toovenyliet, Jacob, Maler, gen. Jason, geb. 1635/36 in Leiden, f 1719 das.,
Schüler seines Vaters Abraham T., der Glasmaler war, in Italien (Venedig) weiter-
gebildet, wohin er, nachdem er schon als Bildnissmaler einigen Ruf hatte, mit Rosen-
daal gelangte und wo er den Spitznamen Jason erhielt. Er liess sich in Leiden nieder
und wurde 1686 Mitgl. der Gilde. Von ihm Vier Musikanten (1678 Gal. Dresden),
Die Fischfrau und 2 A. ebenda), Gesellschaft »nit Büchern (Gal. ßraunschweig),
Der Fleischerladen (1687 Mus. Wien), Alte Frau (Mus. Hannover), Alter Mann (ebendaV,
A. in den Sammlungen zu Cassel, Christiania, Copenhagen, Darmstadt, Gotha, Her-
rtiaunstadt, Innsbruck, Karlsruhe, Prag, Riga, Schieissheim, Wien (Gal. Liechtenstein),
ejtc. T. hat auch 3 Radierungen und 12 Schabkunstblätter geschaffen.
Toorop, Jan, Maler, geb. 1860 in Porworedjo auf Java, als Sohn eines nor-
wegisch-javanischen Vaters und einer englisch-iavanischen Mutter. Nach abenteuer-
licher Kindheit genoss er eine europäische Bildung in Batavia, dann in Leiden,
Delft u. 8. w. 1881 endlich wtirde er Schüler der Amsterdamer Akademie und
studirte auch in Brüssel; ferner besuchte er auch London und Paris. Mit Anlehnung
an die dortigen Symbolisten und Pointillisten, bildete er sich zu einer der eigen-
artigsten Erscheinungen der Neuzeit aus, der die Kunst in indisch-orientaÜscher
Weise zur Trägerin philogophischer Symbole macht, zugleich aber einen Zug euro-
päischen Decorationsgefühls in der Behandlung der Form uud dem Zusammenstimmen
der Farben aufweist. Auch die ungebundensten Erscheinungsformen zwingt er in
einen rythmischen Linienfluss, und für sein Empfinden verbinden sich bestimmt Ge-
fühlsvorstellungen mit den einzelnen Formen. Zu seinen eigenartigsten Gemälden
gehören Die drei Bräute, Die Sphinx, Die Trauer-Sakuntala, „Tod wo ist dein Stachel!"
Auf einer hohen künstlerischen Stufe, jedoch ohne den symbolistischen Zug, stehen
die Gemälde, Dame in Weiss, Arbeiterfamilie, Ländliche Dreieinigkeit, Beim Sämann, etc.
T, hat auch lithographirt und radiert.
Topart, Antonin Pierre, Maler, geb. 22. Juli 1833 in Paris, Schüler von
Chanson und der Ecole des beaux-arts. Er malte meist Bildnisse in Email, aber
auch andere Voi'würfe und Aquarelle.
Topas, (Thopas, Topaz), J., Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts,
t 1765 in Zaandam. Er schabte u. A. ein Bildniss Peter des Grossen und eines
des Admirals van Tromp.
Topbain, Francis William, Maler und Zeichner, geb. 15. April 1808 in Leeds,
+ 31. März 1877 in Cordova, war erst Kupferstecher, kam 1829 nach London und
wandte sich nun der Oel- und Aquarellmalerei zu. Er malte meist in Aquarell
Volksscenen und dergl. aus Wales, Schottland, Irland und besonders Spanien, das
er öfters besuchte. Von ihm Irische Bäuerin mit Kind (Mus. Dublin), Kinder (Gal.
Liverpool), Stimmen der See und 1 A. (Oelbilder, ebenda), Bauern bei einem Brunnen
in den Pyrenaeen u. A. (1858 S. Kensington Mus.), etc. Ferner illustrirte T. Moores
„Melodies", Burns „Gedichte", sein eigenes „Angler's Souvenir", etc.
Tophani, Francis W. W., Maler, geb. 1838 in London, Schüler seines Vaters
Francis W. T, und der Londoner Akad. Er lebte längere Zeit in Frankreich und
Italien. Von ihm Rienzis Sturz (1876), Erste Communion (1883), Ruhiger Hafen
(1886), Der Träger guter Botschaft, etc.
Topino-Lebrun, s. Lebrun, Fran^ois J. B. T.
Torbido, Francesco, Maler, gen. II Moro, geb. um 1486 in Verona, f um
1546 das., Schüler von Liberale da Verona, auch von Bonifazio I. Veronese
beeinflusst. Er ahmte nacheinander viele Meister nach, so z. B. P. Amalteo,
Cariani, R. Santi, Palma, T. Vecelli und Barbarelli. Manche diesen Meistern zu-
geschriebene Werke dürften von T. herrühren. Von ihm Bildniss einer Alten (Gal.
Venedig), Bildniss (alte Pinakothek, München), desgl. (Mus. Neapel), desgl. (Gal,
Tortia — Tornai. 431
Fadaa), desgl. (Brera Mailand), Maria thronend (1542, Gal. Verona), Leben der Jung-
frau (Dom zu Verona, nach Zeichnungen des 6. Pippi dei Gianuzzi), Jungfrau mit
Kind (S. Fenno, Verona), Sa. Anna Selbdritt (S. Zeno das.), mehrere Altarbilder
(Dom, Salö am Gardasee), etc., auch Fa^en z. B. Nr. 1878 Via Stella d'oro za
Verona.
Torcia, Francesco SayeriO; Maler, geb. 1840 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie und Ton Morelli. Er wurde Zeichenprof. an städt. Schulen zu Neapel
nij€ malte meist Marinen, doch auch Genrebilder z. B. Liebeslied, Kircheninneres,
Idylle., tetc.
T«rohi, Angiolo^ Maler, geb. im Nov. 1856 in Massa Lombardo, Schüler von
Oe^la^l zu Florenz und Campriani zu Neapel. Von ihm Unter den Oliven auf
Capri, Gärtner aus der Umgegend Roms, San Vicenzo, Julimorgen, Venezianischer
Canal, etc.
Torel, (Torelli), William, Bildhauer und Goldschmied des 13. Jahrhunderts. Er
schuf die in Erz gegossenen ausgezeichneten Statuen auf den Grabmälern des Henry III.
(t 1272) und der Königin Eleanor (f 1290/91), beide in der Eracmuskapelle der
W«stmin6ter- Abtei zu London. Die Statue der Königin fertigte er auch für das
Blackfriars - Kloster und die Kathedrale zu Lincoln an. Aller Wahrscheinlichkeit
nach war T. ein Italiener.
Torelli, Cesare, Maler des 17. Jahr ^i und erts, geb. in Rom, f 1615, Schüler
von Giovanni de' Vecchi. Für Paul V. war er im Vatikan und Lateran als
Maler und Mosaicist thfttig. In Sa. Maria del Orto malte er zwei Sibyllen. — Ein
anderer Cesaro T. lebte in unserem Jahrhundert als Bildhauer in Florenz.
Torelli, Feiice, Maler, geb. 1670 in Verona, f 1716, Schüler von Sante
PrJtnato zu Verona und G. G. dal Sole zu Bologna. Von ihm Altarbilder z^
Mailand, Rom, Turin, Faenza (Dominikanerkirche, S. Vineenz beschwört eine Be-
sessene), etc.
Torelli, Filippo di Hatteo, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig 1440—68 zu
Florenz. Er malte Miniaturen, z. B. ein Evangeliar in der Mediceo - Laurentiana
(mit 37 Bl.) und gemeinschaftlich mit Z. Strozzi Cborbücher im Dom, sowie San
Marco zu Florenz.
Torelli, Cav. Giacomo, Baumeister und Maler, geb. 1608 in Fano, f 1678
das. Er fertigte schöne Theaterdecorationen und Verwandlungsstücke für Venedig,
später für Pariser Theater. T. erbaute gerühmte Theater in Fano, Wien (1659) und
Versailles. Er soll die Schnell-Verwandlungs-Coulissen erfunden haben und erhielt
dafür den Namen II gran Stregone (Zauberer).
Torelli, L<>t, Bildhauer, geb. 30. Oct. 1835 in Florenz, gebildet an der dortigen
Akademie und in Paris. 1859 kehrte er nach Italien zurück und machte die Unab-
hängigkeitskämpfe mit. 1865 studirte er nochmals an der Florentiner Akademie, an
der er später Prof. wurde. Von ihm Adam und Eva (Domfacade, Florenz), Friedens-
engel (Städt. Friedhof, Pisa), Medaille auf die Königin Margherita, viele geschätzte
Biidnissbüsten, Genre-Gruppen, etc. Gold. Med. London, Florenz, Wien, Philadelphia, etc.
— Ein Jafet T. lebte um dieselbe Zeit in Florenz als Bildhauer und Maler.
Torelli, Lncia, geb. Casale, Malerin, geb. 1677, t 1762, Frau und Schülerin
des Feiice T., in dessen Weise sie malte, und meist Bildnisse schuf.
Torelli, Stefano, Maler und Radierer, geb. 1712 in Bologna, f 1784 in
St. Petersburg, Schüler seines Vaters Feiice T., dann des F. Solimena, auch von
den Carracci beeinflusst. Der nachmalige König August III. von Polen nahm ihn
1740 nach Dresden mit, wo er als decorativer und kirchlicher Maler eine reiche
Thätigkeit entfaltete. Er soll angeblich die B. Bellotto'schen Ansichten von Dresden
staffirt haben, und zeichnete die Statuen Mattiellis an der dortigen Hofkirche für den
Stich, bat sie aber nicht componirt, wie gewöhnlich (auch im Lexicon oben unter
Mattielli) angegeben wird. 1762 wurde er nach St. Petersburg berufen. Dort malte
er Deckenbilder im k. Palast und Bildnisse, z. B. Czarin Elisabeth im Harnisch. Er
hat auch Caricaturen und Radierungen geliefert.
Torelli, William, s. Torel.
Torenbnrgh, s. Toorenburgh.
Torenvliet, s. TooreuTliet.
Toresani, Andrea, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Brescia, f nach 1760.
Er war meist in Mailand und Venedig thätig.
Tornai, Gyula (Jnlins), Maler, geb. 12. April 1861 in Görgö, Schüler von
Wurringer in Wien (1879 — 81), Löfftz in München (2 Jahre lang) und Benczur
432 Torni — Torrentius.
in Budapest (4 Jabre langj, auch auf Eeisen im Ausland gebildet. Von ihm Der
Falschspieler (Mus. Budapest), Altar (Kirche von Also-Körtvelyes), Fata Morgana,
viele Bildnisse, etc.
Torni, Jacopo, Maler, gen. L'Indaco, geb. 1476 in Florenz, f um 1544 in
Rom, Schüler des D. Bigordi, auch von B. Betti di Biagi und Buonarotti
beeißfiusst, die mit ihm befreundet waren. Von seinen Werken wissen wir nur durch
die Ueberlieferung etwas. — Sein Bruder Francesco T., gen. L^Indaco, geb. 1492,
t wahrscheinlich 1562 im Spedale S. Giacomo degli Incurabili in Rom, für dessen
Kirche er 1553 ein Altarbild gemalt hatte. Von ihm ferner Die Geburt Joh. d. T.
(gest. von Bonasone), etc.
Tornioll, Niccolo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Siena, f nach 1640.
Er malte zuweilen auf Marmor und war längere Zeit in Bologna thätig.
Toro. J. Bernardo^ Bildhauer, geb. um 1671 in Sicilien (n. A. im Jan. 1672
zu Toulon), f 28. Jan. 1731 in Toulon, Schüler seines Vaters Pierre T. und von
Pujet in Marseille. Um 1713 fertigte er eine Reihe prachtvoller Consolen für die
Sammlung des Marquis de Tressemanes. Dann zeichnete er eine Menge mannigfaltiger,
vortretflicher Entwürfe aus allen Gebieten des Kunstgewerbes, die H. Blanc, Cochin,
Dubuisson, B. Pavillon, Eochefort u. A. stachen. 1716 kam er nach Paris, 1719 an
das Arsenal zu Toulon als Meisterschnitzer der kgl. Galeeren. Er fertigte mitunter
mythologische Statuen in Stein, zuletzt auch Decorationen und Möbel für das Stadt-
haus zu Aix.
Toro, (Tanrean, Tarean, Tarean), Pietro, (Pierre), Bildhauer, geh 1638 in
Italien (? n. A. zu Paris), f nach 1670. Er arbeitete als Holzschnitzer an den
Linienschiffen Le Royal Louis (1668), sowie Dauphin Royal (1669) und wurde am
Arsenal zu Toulon angestellt.
Torre, Flaminlo, Maler und Kupferstecher, gen. degli Aucinelli, geb. 1621
(? 1680 ?) in Bologna, f 1661 in Modena, Schüler von Cavedone, Reni und S.
Cantarini, die er nachahmte. Er wurde Hofmaler Alfonso IV. in Modcna. Von
ihm Kreuzabnahme (S. Giorgio, Bologna), Die Ehebrecherin vor Christus (Gal. Augs-
burg), Heilige Familie und 2 A. (Gal. Dresden), Pharisäer (Sclileissheim), etc. Er
stach Einiges nach eigener Zeichnung, nach Reni und den Carracci.
Torre, Ginlio della, Medailleur des 15. Jahrhunderts, geb. in Verona, lehrte
erst die Rechte in Padua, wandte sich aber dann der Kunst zu. Er malte und
fertigte Schaumünzen, namentlich auf Mitglieder seiner Familie. Die Bibl. zu Brüssel
besitzt Werke von ihm.
Torregiani, Bartolomineo, Maler des 17. Jahrhunderts, jung verstorben,
Schüler von Salv. Rosa, in dessen Art er Landschaften malte, die gewöhnlich dem
Meister selbst zugeschrieben werden. Werke von ihm besitzt der Pal. Doria zu
Rom, die Gal. Schieissheim, etc.
Torreggiaui^ Cainillo, Bildhauer, geb. 19. März 1820 in Ferrara, Autodidakt
und erst Steinmetz, als welcher er in Ferrara, Bologna, Livorno, etc. decorative
Arbeiten lieferte. Später wurde er Schüler von Pampaloni in Florenz, wo er elf
Jahre verblieb und meist Bildnisse schuf. Nach Ferrara zurückgekehrt, schuf er
Grabmäler für dortige Friedhöfe, Bildnissbüsten für öffentliche Gebäude, etc. Er
besuchte auch Paris, London, Wien und Madrid (wo er sechs Monate verweilte, und
u. A. eine Büste der Königin Isabella im Schleier schuf). Von ihm ferner G. Rossini
(für San Marino), Cavour (für Cento). De Angelis (für Rovigo), etc. Span. Carlo III. -Ord.
Torregiani, (Torrigiaui), Pietro, Bildhauer, geb. 1472 in Florenz, f 1522,
Schüler Bertoldo's auch in der Autiken-Gal. L. de Medicis gebildet, wo er mit
Buonarotti ins Handgemenge kam uud in Folge dessen nach Rom fliehen musste.
Dort schuf er um 1493 Stuccaturen für Alessandro VI., trieb sich 1498 — 1503 als
Soldat umher, wendete sich aber wieder iler Kunst zu und gelangte mit florentin,
Kaufleuten nach London. Von ihm hier, Grabmal Henry VII. uud dessen Gemahlin
(um 1519, Westmünster-Abtei), Bronze-Grabmal der Herzogin von Richmond (ebenda),
auch Marmor und Holzarbeiten. Zuletzt kam er nach Spanien, wo er u. A. die Mild-
thätigkeit (Thürrelief, Kapitelsaal, Kath. in Sevilla] und den schönen S. Jeronimo
(Thon Mus. Sevilla) schuf. Er fiel gegen den Herzog von Arcos aus, wurde in Haft
gesetzt und starb.
Torrentius, Johannes, eigentl. Jan Simonsz, Maler, geb. 1589 in Amsterdam,
t 1640. Er malte erst schöne Landschaften, dann obscone Bilder in sodoniitischer
Richtung. Da er nicht nur eine unsittliche Gesollschaft gründete, sondern auch
auticbristliche Reden führte, kam er mit den Behörden in Couflict. Er wurde 1627
Torres — Tortolero. 433
beschuldigt, der Führer des „RothenKrfiuz" zu sein, ward gefoltert und zu 20 Jahren
Gefängniss verurtheilt. Durch die Verwendung Charles I. König von England u. A.
heim JPrinzen von Oranien, wurde er nach zwei Jahren hefreit, kam nach England,
das er aber bald wieder verlassen musste und versteckte sich in Amsterdam. Zwei
seiner Bilder befanden sich in der Sammlung des genannten Königs.
Torres, Intonino, s. Bocclietti-Torres.
Torres, Clemente de, Maler, geb. 1665 in Cadiz, f 1730 das., Schüler von
J. de Valdos Leal zu Sevilla. Er wurde einer der besten spanischen Maler und
seine Aquarelle, sowie Skizzen erinnern oft an Murillo. Um 1724 war er nach Madrid
gekommen. Von ihm S. Joseph mit dem Christuskind (Eremitage, St. Petersburg),
S. Fernando (Hauptthüre, S. Pablokloster, Sevilla), Die 3 ersten Aposiel (das.), Maria
ui]d die beiden Johannes (Mercenarios Calzados, Sevilla), Gott Vater (S. Felipe Neri,
Cadiz).
Torres, Matias de, Maler, geb. 1631 in Espinosa de los Monteros, f 1711 '"
Madrid, Schüler seines Oheims T. Taurino und des Herrero el Mozo. Er malte
viele grosse Processionsbilder und Fahnen, aber auch kleinere bessere Landschaften
und Schlachtenstücke.
Torretti, GioTanni, s. Ferrari G.
Torretti, Ginseppe I., Bildhauer, geb. um 1660 in Venedig- (?), f 1743 das.
Von ihm in Venedig zwei Reliefs (Rosaro Kap.), Madonna (Facade dei Gesuiti),
Altar und 6 Engel (ebenda, im Innern), H. Familie (Kap. Manin ai Scalzi), Stataen
u. 1 Crucifix (S-. Eustachio), 2 Statuen (SS. Apostoli), Christus (Hochrelief, S, Gior-
gio Maggiore), etc. — Sein Schüler Ginseppe II. T. war ebenfalls Bildhauer, hiess
eigentlich G, Bernardi, nahm aber den Namen des Lehrers an, f um 1772. Er war
Lehrer, dann Geschäftstheilhaber Canovas.
Torri, Enrico, Maler, geb. 1855 in Parina. Die dortige Galerie besitzt eine
Ansicht von ihm.
Torrigiani, s. Torregiani.
Torrini, Pietro, Maler, geb. 1. Jan. 1852 in Florenz. Er war in seiner Vater-
stadt als Geuremaler thätig.
Torriti, (Turriti), Jacopo, Mosaicist und Mönch des 13. Jah.rhünderts, der
zwischen 1287 — 1295 zu Rom thätig war. Er restaurirte die Mosaiken der Tribüne
von S. Giovanni in Laterano und schuf 1288 — 95 Mosaiken, besonders die bedentende
Krönung Mariae in der Apsis von Sa. Maria Maggiore.
Torro, Lnigi, Maler, geb. 1836 in Lauro (Terra di Lavoro), Schüler der Akademie
zu Neapel unter Mancini, dann von Coghetti in Rom. 1859 befand er sich in
Paris, machte den piemontesischen Feldzug mit, kam nach Modena, und als Fuhrer
der Miliz gegen die Briganten nach der Terra di Lavoro. 1860 sch^oss er sich
Garibaldi an. Unter Banditen und kriegerischen Vorfällen malte er ungestört weiter.
1870 Hess er sich in Rom nieder. Von ihm Agostino Niso [Gal. Capodimonti), Ein-
zug der Garibaldianer in Calabrien (1861), Die Späher (1861), Die Messe, etc.
Torsslow, Sten Harald, Maler, geb. 10. Febr. 1838 in Stockholm, Schüler der
dortigen Akad. und von Gude in Düsseldorf, weitergebildet auf Reisen nach Dale-
karlien, Lappland, Oesterreich und Tirol (1864) und Norwegen (1874). 1865 wurde
er Hofopernsänger in Stockholm, malte aber nebenher geschätzte Landschaften. Von
ihm Tanz bei einer Sennhütte in Dalekarlien, Fjellpartie aus Lappland, etc.
Tortebat, Francois, Maler und Radierer, geb. 1616 in Paris, f 4. Juni 1690
das., Schüler von S. Vouet, dessen Schwiegersohn er war uno nach dem er (1664—68)
28 Blatt radierte Er wurde 1663 Mitglied der Akad. Er malte gute Bildnisse,
von denen das Mus. Versailles dasjenige Vouets besitzt. Das Mus. zu Rennes be-
sitzt eine Zeichnung ron ihm. T. schuf auch nach J. Calcar die Platten zu de Piles'
Künstleranatomie, etc.
Tortebat, Jean, Maler, geb. 19. Oct. 1652 in Paris, f 10. Nov. 17k das.,
Schüler seines Vaters Francois T. 1699 wurde er Mitglied der Akad. Er malte
Bildnisse, von denen sich dasjenige des J. Jouvenet in der Gal. Versailles befindet.
Tortelli, Benvennto, Intarsien-Arbeiter des 16. Jahrhunderts, f nach 1596
Schüler von Giovanni da Verona. Von ihm Chorgestühl (1558, Abtei Montecas
sino), desgl. (1560— 75 SS. Sev^rino e Sosia, Neapel, gemeinschaftlich mit Chiar ini),
desgl. (1591—97 S. Martino delle Scale, bei Palermo).
Tortolero, Pedro, Maler und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in
Sevilla, f 1766 in Folge eines Unfalls.
Allgemeines Künstlei-Lexicon. S. Aufl. i. Band. 28
4'34 tortprel — Toudoüzö.
Tortorel, Jean, Kupferstecher und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, f nach
1570. Mit J. Persinus (s. d.)8chuf er eine Fol?e von 42 Bl. zum Hugenottenkrieg.
Nach Einigen wären T, und P. nur die Zeichner der Folge, deren Stecher bzw. Hola-
schneider unbekannt geblieben sind.
Tory, (Tonry), Geoffroy, berühmter Maler, Kupferstecher und Drucker, geb.
um 1480 in Bourges (D^p. Cbar), f zwischen dem 7. Juni und 14. Oct. 1533 in Paris.
In Rom und Bologna wissenschaftlich gebildet, lehrte er zuerst nach seiner Rückkunft
nach Paris als Philologe an verschiedenen CoUegien. Dann widmete er sich der
Kunst, studirte nochmals in Italien, liess sich erst als Buchverleger und Drucker
nieder (erhielt dafür königl, Patent) und widmete sich besonders dem Stich und der
Buchausstattung. Man nennt die 12 Thaten des Herakles und ein Bildniss P. Belons
von ihm. Er versah eine Sbändige Ausgabe von Caesars Commentarien und eine
andre der Trionfi des Petrarca mit prachtvollen Miniaturen. S. Leben von A. Bernard
(Payis 1857 und 1865).
Toscani, (Tossicani), GioTanni di Francesco, Maler des 14. Jahrhunderts,
t 2. »Mai 1403 in Florenz, Schüler des Giottino. Sein Hauptwerk, eine Verkündigung
in der Kapelle des bischöfl. Palastes zu Arez^o, wurde erst von Agnolo di Lorenzo,
später von Vasari restaurirt.
Toschi, Paolo, Kupferstecher, geb. 7. Juni 1788 in Parma, f 30. Juli 1854 das.,
Schüler von Bervic. 1809 — 19 war er in Paris thätig, 1837 wurde er Direktorder
Akad. zu Parma. Er ist einer der letzten italienischen Vertreter des öden Linien-
stichs und veranstaltete die Herausgabe der Werke x\llegrig, die besonders nach seinem
Tode von den Schülern fortgesetzt, ganz ungeniessbar ist. Von ihm Madonna della Scodella
(nach Allegri), Kreuzabnahme (nach Ricciarelli), Die Kreuztragung (nach R. Santi), etc.
T©schi, Pier Francesco (di Jacopo di Domenico), Maler des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Florenz (?), f 17. Sept. 1567, begr. das., Schüler des A, An gel i.
S. Spirito zu Florenz birgt von ihm Die Himmelfahrt, Die Verklärung, Die Aufer-
stehung. Er schuf auch decorative Arbeiten.
Tösetti, Filippo, Kupferstecher, geb. um 1780 in Rom, Schüler von Bettelini.
Von ihm Madonna Sixtina (n. R. Santi), Verlobung der Hl. Katharina (n. Salvi),
S. Sebastian (n. Mantegna), etc.
Tossicani, s. Toscani.
Tosti, Lnigi, Bildhauer, geb. 1845 in Piacenza, Schüler des Instituts Gazzola
unter Pietrogiorgi, dann von Toncini in Florenz als Stipendiat weitergebildet.
Später kam er nach Rom und ging endlich nach Nordamerika. Von ihm Bäurin,
Tasso, S. Sebastian. Silb. Med. Florenz.
Totain<Delacoste, Lonis Anne, Baumeister, geb. 10. Sept. 1796 in Paris, | im
Mai 1869 in Fecamp (Dep. Seinelnferieure). Er war iu Paris thätig.
Töth, Istvan (Stephan), Bildhauer, geb. 9. Nov. 1861 in Steinamanger
(-Szombathely, Ungarn), Schüler von Hellmer und Zumbusch an der Wiener
Akademie (1882 — 89) Von ihm S. Ladislaus (Grosswardein), Fünf Königsfiguren
(Parlament, Budapest ?), Haupt -Altar (Dom, Grosswardein), desgl. (Kirche von
Rftdna), Gretchen, etc.
Töth, Lilszlö, Maler, geb. 1869 in Budapest, f 1895, studirte in Budapest, in
München (unter Ha ckl, Holle sy und Li ezen- Meyer), iu Florenz, Neapel und Rom.
Von ihm Schönheit, Geist, Geld (1894), Das Wunderkind, etc.
Toto, Autbuio (Anthony), Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Italien. Um 1531
kam er nach England und wurde naturalisirt, sowie Hofmaler Henry VllL
Tott, Francois, Baron de, Maler, geb. 1783 in Chamiguy bei La-Ferte-sous
Jouarre, f 1793. Er war Feldmarschall, übte sich aber auch in der Musik und
Malerei. Das Mus. Douai besitzt eine Marine aus der Krim von ihm.
Tonchet, Gaillanme, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, i486 begann er den
Wiederaufbau des Chors an der jetzt zerstörten Andreaskirche zu Ronen.
Tondouze, Ana'is, geb. Colin, Malerin, geb. 1822 in Paris, f 1899, Schülerin
ihres Vaters Alexis Colin. Sie malte in Wasserfarben Copien berühmter Ge-
mälde, ferner eigene Genrebilder und Bildnisse.
Toodonze, Augaste Gabriel, Baumeister und Radierer, geb. im Febr. 1811 in
Paris, Schüler von Labrouste. 1833—36 war er Stadtbaumeister zu Marseille,
1837—38 an der Bahn Neapel-Castellamare angestellt. 1839—44 bereiste er Italien,
den Orient und Deutschland und nahm zahlreiche architektonische Werke auf. Es
sind meist Zeichnungen und Radierungen, aber auch Oelgemälde darunter. Seine
Radierungen erschienen 1846 — 55,
Toudouze — Tournois. 435
Tondotize, jßdouard, Maler, geb. 1844 in Paris, Schüler von A. Leloir, Pils
und der f]cole des beaux-arts, an der er 1871 den grossen Roöipreis gewann. Von
ihm Seeräuber (1867), Agamemnons Ermordung (1876), Lots Weib (1877), Triumph
der Diana (1882), etc. Med. 3. Kl. 1876, 2. Kl. 1877.
Toiil, — , Maler des 18. Jahrhunderts, geb. ir Bordeaux, f das. Das dortige
Museum besitzt einen Greisenkopf von ihm.
Toulmouclie, Auguste, Maler, geb. 21. Sept. 1829 in Nantes, f 17. Oct. 1890 in
Paris, Schüler von Gleyre. Von ihm Die Stunde (Mus. Nantes), Verbotene Frucht
(Wallace Mus. London), Süsse Träumerei, Liebe Erinnerungen, Ein Kuss, Morgen
nach dem Ball, Der Spiegel, etc., auch viele Bildnisse. Med. 1852, 59, 61, 78, Kreuz
der Ehrenleg. 1870.
Toulon, Earel van, Zeichner, geb. um 1820 in Amsterdam, f nach 1850. Er
schuf Landschaftsstudien, etc.
Tuulouse-Lautrec, Henri de, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 1864 im
Albigeois, kam mit 4 Jahren nach Paris, wo er Schüler von Priuceteau und
Cabanel wurde, bei dem er aber nur ganz kurze Zeit verblieb, um dann unter
Cormon weiter zu studiren. Er ist nicht darauf angewiesen mit seiner Kunst Geld
zu verdienen, und hat nie im Salon ausgestellt, nie dem Publikum Zugeständnisse
gemacht. T L. ist einer der geistvollsten, wenn auch extravagantesten Künstler des
modernen Paris, der allen Ueberlieferungen Hohr spricht, und durch seinen Abscheu
vor dem Banalen dazu getrieben wurde, dem was bislang als hässlich galt, einen
Thron in der Kunst zu erringen. Eine Zeitlang arbeitete er für den Figaro. Be-
kannt wurde er durch seine Zeichnungen der Yvette Guilbert, am bekanntesten durch
die z. Th. hervorragenden Plakate, Babylone d'Allemagne, Aristide Bruant dans son
Cabaret (2mal), Caudieux, Confetti, Divan Japonais, Elles. La Goulue du Mouliu
Rouge, Jane Avril, May Beifort, May Milton, Au Pied de L'Echafaud, La Revue
Blanche, Le pendu, Reine de Joie, La vache enragde, Les vieilles histoires, u. A. m.,
auch Theaterzettel.
Tour, G. de la, Maler des 17. Jahrhunderts. Das Mus. zu Nantes besitzt
Die VerläugnuDg Petri und ein Genrebild von ihm,
Tour, s. Latour.
Tourcaty, Jean Francois, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geh, 1763
in Paris, Schüler von Bardin. Er stach Allegorien, Bildnisse, Blätter n. Dardel, etc.
Er War Mitarbeiter am grossen Werk über Egypten, über „La Flore medicale", etc.
T«nrfaut, L6on Alexandre, Holzschneider, geb. vor 1860 in Paris, f 16. Nov.
1883 (durch Erhängen), Schüler von Sotain. Von ihm Stöcke für die Buchillustration
und Zeitschriften nach Bocourt, Goya. Velasquez, Worms, etc.
Toumachon, Felix, Zeichner, gen. Nadar, geb. 5. April 1820. Er studirte
erst Medizin in Lyon, neigte aber der Kunst zu, ging wieder zurück nach Paris und
arbeitete für verschiedene Zeitschriften, Er war auch Photograph und Luftschiffer.
Von ihm das Pantheon Nadar (1854), eine Galerie lebender Berühmtheiten, das Gewand
der D6janira (1841), Als ich Student war (1857). Er schrieb auch einige Panto-
mimen. Jules Verne verewigte ihn in seiner Reise nach dem Mond als Michel Ardan.
Touruemine, Charles tmüe Taoher de, Maler, geb. 25. Oct 1814 in Toulon,
t 22. Dec. 1873 das., Schüler von Isatey. Er besuchte Oesterreicb, Egypten, die
Türkei (1854), Klein-Asien, Indien etc. T. wurde Hilfscustos im Luxemburg-Mus.
Von ihm Umgebung von St. Martin bei Vannes (1849 Mus. Rouen), Dorfansicht
(1860, Mus. Niort), Türkische Frauen (1863, Mus. Montpellier), Rückkehr von der
Jagd in Indien (Mus. Marseille), etc. Kr. der Ehrenleg. 1853.
Toui-neux, Jean Francois Eugene, Maler, geb. 6. Oct. 1809 in Banthouzel
(Dep. Nord), f 26. Juni 1867 in Paris, Schüler von Marechal de Metz. Vou ihm
Zigeunerrast (1852, Mus, Metz), „Un point d'orgue" (1859, Pastell, Mus. Grenoble\
Mittelalterliche Kathedralenpforte, etc. Med. 3. Kl. 1843,
Touruier, — , Maler, geh, um 1604 in Toulouse, f um 1670, Schüler von M.
A. Amerighi und Valentin. Von ihm Die Kreuzabnalune (Mus. Toulouse), Die
Grablegung (ebenda), Constantinsschlacht, etc.
Touruier, Louis Paul Auguste, Maler, geb. SO. Juni 1830 in Auch (Dep. Gers),
Schüler von H. Flandrin, Lazerges und der t!iCo\e des beaux-arts. Vou ihm
Die Liebe quält die Unschuld (1864), Flora, Maria Magdalena, etc., auch Bildnisse.
Touruieres, s. Levrac-Tournieres.
Tournois, Joseph, Bildhauer, geb. 18. Mai 1830, in Chazeuil (Dep. Cote d'Or),
f im Sept. 1891, Schüler von Jouffroy und der Ecole des beaux-arts, au der
4:36 Tourny — Towne.
er 1857 den grossen Ronipreis gewann. Von ihm Bacchus erfindet die Komoedie (18C9
Bronze, Mus. Luxemhourg), Perseus (1875, Marmor, Mus. Dijon), Hector und Andro-
mache (Relief, Mus. Orleans), Bildnissbüston, etc. Med. 1868,1869, 1870, 2. Kl. 1878;
Kr. der Ehrenleg. 1878.
Tonrny, Joseph Gabriel, Maler und Kupferstecher, geb. 3. März 1817 in Paris,
f im Mai 1880 in Montpellier, Schüler von Martinet und der Ecole des beaux-
arts, an der er 1846 den grossen Rompreis gewann. Er malte besonders in Aqua-
rell Bildnisse, sowie zahlreiche Copien nach alten Renaissance-Meistern. Ferner
stach er nach T. Guidi, Primaticcio, etc., auch Bildnisse nach dem Leben. Med.
3. Kl. 1861, 1863, Mod. 1868, Kr. der Ehrenleg. 1872.
Tourny, Leon Ausäste, Maler, geb. 2. Aug. 1835 in Paris, Schüler von A.
Lucas und der Ecole des beaux-arts. Er wurde an den Gobelins angestellt
und malte besonders Bildnisse.
Toursei, Auguste, Maler, geb. 1812 in Arras (Dep. Pas-de-Calais), f 12. Febr.
1853 in Paris, Schüler voji Gros und Lordon. Von ihm Tanz im Freien (1842),
Der Naturalist (Mus. Arras), Die Geburt ßalduins V. u. A. (das.), Susanna im Bad,
Landschaften etc.
Toury, s. Tory.
Toussaint, Claude Jacques, Baumeister, geb. 1781 in Paris, f nach 1824,
Schüler von Chalgrin, Gourdain und Thierry. Er wurde Controleur und In-
spektor der Kronbauten, errichtete eine Bauschule und gab Werke über praktische,
sowie theoretische Baukunde (1825), Handbuch für Bauunternehmer, etc. (5 Bände,
1825) und sein Project zu einer S. Henry-Kirche heraus. — Ein Augustus T. lebte
zwischen 1766 — 1788 in London, dann in Lymington (wo er starb) als Miniatur-Maler.
Er war Schüler von J. Nixon. — Ein Charles Henry T. war zwischen 1874—82
in Paris als Radierer für die Kunstzeitschriften und Verleger thätig.
Toussaint, Francois Christophe Armand, Bildhauer, geb. 7. April 1806 in
Paris, f 24. Mai 1862 das., Schüler von D. d'Angers und der Ecole des beaux-
arts. Er musste erst lange decorative Arbeiten liefern, bis er das höhere Studium
erschwingen konnte. Werke von ihm am Neuen Louvre, Notre Dame, Justizpalast
in Paris, an der Börse zu Marseille, an Napoleons Sarkophag im Invalidendom,
etc. Ferner für Angers die Büste des David d'Angers, Medaillen, etc. Med, 3. Kl.
1839, 2. Kl. 184-7, Kr. d. Ehrenleg. 1852.
Toussaint, Louis, Maler, geb. 1826 in Königsberg (Preussen), Schüler der
dortigen Akademie unter Rosenfelder (1845—52) und von Hildebrandt zu
Düsseldorf. Von ihm Richard IIL, Der kleine Schmied, Der entflogene Hahn, Am
Spiegel, etc.
Tou.ssyn, Johann, Maler und Radierer, geb. 19. April 1608 in Köln a. Rh., f
nach 1633. Er malte Historien und besonders Landschaffen, hat zahlreiche Zeichnungs-
vorlagen für Kupferstecher geschaffen und auch selbst etwa ein Dutzend Blatt radiert.
Von ihm Tobias mit dem Engel (Mus. Köln), A. Werke in S. Gereon, Mariae
Himmelfahrt, S Peter u. and. Kirchen Kölns sowie der Umgegend, — Seine Schwester
(? Tochterj Maria Magdalena T. war auch Malerin.
Toutain, Pierre, Maler, geb. 1645 in Mans (Dep. Sarthe), t 6- April 1686 in
Paris. Er malte Geschichtsbilder 1681 wurde er Mitgl. d. Akad. auf Grund seines
Jason übergiebt das goldene Fliess dem Tempel des Jupiter.
Toutin, Heuri, Emailmaler, geb. vor 1645 (?) in Chäteaudun (Dep.-Eure-et-
Loire); 1676 war er in Paris thätig. — Ein Jean T. war zwischen 1618 — 1640 in
Chäteaudun als Emailmaler und Goldschmied thätig. Er erfand eine undurchsichtige
Schmelzmalerei auf Goldgrund. — Ein Richard T (Väter des Jean T. ?) war einer
der geschicktesten Goldschmiede Frankreichs im 16. Jahrhundert, Für Charles IX.
arbeitete er 1571 ein Schiff als Serviettenhalter, für die Herzogin von Lothringen
1575 einen reichverzierten Spiegel aus Bergcrystal.
Touzö, Jean, Maler, geb. 1747 in Paris, f 1809 das., Schüler" des Grenze,
den er gut nachahmte. Er malte Familienscenen und zeichnete Vorlagen für den
Kupferstich. — Ein Jacques T. (derselbe?) war um 1791 in Paris als Maler thätig
und Mitgl. der Akad. Saint-Luc. — Dessen Sohn und Schüler Jacques Henri
Francois T. wurde 1753 Mitgl. der Akad. Saint-Luc auf Grund eines Blumeostüc-kes.
Town, Itliiel, Maler, geb. vor 1810, t 1851. 1826 wurde er Mitglied der
nraerikan. Nat.-Akad.
Towne, Charles, Maler, geb. vor 1780, f "m 1850 in London (?). Er malte
Landschaften und Thiere. Zwischen 1795 und 1828 stellte er in London aus, lebte
Towne — Tragy. 437
dann in Liverpool, wo er 1813 Vicepräsident der Akad, wurde und soll zuletzt nach London
zurückgekehrt sein. Die Gal. zu Liverpoui besitzt einen Blick auf Everton von ihm.
Towne, Francis, Maler, geb. 1740, + 1816 in London, öchüler von W. Pars,
auch auf Reisen in der Schweiz und Italien gebildet. Er ma^*'^ Landschaften.
Townley, (Towneley), Charles, Maler und Kupfersteeher, geb. 1746 in
London, f um 1800, in Rom und Florenz gebildet. Er malte Bildnisse in Oel,
Pastell und Miniatur, ist aber besonders durch seine guten Schabkunstblätter bekannt.
1789 (?) kam er nach Porlln, wo er Hofkupferstecher wurde, 1790 ging er nach
Hamburg. Von seinen geschabten Blättern nennen wir eine Reihe von Selbstbild-
nissen berühmter Maler, Friedrich "Wilhelm iL, Katharina II., Ziethen, Vice-Admiral
Parkei (n. Romney) Agrippina am Grabmal (n. Cosway), A. nach Dance, Hoppner,
Opie, Reynolds, Stubbo, etc.
Townshend, George, Marquis, Radierer und Zeichner, geb. 1724, t 1807. Er
wurde Lord-LieuteLciUt von Ireland. Er übte dit Kunst als Liebhaber aus und
machte sich durch Skizzen und Caricaturen (z. B. eine der Herzogin von Queensberry)
einen guten Namen.
Townsheiid, Üenry J., Maler und Radierer, geb. um 1813 in London. Er
schuf verschiedene Kartonp für die Honsf.^ of Parliament, geschichtliche Genrebilder,
besonders aber Illustrationen und Caricaturen.
Toyohiro, (Ichirynsaii), japanischer Maler und Zeicnner für den Holzscnnitt
des 19. Jahrhunderts, f 1828. Er war Lehrer des Hiroshige. Von seinen Werken
besitzt das Brit, Mus. eine grössere Anzahl, die Anderson im Katalog des Mus. beschreibt.
Toyoknni, Utagawa (Enmakichi), japanischer Zeichner für den Holzschnitt,
geb. 1768, f 1825, Schüler von Hanabusa, Ichio und Giokusan, Sohn eines
Bildschnitzers Kurabashi Gorobei in Yedo. Er fertigte Bildnisse von Schauspielern,
dramatische Sceuen und Landschaften. Eine Sammlung von Schauspielerbildnissen
von ihm in 2 Bänden erschien 1801 in Yedo. Er war Zeitgenosse und Rivale des
ütamaro, äher realistischer als dieser.
Tralbacchi, Clmseppe, Bildhauer, geb. 1839 in Rom. Von ihm Zwei Grab-
monumente (S. Agostino, Rom), S. Matteo (San Paolo, Rom), Bathseba (Marmor-
statue), etc., auch Bronzestatuetten und Reliefs.
Trabailesi, Oinliano, Maler un Radierer, geb. 1736 in Cavigliano am Lago
Maggiore, f 1799 in Paris, in Florenz und Rom gebildet. Seit 1773 nannte er sich
Giülianc iä Parma, da ihn die dortigei^ Herzoge unterstützten. Er wurde Prof. an
der Mailänder Akad. Von ihm besitzt die Galerie das. F. Camillus befreit Rom,
S. Andrea zu Siena ein Deckenbild. Er zeichnete für den Stich der AUegriiii u. a.
viele berühmte Florentiner Bildnisse und hat selbst nach F. Brizio, Ag. und L. Car-
racci, Cavedone, Keni. Tiarini, etc. radier^
Trachez, Jacob Andries, Maler, geb. um 1750 in Antwerpen, t 1822 das.,
Schüler deb H. J. Antonissen. Er malte Landschaften und Ansichten in der Art
des H. F. de Gort und hat auch radiert.
Trachy, J., Maler, geb. ^m 1750 in Antwerpen, f nach 1788, Schülei- von
H. J. Antonissen. Er hat auch einige Blatt radiert. (Identisch mit Vorigem?).
Tracy, JohH M., Maler, geb. 1844 in Rochester (Ohio, U. S. A.), Schüler
von Yvon, Pils und Carolus-Duran in Paris (1867—77). Er lie£,3 sicn in
Greenwich, (Conn., U. S. A.) nieder. Von ihm Auf der Wachteljagd, etc.
Tradate, Jacopiuo da, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, f 1440 in Mantua.
Um 1410 schuf er Statuen und Decoratives für den Mailänder Dom. Von ihm
ferner Gottvater (Bronze), Grabmal des Papstes Martin V (1418), das des P. Torell
(S. Eustorgio, Mailand), etc.
Tragardh, Carl Ludwig, Maler, geb 1860 (?). t 8. Juni 1899 in Göteborg,
Schüler von R. Colli n in Paris, \fo er meist thätig war. Er malte Landschaften
und Thierstücke, z. B. Kuhweide, Esel auf dem Felde und Unter Olivenbäumeu.
Brenz. Med. 1889.
Tragin, Pierre D6sire, Bildhauer, geb. 7. Jan. 1812 in Paris, Schüler von
D. d' Angers und der ficole des beaux-arts. Von ihm Ideal -Bildniss-Büsten, z. B.
Der kleine Georg (1849), H. Fragunard, Grossmama (1870), etc.
Tragy, Otto, Maler, geb. 1866 in Prag, als Sohn deutscher Eltern, Schüler
von Prof. Gysis auf der Akademie und in Paris, wo er von Dagnan-Bouveret
heeinfliisst wurde; auch reiste er nach Egypten. Zuerst widmete e. sich dorn
Bildniböfach, trat aber aann zu der Genremalerei über. Von ihm nennen wir Ende
eines Traumes, Der Todesengel, Wunderblume, Die Plucht nach Egypten, u. s. w
438 Traieft — Traut.
Traies, William, Maler, geb. 1789 in Crediton, f 28. April 1872 in Exeter.
Er war erst Postgehülfe, ehe er sich der Kunst widmete, malte Landschaften und
erhielt den Namen des „Devonshire Claude". Das S. Kensington -Mus. besitzt Am
Ockmcnt von ihm.
Traiui, Francesco, Maler des 14. JahrhundertSi geb. in Pisa (?), im Atelier des
Orcagna (seit 1349) thätig. Er wird seit 1341 urkundlich erwähnt. Man kennt von
ihm S. Thomas d'Aquino (Sa. Caterina, Pisa), 4 Scenen aus dem Leben des Hl. Dome-
nicus (1345 Accad. das.) u. a. Werke in der Bibl. des Seminario das.
Trajectensis, s. Jacob Ton Utrecht. Der Maler hiess Jacob Ciaessens (d. h.
Sohn des Nicolaus); das Nat.-Mus. Stockholm besitzt noch ein männliches Bildniss
von ihm.
Tranrazzini, Seraflno, Bildhauer, geb. 21. Jan. 1859 in Ascoli Piceno, Schüler
von G. Paci und G. Moschetti. Von ihm Vjentidio Basso (Marmorbüste, Kommunal-
palast, Ascoli), Stuckaltar (Seminar, das.); A. Arbeiten in weiteren Gebäuden etc. zu
Ascoli.
Trambaner, Jobann Leonhardt, Holzschneider, geb. 24. Juni 1840 in Nürnberg,
Schüler der dortigen Kunstschule. Von ihm Stöcke zu Faust (n. Kreling), A. Krafft
(n. Wanderer), zu Gsell-Fells' Schweiz, für Kunstzeitschriften und Publikationen des
Germanischen Museums, etc., auch Nürnberger Ansichten nach Ritter.
Tramblef, s. Treniblay.
Traniblin, Denis Charles, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. vor 1780. Er war
Hof- und Theatermaler zu Paris u. folgte seinem Schwiegervater de Neumaison 1752
als Direktor der chinesischen Abtheilung an den Gobelins. 1751 wurde er Mitglied
der Acad. Saint-Luc.
Traniblot, Sebastian, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. vor 1730. Er wurde
1751 Mitglied der Acad. Saint-Lüc zu Paris auf Grund einer Landschaft.
Tramnlles, Francisco, Maler, geh, um 1704 in Perpignan als Kind eines Cata-
lonischen Bidhauers, f um 1760 in Barcelona im 56. Lebensjahr, in Paris gebildet,
auch Schüler des V i ] a d o m a t sen. Er copirte alte Meister in Madrid, eröffnete
dann in Barcelona eine Zeichenschule und malte 3 Altäre für den Dom zu Perpignan,
sowie andere Werke für Barcelona, Gerona u. Sevilla (Kathedrale, Santiago).
Tramnlles, Mannel, Maler, geb. 25. Dec. 1715 in Barcelona, f 3. Juli 1791
das., Schüler des Ant. de Viladomat, Bruder des Francisco T. Auch er war
besonders als Lehrer thätig. Er malte Historien, sowie geschichtliche Genrebilder
für Kirchen, etc. zu Barcelona (Kath., S. Francisco), Gerona, Tarragona, etc.
Trarbach, s. Johann von Trarbach im Nachtrag.
Trasi, Lodorico, Maler, geb. 1634 in Ascoli, f 1694, Schüler des A. Sacchi
u. des C. M a r a 1 1 a. Er malte kleinere Bilder im Geachmacke des Letzteren,
grössere Altarwerke in Sacchis Art, z. B. S. Niccolo (S. Cristoforo, Ascoli).
Tranb, Ludwig, Maler u, Zeichner, geb. im Juni 1844 in Schelklingen, Schüler
der Stuttgarter Akademie. Er Hess sich in Göppingen nieder. Von ihm Geburt
Christi (Decke in Wilflingen), Wandgemälde in den Kirchen zu Gruol u. Hirbelbach
etc., auch Illustrationen zu Jugend' u. religiösen Schriften.
Trandt, Wilhelm, Formschneider u. Illuminator, geb. vor 1645 in Nürnberei(?),
t 2. Dec. 1662 in Frankfurt a. M. Er war erst Briefmaler, dann seit 1636 Holzschneider
und hierin Autodidakt. Von ihm Lettern, Wappen, 8 111. nach v. d. Borcht, der
1656er (erster !) Rathswappenkalender, Die Geisselung Christi, Der Heiland, Maria,
Stehender Engel, Luther (n. Cranach), etc.
Trannfellner, Jakob, Maler u. Kupferstecher, geb. 1742 in Wien, f 1800,
Schüler der Wieher Akademie, an der er später Prof. u. Mitgl. wurde. Er malte
Landschaften und Architekturen ; ferner schuf er einige Schabkunstblätter nach
Oellenhainz, Quadal, Rijn, Solimena etc.
Tränt, Hans, Maler des 15. Jahrnunderts, geb. in Nürnberg, wo er 1477 auf
den Steuerlisten vorkommt. Er malte den Kreuzgang des AugustinerkloBters aus, wo-
bei er viele Bildnisse bekannter Nürnberger anbrachte. Das Werk ist untergegangen.
Die Üniversitäts-Sammlnngen zu Erlangen besitzen eine Zeichnung von ihm.
Traut, Wolf, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, der in der Dürer-
schule gebildet wurde, Sohn des Hans T. Von ihm Altar(1514, ehemals Kirche zu Artels-
hofen bei Hersbruck, jetzt Nat.-Mus., München). Von Holzschnitten nennen wir eine
Anzahl der Bilder im Hallischen Heiligthumsbuche von 1520, 54 Bl. in »Die Legend
d. h. vatters Francisci" (1511- 12), S. Stephanus und 2 Bischöfe u. a. Blätter (1514 im
»Missale Pataviense"), Christus nimmt Abschied von seiner Mutter (1516).
Trautenwolf — Travies. 439
Trantenwolf, Aegidins, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in München. Er
malte Gläsfenster, z. B. vier Felder im 5. Fenster der dortigen Frauenkirche (1486),
auch die Geburt Christi, Anbetung, Darstellung, Tod Marjae das.
Trautmann, Johann Georg, Maler, geb. 1713 in Zweibrücken, f 1769 in
Frankfurt a.M., Schüler von F. F. Bellon (1729—32). J. H. Schlegel u. Kiesewetter.
Er war erst als Tapetenmaler thätig, wurde 1741 Frankfurter Bürger und malte dann
FeuersbrüDste in der Art D. van Heyls, orientalische Köpfe, Bauernscenen, etc. 1761
wurde er kurpfälzischer Hofmaler. Von ihm Nächtlicher Brand (Gal. Augsburg),
desgl. u. Andere (Gal. Cassel), Die Orientalen (Stadt. Gal. Coblenz), Nächtliche Feuers-
bruns (Mus. Frankfurt a. M.), desgl. (Gal. Augsburg), etc., auch mehrere Werke im
städt. histor. Mus. zu Frankfurt a. M. T. hat auch Einiges radiert.
Trautmann, Johann Peter, Maler, geb. 29. Nov. 1745 in Frankfurt a. M,,
t 30. Dez. 1792 das., Sohn und Schüler des J. Georg T., auch auf Reisen durch
Deutschill d und die Schweiz gebildet. Er malte Bauern- und Familienscenen, Köpfe,
etc., war aar,h als geschickter Gemälde-Restaurator thätig.
Trautmann, Karl Friedrich, Maler und Lithograph, geb. 1. April 1804 in
Breslau, f 2. Jan. 1875 in Waidenburg (Schlesien), Schüler der Berliner Akademie. Er
war in Cassel, Breslau und Waidenburg thätig, malte Landschaften, war aber durch
Kränklichkeit an grösseren Aufgaben verhindert. Die Nat.-Gal. Berlin besitzt
„Eichwald" von jhm.
Trantscbold, Wilhelm, Maler, geb. 1815 in Berlin, Schüler der Düsseldorfer
Akad. Er malte dort erst Genrebilder, ging allmählich zum Bildniss über und Hess
sich in Berlin nieder. Das S. Kens.-Mus. zu London besitzt eine Landschaftszeich-
nung von ihm. Unter seinen Bildnissen wird das des Liebig gerühmt.
Trautwine, John C, Baumeister und Ingenieur, f Sept. 1888, thätig in
Philadelphia.
Travalloni, Lnigi, Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f im Dec. 1884, Schüler
von Toschi. Von ihm Die Verkündigung (1848 n. Reni), Die Parzen (n. Buonarotti),
Galilei (n. Susterman), etc.
Travani, GioTanni Francesco, Medailleur des 17. /18. Jahrhunderts. Von ihm
Schaumünzen auf Alexander VI., Clemens X., Cosimo III., Königin Christine von
Schweden, etc. — Sein Bruder Antonio T., f 1741 in Rom, war ebenfalls Medailleur.
Traranx, Pierre, Bildhauer, geb. 12. Mai 1822 in Corsaint (Däp. Cöte-d'Or),
t, 19. März 1869 in Paris, Schüler der Schule von Semur, von Jouffroy und der
Ecole des beaux-arts. Von ihm Turgot und 1 A. (Mus, Dijon), Sappho (1859 für den
Hof des Louvre), Frierendes Mädchen (Marsiorstatue, Mus. Montpellier), Ringkämpfer
(Mus. Semur), Camot (Bronzebüste, Stadthaus zu Dijon), Waqhsamkeit, Weisheit (Justiz-
palast, Marseille); Werke von ihm auch in Pariser Kirchen etc. Med. 8. Kl. 1853,
1855, 1857, 1859, Med. 1. Kl. 1861.
Travers, Louis Pierre, Baumeister, geb. 4. Sept. 1814 in Paris, Schüler der
£cole des beaux-arts. Von ihm Aufnahmen der Kön. Kapelle zu Palermo (1841),
Restaurationspläne zum Parthenon zu Athen, etc.
Traverse, Charles Francols de la, s. La Traverse. Wir tragen nach, dass
er den grossen Preis und 6jährige Rompension erhielt. Er war auch in Neapel und
Madrid, zuletzt wieder in Paris thätig und malte Historien, Bildnisse, Landschaften
und Blumen in Oel, Aquarell und Miniatur.
Traverso, Niccolo, Bildhauer, geb. 1745, f 1823 in Genua, Schüler von
Schiaffino, Mengs und Canova in Rom (1775). 1780 schuf er mit Ravaschio
die Sklaven am Pal. Dücale zu Genua. Er wurde später Direktor der Accad. Ligustica
und gründete eine Bildhauerschule. Von ihm Sa. Agnes (Sa. Maria del Carmine),
Madonna (Kirche del Rimedio), A. Arbeiten im Chor von S. Angelo Custode, auf
der Akademie, etc. Er bezeichnet eine Reaktion auf den manirirtcn, krassen
Realismus der Vorgänger.
TraTi, Antonio, Maler, gen. II Sordo dl Sestri, geb. um 1613 in Sestri bei
Genua, f 1823 in Genua, Schüler des B. Strozzi (dessen Farbenreiber er war) und
des G. Waels. Er gehört zu den bedeutendsten Landschaftern Genuas und befinden
sich die meisten seiner Werke dort. — Sein Sohn Antonio T, n. war auch Land-
schaftsmaler.
Travifes, ]^douard, Maler und Zeichner, geb. im März 1809 in Doullens (Dep.
Somme), Bruder des Charles J. T. de Villers. Er malte meist Vögel in Wasserfarben.
Trari^s des Tillers, Charles Joseph, Maler, Zeichner und Lithograph, geb.
21. Febr. 1804 in Winterthur, f 13. Aug. 1859 in Paris, Schüler von Heim und der
440 Trayer — Tremi.
■jfccole des"beaux-art8, Bruder des Edouard T. Er wurde naturalisirter "^ranzose, malte
erst Bildnisse, legte sich dann aber völlig auf die ausgelassene Caricatur, zeichnete
für „LaCaricature" und „Lp Charivari" und war der Schöpfer des Typus der buckeligen
Mayenx. Von ihm ferner , Francais peints par eüx-memes, Der Groteskspiegel, Die
Contraste, Die Betrunkenen, Jesus und die Samariteriu (1853), Bildnisse, Illustrationen
zu Balzacs Romanen, etc.
Trayer, Jean Baptiste Jules, Maler, geb. 1824 in Paris. Schüler sieines Vaters
und von Lequien. Er malte Sittenbilder der Noth in verschiedenen Ständen und
geschichtliche Genrebilder. Von ihm Die Pfannkuchen-Verkäuferir in Quimperle (1866,
Mus. Luxembourg), Junge Dame Sich die Nägel schneidend (Gal. Ravene, Berlin), Die
arme Näherin, Shakspere im Bierhaus zur Krone (1850). Stillende Mutter, Da Vinci
und seine Schüler (1852), etc. Med. 3. Kl, 1853— 185. =) — Sein Vater malte Land-
schaften und Ansfchten.
Trebati, Paolo Ponce, Bildhauer, geb. nach 1500 in Florenz(?), f nach i565,
kam um 1530 nach Frankreich, wo er meist thätig war. Er war bei der Stuckaus-
schmückung von Fontainebleau, später am alten Louvre, Schloss Meudon, Tuilerieh
(Rivolifa^ade) betheiligt. Von ihm ferner Bronzedenkmal des Fürsten Alberto Pio
(für die Cordeliers zu Paris, jetzt im. Louvre), Grabdenkmal des Capt. C. de Magny
(Leuvre), desgl. des A. Blondel (das.), etc.
Trebeczky, Ignaz, Malet, geb. 1727 in Wien, f 1779 (1780?) in Piag. Er.
malte Miniaturen, besonders Bildnisse
Tröbntien, Etienne L^on^ Maler, geb. vor 1845 in Bayeux (Dep Calvados),
thäthig in Brüssel. Er malte Blumen und Früchte. Von ihm besitzt, das Mus. Mon-
targis Tiscb mit Blumen.
Treck, Jan Jansz, Maler, geb. 1606 in Amsterdam, f 1652/53 das., wahr-
scheinlich Schüler seines Schwagers J. J. den Uijl L Er schuf Stillleben, von denen
das Mus. Berlin eins (1652) besitzt.
Trafen, Jean, Baumeister, geb. 10. Juli 1788 in Saint-Pierre-de-Semilly, f
26. Dec. 1869 in Saint-L6. Um 1825 wurde er Stadt-Baumeister zu Saint-L6, wo er
1846 Stadtrath wutde.
TregO, William Thomas, Maler, t*eb. 15. Sept. 1859 in Yardiey in Bucks
County (Pa. ü. S. A.J, Schüler der Philadelphia - Akademie, tbätig in North Wales,
Montgomery, County (Pa. ü. S. A.) und Philadelphia. Er malte Schlaehtenbilder,
z. B. Vorwärts Batterie! Die Verfolgung (1884), etc.
Treidler, Adolf, Maler, geb. 8. Appil 1846 in Berlin, Schüler der dortigen
Akad. unter Daege u. besonders J. Schrader, 1878 in Italien weitergebildet. 1880
lebte er in München, 1888 wurde er Prof. am Stuttgarter Polytechnicum. Er malte
erst geschichtliche Genrebilder, später meist italienische Genrebilder ; Bronz. Med.
Wien 1813, Silb. Med. Melbourne 1888, Professor.
Trelat, flmiie, Baumeister, geb. 6. März 1821 in Paris, Schaler der Kunst-
und Gewerbeschule, Er wurde Baumeister des Sainte-et-Marne-D6partements und
Prof. am Conservatoire des arts et metiers (1854). 1865 gründete er eine besondere
Schule für Baukunst. Von ihm Plan zu einem Monumentalbrunnen in Bordeaux (1855),
Projekt zu einer Mairie etc. T. veröffentlichte „Le th^ätre et l'architecte" (Paris
1860). Kr. d. Ehrenleg. 1855; Offizierskr. 1871.
Trellenkamp, Willielm, Maler, geb. 1826 in Stwkrade bei Ruhrort, t 14. Jan.
1878 in Orsoy am Rhein, Schüler der Düsseldorfer Akad. (1852), nachdem er schon
in Crefeld Schullehrer gewesen war. Von ihm Himmelfahrt Mariae (Kath. Kirche
Tilsit), Glasfenstercarton (für Kirche zu Gustorf bei Köln a. Rh.), Christus am Oel-
berg (Kirche zu Gross-Lassowiz), etc., auch Bildnisse.
Tr^manx, Pierre, Baumeister, geb. 20. Juli 1818 in Charcey (Dep. Sa6ne-et-
Loire), Schüler der ficole des beaux arts. 1845 erhielt er den 2. Rompreis auf Grund
eines Kathedralen-Entwurfes. Kr. d. Ehrenleg. 1864.
Tremblay, (Trambiet, Tremble, etc.)» Barth^lemi du. Bildhaue., geb. 1578 (?),
begr. 10. Augi 1629 in Paris. Er war Hofbildhauer und schuf u. A. eine Statue
Henri IV.
Treml, Friedrich, Maler, geb. 8. Jan. 1816 in Wien, f 13- J"ni 1852 das.,
Schuler der dortigen Akad. unter Fendi. Von 1849 arbeitete er fast nur im Auftrag
des Kaisers Fra z Josef. Er malte Soldatenbilder in Oel- u. Wasserfarben z. B.
Alter Bauer von der Schlacht von Aspern. träumend (1849 Neue Pinak. München),
Chevauxlegers - Attake bei Kapolna (1851), Der Invalide (Aqu.), Frohnleichnams
procession,
Trdmoliere — Tresham. 441
Tr^molli^re, (Trlii.oiifer«s), Pierre Charles, Maler u. Radierer, geb. 1703 in
Gholet (D^p. Maine^et-Loire), f H- Mai 1739 in Paris, Schüler von J. B. Van Loo.
1726 erhielt er den 2. Rompreis und ging als Pensionär des Königs nach Italien, wo
er 6 Jahre verblieb und den Auftrag ausführte, Vannis Fall des Zauberers Simon zu
copiren. In Rom heirathete er die Miniaturmalerin Isabella Tibaldi, die mit ihm
nach Frankreich ging. T. radierte nach Watteau u. eigener Zeichnung. Von Gemälden
nennen wir Ulysses von Minerva gerettet (1787 Mus. Montpellier), Bekränzter Franen-
kopf und 1 A. (Kreide- und Pastell-Zeichnungen Mus. Louvre), Minerva theilt Kroner
aus (Mus Rennes), der Frühling und 1 A. (Eremitage St. Petersburg), Venus u. Arno?
auf Wolken (Mus. Darmstadt); A. Wf rke von ihm im Mus. Lyon, für die Kartbäusei
".nd andere Klöster das., etc. Mitgl. d. Akad. 1737. Ausserord. Prof. 1737.
Trench, Henry, Maler, geh vor 1700 in Irland, f 1726 in London, in Italien
gebildet. 1725 kam er nach England. Er malte. Historien.
Trenkwald Josef Mathias von, Maler, geb. 13. März 1824 in Prag, f 30 Juli
1897 in Perchtoldsdorf bei Wien, Schüler der Prager und Wiener Akad, unter Ruhen,
auch in Rom gebildet. Er wurde 1872 Prof. an der Wiener Akad. Von ihm Fres-
ken in der Gruftkapelle Revoltellas bei Triest, im neuen Gymnasium zu Wien, in
der Karolinenthalerkirche zu Prag, im Bellevue bei Prag etc. ; Temperabilder in der
Wiener Votivkirche, andere Bilder in den Sammlungen zu Prag und Wien; ferner
Cartons zu Glasfenstern, Illustrationen, Federzeichnungen, u. s. w. Mitgl. der Wiener
Akad. (1866); Gregors-Ord., Franz Josefs-Ord., Eiserne Krone-Ord.
Trenkwalder, Dominik, Bildhauer und Schnitzer, geb. 1841 in Landeck, f
6. Juli 1897 in Wllten bei Innsbruck, studirte in Wien, München und Rom. Man
findet Arbeiten von ihm in Tirol, in der Schweiz, in Deutschland und in England,
darunter 6 Holzstatuen von Heiligen in einer Salzburger Kirche und ein Holzbasrelief
i^Tod Mariae" in einer Kirche des Stubaythales.
Trenn, Eduard, Maler, geb. 13. April 1839 in Sachsenhausen (Mark), f 1866
in Afrika, Scbifler der Berliner Akademie 1854 und von Eschke. Er malte Marinen
und Landschaften. 1866 begleitete er C. v. d. Decken auf einer Forschungsreise
I und wurde von den Eingeborenen Afrikas aufgefressen.
Trentan-Havlicek, Johann, Maler, geb. 1856 in Brunn. Er war in Triest
thätig. Von ihm Bauernhof in Divacca bei Triest, Isonzothal in den Julischen
Alpen, etc.
Trentanoye, Gaetano, Bildhauer, geb. 21. Dec. 1858, Schüler der Akad. zu
Florenz, wo er thätig blieb. Von ihm Victor Hugo, Graf A. Serristori, vieje a. Bild-
nissbftsten und Statuen für Friedhöfe, etc. Ehrenmitgl. der Florentiner Akademie;
versch. Med.
Trentanove, Baimonao, Bildhauer, geb. 6. Jan. 1792 in Faenza, f 5. Juni
1832 in Rom, Schüler von Demaria und Bartolini in Carrara, Sohn eines
Bossirers und Museumscustoden in Carrara, Antonio T. 1814 kam er als Pensionär
Beiner Vaterstadt nach Rom, wo er unter Canovas Einfluss stand und für ihn
verschiedene Reliefs am Washington-Denkmal ausführte, auch meiirere seiner Werke
copirte. Von ihm Venus und Amor, Basrelief für die Familie Raspi zu Ferrara,
Caritas, etc.
Trentin, Angelo, Maler, geb. 2. Sept. 1850 in Udine, Schüler der Wiener
und Münchener Akad. Er liess sich in Wien nieder. Von ihm Lieserl (Aquarell),
Mädchenbildniss (Pastell), Veilchenverkäuferin in Wien (desgl.), etc.
Trento, Antonio da, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb. in Tr-ent, f
nach 1545 (?), angeblich Schüler von Mazzuoli und Ugo da Carpi, thätig in
Bologna. Er gehört zu den besten der frühen Helldunkel holzschneider und stellte
sein Bild meist mit drei Stöcken dar, 1. Umriss, 2, dunkle Schatten, 3. Uebergänge.
Er schnitt Helldunkel nach A. Angeli, Beccafumi u. A., besonders aber nach Maz-
zuoli. Man hat diesen Künstler mit Antonio Fantnzzi- identifiziren wollen.
Tresham, Henry, Maler, geb. um 1749 in Dublin, f 17. Juni 1814 in London,
Schüler der West-Akad. zu Dublin. Er kam 1775 nach London, malte Bildnisse
und wurde 1776 von Lord Cawdor nach Italien mitgenommen, wo er 14 Jahre ver-
blieb. Zurückgekehrt arbeitete er für Boydells Shakspere-Gal. und „The British
Gallery of Pictures", welch letzteres er auch redigirte. Zwei Jahre lang war er
Professor, musste die Thätigkeit aber infolge langdauernder Krankheit aufgeben.
Er handelte auch mit Renaissance-Gemälden und schrieb Abenteuer der Sappho (1784
mit 18 Radierungen), Der seekranke Sänger (1799), Rom am Schluss des 19. Jahr-
hunderts (1796), Britannicus und Bonaparte (1803), etc. Von ihm Adam und Eva,
442 Trestant — Trevisani. .
Phryne, Christus bei Nicodemus, etc. Mitglied der Akademieen zu Bologna, London
und Rom,
Trestant, Sebasfien, Baumeister des 15. Jahrhunderts, ein „Maistre masson"
aus Laou. Er wurde 1460 nach Saint-Quentin berufen, um die Arbeiten am Quer-
schiff der Kirche zu leiten.
Tretsch, Aberlin, (Albert), Baumeister, geb. um 1510 in Württemberg (?), t
nach 1576. Er wurde Baumeister des Herzogs Christoph und schuf 1552 — 56 den
Herzogsbau auf dem Hohentwiel und seit 1556 den Ausbau des „alten" Schlosses
in Stuttgart.
Treu, (Trey), Johann Nikolaus, Maler, geb. 1734 in Bamberg, f 1768,
Schüler seines Vaters Marquard 1. und von Vanloo und Pierre in Paris, nach-
dem er zuvor Wissenschaften studirt .hatte. Er wurde Hofmaler in Würzburg, ging
nach Tlom, blieb da mehrere Jahre, malte Pio VI. und wurde von der San Luca-
Akad. das. gekrönt. Von ihm Romulus tödtet Reraus u. 4 a. (Gal, Bamberg), Judith
und Holofernes u, 1 a. (Universitätssammlungen? Würzburg), Abraham und Sarah
(Dominikanerkirche das.), etc. — Seine Tochter RosalieT., verehel. Dorn, war auch
Malerin. Sie heiratbete den Maler Joseph Dorn.
Treu, (Treyj, Joseph Christoph, Maler, geb. 1739 in Bamberg, f 2, Oct.
1798. Schüler seines Vaters Marquard T., auch auf der Düsseldorfer Akademie
und auf Reisen in den Niederlanden, etc. gebildet. Er wurde Churkölnischer, Fürst-
bischöfl. Bambergischer Hoimaler und später (1780) Inspektor der Gal. Pommersfelden.
Er malte Landschaften und Marinen in der Art Roths und Dietrichs. Werke von
ihm besitzt die Gal. zu Bamberg.
Treu, (Trey), Katharina, MaJerin, geb. 1742 in Bamberg,- f 1811 in Mannheim,
Schülerin ihres Vaters Marquard T., auch der Düsseldorfer Akad. 1765 wurde sie
churpfälz. Kabinetsmalerin am Hof Karl Theodors zu Männheiin, 1776 Professorin
zu Düsseldorf. Sie malte Blumen und Fruchtstücke, von denen die Gal. zu Bamberg,
Darmstadt, Karlsruhe und Stuttgart Proben besitzen.
Treu, Marquard, Maler, geb. 1712 in Bamberg, f 1796, war von Geburt
Jude, studirte in Prag, wurde katholisch und erlernte die Malerei bei N. Grooth
und L. Theisioger. Er malte in fast allen Fächern und wurde 1766 Inspektor der
Gal. zu Pornmcrsfelden. Von ihm Trauben und Blumen (G 1. Augsburg), Drei-Chemiker
an einem Tisch u. ein A. (Gal. Bamberg), etc.
Treu, Martin, s. Meister MT im Nachtrag.
Trenenfels, Moritz, Maler, geb. 1847, f 1881. Er war in Rom thätig göiwesen.
Von ihm Am Weihwasser, etc.
Treyerret, Victorine de, Malerin, geb. 1802 in Quimper, f 27. Jan. 1875 in
Paris, Schülerin von Mrae. Jaquetot. Sie war an der Manufaktur zu Sevres be-
schäftigt und malte viele Bildnisse nach der Natur, sowie Copien nach Gemälden
Santis, etc. Med, 1827.
Tr«Tett, Kupferstecher, geb. vor 1700, t 1723. Er schuf oft gemeinschaftlich
mit Vertue topographische und architektonische Platten.
TreTieres, Simon de, Baumeister des 14. Jahrhunderts. Er war Abt von
Saint-Etienne zu Caen von 1316 — 1314 und baute den westlichen Chor seiner Kirche.
TroTigi, Girolamo da, s. Pennacchi, Girolamo.
TreTigi, Lodorico da, s. Toeput.
Treriglio, Bernardino Jacobi da, s. Martini, Bernardino.
Treyisani, Angelo, Maler geb. 1669 in Venedig, f nach 1753, Schüler von
Celesti, Er malte meist Bildn» e aber auch Historien, Von ihm Vertreibung der
Händler aus dem Tempel (SS. Cosmas u, Damian, Venedig), Sa. Teresa (S. Pietro in
Oliveto, Brescia), Madonna (Mus, Madrid), etc,
Trevisani, Cav, Francesco, Maler, geb. 9. April 1656 in Castelfranco (Treviso?
Capo d'Istria?), f 30. Juli 1746 in Rom, Schüler seines Vaters, des Baumeisters
Antonio T., des A. Zanchi zu Venedig, später des C. Maratti in Rom. Er war
vielseitiger Nachahmer und copirte für den Card. Chigi und den Herzog von Modena
viel von Allegri, Caliari und Mazzuoli. Für Clemens XI, malte er Propheten in der
Laterankirche und Allegorien auf die Welttheile in der Kuppel des Doms zu Urbino.
Von ihm ferner Der bethlehemitische Kindermord (Gal, Dresden), S. Franciscus und
6 A. (ebenda), Jesus schläft (Louvre, Paris), Diana und Endymion und 2 A. (Gal.
Cassel), J, J, Graf Pachte (Prag Rudolfinum), A. in den Sammlungen zu Florenz
(Uffizi), Leipzig, Madrid, München, Oldenburg, Rennes, Rom (Pal. Spada), Schleiss-
heim, Wien.
Treviso — Trilhe. 443
Treylso, Dario da, Maler des 15. Jahrhunderts, der 1446 als Schüler
Squarciones erwähnt wird. Er malte Häuserfacaden in Conegliano, Serravalle
und Treviso. Die Gal. zu Bassano besitzt eine Gnadenjungfrau von ihm.
Treriso, Girolamo da, g. Penuacchi.
TreTiso, Oirolamo da, Maler des 15. Jahrhunderts, j nach 1494, Bruder des
Dichters Lod. Aviani. Man kennt von ihm Madonna mit Heiligen (S. Vigilio, Monte-
belluno), S. Martin (Kirche zu Paese bei Treviso), Thronende Madonna mit Heil.
1487 Dom das.), desgl. (S. Salvadore, Colalto) und einig« Andere.
Trey, s. Treu.
Tr^zel, Pierre Felix, Maler, geb. 16. Juni 1782 in Paris, f IG. Juni 1855
\las., Schüler von Lemire jun. und Prud'hon. Er nahm Theil an einer wissen-
Bcbaftlichen Expedition nach Morea. Von ihm Phädra in der Hölle gerichtet (Mus.
Angers), Hectors Abschied (1819, Mus. Bordeaux), Bildniss des Odet de Foix (Mus.
Versailles), Der hl. Johannes schreibt die Offenbarung (Hl. Johanneskirche, Toulouse),
etc. Med. 2. Kl. 1810, Kr. d. Ehrenleg. 1839.
Trezziüi, liigelo, Maler, geb. 1827 in Mailand, Schüler von Induno. Er
malte Geschichtsscenen z. B. Schlacht bei S. Fermo und Garibaldi, Das Fest der
Emigranten, etc.
Trezzo,Jacopo, Bildhauer, Edelsteinschneider und Medailleur des 16. Jahrhunderts,
geb. in Mailand (?) f 1589. Er ahmte antike Bildmünzen nach und gelangte zu
solchem Euf, dass ihn Felipe II. nach Spanien berief, wo er mit P. Leoni den bild-
nerischen Schmuck am Hauptaltar der Escorialkirche innerhalb 7 Jahre schuf. Dort
von ihm auch ferner ein Tabernakel aus Edelmetall, ein Reliquienkästchen aus La-
pislazuli (n. Herrera) und eine Custodia. Er erfand auch den Diamantschnitt und
»schnitt Carlo V. Wappen und den Kopf des Numa Pompilius in Diamant. Von seinen
Schaumünzen nennen wir die auf Ferdinand und Isabella Gonzaga, Ippolita Gonzaga,
Königin Mary von England, Gouverneur von Mailand, Felipe II., Juan d'Herrera, etc.
Tribolo, II, s. Pericoli, Nieoolo.
Tricca, Fosco, Maler, geb. 2. März 1856 in Florenz, Schüler seines Vaters
und von Gordigiani. Von ihm Odaliske, S. Antonius, S. Romuald (Kirche degli
Angeli, Florenz), etc.
Trichon, Francois Angnste, Holzschneider, geb. 1. Nov. 1814 in Paris, Schüler
von K. Brown und Monvoisin (seit 1835, nachdem er schon Kaufmann gewesen
war). Seit 1865 leitete er eine Mädchen-Holzschneideschule. Er schnitt für das
„Journal pour tous", Ausgaben von Dante, Lafontaine, At&la, für topographische
Werke wie Das malerische Spanien, Das alte und neue Ungarn, etc., ferner Einzel-
blätter nach Gelee, Ge'ricault, Luminais, Melingue, Wouverman, etc.
Tricot, Claude, Baumeister des 17. Jahrhunderts, thätig um 1697 in Paris.
Er war königlicher Rath sowie Generalmeister und Leiter der Königlichen Bauten,
Brücken, etc.
Tridon, s. Sattler, Caroline.
Triebel, Karl, Maler, geb. 1823 in Dessau, f 16. Sept. 1885 in Wernigerode
a. H., Schüler von Beck, dann (1842) von Bier mann, Krause, etc. in Berlin.
Er bereiste Deutschland und die Alpen, auch Nord Italien. 1851 wurde er Anhal-
tischer Hofmaler, 1855 kgl. preuss. Professor. Von ihm Schweizer Landschaft (1854
Mus. Leipzig), desgl. (ebenda), Landschaft (Mus. Stettin), Am Vierwaldstädter See
(Gal Wiesbaden), Der Dachstein, Am Thuner See, Mühlthal bei Wernigerode, etc.
Triere, Gnetano, Maler, geb. 1761 in Frankreich, f nach 1810, thätig in
Parma (?). Die dortige Galerie, besitzt von ihm Lucius Albinus rettet Vestalinnen.
Triere, Philippe, Kupferstecher, geb. 1756 in Paris, t 1825. Er stach fiach
Brettini, Crayer, Decker, Dugoure, Freudenberg, Moreau, Velasquez, v. d. Werflf, etc.
Trigt, Heudrik Aelbert Tan, Maler, geb. 22. Oct, 1829 in Dordrecht, Schüler
(seit 1845) von J. D. Steuerwald. 1855—1857 bildete er sich in Paris, 1857—1865
unter H. Bource in Antwerpen weiter. Von ihm Der Drucker R. Estienne im 16.
Jahrhundert (Stadt. Mus. Haag), Norwegische Frauen tragen ihre Kleinen zur Taufe
u. A. (.1875, Kijks Museum Amsterdam), Die letzten Tage des Erasnius (Mus. Rotter-
dam), etc.
Trilhe, Felix Ernest, Baumeister, geb. ? Aug. 1828 in Paris, Schüler von
Duban und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Museum der industriellen Künste zu
Paris, Projekte zu einer Todtenschauhalle för Paris (1857), zu dem Königl. Cirkus in
Madrid (1868), zu einem Armenhaus (1864), Restauiationspri.jekt für das Schloss von
Villaudry, (1881), etc. Med. 3. Kl. 1857, 1860, 2. Kl. 1863.
444 Trimolet — Triqueti.
Triiuolet, Antolnette) s. Petit-Jean
Trimolet, Claude Anthelme Honorä, Maler, geb. 16. Mai 1798 in Lyon,
t 16. Dec. 1866 das., Schüler von Revoil. Er wurde Zeichen-Prof. an dem Lyceum
zu Lyon und hat auch Einiges radiert. Von ihm Inneres eines mechanischen Labo-
ratoriums mit Bildnissen (1819 Mus. Lyon), Männliches Bildniss (Mus. Nantes), etc.
Med. 2. El. 1819.
Trimolet, Lonis Joseph, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb. 17. Oct.
1812 in Paris, f 28; Dec 1843 das., Schüler von Lethifere, D. d'Angers und der
Ecole des beaux-arts. Als neunjährige Waise und ohne Mittel kam er zu einem
Friseur, dann zu einecn mercantilen Graveur in die Lehre, wo sich sein Geschmack
für die Malerei entwickelte. Während mehrerer Jahre kolorirte er Zeichnungen und
trat nach den grössten Entbehrungen ins Atelier von D d'Angers. Seine Fortschritte
waren rasch, bald bekam er Aufträge und lieferte Zeichnungen für „Versailles ancien
et moderne", Lamartines „Voyage en Orient", etc Darauf schuf er Original-
radierungen, sowie einige Genrebilder, Buchillustrationen, etc, — Sein Sohn Alplionse
Louis Pierre T., geb. vor 1845 in Paris malte Genrebilder etc., wurde aber be-
sonders durch Radi.erungen nach Hobbema. Ostade, Euisdael, etc. auch nach eigener
Zeichnung bekannt
Trimolieres, s. Trömolliere.
Trinqnesse, L. ß., Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Frankreich, Schüler
von N. La rgi liiere. Er war auch im Haag thätig, wo er 1767 in die Lucasgilde
aufgenommen wurde. Die Pariser Akademie hat ihm zweimal die Aufnahme ver-
weigert. Er stellte dort noch 1793 ans T. malte Genr6bilder und Bildnisse. Von
letzteren besitzen die Mus. Beriin ein weibliches aus dem Jahr 1774.
Trionfl, Emannele, Maler, geb. im Dec. 1832 in i^ivorno, Schüler der Floren-
tiner Akad. unter CiserJ. Er wurde Zeichenlehrer an den technischen Schulen zu
Florenz, Von ihm Nach dem Ball (Mod. Gall., Florenz), Die Vorbereitungen, Bild-
niss Vittorio Em nueles, etc. Er malte auch viel auf Porzellanplatten. Ehrenmitglied
der Akad. zu ürbino.
Trioson, s. Girodet.
Tripier-Lerraiic, Engenie, geb. Le Brun, Malerin unseres Jahrhunderts, geb.
vor 1800 in Paris, Schülerin von Regnault. Sie malte Bildnisse, z: B. Mlle.
Duchesnois (Mus. Valenciennes), etc.
Trippel, Alexander, Bildhauer, geb. 23. Sept. 1744 in SchaflFhausen, f 24.
Sept. 1793 in Rom, Schüler von Lücki in London (wohin er schon ganz jung gelangte)
wad Wiedewelt an der Kopenhagener Akademie. Er musste schon mit 12 Jahren
sich seinen Lebensunterhalt verdienen. 1765 kam er nach Potsdam, aber nur auf
kurze Zeit, und gewann, nach Kopenhagen zurückgekehrt, 1768 die Gold. Akademie-
medaiUe. 1771 begab er sich über London nach Paris, blieb dort einige Jahre, be-
suchte die Heimath, wo er in Folge von C. k Mechels Verwendung hoch geehrt
wurde, arbeitete auch in Bern, Zürich, Basel und ging Herbst 1776 zu Fuss nach
Rom. 1778 gelangte er zum zweiten Mal iorthin. Nach Mengs' Tod überführte er
dessen Abgusssammlung nach Dresden. Von ihm Dorothea Schlözer (Büste, Univer-
sitatsbibliüthek Göttingen), Goethe (desgl. Schloss Arolsen; eine Wiederholung in der
Bibl. zu Weimar), Vestalin (Schlossgarten zu Pillnitz), Herder (1796 Büste, Bibliothek
Weimar), Grabmal Czernichex^ (1789 als Bruchstück in aer Casan'schen Kirche zu
Jaropolz andere Theile im Schloss Jaropolz bei Moskau), Schwarzenberg-Denkmal
(Kirche bei Wittingen, Böhmen), Relief auf den Teschener Frieden, Gessner-Denkmal,
etc. Ehrenmitglied der preuss. Akad. (1787). S. Leben von Vogler (1892/93 Schaff-
hausen). — Ein Albert T. war um 1880 zn Berlin als Landschafts- und Architek-
turmaler thätig.
,an, T'^'P^®^' (Trippet), Hendrik, Maler, geb. 15. Dec. 1585 in Lüttich, + 26. Dec.
lb/4 das. Er malte Historien, etc. für die Stadt und umliegende Kiichen.
Truiuet, Acl iUe Michel, Baumeister, geb. 15. Febr. 1828 in Paris, Schüler
von H. Lebas und der Ecole deS beaux-arts. 1851 erhielt er den 2. grossen Rom-
preis auf Grund des Projekts für ein Alpenhospiz.
r • J*l^**,f *lv^®°o"' ßi^i'Oö <^e, Maler und Bildhauer, geb. 1802 in Conflans (D6p.
Loiret),t 18. Mai 1874, Schüler von Hersent. Von ihm Affre, Erzbiscbof von Paris
in den Armen Christi, . (Terracotta, Mus. Montargis), Bas-Relief für die Josephs-
kapelle lu der Kirche St. Eustache zu Paris, die Bronzethüreu der Madeleiue Kirche
das., das Grabdenkmal des Herzogs von Orleans, die Mosaik-Decoration der Albert
Memorial Chaoel zu Windsor, Christus am Kreuz für das Grab Napoleons, Decora-
Triscornia — Troiani. 445
tionen an der Pariser Weltausstellung 1867, etc. Von seinen Gemälden nennen wir
Verurtheilung des Galilei (1831), Valentin v. Mailand und Karl VI. (1833) u. A.
Er schrieb Die 3 Museen von London und Arbeiter nach Gotteswillen. Med. 2. Kl,
1831, 1. Kl. 1839, Kr. d. Ehrenleg. 1842. S. Leben von Huette (1875).
Triscornia, Alessandro, Bildhauer, geb. 1797, f 1867, Sohn und Schüler (?)
des Paolo T. Er ging nach St. Petersburg und fertigte Statuen für das Kaiserl.
Theater an. Von ihm ferner Paris, Apollino, Verwundeter Krieger, etc. Gold. Med.
Lucca (1820), etc.
Triscornia, Paolo, Bildbauer unseres Jahrhunderts, f 1832 in Carrara, thätig
das., wo Qt 1805 Akademieprofessor und als Lehrer gerühmt wurde. Von ihm Copien
der Dioskuren auf dem Monte Cavallo in Rom für Russland, ein schlafender Amor, etc.
Triscott, Samnel P. B., Maler, geb. 1846 in England. Er kam nach Amerika
und liess sich in Boston nieder. Von ihm An der Küste von Maine, Salzwasser-
sümpfe, etc.
Tristan, — , Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er war beim Bau der Saint-
Martins-Kirche von Pont-a-Mousson thätig, an der man ihm und zwei Anderen das
Portal und die beiden Thürme zuschreibt. — Ein andrer Baumeister T., aus Hatton-
Chätel (?), entwarf das Portal von Toul. Er wird 1460 erwähnt.
Tristan, Luis, Maler, geb. 1586 nahe Toledo, f 1640 iu Toledo, Schüler des
D, Theotocopuli. Velasquez that ihm die Ehre an, seine Werke zu studiren. Noch
jung malte er ein Abendmahl für das Kloster de la Sisla, 1616 die Altarbilder in der
Pfarrkirche von Yepes. Von ihm ferner Männl. Bildniss (Mus. Madrid), Lope de
Vega (Eremitage, St. Petersburg), S. Ludwig Almosen ertheilend (S. Pedro Martir,
Toledo), A. in weiteren Kirchen zu Toledo.
Tritschack, Max, Bildhauer und Maler, geb. 1. Febr. 1861 in Danzig, Schüler
der Berliner Akademie (1880 — 86). Er liess sich in Berlin nieder und schuf u. A.
Bildnisse.
Tritschler, Alexander TOn, Baumeister, geb. 10. Febr. 1828 in Biberach,
Schüler des Polytechnikums,, war erst am Eiseubahnbau beschäftigt, wurde Eisen-
bahn-Hochbauinspektor und 1860 Prof am Stuttgarter Polytechnikum, später Ober-
baurath. Von ihm in Stuttgart, Post, Realschule, Hypothekenbank, Flügel des
Polytechnikums und die Restauration der Kapelle des alten Schlosses. Kronen-Ord.
Triva, Antonio, Maler und Radierer, geb. 1626 in Reggio, f 1699 in München,
Schüler von Barbieri. Er malte Historien für Kirchen zu Piacenza und Reggio,
besuchte Venedig und wurde an den Hof des Churf. Ferdinand Maria nach München
berufen. Hier malte er Allegorien und Mythologien für die Schlösser, auch Altäre
für Kirchen zu München, Landshut, etc. T. malte mit der linken, ebenso leicht
wie mit der rechten Hand. Ferner radierte er Ruhe auf der Flucht, Susanna und
die Aeltesten, Maria mit dem Kinde, Allegorie, 4 Landschaften und ein Titelblatt.
Die Gallerie Dresden besitzt „Venus im Bad" von ihm. — Seine Schwester F)am-
minia T. malte ebenialls in der Art Barbieris und hat ihren Bruder unterstützt, den
sie nach Venedig begleitete.
Troger, Panl, Maler und Radierer, geb. 30. Dec. 1698 in Zell bei Welsberg, f 1777
in Wien, Schüler von G. Alberti in Fleims, auch in Mailand, Bologna und Venedigr
gebildet. Er kam nach Wien, wo er Kammermaler, 1754 Akademie-Rektor wurde.
Er malte viele Historien in Fresco und Oel, auch Bildnisse. Von ihm Christus auf
dem Oelberg (Wiener Mus.), Salomos Urtheil u. A. (Mus. Salzburg), Abigail u. A.
(Ferdinandeum Innsbruck), S. Franciscus (Gal. Hermannstadt), Fresken im Dom zu
Brixen, Cajetanerkirche zu Salzburg, Bibliotheksaal zu Zwettl, Altäre in Salz-
burger, Wiener (Mariahilf, S. Lorenz, S. Ulrich) Kirchen, in Klöstern (Melk, Seiten-
stetten), etc. Von seinen Radierungen nennen wir Judith, Hl. Familie, Letzte
öelung, mehrere Büsten und Landschaften, etc.
Troger, Simon, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in Haidhausen (München),
t 1769, schnitzte als Hirtenknabe und wurde auf Kosten Churf. Maximilian III.
ausgebildet. Er schuf geschätzte mythologische und biblische Ellfenbeiusthnitzereien,
von denen einige in das National-Mus. zu München gelangten. Er erblindete, ha
aber trotzdem weiter gearbeitet.
Trogli, Gtiülio, Maler, gen. II Paradosso, geb. 1613, f 1685, Schüler von
Gessi. Er veröffentlichte ein Werk über die Paradoxe der Perspectivlehre, in
Folge dessen er sein Sobriquet erhielt.
Troiani, Giovanni, Bildhauer, geb. im Febr. 1845 in Villafranca di S'eroua,
studirte in Verona, Venedig und Florenz ;,unter D u p r e'j Von ihm PrometLeus, Die
446 Troili — Troschel.
Musketiere, Dei* Bersagliori, M. Sanmichele-Monumeat (Veroca), „Sieh! die Mamma",
Das Duett, etc. Silb. Med. Venedig, desgl. Liverpool (1886).
Troili, ßnstaaf Uno, Maler, geb. 16. Jan. 1815 in Ransbergsbruk (Vermland),
t 13. Aug. 1875, Schüler von Södermark, auch in Italien gebildet (1845), Er
war Offizier gewesen. Seit 1850 widmete er sich mit Erfolg dem Bildnissfach,
1866—67 war er Professor. Das Mus. Stockholm besitzt zwei seiner Werke. Nord-
stern-Orden.
TroisTallet, Sosthene, Maler, geb. vor 1820, thätig in Paris. Von ihm Mignon
(1841, Mus. Chartrcs), Der erste Schritt (1849), Bildnisse, etc.
TroiTaux, Jean Baptiste Dessire, Maler, geb. 1788, f 1860 in Paris, Schüler
von Aubry. Er malte Miniaturbildnisse, von denen ein Selbstbildniss in das Luxem-
bourg-Mus. gelangte.
Troll, Joliaun Heinricli, Maler und Kupferstecher, geb. 1, Juli 1756 in Winter-
thur, t 19. Mai 1824 das., dort und iu Dresden bei Zingg gebildet, später besuchte
er Studienhalber Paris, Haag, die Schweiz (1794) und Rom (1796), dann nochmals
Paris. Er malte und aquatintirte italienische Landschaften, SchweizeransichtcB,
Pariser Veduten und zuletzt Blumen.
Trolle, s. Stenben, Baronin E. A. de.
Tromba, U, s Einaldi Santo.
Trometto, Mccola, Maler des 17. Jahrhunderts, gen. Niceola Pesaro, f vor
1622, Sdhüler von F Zuccaro. Von ihm Abendmahl (Sacramentskirche, Pesaro),
Andere Werke in der Aracoeli-Kirche zu Rom, etc.
Tronchon, A. B,, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig in Frankreich
zwischen 1740—60. Er stach u. A. nach N. N. Coypel.
Troncossi, Ginseppe Francesco, eigentlicher Name des FranQois Joseph
Paris, 8. d.
Trono, Ginseppe, Maler, geb. 1739 in Turin, f 1810, Schüler eines A lessandro
T., auch in Rom gebildet. Er malte Bildnisse für den Hof zu Neapel, wurde später
in Turin, 1785 in Lissabon Hofmaler, wo er auch mit Copien nach alten Gemälden
Erfolg hatte.
Trood, W. H., Maler unseres Jahrhunderts, f 1899 in London. Er stellte seit
1889 Hunde- und Katzenbilder aus.
Troost, Cornelis, Maler und Radierer, geb. 8. Oct. 1697 in Amsterdam, f 7.
März 1750 das., Schüler von A. Boonen. Als Sittenschilderer und Costümmaler
ist er von grosser Bedeutung, namentlich in den in eigenartiger Technik, halb
Pastell, halb Aquarell, zahlreich geschaffenen farbigen Zeichnungen T. hat auch
Theater-, Zimmerdecorationen und Oelbilder gemalt. Von letzteren verden die Gruppen-
bildnisse gerühmt. Voa ihm Heirathsantrag und A. lUustr. zu Dramen (Mus. Haag),
Selbstbildniss u. A. (ebenda), Selbstbildniss (Müs. Amsterdam, 2 mal), Anatomiestunde
(1728 das.), Bildnisse der Inspektoren des Collegium Medicum u. 5 A, (das.), Bild-
nissgruppe (1744 Mus. Haarlem); Andere in den Sammlungen zu Bamberg, Rotterdam
und Schwerin. T. hat zehn Platten geschabt und zwei radiert.
Troost, Jabobea Maria, geb. Nikkelen, s. Nikkelen.
Troost, Sara, verehel. Ploos Tan Amstel, Malerin, geb. 1731 in Amsterdam,
t 1803 das., Schülerin ihres Vaters Cornelis T. Sie Schabte ein Blatt nach R.
Tan Rijn.
Troost, Willem, Maler, geb. 1684 in Amsterdam, f 1759 das., Schüler des J.
Glaub er, auch in der churf. Galerie zu Düsseldorf gebildet. Er malte erst Land-
schaften, dann an deutschen Höfen Bildnisse. 1735—1745 hielt er sich in Haarlem
auf, Hess sich dann in Amsterdam nieder und führte dort Wandgemälde (Land-
schaften) aus.
Troostwijk, Wonter Jan Tan, Maler und Radierer, geb. 28, Mai 1782 in
Amsterdam, f 20. Sept. 1810 das., Schüler von J. Andriessen u. A. v d. Bosch,
besonders aber von den alten Meistern, vornehmlich P. Potter, beeinflusst. Von ihm
Landschaft aus Geldern (2mai, Mus. Amsterdam), Landschaft mit Vieh (Mus. Rotter-
dam) Seine 30 Radierungen sind fast ohne Ausnahme Thierstücke.
Troppa, Girolamo, Maler des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich Schüler des
C. Maratti, thätig um 1700 in Rom, wo er u. A. in S. Giacomo de' Penitenti
malte. Die Kopennagener Gal. besitzt eine büssende Magdalena von ihm.
Troschel, Hans, Kupferstecher, „Meister mit der Drossel" genannt, geb. um 1592
in Nürnberg, f 1633, Schüler von P. Isselburg, 1662 unter Villamena zu Rom
weitergebildet. Von ihm Louis XIV., Kaiser Ferdin?ind IL, F. Licetus Philosophus,
Troschel — Trotti. 447
Das neue Gerichtshaus zu Nürnberg, Die unbefleckte Empfängniss (n. Castelli),
Kaiser Julianthese (d. A. Circignano), Landschaften, Bücherillustrationen, etc. —
Sein Sohn Peter Paul T., f °ach 1660, war ebenfalls Kupferstecher und schuf
Buchillustrationen, Titelblätter, etc. in Nürnberg.
Troschel, Julius, Bildhauer, geb. 1813 in Berlin, f 27. März 1863 in Rom,
Schüler von Eauch (1822). 1833 gewann er mit seinem Relief Odysseus die Freier
erschlagend den gr. Akad.-Preis und das Romstipendium. Von ihm Trauernder
Ajax (1815), Thaten des Kaisers Trajan (1838, 14 Basreliefs für den Herzog vor
Torlonia), Schlafende Spinnerin, Betendes Mädchen, Flachsbinderin, Perseus, Pio
Nono (1848 Büste), Bildnissbüsten, etc.
Troso di Gioyanni Jacobi, s. Monza, Troso da.
Trossin, Robert, Zeichner und Kupferstecher, geb. 14. Mai 1820 in Bromberg,
t 1. Febr. 1896 in Berlin, Schüler von Buchhorn (1835—1844) und Mandel
(1844 — 1846). Er pflegte mit leidlichem Erfolg den veralteten Linienstich und wurde
1850 Prof. der Kupferstichabtheilung au der Königsberger Akad. Von ihm Jephthas
Tochtex (n. J. Schrader), Viehstück (n. Voltz), Die Tochter Karls I. von England
(n. van Dyek), Vision des heiligen Antonius (n. Murillo), Obrist Graf von Kajser-
jing (n. Pesne); A. n. Lessing, C. Becker, Hiddemann, Magnus, Biot, Reni, Vautier,
etc. Ital. Kronen-Orden, Rother Adler-Orden IV. Kl., Albrecht-Orden I. Kl., Franz
Joseph- Orden, etc.; Ehren-Professor der Akad. Turin, etc.
Trost, Andreas, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f 3. Juni 1708 in Graz,
Zögling der Maria Rast- Schule das. Er lieferte hauptsächlich topographische Arbeiten,
z. B. 159 Bl. für Vischers Topographie von Steiermark, 63 Blatt für Valvasors Top.
von Kärnthen, (1688), 127 Blatt für Valvasors Ehre des Herzogthums Krain, Ansichten
von Graz, viele Titelblätter und Allegorien zu geistlichen und anderen Büchern,
Heiligenbilder, etc.
Trost, Carl, Maler und Radierer, geb. 1810 in Eckernferde f 1884 (?), in
Fulda und München gebildet. Er Hess sich in München nieder und vnirde HofmAler.
T. schuf Genrebilder im Geschmack Netschers und radierte Illustrationen zu
deutschen Märchen.
Trost, Johann, Baumeister des 17. Jahrhunderts, f 1700, thätig in Nürnberg,
wo er u. A. die Aegidienkirche (1711—1718), das dabeiliegende Gymnasium und die
Kurfürstenkirche schuf. Ferner restaurirte er das Schloss Schwarzberg. — Sein
Sohn Gottlieb T. befand sich bis zum Tod des Vaters in polnischen Diensten und
wurde dann sein Nachfolger. Er baute das Zeughaus in Nürnberg um.
Trost, Johann Jacob, Zeichner, geb. 16. Mai 1789 in Aschaffenburg, f 8. Febr.
1867 in Wien. Dort war er 30 Jahre lang Professor der bildenden Künste,
Bibliothekar und Custos der Kupferstichsammlung. 1859 gab er Dürers Proportions-
lehre neu heraus, 1866 eine eigene.
Trost, William, Maler, geb. 1810 (?), + 8 Juni 1877.
Trost-Koroknyki, Otto, s. Eoroanyai.
Trotter, Newbold Hongh, Maler, geb. 4. Jan. 1827 in Philadelphia (Penna.,
ü. S. A.), Schüler der dortigen Akad., deren Mitglied er später wurde, auch unter
T. v. Starkenborg im Haag gebildet. Er war in Boston, sowie in seiner Vater-
stadt thätig und malte Thiere. Von ihm Tagesanbruch, Bison von "Wölfen gejagt.
Im Soudan (Löwin), Siegreich! (1886), etc.
Trotter, Thomas, Kupferstecher und Zeichner, geb. um 1750 in London, f
14. Febr. 1803 in Westmiuster (London), Schüler von Blake. Er schuf Platten
nach Stothard und gerühmte Bildnisse , musste aber wegen Augenschwäche das
Stechen aufgeben und wandte sich der Zeichnung von Bauten und alten Denkmälern
zu. — Ein S. C. T., geb. in Irland, war im vorigen Jahrhundert als Bildnissmaler
thätig un<J! hat u. A. Dr. Samuel Johnson gemalt.
Tröttl, Giovanni Itattista, Maler, gen. II Malosso, geb. 1555 in Cremona,
t 11. Juni 1619 in Parma, Schüler von B. Campi, der ihn sehr begünstigte, an
AUegri. etc. weitergebildet. Seit 1594 war er in Parma thätig, 1604 wurde er Hof-
maler dort. Seinen Spitznamen soll er empfangen haben, als er im Wettbewerb
mit Ag. Carracci malte nnd dieser fand, dass er ein „harter Knochen" (mal osso) zu
knacken sei. Von ihm Kreuzabnahme (Brera, Mailand), Ezzelino (Gab Parma), Die
Grablegung u. A. (ebenda), Enthauptung Johannis (S. Domehico, Cremona). Pietü (S.
Giovanni Nuovo das.), Kreuzigung (Dom das.). Die Empfängniss (S. Francesco Grande,
Piacenza), Fresken im Pal. del Giordiuo (Parma) und der Kuppel von S. Abbondi
(n. G. Campi), etc. — Sein Neffe und Schüler Euclide T. malte in einer W^eise,
448 Trouard — troy.
Bilder von ihm in S. Sigismond« zu Crejnonä. Er soll durch Gift im Gefängniss
noch jung gestorben seia, wohin er als Hochverräther gekommen war.
Tronard Louis Fran^ois« Baumeister, geb. 1729 in Paris, f nach 1772,
Schüler von Loriot. 1753 erhielt er den ersten- grossen Rompreis auf Grunü
seines Galerieprojektes. Von ihm in Versailles Eatechismuskapelle für die Hl. Lud-
wigs-Kirche, sowie die Ilekorationen der Kapellen und der Sakristei (1760), die Saint-
Symphorion- Kirche (1764—70). Mitglied d. Akad. 1769. — Sein Sohn und Schüler
Louis Alexandre T. war ebenfalls Bruraeister und erhielt 1780 den 1. gr. Rompreis
Tronghton, Thomas, Maler und Zeichner, geb. vor 1735, f 1797. Er segelte
1747 nach Afrika, erlitt Schiffbruch an der Küste von Marokko und blieb 83 Jahre
dort als Sklave gefangen. Nach seiner Befreiung und Ruckkehr nach England ver-
öffentlichte er einen Bericht über seine Erlebnisse.
Trottillet, Maler und Zeichner unseres Jahrhunderts, geb. in Moutargis (Dep.
Loiret), tbätig um 1850. Das Mus. Montargis besitzt ein Aquarell von ihm.
Trouillebert, Panl Desir6, Maler, geb. 1829 in Paris, f 28. Juni 1900 das.,
Schüler von Hebert und Jalabert. Er malte Genrebilder, Bildnfese, Land-
schaften. Ein Gemälde von ihm galt in der Sammlung Dumas als Corot, die Rich-
tigstellung erreichte er durch einen Process. — Seine Frau (?) Clementine T. geb.
Saint Edme malte ebenfalls Landschaften.
Tronillenx, Joseph Jean Jacques, Kupferstecher und Radierer, geb. vor
1860 in Saint-Etiei^ne en Forez, Schüler von L a 1 a n n e, thätig in seiner Vaterstadt.
Von ihm Ansicht des Wasserfalls von Turens (Kohlezeichnung Mus. Saint-Etienne),
Hahnenkampf, Hühnerhof, Blumenstücke, etc.
Tronvain, Antoine, Kupferstecher, geb. 1656 in Montdidier (Dep, Somme),
f 18. März 1708 in Paris, Schüler von Edelinck. Er stach Bildnisse z. B-. Aebtissin
Armande d'Harcourt, Houasse (n. Tortebat), Jouvenet (n. Jouvenet), Vermählung
Mariae de Medici (n. Rubens), Minderjährigkeit Louis XIII. (n. dema.), eine Reihe
grosser Kalender, A, nach Coypel, Marratti, de Quoy, Tortebat, etc. Mitglied der
Akademie 1707.
TrouTÖ, Nicolas Eugene, Maler, geb. 18. Apr. 1808 in Paris, Schüler \t)n V.
B e r t in, Picot und der jficole des beaux-arts. Von ihm Fischhän^lerin (1836X
Fröhlinpsmorgen (1857), Früchte (1872), etc. Med. 3. Kl. 1846.
TrouYiUe, Louis Fran^ois Joseph, Maler, geb. 1817 in Barle-Duc (Ddp.
Meuse), Schüler von E. LePoittevin, thfttig in Paris. Von ihm Ansicht in
Senlisse bei Chevreuse (18S6), Christus gebietet dem Sturm (1841), Die Schiffbrüchigen
(1866), etc. — Ein Henri Charles T., geb. vor 1860 in Louduu, war in Barbizfon als
Landschaftsmaler thätig.
Troxler, Jost Vital, Maler, geb. 1827 (?), f 7- Mai 1893 in Luzern, Schüler
von P Deschwanden..
Troy, Francois de, Maler, geb. im Fabruar 1645 in Toulouse, f 1- Mai 1730
in Paris, Schüler seines Vaters Nicolas de T., von N. Loir (seines Schwagers)
und Cl. Leföbvre. Er wurde 1674 Mitglied, 1693 Prof., 1708 Direktor, 1722 Ad-
junkt-Rektor der Akademie. Er malte Genrebilder und Bildnisse und hat den
Katafalk der Maria Theresa (Gemahlin Louis XIV.), eine Madonna, sowie ein Bildniss
radiert. Louis XIV schickte ihn nach München, um die nachmalige Dauphine Maria
Christine zu malen. Von ihm Bathseba (Mus, Angers), Herzogin von Maine (Mus.
Qrldans), Hierzpg von Maine (1716 Gal. Dresden), Jules Mansard ix- A. (Gal. Versailles);
A. in den Sammlungen Florenz (üffizi, Selbstbildniss), Grenobie, London (S. Kens.-
Mus.), Marseille, Montpellier, Ronen, Toulouse, TroyeS, Valenpiennes, etc.
Troy, Jean de, Maler, geb. 1640 (?) in Toulouse, f nach 1700, Sohn und
Schüler des Nicolas de T. dem er als Maler des Stadthauses zu Toulouse im Amt
folgte. 1679 gründete er mit A. die Akademie zu Montpellier. Von ihm Empfängniss
(Mus. Toulouse), Deckenallegorie (Justizpalast, Montpellier), Jesus übergibt Petrus
die Schlüssel und Petrus heilt einen Paralytiker (S. Pierre das.), Bildnisse, etc.
Troy, Jean FrauQois de, Maler, get. 27. Jan. 1679 in Paris, t 26 Jan. 1752
in Rom, Schüler seines Vaters Frangois de T., der ihn, ä» er den Rompreis nicht
gewann, auf eigene Kosten nach Italien schickte. Dort genoss er dann vier Jahre
lang eine kgl. Pension, ergab sich aber ebensosehr d<em Vergnügen, als dem Studium.
1706 musste er zurück, wurde 1708 Mitglied und 1719 Professor der Akademie, 1737
Secretär des Königs und 1738 Direktor der französischen Akademie in Rom. Für Louis
XIV. entwarf er Teppiche mit der Geschichte der Esther und Allegf»rien im Stadt-
baus, später (in Rom); noch Teppiche mit der Geschichte Jasons (1744—47). Von
Troy — Trtibner. 449
ihm Toilette der Esther, zwei Bildnisse u. A. (Louvre, Paris), Dame beim FrOhstfick
(1713 Mus. Berlin), Lot und seine Töchter u. A. (Eremitage, St. Petersborg); A. in
den Sammlungen zu Besan^on, Dijon, Marseille, Montpellier, Nancy, NUnes,
Orleans Rouen, etc., auch zwei Radierungen. Principe der Accad. San Luca;
S. Michaehj Ord. (1738).
Troy, Nicolas de, Maler des 17. Jahrhunderts, geh. vor 1620 in Toulouse,
Schüler von Chalette, dann von Cl. Lefebrre, war einige Jahre in Paris, dann
in Toulouse als Bildnissmaler thäfig. Er suchte dort das Aktstudium einzuführen,
scheiterte aber an den prüden Behörden. Nach Chalettes Tod wurde er dessen Nach-
folger als Maler des Stadthauses. Er malte Bildnisse, von denen das Museum zu
Toulouse den Dichter Pierre Godolin (od. Goudouli) besitzt.
Troya, Felix, Maler, geb. 1660 in San Felipe (Valencia), f 1731 in Valencia,
Schüler von 6. de la Huerta. Er malte Bistorien für S. Agostino und viele andere
Kirchen, sowie öffentl. Gebäude Valencias. — Ein Tasco de T. (auch Troyes 7) malte
um 1600—25 Glasfenster für die Luis de- Silva-Kapelle im Dom zu Toledo.
Troyen, Bombont ran, Maler, geb. um 1605 in Amsterdam (?), f 1650 das.,
Schüler von J. Pijnas (1616—23). Er malte meist Italienische Landschaften und
Ansichten, obwohl er nie dort gewesen sein soll; er hat auch Bildnisse gemalt. Von
ihm Felsgrotte mit Räuberscene (Gal. Kassel), Höhle mit Bildsäulen (Gal. Braun-
schweig), etc. Auch ein Werk in der Gal. Augsburg. — Ein Jan Tan T., thätig um
1650, radierte Platten für die sogenannte „Teniers Galerie", nach dessen Gopien der
Gemälde, im Besitz des Erzherzogs Leopold.
Troyon, Constantin, hervorragender Maler, geb. 28. August 1810 in S^vres,
f 20. März 1865 in Paris, Schüler von Riocreux, dann von Poupart beeinfiusst,
später aber durch C. Roqueplan mit Rousseau, Diaz und Duprd befreundet, mit
denen er die «Romantische" Schule zur Entwickelung führte. Er malte aus der Um-
gegend von St. Cloud, besuchte später die Niederlande, ohne dass er seine Kunst
dadurch beeinflussen liess und wurde im Ausland noch schneller gewürdigt, als wie
in Paris. Wegen Ueberarbeitung drohte sein Augenlicht zu schwinden ; einige Monate
vor seinem Tode verlor er seinen Verstand, kam aber wieder zu sich. Seit 1848
führte er Rinder in seine Landschaften ein. Landschaften (meist staffirte) von ihm
in den Sammlungen zu Aachen, Amiens, Berlin (Gal. Rav6ne), Bordeaux, Boston,
Hamburg, Havre, Köln a. Rh., Leipzig, Lille, Montpellier, Nantes, Paris, Rouen.
Med. Paris 1838, 40, 1. Kl. 46, 48, 55. Kreuz d. Ehrenleg. 1849; Mitgl. der Akad.
Amsterdam (1847); Belgischer Leopold-Ord. (1861).
Trozo, a^ Troso.
Trsek, Wilhelm, Maler, geb. 1862 in Bdlec (Böhmen), th&tig in Frag. Von
ihm Süsse Last, etc.
Truchet, Abel, Maler und Zeichner, geb. 29. Dec. 1862 in Versailles, Schüler
von R. Fleury und J. Lefebvre, thätig in Paris, wo er für die Zeitschrift „La
Caricature" Zeichnungen liefert. Von ihm die Plakate Horloge Abdala, Cine'mato-
graphe, Tattersall Fran^ais, Galerie sportive.
Tracbet, Antoine Oaspard, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in St. Germaln-
en-Laye, f lö« Juli 1837 in Chartres (Dep. Eure-et-Loir). Er wurde Prof. am CoUdge
zu Gbartres und malte u. A. Miniaturbilduisse.
Trnehot, — , Maler unseres Jahrhunderts, f 1823, thätig in Paris. Von ihm Ruine
des Schlosses der Haymonskinder (1819), Ansicht des Mont-Saint-Michel, Ansicht der
Kathedrale von Canterbury, etc. Med. 2. Kl. 1822, auch Steindrucke.
Trachy, Casimir, Baumeister, geb. 18. April 1830 in Troyes (Döp. Aude),
Schüler von Lassas. Von ihm Pläne zur Wiederherstellung der Abtei Soissons und
des bischöfl. Palastes das., der Kirche zu Longpont, der Bau eines Privatschlosses
im Wald von Sarre, etc. — Sein Sohn und Schüler D^sir^ Casimir Ferdinand T.,
auch Schüler von Laisne, wurde auch Baumeister.
Truchy, L., Kupferstecher, geb. 1731 in Paris, t 1764 in London, wo er sich
niederliess und für Boydell arbeitete. Von ihm auch Platten zu „Pamela" nach
J. Highmore, Dorftanz nach Teniers, etc.
Trübner, Wilhelm, Maler, geb. 3. Febr. 1851 in Heidelberg, Schüler von Canon
(Straschiripka) in Stuttgart und Leibl in München, studirte auch an den Karls-
ruher und Münchener Akad. Er bereiste öfters Italien, England und die Niederlande,
war erst in München, dann in Frankfurt a. M. ansässig, wo er vorübergehend am
Städel'schen Institut wirkte. T. ist einer der auffallenden, wirklich eigenartigem
Künstler Deutschlands, dessen Bilder sich durch prachtvolle dunkle Stimmung, krafb^e
Allgemeines KUnstler-Lexicon. 5. Aufi. 4. Band. 29
450 Truelle — Trutowsky.
Auffassung und schöne malerische Eigenschaften auszeichnen. Er schrieb Das Kunst-
versländniss von Heute (München 1892), Die Verwirrung der Kunstbegriffe (Frank-
furt a. M., 2. Aufl. 1900). Bilder von ihm in der Nat.-Gal. zu Berlin, München, der
Brera in Mailand der Neue Pinak. zu München und den Gal. Stuttgart, Frankfurt,
Karlsruhe, Hamburg. Kgl. preuss. Professor; Zähringer Löwen Orden I. Kl.
Truelle, Angruste, Maler, geb. 22. Oct. 1818 in Troyes (Dep. Aube), Schüler
von Schitz und Coignet, thätig in seiner Vaterstadt, wo er verschiedene öffent-
liche Aemter bekleidete und auch Mitglied der Museumscommission wurde. Das
dortige Museum besitzt eine Alpenlandschaft und Bauerngehöft bei Cerney von ihm.
Ferner malte er französische, sowie italienische Landschaften. Kr. d. Ehrenleg. 1869.
Traesdellt Gaylord Sangston, Maler, geb. 1850 in Waukegan (111., U. S. A.),
f 13. Juni 1899 in New-York, Schüler von Cormon, E. Frere und Moreau,
nachdem er zuvor in Amerika als Lithograph thätig gewesen war. Er lebte lange
in Paris und Ecouen und malte Landschaften, Bildnisse und Thiere, besonders Schafe.
Von ihm Auf dem Weg zur Weide (Gal. Washington), Im Winter, Der Hirt und
seine Heerde, etc. Med. IL Kl. Paris 1892.
Trnffaut, Georges, Maler, geb. 5. Jan. 1857 in Pontoise, f 6, April 1882 in
Maintenon, Schüler von Bouguereau, Lebmann und der ]^cole des beaux-arts.
Von ihm Am Schluss der Sitzung, Der Pater Louis, etc.
Trnffln, Philippe (Philippot), Maler des 15. Jahrhunderts, f 1506—97, Schüler
von Louis le Duc (1457). Er wurde 1461 Mitglied, 1479 bis 1504 Dekan der
Gilde zu Tournai. Er hatte viele Schüler uud malte Altäre für Kirchen zu Tournai
(Katharinenkirche) und Warchin (1474).
Trnifot, ^mile Lonis, Bildhauer, geb. 26. Juli 1843 in Valenciennes, Schüler
von Dur et und der Ecole des beaux arts. Von ihm Liebe und Frohsinn (Bronze-
Gruppe 1876), Der Parnass (1879, Bas-Relief), besonders aber Ideal- und Bildniss-
Büsten.
Tmmbnll, Gurdon, Maler, geb. 1841 in Stonington, (Conn., U. S. A.), Schüler
von Jewett in Hartford und Hart in New-York. Er Hess sich in Hartfort nieder
und malte Landschaften, auch mit besonderem Gelingen Fische.
Trninbnll, John, Maler, geb. 6. Juni 1756 in Lebauon (Connecticut, U. S. A.},
t 10. Nov. 1843 in New-York, Schüler von B. West in London (1780 und 1781).
1789 kehrte er nach Amerika zurück, wo er früher den Unabhängigkeitskrieg mit-
gemacht hatte und bis zum Oberst befördert worden war. In London hielt man ihn
zuvor 8 Monate lang in Gefangenschaft; 1794 kam er nochmals dorthin in diploma-
tischer Eigenschaft. Er malte eine Reihe von Bildern (besonders Schlachten) zur
Geschichte der jungen amerikanischen Republik, z. B. Die Schlacht am Bunker Hill,
Tod des Montgomery zu Quebec, Burgoynes Kapitulation, Die üuabhängigkeitserklärung,
Bildnisse, etc. Eine grosse Anzahl seiner Werke besitzt die Galeric des Yale College
(New Haven, Conn., U. S. A.). Präs. der Kunst-Akad. zu New-York (1816—25).
Tropheme, Andree FraoQoise Joseph, Bildhauer, geb. 23. März 1820 in Aix
(D^p. Bouches-du-Rhöne), f 22. Jan. 1888 in Paris, Schüler von Bonnassi eu.x und
der ]dicole des beaux-arts. Von ihm Die gefesselte Angelika (1855, Marmor, Mus.
Grenoble), Junges Mädcheö an der Quelle (1864, Mus. Luxembourg), Veuus Amor
zürnend (1869, Mus. Tarbes), Granet (1877, Marmorbüste, Mus. Aix): A. Werke
von ihm im Mus. Marseille, im Palais von Fontainebleau, im Louvre-Hof, im neuen
Opernhaus zu Paris, in Pariser Kirchen, etc. Med. 8. Kl. 1859, Med. 1864, 1865,
Kr. d. Ehrenleg. 1889.
Trapheme, Augnste Joseph, Maler, geb. 23- Jan. 1836 in Aix, (Dep. Bouches
du Rhooe) f 11. Juni 1898 in Paris, Schüler von Bouguerau, Cornu, 1 landrin
ind Henner. Er malte Bildnisse uüq Genrebilder, z. B. Hochzeit in Chatillon,
Junge christliche Märtyrerin, Frühstück in einer Schule, Biidniss des Staatsanwalts
Berirands, etc. Med. 1884, 1888, 1889, Kr. d. Ehrenleg. 1895.
Trapin, Jean, Holzschnitzer des 16. Jahrhunderts; um 1508 schnitzte er die
Chorstühle in der Kathedrale von Amiens mit Geschichten aus dem alten und neuen
Testament.
Truqiiet, Antoine, Maler des 16. Jahrhunderts. Er veröffentlichte „Les cris
de Paris, tous nouveaux" 107 an der Zahl, welche bei Nicolas Büffet, Paris 1545,
in 8' erschienen.
Trutowsky, Konstantin Alexandrovritsch, Maler, geb. 28. Jan. 1827 in Kursk,
t ' ^93, Schüler der St. Petersburger Akad., auch in Charkow gebildet. Er war erst
heiu. ^ an der Ingenieurschule, pflegte darauf historische Studien, zeichnete viele
Truydens — Tscheming. 451
tllastrationen und fing 1853 zu malen an. Er schuf Genrebilder aus dem russischen
Leben, vielfach mit humoristischem Beigeschmack. Mitglied der St. Petersburger
Akad. (1861).
Truydens, Jan, Maler des 15. Jahrhunderts, genannt T. Ton Bnysbroeck.
Er -war 1432 und 1436 in Löwen als Figurenmaler thätig.
Tryon, Benjamin F., Maler, geb. 1824 in New- York, Schüler von R. Ben-
gough und J. Cafferty. Er liess sich in Boston nieder und malte gerühmte Land-
schaften, sowie Ansichten aus Amerika.
Tryon, Dwight William, Maler, geb. 1849 in Hartford (Conn., ü. S. A-),
Schüler der ficole des beaux-arts unter Jacquesson de la Chevreuse, A. Guil-
lemet, dann voii C. Daubigny, bildete sich auf Reisen in Amerika und Italien
aus. Er war abwechselnd in New-York und auf dem Land in Connecticut thätig.
Von ihm Aufgehender Mond, Sommerwolken, Herbstzwielicht, Die ersten Blätter,
Winterabend, Tagesanbruch im Hafen von New-Bedford u. s. w. Gold. Med. 1886
und 1887 in New-York, 1891 München, 1893 Chicago, u. s. w. Mitgl. der amerik.
Nat>Akad. u, s. w.
Tryphon, Steinschneider des Alterthums. Ihm wurde der Sardonyxcameo in der
Marlboroughschen Sammlung (Hochzeit des Eros mit der Psyche) zugeschrieben.
Tsehaggeny, Charles Pfailog^ne, Maler, geb. 26. Mai 1815 in Brüssel, f 13.
Jnni das., Schüler von E. VerboeckhoTen. 1848—49 war er in London und Oxford
thätig. Er malte besonders gut Pferde. Von ihm Last-Pferde vorm Wirthshaus
(1864 Mus. Leipzig), Flämische Hochzeit im 17. Jahrhundert (1855 Mus. Neuenburg),
Postwagen in den Ardennen (1862 Mus. Brüssel), Episode auf dem Schlacbtfelde
(S. Eensington-Mu8.), etc. T. hat auch Einiges radiert. Gold. Med. 1845 Brüssel,
Leopolds-Orden 1851, Off. Leopolds- Ord. 1875.
Tsehaggeny, Edmond J. B. de, Maler, geb. 1818 in Brüssel, f 5. Sept. 1873
das., Schüler von E. Verboeckhoven, Bruder des Charles T. Er malte Thiere
und Genrescenen. Von ihm Stier verfolgt eine Frau (1849 Mus. Neuenburg), Ruhende
Pferde (Mus. Leipzig), Die Anatomie des Hornviehs (100 Aquarelle 1865), etc.
Tschan, J. Riidolf, Maler, geb. 1848 in Flnen (Schweiz), thätig in München.
Tschan Möngfn, (gen. Tzi*angr u. s. w.), chinesischer Maler, thätig am Hofe
des Khublai Khan und seiner Nachfolger 1254—1322. Er stellte hauptsächlich.
Pferde dar.
Tsch'an Sohi-pian, chinesischer Landschaftsmaler, geb. 1615, f 1698.
Tsdiantsoh, Albert, Maler, geb. 20. Dec. 1843 in Seelow (Brandenburg),
Schüler der Berliner Akademie (1863 — 67) und von J. Seh rader, als Stipendiat
in Rom weitergebildet. Seit 1882 lehne er an der Berliner Akad. Er malte erat
Deutsche Märchenbilder, dann italienische Genrebilder, Dichterillustrationen, etc., z. B
Dornröschen (1872), ündine (1876), Aschenbrödel (1879), etc.
Tschedrin, s. Sehtschedrin.
Tschemesow, Iwan, Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb.
um 1730 in St. Petersburg, Schüler von G. F. Schmidt. Er stach Bildnisse. Von
ihm Kaiserin Elisabeth (n. Tocqu^), I. Schuwalow (n. Rotari), Selbstbildniss, etc.
S. Leben, etc. von D. Rovinski.
TschörkassoTf, Panl, Maler, geb. 1834, Schüler der St. Petersburger Akademie
Er malte Aquarelle, besonders Architekturen.
Tscherne, (xeorg, Bildbauer, geb. 25. Mai 1852 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie. Er war in seiner Vaterstadt thätig.
Tschernezow, Grigorij, Maler, geb. 1801 a. d. Wolga, f 1865 in St. Peters-
burg, Schüler der dortigen Akademie. Er schuf Städteansichten, Panoramen, et<J.,
vieles gemeinschaftlich mit Nikanor T.
Täcberuezow, Nikanor, Maler, geb. 1804, t IS"?. Bruder des G. T. und in
gleicher Weise wie er thätig, 1830 — 31 hatte er den Kaukasus, 1834 — 35 die Krim
bereist. 1838 fuhr er mit seinem Bruder die Wolga herauf, 1341 reisten sie r?.ch Italien.
Tscberuing, Andr«)as, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. nach 1635, Sohn des
David T.
Tseherning, David, Kupferstecher, geb. vor 1620 in Bunzlau, f nach 1672,
Schüler von J. v. d. Heyden. Er hielt sich abwechselnd in Krakau (1685), Beru^
Zürich, Luzeru, Strassburg, Krakau, Breslau (1644), Graz (öfters), Brieg (1658,
dort 1673 noch Bürger), etc., auf. Von ifcn. viele Heiligenbilder, Wappen, Thesen;
Bildniss Ferdinand IL, Ferdinand III., Innocenz X., Vladislav von Polen, ein
Zeichenbuch nach J. v. d. Heyden (1644 Breslau), W. Schwartzens Schriftenbuch, etc.
452 Tscberning — Tuccari.
Tsckerning, Johanii} Kupferstecher, geb. nach 1635, f nach 1728, Sohn u&d
Schüler David T. Er trar in Brieg, Königsberg (1684), Olmütz (1685), etc. thätig.
Von ihm Sinnbilder der Jangfraa, Daa polnische Wappen, Blätter nach Bernhard,
Eibelwieeer, Heinsch, Hühner, Neunherz, Strausz, Tomschansky, A. Tscherning, etc.
— Sein Sohn gleichen l^amens, ebenfalls Kupferstecher und Drucker, lebte noch 1685.
Tscherning, Johann Angnstin, Maler, geb. 1704 (?), f 1- Sept. (,?) 1741 in
Breslau, wo er thätig war und Historien malte.
Tscheski, Iwan Wassiliewitsch, Kupferstecher, geb. 1770 in Mohilew, f
1848 in St. Petersburg, Schüler seines Bruders und später Mitglied der kaiserlichen
Akademie. Von ihm Inneres des Tempels zu Jerusalem (n. Worobiew), Landschaft
(n. Poussin), Blätter zu Kruseüsterns Reise um die Welt (n. v. Tilesius), etc.
Tsctaenschner) Marie, Malerin, geb. 28. Mai 1867 in Hannover, Schülerin von
W. Sohn in Düsseldorf und G. Gussow in Berlin. Sie besuchte 1891 Paris, lebte
dauernd in Berlin und malte Bildnisse.
Tschistjakow, PanI, Maler, geb. 1832. Er malte geschichtliche Darstellungen
in naturalistischer Auffassung. Von ihm Sophie Witowtowna (1861), etc.
Tschmesesow, s. unter Grekow, Alexander.
Tsoh'ön Hnng-sehdn, gen. Tschang-höu (auch fflei>tsohM), chinesischer
Maler, geb. 1599, f 1652. Von ihm u. A. Lesende Damen,
Tsch*5n Schon gen. Taa-fu, Fu-fu und Pai-yang, chinesischer Maler des 16.
Jahrhunderts. Von ihm Taschenkrebs (1542), Fliegende Schwalben, Vögel «nd
Blüthen, etc.
Tscböng'tsai, s. Min Tschön.
Tschöa Scb'ifu, (oder Tschön Ying gen. Schitschön), chinesischer Maler des 16.
Jahrhunderts, einer der fruchtbarsten Meister, der kleine Figuren zierlich in grosso
landschaftliche Gründe setzte. Von ihm Der Eselsreiter, Die Lotusblüthensammlerin
u. A., die wahrscheinlich nur noch in Copien existiren.
Ts*i^n Sttan, (Schnnktt gen. TU-t*au), chinesischer Maler des 13. Jahrhunderts.
Von ihm Habn, Heuschrecken in Blumen mit dem Datum 1264, etc.
Tsoa-I-kni, gen. Siau-schan, chinesischer Maler, geb. 1686, f 1772. Er malte
Vögel und Blumenstillleben, deren eines 1764 datirt ist.
Tsanetaka, japanischer Maler, der im 13. Jahrhundert Unterstatthalter in der
Provinz Tosa war, von dem die ehemalige Yamatoriu (auch Wag wa-riu) den Namen
Tosa-riu annahm. Er malte höfische und klösterliche Scenen, besonders auch geschicht-
liche in grosser Zartheit und Reinheit, in sorgfältigster Ausführung mit ausserordent-
lich feinem Pinsel, aber mit beschränktem conventionellem Gefühl für die Formen des
menschlichen Körpers.
TuaiUon, Lonis, Bildhauer, geb. 7. Sept. 1862 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie, in Rom weitergel)ildet, wo er seit 1885 lebt. Von ihm Die Amazone
(Bronze, Nat.-Gal. Berlin), Reiter, etc. Med. Dresden 1899, Paris 1900.
Tnaire, Jean Frau^ois, Maler, geb. 80. Juli 1794 in Aix in der Provence,
t 1823, Schüler von Pxud'hon und der Ecole des beaux-arts. Er starb in Folge
von Überarbeitung. Von ihm Ludwig XVllL, (Mus. Aix), Venus und Amor, Psyche
im Gefängniss (1821). Gold. Med.
Tnbach, Faul, Maler des 16. Jahrhunderts, der 1526 im Gefolge der Marga-
rethe von Oesterreich war. Es werden ihm Zeichnungen zu Glasfenster in der Kirche
Mariae zu den 7 Schmerzen in Brügge zugeschrieben.
Tnbieres, A. C. Philippes de, s. Caylns.
Tuby, (Tnbi), Jean Baptiste, gen. Le romain, Bildhauer, geb. 1635 (1630?)
in Rom, f 9. Aug. 1700 in Paris, wohin er schon vor 1663 gelangte und von C.
Lebrun in despotischer Weise beeinflusst wurde. Letzterer verheirathete ihn mit der
Nichte seiner Frau, verhalf ihm zum Titel eines Bildhauers der Königl. Manufak-
turen und der Bauten der Königl. Krone. Fast sämmtliche Werke T.'s befinden sich
in Versailles, doch hat er auch einige Marmorstatuen für die Kapelle des Schlosses
von Sceaux geschaffen. Mitgl. der Akad. 1663—1676, Prof. 1676 und 1680.
Taby, Jean Baptiste II., Bildbauer, geb. 1665 (?) in Paris, f 6. Oct. 1735
das Sohn und Schüler des Jean B. I. T., neben und nach dem er ebenfalls an den
»Gobelins" beschäftigt war. — Sein gleichnamiger Sohn Jean Baptiste III. T.
wurde Maler.
Taccari, Giovanni, Maler, geb. 1667 in Messina, t 1743 an der Pest, Sohn
und Schüler des Antonio T. Er malte Schlachten und vieles Andere. Viele Fresken
von ihm in den Kirchen Sa. Caterina de' Bottegai, S. Domenico, Carmino zu Messina, etc.
Tucci — Tulden. 453
Tncci, Biagio d'lntonlo, Maler, geb. 1446, f 1615. Er war in Pforenz th&tig
und half dem Vanucci bei der Ausachmückung des Pal. della Signoria.
Tocci, GloTannl Maria, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig 1542 in Pisa,
^ohin er den Bazzi, dessen Schüler er war, begleitete. Er malte Yornehmlich für
Sieneser Kirchen. , . .' ,__ ,
Tacker, Nathaniel, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig zwischen 1740 and
1760 in London. Er malte Bildnisse. tt c * \
Tncker, William E., Kupferstecher, geb. 1801 in Philadelphia (Penna., U. b. A.),
t 1857, Schüler vouKearny. Er stach nach Chapman, Doughty, Shayer, etc., auch
eine Reihe von Bauten seiner Vaterstadt.
Tndelilla, Bildhauer und Baumeister ies 15. Jahrhunderts, geb. in Tarazona,
t 1566, in Italien gebildet. Um 1526 schuf er in Zaragoza den Trascoro in der
Kathedrale mit 12 Säulen, einem Kruzifix und den Statuen Maria und Johannes.
Mehrere Paläste in Zaragoza wurden nach seinen Plänen uod unter seiner Leitung
erbaut. .
Tndot, Louis Edmond, Maler und Lithograph, geb. 23. Aug. 1805 in Brüssel
als Sohn franz. Eltern, f 8 Dec. 1861 in Moulins (D^p. Allier), Schüler des Baron
Gros, Gründer der communalen Zeichenschule von Moulins, an der er Professor
wurde. Von ihm Ansichten, Landschaften, die Elements du dessin industriel ou-
vragedestin6 aux commergants et ornö de 5 pl. gravees au trait (Paris 1888-39), etc.
Tflbbecke, Paul Wilhelm, Maler, geb. 12. Dec. 1848 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie (1868), von Pauwels und L. Schmidt in Weimar, von Ludwig
Kicbter in Dresden (1873—74) und Th. Hagen in Weimar (1874—80), mo er sich
niederliess. Er malte Landschaften und Thüringer Ansichten.
Tüchert, Johann Talentin, Bildhauer, geb. 23. Jan. 1761 in Herbstadt (Franken),
t 18. Sept. 1841 in Frankfurt a. M., Schüler von Zeherd in Königshofen und Pf äff
in Mainz ; lernte auch in Würzburg. 1784 wurde er Bürger in Frankfurt a. M. Von
ihm Statuetten, etc. (d'Orville-Bernardi'sches Haus, OflFenbach), desgl. (Schweizer'sches
Hans u. A. in Frankfurt a. M.), Bethmann'sches Epitaph (Peterskirchhof, das.), etc
Tüntzel, Christian Friedrich, Bildhauer des vorigen Jahrliunderts. f vor 1725
Er stammte aus Weimar und Hess sich in Meissen nieder.
Tuer, Herbert, Maler des 17 Jahrhunderts, geb. in England, f vor 1680 in
Utrecht. Er wanderte nach dem Sturz Charles I. nach Holland aus und malte Bild-
nisse, z. B. Sir L. Jenkins (London, Nat.-Portrait-Gal.)
Türcke, Rudolf TOn, Maler, geb. 12. März 1839 in Meiningen, Schüler der
Dresdener und Düsseldorfer Akaaemie, sowie von Preller in Weimar. Er Hess sich
in Dresden nieder und malte Landschaften.
TUrke, Der, s. Liotard, Jean Etienne.
Tuerlinckx, Joseph, Bildhauer, geb. 1820 in Mecheln, Schüler von Bree und
W. Geefs in Brüssel, weitergebildet in Rom. Von ihm Daphnis und Chloe (1839),
Giotto als Hirtenknabe (1842), Hl. Anna und Hl. Jungfrau für das Denkmal des
Bischofs von Curium in Schalkwijk bei Utrecht. Mitgl. der Akademie Amsterdam 1856.
Tuerlinckx, Louis, Lithograph, geb. 1819 in Mecheln, Schüler von Dyck-
man und der Antwerpener Akademie, Professor der Kunstakademie zu Brüssel.
Von ihm Königin Henriette von Belgien, Professor J. J. Altmeyer (1873), etc. Gold.
Med. Brüssel 1866, Ritter des belg. Leopoldsordens und des Ordens Gregors d. Gr.
XllscIiGr s« !Fuscli6r*
TUshaus^ Friedrich,' Maler, geb. 1832, t 2. Sept. 1885 in Münster in West-
Shalen, Schüler der Düsseldorfer Akademie. Von ihm die Hl. Genovefa, der Hl.
fikolaus, Germanicus am Rhein, etc.
Tug-al-Carist, Baumeister des 17, Jahrhunderts. 1640 war er am Bau der
Kathedrale von Rennes thätig und verdankt man ihm wahrscheinlich den Thurm Ober
der Facade, beendet 1646.
Tulden, (Thulden), Theodoor van, Maler und Kupferstecher, get. 9. Aug. 1606
in Hertogenbosch, f 1676 das. (?) Schüler des A. Blijenberch (1621/22) und des
Rubens. 1626/27 wurde er Meister der Gilde und 1636 Bürger von Antwerpen.
Er hat Paris besucht und ging 1643 wahrscheinlich nochmals dahin, um sich da
anzusiedeln. 1648 wurde er mit anderen Künstlern nach dem Haag berufen, um das
„Huis ten Busch" auszumalen. 1656 war er in Hertogensbosch ansässig geworden.
Von ihm Triumph-Bogen Philips I. u. 1 A. (Mus. Antwerpen), Triumph der Galathea
(Mus. Berlin), Christus empfängt seine Mutter im Himmel, (Jesuitenkirche Brügge).
Martertodt des Hl, Adrian (S. Michael, Ghent), Bauerokirmess u. 1 A. (Mus. Brüssel),
454 Tüll -- Tiirchi.
Hl. Dreifaltigkeit (Mus. Grenoble), Aeneas und Dido (Mus. Hannover), Christus er'
Bcheint der Jungfrau (Mus. Kopenhagen), Marter des Hl. Sebastian (Mus. Mecheln), Zwei
grosse Allegorien (Schloss Potsdam), Christus erscheint der Jungfraii (Paris Louvra),
Bildnisse (Mus. Tournai), Heimsuchung u. 3 A. (Mus. Wien); A, in Augsburg, Braun-
schweig, Copenbagen, Schwerin, etc. Er radierte Einiges nach B. Boullogne, Maratti,
Pnmaticcio, Rubens, auch eine Folge von 25 Bl. zum Leben des Hl. Jobann von
Matha.
TbII, X., Maler des 18. Jahrhunderts, f 1762. Er war Lehrer an der „Queen
Elizabeth's School" in Borough (England), und malte Bildnisse sowie ländliche
Scenen. Auch zeichnete er in Kreide.
Tuilio da Perugia, Maler des 13. Jahrhunderts. 1219 begab er sich nach
Assisi, um ein jetzt verloren gegangenes Bildniss vom Heiligen Franz zu malen.
Tometio, s. Tolmezzo.
TnnicÄv Hermann Angnst Theodor, Maler geb. 9. October 1826 in Braun-
schwe;g, Schüler seines Vaters Johann C. L. T. und von H. Brandes, auch
in Paris (1848. 1855), Berlin, München, Brüssel und Dresden, sowie auf Reisen durch
die Atpen gebildet. Er liess sich in seiner Vaterstadt nieder und wurde Hofmaler.
Von rajn Einzug Herzog Rudolph Augusts in Braunschweig, Grosse Parade, Alt-
germaEisehe Eberjagd, Bildnisse, Landschaften, Thierstücke, etc.
Tuuica, Johann Christian Lndwig, Maler, geb. 11. Oct. 1795 in Braun-
schweig, Schüler der Dresdener Akad. unter R ö s 1 e r, liess sich in seiner Vater-
sfarit Bieder und wurde Hofmaler. Er malte Bildnisse, auch Genrescenen. Von
ihm Kurfürst Heinrich von d, Pfalz (für den Rittersaal in Hannover), Heinrieh d.
Löwe, Otto IV., etc.
Tunner, Josef, Maler, geb. 24. Sept. 1792 in Obergaden bei Köflach, f 10. Oct.
1877 in Graz, Schüler der Wiener Akad., dann in Prag von Führi ch und zuletzt
in Rom ausgebildet, wo er 16 Jahre verblieb im Bannkreis der Nazarener. Am
30. Juli 1840 wurde er Direktor der landschaftlichen Zeicb«nsehule zu Graz. Von
ihm Christus am Kreuz (S. Antonio, Triest), Madonna mit den klugen und thörichten
Jungfrauen (1868 Dom, Graz), S. Stefan (1857 Kirche zu Tüchern), Roserkraßzbild
<S. Ruprecht, Windischbüheln) und viele A. Historien für Oesterr. Kirchen, ferner
Fresken am Grazer Dom und in Maria Grün das. Nach ihm erschien eiii lithogr.
, Album von Maria Zell".
Tnnnioelli, Jacopo, Maler, geb. 1784 in Villafracca bei Verona, t 1825,
Schüler von S. della Rosa und der Akad, zu Mailand. Er malte besonders
Miniaturen. Von seinen Oelgemälden nennen wir Flucht des Aeneas und Johannes
in der Wüste.
Tnotilo, (Tutilo), Maler des 10. Jahrhunderts, f um 908, Benediktinennönch
in St. Gallen. Er malte Miniaturen und wurde auch als Bildhauer, Dichter
und Musiker gerühmt. Geschnitzte Elfenbeinbuchdeckel von ihm findet man in
St. Gallen. S. Leben von J. Mantuani (Strassburg, 1900).
Tnra, (Tnrra), Coslmo, Maler, gen. Cosme da Ferrara, geb. um 1432 in
Ferrara, f 1496 das., Schüler von G. Galassi, von den Paduanern und P. degli
Franceschi beeinflusst. Seit 1458 war er Hofmaler des Herzogs von Ferrara und
meist dort thätig. Er malte auch im Auftrag des Herzogs Borso von Este z. B.
Fresken mit. dessen Thaten im Pal. Schifanoja (Scandia) 1649. Von ihm- S, Sebastian
(Gal. Dresden), Madonna mit Heiligen (Mus. Berlin), Kreuzabnahme u. A. (Louvre
Paris), Pietä (Mns, Correr, Venedig); A. in. den Sammlungen zu Bergamo, Ferrara,
London, etc., auch im Dom zu Ferrara und A. Kirchen.
Turfeain, K., Erzgiesser, geb. 1823 (?), f 9- April 1886 in Wien.
Turbide, s. Torbide.
Tnrean, J^an^ Bildhauer, geb. 1846 in Arles, (Dep. Bouches-de-Rbftne), f
8. Jan, 1895 in Paris, Schüler (als Stipendiat von Marseille) von Cavelier an der
Ecole des beaux-arts in Paris, wo er den 2. Rompreis gewann. Er fand keinen
Markt für seine Schöpfungen, wurde auch schwer krank und starb in Noth. Von ihm
Der Blinde und der Lahme (Marmorgruppe), Die Reue, Jj. Oarnot, Ganymed, etc.
Ehrenmed. Paris 1888.
Tnrchl, Alessandro, Maler, gen. l'Orbetto und Alessandro Veronese, geb. 1582
in Verona, t 1648 in Rom, Schüler von F. Ricci in Verona, dann von C. Cagliari
in Venedig und schliesslich in Rom weitergebildet. Er malte mit kleinlichem
Pinsel, oft auf Marmor und vielfach für die Familie Girardini in Verona. Von
ihm Anbetung der Hirten u. 8 A. (Gal. Dresden), Venus (Mus. Haag), Loth und
Turco — Turner. 455
seine Töchter (Mus. Hannover), Christus im Grab und 2 A. (Gal. Borghese, Rom),
Christus am Oelberg (Gal. Venedig), Tod der Cleopatra und 2 A. (Mus. Louvre), Tod
der Portia (Mus. Leipzig), Madonna della Neve und 2 A. (Brera Mailand], Mag-
dalena und 1 A. (Mas. Madrid), Hercules und Omphale und 2 A. (München Alte
Pinakothek), Kreuz tragender Christus und 1 A. (Eremitage St. Petersburg), Simson
und Dalila und 4 A. (Gal. Stuttgart), Christus in der Vorhölle und 3 A. (Mus.
Wien) j Werke von ihm in der Stephanskircbe zu Verona , in der Misericordia-K.
das., etc.
Tnrco, Cesare, Maler, geb. um 1510 in Ischitella (Neapel), f 1560 in Neapel,
Schüler von G. A. d'Amato, dann von A. Sab bat in i. Von ihm Taufe Christi
(Sa. Maria delle Grazie, Neapel), Beschneidung (Jesuitenkirche das.), Auferweckung
des Lazzarus (Sa. Marta, das.), etc.
Turean, s. Toro.
Turini, GipTanni, Bildhauer, geb. 23. Mai 1841 in Italien, f 27. Aug. 1899.
Er war in Amerika thätig.
Tnrino, Giovanni di, Goldschmidt und Bildhauer, geb. um 1384 in Siena, f
um 1454, Schüler seines Vaters Turino di Sano. 1416 fertigte er mit diesem die
silberne Statue des Heil. Vittorio für den .Sieneser Dom. Ferner von ihm Statuen
für einen. Festbrunnen vor dem Tai. de' Signori, 3 vergoldete Messingstatuetten
(Caritas, Justitia und Prudentia), für den Taufbrunnen in S. Giovanni, 1438 eine
vergoldete Tabemakelthüre mit der Auferstehung, Marmorreliefs für die Kanzel im
Dom, Weihbecken im Dom und in der Kap. des Pal. Pubblico, Bronzereliefs am
Tanfbrunnen in S. Giovanni, etc. An den letztgenannten Arbeiten hatten fceine
beiden Brüder — Barna T. und — Lorenzo T. Antheil.
Türken, Hendrik, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 10. Dec. 1791 in Eindhoven,
+ nach 1839. Er malte Historien, besonders aber Bildnisse in Oel und Miniatur.
Er vear längere Zeit in Brüssel thätig. 1820 wurde T. Direktor der Zeichenakad
zu Hertogenbösch. Er hat auch radiert, z. B. Köpfe nach v. Bedaff.
Tnrletti, Celcstino, Maler und Radierer, geb. 19. Febr. 1846 in Turin und
dort gebildet. T. wurde Mitglied der Academia Albertina und blieb in Turin thätig.
Von ihm Die Märtyrer der Grammatik; „Gehen wir unter die Leute", Im Bacchus-
tempel, etc. Ferner die Radierungen Vandalismus (». C. Favretto), Ricreazioni materno
(n. Busi), etc., auch Originalradierungen.
Torlnre, — , Maler, geb. in Arras (D6p. Paa-de- Calais). Von ihm besitzt das
Mus. zu Arras ein Bildniss.
Turner, Charles, Kupferstecher, geb. 1773 in Woodstock (England), f I. Aug.
1857 in London, Schüler der Akad., arbeitete erst für Boydell in der Art Jäartoiozzis,
widmete sich dann der Schabkunst und Aquatintmanier. 1828 wurde er Hofschab-
künstler des Königs, hierauf zum Mitglied der Akademie ernannt. Er stach nach
Decaisne, Gainsborough, Jordaens, Lawrence, Lewis (hc^ Nash, Raebum, R. van
Ryn, Turner, Wilson. Namentlich sind zu nennen 23 Planen zu dem „Liber Studiorum"
von Turner.
Torner, Charles Tardley, Maler, geb. 25. Nov. 1850 in Baltimore (U. S. A.),
Schüler derNat-Akad. in New-York, weitergebiHßt unter J. S. Laurens, Mo nkacsy
und Bonnat zu Paris, thätig in New-York. Von ihm Der Hochzeitszug (Metropolitan
Mus. New-York), «Priscill^ \ind John Alden", Scene auf dem Grossen Canal Dordrocht,
Unterhaltung auf der (hfiSB (1891). T. hat auch radiert. In späteren Jahren
widmete er sich fast ausschliesslich der Wandmalerei. Mitglied der Nat.- Akad. 1896.
Turner, David, Zeichner und Eupferstecher, geb. vor 1770, t nach 1800,
Schüler von J. Jones. Er schuf Vorwürfe aus London und von der Themse, er hat
auch einige Radierungen von schottischen Abteien und Schlössern, von St. Ouen zu
Ronen, von der Kath. zu Peterborough, etc. hinterlassen.
Tumery James, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig zwischen 1760 und 1806
in England. Er malte Bildnisse.
Turner, Joseph Mallord William, Maler, geb. 23. April 1775 in London, f
19. Dec. 1851 daselbst, Sohn eines Friseurs, brachte aber schon als Knabe durch
seine Zeichnungen dem Vater kleine Einnahmen. Später wurde er von Thomas
Mal ton in der Perspektive unterrichtet und studirte unter dem Architekten T h o m a s
Hardwick. Mit Girtin «ffbeitete er bei Dr. Monro, bestritt seinen Unterhalt indem er
für Architekten zeichnete. Stunden ertheilte und topographische Skizzen machte. Dann
unternahm er Ausflüge in die malerischen Gegenden Grossbrittanieos, um Stoff zu
sammeln, für die damals so beliebten topographischen Arbeiten, Seine schönsten
456 Turner — Turriano.
Bilder entstanden fast alle in den Jahren 1805 bis 1840, als er Frankreich, Italien
(1819, 1829, 1840), die Schweiz und die Rbeingegend bereiste. Berühmt und fast
unvergleichlich sind seine Aquarelle. In seiner späteren Periode kam es ihm darauf
an, fast unmögliche Farbenstimmungen zu erreichen. Er mischte auf einer Fläche
Wasser-, Oel- und Pastell-Farben zu diesem Zweck. Manches davon ist verfehlt, Anderes
aber herrlich und muss man T. zweifellos zu den grössten Coloristen aller Zeiten rechnen.
Er starb, nachdem er alle denkbaren Ehren gewonnen hatte, unverheirathet und
vermachte seinen Nachlass der Londoner Nat.-Gal. mit der Bedingung, dass zwei
seiner Gemälde neben zwei Gelees gebangt würden. Mit dessen Liber Veritatis
schuf er -auch seinen Liber Studiorum in Rivalität, Die Londoner Nat.-Gal. besitzt
in Folge seines Vermächtnisses über 100 seiner Oelgemälde und 19,000 Aquarelle,
Zeichnungen, etc. Ausser dort und im Victoria- und Albert-Museum findet man seine
Werke fast nur noch in englischem (neuerlich auch in amerikanischem) Privatbesitz.
Ueber T. existirt eine grössere Literatur, wir erwähnen nur die Lebensbeschreibungen
von J. Burnet (1859), J. Dafforne (1877), W. Thornbury (1877), P. G. Hamerton
(1879) und W. C. Monkhouse (1882), Armstrong (1900).
Turner, Kosg Sterliugr, Maler, geb. 29. Juni 1847 in Westport, im Staat
New- York, studirte 1876—1883 in München, Florenz, Venedig und Rom. Von ihm
Im letzten Hafen, Auf dem Strand, Gloucester, Verankert, Von Dalmatien, Altes
Haus in Salem, etc.
Turner, William, gen. Tnrner of Oxford, Maler, geb. 1789 in Blackbourton
(Oxon., England), f 7." Aug. 1862, Schüler von J. Varley. Er Hess sich in Oxford
nieder, wo er auch als Lehrer thätig war. Er malte Land schafts Aquarelle aus der
Umgegend von Oxford, aus Wales, Schottland, etc. Von ihm Kingly Bottom, Sussex
(London, S. Kensington-Mus.), Wasserfall (1795, ebenda).
Turner, William Green, Bildhauer, geb. 1833 in Newport (Rh. L, U. S. A.),
in Florenz gebildet, war auch dort und in anderen italienischen Städten thätig. Von
ihm Nacht (Medaillon), Morgen (desgl.), Der Uebergang, Die Fischerstochter, etc.
Turone, — , Maler des -14. Jahrhunderts, aus Verona, thätig um 1360. Das
Mus. zu Verona besitzt von ihm einen fünftheiligen Altar (1360), welcher ehemals
im Kloster der Hl. Dreifaltigkeit das. sich befand.
Turpilius, Maler des 1. Jahrhunderts, thätig in Verona. Plinius sagt, er habe mit
der linken Hand gemalt.
Turpin, Jean, Baumeister des 15. Jahrhunderts, Er stammte aus P^ronne, gab
1458 ein Gutachten über die Kathedrale von Noyon ab. Ein Jahr später lieferte
er einen Plan für die Wiederherstellung des Chores derselben Kirche. Auch leitete
er Restaurations-Arbeiten der Kirche Monseigneurs de Noyon.
Turpin, Pierre Jean Fran<j6is, Zeichner, geb. 11. März 1775 in Vire (Dep.
Calvados), f 2. Mai 1840 in Paris, Autodidakt,. Er schuf mehr als 6000 aquarellirte
Zeichnungen zu naturwissenschaftlichen Werken, z. B. Humboldts und Bonplands
Reisen, „Les Plantes de la Nouvelle-Caledonie", zu dem grossen Werk über Egypten, etc.
Turpin de Crisse, Lancelot Theodore, Comte de, Maler, geb. 1781 in Paris,
t 15. Mai 1852 (n. A. 1859) das., Schüler seines Vaters Henri Marquis de T.,
der aus politischen Rücksichten nach Amerika auswandern musste. Eine entfernte
Verwandte nahm sich des mittellos Verlassenen an. Er zog auf ihr Scbloss und
lernte den Ch. Gouffier kennen, der ihn nach der Schweiz führte und später nach
Rom zur Vollendung seiner Studien schickte. Bei ihrer Rückkehr nach Frankreich
kauften ihm die Kaiserin Josephine und der Prinz Eugene Gemälde ab und nach der
Scheidung verliess er das Haus der ersteren bis zu ihrem Tode nicht. Nach dem
Sturz Charles X. zog er sich in's Privatleben zurück. Seine Sammlungen stiftete er
dem Mus. Angers. Von ihm Ansicht des Vestatempels zu Tivoli (Mus. Angers), An-
sicht in Roquebrune (Mus. Marseille), Einzug des Kaisers von Oesterreich in Venedig
und 3 A. (Mus. Nantes), A. Werke (bes. Zeichnungen) in den Mus. Aix, Dijon,
Lisieux, Montargis, Orleans, etc. T. veröffentlichte Souvenirs du golfe de Naples),
(39 PI. Paris, 1826), Souvenirs de Paris (30 PI. Paris 1835, 2e. ed. 1837). Mitgl.
d. Instituts 1816, Gen.-Inspektor der schönen Künste 1824.
Turra, s. Tura.
Tnrriano, Fray Joäo, Baumeister, geb um 1610, f 9. Febr. 1679 in Lissabon,
Sohn des Festungsingenieurs Leonardo T., wurde 1629 Benediktinermönch, dann
Lector der Mathemathik au der Universität zu Coimbra und schliesslich von Johann IV.
zum Oberingenieur ernannt. Von ihm die Hauptkapellen der Kathedralen von Visen
und Leiria, die Festungswerke von Cabeca Secca, das Kloster Sa. Clara in Coimbra,
Turriti — Tyck. 457
A. Klöster in Semide, Estrella, Travanca, sowie Domitorien, etc., auch die Kirche
von S. Tirso.
Tnrriti, s. Ton-iti.
Tnrrone, s. Tnrone.
Tiiry, Gyula, (Julius), Maler, geb. 1866 in Czegl^d, Schüler von Lotz in
Budapest, L Allemand und Eisenmenger in Wien, hat auch ein Jahr in München
Btndirt. Von ihm Heiligenbild (Kirche zu üjszasz). Heimkehrender Noviz, Bild-
nisse, etc.
Tnscher, (TUscher), Karl Harens, Maler und Kupferstecher, geb. 1705 in
Nürnberg, f 1751 in Kopenhagen, Schüler von J. D. Preissler, weitergebildet als
Stadtstipendiat in Italien, Frankreich, Holland und England (1741). 1743 kam er
nach Kopenhagen, wo er Hofmaler, Hofbaumeister und Prof. der Akad. wurde. Hier
entwarf T. den Plan zur Friedrichstadt und zum Platz Amalienburg. Von ihm
Sappho und Cupido (1748, Gal. Kopenhagen). T. lieferte 158 Radierungen für ein
Werk über Egypten von H. v. Norden und 10 weitere Platten, von denen Der Einzug
des Grossherzogs Franz III. in Florenz gerühmt wird. Er schrieb auch ein Werk
über Baukunst in italienischer Sprache.
Tuson, G. E., Maler des 19. Jahrhunderts, f 1880 in Montevideo (Uruguay).
Von ihm ein Repräsentationsbild für das Rathhaus in Manchester., Genreszenen,
Bildnisse, etc. T. war auch in der Türkei und Südamerika thätig.
Tusqnets, Ranion, Maler, geb. 1845 in Barcelona, Schüler von Fortuny in
Rom, wohin er 1864 gelangte. Von ihm Die Rückkehr, Der Araber vor seinem
Hause (Aquarell), Dame die sich nach dem Ball entkleidet, Pastell-Bildnisse, etc.
Med. 2. Kl. 1871.
Tnssand, Frau, Bossirerin, geb. 1760 in Bern, f 15. April 1850 in London,
Schülerin von Mad. Elisabeth in Paris, wohin sie schon als Kind kam. 1780
gründete sie ein Wachsfigurenkabinet zu Paris, das nachmals in London, wohin sie
1802 damit übersiedelte, zu grosser Berühmtheit gelangte.
Tatiani, Bartolommeo, Holzschneider des 16. Jahrhunderts. Von ihm kennt
man eine Darstellung „Christus von den Juden geschmäht" in einem Werk, das 1515
zu Augsburg erschien.
Tutilo, s. Tuotilo.
Tnttm6, Johann Baptist, Maler, geb. 3. Juni 1839 in Bräunungen (Baden), f
24. Aug. 1889 in Karlsruhe, Schüler der Karlsruher Kunstschule, von Straschiripka,
Keller und K. Hoff. Er malte viele Schwarzwälder Genrebilder. Von ihm Erst
bezahlen, Festzug badischer Landestrachten, Dorffex, etc. Zähringer Löwen-Ord. 1, Kl.
Tnxen, Lanrits Regner, Maler, geb. 9. Dec. 1863 in Kopenhagen, Schüler von
B 0 n n a t in Paris (1875), auch später in Paris, Cayeux und Italien, weitergebildet.
Er Hess sich in seiner Vaterstadt nieder, wo er Hofmaler wurde und eine Privat-
schule gründete. Von ihm Triumph der Venus u. A. (Deckenbilder, Schloss Fre-
deriksborg), Die kgl. Familie (32 Bildnisse zu einer Gruppe versammelt), Susanna
im Bade, Thrankochen in Westjütland, Bildnisse, etc.
Tuyle, Gerlach, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Löwen, wo er 1430 als
Pigurenmaler genannt wird.
Twachtman, John H., Maler, geb. 4. Aug. 1853 in Cincinnati (Ohio U. S. A.),
Schüler von Duveneck, der Akademie und von Loefftz in München 1875—77,
weitergebildet in Venedig. 1880 besuchte er nochmals Europa. Von hm Italienische
Scene (1878), Wiesenbach (1884), etc.
Tweedie, William Menzies, Maler, geb. 1826 in Glasgow, f 1878, Schüler
der Edinburgh Akademie (1842), dann der Londoner Akademie (1846) und schliess-
lich von Couture in Paris. Er malte Bildnisse, z. B. das des Herzogs von
Devonshire (1888).
Twenger, Johann, Maler und Radierer, geb. 1543 in Steier im Lande ob der
Ens, t 27. Juli 1603 in Breslau, wo er thätig war, 1573 Bürger wurde und 1577 die
Zeichnung zu einem Triumphbogen entwarf für Maximilian II. Einzug in Breslau;
das Blatt stach er später selbst.
Twibill, George W., Maler, geb. vor 1800 (?), t 1836. 1833 wurde er Mitglied
der amerik. Nat.-Akademie.
Tybout, (Tybonts), s. Thibont.
Tyck, Edward, Maler und Radierer, geb. 26. April 1847 in Antwerpen, Schüler
der dortigen Akademie. Von ihm Alter Hof in Antwerpen (Rad.), Die Wittwe (desgl.)
In der guten alten Zeit (desgl.), etc.
458 Tyler — Ubaldini.
Tyler, Bayard Henry, Maler, geb. 1855 in Oneida (N. Y., U. S. A.), Schüler
der New-Yorker Nat.-Akademie und anderer Schulen das. Von ihm Eine kösfliche
Geschichte, etc.
Tyler, James G., Maler, geb. 1855 in Oswego (N Y., ü. S. A.), Sclifiler top C.
Smith. Er malte Marinen. Von ihm Wolkenbruch. Der erste amerik. Schiffbrucb,
Das KriegsglOck, Amphybien.
Tymmerinan, Franz, Maler des 16. Jahrhunderts, aus Hamburg. Er war ein
Schüler Lukas Cranachs, bei welchem er von 1638—1540 arbeitete.
Tyn, Lambert Den, Maler, geb. 1770 in Antwerpen, f 1816, Schülervon P.
vanRegemorter. Er malte Interieurs bei Kerzenlicht, Mond- Landschaften und
Genrescenen.
Tyr, Gabriel, Maler und Lithograph, geb. J9. Febr. 1817 in Saint-Paul-de-
Mons (Dep. Haute-Loire), f 16. Febr. 1868 in Saint-Etienne (D^p. Loire), Schüler
der üicole des beaux-arts und von V. Orsel, unter dem" er 20 Jahre lang arbeitete und
dessen Malereien in der Kapelle von Notre Dame de Lorette er vollendete. Von
ihm Schutzengel und 1 A, (1856 Mus. Puy^, Mädchen mit Zither und 1 A. (1859 Mtl«;.
Saint-Etienne), Sterbender Christus (Mus. Lyon). Femer schuf T. Kartons für die
Chorfenster (von Saint-Louis zu Saint-Etienne), die Decorationen der Frauenkapclle
von St. Joseph in der Karthause zu Lyon, etc., auch Bildnisse.
Tyrafan, Qeorg, Maler, geb. 19. Sept. 1860 in Königsberg i. Pr., studirte dort,
in Karlsruhe und in Paris, wo er sich eine Zeitlang niederliess. Von ihm Beinj
Croquetspiel, Vormittag auf dem Eise, Bildnisse, etc.
Tyranow, Ale^sis Wassiliewitsch, Maler, geb. um 1808 in Russland, Schüler
der St. Petersburger Akademie und von Wenetzianow. Er malte Bildnisse und
Architekturen.
Tyroff, Martin, Kupferstecher, geb. 1705 (?J in Augsburg, f 1758 in Nürnberg,
wo er tbätig war. Er stach eine bedeutende Anzahl Bildnisse und Platten zu
Büchern. Von seinen Bildnissen ist zu neUnen Charles a Linn6, Kaiser Franz L,
Friedrich Markgraf von Brandenburg, Prinzessfn-Charlotte Amalie, etc. Femer von
ihm Ansichten von Nürnberg, ^Einzug Maria Theresias in Prag 1743 (7 Platten^ etc.
Tyson, Michael, Majer ni&d Radierer des 18. Jahrhunderts, f 4. Mai 1780.
Er war um 1770 in England thätig und betrieb die Kunst als Liebhaber. Von ihm
die Bildnisse William Paulet, Th. Gray, Jane Shore.
Tijsseai, b. Tbijs.
Tyisetts, Nicolaes, Maler, geb. 1660 in Antwerpen, f 1719, lernte erst in
seiner Vaterstadt, soll sich dann in Rom, Neapel, Vetiedig, Holland und England
weitergebildet haben, auch eine Zeitlang in Düsseldorf thätig gewesen sein. Er
malte Stillleben, Geflügel, Obst, Blumen, Waffen, etc.
Tyszkiewlcz, Anna, Gräfin, geschiedene Potocki, verehel. Wasowicz^
Malerin und Radiererin, geb. um 1777, f 1876 in Paris. Schülerin Du Viviers.
Sie widmete sich der Kunst aus Liel)haberei. Von ihr Vaucluse bei Biallystock
(Kupferstich), Die Kirche zu Grodno (desgl.), etc.
Tytler, George, Lithograph des 19. Jahrhunderts, f 30. Oct 1859 in London
in posser Armutb. Er war Lithograph des Herzogs von Gloucester und machte nm-
1820 eine Reise nach Italien, worauf er einige litfaographirte italienische Ansichten
veröffentlichte. Ferner' schnf er*auch ein Alphabet in Bildern, etc.
Tyttl, Engen Job ann Heinrich, Baumeister, geb. 18. Nov. 1666 in Dobrzisch
(Böhmen), f 20. März 1738, in Prag gebildet Er wurde Geistlicher und 1699 Abt
des Stiftes Plass. Er baute die Kapelle in Mlatz, die Kirche zu Teynitz bei
Kralowicz, das Stiftsgebäude zu Pläss (1704 begonnen, unvollendet hinterlassen).
Tyzenhanz, s. Przezdziecka.
Tz^fnmari, ümanneh Maler des 16. (n. A. des 9.) Jahrhunderts. Man kennt
von ihm einen Tod de^ Hl. Ephraim mit Mönchen und Armen etc., welches als Bei-
spiel früher Byzai^nischer Kunst im Museo Christiane im Vatikan aufliNswahrt wird.
U.
Ubaldini, Petrnccfo, Miniaturmaler und Kalligraph des 16. Jahrhunderts, thätif
in England zur Zeit der Kgn. Elisabeth, der er eines seiner illuminirten Bücher
überreichte. Andere besitzt das ßrit. Museum J5U London.
Ubbelohde — Uden. 459
UbbelolidJB. Otto, Maler, Radierer und Kunstgewerbler, geb. 5. Jan. 1867 in
Marburg (Hessen). Von ihm Hessische Landschaft, etc., ferner Illustrationen für die
„Jugend", ,Pan", Originallandschaftsradierungen, etc.
Ubeda, Fray Tomas de, Maler des 18. Jahrhunderts, Mitglied der Sa. Barbara-
Accad. zu Valencia. 1754 malte er eine Judith
übeleschi, (übelesqni, übeleski, etc.), Alexandre, Maler, gen. Alexandre,
geb. um 1651 in Paris, f 23. April 1718 das., Schüler des Lebrun. 1672 gewann er
den grossen Preis, 1682 -wurde er Mitglied, 1695 Prof. der Akademie zu Paris. Von
ihm Kuppelmalereien in der 2. Kapelle von Sa Maria Transpontina zu Rom, zwei
„Mai" Bilder für Notre Dame de Paris, Die Geburt der Venus, Raub der Europa, etc.
über, Christian Theophilus, Bildbauer, geb. 14. Mai 1795 in Stuttgart, f 14.
März 1845 in Berlin, in Ludwigsburg gebildet. 1814 ging er nach Wien, 1818 nach
Berlin, wo er 1827 Hofbildhauer und Professor wurde. 1831 reiste er nach Italien. 1844
nahm er Krankheitshalber seinen Abschied ans dem Dienst. Von ihm Stuckarbeit im
Schloss zu Schwedt, im Berliner Schloss (Rittersaal 1844, Weisser Saal), die grosse
Gal. in Cbarlottenburg (1832—33), Marmorwerke in Weimar, ete. Weisser Falken-
Orden, Rother Adler-Ord. 8. Kl.
Uberfeldt, (üeberfeldt), Jan Braet van, Maler, geb. 28. März 1807 in
Zeventer (Südholland), Schüler von Kruseman (1885). Er besuchte Belgien, sowie
Deutschland und malte Bildnisse, auch geschichtliche Darstellungen.
Uberti, s. Farinati, Paolo.
Ubertini, Francesco, s. Verdi, F. U. dei.
üblich, Mathias, Steinschneider, geb. 1785 (?), t H.. Januar 1803 in Prag, wo
er thätig war.
Uboldi, Carlo, Bildhauer, geb. 1821 in Mailand , gebildet das. Von ihm
Bacchantin, Wäscherin, Der ausgesetzte Moses, viele Bildnissbüsten, decorative
Basrelief^, etc.
Uoceljo» (.üccelli), Paolo, Maler and Goldschmied, eigentlich Paolo di Dono,
geb. 1396/97 in Florenz, f 11. Dec. 1475 das., erst Schüler von L er. Ghiberti und
deBsen Gehilfe an den Baptisteriumsthüren, legte sich dann auf das Studium der
Malerei und. brachte es besonders tSf der Perspective -weit. Bei dem Mathematiker G i o.
Mäpetti hatte er Geometrie studirt. In Sa. Maria Novella zu Florenz malte er
etwa 1446 — 48^ Fresken aas der Genesis als Basreliefs, im Dom das. das überlebens-
groBse Bildniss dest englischem Soldaten Sir John Hawkwood so, dass es von unten
als Statue vor einer Nische aussehen soll. Von vier Scblachtenbildern, die er für
den Garten der Bartolini zu Gualfonda bei Flofenz malte, befindet sich je eins im
Lonvre, in den Uffizi und der Londoner Nat-Gal, das vierte in Florentiner Privat-
besitz. Der Louvre besitzt ausserdem noch Bildnisse, die Gal. zu Urbind eine Altar-
staffel. Zweifelhaft sind die Werke in München und Prato, sowie Fresken des
Palastes Vttaliani zu Florenz.
üceda, Juan de, Maler des 16. Jahrhundert?, thätig in Sevilla um 1594. —
Sein Sohn (?) Jnan II, de U., war dort um 1660 als Maler thätig. — Ein Pedro
de Ui, Maler, Ätarb dort 1714. 1— Ein Jnan ü. Castiovwdo, Maler, war dort um
1620 thätig.
Uchard, Tonssaint Fran^ois JosejUi, Baomeister gfib. vor 1829 in Paris,
t 1891, Schüler von Delaunoy und^o6n'epin. Mit einem Domprojekt gewann er
1838 den grossen Rompreis. Er schuf u. A. die Kircha St. Rrancois-Xavier zu Paris.
Kr. der Ehsraleg. 1861.
IJehites^lt, s. Ochterfeld.
ückennann, Karl, Maler, geb. 31. Jan. 1855 in den Lofoten, gebildet in
München, auch Schüler von v. Marckes in Paris, thätig in Christ^uiia. Er malte
gute ThierstOoke.
Udemans« Willem, Maler, geb. 1723 in Middelburg, f 1791 Erwalte Marinen
und Schiffe. — Ein H. Udemans lebte um 1659—1865 in Middelburg als Kupferstecher.
Uden, Lücas van, Maler und Radierer, geb. 18. Oct 1595 in Antwerpen, f
4. Nov. 1672 das., Sohn und Schüler eines Artus van U., auch von P. Er il beeinflusst,
1626—27 wurde er Mitgl. der Gilde, 1647 begab er sich auf Reisen. Er malte oft
landschaftliche Hintergründe zu Bildern von Rubens. Teniers und Kegemorter haben
andere seiner Bilder staffirt. Bilder von ihm In den Sammlungen zu Antwerpen,
Aschaffenburg, Berlin, Braunschweig, Brüssel, Cassel, Christiania, Darmstadt, Dresden,
Frankfurt a. M., Madrid, München, Paris, St. Petersburg, Schieissheim, Weimar,
Wien (Liechtenstein), etc. ü. radierte 4 Landschaften nach Rubens und 58 meist
460 Udine — Ugolino.
recht gute, nach eigener Zeichnung. — Ein Jacob ran U.« angeblicher Bruder des
Lucas van U. und ebenfalls Landschaftsmaler, ist nicht völlig sicher nachgewiesen
werden.
Udine, OloTanni da, 8. Nanni.
Udine, Oioyanni di Martino da, s. Martini, Gioyanni.
Udine, Martino da, s. Martino di Battista.
Ueberbacher, Heinrich, Bildhauer, geb. 6. Juli 1852 in Bozen, war erst in
Bozen Ciseleur und Goldschmied, musste wegen Augenleidens diese Thätigkeit auf-
geben und studirte an der Münchener Alcademie, dann in Dresden und Berlin. Er
besuchte Italien und Hess sich 1887 in München nieder. Von ihm Faun und Panther,
Blumenmädchen, verschiedene Grabmale, etc.
Ueberfeldt, s. Uberfeldt.
Uechtritz-SteinWrch, Cnno von, Bildhauer, geb. 3, Juli 1856 in Breslau,
Schüler von Echtermeyer und Haenel in Dresden, Tilgner .und der Akademie
in Wien. Er besuchte Italien, sowie Paris und Hess sich 1887 in Berlin nieder.
Von ihm Italiener (polychrom., Berlin Nat.-Gal., Dresden Albertinum), plastischer
Schmuck am Schloss, der Darmstädter Bank und anderen Gebäuden Berlins, Brunnen
in Bremen, Moltkedenkmal (Breslau), etc.
Uelland, Henrik August, Maler, geb. 1827 (?) in Bergen (Norwegen), f 29.
Jnli 1855 in Antwerpen.
Uetz, Adalbert, Maler, geb. 7. Febr. 1807 in Wien, f 2. Mai 1864 in Graz,
Schüler der Wiener Akademie, weitergebildet in Graz, wo er sich uiederliess. Er
restanrirte 1835 die Fresken, etc. am Mausoleum Ferdinands IL, schuf Dekorationen
an der Grazer Burg, dem Palais Erzherz. Johann, im Coliseum zu Laibach, dem ^
Eursaal zu Sauerbrunn, dem Coliseum zu Graz, etc.
Ufer, William Oswald, Kupferstecher, geb. 3. April 1828 in Stolpen bei
Neustadt in Sachsen. Er war Schüler F. A. Krügers und der Akademie in Dresden
und J. C. Thäters in München. 1853 — 73 besuchte er Rom, Griechenland, die
Türkei, Palästina nnd Egypteni 1876 wurde er Professor an der Akademie in
Leipzig. Er stach nach Gibson, Kaufmann, Nowotny, Overbeck, Santi, Schönherr,
Seitz, Signorelli, Veit, etc. U. hat auch einige Landschaften in Aquarell und Oel
gemalt.
Uffenbacb, Johann Friedrich Ton, Zeichner und Radierer, geb. 6. Mai 1687
in Frankfurt a. M., f i™ April 1769. Er reiste mit seinem Bruder (Zacharias
Conrad U., der die Reisen tagebuchartig beschrieb), weit umher und fertigte Zeichnungen,
sammelte auch Kunstwerke. Diese vermachte er z. Th. der Universität Göttingen.
U. war im Kunstdrehen, Glasschneiden, etc. bewandert und radierte Vignetten zur
„Nachfolge Christi".
Uffenbaeh, Philipp, Maler und Radierer, geb. 1566 (?) in Frankfurt a. M.,
t 1639 (?), Schüler des A. Grimmer, an den alten Meistern weitergebildet. Er
war nebenher Mechaniker, sowie Feldmesser und radierte 13 Bl. (ausser einer Reihe
von zweifelhaften). Von seinen Gemälden nennen wir Bemalung des Brückenthurms
in Frankfurt a. M . Ausmalung einer Stube im Rathhaus das., Himmelfahrt Christi
(1699 für die Dominikanerkirche das.), Bildniss (Städtisches Mus. Frankfurt a. M.),
Die Verkündigung (Mus. Wien), Anbetung der Könige (1619), etc. — Sein Sohn und
Schüler Johann Philipp U. wurde auch Maler. — Sein Vater (?) Heinrich U. war
Formschneider und um 1582 thätig.
Uflfrecht, Rudolf, Bildhauer, geb. 9. Juli 1840 in Althaldensleben, bei Magde-
burg, Schüler der Berliner Akademie (1855), auf Reisen durch Deutschland,
Griechenland, Italien und Oesterreich 1874 — 75 weitergebildet. Er liess sich in
Italien (Rom) nieder und beschäftigte sich viel mit Terracottaarbeiten und schuf
viele Ideal-Büsten z. B. Romeo und Juliet, Beethoven, Mozart, Bach, Alighieri,
Buonarotti, Santi, Bismarck, Moltke, etc. Neuerdings fing er auch an zu malen.
Med. Stettin 1862, Leipzig 1869.
Uggione, (Uglone), s. Oggione.
Ugolino da 8iena, Maler des 14. Jahrhunderts, f 1339 in hohem Alter, an-
geblich Schüler des Cimäbue, n. A. des Guido da Siena. Er malte in vielen
Orten Italiens, besonders aber in Siena. Zwei Altartafeln (Verrath Judas und Kreuz-
tragung), die er für Sa. Croce malte, befinden sich jetzt in der Nat.- Gal. zu London.
— Ein U. dl Neri, der 1317 in Siena und ein — U di Pietro, der 1324 das, malte,
Bind vielleicht identisch mit U. da Siena.
Ügolino — Ulbricht. 461
ügoUno dl Prete nario, Maler des 14. Jahrhundertä aas Siena (?). 1364
malte er Fresken in der S. Corporale-Kapelle des Doms zu Orvieto. 1378 deco-
rirte er mit Anderen die Tribuna und den Chorschluss in diesem Dom.
Ugnunow, Grigorij Iwanowitsch, Maler, geb. um 1764 in Russland, f 1825,
Schüler von Lossenk o. Er wurde Professor und Rektor der St. Petersburger
Akademie. Von ihm Die Eroberung von Kasan (Eremitage, St. Petersburg^ Thron-
besteigung der Familie Romanow (ebenda), Ustimowitschs Eraftversuch an einem
Stier, etc.
Uhde^ Fritz Karl Hermann von, Maler, geb. 22. Mai 1848 in Wolkenburg
in Sachsen, wo er bis zum Jahr 1877 activ, zuletzt als kgl. Sächsischer Rittmeister
gewesen. Er hatte sich der Soldatenlaufbahn gewidmet erst nachdem die Akademie
ihm das Eunststudium verleidet hatte. Bald aber Hess sich die wahre Neigung nicht
mehr unterdrücken; er malte für sich weiter^ wurde dann Schüler von Munkacsy
(1879—80) in Paris und an alten Meistern in Holland weitergebildet. Zuerst schuf
er eine Zeitlang genrehafte Darstellungen, wendete sich darauf der religiösen Malerei
zu und wurde auf diesem Feld der bedeutendste Maler unserer Tage., Um uns die
grossen Schönheiten und Wahrheiten der Bibel imanent vor Augen zu führen, machte
er sich von der geisttödtenden« historischen Eostümmalerei frei und führt uns die
biblischen Figuren in fast der heutigen Gewandung vor — eine Auffassung, der alle
grossen Meister der Vergangenheit ausnahmslos huldigten, die aber nun, seitdem wir
etwa 75 Jahre lang „verbildet" worden waren, zuerst ungeheuerlich schien. Erst 1888
etwa, mit seiner Geburt Christi; gelang es ü. durchzudrücken, und auch da musste er
Concessionen machen, das Miitelbild übermalen, die Flügel durch andre ersetzen. In
den folgenden Jahren waren ihm grosse Triumphe beschieden, seine Werke gelangten
in die meisten deutschen Galerien, er wurde Professor und mit anderen Auszeichnungen
reichlich bedacht. Jetzt malt ü. wieder mehr Genrebilder und Bildnisse, da er die bib-
lischen Themata, die ihm ofiFen waren, vielleicht erschöpft hat, denn heutzutage,
wann jeder Schuljunge „so viel gelernt hat", durfte er freilich bei seiner Auffassung
nur Bibelstellen wählen, in denen das Zeitliche völlig hinter dem einfachen Gedanken-
inhalt verschwindet. Von ihm Lasset die Eindlein zu mir kommen (Mus. Leipzig),
Komm Herr Jesu sei unser Gast (Nat.-Gal. Berlin), Die Geburt (Mus. Dresden),
Ein schwerer Gang (Neue Pinakothek, München), Christi Himmelfahrt (das.), Die
Jünger in Emaus (Städel'sches Museum, Frankfurt a. M ), Tischgebet (Luxembourg,
Paris), Schauspieler Wohlmuth (Gal. Cbriatiania), Abschied des jungen Tobias (Gal.
Liechtenstein, Wien), Das Abendmahl, Die Bergpredigt, Kinderprozession (Gouache),
üebende Trominler, Einderstube. Vgl. über ihn Graul (1893), Bierbaum (1893).
Mitglied der Akad. Dresden, München und Berlin, viele Orden u. Med.
ühl, Alexander, Bautneister, geb. 1855 in iBudapest, wo er tbätig war.
ühl, Josef, Bildhauer, geb. 22. Sept. 1852 in München, f 16. Febr. 1895 in Zürich.
Ublen, Franz XaTer, Goldschmied, geb. 20. Jan. 1800 in Driagenberg (West-
phalen), t 1838 in Kassel (2), wo er 1827 Mitglied der Zunft wufde.
Uhlpch, Heinrich Sigismnnd, Holzschiieider, geb. 22. Jan. 1846 in Oschatz
(Sachsen), später lebte er in Kent. Er schnitt nach Philipp Morris (1883), Lewy
(1882), H. Herkomer, etc,
üiterlimmige, Wouter, Maler, geb. 1730 in Dordtrecht, f 1784 das., Schüler
von,A. S c h 0 u m a n. Er malte Bildnisse und Geflügel, w^r auch als Bilderhändler thätig .
Ujhäzy, Ferencz (Franz), Maler, geh, 8. Dec. 1827 in Szolnok, Schüler von
J. Zsohär das., 1843 von Warschag uud Schafft in Budapest. Von ihm StUl-
leben (NatMus. Budapest), Einizki m der Schlacht bei Kenyermezö (Ober Unga-
risches Museum), etc., auch Altarbilder in Kirchen. Bronze Medaille Stuhlweissen-
burg 1879.
TJlbrioIi, Hngo, Zeichner und Radierer, geb. 10. Nov. 1867 in Diesdorf bei
Nimptsch (Schlesien), Schüler von Köpping, nachdem er bei Riffarth & Co thätig
gewesen Urar und für die Journale gezeichnet hatte. Von ihm Am königlichen
Schloss'iu Berlin (1892), Altes ScBloss im Sturm, etc.
Ulbrich, Ignaz, Maler dfes 18. Jahrhunderts, f 12. Mai 1800 in Mariaschein
bei Ttplitz. Er malte Originale und besonders Copien alter Bilder.
Ulbricht, Johann Philipp, Maler, geb. 1762 in Frankfurt a. M., t 1836,
Schüler von Nothnagel, auch auf Reisen nach Regensburg und Wien gebildet.
Er malte Copien nach alten Holländern Ansichten, Landschaften, Decorationen, etc.
Das städtische Museum zu Frankfurt a. M. besitzt 3 Werke von ihm.
462 nie — Ülmef.
Ule, Carlj Glasmaler, geb. 1858 io Halle a. S., Scliüler der Kunstgewerbe-
schule Berlin und lernte im königl. Institut für Glasmalerei Charlottenbur^ diese
Technik. 1889 Hess er sich als Glasmaler in München nieder.
riefeld, Eleonore Christine, Gräfin, Malerin, geb. 1621 in Friedrichsborg,
•f 1698 in Mariboe auf Laland, Schülerin von K. v'an Mander, Tochter des
Christian IV., Gemahlin eines Ministers. Sie malte Miniaturbildnisse und War auch in
der Kunststickerei, sowie im Wachsbossiren bewandert. Von ihr besitzt das Schloss
Rosenborg ein gesticktes Bildniss Christian V. — Auch ihre Tochter Helena Christiana
war Künstlerin.
Ulenbnrgh, (Uleubnrg), Geraert, Maler des U Jahrhunderts, geb. in Amster-
dam, t um 1690 in England (?J, Schüler und Verwandter des R. van Rijn. Er
übernahm seines Vaters Kunst- Geschäft, hatte aber 1675 grosse Verluste erlitten
und versuchte darauf sein Glück in England, wo er für van der Faes Hintergründe
und Gewänder gemalt haben soll.
Ulerick, 8. Yierlok.
ülft, Jakob van der, Maler, geb. 1627 in Gorkum, t '^&ch 1688 das., wahr-
scheinlich Schüler von J. Both. Er malte Ansichten und Ruinen aus Rom und der
Umgegend, hat 2 Blatt radiert, und schuf Glasgemälde für Kirchen in Geldern, ü.
war Bürgermeister in Gorkum. Gemälde von ihm in den Sammlungen zu Amster-
dam, Berlin (Depot), Christiania, Darmstadt, Dresden, Haag, Haarlem, Hamburg, Olden-
burg, Paris, Rotterdam, St. Petersburg, etc.
Ulin> Nicolas d', s. Dnlin, N. (im Nachtrag).
ülin, Pierre d% s. Dolin, P.
Uiinger, Johann Caspar, Maler und Radierer des 18. Jahrhunderts, geb. in
Zürich, t 1768 das. Er schuf Landschaften.
UliTelll, Cosimo, Maler, geb. um 1625 in Florenz, f 1704, Schüler des B.-
Franceschini. Von ihm Lünetten im Kloster del Carmine zu Florenz; Anderes
in den Uffizi, S. Spirito, Sa. Annunziata, etc. das.
üliri, ;Pietro, Maler, geb. 1806 in Pistoja. Er schuf Genrebilder, besonders
aber Bildnisse und hat für den Stich gezeichnet.
jDUlk, Hugo, Maler, geb. 1838 in Prag, Schüler von Haushofer an d^r
Prager Akademie, dann vom Theatermaler Kautsky. Er malte Bühnendecorationen
für Prag, Pilsen und Pressburg, wurde Prof. des Ornamentzeichnens an der Prager
Gewerbeschule und zog 1874 nach München, wo er sich der Landschaftsmalerei
widmete. U. bereiste Böhmen und die Alpen, aus welchen Gegenden er Ansichten in
Oel- und Wasserfarben brachte. Drei Jahre lang illustrirte er auch für die Zeit-
schrift „Kvety*.
UÜmann, Marie, Malerin, geb. 1839 in Mnischek (Böhmen), thätig in Prag.
Von ihr Bauemmädcheo, etc.
ntmamL, VTalter, Maler, geb. 1861, f im Juni 1882. Er malte Landschaften.
Ullrich Carl WUhelm, Lithograph^ geb, 10. Jasnißr 1815 in Torgau, -f-
18. Qctober 1876 in Di-esden. Er hat nach Ludwig Richterschen Zeichnangen litho-
graphirt.
Ullrich, Johann Friedrich, 6. Ulrich.
Ulm, Jacob von, s. Jacob der Deutsche*
Ulmann, Beigamin, Maler, geb. 24. Mai 1829 in Blotzheim (Elsass), f 25. Febr.
1884 in Paris, Schüler der Ecole des beaux-arts unter Drolling und Picot; 1859
erhielt er den grossen Rompreis. Von ihm Sulla bei Marius (Luxembourg, Paris),
Patroklos bei Ämpbidamas (Mus. Mans), Junius Brutus (Mus. Melun); A. in den
Sammlungen zu Colniar, Marseille, etc., im Cassationshof des Justizpalastes, im
Palais Royal, etc. Med. 3. Kl. 185y, 2 Kl. 1872; Kr. der Ehrenleg. 1872,
Ulmaun, Saaiucl Emile James, Baumeister, geb. 24. Nov. 1844 in Paris,
Schüler von Giuain uud Lebas. 1871 gewann er den grossen Rompreis. Von
dort und Griechenland sandte er die üblichen Aufnahmen nach Haus. Von ihm
ferner Grabmonument der Gräfin voo Caen, etc. Med. 2 Kl. 1877.
Ulmer, Johann Conrad, Kupff^rstecher, geb. 1783 in Beroldsheim (bei Ans-
bach), f 26. Aug. 1820 iü Frankfurt a. M, durch Selbstmord, Schüler von Naumann ,
der Nürnberger Akad., Johann G. und Christ. Fr. Müller in Stuttgart, auch in
Paris unter Balvay gebildet. Hier arbeitete er für das Musee Napoleon, 1818
wurde er Prof. des Städelschen Instituts zu Frankfuit a. M. Von ihm Schützenstück
(n. B. V. d. Helit), Madonna della Sedia (u. Santi), Sa. Cecilia (n. Mignard), A. nach
C. Dolce, Lesueur, Naumann, V&n Djck, etc.
tJIrich — Ümbert. 463
Ulrich, Meister, Miniaturmaler des 10. Jahrhunderts, gen. Ulrich der Heilii^e.
Ihm werden ein Evangelistarium in der Münchener Hofbibliothek und ein Evangelien-
buch im British-Museum, zwischen 923—73 geschrieben und gemalt, zugetheilt.
Ulrich) Meister, Maler des 15. Jahrhunderts, Laienbruder im Kloster Maulbronn.
In der dortigen Kirche malte er 1425 zwei grosse Wandbilder.
Ulrich, Charles Frederick, Maler, geb. 8. (18. ?J Oct. 1858 iu New-York,
Schüler von Venino und der New- Yorker Akad., weitergebildet in München unter
Löfftz und Lindenschmit. Er war eine Zeitlang in Venedig, dann in München
önd New-York thätig. Von ihm Inneres einer venetianischen Glasfabrik (Metro-
politan-Mus. New-York), Der Amateurradierer, Grosamtttterchen, Im Lande der Ver-
heissuf^g, etc. Med. Paris 1889, Chicago 1893.
Ulrich, Christiaa Friedrich, Baumeister und Zeichner, geb. 21. Dec. 1765
in Bautzen (Sachsen), t 3. Jan. 1828, gebildet in Wien und Berlin. 1797 Hess er
isich. in Frankfurt a. M. nieder, wo er als Lehrer thätig war. Von ihm der
, gieometrische Plan Frankfurts (1811), Situationskarte der Rhein-, Main- -uiid Lahn-
gegend, Privatbauten in Fraulifurt a. M., etc.
Ulrich, Franz, Maler, geb. 16. Oct. 1651 in Neu-Ruppin, Schüler des Kunst-
gewerbemuseums zu Berlin, von Schaller, Ewald Peters, Eibel uadSteffeck.
Von ihm Treff oder Trumph, Katzenvisite, Kidnisse, etc. — Ein andrer Franz ü.,
f^l5. Nov. 1710 in Saaz, war dort als Maler thätig gewesen.
Ulrich, Friedrich Andreas, Bildhauer und Stuccateur, geb. um 1750 bei
Meissen, f nach ^808, Schüler von Xjindner in Dresden und Schadow in Berlin.
Er arbeitete in Rheinsberg, besuchte Paris Und ging 1809 nach Moskau. Von ihm
Amol Vögel fütternd, Psyche, Büste Kaiser Alexanders, Sibylle (1805), Büste
Napoleons, Büste Grassis, etc.
Ulrich, Hans Jaliob, Maler, geb. 1798 in Andelfingen, t"1877 in Zürich, ge-
bildet in Paris und Italien (1828). 1831 kehrte er nach Paris zurück, besuchte
Eoglind und die Niederlande. U. malte Marinen, Waldlandschaften und Thier-
bilder. Er war eine Zeit lang Professor am Polytechnicum in Zürich. Von ihm
Ansicht im Hafen von Rotterdam (1844 Mus. Bern), Morgen an der Küste (Mus. St.
Gallen), Garda-See u. A. (Mus. Zürich), Brennendes Schiff auf stürmischer See (Leipzig
Mus.), Ansicht des Toedi (Mus. Orleans), Schweizerlandschaft (Mus. Nantes), etc.
Ehrenprofessor der Akademie Neapel.
Ulrich, Heinrich, Maler und Kupferstecher, geb. um 1572 iu Nürnberg, f
1621 (?). Er war in Nürnberg und Wien thätig. Er stach ungefähr 150 Blatt
Bildnisse Historien, Genre- und Costünr Bilder.
Ulrich, (Ullrich), Johann Friedrich, Medailleur des 18. Jahrhunderts, der
1764—1773 Hessischer Münzmeister war und schon von 1762 ab Landesmünzen schuf.
Ulrich von Ensingen, Baumeister des, 15. Jahrhunderts, zuerst am Ulmer,
dann (um 1402) am Strässburger Münster thätig. Von ihm rührt dort wahrscheinlich der
plumpe Mittelbau über der Rose an der Fa^ade her. Vergl. auch oben Ensinger,
unter welchem Namen Müller ihn fälschlich eingeordnet hatte.
Ulysse, Denis, Maler, geb. vor 1850 in Paris, Schüler des Abel de Pujol.
Werke von ihm besitzt das Museum zu Blois. Er schuf auch Glasfenster.
ülysse, Jean Jude, Maler, geb. vor 1840 in Blois (D^p. Loiret-Cher), Schüler
von V. Chavet. Er malte historische Genrebilder, Faiencen, Glasfenster, e^c.
Werke von ihm befinden sieb im Museum zu Blois, in der Herz-Jesu-Kapelle zu
Vendome, in der Kirche zu Chailles, etc.
Umbach, Friedrich Jnlius, Kupferstecher, geb. 22. Sept. 1815 in Hanau,
Schüler vou E. E. Seh äffe r. Er liess sich itx Darmstadt nieder und arbeitete nach
Lessing, Richter, P. Weber, etc.
Umbach, Jonas, Maler und Radierer, geb. um 1624 in Augsburg, f 1700 das.
Er vrurde Kamniermaler des Bischofs von Augsburg und malte Küchenscenen, Land-
schäften, Geflügel, Hirtenstücke, sowie einige Historien; bekannt wurde er auch durch
Kreide- und Bistre-Zeicbnuugen. Fertier radierte er an die 250 Blatt zur Bibel,
Mythologie und Geschichte, sowie Landschaften. — Ein jüngerer Jonas U, ü-,
zeichnete Bildnisse.
, Umbert, M^itre, Baumeister des 11. Jahrhunderts und Abt. 1003 baute er
die Kirche St. Aubin des Pouts-de-Cd. — Ein anderer Maitre U., Mönch und eben-
falls Baumeister des 11. Jahrhunderts, errichtete die Kirche Ste. Marie du monaot^re
de Correas. — Von einem Baumeister U. rühren Theile der Kirche St. Benoit-sur-
Loire her.
464 Ümiita — Ünger.
ümiltö) TJbaldo, Maler, geb. 1841 in Montecchio (Reggio Emilia), war erst
Militair und als Maler Autodidakt. Er schuf Pastellbildnisse, z. B. König Umberto,
Kgn. Margherita, Garibaldi (1881), etc.
Umpfenbach, Intön Emannel, Maler, geb. 1820 in Frankfurt a. M., f 1892,
thätig in Frankfurt a. M. Er malte Blumen und Decoratiouen.
Umpfenbach, Johann, Maler unseres Jahrhunderts, f 1818, thätig in Frank-
furt a, M. Er malte Bildnisse.
Umpfenbach) Johann Daniel, Lithograph, geb. 27. April 1786, t 10. Juni
1886, Sohn des Johann U. Er gründete die erste lithographische Anstalt in Frank-
furt a. M.
Undelot, jAcqnes, Maler des 15. Jahrhunderts. Für Karl den Kühnen, da er
1465 noch Graf von Charolais war,, malte er ein Miniaturmissal, das sich jetzt auf
der Kopenhagener Bibliothek befindet.
Underwood, Richard Thomas, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in England,
t 1836 in Auteuil bei Paris, Schüler von Monro. Er malte in Aquarell, mehr als
Liebhaber, und war in London thätig.
Underwood, Thomas, Kupferstecher, geb. 1809, f 1882 in London, Er stach
erst Illustrationen zu topographiscluen und archaeologischen Werken und hat später
solche Werke selbst verfasst.
Ungelter, (Ungelder), Christoph, Münzgraveur des 17. Jahrhunderts, geb. in
St. Gallen, f ini -Ä-ug. .1693. Er war erst in Augsburg, dann Berlin thätig, wo er
1688 Berg- «nd Münzrath, dann Münzinspektor und Aufseher der Kunstkammer wurde.
Von ihm Med. auf die Geburt des kais. Prinzen Joseph (1678), etc.
Unger> Cart Friedrich Hans, Maler und Radierer, geb. 26. Aug, 1872 in
Bautzen, Schüler det Dresdener Akademie unter Preller und Prell, weitergebildet
auf Studienreisen nach Sicilien und Bomholip, 1897 — 98 in Paris. Von ihm Muse
(Gal. Dresden^ Bacchantenzug (Vorhang im 'Öentraltheater zu Dresden), zwei deco-
rative Gemälde (Albertshof, das.), Fischer auf Bornholm, Herbatstürme, ü. ist auch
trefflicher Radierer und gehört zu denjenigen der jüngeren deutschen Fachgeuossen,
die ein grosses Verständniss für Linienwerthe bekunden. Daneben hat er mehrere
gute Lithographien geschaffen. Am bekanntesten bislang wurde er durch seine
Plakate, unter denen wir die für Estey Orgel-Rost, Keysches Bier, Nicode-Concerte
hervorheben.
Unger, Christian Wilhelm Jacob, Maler und Kupferstecher, geb. 1775 (?) in
Kirchiotheim, f nach 1820, Schüler von Tischbein. Er radierte landschaftliche
Vignetten und Ansichten aus der Casseler Gegend, auch Thierstücke und Copien
nach V. Ostadc, Potter, etc.
Unger, Ednard, Maler, geb. 18. Febr. 1889 in Hamburg, Schüler von Kalck-
reuth, Michelis und M. Schmidt in Weimar (1860 — 70), auch auf Reisen nach
München (1870),. Wien (1873) und Dresden weitergebildet. Mit Kops gründete er in
Dresden eine Malschule, ging 1879 nach ijondon und von dort nach Hamburg, wo
er lehrte. Er malte Landschaften.
Unger, Ednard, Malei-, geb. 4. Febr. 1853 zu Hofheim in Bayern, f 4. Aug,
1894 in Oberaudorf, Schüler von Strähuber und Seitz an der Münchuer Akademie.
Er machte sich durch seine Bilder „Christbaum " und „Antiker Briefkasten" bekannt,
widmete sich aber später besonders der Bücherillustration , in der er uns die
Märchenwelt der Gnomen, Elfen, Zwerge vor Augen führt, z. B. „Aus den vier
Jahreszeiten", Text von M. Nonnenbruych. Decorative Wandmalereien von U. befloden
sich im Cafe Gassner, München und im Cafe Bauer, Halle.
Unger, Georg Christian, Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. 1748 in
Bayreuth, Schüler von Gontard, Er war für den Berliner Hof thätig und schuf
die Galerie zu Sanssouci, Theile des Sehlösschens Monbijou in Berlin, die Colonnaden
der Jägerstrasse und Spandauer Brücke das., das Schloss Bellevue im Thiergarten,
das Palais der Lotteriedirektion (um 1780), etc.
Unger, Johann Friedrich Gottlieb (Christian ?), Holzschneider, geb. um
1740 in Berlin, f 26. Dec. 1804, Sohn und Schüler des ^oh. Georg ü. Er gehört
zu der frühen Berliner Vertretern des Hartholzschnitts und llolzstichs, in welchem Fach
er von Bedeutung war. U. hat verbesserte Typen herausgegeben, Kartenspiele ge-
schnitten, in Stahl gearbeitet und über seine Verfahren geschrieben. Er wurde
Pro£ an der Berliner Akademie. Seine Illustrationen und Vignetten sind meist nach
Meil, Rode und Rosenberg,
tJnger — ünkoku. 465
tJnger, Joliänn 0«org, Holzschneider, geb. 26. Oct. 1715 in Goos bei Pirna,
f 13. Aug. 1788. Er war erst Buchdrucker, übte sich im Typenschnitt und wurde
einer der Vorläufer des modernen Holzschnittes, für dessen Ausübung er verschiedene
technische Hilfsmittel erfand. Er arbeitete in Berlin für die Tabaksadministration
und schnitt nebenher 5 bemerkenswerthe Landschaften.
Unffer, Johanna, Malerin, geb. 6. März 1837 (1836 ? 1838 ?) in Hannover, f
II. Febr. 1871 in Pisa, Schülerin von K. Sohn und Reth^l in Düsseldorf, Leutze
und endlich von Piloty in München. Sie war als Lehrerin thätig^. Von ihr Dorn-
röschen (1863)), Die Marien am Grabe (1864), Die Jungfrau von Orleans, Bildnisse,
Aquarelle, Arabeskeuillustrationen, etc.
Unger, Joseph, Maler und Lithograph, gen. TJ. d. j., geb. 1811 in München,
t 1843, Schüler der Münchener Akademie, Sohn eines Baumeisters. Er malte nur
kurze Zeit, seine Steindrucke werden aber gelobt z. B. Geburt Christi und Tod
Mariae (n. Schraudolpb), Chorfenster der Kirche zu Au bei München, Grabmal des
Kaisers Ludwig in der Münchener Frauenkirche, etc.
Unger, Max, Bildhauer, geb. 2r. Jan. 1854 in Berlin, Schüler der Berliner
Akademie und von A. Wolff, 1882 — 84 in Italien, später in Paris weitergebildet.
1898 erhielt er den Professortitel. Von ihm Prinz Friedrich-Karl-Denkmal (Frank-
furt a. M.), Markgraf Waldemar (Berlin, Fischbrücke), Friedrich Wilhelm IV. (das.
Weisser Saal im Scbloss), Bismarck (Forst i. L.); auch Arbeiten an der Berliner
Siegesallee, etc. Kl. gold. Med. Berlin 1888, Rother Adl.-Ord. IV. Kl, Kronen-Ord.
III. KL, etc.
Unger, William, Radierer, geb. 11. Sept. 1837 in Hannover, Schüler von
Eberlein, von der Düsseldorfer Akademie und von J. Thäter in München. 1865
Hess er sich in Leipzig nieder, wo er für Verleger mit dem Stichel und dem Messer
auf Kupfer und Holz, auch auf Stein arbeitete. Zwei Jahre später wandte er sich
der Radierung zu und wurde einer ihrer Vorkämpfer in Dt itschland. 1871 wurde
er Profe&^r 1872 siedelte er nach Wien über, wo er erst an der Kunstgewerbe-
schule, dann &\^ uer Akademie Professor wurde. Er wurde einer der Hauptvertreter
der reproduktiven Rä^^ierang unserer Zeit und hat zahllose Blätter geschaffen. Zu
uen hervorragendsten Sam lungen gehören die Braunschweiger (1868), die Casseler
(1869—70), die Haarlemer (1871} die Amsterdamer (1872) Galerien, die Sammlung
Weber in Hamburg, die Sammlung K, Strauss in Wien, ferner viele Beiträge für
verschiedene Kunstzeitschriften, Versteigerungskataloge, Galeriewerke (Wien, Berlin,
Liechtenstein), etc., endlich auch landschaftliche Originalradierungen und Bildnisse
(darunter Farbendrucke) nach dem Leben. Besonders hoch geschätzt wurde in Wien
seine Lehrthätigkeit. Gr. Goldene Med. Berlin 1891 u. A. Mitglied der Berliner
Akademie 1892.
Ungerer, Jakob, Bildhauer, geb. 13. Juni 1840 in München, Schüler von Hallig,
dann von Widnmann an der Mtinchener Akademie, 1864 — 65 in Italien weitergebildet.
1866 liess er sich in München nieder, 1890 wurde er kgl. Professor. Von ihm
Mendebrunnen (Leipzig), Arbeiten am Museum, Grassimuseum, Conservatorium und
anderen Gebäuden Leipzigs und Münchens.
Ungewitter, Georg Gottlob, Baumeister, geb. 15. Sept. 1820 zu Wanfried a.
d. Werra, f 1864 in Cassel, studirte in Wanfried und an der Münchener Akademie,
dann Schüler von Bürklein. Er baute seit 1842 in Hamburg und zog 1849 nach
Leipzig, wo er als eifriger Anhänger der Gothik eine „Sammlung mittelalterlicher
Ornamente" (1862 — 65), ein „Gotbisches Musterbuch" und ein „Lehrbuch der gothischen
Construktionen" (2. Aufl. 1875) u. A. herausgab. 1851 wurde er Lehrer an der
Gewerbeschule zu Cassel. S. Leben von Reichensperger (1866).
Unierzynski, Joseph Ritter von, Maler, geb. 20 Dec. 1863 in Milewo (Russ.
Polen), Schüler von Matejko, auch in Warschau und Rom gebildet. Er war in
Krakau thätig. Voa ihm Via Crucis, Bildnisse, Genrebilder, etc.
Unker-Lützow, Karl Hiudrik d', Maler, geb. 5. Mai 1829 in Stockholm, t
24. März 1866 in Düsseldorf, erst activ bis er 1851 als schwed. Gardeoflizier den
Dienst verliess, dann Schüler von K. S p h n, auch in Paris und Amsterdam gebildet.
Vor seinem Tode wurde er an der rechten Hand gelähmt und malte dann mit der
linken. Er wurde schwedischer Hofmaler, Prof. und Ehrenmitgl. der Stockholmer
Akademie. Seine Studien machte er oft unter Seiltänzern, in Spielsälen, Leihhäusern,
etc. Von ihm Arrest - Meldung (1857 Nat. - Gal. Berlin), Weibl. Prestidigitateur
(Mus. Hannover), Im Spielsaal, Im Wartesaal 111. KI., etc. Goldene Medaille Amsterdam.
Unkoku, s. Sesshin.
AUgemeines Küustler-Lexicou. 5. Aufl. 4. Band. 30
466 Ünsin — Urbina
Unsin, (Unsing), Conrad, Maler, geb. um 1660 in Frankfurt a. M., f 8. Sept.
1717, thätig in Frankfurt a. M., wo er um 1695 Fresken und Hausfa^aden malte,
1709 die Malereien am Brückenthurme erneuerte und 1711 Nischen des Kaisersaals
schmückte.
Unte, Johannes, Maler, geb. 11. Dec. 1858 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie und von Eni 11 e. Er malte Bildnisse und Architekturen.
ünterberger, Christoph, Maler, geb. 27. Mai 1732 in Cavalese (Tirol), t 25. Jan.
1798 in Rom, Schüler seines Oheims Franz ü., des Michel A. U. in Wien (wo
er 1753 einen ersten Preis gewann), dann in Venedig und Verona (unter Cignani)
weitergebildet. 1758 kam er nach Rom, wo ihn Mengs beeinflusste und er eifrig
P. Berrettini copirte. Von ihm Madonna (Ferdinandeum, Innsbruck), Küchenscene
u. A. (Gal. Liechtenstein, Wien), Zwei Altäre (Dom, Brixen), Grottesken (Vatikanische
Bibliothek), Decorative Wandmalereien (Villa Borghese, Rom), A. in den Kirchen zu
Loreto und Spoleto, etc.
ünterberger, Franz, Maler, geb. 1706, f 1776, thätig in Tirol.
Unterberger, Franz Richard, Maler, geb. 15 Aug. 1838 in Innsbruck,
studirte auf der Münchener, dann Mailänder Akademie (unter Alb. Zimmermann)
in Düsseldorf, Paris und in Brüssel, wo er sich 1860 niederliess, nachdem er Nor-
wegen besucht hatte. Er bereiste auch Frankreich, Italien und Grossbritannien.
Von ihm Canal Ognissanti in Venedig, Golf von Salerno-Amalfi, Sogne Fjord, Das
Oetzthal, etc. Franz Joseph -Ord., Venezolanischer Ord.
Unterberger, Ignaz, Maler und Kupferstecher, geb. 1748 (?) in Cavalese
(Tirol), t 4 Dec. 1797 in Wien, Schüler seines Oheims Franz U., Bruder des
Christoph U., mit dem er nach Rom kam. Dort studirte er Allegri und Mengs. Er
malte Bambocciaden und erregte nach seiner Rückkehr nach Wien (1776) Aufsehen
durch Arabesken upd Cameen in Nachahmung von Marmor und Elfenbein. Er wurde
dort Mitglied der Akademie, erfand eine Maschine zum Poliren von Kupferplatten,
sowie einen leichten Transportwagen für Erdfuhren. Von seinen Gemälden nennen
wir Die Ausgiessung des Hl. Geistes (Dom, Königgrätz), Madonna (Italien. Kirche,
Wien), Bathseba (Rudolfinum, Prag). Ferner schuf er etwa ein Dutzend Schab-
kunst- und punktirte Blätter, z. B. Venus, Hebe, Die Nacht, einige Bildnisse und
OvnflTYlPTitstlODP GtC
Unterberger, Michel Angelo, Maler, geb 12. August 1695 in Cavalese (Tirol),
t 27. Juni 1758 in Wien, Schüler von G. d' A 1 b e r t i und P i a z e 1 1 a (in Venedig).
1751 wurde er alternirender Direktor der Wiener Akademie. Von ihm Tod Mariac
(Dom, Brixen), S. Joseph und Sa. Therese (Wiltau), Legende vom Rosenkranz
(Kaltem), S. Antonius (Dom, Wien), S. Antonius und S. Michael (Michaelskirche
das.); A. Werke in Passau, im Ferdinandeum zu Innsbruck, in der Akademie-Sammlung
zu Wien, etc.
Unwin, R,, Maler, geb. vor 1770, f nach 1811, Er malte Bildnisse und
Landschaften in Miniatur, ferner besonders viele Schmelzmalereien.
Unzelmann, Friedrich Ludwig, Holzschneider, geb. im Dec. 1797 in Berlin, f
29. Aug. 1854 in Wien, Schüler von G u b i t z an der Berliner Akademie (1812—14),
deren Mitglied er 1848, an der er Professor 1845 wurde. Er ist der bedeutendste
Formschneider Deutschlands seiner Zeit gewesen und besonders durch seine Schnitte
nach Menzel berühmt geworden.
Uphnes, Joseph, Bildhauer, geb. 23. Mai 1850 in Sassenberg (Westphalen),
Schüler der Berliner Akademie und von R. B e g a s, nachdem er als Steinmetz an-
gefangen hatte. Von ihm Bogenschütze (Gal. Melbourne), Kaiser Wilhelm 1. (Düren),
Bismarck (das.), Kaiser Friedrich (Homburg v. d. H.), desgl. (Wiesbaden), Markgraf
Otto II. (Siegesallee, Berlin), Friedrich d. Gr. (ebenda), viele Privatgrabmäler, etc. Gold.
Med. München, Melbourne, Chicago; Roth. Adler-Ord. 4. Kl.
Uprka, Josef, Maler, geb. 1862 in Kuezdub (Mähren), thätig in üngarisch-
Hradisch. Von ihm Unsere Mütterchen, „Von Welcher?" etc.
Urbain, s. Saint-Urbain.
Urbau, Franz, Maler, geb, 1868 in Prag, thätig das. Von ihm Madonna, etc.
Urban, Joseph Christian, Maler, geb. um 1710, f 1'761. Er war eine Zeit-
lang in Frankfurt a. M. thätig.
Urbina, Diego de, Maler, geb. um 1550, f nach 1594 (?). 1570 malte er
mit Sanchez Coello Ornamente zu den Triumphbogen für den Einzug von Felipe II.
vierter Braut, und wurde später deren (Anna von Oesterreich) Hofmaler. 1572
malte er für das Kgl. Kloster von Santa Cruz sechs Historien. Mit G. Martine
tJrbinate — Usteri. 467
malte er den 1594 vollendeten Hochaltar für den Dom zu Burgos. — Ein Juan de
U. war unter Felipe II. im Escorial als Maler thätig.
Urbinate, demente, (demente da Urbino), Medailleur des 15. Jahrhunderts.
1468 schuf er die ausgezeichnete Schaumünze auf Fed. Montefeltre von Urbino.
Urbino, Battista da, Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1568, der seit 1562
für den Herzog Alfonso von Ferrara als Majolica-Maler bis 1569 thätig war. —
Sein Bruder Camillo da U. trat um 1561 in die Dienste des Herzogs, erfand
europäisches Porzellan, fertigte Vasen, kam aber 1567 durch unvorsichtiges Los-
brennen eines Geschützes um.
Urbino, Bramante da, s. Bramante.
Urbino, Carlo da, Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1584, thätig in Crema,
wo er im Rathssaal vaterländische Schlachten und Siege malte. In Folge einer
Hintansetzung siedelte er nach Mailand über und malte in S. Celso Christi Abschied
von Maria. Die Brera das. besitzt eine Taufe Christi (ehemals in Sa. Caterina zu
Crema) von ihm.
Urbino, Giovanni da, Maler des 16. Jahrhunderts, der 1575 im Escorial
thätig war. — Sein Bruder Francesco da U. unterstützte ihn; er gelang zu grossem
Ansehen in Spanien.
Urbino, Raffaello da, s. Santi.
Urbino, Terenzio da, s. Terenzi.
Urbino, Timoteo da, s. Tite, T. della.
Urlaub, Anton, Maler und Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f 1820 in
Aschaflfenburg, Schüler (?) und Copist von Prestel zu Frankfurt a. M., dann in
Darmstadt und Aschaffenburg thätig. Er copirte alte Gemälde, schuf Aquatint-
blätter, etc.
Urlaub, Georg Ton, Maler, geb. 6. Jan. 1845 in St. Petersburg, Schüler der
dortigen Akad. und A. v. Werners in Berlin, 1872—1882 in München, 1883 in
Italien, 1886—1887 in Paris "weitergebildet. Er wurde 1881 geadelt, auch Mitglied
der St. Petersburger Akademie und war lange in München thätig. Von ihm Sancho
Panza als Statthalter, Hieb, Beerdigung eines Grermanen, etc.
Urlaub, Georg Anton, Maler, geb. 1744 in Bamberg, t 1788 in Mainz. Er
malte Bildnisse in Pastell und Oel und war in den mittelrheinischen Städten thätig.
"Werke von ihm im Städtischen Museum zu Frankfurt a. M.
Urlaub, Georg Karl, Maler, geb. 3 Oct. 1749 in Ausbach, f 1809 in Marburg
(Hessen). Er war in Würzburg, Schweinfurth, Hanau und Marburg (wo er 1804
erblindete) thätig und malte Bildnisse, Historien, Mythologien, Soldaten- und Genre-
bilder. Werke von ihm finden sich in der Städelschen und in der städtischen
Sammlung zu Frankfurt a. M., sowie in der Gal. zu Cassel.
Urmowski, Leo, Zeichner und Radierer, geb. um 1780, f um 1815 (?). Er
war Lieutnant im Geniecorps und übte die Kunst als Liebhaber. U. zeichnete Bild-
nisse, Ansichten, etc.
Ury, Lesser, Maler, geb. 7. Nov. 1862 in Birnbaum (Posen), gebildet in Antwerpen,
Brüssel, Düsseldorf, München, Paris und Stuttgart, Er liess sich in Berlin nieder
und pflegte besonders auf dem Landschaftsgebiet eine impressionistische Malweise,
die ihm viele Feinde schuf. Von ihm Jerusalem (1896 Gal. Henneberg, Zürich),
Der Mensch, Landschaften in Pastell, Bildnisse, etc.
Usener, Friedrich Philipp, Maler und Radierer, geb. 26. Nov. 1773 in Stein-
furth, t 11- März 1867, Autodidakt. Er übte die Kunst als Liebhaber aus und
zeichnete zahlreiche Ansichten, malte Miniatur bildnisse und schuf einige Radierungen.
ü. sammelte Kunstwerke und war als Stadtbeamter und Schriftsteller thätig.
Ussanza, Girolamo, eigentlicher Name des Girolamo Lombarde, s. d.
Ussi, Stefano, Maler, geb. 3. Sept. 1822 in Florenz, Schüler der dortigen
Akad, und von Pollastrini, in Rom weitergebildet. Er besuchte Egypten, später
wurde er Prof. an der Akad. seiner Vaterstadt. Von ihm Vertreibung des Herzogs
von Athen (1867, Nat.-Gal. Florenz), Pilgerzug nach Mekka, Bianca Capello, Arab.
Cavalr^ade, etc. Mehrere Orden; Mitglied verschied. Akademien; Med. Paria 1867,
Wien 1873.
Usteri, Johann Martin, Zeichner, geb. 14. Febr. 1768 in Zürich, f 29. Juli
1827 in Rapperswyl, Schüler von Sonnenschein. Er war in der Porzellanfabrik
seines Vaters thätig, bereiste 1783 Deutschknd, Frankreich und die Niederlande und
wurde 1803 Vorstand einer KünstlergeselLsohaft. Er schuf Folgen von Federzeich-
nungen und Caricaturen, z. B. Vaterunser eines Unterwaldlers, 98 Blatt zu Zflricher
468 Utamaro — Uijtenbogaert.
Neujahrsstüeken, Die Fahrt der Züricher nach Strassburg, etc. Seine Haupt-
leistungen sind jedoch Dichtungen, darunter das bekannte „Freut Euch des Lebens!"
Utamaro, Kitagawa, jap. Zeichner für Farbenholzschnitt, geb. 1754, f 1806.
Einer der bedeutendsten Meister des Japanischen P'arbenholzschnitts. Er ging vom
Stil der Kanoschule zu der volksthünilicberen Weise der Katsugawaschule über.
Seine Farbendrucke sind meist eine Verbindung von Holzfarben und „Blindplatten-
druck". Von ihm die prachtvollen Vogelbilder mit komischen Versen (1800), das
Jahrbuch des Courtisanenviertels (1804).
Utanosuke, Eano, japanischer Maler des 16. Jahrhunderts, der grösste Japan.
Vogel- und Blumenmaler, Sohn des Masanobu und Grossvater des Yeitoku, war in
der 1. Hälfte des Jahrhunderts thatig.
Utenhove, Maerten, Baumeister des 14. Jahrhunderts, thätig in Mecheln.
1434 beaufsichtigte er den Bau des Thurm-Portak und des grossen Thurms von S.
Maerten zu Iperen.
Uth, Max, Maler, geb. 24. Nov. 1863 in Berlin, Schüler der dortigen Akad.
1882—89), auf Reisen im Ausland weitergebildet.
Utkiu, Nicolai IWanowitsch, Kupferstecher, geb. 1779 (1780) in Twer, f 1863,
Schüler von Balvay und Klauber. Er wurde der bedeutendste Linienstecher
Russlaöds und schuf über 70 Platten, nach Allori, Balabine, Berger, Borouikowski,
Brülow, A. und L. Carracci, Dou, v. Dyck, Gerard, Kiprensky, KOgelgen, Mengs,
Regnault, Reni, Vecelli, de Vos, Zampieri, etc.; zwei Drittel davon sind Bildnisse.
S. Leben etc. von Rovinski (1884). ü. hat auch Schaumünzen geschaffen.
Utrecht, Adriaen van, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, thätig in Utrecht.
1484 verfertigte er einen neuen Hauptaltar für die neue Kirche zu Delft.
Utrecht, Adriaen Tan, Maler, geb. 12. .Tan; 1599 in Antwerpen, f 5. Oct. 1652
das., Schüler von H. de Neijt. Er wurde 1625 Meister der Gilde, ü. bereiste
Deutschland, Frankreich und Spanien und war für die Fürsten dieser Länder thätig.
Er malte Früchte und todtes Wild. Gemälde von ihm findet man in den Sammlungen
zu Amsterdam, Antwerpen, Berlin, Brüssel, Cassel, Dresden, Gent, Karlsruhe, Köln,
Kopenhagen, Leipzig, Lille, London (Buckingham Palace), Madrid, St. Petersburg,
Schwer'-n. Weimar, Wien.
Utrecht, Alexander Tan, s. Keirincx.
Utrecht, Christoph van, Maler, geb. 1491 (1498 ?) in Utre-^ht, f 1557 in
Lissabon. Er kam jung nach Italien, wo er Schüler A. Moros, wurde Um 1550
war er am Hof des Joäo III. von Portugal thätig. Auch Carlo V. und Felipe IL
sollen ihn geschätzt haben. Werke in Evord werden ihm zugeschrieben.
Utrecht, Jacob van, s. Jacob Tan Utrecht.
Utrera y Cadenas, Jose, Maler, ^eb. 1829 in Cadiz, f 1848 in Madrid,
Schüler der Akad. zu Cadiz. Er malte Bildnisse und geschichtliche Scenen, von denen
Guzman der Treue in das Schloss zu Madrid gelangte.
Utterhjelm, Erik, schwedischer Maler, geb. 1662, t 1717. Er malte Minia-
turbildnisse.
Uwins, Thomas, Maler, geb. 25. Febr. 1782 in Pentonville bei London, f 25.
Aug. 1857 in Staines, war erst Kupferstecherlehrling, dann Schüler der Akademie.
Zuerst lieferte er Bücherillustrationen und Aquarelle. 1814 bildete er sich auf
Reisen nach Frankreich, 1826—81 nach Italien weiter und malte mit 50 Jahren
Landschaften sowie Genrebilder in Oel; 1838 wurde er Mitglied der Akademie, 1844
deren Bibliothekar, bekam 1847 die Aufsicht über die Gemälde der Königin und
wurde 1847 Kustos der Nat. - Gallery. Von ihm Der Brigantenhut (Gal. Sheffield),
Weinlese in Frankreich (Gal. Dundee), Sir Guyon, Verdaut und Acrasia (Gal. Notting-
ham), etc. Das S. Kensington-Mus. zu London besitzt mehrere seiner Aquarelle.
S. Lehen von seiner Frau (1859).
XJijl, (Vyl), Jan den, Zeichner und Radierer des 16. Jahrhunderts. Man kennt
5 seltene Thierradierungen von ihm, sowie Zeichnungen (Landschaften, Marinen. Na-
turgeschichtliches, etc.). Vielleicht hat er auch gemalt.
Uijtenbogaert, Abraham, Baumeister, geb. 23. Oct. 1803 in Hoorn, Schüler
seines Vaters Izaak U., dann von Pieneman und vom Baumeister J. Janson.
1823 Hess er sich in Weesp nieder, wo er städtischer Baumeister wurde.
Uijtenbogaert, Izaak, Maler, geb. 1767 in Amsterdam, f 1831 das., Schüler
von J. Andriessen. 17 Jahre lang war er städtischer Direktor einer Tapetenfabrik
in Hooro, dann leitete er eine eigene ähnliche Fabrik. Er malte Landschaften mit
Vieh. Fruchtstücke und todtes Wild.
Uijtenbrouck . — Vadder. 469
üijtenbroact, (Vyt den Broeck, Wien Broiick, etc.), Mozes Tan, Maler
und Radierer, genannt Der kleine Mozes, geb. um 1590 in Delft, f nach 1645
(1648 ?) im Haag, vielleicht Schüler des van Poelemburg. 1620 wurde er MitgL,
1627 Dekan der Haager Gilde. Von ihm Jmio und Argus (1625 Gal. Augsburg),
Erweckung des Lazarus (Gal. Aschaffenburg), Triumph des Bacchus (Gal. Cassel);
A. in den Sammlungen zu Braimschweig, Budapest, Copenhagea, Florenz (üffizi),
Mailand (Sammlung Belgiojoso), Prag, Wien (auch Sammlung Liechtenstein), etc. Man
kennt 67 interessante Radierungen von ihm, darunter 20 heilige, 18 mythologische
Blätter, 7 Tbierstücke und 8 Landschaften.
Uijtewael, (Uitewaal), s WttewaeL
Uytterschant, Victor, Maler, geb. 1847 in Brüssel, thätig das. Von ihm Auf
Rhodus, Gestrandete Barke.
V.
Vaart, Jan Tan der, Maler und Kupferstecher, geb. 1647 in Haarlem, f 1721
in London, Schüler von Ph. Wijck. 1674 kam er nach England, wo ihn Wissing
zum Malen von Gewändern in Bildnissen verwendete. Selbständig schuf er Genre-
bilder und Bildnisse; wurde dann Gemälderestaurator und zuletzt Schabkünstler. Von
seinen Blättern nennen wir Charles II. (n. Wissing), Anna Herzogin von Monmouth
(n. Kneller), Lady Finch u. A. (n. van der Faes), E. Wetenhall Bischof von Cork
(nach dem Leben), etc.
Vaca, 8. Cabeza de Vaca ira Nachtrag.
Yacas, s. Belmonte y Yaeas im Nachtrag.
Yacca, Flaminio, Maler, geb. 1580, t 1596, thätig in Rom.
Yaccai, Ginseppe, Maler, geh. 21. Aug. 1836 in Pesaro, Schüler von A. Be-
nouville. Von ihm Der Ghiaia- Graben bei Ravenna, Albaeina, Die Adriatische
Küste bei Pesaro, Pinienwald bei Ravenna, etc. Mitgl. der Akad. Bologna, etc.
Yaccaro, Andrea, Maler, geb. 1598 in Neapel, t 18. Jan. 1670 das., Schüler des
G. Imparato, Nachahmer des Amerighi, dann des Reni. Zwischen dem Tod
Stanzionis und der Ankunft Giordanos galt er als erster Maler Neapels. Seine- einzelnen
Heiligenfiguren gelangen ihm am Besten, weniger Glück hatte er als er sich dem
Fresko zuwandte. Von ihm Christus am Kreuz (Sa. Trinita de' Pellegrini, Neapel)
Christus in der Vorhölle (Gal. Dresden), Christus am Kreuz (Germ.-Mus. Nürnberg),
Taufe des Hl. Candidus (Mus. Neapel), Kindermord u. A. (ebenda); A. in den Samm-
lungen zu Madrid, München, St. Petersburg, etc., und besonders in Neapolitaner
Kirchen.
Yaccaro, Domenico Antonio, Baumeister, Maler und Bildhauer des 18. Jahr-
hunderts, geb. 1680 in Neapel, Sohn und Schüler (?) eines berninesken Bildhauers
Lorenzo V. Er baute den Palast und verschiedene Kirchen zu Neapel, malte Decken-
bilder in der Monte Vergine - Kirche und schuf eine Statue eines Schutzengels in S.
Paolo maggiore.
Yaccaro, (Vicaro), Francesco, Maler und Kupferstecher, geb. um 1636 in
Bologna, f 1675, Schüler von F. Albani. Er malte für die Kirchen und Paläste
Bolognas, auch Perspektiven und Architekturen, gab ein PerspeJitivlebre mit eigen-
händigen Abbildungen heraus und staeli eine Folge von 12 Bl. Ruinen, Brunnen, etc.
Yaccelini, s. Yascellini.
Yacher, Charles, Maler, geb. 22. Juni 1818 in Westminster (London), f 21. Juli
1888 in London, in Rom (1839) und Sicilien gebildet. 1846 wurde er Mitgl. einer
Londoner Aquarellisten - Gesellschaft. Er aquarellirte Ansichten aus Egypten, Italien
und Algerien. Seine Ansicht Neapels mit dem Vesuv gelangte in das South Kens.-
Mus. zu London.
Yacher de Tonrnemine, (Tonraine), s. Tonrnemine.
Yacksterflfer, Christian, Maler des 16. Jahrhunderts, Bürger in Colroir. 1552
wurde ihm die Bemalung des neuen Ratbhauses in Mühlhausen übertragen, die er
trefflich durchführte.
Yacqner, Lonis Theodore, Baumeister, geb. 1838 (?), f Hl?) Ju^i 1899 'Q
Paris. Er war einer der Ehren-Conservatoren des Mus. Carnavalet und schrieb auch
archäologische Werke.
Yadder, Lodewijk de, Maler und Radierer, get. 8. April 1605 in Brüssel,
begr. 10. Aug. 1655 das.^ wahrscheinlich in Italien an T. Vecelli gebildet. 1628
470 Vaditz — Vaillant.
vmrde er Meister der Gilde in Brüssel. In Farbenkraft kommt er Rubens nahe und
seine Nebellandschaften sind vorzüglich. Werke von ihm befinden sich in den Samm-
loogen zu Darmstadt, Innsbruck, München und Stockholm. Er schuf 11 Radierungen
In der Art des van Uden.
Taditz, Carl, Radierer, geb. 1850 in Zerbst. Er machte erst den deutsch-
französ. Krieg mit und studirte darauf die Kunst in MüDchen. Von ihm u. A. Im
Klosterkeiler (n. Grützner).
YaeaiiiSj §« Yeen.
Taerej Jan de, Bildhauer, geb. 10. März 1754 in Ghent, f 4. Jan. 1830 das.,
Schüler seines Oheims T. Timmerman, weiter gebildet in Paris, London (wo er
5 Jahre verweilte) und Rom, wo er von 1787 bis 1794 blieb. Yen da ab bis 1811
war er wieder in England, zuletzt in Ghent als Direktor der Biidhauerklasse iu der
Akademie tbätig. Von ihm Grabmal der Lady Lockyer (S. Andrew, Plymouth),
Allegorische Gruppe (Versicherungsgesellschaft, Salisbury), etc.
Tafllard, Pierre Antoine Angustin, Maler, geb. 19, Dec. 177? in Paris, f
1835, Schüler von Regnault Er malte erst geschichtliche Genrebilder aus der
Antike, dann des Mittelalters und der Renaissance, zuletzt seiner eigenen Zeit. Er
wurde Hofmaler des Herzogs von Orleans. Von ihm Ehrenbezeugung für Duguesclin
(1806 Mus. Rennes), Pythagoras (1819 Mus. Versailles), Das Stürzen der Colonne
von Rossbach (das.), Ele'ctra (Mus. Dijon), Die HL Margarethe (St. Marguerite, Paris),
Tod des Hl. Louis (Kapelle von Dreux), etc. Y. hat auch iithographirt. Med. 1824.
Yagft, Perino (Pierino) del, eigentl. P. Buonaecorsi, Maler, geb. 29. Juni
1499 in Florenz, + 14. Oct. 1547 in Rom, Schüler des A. de' Ceri, d«8 R. Bigordi,
eines Malers Vagä, der ihn nach Rom nahm, und hier des R. Santi. Dieser Hess ihn
Fresken im Vatikan ausführen, z. B. Die Geschichte Josuas und Davids. Mit D. Gianucci
und Anderen vollendete er nach Santis Tode dessen "Werke. Nach der Zerstörung Roms
1527 ging er nach Genua, wo er den Palast Doria schmückte. Um 1542 kehrte er
nach Rom zurück und malte Fresken in Sa. Trinita de Monti in S. Marcello, sowie
im Castell S. Angelo. Seine letzten Arbeiten führten Schüler aus. Seine Staffelei-
bilder sind selten (Einige im Pal. Adorno zu Genua),
Yago, Päl (Paul), Maler, geb. 12. August 1858 (n. A. 1861) in Jäsz-Apäti
(Ungarn), Schüler der Münchener Akad. unter Benczur, Gabi und A. Wagner,
dann in Paris unter Munkacsy weiter gebildet. Er hat Bücher illustrirt, Fest-
decorationen entworfen und Genrebilder gemalt, z. B. Babys erster Schritt, Das
Streichquartett, Nach dem Regen, etc.
Yail, Eiig&ae, Maier, geb. 29. Sept. 1857 in St. Servan, thätig in Paris. Er
malte Marinen, besonders Hafenbilder im Nebel und dergl.
^ YaillaBt, Andre, Maler und Kupferstecner, geb. 1629 in Lille, f 1693 in
Berlin, Schüler seines Bruders Wallerant V., studirte auch in Paris den Kupfer-
stich. Er lieferte Bildnisse (auch ein Dutzend radierte) und zog zu seinem Bruder
Jacques nach Berlin.
Vaillant, Bernard, Maler und Kupferstecher, geb. 1625 in Lille, f 1674 in
Leiden, Schüler seines Bruders Wallerant V., den er auf seinen Reisen begleitete
und unter dessen Leitung er geschätzter Bildnissmaler wurde. Später lies er sich
in Rotterdam nieder und wurde Diakortus der wallonischen Kirche. Von seinen Schab-
kunstblättern nennen wir Lingelbacb. (n. Schwarz), P. Dufour (n. W. Vaillant), Roche-
fort und Spelt (n. Mieris), nach eigener Zeichnung.
Vaillant, Jacques, Maler, geb. 1628 in Lille, f 1691 in Berlin, Schüler seines
Bruders Wallerant V., in Italien weitergebildet. 1672 berief ihn der Kurfürst von
Brandenburg nach Berlin, der ihn dann später nach Wien schickte, wo er den Kaiser
malte; 1682 malte er in Hannover Bildnisse. Bilder von ihm in den Schlössern zu
Potsdam (Allegorie, im Marmorsaal) und Berlin. V. schuf ein Schabkunstblatt.
Vaillant, Jean, Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. 1624 in
Lille, Bruaer des Wallerant V. 1660 verheirathete er sich in Frankfurt a. M., gab
die Kunst fortan auf und wurde Handelsmann. Ei malte Landschaften und radierte
eine Folge von 6 Landschaften in der Art de Vliegers, Bildniss C. Ozannes, etc.
Vaillant, Wallerant, Maler, und Kupferstecher, get. 30. Mai 1628 in Lille,
begi. 2. Sept. 1677 in Amsterdam, Schüler von E. Quellin. Er malte Bildnisse mit
grosseia Erfolg und als er 1658 dasjenige Leopold I. trefflich gemalt hatte, wurde
er mit Aufträgen überhäuft. Der Marschall Grammout nahm ihn nach Frankreich,
"WO das Glück ihm weiter treu blieb. Um 1662 Hess er sich in Amsterdam nieder.
Dort weihte ihn Prinz Rupert in das Geheimnisö der Schabkunst ein und V. ist eigent-
Vailliöre - Valck. 471
lieh der erste professioneile Vertreter dieser Kunst, der seine Kupfer planmäasig
und völlig granirt, ehe er sie schabt. Von seinen Gemälden nennen wir Ein Briefhalter
(Gal. Dresden), Bildnisse in den Sammlungen zu Amsterdam, Braunschweig und
Oldenburg ; viele Werke in den Schlössern zu Berlin, Kreidebildnisse im Kgl. Kupfer-
sticb-Kabinet zu Dresden, etc. Man kennt ein halb Dutzend Radierungen und über
200 vortreffliche Schabkunstblätter von ihm.
Vailliöre, — , Maler des 18. Jahrhunderts. Das Mus. Besancon besitzt zw»
aquarellirte Bildnisszeichnungen von ihm.
Vaines, Maurice de, Maler, geh, 2. März 1815 in Bar-le-Duc (D^p. Meuse),
t 1872, Schüler von A. Couder und Pigot. Er Hess sich in Marseille nieder.
Von ihm Verkauf von Sklaven unter den römischen Kaisern (1839 Mus. Marseille),
Tod Eustache Lesueurs (1849 Mus. Orleans), etc., auch viele ffistorien in der Kapelle
des grossen Seminars zu Blois und im Chor der Kirche zu Chailles. Med. 3 Kl. 1841.
Vaiai, Pietro, Maler, geb. 1847 in Rom^ f 1875 in New- York durch Selbstmord,
in Italien gebildet. Er liess sich 1872 in New- York nieder und malte düstere Genre-
bilder, sowie Bildnisse.
Vairano, Biagio da, Bildhauer ües 16. Jahrhunderts. Die Certosa von Pavia
besitzt ein Tabernakel (1510) von ihm.
Vaison, s. Vayson.
Yajano, Alessandro Orazlo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Florenz,
thätig in Mailand und Genua. Werke von ihm befinden sich in S. Carlo und S. An--
tonio Abbate zu Mailand. Er radierte einen Schmerzensmann und eine Magdalena
n. einem Sebastiane Vajano.
Val, s. Amaury-Doval und Duval, auch im Nachtrag.
Talade, Jean, Maler, geb. 1709 in Poitiers (Dep. Vienne), f 12. Dec. 1787 m
Paris, wo er 1754 Mitgl. der Akademie wurdie. Er malte fast nur Bildnisse (auch
in Pastell). Eine Allegorie von ihm (1767) besitzt das Mus. Versailles.
Valadier, Ginseppe, Baumeister, geb. 14. Ajiril 1762 in Rom, t im Febr. 1839
das., Schüler der San Luca-Akademie, Sohn eines Erzgiessers Luigi V., dessen Ge-
schäft er von 1785 an zunächst weiterführte. Er goss zu dieser Zeit die grosse Glocke
für Sanct Peter, Silberbüsten vou S. Petrus und Paulus für den Lateran, etc. 1793
führte er mit drei Andern die Katastrirung Roms durch, reinigte die Thermen
des Titus. das Kolosseum, das Campo Vaccine, richtete die Säulen des Jupitertempels
wieder auf, restaurirte den Friedenstempel, die Phocassäule, entwarf die Piazza del
Popolo (1800) und baute dort das Augustiner-Kloster. In Macerata baute er den
Pal. ügolini, auf Monte dell' Olmo die Kolleg.-Kirche, restaurirte den Dom von
Rimini, entwarf die Kirche S. Ponzia'no für Spoleto, stellte (1805) den Ponte Molle
in Rom wieder her und erbaute dort die Pal. Lucaneti und Poniatowski» die Facaden
von S. Pantaleone und S. Giuliano. Um 1808 legte er den Spaziergang auf dem
Monte Pincio an. Er hat auch einen Theil des Kolosseatus und des Titusbogens restaurirt.
Seine Festdecorationen wurden gerühmt. V. schrieb über seine Hauptbauten und
Ober Alterthümer. Mitgl. verschied, ital. Akad., des Pariser Instit. und des Instit. of
Brit. Archit.-, Kr. d. Ehrenleg. — Sein Sohn und Schüler Lnigi Y. war ebenfalls
Baumeister erst in Rom, dann in Neapel, wo er Hofbaumeister wurde. Die Münchener
Schack-Gal. besitzt von ihm eine sechs Fuss hohe vergoldete Bronzenachbildung
der Trajansäule.
Valadon, Jules Emmanuel, Maler und Zeichner, geb. 5. Oct. 1826 in Paris,
t 28. März 1900 das., Schüler von L. Cogniet, Drolling und Lehmann. Von
ihm Selbstbildniss (1878, Mus. Orleans), Maria Magdalena, Alter Ulan, Stillleben,
etc. Med. 3. Kl. 1880.
Valancieune, Loais Noel, > Maler, geb. 5. Febr. 1827 in Paris, Schüler von
L. Cogniet. Er malte Bildnisse, Früchte und Stillleben, auch einige Genrebilder.
Valbrun, Alexis Leon Louis, Maler, geb. 3. Jan. 1803 in Paris, f 1852,
Schüler von Gosse, Gros und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Felipe V.
(Mus. Versailles), Saphiras Tod, Christus heilt den Blinjden, etc., auch Bildnisse.
Yalbuea, s. Medina y Yalbuena.
Yalch, Remigius, Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1516 vollendete er die
durchbrochene Thurmspitze an S. Theobald zu Thann.
Yalck, Aelbert de, Maler, geb. vor 1600 (?) in Vlissingen, begr. 19. April
1657 in Harlem, wo er thätig war. — Sein Sohn Adriaen de Y., get. 20. Juli 1622 in
Harlem, wurde 1648 Mitglied der dortigen Malerbrüderschaft. — Ein Hendrik de
T. war 1693 Mitglied der Harlemer Lukasgilde.
472 Valck — Valcx.
Talck, (Talk), Gerard, Kupferstecher, geK um 1626 in Amsterdam, f nach
1683 (1720?) das., Schüler von Blooteling, bei dem er erst diente und dessen
Schwester er heirathete. Er arbeitete viel gemeinschaftlich mit ihm, auch in Eng-
land, wohin er ihn begleitete und wo er für Browne und D, Loggan thätig war. Er
lieferte gute Linienstiche, sowie Schabkunstblätter n. Ann. Carracci, Dou, Graat,
Hoet, Kneller, Lairesse, Lely, Miereveit, Musscher, Reni, Terborch, B. Yaillant,
Vecelli, v. d, Werff etc., auch unterstützte er P. Sehen ck bei seinem Holländischen
Atlas (1683).
Yalck, Pieter, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1584 in Leeuwarden, wahr-
scheinlich nach Bloemaert und in Italien gebildet. Zurückgekehrt malte er am
heimathlichen Hof Bildnisse , Landschaften und Historien. V. stach auch Einiges
in der Manier des P. Galle.
Valckenborch, (Talkenburg), Frederik Tan, Maler, geb. um 1570 in Mecheln,
t 1628 in Nürnberg, Sohn und Schüler des Lucas van V., den er um 1596 (?)
nach Nürnberg begleitete, auch in Venedig an den alten Meistern gebildet. Von
ihm Im Wald (1622, Gal. Christiania), Jahrmarkt (1594 Mus. Wien), Kirmess (1595
ebenda), Nymphen im Wald (Gal. Donaueschingen), etc.
Talckenborcli, (Valkenbnrg), Lucas van, Maler, geb. um 1530 (um 1540?)
in Mecheln, f nach 1598 in Deutschland. 1564 wurde er Mitglied der Gilde zu
Mecheln, i566 bildete er sich in Antwerpen an Brueg hei weiter, gelangte dann mit
seinem Bruder und Vredeman de Vries nach Aachen und Lüttich. 1570 folgte er
dem Erzherzog Mathias nach Linz, verband sich mit J. Hoefnagel, für den er 1594
in Frankfurt a. M. Zeichnungen lieferte und Hess sich 1597 in Nürnberg nieder.
Von ihm Antwerpen im Winter u. A. (Städelsches Institut, Frankfurt a. M.), Land-
schaft mit einer Mühle u. A. (Mus. Braunscnweig), Hirschjagd (1590, Mus. Wien),
Die Jahreszeiten (1580 — 1587 ebenda), Bil liss u. A. (ebenda); A. in den Sammlungen
zu Gotha, Madrid, München, Oldenburg, etc. — Vielleicht gab es einen Lucas Y. d.
J,, den Sandi-aert 1622 in Nürnberg antraf. Sonst wäre der obige Künstler erst
nach 1622 gestorben und uns fehlten alle Nachrichten von ihm zwischen 1598
und 1622»
Valckenborch, (Valkenbnrg), Maerten van, Maler, geb. 1542 (n. A. 1533) in
Mecheln, f 1605 (n. A. vor 1604) in Frankfurt a. M., Bruder und Schüler des
Lucas V. V., den er nach Antwerpen, Aachen und Lille begleitete. 1559 wurde er
Mitglied der Mechelner, 1564 der Antwerpener Gilde. Später liess er sich in Frank-
furt a. M. nieder. Georg Flegel hat oft seine Bilder staffirt. Von ihm Dorfkirmess
(Mus. Wien), Die Zerstörung Trojas u. A. (Städelsches Institut Frankfurt a. M.);
A. in den Sammlungen zu Dresden und Gotha. — Sein Sohn Maerten van V. d. J.j
geb. in Frankfurt a. M., t-1636 das. an der Pest, malte 1633 „Triumphzug des
Sesostris", das in den Römer zu Frankfurt a. M. gelangte. — Ein anderer Sohn (?)
Gillis van V., thätig nach 1600, malte das in dem Mus. zu Braunschweig befind-
liche „Vernichtung Sennacheribs" ; er wird mit Dirk van V. identifizirt.
Valckenborch, (Valkenborg), Theodoor, (Birk. Gillis?), Maler, geb. 1675 in
Amsterdam, f 1725 in Surinam, Schüler von Cuijlen^borch, M. van Musscher
und J. Weenix. 1695 besuchte er Deutschland, malte am badischen Hof und hatte
dann in Wien grossen Erfolg, so dass er söin Vorhaben, nach Rom zu reisen, auf-
gab. Nach seiner Rückkehr in die Heimatb, malte er im Schloss Loo, wanderte
aber infolge misslicher Familienverhältnisse nach Indien aus. Das Städel'sche Institut
zu Frankfurt a. M. besitzt ein Thierstillleben (1704) von ihm.
Valckert, Warnard van, Maler und Radierer, geb. vor 1600 in Amsterdam (?),
t nach 1634, vielleicht Schüler von H. G o 1 1 z i u s in Haarlem. Seine früheste
Radierung ist 1612 datirt, 1620 — 27 etwa war er in Amsterdam thätig, 1635 malte er
Fayencen in Delft. Das Mus. «u Amsterdam besitzt neun grosse Gruppenbildnisse
und ein Einzelbildniss von ihm. Von ihm ferner Verspottung Christi (üniversitäts-
Bibi. Kopenhagen), Lasset die Kindlein zu mir kommen (1620 Sa. Katharina, Utrecht),
etc. Er radierte eine von Satyren belauschte Venus, einige Allegorien und mehrere
Bibelillustrationen. V. schuf ferner einige Holzschnitte.
Valcop, Henri de, Maler des 15. Jahrhunderts. Er war Hofmaler der Marie
d'Anjou (Gemahlin Charles VII. von Frankreich), für die er 1455 ein Livre d'heures
mit Miniaturen versah. — Sein Bruder Conrad de V. war Hofmaler des Königs.
Valcx, Josse, Maler des 15. Jahrhunderts, f 1487, Sohn eines Haarlemer Malers.
Er wurde von einem Henri v. d. Voerde in Löwen ermordet.
47 R
Valdahon — Valdor.
Yaldahon, Jules C^sar, Marquis de, Maler geb. 1772 '" 02jian?«J" oSie
t nach 1839. Er war in Moneteau bei Auxerre thätig "i»d malte Bildnisse, trenre
bilder, Historien, etc. Er lithographirte eine Versuchung des Hl Aniomus naca
seinem eigenen Gemälde (1822). - Ein Graf Jules de V., geb. und thatig m Döle
(D^p. Jura) stellte zwischen 1840-47 Landschaften zu Paris aus. ,..„^„ p.
Taldec, Rudolph, Bildhauer, geb. 1869 in Agram Schuler <ief,^°™f° ^
werbeschule und von Rimann an der Münchener Akademie. Von ihm i^ie i^ieoe
(Relief), Christus, etc. . „ , ,, ,-xr„„o^o\ f um
Valdelmira, de Leon, Juan, Maler, geb. um 1630 m Tafalla /Navarra), f ura
1660, Sc-hüler seines Vaters und von F. Rizi in Madrid, den er bei Werken in üer
Portugieserkirche zu Toledo, im Buen Rctiro, etc. unterstützte. Er malte Diumeu
besonders erfolgreich. , ,_._ . Ai„ora» +
VflIdelTira, Andres de, Bildhauer und Baumeister geb^ \^y\^^ Jt^^lZ! \l
1575, Schüler seines Vaters Pedro de V., dessen Spital .«nd Kirche Santiago in
Ubeda er vollendete. Den Hochaltar dort schmückte er mit 21 btatuen una Yieien
Basreliefs, den Chor mit reichem Gestühl. Die Sacristei zu Jaen hat er, J^^cnt ois
zur Vollendung, weitergeführt. Von ihm ferner Die Sschiffige Pfarrkirche von Vilia-
ValdelTira, Pedro de, Bildhauer und Baumeister, geb. vor l^OJ ii\ -^^^ff ^^2
t 1565 in Italien, an Buonarotti gebildet. Von ihm Die Erlöserkirche in ^ »eila aie er
mit Statuen schmückte, der Entwurf der Kathedrale zu Jaen, deren ^^akristei er
begann und für deren Kreuzweg er 4 Basreliefs schuf. Zugeschrieben werden mm
ferner Das Stadthaus zu Sevilla, das Stadtgefängniss und 3 Thore zu meza una
ei|?iges Andere. ■ a ■^^ 4- i79a it.
Valdes, Lucas de, Maler und Kupferstecher, geb. 1661 in Sevilla, t J.^^* "^
Cadiz, Sohn und Schüler des Juan d e V. L e al. Er wurde Mathematikprofessor
an der Seekadettenschule zu Cadiz und hatte schon mit 11 Jahren vier il.mDiemen-
Kupfer gestochen. Er malte und stach Bildnisse, sowie Heiligenbilder; namentiicn
hervorzuheben sind seine Wandgemälde und Fresken in der Laureanokapeiie aes
Sevillaner Doms, in S. Pablo, Los Venerables, Merced Calzadas, etc. zu bevilia. i^as
Mus. das. besitzt ein Heiligenbild von ihm. — Sein Sohn Juan de V. stacü ^euigen-
bilder für Andachtsbilder und dergl. — Seine Schwestern Maria de V. (t V?" ™
einem Cistercienser-Kloster zu Sevilla) und Laura de V. malten besonders Miniaiur-
bildnisse. , . ■,, n * iaoi
Valdes Leal, Juan de, Maler, geb. 1631 (1630?) in Cordova, t l\^<:%f,^„^;
in Sevilla, Schüler von A. d e 1 C a s t i 1 1 o, von den Werken Munllos beeinttusst,
thätig in Sevilla, wo er die Akademie mit begründen half, deren Verwalter er loou,
Präsident er^ 1663—66 war. 1672 malte er in Cordova, 1678 in Sevilla. -^^ maue
intensiv realistisch, coloristiscli brillant, aber zu schnell. Von ihm ^i?, ^^^^"^^^^^
Empfängniss (Mus. Dublin), Darstellung der Jungfrau u. A. (Mus. Madrid), &. ßasco
von Portugal (Gal. Dresden), Kreuzabnahme u. A. (Eremitage St. Petersburg), Alle-
gorie auf die Vergänglichkeit (La Caridad, Sevilla); A. in der Carmeliterkircne una
S. Francesco zu Cordova, etc. Er war nebenbei auch als Bildhauer, Kupterstecner
und Baumeister thätig. -^ Seine Frau Isabella V. L., geb. CarasquiUa, war eben-
falls Malerin und starb erst 1730 in Sevilla. _ ,
Valdineso, Juan de, Glasmaler des 15. Jahrhunderts, aus Burgos. J^"* Juan ae
Santillana malte er 1497 die Fenster der Kathedrale zu Burgos. — -tm i^ie?»
de V., ebenfalls Glasmaler, malte um 1562 Fenster für die Kathedrale zu tuenca.
Yaldivieso y Henarejos, Domingo, Maler, geb. 1832 in Mazarron (^^urcia),
t 1872, Schüler von J. Albacete, weitergebildet an den Kunstschulen zu Maaria,
Rom und Paris. Er wurde Auatomielehrer an der S. Fernando-Akademie.^ , -J
er eine Zeit lang gestörteu Geistes. Er malte gelobte Bildnisse, ferner Genreiniaer
und Geschieh tsscenen. t ••*♦•>, +
Valdor, (Waldor), Jan, Kupferstecher, geb. 1602 (n. A. 1590) in Lutticn, t
nach 1648. Er stach in der Art W. Hollars, den er trefflich nachahmte, und wurae
vom Bischof von Lüttich als Bevollmächtigter an den französischen Hot gescüicKi,
wo ihn Mazarin begünstigte. Dort stach er viele sorgfältig durch getuhrte Bildnisse,
Heilige Blätter, die Stiche zu „Triomphes de Louis Lc Juste" (1649 n. M. Pontianus),
etc. Nach dem Verlust seiner Frau kehrte er nach Lüttich zurück und wurde
Geistlicher. Von ihm ferner Ign. Loyola, Ruhe auf der Flucht (n. Swanevelt).
Sein Vater (?) Jan V. d. Ae., geb. um 1580 in Lüttich, Schüler der Wiericx, stacü
Historien, Heiligenbilder, Bildnisse, Titelblätter, etc.
474 Valdre — Valentin.
Taldr6, Yincenzo, Maler, gen. II Faenza, II Faentino, geb. um 1750 in
Faenza, f nach 1800, Schüler von Baldrighi an der Akademie in Parma. Er
gelangte nach London, wo er in die Dienste des Herzogs v. Buckingham, Vizekönigs
von Irland trat. Von ihm Hagar in der Wüste (Gal. Parma).
Valee, s. La Yallee und Vallöe.
Valegio, (Valleggio, Valegius), s. Yalesia.
Yalence, Pierre (de ?), Baumeister des 16. Jahrhunderts, f im Juli 1518 in
Tours. Er war „Maisfre masson" von Tours, wurde um 1503 nach Gaillon berufen,
wo er für dats Schloss Wasserkünste anlegte und an der Galerie, sowie der Kapelle
thätig war. Ferner arbeitete er am Erzbischöfl. Palais zu Rouen und gab 1504 ein
Gutachten über den Thurm der Kathedrale das. ab. 1506 leitete , er Wasserbauten
in Tours. — Sein Sohn Germain V. arbeitete mit ihm und folgte ihm 1518 im
Amt eines Inspektors der Brunnen zu Tours, wo er 1520 zwei Brunnen erneuerte. —
Dessen Bruder (?) Michel Y. folgte ihm im Amt und war auch Baumeister des
Schlosses Plessis-lez-Tours. Er wird seit 1525 urkundlich erwähnt, arbeitete 1528
in Fontainebleau und starb wahrscheinlich 1529. — Dessen Neffe Cardin de Chaiitelou
gen. V. folgte ihm im Amt und wird von 1539 — 1569 urkundlich erwähnt. 1552 und
1557 war er mit Brunnenprojekten für die Stadt Loche beschäftigt. 1553 baute er
einen Brunnen für Diane de Poitiers in den Gärten von Ghenonceaux.
Valencia, Jacopo da, Maler des 15. Jahrhunderts, gen. Valentina, f nach
1508, wahrscheinlich Schüler der Vivarini. Von seinen Madonnen, die von 1485 —
1509 datirt sind, besitzt das Berliner Museum zwei (?), das Museum Correr zu Venedig,
die Sammlungen Pagaui zu Beliuno, die Kathedrale zu Ceneda, die Accad. zu Venedig,
etc. je eine.
Valencia, Juan de, Bildhauer des 18. Jahrhunderts in Malaga, Schüler des
G. Gomez. 1702 schnitzte er das gute Chorgestühl in der Karthause Sa. Maria
de las Cuevas zu Sevilla.
Valencia, Fray Matias de, s. Chafrion im Nachtrag.
Faleuciennes, Pierre Henri, Maler, geb. 6. Dec. 1750 in Toulouse, f 16-
Febr. 1819 in Paris, Schüler voa Doyen, weitergebildet in Italien, wo er Grelee
und Poussin studirte. 1787 wurde er Mitgl. der Akademie. Er malte Theater-
coulissenhafte, gespreizte Ideallandschaften mit antiker Staffage, von denen der Louyre
und das Mus. Toulouse Proben besitzen. 1820 gab er ein Buch über Perspektive
etc. heraus. Ehrenmitgl. der Akademie Toulouse; Kr. der Ehrenleg.
Valente, Salvatore, Bildhauer, geb. 1835 in Palermo, Schüler seines Vaters,
eines Bildschnitzers. Er schuf zahllose Ornamentarbeiten in allen denkbaren Stilarten.
Auf der Pariser Weltausstellung 1878 wurde ihm die ganze Dekoration der Italienischen
Abtheilung übertragen. Er schuf eine städtische Bildhauerschule und leitete später
die Kgl. Akad. das. Gold. Med. Palermo 1856.
Valentin, Le, Maler, geb. im Jan. 1591 (?) in Coulommiers in der Brie, f 7.
Aug. 1634 in Rom. Man hat ihm als Vornamen Moise gegeben, doch ist das nachweislich
nur aus der italienischen Verderbung von Monsieur, Monsu, Mosu entstanden. Einige
nannten ihn Jean Rasset, wahrscheinlicher ist es, dass er Jean de BouUogne
hiess (endlich haben ihn Andere nach dessen älteren Bruder Valentin de B. ge-
heissen). Valentin nannte er sich wohl unter Benutzung des Vornamens seines Vaters.
Vielleicht war er Schüler Von ets; er kam jung nach Rom, wo ihn Sandrart und Poussin
kannten. Deren Gönner, Cardinal Barberini, hat auch ihn protegirt. Er ahmte Amerighi
nach, malte Historien, mit Vorliebe aber Soldatengesindel, Gauner, Zigeuner und dergl.
Nach einer Orgie stieg er, noch erhitzt, in den Tiber und starb an dem daraus-
folgenden Fieber. Von ihm Marter der Hl. Processus und Martinian (Rom, Peters-
kirche), Der alte Geiger (Gal. Dresden), Petri Verläugnung (Pal. Corsini, Rom), Joseph
deutet Träume .u. A. (Gal. Borghese das.), Karneval-Scene (Gal. Kopenhagen), Der
Zinsgroschen u. A. (Louvre, Paris), Kartenspieler (Mus. Antwerpen); A. in den
Sammlungen zu Aachen, Avignon, Berlin (Dep.), Besangen, Braunschweig, Budapest,
Darrastadt, Dijon, Florenz, Karlsruhe, Köln, Lille, Madrid, Metz, Montpellier, München,
Nantes, Oldenburg, Rom (viele Privat- und öffeutl. Sammlungen), Ronen, St. Peters-
burg, Stockholm, Toulouse, Turin, Versailles, Wien (auch Czernin und Liechtenstein),
etc. V. hat auch ein Blatt radiert.
Valentin, A. Henri, Maler und Zeichner, geb. 1820 in Allarmont, f 1855. Er
malte Genrebilder und Aquarelle, wurde aber besonders durch Illustrationen für das
Magasin Pittoresque, LTUustration und andere Pariser Journale bekannt.
Valentin — Valero. ^'^
Valentin, Francois, Maler, geb. 10- April 1738 in Guincamp (D^p. Cötes du
Nord), t 21. Aug. 1805 in Quimper, Schüler von Vien, io Rom 1769—1772
weitergebildet. Er wurde Prof. an der Centralschule zu Quimper. Der Louvre be-
sitzt Zeichnungen von ihm, die Kirche St. Etienne du Mont zu Paris Die Marter des
Hl. Sebastian.
Valentin, Gottfried, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Leipzig, wo er
Jagden, Thierbilder und Allegorien schuf. Die dortige Stadtbibliothek besitzt eine
Vanitas (Klavierspielendes Todtengerippe) von ihm.
Talentin, Henri Angustin, Maler und Radierer, geb. 11. Juni 1822 in Yvetot
(Ddp. Seine-Inf), f nach 1881, Schülei von D'Angers und Rüde. Er malte Bild-
nisse, Historien, Schlachten, etc.; auch in Pastellfarben, schuf aber meist Radierun-
gen, vielfach nach eigener Zeichnung, A. nach Delannoy, Delestre, Fleury, T. Gau-
tier, Holbein, Lebrun, Magaud, Vermeer, etc.
Valentin, Josef, Maler, geb. 1811 iö Straubing, f 14. Febr. 1895 in München.
Er malte Bildnisse.
Valentin, Jnles Armand, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1. Febr 1802 in
Versailles, Schüler von Gros und der Ecole des beaux-arts- Das Mus. zu Cambrai
besitzt eine Ansicht von ihm.
^Valentina, Jacopo, s. Valencia.
Valentini, Ernst, Maler, geb. 23. März 1759 in Westerburg, f um 1820. Er
bildete sich als Autodidakt im Zeichnen, war lange Jahre Buchhändler, konnte sich
erst um 1784 ganz der Kunst widmen und musste sich zunächst durch Silhouetten-
schneiden fortbringen. Er kam nach Turin, 1786 nach Mailand, Parma und 1787
nach Florenz, überall Bildnisse für die Höfe zeichnend und Miniaturen malend.
•89—92 verweilte er (z. TK. mit Unterstützung des Grafen Fries) m Rom. Er be-
suchte nun noch Neapel, und fand schliesslich als fürstlicher Hofmaler zu Detmold
ein Heim, Von hier aus besuchte er Frankfurt a. M., Oettingen und verschiedene
norddeutsche Städte. V. malte Historien, Mythologien, Bildnisse und Landschaften.
Valentini, Valentin©, Maler, geb. 15. März 1858 in Florenz, Schüler der
dortigen Akademie. Er gewann in Venedig einen Preis, malte aus Notb verkaufliche
Genrebilder, später mit mehr Neigung Bildnisse, zu welchem Zweck er München,
Karlsbad und Wien besuchte. Dann liess er sich dauernd in seiner Vaterstadt
nieder.
Valentiny, Janos (Johann), Maler, geb. 1. Jan. 1842 im Nagy-Lak (Ungarn),
Schüler von Csillag in Arad und Van der Venne in Budapest, später auf Kosten
des Grafen Nädasdy in Paris und 1873 in München weitergebildet. Er besuchte 2'l2
Jahre Italien, darauf wieder kurze Zeit Paris und München und lebte seitdem bei
seinem Gönner in Nädasd-Ladany. Von ihm Sa. Helena, Der zerbrochene Krug,
Sterbender Zigeuner, Sturm auf dem Plattensee, etc.
Valeri, SilTestro, Maler, geb. 31. Dec. 1814 in Rom, Schüler der San Luca-
Accad. das. unter Minardi. Er schuf mit Erfolg Historien für römische Kirchen, er-
hielt 1845 einen Lehrstuhl an der Akademie zu Perugia und blieb dort 28 Jahre
lang thätig. Auch hier schuf er Historien für die Kath. von Todi, S. Francesco
das. etc., neben vielen Bildnissen. Mitgl. der Akad. von ürbino 1845, der San Luca-
Akad. zu Rom 1871; Maurizianus-Orden,
Valerianl, Padre Giuseppe, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. m Aquüa,
tnätig zur Zeit Clemens VIII. in Rom. Er ahmte S. Luciani nach und malte die
Verklärung, sowie das Pfingstfest für San Spirito in Sassia. Später wurde er Jesuit
und malte für seine Ordenskirche.
Valerien, F rater, Baumeister des 17. Jahrhunderts. Er war Franciscaner
und schuf 1648 das Thor des Franciscanerklosters Belle-Greve zu Lyon.
VaWrio, Theodore, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 1819 in Herserange bei
Longwy (Ddp. Meurthe-et-Moselle), f 14. Sept. 1879 in Vichy, Schüler von Charlet.
1834 bereiste er Deutschland, die Schweiz und Rom. 1852 machte er mit der
Türkischen Armee in Bosnien den Feldzug mit und besuchte Ungarn, sowie Russ-
land. Er studirte besonders die slavischen, magyarischen, später auch die B^etagner
Typen, die er in zahlreichen Aquarellen, Radierungen und Steindrucken festhielt.
Wir nennen Trauernde montenegrinische Familie (Mus. Metz), Erinnerungen aus
Ungarn (Rad.), aus Oesterreich (desgl. 30 Bl.), aus den Donauprovinzeu (desgl. 18 Bl.)
Valerio Vicentino, s. Belli, Valerio.
Valero, Dristöbal, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. in Alboraya (Valencia),
t 18. Dec. 1789 in Valencia, Schüler des E. Munoz, dann in Rom von S. Conca.
476 Valescart — Valfeniere.
Zurückgekehrt wurde er Geistlicher, dann Direktor der Sa. Barbara- (1754, später
1768 kgl. S. Carlos) Akademie. Er malte Prälatenbildnisse, Historien, etc. Das
Mus. zu Madrid besitzt zwei Don Quixotebilder, die Kirchen S. Andrea, S. FranciscOj
S. Juiiaj), der Kapuziner, der Minimer und der Trinitarier zu Valencia religiöse
Werke von ibia.
Valescart, (Walescart), Jan, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1675 in Lüttich>
wo er ttiätig waj. Er war in Antwerpen, darauf in Rom unter G. Reni gebildet.
Valesio, (Yaleggio, Valegius, etc.), Francesco, Maler und Kupfersteclier, geb.
um 1560 in Bologna, f ^lach 1611. Für J. Cavacius' „111. Anachoretorum Elogia"
(Venedig 1612) stach er eine Einsiedlerfolge. Ferner von ihm Buchtitel, Vignetten,
Ornamente, Bildnisse, Städtebilder, meist nach eigener Zeichnung. A. nach P".
Facini, etc. Mit C. Doino führte er eine Kunsthandlung.
Valesio, (Yaleggio etc.), Giacomo, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, geb.
in Verona, wo er in der Art des C. Cort stach und als Verleger thätig war. Von
ihm Blätter nach Barocci, Campi, Farinati, Mazzuoli, Moro, Vecelli u. A. — Ein
Niccolo V,, ebenfalls aus Verona, war auch um dieselbe Zeit Kupferstecher und Verleger.
Valesio, Giovanni Luigi, Maler und Kupferstecher, geb. um 1579 (n. A. 1561)
in Bologna, f um 1623 in. Rom, Schüler des L. Carracci (1610), nachdem er
Tanz- und Fechtmeister, sowie Calligraph gewesen war. 1621 ging er nach Rom,
machte Stickereizeichnungen für die Gräfin Lodovisi, wurde Secretär des Cardinal
Lodovisi (von 1621 an Papst Gregor XV.) und, malte in dessen Palast. Von ihm Die
Geisselung (S: Pietro, Bologna), S. Rochus (S. Rocco, das.), Die Religion (Mendicanti-
Kloster, Rom) etc. Er stach in der Art des Ag. Carracci Buchillustrationen, Kupfer
zu Brunis-Briefen, Leichenfeier Gregors XV. (1633), Venus und Cupido, Madonna, etc.
Valette, Jeau, Bildhauer, geb. 30. Mai 1825 in Ainay-Le-Vieil (Dep. Cher), f
1878, Schüler der Ecole des beaüx-arts und von Bonnassieux und Jouffroy.
Von ihm S. Peter^ (Kirche von Bercy), Dispetto (Luxembourg-Garten), S. Hilarius
(Facade von St. Etienne du Mont zu Paris), Moenade, Pandora, Desdemona, etc.
Med. 3. Kl. 1861.
Valette, Louis Antoine, Maler, geb. 25. Dec. 1787 in Paris, f 30. Juli 1830
das im Hospital St. Antoine, Schüler von Che'ry und Guerin. Er wurde während
der Juiirevolution unschuldig von den Truppen verwundet. Von ihm Cephalus und
Procris, etc.
Valette, Pani Beröard Joseph Maurice, Holzschneider, geb. 1852 in Toulouse,
t 9. Juni 1880 in Paris Schüler von PannemaTier und der Ecole nat, de dessin.
Er schnitt nach Baudry, Buonarotti, Carolus-Duran, Dürer, Dupin, Madrazo, Maillet,
Monnier, Vely, Weerts, etc. Med. 3. Kl. 1879.
Valette-Falgons, ^ean, Maler, gen. Penot, geb. 30. Jan. 1710 in Montauban
(Dep. Tarn-et-Garonne), f nach 1776. Das Museum 8£iner Vaterstadt besitzt Still-
lebeh von ihm.
Valfagoaa, Pedro de, Baumeister des 15. Jahrhunderts. Er leitete den Bau
der Kathedrale von Tarragona.
Valfeniere, Fran^ois de Royers de la. Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb.
in Avignon (?), thätig 1536—37 in Lyon, vielleicht am Arsenal. — Sein Sohn
Marie Antoine Eaimond de R. de la V., f im Sept. 1594, gleichfalls Baumeister,
wurde 1584 nach Avignon geschickt, um Häuser dort zu schätzen.
Valfeniere, FranQois II. de Röyers de la, Baumeister, geb. im Aug. 1575, t 22.
März 1667 in Avignon, Sohn des Marie Antoine R. de R. d. 1. V. 1612 baute er
eine Treppe in der St. Peterskapelle zu Avignon. 1622 leitete er die Festdekora-
tionen zum Einzug Louis XIII. 1656 wurde et- Baumeister der Karthause Villeneuve-lez-
AvignoD, an der er viel erweiterte und dekorirte. 1640 begann er das. Erzbischöf.
Palais (jetzige Gerichtsgebäude) zu Carpentraa. 1645 entwarf er Pläne für die
Wiederherstellung der Kirche zu Caromb, 1659 sehuf er die Pläne für die Bene-
diktiner-Abtei S. Pierre -zu Lyon, etc. Sein Leben (und das der anderen Familien-
mitglieder) von L. Charvet (Lyon, 1870).
Valfeniere, Fran^ois in. de Royers de la, Baumeister, geb. vor 1650, f
nach 1682, Sohn des Francois II. de R. d. 1. V. 1666 entwarf er Pläne für das
Stadtbaus in Arles, dessen Baumeister er bis um 1675 blieb.
Valfeniere, Panl de Royers de la, Baumeister des 17. Jahrhunderts, Sohn
(Neffe ?) des Frangois II. de R..d. 1. V., tliätig in Avignon, wo er 1660—64 urkundlich
erwähnt wird. Er übernahm die Ausführung der von seinem Vater (Oheim ?) ent-
worfenen Benediktiner-Abtei.
Valk — Vallez. 477
Valk, H. (J.?), Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Holland. Das Museum
zu Amsterdam besitzt das Bildniss eines Barons von Aylva und von dessen Frau
von ihm.
Valkj s. auch Yalck.
Yalkeuborch, (Valkenburg), s. Talckpnborch.
Valkenburg, Hendrik, Maler, geb. 8. ot-pt. 1826 in Deventer, + 30. Oct. 1896,
Schüler der Antwerpener Akademie. Er war lang als Zeichenlehrer in unterge-
ordneten Stellungen unbeachtet, und erst seit 1883 plötzlich anerkannt. V. malte
anfänglich in der Art Denners, nach vielen Jahren aber in der Weise Israels' und
lebte seit etwa 1886 in Laren. Vou ihm Heirathsantrag (1883 Mus. Amsterdam).
Gottesdienst im Armenviertel (1883), Der Ausgehobene.
Vallayer, Anne, verehel. Coster, Malerin, geb. 1744 in Paris, f 1818. Sie
malte Blumen, naturgeschichtliche Vorwürfe und StilllebRn. 1770 wurde sie Mitgl.
der Akademie,
Valle-Ranfroy, (Yal-Ranfroy), Jean d© Baumeister des 14. Jahrhunderts. Er
wird 1342 urkundlich erwähnt und war Baumeister an der Kathedrale von Sens.
Vallee^ Alexandre, Zeichner und J'upferstechei ues 16. Jahrhmderts, geb. um
1558 in Bar-le-Duc. Von ihm (gestochen und radiert) 44 Bl. Architekturen, 52 Bl.
ÄntiVo Medaillen, 7 Bl. Bildnisse, A. nach Clovio, Sustris, Spranger, etc., zusammen
über 180 Kupfer.
Vallee, Etienne de la, s. La Vallee-Poussin.
Vallee, Jean de la, h. La Vallee.
Tallee, Maria de la, a, La Vallee.
Vallee, Simon de la, s. La Vallee.
Vallee, Simon, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. nm 1680 m Paris, Schüler
des Pierre Drevet. Von ihm Historien nach Amerighi, Cazes, Cojpel, Maratti, Mu-
ziano, Romanelli, Sacchi, Sauti, Troy, etc., ferner Bildnisse u. A. m.
Vallejo, Juan de, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Nach F. de Vigarnys
Plänen baute er mit Juan de CastaSeda die Kuppel der Kathedrale zu Burgos.
Vallet, Alexandre, Maler unseres Jahrhunderts, geh. in Lyon, f 27. Dec.
1896 in Paris.
Vallet, Guillaume, Kupferstecher, geb. 6. Dec. 1632 in Paris, f 1. Juli 1704
das., Schüler von Daret und C. Maratti in Rom, wohin er mit 20 Jahren gelangte.
Um 1661 kehrte er in die Heimath zurück. 1664 wurde er Mitgl. der Akademie.
V. stach nach Albani, A. Canini, Lebrun, C. Maratti, Miel, B. F. Mola, A. Paillet,
G. Reni, R. Santi , Stella, etc., auch nach eigener Zeichnung. — Sein Sohn und
Schüler Jeröme V., geb. 18. Jan. 1667 in Paris, war ebenfalls Kupfer.stecher una
wurde 1702 Mitgl. der Akademie. — Dessen Sohn Jean Emmanuel Jerome V., geb.
21. Juni 1722, f nach 1761 war ebenfalls Kupferstecher.
Vallet, Jean Pierre Emile, Maler, geb. 24. Nov. 1884 in Riom (Dep. Puy-de-
Döme), t im März 1899 in Bordeaux (?), wo er thätig war, Sohn und Schüler
des Pierre Jean V. Er malte Bildnisse und Landschaften und wurde Conservator
des Museums zu Bordeaux. Ferner schrieb er kunstwissenschaftliche Aufsätze für
Zeitschriften, etc.
Vallet, Louis, Zeichner, geb. 26 Febr. 1856 in Paris, Schüler der Schule
von Saumur, machte unter General Ne'grier 1880 — 83 den Feldzug gegen Bou-Amema
mit. 1885 verliess er den militärischen Beruf und ging nach Paris, wo er Zeichner
am Odeontheater wurde. Später lieferte er Zeichnungen für die Zeitschriften
Charivari, Vie Pai-isienne, En plein Air, Paris Illustre, Chat Noir, Paris-Noel. Er
illustrirte den Cavalier Miserey von Abel llerment und eine Anzahl Romane von
Virmaitre und Anderen. V. schrieb und illustrirte Le Chic a Cheval (300 Zeichnungen,
davon viele farbig).
Vallet, Pierre, Kupferstecher und Kunststicker, geb. um 1575 in Orleans, f
nach 1655. Er führte unter Henri IV. den Titel „Brodeur ordinaire du Roy" und
war auch für Louis XIII. thätig. Ev schuf 124 Kupfer für „lies Aventures de
Th6agene" etc. (1613), 100 in Le Jardin du Roy (1608), einen Plan von Paris (n.
F. Quesnel), Erde und Feuer (n. T. Dubreuil), etc.
Vallette, Josepu Maurice, Holzschneider, geb. 1852 in Toiilouse, f 10. Juni
1880 in Paris, Schüler von Panuemaker. Er \var Mitarbeiter an „L'lllustration".
„Monde illustre", und der „Gazette des beaux-arts".
Vallez, Theodore Henri, Baumeister, geb. 20. Jan. 1813 in Valenciennes
(Dep. Nord), Schüler von A. Parent ia Valenciennes, dann von Lebas und der
478 ValliD — Valton
Ecole des beaux-arts zu Paris. Er schuf als Hauptwerk die JÖeole des minös auf
dem Bld. St M ciel das. V. zeichnete sich auch als Mineralog aus.
Tallin, Jean, Maler, geb. 1770 in Paris, f 1834. Von ihm besitzt das Mus.
Leipzig, Belisar als Bettler mit einem Knaben. — Ein Jacques Antoine Y. stellte
zwischen 1791 — 1827 in Paris Bilder aas der Antike und zur klassischen Littera-
tar aus
Valliu de la Motlie — , Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. in Frankreich.
Er wurde erster Baumeister der Czarin Katharina und Pauls I. In St. Petersburg
schuf er die Kunstakademie, kleine Paläste der Eremitage und das Haus des Herzogs
von Oldenburg am Marsfeld. 1767 wurde er Akademie-Professor.
Vallois, Nicolas FranQois, Bildhauer, geb. 1788, f 7. April 1788 in Paris, wo
er 1750 Mitglied der Akademie St. Luc wurde.
Tallot, Philippe Joseph Auguste, Kupferstecher, geb, 1796 (?) in Wien als
Sohn französischer Eltern, f ii" -A-ug. 1870 in Paris, Schüler von Ortemann. Er
stach nach L. Carracci, Desenne, Deveria, Gros (Schlacht von Eylau, Pyramiden-
schlachi,;, Potier, Stenben, etc., vieles darunter für die Eachillustration. Med. 1. Kl. 1834.
Yallotton, Felix, Maler, Lithograph und Holzschneider, geb. 2b. Dec. 1865 in
Lausanne. Er kam mit 17 Jahren nach Paris, wo er fernerhin thätig war. Seinen
grossen Ruf verdankt er seinen Holzschnitten, auf welchem Gebiet er s. Zt. ganz neue
Wege einschlug. Er zeichnete in grossen, ungegliederten Massen, oft silhouetten-
artig, trefflich beobachtete Scenen aus dem Pariser Stadtleben, etc. und wirkte durch
derartigen kräftigen Vortrag wohlthuend gegenüber den immer mehr sich verweich-
lichenden Holzstich. V. schuf auch einige gute Plakate, z. B. zu La Pepiniere. Seine
Biographie von J, Meier-Gräfe, Berlin 1898.
Yallou de Yilleneuve, Julien, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb. 1795
in Boissy-Saint-Löger (Dep Seine-et-Oise), f 4. Mai 1866 in Paris, Schüler von
Garneray und Millet. Er schuf Genrebilder, Landschaften, Afrikanikhe Vor-
würfe, etc., auch einige Historien.
Yalmaseda, Juan de, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, aus Valencia. Um 1522
fertigte er Statuen Mariae und des S. Juan, sowie ein Crucilix für den Hocnaltar des
dortigen Doms.
Valmont, s. Jicquet-de-Yalmont.
Yalnegro, Peter, Baumeister des 17. Jahrhunderts, f 25. März 1639, thätig in
Graz, wo er 1621 das Nürnbergeihaus zum Hofpfennigamt umbaute und 1633—37
P. de Pomis' Mausoleum Ferdinand II. weiterführte.
Yalois, Achille Joseph Etienne, Bildhauer, geb. 13. Jan. 1785 in Paris, f 17.
Dec. 1862 das., Schüler von Chaudet, David und der idlcole des beaux-arts. 1816
wurde er Bildhauer der Herzogin von Angouleme. Von ihm Chaudet (Büste, Louvre),
Brunnen-Figuren (Bld. Bonnenouvelle, Paris), Louis XVI. (Montpellier), Cujas (Bronze-
Btatüe. Toulouse), Richer-Drouet u. A. (Büsten und Statuen, Mus. Versailles), Leda
(Luxeir.buorg- Garten), Gjabmal der Herzöge von Berry und Enghier (Kirche von
Verneuil), S. Johannes (St. Vincent de Paul, Paris), etc. Med. I. Kl. 1817, Kr. der
Ehrenlegion 1825.
Yalois, Jan Frans, Maler, geb. 2. Aug. 1778 in Paramaribo (Surinam), f 7.
Dec. 1858 im Haag, Schüler von J. G. Teissier. Er liess sich im Haag als Zeichen-
lehrer nieder. Von ihm Das Mauritshuis :m Haag (Stadt-Mus Haag), Stadtansicht
(Mus. i^msterdam), Bauerngehöft (Mus. Rotterdam), etc. — Sein Sohn Jean Christian
Vc war Miniaturmaler und im Haag thätig.
'falpoerten, Michiel van der, Maler des 15. Jahrhunderts, f vor 149^3, Sohn
eines Goldschmieds in Löwen Jan v. d. V.; 1447, 1452 und 1464 wird er irkund-
licL erwähnt. 1468 half er bei decorativen Arbeiten zur Hochzeit Karls des Kühnen
in B uggfc. 1456 nahm er einen Schüler an.
Talpnesta, ?edro de, Maler, geb. 1614 in Osma, f i668, Schüler von
E. Caxes in Madrid. Dort trat er in die Kirche ein und wurde Licentiat. Von
ihm Bilder zum Marienleben (S. Miguel, Madrid), Hl, Familie (Kap. des Buensuceso-
Hoßpitals das.), Leben des Hl. Franz (Chor des Ftiuziskanerkloster, das.), Leben der
Hl. Clara ^Sa. Clara-Kloster, das.), etc.
Valton, Edmond Eugene, Maler, geb. 25. Nov 1836 in Paris, Schüler von
Couture undFossey. Er malte Bildnisse, Allegorien, Genrebilder und Land-
schaften. - - Ein Henri V. geb. um 1810 ir. Troyes, Schüler voi> Couture, stellte
1834 — 57 Bildnisse und Historien zu Paris aus Das Museum seiner Vaterstadt be-
8itJ:t ein Bildniss des D. Morlot von ihm.
Valvassori — Vanloo. 479
TalTassori, s. Vayassore.
Tan, Van de, Tan den, Tan der — Abgesehen von den wenigen, nicht
niederländischen Künstlern, die hier folgen, sind alle Künstler mit diesen Präfixeh
unter dem Hauptwort ihres Namens zu suchen, viele davon auch im Nachtrag. Von
Niederländern folgen einige wenige Tan der unter Ter eingeordnet.
Tanassen, Benedict Anthony, Zeichner und Kupferstecher, geb. vor 1770,
t um 1817 in London. Er stellte zwischen 1788 und 1804 in der Londoner Akademie
aus. Von seinen Blättern nennen wir 40 Emblefnata (1810), Opfer der Pomona und
Ceres, Bildniss des Malers Mortimer, etc
Tanbrugh, Sir John, Baumeister, geb. 1666 (?) in Paris (?), f 26. März 1726
das., kam früh nach Frankreich, diente als Fähnrich in Holland, studirte die Bau-
kunst und entwarf 1702 den Plan zu dem vortrefflichen Castle Howard für den Earl
of Carlisle. Er wurde darauf hin Clarencieux King-at-arms (Wappenheroldj Er
erbaute nun ein Theater (im Haymarket), dessen Akustik aber sehr mangelhaft
ausfiel, wurde als Diplomat nach dem Festland gesandt und erbaute nach seiner Rück-
kehr das berühmte Schloss Blenheim. Fernere Landsitze von ihm geschaffen sind
Grimsthorpe, Duncombe Hall (Yorks.), Eastbury (Dorset), Seaton-Delaval (Northumber-
land), King's Weston bei Bristol, Oulton Hall (Cheshire), etc. Seine Originalität wurde
bewundert. Die Zeitgenossen hatten mehr an seiner Kunst auszusetzen, als wie die
Nachwelt. Bei der Thronbesteigung George I. wurde er geadelt. V.'s Hauptbedeutung
liegt jedoch auf anderem als architektonischem Gebiet. Ein unvergleichlicher Gesell-
schafter, von lebensfrohem Character bildet, et mit Congreve, Wycherly und Farquhar
das berühmte Viergestirn der grossen Lustspieldichter während der Queen Anne-
Periode.
Tanderhamen y Leon, Jnan de, Maler, geb. 1596 in Madrid, f 1632, Sehn
eines vlämischen Soldaten, der in der Kunst dilettirte. 1627 versuchte er vergeblich
die Nachfolge des Gonsalez als Hofmaler zu erhalten. Er malte gute Bildnisse und
bessere Küchenstücke (eins im Museum Madrid), dagegen weniger gelungene Historien,
z. B. Bilder zur Kindheit Christi (gemeinschaftlich mit E. Caxes, Dreifaltigkeita-
kloster Madrid) und 6 Bilder zum Leben Christi (bei den Karthäusern zu Paular).
Tan der Jenght, s. Jenght, Jan Josef y» d. im Nachtrag.
Tan der Knil, s. Kuil, t, d. im Nachtrag.
Tan der Lis, s. Lys, Jan v. d. im Nachtrag.
Tan der Meer, b. Termeer.
Tan der Meire, s. Termeer.
Tan der Stock, s. Stock im Nachtrag.
Tanderlyn, John, Maler, geb. 1776 in Kingston (N. Y., ü. S. A.),-t 23. Sept.
1852 das., Schüler von G. Stuart in New- York, auch in Frankreich (1796—1801)
gebildet, dann unter A. Euer in Washington, 1803 nochmals in Frankreich unter
Vinceivt. Er reiste über die Schweiz nach Italien,, kehrte 1815 nach Amerika
zurück und bereiste die Südstaaten mit Panoramen, sowie Havanna. 1839—47 be-
suchte er zum dritten Male Paris. Von ihm Landung des Columbus (Washington,
Kapitel), Männl. Kopf (Gal. Washington), Bildnisse von Washington, Monroe, Madison,
Jackson, Calhoun, etc., Panoramen von Athen, Genf, Mexico, Paris, etc. Gold. Med.
1807 Paris.
Vandl, Santo, Maler, gen. Santino de' Bitratti^ geb. 1653 in Italien, f 1716
in Loreto, Schüler von Cignani. Er malte in Bologna, Mantua und anderen
mittelitalienischen Städten Bildnisse.
Taneau, Pierre, Bildhauer, geb. 31. Dec. 1653 in Montpellier, f 27. Juni 1694
in Puy. Er war in Montpellier, Tours, Monistroi und Puy thätig. Er arbeitete in
Holz und Stein. Von seinem. Hauptwerk, ein Denkmal für Johann III Sobieski, haben
sich Theile erhalten. Werke von ihm im Dom zu Puy, in Schlössern und Kirchen
zu Brioude, Saint-Bonnet-le-Chateau, Pradelles, Brassac, etc. S. Leben von Vachon
(Paris 1882).
Tangelisti, (Tangelisty) , Tincenzo, Kupferstecher, geb. um 1740 (I74i) in
Florenz, f 1798 durch Selbstmord, Schüler von Hugford und Wille in Paris, wohin
er noch juug gelangte. 1766 berief ihn Leopold II. nach Mailand, wo er Professor an
der Akademie und um 1790 Direktor der Stecherschule wurde. Vor seinem Tod
zerstörte er seine Platten. Er stach nach Callet, Carracci, Delahire, Houel, van Loo.
C. Maratti, A. de Pujol, G. de St. Aubin, R. Santi, etc., auch nach dem Leben und
theilwßise in Punktirmanier.
Tanloo, s. Loo, Tau.
48Ö Van Marcke — Vanucci.
Van Marcke, E., s. Marcke, van.
Vanni, Andrea, Maler, geb. 1332 in Siena, f U'O 1414, thätig in Siena. 1370
wurde er dort Mitglied des grossen Kaths, 1371 Gonfäloniere und wurde später als Ge-
sandter DJich Avignon, Florenz und Neapel verwandt. Von ihm Altar (S. Stefano,
Siena), Madonna (SS. Chiodi, daselbst), Kreuzigung (Akademie daselbst), Verkündigung
(Pal. Saraceni), Leben des hl. Domenik (S. Domenico, Neapel), etc.
Vanni, Cav. Francesco, Maler, geb. 1563 (n. A. 1565) in Siena, f 25. Oct.
1609 (n. A. 1610) daselbst, Schüler von V. Salimbeni, dann des B. P asser otti
in Bologna (um 1577) und des G. de' Ve<;chi zu Rom; später ahmte er Bar-
rocci nach. Clemens VIII. schützte ihn und schlug ihn zum Ritter. Von ihm Sturz
des Simon Magus (Peterskirche Rom), die Verlobung der Hl. Katharina u. A. (Gal.
Borghese, Rom), Hl. Familie (Gal. Parma), Hl. Familie (Gal. Dresden) ; A. in den
Sammlungen zu Florenz, Genua, Madrid, Modena, Paris, St. Petersburg und Wien;
auch in Kirchen (S. Agostino, S. Domenico, S. Quirico, S. Spirito, etc.) in Siena, etc.
Vanni, Gio^ffanni Battista, Maler und Kupferstecher, geb. 1599 in Pisa, + 1660
in Florenz, Schüler /on Empoli, A. Lomi, M. Roselli, G. Biliverti und C.
Allori. Er ahmte verschiedene Venezianer, etc. nach und wurde Manierist. Von
ihm S. Lorenz (S. Simone, Florenz) und die Radierungen, 15 Bl. nach Allegris
Kupferfresken in S. Giovanni zu Parma, die Hochzeit zu Cana (n. Caliari), etc.
Vanni, Lippo, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig zwischen 1852—1375 in Siena.
Er malte Miniaturen, aber auch "Wandgemälde Von ihm Verkündigung (S. Domenico-
Kloster), desgl. (Pal. Pubblico), Himmelfahrt (Monte Oliveto vor S. Gimignano), etc.
Vanni, Nello di, Maler des 14. Jahrhunderts, Schüler des Orcagna, thätig
id Pisa wo er für den Dom und den Campo Santo malte. Vielleicht ist er mit
Bernardino di Giov. Falcone Nello identisch.
Vanni, Raffaello, Maler, geb. 1596 in Siena, f 1657 (?), Schüler seines Vaters
Francesco V., dannbeiAnt. Carracci und an Berrettini weitergebildet. 1655
wurde er Mitglied der San Luca-Akademie zu Rom. Von ihm Geburt Mariae (Sa.
Maria della Pace, Rom), Verlobung der HI. Catharina (Florenz, Pitti), Beweinung
Christi (üffizi, daselbst); A. in Sa. Maria del Popolo zu Rom, in Pisa, Siena, etc. —
Sem, Bruder Michelangelo V. erfand eine besondere Art auf Marmor zu malen.
' Vannini, Ottario, Maler, geb. um 1585 in Florenz, f 16'i3, Schüler von G.
B. Mercati A. F o n t e bu o n i und D. P a s s i g n a n o. Seine Fresken waren
hesser gelungen als die Staffeleibilder. Von ihm Tancred und Erminia (üffizi, Florenz),
Ecce Homo (Pitti, das.), S. Hieronimus (Sa. Anna, Pisa), etc.
Vannucchi. Dies hielt man eine Zeit lang irrthümlich für den richtigen
Namen des Andrea A n g e 1 i (A. del Sarto).
Vannuccio, Francesco, (Francis di), Maler des 14. Jahrhunderts, geb. in
Siena, wo er thätig war. Er wird 1361 — 88 urkundlich erwähnt. Die Mus. Berlin
besitzen von ihm einen Christus am Kreuz.
Vannutelli, (Vanntelli), Scipione, Maler, geb. im Nov. 1834 in Rom, f 19.
Mai 1894 das., Schüler von Wurzinger in Wien, weitergebildet auf Reisen nach
Venedig Frankreich (unter Heilbuth), Spanien und Holland. Er malte Geschichts-
bilder, z'. B. Maria Stuarts Gang nach dem Schaffet, Kirchenprozession im Chor, das
Erlöserfest in Venedig, Odaliske im Harem, etc., auch Bildnisse. SS. Maurizio- und
Lazzaro-Ord. ; Mitglied mehrerer Äkad.
Vante, s. Attayante.
Vanncci, (Vannncci), Pietro di Cristoforo, Maler, gen. Pietro Perugino, geb.
1446 in Citta della Pieve, f ii» Febr. (März?) 1523 in Fontignano, wahrscheinlich
Schüler des B. Buonfigli oder Fioreuzo di Loreuzo, dann des P. dei
Franceschi und später des Verrocchio in Florenz, selbst berühmt als Lehrer R.
Santis. Um 1480 begann er Fresken in der Sistina, von denen drei Buonarottis
Jüngstem Gericht weichen mussten und wahrscheinlich nur „Weide meine Schafe"
erhalten ist. Etwa 10 Jahre verweilte er in Rom und malte auch in den Stanzen,
doch verdrängten R. Santis Arbeiten später seine. 1482 und 1493 hielt er sich
öfters in Florenz auf. 1493 kaufte er sich dort an, hielt aber dfemohngeachtet ein
Atelier in Perugia fort. Um 1494 besuchte er Venedig und hat wahrscheinlich dort
von Antonello da Messina das Geheimniss der Oeltechnik erlernt, die er schon 1496
völlig beherrschte. 1496—1499 malte er auch Fresken in Florenz (Sa. Maria M. dei
^^Pazzi), 1500 im Cambio zu Perugia. Um 1505 malte er wieder in Rom, wo R. Santi
eine seiner Deckendekorationen wenigstens (in der Camera del Incendio) verschonte.
Nach 1505 etwa, überliess er zu viel von seinen Arbeiten den Schülern und malte
Vanutelli — Vargas. 481
des Erwerbs halber zu flüchtig. Das „Sposalizio" in Caen, das einst als eins seiner
Hauptwerke galt, nach dem R. Santi copirte, ist nach dem Stand der neueren Forschung
dem Lo Spagna zuzuschreiben und wäre also Santis die ursprüngliche Fassung. Von
V. ferner Madonna (Nat.-Gal. London), Pieta (Florenz, Pitti), Himmelfahrt Christi
(Mus. Lyon), Selbstbildniss u. A. (1494 Florenz Uffizi), Madonna (Paris, Louvre),
Altar (Wiener Mus.), desgl. (Vatikan, Rom); A. in Kirchen zu Florenz, Freri, Cittä
della Pieve, Rom, etc. S. Leben von A. Mezzanotte (1836), Williamson (1900).
Yanntelli, s. VannuteUi.
YanTitelli, s. WitteL
Yanzi, s. Ayanzi.
Yaprio, Agostino da, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Pavia. 1490
arbeitete er für Lod. Sforza in Mailand. In S. Rimo zu Pavia befindet sich ein
Madonnenaltar (1499) von ihm. — Ein Constantino Y. war um 1460 in Mailand
als Maler thätig und soll einer der Ersten gewesen sein, der Sinn für Perspektive besass.
Yaqnez, Emile Modeste, Maler, geb. 1841 in Paris, t 20. (?) Nov. 1900. Er
malte Blumen in Wasserfarben.
Yarallo, Tanzio di, s. Tanzi.
Yarana, s. Gnarana.
Yarco, Alonso de, Malw-, geb. 1645 (?) in Madrid, t 1680 das., Schüler des J.
Antolinez. Er malte Landschaften.
Yarcolller, Oscar, Maler, geb. 11. Juli 1820 in Rom als Sohn französischer
Eltern, f 1846 in Paris, Schüler von P. Delaroche. Von ihm Ohnmacht der
Jungfrau, Bildnisse, etc. Med. 3. Kl. 1846.
Yardy, Jobn, Baumeister und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 1765,
thätig in England. Von ihm u. A. ein Stich der grossen Halle im Schloss Hampton
Court.
Yarelen, Jacob Elias ran, Radierer, geb. 9. Aug. 1757 in Haarlem, t 16. Mai
1840 das. Er war Gelehrter von Beruf und übte die Kunst mehr als Liebhaber.
V. zeichnete und radierte Landschaften mit Vieh staffirt, ferner naturwissenschaft-
liche Blätter, etc.
Yarella, Francisco, Maler, geb. vor 1600 in Sevilla (?), t 1656 das., Schüler
von P. de la Roelas. 1618 copirte er für die Karthause Sa. Maria de las Cuevas
Gemälde Gaudins in der Karthause zu Grenohle. Von ihm ferner Abendmahl (1622
S. Bernardo, Sevilla), Marter des Hl. Vincenzius (S. Vicente, das.), S. Michael (La
Merced-Kloster, das.), etc.
Yarenne, Charles Santoire de, Maler, geb. 1763 in Paris, f 1834 in Russ-
land, Schüler von Jos. Vernet. Er wurde Prof. an der Akad. zu Warschau und
Ritter des poln. Stanislas-Ordens. V. malte Ansichten und Landschaften aus Oester-
reich, Italien, Schweden, Russland, etc. — Von einem — de Y. besitzt das Mus. Angers
ein Bildniss des Oberst Dulignon.
Yarenne, Dorothea Santoire de, Malerin, geb. um 1804 in Paris, f i^^ch
1826, Schülerin von Redoute, Tochter des Charles S. de V. Sie malte Miniaturen,
Aquarelle und besonders Blumen und Copien nach grossen Gemälden. — Ein Fräu-
lein Louise Elisa de Y. stellte zwischen 1836 — 1865 in Paris Pastellbildnisse, etc. aus.
Yarennes de Goddes, Engene de, Maler, geb. 20. Sept. 1829 in Coulommiers
(D^p. Seine-et-Marne), Schüler von Lavieille undPicot, thätig in Paris. Von ihm
December in Brie, An den Ufern des Morin, Frühling, etc.
Yargas, Andres de, Maler, geb. 1613 in Cuenca, f 1674 das., Schüler von F.
Camilo in Madrid, wohin er mit jungen Jahren gelangte. Er malte Historien, etc.
für Kirchen und Private, zuletzt wieder in seinem Heimathsort.
Yargas, Luis de, Maler, geb. 1502 in Sevilla, t 1568 das., Schüler von D.
de la Barrera, um 1527 von P. Buonaccorsi (?) in Rom. Nach 27 Jahren erst
kehrte er in die Heimath zurück. Er führte ein Einsiedlerleben und liess sich nicht
durch den Neid der Parteien behelligen. Seine Zeichnung und vornehme Auffassung
wurden gelobt; als beste Werke galten seine Fresken, doch ist kaum etwas darunter
uns erhalten geblieben. An erster Stelle wird La Calle de la Amargura (Strasse
der Bitterniss, 1563 — 68), eine Kreuztragung vor der Sünder auf dem Weg zur
Hinrichtung ihr letztes Gebet sprechen durften, genannt; ferner Apostel, Evangelisten,
etc., im Thurme der Kathedrale zu Sevilla. Die Kathedrale selbst birgt seine Oel-
bilder, „La Gamba" (1561 eine Genealogie Christi, auf der Maria von Adam angebetet
wird, dessen schön gemaltes Bein dem Bild seinen Spitznamen verschafft hat) uud
die Geburt (1555j. V. malte auch treffliche Bildnisse.
Allgemeiues Küustler-Lexicon. 5. AiiH. 4. Uaiid, 31
482 Varin — Varley.
Varin, Charles Nicolas, Kupferstecher, geb. 29. Juli 1741 in Chalons-sur-
Marae, f 22. Febr. 1812 das., Schüler von P. Q. Cbedel und La Touche Sohn
des Jean B. V., an dessen Zeichenschule er Prof. wurde. Er wurde auch in Chälons
Conservator des Museums. Vielfach war er Mitarbeiter an den Werken seines
Bruders Joseph V. d. Ae. und Anderer z. B. St, Aubins. Eigenhändig stach er nach
Biiivert), ßoucher, Breemberg, Fragonard, Latouche, Lavreince, Leprince, Rubens,
Ta-verney, Teniers, Wouvermans, Zeisig, etc.
Tarin, Ciaire Eleonore, Kupferstecherin, geb. 13. April 1820 in Epernay (Dep.
Marne), f nach 1848, Schülerin ihrer Brüder P. Adolphe V. und P. Amedee V.
in Paris. Unter deren Leitung stach sie viele Ornamente; ferner Landschaften für
die Dubois'schen Kalender, etc. 1848 verliess sie Paris wegen der Revolution und
Hess sich in La Rocbelle nieder.
Tariii, Eugene Napoleon, Kupferstecher, ^geb. 1831 in Epernay (Dep. Marne),
Schüler seines Bruders P. Amedee V. und der Ecole des beaux-arts zu Paris. Von
ihm Blätter nach Anker, Baltard, Bonguereau, Brion, Carpeaux, Cot Dieffeübach,
Haman, Ch. Muller, Paton, R. v. Rijn, Tofana, Am. Varin, Weisz, etc. Med, Paris
1865, 2. Kl. 1879.
Varin, Jean, s. Warin, Jan.
Varin, Jean Baptiste, Kupferstecher, geb. 9. Mai 1714 in Chälons-sur-Marne,
t 5. Juni 1796 das. Seine 1755 eröffnete Zeichenschule dort wurde später von der
Stadt übernommen.
Varin, Joseph d. Ae., Kupferstecher, geb. 11. Mai 1740 in Chälons-sur-Marne,
f. 7. Sept. 1800 in Paris. Schüler von Chedel und La Touche, Sohn des Jean B. V,
1760 Hess er sich mit seinem Bruder Charles N. V. in Paris nieder. Sie schufen
zahllose Platten für illustrirte Prachtwerke, z. B. Blondels Baukunst, Montalemberts
Befestigung, Belins Marine, Saint-Nona Reise nach Neapel, Einweihung der Statue
Louis' XV. in Rheims (1766), Ohosson Mouradjas Türkisches Reich, Cassas Syrien und
Palestina, Sabattiers Dictionnaire des auteurs grecs et latins, etc. Ferner stachen sie
die grosse Karte der Grafschaft Bourgogne (1755), viele einzelne Architekturen,
Caricaturen, Bettler, etc. Med. 1755, 1766.
Varin, Joseph d. J., Kupferstecher und Lithograph, geb. 29. Nov. 179'6 in
Chälons-sür-Marne, f 6. Juni 1843 das., Schüler seines Vaters Charles N. V. Er
machte den Krieg mit und wurde bei Waterloo verwundet; geheilt erhielt er in Paris
Aufsicht über Arbeiten an der Galerie Colbert und dem Scbloss Neuilly. Von 1816 .
bis 1820 war er in Chälons als Zeichenlehrer an zwei Instituten thätig. Darauf
studirte er nochmals den Linienstich unter Chasteau zu Paris, wollte aber auch
damit nicht recht reüssiren und eröffnete endlich eine eigene Zeichenschule in Chälons.
Er lithographirte nach R. Santi, Girodet, etc., auch nach eigener Zeichnung und
hat u. A. auch ein Bildniss des Herzogs von Reichstatt gestochen.
Varin, Pierre Adolphe,, Kupferstecher, geb. 24. Mai 1821 in Chaiors-sur-
Marne, f 10. (?) Oct. 1897 bei Cbateau Thierry, Schüler von Rouargue und .lon-
voisin, Sohn des Joseph V. d. j. Er wurde einer der fleissigsten und gevi'.ssen-
haftesten reproductiven Stecher und Radierer. Wir nennen von ihm Die Schnitter
nach L. Robert, Illustrationen zu Werken von Didron, Viollet-le-Duc, L. Feuchere,
Hauser z. Theil kunstgewerblichen Charakters, etc. V. hat auch Einiges über Stecher
etc. veroffentHcht. Med. 3. Kl. 1861.
Varin, Pierre Amedee, Maler und Kupferstecher, geb. 21. Sept. 1818 in Chä-
lons-sur-Marne, t 27. Oct. 1883 in Crouttes (Dep. Aisne), Schüler von Monvoisin,
Sohn des Joseph V. d j. Er arbeitete oft gemeinschaftlich mit seinen Brüdern und
stach für die Buchiliustration; ferner Einzelblätter nach BeHange, Bida, Chirico,
Donatello, Feuchere, Glrardet, Jalabert, Lenfant, Leroux, L. della Robbia, etc. Med.
3. Kl. 1852, 1857, 1859, 1861, 1863.
Varin, Quentin» Maler geb. 1580 in Amiens (Beauvais ?), t "™ 16^5, Schüler
von F. Gag ex und Bonaventura, kam dann nach Paris, wo er der Maria de'
Medici vorgestellt wurde und die Decorationen des Luxembourg auszuführen hatte.
Von ihm ferner Christus im Tempel (St. Germain des Pres, Paris), S. Carlo Borromeo
(S. Jacques de la Boucherie, das.), etc. Er war der Hauptlehrer des N. Poussin.
Varley, Albert Fleetwood, Maler, geb. 1804, t 1876, Sohn und Schüler des
John V. Er malte Aquarelle und war als Lehrer thätig.
Varley, Cornelius Maler, geb. 21. Nov. 1781 in Hackney (London), f 2. Oct.
1873 in Highbury (London), war erst Optiker und Mechaniker, dann Schüler seines
Bruders John V. Er malte klassische Landschaften in Wasserfarben, hielt aber
Varley — Vasari.
483
sein Interesse an den Wissenschaften aufrecht und gewann z. B. mit seiner Erfindung
des graphischen Fernrohrs 1851 die Goldene Ausstellungsmedaille. Das S. Kens.-
Mus. besitzt von ihm Nach Sonnenuntergang im Norden von Wales (1803)
Tarley, John, Maler, geb. 17. Aug. 1778 in Hackney (London), * 17. Nov.
1842 in London. Er lernte erst bei einem Silberschmied, dann bei einem BildniBS
maler und wurde zuletzt Architekturzeichner. Er gehört zu den Begründern der
Aquarellmalerei in England, die er aus der Vorstufe der colortrten Federzeichnung
herauszuheben mithalf. V. bereiste des öfteren Wales. Er schrieb über Perspektive
und Naturskizziren. Er war auch als Lehre^ thätig. Von ihm Bayham Abbey (1816,
Aquarell, Mus. Dublin), Knaresborough (1804 desgl. ebenda). Die Themse bei Battersea
(Aquarell n. Üirtin ebenda) , Bolton Abbey und 36 A. (S. Kens.-Mus. London), etc.
Yarley, WUliam Fleetwood, Maler, geb. 1777 (?), f 2. Febr. 1858 in Rams-
gate, Bruder und Schüler des John V. Er war als Lehrer in Cornwall, Bath und
Oxford täiätig. In Oxford wurde er durch seine leichtsinnigen Schüler beinahe zu
Tode verbrannt; von dem Unfall erholte er sich nie völlig. Er malte Landschaften
and Ansichten in Wasserfarben. Das S. Kensington-Mus. besitzt 5 Werke von ihm.
Varni, Antonio, Maler, geb. 1841 in Genua, Schüler seines Vaters und der
dortigen Akademie, weitergebildet in Florenz. Von ihm Sappho, Die Insel Favignana,
Tod der Annita Garibaldi, etc.
Yarnl, Santo, Bildhauer, geb. 18u7 in Genua, f 14. Jan. 1885 das., Schüler
eines Holzbildhauers, der Genueser Akademie, des B. Carrea und endlich des Bar-
tolini in Florenz. Er bereiste Italien und wurde Professor an der Akademie seiner
Vaterstadt. Von ihm Denkmal L. Canina (Sa. Croce, Florenz), Denkmal Chiodo
(Spezia), Denkmal Rossini (Campo Santo, Pisa), Denkmal E. Fiiibertos (Schloss Turin),
des Marchese Donghi (Staglieno bei Genua), etc., viele monumentale Allegorien, Bild-
nissbüsten u. A. m. Mitgl. mehrerer ital. Akad., SS. Maunzio e Lazzaro-Ord.
Varoni, (Varonne), GioTanni, (Johann), Maler, geb. 1832 ir Bellinzona,
Schüler der Akademie und von Höger in Wien, wo er sich nach Reisen durch die
Österreich. Gebirgsländer niederliess Von ihm Der Schiern bei Bozen, Das Nassfeld
im Pinziggau, Attersee mit Höllengebirge, ete.
Varotari, Alessandro, Maler, gen. II PadoTanino, geb. 1590 in Padua, f
1650 in Venedig, Sohn des Dario V. d, Ae., gebildet in Padua, dann zu Venedig an
Vecellis Werken. Sein Colorit war vorzüglich, nackte Kinder und die Landschaft
gelangen ihm am besten. Von ihm Diana uud Kallisto (Mus. Hannover) Minerva
(Gal. Borghese, Rom), Hochzeit zu Kanu u. A. (Accad Venedig), Judith u. A. (Gal-
Dresden), A in Sammlungen zu Florenz (Uffizi), London. Paris, Wien, etc., sowie in
Kirchen zu Bergamo (S. Andrea), Venedig (del Carmine, S. Toma, etc.).
Varotari, Chiara, Malerin des 17. Jahrhunderts, f nach 1665, Schülern, ihres
Vaters Dario V., thätig in Verona, Padua, etc. Sie war auch Dichterin Von ihr
Madonna (zweifelhaft, Mus. Hannover), Selbstbildniss (Florenz, üffizi), etc.
Varotari, Dario d. Ae., Maler, Bildhauer und Baumeister, geb. um 1539 in
Verona, f 1596, Schüler des P. Caliari, auch an Vecelli weitergebildet. Er lebte
meist in Padua, wo die S. Egidienkirche Werke von ihm birgt. Die Accad. zu
Venedig besass eine „Heimsuchung" von ihm. V. stammte von einer Strassburger
(Augsburger ?) Familie Wayrotter ab.
Varotari, Dario d. j., Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhundert!, geb.
nach 1610, Sohn des A. V. Er war Arzt und Dichter und übte die Kunst nur als
ijiebhabei- aus. Seine Bildnisse werden gerühmt. V. radierte auch diejenieen seines
Grossvaiers und des V. Gussonus.
Vasari;, Giorgio, Maler und Baumeister, geb. 30. Juli 1511 in Arezzo, t
27. Juni 1574 in Florenz, Schüler des Buonarotti und A. Angeli. 1529 zog er
nach Pisa, Bologna und Arezzo. Darauf brachte ihn Kard Ippolite de' Medici nach
Rom, wo er die Ciassiker und die Antike weiter studirte, dann auch die Baukunst
erlernte. Er erhielt viele Aufträge für öffentliche Gebäude, wurde dann wieder m
Florenz von verschiedenen Medici beschäftigt. Ali. Maler steht er nicht über dem
Dufchschnittsnachtreter ; seine Bedeutung beruht auf seiner berühmten Xünstler-
geschichte, die trotz vieler groben Fehler und starker Parteilichkeit zum Studium der
damaligen Kunstgeschichte unentbehrlich bleibt. Sie erschien zuerst 1550 in 2 Bänden,
1568 erweitert in 3 Bänden. Seitdem ist sie oft, mit reichem Commentar versehen,
herausgegeben worden; am Besten 1878—85 von Milanesi. Von ihm Lncrezia (Gal
Borghese, Rom), Leda (ebenda), Ahasver (Accad. Arezzo), Madonna (Pinacoteca, das.J
Cosimo I. (Mus. Berlin), Selbstbildniss u. A. (Florenz Uffizi). SS. Peter. Paul um
484 Vasari — Vasselot.
Uieronimus (Mus. Liverpool^, Die Auferstehung (Accad. Sienaj-, A. in Sammlungen zu
Bologna, Budapest, Dresden, Leipzig, Madrid, München, Neapel, Wien, etc., ferner
in vielen italienischen Kirchen und in Palästen zu Florenz und Rom. Von eeinen
Gebäuden ist das bedeutendste die Uffizien zu Florenz (1560 begonnen, von Anderen
vollendet); wir nennen ferner Theile des Inneren vora Pal. Vecchio das., die Abbadia
de' Cassinensi zu Arezzo, die Casa Montanti das. (ehemals sein eigenes Haus), etc.
Tasari, Lazzaro, Maler, geb. 1399 in Arezzo, f 1452 (1450?), Urgrossvater
des Giorgio V. Er malte eine Zeit lang mit seinem Freunde Pier o de' Franceschi.
Zuerst schuf er nur kleine Figuren, später Fresken in S. Vincenzo, S. Domenico,
S. Gimignano, alle zu Arezzo, sowie in de' Servi zu Perugia. Nach seinen Entwürfen
schuf F. Sassali Glasfenster (Madonna, Auferstehung) ftir die Mad. delle Grazie zu
Perugia. — Sein Sohn, Giorgio Y. d. i.e., f 1481, modellirte und malte Fayencen
YascelUni; (Taccellini), Gaetano, Kupferstecher, geb. um 1745 in Bologna,
t 1805 in Florenz, Schüler von E. Graziani und C. Faucci. Er radierte Bildnisse
berühmter Florentiner und stach nach Werken der Baldovinetti, Conca, Dandini,
Furini, Gentileschi, Giovanni da Bologna, Pagani, Passignano, R. Santi, Signorelli,
Traballesi, Vecelli, Vignali, etc.
Yascibracci, s. Tassilacchi.
Tasco, Grao, (Gran, der Grosse), s. Fernande«, Vasco im Nachtrag.
Vasco de Troya, s. Troya.
Vasi, Cav. Gniseppe, Maler und Kupferstecher, geb. 28. Aug. 1710 in Corleone
(Sicilien), f 16. April 1782 in Rom, lernte dort bei Conca zeichnen, beiP. L. Ghezzi
stechen und bei Juvara die Baukunst. Er malte einige mittelmässige Bilder (Pal.
Farnese und Caprarola), ist aber als Vedutenstecher berühmt geworden und wurde
1745 Hofkupferstecher. Von ihm Ansichten des Hafens von Ancona (für Benedict XIV.),
Fa^aden von S. Giovanni in Laterano und Sa. Maria Maggiore, Die Festlichkeiten
zur Geburt des Sohnes Karl III., 250 Ansichten von Rom (1747—61, Text von
Bianchini), Rom vom Janiculus (auf 6 Blatt), Die Basiliken (2 Bde.), Der farnesische
Stier, etc., Ritter vom gold. Sporn.
Yaslet, Lewis, Maler des 18. Jahrhunderts, t nach 1781, thätig in York und
Bath. Er malte Miniaturen.
Yasnetzoff, Victor, Historienmaler, geb. 1848 in Lopialo (Gouv. Viat-Ka). Er
bildete sich in Russland zum Maler aus und machte später Studienreisen nach Paris
und Italien. Zurückgekehrt erhielt er viele Aufträge für grosse Freskenfolgen; z. B.
im Museum zu Moskau, Darstellungen von Menschen a-us der Steinzeit; in der Kirche
zu Kiew, Die Propheten, Die Kirchenväter, Madonna, Hl. Communion, S. Alexander
Newsky, Sa. Olga, etc. Seine Biographie von de Baye (Reims 1895).
Yasquez, s. Yazqnez.
Yassal, Jean» Baumeister des 14. Jahrhunderts, thätig in Reuen, wo er im
Dom-Register als Stadt- und berzogl. Normannischer Baumeister 1359 genannt wird.
Wahrscheinlich war er am Bau des Domes thätig.
Yassaleto, Römische Künstlerfamilie des 13. Jahrhunderts. Die Mitglieder er-
bauten und meisseiten die alte Basilika des Vatikan, den Kreuzgang von S,. Giovanni
in Laterano (1250), die Kathedra von S. Andrea in Anagni (1263), die Kandelaber
im Dom dort und den Marmorlöwen vor S. Apostoli zu Rom.
Yassallo, Antonio Maria, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. iü Genua, Schüler
des V. M a 1 0 aus Cambrai. V. malte Landschaften, geschichtliche Genrebilder, Thiere,
Früchte und Blumen; er starb jung.
Yasse, Antoine Fran^ois, Bildhauer, geb. 1683 in La Seyne (Dep. Var), t
1. Jan. 1736 in Paris. Er schuf die Decorationen des Kamins im Salon de l'Abon-
dance des Pal. Versailles, decorirte königliche Schiffe zu Toulon und vielleicht auch
die Statue auf dem Altar der Marienkapelle in der Notre-Dame-Kirche zu Paris.
Yasse, Lonis Claude, Bildhauer, geb. 1716 in Paris, f 30. Nov. 1772 das.,
Schüler von Puget und Bouchardon. 1739 erhielt er den 1. Rompreis auf Grund
seines „Isebel von Hunden zerfleischt"; 1751 wurde er Mitglied, 1761 Professor
an der Akademie. Von ihm Schlafender Hirte (Marmor-Mus. Louvre), Saint-Germain
Bischof von Auxerre (Kirche Saint-Germain l'Auxerrois zu Paris), Marmormedaillon
Louis XV. (Hotel de Ville Paris), Der Ruhm und 1 A. (Pal. zu Versailles), Diana
(1769 SchloBs Sans-Souci), Medaillon von Chevert (St. Eustache zu Paris), viele Bildniss-
büsten, etc.
Vasselot, Jean Josepb Marie Anatole Martinet de, Bildhauer, geb. 16. Juni
'840 in Paris, Schüler von C. Le Bourg, Jouffroy und Bonnat. Stand erst
Vasserot — Vaudoyer. 485
im diplomatischen Staatsdienst und widmete sich seit 1865 der Kunst. Von ihm
Poveretto (1880 Bronzestatue Mus. Valenciennes), Balzac (1875 MarmorbOste Theätre
frangais Paris), Der Genius der Eingebung (Thä&tre von Aix-les-Bains), Scribe-Statue
(Neues Stadthaus zu Paris), F. Liszt (Medaillon), etc. 1879 Teröflfentlichte er
«Histoire du portrait en Frange" und „Recherches sur l'art frangais". Med. 3, Kl.
1873, 2, Kl. 1876, Med. Philadelphia 1876 und A.; /erschiedene Orden.
Yasserot, Charles, Baumeister, geb. 14. Jan. 1804 in Paris, f 1867. Er stellte
zwischen 1831—39 sehr viele aquarellirte Arcbitekturaufnahmen aus Frankreich und
Italien in Paris aus. Med. 2. Kl.
Vassear, Le, s. Lerassenr.
Yassilacohi, (Yascibracci), Antonio, Maler, gen. L'Aliensey geb. 1556 auf
Melos, t 1629 in Venedig, Schüler des P. Caliafi, später in Treviso unter Bene-
detto Caliari, in Padua unter D. Varotari weitergebildet. Mit seinen Lehrern
malte er Festdecorationen zum Einzug Heinrich III. von Polen in Venedig. Er ge-
langte nach Eom, wo er wieder Buonarotti, auch Bobusti studirte. Die Mus. zu
Wien besitzen von ihm Die Gerechtigkeit. Andere Werke schuf er für den Sala
dello Scrutinio (Dogenpalast, Venedig), S. Giorgio das. und S. Pietro zu Perugia.
Yastagh, G^za, Maler, geb. 1. Sept. 1866 in Klausenburg, Schüler seines Vaters
György V. und voa Hackl in München. Von ihm Wilder Stier (Nat.-Mus. Buda-
pest), Enten (Neue Pinak. Mönchen), Lauernde Löwen, etc. Gold. Med. 1895.
Yastagh, György, (Georg) d. Ae., Maler, geb. 10. April 1836 (n. A. 1834) in
Szegedin, Schüler von Stech und Gerstenberg das., seit 1854 antodidaktisch in
Wien weitergebildet. Er malte erst Ungarische Volksscenen, dann besonders Bild-
nisse. Von ihm Erzherzog Joseph und Erzherzogin Klotilde (Nat.-Mus. Budapest),
Toldi u. 1 A. (Akad. das.) , Bacchantenzug (Kgl. Oper das.) , Zwei Altarbilder
(Scblosskapelle Alcsuth), etc. — Sein Sohn György V. d. j. wurde Bildhauer und
widmete sich der Thierplastik.
Yaszary, Janos, (Johann), Maler, geb. 1867 in Kaposvär, Schüler von Greguss
und Szekely in Budapest, Hackl und Loefftz in München, Bouguereau und
T. Robert-Fieury in Paris. Von ihm Altar (Kirche zu Balaton-Füred), desgl.
(Kirche zu Zala-Radna), Fürstprimas Vaszary (Domstift, Gran), Freibad, etc.
Yatinelle, Ursin Jules, Medailleui, geb. im Aug. 1798 in Paris, t nach 1830,
Schüler von Gatteaux. 1819 erhielt er den grossen Rompreis. Von ihm Med.
auf Louis Philippe, auf die Kirche St. Denis, auf Gassendi, etc., auch einige Bas-
reliefs. Med. 2. Kl. 1831.
Yancann, Barbe Anne, Malerin des 18. Jahrhunderts. Sie schuf Miniaturen
und wurde 1751 Mitgl. der Akad. Saint-Luc.
Yauchelet, Th^ophile Angnste, Maler geb. 7. März 1802 in Passy bei Paris,
t 22. April 1873, Schüler fon Abel de Pujol und Hersent. 1829 gewann erden
grossen Rompreis. Von ihm Prinz Poniatowski (1835 Mus. Versailles), Übergabe
von Magdeburg 1806 u. v. A. (ebenda), Christliche Caritas (Mus. Amiens), etc.; ferner
Historien in Pariser Kirchen, sowie decorative Arbeiten in den Tuillerien (zerstört)
dem Senatspalast und dem Stadthaus dort, endlich Entwürfe zu Gobelins für den
Salle d'Apollon im Louvre. Med. 2. Kl. 1831, 1. KI. 1846, 1861; Kreuz d. Ehren-
leg. 1861,
Yancorbel, s. Bang, Mme Louise.
Yaucnlenrs, (Wanthier ?), Jacqnot de, Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1499
baute er mit seinem Bruder Jean de V. eine Brücke über die Me«rthe bei Mal-
zeville. 1508 wurde er Baumeister des Herzogthums Lothringen. 1510 baute er
am Palast zu Nancy.
Yandechamp,. Jean Joseph, Maler, geb. 1790 in Rambervillers (Dep. Vosges),
t 1866, Schüler von G i r o d e t. Er reiste lange in Amerika. Von ihm Carlo
Borromeo (Kapelle der kgl. Manufaktur zu Beauvais), Perseus und Andromeda,
Spanierin, Die Badenden, etc., namentlich aber Bildnisse. Med. 3. Kl. 1843.
Vaudoyer, Antoiue Laurent Thomas, Baumeister und Kupferstecher, geb.
21. Dec. 1756 in Paris, f 27. Mai 1846 das., Schüler von A. F. Peyre. 1788
erhielt er den grossen Rompreis. Er wurde Baumeister des Institutspalais, Secretär
der Specialschule der Akademie und Mitglied des Instituts (1823). In Rom hatte
er besonders die Antike studirt, 1788 kehrte er zurück. Nach dem Einziehen
der Akademien 1793 gründete er mit Leroy eine Schule in Louvre, bis 1795 die
Akademie wieder erneMt wurde. 1806 erhielt er einen der Preise bei Napoleons
Wettbewerb für einen Ruhmcstempel. V. vergrösserte die Sorbonne tind war Bau-
486 Vaudoyer — Vauzelle.
meister an der Sternwarte, der Bibl. Ste. Ge'nevifeve, etc. Für Lafayette erneuerte er
das Schloss La Grange in der Auvergne. Mit Baltard gab er viele Stiche nacl Ge-
bäuden und Bauprojekten heraus. Ferner schrieb er eine grössere Anzalil von
Werken zur Baugeschichte. Kr. der Ehrenleg. (1814); Mitglied des Engl. Institute
of Architects.
Tandoyer, Leon, Baumeister, geb. 7. Juni 1803 in Paris, f 9- Febr. 1872
das., Schüler seines Vaters A. L. T. V. und des Lebas. 1826 gewann er den
grossen Rompreis. Er wurde 1845 Baumeister der Abtei St. Martin des Champs,
1850 im Cultusministeriuai angestellt und später Diöcesan-Baumeister zu MarseiUe.
Hier begann er 1855 sein Hauptwerk, den Dom von Marseille. Im Eere La Chaise
schuf er 1882 das Grabmal des Gen. Foy. V. schrieb auch baugeschichtliche Auf-
sätze. Med. 1. Kl. 1855, Kr. der Ehrenleg. 1849, Off.-Kr. 1855, Mitglied d. Instituts
1868. Sein Leben von Henri Revoil (1872), Daviond (1873). — Sein Sohn und
Schüler Alfred V. wurde auch Baum,eister.
Vaudremer, Joseph Auguste Emile; Baumeister, geb. 6. Febr. 1829 in Paris,
Schüler von Blouet und der Eoole des beaux-arts. 1854 gewann er den Rom-
preis. Aus Italien schickte er die üblichen Architektur aufnahmen und Restaurations-
projekte, auch einige aquarellirte Ansichten. Er wurde Baumeister der Diöcesen
Agen und Beauvais, restaurirte Theile von S. Germain l'Auserrois, baute eine pro-
testantische Kirche, eine Schule, eine Strafanstalt, etc. in Paris. Med. 1865, Kr.
der Ehrenleg. 1867, Mitglied des Instituts 1879.
Taaghan, Robert^ Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f um 1667. Er schuf
zahlreiche Platten für Bücher (z. B. Ashmoles Theatrum Chemicum 1650, Dugdales
Warwickshire, etc.), ferner viele Bildnisse (James I., Gge. Clifford, Ben Jonson,
Francis Drake, W. Raleigh, etc.), darunter eines des Charles IL mit einer Unter-
schrift, die ihm nach der Restauration eine gerichtliche Verfolgung eintrug. — Ein
William V. war gleichzeitig in England als Kupferstecher thätig. 1664 schuf er
3in Thierbuch (13 Blatt).
Vanlot, Charles, Maler, geb. 1818, f 1842, Schüler von Cogniet, thätig in
Paris. Von ihm Atelierinneres (1839), Gen. Bernelle (Pastellbildniss), etc.
TanqneliU; — , Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1785 — dO baute er die !Kirche
des Hospice g^n^ral zu Rouen.
Tanrose, (Taax-Rose)) s. Friquet im Nachtrag
Yauthier, Jules Antoine, Maler, geb. 1774 in Paris, f 1832 das. an der
Cholera, Schüler von Regnault, Sohn eines Miniatur- und Pastellmalers. Er
zeichnete viel nach Statuen und Bildern für Bouillons Musee Royal u. a. Werke.
Von seinen Gemälden nennen wir S. Louis begräbt Todte nach der Zerstörung von
Sidon (S. Louis- en-L'isle), Abraham verstösst Hagar, Henri IV. bei der Wittwe
Ledere, Landschaft mit Wäscherinnen, etc. — Sein Bruder Antoine Charles V.
geb. 1790 war Maler und Illustrator.
Vauthier-Galle, Andr^, Bildhauer, geb. 2. Aug. 1818 in Paris, f 3. Mai 1899
das., Schüler seines Grossvaters Galle, von Blondel, Petitot und der Ecole des
beaux-arts, an der er 1839 den grossen Rompreis gewann. Von ihm ein Theil
der französischen Briefmarkenplatten der Republik von 1848 und Napoleons III.,
Medaillen auf die Söhne Louis Philippes, auf die Siege in Afrika, die Ueberschwenun-
ungen der Loire, die Ausstellung von 1867, auf Palissy, etc., die Statuen Omphale
(1859), Frühling (1850), sonstige Medaillen, etc. Er musste wegen Augenübels die
Kunst aufgeben. Med. 1852, 1866, etc.
Vautier, Marc Louis Benjamin, Maler, geb. 29. April 1829 in Morges (Kanton
Waadt), t 25. April 1898 in Düsseldorf, Schüler von Hebert und Lugardon in
Genf, dann von R. Jordan in Düsseldorf. 1856—57 besuchte er Paris, 1857 Hess
er sich in Düsseldorf nieder. Er wurde einer der beliebtesten Genremaler der alten
Düsseldorfer Schule, und behandelte Bauern- und Dorfgeschichten mit einer Banalit&t,
die ihm den Erfolg beim grossen Publikum sichern mussten. Von ihm Karten-
spielende Bauern im Wirthshaus (Leipzig Mus.), Der Leichenschmauss (Mus. Köln),
Die Tanzstunde (Berlin Nat.-Gal.), Tanzpause (Dresden Gal.), Andere in den Gal. zu
Basel, Bern, Breslau, Düsseldorf, Genf, Hamburg, Stettin, etc. Er illustrirte Inuner-
manns Oberhof, Auerbachs Barfüssele, etc. Mitgl. verschiedener Akademien ; mehrere
Orden und Medaillen.
Vautier, Max, Baumeister, geb. 1828 in Paris, Schüler von Grisart.
TauzeUe, Jean Lubin, Maler, geb. 1776 in Angerville (Dep. Seine-et-Oise), f
nach 1836, Schüler von Perrin und H. Robert, Er malte zahlreiche Architflk-
Vavasseur — Vecchi. 487
fnrea, Ansichten und Landschaften aus Frankreich, Italien und Spanien. Auch hat
er für Galeriewerke gezeichnet und Einiges lithographirt. Gold. Med. 1810.
Vavassenr, Eugene Charles Paul, Maler und Zeichner, gen. Bipp, geb. 25.
April 1868 in Paris, Schüler der Ecole des beaux-arts unter Ca banel. Er zeichnete
für viele Zeitschriften, z. B. Revue illustree, Magasin pittoresque, Caricature, Eclipse,
La Gaudriole, u. s. w., an den Letzteren unter dem Namen Ripp. Für die Zeit-
schrift Lc Supplement lieferte er das Plakat Nous lisons tous le Supplement.
Varassore, (Yalvassori), GioTanni Andrea, Holzschneider und Verleger des
16. Jahrhunderts, gen. Gnadagnino. Ein Blatt einer Folge von Herkulesthaten
trägt den Namen voll ausgeschrieben. Die Blätter sind ungleich, sowie eine grössere
Anzahl von Holzschnitten der Zeit, die ihm ebenfalls zugeschrieben werden und mit
I A oder Z A (Z steht für Zoan-venezianisch für Gian, Giovanni) bezeichnet sind,
daher sind die Arbeiten — darunter Ovid (Parma 1505), Livius (Venedig 1520) —
wohl unter mehreren Formschneidern und Zeichnern zu vertheilen. Ganz irrthümlicher
Weise hat man auch den massigen Kupferstecher Zoan Andrea (s. d.) mit V.
identifiziren wollen.
TaToqiue, Frao^ols, Maler, geb. 1761 in Paris, f 4. Aug. 1821 das. Er wurde
Inspektor an den Gobelins, und malte Blumen, Stillleben, sowie decorative Entwürfe.
Yay, Baron Nicolai TOn, Bildhauer unsres Jahrhunderts, f im Febr. 1886
in Budapest, Schüler von Ferenesy und Rauch. 1860 siedelte er nach Wien über.
Für Stuhlweissenburg schuf er eine Vörösmarthy - Statue, für Zala-Egerszeg die
Statue Deaks; von ihm ferner Berszendyi (Nat.-Mus. Budapest), Em. Miko (Nat.-Mus.
Siebenbürgen), Büsten und Thiergruppen, etc.
Vayembourg, Jean de, Maler des 16. Jahrhunderts. Von 1592—1602 war er
Hofmaler Charles IIL von Lothringen in Nancy, dessen Bildniss er öfters malte. Die
Kathedrale dort besitzt eine Madonna im Rosenhag von ihm.
Taynier, Giorannl Enrico, Maler, geb. 1665 in Genua (?), f 1738, Schüler
von G. B. Gaulli. Er wurde Bildnissmaler, musste dreimal nach Turin reisen, um
den König und Mitglieder der königlichen Familie zu malen, nahm aber eine Hofstellung
nicht an.
Tayson, Paul, Maler, geb. 4. Dec. 1841 in Gordes (Dep. Vaucluse), Schüler
von Gleyre , nachdem er die Rechte studirt hatte. Später beeinflusste ihn Courbet.
Er bereiste Holland, Italien und Spanien. V. wurde angesehener Thiermaler, nament-
lich seine Rinder und Hammel fanden Anklang. Med. 3. Kl. 1875. 2. Kl. 1879, Kr.
der Ehrenleg. 1886.
Yazquez, — , Portugiesischer Maler de» 16. Jahrhunderts. Für die Kirche San
Lu''.ar de Borromeda in Andalusien malte er 1562 eine Kreuzabnahme und einen
Martertod des Hl. Sebastian.
Yazqnez, Alonso, Maler des 16. Jahrhunderts. 1514—18 schmückte er mit
Anderen das prachtvolle Messbuch des Kard. Ximenes in der Kathedrale von Toledo.
Yazqnez, Alonso, Maler, geb. vor 1600 in Ronda (Andalusien, n. A. in Rom
als Kind spanischer Eltern), f vor 1649, Schüler von A. Arfian in Sevilla. Er
war hetheiligt am grossartigen Katafalk für Felipe II. im Dom zu Sevilla. Von seinen
vielen Fresken in jener Stadt ist nur ein S. Luis Bertran (Medaillon im S. Pablo-
kloster) noch übrig. Die Merced Calzada besitzt von ihm Bilder zum Leben des
Hl. Ramon, eine Magdalena und eine Pietä.
Yazquez, Juan Bantlsta, Maler und Bildhauer, geb. vor 1550 in Sevilla, f
nach 1578, Schüler des D. de la Barrera, als Bildhauer in Toledo gebildet. Für
die Kathedrale dort fertigte er mehrere Statuen und den Bartholomäus-Altar in der
Thurmkapelle. In Sevilla vollendete er den Hauptaltar der Kathedrale (1561) und
schuf 9 flolzstatuen, sowie mehrere Reliefs dafür. 1568 malte er ein Altarbild für
die ehemalige Kapelle im Orangenbaumhof der Alhambra. 1579 arbeitete er in der
Kathedrale zu Malaga.
Yazquez, Fray Jnsepe Manoel, Bildschnitzer, geb. 1697 in Granada, 11765.
Er fertigte für die Karthause von Granada Chorthüren und Sakristeischräuke mit
Intarsien.
Yeau, Francesco; Maler, geb. 1757 in Pavia, f 1768. Er malte Architekturen,
Perspektiven und gute decorative Arbeiten.
Yeau, s. auch Lereau.
Yecchi, Giovanni de', Maler, geb. um 1536 in Borgo di S. Sepolcro, f 1614,
Schüler des R. dal Co He. Im Wettstreit mitZucchero malte er iu Caprarolo so-
wie in Damaso Fresken zum Leben des Hl. Lorenz. Von ihm ferner die Zeichnung
488 Vecchia — Vecelli.
zu den 4 Evangelisten in Mosaik an den Kuppelpfeilern in S. Pietro zu Rom,
Scenen zum Leben des Hl. Hieronimus in Sa. Maria Aracoeli das., Die Kirchenväter
in der del Gesü das., etc.
Vecchia, Pietro della, s. Muttoni, P, de, auch im Nachtrag.
Tecchietta, II, g. Lorenzo di Pietro.
Tecchio di San Bernardo, II, s. Minzocchi, Francesco.
Teochio, II, s. Papa, Simone, d. Ae.
Yecelli, (Vecellio), Cesare, Maler, geb. 1521 (?) in Pieve di Cadore, t 2. März
1601 in Venedig, Schüler des Francesco V. und des Tiziano V., dessen Vetter
er war und den er 1548 nach Augsburg begleitete. Wahrscheinlich sind manche
angebl. Tiziano Vecellis von ihm. Die Brera zu Mailand besitzt eine Dreifaltigkeit
von ihm. 1590 veröffentlichte er sein berühmtes Buch „Degli Abiti Antichi e Moderni"
mit 420 Kostümzeichnungen, die wohl von Chr. Chrieger aus Augsburg geschnitten
wurden. — Sein Bruder Fabrizio V., geb. in Pieve di Cadore, f 1576, war auch
Maler. Er soll für den Rathhaussaal seines Geburtsorts ein schönes Bild gemalt
haben.
Vecelli, (Vecellio), Francesed, Maler, geb. nach 1477 (?) in Pieve di Cadore,
t 1559, Schüler von S. Zuccati, Gentile und Giovanni Bellini, Bruder des
Tiziano V. Trotz grosser Fortschritte gab er die Malerei auf und war längere
Zeit Soldat. Dann widmete er sich wieder der Kunst und wurde 1527 angeblich
auf Tiziano V. Anrathen Kaufmann. Von ihm Madonna (Capp. Genova, Pieve di
Cadore), desgl. (S. Vito, Cadore), Orgelflügel (S. Salvatore, Venedig), Ausstellung
Christi (Gal. Dresden, zweifelhaft), Thronende Madonna (Mus. Berlin), Madonna
(Akad. Venedig), Verkündigung (ebenda), Geburt (C, Giuseppe, Belluno).
Vecelli, (Vecellio), Marco, Maler; gen. Marco di Tiziano, geb. 1545 in
Venedig, f 1616 (1611?) das., Vetterssohn und Lieblings- Schüler des Tiziano V., den
er auf seinen Reisen nach Rom und Deutschland begleitete. Von ihm Der Bologneser
Friede (Grosser Rathssaal, Dogenpalast, Venedig), Doge Donato vor der Madonna
knieend (Sala della Bussola, das.), Venezianischer Sieg 1148 und A. (Dogenpalast
Venedig), Christus als Weltenrichter (SS. Giovanni e Paolo Venedig), Madonna della
Misericordia (Florenz. Rtti), A. in weiteren Venezianischen und Friaulischen Kirchen.
— Sein Sohn Tiziano II. V., gen. Tizianello, geb. um 1570, f nach 1645, malte
Bildnisse, auch manierirte Historien, etc. — Dessen Vetter Tommaeo V., geb. 14. Dec.
1587 in Pieve di. Cadore. f nach 1618, war auch Maler; man kennt ein Abendmahl
in Pieve di Lozzo in Cadore von ihm.
Vecelli, (Vecellio), Orazio, Maler, geb. 1528 (?), f 1576 in Venedig an der
Pest, Sohn und Schüler des Tiziano Vecelli. Er widmete sich bald der Alchemie,
malte aber einige Historien (die besten gingen bei einem Brand im Dogenpalaat zu-
grunde •, Sa. Caterina zu Venedig besitzt noch einen Tobias mit dem Engel) und
besonders Bildnisse. Wir nennen noch von ihm Altarklappen (S. Biagio, Calalzo bei
Cadore) und Doge Priuli mit Familienmitgliedern (Kirche zu Sorisole bei Bergamo).
Vecelli, Tiziano, einer der grössten Maler aller Zeiten, geb. 1476/77 in
Pieve di Cadore (Friaul), f 27. Aug. 1576 in Venedig, Schüler wahrscheinlich des
S. Zuccato, später der Gebrüder Bellini, eine Zeitlang von seinen Mitschülern
Barbarelli und Palma beeinflusst. 1508 malte er in Wettbewerb oder wenigstens
neben Barbarelli Fresken in dem Fondaco de' Tedeschi zu Venedig, die jetzt unter-
gegangen sind. 1511 trat er in die Dienste des Herzogs Alfonso I. von Ferrara.
1530 und 1532 besuchte er Bologna, wo Karl V. ihn traf, ihn zum Pfalzgrafen, sowie
Ritter des goldenen Sporns erhob, sowie mit andern Ehren überhäufte. 1537 malte
er die Schlacht von Cadore im grossen Saal des Dogenpalastes, die 40 Jahre später
verbrannte. Auch Federigo Gonzaga, Herzog von Mantua war Gönner Tizianos (seit
1523). Für seine verschiedenen Herren machte er Reisen nach Augsburg, Mailand
etc. Trotzdem er viel in Ferrara und Mantua thätig war, blieb Venedig sein Heim,
in dem berühmte Zeitgenossen viel verkehrten. In keinem Künstlerleben, selbst in
Rubens' nicht, decken sich inneres Genie und äusserer Glanz der Anerkennung, so wie
bei T. Vecelli. Können wir ihn als Stilisten wohl auch nicht über den grossen Gian,
Bellini stellen, als Coloristen nicht über Barbarelli, so steht ihm im einen Fall das
Glück zur Seite, einer späteren Generation anzugehören, deren Empfinden uns unmittel-
bar zugänglich ist, im anderer seine souveräne Vielseitigkeit. Oft ist er der grösste
aller Bildnissmaler genannt worden, vor ihm hat es keine wirkliche Landschafts-
malerei gegeben, Grazie, Schönheit der Form, glühende Farben, prachtvoller Vor-
trag sind ihm alle in gleicher Weise zu eigen. Bis in das tiefste Alter war 'ir seiner
Veclite — Veen.
489
Kräfte noch Herr, und mit 97 Jahren konnte er, den Kaiser wie ihresgleichen be-
handelten, König Henri III. mit grosser Pracht empfangen. Als er 99 Jahre alt an
der Cholera starb, wurde ein Verbot, während dieser Pestzeit Kirchenbegräbnisse
vorzunehmen, für ihn aufgehoben und er in der Frari beigesetzt, die eines seiner
Hauptwerke birgt. Auch nur seine Hauptwerke wie den Zinsgroschen in Dresden,
die Madonna di Casa Pesaro in der Frari zu Venedig, der Tod Petri Marlyri, ehe-
mals in de» Zanipolo dort, das Bacchanal in Madrid, die rerschiedenen Venusbilder,
die Aesunta in der Accademia zu Venedig, die Bildnisse Karl V., Felipe II., seiner
Tochter Lavinia, etc., einzeln aufzuzählen, fehlt der Raum und wir müssen auf die
Monographien verweisen. Werke von ihm in den Sammlungen zu Antwerpen, Berlin,
Besan^on, Cassel, Dresden, Dublin, Edinburgh, Florenz (Uffizi, 13 Pitti 15), Glasgow,
Hampton Court, London (auch Buckingham-Pal., Bridgewater House etc.), Madrid (39),
Mailand, München (7), Neapel, New-York, Paris (12), St. Petersburg (12), Rom
(Vatikan, Pal. Borghese, Corsini, Doria, etc.), Venedig, Verona, VV^ien (auch Samm-
lung Harrach), etc. auch vielen Englischen Privatsamralungen und Italienischen
Kirchen. S. Leben von S. Ticozzi (1817), Sir A. Hume (1829), J. Northeote (1830),
Cadorin (1853, 1881) BergLiann (1865), Crowe und Cavalcaselle (1877), M. F. Sweetser
(1877), R. F. Heath (1879), V. Braghirolli (1881), G. Gronau (1900), C. Barfoed
(Kopenhagen 1889), Knackfuss (1897), Lafenestre (Paris 1886), Gl. Phillips (1897-98).
Vechte, Antoine, Bildhauer und Goldschmied, geb. 1800 (1798?) in Vire-sous-Bil
(D6p. C6te-d'or), t 1868, war erst Schmied, dann Schüler von Soyer, weitergebildet
durch Studium alter Stiche und Medaillen. Er ahmte alte Meister so gut nach, dass
viele seiner Schilde, Helme, Harnische und Platten als Arbeiten Cellinis galten. Trotz-
dem verdiente er nicht genug und musste in das Londoner Geschäft Hunt und Roskeil
treten, das er erst lb62 Gesundheitshalber wieder verliess, um nach Paris zurückzu-
kehren. Von ihm Silbervase mit dem Triumph der Galathea (für den Herzog von
Luynes), Vase mit Centauren-Lapithenkampf (für Kgn. Victoria und deren Gemahl),
desgl. mit Venus und Adonis (ebenso), Daphne (1855 Statuette), Unbefleckte Em-
pftngniss (1867 Platinplatte für das Papstjubiläum), etc. Eines seiner Werke ge-
langte in das Mus. Luxembourg zu Paris. Med. 3. Kl. 1847, 1. Kl. 1848, Kreuz der
Ehrenleg. 1848.
Tecq, Jakob La, (Jakob Le), s. Layeoq.
Yecsey, Fanny, verehel., Malerin, geb. 1855 in Stuhlweissenburg, studirte in
budapest, Gemahlin des Theodor von V. Sie malte Landschaften.
Yecsey, Theodor TOn, Maler, geb. 6. April 1861 in Csäny (Ungarn), Schüler
von M^szöly, th'ätig in Budapest. Er malte Landschaften.
Vedder, EHhu, Maler, geb. 26. Febr. 1836 in New-York, Schüler von T. H.
Matteson in Sherbourne ^N. Y., ü. S. A.), weitergebildet unter Picot in Paris. Er
war lange Zeit in Rom thätig. Von ihm Zeichnungen zu „Rubaiyät of Omar Khayyäm"
Folge von 56 Bl.), Höhle der Seeschlange (Boston Mus.), Nausikaa und ihre Gefähr-
tinnen, Der Minnesänger; auch Wandgemälde, z. B. in der neuen Abgeordneten-
Bibliothek zu Washington.
Yedova, Pietro della, Bildhauer, geb. 1831 in ßima (Val Sesia), gebildet m
München (1845) unter einem Stukkateur feinem Verwandten) und Xaver Schwan-
thaler, später (1853) Schüler der dortigtu Akademie unter Windischmauu, sowie
der Turiner Akademie und des V. Vela. Seit 1871 arbeitete er vielfach für Turin
Monumente in dortigen Kirchhöfen, etc. Von ihm auch das Denkmal des Kardinals
Patzmann (Ungarn), Gaudenzio Ferrari (Varallo), etc. Mitgl. mehrerer Akademien;
verschiedene Auszeichnungen.
Yeeken, Jan Baptist van der, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Flandern.
Nach H. von Balens Zeichnung schuf er ein grosses Glasfenster mit der Kreuzigung
für die Commimionskapelle von S. Jakob zu Antwerpen.
Yeelward, Daniel, Kupferstecher, geb. 14. Aug. 1766 '.n Amsterdam, f nach
1827, Schüler von P. Louw und J. C. Schult sz, meist jedoch Autodidakt. Er schuf
viele Btichertitel, Karten, Vignetten, etc., 1828 aber 70 gr. anatomische Blatt nach
G. Sandifort für ein Mus. Anatomicum, denen später noch 12 Bl. Menschenschädel
folgten. — Seine Söhne Hai-man Y., (geb. 17. Aug. 1790, t 1813?), Abraham Y.,
(geb. 24. Nov. 1792) Daniel II. Y. (geb. 15. Dee. 1796) und Harman II. V., (geb.
28. Jan, 1814), waren auch Kupferstecher.
Yeen, Geertruida ran, verebel. Malo, Malerin, get. 4. Juni 1602 in Antwerpen,
t 30. Juni 1643, Tochter (4te8 Kind) und Schülerin von Otho van V. Das Mus.
Brüssel besass dessen Bildniss von ihrer Hand.
490 Veen — Veit.
Veen, Gijsbert ran, Maler und Kupferstecher, geb. 1558 (n. A. 1566) in Leiden,
t 1628 in Antwerpen, jüngerer Bruder des Otbo van V. 1588 besuchte er Italien
(Rom und Venedig). Er stach in der Art des C. Co'rt besonders nach Werken seines
Bruders, aber auch nach F. Barocci, Caron, R. dal Colle, Passeri, B. Peruzzi, J.
Robusti, etc.
Veen, JUaerten yan, eigentlicher Name des Martin Heemskerk, s. d.
Veen, (Vaenius, Venins, Voenius), Otho Tan, Maler, geb. 1558 in Leiden, f 6. Mai
1629 in Brüssel, Schüler von J. Cla esz, v. Swanenburg in Leiden und Zucchero
in Rom, wohin er 1575 gelangte; 1572 war die Familie nach Lüttich übergesiedelt.
Um 1580 wurde er bischöfl. Page in Lüttich, kam 1584 nach Leiden und 1593 nach
Antwerpen, wo er ein Jahr später Meister der Gilde wurde. Zum Einzug des Erz-
herzogs Ernpt (1594) und dem von Albert und Isabella (1599) musste er Triumphbogen etc.
für die Stadt entwerfen. Er wurde Hofmaler und kam als Vorstand der Münze nach
Brüssel. Vier Jahre lang war er Lehrer des Rubens. In diplomatischen Dienst war
er auch nach Wien gesandt worden und besuchte München, sowie Köln a./Rh. auf der
Heimreise. V. gab verschiedene Werke heraus, darunter Horatii Emblemata, Embleme
der hl. und weltlichen Liebe, Leben des Thomas d'Aquinas, etc Zu diesen zeichnete
er Illustrationen, die meist von Gijsbert v. V. gestochen wurden. Von seinen Gemälden
nennen wir 12 Scenen zur Erbebung der Batavier gegen die Römer (Mus. Amster-
dam), Marienleben u. A. (Gal. Schieissheim), der Parnass (Mus. Berlin), Kreuzab-
nahme (Gal. Aschaffenbürg), A. in den Sammlungen zu Antwerpen, Bamberg, Braun-
schweig, Brüssel, Köln a./Rh, Madrid, Paris, Stockholm, Stuttgart, Wien, etc., auch
in den Kathedralen zu Brügge und Ghent. — Seine Schwester (nicht Tochter), Cor-
nelia T. V., soll ebenfalls, meist Bildnisse, gemalt haben.
Veen, Pieter Tan, Maler, geb. 1564 in Leiden, f 1630 das., Bruder des Otho
van V Er malte aus Liebhaberei und stiftete 1615 (?) der Stadt sein Bild, Entsatz
von Leiden 1574, jetzt im dortigen Stadtmuseum. — Von einem B. Tan V., Maler
des 17. Jahrhunderts, besitzt das genannte Museum eine Landschaft.
Veen, Rochns yan, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1706 (?) in Haarlem, viel-
leicht Neffe des Otho van V. Er malte Geflügel in der Art des P. Holsteijn. —
Seine beiden Söhne sollen ihn im selben Fach noch übertroffen haben.
Veenhnijsen, J., Zeichner und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig in
Amsterdam 1656 — 77. Er stach eine Reihe von Gebäuden aus dieser Stadt (71 Bl.)
und zeichnete dort Bildnisse.
Veer, Jan de, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1662 (?) in Utrecht. Dort stiftete
er dem Hiobsspital 1641/2 ein Gemälde. Das Museum der Kunstfreunde daselbst
besitzt seine- Anbetung des Hirten.
Veerendael, Nieolaes Tan, Maler, get. 19. Febr. 1640 in Antwerpen, begr.
11. Aug. 1691 das., Schüler seines Vaters. Er malte vielfach gemeinschaftlich mit
Anderen und gehört zu den besten Blumenmalern Antwerpens. Werke von ihm in
den Sammlungen in Antwerpen, Berlin, Dresden (Affenschmaus 1686, Blumen-
straus), München (gemeinsch. mit de Heem), St. Petersburg, Wien (Gal. Liechten-
stein), etc.
Vega, Diego Gonzalez de la, s. Gonzales d. I.V. im Nachtrag.
Vegnier, Thomas, Baumeister des 15. Jahrhunderts. 1430 stand er zu Gisors
in kgl. Diensten, in denen Charles VIII. ihn 1449 bestätigte.
Veillat, Just., Maler, geb. 9. März 1848 in Chateauroux (Dep. Indre), Schüler
von Ca bat und Dupre. Er war auch als Schriftsteller thätig. Von ihm Land-
schaft mit badenden Frauen (Mus. Chateauroux), Stillleben, Nach dem Sturm, Atelier-
inneres, etc.
Veillon, Angnste, Maler, geb. 29.Dec.1834 in Bex (Canton Waadt), f 5. Juni
1890 in Genf, wo er thätig war, Schüler von Diday, auch in Paris und Rom ge
bildet. Er bereiste Holland, die Schweiz, Egypten, und lebte zwei Jahre lang
in Venedig. Von ihm Abend in Venedig (Mus. Basel), Bei Brunnen (Mus. Zürich),
Ein Frühlingsmorgen am Brienzersee (1866, Museum Bern), Kalifengräber (ebenda), etc.
Veit, Johannes, Maler, geb. 1790 in Berlin, f 1854 in Rom, studirte in Wien
und seit 1811 in Rom (besonders nach Vanucci), Bruder des Philipp V. Er gehört
zu den Nazarenern, zeichnet sich aber durch etwas besseres Colorit aus. Von ihm
Altar (Lütiich), Anbetung der Hirten (Kath. Kirche, Berlin), etc., auch Bildnisse.
Veit, Philipp, Maler und Radierer, geb. 13. Febr. 1793 in Berlin, f 18. Dec.
1877 in Mainz, Schüler von Matbäi in Dresden, dann in Wien, unter Aufsicht
seines Stiefvaters Fr. von Schlegel weitergebildet. 1813 machte er die Befreiungs-
Veiter — Velasco. 491
kriege mit, focht in Dresden, Kulm und Leipzig und schied mit dem eisernen Kreuz,
Kind jüdischer Eltern wurde er schon als Knabe getauft, kam 1815 nach Rom, wo
er sich ganz den Nazarenern anschloss. Er malte hier mit in der Villa Bartholdi,
der Villa Massimr, für die Sa. Trinitä de Monti und den Vatikan. 1880 wurde er
Dh-ektor des Städel'schen Instituts in Frankfurt a. M. gab 1843 die Stellung auf
und Hess sich in Sachsenhausen nieder, wurde aber 1853 Gal.-Direktor in Mainz.
Von ihm ferner Simeon im Tempel (Kirche zu Bensheim), Einführung der Künste
durch das Cbristenthum, Italia, Germania (Städel'sches legt., Frkft. a. -M.), Bildniss
u. A. (ebenda), Wirken der Hellenischen Bildner (Decke, das.), Die Maria am Grabe
Christi (Nat.Gal., Berlin), [limmelfaLrt Mariae (1846 Dom, Frkft. a. M.), Ausmalung
dei westlichen Kuppel des Mainzer Doms (voi. Schülern ausgeführt), Madonna
(Karton zum Bild in der Trinitä, Gal. Darmstadt), Christus am Oelberg (Dom Naum-
burg), A. im Römer zu Frankfurt a. M., in der Karlsruher Kunsthalle, etc., auch
Federzeichnungen.
Veiter, Josef, Bildhauer und Maler, geh. 12. Mai 1819 in Mitteldorf bei
Windisch-Mattrei (Tirol). Erst 2^iegenhirt, dann Schüler von K. Tendier, dessen
49jährige Wittwe er als 23jähriger Mensch heirathete. 1869 siedelte er von Kind-
berg nach Leoben, 1878 von dort nach Klagenfurt über. Er schuf Altäre und
Altargemälde für Kirchen in Klagenfurt iß Statuen für das Domportal), Langenwand,
Leoben, Lichtenfels, Mürzzuschlag, St. Lambrecht, Wasen, Wolfsberg (Kärnthen), etc.
Veith, £diiard, Maler, geb. 1858 in Neutitschein (Mähren), thät^ in Wien.
Von ihm Heilige Caecilie, etc.
Veith, Johann Martin, Maler, geb. 6. Mai L650 in Scbaffhausen, f 14. April
1717, studirte 10 Jahre lang in Italien. Von Venedig ging er mit dem Fürsten
Radziwill nach Warschau, verblieb hier zwei Jahre und kehrte dann in die flöimath
zurück. Von ihm Venus und. Adonis, Herakles am Scheidewege, Bildnisse, etc.
Veith, Johann Philipp, Maler und Radierer, geb. 1769 (1768 ?) in Dresden,
t 1835, Schüler der Dresdener Akad. und von Zin-gg. Mit 30 Jahren besuchte
er Italien. Zurückgekehrt, war er meist als Landschaftsradierer thätig und wurde
Mitglied, sowie Lehrer an der Dresdener Akad. Er radierte über 200 meist kleine
Platten, Ansichten von Terracina (2), desgl. aus der Umgebung von Rom und Dresden,
auch nach Berghem, dei Gianuzzi und Ruisdael.
Veken, Willem Philippe yan der, Maler und Kupferstecher, geb. 23. Mai
1863 in Antwerpen, Schüler der dortigen Akad., an der er später Prof. wurde. Von
'hm die Schlüsselübergabe (Stich n. Vanucci), Gen. L't Wouwermans, etc.
Vela, Antonio, Maler, geb. 1634 in Cordova, t 1676 das., Sohn und Schüler (?)
des Cristob'al V. Er wurde Geistlicher und inaltf für Klöster, sowie Kirchen
seiner Vaterstadt, z. B. zwei Bilder zum Leben des HL Augustiu für das
Augustin erkloster.
Vela, Cristobal, Maler, geb. 1598 in Jaen, t 1658 in Cordova durch Ertrin-
ken im eigenen Brunnen, Schüler von P. de Cespedes und V. Carducho. Er
lebte meist in Cordova und malte Historien, z. B. eine Reihe Propheten im Augus-
tinerkloster das.
Vela, Lorenzo, Bildhauer, geb. 1812, f 1897 in Bellinzona, Bruder des Vin-
cenzo V. Er war Lehrer an der Brera zu Mailand. Die Pinakothek zu Ligor-
netto besitzt Werke von ihm, die er dorthin stiftete.
Vela, Spartaco, Maler, geb. 1885 in Ligornetto (Tessin), f 23. Juli 1895 das.,
Schüler von Bertini und der Brera in Mailand. Von ihm Rizpah, Landschaften,
etc.; er hat auch radiert.
Vela, Vincenzo, Bildhauer, geb. 1822 in Ligornetto (Tessin), f 3. Oct. 1891
in Bellinzona, Schüler von Cacciatori in Mailand, dann in Rom (1847) weiter-
gebildet. Er machte den Feldzug 1848 in der Lombardei mit und ging dann nach
Turin, wo er (1852) Akademieprofessor wurde. Infolge von Ärger zog er sich nach
einigen Jahren in die Heimath zurück. Von ihm Sterbender Napoleon (18^7 Mus.
Versailles), Harmonie (Grabmal Donizetti), Joach. Murat (Friedhof, Bologna), Vittorio
Emanuele (Rathhaus, Turin), Tellbrunnen (Lugano), Desolazione (das.), A. Allegri
(1879, Correggio)", Bersagliere (Lugano), Minerva (Lissabon), Cavour (Börse, Genua),
Manin (Turin) C. Columbus (Vera Cruz), etc. Med. 1. KI. 1867, Kr. der Ehrenleg.
1863, Oflf.-Kr. 1867, Mitglied der Mailänder Akad.
YelascOf — , Portugiesischer Maler des 16. Jahrhunderts, thätfg in Vizen (?),
1530—40. Em Pfingstfest von ihm (vielleicht auch andere Werke), befindet sich in
der HI. Greizt -Kirche zu Coimbra.
492 Velasco — Velazquez.
Yelasco, Antonio, (Acisclo Antonio), s. Palomino de Castro.
Yelasco, Cristobal de, Maler, geb. nach 1550 (?), t nach 1598, Sohn und
Schüler des Luis de V. 1598 malte er ein Bildniss des Erzherzogs Albrecht.
Für das Jagdschloss Felipe III. in den, Wäldern von Valsain malte er 7 flandri-
sche Städtebilder. Hierfür erhielt er 20,673 Reals. — Sein Sohn und Schüler
Matias de V. malte Historien, z. B. Scenen aus dem Marienleben für das Carme-
literinnen-Kloster in Valladolid.
Yelasco, Diego de, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thätig in Toledo. Er
war an der Ornamentik der dortigen Kathedralenfa^ade (1536) und Uhr betheiligt,
schuf das Wappen des Kardin. Tävera und die Holzbasreliefs an den Thüren der
Löwenfa^ade das. (1541).
Velasco, Lonls dC, Maler des 16. Jahrhunderts, f 11. März 1606 in Toledo,
■wo er schon 1564 lobte und 1581 Maler des Kapitels wurde. Von ihm Incarnation
Christi (Thor des Kreuzgangs, im Dom, Toledo), Madonna mit Heiligen und andere
Altäre (1584 — 5 Dom, das.), Bildniss des Kard. Quiroga, etc.
Velazquez, A. G., s. Gonzales Velazquez im Nachtrag.
Velazquez, Oiego Rodriguez de Silva y, berühmter Maler, get. 6. Juni 1599
in Sevilla, f 7. Aug. 1660 in Madrid, Schüler des Herrera d. Ae., seines Schwieger-
vaters F. Pacheco und wahrscheinlich des L.Tristan. 1622 besuchte er Madrid,
erhielt aber nicht den erhofften Auftrag auf das Bildniss des Königs und ging nach
Sevilla zurück, wo er bald Beachtung fand. 1623 rief ihn Olivarez nach Madrid,
stellte ihn dem Felipe IV. vor, und V. musste dessen Reiterbildniss malen, das er
mit solchem Erfolge that, dass der König ihn zum Hofmaler ernannte und fortan nur-
von ihm gemalt sein wollte. 1628 genoss V. 9 Monate lang die intime Freundschaft
des Rubens, der ihn dazu bewog, Italien zu besuchen. Er kam nach Venedig (wo
er Kopien nach Robusti malte), Ferrara, Bologna, Loretto und Rom, wo er ein Jahr
verblieb und in der Villa Medicis Wohnung erhielt. 1630 gelangte er noch nach
Neapel, wo er sich eng mit Ribera befreundete und Felipe IV. für ihn interessirte.
1631 zurückgekehrt, erhielt er ein Atelier nahe den Gemächern dt Königs, der ihn
täglich besuchte und selbst Stunden bei ihm nahm. Als er 1634 seine Tochter ver-
heirathete, durfte er seinen Hofmalertitel an den Schwiegersohn (J. B. del Mazo-
Martinez) abgeben und wurde unbesoldeter Garderobier. In den 18 Jahren seines
Madrider Aufenthaltes schuf- er eine grosse Reihe seiner Hauptwerke, die in den be-
rühmten „Las Lanzas" (üebergabe von Breda) gipfelt. 1643 wurde er Kammerdiener.
1642 war Olivarez gefallen, V. blieb ihm aber aller Hofetiquette zum Trotz treu.
1649 sandte ihn der König nach Italien, hauptsächlich um Gemälde und Abgüsse
von Antiken für ihn zu erwerben. V. besuchte Genua, Mailand, Padua, Venedig,
Bologna, Modena, Parma, Florenz, Rom und Neapel. Dann blieb er ein Jahr in
Rom, malte unter der Zeit wieder prachtvolle Bildnisse. 1661 kam er nach Spanien
zurück und wurde 1652 Oberhoffourier, ein Amt, das ihm seine Zeit sehr kürzte.
1659 war er Ritter des Santiago-Ordens geworden, 1660 begleitete er den König
bei seiner Zusammenkunft mit Ludwig XIV. nach Irun. Hierbei hatte er für die
Kgl. Hoflager zu sorgen, die Festdecorationen auf der Fasanemnsel in der Bidassoa
zu entwerfen und zu leiten, was ihn so überanstrengte, dass er bald nach seiner Rück-
kehr in Madrid starb. Seine Frau folgte ihm 8 Tage später in's Grab. Kein Maler
hat je eine geistreichere und zugleich doch massvolle Technik beherrscht wie er.
In dem Feingefühl für zarte Stimmung der Farben greift er dem Empfinden unserer
Zeit vor, und so ist denn auch keiner der alten Meister uns so unmittelbar verständ-
lich, wird von uns so hoch geschätzt wie er. Zu seinen berühmtesten Gemälden
gehören die Bildnisse Felipe IV., des Olivarez und verschiedener kgl. Kinder, der
Aesop und Menippus, Die Zwerge, ferner Der Bacchus (Las Bebedores), Las Meninas
(1656), Las Hilanderas (Die Tapetenweberinnen), Die Schmiede des Vulkan, etc. Die
meisten Gemälde von ihm besitzt das Museum Madrid (über 50), dann kommen in
Betracht die überaus zahlreichen Werke in englischen Privatsammlungen. Ferner
Werke von ihm in den Sammlungen zu Amsterdam, Berlin, Brüssel, Dresden, Dulwich,
Edinburgh, Florenz (Pitti, Uffizi), Frankfurt a. M., Haag, Hampton Court, Hartford (U. S.
A. YaleCollege), London, Modena,Montpensier, München, New- York, Paris, Rom (Kapitel,
Pal. Doria), Salamanca, Sevilla, St. Petersburg, Stockholm, Turin, Valencia, Valla-
dolid, Wien (auch Akad. und Sammlung Harrach), etc. Es werden auch zwei Ra-
dierungen von V. aufgeführt. S. Leben von W. Burger (1865), W, Stirling (1855),
T. Gautier (1868), P. Lefort (1888), E. Stowe (1881), C. B. Curtis (1883), Stevenson
(1895), Armstrong (1896), Beruete (1898), Justi (1888), Picon (1899), Romanos (1899).
Velbacher — Velde. 493
Velbacher, Niklas, Baumeister des 15. Jahrhunderts, gen. Niklas Yon Admont,
thätig um 1445. Er erbaute die Kirche zu Mal ein bei Sekkau (Obersteier), und die
zu Frauenberg bei Admont.
Velde, Adriaen yan de, Male- und Radierer, geb. 1635/36 in Amsterdam,
t 21. Jan. 1672 das, Schüler seines Täters Willem v. d. V. d. Ae. Wijnants
und von P. "Wouyerman (?). Es ist nicht erwiesen, dass er Italien besuchte. Er ge-
hört zu den ersten Laudschafts- und Thiermalern Hollands; neben seinen eigen-
händigen Gemälden, setzte er noch oft Staffage in Bilder seiner Freunde. Trotz
seines Fleisses und seines Könnens fand er mit seiner Kunst kaum sein Auskommen.
Mau kennt über 180 vollendete Gemälde von ihm. V. radierte schon mit 14 Jahren.
Im Ganzen besitzen vyir 26 Blatt von ihm, von denen die zuletzt geschafifecen die
besten sind. Von seinen Gemälden nennen wir Thierstück (Mus. Haag), Holländischer
Strand (ebenda), Fähre (Rijksmus. Amsterdam), Der Künstler mit seiner Familie auf
dem Laude u. 4 A. (ebenda), Viehweide (Gal. Dresden), Eisbelustigung u. 5 A. (eben-
da); A. in den Sammlungen zu Antwerpen, Aschaffenburg, Berlin, Brüssel, Dulwich,
Edinburgh, Frankfurt a. M., Gotha, Haarlem. Hamburg, Innsbruck, Kassel, Leipzig,
London, München, New- York, Paris, Rotterdam, St. Petersburg, Schieissheim, Schwerin,
V\/ip»i Wörlitz ptc
Velde, Äntoön Tan de, Maler, geb. 1617, f 1672, Sohn und Schüler (?) des
Esaias v. d. V.
Velde, Esaias ran de, Maler und Radierer, geb. um 1590 in Amsterdam, begr.
18. Nov. 1680 im Haag, vielleicht Bruder des Willem v. d. V. d. Ae. Seit April
1610 befand er sich in Haarlem, wo er 1612 Mitglied der Gilde wurde. 1618 wurde
er Mitglied der Haager Gilde. 1626 soll er sich wieder im Haarlem, 1680 in Leiden
aufgehalten haben. lEr staffirte oft die Gemälde Anderer und malte selbst Couver-
sationsstücke, Soldatenbilder und Schlittschuhläufer. Er radierte verschiedene Folgen
von kleineren holländischen Ansiebten und Landschaften, den Deichbruch von Utrecht
(1623), Die Kirmes, Ansicht von Rom (1617), Die Jahreszeiten, etc. Von ihm Das
Mittagbrod (1614 Mus. Haag), Gefecht mit Banditen (1624 Mus. Glasgow), Winter-
belustigung u. A. (Mus. Amsterdam), Gefecht (Mus. Rotterdam), A. in den Samm-
lungen zu Aachen, Berlin, Braunschweig, Christiania, Dessau, Haarlem, Hamburg,
Innsbruck, Leipzig, München, Prag, Wien, etc.
Velde, Esaias Tan de, d. J., Goldschläger und Maler, get. 1615 in Haarlem,
t nach 1671, Sohn und Schüler (?) des E saias v. d. V.
Velde, Henri Clemens yan de, Maler, Baumeister und Kunstgewerbler, geh,
3. April 1863 in Antwerpen. Schüler Von Verlat und Carolus-Duran, seit 1892
autodidaktisch auf dem Gebiete des Kunstgewerbes gebildet. In der Ausschmückung
von Wohnräumen, im Entwerfen von Möbeln und verschiedenen Decorationen z. B.
Bucheinbänden, Buntpapieren, Schmuck und dergl. entwickelte er einen höchst eigen-
artigen nach ihm benannten Stil, der von grossem Einfluss auf das geeammte Kunst-
gewerbe weit über die Grenzen seines Vaterlandes hinaus wurde. Er wurde Professor
und Hess sich in Uccle bei Brüssel, später in Berlin nieder. In Paris «owohl, wie
in Berlin wurden Filialen errichtetpdie mit der Herstellung und Verbreitung seiner
Schöpfungen ausschliesslich beschäftigt sind.
Velde, Jan yan de, d. ae., Kalligraph und Kupferstecher, geb. 1568 (?) in
Antwerpen, f 10. Sept. 1623 in Haarlem. Er war dort und zuvor in Rotterdam als
Lehrer thätig, hat gezeichnet und vielleicht auch gestochen. 1605 veröffentlichte er
„Spieghel der schrijfkonste."
Velde, .Tan yan de, d. j. Maler und Kupferstecüer des 17. Jahrhunderts, Sohn
des Jan v. d. V., d. Ae. Er war 1614 Meister und 1635 „Vinder" der Lucasgilde
zu Haarlem geworden. Er malte Thiere und Lanaschaften, ist aber am besten durch
seine Kupferstiche (besonders nach Elsheimer und Molyn) bekannt. V. stach und
radierte über 45 Bildnisse, einige 60 Heilige Darstellungen und Allegorien, über 100
Ansichten und Landschaften, ferner Gcnrescenen, verschiedene Buchillustrationen, etc.
Velde, Jan Ignatins yan de, Maler, geb. 22. April 1692 in Ghent, t nach
1736. Er war in Paris Hofmaler und dort seit etwa 1716 thätig.
Velde, Jansz van de, Maler, geb. 1619/20 in Haarlem, f nach 1660, Sohn
des Jan v. de V. d. j., wahrscheinlich Neffe des Esaias und Willem v. d, V.
d. Ae. Seine seltenen Bilder, die von 1640—60 datirt sind, sind Stilllebcn. Werke
von ihm im Museum Haag (1660), Brüssel (1655), London (1656), etc. — Ein Nicolaes
v. d. V. war im 17. Jahrhundert zu Ypereu als Maler thätig. Die S. Bertin-Kircbe
zu Poperinghe besitzt ein Abendmahl von ihm.
494 Velde — Vellano.
Velde, Jau Jastns van de, Maler, geb. 4. Mai 1689 in Paris, f nach 1717,
Sohn und Schüler eines Justus van d. V., der -wahrschemlich aus den Nieder-
landen um 1686 nach Paris kam und dort (wie später sein Sohn) thätig blieb.
Velde, Pieter Tan de, eigentlich Pieter de Kempeneer, s. Campaöa, P.
Velde, "Willem van de, d. ae., Maler und Zeichner, geb. 1611/2 in Leiden,
begr. 16. Dec. 1693 in London. Schon mit 20 Jahren war er als Marinemaler be-
kannt. Die Generalstaaten Hessen ihn während des zweiten englisch-holländischen
Krieges Kriegsschiffe begleiten und er zeichnete z. Th. mit Verachtung grosser
Lebensgefahr zahllose Skizzen von Gefechten und Seemanövern. Charles II. lernte
ihn in Holland kennen und berief ihn später nach London, wohin er 1675 gelangte.
Er wurde Hofmaler, erhielt eine Pension, in der ihn James II. bestätigte. Das
Museum Amsterdam besitzt 11 Werke von ihm, die Gal. zu Hampton Court 12 See-
gefechte, die Eremitage zu St. Petersburg 2 Marinen.
Velde, Willem van de, d. j,, Maler und Radierer, geb. 1633 in Amsterdam
t 6. April 1707 in Greenwich bei London, Schüler seines Vaters Willem v. d. V.
d. Ae. und des S. de Vlieger. Im Staatsauftrag begleitete er Kriegsschiffe während,
der Seekriege mit England und Frankreich. 1677 berief in Charles II. nach Eng-
land und ernannte ihn zum Hofmaler. Um 1686 kam er zu kurzem Aufenthalt noch-
mals nach Amsterdam. Bei Vielen gilt er als der grösste Marinemaler Hollands. Er
hinterliess viele tausend Zeichnungen, das Museum Rotterdam allein besitzt über
600. Viele wurden während einer Seeschlacht geschaffen. Von seinen über 300 Ge-
mälden befinden sich die meisten in englischem Privatbesitz. Von ihm Die See-
schlacht bei Solebay (1673, Mus. Hannover), Ruhige See (Mus. Haag), Einnahme des
Royal Prince 1666 u. A. (ebenda). Der Kanonenschuss u. 12 A. (Mus. Amsterdam):
A. in den Sammlungen zu Antwerpen, Berlin Brüssel, Darmstadt Dresden, Dulwicb,
Edinburgh, Frankfurt a. M., Glasgow, Gotha, Kassel, Lille, London, München, New-
York, Nürnberg, Paris, Rotterdam, St. Petersburg, Stuttgart Weimar, Wien, Wies-
baden, etc. — Sein Sohn Cornelias V, ist nur als Copist (meist nach Gemälden
seines Vaters) bekannt.
Velden, Adolf von den, Maler, geb. 24. Dec. 1853 in Frankfurt a. M., Schüler
des dortigen Kunstinstituts, sowie der Akademie zu Berlin, wo er sich eine .Zeit
lang (später in Weimar), niederliess, V. war Dr. phil, und in Amerika als Chemiker
thätig, ehe er in Frankfurt a. M., Berlin und Karlsruhe die Kunst studirte. Er malte
Landschaften und Thiere aus Amerika, Deutschland, Italien und Ungarn.
Velden, Paalus (Petrus?) van der, Maler, geb. 5. Mai 1837 in Rotterdam.
Er war Autodidakt. Von ihm Der Cellospieler (1887 Stadt-Mus. Haag), „Le double
blanc" (Mus. Amsterdam), etc.
Veldener, (Veldenaer), Jan., Holzschneider des 15. Jahrhunderts, gen. orio-
vanni di Westfalia, geb. wahrscheinlich in Deutschland, thätig 1447—1483 in Hol-
land. 1474 erschien sein „Fascicnlus Temporum" zu Löwen, 1476 „Caroli Viruli
formulae Epistolarae", 1480 (?) das „Speculum Hnmanae Salvationis" in Folio, und
1483 zu Culemburg das. in 4to, mit zersägten Stöcken. 1483 erschien dort auch
seine „Historia Sanctae Crucis". Es ist übrigens nicht zweifellos festgestellt, ob
V. die Bilder für diese Werke, die er druckte und herausgab, auch selbst ge-
schaffen hat.
Veldlieer, J. 6., Holzschneider, geb. 4. Juni 1866 in Haarlem, Schüler der
dortigen Akademie. Von ihm Mädchenkopf, Abend Spedestraet in Haarlem, etc.
Veldhoven, Hendrik van, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1769 in Leiden, wo er
im Renswoudschen Stift Zeichenlehrer war. Er malte Bildnisse, Gesellschaftsstücke, etc.
Veldman, Wijbrand, Maler, geb. 1742 (?) in Groningen, f 1800 das. Er malte
u. A. Miniaturbildnisse.
Veldten, s. Veiten.
Veli, Benedetto, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Florenz, Er malte
Historien, z. B. eine Himmelfahrt im Dom zu Pistoja
Vellani, Francesco, Maler, geb. um 1688, f 1768, gebildet in der Stringa-
schule, thätig zu Modena, wo sich noch viele Werke von ihm befinden.
Vellano, ßartolommeo (Giacomo?), Baumeister, Bildhauer und Medailleur,
geb. um 1430 in Padua, f 1492 das, Schüler des Douatello, dem er nachstrebte.
Von ihm Scenen aus dem alten Testament (10 Bronzereliefs, Chor von S. Antonio
zu Padua), Thronende Madonna (S. Francesco, das.), Papst Paul II. (Pal. S. Marco,
Rom), ders. (Bronzestatue, Perugia) mehrere Med. auf diesen Papst, auf dessen
Secretäre Piatina und Roselli, etc.
Vellatrano — Vendranimi. 495
Vellatrano, V. di Tezzo, s. Vezzo.
Vellefanx, Claude, Baumeister des 17. Jahrhunderts, der mit Änderen die
Arbeiten am Saint-Louis-Hospital zu Paris leitete. Im Jahre 1618 stand er noch als
Sachverständiger im königlichen Dienst.
Velpen, Radnlphe (Rodolphe) Tan, Maler des 15. Jahrhunderts, t 1478, Sohn
eines Goldschmieds Jan van V , tbätig in Loewen. 1419 wird er schon als Figuren-
maler angeführt. 1442 bemalte er für die Peterskirche eine Madonnenstatue. 1466
entwarf er Broderien für Bischöfsmäntel. 1478 erhielL er den Auftrag, ein Bild für
das Rathhaus zu malen. — Sein Sohn Bodolphe 11. Tan V. kommt seit 1487 als
Figurenmaler in Löwener Urkunden vor. Er war stets verschuldet, wanderte nach
Portugal aus und kehrte 1501 zurück. Später zog er nach Antwerpen.
Veiten, (Veldten), Jurii Matwjeewitsch (Georg Mathlae), Baumeister des
18. Jahrhunderts, f 1811, gebildet in Paris und Rom, thätig in St. Petersburg, wo
er Akademieprofessor und Hofrath wurde. Von ihm Plan zum LuStschloss Tschesme
(1770), Katharinenkirche (1776), Annenkirche (1779), Armenische Kirche (1783), der
Lombard, etc., Modelle zu Schlössern und Kirchen, etc. Mit Kokorinow baute er
1775 die Kunstakademie, namentlich die Paradetreppe. V. erfand auch eine
Maschine zur Fortbewegung des Granitblocks für die Reiterstatue Peter des
Grossen.
Telten, Wilhelm, Maler, geb. 11. Juni 1847 (n. A. 1846) in St. Petersburg,
Schüler der dortigen Akad., auch in München gebildet, wo er sich niederliess. Von
ihm Transport (Neue Pinak. München), An der üeberfuhr (Rudolfinum Prag), Im
Wald, Staffirte Landschaft, etc.
Velthoven, Hendrik Tan, Maler, geb. vor 1750 in Leiden, f 1769. Er wurde
1766 Mitgl., später Inspektor und Direktor des Utrechter Malerkollegiums und von
1764—69 Direktor der Zeichen-Akad. das. Er malte Bildnisse.
Vely, Anatole, Maler, geb. 20. Febr. 1838 in ßonsoj (Dep. Somme), t 10. Jan.
1882 in Paris, Schüler der Akad. zu Valenciennes, von Signol und der Ecole des
beaux-arts. Von ihm Die Versuchung (1869 Mus. Amiens), Zwischen Liebe und
Geld (Mus. Chicago), Der sprechende Brunnen (1873 Mus. New- York), Lucie von
Lammermoor (Mus. Narbonne), Schmerzensmutter (1868 Kirche von Anzin), Bildnisse
etc. Med. 3. Kl. 1874, 2. Kl. 1880.
Velijn, Philippus, Kupferstecher, geb. 81. Jan. 1786 in Leiden, f 4. Mai 1836
in Amsterdam, Schüler einer Privatzeichenakademie, auch des Delfos, meist aber
autodidaktisch in Paris weitergebildet, wo er 8 Jahre lang verweilte. Sonst war er
in Amsterdam thätig. Von ihm Die Schlacht von Waterloo, Die Schlacht von
Esslingen, Bilderdyk auf dem Sterbebette, Prof. v. d, Palm, etc. Mitgl. der Akad.
zu Amsterdam und Antwerpen.
Velzen, Jan Pieter Tan, Maler, geb. 10. Oct. 1816 in Haarlem, t 22. April
1853 in Brüssel, Schüler von N. J. Roosenboom. 1840 auf Reisen in Frank-
reich und Belgien weitergebildet. Er liess sich in Hilversum nieder und malte
Landschaften.
Ven, Jan Autoon Tan der, Bildhauer, geb. 1800 in Hertogenbosch, t 1866,
Schüler der Antwerpener Akad., wo er einen grossen Preis erhielt. Nach 1833 be-
reiste er Italien , wo er bis 1841 verblieb. Nach längerem Aufenthalt in der
Heimath ging er wieder nach Rom. Von ihm Eva und die Schlange, Dornen-
gekrönter Christus, etc. Löwen-Orden. — Ein Gerard Tan der V., geb. 10. Juni 1818
in Rotterdam, Schüler von W. H. Schmidt, auch in Antwerpen gebildet, malte
Genrebilder.
Venanzi, GiOTanni, Maler, geb. 1627 in Pesaro, f 1705, wahrscheinlich
Schüler des S. Cantarini, in Parma an Bernabei weitergebildet. 1678 wurde
er Hofmaler Ranuccio Favneses. Von ihm Sposalizio (1674 Gal. Parma), Pfingstfest
(SS. Gervasio e Protasio, Bologna), Zwei Scenen zum Leben des Hl. Antonius (S.
Antonio, Pesaro), etc.
Vendenheim, Lorenz TOn, s. Lorenz Ton V. im Nachtrag.
Vendome, Jean de, Baumeister des 12. Juhrhunderts. Er war Möuch und
wurde in den ersten Jahren des Jahrhunderts nach Mans berufen, um den Bau der
Kathedrale daselbst zu leiten.
Vendranimi, GioTanni, Kupferstecher, geb. 1769 in Roncade bei Bassauo, t
8. Febr. 1839 in London, gebildet in Italien seit 1788 unter Bartolozzi in London.
1805 ging er nach Russland, wo man ihn so hoch schätzte, dass man ihm seinen Pass
verweijjerte und er heimlich als Courier verkleidet aus dein Land fliehen luusste,
496 Venenti — Venne.
wozu er sich besonders getrieben sah, da ihm ein Unglück mit einer Camee wiederfuhr,
die er auf Kupfer stechen sollte. Nach 1807 war er wieder in England thätig. Seine
besten Blätter sind die nach alten Meistern. Er stach nach Barikowski, Caliari,
Cipriani, Luciani, T. K. Porter, Ribera, Santi, da Vinci, Wheatley, etc.
Venenti, Ginlio Cesare, Radierer, geb. um 1609 in Bologna, f 1697, Schüler
von F. Brizio. Er übte die Kunst mehr als Liebhaber und radierte einige gute
Blatt nach Canuti, Ann. Carracci, Mazzuoli, etc.
Venetlaner, Der, s. Leffeyre K.
Venerault, Nicolas, Maler, geb. 13. Juli 1697 in Dijon (D6p. C6te-d'0r), f 20.
Dec. 1775 in Paris. V. malte Miniaturen, Bildnisse, Landschaften und Historien,
z. B, Die Erschaffung der Eva (1752), Der Sündenfall (1751 Miniatur), etc. Mitgl.
der Akademie S. Luc. 1752 und der Akademie Dijon 1763.
Venetiis, Chatarinns de, Maler und Bildhauer des 15. Jahrhunderts. Er malte
un4 schnitzte Cruzifixe und hat auch in Verruchio, Ancona, etc., Altarbilder gemalt.
Venetus, s. Lefeyre R.
Venetns de Musis, a. Musi.
Venetzianoff, s- Wenetzianow.
Venezia, s, Bernardo da Venezia.
Venezlano, Agostino, s. Mnsi.
Veneziano, Antonio, s. Longhi.
VenezianO;, Bartolommeo, s. Bartolommeo V.
Veneziano, Bonifazio, s. Bonifazio Venezlano.
Venezlano, Carlo, s. Saracenl, C.
Venezlano, Chatarino, s. Venetiis.
Venezlano, Domenico dl Bartolommeo, Maler, geb. um 1410 in Venedig (?),
begr. 15. Mai 1461 in Florenz, wahrscheinlich Schüler seines Vaters Bartolommeo
V. Er scheint von früh auf in Toskana thätig gewesen zu sein und lebte 1439 in
Perugia, wo er längere Zeit verweilte. 1439 — 45 malte er mit Piero dei Franceschi
und Bicci di Lorenzo an der Ausschmückung der Portinari-Kapelle in Sa. Maria
Novelle, Florenz. Hier brauchte er schon Leinöl zu seiner Malerei. Angeblich soll
er aber die Oeltechnik erst von Antonello da Messina gelernt haben, als die Pest ihn
nach Venedig vertrieb. Vasari sagt Andrea del Castagno habe V. ermordet; dagegen
starb Andrea vier Jahre früher als V, 1465 arbeitete V. wieder in Sa. Maria No-
vella. Von ihm ferner Thronende Madonna mit Heil. (Florenz, Uffizi), desgl. (Nat.-
Gal. London), Zwei Heiligen-Köpfe (ebenda), Martyrium der Hl.Lucia (Mus. Berlin), etc.
Venezlano, Donato, Maler des 15. Jahrhunderts, Schüler des Jacopo dei
Fiore, thätig 1438 — 60 in Venedig. Das Depot des Dogenpalastes dort besitzt von
ihm S. Hieronimus und S. Augustin mit einem geflügelten Löwen. In der Accademiea
das. werden ihm eine Pietä und ein Christus am Kreuz zugeschrieben. Für S. Sa-
muele malte er Fresken.
Venezlano, Lorenzo, s. Lorenzo Veneziauo. '
Venezlano, Niccolö, s. Nelli, Mccold.
Veneziauo, Paolo, s. Paolo, Maestro.
Veneziano, Polldoro, s. Lanzani, Polidoro.
Venezlano, Rolando, s. Lefeyre, Roland.
Veneziano, Sebastiano, s. Luciani, Seb.
Veneziano, Stefano, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig in Venedig, wahr-
scheinlich Geistlicher in der Sa. Agnese Parochie dort. Werke im Mus. Correr und
in der Accademia zu Venedig, sowie im Louvre zu Paris werden ihm zugeschrieben.
Venhuys, Jan ten, Baumeister und Ingenieur des 17. Jahrhunderts, f 1661 in
Berlin, wo er 1658 Cburfürstl. Ingenieur geworden und am Festungswerk thätig war.
Venino, Franz, Maler, geb. 1819 in Kaiserslautern, Schüler von Kaulbach
in München (um 1838). 1849 ging er nach New-York. Er schuf eine Reihe von Kar-
tons zu geschichtlichen Darstellungen und malte u. A. Kg. Lear im Kerker.
Venius, s. Veen.
Venne, ran der. Friesische Künstlerfamilie, die sich in Haarlem niederliess
und sich dort auch v. d. Vinne nannte. (Venne = friesisch, Fenne — Moor).
Venne, Adriaen Pietersz van der, Maler, geb. 1589 in Delft, f 12. Nov. 1662
im Haag, Schüler des S. de Valck in Leiden und des J. van Diest im Haag.
1614 hielt er sich in Middelburg auf. 1625 wurde er Mitgl. der Haager Gilde,
1639 deren Dekan. 1656 half er dort eine neue Künstlergesellschaft begründen.
Seit 1627 etwa malte er fast nur noch derb hingeworfene, groteske Grisaillen,
Yenne — Venneman. 497
V. hat auch schöne Illustrationen, z. B, zu den Werken Cats' geliefert und war endlich
selbst Dichter. Von ihm ^Ronde de gueux* u. 1 A.(Grisaillen, Mus. Haag), Prinz Moritz bei
der Kirmess in Rijswijk u. A. (Mus. Amsterdam), Sommer und Winter (Mus. Berlin),
Friedensfest (1616 Louyre, Paris), A. in den Sammlungen zu Braunschweig, Casscl,
Christiania, Darmstadt, Gotha, Hermannstadt, Innsbruck, etc. S. Leben Ton Franken
(Amsterdam 1878). — Sein Sohn Hnybert v. d. V. war auch Maler. 1665 war er
im Haag thätig. Er malte auch meist Grisaillen.
Venne, Gilbert, (Gilles) ran der, Maler, geb. 1654 (?) in Brüssel, begr.
10. April 1719 in Paris, wo er thätig war und nebenbei den Kunsthandel betrieb.
Venne, (T.d.Vinne), Izaak yan der, Kupferstecher, geb. 24. Oct 1665 in Haarlem,
f 15. April 1740 das., Sohn des Vincent L. v. d. V. 1690 wurde er Mitglied der
Gilde zu Haarlem, wo er zuletzt als Verleger thätig war. Er radierte Ansichten
and Marinen nach P. Bout, Anderes nach Ostade, Nageoires, T. Wijck, etc.
Venne, (v. d. Vinne), Jakob, Maler und Kupferstecher, geb. 23. Juni 1688 in
Haarlem, f 17. Jan. 1737, Sohn des Laurens v. d. V. d. Ae. 1735 wurde er Mit-
glied der Gilde. Man kennt eine Radierung, die er mit 11 Jahren fertigte.
Yenne, Jan yan der, Maler, get. 22. Juni im Haag, f nach 1671, Sohn und
Schüler (?) des Adriaen v. d. V. Von ihm Winterlandschaft (1620, Gal. Darmstadt),
Landschaft (zweifelhaft, Mus. Hannover).
Venne, (r. d. Vinne), Jan Tan der, Maler, geb. 3. Febr. 1663 in Haarlem,
t 1. März 1721 das., Schüler seines Vaters Vincent Lourenszoon v. d. V. und
von J. Wijck. Er malte Jagd- und Sportgemälde, oft nur als Wandpaneele zur
Zimmerdecoration. Zuletzt war er auch Seidenweber, sowie Kattundrucker. 1686
kam er nach England und war eine Zeitlang dort thätig.
Venne, (y. d. Vinne), Jan II. yan der, Maler und Kupferstecher, geb. 12.
Juli 1734, t 1- Jili 1805, Sohn des Jan Lourensz v. d. V. Er hat u. A. 3 Land-
schaften auf Kupfer gebracht.
Venne, (y. d. Vinne), Jan Lonrenszoon van der, Maler, geb. 31. Jan. 1699
in Haarlem, f 8. Nov. 1753, Sohn des Laurens v. d. V. d. Ae, Er malte Blumen
und Landschaften.
Venne, (y. d. Vinne), Lonrens van der, d. ae., Maler und Radierer, geb. 24.
März 1658 in Haarlem, f 8. Mai 1729, Sohn und Schüler des Vincent L. v. d. V.
1685 wurde er Mitglied der Gilde. Er malte Landschaften und Thiere in der Art
Berghems, ferner besonders Blumen für naturwissenschaftliche Zwecke.
Yenne, (v. d. Vinne), Lonrens van der, d. j., Maler, geb. 3. Juni 1712 in
Haarlem, f 24. Mai 1742, Sohn des Jakob v. d. V. 1735 wurde er Mitglied der
Gilde. V. malte Landschaften und Thiere.
Venne, Pieter tan der, Maler, geb. 1624, f 1656/7, Sohn des Adriaen P.
v. d. V. Er malte Blumen. 1639 wurde er angeblich Mitglied der Gilde im Haag
und 1656 Mitbegründer der Gesellschaft „Pictura".
Venne, (y d. Vinne), Yincent van der, Maler und Kupferstecher, geb. 31.
Jan. 1736 in Haarlem, f 15. Jan. 1811 das. Sohn des Jan L. v. d. V. Er malte
erst Früchte und Blumen, dann Landschaften und Thierbilder, auch viel zu rein
decorativen Zwecken. V. handelte mit Kunst und war auch eine Zeitlang Direktor
ues Teijler Museums. Das Museum zu Haarlem besitzt eine Landschaft von ihm.
Yenne, (v. d. Vinne), Vincent Lourensz, d. ae., Maler, geb. 11. Oct. 1629
in Haarlem, f 26. Aug. 1702 das., Schüler des F. Hals (1647). 1649 wurde er
Mitglied der Gilde 1652 — 53 besuchte er Deutschland, die Schweiz und Frankreich
(besonders Paris) und kehrte 1657 in die Heimath zurück. Er war in allen Fächern
der Malerei beschlagen, und z. B. als Heraldiker so gut, dass man ihn den „Raphael
der Wappen" nannte. Am Besten gelangen ihm die Bildnisse, von denen wohl viele
unter F. Hals' Namen gehen. Von ihm Zwei Trinker (Mus. New- York), Orgeldreher
(Mus. Wien), etc.
Yenne, (v. d. Vinne), Vincent Lonrensz van der, d. j., Maler, geb. 10. Juni
1686 in Haarlem, f 16. Mai 1742 das., Enkel des Vincent v d. V. Das dortige
Museum besitzt von ihm „Das Rathhaus zu Haarlem"
Venne van Lee, (Viunc van Lee), Vincent van der, Maler, Radierer und
Holzschneider unseres Jahrhunderts, geb. 20. Sept. 1798 in Haarlem. Er schnitt
schon mit 10 Jahren in Holz. Seine guten Radierungen sind selten. Später gab er
die Kunst auf.
Vcnncman, Karcl Ferdinand, Maler, geb. 6. Jan. 1803 in Ghent, f IS15,
Schüler d.^r Ghenter Akademie (1817) und von Braekelaer in Antwerpen (1886).
Allgemeüie.s Künstler-Lexioou. 5. AuH. ■%. Band. 32
498^ Vennes — V^rard,
Er ahmte alte Niederländer nach und Hess sich in Boom be. Antwerpen nieder.
Von ihm Der Trinker u. A. (1846 Mus, Königsberg), Bauemscene (1847 Neue Pinak.
München , Eartenspieler u. 1 A. (Mus. Stettin), Kartenspieler (Mus Ghent), etc.
Med. Antwerpen 1846. — Seine Tochter und Schülerin Rosa T. liess sich in Paris nieder
und malte Landschaften, sowie Tiere.
Vennes, — , Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1707—12 errichtete er das All-
gemeine Hospital zu Genf, 1715 den neuen Tempel dort; ferner baute er noch das
Stadthans daselbst
Tenot, Cyprien Fran^ois, Bildhauer, geb. 17. Sept. 18Ü8 in Paris, f nach 1849,
Schüler von David d'Angers, E. Ludet und der Ecole des beaux-arts. Von ihm
Girardon (Marmorbüste, Mus. Amiens), Die Liebe, Kinderbildniss, Bronzemedail-
lons, etc.
Tentnri, Roberto, Maler, geb. 25. April 1846 in Mailand, Schüler der dortigen
Akademie. Er malte langweilige geschichtliche Genrescenen, z. B. ßellini und An-
tonello da Messina , Fanfulla bei der Plünderung Roms und Michelangelo vor
Ghibertis Thüren.
Venturini, Adelchi, Maler, geb, 1844 in Corniglio di Compiano (Parma). Von
ihm Canal in Parma (Gal. Parma).
Tenturini, Giovanni Francesco, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb.
um 1619 in Rom, wahrscheinlich Schüler des G. B. Galestruzzi. Er radierte
Platten nach Bernini, Caldara, Zampieri, etc.
Venturioll, (Venturoli?), Angelo, Baumeister, geb. 1749, f 1820 in Bologna,
in Venedig an Palladio, Sausovino und Scamozzi gebildet. Von ihm Villa Cornaro
bei Treviso, Pal. Ercolani (mit prachtvollem Treppenhaus), Casa Rinieri u. A. in
Bologna, Villen in Calcara Manzolina, Medicina , Rigosa di Zola; Kirchen zu
Buragozza, Castel Guelfo, Poggio Renatico und Bologna (S. Giuliano), etc. Mitglied
der Accademia Clementina, dann der daraus entstandenen Accademia Nazionale zu
Bologna. S. Leben von Bolognini (Bologna 1827).
Venus, Angust Leopold, Maler, geb. 14. Juni 1843 in Dresden, f 23, Dec.
1886 auf dem Sonnenstein zu Pirna, Schüler von Hübner an der Dresdener Akademie.
Von ihm Sa. Elisabeth (1866 Gal. Dresden), Alter Mann (1866 ebenda).
Yennsti, Marcello, Maler, geb. 1515 in Como, f 14. Oct. 1579 in Rom, Schüler
des P. Buonaccorsi, bildete sich an M. A. Buonarotti weiter, nach dessen
Zeichnungen er viel ausarbeitete und dessen Jüngstes Gericht er klein, sehr gut
copirte (Mus. Neapel). Von ihm ferner Christus am Kreuz u. A. (Gal. Borgbese,
Rom), Christus in der Vorhölle (Gal. Colonna, ebenda), Bildniss Buonarottis (zweifel-
haft. Capitolinische Gal. ebenda), Geburt Christi (Mus. Wien), Heil. Familie (1563
Mus. Leipzig), Christus vertreibt die Händler (Nat.-Gal. London), A, in S. Ignazio
zu Viterbo, in S. Agostino u. a. römischen Kirchen, etc.
Vera, Alejo, Maler, geb. 14. Juli 1884 in Viuuela (Malaga), Schüler von Fred,
de Madrazo, auch in Rom weitergebildet. Er malte besonders Genrebilder in
antikem Kostüm. Von ihm Bestattung des Hl. Lorenz (1862), Pompejanerin bei der
Toilette (1871), Juwelenladen in Pompeji, etc. Med. 1862, 1871; Philadelphia 1876.
Vera, Cristobal de, Maler, geb. 1577 in Cordova, f 1621 in Toledo, wahr-
scheinlich Schüler von Cespedes. 1602 zog er nach Castilien und wurde Laien-
bruder der Hieronymiten von Lupiano, für deren Kloster er acht Leidensstationen
malte. Für die Klosterkirche i/a Sisla in Toledo, malte er zwei Altäre, S. Hiero-
nymus und Sa. Magdalena.
Vera Cabeza da Vaca, Francisco, Maler, geb. 1637 in Calatayud, f 1700,
Schüler von J. Martinez. Er war Page des D. Juan d'Austria und malte Bildnisse.
Verani-Moreau, — , Baumeister des 15. Jahrhunderts. Er leitete den Bau des
Domes zu Sens. 1439 reparirte er das Gesims der HI. Johanneskapelle.
V6rard, Antoiiie, Kalligraph, Buchdrucker, Holzschneider und Briefmaler des
16. Jahrhunderts, geb. in Paris, f um 1513 das. Bis 1499 hatte er einen Laden
mit dem Schild „Saint-Jean l'Evangeliste" auf der Notre-Dame- Brücke iune, verzog
hierauf mehrere Male, schliesslich 1503 nach der rue neuve Notre-Dame. Er hat
eice Anzahl Bücher veröffentlicht und mit Holzschnitten verziert. Von ihm La Chro-
nique de Saint Denis (3 Bände in Folio mit Holzschnitten von verschiedenen Künstlern),
L'art de bien mourir, Le Romant de la Rose, les Heures de Notre-Dame en fran-
coys et en latin, La Legende doree en frangoys und La Danse macabre avec les
trois vifs et les trois morts, Figuros de Vjeil Testament et du Nouvel (ücicum des
British Museums), etc.
Verat — Verboekboven. 4:99
Teray, Jean Lovis« Bildhauer, geb. 11. Juni 1820 in Barbentane (Dep. Boucbes-
du-Rhone), Schüler von H. Lehman und der £cole des beaux-arts. Von ihm Crillon
(1857 Bronzestatue, Rathhausplatz , Avignon), Der Ueberfluss (Giebel am Stallhof
des neuen Louvre), etc. Med, 3. Kl. 1853.
Verbeeck, Frans, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1570, Schüler von F. M i n n e-
broer, thätig in Mecheln, wo er 1531 Meister, 1563 Dekan der Gilde wurde. Er
malte Historien, Baiiernscenen, etc. in der Art des Hieron. Boa. — Sein Bruder
Philip V. wurde 1525 Mitglied der Mechelner S. Lukasgilde.
Yerbceck, Frans Bernaerd, Bildbauer, geb. 1685 in Antwerpen, f 2. Nov.
1756 in Cleve, Bruder des F. Xaver H. V. Er wurde Laienbrüder, dann Priester
und vom Erzbischof von Köln zweimal nach Spanien gesandt. V. zierte Franziskaner-
kirchen in Köln, Cleve, etc. mit Gemälden.
Terbeeck, Frans Xaver Hendrik, Maler, get. 21. Febr. 1686 in Antwerpen,
t 28. Mai 1755 das., Schüler des J. B. de Bie. 1710 wurde er Meister der Gilde;
1724, 1730, 1737 und 1746 deren Dekan. Er wurde ferner Akademiedirektor in
Antwerpen. Von ihm Besuch des Hauptmanns in der FechtergUde (Gal. Antwerpen).
— Seine Töchter und Schülerinnen Anne V., geb. 1727 und Elisabeth V., geb.
1720, wurden auch Malerinnen.
Verbeeck, Hans, Maler des 17. Jahrhunderts, gen. Hans van Mecheln. f
nach 1618, wahrscheinlich Sohn des Frans V., thätig in Mecheln. Er malte Deko-
rationen zum Einzug Alberts und Isabellens 1599, und erhielt von ihnen den Hof-
malertitel.
Verbeeck, Hendrik, Maler, geb. 6. März 1817 in Antwerpen, Schüler von
H. F. J. van der Po orten. Er malte Landschaften und Ansichten, z. B. Ansicht
von Kempen (Mus. Ghent), Wasserfall, etc. Erster Preis Ghent.
Verbeeck, (Verbeecq), Pieter Cornelisz, Maler und Radierer, geb. um 1599
in Haarlem (?), f nach 1649. 1635 wurde er Mitglied der Gilde zu Alkmaar, 16k5
Mitglied derer im Haag. Er malte Gefechte, Jagd- und Reise-Scenen, Landschaften,
etc., lieferte auch viele Kreide- und Tuschzeichnungen, sowie einige Radierungen in
der Art R. van Rijns. Werke von ihm besitzen die Mus. zu Berlin (Dep.), Kopen-
hagen (Gal. Moltke), München und Stockholm. — Sein Vater CornelisV. wurde 1610
Mitglied der Haarlemer Lukasgilde. Er malte Marinen.
Verheet, Willem, Maler, geb. 28. Febr. 1801 in Hertogenbosch, f nach 1840,
Schüler von H. Türken und A. A. E. van Bedaff. Er malte Blumen und Früchte.
Verberckt, (Verbreck), Jacob, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. 1704 in Ant-
werpen, t 9. Dec. 1771 in Paris. Et wurde ausserordentliches Mitgl der Akad.
und erhielt den Titel Bildhauer der kgl. Bauten, sowie eine Wohnung im Louvre.
Er schuf Skulpturen für das Gemach der Madame Adelaide (Tochter Lguis XV.) im
Palais zu Versailles. Ferner von ihm Minerva belehrt und krönt die Künste (1737),
Minerva und ihre Attribute (1739, Gruppe), etc.
Verberckt, Jan Baptist, Silberschmied und Bossirer, geb. 5. April 1735 in
Antwerpen, f 1819, NeflFe und Schüler des Jacob V. in Paris. Er liess sich in
seiner Vaterstadt nieder, wo er Mitgl. der Akad. wurde. — Sein gleichnamiger Sohu
folgte dem Beruf des Vaters.
Verbins, (Verbuis, Verbices), Aernout, Maler, geb. um 1646 in Dordtrecht,
t 1704 in Friesland. Er malte erst gute Bildnisse und Historien, später fast aus-
schliesslich unanständige Scenen, jedoch auch diese gut.
Verboeckhoven, Barth^lemy Bildbauer, geb. 1759 in Brüssel, f 1840.
Verboeckhoven, Eugene J., s. Verboekhoven.
Verboeckhhoven, Charles Lonis, Maler, geb. 5. Febr. 1802 in Warneton. t
25. Sept. 1889 in Brüssel, Schüler seines Vaters Barthelemy V., auf Reisen durch
Katurstudium weitergebildet. Er malte Marinen, von denen die Museen zu Antwerpin
(1839), Koortrijk und Leipzig (2) Proben besitzen. Mitgl. der Amsterdamer Akjtt^.
Med. Arras, Brüssel, Cambray und Lille.
Verboekhoven, (Verboeckhoven), Eugene Joseph, Maler und Radierpv, geb
8. Juni 1799 in Warneton (Westflandern), f 19 Jan. 1881 in Brüssel, Schüler seinos
Vaters Barthelemy V. Er besuchte England (1826), Deutschland (1S2>^', >'iaukreich
und Italien (1841), liess sich in Brüssel nieder und malte glatte elegante TJiicJ-bild ■;.
V. hat auch mehr als 50 Blatt, meist Thierbilder radiert. Von ihm Aul der Wpide
(1829 Sammlung Raczynski, Berlin), Landschaften mit Vieh u. A. (Mus. Anisttruant!.
A. in den Sammlungen in Amsterdam (Mus. Fodor), Berlin (Nat.-Gal., Gal. Ravent?),
500 Verboom — Verdeil,
Brüssel, Christiania,, Frankfurt a. M., Ghent, Hamburg, Karlsruhe, Königsberg, Leip-
zig-. Mönchen, etc. Kr. der Ehrenleg., Commandeur des Leopold -Ord., A. Orden und
viele Med. ; ffitgt mehrerer Akademien.
Verbooin, (Van der Boom), Adriaen Hendriksz, Maler, geb. 1628 in Amster-
dain, t nach 1667. Er malte Baumlandschaften in der Art Ruisdaels. Lingelbacb,
A. V. d. Velde, Wouverman u. A. staffirten seine Bilder, von denen die Sammlungen
zu Brfissel, Dresden, Hamburg, Innsbruck, Kopenhagen, Rotterdam (1657), Schleiss-
heim, Schwerin (1656), etc. Proben besitzen. V. hat auch 2 Bl. radiert.
Terbreck, s. Yerberekt.
Yerbrugrge, Gijsbert Andriesz, Maler, geb. 12. Juli 1633 (1653?) in Leiden,
t 24. Jan. 1730 in Delft, Schüler von G. D o u. Er war eine Zeit lang in England
thätig und malte meist Bildnisse.
Yerbrugge, Jan Karel, Maler, geb. 25. Aug. 1756 in Brügge, f 4. Juni 1831
das., Schüler von H. de Cockq, J. Gaeremyn und Legillon. Er malte Thier-
stOcke, Bauerngehöfte, etc. Die Akademie seiner Vaterstadt besitzt 8 Werke von ihm.
Verbrnggen, Hendrik, s. Terbruggen.
Verbrnggen, Hendrik Frans, Bildhauer, geb. 1655 in Antwerpen, f 1724,
Sohn und Schüler des Kaspar (P.) V. d. Ae. 1689 war er Dekan der Antwerpener
Lukasgilde. Von ihm Geschnitzte Kanzel (Ste. Gudule, Brüssel), Denkmal Maria
Kipholts (Kath., Antwerpen), Predigtstuhl und Eliasstatue (Karmeliterkirche, das.).
5 Heiligenstatuen (S. Bernard), Hochaltar (Kirche zu Tongerloo), etc.
Verbruggen, Kasper (Pleter?) d. ae., Maler, get. 8. Sept. 1635 in Antwerpen,
t 16. April 1681 das., Schüler des C. Mahu (1645). 1650 wurde er Mitglied der
Gilde. Er malte Blumen. Werke von ihm besitzen die Sammlungen zu Dünkirchen,
Lyon, Schieissheim, etc.
Verbruggen, Kasper Pieter d. j., Maler, geb. 11. April 1664 in Antwerpen,
begr. 14. März 1730 das., Schüler seines gleichnamigen Vaters. 1677 wurde er Mit-
glied, 1691 Dekan der Gilde, 1706—23 ist er im Haag nachweisbar; dort decorirte
er u. A. das Haus Fagels. 1708 wurde er Mitglied der Haager Akademie. Er erwarb
grossen Reichthum, verschwendete ihn aber und starb, in die Heimath zurückge-
kehrt, als Dienstbote. V. malte Blumen, und man findet Werke von ihm in den Samm-
lungen zu Antwerpen, Ascbaffenburg, Hermannstadt, Köln a. Rh., Lille, Paris, Stock-
holm, Wiesbaden, etc.
Verbryck, Cornelius, Maler, geb. vor 1825, f 1844. Er wurde 1841 Mitglied
der amerikanischen Nat.-Akademie.
Ver Bryck, William, Maler, geb. 1823 (?) iu New-York, t 21. Juni 1899. Er
malte Bildnisse und war in Amerika thätig.
Yerbuis, s. Verbins.
Verburgh, Gerard Jan, Maler, geb. im Jan. 1775 in Rotterdam, f nach 1848 (?),
Schüler von A. C. Hauck. Er malte als Liebhaber Aquarellcopien nach alten
Meistern, etc. — Sein Sohn Cornelis Gerrit V., Schüler von H. v. d. Sande-
Bakhuijzen, malte Landschaften.
Vercelli, Tiburzio, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in Camerino, Schüler
von G. Lombardi in Renati. Um 1589 schuf er die 1. Bronzethür der Kirche zu
Loretto und das Bronzetaufbecken dort.
Verchio, s. Ciyerchio.
Vercruijs, s. Verkruijs.
Verda, Alessandro de, Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb.
in Italien, thätig 1587—92 in Steiermark. Im Dom zu Seckau erbaute er während
dieser Zeit das prachtvolle Mausoleum des Erzherzogs Karl II. — Sein Bruder
Antonio de V. war daran ebenfalls, ferner am Landhaus zu Graz (1566) und am
Stiftsgebäude (1571) beschäftigt.
Verdael, s. Verdoel.
Verde-Delisle, Marie IItc ilexandrine, geb. Perignon, Malerin, geb. 29. April
1805 in Paris, Schülerin ihres Vaters und von Gros. Sie malte geschichtliche
Scenen, Historien, Genrebilder und Bildnisse. Von ihr Charles VII. und Agnes Sorel,
(1831), Dorffest fl83R), Heilige Genofeva, etc.
Verdeil, Pierre, Holzschneider, geb. im Febr. 1812 in Ulmes (Ddp. Card).
Er arbeitete nach Zeichnungen von Cabasson (für C. Blancs histoirc des peintres
de toutes les ecoles), ferner Bocourt, Brion, A. Coypel, M. G. Dore, M. G. Janet,
J. Journet, Gavarni, Luminais, E. Morin, Pauquet; für le Monde illustrd, le Magasin
pittoresque, les Travaux et Plaisirs des Parisiens, riUustration, etc.
Verden — Verdot. 501
Terden. Merster von, s. Meister von "Werden, doch ist der Eintrag dahin
zn ändern, dass dies ein von Förster eingeführter Name ist für den Maler, den wir
unter der Bezeichnung Meister der Lyversbergschen Passion schon aufzählten.
Verdi, Francesco XJbertini dei, Maler, gen. n Baccliiaeca, geb. 1. März 1494
in Florenz, f 5. Oct. 1557 das., Schüler des P. Vanucci und des Francia Bigio,
auch von A. Angeli beeinflusst. Er malte Grottesken und decorative Arbeiten, z. B. auch
Predellen für die Altäre anderer Meister. Später trat er in die Dienste des Gran-
duca Cosimo, malte Historien, auch Fresken in einer Gartengrotte des Pal. Pitti.
Von ihm Taufe Christi (Mus. Berlin), Das Leichenschiessen (Gal. Dresdenj, Die Ge-
schichte Josephs (Gal. Borghese, Rom), Geschichte des S. Acasius (üffizi, Florenz),
Geschichte Josephs (Nat.-Gal., London), etc.; auch Werke in Florentiner Kirchen. —
Sein Bruder. Bacoio U. dei V. geb. 1499, f 1572, schuf Tapeten und arbeitete auch
unter P. Vaüucci.
Verdier, Aymar, Baumeister, geb. 1818 in Tours (Ddp. Indre-et-Loire), f 1880,
Schüler von H. Labrouste. Er restaurirte die Abtei St. Leu (1846), das Schloss
Pierrefonds, die Kath. zu Rouen (1847), einen Saal im Schloss Ribeauville (1848), den
Kapitelsaal der Kath. zu Noyon (1855), etc. Ferner nahm er viele alte Gebäude
auf und veröffentlichte das vortreffliche „Arch. eivile et domestique au moyen äge et
k la renaissance" mit eigenhändigen Zeichnungen. Med. 1. Kl. 1848, 1859, Kr. der
Ehrenleg. 1860.
Verdier, FranQois, Maler und Kupferstecher, geb. 1651 in Paris, t 20. Juni
1730 das., Schüler von Lebrun. 1668 gewann er einen grossen Preis und wurde
1678 Mitgl., 1684 Prof. an der Akademie. Lebrun beschäftigte ihn viel in Ver-
sailles, dem Trianon und der Gal. d'Apollon des Louvre. 1677 schuf er das Maibild
der Goldschmiedszunft. V. malte viel für Pariser Kirchen, dann hat er besonders
zahlreiche Zeichnungen für Stecher geliefert. 1698 entwarf er die Geschichte Sim-
sons in 40 Bl., von denen er 4 selbst stach. Werke (vielfach Zeichnungen) von ihm
besitzen die Sammlungen zu Caen, Compiegne (Palais), Grenoble, Montargis, Nantes,
Orleans, Paris, Rennes, St. Petersburg, etc.
Verdier, Henri, Maler, geb. vor 1680, t nach 1721. Nach einigen soll er aus
Flandern, n. A. aus der Provence gestammt haben. Von 1693 — 1721 war er Stadt-
maler von Lyon, und als solcher Nachfolger des Paul Mignard.
Verdier, Jean Louis Josephe, Maler, geb. 1849 (?) auflschia (Italien) als
Sohn französischer Eltern, f 5. Oct. 1895 in Paris durch Selbstmord, Schüler seines
Vaters und von Gleyre. Er schuf Landschaften, Waldinneres, Ansichten, etc.
Verdier, Joachim, Maler, geb. 1691 (?) in Lyon (?), f 15. Jan. 1749 das., Sohn
und Schüler des Henri V., den er im Amt eines städt. Malers von Lille ablöste.
Verdier, Joseph Ren6, Maler, geb. 31. Juli 1819 in Parce (Dep. Sarthe),
Schüler von A. Bonheur. Er liess sich in Cour Cheverny nieder und malte
Stimmungs-, Waldlandschaften, auch Ansichten und dergl.
Verdier, Marcel Autoine, Maler, geb. 20. Mai 1817 in Paris, f im Aug. 1856
das., Schüler von Ingres und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Aufruhr in
Clamecy 1851 (Mus, Arras), Weibl. Bildnlss (Mus. Montpellier), Christus (das.)
L'hoöame entre deux-äges (Mus. Nimes), Taufe des Eunuchen (1840), etc. Med. 3.
Kl. 1837, 2. Kl. 1848,
Verdien, Daniel dn, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1681. 1674 kam er
nach Berlin und schuf Landschaften für das neuerbaute Schiesshaus; 1682 wurde
er Hofmaler dort.
Verdizottl, Giovanni Maria, Maler, geb. 1525 in Venedig, t 1600 das., Schüler
und Freund T. Vecellis. Er malte in dessen Weise schöne kleine Landschaften,
die er mythologisch oder geschichtlich staffirte. Ferner lieferte er Holzschnittillustra-
tionen für Fabeln etc., übersetzte Ovid und Virgil, schuf endlich ein lateinisches
Lobgedicht auf T. Vecelli nach dessen Tod.
Verdoel, (Verdael), Adriaen, Maler, geb. 1620 in Overmaas, f 1681 in
Vlissingen (?), vielleicht Schüler des Biamer, J. de Witte und des R. v. Riju,
dem er nachstrebte. 1649 wird er als Meister der Haarlemer Gilde angeführt. V.
trieb zuletzt den Bilderhandel, hat auch Dramen geschrieben und hierfür einen
Preis erhalten. Die Sammlungen zu Kopenhagen und Schwerin besitzen Werke
von ihm.
Verdot, Claude, Maler, geb. im März (?) 1667 in Paris, t 19- Dec. 1733 das.,
Schüler von Bon-Boulogne. 1690 erhielt 6c den 2. Rompreis auf Grund seines
Bildes »Der Thurmbau zu Babel", 1707 wurde er Mitgl der Akad., an der er 1730
502 Verdun — Vereijcke.
den Professortitel erhielt. Von ihm Hercules erwürgt Antäus (Müs. Louvre), Der Hl.
Paulus Tom Biss einer Schlange gerettet (Mus. Louvre), etc.
Terdun, Jehan ä6, Baumeister, geb. 1511 (?), f 19. Oct. 158S in Paris. Er
war Hofbaumeister der Katharina von Medici und am Louvre, den Tuilerien, etc. tbätig.
Yerdussen, Jan Pieter, Maler, geb. um 1700 in Antwerpen (?), t 31. März
1763 in Avignon. Er lebte lange in Frankreich, sowie Italien (wo er Hofmaler des
Kgs. von Sardinien war) und malte Schlachtenbilder. In Marseille war er bis 1744
Direktor der Zeichen- und Mal-Schule; später liess er sich in Avignon nieder. Die
Sammlungen zu Versailles, Karlsruhe und Hampton Court besitzen je eins, die zu
Marseille und Schieissheim je zwei Bilder von ihm. Mitgl. der Akad. zu Marseille.
Verdüssen, Pieter, Maler des 17./18. Jahrhunderts, get. 10. Febr. 1662 in Ant-
werpen. 1696/7 wurde er Meister der Antwerpener Gilde. Er malte Landschaften,
von denen das Mus. Plantin-Moretus -zu. Antwerpen eine besitzt; A. in dem Stadt-
haus das. und in der Augsbutger Gal
Terellen, Jaa Joseph, Maler, geb. 1788 in Antwerpen, f 1856, Schüler des
Herreijns. Das Mus. zu Brüssel besitzt „Philemon und Baucis" von ihm.
Vereist, Cornelis, Maler, geb. 1667 im Haag (?),.t 7. März 1734 in London,
Sohn und Schüler des Her man V., den er nach England begleitete und in dessen
Art er malte.
Vereist, E^idius^ s. Verfielst.
Vereist, °Herman, Maler, geb. i:ach 1640 im Haag, f u™ l'^'OO in London,
Sohn und Schüler des Pieter V. 1666 wurde er Meister der Haager Gilde; 1667 — 70
war er in Amstertlam thätig; daon besuchte er Italien und kam nach Wien, wo
er bis zur Eiunahme durch die Türken (1683) verblieb. Durch, seines Bruders
Erfolg angeregt, siedelte er dann nach England über. Er malte Bildnisse, Blumen,
Fruchtstücke, manchmal auch Historien, Landschaften, etc. Das Mus. Amsterdam
besitzt zwei Bildnisse vom Jahr 1667, die Gal. Cassel ein Stiilleben von ihm.
Vereist, Maria. Malerin, geb. 1680 in Wien, f 1744 iu London, Schülerin
ihres Vaters Herrn an V. und ihres Oheims S-imon. Sie war vielseitig gebildet,
sprach mehr als 4 Sprachen und malte besonders kleine Bildnisse. — Es gab auch
eine Maria Theresia V., die im 18. Jah hundert als Rfalerin und Kupferstecherin
ihätig war.
Vereist, (van der Eist), Pieter, Maler, geb. 1614 (?) in Antwerpen, f nach
1668 •(?), vielleicht Schüler des Dou; ahmte in seinen Bildnissen R. van ßijn, in
seinen Genrebildern A. van Ostade nach; 1838 wurde er jSinglied der Dordtrecht'er Gilde,
1643 ist er im Haag zu finden, wo er 1656 die neue Gilde begründen half und 1665
noch nachweisbar ist. Er soll spätestens 1668' vor seinen Gläubigern hier geSüchtet
sein. Von ihm Lesender Alte (Gal. Dresden), Garnwinderin u. 1 A. (ebenda). Die
Näherin u. 1 A. (Mus. Berlin), Familienstück (1665 Mus. Harlem); A. in den Samm-
lungen zu Wien, Kopenhagen, Karlsruhe, Kassel.
Vereist, Simon, Maler, geb. 1637 (1640 ?) in Antwerpen, f 1710(?) in London,
Sohn und Schüler (?) des Pieter V. 1666 wurde er Mitgl. der Haag&r Gilde. Zur
Zeit Charles II. kam er nach England, ^o er so viel Gluck hatte, dass es ihm deri
Kopf verdrehte. Er nannte sich „Gott der Blumen" und „König der Malerei", musate
endlich ins Irrenhaus gesteckt werden, aus dem er erst eiuige Zeit vor seinem Tod
entlassen werden konnte. Er umgab seine Bildnisse gern mit Frucht- und Blumen-
gewinden. Gemälde von ihm findet mau zu Braunschweig, Hamptou Court, München,
New-York und Schieissheim.
Vereist, Willem, Maler, geb. nacn 1680, f 1756 (?) in London, Sohn des
Cornelis V. Er malte Bildnisse z. B. das des 'Diditers Smollett. Zwei vom
Jahre 1729 verbrannten 1864 im Mus. zu Rotterdam.
Verendael, Nicolaes van, Maler, get. 19. Febr. 1640 in Antwerpen, begr. 11.
Aug. 1691 das., Sohn und Schüler eines Willem van V. 1656 wurde er Meister
der Gilde. V. ahmte Seghers nach und malte oft gemeinschaftlich mit Anderen»
Blumenstücke, Stillleben, Affenstücke, etc. von ihm findet man in den Sammlungen
zu Aachen, Antwerpen, Berlin, Dresden, Florenz (Uffizi), Innsbruck, Karlsruhe,
Köln a. Rh., München, Neapel, St. Petersburg, Schwerin, Wien (Samtnlung Liechten-
stein), etc.
Verestchagitt, s. Wereschtschagin.
Vereijcke, (Verrijke) Hans, Maler, gen. Eleijn Uanskin, geb. um 1510 in
Brügge, t pm 1569. Er malte Historien, Landschaften und Bildnisse, auch Gläs-
gemälde.
Verga — Yerhaest. 503
Vcrga, Napoleone., Maler, geb. im Febr. 1834 in Perugia, Schüler der dortigen
Akademie, dann in Rom der San Luca-Accad. 1861 wurde er Zeichenprofessor in
Normalschulen zu Perugia. Er schuf Miniaturen, decorative Ausmalungen, besonders
aber Diplome, Ehrenbriefe, etc. Mitgl. mehrerer italien. Akademien. Silb. Med.,
Med. Florenz 1861, London 1862.
Vergara, Francisco, d. ae., Bildhauer, geb. 1681 in Valencia, f 1'753, Schüler
von Rodulfo und Aliprandi. Er arbeitete in allen Techniken und blieb in
Valencia thätig. Von ihm Statuen am Hochaltar (S. Augustin), desgl. in der Grab-
kapelle von S. Bartolome, SS. Domingo und Catalina (Rosariokapelle, S. Domingo),
die Kardinaltugenden und die Valenz. Päpste (Hauptportal, Dom), Luis T. (Marmor-
büBte auf der Alaineda), eto.
Verg-ara, Francisco, d. j., Bildhauer, geb. 1713 in Alcudia de Carlet (Valencia),
f 1761 in Rom, Nefife und Schüler des Francisco V. d. Ae. Er kam nach Madrid,
gewann dort durch S. Francisco de Paula und S. Antonio ("beide Statuen für S. Ilde-
fonso) eine Rompension. Hier bildete er sich unter Fil. Valle weiter, gewann
Preise an der S. Luca-Accad. und wurde deren Mitgl. Von ihm Statuen (S. Julian-
altar, Kath. zu Cuenca), S. Pedro Alcantara (Peterskirche, Rom), Grabmal Portocar-
rcro (Malteserkirche, das.), etc.
Yergara, Ignacio, Bildhauer, geh 1715 in Valencia, t 1776 das., Schüler
seines Vaters Francisco V. d. Ae. und von E. Munoz. Mit seinem Bruder Josef V.
errichtete er eine Zeichenakad. in Valencia und wurde 1768 1. Direktor der dortigen
legi. S. Carlos -Akad. Von ihm Engelgruppe (Fa^-ade Kath. zu Valencia), S. Bruno
(Karthause Val de Christof, Vier Evangelisten (Escuela Pia), Sa. Rita von Engeln
gehalten, etc.
Vergara, Josef, Maler, geb. 2. Juni 1726 in Valencia, f 9. März 1799, Schüler
des E. Munoz, Sohn des Francisco V. d. Ae. Er ahmte Coypel nach. 1754 wurde
er Direktor an der Sa. Barbara-Akad., die er mit seinem Bruder Ignacio gegründet
hatte; später war er 6 Jahre lang Direktor der daraus entstandenen S. Carlos-Akad.
Die Kirchen in und um Valencia besitzen viele Werke von ihm. Er war Mitgl. der
S. Fernando- Akad. und hat auch Künstlerbiographien zusammengestellt.
Yergara, Nicolas de. a. ae., Bildhauer und Maler, geb. um 1510 in Toledo,
t 11. Aug. 1574 das., wahrscheinlich in Italien gebildet. 1542 wurde er Maler und
Bildhauer der Kath. von Toledo, wo er zunächst als GJasmaler thätig war. Von
ihm ferner Entwürfe zu Fresken für den Kreuzgang zu Toledo, Gitter um das Grab-
mal des Card. Ximenes (von seinem Sohne vollendet). Die Zeichnung zu dem
eilbernen Sarp des S. Eugenio, Crucifix (am Hauptaltar der Thurmkapelle), Marien-
statue (Mysterium der Encarnacion), etc.
Vel'gara, Nicolas de, d. j., Bildhauer, Maler und Baumeister, geb. um 1540
in Toledo, -}• 11, Dec. 1606 das., Schüler seines gleichnamigen Vaters, unter dem er
Glasfenster, Bronzepulte, etc. in der Kath. zu Toledo ausführte. 1573 beauftragte
ihn Felipe II. Beschläge für die Chorbücher des Escorial zu fertigen. 1574 — 80
vollendete er seines Vaters Gitter am Grab des Card. Ximenes. 1576 — 82 war
er Kathedralenbaumeister und eütwarf die Pläne zum Ocharo und neuen Sacrarium.
Ferner erbaute er die Kap. Unserer Frau, die Kirche der Bernhardiner Nonnen und
das Sacrarium des Klosters von Guadahipe. — Sein Bruder Juan de V. unterstützte
ihn bei seineu Glasmalereien.
Vergazon, Hendrik, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Holland. Nach 1689
kam er nach England, wo er kleine Bildnisse und für Kneller Hintergründe malte.
\erhaast, s. Verharst.
Verhaechl, (van Haectat, Verliaagt), Tobias, Maler, geb. um 1561 (1566 ?)
in Antwerpen, f 1631 das. 1590 wurde er Meister. 1596 Dekan der Antwerpener
Gilde. Er besuchte Italien, namentlich Rom und Florenz. Er war einer der Lehrer
von Rubens. V. schuf staffiite Landschaften und Allegorien. Er malte einen Thurm-
bau zu Babel für den Grossherzog von Toskana. Franck u. A. haben öfters seine Bilder
staflfirt. Von ihm Flusslandschaften (1613 Mus. Aachen), Jagdabenteuer des Kaisers
Maximilian I. (Brüssel, Mus.), etc.
Verliaert, Pieter, Maler und Radierer, geb. 25. Februar 1852 in Antwerpen,
Schüler der dortigen Akademie. Von ihm besitzt das Mus. daselbst zwei Gemälde.
Von ihm ferner die Radierungen Der Antiquitätenhändler, Henri Couscieuce. Der
Fasßbinder, Inneres eines belgischen Bauernhofes, Wintertage (1882"). etc.
Verhaest, 0., Maiolikamaler des 17. Jahrhunderts in Delft.
504 Verhagen — Verheijen.
Yerbagen, Joris, s. Hagen, Joris ran der.
Yerhagen, Theodoor, Bildhauer, geb. 3. Juni 1701 in Mecheln, f 25. Juli
1759 das., Schüler von Boekstuijns, dann von J. C. de Cocq in Antwerpen und
Plum'ier in Brüssel. Von ihm Die 4 Kirchenväter (Erzbisch. Kirche, Mecheln),
Eichene Kanzel (Sa. Maria van Hanswijk), desgl. (St. Jans, Mecheln), desgl. (S. Bom-
bout, ebenda), etc.
Yerhaghen, Pierre Joseph, Maler, geb. 19. März 1729 in Aerschot, f 3. April
1811 in Löwen, Schüler von Kerckhoven und der Antwerpener Akademie (unter
Beschey), durch Studium alter Gemälde weitergebildet. Charles de Lorraine (dessen
Hofmaler er 1771 wurde) liess ihn nach Italien reisen, doch war er schon 40 Jahre
alt. Er liess sich 1744 in Löwen nieder, wo er eine Hauptstütze der Akademie
wurde, die ihm namentlich während der Revolutionszeit viel zu danken hat. In Rom
verlieh ihm Clemens XIV. zwei goldene Med. Auf der Rückreise bot er Maria
Theresia in Wien Bilder an und wurde deren 1. Hofmaler. Von ihm Hagar (Mus.
Antwerpen), Anbetung der Weisen (Mus. Brüssel), Darstellung im Tempel (Mus.Ghent),
Der Hl. Stephan empfängt die Gesandtschaft des Papstes (1770 Mus. Wien), etc.
Terharsto Aernont, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1666 in Gouda, Schüler von
W. P. Crabefb, weitergebildet in Rom, wo er 11 Jahre verblieb; er malte Glasfenster.
Yerhas, Frans, Maler, geb. 1834 (?) in Termonde, f 31. Oct. 1897 in Brüssel-
Schaerbeecke, Schüler der ZeichenschuJe in Termonde und der Antwerpener Akad.,
auch 2 Jahre in Italien gebildet ; älterer Bruder des Jan V. Er malte meist Interieurs
und Genrebilder. Er hat in Paris das Haus des Arsäne Houssaye an der Avenue
Friedland decorirt. Von ihm ferner Der Löwe (Mus. Ghent), etc.
YerhaS; Jan, Maler, geb. 1834 in Termonde, f 30. Oct. 1896 in Schaerbeecke
bei Brüssel. Er malte eine Zeitlang besonders Kinderbilder. In der Berliner National-
galerie sein »Auf der Estacade", ii> München Opfer der Brandung, in Antwerpen
Die Brandung bei Heyst, in Brüssel Schulenrevue auf dem Schlossplatz, in Ghent
Das malende Wunderkind, in Budapest „Allein". Med. 2. Kl. Paris 1881, Gold. Med.
Paris 1889 u. viele A. ; Kreuz der Ehrenlegion 1881, Offizierskreuz des Leopold-
ordens.
Terhas, Theodor, Maler, geb. 1812 in Heidelberg, f 1872, Schüler der Münchener
Akademie. Er malte Landschaften, namentlich aus der Heidelberger Gegend und
lieferte auch die Zeichnungen für Lemerciers Album von Heidelberg. Das South-
Kensington-Mus. besitzt eine Scene im Schnee (Oelbild) von ihm.
Yerhelst, Egidins d. ae., Bildhauer, geb. 1696 in Antwerpen, f ^"^49 i"^
Augsburg, wurde 1710 nach München berufen und an den Bildwerken im Nymphen-
burger Park beschäftigt. Später schuf er den prächtigen Altar mit der Heimsuchung
und 12 Aposteln für die Klosterkirche zu Ettal und a. Werke für Kirchen zu Baier-
tissen, Egliug, Ochsenhausen, etc. — Sein Sohn Placidns Y. wurde ebenfalls Bildbauer.
Yerhelst, Egidins d. j., Kupferstecher, geb. 1742 in Ettal, f 1818, Schüler
seines gleichnamigen Vaters, als Stecher von R. Stärkel und viel später von Wille
in Paris. Auf Grund seiner Bildnisse des Churf. Karl Theodor und dessen Gemahlin
wurde er Hof kupfer Stecher in München, dann (1765 ?) Prof. an der Mannheimer
Akademie. Er stach meist kleine Bildnisse, ferner 5 Bl. für Tassos Befreites Jeru-
salem, Allegorie auf den Rückzug von Max Joseph, etc.
Yerheijden, Frans, Maler, geb. 18. März 1806 in Löwen, f nach 1854, Schüler
von J. Langlois. Er malte süssliche Genrebilder, Antwerpenep Landmädchen,
Traubendiebinnen und dergl. Mehrere Med., Leopold-Ord.
Yerheijden, Frans Pietersz, Maler und Bildhauer, geb. 1657 im Haag, f 1711
das., Schüler des J. Romans, dem er bei decorativen Arbeiten (Festpforte^ half.
Später arbeitete er als Bildhauer im k. Schloss zu Breda? Mit 40 Jahren fing er
an zu malen und schuf Thier- sowie Jagdstücke in der Art des Snyders, ferner
Federvieh.
Yerheijden, Jacob, Kupferstecher, geb. 19. Juli 1803 in Löwen, f 18. März
1840, Schüler der Brüsseler Akad., Bruder des Frans V.
Yerheijden, Mathens, Maler, geb. 1700 in Breda, f nach 1775, Schüler von
H. Carre, K. v. Moor, Netscher und Terwesten, Sohn (?) des Frans P. V.
Er malte Allegorien und Historien, besonders aber Bildnisse.
Verheijen, Jan Hendrik, Maler, geb. 22. Dec. 1778 in Utrecht, f 14. Jan. 1846
das. Zum Juristen bestimmt, widmete er sich seit seinem 21. Jahre der Malerei
und wurde Schüler von Osti, besonders aber an den Werken der Berck-Heyde
und des J. v. d. Heyden gebildet. Von ihm das Mauritshuis (Stadt-Mus. Haag),
Verhoek — Verkolje.
505
Obathandlung in Utrecht (ebenda), Stadtbild u. 1 A. (Mus. Rotterdam), etc. Mitgl.
der Amsterdamer Akad. 1822.
Verlioek, Gijsbert, Maler, geb. 1644 in Bodegraven, + 1690, Schüler seines
Bruders Pi eter V., ahmte eine Zeitlang A. Pijnaker nach, malte dann aber Schlachten.,
Soldaten und Pferdebilder.
Verhoek, (Yerhnijk?), Pieter Cornelis, Maler, geb. 4. Sept. 1633 in Bode-
graven, f 29. Sept. 1702 in Amsterdam, Schüler von J. v. d. Ulft in Gorinchem
(als Glasmaler) und A. Hondius, in Italien an den Werken J. Courtois' weiterge*
bildet. Er malte Schlachten, Reitergefechte, Landschaften mit kleinen Figuren
in Callots Weise staflfirt ucd desgl., hatte in Rom, Neapel und Bologna Erfolg und
war auch Dichter (z. B. eines Trauerspiels Karl der Kühne).
Verhoesen, Aelbert, Maler und Radierer, geb. 16. Juni 1806 in Utrecht, Schüler
von B. van Straaten, J. v. Ravenzwaaij, P. G. v. d. Os und B. G. Koekkoek.
1834 wurde er Stadtzeichner zu Amersfoort. 1853 Hess er sich in Utrecht nieder.
Er schuf Thierstücke.
Terhoeven, Jan (Hans), Maler, geb. um 1600 in Mecheln, f nach 1675, Schüler
des Nie. van Ophem, Sohn eines Bildhauers und Malers Gillis V. 1642 wurde er
Mitglied, 1669 Dekan der Gilde. Das Mus. zu Mecheln besitzt drei Bildnisse, die
Kirchen dort andere Werke seiner Hand,
Yerhoeyen-Ball, Adriaen Joseph, Maler und Radierer, geb. 7. Aug. 1824 in
Antwerpen, Schüler der dortigen Akademie und von Leys. Er war 10 Jahre lang
Vorsitzender im Cercle artistique zu Antwerpen, malte Genrebilder z. B. Brief an
den Pathen (1856), Weenix in seinem Atelier, Stillleben, etc. V. hat auch 15 Genre-
Darstellungen radiert. Mehrere Med.
Verhoogh, Jan, Maler, geb. 1798 in Rotterdam, f nach 1840, Autodidakt. Er
malte Mondscheinlandschaflen.
Ver HneU, Alexander Willem Manrits Carel, Maler, geb. 7. März 1822 in
Doesburg (Gelderland), Sohn des Quiryn M. R. V. Er studirte die Rechte in Leiden,
Hess sich dann im Haag, endlich in Arnheim nieder. Von ihm Adolf von Nassau
vor dem Herzog Johann v. Brabant (Pastell, Stadt-Mus. Haag).
Ver HneU, Qniryn Manrits Rudolph, Maler, geb. 11. Sept. 1787 in Doesburg,
t 10. Mai 1860 in Arnheim. Er war wissenschaftlich gebildet und wurde Seekapitän,
malte aber nebenher Marinen, sowie Ansichten dor Gegenden, die er besuchte. Ferner
schuf er technische und wissenschaftliche Zeichnungen, etc.
Verhnlst, Karel Pieter, Maler, ge». 1775 in Mecheln, f 23. April 1820, in
Mecheln gebildet. Er malte Interieurs, Bildnisse (z. B. die des Königs und des
Prinzen von Oranien), etc. und wurde Prof. an der Brüsseler Akademie.
Verhnlst, Pieter, s. Hülst P. ran der.
Verhnlst, Romhont, Bildhauer, geb. um 1624 in Mecheln, begr. 27. Nov. 1698
im Haag, Schüler von R. Verstappen und F. van Loo, auch in Italien gebildet.
Von ihm M. de Ruijter - Grabmal (neue Kirche, Amsterdam), Admiral M. Tromp-
Denkmal (Alte Kirche, Delft), Gebr. Evertsen- Denkmal (Alte Kirche, Middelburg);
A. in Kirchen zu Leiden, Midwolde, Utrecht, etc.; ferner mehrere Büsten yoü
Oranischen Prinzen u. A. im Mus. Haag, etc.
Verhnnneman, Annekin, Maler des 15. Jahrhunderts, Schüler des M e m 1 i n c.
1480 wurde er Mitglied der Brügger Lukasgilde.
Verhnijk, Cornelis, Maler, geb. 1648 in Rotterdam, f nach 1718, Schü er von
A'. Hondius, später von Courtois beeinflusst. Er war lange in Rom und Bologna
thätig, malte Soldatenbilder, Märkte, Landschaften, etc. Nach Manchen wäre dieser
V. identisch mit P. C. Verhoek,
Terico, Antonio, Kupferstecher, geb. 1775 in Florenz, f nach 1802. Er war
in Rom und Florenz thätig und stach in Punktir- sowie Linienmanier nach A..
Angeli, Colignon, Masucci, N. Poussin, L. da Vinci, etc.
Verkolje, (Vercolje, Verkolye, etc.), Jan, Maler und Kupferstecher, geb. 1650
in Amsterdam, begr. 8. Mai 1693 in Delft, Schüler von Liveusz. Sohn eines
Schlossers, war er selber zum Schlosser bestimmt gewesen, hatte sich jedoch eine
Verwundung am Fuss zugezogen, in Folge derer er 3 Jahre im Bette verbringen
musste. Während dieser Zeit hatte er Stiche, etc. zur Unterhaltung copirt und
durfte darauf die Kunst als ernstes Studium ergreifen. Er ahmte G. P. van Zijl
nach und schuf meist kleine sorgfältig ausgeführte Bildnisse. Seit 1672 war er in
Delft ansässig, wurde 1673 Mitglied und zwischen 1678—88 öfters Hauptmann der
Gilde; hier widmete er sich sehr der Schabkunst, zu deren frühesten holländischen
506 Verkolje — Vermay.
Vertretern er gehört. Von ihm Vertumnus una Pomona (1677 Mus. Hannover), Mutter
mit dem Wickelkind (1675 Paris, Louvre), Jägerbildniss (Mus. Rotterdam); A. in den
Sammlungen zu Amsterdam, Dresden, Haarlem, Schieissheim, Wien (Liechtenstein),
Wörlitz, etc. Von seinen ca, 60 trefilichen Schabkunstblättern nennen wir Pan und
Pomona, William III., Venus und Amor (1682), Bildnisse nach v. d. Faes, Kneller, de
Leeuw, etc.
Verkolje, Nicolaes, Maler und Kupferstecher, geb. 1673 in Delft, f 21. Jan.
1746 in Amsterdam, Sohn nnd Schüler des Jan V. Er malte Bildnisse und Genre-
bilder, später Mythologien in der Art v. d. Werlfs, auch Kerzenbeleuchtungen. Seine
Kreidezeichnungen und Schabkunstblätter sind den Oelgemälden vorzuziehen. Von
ihm Proserpina, Blumen pflückend (Paris, Louvre), Männl. Bildniss (Mus. Amsterdam),
Toilette der Herse (Gal. Kopenhagen), Marktscene (Gal. Dresden); A. in den Samm-
lungen zu Berlin, Christiania, etc. Von seinen Blättern nennen wir 2 Blatt mit
Hunden, Diana und Endymion (n. Netscher), B. Picart (n. Nattier), Gartenfest (n.
Weenix), A. nach Boonen, Dou, Houbraken, Klein, Linschooten, Puppius, Schalcken,
V. d. WerfF, etc.
Verkrnys, (Crüger, della Croce), Theodoor (Dirk), Kupferstecher des 18. Jahr-
hunderts, geb. in Holland, f nach 1725, thätig in Italien. Erstach nach Renaissance-
Meistern, Hafenansichten n. Salv. Rosa, Bildnisse, Blätter für das Florentiner Galerie-
werk (mit Mogalli, Lorenzini u. A.), etc.
Verla, (Verlo), Francesco, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Vicenza, Schüler
des Squarcione. Die Brera zu Mailand besitzt eine Madonna (1511) von ihm;
andere Werke in Schio und Sercedo. Wahrscheinlich ist er der Maler, den Vasari
F. Veruzio nennt und ist dieser Name nur Vasaris falsche Lesart für das venezische
Diminutiv Verlucio, Verluzo.
Verlat, Michel Charles, Maler, geb. 25. Nov. 1824 in Antwerpen, f 23. Oct.
1890 das., Schüler von Wappers und N. de Keyzer. Um sich von einem Unfall
zu erholen, wollte er auf ein paar Tage nach Paris reisen, verblieb aber 20 Jahre
da und Courbet übte starken Einfluss auf ihn aus. Zunächst malte er Thiere (Mus.
Brüssel, Mus. Fodor in Amsterdam). Vom Grossherzog von Weimar zur Leitung
der dortigen Akademie berufen, malte er die Bildnisse der Mitglieder des grossher-
zoglichen Hauses, Franz Liszts (Mus. Weimar), u. s. w. und gab auch am Hof Unter-
richt. Dann verweilte er ein halbes Jahr in Cairo und drei Jahre in Jerusalem.
Er malte nun biblische Darstellungen im Gewand des heutigen Orients. Verlat
schuf auch zwei Panoramen, Caricaturen, einige Radierungen, etc. Kr. d. Ehrenleg.,
Commandeurkr. d. Leopoldordens.
Verlinde, Pierre Antoine Angustiu, Maler, geb. im Jan. 1801 in Winox-
bergen (Bergues St. Vinoc), f 29. März 1877 in Antwerpen, Schüler von Ducq an
der Brügger Akad., v. Br^e an der Antwerpener Akad. und Guörin in Paris.
1829 wurde er Prof. an der Akademie zu Antwerpen. 1840 malte er den riesigen
Triumphbogen zur Rubensfeier dort und erhielt dafür eine Med. seitens der Stadt.
1830 wurde er Mitgl. der Kgl. Gesellschaft der schönen Künste, 1834 der Kunst und
Wissenschaft dort. Von ihm Tod des S. Louis, Christus und die Samariterin, Bild-
nisse, Panoramen, etc.
Verlo, 8. Verla.
Verly, Charles, Baumeister, geb. 20. Juni 1794 in Lille, Sohn des Louis V.
Er arbeitete mit seinem Vater und fuhr nach dessen Tod mit dessen Arbeiten fort.
Verly, Fran^ois, Baumeister, geb. 1760 in Lille, f 1822. 1784 erhielt er den
2. gr. Preis. Bei der Geburt des Dauphins wurde er mit den städtischen Festdeco-
rationen von Paris betraut. Zur Zeit der Republik und des Kaiserreichs war er für
die Städte Antwerpen, Amsterdam und Brüssel thätig. Von ihm das Seminar zu Arras,
Justizpalast zu Brüssel, Landhäuser, etc. Das Mus. zu Versailles besitzt ein grosses
Aquarell (die franz. und engl. Flotte vor Antwerpen 1809), das Mus. Lille Feder-
zeichnungen von ihm.
Verly, Louis, Baumeister und Maler, geb. 7. Mai 1769 in Lille, Bruder des
FrancoisV. Er hat auf Kosten der Regierung die Tabakfabrik in Lille, das Rath-
haus, die Kirclie von Cysoing, ferner viele Privathäuser gebaut.
Vermay, Jean Baptiste, Maler, geb. vor 1790, f 1833 in Havanna an der
Cholera, Schüler von David. Er wurde Prof. und Direktor der Akad. zu Havanna.
Von ihm S. Louis als Gefangener in Egypten (Mus. Angers), Maria Stuart erhält
das Todesurtheil (1808), Diane de Poitiers (1812), Die Königin Elisabeth, etc.
Vermay — Vermeulen, 507
Termay, Jehan, Henry, Ponthieu und Henry 11. de. Malerfamilie aus
Cambrai, verfolgbai von 1529 bis ca. 1630. Vergl. Les peintres Vermay, von A.
Durieux (Cambrai 1880).
Termayen s. Vermeyen.
Vermazen, Jan Maler, geb. 1753 im Haag, f nach 1778, Schüler von Haag d. j.,
auch -n England gebildet. Er malte Bildnisse und staffirte Landschaften.
Vermeer, (Tan der Meer), Barend, Maler, geb. um 1659 in Haarlem, f nach
1688, wahrscheinlich Sohn und Schüler des Jan V. d. Ae. Er malte Fruchtstücke
\ üd Stillleben, von denen die Sammlungen zu Wien (1689 datirt) und Würzburg
Proben besitzen. — Seine Schwester (?) Katharine V. f nach 1675 (?), malte Kon-
versationsstücke im Geschmack Netschers.
Termeer, Gerard, eigentlich G. van der Meire, s. Nachtrag unter Meire.
Yermeer, Jan, eigentlich J. van der Meire, s. Nachtrag unter Meire.
Yermeer (Vandermeer) van Delft, Jan, hervorragender Maler, gei. 31. Oct.
1632 in Delft, begr. 15. Dec. 1675 das., Schüler des Karel Fabritius. Am 5.
Apr. 1653 heirathete er Cath. Bolnes in Delft und wurde ^/4 Jahr darauf Mitgl. der
Gilde, deren Hauptmann er viermal war. V. gehörte zu den allerersten Genremalern
der Welt und dürfen nur wenige, wie etM^a Terborch, neben ihm genannt werden.
Er war nicht sehr productiv, aber jedes Bild, das mau von ihm kennt, gehört zu dem
Besten, was die holländische Kunst aufzuweisen hat. Sie werden heute dement-
sprechend geschätzt und bewerthet, nachdem Th. Thord (W. Burger) den Meister
aus der Vergessenheit gerettet hat. Von ihm Die Lesende (Mus. Amsterdam), Milch-
mädchen (Sammig. Six, das.), Strassenbild (ebenda), Mädchen mit Perlenhalsband u.
A. (Mus. Berlin), Briefleserin (Gal. Dresden), Die Kupplerin (ebenda), Ansicht von Delft
(Mus. Haag),^ Die Künstlerwerkstatt (Gal. Czernin, Wien); A. in den Sammlungen zu
Basel, Braunschweig, Brüssel (Gal. Arenberg), Frankfurt a. M., Rom (Gal. Borghese),
St. Petersburg. S. Leben von Havard (Paris 1888).
Vermeer (Van der Meer) van Haarlem, Jan, d. ae, Maler, get. 22. Oct.
1628 in Haarlem, begr. 25. Aug. 1691 das., Schüler von de Wet (1638), auch auf
Reisen in Italien gebildet. 1654 wurde er Mitgl. der Haarlemer Gilde. V. malte
Landschaften, Marinen, Thierstücke und Schlachtenbilder; seine Werke waren sehr
begehrt. Von ihm Blick von den Dünen (Gal. Dresden), Blick auf Haarlem u. 2 A.
(Mus. Berlin), Waldweg u. 1 A. (Alte Pinakothek, München) : A. in den Sammlungen
zn Braunschweig, Paris, Rotterdam, Wien, etc.
Yermeer (Van der Meer^ van Haarlem, Jan d. j., Maler und Radierer,
get. 29. Nov. 1656 in Haarlem, f 28. Mai 1705 das., Schüler seiues gleichnamigen
Vaters und des N. Berghem, auch auf Reisen in Italien gebildet. Seine wenigen
Radierungen sind trefflich. Von ihm Am Bergsee (Gal. Dresden), Vor der Hirten-
hütte (ebenda), Ein geschlaf euer Hirte (Mus. Amsterdam), Italienische Landschaft
(1688 Mus. Rotterdam); A. in den Sammlungen zu Berlin, Frankfurt a. M., Kopen-
hagen, St. Petersburg, etc.
Yermeer (Yan der Meer) van Utrecht, Jan, Maler, geb. um 1630 in
Öchoonhoven, begr. 9. Aug. 1688 in Utrecht, in jungen Jahren in Italien, besonders
Rom gebildet, wo Drost und Loth ihn Ijeeinflussten. 1664—66 wurde er Dekan
der Utrechter Gilde. 1673 wurde er Stadtmagistrat, sehr wohlhabend und hat die
Kunst nicht mehr ausgeübt. Von ihm Diana bei der Toilette (Mus. Haag).
Yermeersch, Ito Ambros, Maler, geb. 9. Jan. 1810 in Maldeghem bei Ghent,
t 24. Mai 1852 in München Schüler der Ghenter Akad. unter P. F. de Not er.
1841 liess er sich in München nieder und besuchte von dort aus öfters Italien. Von
ihm In Venedig (Gal. Karlsruhe), Italienische Strasse (1845 Neue Pinakothek München),
Andernach u. A. (1846 das.), Coblenz (Ga,l. Stuttgart), Kirche in Bacharach am
Rhein (1848 Rudolfinum, Prag), etc.
Vermehren, Johan Frederik Nicolai, Maler, geb. 12. Mai 1823 in Ringsted
(Seeland) als Sohn holländischer Eltern, 1844—47 an der Kopenhagener Akad.
gebildet. 1862 bereiste er Holland, Frankreich und Italien. Er wurde Mitgl. (1864),
sowie Prof. (1873) der Kopenhagener Akad. und malte schlichte dänische Genre-
bilder, z. B. Der Schafhirt, Krankenbesuch, In der Bauernstube, etc. Dauebrog-Ord.
Yermeiren, Hicliel, Kupfei-stecher, geb. 1842 in Antwerpen, Schüler der
Akad- das. und von J. B. Michiels. Von ihm Christus am Kreuz (u. Van Dyck), etc.
Yermenlen, Andries, Maler, geb. 23. März 1763 in Dordtrocbt, f 6. Juli 1814
in Amsterdam, Schüler seines Vaters Cornelis V. d. j. Er malte staffirte Land-
schaften, Thierstücke und besonders Wintervergnügungen. Von ihm Schlittschuh-
508 Vermeulen — Vernet.
läufer (Gal. Kopenhagen), Wintersonntag im Dorf (1800 Städel'sclies Institut, Frank-
furt a. M.); A. in den Sammlungen zu Amsterdam, Gotha, etc.
Vermeulen, Coruelis d. ae., Kupferstecher, geb. um 1644 in Antwerpen, f
1702 (1710 ?j das. Er war eine Zeitlang in Frankreich, meist aber in Antwerpen
thätig. Am besten gelangen ihm Bildnisse, von denen er viele für Prachtwerke
schuf. V. stach nach v. Dyck, Mignard, Reni, Rigaud, Rubens, Vivien, v. d. Werff, etc.
Termeulen, Cornelis d. j., Maler, geb. 1732 in Dordtrecht, f 1813 das. Er
malte decorative Arbeiten, sowie Kopien nach alten Meistern und betrieb auch
einen Bilderbandel.
Vermeulen, J., Maler des 17. Jahrhunderts, thätig zwischen 1636—40. Er
malte in der Weise der P. Palamedesz, J. Martsen d. j., und J. v. d. Stoffe. Das
Mus. Haag besitzt ein Feldlager von ihm.
Veruieijen, (Vermayen), Jan Cornelisz, Maler und Radierer, gen. Barba-
longa Mande, Jan met den Baard, Hans oder Jan May, Juan de Mayo, £1
Mayo, etc., geb. 1500 in Beverwijk bei Haarlem, f 1559 in Brüssel, wahrscheinlich Schüler
seines Vaters Cornelis V. (thätig um 1490") und in Italien gebildet. 1529 stand er
im Dienste der Margarethe von Oesterreich zu Cambrai, 1534 berief ihn Kaiser Karl
V. räch Spanien. Er begleitete ihn 1535 nach Tunis als Ingenieur und Zeichner.
Er schuf nach den Ereignissen dieser Expedition Cartons fWien, Museen) zu den
gewebten Teppichen jetzt in Madrid und Schönbrunn. Später begleitete er den
Kaiser nach Neapel, Flandern, Deutschland und machte ähnliche Aufnahmen. Zu-
letzt war er in Arras und Brüssel thätig, wo er für Kirchen Altäre malte, die den Bilder-
sturmern zum Opfer fielen. Im Brand des Prado (1608) sollen eine Anzahl seiner
Werke zu Gtand gegangen sein; drei erhaltene befinden sich in der Sainmlung des
Marchese Mansi zu Lucca; die Königin von England besitzt Skizzen zu den Teppich-
cartons. Man kennt an die 12 Radierungen von itm (aus den Jahren 1545, 16461^
1555). Sein Bart war so lang, dass er ihn trotz seiner Körpergrösse schleppte.
Sein Sohn (?) Hendrik V. war als Maler in Cam'brai thätig.
Vermeykken, s. Vernniken.
Vermeyleu, Frans, Bildhauer, geb. '1824 (f), f 1888 in Löwen.
Vermiglio, Giuseppe, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1650 in Turin, an
den Carracci und den Venezianern gebildet. Von ihm Die Fiodung des Kreuzes
(Kreuzkirche, Augsburg), Christus und die Samariterin {Refectorium der Padri Oli-
vanti, Alessandri ?), Daniel in der Löwengrube (Bibl. della Passioue, Mailand), etc.
Vermögen, s. Vernniken.
Vermont, Hyacinthe Colin de, Maler, geb. 1695 (?) in Versailles, begr. 17.
Febr. 1761 in Paris, Schüler von Rigaud. 1727 wurde er Mitgl., später Prof. der
Akad. Von ihm Darstellung Christi im Tempel (S. Louis, Versailles), Cleopatra zu
Füssen des Augustus, Pyrrhus (1747), etc.
Vernansal, Guy Louis, Maler, geb. 1639 (n. A. 12. Juli 1648) in Fontainebleau,
t 9. April 1729 in Paris, Schüler von Ch. Lebrun. Er wurde 1687 Mitgl. d. Akad.
auf Grund seines Bildes Ausrottung der Ketzerei in Frankreich (Mus. Versailles) und 1704
Professor. V. ist viel gereist. Für d. Kurfürsten von Köln schuf er die Decken-
maler ien des Pal. zu Bonn. In Padua hat er am meisten gearbeitet. Es befinden
sich auch in vielen italienischen Kirchen Werke von ihm z. B. in San-Canäsiano in
Padua (Empfängniss, Freske), Servitenkirche das. (Kreuzigung), etc. Von ihm J«sus
erweckt Jairi Töchterlein (Mus. Louvre), Hl. Morilz und seine Begleiter (Mus. Angersj,
Fest im Olymp und 2 A. (Mus. Orleans), Die Gerichtsbarkeit und 1 A. (Mus. Rennesj. —
Sein Sohn und Schüler Jacques Fran^ois V.; in Venedig weitergebildet, war auch Maler.
Vernet, Antoine, Maler, geb. 3. Juli 1689 in Avignon, f 10. Dec. 1753 das.
Er war Vater von 22 Kindern, von denen 4 Maler wurden. Von ihm besitzt das
Mus. Calvet zu Avignon Blumenstrauss.
Vernet, Antoine Cliarles Horace. (gen. Carle V.), Maier und Lithograph,
geb. 14. Aug. 1758 in Bordenux, f 27. Nov. 1836 in Paris, Schüler seines Vaters
Cl. Joseph V. und später des Lepicie. 1782 gewann er den grossen Rompreis.
In Italien lebte er zuerst zu leicht hin; dann wurde er, vor Priestern bearbeitet,
schwermüthig, wollte Mönch werden, wurde jedoch von seinem Vater nach Hause gerufen
ffnd der Kunst wiedergewonnen. 1789 wurde er auf Grund seines Triumph des P.
Aemilius, dessen naturalistisch gezeichnete Pferde Aufseben erregten Mitgl. der Akad.
Während der Revolution gab er die Kunst fast ganz auf; seine Schwester starb auf
dena Schaffot. Erst unter dem Direktorium blühte er wieder auf und malte nun
militärische Bilder zur Verherrlichung Napoleons, Unter der Restauration sattelte
Vernet. 509
er nochmals um und malte nun Jagdstücke, komische Genrebilder mit Postillons,
Diligencen, etc. Louis XVIII. ernannte ihn 1827 zum Ritter des Hl. Michael. Er
lieferte auch auf allen angegebenen Gebieten Lithographien und Zeichnungen (darunter
solche zu den italienischen Feldzügen von Duplessis-Berteaux gestochen). V. hat
viel dazu beigetragen, die „Anglomanie" und die Vorliebe für Pferderennen in Paris
einzuführen. Unter dem Direktorium creirte er die berühmten Typen der „Merveil-
leux" und „Incroyables". Von seinen Gemälden nennen wir Schlacht bei Marengo
(Mus. Versailles), Schlacht von Rivoli u. A. (ebenda), Damhirschjagd u. A. (Paris,
Louvre). A. in Amiens, Neufchätel, etc. Kr. der. Ehrenleg. 1808, Off.-Kr. 1831;
Mitgl. d. Instituts 1810. S. Leben von Quatremere de Quincy (Paris 1837). Vgl. auch
Durande (Paris 1865) und Lemonnier (Paris 1864).
Veruet, Antoine FraiiQois, Maler, geb. 12. März 1730 in Avignon, f 15. Febr.
1779 in Paris, Sohn und Schüler (?) des Antoine V. Durch Vermittelung seines
Bruders Cl. Joseph V. erhielt er decorative Aufträge in den Schlössern Fontainebleau
und Versailles. Das Mus. zu Avignon besitzt eine Landschaft und Blumenstudien von ihm.
Vernet, Antoine Ignace, Maler, geb. 7. Juni 1726 in Avignon, f um 1755,
Sohn und Schüler (?) des Antoine V. Seit 1746 war er in Neapel thätig und malte
Marinen, sowie Vesuvausbrüche.
Vernet, Claude Joseph, Maler und Kupferstecher, geb. 14. Aug. 1712 in Avig-
non, f 23. Dec. 1789 in Paris, Schüler seines Vaters Antoine V., später des Adrien
Manglard und des B. Fergieni in Rom: er batte sich 1732 über Marseille dort-
hin gewandt und der Eindruck, den das stürmische Meer während der üeberfahrt
auf ihn gemacht hatte, entschied seinen folgenden Lebenslauf. Seine ersten Marinen
wurden nicht gewürdigt und er studirte die Landschaftsmalerei unter Panini und
Solimena. Nun hatte er mehr Erfolg und musste für den Pal. Rondanini, sowie
die Gal. Farnese malen. Zurückgekehrt wurde er 1753 Mitgl., 1766 Rath der Akad.
Neun Jahre lang arbeitete er am Auftrag Louis XV., alle französischen Seehäfen zu
malen; die von Cette, Bordeaux und Toulon werden am meisten gelobt. Die ganze
Reihe gelangte in den Louvre zu Paris, der auch 15 weitere Marinen und 11 An-
sichten (Landschaften) von ihm besitzt. A. Werke von ihm in den Sammlungen zu
Aix, Angers, AschafFenburg, Avignon, Bamberg, Basel, Berlin, Besannen, Bordeaux,
Caen, Cassel, Chartres, Cherbourg, Christiania, Compiegne (Pal.), Dijon, Dresden,
Dulwich, Florenz, Gotha, Haag, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Lille, London, Lyon,
Madrid, Marseille, Montpellier, München, Nantes, Nimes, Nürnberg, Orleans, Rom
(Borghese), Ronen, St. Petersburg, Schieissheim, Stuttgart, Toulon, Wien (auch Czernin-
Harrach, Liechtenstein), etc. V. hat einige Landschaften selbst radiert. S. Leben
von Lagrange (Paris 1864), Emeric-David (Paris 1862), Vgl. auch Durande (Paris
1865). — Seine Frau Fanny V. hat nach ihm gestochen. Sie starb im Wahnsinn.
Vernet, Emile Jean Horace, Maler und Lithograph, geb. 30. Juni 1789 in
Paris, t 17. Jan. 1863 das., Schüler seines Vaters A. Charles H. V.. des Moreau
und des Vincent. Seine Neigung zum kräftigen Naturalismus liess ihn aber bald
die angelernte Classizität und Pedanterie abstreifen. Er malte erst Schlachtenbilder,
dann militärische Genrebilder. 1828 wurde er Direktor der franz. Akademie zu Rom
und studirte nun die Italiener. 1834 kehrte er mit 4 grossen Schlachtenbildern nach
Paris zurück und begleitete dann die französ, Armee nach Afrika. Das Ergebniss
sind seine Bilder in der Constantine-Gall. zu Versailles, sowie orientalische Scenen
und namentlich Biblische Scenen im modern orientalischen Gewand. Weil den
Thatsachen nicht entsprechend, weigerte er sich Louis XIV. auf seinem „Sturm auf
Valenciennes" zu malen, fiel in Ungnade und ging 1836 nach St. Petersburg, wo er
4 Bilder aus dem Russisch-türkischen Krieg malte. Zurückgekehrt fing er nun die
öde Reihe der colossalen, theatralisch-leeren Schlachtenbilder in Versailles an, malte
aber daneben bessere Genrebilder kleinen Formats und gelobte Bildnisse (Charles X.,
Louis Philippe, Napoleon III., Pasquier, Niel, etc.). Er reiste ferner 1838 und 1842
nach St. Petersburg, 1837 nach Algerien, 1845 und 1853 nach Palästina, Egypten,
Syrien und 1839 — 40 nach der Türkei. Zum Leben Napoleons hat er 500 Illus-
trationen gezeichnet, auch über 200 Blätter lithographirt. Werke von ihm in den
Sammlungen zu Avignon, Berlin (auch Gal. Ravene), Dijon, Leipzig, Nancy, Nantes,
Paris, Vaucluse, Versailles. Viele Med., Ehrenmed. Paris 1855, Kr. der Ehrenleg.
1814, Off.-Kreuz 1825, Command.-Kr. 1842, Gross.-Offiziers-Kr. 1862. S. Leben etc.
von Bertholon und Lhote (Paris 1863), Beule (Paris 1863), E. de Joux et Jay (Paris
1822), Fourcault de Pavant (Versailles 1863), Gonpil-Fesquet (Paris 1843), Lom^nie
(Paris 1842), Mirecourt, Pietsch (Berlin 1864), Silvestre (Paris 1856), E. de Mire-
510 Vernet — Veron.
court (Paris 1868), vergl. auch Durande, J., C. et H. Vernet (Paris 1865) und Le-
monnier, C. et H. Vernet (Paris 1864).
Vernet, Frap^ois Gabriel^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 15. März 1728 in
Avignon, Sohn und Schüler (?) des Antoine V. Er malte Historien und war in
Iseiner Vaterstadt thätig.
Vernet, Joseph, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, Neffe des Cl. Joseph V.
1770 war er Mitgl. der Acad. St. Luc. Er schuf Bildnissbüsten, etc. — Ein Lonis
Fran^ois Xavier V., ebenfalls Bildhauer, war um 1744 geb. und starb am 6. Dec.
1784 in Paris.
Vernet, Jules, Maler, geb. vor 1800, f 1843. Er malte Miniaturbildnisse.
Med. 3. Kl. 1834.
Vernet, Pierre Marie Joseph, Maler, gen. Lauset, geb. 16. Apr. 1797 in
Paris, t nach 1855, Schüler der Ecole des beaux-arts und von Michailen. Er war
lange in Russland tbätig und malte Thiere, sowie Landschaften mit Vieh.
Vernet-Lecomte, Emile C. H., s. Lecomte- Vernet.
Verneuil, Maurice Pillard, Maler uud Zeichner, geb. 1869 in St. Quentin
(Dep. Aisue), thätig in Paris. Er lieferte mehrere Plakate für Le Monde Moderne
^ars, Avril, Mai 1896) und Eines für Dentifrices du Docteur Pierre (1893).
Vernici, Giovanni Battista, Maler, geb. vor 1590 in Bologna, f 1617, in der
Carracci- Schule gebildet. Er malte Historien für Kirchen, etc. in Pesaro und Urbino
und wurde Hofmaler des Herzogs von Urbino.
Vernickel, s. Yeruuiken.
Vernier, Emile Louis, Maler und Lithograph, geb. 1831 in Lons le Saulnier
(D6p. Jura), t 24. Mai 1887 in Paris, Schüler von Colette. Er malte Strand- uud
Fluss- Bilder, auch Stimmungslandschaften. Am bekanntesten wurde er durch seine
Steindrucke nach Balleroy, Belly, Bonnat, Breton, Briou, Chaplain, Claude, Corot,.
Courbet, Daubigny, Didier, Dupre, Flahaut, Gautier, Girardet, Henner, Jacquet,
Meissonier, Merino, Millet, Ribot, Rodriguez, Rousseau, Roybet, Sain, Sand, Stevens,
Tassaert, etc. Med. 1869, 1870, 3. Kl. 1879, 2 Kl. 1880, Kr. der Ehrenleg. 1881.
Vernier, Emile Seraphin, Bildhauer, geb. 16. Oct. 1852 in Paris. Er schuf
besonders kleinere kunstgewerbliche Arbeiten, Plaketten, decorative Reliefs, etc.
Vernier, (Vernon- Vernier), Paul Barthelemy, Maler und Lithograph, geb.
1830 in Paris, f 12. Dec. 1861 in Marlotte (Dep. Seine-et-Marne), Schüler von
Biennourry und Drolling. Er malte Bildnisse, Gesellschaftsstücke, etc.
Verniquet, Edme, Baumeister, geb. 9. Oct. 1727 in Chatillon-sur-Seine (Dep.
Cöte-d'Or), t 26. Nov. 1804 in Paris, Baumeister des Königl. Gartens und des Natur-
geschichtlichen Museums. 1774 liess er sich in Paris nieder, nactidem er in der Bour-
gogne, Poitou und Maine Kirchen, Schlösser, Brücken, etc. gebaut hatte. 1777 schuf
er in Paris die Hotels Avrincourt und La Queuille. Seiu Hauptwerk aber bestand
in einem trigonometrisch -topographischen Plau von Paris, an dem er 28 Jahre lang
arbeitete und an dessen Vollendung er sein ganzes Vermögen setzte, so dass er
nach der Revolution gänzlich verarmte. Leider ist das Original 1871 im Stadt-
haus durch die Communarden verbrannt worden.
Vernon, Thomas, Kupferstecher, geb. um 1824 in Staffordshire, f 22 Jan. 1872
in London, Schüler von Lightfoot. Er stach in Linienmanier nach Cope, Dyce,
Leslie, Murillo, Santi, Winterbalter, etc.
Vernon Bell, E., Maler, geb. 28. Febr. 1857 in Ballinrobe (Irland), in München
gebildet. Er war eine Zeit lang in Wien thätig und malte Genrebilder.
Vernuihen, (Feruucken, Vermeykken, Veruickel, Vermögen), Wilhelm, Bau-
meister des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden gebildet. Er kam nach Köln a. Rh,
und vollendete 1571 dort die prächtige Rathhaushalle, die 1570 an Stelle eines
baufälligen Portals begonnen worden war.
Verny, Pierre, Baumeister des 17. Jahrhunderts. 1631 wurde er nach Argentan
(Dep, Orne) berufen, um am Bau des Glockenthurmes von Saint -Germain Theil zu
nehmen. V. leitete auch die Reconstruction des Benedictiner- Nonnenklosters von
Vignat
Veron, Alexandre Paul Joseph, Maler, gen. Bellecourt, geb. 1773 in Paris,
f nach 1837, Schüler von David und v. Spaendonck. Von ihm Musikanten-
köpfe (1810), Napoleon besucht ein Hospital (1812 JNliis. Versailles), Tod der Cleo-
patra (1824), Blumenstück (1838), etc.
Veron, Alexandre Rene, Maler, geb. im Jan. 1826 in Moutbazon (Dep. Indre
et Loire), Schüler von P. IL Delaroche. Von ihm Abend am Ufer des Morin
Väroo — "Veton«s«. 511
(1872 Mas. Lyon). AeusSerer Boulevard in Paris, Frühling in Senlis, Aprilneige za
AsniöreB (1882), etc.
T6roB, Jacques Theodore, Maler, geb. 1821 (?J zu Poitiers, t im Febr. (?) 1898
das. Er malte Bildnisse und Genrebilder, und stellte von 1845 — 68 in dem Salon
aus. V. hat auch auf Kunst Bezügliches geschrieben.
Terona, Battista da, (Zelotti), etc., s. Farinati im Nacbtrag.
Terona, Pilippo da, s. Filippo da V.
Yeron«, GioTanni da, s. GioTanni, Fra.
Verona, Jacopo Ayanzo da, s. ATanzi.
Terona, Liberale da» s. Liberale da Y.
Terona, Lorenzo dl, s. Lorenzo, Francesco.
Terona, Maffeo da, Maler, geb. 1576 in Verona, f 1618, Schüler von L. Ben-
fatto, anP. Caliari weitergebildet. Er malte schnell und war besonders im Fresko
geschickt. Von ihm Christus das Kreuz tragend (S. Isidoro Kap., Marcuskirche,
Venedig), Kröuzigung (ebenda), Kreuzabnahme und Auferstehung (in derselben Kirche):
A. Altarbilder im Dom zu Udine, in Kirchen zu Verona, etc.
Verona, Michele da. s. Michele da T.
Terona, Niccolo da, s. Niccolo da T.
Terona, Stefano da, s. Stefano da Zevio.
Terouensis, Jacobns, s. Caraglio.
Teronensis, Paulus, s. Cay>azzolo, Paolo Morando.
Teronese, Alessandro, s. Turchi.
Teronese, Benedetto, eigentlich B. Caliari, Maler, geb. 1538 in Verona, +
1598 in Venedig, Bruder des Paolo C, den er vielfach unterstützte u. A. durch Maleu
der Architekturen. Ferner malte er im Hof der Mocenigo, in S. Samuele, im Dogen-
paJast, etc. Mit den Söhnen Paolos verband er sich zu einer Art Firma „Erben
Paolos", die seine Werke zu Ende führten und in seinem Geist weiter zu malen
suchten. Dem B. C. allein zugeschriebene Werke findet man ferner in den Gal. zu
Braunschweig, Cassel und Stuttgart.
Teronese, Bonifazio, s. Bonifnzio Teronese.
Teronese, Carlo (Carletto), eigentlich C. Caliari, Maler, geb. 1570 in Venedig,
•f- 1596 das., Sohn und Schüler des Paolo Caliari. Er arbeitete gemeinschaftlich
mit den Verwandten. Eigenhändige Bilder von ihm findet man in den Sammlungen
zu Berlin (Depot), Haag, Venedig, etc. und in venezischen Kirchen.
Teronese, Claudio, s. Bidolfl, Claudio.
Teronese, Gabriele, eigentlich G. Caliari, Maler, geb. 1568 in Venedig, f
1631 das., Sohn und Schüler des Paolo Caliari. Er arbeitete gemeinschaftlich mit
den Verwandten, widmete sich später aber ganz dem Kunsthandel.
Teronese, Liberale, s. Liberale da Teronese.
Teronese, Paolo, eigentlich Paolo Caliari (Cagliari), berühmter Maler, geb.
1528 in Verona, f 19- April 1588 in Venedig, Schüler des Antonio Badile, (n. a.
des G. A. Caroto), Sohn eines Bildhauers Gabriele Caliari. Er war erst in Verona
und Mantua thätig, liess sich dann an dem Hauptort seiner Thätigkeit nieder,
Venedig, von wo aus er 1563 Rom besuchte, ohne sich von dortiger Kunst beinflussen
zu lassen. Zurückgekehrt, theilte er sich mit Robusti in alle grossen Aufträge, da
Vecelli schon sehr alt war. Er erhielt Aufträge von Kaiser Rudolph IL, dem Herzog
von Savoyen, dem Herzog von Modena u. A. Felipe IL lud ihn ein, jicl- au dei;
Arbeiten im Escorial zu betheiligen, doch schickte er F. Zuccaro au seiner Stelle. Wohl
durch die Art seiner Aufträge verleitet, wurde er na dem ersten und einem der aller-
grössten decorativen Maler Italiens. Keiner konnte, wie er, alle Vorwürfe zu einem
pomphaften (aber nicht etwa leeren) Gepränge ausgestalten. In Folge dessen erhält
das rein Aeusserliche seiner Auffassung leiebt das Uebergewicht und das rein
Malerische verliert dabei. Selten treffen wir auf intime künstlerische Reize. Vielleicbt
sein bestes Werk ist das Martyrium des Hl. Georg in S. Giorgio zu Verona. Zu den
berühmtesten gehören ferner die grossen Bankette (des Hirten, Venedig, Accadwnia:
im Hause Simonis Paris Louvre), die Hl. Helena (London, Kat.-Gal.), der B.axtl der
Europa und die Decken im Dogenpalast zu Venedig, und die Ansnialung von S.
Sebastiane daselbst. Er war sehr fruchtbar; nach seintm Tode führten Bruder und
Söhne, die als seine „Erben" zeichneten, unvollendet HinterlaisoiiPS sowie Neues
in seinem Geiste fort, wovon das Beste in vielen Fällen ihm sel\'-t /ugescliiieben sein
mag. Auch nur seine Hauptwerke anzut'übren ist hier unmögliih. Fresken malte er
n den Villen Fanzolo, Magnadole, Masieia, Tiena, etc. A. nililor findet man in den
512 Yerreijdt — Verschaffelt.
Sammlungen zu Bergamo, Brescia, Brüssel, Cambridge, Dresden, Dulwicli, Edinburgh,
Florenz, Genua, Hampton-Court, Lille, London (auch viele Privatsammlangenj, Madrid.
Mailand, München. Oxford, Paris, Rennes, Rom (Pal. Borghese, Doria, Corsini, Vatikan
etc.), Rouen, St. Petersburg, Turin, Yicenza, Wien, etc. ; ferner in Kirchen zu Brescia,
Castelfranco, Murano, Oxford, Padua, Venedig, Verona. S. Leben von Caliari (Rom
1888), Jriarte (Paris 1888).
Verreijdt, Pieter Victoor, geb. 1. Nov. 1814 in Diest, Schüler von M. van
Bree und N. de Keijser. Er malte geschichtliche Genrebilder z. B. Verbrennung
des letzten Tempelritters, Brouwer im Gefängniss.
Verrier, Jau, Maler geb. 1721 in Doornijk (Tournai), f 25. Juni, 1797 in
Leeuwarden, Schüler von Quinckhard. Er übte die Kunst als Liebhaber aus, hat
viel Anregung ertheilt an Kunstjünger und ihnen auch theoretische, sowie aesthetische
Unterweisung gegeben.
Terrio, Antonio, Maler, geb. 1639 in Lecce bei Otranto, f 17. Juni 1707 in
Hampton-Court bei London, in Italien gebildet. Er liess sich in Toulouse nieder,
wo er für die Carmeliter ein Altarbild malte. Als Charles II. von England die
Tapetenfabrik zu Mortlake wieder erweckte, berief er Verrio (1671) hierzu. Jedoch
musste er nach seiner Ankunft gleich decorative Arbeiten in Windsor Castle aus-
führen. In seinem dortigen Bild „Christus heilt die Kranken" stellte V. sich selbst
und Andere als Zuschauer in Perrücken und damaliger Tracht dar. V. wurde „Meister
Gärtner" des Königs und führte auch unter James II. in Windsor Arbeiten aus. Nach
dessen Tod beschäftigte ihn Lord Exeter in Burleigh; auch in Chatsworth malte er, z. B.
das Altarblatt der Kapelle^ einen ungläubigen Thomas. Durch Lord Exeter wurde er
endlich auch bewogen, seine Weigerung für William III. zu arbeiten, aufzugeben und
malte das grosse Treppenhaus in Hampton - Court aus (Mythologische und Antike
Allegorien). Als seine Augen ihm nicht länger zu arbeiten erlaubten, gewährte ihm
Kgn. Anna ein Ruhegehalt von Lstr. 200. Das Christ's Hospital in London besitzt
ein ungeheures Bild „Die Zöglinge des Instituts werden James U. vorgestellt"
von ihm.
Verrocchio, Andrea del, eigentlich Andrea di Michele di Francesco
de' Cioni, Goldschmied, Bildhauer und Maler, geb. 1435 in Florenz, f 25. Juni
1488 in Venedig, Schüler eines Goldschmieds Giulio de' Verrocchi
und des Donatello. Er erhielt erst eine Goldschmiedewerkstatt, wurde aber
zum grossen vielseitigen Künstler, den Vasari einen „Goldschmied, Meister der
Perspektive, Bildhauer und -Schnitzer, Maler und Musiker" nennt. Authentische Ge-
mälde kennt man nur eins, eine Taufe Christi (Acad. Florenz) von ihm, auf dem L.
da Vinci (der ebenso wie P. Vanucci und Lor. di Credi sein Schüler war), viel über-
malte, den einen Engel wohl ganz malte. Mit mehr oder minderer Sicherheit werden
ihm noch Gemälde zugeschrieben in Berlin (Madonna mit Engel), Florenz (Uffizi,
Verkündigung), ebenda (Akademie, Tobias), Wien (Sammlung Liechtenstein, weibl, Bild-
jiiss), etc. Seine Hauptbedeutung liegt auf dem plastischen Gebiet. 1464 schuf er die
Bronzeplatte für Cosimo de' Medicis Grab in S. Lorenzo. Darauf schuf er den
Marmorbrunnen hinter der Sacristei dort und das Grabmal für Piero und Giovanni
de' Medici daselbst (bis 1472). Von ihm ferner Knabe mit Delphin (Brunnen, Pal.-
Vecchio, Florenz), David (1476, Mus. Nazionale, ebenda), Büste einer jungen Dame
(ebenda), Madonnenrelief (Marmorrelief, ebenda), desgl. Thonrelief (Museo Sa. Maria
Nuova, Florenz), Marmorrelief zum Grabmal der Francesca Pitti (Mus. Nazionale,
Florenz), Enthauptung Johannis (Silberrclief, Mus. dell' Opera, das.), Grabmal
Forteguerra (für den Dom zu Pistoja, Thonmodell im S. Kensington-Mus. London),
Der ungläubige Christus (berühmte Gruppe, Or San Michele, Florenz) Colleoni-
denkmal (berühmte Reiter-Bronzestatue, Venedig), etc.
Terry, s. Werl.
Verryke, s. Vereijcke.
Verschaeren, Jan Antoon, Maler, geb. 27. April 1803 in Antwerpen, f 30.
Mai 1863 das., Schüler von Herreijns, weiter gebildet an den alten Meistern auf
Reisen nach Deutschland (München), Frankreich, England und Italien (Rom). Von
ihm Bildniss Herreijns (Mus. Antwerpen), Mariae Verkündigung (Kath. Hertogenbosch),
Kreuzabnahme (S. Michael, Löwen), etc. Mitgl. der Antwerpener Akad. 1837, Prof.;
Leopold-Ord. 1847.
Verschaffelt, Maximilian von, Baumeister und Zeichner, geb. 1754 in Mann-
heim, t 1818 in Wien, Schüler seines Vaters Pieter V., in Rom ausgebildet. Dort
fertigte er viele Tusch- und Aquarell-Aufnahmen von alten Monumenten au,
Verschaffelt — Verspronck. 513
Verschaffelt, Pieter Antonie, Bildhauer, gen. Pietro Fiammingo, geb. 1710
in Ghent, f 5- April 1793 in Mannheim, Schüler seines Oheims Pieter de Satter,
später in Brüssel, endlich in Paris an der Akad. und unter Bouchardon ausge-
bildet. 1737 ging er nach Rom und machte sich durch die Büste eines Engländers
bekannt. Pius VI. verlieh ihm den Christus-Ord., Joseph II. den Adel. Auf der
Heimreise lernte Churf. Karl Theodor ihn kennen und machte ihn zum Akademiedirektor
in Mannheim. Von ihm Benedikt XIV. (Statue), Grabmal Benedikts XIV., S. Michael
(Engelsburg, Rom), Hochaltar (Hofkirche, Mannheim), Apollo u. A. m. (Park
Schwetzingen), Basreliefs (Abtei zu Worms), Grabmal des Bischgfs van de Noot (S.
Bavo, Ghent), etc. S. Leben, anonym 1797 zu Mannheim.
Terschoor, Willem, Maler des 17. Jahrhunderts, f um 1678 in Delft, wo er
1653 Mitgl. der Gilde wurde. Das Mus. Utrecht besitzt eine Landschaft mit Cephalus
und Procris aus dem Jahr 1657 von ihm.
Terschuier,(Yer8chuDer,Yerschuer),Lieve, Maler und Bildhauer, geb. um 1630
(?) in Rotterdam (?), begr. 17. Dec. 1686 das., wahrscheinlich Schüler des S. de Vlieger,
Sohn eines Bildhauers Pieter V. Er besuchte Italien, war kurze Zeit in Amsterdam,
meist aber in Rotterdam thätig, wo er 1656 schon verheirathet war. 1674 wurde er
als Bildschnitzer und Maler bei der Admiralität angestellt, 1678 wurde er Hauptmann
der Rotterdamer Gilde. Von ihm Die Maas bei Rotterdam u. 2 A. (Mus. Rotterdam),
Ankunft Charles II. von England in Rotterdam u. 2 A. (Mus. Amsterdam), A. in
Hermannstadt, etc. — Sein Bruder Albert V., f 1691, iualte Bildnisse.
Verschnrin^, (Verschuuiing), Hendrik, Maler und Radierer, geb. 1627 in
Gorkum, f 26. April 1690 nahe Dordtrecht durch Ertrinken, Schüler von D. Govaertsz
in Gorkum, dann (1640—46) von J. Both; 1646—54 lebte er in Italien. Zurück-
gekehrt, wurde er Bürgermeister. Zuvor war er aber vielfach in die Feldlager her-
ausgezogen, um Studien zu machen. Von ihm Hufschmiede (Mus. Rotterdam), Reiter-
gefecht (Gal. Bamberg), Räuberischer Ueberfall u. A. (Gal. Braunschweig), Feldlager -
(1674 Berliner Mus.), Reiteraufbruch (Gal. Dresden), Gang nach Golgatha (ebenda);
A. in den Sammlungen zu Christiania, Hermannstadt, Kopenhagen, Leipzig, Olden-
burg, Schieissheim, Schwerin, Wien (Czernin, Liechtenstein, Schönborn), etc. V. hat
auch 7 Blatt radiert.
Verschuring, Willem d. ae., Maler, geb. 1657 in Gorkum, f 1715, Schüler
seines Vaters Hendrik V. und des J. Verkolje. Er malte Gesellschaftsstücke und
Bildnisse, gab aber die Kunst auf, um Kaufmann zu werden. Man kennt auch zwei
Schwarzkunstblätter von ihm.
Verschuring, Willem d. j., Maler, geb. 1695, f 1769, Schüler seines Vaters
Willem V. d. Ae. Er war im Haag thätig.
Verschnür, Wonter, Maler, geb. 11. Juai 1812 in Amsterdam, f ^- Juli, l^'^^r
in Verden, Schüler von P. G. van Os und C. Steffel aer. Von ihm Sturm (Mus.
Amsterdam), Pferdemarkt n. 1- A. (ebenda), Honde am Herd u. A. (Mus. Fodor,
ebenda), Flatoisches Gasthaus, Der Aufbruch zur Pferdetränke; A. in den Samm-
lungen zu Hamburg und Leipzig. Mitgl. der Akad. Amsterdam und Rotterdam; Eichen-
Kronen-Ord., Med. Amsterdam und Haag.
Yerschnijlen, Jan Pieter Antoon, Ciseleur und Silberarbeiter unseres Jahr-
hunderts, geb. 12. Febr. 1801 in Antwerpen, Schüler von M. C. Aulit und M. M.
Lecoque. Von ihm Silb. Weihwasserkessel mit der Samariterin, Hostienbüchse
(Moses- und Aaronskirche, Amsterdam), desgl. mit Bekehrung Pauli (Predigerkirche
das.), Kästchen mit den 4 Leviten und der Bundeslado (kath. Kirche, Schiedam), etc.
Verselin, Jacques, Maler, geb. 1646 (?) in Paris, f 1. Juni 1718 das Er
malte Miniaturen (Landschaften und Bildnisse) und wurde 1687 Mitgl. d. AJcad auf
Grund eines Bildnisses des Königs, nach Lebrun.
Yersnel, Engel, Bildhauer des vorigen Jahrhunderts, geb. 1769 in Rotterdam.
Yersongnes, Jacques de, Baumeister des 16. Jahrhunderts, 1500 befand er
sich unter den Baumeistern, die sich zu einer Besprechung über den Neubau der
Notre Dame-Brücke zu Paris im Stadtbaus zusammenfanden.
Versorese, Ginllo, Maler, geb. 11. Mai 1868 in Florenz, Schüler der dortigen
Akad., meist aber Autodidakt. Er malte Bildnisse, Ansichten aus der Umgebung
von Florenz, etc. (auch in Pastell und Aquarell), Genrebilder, etc.
Versproncl Cornelis Engelsz, Maler, geb. vor 1580 in Gouda, f nach 1627
in llaarlem. 1593 wurde er Mitgl. der Haarlemer Gilde. Er malte Bildnisse und
Schützenstücke, von letzteren besitzt das Mus. Haarlem eins.
Allgemeiuea Eünstler-Lexicon. 5. Aufl. 4. Band. 33
514 Verspronck — Vertunni.
Verspronck, (Sprong, Spronck), Jan f Jochem) Cornelisz, Maler, geb. 1597
(?) in Haarlem, begr. 30. Juni 1662 das., Schüler seines Vaters Cornelis E. V.
und von F. Hals. 1632 wurde er Mitgl. der Gilde zu Haarlem, wo er thätig blieb.
Das Mus. das. hat 5 Einzel- und 2 Gruppenbildnisse von ihm. Andere Werke in
den Sammlungen zu Amsterüam, Berlin, München, Oldenburg, Paris, St. Petersburg,
Woerlitz, etc.
Yerspuij, Gijsbert Jan, Maler und Radierer, geb. 11. Aug. 1823 in Gouda, t
30. Nov. 1862 das. Er hat Stadt- Ansichten, Architekturen, Landschaften, etc, 7.u-
sammen über 20 Bl. radiert.
Yerstappen, Maerten, Maler, geh, 7. Aug. 1773 in Antwerpen, f 1840 in Korn,
wohin er früh gelangte, Schüler von P. J. van Regemorter und von Klengel in
Dresden, später von S. Lenis beeinflusse Er wurde Prof. an der S. Luca-Akad.
zu Rom und malte Ideallandschaften. Er arbeitete mit der linken Hand. Von ihm
Kapelle bei Ariccia (Thorv.-Mus., Kopenbagen), Grotte von Palazzoli, etc. Gr. Gold.
Med. Paris 1810, Leopold-Ord. (1839).
Yersteeg-, Maggiel, Maler, geb. 30. Aug. 1756 in Dordtrecht, begr. 14, Nov.
1843 das., Schüler von A. van Wanum und J. Ponse, meist aber Autodidakt.
1811 suchten Napoleon I. und Louise sein Atelier auf; 1818 wurde er Mitgl. der
Antwerpener Akad. Von ihm Alte Spinnerin (Mus, Rotterdam), Musikalische Gesell-
schaft bei Kerzenlicht u. 1 A. (Mus. Amsterdam), Kücheninneres (Tejler Mus., Haar-
lem); Kerzenlichtscene (Mus. Lille), etc.
Verstraete, Th^odoor, Maler und Radierer, geb. 5. Jan. 1851, thätig in Ant-
werpen. Er malte treffliche Sommerlandschaften Nachtstücke, etc., z. B. Enterrement
en Campine (Mus. Antwerpen), Letzter Gang, Moodaufgang bei Blankenberghe, In
den Dünen, Abend auf der Scheide, Landschaft zu Brusschaet (Rad. 1882).
Verstraeten, s. Straeten.
Terta, Jehan de la, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, geb. in Daroca in Ara-
gonien, wahrscheinlich in Flandern gebildet, vielleicht unter Sluters. Von ihm
Doppeldenkmal des Johann ohne Furcht und der Margarethe von Bayern (1443 — 61
Mus. Dijon) mit schönen Statuen und Reliefs; vier Statuen (Sammlung Breissa in
Nancy),
Vertangen, Daniel, Maler, geb. um 1598 im Haag, f nach 1G81 in Amsterdam
(?), Schüler des C. Poelenburgh, thätig in Amsterdam, wo er 1673—81 nachweis-
bar ist. 1658 war er in Dänemark gewesen. Vou ihm Tanzende Nymphe (Mus.
Hannover), Pan und Syrinx (Gal. Mainz), Vertreibung aus dem Paradies (Gal. Dres-
den), A. in den Sammlungen Braunschweig, Cassel, Hamburg, Kopenhagen, Pommers-
felden, Schwerin, etc.
Vei'tin, Pieter Gerard, Maler, geb. 21. März 1820 im Haag, Schüler von B.. J.
van Hove. Das Mus. zu Rotterdam besitzt zwei Stadtansichten von ihm.
Vertommen, Willem Joseph, Maler und Radierer, geb. 2. Sept. 1815 in
Aerschot. Man kennt über 30 Radierungen von ihm, Bildnisse, Genre, etc.
Vertue, George, Kupferstecher, geb. 1684 in London, f 24. Juli 1756 das.,
Schüler eines französischen Wappenstechers, dann des M. v. d. Gucht. 1709 fing
er an selbständig zu arbeiten , zunächst nur für die Buchillustration. Er wurde
allmählich bekannt und schuf Bildnisse in halber Lebensgrösse und darüber nach
Dahl, GibsoD, Jervas, Kneller, Richardson, etc. Als George I. den Thron bestieg,
stach V. dessen Bildniss mit viel Erfolg; die des Prinzlichen Paares folgten darauf.
Für die Universität Oxford stach er lange die jährlichen Almanach-Köpfe. 1780
erschienen seine 12 Dichterbildnisse, dann die Köpfe Charles I. und seiner Anhänger.
Für Rapin's Geschichte von England stach er die Bildnisse der Könige, Vignetten
etc. Seit 1713 sammelte er Material über Künstler in England für eine geschicht-
liche Darstellung. Die Notizen wurden nach seinem Tode von Walpole angekauft
und in den „Anecdotes etc.* verarbeitet. V. selbst schrieb 1740 über Holbein und
Geeraert, 1753 über Medaillen, etc., 1757 Kat. der Kunstwerke Charles L, 1758 desgl.
d. James II. u. A., 1745 (1759) über Hollars Radierungen.
Vertue;, James, Maler des 18. Jahrhunderts, f um 1765, Bruder des George
V. Er war in Bath thätig, malte Bildnisse und zeichnete Architekturen.
Vertunni, Achille, Baron vou Albanella, Maler, geb. 1826 in Neapel, f
20. Juni 1897 in Rom, Schüler von Fergola. Er betheiligte sich in seiner Jugend
an den Verschwörungen gegen die Bourbonen und musste seine Vaterstadt verlassen.
V. gab der italienischen Landschaftsmalerei eine Richtung, die dem Klassicismus
entgegen war. Von ihm Die pontinischen Sümpfe, Frühling in der röm. Campagna,
Veruda — Vescovcrs. 515
Paestum ('Gal. Donaucschingen), etc. Med. Wien 1873, Philadelphia 1876, Kr. d.
Ehreuleg. 1878.
Vornda, Umberto, Maler, geb. 1868 in Triest, Schüler von Astolfi das., von
Wagner an der Münchener Akad. (1884) und von Bouguereau in Paris, endlich
auch in Rom weitergebildet. Von ihm ..Sii onesta" (Nat.-Gal. Rom), Sein oder
Nichtsein, Bildniss des Bildhauers Kopf, etc. Med. Palermo.
Venizio, s. Verla.
Verveer, Elcliaiion, Maler, geb. 19. April 1826 im Haag, Schüler seines Bruders
Salomon L. V. und des H. F. C. Ten Kate, anfangs auch als Holzschneider ge-
bildet. Das Mus. Rotterdam besitzt von ihm Die erste Pfeife und Winter, das
Stadtmuseum im Haag Die Invaliden des Meeres. Gr. Gold. Med.
Verveer, Salomou Leonardns, Maler, geb. 30. Nov. 1818 im Haag,.t 5. Januar
1876 das., Schüler des B. J. van Hove, machte Studienreisen besonders in die
Normandie. Er malte Stadtansichten, Landschaften, etc. Von ihm Nachmittag zu
Katwijk an der See (Mus. Rotterdam), Nordwijk an der See (Mus. Amsterdam),
Scheveningen u. 1 A. (ebenda); A. in den Sammlungen zu Gbent, Haag (Stadtmuseum),
Hamburg, etc. Med. Brüssel 1842, 1851, Philadelphia 1876, Leopold-Ord. 1851,
Eichene Krone-Ord. 1865, Löwen-Ord. 1874.
Veryloet, Frans d. ae., Maler, geb. um 1765 in Ghent, f um 1830, Schüler
der Ghentei Akad. Er malte Genrebilder und wurde Prof. an der Akad. zu Mecheln.
Vervloel, Frans, d. j., Maler, geb. 1795 in Mecheln, f 1872 in Venedig,
Schüler seines. Bruders Jan J. A. V., 1822 in Italien weitergebildet. Er malte erst
Genrebilder, dann Stadtansichten. Von ihm Peterskirche zu Rom (1824 Mus. Amster-
dam), Sa. Maria Nuova zu Neapel (Mus. Brüssel), Marcusplatz zu Venedig, Kathedrale
zu Palermo, etc. ~ Seine Frau Aagustine V., geb. in Brüssel, malte todtes Wild,
Blumen und Früchte.
Vervloet, Jan Joseph Aug-nstin, Maler, geb. 1790 in Mecheln, f 1869, wahr-
scheinlich Sohn des Frans V. d. Ae. Er wurde Prof., dann Direktor an der Akad.
seiner Vaterstadt und malte Historien. — Ein Victor V., Maler und Prof. an der
Mechelner Akad. malte Landschaften und Ansichten.
Vervoort, Iftichiel, Bildhauer, geb. 1667 in Antwerpen, f im Sept. 1737 das.,
Schüler von H. Cosyns. Er wurde 1690 Mitgl. der Lukasgilde, ging aber dann nach
Rom, wo er 14 Jahre verblieb. Von ihm die Mausoleen Caverson und Cqxi (Brüssel,
Dominikanerkirche), Precipiano und Prosper (Kirche zu Mecheln), ferner Marienstatue
(Erzbisch.-Pal. zu Mecheln), Kanzel (Dom, Antwerpen), Aufrichtung des Kreuzes
(Relief, S. Jakob, das.), Die acht evang. Glückseligkeiten (S. Michael, Ghent), etc. —
Ein anderer Miehiel V., geb. in Antwerpen und 1797 Schüler der dortigen Akad.,
malte u. A. zwei Scenen aus d. Leben der Hl. Barbara für die Kirche „du Sablon"
zu Brüssel.
Yerw^e, Alfred, Maler, geb. 23. April 1838 in S. Joos-ten-Oode (bei Brüssel),
t 15. Sept. 1895 in Brüssel, Schüler des E. Verboeckhoven, Sohn des Louis
P. V. Er malte Landschaften und Thiere und hat auch 2 Bl. radiert. Von ihm
Gespann in Zeeland (Gal. Brüssel), An den Ufern der Scheide, Der Zuchthengst,
Die Rinderbeerde, etc. Gold. Med. 1863 Brüssel, Med. I. Kl. 1889 Paris, Wien,
Leop.-Ord. 1871; Kr. der Ehrenlcg. 1881.
Yerw6e, Louis Pierre, Maler, geb. 7. Nov. 1807 in Koortrijk, f 1882 (1877 ?),
Schüler des E. Verboeckhoven, den er genau nachahmte und der manchmal in
seine Bilder Thierstaffage hineinmalte. — Sein Sohn (?) Charles Louis V. malte
Bildnisse und Genrebilder.
Terwilt, Frans, Maler, geb. um 1623 in Rotterdam, f 1691 das., Schüler von
Poelemburgh. Um 1661 war er in Middelburg, sonst immer in seiner Vaterstadt
thätig und malte Amoretten, Mythologien, etc., auch Bildnisse. Die Gal. Mainz besitzt
„Tod Adonis"' von ihm, das Mus. Amsterdam Der Sohn eines Admirals (1664), Die
Gal. Kassel Die büssende Magdalene, die Gal. Czernin zu Wien Die Ruhe auf der Flucht.
Verzelll, s. Vercelli.
Verzwyvel, Michel Earel Antoon, Kupferstecher, geb. 1819 in Antwerpen,
t 29. Mai 1868 das. Wir nennen von ihm Joannes Evangelista (n. Rubens), Der
Engel des Guten und der Engel des Bösen (n. Wappers).
Tescovers, Jacob Fraus, Elfenbeinschnitzer des 18. Jahrhunderts, geb. in den
Niederlanden, t 1744 in England. Er war lange in Rom thätig, schnitt kleine Figuren
und Vasen und fand namentlich bei Engländern viel Absatz, was ihn auch bestimmte
nach England zu geben.
51 G Vesel — Vexes.
Tesel, Ferko (Ferdinand), Maler, geb. 18. Mai 1861 (n. A. 1862) in Laihacb,
thätig in München, wo er studirt hat. Von ihm Studienkopf aus Krain, Bildnisse,
Genrebilder, etc.
ygSin, JaroslaY Fr. Julius, Maler, geb. 23. Mai 1859 in Wrana (Böhmen),
Schüler der Prager Akad.. dann vonPiloty und 0. Seitz m München, woer sich
niederliess. Von ihm Rast, Jagdstück, Beginn eines Romans, Hochzeitsgebrauch in
Oberungarn, etc.
Vespignani, Francesco Conte, Baumeister und Ingenieur, geb. 1842 (?), f
1899 in Rom. Er war in Rom an der Basilica S. Giovanni in Laterano und an den
Borgia-Gemächern im Vatikan thätig.
Yespignani, Virginio, Baumeister, geb. 12. Febr. 1818 in Rom. Mit Rossini
arbeitete er an Werken über Pompeji und Rom. 1837 war er an der Herstellung
der Paulsbasilica in Rom betheiligt, 1869 erhielt er die Oberleitung daran. Ferner
hatte er auch Aiitheil an Wiederherstellungsarbeiten bei S. Giovanni in Laterano, S. Pie-
tro, etc., 1869 wurde er römischer Stadtbaumeister. Er war auch Prof. an der San
Luca-Akad. das. und Mitgl. verschiedener Commissionen und Gesellschaften. Von
ihm Die Porta Pia in Rom, der Plan ?;um grossen Friedhof Campo Verauo dort und
viele Pal. etc. daselbst, das neue Theater in Orvieto, des^l. in Viterbo, etc. Zahl-
reiche Auszeichnungen, Mitgl. vieler Akad. in Italien. Gold. Med. 1855.
Testier, Antoine, Maler, geb. 28. April 1740 in Avallon (Dep. Yonne), f ,24.
Dec. 1824 in Paris (?). 1786 wurde er Mitgl. d. Akad. auf Grund eines Bildnisses
Pierres. Er bereiste Holland unJ England und Hess sich dann in Paris nieder, wo
er die Tochter eines Emailleurs heirathete. Er schuf Bihinisse, Miniaturen und einige
Schmelzmalereien. Von ihm Bildniss der Frau Vestier mit einem Kind und Hund
zu ihren Füssen und 2 weitere Bildnisse (Mus. Louvre), etc. — Sein Sohn Nicolas
Jean Antoine V., geb. 25. Mai 1765 in Paris, wurde Baumeister.
Vestier, Phidias, Baumeister, geb. 27. Oct. 1796 in Berni (Fresnes, Dep. Seine),
t nach 1848, Schüler der Ecole des beaux-arts (1816). Kr. d. Ehrenleg. 1849.
Vestner, Andreas, Medailleur, geb. 5. Sept. 1707 in Nürnberg, f 12. März
1754, Sohn und Schüler (?) des Georg W. V. Er lieferte verschiedene Med. für
den Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt.
Vestner, Georg Wilhelm, Medailleur, geb. 1677 in Schweinfurt, f 1740 in
Nürnberg, Schüler von Uhl, auch auf Reisen gebildet. Er schuf über 100 nicht
bedeutecde Medaillen.
Vetelet, Theodore Felix, Maler, geb. 1860 in La Rochelle (Ddp. Charente-
Inferieure), Schüler seines Vaters. Er zeichnete und malte Ansichten, sowie Land-
schaften.
Veth, Jan, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 1864 in Dordtrecht, thätig
in Busum. Er wurde besonaers durch eine Reihe gezeichneter Bildnisse (die er z.
Th. selbst radierte und lithographirte) bekannt, die scharfes Auge und äeissige Durch-
führung verrathen. Zwei davon erschienen im „Pan". V. schrieb auch über alte
Kunst, jedoch mit wenig Erfolg.
Vetraro, (Vetriario), s. Bembo, Gianfrancesco.
Vetter, s. Schnetz, Chr. G. d. J.
Vetter, Friedrich Karl Alfred, Maler, geb. 1. Mai 1858 in Kahlstädt bei
Schneidemühl (Prov. Posen), Schüler von Gabi, Herterich und Straehnber
an der Akademie zu München, wo er sich niederliess. Er malte figurenreiche Genre-
bilder aus dem Strassenleben, Cafes, Parks, etc.
Vetter, Jean H6gesippe, Maler, geb. 21. Sept. 1820 in Paris, Schüler von
St e üben. Von ihm Alchimisten suchen den Stein der Weisen (1848 Mus. Angers),
Moliöre und Louis XIV. (1864 Mus. Luxembourg), Mazarin (ebenda); Andere Bilder
von ihm im Mus. Orleans, in der Kirche Saint-Jacques du Haut-Pas, sowie der Kirche
Saint-Louis d'Antin, viele Bildnisse, etc. Med. 3. Kl. 1843, 1867, 2. Kl. 1847, 1848,
1855, Kr. der Ehrenleg. 1855.
YettewinkeU Hendrik, Maler, geb. 20. Oct. 1809 in Amsterdiim, f 8. Mai
1878 das., Autodidakt Von ihm Das Kauffahrtei-Schiff .Flevo" (Mus. Amsterdam),
Jan Steen und seine Frau, Strandbild, etc.
Vexes, Josef, Maler, geb. yor 1750 in Spanien, f 1782 in der ProT. Rioja
(Argentinien). Eine Zeitlang trieb er sich in Italien herum. Von ihm Der neue
Trascoro in der CoUegiata von Logrofio, Scenen aus dem Leben des Hl. Millan im
Kloster S. Millan de la CogoUa zu Yuso, etc.
Veyraßsat — Vezzo. -^l'
Veyrassat, Jnles Jacqnes, Maler und Radierer, geb. 12. April 1828 in Paris,
t 2. Juli 1893 das., Schüler von Lefman und Ed. Fröre (in Ecouen). Von ihm
Die Fähre (Mus. Chicago), Zugpferde an der Seine (1859 Mus. Pau), Sinkende Sonne,
Altes Pferd an der Thür der Schmiede, etc., auch Aquarelle. Er radierte sehr viel
nach Bida (z. B. zu dessen Evangelien), ferner nach Andrieux, Besson, Daubigny,
Fortin, Fr^re, Marchal, R. v. Rijn, Troyon, etc. und über 30 Blatt nach eigener
Zeichnung. Med. 2. Kl. 1872; Kr. der Ehrenleg. 1878, Portug. Christus-Ord.
Veyrier, Christophe, Bildhauer, geb. 1637 in Treste, f 1689 in Toulon, Neffe
und Schüler (?i von Puget, nuch dessen Erfindung er für die Kirche St. Martin
de Paillieres ein Marn.oiwerk schuf, zu dem das Mus. Aix das Thonraodell besitzt.
V6ze, Jean Charles Chrysostome Pacharman, Baron de, Maler, geb. 17S8 in
Toulouse, t 1855. Er aquarellirte Landschaften und Ansichten aus Südfrankreich,
der Schweiz, etc. Das Mus, Versailles besitzt eine Ansicht des Hafens in Boulogne
von ihm (ebenfalls Aquarell. V. hat auch Landschaften lithographirt.
Vezin, Frederick, Maler, geb. 14. Aug. 1859 in Philadelphia, Schüler der
Düsseldorfer Akad. untei Crola, Gebhardt, Janssen und John, auch auf Reisen
nach England, Frankreich, denNiederlanden und Spanien weitergebildet. Er Hess sich in
Düsseldorf nieder und war auch als Graphiker thätig. Von ihm Nach dem Diner,
Regatta auf der Themse, Ein Handel, etc., besonders aber Bildnisse.
Vezoux, Maurice, Maler, geb. 1872 (?) in Guadalupe auf den französ. Antillen,
t im Juni (?) 1900 in Paris, Schüler von Bon na t und Maignan. Von ihm Vers
le Christ (1899), Fontaine Ste.Genevieve (1900), etc.
Vezzo, Virginia de, verehel, Vouet, Malerin des 17. Jahrhunderts, geb. in
Velletri, f 1638, Schülerin und erat Gemahlin desSim. Vouet. Sie malte Historien,
Miniaturen und Pastelle.
*^> i^yLMa4''-aj'<' »■{v
p n ^ 1. 1 c ^
Manuldruck der Spamerschen Buchdruckerei in Leipzig.
BOSTON PUBLIC LIBRARY
3 9999 06561 204 4